Mt geseten Armen au ber War in „ Sagte ich. „ Du lach. ch doch in. 1 Sinkeb. mals. Regt. lichen Wit Dir erzähle zus verlieh, mir vorbei, 1 Bingesagt. arest Regi Meisterver. d ist in der eise ausge: Sie mlch Angeklagte ehe nichts“ inem alten t gesehen chliefe. te er, und gut. Aber — da wall . —ſ— r n drei Quar- und das Gi. 15 Prozent irtschaft hat un ein Ver. sunsicherhel ödtember 1 ngen und liene Ueber sgratifikati. ohlengeschäl Bundeswirt iner Antwol hervor, dd nversorgun ockade habt ine Ablösuns Zraunkohlel tberlin durt“ evieren de 1 jedoch nu diese Plat rungen des schienen und Verbraucher. Herbst habe un ein Aus eferung don aus der S0, 1 60 Profen n pestimm jedoch nu Interzonen 1 Geschäfte“ ng größere“ publik vor en der 80. ne mit eine! e und elne artal für alle werden. 1¹ ö schaft kehrs Kün. ng“ an, di zahesteht. II e nach del es Devisen 5e. Es 50 den Werde t und Nach. güsse. lie österrel s freien De, ‚natsherich, gestellt. daß igen Johkes nschten Er. veröffentlicht unter Lizenz Nummer us wB 110 ntwortliche Herausgeber: vera ckermann. E. Fritz v. Schilling pr. Karl A Redaktion. Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Süd westbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim tscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Nr. 267 43 Pos g Ludwigshafen am Rhein Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORG E N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 236 weilnheilm. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,30 frei. Haus postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., e 5. Jahrgang/ Nr. 26/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim e Neuer deulsch- französischer Handelsvertrag unterzeichnet paris.(UP) Das Handelsabkommen zwi- schen Frankreich und der deutschen Bun- desrepublik wurde am Montag im fran zösischen Außenministerium paraphiert. Für Deutschland unterschrieb Vollrath Freiherr von Malt zahn, für Frankreich Hervé Aplhand, der Leiter der Wirtschafts- abteilung im französischen Außenmini- sterium. Das neue auf sechs Monate befristete Abkommen ersetzt den alten Vertrag, der im vergangenen August abgeschlossen wurde. Im Abkommen ist ein Wareraus- tausch im Gesamtwerte von 300 Millionen Dollar vorgesehen. Das bedeutet eine Stei- gerung des deutsch- französischen Waren- verkehrs auf das Doppelte. Die deutsche Bundesrepublik verpflichtet sich im Ab- kommen unter anderem, Waren im Wert von 33 600 000 Dollar und elektrischem Strom jim Wert von 5 600 000 Dollar zu exportieren. Die Verhandlungen um den Abschluß des Abkommens hatten bereits am ersten De- zember begonnen. Sie hatten siah mehrfach verzögert und waren dann am 20. Januar merwartet ausgesetzt worden. Von amt- licher französischer Seite verlautet, daß das Abkommen seit Ende voriger Woche zur Unterzeichnung bereit lag. Die Bauern sind ängstlich Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Trotz gewisser Herabsetzungen und Modifizierungen stößt der deutsch- französische Han- dels vertrag immer noch auf starke Kritik in der Landwirtschaft. Am Mittwoch wird der Bundestag über einen Antrag, den Dr. Horlacher und eine Anzahl von CSU-Abgeordneten eingebracht haben, dis- kutieren, der verlangt, daß die Belange der deutschen Landwirtschaft auch in den Han- delsverträgen, die dem Bundestag zur Ge- nehmigung vorzulegen sind, gewahrt wer- den. Da inzwischen eine Fühlungnahme der Abgeordneten aus den land wirtschaftlichen Gebieten zwischen den Fraktionen stattge- unden hat, darf man unter Umständen noch mit einigen Ueberraschungen rechnen, falls das Handelsabkommen als Staatsver- trag durch den Bundestag ratifiziert Wer- den muß. Uniscan-Abkommen im Werden Paris.(dpa-REUTER) Grohbritannien, Dänemark, Schweden und Norwegen gaben bekannt, daß ein Abkommen über engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen diesen Staaten, das sogenannte Unis can- Abkommen, abgeschlossen worden sei. Es ist ein britisch- skandinavischer Wirt- schaftsausschuß vorgesehen. Zahlreiche Be- schränkungen im Geldverkehr zwischen den vier Ländern sollen fallen. Eine weitere Liberalisierung des Handels sieht das Ab- kommen jedoch nicht vor. Nach einem noch bekanntzugebenden Zeitpunkt, der nicht vor dem 1. März liegen dürfte, werden Schwe- den, Norwegen, Großbritannien und Däne- mark alle Ausgabenbeschränkungen im Reiseverkehr zwischen Großbritannien und Skandinavien aufheben. Sozialistische„Ruhrkonferenz“ im März 5 London.(dpa) Eine mehrtägige interna- tionale sozialistische Ruhrkonferenz soll im März im Ruhrgebiet stattfinden, wie in Lon- don bekannt wurde. Einladende Organi- sation ist die SPD, die zur Zeit in Zusam- menarbeit mit dem zuständigen Ausschuß für internationale sozialistische Konferen- zen in London(Comisco) die Tagung vor- bereitet. Ueber die endgültige Tagesord- nung, deren Hauptpunkte die Europäisie- rung des Ruhrstatuts ist, wird in den näch- sten Tagen in London entschieden werden. Wie dpa hierzu erfährt, wird es sich aus- schlieglich um eine Konferenz zur Behand- jung wirtschaftlicher Fragen handeln. Da- mit scheidet das Saarproblem aus, das vom Londoner Standpunkt aus als vor wie- gend politisches Problem gilt. Als Vertreter der britischen Sozialisten kür die Ruhrkonferenz, als deren wahr- scheinlichster Tagungsort Düsseldorf gilt, kommt in erster Linie Sam Watson in Frage. Auch der Wiener Sozialist Julius Braunthal soll an der Konferenz teilnehmen. Braunthal ist seit einiger Zeit Sekretär der Comisco in London. . Washington. Der amerikanische General- Stabschef General Omar Bradley ist von Vashington abgeflogen, um eine Inspektions- 1 nach dem fernen Osten zu unternehmen. n seiner Begleitung befinden sich die Gene- ralstabschefs des Heeres, der Marine und der Luftstreitkräfte, die Generale Collins, Sher- man und Vandenberg. 0 Düsseldorf. Der Verband der Kriegs- zielchbaclisten, Kriegshinterbliebenen und So- in kentner,(VDE) hat sich auf einer Tagung n Düsseldorf auf Bundesebene konstituiert. 1 Göttingen. Seit Kriegsende sind mit Un- Unitüteung der niedersächsischen Staats- und Mpersitätbiliothek Göttingen in Westdeutsch- and weit über 100 falsche Doktoren entlarvt worden. er, Das fünfte Entnazifizierungs- präsidec ten Segen den krüneren Reichsbank- Nied enten Pr. Hjalmar Schacht ist jetzt in ersachsen eingeleitet worden. UP dpa Dienstag, 31. Januar 1950 Meinungsverschiedenheilen eröffnen OEEC-Konferenz Britisch- amerikanische Gegensätze hemmen die wirtschaftliche a Paris. Wie zu erwarten war, gestalten Sich die Besprechungen der Organisation zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit Euro- pas(OEEO) außerordentlich schwierig. Die erste große Meinungsverschiedenheit ent- stand um die Frage, ob eine hervorragende Persönlichkeit mit hohem politischen Prestige den Posten eines Generaldirektors erhalten oder ob hierfür ein Ausschuß ge- schaffen Werden soll. Da die USA sich für eine Persönlichkeit aussprechen und gleich- zeitig hierfür Paul Henri Spaak vor- schlagen, ergab sich sofort die Gegner- schaft einiger europäischer Länder. Vor allem Großbritanniens Schatzkanzler Sir Stafford Cripps ist Spaak nicht sehr ge- Wogen, wobei sich diese Antipathie viel- leicht nicht einmal so sehr gegen die Per- sönlichkeit Spaaks richtet, sondern mehr gegen seine Eigenschaft als Staatsbürger Belgiens, d. h. eines Landes, das ein bedeu- tender Gläubiger Großbritanniens ist. Auffallend ist, daß trotz des Ueber- einstimmens zwischen amerikanischen und europäischen Fachleuten über die Pläne einer Europäischen Währungs- union(European Clearing Union) plötz- lich von amerikanischer Seite Bedenken geäußert werden. In den Vereinigten Staa- ten erkennt man zwar an, daß durch dieses Clearingsystem das Ziel, einen„großen europäischen Markt“ zu schaffen, Weitgehend erreicht werden könnte, fürch- tet aber andererseits, daß dieses System zu einer weitgehenden Abschließung Ganz- Europas von den Vereinigten Staaten füh- ren könne. Es wird in diesem Zusammen- hang von einer europäischen Autar- kK i e gesprochen und es ist damit zu rechnen, daß die Pläne über einen Europa-Taler noch macherlei Wandlung erfahren wer- den. Es wurden erneut Stimmen laut, die den Plan, eine neue europàische Währungs- einheit zu schaffen, ver warfen und für den Dollar als Weltgeld plädierten. Hierbei spielen offenbar gewisse amerikanische Befürchtungen eine Rolle, Großbritan- nien könne das europäische Clearing- system als Mittel zur Errichtung einer europäischen Plan- Wirtschaft, die völlig von Amerika los- gelöst wäre, gebrauchen. 0 Die Verhältnisse der Deut- schen Bundesrepublik bilden im Von unserem E. J.- Korrespondenten übrigen bei den allgemeinen Besprechun- gen Gegenstand mancherlei Erörterungen. Dabei wird anerkannt, daß Westdeutsch- land große Anstrengungen zur Liberalisie- rung des Handels gemacht hat. Auf der anderen Seite erregt das Zurückbleiben des Exports gegenüber der erhöhten Ein- fuhr gewisse Besorgnisse, wenn auch gleich- zeitig betont wird, daß Westdeutschland dadurch, daß es sich von einem Gläubiger in einen Schuldner verwandelte, auch wie- der erhöhte Chancen biete, mit den Län- dern in engere Handelsbeziehungen zu ge- langen, die bisher beim Handel mit Deutsch- land um ihre Dollar- und Goldbestände kürchten mußten. So wird damit gerechnet, daß Großbritannien seine Liberalisierungs- maßnahmen bald auf Westdeutschland ausdehnen kann. Bisher hatte London mit. amerikanischer Zustimmung die Hartwäh- rungsländer und auch Westdeutschland von dem Genuß dieser Vorteile ausgeschlossen. Die Aussichten für die Bildung einer zentralen europäischen Verrechnungsstelle durch die heute beginnende Tagung der Organisation für die europäische wirtschaft- liche Zusammenarbeit(OEEC) werden in New Vork als gering betrachtet. Der Korrespondent der„New Vork Times“ be- Zusammenarbeit Europas richtet aus Paris, es lägen keine Anzeichen dafür vor, daß der britische Finanzminister Sir Stafford Cripps einem Plan zustimmen würde, der auch für Washington annehmbar wäre. Die Gegensätze zwischen der briti- schen und der amerikanischen Auffassung hätten sich seit der Ankunft des ECA-Ad- ministrators Hoffman und des britischen Finanzministers noch vertieft. „New Vork Times“ berichtet, die Englän- der bestünden darauf, daß die Rolle des Gol- des und des Dollars in dem Zahlungssystem weiterhin reduziert werde. Sir Stafford Cripps soll erklärt haben, er könne sich mit Rücksicht auf die britischen Wahlen nicht auf wichtige Beschlüsse kestlegen. In New Vork wird jetzt angenom- men, daß man in Paris lediglich die Fort- setzung der Besprechung über ein zentrales Verrechnungssystem beschließen werde. Von englischer Seite soll gefordert worden sein, daß die zweiseitigen Verträge auch nach Schaffung eines Clearingsystems aufrecht erhalten werden. Die Amerikaner sind je- doch der Ansicht, daß derartige Abkommen durch das neue System überflüssig würden. Es wird angenommen, daß der amerikani- sche Finanzminister Snyder der britischen Auffassung näherstehe als der des Admini- strators Hoffman. Arbeitslosigkeit ist Problem Nr.! Vorschläge des amerikanischen Hohen Kommissars Frankfurt.(dpa) Ein Sprecher des ame- rikanischen Hohen Kommissariats in Frank- furt bezeichnete die steigende Arbeitslosig- keit im Bundesgebiet als eine akute Gefahr für die westdeutsche Wirtschaft und das Problem Nr. 1 für die Bundesregierung und die Gewerkschaften. Der Sprecher wies darauf 3 die Da dus Bure all jedoch direkte aus- ländische Wirtschaftshilfe erhalte, hätten die alliierten Hohen Kommissare auf Grund des Besatzungsstatuts die Möglichkeit, sich selbst mit der Frage der Arbeitslosigkeit zu beschäftigen. Dies werde grundsätzlich jedoch nur dann der Fall sein, wenn sich zeige, daß die verantwortlichen deutschen Behörden keine eigenen Wege zur Besserung Hlickmann verzichlel auf seine Aemter Rücktritt des zweiten Vorsitzenden der Ostzonen- CDU Berlin.(dpa) Der zweite Vorsitzende der Sowjetzonen- CDU und sächsische CDU- Landesvorsitzende Prof. Dr. Hugo Hick- mann, hat auf seine Parteiämter verzich- tet. Prof. Hickmann gab diesen Entschluß vor dem politischen Ausschuß des Haupt- ausschusses seiner Partei bekannt. Zum neuen sächsischen CDU-Vorsitzenden wurde der bisherige zweite Landesvorsitzende Otto Freitag ernannt. Dr. Hickmann hat sich zu diesem Schritt wahrscheinlich entschlossen, um eine Krise gegen den ersten CDU- Vorsitzenden und Stellvertretenden Ministerpräsidenten Otto Nuschke abzuwenden. Wie aus Vorstands- kreisen der Sowjetzonen-CDU verlautet. ist Nuschke in der Sitzung des politischen Aus- schusses der CDU, der sich mit den SED- Vorwürfen gegen Hickmann beschäftigte, bedingungslos für Hickmann eingetreten. In dieser Haltung sei Nuschke auch von allen CDU-Landesvorsitzenden der Sowijet- zone unterstützt worden. Gegen Hickmann hätten sich vor allem der Sowjetzonen- Außenminister und bisherige CDU- Gene- ralsekretär, Georg Dertinger, sowie der Sowjetzonen— Arbeitsminister Luitpold Steidle ausgesprochen. In der parteiamtlichen Verlautbarung der CDU werden die Beschuldigungen ge- gen Hickmann, die zu dessen Rücktritt führten, als„Diffamierungen“ bezeichnet und bedauert. Der politische Ausschuß der CDU mib billigte die Ereignisse, die sich in Sachsen abspielten und erwarte, daß„in Würdigung der grundsätzlichen Haltung der CDU und im Interesse der Nationalen Front in Zukunft von solchen Methoden Abstand genommen wird.“ HFickmanns Suspendierung waren Pro- teste der SED und des FDGB vorausge- gangen, die zahlreiche Betriebsdelegationen in das Dresdener CDU-Parteihaus entsandt und Hickmanns Rücktritt gefordert hatten. Interzonenverkehr wieder normal Helmstedt.(dpa) Die Abfertigung der Fahrzeuge am Zonenübergang Helmstedt Marienborn war am Montag normal. Es wurden 8 bis zwölf Fahrzeuge in der Stunde abgefertigt. Auch am Grenzübergang Ber- gen Dumme an der Strecke Uelzen— Salz- Wedel verläuft der Fahrzeugverkehr nor- mal. Täglich passieren dort rund 100 Per- sonen und etwa fünf Fahrzeuge die Kon- trollstelle. Keine Ruhe um Miemöller Bischof Haug distanziert sich erneut Stuttgart.(dpa) Der württembergische Landesbischof D. Martin Haug erklärte am Montag auf dem Landeskirchentag der evan- gelischen Kirche in Stuttgart, daß die Aeußerungen von Kirchenpräsident Nie- möller und Probst Grueber nicht 2ls die Ansicht der deutschen evangelischen Kirche zu gelten hätte. Wenn die Beteiligten aus den bisherigen Stellungnahmen des Rates der evangelischen Kirche noch nicht ihre Lehren gezogen hätten, würde sich der Rat gezwungen sehen, deutlicher zu werden. Zu den innerdeutschen Verhältnissen er- klärte Bischof Haug, die Hoffnung auf eine Einigung Deutschlands sei geringer gewor- den. Die wirtschaftliche Notlage in der Bundesrepublik erfülle die Kirche mit Be- sorgnis. Das neue Proletariat, dem Men- schen aller Stände angehörten, sei der Ver- zweiflung nahe. Die Arbeiterschaft befinde sich wieder in einem schweren Existenz- kampf, dem sie bisher mit viel Disziplin und Verantwortungsgefühl geführt habe. Die Kirche trete für eine bessere soziale Ord- nung und für ein vernünftiges Mitbestim- mungsrecht der Arbeiter ein. Der Kirchenpräsident der evangelischen Kirche von Hessen-Nassau, Martin Nie- möller erklärte laut UP auf einer Tagung der Pfarrer der Bekenntniskirche in Frank- furt, er habe seiner Meinung über die deutsch- russischen Beziehungen und über die Möglichkeit einer Wiedervereinigung Deutschlands auch heute nichts weiter hin- zuzufügen, als daß er trotz des gegen ihn eingeleiteten„Trommelfeuers“ von allen Seiten nach wie vor zu seinen damaligen Aeußerungen stehe. Ueber 120 an der Ta- gung teilnehmende Pfarrer verurteilten die Haltung des württembergisch- badischen Lan- desbischofs D. Haug und des badischen Bi- schofs Bender, die sich vor einiger Zeit ökkentlich von den Ausführungen Pastor Niemöllers distanziert hatten. Die Geist- lichen forderten die Gläubigen der beken- nenden Kirche auf, sich an der„Hetze gegen den Kirchenpräsidenten“ nicht zu betei- ligen und alle Schmähungen eines verdien- ten Mannes mit Entschiedenheit zurück- zuweisen. 5 der Lage finden könnten. Da bei einer Ar- beitslosenzahl von 1,78 Millionen 11,8 Proz. Aller Arbeitnehmer arbeitslos seien, sei dies ein Zeichen, daß nach der vor kurzem er- folgten Freigabe von über einer Milliarde Mark aus den ERP-Gegenwertfonds zu wenig zur Bekämpfung der Arxbeitslosig- keit getan werde. Als ersten Schritt zur Behebung der Ar- beitslosigkeit empfehlen amerikanische Sachverständige der Bundesregierung einen besonderen Ausschuß einzusetzen. Dieser Ausschuß soll aus Vertretern der Regie- rungs- und Oppositionsparteien wie auch Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitneh- mer sowie der öffentlichen Behörden, Ge- werkschaften und anderen verantwortlichen Stellen bestehen. Diese sollten dann das Problem eingehend erörtern, die Ursachen feststellen und ein Programm ausarbeiten. Praktische Möglichkeiten seien eine umgehende Steuerreform, eine Kreditausweitung für die westdeutsche In- dustrie bei tragbaren Unkosten, die Bereit- stellung von Investitionsmittel und ein um- kangreiches Wohnungsbauprogramm bei bil- ligen Krediten für die Interessenten. Der Binnenmarkt müsse mehr mit praktischen Gütern und weniger mit Luxuswaren be- liefert werden. Die internationalen Handels- beziehungen müßten erweitert werden und der Export müsse gefördert werden. All- gemein müsse versucht werden, durch niedrigere Steuern sowohl den Inlandsmarkt wie auch den deutschen Wettbewerb auf dem Weltmarkt zu unterstützen. Gewerkschaften bestehen auf vollem Mitbestimmungsrecht Düsseldorf.(dpa) Die Gewerkschaften sind fest entschlossen, von ihrer Forderung auf Verwirklichung des Mitbestimmungs- recht der Arbeitnehmer in seiner Gesamt- heit— also auch auf wirtschaftlichem Ge- biet— nicht abzuweichen. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die der Deutsche Gewerkschaftsbund in Düsseldorf ver- öfkentlichte. Der DGB weist damit Presse- meldungen zurück, denen zufolge er bei den Besprechungen mit Unternehmerver- tretern in Hattenheim von seiner For- derung auf wirtschaftliche Mitbestimmung abgegangen sein sollte. Er betont, daß bereits in den gemeinsamen Hattenheimer Erklärtingen festgestellt worden sei, daß die Mitbestimmung in ihrer Gesamtheit in neuen Zusammenkünften besprochen wer- den solle. Die Besprechungen über das wirtschaft- liche Mitbestimmungsrecht auf der betrieb- lichen und überbetrieblichen Ebene sollen nach Mitteilung des DGB demnächst fort- gesetzt werden. Ein Steinwurf— neun Jahre Zuchthaus Nürnberg.(dpa) Der Hauptangeklagte im„Steinwurfprozeß“, Karl Kohl, ist vom amerikanischen Distrikt- Gericht in Nürn- berg wegen Körperverletzung mit Todes- kolge zu neun Jahren Zuchthaus verur- teilt worden. Außerdem erhielt er ein Jahr Gefängnis weil er einen Besatzungs- angehörigen angegriffen hatte. Dieses eine Jahr läuft gleichzeitig mit den neun Jahren Zuchthaus und gilt nach deren Ablauf als verbüßt. Vier Mitangeklagte wurden für schuldig befunden, ein Besatzungsmitglied angegrif- fen zu haben und erhielten dafür Gefäng- nisstrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr. Zwei andere Angeklagte wurden freigesprochen. Die Angeklagten waren be- schuldigt worden, am 31. Dezember in Reichenswand bei Nürnberg durch Stein- wWürke auf einen amerikanischen Jepp ein deutsches Madchen getötet und ein anderes Mädchen schwer verletzt zu haben. Der Fahrer des Wagens, ein amerikanischer Soldat, gab an, vorher in unmittelbarer Nähe des Tatortes von einem Deutschen an- gegriffen worden zu sein. Erdbebenmeldungen waren über- trieben Teheran.(dpa-REUTER) Die Befürch- tungen, daß die Erdbebenkatastrophe àm persischen Golf über 1000 Todesopfer ge- fordert habe, haben sich als unbegründet erwiesen. Wie die persische Regierung am Montagabend offiziell bekanntgab, kamen bei einer Reihe von Erdbeben, die sich in der vergangenen Woche in der Nähe der südpersischen Hafenstadt Bus chir ereig- neten, 30 Personen ums Leben. Ueber die Höhe des angerichteten Sachschadens liegen noch keine offiziellen Berichte vor. Nach den ersten Meldungen aus dem Erdbeben- gebiet sollen 23 Dörfer zerstört worden sein. Die Mitglieder des diplomatischen Korps in Teheran sprachen der persischen Regie- rung am Montag ihr Beileid aus. Frankreichs indochinesisches Wespennest Peking droht Bao Dai/ Hoffnung auf amerikanische Hilfe von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Ministerpräsident Bidault hat den französischen Sozialisten ihre Zustim- mung zur Ratifizierung des indochinesischen Staatsvertrags dadurch abgekauft, daß er ihnen auf sozialem Gebiet Konzessio- nen machte. Nachdem nun die Regierung des früheren anamitischen Kaisers Bao Dai mit allen Privilegien eines autonomen Staatswesens ausgerüstet auf die Beine ge- stellt wurde, wird die übrige westliche Welt sie anerkennen. Washington hat be- reits in seinem Vertrag über die Waffen- hilfe mit Paris den Franzosen die Möglich- keit gelassen, die amerikanischen Rüstun- gen für die indochinesische Expeditions- truppen zu verwenden. Indochina gehört also unter seinem neuen Namen Viet Nam zu den neuen Staatsgebilden des Ostens und wird nach dem Staatsvertrag weiter im Verband der von Paris geleiteten „Union Française“, einer Art fran- zösischen Imperiums, bleiben. Indessen steht die Regierung Bao Dai auf sehr schwachen Füßen. Im Innern be- drohen sie die Feindschaft der kommunisti- schen Nationalisten unter der Führung von Ho Tschi Minh und die verwickelten Intrigen der indonesischen Bourgeoisie. Während die nicht kommunistischen Nachbarn wie Indien dem neuen Staat mit skeptischer Neutralität gegenüberstehen und keinerlei Sympathie für ihn zeigen, besteht auf Seiten der Rot- chinesen ausgesprochene Feindseligkeit. Die gemeinsame Grenze mit dem kommunisti- schen China bedeutet eine schwere Be- drohung für Bao Dai und die Franzosen. Angesichts der Ablehnung, der in weiten Kreisen des französischen Volkes der Indo- china-Feldzug begegnet, ist kaum damit zu rechnen, daß Paris auf unbegrenzte Zeit das Expeditionskorps aufrechterhalten kann, Die französische Politik hat es nicht ver- standen, sich nach dem Beispiel Großbri- tanniens und Hollands rechtzeitig aus dem fernöstlichen Wespennest zurückzuziehen. Sie setzen jetzt alle Hoffnungen auf die amerikanische Unterstützung. In den Wirt- schaftskreisen, die Industrieunternehmungen und Beteiligungen in Indochina besitzen, macht sich ein immer stärker werdender Pessismismus bemerkbar, der auch auf die Börsenkurse drückt. Zahlreiche Beamte der Vietnamesischen Regierung in Saigon haben, wie dpa mel- det, in diesen Tagen Warnbriefe von kom- munistischer Seite erhalten, in denen sie aufgefordert werden, den Regierungsgebäu-⸗ den fernzubleiben, da die Stadt in Kürze von aufständischen Truppen des Ho- Tschi- Minh-Regimes angegriffen werden würde. Der Sender Peking führt seit etwa acht Tagen einen ununterbrochenen Pro- pagandafeldzug gegen Frank- reich. Er fordert den Rückzug der fran- zö6sischen Truppen aus Indochina. Das chi- nesische Volk könne die von den französi- schen Truppen begangenen Grausamkeiten nicht dulden. In Paris verlautet, daß die USA und Großbritannien die von Frankreich aner- kannte Regierung Bao Dais in allernächster Zeit ebenfalls anerkennen werden. Der Washingtoner Korrespondent des„Monde“ schreibt hierzu, das State Department habe augenscheinlich die Absicht, unmittelbar nach der Aufnahme diplomatischer Bezie- hungen mit Saigon der Vietnam-Regierung auf schnellstem Wege militärische und wirt⸗ schaftliche Unterstützung zukommen zu lassen. Man hoffe, daß diese Lieferungen die Regierung Bao Dais befähigen, den Auf- ständischen entgegenzutreten, bevor sich eine materielle Unterstützung durch die chinesischen Kommunisten auswirken könne. —*— N n 8 5 21 2 r 2 8 8 8— — 8 8 8 55 8 1 2 8 N 8 2 85 5 28 5 5. 5 2 8 8 N 85 8 5 8 8— 8 n N 1 Seite 2 MORGEN Dienstag, 31. Dezember 1950 Nr 20 — Dienstag, 31. Januar 1950 Rußland an den Zinnen des„Daches der Welt“ Der Rückzug der Streitkräfte Großbri- tanniens aus den Kerngebieten seiner Uber- sse herrschaft im ferneren und Fernen Osten, Vor allem aus Indien und Burma. sowie das Hinschwinden des englischen Einflusses in China, haben— weltgeschichtlich gesehen gleichsam über Nacht ein machtpolitisches Vakuum in Südost- und vor allem Zentral- Asien entstehen lassen. Wegen seiner Aus- dehnung und Tiefe führt es Umwälzungen herbei, wie sie seit Tschingis-Chans Zeiten ckeser Erdteil nicht mehr durchstehen mußte. Hollands Aufgabe Indonesiens, des Welt wirtschaftlich zukunftsträchtigsten Ge- bietes der Erde, wäre sicherlich nicht der- Art vollständig und ruckartig erfolgt, wenn die Engländer, militärisch Wenigstens, in Indien noch eine Zeitlang verblieben wären. Südostasiens teils nationalistischer, teils kommunistischer Aufstand samt Frankreichs Verzweiflungskrieg in Indochina, stellen nichts anderes dar als Nachhutkämpfe zur indischen Befreiungstat. Hongkong wirkt heute wie ein Museumsstück aus vergange- nen Zeiten britischer Größe. Erst heute erkennt man, wie selbst China seine Außenprovinzen, zumindest die innere Mongolei, Tabet und Chinesisch-Turkestan, Wenn auch in loser Verbindung, nur halten Konnte, solange der britische Einfluß in Kaschmir, Nepal, im westlichen Sinkiang und in Tibet wirksam war. Dieses einst machtvolle Korsett ist mit einem Male ge- borsten. Keine Macht der Erde wird die Katastrophe des flutartigen Ergusses der Nordbarbaren“ mehr aufhalten können. Zwei Kriege europäischer Zwietracht tra- gen die Schuld am Zusammenbruch der bis- herigen Gestalt Asiens. Japan hatte in Unkenntnis der asiatischen Geschichte versucht, von der See her auf dem Festland die gleiche Klammer zu schmieden, welche die Russen heute aus- bauen. Es war dabei Psychologisch klug vor- gegangen, indem es die religiösen und rassi- schen Besonderheiten der in sein Herr- schaftssystem einzubeziehenden Völkerschaf- ten gebührend berücksichtigte. Politisch Aber mußte das japanische System„in der Luft hängen bleiben“, da ihm die Dynami- sierung der innerasiatischen Völker, weder der Außen- und Innenmongolen, noch der mohammedanischen Stämme Nordwest- chinas und Chinesisch-Turkestans gelang. Rußland hatte hier bereits eine zu feste Position ausgebaut, als daß ein im Grunde Armes Inselvolk noch imstande War, diese „Drehscheibe“ gesamtasiatischer Entwick- zung in seinen Besitz zu bringen. So ver- blieben wichtigste innerasiatische Felder die England früher— oft nur mittelbar unter seinem Einfluß hielt, in russischer and. Chinas Schwächung zuerst durch den Krieg mit Japan, danach die Auflösung aller Ordnung durch die jahrelangen Kämpfe Zwischen Kuomintang und Mao Tse Tung, der Kräfteverfall Englands, Frankreichs und Hollands durch die europäischen Kriege, Wurden zu idealen Bedingungen und Aus- Zangsbasen für Rußland. Von hier aus ver- fügt Moskau nunmehr in Zentralasien über alle jene Stellungen, von denen aus in der Vieltausendjährigen Geschichte Asiens jedes- mal die Aufrollung Großchinas also auch Indochinas— sich abwickelte. Nachdem die russisch geführten chinesi- schen Verbände bereits an der chinesisch- turkestanischen Grenze Kaschmirs stehen, bildet das noch freie„Dach der Welt“ Tibet, nur mehr einen bedingten Schutz Für Südostasien und Indien. Nebenbei er- Wähnt mag Moskaus Schwäche einzig darin liegen, daß es— auf die Dauer gesehen die starken und entscheidenden Kräfte reli- Siôsen und rassischen Fühlens der verschie- denen innerasiatischen Stämme allzu leicht- kertig übersieht. Hier dürfte die Achilles- kerse russischer Herrschaft über Asien sein, deren Auswirkung freilich sich erst in Jahr- Zehnten zeigen wird. Die USA werden Aus ihrer mit allen Nachteilen einer vorgelager- ter Seemacht behafteten Stellung heraus Nicht in der Lage sein, am Vollzug der geradezu naturgesetzlich sich entwickelnden Aufrollung Asiens von den Hochgebirgs- steppen her noch etwas zu ändern, auch micht mit ihrer Luftflotte. Es sei denn, Amerika würde in Tibet schleunigst Luft- Basen für seine großen Maschinen errichten. Was in Kaschmir nach dieser Richtung hin in Höhen von 3300 Meter möglich war, Würde schließlich auch in Tibet erreicht Werden können. Von Asien ber gesehen können die politischen Vorgänge, die gegenwärtig die Spalten der Weltpresse füllen, nur als ein krampfhaftes Mühen gedeutet werden den Wirklich entscheidenden Weltproblemen aus dem Wege zu gehen. Dr. Hans Penzel Washington und London verstimmt — Die vier großen Differenzen zwischen England und Amerika In dem Programm der englischen So- zialisten zur bevorstehenden Wahl werden die Vereinigten Staaten völlig ignoriert; das Wort„Marshall-Hilfe“ kommt in die- sem wichtigen Dokument überhaupt nicht vor. Die Konservativen haben sich darauf- hin sofort auf diese Lücke gestürzt, um den Wählern zu sagen, daß die Regierung nicht einmal dort stände, wo sie heute ist, wenn es keine amerikanische Hilfe gegeben hätte. Tatsächlich sind die amerikanisch- englischen Differenzen nicht erst seit Ge- stern der wunde Punkt in der großen Weltpolitik. Aber die Unterhauswahlen in England und die Kongreßwahlen in Ame- rika, die im gleichen Jahr stattfinden, wer- den in beiden Ländern eine große Rolle spielen, und auf keinen Fall vorteilhaft oder günstig für Europa sein. Welches sind nun die Hauptpunkte der gegenseitigen Verstimmungen? Die Haltung dem chinesischen Problem gegenüber kennzeichnet viel- leicht am besten die Schwierigkeiten der beiden, englisch- sprechenden Verbündeten. Washington hat wohl eingesehen, dag es sinnlos ist, die Nationalisten in China wei- terhin zu unterstützen; aber England allein hat bisher die kommunistische Regierung anerkannt. Dies ist sicherlich mit still- schweigendem Einverständnis von Mr. Acheson geschehen; aber Truman kann es angesichts der bevorstehenden Kongreßwahlen nicht riskieren, die Anhän- ger des General MacArthur zu brüs- kieren, die gegen jede Befriedung der Kom- munisten sind. So bedauerlich es auch sein mag, daß die durch den Vormarsch des Kommunismus erzwungene Partnerschaft der beiden Länder in außenpolitischer Be- ziehung so verschiedene Wege geht, 80 wenig hat es Sinn, sich gegen bestehende Tatsachen zu stellen. Die Verpflichtungen die Washington in bezug auf Formosa auf sich genommen hat, werden nicht dazu bei- tragen, die anglo- chinesischen Beziehungen zu verbessern. Die zweite Differenz zwischen den bei- Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter den Ländern resultiert aus dem Entschluß der Engländer, die Früchte ihrer Investie- rungen im mittleren Osten zu ernten und ihr Oel aus der Sterling-Aera zu beziehen. Das Truman-Kabinett sollte froh sein, wenn England auf diese Weise sein jährliches Dollar-Defizit um 200 Mil- lionen verkleinert; aber die amerikanische Oel- Industrie macht den Kongreß bereits dagegen mobil und fragt„haben wir den Verbündeten deswegen Marshall-Hilfe ge- leistet, damit sie imstande sind, unsere wichtigste Industrie zu ruinieren?“ Weiterhin macht sich nunmehr die Pro- Paganda bemerkbar, die man in Washington machen mußte, um den Marshallplan durch- zudrücken. Damals hat man dem Kongreß versprochen, Europa werde bis zum Jahre 1952 ein einheitliches Handels- gebiet sein; aber bisher ist weder von Zollunion noch von einer Pfund-Konverti- bilität etwas zu sehen oder zu spüren. Und diese erstrebten Ziele werden solange un- erreicht bleiben, als England und die skan- dinavischen Länder sozialistische Planwirt- schaft und eine Politik der vollen Beschafti- gung aller betreiben, während der ganze Kontinent auf Betreiben der Vereinigten Staaten hin für„freie Wirtschaft“, für ein „Laissez- faire“ ist. Nachdem aber Washing- ton gegen die englische Planwirtschaft ist, wirkt man Whitehall Uninteressiertheit an „Western Union“ vor. Die vierte Differenz geht aus dem Auf- rüstungsplan der Amerikaner hervor. Wenn England die Forderungen erfüllt, die es Washington gegenüber verpflichet ist, so wird man die soeben erst eingeführten So- zial-Dienste einschränken müssen, Auch hier wieder stehen sich nicht eigentlich die beiden Nationen meinungsmäßig gegenüber, sondern amerikanische Republikaner und englische Tories auf der einen Seite und amerikanische Demokraten und englische Sozialisten auf der anderen. Gegen den Kommunismus in Europa glauben die Einen nur mit allgemeiner Aufrüstung und freier Wirtschaft kämpfen zu Ostbrandenburg ist polonisiert Arbeitskräfte aus Zentralpolen/ Soldin fast unzerstört Ostwärts von Frankfurt/ Oder und nördlich von Küstrin liegt das industrie- arme Land Ostbrandenburg, das von den Polen besetzt ist. Das gesamte Gebiet, heute „Zlemia Lubuska“ genannt, umfaßt 11 655 qkm wovon 4750, also 41 Prozent, auf weit ausgedehnte Wälder entfallen. Zur Landes- hauptstadt wurde Landsberg a. d. Warthe heute„Gorzow“) auserwählt, das heute etwa 35 000 Polen beherbergt. Zu Polnisch Ostbrandenburg gehören heute ebenfalls die ehemaligen niederschlesischen Städte Grün- berg(Zielona Gora) und Crossen(Krosno). Ein dichter Schleier liegt über diesem ehe- mals deutschen Gebiet und nur selten drin- gen Nachrichten nach außen. Wer heute bei Frankfurt/ Oder in das ostbrandenburgische Land kommt, wird kaum noch ein deutsches Wort oder Merkmal vorfinden. Wie alle an- deren deutschen Städte jenseits der Oder hat sich das Gesicht dieser Grenzstadt grundlegend verändert. Die Oderstadt Frankfurt, einst Hanse- und Universitätsstadt, war von jeher der größte Knotenpunkt handelswichtiger Be- ziehungen zwischen Ost und West. Heute ist sie ein Trümmerhaufen, der zufällig an der bedeutendsten Eisenbahnverbindung nach dem Osten liegt. Die„Neue Brücke“, die kein Deutscher betreten darf, führt über den Oderstrom nach„Neupolen“. Die- ser von den Polen besetzte kleinere Teil der Oderstadt,„Slubice“ genannt, die tief- gelegene Dammvorstadt, ist durchweg mit Polen aus Bialystok, das an die Russen abgegeben werden mußte, belegt worden. Die bekannte zum Roßplatz führende Fried- richsstraße ist jetzt Hauptverkehrsstraße. Dort spielt sich das Geschäftsleben der Stadt ab. Im polnisch besetzten Teil Frank- furts leben etwa 4280 Polen. Von den einst 25 000 deutschen Einwohnern sind keine mehr anzutreffen. Auch die ehemalige Festung Küstrin(Kostrzyn) bietet ein trauriges Bild. Die Eisenbahnbrücke über die Oder wurde im Herbst 1948 wieder hergestellt und wird von polnischen Posten sehr streng bewacht. Der illegale Grenzverkehr nach Polnisch-Küstrin hat bedeutend nachgelas- sen, nachdem die polnischen Grenzwachen mit rigorosen Maßnahmen vorgingen. Trotz- dem bieten sich heute noch Grenzführer an, die für 100 Mark oder 2000 Zloty einen rei- bungslosen Grenzübertritt garantieren. Man spricht von Plänen zur Errichtung einer 5000-Einwohner-Stadt, der man wegen des Hundhammers Einfluß schwindet Mit Spannung werden die bayrischen Landtagswahlen erwartet Von unserem D. München. Im Herbst wird der neue Hayerische Landtag gewählt werden, der eine wesentliche Verschiebung des inner- Politischen Kräfteverhältnisses in Bayern bringen wird. Bereits jetzt beschäftigen sich sämmtliche interessierten Kreise mit den Vorbesprechungen über die kommende Regierungskoalition. Während noch vor einigen Wochen eine Koalition Baumgartner Hundhammer-Loritz als sicher galt, schei- nen sich nunmehr gegen diese politische Konzeption bedeutende Widerstände be- merkbar zu machen. Dr. Josef Müller und die ihm nahestehenden Kreise haben ihre Aktivität wiedergewonnen und ver- suchen erneut, größeren Einfluß in der CSU zu gewinnen. Dr. Müller gilt als Verfechter einer Koalition zwischen der Union und der SPD. Dr. Baumgartner hat vor einigen Tagen in einem Interview erklärt, die Ent- Wicklung der CSU steuere seiner Ansicht nach auf eine Koalition mit der SPD hin St.-Mitarbeiter Die Wahl des Grundgesetz-Ja-Sagers Karl Siegmund Mayr wurde von ihm als Beweis kür diese Auffassung angegeben. Hundhammer soll in letzter Zeit gleich- falls von der Bayernpartei etwas abgerückt sein. Er äußerte starke Bedenken gegen die BP-Generalsekretäre Dr. Falkner und Lud- wig Lallinger. Dr. Falkner bezeichnete er als„sehr robust und ehrgeizig“. Auch seine vieldiskutierten Pläne zur Bildung einer „Bayerischen Landespartei“ will er— zu- mindest vorläufig— nicht weiter verfolgen. Die Müller-Gruppe der CSU beabsichtigt Hundhammer nach den Neuwahlen wegen seiner stark umstrittenen Kulturpolitik auf den Posten des Innenministers abzuschie- ben. Die Ablehnung der vierten Universität in Bayern wird allgemein als die erste große Niederlage des bayerischen Kultusministers bezeichnet. Sie scheint wesentlich dazu bei- getragen zu haben, daß sein Einfluß in der CSU wieder langsam zurückgeht. Hafens und des großen Durchgangsbahn- hofs eine große Zukunft zuschreibt. Im krassen Gegensatz stehen aber die seit der Besetzung andauernden„Demontagen“, denen alle durch Kriegseinwirkungen auch nur leicht beschädigten Häuser nach und nach zum Opfer fallen. Diese Bauten wer- den bis auf die Grundmauern abgerissen, und die so gewonnenen Ziegelsteine sind zu einem gutgehenden Handelsobjekt gewor- den Sie finden im gesamten polnischen Ge- biet Absatz. Das nördlich liegende fast tausendjährige Landstädtchen Soldin mit seinen ver- träumten Gäßchen, malerischen Winkeln und historischen Kostbarkeiten wurde von den Kriegsereignissen nur wenig berührt. Auf dem Soldiner Marktplatz werden regel- mäßig, wie früher, Wochenmärkte abgehal- ten. Hier gibt es für teures Geld Lebens- und Genußmittel zu kaufen. Die Verdienste reichen bei weitem nicht aus, um den not- wendigen Lebensbedarf zu decken. Während die Städte stärker besiedelt wurden, herrscht nur wenig Leben in den sanft gewellten Ebenen zwischen knorrigen Kiefernwäldern, schilfumrauschten Seen und zahlreichen abgelegenen Gutshöfen des ost- brandenburgischen Gebietes. Die alten Kie- fernwälder sind stark abgeholzt worden, und besonders in den Gebietsteilen, in denen die Polen einzelne Industriezweige wieder aufgebaut haben, zeigen die Wälder klaffende Lücken. In den wiedereingerich- teten Tuchfabriken zwischen Küstrin und Neudamm werden hauptsächlich Arbeits- kräfte aus Zentralpolen beschäftigt. Die Polonisierung des ostbrandenburgischen Landes ist abgeschlossen. E. M. müssen, während die Anderen auf dem Standpunkt stehen, Kommunismus komme nicht allein von Außen, sondern werde am besten mit einer Besserung sozialer und ökonomischer Verhältnisse begegnet. Die Differenzen der beiden Ver- bündeten wären aber auch noch längst nicht aus der Welt geschafft, wenn morgen die Konservativen in England regierten, weil auch Churchill, um das Commonwealth zu erhalten, zu der Idee des Sterling- Blocks schwören muß, der den Ame- rikanern ein Dorn im Auge ist. Heute schon steht fest, daß die grogzü- gige Marshall-Hilfe nicht in derselben Höh Wiederholt werden wird, und daß Sir Sal ford Cripps seine„austerity“ in ben auf die englische Nahrungspolitik als 5 auf die Wiederaufrüstung mit Hinblick alt die Reduzierung Aufrecht erhalten nat Während sich Whitehall langsam daran 92. wöhnen muß, daß die Weltpolitik nich mehr von London aus gemacht wird, müssen die amerikanischen Politiker lernen, die bl. tischen Verbündeten zu respektieren. Dab Jahr der Wahlen auf beiden Seiten dg Ozeans ist kein guter Moment, die Migper. ständnisse auszugleichen; aber die guten Elemente in England und in den Vereinig. ten Staaten sind sich bestimmt unbe wulf klar darüber, daß die Fundamente für des. seres gegenseitiges Verständnis und Zusam. menarbeit unerschüttert bleiben len Differenzen zum Trotz. ö Italiens Regierung etwas mehr links Aber keine Neigung zu allzu starken Sozialreformen Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Die Bildung des sechsten Kabi- netts De Gasperi war eine ausgespro- chene schwere Geburt. Ueber zwei Wochen Verhandlungen hat es gebraucht, ehe der zähe Trientiner so weit war, daß er dem Präsidenten der Republik die neue Minister- liste vorlegen konnte. Schaut man sie sich an, so bemerkt man nicht ohne Erstaunen. daß sie sich von der vorhergehenden nicht sehr wesentlich und vor allem nicht an den wesentlichen Punkten unterscheidet. Graf Sforza als Republikaner ist Außenmini- ster, Scelba als christlicher Demokrat ist Innenminister geblieben; die von der rechten und linken Opposition bestgehaßten Männer haben keinen Augenblick zur Diskussion ge- standen, das heißt, die Opposition hat bei der Lösung der Krise überhaupt nicht mit- reden Rönnen. Das entspricht der faktischen Verteilung der Kräfte in Italien und war nicht anders zu erwarten. Wo aber lagen dann die Schwierigkeiten? Zunächst einmal sind die Liberalen aus dem neuen Kabinett ausgeschieden. Sie waren in ihrer Mehrheit mit dem Pro- grammvorschlag De Gasperis nicht einver- standen und zwar sowohl in wirtschaftspoli- tischen wie in innenpolitischen Punkten (Regionalwahler). Das Fehlen der Liberalen bedeutet an sich bereits eine lei chte Ver- schiebung der Regierungssache nach links, die durch einige weitere Mo- mente unterstrichen wird. Denn nachdem nach langen und wechselvollen Verhandlun- gen mit den Sozialdemokraten ein Ueberein- kommen in allen wesentlichen Fragen der künftigen Regierungspolitik erreicht worden War, stellte sich im letzten Augenblick her- aus, daß der Chef der sozlaldemokratischen Mehrheit, Saragat, sich ebenfalls nicht an der neuen Regierung be- teiligen wollte. De Gasperi hat in stundenlangen Verhandlungen versucht, Sa- ragat von seinem Vorhaben abzubringen vergeblich. Saragat hat in bewegten Worten seine Loyalität erklärt und der neuen Re- Zierung alle Unterstützung zugesagt, nimmt aber persönlich keinen Ministersitz ein. Der Grund dürfte darin zu suchen sein, daß er die künftigen Verhandlungen mit dem lin- ken Flügel der Sozialdemokraten nicht prä- jucizieren will, um weiteren Spaltungsten- denzen seiner Partei vorzubeugen. Nachdem es De Gasperi endlich gelun- gen war, die Sozialdemokraten zu verànlas- sen, ihre Forderung nach einem vierten Ministersessel auf drei zurückzuschrauben, schienen alle Fragen geklärt, als im aller- letzten Augenblick die eigene Partei des Minister präsidenten Ein Wände erhob, Zwar war es nicht die ganze Partei, sondern nur der linke Flügel, der sich offenbar unter keinen Umständen das Wasser für soziale Reformen abgraben lassen wollte; aber er trat geschlossen und mit nicht unerheblichen Forderungen auf. Im Prinzip ging es um die Besetzung des Arbeits- und des Industrieministeriums, welche die christlichen„Sozialisten“ für sich beanspruchten, um die Gefahr der Arbeits- losigkeit mit allen menschenmöglichen Mit- teln zu bannen. Die Mehrheit der christlichen Demokra- ten, unter ihnen offenbar auch De Gasperi selbst, haben auf diese Forderung der Min- derheit äußerst scharf reagiert- gewiß we- niger aus sachlichen Gründen, als um die Ueber Grenzen hinweg „Deutsches Institut für Auslandsbeziehungen“ konstituiert Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Das württembergisch-badi- sche Kabinett hat nunmehr seine Zustim- mung zu den neuen Satzungen des„Deut- schen Instituts für Auslandsbeziehungen“ in Stuttgart gegeben. Damit ist das Insti- tut ähnlich wie der Rundfunk und andere Körperschaften als Anstalt des Oeffent- lichen Rechtes anerkannt. Nach seinen neuen Satzungen will das Institut die Kenntnis fremder Länder und Völker, ihrer kulturellen Eigenart, ihres gesellschaftlichen Aufbaus fördern und auf diese Weise dazu beitragen, ein dauer- haf tes, ersprießliches Verhältnis friedlicher Zusammenarbeit des deutschen Volkes mit fremden Völkern herzustellen versuchen. Es will auch den kulturellen Austausch zur nachhaltigen Förderung des gegenseitigen Sich-kennen-lernens und Verstehens ver- mitteln und will— vorerst vielleicht die wichtigste praktische Aufgabe— den Hun- derttausenden, die der zu eng gewordenen Heimat den Rücken kehren wollen, mit seinen reichen Erfahrungen und seinem Rat beistehen, sie unter Umständen bis zur Grenze begleiten und ihnen vielleicht so- gar noch einen Empfehlungsbrief in die neue Heimat mitgeben. Außerdem bestim- men die Statuten, Beziehungen mit den entprechenden Institutionen des Auslandes zu pflegen und deren Bestrebungen nach Kräften zu unterstützen. Das Stuttgarter Institut will ferner ausländischen Gästen zur Verfügung stehen, um ihnen Gelegen- heit zu geben, sich ein umfassendes und objektives Bild Deutschlands machen zu können. Nachdem nunmehr die infolge Fehlens einer Rechtsform drückend lastende Uage- wißheit von dem Institut genommen ist, ist mit einer Aktivierung auch der nach außen sichtbarer werdenden Arbeiten und Be- strebungen zu rechnen. Die Leitung hat nach dem Zusammenbruch der Gründer des„Deutschen Auslandsinstituts“, Gene- ralkonsul Dr. h. c. Theodor G. Wanner, wieder übernommen, der den 1917 ins Le- ben gerufenen Ableger des württembergi⸗ schen handelsgeographichen Vereins bis 1933 zur Blüte führte. Bei der Machtüber- nahme waren der heute 75jährige und sein Assistent, Dr. Wertheimer, mit die ersten in Stuttgart, die der damalige Gau- leiter und Reichsstatthalter, Wilhelm Murr, gewaltsam aus den Aemtern entfernen lieg. Sein Werk wurde, wo es als Instru- ment der NS-Gewaltpolitik brauchbar er- schden, gewissenslos mißbraucht. Gaullisten sprechen für Spanien Abbeville.(dpa-REUTER) Die Gaullisten fordern jetzt die Einbeziehung Spaniens in das westeuropäische Verteidigungssystem. Der Sprecher General de Gaulles, Gaston Pale ws ki, erklärte am Sonntag in Abbe⸗ Ville:„Wir müssen Westeuropa entweder als ein Ganzes ansehen, oder wir werden nicht imstande sein, es zu verteidigen. Frankreich mit seinen nordafrikanischen Besitzungen, Deutschland, die Beneluxländer, Italien, Spanien und Portugal stellen aus logischen Gründen eine Verteidigungsgemeinschaft dar“ Daneben müßten diese Länder auch nach einer wirtschaftlichen und politischen Einheit streben, fügte Palewski hinzu. Er korderte weiter eine stärkere Belieferung Frankreichs mit Waffen, da es den Mittel- punkt des westeuropäischen Verteidigungs- systems darstelle„Mit den gegenwärtigen Waffenlieferungen kann Frankreich inner- halb eines Jahres nur neun Divisionen auf- stellen.“ Farteidisziplin zu wahren. Natürlich ist e nicht verwunderlich, wenn bei einer Mas. senpartei wie den christlichen Demokraten die mehr als die Hälfte der Stimmen de ganzen Landes hinter sich haben, rechte oder„linke Abweichungen“ zutagetreteg Anderswo pflegen derartige„Abweichungen unsanftere Folgen zu haben als in einer De. mokratie; De Gasperi als echter Demokrat hat seine Konsequenzen gezogen, indem er dem wesentlichen Exponenten der„Linken“ dem früheren Arbeitsminister Fanfant die Wahl gelassen hat, entweder Arbeit minister zu bleiben oder aber aus dem Kg. binett auszuscheiden; der Forderung Fan. fanis, das Industrieministerium zu erhalten hat er nicht stattgegeben. Und Fanfan! Sei nerseits hat als überzeugungstreuer Mam der„Linken“ seinerseits die Konsequenzen gezogen und hat auf die Teilnahme am neuen Kabinett verzichtet. Damit hat De Gasperi der Tatsache Rechnung Zetragen, daß ein zu starkes Abgleiten in SO zialistische Reformversuche in Weiten Kreisen Italiens un populär wäre. Störversuche im Pariser Verkehr Faris.(A. L.-Eig. Ber.) Seit einigen Tagen versuchen die Anhänger der kommunisti. schen Partei den Pariser Verkehr auf jede erdenkliche Weise zu stören. Die Auto. busse und Untergrundbahnen sind den soge. nannten drehenden Streiks ausgesetzt, von denen abwechselnd alle Linien erfaßt wer- den. Die Geschädigten sind dabei die Ar- beiter und Angestellten, die erhebliche Verspätungen auf ihrem Weg zu ihren Ar- beitsplätzen erleiden. Infolge der ständig steigenden Personalausgaben mußten die Pariser Verkehrstarife am Montag um vier- zig Prozent erhöht werden. Die kommu- stische Propaganda forderte das Publikum auf, die Zahlung der neuen Preise zu ver- weigern und verlangte von den Verkehrs- angestellten, mit den Fahrgästen gemein- same Sache zu machen. Die Polizei mußte am Montagmorgen vorsorglich 300 Verba. tungen vornehmen, um die Aufrechterg tung des Verkehrs zu gewährleisten, wird von amtlicher Seite darauf aufmerk- sam gemacht, daß es sich bei den Festge- nommenen, die nach kurzer Zeit wieder eit- lassen wurden, fast ausschließlich um Pro- vokateure und um kommunistische Partei- kunktionäre handelt. Bfieſe an die Herausgebe Die Bergung der„Thielbeck“ Zu Ihrem Bericht in der Ausgabe vom 3. Januar möchte ich bemerken, daß darin einige Irrtümer enthalten sind Wir erfuhren am Morgen des 3. Mal, dab in der Nacht irgendwo KZ-Häftlinge entkom- men seien und hörten auch bis gegen zehn Uhr vormittags Schüsse. Im Laufe des Vormittags stellte sich dann heraus, daß gegen morgen neue KZ-Häftlinge in Neustadt angekommen waren, die beim Herannahen der Engländer von S8- Einheiten in Marine-Uniform kurzer- hand erschossen und in das Neustädter Hafen- becken geworfen wurden. Dabei sollen auch RZ-Insassen gewesen sein, denen es am Abend vorher gelang, über Bord zu gehen und dag Land zu erreichen. Gegen Mittag des 3. Mal wurden durch Tiefflieger sämtliche an det Küste liegenden Boote, unter anderem auch die auf Strand gezogenen Fischerboote, zerstört. Etwa um 15 Uhr erfolgte dann der Jagdbom- berangriff der von uns beobachtet wunde. Es war nun keinem von uns möglich zu helfen, da Boote nicht zur Verfügung standen und bel dem herrschenden Seegang eine Rettung mit dem einzigen Schlauchboot, welches zufällig in der Nähe angetrieben war, aussichtslos wWal. Es wehte ablandiger Wind, so daß die armen Menschen, denen es gelang, noch rechtzeit über Bord zu gehen, aus der Bucht heraus in das offene Meer getrieben wurden. Nur den Stärksten und Kräftigsten gelang es, teils in Haffkrug und Niendorf, teils in Pelzerhaken, das am nächsten gelegen war, das Land 200 erreichen. Wir haben in der Zeit von 13 bis 2 Uhr rund 300 Häftlinge bergen können. Diese wurden sofort mit Pecken versorgt und in einer geheizten Halle untergebracht, dann in die bereits von den Engländern besetzte U-Boot-Schule Neustadt mit Omnibussen ge, bracht. Ich möchte ausdrücklich feststellen, da etwa von 11 Uhr vormittags ab in der ganzen Gegerd kein Schuß zu hören war, weil de SS-Mannschaften die Flucht ergriffen hatten. Es ist deshalb absolut unrichtig, wenn bt Gewährsmann behauptet, daß nach der? Bombardierung der Schiffe noch Häftlinge ef schossen worden sind. Wir haben diese Häft- linge ohne Ansehen der Person geborgen, da- bei war es gleichgültig, ob es sich um Polen Norweger, Franzosen. Russen oder Deutsche handelte. Leider waren viele durch die An- strengungen so geschwächt, daß sie uns beim Herausziehen aus dem Wasser unter den Han- den starben. 4 Auch die Angabe, daß an diesem Nachmit. tag und Abend an der Küste Marineschüler d KZ-Häftlinge, die der deutschen Sprache nich mächtig waren, ins Wasser zurücktrieben un erschossen, ist falsch. Ich möchte noch hervor- heben, dal; auch das Kommando der Funk: versuchstelle Pelzerhaken, welches damals 12 Kapitän zur See Rath befehligt wurde, alles getan hat, um den KZ-Häftlingen zu helfen und weder dieser noch irgendeiner von uns Zivilisten war bis zum 3. Mai darüber infor miert, daß überhaupt die drei Schiffe 5 Insassen beherbergten. Die am anderen Tag erst nach Pelzerhaken einmarschierenden Eng., länder haben nach gründlicher Erforschung 55 Tatsachen selbst die Hilfsbereitschaft der bes zerhakener Wachmannschaften und Zivilisten anerkannt. Gustav Wirtn, Mannfeim —.= n. ———— 2. a—— e gd 77ũͤ AAA ß„„„77SCCͥꝙꝙCöß—Kkẽéͥ᷑.. i. 50/ W. 3 — elben Höh. 0 Sir Sal in be Als au Lug inblic au alten hat daran b. tik nich ird, müssen en, die bri. eren. Daz 9 Seiten des lie Migver. die guten i Vereinig. unbewult te für bez. nd Zusam. — allen L8 lich ist ez mer Mas. emokrateg, men gez n,„rechte“ itagetreteg eichungen“ meiner De. Demokrat ö indem el 3„Linken“ anf ant r Arybeitz. dem Rs. 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Diese zt und n t, dann in besetzte ussen ge- tellen. dab ler ganzen well die en hatten. wenn Ibr ch ktlinge er der lese Häft- orgen, da- um Polen, Deutsche n die An- uns beim ö den Han- Nachmit⸗ ſchüler die ache nicht jeben un n hervor- ſer Funk- mals von rde, alles zu helfen von uns her infor- ufle K. ren Tage den EDE. chung der der bel. Zivilisten lannneim Nr. 26/ Dienstag, 31. Januar 1950 55 MORGEN Seite 3 „Morgen neues Programm“ Aus der— nicht immer guten— Kinderstube der deutschen Traumfabrik/ Von Curt Rieß (Fortsetzung) Dies ist ein Charakteristikum der noch jungen Filmbranche, das sie auch nicht in späteren Jahren ablegt. Man gründet zwei, drei Gesellschaften, um leich darauf zu verkünden, daß aus diesem zwei, drei Ge- sellschaften eine geworden ist, um gleich darauf zu verkünden, daß sich zwei, drei neue Filmgesellschaften gegründet hätten, um gleich darauf zu verkünden, daß aus den zwei, drei neuen Filmgesellschaften wieder eine Filmgesellschaft Versuchte jemand, aus dem allen schlau zu werden, dann würde er ohne Zweifel schwindlig werden. Nur die Gründer und Fusionierer werden es nicht. Selbstverständlich sind sie immer wieder mit dabei. Bei jeder Neu- ründung, bei jeder Fusionierung. Dabei spielt es Sar keine Rolle, ob die Filme des einen erfolgreich, die Filme des anderen er- folglos sind. Der Konkurrent, nach außen hin so rabit, ist, wenn man unter sich ist, ganz friedlich. Fin Filmviertel entsteht sozusagen aus dem Nichts. Um genau zu sein, gibt es die Friedrichstraße mit ihren Querstraßen schon bevor der Film sie erobert. Aber kaum hat er sie erobert, da gibt es nur noch den Film — zumindest in gewissen Häusern der priedrichstraße. Büros mit wohlklingenden Namen und den bequemen Klubsesseln Auf jeder Etage. Auf der Straße die elegantesten Limousinen. Dahinter, selbst dem Eingeweihten un- zichtbar, die Finanziers, diese abenteuer- lichen Herren, die wirklich 10 000 oder gar 15000 Mark zur Herstellung eines Filmes ausgeben. Ist das Geld, wie ihre Bankiers und Anwälte ihnen versichern, verloren? Es ist nicht verloren. Aus den 10 000 und 15 000 Mark werden 30 000 und 60 000. Eine mb wird gegründet. Wenn alles gut geht, wird eine Aktiengesellschaft daraus. Es geht gut. 1912 gibt es in Deutschland mehr als 10 000 000 Kinobesucher. Die neue Macht. Eine neue Macht ist im Entstehen. Sie ist entstanden. Großmacht Presse nimmt den Film lange nicht ernst. Sie berichtet dur über die„Meisterwerke“, die eine Länge von mindestens 500 Metern haben und meint, sie seien schlecht. Das ist ver- mutlich richtig, ärgert aber über die Maßen die Filmfabrikanten, die hartnäckig be- haupten, ihre Produktionen seien ausge- zeichnet. Als Kinotheater und auch Filmfirmen Zeitungsreklame machen, ändert sich die Lage, Natürlich lassen die Zeitungen sich keineswegs beeinflussen. Wie kämen sie auch darauf! Wenn sie jetzt bessere Kriti- ken veröffentlichen, dann hat das wohl da- mit zu tun, daß die Filme besser geworden sind. Eines steht fest das Publikum geht in die Kinos, gleichgültig, ob die Kritiken gut sind oder nicht. Ja, der Verdacht läßt sich nicht ganz von der Hand weisen, daß kein Mensch diese Filmkritiken der ersten Zeit liest. Ernster als die Presse nimmt die Polizei den Film. Sie fürchtet, er würde die Sitten verderben. Verschiedentlich wird die Ein- führung einer Zensur gefordert,, die— in der ersten Zeit— besonders sehen soll, daß die Polizei nicht lächerlich gemacht wird. Außerdem wird geklagt, daß die Pollzei- behörden keinerlei Handhabe haben, um gegen„sexuelle Schundfilme, Animierfilme und Verbrecher filme“ vorzugehen. 1911 wird das grundlegend geändert. Jeder Film ist 24 Stunden vor seiner Aufführung deim Bezirksamt„zur Begutachtung“ vorzulegen. Das Gleiche muß in jeder Stadt, wo er vor- geführt wird, durchgeführt werden. So kommt es vor, daß ein Film, in Berlin er- laubt, in München verboten wird; das Um- gekehrte kommt allerdings nicht vor. Soziologen sehen schwarz Soziologen sind ebenfalls von Anfang an davon überzeugt, daß der Film Wir- kungen haben werde, von deren Ausmaß man sich im Augenblick— um 1910 herum keine Vorstellung mache. Helene Lange, die bekannte Frauenrechtlerin, spricht vom „Fluch des Kinos“, den man nur in einen Segen umwandeln könne, wenn es mögli wäre,„ihm das Dichten zu verbieten 17 es strikt auf die Produktion des täglichen 1 einzuschränken“. m anonymer Artikel in der Zeitschrif „Deutsches Volkstum“ erklärt:„Die Geste und ernsteste Gefahr des Kinos wird erst von Sanz wenigen gesehen. Wenn ein Men- schenkind Wöchentlich ein-, zwei-, dreimal ins Kino geht, so wird es schon allein durch die Theatervorführung, abgesehen vom Inhalt, seelisch zerstört.. Man ge- Wohnt sich, dem zufälligen Aneinander der Bilder willenlos zu folgen... Es bleiben also nur die groben, überraschenden sensa- tionellen Eindrücke haften.. Man ist Schlagwortmensch geworden Die Schauspieler wollen vorerst mit dem Film nichts zu tun haben, der jeder künst- lerischen Würde entbehrt. Später, als der Würdelose Film gewisse finanzielle Chan- cen bietet, werden sie anders über den Fall denken— Nur die Komiker Otto Reuter und Fritz Steidl sind interessiert. Endlich Können sie, die in den Berliner Revuen Triumphe feierten und über deren Witze und Couplets sich das Publikum vor Lachen ausschütten will, ihren Jugendtraum wahr- machen: sie stehen als Friedrich der Große und Napoleon I. vor der Kamera. Die Theaterdirektoren lächeln anfangs bei dem Gedanken, daß die Kinos sich zur Konkurrenz entwickeln könnten. Aber sie lächeln nicht lange. 1912 müssen sie fest- stellen, daß 22 deutsche Bühnen(und 29 österreichische) ihre Pforten geschlossen haben. Nun holen sie zum Gegenschlag aus. Den engagierten Schauspielern wird bei Konventionalstrafe verboten, bei Film- aufnahmen mitzuwirken,„weil nur das Theater künstlerische Leistungen hervorzu- bringen imstande sei.“ Filmdichter— wo seid ihr! Um künstlerische Leistungen hervorzu- bringen, ist vor allen Dingen ein vernünf- tiger Text notwendig. Wer könnte ihn schreiben? Die meisten Schriftsteller neh- men den Film nicht ernster als die Theater- direktoren. Maurice Maeterlinck spricht von ihm als„einem nebensächlichen Möbel des täglichen Lebens, ebenso harmlos wie eine Goldblondes Haar in der Gruft von Loches: Wanduhr, ein Phonograph oder ein„Kan- delaber“, Hauptmann und Hofmannsthal außern zwar, daß das Lichtspiel eine neue Kunstform sei, schreiben aber nur für das Theater. Die Filmdichter— schreiben überhaupt nicht. Sie erzählen, sie schlängeln sich in die Nähe des Regisseurs und flüstern auf- geregt, sie hätten„eine großartige Idee“. Wenn der Regisseur zuhört, kommt ein Film zustande. Die Regisseure dieser Zeit müssen über ein ungewöhnlich gutes Gedächtnis verfügt haben. Gelegentlich machen sie sich wohl ein paar Notizen auf die Manschette. Wenn sie dann nicht weiter wußten, ver- suchten sie den Gang der Handlung zu ent- ziffern. Wenn es gar nicht mehr weiterging, mußte der Autor wieder herbei und— er- zählen. So um 1912 herum gibt es dann eine Re- volution. Man beginnt, Filmhandlungen auf- zuschreiben. Regelrechte Manuskripte ent- stehen, die Länge eines Manuskriptes be- trägt zwei, manchmal drei Seiten. Und nun dichten sie. Es wird geliebt und gehaßt, es wird betrogen und gerächt, man verkleidet sich und entlarvt einander, Menschen sterben, freilich nie, ohne vorher entsetzliche Geständnisse gemacht zu haben, Menschen bringen einander um. Es geht hoch her. Fortsetzung folgt Geheimnisse um Agnes Sorel Vor 500 Jahren starb die Rivalin der Jungfrau von Orleans Südlich der lieblichen Loire, ein wenig Abseits der großen Straßen, träumt über den Dächern einer Kleinstadt die alte Burg von Loches. Hier ruhen die sterblichen Reste einer schönen Frau, die am 9. Februar vor genau 500 Jahren auf geheimnisvolle Art und Weise starb. Sie ging wie sie kam, von der Mystik ungeahnter Zusammenhänge umgeben. Oder wer kann sagen, wer eigent- Das Loches Schloß von lich diese seltsame Schönheit War, die man heute Agnes Sorel nennt und von der man zu wissen glaubt, daß sie aus dem Ort Fromentin in der sogenannten Touraine stammt? Vielleicht hieß sie auch Soret, oder Soreau, oder Sorez. Sicher ist nur, daß sie mit etwa 18 Jahren im Gefolge des un- glücklichen französischen Königs Karl VII. auftaucht, als sich dieser mehr widerwillig als erfolgreich mit den englischen Feld- herrn Salisbury, Talbot und Warwick im sogenannten Hundertjährigen Krieg herum- schlägt. Frankreich ist zum größten Teil von den Engländern beésetzt, auch Paris ist in ihrer Hand, der König residiert in Bour- ges oder eben in Loches, wo merkwürdiger⸗ welse fast zu gleicher Zeit zwei Frauen auftauchen. Zwei Frauen, die das Schick- sal Frankreich völlig verändern sollen: die Jungfrau von Orleans und Agnes Sorel. In Loches war es, wo jene Szene statt- findet, in der die Jungfrau aus Vaucouleurs den zwischen seinen Höflingen versteckten König auf den ersten Blick erkennt. Von Loches aus geht der fast sagenhafte Sieges- zug der Jeanne d'Arc über Orléans bis in den Norden zum Scheiterhaufen von Rouen. Als Jeanne d'Arc hier als Ketzerin ver- MARGUERITEN IM BLAUEN VTELD ROMAN VON HANNSULLRICH VON BTS SING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 35. Fortsetzung Wieder sah Csatqw auf. Die Atemzüge der Patientin wurden un- regelmäßig und schwächer. Es wurde Zeit, daß die Operation zu Ende ging. Sekunden später stellte der Chirurg seine Tätigkeit ein. Sein Blick war plötzlich starr und hart. Klirrend fielen die Instrumente auf die Glasplatte. Das Schweigen war voller Grauen. Erschrocken sah Bürckler Csatow an. Hier war jede Fortführung der Opera- tion sinnlos. Sie waren nicht mehr allein. Der Tod stand im Raum. Eine halbe Stunde später war alles ent- schieden. Jede Hilfe war vergebens. Auch die der künstlichen Atmung. Ein Herz hatte versagt, Nach siebzehn kurzen Jahren. Jie alle empfanden, der Tod gesellte sich in letzter Zeit ein wenig oft zu ihnen. Dies war nach jenem Tag geschehen, an dem der Kriminalrat Klausen in der Klinik gewesen war. Es kam ihnen vor, als lebten sie in einer Zeit, in der Stunden die Er- eignisse von Tagen aufwiesen und Tage die von Wochen. Etwas später stand Dr. Bürckler im 2 beitszimmer dem Chefarzt gegenüber. Je- den Tag nach der Visite nahmen sie sich die Zeit, sich über den Krankheitsverlauf ihrer Patienten auszusprechen und die Operation kür den kommenden Tag festzulegen. 5 Csatow saß, etwas erschöpft, hinter sei- nem Schreibtisch.„Setzen Sie sich“, sagte er auffordernd zu Bürckler.„Rauchen Sie eine Zigarette! Ich glaube, wir müssen uns über gewisse Dinge einmal unterhalten. Es war ein wenig viel für uns in den letzten Tagen.“ „Ich glaube, Herr Professor, dies können wir sehr gut verstehen.“ „Sehen Sie, Bürckler“, fuhr der Arzt fort,„dieses Verständnis ist mein Trost! Nicht die Tatsache, daß Sie und die Schwe- stern unter Schweigepflicht stehen und da- mit eine Sache der Oeffentlichkeit verbor- gen bleibt, die zu einer der größten gesell- schaftlichen Skandalaffären werden würde. die diese Stadt je erlebt hätte. Aber 80 sicher die Gewähr ist, daß diese traurige Geschichte nicht aus den Mauern dieses Hauses dringt, so bitter ist die Tatsache an sich für mich. Und zwischen Schuld und Dankbarkeit den richtigen Wege wählen, scheint meine Kräfte zu übersteigen.“ Bürckler, der sich in den Sessel vor dem Schreibtisch gesetzt hatte, sah vor sich auf den Boden. Doch plötzlich hob er den Kopf ‚Wie wäre es, wenn Sie Urlaub nehmen würden? Fortfahren, nach Italien meinet- wegen. Nur in der Distanz aller Dinge findet man den Mut zu einem Entschluß.“ Csatow richtete sich auf. Das geht nicht Und ich will Ihnen auch sagen, warum es nicht geht. Was würden Sie denken, Bürck⸗ ler, wenn ich Ihnen eingestehen würde, in jener Nacht nicht hier in der Klinik Ope- rationsberichte diktiert zu haben, son- brannt wird, ist England noch nicht ge- schlagen. Im Gegenteil: der Nymbus der Jungfrau ist dahin. Schon scheint der Kö- nig erneut zu zweifeln. In diesem kriti- schen Augenblick tritt Agnes Sorel jäh in den Vordergrund. Sie, die bisher nur ga- lante Schäferstunden mit Karl VII. ver- lebte, verlangt von ihrem Geliebten die so- kortige Verabschiedung, um an den engli- schen Hof zu reisen. Auf das Erstaunen des Königs erklärte sie, man habe ähr in der Jugend geweissagt, daß sie von einem großen König geliebt werden würde. Da aber in Frankreich bald keiner mehr sein werde, wolle sie in England die Wahrheit der Prophezeiung erproben. Das war Kar! VII. zu viel. Er riß die Staatsführung an sich, einigte sich mit Bur- gund. Das Strohfeuer des Siegeszuges von Jeanne d'Arc verhandelt sich in erbitterten Widerstand gegen die immer noch in Frank- reich stehenden Engländer. Agnes ist es die neue Heerführer vorschlägt, sie bringt den geheimnisvollen Finanzier Jacques Couer an den Hof, der Anleihen in Italien für die französischen Krone erwirkt. Agnes Sorel beflügelt nicht nur den oft zaudernden König, sie reißt auch die Soldaten des Kö- nigs mit.„Il faut partir, Agnes'ordonne!“ Damals kommt das heute noch bekannte französische Soldatenlied auf. England weicht bis nach Calais zurück. Frankreich hat den über drei Generationen dauernden Krieg gewonnen. Agnés Sorel steht auf dem Gipfel ihrer Macht. Ihre drei Töchter, Abkömmlinge des Königs, heiraten reiche Grundbesitzer, deren Geschlecht noch heute blüht. Drei Schlösser, eine Abtei und der Geburtsort Fromentin erhält Agnés zum Geschenk. Doch auf der anderen Seite hat sie zwei erbitterte Feinde: die Königin und ihren Sohn, den späteren Ludwig XI. Und Agnes Sorel, die ihre Rolle im Siege ihrer Heimat erfüllt sieht, zieht sich vor der fort- währenden Demütigungen zurück. Der Kö- nig, kaum noch Herr im eigenen Hause, verlebt zwar noch manches Jahr mit ihr im heimlichen Téte-à-Téte, doch am Abend des 8. Februars 1450 vollendet sich auf geheim nisvolle Weise das Leben seiner Geliebten. Agnes Sorel soll an diesem Tage von einem Komplott erfahren haben, bei dem der Thronfolger beabsichtigte, seinen Vater an die Engländer auszuliefern. Zu Pferde eilte sie weit über hundert Kilometer zum Kö- nig, offenbarte die Verschwörung, wurde je- doch bereits auf der Heimreise von Krämp- ten befallen, die auf eine Vergiftung schlie- gen ließen. Am folgenden Tage, gegen 6 Uhr abends, starb Agnes Sorel einsam in Jumiéges an der Seine. Ihre letzte Tat war dern er machte eine kleine Pause und sah den Assistenzarzt aufmerksam an, „.. nun sagen wir, wenn Sie wüßten, daß ich in der betreffenden Nacht in einem gewissen Haus in der Dalienstraße gewesen Wäre „Herr Professor“ Csatow entsetzt an. Um den Mund des Arztes spielte ein Lächeln. Und dann sagte er leise:„Ich war dort, Bürckler. Ich war dort. Wissen Sie, Was das heißt?“ „Aber Schwester Sybill hat mir doch ausdrücklich erklärt, sie hätte bis tief in die Nacht mit Ihnen hier gearbeitet.“ „Schwester Sybil wiederholte Csa- tow.„Schwester Sybill, mein lieber Bürck- ler, hat gelogen als sie es Ihnen sagte. Schwester Sybill würde ohne Bedenken ganz andere Dinge sagen. Sie hat dummer- weise einen Narren an mir gefressen. Ich bin ja nicht blind. Nein, nein! Sie dürfen es mir ruhig glauben! Ich war dort!“ Und nach einiger Zeit, in der der Assistenzarzt vor Schreck erstarrt auf seinem Platz ver- harrte, fügte Csatow hinzu: ‚Sagen Sie, Bürckler, aber seien Sie bitte ehrlich, glau- ben Sie, daß ich einen Menschen erschießen könnte?“ „War d'Argent, was man unter einem Menschen versteht?“ Csatow machte eine Handbewegung. Es war eine müde Geste. „Diese Frage von Ihnen ist nicht ganz richtig gestellt. Wer sagt Ihnen, daß d'Argent die treibende Kraft dieser Affäre War? Vielleicht war die Frau daran Schuld. Vielleicht ich selbst. Vielleicht habe ich zu- viel verlangt. Vielleicht gibt es tatsächlich keine Frau, die unter den gleichen Umstän- den nicht denselben Weg gegangen wäre Wenn Sie bestreiten wollen, daß dieser d'Argent ein Mensch im Sinne der mors- lischen Qualität war, dann müßten Sie erst 7 Bürckler starrte die Rettung des königlichen Geliebten se- wesen. 0 Doch mit dem Tode endete die Ge- schichte der schönen Agnes nicht. Man be- stattete sie im Schloß von Loches, wo ihr märchenhafter Aufstieg begann. Die Kir- chenherren des Städtchens versuchten mehr- mals, die Tote zu entfernen, weil mittler- weile der Kult um Jeanne d'Arc die tat- sächliche Begebenheiten derart verfälscht hatte, daß Agnes als gewissenlose Maitresse, die Jungfrau von Orléans als frommes Kind aus dem Volke angesehen wurde. Zur Zeit der Revolution, in der so manches Grab geschändet wurde, brach man auch den Sarkophag der Agnes Sorel auf. Ihr Leib zerfiel dabei zu Staub, doch das lange goldblonde Haar zeugte noch 350 Jahre nach ihrem Tode von einstiger Schönheit. Merkwürdigerweise ist es ein heute ganz unbekannter mutiger Mann gewesen, der der Retterin seines Landes die verdiente Ehre erwies. Er hieß Pommereul und war ein unbedeutender Präfekt. Ohne davon vie. Worte zur machen, suchte er das zerbro- chene Grabmahl der Agnes Sorel wieder zusammen, fand in einem versteckten Ge- wölbe das herrliche Haar der Toten wieder und ließ beides wieder im alten Schloß be- statten. In den Sarkophag wurden die stolzen Worte der schönen Toten einge- meißelt: e sis Agnés. Vive France et amour!“ Port ruhen die Reste der seltsa- Grabmal der Agnes Sorel in Loches men Frau noch heute, und erst die jüngste Geschichtsforschung hat ihr den Platz zuge- wiesen, der ihr gebührt. Capefigue, ihr Bio- graph sagt: Die Jungfrau von Orléans war die- Heldin von 80 Tagen, Agnes Sorel da- gegen die Repräsentantin einer ganzen Epoche.“ einmal die Frage beantworten, ob wir selbst diese Qualifikation eines Menschen aufwei- sen. Vielleicht sind wir nur Narren unserer Moralgrundsätze, Gefangene der wahnwit- zigen Vorstellung eines Qualitätsbegriffes des Menschen, den es gar nicht gibt. Sehen Sie mich an. Wem, mein lieber Bürckler, verdanke ich denn diese Klinik? Dem Geld eines anderen Mannes. Sie können dagegen einwenden, was Sie wollen.“ 5— 5 Elinik aber verdankt Ihnen ihren U 8 „Nennen Sie es Kunst, wenn ich viel- leicht einige Blinddärme geschickter her- ausschneide als meine Kollegen? Oder eine Rippenresektion durch reine Erfahrung in anderer Art zur Ausführung bringe als an- dere Chirurgen? Wissen Sie, was das ist?“ Bürckler sah erregt auf. „Handwerkliches Können ist es“, er- klärte Csatow,„vielleicht auch das Glück, ein freies, unabhängiges Arbeitsfeld zu be- sitzen. Weiter nichts. Der Ursprung dieser Klinik aber war das Geld. Aber dieses Geld war das Geld meiner Frau oder genauer gesagt, es war das Geld ihres ersten Man- nes. Und ich frage mich, ob diese Tatsache ihr das Recht gibt, persönliche Freiheiten in Anspruch zu nehmen, die über das Maß dessen hinausgehen, was ich unter den Freiheiten einer Ehe verstehe. Dies ist kein Eingeständnis, Sie wissen es sowieso Und die Schwestern wissen es auch. Und wenr Sie unser Berufsgebeimnis ernst nehmer und wenn d' Argent noch leben würde, dan, müssen Sie zugeben, daß ich vielleicht Jahr gezwungen wäre, diesem Zustand des offe nen Betrugs zuzusehen, ohne mich gericht lich zur Wehr setzen zu können. Eine grö Bere Ironie des Schicksals hat es wob kaum je gegeben. Ein Arzt operiert einer Mann, und dieser erzählt fetzenhaft aus de Reflexion der Narkose, die Frau jenes Arz- tes sei seine Geliebte. Vor dem versammel- Schreibmaschine mit„Steck briet“ Die vergifteten Pfeile aus dem Hinter- halt, die anonymen Anzeigen, machen bei den Behörden einen erheblichen Teil der alltäg- lichen Arbeit aus, wenn die nach Kriegsende hochgehende Flut auch etwas abgeebbt ist. In vielen privaten Auseinandersetzungen und Prozessen spielt der anonyme Briefschreiber eine große Rolle. Handschriftliche Anzeigen können von Graphologen meist sehr schnell identifiziert werden. Bei Briefen mit Schreibmaschinen- schrift ist diese Arbeit bereits schwieriger. Die Maschinen, meist in größeren Serien hergestellt, sind gänzlich unpersönlich, Aber trotzdem oder gerade deshalb hat die krimi- nalistische Wissenschaft Mittel und Wege gefunden, um mit größter Sicherheit zum Ziele zu kommen. Aus fast 1000 Maschinen aller Fabrikate und in mehr als 15 000 eingehenden Einzel- untersuchungen hat Kriminalrat Maly ein zum Patent angemeldetes System erarbeitet, um Schreibmaschinen zu identifizieren, Weit über tausend Fälle von Denunziation und Erpressung, von Verbrechen und Vergehen konnten damit bisher aufgeklärt werden Das neue System entlarvte so zum Bei- spiel einen Mann, der die Unvorsichtigkeit begangen hatte, sich eine Urkunde aus dem Jahre 1930 mit einer Maschine herzustellen, die erst kurz vor Kriegsbeginn auf den Markt kam. Ein Erbschleicher beging bei der Fälschung eines Testaments die Unvor- sichtigkeit, ein amerikanisches Kriegsmodell zu benutzen, das erst zehn Jahre nach dem Testamentsdatum mit den Besatzungstrup- pen nach Deutschland gekommen War. Diese genaue Bestimmung von Typen und Herstellungszèéiten ist nur deshalb mög- lich, weil jede einzelne Maschine, mag sie auch aus einer noch so großen Serie stam- men, ihre Eigenarten besitzt: Jede Maschine hat gewisse„Mucken“: das vielbenutzte e hakt etwas, das Komma rutscht um einen Millimeter unter die Schreiblinie, irgendein Buchstabe ist etwas abgeschrieben oder schließlich die Tastatur hat gewisse beson- dere Typen, die ein schnelles Schreiben er- leichtern.. Es gibt in Europa kein Schreibmaschinen- system, das von den Stellen der Kriminal- polizei nicht erfaßt worden sei. Jedes Fabri- kat hat so seinen„Steckbrief“, aufgeschlüs- gelt nach Serien, nach Größen, nach der Tastatur usw. Wer anonyme Briefe schreibt, sollte daran denken, daß jeder Brief auch in Schreibmaschinenschrift sehr leicht zu einem Bumerang werden kann. Am Rande der Zeit Trockener Donnerstag Wegen des akuten Wassermangels in New Fork hat die Stadtverwaltung den kommenden Donnerstag erneut als„trocke- nen Tag, vorgesehen. An diesem fünften Wasserspartag soll der Wasserverbrauch auf ein Mindestmaß eingeschränkt und auf Ba- den und Rasieren verzichtet werden. Den Helmen macht es nichts aus 5 Die Feuerwehrleute von Waärringtoff (England) haben Helme aus einer Glasmasse an Stelle von Stahlhelmen erhalten. Ein Sieben-Kilogramm-Gewicht, aus einer Höhe von vier Metern auf die neuen Helme fallen gelassen, tut diesen keinen Schaden. Die Direktion dachte anders darüber Ein Tierfreund, dem die gefiederten Ge- fangenen des Londoner Zoos leid taten, kam auf den Gedanken, Löcher in die Drahtgitter ihrer Käfige zu schneiden und ihnen die Freiheit zu schenken. Auf diese Weise ent- kamen zwölf kostbare Vögel. Die Zoo- Direktion hat jedoch für diese Art Tier- freundschaft kein Verständnis und unter- richtete die Polizei. Was in Berlin sonst noch geschieht Die„Tollste Nacht Berlins“ will Peter Warsoenke— ehemaliger Mitarbeiter des Dauertanz-Managers Rudi Herzberger— am I. Februar in einem Lokal in Berlin-Tempel- hof veranstalten. Ein Makkaroni-Wettessen, die Prämierung des tollsten Boogie- Woogie, Varieté und viele Ueberraschungen sind die kür ein Eintrittsgeld von drei Mark gebote- nen Attraktionen. In vier Wochen Will Warsoenke in Berlin außerdem einen Aus- scheidungskampf der Deutschen Städtemei- ster im Dauertanz veranstalten. 8——.. ßd᷑ ten Auditorium der Schwestern und des assistierenden Arztes. Und diesen Mann soll man nicht erschießen können? Und wenn nicht, dann soll man verurteilt sein, mit den Menschen, die davon Kenntnis haben, welche Hörner einem aufgesetzt wurden, weiterhin zu arbeiten? Tag für Tag! Oder soll man sie vielleicht aus ihren Stellungen hinauswerfen und sie auf die Straße setzen? Das wäre eine wundervolle Gerechtigkeit, nicht wahr? Wenn Sie und Schwester Sybil! und Schwester Bertha auf die Straße ge setzt würden, weil, sagen wir es doch ein- mal ganz offen, meine Frau mich betrügt. So liegen die Dinge, Bürckler, und nicht anders!“ „Herr Professor“, sagte Bürckler „ich will Ihnen die Wahrheit sagen habe es schon lange gewußt“. leise, Ich Csatow, der inzwischen aufgestanden war und aus dem breiten Fenster in den Park sah und so dem Assistenzarzt den Rücken zukehrte, begriff nicht sogleich, was Bürckler gemeint hatte„Was laben Sie schon lange gewußt?“ fragte er und wandtesich langsam um „Nun dies mit Herrn d'Argent!“ „Das haben Sie gewußt?“ Bürckler nickte. „Ich habe es Ihnen nie sagen können. zie wissen, ich habe immer gehofft, Irene vürde eines Tages meine Frau. Ich dachte, venn ich mit Ihnen darüber sprechen vürde, daß dann etwas zwischen huen ind mir stände, was nicht gut war. Ich Zätte mir damit aber auch jeden Schritt zu rene verbaut. Es haben aber viele andere liese Dinge auch gewußt. wenn sie auch vielleicht nicht die Beweise besaßen. Ich nabe zuletzt angenommen, daß Sie ss nicht sehen wollten Ich war auch des- wegen einmal bei Herrn d'Argent“ 222 ˙ AA—— ͤ ·¹X—pů— F e eee ee Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 31. Dezember 1950 Nr. — Der Oherbürgermeister schreibt: Hoher Besuch in Mannheim Die in dem Brief des Herrn H. A. an den „Mannheimer Morgen“, Ausgabe vom 26. Ja- muar, enthaltenen Ausführungen können nicht unwidersprochen bleiben. Es kann keine Rede davon sein, daß„chrom- und lackglänzende Automobile“ vor dem Mannheimer Rathaus mit dem Besuch des Herrn Bundesministers Wildermuth Zzusammenhingen. Herr Minister Wildermuth War bei seinem Besuch in Mann- heim nur von seinem Chauffeur begleitet und kuhr, soweit ich dies feststellen konnte, in einem Mercedes S8 170. Sein Wagen unter- schied sich von anderen gleichartigen Wagen, die in Mannheim von zahlreichen Personen und Firmen benützt werden, nur dadurch, daß er einen schwarzrotgoldenen Wimpel trug. Das kann man einem Bundesminister Wohl kaum verübeln. Im übrigen ist Herr Wildermuth, wovon wir uns alle überzeugen konnten, ein höchst einfacher und zurückhal- tender Mann. Er hat jeden repräsentativen Empfang in Mannheim ausdrücklich abge- lehnt. Er kam direkt aus Bonn aus einer Sitzung und stellte sich uns zu einer an- strengenden Besichtigung mit nachfolgenden Verhandlungen zur Verfügung, ohne über- haupt zu Mittag gegessen zu haben. Gegen Abend War er sehr dankbar, daß wir ihm eine Tasse Tee und einige belegte Brote an- bieten konnten. Nach Beendigung der ver- handlungen fuhr der Minister sofort wieder zu neuen Verhandlungen nach Frankfurt am Main. Wie er uns erzählte, wohnt er in Bonn m einem gemieteten Zimmer und freut sich auf eine neue Zweizimmerwohnung, die er 88 mit seiner Frau in Bonn beziehen soll. Es mag manches in Bonn höchst übertrie- ben und allzu kostspielig sein, aber Herr Bundesminister Wildermuth gehört sicherlich nicht zu den Menschen, die das Elend eines großen Teiles des deutschen Volkes über- sehen und bestrebt sind, in erster Linie für sich selbst zu sorgen. Wir haben jedenfalls gefunden, daß er ein einfacher und beschei- dener Mann ist und von tiefer Sorge erfüln ist über das Wohnungselend in Deutschland, insbesondere in Mannheim. Ich hielt es für notwendig, dies um der Gerechtigkeit willen festzustellen. Dr. Heimerich. Irrtümer über Berlin werden klargestellt Die Ankündigung eines Farblichtbilder- Vortrages über das Thema„Lebendiges Berlin“ am heutigen Dienstag im Rosen- Sarten hat verschiedene Rückfragen aus- gelöst. Es wird daher nochmals darauf hin- gewiesen, daß der Redner, Pr. Georg Phi- pp, im Auftrag des Verkehrsamtes des Ma- Sistrates von Groß-Berlin(West-Berlin) sprechen wird. Dr. Philipp wird zahlreiche eigene Original- Farb- Photos vorführen, mit denen er Berlin von einst und vor allem heute, erläutern wird. Es kommt dem Red- ner wie seinem Auftraggeber besonders da- rauf an, irrige Auffassungen und wilde Ge- rüchte klarzustellen und ein tatsächliches Bild der jetzigen Berliner Verhältnisse zu geben. Auch praktische Fragen, wie man zum Beispiel am zweckmäßigsten nach Ber- Un reist, Verkehrs- und Uebernachtungs- verhältnisse, der Verkehr der Sektoren untereinander und ähnliches wenden behan- delt werden. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Anschließend stehen der Redner und sein Begleiter gern mit weiteren Auskünf⸗ ten zur Verfügung. Der erste Jug. Der Anfang des Winter-Schluß-Verkaufs stand unter dem Motto: Wer zuerst kommt. Und wer nicht gerade zuerst kommen wollte, oder konnte, legte Wert darauf, nicht zu spät zu kommen. Dement- sprechend war am Montagmorgen„ Bewe; gung“ in der Stadt. Keine Spur von dem lauen Betrieb eines blauen Montags. Nie- mand ließ sich von dem unangenehmen nebligen und windigen Wetter abhalten. Wer nicht schon am Sonntag seine Dis- positionen getroffen hatte, holte das in aller Eile nach. Man sah vor den Schaufenstern die bekannten Menschentrauben, gereckte Hälse und zielende Augen, aber allenfalls Geflüster und kaum Gebärden— man darf doch die andern nicht auf das aufmerksam machen, was man selbst begehrt und dann ging es hinein in den Laden oder mit geradezu raumverschlingenden Schritten zur nächsten, großen, nie wiederkehrenden Ge- legenheit“. Wer straßenauf und straßenab seine Feststellungen machte, wohin sich die Schritte der Frauen am Montagfrüh einer geheimnisvollen Anziehungskraft folgend landeten, muß annehmen, daß Textilge- schäfte den Vorrang gehabt haben. Da schien eben doch Eile geboten, zwei Stunden nach Verkaufsbeginn leerten sich bereits die Schaufenster. Hin und wieder wurde auch ein Mann unter eiligen Frauen gesehen, eine mitgenommene Begleitfigur. an diesem Tage ohne eigentliche selbstän- dige Existenz, lediglich beauftragt, ein Gut- achten abzugeben, oder nur dazu da, ein Ja- Wort zu erteilen. Der mitgenommene Mann ist eine vorbeugende Maßnahme, die aller häuslichen Kritik mit Erfolg den Boden entzieht). Der Winter-Schluß-Verkauf gehört nun einmal zum Paradies der Damen. Die soge- nannten Herren der Schöpfung lassen sich überraschen. ch. Wohin gehen wir? Dienstag, 31. Jan.: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Meine Schwester und ich“; Rosengarten 19.30 Uhr: Farbbildervortrag„Lebendiges Berlin“(Sprecher: D. Georg Philipp). Mittwoch, 1. Febr.: Nationaltheater 19 30 Uhr: Rigoletto“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Französischer Vortrag von Bernard Maneiet: „La Poesie Coloniale“; Goethesaal am Char- lottenplatz 19.30 Uhr Chbristengemeinschaft: „Die Gegenwart im Lichte der Bergpre- digt“(Pfarrer Carl Stegmann); Evang. Ge- meindehaus, Eggenstraße 6, 20.00 Uhr:„Der Christ und der Friede“(Kreisdekan D. H. Maas, Heidelberg).. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Mittwoch früh: Vielfach bewölkt mit gelegentlicher Aufheiterung. dunstig. Kein Niederschlag. Höchsttempera- turen bis—3, Tiefstwerte—5 bis—8, bei Auf- heiterung noch örtlich bis unter—10 Grad. Schwache Winde. Amt für Wetterdienst, Karlsruhe Pegelstand am 30. Januar: Maxau 308(5). Mannheim 142(—3). Worms 75(5). Caub 90 3). Unsere Zentruldumpfheizung steht in Neckuruu Das Großkraftwerk wird uns auch mit Wärme versorgen Was schon in Hamburg, Braunschweig, Wuppertal- Elberfeld, Berlin und anderen deutschen Städten teilweise verwirklicht. wurde dieser Tage in Mannheim begonnen: die Versorgung zunächst der Industriebe- triebe, später auch privaten Haushalte mit Fernheizdampf durch das Großkraftwerk in Neckarau. Der Gedanke der Versorgung einer gan- zen Stadt mit Heizdampf ist auch für Mannheim durchaus nicht neu. Das Pro- jekt der sogenannten Stadt- oder Raum- heizung wurde nach dem Kriege aufgegrif- ken, während sich die Idee der Industrie- heizung schon in den dreißiger Jahren konkretisierte. Die Firma Isolation und die Süddeutschen Kabelwerke waren 1937 die erten Unternehmen, die an das Großkraft- werk angeschlossen wurden. Seit 1. Feb- ruar 1949 wird die Firma Sunlicht als erstes Rheinauer Unternehmen mit Indu- striedampf beliefert. Gegenwärtig ist man dabei, die Rheinische Gummi- und Cellu- loidfabrik durch eine Leitung von 500 Mil- meter Durchmesser mit dem Kraftwerk zu verbinden. Ein im Augenblick viel diskutiertes Projekt ist die Verlängerung der Leitung vom Bahnhof Neckarau bis zum Neckarauer Uebergang, da die dortliegenden Werke (Lanz, Vögele, Milchzentrale, Schlachthof, Straßenbahndepot usw.) sich für die Indu- strieheizung stark interessieren. Wenn die ganze Stadt angeschlossen wird, so beläuft sich der Bedarf ohne In- dustrieheizung auf schätzungsweise 1000 t in der Stunde. Auf weite Sicht gesehen ist daran gedacht, durch Einrichtung eines weiteren Kraftwerkes und mehrerer soge- nannter Spitzenzentralen(Kesselhäuser) innerhalb der Stadt die Bedarfsdeckung zu sichern. Ferner ist beabsichtigt, durch wei- tere Entspannung des schon von 100 At- mosphären abgespannten Dampfes von 20 bzw. 12 bis 14 auf eineinhalb bis drei At- mosphären Druck in Unter zentralen auch noch örtlich innerhalb der Stadt Strom zu erzeugen. Wenn auch die Stadtheizung sich nicht so schnell und reibungslos verwirklichen lassen wird wie die Industrieheizung, so sind doch auch hier schon die ersten Maßnahmen ge- plant. Vorgesehen ist zunächst eine Fern- leitung vom Neckarauer Uebergang durch die Augusta-Anlage bis in die Gegend des Wasserturms, die die Großabnehmer der Innenstadt, Behörden, Verwaltungen, Schu- len, Hotels usw. beliefern soll. Diese Stadt- leitung wird später auch für die Versorgung von Privathaushaltungen ausgebaut werden. Es steht noch nicht fest, inwieweit ab der Unterzentralen die Stadt mit Niederdruck dampf oder Heißwasser beheizt werden Ertragssteigerung durch Pllanzenzüchtungsforschung Professor Dr. Fuchs, Ladenburg, sprach im Landwirtschaftsklub Mannheim Vor zahlreichen Mitgliedern des Land- Wirtschaftsklubs Mannheim sprach am Montag im Parkhotel Prof. Dr. Fuchs, Ladenburg, der Leiter des Max-Planck- Instituts für Züchtungsforschung in Laden- burg über die mannigfachen Aufgaben die- ser Institute. Zunächst untersuchte er den Anteil der Pflanzenzüchtung an der Erzeugungssteige- rung und konnte mitteilen, daß sich in Schweden beispielsweise der Ertrag von Winterweizen um 61 Prozent erhöht hat, wovon die eine Hälfte als Erfolg besserer Technik der Bodenbearbeitung und besse- rer Düngung. die andere Hälfte als Erfolg der Züchtung zu werten seien. Es gebe drei grundlegende Wege zur Er- tragssteigerung: Erhöhung des eigentlichen Ertrages, Gewinnung der Ertragssicherheit und Verbesserung des Gehaltes und der Werteigenschaft. Der Züchter erreichte diese Ziele durch Auslese der besten Pflanze und planmäßige Kreuzung. Auf Wunsch der praktisch arbeitenden Züchter seien in Norddeutschland Lehraufträge der Hoch- schulen für Züchtungs forschung, in Süd- deutschland die Landessaatzuchtanstalten, die sich sehr bewährten, entstanden. Die Straßenbahn fuhr zu schnell Aber es ist noch nicht geklärt, warum In vielen— der Straßenbahn häufig nicht wohlwollenden— Briefen, persönlichen Gesprächen und Telephonaten werden wir immer wieder aufgefordert, zu dem schweren Straßenbahnunglück am vergangenen Don- nerstag Stellung zu nehmen und„der Straßenbahn einmal gründlich Bescheid zu sagen“. Wie verständlich diese mensch- liche Erregung auch sein mag, so haben wir schon mehrfach betont, wie notwendig es ist, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen oder sich von Ressentiments leiten zu lassen. Es muß Klar sein, daß nur eine sachsiche, von Vorurteilen freie und durch stichhaltige Beweise nachprüfbare Untersuchung den ob- jektiv richtigen Sachverhalt ergeben kann. Die Staatsanwaltschaft hat alle nur er- denklichen Maßnahmen getroffen, sämtliche, am Unfallort aufgefundenen Teile, wie etwa Stahlspähne usw. in der Fahrrinne der Kurve sicherzustellen. Selbstverständlich sind auch Gipsabdrücke der Schienen sofort gemacht und photographisch alle in Frage kommenden Wagenteile, wie etwa das Fahr- werk der Bahn, Fundort der Toten, Stellung der Bedienungsaggregate, Zustand der Straße, der Schienenanlage und des Bord- steines vor der Motorenwerke etc. im Bild festgehalten worden. Wie bei einem Kapi- talverbrechen ist die gesamte Apparatur der Staatsanwaltschaft in Bewegung, um jede geringste Kleinigkeit festzuhalten, die von Bedeutung sein könnte. Zur Prüfung ausgesprochener Fachfragen wurden außerdem Dipl.-Ingenieur Striebel, der als Experte auf dem Gebiete der Elek- trotechnik gilt und bereits bei dem ersten Unglück an der gleichen Stelle am 29. Nov. vorigen Jahres ein Gutachten abgab, der Ingenieur Dr. Ackermann, Direktor Uetting von der OEG als Fachmann im Straßen- bahnwesen sowie Prof, Dr. Brettschneider vom Verkehrsministerium in Stuttgart hin- zugezogen. Ihre Prüfungsergebnisse in Ver- bindung mit dem Verhören der Verletzten Duse im Ernst des Lebens: Die Nurretei Flora-Damenfremdensitzung.. oho Mit brausendem Ahoi, völlig„durch- näßt“ ob des über ihn ergangenen Konkfetti- regens und umzischt von schillernden Schlangen wurde Prinz Karneval vom Ge- sangverein„Flora“ in dessen von Rudolf Sahner prächtig ausgestalteten Heim emp- fangen. Das war ein günstiges Omen und keiner der vielen hundert Besucher hatte seinen Besuch zu bereuen. Dabei stellte sich der Jung-Florianer- Elferrat mit E. Schwarz als Präsident vor, der sich vor der großen„Konkurrenz“ nicht zu verstecken braucht. f Mit Richard Nick und seinen urkomi- schen Nummern ging es los. Schon hier gab es die ersten Zwerchfellerschütterungen. Urwüchsige Schuljungens verkörperten Richard Geißler und Karl Kunz. Der Kunze Michel startete Dlalekt- Vorträge vom leichten bis zum schwersten Kaliber. Fritz Hassert, bekannt durch seine Mann- heimer Mundartgedichte, geizte nicht mit aktuellen pointenreichen Vorträgen in Mannheimer Mundart. Ergüsse verblüffen- der Lebensweisheit sprühten Kunz-Geigler jr. im weiteren Verlauf des Abends. Weitere Höhepunkte die gesanglichen Dar- bietungen von Frithof Schroeder(Tenor), Werner Kroll Gariton), die Jungflora mit ihrem prächtigen Nachwuchsmaterial und nicht zuletzt ein weiterer Treffer ins Schwarze: das Flora Quartett und die Haus- kapelle O. Ehrenweiß. Ehrenpräsident Amtmann K. Hornig und Vorsitzender R. Geißler sen, konnten diesen Abend als vollen Erfolg in die Vereins- chronik buchen (Von denen 13 noch im Krankenhaus liegen), den Angaben der Straßenbahnverwaltung und des Personals der Unglücks fahrzeuge und vieler weiterer Umstände ergeben erst zusammengenommen ein Bild, das die Frage von Schuld oder Nichtschuld in einem Zu- sammenhang erscheinen läßt, der es ermög- licht, Konkretes zu erkennen. Fest steht wie bisher nur eine einzige Tatsache: der Wagen fuhr zu schnell. Aus dieser Feststellung ergeben sich drei Kern- fragen: Ist die überhöhte Geschwindigkeit auf Fahrlässigkeit des Wagenführers zu- rück zuführen? Liegt ein Versagen einer technischen Einrichtung vor? Ist die Grund- ursache auf falsche Bedienung technischer Anlagen zurückzuführen? In Kollegenkreisen gilt der 36jährige Fahrer des Wagens jedenfalls, der seine jetzige Tätigkeit bereits sieben Jahre aus- übt, als solid und zuverlässig. Inzwischen könnte auch ermittelt werden— was für die Beurteilung nicht ohne Bedeutung ist daß der Straßenbahnzug fahrplanmäßig und ohne Verspätung die Schimperstraße durch- fuhr. Bei dem Motorfahrzeug handelt es sich um einen der zwei in Mannheim exi- stierenden Schnelläuferwagen, der am. 15. Januar dieses Jahres in Betrieb genommen wurde. Der Wagenführer hat eine Ausbil- dung an diesem Fahrzeug hinter sich. Sicher ist ebenfalls, daß die Handbremse, die auf alle vier Räder des Motorfahrzeuges Wirkt, nach dem Unfall noch fest angezogen War. Andererseits sind die Sandkästen noch stark angefüllt gewesen, wie auch auf den Laufflächen der Schienen keine Sandspuren zu finden waren. Die Geleise an dem in Frage kommenden Abschnitt sind spiegel- glatt, so daß angenommen werden muß, daß selbst bei blockierten Rädern die Brems- wirkung recht gering ist, Bei Vorliegen der Gutachten werden wir uns weiter mit den Ursachen des Unfalles beschäftigen, mle- Waldhof-Eis im Handumdrehen gebrochen Enttäuschen? Nein, dieses Wort gibt es im Vokabularium der GRORAGELIANER nicht. Auch nicht vor einem so anspruchs- vollen, abwartend- skeptischen Publikum Wie aufdem Waldhok. Mag das Eis noch so dick sein, die blauen Jungs vom GROKA- GELI-Narrenkreuzer brechen es. Das haben sie am Samstag wieder be- Wiesen. Das funkte, krachte, blitzte nur 30. Sie taten in altbewährter Methode. Wer verantwortlich zeichnet? Also an- treten: Waffengöttin Gertrud mit Zepter und Proklamation.(Warum so schüchtern?) Feldmarschall Wolf plus Gattin. Ersterer in souveräner Strategenruhe. Frau Feldmar- schall als kompromiſßlose Vorkämpferin für Recht, Freiheit und Pflicht ihrer Ge- schlechtsgenossinnen.(Nichts verwechseln) „Paukeheiner“ war fast auch Jurist(ohne Bart):„In der Filzbach ist gut schwim- men. K. Hirsch als bekannter Goeb- bels— und T. Haag als Hitler-Parodist, stimmlich und„führerlockenmäßig“, stapf- ten durch tausend ahre. Dann noch: Fr. Liebewein jodelte und„lautierte“(kann sie, da ist nichts zu sagen) und Kollegin W. Bies sang— wie kann es anders sein?! —„Hallo, Jonny Er liebt sie doch noch), Das Duett der beiden Hotz(Onkel- Neffe) hot's immer noch in sich. Aber jetzt nicht auf den Lorbeeren aus- ruhen, Sich schniegeln und striegeln auf Hochglanz, denn über acht Tage sehen wir uns wieder wau Fasching in Dings Bums Eskimo- Mädchen und mexikanische Rei- ter, sorgfältig geschwärzte Negerinnnen und monokelbewaffnete Großwesire zerbrachen sich am Samstagabend den Kopf beim gro- gen Raten um eine Kiste Wein, Zugeschossen und vorbeigeschossen Geprellte Baukostenzuschießer Zwei Tage nahm die Hauptverhanq U gegen den 50jährigen Bäckergesellen Frieh rich L. in Anspruch, der wegen Betrug vierzehn Fällen vor das Schöffengericht 25 tiert wurde. Die Wohnungsnot hatte er z Das Mannheimer Großkraftwerk war die seiner Tugend gemacht. Er ging mit einen erste Anlage in Europa, die bei der Dampf- Architekten einen Vertrag ein, Wonach e erzeugung mit hundert Atmosphären Druck sich im linken Flügel vom Ruinengrun. und 500 Grad Celsius gearbeitet hat. stücke des Architekten eine Bäckerei au Einen weiteren Vorteil bringt die erheb- bauen durfte. wird. Die bis jetzt gelegte Rohrlänge für Industrieheizung beträgt 1,6 Kilometer, mit den gerade im Bau befindlichen Leitungen wird sie insgesamt vier Kilometer aus- machen. Uiche Kohlenersparnis. Die Industrieheizung Eine Bäckerei; nicht mehr und nich wird auf jeden Fall wirtschaftlich sein, weniger. Aber L.. ohne jegliche uu während sich die Stadtheizung nur für den mittel— hatte größere Pläne und sau melte Interessenten um sich, leichtgläubg kleine Sparer. L. vergab ihnen das ganz Haus in Miete und nahm dafür 11 000 Dal als Baukostenzuschuß in Empfang und de. gann mit dem Bau— ohne daß er die Be. rechtigung gehabt hätte, etwas anderez ab eine Bäckerei auszubauen Stadtkern, nicht aber für die Vororte ren- tabel gestalten wird. Das Ganze ist ein Millionenobjekt, dessen frühere oder spätere Realisierung von der Finanzierung abhängt. tierte, ungedeckte Wechsel konnten de Bau auch nicht weiter finanzieren. 11 000 D. reichten natürlich nicht aus—, und nur del Notwohnungen wurden schließlich fertige. stellt und eine weitere Wohnung im For. derbau— acht waren bereits„Vermietet. gegen Zuschuß,— wurde schließlich nach einem weiteren Kostenzuschuß des„Woh. nungsinhabers“ errichtet. Vor dem Richtertisch passierten die g. Prellten Wohnungssuchenden als Zeugen Die sechzigjährige Witwe, die im vollen Ver. trauen 1000 DM gegeben hatte; der Arbeiſg und Familienvater, der sich von Seinem Wochenlohn mühsam 1000 oder 2000 DM ab. gespart hatte. Ein Jahr und sieben Monate Gefängng beantragte der Staatsanwalt. Zu einen Jahr und zwei Monaten Gefängnis verdk. teilte ihn das Schöffengericht, und L. nahn bedingungslos das Urteil an, obwohl er von her ständig geleugnet hatte. i-tu. Kurze„MM“- Meldungen Wieder hohe Quoten. Je 43 304 DM er. halten fünf Wetter, die beim letzten Wett. bewerb des Württembergisch- Badischen Sporttotos zwölf richtige Tips. hatten. Im zweiten Rang kommen an 105 Gewiner je zweiten Rang kommen an 105 Gewinner e winner je 132 DM zur Auszahlung. Die Quoten der Punktwette, I. Rang: 380 Ge- winner mit 18 Punkten je 62 DM, II. Rang 1610 Gewinner mit 17 Punkten je 14 DM Nicht mehr zu übersehen. Um alle Be. nutzer der Bundes-Autobahn darauf hin- zuweisen, daß sie sich auf Mannheimer Stadtgebiet befinden, hat die Stadtverwal. tung dieser Tage auf der Bundes-Auto. Bahn an der Gemarkungsgrenze in Rich tung Heidelberg und Richtung Frankfurt a. M. Stadtgrenztafeln aufstellen lassen. Durch diese Tafeln werden nicht nur de Insassen von nach Mannheim fahrenden Wagen, sondern auch die Fahrer und Fabi. Erwin Baur aus Ichenheim war es, der 1938 das Kaiser Wilhelm-Institut für Züch- tungs forschung in Müncheberg in der Mark gründete. Er war es auch, der er- kannte, daß die Forschungen in regional verschiedenen Gebieten vorgenommen Werden mußten und darum neben einem Institut in Ostpreußen das süddeutsche Institut auf dem Rosenhof in Ladenburg im gleichen Jahr eröffnete. Der damit geschaffene neue Typ der Züch- tungsinstitute sollte die Lücke schließen zwischen Vererbungsforschung und prakti- scher Züchtung und eine Brück bilden zwischen dem Wissenschaftler und dem praktischen Züchter. Im Einklang damit entwickelten sich deshalb Arbeitsgemein- schaften, in denen die Institute und Züch- ter Hand in Hand arbeitete. Durch die Arbeit der Züchtungsfor- schungsinstitute seien Ertragssteigerungen sogar bei bereits durchgezüchteten Kultur- Plfanzen noch erreicht worden durch Kreu- zung von Erbmasse aus verschiedenen Teilen der Welt. Neue Zuchtwege wie beim amerikanischen Hypridenmais, der 30 bis 40 Prozent Mehrertrag gebe, wurden eben- falls eingeschlagen, So auch durch Verdop- pelung der Erbmasse von Pflanzen durch Einwirkung von Chemiekalien, Auf dem Gebiet der Ertragssicherung sei es gelungen, frostfesten Winterweizen zu erhalten, mehltaufeste Gerste und krebs- feste Kartoffeln, die Zucht der Süßlupine und der nun auch für Deutschland anbau- fähigen Soyabohne. Eine sehr wichtige Ar- beit soll zur Dürrefestigkeit von Kultur- pflanzen führen. Die Rentabilität der Züchtungsforschungs- institute ist nicht sofort ersichtlich, doch Schweden konnte durch Ertragssteigerung von Getreide 62 Mill. Kronen gewinnen, während für das Forschungsinstitut 480 000 Kronen aufgewendet wurden. In Deutsch- land läßt sich der Erfolg zahlenmäßig noch nicht feststellen. Autobahn Mannheim nur im Vorbeifahrel berühren, auf unsere Stadt hingewiesen. Rutschbahn im Rosengarten beim Bühnen- und Presseball 1950 Auch die Heiterkeit will ernst genommen werden, und daher sind schon seit Tagen Männer vom Musentempel und von der schwarzweißen Magie dabei, mit dem not- wendigen Ernst ein Fest der Fröhlichkeit vorzubereiten: Bühnen- und Presseball am Rosenmontag in sämtlichen Räumen des Ro- sengartens! An tausend Dinge muß dabei gedacht werden. Daß er für jedermann er- schwinglich ist, und daß es trotzdem ein heiteres Gewoge wird. Drum: Es wird of- fenen Wein geben, das Viertel von 90 Pfen- nigen an; die Eintrittskarte ist mit 7,50 DM pro Person schärfstens kalkuliert. Dann wird es Wieder von Buden aller Art wimmeln, an- gefangen von Sektständen bis zum Wurst- Kiosk. Und Fachleute zerbrechen sich augen- blicklich den Kopf, wie sie eine Rutschbahn in den Rosengarten einbauen können. Na- türlich gibt es noch eine ganze Zahl anderer Ueberraschungen, doch davon später. Auf jeden Fall, nicht vergessen: Am Ro- senmontag trifft man sich im Rosengarten. Wer kommt, spendet damit zum Wiederauf- baufonds des Nationaltheaters und amüsiert sich noch obendrein. Bericht über das Richtfest der Mannheimer Niederlassung der Continentalwerke A0, wurde durch einen Druckfehler der Name des Architekten, der den Plan entwarf und die Bauleitung innehatte, entstellt. Der Name muß statt Platzer richtig Ernst Platt ner heißen, Die Bauleitung lag in Händen der Firma Leonhard Hanbuch& Söhne. Wir gratulieren! Rosa Feidenreich Mannheim, Dammstraße 15, wird 70 und Adam Schwöbel, Mannheim-Käfertal, Ge- werbestraße 27, wurde 75 Jahre alt. An- dreas Laikauf, Mannheim, Fröhlichstraße 40. begeht seinen 76. Geburtstag. Katha- rina Beckenbach, Mannheim-Feudenheim, Hauptstraße 73, vollendet das 80. Lebens- jahr. Die Eheleute Jakob und Paula Walter, Mannheim, Guter Fortschritt 28, haben silberne Hochzeit. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen Johann und Margarete Petri, Mannheim Waldhof, Luzenberg⸗ straße 84. Pressebericht der Polizei Fahrer ohne Gewissen. Ein PKW-Fahrer kuhr in angetrunkenem Zustand auf der Der Fertigungstermin verstrich, vorh. 8 Aus Plattner wurde Platzer. In unserem N H 2¹ n 1 80 in Fi N. ei L. di di m di de 1 re U Fe 3 K 7 1 1 8 d E E 1 U 8 5 1 d gäste von Fahrzeugen, die auf der Bunde“ B 0 d 90 n 2 2 L 5 a 5 k EFA —' Rhenaniastraße einen 6jährigen Jungen an, dert wurde und sich erhebliche Verletzun- gen zuzog. Der Fahrer versuchte unerkannt davonzukommen, doch konnte er durch Fahrgäste eines Straßenbahnzuges, der die Unfallstelle passierte, ermittelt werden, Nach dem Unfall begab sich der Fahrer in eine Rheinauer Wirtschaft, um weiter dem Alkohol zuzusprechen. Fahrt ohne Heimkehr. In der Nähe von Viernheim fuhr auf der Autobahn ein Mo- torradfahrer auf einen parkenden Lkw auf. Wo Dings Bums liege, lautete die Frage, und irgendein Neunmalkluger wollte wissen es sei bei Buxtehude zu suchen, ein anderer wähnte es bei Neckargemünd. Das Bayerische Reisebüro aber verlegte Dings Bums in die Pfalz und fuhr mit zwei Omnibussen und ein paar Dutzend tanz- kreudigen Narren, die schon beim Umtrunk vor der Abfahrt das richtige quantum für die Stimmung vereinnahmt hatten, nach Johanniskreuz. In Johanniskreuz, oder bes- ser gesagt in Dings Bums, wurde alles groß geschrieben, was mit Fasching zu tun hatte: der Tanz, die Stimmung, zwei Kapellen, die Maskenprämierung— ein kaltes Büfett und ein Abendessen mit Wein einbezogen. Nicht zu vergessen das Feuerwerk, das die Faschingslaune auf den Höhepunkt und Es- kimos wie Groß wesire in Begeisterung brachte. Es läßt sich leben in Dings Bums!“ meinte der junge Mann, der für den Luft- schlangennachschub zu sorgen hatte und die Dings-Bums- Cocktails mixte. Das meinten auch die weinseligen prämiierten und nicht prämiierten Masken, die sich bei der Heim- kahrt in den Omnisbussen narrisch, när⸗ rischer, am nürrischsten wieder Mannheim zuschaukeln ließen. Nur das Eskimofräu- lein, das seinen pseudospanischen und pseu- dofeurigen Don José überreden Wollte, am nächsten Sonntag die gleiche Fahrt noch einmal mitzumachen(denn das Bayerische Reisebüro startet am 4., 11. und 18. Februar weitere Faschingsfahrten nach Dings Bums) stieg auf Widerstand. Wegen des Pfälzer Weines nämlich, der es dem Spanier so sehr angetan hatte, daß von seinem Wortschatz nur noch die erste Person Einzahl von„lie- ben“ übrig geblieben war. Kreuzes, der kurz nach dem Unfall vor der Unfallstelle anhielt, wurde gleich darauf von einem Pkw angefahren, wobei der sassen wurden bracht. Eintritt ohne Karte. Ein bereits ange- trunkener Mann wollte sich in später Stunde gewaltsam Zutritt zu einem Masken- ball verschaffen. Als er, da er keine Ein- trittskarte hatte, daran gehindert wurde, trat, er kurzerhand die Tür zum Lokal ein, wo- durch er sich den begreiflichen Zorn der Gäste zuzog. Aus den entstehenden„Kampl- handlungen“ kam er mit blutender Nase und einer Zahnlücke davon, Als ihn die Polizel, um ihn vor weiterer„Verfolgung“ 2 schützen, in einen Vorraum des Lokal brachte, ging er in blinder Wut zunächst auf seine Braut und dann auf die Beamten mit Fußtritten und Schlägen los. Im siche- ren Kämmerlein hatte er Muße. sich 2 beruhigen. Lebensmüde ohne Grund. Einen kurzen Wortwechsel scheint sich ein 17jähriges Lehrmädchen in Rheinau derart zu Herzen genommen zu haben, dag sie sich in der Aufregung im Heizraum“ eines Hauses in Rheinau erhängte. Der Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.. in das Krankenhaus ver- Wobei dieser mehrere Meter weit geschleu- Infolge eines Schädelbabisbruchs war er so- kort tot. Ein Lkw des französischen Roten Pkw fas völlig in Trümmer ging. Die In- .— 288 a 950/ Nr. g — Sen neßer Verhandlung zellen Pries n Betrug z engericht z. hatte er 8 mit Einen Wonach e umengrunt. Ackerei f und nich egliche Bar. und sam ichtgläubig n das ganz r 11 000 pu ing und be. er die Be. anderes ag ich, vordz. enten de n. 11 000 Day und nur due ch fertig 28 im Vor. „Vermietet eßlich nach des„Woh- ten die ge. Is Zeugen vollen Ver. ler Arbeiter on seinem 000 DM ab. Gefängng Zu einem gnis verur⸗ id L. nahi ſohl er vor i-tü. 04 DMM er. Zten Wett. Badischen hatten. Im Gewiner je ewinner je lung. Die g: 380 Ge⸗ L. II. Rang je 14 DM. m alle Be. arauf hin- lannheimer adtverwal · ndes- Auto · in Rich ⸗ Frankfurt en lassen. at nur die fahrenden urid Fahr- r Bundles“ rbeifahref Wiesen. n unserem lannheimer erke A6, der Name warf und tellt. Der nst Platt- in Händen Söhne. eidenreich d 70 und ertal, Ge- alt. An- straße 40 . Katha⸗ udenheim, ). Leben · lla Walter, 8, haben goldenen Margarete zuzenberg⸗ zei c W- Fahrer auf der ungen an, geschleu- Verletzun- unerkannt er dureh , der die Werden. Fahrer in eiter dem Nähe von ein Mo- Lkw auf. var er 80- en Roten I vor der 1 darauf obei der Die In- aus ver- 1 ts ange n später Masken- eine Ein- urde, trat ein, wo- Zorn der „Kampl. Nase und e Polizel, ing“ 2 s Lokals zunächst Beamten m siche- sich 2u 1 Kurzen 7jähriges Herzen in der zuses in nte nur LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Nr. 26/ Dienstag, 31. Januar 1950 Seite 5 5 77— 2 2 An 2 2 22 000 Handwerksmeister wählen in der Plulz 24. Erscheinung der Senlu Roos Aquuriuner gründeten Bezirksverein Kurpfalz f g wesen 5 Das neue Handwerksrecht bietet Handhabe gegen Schwarzarbeit 4 1 1 a 1 0 Uhr Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Liebhaberei und Wissenschaft 5 2 3 II Onnerstag„„ 5 Seit einigen Tagen ist e Das neue Gesetz hat auch den Hand- hatte die 12jährige Vollwaise Senta Roos Innerhalb des Verbandes der deutschen rheinischen und einem linksrheinischen Handwerk in. geraten.—ʒ6 Werkskammern die Basis für eine wirkungs- ihre 24. Muttergotteserscheinung. Im Gegen- Aquarienvereine wurde am Sonntag der Verein zusammensetze. zum Zusammenbruch des 4 utschen Rei 5 volle Bekämpfung der Schwarzarbeit ge- satz zu den früheren Erscheinungen der Bezirksverein Kurpfalz gegründet. Am Dieser leichte Vorwurf für die linksrhei- hat die dritte 1* 5 Rechts- geben. Die Handwerkskammer Pfalz hat Senta Roos hatten sich diesmal nur sehr Nachmittag versammelten sich unter Lei- nischen Gebiete war noch kaum verhallt, grundlage für 3 3 3 N 5 85 85 Grund dessen an alle Oberbürgermei- wenige an dem Erscheinungsort eingefun- tung des einstimmig gewählten Vorstandes als auch schon der Vertreter der Kaisers- golten. Mit dem Jaur as 0 1 15 ster und Landräte ein Schreiben gerichtet, den. Waren früher bis zu 5000 Personen ge- Otto Willer, Mannheim, die Mitglieder lauterner den Beitritt seines Vereins er- in ir das Führerprinzip verankert war, ihr in dem sie diesen dem Friaß zur Kenntnis zählt worden, so waren es diesesmal nur im Großen Bürgerbräu in Ludwigshafen klärte, eine Erklärung. der sich auch schnell fundament verloren. Man behalf 1 brachte und darauf hinwies, daß die uner- knapp 600. Der Pfarrer von Fehrbach meint zu einem Gedankenaustausch und einigen noch die Dürkheimer anschlossen. Das Notlösungen. Nun 25 5 5 15 laubte Handwerksausübung nunmehr von zu dieser Tatsache, das nachlassende Inter- Vorträgen. Otto Willer begrüßte die etwa Gleichgewicht war also nun mit drei ⁊u eine Neufassung des 3 5 5 als den Behörden verhindert werden müsse. esse der Wallfahrer sei auf eine Verlaut- 130 Anwesenden und gab bekannt, dag der drei zu aller Freude hergestellt. Landesgesetz herausgecommen. Im Zuse Die bisherige Vorschrift war nur eine barung des bischöflichen Ordinariats in Bezirksverband ursprünglich von drei Vei- Erich Müller aus Kreuznach erzählte dieser Neuordnung müssen allen Innungen Soll-Verordnung. Da es sich jetzt um ein Speyer vom Dezember 1949 zurückzuführen. einen— Heidelberg. Mannheim und Lud- anschließend in launiger Weise von seinen die Obermeister wie auch der gesamte In- nungsverband neu gewählt werden. Darüber hinaus sind auch die Innungsausschüsse und die Delegierten zu den Kreisinnungsverbän- den neu zu wählen. Mehr als 22 000 Hand- werksmeister im Gebiet der Pfalz sind zur ahl aufgerufen worden. Davon entfal· jen auf den Stadt- und Landkreis Ludwigs- hafen 27 Innungen mit etwa 2 800 Wahlbe- rechtigten Handwerkesmeistern. Sämtliche ahlhandlungen müssen bereits bis Ende februar abgeschlossen sein. M²it der Einführung des neuen Hand- werksrechtes hat sich auch die Schaffung neuer Innungssatzungen als notwendig er- wiesen. Auch über diese Satzungen wird innerhalb der einzelnen Innungen abge- stimmt. Es ist daher das erste Mal, daß das Handwerk wieder in demokratischer Form über sich selbst bestimmen kann. Be- kanntlich ist das Handwerk in Rheinland- Pfalz schon einmal zur Wahl geschritten und zwar als es sich um die entscheidende Frage handelte, ob in Rheinland-Pfalz der rohe Befähigungsnachweis, das heifit, die Meisterprüfung als Vorbedingung zur Er- öktnung eines Handwerksbetriebes, beibe- halten werden sollte, oder ob die Gewerbe- beibeit eingeführt werden sollte. Das ein- mütige Bekenntnis zur Beibehaltung des grogen Befähigungsnachweises des Hand- werks hat jetzt im ersten Paragraphen des neuen Landesgesetzes einen rechtlichen Niederschlag gefunden. Zwingendes Gesetz handelt, sind die Be- hörden und Gemeinden zu einem Einschrei- ten verpflichtet. Das Handwerk erwartet hierdurch ein spürbares Nachlassen der Schwarzarbeit. Bff. Man Reimunn spruch in Ludwigshafen/ Ziemlich unbemerkt von der Oeffentlich- keit vollzog sich am Samstag der Besuch des westdeutschen KP-Chefs, Max Reimann, in Ludwigshafens„Brücke“. Der bei seinem letzten Ludwigshafener Besuch„symbolisch“ mit Blumen überschüttete Funktionär sprach vor etwa 400 Parteifunktionären und kommunistischen Betriebsarbeitern der BASF nachmittags in Ludwigshafens Brücke. Nachdem Reimann Ausführungen über die Beschlüsse der 14. Tagung des Partei- Vorstandes der KP-West gemacht hatte, sprach er über die weltpolitische Lage, die — in seiner Schau— dadurch gekennzeich- net wird, daß„die Welt gegenwärtig in ein antiimperialistisch-demokratisches und ein imperialistisch-antidemokratisches Lager“ gespalten wird. Führend sei„im Lager der Volksfeinde der Us-Imperialismus“, der „aggresiven Charakter“ trage, und sich im zweiten Weltkrieg selbst auf„Kosten der Siegerstaaten England und Frankreich“ seine Machtbasis erweitert habe. Die Schlußfolgerung Reimanns war die Formu- Ludwigshafen im Spiegel des Tuges des der der Kellerbrand. Am frühen Morgen 30, Januars, gegen 5.10 Uhr, brach in Hemshofstraße ein Kellerbrand aus, von der Städtischen Berufsfeuerwehr ge- löscht werden konnte. Durch die starke Rauchentwicklung waren die Löschmann- schaften gezwungen, mit Rauchmasken dem Brand zu Leibe zu rücken. Aufhebung der Außendienststellen des Ernährungsamtes. Die Außenstellen des Ernährungsamtes in den Vororten Lud- wigshafens werden ab. 1. Februar aufgeho- hen. Die noch anfallenden An- und Abmel- gen für Zuckerbezug sind von diesem Zeit- punkt ab für die Stadtteile Friesenheim, Mundenheim einschließlich Gartenstadt bei der Kartenstelle des Ernährungsamtes, Bürobaracke 3 und am Westendblock für die Stadtteile Oppau, Rheingönheim, Mau- dach und Oggersheim bei den örtlichen bürgermeisteramtlichen Geschäftsstellen vor- zunehmen. 2614 Neuanmeldungen zur Volksschule. zum Frühjahr kommen in Ludwigshafen 2614 Knaben und Mädchen neu zur Schule. Das bedeutet, daß bei einer Meßzahl von 50 Schülern je Klasse 32 neue Schulklassen allein im Stadtkreis gebildet werden müs- zen. Da im Frühjahr in Rheinland-Pfalz keine Schulentlassungen aus der Volks- schule erfolgen, bedeutet diese hohe Zahl der Schulneulinge in Anbetracht der immer noch katastrophalen Raumnot eine schwere Belastung. Die Zahl der neu angemeldeten Volksschüler ergibt nach Konfessionen und Geschlechter getrennt folgendes Bild: 1220 Buben und 1394 Madchen. Davon gehören 676 Knaben der evangelischen Kirche, 506 Knaben der katholischen, sechs Knaben der freireligiösen, 35 Knaben an- deren Konfessionen an. 798 Mädchen sind evangelisch, 552 sind katholisch, vier sind freireligiös und 40 sind andersgläubig. Die Volksschule in Ludwigshafen wird auf- grund der Neuanmeldungen eine beträcht- lich Anzahl Lehrkräfte neu einstellen müs- sen. Maskenball der„Aurora“. Die Sanges- brüder des Männergesangvereins„Aurora“ veranstalten am Samstag, 4. Februar, um 19.11 Uhr, in sämtlichen Räumen der Gast- stätte„Deutsches Haus“, in Oppau, einen großen Maskenball. Zwei Kapellen werden auf zwei Tanzflächen aufspielen. Paul Hartmann als„Faust“. Goethes Faust I. wird am Mittwoch, um 19.30 Uhr, im Theatersaal der Firma Raschig aufge- führt werden. In den Hauptrollen werden Paul Hartmann, der bekannte Faustdar- steller aus der Düsseldorfer Gründgens- Inszenierung, ferner Margot Bieler und Heinrich Fürst spielen. Jeinah“ wren ein puur Griechen folgedrückt worden Ueberfülltes„Fest der Maske“ in den Pfalzbau-Betrieben Ja, es war das„Fest der Maske“, mit dem Prinz Karneval am Samstag-Sonntag den Pfalzbau erschütterte. Sämtliche Räume waren gepreßt voll. Haremsdamen lüfteten verkührerisch ihre Schleier, Seebären schwangen be- bop-schlackernd ihre Muskel- pakete und Boccaccio selbst schaute vom Barhocker aus sinnend diesem karneval- lüsternen Völkchen„seines säculums“ zu. Echte„Grüchen“ gab es auch. Ein Maha- radscha und seine Maharani erregten ihres stllechten Aeußeren wegen Aufsehen. Zu einer Masken-Prämiierung kam es leider nicht. Eine übersichtliche„Formation der Massen“ hätte einen Leerlauf von zwei Stunden verursacht. Für einen rei- bungslosen Durchgang der Damen-Nelken- garde,„Eulen“ und„Rheinschanzen“-Elfer- küte punkt 11.11 Uhr legte sich Lothar Schlosser„ins Zeug“. Und es gelang! In vollem Ornat zogen der„Eulen“-El- terrat in blau mit Nelgengarde und Prin- zessin und der„Rheinschanzen“-Elferrat in Purpur ohne Prinzessin auf. Prinzessin Helga I., die allgewaltige Regentin der„Eu- len“, übernahm die Pseudo-Herrschaft und „Rheinschanzen- Vize“ Wilhelm Zickgraf be- nutzte das Podium mit Mikrophon zur„An- sprache an das Volk“.—„Ahoi, Ahoi, Ahoi“, — die Neon-Lichtröhren über der Tanz- fläche flimmerten und die Dekorationen an den Wänden und Säulen zitterten Fürwahr, es war eine tolle Nacht und Bac- chus selbst(Mudenheimer„Webs“), der weintrauben-behangen das Passage-Café un- ter seine Schirmherrschaft genommen hatte, fand dies auch. Es war eine Nacht der Maske und des echten Karnevals und der Laszloschen Zigeunermusik. rotz allgemeiner Geldschwindsucht ver- folgte das prinzlich-karnevalistische Schiff einen verwegenen Kurs und ließ sich stolz auf hohen Wogenkämmen immer weiter vom Festland schaukeln, bis gegen Morgengrauen eine Insel als Zwischenstation, bis zur nüch⸗ sten tollen Nacht, angelaufen wurde. rü- Das Ordinariat war in dieser Verlautbarung der Auffassung, alle Besuche in Fehrbach selen zu unterlassen, um eine objektive Klä- rung der dortigen Vorgänge vornehmen zu können. lierung, daß der amerikanische Imperialis- mus heute angeblich das Vorhaben durch- zuführen versuche, an dem Hitler und seine Achsenpartner gescheitert seien, nämlich: „die Errichtung einer Weltherrschaft“. Das wichtigste weltpolitische Ereignis seit der Oktoberrevolution in Rußland sei „der Sieg des chinesischen Volkes unter Füh- rung der kommunistischen Partei“. Dieser Sieg und die durch ihn auflebende gewal- tige Befreiungsbewegung in den sogenannten Kolonialstaaten bringe das„ganze imperia- Uistische System in Asien mehr und mehr ins Wanken“, eine Entwicklung, die„die Herrschatt der Imperialisten selbst in ihren Mutterländdern erschüttern könne“. In einer weiteren Passage seiner Rede beschäftigte sich Reimann mit Bundeskanz- ler Dr. Adenauer, dessen Pläne er„volks- keindlich“ nannte, weil sie„die Aufstellung eines Söldnerheeres“ im Dienste Anglo- Amerikas zum Ziele hätten. Auf die sozio- logische Situation unserer Lage eingehend, meinte Reimann, daß„die Gesellschaft nur noch in zwei Klassen“ gespalten sei. Die eine Seite bekenne sich zur„Ideologie der Arbeiterklasse“, die andere Seite zur Ideo- logie der Bourgeoisie“. Eine dritte Möglich- Großer Ball der Kriegsversehrten Gruppenpreis gewann Sanitätskolonne mit einem„Halbtoten“ Diesmal war es der„Bund der Körper- behinderten und Hinterbliebenen“, der im Saal„Deutsches Haus“ in Oppau das Nar- renschiff mit vollbesetzten„Kajüten“ und bunt kostümierter Besatzung durch die Wogen des Karnevals steuerte. Die„Bord kapelle“ Wilhelm Schönig mit ihren„Blech- solisten“— sie kamen von Mannem rüber — sorgte für den nötigen Rhythmus, nach dem sich das„internationale“ Publikum über die Tanzfläche bewegte. Amerika war stark vertreten, von seinen Ureinwohnern angefangen über Cowboys bis nach Mexiko. Die Ungarinnen drehten sich ohne„eisernen Vorhang! nach den Takten alter und neuer Melodien, und die UN hätten sicherlich mit heller Begeisterung dem friedlichen Bei- sammensein der Rassen und Nationen zuge- sehen. Bei der Prämiierung zeigte sich, daß Schneeflöckchen und Rotkäppchen ihren „8 uUsländischen“ Konkurrentinnen überlegen Waren. Indianer und Clown repräsentierten als beste Einzelmasken das starke Ge- schlecht. Weiße Husaren. Mexikaner und Spanier nahmen— freudestrahlend wie alle anderen— als preisgekrönte Paare Flaschen mit vielversprechendem Inhalt entgegen. Der Gruppenpreis fiel an die Sanitäts- kolonne mit Arzt, Operationsschwester und einem„Halbtoten“. Anschließend wurde geschwoft, daß es eine reine Freude war, bis dann im Mor- gengrauen das närrische Schiff mit geraff- ten Segeln vor Anker ging. Ernsthaft See- kranke waren nicht zu beklagen. Wildschweine wechseln heimwärts In den letzten Wochen wurden in der Südpfalz und im Pfälzer Wald festgestellt, daß zahlreiche Wildschweinrudel über die Grenze nach Elsaß-Lothringen und dort vor allem in die Vogesen wechseln. Die Wild- schweine waren infolge der Kampfhand- lungen im letzten Kriege aus dem Elsaß und Lothringen in den Pfälzer Wald ge- kommen, wo sie großen Schaden in Fluren und Wäldern angerichtet haben. Nach Mit- teilung des Landes-Forstamtes der Pfalz belaufen sich die Schäden im Jahre 1949 auf 344 386 DM. Im einzelnen vernichteten die Wildschweine 5307 Zentner Weizen, 5557 Zentner Roggen, 7142 Zentner Gerste, 2047 Zentner Hafer, 29 477 Zentner Kartof- feln und 4450 Zentner Heu. In den Wäldern richteten die Wildschweine besonders in den jungen Buchenbeständen großen Scha- den an. l Wigshafen aus der Taufe gehoben wurde. Schon in den ersten Stunden des Bestehens habe sich aber auch noch der Verein Karlsruhe angeschlossen, 80 daß sich der Verband nun also aus drei rechts- Einheitspublikum spendete einheitlich Beifall keit gäbe es nicht mehr, und wer heute nicht auf dem Standpunkt der Arbeiter- klasse stehe, stelle sich„zwangsläufig ins Lagers der Volksfeinde“. Im letzten Drittel seiner Rede sprach der KP- Funktionär über die Demontagen, die nach seiner Auffassung„im Auftrag ausländischer Monopolisten“ durchgeführt werden und die„Zerschlagung der deut- schen Produktionsstätten“ zum Ziel hätten. Die Demontage der Stickstoffanlage im Lud- wigshafener Werk der BASF sei eines der Mittel, die die„deutsche Wirtschaft in ein koloniales Abhängigkeitsverhältnis“ bringen sollten. Abschließend referierte Reimann über die bekannte These der„Notwendig keit der Einheit der Arbeiterklasse“. Reimann erhielt viel Einheits-Beifall von seinem einheitlich gesinnten Publikum. Kritische Fragen gab es anschließend nicht. eigenen aquaristischen Erfahrungen und gab einen lehrreichen Ein- und Ausbiſck in diese Liebhaberei, deren Fundament im der Liebe zur Natur liege. Prof. Dr. Hans Breider, der auf eine 30jährige Tätigkeit als Aquarianer zurückschaut, stellte dann in seinem Vortrag über die Lebendgebärencen die große Bedeutung der Aquarienlieb- haberei für die Wissenschaft heraus, deu- ten doch einige Anzeichen bei Züchtungs- versuchen darauf hin, daß Krebs, zumindest im Bereich der Aquarien, erblich sei. Nach vielen eigenen Versuchen auf diesem Ge- biet, habe er auch die Medizin dafür interessiert, die nun auf Grund der Be- obachtungen an den Fischen von eimer neuen Perspektive aus an die Ergründung dieser furchtbaren Krankheit gehen könne. In der anschließenden Diskussion, die durch geschickte Fragestellung des Bezirks- Vorsitzenden von Rheinland/ Pfalz, Dr. Richarz, Bingerbrück, allen Anwesenden wertvolle Anregungen gab, zeigte sich immer wieder der enge Kontakt zwischen Wissenschaft und Liebhaberei. Einige Farb- bilder die von E. Roloff von der Wochen- schrift für Aquarien und Terrarienkunde vorgeführt wurden, gaben den passenden Abschluß dieser ersten und vielversprechen- den Versammlung. L. W. Kreisversummlung der Sänger Im Rahmen einer Kreisversammlung trafen sich am Sonntagnachmittag über 100 Delegierte und Chorleiter von 26 Gesang- vereinen des Stadt- und Landkreises Lud- wigshafen im Lokal Walhalla. Nachdem der Gesangverein„Bavaria“ unter Leitung Hermann Lehmlers mit einem Liedvortrag die Tagung eröffnet hatte, un- terrichtete Kreisvorsitzender August König die Versammelten über Einzelheiten der Gründungs versammlung des Pfälzischen Sängerbundes sowie über das zu erwartende erste deutsche Sängerfest, das 1951 im Rheinland stattfinden soll. Als erfreulich hob König die Tatsache hervor, daß zur Zeit im Bundesgebiet über 200 000 Sanges- freunde aktiv im Dienst dieser Kulturpflege stehen. Bei Punkt zwei der Tagesordnung(Be- sprechung der Kreisstatuten), wurde rasch eine Einigung erzielt, da die Versammlung die Statuten des pfälzischen Sängerbundes auch als die ihrigen annahmen und sich so- erübrigte. Einstimmig und mit Beifall wurde der bisherige Vorstand, August König,(Chorge- meinschaft Friesenheim) wiedergewählt, dem als Stellvertreter Georg Böhn vom Liederkranz„Frohsinn“ beigegeben wurde. Die Posten des Schriftführers sowie des Rechners begleiten Willi Bawell(Männer- wirtschaft mit die Ausarbeitung eigener Ereisstatuten WI 1 gddmzhren Famillennanen gesangverein 1856) und Eugen König(„Au- rora“). Die Wahl eines Kreischorleiters wurde auf den 11. Februar festgesetzt, wo sich im gleichen Lokal sämtliche Chorleiter mit je einem Vereinsvertreter des Sängerkreises einfinden werden. Es verdient hervorgeho- ben zu werden, daß alle Fragen von der Versammlung über die demckratischen Spielregeln hinaus harmonisch gelöst wur- den. 011 Namenszwang. In der letzten Zeit wurdg wiederholt festgestellt, daß die Inhabes von Läden, Gaststätten, Kiosken usw. dem Namenszwang nicht genügen. Das Städti- sche Gewerbeamt sieht sich deshalb veran- laßt, den einschlägigen 8 153 der Gewerbe- ordnung in Erinnerung zu bringen. Er lau- tet: „Gewerbetreibende, die einen offenen Laden haben, oder eine Gast- oder Schank- betreiben, sind verpflichtet, mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen an der Außhßenseite oder am Eingange des Ladens oder der Wirtschaft in deutlicher lesbarer Schrift anzubringen. Kaufleute, die eine Handelsfirma führen, haben zugleich die Firma in der bezeichneten Weise an dem Laden oder der Wirtschaft anzubringen.“ Unter den Fittichen des Schulnirten Hans Warsch Zweiter großer Maskenball des Oggersheimer Karnevalvereins Als Schafhirte Hans Warsch 1621 anno Domini auf den Zinnen des Wormser Tores von Agridesheim(Oggersheim) stand und dem feindlichen General Cordova durch seine List soviel Sympathie abgewann, daß der Feldherr Pate seines eben geborenen Söhnchens wurde, da wußte der arme Schafhirte bestimmt noch nicht, daß es 329 Jahre später soviele„Warschianer“ geben wird, die alljährlich in seinem Namen ein lustiges Faschingstreiben aufziehen.. Es war der zweite große Maskenball des Kar- nevalvereins„Hans Warsch“, den am Samstagabend Präside Joseph Orth in der Oggersheimer Festhalle unter den Farben rot, weiß, blau und gelb(oder umgekehrt) vom Stapel ließ. Und es kam auch ausgezeichnet zu Was- ser, das Narrenschiff mit seiner aus aller Herren Länder zusammengewürfelten Be- satzung, die als wilde und zahme Mexika- ner, holzpistolenstarrende Cowboys sowie leicht und schwerbekleideten Narhallesen und Hawaianern das Schiffsplankenparkett im Schweiße ihres Angesichts so gründlich spähnten, daß so manchem die„Natur“ Farbe in den Kragen lief. Eigentlich kein Wunder, wenn zwei Kapellen(Erlewein und L. Knab) in geradezu aufopfernder Manier pausenlos dafür sorgten, daß der rhythmische Wind nicht aus den Segeln ging. Lediglich zur Maskenprämiierung wurde kurz Anker geworfen, wobei zu sa- gen bleibt, daß es dem Preisgericht nicht leicht wurde aus der Vielzahl stilvoller und . Masken die schönsten auszuwäh⸗ en. Nach einem kurzen Besuch des Dampf- nudle-Obernarren Max Siegels mit seinen elf Getreuen sowie Prinzessin Helga wurde wieder in See gestochen und der Straßen- bahn-Spätwagen mußte leer vorbeirum- peln, denn für die auswärtigen Warschianer war noch lange kein Land in Sicht. *. Während der sleichen Stunden tum melte sich das Personal der Eisenbahn- Signalmeisterei mit Anhang in den Räumen der Lehrlingswerkstätte, die sich in ihrer lustigen improvisierten Dekoration in nichts von einem gepflegten Tanzsaal unterschied. Der Motor für den Frohsinn war hier neben einer ekstatisch-blasenden Hauskapelle ein guter Tropfen, der den Geldbeutel trotz des Monatsendes nicht allzustark schröpfte, 01 Architekt(B. d. A.) Renzstraße 1 MANNHEIM J. FR. M OR KE L Telefon 422 60 KTI NG ECHTER BECKER am Ausbau der Hauptniederlassung der Südwestdeutschen Kundenkredit- Gesellschaft m. b. H P 5, 14 waren beteiligt: FRANZ KLINGER MANNHEIM. 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Januar 1950 . 6 Dienstag, 81. — Nr. 2 Sozialisierendes Mitbestimmungsrecht er in oder demokratische Mit- Ne“ bestimmung 00 edlen Nun ist die Katze aus dem Sack ge- 00* Entwurf der Gewerkschaften zur 5, 20.30 Uhr kirtschaftlichen Ordnung im Bundes- 8. der un zelet“, enthält in dem Schluf wort die Aroßangrit Indiskretion. daß die Gewerkschaften, den ur Sozialisierung führenden Weg über das sauer iütbestimmungsrecht zurücklegen wollen. Enttäuschung wird darob in den Unter- a en Sie! nebmerkreisen herrschen. Die mehr oder 1 werden minder salbungsvollen Phrasen, die auf 1 9 iden Seiten den Weg ebnen sollten, der —— die Bezeichnung trug, R- FILM eine für Alle Teile gerechte 5 Lösung, A0o0l0 baben nicht verdecken können, daß hier 20.00 Uhr; ein Machtkampf allergrößten a Stils entbrannt ist, bei dem es um mpur⸗ Sein oder Nichtsein des freien Unterneh- chein der mertums geht. Wie aus nachstehender Tomik Schlubßdefinition des Gewerkschaftsent wur- u bes ersichtlich ist, ist das Mitbestimmungs- ache gecht ein weiterer Schritt auf dem Wege if Platte, zur restlosen Sozialisierung und zur soziali- zuschen Planwirtschaft, denn diese Defimi- . on lautet: s Montag„bie Gewerkschaften werden ihre Arbei- ten zur UDeberführung der Grundindustrie tn zum Gemeineigentum durchsetzen.“ 2 Wohlgemerkt. durchsetzen und nicht fort- 5 Liebe eetzen: das heißt, die Gewerkschaften wer- den sich des Mitbestimmungsrechtes bedie- 19.15, 2.30 nen und die Sozialisierung verwirklichen. Der Unternehmer aber, der bereit wäre ohne Pleite zu sein— der Sozialisierung seater enes Betriebes Vorschub zu leisten, ist al er Unternehmer Bankerott, so kann er er, K 7 uchts verlieren, der müßte wahrlich erst n Erfolges en werden, ebenso wie jener Gewerk- am cchaktskunktionär erst geboren werden 2. 15 Unt: J müßte, der zugunsten eines Unternehmers König ak Lohnerhöhung freiwillig verzichtete, 5 noch bevor ein Betrieb verstaatlicht oder ndes Mär- 1307 1 r Grimm wielisiert iet. 2 4 u. Ballett Ein eklatantes Beispiel hierfür finden aas- Ernst f hir bei der britischen Sozialisierung. Die 5 1 Arbeiter sind keineswegs zufrieden in verkaufst J kneland. sie glauben, höhere Löhne, kür- eaterkasse ere Arbeitszeit und mehr Urlaub be- Nr. 80 h erspruchen zu können, ohne den niiport damit zu schädigen. Das batten ihre Gewerkschaften 12 doeh behauptet, ehe sie ans Ruder LER kamen. Der Arbeiter wünscht nun, dag eie Sache mit dem Arbeitgeber, dem Chet, verhandelt wird. 2 Doch wer ist dieser Chef: 5 ine Regierung, die eine Schöpfung der end gcewerkschaften selbst, und deren ureigent- tes politisches Instrument ist. On In Der leitende Verwaltungsbeamte in ferenz) London, zu dem heute eine Bergmanns- oder Eisenbahnerabordnung kommt. ist pomöglich ein ehemaliger Funktionär der tumoristen Gewerkschaft, der diese Männer selbst erung! angehören Schneiden sie die Frage höherer Kapp) Löhne an, redet er von der Notwendigkeit, die Kosten niedrig zu halten eme Sprache, die aus dem Munde eines kapita- ration! tischen Arbeitgebers durchaus vertraut 1 klingt, die aber bei einem Gewerkschafts- eee führer doch recht sonderbar anmutet, des- sen Aufgabe es gestern noch war, zu bewei- en, daß höhere Löhne trotz eben dieser Finwände sehr wohl bezahlt werden kön- nen. Mir kinden aber auch in inländischen, in deutschen von Gewerkschaften stark beein- all Gaststätte ze 12 flußten öffentlichen Betrieben eine gleiche inazflächen Tendenz. nl. Steuer Wäre es sonst möglich gewesen, daß die — Bundesbahn in einem rücksichtslosen Kon- I kurrenzkampf, der mit politischen Mitteln Frau gull]] ausgeführt wurde, ihre beiden Konkurren- im gamen en, die Binnenschiffahrt und das Kraft- wird Ihnen kahrge werbe, niedergekämpft hätte? i Nieder gekämpft! Wofür? ial haus Die Bundesbahn bleibt trotzdem pleite. Auch die astronomischen Investitionszif- AD EFA fern, die der Bundesverkehrsminister for- dert, werden ihr nicht helfen können, bolange mur scheinbar soziale Maßnahmen de daran verhindern, eine richtige, der Kostenlage angepaßte Tarifpolitik zu be- treiben. Scheinbar sozial sind diese Maßnahmen deswegen, weil das Defizit letzten Endes lerselbe Arbeitnehmer, derselbe Empfän- ber niedriger Emkommen über den Steuer- e Rauf — dackel berappen muß, der getäuscht wird elan 1 billige Fahrpreise und Transport- issturz 85 Soll sich die Mitbestimmung, und die damit zu erzielende Sozialisierung viel- leicht in der Richtung auswirken, dag wei- ler kortgefahren wird, dem Volke zu ver- funden,„ach wie lebt ihr herrlich, ach wie lebt ihr schön“, wobei dasselbe Volk weiter hungern und darben kann, weil es für dieses herrliche und schöne Leben so gut mie nichts vom Leistungslohn behalten dart, dann werden die Unternehmer und Arbeiter sich gegen die Soꝛrialisieung Zuutren. denn sie haben der Sozialisierung ahn bereits am eigenen Leibe gefühlt Sie künlen ihn ständig und stündlich, denn sie arbeiten nicht mehr für sich, sie arbeiten nicht mehr für ihren Betrieb, sie arbeiten Aurea mit ihren Belegschaften für die 1 mität d es steuereinziehenden Staa- 8. F. O. Weber Liberalisierung des Notendruckes als Heilmittel für Wirtschafts- K r Is e 5 Dr. Fritz Runge, Heidelberg, Übergab uns eillegenden Beitrag Henry Meulens, des Verfassers von„Free Banking“. Meulens an- slcht, die bereits in der„Times“ vom 16 No- Lemper 1949 veröffentlicht wurde, Beweis dafür, in welche Sackgasse das Fest- halten an der Fiktion wertschöpfender Währung fünrt. Auf der Suche nach Ursachen klammern sich die Vertreter dieser Theorlen an symptomen fest. Poll e Historiker werden den Glauben der Peha des 19. Jahrhunderts als tragischen e betrachten, daß nämlich der industrielle Wahrvirtschaktliche Erfolg Englands auf dem rungs. und Bank-System beruhte, das mit 9985 englischen Gesetz von 1844 geschaffen braten war. In Wirklichkeit rührten Enslandd K. se nur von einem Besitz an Eisen- und zenleneruben und von dem Unternehmermut einer Bevölkerung her, Trotzdem beeilte sich Lein Froge fies Sen“ V. 20. 1. 1950), obwohl ist der IDILSIRIE- IND HANDELSBLAILI * die ganze Welt, Englan währ ungen ür enten e Banken zu verbieten, den industriellen und Wirtschaftlichen Geldbedarf durch Ausgabe eigener Banknoten zu befriedigen. 8 1 100 Jahren beginnt man jetzt in Eng- . 255 begangenen Fehler einzusehen. Die 5 w rung d. h. der gesetzliche Zwang für Münz-Schatzamt und Banken, Gold zu bestimmtem Papiergeld-Preis zu kaufen und „7 1 1 8 zu verkaufen— lief den Engländern nur einen Weg zum Schutz unseres Goldes gegen über große Ausland-Nachfrage. nämlich dle Erhö- hung des Bank-Diskontsatzes. Wir erkennen jetat, dal das Unheil, das durch diese Einrich- f er englischen Industrie zugefügt wurde, welt größer war als die Vorteile für unseren englischen Außenhandel, die er durch den lesten und gesicherten Wechselkurs hatte. 5 Schwerwiegende War noch das Verbot eng- lischer Privatbanknoten(in Deutschland seit 1876. D. Uebersetzer). Damit war die Grund- lage genommen, die früher zur Gründung neuer, sehr aktiver Banken führte. Aus dem Verbot folgerte auch das starke Bank-Monopol der fünk englischen Groß-Banken(in Deutsch- land ähnlich. vor allem die 4 D- Banken. Der Uebers.) Vor 1884 konnte noch ein Unternehmer oder eine Firma mit gutem Rufe am Orte dazu übergehen, Löhne und lokale Einkäufe mit eigenen Privat-Geldnoten zu bezahlen. Wurde dieses Pirvatgeld angenommen, so konnte der Unternehmer mit ihm auch Darlehen in der engeren und weiteren Nachbarschaft ausgeben. Später gab er dann vielfach sein Handels- geschäft ganz auf und wurde Bankier. Vor 1844 nahmen unsere englischen Privat-Banken größere Risiken auf sich als sie es heute tun. Ihre langfristigen Personal-Kredite halfen manchem fähigen Manne dazu, aus dem Arbeit- nehmer-Stand als selbständiger Unternehmer emporzusteigen. Die längerfristigen Kredite bewirkten, daß die Preise billiger und die Löhne höher wurden. Heute besteht kaum noch ein Zweifel, daß gerade jenes Doppel- Uebel, nämlich Goldwährung und Privatnoten- Verbot die Arbeitslosigkeiten im 19. Jahrhun- dert verursachten und den Sozialismus mit dem Sozialislerungsbestreben begründeten. Als Deutschland nach 1871 zur Goldwährung überging, rief der Gold-Abzug aus London einen ständigen Preis-Fall und eine verelen- dende Arbeitslosigkeit hervor, bis endlich neue Goldfelder in Südafrika 1896 entdeckt wurden. Die englische Wiederaufnahme des Gold- standards 1923 brachte eine Arbeitslosigkeit in Europa mit sich. Der Gold-Strom nach den SA 1929 verursachte eine weitere europäische Krise und war direkt verantwortlich für Hitlers Machtanstieg. 0 In Deutschland beginnt jetzt eine neue wirtschaftliche Epoche. Man sollte erwarten, daß dabei die Wirtschafts-Geschichte von Europa seit 1844 beachtet wird. Die freie Aus- gabe von Privat-Banknoten war seinerzeit ver- boten worden, um die Goldwährung zu schüt- zen. Diese Währungs-Form ist heute von nahe- zu allen bedeutenden Volkswirtschaftlern auf- gegeben worden. Heute soll das Gold nach weiter Meinung seinen eigenen, freien Markt- Preis finden und die freie Privatnoten-Aus- gabe sollte wieder gestattet sein. Die beiden Einrichtungen werden mehr dazu tun, den Reichtum der einzelnen Staaten wiederher- zustellen und einen wirtschaftsfremden Sozia- lismus zu bekämpfen, als jene bestrittene Staats- Planwirtschaft und wirtschaftliche Len- kung von Industrie- und Geldwesen. Der- jenige Staat, welcher zuerst die freie Banknoten-Ausgabe wieder gestattet, wird schnell alle an- deren Länder mit seiner Produk- tion über flügeln. Deutschland hat jetzt diese Möglichkeit! Binnenschiflahrt erholte sich nicht im Berichtsmonat Dezember 1949 Mit der wesentlich verbesserten Wasser- führung der Ströme war die Transportlei- stung der Binnenschiffahrt im Dezember 1949 um rund fünf Prozent höher als im Novembei und lag um rund 1 070 000 t über der des Mo- nats Dezember 1948. Der mittlere Wasser- stand des Kauber Pegels stieg von 63 em im November auf 119 em im Berichtsmonat, wäh- rend sich der Pegelstand zu Mannheim in der gleichen Zeit von 122 em auf 178 em erhöhte. Trotzdem waren in der Oberrheinfahrt an allen Tagen des Monats Dezember noch Kleinwasserzuschläge von 30—75 Prozent zu zahlen. Die Beschäftigungslage der britisch- amerianisch registrierten Kähne verschlech- terte sich mit dem nun wieder höheren Aus- nutzungsgrad entsprechend. Gegenüber 115 Kähnen im November lagen im Dezember durchschnittlich täglich 283 Kähne still und die Wartezeiten dehnten sich von acht Tagen auf drei Wochen aus. Bei Schleppern bestand ebenfalls Ueberangebot. Dagegen war im Zu- sammenhang mit der erheblich gestiegenen Kohlenausfuhr bei dem ausländischen Kahn- raum eine bessere Beschäftigungslage wahr- nehmbar. Gegenüber 320 Kähnen am 1. 12. waren am 31. 12. nur noch 201 Kähne(davon 68 Prozent holländische, 22 Prozent belgische, 7 Prozent französische und 3 Prozent schwei⸗ zerische) arbeitslos. Auch bei ausländischem Schleppraum war eine leichte Besserung fest- stellbar. Verschiedene Momente könnten aller- dings auch für die Binnenschiffahrt eine er- höhte Ausnutzung ihrer Kapazität mit sich bringen. Mit Wirkung vom 1. Januar sind die Rheinfrachten für Steinkohlen ab Ruhrhäfen einschl. Alsum, Walsum usw. nach Mannheim um 0,50 DM auf 5,85 DM gesenkt worden, während gleichzeitig durch eine abermalige Korrektur der Kleinwasserzuschläge die Ver- billigung der Frachtkosten noch verstärkt worden ist. Beim Kauber Pegel von 1,50 bis 1,31 m fällt in Zukunft die Berechnung der Kleinwasserzuschläge fort. Diese betragen nunmehr bei einem Wasserstand von 1,20 1,16 m 20 Prozent, bei 1,15—1,01 m 40 Prozent, bei 1,000,381 m 75 Prozent und bei 0,80 0,61 m 100 Prozent. Der für Süddeutschland gültige Ablauftarif der Bundesbahn AT 6 U 1 wurde allerdings um 15,7 Prozent hinaufgesetzt, was die Ablauffracht für 100 km um 0,32 DM je t erhöht, doch ist die Fracht des reinen Bahn- weges nach AT 6 B 1 für 400 km ab 1. 1. 1950 um 1,82 DM je t gestiegen, so daß sich die Position der Binnenschiffahrt der Bundesbahn gegenüber nicht verschlechtert hat. Durch eine ebenfalls erfolgte Senkung der Frachten für Kies und Sand hofft die Binnenschiff- fahrt, die besonders am Niederrhein erfolgte erhebliche Abwanderung auf den Kraftfahr- zeugverkehr wieder in ihr Gegenteil zu ver- kehren, zumal durch die Erhöhung der Treib- stoffpreise die Beförderung mit Lastkraft- wagen erheblich verteuert wird. Auf den Binnenwasserstraßen des Ver- einigten Wirtschaftsgebiets wurden im Dezem- ber 1949 4 573 471 t gegenüber 4 342 882 t im. November und 4 592 893 t im Oktober vorigen Jahres befördert. Im Dezember 1948 betrug die Gesamttransportleistung dagegen nur 3 505 750 t. Der Anteil der ausländischen Flagge(November 1 368 183 t) stieg auf 1 472 659 t oder auf 32,2 Prozent. An wichtig- sten Massengütern wurden transportiert: Kohlen 1 903 532 t 41,6% teinschließlich Hamburger Hafenverkehr Erz 276 081 t 6,0% Getreide und Mehl 334 688 t 7,3% Steine und Erden 974 950 t 21,3% (ausschließlich Hamburger Hafenverkehr) Im Vergleich zum November haben die Kohlentransporte um 189 C0 t und die von Steinen und Erden um 69 000 t zugenommen, während Erze einen Rückgang von 66 000 t und Getreide und Mehl eine Verminderung von 32 000 t zu verzeichnen hatten. Vom Verkehrs- aufkommen entfielen 3 847 674 t oder 4,1% auf die britische und 725 797 t oder 15,9 25 auf die amerikanische Zone. Die vorläufigen Zahlen der Umschläge in den hauptsächlichsten Häfen des Rhein-Main- Gebietes ergeben folgendes Bild: Gesamt- Veränd. in% Hafen umschlag int geg. Nov. 49 Duisburg-Ruhrort 744 273 5 Köln 116 060— 8 Mannheim 200 805— 8 Karlsruhe 72 059— 16 Heilbronn 121 644* 1 Frankfurt 91 506— 10 Würzburg 41 692— 3 Aschaffenburg 14578 + 35 Insgesamt 1410 617* 155 Von der gesamten Kohlenausfuhr in Höhe von 697 988 t wurden 120 533 t mit deutschem Kahnraum verschifft. Von den Erzeinfuhren über Rotterdam, die rund 136 000 t betrugen, wurden 57 829 t Vormonat 34 540 t) oder 42,5 7 mit deutschem Raum transportiert. Der Verkehr an der deutsch- niederländi- schen Grenze bei Emmerich verteilte sich auf einzelnen Rheinflotten wie folgt. Dezember 1949 November 1949 Z u Berg t 90 25 9% deutsch 100 522 15 58 293 11 holländisch 378 357 58 352 004 6⁴ belgisch 85 165 14 68 707 13 französisch 20 064 4 29 442 5 schweizerisch 54 588* 38 670 7 andere Nationen 4 459 1 3 467— 651 153 100 550 583 100 Zu T a1 deutsch 135 723 12 62 346 8 holländisch 724 070 63 605 854 735 belgisch 191 302 17 119 010 14 französisch 78 317 85 36 178 4 schweizerisch 18 929 1 11 438 1 andere Nationen 3 705— 3 670— 1152 046 100 838 494 100 Betrogene Sparer auch beim Volkswagenwerk Das Landgericht Hildesheim hat die Klage der. Volkswagensparer abgewiesen Gl,„Mor- 1 sich in seinem Urteil zunächst durchaus auf deren Stand- punkt gestellt hat. Es erkennt nämlich an, daß ein gültiger Vertrag zwischen dem Werk und den Sparern abgeschlossen worden ist. Damit ist der Standpunkt des Volkswagen- Werks abgelehnt, nach dem alleiniger Ver- tragspartner die Deutsche Arbeitsfront war und das Werk daher nicht zur Lieferung verpflichtet werden kann. 5 Seit dem Abschluß der Sparverträge 18 aber eine grundlegende Kenderung der Ver- hältnisse eingetreten. Das Sparkapital von rund 280 Millionen RM ist in Berlin von den Sowiets bei der Bank der Deutschen Arbeit als Nazivermögen beschlagnahmt worden. Die Volkswagen der 300 000 Sparer würden außer- dem heute nahezu den fünffachen Wert dieser Summe darstellen. Die Produktion zu den alten Bedingungen ist heute ausgeschlossen. Die im wesentlichen unbeschädigt gebliebe- nen Werkanlagen sind nur etwa 15 Mill. D wert und können niemals die Grundlage für die Nachlieferung der Volkswagen abgeben. Sie würde sieben Jahre beanspruchen, wenn die ganze Erzeugung auf die Erfüllung der Sparverträge gewendet würde, und 30 Jahre, wenn jährlich nur 10 000 Wagen aus der Er- zeugung für diesen Zweck abgezweigt wer- den würden. Mit jeder derartigen Maßnahme wäre daher unweigerlich der Ruin des Werks mit seinem wichtigen Export und der Exi- stenzgrundlage für die 9000 Arbeiter ver- bunden. Wenn der Anspruch der Sparer auch aner- kannt wurde, so hat das Gericht seine Erfül- lung doch abgelehnt, weil durch alle diese Umstände die seinerzeit gegebene Geschäfts- grundlage weggefallen ist. Der Vertrag wurde eben doch mit Nazis unter Bezugnahme auf die damals herrschenden Verhältnisse ge- schlossen, und der eigentliche Schuldner der enttäuschten Sparer ist Hitler. Sie stehen mit diesem Urteil nicht besser da als die übrigen Geschädigten der hinter uns liegenden Zeit auch. Unbeachtet läßt das Urteil allerdings, daß das Volkswagenwerk nicht bei der Wäh- rungsreform von den Verträgen zurückgetre- ten ist, daß in zwei Bilanzen die Forderungen der Sparer als Passiven erscheinen und daß in einzelnen Fällen direkte Verhandlungen zwischen dem Werk und Sparern stattgefun- den haben sollen. 5 Die besondere Härte dieser Entscheidung liegt darin, daß das Volkswagenwerk heute unter treuhänderischer Verwaltung des Lan- des Niedersachsen geführt wird, und daß ein Gericht den Klägern bescheinigen muß, sie hätten zwar Recht, zugleich aber ihr Recht auch verloren. In dem Bemühen um eine Wirtschaftlich vernünftige und unvermeld- bare Lösung hat das Gericht dabei offenbar gewisse Eiertänze aufgeführt, die der Glaub- würdigkeit seines Spruchs und damit seinem Ansehen nur schädlich sein können. Dieses Urteil hat dem Anschein nach schon vor Be- ginn der Verhandlung schriftlich festgelegen. Die höheren Gerichte werden sich nun mit dem Prozeß zu beschäftigen haben. Solange er läuft, hegen die betrogenen Sparer sicher noch Hoffnungen. Das endgültige Urteil Wird aber im Ergebnis kaum anders aussehen kön- nen als das in Hildesheim gefällte, nur seine Begründung wird vielleicht stichhaltiger und unanfechtbarer sein. Kein Gericht aber kann an der Tatsache vorbeigehen, daß ein solcher Rechtsanspruch aus der Zeit von 1939 in der deutschen Wirklichkeit von 1950 nicht mehr realisiert werden kann.. BdlL-Ausweis 3. Januar yoche 5 Der Notenbankausweis zeigt für die dritte Jauuarwoche eine neuerliche Entlastung, die indessen mit einem Rückgang des Zahlungs- mittelumlaufs von 327 Millionen DM um 229 Millionen DM unter der entsprechenden Vor- monatszeit lag. Damit befanden sich am 23. Januar 7038 Millionen DM Noten im Umlauf, Wovon 44,28 Millionen DM auf Münzen ent- kleten Mit der Entlastung des Bargeldumlaufes steigen die Guthaben der Landeszentralbanken um 122 auf 417 Millionen DM bei gleichzeitiger Verringerung der Kreditbeanspruchung um 67 auf 3901 Millionen DM. Die Guthaben bei aus- ländischen Banken ermäßigten sich um 32 auf 816 Millionen DM, während die sonstigen Konten zur Abwicklung des Auslandsgeschäfts, die im Zusammenhang mit dem Fortgang der Ueberleitung der ERP und GARIOA-Konten auf den Bund erhebliche Bewegung zeigen, einen Anzahlungsüberschuß von 94 Millionen DM aufweisen. Auch mit Finnland Scheckverkehr eingerichtet Sämtliche Außenhandelsbanken können zur Zeit Reiseschecks zu Lasten ihrer Korrespon- denten ausstellen, die sie in Großbritannien, Holland und den USA unterhalten. Mit Wir- kung vom 1. Februar d. J. tritt die gleiche Re- gelung mit Dänemark und Norwegen in Kraft. Die akkreditierten Außenhandelsbanken sind darüber hinaus ermächtigt. Schecks für Relsen nach Belgien, Luxemburg. Schweden und der Schweiz zu Lasten der in diesen Län- dern bestehenden Konten abzugeben. Diese Ermächtigung erweitert die Bdl., auf Finn- jand mit der Maßgabe, daß die akkreditierten Außenhandelsbanken berechtigt sind, als ihre Agenten auf US-Dollar lautende Schecks zu Lasten der Kansallis-Osake-Pankki, Helsinki und A-B Nordiska Föreenings-Banken, Hel- Sinki zu ziehen. 8 Devisenzahlungen nur dureh Auslandsbanken mit BdL- Konten Die Bank deutscher Länder macht darauf aufmerksam, daß nur Auslandsbanken, bei denen sie ein Konto unterhält, mit der Durch- führung der Devisenzahlung beauftragt wer- den können. Aufträge an Auslandsbanken, bei denen sie kein Konto unterhält, müssen zu- rückgegeben werden. Wenn die Bankverbin- dung des Begünstigten genannt werden, sei festzustellen, ob dort ein Bdl.-Konto bestehe. Der Zahlungsauftrag sei dann gegebenenfalls auf diese Bank auszustellen. Es müsse ver- mieden werden, daß zum Beispiel die Mid- land-Bank-Lid., London— Korrespondent der Bdl.— ebenfalls beauftragt werden einen Pfundsparbetrag an die Barclays-Bank ebenfalls der Korrespondent der Bd.— zu überweisen. Kaufkraft-Stütze für Landmaschinen Zur Finanzierung des Landesmaschinenbe- darfs soll nach langwierigen Verhandlungen jetzt eine Finanzierungsgesellschaft gegründet werden, wird aus dem Ernährungsministerium bekannt. Die Rentenbank- Kreditanstalt wird sich an dem neuen Unternehmen beteiligen. Gleichzeitig wird bekannt, daß nunmehr Uebereinstimmung darüber besteht, welche land wirtschaftlichen Versuchsmaschinen aus den USA und aus Großbritannien eingeführt werden sollen. Eine bekannte deutsche Im- portflrma wurde beauftragt, die Frage der Finanzierung dieser Einfuhren zu regeln. Wahlen verzögern britische Pumpabsiechten Wall-Street-Finanzkreise rechnen der New Vork Times“ zufolge damit, dag Großbritan- nien die USA noch im Laufe dieses Jahres um die Gewährung einer Anleihe ersuchen wird. Nach Ansicht dieser Kreise wird Großbritan- nien einen Betrag von 2 bis 4 Milliarden Dol- jar beantragen Die Verhandlungen würden voraussichtlich nach Abschluß der allgemeinen Wahlen in Großbritannien aufgenommen wer- den. GEmblHl.- Umwandlung vereinfacht Das Stammkapital der Gesellschaft mit be- schränkter Haftung, für welche Bilanzgesetz eine neue Bilanz bedarf nur noch eines Betrages von 5 000 DPM (anstatt 20 00 DMW), üm existent bleiben zu können, eine Regelung, welche der Goldbilanz- Verordnung nach der Inflation entspricht. Für Neugründungen bleibt es bei dem Stamm- kapital von 20 000 DM. Die Währungsreform mit ihrer Abwertung 10:1 hat aber zur Folge gehabt, daß eine Mehr- zahl von Gesellschaften mit beschränkter Haf- tung. welche in der Nachkriegszeit in der oft üblichen Weise der Bargründung mit 20 000 RM ins Leben traten, diesen Mindestbetrag von 5 000 DM nicht mehr erreichen. Für solche Fälle wird nun wieder auf das frühere„Gesetz über die Umwandlung von Kapitalgesellschaf- ten“ vom 5. Juli 1934 zurückgegriffen, um in vereinfachter Form die GmbH. in eine offene Handelsgesellschaft oder Einzelfirma überzu-⸗ leiten. Das Umwandlungsgesetz vom 3. Juli 1934 war erlassen worden, um in geeigneten Fällen die Abkehr von der anonymen Gesell- schaftsform der Kapitalgesellschaft zu erleich- tern und ihre Ersetzung durch Unternehmun- gen mit eigener Verantwortung des Inhabers zu fördern“. Die Vereinfachung gegenüber dem GmbH.-Gesetz besteht darin, daß der Weg der Liquidation mit all den zu Gunsten der Ge- sellschaftsgläubiger im GmbfH.-Gesetz festge- legten Erschwerungen(z. B. das sog. Sperr- jahr mit der dreimaligen Veröffentlichung der Liquidation in der Presse) vermieden wird. Der Uebergang des Gesellschaftsvermögens wird ohne Liquidation durch einen einfachen Gesellschafterbeschluß auf eine offene Han- delsgesellschaft oder Einzelperson vollzogen. Es bedarf also weder eines Veräußerungsver- trages mit Einzelübertragungen noch eines neuen OHG.-Gesellschaftsvertrages. vielmehr genügt der einstimmige Beschluß aller Gesell- schafter, um diese vereinfachte Umwandlung durchzuführen. Die GmbH. kann zunächst durch Uebertra- gung des restlichen Vermögens auf eine bereits bestehende OHG. umgewandelt werden. Der Gesellschafterbeschluß bedarf der notariellen Beurkundung und ist zum Fandelsregister unter Beifügung einer Umwandlungsbilanz anzumelden. Mit der Eintragung im Handels- register geht das Vermögen einschließlich Schul- den auf die OHG. über. Damit gilt die GmbH. als aufgelöst; mit der Auflösung erlischt gleichzeitig die Firma. Zum Schutze der Gläu- biger ist das Restvermögen der GmbH. und dasjenige der OHG. auf die Dauer von sechs Monaten getrennt zu verwalten. Sind die Ge- schäftsanteile der GmbH. in einer Hand(Ein- mann-G mbH.), dann ist auch die Vermögens- übertragung auf den alleinigen Gesellschafter zulässig, so daß die bisherige GmbH. als Ein- zelfirma weiterlebt. Sind mehrere Gesellschaf- ter vorhanden, dann kann durch vorherige Ge- schäftsanteilsübertragungen auf einen einzigen Gesellschafter das gleiche Ziel erreicht wer- den. Schließlich kann die Umwandlung auch im Wege der gleichzeitigen Errichtung einer OHG. erfolgen, so daß die Form der Kapitalgesell- schaft einfach abgelöst wird durch diejenige der Personalgesellschaft. Nach dem bisherigen Rechtszustand hätten nur solche Kapitalgesellschaften, die vor dem 1. Januar 1937 entstanden sind, ohne weiteres umgewandelt werden können( 2 der 4. DVO zum Umwandlungsgesetz). Für später ent- standene Gesellschaften war die Genehmigung der obersten Justizbehörde vorgesehen. Das neue DM-Bilanzgesetz bestimmt, daß eine solche Genehmigung nicht mehr notwendig ist. Somit können alle Kapitalgesellschaften ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt ihrer Gründung von der vereinfachten Umwandlung unter Aus- schluß der Liquidierung Gebrauch machen. Die wirtschaftliche Kontinuität der einzelnen Unter- nehmungen kann auf diese Weise aufrecht er- Halten bleiben und die wirtschaftlich nachtei- igen Folgen einer Liquidation können ver- mieden werden. D. E. M. s nach dem DM geboten wird, Ausländische desen 18d, 4 Seite 7 Vorrats wirtschaft zum Abfangen von Getreide- ü ber fluß Die Bundesregierung plant. 230 000 Tonnen Roggen durch die Vorrats- und Einf uhrstelle auf Lager nehmen zu lassen, da insbesondere in Süddeutschland dieses Brotgetreide nur schwer absetzbar ist. Dadurch würde sich die Bundesreserve auf über 700 000 Tonnen erhöhen⸗ 5 Einige Bundesländer fordern auhßerdem die gleiche Hilfe für die Anbauer von Hafer. Hierüber ist eine Entscheidung noch nicht ge- fallen. weil sich die zusätzlichen finanziellen Ansprüche an die Staatskasse Aurch diese Mabßnahme noch nicht überblicken lassen. Die Weizenreserve der Bundesregierung betrug Ende Dezember rund 912 000 Tonnen. Sie war höher als erwartet, da die Hochkom- mission die Freigabe von 150 000 Tonnen zur Vermahlung im Dezember auf den Januar ver- schoben hat. Ostzone hinkt nach Das im Oktober abgeschlossene Interzonen- handelsabkommen hatte zunächst Hoffnungen auf einen vermehrten Güteraustausch erweckt, berichtet das Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen. Man glaubte vor allem, nun zu einer beständigen Zunahme der Güter- lieferungen in beiden Richtungen zu kommen. Wie jedoch von Industrie- und Verwaltung ein- heitlich bekundet wird, ist das Abkommen noch nicht voll wirksam geworden, da die Ost- zone mit ihren Lieferungen, die vertragsmäßig vorzuleisten sind, bisher in Verzug se- blieben ist.— Getreidebörsen Frankfurt. Der Getreide- und Produkten- markt nahm einen ruhigen verlauf, auf keinem Marktgebiet kam es zu nennenswerten Ahschlüs- Welzen wurden verschiedentlich in kleinen sen. Partien zu erhöhten Preisen angeboten, tand aber keine Abnahme, obwohl die Großmühlen großen Bedarf haben. Freigaben sind bisher Nicht erfolgt, so daß die Großmühlen zur Zeit wieder still liegen. Roggen bleibt trotz vermin- derter Ablieferung noch reichlich angeboten, infolge des nach Wie vor sehr schleppenden Ros denmehlgeschäftes besteht keine Nachfrage. Von den mittleren und kleineren Mühlen wird Wei, zenmehl offeriert das Interesse liegt aber bel den fehlenden süddeutschen Spitzenfabrikaten. Insgesamt hat die Nachfrige auch nach Wenzen⸗ mehl etwas nachgelassen, da die Backbetriebe infolge des zurückgegangenen Verzehrs an Wei- zengebäck über gewisse Mehlvorräte verfügen. Hafer hat sehr stifles Geschäft. Braugerste wurde in kleinen Mengen zu 34,00 bis 36,00 DM je 100 kg angeboten, fand aber keine Abnahme. Am Futtermittelmarkt wird Kleie trotz seringeren Angebots nur wenig gefragt. von haltigen Artikeln war Rapsschrot kaum abzusetzen; auch in sonstigen Futtermitteln zeigte sich wegen des Geldmangels der Landwirtschaft kaum Nachfrage. Rauhfutter hatte stillen Markt, Heu bleibt sehr reichlich angeboten. Mannheim. Die dieswöchige Produktenbörse ist durch den ruhigen Verlauf des Getreide- geschäftes gekennzeichnet. Es werden durchweg nur kleinere Partien umgesetzt. Dem Ueber- angebot an Inlandroggen steht nach wie vor die Knappheit in Inlandsweizen gegenüber. Letzterer ist zu Festpreisen fast gar nicht am Markte ver- treten. 2 500 t Importweizen wurde für Württem⸗ berg-Baden freigegeben, während insgesamt 6 600 k aufgeteilt in zwei Partien der bizonalen Reserve zugewiesen worden sind. Ein Teil der avisierten 3 000 t umfassenden Individual-Importe schwedi- schen Weizens ist in Abladung begriffen. Auch in Hafer können umfangreiche Angebote nicht abgesetzt werden. Der Gerstenmarkt ist durch- weg freundlichst. Gute Qualitäten sind gefragt, das Angebot hierin ist jedoch Sering. Einheimische Angebote bewegen sich in der Preislage von 34 bis 35 DM, wänrend bayerische Gerste zu 35 DM und pfälzisch-rheinhessische Gerste zu 31 DM an: Braugerste it uf em Markt nicht vertreten, hingegen Auslands: malz. Industrie-Plata-Gerste, die vereinzelt Wag gonfrei Hamburg zu 27,75 DM umgesetzt wurde und Chllegerste(27 DW) ist im Auslaufen. Preis- rückgänge sind bei Marokko-Futtergerste zu Ver- zeichnen.(Loco-Partien auf der Weser 25—25,40 DBM je dz). Der Mehlmarkt stockt, infolge der un- genügenden Weizen versorgung. Eine Entlastung verspricht die Zuteilung der neuerlichen Import- freigaben und die oben angeführten schwe- dischen Weizenimporte. Demgemäß ist Weizen- mehl gesucht, während Roggenmehl wenig Ge- genliebe findet. Am Futtermittelmarkt bewegt sich das Geschafft in engen Grenzen. Weizenkleie, fest zu 10,60 DM, Roggenkleie ohne Nachfrage auf Angebote von 10 dis 10,15 DM. Weizenfuttermehl findet ebenfalls ge- ringe Kauffreudigkeit(Angebot 13,50 bis 135,75), auch Weizennachmehl(21 bis 22 PW) ist wenig Se- kragt. Größere Angebote haben bel Mais den Preis- druck gesteigert Freier Mais 22, DN). Milocorn kann nicht abgesetzt werden. Trockenschnitzel werden alis zwelter Hand gehandelt. reis 14,75 Di). Die süddeutschen Zuckerfabriken Mannheim machen keine Trockenschnitzelangebote, weil das Unternehmen zuerst die Lagerbestände und die bestehenden Lieferverbindlichkeiten bereinigen will, bevor es neuerdings auf den Markt kommt.“ Oelhaltige Futtermittel: Angebote von Sys- Schrot zu 28 DM und Palmkernschrot zu 22,5% DM Die Zutellungen bewegen sich in sehr engen Grenzen. Geringes Angebot in Bier- treber(17,18 DM ab süddeutsche Station). Malz keime(19 DM franco Mannheim) sind gut gesucht. Bayerische Angebote zu 16,50 bis 16,75 DM sind vorhanden. Am Hülsenfrüchtemarkt ist eine grö- gere Nachfrage zu bemerken. Die Versorgung mit Erbsen ist gut. Für weiße Bohnen besteht be- trächtliches Interesse. Reichliche Angebote liegen am Rauhfuttermarkt vor. Das Geschäft in Heu und Stroh ist jedoch ruhig, und bewegt sich bei um 10 bis 20 Pf. absinkenden Preisen in mäßigen Gren- zen. Am Kartoffelmarkt ist infolge des kalten Wet- ters keine Bewegung zu verzeichnen und wurden keine Notierungen erzielt. ab Karlsruhe. Frankfurter Effektenbörse vom 30. Januar Zum Wochenbeginn waren Kundenaufträge nur in geringerem Umfang eingetroffen, Da die Spe- Kulation sich mangels Anregungen weiterhin Stärkere Zurückhaltung auferlegte, beschränkte sich die Umsatztätigkeit auf die Erledigung der vorliegenden Limite. Im allgemeinen Waren die Vorwochenschlußkurse gehalten. Ein Teil der Variablen Werte u. a. Accu, Adlerwerke, Degussa, Felten, Holzmann, Heidelberger Zement, Metall- gesellschaft, Rheinmetall und Rütgers, konnten zu letzten Notierungen umgesetzt werden, Am Montanmarkt gaben Harpener um 1,5, Klöckner, Mannesmann, Rheinstahl um 0,5% nach. Buderus um 9,25, Hoesch um 0,5 und Rhein. Braunkohle um 1,5% befestigt. Von Elektfizitäts-Aktien Wwur⸗ den AEG unverändert bezahlt, Eekula und Sie- mens VA um je 1% ermäßigt, RW, sowie Sie- mens Stämme um 0,5% rückläufig, dagegen Lah- meyer um 0,25% gebessert. Fester tendierten Motorenwerte, EMW plus 1,75, Daimler plus 9,8%. Von Maschinenaktien fielen Lanz um 05s und Lindes Eis um 0,25% zurück. Von sonstigen Industrie-Aktien konnten Dt. Erdöl um 155% anziehen, während Conti Gummi im gleichen Aus- maß und Zellstoff Waldhof um 1% zurückfielen, Salzdetfurth wurden zum letzten Kurs um 1% höher gehandelt.— Am Bankenmarkt verloren Commerzbank 0,5, während Deutsche Bank um 9,25 und Dresdner Bank um 1,5% höher bewer- tet wurden. Renten still und unverändert.— Im Freiverkehr wurden Gute Hoffnung mit 6869, Eisenhütte Köln mit 37,26—37,75 und Schering mit 37 bezahlt. Der Räuber ist im Himmel der Steuerzahler in der 511 Ein gewisser Lehmann hat eine falsche Steuererklarung abgegeben und versucht das Finanzamt um 100 Mark zu bemogeln. Lehmann wurde bestraft und laut& 12 des Amnestiegesetzes natürlich nieht amnestiert. Ein geuisser Schulze ist beim Finanzamt eingestiegen und hat aus der Kasse 1000 Mark gestoklen. Schule wurde bestraft und laut 8 2 des mnnestiegesetzes natürlich amnestiert. Beim nächsten Mal ſelaut Lehmann auch. 1 1 1 5 5 1 0 Seite 8 MORGEN .* Ein Sammler Von Peter Bamm In Edinburgh hat ein Mann seinen acht- zigsten Geburtstag gefeiert, der über eine einzigartige, die ganze Welt umfassende Sammlung verfügt. Obwohl er eine der besten Sachen, die es überhaupt auf un- serer Erde gibt, gesammelt hat, gilt er für emen Narren. So ist es eine lohnende Auf- gabe, über diesen Mann und sein Stecken- pferd zu berichten. Das Sammeln ist der Knaben früheste Leidenschaft. Was die Hosentasche eines Mannes im Alter von vier Jahren alles enthalten kann, davon kann sich eine er- Wachsene Phantasie keinen Begriff machen. Nicht nur, daß eine solche Hosen- tasche die aller merkwürdigsten und aller- verschiedenartigsten Gegenstände enthal- ten kann, jeder einzelne dieser Gegen- stände ist ein Abenteuer, eine Entdeckung, ein Symbol, ein Stück eroberter Umwelt. Einer jener magischen Sachverhalte, deren Ursprung in die Urzeiten des menschlichen Geschlechtes zurückreicht, hat dazu geführt, daß Mädchen keine Hosentaschen haben. Man sieht ohne weiteres, wie sehr sich eine Welt, die in ein Körbchen gepackt wird, unterscheiden muß. Das Gehirn eines erwachsenen Mannes iSt von der Hosentasche seiner Knabenzeit nicht sehr verschieden. Er bewahrt darin die allermerkwürdigsten und allerverschie- denartigsten Dinge, die der Zufall des Le- bens an seinem Periskop vorüberge- schwemmt hat. Dazu ist er der festen Ueberzeugung, daß gerade das die wichtig- sten Dinge von der Welt seien. Die Hosentasche der erwachsenen Kna- ben weitet sich. Das Sammeln ist die frü- heste Leidenschaft des Knaben und die letzte Freude des alten Mannes. Wenn die Männer alle Dinge des Lebens mit soviel Sachkenntnis, Aufopferung und Begeiste- rung betrieben wie das Sammeln, würde die Welt vermutlich sich bedeutend ange- nehmer präsentieren, als sie es derzeit tut. Männer sammeln Briefmarken, Naf- kaels, Spazierstöcke, Glimmerschiefer und Goethebriefe, je nachdem. Zweifellos sind diese Gegenstände nicht von gleichem Rang. Es ist nicht ratsam, sich mit ihren Samm- lern über diesen Rang zu streiten. Von allen edlen Pferden auf dieser Welt ist das Steckenpferd das edelste. Der Mann in Edinburgh hat weder Glimmerschiefer noch Goethebriefe gesam- melt. Er sammelte etwas, das wir alle zum Leben brauchen, etwas, dem die Landschaft mr Grün und die Speisekarte ihren zwei ten Gang verdankt, etwas, das Reichtum auf seinem Rücken trägt und jedem Armen gehört, etwas, das wir im Winter beschrei- ten, um uns im Sommer hineinzustürzen. Der Narr in Edinburgh sammelte das Was- ser von Flüssen. Es ist nicht einzusehen, warum man nicht vor einer Kelle Wasser aus den Flu- ten des heiligen Nil ebenso in erhabene Be- trachtungen versinken sollte, wie vor einem Stein von den Pyramiden oder einer Gold- Spange aus einem Pharaonengrab. Der Nil St. alter und heiliger als alle Denkmäler Aegyptens. Ein Tropfen Wasser aus dem Missis- Sippi, dem Old man river, kann einem mehr von der Geschichte Amerikas erzählen, als ein Dutzend Schulmeister. Vielleicht hat ihn Onkel Tom schon im Munde gehabt und Wieder ausgespuckt, und die Infusorien in seinem weltallgroßen Rund haben den frommen Negerliedern gelauscht, die durch sie hinbrausten wie die Fanfaren des Jüng- sten Gerichts. Wasser aus der Donau, Wasser aus dem Ganges, Wasser aus dem Jangtsekiang Wahrhaftig, dieser Narr in Edinburgh hat in einer tiefsinnigen Weise die Welt auf Flaschen gezogen. So spaziert er in war- men Filzschuhen die Flüsse entlang, die die Scharen der Völker hinabgezogen sind unter den Wolken, die bergwärts zogen. Wenn er tot sein wird, wird man alle Flüsse der Welt in einen Eimer gießen und das Steckenpferd, das keinen Herrn mehr hat, darin ersäufen. Das Steckenpferd wird um seinen Tod nicht trauern. Wir aber sollten daran denken, uns ähnlich buntge- zäumte Tiere in den Stall unseres Feier- abends zu stellen. Wenn die Narrheit nicht dafür sorgt, daß die Welt bunter wird, dann wird sie vor Vernunft so grau wer- den, daß sie keinem Weisen mehr gefallen kann. Mit Genehmigung der Deutschen Verlags- Anstalt GmbH. Stuttgart aus Peter Bamm, „Feuilletons“. Duer durch den Sport Alle Vereine der Bezirksklusse spielten für Schwetzingen Schußfreudige Spieler in der Kreisklasse Der SV 98 Schwetzingen konnte mit den Ergebnissen des Sonntags zufrieden sein, da seine schärfsten Konkurrenten ohne Punkte von den Plätzen gingen. Er holte nun die vor acht Tagen abgegebene Führung wieder zurück. Die Revanche in Schwetzingen gegen Altlußheim glückte sehr gut. Beim Stande von 0:1 gelang den Gästen zwar der An- schlußtreffer, dann spielte nur noch Schwet⸗ Zzingen auf und sechs weitere Treffer waren die verdiente Ausbeute. Zur gleichen Zeit er- eilte den Tabellenführer VfB Wiesloch in Hemsbach sein Schicksal. Seit langem unge- schlagen und im ununterbrochenen Siegeszug vorstoßend, mußten sich die Wieslocher nach harter Gegenwehr 1:2 geschlagen geben. Be- reits am kommenden Sonntag fällt mit dem Besuch des SV Schwetzingen in Wiesloch eine Vorentscheidung um den Vorsprung der Meisterschaft. Im Hintergrund lauert aller- dings noch Olympia Neulußheim, die Sand- hausen 2:0 schlagen konnte. In Sandhofen kam 09 Weinheim mit 5:1 unter die Räder und Phönix Mannheim unterlag in Leimen 0:5, da der Sturm ohne jede Schußfreudigkeit War. Ilvesheim gab mit nur 0:1 in Oftersheim beide Punkte ab. Daß dies aber auf eigenem Platz gegen den Letzten passierte, bedeutet eine kleine Ueberraschung. Hochstimmung herrschte bei dem Lokalkampf Eppelheim— Kirchheim, wo man sich nach wechselvollem Kampfe mit 1:1 die Punkte teilte. Da wurde nicht gefackelt, sondern geschossen Die Mannschaften der Spitzengruppe der Kreisklasse A hatten die Schußstiefel an den Füßen. Achtmal zündete es bei Brühl in Ka. fertal, wo der Se erneut einen Rekordsieg herausschoß, und viermal bei Neckarhausen in Heddesheim, ohne daß die Gäste einen Er- kolg buchten. Wallstadt mußte erneut naen Seckenheim, konnte sich aber diesmal mit 1:0 beim FV 98 die Punkte holen. Gegen 07 Mannheim hielt die gute Schriesheimer Ver- teidigung stand, so daß es bei einem knap- Pen 1:2-Sieg blieb. Ladenburg blieb mit 3:2 gegen den TSV 1846 erfolgreich und der Ta- bellenführer Plankstadt sicherte sich gegen die FSG Seckenheim mit 3:1 verdient den Sieg. In der Nordgruppe der B-Klasse tanzte lediglich die SpVgg. Ketsch aus der Reihe, die sich bei der Reichsbahn 1:4 schlagen lieg. Auch der VfL Hockenheim unterlag bei Neckar- stadt 3:1, während Eintracht Plankstadt mit dem gleichen Resultat bei der TSV Rheinau siegte. Klar überlegen war der FV Rohrhof gegen die MS, die mit 2:7 unterlag, wäh- rend die Sd Mannheim und der TSV Nek- karau sich 1:1 trennten. Bei den Spielen der Südgruppe behaup- teten sich alle Favoriten. Je ein Tor genüg- ten dem TSV Viernheim in Sulzbach und Leutershausen gegen Blumenau zum Sieg. Die Polizei- Fußballer und Unterflockenbach setzten ihren Gegnern, Einheit Weinheim und Hohensachsen, jeweils vier Treffer in das Tor. Der ASV Schönau schlug Lützelsachsen 3:1, obne aber Anschluß an die Spitzengruppe zu finden. Phqto: L. Gayer von Henninger an, wäh- Der Schweinfurter Gorski, noch behindert, setzte zum Schuß rend im Hintergrund Keuerleber und Maier Abseits rufen. Wechselndes Spielglück bei den Hundballklussen Veberraschender Punktgewinn von 99 Seckenheim In der Bezirksklassenstaffel 1 wurde an- scheinend wieder die Terminliste geändert, ohne der Presse davon Nachricht zu geben. So wurde das Spiel der Sd Mannheim gegen TSV Viernheim abgesetzt. Lampertheim spielte nicht gegen den HSV Hockenheim, sondern in Altlußheim und holte sich dort eine 9:5-Niederlage. Nach der Punkteinbuße der Reichsbahn auf eigenem Gelände gegen Neulußheim mit 5:4 haben beide die Plätze ge- tauscht. Nun liegt Neulußheim an fünfter Stelle der Tabette. Völlig unerwartet kommt das Unentschieden in Seckenheim, wo Schries- heim gastierte und sich mit einem 3:3 begnü⸗- gen mußte, was einem Erfolg für die Sek- kenheimer gleich zu setzen ist. Durch dieses Unentschieden gaben sie, das Schlußlicht an Hemsbach ab. Nußloch fällt zurück Die Reise der 8d Nußloch nach Hand- schuhsheim brachte der Sd nur einen halben Erfolg, da sich die tapferen Handschuhshei- mer ein 4:4-Remis erkämpften, wodurch Of- tersheim auf der Sollseite mit einem Punkt führt. Der SV 98 Schwetzingen gastierte in Bammental und erfocht dort einen 4:1-Sieg. Oftersheim empfing die sd Wiesloch und blieb mit 14:4 Toren erfolgreich. Oftersheim liegt nun mit 26:2 Punkten vor Nußloch 23:3. Die Sg Walldorf war auch in Heidelberg beim TBd. nicht gefährdet. 8:2 für Walldorf stand die Partie beim Schlußpfiff des Unpar- teiischen. SV Ilvesheim hatte nochmals Glück Der SV Ilvesheim mußte in Edingen mit mit 11:7 seine zweite Niederlage hinnehmen, doch dürfte dieses Spiel nicht gewertet wer⸗ den, da der Unparteiische ausgeblieben war. Durch diesen Spielausfall haben die Rasen- spieler, die in Weinheim beim FV 09 einen nur sehr knappen 1:3-Sieg errangen, der erst in den letzten Minuten sichergestelit werden konnte, die Tabellenführung übernommen. Der TSV 1846 Mannheim kam in Hohensach- sen über ein 5:5 nicht hinaus. Die Polizisten verbesserten ihren Tabellenstand durch einen 6:2-Erfolg über Reilingen. Der Sc Käfertal setzte sich in Friedrichsfeld hart zur Wehr, konnte aber dennoch die 8:5-Niederlage nicht abwehren. Sandhofen siegt zweistellig Die den zweiten Rang in der Kreisklasse B belegenden Sandhöfer überfuhren die Mannheimer Mimose 20:2. Die Msd gastierte eee mere Eine burleske Tragödie aus Im Badischen Staatstheater Karlsruhe Wurde jetzt nach der Mannheimer Insze- nierung des Schauspiels„Das Opfer der Agnete“, mit der Komödie„Napoleon in New Orleans“ ein weiteres Werk aus dem Nachlaß des 1945 in der Schweiz verstorbenen Dichters Georg Kai- ser uraufgeführt. Er knüpft darin an die Legende an, der Sarkophag im Pa- riser Invalidendom berge gar nicht die sterblichen Ueberreste Napoleons I. Dort sei ein Unbekannter bestattet, der für den Korsen ins Exil von St. Helena ging. Der Wirkliche Kaiser ruhe in New Orleans, vo er auch die letzten Lebensjahre verbracht habe. Der Schauplatz des Kaiserschen Stückes ist denn auch das amerikanische New Orle- ans und hier vornehmlich das Marmor- palais des mit begnadeter Einfalt und un- Ausstehlichem Pathos ausgestatteten Napo- leonverehrers und Souvenirjägers Hector Dergan, dem scheinbar unerschöpflichen Ausbeutungsbojekt einer Gaunerbande. Die Erkenntnis, daß nach Georg Kaisers uner- forschlichem Ratschluß für diese Figur sei- nes Stückes kein Schwindel dumm genug ist, gibt ihnen den Plan ein, die große Komödie der von Dergan ersonnenen Entführung des Gefangenen von St. Helena zu inszenieren. Sie schaffen sich dafür(natürlich mit sei- nem Geld) phantastische Uniformen an und ziehen ohne Scham und Scheu als„Napo- leon und Gefolge“ in den Palast des Rei- chen ein. Nachdem der letzte Cent seines Vermögens in ihre Taschen gewandert ist (kür die Fiktion der Aufstellung und Be- Kaiser:„Napoleon“ in Karlsruhe dem Nachlaß uraufgeführt wafknung eines amerikanischen Freikorps, das Europa für Napoleon zurückerobern sol) und die ebenfalls dreifach vernagelte Tochter des kriegslüsternen Herrn ein Kind des tätovierten Pseudonapoleon er- Wartet, fliegt der ganze Schwindel auf: die Gauner verlassen dollarschwer die gast- liche Stätte, die bald darauf über dem zwar gebrochenen, aber geläuterten Dergan und seiner blassen Tochter in Flammen aufgeht. Kaiser verabreicht diese Anprangerung des„Don Quichote des totalen Krieges“ (das prächtig aufgezäumte Programmheft belehrt darüber) in Form eines recht aus- gedehnten, hier und da effektvoll pointier- ten Wechselbades, das sich aus gedrechsel- tem Pathos und ordinärem Gassenjargon zusammensetzt. Der von fast klassischer Tragik um witterte Schluß steht in keinem rechten Verhältnis zu dem burlesken Wel- lenschlag in den voraufgegangenen Bil- dern. und es will scheinen, als käme die damit angestrebte moralische Wirkung trotzdem zu kurz: der zweifellos verdam- mens werte, verderbte und verderbliche Kriegshetzer Dergan wird„gezüchtigt“. Schön. Aber sind die Schergen, durch die er gezüchtigt wird, nicht auch Verbrecher? Warum dürfen sie ungeschoren bleiben und haben dazu das Geld des anderen in der Tasche? Albert Fischels Inszenierung, die die Diskrepanz zwischen den pathetisch- epi- schen und vulgär-bewegten Elementen des Stücks eher unterstrich als ausglich, konnte die gesprächige Langsamkeit der Handlung beim TSV Neckarau und kam um einen 12:5= Niederlage nicht herum. Der Tabellenletzte Germania Mannheim spielte bei der S6 Rheinau, die, bestens aufgelegt, die Germa- nen mit 11:2 Toren schlagen konnte. Ueber- raschend gut schlug sich der ASV Schönau in Neckarhausen. Knapp 8:7 behielten die Platzbesitzer die Oberhand. Unentschieden 8:8 trennten sich Oberflockenbach und die TSG Ladenburg, was für letztere einen Er- folg bedeutet. Pie Begegnung ASV Feuden- heim— ATB Heddesheim fiel aus. Mimose-Sport: Mitglieder versammlung am Donnerstag, 2. Februar(19.30 Uhr), in der Polizeikantine L 6, 9(nicht im Hichbaum- stammhaus). 1. Vortrag von K. Gruneisen: „Künktiger Segelflugzeugbau und Wartung, vom Prüfer aus gesehen“; 2. Geschäftliches mit Beschlußfassung. Unsere Toto-Voraussagen Toto Württemberg- Baden 1. Waldh. Mannheim— Kick. Offenbach 2. Stuttgarter Kickers— BC Augsburg 3. 1. FC Nürnberg— VfB Stuttgart 4. Schwaben Augsburg— VfR Mannheim 5. Bayern München— VfB Mühlburg 6 7 8 1 8 do d 2 1 FSV Frankfurt— 1860 München Schweinfurt 05— Eintr. Frankfurt Jahn Regensburg— SpVgg. Fürth 9. Eintr. Braunschweig— Fe St. Pauli VfL Konstanz— Eintracht Singen 1. FC Pforzheim— Germ. Brötzingen Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen Sc Freiburg— SV Tübingen Norm. Gmünd— Fy Zuffenhausen Toto Rheinland- Pfalz 1. 1. FC Nürnberg— VfB Stuttgart 2. FSV Frankfurt 1860 München 3. SV Waldhof— Kickers Offenbach 4. Eintr. Braunschweig— St. Pauli 5. Schalke 04— Forst-Emscher 6. Alem. Aachen— Preußen Dellbrück 7 8 9 0 7 7 ed e 1 2 Arminia Bielefeld— Preußen Münster Mainz 05— VfR Kaiserslautern Bayern München— VfB Mühlburg Duisburger SV— RW Oberhausen Ersatzspiele, auch für Zusatz wette gültig Jahn Regensburg— Spygg. Fürth Worm. Worms— Spygg. Andernach . Vohwinkel 80— Hamborn 07 Phön. Ludwigshafen— Eintr. Trier N 82222828 nicht konzentrieren. In dem weiträumig angelegten, kühlen Bühnenbild von Wolf- gang Klihm entwickelte sich das Ge- schehen nur langsam auf das tragische Ende zu. Waldemar Leitgeb, der seine Maske als Dergan an einem Goethebild Jagemanns studiert zu haben schien, war zu dauerndem Rezitativ verurteilt und konnte dabei wenig amüsant sein. Gisela Grüt z zelebrierte an seiner Hand mit Wachsbleicher Unüberzeugtheit und schul- digem Kinderrespekt händeringende Be- geisterung für den väterlichen Lorbeer- traum. Die komödiantisch dankbareren Rollen lagen auf der gegenüberliegenden Seite und wurden von Wilhelm Kürten (dem Pseudonapoleon vVouyou), Heinrich Wildberg(Carotte), Will Rollberg (Quatresous) und der von ihrem Engage- ment beim Nationaltheater in Mannheim bekannten Ursula Schindehütte (Polly) mit behäbiger Betonung ihrer kari- kierenden und persiflierenden Wesenszüge ausgefüllt. Lore Hansen GPepa) karikierte die Karikatur und störte ein wenig das Zu- sammenspiel des Gaunerquintetts. Im Kampf um den schnellen Puck Der erste Kampf um die badische Eis- hockeymeisterschaft stand unter keinem glücklichen Start. Durch eine verfrühte Ab- sage des MERC, die später wieder rückgän- gig gemacht wurde, war in der Presse das Spiel abgesetzt worden, so daß die Begeg- nung vor leeren Rängen ausgetragen wurde. Die in Lauf- und Stocktechnik klar unter- legene MERC-Mannschaft verlor gegen die Dienstag, 31. Dezember 1950 W. — Msd mit 12:1 das Spiel(2:1, 5:0, 550). Du Tore von FKartak(4), Ponzelar(), Huch (3) und Schuhmacher(2), denen nur Ehrentor von Wendt(MERC) entgegen 1 endete die Partie, in deren Verlauf eine Spieler sich sehr unsportlich benahmen. In den Pausen liefen Lilo Barth, dh Bossert, Spannagel/ Romminger neben ful tierten Nachwuchsläufern und erhielten 1 den unentwegten Besuchern auf den Raug 1 herzlichen Beifall. Die Fanfaren in Garmisch- Parten- kirchen sind verklungen, der Vorhang nat sich hinter der VI. Internationalen Wintersportwocke gesenkt. Ein Sportler- ball in der Casa Carioca, bei dem sogar Seine Tollheit, der Faschingsprinz aus München und die Faschingsprinzessin er- schienen, war der Schlußpunkt unter acht Großkampftage auf den olympischen Kampfstätten von 1936. Waren die Tage im Werdenfelser Land aber wirklich „Olympisch“? Wir meinen, man sollte mit solchen Vergleichen doch etwas sparsd- mer umgehen. Wenn in Zeitschriften vom „Kleinen Olympia“ zu lesen war, dann nätte man richtiger von einem„winzig kleinen Olympia“ gesprochen. Und wenn irgendwo geschrieben stand:„Garmisch fast wie 1936“, so traf diese Bezeichnung allerhöchstens auf die Ausschmückung des Olympidortes und die Fahnensym- phonie im Si- und Eisstadion zu. 1951 mit vollem olympischen Programm Im übrigen aber fehlte das internatio- nale Publikum, das sich früher zwischen Wan und Zugspitze ein Stelldickein gab. Auch die ausländische Beteiligung an den Wettbewerben war nock recht dürftig. Geiß war diese Wintersportwoche inter- nationalen Formats wieder ein Nach- kriegs-Anfang, aber doch nur ein sehr bescheidener, wenn man sick an die Ver- anstaltungen der Vorkiegsjahre erinnert. 1947 waren beispielsweise zehn und 1938 sogar 16 Nationen(mit 112 Ausländern nur in den Skiwettbewerben) in Gar- misch. Das Ziel, solche imponierende Zahlen einmal wieder zu erreichen, haben die Männer um Bürgermeister Schütte und Sportprâsident Kilian nicht aufge- geben und sie wollen schon im nächsten Jahr die Wintersportwoche mit vollem olympischen Programm(auch S0O-K m- Dauerlauf und Eisschnellaufen) durchfün- ren. a Wie schwer es unseren Wintersportlern fällt, den Anschluß an die Weltklasse Wiederherzustellen, bewiesen die über- raschend zahlreichen Ausländersiege. Ob- Wohl das Häuflein der Starter von jen- seits der Grenzen nur klein war und die gleichzeitig in USA vor sich gehenden Skiweltmeisterschaften einer stärkeren Beteiligung einen Riegel vorschoben, gin- gen doch viele erste Preise ins Ausland: für die Oesterreicher im Rodeln, für die Schweden im schwierigen Dreistrecken- Abfahrtsrennen, für die Oesterreicher in der 4 m- Städtestaffel. Dabei zäãhlten die Si mannschaften aus dem Norden und Suden nur zur zweiten Garnitur ihrer Länder. Insgesamt ca. 110 000 Zuschauer Die Anteilnahme des Rublikums war aber nicht so stark, wie man erwarten jeonnte. Obwohl der Olympiaort gut be- sucht war, gab es, bei einer Gesamt- zuschauerzahl von ca. 110 000, mehrere ausgesprochen schwach besuchte Veran- staltungen. Warum? Einfack deshalb, weil die sportlich stark interessierte Jugend in Garmisch größtenteils fehlte und sich einen kostspieligen Aufenthalt(2. B. sind die Preise für Bergbahnen und Skilifts zu hoch) nicht leisten konnte. Die Jun- gen beschränkten sich auf Wochenend- jahrten mit stark verbilligten Sonderzügen und überließen in der Mitte der Woche das Feld älteren Herrschaften. Diese aber wurden in den Lokalen und Geschäften mit so ausgesuchter Höflichkeit bedient, daß nicht mehr viel Interesse für die Sport veranstaltungen übrigblieb. In den Lokalen von Ga-Pa hatte man die Aus- wahl zwischen einer„Nacht in Hawai“ dem„Skihaserl- Ball“, einem„Tanz- Toto“,„Japanischem Blütenzauber“ und einer„Nacht der schönen Frauen“. Skala der Superlative aus Garmisch Ruicheblickend auf die stärksten Ein- drucke von der Garmischer Wintersport- woche. Die beste Leistung eines deut- schen Sportlers: Sepp Weilers Sieg im Sprunglauf auf der Großen Olympia- schanze vor 40 000 Zuschauern. Im ersten Durchgang übertraf Sepp den von ihm selbst gehaltenen Schanzenrekord von 86 m um zuei Meter. Mit 88 und 85 m und Note 220,9 gewann Weiler vor den Abschluß der VI. Internationalen Wintersportwoche Wenig Ausländer und doch überraschend viele Auslands-Siege — Finnen Pietikainen und Raja. Die beste Leistung eines Ausländers. Der erste Platz des jährigen schwedischen Försters Fredreksson im Drei. strechenrennen. Mit einer Länge von fas 12 km und einem Höhenunterschied von ca. 3000 Meter waren die unmittelbar aufeinander folgenden Abfahrten auf der Standard-, Olympia- und der Damen. strecke in drei Stunden zu bewältigen und stellten die wertvollste alpine Ski. prüfung dar. Die beste Leistung auf den Eis: Die Lektion der Eishockeymann. schaft der Harringay-Racers, die 7; Schusse auf Hoffmanns Kasten jagten und mit 13.1 Riessersee schlugen. Die beste künstlerische Veranstaltung: Das Hadrlaufen von Mari und Ernst Baer vor 15 000. Man versteht es, daß die Baiers kurzlich nach ihren drei Starts in Italien folgendes Telegramm erzielten: „Behörden, Bevölkerung und Sportler von Trient sprechen ihren Dank aus für außerordentliche unvergeßliche hünstle. rische Kundgebung“. Mari und Ernzt Miegen jetat zu Starts nach Oesterreich und in die Schweiz und Anfang Februar zei. gen sie ihre Kunst in Stochcholm anläß. lien eines Sportpressefestes und des Bis. hockeyspiels Schweden— Kanada. Re. korde erzielten: Der deutsche Meister in Eingzelrodeln, Albert Kraus- Hahnen. Klee, der die Olympiabobbahn in 11900 Minuten herunterfuhr(bisherige Rekord. zeit: Maschke. Riessersee I. 22000 Fredrehsson- Schweden auf der Damen- Ski- Abfahtsstrecke mit 5:23,(bis. her Echtler, Partenkirchen 3339 Sepp Weiler- Oberstdorf 88 m auf der Großen Olympiaschunze(bisher Weiler mit 86 m). Die mutigste und schnellste Dame: Die Oesterreicherin Lisd See wald, die mit 80 emst mit ihrem Rodelschlitten durch die große Bayern- kurve brauste und sowohl die süddeut. sche wie die deutsche Meisterschaft ge. wann. Der größte Pechvogel: Stuttgarts Rund funlereporter Gerd Krämer, den die Garmisckher Polizei infolge einer Verwechslung nachts aus dem Bett her. auskolte und wegen„Betruges“ verhaf⸗ tete. Krämer brauchte einige Zeit, bis er sich von diesem Schreck erholte. Auch Günther Meergans gehörte zu den Pech- vögeln, denn beim Staffellauf verlor er auf der Io-Em- Strecke dreimal einen Sil Weiler springt Rekord um Rekord Der Schlußtag der Wintersportwoche begann in Garmisch mit einem Auslän- dersieg. In der ar- Em- Städtestaffel ge. wann Innsbruck(Oesterreich) mit 2.29.02 Std. vor Trient(Italien) 2.33.44, Font. nofen(Allgäu) 2.42.13, Partenkirchen 2743:34, Reit 2.44.51 und Schönwald (Sehtwurzwald) mit 2.46:14. Die beste Streckenzeit erreichte der Innsbrucker Naiehl mit 35.43 Min. Bester Deutsche und Fünftschnellster war Egger- Ber. nau mit 37:34 Min., während Meister Ru pp in der Sonthofener Staffel 3160 Min. lief. Im Speziulslulom am Gudiberg gewann Sepp Folge- Rosenheim(14 Selc.) vor Spieß- Oesterreich(147,0, Nilsson; Schweden(147,9), ͤ Klein- Oberstdorf(149,3) und K. Maurer- Garmisch(150,9). Bei den Damen verdarb sich Mirl Buchner-Fis cher die Chancen durch einen Sturz im ⁊meiten Lauf und mußte sich hinter Hildesuse Gärtner- Freiburg(166,5 Sek.) und der Schwedin Win nber(176,9) mit dem dritten Platz(187, 0) begnügen. Sepp Weiler ließ im Sprunglauf auf der Großen Olympiaschunze einen Tag nach seinem 29. Geburtstag keinen Zweifel an seiner derzeitigen Form. Nachdem er einige Tage vorher den Rekord auf der Oberstdorfer Schattenberg- Schanze von 77 auf 82 m geschraubt hatte, verbes- serte er die Höchstweite in Garmisch von 86 auf 88 m. Die Schueden stürzten alle einmal, Dan Letzell bei 91 m. Die sieben Ersten: I. Weiler 88 u. 85, m) Note 220,9, 2. Pietikai nen- Finnland (81.5 u. 80 m) Note 218,8; 3. Rajala-; Finnland(85,5 u. 83 m) Note 216,8, 4 Klopfer- Oberstdorf(86,8 u. 81 m) Vote 214,6; 5. Vil ja ma- Finnland(83 u. 60 m) Note(214,5) 6. Klei gl Furten- kirchen(82,5 u. 82 m) Note 2, 11,7; J Brutscher- Oberstdorf(81,2 u. 82 1 Note 211.3. Bester Oesterreicher uf Steinegger mit zueimal 79 m. Kurt Dobbratz Das längst nicht ausverkaufte Haus be- klatschte amüsiert die reichlich vorhan- denen Bezüglichkeiten auf gestern und heute und freute sich diebisch über die bramarbasierende FHitlersprache Wilhelm Kürtens. Nach dem etwas beklemmenden Epilog des letzten Bildes bedurfte es einer Atempause ehe der Beifall einsetzte, der mehr den Darstellern als der burlesken Tragödie aus dem Nachlaß des„Denkspie- lers“ gegolten haben mag. Werner Gilles * Georg Kaisers nachgelassene Komödie „Napoleon in New Orleans“ wurde am Sonn- tag von den Städtischen Bühnen in Wupper- tal in einem an die„Dreigroschenoper“ er- innernden Kabarettstil mit starkem Erfolg herausgebracht. Der zuletzt in München tätig gewesene Regisseur Erich-Fritz Bruecklmeier hatte das am Vortage in Karlsruhe uraufge- führte Werk bearbeitet und aktuelle Chan- sons, vertont von Ernst Hildebrand, einge- fügt. Besonders gefielen die Parodie auf die Vergangenheit und der Hauptdarsteller Otto Brefin, dessen falscher Napoleon an den Dik- tator der vergangenen Jahre erinnerte. dpa Kulturnachrichten Ein Hörspiel„1948“ nach dem gleichnamigen vieldiskutierten Roman des verstorbenen engli- schen Schriftstellers George Orwell, das Rias am 1. Februar sendet, wurde am Freitag der Berliner Presse in einer Sonderveranstal- tung zu Gehör gebracht. In 45 Minuten wird ein grauenhaftes Bild dieser Zukunftsvision eines auf die Spitze getriebenen autoritären Kollektivismus entrollt. Die Zuhörer waren stark beeindruckt. Verdis„Rigoletto“ wird am 1. Februar im Mannheimer Nationaltheater in der neuen Inszenierung von Berthold Sak mann(als Gast) und unter der musikalischen leitung von Erich Riede aufgeführt. Heinz Daniel entwarf das Bühnenbild. Die Titelpartie singt Theo Lienhard, den Herzog Karl-Heinz Stracke, die Gilda Liselotte Buckup. Weiter wirken mit Heinrich Hölzlin, Irene Ziegler, Gertrud Jenne, Nora Landerich, Kurt Berger, Burkhard Hochberger, Gert Muser und Kurt Schneider. 5 Das bayrische Rundfunkorchester brachte unter Leitung von Prof. Eugen J ochum die Uraufführung der„Framzösischen Suite“ nach Rameèeau von Werner Egk. Die Klavierstücke (Pièces de Clavecin“) Rameaus(16831764) haben Egk die Anregung zu dieser künfteiligen Komposition gegeben, die reiche melodische umd rythmische Schöppbeiten aufweist. Herbert von Karajan und die Wiener Symphoniker Man ist in München beste Musik wöhnt, zumal heuer im Januar, dem 1 nat der Symphoniekonzerte(Rieger. Fu wängler, Krips, Jochum). Dennoch, a. Wenn man viel erwartet hatteé, der se sche Präzisionsvorgang, sich unter Karat und den Wienern tonlich offenbarend, nur allerhöchste Vergleiche zu. Sd Haydns Londoner Symphonie genügte, dem Feinfühligen dis Wesentliche über t Salzburger zu sagen. Eerr schrieb einm von Attika:„Nichts von Großartigkeit, ab alles von innigster Anmut“. So schild Karajan Haydn— mit einem berechtigt zarten Keim beethovenscher Agogik Menuett zum Scherzo machend). Der gen symphonische Sketsch„Till Eulenspiege non plus ultra an Elektrizität, Virtuos des Blechs, Triumph eines frechen 80 kato. Den innersten Atem fand der Df gent bei Brahms„Erster“ wo keiner; Naht spürbar wurde, wo man sich von 0 unwillkürlich überzeugenden, 1 Ruhe seiner Tempoführung tragen ließ,“ einzelne melodische Bögen(Hörner, Fl im dritten Satz, Violinsoli) von Kraftvoll Schönheit. Farbliche Kontur ohnegleich Espressivo-Zeichnung! Der Jubel des besuchten Museums-Saals wurde mit di Meistersinger-Vorspiel quittiert. Ein uu dervolles Orchester, ein begnadeter D gent, von der„Anmut“ ins Großartige. chend und wachsend. Kalckrel Kirchenbaumeister Professor Albert Bot wurde von der Stadt Würzburg anläßlich 1 nes 70. Geburtstages am 23. Januar durch 5 leihung der silbernen Stadtplakette au zeichnet. elastisch F. See eee