* augemeine staatische ud berökkentlicht unter Lizen: Nummer 68 WEB 110 i ketantwortliche Herausgeber: L. Karl ackermann, E. Fritz v. Schilling 5 Verlag: Mannheim Am Marktplatz releton: 40 151, 44 132. 44 153 Bankkonten: südwestbank Mannheim Bankgesellschaft Mannheim sparkasse Mannheim fedaktion. Druck. postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 wigshafen am Rhein Nr. 267 43 gtschelnt täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- A ammt der Verlag keinerlei Gewähr Mennheimer ORG E Ungbhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 234 welnhelm, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglien DM 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. 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Er sah aft, die lieser Ab 8 Ostens u. e kann m chweden 2 Berlin gn 9 bestat n Beziehü war Ji. sah gut g veltberühm stimmig angenommen wurden Anträge zur au die Haaf zur Verbesserung des Wirkungsgrades der 1937 60 In der Debatte über den Fall Hedler Weltkriels parnte Carlo Schmid davor, sich noch nickt a enmal wie die Schildbürger von Weimar“ uches hatte u benehmen. Unter Hinweis darauf, daß edin frißt er sich auf Grund eigener langer Richter- Kircher] tätigkeit ein Urteil bilden könne, verlangte ehmte es a er daß die Schuldigen bestraft werden und betreffenda en für solche Fälle vorgesehenes Verfah- r die Jud een eingeleitet wird. Es gelte, das Volk vor dem Migbrauch der richterlichen Unab- eit mit den lüngigkeit zu bewahren. a, der n die CDV/ CSU, die Freien Demokraten nehme ver] und die Deutsche Partei sprachen sich gegen er Gespräd de SPD-Erklärung aus, die, wie Georg schen eing] Kiesinger(CDU/ CSG) sagten„außer- rendoktorael ordentlich bedenklich“ sei. Zwar wolle auch Welt m de CDU gegen das vorgehen, was Hedler en, der as vorgeworfen werde. Die Unabhängigkeit Frauen be. der Justiz müsse jedoch gewahrt bleiben, Ingläubigen auch„wenn uns einmal ein Urteil nicht ge- n Kopf mi fällt sagte Kiesinger, der im Privatleben Sie mz] kechtsenwalt in Tübingen ist. Um den Vor- werden! purk der Rechtsbeugung zu erheben, hät- belelt ten erst die Protokolle und die Urteils- elehren uf begründung des Prozesses gründlich über- Vergeblich] prüft werden müssen.„Wir haben nicht nur die Schwe. nicht dan, 1 zu unter- chen seinen . 855 19 Protestkundgebungen nisch dau] kiel,(dpe) Annähernd 10 000 Menschen ate. Und ee gahmen am Dornerstagnachmittag in der Tistorischen achleswig- holsteinischen Landeshauptstadt mmer noc] fiel und in Neumünster, dem Schauplatz „Ehrunget) des Hedler-Prozesses, an Protestkundge- für Heu bungen der Gewerkschaften gegen den din in de Freispruch Hedlers teil. In beiden Städten hrieb, wer,] stellten die Verkehrsmittel für die Dauer lären. Daz der Kundgebung den Betrieb ein. Auch die eten, heilt] Sitzung der Kieler Stadtvertreter und des em anderen] Magistrats von Neumünster wurden ver- edin noch] übergehend unterbrochen. In größeren Be- schichtliche] trieben Kiels wurde von 15.00 bis 16.30 Uhr dem alten die Arbeit niedergelegt. Ein starkes Polizei- die Freu] aàukgebot unterdrückte in Neumünster unter den 4 000 Versammlungsteilnehmern mehr- kation be- fach aufflackernde Schlägereien. Ein De- der„Sino- monstrant wurde vorübergehend festge- Das Wert, nommen. le verfaßt 3 ſternationi Hedler Kreisleiter? wird) Hamburg.(g. k.-Eig. Ber.) Im„Berliner „en Hedin] fenster“, einer täglichen Sendung des Nord westdeutschen Rundfunks in Berlin, um seinem] interviewte am Donnerstagabend eine Re- ch an Irr- borterin einen Angestellten des Westberli- R. H] ler Magistrats. In diesem Gespräch sagte der Angestellte Schönfeld, der Bundestags- Abgeordnete Wolfg. Hedler sei in den Jahren Zeug 1936 bis 1938 Kreisleiter der NSDAP in Nr dung mit 5 Im Ab. S eue? nehmer iht rgieleistun Washington. Der vor kurzem zum General- tierten, q direktor und„politischen Vermittler“ der OEEC 5 Min, vor] ernannte holländische Außenminister Stikker, blieb. an] wird am 28. Februar zu Besprechungen über keine Un: eine beschleunigte Herbeiführung der europäi- n al 5 Wirtschaftseinheit in Washington erwar- Budapest. Heute beginnt in Budapest ein — Prozeß gegen den amerikanischen Geschäfts- 5 mann Robert E. Vogeler, den Vizepräsidenten der„International Telefone and Telegraf »ister Company und gegen den britischen Staats- 18 zugehörigen Edgar Sanders, die der Spionage schuldigt werden. Zusammen mit ihnen wer- 1 den fünf Ungarn auf der Anklagebank sitzen. 2 Aspen Bonn. Die deutschen Vertreter haben sich Riesen- aut der internationalen Konferenz christlich- in dem femobratischer Politiker Westeuropas in Genf eg lam. zur eine weitgehende Internationalisierung der ner Zeno Vlüchtlingsfrage ausgesprochen. Strecke, Frankfurt. Die diplomatische Vertretung 480 m e krans bei der alliierten Hoben Kommission in renfufr, Deutschland wurde im Rahmen eines feier- Fernand üchen Aktes auf dem Petersberg bei Bonn or dem orkiziell akkreditiert. Coultet Bochum. Etwa 1300 Bergleute der Bochumer ren ab- Leche„Gewerkschaft vereinigter Klosterbusch“ zuruck. 0 am Donnerstag in den Streik getreten. le protestieren gegen gie Wiedereinstellung bei den— 5 ehemaligen Zechenbeamten, des Asses- 2 durch 1 85 Sonnenschein, der früher Gauobmann und nur 14. SKK-Führer War. sichtslos Wiesbaden. Der bisherige CDU-Finanz- ore alf aer des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Bruno e durch 5 ist, wie das hessische Innenmini- gensatz en bekanntgab, mit seiner Familie nach ermüdet Estdeutschland geflüchtet. Er hat sich deim iasieger andesvorstand der CDU in Frankfurt legiti- vierter miert. ine und K Bonn. Der dritte internationale Kongreſ der en sich atholischen Presse ist am Donnerstag in Rom einem 9 958 den Präsidenten der„Union Internatio- ale de la Presse Catholidue“ und Direktor Curio 992 Vatikanischen Organs„Osservatore Ro: 155 worde Grat Giuseppe Della Torre, eröfknet ee hunden An dem Kongreß nehmen über drei- Silwie 7 aunert katholische Verleger und Journalisten Fraun 11 16 Ländern teil. Neben der italienischen 92 5 8 Von Dr. Heinen, Köln, geführte 80köpfige — sche Delegation die stärkste. UPſdps Schaffung eines Frauenreferates und Sozialversicherung. eine Demokratie zu verteidigen, sondern wir haben einen Rechtsstaat zu verteidigen. Der KPD- Abgeordnete Renner meinte, Hedler sei nur ein Rädchen in dem Propa- gandaparat gegen den Frieden, in den auch die Bundesregierung verwickelt sei. Als er der Bundesregierung Rassenhetze und Vor- bereitung zum Krieg vorwarf und dies auf Befragen des Präsidenten ausdrücklich be- stätigte, erhielt er zwei Ordnungsrufe. Der Gesetzentwurf der SPD Der Fall Hedler hat eine Resonanz ge- kunden, die die Mehrheit der Abgeordneten des Bundestages der Persönlichkeit Hedlers keinesfalls zubilligen. Noch am Mittwoch- aben bestand sowohl in der CDU/CSU wie auch in der SpD eine starke Neigung, die ganze Angelegenheit nicht im Bundestag zu behandeln, Immerhin aber ist durch diese Vorgänge das Problem„Schutz der Demo- kratie“ erneut außerordentlich akut und Gegenstand vieler Besprechungen geworden. 5 Die Regierung hat ihrerseits den Plan, ein„Amt zum Schutze der Bevölkerung“ zu schaffen, das allerdings einen mehr infor- mativen Charakter haben soll, während aus Tehntausend protestierten gegen Hedler-Urieil der Gewerkschaften Berlin-Zehlendorf gewesen. Hedler habe es ihm, Schönfeld, selbst gesagt. Auch andere Arbeitskollegen wüßten davon. Schönfeld ist, Wie er sagt, jederzeit bereit, seine Aus- sagen zu beschwören. Hedler sei oft in Uni- form zur Arbeit erschienen. Für den Fall eines Umschwunges habe Hedler damals schon russisch gelernt. Eine Namensver- Wechslung, so sagte der Angestellte Schön- feld, sei völlig ausgeschlossen. Hedler will im Bundestag bleiben Rendsburg.(dpa) Der Bundestagsabge- ordnete Wolfgang Hedler erklärte, er werde nach Abschluß seines Verfahrens seine Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter Selbst verständlich fortsetzen. Hedler, der aus der Deutschen Partei ausgeschlossen Worden ist, konnte sich jedoch noch nicht darüber äußern, innerhalb welcher Fraktion er tätig sein wird. Er müsse noch mit sei- nen Freunden sprechen und wolle auch erst das Ergebnis des Landesparteitages der Deutschen Partei abwarten. rregte Bundestagsdebatte über den Hedler- Freispruch SPD hat ein„Gesetz gegen die Feinde der Demokratie“ ausgearbeitet dem Bundestag heraus eine gesetzgeberische Initiative sichtbar wird. So hat die SPD jetzt einen Entwurf„Gesetz gegen die Feinde der Demokratie“ ausgearbeitet, der dem Plenum nun zugehen wird. In Kreisen der Regierungsparteien, besonders der CDU/ CSU stößt man demgegenüber allerdings auf eine gewisse Verhaltenheit, da der sozialde- mokratische Entwurf ihrer Ansicht nach Neigung zeigt, über das Ziel hinauszuschie- Ben. Es ist damit zu rechnen, daß der Entwurf in den nächsten Wochen heftig umstritten und diskutiert werden wird. Im Bundestag meint man, daß der sozialdemokratische Entwurf ein zweischneidiges Schwert sei und in der Hand undemokratischer Elemente der Demokratie den Todesstoß versetzen könne. Bundestag ohne endgültigen Beschluß über Beamtengesetz Bonn.(UP) Trotz eines doppelten Ham- melsprunges konnte der Bundestag am Mitt- woch nach mehrstündiger Debatte über den Entwurf eines Beamtengesetzes nicht zu ei- ner endgültigen Einigung kommen, da die SPD-Fraktion eine dritte Lesung mit der Begründung ablehnte, daß zahllose Abän- derungsvorschläge der SPD nicht angenom- men worden seien. Es ist noch nicht bekannt, wann die dritte und damit letzte Lesung des Beamtengesetzes angesetzt wird. Neuer Pressechef? Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Zur Organisation des Bundespresseamtes wurde Dr. Heinz Brandt, ehemals Ministerialdirektor im preußischen Innenministerium, durch Bun- deskanzler Dr. Adenauer berufen. Brandt arbeitete nach dem Kriege in der Landes- regierung von Nordrhein- Westfalen. Polizeigewerkschaft gegen Exekutiv- gewalt eines Bundeskriminalamtes Neustadt.(Schn.-Eig.-Ber.) Der Haupt- vorstand der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Hauptfachabteilung Polizei, wandte sich auf einer Sitzung in Neustadt gegen die Absicht der Bundesregierung, dem Bundes- krimipglamt eine exekutive Gewalt zu ge- ben. Das Bundeskriminalamt soll lediglich eine Koordinierungsstelle für die zentrale Fahndung, den Erkennungsdienst, den Nach- richtendienst und sonstige wissenschaftliche Arbeit der Kriminalpolizei sein. Der Haupt- vorstand erkennt ein Bundeskriminalamt nur an, wenn es in dieser Form dem Grund- gesetz Rechnung trage. In der Gewerkschaft öffentliche Dienste und Verkehr, Hauptabteilung Polizei, sind zur Zeit 45 000 Polizeibedienstete der elf Bundesländer registriert. Erleichterungen für Vertriebene in Aussicht Zuzugsgenehmigungen sollen in nächster Zeit wegfallen Karlsruhe.(opp-Eig. Ber.) Die Zuzugs- genehmigung für deutsche Vertriebene und Flüchtlinge soll in der Bundesrepublik in nächster Zeit aufgehoben werden. Wie der Landesvorsitzende der DAD Interessen- gemeinschaft der ausgesiedelten Deutschen), Dr. Karl Bartune k, am Donnerstag mit- teilte, hat ihm in einem Gespräch Bundes- kanzler Dr. Adenauer diese feste Zusage gegeben. Sowohl der Bundeskanzler wie auch die Vertriebenenverbände versprechen sich sehr viel von dieser Maßnahme. Dr. Bartunek, der zugleich Vorstands- mitglied des Zentralverbandes der vertrie- benen Deutschen und autorisierter Sprecher des ständigen Ausschusses der Selbsthilfe- verbände in Westdeutschland ist erklärte ferner, die Vertriebenenverbände sollen künftig, ähnlich wie die Gewerkschaften, sowohl von der Bundesregierung wie auch von den Länderregierungen beratend und begutachtend bei der Entscheidung über Flüchtlingsfragen hinzugezogen werden. In Kürze werde der ständige Ausschuß der Selbsthilfeverbände, zu denen u. a. sämt- liche Gewerkschaften, Wohlfahrtsorganisa- tionen und Genossenschaftsverbände gehö- ren, in Königsberg i. Taunus zusammen- treten, um besonders über das internatio- nale Flüchtlingsprogramm zu beraten und hierüber Empfehlungen an die Bundes- regierung weiterzuleiten. Der ständige Aus- schuß, so betonte Dr. Bartunek abschlie- Bend, werde in Zukunft eine bedeutende Rolle in Deutschland spielen. Soforthilfestundung für die Landwirtschaft? Bonn.(UP) Die Stundung der am 20. Februar 1950 fälligen Rate der Soforthilfe- abgabe der Landwirtschaft fordert ein An- trag der CSU in der Bundestagsfraktion der CDU csu. Die Abgeordneten begründen dies damit, daß nur mit einer solchen Maß- nahme der veränderten Lage in der Land- wirtschaft, der bevorstehenden Frühjahrs- bestellung und dem hohen Bedarf an Dünge- mitteln Rechnung getragen werden könne. Hierzu verlautet aus dem Bundeslandwirt- schaftsministerium, daß die jetzt fällige Rate der Soforthilfeabgabe die Landwirt- schaft weitgehend am Bezug von Düngemit- teln hindern würde. Aufwertung der Altsparerguthaben? Bonn.(UP) Der Bundestagsausschuß für Geld und Kredit beschäftigt sich zur Zeit eingehend init der Frage der erhöhten Auf- werung der Altsparerguthaben. Hierzu ver- tritt der Zentralbankrat den Standpunkt, daß eine solche Maßnahme nicht mit einer Geldneuschöpfung verbunden sein dürfte, sondern allenfalls im Rahmen des Lasten- ausgleichs durchgeführt werden könne. Der Bundesfinanzminister bestätigte entspre- chende Beratungen seines Ministeriums. Der Sparkassenverband spricht sich für eine Aufwertung der Altsparerguthaben in ähn- licher Form aus, wie sie im Anschluß an die Inflation durchgeführt wurde. Ergän- zend wird hierzu bekannt, daß sich die Be- ratungen auch darauf erstrecken, ob mit Hilfe einer gesonderten Aufwertung der Alt- sparerguthaben gegebenenfalls Kredite für das produktive Arbeitsbeschaffungspro- gramm der Bundesregierung bereit gestellt werden können, so daß Vorfinanzierungen durch Steuergutscheine, Mefowechsel und ähnliche Maßnahmen überflüssig würden. Gegenwertmittel für Wohnungsbau Washington.(dpa) Die ECA-Verwaltung hat ungefähr 80 Millionen DM(20 Millionen Dollar) aus dem Gegenwertsfonds für den Wohnungsbau in der Bundesrepublik frei- gegeben. Mit diesen Mitteln soll ein Woh- nungsbauprogramm finanziert werden, das mindestens 300 000 Wohnungen jährlich umfaßt. Man rechnet dadurch mit zusätz- licher Beschäftigung von 100 000 Arbeits- kräften im Baugewerbe. Weiter worden für land wirtschaftliche Zwecke 123,5 Millionen DM(etwa 30 Mil- lionen Dollar) freigegeben. Die Mittel sol- len für Ausbesserung und Neubau land- wirtschaftlicher Gebäude, Küstenmelioratio- nen und Molkereien verwendet werden. Ferner sollen Teile dieser Mittel für die Wiederaufforstung, für die deutsche Fische- reiflotte und für Nahrungsmittelfabriken verwendet werden. Freitag, 17. Februar 1950 Noch ist es Zeit sagt der Physiker Albert Einstein. Immer wieder erhebt der Gelehrte seine Stimme und verurteilt das Wettrüsten zwischen den USA und der Sowzetunion. Unser Bild zeigt ihn wäh⸗ rend einer Rundfunkansprache, in der er erklärt:„Wettrüsten beschwört die Vernichtung her- auf“, Ob seine Warnungen verstanden werden? dpa- Bild Iruman bestätigt Verhandlungs bereitschaft Treffen mit Stalin kommt jedoch nur in Washington in Frage Washington.(UP) Präsident Truman erklärte auf seiner Pressekonferenz, die USA seien jederzeit zu neuen Verhandlun- gen über Fragen der Atomenergie bereit, falls dieses dem Frieden dienen könne. Der Präsident fügte hinzu, die amerikanischen Botschafter in jeder Hauptstadt seien stets bereit, jedermann zu empfangen, um über en Frieden zu sprechen. Die Organisation der UNO diene dem gleichen Zwecxk Truman betonte, daß die USA die Sitzun- gen der UNO niemals verlassen hätten. Auch hätten die amerikanischen Delegier- ten niemals ihr Vetorecht gebraucht. Die Delegierten der USA seien auch dort jeder- zeit bereit, Verhandlungen aufzunehmen. Auf die Frage, ob er glaube, daß eine Per- sönliche Zusammenkunft mit Stalin von Nutzen sein könnte, antwortete Präsident Truman, er sei immer bereit das Oberhaupt eines Staates zu sprechen, das nach Wa- shington kommen wolle, um mit ihm zu verhandeln. Truman lehnte es ab, sich zu Winston Churchils Vorschlag über eine neue Zu- sammenkunft mit Stalin zu äußern. 38D: Fragen über Baugelände standen im Vordergrund Bevin und Attlee gegen Churchill Vorschlag London.(UP) In einer Wahlrede hat der britische Außenminister Bevin den Vor- schlag Churchills zu einem neuen Treffen der Großen Drei als eine„Effekthascherei“ zurückgewiesen.„Wir müssen weiterhin durch die Atom- Ausschüsse der Vereinten, Nationen eine Einigung(über die Kontrolle der Atomenergie) anstreben“, sagte Bevin. Bevin wies darauf hin, daß Großbritan- nien wegen der ganzen Angelegenheit in ständiger Verbindung mit den USA stehe und daß es die USA angesichts deren schwerer Verantwortlichkeit in dieser Frage bei jedem Schritte konsultieren müßte. Ministerpräsident Attlee griff Chur- chill in scharfer Weise persönlich an. Er beschuldigte ihn der„groben Verdrehung“ des mit der Atomenergie zusammenhängen- den Problems, wodurch ein falscher Ein- druck im Auslande entsteht und die Hand- habung der britischen Außenpolitik stark behindert wird. Attlee, der in Nottingham sprach, lehnte Churchills Vorschlag einer Zusammenkunft der„Großen Drei“ ab, obwohl er während einer anderen Gelegenheit früher am Tage gesagt hatte, er würde den Vorschlag nieht vorr vornherein ablehnen. Acheson ist skeptisch Washington.(dpa) Außenminister Ac he- sen äußerte sich vor seiner gewohnten Mittwochs pressekonferenz skeptisch zu dem Pakt zwischen Stalin und Mao Fse Tung. Er sagte, der 30 jährige Freund- schaftspakt ähnele in der Form eher den Verträgen zwischen der Sowjetunion und ihren osteuropäischen Verbündeten. Mao Tse Tung hätte es kaum für nötig befunden, zwei Monate lang über eine Kopie der üb- rigen Verträge der Sowietunion zu ver- handeln. Wahrscheinlich werde das Wirk- liche Verhandlungsergebnis niemals veröf- kentlicht werden, sondern sich allmählich aus dem Verhalten der Sowjetunion erge- ben. Die Summe von 300 Millionen Dollar, die Moskau der Volksrepublik China zur Verfügung stellen will, bezeichnete Acheson als auBerordentlich gering, wenn man be- rücksichtige daß China sich am Rande einer Hungersnot befinde. Dr. Tingfu Tsiang, der nationalchine- sische Delegationschef bei den Vereinten Nationen, erklärte, der chinesisch-soWjeti- sche Vertrag enthalte Geheimklauseln, die die Bildung von gemischten chinesisch-so- wWjetischen Gesellschaften mit jeweils fünf- zigprozentiger Beteiligung in Sinkiang und und der Mandschurei vorsehen. Mao Tse Tung habe diese Schlüsselgebiete Chinas richtiggehend verkauft“. In den bisherigen Veröffentlichungen über den Vertrag zwi- schen der kommuistischen Chinesischen Volksrepublik und der Sowjetunion wird kein Entwicklungsprogramm für Sinkiang und die Mandschurei erwähnt. Polnische Katholiken wehren sich Caritas- Verband aus Protest aufgelöst Warschau.(dpa) Die katholische Kirche Polens will den Eingriffen des Staates die Stirn bieten. Die höchsten kaholischen Wür- denträger des Landes haben alle Priester aufgefordert, standhaft zu bleiben und sich allen Versuchen der Regierung zur Spaltung der Kirche zu widersetzen. Den Priestern ist untersagt worden, an politischen Ver- sammlungen und sonstigen Veranstalungen teilzunehmen, in denen eine antikatholische Tendenz verfolgt wird. Der in Form eines Hirtenbriefes erlas- sene Aufruf ist von Erzbischof Stefan Vyschinski, Kardinal Sapieha und den 23 Bischöfen des polnischen katholischen Episkopats unterzeichnet. Der Hirtenbrief, der in katholischen Kreisen Warschaus pri- vat weitergegeben wird, verurteilt alle, die sich durch„Unwissenheit oder Verrat in die Machenschaften von Leuten ohne katho- lisches Gewissen hineinziehen ließen. Alle Priester werden aufgerufen, an der Unan- tastbarkeit ihres Amtes festzuhalten und die Disziplin der Kirche zu beachten. Der katholische Episkopat Polens richtete ferner ein Schreiben an Staatspräsident Bierut, in dem der Entschluß zur Auf- lösung des polnischen Caritas- Verbandes mitgeteilt wird. Dieser Schritt wird als Ant- Wort auf die Maßnahmen der Regierung ge- gen die Caritas- Organisationen angesehen. Vor drei Wochen übernahm die Regierung die Kontrolle des Carſtas- Verbandes, nach- dem sie die von der Kirche eingesetzten leitenden Persönlicheiten der Korruption und einer Reihe weiterer Verfehlungen be- zichtigt hatte. Wie die amtliche polnische Nachrichten- agentur PAP berichtet, wurde über den katholischen Bischof von Chelmno(Kulm), Kazimierz Kowalski, Hausarrest ver- hängt, da er gegen die von der polnischen Regierung angeordnete Reorganisation der Caritas-Orgenisation protestierte und ver- sucht habe, Regierungsanweisungen zu sa- botieren. Eine gerichtliche Untersuchung wurde eingeleitet. Enteignung oder Rückkehr Berlin.(UP) Das Politbüro der SED un- terbreitete dem Ministerrat der Sowjetzone einen neuen Gesetzentwurf, in dem dieser aufgefordert wird, alle Personen, die seit dem 9. Mai 1945 die Sowjetzone unzulässi- gerweise verlassen haben, mit sofortiger Wirkung zur Rückkehr zu ersuchen, Allen Personen, die von diesem Gesetz betroffen werden, soll durch den Ministerrat eine Frist von vier Wochen gestellt werden, nach deren Ablauf sämtliche noch in der Sowjet- zone befindlichen Sach- und Geldwerte be- dingungslos dem Staat verfallen. Seite 2 MORGEN Freitag, 17. Februar 1950 Nr. Minister und Als destag Zwei Abgeordnete nehmen. rhein- westfälischen Prof. N MN Verkümmerung der deutschen Wissenschaft? Demmenfar Freitag, 17, Februar 1930 Der Landtag buligte am Mittwoch, Wie bereits gestern gemeldet, das zwischen den Die Hochschulen dürfen nicht vergessen werden Leben nicht gerade leicht gemacht worden. Notiz zum Tage: Ganz recht so Lübeck.(UP) Das Amt für 6 fentli Sicherheit im schleswig- holsteinischen 8 landspatente und 50 000 Inlandspatente. Die ministerium teilte mit, daß in Zukunft a0 Ländern der Bundesrepublik geschlossene Weniger als zwanzig Prozent hat überhaupt Berechtigung ihrer Beschlagnahme ist nicht Versammlungen, in denen der ehemalige 05 Staatsabkommen über die Finanzierung die Möglichkeit gehabt, ununterbrochen ohne weiteres anzuerkennen, es sei denn, neralmajor Otto Ernst Remer als Spreche, in Wes N i wissenschaftlich zu arbeiten. Denken wir man schreibe sie uns auf dem Wiedergut- vorgesehen ist, verboten werden. Eine u. Sen. Beitrag Württ daran, wieviel Aberhunderte von Wissen- machungskonto gut. Daraus die nationali- sammlung der Sorialistischen Reichspartei 10 zugleich Abgeordneler? 8 5 2 9 5„ 8255 2 schaftlern von Hitler entlassen oder ver- stische Schlußfolgerung zu ziehen, die deut- der gestern Remer sprechen sollte, wurde 0. 5 ʒðv— 921 3 trieben wurden, 1 365 Professoren und Do- sche Intelligenz habe den Krieg bezahlt, ffziell abgesagt. Mitglieder der Opposition im Bun- schen Kultus, und Finanzminister zurfick. 1 sind gefallen, vermißt 3 1 3 1 5 5 und die pie aus Bonn gemeldet wird, hat der n sind fast unmittelbar nacheinander mit der Sftestien der enteches Fact ien schleppt. Die falsche Politik der letzten Tränen anderer Völler verac 82„ nenminister von Vordrhein-West. als Sprecher aufgetre- 8 der Situation der. e Hochschulen. Jahrzehnte hat 45 Prozent unserer Gelehr- Kriege können überhaupt nicht bezahlt 3 Mee n dine Been 1 ten, die neben ihren Mandaten auch noch Fünfhundert deutsche Wissenschaftler in ten auf dem Gewissen. Daraus allerdings werden, sie sind auf jeden Fall viel Zzu teuer. den Polizeickhefs und höheren Polizeibeama dle Positionen von Länderministern 9 den 8A sollten in nächster Zeit nach Ab- den Schluß zu ziehen, wie es aus durchsich- Am wenigsten aber sollte man die Wissen- des Landes die Anweisung gegeben, jedes 15 8 i 1 lauf ihrer Verträge nach Deutschland zu- tigen Gründen getan wird, die Politik als schaft zu einem Schachergeschäft nationali- fentliche Auftreten Remers 2u unterbinge“ handelt sich um den nord- rüdtkehren. Diese Wissenschaftler haben solche haftbar zu machen, ist natürlich stischer Färbung mißbrauchen wollen. Dazu Begründet wurde dieser Schritt mit dem 15 5 Wirtschaftsminister laut offizieller Erklärung dem amerikani- denkbar verkehrt. Diese Männer sind nicht besteht um so weniger Grund, als gerade bei 105 ölt ing, der vor einer Woche in der Debatte über das Arbeitslosenproblem die Auffassung der Sozialdemokratie ver- treten hat, und um den Württembergisch- badischen Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit, d Partei über den Verbleib der bisherigen In- vestitionen vorgetragen hat. An dem schen Staat„mehrere“ Milliarden Dollar erspart. Sie haben außerdem an vielen wich- tigen militärischen Geheimnissen mitge- arbeitet, wenn sie auch keinen Zutritt zu den Atomforschungsanlagen erhielten. Be- Sreiflicherweise hat die Regierung der USA das gröhte Interesse, diese Forscher zu be- halten. So wird schwerlich damit zu rechnen sein, daß diese Gelehrten nach Hause ent- lassen werden Aehnlich steht es mit den Opfer der Politik, sondern einer falsche schen Akademiker selbst, die dafür, daß si zahlen mußten, als wenn sie sich dem Un geist widersetzt hätten, wie es ihre philo er am Mittwoch die Anfrage seiner zeitlichen Zusammentreffen Wurde in aller Klarheit deutlich, wie sehr„„ die England oder. die und Welt“ seit 1932 ständig ihre Forscher es noch mit der Trennung der Gewal- 5 aus Deutschland exportiert“ tätigkeit ausüben können Nur 163 Profess ten hapert. es Länderminister, die einerseits als Bun- destagsabgeordnete an der Legislative, also an der andererseits an der Exekutive, an der Aus- führung anders als der Bundeskanzler hat in den letzten Tagen mehrfach auf diesen Wider- spruch hingewiesen. Er sagte in einer Rede in Bochum, es sei unvereinbar, Länder- minister neter zu Die Sache hat aber noch eine andere Seite. Das Gegengewicht zur Bundesregie- rung ist bekanntlich der Bundesrat, der die Stimme der Länder zur Geltung brin- gen soll. temberg-Baden zu diesem oder jenem Pro- blem in die Auffassung zuerst im Stuttgarter Kabi- nett festgelegt. Stimme abgeben. Er ist in diesem Augen- blick Landesminister und wirkt bei dem Beschluß Dr. Veits Kabinett radius. hört. daß Veit minister Veit steht gegen den Abgeordneten Veit. Wir kinden, daß hier etwas nicht intakt iSt. Es ist ein unmöglicher Zustand., dag ein Minister mittelbar— über das Landes- Kabinett— die Stimmabgabe im Bundesrat beschließt und danach persönlich unmittel- bar in Bonn an der Abstimmung im Bun destag be Wir haben das Beispiel der Situation des Wwürttembergisch-badischen Wirtschafts- ministers angeführt, weil wir glauben, daß sich Dr. Veit in diesem Zwiespalt vermut- Uch oft selbst nicht ganz wohl fühlt. Z wiefache Position ist weder poli- tisch noch ist an der Zeit, daß sich der Bundesverfas- Sungsgerichtshof, auf dessen Bildung man immer noch vergeblich wartet, dieses Pro- blems annimmt. ef muß klar und übersichtlich sein. Der Bundesrat aber ist der Ge- Senspieler der Regierung bzw. des Bundes- tages, dem Dr. Veit als Abgeordneter ange- Da Veit Mitglied der Opposition ist, kann mitunter der groteske Fall eintreten. Reiseeindrücke im Osten: ren, die vor 1945 aus ihren Lehrstellen ent Wie das Beispiel zeigt, gibt fernt wurden, haben wieder ihr Amt er Die hohe Schätzung und Anerkennung. die der deutsche Wissenschaftler im Aus- land findet, müßte uns freuen— auch wenn wir nicht unbedingt der überheblichen Mei- nung sind, daß die Hälfte aller wesent- lichen Entdeckungen der Wissenschaft die- ses Jahrhunderts von Deutschen stammt doch die Sache hat ihre sehr böse Kehrseite: Wir haben nämlich selbst keinen Ueberfluß an suten Wissenschaftlern, Forschern und Hochschullehrern, Wir sind im Gegenteil genötigt, an unseren Universitäten über die Maßen haushälterisch mit unseren Fach- Kräften umzugehen, so daß die ganze For- schung auf die Dauer zum Erliegen kommt. Natürlich sind wir selbst nicht unschuldig an dieser Entwicklung und der Nachkriegs- export unserer Gelehrtenwelt ist sozusagen nur der Schlußstrich unter eine Entwick⸗ lung, die wir selbst eingeleitet haben. So wie wir bisher mit einem der größten Güter unserer Nation, unserem Wissen- schaftskörper geast haben, darf es nicht mehr weitergehen, wenn wir nicht erleben wollen, daß die Deutschen nicht als Volk der Denker, sondern der Dummköpfe be- zeichnet werden. Unseren Hochschulprofes- soren ist in den letzen zwanzig Jahren das Gesetzgebung beteiligt sind, und Grunde gegangen ist. als Minister mitwirken. Niemand und zugleich Bundestagsabgeord- Sein. Berufung entscheidend war, darum Schluß gezogen werden, daß dies moralische Hypothek auf unserer Demokratie“ sei. Man merkt bei Wenn nun beispielsweise Würt⸗ Bonn Stellung nehmen will, wird Dr. Veit darf dabei seine Hitlergeneräle. Anders steht es 5 5 g 1 g ihrer Qualität ins Ausland exportiert wur- seines Kabinetts mit. Die Stimme Sewinnt dann über das Stuttgarter auf den Bundesrat an Aktions- schlagnahme der 200 000 deutschen Aus- Süd weststaatvorschläge erwünscht US-Hochkommissariat würde Frankfurt.(dpa) Ein maßgebender poli- tischer Beamter des amerikanischen Hohen Kommissariats erklärte einem dpa- Vertre- ter, daß eine erneute Erörterung und Ueberprüfung der Südweststaatfrage durch die alliierte Hohe Kommission durchaus möglich sei. Allerdings müßte zuerst. vor! den zuständigen deütscher Stel- len ein konkreter Vorschlag zur Lösung des Süctweststaatproblems eingereicht. werden Man sei auf amerikanischer Seite der Auf- fassung, daß über den Südweststaat nicht erst bei Abschluß eines Friedensvertrages entschieden werden sollte. Der Beamte be- dauerte, daß die deutschen Stellen bisher noch nicht mit einem gemeinsamen Plan oder Vorschlag an die Alliierten herange- treten seien. Grundsätzlich würde man es amerikanischerseits begrüßen, wenn durch einen deutschen Vorschlag zumindest über eine Volksabstimmung die Erörterung des Problems zwischen den deutschen Stellen E. Scher und den Hohen Kommissaren eingeleitet deutsche Initiative begrüßen würde. Der amerikanische Beamte unter- strich, daß Alliierte und Deutsche in der Vergangenheit das Problem nicht mit der nötigen Intensität bearbeitet hätten. CU Fraktion bremst i „Stuttgart.(dpa) Nie CDU Nordwürttem: gegen Veit stimmt. Der Landes- tekligt ist. gültig Stellung nehmen, Weyn rechtskräftige Urteile vorliegen und die Sachlage völlig geklärt ist. Diese Erklärung gab, wie der nord württembergische CDU Landesvor- sitzende Wilhelm Simpfendörfer einem dpa- Vertreter mitteilte, die CDU-Fraktion im Landtag ab. Simpfendörfer ist der Ansicht, daß die CDU ihre gegenwärtige Haltung nicht zu ändern brauche. Vertrauensleute der CDU des Kreises Karlsruhe hatten— wie bereits gemeldet am Montag gefordert, im Landtag einen Mißtrauensantrag gegen die Regierung im Zusammenhang mit dem Entnazifizierungs- skandal einzubringen. Nölting wehrt sich Seine verfassungsrechtlich glücklich. Es Das parlamentarische Re- Nach einer längeren Fahrt kreuz quer durch die heutige Wojewodschaft „Olsztyn“ druck daß gen nur in den wenigen, erhaltengebliebenen Städten etwas für den Wiederaufbau getan 1 So wurde dem Wiederaufbau der Verwaltungshauptstadt von Ermland und haben. Masuren Man plant, aus Allenstein eine Großstadt ⁊Zu machen. Zerstört war, ist fast ganz wieder hergestellt und aufgebaut und zählt heute 35 000 Ein- Unter ihnen leben noch etwa 500 wohner. Deutsche. der Thorner Universität untergebracht sind. ist Wiederhergestellt. Der neuerrichtete, mo- dern gebaute Bahnhof macht auf den Be- sucher einen rech guten Eindruck. Mit der Straßenbahn kam man für fünf Zloty in die Stadt hinein fahren. In Allenstein herrscht jetzt lebhafter Verkehr. Autos sind stammen aus älteren Baujahren.„Olsztyn“ ist heute zu einem beliebten Erholungsort geworden. Erholungss In dem hörenden Gebiet, in dem früher 1,5 Milho- nen Deutsche wohnten, leben heute etwa 800 000 Menschen. Alle Städte der Wojewod- schaft, die Bischen Regierungsbezirk Allenstein ent- spricht, wurden durch Kriegsereignisse stark mitgenommen. Rößel ist wie durch ein Wunder geblieben. der hier furchtbar gewütet hat, sind im südlichen Ostpreußen bisher nur zum klein- Sten Teil wieder aufgebaut. Die Industriali- sierung, die in anderen besetzten Ostgebie- ten in den letzten Jahren gewaltige Fort- Schritte gemacht hat, ist hier kaum zu be- merken. Die prachtvollen weiten Wälder aus altem und jüngerem Nadelholz und Laub malerisch gemischt, von fischreichen weit verzweigten Seen sind im Gegegensatz zu den schlesischen Wäldern in gutem Zustande geblieben. Die land wirtschaftliche Nutzung ist sehr schlecht Es mangelt an Menschen und Maschinen. Viele abgelegene, kleinere Gehöfte stehen Weiterten Reisemöglichkeiten kommen viele Düsseldorf.(UP) Zu den Bemerkungen des Bundeskanzlers Dr. Adenauer in BO hum, das seiner Ansicht nach Länder- minister nicht gleichzeitig Bundestagsabge- ordnete sein sollten, erklärte der nord- rhein- westfälische Wirtschaftsminister Pro- fessor Dr. Nölting, daß er sich keinen Maulkorb anlegen lasse. Er habe sein Bundestagsmandat nicht vom Bundeskanz- ler erhalten, sondern er sei direkt gewählt worden. Aus Allenstein wurde„Olsztyn“ Was ist aus Ostpreußen geworden? und leer und sind verwahrlost. Hinzu kommt noch, daß in den Wäldern sich ganze Swärme von Wildschweinen umhertreiben, die ungeheuren Schaden anrichten. Die ein- zelnen Siedler können nicht Herr der Lage werden. Auf den großen Gutshöfen trifft man oft nur ein paar polnische Familien mit ihrem kleinen Viehbestand an. So gibt es heute in Ostpreußen große, ehemals ertrag- reiche Gebietsteile, die wirtschaftlich nur bis zu 25 Prozent genutzt werden. Manche Familien haben sich zusammentun müssen, um mit nur einem Pferd das Land halb- Wegs bewirtschaften zu können. Lediglich auf den Staatsgütern wird intensiver ge- Wwirtschaftet, da diese Güter mit landwirt- schaftlichen Maschinen ausgestattet wur- den. Es geschieht sehr wenig um diese Lage zu bessern, weil die polnische Regie- rung wesentlich mehr daran interessiert ist, Grenzgebiete längs der Oder-Neige-Linie zu besiedeln. Ganz besonders macht sich der Mangel an Handwerkern und jeglichen Fachleuten bemerkbar. Verschiedene pol: nische Tischler und Schuhpacher, die aus dem Gebiet von Wilne nach hier umgesie- delt wurden, flüchten nach mehrmonatigem Aufenthalt in die westlichen Gebiete wo sie bessere Arbeits- und Lebensbedingun- gen vorfanden. Dadurch war es möglich. daß noch einige deutsche Handwerker in ihren alten Werkstätten verbleiben durf- ten. Da dem Menschenmangel in dem von Polen besetzten Ostpreußen aus dem eige- nen Volkstum nicht abgeholfen werden kann, wird versucht, die zum Abtransport bestimmten Deutschen mit Gewalt zurück zuhalten. Teilweise haben sie schon ein Jahr lang ihren Ausweisungsbefehl in den Händen, Ihr Abtransport nach Deutsch- land aber wird immer wieder hinausgezö- gert. Das gesamte Straßennetz ist verwahr- lost. Niemand kümmert sich um die Aus- besserung und Pflege der Hauptverkehrs- straßen. Auch die Regierung ist wenig daran interessiert. Die polnischen Behördenbeamten betrach- ten ihre Tätigkeit vielfach nur als vorüber- gehend. Ostpreußen gilt für sie als Land der Verbannung und nur ungern lassen sle sich nach hier versetzen, EM (Allenstein) gewinnt man den Ein- die Polen im südlichen Ostpreu- besonderes Interesse gewidmet. Die Stadt, die zu 45 Prozent Kritik an der Personal Von unserem D. Der Rundfunk ist in Bayern nach wie vor ein innerpolitisches Problem erster Ordnung. Die Gegensätze traten in der letzten Sitzung des Bayerischen Rundfunk- rates besonders deutlich in Erscheinung. Auf Antrag von Generalanwalt Dr. Auer- bach beschloß der Rundfunkrat mit großer Mehrheit, die bisherige Personalpolitik der Intendanz zu miß billigen. Intendant Ru- dolf von Scholz wurde aufgefordert, in Zukunft bei der Besetzung wichtiger Stel- lungen innerhalb des Rundfunks den Rund- kunkrat als parlamentarisches Kontroll- organ vorher zu unterrichten und um eine Stellungnahme zu bitten, August Haussleſiter, bayerischer Landtagsabgeordneter und Mitglied der Di- rektorien der„Deutschen Gemeinschaft“ und der„Deutschen Union“ fand scharfe Worte gegen den Intendanten Wir können den Intendanten jederzeit mit Zwei- Drittel- Mehrheit absetzen.“ Haussleiter, seit je einer der entschiedensten Widersacher der herrschenden Rundfunkleitung, sagte, daß durch die bisherige Arbeit des Bayerischen Rundfunks der Demokratie kein Dienst geleistet worden sei. Unmittelbarer Anlaß der erregten De- batte War die Anstellung eines Verwaltungs- direktors, dem Dr. Auerbach vorwarf, sich 1933 als Mitglied der Bayerischen Volks- partei in Reden und Publikationen für eine „Nationale Front“ eingesetzt und den Na- zismus gefördert zu haben. Der Intendant hatte den Einstellungsvertrag jedoch bereit; abgeschlossen, eine Aenderung war daher nicht mehr zu erreichen. Im FHintergrund der Auseinandersetzun- gen aber tauchten die alten grundsat-- lichen Streitfragen auf. Auf der einen Seite Das alte Rathaus, in dem Zweige Die zahlreichen fast alle deutscher Herkunft und Durch die im Sommer 1949 er- uchende nach Ostpreußen. zur Wojewodschaft Allenstein ge- Ungefähr dem früheren ostpreu- Lediglich die Kleinstadt erhalten Die Ruinen des letzten Krieges, anmutig unterbrochen, 3 Entscheidung unseres Volkes und nicht zu- letzt auch eines großen Teiles unserer deut- nicht in den Widerstand gingen, blutiger be- sophische Grundaufgabe war. Nur 1 525 von 10 006 deutschen Hochschullehrern haben daher nach einer Berechnung von„Christ halten, eine erschütternde Zahl, wenn man daran denkt, was damit für Deutschland zu Wenn danach 1945 abermals Über drei- tausend Hochschullehrer aus ihren Aemtern entfernt wurden, so ist das gewiß vielfach eine überspitzte Reinigung gewesen, die in- zwischen in vielen Fällen wieder rückgängig gemacht wurde, es darf andererseits aber auch nicht vergessen werden, daß im Dritten Reich nicht selten weniger die wissenschaft- liche Qualität als das Parteibuch für eine Sollte aus dieser Flurbereinigung nicht gerade der „eine zungen solcher Argumentation leicht die Absicht und wird verstimmt. Wir meinen vielmehr, daß dieser Verlust in vielen Fällen ebenso leicht ab- geschrieben werden darf wie der Verlust der natürlich mit den echten Forschern, die auf Grund den. In ihnen müssen wir wahrhaftig ebenso einen echten Verlust sehen wie in der Be- bergs will zu dem Fall May-Meyer end- Getuschel auf Bayerns Rundfunkwellen weis, daß bisker bei jeder Beteiligung Remes an politisenen Kundgebungen. Unruhen, Sei. gereien und sonstige Zwischenfälle entstanden seien. uns selbst und zwar vornehmlich in den Kreisen der Verwaltungsbürokratie eine so ausgesprochene Wissenschaftsfeindlichkeit und antiakademische Einstellung besteht. daß man in den Haushaltsplänen der Län- der und des Bundes neben sehr verschwen- derischen Ausgaben für alle möglichen Zwecke und Aemter kaum nennenswerte Beträge für die Förderung der deutschen Hochschulen findet. Dabei sind die erforder- lichen Beträge für die 17 am Boden liegen- den deutschen Hochschulen wirklich beschei- den, wenn man bedenkt, daß die Kosten von 100 Kilometer Autobahn völlig genüg- ten, um den Wissenschaftskörper, die Bau- lichkeiten und den Forschungsapparat dieser Universitäten wieder auf die Höhe zu brin- gen. Also keine nationale Selbstüberheblich- keit bei sonstigem Versagen. Bleiben wir dabei: Die Wissenschaft ist Sache der ganzen Menschheit. In ihrem In- teresse weisen wir auf den schweren Ver- lust hin, der entsteht, wenn die deutschen Hochschulen zum Erliegen kommen. In ihrem Interesse bitten wie die Siegermächte. die deutsche Forschung nicht zu vergessen, wenn Mittel für den Wiederaufbau zur Ver- fügung gestellt werden und uns wenigstens die Gelehrten zurückzugeben, die notwendig sind, in Deutschland den wissenschaftlichen Nachwuchs heranzubilden, damit es später nicht einmal heißt: Sie haben uns zwar Bröôt und Kleider geschickt, den Geist aber haben sie uns genommen. Dr. K. A. — Zirkus im Zirkus Bonn.(en.-Eig.-Ber.) Rechtsradikale Ele. mente unter Führung des Bundestagsabge. ordneten Dorls werden voraussichtlich in diesem Monat im Zirkus Krone in München eine Großkundgebung durchführen. Redng des Abends soll Remer sein. Der Vordit. zende der„Vaterländischen Union“, Felten. hansl, der die Organisation der Kundge. bung übernommen hat, hat zum Saalschug die in Bayern untergebrachten„ukrainl. schen Partisanen“ gewonnen. Ueberwachung der Polizei? Stuttgart.(dpa) Mehrere mit der Bear. beitung des Entnaziflzierungsskandals be. auftragte Beamte der Landespolizei Wollen in den letzten Tagen bemerkt haben, dil sie von Privatdedektiven„beschattet“ er den. Ein Kriminalbeamter wurde seinen Au. gaben nach in Stuttgart von einer hel. grauen Opel-Olympia-Limousine verfo 6 die dem Angestellten einer Stuttgarter pfl. Vatdetektei gehören soll. Die Auftraggeber der Agenten sind noch nicht erqmittel worden. Bernhard contra Haußmann: Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Herausgeber der„Stuttgarter Nachrichten“ und Abgęord. neter der DVP, Konsul a. D. Bernhard, ha. im Landtag mit den Abgeordneten alle Parteien außer der KPD einen Initiatiy. Gesetzentwurf zur Ergänzung der Verfas. sung Württemberg-Badens eingereicht. Ab. geordneter Bernhard bittet den Landtag dem Artikel 66 der Landesverfassung fl. genden Satz anzufügen:„Abgeordnete, die als Verleger oder Journalisten pressegeseti. liche Verantwortung haben, genießen fi Straftaten auf diesem Gebiet während der Wahlperiode den Schutz der Immunität nieht.“ 5 Die Einreichung des Entwurfs fällt zel lich zusammen mit einer Klageandrohung F ge gage des Abg. Dr. Wolfgang Hau ma nn gegen — 5 Has ſetzte* Bernhard, die im Zusammenhang mit der e eee, nach ungeklärten Entnazifizierungsaffdte „Das getraué eh mir zu sagen“, rief un- 0 13 7 4 längst die Abg. Anna H d dg im Landtag, nd stehen dürfte. Dr. Haußmann will de ien bitte Sie, nient pharisderhaft selbstgerecht»Stuttgarter Nachrichten“ wegen geschältz. zu sein 5 widrigen Verhaltens und wegen übler Nach rede(8 186) verklagen. Anfragen aus China 5 Düsseldorf.(UP) Aus dem kommunisti⸗ sehen China sollen Anfragen über Liefe- rungs möglichkeiten vop Bergwerkshütten⸗ und Werkkrananlagen bei einer großen Maschinenbeufirmas des Industriegebietes eingegangen sein. Auf direktes Befragen erklärte die Werkleitung des westdeutschen Unternehmens, es sei„möglich“, dag einige „kleine Anfragen“ vorlägen. Sie sollen, wie hier verlautet, über Mittelspersonen an die Firma gelangt sein. Das Ingenieurbüro die- ses Unternehmens in Frankfurt a. M. er- klärte der United Press,„es lägen soviele Anfragen vor“ und„man könne nicht über alles sprechen.“ Humor im Landtag: 3 1 5 2 22 Vor 73 n Protestierende Zuruße aus dem Hause. Die Abgeordnete:„Nein, ich muß noch et- Was sagen!“ 5 Abg. Simpfendörfer verzweifelt: immer das letzte Wort!“ 5 5 Angstmanns Versprechen Abg. Angst mann: ich möchte dem Herrn Kollegen Heurich zu seiner Bemerkung. daß ich au jung sei, erxlùren und versprechen: Ick bin nickt schuld daran, aber es soll trotz- dem nicht wieder vorkommen. Bis zum näch- sten Mal, das versichere ich, werde ich älter geworden sein!“ Vertrauliche Mittellung Prãsident Keil:„Es liegt kein Antrag vor. in die Beratung einzutreten!“ Abg. Pflüger:„Habe ieh doch gestellt!“ Präsident:„Der Antrag muß of friell ge· stellt werden!“ 5. Pfluger:„Jen war ja oben und nabe Sie darum gebeten“ Prũsident:„Das habe ich als eine vertrau- liche Mitteilung angesehen!“ „Sie hat Köpfe der Zeit John L. Lewis Vor mehr als einem Dutzend Jahre äußerte der amerikanische Philosoph Henry Louis Mencken einmal:„Der mächtigste Mann in den Vereinigten Staaten nach Franklin Delano Roosevelt ist unumstritten John Lewis.“ In- zwischen ist Truman als Präsident in das Weiße Haus eingezogen, Jahre sind vergangen, und manches hat sich geändert; doch die Machtstellung des Bergarbeiter-Diktators it eher stärker als schwächer geworden. John Le. wis st immer noch eine der einflußreichsten Persönlichkeiten der USA. Zugleich ist er aber auch eine der unpopulärsten Gestalten in den Staaten, wie sich in einer kürzlich durch- geführten Gallup- Abstimmung ergab. Der jetzt 70jährige Obergewaltige der Berg- erbeiter-Gewerkschaft hat nicht einmal etwas dagegen, daß in weiten Kreisen der Bevölke- Tung eine Abneigung gegen ihn besteht. Im Gegenteil, er rühmt sich dessen sogar. Selbst ein Bergarbeiter-Sohn, haßt er„the bosses“ heute noch ebenso sehr wie damals, als er abb blutjunger Bursche zum ersten Male in die Jruben einfahren mußte. Seine stechenden Augen, von buschigen Brauen umrahmt, ver- raten, daß er den Haß braucht, Er gehört zu seinem Leben. Das Lebensbild dieses umschmeichelten und gefürchteten Mannes ist abschreckend und im- ponierend zugleich, Seit einem Vierteljahr- hundert ist er umumschränkter Diktator über eine halbe Million Mitglieder der„United Mine Workers Union“. Diese Organisation vom Volksmund„Lewis Empire“ genannt— i von einer ganz anderen Atmosphäre durch- tränkt als alle übrigen amerikanischen Ge- werkschaften. In den ersten zehn Jahren der Herrschaft Lewis' kam es noch zu sporadischen Versuchen seiner Arbeitskameraden, sich ge- gen ihn aufzulehnen. Alle Aufwiegelungsver⸗ suche wurden jedoch mit harter Hand nieder- geschlagen, und seitdem hat Lewis unter den BL D politik des Intendanten St.⸗Mitarbeiter die Vertreter der konservativen Richtung. deren führende Sprecher der Intendant, der Vorsitzende des Rundfunkrates, Alois Johannes Lipp und der Staatssekretär Hundhammers, Dr. Dieter Sattler, sind. Auf der anderen Seite die in sich gespal- tenen Repräsentanten der„fortschrittlichen“ Linie, Dr. Heinz Beck(SPD), Professor Stür man(S0) und August Hauss- leiter. Das besonders Schwierige an der Situation im Rundfunk ist, daß die konser- vativen Rundfunkratmitglieder nicht nur in der Mehrheit sind. sondern auch bis zu einem gewissen Grad als„Bannerträger der U Verteidigung der Redefreiheit“ fungieren Bergarbeitern eine unerschütterliche Stellung müssen. Es sei in diesem Zusammenhang Ps ist übrigens nicht schwer, den Grund nur an die wiederholten Versuche erin- dafür zu finden. Lewis hat es durchgesetzt, nert, Walter von Cube durch ein Kom- daß der Lohn für die Bergarbeiter seit 1930 mentarverbot mundtot zu machen. Man vervierfacht wurde, und zu der Reihe seinet kann zu Cube stehen wie man will, es ist übrigen Erfolge gehört u. 3., daß er die Ar- auf jeden Fall unfair und politisch unklug, beitgeber gezwungen hat. eine umfassende einen derart befähigten Radiokommentator Sozialversicherung zu verwirklichen. Er selbst durch ein Verbot auszuschalten. hat die Vorteile, die mit der Mitgliedschaft in Aber über die Frage Cube hinaus, der der Gewerkschaft verbunden sind. folgender- gestützt auf seine zweifellos große Popu- maßen formuliert:„Für einen Jahre bela lernst Grete der won kaum eu überble. den el Dollars erhält der Bergarbeiter eine tenden Zahl völlig falscher Prognosen) un- Frößere Ausbeute, als er irgendwo anders Ich geachtet aller Anfeindungen weiterhin 8 99 Und er fügte 1 Chefredakteur und Chefkommentator des 1 3 5 ae 101 194.. Wunder Rundfunks ist, gibt es noch zahlreiche wei⸗ also 5„— Geer ens nie- tere Ggensätze. Bisher ist beispielsweise mand etwas gegen ihn zu sagen wagt, auch immer noch keine Entscheidung über die wenn er noch so selbstherrlich auftritt. Besetzung der Stelle des Leiters des Neben- 1 1 5 8 Andiger senders Nürnberg gefallen. Der erste Kan- So ganz umeigennützig ist sein stän 1 5 didat, Dr. Herbert Hupk a, fiel als links Kampf für bessere äu„* eingestellter Antifaschist den Bedenken des Bergarbeiter allerdings nicht. Er läßt sie 115 4 ren Loyalität gut bezahlen. Sein Jahreseit Rundfunkrats zum Opfer, der zweite Georg 3 it 1 k, dazu Freundörfer, wurde vom Nür nderger kommen beträgt weit über 100 000 1„ ala Ober bürgermeister nicht empfangen. Herr 5 7 e statt- Ereundörfer ist Franken nicht genehm“ liches Haus in einem Vorort Washingtons un Ein dritter hat den Versuch einer Kandi- kauft sich jedes Jahr eine funkelnagelneus datur bisher nicht gewagt. Luxus-Limousine. H Film der ters! gültt deut kast Rolle Er is sche! ten! den ande verk. pie! nie 6 Rein ritt verm. Aber wie“ dab verch dem Vers iger Scha lang iche ngk ner 1 ple! noch er V Stärk cvide sa Herr mich ihn nun hat, Schu Dritt auch mit! der zt 1 Run; lich aul Pies mor. ande Film Kast Aste der Mia dere Mixe Laäht Tate ein er, ent das ah Kar Mor meh pers sten asg ken. gen Mär desc War dur. grol wick kan wire 51 r 65entlig chen 1 Zukunft al emalige 0e, als Spreche Eine Ver chsparteß 60 25 Wurde 0. hat der In. tfalen, 9. echung mi lizeibeamten N, jedes 05. unterbinden it dem Hin- ung Remer en, Schlä. entstanden — dikale Ble. estagsabge. sichtlich in n München En. Reding Der Vorst me, Felten. r Kundge. Saalschug „Ukraini- zei? der Beat. indals be. izei wollen naben, das itet“ wer. seinen An. einer hell. Verfolgt garter Pfl. Atraggeher ermittel ann? erausgeber 1 Abgeord. nhard, hat eten aller Initiatiy, er Verfas- reicht. Ab- Landtag ssung fol. dnete, die essegesetz. nießen für hrend der Immunitit källt zeil androhung D gegen g mit der ungsaffäte wil! die geschäfts- ler Nach · re äußerte ury Lois ann in dien n Delano ewis.“ In- t in dds vergangen, doch die tatorgs ist John Le. reichsten st er aber en in den ch durck· 5. der Berg. nal etwas Bevölke· steht. Im ar. Selbst e bosses“ als er Als le in die ztechenden hmt, ver- gehört zu delten und 1 und im· erteljahr- ator über ited Mine 1— vom int— bt durch- schen Ge- ahren det hradischen sich ge- Jungsver⸗ d nieder- unter den Stellung. n Grund chgesetzt, seit 1930 ne seinetf die Ar- nfassende Er selbst schaft in olgender- esbeitrag iter eine ders be- au:„Ich mehmen, Wunder laft nie- gt, auch itt. ständiger gen der sich de- ahresein- — rk, dazu in glei in statt- ons un agelneue 5 I —— Nr. 41 Freitag, 17. Februar 1950 MORGEN Seite 3 . „Morgen neues Programm“ Aus der— nicht immer guten— Kinderstube der deutschen Traumfabrik/ Von Curt Rieß Nicht auf dem Mond gestorben Denn in dem Maße, in dem der deutsche gm den Kinderschuhen entwächst, tritt der sogenannte„schöne Mann“ in den Hin- ſergrund und verschwindet schließlich end- ber repräsentative Liebhaber des jungen deutschen Films ist Harry Liedtke, der in fast allen Lubitsch-Filmen die entsprechende Rolle spielt. Er macht das mit viel Charme. Er ist auch etwas, Was gerade auf dem deut- chen Theater und im deutschen Film sel- gen ist, nämlich— ein Herr. Er versteht es, den Frack zu tragen, während die meisten anderen Schauspieler darin aussehen, wie verkleidete Logenschließer. Aber ein Schau- pleler— ein Schauspieler ist Harry Liedtke ne gewesen. auch nicht. als er noch bei geinhardt Liebhaberrollen in zweiter und ritter Besetzung spielte. Ein so genialer Regisseur wie Lubitsch ſermag die Mängel Liedtkes zu verdecken. Aber Liedtke ist nicht der Mann, der weiß, ue abhängig er von der Regie ist. Er glaubt, dab er seine Popularität nur sich allein zu verdanken hat. So kommt es, daß er, nach- dem Lubitsch abgefahren ist. gar keinen Versuch mehr macht. unter einem erstklas- agen Regisseur und mit, erstklassigen Schauspielern zu arbeiten. Ein paar Jahre lang macht er es noch mit seinem jugend- liehen Charme, aber die Erfolge, die er er- ningt, sind alle ein wenig zweitklassig. Kei- ver der Filme, in denen er nach 1925 mit- pelt. sind Werke. deren man sich heute noch erinnern könnte. Nicht eine Figur, die er verkörpert, haftet im Gedächtnis. Dann kommt der Tonfilm, der in noch gärkerem Maße die Begrenztheit Liedtkes ident macht. Nun erhält er kaum noch Ingagements. Das hängt wohl auch damit zusammen, daß er nun endgültig ein älterer flerr geworden ist. Aber dies alles läßt er ücht gelten. Er glaubt, daß alle Welt gegen un konspiriere. Und in völliger Verken- un der Tatsache. wer ihn groß gemacht lat, gibt er den„jüdischen Produzenten“ die Sehuld; und flirtet vorübergehend mit dem britten Reich, bis sich herausstellt, daß auch die arischen Produzenten nichts mehr nt ihm anfangen können. Die letzten Jahre lebt er als verbitterter Mann, weit entfernt vom Scheinwerferlicht der Oeffentlichkeit.„Wo ich sterben werde, zt noch nicht ganz raus“, hat er bei einer Rundfrage 1925 geantwortet.„Wahrschein- Iich trotz Opel und Raketenmotor doch nicht gu dem Mond“. Er stirbt auf seiner Besitzung in Saarow Pieskow, wo die einziehenden russischen Truppen ihn und seine Frau bestialisch er- morden. 0 Sie kommen und gehen Auch der andere Liebhaber des jungen deutschen ms nimmt ein schlechtes Ende. Bruno Kastner. Ein hübscher Schauspieler, der von Asta Nielsen entdeckt wird, und der mit der Nielsen, Erna Morena, Henny Porten, Mia May, Lotte Neumann und zahllose an- deren Filmstars Filme macht. Sein Lächeln wird berühmt— denn er hat so schöne Zänne. Sonst freilich hat er nicht viel. Auf dem Höhepunkt seines Ruhmes hei- latet er die Schauspielerin Ida Wüst, die deine Mutter sein könnte. Uebrigens weiß er, daß es ihm im Verhältnis zu seinem Ta- lent unverdient gut geht. Und er ahnt wohl. daß alles einmal zu Ende gehen kann.„Ich zah leuchtende Sterne aufgehen am Him- mel des Films“, erzählt er einmal.„Ich san Karrieren enden. Oft über Nacht. oft ohne Morgen. Hoffentlich bleibe ich bestehen!“ Er kann es nicht. Plötzlich will niemand mehr sein Lächeln sehen. Plötzlich ist Kast- ner bettelarm. Er muß sich sein Brot durch persönliches Auftreten in kleinen und klein- sten Kinos verdienen. Ida Wüst, der es ausgezeichnet geht, lehnt es ab, ihm zu hel- len. Kastner mag nun nicht mehr. Er hat genug. Er hängt sich auf. Kunst ist Schweiß An die Stelle der traditionellen schönen Manner des jungen deutschen Films tritt schließlich einer, der zwar auch einmal ein besonders gut aussehender junger Mann War, aber gerade damals beim Film nicht durchkam; der erst durchkommt, als er ein broßzer Schauspieler geworden ist, der, was wichtiger ist, hübsche junge Männer spielen kann: Hans Albers. Albers taucht um 1920 auf. Sein Name ird bekannt, allerdings weniger wegen MARGUERITEN I seiner Darstellungskünste als vielmehr we Sen einer Geschichte mit einer berühmten Sängerin. Spielen— darüber sind sich die Kritiker einig— kann er nicht. Auch im Film, wWwo man ihm nur Nebenrollen gibt, vor allem die Rollen von Intriganten, kann er sich nicht durchsetzen. Sogenannte Fach- leute meinen, seine Augen seien zu hell, zu farblos. Es geht ihm ausgesprochen schlecht; es geht ihm immer schlechter. Im Film fin- det er kaum noch Beschäftigung, bei ernst- haften Theatern auch nicht; er muß in zweitklassigen Revuen dadurch sein Brot verdienen, daß er vom Kronleuchter in ein Wasserbassin springt— und was derglei- chen schauspielerischer Künste mehr sind. Und dann, eines Tages, ist er wieder da. Er steht auf der Bühne des Deutschen Theaters und spielt umgeben von den be- deutendsten Schauspielern eine Hauptrolle 185 und ist großartig. Die Jahre, in denen es ihm schlecht ging, haben als ein künstleri- sches Sieb gewirkt. Abgefallen sind die Mätzchen, die überflüssigen Zutaten, geblie- ben ist das Knappe, Klare, Einfache, Selbst- verständliche. Und nun kann er auf der Leinwand das sein, was er im Leben nicht war: der Sie- ger, der Mann, dem alles zufällt, dem alles leicht wird, der ewig Strahlende.„Kunst ist Schweiß hat einmal ein großer Mann gesagt, lange bevor es Filme gab. Auf Al- bers trifft das zu wie kaum auf einen zwei- ten, je mehr, um so weniger es zu spüren ist. Und deshalb bleibt der junge hübsche Mann ein Begriff, lange über die Zeit seiner Jugend hinaus. Improvisationen im Tattersall Nach Beendigung des ersten Weltkrieges erlebt der deutsche Film eine ungeheure, bis dahin kaum für möglich gehaltene Kon- junktur. Das Kino wird eine ständige Ein- richtung im Leben der meisten Menschen Rund 1½ Millionen gehen jeden Tag oder jeden Abend ins Kino. Rund 3 500 Kinos sind bis zum letzten Platz gefüllt. Aber das alles reicht nicht. Es müssten doppelt soviel Leute ins Kino gehen, damit die Filmgesellschaften, die nun wie die Pilze aus dem Boden schießen, sich rentier- ten. Sie schießen aus dem Boden— und sie verschwinden wieder. Die Filmkonjunktur snielt sich in einer etwas unwirklichen At- mosphäre ab. Ungezählte Millionen werden verdient, aber die Sache bleibt irgendwie unsolide. Es ist sympatisch, daß bis in die Mitte der zwanziger Jahre kaum ein einziges Filmtheater in Deutschland gebaut wird. Es wird nur umgebaut. Es wird in ehemaligen Theatersälen gedreht, in ehemaligen pho- tographischen Ateliers, Rollschuhpalästen, Schlittschuhpalästen, Flugzeughallen Während Schuhe in dafür gebauten Schuh- fabriken hergestellt werden, entstehen die größten deutschen Filme in improvisierten Ateliers. Ebenso improvisiert wie dies alles er- scheinen einem die Riesenkarrieren, die über Nacht gemacht werden. Da ist zum Beispiel Joe May, der plötzlich, in des Wor- tes wahrster Bedeutung, der Chef einer eigenen Filmgesellschaft ist, riesenhafte Ateliers in Weißensee hat, eine eigene Film- stadt in Berlin- Woltersdorf und Filme pro- duziert, die ungeheure Gelder kosten und sehr lange dauern. Fortsetzung folgt „Zentrale des guten Willens“- das Werthmann-Haus Ein gewaltiges Werk im Dienste am notleidenden Mitmenschen Wer in das große Werthmann-Haus in Freiburg, gegenüber der Universität. kommt, der fühlt sich in das Getriebe eines Indu- striebüros oder einer Behörde versetzt. In den läuferbelegten Gängen herrscht der üb- liche Arbeitsrhythmus eines großen Verwal- tungsbetriebes. Türen klappen, eilige Men- schen tragen dicke Aktenbündel von Zim- mer zu Zimmer, Schreibmaschinen klappern und ab und zu schrillt ein Telefon oder der Fahrstuhl schwebt brummend in die oberen Stockwerke, Irgendwo im Haus ist undeut- lich eine diktierende Stimme zu hören. Was dem fremden Besucher in dieser Umgebung allerdings als ungewöhnlich auffällt, ist die katholische Ordensschwester, die in der Pförtnerloge Dienst tut, die gerahmten Bi- belsprüche an den Wänden, der konstante Gruß„Grüß Gott“ und die Tatsache, daß man es in den Zimmern von Zeit zu Zeit liebt, ein philosophisches Gespräch über Glauben, Gott und die Nächstenliebe zu führen. Tatsächlich befindet sich in dem Freibur- ger Werthmann-Haus die Zentrale der deut- schen Caritas-Bewegung, der Deutsche Ca- ritas-Verband. An die Zentrale sind zugleich auch der Caritas-Verlag, die Caritas-Licht- bildgesellschaft und eine Reihe von Schulen und Seminaren angegliedert. Der Caritas- Verband wurde 1897 in Köln von Lorenz Werthmann gegründet und 1915 von den deutschen Bischöfen, die die eigent- lichen Träger der kirchlichen Caritas sind. mit der Wahrnehmung ihrer caritativen Auf. gaben beauftragt. Seither wird die Caritas- Arbeit von dem Verband in Freiburg, dem alle deutschen Diözesen angeschlossen sind, über die Diözesanverbände, die Bezirks- und Ortsverbände bis zu den einzelnen deutschen Pfarreien geistig und technisch-organisato- risch geplant und koordiniert. Die Aufgaben, die von nur 150 Arbeits- kräften in den einzelnen Fachreferaten der Freiburger Zentrale bewältigt werden müs- sen sind riesig. Die verantwortlichen Män- ner seufzen:„Bei uns ist das föderalistische System so weit getrieben, daß es fast schäd- lich wird.“ Die Planungsarbeit für die Ein- richtungen, die den Diözesan- und Bezirks- verbanden unterstehen, kann nicht in Form von Anordnungen, sondern nur als beratende Vorschläge erfolgen. Nur wenige Anstalten werden von der Zentrale geleitet. Die Caritas-Bewegung bewältigt heute mit 120 000 hauptberuflichen Kräften und einer großen Zahl ehrenamtlicher Helfer etwa 40 Prozent der gesamten Wohlfahrts- pflege in Deutschland. Im Dienst der soge- nannten„offenen“ Fürsorge stehen unter an- derem 4795 ambulante Krankenpflegesta- tionen, 1473 Notküchen und 213 Bahnhofs- missionen. Für die„halboffene Fürsorge stehen 4673 Kindergärten und 2910 Näh- schulen zur Verfügung. Die„geschlossene“ Fürsorge der Caritas wird heute in Deutschland in zusammen 3587 Anstalten mit 266 478 Betten und 73 680 M BLAUEN VTEL VO ROMAN VON HANNS ULLRICH VON BISSINOG 9 * Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg. 194 50. Fortsetzung „Evas Arndt?“ wiederholte Ungersbach. Nein! ich habe sie nicht gesehen!“ Und er schämte sich nicht im geringsten dieser Lüge. Aber im Augenblick lag ihm sehr viel daran, daß der Kriminalret nicht auf den Gedanken kam, sich mit dem Anti- quitätenhändler Hachenberg zu beschäfti- zen. Er wark einen Blick auf seine Arm- maduhr und nahm seinen Hut auf.„Es wird mal wieder höchste Zeit für mich.“ Er Jerabschiedete sich mit einem freundlichen bächem von dem Beamten.„Um welche Leit sind Sie dann morgen krüh in der Dahlienstrage? erkundigte er sich und 20g seine Handschuhe an. „So gegen zehn Uhr.“ „Nun, ich sehe dann mal hinein,“ Wo waren Sie eigentlich gestern und deute?“ erkundigte sich der Kriminalrat, als Ungersbach schon an der Tür stand. elch nabe gestern ganz unvermittelt einer kleinen Familienfeier beigewohnt“, erwi⸗ derte der Journalist liebenswürdig. aber nur im engsten Kreis, Es wurden einige wichtige Beschlüsse gefaßt. Es würde aber zu weit kühren, wenn ich Ihnen dies alles Jelzt erzählen würde.“ „lch denke, Sie sind in einem Waisenhaus aufgewachsen?!“ fragte der Kriminalrat und zwinkerte mit den Augen, „Allerdings!“ bestätigte der Journalist, zaber dag heißt ja nicht, daß ich mein Sanzes Leben als ein Waisenhaus betrachten muß. Guten Abend. mein lieber Kriminal- rat! Ich lasse mich morgen früh genug dort draußen sehen.“ Und mit diesen Worten zog er die Tür hinter sich ins Schloß. 13. i Eine halbe Stunde später betrat der Journalist den Antiquitätenladen Hachen- berg und ging, ohne sich von dem gestiku- lierenden Mann mit dem broncefarbenen Antlitz zurückhalten zu lassen, urch die Ausstellungsräume just auf jene Tür zu, die durch den kleinen Flur zu dem Büro führte. Auch hier ließ er sich nicht abweisen. Doch als er die Türklinke berührte, vermochte er nicht, die Tür zu öffnen. Sie war ver- schlossen. Er pfiff durch die Zähne, wandte sich um und starrte dem unentwegt gleich- mütig dreinschauenden Mann, der ihm ge- kolgt war, ins Gesicht.„Was soll das?“ kragte er und deutete auf die Tür.“ Im gleichen Augenblick vernahm er in seinem Rücken eine Stimme. „Sie dürfen ruhig hereinkommen, Herr Ungersbach. Ich hatte mich ein wenig hin- gelegt und war eingeschlafen. Ich wollte nicht gestört sein. Aber es ist nun Spät genug. Wollen Sie sich nicht setzen? Was führt Sie zu mir?“ „Allerhand!“ sagte der Journalist und sah sich unbefangen um. An der rechten Wand des Zimmers stand eine flammend- rot bezogene Couch, die er früher dort nicht gesehen hatte. Auf ihr lag eine Wolldecke, zurückgeschlagen, als sei sie soeben benutzt worden. Auf dem Kopfteil befanden sich einige Kissen. Auf einem kleinen Tisch vor Anstaltskräften geleistet. In dieser Zahl sind neben einer großen Reihe von Tbe-Heilstät- ten, Säuglingsbeimen, Fürsorgeerziehungs- heimen, Lehrlings- und Studentenheimen auch 1074 Altersheime, 345 Waisenhäuser, 237 Erholungsheime für Kinder und Er- wachsene und 827 Krankenhäuser enthalten. „In unseren Kliniken“, so stellt man in der Freiburger Zentrale fest,„sind keine Medi- ziner, die den Patienten als einen„Fall“ ansehen, sondern Aerzte, die den ganzen Menschen behandeln.“ In den ersten Nachkriegsjahren, als über Deutschland die Schatten einer niegekann- ten Not lagen, traten zu dem ausgedehnten Tätigkeitsbereich der Caritas-Bewegung noch zwei neue große Aufgaben hinzu, der Suchdienst und die Auslandshilfe. In den 73 Caritas-Suchdienststellen gingen in den vergangenen Jahren Millionen Suchanzeigen ein. Die eingeleiteten Suchaktionen konnten in mindstens einer Million Fälle erfolgreich abgeschlossen werden. Imponierend in ihrer materiellen und vor allem auch ideellen Größe sind auch die Leistungen, die in der Auslandshilfe erzielt werden konnten, in der der Caritasverband mit allen gleichgerichteten Organisationen des Auslandes, vor allem mit dem Schweizer Caritasverband, dem N. C. W. C. National Catholic Welfare Conference) und der GRA- LO, der Dachorganisation der amerikani- schen Wohlfahrtsorganisationen, zusammen- arbeitete.„Die christliche Liebe“, so betont man beim Verband„war der Diplomatie urn ein gehöriges Stück voraus; die Auslands- hilfe begann sci 1 kurze Zeit nach Kriegs- ende, In den Jahren des größten Elends, bis Ende 1948. würden etwa 30 Millienen Kilogramm Spenden, in erster Linie hoch- wertige Nahrungsmittel, Bekleidung und seltene Medikamente im Ausland erbeten und in ganz Deutschland verteilt. Die eige- nen Verdienste um die Organisation stellt man beim verband hinter den Dank an die Spender, auf deren Liste vor allem die USA und die Schweiz, aber auch England, Irland, Spanien, Schweden, die Benelux-Länder, Sdüamerika und der Vatikan stehen. Die Auslandshilfe, die jetzt, nach Besserung der Lebens verhältnisse in Deutschland, mehr und mehr eingeschränkt wird, soll von nun an entsprechend den Wünschen der ausländi- schen Spender, hauptsächlich für die deut- schen Flüchtlinge verwendet werden. Unter den Angestellten des Verbandes ist man etwas erbost darüber, daß ausge- rechnet der Caritas-Verband der un- sozialste Arbeitgeber“ sei, der die bei der Währungsreform eingetretenen 30- bis 50- prozentigen Gehaltskürzungen bis heute noch nicht wieder aufgehoben habe. Das wird verständlich, wenn man erfährt, daß der verband durch den Krieg 275 Mill. Mark seines Anlagevermögens verloren hat. Ueber die verschiedentlich aufgetauchten Gerüchte, daß man diese Verluste jetzt durch speku- lative Beteiligungen an Industrieunterneh- men wieder wettmachen will, lächelt man in der Zentrale überlegen. Die gesamte Caritas- Arbeit wird fast nur mit den Mitteln finan- ziert, die bei Kirchenkollekten und Straßen- sammlungen zusammenkommen. Angefan- gen in den kleinsten Pfarrgemeinden sam- meln sich die Beträge als Zeichen des guten Willens dem Mitmenschen zu helfen und werden auf ihrem Weg über die Bezirks- und Diözesan verbände zu beträchtlichen Summen. Nur fünf Prozent davon gehen in die Verwaltung, die immer so klein wie möglich gehalten wird. Denn der Caritas- Verband“, das ist die Ansicht der Freiburger Zentrale,„soll sich durch seine Arbeit 0 Weit wie möglich überflüssig machen; dem Armen soll geholfen werden, damit er sich dann selbst helfen kann.“ Wolfgang Feucht Am Rande der Zeit Edelmetall im Auge Ein„Elektrisches Auge“ ist jetzt in Ame- rika entwickelt worden, das Kupfer-, Blei-, Zink. und Gold vorkommen von einem Flugzeug aus feststellen kann. Dr. Hans Lundberg aus Toronto(Kanada) teilte mit, daß das Instrument durch Messung der elek- trischen Leitfähigkeit der Erde arbeitet. Schwiegersohn einer Zigarettenfabrik Im Bonner Rosenmontagszug wird Prinz Heinz der Sechste 30 000 Zigaretten unter das„närrische Volk“ Werfen. Prinz Heinz ist der Schwiegersohn eines Bonner Zigaret- tenfabrikanten. Die Prinzgemahlin Bonna Olga und die Stadtsoldaten“ werden zu- sammen 55 Zentner Karamellen verteilen. Zwecks Normalisierung Fernlastzüge mit Sauerfischwaren, vor allem Rollmöpsen, fahren in diesen Tagen vom Fischereihafen Cuxhafen aus in großem Umfange in das Rheinland. Die täglich ab- gehenden Transporte sind vornehmlich für der Couch sah der Journalist zwei Likör- schalen. Daneben stand eine Flasche mit einer grünen Flüssigkeit. In der Luft hing das Aroma von Virginiazigaretten. Ungersbach legte den Kopf ein wenig zur Seite und sah den Antiquitätenhändler ruhig an. „Was haben Sie denn auf dem Herzen?“ fragte Hachenberg ihn. Der Journalist setzte sich, nachdem er seinen Mantel und seinen Hut abgelegt Hatte, in den Sessel vor dem Schreibtisch. Falls er hiermit zu dokumentieren beab- sichtigte, daß diese Unterredung seiner Mei- nung nach längere Zeit in Anspruch nehmen Würde, so gelang es ihm ohne Zweifel. Hachenberg sah ihn mit dem verwun- derten Blick eines Mannes an, der sich kein Bild von der Situation zu machen ver- mochte. Und in der Tat hatte er angenom- men, daß Ungersbach nach ihrem letzten Gespräch einer Begegnung aus dem Wege gehen würde. Statt dessen saß er hier in dem Büro und schien nicht daran zu denken, den eingenommenen Platz schnell wieder aufzugeben.„Ich freue mich, daß es Ihnen 80 gut bei mir gefällt“, sagte er nach einiger Zeit.„Aber ich beginne mir Sorgen um Sie zu machen.“ N „Hierfür besteht keine Veranlassung. Im Gegenteil, es geht mir ausgezeichnet, Haben Sie schon die letzten Zeitungen gelesen? Nein? Dann habe ich ja noch eine ganz besondere Ueberraschung für Sie. Es ist, Wie man zu sagen pflegt, eine Sensation.“ Er unterbrach seine Ausführungen, denn der Mann mit dem bronzefarbenen Antlitz betrat den Büroraum Er reichte Hachen- berg eine Zeitung, die er vorher entfaltet hatte. Zu der gleichen Zeit, in der der Antiquitätenhändler die Ueberschriften las, betrachtete Ungersbach neugierig die breiten Schuhe des Mannes und ihre außergewöhn- die Karnevalsmetropolen Köln, Düsseldorf, Krefeld und nach Aachen bestimmt. Die rheinischen Städte haben, wie die Cuxhave- ner Fischwirtschaftsstelle erklärt. einen er- höhten Bedarf an Sauerfisch zu verzeichnen, der wesentlich dazu beitrage, die„alkoholi- sierten“ Gemüter der Rheinländer wieder zu normalisieren. Schnee und Hagelwetter gegen„Stromboli“ Die Uraufführung des Ingrid-Bergman- Rossellini-Films„Stromboli“, den man den „meist genannten Film der Filmgeschichte“ nannte, ging im Criterion-Filmtheater am broadway fast unbeachtet vor sich. Nur zehn Besucher erwarteten am Kassenschalter die Aufführung. Laut INS waren mehr Photo- graphen und Reporter bei der Oeffnung des Theaters anwesend als Besucher, obwohl der Eintrittspreis nur 50 Cents betrug und bis zuletzt mit großer Reklame geworben wor- den war. Allerdings herrschte Schnee- und Hagelwetter. 5 lich starken Kreppsohlen. Als er den Kopf wieder emporhob, sah er Hachenbergs Augen suchend auf sich gerichtet. Der Mann, der die Zeitung gebracht hatte, sah den Jour- nalisten böse an und verließ danach den Raum, ohne ein Wort zu verlieren. „Das ist auch solch ein sonderbarer Hei- liger“, meinte Ungersbach sinnend,„mit seinem unbeweglichen Antlitz erinnert er mich an die Buddhastatue in der Dahlien- strage. Aber sonst ist er ganz beweglich. Ich habe es gestern bemerkt, als er hinter mir her war. Was veranlaßt Sie eigentlich, mich beobachten zu lassen?“ „Haben Sie diese Nachricht in die Presse lanciert?“ erkundigte sich Hachenberg, ohne auf die Frage des Journalisten einzugehen. „Allerdings! Ihr Interesse an dieser Angelegenheit beruht doch nicht etwa darauf, daß Sie die Wahrheit dieser Nach- richt anzuzweifeln beabsichtigen?“ „Und wer beweist diesen Unsinn?“ „Nehmen wir an, Herr Hachenberg, ich hätte die Haushälterin ausfindig gemacht, die das Haus von Herrn d'Argent in der Dahlienstraße verwaltete, Nehmen wir fer- ner an, ich hätte ihr die Photographie des Ermordeten gezeigt und sie hätte mir er- klärt, dieser Tote wäre d'Argent nicht. Dies Wäre doch wohl schon ein Beweis, daß die Nachricht, die dort in der Zeitung steht, auf Wahrheit beruht.“ „Natürlich!“ entgegnete der Antiquitäten- händler.„Aber Ihre Beweisführung hat einen großen Nachteil. Und dieser Nachtei! ist ausschlaggebend.“ Er setzte sich in den Sessel hinter seinem Schreibtisch und entzündete eine Zigarette. Er sah den Journalisten mit einer Spur Ironie und belustigtem Spott an. „Sehen Sie“, meinte er dann,„diese Haus- hälterin ist leider vor einem Jahr ge- storben.“ Er hatte nichts gemerkt In der Nacht zum Mittwoch verursachte ein Fernlastzug aus Hamburg, der auf der Reichsstraße 27 von Sontra in Richtung Eschwege fuhr, schwere Schäden. Der wahr- scheinlich unter Alkohol-Einfluß stehende Fahrer raste mit seinem durch einen an- deren Unfall bereits in Süddeutschland be- schädigten Wagen durch Ortschaften und über Bahnübergänge und hinterlieg auf seinem Weg zerstörte Brückengeländer, ge- knickte Straßenbäume, angefahrene Tele- graphenmasten und Signalschilder. EE Zune und Kilometersteine um, fuhr durch Straßengraben und streifte die Häuser an der Straße. Auf seiner tollen Fahrt rammte er auch einen entgegenkommenden Last- kraftwagen, den er auf einen Acker drückte. Die wertvolle Ladung, Präzisionsmtschinen einer Stuttgarter Firma, wurde schwer be⸗ schädigt. Der„Amokfahrer“ streifte weiter einen Personenwagen, ein Motorrad, dessen Fahrer mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde und schleifte einen Jungen eine Strecke weit mit. Am Bahnübergang„Hohen Eiche“ wurden ein Licht- und ein Signalmast, die unter Strom standen, umgerissen und fielen auf die Schienen, so daß die Strecke gesperrt werden mußte. Die gerade fahrplanmäßig ankommenden Personenzüge konnten noch in letzter Minute angehalten werden, so daß ein größerer Schaden vermieden wurde. Als sich der rasende Fahrer von einem Pk W. verfolgt sah, hatte er trotz seiner Trun- kenheit noch soviel Geistesgegenwart, daß er unter„Mitnahme“ eines Telegraphenmastes in den Güterbahnhof Eschwege einfuhr, das Licht löschte, den Anhänger abhängte und Wartete, bis sich sein Verfolger entfernt hatte. Am Bahnübergang Eschwege West wurde er schließlich gefaßt, weil die Bahn- polizei, die gewarnt worden war, die Schranke heruntergelassen hatte. Bei seiner Vernehmung erklärte der tolle Fahrer, von den Schäden nichts gemerkt zu haben. Einige der Geschädigten verprügel- ten den tollen Lastwagenfahrer gründlich. Blick in das Land Heilbronn. Der Bürgermeister von Weins berg gab bei einer Bürger versammlung be- kannt. daß die Gemeinde trotz sehr großer Kriegsschäden bisher schuldenfrei geblieben Sei. Zum Bau eines neuen Gaskessels wird jetzt allerdings ein Darlehen in Höhe von 30 000 DM benötigt. Bodensee. Zur Erhöhung der Bequem- lichkeit und der Sicherheit auf den Boden- seeschiffen ist die deutsche Bundesbahn augenblicklich bemüht, die Personenver- kehrsschiffe mit Radiotelephonie auszu- rüsten. Bei der ersten Versuchsfahrt vor wenigen Tagen wurde ein Gerät von Brown Boveri, Mannheim, ausprobiert. Während der neunstündigen Fahrt waren die Ergeb- nisse zufriedenstellend. Als noch einzurich- tende Gegenstellen werden die Orte Fried- richshafen, Lindau und Konstanz genannt. Der Bodensee wird von inisgesamt 24 deut- schen Schiffen befahren. Radolfzell. Nach Mitteilung der Vogel- warte Radolfzell ist die Zahl der Störche in Europa erheblich zurückgegangen. Aus Südbaden werden nur noch 10 und aus Süd- württemberg nur noch 20 Storchennester gemeldet, in denen die Vögel im vorigen Jahr gebrütet haben. Aus Schweden und aus der Schweiz wird nur noch je ein Nest gemeldet. Die Ursache dieses seit einigen Jahren bereits zu beobachtenden Rückgen⸗ ges konnte bisher noch nicht festgestellt werden. Schwäbisch-Gmünd. Etwa Mitte Januar hatte ein Autoverleih- Unternehmen einen Wagen an einen Vertreter vermietet, Nach- dem dieser das geliehene Fahrzeug nicht zur verabredeten Zeit wieder zurückgebracht hatte, wurde die Garage des Mieters ge- Waltsam geöffnet. Dort machte man eine schaurige Entdeckung. Am Steuer des Wa- gens saß der Mann— leblos. Er war be⸗ reits vor etwa vier Wochen von ausströ- menden Auspuffgasen, während er sein gemietetes Fahrzeug in Gang bringen Wollte, vergiftet worden. Um ein Haar wäre Ungersbach enttäuscht gewesen bei dem Gedanken, es hätte sich nicht eine neue Schwierigkeit ergeben kön- nen. Er fand es erstaunlich, mit welcher Sicherheit und Ruhe dieser Antiquitäten- händler Leute kommen und verschwinden lieg, je nach dem Grad der Aktualität, die sie gerade für ihn besaßen. „unn dem kleinen Häuschen an der See?“ fragte er geduldig. Sie geben damit zu, diese Dame gekannt zu haben.“ „Vor wenigen Tagen sagte ich es Ihnen bereits. Ich telefonierte mitunter mit ihr.“ Ungersbach nickte leicht. „Mein lieber Herr Hachenberg“, fragte er dann,„wer ist eigentlich die Tänzerin Christa Marita?“ Die Wirkung dieser Frage war erstaun- lich. Hachenberg blieb ruhig hinter seinem Schreibtisch sitzen und schaute düster vor sich hin. Man sah ihm an, daß er sich in einer Klemme befand. 66 „Schade fuhr der Journalist nach einer Weile fort. Sie verlieren eine gute Position nach der anderen! Und wWẽie bei einem Schachspiel ist es bedauerlich, einen guten Spieler in die Enge getrieben zu schen. Die ganze Verteidigung ist bedroht. Aber ich darf kein Mitleid mit Ibnen haben. Schließlich geht es um einen Mord. Wie schrecklich und betrübend!“ „Ja.„ erwiderte der Antiquitäten händler endlich,„schrecklich und betrübend! Das sind die treffenden Worte Dieser Mord hat bedauerlichen Wirrwarr gestiftet Der Tod dieses Mannes ist zwar kein Wunder, aber in gewissem Sinn dennoch ein Rätsel. Im Augenblick bestand nämlich für sein Leben keine Gefahr. Diese hätte vielleicht in einigen Jahren auftreten können. Sie sind wohl der Ansicht, ich hätte d'Argent erschossen?“ Seite 4 MANNHEIM Höchsideroselbst. Schornsteine, die aus den Fenstern der großen Klassenzimmer rauchen, Milch- kannen, Töpfe und Windelwäsche in hand- reiflicher Nähe— das sind die äußeren Kennzeichen, die seit einigen Wochen be- kunden, daß die Goetheschule 120 Men- schen beherbergt, 25 Familien von Ausge- bombten, Flüchtlingen und Fürsorgeemp- kängern. Seit mehr als zwei Monaten hat die Stadt die Goetheschule vorübergehend für in ein- sturzbedrohten Unterkünften lebenden Men- schen zur Verfügung gestellt. ausgehend von dem Gedanken, daß ihnen auf diese Weise Seholfen werden kann und andererseits das ehemalige Schulgebäude, das eines Tages eingerissen werden soll, so ohne besonderen Kostenaufwand sich bis dahin noch gewis- sermaßen selbst trägt. 25 Pfennige Miete pro Quadratmeter zahlen die einzelnen Klassenzimmer-Woh- nungsinhaber im Monat. Das Gebäude selbst hat seit dem Einzug der verschiede- nen Familien ein wesentlich anderes Ge- sicht bekommen. Die neuen Bewohner ha- ben in Gemeinschaftsarbeit die einsturzge- kährdeten Teile der großen Decke im vier- ten Stock eingerissen, die Fassaden zum Teil abgebaut und alles was an dem Ron- dell im Hof brennbar war zu Kleinholz ver- feuert. Schilder und Klingeln in allen Gängen verkünden, daß sich hinter jeder Türe ein Stück Schicksal abspielt, meist erschüttern- des Schicksal. Da öffnet eine verhärmte junge Frau, die zwei Kinder an der Hand hält. Der Mann liegt krank zu Bett. Mit dem Anflug eines Lächelns antwortet sie:„Wir waren bisher obdachlos; jetzt hoffen wir, daß es endlich besser wird“. Zur gegenüberliegenden Tür weisen Kinder den Weg, eins jeweils um eine Hand- breit größer als das andere. Hier fehlt es noch an Betten, um all die kleinen Orgel- pfeifen unterzubringen. An den wenigen vorhandenen sind nicht einmal die Matrat- zen vollständig, ein paar zusammenge- knüllte Säcke erfüllen zunächst ihren Zweck. Eine Holzfaserwand, die von den 1 Stadtwerken eingezogen wurde, teilt den ö übermäßig großen Raum in zwei Zimmer 17 Aufforder Aung zum Karneval ab.„So können wir wenigstens einen Raum 1 5 1 heizen“, meint die Flüchtlingsfrau. 1 85 85 n 8 Das Brennmaterial ist ein Problem, jam- . Wenn ich die Frauen, schön und hehr, mern die Leute. Fast in jedem Baum sind Gern auf den Mund gekübt, mel Oefen aufgestellt, weil ein Ofen allein 7 Und wenn ich singe laut und froh Die tollsten Narrenlieder, Dann macht das bitte ebenso Und seid nicht gar so bieder. Aufgenommen von Hofphotograph Lenz „„ lächelt hier seine Tollität, Prinz Ernst I, huldvollst der demokratischen Ka- mera ins neugierige Auge. Seine weißbe: handschuhte Rechte führte gerade das Glas zum Mund, aus dem Hoheit auf das Wohl des„Mannheimer Morgen“ bei seinem Besuch auf unserer Redaktion(wir hielten ihn ge- stern bereits in der Chronik fest) tranken. Doch nicht nur ein charmanter Plauderer und Freund edlen Getränks ist unser aller- höchster Herr— mitnichten, auch als geist- ö Voller Poet erwiesen sich Hoheit mit nach- 5 stehend veröffentlichtem Gedicht, das Prinz „ Ernst anläßlich seines Besuches bei uns dem 15 MM widmeten, um es dem Volke zu unter- breiten. Was wir hiermit tun: Vor einiger Zeit veröffentichten wir die Zuschrift eines Lesers aus Schwetzingen, der den Vorschlag machte, die Mannheimer Ge- schäftsleute möchten fertig verpackte Ge- schenkpakete für die Ostzone zum Verkauf bringen. Doch es gibt in Mannheim bereits Firmen, die sich seit längerer Zeit diese Auf- gabe gestellt haben und Geschenkpakete in verschiedenen Sortimenten liefern. a Diese Einrichtung, die für viele Menschen in der Ostzone eine wesentliche Erleich- terung und Hilfe bedeutet, gleicht etwa den amerikanischen Care- oder den schwei- zer Liebesgabenpaketaktionen. Die Sendun- gen wiegen bis sieben Kilo und enthalten hochwertige Lebensmittel(in der Hauptsache Ich nehme mir, was mir gefällt Und frag' nicht nach dem Morgen, Es ist noch niemand auf der Welt An Heiterkeit gestorben. Ich fühle wohl mich überall, Das dürft ihr mir schon glauben. Ich bin auch der Prinz Karneval Und kann mir was erlauben! Macht mit in diesem Kunterbunt, Wir wollen alle leben Und laßt uns unser Erdenrund Aus seinen Angeln heben. Wenn es erst Aschermittwoch ist, Helien- leicht gemacht Paket in der Ostzone Wirkung aus wie in den Westzonen ein Paket aus Amerika in den Zeiten vor der Wäh⸗ rungsre form. Klassenzimmer, in denen dus Leben lehrt die grogen und sehr hohen Räume kaum er- Wärmen kann,„Wenn die Stadt sich ent- schließen könnte, die Heizung— die größ- tenteils noch intakt ist— wieder anzustel- len, wäre uns sehr geholfen“, erklärt ein arbeitsloser Familienvater.„Jede Familie könnte fünf bis sechs Mark für den Brand monatlich beitragen.“ a In einem anderen Raum wohnen zwei Familien, die mit Schränken und vorge- hängten Stoffen die Illusion einer eigenen Wohnung aufrechtzuerhalten suchen. Nur in dringendsten Fällen wurden Wände ein- Sezogen.„Jede neue Wand kostet einen Kampf mit der Stadtverwaltung“, meint der Hausmeister, der sich der großen und kleinen Wünsche der einzelnen Bewohner annimmt. Hier rußt einmal ein Schornstein, dort muß eine rissige Wand mit Segeltuch abgedichtet werden, ein altes Ehepaar 120 Menschen wohnen jetzt in der Goetheschule wünscht sich im Zimmer einen Holzver- schlag für die Kohlen Es ist eine schwierige Aufgabe, in die großen Räume, deren Wände zum Teil nicht getüncht sind, Wärme hineinzubringen. Aber hier und da hat eine Frau es doch verstanden, mit Sauberkeit und Ordnungs- sinn auch ein wenig Wohnlichkeit hinein- zutragen. Die Wände sind dicht, der Boden ist trocken und die Fenster lassen Tageslicht in den Raum. Es ist jedenfalls eine bessere Unterkunft, als die, die aufgegeben werden mußte, wenn sie auch noch nicht als ideal angesehen werden kann. Der Waschkessel summt. irgendwo weint ein krankes Kind. Ob die Mutter heute frü- her vom Arbeitsamt zurückkommen wird als beim letzten Mal? Und über allem die leise und fast schon nicht mehr glaubhafte Hoffnung: Morgen wird alles besser.... i⸗-tu. Hier dreht es sich um Theater Heidelberg vertagt Theaterfrage Beratungen ohne Betriebsobleute Die mit Spannung erwartete Sitzung des Heidelberger Stadtrates am Donnerstag, die die Entscheidung über die Weiterführung des Heidelberger Theaters bringen sollte, endete mit einer nochmaligen Vertagung der schwierigen Theaterfrage. l Vor Beginn der Beratungen des zwei- ten Punktes der Tagesordnung„Angelegen- heiten der Städtischen Bühnen und des Städtischen Orchesters“ verlas Oberbürger- meister Dr. Swart einen vom Deutschen Musikerverband und vom Betriebsrat des Städtischen Orchesters unterschriebenen Brief, in dem der Stadtrat ersucht wird, sich vor einem Beschluß über das Theater mit „konstruktiven Plänen“ der Gewerkschaft zu befassen, deren Ausarbeitung noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde. Ein darauf folgender Antag der SPD, die Verhandlun- gen zu vertagen, der allen Fraktionen Ge- legenheit zu aufatmenden Beteuerungen ihrer Theaterliebe gab, wurde einstimmig angenommen. Man war offensichtl froh darüber, die in der Luft liegenden, wahr- scheinlich wenig populären Entscheidungen noch einmal zurückstellen zu können. Eine längere Debatte gab es über einen KPD- Antrag, die Betriebsobleute des Thea- ters und des Orchesters an den Beratungen mit Paketen für Ostdeutschland andere, die das Höchstgewicht von sieben Kilo überschreiten, werden mit einem Auto- sammeltransport nach Braunschweig gelie- fert und dort von einem Spediteur über die Grenze gebracht. Die Zahl der in Bestellung gegebenen Paltete bestätigt, daß auch aus Mannheim manchem Freund oder Verwandten in der Ostzone mit diesen Paketen Freude und Hilfe zuteil wird. Schließlich löst ein solches heute eine ähnliche i-tu. des Kultur- und Theaterausschusses zu be- teiligen. Der von der KPD, der SpD und einem CDU- Stadtrat unterstützte Antrag Wurde schließlich mit 17 gegen 13 Stimmen abgelehnt. Wgi. Sags durchs Telefon beim Bühnen- und Presseball Nicht zuletzt mit Rücksicht auf die not- leidenden Versicherungen wurde davon Abstand genommen, die zunächst geplante Rutschbahn beim Bühnen- und Presseball am Rosenmontag im Rosengarten fallen zu lassen. Weise Leute sahen nämlich Kno- chen- und sonstige Brüche zu Dutzenden voraus. Aber trotzdem lassen die Vorberei- tungen einen unterhaltsamen Abend erhof- fen. Gästen mit Redehemmungen kommen Tischtelephone zu Hilfe, und es wird fast zu befürchten sein, daß ständig„besetzt“ ist. Wenn es das Gewühle zuläßt, soll eine Polonäse sich durch alle Räumlichkeiten schlängeln, die von Gaby Loibl und Macky (wer es noch nicht wissen sollte: Max Bal- truschat) angeführt wird. Für alle Fälle sind zwei Kurzprogramme in Aussicht ge- nommen, auf jeden Fall aber wird das Na- tionaltheaterorchester bis 22 Uhr einfüh- rende Ballmusik von sich geben. Und wem es 80 gut gefällt, dag er ein Andenken ha- ben will, kann sich auch photographieren lassen. Auf Wunsch sogar mit Prominenten Arm in Arm. Theatergemeinde Mannheim. Als nächste Vorstellung der Theatergemeinde wird am 27. Februar das Schauspiel von Friedr. von Schiller„Die Räuber“ gegeben. Inszenierung Richard Dornseiff. Karten zu dieser Vor- stellung werden vom 15. bis 22. Februar in den Zahlstellen ausgegeben. Den Betrie- ben werden die Karten zugestellt. Nur bis Spiegelfabrik. Am 18. Februar gegen 8,30 Uhr wird die Kreuzung der Gleise der Straßenbahn mit der Bundesbahn an der Spiegelfabrik vor der Endstelle Wald- hof erneuert. Während der Bauarbeiten verkehren die Linien 3 und 10 nur bis zur Baustelle. Die Bauarbeiten werden am 19. Februar gegen 17 Uhr beendigt sein. Ist meine Zeit vorüber, 1 Drum nützet noch die kurze Frist, Je öfter, desto lieber! Ernst J. Faschingskalender Freitag, 17. Februar Café Exelsior, P 2, 20.11 Uhr: Heimkehrer- ball Mer hawes gschafft«(Zentralverband der Heimkehrer e. V.) Gaststätte„Landkutsche“, 20.11 Uhr: Kap- penabend(Sektion Mannheim des Odenwald- klubs) Samstag, 18. Februar Rosengarten, 20.11 Uhr: Großer Bürger- Maskenball(„Feuerio“-„Liederhalle“) Durlacher-Hof- Stammhaus, Käfertaler Str., 20.11 Uhr: Große Karneval- Sitzung und Haus- ball(Große Karnevalgesellschaft„Lindenhof“ „Femina“, K 2, 20.11 Uhr: Maskenball„Sehr exotisch“(Galerie Egon Günther) Turnhalle, Stresemannstr. 20, 19.00 Uhr: Großer Maskenball(Turn- und Sportv. 1846) Vereinslokal„Zum Pfingstberg“, 20.11 Uhr: Kappenabend(Männergesangverein„Pfingst-⸗ berg) Bichbaum- Stammhaus, P 5, 9, 20.11 Uhr: Maskenball(Turnerbund„Germania“) Schiffswerft AG., Hafenstraße, 20,11 Uhr: Maskenball Polizei Mannheim) Franziskushaus Waldhof: Maskenball(Tanz- schule Allegri) Kaisergarten, 20.11 Uhr:„Mannem hinne“, Maskenball(Theater des Volkes) Siechen, N 7, 7:„Hanafeba“, Maskenball der Handelsvertreter Feldschlößchen(am VfR-Platz), 19.11 Uhr: Großer Maskenball(Verein Mannheimer Keg- ler) In den Kellerräumen des Rosengartens, 20.11 Uhr: Maskenball(Arbeiter- Sängerbund Mannheim) Bootshaus der Ruder- Gesellschaft Rheinau: Auf in die Hafenkneipe Harpener- Straße“, Maskenball(Ruder-Gesellschaft Rheinau) D 4, 15, 20.11 Uhr: Maskenball(Blau- Gold- Club) Schönau- Siedlung, Uhr: Froher „Harmonie“) Ruderclub 1875, Rheinpromenade, 20.11 Uhr: Maskenball(Mannheimer Fußball- Club 1908 Lindenhof). Schrauerstraße 21, 20.11 Samstag-Abend(Laienbühne Wohin gehen wir? Freitag, 17. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Geisterkomödie“, Amerikahaus 19.30 Uhr: Französischer Vortrag:„Mon Village“(Spr.: M. B. Manciet); Alster:„Kätchen für alles“; außerdem nur 10.00 Uhr:„Antwort des Her- Zens(Oaritasfilm): Capitol:„Kora Terry“; Palast: Piraten zu Pferd“. Samstag, 18. Februar: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Walzerzauber“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Trocken und Vielfach heiter, morgens örtlich Nebelbildung. Tageshöchsttemperatur 12 bis 14, nachts Tem- PDeraturrückgang bis nahe 0 Grad. Meist schwache Luftbewegung. Uebersicht: Ueber Sündeutschland hat sich innerhalb der milden Luftmassen ein Hoch- kruckgebiet aufgebaut, unter dessen Einflug Aufheiterung eintritt. Wetteramt, Karlsruhe Pegelstand am 16. Februar: Maxau 408(15), Mannheim 305(22). Worms 232(ig), Caub 277(Ac). Fette) und werden in Sortimenten zusam- mengestellt, die sorgfältig erprobt sind. Bohnenkaffee und Kokosfett, Haferflocken und Vollmilchpulver, aber auch Bockwurst und Bratheringe können auf diese Weise verschickt werden. Der Absender, der sich sonst so leicht von der Mühe des Einkaufens und Verpackens beeinträchtigen läßt, sein Geschenk immer wieder hinauszuschieben. hat es denkbar leicht. Er zahlt per, Postscheck oder per Zahl- karte den Betrag ein, der dem ausgewählten Sortiment entspricht(die Preise schwankten zwischen 7,50 und 30, DMZ) und verzeichnet auf der Rückseite des Einlieferungsscheines die Nummer des gewünschten Sortiments aber er besitzt— vielleicht dureh seine na- tbürliche Abgrenzung an die Stadtmitte fast vorortlichen Charakter, ist seiner Er- scheinung nach eine Gemeinde für sich, in der einer den andern als„Lindenhöfler“ vom Sehen kennt und„fern“ von Mann- heim mit Herzlichkeit begrüßt. einem nicht geringen Teil in der besonde- ren Verbundenheit Der Lindenhof- immer noch Mannheims Stiefkind? Vieles hat sich gebessert, aber noch mehr bleibt zu tun Der Lindenhof ist zwar ein Stadtteil, haben keinen Linoleumbelag mehr, die Möblierung ist kärglich. Es fehlt an Lehr- mitteln, besonders für naturgeschichtlichen und Physikunterricht, an richtigen Schul- tafeln... Es fehlen Turnhalle und Sport- Platz.“ Der Diesterweg-Volksschulbetrieb wird Weiter durch die im gleichen Haus unter- gebrachte Ingenieurschule erschwert, die tür 455 Studierende zwölf Unterrichtsräume der Schule hat, aber im übrigen selbst zu Diese natürliche Herzlichkeit, die zu der beiden Kirchen- Ereinag 17. Tebruer 1950 J Uh. — 1 „MM“-Kinderiusching im Uin Wer es noch nicht genau wissen olli Am Fastnacht- Sonntag, 19. Fetbrug 14,11 Uhr, lädt der MM zu einem kröhlicte Faschingstreiben im Ufa-Palast ein . Frido. Iin I. von Kurpfalz— er ist allen inden als lustiger Fridolin bekannt wird „Froschkönig“(Märchentheater„ Kurpfatz) auf der Bühne und die kleinen Gäste im schauerraum mit allerlei Späßen Unterhal. ten. Er wird aber auch den Büttenredhe beistehen, in der Bütt fröhliche Reden zu schwingen. 5 a Auf die vielen Anfragen der Sonnta. kindleser sei gesagt, daß selbstverständlig auch Gedichte vorgetragen werden können Nur lustig müssen sie sein, denn es ist Fasching. Die besten Büttenredner Büttenrednerinnen erhalten entweder el Buch— der Trifels-Verlag Mannheim slelltz einige nette Kinderbücher eigens dafür zu Verfügung— oder eine Tafel Schokolade Auch Kinder, deren Eltern nicht in der Lage sind, ein Faschingskostüm zu beschaffen sollen sich nicht aphalten lassen. In die Bü, können sie trotzdem steigen. Henriette 0 eine halbe Stunde vor Beginn in der Vor. halle des Ufa-Theaters und nimmt die An. meldungen für die Büttenreden entgegen Der MM freut sich, recht viele Kinder insbesondere seiner Leser, bei Fridolin l. be. grüßen zu können. Es wird bestimmt lustig werden. Einheitspreis für die Kinder Unseber Leser zum ermäßigten Preis auf allen numerierten Plätzen 0, DM. Karten Sin im Schalterraum des MM zu haben. Hi. „Die Frau in unserer Zeit“ Die Vortragsreihe im Rahmen der 2ö6sischen Woche“ im Amerika-Haus wurd von Mlle. Adele Veerkamp: Paris, Sachbe. arbeiterin beim französischen Hohen Kom- missar, eingeleitet. über„Die Rolle der Frau in der heutigen Zeit“, ein Thema, das sie bereits im voll. gen Jahr vor einem Kreis interessierte: Frauen in Ludwigshafen behandelt hat. Wi. bericheten damals bereits ausführlich dar. ber. Auch in Mannheim verstand es die Red nerin, Welt verbindendes Gedankengi schlicht und überzeugend vorzutragen und erneut zu bestätigen, daß sich die Rolle der Frau, sowohl in der politischen als auch in der privaten Sphäre, in fast allen Länder höchstens in einigen äußeren Zügen, abe nicht grundsätzlich unterscheidet. Sport- Vorschau Durch die zahlreichen Veranstaltungen am Wochenende wurden folgende Sport. termine auf Freitag vorverlegt: Eishockey: Rückspiel um die badische Eishockeymeisterschaft MSG- MERC heute 18.00 Uhr, im Eisstadion. Ringen: Entscheidungskampf um de Marmschaftsmeisterschaft RSC Eiche Sand. hofen gegen ASV Feudenheim, heute, 20 Uhr, im Lokal„Morgenstern“(Sand- hofen). ASV Lampertheim und AS Hel- delberg heute, 20 Uhr, im Lokal„Reich- adler“. Kurze„M M“- Meldungen Omnibuslinie Heidelberg— Speyer, I. der Eröffnung der neuen Rheinfähre bel Speyer wurde auf die bisher zwischen Schwetzingen und Speyer bestehende Om- nibuslinie nach Heidelberg Hauptbahnhel und Speyer Hauptbahnhof erweitert. Die Omnibusse fahren von Heidelberg Schwetzingen ohne Halt durch. Die Fahr- zeit von Heidelberg nach Speyer beträg 70 Minuten. Unterwegs sind mehrere Be. darfshaltestellen eingerichtet. Die Beförde. rung von Reisenden von Heidelberg nach Schwetzingen und umgekehrt ist zunächst nicht zuglassen. Noch ein Samba-Expreß. Zu unserer vor- ist 15 Die Rednerin Sprach b und die Adresse des Empfängers, Die Firma bestätigt den Empfang, und frachtfrei wer- den die bereits vorgepackten Pakete nach jeder Bahmsatation der Ostzone aufgeliefert. Nachfrage und die Bestellung sehr groß. Jetzt sollen, entsprechend den herabgesetzten Lebensmittelpreisen, auch die Preise für die einzelnen Sortimente herabgesetzt werden. verpackte Postpakete über die Zonengrenze; Mittwochabend in ein lustiges Krankenhaus verwandelt worden. Prinz Karneval stattete seinen Besuch auch hier ab. Rührige Hände hatten schnell ein buntes Kulissenbild ge- schaffen, ten die Patienten, diesmal aber in Erwar- tung der kommenden Dinge. Viele hundert Männer und Frauen sowie die cllenstfreien Aerzte und Schwestern bevölkerten den Saal. Die Feuerwehrkapelle Neckarau Unter Leitung von Obermusikmeister Wahl machte den Anfang mit sorgenbrechender Musik, bis Seine Tollität Prinz Ernst I. von Kur- pfalz höchstderoselbst und eigenhändig mit seinem hohen Ministerrat vom„Feuerio“, Sskortiert von schmucken Ehrendamen und Prinzengardisten unter den Klängen des Narrhallamarsches seinen triumphalen Ein- zug hielt. schwestern und gruß bot, verband er damit seinen Dank tür das Zustandekommen dieser Sitzung an Direktor Stolz und Dr. Hahn; er traf wohl auch den Nagel auf den Kopf, als er an- kündigte, daß an diesem Abend wohl alle Patienten bei der bekannten Feuerioparole auch ohne Schlafpulver Armen anvertrauen könnten EKnallpfropfen närrischer die mit den von dirigierten Schunkelliedern in allen Varia- tionen vorgesetzt Wurden. Fendt bereitete mit ihrem gepflegten Sopran d als erste Freude. Dann kloppte Eichinger als Schulbub Der 7öjahrige treuer Feuerianer und dafür mit der golde- gemeinden mit ihren Pfarrern Wurzelt, ist es auch, die alle früheren Lindenhöfler wie- der nach Mannheim und nach Möglichkeit auf den Lindenhof zieht, so daß er trotz seiner starken Zerstörung bereits wieder von über 6000 Menschen bewohnt wird. „Jeden Monat haben wir wenigstens 30 Neuzugänge an Schülern“, sagt der Rektor der Diesterweg- Schule, àber die Schul- räume wachsen leider nicht mit. In nur elf Klassenzimmern haben wir zur Zeit 570 Kinder zu unterrichten. Die Zementböden Wer sich krank lacht, Iuchi sich gesund Die„Feuerianer“ als Medizinmänner im Krankenhaus Das Städtische Ganz besonders vor Weihnachten war die Die einzelnen Pakete gehen als neutral Krankenhaus war am nen Ehrennadel ausgezeichnet— bewies mit schnurrigen Geschichten und Liedchen, dag er auch heute noch auf der Höhe ist. Bassist Reinig(Liederhalle), von Frau Mayer-Glaser begleitet, gab feine Kostproben seines großen Könnens.„Gelegenheitsarbeiter“ der Kunze-Michel war wieder groß in Fahrt und sorgte ebenso wie die Sterneguckern und das Pfefferminzel(Scherpf und Toch- ter aus Ludwigshafen) mit witzigen Vor- trägen für lebhaftes Gelächter. Auch die un- verwüstliche Knorzebachin(Lene Kamuff) und der Suppengriener Heiner(E. Höfner) Waren mit ihrem Urmannheimer Mutterwitz wieder erfolgreich dabei. Ein Sturm der Heiterkeit gab es um die„Stimme Ameri- kas“ und für einen weiteren Höhepunkt zeichneten Hans Maurer und sein Partner Erhardt erfolgreich. Weitere Glanzpunkte: Das mit großem Tschingbum, sarkastisch angehauchte Feuerioquartett sowie Rudi Burow mit seinem espritreichen„Auto- unfall“. Dazwischen gab es Ordensverleihungen an Direktor Stolz, Dr. Hahn sowie den Be- triebsratvorsitzenden Bannwarth. Dr. Stolz dankte namens der Aerzteschaft und an- erkannte den Frohsinn als Wirkungsvolles Heilmittel und wünschte sich einige der lustigen Gesellen als Assistenten im Haus. Auch Ernst I. richtete herzliche Worte an 5 Ausgelassenheit,„sein Volk“ und verwies auf den 8 11, der „Vize“ Schorschl Schäfer das Recht zum Lachen behandelt. In seinen Schlußworten ehrte Wöllner besonders die Verdienste von R. Wagner, em Obmann der Büttenredner, dessen Werk es ist, daß der„Feuerio“ zum ersten- mal seit 1937/8 im Krankenhaus karneva- listische Sitzungen durchführt, die ab jetzt eine regelmäßhige Einrichtung bleiben sollen. und nach dem Abendessen fieber- Als Präsident F. Wöllner seinen Kappen- -brüdern den Willkommen sich Morpheus Schlag auf Schlag platzten dann die Frau Eichler- ganz groß Mannemer Sprüch'. Karl Buck— seit 30 Jahren gestern erschienenen Notiz teilen wir er gänzend mit, daß am 18. Februar außer dem um 19.40 Uhr startenden Samba“ Ex- Preſg(Fahrpreis 3,50 DM, braune Fahrkar⸗ ten) ein zweiter Samba-Expreß von Mann- heim aus bereits um 18,45 Uhr ebenfalls 2 einer Faschingsfahrt ins Blaue startet Fahrpreis für diesen Zug ist 4.— Dh; die Karten für diese Fahrt sind blau. Wir gratulieren! Margarethe Dühmig Mannhbeim-Käfertal, Wasserwerkstraße 183, wird 77 und Margarethe Keller, Mannheim. Waldhof, Roggenstraße 29, wird 79 Jahre alt. Luise Weitenkopf, Mannheim- Waldhof Wormser Straße 158, begeht ihren 80. Ge- burtstag. Marie Lindl, Marnheim, E 3, 16 und Martin Größle, Mannheim, Langstr. I, vollenden das 82. Lebensjahr. Die Eheleute Heinrich und Elisabeth Verron, Mannheim Beilstraße 12, feiern ihre goldene Hochzel eng untergebracht ist. Die Ingenieurschule wird auf die Dauer nicht bleiben können, ohne den Schulunterricht der Volksschule zu benachteiligen. Aber wohin mit ihr? Es Wurde schon der ehemalige Fliegerhorst Sandhofen mit seinen großen Werkstätten vorgeschlagen. Einen Hort gibt es auch nicht, der bit- ter notwendig wäre, denn viele Kinder haben kein Plätzchen, um ihre Schulauf- gaben zu machen. Das hängt zum großen Teil damit zusammen, daß die ausge- bombte, wirtschaftlich schwache Bevölke- rung gerade hier auf dem Lindenhof noch zu einem großen Teil in Kellern und unzulänglichen Notunterkünften haust und kaum Aussicht hat aus diesen Verhält- nissen herauszukommen, weil nur wenig ace e übrig geblieben sind. Neu- bauwohnungen, die von privater Seite und von Baugenossenschaften erstellt werden, etwa in der Waldparkstraße, Meerwiesen- straße, am Pfalzplatz(Gagfa) und im Vil- lenviertel, verlangen Baukostenzuschuß und Mieten, die nur von wenigen aufgebracht werden können. Die Stadt besitzt auf dem Lindenhof kaum eigenes Gelände, so dag im wesentlichen Ausmaß von Hier keine Sozialbauten vorgesehen sind. Es sind viele alte und ältere Leute unter diesen Ausgebombten. Die Stadt wird zwar in etwa zwei Monaten den noch zerstör- ten Flügel des Städtischen Altersheims auf- bauen und auch für die noch im Altersheim untergebrachte Polizei eine neue Unter- kunft finden, aber es sind 80 viele alte Leute schon vorgemerkt, dag auch der wie- dererstellte Flügel nicht alle wird Aufneh- men können. Sollen aber die anderen zu einem„ver- lorenen Haufen“ werden, für den kein Aus- weg mehr bleibt? Gewiß, die städtischen Finanzen sind schwach, aber hier müßten Mittel und Wege für Hilfe gefunden wer- den. Ein Teil der Leute ist hoffnungslos und verbittert, ja Verzweielt, wenn auch noch Arheitslosigkeit dazukommt. Ein anderer Teil hofft, daß sich auch hier eine Lösung findet, wie sich Gas, Strom und Straßenbeleuchtung wieder eingefunden haben, wie die Straßenbahn, die hoffent- lich den Lindenhof richtig erschließt, wieder in Sicht ist und wie vielleicht auch der Wunsch nach der Autobusverbindung nacli Neckarau noch erfüllt wird Mögen sie Recht behalten! 5 Pressebericht der Polizei Verbrannt. Auf einem Anwesen in der Altriper Straße geriet aus noch unbekannter Ursache ein mit leicht entzündlichen Che- mikalien beladener Kraftfahrzeug-Anhänger in Brand. Das Feuer, das von zwei Lösch. zügen der Berufsfeuerwehr bekämpft wurde, vernichtete einen Teil der Ladung und be- schädigte den Anhänger. i Gestohlen. Aus einem in der Breiten Straße parkenden Pkw eines auswärtigen Kaufmannes wurden zwei Kartons mit Art- neimitteln im Werte von etwe 200 DM ent- wendet. 55 Gestürzt. Ein mit Bauarbeiten beschäf- Neckarau aus dem zweiten Stock zur Erde. Er erlitt eine Gehirnerschütterung, Platz- Wunden am Kopf und verschiedene Prellun- gen. Gestorben. Wegen eines plötzlichen Un- wohlseins wurde ein Werkzeugschlosser von seiner Arbeitsstelle in das Krankenhaus ver- bracht. Bereits auf dem Transport verstarb er vermutlich infolge eines Herzschlags. Beschädigt. Auf der Rathenaustraße stlel ein Personenkraftwagen mit einem entge genkommenden zusammen, weil er infolze der Straßenglätte schleuderte. Beide Fahr- den O- Quadraten stieß ein Lastkraktwagge mit einem anderen zusammen, wobei 895 Fahrzeuge erheblich beschädigt wurden, 15 Fahrer des einen Lkw hatte die i nicht beachtet, der andere war zu sche gefahren. tigter Schlosser stürzte im Großkraftwerk zeuge wurden erheblich beschädigt. 1 * e— 7 111 ß 7 950/ Nr. g g . im Ula issen Solltz Februn n fröhliche ein. Fri en Kinder — Wird de „Kurpfaz) aste im 2. * Unterhal. ttenrednen iche Reder 5 Sonntag. verständlig len können m es ist z eddner um tweder ein heim stell 8 dafur Zub Schokclade in der Lag beschaffen In die Bit enriette i n der Vor- mit die An. entgegen ele Kinde idolin J. he. immt lust er Unseper auf allen Larten sind den. In Zeit“ der„Fran. aus wurch 18, Sachbe. ohen Kom. Tin Sprach r heutigen 8 Im vori. teressierter t hat. W rlich dar. 8 die Red. edankengi tragen und Rolle de als auch h mn Ländem ügen, aber iStaltungen ide Sport. e badische RC heute um die iche Sand- m, heube, n(Sand- ASV Hel- 1„Reichs. gen peyer. Mit Hähre bel zwischen ende Om tbahnhof itert. Die berg biz Die Fahr- r beträgt rere Be. Beförde· berg nach zunächst serer vor- n Wir er- ar außer zamba- Ex- Fahrkar- on Mann- denfalls 20 e Startet DM; die Dühmig. straße 108, ſlannheim- 79 Jahre -Waldhof, n 80. Ge- „ F angstr. 7 Eheleute Hannheim Hochzeit ei en in det bekannter hen Che- Anhänger 5ei Lösch- pkt wurde g Und be- + Breiten swärtigen mit Arz: DM ent- peschal⸗ kraktwerk zur Erde. 8, Platz- e Prellun- chen Un- osser von aus ver- verstarb chlags. raßze stleb m entge- r infolge ide Fahr- . aftwagen bei beide rden. Der Vorkahrt u schnell ö vr. 41 Freitag, 17. Februar 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 5 fagung der Piälzer Fahrlehrer in ener gut besuchten Versammlung tralen sich die Pfälzer Fahrlehrer in Neu- stadt. Fachgruppenleiter Kar]! Moser, Lud- wigshafen begrüßte die Anwesenden, die nach eingehender Aussprache die Notwen- digkeit einer guten Ausbildung der Kraft- ſahrer forderten. damit die überaus große Zahl von Verkehrsunfällen herabgemindert werde. Um dies zu erreichen, ist es nach übereinstimmender Ansicht aller Versamm- jungsteilnenmer erforderlich, daß die Fahr- gchulen mit guten Lehrwagen und Lehr- mitteln ausgerüstet sind und als Fahrlehrer nur zuverlässige und fachlich geeignete Kräfte zugelassen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse ein Gesetz über die Ausbildung von Kraftfahrzeugführern ge- schafken werden, das im wesentlichen der ersten reichsrechtlichen Regelung des Aus- bildungswesens im Kraftfahrverkehr vom 1 März 1921 entspricht. Die Versammlung wurde davon unter- lichtet, daß ein entsprechender Entwurf bei den zuständigen Regierungsstellen ein- gereicht wurde. In ihm ist vorgesehen, daß die Fahrschulerlaubnis nur bei Bejahen der Bedürfnisfrage und für ein örtlich bestimm- tes Gebiet erteilt werden darf. Weiterhin wurde bekannt gegeben, daß sich in einer Tagung in Wiesbaden die Verbände des Verkehrsgewerbes, Fachgruppe Fahrlehrer, zu einer Arbeitsgemeinschaft der Fahrschul- verbände der Deutschen Bundesrepublik zusammengeschlossen haben. Die Versammlung beschloß abschließend einstimmig, sich im Falle einer Ablehnung der Forderungen des Verkehrsgewerbes in der Frage der Treibstoffpreise an einem protest zur Stillegung des Verkehrs zu beteiligen. Ueber Lund und Leute Prof. Dr. G. Pfeifer, Heidelberg In seinem Einführungsvortrag„Der nord- amerikanische Kontinent und seine Bewoh- ner“ in der Vortragsfolge A der Ludwigs- hafener Volkshochschule führte am Mittwoch abend Prof. Dr. G. Pfeifer sein zum Großteil aus Schülern bestehendes Audito- num über das„große Wasser“, In zwei weiteren Vorträgen sollen die Staats- und Gemeinschaftsordnung sowie Wirtschaft und Technik der Vereinigten Staaten behandelt werden. Von der historischen Tatsache aus- gehend, daß Amerika in der europäischen Geschichte als„neue Welt“ angesehen wird, warf Prof. Dr. Pfeifer zu Beginn die Frage zuk, Wie in früheren Zeiten Menschen auf diese Insel gekommen sind. Amerika sei im gegensatz zu dem mächtigen kontinentalen Block Europa-Asien-Afrika eine Insel, die gur an einer Stelle mit der alten Welt zu- gammenhänge. Dies sei das Gebiet der Be- ringstrabe, auch„Skandinavien der neuen Welt“ genannt. Von hier aus müsse man zich die Einwanderung der ersten Bewoh- ner, nämlich der„roten Menschheit“ vor- stellen. Ueber den atlantischen Ozean sei dann der nächste Bevölkerungsstrom einge- wandert. Dies sei jener Teil der nordameri- kanischen Bevölkerung, mit dem wir heute zu rechnen haben und der Amerika zum Erdteil par excellence gemacht hat. Heute eien die Rothäute zum größten Teil ver- drängt, und nur in Mexiko und den Süd- staaten seien sie in höhere Stellungen des öffentlichen Lebens vorgerückt. Professor Dr. Pfeifer begann anschlie- Drei Heimstätten für junge Menschen werden gebaut Christlicher Verein junger Männer, Arbeiter-Wohlfahrt und Caritasverband errichten je ein Lehrlingswohnheim 8 Das Lehrlingsproblem ist in Ludwigs- hafen anders gelagert als in 5 8 den übrigen 1 der Pfalz, In normalen Zeiten war M e Wirtschaft stets gezwungen zusenaduche aus anderen Bezirken herbei- zuholen, um die zur Verfügung stehenden Lehrplätze besetzen zu können. Dieser alte Zustand ist auch jetzt wieder eingetreten denn von dem Jahrgang 1949 sind keine für Lehrstellen geeignete Jugendliche mehr vorhanden. Trotzdem müssen Industrie und Handwerk bestrebt sein, weitere Lehr- stellen zu schaffen, weil es sonst nicht möglich ist, auch späterhin den erforder- lichen Facharbeiterstand zu halten. Im Augenblick steigt die Zahl der Jugend- lichen zwar noch durch die starken NS-Ge- burtenjahrgänge an, aber danach wird sie eine erschreckende Tiefe erreichen. Um den vorauszusehenden Mangel an Lehrlingen ausgleichen zu können, sollen in Ludwigshafen zur Unterbringung auswär- tiger Lehrlinge drei Wohnheime errichtet werden. Im wesentlichen sollen diese Heime den Heimatvertriebenen vorbehalten sein; das heißt, man will in ihnen Jungen unterbringen, die zur Zeit in ländlichen Be- zirken(ohne Industrie) Aufnahme gefun- den haben, ferner solche Jugendliche, die bereits mit der Lehre angefangen hatten, sie infolge der Umsiedlung aber nicht beenden konnten. . Bel der weiblichen Jugend ist die Situa- tion umgekehrt. Für sie benötigt Ludwigs- hafen keine Heime sondern in erster Linie Lehrmöglichkeiten, weil hier noch ein — an weiblicher Jugend be- steht. Vorgesehen ist, daß den in Wohnheimen untergebrachten Jugendlichen neben ihrem Ausbildungsdienst noch im Rahmen der Jugendhilfe eine Ausbildungshilfe aus Mit- teln der Soforthilfe gewährt wird. Die in der„Neuen Welt“ sprach in der Volkshochschule Bend eine große Reise über den großen Kontinent. Er erklärte die charakteristische Eigenart der einzelnen Landschaftsstreifen. Von Labrador, Neuengland, Virginia, bis zu den entlegenen Tälern der Apachen, führte die Reise zu dem zwischen den Rocky Moun- tains und der Sierra Nevada eingebetteten fruchtbaren Streifen Kalifornien. Auf das bevölkerungspolitische Moment in der Ent- Wicklung Amerikas eingehend, meinte der Redner, daß sich im Verlauf von knapp 100 Jahren die westische Einwanderungsbewe- gung über das Land ergossen habe und schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts die Theorie der weißen Plantagebesitzer und schwarzen Kulis praktiziert worden sei. Die Grenzen zwischen den einzelnen nord- Amerikanischen Staaten seien nicht zufällig. Jeder Staat habe seine eigene geschichtliche Entwicklung, seine eigene politische Mei- nungsbildung und Bevölkerungskompotente. Ferner seien die vielen Einzelsiedlungen— im Gegensatz zu dem europaischen Sied- lungswesen— dazu geeignet, das individu- elle Rechtsgefühl zu stärken. Der Redner hatte mit einem breit ange- legten Referat versucht, das ihm gestellte Thema teilweise zu erschöpfen. Doch es ist Wohl so, daß gerade die„neue Welt“ und alle damit zusammenhängenden Probleme ein schier unerschöpfliches Thema darstellen. Für die gründlichen Ausführungen dank ten Professor Pr. Pfeifer seine aufmerksa- men Zuhörer mit herzlichem Beifall. r- Höchstgrenze hierfür beträgt monatlich 40,.— DM. Von den drei Lehrlings- Wohnheimen wird das erste bereits durch den„Cnrist- lichen Verein junger Männer“(CVJM) auf dem Gelände an der Rohrlachstraße(bei der Apostelkirche) errichtet. Dieses„Haus des jungen Mannes“ wird ein zweigeschös- siger Massivbau, der in seinem endgültigen Zustand eine Front von 35 Metern aufwei- sen wird(Eckbau). Vorgesehen sind hier Schlafräume für etwa 50 Lehrlinge, zwei große Versammlungsräume sowie kleinere Zimmer zum Schreiben, Lesen, Lernen und zur Unterhaltung, außerdem Speisesaal und Küche. Zur Verwirklichung des Planes hat der Weltbund des„MCA“(Loung Man Stadtnachrichten Handwerkszeug gestohlen. In der Zeit vom 11. bis 13. Februar wurden einem Gip- ser sowie zwei weiteren Personen aus deren Aufenthaltsraum— er lag im dritten Stock eines Anwesens in der Kanalstraße— drei Gipseranzüge und Gipser-Handwerkszeug im Gesamtwert von 130 DM gestohlen. Bitte an das Arbeitsamt, Die kommu- nistische Stadtratsfraktion in Ludwigshafen weist in einem Schreiben an das Arbeits- amt darauf hin, daß die Arbeitslosen beim Empfang ihrer Arbeitslosenunterstützung vor der Wirtschaft Ecke Hartmann- und Siegfriedstraße(Ausgabestelle) oft längere Zeit im Freien warten müssen. Dies habe zur Folge, daß die Arbeitslosen in ihrer er- bärmlichen Kleidung Wind, Regen oder Kälte ausgesetzt werden, Das Arbeitsamt Ludwigshafen wird in dem Schreiben ab- schließend gebeten, wenn irgend möglich, eine Aenderung dieses Zustandes herbeizu- führen. Antwort des Arbeitsamtes. Der Vor- sitzende und die Belegschaft des Arbeits- amtes Ludwigshafen stellte der kommu- nmistischen Stadtratsfraktion Ludwigshafen folgende Antwort zu:„Wenn sich jeder Arbeitslose an die Zeiten hält, die vom Arbeitsamt in zahlreichen Anschlägen in jeder Vermittlungsstelle, am Eingang des Amtsgebäudes und am Eingang des Aus- zahlraumes bekannt gegeben sind, hat jeder Unterstützungsempfänger in späte- stens 10 Minuten sein Geld. Der Vor- sitzende und die Belegschaft des Arbeits- amtes Ludwigshafen weisen den ungerech- fertigten Vorwurf der kommunistischen Stadtratsfraktion, daß das Warten der Arbeitslosen im Freien durch die Schuld des Arbeitsamtes hervorgerufen werde, mit aller Entschiedenheit zurück. Jeder Ar- beitslosenunterstützungsempfänger wird nochmals dringend gebeten, die vom Ar- beitsamt festgelegten Auszahlzeiten ein- zuhalten. Nur dann ist die Gewähr ge- geben, daß ein längeres Warten unter- bleibt.“ Mit einer Eisenstange, In der Nacht zum 11. Februar brachen bisher unbekannte Tä- ter mit einer Eisenstange das Schloß zur Tür eines Lagerschuppens in der Welserstrage auf. Sie erbeuteten Südfrüchte im Gesamt- Wert vop 141 DM. Verletzt wurde ein Radfahrer, der auf der Straßenkreuzung Bismarck-Wredestraße am 14. Februar gegen 11.30 Uhr mit emem überholenden LKW zusammenstieg. Närrisches Trachtenfest. Am Samstag- abend veranstaltet der Touristenverein „Naturfreunde“, Ortsgruppe Ludwigshafen, in sämtlichen Räumen des Großen Bürger- bräu ein närrisches Trachtenfest. Die Ver- anstaltung ist die erste dieser Art seit dem Jahre 19838. Christian Association) einen erheblichen Betrag zugeschossen. Das zweite Heim plant die Arbeiter- Wohlfahrt. Sie will die Ruine des ehemali- gen Fickeisenstiftes, von dem noch zwei Etagen stehen, ausbauen und damit wei- teren 50 Lehrlingen ein Wohnheim geben. Das dritte Projekt geht vom Caritas- Verband aus, der bereits in Mundenheim ein Wohnheim für 53 Jungens(das Mar- tinsheim) unterhält. Der Caritas- Verband plant nun noch im Zuge dieser Aktion die Errichtung eines Ledigenheims“ auf dem Gelände, Ecke Uhland- und Haardtstraße. Der Grund und Boden gehört der katholi- schen Kirchenstiftung St. Ludwig. Das Haus, das zunächst zweigeschossig(später Greigeschossig) geplant ist, soll teilweise in Selbsthilfe errichtet werden. Es wird neben einem großen Schlafsaal etwa 20 weitere Schlafräume mit je zwei bis drei Betten er- halten, so daß insgesamt Raum für 60 Bet- ten entsteht. Außerdem sind zwei große Gemeinschaftsräume, Baderäume und Küche vorgesehen. Man hofft, im Frühjahr mit dem Bau beginnen zu können. In Anbetracht dessen, daß der Caritas- Verband bereits ein Wohnheim für Jungen unterhält, ist das neue Haus als Ledigenheim für Mädchen gedacht, wobei man sich bereits mit dem Plan befaßt, zu einem späteren Termin noch ein weiteres Wohnheim für Jungen zu errichten. Bff. Wohin heute abend? Pfalzbau: 20,11 Uhr, Rheinschanzen- Nachthauben-Sitzung(Sitzung ist ausver- kauft, Wiederholung Sonntag); Raschigsaal: 20.11 Uhr, Maskenball der Betriebsjugend; Festhalle Oggersheim: 20.11 Uhr Masken ball des Polizeisportvereins.. Blick ins Arbeitsgericht Lehrlings-Teilhaber klagt Der Inhaber einer Spenglerei nahm den Heimkehrer Walter S. als Teilhaber in sein Geschäft auf und schloß mit ihm einen Lehrlingsvertrag ab. Durch dieses doppelte Verhältnis kam aber der Lehrlingsteilhaber Walter nicht ganz auf seine Kosten. So ent- schloß er sich also, selbständig Rechnungen 211 kassieren und die Beträge zur Abgeltung seiner berechtigten Teilhaber forderungen zu behalten. Der Erfolg war fristlose Ent- lassung. Das eingeleitete Ermittlungsverfah- ren wurde wieder eingestellt, weil keine strafbare Handlung in der Einbehaltung be- rechtigter Forderungen anzusehen War. Nun erhob Walter natürlich Klage beim Arbeits- gericht wegen seiner fristlosen Entlassung. In der Dormerstagssitzung stellte sich her- aus, daß das Verfahren vor dem Ausschuß für Lehrlingsstreitigkeiten, das der Klage- erhebung vor dem Arbeitsgericht laut Hand- werksordnung vorausgehen muß, nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann. Der Lehrlingsausschuß war un vorschriftsmäßig besetzt(Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen in gleicher Zahl vertreten sein), 80 daß der gefällte Spruch als nichtig und rechtsunwirksam angesehen werden mußte. Das Arbeitsgericht wies daher die Klage vorläufig ab, bis ein vorschriftsmäßig be- Setzter Lehrlingsausschuß sich erneut mit Walters Angelegenheit befaßt, und ihm da- mit erneut die Klage vor dem Arbeitsgericht ermöglicht haben wird. Wieder Marktnotierungen. Der Direktor des Ludwigshafener Schlachthofes teilt mit, daß ab sofort wieder durch die Marktkom- mission beim Ludwigshafener Schlachtvieh- markt Marktnotierungen vorgenommen werden. Die Notierungen erfolgen jeweils Dienstags vormittags. Griff in die Ladenkasse. 332 DM wurden aus der Kassenschublade einer Lebensmit- telhandlung in Mutterstadt entwendet. Lebenslänglich Zuchthaus für Mörder Hans Wolf Letzte große Lüge glaubte niemand mehr Obwohl gestern der Staatsanwalt in sei- nem Plädoyer 15 Jahre Zuchthaus wegen Totschlags für Hans Wolf als ge- reehte Sühne gefordert hatte, überschrieben wir unseren Artikel mit den Worten: „Mord oder Totschlag, so lautete die Frage.“ Die Rechtfertigung für das erste Wort gab heute der Spruch des Hohen Ge- richts. Nachdem Rechtsanwalt Dr. Stuckensen am Nachmittag des dritten Verhandlungs- tages in seiner einstündigen Verteidigungs- rede um ein milderes Urteil für seinen Mandanten gebeten und insbesondere auf die großen Lücken in der Indizienkette die- ses ungewöhnlichen Falles hingewiesen hatte, verkündete der Vorsitzende des Schwurgerichts gestern nachmittag folgen- des Urteil:„Der Angeklagte ist der Mör- der seiner Frau. Er wird zu lebensläng- lichem Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen EHrenrechte verurteilt.“ Die für 12.00 Uhr angezeigte Urteilsverkündung hatte insofern eine Verzögerung erfahren, als Wolf sich kurz vor dem Richterspruch ins Beratungszimmer führen ließ und ein „Geständnis“ ablegte. Der Inhalt dieses Ge- ständnisses ist ebenso eigenartig wie be- zeichnend für die anormale Mentalität des Angeklagten. Wolf bezeichnet darin die Mutter seiner Geliebten als die Täterin, die er mit ihrer Tochter in der Küche über- vascht haben will, und denen er lediglich dann behilflich gewesen sei, die Tote auf- zuhängen. Das Gericht trat daraufhin noch einmal in die Hauptverhandlung ein. Der Staatsan- walt blieb auf seinen Anträgen bestehen, während der Verteidiger erneut seine Be- denken über die zwiespältigen Aussagen der Zeugin Schmidt und ihrer Mutter äußerte und einen diesbezüglichen Beweisantrag stellte. Das Gericht gab hierauf nach kurzer Beratung bekannt, daß es, obwohl die Be- kundungen der beiden Frauen mit einer ge- wissen Vorsicht zu genießen seien, deren Aussagen, daß sie in jener Nacht nicht am Tatort gewesen seien, Glauben schenke. Nachdem die Prozeßbeteiligten ihre An- träge wiederholt hatten, verkündete Dr. Rnögl nach kurzer Beratung den Spruch der Geschworenen: Der Angeklagte habe mit der vorsätzlichen Beseitigung seiner Ehefrau materielle Vorteile und ein nach seiner in- stinkthaften Vorstellung besseres Leben er- strebt, und deshalb aus niedrigen Beweg gründen gehandelt. Damit ist eine Voraus- setzung des 8 211, des Mordparagraphen er- füllt“, führte der Vorsitzende in seiner Be- gründung aus. Er nannte den Angeklagten einen rücksichtslosen, asozialen mit einem tierähnlichen Instinkt behafteten Menschen, der genau wußte, worauf es in diesem Pro- zeßg ankam, und der seine Tatvorbereitun- gen mit großer Ueberlegung getroffen habe. Nichts beweise seine grauenhafte Amoral mehr als sein„Geständnis“, in dem er die Schuld auf eine 60jährige Frau abwälzen wollte. Die ausgesprochene Strafe sei des- halb die gerechte Sühne. Wolf nahm das Urteil unbewegt entgegen, brach dann aber im Laufe der Begründung zusammen. he- Unsere liebe, treusorgende Mutter Sie werclen belrlaule durcli RCH TERTEE· Hochwiaksan— Aueh ats Orix-Tasttrrt DO RAGE. Lsrttitkn-ets uc? VERMIETUu en 8. Kraftfahrer, Führersch. Kl. IT u. Gutmöbl. Wohnzim. m. Badben. in Mannheim, Karl Klein Mein wurde plötzlich sten Danlc. hots Rheinau. sekretär In Man gerle f. Elisabeth Klein, geb. Rau haben wir hier in Mannheim bestattet. All denen, die in treusorgender Liebe mrer gedacht, sagen Wir herzlichen Dank. Sowie Herrn Pfr. Scharnberger sei auch herzlich gedankt. auch für die Kranz- u. Blumenspenden sowie Beileidsbezeigungen an unserem schmerzlichen Verlust. Hermann Neher u. Frau, geb. Klein, Singen à. H. Heinrich Knapp u. Frau, geb. Klein, Mannheim K 3. 9 Frau Paula Klein Witwe, Krefeld sowie 6 Enkelkinder innigstgeliebter Mann herzensguter Sohn, Schwlegersohn und Schwager, Herr Walther Steinhart Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- des lieben Entschlafenen, Herrn Adam Probst sagen wir allen unseren innig⸗ Besonderen Dank dem Gesangverein Liederkranz, dem Gartenbauverein Rhemau zowie dem Vertreter des Bahn- Huttler, ehrenden Nachruf. Rheinau, Relaisstrage 50 Vie trauernden Hinterbliebenen Den Schwestern des Dlakonissen-Mutterhauses Dank den 16. Februar 1950. und Frau, Mannheim, H 4, 9 und treuer Lebenskamerad, mein Verwaltungsinspektor im 42. Lebensjahre aus einem arbeitsreichen Leben in die ewige Heimat abberufen. Mannheim Gahnfelsstrage ga), den 1d, Februsr 1950 ü tiefer Trauer Emmy Steinhart, geb. Höcht. Anna Steinhart, Mutter, und Angehörige Beisetzung am Samstag, 18. Februar 1930, 11 Uhr, Hauptfriedhof l Nach langem, schwerem Leiden starb unerwartet rasch meine lebe Frau und Mutter. Frau Helene Petri 1 geb. Noe Im alter von 40 Fahren. sowie die Mannheim- Käfertal, Rüdesheimer Straße 5 Die trauernden Hinterbliebenen: Lorenz Petri Rosel und Arthur 8 sowie alle An verwandten Beerdigung: Freitag, 17. 2. 50, 5 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mam. Ober- seinen Herrn tür Hornhaut, Schwielen und Warzen beseitigt schmerzlos und unblutig das echte, seit 30 Jahren millionenfach bewährte NUKINFOIl Schachtel 78 Dpf. Uberall erhältlich nheim bestimmt erhältlich: Drogerie Otto Hoffmann, U. 9 Do- udwig se Schütthelm, O 4, 3 U. Michaelis-Drogerie Michels, G 2, 25 8 2 1 S TEIIEN. AN esse a Zuhlreiche Rehlumalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einsendern sobald als mög- lich ihre Bewerbungsunterlagen zurückzureichen. 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Februar 1950 INDLSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 E Verschobene Fronten nach der Plan wirtschaftler Niederlage In den ersten zwölf Monaten nach der wäbrungsreform waren die wirischaftspoliti- achen Fronten in Deutschland ziemlich klar zorgezelchnet und abgegrenzt. Auf der einen Seite standen die prinzipiellen Anhänger der Planwirtschaft. die das Bewirtschaftungs- und Bationierungssystem möglichst lange konser- pieren oder sogar noch ausbauen wollten. wo- i zur Begründung meist soziale Argumente ekührt wurden. Dle Gegenpartei wurde von Anhängern der Marktwirtschaft repräsen- Wenn man sich tiert. in Erinnerung ruft. was als von beiden Seiten zur Beurteilung der tuation vorgebracht worden ist, so kann deute kein Zweitel mehr darüber bestehen, er den besseren. Blick für die Wirklichkeit gehabt hat. Die düsteren Prognosen der Ver- ſteter der Planwirtschaft haben sich sämtlich ag falsch erwiesen. Der Markt hat ausgezeich- get funktioniert. Die Arbeitsleistung ist auf der ganzen Linie gestiegen, Produktion und Versorgung haben sich wesentlich verbessert, die allmähliche Anreicherung der Märkte mit Faren hat die Preise langsam, aber sicher gerabgedrückt und den Wettbewerb verstärkt. Die Einkommensverteilung, die vor der Wäh- zungsreform von einer geradezu unbeschreib- ichen Ungerechtigkeit gewesen war, läßt zwar noch manches zu wünschen übrig, hat sich aber doch stetig verbessert. Der Winterschlußver- kaut war der beste Beweis für diese Wirkung der Marktwirtschaft. die freilich niemand über- jaschen konnte, der die volks wirtschaftlichen Zusammenhänge wirklich versteht und sich nicht durch bloße Redensarten blenden läßt. 80 offenkundig die Niederlage der Plan- Fürte ist, die vor und nach der Währungs- zekorm mit allerdings abnehmender Tonstärke alle möglichen Katastrophen vorausgesagt gaben, sie verfügen doch noch über einen punkt, Wo sie mit der Kritik ansetzen können. das ist die Arbeitslosigkeit. Für den Volkswirt legt es freilich auf der Hand, daß die Arbeits- bbeigkeit mit der Marktwirtschaft nichts zu zun hat, sondern lediglich eine Folge des Kapi- almangels ist, der sich wieder aus den Kriegs- Firkungen und aus der Verminderung des fealeinkommens gegenüber 1938 ergeben muß- te, Der Zustrom von Vertriebenen und Flücht- ingen kam hinzu. Arbeit allein ist in der mo- dernen Wirtschaft nicht verwendbar. Man hat in den Dreißiger jahren einmal den Kapital- betrag, der nötig ist, um eine Arbeitsstelle zu ſchakken, mit 20 000 Mark beziffert. Er müßte heute noch höher liegen. Aber selbst wenn diese Ziffer zu hoch gegriffen ist, weil vieles, was zur Kapitalausstattung gebraucht wird, zum Beispiel die Verkehrsmittel schon vor- handen ist, so gibt sie doch einen Begriff da- von, um was für Beträge es sich handelt. Tat- sächlich liegt die Beschäftigtenzahl etwas höher als unmittelbar nach der Währungsreform. In- dustrie und Handwerk zeigen sogar eine ein- deutige Zunahme. Nun soll keineswegs bestritten werden, daß die Arbeitslosigkeit ein sehr ernstes Probiem ist, Es ist umso ernster als der Zustrom aus dem Osten wahrscheinlich noch anhalten wird. Fur muß man die Ursachen dort suchen, W O zie zu nden sind. Kreditschöpfung um jeden Preis, Vollbeschäftigungspolitix und dergl., kann nur der empfehlen, der entweder nicht weib, daß das eine Rückkehr zur zurückgestau- en Inflation mit ihrer Tendenz zur Leistungs- minderung zur Aufblähung der Bürokratie, zum Wiederaufleben der Korruption bedeuten ersehnten Planwirtschaft zu gelangen. kann natürlich darüber streiten, ob dis Be- läge, die zur Arbeitsbeschaffüng ausgeworfen werden können, gefahrlos um ein paar hun- dert Millionen erhöht werden dürfen. Genau lt sich niemals angeben, wWwo es zu viel wird und wo also der Gefahrenpunkt liegt. Das ist eine Ermessensfrage. Aber darum geht es auch garnfeht. Entscheidend ist die Frage, ob man das Kapitaldilemma. in dem Deutschland ist, und das es nur mit ausländischer Hife über- winden kann, ehrlich zugeben oder aus innen- bolitischen und ideologischen Gründen Vor- Fürfe erheben will, die nur geeignet sind, Verwirrung zu stiften, weil sie die Sache 80 darstellen als sei die Wirtschaftspolitik der Regierung an der Arbeitslosigkeit schuld was einkach nicht wahr ist. Leider muß man zugeben, daß die Regie- rung sich eine Menge Blößen gegeben hat, die solche Vorwürfe hervorrufen mußten. Insofern zind die Fronten in der Tat nicht mehr so klar und einfach wie im vergangenen Jahre. Zu gunsten der unter dem Stichwort„Soziale Marktwirtschaft“ angekündigten Wirtschafts- beform ist nichts mehr geschehen, die agrari- sche Preispolitik und die Verschleppung der Kartellgesetzgebung haben auch in Kreisen, dle keineswegs plan wirtschaftlich eingestellt and, den Verdacht hervorgerufen, daß der Ein- fluß der Interessenten hinter den Kulissen tärker ist als er sein sollte, und daß diese Interessenten den markt wirtschaftlichen Kurs nur gerade bis zur Erlangung der völligen Marktfreiheit getrieben haben, aber nicht ge- neigt sind, nun auch die Sicherungen einzu- dauen und die Verpflichtungen auf sich zu nehmen, die die Marktfreiheit im Sinne der boztalen Gerechtigkeit begrenzen. Hätte man zich nicht dem Verdacht ausgesetzt, in die alte Politik des Laissez faire zurückzuschwenken, hätte man immer wieder klar gemacht— wie dies Professor Erhard vor einem Jahr noch tat— daß die Beseitigung der Rationierung kür die Richtigkeit, verlautete, papiere, aller Grundbesitz und alles andere nur der erste und nicht der letzte Schri 1 darf, hätte man mit dem nötigen N Auf die vorhandenen sozialen Probleme hin- gewiesen, so hätte weder im Inlande noch im Auslande die Vorstellung entstehen können, die Regierung tue zu wenig und lasse die Dinge laufen. Das Laissez faire ist abzulehnen. Auf die geordnete Marktwirtschaft kommt es an. E ist Zeit, daß man sich darauf besinnt. L. Blücher ist zufrieden Weil USA Verständnis zeigt „Die Amerikaner wissen zwar manches von uns Deutschen, aber es gibt noch vieles, Was se wissen sollten von dem, was Wir möchten, daß se wüßten“. Mit dieser etwas komplizierten Formulie- rung begrüßte Vizekanzler und ERP-Minister Blücher die Journalisten, als er am 16. Februar auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt eintraf. „Flüchtlinge“ sind„heimat vertrieben“ 5„Ich habe keine Stunde meines Aufenthaltes in Amerika versäumt, um mich mit allen maß- geblichen Leuten der Regierung und der Wirt- schaft zu unterhalten. Alle Gespräche zeigten mir, mit welchem Verständnis man drüben die Verhältnisse in Deutschland und seine Ent- wicklung beobachtet. Es liegt an uns“, so fuhr Minister Blücher fort,„die Amerikaner über alle Probleme unserer wirtschaftlichen Situa- tion zu unterrichten, wenn wir erwarten wol- len, daß sie uns helfen; und sie wollen uns Wirklich helfen, Das Wort„Flüchtlinge“ muß aus unserem Sprachgebrauch nicht nur hier im Lande, sondern auch bei unseren Verhand- lungspartnern in Uebersee ausgemerzt werden. Es führt zu Migverständnissen über die Lage und das Schicksal unserer Heimatvertriebenen“. Auch Seeschiffahrt hat gute Aussichten Auf die spezielle Frage über die Aussich- ten für die deutsche Seeschiffahrt meint Mi- nister Blücher, wenn die Verhandlungen zwi- schen den Beteiligten noch weiter in Fluß ge- kommen seien, dann bestünden für die deut- sche Linienschiffahrt zweifellos günstige Aus- sichten. „Auslandskredite“ in Form von „Besitzerwerb“ Im einzelnen berichtet Minister Blücher, der amerikanische Kapitalmarkt sei zweifellos gewillt, in Westdeutschland zu investieren. * Unsere Vorstellungen vom amerikanischen Geldmarkt seien jedoch nicht ganz zutreffend. In den Vereinigten Staaten wende man sich mehr und mehr von der Geldbeschaffung auf dem Anleiheweg ab und wende sich dem Aktienmarkt zu. Die Rendite hierbei sei grö- Ber. Liberalisierung soll fortgesetzt werden Die Liberalisierung muß nach amerikani- scher Auffassung kommen und die USA wol- len uns dabei nach Kräften helfen. Die Ameri- kaner wollen uns bereitwillig zeigen, was sie unter Liberalisierung und Gegenseitigkeit ver- stehen. Berlin wird gehalten Bezüglich der Situation Westberlins erklärte Blücher:„Unsere Parole ist: Wir helfen Berlin. und ich habe festgestellt, daß die bisherige Haltung der USA gegenüber dem Berlin-Pro- blem sich in nichts geändert hat urd auch nicht andern wird“. Abschließend sagte Blücher:„Wenn man in einem so großen und reichen Lande mit einer so überzeugenden Herzlichkeit aufgenommen wird., wie sie mir widerfahren ist, dann kann man weder an dem Willen noch an dem Erfolge für die zukünftige Zusammenarbeit zweifeln“. Alles Gerede ist müßig schafft nicht Werte, somit keinen Arbeitsplatz Kein rhetorisches Feuer- und Blendwerk setzte Württemberg-Badens Wirtschaftsmini- ster Dr. Veit in Szene, als er Kritik übte an der Investitionspolitik der Regierung. Inso- weit unterschied sich Dr. Veits Rede vorteil- haft von den Ausführungen seines Partei- und Fachkollegen Prof. Nölting, der unter Zuhilfe- nahme des ganzen Arsenals alliierter(lies britisch- sozialistischer) Argumente gegen den Bundeswirtschaftsminister in der Debatte um die Arbeitslosigkeit ins Felde zog. Bei nüchterner Betrachtung fällt auf, dag soWwWohl Dr. Veit als Prof. Erhard die Investi- tionsrate der beiden vergangenen Jahre mit 12 Millionen Ru /DM bzw. mit 18 Millionen DM angeben, somit Uebereinstimmung herrscht in der Schätzung des Geleisteten. Die Meinungen gehen scheinbar aus- einander in puncto Zweckmäßigkeit der Lei- stungen, denn der Redner der SPD beschul- digt den Bundes wirtschaftsminister, Fehl- investitionen zu mindestens begünstigt zu haben. Eine Beschuldigung, die Erhard mit Entrüstung von sich weist und hierbei die britische Analogie als Beweismittel benützt. Während die Investitionsrate der ziemlich intakten britischen Wirtschaft nur 11,5 Prozent jährlich beträgt, hält sich die Bundesrepublik mit einer demolierten, in ihrer Struktur völ⸗ lig zerrissenen und zerschnittenen Wirtschaft auf einer Investitionsrate über den Sektor der Kapitalbildung von 12,8 Prozent. Daß in Deutschland der Genußmittelver- brauch, berechnet auf die Kopfzahl der Be- völkerung lediglich 1,35 Dollar betrage, wäh- rend Großbritannien je Kopf der Bevölkerung auf demselben Gebiete jährlich 10,80 Dollar aufwendet, das sind die Erhardschen Beweise für die Zweckmäßigkeit der Kapitalin vestitionen. Es ist ein gefährliches Spiel, das hier be- gonnen worden ist, ein Schnitt ins eigene Fleisch, wenn die Kapitalinvestitionen bean- sStandet werden. Denn jede bisher investierte Hürde. oder diese Folgen bewußt in Kauf deutsche Mark hatte Anteil an der Belebung ümmt, weil er hofft, auf diese Weise zu derdes bei „„Unter Zugrundelegung zur Beschaffung eines Arbeitsplatzes notwen- dig waren, wird geschätzt, daß jetzt 26 500 Mark aufgewendet werden müßten um das- selbe Ziel zu erreichen. Wenn nun die Kapi- talinvestitionen 18 Milliarden Mark betragen, 80 sollten sie der Aufgabe dienen, 500 000 bis 600 000 neue Arbeitsplätze zu erstellen. Ein Ziel, das überschritten wurde, wenn der An- marktes. Unter Zusr gs ziffer, nach der etwa 20 00 Mark stieg der Beschäftigungszahlen in Erwägung gezogen wird. Angesichts des Beschäftigungsproblems der Bundesrepublik ist die Frage der Zweckmäßig- keit der Investitionen in der Tat ein Streit um des Kaisers Bart, wobei die Gefahr, die aus diesem Streit droht, darin besteht, daß durch eine Verlangsamung der Investitionen wegen dieser Meinungsverschiedenheiten der Fortschritt in der Beschäftigungspolitik unter- bunden wird. Es ist ein logischer Fehler, zu denken, daß jede Ausgabe, jeder geplante Aufwand Ar- beitsbeschaffung bedeute. Er bedeutet wohl Beschäftigung, aber zusätzliche Arbeit kann nur geschaffen werden mit dem Betrag, der über die bisherigen Kapitalinvestitionen Die Bundesregierung erwartet, daß die Le- bens versicherungen, Hypothekenbanken und Sparkassen 800 Millionen für den Wohnungs- bau bereitstellen können. Die Zusagen, die die Institute gegeben haben, lassen sich erfül- len, wenn die Spartätiskeit der Bevölkerung den erwarteten Umfang erreicht. 5 Die Bundesregierung hofft weiter, daß die Interessenten, Bauherren wie künftige Mieter, 500 Millionen von sich aus hergeben werden, wobei man sich auf die Vorgänge des Jahres 1949 beruft. Ein anderer großer Posten ist die Hoffnung auf 400 Millionen in den Haushalten der Län- der. Dagegen liegen aus dem Kreis der Finanzminister Erklärungen vor, daß mög- licherweise keine einzige Mark für den Woh- nungsbau gegeben werden kann. Sicher sind dagegen die Soforthilfemittel, die für den Bau von Flüchtlingswohnungen verwendet werden können, und die beschei- denen Zins- und Tilgungseinnahmen aus alten öffentlichen Darlehen. Völlig ungewiß sind die offiziell als sicher erklärten EPR-Mittel geworden. * 5 7 2 3 1 ah- men zufließende Geld aus und diese Verwen- dung der laufenden Mittel ist keine Arbeits- beschaffung für einen unter der Schwemme der Arbeitskräfte leidenden Markt, sondern sie ist lediglich Erhaltung des normalen Be- schäftigungsstandes. Erst jene Mittel, die kreditschöpfend neu erstellt werden um den Arbeitsmarkt zu hinaus cht, eingesetat wird am Arbeitsmarkt. beleben, können als Faktoren zusätzlicher Arbeitsbeschaffung anerkannt werden. Daß gerade die. kritisierende Oppositions- partei sich dagegen wehrt, vorhandene ein- gefrorene Bestände auf den Markt zu werfen (die im Arbeitsstock angesammelten rund 415 Millionen DM, die Reserven der Sozial- versicherung ca. 1,2 Mrd. DM etc.) und die Tendenz verfolgt, die Regierung zu veranlas sen, geldgeschöpfte Kapitalmengen hervor- zuzaubern, ist vielleicht das Stalingrad posi- tiver oppositioneller Wirtschaftspolitik; ist somit verhärteter wirtschaftspolitischer Nega- tivismus. Mit diesem Negativismus hat sich die Re- gierung auseinanderzusetzen und abzufinden. Sie tut es, indem sie behutsam laborierend mit Vorfinenzierungen seitens der Bd., inflationistischen Tendenzen vorbeugend, 900 Millionen DM auf den Markt zaubert. Zusam- men mit den etwa 300 Millionen DM Münz- gewinnen wird der Regierung Arbeitsbeschaf- fungsprogramm 1,2 Milliarden DM für zusätz- liche Arbeitbeschaffung auswerfen können. Fraglos würde mit dieser zusätzlichen Ar- beitsbeschaffung nur einer unzureichenden Zahl von Arbeitslosen geholfen werden kön- nen. Jedoch zu berücksichtigen ist, daß die Schaffung eines neuen Arbeitsplatzes zwangs- läufig die Mitausnutzung zweier alter Arbeits- plätze nach sich zieht, denn etwa zwei Drittel bis drei Viertel der Arbeitslosen sind bereits beschäftigt gewesen. Ihre gegenwärtige Be- schäftigungslosigkeit ist teils saisonmäßig, teils strukturell bedingt durch Erschöpfung am Arbeitsmarkt. Der Länderfinanzminister Bedenken, daß sie nicht teilnehmen können werden an dem Wohnungsbau mit dem ihnen zugedachten Kontingent von 400 Millionen DM ist ein poli- tisches Durchqueren der von der Bundesregie- rung gehegten Absichten, dessen Qualifikation auf gleicher Ebene liegt, wie die Vereisung der im Arbeitsstock und der Sozialversiche- rung brach liegenden Geldmittel. Töricht würde man den Kaufmann dennen, der in seinem Tresor Geldbeträge aufbewah- rend sich große Zinsenlasten aufbürdend zum Weiterführen des Betriebes Schulden auf- nähme. Zwecklos ist ein solches Beginnen, genau so zwecklos wie das Streben nach höhe- rer Aktivität, das untermauert wird und gleichzeitig gebremst mit Hindernissen, die auf parlamentarischem Wege konstruiert werden. Tex. Kriegsgefangene Nutznießer von Vermögens- beschlagnahme Die Liquidation des früheren deutschen Eigentums in den USA., die bereits vor dem Abschluß steht, wird auf der Grundlage des Potsdamer Vertrages durchgeführt. Wie am Mittwoch von amtlicher Seite in Washington sind alle Aktien. Waren, Wert- Eigentum des deutschen Staates oder deutscher Staatsbürger, die während des Krieges in Deutschland lebten, beschlagnahmt und ver- kauft worden. Der Erlös wurde von dem Amt kür feindliches Eigentum im amerikanischen Justizministerium verwaltet. Nur bei dem Eigentum einiger Gesellschaften, denen Ameri- kaner oder andere Ausländer beteiligt sind. ist der Liquidationsprozeß noch im Gange. Die durch den Verkauf des deutschen Eigen- tums erzielten Erlöse sind dazu verwandt wor- den, allen ehemaligen Us- Kriegsgefangenen in Deutschland und Japan für jeden Tag ihrer Gefangenschaft einen Dollar auszuzahlen. Sie können diesen Anspruch geltend machen, da sie die ihnen nach der Genfer Konvention zu- steherde Behandlung nicht erhalten haben. Alle Versuche der deutschen Eigentümer, ihre Eigentumsrechte geltend zu machen und Rechts- mittel einzulegen, sind daher zwecklos. Die einzige Ausnahme bilden Personen, die aus Deutschland ausgewandert sind, im Ausland lebten oder nachweisen können, daß sie selbst oder die früheren Figentümer dieser Werte Ver- folgte des Naziregimes sind. Wenn Erben Sol- cher deutschen Eigentümer ihre Rechte geltend machen wollen, müssen sie nachweisen, daß auch sie selbst keine aktiven Nazis gewesen sind. Sondersteuer der Krlessgseschädisten Das Präsidium des Bundes der Steuerzahler hat an den Bundesfinanzminister und an die Fraktionsvorsitzenden des Bundestages eine Eingabe gerichtet, die Stundungsrichtlinien des Bundesfinanzministeriums für die Soforthilfe- abgabe zu erweitern. Der Bund schlägt vor, die Soforthifeabgabe in Fällen zu erlassen oder zu stunden, in denen nachgewiesen werden kann, daß eine Heranziehung von Vermögens- objekten zum endgültigen Lastenausgleich nicht erfolgen wird oder die Abgabe die Befriedi- gung berechtigter Lebensbedingungen gefähr- det. Unter allen Umständen sei den Abgabe pflichten ein Mindesteinkommen von 180 DM monatlich zu belassen.. In der Eingabe des Bundes der Steuerzahler wird darauf hingewiesen, daß die Soforthilfe- abgabe als ein Vorgriff auf den endgüitigen Lastenausgleich zu betrachten sei. Durch die mechanische Anwendung des Grundsatzes, er- littene Kriegssachschäden nicht von dem ver- bliebenen Vermögensbestand abzuziehen, könne die Soforthilfeabgabe den Charakter einer „Sondervermögenssteuer für EKriegsgeschädigte“ erhalten. Wie weiter ausgeführt wird. haben die Finanzämter den durch den Erlaß des Bundes- finanzministers vom 2. Dezember vergangenen Jahres als Existenz- Minimum aner- kannten Betrag von 180 DM häufig als ein Maximum angesehen, das nur in seltenen 5— 5 und unwesentlich überschritten werden dürfe. Frankfurter Effiektenbörse vom 16. Februar Der Aktienmarkt war nach schwacher Eröff- nung meist gut erholt. Im Segensatz zu den letzten Tagen konnten sich heute die Aktien- kurse gut behaupten, Bei den stärker gedrückten Werten traten sogar kleinere Erholungen ein. Die Umsatztätigkeit blieb indes weiterhin sehr be- scheiden. Am Montanmarkt lagen Klöckner um 1% erholt, während Stalverein und Rhein. Braunkohle auf gestriger Basis umgesetzt wur- den. Von Elektrowerten zogen RWE um 0,5% an; Weiteres Interesse bestand für Bau-Aktien, wobei Holzmann um 1 und Berger Tiefbau um 0,25% anziehen konnten, Von den gestern stärker zu- rückgefallenen Werten lagen Sudd, Zucker, Sche- ring und Heidelberg. Zement um 1% erholt, Sche- ring blieben später 2% höher vergebens gesucht, Daimler um 0,75% gebessert. Im Übrigen wurden Kleinere Abschlüsse zumeist auf Vortagsbasis ge- tätigt.— Großbanken vernachlässigt und bis 0,5% gedrückt, auch Schitfahrtswerte eher abge- schwächt. Renten still und unverändert.— Im Freiverkehr wurde Gute Hoffnung zu 66.566,75 umgesetzt. 5 Oeffentlicher Auſtraggeber erschwert Arbeits bedingungen Die Holzindustrie, besonders soweit sie im Bausektor tätig ist, hat ihre Sorgen, so Wie jeder Wirtschaftszweig heutzutage mit Sorgen und Nöten zu kämpfen hat. Es gibt aber Probleme, die in der gesamten Wirtschafts- struktur liegen und die zu beseitigen nur im Zusammenhang mit der Beseitigung der Kriegsfolgen gelingt. Das sind die echten Nöte der Wirtschaft, genannt allgemein wirt- schaftliche Problematik. Böse ist, daß diese Schwierigkeiten anscheinend nicht ausreichend befunden werden und daß flugs neue Brems- schuhe konstruiert und angelegt werden, So hat der öffentliche Auftragsgeber aus unerfindlichen Gründen in der letzten Zeit den Ehrgeiz bewiesen, Rekordlieferfristen aufzustellen. Die Innenausstattung einer àm 18. August 1949 2. B. vergebenen Straßenbahn- remise sollte 2. B. bei Konventionalstrafe am 1. September 1949 fertiggestellt werden. Die Folge davon, der betreffende Betrieb, der nicht in der Lage war, eine entsprechende Anzahl von Facharbeitern aufzutreiben, be- wältigte die ihm gestellten Aufgaben mit 60 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit und ent- ließ nach Fertigstellung die vorübergehend überbelasteten Arbeitskräfte. Was Wunder, wenn bei der Einholung von Kostenvoran- schlägen, beispielsweise für ein Gemeindehaus in der Nähe Mannheims für Türen und Fen- ster sechs Firmen wie folgt unterschiedlich kalkulieren: 16 731,65 DM 14 302,82 DM 18 416,70 DM 14 335,35 DM Firma 16 689,15 PM 6. Firma 13 101, DM Beim ersten Blick möchte man meinen, der Qualitätsunterschied in den einzelnen An- geboten sei Ursache der Preisdifferenzen. Dies ist aber nicht der Fall. Tatsache ist, daß die offerierenden Firmen nur um Aufträge zu be- kommen, von der Vermögenssubstanz zehren und daß z. B. Firmen, die nur von Familien- angehörigen betrieben werden, die Mehrlei- stung durch Ueberstundenarbeit nicht in Anschlag bringen. Der Konkurrenzkampf zwingt die Kalkula- tionen bis auf die unterste Grenze, wobei betriebs wirtschaftlich nicht gut organisierte Unternehmer nach Angabe der Gewerkschaf⸗ ten den Konkurrenzkampf auf den Schultern der Arbeiter austragen, indem sie niedere Löhne zahlen(siehe„Morgen“ vom 16. 2. „Wettbewerb und Tarifvertrag können nicht in Einklang gebracht werden“).. Es mag der Fall sein, daß einzelne Unter- nehmer zu solchen Hilfsmitteln greifen um 80 schlimmer für sie, bzw. für ihre Betriebe. denn die Leistungsfähigkeit die ser Unternehmen wird bestimmt dureh den Druek auf die Löhne vermindert. Eine Umfrage bei leistungsfähigen holz- verarbeitenden Industrien, besonders des Bau- handwerkes, förderte die Einsicht zu Tage, daß ein solcher Druck auf die Löhne bei einigermaßen betriebs wirtschaftlich richtigem Kalkulieren nicht notwendig sei. Bei Besich- tigung eines Mannheimer Betriebes mit etwa 100 bis 120 Arbeiter wurde festgestellt, daß die Tarifmindestlöhne von 1,27 DM bzw. 1,38 DM für Arbeiter unter 22 Jahren bzw. qualifi- zlerte Arbeitskräfte mit Leistungszulagen aus- gestattet werden konnten, die sich normal zwischen 1,34 und 1,73 DM bewegten, Wobei der Rekordsatz von einem Arbeiter wit einem Stundenlohn von 1,95 DM erreicht wurde. Bemerkenswert für die Lage in dieser Holzindustrie ist, daß die Stundenlöhne der Vorkriegszeit 0,82 RM betrugen, also eine mehr als 50prozentige Erhöhung erfuhren, zum mindesten aber, wenn berücksichtigt wird, daß der Mindestlohn fast immer über- schritten wurde, eine Erhöhung um mehr als 25 Prozent gegenüber dem jetzigen Mindest- lohn Hingegen sind die Preise in dem nied- rigsten Kostenangebot lediglich um 10 Pro- zent gegenüber dem Jahre 1939 angestiegen und sind durchweg fast auf den Stand von 1929 angelangt. Es wird notwendig sein, daß sich der größte Auftraggeber dieses Wirtschaftszwei⸗ ges, die öffentliche Hand nach den Gesetzen der Wirtschaftlichkeit richtet, damit die Preis- und Lohnschere auf diesem Gebiete nicht mehr auseinandergerissen wird, als es ohne hin schon der Fall ist. Dann werden auch die Schwierigkeiten wegfallen, die das Zustandekommen eines gesunden Tarifvertrages verhindern. F. O. Weber Letzte Stahl-Meldung über deutsche Chinalieferung Ein Sprecher des amerikanischen Hohen Kommissariats gab die Möglichkeit einer er- neuten Ueberprüfung des China-Stahlauftrages an die Ruhrindustrie durch die alliierte Hohe Kommission bekannt. Mit einer Genehmigung sei allerdings nur zu rechnen, wenn die Lie- ferung deutscher Eisenbahnschienen nicht als Ausfuhr von„strategischem Material“ ange- sehen werden. Alliierte Wirtschaftssachverständige sind der Ansicht. daß eine erneute Behandlung des China-Auftrages eine Entscheidung über die künftige Handels möglichkeiten der Bundes- republik mit dem Osten bedeutet. 5 Firma Firma Firma Firma 0 0 Wenn Nerven versagen: Nervöse Kopf, Herz- u. Magen. Shmeren— nervöse Unruhe und Schlaflosigkeit- denn: Noch billiger: Cnalselongue 70, 75, 35, 90, 93, 115, 135. Matratzen Noch billiger! D scnes e YDMA- TRANSPORTE und Liefer fahrten Telefon 514 62. 8 39, 44, 48, 56, 68.- 128,„Jawas, das Are 8 raumsparend, forms, n, Stabil, Mchn. Baumann 4 C0. 95, BI. Nur Heidelberg, St. Anna⸗ au 3, 4 Mannheim au 5, 4 gasse 5(Bismarckpl.) Kein Laden. Ls agb EE ULLI HASE Graphologin setzt: Stuttgart, Sophienstr. 222 Ende Februar einige Tage in Mannheim. Voranmeldung nach Stuttgart erbeten. — Cc(cr Diese Gelegenheit sollten Sie ausnützen 23 hochglanzpolierte deHktafZ iM in all. 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Jahrhunderts treffend charakterisiert: das vorwiegend wissen- schaftliche Denken und die praktische An- Wendung dieses Denkens zur technischen Durchdringung des gesamten Daseins. Im Gebiete der angewandten Kunst führte die Verwissenschaftlichung zu einer unschöpfe- rischen Nachahmung alter Stilformen, die sich durch den Einbruch der Maschine und das Aufkommen künstlicher Werkstoffe zu einem wahren Stilchaos steigerte. Die um- Wälzende Bedeutung dieses Mechanisierungs- Prozesses erkannte als einer der ersten Gott. kried Semper, der schon 1851 unter dem Eindruck der Londoner Weltausstellung Schrieb:„der Ueberfluß an Mitteln ist die erste große Gefahr, mit der die Kunst zu ringen hat.“ ufleute, Po- 9 In England zeigte sich nun auch Zzuerst der Widerstand gegen den Verfall der an- gewandten Künste. Schon bald nach der Jahrhundertmitte begannen William Mor- ris, John Ruskin und ihre Freunde den Kampf um die verlorene„Einheit von Kunst und Leben“. Was sie erstrebten und Auch erreichten, war eine grundlegende Er- neuerung der handwerklichen Kün- Ste. Von England sprang der Funke auf das Festland über, zunächst nach Belgien, dann vor allem nach Deutschland und Oester- reich, wo schöpferische Architekten, Künst- ler und Handwerker sich der neuen Kunst- gewerbebewegung anschlossen. Ihren for- malen Ausdruck fand diese Bewegung in dem am Ende des Jahrhunderts erblühen- den Jugendstil, in dem zum ersten Male der Stilnachahmung ein Ende bereitet und eine neuartige Formensprache entwickelt wurde. Neben dem später als Leiter der Kunst- gewerbeschule in Weimar tätigen van de Velde waren es vor allem deutsche Archi- tekten und Künstler, die den grogen Fehler der englischen Kunstgewerbebewegung er- kannten: ihre Ablehnung der Maschine, die doch in Wahrheit die große, entscheidende Macht in der Gestaltung des gesamten mo- dernen Daseins bildete. Die neue Auffas- sung prägte sich auch darin aus, daß bald der wesentlich ornamental bestimmte Ju- Sendstil von einer sehr viel strengeren und 1 Sachlicheren Formgebung in Architektur und Kakaokanne aus Keramik Entwurf: Otto Lindig, Dornberg hrende Architekten, bildende Künst- zunächst auch auf Kunstgewerbe abgelöst wurde. Glaubte man gewisse Formen klassi- zistischer oder biedermeierlicher Herkunft zurückgreifen zu müssen, so wurden diese historisierenden Elemente doch bald abge- streikt, um mehr und mehr einer rein sach- lichen und weitgehend durch die neuen Materialien wie Eisenbeton, Stahl und Glas bedingten konstruktiven Bauweise Platz zu machen, deren neuartige und zuerst im In- dustriebau verwirklichte schmucklose For- mensprache zum adäquaten künstlerischen Ausdruck des neuen technischen Zeitalters wurde— wie im Bezirk der Werkkunst die werkgerechte„Form ohne Ornament“. 3. Der Deutsche Werkbund hat an der Durchsetzung dieses neuen Stiles entschei- dend mitgewirkt, indem er den Gedanken der Qualitätsarbeit und einer unserer Zeit gemäßen Formgebung nicht nur im handwerklichen Schaffen, sondern vor allem auch in der industriellen Produktion ver- Wirklichen half. So gelang es dem Bund schon in wenigen Jahren, das Niveau des deutschen Kunstgewerbes wesentlich zu heben. Wenn diese Kulturarbeit auch durch den ersten Weltkrieg eine schmerzliche Unterbrechung erfuhr, so wurde sie von 1919 ab mit frischen Kräften wieder aufge- nommen. Ihren Höhepunkt erreichte sie in den 20er Jahren, jener Zeit, von der Otto Bartning kürzlich gesagt hat, daß sie die „lebendigste Epoche der bildenden Kunst, der Architektur und aller bildnerischen Ge- werbe seit 100 Jahren gewesen sei“. Was der Deutsche Werkbund für unser kulturelles Leben bedeutete, hat Wilhelm Wagenfeld, der erfolgreichste Entwurfskünstler für die deutsche Industrie, vorzüglich gekennzeich- net, wenn er betont, daß„die Erzeugung minderwertiger Waren weit größere Aus- maße angenommen hätte, wenn der Deutsche Werkbund nicht gewesen wäre mit seinem umermüdlicheyp Einsatz für die Qualitäts- arbeit“. Von Schulen muß hier vor allem das Staatliche Bauhaus in Weimar und später in Dessau genannt werden, wo mit der Idee der Einheit aller Künste im Schoße der Mutterkunst, der Architektur, sowie mit der Verbindung künstlerischen, handwerk lichen und industriellen Schaffens Ernst ge- macht wurde. Diese großartige Entwicklung wurde in Deutschland 1933 jäh unterbrochen. Es war eine der großen Torheiten der damaligen Machthaber, nicht nur das Bauhaus, sondern auch den Deutschen Werkbund aufzulösen und gerade den genialsten und fortschritt- lichsten Gestaltern die Arbeit in Deutsch- land unmöglich zu machen. Immerhin ge- lang eines nicht: den in der offiziellen Archi- tektur gepflegten, innerlich hohlen Neo- Klassizismus auch in der Kunstindustrie und Kunsthandwerk einzubürgern, wo fast durchweg die gesunde Ueberlieferung des Deutschen Werkbundes weiterwirkte 4. Heute ist Deutschland ein Trümmerfeld. Wir müssen ganz von vorn beginnen— aber dieser Neuaufbau kann nur gelingen, wenn auch der vom deutschen Werkbund getra- sene Gedanke der„Wertarbeit“ wieder lebendig wird. Nicht die Unkultur des Ueberflusses gilt es zu bannen, sondern die Unkultur der Not.„Gerade in unserer Ar- mut“, sagt Otto Bartning,„können wir es uns nicht leisten, ein einziges Gerät herzu- stellen, das nicht eine Speise der Seele ist.“ Der Einwand, daß das„Publikum“ die über- ladene, historisierende und damit unehr- liche Form wolle, hält nicht Stich. Er ent- springt teils geistiger Bequemlichkeit, vor allem aber händlerischer Berechnung, mit der man dem freilich noch vielfach urteils- losen Käufer die äußerlich bestechende, in- nerlich unehrliche und minderwertige Ware aufdrängen will. In Wahrheit ist sach- gemäße und werkgerechte Form nicht nur schöner, sondern vor allem auch preis- werter. Das hat gerade die neuere Ent- wicklung bewiesen, in deren Verlauf es schöpferischen Künstlern gelungen ist, gan- zen Industriezweigen ihren Formwillen auf- zuprägen und dem täglichen Gebrauchsge- rät eine aus Material, Zweck und künstleri- schem Formgefühl erwachsene charakter- volle Haltung zu geben, die sich wirtschaft- lich aufs beste bewährt hat. Grundlegend auch für die Industrie bleibt dabei nach wie vor das gediegene handwerkliche Können wie denn über der soziologisch besonders wichtigen Mas- senware— weder das in kleinen Serien her- gestellte, im wesentlich handwerklich ge- formte Gerät noch das ecłle, künstlerische, individuell gestaltete Einzelstück vergessen werden darf, die wir zur Bereicherung und Erhöhung unseres kulturellen Daseins eben- so wenig missen möchten, wie die Werke der„freien Künste“: Malerei. Graphik und Plastik. Vr. g Schale und Becher aus Silber Entwurf: Robert Fischer, Schwäbisch-Gmünd Briefe aus zwei Jahrtausenden M. Lincoln Schuster: Die Welt im Brief, Briefe aus zwanzig Jahrhunderten(Hans E. Günther- Verlag, Stuttgart). Beginnend mit einem sehr herausfordernden Brief, den der Perserkönig Darius 334 Jahre vor Christi Geburt an Alexander d. Gr. richtete und beschlossen von Thomas Manns berühmt gewordener Antwort an den Dekan der Philosoph. Fakultät der Fried- pich-Wilhelm-Universität zu Bonn auf die Mit- teilung der Aberkennung der Fhrendoktor- Würde enthält diese von Pr. Karl Hellwig be- sorgte Uebertragung der amerikanischen Brief- sammlung„A treasury of the worlds great letters from ancient days to our own time“ rund hundert ungewöhnliche Briefe von per- Sönlichkeiten aller Zeiten und vieler Kulturen. Sparsame biographische Notizen, die die Brief- schreiber vorstellen und die Umstände er- klären., die die Briefe veranlagten und beglei- teten. stellen jedes der Schreiben für den Leser wieder in unmittelbaren Zusammenhang zum Leben ihrer Verfasser und geben inter- essante, oft spannend zu lesende Einblicke in mehr als zweitausend Jahre Welt- und Mensch- heitsgeschichte. Die Auswahl spiegelt eine Vielzahl menschlicher Empfindungen und Cha- raktereigenschaften: Briefe der Liebe und des Hasses sind darin enthalten, flehende und fordernde, anklagende und verteidigende, mutige und feige. Man lernt die Geschäfts- Das Privatleben der Venus von Milo/ Von Sigismund v. Radecłki Sie war anfangs eine gutflüssige Masse von Kalziumkarbonat. Und zugleich eine Idee, die irgendwo außer Zeit und Raum „Weste“. Eines Tages kristallisiert die Glut- masse zu Marmor, unter ungeheurer Dampf- entwicklung. Darauf vergehen Millionen Jahre, was für Kristalle und Ideen gar nicht langweilig ist, sondern vorüberschwebt wie ein moment musical Darauf kommt ein Grieche, gewahrt den Stein und schaut in ihm den einen Körper, den er noch nie erblickte. Er bewaffnet sich mit Hammer und Meißel zum Befreiungs- werk! Mit Leidenschaft bricht, splittert und keilt er die Steinkruste vom atmenden Leibe weg, immer in der entsetzlichen Angst, ihn zu verletzen. Nun steht sie da. Sſe wird bekränzt, an- gebetet, geraubt, verkauft, umgestürzt, ver- gessen, wieder entdeckt. Bei einem Hand- gemenge stürzt sie ins Meer, wird mit einer Seilwinde weiß und tropfend emporgehoben wie Aphrodite aus dem Meeresschaum, end- lich unförmig mit Werg umwunden wie ein Brandverunglückter— und nach Paris ge- schafft. Wieder steht sie da, einsam im dunkel- ausgeschlagenen Eckzimmer des Louvre. Sie regt keinen Finger(sie hat ja bloß Arm- stümpfe und erzeugt dennoch fortlaufend ästhetische Diskussionen sowie tausende kleiner Gipskinder, die von den glutäugigen Straßenverkäufern auf dem Kopf getragen werden. Berühmt geworden wie Hamlet, gibt sie täglich, außer Montags, Audienz von neun bis drei. Hören wir zu: Es erscheinen Mister Babbitt und Frau, das rote Büchel in der Hand. Beide vertiefen sich in den Baedecker und rufen a tempo: „Ach.. Venus of Milo.“ Pause. Bab- Cowards„Ceisterkomödie“ im Nationaltheater Amüsantes englisches Gespensterstück z um Fasching serviert Von Wilder bis Borchardt hat es in den letzten fünf Jahren auf unseren Bühnen von Wiedergekommenen Toten nur 80 gewim- melt, aber so munter und vergnüglich, wie der Engländer Noel Coward in seiner schon 1941 geschriebenen„unwahrscheinli- chen Komödie“ den Kontakt zwischen Dies- seits und Jenseits herstellt, hat es bisher kaum einer fertig gebracht. Curt Goetz Hat seine Hand mit im Spiel. Er lieferte die deutsche Bearbeitung der Komödie. Die Ge- Schichte kommt ein bißchen zähflüssig in Gang, bis„Madame Arcati“, eine Altjungfer, robust und stramm wie ein kommandieren- der General, im Heim des Schriftstellers Condomine in Ausübung ihres spiritistischen Medial- Berufes den Geist Elviras, der ver- storbenen ersten Frau des Schriftstellers „maferialisiert“. Ein höchst charmanter Geist übrigens, der durch die Gardinen der Verandatür ins Zimmer herein marschiert und sich auf lange Sicht mit Familien- Akischluß einzunisten beginnt. Was für kom- Plizierende Perspektiven sich da für die in schönstem Gang befindliche zweite Ehe des Hausherrn eröffnen, der sich unvermutet zwischen den hartnäckig seßhaften Geist seiner toten und die reale Wachsamkeit seiner lebenden Frau gestellt sieht, kann nur der ermessen, dem so etwas passiert. Denn so ein Geist aus dem Jenseits ist ein seltsamer und vielmögender Hausgenosse, der es überraschend fertig bringt, den Haus- herrn in kurzer Zeit zum zwiefachen Witwer und Astral-Bigamisten zu machen. Doch man 50ʃI nicht voreilig die verschleierten transzen- dentalen Geheimnisse lüpfen, die die Spaß- macher Coward und Curt Goetz be- reithalten. London hat(so steht im Pro- grammheft zu lesen) diè Geister im Hause Condomine zweitausendmal hintereinander erscheinen lassen müssen. So stark wird unser Bedarf kaum sein, aber es ist schon eine Lust, sich an dem spukenden Schaber- nack des vepführerischen Astralleibes Elwi- ras und den Aengsten ihrer Nachfolgerin zu ergötzen, bis auch sie— doch das sollte ja nicht gesagt werden Hans Becker, der Spielmeister, weis mit der Geisterwelt ausgezeichnet um- zugehen. Er stimmt den Ton der Auffüh- rung vornehmlich auf diskrete Eleganz, ohne dabei die grotesken Züge der Madame Ar- cati und ihrer spiritistischen Charlatanerie etwa unter den tanzenden Tisch fallen zu lossen In Clara Wal bröbl hat er eine mit allen Merkmalen bramabasierenden Seher- tums effektvoll umwölkte Trence- Madam ge- funden, an deren Hokuspokus, dessen Ergeb- nis das Erscheinen der von Elisabeth Raa be mit einer für einen Geist erstaunlich menschlichen Verliebtheit ausgestatteten verstorbenen Elvira ist, das Publikum seine helle Freude hatte. Hans Joachim Reck- nit z durchschreitet in der Rolle des Schrift- stellers die ihm auferlegten Prüfungen in einem reizvollen Schwebezustand zwischen Bonhomie und Verzweiflung und läßt sich von seiner dem pikanten Techtelmechtel mit dem Geist ihrer Vorgängerin nervös zu- schauenden zweiten Frau(Hanna Meyer verkörpert sie mit bestechend humoriger Grazie) gewaltig zusetzen. Hertha Fuchs entwickelt in einer sehr amüsant angeleg- ten Charge eines ergötzlich begriffsstutzigen, doch nichtsdestoweniger(oder vielleicht ge- rade deswegen) medial ausgezeichnet ver- wendbaren Hausmädchens viel darstelleri- bitt, mit einem scheuen Seitenblick auf seine Frau:„She's great!“! (Ab) Zwei junge Mädchen, Arm in Arm. Sie sind groß, kräftig, hübsch, Sprachlos bleiben sie stehen. Jetzt stößt die eine die andere heimlich an:„Du, so schön sind wir auch“ (Ab) Ein Bildhauer und ein Schriftsteller. Zu- erst genieren sie sich, weil die Statue so be- kannt ist. Der Bildhauer ach einer Pause):„Sehen Sie, die Zeit, das ist der gewaltigste Kunst- Kritiker aller Zeiten! Sie hat ihr die Arme wegkritisiert— das war es, was zur Voll- kommenheit noch fehlte. Aegyptische Sta- tuen brechen nie ab. Dieser Körper war mit dem Stein erschaffen— er blieb; ihre Arme wurden gegen den Stein geschaffen— sie brachen ab.“ Schriftsteller(im Weggehen): „Aber die Nasen brechen ja doch auch ab.“ (Ab) Ein Maler und ein Schriftsteller. Der Maler:„Unfaßbar, daß sie einmal bemalt gewesen ist. Parischer Marmor, leicht aquarelliert, haha! Die Venus von Milo, ge- schminkt mit rosa Bäckchen. I.“ Schriftsteller:„Nein, wissen Sie, ich kann mir das vorstellen. Das ist wie beim Schrei- ben. Stil muß natürlich Marmor sein— aber Marmor, der gerade im Begriff steht, zu Srröten Maler:„Von Literatur verstehe ich nickits. Doch das Parthenon mit koloriertem Ge- simse— brr.“ (Ab) Eine Fliege. Sie kommt von den Giorgio- nes geflogen und setzt sich der Venus auf die Nase. Jetzt kriecht sie über die Wange zum Mundwinkel hinüber. Plötzlich be- —.— sche Komik. Friedrich Kinzler und Tana Schanzara spielen als befreundetes Ehepaar des Hauses Condomine am Rande mit. Als Schauplatz des Ganzen steuerte Heinz Daniel! ein geschmackvoll gebautes Wohnzimmer bei. Viel, viel Beifall und Gelächter. C. O. E. Paris in eineinhalb Stunden Vortrag in der Kunsthalle In der vom Freien Bund veranstalteten Vortragsreihe„Berühmte Kunststätten“ sprach am Mittwochabend Dr. Schmoll. Darmstadt, im wieder überfüllten Behrens- sas! der Kunsthalle über Paris. Sein Be- mühen, in die mm zur verfügung stehenden eineinhalb Stunden möglichst viel von der Unerschöpflichkeit seines Themas hineinzu- bringen, verleitete den temperamentvollen Sprecher zu einem Tempo, dem der weniger mit der Materie vertraute, unbefangene Zu- hörer zum Schluß nicht mehr zu folgen ver- mochte. An einer Ueberfülle von ausgezeich- neten Bildern erläuterte Dr. Schmoll! das Wachsen der französischen Metropole, ihrer Straßen und Plätze, Schlösser und Denk- mäler, Kathedralen und Kirchen seit der Gründung der Stadt durch die Kelten bis in die jüngste Zeit. Der aus reichem Wissen und echter Beziehung zu seinem Thema sprechende Redner bestätigte die schon bei Professor Hartlaub aufgetauchten Zweifel an der Durchführbarkeit des Unterfangens. so riesige Themen, wie sie die Vortragsreihe des Freien Bundes gestellt hat, in der knappen Zeit eines einzigen Vortragsabends zu erschöpfen. Gewisse Einschränkungen würden wahrscheinlich von Hörern und Referenten begrüßt werden. Wg.. kommt das Götterantlitz eine Mouche, und sie genügt, den Körper seiner Nacktheit zu entkleiden, Er wird gepudert, galant, unan- ständig. Die Fliege(mit dem Rüssel eifrig tup- kend):„Ich scheine mich getäuscht zu haben. Dieser weiße Mensch ist noch nicht einmal aus Stearin. Völlig fettlas. Gut wenigstens, daß er nicht Lite nt Boch 981 1 ich da— gestern geboren, muß ich morgen sterben— ich habe noch zu heiraten, noch zu dinieren— und gebe mich statt dessen mit Marmor ab lächerlich. Seltsam, wie hier alle Leute stehen bleiben und mich be- wundern man könnte wirklich eitel werden. Halt, ich wittere ganze Berge von Käse hinter der Portiere. Muß doch mal nachsehen“ (Ab) Der Museumsdiener. Er würdigt die Venus keines Blickes, sondern steuert durch den Raum auf sein Butterbrot zu, das hinter der Portiere verborgen liegt. Museumsdiener(im Vorbeigehen mur- melnd):„.. olle Dicke (Ab) Eine englische Gouvernante mit einem kleinen Knaben. Er lauert sanft auf Teufe- leien wie ein Drahthaarterrier. Beide lieben sich und stehen in fortwährendem Kampf miteinander. Sie treten Hand in Hand ins Audienz zimmer. Ihr hagerer Zeigefinger schnellt vor, weist auf die Armstümpfe:. „ See, what comes of biting your nails!“ (Siehst du, das kommt vom Nägelkauen) (Ab) i Die Uhr schlägt drei. Alles geht weg. Sie ist allein. Es wird immer dunkler. Jetzt bleibt nur noch ein letztes Leuchten ihres Leibes. Und jetzt ist alles dunkel. Kulturnachriciten Karl Schäfer, der frühere Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln, wurde vor achtzig Jahren, am 3. März 1870, in Mannheim geboren. Er studierte in Frei- burg, Berlin und Heidelberg und übernahm 1921 die Direktion des Wallraf-Richartz-Mu- seums, die er bis zu seiner Pensionierung inne hatte. P. W. Das Doktor-Diplom Prof. Willy Hellpachs, Heidelberg, wurde mit einem herzlichen Glückwunschschreiben, von der philosophi- schen Fakultät der Universität Leipzig, an der Willy Hellpach jetzt vor 50 Jahren pro- movierte, in einer feierlichen Urkunde er- neuert. Die„Gesellschaft der Freunde von Bay- reuth“ die die Bayreuther Festspiele finanziell unterstützen und Jugendlichen den Besuch der Festspiele durch Stipendien ermöglichen will, ist in Nürnberg in das Vereinsregister eingetragen worden, Der Gesellschaft gehören vor allem Industrielle und Wirtschafts-Unter- nehmen an. i Paul Walter Jacob, der bisherige Leiter der Deutschen Bühne in Buenos Aires, soll als Intendant der Dortmunder Bühnen vor- geschlagen werden. Jacob hatte im vergan- genen Jahr mehrere Gastinszenierungen in Deutschland geleitet. Gustaf Gründgens, über dessen Berliner Besuch wir gestern berichteten, Will, wie er jetzt bekannt gab, weiter mit Berlin verhan- deln. Austauschgastspiele der Städtischen Ober Berlin und der Städtischen Bühnen Düs- seldorf sollen unterdes im Frühjahr beginnen. Zu Descartes“ 300. Todestag sprach der französische Hohe Kommissar Franeois Poncet in einer dem französischen Philoso- phen gewidmeten Gedenkfeier der Mainzer Universität. 5 Ein Schauspiel„Dimitroff“ von Petschalin, das nem Leben des bulgarischen Staatsmannes gewidmet zt, der im Reichstagsbrandstifter- tüchtigkeit der Dubarry kennen, die es bis 20. Geliebten Ludwigs XV. brachte, begegnet G. B. Shaw als zärtlich- romantischem Liebhaber Mark Twain als resignierendem Misanthropen Spinoza als erhabenem Verteidiger Seine Glaubens und vielen anderen Menschen in den unterschiedlichsten Situationen und Gemüt verfassungen; Künstlern und Gelehrten, Staat männern und Revolutionären. Kurtisanen unt Taugenichtsen, Märtyrern und Heiligen, n einer Vorrede erklärt der Herausgeber, eh New Vorker Verleger und Sammler der„ro ben Briefe der Geschichte“, die Absichten, die er mit der Publizierung seiner Anthologie per- bindet und schildert die Notwendigkeit„er kritischsten und unbarmherzigsten Sichtung, um die„bedeutsamsten Briefe der Welt“ einem einzigen Sammelband vereinen zu Fön. nen, Daß er dabei den Blick manchmal etwa zu stark auf sein eigenes Land konzentriert mag seine Begründung und Entschuldigung in Standpunkt des Herausgebers finden, obwohl es ein wenig verwunderlich scheint, ein „historisch umfassendes“ Bild ohne Berüd- sichtigung etwa Luthers und Goethes zeichne zu wollen. Deren Briefe sind anscheinend Opfer der asketischen Beherrschung geworden, mit der M. Lincoln Schuster sich bei der Aus- Wahl seiner Sammlung allen Verlockungen de ungeheuren Fülle vorhandenen Materiab widersetzte und die das Buch im übrigen aug. vel chnet. Wgl. Die kleinen Meister-Bücher(Verlag Her. mann Meister, Heidelberg). Die hübsche Reibe der kleinen Meister-Bücher, dieser handlichen Taschenbibliothek der Weltliteratur, ig jüngst durch eine Anzahl neuer Bändchen er- Weitert worden. Unter ihnen findet man den „Urfaust“ in der authentischen Ausgabe der einst von Erich Schmidt entdeckten God hausenschen Abschrift. In zwei Versbänden veröffentlicht Kurt Erich Meurer ausge- wählte Gaselen von August von Platen und besonders reizvolle Nachdichtungen nord amerikanischer Lyrik des 0 Jahrhunderts unter dem Titel„Die Harke“ Ein weiteres Bändchen enthält eine Auswall Strindbergseher Fabeln, die für die sarkastische Art der Welt- und Menschen- betrachtung des schwedischen Dichters cha. rakteristisch sind. Aus Johannes Scherrs be- rühmter Sammlung„Menschliche Tragikomö- die“ stammt die mit leidenschaftlichem Tem- perament geschriebene Darstellung der bruta- len Unterjochung Perus durch die spanischen Konquistadoren(„Der letzte Sonnen- s ohn). Von den Erzählern sind diesmal Adalbert Stifter mit seinen„Nachkommen- schaften“ und der Russe Nikolai Le Bk O vertreten, dieser mit der sehr eigenartigen Novelle„Der Linkshänder“, einer„Geschichte vom stählernen Floh“, in der Uebertragung von Johannes von Günther. c. o.. Richard Katz, Kleinode der Natur. Dl. manten, Orchideen und Kolibris.(Eugen Rentsch Verlag. Erlenbach-Zürich). In seinem neuesten Buch breitet der bekannte Reise- schriftsteller sein reiches und gründliches Ws. sen um die Schönheiten und Kleinode der Natur in einer ihm eigenen kurzweiligen und bezaubernd erzählenden Art vor uns aus. Man dringt mit jeder Seite dieses geschmackvoll ausgestatteten Bandes immer tiefer in die Rätselwelt der Diamanten, Orchideen und Kolibris ein. Seit eh und je übten ja diese von der Natur so verschwenderisch bedachten Dinge und Wesen eine geheimnisvolle An. ziehungskraft auf uns alle aus. Katz erzählt davon bei aller Exaktheit mit Spannung und — weil er selbst die lebendigste Beziehung 2u diesen Kleinodien hat— einem gütigen, tiefen Humor. mo Prozeß“ durch seine schneidigen Attacken gegen Göring bekannt wurde, wird im 15 Kauer„Kleinen Theater“ inszeniert. Es schi dert den„Rampf Dimitroffs für Frieden, Demokratie und Sozialismus“. N Benedetto Croce, der, wie gemeldet, 1 ser Tage einen Schlaganfall erlitt, befindet en wieder auf dem Wege der Besserung. 5 Familie wurde von den Aerzten versichert daß„kein Grund zur Besorgnis vorhanden sei“. Waldemar Bonsels, der Verfasser det „Biene Maja“ und einer Reihe sehr erfolgrel cher Romane. wird am 21. Februar siebzig Jahre alt. 5 „Die Erzählung“, eine Zeitschrift des Su verlags Konstanz, veröffentlicht in ihrem 1 bruar-Heft Gedichte des mit dem Eee ausgezeichneten Dichters Rudolf e stange und der fünf weiteren Preisträgel, Die deutsch-schwedischen Kulturbeziehun gen sollen in Kürze durch verstärkten 570 tausch von Musikern und Sängern ee werden. Tiana Lemnitz und die unlängst 5 einem Akademiekonzert in Mannheim 1 5 pflichtete Mezzosopranistin Gertrud 1900 z inger, der Geiger Gerhard Taschner, Pianistin Branka Musulin und der 1 Lorenz Fehenberger werden demnächs 10 Schweden gastieren. Aus Schweden 80 Lorri Lail, Birgit Nilsson, Torsten Ralf 7 5 Sven Nilsson dem deutschen Publikum“ gestellt werden. 0 a 15 Die dritte Seligsprechung im Heiligen 22 Findet am kommenden Sonntag, 19. e mit der Seligsprechung der 1847. 1890 gestorbenen spanischen Nonne Maria 75 pez* Vizuna, der Gründerin der Konten tion der Töchter vom Unbefleckten Hera Mariae, statt. Maria Lope; 1 Vizunt, nat man den„Engel der Dienstboten“ nannte, ihr Leben der Besserung des materiellen stigen und sittlichen Loses der Hausans stellten gewidmet. Ver“ des die Wie eine den. Beze beit were Ver! were final Tole ahn. N00 auf Eise ur stel in! Jahi eine lage gen Hav Wal helr nist, Star wor prof ten Joy Ber erk! Kle ster dei, mis chel erin nah Mat bete zen, Sch ner