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Statt, wie er gehofft hatte, die ausgeschiedenen sozialistischen Minister durch Angehörige„des rechten zentrums ersetzen zu können, mußte Bi- dault die frei gewordenen Ministerposten mit Leuten seiner eigenen Partei besetzen. ber Außenminister Sehumann hat sich nach zwei Wochen immer noch nicht von zeiner anscheinend recht willkommenen Grippe erholt, und das einzige sichere Fak- tum ist, daß das Innenministerium sich in der samtbehandschuhten Eisenfaust des überaus gescheiten radikalen Dr. Queuille befindet. Die Kommunisten gehen auf breitester front zur Offensive über und drohen mit Massenstreiks, während ihre Sabotagekom- mandos Waffen ins Meer werfen und ihre Agitatoren eine ungehemmte Propaganda- aktion durchführen. Die Armee ist kom- promittierter denn je; sie und die soziali- stische Partei in der Person des bisherigen Wehrministers Ramadier sind durch den Generalskandal in den Augen der Oeffent- lichkeit derartig bloßgestellt, daß man sich in Paris bereits ernsthaft fragt, ob denn Washington zu einer Armee Vertrauen ha- ben kann, deren Chefs in so üble Skandale verwickelt sind und einen Grad von Intelli- genz bewiesen haben, der geradezu nieder- schmetternd ist. Daß unter diesen Umständen in einem Augenblick, da die Oeffentlichkeit jedes Vertrauen sowohl in die Regierung wie in die Militär- und Polizeiverwaltung verlo- zen haben, die Aktien des Genereis de Gaulle ständig steigen, kann niemand ver- wundern. Die französische Vertrauenskrise kam, wenn Zeit eine Mehrheitsregierung auf breitester Grundlage gebildet wird. zum Wendepunkt in der Geschichte der vierten Republik wer⸗ den. Noch zehn Tage Saarverhandlungen Paris.(A. L.-Eig.-Ber.) In Paris wird offi- nell erklärt, daß man mit dem Abschluß der kranzösisch- saarländischen Gespräche etwa zum Ende der kommenden Woche rechnen könne. Die Nachrichtensperre wird auch weiterhin streng gehandhabt. Der Quai Orsay versichert, daß die Verhandlungen sich normal entwickeln und die Atmosphäre durchaus freundschaftlich sei. Die vorüber- gehende Anwesenheit in Paris von führen- den Männern der französischen Saargruben- verwaltung bestätigt in gewissem Maße die Meldungen, demzufolge die Unterhändler sich seit Montag mit dem Fragenkomplex der Grubenpachtung beschäftigen. Wer ee Rom Mit 314 gegen 189 Stimmen bei Zwölf Stimmenthaltungen sprach das italienische parlament der Regierung De Gasperi àm Dienstag das Vertrauen aus. Stockholm. Der schwedische Rußenminister besten Unden hat die Außenminister Däne- marks, Islands und Norwegens zu einem Tref- ten eingeladen, das am 10. März in Stockholm beginnen soll. Kopenhagen. Eine Neuordnung im deutsch- dänischen Grenzverkehr wird voraussichtlich am 1. April in Kraft treten. Die vorgesehene aenderung soll den Grenzbewohnern monat- 1155 Familienbesuche im Grenzgebiet ermög- ichen. Diakarta. Das indonesische Parlament traf am Mittwoch in Djakarta zu seiner ersten Sitzung zusammen Hamburg. Die Anschrift, an die Einwan- derungsgesuche nach Südafrika zu richten sind, lautet: A. E. Kriegler, Superintendent for South African Imigration, South Africa-House 1 26 bis 27 Cockspur Street, London Berlin. Ein Zug der amerikanischen Armee, der sich auf der Fahrt von Berlin nach Frank- kurt am Main befand, wurde in der Nacht zum Mittwoch an der sowjetischen Kontrollstelle Marienborn über zwei Stunden aufgehalten. Berlin. Der Staatssicherheitsdienst(88) der Ostzone nahm in den vergangenen Tagen eine Reihe weiterer Verhaftungen vor, von denen in erster Linie hohe Funktionäre der Ost-LDP betroffen wurden. Aachen. Zwei Waldarbeiter aus Hürtgen wurden bei Rodungsarbeiten im Hürtgenwald von einem aus dem Kriege stammenden Sprengkörper getötet Watenstedt- Salzgitter. Bei Demontagearbei- ten am Hochofen Nr. 13 der Reichswerke Watenstedt-Salzgitter stürzten zwei Handwer- ker tödlich ab. Bad Hersfeld. Eine achtköpfige ostpreu- lische Familie meldete sich beim Gendar- meriekeiskommissariat in Hersfeld. Sie War zu Fuß von Ostpreußen durch das polnisch und sowietisch besetzte Gebiet geflohen. N a Freiburg. Die kommunistische Tageszeitung „e Südbaden„Unser Tag“ wurde von der Lanzösischen Militärregierung auf die Dauer von sieben Tagen verboten. Das Verbot er- 5 wegen eines Artikels, der unter der dere ritt„Sureté verhaftet FDJI-Mitglie- der dae nach Ansieht der Besatzungsbehör- dean„Falsche und tendenziöse Darstellung“ pächte.(UPdpa/Eig.-Ber) nicht innerhalb kürzerster wenn sie menschlich und sittlich in der Mannheimer Schulsorgen vor dem Landtag Der Staat soll Städten helfen/ Finanzunterstützung für Forschungsinstitut Ladenburg-Rosenhof Stuttgart. e Von unserer Stuttgarter Redektion Nachdem der ständige Ausschuß des Landtages einen siebenköpfigen e ed zur Ueberprüfung der Gnadenpraxis des Minister präsidenten eingesetzt 25 te, behandelte das Haus in seiner Sitzung am Mittwoch nach der Erledigung einer eihe von Anfragen ein Aenderungsgesetz zum Finanzausgleichsgesetz zwischen dem Staat und den Gemeinden. In der Aussprache wurden u. a. die Mannheimer Schulverhält- nisse behandelt. Es ist beabsichtigt, den Artikel 2 Abs. 3 dieses Gesetzes zu streichen, in dem vorgeschrieben wird, daß die Städte und Gemeinden die Lehrer, die sie bei einem Klassendurchschnitt von weniger als 50 Schülern in Volksklassen beschäftigen, ohne Bei- hilfe des Staates zu besolden hätten. Abg. Schneckenburger erläuterte diesen SPD-Entwurf. Er wies zunächst auf die Besserung der Verhältnisse in den Volksschulen seit 1948 hin und betonte, allein in Nord württemberg hätten seit November 1948 über 1000 Lehrer neu eingestellt werden können. Die Klassenstärke liege heute in Württemberg-Baden im Durchschnitt bei 52 Schülern auf einen Lehrer(Friedenszahlen 43:1). Auch die Schulraumnot sei„aufge- lockert“ und die Gemeinden gingen bei der Suche nach Erfassungsmöglichkeiten bis an die Grenze des finanziell Tragbaren. Die Bestimmungen des Finanzausgleichs aber wirkten wie ein Bremsblock. So habe sich zum Beispiel Mannheim entschließen müssen, sogenannte freie Lehrerstellen zu errichten, um die Schulklassenstärke verrin- gern zu können. Die Stadt sei aber durch das Finanzausgleichsgesetz in seiner jetzigen Form gezwungen, die Personalausgaben selbst zu tragen, ein Zustand, den der Landtag durch die Annahme eines Aende- rungsgesetzes beenden müsse. Es sei höchste Zeit, daß die Volksschulen von diesen sie diskriminierenden sozialen Bestimmungen endlich befreit würden. Abg. Langendorf, Mannheim, stellte sich auf den gleichen Standpunkt. Große Industriestädte wie Mannheim müßten im Interesse der Schaffung eines gut ausgebil- deten Qualitatsarbeiternachwuchses darauf drängen, daß die Klassenzahlen gesenkt würden. Nur dort wo die Schüler ein gutes geistiges Rüstzeug vermittelt bekämen und ut guter und ausreichender Lehrkräfte wären, könnten sie später ihren Mann im Leben stehen. Abg. Langendorf bezeichnete die Tatsache, daß in den höheren Schulen immer noch ein Lehrer für teilweise nur 17 bis 18 Schüler vom Staate bezahlt werde, als eine ungerechtfertigte Bevorzugung gegenüber der Volkschule, die man nicht Sowi Ob- länger als Stiefkind des Schulwesens behan- deln dürfe. Auch die Sprecher der CDU und DVP begrüßten den Vorstoß der SPD in die- ser Richtung, so daß der Landtag den Ge- setzentwurf befürwortend an den Finanz- ausschuß weiterleiten konnte. In zweiter und dritter Lesung wurde dann ein Staatsabkommen über die Finan- zierung wissenschaftlicher For- s chungs einrichtungen zwischen den Ländern des amerikanischen, britischen und französischen Besatzungsgebietes ange- nommen, das die staatliche Förderung der Wissenschaftlichen Forschung in West- deutschland sichern soll. Für das Rech- nungsjahr 1949-50 ist der von der Gesamt- heit der Länder aufzubringende Gesamt- rechnungsbedarf auf 20 269 00 DM veran- schlagt. Davon entfallen auf das Land Württemberg-Baden 1 878 000 DM. In das staatliche Abkommen sind einbezogen: das Max- Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart, das astronomische Recheninstitut in Heidelberg und das Max- Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg und das Max-Planck-Institut für Züch- tungskorschung, Zweigstelle Rosenhof bei Ladenburg. Das Iristitut kür Virusforschung in Heidelberg konnte leider entgegen dem Antrag Württemberg- Badens durch Ablehnung anderer Länder nicht einbezogen werden. Antrag des Abg. Schloß Zwei Ausgemeindungsan 0 gemäß Beschluß des Verwaltungsausschus- ses abgelehnt. Die Debatte über Aus- gemeindung des Ortstteiles Unterboihingen ais der Gemeinde Wendlingen a. N. be- schäftigte den Landtag mehr als drei Stun- den. Auf den Tribünen hatten sich zahl- reiche Einwohner dieses Ortes eingefunden, die den Beratungen mit erregtem Interesse elisch- chinesischer Freundschalts- träge wurden 8 folgten, da sie auf eine Ausgliederung ge- hofft hatten, der sich jedoch die Volksver- treter aus Gründen der Vernunft versagten. Auf Antrag des DVP-Abg. Schloß nahm ein Vertreter des Finanz ministeriums zu den in Wirtschaftskreisen immer wieder kursierenden Gerüchten über Konkurse von Firmen, bei denen erhebliche staatliche Bürgschaften aufgenommen wurden, Stel- lung. Er bezeichnete sie als übertrieben. Bis jetzt habe der Staat in Nordwürttem- berg nur einen Ausfall von 23 000 DM und von 11 186 DPM in Nordbaden übernehmen müssen. Das Risiko bei staatsverbürgten Krediten müsse im Interesse der Gewerbe- förderung und der Eingliederung der Flüchtlinge in Kauf genommen werden. Bel einem Bürgschaftsbestand von 50 Mill. DM gebe aber ein derartiger Ausfall keinen Anlaß zu Bedenken. Aus der Parlamenisarbeit Der Bundestag behandelte gestern: 1. eine Anfrage der SPD über den Verbleib der bisherigen Investitionen. Als Spre- cher der Regierung gab Wirtschafts- minister Dr. Erhard Auskunft; 2. das Beamtengesetz in zweiter und dritter Lesung. Der Landtag befaßte sich: 1. mit einem von der SPD eingebrachten Gesetzentwurf, der auf eine erweiterte finanzielle Unterstützung der Städte durch den Staat bei der Besoldung von Lehrkräften abzielt. Mit einmütiger Be- für wortung wurde der Entwurf an den Finanzausschuß zur Behandlung weiter- Seleitet; in zweiter und dritter Lesung mit einem Staatsabkommen, das die staatliche För- derung der wissenschaftlichen Forschung in der Bundesrepublik sichern soll. L Hedler freigesprochen Widerstandskämpfer nicht beleidigt/ Kosten trägt Staatskasse Hamburg. Nach siebentägiger Verhand- jung wurde gestern der Bundestagsabge- ordnete Wolfgang Hedler von der vierten Strafkammer des Landgerichtes Kiel in Neumünster von der Anschuldigung der Diffamierung und Beleidigung der Wider- standskämpfer sowie der Aufreizung zum Klassenhaß freigesprochen. Die Kosten die- ses im In- und Ausland stark beachteten Prozesses wurden der Staatskasse auferlegt. Das Gericht stellte fest, daß der Anklage komplex„Beleidigung des bayrischen SPD- Abgeordneten Waldemar von Knöringen“ noch nicht entscheidungsreif sei. Das Ver- fahren wurde in diesem Punkt an die Stastsanwaltschaft zurückverwiesen. Hedler wird sich voraussichtlich noch einmal zu F Auch am Mittwoch hatte Hedler auf jede Aeußerung zu seiner Einfelder Rede ver- zichtet. Der Gerichtssaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Bei der Verkündung des Freispruches brachen Parteianhänger Hedlers zum Teil in Hochrufe aus. Das Ge- richt konnte nicht feststellen, ob Hedler tar- sächlich die Juden in öffentlicher Rede und Beistandspakt Sowjetunion verspricht Räumung der Mandschurei bis 1952/ Gegen Angriffe von dritter Seite Moskau.(dpa) Das Geheimnis über den mehrmonatigen Aufenthalt Mao TSse Tun gs und seines Außenministers Tschou En Lai in Moskau hat sich am Dienstag zu lüften begonnen. Tschou En Lai und Auhbenminister Wyschinski unter- zeichnete nach zweimonatigem Verhandeln einen Freundschafts- und Beistandspakt, der eine 30jährige Laufzeit hat. Mehr als der vierte Teil der Menschheit ist in diesem Pakt einbezogen. Dem Abschiedsbankett im Hotel„Metropole“, zu dem sich die Unterhändler mit 500 Gästen nach der Unterzeichnung begaben, wohnte auch Sta- Iin bei. Ein am Dienstagabend veröffentlichtes Kommuniqué gibt über den Inhalt des Ver- trages folgendes an: 1. Das Beistandsabkommen löst den àm 14. Aug. 1945 zwischen dem China Tschiang Kai-Scheks und der Sowjetunion geschlos- senen Vertrag ab Beide Regierungen er- kermen die Unabhängigkeit der mongo- lischen Volksrepublik an. 2. Ein weiteres Abkommen regelt die Verhältnisse der mandschurischen Eisen- pann und Häfen Port Arthur und Dalny ODairen). Die Eisenbahn und der Hafen Port Arthur sollen nach Unterzeichnung eines Friedensvertrages mit Japan, keines- falls aber später als 1952, an China zurück- gegeben, bzw. von sowjetischen Truppen USA zu Verhandlungen mit Moskau bereit Keine neuen Abkommen, aber Verwirklichung der bestehenden Washington.(UP) Das amerikanische Außenministerium hat am Mittwoch be- kanntgegeben, daß die Vereinigten Staaten bereit sind, mit der Sowietunion über wich- tige politische Fragen zu verhandeln. Die Vereinigten Staaten seien entschlossen, alle Türen für einen gegenseitigen Meinungsaus- tausch offen zu lassen. Das Außenministerium äußerte die Au- sicht, daß ein derartiger Meinungsaustausch entweder durch die Vereinten Nationen oder auf den üblichen“ diplomatischen Wegen stattfinden könne. Das Außenmini- sterium ließ jedoch deutlich durchblicken, dag es nicht gewillt sei, mit der UdSSR allein über Angelegenheiten zu diskutieren, die andere Nationen betreffen. Dieser Standpunkt des State Department wurde vom stellvertretenden Unterstaats- sekretär, Dean Rus k, vor dem Unteraus- schuß des außenpolitischen Senatsausschus- ses dargelegt. Rusk begann seine Aus- führungen mit der Mitteilung, daß er direkt für das State Department spreche. Er sagte u. à.:„Die Ereignisse der ver- gangenen acht Jahre zeigen die ungewöhn- lichen Anstrengungen der Vereinigten Staa- ten und der westlichen Welt auf, die Ini- tiative zu übernehmen, um eventuelle Punkte als Grundlage für eine Verständi- gund mit der Sowjetunion zu finden. Auf der anderen Seite“, so erklärte Rusk, hat es bemerkenswert wenige Fälle gegeben, uo die Initiative zur Feststellung solcher Se- meinsamer Punkte des Kontaktes mit dem Rest der Welt auf seiten der Sowjetunion zu finden War“ i. Sowohl Truman als auch Außenminister Acheson haben kürzlich betont, daß es keinen leicht begehbaren Weg zu einem Frie- den mit der Sowjetunion gäbe und daß die Vereinigten Staaten dieses Problem lieber durch ihre Stärke als durch revolutionäre neue Vorschläge zu lösen versuchen sollten. Rüsk erinnerte den Ausschuß daran, daß die Charta der Vereinten Nationen die Grundlage für alle Uebereinkünfte mit der Sowjetunion darzustellen habe und fuhr fort:„Wir brauchen kein neues allgemeines Abkommen, was wir brauchen ist die Ver- Wirklichung derjenigen, die wir bereits be- sitzen.“ Allee will es sich überlegen Lincoln,.(dpa) Premierminister Attlee nahm am Mittwoch zu dem Vorschlag Chur- chills Stellung, daß die Staatsmänner der drei Großmächte erneut versuchen sollten, sich über die Atomfrage zu einigen. Attlee sagte, diese Angelegenheit ruhe in den Hän- den der Vereinten Nationen. Ob es Sinn habe, einen weiteren Annäherungsversuch zu machen, sei sorgfältig zu überlegen. Er Wolle sich hierzu im Augenblick nicht na- her äußern, da er zunächst eine Rück- sprache mit Außenminister Bevin für not- wendig halte. Attlee fügte hinzu, daß er leich nach seinem Amtsantritt wegen der Atomfrage mit den Vereinigten Staaten und Kanada Fühlung genommen habe. Seither sei man unausgesetzt bemüht gewesen, die neue Waffe der Aufsicht der UNO zu unterstel- len. geräumt werden. Ueber Dairen soll nach Abschluß des japanischen Friedenvertrages nochmals verhandelt werden. Verwaltung und Eigentum dieses Hafens gehen jedoch schon 1950 auf die chinesische Volksrepublik über. Durch gleichzeitigen Notenaustausch wurde festgelegt, daß alles von sowjetischer Seite in der Mandschurei übernommene japanische Eigentum entschädigungslos an die chinesische Volksrepublik fällt. 3. China erhält von der Sowjetunion einen langfristigen Kredit im Gegenwert von 300 Millionen USA-Dollar(eine Mil- liarde 260 Millionen DMW). Dafür bekommt China Maschinen und Eisenbahnmaterial aus der Sowjetunion. Der Kredit ist nur mit einem Prozent jährlich zu verzinsen. Die Rückzahlung beginnt spätestens am 31. Dezember 1954 und endet 1963. Der Beistandsvertrag„für allgemeinen Frieden und allseitige Sicherheit“ hat eine Laufzeit von 30 Jahren. Er läuft dann je- weils fünf Jahre weiter, wenn er nicht ein Jahr vor Verstreichen der Frist gekündigt wird. Beide vertragschließenden Partner versichern, daß sie in Fühlungnahme mit den Alliierten des zweiten Weltkrieges ver- suchen wollen, einen Friedensvertrag mit Japan zustandezubringen. Sie sollen das Wiedererstehen eines von japanischer oder anderer Seite kommenden Imperialismus oder eine japanische Aggression verhindern und bei einem Angriff von dritter Seite einander zu Hilfe zu eilen. Die ersten Stimmen Der Abschluß des chinesisch-sowieti- schen Freundschaftspaktes wird von West und Ost als ein Ereignis von großer poli- tischer Bedeutung gewertet. In London und Washington erklärt man, die Sowietunion habe offensichtlich eine Reihe bedeutsamer Konzessionen im Verlauf der zweimonatigen Verhandlungen gemacht.. In Washington wird die beabsichtigte Räumung Port Arthurs durch die sowjeti- schen Truppen und die Rückgabe der mandschurischen Zentralbahn an China be- sonders beachtet. Man vermutet, daß diese Maßnahmen eine Antwort auf die vor eini- gen Wochen von Außenminister Aches on abgegebene Erklärung darstellen, die S0 Wjetunion wolle größere Gebiete Nordchinas annektieren. Moskauer Beobachter weisen besonders darauf hin, daß der sowjetisch- chinesische Freundschaftsvertrag eine Grundlage zur Zusammenarbeit auf der Basis völliger Gleichberechtigung schaffe. Mit Anspielung auf die Acheson- Erklärung wird betont, daß Sinkiang und die innere Mongolei don der Sowjetunion stets als Teile Chinas be- trachtet worden seien. beleidigt habe, wie der Hauptbelastungs- zeuge Fischer ausgesagt hatte. Das Gericht konnte es nicht feststellen, da der genaue Wortlaut der Rede Hedlers in Einfeld nicht mehr rekonstruiert werden konnte. Des- halb sei unter Berücksichtigung der Zeu- genaussagen, die aus allen politischen Par- teien vorgenommen waren, mit Bestimmt- heit festzustellen, daß Hedler die ihm zur Last gelegten Aeußerungen nicht getan hat. Der Vorsitzende des Landgerichts, Land- gerichtsrat Pauli ck, sagte, daß der An- geklagte mit keinem Wort die Hitler-Bar- barei der Judenmorde gebilligt habe. Damit sei der Verdacht, der Angeklagte habe zum Klassenkampf aufgehetzt, gefallen. Das-⸗ Selbe müsse für den Komplex der Belei- digung der Widerstandskämpfer gelten. MecCloy und Schumacher Nach der Verkündigung des Urteils sind bereits die ersten Proteste laut geworden. Der amerikanische Hohe Kommissar MecCloy erklärte laut dpa in Frankfurt, er bezweifle, daß Hedler jemals moralisch von der Oeffentlichkeit der Welt oder gar in Deutschland freigesprochen wird, wenn er tatsächlich die Dinge gesagt habe, die ihm zur Last gelegt werden. Im übrigen habe er das Urteil und die Begründung noch nicht gesehen und könne daher noch nicht offiziell dazu Stellung nehmen. „Das Urteil ist ein Schlag gegen Deutsch- land“, heißt es in einer Erklärung des SPD-Vorsitzenden Dr. Schumacher in Bonn. „Es ist aber auch ein Schlag gegen das ein- fachste, natürliche Empfinden. Der Mann, den ein solches Gericht freisprach, hat sich ausdrücklich und eindeutig zu den verbre- cherischen Methoden der nationalsozialisti- schen Politik bekannt, nicht zu irgendeiner Idee“, erklärte der SPD-Vorsitzende. Die Rechtsunsicherheit, die jetzt in Deutsch- land auf Grund dieses Urteils entstehen müsse und die Entfesselung der Frechheit sei die typische Situation der Nutznießung der Demokratie durch die Feinde der De- mokratie mit Hilfe der deutschen Justiz. „Es ist die Wiederholung des dunkelsten Kapitels der Geschichte der Rechtsprechung in der Weimarer Republik“ sagte Dr. Schumacher. 45.Stundenwoche bei der Bundesbahn Frankfurt.(dpa) Am 1. März will die Bundesbahn für alle Arbeiter die 45-Stun- denwoche einführen. Hierüber wurde eine Vereinbarung zwischen der Hauptverwal- tung der deutschen Bundesbahn und der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands getroffen. Die Bundesbahn verpflichtet sich, während der Dauer des Abkommens keine Entlassungen vorzunehmen. Die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands stellt hierzu fest, daß die Zu- stimmung zu dem Abkommen nach der Stellungnahme aller zuständigen Gewerk- schaftsinstanzen erfolgt ist. Die Arbeiter der Bundesbahn hätten mit ihrer Haltung Einsicht und Verantwortungsbewußtsein be- wiesen! Das von ihnen gebrachte Opfer sei insofern gerechtfertigt, als dadurch nicht nur neue Entlassungen vermieden, sondern auch der allgemeine Arbeitsmarkt entlastet Werden könne. Bundesbahn will Lehrlinge einstellen Offenburg.(dpa) Die Verwaltungen der Bundesbahn, in deren Bereich Lehrlings- Werkstätten liegen, sind bereit, über ihren eigentlichen Bedarf hinaus Lehrlinge aufzu- nehmen und das Lehr- und Unterrichtsper- sonal kostenlos zu stellen, wenn der Staat als Lehrlingsmeister auftritt und die Erzie- Hungsbeihilfen übernimmt. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 16. Februar 1950 Nr. 4 Donnerstag, 16. Februar 1930 Alliierte Rritik an der Bonner Wirtschaftspolilik In der Nacht zum Mittwoch war man im Bundeswirtschaftsministerium mit Fleiß und Eifer dabei, das Memorandum, in dem die Alliierten Bedenken gegenüber der deutschen Wirtschaftspolitik festgesetzt sind, zu über- Der Bundestag: „Wir wollen nicht zur Zwangswirtschaſt zurück“ Der Bundes wirtschaftsminister gibt der Opposition Auskunft über die Investitionen Bonn. Von unserer Bonner Redaktion Angesichts der zunehmenden Bedeutung der wirtschaftspolitischen Diskus- sion zwischen deutschen und alliierten Stellen und zwischen der Regierung und der Opposition fand die 38. Sitzung des Bundestages gestern beträchtliche Aufmerksam- keit, zumal als Schwerpunkt der Tagesordnung eine Interpellation der Opposition im Hinblick auf die Investionen im Gebiet der Bundesrepublik zur Tagesordnung stand. Die sozialdemokratische Anfrage wurde durch den Bundeswirtschaftsminister Prof. lionen DM, auf den Fremdenverkehr 60 Mil- lionen DM und für Forschungszwecke 30 setzen. Der Ton soll weniger konzillant sein Erhard beantwortet, der Einzelheiten über Millionen DM. Als bisher üblich. Die Bundeskanzlei und die Hohe Kommission sind übe reingekommen, Einzelheiten zunächst noch vertraulich zu behandeln. Immerhin ist soviel bekannt, daß das Memorandum keinerlei Auflagen an die Bundesrepublik enthält. Es trifft auch nicht Zu, daß die Kritik lediglich auf dem eng- schen Standpunkt basiert. Auch die Ame- rikaner haben ihre Vorbehalte angemeldet. Der Schwerpunkt ist die Arbeitslosigkeit. Man sagt, daß das deutsche Argument, Sie sei strukturell und nicht mit deutschen Mitteln zu beseitigen, falsch sei. Dabei haben vor allem die Amerikaner zwei Ge- sichtspunkte in den Vordergrund gerückt. Einmal die Gefahr für den demokratischen Gedanken, die durch die Arbeitslosigkeit entstanden ist und sich augenscheinlich kortentwickelt. Noch mehr jedoch zeigt man Sich darüber betroffen, daß die Bundes- republik sich auf die Auslandshilfe ver- lasse, Während man erwartet habe, daß sie jede Anstrengung mache, auf eigene Füße zu kommen. Einer der Kernpunkte ist die allilerte Forderung nach Kreditschöpfung, populär ausgedrückt nach der Erweiterung des Geldumlaufes durch Notendruck. Hier han- delt es sich um einen Gegensatz, der keines- Falls neu ist. Die maßgeblichen deutschen Stellen, das konnte man vielfach in Bonn erneut hören, vertreten die Auffassung, daß es im Interesse der deutschen Wirt- Schaft liege, die Währung zu schützen und intakt zu halten, obwohl diese Ansicht nicht mehr mit der ganzen Strenge wie bisher verfochten wird. Durch mehr Geld, so etwa Argumentieren die Verfechter einer Kredit- Schöpfung, wird man die industrielle Pro- duktion ebenfalls ausweiten und Arbeits- kräfte unterbringen können. Ihre Gegner Hingegen sind der Ansicht, daß nur ein gutes Geld, eine gesunde Währung, den Außenhandel beleben und intensivieren könne und durch Sparsamkeit der Bevölke- rung genügend Investitionsmöglichkeiten schaffen könne. Wie man aus dem Bundeswirtschaftsmi- misterium erfährt, soll sich dieser Vorwurf nicht ganz mit den Realitäten decken. Die Luxuseinfuhren seien weit geringer als stets behauptet werde und würden durch Luxus- Ausfuhren ausgegolten. Es sei wirtschaftlich nicht vertretbar, angebotene Geschäfte bei Ausreichender Gegenseitigkeit fallenzulassen. Ein dritter Tatbestand, der in dem Memo- randum ebenfalls im Vordergrund steht, entspringt der Befürchtung, daß die Käpftall bildung durch eine Steuerreform nicht so Verlaufen wird, wie sich die Bundesregie- rung das vorstellt. Auch hier stehen aber Sachverständigenurteile gegen Sachver- ständigenurteile, wobei bis heute abend Wahrscheinlich mit weiteren Einzelheiten gerechnet werden kann, da sich die Vertre- ter dex Hohen Kommission bereit erklärten, nach dem Besuch Dr. Adenauers auf dem Petersberg das Memorandum zu veröffent- lichen. Der Bundeskanzler und der Wirtschafts- minister stehen in einer nicht ganz ein- fachen Situation. Schon die Tatsache, daß Einzelheiten der alliierten Kritik über die Ausländischen Agenturen herausgegeben Wurden, ehe man die Bundesregierung offi- ziell unterrichtete, bedeutet eine bewußte und betonte Unfreundlichkeit. Wie man er- Ekährt, beabsichtigt der Kanzler, hiergegen bei Mecloy zu protestieren. Ob es etwas mützen wird, ist eine andere Frage, denn Von vielen Stellen wird gesagt, daß die „Flitterwochen zwischen dem amerikani- schen Hohen Kommissar und Dr. Adenauer“ jetzt vorüber seien. Aber unabhängig von diesen mehr im Hintergrund spielenden Veberlegungen und Einzelheiten bleibt im- merhin das Faktum gravierend bestehen, daß die Hohe Kommission mit der deut- schen Wirtschaftspolitk nicht mehr in Uebereinstimmung steht, eine Tatsache. die einen nicht unerheblichen Einflug auf die Weitere Entwieklung haben dürfte. 5 Hugo Grüssen Bald weitere Konsulate? Frankfurt.(Dr. Rp.-Eig. Ber.) Wie Beamte der amerikanischen Hohen Kommission in Frankfurt erklärten, ist eine ganze Anzahl von Ländern, die in guten Hapdelsbeziehun- gen mit der Bundesrepublik stehen, an der Errichtung deutscher Generalkonsulate in ihren Staaten sehr interessiert. Man rech- net mit über einem Dutzend Aufforderun- Zen an die Bundesrepublik, solche Konsulate Zul errichten. Deutsch- britische Wirtschafts- 5 besprechungen Frankfurt.(UP) Die Verhandlungen für den Abschluß eines neuen und stark libera- lisierten Handels- und Zahlungsabkommens zwischen dem Sterlinggebiet und der west- deutschen Bundesrepublik haben gestern in Frankfurt begonnen. Ueber die definitiven Forderungen der beiden Parteien war noch, nichts zu erfahren. Bald wieder Münzen Bonn,(dpa) In Kürze wird es in der Bundesrepublik neben dem Papiergeld auch Wieder Scheidemünzen geben. Die Bundes- regierung billigte einen Gesetzentwurf über das Ausprägen von Münzen im Wrete von einem, zwei, drei, künf, zehn und 350 Pfg. sowie von einer, zwei und fünf Mark, Sie werden jedoch nur nach und nach in Um- lauf kommen, da das Prägen längere Zeit in Anspruch nimmt. Es ist daran gedacht. auch wieder Silbermünzen, zunächst Fünf- Markstücke, zu prägen, Insgesamt sollen je Kopf der Bevölkerung Münzen im Werte on 20 Mark ausgeprägt werden. die Investitionspläne der Bundesregierung im laufenden Wirtschaftsjahr bekanntgab. Die zur Verfügung stehende Summe gab er mit sieben Miliarden DM an. Hiervon ent- fallen auf die Energiewirtschaft 680 Millio- nen DM, auf die Kohlewirtschaft 120 Mil- lionen DM, auf Eisen und Stahl 100 Millionen DM, auf die Industrie und den Handel 900 Millionen DM, auf die Kleinindustrie und das Handwerk unter besonderer Berücksich- tigung der Vertriebenen 480 Millionen DM. auf den Verkehr 712 Millionen DM, auf die Post 135 Millionen DM, auf die Landwirt- schaft und Ernährung 645 Millionen DM, auf den Wohnungsbau 0,2 bis 2,4 Milliarden DM, Auf öffentliche Versorgungsbetriebe 660 Mil- Unsere politische Reportage: Prof. Erhard teilte mit. daß auf dem Produk tionsweg im ersten Jahr nach der Währungsreform 15 bis 16 Milliarden DM investiert wurden. wovon 6 Milliarden DM abzuschreiben sind. Für das zweite Jahr nach der Währungsreform gab er den Ge- samtbetrag mit 17 Milliarden DM an. Besonders bemerkenswert in seinen de- taillierten Ausführungen ist das Anstei- gen der Spartätigkeit, die im ersten Jahr nach der Währungsreform 1,2 Milliar- den DM, im zweiten Jahr rund 2,2 Milliar- den DM aufbrachte. Auf die Anfrage, wle viel Arbeitsplätze durch diese Inve- stitionen geschaffen wurden, teilte der Bun- wärtschaftsminister mit, daß die Mehr- beschäftigung auf dem Textilgebiet 178 000. Einfeld- Dorf der tausend Arbeitslosen Hier hat Hedler gesprochen und tausend haben ihn gewählt Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Wie wir an anderer Stelle berichten, wurde der Bundestagsbageordnete Wolfgang Hed- ler von einer Strafkammer des Landgerichts Kiel in Neumunster freigesprochen. Hedler War wegen Beleidigung, Verleumdung und übler Nachrede sowie der Aufreizung zum Klassenhaß angeklagt. Wir hatten unseren norddeutschen Korrespondenten vor einigen Tagen beauftragt. nach Einfeld, wo Hedler die Rede, die zu dem Prozeß gefünrt hat, zu fahren. Unser Korrespondent hielt sich zwei Tage in Einfeld auf, unterhielt sich mit den Arbeitslosen des Dorfes und informierte sich auf dem Rathaus. Aus der„Atmosphäre Einfeld“, wie er es nennt, schreibt er: 5524 Einwohner zählt das an einem herrlichen See zwischen Neumünster und Kiel gelegene Dorf Einfel d. 4185 da- von sind Vertriebene aus Ostpreußen, aus Pommern., ausgebombte Werft. und Hafen- arbeiter aus Kiel, die hier ihre„Neue Hei- mat“— eine große Siedlung aus Finnen- häusern— vorfanden. Tusend von ihnen sind bis heute arbeitslos geblieben. Schwer kämpfen sie gegen die vielen Schwierigkei- ten des täglichen Lebens an. Es sind ein- kache, an harte Arbeit gewöhnte Menschen, diese tausend Arbeitslosen. Sie leben nur von heute auf morgen, fragen nicht,„was ist, was wäre?“, sondern,„wie bekomme ich morgen meine Kinder satt, wielange soll das noch so weitergehen mit der Arbeitslosig- keit?“ Aber sie, diese Tausend, sind die Ursache des Hedler-Prbzesses“ Nur, sie Wissen es nicht, weif sie sich darüber keine Gedan- ken machen, Mechanisch vergeht ihr Tage- werk. Darüber hinaus interessiert sie nichts. Einmal allerdings, nach den Bundestagswah- len, gab es in Einfeld ein großes Halloh. Kandidat Hedler wurde angeklagt, etwas gesagt zu haben, was er nicht sagen durfte. Hedler, ihr Einfelder DP- Kandidat, wie ist das möglich? Zu den 2500 ausgebombten Kieler Werft. arbeitern, die nach den schweren Luftan- griffen in die„Neue Heimat“ evakuiert wur- den, zu den 1400 Einfelder Bürgern, kamen im Laufe der Nachkriegsjahre über tausend Flüchtlinge. Man rückte enger und enger zusammen. War es für die Einfelder CDU- und SPD- Ortsgruppen schon vorher schwer, Streiflichter aus Ungarn: Notstände zu vermeiden, so brach mit diesen tausend neuen Menschen neues Elend her- ein. Neumünster, als Tuch- und Lederstadt. bot nur wenig Arbeits möglichkeiten und Kjell die Werften standen still, Die SPD und CDU bemühten sich nach Kräften, die Not zu lindern. Eine Wohnungsbauhilfe wurde geschaffen, Gasrohre verlegt, ein Schulhausneubau geplant. Aber über das Planen kam niemand hinaus. Bis dann im Juni 1949 die Deutsche Par- tei in Schleswig-Holstein zugelassen wurde, und die Bundestagswahlen dicht vor der Tür standen. Die Gründungsversammlung und die Gründung der„Ortsgruppe der Deutschen Partei Einfeld“ spielten sich in- nerhalb weniger Tage ab. Die CDU und SPD bekamen einen gefährlichen Neben- buhler, der mit allen Mitteln um jede Stimme des Wählers kämpfte. Eine Pro- paganda der Deutschen Partei setzte ein, wie sie Einfeld bisher bei keiner Wahl er- lebt hatte. Nur eine DP-Wahlversammlung erlebte Einfeld vor den Bundestagswahlen. Aber sie genügte, Schwarz-weiß- rote Fahnen und Plakate, Marschmusik und Reden, die den Tausenden die Herzen höher schlagen lie- gen.„Wenn wir an die Regierung kom- men, gibt es keine an mehr! Wir geben euch eure Heimat in Osten wie: der! ir sind im eigen tte eine Partei, sondern eine Bewegung!“ 8g lautete die Propaganda der Deutscien Paäftei Ein- feld.„Ihr müßt nur glauben“ riefen die Redner der DP der gespannt lauschenden Menge im„Deutschen Haus“ in Einfeld zu. Sie glaubten, und waren hingerissen von den Worten, von den Schlagworten, der Redner. Und die Tausend gingen hin und wähl⸗ ten die Deutsche Partei. Die SpD und CDU fielen stark ab. DP= 1107, SPD= 600, CDU= 600. Es gefiel diesen Tausend, daß die Deut- sche Partei so mutig sprach. Außerdem, welche Partei schenkte jedem Versamm- lungsteilnehmer einige Glas Bier und Ziga- retten? Nur die Deutsche Partei. in der Maschinenindustrie 98 000, in der Eisen- und Metall- Industrie 66 000, in der Eisenwarenfertigung 22 000, in der Beklei- dungsindustrie 41 000, in der Elektroindu- strie 32 000, in der Papierindustrie 32 000, bei Handel, Banken und Versicherungen 171 000 beträgt. Warum keine Planung und Lenkung? Als Sprecher der Opposition begründete die Interpellation der württembergisch- badische Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit. Er machte sich weitgehend die Re- glerungsthese über die Auswirkungen des Krieges und Nachkrieges, der Zerreigung Deutschlands und des alliierten Industrie- Planes zu eigen, forderte dann aber, daß die Aufteilung des Sozialproduktes allen zugute kommen müsse, und daß nicht ein Teil mehr in seine Taschen wirtschafte, als es seinen tatsächlichen Leistungen entspreche. Veit sprach von dem„erzwungenen Verzicht breiter Käufermassen durch mangelnde Zu- teilung des Bezugscheines Geld“. Er gab der Befürchtung Ausdruck, daß das deutsche Zahlungsdefizit beim Auslaufen des Mar- shallplanes über 400 Millionen Dollar be- tragen werde. Es sei verhängnisvoll, daß der Bundeswirtschaftsminister die Entwick- lung einfach treiben lasse. Dr. Veit for- derte die Planung und Lenkung der In- vestitionen, was ihm von seiten der CDU einen Zwischenruf einbrachte. Besonderen Wert legte der sozialdemo- kratische Sprecher auf die Feststellung eines Gegensatzes zwischen Dr. Adenauer und dem Vizekanzler, Das OEEC-Memorandum Blüchers enthalte eine andere Darstellung der Wirtschaftslage, als sie der Bundeskanz- ler abgegeben habe. Veit vwiiederholte hier die These, daß die Bschäftigung gedrosselt werde, um ein Hochschnellen der Kaufkraft zu vermeiden. Er erneuerte mit anderen Worten den bereits von dem niedersäch- sischen Wirtschaftsminister Kube!(SPD) erhobenen Vorwurf einer geplanten Arbeits- losigkeit und stellte die Frage, ob die Re- gierung sich zu einer derartig unchrist- lichen Politik bekenne. Wertbeständige Währung Der Bundeswirtschaftsminister gab auf die fünf Fragen der sozialdemokratischen Interpellation klare und eindeutige Antwor- ten, wobei im Mittelpunkt seiner Ausfüh- rungen die erreichte Produktionssteigerung und die Sorge um die Erhaltung einer wert- beständigen Währung standen. Nur wert- beständiges Geld reize zum Sparen und schaffe Vertrauen im Ausland. Erhard wies darauf hin, daß die deutsche Investitions- lage im abgelaufenen Wirtschaftsjahr fast auf gleicher Höhe in der anderer europäi- scher Länder liege, die einen wesentlichen günstigeren Start und bessere Bedingungen nach dem Kriege vorgefunden hätten. Sensationell wirkte die Feststellung des Bundeswirtschaftsministers, daß auf soge- afinte nicht lebenswiehtige Einfuhren nur fünf Prozent entfallen, flie gedeckt werden durch nicht lebenswichtige Ausfuhren. Je Kopf der deutschen Bevölkerung entfallen kür die Einfuhr von Kaffee, Tee, Kakao usw. nur 1,35 Dollar, während in England für den gleichen Zweck 10,8 Dollar ausge- geben werden. Als Erhard schloß:„Wir wollen nicht in die Zwangswirtschaft zu- rück“, erntete er von der Mitte, bis rechts starken Beifall. Beamtengesetz Der Bundestag begann dann mit der zweiten und dritten Lesung des Beamten- gesetzes. Die Sitzung dauerte bei Redak- tionsschluß noch an. Ueber der Pußfta weht nur Ostwind Schwieriger Kampf gegen die„Kulaken“ Ein„sozialistisches“ Diplomateénkorps Budapest, im Februar. Der„unwissende“ Fremde, der in diesen Tagen einen Buda- pester Einwohner fragte, welchen nationalen Feiertag man begehe, da alle öffentlichen Gebäude im Flaggenschmuck ständen, und der zur Antwort erhielt, daß es sich um keinen Staatsfeiertag, sondern um das drei- Bigjährige Bestehen des sowjetischen Films handle, hat wohl in dieser Minute das „Kernproblem“ des heutigen Ungarns schnel- ler erfaßt, als es mit der Lektüre zahlrei- cher Leitartikel hätte zu Wege bringen können. Dieses Problem heißt! Bolschewi- sierung um jeden Preis. Nichts zeigt eindeutiger den e des ungarischen Volkes nach dem letzten Krieg, als eine Gegenüberstellung der Wahler- gebnisse: Bei den noch freien Wahlen des Jahres 1945 erhielten die Kommunisten knapp 15 Prozent, im Jahre 1947 brachten sie es trotz sowjetischer Unterstützung auf nur 21 Prozent, während bei den Wahlen des vergangenen Jahres ein„durchschla- gender“ Erfolg von 92 Prozent erzielt wurde. Seit den Tagen der Verurteilung des Kardinals Minszenty ist der Kampf gegen die Kirche in den Hintergrund getreten. Man hat wobl den Eindruck gewonnen— nach der offenen Entrüstung des eigenen Volkes und der gesamten Weltöffentlich- keit— den Bogen überspannt zu haben. Auhßer laufenden kleineren“ Seitenhieben — soeben wurde die ungarisch- orthodoxe Kirche durch Regierungsdekret aus dem seit 400 Jahren bestehenden Patriarchat von Konstantinopel gelöst und dem Patriarchat von Moskau unterstellt— sieht man von seiten der kommunistischen Führerschaft mit geballten Fäusten in den Taschen zu, wie in den immer überfüllten Kirchen ein stummer aber eindringlicher Protest ge- gen die Unterdrückung der menschlichen Freiheiten vor sich geht. Wenn auch seit vier Monaten jegliche offizielle Mitteilun- gen aus dem Kerker des Kardinals fehlen, 80 ist doch sein verwaister Palast in Eszter- gom an der Donau zu einem Symbol der Standhaftigkeit geworden. Daran konnten auch die„Solidaritätserklärungen“ der Bi- schöfe Bereczky und Zolban und des zur 4 Von unserem Balkankorrespondenten Dr. Karl Rau Witzfigur gewordenen„politischen“ Paters Balogh nichts ändern. Dagegen hat sich im Verlauf der letzten sechs Monate der Kampf gegen den eigen- ständigen Handel und das besitzende Bauerntum(Kulaken) entschieden verschärft. Nach einer soeben erfolgten amtlichen Mit- teilung des Planwirtschaftsministeriums ist der Großhandel bereits vollkommen, der Einzelhandel zu 38 Prozent verstaatlicht. Aber noch im Jahre 1950 soll die Zahl der Zz. Z, bestehenden 4300„Staatsläden“ auf 6000 erhöht werden. Sämtliche Unterneh- men, die mehr als zehn Personen ODrucke- reien und eisen verarbeitende Betriebe fünf Personen) beschäftigen, sind bereits ver- stsatlicht. Als der Volkswirtschaftsrat EHrnö Geroe die ausländischen Eigentümer un- Sarischer Industriebetriebe der Spionage und Sabotage beschuldigte, erschien bereits 36 Stunden später ein Gesetz, das die Verstaat- lichung auch dieser Firmen bestimmte In diesem Zusammenhang sei noch auf die vor Wenigen Tagen in Rußland an Ungarn er- folgte Auslieferung von 9000 deutschen In- dustriepatenten hingewiesen. Dieser Vor- gang wurde in der ungarischen Presse na- türlich als großer Akt der sowjetischen Freundschaft gefeiert. Die Prozesse gegen aufrührerische Bau- ern, die sich einzeln oder in organisierten Gruppen gegen die Verstaatlichung wehren, reißen nicht ab. Allein im Januar 1950 wur den in Szeged vierzehn Todesurteile gegen Angehörige der illegalen Kulakenorganisa- tion gefällt, deren neuerliche Aktivität man wie überhaupt alles, was nicht„programm- gemäß“ verläuft— dem bösen Nachbar Tito in die Schuhe schiebt. Als„Kulak“ wird offiziell jeder Bauer bezeichnet, der mehr Land besitzt, als er mit seiner Familie be- arbeiten kann. Wenn heute die kommu- nistische Führung noch nicht die Verstaat- lichung des Bauerntums durchgeführt hat, so liegt dies einmal an dem Mangel von Maschinen Ungarn hat heute nur 3500 staatseigene Traktoren— zum andern an dem entschiedenen Widerstand des Bauer- tums. Man hatte bis jetzt noch nicht den Mut, einen großorganisierten Massenzwang anzuwenden, denn noch ernährt der vielge- schmähte Kulak die Stadtbevölkerung und die Industriearbeiter, von deren Arbeit doch der kommunistische Fortschritt abhängt. Ueberall in Ungarn hängen Plakate der kommunistischen Gewerkschaften, die jede abfällige Bemerkung über die Volksdemo- kratie unter schwere Strafe stellen. Ohne Zweifel gelang es unter der Parole„gewinnt den Arbeiter“ einige Erfolge zu erzielen. Die Lebensmittelrationierung ist mit wenigen Ausnahmen(Fett, Milch und Brot) auf- gehoben. Auf der anderen Seite wurden im Rahmen des Dreijahresplanes die Leistungs- normen der Arbeiter im Durchschnitt um 40 Proz., im Bergbau und der Textilindustrie um 50 Proz. erhöht und die Arbeitszeiten auf 9 und 10 Stunden festgesetzt. Dadurch fielen die Reallöhne um 25 bis 40 Proz., während die Lebensmittelpreise um 10 bis 25 Proz. alnlstiegen. Ein Facharbeiter verdient in der Woche etwa 100 Florint, 6080 Florint muß er aber für ein neues Hemd in die Laden- kasse legen.. Ende Januar wurde durch Gesetz ein neues System von Disziplinarmaßnahmen gegenüber Arbeitern eingeführt. Mit der Be- gründung, daß in den sozialistischen Demo- kratien eine höhere Produktion als in den kapitalistischen Ländern erreicht werden müsse, werden alle„Arbeiter, die das Volks- eigentum fahrlässig schädigen, die Arbeit verweigern, der Arbeit fernbleiben oder ihre Arbeit schlecht ausführen oder die Arbeits- zeit nicht einhalten“, strengsten Strafen zu- geführt. In jedem Betrieb wacht eine soge- nannte Disziplinarkommission über die Durchführung dieses neuen„fortschrittlichen Gesetzes“. Als kleines Pflaster auf diese Anordnung, die nichts anderes als einen allmänlichen Uebergang zur Zwangsarbeit bedeutet, teilte man durch Wandanschläge den Werktätigen aller Fabriken mit, daß jetzt die ungarische Diplomatie der bürgerlichen Reaktion aus den Händen geschlagen sei: Das netie„Sozia- listische Diplomatenkorps“, das nun die In- teresgen Ungarns in der Welt Vertritt, be- steht aus 161 Arbeitern und 17 Bauern. Fazifik-Pakt in Aussicht genommeg Bangkok.(UP) Die dreitägige Konferem Amerikanischer Diplomaten aus den Staaten Ost- und Südasiens ist am Mittwoch abeng abgeschlossen worden. In einem Komm. niques über die Arbeiten der Konferenz heißt es:„Die Beratungen bewegten sich im Allgemeinen Rahmen der amerikanischen Politik der Unterstützung der Unaphänglg. Reit und der nationalen Bestrebungen a ler asiatischer Staaten.“ Nähere Einzelheiten über die Maßnahmen zur Bekämpfung dez Kommunismus wurden nicht veröffentlicht Bekannt war nur, daß der Ab schlug eines Pazifik-Paktes gegen eine weitere Ausbreitung des Kommunismus in Asien in Aussicht genommen sei. Aus Kreisen, die den Konferenzteilneh. mern nahestehen, verlautete, daß der Ver. treter der Vereinigten Staaten in Japan àuf baldigen Abschluß eines japanischen Frie- dens vertrages gedrungen habe. am Dienstag hatte die Konferenz über die Einrichtung einer Verbindungsstelle zwischen den Vereinigten Staaten und dem Commonwealth zur Koordinierung der Wirtschaftshilfe für Südostasien beraten. Paasikivi wiedergewählt Helsinki.(UP) Der bisherige Präsident von Finnland, Juho Kusti Paas ikivi itt am Mittwoch wiedergewählt worden, fr erhielt insgesamt 171 von 300 Stimmen. Präsident Eaasikivi wurde verfassungs- gemäß auf sechs Jahre gewählt. Die Wahl. handlung wurde im Gebäude des finnischen Parlaments von den 300 Wahlmännem vorgenommen. Der Kandidat der Bauern. partei Urho Kekkonen erhielt 62 Stim- men, der Kommunist Mauno Pekkala 67 Stimmen. Auch ein Jubiläum London.(dpa) Die Außenminister“ Stell vertreter für die Ausarbeitung des öster. reichischen Staatsvertrages vertagten sich am Mittwoch erneut. Die Stellvertreter, die an diesem Tage zu ihrer 250. Sitzung zu- Sammengetreten waren, werden ite nächste Sitzung am 1. März abhalten. dnte an d Helautgebe „Das Volk soll sprechen“ Unter diesem Titel fordert die Presse der drei südwestdeutschen Rumpfstaaten in einem dankenswerten, nach meiner Meinung aber viel zu mild gehaltenen Aufruf die Regierun- gen der drei Länder auf, die endgültige staat- liche Neuordnung im südwestdeutschen Raum in die Hände des Volkes zu legen und ihm durch eine Volksbefragung die Entscheidung hierüber anzuvertrauen. Allzu lange schon beschäftigt die leidige Frage um den Südweststaat die Oeffentlichkeit, Die langwierigen und immer wieder auf ein totes Geleise geratenen Verhandlungen der Herren Staatsmänner und Politiker haben in allen politisch denkenden Schichten des Vol- kes nichts als einę tiefe Enttäuschung hinter- lassen, und das Südweststaatproblem hat sich allmählich zu einem Skandal ausgewachsen, der unserem demokratischen Aufbau durchaus Nicht förderlich ist und uns im In- und Aus- land nur lächerlich gemacht Hat. 1 12 Dabeisist doch die Lage wenn man den Dingen auf den Grund geht— äußerst einfach; denn es haben sich in der Frage um den Süd- Weststaat nur zwei Standpunkte herausgebil det, und hierüber hätte schon längst das Volk mit einem eindeutigen Ja“ oder„Nein“ zur Entscheidung aufgerufen werden können und sollen. Die einen sagen: Wir wollen den alten badlischen Staat wieder haben, wie er sich in den letzten einhundertfünfzig Jahren vom Bo- densee bis, zum Main gebildet und zu einem organischen Ganzen entwickelt hat. In dieèsem Hause haben wir gelebt; wir haben es wohn- lich eingerichtet und uns darin wohl gefühlt, Wir wollen es wieder haben und auch in Zu- kunft Herr im eigenen Hause sein.“ Das ist klar und deutlich gesprochen. Die anderen sagen:„Eure altbadischen Ge- fühle in Ehren— aber sie passen nicht mehr in unsere Zeit mit ihren unendlichen sozialen Nöten und wirtschaftlichen Sorgen. Wie einst vor einhundertfünfzig Jahren aus vielen Ge- bietsteilen des alten römischen Reiches deut- scher Nation die Länder Baden und Württem⸗ berg entstanden, ist es jetzt unsere Aufgabe, die drei auf Grund der Zonengrenzen gebilde- ten Länder Württemberg-Baden, Württem- berg-Hohenzollern und Südbaden zu einem Sröheren, politisch und wirtschaftlich leistungs- fähigeren Staat zusammenzufügen.“ Auch das, meine ich, ist durchaus klar und deutlich ge- sprochen. Es stellt der Weisheit unserer Regierungen kein glänzendes Zeugnis aus, daß sie über diese jede in ihrer Art begründeten Formulie- rungen nicht schon längst die Staatsbürger haben abstimmen lassen. Anstatt dessen wur- den Konferenzen gehalten, staatsrechtliche Argumente aus der Mottenkiste geholt, Staats- verträge sogar erwogen, Aktionsausschüsse zur Verteidigung des jeweiligen Standpunktes ins Leben gerufen und ein Aufwand an Kraft und Geld aufgeboten, den man nützlicher für wich- tigere Dinge, wie etwa die Förderung des so- zialen Wohnungsbaues und die Linderung der Not der Heimkehrer und Heimatvertriebenen hätte einsetzen können. Noch viel schlimmer ober war es. daß die ganze Auseinanderset- 2 ung dann und wann in ein persönliches Fahr- Wasser geriet und vor gehässigen Verunglimp- kungen nicht zurückeschreckte. Badener und Württemberger, die doch auch in Zukunft, möge die Entscheidung so oder so fallen einander brauchen und auf einander irgendwie angewiesen sind, begannen sich vielfach allzu kritisch, wenn nicht gar unfreundlich zu be- trachten, wenn auch das gegenseitige FEinver- nehmen nicht so gespannt war wie angeblich die menschlichen Beziehungen zwischen der württembergischen Gemeinde wendlingen und dem mit ihr zusammengebauten Dorfteil Un- terboihingen— denn dessen Gemeinderat er- klärte vor kurzem in einem Rundfunkgespräch, die Unterbofhinger könnten mit den Wendlin- gern nicht mehr im selben Gemeindeverband zusammenleben, da der Volkscharakter zu ver- schieden sei. a „Und was wunde nun in der Lösung der Südweststaatfrage praktisch erreicht? Sagen Wir es ganz ehrlich: Null und nichts! Nach Jahren des Verhandelns und ferumredens sind wir genau so klug wie zuvor. Hier kann mur eines rasch und gründlich abhelfen: Eine Abstimmung durch das Volk! Je cher le kommt. desto besser! Wie sich der einzelne entscheidet, bleibt seiner UVeberzeugung, seiner Einsicht und seinem Urteil überlassen, und die Minderheit wird sich, wie der Lateiner sagt, „sine ira et studio“, also ohne jede Böswillig⸗ keit und Gehässigkeſt, dem Spruch der Mehr- heit zu fügen wissen. Auf jenen Fall sind wit Staatsbürger der Presse dankbar, daß sie alles daransetzen will, in dieser Sache den Willen des Volkes zur Geltung zu bringen. Wir wer- den sie hierbei tatkräftig untersfützen— denn es ist auch unsere Meinung: Das Volk soll sprechen! Prof. E. Maenner, Weinheim Nr. bes kan gän den wei der getr ch ste! sie! sch sic! Dic die gal Nr. 4h — onferen l Staaten ch abend Kommu- onferem 1 sich im tanischen bhänglg. Sen aller zelhelten kung dez fentlicht. schluß en eins Ismus in Zteilneh- der ver. Apan aut en Frie- enz Über ingsstelle und dem ng der raten. t dräsident Ki vi it den. Fr men. assungs. e Wahl- nischen männern Bauern- 52 Stim- ala 67 er- Stell. s Gster⸗ ten sich eter, die ung zu- ihre en. 5 II 555 esse der in einem ng aber deglerun- ge staat- n Raum Un ihm cheidung leidige tlichkeit. Auf ein gen der naben in des Vol- hinter- hat sich wachsen, durchaus nd Aus- man den einfach; den Süd- ausgebil- das Volk ein“ zur nen und en alten sich in vom Bo- u einem 1 diesem 8 Wohn- gefühlt, 1 in Zu- Das ist hen Ge- Bt mehr sozialen ie einst len Ge- es deut- fürttem⸗ Aufgabe, gebilde- fürttem⸗ einem eistungs uch das, lich ge⸗ erungen e über örmulie- tsbürger en Wur- achtliche Staats- isse zur ktes ins raft und ir wich⸗ des so- ung der ebenen nlimmer nderset- 8 Fahr- nglimp- er und e men gendwie ch. allzu zu be⸗ Einver- angeblich en der zen und eil Un- rat er- espräch, rendlin- verband 2zU ver- ing der Sagen Nach aredens r kann n: Eine rer sie inzelne seiner n, und er sagt, swillig⸗ Mehr- nd wit le alles Willen — Hendl. fd lf HNA — 4 eite 3 ——— Der Wenn ein Volk in zwei Weltkriegen seine besten Söhne zu Millionen geopfert hat, kann der Verlust der hoffnungsvollsten Jahr- gange der Jünglinge nicht ohne einschnei- dende und umwälzende Auswirkung auf das weibliche Geschlecht bleiben, ganz beson- ders, wenn die Jugend so sinnlos in den Tod getrieben worden ist, wie es in Deutschland noch in der völlig aussichtslosen letzten Zeit des zweiten Weltkrieges der Fall war. Viele blühende Frauen und Mädchen, die auf die Erküllung des Lebens warten, müssen umwerheiratet bleiben. Das Leben aber kapituliert selbst vor einer so harten Wirklichkeit nicht. Wie nach dem ersten Weltkrieg versucht es auch heute wieder, einen biologischen Ausgleich da- durch zu schaffen, daß es viele junge Frauen, tür die der nach den allgemeinen Ansichten im Alter passende Lebensgefährte nicht vor- handen ist, veranlaßt, die Ehe mit einem jüngeren Mann einzugehen. Durch die all- gemeine Notlage findet es hierbei sogar von seiten der Männer Unterstützung. In dem Nichts, in dem viele aus der Heimat vertrie- hene oder aus der Gefangenschaft entlassene Männer stehen, verheiraten sie sich vielfach nicht mib einem jüngeren Mädchen, sondern mit älteren Kriegerwitwen. Bei diesen fin- den sie, die oft nicht einmal einen Anzug besitzen, nicht nur den Anzug des ersten Mannes, sondern auch ein Heim vor, und entgehen auf diese Weise den unendlich großen Schwierigkeiten, unter denen es sonst beinahe unmöglich ist, einen Haushalt zu gründen. Die Leidtragenden sind die jungen Mädchen, für die die heranwachsenden jün- geren männlichen Jahrgänge erst einen Aus- gleich bringen müssen. Obwohl die Ehe zwischen dem jüngeren Mann und der älteren Frau eine auffallende Zeiterscheinung geworden ist, gibt es viele Frauen, die eine Angst vor der Lebens- gemeinschaft mit einem jüngeren Mann haben, weil sie ihnen nicht natürlich er- scheint. Und doch hat in der Liebe und Fhe der jüngere Mann im Leben der älte- en Frau immer eine große Rolle gespielt. „„ jüngere in den leidenschaftlichsten, berühmten Liebesverhältnissen, die wir kennen, hat Amor sich nicht erst die Geburtsurkunde vorlegen lassen, ehe er seinen Pfeil ab- schoß. Frau von Stein war, wenn wir nur m kurzer Erwülmung mit dem klassische- sten deutschen Liebespaar beginnen wollen, sieben Jahre älter als Goethe. Ueber drei- mal 80 groß war der Alterunterschied Zwi- schen Lord Byron und Lady Oxford. Als sieh der vierund zwanzigjährige englische Dichter in sie verliebte, war Lady Oxford, die für eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt, bereits sechsundvierzig Jahre alt. George Sand, die französische Schrift- stellerin, die als eine der ersten Frauen den Mut besaß, ihr Leben nach ihrem eigenen Ermessen zu gestalten, faßte mit dreißig Jahren eine tiefe Neigung zu dem sieben Jahre jüngeren Dichter Alfred de Musset. Wieland War siebzehn, die schöne Sophie Gutermann neunzehn Jahre alt, als sie im idyllischen Pfarrhaus zu Biberach ihren „ewigen“ Liebesbund schlossen. Elise Len- sing war acht Jahre älter als Hebbel. Und in dem Liebesverhältnis, das in diesem Jahrhundert den leidenschaftlichsten lite- rarischen Niederschlag gefunden hat, war Eleonora Duse fünf Jahre älter als Ga- briele D'Annunzio. Ohne Erwiderung blieb die Leidenschaft, die Ludwig Börne als siebzehnjähriger Jüngling zu der einundzwanzig Jahre älte- ren Witwe Henriette Herz faßte. Als er Mann und die ältere Frau Von Hermann Ulbrich-Hannibal von der Hoffnungslosigkeit seiner Liebe überzeugt war, wollte er seinem Leben zweimal ein Ende machen. Nur Zufällig- keiten verhinderten beide Male die Aus- kührung dieses unheilvollen Vorsatzes. Auch vor der Ehe mit der älteren Frau hat der Mann nie zurückgeschreckt, soweit Wir auch in die Geschichte zurückblicken. Mohammed war erst fünfundzwanzig Jahre alt, als er sich mit der vierzigjährigen Kaufmanns witwe Chadidscha verheiratete. Sie ist ihm in fünfund zwanzigjähriger Ehe mehr gewesen als es seine späteren Frauen Waren. Erst nach ihrem Tode hatte er vier Frauen zugleich. In Herrscherkreisen wurde bekanntlich immer mehr auf Politik als auf das Alter Rücksicht genommen, dennoch mag hier nicht unerwähnt bleiben, daß die einstige Nonne Constanze von Sizilien, die dem kai- serlichen Freidenker des Mittelalters, Friedrich II., das Leben schenkte, zehn Jahre älter war als ihr Gemahl Heinrich V. Napoleon war sechs Jahre jünger als Jose- phine. Bei der Trauung machte er sich je- doch um zwei Jahre älter und Josephine sich um vier Jahre jünger, so daß sie sich als gleichaltrig ausgaben. Shakespeare heiratete mit neunzehn Der MARGUERITEN IM BLAUEN TELD ROMAN VON HANNS U L LRICIH VON BISSING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 1940 49. Fortsetzung „Das können Sie ja auch nicht wissen“, erklärte der Kriminalrat lächelnd,„aber es wäre ganz interessant, es zu erfahren. Ich Slaube nicht, daß Herr Dr. Bürckler seinen Patienten d'Argent sehr gern gehabt hat. Vorausgesetzt, er wußte, daß die reizende Frau Suzanne seinen Chef mit d'Argent betrog. Jenen Mann, vor dem eine Frau aul den Knien hätte liegen müssen, Statt dessen hinterging sie ihn. Nicht wahr, Schwester Sybill, dies war ein Grund zum Haß? Zum Haß gegen die Frau und zum Haß gegen den Mann. Und eines Tages ist es soweit. Dann sitzt es einem in der Kehle. Dann packt einen die Wut. Dann seht man in das Haus jenes Mannes und schießt ibn nieder. Was halten Sie von die- er Kombination? Sie müssen zugeben, sie bat viel für sich. Und sie ist nicht unwahr- scheinlich.“ Während der Kriminalrat wie in einem Selbstgespräch seine Gedanken auszuplau- dern schien, war das Herz von Schwester Sybill fast stehengeblieben. „Ja, Schwester Sybill, Sie sehen mich erstaunt an. Wir Krimnalbeamte haben eine kleine Schwäche. Wir phantasieren mitunter. Nun fahren sie mal schön nach dem Dahlienplatz zurück! Und wenn sie Weder einmal zu einer Vernehmung geholt Verden, dann denken Sie daran, daß es viel einfacher ist gleich die Wahrheit zu sagen!“ Schwester Sybill erhob sich. Der Protokollführer packte seine Papiere zusammen. Kriminalrat Klausen zündete inzwischen die erloschene Zigarre wieder an. Er war von diesem Nachmittag enttäuscht. Er hatte angenommen, ein Geständnis zu erreichen. Er hatte zwar ein Geständnis in der Hand. aber dieses Geständnis machte die ganze Angelegenheit nur noch komplizierter. Nachdenklich sah er Schwester Sybill nach, die von dem Schreibtisch zu der Tür ging. Es schien ein wenig viel für sie gewesen zu sein. Sie ging langsam und unsicher. Kriminalrat Klausen wollte gerade den Kommissar bitten Schwester Sybill mit dem Wagen nach der Klinik zu bringen, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, und ungestüm und mit einem strahlenden Lächeln der Journalist auf der Bildfläche erschien. Er nahm in hohem Bogen seinen Hut ab, warf ihn auf einen Stuhl und sagte: „Mein lieber Klausen, dies ist die größte Sensation der Woche!“ Und mit diesen Worten legte er eine Zeitung auf den Schreibtisch. deren Vorderseite in großen Lettern die Ueberschrift trug: Rätselhaftes Pseudonym? Wer verbarg sich hinter dem Namen d'Argent? Wer ist der Tote in der Dahlienstraße? Betrüger oder Narr? Der Kriminalrat, der die Reihen schnell überflogen hatte, sprang ruckartig auf. „Wollen Sie mir vielleicht erklären, wie Jahren die acht Jahre ältere Anna Hatha- Way, als sie sich durch ihn Mutter fühlte. Madame de Stael bekam ihr fünftes Kind von dem Offizier John Rocca, der zwei- undzwanzig Jahre jünger war als sie. Sie liebte ihn leidenschaftlich und heiratete ihn später. Sophie Schröder, Deutschlands größte Tragödin in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, heiratete als dritten Mann ihren fast achtzehn Jahre jüngeren Kollegen Kunst. Bertha von Suttner floh als Erzieherin mit ihrem jüngsten Zögling. der sich in sie verliebt hatte, und heiratete ihn. Die Mutter von Johannes Brahms war siebzehn Jahre älter als sein Vater. Her- mann Hesses erste Frau war neun Jahre älter als er. Eine große Rolle hat der jüngere Mann im Leben von Caroline Schlegel- Schelling gespielt. Ihr zweiter Mann August Wil- helm Schlegel, war vier Jahre jünger als sie. Zwölf Jahre jünger war ihr dritter Mann, Friedrich Wilhelm Schelling, den sie jeidenschaftlicher als jemals einen Mann geliebt hat. Sie war die erste Frau, die in das Leben des jungen Philosophen trat, der mit seinen glühenden Augen so tief in die Geheimnisse der Natur zu blicken ver- mochte. Als die Widerstände gegen eine Verbindung mit ihr noch unüberwindlich Originalzeichnung von Hannes Nagel Rock dieser haarsträubende Unsinn von einer anständigen Zeitung gedruckt werden kann? Aber ich sage ja, diese naseweisen Repor- ter und Journalisten! Um eine Sensation zu bekommen, stellen sie einfach die Wahrheit auf den Kopf. Sagen Sie nur, dies sei ihre glorreiche Idee.“ „Diesmal war die Presse etwas schneller als die Polizei“, erwiderte Ungersbach, „nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber ich wäre wohl der schlechteste Reporter unter Gottes weitem Himmel gewesen, wenn ich mir diese Sensation hätte ent- gehen lassen.“ „Und woher stammt diese Information?“ „Das ist ein Berufsgeheimnis. Jedenfalls bin ich davon überzeugt, daß der Mann in der Dahlienstraße nicht d'Argent war. Es tauchen damit zwei Fragen auf. Erstens, Wer war der Tote? Und zweitens, die recht interessante Frage nach dem Verbleib des Forschers. Wir müssen herausbekommen, wer dieser Mann war, der in der Dahlien- straße erschossen wurde. Ich glaube, dann haben wir des Rätsels Lösung.“ „Unfug!“ brummte der Kriminalrat und ließ sich ergeben auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch nieder,„im übrigen würde diese Tatsache ja auch nichts an den Verhältnissen ändern. Dieser Mann, mag er d'Argent sein oder nicht, hatte ein Verhält- nis mit der kapriziösen Suzanne Csatow. Ich habe sie zwei Stunden vernommen. Ein Taxichauffeur hat den Arzt in der Nacht von Freitag auf den Sonnabend vor der Untergrundbahnstation am Dahlienplatz gesehen. Kurz nach zehn Uhr. Daraufhin gab Csatow sein Leugnen auf und gestand ein, in jener Nacht in der Dahlienstraße gewesen zu sein 1 „Wie bitte? Ungersbach zeigte ein schienen, dachte er daran, sich das Leben zu nehmen. Trotz seiner polygamen Neigung kam der romantische Fürst Pückler nicht von seiner neun Jahre älteren Frau Lucie, der Tochter des Fürsten Hardenberg, los. Als dem großen Grandseigneur das Geld ausge- gangen war, ließ er sich zwar von ihr scheiden; aber als es ihm trotz seines Haar- färbens nicht gelungen war, in England reich zu heiraten, verkaufte er sein Besitz- tum in Muskau und lebte mit seiner geschie- denen Lucie weiter in Berlin zusammen. „Indem ich also“, hatte Lucie bei der Scheidung an ihn geschrieben,„Dir Deine Freiheit zurückgebe und bestimmt erkläre, daß ich von Dir geschieden zu sein ver- lange, bezeuge ich Dir nochmals, daß ich Dir das höchste, das einzig wahre Glück meines Lebens verdanke.“ Der Fürst hatte gerührt geantwortet:„Ach, meine Schnucke, hättest Du nur 150 000 Taler. ich heiratete Dich gleich wieder“. Ebenso wie dieser Bonviant hing auch der berühmte Schauspieler Josef Kainz an seiner fünf Jahre älteren Frau. Als sie nach siebenjähriger Ehe starb, schrieb der un- tröstliche Kainz:„Was ich gelitten habe und noch leide, kann ich niemandem sagen. Es hat mich in allen Grundfesten erschüt- tert. Die Kinder haben es Gottseidank größtenteils schon verwunden— ich werd's nie verwinden, nie!“ Es erübrigt sich, diese Beispiele noch weiter zu vermehren Jeder kennt Frauen, die schon mit dreißig Jahren keinen älteren Mann mehr zu fesseln vermögen, und Frauen, die noch mit sechzig Jahren jün- gere Männer aufsehen lassen. Es ist nicht die Altersangabe auf dem Geburtsschein, mit der eine Frau einen Mann beglückt und an sich bindet. Aber welches vollkom; mene Weib weiß das nicht selber? 500 ooo Frauen stempeln Unter den anderthalb Millionen Arbeits- losen in Westdeutschland werden nach den neuesten Informationen über 500 000 ar- beitslose Frauen gezählt. Da nahezu 40 Prozent aller Beschäftigten in Westdeutsch- land Frauen sind, ist dieser Anteil, stati- stisch gesehen, im Verhältnis zu den arbeits- losen Männern noch günstig. Jedoch ist dabei nicht berücksichtigt, daß der vom sta- tistischen Amt der Bizone ermittelte Durch- schnittswochenverdienst der arbeitenden Frau mit 25 DM angegeben ist. Das be- deutet, daß die Frauen vor allem deshalb weniger von der neuen Arbeitslosigkeit be- troffen werden, weil sie billiger arbei- ten. Ihre Arbeitslosen unterstützung liegt allenfalls auch unter der ihrer männlichen Kollegen. Wohl ist durch die internatio- nale Arbeitsor ganisation„JLO“ eine 66 Mitgliedstaaten einbeziehende Aktion im Gange, um den Frauen denselben Lohn bei gleicher Leistung zu sichern und damit auch ein lebensfähiges Existenzminimum bei Arbeitslosigkeit durchzusetzen. Aber das ist vorerst noch Zukunftsmusik. Die 500 000 deutschen Frauen, die heute stempeln gehen und die Millionen anderer, die oft weit unter dem durchschnittlichen Verdienst der Männer arbeiten, werden sich vorerst Wei- ter begnügen müssen. Das aber ist bei fast künf Millionen berufstätigen Frauen in den Westzonen ein mehr als ungerechter Ausgleich zu ihren Lasten und nicht dazu angetan, die angeblich angestrebte Gleich- berechtigung der Frau zu fördern. Theorie und Praxis gehen auch auf diesem, Wirt⸗ schaftlich vordringlichen Gebiet vorerst noch hoffnungslos auseinander. Und nicht viel anders dürfte es in dieser Beziehung in den meisten anderen, europäischen Stas- ten sein. HM Die un verstandene Generation Aus den verschiedenen Zuschriften auf den Beitrag Die unverstandene Generation“, greifen wir noch die Antwort eines Spät- heimkehrers heraus. Wenn Günther Spang die Diktatur der unverstandenen Generation anstrebt, dann wäre das der falsche Weg, dieser Generation zu ihrem Recht zu verhelfen, ich müßte ihn ablehnen. Wenn er aber nur Verständnis für diese Generation sucht, dann hat er recht. Warum werden wir denn nicht verstanden? Weil man sich nicht um uns bemüht. Wir sehen zwar noch alle so aus wie früher, aber in- nerlich sind wir anders. Man müßte, wenn man uns lenken will, neu ergründen. Nicht, entschuldigen Sie den Vergleich!, das Auto, das früher so gut lief, jetzt, weil es bockt, abschieben. Nein, untersuchen, warum es bockt! Die Kühlerhaube einmal aufmachen! Auch wenn es dabei s utzige Finger 5 . ge fer Sit, bereits Ehemänner sind. Auf einem anderen Wo war die Karre denn? Fünf Jahre in Rußland. Die zerfetzten Reifen und den Tarnanstrich— Heimkehreranzug— kann man ersetzen. Aber daß der Motor zuschan- den ist, das Getriebe zerwürgt, die Federn gebrochen, das alles kann man erst fest- stellen,. wenn man nachschaut. Wie ist denn einem Heimkehrer zu Mute? Das Mädel hat einen anderen. Das erträumte Paradies Deutschland ist viel, viel nüchter- ner. Und der gute Junge ist viel zu aufge- klärt nach Hause gekommen. Der Vater sagt: Heirate kein armes Mädel, es gibt ge- nug, die was haben. Der Junge weiß, daß keine zwanzig Jahre vergehen nach denen Besitz wie Geld und Gut wieder wertlos werden. Dann aber— und das weiß er aus der Gefangenschaft— hilft nur der Charak- ter. Wieviele Geldehen haben den Sturm vicht überstanden. Er weiß, daß man heute, gerade heute, zuerst den„Menschen“ suchen muß, mit oder ohne Geld. Und wo sind die Ideale? Man hat sich selbst so nackt gesehen. Man hat die ande- ren so nackt gesehen.— Da war der Lehrer, so alt wie sein Vater, der sich in der Not gehen ließ, der alle Pädagogik vergaß und mit dem Essen spielte. Da war der Herr Oberst, der den Gefangenen das Essen auf die Baustelle trug und unterwegs die Kohl- blätter aus dem Wasser klaute. Da war verblüfftes Gesicht.„Csatow war an jenem Abend in der Dahlienstraße?“ Der Journalist stellte kritisch fest, daß Irene Kirsten ihm hiervon nichts gesagt hatte. Hatte sie es ihm verschwiegen, oder hatte sie ihren Vater tatsächlich nicht ge- sehen? Sie hatte ihm gesagt, die Tür des Hauses wäre nur angelehnt gewesen. Dies hatte ihn schon damals auf den Gedanken gebracht, sich zu fragen, wer das Haus wohl so eilig verlassen haben konnte, daß er nicht die Zeit fand, die Tür hinter sich zu schließen. Irenes Vater war es also dem- nach gewesen. Dies war natürlich für den Kriminalrat Klausen Wasser auf die Mühle. „Hat Csatow vielleicht auch schon ein Geständnis abgelegt, d'Argent erschossen zu haben?“ der Journalist dachte daran, daß er d'Argent sagte, obgleich dieser Name mit der Identität des Toten nicht mehr über- einstimmte. „Leider nicht!“ erklärte der Kriminalrat, und dann berichtete er Ungersbach, was Csatow ihm erzählt hatte. ‚Stellen Sie sich vor“, schloß er endlich den Bericht, steht doch dieser Professor dabei, wie der Mann erschossen wird und läuft aus dem Haus! Es ist doch wohl nicht möglich, dag er mich für so dumm hält, dieses Märchen zu glau- ben. Oder glauben Sie es?“ „Ich möchte mir kein Urteil darüber er- lauben“, erklärte Ungersbach ausweichend „Jedenfalls besteht kein Zweifel, daß es eine Menge Leute gab, die diesen d'Argent nicht leiden konnten. Csatow und seine Klinik haßten ihn sowieso. Sie hängen dort fanatisch an ihrem Chef, und sie machen sich nichts daraus, die Polizei zu belügen Sie hätten nur die kleine Schwester Sybil sehen sollen, wie sie mit konsequentem Widersinn behauptete, Csatow habe un- unterbrochen mit ihr bis in die Nacht hinein Searbeitet.“ einer, der gegen die Ausbeuter Reden hielt und ihn wegen„schlechter Arbeit“ vom Rus- sen bestrafen ließ. Das geht nicht spurlos an einem vorüber. Viele haben die Achtung vor sich und der Welt verloren. Man muß sie „bewußt“ machen, ihnen, die jahrelang mit dem großen Ziel„Heimkehr“ lebten, wieder zu einem neuen Ziel verhelfen. Auch dem seelischen Krüppel eine Krücke geben! Un- verstanden ist die Generation, weil sich kei- ner so um sie kümmert, wie es notwendig Wäre. M. D., Heidelberg Rund um die Ehe 25 Prozent verheiratet Etwa 25 Prozent aller westdeutschen Studenten sind verheiratet. Allein in Ham- burg wurden 800 Studenten gezählt, die Blatt steht allerdings geschrieben, daß etwa die Hälfte der Studentenfrauen gezwungen ist, zu arbeiten, um auf diese Weise dem Gatten das Studium zu ermöglichen. In Mailand Auf eine behördliche Rückfrage, weshalb plötzlich bei den meisten Ehescheidungen der Mann schuldig gesprochen werde, er- klärte ein Mailänder Richter: 80 Prozent aller Männer nehmen bei Scheidungen die Schuld freiwillig auf sich, nur um ihre Frauen so rasch wie möglich los zu werden“ Warum Churchills Ehe hält Winston Churchill hat kürzlich einem amerikanischen Fabrikanten einige gute Ratschläge zur Lebensführung gegeben. Sie gingen dahin, daß der Fabrikant seine Mor- genarbeit im Bett ausführen und jeden Tag Mittagsschlaf halten solle. Als der Fabrikant Churchill erzählte, daß seine Frau und er morgens zusammen aufständen, um gemein- sam das Morgenfrühstück einzunehmen, erwiderte Churchill: Ach, du lieber Gott, meine Frau und ich haben das zwei- bis dreimal im Laufe der letzten vierzig Jahre ausprobiert, aber es war so unbequem, daß Wir es bleiben ließen, sonst wäre unsere Ehe in die Brüche gegangen. FD „Dann haben Sie ja nun eine ganze Reihe Möglichkeiten“, meinte Ungersbach lächelnd, „Csatow, Frau Suzanne, Bürckler, der Assi- stenzarzt Csatows, der den Toten ebenfalls haßte wie die Pest. Und schließlich kann es sogar Schwester Sybill oder diese Wwüchtige Operationsschwester Bertha gewesen sein. Es brauchte schließlich nur einer von allen zu wissen Ungersbach unterbrach plötzlich den Satz und starrte den Kriminal- rat Minuten hindurch schweigend an. Dann erhob er sich und begann, den Schreibtisch zu umkreisen.„Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht“, sagte er und blieb hinter Klausen stellen, ohne jedoch auszusprechen, Was er mit dieser Bemerkung gemeint hatte. „Haben Sie mir nicht einmal etwas von einer Tänzerin erzählt?“ erkundigte sich der Kriminalrat etwas zusammenhanglos, Wie hieß sie doch gleich? Lieber Gott, das Bild War doch von ihr. Dieses Bild, das zwischen den Photographien in dem Schreibtisch in der Wohnung in der Dahlienstraßge lag, und von dem Sie behaupteten, man könnte es für wenig Geld an jedem Seitungskiosk kaufen.“ 5 „Christa Marita!“ ergänzte der Journalist Klausens Gedächtnis. „Richtig! Christa Marita! Suzanne Css tow erwähnte sie. Sie sagte, mit ihr habe d'Argent auch einmal in einem freundschaft lichen Verhältnis gestanden. i„802 meinte Ungersbach, zaben Sie denn nun vor?“ „Wir machen morgen einen kleiner Bummel in die Dahlienstraße, Ich habe dort einen Ortstermin angesetzt. Haben eigentlich nichts mehr von dieser EVa Arndt gehört? Sie ist nicht aufzutreiben, Ich lasse jetzt Steckbriefe an alle Plakatsguler Kleben.“ g „und was 81 Seite 4 MANNHEIM Hoher Besuch war da Badisches— Allzubadisches: Die Redaktion des MM hatte gestern die Ehre und das Vergnügen, Seine Tollitat Ernst I. von Kurpfalz, den regierenden Prin- zen Karneval, empfangen zu können. Im Vertrauen gesagt: Die Redaktion war in nicht geringer Verlegenheit, sie hat im Um- Sang mit Prinzen und dergleichen wenig Ahnung und Erfahrung, ein Prinzenbesuch entspricht ganz und gar nicht ihrer demo- kratischen Gepflogenheit. Aber Prinz Ernst, in Begleitung von Kommandeur Schmet- zer und Adjutant Ernst, machte es der Redaktion leicht und angenehm, diesen Prinzlichen und militärischen Besuch mit Faltung zu überstehen. Der Prinz war 80 liebenswürdig, uns bei einem Glase Kirsch die von ihm erlassene Verfassung zu über- reichen, aus der wir nur einen Satz Zitie- ren:„Unser Ueberschuß an Freude und Hu- mor wird exportiert, um endlich Sympathien und Frieden importieren zu können“— um den Geist der Ansprache, die Ernst I. der Menschen auf den qkm. kerungsdruck reagiert auf jeden ordentlich empfindlich. Als des bandes unterzubringen waren. nach einer Verteilungsformel restlos wohlfühlen, er will überall dabei 7 sein, Wo Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschen 4 und kein Auge und keine Kehle trocken 5 bleiben. Ernst will allen Ernstes, daß der Mannheimer Karneval in den letzten Tagen seines Regiments auf einen Gipfel kommt, der auch von anderswoher beachtet wird, falls man dort so freundlich und objektiv sein sollte, das Perspektiv richtig und nicht umgekehrt zu gebrauchen. Die Redak- tion des MM war 80 dreist, wenigstens eine Frage zu stellen, obwohl sie ihren Schopenhauer genau gelesen hat und als wissen mußte, daß man vor Regierenden wie vor Kunstwerken nichts zu sagen ind Zu fragen, sondern nur zu lauschen habe. Ernst antwortete heiter, daß die Mann- heimer Karnevalsvereine wohl zusammen- Arbeiten und in ihren Terminen aufein- ander Rücksicht nehmen, aber beileibe kei- nen Karnevalseintopf oder Eintopfkarne- vall schaffen wollen, weil sie, dem Geiste höhten Bevölkerungsdichte gegeben den sozialen Wohnungsbau. derartig einschneidende Maßnahme 1949 Wiederaufbau führung des Seistvollen Schluck und zu einem von jeder närrischen Etikette gelockerten Meinungs- austausch. Die Redaktion des MM fand es symbolisch, daß es just nach elf jähriger 5 Zwangspause, in der es nichts zu lachen 1 gab, wieder einen Prinzen Karneval in Mannheim gibt und daß er ihr dreimal elf Minuten für einen Besuch einräumte, be- Lor er mit viel Ahoi und Ordenklirren den Rückzug aus der Welt der ewig klingenden Telefone und der intensiv duftenden Drüuk- kerschwürze antrat. ch mehrere Monate und lisch und Französisch 5 abgeschlossen. Heimkehrergenossenschaft soll gegründet werden Ab sofort ist die Betreuungsstelle für Heimkehrer und Angehörige von Vermißten und Kriegsgefangenen und das Geschäfts- zimmer des Zentralverbandes der Heim- Kehrer Mannheim-Stadt nach A 5, Fried- richsparkbaracke verlegt. Sprechzeiten wie bisher: Mittwoch und Freitag 19—20 Uhr. Zur Arbeits- und Wohnraumbeschaffung für Heimkehrer beabsichtigt der Z. d. H. eine Heimkehrergenossenschaft 2 gründen. Grundstückseigentümer werden gebeten, Bauaufträge an den Z. d. H. Mannheim, O4, 11, zu geben und so die Ziele des Ver- bandes zu unterstützen. Gleichzeitig sucht der Verband Fabrikräume und Werkstätten zum Ausbau und Aufbau einer vielseitigen Betriebs- und Absatzgenossenschaft. Anträge und Angebote ebenfalls an den Z. d. H. C4, 11, oder zu den Sprechzeiten in der Friedrichs- Darkbaracke. ö Widerstandsfähige sularisch- wirtschaftlichen Vertretungen Ausland, Bonn am Nahein, Empfehlungen, ein Lichtbild, verfaßgter kurzer Lebenslauf In Anwesenheit der Fraktionsvorsitzen- den des Heidelberger Stadtrates überreichte Oerbürgermeister Dr. Swart dem Geh Hofrat Dr. h. c. Rupert Rohrhurst am Tage seines 90. Geburtstages den Ehrenbürger- brief der Stadt Heidelberg und einen in den Heidelberger Farben geschmückten Korb mit neun Flaschen edlen Pfälzer Weins Der Oberbürgermeister hob hervor, daß Rohrhurst der einzige lebende Ehrenbürger Heidelbergs und der erste Ehrenbürger der Stadt seit 1945 sei. Mit der Verleihung dieses Titels sei Heidelberg immer sehr Sparsam gewesen. Der noch sehr rüstige Jubilar, der in die Geschichte Heidelbergs und des Badener Landes als einer der glänzendsten Redner des Kirchlichen, kultu- rellen und politischen Lebens eingegangen ist, nahm das Wort für eine Dankesrede, die nicht nur durch Kraft und Temperament des Vortrags, sondern auch durch ihren gei- stigen Inhalt die Teilnenmer an dem Ehrunssakt erstaunen ließ. Mit berechtig- tem Stolz konnte Rohrhurst berichten, daß er fast drei Jahrzehntelang Mitglied des Bürgerausschusses gewesen und Heidel- bergs Belange im Badischen Landtag ver- treten habe. gegengenommen. Wo der Stadtrat tagen soll rat künftighin tagen soll. bau unterzubringen. Sen. Einmal würden in zwei Stockwerken zweige fortfallen, durch einen Ausbau oder Anbau auch Wie- der beträchtliche Kosten entstehen. Anbau würde überdies auch in Frage stellen. Da es sich bei der Unter- Die Verhandlung vor dem Schöfkfenge· richt, das sich gestern mit einem 19 jährigen Tlickkälllgen Dieb befaßte, war eine kleine Tragikomödie. Tragisch insofern, als dem jugendlichen Angeklagten, der aus Böhmen stammt, ein hartes Flüchtlingslos zuteil Wurde,— seine Eltern kamen durch den Krieg ums Leben, er selbst floh aus einem Arbeitslager in der Tschechei und trieb sich seit 1946 ohne Obdach in Westdeutschland herum. Die Komödie spielte der Ange- klagte selbst— der seine Straftaten ins Lächerliche zu ziehen und mit der Unver- krorenheit eines Lausbuben— sein Aeuße- res schien ihn geradezu dafür zu präsen- tieren,— ein Verbrechen zu einer Baga- telle zu machen versuchte. Sehr mild Wenn er in Not war,— das Gericht er- Vorhersage für Freitag früh: Bei lebhaf- kannte an, daß er meist aus diesem Motiv ten, südwestlichen Winden meist stärker be- straffällig wurde,— stahl er, was nicht wölkt und gelegentlich kürzere Aufheiterung. niet. und nagelfest war. In einem Obdach- um aligememnen trocken. Tagestemperatur auf losenheim nahm er aus dem Koffer eines 10 bis 12 Grad ansteigend, auch im Hoch- ungarischen Studenten Kleider und Wäsche, Schwarzwald Tauwetter. Tiefstwerte nachts die er bei nächster Gelegenheit verkaufte. nicht unter 5 Grad. Uebersicht: Ein ausgedehntes Tief östlich 3 55 f 45 5 2 8 Aus, 1 0 mand dunet einen krüttigen Narmluttstrom er besag ls Josek, auch die Papiere, die nach Mitteleuropa, dem frühestens zum er besaß, waren„organisiert“. Wochenende kältere Luft nachfolgt. Jedesmal, wenn er bei seiner Land- 5 Wetteramt Karlsruhe streicherel an einem Zipfel der Westzone Pegeistand am 15. Februar: Maxau 423 angelangt War, meldete er sich zur Frem- 5), Mannheim 327(30), Worms 251(41), denlegion und erreichte so, daß er mit Caub 321(21). 5 einem Freifahrschein wieder nach Ofkenhurg Wohin gehen wir? Donnerstag, 16. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Rigoletto“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Pariser Eindrücke 1950“ (Spr.: Dr. Franz C. Heidelberg vom Feidelber- ger Tageblatt); Wirtschaftshochschule 17.00 Uhr: Gastvortrag Prof. v. Dietze, Freiburg: „Oekonomie und Ethik in der Wirtschaftsord- nung“. Freitag, 17. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Geisterkomödie“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Französischer Vortrag:„Mon Village(Spr.: M. B. Manciet): Alster:„Kätchen für alles“; Capi- 101:„Kora Terry“; Palast;„Piraten zu Pferd“; Cafes Excelsior, P 2, 20,11 Uhr:„Heimkehrer- ball“ des Zentralverbands der Heimkehrer e. V. Wie wird das Wetter? Werden die Mittel und Lusten richtig verteilt? Eine statistische Zwischenberechnung von Dr. Dr. Karl Hook, Vorstand des Statistischen Amtes Mannheim In Nordbaden wohnen auf den qkm 285 Menschen, in Nord württemberg„nur“ 230 Dieser Bevöl- wirt- schaftlichen Ausschlag naturgemäß außer- nach dem Kriegsende es sich darum handelte, die Flüchtlinge und Vertriebene, die innerhalb württembergisch-badischen Staatsver- auf das gesamte Gebiet zu verteilen, wurde unter Anwendung des reinen bisherigen Einwoh- nerverhältnisses der beiden Landesbezirke verfahren, die der anders gearteten Wirtschaftsstruktur der beiden Landesteile nicht das Gewicht i i. 8 g N f 5 1 5 de, sondern er zeigt dokumentaruf f g 1 beilegte, das sie verdient hätte In„nor- Energie ständig nutzlos vertan wird.(ausschließlich Verbrauchssteuern) in Nord- zugrun 8, 0 10 Mnl-⸗resclaction hielt. au peer e malen Zeiten, d. h. in Zeiten eines har- Es ist nicht von ungefähr, wenn in letz- Baden auf 115,.— DM,. in Nord- Württemberg das Werke der Caritas. 1 2 en 3 ee monischen wirtschaftlichen Kräftespiels, ter Zeit in der Presse zu lesen war, daß eine auf 141. DM. Die öffentlichen Fürsorge-„Gefährliche Jagd“ zum dritten 8 8 stellt das Bevölkerungsvolumen durchaus ein wirtschaftliches Potential dar, in Zeiten hingegen, wie sie seit 1945 insbesondere im nordbadischen Lebensbereich bei der über- sind, kann die Vermehrung der Kopfzahl nur als 60:40 ein grobes Veriahren Mit dieser Frage steht man mitten in der Diskussion über die 2 weckmäßigste Form der Verteilung der staat lichen Finanzjerungsmittel für Eine er- scheint im gegebenen Zeitpunkt nach dem Dargelegten als staatspolitische Gewissens- frage erster Ordnung, denn es darf mit Fug und Recht gesagt werden, daß der für angewandte Aufteilungs modus der Landesmittel für den unn die Dureh Wohnungsbaupro- rer Stadt verpflichtet, sehr viel von gramms sehr wohl der Revision 6 einem gesunden Wettstreit halten. Das. 5 War ein zureichender Grund für einen Wer will in den Tus wpärtigen Dienst? Das Bundeskanzleramt will 30 Anwärter für den auswärtigen Dienst in einem Lehr- gang auf die Erfordernisse dieses Aufgaben- gebietes vorbereiten, Der Lehrgang dauert wird durch eine schriftliche und mündliche Prüfung im völ- kerrecht und im internationalen Privatrecht in Volkswirtschaft und Geschichte, im Eng- ES werden vorzugsweise Bewerber berücksitigt, deren Bildungsgang durch die Ereignisse der letzten Jahre verzögert wurde. Die Be- werber und Bewerberinnen sollen minde- stens 25 Jahre alt sein, über eine gute Be- obachtungsgabe, Verständnis für die Denk- Weise anderer Völker, soziales Empfinden, Takt und gutes Auftreten und über eine Gesundheit verfügen. Ge- suche um Zulassung müssen an das Bundes- Kanzleramt, Organisationsbüro für die kon- im Rheinsdorfer Straße 118, unter dem Kennwort„Anwär- ter“ gerichtet werden. Dem Gesuch müssen Belege über den Bildungsgang und etwaige ein handge- schriebener Lebenslauf in deutscher Sprache, ein handgeschriebener, ohne fremder Hilfe in englischer 8 8 5. und französischer Sprache und in den noch Ehrenbürgerbrief für 90jährigen beherrschten Sprachen sowie ein polizei Heidelberger liches Führungszeugnis beigefügt werden. Bewerbungen werden bis zum 1. März ent- Im Zusammenhang mit dem Plan, die Städtische Hauptverwaltung nach E 5— in das Technische Rathaus— 2u verlegen, ist die Frage reif geworden, wo der Stadt- Im FHlause selbst ist kein Saal vorhanden oder vorgesehen. Es ist schon erwogen worden, ihn in den Mittelflügel einzubauen oder in einem An- Beide Erwägungen kühren aber zu keinen befriedigenden Lösun- die Räume für die einzelnen Verwaltungs- zum anderen würden Der den Parkplatz Er möchie gern in Mannheim sitzen“ Das Vergnügen kann der neunzehnjäbrige Rückfalldieb ein Jahr lang haben Auch die Polizei närrisch. Mannheimer uniformierte und hält am Samstag, 18. Februar. den Sälen der Schiffswerft AG. einen Maskenball ab. Die Hüter der Orch 5. die in diesen Stunden beide Augen zuus letzten anderthalb Jahren und die neu ge- ken gedenken, laden die Bevölkerung. wonnene Erkenntnis eine grundsätzliche herzlichst ein. g Aenderung in der Verteilung der Lasten Wudentenzjazd verlängert. Gemäß g und Finanzierungsmittel insbesondere beim Verfügung der Office of the United 99 Wohnungsbau erheischen. Die günstigere High Commissioner for Germany Off Wirtschaftsstruktur Nord Württembergs, i een er er Württente seine größere Wohlhabenheit, seine gerin- Baden Daily Bulletin Number 14 5 gere Bevölkerungsdichte, seine erheblich ge- Januar 1950 ist die Ausübung der J ringeren Kriegsschäden sind Grund genug, egen der bisher festgesetzten Schu einer mehr angemessenen Verteilung der 5 Februar 1950 verlängert Mittel das Wort zu reden, damit die Vor- 5 1 3 5 n aussetzungen für einen besseren innerstaat-„Antwort des Herzens Am kommend lichen Akkord zwischen den beiden Interes- Freitag, 10 Uhr, findet in den Aster-Lid sengebieten geschaffen sind. In der Zeit spielen die Mannheimer Erstaufführung von April bis September 1949 belief sich die neuen Caritasfiims„Antwort des Herzen Steuereinnnahme je Kopf der Bevölkerung statt. Dem Film liegt keine Spielhandul potenzierte Not betrachtet werden. Wäre die Seßhaftmachung der Flüchtlinge in organischer Anpassung an die Beschäf- tigungs möglichkeiten in den Landesteilen Nord württemberg und Nordbaden erfolgt, so wäre es in weitgehenderem Maße verhütet Worden, daß beispielsweise ein großer Teil der Mannheimer Berufseinpendler(Mann- heimer Beschäftigte, die auswärts wohnen) täglich eine un verhältnismäßig große Weg- strecke zwischen Wohn- und Arbeitsort über- winden müssen. Wenn man hört, daß von 34 000 Einpendlern an die 14 000 weiter als 20 km von Mannheim entfernt wohnen, so kann man daraus ermessen, wieviel Wegzeit, wieviel gesundheitliche und wirtschaftliche Verlagerung wenigstens derjenigen Flücht- Iingsfamilien, deren Ernährer in den Indu- striestädten beschäftigt sind, unter entspre- chender Zuteilung von Wohnungsbaugeldern nach den Industrieschwerpunkten vor- genommen werden müsse. Der Kulturfilm„Gefährliche Jagd“ seinen bisherigen Aufführungen einen gewöhnlichen Erfolg erreichte, wird lasten liegen— nach dem früher Gesagten kein Wunder im badischen Landesteil (je Kopf der Bevölkerung) erheblich über denjenigen von Württemberg. Die Kriegs- lasten beliefen sich im Rechnungsjahr 1948/ 49 im Landesbezirk Württemberg auf 95,5 DM und im Landesbezirk Baden auf 100,2 DM je Einwohner. Alster-Tächtspielen zum letaten Male wia holt. Sorgen um den Garten,. Auch der Kl gärtner-Verein„Friesenheimer- Insel“ e. kalzte bei seiner Generalversammlung e Resolution, in der sich der Verein Verwendung von Gartengelände zu Bau Zwecken ausspricht. Pie alte Vorstandscht wurde unter Neuzuziehung von Kräften wiedergewählt. Wir gratulieren! bedarf. Wurden doch die für das Jahr 1949 vom Landtag genehmigten 75 Millionen DM für Württemberg-Baden nach dem rohen Verfahren des Einwohnerverhältnis- ses der beiden Landesteile zu 60 Prozent auf den württembergischen und zu 40 Prozent auf den nordbadischen Landesbezirk aufge- teilt. Man braucht durchaus nicht in den Fehler zu verfallen, den die Gegner des Südweststaates machen, indem sie der schwäbischen Einflußphäre Tendenz zum „Pan- Schwabismus“— ein gräßliches Wort — unterstellen. Aber die Frage muß auf Herz und Nieren gestellt werden, ob nicht die Entwicklung der Verhältnisse in den 2 Die wesentlichsten Unterschiede Die Belegungsdichte der Wohnungen (einschl. Küche) bemißt sich in Nordbaden auf 1,6 Personen je Wohnraum, in Nord- württemberg auf 1,4 Personen. Je Person stehen im badischen Landesteil 8,1 qm und im württembergischen Landesteil 9,1 am Wohnfläche zur Verfügung. Bei Kriegsende waren in Nord württemberg 1 510 806 be- Wwohnbare Wohnräume noch vorhanden gegenüber 334 352 als Folge des Krieges un- bewohnbar gewordene Räume. Viel ungün- stiger lagen und liegen heute noch die nord- badischen Verhältnisse; standen doch 770 404 (am Kriegsende) bewohnbaren Räumen 272 784 unbewohnten gegenüber! Die Zahl der zerstörten und stark beschädigten Wohnun- gen betrug also im badischen Teil 35 Pro- zent von den bewohnbar gebliebenen, im Württembergischen Teil nur 22 Prozent. Der hierin zum Ausdruck kommende starke Un- terschied zwischen den beiden Landesteilen wird sich anzunehmenderweise bis heute nicht vermindert. eher erhöht haben. Wenn Fehlinvestitionen von Baukapital vermieden werden sollen, so muß innerhalb der Landesbezirke darauf Bedacht genom- men werden, daß die vom Krieg erheblich betroffenen Städte ihrer Wahnraum-Fehl- ziffer entsprechende Berücksichtigung er- fahren; keinesfalls sollte es möglich sein, daß in den stadtfernen Landkreisen mit Landesgeldern Wohnungen erstellt werden. deren Bezieher angesichts ihres weiten We- ges zur Arbeitsstätte in der Stadt früher oder später doch ihren Wohnsitz in Stadt- Dälle verlegen müssen. Bei einer objektiven Prütung der derzeitigen Verhältnisse in Nordbaden deutet jedenfalls alles darauf hin, daß bei der demnächst zu erfolgenden Zuteilung von Wohnungsbaugeldern durch das Land von der globalen Anwendung des Einwohnerverhältnisses abgerückt und ein Neckarau, Adlerstraßge 1, wird 76 Jahre 0 zurückblicken. Pressebericht der Polizei Rauschgiftschmuggel en gros. Rauschgiftschmuggel größten Ausmaßes Kan die Mannheimer Kriminalpolizei auf c Spur. Ein bei einem chemischen Werk! Süddeutschland beschäftigter Arbeiter halt es sich zu seinem Programm gemacht, bringung der Verwaltung im Technischen Rathaus auch nicht um eine Lösung für immer und ewig handelt, ist es wohl kaum Zweckmäßig, allzu viele Mitte! für einen Stadtratssaal zu investieren; es empfiehlt sich im Gegenteil, einige Zurückhaltung, selbst wenn das Provisorium ein Jahr- zehnt und mehr dauern sollte. in unmit- telbarer Nachbarschaft, nämlich in E 4, be- kindet sich der Börsensdal, der ja nun nicht so oft in Anspruch genommen wird, daß er für ausgelastet gelten könnte. Der Saal ist genügend groß, aber er ist seiner aku- stischen Verhältnisse wegen für Stadtrats- sitzungen nicht ohne weiteres geeignet. Mit Hilfe von Vorhängen müßten ruhige Flä- chen geschaffen werden. Die Vorhänge würden schalldämpfend wirken, wären leicht zu beschaffen und an den Börsentagen be- quem zu entfernen, eine zweckmäßige Be- stuhlung liege sich beschaffen,. Mit Rück. sicht auf die Vorläufigkeit und Behelfs- mähßigkeit der Lösung wäre es angebracht, von dem Einbau einer Empore für das Pu- blikum abzusehen. Der Raum ist groß ge- nung, auch im Parterre noch Sitzplätze füt die Oeffentlichkeit in genügender Anzahl Hause zu nehmen. Mit Hilfe Seine der Verkauf organisiert und die Ware 3 Schwarzmarktpreisen abgesetzt. Das de schieben des Morphiums wurde Sogar einer internationalen Angelegenheit; 6 konnte festgestellt werden, daß die Wit nach der Schweiz und Oesterreich gebrad wurde. Bis zur Stunde konnten insgesam 1.8 Kilo reines Morphium und etwa 1 Gramm Codein durch die Kriminalpoliz sichergestellt werden. Außerdem konnte den Beteiligten der Diebstahl und der Ver Se wiesen Werden. Die Ermittlungen nocht nicht abgeschlossen, doch versprich der größten in der Nachkriegszeit zu werden Soweit der Polizeibericht. Wie wir er N neuer Weg in der Mittelzuteilung gefunden gänzend dazu erfahren, steht der als Haupt, zuzulassen. werden müßte, um den nordbadischen Le- täter in Frage kommende Arbeiter in del Diese Lösung wäre ohne Zweifel die bensrechten die Geltung einzuräumen, die dreißiger Jahren. Sein Bruder, mit destel sSparsamste.* sie im Interesse des Ganzen verdienen. 8 g gezogen wurde, soll in demselben Labo- ratorium des chemischen Werkes beschät Das war fahrlässig gehandelt Aber noch kein Grund zu kristloser Entlassung Der Drechsler W. B. war seit 3. Oktober 1949 in einem Holzverarbeitungsbetrieb in Mannheim gegen einen Stundenlohn von 1,27 DM beschäftigt. Am 12. Dezember 1949 wurde er fristlos entlassen, weil er an Sei- ner Bandsäge den Motor nicht ausschal⸗ tete, als er eine andere Arbeit verrichtete, Der Motor brannte völlig aus, und nur da- durch, dag ein anderer Arbeiter zufällig den Raum betrat, konnte ein Brand ver- hindert werden. B. behauptet, daß, der Strom ausgeblieben sei und er deshalb an- Senommen habe, er müsse nach erneuter Stromzuführung sofort wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Er habe sich be- reit erklärt, den Schaden zu ersetzen, wenn sein Arbeitgeber die Kündigung zu- rücknehme. Deshalb forderte B. mit der Klage Lohnzahlung für eine Kündigungs- frist von einer Woche, das sind 61,96 DM. Der Arbeitgeber begründete seinen An- trag auf Klageabweisung damit, dag B. nalpolizei hat bereits mehrere, in die 4. färe verwickelte Personen verhaftet und zahrleiche Venehmungen durchgeführt. Ver. schiedene der größtenteils aus Mannheim durch seine Ungehtsamkeit ihm nicht nur und Umgebung stammenden Täter und Mi. einen Schaden von rund 200 DM verur- täter wurden in Haft mmen.(ed sacht, sondern insbesondere den Sanzen MM— rob.) 8 Betrieb, der erst neu aufgebaut worden* Sei, seksährcet naße. Das sei ein ausrei- chender Grund zur kfristlosen Entlassung. Gegebenenfalls rechne er mit seinem Scha- den auf. Als Beweisstück dafür legte er eine Rechnung von 111 DM vor. Sollte eine Aufrechnung unmöglich sein, mache er durch Widerklage die von B. geforderte Summe geltend. Mit dem Motorrad in den Tod! Ein fol. genschwerer Unglücksfall mit tödlichen Ausgang ereignete sich am Dienstag abend Segen 19.45 Uhr bei dem OEG- Uebergang an der Otto-Beck- Straße. Ein aus der Otto- Beck- Straße kommender Motorradfahrer aus Eadenburg fuhr mit voller Wucht gegen die Umzäunung der OEG-Gleise, die aus dre gespannten Drähten bestand und riß dabei noch einen eisernen Haltepfosten um. Der Motorradfahrer gelangte dadurch auf den Bahnkörper und überquerte noch das erste Bahngleis. Auf dem zweiten Gleis Wurde er jedoch von einem aus Heidelberg kom- menden OEG-Zug erfaßt und geriet unter den Zug. Dabei wurde er éetwa 16 Meter mitgeschleift, Die Leiche war gräßzlich Zu- gerichtet; Beine und Arme waren vom Kör- ber getrennt, während der Kopf vollkommen zerquetscht war. Der Motorradfahrer hat anscheinend das FHerannahen des Ofd- Zuges noch bemerkt; für diese Annahme spricht die auf der Otto-Beck- Straße fest. gestellte Bremsspur von etwa elf Meter, die direkt an der Umzäunung des OEG-Bahn- körpers endet.. Hatte er vergessen auszusteigen? Au dem Bahnhofgelände Luzenberg sprang ell Arbeiter aus dem bereits anfahrenden Zug Dabei stieß er so unglücklich mit einer auf dem Bahnsteig stehenden Person zusammen, daß er zurückprallte und zwischen Wagen: Das Gericht unter dem Vorsitz von Dr. Goldschmidt verurteilte den Arbeitgeber, an den Kläger 61,96 DM brutto zu zahlen, wäh- rend der Arbeitnehmer im Wege der Wider- Klage verurteilt wurde, den beklagten Ar- beitgeber die gleiche Summe anzuführen — ein wahrhaft salomonischer Spruch. Die Kosten des Rechtsstreits müssen vom Klä- Ser, also von B., getragen Werden. In seiner Urteilsbegründung vertrat das Gericht die Auffassung, daß B. nur fahr- lässig gehandelt habe. Die Gründe jedoch, die bei einem gewerblichen Arbeiter zur kristlosen Entlassung berechtigen, können nach 8 123 der Gewerbeordnung nur vor- sätzliche oder rechtswidrige Sachbeschädi- Zung sein. Wenn auch die Folgen der Fahrlässigkeit groß Waren, so sei der Ar- beitgeber nur berechtigt gewesen, dem Ar- beiter zu kündigen. Darum müsse diesem der Lohn für die Kündigungsfrist zu- trittbrett und Babnsteisrampe fiel, dt eee e einer Gehirnerschütterung, einer Knöchel f und Oberschenkelfraktur und verschiedenen Auf der anderen Seite sei B. für den von kam. Aber keineswegs, um sich tatsäch- lich für die Fremdenlegion anwerben zu lassen, sondern des billigen Reisegeldes Wegen, denn seine Erfahrung hatte ihn ge- lehrt, daß er bei jeder Untersuchung„durch- fallen“ mußte, wegen eines Lungendefekts. Im Laufe der Zeit entwickelte er sich zu einem Spezialisten für Autodiebstähle und dabei wurde er eines Tages gefaßt. Wieso ihm das passieren Konnte, fragte der Richter. „Ja, wissen Sie, Herr Richter, ich hör net N 1 a1 Kopkverletzungen wurde der Mann in gut 1. 5 kahrlässig verursachten Schaden dem schwerverletztem Zustand in das Städtische Der Staatsanwalt fühlte sich daraufhin Arbeitgeber auf Grund des 5 323 Bürger- Krankenhaus gebracht. veranlaßt, dem jungen Mann eine recht liches Gesetzbuch ersatzpflichtig. Jedoch düstere Prognose für die Zukunft zu stellen, für den Fall, daß er nicht auf diesem schie- fen Wege umkehren und endlich arbeiten wollte. Nach einem sechsmonatigen Aufent- halt im Jugendgefängnis sei nun eine Ge- kängnisstrafe fällig. Für den nächsten Schritt auf dieser„Laufbahn“ sei fraglos eine Zuchthausstrafe zu erwarten und zu guter Letzt winke die Sicherheitsver wah- Tung. Zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilte ihn das Schöffengericht und der Angeklagte nahm das Urteil sofort an, um leich in Strafhaft geführt werden zu kön- nen. Nur eine Bitte hatte er:„Ich möchte könne gegenüber einer Lohnforderung nur soweit aufgerechnet werden, als eine Lohn- pfändung zulässig ist. Nach höchstrichter- licher Rechtsprechung sei eine unum⸗ schränkte Aufrechnung nur bei einer vom Arbeitnehmer vorsätzlich begangenen uner- laubten Handlung, nicht aber bei einer fahrlässigen Vertragsverletzung möglich. Aus diesem Grunde dürfe nicht aufgerech- net werden, da durch den Kläger unzwei⸗ felhaft nur eine Fahrlässigkeit Vorliege. Dies selbst unter Berücksichtigung der Tat- sache, daß die Folgen der Fahrlässigkeit für den Betrieb außerordentlich bedeutend hät- ten werden können. Es sei deshalb nur Morgenveranstaltung der Tanzgruppe Am Sonntag, dem 19. Februar, vormittags 11 Uhr, findet eine Morgenveranstaltung der Tanzgruppe des Nationaltheaters statt. Pas Orchester steht unter der Leitung von Rich, Laugs. Die Tänze wurden von der Ballett- meisterin Gaby Loibl einstudiert. Die Pro- grammfolge sieht Tänze nach Musik von Gluck, Weber(Aufforderung zum Tanz) und Dvorak vor, ferner die kleine Suite Nr. von Strawinskij, die als Ganzes bisher no nicht tänzerisch dargestellt wurde. Zwischen den Tänzen kommen mehrere Orchester- stücke(Ouvertüre zu„Rosamunde“ von Kurze„MM“-Heldungen Sonntagvormittag, um 10.30 Uhr, in 41 schaf den t. Einen] Bruders und anderer Mittelsmänner wurd“ trieb von weiteren drei Kilo Morphium nad dieser Fall von Rauschgiftschmuggel eins Unterstützung der Rauschgiftschmuggel auf tigt gewesen sein wie er selbst. Die Krim. möglich gewesen, den Arbeitnehmer durch f Schubert, Ouvertüre zu Carneval romain Widerklage zu verurteilen. der sern in Mannheim bleiben Vu von Berlioz, Petite suite von Bizet) zu Gehor nur om 1 auch agd eh mont, Beit und Abba Uiere beutis Mal für v der I veig Al jüngeme zungs s Ange! Susanna Karl(leldef zeuge ohne Adreßangabe) konnte ihren 71. 05 allger burtstag feiern. Johann Rück, Mannhel gesch zinde Rosa Ebert, Mannheim-Rheinau. Stengelhe Volk straße 51, begeht ihren 81. Geburtstag. Friez] fad rich Hamm, Elfenstraße 26, kann auf ef eich 25jährige Tätigkeit bei Firma Langenau erfun Anga eine wie 9. Jul seiner Arbeitsstätte täglich eine bestimme] l Menge Morphium zu entwenden und m *. 2 3 3 N 585 5 5 8 5 N 3 * g e 3 2 8 8. 5 5 5 N 5. eee eee IUDbWICSHAFEEN UND DIR PPALZ. — i lun R d 1 d P 5 und ausend Personen wurden im Januar arbeitslos 1505 e Gesamtzahl der Arbeitslosen: 4653/ Nur erstklassige Fachkräfte haben noch eine Chance af ens, Arbeitsmarktberi 0 5 5 5 „ r zen zuzucht derung nie Gemäß eh Jnited Steg my Office Vürttempe 14 vom! januar geht hervor, daß erneut eine Ver- schlechterung verzeichnet werden mußte. Es heißt u. 4. In diesem Bericht: N Der Monat War gekennzeichnet durch garke Entlassungen aus Industrie, Handel und Gewerbe. Besorgniserregend ist nicht e steigende Arbeitslosigkeit, sondern nur di Nu De der bevorstehende Beginn der 0 b 8 ler Jagd au wontagearbeiten in der Badischen Anilin- Schußzeit h und Sodafabrik. In welchem Umfange die kommen Aster-Lich Je ktührung les Herzen pielhandl gumentearig Abbauarbeiten vorgenommen werden, wurde noch nicht bekanntgegeben. Fest steht denfalls, daß jeder Arbeitsplatz, der durch diese Demontage verloren geht, bei der beutigen angespannten Wirtschaftslage sich doppelt bemerkbar machen wird. Die Stel- enangebote des Arbeitsmarktes liegen chon wesentlich unter dem Fluktuations- durchschnitt. Die wenigen Fachkräfte, die ritten Ma iir verschiedene Industrie- und Gewerbe- gd“ der n einen nur ein Fünftel wyeige gesucht werden, betragen jeweils gegenüber den Neuzu- Im Laufe des Monats haben sich i wichtigsten Berufsgruppen die 1 6 2ziffern um folgende Prozentsätze erhöht oder vermindert: Land wirtschaftliche Be- rufe: 4 93 Proz.; Metallberufe: + 6 Proz.; Bauberufe: 4. 89 Prozent; Verkehrsberufe! iir Berufe:— 8,9 Proz.; * 1 5 60 13 1 2 e 3 Proz.; übrige Berufe: Am Ende des Monats betrug die Arbeits- losenzahl insgesamt 4653; davon Waren 3628 Männer und 1025 Frauen(Vormonat 2794 Männer und 1002 Frauen). Arbeitslosen- unterstützung wurde für 1895 Männer und 595 Frauen gewährt. Die Situation in den einzemen Wirt- schaftszweigen und Berufsgruppen ist nach dem Monatsbericht des Arbeitsamtes fol- gende: Die Ziegeleien und Backsteinfabriken im Ludwigshafener Bezirk sind nach wie vor voll beschäftigt. Demgegenüber wird Motorenwerk benötigt einen größeren Kre- dit um Auslandsaufträge durchführen zu können. Bei nicht Erhalten dieses Kredites wird die Firma gezwungen sein, den Betrieb still zu legen. Die Fluktuation in der chemischen In- dustrie Ludwigshafens war während der vergangenen Monate äußerst gering. Mit Entlassungen muß auch bei diesem Wirt- schaftszweig weiterhin gerechnet werden. Bedeutend besser ist die Situation in der Kautschuk- Industrie. Beispielsweise sind die pfälzischen Gummiwerke in Franken thal gut mit Aufträgen versorgt. Um- die Produktions möglichkeiten des Betriebes voll auszunützen, wurde für einen Teil der Be- legschaft Nachtschicht eingeführt. Durch die Beendigung der Rübenkam- pagne in der Süddeutschen Zucker A.-G. kamen rund 100 Männer zur Entlassung. dennoch Ludwigskafen ist eine junge Stadt: Wie sehr er mit der Geschichte der keimischen Industrie liegt er dock eingekeilt zwischen den großen Fabriken. Vordergrund: Grünzweig& Hartmann. hat sie einen alten Stadtteil— den Hemshof⸗ verbunden ist, beweist unser Bild, Im Hintergrund: Die BASF; Bild: Photo Heinrid Die Aufnahme wurde vom Kesselhaus der Firma Benckiser aus gemacht Großstadtmelodie in Dur und Moll Lustige Nachthauben- Sitzung. Am Frei- tag, 20,11 Uhr, steigt im Pfalzbaucafé die traditionelle„Rheinschanzen-Nachthauben- Sitzung“, Die Karten für die„Nachthau- ben Sitzung sind schon ausverkauft. Um jedoch der großen Nachfrage Rechnung zu tragen, wird die Veranstaltung am Sonn- tag, 19.33 Uhr(Saalöffnung 18.00 Uhr) mit ungekürztem Programm Wiederholt. Für den internationalen Frauentag. Frau Dr. Edith Leffmann, eine Vertreterin der VVN in Ludwigshafen, teilt mit, daß am 17. Februar um 19.30 Uhr im kleinen Bür- gerbräu eine Versammlung abgehalten Kenntnis darüber aufklärte, was auf Stra- genraub steht. Das Leugnen nützte aller- dings nichts, da die couragierte Kellnerin Käthe, als ihr in der Voruntersuchung vier Märmner vorgeführt wurden, sofort sagte: „Mein Räuber hat am linken Unterkiefer eine Narbe“. Und die hatte nur Steffgen, Im Gerichtssaal wiederholte Käthe dann unter Eid!„Der Mann da war es. und kein anderer!“ Damit war Philipp überführt. Die Anträge des Staatsanwaltes ließen in keiner Beziehung zu wünschen übrig. En detail forderte er: Für Philipp a cht Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrver- lust; wegen Hehlerei und Beihilfen Sollten die Freunde Fritz, Jakob, Katharina und Klara sechs, neun, vier und noch einmal vier Monate Gefängnis erben. Nach längerer Beratung wurde für Philipp Steffgen fol- gendes Urteil verkündet:„Wegen drei er- schwerten Diebstählen im Rückfall und in TFatmehrheit und einem versuchten schweren Straßenraub wird der Angeklagte zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrver- Sicherungsverwahrung wurde Philipp angedroht. Für die Hehler schüttete Amtsgerichtsrat Dr. Friedrich Gefängnisstrafen zwischen zwei und fünf -Atzl lust verurteilt“. Monaten aus. wird, deren Zweck es sein soll, ein aus Männern und Frauen bestehendes Komitee 12 Ludwigshafen zu schaffen, das vorbereitende Arbeiten für den internationalen Frauentag leistet, der als„Friedenstag der Frauen“ am g. März in Frankfurt abgehalten wird. Teil- nehmen an dieser Versammlung können am Freitagabend interessierte Männer und Frauen aus Ludwigshafen, die sich in den Dienst dieser guten Sache stellen Wollen. Singstunde in Lumpen. Wie alljährlich in der Faschingszeit, so hatte auch in diesem Jahr die„Liedertafel“ eine„Singstunde in Lumpen“ im Kleinen Bürgerbräu abgehalten. Mit dem Chor Frei weg“ haben die Lum- pen“ den Reigen ihrer Uebungen eröffnet. Die nachfolgenden Liedvorträge wurden durch Büttenreden, Ordensverleihungen und Strafmaßnahmen ergänzt. Die Wogen der Stimmung schlugen bald recht hoch, da die Lumpen dem beliebten„Uebungsstoff“ Bockbier ganz besonders zusprachen. Die„Liedertafel“ in Rheingönheim. Vor einigen Tagen feierte die Modellbaufirma von Richard Rauscher, in Rheingönheim, ihr 30 jähriges Geschäfts jubiläum. Am Vormit- tag des Ehrentages nahm der Chor der „Liedertafel“ in der großen Werkhalle des Jubilars Aufstellung, um den weit über die Grenzen unserer Heimat hinaus bekannten Modellbauer mit einigen Liedvorträgen zu beglückwünschen. Der Vorstand der „Liedertafel“, Leo Scharfenberger, würdigte in einer Ansprache die Verdienste Rauschers und betonte besonders, daß sich der Jubilar neben seiner starken Beanspruchung Als Leiter eines großen Betriebes auch aktiv an den sportlichen und kulturellen Bestrebun- gen seiner Vaterstadt beteiligt habe. Als Ausschußmitglied und Förderer des deut- schen Männergesanges wurde der Jubilar zum Ehrenmitglied der„Liedertafel“ er- nannt. Wir gratulieren! Der städtische Ober- sekretär i. R. Karl Gravius, Ludwigs- hafen, Limburgstraße 20, feiert heute seinen 84. Geburtstag. Der MM. wünscht alles Gute. Hans Wolfgarten als Chorleiter gewählt Erst im vierten Wahlgang fiel die Entscheidung Bei der Kreistagung des Sängerkreises Ludwigshafen, über die wir vor kurzem berichteten, war die Wahl eines Kreischor- leiters verschoben worden, da nicht alle Chorleiter anwesend waren. In einer neuer- lichen Versammlung in der„Walhalla“ waren nun alle Chorleiter und Vereins- vorstände anwesend, so daß der Wahlakt vorgenommen werden konnte. Als Kan- didaten fungierten Hermann Lehmler von der„Bavaria“ und Hans Wolf gar- ten vom Gesangverein der BASF. Der Wahlakt war ein ausgesprochen „dramatisches Ringen“. Im ersten Wahlgang erhielten die beiden Kandidaten je fünf Stimmen Das gleiche Ergebnis wurde nach dem zweiten Wahlgang bekannt gegeben. Nach kleinem Diskussionsgeplänkel wurden im dritten Wahlgang für Wolfgarten und Lehmler je sechs Stimmen abgegeben. Nun wurde aus der Versammlung heraus ernst- haft gemahnt, endlich eine Entscheidung zu källen, denn der Kreischorleiter müsse den Kreis bei der Tagung in Neustadt vertre- ten und Hans Wolfgarten habe eine pro- visorische Vertretung des Kreises abge- lehnt. Es wurde also zum vierten Wehlgang geschritten, aus dem dann Hans Wolfgarten mit acht Stimmen als Kreischorleiter her- vorging. Bavaria-Lehmler hatte vier Stim- men erhalten. Zuvor hatte Georg Böhn vom„Lieder- kranz“ Oppau, der die Versammlung lei- tete. zu allgemeinen Sängerfragen Stellung genommen. Er erläuterte u. a., daß der Pfälzer Sängerbund von Koblenz unabhän- gig sein müsse, wenn er seinen sängerischen Aufgaben gerecht werden wolle. Deshalb habe er sich selbständig gemacht. Georg Böhn teilte noch mit, daß in Zukunft wie- der Sänger fahnen bei Festzügen mitgeführt werden dürfen. Für Neugründungen von Vereinen riet Böhn an, den früher so gern gebrauchten Namen„Germania“ nicht wie- der zu wählen; er sei zwar nicht verboten, aber immerhin verpönt. Nach seiner Wahl hatte Hans Wolfgarten den Versammelten zugesichert, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. — Nr. 06901 a. d. Verlag. Zimmer u. Kü.(bis 40 DM Miete) Angeb. unt. Nr. 06953 an den Verl gesucht. Angebote unter Innenstadt dringend gesucht Sicht, Hleuralgien, hefti 1200 ſchriftl. Arzteane Hoh 2 Zi. u. Kü. z. bald. Bezug mögl. Rheinau od. Nähe gesucht. Bauk. Zuschuß kann gegeben werden. Angebote unt. Nr. P 6288 a, d. Ver! ö Bomiggl-Tabletten ſind ein ochwertiges, leit vielen Jahren bei Rheuma, Iſch ds, Neuralgien Romiga!! en Ifluskel- u. Selenkſchmerzen bewährtes Spezialmittel ennungen u. a. von Fachärzten, Profeſſoren, flinikärzten. fiernſäureſüſend, unſchädlich! 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Offene e e gaee be. 3 8 185 5 len technischen und kaufmännischen Beru- Stellen werden nur ganz vereinzelt ge- neuerdings ein Stillstand eingetreten let und 1 der Kleh 5 keine Fachkräfte mehr gesucht werden. Im insel! f Mord odler Totschlag, lautet dlie Frage Baugewerbe hat die in den letzten Tagen mung el 5. i des Monats Januar einsetzende kalte Witte 5 1 Urteil gegen Hans Wolf wird für Donnerstag erwartet rung bei 5 9 pie 1 0 5 sungen verursacht. 1e Wenigen Vermitt- rstandscht Am Nachmittag des zweiten Verhand- insbesondere über angeblich stattgefundene lungen, die in der Berichtszeit getätigt wer- n jüngen ungstages im Mordprozeß Wolf wurde der Selbstmordversuche der Frau Wolf zu den konnten, waren in der Regel nur kurz- angeklagte durch die Aussagen mehrerer machen. Mit Hilfe von Kassibern“ die dem kristige Beschäftigungen. Vermittlungsmög- Karl(elt zeugen aufs schwerste belastet. Wolf wurde Gericht in die Hände fielen, wurden die ein- lichkeiten im Verkehrsgewerbe bestehen en 71. 6 aigemein als brutaler, arbeitsscheuer Mensch zelnen, Punkte der Aussagen erörtert. Jet nach wie vor überhaupt nicht, Auch bei der lg 5 f 5 8 Ft. 2t D Mannhelgf geschildert, der seine Frau und die Stief- dreht der Angeklagte den Spieß wieder um Bundesbahn wurden 37 Arbeitnehmer ent- 6 Jahre i inder am laufenden Band mißhandelt habe. und behauptete stur, der andere habe sich lassen. Stengel Folks geradezu stoische Ruhe konnte aber ihm als Entlastungszeuge angeboten. Bei den Angestellten haben sich die Ver- tstag. Fried dadurch nicht erschüttert werden. Er be- Staatsanwalt Hommerich ging in seinem mittlungsmöglichkeiten etwas gebessert. Den m auf e keichnete alle Aussagen als unwahr und frei Plädoyer von dem widerrufenen Geständ- Forderungen nach qualifizierten Kaufleuten Langenau erfunden. Trotz des erdrückenden Beweis- nis des Angeklagten aus. bezeichnete aber und Techniker stehen jedoch wenig Kräfte materials verlegte er sich weiterhin auf hart- die darin von Wolf vorgebrachten Momente zur Auswahl gegenüber, da die große Masse N päckiges Leugnen und versuchte konkreten der Notwehr und des Affektes als nicht zu- der Arbeitssuchenden entweder aus jungen, zei Fragen auszuweichen, So dag es schließlich treffend. Da die Voraussetzungen für teilweise noch nicht vollausgebildeten Män- os. Eines ler Vorsitzende ablehnte, noch ein weiteres einen Mord nicht hundertprozentig erwie- nern oder aber aus älteren Arbeitnehmern maßzes h Fort an ihn zu richten. Besonders präzise sen seien, aber eine vorsätzliche Tötung besteht, die auf Grund ihrer höheren tarif ei angaben machte trotz ihres hohen Alters vorliege, beantragte der Staatsanwalt wegen lichen Ansprüche nur sehr schwer einen auf dt 27 9 5 8 1 n Werk eine 76jahrige Greisin, die im gleichen Hause Totschlags, ohne Berücksichtigung mil- Arbeitsplatz finden können. Laufend ge- beiter ha lie Wolf wohnt und ihm am Morgen des dernder Umstände, eine Zuchthausstrafe von sucht. werden nach wie vor jüngere Steno- macht, 0 9. Juli vor seiner Haustüre begegnet war. Er fünfzehn Jahren. Außerdem Aberkennung typistinnen, die jedoch nicht in ausreichender bestimmt] babe sie nach seiner Frau gefragt. Sie sei der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer Zahl vorhanden sind. Die Vermittlung von n und 10 keichlich erstaunt gewesen, da Wolf um diese von zehn Jahren und Haftfortdauer. Das Arbeitsplätzen für Schwerbeschädigte ge- Iilfe seins Leib gewöhnlich noch zu Bett zu liegen pflegte Urteil wird für heute erwartet. staltet sich von Tag zu Tag schwieriger. mer und habe die Gegenfrage gestellt, warum e Ware u. denn das Küchenfenster mit einem Leintuch uE an r Sechs Jahre Zuchthaus für Strußenräuber e sogar 1 er das nicht wisse. 71% Gerichtlicherseits vertra and- 4 1 5 8 5 3 2 2 8 5 8 — l des dleser 8 7 4 7 8 18 Die couragierte Kellnerin Käthe schlug ihm eine gefüllte Flasche„Kaiser-Friedrich-Quelle“ auf den Kopf n gebrach 50 e 8 sel, Am Mittwoch wurde vor Ludwigshafens sen, der erst am 30. Dezember 1949 aus einem insgesam f e 1— 1 5 en. Schöffengericht jener Schwer verbrecher ab- Gefängnis entlassen worden War. Nicht etwa 1 ast 5 3 igte jedoch geurteilt, von dem wir vor acht Wochen lange allerdings brachte es der Schwerver- ninalpolz 10 83 8 au 5 te Dame der Lüge berichteten, daß er neben drei verübten brecher fertig, straffrei zu bleiben. Kurz vor a Konnte] und gab an, ihr am Nachmittag begegnet zu schweren Einbrüchen unter anderem ver- dem Neujahrsfest saß er völlig im Trocke- zein. Einige der Ze. d 2 d der Vel. 9 ge der Zeugen und Zeuginnen sucht hat, in Ludwigshafen einen schweren nen, als er beschloß, sich zuerst eine an- hium nach dur en vereidigt, während dies bei Frau Straßenraub auszuführen. ständige Montur“ zu besorgen. Dies er- ingen i Samdt, den Seliebten des angeschuldisten Auf der aislagebank sagen, ohne sicht. lodiste er in ies Nacht vom 27. zum 28. versprich und ihrer Mutter, vom Gericht mit der Be- liche Erregung, segar noch recht neugierig Dezember im Elektrogeschäft Böhler in der iggel eius gründung abgelehnt wurde, daß gegen dreinschauend, fünf verhältnismäßig junge Bismarckstraße wo er mit einem Taschen- zu werden] beide, verursacht durch ihre zwiespältigen Menschen, Hauptperson war der Bauarbeiter messer den Schaukasten aufbrach, um in den Aussagen der Verdacht bestehe, daß sie in Philipp Steff gen, ein Mensch, der es tat. Besitz der landläufigen Brech- und Leucht- f l die Ereignisse eingeweiht gewesen seien. sächlich zu Wege gebracht hat, bereits mit werkzeuge für passionierte Einbrecher zu 4 5 el. Frotessor Wagner charakterisierte anschlie- 26 Jahren über sechs Jahre seines Lebens gelangen. In der Nacht vom 29. zum 30. 5 l* bend die Abartigkeit des Angeklagten. hinter den Gitterstäben von Zuchthäusern Dezember beabsichtigte Philipp dann, die mit 1 a Zuvor war u. à. noch ein Zeuge, der sich und Gefängnissen verbracht zu haben. als neu erworbenen„Gerätschaften“ bei einem N 1 zur Zeit in Strafhaft befindet, vernommen Nebenfiguren zierten die Anklagbeank der Einbruch in der Firma Schreiber in der 88 13 worden. Wolf und der Zeuge, die sich kann- 22zjährige Arbeiter Fritz Sch., der 25jährige Wredestraße„einzuweihen“. Um einen gun 77% cw—TTT stigen Augenblick für seine Tat abzuwarten, die Krimi zammengekommen. Letzterer wurde von Sch. und die erst 19 Lenze zählende Klara N. lauerte Philipp längere Zeit in der Ruine n die 40 dem Angeklagten gebeten, als Entlastungs- In der Hauptsache hatte sich das Gericht, der Ludwigskirche, schräg gegenüber dem te zeuge für ihn unter Eid unwahre Angaben, wie bereits erwähnt, mit Philipp zu befas- gewählten Operationsgebiet. e ührt. Ve. Da schritt— welch glückliche Fügung, Mannheln] Niemöller in der Pfalz: 50 dachte wohl Philipp— eine Frau die rund Mi. 5 8 Straße entlang und hatte eine Tasche, 1 n. Gel 1 5 5 1 nach„Inhalt“ aussah, am rechten Arm hän- 0„Darüber steht nichis in meiner Bibel. gen. Flabruch big, Einbruch her, ein plan 5 f f 8 i 1 en vom Weges 1 Nicht zufrieden damit, daß nur wir satt zu essen haben rand an e e Nur was 8 N Ein Lol 75„ 1 77 6. ll 1 3 17 j 05 1. 5 Augenblick erschafft, das kann er nützen“, tödlichem In der überfüllten und faschingsdekorier- während 90 Prozent sich in unserem„west- 5 3 tag abend ten Fruchthalle in Kaiserslautern sprach lichen Paradies“ befinden. schritt 3 ge, 18 auge 80 ergang an am Dienstagabend Kirchenpräsiden! Pastor Niemoller schilderte denn seins 1 5 12 115 e ile der Otto NMiemöller zu den Protestanten Reise nach Australien im Jahre 1949 und 2011. 28 en e nen Rar ens fahrer au] der Pfalz. Ursprünglich war vorgesehen, kam im Laufe seiner Ausführungen auch ü isse Kar H iedrich-Oüelle nach gegen de dab Niemöller über das Thema»Hat der aut des Problem Ost und West au sprechen, 115 une trug Wei Kathe gerade Linkshän- aus die] Protestantismus eine Schlacht verloren“ wobei er sagte, daß es niemals zu einem 08 r 1 0 7 D Asenbiidde riß dabei rechen sollte. Der Kirchenpräsident be- richtigen Frieden kommen könne, solange 10 A g mit der Flasche kräftig zu und um. Der fonte aber zu Beginn seiner Rede, der das Deutschland geteilt sei. Im übrigen sei die e n in ihre nahegelegene Woh- auf den 1 5„Die Kirche in der Welt“ zu Grunde Frage des Friedens nicht ein Privileg der 8 5 das erste bs daß er das ursprünglich angekündigte Politiker, die nur redeten, wenn sie wollten, mu 3 5 5 eis Wurce] Referat nicht halten könne, weil es ihm un- und die ein Stillhalte- Abkommen dber Nachdem Philipps Kniezittern 5 erg kom. möglich sei, darüber einen vollen Abend zu die deutsche Frage getroffen hätten.»Flier- war, führte er trotzdem einige Zeit später ef unter] sprechen. Im übrigen betonte Niemöller, er zu steht in meiner Bibel nichts“, meinte den geplanten Einbruch aus. Er erbeutete b 5 f 5 f kel, am 1 16 Reet babe in seiner Wiesbadener Rede, die be- Nlemöller wörtlich. Wr tcönnen une, nicht„)) iblich u. kanntlich in Deutschland sehr viel Staub zufrieden geben damit, daß wir im Westen machte er dann 1 einen Fischzus in den vom Kör.] aulgew.irbelt habe, nicht gesagt, der Prote- satt zu essen haben. Wenn alles schweigt 80 Keller einer Wirtschakt in der Steinstraße, kommen stantismus habe eine Schlacht verloren, son- werde ich reden und werde solange Krähen, wo er Alkoholisches apschleppte. Pie Reute rer has] dern die evangelische Kirche habe den bis diesenigen krähen, deren Pflicht es„ Einbrüchen brachte er jeweils æu s Of. schwersten Schlag seit der Reformation er- eigentlich wäre“. Niemöller betonte weiter, seinen mitangeklagten Freunden- und Freun- Annahme balken. man dürfe nicht glauben, daß die Welt dinnen. aße fest 5 Dieser„Schlag“ bedingt durch die Ab- durch irgend ein christliches Programm ge- in der Hauptverhandlung war Phillpp Ueter, die] trennung deutscher Lande im Osten und rettet werden könne. Er glaube aber, daß gun, Was die Einbrüche betraf. im vollen S-Bahn: ae daß 43 Prozent der evangelischen Jesus Christus, der mit dem Nationalsozia- Umfang geständig. Er schilderte sie detail- ö f völkerung Deutschlands hinter dem eiser- lismus fertig geworden wäre, stark genug liert. In Punkto Raub widerrief Steffgen en? All 5 Vorhang wohnen. Niemöller betonte sei und auch erfolgreich gegenüber dem jedoch plötzlich sein in der Voruntersuchung rang ein lerzu, dag für die Katholiken diese Fragen Bolschewismus bestehen könne.„Womit“— ahgelegtes Geständnis. Grund: In Unter- nich N 5 8 5. Seles N den Zug icht ganz so wichtig seien, da nur 10 Pro- 80 betonte Niemöller wörtlich— ich nicht süchungshaft kam Steffgen mit dort sitzen einer aul J zent der katholischen Glaubensangehörigen sagen will, daß der Kommunismus kommen dem berühmt- berüchtigten Bandenchef sammen f hinter dem ei* 1 Sambach der ih tt N eisernen Vorhang wohnten, soll“. nn Sambach zusammen, r ihn aus satter Wagen. 5 el. Mt 6 bee[ ee eee MI ISIS dent lann in] er, arpeitstiscne zu verk. Henes Industrie- Wüänmasenmeu(0890 6 Zwelstöckk. Haus in Neckarau Ro- Gutmöbl. Zimmer von berufstätig. 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Anteilnahme sowie für die vie- len Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer unvergeßlichen Mama, Frau Magdalena Heckmann geb. Schäfer Sägen wir innigsten Dank. Ganz besonderen Dank Hochw. Herrn Pfarrkurat Eberwein sowie den Sängern. Mannheim, 16. Februar 1950 Untermühlaustrage 15 Im Namen der Hinterbliebenen: H. Heckmann u. Kinder nebst Angehörigen Für die vielen Beweise herzl. Teilnahme und die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang Unseres lieben Entschlafenen, Herrn Valentin Köhler Sagen Wir allen unseren herz- lichen Dank. Insbesondere dan- ken wir Herrn Pfarrer Kam- merer für die tröstenden Worte sowie dem Männergesangverein Deutsche Einheit“ für den er- hebenden Chorgesang. Mhm.-Feudenheim, 13. Febr. 1950 Frau Katharine Köhler und Angehörige Nach kurzer, schwerer Krank- eit verstarb unser lieber Va- ter, Großvater und Schwieger- vater, Herr 2 2 2 Friedrich Riegler im Alter von 72 Jahren. Mannheim- Waldhof, 14. 2. Eigene Scholle 15. Die trauernden Hinterbliebenen 1950 Beerdigung am Freitag, dem 17. Februar 1930, 13.30 Uhr. auf dem Friedhof in Käfertal. Olo UE OR 2 0 7 7 222 2 2 210* Haunbeim S I. Bree aße Nach einem arbeitsreichen Leben verschied nach Kurzer, schwerer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater Peter Hübner Spenglermeister Mannheim- Neckarau, den 14. Februar 1950 Trauer: Artur Hübner und Frau Luise, geb. Ziegler Leo Bylicki und Frau Elfriede, geb. Hübner und alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, 16. Febr. 1950, 14 Uhr, Friedh. Neckarau. und versehen mit den 6-Sitzer-Mercedes mit Fahrer tägliche Fahrten, auch Touren, zu vermieten. Adr. achsen, Hach neu bereift, bereit, verst. u. zugel., bar 1800, DM zu verk. Tel. 501 13. GELEGENHEIT: Verkaufen. Anzusehen in (Zahlungserleichterung.) Opel-Kadett, Lim., neuw.“ zu verkaufen. Qu 3, 6. PKW. Opel, 1,2 Ltr., für 1650, fur größere Ein- zuseh. unt. Nr. A 6263 im Verlag. 8 Ltr., ob est. Schwing- 1 n nr een 9 Kipper mit Zugm. frei. 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Februar 1950 mit Willi Löhnert Beginn 20.11 Uhr Tel. 412 76 Letzter großer Rannenabend Rosenmontag: 20.11 Uhr im Turnverein Letete Jemden- Sitzung mii Gall Alpenverein Mannheim Zu der am Donnerstag, 23. Febr., abends 19 Uhr, im Saale der Han- delskammer, IL. 1, 2, stattfindenden ordentl. Mitglieder versammlung la- Erdl. und Bericht der Entlastung des Vorsitzenden u. des Kassenführers. Voranschlag für das neue Vereins- den wir unsere Mitglieder ein. Tagesordnung: Jahres- Rechenschaftsbericht, Rechnungsprüfer. Jahr. Verschiedenes. Der Vorstand. . Sintritt: 3,— Da för Mitglieder und 4,— DM für Nichtmitglieder. Vorverkauf: siehe Plakatanschläge u. an der Abendkasse. Kostümierung zo dieser Sitzung erwünscht. Der Elferrat — „FEUFRIO“Y-„LIEDERHALLE“ Am Fastnachtsamstag, 20.11 Uhr, im Rosengarten toße Bürger- laskenball Vorverkauf: Verkehrsverein, NI; Kiosk Schleicher, Tatter- sall; Seitried, J 3a, 5 und Krumm, Qu 1, 9, u. 3. d. Abendkasse. Eintritt: 3,.— bzw. 5. 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Stengelhekstraße Fasching mit „Prinz Fridolin l. von Kurpfala fastnacht- Sonntag, 19. februar 1950 14.11 Uhr, im Ufa- Theater, N7 d. Verl 8 Einheitspreis für die Kinder unserer Leser zum er Karten im Schalterraum des Mannnei Es wirken mit: Das gesamte Ensemble des„Märchentheaters Kurpfalz Viele kleine Leser des„Morgen-Freund“ als Solisten und Büttenredner Ein froher, faschingsbeschwingter Nachmittag für klein und groß! mäßigt. Preis auf all. numerierten Plätzen„50 DM. mer Morgen, Mannheim, am Marktplatz. 16⁰ ner dne Rolweln Cabernet 210 % eee ee. —— in den Sälen des Städt. Rosengarten „Husching bei Fruu Mode Dey geoße lastenball Der Ball von dem ganz Mannheim spricht! Musen Pramiierung., Geldpreise Veranstalter: Friseur- Innung Mannheim Tanzschule Stündebeek Vorverkauf: Friseur- Innung, G 6, 3; Stündebeek, D 5, 3 und Dürkheimer Straße 43; Zigarren-Schmitt, P 5, 14; Kiosk am Tattersall und im Verkehrs- Verein. 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Wenn angesichts der Liberaliste- 6 0 rung des Handels uns gegenüber erklärt wird. 5 42519 es hätts wenig Zweck, einen solchen Antrag zu len, weil im Ausland die Konkurrenz zu — 175 Wäre. Die Alliierten könnten jederzeit feststellen, Was aus dem Stahl produziert all b. J. nba 15 Uhr ngarten 14.30 Uhr e bee iiglieder, ömierung 1 b garten all Tatter- u 1, 9. 5, DM. atestens Elferrat, — — Ihr 6 all icht! eise lebeek „ 3 und osk am immer Oo ein 34% würde. Angesichts der stetigen Steigerung der Stahlproduktion werde das erteilte Limit voll ausgenutzt werden. Gerade im Hinblick auf die 2 Millionen Arbeitslosen sei die Er- höhung der Stahlproduktion für eine Dauer- beschäftigung notwendig. Denn die Bundes- regierung müsse in ihrem Arbeitsbeschaf- fungsprogramm besonders solche Vorhaben aufgreifen, die dauerhafte Werte schaffen.“ Aus dem Bericht unseres Bonner Korrespondenten. nicht deswegen, weil auf deutsche Urheber rückzukühren, darf etwas in Bausch und Bo- 1 als falsch bezeichnet werden, denn wie- 1 der deutschen Wirtschaftspolitik nicht klertrel und makellos ist, sollte es sich bereits herumgeredet haben im Laufe der letz- ien Jahre, daß auch auf anderen Seiten Fehler gemacht worden sind. Aus Frankfurt kommt die Nachricht, daß Mister Tenenbaum, der Regisseur westdeut- cher Geldreform, wieder einmal in der Bun- republik eingetroffen ist. Soll dieser Be- auch vielleicht den Zweck haben zu kontrol- leren. ob die der westdeutschen— wie jeder Geldrekorm— anhaftenden Mängel und Fehler zuch bis zum bitteren Ende bewahrt bleiben erhalten, oder soll zum Osterfest der gestdeutschen Bevölkerung das Repertoir wirt- ſchaktlicher Bevormundung wieder angediehen rden? 80! man dem„Observer“ glauben, jener gozen britischen Zeitung, die in Bonn von Jster Loewenthal, einem wackeren Sozial- kraten und in England naturalisierten, nengetreuen Labour-Party-Mann vertreten hind, so ist es hoch an der Zeit, daß die von er JE begonnene Liberalisierung des aubenhandels abgebrochen wird. Jom britischen Standpunkt., daß heißt vom gandpunkt der britischen Regierung aus ge- ben, und auch vom Standpunkte französi- ber, nationalistisch eingestellter Wirtschafts- galtiker wäre dies opportun. pamit würde von zwei Marshallplanhilfe enpkangenden, großen europäischen Staaten ies Marshallplans Sinn und Zweck durch- dteuzt werden, denn an Stelle wirtschaftlicher lemmenarbeit Europas träte nationale Ab- genzung der. einzelnen Wirtschaftsgebiete. Die Ausschaltung der Bundesrepublik aus em europäischen Wirtschaftsorchester, sie be- ſeutet lecliglich den Anfang der Zerreißung aner sich anbahnenden Wirtschaftseinheit. Bedarf es vielleicht der Erläuterung, daß ür die Bundesrepublik sämtliche ausländische flksleistungen— wiewohl sie letzten Endes och einmal von Deutschland bezahlt werden küssen— sinnlos verpuffen und müßige Ver- echendung von Werten bedeuten, solange acht die Voraussetzungen geschaffen werden, de Saat, die durch ausländische Hilfe zum keimen gebracht werden soll, auch ersprießgen kann? Was nützte es wohl einem Bauern, dem Ackergerät verbrannte, wenn ein Nachbar ihm das Feld bestellte, während andere Nachbaren mt Dampfwalzen über dieses Feld hinweg führen um die Pflanzung zu ersticken? Nur wenige Monate trennen uns von dem lauf der Marshallplanhilfe. Bis dahin sollen r auf eigene Füße gestellt sein. Wir könnten es auch, wenn nicht parteipolitische Interessen ds Auslandes und parteipolitische Intrigen im land so eng miteinander verflochten wären, daß sie sich die Hand reichten zur internatio- nglen plan wirtschaftlicher Behinderung der deutschen Wirtschaft. Ueber den Bundes wirtschaftsminister Prof. Dr. Erhard ergoß in den letzten Tagen ein Fühorn mit Vorwürken seinen Inhalt. Von keinden und auch von Freunden wurden. in der Tonstärke unterschiedlich, Vorhaltungen macht, daß seine Wirtschaftspolitik zu wenig Atiy sei oder gar falsch. Die aber, die diese kritik üben, sie scheuen sich, die Zeche zu bezahlen. Sie scheuen sich zu bekennen, dab ncht die Frage, ob diese oder jene Wirtschafts- polltik richtig sei, maßgeblich ist zur Beseiti- zung der Arbeitslosigkeit, sondern, daß die Arbeitslosigkeit nur dann beseitigt werden tenn, wenn der deutschen Wirtschaft Gelegen- beit gepoten wird, sich ungehindert zu betäti- gen. 5 F. O. Weber Erhards Sieg bestätigt durch Nach- a hmer Der Wirtschaftsausschuß der Hohen Kom- mission hat Bundeswirtschaftsminister Prof. khard am Dienstag ein Memorandum über Firtschaftliche Grundfragen überreicht. Ob- Voll bisher noch keine Einzelheiten bekannt- Ilereben worden sind, verlautet von zustän- üzer Seite, daß sich das alliierte Memoran⸗ dum sehr kritisch mit der Wirtschaftspolitik ler Bundesregierung beschäftigt und die Be- mruhigung der Hohen Kommissare über die firtschaftliche Entwicklung der Bundesrepu- mk zum Ausdruck bringt. Wie ein alllierter Sprecher bekanntgab, lürd in dem Memorandum nachdrücklich auf Deinglichkeit einer Lösung der wirtschaft- lichen. Schwierigkeiten des Bundesgebietes lingewiesen. Obwohl die deutsche Bundes- leslerung für die erforderlichen Maßnahmen Iuständig sei, hätten die Alliierten eine ge- klose Verantwortung zu tragen, besonders im Hnblick auf die Verwendung von Devisen. „Gleichzeitig aber reifte bei den Briten die knsicht, daß Liberalisſeren auch Verdienen leigt, damit sind sie einverstanden und wenn es sie nichts kostet, wenn sie dabei gewinnen, bann stimmen sie der Liberalisierung bei. Ungefähr im Sinne der folgenden Ausführun- zen in„Financial Times“: 1 Die große Wirtschaftszeitung„Financial mes“ stimmt in einem Artikel, der sich mit em Beginn der Handelsverhandlungen zwi- 6 Großbritannien und der Bundesrepublik beschäftigt, der Liberalisierung des Handels Wischen der Bundesrepublik mit dem Ster- uggebiet zu. ee Blatt dringt aber darauf, daß die Goldklause!“ des bisherigen Vertrages mit estdeutschland in dem neuen Abkommen zestrichen wird.„Bisher haben die britischen münden,, so heißt es in dem Artikel der mancial Times“,„es abgelehnt, Westdeutsch- 1950, 2 bau 165 Zutritt zu den Märkten zu gestatten, den e anderen Marshallplanländern geöffnet Wee Grund dafür war, daß im bisherigen . zwischen den beiden Ländern die uch bentäeutschland angesammelten Sterling 850 en über einen Betrag von 7 500 000 Pfund 1 125 in Gold konvertiert werden konnten, 280 aß immer die Gefahr bestand, daß Groß- en auf seine Goldreserven zurückgrei- . um dieses Defizit zu finanzieren“. 1 85 Deutschen argumentieren aber jetzt“, 1 das Blatt fort,„daß die Zahlungs- dterlinLerischen Westdeutschland und dem inder epiet sich inzwischen derartig ge- “ met hat, daß die früheren britischen Ein- 2 wände gegen eine Lockerung de uota-Be- schränkungen auf Importe aus 1 i republik nicht länger aufrechterhalten werden können. Die Tatsache, daß in dem letzten Monat des vergangenen Jahres Westdeutsch- land 2 700 000 Pfund auf Grund der ihm ge- währten Ziehungsrechte ziehen mußte, be- Weist, daß ihre Argumente nicht unhaltbar sind“. „Unter diesen Umständen“, schreibt dte Zeitung,»könnte eine weitere Diskriminierung dahingehend ausgelegt werden, daß Großbri- tannien nicht beabsichtigt, deutsche mit bri- tischen Waren konkurrieren zu lassen. Dle britischen Behörden werden es deshalb viel- leicht schwierig finden, das deutsche Ersuchen abzulenen, falls sie ihm aber zustimmen, 90 können die in aller Fairneß verlangen, daß die Verpflichtung, die bisher von Großbritan- nien übernommen werden mußte, den in Deutschland angesammelten Sterling-Ueber- schuß in Gold zu konvertieren, gestrichen Wird. Falls die Deutschen recht mit ihrer Vermutung haben, daß sie in Zukunft eher einen Sterling Defizit als einen Sterling-Uper- schuß haben werden, dann würde die Gold- klausel sowieso keinen Wert für sie haben“. Negativlisten sollen deutsch- britischen Han- dels verkehr bereinigen Am Mittwoch haben in Frankfurt die Ver- bandlungen über eine Neufassung des laufen- den deufsch- englischen Handelsvertrages vom 1. Juli 1949 begonnen. Die Konferenzdelegation unter Führung von Mister Cohen war am Diensteg in Frankfurt eingetroffen. Die deut- sche Abordnung steht unter Vorsitz von Dr. von Maltzan. Hauptthema der deutsch-engli- schen Besprechungen ist, den Warenaustausch zwischen den beiden Ländern schon vor Ab- lauf des geltenden Abkommens auf eine be- schränkte Liberalisierung, wie sie von der OEEC für den gesamten englischen Handels- verkehr gefordert wird, umzustellen. Der gegenwärtige Handelsvertrag sieht deutsche Einfuhren aus dem englischen Wirt- schaftsgebiet im Werte von 291 Millionen Dol- lar und deutsche Ausfuhren im Werte von 219 Millionen Dollar vor. Das entstehende Passi- vum gegenüber dem Sterlingblock soll durch Ziehungsrechte ausgeglichen werden. Als sich im Herbst 1949 eine überraschende Aktivität in unserem Außenhandel gegenüber dem Ster- lingblock ergab und das britische Schatzamt in den letzten Tagen des vergangenen Jahres Dollarzahlungen an Westdeutschland zu leisten hatte, mußte dieser vorübergehende Aktiv- saldo durch beschränkte deutsche Bezüge wie- der ausgeglichen wenden. Nachdem inzwischen auf dem Verrechnungs- konto sogar ein deutscher Passivsaldo entstan- den war, ergab sich die Notwendigkeit, zu neuen Vereinbarungen zwischen den beiden Ländern zu gelangen. Wie wir erfahren, wird bei den heute begonnenen Verhandlungen an- gestrebt, für jedes Land sogenannte Negativ- listen aufzustellen, die, aus allgemeinen volks- wirtschaftlichen Gesichtspunkten heraus, soſche Güter im gegenseitigen Warenverkehr aus- schließen, die als nicht„vordringlich wichtig“ zu bezeichnen sind. Der amputierte Lohnsteuerjahresausgleich 1949 Das Gesetz über den Lohnsteuer-Jahresaus- gleich 1949(L StA) ist nach Billigung durch den Bundesrat am 17. Januar 1930 verabschie- det worden. Durch das Gestrüpp der nicht immer glücklich formulierten 10 Paragraphen ist nicht leicht durchzufinden. Sie regeln den LStqA im wesentlichen wie folgt: Wie bereits für das 2. Halbjahr 1948 wird auch für 1949 der LStJA grundsätzlich nur durch die Finanzämter durchgeführt(8 2). Das gilt für den allgemeinen LStJA Wegen schwankenden Arbeitslohns oder un- ständiger Beschäftigung. der normalerweise dem Arbeitgeber obliegen würde, wie für den erweiterten LStA wegen Aenderung der Steuerklasse oder der Kinderzahl usw.(8 J). Wegen Ueberlastung der Betriebe mit steuer- lichen Aufgaben(Soforthilfe, DM-Bilanz, Vor- auszahlungserklärungen u. ä.) und der recht- lichen Komplikationen durch die Gesetzes- änderungen mußten die mit dem LStaA ver- bundenen erheblichen Arbeiten den Arbeit- gebern abgenommen werden. Lediglich die öfkentlichen Besoldungskassen und Betriebe mit mindestens 100 Beschäftigten, sofern diese mre Bereitschaft erklären, wurden aufgefor- dert, im Interesse ihrer Arbeitnehmer(Be- schleunigung der Rückzahlung) den LStIA wegen sehwankenden Arbeitslohns selbst durchzuführen. Im übrigen muß der LStq A vom Arbeitnehmer beim Finanzamt des Wohnsitzes vom 10. Oktober 1949 beantragt werden. Das Gesetz sieht den LStJA auch vor(8 1 Abs. 1 und 2), wenn die auf der Steuerkarte 1949 eingetragenen Freibeträge nachträglich erhöht oder erst jetzt geltend gemacht werden. Ferner: wenn eingetragene Freibeträge in ein- zelnen Lohnzahlungszeiträumen infolge Unter- schreitung der Lohnsteuerfreigrenze sich nicht voll auswirken konnten; die nichtausgenutzten Beträge können dann bei Verteilung auf das ganze Jahr zum Zuge kommen. Schließlich: bei Aenderung der Steuerklasse zu Gunsten des Arbeitnehmers im Laufe des Jahres 1949. ohne daß ein Antrag auf Ergänzung der Steuerkarte gestellt wurde. 5 Wer wegen anderer Einkünfte neben sei- nem Arbeitslohn(z. B. Kapitalzinsen, Renten) für 1949 veranlagt werden muß(S 46 Abs. 1 Z. 2 ESt), kann den LstJA nicht beantragen. Ebenso, wer seine Veranlagung wegen berech- tigten Interesse Verlangen kann, z. B, zun Ausgleie on Verf ten Aus Hausbesitz mit seinen Lohneinkünften und dgl.(C 46 Abs. 1 Z. 4. ESt). Andererseits kann, wer den An- trag auf LSta A versäumt oder unvollständig stellt, eine Lohnsteuererstattung nicht mehr ohne Durchführungs verordnung durch Veranlagung wegen„berechtigten In- teresses“ erreichen(8 1 Abs. 3). Die Durchführung des LStA ist— abge- sehen von den beiden genannten Fällen, wo der Arbeitgeber die Uberzahlung durch Auf- rechnung bei der nächsten Lohnzahlung tilgt— Sache des Finanzamts(8 3). Es berechnet die Lohnsteuer für den ganzen Jahresarbeitslohn nach Abzug der Jahresfreibeträge auf Grund der Lohnsteuerjahrestabelle neu und erstattet etwaige Unterschiedsbeträge. Eine Mehrsteuer darf— abgesehen von früheren Fehlberech- nungen— auf Grund des L StA nicht erhoben werden. Die erstattete Lohnsteuer trägt das Finanzamt auf der Steuerkarte 1949 ein. Grundsätzlich wird der gesamte im Jahre 1949 dem Arbeitnehmer zugeflossene Arbeits- lohn in die Neuberechnung einbezogen, auch sonstige. insbes. einmalige Bezüge, wie Tan- tiemen, Gratifikationen(& 4). Einzige Aus- nahme, wenn für den Arbeitnehmer günstiger: Ermäßigt besteuerte Grundlöhne für Mehr- arbeit und Erfindervergütungen. Einzelheiten für Arbeitnehmer mit meh- reren Dienstverhältnissen, über den teilweisen LStaA(beschränkte Steuerpflicht) und über den LStiA bei Aenderung der Steuerklasse nach Jahresbeginn 1949 regelt das Gesetz in den 88 5-7. Wann und wie lange die Anträge gestellt werden können, steht noch nicht fest. Nach Verkündung des Gesetzes wird der Bundes- minister der Finanzen die Antragsfrist noch bekanntgeben. Die Anträge sind alsdann for- mularmäßig unter Beifügung der Steuerkarte 1949 samt Lohnsteuerbescheinigung einzurei- chen. Vor Lieferung der vorgesehenen Vor- drucke sind Anfragen bei den Finanzämtern zwecklos. Eine entsprechende allgemeine Auf- forderung an die Arbeitnehmer in der Tages- presse darf erwartet werde. n K. Stundung von Steuern Womöglich mit Erlaß-Antrag verbinden Die Stundung von Steuern ist grundsätz- lich zulässig, wenn deren Einhebung mit er- heblichen Härten für den Steuerpflichtigen verbunden wäre. Allerdings hat der Pflich- tige einen Rechtsanspruch auf Stundung nicht. weshalb er bemüht sein wird, das Gesuch Sehr sorgfältig zu begründen. Er wird seine gesamte hage dem Finanzamt darlegen, seine Angaben Ae eee neren 8 sonstigen Aufzeichnungen, gegebenenfalls durch Zeugen und andere Beweismittel erhär- ten und als Abschluß einen Zahlungsplan aufstellen, wie er die Rückstände abzustatten gedenkt; hierbei empfiehlt es sich, wenn irgend möglich, die erste Teilzahlung sofort anzubieten, selbst wenn sie nicht groß sein kann. Rückstände an Umsatz- und an Lohn- steuer müssen vorweg abgestattet werden, für sie ist eine Stundung nicht zulässig. Mit der Bitte um Stundung wird gegebe- nenfalls die weitere Bitte um teilweisen Erlaß zu verbinden sein. Ein solcher ist zulässig, wenn die Einziehung der Steuer nach Lage des Falles unbillig wäre; da auch auf Erlaß ein Rechtsanspruch nicht besteht, ist auch insoweit sorgfältige Begründung des Gesuches und Beibringung von Zeugen geboten. Gegen einen abweislichen Bescheid besteht die Möglichkeit, Vorstellung an das Finanz- amt zu überreichen oder bei der übergeord- neten Behörde Aufsichtsbeschwerde einzu- legen. Nach Möglichkeit wird es der Pflich- tige jedoch auf diese nachträglichen Rechts- behelfe nicht ankommen lassen, sondern alles daransetzen, bereits im ersten Verfahren vor dem Finanzamt Stundung und Erlaß durch- zusetzen, wobei eine persönliche Verhand- lung mit dem Sachbearbeiter von entschei- dender Wichtigkeit ist. Stundung und Erlaß werden in der Regel nur auf Widerruf bewilligt und unter dem Vorbehalt, daß die bewilligten Raten pünkt- lich eingehalten werden. Wäre der Pflichtige hierzu nicht in der Lage, so wird er ein be- sonderes Gesuch um weitere Fristerstreckung überreichen, und zwar bereits vor Fälligkeit der Rate, deren Einhaltung nicht mög- lich ist. Die Stundung wird nur unter der Voraus- setzung gewährt, daß dadurch der Steuer- anspruch nicht gefährdet wird, damit steht im Zusammenhang, daß die Stundung in der Regel nur gegen Sicherheitsleistung bewilligt werden soll; da zu dieser der Pflichtige oft nicht in der Lage sein wird, muß er schon im Stundungsgesuch die besonderen Umstände sorgfältig darlegen, auf Grund derer das Finanzamt von einer Sicherheitsleistung absehen kann. Durch die Stundung wird die Fälligkeit des Rückstandes hinausgeschoben, d. h. eine Vollstreckung ist insoweit nicht zulässig. Hat der Pflichitge versäumt, rechtzeitig um Stun, dung anzusuchen und ist daraufhin das Fi- 5 Seite 7 eee Arbeitslosigkeit oder Vollbeschäſtigung von Anthony Een, ehem, briti⸗ scher Außenminister Die folgenden Ausführungen des briti- schen konservativen Politikers gewin- nen, abgeseken vom Wahlkampf in Großbritannien, besondere Bedeutung im Hinblick auf die ähnliche Problemstel- lung bei den wirtschaftspolitischen Auseinandersetzungen im Deutschen Bundestag. Das Gespenst der Arbeitslosigkeit be- droht uns in Großbritannien im Augenblick noch nicht unmittelbar. Aber es nähert sich schon unserer Tür. Die Marshall-Hilfe geht zu Ende. Die Zeit, in der es möglich war, britische Waren überall in der Welt 2 ver- kaufen, ohne daß viel nach dem Preis ge- fragt wurde, ist bereits vorüber. Die deutsche und die japanische Konkurrenz taucht wie- der auf. Die Bedrohung unseres Lebens- standards und der gegenwärtigen Höhe des Beschäftigungsstandes ist eine Tatsache, die nicht mehr lange unbeachtet bleiben darf. Es wird dabei nicht allein darum gnhen, Märkte kür unsere Waren zu finden, es erhebt sich auch die Frage, wie wir die Nahrungs- mittel und die Rohstoffe beschaffen, die wir brauchen, um unsere Bevölkerung ge sund zu erhalten und unserer Industrie Be- schäftigung zu geben. Dafür steht uns praktisch nur ein ein- ziger Weg offen: Wir müssen Waren produ- zieren und sie auf den Märkten der Welt, besonders auf den Dollarmärkten, im Wett- bewerb mit anderen zu konkurrenzfähigen Preisen verkaufen. Dazu kommen die un- zähligen Dienstleistungen im Bankwesen, in der Schiffahrt und der Versicherung usw., die schon immer einen wertvollen Anteil beim Ausgleich unserer Wirtschaftsbilanz dargestellt haben. Im Augenblick sind sie besonders in den Dollargebieten wertvoll. Die Kernfrage bei der Beurteilung, welche Politik die richtige ist lautet: Wird sie es ermöglichen, uns unseren Lebensunterhalt als Nation mit der einzigen verfügbaren Methode zu verdienen Kon- kürrenzfähig zu verkaufen— oder nicht? Wenn es uns nicht gelingt, unsere Waren und Dienstleistungen zu verkaufen, können wir weder die Vollbeschäftigung aufrecht erhalten, noch unsere Einfuhren an Nah- rungsmittel und Rohstoffen bezahlen. Und damit bin ich bei meiner Kritik an den Sozialisten angelangt. Die Labour-Party 18. auf eine Politik des Sozialismus einge- schworen, also auf Staatsbesitz bzw. Staats- kontrolle der Industrie. Nachdem sie einmal angefangen haben zu nationalisieren, be- scheiden sie sich mit dem Erreichten Ksines- wegs. Einè Industrie nach der anderen set- zen sie auf ihr Nationalisierungsprogramm, unbekümmert um deren Schicksal wie um unseres. 8. Vorgegan- Diese natienalisierten Industrien haben gen, so wird er den Antfag auf Aufschub der Zwangsvollstreckung stellen, der in gleicher Weise mit Gründen und Beweisen zu ver- sehen ist, wie das Stundungsgesuch. Dr. O. Der diskriminierte Export- Kohlepreis bewährt sich nicht Zu der morgigen Bundestagsdebatte über Neufestsetzung der Kohlenpreise, verlautet aus gut unterrichteten, der Regierung nahe- stehenden Kreisen, daß eine weitere Kohlen- Preiserhöhung trotz der vor zwei Wochen erfolgten neunprozentigen Lohnerhöhung bei den Zechen nicht in Frage komme. Aus der Exportkohlepreis-Senkung ergab sich, gemessen am Inlandsumsatz für den Bergbau, ein durchschnittlicher Mindererlös von 66 Pf. je Tonne, der auf 36 Pf. vermin- dert wurde durch die rückwirkend vom 1. Ja- nuar erfolgte Erhöhung des Inlandspreises für Kohle. Die Lage des Kohlenbergbaues hat sich inzwischen dadurch verschärft, daß der Export- erlös durch den kürzlich in Kraft getretenen Krisenzuschlag der Bundesbahn für Kohlen- kracht von 12,1 Prozent weiter, gemindert wurde. 5 Ein aus deutschen und alliierten Vertretern zusammengesetzter Arbeitskreis soll jetzt ent- scheiden, ob dieser Krisenzuschlag zum Exportpreis zugeschlagen werden kann. Die Senkung des Exportpreises für Kohle war nur unter der Voraussetzung erfolgt, daß auch die anderen europäischen kohlenliefern- den Länder ähnliche Maßnahmen treffen wür- den. Zuständige Kreise sehen beschränkte Rationalisierung und Leistungsteigerungen als einzige Möglichkeit des Ausgleiches der stän- digen Mindererlöse im Kohlenbergbau. Schwarzhandel mit Treibstoffen 80 1l erhalten bleiben Die jetzt bei der alliierten Hohen Kommis- sion liegende Entscheidung über die Aufhe- bung der Treibstoffbewirtschaftung und damit auch die Freigabe der Treibstoffpreise ist nicht vor Anfang März zu erwarten. Zur Zeit über- prüft ein Sachverständigenausschuß der Hohen Kommission in Frankfürt die deutschen Vor- schläge, wie sie sich nach den Beschlüssen des Bundestages entwickelten, Der alliierte Ausschuß soll innerhalb von zwel Wochen ein Gutachten ausarbeiten und dasselbe an den Wirtschaftsausschuß der alli- lerten Hohen Kommission weiterleiten. Von alliierter Seite wird erneut darauf hingewiesen, daß die Aufhebung der Treib- stoffbewirtschaftung keinesfalls zu erhöhten deutschen Devisenanforderungen führen dürfe. Da aber der Erhardsche Plan die zusätzliche Einfuhr von rund 400 000 Tonnen Treibstoff vorsieht, bleibt es— so wurde von einem Mitglied des alliierten Ausschusses erklärt— schleierhaft, wie diese Einfuhr zusätzlicher Treibstofkmengen finanziert werden soll, An- gesichts dieser Sachlage sei kaum damit zu rechnen, daß die alliierte Hohe Kommisslon der Aufhebung der Treibstoffbewirtschaftung zustimmen werde. Wettbewerb und Tarifvertrag könne nicht in Einklang gebracht werden Ein Sprecher des Industrieverbandes„Holz“ des Gewerkschaftsbundes Württemberg-Baden, Ortsverwaltung Mannheim, gab der Presse folgende Erklärung: 8 Der Mannheimer Innungsverband des Schreinerhandwerks lehne es ab, mi“ der Ge- werkschaft über einen von ihr vorgelegten Tarifvertrag in eine Diskussion einzutreten. Die Gewerkschaft ist der Ansicht, daß die Verhältnisse im Bauschreinerhandwerk nieht mehr tragbar seien, da ein Teil der Firmen dazu übergegangen sei, sich bezüglich der Akkordsätze gegenseitig zu unterbieten und den Konkurrenzkampf damit auf den Schul- tern dei Arbeiter auszutragen, anstatt auf dem Bau zu rationalisjieren und die Arbeit besser zu organisieren. Es sei keine Selten- heit, daß die Kostenanschläge bei Submis- sionefl auf dem genannten Gebiete um 100 Pro- zent voneinander abwichen. 0 Ausgehend von der Tatsache, daß bis 1933 im Raume Mannheim-Ludwigshafen ein sol- cher Akkordvertrag bereits bstand, vertrete die Gewerkschaft den Standpunkt, daß mit einer Festlegung auch der Akkordsätze— die, wie bei jedem Tarifvertrage natürlich nur Mindestsätze darstellen den Arbeitgebern eine vernünftige Kalkulationsgrundlage ge- geben sei. Bereits im Oktober v. J. sei die Gewerkschaft an die Innung herangetreten und habe einen Vertrag als Diskussionsgrund- lage vorgelegt, der jedoch von jener als undiskutabel abgelehnt wurde, wobei zu ver- stehen gegeben wurde, daß keine Bereit- schaft bestehe, über Tarifverträge zu verhan- deln. Die Gewerkschaft hat von sich aus nunmehr die Akkordsätze um etwa zehn Pro- zent reduziert, so daß sich der neue Vorschlag dem Tarifabkommen vom 30. November 1949 anpaßt, der die Kannvorschrift eines durch- schnittlich 15prozentigen Akkordzuschlags zum Tariflohn verbindlich machen soll. Die Ge- werkschaft hofft, daß sich die Innung nun- mehr bereit erklären wird, in Verhandlungen einzutreten. Bde. Das ERP-Hilfs-Ouantum bis 15. Janhar 1950 Güter- und Dienstleistungen für insgesamt 583,741 Millionen Dollar hat Westdeutschland seit der Aufnahme der Marshallplanlieferun- Gutunterrichtete Kreise in Washington be- stätigen, daß die Europahilfe im neuen Mar- shallplanjahr um eine Milliarde Dollar ge- kürzt werden soll. Man befürchtet, daß die wirtschaftliche Integration Europas zugunsten vön zweiseitigen Abkommen zwischen den europäischen Staaten fallen gelassen wird. Die zuständigen Stellen in Washington wollen je⸗ doch mit allen Mitteln versuchen, päische Integration doch zustande zu bringen. Die Verlängerung des Marshallplanes in sei- ner alten Form über das Jahr 1952 hinaus wird für unwahrscheinlich gehalten. Gegen- wWärtig wird ein anderer Plan, wahrscheinlich in Verbindung mit dem Punkt vier Programm für wirtschaftlich rückständige Gebiete) aus- gearbeitet. Es wird jedoch nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die Bereitschaft der Amerikaner zur Fortsetzung der wirtschaft- lichen Hilfsmaßnahmen ausschließlich von der europäischen Bereitwilligkeit zur wirtschaft- lichen und politischen Integration Europas abhüngt. gen im April 1948 bis einschließlich 13. Januar 1950 erhalten, wie aus einem Bericht der Marshallplanverwaltung für Westdeutschland hervorgeht. 48 Prozent dieses Betrages ent- fallen auf die Lieferung von Nahrungsmittel die euro- und Agrarerzeugnisse, 43,6 Prozent auf ge- werbliche Güter, während der Rest von 49,385 Millionen Dollar(8,4 Prozent) auf Südfrüchte entfällt. Unter den gewerblichen Gütern stand Baumwolle mit einem Gesamtbetrag von rund 91,7 Millionen an der Spitze, darauf folgen Tabak mit 34,2 Millionen Dollar und Häute und Felle mit 22,85 Millionen Dollar. Für die Einfuhr von Erdöl und Erdölprodukte wur- den 13,442 Millionen Dollar und für Papier- und Folzschliff 10,849 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. 18,2 Milliarden DM Steuer- aufkommen belasten die Wirtschaft Im Kalenderjahr 1949 sind im Bundesgebiet in Steuern und Zöllen insgesamt 18,2 Milliar- den DM aufgebracht worden. Davon machten die Kommunalsteuern 2,3 und die ehemaligen Reichssteuern und Zölle 14.948 Milliarden DM aus. Der Rest entfällt auf Soforthilfeabgaben und Abgaben für das Notopfer Berlin. Amerikas Getreideexporte sind gesunken Das amerikanische Landwirtschaftsministe- rium veröffentlichte einen Bericht, demzufolge die amerikanischen Getreideexporte in diesem Jahr um 17 Prozent niedriger sind als in der gleichen Zeitspanne des vergangenen Jahres. Von den Getreideexporten gingen 55 Prozent nach Westdeutschland und den von den Ver- einigten Staaten besetzten Gebieten im Pazifik und 30 Prozent an die Marshallplanländer. Nichfkonsumierte DM-Beträge ausländischer Reisender können umgetauscht werden Die Außenhandelsbanken sind ermächtigt worden, von ausländischen Reisenden aus den Ländern Belgien, Dänemark, England, Finn- land, Holland, Jugoslawien, Norwegen, Schwe- den, Schweiz und USA nicht verbrauchte DM- Beträge, die aus dem Verkauf von zugelasse- nen Reisezahlungsmittel stammen, entgegen- zunehmen. Von dem zurückgelieferten DM- Betrag, der in das Devisenkontrollbuch ein- zutragen ist, dürfen Devisen bis zum Gegen- wert von 100 je Person an das Ausland zurücküber wiesen werden. Frankfurter Effektenbörse vom 15. Februar Die lustlose Tendenz auf dem Aktienmarkt hielt auch an der heutigen Börse an, Das Angebot fand teilweise nur zu Limiten, die 1—2 ¾ unter den gestrigen Kursen lagen, Unterkunft. So waren in Montanwerten Rheinstahl um 1½, Hoesch um 1, Klöckner um 2 und Mannesmann um 34% ab- geschwächt. Bei Elektrowerten gingen RWE um 1 und AG um ½% zurück, Siemens konnten sich behaupten. In Industurie-Aktien wurden zum Teil unverändete Kurse erzielt, dagegen waren Kleyer. Aschaffenburg Zellst., Buderus um 1%, Rütgers, Schering, Wintershall, Scheideansalt um je 2%, Südd. Zucker sogar um 3¼ ½ rückläufig. Ledig- lich Berger wurden 1½% höher bezahlt.— Groß- banken waren ebenfalls 4% leichter.— Ren- ten konnten sich behaupten, 5% Hamburger DM- Pfandbriefe wurden mit 98 eingeführt.— Im Frei- verkehr gaben Gute Hoffnung von 67½ auf 664 5 5 1 8 Schultheiß wurden 22 und für Crowag 92 ezahlt. 5 die schlechte Angewohnheit, mit Verlust zu arbeiten. Dies ist auf zwei Arten möglich. Entweder der Verlust zeigt sich in der Bilanz— und der Steuer- zahler muß für die Differenz aufkommen. Der Steuerzahler aber— das sind wir alle. Oder die Regierung entschließt sich, zum Ausgleich für die Verluste die Preise zu erhöhen. Bei nationalisierten Industrien, die eine Monopolstellung auf so wichtigen Ge- bieten wie Kohle und Transport innehaben, ist das eine einfache Sache. Der Verbraucher muß eben die höheren Preise zahlen. Der Verbraucher aber— das sind wiederum wir alle. So oder so. Zahlen müssen wir auf jeden Fall. Andererseits erweckt es nicht den Anschein, als ob die Männer und Frauen, die in den nationalisierten Indu- strien arbeiten, mit den Ergebnissen der Nationalisierung besonders zufrieden seien. Etwa ein Fünftel unserer Industrie ist nationalisiert, aber über zwei Drittel der durch Arbeitsstreitigkeiten verloren ge- gangenen Arbeitstage kommt auf das Konto der nationalisierten Industrien. Trotz dieser wenig ermutigenden Erfahrungen sehen die Sozialisten das einzige Heilmittel in einer immer weiter greifenden Nationalisierung. Während einer Regierungsperiode haben sie den Kohlenbergbau, das Bahn- und Straßentransport-Wesen, den Zivilluftver- kehr, Strom, Gas und die Bank von Eng- land nationalisiert. Sollten sie wieder die Regierung übernehmen, sind Eisen und Stahl an der Reihe, eine Industrie, die mit bemerkenswertem Erfolg eine Rekord menge an Gütern produziert, deren Preise so niedrig wie auch anders in Europa und Amerika liegen. Wenn sie doch die Hände davon lassen wollten. Aber nicht genug damit. Neben vielen anderen für die Nationalisierung vorge- sehenen Industrien steht auch das Versiche- rungsgewerbe, das uns allen von Uebersee- kunden jährlich 33 Millionen Pfund Sterling (430 Millionen D-Mark) einbringt. Wird das Versicherungswesen, das sich gegenwärtig noch internationalen Vertrauens erfreut, nationalisiert, dann wird unser Auslands- geschäft wie eine Blume im Maifrost ein- gehen. Wenn wir also die Vollbeschäftigung aufrechterhalten wollen, müssen wir der Privatinitiative wieder größeren Spielraum geben, die von der Regierung auferlegten hohen Steuerlasten reduzieren, die Regie- rungskontrolle über die Wirtschaft abbauen mit Ausnahme der Lebensmittelrationie- rung, die erst dann fallen darf, wenn die Grundnahrungsmittel jeder Familie und jedem einzelnen ausreichend zur Verfügung stehen. Wir müssen die Lebenshaltungs- kosten senken. die während der Amtszeit der Labour-Regierung um ein Viertel ge- stiegen sind, und die Entwertung unserer Währung, aufhalten. Wir sind der Auffas- sung, dab dies mit einer Wirtschaft, deren Fesseln gelockert worden sind, leichter mög- lich ist, als mit einer von der Regierung gelenkten Wirtschaft. Wie wohltuend wäre es, der frische Wind des freien Wettbe- werbs wieder in der britischen Industrie zu spüren. 25 Seite 8 Donnerstag, 16. Februar 1950/ Mark Twain für Bine neue, ganz In diesen Tagen feiert ein amerikanisches ausgabe neuartige Erfolgs- erst in den letzten Jahren in die Verlagssystem, chancen Augen sprangen, sein zehnjähriges Jubiläum Es ist das Jubiläum der 25-Cent-Ausgabe. Ihm voraus gingen mannigfaltige Versuche, Neu- und Altausgaben der gängigsten Bü- cher zu stark ermäßigten Preisen auf den Markt zu bringen. So hat der bekannte Ver- leger Haldeman Julius ebenfalls vor zehn Jahren seine ersten Volksausgaben zu zehn Cents erscheinen lassen. Auch er hat Grund, auf den Erfolg seines Versuches stolz 21 Sein: er verkaufte in diesem Jahr das 300 Milionste Buch. Um bei diesen Zahlen- schwelgereien zu bleiben: im Jahr 1948 Wurden in den Vereinigten Staaten 135 Mil- ljonen 25-Cent-Bücher verkauft. Wie ist das möglich, wird man fragen, und um was für Bücher handelt es sich? Es handelt sich um jedes Buch jeden Autors aus jeder Zeit. Mit Ausnahme der Bibel gibt es keine in Buchform gebundene Publi- Kation der englischen Sprache, die vor einer Herausgabe in Form des 25-Cent-Buches sicher wäre. Und zwar ungekürzt. Und die Annahme, solche verbilligten„Volksausga- ben“ seien in Aufmachung und Papierquali- tät minderwertig, ist irrig! Sie sind natür- ich nicht in Leinen mit Goldschnitt gebun- den, aber es sind auch keine Broschüren von der Art der französischen oder italienischen Ausgaben. Sie haben Taschenformat, sind auf gutem Papier gedruckt und fallen durch einen ansprechenden, mehrfarbigen Einband auf. Sie werden hauptsächlich nicht im Buchladen verkauft, sondern— im Drug- store. Was bekommt man nicht alles im Drug- Store! Aspirin, Haartinkturen und Arzneien Segen Rezept. Aber— man ißt auch dort zu Mittag, trinkt Kaffee, kauft Parfüm, Schreibwaren, Spielzeug und jeden Krims- Krams des täglichen Bedarfs, den andere Ge- schäfte auch führen.(Ich wäre nicht er- Staumt, eines Tages das neueste Fordmodell im Schaufenster eines Drugstores zu finden). In diesen Stores, links und rechts der Tür, stehen große, offene Regale, auf denen die neuesten 25-Cent-Bücher ausliegen. Kein Verkäufer macht auf sie aufmerksam, berät oder bedient den Kunden. Man streift vor- bei, wirft einen Blick auf die Titel und nimmt sich nebenbei die praktische Taschen- dessen Kulturnachrichten Der Mannheimer Keßler-Verlag zeigt als ersten Titel seiner im vergangenen November aufgenommenen Arbeit den Roman„Perso- nen und Persönchen“ von Otto Flake und Zugleich als neuestes Werk des bekannten Schriftstellers den Tatsachenbericht„Kaspar Hauser“ an. Das Gastspiel des„Grand Ballet de Monte Carlo“ findet am kommenden Montag, dem 20. Februar, 19.30 Uhr. im Heidelberger Stadttheater statt. Zur Aufführung kommen die Balletts: Dessins pour les Six“(Tschai- Kowsky),„Le Lale des Gygnes“(Tschaikowsky), Bas de Quatre“(Pugni) und„Constantia“ (Ohopin). 5 5 255 Her Wiener Staatstheater-Streik ist durch dies Zusicherung einer dreißigprozentigen Lohnerhöhung für die Bühnenarbeiter am Sonntag beendet worden. Der Streik, der vier Wochen dauerte, hat nach einer Erklärung des Generalintendanten der Wiener Staatsthea- 5 8 dem Staat mehrere Millionen Schilling ge- ostet. Der Stadtrat von München hat am Diens- tag die Schließung der Volkstheater Gmbff. als deren Gesellschafter genehmigt. Die städtischen Bühnen Frankfurt sollen nach einem Magistrats-Beschluß vom 13. Fe- bruar am 31. August geschlossen werden. Gleichzeitig soll der Wiederaufbau des Schau- spielhauses unterbrochen werden. Br. Die Operette„Kurier der Königin“ von Nico Dostal. Text von Max Wallner und Kurt Zeltz, wird am 3. März unter der Regie von Paul Helmuth Schüßler im Hamburger„Theater am Besenbinderhof“ uraufgeführt und in den ersten Vorstellungen vom- Komponisten selbst dirigiert. Quer durch den Sport Nordische„Asse“ sechs Cents billige Buchserie des letztjährigen Bestsellers für 25 Cents mit. Dasselbe gilt für die vielen Woolworth-Geschäfte und die„5 and 10 Cent Stores“. Außerdem natürlich sind sie auf allen Bahnhöfen und auf den Bücherkarren an den Straßenecken zu haben. Mit anderen Worten: die 25-Cent-Aus- gabe benötigt keine Reklame, keine Ver- kaufskosten. Da es sich nie um Erstdruck⸗ rechte handelt, ist Reklame oder fachmänni- sche Beratung auch nicht erforderlich. Die Presse hat das beim Erscheinen der Bücher in ihren seitenlangen Besprechungen längst besorgt. Jedoch abgesehen davon, daß ein Käufer der Taschenausgabe von Margret Mitchells„Vom Winde verweht“ keine lite rarische Beratung braucht, kann auch der Interessent von, sagen wir, Thomas Morus“ „Utopia“ oder Miltons„Verlorenem Para- dies“ dieser entraten. Er weiß, was er will; er braucht nicht erst überredet zu werden. Die Situation ist ähnlich wie bei den deut- schen Insel-Ausgaben oder Reklamheftchen: man sucht einen bestimmten Titel ohne Un- terstützung durch einen Verkäufer. Der Krieg hat diese Tendenz der Ver- massung der Buchproduktion(im guten Sinne) noch weitgehend verstärkt. Es er- schienen die Army Editions, das heißt die im Kleinstformat und in Millionenauflagen gedruckten besten Bücher der amerikani- schen Verleger für die„PX. Stores“ der Ar- mee. Die Armee ist inzwischen an den hei- matlichen Herd zurückgekehrt: die Taschen- ausgaben sind geblieben. Und schon zeichnet sich am Horizont des amerikanischen Bü- chermarktes ein neuer, gefährlicher Kon- kurrent der 25-Cent-Ausgabe ab: das Buch für sechs Cents! In zehntausenden von Ver- kaufsstellen— ohne geschultes Personal— durch Inserat und Werbebrief vertreiben diese modernen„Fliesband-Sortimenter“ die g, e, Literatur der Welt in sprachlich einwand- freien, ungekürzten Ausgaben. Diese Entwicklung läßt sich nicht mit den im Nachkriegsdentschland an sich als Selungen anzusprechenden Versuchen der Rotationsromane vergleichen. Sie geht tiefer und weiter. Sie ist die Anwendung moder- ner Verteilungsprinzipien auf einem Gebiet, das sich bis jetzt— in Europa zum minde- sten— gegen eine Gleichsetzung mit dem Verkauf toter Gebrauchsgegenstände wie Autos oder Haarnadeln erfolgreich und mit dem einleuchtenden Argument wehrte, daß es sich beim Buch primär um Geist und nicht um Ware handle. Donald Dix Was ist eigentlich mit Sven Hedi Zum 85. Geburtstag des „Was fragte ich meinen schwedischen Begleiter eines Tages in Stockholm. Das Gesicht des jungen Physikers aus Upsala wurde ab- weisend:„Ich mag ihn nicht. Er ist ein ver- dienstvoller Forscher, er versteht es, popu- lär- wissenschaftlich zu schreiben, aber politisch gebärdet er sich als eigensinniger Kindskopf!“ Ich hörte noch mehrmals das harte Urteil der schwedischen Landsleute über den alten Asienforscher: als Wissen- schaftler angesehen, als Mensch gemieden. Einige Tage später brachte mich einer der schnellen lautlosen Stockholmer Busse zum Nordstrand des Mälarsees, den eine lange Kette von Hochhäusern begrenzt, die der Volksmund„Manhattan“ nennt. Den Hausflur Nr. 66 schmückt eine riesige Karte von Zentralasien. Die andere Wand zeigt die Zeichnung eines tibetanischen Tempels und eine Kamelkarawane als Fries, Es sind zwei Jahrzehnte vergangen, seitdem die Stadt Stockholm ihrem großen Sohn diese Aufmerksamkeiten erwies. Ich war erstaunt über die Lebendigkeit des jetzt g84jährigen Herrn. Mit kurzen schnellen Schritten kam er mir entgegen, erfreut über den ausländischen Gast. Denn selten bringt der Fahrstuhl einen Besucher zu ihm hinauf. Hedin lebt als einsamer Mann zwischen Büchern und Buddhas, zwischen Erinnerungen und Ehrungen aus früheren Jahren. Auf Regalen und Fenster- brettern stehen Photographien mit Namens- zügen von kirchlichen Würdenträgern, Fürsten, Staatsmännern und Wissenschaft- lern. Auf dem Schreibtisch liegt in einer Lederschatulle ein Bild mit herzlicher wid- mung von Hitler. Hitler— das ist der dunkle Punkt im Leben des Professors Hedin, der am 19. Fe- Freiheit des Oeistes A en Craham Greene Der Verfasser ist weitesten Kreisen in Deutschland als Drenbuchautor des ausge- zeichneten Films Der dritte Mann“ be- kanntgeworden. Es gibt zwei Pflichten für den Schrift- steller— die Wahrheit zu sagen. wie er sie sieht, und keine Vorrechte vom Staat anzu- nehmen. Ich meine mit der Phrase die Wahrheit sagen“ nichts Aufregendes: ich ge- denke nichts darüber zu sagen Mit Wahr- heit meine ich Gerechtigkeit, es ist vor al- lem eine Sache des Stils. Es ist meine Pflicht gegenüber der Gesellschaft, nicht zu schreiben:„Ich stand über einem grund- losen Abgrund“, oder:„während ich die Treppe hinabstieg, nahm ich ein Taxi“, denn diese Behauptungen sind unwahr. Das ist nicht nur eine Sachè des künstlerischen Be- Wwußtseins, sondern auch des gesellschaftli- chen Gewissens Wir kennen ja den Einfluß des populären Romans auf die populäre Gedankenwelt! Jedesmal, wenn eine Phrase dieser Art unkritisch, übernommen Wird, verschlammt sie den Gedankenfluß. Die andere Pflicht, keine Vorteile anzu- nehmen, ist gleich wichtig. Das Zuvorkom- men des Staates, das Interesse an der Kunst ist weit gefährlicher als Gleichgültigkeit. Im Kriege haben wir es erlebt, wie uns stets ir- gendein wohlmeinender Patron die Mei- nung aufdrängen wollte, die Künstler soll- ten eine privilegierte Klasse bilden. Aber wie würde man, nach sechsjähriger Bedro- hung an Leib und Leben, den Künstler an- sehen, der privilegiert, geschützt, feist ge- worden wäre auf Kosten der Oeffentlich- keit— der zu gut war zu sterben wie jeder- mann? Und was würde man von ihm er- Warten bei seiner Rückkehr ins öffentliche Leben? In Rußland hat der Künstler eine Privilegierte Klasse gebildet; er bekam bes- sere Wohnung, mehr Geld, mehr Essen, so- gar eine gewisse Bewegungsfreiheit: aber bei seiner Rückkehr verlangte der Staat, in Reit im Winkel Sepp Weiler, Rupp und Meergans2 In Reit im Winkel, Deutschlands sicherstem „Schneeloch“ am Wilden Kaiser, trifft sich an diesem Wochenende vom 17. bis 19. Februar che deutsche nordische“ Elite im Kampf um die höchsten Titel des Deutschen Skiverbandes. Zahlreiche regionale Meisterschaften haben in- zwischen die„Spreu vom Weizen“ geschieden, So daß in allen Konkurrenzen nur wirkliche Spitzenkönner am Start sind. Das Programm der Meisterschaftstage bringt am Freitag den 18-KkKm-Langlauf sowie ein Ausscheidungsspringen zum Spezialsprunglauf, am Samstag den Sprunglauf zur nordischen Kombination auf der Franz-Haselberger- Schanze und am Sonntag als Höhepunkt die 4 K 1Io-km-Staffel der Ländermannschaften so- Wie den Spezialsprunglauf. Rupp sollte es wieder schaffen Der Ausgang dieser in allen Fachkreisen mit großer Spannung erwarteten Titelkämpfe ist bei der großen Zahl und der Ausgeglichen- heit der Teilnehmer nur sehr schwer voraus- Zusagen. Im I18-Km-Langlauf hat Titelver- teidiger Toni Rupp(Sonthofen) vor allem seine Klubkameragden„Jucku“ Pent und Hermann Lochbihler sowie den Partenkirchener Robert Zahler zu fürchten, aber auch die Schwarz- Wälder„Garde“ Hitz, Grieshaber und Diemant ist ebenso für Ueberraschungen gut wie die Harzer Hauser und Ehrenberg. die„Kombi- nierten“ Windisch Partenkirchen) und Günther Meergans(München) oder der nunmehr für den Sc Triberg startende talentierte Günther Erben. Gespannt darf man auch auf das Ab- schneiden der Sauerländer„Asse“ Heini Willi Pape sowie Herbert Nettig(alle Neuastenberg) sein. Wer gewinnt„Goldenen Ski? Die Kombinations-Meisterschaft und damit den„Goldenen Ski“ verteidigt Günther Meer- gans(München), der allerdings in diesem Jahre moch nicht an seine frühere Form anknüpfen konnte. So hat vielleicht sein großer Rivale Erich Windisch die Chance, den begehrten Pitel zu erringen, aber auch Anderl Hechen- berger(Oberaudorf), Reinhold Karg aus Nes- selwang und der Bischofsgrüner Georg Zeitler werden hier ein ernstes Wort mitsprechen. Haushoher Favorit: Sepp Weiler Der Höhepunkt der Meisterschaftstage aber ist zweifellos der groge Spezialsprunglauf auf der Franz-Haselberg- Schanze. Hier dürfte mit * seinen Dank aus. Sicherheit ein Titelwechsel zu erwarten sein, wenn der große Favorit Sepp Weiler nicht wieder, wie im Vorjahr in Isny, zu viel ris- kiert und durch Sturz um„seine“ Meisterschaft kommt. Die Reihenfolge der übrigen Titelan- Wärter sollte weitgehend von der Tagesform abhängen, doch kann man mit ziemlicher Ge- wigheit Vorjahrsmeister Toni Brutscher, seinen Oberstdorfer Kollegen Heini Klopfer sowie die übrigen Nationalmannschafts-Mitglieder Gering. Schäfer, Sattler, Diener, Roscher und Eder auf den vorderen Plätzen erwarten.„Auhenseiter“ mit Ueberraschungschancen jedoch sind die Partenkirchener Nachwuchsspringer Sepp Kleisl. Sepp Hohenleitner und Sepp Vogg. Die 4K IO-Em- Staffel dürfte wieder einen sicheren Erfolg des Vorjahrssiegers Bayern bringen, der vor allem mit Südbadens Ver- tretung zu rechnen hat.(sid) Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft unterlag am Freitag in Zürich mit 1:8(1 13. 071, 0:4) in einem Vorbereitungsspiel für die Eis- hockeyneltmeisterschaft dem kanadischen Ver- treter Edmonton Mercurys. 7— daß er aufhöre, Künstler zu sein. Diese Ge- fahr existiert nicht nur in totalitären Staa- ten. Auch der bürgerliche Staat hat seine Lockmitte! für den Künstler— oder für jene, die er als Künstler ansieht, und in die- sen Fällen hat der Künstler(wie der Poli- tiker) im Voraus bezahlt. Man denkt an die literarischen Knechte— und dann wendet man sich zu den schlichten Grabsteinen mit ihrem nackten„hie jacet“ von Hardy. Ja- mes und Keats. Je mehr ich darüber nach- denke, desto deutlicher wird mir die Pflicht des Künstlers gegenüber der Gesellschaft, keine Vorteile anzunehmen: vielleicht eine Rente. wenn seine Familie zu verhungern droht(die Sittenlehrer gestehen ja in sol- chen Fällen das Recht auf Diebstahl zu). Vielleicht der größte Druck auf den Schriftsteller kommt von der Gemeinschaft in der Gesellschaft von seiner politischen oder religiösen Gruppe es kann auch seine Hochschule oder sein Arbeitgeber sein. Es Will mir scheinen, als ob das einzige Vor- recht, dag er annehmen darf, vielleicht in Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen, aber möglicherweise mit größerer Sicherheit, Wi- derspenstigkeit(disloyalty) ist. Ich kenne einen Bauern, der zwei Irre beschäf- tigt; er sagt, sie seien ausgezeichnete Ar- beiter und s o fügsam! Sie sind wie Wesen aus der Retorte. Widerspenstigkeit aber ist unser Vorrecht. Nie aber wird man die Gesellschaft dazu bringen, dies Vorrecht anzuerkennen: umso notwendiger, daß wir. die ungestraft widerspenstig sein dürfen, dies Ideal lebendig halten. Literatur hat nichts mit Erbauung zu tun. Ich meine nicht, dag die Literatur amoralisch sein solle, aber sie repräsentiert eine persönliche Ansicht, und die persön- liche Ansicht eines Individuums ist selten identisch mit der Moralität der religiösen Gruppe; welcher es angehört: dem Zweifel und auch der Leugnung muß eine Chance zum Selbstausdruck gegeben werden. „Meine Süße, ich bin Weltmeister!“ Guiseppe Antonio Berardinelli. der 27 äh- riige Speaereiwarenhandler von Cleveland, telefonierte kuralich aus dem Londoner Nacht- club Westend seiner Frau nach SA:„Meine Su ge, du hast den neuen Halbschwergewichts- Weltmeister geheiratet!“ Berurdinelli hatte recht. Sein Boername lautet namlich Joe Maim. Der Besitzer des Nachtelubs Westend bat inn bei der Siegesfeier, die Weltmeister- schafts- Borhundschuhe für seine„Trophden- sammlung“ eu verkaufen. Maæim erfüllte den Wunsch und erhielt dafür 180 Pfund(etwa 2150 DM. „Gebt mir das Reisegeld wieder!“ Nicht selten fuhren Sſcisportfreunde auf Grund von Schneeberichten in Wintersport- plätze, um nachher festzustellen, daß die an- gegebene Schneehöhe keineswegs den Tat- sachen entsprach. NVôch schlimmer erging es einem Pariser Geschâftsmann, der auf die An- zeige eines Platzes in der HProvinꝛ Dauphine losfuhr und statt 20 em Schnee grüne Berg- Ränge vorfand. Er nahm sich daraufhin einen Rechtsanwalt und klagte gegen den Wintersportplatz, der für seine falschen An- preisungen die Reisekosten des Parisers tra- gen soll. Da kann man sagen: Wintersport- orte, seid auf der Hut!(is ke.) Uebergabe des„Silbernen M“ un den 80 Waldhof Am 12. März geht es im Lokalkampf um den Wanderpreis des„MM“ Im gemütlichen Lokal des Reisebegleiters der Oberligamannschaft des Sv Waldhof, Willi Langenberger,„Pschorr-Bräu“, O 6, 9. über- gaben im Rahmen einer kleinen Feier, an der der Gesamtvorstand des Sportvereins Waldhof und der in Fellbach zum Spielausschußvor- sitzenden gewählte Richard Berg teilnahmen, die Herausgeber des„Mannheimer Morgen“ E. Fritz v. Schilling und Dr. Karl Ackermann das„Silberne M.. In einer kurzen Ansprache überreichte E. Fritz v. Schilling unter Würdigung der Ver- dienste des Sy Waldhof um die Sache des Fußballsportes in Mannheim, den schönen, von dem Juwelier Braun gearbeiteten Wander- preis und Stiftungsurkunde mit dem Wunsch einer erfolgreichen Verteidigung. Der 1. Vor- sitzende des SV Waldhof, Dr. Klingen, sprach Er wies darauf hin, deß im besonderen in Mannheim das Verhältnis zwi- schen dem Sport und der Presse ausgezeich- net Sei. Die einsetzende Diskussion, an der sich alle Anwesenden und insbesondere der Spielleiter der ersten Liga G. Lidy beteiligten, ergab einen erfreulichen Ausblick für die Zukunft, da man sich mit der festen Absicht verabschie- dete, in allen Fragen, die die Großvereine be- treffen, harmonisch zum Wohle der großen Sportbewegung in Mannheim gemeinsam zu arbeiten. e Das„Silberne Me, das von dem MM an- läßlich der im Vorjahr durch den VfR Mann- heim nach Mannheim gebrachten Deutschen Fußballmeisterschaft als Wanderpreis für die Mannheimer Oberliga- Vereine gestiftet wurde, Sing nun erstmals in den Besitz des Sport- vereins Waldhof über. Bei der gleichen Spiel- stärke der beiden Oberliga-Asse Waldhof und VfR Mannheim, darf man am 12. März ge- spannt sein, ob der Preis schon in der Rück- runde seinen Besitzer wechselt. ope. Wenn wir in unsern Lesern Sympathien erwecken. nicht nur für die bösen Charak- tere(das ist leicht: es gibt nur eine Schnur von ihnen zu allen Herzen, an der wir be- liebig zerren können), sondern auch für die edlen, artigen, glücklichen, denn können wir die Arbeit des Staates mit Erfolg schwieri- ger machen— und es ist eine elementare Pflicht der Gesellschaft gegenüber, ein biß- chen Sand in der Staatsmaschinerie zu sein. Wie annehmbar auch der Sowjetstaat heute die großen Klassiker finden mag, die Dosto- jewski, Tolstoi. Tschechow. Turgeniew und Gogol— sie haben sicherlich die Reglemen- tierung des russischen Geistes um ein Win- ziges schwieriger und unvollständiger ge- macht. Ueber die„Karamasoffs“ kann man nicht in den Ausdrücken des Klassenkampfs sprechen. und wenn man haßerfüllt vom Kulaken spricht, kommt dann nicht die volle humoristische Erinnerung an die Hel- den der„Toten Seelen“ und tötet, den Haß? Früher oder später muß die ſaute Weise von der, sozialen Verantwortlichkeit, vom Marxismus, vom größten sozialen Nutzen der größten Zahl in den Ohren sterben, und dann kommen vielleicht gewisse Erin- nerungen zurück von langen zwecklosen Diskussionen im Mondschein über Leben und Kunst, vom Anstoß eines Billardballs, vom Schlag der Axt an den Kirschbaum, der gefälit wird. Es tut mir leid, ich komme immer wie der auf die Frage von Gehorsam und Wi- derspenstigkeit zurück, aber ist des Schrift- Stellers Widerspenstigkeit nicht so gut eine Tugend wie der Gehorsam die des Soldaten? Denn wer schreibt, ist genau wie die christ- liche Kirche der Verteidiger des Einzelnen. Der Soldat, der gehorsame Mann, bedeutet Massenbeerdigung, das gemeinsame ano- nyme Grab, der Schriftsteller aber ist für den unökonomischen, vielleicht ungesunden, gedrängten kleinen Friedhof mit den Steinkreuzen, die unzählige Namen be- Wahren. Uebertragen von Curt Hohoff) I. Nachkriegs-Zuverlässigkeitsfuhri für Serieniahrzeug Nur 17 Strafpunktfreie bei Mit einer Beteiligung von nahezu 100 Fah- rern brachte der„Karlsruher Motorfahrer Verein“ DOM) als Erstlingsveranstaltung eine „Winterprüfungsfahrt Rund um den Turmberg“ zum Austrag. die sich mangels Schnee, Eis und Kältegraden zu einer Regelmäßigkeits-Fahr- prüfung nach dem Sekundezeiger der Stopp- uhr gestaltete und in ihren Schwierigkeiten von den meist viel zu sehr vom Renmfieber besessenen Konkurrenten beträchtlich unter- schätzt wurde. Der Wettbewerb, der mit einer EKaältstart- und sich unmittelbar anschließenden Nonstop-Bergprüfung eingeleitet wurde, machte die Konkurrenten und die trotz der stürmisch- kalten Witterung zahlreich erschienenen Zu- schauer mit einer neuen Berg- und Tal-Rund- strecke vor den Toren Karlsruheg bekannt, die sich bei geringfügiger Verbesserung und Ver- breiterung einiger Streckenabschnifte auch als Motorrad-Solo- Rennstrecke eignen dürfte. Je- denfalls hat es dieser 6,7 km lange Kurs, der vom Start gleich auf 125 m Höhe ansteigt, be- sonders in einigen kurvenreichen Gefällteilen „in sich“, das zeigte sich schon bei dieser rei- nen Zuverlässigkeitsfahrt mit Serienfahrzeugen über jeweils 4 bzw. 6 Runden in genau fest- gelegtem Marschtempo mit geringfügigen Ka- renzzeiten. Nicht einem einzigen der in den Soloklas- sen bis 100 und 125 cem gestarteten Fahrern gelang es, strafpunktfrei durchzukommen, und auch in den stärkeren Motorradklassen schaff- ten nur Oppenheimer, Herrenalb(DKW) und Scheeder-Karlsruhe(BMW) ihr Pensum vor- schriftsmäßig. Aehnlich war das Bild in beiden Beiwagenklassen, denn nur Zörrer, Mingols- heim(Zündapp) kam„unbelastet“ über die 6 Runden. Dagegen konnten von den 20 Wagen- fahrern 14 ihr Pensum fast sekundengenau ein- halten: Vorweg der Ex-Berliner Motorsportler W. Krauiell. Badenweiler, der auf seinem VW von seiner Karenzzeit nur in einer einzigen Runde 1 Sekunde beanspruchte und damit die überhaupt beste Leistung des Tages bot, Unter den übrigen Strafpunktfreien holten sich in der 750-Cm-Klasse Hatzner. Karlsruhe(Fiat) und in der Klasse über 1200 cem Brandt Karlsruhe (Mercedes-Benz 170 V) die besten Wertungen. 5 mer. Versehrten-Skimeisterschaften In Oberstdorf wurden die ersten deutschen Versehrten-Skimeisterschaften vom Verband ist eigentlich mit Sven Hedin?“ bruar schwedischen Forschers 85 Jahre alt wird. Dag Held Deutschland liebte, verübelte ihm mien in der Welt. Der Sohn des Stockho Stadtarchitekten hatte in Berlin und f studiert. Als der inzwischen berühmt 8 wordene Hedin im ersten Weltkrieg bewundernden Freund des deutschen ef sers wurde(„Der Kaiser und ich“,„Mit de deutschen Armeen im Westen)), Quittierg die Schweden diese Haltung mit unwillig Spott. Er hielt seinem Hohenzell Idol die Treue und besuchte es mehrmagz seinem Exil Doorn. In der riesigen Britt sammlung. die eine Zimmerwand g Hedinschen Wohnung bis unter die Dech füllt, ist ein ganzer Kasten für den Br wechsel mit Wilhelm II. reserviert. In den zwanziger Jahren wurde Hel zum Feind des Bolschewismus. Er ihm die kulturzerstörende Kraft, die. Abendland überschattete. Aus dieser Abnel gung gegen die rote Macht des Ostens 1 seiner kritiklosen Deutschenliebe kann m0 am ehesten den Weg des Schweden Hitler erklären. „Ich konnte jederzeit nach Berlin Kon. men, Hitler empfing mich sofort“, bestatg Hedin den Grad der persönlichen Beziehm“ gen. Für das„Dritte Reich“ war She Hedin ein Renommierstück. Es sah gut au wenn„der Führer“ und der Weltberühmz Forscher sich in der Wochenschau die Häbch drückten. Aus Dankbarkeit Buch entstand 1937 00 1 erre Wu Aul te! stin zur In „Deutschland und der Welttrieds] warn Aber es durfte unter Hitler nicht& Anm scheinen. den Zensoren nicht gefallen. sierte darin die deutsche Kirchen, Jugend- und Judenpolitik. Er lehnte es Zehn Seiten des Buches hatte 2 b Hedin krih er si tätig! ab er, d speziell die die Judenfrage betreffend] ein f Stellen— Hedin's Mutter war die Jüdhf zen e Anna Berlin— umzuschreiben. dem . Hedin erzählt von dieser Zeit nut del ling stillen Lächeln eines Menschen, der ü D. seinen Gedanken in eine angenehme per] und gangenheit reist. So mußte unser Gespräd] die in einen politischen Disput zwischen einen] Kie weifhaarigen Träger vieler Ehrendoktort] erde klangvoller Universitäten der Welt m' de einem jungen Menschen münden, der a org dem Lande kam, in dem das Grauen be der heimatet war. Er hörte mit ungläubigen zuch Gesicht zu, schüttelte einmal den Kopf u] Alt sagte schließlich:„Glauben Sie u ech Deutschland wird wieder groß werden!“ 5 Wie konnte ich meinen, ihn belehren u r können! Viele versuchten es Vergeblich] prüt auch die Isolierung, mit der ihn die Schpe⸗ den umgeben, brachten ihn nicht dan, seine Haltung einer Revision zu unter. ziehen. Einige Institutionen strichen Seinen Namen von der Mitgliedsliste oder Haben die Ehrenmitgliedschaft Hedins Aullge. hoben. Er sagte mir nur lakonisch dazu K „Ich brauche diese Leute ja nicht“, Und e nahn mag Recht haben, denn im Flistorischer gchle Museum in Stockholm steht immer noch! Kiel eine gute Vitrine voll Medaillen, Ehrunger des von, Universitäten und Instituten für Hedin/ bung Zwei Bücher, an denen Hedin in d] Freie Einsamkeit der letzten Jahre schrieb, we] stell den vielleicht seine Haltung klären. Daf der eine, über das wir schon berichteten, heilt Sitzu Ohne Auftrag in Berlin“. An dem andere] Mag Werk„Begegnung arbeitet Hedin noch über Es behandelt in 57 Essays geschichte] bed Persönlichkeiten, angefangen mit dem alen die“ König Gustav, der Sven Hedin die ret] aufg hält. den Als seine letzte große Publikation be-] fach trachtet er die Auswertung der„Sind] mon Swedish-Expedition 1927/35“. Das Wert nom für das er selbst nur drei Bände verfalt hat und an dem zahlreiche internationd bekannte Autoren mitarbeiten, wird 1 k Bände umfassen. Die Bücher Sven Hedin Zens sind in 28 Sprachen erschienen. Nore Ein reiches Leben neigt sich nun seinem] inter Ende zu, reich an Erfolgen, reich an Int.] bort, tümern. R. H. der der eee, abge 1936 „Rund um den Turmberg“ der Kriegsbeschädigten in Verbindung mit dem Sc Oberstdorf ausgetragen. Im Ab- fahrts- und Torlauf hatten die Teilnehmer iht Können zu beweisen. Große Energieleistun-* gen sah man bei den Doppelamputierten, wo] dire Brenn, Neuhaus- Schliersee, in 4:55 Min, vor] erns Röckel, Frankfurt a. M., siegreich blieb. An 5 dieser Veranstaltung, bei der es keine Un- ache källe von Bedeutung gab, nahmen auch 35 tet. Oesterreicher teil. B Pro: 8 6 man Alpine Ski-Weltmeisterschaften der 5 5 Con Zeno Collo, Weltmeister 158 2 2 80 im Riesenslalom den Die Skiuoeltmeisterschaften in aeben er wurden am Dienstag mit dem Riesen- den slalom der Herren fortgesetzt, in dem für 2s zu einem glatten Favoritensieg kum. Flut Weltmeister 1950 wurde der Italiener Zeno Colo, der die 200 Meter lange Strecke, g 1 die einen Höhenunterschied von 480 m 1 5 aufwies, in 1.54, Minuten durchfuhr. lech Zweiter wurde der Schweizer Fernan oki Grosjean mit 1.55, Minuten vor dem N Olympidz weiten 1948, James Couttet n Franhreich), der die mit 35 Toren ab- dec gestecſete Distanz in 1.55, Min. æurück- dne legte. 1 Der neue Weltmeister, der bei den 2 Olympischen Spielen in St. Moritz durch NS. einen schweren Sturz im Slalom nur 14. 5 wurde, funr die Strecke rücksichtslos 5 und verwegen ab, steuerte die Tore auf Ku kurzestem Weg an und imponierte dureh ste starke Sprünge. Er fam im Gegensatz We zu den Amerikanern, die sehr ermüdet La waren, frisch am Ziel an. Olympiasieger mi Henri Oreiller Frankreich), der vierter Wurde, erreichte das Ziel mit Mühe und Kat Not, denn seine Ski uberkreueten sieh 15 bereits am ⁊weiten Tor und war einem n Sturæ⁊ nahe. des Georg Schneider(Schweiz). Carlo 0 Gartner(Italien), George Panisset(Frank. u reich), Guttrom Berge(Norwegen), Silvie 5 Alvero(Italien) und Jean Parzi(Frans 5 reich) folgten in dieser Reihenfolge. de —