N domam, — DI über ing bel en für uttgart gerlein Mainz spräche Baffen- spiegel sanstalt e— sfragen lischen rlsruhe doman), gesetz var ich sanstalt o, Hans Y). 38. W. le(Ge- Socie nocchio, lefeld · Christi, Verlag, Uerliche „ Stutt- ves jahre Koenen, Dämon zanstalt, Zin Ro- nann& en und Campe en No- amburg eee ade mit Dampos, Italien, „ Etan- atinien), 1 lagen. ex- de über wurde jenstag: a Halb- im Jul rich ge- Ein lin- ter für lis kirchen Deutsch · e Nach- atischen n Spiel Mann- nationa- lis. elm ge- Flens- inkt für dahl. 1 Flis- n gegen 1 seine k(Ber- usschlag neldung n unse- gebnisse tteilung 12 hei⸗ — 1 ben den ursprünglichen Plan, nur neu hin- veröftentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling altlon, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz relefon: 44 151, 44 152. 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische sparkasse Mannheim Red postscheek konten: Karlsruhe Nr. 300 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORG E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 16 . Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DMI 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DN 2.80 zuzüglich DR 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Beil Nichterscheinen infolge nöherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., E 3, Jahrgang Nr. 23 Einzelpreis 0, 15 DM n Schweres Siraßenbahnunglück Mannheim.(Eig.-Ber.) Gestern nach- mittag entgleiste in der Kurve der Carl Benz-Straße ein Straßenbahnzug der Linie 25 und fiel auf den Gehsteig vor dem Ge- bäude der Mannheimer Motorenwerke. Fünf Personen waren sofort tot, während 35 Fahrgäste in das Städtische Kranken- haus eingeliefert wurden. Etwa 40 Personen konnten nach ambulanter Behandlung noch am gleichen Abend wieder entlassen wer- den. 15 Personen müssen stationär behan- delt werden. Bei etwa drei Personen be- steht Lebensgefahr. Wie kurz vor Redak- tionsschluß bekannt wird, ist ein in das Krankenhaus eingeliefertes Kind den schwe- ren Verletzungen erlegen. Die Zahl der Todesopfer erhöht sich damit auf sechs. Einzelheiten im lokalen Teil.) feinsprechleilnehmer sollen femsprechnelz mitfinanzieren Frankfurt.(dpa) Alle Fernsprechteilneh- mer des Bundesgebietes sollen künftig zur Finanzierung des Fernsprechnetzes heran- grogen werden. Das Bundes ministerium für post- und Fernmeldewesen hat dem Bun- deskabinett neue Vorschläge zur Geldbe- cchakkung kür dringende Investitionen im fernsprechnetz eingereicht. Es wird datan gedacht, je 200 Mark bei bestehenden An- schlüssen und je 300 Mark bei neuen An- schlüssen gegen Schuldbuchforderungen zu erheben. Das Post ministerium weist darauf hin, dag der Ausbau des Fernsprechnetzes im Bundesgebiet weit hinter den übrigen west- europaischen Ländern zurückgeblieben sei. Das Fernsprechnetz müsse im Interesse der europaischen wirtschaftlichen Zusammen- arbeit und der Konkurrenzfähigkeit der eutschen Wirtschaft ausgebaut werden. Verschiedene Kreise der Wirtschaft hät- zukommende Fernsprechteilnehmer mit je 500 Mark zu belasten, als ungerecht emp- funden. Die Post wolle nicht nur neue An- schlüsse legen, sondern auch die Betriebs- güte der Fernsprechverbindungen auch zum Vorteil der alten Teilnehmer verbessern. Der Anteil von 200 Mark für jeden schon vorhandenen Fernsprechanschluß soll nach den Plänen des Postministers in zwei Raten, am 30. Juni 1950 und Ende Februar 1951 erhoben werden. Für jeden amtsberech- tigten Nebenanschluß soll nur zweimal 50 Mark bezahlt werden. Die Post will ge- gen diese Leistungen Schuldbuchforderun- gen mit zehnjähriger Laufzeit zu einem Linssatz von 5½% Prozent ausgeben. Vom 4. Jahr der Laufzeit an soll jährlich ein Sie- bente! der Schuldbuchforderung ausgelöst werden. Teilnehmern, die diese Summe vicht aulbringen, können ihre Anschlüsse abbe- stellen. Die Post hofft auf diese Weise bei etwa 1/2 Millionen Hauptanschlüssen rund 260 Millionen Mark zu erhalten. Wie verlautet, sind die Vorschläge des Postministeriums mit dem Bundesministe- rium für Wirtschaft und für Finanzen sowie mit der Bank deutcher Länder abgepro- chen worden. Das Kabinett soll die Maß- nahmen auf dem Verwaltungswege anord- nen. Dazu ist nach Artikel 80 des Grund- gesetzes lediglich die Zustimmung des Bun- desrates notwendig. 3 Singapur. Die kommunistische Pekinger Re- gierung hat das Regime Ho Tschi Minhs in Indochina jetzt offiziell anerkannt, meldet der Sender der Aufständischen Vietminh. Washington. Außenminister Acheson for- Lerke vor dem amerikanischen Kongreß die herlängerung des Wehrpflichtgesetzes. Diese Maßnahme sei notwendig, sagte Acheson vor dem Militärausschuß des Repräsentanten- hauses, um der Welt klarzumachen, daß die USA stark bleiben wollen. Saint Eloy Les Mines. In einem der Koh- pubergwerke von Saint Eloy Departement 00 ds Dome) ereignete sich durch schlagende 1 eine schwere Explosion. 13 Tote konn- en bis zum Abend geborgen werden. Dreißig neun schwer. 1 Stockholm. Zwei prominente osteuropä- 35 Diplomaten in Stockholm haben der Auf- 115 erung, in ihre Heimat zurückzukehren, Genen olse geleistet und sind satt dessen im 9 8 nach Frankreich oder in die Schweiz N Es handelt sich dabei um den pol- Boccten, Gesandten in Stockholm, CSesla gane Wsley, und seinen ungarischen Kollegen Jules Schopflin. Dollamburg. Die Binnenschiffahrt war am donnerstag in weiten Teilen Deutschland 9 1 starkes Treibeis auf den Flüßen und Lanälen stark behindert. dehamburg. Das Hamburger Landgerient bat Nuo 37 jährigen Schneidergesellen Clemens 9 0 Wegen Kameradschaftsmighandlung zu telt Jahren Gefängnis verurteilt. Der Verur- 5 hatte in den Jahren 1945 bis 1947 als getaner, Lagerleiter im sowjetischen Kriegs- kelenzene ugſt Puponeeitsch e de teen 1 Agen mi 3 73 A michandelt. ußtritten und Knüppelschlägen VPA Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Deuische Generalkonsulate in London, Washinglon und P Hohe Kommissare fordern den Bunde kanzler auf, Generalkonsule zu ernennen Bonn.(dpa) Die Bundesrepublik wird Generalkonsulate in Washington, London 1 Faris einrichten. Die Hohen Kommissare haben Bundeskanzler Dr. Adenauer 22 ihrer gemeinsamen Unterredung am Donnerstag auf dem Petersberg im Namen ihrer Regierungen eingeladen, unverzüglich deutsche Generalkonsulate zu ernennen. Dr. Adenauer hat die Einladung angenommen. Bundeskanzler Dr. Adenauer legte den Hohen Kommissaren während der Unter- redung die Umstände dar, die dazu geführt hätten, daß die Freigabe von Benzin irr- tümlicherweise ohne Rücksprache mit den alliierten Behörden bekannt gegeben wor- den sei. Die Beratungen zwischen den alli- ierten und den deutschen technischen Sach- verständigen über dieses Thema werden fortgesetzt. Auf eine Anfrage des Bundeskanzlers Versicherten die Hohen Kommissare, daß sie an der Rückkehr aller Kriegsgef an- genen nach Deutschland interessiert sind. Ihnen sei ferner daran gelegen, daß die noch in Krfiegsgefangenschaft gehaltenen ehemaligen deutschen Soldaten korrekt be- handelt werden. Die alliierte Hohe Kommission nahm die Ernennung zweier deutscher Vertreter für den bereits gebilligten deutsch- alliierten Ausschuß entgegen, der sich mit den deut- schen Plänen zur Umwandlung der Fi- scher Tropsch- Werke befassen Soll. Der Ausschuß soll die Vorschläge für eine Umwandlung der Krupp-Treibstoff- Werke in Wanne-Eickel und der chemischen Werke in Castrop-Rauxel erörtern und keststellen, ob die vorgeschlagene Produk- tionsart nicht im Widerspruch zum Wa- shingtoner Abkommen über verbotene In- dustrien steht. Noch eine Million für Entnazifizierung Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Finanzaus- schuß des Landtages nahm einstimmig eine Entschließung zur Weiterleitung an den Landtag an, in der gefordert wird, die Tätigkeit des„Befreiungsministeriums in Abwicklung“ bis zum 31. März d. J. zum Abschluß zu bringen. Die Staatsregierung wird ersucht, dem Landtag an Stelle ver- schiedener umstrittener Artikel des Gesetzes zur politischen Befreiung ein Abschlußgesetz zur Entnazifizierung vorzulegen. Zuvor hatte Abgeordneter Dr. Seheff- buch(CDU) einen Bericht über den im Nachtragshaushalt geforderten weiteren Zu- schuß von einer Million DM für das Befrelungsministerium gegeben. Damit er- höhen sich die Aufwendungen für dieses sich in Abwicklung befindliche Ministerium im Laufe des Haushaltsjahres auf fünf Millionen DM. Büro Rapp stellte„Gutachten“ aus Stut' gart(dpa). Bei den Ermittlungen über die Entnazifizierungsaffäre May- Meyer in Württemberg-Baden hat die würt- tembergische Landespolizei festgestellt, daß das sogenannte„Büro Rapp“ beim würt⸗ Fahrzeugslockung bei Helmstedt Neue Verkehrsbehinderung der Sowjets Helmstedt.(dpa) Auf der Autobahn bei Helmstedt haben sich am Donnerstag etwa 200 Fahrzeuge angesammelt, die darauf Warten, die Zonengrenze in Richtung Berlin passieren zu können. Die, sowietischen Grenzposten lassen— ebenso wie am Vor- tage— stündlich nur zwei bis drei Fahr- zeuge durch. Ein amerikanischer Convoi mit 50 Fahrzeugen konnte die Zonengrenze ohne Formalitäten passieren. Die Kommandanten der Berliner West- sektoren haben in einem Schreiben an den sowjetischen Kommandanten, Gencral Ko- tikow, gegen die Behinderung des Inter- zonen- Straßenverkehrs bei Helmstedt pro- testiert. 180 000 vor der Entscheidung Berlin.(dpa) Der Vorstand der Sowiet- zonen-LDP hat seine etwa 180 000 Mitglieder durch einen Beschluß vor die Frage gestellt, ob sie sich durch Unterschrift rückhaltlos zu den Zielen der„Nationalen Front“ und der oder die Partei verlassen wollen. Maßgeb- liche LDP- Funktionäre hatten bereits am Mittwoch festgestellt, daß alle Mitglieder, die die verlangte schriftliche Anerkennung der LDP- Politik ablehnen, automatisch aus der Partei und sämtliche Funktionen aus- scheiden missen.„nd wenn 10 000 die Partei verlassen müssen“, betonte Prof. Dr. Kastner. sowjetischen Deutschland- Politik bekennen tembergisch- badischen Befreiungsministe- rium„Gutachten“ über Vermögensverhält⸗ nisse der vom Befreiungsgesetz Betroffenen ausgefertigt hat. Durch diese Gutachten seien Sühnezahlungen herabgesetzt worden. Das„Büro Rapp“ war ein privates Or- ganisationsunternehmen, das im Jahre 1946 mit dem Aufbau der Verwaltung des würt⸗ tembergisch- badischen Befreiungsministe- riums beauftragt worden war. Der Leiter dieses Büros, der ehemalige stellvertretende Befreiungsminister Andreas Rapp, ist vor wenigen Tagen in München verhaftet wor- den, wo er zuletzt als Rationalisierungs- fachmann der Münchener Stadtverwaltung tätig war. Wie die württembergische Landespolizei mitteilte, wurden beispielsweise Betroffene, die nach ihren Belastungen und ihren Ver- mögen rund 20 000 Mark Sühne hätten zah- len müssen, auf Grund eines„Gutachtens“ von Rapp nur noch zu einem Sühnebetrag von 100 Mark verurteilt. Als Gegenleistung für die„Gutachten“ vergaben die Betrof- fenen Privataufträge an das„Büro Rapp“ Die Firma Rapp hat dadurch Tausende von Mark verdient. Deuisch-vtanzösischer Handels- verhtag vor der Unterzeichnung Bonn.(UP) Der deutsch- französische Handelsvertrag wird in Kürze unterzeich- net. Dies erklärte Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard gestern abend der United Press. Die Verhandlungen in Paris seien seit 24 Stunden wieder im Gange. Nächste Europaratstagung von Deutschlands Aufnahmegesuch abhängig London.(dpa-REUTER) Der Zeitpunkt für das nächste Zusammentreten des Ministerausschusses des Europarates wird festgelegt werden, wenn die deutsche Bun- desrepublik offiziell um ihre Aufnahme als assoziiertes Mitglied nachgesucht hat. Wie ein Sprecher des britischen Außenministe- riums am Donnerstag bekanntgab, werden die Aufnahmegesuche der Bun- desrepublik und des Saarge⸗ biets einziges Thema der nächsten Aus- schußsitzung sein. Bedenken gegen Hallenheim-Beschlüsse Katholische Arbeiterbewegung besteht auf Mitbestimmungsrecht Köln.(dpa) Die katholische Arbeiterbe- wegung hat Bedenken gegen die in Hatten- heim am 9. Januar zwischen Vertretern der Gewerkschaften und der Unternehmer ge- faßten Entschließung, weil die Forderung auf wirtschaftliche Mitbestimmung im be- trieblichen Raum nicht darin enthalten sei. In der letzten Ausgabe der„EKetteler- Die Republik Indien ist ausgerufen Feierlicher Staatsakt in Neu Delhi Neu Delhi(dpa) Indien ist am Donners- tag eine unabhängige Republik geworden. Die indische Union wird damit die erste Republik im Verbande des Commonwealth und bricht eine 92jährige Verbindung mit der britischten Krone ab. Die schätzungs- weise 320 Millionen Menschen dieses auch in seiner Ausdehnung gewaltigen Staates werden nach einer Verfassung regiert wer- den, die in dreijähriger Arbeit unter Zu- grundelegung der Verfassungen der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Irlands geschaffen wurde. Die neue Ver- kassung sieht eine starke Zentralregierung und Regionalregierungen für die 28 Glied- staaten vor, zu denen noch die Inselgrup- pen der Andan Anen und Nikobaren hin- zukommen. Die Regierungsorgane sind der Staatspräsident, der Ministerpräsident mit seinem Kabinett und eine Zweikammer- volksvertretung, bestehend aus einem direkt gewählten Parlament und einem Staatsrat, der sich aus Vertretern der Ein- zelstaaten zusammensetzt. 5 Der bisherige Generalgouverneur, Ra- jahgopalachar i, der letzte einer lan- gen Reihe von Vertretern der britischen Krone, verlas in der Empfangshalle des Regierungsgebäudes in Neu Delhi vor einer glänzenden Versammlung die auf einem weißen Pergament enthaltene Pro- klamation, auf Grund der Indien von jetzt ab eine unabhängige Republik ist. Sofort nach der Verlesung der Proklamation wur- den der erste Staatspräsident der neuen Republik, Rajendra Prasad. der erste Ministerpräsident, Jawaharlal Nehru und das neue Kabinett vereidigt. König Georg VI. von Großbritannien sandte Präsident Prasad ein Glückwunsch- telegramm, in dem er den Wunsch nach Beibehaltung der freundschaftlichen Bezie- hungen beider Nationen ausdrückt. Pre- mierminister Attlee sagt ir seinem Glückwunschtelegramm an Ministerpräsi- dent Nehru, Großbritannien sei befriedigt darüber, daß die Republik ein Mitglied des Commonwealth bleibt. Präsident Truman nennt in seiner Glückwunschbotschaft die Ausrufung der Republik ein glückverhei- Bendes Anzeichen zum Beginn der zweiten Hälfte des Jahrhunderts. Wie in Neu Delhi fanden auch in den Hauptstädten der 28 indischen Staaten Feierlichkeiten statt. In Bombay kam es dabei zu Zusammenstößen zwischen kom- munistischen Demonstranten und der Poli- zei. 19 Personen wurden verletzt und 55 Demonstranten verhaftet. Bidault hatte wieder Glück Paris.(dpa) Die Regierung Bidault hat eine weitere Klippe umschifft. Die starke gaullistische Gruppe im Rat der Republik ist nicht zu ihrem Ziel gelangt. Es fehlten zwei Stimmen. Dem energischen Einsatz des Ministerpräsidenten und des Finanzmini- sters im Rat der Republik ist es gelungen, eine Reihe von Senatoren zu bewegen, sich bei der Schluß abstimmung über den neueg Staatshaushalt der Stimme zu enthal? ten. Er wurde mit 158 gegen 67 Stimmen bei 29 Stimmenthaltungen abgelehnt. Hätten nur zwei weitere Senatoren mit nein ge- stimmt, dann wäre die Ablehnung des Re- gierungsvorschlages vom Rat der Republik mit verfassungsmäßiger Mehrheit vorge- nommen worden. während sie jetzt nur mit einfacher Mehrheit erfolgt ist. Eine Ableh- nung des Budgets mit verfassungsmäßiger Mehrheit durch den Rat der Republik hätte die Nationalversammlung genötigt, bei der zweiten Lesung des Haushalts diesen ihrer- seits mit absoluter Mehrheit anzunehmen und auf diese Weise die Ablehnung der Se- natoren zurückzuweisen. Die erste Lesung des Haushalts in der Nationalversammlung unmittelbar am Ende des Jahres 1949 hatte aber bereits alle die Schwierigkeiten aufge- zeigt. die die Regierung Bidault hatte dort den Haushalt nur mit einer einfachen Mehr- heit zur Annahme zu bringen. Wacht“, dem Organ der katholischen Ar- beiterbewegung, wird erneut das Mitbe- stimmungsrecht der Arbeitnehmer auf wirtschaftlichem Gebiet gefordert. Das in Hattenheim gemachte Zugeständ- nis der Unternehmer auf Mitbestimmungs- recht in Betrieb in personellen und sozia- len Angelegenheiten sei in Bochum wäh- rend des Katholikentages schon nach drei- stündiger Verhandlung von den Unterneh- mern gegeben worden. Die katholische Ar- beiterbewegung unterschätze nicht das Mit- bestimmungsrecht auf überbetrieblicher Ebene, an dem anscheinend auch die Ge- Werkschaft stärker interessiert sei.„Wir würden aber lieber ein organisches Wach- sen von unten nach oben sehen.“ Ein dauerhafter Sozialfriede könne nur erreicht werden, wenn man sich im vollen Sinn zu den Beschlüssen des Bochumer Katholi- kentages und damit zum uneingeschränkten Mitbestimmungsrecht auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene bekenne. DGB fordert Maßnahmen Düsseldorf.(dpa) Der Bundesausschuß des Deutschen Gewerkschaftsbundes for- dert von der Bundesregierung entschei- dende Maßnahmen gegen die Arbeitslosig- keit. Der Ausschuß verlangt in einer Ent- schließung, daß Schritte in der Wirtschaft, der Kredit-, Steuer-, Finanz-, Arbeits- markt- und Wohnungspolitik unternommen werden. Er hat in seiner Sitzung am Mitt- woch in Königswinter die Befürchtung ge- äußert, daß die Arbeitslosigkeit ernste politische Folgen heraufbeschwören könne. Sinkende Beschäftigung und wachsende Arbeitslosigkeit ließen das Wirtschafts volu- men ein schrumpfen, schwächten die Mas- senkaufkraft, führten zu Absatzstockungen und damit zu neuer Arbeitslosigkeit. Selbstbeschuldigung der KP Württemberg-Badens Stuttgart.(Eig. Ber.) Wie der Süd- deutsche Rundfunk in einer Nachrichten- sendung bekanntgab, hat sich die Kommu- nistische Partei Württemberg-Badens in einer Resolution selbst beschuldigt, wieder- holt von der Parteilinie abgewichen zu sein. Lange Zeit schon seien vom Landessekre- tariat Schwankungen in der Durchführung der Beschlüsse beobachtet worden. Die Re- solution hebt u. à. hervor, daß die Erklä- rung des Kreissekretariates Mannheim zum Austritt des„Parteifeindes“ Boepple völlig ungenügend gewesen sei. Freitag, 27. Januar 1950 aris Patiser Jelephonas: Marianne gräbt das Kriegsbeil ein Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Am Mittwoch wurde vom Pariser Außenministerium an die Presse die Parole ausgegeben: Z WISs ehen fall 5e legt. Der Wortführer des Quai d'Orsay sprach bei dieser Gelegenheit von der uri leugbar im französischen Volk vorhandenen. Tendenz zu einer Verständigung mit Deutschland, fand liebenswürdige Verglei- che zwischen dem französisch- britischen und dem zukünftigen französisch- deutschen Verhältnis und lächelte darüber sanft, um mit der Mimik die Rethorik zu Uunterstrei- chen. Der Zwischenfall ist also beigelegt. Wa- rum er so schnell beigelegt wurde, beschäf- tigt die Gemüter. Daß Washington das Seine dazu beigetragen hat, darf angenommen werden. Zweifelsohne hat das unüberlegte und ungeschickte Geschrei der deutschen Minister der französischen Diplomatie einen schätzenswerten Dienst erwiesen: Sie konnte die Solidarität ihrer angel sächsischen Freunde auf die Probe stellen und sich davon überzeugen, daß Bonn keinesfalls stark genug ist, heute schon einen Keil zwischen die Verbün- deten zu treiben. Die Deutschen sind, so sagt man in einge- Weihten Kreisen, gründlich hereingefallen und haben offenbar zu früh versucht, große Politik zu machen. Daß sie diesen Versuch mehr mit Goebbel'schen als mit Strese- mann'schen Methoden unternahmen, zeugt nach Ansicht der französischen Politik da- für, daß die Bundesrepublik sich noch nicht im demokratischen Thronsessel zurecht ge- rückt und nicht die Männer gefunden hat, die den subtilen und intelligenten Adenau- er richtig zu sekundieren wissen. Die Ent- gleisungen Dehlers und Kaisers werden als Rückfälle von Amateuren in die Nazi- Psychologie gewertet und beinahe entschul- digt. Man macht dabei in Paris erfreulicher- weise nicht den Fehler, nationale Gefühle mit Nationalismus zu verwechseln. In der Erwartung, daß Bonn die Lehre aus den Vorgängen der letzten Tage ziehen Wird, hat man in Paris nun doch insofern einen taktischen Rückzug angetreten, als man die politisch äußerst geschickte Geste des fran- zösischen Saarkommissars Grandval aufgrift, der gegen die Sonderge-⸗ setze der Saarbrücker Regie rung protestierte und seine Zustim- mung verweigert hatte. Der konservative „Figaro“ geht in einem ein gefährlicher Weg überschriebenem Leitartikel am Donnerstag ausführlich zuf diese Ange- legenheit ein und klopft dabei dem Saar- Patrioten Hoffmann auf die Finger, „Wenn ein Saarländer die Meinung aus- drückt, daß das Saarland zu Deutschland zurückkehren soll, so hat er das Recht dar- auf diese Meinung zu äußern, denn Mei- nungen sind frei. Mit despotischen Mitteln macht man keine Politik der Freiheit“, ruft der„Figaro“ Herrn Hoffmann zu, der diesen Nasenstüber wohl verdient hat. Auch die deutsceh- französischen Handels ver handlungen sind ganz plötzlich wieder aufgenommen worden. Nachdem Bonn erklärt hatte, sie seien auf unbestimmte Zeit vertagt und nachdem Adenauer hatte durchblicken lassen, daß diese Vertagung sozusagen eine deutsche Represalie, sei, stellt sich nun heraus, daß der deutsche Delegationsführer von Mal t- 2 hn schon längst wieder aus Bonn nach Paris zurückgekehrt war. Auch diese An- gelegenheit stellt den diplomatischen Fähig- keiten der Leute von Bonn ein Armutszeug- nis aus. Wenn man ernst genommen werden will, darf man nicht solche dilletantischen Schnitzer machen. Aber angesichts der Er- eignisse der letzten Tage muß man sich fra gen, ob Bonn überhaupt ernst genommen werden will. Es ist doch so viel leichter, sich selbst als etwas unbeholfen und seine Minister als der Verantwortung un- gewohnte, wenn auch ehrlich demokratische Männer hinzustellen. Ob das zweimal ge- lingen wird, ist eine andere Sache. Konsultativrat der OEEC tagt in Paris Paris.(dpa) Die Sitzung des Konsults- tivrates der OEEC wurde am Donnerstag- Vormittag in Paris eröffnet, Den Vorsitz führt der belgische Außenminister van Zeeland. Auf der Tagesordnung stehen vier Punkte, darunter die Frage der inter- europäischen Währungs- und Zahlungsver- hältnisse und Berichte über die Regional- gruppen. An der Eröffnungssitzung des Konsulta- tivrates nahmen auch Marshallplanverwal⸗ ter Paul Hoffman und EH P-Sonderbot- schafter Averell Harriman teil. Bourdin will nicht mehr Bonn.(UP) Der Bundespressechef Paul Bourdin hat dem Bundeskanzler sein Demissionsgesuch eingereicht, verlautet aus sicherer Quelle am Donnerstagabend. r Seite 2 MORGEN Freltag, 27. Januar 1980 W. Freitag, 27. Januar 1950 Ein Freund schreibt uns: „In keinem Lande ist der Glaube an das Vereinte Europa so stark wie in West- deutschland. Aber wenn diese etwas nalv- schwärmerische Europasehnsucht enttäuscht werden sollte, wäre ein gefährlicher Rück- fall in den Nationalismus zu befürchten.“ Diese Schlußfolgerung veröffentlichte kürz- ch eine der führenden und deutschfreund- Uiehsten Zeitungen Skandinaviens in einem Bericht ihres Deutschland- Korrespondenten, übrigens eines recht wohlwollenden und einsichtigen Deutschlandkenners. Diese Auffassung verdient Beachtung, Weil man ihr immer wieder bei Gesprächen in internationalen politischen Kreisen und in der Presse begegnet, und gerade seitens Politiver Europäer und verständnisvoller Deutschlandbeobachter. Man steht der deutschen Europas ehnsucht viel- tach mit einem gewissen skeptischen und leicht- ironischen Vorbehalt gegenüber, des- sen Motive und sachliche Hintergründe in der gegenwärtigen europäischen Situation zu untersuchen zweckmäßig erscheint. Die Prämisse, von der die zitierte Aeußerung ausgeht, dürfte zutreffend sein: in keinem anderen Land findet die Europa- sehnsucht so impulsiven, vitalen und ungeduldigen Ausdruck wie in Westdeutsch- land. Nur sehe ich in dieser Tatsache weder etwas Rühmenswertes noch etwas Verdäch- tiges, auch nichts Zufälliges, sondern etwas ganz Selbstverständliches. Man muß mit dem Auslande beginnen, wenn man dem deutschen Leser erklären will, warum seine Europasehnsucht nicht mit der gleichen Leidenschaft in anderen Ländern geteilt wird. In diesen wird die Europa-Idee ver- treten von Berufspolitikern— mehr oder Weniger gut, mit mehr oder weniger national-egoistischen Vorbehalten—, ferner Ausgezeichnet, aber leider mit minimaler Resonanz von einer geistig kulturellen Elite. Wohl ist die Europa-Idee— sozusagen Als Ultima ratio— auch lebendig in weiten Kreisen in allen europäischen Ländern. Bei zahllosen Gesprächen mit Menschen ver- schiedenster Bildungsschichten kann man kast mit Sicherheit folgende Antwort er- Warten:„Es ist vollkommen richtig: die so- zialen, wirtschaftlichen und Sicherheits- Probleme unseres Landes können nur durch ein geeintes Europa gelöst werden.“ Soweit schön und gut, aber dann setzt man das Ge- spräch mit folgender Feststellung fort:„All right, aber dieses geeinte Europa darf ja als rettendes und tragfähiges Fundament nicht eine Art Staatenbund 3 la Völkerbund oder UN sein, sondern ein Bun- desstaat. Und das bedeutet, daß die Mit- gliederstaaten auf ihre Souveränität auf Wirtschaftlichem, militärischem und außen- Politischem Gebiet verzichten müssen.“ Man kann es z. B. dem Skandinavier rein menschlich nicht verdenken, wenn er gegen- über dieser harten Konsequenz mit Vorbe- halten reagiert. Hieraus erklärt sich auch, Warum Konstruktionen wie„Nordische Zoll- union“! oder„UNISCAN“! nicht über das Stadium unverbindlicher Vorbesprechungen Hinaus reifen.) Der skandinavische Lebens- Stendard— wie auch die diverser anderer Westlicher Länder— liegt erheblich über dem durchschnittseuropäischen. Die Realisie- rung des skizzierten„europäischen Bundes- staates“ heute oder morgen würde also jedenfalls in einer Uebergangszeit— für die „besser situierten“ Länder eine Nivellie- rung, d. h. ein Sinken des eigenen Lebensstandards bedeuten. Ganz anders liegt es in Deutsch- Ian d. Dort ist der Verzicht auf wirtschaft- liche, militärische und außenpolitische Sou- veränität mit so drastischer Realität vollzo- gen, daß für Utopien kein Raum mehr ist. Um Gegensatz zu anderen euro- päischen Ländern, wo der Begriff der Sou- Veränitaät immerhin noch in der Welt der Utopie„leben“ kann) Und der deutsche Durchschnitts-Lebensstandard liegt ja leider — Westeuropäisch gesehen— so, daß er durch die schnellstmögliche Realisierung eines geeinten Europas nur eine Besserung erfahren Könnte. Die nüchterne Erkenntnis dieser Divergenzen ist notwendig, um zu Verstehen. warum die Europasehnsucht in ungeduldigeren Ausdruck findet als in ande- ungeduldigeren Ausdru ckfindet als in ande- ren europäischen Ländern. Womit kein Werturteil gefällt wird, sondern nur ein Selbstverständlicher Tatbestand notiert wird. Nun zu der Kritik, der die deutsche Euro- pasehnsucht oft im Ausland begegnet. Sie richtet sich in erster Linie gegen jene, die — um einen hervorragenden Deutschland- Kkermer und Freund zu zitieren—„wieder einmal versuchen, Europa deutsch zu ma- chen, im Gegensatz zu jener Gruppe in Deutschland, die im fäglichen Kampf steht, um Deutschland europäisch zu machen.“— Die Existenz dieser deut- schen„Hegemonie- Europäer“ kann nicht geleugnet werden— leider finden sie in einem großen Teil der europäischen Presse eine bedeutend stärkere Resonanz, als ihrer Wirklichen Bedeutung entspricht. Aber eine ernsthafte europäische Gefahr bedeuten diese Ewiggestrigen— abgesehen von einer momentanen Begriffsverwirrung in einigen deutschen und außerdeutschen Kreisen— nicht. Der letzte„peloponnesische Krieg“, der letzte Krieg europäischer Mächte um die Vorherrschaft auf unserem Kontinent, wurde im Mai 1945 beendet. Zwischen nationalistischen Träumen und Hirngespin- sten einiger Gruppen und ihrer praktischen Realisierbarkeit klafft in der nüchternen Wirklichkeit unserer Zeit ein Welt. Es mag schließlich vom zitierten skan- dinavischen Korrespondenten nicht generell cke Richtigkeit abgestritten werden, daß die deutsche Europasehnsucht manchmal eine „etwas schwärmerisch- naive“ Note aufweist. Ich vermag auch hierin keine europäische Gefahr zu sehen. Eine so gewaltige Kon- struktion wie das geeinte Europa kann nicht von nüchternen Realpolitikern allein gereugt werden— sie muß getragen Sein von demleidenschaftliehen Wollen der breiten Massen. Daß Enttäuschungen unausbleiblich sind, zeigte 1 nicht nur die jüngste Entwicklung, man wird auch wohl in der kommenden Zeit damit rechnen müssen. Die Schlußfolgerung, dag in diesem Falle sich das neue Deutschland und seine verantwortlichen Männer in einen „mationalistischen Schmollwinkel“ zurück- Unser Bonner Telephonat: ziehen werden, scheint mir im Augenblick reichlich verfrüht und gewagt. Zweck dieser Zeilen ist es nur, Gründe und Gefahren eines ausländischen Mißver- stehens der deutschen Europasehnsucht auf- zuzeigen. Und nicht zuletzt: es ist erfreu- lich, in der europäischen Presse in steigen- dem Maße Betrachtungen über die deut- sche Europasehnsucht zu finden statt Arti- kelserien über das Thema:„Der Vormarsch des deutschen Nationalismus“. Dr. F. Weltmann, Kopenhagen Bundestag ratifiziert ECA-Abkommen Bundesfinanzminister zum Lastenausgleich/ Abg. Robert Margulies äußert sich zu den Handelsspannen Bonn. Immer stärker drängen sich in Von unserer Bonner Redaktion Bonn die wirtschaftspoltischen und sozial- politischen Fragen in den Vordergrund. Das zeigte sich erneut am Donnerstag, an dein am Vormittag der Bundesfinanzminister Schäffer zum Lastenausgleieh Stellung nahm und auch die Bundestagssi tzung am Nachmittag, die weitgehend von wirtschaftlichen Anträgen und Beratungen Schäfker erklärte, daß es von größter politischer Bedeutung sei, daß man über das Thema des Lastenausgleichs ruhig und nüchtern, ohne Voreingenommenheit und nicht als Vertreter einer Kategorie, sondern im Interesse des ganzen Volkes nachden- ken müsse. Es gehe darum, den Wirrwarr der Meinungen zu beruhigen und einen kla- ren Beschluß zu fassen. Bei Erfüllung die- ser schweren Aufgabe dürften nicht nur sachliche, sondern müßten auch politische und psychologische Erwägungen in Betracht gezogen werden. Die schwersten Schäden hätten die erlitten, denen ein Angehöriger gefallen oder die ihre Gesundheit und ihre Zukunft eingebüßt haben. Ihm sei selbst bei einer Diskussion die- ser Frage mit den Wirtschaftsverbänden ein Zettel auf den Tisch gelegt worden, der in einfachen Worten sagte:„Ist es nicht leichter, seinen Hof zu verlieren, als sein Augenlicht?“ Diese Art von Schäden könne Überhaupt nicht wieder gut gemacht wer- den. Daraus gehe klar hervor, daß sich der Lastenausgleich auf Vermögensschäden er- strecken müsse. Das aber bedinge sehr um- fangreiche Verhandlungen, die mehrere hundert Millionen DM Verwaltungskosten „Ostzonenbesuch Stuttgarter Ober bürgermeister beherrscht war. verschlingen würden und mannigfaltige Zeit beanspruchten. Minister Schäffer Warnte davor, im Rahmen des Lastenausgleiches auch die Einkommen anzugreifen. Dann werde das Aufkommen an Steuern zurück- gehen und es ergebe sich die Sorge um die Fürsorgegelder für Invalide, Kriegsgeschä- digte und Hinterbliebene. Im Bundestag In der Bundestagssitzung standen fünf Punkte auf der Tagesordnung und zwar die erste Beratung des Entwurfes eines Geset- zes zur Aenderung des Umsatzsteuer- gesetzes, die zweite und dritte Beratung des Entwurfes eines Gesetzes über das Ab- kommen zur wirtschaftlichen Zusammen- arbeit zwischen den Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik(ECA- Abkommen). Vierter Punkt war die Beratung des An- trages der Fraktion der WAV über Ein- schränkung überhöhter Handelsspannen. Eim Antrag der SPD, der ein Gesetz gegen den Mig brauch wirtschaftlicher Macht verlangt, mußte vertagt werder und dürfte heute die Sitzung des Bundes- tages bestimmen. Die Sozialdemokraten ha- ben ihre besten Wirtschaftstheoretiker in dieser Frage ins Feld geführt. tür uns wertvoll“ berichtet über seine Eindrücke Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Stuttgarter Oberbürger- meister Dr. Arnulf Klett. der im Einver- nehmen mit dem Präsidium des Deutschen Städtetages und des Stuttgarter Gemeinde- rates zusammen mit einer Abordnung von Stuttgarter Stadtvätern eine kommunal politische Informationsreise in die Ostzone Semacht hat, berichtete der Presse nach sei- ner Rückkehr über die in Chemnitz, Dres- den und Leipzig gewonnenen Eindrücke. die er zusammenfassend als positiv bezeich- nete. Dr. Klett betonte ausdrücklich den unpolitischen Charakter seiner achttägigen Reise und gab dann, sekundiert vom ersten Bürgermeister der Stadt, einen Einblick in die kommunal politische Arbeit der, Ost: zonen-Großstadtbehörden. Der Ober bürgermeister und sein Vertre- ter gewannen den Eindruck, dag in der Sowjetzone heute nicht mehr von einer kommunalen Selbstverwaltung mit eigener Finanzhoheit gesprochen werden könne. Die Städte müßten alle Ueberschüsse an den Staat abliefern. Rücklagebildungen gebe es nicht. Die Gemeindeverwaltung sei als der verlängerte Arm der Staatsverwaltung, die in ihrer Planung und Lenkung alle Mittel dort einsetze, wo das dringenste Bedürf- nis bestehe. So sei es zu erklären, daß der Aufbau Dresdens zu Gunsten des wirt- schaftlich notwendigeren Leipzig offen- sichtlich vernachlässigt werde. Da die staat- lichen Planungsprojekte die äußerst man- gelhaft zur Verfügung stehenden Materia- lien restlos aufbrauchten, sei die Privat- initiative völlig erlahmt. Ueberall machten sich„Ansätze zum totalitären Staat“ be- merkbar und an Stelle der privaten Unter- nehmerinitiative seien volkseigene Betriebe, kommunal wirtschaftliche Unternehmen und dergleichen mehr getreten. Dr. Klett unterstrich wiederholt, er und seine Begleitung seien überall mit groger Herzlichkeit empfangen worden, und man habe der Bevölkerung angesehen, wie freu dig überrascht sie über den Besuch von Vertretern einer großen westdeutschen Stadt gewesen sei. Die einladenden Bürger- meister hätten ihren Gästen Gelegenheit ge- geben, sich„völlig frei zu bewegen! und Überall auch hinter die Kulissen zu schauen. Der Zweck des kommunalen Besuches sei gewesen, den mitteldeutschen Städten zu zeigen, daß sie auf kommunaler Ebene von Westdeutschland nicht abgeschrieben wor- den seien. Er spreche im Namen aller ihn begleitenden Stadtväter, wenn er nunmehr nach der Rückkehr in den Westen der Oeffentlichkeit sage:„Unser Besuch in der Ostzone war für beide Teile sehr wertvoll. Wir möchten ihn nicht missen.“ Schießereien in Indonesien Diakarta.(UP) Im wichtigsten Geschäfts- viertel der indonesischen Hauptstadt Dia- karta kam es zu einer schweren Schießerei. Das gesamte Viertel wurde von starken Po- lizeistreifen abgesperrt und es wurde er- klärt, daß indonesische Truppen eine Razzia durchführen. Es war Gewehr und Maschi- nengewehrfeuer zu hören. Nach dem Eingreifen regulärer indone- sischer Streitkräfte zogen sich die Leute Hauptmann Westerlings aus einer Polizei- kaserne zurück, die sie am Vormittag besetzt hatten. US-Botschafter bei Tito Belgrad. UP) Der neuernannte Bot- schafter der Vereinigten Staaten in Belgrad, George Allen, hatte am Donnerstag eine kreundschaftliche Unterredung mit Marschall Tito, in der er diesem dringend anriet, auf engere Beziehungen zwischen den bei- den Ländern hinzuarbeiten. Aus zuverlässi- ger Quelle verlautete, Botschafter Allen habe Tito gegenüber den Standpunkt der Nichteinmischung, wie er von der USA- Regierung eingenommen werde, unterstri- chen und darauf hingewiesen, daß sein Land bereit sei, Jugoslawien auch weiterhin in seinem Kempf gegen die Sowietunſon zu unterstützen. Einem Vertreter der United Press gegenüber hatte Allen gestern darauf hingewiesen, dag die Vereinigten Staaten bestrebt seien, alle bestehenden Differenzen zwischen den beiden Ländern zu beseitigen und darauf vertrauten, daß dieses möglich Sei. Zum ersten Mal seit längerer Zeit hatten Rundfunk und Presse in Jugoslawien die Aeußerungen des diplomatischen Vertreters der USA ungekürzt und objektiv wiederge- geben, woraus sich schließen läßt, daß auch das Regime Marschall Titos bestrebt ist, alle Meinungsverschiedenheiten zu beseiti- gen und mit den USA zu einem guten Ein- Verpehmen zu gelangen, a Anläßlich der zweiten und dritten Lesung des Gesetzes zum ECA-Abkommen wurde noch einmal von allen Rednern die Be- deutung des Marshallplanes für die wirt- schaftliche Erholung Deutschlands hervor- gehoben. Lediglich der kommunistische Sprecher nannte das Abkommen einen„Be- fehl der Amerikaner“. Die übrigen Parteien vertraten die Auffassung, daß ein Erfolg des Marshallplanes nur möglich sei, wenn sich die europäischen Länder zum Grund- satz der Gleichberechtigung durchringen und sich bei der Liberalisierung des Handels gegenseitig die gleichen Vorteile gewährten. Prof. Bade, Kiel, kritisierte die Tatsache, daß bisher der Marshallplan nicht zum Aufbau Europas geführt habe. Handelsspannen Recht langwierig und teilweise vorwie- gend„bayerisch“ entwickelte sich die Dis- kussion über die überhöhten Handels- S Pannen. Hier ergriff der Bundeswirt- schaktsminister Prof. Erhard das Wort. Er wandte sich gegen den„Wunderglauben an den Erfolg der behördlichen Ueberwa- chung“. Ueberall dort, wo die Preise gebun- den blieben, behielten sie auch die alte Höhe. Wo aber die freie Preisbildung möglich wäre, seien sinkende Tendenzen eingetreten. Zu dem Vorwurf, die Liberalisierung ver- schlechtere die deutsche Außenhandels- situation, der auch bei der Debatte über das ECA-Abkommen erneut erhoben wurde, be- tonte der Bundeswirtschaftsminister, es sei zwar richtig, daß im Augenblick Deutsch- land im Handel mit zahlreichen Ländern eine Passiv-Bilanz habe; dieser Passiv-Saldo werde jedoch nicht in Dollar ausgeglichen werden. Zu einem Antrag der WAV erklärte der Sprecher der CDU/CSU, Abgeordneter Horlacher, daß man die übersetzten Handelsspannen nicht durch staatliche Kon- trollen festsetzen könne, sondern daß der Umsatz so gesteigert werden müsse, daß der Handel auch bei niedrigen Spannen lebens- fähig bleiben würde. Er schlug vor, die Bundesregierung solle die Erzeuger- und die Großghandelspreise fortlaufend veröffent- lichen. Der Abgeordnete Margulies(Mann- heim) begrüßte den WAV- Antrag, räumte jedoch ein, daß Waren, die nicht mehr preisgebunden sind, im freien Wettbewerb die Korrekturen selbst erzielen. Der Antrag wurde schließlich an den Ausschuß über- Wiesen. Ein Prozeß mit politischem Hintergrund Rechtsspruch gegen die Roosevelt-Aera? Alger Hiss wurde des Meineids überführt/ Amerikas große Sensationsaffäre Ein Kriminalroman konnte nicht span- nender, ein politischer Prozeß nicht drame- tischer sein als das Verfahren gegen Alger Hiss, das nun im zweiten Anlauf zur Ver- Uurteilung des einstigen Präsidenten der Carnegie- Friedensstiftung, Generalsekre- tär der UN- Gründungsversammlung und Beraters und Begleiters Roosevelts in Teheran und Jalta geführt hat. Diese „e ause célè bre“, bei der aus einem hohen Kürbis 47 Geheimdokumente des State Department zum Vorschein kamen, war von Präsident Truman als„red herring“, als ein politisches Ablenkungs- manöver bezeichnet worden. Am 3. August hatte Whittaker Cham- bers, damals Schriftleiter der Zeitschrift „Time“ und nach eigenem Geständnis bis 1933 Kommunist und Sowjetagent, vor dem Parlamentsausschuß für unamerikanische Umtriebe Alger Hiss bezichtigt, ihm Ab- schriften von Staatsdokumenten zur Wei- terleitung an Oberst Bykof f, den Leiter des Sowjetnachrichtendienstes, übergeben zu haben. Hiss, der zuerst behauptete, Cham- bers überhaupt nicht gekannt zu haben, mußte dies bei der ersten Gegenüberstel- lung zurücknehmen. Er forderte Chambers auf, seine Anschuldigungen ohne den Schutz der Immunität des Parlamentsaus- schuß vor der Oeffentlichkeit zu wiederho- len und reichte, nachdem Chambers dies getan hatte, eine Verleumdungsklage ein, in der sein Schaden auf 75 000 Dollar be- Ziffert wurde. Vor einem Großen Bun- desschwurgericht— die Grand Jury ist noch keine Prozeßinstanz— zur Aus- sage gezwungen, erklärte Hiss unter Eid, er habe Chambers nach dem 1. Januar 1937 nicht mehr gesehen und ihm niemals Staatspapiere ausgehändigt. Da nach amerikanischem Gesetz das Ver- brechen der Spionage nach einigen Jahren Werjährt, wurde gegen Hiss wegen dieser Beiden Erklärungen vom Staatsanwalt An klage wegen Meineids erhoben. Der erste Prozeß endete nach 27 Tagen am 8. Juli 19949 mit einem„unentschieden“: die Zeugenaussagen hatten nur acht, nicht alle zwölf Geschworenen von der Schuld des Hiss überzeugt. Es wurde bald bekannt, daß zwischen Richter Samuel Kaufman und Fiss“ Verteidiger Lloyd Stryker merkwürdige Beziehungen bestanden hat- ten, und es fand lebhafte Kritik, dag dieser Bundesrichter zwei von der Anklage be- nannte Zeugen, die dann tatsächlich im zweiten Prozeß eine groge Rolle spielten, abgelehnt hatte. Präsident Truman aber nannte auf seiner Pressekonferenz Kauf- man einen„guten Richter“. Es sind kaum zwei im Typ und Wesen verschiedenere Menschen denkbar als Whit. taker Chambers, der Kronzeuge der An- klage, und Alger Hiss. Groß und schlank, mit scharf geschnittenem Gesicht erschien der elegante Alger Hiss als die Verkörpe- rung des zwar sehr ehrgeizigen, aber un- tadelligen und vertrauenswürdigen Diplo- maten. Seine glänzende Karriere schien den Eindruck zu bestätigen: dieser Mann kann nicht gelogen haben. Wie anders dagegen Chambers: eher unansehnlich, wohlbeleibt, mit Doppelkinn und schlecht gebügelten Hosen, berichtete er selbst, daß er wegen eines aufrührerischen Theaterstückes das Columbia College hatte verlassen müssen, daß er sich in Europa herumgetrieben, 1924 dem Kommunismus angeschlossen und seit- dem unter häufig wechselndem Namen als kommunistischer Journalist und von 1932 an als Kurier und Agent der kommunisti- schen Untergrundbewegung tätig gewesen war,— bis er 1938 zum Feind des Totali- tarismus und zum Quäker geworden war, der aus Angst vor der Rache der Sowjets aus der Oeffentlichkeit verschwand und zu seinem persönlichen Schutz die letzten ihm übergebenen Dokumente in Mikrofilmauf- nahmen bei sich versteckte. Alger Hiss hatte seine Verteidigung dar- auf aufgebaut, daß nicht er, sondern ein anderer Beamter des State Department die inkriminierten Dokumente an Chambers gegeben habe. In der Tat hat Mr. H. Wad- leigh vor Gericht zugegeben, ebenfalls Dokumente dem Chambers ausgehändigt zu haben; er bestritt jedoch, daß die dem Ge- richt vorliegenden 47 Papiere durch seine Hand gegangen seien. Im Verlauf beider Prozesse sind Hiss und seiner Frau Priszilla, die in rührender Er- gebenheit alle Aussagen ihres Mannes be- stätigte, zahlreiche Widersprüche nachge- wiesen worden. Beide Ehepaare waren früher eng miteinander befreundet, und diese Verbindung hat auch nach dem 1. Ja- nmuar 1937 fortbestanden. Damit war Punkt 1 der Meineidsklage erwiesen. Daß Hiss aber tatsächlich selbst die Dokumente, darunter Berichte des Botschafters Bullitt an Roose- velt, die der Sowjetunion interessante Ein- blicke in die damaligen Beziehungen Eng- lands, Frankreichs und Amerikas zu Deutschland ermöglichten, an Chambers weitergegeben hat, wurde zur Gewißheit, als folgendes festgestellt wurde: die Schreibmaschine, auf der die Abschriften, wie Vergleiche mit Privatbriefen ergaben, hergestellt wurden, hat sich bis 1938 im Be- sitz des Ehepaares Hiss befunden. Die im ersten Prozeß nicht zugelassene Zeugin Mrs, Massing, die geschiedene Frau des aus Amerika geflohenen heutigen„Propaganda- ministers der deutschen Ostrepublik, Ger- hart Eisler, sagte über ein Gespräch mit Hiss im Jahre 1935 aus, in dem sie sich gegenseitig bestätigten, daß sie beide für den gleichen Chef“, nämlich den Leiter der sowaetischen Spionage, arbeiteten. Uebri⸗ gens wurde auch Mrs. Hiss, die jede Par- teizugehörigkeit bestritten hatte, Überkührt, eingeschriebenes Mitglied der Sozialistischen Partei gewesen zu 1. Whittaker Chambers hat im verlauf der Notiz zum Tage: Lange Leitungen Auch wenn es nicht allgemeiner Braug ist, muß man es tun. Man greife sich mit 8 reenten Hand an den Haarschopf, fahre dh über hinweg bis an die Stelle, an der meinkin der Hinterkopf zu sein pflegt. Dal schlage man ein paarmal mit der Bache Hand darauf. Warum? Nun, das Jördert 10 Denkvermögen. Und wir Raben es nötig N ter nötig sogar, denn das Bundesminister, fur Post- und Fernmeldewesen hat einen 0 schlag auf alle telefonisierenden Staatsbürge vor, die deswegen dringend ihr Denkvernz gen wachrütteln sollten. Das Ministerium dem Bundeskabinett vorgeschlagen, bei de stehenden Fernsprechanschlüssen je 200 D dei neuen Anschlüssen je 300 Od zu erheben Auf diese Weise sollen neue Wege zur Cel beschaffung für Investitionen im Fernsprec netz erschlossen werden. Das wär's, lebe Leser, Mitsteuerzuſe, und Mittelefonierer. Das Postbundesminige num kat ein Attentat auf uns vor. Es sehen als Rätte das Beispiel der Treibstoffpreise un der vielen anderen Schurigeleien nun aueh die Post angesteckt. Wir werden den pier. dacht nicht los, daß da„oben“ eine ganze Legion Tüftler fortwäkrend damit deschähg ist, Mittel unc Wege zu finden, wie man den Steuerzahler das Leben schwer machen ka Oder liegt es etwa daran, daß seit dem 11,. vember, dem Beginn der Karnevalseeh Narrenfreikeit herrscht? Denn ern nenmen hann man solche Vorschläge nich Im besten Falle sind sie unter dem Einfluſ dg um Bonn herumwachsenden Rheinweines en. standen. Nun, die Post hat mit langen Leitungen tun. Uns scheint, als wären sie im Augenblig ganz besonders lang. Meinen Sie nicht aue e. Sch. eee Ohrfeigen im Bundestag Bonn.(dpa) Der 32jährige WAV-Abgs. ordnete Günter Götzendorff wurde au Donnerstag vom Bundestagspräsidenten f 20 Sitzungstage ausgeschlossen. Er hat den CSU- Abgeordneten Hans Bodensteine: Während der Donnerstagsitzung des Bun- destages im Vorraum des Plenarsaal; nach kurzem Wortwechsel eine Ohrfeige ge. geben. Der sich hieran anschließende Bon. kampf der beiden Volksvertreter War durch den zufällig vorbeikommenden Vizekanzler Blücher beendet worden. Götzendorff hatte von dem CSU-Abge. ordneten Bodensteiner verlangt, die in eine? Versammlung aufgestellte Behauptung zu. rückzunehmen, er— Götzendorff— habe Neubürgerbundes als Vorsitzender des einen Mercedes-Wagen mit Luxusausstat. tung. Es sei der luxuriöseste Wagen, den er bisher bei einem Abgeordneten gesehen habe. Auf eine Beschwerde Götzendorffs er- klärte Bodensteiner am 12. Januar in einem Schreiben an den Bundestagspräs. denten Dr. Köhler, die von ihm gemachten Angaben seien in keiner Weise erfunden Er berief sich auf mündliche Informatio- nen und auf eine Veröffentlichung in „Neuen Tag“. Er habe die erforderlichen Schritte eingeleitet, um die Angelegenbelt zu klären. Prozesse außer Hiss und Wadleigh noch drei andere hohe Beamte der amerikani- schen Regierung als Angehörige der Wa- shingtoner kommunistischen Untergrundbe- wegung mit Namen genannt: darunter je- nen Mr. Harry Dexter White, Gehilfe von Finanzminister Morgenthau, der der eigentliche Verfasser des berüchtigten Morgenthau-Planes ist. Mr. White kann heute kein Prozeß mehr gemacht wer: den, denn er ist 1948 gestorben. Wadleigh hat gestanden, ein anderer der Beschuldig- ten hat inzwischen Selbstmord begangen. Nachdem nun die Glaubwürdigkeit der Dar. stellung von Chambers bestätigt ist, ist woll nicht mehr daran zu zweifeln, daß auch im Schatzamt die Federführung bei einem An- gehörigen der kommunistischen Untergrund- bewegung lag. Es ist nicht behauptet worden, dab Chambers in seiner früheren Agententätig- keit oder Hiss oder einer der anderen Hel. fer aus materiellen Gründen amerikanische Staatsgebeimnisse an die Sowjetunion ver- raten haben. Immerhin hat Hiss von Oberst Bykoff einen Buchara-Teppich als Geschenk angenommen.) Wären sie bezahlte Spione gewesen, 80 wäre der ganze Fall ein gemeines Verbrechen. Daß sie aus„Idea- lismus“, aus kommunistischer UVeberzeugung handelten, das ist die politisch entschei. dende Tatsache. An ihr wird man nicht mehr vorübergehen können, wenn einmal die Geschichte der Roosevelt Aera, die Geschichte von Teheran und Jalta und San Francisco geschrieben wird, in der Alger Hiss eine so bedeutsame Kolle spielte.„Eine Verurteilung des Hiss, schrieb der„Eeconomist“ am 11. Juni 1940, „müßte das Ansehen der Regierung, der er zehn Jahre angehörte, beflecken“: und Alger Hiss ist verurteilt worden. Egon Heymans Acheson hält weiter zu Hiss Washington.(UP)„Iich habe nicht die Absicht, Alger Hiss fallen zu lassen“, sage der amerikanische Außenminister Dean Acheson während seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Acheson, der versicherte, daß er seinen Standpunkt nicht ändern würde, gleichgültig wie die Revisionsver- handlung in dem Meineidsprozeß ausfallen Würde, bestätigte damit sein Festhalten an der langjährigen Freundschaft mit dem früheren Angestellten des Außenministe- riums, der wegen Meineids zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden war. i Acheson hatte diese Erklärung in Erwi⸗ derung einer Forderung des republikanl. schen Senators Kar! Munt gegeben, eine Untersuchung durch den Kongreß darüber anstellen zu lassen, inwieweit Hiss die augenblickliche Außenpolitik der Vereinig- ten Staaten beeinflußt habe. Einige andere dure Able lang ren! den. kam einer spür erwe Ecke rg Vers republikanische Senatoren hatten Präsiden Truman sogar aufgefordert, Acheson wegen seinen früheren Beziehungen zu Hiss 2 entlassen. 5 „W. men a. itsbürge evernz. um z dei be. 20⁰ Dx erheben ur Geſg. sprech. el Zane sministe. scheint eise unt 1 aueß den her. de ganze schäft nan den en fang, 1 II. 0. e alsreſ, in ern Je nieht, Ruß de nes et. angen e genblig it aueſ e. Sch. eee V-Abge. Ide an Aten fi nat dem nsteiner 8 Bun- Arsaalez eige ge. de Box- durch e Kanzler J-Abge. in einer ung zu- — habe rundes ausstat. en, den gesehen fes er. uar in gsprösl. machten funden, rmatio· ung im erlichen e genbelt h noch erikani- er Wa- rundbe· iter je- Gehille u, der chtigten White ht wer- radleigh uldig⸗ gangen, er Dar- ist wohl duch im ri An- rgrunc⸗ n, dab entätig⸗· en Hel. tanische on ver- Oberst eschenk Spione m ein „Idea zeugung atschei. n nicht einmal velt⸗ in und n Wird, e Rolle Hiss“ 11 1940, der er 1 Alger eymann 8 ht die „sagte Dean lichen icherte, ändern Nsver- 'skallen ten an ( dem f üniste⸗ Jahren Erwi-⸗ Hkani⸗ 1 eine arüber 8s die reinig· andere isident wegen 188 L Nr, 23 Freitag, 27. Januar 1950 MORGEN Seite 3 Ein Mann sucht seinen Mörder Mitunter schreibt das Leben Romane, die selbst die kühnste Phantasie der Schriftsteller in den Schatten stellen. Zu innen gehört der Fall des amerikani- schen Geschäftsmannes Sydney S. Sny- der, der sich seinen eigenen Mörder kaufte, da ihm der Mut zum Selbstmord fehlte. Eines Tages gewann Mr. Sydney S. Sny- der die Ueberzeugung, daß seine Frau ihn hinterging. Mr. Snyder war ein angesehener, begü- terter Kaufmann in New Vork. Seine Gat- tin, Mrs. Gwenda, war um etwa zwanzig Jahre jünger, goldblond, gepflegt und hübsch. Mr. Snyder liebte seine Frau, und gie— 80 glaubte er liebte auch ihn, bis er sie eines Tages zufällig in Begleitung eines ihm unbekannten jungen Mannes ein Hotel betreten sah. Da glaubte er alles, was ihm bis heute wertvoll erschienen war und überhaupt einen Lebenszweck gegeben hatte, verloren. So beschloß er, den Tod zu suchen. Um jeden Anschein eines Skandals zu vermeiden, um zu verhindern, das die ge- liebte Gattin mit dem Schatten eines Ver- dachtes behaftet werden könne, kam er auf den Gedanken, nicht Selbstmord zu bege- hen, sondern sich einen Mann zu dingen, der ihn zu einem beliebigen Zeitpunkt an einer Straßenecke überfallen und erschießen sollte. Tag- und nächtelang trieb er sich in zweifelhaften Kneipen, Seemannslokalen und düsteren Kaschemmen umher und müpfte Verbindungen an mit mancherlei obskuren Gestalten, bis es ihm endlich ge- lang, einen stellenlosen Matrosen kür seinen plan zu gewinnen. Dieser, ein gewisser Bob Lohell, hörte sich die Bitte des zahlungs- fahigen und großzügigen Fremden erstaunt an, witterte erst Unheil und zeigte sich mißtrauisch, wurde aber zugänglich, als Snyder an den folgenden Tagen wieder- kehrte und ihm einen großen Geldbetrag in die Hände drückte. Schließlich, nach langem Hm und Her, nach vielen Einwänden und Beruhigungen durch Snyder, der versprach, für alle Fälle einen erläuternden Brief bei seinem Anwalt zu deponieren, erklärte Lo- hell sich bereit, die Rolle des Mörders zu übernehmen und Mr. Snyder an einem der kommenden Tage„umzulegen“. am nächsten Morgen feierte Snyder sei- nen Geburtstag und wurde von seiner Gat- tin durch ein prächtiges Geschenk— einen etwa tischhohen, elfenbeinernen Buddha überrascht. Mr. Snyder, der seit Jahren zu den bedeutendsten Sammlern chinesischer Kunstwerke gehörte, war gerührt; seine Rührung steigerte sich zu Beschämung und Entsetzen, als er erfuhr, daß seine Gattin die Statue von einem aus Ostasien ge- flächteten Kaufmann erworben hatte, der in einem Hotel abgestiegen war und mit dessen Sekretär seine Frau verschiedentlich verhandeln mußte. Erregt bat Snyder um die Bekanntgabe näherer Einzelheiten und stellte betroffen lest, daß der Kaufmann in jenem Hotel abgestiegen war, das Mrs. Gwenda kürzlich in Begleitung eines fremden jungen Mannes betreten hatte. Er zog rasch einige Erkun- cügungen ein, erfuhr, daß der junge Mann der Sekretär des aus China gekommenen Geschäftsmannes war— und gewann damit die Erkenntnis, daß der Verdacht gegen seine Frau jeglicher Begründung entbehrte und er Hirngespinste verfolgt hatte. trotz- dem aber nunmehr stündlich den Tod er- Warten konnte Liebevoll verabschiedete er sich von sei- ner ahnungslosen Frau, entschuldigte sich unter einem Vorwand in seinem Geschätt und machte sich auf die Suthe nach Lohell. Zunächst durchwanderte er die Kneipen, in denen der Seemann zu verkehren pflegte, doch alle Fragen nach Lohell wurden nur durch ein Achselzucken oder mißtrauische Ablehnung beantwortet. So lief er stunden- lang durch die dunkelsten Straßen des unte- ren New Vork, ohne den Gesuchten zu fin- den. Inzwischen wurde es Nachmittag, es kam der Abend, und Mr. Snyder, der in sich einen nie gekannten Lebensdrang ver- spürte, wWwar verzweifelt. Jeden Augenblick erwartete er, seinen„Mörder“ an einer Ecke, aus einem Hausgang auftauchen zu Von F. v. Door niek sehen, jeden Augenblick konnte d— bringende Schuß fallen.. Kurz vor Mitternacht tauchte in einer Polizeiwache ein vollkommen abgekämpfter hinfälliger Mann auf und erzählte den stau- nenden Polizisten eine kaum verständliche Geschichte von einem falschen Verdacht gegen die eigene Frau, von einem gedunge- nen Mörder und dem spurlosen Verschwin- den dieses Matrosen. Es bedurfte langer Zusprache. ehe Mr. Snyder in der Lage War, zusammenhängend zu berichten. Dann setzte sich der gewaltige Apparat der Poli- zeimaschinerie in Verbindung, und schließ- lich erfuhr der befreit aufatmende Mr. Sny- der, daß man Lohell in der vergangenen Nacht in einem Zustand völliger Trunken- heit aufgelesen und festgenommen hatte. Wegen Randalierens und anderen Ver- gehen war er am Vormittag zu 30 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Es gelang Mr. Snyder, eine Besprechung mit Lohell zu erwirken. Der grinste ihn nur an.„Ich habe Ihren Auftrag nie ernst genommen und hatte auch nicht die Ab- Sicht, ihn auszuführen“ erklärte er. „Immerhin habe ich Ihnen den prächtigsten Rausch meines Lebens zu verdanken“. Zur Reform des studentischen Lebens Sie müßte bei den Verbindungen einsetzen Das kürzlich an der Wirtschaftshoch- schule Mannheim abgehaltene„Forum“ war mehr als eine interne Aussprache; es wurde dabei das Problem der studentischen Verbindungen angeschnitten, das heute in der Oeffentlichkeit stark diskutiert wird. S0 erscheint es angebracht, noch einmal auf den Diskussionsgegenstand des„Forums“ Bezug zu nehmen. Dies um so mehr, als durch die von der studentischen Selbstver- waltung(ASTA) stammmende, an dieser Stelle am 20. Januar verbreitete Wiedergabe der Eindruck entstehen könnte, die Einstel- lung aller interessierten Kreise zur Frage der studentischen Verbindungen sei ein- heitlich. Im Wesentlichen ging es bei der Diskus- sion um folgendes: Seitens der Verbin- dungen wurde der anwesende amerikani- sche Universitätsoffizier Dr. Breitenbucher um eine offizielle Stellungnahme zum Pro- blem der studentischen Verbindungen ge- beten. Die Motive zu einer solchen Anfrage sind offensichtlich: Seit Wiedererrichtung der Verbindungen hat die teils mehr, teils weniger zutreffende Kritik an der Existenz der Verbindungen an sich sowie an deren Hochschulpolitik nicht nachgelassen. Im Hinblick darauf wird es klar, warum die Verbindungen stark interessiert sind, mit einer möglichst fürsprechenden Stellung- nahme eines Vertreters der Besatzungs- macht aufwarten zu können. Indes, die generelle Stellungnahme Dr. Breitenbuchers war keine ablehnende, wie wohl schon aus der genehmigten Korpora- tionsfreiheit hervorgeht. So beschränkte sich der Amerikaner auch in der Haupt- sache auf eine Schilderung des Verbin- dungswesens in den USA. Hier aber drängt der Vergleich auf zu einer Aufzeichnung wesentlicher Unterschiede, die nicht zuletzt in der verschiedenen Situation des deut- Mannheimer Student in Schweden: schen und des amerikanischen Hochschul- lebens schlechthin liegen. Da beträchtliche Maß von Freiheit und insbesondere Freizügigkeit, das bezeichnend für das Hochschulleben der USA ist, die Aufgeschlossenheit des amerikanischen Studenten auch für Fragen und Probleme, die außerhalb des Hochschulbezirkes liegen, hat dort eine besondere Organisation ent- stehen lassen: Es besteht neben den eigent- lichen Korporationen auch ein Zusammen- schluß der nichtkorporierten Studenten als wichtiger Faktor gegenüber dem Komplex der Korporationen. Ihre wesentlichste Funktion besteht in der Herstellung eines Gleichgewichtszustandes bei der Vertre- tung studentischer Interessen sowohl nach inmen als auch nach außen. Den Absichten gemäß soll an den deut- schen Hochschulen diese Funktion der ASTA(Allgemeiner Studentenausschußg) als Interessen vertreter der gesamten Studen- tenschaft einer Hochschule erfüllen. Die Tatsache aber, daß die Aufgabenzuweisung des ASTA aus naheliegenden, vorwiegend organisatorischen Gründen nur beschränkt sein kann, drängt zu der Ueberlegung, daß die Lösung dieses Problems, wie es in den USA seine Vollendung gefunden hat, auch kür die deutschen Verhältnisse Beachtung finden sollte. Allerdings zeigt die Ver- wirklichung, nämlich eine solche Dachorga- nisation aller Verbindungen auf deutsche Verhältnisse zu übertragen, doch einige Schwierigkeiten. So fehlt es bei den nichtkorporierten deutschen Studenten an einer wesentlichen Voraussetzung: Das mangelnde Korpora- tionsbedürfnis der überwiegenden Mehrheit. Dieser Mangel liegt einmal an dem fehlen- den Interesse, da hier weniger im mangeln- den Willen schlechthin begründet ist, als vielmehr an der mangelnden Zeit, zumal die derweiligen Semester noch vorwiegend Kriegsjahrgänge sind. Darüber hinaus begründet sich die ab- lehnende Haltung der Mehrzahl der Stu- denten in der Enttäuschung, die die Ver- bindung seit ihrer Wiedererrichtung ge- bracht haben. Tatsächlich gibt es an un- seren Hochschulen nur wenige, wie man zu sagen pflegt,„gute“ Verbindungen. Man versteht darunter eine Vereinigung gleich- interessierter Studenten, die im gemein- samen Zusammenwirken wissenschaftlich, kulturelle, und(oder) gesellschaftliche Ziele verfolgen und dabei durch einen ge- sunden Korpsgeist verbunden werden. Die Erfahrung zeigt, daß es den meisten unserer Verbindungen am guten Korps- geist mangelt; Kastenwesen und Cliquen- bildung können die üblen Auswüchse eines allein nach innen gerichteten Korpsgeistes sein— Intoleranz und Arroganz„gegen- über allen Außenseitern“ die anderen. Die Ueberlieferung hat dem neuerstan- denen Verbindungswesen nicht immer die besten Vorbilder geliefert; und auch leider haben sich nur wenige unserer Verbin- dungen von Erinnerungen an die Ler- gangenheit freimachen können. Es sei ausdrücklich betont: dem Verfas- ser kommt es nicht darauf an, unsachlich zu polemisieren, sondern den Finger auf Wunden zu legen, an der die meisten heu- tigen Korporationen noch kranken. Zum Beispiel die mangelnde Uebertragung eines gesunden Korpsgeistes auch nach außen, Was sich letztlich zeigt in mangelnder sair- neß gegenüber allen Kommilitonen. Das meinte auch Dr. Breitenbucher, als er in seiner Stellungnahme den Verbin- dungen mehr Toleranz und den Verzicht auf Cliquenbildung empfahl. Erst dann, wenn alle Verbindungen von einem bes- seren Geist erfüllt werden, ist die Gefahr gebannt, daß einzelne Cliquen für sich be- anspruchen, allein tonangebend zu sein, daß einzelne Cliquen allein Einfluß auf die studentische Selbstverwaltung des A8 TA nehmen wollen. Sollte eine Umorganisation des be- stehenden Verbindungswesens sich in der angedeuteten Art als zweckmäßig zur Lö- sung dieser derzeitigen Diskrepanzen er- weisen, was der Verfasser durchaus für möglich hält(das braucht noch lange nicht die deutsche Kopie amerikanischer Verhält- nisse zu sein) so müßte dem eine Reform des studentischen Gemeinschaftsleben vor- angehen. Allerdings kann diese Reform niemals bei den Außenseitern ihren Anfang nehmen, wie die meisten Korporierten heute meinen. Diese Reform sollte viel- mehr bei den Verbindungen selbst einset- zen, und man sollte soviel Optimist sein, zu glauben, daß bei den Verbindungen selbst genug willige Kräfte vorhanden sind, um die sich eine bessere studentische Vereinigung kristallisieren kann. BRAK Das leibliche Wohl an erster Stelle Elegante Fährschiffe, dicke Butterschichten und schwere Schwedenplatten Ueber Flensburg, Kopenhagen und Mal- m führt die Reise nach Norden. Die Ueberquerung des kleinen und groben Beltes und des Sundes wird einer„Land- ratte“ schon zu einem besonderen Erlebnis. Riesige, elegante Fährschiffe mit luxuriõ- sem Inneren nehmen den Strom der Passa- glere und sogar einige Schnellzugwagen auf und tragen sie über die natürlichen Wasserstraßen, die die Ostsee mit dem At- ljantik verbinden. In Malmö, der schwedi- schen Anlegestelle in der südlichen Pranke des skandinavischen Tigers, ist der erste Eindruck ein völlig ungewohnter: überall Unzerstörte, solide Häuser mit frischem Aussehen, Zu jeder Wohnung gehört ein sonniger Balkon, der gegen un willkommene Blicke auch abgeschirmt werden kann. Die Wohnungen selbst sind von wohltuender Ge- räumigkeit und gewöhnlich ausgestattet mit einem Komfort, der nur in einem wohl- habenden Lande möglich ist. Zwar sind die Wohnungen in den Schwedischen Großstädten wegen der 2 beobachtenden Landflucht sehr knapp, eine Raumbeschränkung in unserem Sinne gibt RGUERITEN IM BLAUEN TEL D ROMAN VON HANNSULLRTICH VON BIS SING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg. 1949 32. Fortsetzung „Ich glaube, es dürfte wohl jetzt ziemlich langweilig dort sein“, entgegnete Eva Arndt verstimmt.„Was ist eigentlich aus dem alten Porzellangott geworden, den ich Ihnen hier- her gebracht habe?“ fragte sie unmittelbar. Hachenbergs seltsames Lächeln ver- schwand plötzlich.„Der gute, alte Porzellan- gott, wie Sie diese kostbare Buddhafigur zu nennen belieben, steht wieder auf seinem alten Platz in der Dahlienstraße. Was in- teressiert Sie das?“ „Oh, ich meine nur“, entgegnete Eva Arndt, und dann zog sie ihren kurzen Rock noch ein wenig höher, schlug die schlanken Beine übereinander und wippte nachdenk- lich mit der Fußspitze. „Ich habe lange darüber nachgedacht, Was es wohl mit dieser Figur für eine Be- Wandtnis haben könnte. Aber ich Habe ja leider von diesen altertümlichen Sachen keine Ahnung. Haben Sie eigentlich mal mit Herrn d Argent telefoniert? Es gab da mal einen fürchterlichen Krach. Er wollte wohl nicht herausrücken, was man von ihm ver- langte. War das dieser alte Götze?“ „Davon weiß ich nichts“, erklärte Hachen- rg,„und wenn ich es wüßte, würde ich es Ihnen nicht sagen. Ich habe den Ein- druck, Sie können den Mund nicht halten.“ „Das ist lediglich eine Geldfrage“, er- lärte ya Arndt ohne jede Hemmung: „Wenn Sie Wert darauf legen „Ich lege jedenfalls erst einmal Wert darauf, daß Sie verschwinden.“ Hachenberg unterbrach seine Worte und blickte zur Tür, in der der Mann stand, der Eva Arndt in das Büro geführt hatte. Er sagte etwas in einer Sprache, die Eva Arndt nicht einmal dem Namen nach kannte. Hachenberg nickte mit dem Kopf. Er wandte sich Eva Arndt zu und sagte:„Wir müssen leider die interessante Unterhaltung für einige Minuten unterbrechen. Sie naben ja wohl noch etwas Zeit. Sie können im Nebenzimmer warten!“ „Wie Sie wollen“, erwiderte Eva Arndt. „Aber lassen Sie mich nicht zu lange Warten!“ Sie erhob sich und folgte dem Mann, der hinter dem Schreibtisch eine Tapetentür öfknete. Hachenberg, der wenige Minuten allein war, blieb sinnend an seinem Schreib- tisch sitzen. Als etwas später Ungersbach den Büroraum betrat, war der Antiqui- tätenhändler bereits wieder in seine Brief- markensammlung vertieft. „Da bin ich wieder“, begrüßte Ungers- bach Hachenberg in bester Stimmung.„Sie glauben gar nicht, wie gut ich in der ver- gangenen Nacht geschlafen habe. Ich habe den ganzen Tag noch nichts getan. Nur mit meinem Hund bin ich spazieren gegangen. Eine anstrengende Tätigkeit. An jedem Baum bleibt solch ein Köter stehen. Ich Für eine zweckmäßige Wohnraumverteilung sorgen schon die enormen Mietpreise, die durchschnittlich ein Vielfaches der unsrigen betragen! Ein solide möbliertes Zimmer kostet etwa 80 100 SKr., eine Wohnung mit drei Zimmern, Küche, Bad und Balkon wenigstens 200 SKr. im Monat. Das braucht nicht zu erschrecken, denn das durchschnittliche Monatseinkommen eines schwedischen Arbeiters liegt zwi- schen 500 und 600 sKr. Auch Hilfsarbeiter- innen verdienen nicht selten über 400 Kr. Hochqualiflzierte Facharbeiter mit entspre- chenden Prüfungen können das Drei- und Vierfache davon erzielen! Eine für uns un- ermeßliche Lohnhöhe, die erst recht unfaß- bar wird, wenn wir erfahren, daß die Kauf- kraft des Schwedenkronen etwa der der DM entspricht. Die Gründe für dieses hohe Lohnniveau sind in erster Linie in dem erheblichen Arbeitermangel zu suchen, der von den starken Gewerkschaftsorganisatio- nen natürlicherweise geschickt zur Unter- stützung von Forderungen benutzt Wird. Das leibliche Wohl rangiert in der Be- dürfnisskala an erster Stelle. Rein zeitlich es jedoch nicht. —.— rate Ihnen, sich niemals einen Hund anzu- schaffen!“ „Ich hatte nicht die Absicht“, erwiderte Hachenberg und ordnete seine Briefmarken, ohne sich durch die Anwesenheit des Jour- nalisten stören zu lassen.„Was führt Sie zu mir?“ „Hatten Sie nicht soeben Besuch?“ „Besuch? Wie meinen Sie das? Nun sehen Sie sich mal diese eigenartige Marke an! Sie zeigt die Spuren von zwei Stem- peln mit verschiedenem Datum. Kennen Sie etwas von Briefmarken?“ Er hob den Kopf und sah den Journalisten freundlich an. „Soweit ich mitunter meine Post mit ihnen versehe“, erwiderte Ungersbach.„Ich glaube, eine Dame war bei Ihnen, nicht Wahr? Das heißt natürlich nicht, daß es eine Dame gewesen sein muß.“ Hachenberg beschäftigte sich unbeein- druckt mit seinen Briefmarken. In dem ganzen Satz dieser portugiesischen Marken fehlt mir nur noch der niedrigste Wert. Ich werde mal bei Leppien versuchen, das feh- lende Stück zu bekommen. Er hat ein außer- ordentlich gutes Sortiment.“ „Ich habe den Verdacht, daß Ihnen mein heutiger Besuch besonders angenehm ist“, meinte der Journalist,„aber ich verspreche Ihnen, sofort wieder zu verschwinden, wenn Sie mir eine einzige Frage beantworten.“ Hachenberg richtete sich auf.„Und die wäre?“ „Woher kennen Sie Eva Arndt?“ Selbst wenn der Antiquitätenhändler in diesem Augenblick die Frage des Journa- listen hätte beantworten wollen, hätte er es dennoch nicht vermocht. Das Haus durch- fuhr ein markerschütternder Schrei. „Wie entsetzlich!“ sagte Ungersbach, und nachdenklich betrachtete er den kleinen Aschenbecher auf dem Schreibtisch. Er ent- liegen die Mahlzeiten etwas anders als in Deutschland. Das Essen selbst ist von einer ungeheuren Vielfalt und Reichhaltigkeit. Weltbekannt ist die Schwedenplatte oder das sogenannte Smörgosbröd. Beliebt sind auch die verschiedensten Sorten des Knäk- kebrots, das übrigens, mit einer angemesse- nen Butterschicht und sonstigem Belag ver- sehen, keineswegs trocken schmeckt.— Zu den Speisen wird sehr häufig gute, eisge- kühlte Vollmilch getrunken, eine sehr zu begrüßende Sitte. Aber auch Bier von nicht besonders hervorragender Qualität wird vielfach gewählt, während Wein gegenwär- tig ziemlich knapp und teuer ist.— Die Preise der Gasthausmahlzeiten entsprechen etwa denen in guten deutschen Restaurants. Für die Kleidung wird insbesondere von den Damen viel Geld aufgewendet. Von de- Haarmoden wird die kurze bei weitem be- vorzugt. Immer wirkt die schwedische Frau elegant, auch wenn sie einen weniger ange. nehmen Beruf hat.„Göttlich“ wie die Garbo sind sie jedoch längst nicht alle, obwohl die Durchschnittsschwedin von einem recht an- genehmen Aeußeren ist. Die Schweden haben auch ihr Volksfahr- VI. Internationale Wintersportwoche Quecksilbersäule steigt Hoffentlich kein Föhnwind Sleisport, Eishockey, Kunstlaufen, Eis- tanzen, Bob- und Rodelrennen konnten bisher im Rahmen der Internationalen Wintersportwoche in Garmisch-Purten. circhen abgewickelt werden, zumal Schnee in reichlicher Menge vorhanden ist. In der Mitte der Wintersportwoche schlug das Wetter um. Innerhalb von 24 Stunden stieg die Quecksilbersäule von 18 Grad minus auf 0 Grad und das Publikum genießt die warme Januar, sonne in vollen Zügen. Sepp Weiler kein Freund von Nachtspringen Das Springertrio Sepp Weiler, Heini Klopfer und Toni Brutscher weilte für jeurze Zeit in Garmisch. Die Oberst dorfer gingen aber bei dem Nachtsprin- gen auf der leinen Olympiaschanse ment an den Start. Bei schneidender Kälte und Seitenwind gab es keine be⸗ sonderen Leistungen. Vier Partenkir- chener belegten die ersten Plätze: Sepp Fogg(55 und 53 Meter), Erich Windisch (53 und 54 Meter), Hans Dengg 662 und 54 Meter), Josef Kleis(51 und 31 Meter). Der Tiroler Kerbe-Ehrwald war mit 48 und 52 Meter der beste Ausländer. Eine Verschärfung im Fall„Irene“ Frau Irene Braun- Wilson muß in die- sen Tagen sportlicher Ereignisse in Gar- misch-Furten kirchen hinter den Barrie- ren des Eisstadions stenen. Wäre die Be- strafung allein wegen unsportlichen Ver- naltens erfolgt, niemand ſcönnte etwas dagegen einwenden. Die Kunstlaufom- mission nat in ihrer Urteilsbegründung aber die Heirat der Meisterin von 1948 mit einem Amerikaner in den Vorder- grund gestellt. Diese Motivierung er- scheint uns mehr als bedenklich. Wäh- rend die Deutsche Meisterin von 1947, Inge Jell-Sugmann, in USA an Schau- laufen teilnahm, ehe sie amerikanische Bürgerin wurde und von dem New Vorker Oberbürger meister O Dyer So- gar einen Blumenstrauß erhielt, sperrt man die Deutsche Meisterin von 1948 in ihrem bisherigen Heimatland. Harzer Rodelsieg in Garmisch Die süddeutschen Rodelmeisterschaf- ten, die in Garmisck- Partenkirchen mit 60 Teilnehmern ein überraschend star- kes Echo gefunden hatten, brachten auf schneller Bahn packende Kämpfe und sehr gute Zeiten. Sieger im Einsitzer wurde Albert Kraus(Hahnenklee), der im anschließenden Kumpf um den„Po- kal der VI. Internationalen Wintersport- Woche“ mit 1:23,23 duch die schnellste Zeit des Tages herausfuhr, mit weniger als einer Sekunde Vorsprung vor dem Oesterreicher Paul Aste. Dagegen fiel bei den Frauen der Titel durch den Er- folg der Oesterreickherin Lis Seewald nach Tirol, und aueck im Kampf der Zweisitzer, die nur einen Rennlauf aus- trugen, blieb Oesterreichs starkes Auf- gebot durch die Mannschaft Astellsser siegreich. Die Ergebnisse: Männer(Einsitzer;. Albert Kraus MHahnenklee) 2.49, 38(1.24.97 + 1.24, 40), 2. Paul Aste(Oesterreich 2.50, 27(1:26,78 1:23,49).— Zweisitzer: Paul Aste/Isser(Oesterreich) 1:22,08, 2. Alb. Kraus Elger(Hahnenklee) 1:25,82. Frauen(Einsitzer): I. L. Seewald(Oester- reich) 3:08,85(1:36,18. 1:32,70), 2. List Antretter(Schliersee) 325,25(144,70 1:38,50). . „Preußen“ bleiben Verfolger In einem Punketespiel zur Eishockep- Oberliga traf der Vorjahrszweite Preu- ßen Krefeld im Augsburger Natureis- stadion auf das„Schlußlicht“ HC Augs- burg und cam zu einem sicheren 1571 (6:0, 570, 4.0-Erfolg. zeug, und das ist, wie in Dänemark, das Fahrrad. Unmengen findet man davon vor jedem Haus, an jedem Bordstein, überhaupt an jedem freien Platz. Aber auch das Auto ist relativ zahlreicher vertreten als bei uns. Moderne Wagen amerikanischer Herkunft beherrschen das Straßenbild, während der hübsche schwedische Kleinwagen„Volvo“ sich neuerdings langsam durchzusetzen be- ginnt. Unter den älteren Wagen findet man noch häufig deutsche Modelle, denen man auch heute wieder Interesse entgegenbringt. H. B. hielt eine halbaufgerauchte Zigarette, deren Mundstück rote Farbe aufwies. Hachenberg zeigte ein Antlitz Teilnahme. „Eine bedauerliche Sache“, meinte er kopfschüttelnd und nestelte mit einer Pin- zette an einer Briefmarke herum,„da haben wir im Hause eine Frau. Die Aerzte sagen, es sei ein Fall gefährlicher Schizophrenie. Die Gute bildet sich manchmal ein, sie würde umgebracht. Ich glaube, sie soll in den nächsten Tagen in eine Heilanstalt. Eine traurige Geschichte! Aber wir sind froh, wenn sie fort ist. Dieses Schreien fällt einem langsam auf die Nerven.“ Ungersbach spielte nachdenklich mit einem Stahllineal. Er beobachtete den Anti- quitätenhändler, der unverdrossen seine Arbeit an der Briefmarkensammlung fort- Setzte. „Sie haben meine Frage noch nicht be- antwortet“, sagte er leise. Woher kennen Sie Eva Arndt?“ „Wer sagt Ihnen, daß ich sie überhaupt kenne?“ erkundigte Hachenberg sich,„ich Weiß wirklich nicht, wovon Sie sprechen.“ Ungersbach legte das Stahllineal mit einem Knall auf die Schreibtischplatte. „Wenn Sie sie nicht kennen, so sagen Sie mir bitte, wie es kam, daß ich Sie an dem Abend nach der Première der Revue zu- sammen hier vor dem Antiquitätengeschäft stehen sah!“ „Wie merkwürdig, mein sehr verehrter Freund! Sollte ich es tatsächlich gewesen sein?“ Er lachte leise.„Wer ist denn diese Eva Arndt überhaupt?“ „Wer sie ist, kann ich Ihnen nicht sagen. Aber was sie war, das weiß ich. Sie War als Hausmädchen bei d'Argent angestellt.“ Hachenberg sah überrascht auf. „Und deshalb machen Sie solch ein Ge- Voller schrei? Warum haben Sie es nicht gleich ge- sagt? Ich hatte ihr seinerzeit diese Stellung verschafft, und nun kam sie und fragte, ob ich ihr nicht einen anderen Posten besorgen könnte. Sie war in der Revue und sah mich beim Verlassen des Theaters. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesehen. Was soll das?“ „Nichts!“ erwiderte der Journalist,„es kam mir nur so vor, als hätte Eva Arndt vorhin den Laden betreten. Aber sie War so aufgedonnert angezogen, daß ich nicht be- Haupten kann, daß sie es gewesen ist. Kri- minalrat Klausen sagte mir, sie wäre ver- schwunden. Ich war deshalb erstaunt, sie plötzlich hier zu sehen.“ „Sie haben Sorgen“, meinte der Antiqui- tätenhändler voller Mitleid.„Es ist doch ein recht geplagtes Dasein, dieses Journalisten- leben. Und ausgerechnet in diesen Tagen passiert nichts, das Sie von diesem elenden Haus in der Dahlienstraße ablenken könnte. Kein Erdbeben. Keine Eisenbahnkatastrophe. Keine Revolution. Es ist bedauerlich!“ „Und wenn der Mond vom Himmel fiel“, entgegnete Ungersbach bissig, würde ich nicht fünf Minuten Zeit daran versch ven- den. Im übrigen aber werde ich Sie jetzt von meiner Anwesenheit befreien, Damit Sie nicht mehr in Ihrer interessanten Arbeit gestört werden.“ „Sie haben mich keineswegs gestört, ver- ehrter Freund!“ sagte Hachenberg abschied- nehmend,„ich freue mich stets, mich mit Ihnen unterhalten zu können. Es tut mir leid, daß Sie Eva Arndt nicht bei mir ge- funden haben!“ „Ich habe nicht angenommen, Eva Arndt hier zu finden“, erklärte der Journalist, als er die Tür bereits in der Hand hielt„Sie war allerdings die einzige Person, die ihnen zu jeder Zeit Einlaß in das Haus d' Argents gewähren konnte.“ Seite 4 MANNHEIM Freitag, 27. Januar 1950/ Nr. 2 Straßenbahnunglück fordert sechs Todesopfer Wieder Entgleisung in der Kurve Karl-Benz-Straße Gestern nachmittag— etwa 17.30 Uhr — War die Kurve Schimperstraße Karl- Benz- Straße wieder der Schauplatz eines schweren Verkehrsunfall dem sechs Persone! — vier Frauen, ein Mann und ein Kind-zuin Opfer fielen. Ein Straßenbahnzug der Lime 25 entgleiste in der Kurve Gielleicht auch schon vorher) und fiel mit dem Anhänger auf das Trottoir vor dem Gebäude der Mo- torenwerke Mannheim. Aus den stark be- setzten Wagen konnten die Fahrgäste dank des Umstandes, daß die Polizeibeamten Mannheims im Werk der MWM gerade eine Versammlung abhielten, sofort geborgen Werden. Angehörige der Belegschaft leiste- ten dabei wertvolle Hilfe. Fahrzeuge des Roten Kreuzes und andere Kraftwagen brachten 34 Personen ins Städtische Kran- kenhaus. Dort ist inzwischen ein Kind sel- nen Verletzungen erlegen. Etwa 40 Per- sonen konnten bereits wieder entlassen werden. Die sofort am Unfallort ei- scheinende Berufsfeuerwehr richtete den Motorwagen mit einem Kranfahrzeug wie- der auf, nachdem Polizisten, Werksangehö- rige und Passanten den Anhänger aus eige- nen Kräften wieder aufstellen konnten. Der Fahrer des Triebwagens kam mit dem Schrecken davon. Ueber die Ursachen des Unfalls besteht noch keine Klarheit. Sachverständige, der Oberstaatsanwalt und der Direktor der Verkehrsbetriebe trafen kurz nach dem Un- tall ein. Auch Bürgermeister Jakob Trumpf- heller war wenige Minuten nach dem Unfall zur Stelle und forderte sofortige Einrich- tung einer Haltestelle vor der Kurve und die Erklärung der Karl-Benz-Straße zur Einbahnstraße. Nach Meinung des ebenfalls unverletz- ten Schaffners des Motorwagens, der gerade damit beschäftigt war, Fahrscheine auszu- geben, war der Motorwagen bereits in der Geraden aus den Schienen geraten und hatte sich am hinteren Ende leicht gehoben. Der Unfallort bot ein grauenvolles Eild. Nach Aufrichten des Motorwagens lagen zwei Frauen auf dem mit Glasscherben übersäten Gehsteig. Zwei weitere Frauen befanden sich auf der rechten Sitzbank des »Motorwagens., Ihnen wurden die Köpfe ab- gerissen. Ein Toter wurde aus dem Anhäün- ger geborgen. Es kann noch nicht mit Si- cherheit festgestellt werden, ob die beiden Frauen. die auf dem Trottoir gefunden wur- den, sich in der Straßenbahn befunden hat- ten oder ob es sich um Passanten handelt, die von der umfallenden Bahn erdrückt wurden. 5 Bei dem Motorwagen handelt es sich um einen der neuen sogenannten Schnell-Läu- ferwagen, bei denen der Wagenführer beim Fahren sitzt. Beide Wagen sind erheblich beschädigt.. * Nachdem dies, jetzt innerhalb weniger Wochen der zweite Unfall an der gleichen Stelle ist, muß die Anregung von Bürger- meister Trumpfheller— noch in der Schim- perstraße eine Haltestelle einzurichten— unbedingt berücksichtigt werden. insbeson- dere, wenn bedacht wird, daß die Strege leicht abfällt, die Kurve verhältnismäßig eng und nicht überhöht ist. Hinzu kommt die schmale Spurweite der Mannheimer Stra- Benbahn. mle Für 123 DM Lebensstellung verscherzt Amtsunterschlagung eines Postsekretärs Postsekretär R. stand unter Anklage der Schweren Amtsunterschlagung vor der. gen Strafkammer. Er hatte in Zwei 8 eingezahlte Fernsprechgebühren in Höhe von zusammen 123 DM unterschlagen. Der fast 50 jährige war über zehm Jahre pei der Post beschäftigt. Daß er— wohl wissend, es müsse sich eines Tages heraus- stellen,— für 123 DM eine Lebensstellung aufs Spiel setzte, schien unerklärlich. R. gab zunächst an, durch plötzlich er- höhte Miete in Geldschwierigkeiten gekom- men zu sein, dann war es die Krankheit seiner Frau, die 600.— DM Arztkosten ver- Ursacht habe, aber das Gericht stellte fest, dag 530, DM von diesem Betrag durch eine Beihilfe der Post gedeckt wurden Was dem Angeklagten bis dahin von der Post vorgeworfen wurde, waren kleinere Fehlrechnungen; Minderbeträge, die er meist aus eigener Tasche deckte. Diese Vor- kommnisse liegen ihn als Schalterbeamten ungeeignet erscheinen. Das bestätigte der Sachverständige, der erklärte, er selbst sei erschüttert von der Kühle, die der Ange- klagte an den Tag lege. Er bezeichnete ihn 2¹⁸„verhältnisblödsinnig“, als intellektuell Uunterbegabt. Aber der Staatsanwalt erklärte sich da- mit nicht einverstanden und stellte an den Vertreter der Oberpostdirektion die lako- nische Frage, ob Beamte 80 lange in ihrer Position bleiben müßten, bis„das Kind in den Brunnen gefallen“ sei.„Die Post konnte inn nicht entlassen“, meinte der Oberpost- inspektor a Der Antrag auf acht Monate Gefüngnis schien— gemessen an der Höhe des ver- untreuten Betrages— relativ hoch, aber es handelte sich um eine Amtsunterschlasung. ein Delikt, für das eine Mindeststrafe von sechs Monaten Gefängnis vorgesehen ist. Für diese Mindeststrafe entschied sich aueh die Große Strafkammer und brachte die Untersuchungshaft in Anrechnung. i-tu. KKV„Columbus“ hielt General- „ versammlung 0 Die Generalversammlung des Vereins der katholischen Kaufleute und Beamten„Co- lumbus' im Jugendheim war ein Abschieds- und Ehrenabend für Wilhelm Stephan, der diese Vereinigung seit 1907 mit Umsicht und Geschick durch gute und schlechte Zeiten gesteuert hat. Prof. Faß und Stadtdirektor Häfner feierten die hervorragenden mensch- lichen Eigenschaften, die ihn befähigten, eine derart lange Zeit einem stattlichen Ver- Einisleben von fast familienhaftem Charakter vorzustehen. Wilhelm Stephan wurde ein- stimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt und mit Ehrendiplom, Blumen, Geschenken und Glückwunschschreiben bedacht. Aus der Wahl um die Nachfolgerschaft ging Versand- leiter Walter Loes hervor, dem der Ehren- Vorsitzende mit seinem aus zwanzigjähriger Vereinsleitertätigkeit geschöpften Rat zur Seite stehen wird. Walter Loes ist innerhalb der Vereinigung mit der musikalischen und Künstlerischen Gestaltung der Zusammen- künfte hervorgetreten. Wohin gehen wir? Freitag, 27, Jan.: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Das Opfer der Agnete“: Alster:„Die Roten Schune“ Capitol:„Der König der Nassauer“; Palast: Im Banne des Monte Miracolo“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Teils be- wölkt, aber höchstens unbedeutender Niedei- schlag, meist teils aufgeheitert. Oertliche Ne- belbildung. Höchsttemperaturen etwas über 0 Grad. Tiefsttemperaturen nachts—3 bis 8 Grad. Schwache Winde. „Weltrat der Ingenieure“? Auf einer Tagung der Kreisgruppe des Bundes deutscher Architekten sprach gestern Oberbaurat Dipl.-Ing. A. Scheier, der Direktor der Staatsbauschule Leipzig, über das Thema„Wissenschaft und Tech- nik“. Dabei griff er den Gedanken auf, mit einem„Weltrat der Ingenieure“, dem die Technischen Hochschulen und entspre- chende andere Instiutionen aller Länder unterstellt werden müßten, entscheidend auf die Entwicklung der Technik in aller Welt einzuwirken, Wenn die Realisierung der Errungenschaften der Technik durch einen solchen Weltrat überwacht und ge- lenkt würde, müßte es möglich sein, die Entwicklung nicht auf die Atombombe, sondern auf die Atommaschine hin- zulenken. Gerade im Zeitalter der Ausnutzung der Atomkräfte sei es unerläßlich, daß die Ingenieure in aller Welt sich in gemein- samer Arbeit die Hände reichen und damit eine Koordinierung der Technik aller euro- päischen und außereuropäischen Länder herbeigeführt werde. Die hohe Verantwor- tung der Techniker lasse heute auch dem deutschen Ingenieur keine Wahl mehr zwi- schen der Zusammenarbeit mit den ande- ren Ländern und seiner Neigung zur Flucht in die Vereinsamung, die heute nur eine gefährliche Abkapselung darstellen könne und Fehlerquellen zeitigen müsse. Gerade die Unentschlossenheit gegenüber der aus- ländischen Technik sei befremdend. Und doch könne sich schließlich niemand der Erkenntnis verschließen, daß der Architekt sich in der„Binnenluft“ nicht erneuern könne, sondern der Spannung von größerer Reichweite bedürfe. Nach den Verirrungen der letzten Zeit sei zu erwarten, daß ge- rade seine Schöpfungen in Zukunft ein sehr verändertes Gesicht und die Züge wesentlicher Nüchternheit zeigen würden. Der Sprecher schloß seinen Vortrag mit den Worten: Im Schatten der Atombombe ist es unerläßlich, nicht nur politisch, son- dern auch technisch als Weltbürger zu denken.“ i-tu. Gesung für die Frauen Kaffeekränzchen beim Wallstadt Der Gesangverein„Sängerkreis“ in Wallstadt widmete seinen Sängerfrauen und -bräuten ein Kaffeekränzchen. Unter der Regie des 1. und 2. Vorstan- des verlief der Nachmittag zur Freude aller. Besonderes Lob gebührt dem Schrammel quintett des Zithervereins Ludwigshafen (als Gast) und der Hauskapelle des Vereins, die beide dazu beitrugen, die Stimmung zu heben. Auch der erste Tenorsolist, H. Rihm. machte sich verdient, indem er sich mit Operettenmelodien in die Herzen aller Frauen sang. Der Verein brachte unter der Leitung seines Vizedirigenten A. Böhl Chöre und Volkslieder zum Vortrag, die ebenso- viel Beifall ernteten, wie das als Abschluß des bunten Nachmittags unter der Leitung des Chordirigenten Dr. Stengel vorgetragene Singspiel„Die fidele Gerichtssitzung“. „Sängerkreis“ Pali:„Im Banne des Monte Miracolo“ Ein Luis Trenker-Film, und damit ist schon alles gesagt: Die einsame Majestät der Berge, rasende Abfahrten auf Skiern, das rauhe, kernige, aber herzliche und ein- fache Milieu derer, die mit den Bergen auf du und du stehen, das vornehme, aber kor- rupte, naturfremde Leben der Städter und zwischen dem all der Mann, der da wie dort seinen Mann steht mit kantigem Gesicht und mit dem Reißbrett ebenso gut umzu- gehen versteht wie mit dem Eispickel. Die dürftige Schablonenhandlung dient nur als Vorwand, sich mit der Kamera nach (Luis Trenkerscher) Herzenslust auf Glet- schern, in Schnee und Eis und in herrlich unberührter Schneelandschaft auszutoben. Höhepunkt ist(wie gewöhnlich) die Bestei- gung des„verfluchten“ Berges, den bisher noch niemand bezwungen hat. Aber es geht (selbstverständlich) nicht glatt, der Held wird in Bergnot von seinem feigen Begleiter im Stich gelassen, und schwebt an geschickt steil photographierten Hängen in Lebens- gefahr, bis alarmierte Kameraden ihn ret- ten, mit denen zusammen er dann doch noch nicht müde genug ist, den Gipfel zu er- zwingen, derweil sich die Dorfschullehrerin gemeinsam mit der edelmütigen Dame aus der Stadt um ihn ängstigt. Doch heil und gesund kehrte er zurück, geradewegs in ihre Arme, wird obendrein noch Generaldirektor. und die Fremde fährt mit ihrer Liebe zu ihm wieder zurück in die Stadt, nicht ohne ihrer erfolgreicheren Nebenbuhlerin die Freundschaft angeboten zu haben. Was den Film vor süßem Kitsch bewahrt, sind einzig und allein die großartigen, un- erhört gekonnten Naturaufnahmen(zum Teil als faszinierend schöne Gegenlichtauf- nahmen) aus der Welt des Skiläufers und Alpinisten. mle im Land, dus die Frauen uul Händen trägt M. Witzenhausen über seine Nicht nur die deutschen, sondern auch die europäischen Frauen müssen von blassem Neid erfüllt werden, wenn sie hören, welch hohen Rang die weiße Frau in Südafrika einnimmt. Der Leiter der Handelsschule II, M. Wit- zenhausen, wußte darüber auf Grund eines zehnjährigen Aufenthaltes in Rhodesien dem Mannheimer Frauenverein zu berichten. In Südafrika würde kein Mann es wagen, die Anstandsregeln zu verletzen. Im Gegenteil, er sei glücklich, wenn er in die Lage komme, einer Frau die Ehe anbieten zu können.() Das Einkommen einer Frau als Sekretärin oder Stenotypistin erlaube nicht nur die Fahrt mit dem Auto ins Büro, sondern auch einen Diener zur höchstpersönlichen Verfü- gung., Der Chef sei dankbar, wenn er seiner „Kraft“ zwischen Pudern, dem Zehnuhrtee, Klatsch am Telefon über den letzten Ball und über den allerletzten Scheidungsskandal diktieren dürfe. Er müsse sich fügen, denn Woher sollte er einen Ersatz bekommen bei Männerüberschuß und Heiratschancen. Auch die Krankenschwester überließe bei eigener hoher Bezahlung die peinlicheren Arbeiten den dunkelhäutigen Eingeborenen, sehr zum Verdruß der weißen Patienten. Der Redner gab im Zusammenhang mit Widerstund der Bevölkerung gegen Zwangseinweisungen „Aus allen Teilen des Landes mehren sich die Mitteilungen“ so heißt es in einem Bericht des Innenministeriums.„daß die Durchführung der wohnungswirtschaft- lichen Maßnahmen(gemeint sind Zwangs- einweisungen, weitere Wohnraumbeschlag- nahmungen usw.) auf steigenden Widerstand der Bevölkerung stößt. Die Bürgermeister lehnen vielfach ihre Durchführung im Wege des Verwaltungszwangs ab. Es wird daher geprüft, ob die Landratsämter als örtliche Wohnungsbehörden eingeschaltet werden sollen.“ Bis zum 1. Oktober 1949 hat sich dem Bericht zufolge die Wohndichte nicht wei- ter vergrößert. Der von der Stadt Stuttgart eingeführte„Freikauf von Wohnraum“ habe in der Oeffentlichkeit Anklang gefunden. Es sei daher vorgesehen, diese Regelung auch in den Landkreisen einzuführen. 715 000 Flüchtlinge in Württemberg⸗ Baden Der Flüchtlingsstatistik zufolge waren zu Beginn dieses Jahres 714947 Flüchtlinge in Württemberg-Baden untergebracht, davon 486 336 im Landesbezirk Württemberg und 228 611 im Landesbezirk Nordbaden, In den letzten beiden Monaten des vergangenen Jahres konnten in beiden Landesbezirken 5823 Flüchtlinge untergebracht werden. 50 DM Erwerbslosenunterstützung- in Englund Ist Englands Sozialpolitik ein Erfolg oder Fehlschlag? Dr. H. Walz, Leiter der englischen Ab- teilung des Dolmetscherinstituts der Uni- versität Heidelberg, untersuchte am Mitt- wochabend im Mannheimer Amerikahaus, ob Englands Sozialpolitik als Erfolg oder als Fehlschlag zu betrachten sei. Zur Sozialpolitik der Labour-Party(Ar- beiter-Partei) seien, so sagte Walz einlei- tend, vier oder fünf grundsätzliche Geset- zeswerke erlassen worden, die sich auf die Anschauung stützten, daß jeder einzelne das Recht auf einen gleich großen Anteil an den sozialen Leistungen und daß darum auch alle ohne Ausnahme ihren Beitrag dafür zu geben haben. So zahle ein Millionär die gleichen Versicherungssummen wie ein Arbeiter, und zwar belaufe sich der durch- schnittliche Versicherungsbeitrag pro Per- son und Woche auf etwa 12 Schilling (1 Schilling= rund 1 DW). Aber entspre- chend großzügig zahle der Staat Unter- stützungsgelder: ein Erwerbsloser mit Frau „Materielle Sicherheit ist Aulgube des Stuutes“ Dr. H. Beck über das eigentliche Wesen der Wohlfahrt * „Der beste und sicherste Helfer des Notleidenden ist der eigene Wille, sich selbst zu helfen. Wir können nur dann helfen, wenn man uns helfen läßt“, er- klärte am Mittwochabend der Leiter der Wohlfahrtschule Karlsruhe, Dr. H. Beck, in einer vom Ortsausschuß Mannheim der Arbeiter wohlfahrt einberufenen Versamm- lung von Helfer und Helferinnen in den Motorenwerken Mannheim. Das Referat „Der FHilfsbedürftige und sein Helfer“ war ein Umrig über Wesen und Ziel der Arbei- terwohlfahrt. Grundsätzlich sei die Aufgabe des Wohlfahrtpflegers nicht, vorübergehende materielle Nöte auch nur vorübergehend zu mildern, sondern die meistens viel tieter liegenden seelisch- psychologischen Ursachen des Leidens zu erkennen. Materi- elle Sicherheiten zu bieten, Arbeit und Geld zu verschaffen und ein Existenzmini- mum zu gewähren, das sei elementare Pflicht des Staates und dürfe von diesem nicht auf die über doch nur sehr be- schränkte Möglichkeiten verfügende Wohl- fahrt abgeschoben werden Es sei bedauer- lich, daß hier die Sozialpolitik der Re- gierung teilweise so sehr versage. So sei die Arbeit des Helfers vornemm- lich auf das Menschliche beschränkt, müsse die Hilfe in einem zu schaffenden Ver- trauensverhältnis zwischen Hilfsbedürfti- gen und Helfer gefunden werden. Das Grundbedürfnis des Notleidenden, des Arbeitenden überhaupt, sei die Existenz- sicherheit, die durch den„Verkauf der Arbeitskraft“ als eigentliches proletarisches Schicksal dem Einzelnen nicht gegeben werden könne. Aber die Arbeiter wohlfahrt müsse versuchen, dieser weitgehenden Be- raubung der Persönlichkeit, dieser Entwer- tung und Vermassung durch das Wecken des großen Solidaritätsgefühls entgegenzu- arbeiten. Die Menschen von heute dürften nicht nebeneinander, sondern müßten mit- einander leben. Dr. Beck ging sodann auf das Fliicht- lingsproblem ein und versuchte die psychologische Situation des Umgesiedel- ten zu deuten, bei dem sich eine Angst vor der Bindung an neue Gesellschaftskreise zeige. Fremd und unwillig lehne er trotz allem instinktiven Suchen nach Zugehörig- keit einen neuen gemeinschaftlichen Zu- sammenschluß ab. Hier habe die Wohlfahrt eine große Aufgabe zu lösen. Das Selbst- Wertgefühl und Anerkennungsstreben sei nicht verdorrt, müsse nur angesprochen und aufgefordert werden. Doch diese seeli- sche Hilfe müsse auch vom Notleidenden mit dem ehrlichen Willen zur Mitarbeit unterstützt werden. Die anschließende Aussprache brachte einen Austausch von Beobachtungen und Erfahrungen der einzelnen Helfer und Hel- ferinnen. Besondere Beachtung sollte den Spätheimkehrern geschenkt werden, die sich in nicht wenigen Fällen den groteske- sten, entwürdigendsten Situationen gegen- über sähen.„ Wi. und einem Kind erhalte beispielsweise 50 Schilling Arbeitslosen- und ein Kranker den gleichen Betrag Krankenunterstützung in der Woche. Die ganze Krankenbehandlung einschließlich Arzneien, Zahnprotesen, Kunstglieder usw. sei für den Patienten völlig kostenlos. Weniger populär als diese Wohlfahrts- maßnahmen aber sei in England die Ver- staatlichung von Privatindustrien, der Kohlen-, Transport-, Eisenbahn-, Autofern- verkehrs-, Elektrizitäts-, Luftverkehrs- und Rundfunkbetriebe sowie der Bank von England und der Liverpool Cotton Ex- change. Als Begründung dafür werde von der Labour-Party fehlende Rentabilität an- gegeben. Die Regierung habe sich bisher gehütet, wirtschaftlich arbeitende Werke zu Sozialisieren, mit einer Ausnahme: der Ver- staatlichung der Eisen- und Stahlindustrie. Sie argumentiere dabei, daß vom Stand- punkt nationaler Interessen her gesehen eine für die Volkswirtschaft so wichtige In- dustrie nicht in den Händen weniger Leute be- lassen werden könne. Die früheren Eigen- tümer— um nicht eine revolutionäre Klasse der Enteigneten zu schaffen— erhielten grohbzügige Schadensersatzleistungen. Für den Arbeitnehmer habe sich jedoch rein gar nichts geändert, denn letzten Endes seien nur die Aktien von einer auf die andere Stelle übertragen worden, während der Verbraucher bei den von verstaatlichten Industrien hergestellten Erzeugnissen nur steigende Preise feststellen könne, denn nahezu alle sozialisierten Betriebe arbeite- ten heute mit Verlusten. Günstiger für das Volk wirkten sich die Labour-Maßnahmen zur Hebung der allge- meinen Lebensführung aus, die Subventio- nierung der hauptsächlichen Lebensmittel und Gebrauchsgüter. So könne man sehr billig in England leben, wenn man sich mit Jedermanns-Kleidern und Einheitsmöbeln begnüge. Außerdem habe die Regierung den Wohnungsbau außerordentlich unter- stützt, bis heute 500 000 Wohnungen ge- schaffen und 200 000 vorfabrizierte Behelfs- heime. Schulbesuch, auch der höheren Schulen sei kostenlos, und für den Besuch der Universitäten würden so viele Sti- pendien ausgegeben, dag auch der Arbei- ter Hochschulbildung erhalten könne. Ob sich Englands Sozialismus letzten Endes als Erfolg oder nicht entpuppen werde, könne heute vom Standpunkt des Historikers aus noch nicht gesagt werden. Hinsichtlich des Lebensstandards sei ihm jedenfalls sehr viel Kredit zu geben, Es sei jedoch problematisch, ob dieser Wohlfahrts- staat nach Beendigung der Marshall-Hilfe und auf die Dauer weiter existieren könne. 0 rob Beobachtungen in Südafrika dem Einkommen der weißen Frau, die selbst verheiratet oder aus begütertem Hause— aus ihrem Unabhängigkeitsdrang heraus Geld verdienen will, einen Ueber. blick über die Bezahlung des weißen und des schwarzen Arbeiters. Während etwa ei weilhäutiger Maurer 80 Pfund Sterling ver. diene, erhielte der schwarze Arbeiter, der es höchstens bis zum Speißbub oder Stein. träger bringen könne, rund 2 Pfund Ster. ing. Diese sozialen Mißverhältnisse seien 80 stark und so verteidigt durch die Woihgen Gewerkschaften, daß es der Regierung dez liberalen Staatsmannes Smuts vor drei Jah. ren nicht möglich gewesen sei, Farbige al; Maurer durch eine Gewerbeschule ausbilden zu lassen, da die weißen Maurer sich wel. gerten, die Neger praktisch anzulernen, Leichte Ehemöglichkeit bringe leichte Trennung. Scheidungen seien an der Tageg. ordnung, das heißt, die weiße Frau mache sehr leicht Gebrauch davon. Die Dunkel. häutige, durch Kauf für die Ehe gewon⸗ nen— sie sei etwa ein halbes Dutzend Stück Vieh wert— könne es sich nicht er. lauben davonzulaufen. Die eigene Familie würde sich hartnäckig weigern, das Heiratz. gut wieder herauszugeben. Nur langsam ge. Winne auch die Negerin an Boden, In Fort Hare, einer Negerakademie, studierten unter neunzig Negern auch sechs Frauen. In der Diskussion wurden Fragen nach Auswanderungsmöglichkeiten aufgeworfen Der Redner betonte, daß insbesondere Kran. kenschwestern, Friseusen und Modezeichne. rinnen gefragt seien, daß aber der Weg in dieses„Paradies“ noch nicht offen stehe. hn Kurze„MM“- Meldungen Kraftradfahrer schwer verletzt. An der Ecke Augusta- Anlage- Mühldorfer Strale stießen gestern nachmittag ein Motorrad. fahrer mit Beiwagen und ein Lastkraftwa- gen zusammen. Der Fahrer des Kraf trade wurde mit schweren Verletzungen ing Krankenhaus eingeliefert. „Froschkönig“ im Ufa- Palast. Daz Märchentheater„Kurpfalz“ setzt die Reize seiner Märchenspiele im Ufatheater fort, und spielt am 29. Januar, um 15.00 Uhr, das Märchen„Der Froschkönig“, bearbeitet nach Brüder Grimm in vier Bildern mit Tanz und Kinderballett. Spielleitung Eli sabeth Vaas-Ernst, musikalische Leitung Alfred Köhler. Faschingsfahrt nach Dingsbums. Am kommenden Samstag fährt der Bayerische Reisedienst Mannheim zum ersten Male mit Omnibussen mit frohgelaunten Men- schen ins Blaue. Abfahrt 18.11 Uhr ab Ufer. passage(hinter der FHauptfeuerwache) Rückkunft Sonntagmorgen etwa 5.30 Uhr Diese Wochenendfahrten sollen während der ganzen Faschingszeit durchgeführt werden. Winterfeier der„Lyra“. Der Gesangver- ein Einigkeit-Lyra, Mannheim-Wohlgelegen, feiert am 28. Januar im Kaisergarten (Zebntstraße) um 19 Uhr ein Winterfest nt Jubilarehrung und anschließendem Ball. Flüchtlingsstelle nicht mehr selbständig Die Flüchtlingsstelle wird mit Wirkung vom 26. Januar 1950 aufgelöst. Die bisherigen Zuzugsaufgaben werden vom Wohnungsamt übernommen. Die Diensträume befinden sich in der Luisenschule, Zimmer 2(Aufenthalts- und Zuzugsangelegenheiten) und Zimmer 10 (Beschwerde angelegenheiten). Die Flücht⸗ lings- und Heimkehrerbetreuung wird dem Wohlfahrtsamt angegliedert und befindet sich in der Luisenschule, Zimmer 22 und 229. Dienststunden wie bisher montags, mittwochs, freitags von 8.30 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. 100 000 Dollar für„Die Roten Schuhe“ In einem Filmtheater in New Vork läuft der zur Zeit in Mannheim gezeigte Farb- film bereits seit 64 Wochen. Der Theater- besitzer hatte sich die unbeschränkte Leih- frist bei der Verleihgesellschaft mit 100 000 Dollar erkauft. Thüringer Glasbläser in Mannheimer Schulen. Zur Zeit zeigt ein Glasbläser aus Thüringen in Mannheimer Schulen die fas im Aussterben begriffene Kunst, wie aus spröden Glasröhrchen, nachdem sie in der Flamme zur weichen Masse geworden sind durch den belebenden Hauch des Meisters“ zarteste Kugelgebilde werden. Wir gratulieren! Das Fest der goldenen Hochzeit begehen die Eheleute Albert und Wilhelmine Dückert, Mannheim, Gärtner. straße 19. Seinen 70. Geburtstag feiert Georg Biedermann, Mannheim- Feuden- heim, Talstraße 7. 80 Jahre alt wird An- dreas Polch, Mannheim, Weinbietstraſe Den 384. Geburtstag begeht Albin Beiers- dorfer, Mannheim-Neckarau, Mönchwörth⸗ straße 30. Pressebericht der Polizei Nächtlicher Einbruch. Bei einem nächt⸗ lichen Einbruch in eine Drogerie in der Neckarstadt fielen den Dieben Lebensmitte und Photoapparate im Gesamtwert von 5 000 bis 6 000 DM in die Hände. Die rück⸗ wärtige Tür der Drogerie war mittels Stemmeisen erbrochen worden. Ebense wurde aus einem im Parkgelände des Kran- kenhauses gelegenen Verkaufshäuschen sowie aus dem dazugehörigen Lagerraum eine größere Summe Geld und Waren ge. stohlen. Auch hier hatten die Täter die Türen und sogar die vergitterten Fenstel gewaltsam geöffnet. Nächtlicher Ueberfall. In den F-Qua- draten wurde ein Passant von einem unbe- kannten Manne überfallen ung niederge. schlagen. Von einem Taxifahrer wurde der Verletzte in das Krankenhaus verbracht, Der nächtliche UVeberfall trug dem Täter je, doch nichts ein, da der überfallene Passant keine Barmittel bei sich hatte. — 9 : MIILCI eeragler 1 Libby's Milch ist reine, konzentrierte Vollmilch, völlig keimfrei und in geschlossener Dose nahezu unbegrenzt halthar. Läbby'ss Milch verfeinert Kaffee und Kakao, Suppen, Soßen und Salate. Fettgehalt 7,5 Prozent um Kochen und Backen Ents tag, le in F. 10 Polize Manns heim schaft. Vol 1. Feb Felera ke h! reihe einem Lie N Kre gerkre Sonnte teilneh Wie Jetzter Tahrrä nomm ein H. 174 050 jahrra milian letzter Dieb „Adler nochn Ein ein 41 etwWa A. Jai straße lüsterr in die Mit Nord einem wagen Huft „De den E Stadt. Schrei gestoh neu, U eine zeichn bittet Gen render J Jan von! mende stürzte und b sich u fuhr 0 nehme stark kahren streift Aus des 25 kreuz fahrer Rradf: Schwe! muar und Grund beacht Lxw.s Verlet Lkw. „ wurde nerme äge, Gesam g Die Ludwi vom 2 gelisck hutet: Gottes peils Maxs gemei eine edne trag Profes etzt das J persör Monte Profes Gott Am 1 Pfarre und edne noch Dekar Mani stanti christ Vortr den e —— Ir. 23 — lie ertem drang Jeber. u und va ein g ver. r. der Stein. Ster. len 80 voigen 18 des 1 Jah. ge a lg bilden 1 Wel. . leichte Tages. Mache unkel. ewon⸗ utzend cht er. damilie elratz. am ge. n Fort r unter n nach Vor ken. n der Strahe torrad aktwia. trade n ins Das Reize 1 fort, 0 Uhr, arbeitet rn mit 18 Eli- Leitung erische Male 1 Men- 0 Uker⸗ Wache) 30 Uhr. end der erden. angver⸗ gelegen garten est nt Ball. ständig, ng vom herigen ingsamt len sich nthalts- mer 10 Flücht⸗ rd dem befindet 55 nontags, Ihr und schuhe Kk läuft Farb- heater· e Leih · 100 000 eimer ser aus die fast vie aus in der en Sind, Meisters oldenen ert und färtner · keiert veuden- rd An- raſde 9. Beiers- Awörth⸗ nächt⸗ in der asmittel rt von e rück · mittels Ebensd 8 Kran- auschen erraum ren ge- ter die Fenstel F-QAua: 1 unbe· ederge· wurde rpracht äter je- Passant ——— Am Nr. 28 Freitag, 27. Januar 1950 LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ mee Stadtnachrichten Entscheidungsspiel der Polizei. Am Sonn- tag, 15 Uhr, treffen sich auf dem Sportplatz in Flomersheim die Fußballmannschaft des Polizeisportvereins Ludwigshafen und die Mannschaft des Sportvereins Hettenleidel- beim zum Spiel um die Kreispokalmeister- schaft. Volkshochschulvortrag. Am Mittwoch, 1 Februar, 19.30 Uhr, spricht im BAS F- felerabendhaus, Uni. Prof. Dr. W. E. An- kel, Darmstadt, im Rahmen der Vortrags- reibe B„Mensch und Weltall“— in einem Lichtbildervortrag über das Thema „Die Welt der kleinen Lebensformen“. Kreisversammlung der Sänger. Der Sän- gerkreis Ludwigshafen hält am kommenden Sonntag um 14.30 Uhr in der Gaststätte Walhalla in der Oggersheimer Straße zeine Kreisversammlung ab. An ihr werden die Delegierten und Chorleiter aller dem Sängerkreis angeschlossenen Brudervereine des Stadt- und Landkreises Ludwigshafen teilnehmen. Der Polizeibericht meldet: Wieder einmal: Fahrradmarder. letzten Tagen wurden wieder Fahrräder von„fremden Herren“ nommen. In der Industriestraße war es ein Herrenfahrrad. Marke„Lindks“ Nr. 114050, in der Kettlerstraße ein Herren- fahrrad, Marke„Niele“, und in der Maxi- millanstraße ebenfalls ein Herrenfahrrad; letzteres war unverschlossen, so daß dem Dieb die„Arbeit“ nicht schwer fiel. Ein Adler--Herrenfahrrad, Nr. 1 391 457, wurde och vor dem BASF-Kasino gestohlen. In den mehrere mitge- Ein Stück vom toten Schwein. Es war ein ansehnlicher Schinken im Wert von etwa 25,.— DM, der in der Nacht zum A. Januar in einer Wirtschaft in der Stein- strabe abgehängt wurde. Der schinken- lüsterne Dieb war durch das FHoffenster in die Wirtschaftsräume eingedrungen. Mit dem Wagen davon. Im Stadtteil Nord wurde einem Schmiedemeister aus enem Schuppen ein zweirädriger Hand- wagen gestohlen. Der Wert des Wagens be- kuft sich etwa auf 60—70 DM. „Den“ wird er nicht verteidigen. Aus den Büroräumen eines Rechtsanwalts im stadttei! Süd wurde am 20. Januar eine Schreibmaschine im Wert von 450, DM gestohlen. Die Schreibmaschine ist fabrik neu, Marke„Orga“ Nr. 251 184, und durch eine graue, aufgerauhte Farbe gekenn- zeichnet. Sachdienliche Mitteilungen er- bittet die Kriminalpolizei Ludwigshafen. Gerammt. Ein auf einem Motorrad fah- render Ingenieur aus Oppau wurde am J Januar auf der Autobahn in der Nähe von Heßheim von einem entgegenkom- menden Pkw. gerammt. Der Ingenieur stürzte aul den Grünstreifen der Autobahn und blieb dort bewußtlos liegen. Ohne sich um den Verunglückten zu kümmern, fuhr der Pkw.-Fahrer weiter. Es ist anzu- nehmen, das der PkW. die Grünfläche mit stark aufgeblendeten Scheinwerfern über- fahren und den Motorradfahrer dabei ge- streift hat. a 3 Zusammenstoß. In den Mittagsstunden des 28. Januar stieben an der Straßen- euzung Heinig-Wörthstraße ein Krad- tahrer undsein Lkw. zusammen, wobei der Kradfahrer verletzt und sein Fahrzeug schwer beschädigt wurde.— Am 24. Ja- mar dagen auf der Straßenkreuzung Max- nd Wredestraße zwei Lkw.s ihre Kräfte. Grund des Zusammenstoßes war Nicht- beachtung des Vorfahrtsrechts, Einer der IKis fiel um; der Fahrer erlitt schwere Verletzungen am Kopfe, Auch der weite Lkw. wurde erheblich beschädigt. „Werkzeugklau“. In der Parkstraße wurden aus einem Anwesen einem Schrei- nermeister neben Fensterglas eine Hand- age, Beschläge und eine kleine Säge im Gesamtwert von 85 DM gestohlen. Evangelische Vortragswoche in der Melanchthonkirche N bie protestantische Firchengemeinde Jom 29. Januar bis 5. Februar eine evan- gelische Vortragswoche. Das Arbeitsthema kutet:„Im das Recht des christlichen Gottesglaubens“. Die Vorträge werden jer peils um 20 Uhr in der Melanchthonkirche Maxstraße 38) gehalten. Es ist der Kirchen- gemeinde gelungen, für diese Vortragswoche eine ganze Reihe tüchtiger und bekannter Redner zu gewinnen. Den Eröffnungsvor- trag am Sonntagabend hat Universitäts- Professor Dr. Schneider aus Königsberg hetzt Speyer) übernommen. Er wird über das Thema:„Ist es gewiß, daß es einen dersönlichen Gott gibt?“ sprechen. Am Montagabend(30. Januar) wir sich dann Professor Ebert mit der Frage„Wo begegnet Gott dem heutigen Menschen?“ befassen. am Dienstag, 31. Januar, wird Studienrat Pfarrer Haß über das aktuelle Thema„Gott und die Weltkatastrophen“ referieren. Die Rednerliste für die weiteren Abende nennt noch Professor Gotthold, Dekan Ebrecht. Dekan Roos und Stadtpfarrer Heinzelmann Mannheim). Das Presbyterium der prote- dantischen Kirchengemeinde ladet auch dem dristlichen Glauben Fernstehende zu diesen Vorträgen ein. Der Kirchenraum wird zu den einzelnen Vorträgen geheizt sein. Ludwigshafen-Süd veranstaltet in der Zeit Warum antwortet Dr. Idenuuer dem BISP-Betriebsrut nicht? Aus der Versammlung der BASF. vertrauensmänner Gewaltmaßnahmen gegen Demontagen abgelehnt Rund 700 Vertreter der 22 000 Mann- Belegschaft der BASF besuchten die letzte Vertrauensmännersitzung und nahmen von dem ersten Betriebsratsvorsitzenden, MdL. Hrnst Lorenz. gen. den Monatsbericht entge- Im Mittelpunkt der Versammlung standen naturgemäß Lorenz Ausführungen über den gegenwärtigen Stand der Demon- tage in der BASF. Der Betriebsratsvorsit- zende ging dabei noch einmal auf die durch das Petersberger Abkommen geschaffene Lage ein, wobei er die Auffassung, die Bundesarbeitsminister Storch bei seinem seinerzeitigen BASF-Besuch über die Aus- legung dieses Abkommens vertreten hatte, den Vertrauensmännern noch einmal vor- trug. Diese Auslegungen stehen bekanntlich in einem gewissen Kontrast zu der Auffas- sung der französischen Administrateurs der Demontagekommission im BASF Werk Ludwigshafen, Zur Zeit des Besuches von Storch, so sagte Lorenz, habe unter der Belegschaft berechtigte Empörung über die Konsequenzen, die sich aus den Demon- tagen für die BASF ergaben, geherrscht, eine Empörung, die nur durch das günstige Gesamtergebnis des Demontagestops im Rahmen Westdeutschlands eine kleine Be- ruhigung erfuhr. Durch die Werksdemon- tagen, die dann entgegen den Nachrichten des Bundesarbeitsministers dennoch ange- ordnet worden seien, fühle sich die Beleg- schaft betrogen. Anschließend verlas Lorenz den in der Zwischenzeit geführten Schriftwechsel, der klar und eindeutig zeigte, daß von Seiten des Betriebsrates alle Instanzen angegan- gen worden sind, die zu einer Klärung des umstrittenen Zustandes hätten beitragen können. Besonders gewissenhaft wurde der Brief verlesen, den der Betriebsrat an die Bundesregierung zu Händen des Bundes- kanzlers Dr. Adenauer gerichtet hatte. In ihm wurde versucht, Klarheit von der maßgeblichen deutschen Stelle über die Auslegung des Demontage- Abkommens zu Wiederaufbau: erhalten. Man hätte erwarten dürfen, so meinte Lorenz, daß in der gegenwärtigen kritischen Situation die Bundesregierung, Vor allem Dr. Adenauer selbst, alles tun Werde, die umstrittenen Fragen schnell stens aufzuklären. Wenn Dr. Adenauer es jedoch vorziehe, einfach nicht zu antwor- ten, so werde durch dieses Schweigen das Mißtrauen der Belegschaft gegenüber dem Petersberger Abkommen nur noch ver- stärkt. Mit einer abschließenden Frage unter- stellte Lorenz dem Bundeskanzler im ge- wissen Sinne ein„doppeltes Spiel“. Die Frage lautete:„Hat Herr Dr. Ade- nauer auf dem Petersberg mehr unter- schrieben, als er bisher der Oeffentlich keit zu sagen wagte?“ Die Belegschaft nahm den Bericht ihres Betriebsratsvorsitzenden mit großem In- teresse entgegen. In einer anschließenden Diskussion wurden von der Versammlung Gewaltmaßnahmen Art auf das schärfste abgelehnt. Von den rund 700 Vertrauensleuten wurde dem Betriebsrat mit überwäl- tigender Mehrheit— es gab nur drei Gegenstimmen— das Vertrauen aus- gesprochen. jeder Auch zur Wohnraumsteuer wurde in der Versammlung kurz Stellung genommen. Betriebsratsvorsitzender Lorenz wurde als Landtagsabgeordneter damit beauftragt, in Koblenz nachdrücklich dafür einzutreten, daß diese unsoziale Steuer endlich abge- schafft werde. Abschließend streifte Lorenz noch kurz Fragen der Entflechtung des IG-Farbenkonzerns. Da die Versammlung dem Thema großes Interesse entgegen- brachte, sicherte Lorenz den Vertrauens- männern zu, in der nächsten Versammlung über die zur Debatte stehenden Gedanken- gänge der Entflechtung ein ausführliches Referat zu halten. uch Siedler sind gegen Wohnruumsieuer „Kampf“ auf der ganzen Linie Die Mitglieder des Siedlervereins Garten- stadt trafen sich im„Volkshaus“ zu einer Versammlung. Als Referent nahm Dr. Buhl, Neustadt, zu allgemeinen Fragen des Siedlerwesens Stellung, um dann auf Probleme des Lastenausgleiches und der von ihm rückhaltlos abgelehnten Wohnraum- steuer einzugehen. Der Referent verstand es, die durch die derzeitigen Umstände aufge- worfenen Fragen treffend zu charakterisie- ren, wenn auch sein Vortrag das in einer Siedlerversammlung notwendige Mag an Volkstümlichkeit mitunter vermissen ließ. Im Zusammenhang mit der Wohnungs- bauabgabe, die aller Wahrscheinlichkeit nach demnächst fallen werde, wies Dr. Buhl vor allem auf die finanztechnischen Schwierig- keiten hin, die sich ergeben, wenn— Wie das die Siedlerfreunde forderten— die un- soziale Steuer rüek wirkend aufgeho- Lelter als die Studt lãudwigshalen 1 . ist das Raiffeisen-Haus in In den Brandnächten des Jahres 1943 fiel auch eines der ältesten Gebäude in der City Ludwigshafens der Zerstörung zum Opfer: Das um das Jahr 1830 erbaute Raiffeisen- Gebäude in der Kaiser-Wilhelm- Straße 5. Das Anwesen stand unter Denk- malschutz. Bis 1948 zeugten nur noch die erhalten gebliebenen Fassaden von seiner 100 jährigen Vergangenheit. Dann begann der Wiederaufbau. Unter Ausnutzung der noch verwendungsfähigen„hundertjährigen Reste“ konnte ein moderner Bau erstellt werden, der in diesen Tagen seiner Voll- endung entgegengeht. Noch haben die letzten Handwerker das Haus nicht ver- lassen, noch ziehen die einzelnen Abteilun- gen von einem Raum in den anderen. Das neue Raiffeisen-Haus ist in groß- Zügigem Stil in Form einer neuzeitlichen, stützenfreien Konstruktion erbaut. Lautlos wird der Kunde durch die Drehtür ge- schleust, um sich dann in dem gediegenen, vornehmen Kassenraum zu sehen. Der Boden ist vollständig mit Solnhofer Platten ausgelegt, und von der Stirnseite schaut eine verkupferte Plakette herunter, deren Bildinhalt in engster Beziehung zu dem Werk der Organisation steht. Hell, einfach und modern wie das Erdgeschoß sind auch die übrigen zwei Vollgeschoße und das Dachgeschoß des Vordergebäudes. Hier sind fast ausnahmslos die Repräsentations-, Direktions- und Sitzungszimmer unterge- pracht. In den vier Vollgeschoßen und dem Dachgeschoß des Rückgebäudes befinden sich die Büroräume. Besondere Schmuck- Stücke sind die in Blei gefaßten Fenster mit den Insignien der Raiffeisen- Gründungs- städte. Während der Wiederaufbauarbeiten in den letzten beiden Jahren war es möglich gewesen, den gesamten Büro- und Bank- der Kais er-Wilhelm-Straße 5 4. betrieb ohne Unterbrechung aufrecht zu erhalten. Nicht nur das Gebäude in der Kaiser- Wilhelm-Straße 5, auch die darin unter- gebrachte Raiffeisen- Organisation kann auf eine 100 jährige Tradition zurückblicken. „Vater Raiffeisen“, wie der Begründer dieser land wirtschaftlichen Genossenschaft allge- mein genannt wird, gründete Mitte des ver- gangenen Jahrhunderts einen Konsumver- ein„zur Beschaffung von Brot“. Bewegt, Wie das Jahrhundert, das über das alte Gebäude hinweggestürmt ist, so bewegt war auch der Entwicklungsgang der Raiffeisen- Organisation, und der Zentralstelle für die Pfalz. Jetzt verfügt diese Zentralstelle Wieder über ein repräsentatives Gebäude in Ludwigshafen. rü- Cenerulversummlung der Polizeisportler ben werden sollte. Trotz seiner grundsätzli- chen Abneigung gegen jede Art von Zweck- steuern— so führte der Referent weiter aus —, sei er unter Umständen dafür, den Lu- x us wohnraum zu besteuern, um für den dringend notwendigen sozialen Wohnnugs bau zusätzliche Mittel zu erhalten. In der sich anschließenden Diskussion gingen Dr. Buhl und Dr. Stadel, der als Vertreter der städtischen Behörden erschie- nen war, verständnisvoll auf die Nöte und Sorgen der einzelnen Siedler ein. Die Ver- sammlung beschloß eine einstimmig ange- nommene Resolution, in der die sofortige Aufhebung des Gesetzes zur Wohnungsbau- abgabe verlangt wurde. Sport-Toto Rheinland-Pfalz nimmt Stellung Am 18. Januar brachte der„MM“ eine Meldung, derzufolge verschiedene Wettan- nahmen und Vermittlungsstellen im Inte- ressengebiet des württemberg badischen Fußball-Totos Wettscheine für den Toto Rheinland-Pfalz angenommen haben. Die Hauptstelle Ludwigshafen(P 1: Raiber/ Dattinger) legt Wert auf die Feststellung, daß sie mit dieser Angelegenheit nichts zu tun hat, sie sich vielmehr immer an die Vereinbarungen gehalten hat, die zwischen dem Rheinland-Pfalz-Toto getroffen wur- den. Außerdem hat sie sich immer an die einschlägigen Rennwett- und Lotteriegesetze gehalten. Im der erforderlichen Klarheit willen, tert del 5 Ama dle Ach 9825 2 den Konsequenzen fest. Es ist Ludwigshafe- ner Totostellen verboten, Mannheimer Tip- zettel anzunehmen; dasselbe gilt umgekehrt. Selbstverständlich ist es keinem Ludwigs- hafener oder Mannheimer verboten, im be- nachbarten Totogebiet zu wetten. Er muß dann eben eine Brief wette aufgeben, oder seine totobeflügelten Schritte über die Rheinbrücke lenken. „ Ludwigshafens Polizeioberhaupt wurde eine Ehrenurkunde überreicht Am Mittwochabend hielt Ludwigshafens Polizeisportverein im Großen Bürgerbräau seine erste Generalversammlung ab. Georg Rat az zi erstattete als erster Vorsitzen- der Bericht über die Monate Juni bis De- zember. Aus seinen Worten sprach tiefe Genugtuung über die geleistete Arbeit, als er sagte, daß es dem Verein nach anfäng- lich großen Schwierigkeiten gelungen sei, nicht mehr als Betriebssportverein ange- sehen zu werden. Heute könne er als Mit- glied des Kreissportverbandes an den Ver- bandsspielen teilnehmen. Weiterhin sei allen Mitgliedern durch eine kürzlich ab- geschlossene Unfall versicherung Schutz und Hilfe gewährleistet. Außerdem, so fuhr Hugust spielte diesmal den dummen Hugust Aber als zehn Zeugen aufmarschierten, mußte er kapitulieren Gar zu plump versuchte sich Hilfsarbei- ter August Manger, 35 Jahre alt. das be- lastende Material vom Hals zu halten. als er vor Ludwigshafens Amtsrichter vorgab, er würde etwas an Schwachsinn leiden. Nun, der Richter half, ihm etwas auf die „Sprünge“ und dann ging's auch ganz gut. Sechsmal ist August vorbestraft. Als hartgesottener Sünder zählt er zur Katego- rie der gerichtsbekannten Persönlichkeiten. Diebstahl im Rückfall lautete die Anklage, denn sein Klemm- und Klau- Spezialgebiet waren Fahrräder. Zehn Zeugen marschier- ten zur Hauptverhandlung auf, vor denen August wohl oder übel kapitulieren mußte. Zwei unverschlossene Fahrräder lieg er in der von- der- Tann- Straße mitgehen. Grund: Weil er kein Geld hatte. Dann trieb er sich in Speyer umher, wo er ein drittes Rad. wiederum aus Geldmangel, seinem rechtmäßigen Besitzer entführte. Und als er später nach Ludwigshafen überwechseln wollte, holte er sich aus dem Stadthaus den für ihn so begehrten fahrbaren Untersatz. In Ludwigshafen raffte sich August auf, der. wie der Richter sagte, von„Beruf arbeits- 10s“ ist, eine achttägige Gelegenheitsarbeit anzunehmen. Hier war es der lange An- marschweg von Stadtteil Nord aus, der August am Rheinblock verführte, sich auf die fünfte, nicht ihm gehörende Tret- maschine zu schwingen. Dazwischen hatte er am Bahnhof die„Freundlichkeit“. unge- fragt einen Koffer von einem dort parken- den Lieferwagen zu heben und mitzuneh- men. Durch einen zünftigen Familienkrach, wo einer dem anderen die Diebstähle nur so an den Kopf warf, kam dann die ganze Geschichte ans Tageslicht und August, der sich während der letzten Jahre ausschließ- lich von seiner Frau unterhalten ließ, liegt nun für ein gahr und sieben Monate auf Va- ter Staats Tasche.—atzl Ratazzi fort, dürfte die Hoffnung gehegt werden, daß der junge Verein als recht- mäßiger Nachfolger des ehemaligen Poli- zeisportvereins bald wieder in den Besitz des noch unter Sequesterverwaltung ste- henden Vereinsvermögens kommen werde. Als besondere Leistung stellte der Vorsit- zende die Herrichtung des von der Firma Enoll zur Verfügung gestellten Sportplat- zes heraus, wobei er betonte, daß dank der Arbeit der Ordnungs- und Verwal- tungspolizei Umkleide-, Wasch- und Kanti- nenräume nun keine sogenannten„Tropf- steinhöhlen“ mehr seien. Besonderer Dank galt ferner Polizeidirektor Stallmann, durch dessen Initiative die Mitgliederzahl von 38 auf 483 gestiegen sei. Bei dieser Gelegenheit überreichte Ratazzi dem Di- rektor eine Ehrenurkunde, da es sich ge- rade am 25. Januar zum 25. Male jährte, daß das Polizeioberhaupt aktiv in den Rei- hen der Sportler steht. Mit Beifall wurde der Kassenbericht aufgenommen, der einen ansehnlichen Ueberschuß aufwies. Der Referent des Sportausschusses, H. Jung, unterrichtete so- dann die Versammlung über alle absol- vierten Spiele, während Direktor Stall- mann auf Grund seiner langjährigen Sporterfahrung alle Mitglieder aufforderte, sich tatkräftig in den Dienst des Vereins zu stellen. Bei der Neuwahl der Vereinsfüh- rung wurde G. Ratazzi wiederum als erster Vorsitzender bestellt. G. Zeuch wurde zweiter Vorsitzender, K. Gönnhei- mer erster Kassierer, W. Auer Schriftfüh- rer und P. Frühbis Beisitzer. Helle Begeisterung flammte bei den Sportlern auf, als Theodor Prätorius im Namen des Betriebsrates dem Verein einen Betrag von 400,— DM überreichte, der beim Ausbau des Klubhauses Verwen- dung finden soll. oll Preibeis im Hafen Photo-Heinrick Wenige Kalte Tage genügten, und schon ist der Luitpoldhafen mit Treibeis bedeckt. „Fest der Maske“ am Samstag in den Pfalzbau- Betrieben „Fest der Maske“— Das ist auch in die- sem Jahre das Motto, mit dem die Pfalz- bau- Betriebe das schon„gefährlich schwan⸗ kende“ Narrenschiff besteigen. Die Pfalz- bau- Inhaber selbst managen diese Nacht der Haremsdamen, Cowboys und Carmens, der Zigeunermusik und der knallenden Propfen. Am Samstag, 20.11 Uhr, werden sämtliche Räume, vom Bierkeller bis zum früheren Konzertsaal-Foyer, vom Passage café bis zur Bar in hellster Faschingsbe- leuchtung erstrahlen. Mehrere Malermeister haben in den vergangenen Wochen im Pfalz- bau gepinselt und geklebt, um die kunst- volle und stilechte Faschingsdekoration an Wände und Decken zu zaubern.— Neben allerlei Ueberraschungen werden vier Ka- pellen und vier Tanzflächen für Unterhal- tung und Vergnügen sorgen. Fällt die Wohnraumsteuer? Gut unterrichtete Kreise wollen wissen, daß der Ministerrat von Rheinland-Pfalz beschlossen habe, dem Landtag in Kürze einen Gesetzentwurf über die Aufhebung der im Herbst 1949 eingeführten Wohn- raumsteuer zuzuleiten. Als Termin zur Auf hebung der Wohnraumabgabe wird der 31. März genannt. Der Grund für diesen Be- schluß des Ministerrats sei darin zu sehen, daß sich die Gewerkschaften und die Par- teien(CDU, FDP und KPD) in letzter Zeit verstärkt für die Aufhebung der Abgabe eingesetzt haben. 0 Bei Verhandlungen mit dem Finanzmini- sterium erklärten kürzlich Gewerkschafts- vertreter, daß sie bereit wären, sich mit der Erhebung einer Wohnraum- Luxus steuer einverstanden zu erklären, Diese Steuer soll alle Wohnungsinhaber treffen, die über mehr Wohnraum verfügen, als ihnen naturgemäß zusteht. Als Belasteter eingestuft Die beiden ehemaligen NS-Oberbürger⸗ meister von Pirmasens und Kaiserslautern wurden von der Spruchkammer II in Neu- stadt in die Gruppe der Belasteten einge- stuft und zu je fünf Jahren Berufsverbot, Verlust des Ruhegehaltes und zur Zahlung der Verfahrenskosten von je rund 1000 DM verurteilt. Der ehemalige Oberbürgermei⸗ ster von Pirmasens, Emil Gauer, War seit 1927 Mitglied der NSDAP und seit 1934 Vor- sitzender des Parteigerichts des Gaues Saar- Pfalz, bis er durch den ehemaligen Gauleiter Bürckel zum Oberbürgermeister von Pirmasens ernannt wurde. Der chemalige Oberbürgermeister von Kaiserslautern, Richard Imbt, war seit 1926 Mitglied der NSDAP, zeitweilig auch Oberbürgermeister von Neustadt und neben seinem Amt als Oberbürgermeister von Kaiserslautern auch Gauamtsleiter des Gaues Saarpfalz und Präsident des Kreis- tages der Pfalz. Arbeitstagung der Pädagogen Am 3. und 4. Februar werden sich in Neustadt etwa hundert Deutsch- und Ge- schichtslehrer, die an höheren Lehranstalten in der Pfalz beschäftigt sind, versammeln, um eine Arbeitstagung abzuhalten. Der Or- Sanisator der Tagung, Dr. Fernis, hat mitgeteilt, daß unter anderem der bekannte Historiker Prof. Dr. Rasso w von der Uni- versität Köln und Prof. Dr. Schneider von der ehemaligen Universität Königsberg (letzt in Speyer) Referate halten werden. Bestandsaufnahmen bei dem Tabakwaren- Einzelhandel Wie von der Industrie- und Handels- kammer in Neustadt verlautet, werden vor- aussichtlich am 11. und 12. Februar bei den Tabakwareneinzelhändlern Bestandsauf- nahmen durchgeführt, um die Tabakwaren händler bei einer Steuersenkung für Zigarren, die von der Industrie- und Han- delskammer in Neustadt für den 13. oder 15. Februar erwartet wird, vor finanziellen Einbußen zu schützen. neee ee eee itteischürzen Seite 6 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Freiheit der Rheinschiffahrt Wird wieder aktuell Am 21. Dezember letzten Jahres haben die Hohen Kommissare den belgischen und hol- ländischen Konsulatsvertretungen mitgeteilt, sie würden das Benelux-Abkommen vom No- vember 1948 als erloschen ansehen. In diesem Abkommen ist bekanntlich die Verschiffung von Importgütern über die Rheinmündungs- häfen nach Westdeutschland geregelt worden. Damit entfällt also die bisherige Bindung, wo- nach ein Fünftel dieser Transportmenge deut- schen Schiffen übergeben wurde. Künftighin werden an die Stelle dieser Absprache freie Vereinbarungen treten, nach dem mit dem Er- löschen dieses Abkommens auch das Rhine- Central-Bocking-Office seine Tätigkeit ein- stellen wird. Nach Auffassung zuständiger Kreise wird dies zu einem langsamen Ansteigen der deut- schen Flagge im Verkehr mit den Nordseshä- ken führen. Zusammen mit der im Sommer 1948 wieder eingeführten Ausstellung von Schifferpässen für die deutsche Binnenschiff- fahrt zu Grenzüberschreitungen mit den Be- neluxländern hat sich jetzt schon eine gewisse Zunahme des deutschen Verkehrsvolumens ergeben. Die schlechte Auftragslage im innerdeut- schen Verkehr dürfte weiterhin dazu führen, dag die deutschen Schiffe versuchen werden, sich noch stärker als bisher in den internatio- nalen Rheinschiffahrtsverkehr einzuschalten. Diese Entwicklung wird natürlich von den Niederländern, die sich von jeher als die Spe- diteure Europas betrachtet haben, mit Auf- merksamkeit verfolgt. Die Frage der Neuord- nung der Rheinschiffahrt wird infolgedessen bel den zur Zeit laufenden Handelsvertrags- besprechungen in Frankfurt einen breiten Raum einnehmen. Der flotte Wiederaufbau der holländischen Rheinschiffahrt und die vorläu- kig noch nicht ganz offizielle Position West- deutschlands gibt der holländischen Delega- tion einen guten Stand. Der Leiter der hol- ländischen Delegation, Teppelma, teilte mit, dag sich Holland bei diesen Verhandlungen nicht auf eine quotenmäßige Festlegung im Verkehr auf dem Rhein einlassen werde. Die holländische Schiffahrt sei bereit, mit der deutschen in freien Wettbewerb zu treten. Gleichzeitig forderte der holländische Delega- tonsleiter jedoch eine holländische Beteili- gung im innerdeutschen Schiffahrtsverkehr. Aus Kreisen des Bundesverkehrsministe- mierten Kreisen verlautet— die Entlassung von einigen Hundert Arbeitern und Angestell- ten der StEd nicht zu vermeiden sein. Maßgebend für diesen Beschluß sei— wie Wir erfahren— die Erwägung, daß der Auf- bau der Kraftfahrzeuge und die Feinzer- legung der Ersatzteile nicht in erwünschtem Maße rentabel sei. Obwohl in den letzten zwei Monaten die Nachfrage nach alten se- brauchten Fahrzeugen sich steigerte, und die erzielbaren Erlöse sich erhöht haben, blieben die Verkaufspreise der aufzubauenden Fahr- zeuge unverändert(ca. 3000 DM), so daß der Gewinn nach Abzug der Selbstkosten in kei- nem Verhältnis zu dem Unternehmerrisiko und den notwendigen Aufwendungen stehen würde. 5 In der Zwischenzeit wurde bekannt, daß 312 Beschäftigte des StEG- Lagers Sandhofen gekündigt worden sind. Der leitende Angestellte Kratzwinkel, der sich für die Weiterbeschäftigung ein- setzen wollte, wurde sofort„beurlaubt“. Damit ist der ursprüngliche Plan hinfällig geworden, der einen monatlichen Neuaufbau von 25 Schwerstlastkraftwagen und die Fein- zerlegung von 150 Ersatzteilgruppen vorsah. Im Laufe dieses Jahres sollten als Gesamt- Programm 170 Schwerstlastkraftwagen auf- gebaut werden. wobei mit einem voraussicht- lichen Gewinn von etwa 1% Millionen DM gerechnet worden war. Ebenso wird nunmehr der kurz vor dem Abschluß stehende Vertrag der St mit der Schweiz über den Verkauf von 50 Schwerst- lastkraftwagen nicht effektuiert werden kön- nen. Notgroschen für Rückreise bei Auslandsreisen Daß deutsche Reisende ihre mitgeführten DM-Beträge im Auslande in die Landeswäh- rung umwechseln dürften, treffe nicht zu, stellt die Bd fest. Ein deutscher Reisender darf bei seiner Ausreise nur einen Betrag bis zu 40 DM mit sich führen. Es sei ihm jedoch nicht gestattet. über den mitgeführten Betrag im Ausland zu verfügen. Dieser Betrag soll vielmehr nur dem Zweck dienen, dem Reisen- den auf der Rückreise die Bestreitung der ersten Kosten in Deutschland zu ermöglichen. Was auf diese Weise auf der Ausgabeseite erreicht werde, sei ein Zehnfaches dessen, was durch Herumdoktern in den verschiedenen Fa- ragraphen der Steuersätze erzielt werden könne. Zuerst das Mitbestimmungsrecht fordert die Eisenbahner gewerkschaft Der Deutsche Gewerkschaftsbund erhob die Forderung, daß auch bei der Bundesbahn Ver- waltungsrat und Vorstand entsprechend den gewerkschaftlichen Forderungen nach Mitbe- stimmung zusammengesetzt werden und bei der Neuordnung der deutschen Wirtschaft die Bundesbahn als größtes Unternehmen des deutschen Volkes vordringlich ihre endgültige Verfassung erhalten müsse. Der Deutsche Ge- werkschaftsbund sprach sich recht positiv zu dem Bundesbahn-Gesetzentwurf des Minister- präsidenten von Nordrhein- Westfalen und Präsidenten des Bundesrates, Karl Arnold, aus. Dieser Entwurf entspreche in vielen Punkten den wirtschaftspolitischen Grundsät- zen des DGB. Der DGB erwarte, daß ein im Sinne der gewerkschaftlichen Forderungen nach Mitbestimmung gehaltener Gesetzentwurf dem Bundestag umgehend zu Beratung und Verabschiedung zugeleitet werde. R.-H. Pfändungsfreies Einkommen der Preislage angepaßt Der Vorstand des Deutschen Gewerkschafts- bundes setzte sich in einem Schreiben an den Bundesarbeitsminister für eine Erhöhung der pfändungsfreien Lohnbeträge ein. Angesichts des heutigen Lohn- und Preisgefüges seien die nach einer Verordnung von 1940 monatlich un- pfändbaren 130,.— DM bzw. bei wöchentlicher Lohnzahlung 30,— DM(die sich entsprechend dem Familienstand gestaffelt erhöhen) zu niedrig. Der Bundesarbeitsminister wurde um Maßnahmen für eine angemessene Erhöhung der pfändungsfreien Beträge ersucht. Schlechtes Exportgeschäft im Stahl- und Eisenbau Der deutsche Stahl- und Eisenbau hat sein . Exportgeschäft noch nicht wieder so entwickeln Können, wie es wünschenswert wäre, besagt eine Zusammenfassung des Wirtschaftsmini- steriums von Nordrhein-Westfalen. Nicht nur konkurrenzmäßige, sondern vor allem auch politische Schwierigkeiten— wie Beispiele be- Deutsch- ägyptische Handels- kammer im Werden begriffen Wie die Industrie- und Handelskammer Köln mitzuteilen weiß, ist zur Zeit in Kairo die Gründung einer deutsch- ägyptischen Han- delskammer in Vorbereitung. In Frankfurt a. M., Forsthausstraße 78, soll eine deutsche Verbindungsstelle eingerichtet werden. Der Deutsche Industrie- und Handelstag ruft alle am Außenhandel mit Aegypten interessierten deutschen Firmen auf, die neue Gemein- schaftskammer zu unterstützen. R.-H. Kurziristige Kredite und Spareinlagen steigen an Nach dem erstmaligen Rückgang der kurz- kristigen Kredite der Repräsentativinstitute an die Nichtbankenkundschaft sind diese in der zweiten Januarwoche wieder um 32,3 auf 3701, Mill. DM gestiegen. Während sich die Einla- gen der Nichtbankenkundschaft insgesamt um 22,6 Mill. DM auf 4492,11 Mill. DM ermäßigten, haben die Spareinlagen ihren Anstieg fortge- setzt durch eine weitere Zuwachsrate von 2,7 auf nun 484,3 Mill. DM. Die verhältnismäßig hohe Barreserve der Woche wurde, wie häu- fig zum Medio, beträchtlich abgebaut(um 105,5 auf 424,3 Mill. DMD) und zum Teil an- scheinend zur Deckung der Refinanzierungs- verpflichtungen verwandt. Erhobener Zeigefinger alliiertem Kartellgesetz Entwurf Von alliierter Seite ist, wie uns ein ameri- kanischer Sprecher erklärte, kein neues De- kartellisierungsgesetz zu erwarten. Man habe jedoch einen Alternativvorschlag ausgearbei- tet, der, wenn der deutsche Gesetzesvorschlag, der der Bundesregierung bereits zugeleitet ist, den alliierten Auffassungen nicht entsprechen Sollte. dann zur Diskussion stehen. würde. In alliierten Kreisen bestehe zum Teil die Meinung, daß das deutsche Gesetz wohl nicht so ganz ausreichend sein werde. Offen- bar ist man in diesen Kreisen auch der Mei- nung, daß es dabei sehr auf die Einstellung mit 9,5 Mill t Jahresumschlag in Duisburg Die Duisburg-Ruhrorter Häfen konnte ihren Umschlag 1949 gegenüber dem Vorjahe g von 7,99 auf 9,48 Mill. t oder um rd. 19 Prozent steigern. In der Anfuhr von 3,6(3,1) Mill. t sind Transporte über die Rheinmündungshäfen mi 1,2(0,77) Mill. t enthalten, während der Rhein. Seeverkehr nur 8900(6100) t brachte. Ueber de Binnenkanäle kamen 0,44(0,70) Mill. t an. Dis“ Abfuhr betrug 5,8(4,8) Mill. t; hi N Rheinmündungshäfen 2,7(1,9) 0 Kanäle 0,22(0,17) Mill. t und über Rhein-See. Verkehr nur 4800(1800) t. NR.-H. Für den Außenhandel Bundesinformationsstelle vorgesehen Der Außenhandelsbeirat des Bundeswirt. schaftsministeriums hat in einer am 24. Januar stattgefundenen Sitzung die Schwierigkeiten im Einfuhrverfahren behandelt. Dabei Würde beschlossen, die Liberalisierung des deutschen Außenhandels im vollen Umfange zu befür. worten und trotz der bestehenden Anlauf schwierigkeit der westdeutschen Industrie wel. ter durchzuführen. f Ferner wurde die Notwendigkeit der Ft richtung einer Bundesinformationsstelle ft den Außenhandel anerkannt, die als Ober. behörde eine Vermittlerfunktion zwischen dem Bundesminister einerseits und 1 übrigen am westdeutschen Außenhandel pete. ligten in- und ausländischen Konsulat- und Interessen vertretungen andererseits zuge⸗ dacht ist. Frankfurter Effektenbörse vom 26. Januar An der heutigen Börse machte sich von Seiten der Spekulation Deckungsbedürfnis geltend“ außerdem lagen von Bankenkundschaft einigt Kaufaufträge vor, so daß sich die gestern schoß bemerkbar machende freundlichere Tendenz ihres Fortgang nahm. Montanwerte erzielten Gewinn 55 N 3 bis 3%, so Rheinstahl und Hoesch waren un 294, Stahlverein um 1½, ebenso Klöckner um! und Mannesmann um 1% gesteigert. Am Flekttb. markt gingen die Kurserhöhungen bis, 40% Siemens wurden 2½% höher, AEG 1, Beka und RWE 4% höher bezahlt, Siemens VA nad der gestrigen Unterbrechung um 6% anziehend, Kräftig erholen konnten sich auch Scheideanstal dle um 3% befestigt waren, auch Zellstoff Wald. hof wurden 4, Aschaffenburg Zell. und Buder je 3, Daimler, Lanz und Rheinmetall je 1½, Lin- des Eism. 2%% höher bewertet. Wintershall kamen nach Pause 5% höher mit 56 zum Handel und Mannesmann VA 4% über dem letzten Nutz 14 Uhr, Friedhof Neckarhausen Perf. Stelle, Ein Angebo Stenotypistin, auch halbtags. Lagerraum, 35 qm, trocken, 383 J., Sucht Angebote ser und Dampfheizung, ostheim zu vermieten. Tel. Möbl. das Abfsehen erfegt: 0 unter Nr. 05799 an den Verlag. SETEIIIS une n schlossen, mit elektr. Licht, Was- in Neu- Zimmer an Herrn zu ver- mieten. Ang. u. 05820 a. d. Verl. abge · 415 28. fflel-AHer nos! [D lgrek suck onne Gräten glpssr- U. 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Der Exportanteil dieses krüner der Unternehmer ankomme, die sich stärker 5½% gewannen, Argen pueden 9 0 rel Verkehr den Ländern vorbehalten sei, in dem bote so auberordentlich wichtigen Teiles der deut- als bisher mit dem Gedanken des Wettbewerbs detfürth 3% über sestern gefragt. Entgegen der fee er ausgeübt werde, und daß die Forderung der der Budget- Sparsamkeit schen Schwerexporte ist somit gemessen àm vertraut machen müsten. Allgemeintendenz BMW um 34 und Berger nac Holländer völkerrechtlich gesehen durchaus 5. 5 e„ 8 3 Pause 13% leichter.— Großbanken etwas freund. e Auf der Tagung der Arbeitsgemeinschaft 5 Umsatz des Stahl- und Eisenbaues licher, Commerzbank Waren 4% über gestern a 8 8 8 selbständiger Unternehmer stellte Prof. Bü h- erst von 1.5 auf etwa 3 Prozent gestiegen gesucht, Deutsche Bank wurden 1%% hönler de, 5 Soweit die Trans anforderungen jedoch clie ler, Köln, folgende fünf Voraussetzungen zur segenüber einem Exportanteil der Vorkriegs- Beschaffungsplan der zahlt und Dresdner Bank unverändert mit 23.— ö deutsche Schiffahrtskapazität überschreiten Erzielung sparsamer Ausgaben wirtschaft der zeit von 11—12 Prozent des Umsatzes. Die Bundesbahn Renten bei behaupteten Kursen weiterhin ruhig Würden, zei eine holländische Beteiligung öffentlichen Hand auf: exportintensiven Sparten, wie z. B. Waggon-, zm Freiverkehr gute kottnuns mit 19, Eisen; durchaus erwünscht. 1. Sei die ständige Veröffentlichung des Per- Felde und Industriebahnindustrie, kamen noch führt nicht zur BRedartscke ek ung nn 39 und Schering mit fi, N sonalbestandes der öffentlichen Verwaltun- 1 e 1 8 Die Bundesbahn arbeitet zur Zeit an einem. StEG baut ab Sen notwendig, denn dies sei s0 meinte 50 mit Australien Nes 1 3 9 vorläufigen Beschaffungsplan für 1950, darin Allgemeine Feuerlösch A. G. Frankfurt, früher FV Prof. Bühler, der Anfang der Weisheit. e. Exporttätigkeit ind ungefähr 600 Millionen Dl für die Be- Minima A. d. Frankfurt. Gemäß eines am ansts raftfahrzeuse 2. Ständige Veröftenflichung des ausn en auc vom Dampkkeselban berichtet chatkung von Betriebsmitteln vorgesehen. van ardentlichen Hauptvermiun sbs e . 5 zahlen. werden Hier ist alle e auch die ene denen etwa 330340 Millionen DM allein für die Gesellen t Alte t ae e 0 dn Auf Vorschlag des Verkaufsleiters Dr. Sit- 3. Die öffentliche Diskussion aller Bauvorha- Nachfrage 815 rege; fast täglich gehen aus den Bedart Lon Kohle verwendet werden Rechtsanwalt Br. Hans Georg Tovote Berlin, u tis hat der Aufsichtsrat der Sthd am Frei- ben nach ihrer finanziellen Seite. ess„ 1 1 8 Sollen. zum Prüfer für die Liquidations-Eröffnunge⸗ tag beschlossen. seine Kraftfahrzeuge 4. Daß auf der Rückseite eines jeden Steuer- scher Angebote ein Man hofft, in Kürze nach 17 BEFJJJVVVVUVVUVHVUVT nicht aufzubauen und die zur Ver zettels vermerkt sein müsse, wofür die Finnland und nach der Türkei auch Großan- Rücklieferung e e der All 1 F. 6 Kügung stehenden Ersatzteile lediglich grob, Steuer verwandt wurde(was in Holland lagen lieféern zu können und noch in diesem Wie aus gut unterrichteten Kreisen ver- A. G. werden Zur nominell 1000 Kal. alte Aber nicht fein zu zerlegen. Die für diesen und der Schweiz schon geschehen ist). Frühjahr mit Skandinavien, Spanien, Portu- lautet, sollen in Kürze Verhandlungen über nominell 1% DM der am 4. Januar 1930 Zweck in Mannheim aufgestellte„Butler-Hall“ 5. Dies zugleich als Fernziel nach Schweders gal, Italien, Türkel, dem Nahen Osten, Aegyp- die gegenseitige Rücklieferung von im Zuge mut os bein onen DMne ug ünge⸗ soll dem Lande Württemberg-Baden zur wei- Vorbilch, daß man von jedem komumnalen fen, Südamerika, Australien und Indien trotz des Kriegsgeschehens verlagerten Gütern der t/m o teren Verfügung übergeben werden. Im Zuse und staatlichen Ausgabepunkt Klarheit und starker Konkurrenz Englands und der USA gewerblichen Wirtschaft in weniger bomben⸗ 3 8„„ 3 1 8 1 dieser Maßnahen wird— wie in gut mnfor- Unterrichtung verlangen könne. Abschlüsse unter Dach brinzen zu können. gefährdete Gebiete verhandelt werden. KRelchsmarik vertreten, 5 5 3. gesund und oclilaudt dtuceli R CHTERIEE- L EEE 2 9 e f —Aben 12 111 i 200 1 nochwiens aN Auen Als Brin- Taktieren UD AGE f 8 Jetzt wieder delzi ist die Zeit 240,— DM zu verka Haußzer, Jig i Ff 37 N 5 5— a Neckarau, Ng gerne 25— Ruswan! Wie im Frieden! für Honserben! 1 Gott der Herr über Leben und Tod hat gestern abend meinen. eh 8 3 8 lieben, treubesorgten Gatten, unseren lieben, guten Vater, Bruder, 8 9 15 8 5 15 120 Setrag., Junge FJehmtnonnen 1.00 8 Schwager und Onkel zu verkaufen. Defren, 5 1. IL wolte Vi-Dose ab DM I. S 8 3 e e 5 Eiche, 650, DM Junge Brechbohnen 112 ute stattarbeit K. 51— ö stadtbaurat Karl Neckermann ee e i rosen auswent eee, 5 8. 5 emüse-Erbsen nach längerem Leiden, Wohlvorbereitet in die ewige Heimat ap- tür. Kleiderschrank, gebeizt, 110,.—, 11 10 ben ö i 1 1 18 im Klubtisch 6060, 19,50 DM, repa- portwoll 2 i 3 1 Dose ab DM. 1 2 5 NMheim-Feudenheim, den 26. 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So urteilt die Mannheimer Presse Über das grandiose Farbfilm- Wunder DIE ROTER SCHUHE“ mit Moira Shearer Adolf Wohlbrück JETZT IN DEUTSCHER SPRACHE! Täglich nur 3 Vorstellungen: 15.00, 17.48, 20.30 Uhr Filmtheater am Mespiatz fel. 511 86 —— Beginn: 14.00 16.30 19.00 21.00 Uhr „ Rellys, Wohl- bekannt als Nar- „/ uss, der un- Vorverkauf E, tkreiwillige Flie- täglich 5 ger, in einem 11.30 Uh rf neuen Frontalangriff auf — Unsere Lachmuskeln. Pferderennen Luxusbar u. Samba, 6-Tagerennen- Box- kampf u. Fußball- überall ist„er“ vorne, treu seiner Devise„Ieh zahle nie“ eite str. 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Ja, Sigellu ist wirlclich preiswert. Ist es da ein PFundler, daß Sigella a Ile Hausfrauen begeistert? das Edelbohnerwachs Aus DEN SIDOL-WERKEN K 6 LN e Seite 8 MORGEN WMärchenspiel der Liebe in Stichworten Rita Hayworth, die Frau, von der man immer noch spricht Die Bilder wechseln mit den Jahres- zeiten: Frühlingspanorama an der Riviera, das„Eden Roc“-Hotel in Monte Carlo und Sin stürmischer Ball(erster Kuß vor allen Leuten), eine weiße Lacht kreuzt über das blaue Mittelmeer, spanische Szenerie, Sehneelandschaft auf der grünen Insel (Weihnachtsfeier tete-à-téte), Winterpracht auf den Schweizer Bergen, Großstadtkulisse: London, Paris. Beinahe ein richtiges Märchen: viel Liebe, Reichtum, Schönheit plus ex- Appeal und keine Politik. Tendenz zwischen Skandal und Romantik. Aber: zwei(offen- bar) glückliche Menschen. Sie: Rita Hay- Worth(Künstlername). Erblickte am 17. Ok- tober 1919 im Schatten New Vorker Wolken Kratzer als Margarita Carmen Cansino das Licht der Welt. Ihr Vater ein Tänzer namens Eduardo Cansino aus einer spanischen Tänzer familie. Seine Mutter war Arbeiterin in einer Zigarettenfabrik von Sevilla. Grog vater Antonio Cansino(heute auf Altenteil in Hollywood) tanzte sich in jungen Jahren am spanischen Königshof zu Ruhm und Ehren. Ihre Mutter, gestorben 1945, kam aus einer englisch-irischen Schauspieler- familie Haworth. Und einen Schuß Franzo- senblut(durch Transfusion von einem Pariser Feuerwehrmann, Paris, Juli 1948). Mit fünf Jahren erste Tanzgymnastik unter väterlicher Anleitung. Mit 16 nach Folly- wood und Filmdebut als Tänzerin in „Dantes Hölle“(an der sich das Publikum nicht erwärmte). Seitdem über 40 Filme, mit denen sie die Leinwand eroberte. 7. September 1943 erste Ehe. Mit Orson George Welles, heute 34 Jahre alt, Schau- spieler, Regisseur, Produzent. Autor(sein Hörspiel über die Landung der„Mars- menschen“ erregte in den USA panische Schrecken). Aus dieser Ehe eine Tochter Rebecca, vier Jahre alt. Seit November 1947 in Scheidung, Dezember 1948 geschieden. Trennungsgrund:„Ich kann sein Genie nicht mehr aushalten.“ Besondere Kennzeichen außer der Gage(1947 die höchste je einem Fimstar gezahlte— 300 000 Dollar): tizian- rotes Haar, braune Augen und soviel Sex- Eine Szene aus Walt Disneys Farbfüm„Schneewittchen und die sieben Zwerge“, der jetzt auch in Deutschland gezeigt wird. Von der„Miccy-Maus“ zum„Schneewittchen“ Walt Disneys Märchenfilme Im Februar wird in vierzig Kinos West- deutschlands Walt Disney's„Schneewitt⸗ chend, der erste abendfüllende Zeichen- trickfilm, anlaufen. Er entstand bereits 1938. Zweieinhalb Jahre lang arbeiteten 17 Zeichner an diesem Film, zu dem über 300 000 Zeichenvorlagen nötig waren. Die Arbeit lohnte sich, denn der Streifen be- geistert noch immer die großen und klei- nen Kinder in aller Welt, während an- dere Filme aus der gleichen Zeit längst vergessen sind. Walt Disney verdankt seinen Ruhm der weiblichen Schreckhaftigkeit. Kurz nach dem ersten Weltkrieg war er ein unbekannter Botenjunge in einem New Lorker Plakatbüro. Eines Tages hörte er Schreie aus dem Aufenthaltsraum der Se- Kkretärinnen. Eine unscheinbare graue Maus steneinzüge hatte die Damen in Angst und Schrecken Versetzt. Statt das„Untier“ zu töten, war Walt Disney von dem Anblick, der sich ihm bot, so begeistert, daß er einen Schreib- block vom Tisch riß und zur Empörung der Sekretärinnen das kleine graue Etwas zeichnete. Die Mikymaus war geboren, und wenig später war der Name Walt Dis- ney ein Begriff. 8 Wieviele Micky-Maus-Filme von Holly- wood aus den Weg in die Welt angetreten Haben, weiß Disney heute nicht mehr zu sagen. Später wurde jedenfalls eine ganze CFFFFFCCCC( 2 Antwerpen, Gent, Brügge kommen nach Deutschland Tierfamilie daraus: zur Micky- Maus kamen der knurrende Hund Pluto, das hochbeinige, tapsige Reh Bambi, der beleibte Enterich Donald Duck, die Ruh Grofy und die drei kleinen Schweinchen. Walt Disney eroberte sich als moderner Märchenerzähler die Herzen der Kinobesucher. Aber dieser Erfolg war ihm nicht ge- nug. War Disney vorher nacheinander Zei- tungsjunge, Reklamezeichner, Soldat, Spei- sewagenkellnner, Botenjunge und endlich Zeichner gewesen, so wurde er jetzt Re- Sisseur. Durch jahrelange Zusammenarbeit hatten sich auch die Mitarbeiter seinen Zeichenstrich und seine Freude am Be- leben der phantastischen Gestalten zu eigen gemacht. Bis zum„Schneewittchen“ War es nur noch ein Schritt. 1943 eroberte Walt Disney abermals Filmneuland: er ging vom reinen Zeichentrickfilm zum ge- mischten Spielfilm über, in dem neben Phantasieflguren auch Darsteller aus Fleisch und Blut mitspielen. Der erste große Erfolg War„Fan and Fancy free“(Spaß und Nar- retei frei). Auch dieser Film wird in Kürze in Deutschland anlaufen. jWh. Die Filmschauspielerin Lida Baarova von München nach Argentinien abgereist, nachdem ihre Bemühungen, einen Kontrakt mit deutschen und österreichischen Filmpro- duzenten zu erhalten, erfolglos blieben. sbr ist Vortrag von Prof. Evers- München im Freien Bund“ Professor Dr. H. Evers, München, hielt sich in seinem Vortrag nur lose an das eigentliche Thema der Reihe„Be- rühmte-Kunststätten“. Zwar führte er seine Hörer durch die alten flandrischen Städte Antwerpen, Gent und Brügge(um zu guter Letzt auch nach Brüssel noch einen Abstecher zu machen), doch ging es ihm nicht so sehr um die Betrachtung der rei- chen Kunstschätze oder etwa um die Er- läuterung der Wesentlichen Bauten dieser Städte, als vielmehr um eine Darstellung der Geschichte jener charakteristischen Feierlichkeiten der Für- und Fürstenempfänge, die jahrhundertlang seit Karls V. Einzug in Antwerpen auch in Gent, Brügge und an- deren Städten nach bestimmten Riten teils als volkstümliches Freudenfest mit großem Lustgepränge, teils als Rechtshandlung von Hochwichtiger staatspolitischer Bedeutung veranstaltet Wurden. Allerlei geschichtliche Reminiszenzen. die in diesem Zusammen- hang gegeben wurden, ließen das rein Kunstgeschichtliche ein wenig zu kurz kommen. Immerhin vernahm man einiges über die Bedeutung etwa Memmlings für Brügge, der van Eycks für Gent und Ru- bens“ für Antwerpen, wanderte mit dem Vortragenden über die weiträumigen malerischen Marktplätze der belgischen Städte mit ihren mächtigen Belfried-Bau- ten, den Tuchhallen, den Rat- und Zunft- häusern, tat in Antwerpen einen flüchtigen Blick in die Kathedrale, in Rubens' Wohn- haus, in den arkadenumsäumten Fof der bis auf den heutigen Tag erhalten ge- bliebenen Offizin der berühmten Antwerp- ner Buchdrucker Plantin und Moretus und 8 nahm schließlich auf Brüssels bezaubern- dem mittelalterlichen Marktplatz mit seinen Bauwundern und mit einem Blick auf den die ganze Stadt beherrschenden hochra- genden Justizpalast von einander Abschied — Das den Behrensaal der Kunsthalle bis auf den letzten Platz füllende Auditorium dankte dem Redner mit freundlichem Bei- Tall. S. O. E. Ludvig Fellner Ein junger Heidelberger Maler Die Ludwigshafener„Brücke“ hat ihre Raume im Kaufhof zur Zeit dem in Hei- delberg lebenden, 32 Jahre alten Maler Lud- Wig Fellner zur Verfügung gestellt. Eine Chance, nach der der junge Künstler offen- sichtlich mit beiden Händen griff. Es müs- sen an die hundert Bilder sein, die Fellner nach eigenem Gutdünken hier aufgehängt hat. Sie sind fast alle in den letzten beiden Jahren entstanden und bekunden eine emi- nente Produktivität, mit der die künstle- rische Qualität nicht immer Schritt zu hal- ten vermag. Fellner malt, man spürt es an jedem Strich, ausgesprochen impulsiv. Die Themen bedrängen ihn, der Wunsch, die Welt in ihrer vielfältigen, optischen Er- scheinungskorm einzufangen und zu gestal- ten, siegt vorläufig noch über das Bestreben, im einzelnen Bild eine letztmögliche künst- lerische Vollendung zu erarbeiten. Ausgangspunkt ist in allen Phasen die Farbe. Ludwig Fellner scheut nicht vor Kröktigen, fast aggressiven Effekten zurück. Stark und leuchtend aufgetragen, mal in impressionistischer Manier zerflatternd, dann wieder zu einer an expressionistische Vorbilder gemahnenden Dynamik geballt, Appeal, daß ein Kritiker, nach der Auf- führung ihres kolorierten„Carmen“-Films schrieb:„Rita ist in diesem Film so erotisch, daß man jede Vorführungsmaschine in Eis packen muß— sonst schmilzt sie dahin!“ Der Bund für Gesundheitspflege wählte sie zum„Vorbild für gesunde Lebensführung“, die Musikalienhändler der USA zur„Köni- gin der Musik“, die Gesellschaft der Re- klamezeichner zur„Sympathischsten Frau Amerikas“. In Alaska begrub man ihre lebensgroße Statue in Gips,„um späteren Generationen das Bildnis der schönsten Frau unserer Jahre zu erhalten.“ Ihr neuer Ehemann, der Inder Ali Khan, Sportsmann(Schi, Jagd, Fliegen, Reiten, Autos), Schriftsteller(die Biographie seines Vaters) ist auch nicht ohne. Er ist groß und dunkel, am 13. Juni 1911 geboren als Sohn des märchenhaft reichen Sultan Sir Moham- med Schah Aga Khan, dem Oberhaupt der muselmanischen Sekte der Ismaeliten., be- kannt durch seine Millionen(er pflegt seine 233 Pfund Körpergewicht, auf einem Thron- sessel sitzend, von seinen Anhängern mit Diamanten auf wiegen zu lassen) wie durch seinen berühmten Rennstall und seine mehrfachen Heiraten mit Europäerinnen. Seine zweite Frau war eine französische Gastwirtstochter. Nicht der Sohn dieser Ehe. Sadruddin, sondern der erstgeborene Ali ist Erbe des väterlichen Titels und Vermögens. Er heiratete nach einer englischen Erzie- hung, Dienst in der britischen Armee und Teilnahme an der zweiten Round Table- Konferenz als indischer Delegationssekretär 1936 in einer Moschee in Frankreich Bar- bara Varde-Buller, Tochter des 1928 geschie- denen Lord Churston, von der er sich. als er im Juni 1948 den Reizen Ritas verfiel, scheiden ließ. Er hatte drei Kinder mit ihr. Das vierte schenkte ihm kürzlich Rita, die inzwischen seine rechtmäßig angetraute Gattin geworden ist. Es heißt Jasmine und hat nach zuverlässigen Verlautbarungen nach der Geburt fünf Pfund gewogen— ein bißchen wenig... Großväterchen soll erklärt haben, er werde der glücklichen Mutter das Gewicht in Diamanten aufwiegen! Vorübergehende Mißhelligkeiten, die das traute Liebes- und Familienleben bei den Hollywooder Produzenten hervorrief, schei- nen inzwischen beigelegt, denn man rührt von dort aus schon wieder eifrig die Re- klametrommel für„Gilda“ und„Die Lady von Schanghai“, in denen sie„überwälti- gende Erfolge“ hatte. ipx. —— 15 Gegen„Film- Inflation Die billigen Reprisen Die Filmproduzenten im Bundesgebiet haben vorgeschlagen, Filme der neuen deut- schen Produktion zwangsweise mit Repri- sen aus der Zeit vor 1945 zu verkoppeln. Damit soll der„bevorstehenden Ueberflu- tung des Filmmarktes“ gesteuert werden. Nach den in einem Fünf- Punkte-Pro- gramm niedergelegten Forderungen der Produzenten sollen in Zukunft Reprisen aus den UFA- Beständen im Verhältnis 1:3 nur noch an solche Verleiher ausgegeben wer- den, die auch Filme der neuen deutschen Produktion ausreichend verleihen. Das be- deutet, daß jeder Verleih mit einem nach 1945 hergestellten deutschen Film drei Re- prisen erwerben kann. Die Produzenten empfahlen ferner eine Staffelung der Auf- führungstermine für Reprisen, Schließung aller Betriebe, die„Dubb-Negative“ von al- ten Filmkopien herstellen, und Festlegung einer Minimalverleihmiete von 30 Prozent. Die„Filmverleihschlacht“ hat nach Ver- lautbarungen aus Fankreisen bereits zu einem Ueberangebot an Filmen, zu einer Verstopfung bei den Filmtheatern und zur ständigen Unterbietung der Verleihsstze für Reprisen geführt, so daß„alte Klamot- ten“ für eine Pauschalsumme von 1000 DPM den Theaterbesitzern angeboten wurden. Nach fachmännischen Schätzungen könne der Filmmarkt in der Bundesrepublik etwa 180 Filme aufnehmen, das diesjährige An- gebot werde sich aber auf über 300 belau- fen. 5 dpa 5 Carl Raddatz liebt die Idylle . und die Fische tun ihm leid An einem weißen Flügel, im weißen Frack, sitzt Charlie Braatz und greift lei- denschaftlich in die Tasten. Ein Frauen- Bariton singt:„Ob eine Frau gut oder schlecht, wichtig ist nur, sie ist echt“. Charlie, von Carl Raddatz in dem schon öfter erwähnten Film„Gabriela“ verkör- pert, ist Musiker einer hypomodernen Luxusbar, die Gabriela(Zarah Leander) gehört. Der Flügel, auf dem er seine Chefin begleitet, ist stumm, ebenso sein Mund, der Worte formt, die sich später als Lied die Ohren des Kinopublikums schmeicheln werden. Der Ton wird extra aufgenommen. Regisseur Geza von Cziffra hat Carl Raddatz in„Gabriela“ in eine Umge- bung gestellt, die ihm der Film bisher nicht gab: er spielte einen jugendlichen Elegant, der nach der neuesten Mode ge- kleidet und dem Whisky verfallen ist. Bis- her bewegte sich der Sohn eines Mannhei- mer Bankangestellten vor der Kamera hauptsächlich als Kleinbürger, Bauer oder Arbeiter. Nur während des Krieges machte die UFA in dieser Beziehung eine Aus- nahme. Sie steckte Raddatz in Offiziers- uniformen und ließ inn im legeren Befehls- ton sprechen. Das kam ihm teuer zu stehen. Als der Schauspieler zu den Preußen“ mußte, bekam er die Quittung für sein Offlzierspielen.„Mein Unteroffizier schliff mich dünn, um mir zu zeigen, was Solda- tenleben heißt.“ Der Ritterkreuzträger des Films brachte es beim Kommis nur bis zum Gefreiten. Seine romantischen Ambitionen haben sich, infolge des schmerzhaften militäri- schen Intermezzos, eher noch gesteigert. Wenn die Jupiterlampen des Filmateliers verlöschen, liebt er: „. Spazierengehen im Regen, wenn sich der Abend über den Buchenwald SenkK l. „„ zu bewundern 5 „. vor meiner niederösterreichischen Madonna zu sitzen und mich in ihr liebes Gesicht zu vertiefen. Die Arme! Jetzt hat sie den Holzwurm in der Nase schöne Stiche und Bilder 60 drängt sich die farbliche Komposition bei den vielen Landschafts- und Großstadt- Bildern wie auf einigen Porträts(die zum Besten gehören, was Fellner hier in Lud- wigshafen zeigt) in den Vordergrund. We- sentlich geschlossener als die große Zahl der stilistisch wie qualitativ so unterschiedlichen Oelbilder wirkt die Reihe der Aquarelle. Hier findet die Neigung Fellners zum Im- provisatorischen einen glücklicheren Nie- derschlag, hier kristallisiert sich in über- zeugender Weise aus der ernsthaften, nach- drücklichen Beschäftigung mit der Proble- matik unserer Gegenwartskunst die eigene Sprache des in einem durchaus verheigungs- vollen Aufbruch stehenden jungen Künst- lers. K. H. Münchens Orchestersorgen München, das augenblicklich drei große Orchester beherbergt(das Orchester der Bayerischen Staatsoper unter Georg Solt i, das Rundfunkorchester unter Eugen Jochum und die Münchner Philharmo- niker unter Fritz Rieger) sieht sich an- gesichts der wirtschaftlichen und finanziel- len Situation, der sich das Münchener Mu- sikleben gegenübergestellt sieht, zu schwer- wiegenden Entscheidungen gezwungen. Die Frage der Fusion der Philharmoniker mit dem Rundfunkorchester nimmt immer greifbarere Formen an, da sich die Stadt München außerstande sieht, die im näch- sten Jahr notwendige Subvention für die Philharmoniker in Höhe von einer Million DM zu leisten. Der Münchener Stadtrat hat sich bereits für die Fusion ausgesprochen, über die gegenwärtig verhandelt wird. Zur Lehar-Festspielstadt soll Bad Ischel, Wo Lehar in den letzten Jahren lebte und ge- storben ist, erklärt werden. Die ersten Lehar- Festspiele sind für September 1950 vorgesehen. in „.. Eichendorffs„Taugenichts“ mer und immer wieder zu lesen im- „.. mit„Ferro“ zu spielen. Er ist mein Schäferhund. Zwölf Jahre alt. Leider seit einiger Zeit blind auf einem Auge. Meinen armen Kanarienvogel hat eine Elster verschlungen. Nur ein Bein blieb übrig „ vor meinem„Bungalow“ bei Berlin zu sitzen und auf den See zu schauen Zwischenfrage:„Auch zu angeln?“ „Nein, Fische tun mir leid. Meinem Freund habe ich gefangene Fische heimlich weggenommen und wieder ins Wasser ge- worfen.“ Das emeige, was im Gegensatz zu seinem Wunsch nach Idylle zu stehen scheint, ist: seine Vorliebe zum Boxen. Vor den Dreharbeiten zu„Gabriela“ machte er in Berlin mit Connie Rux regel- mäßig ein paar Trainingsrunden. Das be- freite ihn, wie er sagt, von der Zigaretten- sucht und half ihm, verlorene Körper- kräfte wiederzugewinnen. Sie waren bei den Aufnahmen des Films„Schatten der Nacht“, worin er einen raufenden Chef- banditen spielt, stark lädiert worden. In „Gabriela“ geht alles viel gemäßigter zu: zarte Liebesgeständnisse an Gabriela, ver- sbonnene Seelenkonflikte, entsagungsvolles Abschiednenmmen.. Aber Carl Raddatz bewegt sich gern in seiner neuen Umge- bung. ebu Unsere Bilder Rechts von oben nach unten: Rita Hapyworth, die es so gut versteht, immer wieder von sick reden zu machen. Die Tänzerin Moira Shearer in dem Farbfilm„Die Roten Schuhe“, der jett in deutscher Sprache in Mannheim läuft.— Marid Holst und Rudolf Fernau in dem Comedia-Fiim„Mordprozeß Dr. Jordan“, der in Mannkeim angekündigt wird.— Der Mannheimer Carl Raddatz spielt mit Zarah Leander in dem Fim„Gabriela“, der augen- blicklich in Hamburg gedreht wird. Aufnahmen: Columbia-Film, J. Arthur Rank Organisation, Comedia-Sschorchtfiim, dpa. Das schlimme Boxgeschäft „Golden Bo“ in den Berliner Kammerspielen“ Vor einigen Monaten war in Berlin ein russischer Film zu sehen— er hieß, glaube ich,„Ring frei!“—, nach dem das Boxen eine fortschrittliche Pflicht und Lust der Sowjietmenschen ist. Das amerikanische Theaterstück, das jetzt im Berliner Ost- sektor gezeigt wird, weist die Scheußlich- keit kapitalistisch betriebenen Boxens nach. Der„Golden Boy“ auf der Bühne der Kam- merspiele, ein gefeiertes Fliegengewicht, geht trotz seiner reichlichen K. o.-Erfolge oder vielmehr an ihnen— schändlich zu- grunde. Sein Gesicht ist von Blut entstellt, seine Seele gebrochen, als er nach dem letzten Sieg ins Freie wankt. Er hat aus Versehen seinen Gegner umgebracht. Im teuren Ca- briolet, neben sich die begehrte Frau, wird er dem Tod zurasen. Verzweifelt war er schon längst. Der Autor Clifford Odets hat seinem Helden Joe Bonaparte außer dem Talent zum Bo- xen auch noch eine große musikalische Be- Sabung aufgehalst. Joes Vater, der aus Italien eingewanderte Obsthändler, schenkt seinem Sohn zu spät ein kostbares Instru- ment. Joe, von unerfüllter Liebe und von Minderwertigkeitskomplexen(er schielt lei- der) aufgestachelt, boxt so lange, bis er sich die Geigerhand bricht. Seine Manager, unter ihnen ein grausamer Gangster, schla- gen Gold aus dem Jungen. Er aber stirbt dabei. Nicht dieser traurige Lauf macht 8 Stück bedeutend, auch nicht das Duell 1 85 gegen Sport, Seele gegen Geschäft. Odets hat den Blick und das Ohr für die kleinen Leute, die Eisverkàufer und Taxichauffeure in New Lork. Er gibt ihre Temperamente, Lebensumstände und Dialekte genau und oft witzig wieder. Die verschiedenen Dialekte werden in det Uebersetzung von Louise Anna Fiss (Hanns, ihr Mann, hat die ostdemokratische Nationalhymne komponiert) und in der In. szenierung des Intendanten Wolfgang Lang hoff zu sanftem Berlinisch und Wienerisch. Aus Wien kommen die Hauptpersonen: Kar! Paryla, der kleine, dunkle, aufgeregte Bona. parte, und Hortense Raky, seine blonde rundlich hübsche Frau. Sie spielt Lorne Moon, das ehemalige Barmädchen, das d nach Ordnung sehnt. Sie spielt gut. Ge lassen, ohne groge Hoffnungen bewegt 8 sich zwischen den Männern. Jahren kniete Hortense Raky als letzte Lel. denschaft von Werner Krauß am Altar in dem Forst-Film„Burgtheater“, emigrierte sie aus Oesterreich. 0 Christa Rotzol Intendant Dr. Rudolf Meper-Heidelberg bel das Grand Ballett de Monte Carlo zu einem einmaligen Gastspiel am Montag, dem 20. Pe, bruar an die Städtischen Bühnen Heidelberz verpflichtet. berühmten Solisten und dem gesamten Corps de Ballett mit 30 Tänzern und Tänzerinnen nach Heidelberg. 0 Professor Karl Jaspers, der bis zum Som mer 1948 der Universität Heidelberg angehört und seither an der Universität Basel lehrt, 1 vom Allgemeinen Studenten-Ausschuß Universität Heidelberg für das Sommerseme ster zu Gastvorlesungen eingeladen worden. Der Allgemeine Studentenausschuß der Url. Ge- Vor dreizehn 1930 Das Ballett kommt mit seinen versität Erlangen hat dem Senat der Unite, sität empfohlen, das interne Farbentr Weder zu gestatten. 35 agen 55 . west! tisch zügli scher aufzt ben. verk. durcl dert. He! dreib D. folge nisch fahr und derli, gung Volk 1 6 wure trati. Wie Unm ntle aus 4 haus gene ren sund der