. 1950/ W.. — heate a radieg in lebendig istertalbeg ö Seit a Sierungzrag mt, wie ech Ein weit 0, Vor geg Klettert q derungen h k. Und ale menen e. m eile seine Sämmil. amablen 8. arvung ihte 1 wird i n vom Pg hau getrage , dem Ver. n eines fl. ieler beidep. it eben wil cher Arnd chwanktech. verchfell g. dieser J. zaltener Hl. ſcheinbar 8h oho! Er nu schafft a0 die den au Segründetg Vie meist f m Star kei ien Leistun- M noch per. der ministe ins Unmägz. r geſeler, 1 im wilden drastischen m mit schal. Veekend- pg. C05 rikanische n Volkslie. 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DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., ee 5. Jahrgang/ Nr. 32/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim KK ⁰¹wöÄ. Mt ů A Stahllieferungen nach der Ostzone eingestellt Bonn.(U) Die Bundesregierung hat, wie Bundeskanzler Dr. Adenauer am Mon- tagabend bekanntgab, die Einstellung aller Eisen- und Stahllieferungen nach der So- wwietzone angeordnet. ſelefonanleihe doch nur für Neuanschlüsse? Frankfurt.(dpa) Aus dem Bundespost- ministerium verlautet am Montag, es werde gegenwärtig erwogen, nur den neu hinzu- kommenden Fernsprechteinnehmern eirien bestimmten Anleihebetrag zu verlangen. Leber die Höhe dieses Betrages könne noch nichts gesagt werden. Nachdem das Bundes- kabinett grundsätzliche Bedenken gegen die Anleihepflicht bei bestehenden Telefon- anschlüssen vorgebracht hat, will das Bun- despostministerium neue Vorschläge aus- arbeiten, um den Ausbau des Fernsprech- netzes finanzieren zu können. „Kampf um die Einheit Badens geht weiter“ Karlsruhe.(c. e. Eig. Ber.)„Unser Kampf um die Einheit Badens geht weiter“ erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Badener, Oberregierungsrat Dr. Werber, unserem e. e.- Korrespondenten gegenüber und spielte dabei auf den Vorschlag des Weinheimer Bundestagsabgeordneten Fre u- denberg an, in der Südweststaatfrage einen Burgfrieden zu schließen. Dr. Werber ist nach wie vor der Ansicht, daß die Volks- abstimmung schon längst im Gange wäre, zumal viele Stuttgarter Politiker die Freu- denstadter Beschlüsse anerkannt hätten. Nur Freudenberg habe dies seinerzeit in seiner„Heidelberger Konferenz zu vereiteln gewußt. In politischen Kreisen Badens sei man fest davon überzeugt, daß Nordbaden Südbaden niemals preisgeben werde. Daher müsse auch 80 rasch wie möglich die Ent- scheidung über die Volksabstimmung fallen, und man hoffe in dieser Frage auch bei den Hohen Rommissaren das notwendige Ver- ständnis zu finden. — Washington. Senator Pat MeCarren Oemo- krat) hat die Kürzung der ERP-Vorlage im Budget Präsident Trumans für das Haushalts- jahr 1951 um„wenigstens ein Drittel“ ge- fordert. Washington. Präsident Truman hat Charles Luckman den Posten des Vorsitzenden 3 als amerikanischen Atomenergiekommission Nachfolger David Lilientals angeboten. London. Die kommunistische chinesische Regierung hat sich laut einer Meldung von Radio Moskau bereit erklärt. diplomatische Beziehungen zu Pakistan aufzunehmen. Warschau. Der 25jährige französische Kon- sulatsangestellte Andre Robineau, der zusam- men mit seinem Landsmann Gaston Drouet und vier Polen der Spionage angeklagt ist, legte am Montag in Stettin zu Beginn seines Prozesses ein vollständiges Geständnis im Sinne der Anklage ab. Kairo. Die ägyptische Regierung hat das Kriegsrecht aufgehoben, das 1948 zu Beginn der Feindseligkeiten in Palästina verhängt wor- den War. Torquay. Die Bildung einer neuen inter- nationalen Rundfunkorganisation ist das Ziel einer Konferenz, die am Sonntag unter Teil- nahme von Sachverständigen aus 21 Ländern Europas und des nahen Ostens in Torquay an der Südküste Englands eröffnet wurde. Die Sowjetunion hat die Einladung zur Teilnahme abgelehnt. Frankfurt. Der Rechtsberater des amerika- nischen Hohen Kommissariats, Chester A. Meclain, ist zurückgetreten. Zu seinem Nach- kolser wurde Dr. Robert R. Bowie ernannt. Nähere Gründe für den Rücktritt des amerika- nischen Rechtsberaters, der bis Juli 1949 Leiter der Rechtsabteilung der Weltbank war, sind micht bekannt. Bonn. Der französische Hohe Kommissar, Andre Frangois-Poncet, ist am Sonntag von Remagen aus nach Paris gefahren. Im An- schlug an einen kurzen Aufenthalt in der fran- 20sischen Hauptstadt wirder in Genf als Präsi- dent des internationalen Roten Kreuzes Be- prechungen führen. Berlin. Alle Erfindungen, die von Deutschen in Sowjet-Aktien- Gesellschaften der sowjeti- schen Besatzungszone seit 1945 gemacht Wor- den sind und in Zukunft gemacht werden, Zehen nach einer Anordnung des Sowietmini- steriums für Erfindungswesen in Moskau in Sowjetischen Besitz über. Eine sowjetische cindungs. und Patentmeldestelle für Deutschland ist Anfang Januar in Berlin-Bies- dorf-Süd eingerichtet worden. Düsseldorf. Der KRP-Landesvorstand von Nordrhein-Westfalen hat den bisherigen Vor- zitzenden der KP Nordrhein- Westfalens, Hugo aul, seines Postens enthoben. An seine Stelle ritt der krünere Bezirkssekretär im Ruhrge- let, Josef Ledwohn. Nelcarleruhe. Ministerpräsident Pr. Reinhold 5 1 weilte am Montagvormittag in Karls- 55 Auf dem Hauptfriedhof legte er am desde des vor einem Jahr verstorbenen Lan- ngen identen von Nordbaden und langiäh- 195 8 Württembergisch-badischen Finanzmini- tet r. Köhler einen Kranz nieder und stat- anschließend der Witwe des Verstorbe- nen einen Besuch ab. UP/ dpa/ Eig. Ber. Dienstag, 7. Februar 1930 Die Grundsätze der amerikanischen Deulschlandpolilik MecCloy sprach in Stuttgart/„Der Eindruck ist eher positiv als negativ“ Von unserer Stuttgarter Redaktion 51 N 4 r t. Anläßlich der Einweihung des Stuttgarter Amerika-Hauses sprach am onkag im überfüllten württembergisch-ba dischen Staatstheater der amerikanische Hohe Kommissar MeCloy in Anwesenheit der Landesregierung und zahlreichen n zur Stuttgarter Bevölkerung über Grundsätze der amerikanischen Deutsch- and-Politik und Eindrücke seiner letzten Amerikareisé. Mecloy versicherte, laut dpa, daß es oberstes Ziel der amerikanischen Deutsch- landpolitik sei, Deutschland bei seiner po- tischen Erneuerung zu helfen und das deutsche Volk beim Aufbau einer politi- schen Demokratie zu unterstützen, in der es in Freiheit leben und seine Freiheit ge- niegen könne. „Das ist meine Antwort an alle, die manchmal behaupten, wir hätten kein Recht, uns in politische Probleme zu mischen, denen sich dieses Land gegen- übersieht.“ „Das deutsche Volk und seine Regie- rung“, sagte er.„sollen selbst in steigendem Maße an der politischen und wirtschaftli- chen Organisation Europas mitarbeiten.“ Deutschland dürfe aber nicht mehr andere Völker oder den Frieden der Welt politisch oder militärisch bedrohen.„Es gibt keine deutsche Armee oder Luftwaffe. Die Sicherheit Deutschlands wird am be- sten durch eine eng zusammengeschlossene Gemeinschaft der Völker Westeuropas ge- währt.“ Berlin, das die Sympathie der freien Völker der Welt besitze, werde auch künf⸗ tig vom amerikanischen Volk unterstützt werden. Amerika werde alle Maßnahrnen fördern, durch die Berlin der Bevölkerung der Bundesrepublik naher gebracht werden könne, Man sei in Amerika erschrocken ge- Wesen über die neuen Störungsversuche der Sowjets im Interzonenverkehr.„Ich will hier keine Drohung aussprechen, welche be- sonderen Maßnahmen die Hohe Kommissio in Zusammenarbeit mit der Bundesrepu! blik anwenden wird, wenn die Lage Wei⸗ terhin so bleibt. Das einzige, Was ich hin- zufügen möchte, ist, daß diese Beläs ti gungen ebenso erfolglos sein werden wie die vorhergegange- nen. Zur Entwicklung der Saar frage sagte MecCloy„einerlei wie die Lösung aussehen mag, sie darf dem großen Ziel der Teil- nahme Deutschlands an der Organisation Westeuropas nicht im Wege stehen.“ Die zahllosen Fragen in den USA, sagte Mecloy, habe er damit beantwortet, daß seiner Ansicht nach das Gesamtbild in der Bundesrepublik eher positiv als ne- gativ sei. Er habe darauf hingewiesen, daß man im öffentlichen Leben Deutsch- lands hervorragende Männer finden kann, die es mit der Freiheit ehrlich meinen, daß viele fortschrittliche Gesetze verabschiedet worden seien und die deutschen Zeitungen immer mehr dazu neigten, dem Volk Tat- sachen zu berichten. „Ich habe erklärt, daß es meine Ueber- zeugung sei, daß die Mehrheit der Deut- schen den Frieden wünscht und eine Remilitarisierung bedauern würde, daß sie an die Einheit Westeuropas glauben und daß sie in diesem Westeuropa eine verantwortliche Rolle zu spielen gewillt sind.“ In den kommenden Monaten müßten sich das deutsche Volk, seine führenden Männer und seine Völker vertretungen mit den Fr a- gen der Arbeitslosigkeit, der Flüchtlinge und der Jugend befassen.„Das sind heute die Kardinalsprobleme.“ Er gebe zu, betonte der Hohe Kommissar, daß zum Beispiel die Arbeitslosigkeit nicht ausschließlich ein deutsches Problem sei, da es— wenn nicht noch aus anderen Gründen— zumindest durch den Zustrom der Flüchtlinge„vor östlicher Gewaltherrschaft“ erheblich verschärft Werde. Bei der bisher gegebenen großen amerikanischen Hilfe sei es schwer vorstell- bar, was vernünftigerweise noch von den USA verlangt werden könne.“ Aber wenn von deutscher Seite alles daran gesetzt wird zu einer Lösung zu gelangen, sind wir be- stimmt bereit, unser Bestes beizutragen. Zur Frage der Kollektivschuld sagte MecCloy:„Niemand, am aller wenig- sten das amerikanische Volk, schiebt den Deutschen in ihrer Gesamtheit die Verant- wortung für Hitlers Verbrechen zu“. Gewisse Leute müßten aber aufhören, „nicht nur ihre eigene Schuld in Abrede zu stellen, sondern auch noch die Ver- antwortung für die Konsequenzen die- ser Schuld ausschließlich auf die Fehler anderer Nationen zurückzuführen. Wenn sich in letzter Zeit in Deutschland die Tendenz gezeigt habe, von einer Ab- lehnung der KFollektivschuld mit einem Sprung zu der Behauptung zu kommen, daß andere Völker und Länder für Deutsch- lands Nachkriegsschwierigkeiten verant- Wortlich seien, so richteten solche Aussagen unermeßlichen Schaden an und würfen Deutschlands Sache zurück. Der Landeskommissar für Württemberg Baden, Generalmajor Charles P. Gross, begrüßte den Hohen Kommissar und ging in seiner Rede auf die historische Entwick- lung des demokratischen Staatsgedankens in den Vereinigten Staaten ein, sprach von dem mutigen demokratischen Geist der Männer des Bundestages, hergisch- badischen Demokraten, stark genug zu sein, um eine Kritik ertragen zu können. Er spielte dabei offensichtlich auf die schwebenden Auseinandersetzungen zwi- schen ihm und dem Minister präsidenten an. Ministerpräsident Dr. Reinhold Majer dankte zunächst der amerikanischen Nation für die dem deutschen Volk erwiesene Hilfe, die nicht nutzlos vertan worden sei. Das deutsche Volk habe mit beinahe fana- tischem Arbeitswillen das Letzte aus seinen materiellen Möglichkeiten herausgeholt und werde das auch weiterhin tun. Im Rahmen seiner Ausführungen spielte auch Minister- präsident Dr. Maier auf seine Auseinander- setzung mit Landeskommissar Gross an und bat Mr. Me Cloy, die Deutschen vor allem den Weg zur politischen Demokratie auf ihre Art gehen zu lassen, denn unsere Demokratie sei boden ständig und weät entfernt von der Demokratie des Asphalts der Groß- städte. Das Wort„Umerziehung“ habe nach dem Erlebnis mit den National- Sozialisten in unseren Ohren einen fatalen Klang. Nicht der in die Opposition gehende Poli- tiker habe in Württemberg-Baden Aussicht auf Anerkennung, sondern nur der, der in der Verwaltung seine Pflicht bei aller Kri- tik erfülle. Das württembergisch- badische Volk lehne die Schau- spiele der parlamentarischen Bühne a b. Es sehne sich nach demokra- tischer Ordnung, arbeite, aber wolle keinen Streit um des Streites willen. Es gelte, alle Kräfte zusammenzufassen, um der hilf- reichen Regierung der USA weniger Sorge zu bereiten. Helgoland-Zwischenfall wird untersucht Cuxhaven.(dpa) Der britische Staats- anwalt in Cuxhaven untersucht gegenwärtig den Zwischenfall im Hafen von Helgoland, von einem viermotorigen Bomber bisher unbekannter Nationalität mit Bordwaffen beschossen wurden. Meloy stellt sich hinter General Gross Erklärung des Hohen Kommissars zur deutsch- amerikanischen Kontroverse Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Zum Beginn seiner Presse- konferenz, an der über 100 in- und aus- Iändische Journalisten teilnahmen, gab Mr. Mecloy eine Erklärung zu der Kontraverse Dr. Maier— Gross ab. Sie hat folgenden Wortlaut: „Ich bin über Ministerpräsident Dr. Maiers Angriff auf den Landeskommissar Charles P. Gross empört. Ieh glaube, er hat einen schweren Fehler gemacht und ich bin befriedigt, daß General Gross sich durchaus im Rahmen seiner Befugnisse hielt. Seine Handlungsweise findet meine volle Unter- stützung. Der öffentliche Angriff des Mini- sterpräsidenten gegen meine Vollmacht, wie sie durch den Landeskommissar ausgeführt wurde, ist weder im Interesse seiner Re- gierung noch seines Volkes. Ich bin aufs äußerste an der offenen deutschen Reaktion aus diesen Vorfall interessiert und beabsichtige, mir das letzte Urteil vorzubehalten. Ich kann nicht stark genug das Recht der Presse auf Freiheit und das Prinzip hervorheben, daß Beamte im öffentlichen Dienst ihre Verantwortlich- keiten im hellen Licht der öffentlichen Dis- kussion auszuüben haben. Jeder Ge- danke einer Unterdrückung ist un tragbar und ieh spreche der deutschen Presse meine An- Um die Souveränität an der Saar Heute Beginn der französisch-saarländischen Verhandlungen Saarbrücken.(dpa) Die saarländische Delegation für die Verhandlungen mit Frankreich ist am Montag nach Paris abge- reist. Die Verhandlungen werden heute be- ginnen. Der Delegation gehören außer den Ministern der Saarregierung die Vorsitzen- den der Landtagsfraktionen der Christli- chen Volkspartei, der Sozialdemokratischen Partei und der Demokratischen Partei des Saarlandes sowie Vertreter der Handels- kammern, der Landwirtschaftskammer, der Handwerkskammer und der Gewerkschaft an. Auch der chemalige kommunistische Landtagsabgeordnete Hoppe reiste mit. Der saarländische Ministerpräsident Jo- hannes Hoffmann sieht die Vorausset- zung für einen Erfolg der bevorstehenden Verhandlungen darin, daß das Klima nicht gestört wird. Hoffmann sagte am Sonntag auf einer Kundgebung der Christlichen Volkspartei, in den letzten Wochen seien Störungen genug aufgeflammt und zwar auch von der Seite, von der die Saarländer sie als deutsch geborene und christliche Menschen am wenigsten erwartet hätten. Er sei sich darüber klar, daß es bei den Verhandlungen über einzelne Fragen Mei- nungsverschiedenheiten geben werde. Das Vertrauen zu den maßgebenden Männern Frankreichs gebe jedoch die Gewähr dafür. daß zwischen beiden Ländern ein dauer- haftes Verhältnis auf der Grundlage abso- luter Gegenseitigkeit zustande komme. Da der französische Außenminister Schuman durch Krankheit verhindert ist, wird der amtierende französische Außen- minister Pierre Schneiter, der sonst das Gesundheitsministerium versieht, auf französischer Seite an den Verhandlungen beteiligt sein. Wie schon früher bekanntgegeben wurde, sollen in Paris vier Konventionen ausge- handelt werden. Eine betrifft die Einglie- derung der Saareisenbahnen in das franzö- sische Eisenbahnnetz, die zweite die Stel- lung des französischen Hohen Kommissars und der Saarregierung im Rahmen einer Neuregelung der Souveränitätsfrage, die dritte die französisch- saarländischen Auf- enthaltsbedingungen und die vierte Eigen- tumsfragen an den Bergwerken. Queuille wird französischer Innenminister Paris.(dpa-REUTER) Die Fraktion der französischen Radikalsozialisten ermächtigte am Montag den früheren Ministerpräsiden- ten Henri Queuille den ihm von Minister- präsident Bidault angebotenen Posten des Innenministers anzunehmen. Damit wäre die größte Klippe bei der französischen Ka- binettsbildung überwunden. er kennung dafür aus, dab sie Tatsachen verlangt und die Be- strafung der Schuldigen for- dert. Bestechung ist schlimm genug. Noch schlimmer aber ist jedweder Vorschlag eines Versuches, die Nachrichten und die Begleitumstände unterdrücken zu wollen.“ Zu der Redewendung des Ministerpräsi- denten, wir seien der Umerziehungsschule entwachsen, sagte MecCloy, er glaube, der Mensch könne in allen Lebensaltern von der Geburt bis zum Tode weiter zur Schule gehen und lernen. Sollte durch das Infor- mationsverbot des Generalstaatanwaltes ein deutsches Gesetz verletzt worden sein, er- klärte der Hohe Kommissar, so seien auf deutscher Seite die Mittel vorhanden, um dagegen anzugehen. Die amerikanische Hohe Kommission sei augenblicklich dabei, das Tatsachenmaterial in diesem Fall zusam- menzustellen. Vorher möchte er keine end- gültige Stellungnahme dazu abgeben. Im weiteren Verlauf der Pressekonferenz warnte MecCloy vor IIlusionen, als ob im Ausland eine Flut von Kapital darauf warte, nach Deutschland hineingelassen zu werden. Er hoffe, daß seine diesbezüglichen Vorschläge in Washington günstige Auf- nahme finden würden. Im übrigen werde die alliierte Hohe Kommission alle Maß- nahmen der Bundesregierung zur Lösung der Arbeitslosenfrage wärmstens unterstüt- zen. Zu den Aeußerungen Dr. Adenauers bezüglich einer etwaigen Abände- rung des Besatzungstatutes er- klärte der Hohe Kommissar, er beabsichtige im Augenblick nichts derartiges. Ueber die Meldung, die deutsche Stahlquote habe die ihr zugebilligte Höchstgrenze von 11.7 Mil- lionen erreicht zeigte sich MecCloy über- rascht, da diese Meldung sich nicht mit dem ihm vorliegenden Tatsachenmaterial decke. Blücher in USA New Vork(UP). Vizekanzler Blücher traf am Montagnachmittag mit dem Flug- zeug in New Fork ein. In einer kurzen Pressekonferenz hob der Vizekanzler erneut hervor, daß seinem Besuch keine poli- tische Mission“ unterliege. Sein Aufenthalt in den Vereinigten Staaten verfolge drei Ziele: 1. Besprechungen mit der westdeutschen ECA-Mission in Washington; 2. Besprechungen mit dem Marschall- Plan- Administrator Paul Hoffman über eine Steigerung des deutschen Exports nach den USA und anderen Dollar-Gebieten; 3. Verhandlungen mit einer Reihe von amerikanischen Beamten und Geschäfts- leuten hinsichtlich einer Beschleunigung des deutschen Export- Programmes. In amerikanischen Kreisen aufgestellte Vermutungen über Vorbereitungen von An- leihen als einen Zweck seines Besuches, wies Blücher mit dem Bemerken zurück: „Die deutschen Geschäftsleute und die Re- gierung sind sich vollkommen darüber klar, daß sie nicht mit Anleihen rech- nen können, solange noch alte private Schulden zu bereinigen sind.“ Vizekanzler Franz Blücher ist inzwischen in Washington eingetroffen. Schumacher nimmt Stellung Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Am Montagabend veröffentliche Dr. Sehumacher, der Vorsitzende der SPD, in Bonn eine Stel- lungnahme zur Rede des amerikanischen Hohen Kommissars MeCloy in Stuttgart. Schumacher erklärte, er wolle nicht hoffen, daß im Hintergrund der Rede des amerika- nischen Hohen Kommissars die Absicht stehe, den deutschen Einfluß auf die Probleme des eigenen Landes zu schmälern oder auszu- schalten. Die SPD habe sich das Recht der Kritik an den Alliierten nie nehmen lassen, sie sei heute aber dagegen, daß man für das Versagen der Bundesregierung die Alliierten haftbar mache. Schumacher bezeichnete es als erklärlich, daß die Amerikaner über die Bundesregierung„erzürnt“ seien, die in ihren Worten„von internationalem Willen triefel, ihr eigenes Versagen aber vor ihren Anhängern durch Attacken gegen die Alli- ierten decke. Die Amerikaner sollten jedoch nicht vergessen, daß die Kreise, die jetzt die Alliierten kritisierten, von ihnen gegen die SPD und gegen die Arbeiterbewegung begünstigt worden seien. Alliierte Vorbehalte zum Beamten- gesetzvorschlag Frankfurt.(dpa) Alliierte Sachverstän- dige gaben der Befürchtung Ausdruck, daß das von der Bundesregierung ausgearbeitete Beamtengesetz in seiner praktischen Aus- legung dem Reichsbeamtengesetz von 1937 sehr ähnlich sein werde. Die drei westlichen Besatzungsmächte seien aber einmütig der Ansicht, daß das künftige deutsche Beam- tengesetz den Prinzipien der Demokratie und damit dem Militärregierungsgesetz 15 zumindest generell entsprechen müsse. Es sei falsch, nur von einem Uebergangsgesetz zu sprechen, da gegenwärtig noch nicht ab⸗ zusehen sei, wie lange dieses Gesetz gültig sein werde. Die Sachverständigen unterstrichen, daß das Problem auf alliierter Seite eingehend studiert werde. Die alliierte Hohe Kommis- sion werde nach Verabschiedung des Geset- zes offiziell zu diesem Problem Stellung nehmen. Der Bundestag solle jedoch grund- sätzlich seine Entscheidung über das Be- Amtengesetz nicht als eine Partei- angelegenheit, sondern als ein Sinn- bild des demokratischen Denkens be- trachten. „Ernährungshilfe für Ostdeutschland“ verboten Braunschweig.(UP) Der Landesvorstand der SED Thüringen sowie der thüringische Innenminister Gebhard(SED) gaben be- kannt, daß mit sofortiger Wirkung die Ein- fuhr von Lebensmittelpaketen der west- deutschen Ernshrungshilfe für Ostdeutsch- land“ nach Thüringen verboten sei In der Erklärung heißt es, diese Paketaktion sei bewußt aufgezogen worden, um die ost- zonale Wirtschaft zu stören und die Arbeits- disziplin in der Ostzone zu untergraben. 400 000 Bergarbeiter streiken Präsident Truman nimmt Zuflucht zum Anti-Streik-Gesetz Pittsburgh.(UP) Ueber 400 000 amerika- nische Bergarbeiter sind Montag, wie ange- kündigt, in den Streik getreten. Die Berg- arbeiter protestieren mit ihrem Streik ge- gen die Haltung der Eigentümer der Braun- kohlengrubhen und haben die Drohung der eventuellen Anwendung des Taft-Hartley- Gesetzes einfach ignoriert. Präsident Tru- man entschloß sich daraufhin, von dem Taft- Hartley-Gesetzæ Gebrauch zu machen und damit das oberste Bundesgericht zu veran- lassen, eine einstweilige Verfügung gegen die 400 000 streikenden Bergarbeiter zu er- lassen auf Grund der sie zunächst für 80 Tage die Arbeit wieder aufnehmen müssen. Präsident Truman entschloß sich zu diesem Schritt. nachdem es klar geworden war. daß die 400 000 Bergarbeiter die Arbeit ganz niederlegen würden. Seit dem 5. Dezember vorigen Jahres hatten sie nur an drei Ta- gen der Woche gearbeitet. Truman hat einen dreiköpfigen Unter- suchungsausschuß ernannt, der ihm inner- halb einer Woche berichten soll, ob ein na- tionaler Notstand besteht. Der Präsident kann den Generalstaatsanwalt dann beauf- tragen eine Anweisung des obersten Bun- desgerichts zu erwirken, daß die Berg- arbeiter die Arbeit für 80 Tage wieder auf- nehmen müssen. Truman wurde davon unterrichtet, daß der vorhandene Kohlenvorrat der USA nur 15 Tage reichen wird Auf Grund dieser Kohlenvorratslage haben bereits sieben große amerikanische Stahlwerke damit be- gonnen, ihre Arbeiten einzuschränken und Hochöfen außer Betrieb zu setzen. 1 Dee „2 „ „ E FFF einem stattlichen Seite 2 MORGEN Dienstag, 7. Februar 1950/ Nr 1 N Kommentar 3 e Dienstag, 7. Februar 1950 Die Lücke in den Gemeinde- tinanzen Gegen Ende des Rechnungsjahres begeg- net man in allen Gemeindeverwaltungen Sorgenschweren Gesichtern. Rechtzeitig vor Beginn des neuen Rechnungsjahres soll ein ausgeglichener Haushaltsplan vorgelegt Werden wie das Gesetz es befiehlt. Aber das Gesetz hat leicht zu befehlen, in der Praxis schlagen sich die Verantwortlichen Mit fast unlösbaren Aufgaben herum. Wie- deraufbau, Instandsetzung und Erneuerung Verlangen gewaltige Summen, die nicht vor- Handen sind. In allen Sparten müssen die Mittel sparsam eingeteilt werden, um kein Gebiet der gemeindlichen Verwaltung und Wirtschaft zu vernachlässigen, um die ge- setzlich festgelegten Aufgaben und recht- lichen Verpflichtungen zu erfüllen und auf den Gebieten der Fürsorge, des Gesundheits- Wesens und der Kulturpflege den Mindest- Anforderungen zu genügen. Es ist bitter, sich auf Mindestmaße einlassen zu müssen, Wenn die Aufgaben, die dieser Krieg uns Hinterlieg, riesengroß dastehen. Die steigende Tendenz aller Ausgaben ist in den letzten Monaten oft betont wor- den. Wenn es sich dabei um willkürliche Steigerungen handelte, wäre es nicht wei- ter schlimm, dagegen könnte etwas unter- nommen werden. Der Fortfall der sechspro- Zenitigen Gehaltskürzung, die Erhöhung der Angestellten- und Beamtenbezüge in den Unteren Gruppen, der zunehmende Versor- gungsaufwand sind aus der Natur der Um- stände zwangsläufig sich ergebende Fak- toren, auf die die Gemeinden keinen Ein- fluß haben. Leider zeigen die Steuerein- nahmen der Gemeinden nicht die gleiche steigende Tendenz. Die schwer zerstörten Städte sind mit Rücksicht darauf, daß ihre Grundsteuereinnahmen sich verringert haben, während gerade sie Aufgaben uner- hörten Ausmaßes bewältigen müßten, wenn sie nur könnten, in eine schwierige Situa- tion gekommen. Die Neubautätigkeit wird nach der kürzlich erfolgten Befreiung von der Grundsteuer den Gemeinden keine direkten Einnahmen bringen. Die Aus- Sleichszuweisungen bleiben erfahrungsge- mäß um die Hälfte des Fehlbetrags zurück. Mit diesen Jahr für Jahr fehlenden Millio- nen wäre manchem Uebelstand abzuhelfen. Wie werden sich diese Ausgleichszuweisun- gen überhaupt entwickeln? Die Stadt be- Findet sich dabei in der Rolle eines infolge besonderer Leistungsfähigkeit aut verdie- nenden Privatmannes, den es auf die Dauer Argern muß, wenn er mehr Steuern zahlen Soll als ihm Einnahmen verbleiben. Noch ist nicht zu übersehen, welche Rückwirkun⸗ Sen der Finanzausgleich 2 wi S Shen dem Bund und den Ländern Auf die Gemeinden haben wird. Es gibt Stimmen, die davon sprechen, daß sich der Bund und die Länder auf Kosten der Gemeinden geeinigt hätten. Wenn man bedenkt, daß die Gemeinden zuerst in das totale Chaos von 1945 Ordnung brachten, Wäre es ein schreiendes Unrecht. sie zu Kostgängern bei ihren Ländern und dem Bund zu erniedrigen. Eine unerträgliche Situation würde aber auch entstehen, wenn Staatssteueraufkommen der gewerblichen Wirtschaft einer Stadt auf die Dauer eine durch Kriegsein wirkungen bedingte verringerte Steuereinnahme für die eigenen Bedürfnisse gegenüberstehen bliebe. Das paßte zwar durchaus zu dem Bilde der rauhen Besteuerungsmaßnahmen Unserer Tage, müßte aber recht bald zu. Spannungen führen, die einer Gesundung der ohnehin unter Ueberanstrengung keuchenden Einrichtungen hinderlich wäre. Dr. F. W. K. Heimkehrertransporte aus CSR Hannover,(dpa) Insgesamt 600 Heim- Kehrer sind bisher aus den Uran-Bergwer- ken in Joachimsthal(Tschechoslowakei) im britischen Besatzungsgebiet eingetroffen, teilte die Kriegsgefangenenhilfe der Sp am Samstag mit. 250 ehemalige Kriegsge- kangene kamen am Samstag im Lager Friedland an. Die Heimkehrer berichteten, das Lager Joachimsthal sei aufgelöst worden. Als sie entlassen wurden, seien noch 1700 Mann im Lager gewesen. Ihre Entlassung hätten sie durch einen dreitägigen Hungerstreik er- zwungen. 8 Im Durchgangslager Ulm trafen am Freitag 71 Heimkehrer aus Joachimsthal ein. Für ihre zweijährige Arbeit in den Urangruben erhielten sie Beträge zwischen 2000 und 3000 Ostmark. Wieder Prügelszenen um Remer Wolfsburg.(dpa) Bei einer Kundgebung er Sozialistischen Reichspartei(SRP) in Wolfsburg kam es am Sonntag zu einer großen Schlägerei, als Demonstranten ver- suchten, die Redner durch Pfiffe und Zwi- schenrufe am Reden zu hindern. Der Tu- mult endete damit, daß die Anhänger der SRP, unter ihnen der frühere„General- major“ Remer, unterstützt durch die Po- lizei, die Ruhestörer aus dem Saal prügel- ten. Mehrere Personen wurden verletzt. In seinem Referat nannte Remer an- schließend die Verurteilung des früheren Seneralfeldmarschalls von Manstein zu 18 Jahren Gefängnis einen Faustschlag ins das Gesicht des deutschen Soldaten. Hoffentlich werde kein Deutscher jemals die Waffe für eine fremde Macht wieder in die Hand neh- men. Zu den Ereignissen am 20. Juli 1944 sagte Remer, daß er das Verdienst für sich beanspruchen könne, durch sein Verhalten einen Bürgerkrieg und Blutvergießen ver- Hindert zu haben. (Wie viel Blut— deutsches und anderes Blut— nach dem 20. Juli 1944 noch ver- gossen wurde, scheint dieser sogenannte „General“ gerne zu vergessen. Die Red.) Rechnet Adenauer mit dem Abzug der Besatzungsmächte? Die politische Strategie des Kanzlers und die Rolle der„Bruderschaft“/„Ein Talleyrand, wenn er lange genug lebt“ In Deutschland, wo man die heutigen Politiker nicht selten mit mißtrauischer Ge- ringschätzung betrachtet. wird man dar- über erstaunt sein, daß die einflußreichsten Staatsmänner und Journalisten der west- lichen Welt den deutschen Bundeskanzler Dr. Adenauer für einen zumindest eben- bürtigen Partner halten— einen„unge- Wöhnlich schlauen und weitblickenden Mann, der sich zu einem zweiten Tal- leyrand entwickeln mag, wenn man ihn lang genug leben läßt“,—, wie sich der kührende Journalist Amerikas. Walter Lipp- mann, ausdrückte. Der Grund für die Einschätzung Adenauers auf seiten der Deutschen und des Auslandes beruht höchst wahrscheinlich auf der Tatsache, daß man im Auslande bereits erkannt hat, daß der Bundeskanzler ein Meister politischer Taktik ist: Er kann reden, ohne etwas zu unterschiedliche sagen; er kann beredt schweigen und schweigend bereden; er weiß, wann zu han- deln und wann zu verhandeln— Wenn wir im Folgenden ein oder zwei in Deutschland (und Europa) bisher noch nicht öffentlich diskutierte Maßnahmen Adenauers bekannt- geben, so maßen wir uns damit nicht an, die groze strategische Linie der deutschen Politik des Bundes- kanzlers gefunden zu haben. Wir möch- ten lediglich auf die ungewöhnlichen, manchmal vielleicht gefährlichen politischen Talente Adenauers hinweisen und es den Lesern überlassen, sich aus den Mosaikstel- nen selber ein Bild der Fersönlichkeit des Bundeskanzlers zu machen— und seiner Pläne. Es ist zum Beispiel in Deutschland nicht bekannt geworden, daß Adenauer in krassem Gegensatz zu vielen seiner passio- nierten Erklärungen gegen eine Reimnilita- risierung Westdeutschlands— seit einiger Zeit von einer Gruppe von 18 deutschen ehemaligen Generalen und Generalstabs- offizieren beraten wird, die unter dem Na- men„Die Bruderschaft“ von dem ehemaligen Generalleutnant Kurt von Manteuffel geführt wird. Der Chef des europäischen Büros der„New Vork Times“, Drew Middleton, berichtete über eine Denkschrift, die die Bruderschaft“ für Adenauer ausgearbeitet hat. Danach soli bei den kommenden Besprechungen des Bun- deskanzlers mit den Hohen Kommissaren über die Rolle Westdeutschlands im Rah- men des Atlantikpakt- Verteidigungssystems Adenauer die Ausbildung und Ausrüstung von zwei deutschen Divisionen verlangen, und zwar soll die Infanterie- Division bis zum Juni 1950 marschbereit sein und die zweite, eine Panzer-Division, Von Heinz Liepman bis Ende 1951. Diese beiden deutschen Di- Visionen empfehlen die Generale der „Bruderschaft“ sollen als Bestandteil einer europäischen Armee aufgestellt wer- den; ein besonders geschickter Schachzug, da die Bereitstellung der zwei Divisionen unter alliiertem Oberkommando die West- mächte zur Verteidigung Westdeutschlands verpflichtet. Die Nachricht über die Verbindung Ade- nauers mit einer Gruppe deutscher Gene- rale löste heftige Erregung in den westli- chen Hauptstädten aus. Ist Adenauer die Marionette eines neuen deutschen General- stabs?“ fraget der„Washington Star“. Und Feldmarschall Montgomery, der Chef der europäischen Atlantikpakt-Ar- meen, glaube bereits, daß sein alter Wunschtraum in Erfüllung gehe: daß die Deutschen die Soldaten für die Verteidi- gung Europas stellen; die Amerikaner die Bewaffnung und Ausrüstung; und die Eng- länder den Oberbefehlshaber nämlich ihn, Montgomery. Erst nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, begann man Adenauers wirk- liche Motive zu durchschauen. Eine Auf- Stellung von zwei deutschen Divisionen Wo Westdeutschland 40 Divisionen bereit- stellen könnte— bedeutet weder eine Re- Militarisſerung der Bundesrepublik noch eine militärische Maßnahme gegenüber deri 120 marschbereiten motorisierten Divisio- nen Rußlands. Warum also riskiert Ade- nauer den bitteren Vorwurf seiner Lands- leute, daß er— entgegen ihrem Willen und seinen eigenen Versprechungen West- deutschland aufrüste? Die Antwort ist ein- fach: weil Adenauer als weitsich- tiger Mann mit dem Abzug aller Besatzungsmächte in den Jah- ren 1950/51 rechnet und mit zwei Divisionen westdeutscher Soldaten nicht zu befürchten braucht, daß die ostdeutsche Volkspolizei„Wahlen“ volksdemokratischer Art in Westdeutschland erzwingt. Aber Adenauer denkt viel weiter. Mit der Forderung nach den zwei deutschen Divisionen bringt er die Alliierten in eine schwierige Lage. So gern man zweifellos Montgomerys Wunschtraum realisieren und den Verteidigungswall des Atlantik- Pakts durch deutsche Soldaten festigen möchte— man zögert doch, gegen den Wil- len der Deutschen einen neuen deutschen Militarismus zu erwecken. Trotzdem könnte man Adenauers Forderung der zwei Divi- sionen nicht ablehnen, da die Existenz der östlichen Volkspolizei eine ständige Bedro- hung für die riesigen amerikanischen In- vestierungen bilden würde. Die Amerikaner wissen sehr wohl, dag — 50 pro- westlich die Politik der Bundes- republik und so pro- östlich die Staatsmänner der Deutschen Demokratischen Republik auch sein mögen— für die Deutschen eine Möglichkeit zur Vereinigung Deutschlands unendlich viel wichtiger ist als die Probleme ihrer ausländischen Freunde.— Die West- Alliierten haben zwei starke Trümpfe in der Hand: die Saar und die Marshall plan-Hilfe; die letztere kann aber kaum mehr unterbrochen werden, wenn die Ame- rikaner nicht alle ihre früheren Investie- rungen verlieren wollen. Wegen der Saar scheint es durchaus möglich, daß Adenauer und Schuman auf einer bisher noch nicht publizierten Basis zu einer Einigung kom- men. Wenn nach dem Abzug aller Besat- zungsmächte Adenauer alle wesentlichen Konzessionen, die die Westmächte machen Ostzonenpolizei- vom Westen her gesehen Eine Umfrage im Bundesgebiet Die Ostzonenpolizei spielt in den politi- schen Gesprächen, die sich mit der Zukunft Deutschlands befassen, eine wichtige Rolle. Sie ist, wieviel Uebertreibungen auch statt- kinden mögen, ein Machtfaktor, der in Westdeutschland kein Gegengewicht findet. Das„Institut für Demoskopie“ in Allensbach am Bodensee hat eine Um- frage unter 1000 Personen in den elf west- deutschen Ländern durchgeführt, die her- ausfinden sollte, wie diese Situation von einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe beurteilt wird. Die Frage:„Wo gibt es Ihrer Mei- nung nach mehr Polizei: in der Ostzone oder in den Westzonen?“ Sollte herausfinden, in welchem Umfang eine ausreichende Information über das Kräfteverhältnis vorliegt. Die Antworten ergaben folgendes Bild: In der Ostzone 70 v. H. i en e Beiderorts gleich viel 5 V. H. Kein Urteil 5. Betrachtet man nur die kleine Teil- gruppe der Befragten, die sich als„kommu- nistisch orientiert“ bezeichnen, so verändert sich die Tendenz: Kommunistisch orientiert: In der Ostzone„ 30 V. H. In den Westzonen Beiderorts gleich viel 55 v. H. Pein e. Kommunistische Orientierung führt also nicht zu der Behauptung, daß es in den Westzonen mehr Polizei gebe als in der Ost- Attlee und Churchill beten gemeinsam Englisches Schulbeispiel für praktische Demokratie in der Kirche London. Eigentlich wollte ich diese Woche nicht über den englischen Wahlkampf be- richten, obwohl alle Tageszeitungen voll da- mit sind, dem Volke die Vorzüge des eige- nen Partei- Programms und die Nachteile des gegnerischen auseinander zu setzen. Aber was sich vor einigen Tagen in„St. Paul's“, in der berühmten Kathedrale, dem Wahrzeichen Londons, abgespielt hat, ist so einzig dastehend und noch- nicht- dagewesen, daß ich mein Vorhaben aufgegeben habe; es War ein Lehrbeispiel für De- mokratie in der Praxis., Da knie ten die Führer aller drei Hauptparteien nebeneinander und beteten gemeinsam, Gott möge die Unterhauswahl so leiten, daß der englische König gerechte Gesetzgeber und treue Berater bekäme. In der ersten Reihe knieten Winston Churchill und Clemens Attlee, die amtie- renden Minister sowie die ehemaligen Mi- nister des konservativen Kriegskabinetts Waren vollzählig erschienen, und Clement Davies, der Führer der liberalen Partei, plauderte vor dem Gottesdienst mit dem Tory, Lord Wolton, während der Bischof von London predigte. Es war der erste derartige Gottesdienst, der in England abgehalten wurde, und es ist mehr als bezeichnend, daß dieser Wahl-Bitte-Dienst unter einer sozia- listischen Regierung stattgefunden hat. Wie unpersönlieh nimmt man doch in England den Streit der Parteien und den Kampf um die Stimmen der Wähler. Vor einigen Minuten noch hat ein kon- servativer Abgeordneter im Unterhaus den Kommunisten W. Gallacher einen Söld- ling Moskaus“ genannt, und schon stehen sich in der Bar von Westminster Churchill Von unserem Londoner PEMͤ-Berichterstatter) und derselbe Gallacher gegenüber und reden sieh mit„Winnie“(das ist Churchills Kosenamen) und„Willie“ an. Die heftig- sten Schmähungen in der Debatte und die gegenseitige Wertschätzung der Abgeord- neten im privaten Umgang miteinander schließen sich nicht aus. Was im klassischen englischen Sport, dem Boxkampf eine For- malität ist, daß sich nämlich die Gegner vor und nach dem Kampf die Hände schüt- teln— zum Zeichen, daß sie persönlich nichts gegeneinander haben—, ist im poli- tischen Leben des Staates Wirklichkeit. Diese feine Distanzierung von privater und prinzipieller Einstellung wird im Mo- ment auch in anderer Beziehung in Eng- land in der Oeffentlichkeit demonstriert. In fast allen Londoner Buchhandlungen sleht man seit einigen Tagen ein großes Bild des toten deutschen Generals Rom m e l. In einem Schaufenster ist man soweit gegan- gen, das Photo mit der Unterschrift„Rom- mel ist hier“ zu versehen. Es handelt sich um eine Biographie des englischen Offi- ziers, Desmond Loung, die den Gegner von Gestern feiert als wäre er ein sieg- reicher britischer Feldherr gewesen. Ob- Wohl der verstorbene Propagandaminister Goebbels die Verehrung der Engländer für Rommel während des Krieges bereits als eine willkommene Hilfe für die deutsche Sache gehalten hat, haben die Blätter aller Parteirichtungen Loungs Loblieb gepriesen. Nur ganz Wenige halten diese Zustimmung für ein recht einseitiges Portrait Rommels gefährlich, weil sie Mythen bilden hilft— hier und in Deutschland. Und in Anbe- tracht der Tatsache, daß die Aufhebung der deutschen Rationjerung in England 2u einer Wahlparole der Konservativen ge- macht worden ist, geht man wohl nicht Wollen wir das wieder haben? Das Auftauchen politischer Abenteurer bescherte uns aueh wieder Bilder wie dieses von einer Saalschlacht um„Generalmajor“ Remer. dpa-Bild kehl, einen Rückschlag auf die Ver- herrlichung Rommels zu erwarten. Die Fähigkeit der Engländer, den Gegner zu verherrlichen und Niederlagen mehr zu feiern als Siege, gehört gleichfalls zu den anderswo schwer verständlichen oder erklär- baren Eigenschaften. Der liberale„Nevys Chronicle“ findet trotz Wahlfieber Zeit und Raum, den zehnjährigen Gedenktag der Räumung Dünkirchens vorzuberei- ten. All die kleinen Boote, die die geschla- gene englische Armee nach England zurück- brachten, sollen, soweit sie noch existieren, Ende Mai denselben Weg segeln, Aber selbst in der Innenpolitik bewahrt man überall diesen Sinn für die Perspektiven. Der Dramatiker Priestley hat als erster Wahlredner im Radio für die Sozialisten gesprochen. Aber das hindert ihn nicht, in einem großen Inserat für einen Mann Partei zu ergreifen, der aus dieser selben „Labour“-Partei ausgeschlossen worden ist. „Helft K. Zilliacus seinen Unterhaussitz wiederzugewin nen, heißt die Ueberschrift dieses in vielen Zeitungen erscheinenden Inserats. Bernard Shaw steht an der ersten Stelle; sein Kollege Priestley folgt und die berühmte Schauspielerin Dame Sybil Thorndike schließt den Reigen. Sie alle sagen in eini- gen Sätzen, man solle Zilliacus, der wegen seiner prinzipiellen Gegnerschaft zur Außen- politik Bevins aus den Reihen seiner Partei ausgeschlossen wurde, wählen. Zilliacus galt eine Zeitlang als ein„fellow- traveller“ der Kommunisten, als ein sogenannter Sym- Pathisierender. Heute ist er gegen Moskau und für Tito; aber noch immer nicht in den Schoß seiner Partei wiederaufgenommen. Dennoch darf ein offizieller Parteiredner der „Westberlin wird sie aufklären“ Westmächte brauchen Pfingsten keine Panzer Berlin.(dpa) Amerikanische und priti- sche Beamte in Berlin glauben nicht, daß zum Pfingsttreffen der FDꝗ in Berlin Pan- zer zum Schutz Westberlins in den Straßen der Westsektoren auffahren sollten. Man Wolle die Entwicklung in Ruhe abwarten und nicht auf unkontrollierbare Gerüchte reagieren. Der SPD-Vorsitzende Dr. Schu- macher hatte am Sonntag Befürchtungen über einen kommunistischen Gewaltstreich bei dem geplanten Aufmarsch geäußert. Die amerikanischen und britischen Dienststellen in Berlin nehmen die Ankün- digung der kommunistisch geleiteten„Freien utschen Jugend“ der Sowjetzone, daß zu Pfingsten 500 000 Jugendliche aus der S80- Wietzone nach Berlin gebracht werden sol- len, mit Ruhe auf. Die alliierten sind der Ansicht, daß es in der Sowjetzone gar nicht zoviel Kommunisten gibt, außerdem ent- zünden auch Transportschwierigkeiten beim Transport so vieler Menschen auf dem eingleisigen Bahnsystem der Sowjetzone. Im übrigen werde man es aber begrüßen, wenn soviel junge Menschen wie möglich aus der Sowjetzone nach Berlin und damit guch in die Westsektoren kommen. Sie — können, erreicht hat, kann es kaum el Zweifel geben, daß der Bundeskanzler ved suchen wird, mit der Ost- Repuplh Zu siner Einigung zu kommen Auf gleicher Ebene kann er aber nur dem verhandeln, wenn er durch seine zwei Dh. sionen vor einer Ueberrumpelung— y b der Tschochoslowakei— geschützt ist. Gz. rade darum mag die Bewilligung der beide Dvisionen der Kern- und Ausgang der großen Strategie des deutschen Bundez. kanzlers sein. Alle die vielen anderes Probleme scheinen im Augenblick wenige wichtig zu sein.— N Der deutsche Talleyrand mag sein 90. fährliches Spiel gewinnen, wenn— Walter Lippmann's Worte zu wiederhole — er lang genug lebt. Copyright by„Morgen zone, aber mehr als die Hälfte diese Gruppe meint, daß es in beiden Zone gleich viel Polizeikräfte gäbe. Die nächste Frage„Glauben daß die Ostzonenpolizei Gefahr für Deutschland wurde wie folgt e 2 816 elne ist Nein Fein Urtel Gesamt 3 51 v. H. 26 v. H. 28 f Männlich. 54 v. H. 30 v. H. 16 f Weiblieg 50 V. H. 22 v. H. 28 fl Ein Viertel der Befragten hält also de Ostzonenpolizei für keine Gefahr. An die 51 v. V. der Befragten, die er. klärt hatten, ihrer Meinung nach sei de Ostzonenpolizei eine Gefahr, wurde eim“ weitere Frage gerichtet. Sie lautete:„Soll ten in Westdeutschland irgend. welche Schutzmaßnahmen er- griffen werden? Welche)“ . Gesamt: Ja, für Schutzmaßnahmen u Nein, Sache der Besatzungs- mächte) Nein, prinzipiell gegen Schutz- maßnahmen„„ 7 v. H. Upentsehle den Ostzonenpolizei keine Gefahr 26 U f. Kein rell 100 Männer waren entschiedener für Schutz.“ maßnahmen als Frauen(32 gegen 23 v. H) In den Meinungen der verschiedenen Altersgruppen fand sich kein wesentlich Unterschied, lediglich Befragte über 6 Jahre hielten sich eher zurück., Die jüngen Generation(unter 30 Jahren) spricht Sich zu 29 v. H. für, aber auch zu 12 v. H. gegen Schutzmaßnahmen aus. S Die Frage, welche Maßnahmen ergriff Werden sollten, wird in erster Linie g Forderungen nach Verstärkung der Wes deutschen Polizei beantwortet, und zWIt von 16 v. H. aller Befragten; weitere 7 v. H meinen, von deutscher Seite müsse eine militärische Sicherung erfolgen. 4 v. H geben ungenaue Antworten, d. B. sie sind sich über den Charakter der zu ergreifen den Schutzmaßnahmen nicht klar. „Nationalrat der Nationalen Front Berlin.(AWM-Eig.-Ber.) Am Preitag wurde in Berlin von einem Gremium au; verschiedenen Bevölkerungsschichten det Sowjetzone der„Nationalrat der Nationalen Front“ gegründet, der vorausichtlich in Kürze einen gesamtdeutschen nationalen Kongreß einberufen wird. Der National- rat besteht aus 65 Persönlichkeiten, an deren Spitze der sowietzonale Minister- präsident und dessen drei Stellvertreter stehen. Doch Protest-Sternfahrt nach Bonn! Frankfurt.(UP) Die Fachverbände des Verkehrsgewerbes haben beschlossen, die ursprünglich für den 19. Januar vorge- sehene Proteststernfahrt nach Bonn jet auszuführen. Wie der Geschäftsführer vom Fachverband Güterfern verkehr Hessen, Braun, sagte, werden heute in Frankfurt und Wiesbaden Organisationsversammlun- gell stattfinden, auf denen die Einzelheiten der Sternfahrt besprochen werden sollen, 33 Sozialisten für ihn die Stimme erheben, und der die sozialistische Politik befürwor⸗ tende„New Statesman“ druckt das Insert das übrigens mit dem Stand der Wetten fil Zilliacus schließt seine Chancen beim Buchmacher stehen 6:4. Obwohl er a Rivalen einen„Labour“ Kandidaten hat, könnten sich dann ein eigenes Bild von der Stimmung der Berliner Bevölkerung und den Lebensverhältnissen in Ost- und West berlin machen. Die Berliner würden ie über alles aufklären, was sie politisch un Wirtschaftlich interessieren sollte. Das Er- gebnis könne Westberlin in Ruhe erwarten, Wie das Organ der Ostzonen-LDP Ber- liner Montag“ schreibt, hat der Zentral- rat der FD an den westberliner Oberbür- germeister ein Schreiben gerichtet, in dem um die Ueberlassung des Olympiastadion gebeten wird. Denn nichts sei besser für ein solches Treffen geeignet, als die Riesen- anlage dieses Stadions. 85 Der erwähnte Brief an den„Oberbür⸗ germeister“ ist datiert vom 2. Februar un ist im Schöneberger Rathaus eingetroffen. Es ist kaum zu erwarten, daß eile schnelle Antwort erfolgen wird. Politische Kreise sind der Ansicht, dag Oberbürger⸗ meister Ernst Reuter nicht allein ent scheiden will. Nach Lage der Pinge jedoch ist kaum damit zu rechnen, daß dem Ex- suchen der kommunistischen Jugend. füt Demonstrationen in Westberlin das Ohm: pia- Stadion zu benutzen, stattgegeben will kaum ein danzler ver. Re pup 141 O m m eh. T nur dam wel Dy. 8— wie d tet iöt 0. der beide SSangspung len Bundeg. en anderen ick wenge ig sein gg. enn— un Wiederholen *„Morgen sehen Ute diese den Zone! ben Sit ei eighe nd ist“ in Fein Urtel H. 28 V f. H. 10 b. f. H. 28 u. H. At also de ahr. en, die er. ich sei die vurde eine ste:„Soll. ir gen.“ nen 2 2) Gesamt: 27 V. H. er- „ 6 3 7. H. II V. R. 25 U. H. 23 V. H. 100 kür Schutz. n 29 J f. schiedenen resentlicher über 65 Die jüngere pricht sich V. H. gegen n ergrlfte Linie 9 der west und zwat tere 7 v. H nüsse eine 4 U. sie sind ergreifen . Front m Freitag mium aug ten der Nationalen chtlich in nationalen National keiten, an Minister- vertreter Bonn? bände des lossen, die ar vorge- onn jelat ihrer vom Hessen, Frankfurt sammlun- nzelheiten jen sollen, eee, erheben, befürwor- a8 Inserat. Vetten fül cen beim er ab en hat, d von der un; und und West. irden sie tisch un Das Er- erwarten. DP Ber- Zentral- Oberbür⸗ „in dem astadions or kür ein Riesen- Oberbür⸗ ruar un getroffen. a eine Politische erbürger⸗ lein ent⸗ e jedoch dem Er- end. für 8 Olym: den Wird — Ar, 32 Dienstag, 7. Februar 1950 MORGEN 3 Seite 3 — „Morgen neues Programm“ Aus der— nicht immer guten— Kinderstube der deutschen Traumfabrik Von Curt Rieß (Fortsetzung) Albert Bassermann ließ sich überreden. Der einzige große Schauspieler, der sich überreden läßt, in einem der frühen Filme mitzutun, ist Albert Bassermann. Aber bis es 80 Weit ist, muß er erst die eigenen Zweifel besiegen. Zum Unterschied von sei- nen Kollegen läßt er sich vorführen, was er zur Probe gefilmt hat; es ist eine Szene aus„Othello“. Der Erfolg: Bassermann verläßt fluchtartig den Vorführungsraum, fest entschlossen, nie, nie wieder vor einer Kamera zu erscheinen. Der nächste Schauspieler von Ruf, wenn auch nicht von annähernd so großem Ruf wie Albert Bassermann, der sich mit dem Film beschäftigt, ist ein noch junger Cha- rakterdarsteller des Deutschen Theaters, paul Wegener. Uebrigens fordert ihn nie- mand auf. Er kommt von ganz allein. Er hat— 1911— etwas begriffen, was die Groben der Filmindustrie erst viele Jahre später begreifen werden; nämlich, daß man im Film„zaubern“ kann— zum Unter- schied von der Bühne. Auf der Bühne— um nur ein Beispiel zu nennen— kann ein Schauspieler nur einmal erscheinen. Er kann abtreten und die Maske wechseln, er kann wieder auftreten, in anderer Maske, aber er ist immer nur einmal da. Wegener erinnert sich an Studentenphotographien, auf denen der Photographierte zweimal er- scheint und sich selbst so gegenübersteht. Nun kommt er zu einer Filmgesellschaft und fragt, ob nicht der gleiche Trick auch in Filmen anwendbar sei? Der Produzent, ein gewisser Davidson, bejaht die Mög- lichkeit. Wegener will nämlich einen Film machen, in dem ein Student und sein Dop- pelgänger(beide von ihm selbst dargestellt) die Hauptrolle spielen; eine Art E. Th. Hoftmann- Geschichte, wo nicht alles mit rechten Dingen zugeht, wo Menschen plötz- lich verschwinden und plötzlich erscheinen. So entsteht„Der Stundent von Prag“, ein Werk, das mit viel Phantasie erdacht und ausgeführt ist, so entstehen später „Rübezahl“ und„Der Golem“. Es sind die ersten Versuche des deutschen Films, etwas Künstlerisches zu machen. Die anderen Produzenten wollen nur Geschäfte machen. Und warum sollten sie auch nicht? Sie haben sich da in eine Sache eingelassen, die reichlich problematisch aussah. Sie haben Geld in etwas gesteckt, was leicht schief gehen könnte. Sie kamen nicht als Filmproduzenten auf die Welt! Sie waren Kaufleute, sie hatten Geschäfte, sie fertig- ten Herrenanzüge und Damenkleider en gros an. Sie wußten kaum, wie Kunst geschrie- ben wird, geschweige denn, wie man Kunst macht. Aber sie hatten einen gewissen Mut und eine gute Nase. Das war nicht nur in Berlin so, das war uch in Paris so und in New Vork. wo die amerikanische Filmproduktion startete, um später der besseren Wetter verhältnisse wegen nach Kalifornien auszuwandern. Die Lasky und Zukor, die Goldwyn und Mayer und Lemmle und Fox konnten kaum rich- tig Englisch sprechen(diejenigen der ersten Filmgeneration, die heute noch leben, kön- nen es immer noch nicht). Sie machten in Konfektion oder in Pelzen und kamen zum Film, weil sie ein großes Geschäft witter⸗ ten. Und dann geschah etwas Seltsames: Viele von ihnen— nicht alle— entwickel- ten mehr Phantasie und Geschmack als die Theaterleute, die so lange auf sie und den Film heruntergesehen hatten. Diese Film- leute, die ein bißchen komisch, ein bißchen nouveaux riches waren, machten schöne und wirklich bedeutende Filme, hatten den 5 ihr Geld in Außenseiter zu inve- stieren. Der Mann mit dem Napoleon-Komplex In den Gründerjahren des deutschen Films gibt es einen Mann, der wie sie ohne jede Vorkenntnisse und Qualifikationen für den Film war, und der wie sie Außer- ordentliches leistete; in der Tat, es ist nicht übertrieben zu behaupten, daß Max David- son mehr für den deutschen Film getan hat als irgendeiner sonst; und wenig Dank da- kür erntete MARGUERITEN IM BLAUEN Er kam aus der Frankfurter Textil- branche, Er zog nach Berlin, weil die Groß- stadt und der Film ihn faszinierten. Er hatte schon vorher die Union-Gesellschaft mit 500 000 Mark gegründet, und eine Reihe von Filmtheatern gebaut, die er UT. nannte. 1917 verfügte er über 56 UT.-Theater in Deutschland. Davidson war klein, schlank, sehr ge- Pflegt, rauchte dicke Zigarren und hatte emen ausgesprochenen Napoleon-Komplex. Wenn er frühmorgens vor dem Haus vor- kuhr, in dem die Union- Gesellschaft ihre Büroräume hatte, mußte eine Fahne auf- Sezogen werden. Wenn er das Haus abends verließ, Wurde die Fahne eingeholt. Keine Wichtige Entscheidung durfte ohne ihn ge- fällt werden. Ueberall redete er mit und dazwischen. Kein Film durfte in seinen Theatern aufgeführt werden den er nicht vorher gesehen hatte. Da er ständig über- arbeitet war, kam es oft vor, daß er wäh- rend der Vorführung einschlief. Erst wenn die Lichter wieder angingen, konnte er sich ermuntern. Und trotzdem entschied er mit untrüglichem Instinkt, ob der verschlafene Film gut oder schlecht sei. Er irrte nie. Schon als Union-Gründungskapital von 500 000 Mark war für das Jahr 1910 gigan- tisch. Aber diese Summe war gering im Verhältnis zu den Summen, die er später investierte. Er war der erste, der davon überzeugt war, daß ein Film besser wurde, wenn er teurer wurde; und daß ein Film nur gut sein konnte, wenn er von guten Schauspielern gespielt, von guten Regisseu- ren inszeniert war. Davidson war ständig auf der Suche. Davidson entdeckte. Die erste Entdeckung war Asta Nielsen. Ein großer Stern geht auf Es spricht nicht gerade für unsere Zeit, die so brutal kurzlebig ist, daß man erklä- ren muß, wer Asta Nielsen war. Einmal, und das ist nicht vierzig Jahre her, war ihr Name in Berlin ebenso bekannt wie in Pe- king, in Kapstadt genau so beliebt wie in Wladiwostok, in Paris so vergöttert wie in Hongkong. Es gab Asta-Nielsen-Zigaretten und Asta-Nielsen-Hüte, Asta-Nielsen-Fe- boas und Asta-Nielsen-Korsetts. Und es gab natürlich in jeder Stadt ein Asta-Niel- sen-Theater. Sie kam aus Dänemark. Die Eltern wa- ren arm. und um ein bißchen zu mitverdie- nen, statierte sie als Kind in der Königli- chen Oper in Kopenhagen. Später war sie Verkäuferin in einem Milchgeschäft. Ne- benbei nahm sie Schauspielstunden. Denn sie Wollte zur Bühne. Sie ging zur Bühne, und sie hatte ge- wisse Erfolge. Aber es waren nicht die Tra- gödien, die sie spielte, es waren die Oper- etten, in denen sie nicht mitwirkte, die das Publikum anzogen. 1910 hatte Leo Falls „Dollarprinzessin“ einen so außerordentli- chen Erfolg, daß Asta Nielsen auf Monate hinaus arbeitslos wurde. Ein Schriftsteller schlug ihr vor, eines seiner Manuskripte zu verfilmen. Zuerst lachte sie, wie alle Schau- spieler der damaligen Zeit bei dem Gedan- gen zu filmen lachten. Aber dann, als die „Dollarprinzessin“ gar nicht von dem Spiel- plan des Neuen Theaters verschwinden wollte, überlegte sie sich das. Der Regisseur, Urban Gad, war auch mit von der Partie. Ein Kinobesitzer gab das nötige Geld, das ganze Geld, das er besaß. Der Film„Ab- gründe“ wurde im Hof eines Gefängnisses gedreht. Das war günstig wegen der Be- leuchtung. Aufgeweckte Jugend durch lebensnahen Unterricht Ein Fachlehrer über seine Erfahrungen mit der Tageszeitung in der Schule Ein Lehrer einer Fachschule hat in seiner Unterrichtspraxis gute Erfahrun- Sen mit unserer Zeitung gemacht. Seinen Ueberlegungen entnehmen wir Anre- gungen, die für Lehrer und Eltern von Interesse sein dürften. Die Ausführun- gen sind ein Diskussionsbeitrag zu dem immer wieder erörterten Thema: Die Tageszeitung in der Schule. Es ist jedermann klar, daß das Unter- richten mit dem Buch in der Hand viel ein- facher ist. Will ein Unterrichtender ohne Buch unterrichten, so muß er eine gute Ausbildung besitzen, eine eingehende Vor- bereitung auf das durchzunehmende Ge- biet hinter sich haben, eine vorbildliche Persönlichkeit sein und durch Wort und Darstellung auf die Schüler einzuwirken verstehen. Schöpft er seinen Lehrstoff noch dazu aus der unmittelbaren Gegenwart, so muß er auf allen Gebieten des täglichen Lebens up-to-date“ sein und noch dazu einen unabhängigen Standpunkt besitzen, der es ihm erlaubt, ohne eigene Stellung- nahme die Jugendlichen so an Probleme heranzuführen, daß sie sich einen eigenen Standpunkt bilden können. Die Jugend- lichen sollen also keinen Paragraphen mehr „Ochsen“ als unbedingt notwendig ist, sie sollen keine toten Buchstaben“ mehr vor- gesetzt bekommen, sondern unmittelbar durch einen verständigen Freund und Hel- fer an das Leben von heute herangeführt werden. Jeder Lehrer, der Verständnis da- für hat, daß die jungen Menschen ein biß- chen gefesselt werden wollen, wird es auch bei einem„trockenen Stoff“ verstehen, spannende Momente einzuschieben, so daß die Klasse als Gesamtpersönlichkeit und auch der einzelne Schüler interessiert dem Gang des Unterrichtes folgt. Eines der Mittel, den Jugendlichen in das tägliche Leben hineinzuführen, ist die gute Tages- zeitung. Selbstverständlich sollen in der Klasse sämtliche Schüler und der Lehrer das gleiche Exemplar vor sich haben. Es muß anfangs eine unabhängige Zeitung sein, damit eine einseitige Beeinflussung vermieden wird. Wie leicht es ist, die Ju- gend für extremistische Ziele zu begeistern, das haben nicht nur die Jahre der jüngsten Vergangenheit bewiesen, sondern das ist eine uralte Weisheit, die immer wieder in Vergessenheit gerät. Aus einer guten Tageszeitung läßt sich für viele Unterrichtsfächer etwas lernen. An der Spitze stehen Sozialkunde, Deutsch, Wirtschaftskunde und Erdkunde. Aber auch gerade für solche Fächer wie beispielsweise das kaufmännische Rechnen lassen sich wunderbare Aufgaben aus der Tageszeitung entnehmen. Unsere Zeit ist derart Verän- derungen ausgesetzt, daß sich ein Rechen- buch nicht lange halten kann. Warum soll man das Prozentrechnen aus Büchern ler- EIL D ROMAN VON HANNSULLRICEH VON BITISSTNG Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1949 41. Fortsetzung Er fand Christa Marita in ihrem Wohn- zimmer. Sie stand am Fenster und blickte hinter der sorgfältig zugezogenen Gardine auk die Straße hinab. Sie hatte Ungersbach nicht kommen hören und stieß einen Schrei aus, als er unerwartet hinter ihr stand. „Sie beobachten das Haus. Können Sie mir sagen, was es zu bedeuten hat?“ fragte sie leise, nachdem sie sich von ihrem Schreck erholt hatte. „Meine liebe Christa., erklärte der Purnalist lächelnd, es gibt anscheinend einen gewissen Mann, der nicht daran in- 8 ist, daß wir ein Rendezvous ha- A Die Tänzerin lachte leise. „Glauben Sie, daß wir Licht machen können? Die kleine Stehlampe dort! Wir stellen sie auf die Erde. Ich habe nicht ge- ahnt, daß Eifersucht so seltene Blüten trei- ben kann. Ich habe allerdings auch nicht 1 daß hier die Eifersucht im Spies Ungersbach schwieg. Im Augenblick hielt er es für ratsam, seiner eigenen Ansicht Zurückhaltung auf- zuerlegen. Er legte, nachdem Christa Marta due Lampe eingeschaltet hatte, die Vorhänge an den Fenstern sorgfältig zusammen. Es schien min nicht mehr möglich, daß ein Lächtschein auf die Straße fiel. „Nun bin ich neugierig, wie lange der Kerl dort auf der Straße stehen bleibt!“ Wieder lachte die Tänzerin leise. „Es kommt mir vor, als wären Sie und ich ein Liebespaar. Ist es nicht voller Ro- mantik? Der Geliebte kommt über den Bal- kon in die Wohnung der Angebeteten, und vor dem Haus steht ein Nebenbuhler mit bösen Gedanken.“ „Meine Liebe, meinte Ungersbach, „ich bringe wenig Veranlagung für diese Rolle mit. Dafür werden Sie ja auch wohl geeignetere Männer in dem Katalog Ihrer Freunde finden.“ Er ging von dem Fenster auf die Tänzerin zu.„Haben Sie die Etagen- tür abgeschlossen?“ „Bei den Erfahrungen, die Sie mir zu- trauen, dürfte ich es wohl kaum vergessen haben. Sie brauchen sich aber keine Sorgen zu machen! Ich habe nicht die Absicht, meine Verführungskünste an Ihnen auszu- probieren.“ 5 Ungersbach sah den unwilligen Zug um den Mund des Mädchens, und er lachte amü. siert:„Wie rücksichtsvoll Sie sind! Womit habe ich es verdient?“ 0 5 „Wer ist diese Frau“ fragte die Tänzerin plötzlich, und in der Art. wie diese Frage fiel, lag der leise Versuch einer Ablenkung. „Welche Frau?“ „Nun, dieses Mädchen, von dem Herr Hachenberg sprach. Oder möchten Sie es mir nicht sagen?“ Ungersbach wechselte den Platz. a Er saß nun neben der Tänzerin, die mit unter geschlagenen Beinen in einer Ecke der Couch hockte. Ihr langes blondes Haar flim- nen, zu denen zumeist ein„Schlüssel“ oder „Schlauch“ vorliegt, der Schülern und Lehrern mehr schadet als hilft. Wenn zum Beispiel ein Gremium neu gewählt wurde, so errechnet der Schüler mit großem In- teresse die prozentuale Vertretung der ein- zelnen Beteiligungen, Parteien, usw. Aus den Börsennotizen lassen sich fabelhafte Rechnungen erstellen. Selbsterfundene Zeichnungen beweisen das Mitleben und das Interesse der Schüler. Die anschaulich- sten Bilder werden im Klassenzimmer aus- gehängt. Aus der Rubrik„Sozialredaktion“ ergeben sich zwanglos Besprechungen und Diskussionen über Dinge, die jeden Haus- halt, jede Familie, jede Gemeinde und auch die Schule angehen. Einkommen, Ernährung, Bekleidung, Wohnung, Gesundheit, Kultur, Luxus und vieles andere mehr sind Ange- legenheiten, deren Zusammenhänge der junge Mensch kennenlernen muß und auch will, wenn man ihn auf dem rechten Weg dazu bringt. Aus den politischen Nachrich- ten und Kommentaren entnimmt man die Meldungen, die erlauben, in dem Gedächt- nis des Schülers aufzubauen, das Hand und Fuß hat. Ausgehend von Familie, Gemeinde, Land und Staat, kann man selbst zu Begrif- fen übergehen, die sich mit Nationen, Kon- tinenten und der Welt befassen. Landkar- ten sollen nicht nur während des Erdkun- deunterrichtes den Schülern vor Augen sein. Die erschreckende Unwissenheit un- serer Jugend muß mit fortschrittlichen Mit- teln überwunden werden. Schon heute it es kür einen jungen Menschen keine Ent- schuldigung mehr, wenn er nicht weiß, wie man und wo man eine Stadt auf der Land- karte sucht. Sobald ein Ort während einer Unterrichtsstunde genannt wird, soll dieser Ort auch auf der Karte gezeigt werden. Welche schöne Gelegenheiten bieten die ge- schichtlichen und sprachlichen Aufsätze in den Tageszeitungen für den Deutschunter- richt: Beschreibungen von Unfällen, Er- zählungen von Ereignissen und Gescheh- nissen in fernen Gegenden und im eigenen Land oder gar in der Heimatstadt! Sollen unsere Jugendlichen nicht bes- 8 er ihre Zeitungen dereinst lesen und stu- dieren als wir? Sollen auch Sie mit dem Studium der Todesanzeigen anfangen, da sie sich scheuen, mit dem ersten Blatt, der Politik zu beginnen, weil man in Deutsch- land wie anderswo häufig meint,„politisch Lied“ sei ein„garstig Lied“? Sollen unsere Jungen und Mädel die wirtschaftlichen Sei- ten der Tageszeitung überschlagen. weil sie sie überhaupt nicht verstehen können? Nein! Eines der Hauptziele der Methode, die das Zeitungsstudium in den Unterricht ver- legt, ist, dag die junge Generation nicht nur alles versteht und begreift, was in der Welt, in ihrer Welt, vorgeht. Unsere Jugend soll eine politische Jugend sein, das heißt eine politisch gut informierte Jugend, nicht aber eine parteipolitisch einseitg beeinflußte, ver- hetzte oder fanatisierte Jugend. Gerade für die Schüler, die zur Zeit auf einen Beruf im Wirtschaftsleben vorbereitet werden, soll alle Erziehung und Bildung darauf hinaus- laufen, daß sie dereinst das große Wort über ihre Lebensarbeit in goldenen Lettern schreiben können:„Mein Feld ist die Welt!“ H. Rebstohner Unser kleines Februar-Planetarium Am Rande der Zeit Nützlicher Die größte Geschäftsbücherfabrix im Bundesgebiet, eine Firma in Ründeroth (Oberbergischer Kreis), die bisher Lebens- mittelkarten druckte, stellt jetzt in größerem Umfang wieder Schulhefte her. Die Tages- leistung beträgt 100 000 Stück. Berliner Perspektive Unter dem Namen„Cowboy- Club! hat in Berlin ein Verein seine Lizenzierung bean- tragt, der sich die Pflege der Wildwest- romantik zur Aufgabe macht. Die Mitglie- der des„Cowboy- Clubs“ wollen sich im Lasso- und Messerwerfen und anderen Wild- westlichen Sportarten üben. Nachklang zum Oktoberfest Der Braumeister Kraus des staatlichen Hofbräuhauses in München ist im Zusam- menhang mit dem gegen das Hofbräuhaus schwebenden Verfahren auf eigenen Wunsch berurlaubt worden. Durch dieses Verfahren soll gerichtlich festgestellt werden, wer für die Ausgabe von Märzenbier mit einem zu geringen Stammwürzegehalt auf dem letzt- jährigen Oktoberfest verantwortlich ist, Das fliegende Beefsteak Einen ungewöhnlichen Lufttransport führten die Pan American World Airways dieser Tage aus. Die berühmtesten Holly- wooder Restaurants hatten einen Wettbe- werb veranstaltet, wer von ihnen die pi⸗ kanteste internationale Mahlzeit zusammen- stellen könne. Ein Mitbewerber forderte telegraphisch von einem weltbekannten Re- staurant, dessen Leckerbissen unerreicht sind, eine fertig gekochte und delikat ange- richtete Mahlzeit an. Sie bestand aus köst- lichen Sandwiches und einem Extra-Beef- steak mit diversen leckeren Gemüsen, In gefrorenem Zustand wurden die Genüsse in ein reguläres PAA-Flugzeug verladen und traten die lange Reise über den Ozean via New Vork und Hollywood an, um in völlig frischem Zustand in der Filmstadt einzutreffen. Das Himmelsgesicht im Spiegel der Sternkarte Wir haben uns bei unseren allmonat- lich an dieser Stelle erscheinenden„Spazier- gängen am Heimathimmel“ nicht nur vor- genommen, dem schon in der„Himmels- guckerei“ etwas Erfahreneren mit nütz- lichen Beobachtungshinweisen und gelegent- lichen„Vorankündigungen“ kommender Himmelsereignisse zur Hand zu gehen, son- dern wir sind vor allen Dingen auch be- müht, den„astronomischen ABC-Schützen“ in dem großen Himmelsbuch lesen zu las- sen und ihn in die Beobachtungskunst ein- zuführen. Zu seiner Orientierung auf den ersten Gehversuchen in der Wunderwelt der Sterne sind auch in erster Linie unsere dann und wann gebrachten Kreisrunden Himmelsskizzen gedacht, die unter Be- schränkung auf die größten und hellsten . duk bs 75 e . e Sterne stets einen vollständigen Ueberblick über die augenblicklich am Himmel stehen- den, hauptsächlichsten und volkstümlichsten Sternbilder geben und jeden auf die ein- fachste Weise auch davon unterrichten, welche Planeten oder Wandelsterne zur Zeit den Abendhimmel zieren, und wo man sie draußen zu suchen hat. Wer sich erst ein- mal in eine solche runde„Monatsstern- karte“, wie wir sie heute bringen, einge- lesen hat— und das ist viel rascher ge- merte auf der schwarzen Seide eines Kis- sens. „Eine Bekannte“, erklärte der Journalist, „ich lernte sie vor ungefähr einem Jahr auf einem Ball kennen. Ich traf sie bei der Premiere der Revue im Theater. Sie ist die Tochter eines Diplomaten, aber ihr Va- ter ist tot, und ihre Mutter heiratete Pro- fessor Csatow. Ich weiß nicht, ob Sie den Namen je gehört haben.“ „Gehen Sie bitte drüben zu dem Schrank!“ forderte Christa Marita Ungers- bach auf,„dort stehen eine Flasche Whisky und ein Syphon. Gläser finden Sie dort auch.“ „Ich trinke gern Whisky“, fuhr sie fort, „es ist ein erfrischendes Getränk. Mögen Sie dieses Mädchen?“ Ungersbach stellte das Gias mit einem Rück auf den kleinen Tisch vor der Couch. „Warum fragen Sie mich danach?“ „Ich meine nur so. Wie sieht sie aus? Ist sie hübsch?“ 5 „Sie ist nicht ganz so blond sie Sie.“ „Gefällt Ihnen blondes Haar?“ „Erwarten Sie jetzt ein Kompliment von mir?“ „Vielleicht!“ „Ich habe blondes Haar sehr gern“, er- klärte Ungersbach offen. Das Mädchen auf der Couch lächelte. „Ich habe mir überlegt, warum Sie nicht versucht haben, mit mir einen Flirt anzu- fangen. Es ist doch die Ansicht der Männer, daß die Mädchen von den Bühnen leichtes Blut in den Adern haben. Gelegenheit haben Sie doch zur Genüge gehabt.“ „Wäre Ihnen mit einem Flirt gedient?“ „Nein, ganz bestimmt nicht. Aber den, den ich will, werde ich nicht kriegen.“ „Aber warum denn nicht?“ Die Tänzerin schloß die Augne und legte den Kopf zurück.„Ich habe keinen Mut, es Ihnen zu sagen“, meinte sie nach einer Weile. „Was?“ verzweifelt. „Wissen Sie, was ich glaube?“ „Nun?“ „lch glaube kaum, daß es einen Men- bin ein uneheliches Kind.“ „Ich glaube kaum, daß es einen Men- schen geben könnte, der Ihnen deshalb böse wäre“, erwiderte Ungersbach.„Sie reden es sich ein. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Sorgen machen. Eines Tages wird sich das Rätsel lösen. Und Sie werden sehen, dann sind alle schweren Gedanken, die Sie jetzt belasten, verflogen.“ „Ungersbach“, wechselte Christa Marita das Thema,„warum haben Sie mich eigen-t lich damals nach den Margueriten im blauen Felde gefragt?“ Der Journalist sah erstaunt auf. „Das wissen Sie noch? Es interessierte mich, wer auf die Idee kam, dieses Wap- penzeichen auf die Bühne zu bringen. Es hat keinen besonderen Ruf, und in den letzten Tagen ist es sogar etwas anrüchig fragte Ungersbach ein wenig geworden. Es befindet sich in einem Haus „ in der Dahlienstraße“, ergänzte die Tänzerin, und dem Journalisten ver- schlug es dem Atem. „Wie sonderbar? Sie kennen das Haus?“ „Ja“, bestätigte Christa Marita.„ich kenne es. Ich war einmal dort. Sie dürfen nicht böse werden! Es war nicht so wie Sie glauben.“ Ungersbach goß einen kräftigen Schluck Whisky in sein Glas und trank es aus. Ohne Soda war die Angelegenheit etwas herbe, aber dies konnte er im Augenblick ganz gut gebrauchen. Er wußte nicht warum er sich darüber aufregte, zu wissen, daß die Tänzerin in dem Haus in der Dahlienstraße gewesen war, aber es ärgerte ihn mächtig. schehen als man zuerst denkt—, kann ihr gleichsam auf einen Blick entnehmen, Wie es zur àngegebenen Abendstunde draußen am wirklichen Himmel aussieht. Unsere heutige Karte beispielsweise spiegelt uns den Anblick des Heimathim- mels Mitte Februar 1950, wie er sich gegen 22 Uhr(für das Monatsende gegen 21 Uhr) dem Beschauer in unserer Gegend darbietet. Hart am Ostrand der Karte stehen die Pla- neten Mars und Saturn eingezeichnet. Das ist ein Zeichen dafür, dag man sie um die angegebene Zeit auch draußen unter freiem Himmel tief über dem südöstlichen Hori-⸗ zont zu suchen hat. Sie sind also im Auf- gehen begriffen. Ihre Sichtbarkeit wird im- mer günstiger. Beide sind, da sie nächsten Monat in Opposition zur Sonne kommen, als die herrschenden Planeten der kommen- den Zeit zu betrachten— Mars, dessen Hel- ligkeit(man achte auf sein auffallend rotes Licht) im Laufe der nächsten Wochen rapide an wächst und zur angegebenen Zeit genug Aufsehen erregen wird, und Saturn, der seine„rückläufige“ Bewegung im Sternbild des Löwen weiter fortsetzt Ferner ist unserer heutigen Karte noch zu entnehmen, daß sich auch am Fixstern- himmel in der Gruppierung der Stern- figuren allmählich eine große Aenderung vollzieht. Direkt über dem Horizont des Südens ist der Himmel merkwürdig„stern arm“ geworden. Fast leer ist die Gegend unterhalb des nur schwachleuchtenden Sternbildes„Wasserschlange. Nur der „Große Hund“, dessen Hauptstern der helle Sirius ist, bewacht den tiefen Süden, wän⸗ rend die anderen großen Wintersternbilder, allen voran der„Frostriese“ Orion, lang- sam das Feld nach Südwesten räumen, Sie versinken von Abend zu Abend ein wenig früher und zeigen uns damit den nun bald nahen jahreszeitlichen Umbruch an. Bald wird, im Gefolge der Planeten Mars und Saturn, das frühlingskündende Sternbild „Jungfrau“ hoch genug gestiegen sein, um seine Herrschaftsansprüche am Nachtfirma- ment geltend zu machen. Walter P. Schmalbach —. KKK h—— „Was wollten Sie denn dort? Hat er Sie Vielleicht auch zum Essen eingeladen? Es war wohl so seine Art, die Leute in sein Haus zu bringen.“ Das Mädchen auf der Couch lachte leise. „Ich kann mich ja eigentlich freuen, wenn Sie so böse darüber sind. Ich habe ja ein reines Gewissen. Sie müssen nicht anneh-⸗ men, ich wäre so schrecklich dumm., Sie wissen gar nicht, aus welchem Anlaß ich in das Haus in der Dahlienstraße gegangen vin. Ich versprach Ihnen eine Sensation Ind Sie benehmen sich wie ein großes Kind.“ Ungersbach saß still und steif auf sei- nem Platz in unmittelbarer Nähe des Mäd- chens und nur durch ein Kissen von der Tänzerin getrennt. Wieder sah er das Flak kern in ihren Augen. Und wieder verwirrte es ihn. Und diesmal um so angenehmer, weil um die leicht geöffneten Lippen ein Lächeln lag, dessen verschwiegene Ursache offensichtliche Ironie war, Es rief ein qua- lendes Gefühl der Unruhe in ihm Wach. Mehr noch. Es reizte ihn. Dieses Winzige Lächeln, dieser sinnliche Mund, dessen weiße Zähne hell und taufrisch unter dem Rot der Lippen schimmerten, zogen seine Sinne unwiderstehlich in Bann. Als wenn das Mädchen ahnte, wie 8s um den Mann in diesem Augenblick bestellt War, gab ihr Blick ihn unmittelbar frei. „Ich versprach Ihnen eine Sensation fuhr die Tänzerin fort, und es hatte den Anschein, als beabsichtigte sie, eine auf- ziehende Gefahr zu verscheuchen. D'Ar-⸗ gent bat mich eines Tages, mit ihm im Es- planade-Hotel zu essen, Ich zog sein Haus vor. Es gab etwas, das mich zwang dieses Haus kennenzulernen So ging ich hin Aber ich schwöre Ihnen, es war das einzige Mal, und ich hätte jenes Haus in der Dahlien straße nie vieder betreten. Ich wollte etwas Wissen.“ und Mitte Februar schon nach 19 Uhr aufgeht. Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 7. Februar 1950 Nr. Man weiß in New Vork daß in Mannheim noch 8000 menschenunwürdig wohnen Die in deutscher Sprache erscheinende New Lorker Staatszeitung“ griff im Ja- nuar das Elend der 8000 in Kellern und Bunkern hausenden Mannheimer auf. Die Zeitung zitiert ausführlich aus den Repor- tagen, die der„Mannheimer Morgen“ an- läglich der Hilfsaktion für unsere Alten in Bunkern und Kellern in den Wochen vor Weihnachten brachte und druckt auch ein Wesentliches Stück des Briefes ab, den W. J. A. Penningsdorf an Charles P. Gross, den Us- Kommissar von Württemberg Baden, schrieb, um gerade in seiner Eigen- schaft als amerikanischer Staatsbürger auf dalie trostlosen Verhältnisse aufmerksam zu machen, die auch durch die Inanspruch- nahme von Schulräumen nicht entscheidend Sebessert werden konnten. Verlag und Redaktion des„Mannheimer Morgen“ haben es für richtig gehalten, den deutsch- amerikanischen Kreisen, die die, New Vorker Staatszeitung“ lesen, die verzwei- lungsvolle Situation in Bunkern und Kel- lern zur Kenntnis zu bringen. Die amerika- mische Zeitung zieht aus den Zitaten die Schlußfolgerung, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:„Man sieht also, daß sich eine besondere Hilfsaktion für die Notleidenden der Stadt Mannheim als drin- gend erforderlich jedem Einsichtigen und Fiühlenden geradezu aufdrängt, und wir mochten uns dem Appell des„Morgen“ an- schließen, daß möglichst bald etwa in die- ser Richtung liegendes geschehen möge.“ Basar der Konkordienkirche 5 Schon lange bereitete sich der 3500 Seelen zählende Sprengel der Konkordien- kirche auf diesen Basar vor und dankens- Werter Weise überließ das Stadtschulamt die Schulräume für das vergangene Wochen- ende der Gemeinde, so daß man sich in der kurzen Zeitspanne von sechs Stunden auf die Ausgestaltung des in allen Teilen ge- lungenen Basars beschränken mußte. Mit Vereinten Kräften und einem Bienenfleiß aber wurde es geschafft. Ein Modell des neu geplanten Kirchen- baues— erfreulich einfach und doch ein- drucksvoll gehalten— nahm zunächst den Blick des Besuchers gefangen. Ansonsten wurde außerordentlich reges Interesse für die mannigfachen angebotenen praktischen Gegenstände, Losgewinne sowie Spielzeuge Aller Art nebst Kaffee- und Vesperstube und für die Jugend am Sonntag eingerich- tete Kinderkaffeestube mit Kasperle gezeigt. Der Mädchen- und Jungenkreis stellte sich freudig in den Dienst der Sache mit Lied- Vorträgen und netten Busch- Rezitationen. Auch Künstlerinnen fehlten nicht, und so erkreute die Konzertsängerin Eleonore Bahn- mayer(Sopran) mit einigen gediegenen Liedvorträgen, während Lene Kamuff (Knorzebachin) sich auch der guten Sache Armahm. Ein Sketsch„Mutters Wochenende“ rundete das Vortragsbild, so daß der frühere Seelsorger Bürck als Gast und Pfarrer Weigt als Verantwortlicher mit dem Resultat zufrieden sein konnten. Blick in den Vorort: Streifzug durch Wallstudt Viele Wallstadter haben einen großen Schmerz: die schlechte Verbindung zum Nationaltheater, genauer: die schlechte Möglichkeit der Rückfahrt nach dem Thea- ter, Gewiß, wer beim Fahrdienstleiter der OEG in Mannheim meldet, daß er mit dem letzten Zug 22.37 Uhr ab Mannheim zu- rückfahren will, kann damit rechnen, daß der Zug ganze fünf Minuten wartet, aber das genügt oft nicht.„Ich hab' schon von Mannheim nach Wallstadt laufen müssen, aber das tut man nur einmal!“ sagt eine junge Wallstadterin.„Ich will mir die Kuttel nicht abrenne, lieber geh' ich nicht ins Theater“, sagen andere und schlagen vor, daß wenigstens samstags und sonntags em Theater-Bus ab Friedrichsbrücke nach Wallstadt fahren soll. Den Mut zu einer Theatermiete finden unter diesen Umstän- den viele nicht. Erfreut sind die Wallstadter über die Wiederherstellung ihres Friedhofes, dessen Halle wieder aufgebaut und dessen Anla- gen hübsch hergerichtet und mit Bänken Versehen sind, Im Aufbau befindet sich zur Zeit die schwer beschädigte katholische Kirche, die bereits wieder unter Dach ist. Auch sonst ist der Bauwille stark, kann sich aber nicht wesentlich auswirken, weil die Arbeiter und kleinen Angestellten, die zu zwei Dritteln die Bevölkerung Wall- Stackts bilden, durch den Währungsschnitt ihr Sparkapital verloren haben. Geplant ist trotzdem zunächst eine Siedlung von etwa 30 Bigenheimen beim Ortsausgang nach Ladenburg zu, an deren Erstellung die Bauherren durch eigene Arbeit mitwirken Wollen. Aber die Abgabe des Baugrundes und die Finanzierung sind noch nicht ge- regelt. 3500 Einwohner zählt Wallstadt gegen- Wärtig, deren Krankenstand relativ hoch ist. Sie glauben, daß vielleicht noch ein zweiter Arzt hier ausreichend Tätigkeit fände. Da die Wallstadter abends verkehrsbe- hindert sind, lassen sie ihre kulturellen Ansprüche im wesentlichen von den Veran- staltungen der Wallstadter Vereine erfül- len, wenn sie nicht etwa nach Käfertal oder Feudenheim ins Kino gehen. rei. Wohin gehen wir? a Dienstag, 7. Februar: Nationaltheater 19. Uhr;„Die Räuber“; Ufa-Theater 19.30 Uhr: 5. Akademie-Konzert; Palast:„Schleichendes Gift“; Haus Fürstenberg am Friedrichsplatz 20.00 Uhr: Clubabend des Mannheimer Auto- mobil-Club ADAC mit Vortrag von Dr. E. Gerhard: Die zivilrechtliche Haftung des Kraftfahrers“. 5 Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Diens- tag bei wechselnder Bewölkung noch verein- zelte Schauer. In der Nacht stärkere Bewöl- kungsauflockerung. Höchsttemperaturen 6 bis Grad, nachts gebietsweise leichter Frost. Zu- nächst noch böige, später abflauende nord- westliche Winde. Pegelstand am 6. Februar: Maxau 302(2), * 129(3), Worms 66(4), Caub 85(T0). Sind 23 DM Monatsmiete flir eine Bunkerzelle zu viel? Bei der Vermietung der Bunker zu Wohnzwecken entsteht Defizit Es gehört sicher nicht zu den Annehm- lichkeiten des Lebens, in einem Bunker zu wohnen. Warum zahlreiche Menschen doch dazu gezwungen sind, dürfte wohl nicht näher erklärt werden müssen. Es mag wohl auch bei einiger Einsicht eingesehen wer- den, daß der Schrei nach Wohnungen, nach Neubauten oft rhetorisch bleiben muß, denn ohne Geld kann nun einmal nicht gebaut werden, wie sehr auf der anderen Seite erwogen werden könnte, ob es nicht möglich Wäre, mit den uns in Deutschland ver- bliebenen Mitteln wenigstens mehr zu er- reichen, als auf diesem Gebiet tatsächlich erreicht wird. Fest steht aber auch hier, dag sebst bei anderer Verwendung die Woh- nungsnot nicht schlagartig beseitigt werden Kkörmte. Am Rande vermerkt soll nur wer- den, daß beispielsweise das englische Unter- haus seinen zerstörten Parlamentssaal noch nicht wieder aufgebaut hat und immer noch in Behelfsräumen tagt. Daß man in Bonn sogar neue Gebäude errichtet, muß in diesem Licht gesehen, zumindest erstaunen machen. Man könnte ernsthaft darüber diskutieren, ob es nicht zweckmäßiger ist, ein Parlament etwa in der Turnhalle einer Schule tagen zu lassen und mit dem Geld etwas anfängt, was der Bevölkerung dring- licher erscheint, als ein Regierungspalast. Diese Vorrede soll eigentlich nur dazu dienen, zu zeigen, daß gewisse— wenn nicht alle— Dinge und Erscheinungen unseres Lebens im Grunde genommen politischer Art sind, wenn auch— unglückseliger Kreis- lauf!— viele Fragen, die keinen Aufschub dulden, nicht auf politischer Basis gelöst werden können, weil ein nun einmal be- stehender Zustand(mag er falsch oder richtig sein) nicht den Aufschub verträgt, den er vertragen müßte, wollte man ihn von der politischen Seite her korrigieren. Als praktisches Beispiel mag hierfür die Frage gelten: Sind die Mieten im Wohlgele- genbunker zu hoch? Die Bewohner behaup- ten es und verlangen eine rigorose Herab- setzung Sie müssen pro Person für einen etwa 10 qm großen Raum unter der Erde im Tag 75 Pfennige, also im Monat rund 23 Mark bezahlen. Der Raum ist nichts ande- res als eine Bunkerzelle ohne Wasserstelle, ohne Gasanschluß, ohne Fenster und 80 klein, daß normale Wohnmöbel kaum derin unterzubringen sind. Im Verhältnis zu einer „richtigen“ Wohnung mit Küche ete, sind diese Preise selbstverständlich zu hoch, wenn nur die Zahlen an sich verglichen wer- den. Denkt man aber daran, daß in einer derartigen Zelle auch bei Tag Licht ge- brannt werden muß, daß nur mit Strom ge- kocht werden kann, daß zur Reinigung und Wartung eines Bunkers sowohl personell Wie auch technisch ein Apparat(wie etwa maschinelle Entlüftungsanlage, Wasserpum- pen, Stromaggregate mit dazugehörigem Be- dienungs- und Wartungspersonal) notwen- dig ist, der bei einem Mietshaus über der Erde völlig wegfällt, so ergibt sich sofort eine andere Perspektive. Auf der Seite der Bewohner kommt als Gegenargument dann wieder das ungesunde Wohnen unter Erde und die doch wesentlich erschwerte Hy- glene als Moment für eine Mietverbilligung hinzu, doch kann hierauf nur gesagt wer- den, daß dieses ungünstige Abschneiden im Vergleich zum Wohnen über der Erde als Kalkulationsfaktor nicht in Frage kommen kann, so sehr die Benachteiligung bedauert werden muß. Es könnte bestenfalls in Frage kommen, wenn sich nachweisen ließe, daß für die Stadt Mannheim das Vermieten der Bunker das wäre, was man„ein Geschäft“ nennt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Es steht einwandfrei fest, daß vom Finanziellen her gesehen die Aufrechterhal- tung der Bunker als Notwohnung ein„Zu- schußbetrieb“ ist. Der städtische Haushalt schließt mit einem Defizit, beziehungsweise Zuschuß bedarf für die Bunker in Mannheim von 28 900 DM ab. Es stehen 138 900 DM Aus- gaben für Bunker 110 000 DM Einnahmen gegenüber. Das Argument vieler Bunker- bewohner also, daß mit ihrer Wohnungs- not noch ein„Geschäft“ gemacht wird, daß Vorläufige Guiachten bringen noch keine Klurheit Heute nachmittag: Stadtrat befaßt Angesichts der Tatsache, daß sich der Stadtrat in seiner heutigen öffentlichen Sitzung mit dem Straßenbahnunglück in der Carl-Benz-Straße befassen wird, ver- dienen die inzwischen von der Mannheimer Staatsanwaltschaft gemachten Ermittlungen besondere Beachtung. Ein vorläufiges Gutachten der Dipl.-In- genieure Striebel und Ackermann als Sach- verständige wurde gestern nachmittag der Stadtverwaltung durch die Staatsanwalt⸗ schaft zugestellt. Darin wird festgestellt, daß ein Widerstand auf dem Dach des Motor- Wagens schadhaft war, was sich nachteilig auf die Bremswirkung ausgewirkt haben kann, und zwar insofern, als dadurch die Möglichkeit besteht, daß die Verzögerungs- Wirkung wenigstens in den ersten Brems- stufen um einige Ohm geringer War als unter normalen Umständen. Jedoch wird dem Nichtfunktionieren dieses Widerstan- des keine allzu große Bedeutung beizulegen sein, da sein Ausfall sich kaum oder doch nur in sehr geringem Ausmaße bemerkbar gemacht haben dürfte. Die beiden vor kurzem in Verkehr ge- sich mit dem Straßenbahnunglück stellten Schnelläuferwagen, von denen der eine das Unglücks fahrzeug war, verfügen über 13 Bremsstufen im Gegensatz zu der geringeren Stufenzahl der anderen Straßen- bahnwagen. Davon waren im Augenblick des Unfalls— wie das Gutachten feststellt — nicht mehr als sechs eingestellt. Es wird weite. angegeben, daß eine magnetische Bremse im Anhänger, die vom Motorwagen aus zu bedienen ist, ebenfalls nicht in Ord- nung war. Aber auch dieser Umstand fällt für die Beurteilung des Unfalles kaum ins Gewicht, da der Wagenführer diese Brems- vorrichtung gar nicht benutzte. Außerdem steht noch nicht fest, wenn es auch ange- nommen werden kann, daß die magnetische Bremse ebenso wie der Dachwiderstand schon vor dem Unfall schadhaft gewesen sind. So bleibt die Frage im Grunde vorläufig immer noch ungeklärt. Gewiß ist nur, wie wir bereits berichteten, daß die Bahn zu schnell gefahren ist. Die umfangreichen Er- mittlungen werden noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Staatsanwaltschaft Wird aller Voraussicht nach Anklage gegen den Wagenführer erheben. rob man sie„ausnütze“, ist sicherlich ungerecht- fertigt. Der als„unsozial“ empfundene Mietpreis, der im übrigen Stromkosten und Reinigungsgebühren des einzelnen Bewoh- ners mit einschließt, entspringt nicht einer spekulativen Ueberlegung, sondern ist so- gar noch so angesetzt, daß er dem Vermie- ter, der Stadt Mannheim über ihre für diese und andere Aufgaben unterhaltene Betreuungsstelle, Verlust bringt. Wie ein Defizit zustande kommen kann, mag viel- leicht die Tatsache zeigen, daß zum Bei- spiel im Wohlgelegenbunker allein im Mo- nat Januar 25 COOK Wh verbraucht wurden von einer Belegschaft von etwa 120 bis 140 Personen. Von der Verwaltungsseite her ist unter diesen Umständen kaum eine Aenderung des bestehenden Zustandes zu erwarten, denn genau so wie ein Individuum sich nicht aus den Gegebenheiten des ihn umge- benden Lebens herauslösen kann, ist es auch einer Gemeinde nicht möglich, aus dem ineinandergreifenden Getriebe des staatli- chen Lebens ruckartig auszuscheren. Mag sie das Getriebe auch für falsch oder richtig halten. Die Politik aber kann immer nur auf einer breiten, umfassenden Basis ansetzen. So entsteht die Situation, daß unser Leben Weiterläuft, ohne daß wir immer die Rich- tung im einzelnen ändern könnten. Jeden- falls nicht von heute auf morgen, worauf es aber wiederum ankäme. mle Lampertheim als Kurstadt? Der Wirtschafts- und Verkehrsverein hielt Freitagabend in der„Krone“ seine Generalversammlung ab. Der sehr rührige Vorsitzende, Beigeordnete Ja k. Schmidt, gab zunächst einen Rückblick auf die Ar- beit und Leistungen des Vereins in 1949. Er erinnerte an die gut gelungene und er- folgreiche Leistungs- und Gewerbeschau, an das Spargelfest, den Sommertagszug, das Verkaufshäuschen in der Kaiserstraße, die Grünanlage am Bahnhof, sowie an den Friedensbrunnen, der als glücklich gewählte Verkehrsinsel der Gemeinde zum Geschenk übereignet wurde. Allgemeine Aufmerksamkeit löste die Bekanntgabe des Vorsitzenden Schmidt aus, daß das im Bruch in großer Menge vor- kommende Moor vorzüglich für Heil- zwecke zu verwenden sei. Chemische Un- tersuchungen hätten ergeben, daß dieses Moor eine außerordentlich gute Heilwir⸗ kung habe. Schmidt forderte daher die un- verzügliche Auswertung dieser Vorkommen und die Errichtung eines Moorbades. Lam- pertheim müsse Kurstadt werden. wieder Tod durch Leuchtgas In der Nacht zum Sonntag ereignete sich in Heidelberg ein weiterer Fall einer tödlich verlaufenen Vergiftung durch Leuchtgas. Eine 85 jährige Frau wurde in den frühen Morgenstunden des Montag im Badezimmer tot aufgefunden. Es wird vermutet, daß sie nach einem Bad den Gashahn nicht wieder geschlossen hatte. Mit diesem Vorfall hat sich die Zahl der innerhalb von sechs Tagen in Heidelberg durch Leuchtgasvergiftung ums Leben ge- kommenen Personen auf sechs erhöht. 5 Der Zeit zum Trotz: Flucht in den Fasching Kreuz- und Querzug durch das Mannheimer Faschingstreiben am Wochenende Die größte Mannheimer Narrengilde, der „Feuerio, hat für dieses Jahr das Motto ge- wählt: Trotz Mangel an Finanze geht der hFHeuerio ufs Ganze! Damit wurde der berühmte Nagel auf den Kopf getroffen, denn wer am Wochenende einen Streifzug dureh Mannheim unternahm, konnte beobachten, daß alle Lokale, in denen„etwas los“ war, vor Fülle schier darsten, und daß in diesen Stunden kaum etwas 2 spuren war vom Ernst und von der Sorge des Alltags. Es ist wohl wie beim MWint erschlußverkuuj: An und für sich nat man kein Gelid, aber man bereitet sich wohenlang darauf vor und schaßt das Unmögliche doch irgendwie. Man will sien wenigstens beim Ball„seines“ nien. Das fing schon bei den Kostümen an. da eigentlich mehr Geld da war) waren bei die„Zivilisten“ oder jene Wirt, der Umsatz sei dafur nied daran, daß man 1950 fürs gleiche Geld 2wei m dunklen oder Gesellschaftsaneug in der Minderheit. Vereins einmal ordentlich hinein- Im Gegenatz zum vergangenen Jahr(obwohl den bis jetzt abgehaltenen diesjährigen Festen Zwar klagt der er als vergangenes Jahr, doch erinnert er nicht oder gar drei Flaschen Wein taufen kann, Wofür es anno 49 vielleicht nur eine gab. Daus mag ein Nachteil sein für den, der Wein ver- kauft, ist aber jedenfalls ein Vorteil für den, Fußballer im Halbschuh Der Rosengarten war der Schauplatz für den traditionellen Maskenball des deutschen Fußballmeisters 1949, VfR Mannheim, Als erstes äußeres Zeichen der jungen Korpo- ration von drei Mannheimer Großvereinen (VfR.,„Liederhalle,„Feuerio“) war die Hauskapelle der„Liederhalle“ mit von der Partie schöner Masken und beängstigendem Gewühl. Einen Höhepunkt der stimmungs- reichen Nacht war der Einzug des„Feuerio“- Elferrats, der stürmisch begrüßt wurde. MRV Amieitia am Lido Einen Trubel, der an Farbenpracht und Buntheit nicht zu wünschen übrig ließ, ver- anstaltete die Amicitia im Parkhotel— das junge Ruderer glitzernd und schillernd, ebenso geschmackvoll wie auch einfalls- reich dekoriert hatten— unter der geschick- ten und unauffälligen Regieführung von O. Lamade. Vier Kapellen sorgten für uner- müdliches Beintraining bei dem stilvollen Fest am Lido“ Die unbeschwerte Ausge- lassenheit bestätigte, daß man da keinen Programmablauf braucht, wo die Fröhlich- keit von Anbeginn zu Gast ist. MRC 1875 auf französisch Entzückend hatten die Ruderer des Mannheimer Ruderclubs 1875 ihr Clubhaus in ein Klein-Paris verwandelt mit der Moulin Rouge, dem Eiffelturm und der Metro. Ein fast zu guter Besuch, Hochstimmung und unbekümmerte gute Laune hatten sich auch hier zu einem glücklichen Trio vereinigt, das auch auf der in einen Hagenbeckschen Biergarten verwandelten Kegelbahn seine Trümpfe ausspielte. Wie überall ruderten auch hier die Unermüdlichen mit leichter Schlagseite in die Helle des Sonntags hin- ein. Lebensretter und Polizisten— Arm in Arm Lebensgefährliches Gedränge herrschte bei dem großen Bunten Abend der Deut- der ihn trinkt schen Lebensrettungsgesellschaft und des Polizeisportvereins in den Räumen der TSV 1846. Den Gästen bliesen die Polizi- sten etwas— aber diesmal mit Musik- instrumenten. Max Cremer erwies sich als eisbrecherischer Conferencier und Ansager für zwerchfellerschütternde Darbietungen: Tanzparodien, die Knorzebachin und der Suppengrüner, eine originelle Badekostüm- Sruppe 1850 bis 1950, hypermoderne Tanz- vorführungen und ein zünftiger Sketch. Schiffswerft als Stimmungsschmiede Hoch ging es im Spiegelsaal der Schiffs- Werft her. Wo sich die stattliche Mitglieder- zahl der Sportgemeinschaft Mannheim ein- gefunden hatte. Zum buntbewegten Mas- kentreiben gesellte sich eine prächtige Stimmung., wohl nicht zuletzt durch außer- ordentlich günstige Verzehrpreise. Die Ver- einskapelle zog uneigennützig und uner- müdlich alle Register ihres musikalischen Könnens. Bei der Maskenprämiierung siegte im Damen-Einzel wettbewerb eine (Wohl nicht sehr strenggläubige) Moham- medanerin vor einer griechischen Schön- heit. Auch bei den Paaren flel der Preis auch ins„Ausland“: die Hawai- Girls di- stanzierten eine Matrosen und eine Chi- nesengruppe. Wasserratten vor Anker Der„Feuerio“ wird es dem Verein für volkstümlichen Wassersport wohl nicht übel nehmen, wenn dieser eine geistige Anleihe bei den„Berufsnarren“ aufgenommen hat: „Trotz Mangel an Finanze geht Vfyw uff's Ganze war das Motto der plagiatorischen Wasserfreunde, die durch eine Dauerdamen- wahl das berühmte Sitzfleisch der Herren- Welt von Anbeginn nicht duldeten, zumal Fritz Mayer mit seinen musizierenden Man- nen unermüdlich zum Tanz aufspielte. Der Aschenvogel ist nicht umzubringen Der Me Phönix hat es eh' und je verstanden, seinem Mitglieder- und Freun- deskreis gesellschaftlich schöne Stunden zu bereiten. So auch in dieser Faschingszeit im Hotel Rheinbrücken, das Vergnügungs- wart Gottmann für den„Phönix-Masken- ball„beschlagnahmt“ hatte. Der Erfolg war 80 überwältigend, daß Hunderte vor Ueber- küllung keinen Emlaß mehr erhalten konn- ten. Pausenlos hielten die MycCler und die Kapellen bis zum Morgengrauen durch. „Morgenstern“ wurde zum Morgenstern In Sandhofen machte ein von dem Sand- hofener Gesangverein„Liedertafel“ aufge- Stellter origineller Musikzug mit!karnevali- stischem Getöse zunächst die Straßen un- sicher und lockte zu einer„närrischen Sängerfahrt“ in die Gaststätte„Morgen- stern“, die mancher nicht wieder vor dem Grauen des Sonntags verließ. In den Pau- sen trieb die Narrenkapelle erfolgreiche ZEulenspiegeleien, und es wird wohl kaum jemand gegeben haben, der nicht auf seine Rechnung gekommen ist. Turner mauerten nicht Im„Durlacher Hof“ startete der TSV 1887 unter seinem rührigen Vorsitzenden Willi Maurer einen gelungenen Unterhal- tunngsabend bei Kaffee und Kuchen(und natürlich auch Alkohol). Maurer brachte mit Sündenregister-Vorträgen im Handumdrehen Stimmung in die Gesellschaft, und mit Quetschkommode, Gesang und Schunkeln wurde auch hier dem Fasching ein ansehn- licher Trihut gezollt. Polizisten beim„Prinzen“ In der Gaststätte„Prinz Max“ versam- melten sich Polizeibeamte von Sandhofen und Schönau mit ihren Freunden zu fröh- licher Narretei. Viele mußten die ihnen verliehenen Orden teuer berappen, doch gab es keine Uebelnehmer, und als zu mitter- nächtlicher Stunde die große Luftschlangen- schlacht und ein Erbsentotoraten stlegen, 12 5 die Stimmung ihren Höhepunkt er- reicht. Waldhöfer Sänger in Fahrt Im Gesellschaftshaus Brückel(Waldhof) fand sich der Männergesangverein Lieder- kranz zu einem glänzend besuchten Masken ball unter dem Motto„Bei Rumba, Samba, Wein— wer möchte da Spielverderber sein“ zusammen. Ein Burgfräulein schoß bei der Maskenprämiierung der Damen und ein Maharadscha in Grün bei den Herren den Vogel ab. Kurze„MM“- Meldungen Saftige Faschings- Quoten. Beim wür. tembergisch- badischen Sporttoto Kamen zwei Wetter mit zwölf richtigen Voraus. sagen in den ersten Rang und werden 10 113 563 DM erhalten. Im 2. Rang erhalten 72 Tipper je 3154.— DM. während der 3 Rang an 963 Gewinner je 235.— DM as schüttet. Die Punktwette ergab im 1. Ran je 165.— DM und im 2. Rang je 36. DR Wer wurde geschädigt? Im Dezem und Januar traten zwei Wechselgeldbetei. ger vorwiegend in Rauchwarengeschäfteg auf und erschwindelten sich im Einzeltal bis zu 50 und 100 DM. Die vermutlicheg Täter konnten inzwischen testgenommen werden. In ihrem Besitz befand sich eln größere Geldsumme. Personen, bei denen die Betrüger erschienen sind und die noch keine Anzeige erstattet haben, werden ge. beten, sich mit der Kriminalpolizei Mang. heim, L 6, 1, Zimmer 117, in Verbindung 25 setzen. 5 a „Akademischer Winter“ wird geändert Am vierten Abend der Vortragsreihe„Alg. demischer Winter in Mannheim“ wird der vorgesehene Redner, Prof. Dr. Eperhatt Schmidt, infolge Verhinderung nicht sphe chen können. An seiner Stelle wird der Literaturhistoriker der Heidelberger Un. versität, Prof. Dr. Reinhard Buchwald, an Mittwoch um 19.30 Uhr in der Wirtschattz. hochschule über„‚Die Dichterin Ricard Huch und ihr Zeitalter“ sprechen. Eigenheim-Ausstellung. Am 12. Februg zeigt die Bausparkasse„Badenia“ bei freien Eintritt, von 10 bis 18 Uhr, im„Groben Hirsch“ eine Ausstellung von Eigenheimen deren Bau von der Kasse finanziert wird Malerfachschule Karlsruhe. Im Somme. semester, das am 18. April beginnt, bereitet die Karlsruher Malerfachschule in fünf. monatigen Lehrgängen Handwerker pra. tisch und theoretisch auf ihre Aufgaben ah künftige Meister vor. Einzelheiten bitten w einem Inserat unserer heutigen Ausgabe entnehmen. Wir gratulieren! Heinrich Immer, Benz. heim, Nibelungenstragße 76(Crüher Mann- heim, Schwetzinger Str. 112) wird 70 Jab alt. Emma Schumacher, Mannheim, Kal. Ludwig-Straße 9, vollendet das 86. Lebens jahr. Die Eheleute August und Lena Reber Mannbheim- Waldhof, Fichtenweg 16 und Hugo und Elly Brömmer, Mannbeim-Kätet- tal, Ladenburger Straße 9, haben Silberne Hochzeit. Pressebericht der Polizei Fensterln ohne Dirndl. zwei junge Leute an einem Haus in der Oststadt eine Leiter angestellt, um in eis Parterre- Wohnung einzusteigen, als sie vol dem Wohnungsinhaber in der Dunkelhel erwischt wurden. Durch sofortiges Zu- packen gelang es ihm, einen der Diebe fes. zuhalten und der Polizei zu übergeben, Det Zweite konnte zunächst enkkommen. Angefahren. In den Nachmittagsstunden versuchte in der Sophienstraße ein fünf. jähriger Junge vor einem parkenden Pei. sonenkraftwagen über die Fahrbahn u springen. In diesem Augenblick wurde e von einem Motorrad erfaßt und zur Seih geschleudert. Der Junge erlitt eine leich Gshirnerschütterung und einige Gesicht verletzungen, Der Motorradfahrer selbs, der ebenfalls von seinem Rad stürzte, blieb unverletzt. 1 5 Kein Kavalier. Angeblich wollte der 26- bis 28 jährige junge Mann eine in der Oststadt wohnende Frau nach Hause be- gleiten. Daß das aber nicht seine wirkliche Absicht war, sollte die Frau selbst fest. Stellen. die Handtasche, in der sich die Personal- Papiere und 14, DM befanden und sprang in Richtung Kuzerweiher davon. Schnellzüge halten in Rheinau. Beim Ueberqueren des Bahnübergangs in Rheina kam ein Lkw-Fahrer, der unter Alxchdt einwirkung stand, in der Kurve von seinen Wege ab und geriet mit seinem Fahrzeug guf die Hauptgleise der Rheintalbahn, Dee Berufsfeuerwehr mußte das Fahrzeug d den Gleisanlagen herausholen. Durch di Blockierung der Hauptgleise mußten a aus Richtung Schwetzingen kommend Schnellzüge im Bahnhof Rheinau angehal. ten werden, bis das Verkehrshindernis be. seitigt worden war. Die Bundesbahn ell durch die beschädigten Weichenanlagen einen Schaden von rund 1 000, DMM. 2 2 0 „Mannheimer Karnevalszeitung Trifft jemand daneben, so kann mit Fut und Recht behauptet werden, er habe del Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist in allgemeinen bedauerlich, da Aufwand chu Erfolg bleibt. Im besonderen jedoch— uuf zwar dann, wenn man etwa Nagel heißt ist es ein Glück, denn ein Selbstmord id verhindert. So lebt Wilhelm Nagel, 1 Redakteur der bei der Südwest-Werbunz erschienenen„Mannheimer Karnevalszel tung“ kröhlich weiter, und wir möchten ihm zugestehen, daß er in Unmöglichkeit det anwendung des erwähnten Sprichwortes auf sich selbst statt dessen ins Schwark getroffen hat mit seinen geschickt um i. formative Anzeigen gruppierten, witzigen Artikeln in hochdeutscher Sprache wie aud in Mannheimer Mundart. Das erstreckt Sd von hochpolitischem Kakau bis zur Nach. richt von weittragender Bedeutungslosg keit aus der Provinz. Es steckt viel Witz neuer und alter, den man trotzdem immet Wieder gerne hört, in diesem humoristischen Blatt, der den Leser schmunzeln läßt. Im rollenden Einsatz will auch Heidelberg sein Theater füllen Um auch die weitere Umgebung Heide bergs für seine Theaterbübnen zu erschlie: Ben, werden in diesen Tagen mehrere Out. nibus-Linien eingeführt, die in einen regelmäßigen Linienbetrieb täglich Besuchen nach Heidelberg zu den Vorstellungen det Städtischen Bühnen und nach Schluß del Vorstellungen wieder zurückbringen. Die Umgebung fleidelbergs soll dabei in einen Umkreis bis zu 70 Kilometer erschlossen werden. Zunächst werden zwei Linien, vol denen die eine von Bruchsal über Mingcl- beim nach Heidelberg und die andere 9 Mosbach über Eberbach nach Heidelbel führt, aufgebaut. Auf Grund der dabel 2 machenden Erfahrungen ist an den schneh len Ausbau weiterer Linien gedacht u zwar in acht verschiedenen Richtungen, Gerade hatten Im Luisenpark entriß er der Frau e d eee e e ʒ r/ — 50/ Nr. 1 — ngen eim würt. werden 18 erhalten end der 3 DM as. im J. Ran e 36.— Di Dezember igeldbettä. ngeschäften 1 Einzelfal ermutlichen tgenommes d sich eine bei denen id die noc Werden gg. lizei Mann. bindung 1 1 geändert reihe„Alg. Wird der Eberhard nicht spre- Wird ger erger Un. chwald, an Wirtschaftz. in Kicarch N. 12. Februm bei kreiem m„Großen igenheimen ziert wird m Sommer- int, bereite in flak. ker praß. ufgaben ah 1 bitten Ausgabe u mer, Bens. her Mann. rd 70 Jahte deim, Karl- 86. Leben ena Reber, E 16 und zeim-Kätet. en Silbere 1zei ade hatten aus in der um in eine als sie von Dunkelhel ortiges Zu- Diebe fest. geben, Der nmen. tagsstunden ein fünk. enden Per. Mrbahn Wurde e 1 zur Seit eine leicht e Gesicht rer Selbst ürzte, blleh vollte der ine in der Hause be: e Wirkliche zelbst fest. r der Frau Personal. und sprang au. Bein in Rheinau r Alkohol- von seinem 1 Fahrzeug bahn, Die hrzeug d Durch die ußten zue kommende u angehal⸗ adernis he. bahn erlitt henanlagen DM. zeitung“ m mit Fug habe den Das ist im wand ohne och— unf el heißt stmord bt Nagel, det t- Werbung rnevalszei- öchten ihm ichkeit del prichwortes Schwarz kt um in- witzigen e wie auch treckt sich zur Nach- tungslosig⸗ viel Witz em immer oristischen läßt. 2 ter küllen ng Heidel- u erschlie- nrere Om: in einem 1 Besucher ungen der luß gen, in einem erschlossen inien, von Mingolz- ndere of Heidelberg dabei 2 an schnel⸗ acht Und tungen, Nr. 32 Dienstag, 7. Februar 1950 LCUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 eee ee Ebenso wie es Hans Warsch einstmals als mutigem Hirten in seiner Schlagfertig- keit gelang, Oggersheim vor der Zerstörung zu bewahren, so gelang es seit 1925 dem Karnevalsverein mit Sleichem Namen, die Grillen seiner Gemeinde zu verscheuchen und dem Frohsinn seinen ihm gebührenden platz einzuräumen. Und weil wir heuer 1930 schreiben, so konnte also auf ein BBjähriges Grillenaustreiben zZzurückgeblickt werden, das am Samstagabend in Oggers- neims Turnhalle anläßlich einer großen Jubiläaums- Prunksitzung gefeiert wurde. Es War wirklich ein prunkvolles Bild, als auf der ausgezeichnet dekorierten Bühne die Eerräte der Warschianer, der Eulen-, ein- gchanzen- und Dambnudelnarren in maleri- schen Gewändern hinter den langen Präsi- dGumstischen Platz genommen hatten. Längst war der Saal überfüllt, als punkt 20.11 Uhr praside Josef Orth das Narrenszepter schwang und mit stolzer Miene Seppel Okkenbach vorstellte, jenes Hessenkind, das beileibe nicht blind, wie es den Leutchen dieses Stammes nachgesagt wird, ist, son- dern mit Schalksaugen durch die Welt ge- gangen sein muß. Mit dem spitzen Florett seiner Zunge verstand er es in Prosa und Dichtung als ehrenwerter Trizonaler mei- sterhaft zu fechten. Ein Umstand, der ihn als As dieser denkwürdigen Sitzung aus- zeichnete. Für die Mittwoch- Frühaufsteher präsen- tterten sich die produktiven Kurpfälzer Der erste Vorsitzendè des Landesverban- des Obst-, Gemüse- und Gartenbau in der pfalz, Diplom- Gartenbau- Inspektor Jean Kullmann, hat zu der geplanten Großkund- gebung, die am Mittwoch in Bad Dürkheim abgehalten wird, wie folgt Stellung genom- men: a „Wenn der Landesverband Pfalz im Ver- hand des Deutschen Obst-, Gemüse- und Gartenbaues die pfälzischen Obst- und Ge- müseerzeuger kurz vor Beginn der Früh- jahrsarbeit noch einmal zu einer Großkund- gebung zusammenruft, so ist es unsere Ab- echt, neben den in den letzten Monaten stattgefundenen Versammlungen, Ausspra- chen und Vorbereitungskursen, die haupt- sächlich der Produktion dienten, nun die Ausführungen der berufensten Vertreter der Landwirtschaft sowie des Gartenbaues bezüglich des zu erwartenden Absatzes zu erfahren. Die in letzter Zeit in der Presse besprochenen Handelsvertragsverhandlungen und die Liberalisierungsbestrebungen erfül- len uns mit ernster Sorge, denn sie erinnern uns an die Zeiten 1927/8, wo der deutsche Gartenbau in der Krise stand, einer Krise, vor der wir uns heute offenbar wieder be- finden. Damals wurde der Deutsche Obst- Warschiuner feierten 25 jähriges Grillendustreiben 1500 waren bei der Jubiläumsprunksitzung Beifall für S. Offenbach Griengemies und Sauer worsch Studi Heidelberg in persona, die 5 e doofen Zwiéegesprächen zumindest den Mitt. woch- Spätaufstehern, und das schienen recht viele zu sein, herzliches Lachen ab- Wangen. Nachdem Offenbach lustige Er- Amerungen seiner jetzigen Heimat Hamburg allssegraben und die vier Hotters(Waldsee) ihre immer noch guten Stimmen unter Be- Weis gestellt hatten, wurde Büttenredner Toni Haag von den Warsch-Landsknech- ten auf die Bühne geleitet. Als er nach allerlei witzigen Redensarten für eine Se- kunde der Narrengemeinde den Rücken zu- kehrte, um wie aus den Brettern gewachsen, Plötzlich als leibhaftiger Adolf majestätisch grüßend und unter zackigen Klängen des Badenweiler Marsches vorsehungsgeschützt seinen Millionen ins Auge zu sehen, bebte der Saal vom Beifall der Massen. Diesem Auftritt, der das Stimmungsbarometer hoch- schnellen ließ, folgte Sauerworschts geheime Landtagssitzung, wobei er Sprachtalent und Mimik tadellos zu paaren verstand. Sein Loblied auf die junge Demokratie verstärkte BCC-Reporter Rudi Burow in einer Sendung Amerikas. Es ging wirklich rund beim 25jährigen, Wobei das Dreigespann Witz. Humor und Komik den etwa 1500 Gästen all das gab, Was sie sich von diesem Abend erhofft hatten. oll Kuisersluutern im Mittelpunkt der„Pälzer Fusnucht“ Im 111. Jubeljahr hielten die großen KV's eine prunkvolle Sitzung ab Im 111. Jubeljahr der Kaiserslauterner Fasnacht traf sich, wie der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft pfälzischer Karneval- Vereine, der Präsident der Speyerer SKG, Fleischmann, in seiner Begrüßungs- ansprache ausführte, die ganze närrische Pfalz zum ersten Male in der Kaisers- lauterner Fruchthalle, um in einer großen Narrensitzung zu Gunsten des Flüchtlings- fonds echten Pfälzer Humor und Frohsinn zu dokumentieren. . Pausenlos wurde Beifall gespendet, als die Elferräte aller pfälzischen Karnevalver- eine mit Prinzessinnen und Hofstaat in die Gegen plan- und hemmungslose Einfuhren Obst-, Gemüse- und Gartenbau sieht seine Existenzmöglichkeit bedroht und Gemüsebau sowie andere Teile der Landwirtschaft zugunsten eines stärkeren Zweiges der deutschen Wirtschaft geopfert. Plan- und hemmungslos wurde importiert, obhme Rücksicht auf die eigenen Kulturen. Die Einfuhren standen in keinem Verhält- nis zur Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes und zum Anbau innerhalb der deutschen Landwirtschaft. Wenn jetzt abermals dieses Gespenst der übermäßigen Einfuhr den deutschen Gar- tenbau überschattet, so vertraut der deut- sche Obst-, Gemüse- und Erwerbsgarten- bauer auf die Einsicht und Kenntnis der Männer, die berufen sind, eine sinnvolle Lenkung der Einfuhren herbeizuführen, Es ist deshalb für unsere Tagungsteilnehmer von besonderem Interesse, daß unser Ver- hanclungsführer im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft der Vorsit- zende des Deutschen Obst-, Gemüse- und Gartenbauverbandes, Direktor Schröder, als bester Kenner der gartenbaulichen Belange ein Referat übernommen hat. Der Verband ruft daher alle pfälzischen Obst- und Ge- müseerzeuger auf, an der Kundgebung teil- zunehmen und so ihre Forderungen für den bevorstehenden Existenzxampf zu demon- Strieren. Halle einmarschierten. Mit„Kalau“ zogen die Kaiserslauterner Narren ein. Die Spey- erer, die Neustadter mit ihrem Prinzen „Vino Palatino“ Walter von der Nudel- weide, die Schifferstadter„Schlotte“, die Bad Dürkheimer, die Kirchheimbolandener, die Kandeler, eine Abordnung der Lud- Wigshafener Karnevalvereine, die Edenko- bener und wo sie sonst noch überall her- kamen, sie alle wurden nacheinander emp- fangen. Unter den Gästen weilte der Re- glerungspräsident der Pfalz. Pfeiffer. Narhallamarsch, Büttenrede, Schunkel- Walzer, Pfalzlied, beißender Spott. pfälzi- scher Mutterwitz, Wein, Weib, Gesang, Konfettiregen Pälzer Fasnacht 1950. Schlag folgte auf Schlag. Die Wände der Fruchthalle erzitterten unter den explo- sionsartigen Beifallsausbrüchen des närri- schen Völkchens.„Höhepunkte“ wurden je- Weils erreicht, wenn die Landesregierung, die Bundesregierung, die Besatzungsmächte und das Finanzamt von erstklassigen pfal- zischen Büttenrednern bearbeitet wurden. Da stand der bedauernswerte Bundestags- Abgeordnete des„Gaues“ Rheinland-Pfalz, der Meister des politischen Witzes, Rudi Buren, in der Bütt. Es marschierten die lustigen Sänger aus Kirchheimbolanden auf, deren politisch-satirisches Sammel- surium von allerbester Klasse war. Wer hätte es anders sein können, als Heiner Hofstätter, der rotnäsige Dienstmann, der von der Bütt' aus seine Erlebnisse mit allerlei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens„verglickerte“. Der Liebe, der ewig jungen Liebe, huldigte Speyers Büttenred- ner Aulbach. Die Wogen der Begeiste- rung wurden immer wieden von den mit Stärke 13 heranbrausenden Stürmen aufge- peitscht, die Büttenredner wie Metzger, Wellenbach, Schmutz und viele andere Meister des Humors entfachten. Kaiserslautern, dessen Oberbürgermei- ster und Bürgermeister die Schirmherrschaft über die groge Narrensitzung zu Gunsten des Flüchtlingsfonds übernommen hatten, ene der Pager Fasnacht, ge- Worden 2 885 bold. Lustiges Muskentreiben in Mundenheim Urgemütlich war's bei den Turnern und bei der Spielvereinigung Ungezählte Völkerscharen hat Prinz Karneval im Laufe seiner Regierungszeit nun schon zu Narren gemacht und auch am vergangenen Wochenende konnte er viele neue Anhänger seiner saisonbedingten Zunft empfangen. So trafen sich am Sams- tag in Mundenheim in der Turnhalle die Mitglieder und Freunde des Turnvereins 1883, um zu den Klängen der Kapelle Willi Lande ek einen rechten Faschingswirbel aufzuführen. Fast alles war schwarz oder bunt belarvt und erst um 00 Uhr, bei der Prämiierung der schönsten Einzel- und Paarmasken, fiel dieser geheimnisvolle Zauber; man täuschte dann allseits er- stauntes Erkennen vor, trotzdem man schon lange ahnte, wer die entzückende Ungarin oder Königin der Nacht war. Daraufhin mußte natürich„einer gehoben“ werden, und die lauschige Binsenbar lauschte 80 mancher Binsen wahrheit. Ueberhaupt die Dekoration— alles entstand in eigener Re- gie und wirkte lustig und auflockernd. Ein Kompliment dem vereinseigenen Zeichner: die Wandbemalung war vorzüglich. Und wenn man dann noch berücksichtigt, daß alle Preise denkbar niedrig gehalten wur- den, da der Vorstand es als seine Aufgabe ansah, hier ein Volksfest zu veranstal- ten, so kann man verstehen, daß der Heim- weg der Turner und Turnerinnen ungefähr mit dem Frühsport zusammenfiel. Auch in der„Linde“ in Mundenheim War allerlei los. Nur schwer ließen sich die etwa 50 Freunde und Mitglieder der Spiel- vereinigung Mundenheim, Abteilung Tisch- tennis aufstöbern, dafür ging es aber auch um so gemütlicher zu. Es war ein zünftiger Kappenabend im Kreise einer großen Fa- milie und der Polizeibüttel schleppte einen nach dem anderen in die Bütt. Dafür gab es anschließend Orden in rauhen Mengen, und Vereinselferratsmitglied Rudi Krause konnte so manchen Spitzenspieler das fun- kelnde Ehrensiegel auf die Brust heften. Als Ueberleitung zum tanzbetonten zweiten Teil, von der Kapelle Heinz Bohlender schwungvoll begleitet, gab es noch eine Po- lonäse, deren Ende ein unvermeidliches Hindernis bot: zwei Stühle und ein Kuß. Da hätte mancher gerne gemogelt und sich noch einmal angestellt. Doch es ist anzu- nehmen, daß es später auch ohne die zwei Stühle ging. Stadtnachrichten Käseliebhaber. Einem Händler wurden auf einer Geschäftsfahrt von Oggersheim nach Worms unterwegs aus seinem Fahr- zeug eine Kiste und drei Packungen mit Käse im Wert von ca. 40 DM gestohlen. Schuppen ersetzte nicht Schloß. In der Zeit vom 28. bis 30. Januar wurde einem Werkzeugmacher in der Dürkheimer Straße ein Herrenfahrrad Marke„Bauer“(Nr. 1 403 728), das in unverschlossenem Zustand in einem hinter dem Anwesen gelegenen Schuppen aufbewahrt wurde, entwendet. Zusammenstoß. Auf der Straßenkreuzung Frankenthaler Dürkheimer Straße in Lud- wigshafen- Oggersheim stießen am 3. Fe- bruar ein Lastzug und ein Pkw. zusammen, wobei der Pkw. erheblichen Sachschaden erlitt. Auspufftopf. In Luwigshafen-Munden- heim wurde am 2. Februar ein neuer Aus- pufftopf gefunden. Der Eigentümer kann ihn beim Fundbüro der Polizeidirektion, Ludwigshafen, Wittelspbachstraße 10, Zim- mer 137, abholen. Eulenmotto:„Humor baut uff, nix wie druff“ Große Damen- und Herrensitzung im BASF.-Feierabendhaus Am Sonntagabend hatten sich die Frie- senheimer Eulen im Feierabendhaus der BASF eingenistet. Und mit ihnen teilten sich die Dambnudle-, Rheinschanzen-, Klotzgrumbeer- und Hans Warsch-Elfer- räte das bald zu eng gewordene Nest. Getreu dem Eulenmotto:„Humor baut Uff, nix wie druff“ ging's auch wirklich dran und drauf und dem wenig kritischen Publi- kum machte das„Aufbauen“ einen Mords- spag. Als erster zeigteé sich P. Eckelmann in der Rolle eines Wach- und Schließmanns in der Bütt. Nachdem er ein- und ausdrucksvoll aus der Schule geplaudert hatte, präsen- tierte sich das Prehluftquartett und zeigte in alter Qualität, daß die Eulen auch irgend- wie zur Gattung der„Singvögel“ gehören. Mit frischrasierter„Billardkugel“ ließ Reiny G.Aꝗdudlit z„Blumen sprechen“ und im- Honierte den weit über 1000 Gästen in dent Hugel Knoch im Auftrag seiner seinem sächsischen Heimatdialekt um so mehr, als er an diesem Abend zum ersten Mal ein närrisches Podium erkletterte. Gemeinsame Schunkellieder trugen zur Abwechslung bei, bis sich die Nachwuchs- Büttenredner(Gebrüder Jeßberger) in ihrem Zwiegespräch über Finanz- und an- dere Aemter verhedderten. Doch wer hätte es ihnen übelnehmen wollen, da schon wie- der die Musik tuschte und eine Friesenhei- mer Metzger- sowie Bäckerabordnung in voller Wichs Eulenministern und char- manten Nelkengarden- Mädchen würzige und süße Präsente überreichten. Neben Kurt Hofstätter, der witzeproduzierender- Weise seinem Bruder Heinrich im Kiel wasser folgte, seien das bekannte Bütten- rednerpaar Pfefferminzle und die Sterne- guckern(Gottlieb Scherpf mit Tochter) lobend erwähnt. Nicht vergessen seien die ehrenden Auszeichnungen, die Eulenpräsi⸗ Prinzessin generös verteilté. 011 S TEIIEN. ANGEBOTE SrSscHRFTS- ANZEIGEN Nur besteingeführte, überdurchschnittliche Zeiseverfrefer von altrenommierter Seifenfabrik für den Verkauf von Fein- u. Kernseifen usw. für die Postleitgebiete 17a und 22b gesucht. Ausf. Bewerbungen unt. NL. 13 006 an Ann.-Exp. CARL GaBLER, Mannheim-RKäfertal-Süd, Wachenheimer Straße 55 Citbolen- chm icli Qu 3. 6-7, Ruf Nr. 528 69. Kraft. tiefen Schlaf und Herven es ruhiges Herz durch ENERGETICUM. Echt im Reformh.„Eden“, K 1, 6, Breite Str. von Sind Ste„autosicher“? Slcherheit am Steuer ist in erster Linie Nervensache. Vielen Fah- zern fällt das Steuern ihres Wa- gens schwer. 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Wohnungsbau-Lose zu je 1 DM. bei zuzüglich 25 Pfg. für die Ziehungsliste. Wird nach Erhalt der Lose auf Ihr Postscheek-Konto Stuttgart Nr. 18 07— auf Ihr Konto bei der Städt. Girokasse Stuttgart Nr, 3737 überwiesen. (Nichtgewünschtes bitte streichen). Anschrift: Im Schaufenster des Kaufhauses„Union“ Gewinne ausgestellt. Stuttgart finden Sie ab 13. 2. Die Auslobungen für unser großes„Lucky-Lucky-Raten“ finden ebenfalls am 6. 3. 1950 statt.— Die 333 ersten Einzahler, die sich der durch Flugzeuge ab- geworfenen Einzanlungsscheine bedienten, erhalten direkt Bescheid Die vom Innen- ministerium Württemberg-Baden genehmigte Ausspielung findet unter notarieller, staat- licher und städtischer Aufsicht und im Beisein des Publikums statt.— Der Reinertrag ist ausschließlich für den gemeinnützigen Wohnungsbau bestimmt. einen Teil der „—» w * 7FFFFC Nr. 32 Dienstag, 7. Februar 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 2 Bringt MeCloy vor Arbeitslosigkeit rettende Einsicht? Ein Mann besaß einen guten und schönen Bogen, er wollte inn mit Schnitzwerk ver- Zieren und Rillen einschneiden, damit der Bogen besser in der Hand zu halten ist. Stolz betrachtete er das Kunstwerk nach ge- taner Arbeit und ging auf die Jagd. Als er jedoch zum ersten Mal den Bogen spannte, brach das Kunstwerk entzwei.„Oh, ich eitler Tor“, sagte der Mann,„vermaß ich mich doch, mit Zierat zu kämpfen gegen Löwen und Bären.“ Der am 15. Januar 1950 verzeichnete er- schreckende Anstieg der Arbeitslosigkeit hat eine Verlangsamung erfahren. Diese Ver- langsamung beweist leider nicht, daß wir an der Höchstgrenze der Arbeitslosigkeit angelangt sind. Es beweist diese Verlang- Samung weiter nicht, ob lediglich Witte⸗ vungserscheinungen die katastrophale Ent- Wicklung ausgelöst haben, oder ob andere Gründe hierfür ausschlaggebend waren. Wenn auch die offiziellen Verlautbarungen den Umstand, dag besonders die Außenbe- rufe von der Arbeitslosigkeit stark betrof- ken sind, herausstellen, so darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen, daß rund eine halbe Million Beschäftigte im Bau- und Baunebengewerbe nur ein Teilkontin- gent von der Gesamtarbeitslosigkeit stellen Können. Es kommt allerdings hinzu, daß eine Beschäftigungslosigkeit im Bau- und Baunebengewerbe alle Zulieferbetriebe be- rührt und sich die Kette der Arbeitslosig- keit wie die Flamme einer Zündschnur durchflicht. Der Februar ist der schwarze Monat des Arbeitsmarktes seit jeher gewesen und wir haben es nur der ausnehmend günstigen Witterungslage zu verdanken, daß die Ar- beitslosigkeit sich nicht noch stärker ver- mehrte. An anderer Stelle dieses Wirt- Schaftsteils wird auf die spezifische Lage der Wirtschaft in der Bundesrepublik ein- gegangen. Die dort wiedergegebene Schilde- rung stammt größtenteils aus dem vom ERP- Ministerium in Bonn verfagten ECA- Memorandum, das bekanntlich von den Frankfurter amerikanischen ERP-Kreisen Stark abgelehnt wird, obwohl zwischen Mi- nister Blücher und ERP- Administrator Hofman in Paris Uebereinstimmung bezüg- lich der deutschen Probleme erzielt wurde. Es ist nicht das erstemal, daß die Frankfur- tur ERP- Beauftragten auf amerikanischer Seite sich im Gegensatz befinden zur ERP- Verwaltung in Washington. Worauf diese Memungsverschiedenheiten zurückzuführen Sind, blieb bisher ungeklärt. 5 Es scheint jedoch, daß die beschleunigte Rückkehr MecCloys aus Amerika auch auf diesem Gebet einige Veränderungen mit sich bringen dürfte. Es steht nicht zu hof- ten, daß alle Barrieren und Hindernisse, die die deutsche Regierung im Sinne einer Ge- nesung der Wirtschaft in der Bundesrepu- blik wegzuräumen bemüht ist, fallen wer- den, abgeschafft werden; aber es steht 2⁊u hoffen, daß dem steigenden Mißtrauen des Amerikanischen Senats, des amerikanischen Steuerzahlers, die Politik der Almosenwirt⸗ Schaft weichen wird zugunsten einer Poli- tik organischem wirtschaftspolitischem Auf- baues. Denn es mag eine Konstruktion noch so fein ausgeklügelt sein, im organischen Wachstum des Lebens— und die Wirt- Schaftspolitik ist ein Teil dieses Wachs- tums— bleibt jede Konstruktion ge- brechlich. Es ergeht dem noch so genialen Konstrukteur ähnlich wie jenem Mann, von dem die Fabel sagt, daß er Unmögliches wollte mit seinem Bogen. Wenn einmal die Einsicht des Auslandes soweit reichte, daß Morgenthau ad acta ge- legt wurde, und ein Dean Acheson und ein Schuman den Weg nach Bonn fanden, dann müßte sie eigentlich auch so weit reichen, daß einer ständigen Blutzufuhr nicht un- aufhörlich Blutabzapfungen gegenüber ge- Stellt werden können. Und Blutabzapfungen Vergleichbar ist die fehlende Bereitschaft, daß Plafond zu heben, das heute noch im- mer den deutschen Export, die deutsche Pro- duktion belastete. Fast 1 900 000 Arbeitslose sind ein Heer, das wirtschaftlich und poli- tisch eine Belastung bedeutet, die das deut- sche Volk, die die deutsche Wirtschaft nicht mehr ertragen kann. Um so weniger ertragen kann, als dieses Ertragen der Arbeitslosigkeit nicht notwen- clig ist; um so weniger ertragen will, als dieses Ertragen letzten Endes auch eine Ge- fahr für jene Staaten Europas bedeutet. die heute noch sich schmeicheln, Vollbeschäfti- gung zu erzielen, dadurch, daß sie eine Politik fördern, die Deutschlands Arbeits- 108 mehrt. Tex. Bundesrats Bekehrung rettet die Steuerreform Bundes finanzminister Fritz Schäffer be- richtete auf einer CSV Kundgebung in Re- gensburg über die Probleme, denen sich sein Ministerium gegenübersieht. Er und die Finanzminister der Länder seien, so unwahr- scheinlich dies klinge, zu Beschützern der Steuerzahler gegen die Parlamente geworden. Die herrschende Arbeitslosigkeit sei auf die zuruchgekehrten Kriegsgefangenen und Flücht- linge aus dem Osten zurückzuführen, für die erst neue Arbeitsplätze geschaffen werden müßten. Man habe den Eindruck, daß die Flüchtlinge aus dem Osten nach Westdeutsch- land hineingeschleust würden, um dort einen Wirtschaftlichen Zusammenbruch nherbeizu- führen. Die Ausgaben für Besatzungskosten und soziale Aufwendungen allein überschrit- ten die Einnahmen des Bundes, okne daß da- bei die für den Wiederaufbau erforderlichen Summen berücksichtigt seien. Zur Sofort- Rilfeabgabe sagte Schäffer, daß er mit ihr eine Erbschaft übernommen habe, die ihm schwere Sorgen bereite, vor allem wegen der Bela- stung für die Landwirtschaft. g Der Bundesfinunzminister verlangte eine Herabsetzung der Steuern, um durch eine vernünftige Volkswirtschaft ein höheres Steueraufkommen zu erzielen. 1932 habe man die umgekehrte Politik getrieben. Diese defla- tionistischen Maßbnakmen hätten zur Massen- arbeitslosigkeit und schliegliem zum Sieg Hit- lers geführt. Kapitalbildung wird gefördert Die kleine Steuerreform hätte durch den Einspruch des Bundesrates beinahe ganz ihre Wirkung verlieren können. Inzwischen ist es gelungen, den Finanzausschuß des Bundesrates zu einem Nachgeben in ver- schiedenen Punkten zu bewegen. Es ist zwar noch nicht in allen Punkten eine Klä- rung erfolgt, doch sehen die Dinge jetzt Wieder wesentlich günstiger aus, da bis auf einige redaktionelle Aenderungen der Finanzausschuß des Bundesrates nunmehr seine Einwände zurückgezogen hat. Das trifft vor allem auch die Einschränkung des Paragraphen 7a(Bewertungsfreiheit für Ersatzbeschaffung des Einkommensteuerge- setzes) zu, wobei jedoch noch die Einfügung einer Bestimmung erwogen wird, die die mihgbräuchliche Inanspruchnahme dieses Paragraphen verhindern soll. Dadurch werden die steuerbegünstigten Kapitalinvestierungsverträge, die Sparver- träge usw. geschützt, und die Sparneigung wird nicht beeinträchtigt. Wohnungsbau unterstützt Der Bundesrat hat auch grundsätzlich nichts mehr gegen die vom Bundestag vor- geschlagenen Erweiterungen des Paragra- phen 7b für Zu-, Um- und Ausbau einzu- Wenden, auch nichts gegen die Durchfüh- rung des Paragraphen 7e(Abschlußfähigkeit von Zuschüssen zur Förderung des Woh- nungsbaues und nicht beizufügenden Steuerpflichten als Werbungskosten) ebenso Wenig etwas gegen die Erweiterung des Paragraphen 7d, hinsichtlich der Zuschüsse und unverzinslichen Darlehen zur Förde- rung des Schiffbaues. Damit also werden die Erleichterungen, die zur Förderung des Wohnungsbaues entwickelt worden sind, auch hierauf übertragen. Desgleichen hat der Bundesratfinanzausschuß seinen Wider- stand gegen die Abschreibung auf be- stimmte Lagergebäude aufgegeben. Jedoch muß die Formulierung mit dem Finanzaus- schuß des Bundestages abgesprochen wer- den. Weiterhin hat der Finanzausschuß des Bundesrates die Neufassung des Paragra- phen 10, Absatz 2, Ziffer 3(Abzugsfähigkeit der Hälfte des nicht entnommenen Gewin- nes) und die Neufassung des Paragraphen 32a(steuerliche Vergünstigung des Gewinns bei Beschränkung der Entnahme) zugebilligt Der Bundesrat will grundsätzlich auf den Vorschlag der Regierungsvorlage zu S 33a bestehen, der feste Pauschbeträge für die Politisch usw. Verfolgten, Flüchtlinge, Ver- triebenen und Totalbeschädigte vorsieht. Die Sätze zu dieser Vorlage stellen sich be- kanntlich auf 480 DM für die Steuerklasse 15 auf 600 DM für II und auf 720 DM für III. Der Bundestag hat hierzu einen Kompro- miß vorschlag gemacht, der die Hälfte der im Regierungsvorschlag zu§ 33a vorgesehe- nen Pauschbeträge ohne Nachweis als Son- derausgaben anerkannt wissen will, während bei erhöhten Aufwendungen es bei den ab- zugfähigen Grenzen für die Sonderausgaben des 8 10, Absatz 1, Ziffer 3(Aufwendungen für steuerbegünstigte Zwecke) bleiben soll. Allerdings müssen dann alle Aufwendungen nachgewiesen Werden. Hier besteht also noch kein Ein- vernehmen zwischen den beiden Finanzaus- schüssen. Mehrleistung ist verpönt Der Bundesrat will auch auf der Strei- chung des 8 34a(Steuerbegünstigung der Mehrarbeit) aus arbeitsmarktpolitischen Gründen bestehen bleiben. In unterrichteten Kreisen wird angenom- men, daß die Gewerkschaften zu diesen Neuerungen Vorschläge unterbreiten wer- den. Beim Tarif ist die Situation nunmehr so, daß eine evtl. Erhöhung des Pauschbe- trages für die Arbeitnehmer von 26 auf 39 DM monatlich vorgesehen ist. Sollten diese Pauschbeträge erhöht werden, 80 würde das praktisch für die Lohnsteuer- pflichtigen in Steuerklasse I beispielsweise einen steuerfreien Arbeitslohn von 1 530 PM jährlich gegenüber jetzt 1 374 DM bedeuten. Beseitigung wirtschaftlicher Desorganisation gesünder als sämtliche Hilfsmaßnahmen Wenn die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein gewinnbringendes Unternehmen für eine beteiligte Seite(außer für die Arbeitslosen) Wäre, dann wäre die Drohung ausländischer Kreise, die Behebung der deutschen Arbeits- losigkeit selbst in die Hand zu nehmen, weil die deutschen Stellen angeblich versagen, ver- hängnisvoll für alle diejenigen, die zu eigenem Schaden auf deutscher Seite in dieser Hinsicht zu wenig getan hätten. Aber es verdient ja niemand an der Ar- beistlosigkeit, es kann niemand daran ver- dienen, weil der Arbeitslosigkeit volksuirt- schaftliche Konsequenz einen Ausfall im Sozialprodukt bedeutet, der zu Lasten aus- nahmslos aller Bevölkerungsschichten geht. Nichts könnten daher die deutschen verant- wortlichen Stellen noch mehr befriedigen und Freude erregen, als die Bereitschaft der Be- satzungsmächte, die Arbeitslolsigkeit selbst bekämpfen zu wollen. In dem Wettlauf zwischen Parolen, die zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ermuntern, die jedoch bisher nicht einem Arbeits- losen Beschäftigung schufen, tritt die eigentliche Ursache der Arbeitslosigkeit in den Hintergrund. Dies um so mehr. als bestimmte parteipolitische Richtungen nicht gerne wahr haben möchten, dag andere Gründe hierbei ausschlaggebend sind, als die Nichtbefolgung ihrer nicht zur Durchführung kommenden Patentmedizin, die sich als unbrauchbar bereits vorher erwiesen hat. Diese wirklichen Ursachen sind die Störungen im Organismus der deutschen Wirtschaft. die kurz umrissen wie folgt zu bezeichnen sind: 2 J. Die Veranderung der Bevölkerungsstruk- tur durch den Zustrom von neun Milkio- nen vertriebenen Menschen. 2. Das wirtschaftlich und politisch gleicher- Weise außergewöhnliche Problem Berlin. Die gegenüber anderen Teilnehmerländern des Marshallplanes un verhältnismäßig schroffe Unterbindung des Handels mit ost- und südosteuropäischen Länder, sowie den zur Zeit unter polnischer Verwaltung ste- henden deutschen Gebietsteilen und Ost- preußen. Die Zerreißung der deutschen Wirtschafts- einkeit durch die Trennung in Ost- und Westdeutschland. Die fast völlige Vernichtung aller Geld- vermögen durch die deutsche Währungs- reform. 5 Kein anderer Staat hat eine ähnliche Be- lastung jemals aufzuweisen gehabt oder ist ähnlichen Belastungen ausgesetzt, als gerade die Bundesrepublik, in der der durch die Zu- Wanderung hervorgerufene Strukturwandel da- durch gekennzeichnet ist, daß die Bevölke- rungsdichte seit 1937 von 229 auf 351,2 Ein- wohner je km lanndwirtschaftliche Nutzfläche, d. h. um fast 33 Prozent anstieg, wobei in die Masse der mit neun Millionen ausgewiesenen Zuwanderer och nicht jene etwa 700 000 Per- sonen eingerechnet sind, die illegal einvan- derten und noch nicht erfaßt werden konnten. Weiter ist in dem quantitativen Ausweis der Bevölkerungs veränderung nicht berücksichtigt die qualitative Veränderung, die durch gekenn- zeichnet ist, daß der Anteil der Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren auf 14,3 7 fiel(vor dem Kriege 19,4%), während der Anteil der Frauen auf 21,2% stieg(vor dem Krieg 19,8 /). Es ist also anzunehmen, daß rund 3,5 Mill. Erwerbspersonen zuwanderten. Andererseits fiel jedoch der Anteil der Erwerbspersonen auf 44 97(vor dem Kriege 52,4%). Um einen An- stieg auf 50% zu erzielen, wäre es notwendig, rund 3,8 Millionen neue Arbeitsplätze zu stellen, wobei noch nicht berücksichtigt ist, daß die Steigerung der Effizienz der zurzeit Be- schäftigten(gegenwärtig rund 80% der Stun- denleistung ex 1938), zusätzliche Arbeitslosig- keit schaffen wird. Es ist hierbei nicht zu übersehen, daß die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber 1936 von 17,87 Millionen En de 1949 auf 20,2 Millionen Beschäftigte gestiegen ist. Interessehalber ein Vergleich mit dem Aus- Iande: * Uebersicht Index der Beschäftigten— Stand Mitte 1949 (1937= 100) Gesamtbeschäftigte Industrie Land(auger Landwirtschaft) allein Westdeutschland 115 127 Großbritannien 101 102 Frankreich 109 11² Norwegen 109 139 Schweiz— 129 SA 142 137 Besonders kraß stellt sich in Westberlin die Arbeitsmarktlage dar. Die Zahl der Ar- beistlosen in Berlin belief sich Ende Dezember auf 278 000 Personen(32,5% des Beschäftigten- standes), während sie in der Bundesrepublik mit 1,5 Millionen Arbeitsloser nur 11 Prozent der tatsächlich Beschäftigten erreichte. Das Alles, trotzdem die Bundesrepublik aus Haus- haltsmitteln rund 480 Millionen DM, aus Mit- teln des GARIOA-Fonds rund 700 Millionen Deutsche Mark und aus den Counterpart funds 141 Millionen DM nach Berlin pumpte, somit Berlin mit 1,321 Millionen DM unterstütze. die natürlich dem Wiederaufbau von Beschäf- tigungsmöglichkeiten innerhalb der Bundes- republik, aber auch innerhalb Berlins größten- teils entzogen worden sind, weil es sich um Aufwendungen handelte, die keine produktive Verwendungsmöglichkeiten gewährten, sondern nur Hilfe und Unterstützung zur Abwendung größter Not bedeuteten. 35 Das Loch im Osten Die, heute ausfallenden, auf den— zurzeit unter polnischer Verwaltung stehenden deut- schen Ostgebiete— vor dem Kriege nach West- deutschland und nach Berlin fliegenden land- Märtschaftlichen Ueberschußprodukte, reprä- sentierten u Gegenwartspreisen) einen Wert von 219,3 Mill. Dollar S 921,6 Mill. DM). Im Jahre 1936 nahm die UdSSR für 144 Mil- lionen RM deutsche Erzeugnisse ab und lieferte Deutschland für 58 Millionen RM Roh- Stoffe und Lebensmittel. Die Finanzierung der Differenz erfolgte in Gold oder in goldwertigen Devisen, die(etwa 90 Millionen RM jährlich) zum Ankauf von Waren in Uebersee verwen- det Merdden konnten. Auch der Handel mit Südost-Europa erlitt schwere Einbuße(wäh- rend der Handelsverkehr mit der UdSSR jetzt praktisch Null ist). Mit der Tschechoslowakei, mit Ungarn, Jugoslawien. Polen. Rumänien, Bulgarien haben sich die Handelsbeziehungen wie folgt verändert Jahr Einfuhr Ausfuhr in Millionen Reichsmark 1937 850 653 in Millionen Deutsche Mark Okt. 1946- Sept. 1949 232 117 Während. wie Economic Survey of Europe 1948 in einer Tabelle nachweist, die anderen westeuropäischen Länder in Ein- und Ausfuhr Segenüber der Vorkriegszeit ihren Handel mit den ost- und osteuropäischen Ländern um 47% bzw., um 69% steigern konnten, ging die deut- sche Ein- und Ausfuhr in dieser Richtung auf ein Fünftel des Vorkriegsvolumens zurück: Millionen Dollar zu 1948 Fob-Preisen Ubrige West- Land Jahr Einfuhr Ausfuhr Deutschland 1938 334 317 Bundesrepbl. 1948 75 67 europ. Länder 1938 818 510 5 1200 863 Es ergibt Sell somit eine runde Summe von 590 Millionen Dollar 2478 Millionen DM als Folge der Unterbindung des Handels mit den ost- und südosteuropäischen Staaten und mit den unter polnischer Verwaltung stehenden Gebieten. Die Grenze der Kapitalbildung In der Bundesrepublik ergab sich für das Jahr 1948/49— also unmittelbar im Anschluß an die Währungsreform, welche praktisch das Geldvermögen der Wirtschaft bis auf einen geringen Bruchteil vernichtete— eine Netto- Kapitalbildung in Höhe von 11 Prozent des Nettosozialproduktes. Das Nettosozlalprodukt bestent aus dem Bruttoleistungseinkommen der an der Produk- tion beteiligten Produktionsfaktoren, also aus Löhnen, Zinsen, Gewinnen in allen Zweigen der Wirtschaft, einschließlich der öffentlichen Verwaltung und aus den indirekten Steuern. Elf Prozent des Nettosozialproduktes s0l1 auch das Jahr 1949/50 und 1950/51 als Netto- Kkapitalbildung ergeben, während im Jahre „1951/52 eine Kapitalbildung von 13 Prozent er- hofft wird. Es ergibt sich aus dem Vergleich der Nettokapitalbildung 1948 in Prozenten des Nettovolkseinkommens, daß die Kapitalbil- dung der Bundesrepublik anmähernd in der größten Ordnung vergleichbarer europäischer Länder liegt, deren Wirtschaft jedoch weder durch die Kriegsfolgen, noch durch die Wäh- rungsreform ähnlich in Mitleidenschaft gezo- gen worden sind, wie die deutsche. Dies stellt schon deswegen eine beachtliche Leistung dar, weil in der Bundesrepublik zwei Beschäftigte drei Nichtbeschäftigte unterhalten müssen, statt zwei in der Vorkriegszeit oder statt 1,6 in den übrigen westeuropäischen Ländern. Netto-Kapitalbildung 1948 in Prozenten des Netto- Volkseinkommens in Großbritannien 11,5% in Italien 12% in Dänemark 14 2 in Schweden 12 0 in Frankreich 14% in den Niederlanden 17 90 in Norwegen 21% Leistungsfähigkeits- Grenze Die Kapazität einer Volkswirtschaft, deren FProduktionsfaktoren teilweise stillagen, läßt sich leichter ankurbeln, als die Produktions- kapazität eines bereits alle Produktionsfakto- ren ausnützenden Wirtschaftsgebietes. Je näher die Produktion und die Leistungs- effizienz der Produktionsfaktoren dem Vor- kriegsstand kommen, desto schwieriger wird die weitere Steigerung. Unausgenutzte Kapa- zitäten lassen sich schneller auslasten als neue entwickeln. Dazu kommt, daß die in vorher- gehendem geschilderten Desorganisations- erscheinungen der deutschen Wirtschaft stets stärker und stärker zu Tage treten, je mehr die Wirtschaft angekurbelt wird und Engpässe schaffen, deren Auswirkungen zu Stagnations- erscheinungen führen. An der Vermehrung des zwischen 1948/49 und 1949/0 war die Land- wirtschaft maßgeblich beteiligt. Die gute Ernte trug hierzu das ihrige bei. Für die kommenden Jahre wird eine Produktionssteigerung von vier bis fünf Prozent veranschlagt, was einer Steigerung der industriellen Produktion um 5% bis 6 Prozent entspräche. Ein Vergleich mit anderen Staaten ergibt, daß dieser Vor- anschlag des ERP- Ministeriums in Bonn sehr optimistisch ist. Im Memorandum Großbritanniens ist eine Steigerung der Industrieproduktion fur das ver- einigte Königreich in der Höhe von sechs bis sieben Prozent vorgesehen mit dem ausdrück- nchen Hinweis, daß es äußerst fraglich sei, ob diese rasche Wachstumsrate in Zukunft aufrechterhalten bleiben könne, In den Ver- einigten Staaten wird für die Zeit von 1950 bis 1980 mit einem jahrlichen Wachstum von 2,64 Prozent gerechnet. Jah könnte sich allerdings die Situation in der Bundesrepublik wandeln, wenn die oben beschriebenen Hindernisse nicht bestünden. Mit ihrem Wegfall erweitern sich die Produk- tionskapazitäten automatisch, die bisher ge- bändigt sind von Beschränkungen und von Abschnürungen, die außerhalb der deutschen Machtsphäre liegen. In ein oder der anderen Hinsicht wird es möglich sein, Surrogate zu schaffen, Ersatz für zwangsläufige Ausfälle. Aber im allgemeinen werden jene Teile der Weltwirtschaft, die bisher vermeinten, man Könne durch bloße Planung und durch rasches Selbstverdienen auf Kosten eines anderen Staates oder Wirtschaftskörpers die Weltwirt⸗ schaft vor dem Untergang bewahren, durch die Entwicklung der Dinge belehrt werden, daß es keinen Ausweg gibt zwischen der Al- ternative: 1. Abschaffung einer Wwidernatürlichen, den Welt wirtschaftlichen Kreislauf unterbinden- den Desorganisation, 2. Fortsetzung von unproduktiven Hilfsleistun- gen, bis sich selbst zu Tode läuft, was nie gedeihen kann, die Fesselung der Wirtschaft. F. O. Weber Verbilligte Treibstoffe für das Ver kehrsgewerbe Im wirtschaftspolitischen und im Verkehrs. ausschuß wird gegenwärtig darüber beraten, ob in den Kreisen der neun Privilegierten Be- zieher von Benzin und Dieselkraftstoffe das Verkehrsgewerbe als zehnter seinem Antrag entsprechend aufgenommen werden soll, Diese Frage hat nicht nur in dem Falle der Ableh⸗ nung der Preis- und Bewirtschaftungsfreigabe durch die Hohe Kommission Bedeutung, son- dern auch dann, wenn die Freigabe endgültig bestätigt werden sollte, denn der Kreis der Privilegierten Bezieher wird den Preiser mäßigten Treibstoff selbstverständlich immer nur kontingentiert erhalten. Der Rest wird dann schwarz“ gekauft, da- mit die Subventionspolitiꝶ nicht untergehe. Harter Lohnkampf Wird angekündigt Die Obleute der Metallindustrie des Frank- furter Gebietes, die etwa 30 000 organisierte Arbeiter vertreten, kamen anläßlich einer Zu- Sammenkunft überein, alle gewerkschaftlichen Mitteln zur Erreichung von Lohn- und Ge- Haltserhöhungen einzusetzen. Bisher habe die Arbeiterschaft im Gesamtinteresse Zurück- haltung in ihren Forderungen gezeigt in der Erwartung, daß auch die Unternehmer Verant- Wortungsbéwiußtsein gegenüber ihren Arbeitern am den Tag legen würden. Statt dessen hätten die Unternehmer seit Wochen die Lohnver- handlungen verschleppt und auch die mini- malsten Forderungen der Metallarbeiter mit dem Hinweis auf inzwischen gesunkene Preise, die die Gewerschaften als Wucherpreise an- gesehen hätten, abgelehnt. 1887000 Arbeitslose im Bundesgebiet Die Arbeitslosenzahl ist seit Ende Dezember von 1 558 449 bis Ende Januar auf insgesamt 1897 644 gestiegen. Von der Gesamtzunahme um 339 175 fallen rund 224 700 oder fast zwei Drittel auf die erste Ianuarhälfte und rund 114 500 auf die zweite Januarhälfte. Die Zahl der arbeitslosen Männer stieg im Januar um 285 496 Die Zahl der arbeitslosen Frauen dagegen nur um 33 679. Gebietlickh ergeben sich fte stärksten Zunahmen der Arbeitslosig- keit in Bayern mit 86 221, Niedersachsen mit 64 459, Nordrhein-Westfalen mit 57 037, Hessen mit 40 841 und Rheinland-Pfalz mit 23 790. »Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung und Ar- beitslosenfürsorge ist im Januar insgesamt um 242 294 Zunahme hat Bayern aufzuweisen mit 78 263 auf 364 522. auf 367 958, Nordrhein-Westfalen mit 31 446 auf 178 710, Hessen mit 26 wig-Holstein mit 18 655 auf 217 760, Rheinland- auf 1 445 305 gestiegen. Die stärkste Es folgen Niedersachsen mit 49 006 690 auf 120 810, Schles- Pfalz mit 12 221 auf 39 106. In Württemberg- Baden 387573 Beschäfftigungslose Die Zahl der Arbeitslosen in Württemberg Baden hat sich von Ende Dezember 1949 bis Ende Januar 1950 um 19 275 von 68 298 auf 87573 erhöht. Davon entfallen auf den Lan- desteil Baden 52 446 und auf den Landesteil Württemberg 35 127. Von der Arbeitslosigkeit sind zur Zeit in Württemberg-Baden 59 344 Männer und 28 229 Frauen betroffen. Die Arbeitslosigkeit wirkt sich vor allem in den Außenberufen aus. So stieg die Zahl der arbeitslosen Bauarbeiter um 4000. Die Zahl der arbeitslosen Metallarbeiter erhöhte sich um 1200 und die Zahl der Angestellten um 700. Zigarrenarbeiterinnen im Landesbezirk Baden wurden rund 1500 arbeitslos In Mannheim Wie wir aus Karlsruhe erfahren, stieg die Arbeitslosigkeit in Mannheim auf 3126 5 schäftigte Männer und 3702 unbeschäftigte Frauen, Die Entwicklung in Mannheim ergab somit folgendes Bild: 5 ö Männer. Frauen 31. Dezember. 1949 3361 2761 15. Januar 1930 4713 348 3353 592 31. Januar 1950 5126 413 3702 349 Sozialproduktes Südbaden führend mit eigener Liberalisieru In diesen Tagen sollen in Frankfurt 5 schen Vertretern des südbadischen Wirtschatz ministeriums und den Bundeswirtschafts 50 den Verhandlungen über das 2 wischen 1 Handelskammern in Südbaden und in 0 frankreich bestehende Kompenastionsabhen. f men geführt werden. Dapei soll un Bekanntwerden des genauen Wortlautes 400 0 Paris unterzeichneten deutsch-Frenzöggchg Handels vertrages geprüft werden, inwiere; das Abkommen, das nach Ansicht südpadisch f Wirtschaftskreise eine„Liberalisierung l Kleinen“ ist, durch die Liberalisierung 5 deutsch- französischen Handelsverkehrs 10 Croßen überholt ist pie Gesamtbilem Kompensationsabkommens ist gegenwart nahezu ausgeglichen. Die Frankfurter W schaf tsbehörden hatten bereits vor einiger Zeit, noch vor Abschluß des Pariser Vertrag das im Herbst 1948 abgeschlossene Ablomme N in Paris vorsorglich auf den 31. März 1950 kündigt. In Freiburg hatte man sich aber nicht zuletzt wegen der zeitweilig eingette tenen Verzögerung der Handelsvertragsper. handlungen in Paris, auf den Standpunkt ge. stellt, daß eine Kündigung nur von dem Vet. tragspartner, also vom südbadischen Wut schafts ministerium ausgehen könne. und mit Mitbestimmungs recht In zuständigen Kreisen in Südbaden rechne man fast damit, daß bei der Ausarbeitung der Vorlage eines Betriebsrätegesetzes in Bonn di kortschrittliche südbadische Gesetz als Vorbit dienen wird. Führende Persönlichkeiten 15 Bonn wollen, Mie weiter zu erfahren ist, be der Ausarbeitung eines Betrichsrättgesete aut Bundesebene darauf dringen, dag nur eh Rahmengesetz geschaffen wird. Den Länder soll das Recht vorbehalten bleiben. innerhah der Rahmenbestimmungen eigene, den Lokaler Verhältnissen angepaßte Regelungen 2 schaffen. 1. NAG bei Büssing ausgeschieden Aus der Produktions- und Vertriebsgesel. schaft Büssing NAG Vereinigte Nutzkrat. wagen GmbH. Braunschweig ist die nationagę Aufomobil-Gesellschaft(NAG) ausgeschieden Der Firmenname wurde in Büssing Nutzkratt. g wagen mbH., Braunschweig, abgeändert, he Fusion bestand seit 1931. Die Nationale Au mobil-Gesellschaft hat durch den Kriegsauz- Sang ihre Werke in Leipzig und Oberschöne. weide verloren. Die Büssing-Werke in Brauh- schweig sind die größte deutsche Automobil, Firma für die Herstellung schwerer Nutzfah“ zeuge. Monatlich verlassen über 200 Fünf. und Sieben-Tonner-Lastwagen das Werk. Baustahlgewerbe im sozialen Wohnungsbal lautete das Thema, dem Dr. Ernst, Düssel-“ dorf, im Rahmen einer Veranstaltung der„Deut. schen Gesellschaft für Bauingenieur wesen“ 11 Karlsruhe sehr ausführliche Darstellungen wid. 1 mete. Es kam ihm darauf an. die Vorurteile Seesen die Massivdecke im allgemeinen aus den Wege zu räumen und darüber hinaus die Quall- täten des Baustahlgewebes aufzuzeigen, die den anderen Stahlbetonkonstruktionen gegenüber in großer Materialersparnis, Verringerung des At. beitsaufwandes und größerer Belastbarkeit(maxi. mal 2400 kg/ emz) bestehen. Ein abschließend gezeigter Film brachte die Vielfalt der Verwendungsmöglichkeit neben dem Wohnungsbau zum Ausdruck. Venezuela tauscht Rohöl gegen Waggons und Lokomotiven. Im Auftrag einer Gruppe deutsche Waggon- und Lokomotivfabriken ist der Rege rung von Venezuela durch die Firma R 4, 1 Worth& Co. ein umfangreiches Komp ö Sationsgeschäft— Waggons und Lokomotiven 0. Sen Ronhsl— vorgeschlagen worden Da in Veil zuela ein großer Bedarf an rollenden Eisen bat“? material besteht, hat die Regierung des Lande den Vorschlag mit großem Interesse aufgenom- men. 9 Getreidebörsen Mannheim, Gegen die Vorwoche hat sich die Marktlage nicht verändert; die Kauftätigkeit blleh gering. Am Brotgetreidemarkt ist Inlandweizen kaum am Markt und werden für einzelne Pat. tien Ueberpreise gefordert, die jedoch nicht be. willigt werden, Die Angebote in Roggen sind schwer unterzubringen. An Importen wurden aus einem Dampfer, der unterwegs ist, für Württem⸗ berg-Baden a4ũ%%½ t Weizen zur Vermahlung frei- gestellt; ferner wurden 2000 t Mais für die E- kassung freigegeben. Für die Teigwarenindustle wurden für Württemberg-Baden insgesamt del Weizen zur Vermahlung in Mannheim freigestellt für Bayern 1080 t, für Hessen 529 t und für Nord- rhein- Westfalen 1075 t. Diese letzteren drei Pat. tien kommen ebenfalls in Mannheim zur Ver mahlung, womit die Versorgung der Mannheimer Mühlen verbessert ist. Am Hafermarkt ist au Bayern inl. Futterhafer gut angeboten, jedoch Wenig gefragt. Chilehafer wurde mit 19 PM ett Hamburg und Plata-Hafer frei Mannheim 2u 23 DM. angeboten. Industriehafer ist Wenig be- Sehrt. Am Braugerstenmarkt werden nur Kelle Partlen aus süddeutschen Erzeugergebieten ange- boten, die Aufnahme finden. Würktemberg⸗badl. sche Gerste ist zu 34,10 DM ab Erzeugerstation angeboten. Gute pfälzisch-rheinhessische Ware bewegt sich auf der Basis von 37 bis 37,50 DM per 100 kg ab Verladestation. Eine größere Umsatz- tätigkeit hat sich jedoch nicht entwickelt. Nach. frage nach Industriegerste besteht wenig. Am Mehlmarkt ist das Angebot in Weizenmenl au. reichend, bei geringer Nachfrage. Die Bäckerei. betriebe sind noch versorgt. Roggenmehl drückt Weiterhin stark auf den Markt und ist die Kauf lust klein. Am Futtermittelmarkt ist die Haltung schwach bei geringem Bedarf. Die Nachfrage nach Weizenkleie A hat sich gebessert, während Rog Senkleie schlechter abgent. Gedrückt ist Weiten. zuttermehl mit 14,50 DM und Weizennachmehle nit 40 bis 22 DM per 100 kg je nach Qualität, Bel kleinen Freigaben ist Oelkuchen etwas gere Mais ist genügend am Markt bei rückläufigen Pre. sen, und konnten 21,25 DIT frei Mannheim erzielt Werden, und für Milocorn 20 DM nordbadische Stationen. Etwas gesucht sind Trockenschnitzes Für Schnitzelmelasse wurden 14,50 bis 14,75 Dll Verlangt. Hühnerfutter geht gut ab undd stell sich bei guter Zusammensetzung auf 29 bis 30 Da Der 100 Kg ab Fabrik. Für Erbsenfuttermehl wur: den 16 DN, für Erbsenkleie 14 PM per 100 kkg ah nordbadische Station verlangt. Am Rauhfufter, markt besteht das starke Angebot in Heu und Stroh weiterhin bei rückläufigen Preisen und ge. ringer Nachfrage. Die heutigen amtlichen Notle- rungen, die sich für 100 Kg frei Waggon Erzeuger. station verstehen, lauten: Getreidestroh, draht. gepreßt 4,204, 0 DM; dto. gebündelt oder bind. fadengepreßt 3,80—4,.— DM; Wiesenheu, gut, ge- sund, trocken 11,5012,— DM; dto, gut, gesund, trocken, drahtgepreßt 12,00 12,80 DM; Rotkleehel, gut, gesund, trocken 11,5012, DI; Luzerne. Klecheu, gut, gesund, trocken 14,00 18,00 PR. 195 Kartoffelmarkt ist weiterhin sehr ruhig. 5 Frankfurter Effektenbörse Vom 6. Jaunar Zuch zu Beginn der neuen Woche erfuhr di Aletlengeschäft keine Belebung, da es an an- resungen kehite Es zeigte sich jedoch im all meinen eine gewisse Widerstandsfähigkeit, 80 15 die Veränderungen nach beiden Seiten 75 geringfügig waren. In Montanwerken aun Stahlverein um 4 auf 5152, Rheinstahl um“ auf 55 zurück, Klöckner Wurden unverändert une Hoesch 1% höher bezahlt,. Elektrowerte 1 Heitlich. Bekuls bei 24 plus% und Felten 73 plus 1%, während siemens Stämme um 00 desgl. VA um 1% zurückflelen. Auch AEO 75 % G, gedrückt, Reag wurden 5% unter dem 999 ten Briefkurs mit 90 aufgenommen. Von 1 Werten Salzdetfurth bei 67 um 1% erhöht, 8 65 Zucker wurden zum letzten Taxkurs mit 9s ge nendelt. dgccu waren anfangs um 17% J te mäßigt, konnten diesen Verlust aber im Jen Wieder aufholen. Zellstoff Waldhof fielen 1 1% zurück, Holzmann minus 1% und 16 minis 3%. Außerdem waren Buderus del ag um 3 0% niedriger am Markte. Am Einneitſetz 17 desen Karstadt nach Pause 5% über der getan Notiz. Schering wurden erstmals amtlich 998 33% 1% niedriger notiert, Brown Bogert em. loren 2%.— Banken still, Dresdner 23¼ chen. merzban 27%% und Deutsche Bank gestriche? — Rentenmarkt still bei behaupteten Kursen Im Freiverkehr Gute Hoffnung mit 68 und E hütte Köln mit 37% bezahlt. 55 ... r. 8 8 N 8 — N— N 8 N 5 8 8. i Dienstag, J. Februar 1950. u 32 Dienstag, 7. Fe 10 MORGEN— „„ 5 80 klautes 31 Tranzösssche n, inwiepe mtbilan Segenwärt kurter Wi vor eini er Vertrage e Abkommer März 1950 n sich aher ilig eingelte Svertracsper, andpunkt ge. on dem per. schen Mi. ne. SS recht baden rechne rbeitung der n Als Vorbf ichkeiten 1 ren ist, h. Srätt gesetes daß nur eh den Längen n, innerhah den lokaler lungen 10 schieden rtriebsgesel. „ Nutakratt dtie national Uus geschieden 8 Nutzkratt ändert, E tionale Aube 1 Kriegsaug Oberschöne. de in Brath⸗ Automobil er Nutzfabr⸗ 00 Fünf- und 1k. Wohnungsbau st, Düssel. g der„Deut. aur wesen“ ig Uungen wid. 1e Vorurteile nen aus dem us die Quall. igen, die den gegenüber in ung des Ar. barkeit(max. brachte die t neben den Waggons und dope deutsche t der Regie rma Raft les Kompes, omotiven 9. Da in Velte n Eisenbahz- des Lande aufgenom- hat sich die ätigkeit blleb Inlandwelzen einzelne Par. ch nicht be. Roggen sind Wurden aus ür Württem⸗ tahlung frei- kür die br⸗ aren industrie gesamt 7961. 1 freigestellt id für Nord en drei Par. m zur Ver- Mannheimer arkt ist aus oten, jedoch it 19 Dx elt annheim 2 t wenig be 1 nur Klelue bieten ange- mberg: badi. eugerstation ische Ware 37,50 DM per ere Umsatz- ckelt. Nach. wenig. Am enmehl aus- 1e Bäckerel. mehl drückt st die Kauf. die Haltung chfrage nach hrend Rog⸗ ist Weizen. chmehle mit Uualität, Bel vas gefragt, uflgen Prel. heim erzielt zordbadische censchnitzel is 14,75 Dll und stell 9 bis 30 Dl ermehl wur- er 100 Kg ab Rauhfufter, n Heu und sen und ge. chen Note n Erzeuger roh, draht oder bind. u, gut, ge- ut, gesund Rotkleehe, „ Luzerne- 0 DM. Der„ lig. Rb. örse erfuhr das es an 10 h im allge, keit, s0 daß Seiten nur den gingen stahl um ändert 15 erte uneln, Felten bel ne um 15 h AEG um r dem leti- Von Kali höht. Südd. mit 93 be“ 4 er. m Vell fielen um ind Berger 1s bel 75% meitsmarkt der letzten mtlich at Com: Zetteln Kursen. 7 und Eisen pie Geburt eines gesunden Sonntagsjungen WOLFGANG zeigen hocherfreut an Albert Hiss und Frau Irmgard, geb. Beushausen Mannheim, den 5. Februar 1950 Karl-Ludwig- Straße 3 1 ein innigstgeliebter Mann, unser lieber, guter Vater, Schwi,— 1 78 Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr b 8 Josef Müller ist am 5. Februar 1950, unerwartet rasch, im Alter von 75 Jahren fur immer von uns gegangen. Mannheim, Richard-Wagner-Straße 56 (trüher Heinrich-Lanz- Straße 19) In stiller Trauer: Frau Anna Müller, geb. Hartmann Familie Walter Müller Familie Hans August Müller und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 8. Febr. 1950, 18.30 Uhr, Hauptfriedhof. von Beileſdsbesuchen im Krankenhaus bitten wir dringend Ab- stand zu nehmen verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, dag mein lleber Mann, Vater, Bruder, Schwager, Onkel, Großvater und Schwiegervater, Herr Georg Helfert Spediteur 2. 5 N ende 3 8 N 8 ö h ö auc 2 10 3 . 0 * 0 0. 1005 * — 2 heute früh im Alter von 51 Jahren nach schwerer Krankheit— 5 sanft entschlafen ist. e Mannheim, Untere Clignetstr. 7, den 6. Februar 1950 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Helfert und Sohn Claus UN ren Beerdigung: Mittwoch, 8. Februar, vorm. 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Allen, die meinem unvergeßlichen Gatten und Vater, Schwieger Vater und Großvater, Herrn Jean Dewald die letzte Ehre erwiesen haben, für die überaus zahlreichen Kranz, und Blumenspenden sagen wir unseren innigsten Dank. Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Bartholomä für seine trostreichen Worte sowie der Eichbaum-Brauerei und den T 3, 6 Rudolf Fernau Maria Holst in „Mordprozen Dr. Jordan“ Im Beiprogr.: Der hochinteressante Kulturfiim telefon 446 47„DER GRIFF NACH DEM ATOM“ Täglich: 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr S T EW ART GR AN G E R Am Nesplatz „Unruhiges Blut“ Der große Erfolg dieses einzigartigen Far bfilms T. 511 ee 150 Beginn: 14.00 16.30 19.00 21.00 Uhr Heute bis einschl. Donnerstag! Nur 3 Tage! Der große Breite Straße 11, 6 Tel. 44635 Die Vor- stellungen finden getrennt für Männer und Frauen statt Beginn: für Männer: 10.00, 11.30, 13.00, 18.00, 19.50, 21.30 Beginn: für Frauen: 14.40, 16.20 Uhr Seluna U. Hulnlarungs fm über ſeadhedtz aan Für Jugendliche unter 16 Jahren verboten Harmonikaclub Waldhof Alte Frankf. Str. 47. Neuer Kursbesg. Wer erteilt Nachhilfe- Unterricht in Englisch, Latein und Mathematik? Angeb. unt. P 5165 a. d. Verlag. Lehr gebiete: Schrift- bereitung. 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Die Beerdigung fand in aller 0 Stille statt. 5 Mr allen Verwandten, Bekann- unseren besten Dank. Anteimahme beim Heimgang uns. Frau Maria Derschum Wwe. Die trauernden Hinterbliebenen DANK SAGUNG dle herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Katharina Seezer Die trauernden Hinterbliebenen , Februar 1930 wurde Großmutter, unsere Schwester und Tante, Frau geb. Lang im Alter von 61 Jahren aus unserer Mitte zu nehmen. Mhm.-Wallstadt, 5. Febr. 1950 Wallstadter Straße 157 In stiller Trauer: Oskar Rudolph Mittwoch, den Friedhof Käfertal. und Anverwandte dem Allmächtigen hat es Beerdig.: Dienst., 7. 2, 15 Uhr gute Mutter, Schwieger Nach einem arbeitsreichen Le- ben verschied unerwartet mein lieber Mann, unser gut. Vater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr Albert Sehmidt Malermeister im Alter von 63 Jahren, Horrheim, den 5. Febr. 50 Hauptstraße 205 In tiefer Trauer: Frau Luise Schmidt Witwe Albert Schmidt und Familie Wüll schmidt f und Familie Martha Schmitt, geb. Schmidt Ernst Schmidt und Familie und An verwandten Beerdigung: Dienstag, 7. 2. 50, 14.00 Uhr, in Horrheim, Kreis und den Hausbewohnern beim Hinscheiden unseres lie- ben Fntschlafenen, Herrn Jakob Wolf sagen wir allen unseren innig⸗ sten Dank. Besonderen Dank die vielen Beweise herzl. Ib. Entschlafenen sprechen Kir hiermit unseren herzl. dem Straßenbahner-Chor für Dane aus. den erhebenden Grabgesang 1 und Kranzniederlegung sowie n Namen cer trauernden Für die trostreſchen Worte des Hinterbliebenen: Herrn Pfarrers. Wartmann. Frau Annemarie Wolf und Angehörige. Gott dem Allmächtigen hat 88. meine Ne e* gute, kreusorgende ütter, Anna Rudolph Für die herzliche Anteilnahme — . vurde früher zum Markt, getrieben Wenn es verkauft werden sollte. Man vertat viel Mühe und Zeit. um solch ein Geschäft zum Ab- schluß zu bringen. Da ist es heute setzt einfach eine Kleinanzeige in den MANNHEIMER MORGEN und solch ein schwein hat hald seinen Liebhaber gefunden. einfacher! 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Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch. nach Rel.-Bek.) und Abgabe Notopfer Berlin für Januar 1950(Monats- zahler) unter Abgabe einer Lohnsteuer-Anmeldung, fällig 10. 2. 1950. 2. Umsatzsteuer-Vorauszahlung für Januar 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung, fällig 10. 2. 1950. 3. Vermögensteuer (Rate) auf Grund der zugestellten Bescheide, fällig 10. 2. 1950. 4. Soforthilfeabgabe(Rate), fällig 20. 2. 1950. 6. Abschluß- und Voraus. zahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide.- 6. Sühnebeträge auf tigen oder stillen Teilhaber mit Grund zugestellter Bescheide bzw. Spruchkammerurteile. Einzelmah- Rückstände werden unter Berechnung der Säumniszuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstr.-Verf. eingezogen. St.-Nr. angeben!— Briefe, die Schecks oder sonst. Zahlungsmittel ent- halten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden. Die Finanzämter Mannheim, Schwetzingen, Weinheim. Kriegerwitwe, 39 J., groß, schlenk, eig. Wohng., w. auf d. Wege Herrn ZW. spät. 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Solche Tage höhlen das Selbstvertrauen eines Mannes aus und wirken ruinierend auf sein Nervensystem, seine Weltanschauung und seine Physiognomie. Nicht einmal das Bewußtsein, graue Schläfen zu haben, kann ihm helfen in seiner melancholischen Un- ruhe. Das junge Mädchen hatte ein neues Kleid an und war auf dem Wege, einen jungen Mann zu treffen, den es für sehr nett hielt. Das junge Mädchen war vollkommen glück- ich und gerade, als ihm auf der aufgeregten Straße der ältere Herr entgegenkam und beide sich erblickten, dachte er daran, wie schön es ist, glücklich zu sein, und lächelte bei dem Gedanken. Der ältere Herr meinte nicht anders, als daß das Lächeln ihm gelte. Er richtete sich augenblicklich auf, legte in seine Augen den diskreten Glanz, mit dem er in ähnlichen Fällen schon Erfolg hatte, und lächelte sei- „Hoffentlich ist dies die letzte deutsche Meisterschaft, die uns als krönenden Abschluß nicht die so ersehnte Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften ermöglicht“, 80 meinte Horst Faber nach seinem erfolgreichen Zweikampf gegen Ulli Kuhn. Die Titelkämpfe unserer Eiskunstläufer in Köln gingen diesmal ohne Ueberraschung und ohne größere Un- stimmigkeiten vor sich. Da alle Meister von 1948, Helga Dudzinski, Horst Faber und Baraa/ Falk ihre Titel erfolgreich verteidigten. Ri a Baran/ Paul Fal k, die dieses Jahr zum vierten Male die deutsche Paarlaufmeister- Schaft errangen, sind zweifellos unsere Stärkste Waffe. Die Geschwisterpaare Nagy-Ungarn und Ratzenhofer- Oesterreich können an die Leistungen von Baran/ Falk Wahrscheinlich nicht ganz heran. Dagegen dürfte ihnen das Ungarische Paar Kekessy/ Kiraly den ersten Platz in Europa und in der Welt schon eher streitig machen. Bei den Herren sollte Horst Fa ber, der neunfache deutsche Einzelmeister, in Europa die erste Geige spielen. Da Faber in früheren Jahren den zum Berufssport über- getretenen Europameister 1949, Edi Rada- Oesterreich, mehrfach geschlagen hat, ist auch damit zu rechnen, daß er den Europameister- schafts-Zweiten, Ungarns„Pirouetten-König““ Ede Kiraly schlagen kann. N Verlockende Profi- Angebote Zehn deutsche Meisterschaften zu errin- gen(und zwar neun im Einzellaufen und eine im Eistanz mit Eva Prawitz), das ist eine Lei- stung, die auch im Ausland Aufsehen erregt. nerseits. Kein Wunder, daß sich bei dem 28 jährigen Es war jetzt sechs Sekunden nach Horst Faber Manager von Eisrevuen einstell- 16.35 Uhr. 3 um ihn zum Uebertritt ins Berufslager zu im selben Augenbliee hatte sich das wegen. Schwedische und belgische Angebote mit verlockenden Gagen von 3000 bis 5000 DM monatlich lehnte Horst Faber ab, in der Hoff- nung, wenigstens 1951 an den Europa- und Weltmeisterschaften teilnehmen zu können. Faber hat einen ganzen Schrank voll Ehren- Mädchen entschlossen, den Irrtum auf sich beruhen zu lassen. Nur schattenhaft war ihm der Gedanke gekommen, es sei vielleicht an- gebracht, ernst und hochmütig auszusehen und so die Sache ins Reine zu bringen. Soll wer meinen, was er will. der eingebildete Alte Kerl, dachte das junge Mädchen und kuhr fort, glücklich zu sein und zu lächeln. sieben Sekunden nach Im Handball waren Köln kürte keine neuen Eislauf-Rönige Alle deutschen Kunstläufer verteidigten ihre Titel erfolgreich preise zusammengelaufen, doch einer seiner Wertwollsten Pokale verdankt er einem„Eis- Essen“. Im Anschluß an ein Eislaufen in Den Haag versprach ihm Graf Limburg einen sil- bernen Pokal, wenn es ihm gelinge, nach dem reichhaltigen opulenten Mahl auch noch die- sen Silberkübel voll Speiseeis zu vertilgen. Horst tat's als leidenschaftlicher Eisesser und der Pokal war sein. Faschingsfee wurde Meisterin In diesen Vorfaschings-Tagen mag die 20“ jährige Helga Dudzinske daran gedacht haben, wie sie vor zwölf Jahren bei einem Kinder- karneval in München auf dem Eise für ihr schönes Laufen als Faschingsfee den ersten Preis in Gestalt einer großen Bonbonschachtel nach Hause brachte. Jetzt gelang es dem Münchner Kindl zum zweiten Male in Köln die deutsche Meisterschaft zu erringen. Helga Dudzinski stammt aus Schwabing, dem Künstlerviertel der bayerischen Hauptstadt, dem„Mont Martre“ von München. Die über- aus fleißig trainierende Meisterin denkt alle ihre Eislauf-Küren und Tänze selbst aus, obne jede fremde Hilfe. Dies hat den Vorteil, daß sie nie Wesensfremdes vorträgt, sondern nur das, was ihrem Wesen und ihrer Veranlagung entspricht. Mit ihren sauberen Pflichtfiguren und ihrer sportlich-künstlerischen Kür gelang Helga Dudzinski ein einstimmiger Sieg gegen die 19jährige Erika Kraft, jenes andere Münch- ner Kindl, das einst der unvergeßliche Eis- clown Benno Faltermaier bei seinen Spässen in einer großen Pappschachtel mit auf's Eis brachte. Eines Tages wird sich auch für Klein- Erika die Schachtel öffnen und der zierlichen Eistänzerin wird der Sprung zur Meisterschaft gelingen. Irene Braun- Wilson war in Köln nicht am Start. Es ergab sich folgende Placierung: 1. Helga Dudzinski-MEV 5/378,78 P., 2. Erika Kraft-SCR 10/373,90 P. K. Dobbratz Pokalspiele Trumpf Oftersheim unterlag gegen Neulußheim sehr hoch „ Das war um Erscheinung hin. 1 aneinander vorbeigingen. Liebes dachte er und lächelte. 9 das Mädchen und lächelte. a dachte der ältere Herr weiter. Man stellt 1 doch noch etwas vor. Wetten, daß sie sich 4 umsieht? 1 Das junge Mädchen dachte: Der bildet sich womöglich ein, noch mitzuzählen, und bringt es fertig, sich nach mir umzusehen. Wetten? Es war zehn Sekunden nach 16.35 Uhr, Als der ältere Herr und das junge Mädchen die Köpfe nacheinander wandten. Na also, dachte er und lächelte. Na also, dachte das Mädchen und lächelte, Der ältere Herr überraschte an diesem Abend seine Familie durch sein aufgeräum- tes Wesen, In seinem Büro genossen die Leute acht Tage lang die Wohltat, einen gut- gelaunten Chef zu haben. Von dem jungen Mädchen ist noch zu sa- gen, daß es zwölf Sekunden nach 16.35 Uhr an einem Schaufenster vorbeikam und in der spiegelnden Scheibe sich und sein neues Kleid sah. In diesem Augenblick vergaß es dien älteren Herrn für immer. Erkenntnisse Das Geheimnis des Lebens ist, daß man nichts tut, was einem gefällt, sondern daß einem gefällt, was man tut. . 15 ö Die Veränderungsmöglichkeiten der menschlichen, Stimme werden einem nie ganz Klar, eh man nicht erlebt hat, wie eine Frau aufhört, ihren Mann zu beschimpfen, um einen Telephonanruf zu beantworten. 5 * Dialekt ist eine Sprache, die den Rock auszieht, sich in die Hände spuckt und mit der Arbeit anfängt. ** Zeitungsannonce:„Wohnung gesucht. Ge- räumig genug, um Ehefrau davon abzuhal- ten, zu ihrer Mutter zu ziehen; klein genug. um Schwiegermutter davon abzuhalten, zu uns zu kommen. Dornröschen Man hat in der letzten Zeit über Gebühr viel von Konstanz gesprochen. Um es ge= nauier zu sagen: man hat sehr viel von Heinz Hilpert gesprochen, der auf dem Bo- den der alten Konzilstadt sein Zelt aufge- schlagen hatte. Und da er es gerade eben Wieder abgebrochen hat, steht zu erwarten, daß man in Zukunft kaum noch Anlaß sehen Wird, sich ihrer zu entsinnen. Die alteingesessenen Konstanzer dürften in der Stille ihres Herzens nie daran ge- zweifelt haben, daß es nur ein Zelt bleiben Würde. Als man von ihnen mehr als Dul- f dung erwartete, schlugen sie trotz des mil- 9 den Winters den Mantelkragen hoch und 5 ließen erleichtert den Prinzen ziehen, der das gute Dornröschen aus seinem Schlaf wecken und ihm seinen Namen geben wollte. Sie wollen kein„Deutsches Theater“ in Konstanz machen. Sie wollen Konstanzer Theater in Konstanz und— von dieser Seite her— ihre Ruhe haben. Eine Stadt, die so dicht an der Schweiz liegt, daß man beim Spazierengehn Acht haben muß, nicht gegen einen Grenzofahl Zzu rennen, auf die nię eine Bombe fiel, die ein gutes Schöppchen schätzt und es seit je gegen gutes Entgelt mit unausbleiblichen Besuchern zu teilen gewillt war., die zudem nur 40 000 Einwohner zählt— diese Stadt ist zu Unrecht gewisser Ambitionen verdäch- tigt worden, die heute unrentabel, ja kost- spielig sind. Die Fähre von Meersburg her brachte im letzten Sommer mehr Autos als ies über den Bodensee, und in jedem saßen Zahler. Wer gute Geschäfte macht. hat ein Gefühl für schlechte. Die Kunst ist heute 2 ein schlechtes. Aber Zuschußgeschäfte sind berhaupt keine Geschäfte. 16.35 Uhr. Der ältere Herr gab sich zu dieser Zeit angenehmen Vorstellungen über die 1 immer noch beträchtliche Wirkung seiner Es war acht Sekunden nach 16.35 Uhr, als das junge Mädchen und der ältere Herr Ding. Alter Esel, dachte Unsinn, sich den Kopf schwer zu machen. Bedingt durch die Teilnahme einiger Be- zZirksklassenmannschaften an den Pokalspielen war das Programm in der Staffel I klein. Die Mannheimer Sd gastierte in Altlußheim und unterlag dort nach 1:2 gewonnener erster Hälfte 5:2. TV Lampertheim mußte sich strecken, um die ger aus Seckenheim 7:5 nie- derhalten zu können. Das als Verbands- und Pokalspiel zu wertende Spiel der Reichsbahn gegen den HSV Hockenheim brachte einen 3:9-Sieg der Hockenheimer. In der Staffel II meldet Nußloch wieder einen zweistelligen 12:3-Sieg aus Wieblingen. Unentschieden trennten sich in Dossenheim, wo die Punkte sehr schwer zu erringen sind, Germania und 8d Waldorf. Etwas über- raschend kam der 9:3-Sieg des Tbd Heidel- berg über TV Bammental, der den Heidel- bergern die ersten Punkte brachte. Oftersheim geschlagen Die Fortsetzung der Pokalrunden führte die in der Kreisklasse siegreichen Mannschaf- ten mit den Bezirksligisten zusammen. Die Rasenspieler gewannen dabei gegen 78S Viernheim 20:7. Oktersheim scheint sein Hauptaugenmerk auf den Staffelsieg zu legen. Anders kann man sich die 6:0-Niederlage in Neulußheim nicht erklären, allerdings war die Mannschaft auch nicht komplett. Auf dem aufgeweichten Herzogenriedplatz mußten sich die Polizisten dem TV Hemsbach 7:5 beugen. Auch die Mannheimer Turner schieden aus, da der TV Großsachsen sich als stärker er- wies und mit 12:6 Toren im Vorteil blieb. Ilvesheim kam kampflos eine Runde weiter, da Schriesheim verzichtete. Im Punktekampf der Kreisklasse A stan- den sich sechs Mannschaften gegenüber. 09 Weinheim triumphierte auf eigenem Ge- lände mit 12:0 über Käfertal. In Friedrichs- feld behaupteten sich die Platzbesitzer mit 5:3 über den TV Edingen. Der TV Brühl war gegen VfB Kurpfalz nie gefährdet und siegte verdient 12:4. In der Kreisklasse B ging es nur in Nek- karhausen hart auf hart, wo Ladenburg 6:5 siegreich blieb. Die anderen Begegnungen endeten durchweg eindeutig für die Gast- geber. TSV Neckarau„Einheit“ Wein- heim 12:6; ASV Feudenheim— Germania Mannheim 14:2; Msd Mannheim— Mimose 16:0; ATB Heddesheim— Sd Rheinau 11:5. Sowjetzonen- Berufsboxer in München Drei K. o.-Erfolge und einen hohen Punkt- sieg holten sich am Sonntag die Vertreter der Sowjetzone bei einer Berufsboxveranstaltung in München. In dem über zehn Runden ange- setzten Weltergewichtshauptkampf unterlag Will Walcher(München) in der 8. Runde durch k. o., nachdem ihm sein Gegner Her- am Bodensee „Prinz“ Hilpert und die Konstanzer/ von Rudolf Hagelstange 1946 sah das anders aus. Da startete man eine imponierende Kunstwoche, und so mancher Zugereiste wurde aufmerchsam auf die prächtige Naturkulisse, die diese Stadt für solche und ähnliche Unternehmungen zweifellos darstellt. Es gab(und gibt noch) Verlage, die sich regten. Es gab auch Kräfte, die nicht auf einen Hilpert verzichten woll- ten und dem„Deutschen Theater in Kon- stanz! treu und eifervoll den Schild hielten. Uraufführungen wie Zuckmayers„Barbara Blomberg“, Hofmannsthals„Bergwerk zu Falun“ und manche andere Aufführung üb- ten magnetische Kraft. Aber es war, was die Konstanzer selbst anging, die gute Miene eines Unbeteiligten; bestenfalls ein Stroh- feuer. Ströme von Druckerschwärze könnten es nicht am Leben halten. Man mag das bedauern oder nicht— es ist nicht zu ändern. Alle haben das ein- sehen gelernt, und damit sind die Dinge Wieder zurecht gerückt: die Kirche, will sagen: das Konzil kommt wieder ins Dorf. Ein schönes, mit einigen alten Bauten und guten Bürgerstraßen sich dekorierendes Mittelstädtchen, das größenmäßig überhaupt nur im städtearmen südlichen Baden Ge- Wicht hat, dehnt sich behaglich am See und Wartet auf Frühlings- Sommer- und Herbst- Zäste. Man wird Feuerwerke veranstalten, Regatten. Gesellschaftsfahrten— die Damp⸗- ferflottille, eine verstärkte, rüstet schon da- für—, hin und wieder ein Schauturnen, denn Konstanz hat hervorragende Kunstturner, man wird den Fasching zu feiern Wissen, ein unterhaltsames Provinztheater spielen; das städtische Orchester wird sich, konzer- tierend und in Oper und Operette, erfolg- reich um eine dauerhafte Basis bemühen— bert Trauber(Zerbst) bis dahin eine Boxlek- tion erteilte. In den Rahmenkämpfen schlug der Magdeburger Horst Garz den starken Paul Rodewald(Schwerte/ Ruhr) im Welter⸗ gewicht in der 5. Runde k. o. Sein Bruder Werner Rodewald hatte gegen den kräf- tigen Bantamgewichtler Fritz Engel(Mag- deburg) nichts zu bestellen und wurde in der 3. Runde aus dem Ring genommen.(dpa) Neuer Skibelag ölt selbst Die amerikanische„Westing House Eletrie Gesellschaft“ hat Versuche mit einem äußerst widerstandsfähigen plastischen Material abge- schlossen, das Micarta heißt, und die bis- her bei Abfahrtsrennen erzielten Geschwin- digkeiten wesentlich erhöhen soll. Das neue Produkt ist ein mit einem Kunstharzstoff ge- sättigtes Gewebe, das auf der Gleitfläche der Skier angebracht wird und jedes Wachsen überflüssig macht. Bei Berührung mit Schnee oder Feuchtigkeit ölt sich selbst. Außerdem soll das neue Material wegen seiner Leichtig- keit und seiner starken Widerstandsfähigkeit Segen Spannungen und Kratzen von Steinen usw. jede weitere Pflege der Skier über- flüssig machen. 5 M1 Ein gestifteies Schwein auf„Ehrenrunde“ Merkwürdige Neutralität beim Man begeistert sich in Hannover für eine ganz neue Abart des Sechstagefahrens. Da sind zwar dieselben großen körperlichen An- Sechstagrennen in Hannover Kempen's„Weltrekord“ von 38 gewonnenen Six Days zu egalisieren. Nach heralicher Begrüßung saß der Mannheimer Bundestagsvertreter und zweite Bundez. tagsprasident Prof. Carlo Schmid in der Mitte der 13 000 Zuschauer. Er erfreute sich mit dez Fußball- Enthusiasten an dem schönen 3:3 ausgehenden Kampfspiel Sy Waldhof gegen 75 cers Offenbach. Photo: L. Gahe Entscheidung in der Fußhball-Bezirksklusse verzöge Unerwartete 1:5-Niederlage des Sy Schwetzingen Der Kampf der beiden Spitzenreiter der Bezirksklasse SV Schwetzingen und VfB Wiesloch in Wiesloch endete mit einer in die- ser Höhe unerwarteten Niederlage, die ihren Vorsprung wieder an den Gegner abgeben mußte. Schwetzingen kam nur sehr schwer ins Spiel und fand sich auf dem morastigen Boden nicht zurecht, während Wiesloch sich besser zurechtfand, bis zur Pause bereits 2:1 in Führung lag, und später durch drei wei- tere Tore die Entscheidung erzwang. Damit sind beide Vereine nach Verlustpunkten wie- der punktgleich geworden.— Olympia Neu- lußgheim büßte erneut einen Punkt gegen den Tabellenletzten Oftrsheim ein. Oftersheim scheint die Rückrunde wesentlich anders zu gestalten, wie die Vorspiele und hat bereits das Schlußlicht an Phönix Mannheim, dessen Kampf gegen Sandhofen ausfiel, abgetreten. Auch die S6 Rheinau kämpft gegen die dro- Ladenburg. 07 Mannheim verlor Knapp f segen Brühl, während Kurpfalz Neckereu Neckarhausen mit 3:9 sehr hoch verlor Der Punktverlust des Polizei-SV auf eh nem Platze gegen Unterflockenbach betet für Edingen einen Gewinn, da diese nach 1 klaren 5:0-Sieg über Laudenbach die wen sten Verlustpunkte aufweisen. Leutersha siegte 3:1 in Hohensachsen, während„Ein Weinheim in Lützelsachsen sogar mit triumphierte. Sulzbach schoß gegen Blumenz. sbenfalls fünf Tore, während sich SB Rieh Neckar und as Schönau nach ausgegl nem Kampf 1:1 trennten. In der Gruppe Süd waren zwei Schlag Siege der Meisterschaftsanwärter 0 zeichnen. Eintracht Plankstadt spielte mit 9 gegen den So Neckarstadt auf, während Ne lingen bei der Sd Mannheim mit 8.2 gelt Die SpVgg Ketsch mußte bei dem hende Abstiegsgefahr. Diesmal mußte der 78 5 78 Ries As Eppelheim mit 3 3 emen Punkt in Rhel- n nau lassen. Die restlichen Spiele hatten nur kenheim kam dagegen gegen den T8 Net Bedeutung für die Placierung in der Tabellen- karau nur durch ein Tor zum Siege. mitte. Kirchheim schlug Leimen 2:0 und rückte damit etwas auf. In Sandhausen er- Wies es sich, daß Hemsbach auswärts nicht die Spielstärke aufweist, wie zu Hause. Mit 4:2 blieben die beiden Punkte verdient in Sandhausen. Die unberechenbare Elf von Weinheim 09 hatte mit neun Toren gegen die Ilvesbheimer Abwehr einen guten Tag. 188 Plankstadt vorerst ungefährdet Durch den 2:0-Sieg bei dem Tabellenletz- ten der Kreisklasse A FV 08 Seckenheim er- weiterte der Tabellenführer TSG Plankstadt seinen Vorsprung. Fortuna Heddesheim schei- terte in Wallstadt mit 0:2. Das Spiel FSG Seckenheim— Käfertal wurde nach einer 3:0-Führung der Mannheimer abgebrochen. Schriesheim unterlag überraschend 2:4 gegen Zuschauertumulte in Nürnberg Nach Schluß des Spieles boten die 180 Zuschauer ein für Nürnberg ungewöhnlic Bild. Alles strömte auf das Spielfeld n schlug den Schiedsrichter sowie die Linies richter blutig. Nur mit Mühe und Not wur die Polizei Herr der Lage. Zahlreiche e] haftungen wurden vorgenommen, doch be reiten die Zuschauer wieder die Uebeltätz Was war nun der Anlaß für diese unschöne Szenen? Der Club kam in der 20. a durch Morlock in Führung und konnte diese Vorsprung bis drei Minuten vor Schluß bal ten. Da ging Schlienz einen Nürnberger Spl ler an. Schiedsrichter Buoillon(Marbutg gab aber einen Freistoß gegen den Cb Damit fiel durch Schlienz der Ausgleich! den VfB. Was nun folgte War Weniger schi Unsere Toto-Voraussagen Toto Württemberg-Baden 1 VfR Mannheim— Bayern München In der ersten Nacht führten die Deutschen 2 VfB Stuttgart— FSV Frankfurt Saager/ Schwarzer mit Rigoni/Terruzzi. In der zweiten Nacht war nach dem Sturz des Schweizers Plattner die neugebildete Mann- schaft Holthöfer/ Roth die Sensation. Mit fünf Runden Rückstand als neue Mannschaft ins Rennen gehend, holt sie in 28 Minuten alles auf und übernahm die Spitze. In der drit- ten Nacht(zum Sonntag) wollten die Hollän- strengungen für 22 Kämpen aus Italien, der Schweiz, Holland, Frankreich und Deutsch- land, aber nicht das gewohnte strenge sport- liche Reglement. Diese 145-Stundenfahrt ist in Gefahr, für ehrlich und sportlich kämpfende Profis zur Gaudi und zum Volksfest um jeden Preis zu werden. Beispielsweise wird neutralisiert, wenn ein Rittergutsbesitzer ein Schwein stiftet und dieses auf einer Ehrenrunde herumgeführt wird, oder wenn die Reporterstimme des NWDR angekündigt und Herbert Zimmermann auf eine Ehren- munder fahren ihr gemeinsames 48. Sechs- tagerennen in toller Laune. Jagden mit 48er- Stundendurchschnitt rissen die Zuschauer von runde geschickt wird. Das sind alles Sachen, den Plätzen. Kilian/ Vopel wurden am Sonn- 1 1. FC Nürnberg— VfB Mühlburg 01 die nichts mit sportlichem Sechstagerennen zu tagfrüh wieder von der Spitze verdrängt und 2 VfR Mannheim Bayern München 1“ tun haben. Aber die Hannoveraner sind Rigoni/Terruzzi übernahmen erneut das Kom- 3 BC Augsburg— Schweinfurt 05 14 guter Stimmung. Sie erleben das come back des mando, das sie auch am onntagnachmittag 4 1. FC Köln— Preußen Dellbrück 2•˙4 berühmten deutschen Sechstagepaares Eilian/ nicht mehr abgaben. Nach 67 von 143 Stun- 5 Alemannia Aachen Horst Emscher 2“ Vopel. Diese drücken mit den Italienern Rigoni/ den waren 1741 km zurückgelegt.— Der 6 Eintr. Braunschweig— Werder Bremen 1. Terruzzi dem Rennen den Stempel auf. Sie Stand lautete: 1. Rigoni/Terruzzi(Italien) 7 St. Pauli— VI, Osnabrück 1•1 jagen amerikanisch! Flitzen im Rekordtempo 132 Punkte; 2. Saager/ Schwarzer 91 P.(eine 8 VfR Kaiserslautern Worm. Worms 2 um die Bahn und sind dabei jene wertvollen Runde zur.); 3. Zims Schorn 82 P.; 4. Kilian 9 Hamborn 07— Borussia Dortmund 2% Angeber, wie sie ein Direktorium braucht. Vopel 44 P.(2 Runden zur.) 5. Berger/ Bautz 10 VfB Stuttgart— FSV Frankfurt 1˙0 Nach menschlichem Ermessen sind die Ita-(4 Runden zur.); 6. Kaune/ Nothdurft 120 P.; Ersatzspiele auch für Zusatz wette gültig liener, die am 26. Februar in New Vork wie- 7. Holthöfer Roth 156 P.;. Pellenaers/ Hof- 11 Bremer SY— Bremerhaven 93 29 der Sechstagefahren, hier in Hannover kaum mann 74 P.; 9. van Kempen/ Middelkamp 47 P. 12 Erkenschwick— Preußen Münster 1˙0 zu schlagen. Den 32fachen Sechstagesiegern(9 Runden zur.) 10 Pankoke/ Schuhmacher 13 Spygg. Andernach— 1. Fe Kaisersl. 24 Kilian/ Vopel wird es kaum gelingen, Piet van 91 P.; 11. Senfftleben/Jacoponelli 63 P. 14 Schalke 04— Vohwinkel 80 171 Kurz: es wird alles wieder so sein, wie es Wohl früher einmal war. Der Wein wächst nahe, und der See hat gute Fische. Alles, Was das Leben angenehm macht, steht zur Verfügung. Man läßt den lieben Gott einen guten Mann sein und Hilpert den Göt- tingern. g Die Stadt wird nicht mehr das sein, was sie eine Zeitlang schien oder scheinen Wollte. Aber sie liegt weiterhin am Boden- see, und jeder Stein steht in ihr noch auf dem anderen. Wer wollte daran zweifeln, daß Dornröschen— auch ohne den Prinzen — ein hübsches Ding ist? Kulturnachrichten In Heidelberg sprach vor der„Ar- beitsgemeinschaft für kunstgeschichtliche Lichtbildervorträge“ der Kunsthistoriker Hans Sedlmayr, von 1936 bis 1945 Ordi- narius an der Universität Wien,(übrigens ohne Lichtbilder) über Himmel, Erde und Hölle als Welt der christlichen Kunst und Schlüssel zur Baugeschichte der Kathedrale. Eine besondere Stärke seiner Gedanken- gänge war die, sich nicht in verführeri⸗ schen Spekulationen zu ergehen, sondern Tatsachen soziologischen, staatspolitischen, stehungsschicht, die von der Anerktengunt Graham Greene, der englische Schriftstel- Zeistigen, ästhetischen, psychologischen und der Uebernatürlichkeit beherrscht ist, 0 0 ler des Eilmes„Der dritte Mann“, wird im kEirchenhistorishen Charakters zu einer dann die Gotik, janusköpfig vor- und au- Mittelpunkt eines Vortrages stehen, den Heinz Ohff, Redakteur des„Heidelberger Tage- blatt“, am Mittwoch, dem 8. Februar, um 19.30 Uhr, im Amerikahaus Mannheim hält. Unter dem Thema„Graham Greene und die Welt- Üüteratur“ wird der Sprecher die zunehmende Bedeutung des Schriftstellers im Rahmen der zeitgenössischen Literatur behandeln. Henrik Ibsens„Die Frau vom Meer“ 8011 übergreifenden Sicht zusammenzufassen, in der die an der Entstehung der Kathedrale beteiligten Sphären als Elemente eines Kräftezusammenhanges zum Ausdruck kommen, Was er noch wie am ersten Tag sichtbar erregt durch den Reiz und die Spannung seines Themas, in seltsam steifer Originalität vorbrachte, war daher keine im 3 mit—.— 3 1 Faul Muni fachliche Kunstgeschichte. sondern eine Burg und des mit aller Kraft irdischen Kön n Norwegen verfilmt werden. Gegenwärtig Konzeption des Anze Audis nens in Sa 6¹ ten Him. schweben Verhandlungen über 4 H•„w„ 9 das Verfil- mungsrecht mit Tancred Ibsen, dem Enkel des Dichters, der selbst Filmregisseur ist. Das Münchner Volkstheater, das seit Jahres- frist gefährdet geuesen ist, stellt mit dem 28. Februar seinen Betrieb ein. Eine Liqui dierung des Volkstheaters erfolgt jedoch nicht, da das Theater sonst aus dem Gesellschafts- register gestrichen werden müßte. gis Steuerfreiheit für Bücherkäufe in Höhe von 2300 DM wollen der Börsenverein der Ver- leger und Buchhändler im französischen Be- Satzungsgebiet und der Verband Südwestdeut- scher Autoren bei der Bundesregierung bean- tragen. Die Antragsteller erhoffen von einer derartigen Maßnahme eine Steigerung des Bücherabsatzes, die Autoren, Verlegern und Bücherlesern gleichermaßen zugute komme. dem Licht des Christentums zugewandten Menschen, die alle Erwartungen eines großen anspruchsvollen Publikums erfüllen konnte, das in dem Wunsche erschienen War, den Menschen zu hören und zu sehen, der wie erst kürzlich auch uns im Westen mit seinem Buch über den„Verlust der Mitte“ auf das sich auch Rudi Baerwind in seinem Mannheimer Vortrag bezog, über den wir am 4. Februar berichteten, in eine erregte Unruhe versetzt hatte. In der Entstehung der Kathedrale sel die innere Dynamik die, daß eine erste Phase religiösen Trachtens die himmlische Stadt, eine zweite die himmlische Burg * * Fine Eiche Ane Höfe Hans Sedlmayr über die Entstehung der Kathedrale 3 SpVgg Fürth— Stuttgarter Kickers 4 1. FC Nürnberg— VfB Mühlburg 5 Eintr. Frankfurt— Schwab. Augsburg 1 6 BC Augsburg— Schweinfurt 05 0 1 1 0 1 1 7 Kickers Offenbach— Jahn Regensburg l- 8 Eintr. Braunschweig— Werder Bremen l- 9 Holstein Kiel— Concordia Hamburg 1 2 55 2 2 10 FC Freiburg- VfL Konstanz der van Kempen junior/ Middelkamp den 11 Phönix Karlsruhe— ASV Feudenheim 2“ Kampf beeinflussen. Sie hielten die Spitze, 12 SpVgg. Feuerbach— Norm. Gmünd 1“ bis Eilian/ Vopel loszogen. Diese beiden Dort- 13 Sg Untertürkheim— VfR Aalen 1 1 14 VfR Pforzheim— 1. FC Pforzheim Toto Rheinland-Pfalz zu bauen und zum übernatürlichen 8. der heiligen Wandlung zu machen, ein dritte Phase naturalistisch den Himmel n die Erde zu binden versucht hat, seit Sphäre in Baldachin und baldachinartigem Gewölbe architektonisch fixierend, immet aktiver in den Mitteln, das Himmlische bannen, Türme bauend, die in die Höhe stoßen, zur Gemeinschaft der Vision auf. rufend, die im verlängerten Anblick der Hostie ihren Höhepunkt findet. Dieser En- rückgerichtet, als der Uebergang zu einel visionären Architektur, die das Wesen de Erde zur heiligen Stätte zu wandeln be strebt ist. Renaissance und Barock beschlie- gen diesen Umschwung von geistig-ab strakter zu irdisch-sinnlicher Position. Hier früher, dort später, bricht in die Sphäle der dem Himmel verschriebenen Stadt ode mels das groge Stimulans des Schrecken“ das Reizmittel höllischer Abstrusität: unfähig den ganzen Gehalt einer Kathedrale zu tis gen, aber Würze und grelle Halluzination von keinem Geiste so trefflich erfaßt un beherrscht wie von Pinsel und Spachle holländischer Meister. Sie war überhaupt die Chance der Plastik und der Maler diese Welt des Schattens und der Hölle, det Unnatur und der Verworrenheit. So ist die Kathedrale aus Himmel, und Hölle gebaut. Die Elemente verteile sich jeweils nach verschiedener Formel d Sphären aber haben an jedem Dom ihel Anteil. 8 95 Erde 1