2 ate. Jen by Lad eigespam nem fe. r undd ih. chen Beh achte. prches te ler offeg. aber pz ts„Rogz ele“ musikag. e wohnte 1 finden EK. Landtag „ 80 li tministe Stes vm ücht ch 1 Sollten ater l- r Gesell Mänge Nossen er Abent “ Wurch Stuttgat. Kenntnz neue ln. „Volks. er Thees. Theater ler alten Landtag uptmant 8 Beyer pert bemerk. lie Ver. iter de Gmb“ massiſe sich bei lie Bl. T Wall Stamm Darstel- r Stadl. Mitglie- re Kü. en. Der etzt i igungen der Be. Kündl⸗ en abel aufhört s Lei. nl. 9 niens il. rden a testes in Sterling. tat nicht n Kom- striktio-. rdöl, die Künftig se Mab ya 50 b siert gen dez sich det adischen nält sich lerdins lexziftet iterliche ate, 80 der Al. 90 Ende —— er Pro- von 2 produl. ezembel Asbest Berech. en rest Produk- ick. Al 1 Holz beitung inenbau 2m Vol- ibig ge. im Ge als im Uhren. Möbeln undiger Winter- rtmähßie Preise vengen tre bel ber- Be. dei den bangen mäß m 19 0 ersten rungen enden' veröfkentlicht unter Llzenz- Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags pur unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORROM E N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3·7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei- Haus postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zelt glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 44/ Einzelpreis 0, 15 DM eee Kaufmann geht nach Bonn Stuttgart(tz-Eig. Ber.). Der württember- gisch- badische Finanzminister und Landes- Bezirkspräsident von Nordbaden, Dr. Ed- mund Kaufmann, hat das Angebot des Bundeskanzlers, das Staatssekretariat im Bundeskanzleramt zu übernehmen, endgül- tig angenommen. Dr. Kaufmann, der zur Zeit noch erkrankt ist, erhielt das Ange- pot bereits vor mehreren Wochen. Er wird sein neues Amt voraussichtlich schon am 1. März antreten. Der Ministerrat stimmte am Montag dem mit der Berufung des Finanzministers Dr. Kaufmann bedingten Ausscheiden aus der Wwürttembergisch- badischen Landesregierung und als Präsident des Landesbezirkes Baden zu. Da der Entschluß Dr. Kaufmanns, nach Bonn zu gehen, unerwartet kam, konnte das Kabinett über seinen Nachfolger noch nicht schlüssig werden. In der Montagssitzung befaßte sich das Kabinett ferner mit der durch das neue Landtagwahlgesetz notwendig werdende Aenderung des Art. 52 der württembergisch- badischen Verfassung. Dem Landtag wurde „Massenmord als Forschungsziel“ Dies ist der Titel einer Reportage, mit deren Abdruck wir morgen beginnen. Der Bericht, den wir als erste deut- sche Zeitung veröffentlichen können, bringt erstmals genauere Einzelheiten über die Vorbereitungen der Kriegführung mit Bakterien. folgende Fassung vorgeschlagen: Die Ab- geordneten werden von den wahlberechtig- ten Staatsbürgern nach den Grundsätzen der Verhältniswahl, getrennt nach Wahl- kreisen, gewählt, die durch ein Wahlgesetz bestimmt werden, Es können durch Gesetz je zwei Landkreise zu einem Wahlkreis zu- sammengelegt und große Städte und Land- kreise in mehrere Wahlkreise aufgeteilt werden. 3 Vertriebene gegen Soforthilfe Sonderregelung für Landwirtschaft Hamburg.(dpa) Der Vorstand des Zen- tralverbandes der vertriebenen Deutschen in Hamburg protestierte gegen einen Er- laß des Bundesfinanzministers, demzufolge Landwirte bei der jetzt fälligen Rate der Soforthilfeabgabe keine Säumniszuschläge zahlen brauchen, wenn sie bis zum 15. März Stundungsanträge eingereicht haben. Nach Ansicht des Verbandes wird dadurch das Aufkommen aus der Soforthilfe erheblich beeinträchtigt. Der Verband befürchtet, daß die Begünstigung der land wirtschaftlichen Soforthilfeschuldner auch auf andere Wirt- schaftsgruppen übergreifen könnte. Wenn die Notlage der Landwirtschaft eine steuer- liche Begünstigung erforderlich mache, 80 dürfe sich diese nicht allein auf die Sofort- hilfe erstrecken. Der Verband vermute, daß das Vorgehen der land wirtschaftlichen Or- ganisationen in der Hauptsache den Zweck verfolge, einen endgültigen Lastenausgleich von vornherein als unmöglich hinzustellen. — Prag. Elf ausländische Mormonenmissionare gaben am Montag die Tschechoslowakei ver- lassen, da die tschechoslowakischen Kirchen- gesetze bestimmen, daß alle Geistlichen tsche- choslowakische Staatsbürger sein müssen. Nur vier Mormonenmissionare bleiben vorläufig 1521 922 Lande. Zwei Missionare befinden sich in Haft. Lyon In Lyon begann ein Prozeß gegen ehemalige Mitglieder der Gestapo in Vichy und Montlucon. Den Angeklagten werden fol- gende Straftaten zur Last gelegt: 400 Depor- tierungen, 120 Hinrichtungen, 100 Plünderun- gen und 40 vorsätzliche Brandstiftungen. Kopenhagen. Kirchenpräsident Martin Nie- möller weilte am Sonntag anläßlich der Feiern des 500 jährigen Bestehens der St.-Petri-Kirche und des 375 jährigen Bestehens der deutschen 3 und Kirchenschulen in Kopen- agen. Washington. Die am vergangenen Montag in Washington aufgenommenen Besprechungen zwischen Vertretern Großbritanniens und den führenden amerikanischen Erdölgesellschaften endeten am Montag in Washington ergebnislos. Die Verhandlungen sollten die Differenzen beseitigen, die durch den britischen Plan. die Erdélimporte aus den Dollargebieten einzu- schränken, entstanden waren. f Madrid. Von den Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen zwischen der Bun- desrepublik Deutschland und Spanien, die vor- aussichtlich im März stattfinden werden, er- warten interessiere spanische Wirtschafts- kreise eine erhebliche Ausweitung des Waren- austausches der beiden Länder. Im ersten, nach Kriegsende geschlossenen Vertrag War einschließlich eines Zusatzabkommens für 1949 ein Warenaustausch im Werte von rund 20 Mil- lionen Dollar in beiden Richtungen vorge- sehen. München.(dpa) Der ehemalige Chefredak- teur der„Münchener Neuesten Nachrichten“, Dr. Giselher Wirsing, wurde von einer Mün- ner Beufungskammer als Minderbelasteter ein- gestuft und ohne Nachverfahren und Bewäh- rungsfrist mit Rücksicht auf erfolgte Bewäh⸗ rung endgültig in die Gruppe der Mitläufer Lingereiht. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 21. Februar 1950 Neue Beunruhigungen im Interzonenverkehr Transporte mit Metallfertigwaren beschlagnahmt/ Neue Störungen auch im Schiffsverkehr Von unserer Berliner Redaktion 5 Nach einigen Tagen der Normalisierung haben neue schwere Beunruhi- zunge. im Interzonenverkehr, vor allem im Lastwagenverkehr, eingesetzt. Es wurden auf der Strecke von Helmstedt nach Berlin zeuge beschlagnahmt, die Metalle oder Metallfertigwaren geladen hatten. innerhalb der letzten 30 Stunden 30 Fahr- Darunter befanden sich auch einige Wagen, deren Gut für Ostberlin bzw. die Sowietzone be- stimmt war. Man verfuhr diesmal anders als sonst. Man lieg die Wagen, die die Kontrolle an der Zonengrenze glatt passiert hatten, bis nach Babelsberg weiterfahren und nahm erst dort die Beschlagnahmung der Mate- rialien vor. Eine sowietische Kommission soll endgültig über das Schicksal des be- schlagnahmten Gutes entscheiden. In letzter Zeit war auch der Schiffs- verkehr gestört worden. Infolgedessen hat Oberbürgermeister Reuter die Wei- sung an das Schleusenpersonal erteilt, alle Schiffe, die mit einer vom Magistrat ausge- stellten Schiffsakte versehen sind, unbedingt Passieren zu lassen. Reuter machte aus- drücklich darauf aufmerksam, daß die Sowjets nicht das Hoheitsrecht auf den Wasserstraßen im Westberliner Gebiet, son- dern nur die technische Aufsicht über die Schleusen hätten. In Westberliner Kreisen wird die Be- schlagnahmung der Metalle und Metall- fertigfabrikate hauptsächlich mit dem kata- strophalen Mangel an diesen Materialien in der Sowjetzone erklärt, zum Teil aber auch mit der Absicht der ostzonalen Behörden, nicht nachzulassen, das wirtschaftliche Leben Westberlins fortgesetzt zu beunruhigen und zu stören. Es sei besonders kennzeichnend, daß die Beschlagnahmungen zu einer Zeit erfolgten, in der gerade in Berlin Verhand- lungen über das Interzonenhandelsabkom- men und über die Frage der baldigen Wie- deraufnebung des Stahlembargos stattfin- den. Durch die neuen Eingriffe werden aber- mals bewiesen, daß auf Abmachungen mit ostzonalen Behörden kein Verlaß sei. Moralische Widerstandskraft Berlins entscheidend Berlin(dpa). Bundesfinanzminister Fritz Schäffer und der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, begannen am Montagvormittag im Schöne- berger Rathaus ihre Beratungen mit dem Berliner Magistrat. Schäffer bezeichnete die moralische Widerstandskraft Berlins als entscheidend nicht nur für das deutsche, sondern für das gesamteuropàische und das Weltschicksal. Daher müßten alle Schwie- rigkeiten gemeinsam getragen und gemei- stert werden. Reorganisation in der SED? Berlin.(UP) Ueber eine bevorstehende Reorganisation der SED äußerte sich der Staatssekretär im Ostzonen-Innenministe- rium, Warnke(SED). Warnke wies dar- auf hin, daß die Bildung der Ostzonen„Na- tionalen Front“ die Umwandlung der SED noch dringender erforderlich mache. Außer- dem seien noch weitergehende ideologische Klarheit und Festigkeit, größere politische Aktivität und Elastizität sowie straffere Organisation notwendig. Nicht im Namen der niedersächsischen Regierung Ministerpräsident Kopf beantwortet die ultimativen Fragen der CDU Hannover.(dpa) Der niedersächsische Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf beantwortete gestern eine Anfrage der CDU-Fraktion des niedersächsischen Land- tages über die Hintergründe der Wilhelms havener Rede Arbeitsminister Kubels. Kopf betont, daß Kubel sich im Bundestag nicht im Namen der niedersächsischen Regierung sondern über seine Wilhelmshavener Rede geäußert habe. In dem Schreiben des Ministerpräsiden- ten heißt es:„Herr Staatsminister Kubel hat in seinen Ausführungen in Wilhelms- Französische Kommunisten in der Offensive Das Ziel: M Telefonbericht unseres Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Die Erfolglosigkeit der geplanten Massenstreiks im Kohlenbergbau und bei den Eisenbahnen hindert die französischen Kommunisten anscheinend nicht daran, ihr Ziel mit Energie weiter zu verfolgen. Die- ses Ziel, das sie selbst mit der Sabotage der amerikanischen Waffen- transporte nach Frankreich und der Versorgung des Expeditions- korps in Indochina bezeichnen, ist im Grunde die Erzeugung einer revolutionären Situation und das Ausspringen Frankreichs aus dem Marshallplan und dem Atlantikpakt. Die Regierung läßt keinen Zweifel daran, daß sie die energischsten Maßnahmen gegen dieses Vorhaben anwenden will und mit Aufmerksamkeit der Entwicklung der kom- mumistischen Angriffstaktik folgt. Augenblicklich sind die Hauptobjektive der Kommunisten die Pariser Metall- industrie und die Seehäfen. In der Metallindustrie soll die Rüstungspro- duktion und in den Häfen die Löschung der amerikanischen Waffenschiffe verhin- dert werden. Die Haltung der Arbeitgeber- verbände der Pariser Industrie, die eine fünfprozentige Lohnerhöhung nur bedingt zugestehen wollen, hat dazu beigetragen, daß in diesem Sektor sozialistische und christliche Gewerkschaften gemeinsam mit den Kommunisten vorgehen, was einerseits mäßigende Wirkung haben, andererseits aber die Gefahr heraufbeschwören kann, daß die Kommunisten die anderen Gewerk- schaften in eine an sich nicht beabsichtigte Aktion hineinreißen, weil sie sich nicht von links überflügeln lassen wollen. Dadurch würde der Lohnkampf zu einem poli- tischen Kampf werden und gefährliche Formen annehmen. In der ebenfalls von einem Streik bedrohten Textilien- industrie in Nordfrankreich hat die verständnisvolle Haltung der Arbeitgeber — sie gestanden eine Lohnerhöhung von acht Prozent zu— Oel auf die Wogen ge- gossen. Im Pariser Verkehrswesen und in der Elektrizitätsin dustrie ist neue Unruhe entstanden und in der Auto- mobilin dustrie stehen die Dinge ebenfalls nicht zum besten. Die Regierung hat den Provinzpräfekten auch die Armee zur Sicherung der Ordnung unterstellt. Der gesammte Polizeiapparat ist weiterhin in Voller Alarmbereitschaft und die Industrie- zentren stehen unter voller Bewachung. In mrer Umgebung sind starke Polizeiver- bände zusammengezogen. Kohlen beginnen knapp zu werden New Vork.(dpa-REUTER) Trotz der Auf- forderung ihres Gewerkschaftsvorsitzenden Lewis, den Streik abzubrechen und trotz der Anwendung des Taft-Hartley- Gesetzes haben die amerikanischen Bergleute die Ar- beit bisher noch immer nicht wiederaufge- nommen. Unter dem Motto„Keine Ver- träge keine Arbeit“ sind die etwa 370 000 Bergarbeiter nun in, ihre zweite Streikwoche getreten. Die Kohlenvorräte der USA sind inzwi- schen bis auf einen Bedarf für etwa eine Woche zusammengeschrumpft. In vielen Städten werden bereits Stromein- schränkungen und Brennstoff- rationierungen erwogen. Die Kohlen- knappheit hat zu vorübergehenden Arbeits- einstellungen in vereinzelten Industriegebie- ten und zu Einschränkungen im Bahnver- kehr geführt. Auch die teilweise Verdunk- lung der sonst in einem Lichtermeer er- strahlenden Straßen New Lorks geht auf das Konto des Bergarbeiterstreiks. Ein Ende des Ausstandes ist noch nicht abzusehen. Heute wird Maiers Gnadenpraxis überprüft Abg. Fischer Mannheim) gehört dem Ueberprüfungsausschuß an von Stuttgart. Der Unterausschuß des stän- digen Ausschusses des Landtages zur Ueber- prüfung der Gnadenpraxis des Ministerprä- sidenten bei der Durchführung der politi- schen Säuberung wird heute vormittag in Ludwigsburg zu seiner ersten Sitzung zu- sammentreten. Dem am Freitag gebildeten Ausschuß gehören folgende Abgeordnete an: für die SpD Dr. Kienle und Fischer (Mannheim), für die CDU Dx. Scheffbuch, Derr und Eisele, für die DVP Dr. Schäfer und für die KPD der Abgeordnete Leib- brand. Die Denkschrift der vier Juristen des Befreiungsministeriums, in der an Dr. Maier hinsichtlich der Durchführung der politi- schen Säuberung in Württemberg- Baden sämtlichen Landtagsabgeordneten zugestellt. Auf Beschluß des Landtagspräsidenten Soll diese Denkschrift demnächst in Gegenwart unserer Stuttgarter Redaktion des Ministerpräsidenten im ständigen Aus- schuß erörtert werden. Der erste Befreiungsminister des Landes, Abg. Gottlob K a mm, der am Samstag von der Presse im Zusammenhang mit dem Ent- Nazifizierungsskandal scharf angegriffen wurde, gab am Montag folgende Erklärung ab:„Der Inhalt der erneut erhobenen Be- schuldigungen der Staatsanwaltschaft Stutt- gart ist mir nicht bekannt. Ich erkläre je- doch heute schon auf das Bestimmteste, daß ich mir während meiner Amtszeit als Mini- ster für die politische Befreiung keine Un- Kkorrektheiten habe zuschulden kommen las- Sen. Es ist tief bedauerlich— so schreibt Exminister Kamm— wenn heute Beschul- digungen erhoben werden, ehe der Beschul- digte die Möglichkeit hat, sich dazu zu außzern. Ich ver wahre mich auf das entschie- denste gegen verleumderische Berichte und werde mir weitere Schritte vorbehalten.“ haven am 31. Januar den Inhalt des ersten Memorandums an die Organisation für die europàische wirtschaftliche Zusammenarbeit vom 15. Dezember zugrundegelegt. Auf son- stige amtliche Kenntnisse der wirtschaft- lichen und sozialen Tatbestände und der Maßnahmen der Bundesregierung hat er sich nicht gestützt. Das zweite Memoran- dum war Herrn Staatsminister Kubel zur Zeit der Wilhelmshavener Rede nicht be- kannt und konnte ihm auch nicht bekannt sein. Herr Staatsminister Kubel hat seine Erklärung in der Bundestagssitzung nicht im Namen und im Auftrag der niedersäch- sischen Staatsregierung, sondern als Ant- wort auf einen persönlichen Angriff des Abgeordneten Etzel abgegeben.“ da mir das zweite Memorandum“ 80 heißt es in dem Schreiben Ministerpräsident Kopfs weiter,„gleichzeitig mit dem ersten Memorandum bekannt worden war, babe ich keine Veranlassung gehabt, etwa sich aus dem ersten Memorandum ergebende Schlußfolgerungen zum Ausdruck zu brin- gen. Nebenbei darf ich darauf hinweisen, daß ich meine Antwort an den Kreisverband der CDU Wilhelmshaven lediglich deshalb der Oeffentlichkeit übergeben habe, weil der Kreisverband mir seinerseits in der An- krage mitgeteilt hatte, daß er sein Schrei- ben durch die Presse bekanntgeben werde.“ Damit beantwortete Ministerpräsident Kopf die öffentliche Anfrage der CDU- Landtagsfraktion vom 14. Februar, ob Mi- nister Kubels Ausführungen in Wilhelms- haven auf eigener Kenntnis der Verhält- nisse beruhen, ob er bei der Debatte im Bundestag im Namen der niedersächsischen Staatsregierung gesprochen habe, und ob Ministerpräsident Kopf sich mit den Aeuße- rungen Kubels identifiziere. Die Landtagsfraktion der CDU wird heute zusammentreten, um über die Ant- wort des Ministerpräsidenten zu beraten. Sie hatte gedroht, die CDU-Minister aus dem Kabinett zurückzuziehen, falls sie nicht innerhalb einer Woche eine klare, zufrie- denstellende Antwort erhalte. Höchststrafe in Budapest gelordert Budapest.(dpa-REUTER) Im Budapester Spionage- und Sabotageprozeß forderte der Staatsanwalt Ala pi am Montag— ohne ein bestimmtes Strafmaß zu nennen— für alle Angeklagten die Höchststrafe„im Ver- hältnis zu den von ihnen begangenen Ver- brechen“. In diesem Prozeß sind neben fünf Ungarn der britische Staatsangehörige Edgar Sanders und der Amerikaner Robert Vogeler angeklagt. Am Montag sagten weitere Belastungs- zeugen gegen die Angeklagten aus. Die Sekretärin von Sanders, Gyoergy Za dor. behauptete, daß die Handelsabteilung der Standard Electric Companie in Budapest lediglich eine Tarnung für Spionagetätigkeit gewesen sei. Sie selbst habe viele Doku- mente ausgefertigt, die dann verschlüsselt und über die amerikanische Gesandtschaft inis Ausland übermittelt worden seien. An- gestellte der Gesellschaft beschuldigten die Angeklagten, zwecklose Planungen angeord- net zu haben, um die Produktion des Werkes zu verringern. Ein Planungssachverständiger veranschlagte die dadurch entstandenen Schäden auf 214 Millionen Forint. Durch Sabotage sei der ungarischen Wirtschaft und dem Wiederaufbau des Landes unermeßg- licher Schaden entstanden. Sämtliche Angeklagten— Sanders, Voge- ler und die fünf Ungarn— haben bereits in den vorangegangenen Verhandlungstagen die ihnen zur Last gelegte Spionage und Wirt- schaftssabotage zugegeben. Die Urteile Wer- den voraussichtlich am Mittwoch gefällt. Tschiang Kai-Schek sehr optimistisch Taipeh Formosa). Generallisimus TSchIi- ang Kai- Schek will mit den national- chinesischen Streitkräften von Formosa aus ganz China zurückerobern. In einem INS- Interview, das er dem früheren amerika- nischen Admiral Charles M. COo Re Se- Währte, sagte Tschiang Kai-Schek, er Wolle rische Unterstützung durch die USA oder ein anderes Land und trotz der Tatsache zurückerobern, daß die Sowjetunion durch den kürzlich in Moskau unterzeichneten Vertrag ein Verbündeter des kommuni- stischen China geworden ist. Den sowjetisch- chinesischen Vertrag be- zeichnete Tschiang Kai-Schek als eine Fassade, hinter der sich die sowjetischen Expansionsgelüste verbergen. Er behaup- tete ferner, daß die Pekinger Regierung sich verpflichtet habe, der Sowjetunion jährlich drei Millionen Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen Tschiang Kai- Schek forderte die West- lichen Demokratien auf, offen zu erklären, daß sie einer weiteren Ausbreitung des Kommunismus entgegen treten werden. Das chinesische Volk widersetze sich dem Kom- munismus mit neuer Stärke und neuem Geist. Die wachsende Unzufriedenheit unter der Bevölkerung des kommunistischen Chinas erzeuge ein„Explosivgemisch“, das jedoch erst zur Entzündung gebracht Wer- den müsse. Dieser Funke müsse von For- mosa kommen. Falls Formosa verloren gehe, würde auch das Symbol eines freien Chnia und damit die Hoffnung eines Fünf- tels der Weltbevölkerung erlöschen. Konfetti, Luftschlangen und Narrenkappen Eine Million Zuschauer sahen Düsseldorf.(dpa) Der Karneval erreichte am Rosenmontag im Rheinland und in Westfalen seinen Höhepunkt. In Köln, der Hochburg des Narrentums, zogen die„Ro- ten Funken“ am Montagfrüh in Gala- Uni- form zum Sitz des Kölner Regierungspräsi- denten der das„Offizierkorps“ empfing und dem„Funken- Mariechen“ einen riesigen Blumenstrauß überreichte. Die planmäßigen Züge nach Köln waren so überfüllt, daß sogar die Dächer dicht be- setzt waren. Aus dem Bundesgebiet trafen sieben Sonderzüge ein. Aus Belgien und Luxemburg kamen rund 700 Personenautos. In den Straßen, durch die sich der Rosen- montagszug bewegte, standen 1 500 Polizi- sten und 300 Rote-Kreuz-Helfer bereit Nur die lebenswichtigen Betriebe arbeiteten. Die Polizei hatte es schwer. Dauernd hing den Schupos jemand am False, um ihnen ein„Bützchen“ zu geben. Aus allen Fenstern regnete es Konfetti und Luft- schlangen. Kurz vor Beginn des Zuges wurde das erste Tagesfeuerwerk in die Luft gejagt. Lustige Figuren und Narrenkappen segelten über der Stadt dahin. Eine Million Menschen umsäumten die acht Kilometer lange Wegstrecke des Rosen- montagszuges. seine Zeichen und„Kölle wie et ess und Wor— Zick 1900 Johr“ sein Titel. In bunter Pracht zogen die Uniformen, die traditio- nellen Banner und die Standarten vorbei. 650 Musiker in 34 Kapellen sorgten für die nötige Stimmung. 3000 Narren und 500 Pferde, begleitet von 25 Festwagen, defilier- ten vier Stunden lang zu Füßen des Doms. Aus dem Zug heraus flogen in hohem Bogen Prunk und Humor waren den Kölner Rosenmontagszug Blumensträußchen und Süßigkeiten unter die jubelnde Menge. Berittene Polizei und ein römischer Kampfwagen eröffneten den Reigen.„Die Gründer Kölns und ihre Nachkommen“ hat- ten bereits die Lacher auf ihrer Seite. Von vielerlei germanischem und römischem Fußvolk begleitet, erschien der„erste Hundefänger im römischen Köln“ mit einem Löwen im Käfig auf dem ersten Wagen. Ihm folgte die Mutter der Stadt Köln, die Kaiserin Agrippina und hinterdrein der „Kölner Uradel“ mit„Antonius Conratius Schmitz“, den Methumpen unter der über- dimensionalen Nase schwingend, die Füße in Korn badend, lässig auf die Bärenhaut gestreckt. Die Kaiserzeit wurde von Hebammen eröffnet, die der Mutter Colonia bei der Entbindung ihrer zwei jüngsten Bürgermeister, Dr. Ernst Schwering und Robert Goerlinger, halfen. „Konrad der Hohenstaufer“ hätte es sieh sicherlich nicht träumen lassen, daß er im Kölner Rosenmontagszug als Gründer des Köln Hobenstaufenbades gefeiert wird. In einer demolierten Badewanne als Symbol des zerstörten Bades saß der nackte Kaiser mit traurigem Gesicht, da hinter ihm an der Brause ein Schild verkündet: Außer Betrieb wegen Leck im hinteren Teil.“ Nach elfjähriger Unterbrechung fand auch in der mittelrheinischen Faschings- metropole Mainz wieder der traditionelle Rosenmontagszug statt, dem annähernd 90 000 Menschen aus allen Teilen Süd- und Südwestdeutschlands beiwohnten. Vier Stunden lang bewegte sich der sechs Kilo- meter lange Zug mit zweihundert Reitern, hundert Wagen und zahlreichem närrischem Fußvolk durch die geschmückten Straßen der Stadt. e militä- 77 Seite 2 Plenstag, 21. Februar 1950 J GN Dienstag, 21. Februar 1950 Der steinige Weg In politischen Kreisen Londons rechnet man damit, daß noch im Laufe dieser Woche die Entscheidung darüber fallen wird, ob die westdeutsche Bundesregierung einen Antrag auf Aufnahme in den Europarat Stellen wird oder nicht. Man ist nämlich der Ansicht, daß man in Bonn das Ende der Pariser Verhandlungen über die Saarkon- Lentionen abzuwarten gedenkt, ehe eine Entscheidung getroffen werden soll. Angesichts der etwas schwierigen Lage, in der sich die Bundesregierung zur Zeit be- kindet, befürchtet man, daß die Zeit nicht mehr ausreichen werde, um einen Antrag zu stellen, der den europäischen Ministerrat, der im März tagt, noch erreichen würde. Zwar nimmt man an, daß Frankreich tat- sächlich alles getan hat, um in der Saar- trage einem Friedensvertrag nicht vorzu- greifen. Aber nach den Erklärungen der deutschen Sozialdemokratie rechnet man doch mit einer starken Opposit ton Im Bundestag gegen einen offi- Zzlellen Aufnahmeantrag in den EAroparat. Es werden darüber weit- gehende Ueberlegungen angestellt und sogar die Meinung geäußert, es würde vielleicht die Entscheidung des Bundeskanzlers aus- reichen, eine Ansicht, die jedoch nicht halt- bar erscheint, da die außenpolitische Wir- Kung eines solchen Schrittes in diesem Falle zu schwach wäre. Eine möglichst große Parlamentarische Mehrheit des Bundestages für einen entsprechenden Schritt der Regie- rung würde schon im Hinblick auf die Wir- kung in den USA als wichtig angesehen. Da- bei meint man etwas scherzhaft, angesichts der Hilfe, die die Amerikaner der sozial- demokratischen Opposition mit ihrem Me- morandum zur deutschen Wirtschaftspolitik zuteil werden ließen, könnte Washington Vielleicht mit einem Entgegenkommen der Opposition im Bonner Bundestag rechnen. Vielleicht würde die sozialistische Opposi- tion Stimmenthaltung üben In europaischen Kreisen Londons wird die Entwicklung und vor allem die Verzöge- ung der Aufnahme Westdeutschlands in den Furoparat außerordentlich bedauert. Auf der anderen Seite muß jedoch auch ge- Sagt werden, daß es Stimmen gibt, die die- ses Hinauszögern der Angelegenheit nicht ungern sehen, was aus verschiedenen Grün- den Vorkommnissen in Deutschland resul- tiert, die allgemein als Wieder wachen des deutschen Nationalismus“ bezeichnet werden. Aus der Erklärung Dr. Schumachers, es sei heute schon wWẽie- der gefährlicher, die Demokratie zu vertei- digen als sie anzugreifen und zu verleum- den, möchte man gerne eine„Sozialistische Gewissenser forschung“ herauslegen und eine Abkehr vom seither eingeschlagenen Weg erkennen. Denn das Verhalten Dr. Schu- machers hat nach Ansicht weiter Kreise das Gerede vom Wiederer wachen des deutschen „ationalismus im Ausland eingeleitet, und der berüchtigte Zwischenruf im westdeut- schen Bundestag sei auch nicht dazu angetan gewesen, die westdeutsche Demokratie, der nun einmal durch die Westalliierten Gren- zen gezogen seien, in ihrem Ansehen zu steigern. 8 5 Angesichts dieser Eskapaden dürfe es eigentlich die deutsche Opposition nicht Wundern, wenn die Kräfte, die sich eben- alls an die nationalistischen Gefühle der Deutschen zu wenden suchten, sich große Mühe geben müßten, die deutschen Sozial- demokraten zu übertreffen. Bedauert wird nur, dag sowohl Aeußerungen der einen wie der anderen Seite dem ganzen deutschen Volk zur Last gSslegt werden und auf dem Weg zur Staatlichen Freiheit Hindernisse anhäufen. Es gibt keinen Zweifel, daß die Furchit vor dem deutschen Nationalismus viel zur zmeuen Politik“ der Alliierten gegenüber Deutschland beigetragen hat, und daß die Nächste Entwicklung— und zwar besonders die Frage der Aufnahme von Saargebiet und Westdeutschland in den Europarat— für alle Politiker in Deutschland eine harte Probe darstellen wird, die immer wieder glauben, aus durchsichtigen Gründen eine Politik der„nationalen Verzichte“ nicht mitmachen zu können. K. W., London Dresdner Stadträte kommen nach Stuttgart Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Stuttgarter Gemeinderat beschloß einstimmig, aus Höflichkeitsgründen“ eine Delegation der Dresdener Stadtregierung und Stadtverord- neten versammlung zu einem Gegenbesuch nach Stuttgart einzuladen. Wie wir berich- testen, hatten sich der Stuttgarter Ober- bürgermeister und einige Stadträte vor kurzem eine Woche in der Ostzone aufge- halten, um kommunalpolitische Informa- tionen zu sammeln. In der Stadtratssitzung, uin der Dr. Klett über seine in Dresden und Leipzig gewonnenen Eindrücke berich- tete, wurden auch Stimmen der Kritik über die politischen Auswirkungen der„Ost- landfahrt“ laut. Bürgermeister Hirn sprach von„politischen Fakten“, die sich Aus der ursprünglich beabsichtigten ganz unpolitischen Reise ergeben haben. 5 Die Stadträte betonten jedoch, sie hätten viele Anregungen jenseits des Eisernen Vorhangs gefunden, über die nachzudenken sich lohne. Derartige kommunale Aus- tauschbesuche, an denen sich auch der Oberbürgermeister Leipzigs beteiligen wolle (auch der Mannheimer Oberbürger- meister wurde, wie bereits gemeldet, zu emem Besuch der Leipziger Messe einge- laden. D. Red.), seien zweifellos als Bei- träge zu werten, die beide getrennten Teile Deutschlands wieder einander näherbringen. Friedrich-Ebert-Gedächtnisfeier ain der Paulskirche Frankfurt.(dpa) Zum 25. Todestag des ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert findet am 28. Februar in der Pauls- eirche eine Gedächtnisfeier statt. Der eng- che Verleger und Publizist Victor Gol ancz nimmt daran teil. Gerät Achesons Außenpolitik ins Wanken? Jessups Vorschlag einer Intervention in Indochina/ Europa enttäuscht in Washington Nach Ansicht amerikanischer Beobachter ist die Fernost-Politixk der Vereinigten Staaten in ein neues Stadium getreten, und der Bericht des Sonderberichterstatters Jessup, der im Anschluß an die Konferenz amerikanischer Diplomaten in Bangkok nach Washington gesandt wurde, dürfte dazu beigetragen haben, daß in Washington die Puppen am tanzen sind. Denn all- gemein wird der Vorschlag Jessups, das State Department müsse eine positive Asienpolitik“ treiben, ein Ausdruck, der aus dem Geheimbericht durchgesickert ist, so gedeutet, daß Jessup auf dem Stand- punkt steht, Indochina und die an deren Länder Südostasiens mug ten von den US Amit Waffen un terstützt werden, um den Vor- marsch der Kommunisten aufzuhalten. Es ergeben sich aber aus diesem Vor- schlag sehr viele Fragen. Es hat sich sehr deutlich herausgestellt, dag der ameri- kanische Außenminister, Dean Aches on, seine Hoffnung auf einen rot-chine- sischen Titoismus“ setzt und be strebt ist, alles zu tun, um eine solche Bewegung zu fördern. Die Aussichten, hier Fortschritte zu erreichen, sind jedoch nicht günstig, wenn die USA in Indochina als Unterstützer der letzten aktiven euro- päischen Kolonialmacht im Fernen Osten. nämlich Frankreich, auftreten, nachdem ge- rade Moskau in seinem Vertrag mit Mao Tse Tung alles getan hat. um sich selbst diesen Schein durch große Konzessionen zu nehmen. Mao kehrt mit einem Ver- trag von Moskau zurück, der ihm unge- ahnte propagandistische Möglichkeiten gibt, den guten Willen der Sowjet-Union herauszustellen, und mit umso großem Nachdruck auf die westlichen Imperialisten hinzuweisen, die immer noch ihre Kolo- nialpolitik im alten Sinne und ihre Un- terdrückungstaktix fortzusetzen bestrebt sind. In den USA hat man diese Gefahr erkannt, und Acheson war es sicher bei dem Vorschlag Jessups nicht wohl. Und trotz der wiederholten Vorsprachen des französischen Botschafters in Washington, Henri Bonnet, wegen seiner Unterstützung Indochinas durch die USA, neigt man der Ansicht zu, daß man sich im State De- partement entschließen wird, nicht die fran- zq6sischen Truppen in Indochina zu unter- Anachronismus in Regensburg Der Fürst sitzt .. und der Stadtsäckel freut Regensburg. Hoflogen sind auch außer- halb Deutschlands selten geworden, seitdem die Republiken überhand nehmen. Eine letzte deutsche Hofloge sucht eine mehr und Mmehrschwindende Welt zu hannen, die Loge des Fürsten von Thurn und Taxis im Stadt- theater der bayerischen Donaustadt Regens- burg, dessen Name eng mit der Geschichte der Stadt wie auch der deutschen Post ver- bunden ist. 5 5 Das Wort, daß dem Verdienst die Krone gebührt, fand seine sehr wörtliche Nutzan- wendung, als die Erfinder des verdienstvol- len und einträglichen Postwesens, die ur- sprünglich aus der Lombardei stammenden Herren von Taxis, 1608 mit der Reichsfrei- herrnkrone, 1624 mit der Grafenkrone, 1695 mit der Fürstenkrone geehrt und 1734 in den Reichsfürstenrat aufgenommen wurden. Während Andere Kriege führten und die dadurch sprichwörtlichen Habsburger heira- teten, erwarb die Postdynastie Thurn-Taxis durch ihr postalisches Monopol Güter und Vermögen, bis eine neue Zeit an ihren Ge- rechtsamen rüttelte und sie schließlich 1867 ihre letzten Postrechte an Preußen abtreten mußten— immerhin gegen eine Entschädi- gung von drei Millionen Talern. Das ver- lorene Postregal, gestürzte Throne, rut schende Kronen und schwindende Vermögen haben indessen die Fürsten von Thurn und Taxis nicht ihre Stellung vergessen lassen. Im Gegenteil unterstreicht der gegenwärtige Siam unter dem Druck des Kommunismus Das„Land des weißen Elefanten“ bereitet sich auf schwere Tage vor Als auf dem Flugplatz von Hongkong ein kleiner brauner Mann einem siamesischen Sonderflugzeug entstieg, hielten sich Be- amte der britischen Geheimpolizei bereit, um ihn sicher in sein Hotel zu geleiten. Es war Generalleutnant Kach Songkram, bis zu seiner zwangsweisen Exilierung per Flugzeug stellvertretender Oberkommandie- render der siamesischen Armee. In Siam— dem„Lande des weißen Ele- kanten“— stellt die Armee die stärkste po- litische Kraft dar. Fast jeder der in Siam nicht seltenen Staatsstreiche und Revolutio- nen begrenzten Ausmaßes nahm seinen Aus- gang von der Armee. Ehe die unzufriede- nen Militärs dieses Mal ihren geplanten Putsch gegen die im Amt befindliche Regie- rung in Szene setzen konnten, hatte Siams energischer Staatschef, Marschall Pibul, schon zugegriffen und sich des Generalleut- nants Songkram, der der Anstiftung der Verschwörung bezichtigt wird, auf unblutige Weise entledigt. Westliche Asienkenner messen diesen jüngsten Vorgängen in Siam nicht nur innersiamesische Bedeutung bei, sondern er- kennen in ihnen Marschall Pibuls Absicht, Siam innerlich so zu festigen, daß es den kommenden außenpolitischen Stürmen ge- wachsen ist. Seit sich Siam in der Revolu- tion von 1932 aus einer absoluten in eine konstitutionelle Monarchie verwandelte, läßt sich sein politisches Schicksal nicht mehr von dem persönlichen Marschall Pibuls tren- nen. Abwechselnd vor und hinter den Ku- issen wirkend, wie es die Lage gerade rat sam erscheinen ließ, hat dieser befähigte und charakterlich untadelige Politiker, der MORGEN Von unserem J. J.- Korrespondenten stützen, sondern die Regierung von Vietman, also den ehemaligen Kaiser Bao Dai. Ein solcher Schritt, der als Ausweg aus einer heiklen Situation gedacht wäre, wirft noch gröbere Probleme auf. Es entsteht nämlich die Frage, warum sich jetzt plötz- lich die USA entschließen, einen schwäch- lich Bao Dai zu unterstützen und sich so zu verpflichten— soll nicht die alte China-Ka- tastrophe der amerikanischen Außenpolitik in eine Indochina-Katastrophe übergehen Vietnam mit allen Mitteln zu halten, während früher Gelegenheit war, unter günstigeren Umständen Halb-China vor dem Kommunismus zu erretten. Mit der Frage der Unterstützung Viet- nams fällt gleichzeitig auch die Ent- scheidung über die amerikanische Front- linie in Ostasien. Was aber wird, wenn diese Linie nur an einer Stelle durchbrochen wird? Die Rück- wirkungen auf Europa und die Welt, auf das Verhältnis zwischen Ost und West und überhaupt die ganze Weltpolitik sind noch gar nicht abzusehen. In amerikanischen Kreisen ist man überzeugt, daß es im Washingtoner State Department im Augenblick heiß hergehen wird. Die Stimmen, die einem letzten Versuch einer gütlichen Einigung zwischen Ost und West das Wort reden, mehren sich. Und wenn auch inzwischen Frankreich selbst von einem„Neutralitätsgeflüster“ mit allem Aufwand an Beredsamkeit wieder abzurük- ken sucht, so ist man sich doch dadurch in Washington darüber klar geworden, Eindrücke aus dem Osten Stettin soll polnischer Großhafen werden Ostpommern und Niederschlesien werden vernachlässigt Stettin steht nach wie vor im Mittel- punkt des polnischen Interesses. Nachdem bereits drei Milliarden Zloty für den Auf- und Ausbau der Stadt ausgeschüttet wur- den, sollen weitere Geldmittel investiert Werden. Es ist geplant, den Hafen zu einem der größten europäischen Seehäfen auszu- bauen. Das Hafengebiet schließt heute La- in der Hofloge sich über den Theatermäzen Familienchef, der 1867 geborene achte Fürst Albert Maria Joseph Miximilian Lamoral, in seiner Residenz in Regensburg Haltung Und Tradition durch Würde und Abstand, betregte Lakaien und überlieferte Hofloge, Seine Durchlaucht der„Regierende Fürst des Hauses von Thurn und Taxis und Her- zog von Wörth“ und seine Gemahlin Ihre Kaiserliche Hoheit Margarethe, geborene habsburgische Erzherzogin mögen mit ihrer Regensburger Hofhaltung wie ein Anachro- nismus in unromantischer Zeit erscheinen. In Regensburg, wo sie seit ihrer Ernennung um Prinzipalkommissar beim Reichstag im Jahre 1748 ansässig sind, bilden sie, obwohl sie zu den 1803 mediatisierten Familien ge- hören, einen Teil des Stadtbildes, weil sie nicht nur einen Namen, sondern ein noch immer sehr ansehnliches Vermögen reprä- sentieren, an dem der patriarchalische Fürst als Wohltäter Regensburg und die Regens- burger teilhaben läßt. Für diese ist es daher nicht nur ein pietätvoll-überliefertes Be- dürkfnis, den greisen Fürsten in ihren Mau- ern seinen Stil zu Ende leben zu lassen, sondern es spielen für sie aus einige nüch- terne Erwägungen mit. Die jährlichen 36 000 Mark, die der Mäzen dem Theater zukom- men läßt und dessen Existenz sichern, recht- fertigen durchaus realistisch die weitere Be- reitstellung der Hofloge, von der der posta- lische Duodezfürst zunehmend weniger Ge- brauch macht. 7 Von Jürgen W. Plinke Allerdings eine starke Neigung zur autori- tären Regierungsform zeigt, den Lauf der siamesischen Politik entscheidend bestimmt. Nach anfänglichem Zögern führte er im zweiten Weltkrieg Siam als„Auch-Verbün- deten“ an die Seite Japans und ersparte es damit seinem Lande, wie Burma durch die aktive Kriegführung verwüstet zu werden. Seine allgemeine Beliebtheit und seine an- erkannten Fähigkeiten machten es ihm leicht, 1948 nach einer klugen mehr jähri- gen politischen Abstinenz erneut die Regie- rungsgewalt zu übernehmen. Die Stürme, auf die sich Siam— heute noch das Wohlhabendste und friedlichste Land des Fernen Ostens vorbereiten muß, sind die von Rotchina und Indochina her drohenden Gefahren. In Moskau und in Peking weiß man, daß Siam dank seiner geographischen Lage im südostasiatischen Raum eine Schlüsselstellung ein- nimmt. Zentral gelegen, wird es von Burma, Malaya und Indochina flankiert. Wird Siam kommunistisch, so ist das gesamte südost- asiatische Festland endgültig verloren. Hinzu kommt Siams Bedeutung als Reisexporteur, die rapide gewachsen ist, seit sich Burmas und Indochinas Reisexporte infolge innerer Unruhen ständig verringert haben. Radio Peking ergeht sich bereits seit längerer Zeit in heftigen Angriffen gegen die angeblich „Volks feindliche“ siamesische Regierung, die ihrerseits anders als Indien, Burma, Pakistan und Ceylon— Rotchina noch nicht anerkannt hat, um dem prokommunistischen Teil seiner einflußreichen Drei- Millionen Chinesenminderheit nicht den Rücken zu stärken. 1 5 — Das aktuelle Porträt: Wilhelm Zaisser Der bisherige Generalinspekteur der Volk ee e e un La 8 1 nl. wohl ernannt. m Kabinett Grote. Ein deutscher Kommunist, der in g XIII. republikanischen Brigade im spanische Bürgerkrieg kämpfte. schrieb 1937 in an Tagebuch:„Der General ist ein gigantisch Mann. Seine Augen liegen tief in 5 5 massiven Gesicht. Sein Wesen ist jovial N 5 ien möchte slauben, dag diese Jovialitgt vf eine Maskze fallen und sein Antlitz zu Sten werden kann“. Der Mann, dem diese Worte galten, war der Brigadekommandeur N Gomez“, der später in Albacete Generalstabs cher der Internationalen Brigaden wunde. 5 dag der Wille Europas zu einer Kraft- probe, die hart an die Nerven gehen würde, nicht sehr groß ist. Die kommunistischen Unterhöhlungsversuche in Frankreich und Italien haben in den USA auch nicht dazu geführt, sehr große Hoffnungen auf die Festigkeit Europas zu setzen, von dem Willen, sich zu einer wirtschaftlichen Einheit zu- sammenzufinden, ganz abgesehen. . 3 J 2 3 war damals kein Geheimnis, daß si 1 Damit gerät aber die Konz epti on. apenischen„nem de guerre“ 8 1 des amerikanischen Außenmi- Truppenchefs ein deutscher Name WiN nisters ins Wanken. Und wenn vor kurzem Gerüchte, er werde innerhalb von zwei Monaten aus dem State Department ausscheiden, sehr entschieden dementiert wurden, so kann eine weitere Veränderung der Situation doch ein solches Dementi wert- los machen. Der Vorschlag des Sonderbot- schafters Jessup ist jedenfalls mehr dazu angetan, Achesons Stuhl, auf dem er sitzt, ins Wanken zu bringen als zu festigen. Es ist deshalb verständlich, wenn die Frage auftaucht, ob Jessup aus objektiv nationalen Interessen seine Ratschläge for- mulierte, oder ob dabei nicht auch etwas inner amerikanische Parteipoli- tik im Spiel war. Denn man erinnert sich— Ostasien war von der Zweiparteien- politik immer ausgenommen und ist deshalb der günstigste Ansatzpunkt von außenpoli- tischen Terrain her den Demokraten in Was- hington auf die Pelle zu rücken. Es wagt hier natürlich niemand, mit Bestimmtheit zu sagen, ob Jessup dieser Verlockung entgan- gen ist. Aber sein Vorschlag dürfte doch Weitgehend oft geäußerten republikanischen Wünschen entgegenkommen. Ob er aber wirklich Wilhelm Zaisser hieß und heißt, ob er sich diesen Namen erst bei Seinem Eintritt in die KPD als Pseudonym zulegt und warum er das tat— das sind Fragen die wie Last alle Daten über die Herkunft und den Lebenslauf des jetzt zum Minister für Staats. sicherheit in der deutschen Ostrepublik er. nannten Chefausbilders der Volkspolizei In Dunkel eines sorgsam gewahrten Inkognito verborgen liegen. Selbst als er 1949 l nenminister in Sachsen wurde, konnte man von der Landesregierung in Dresden Kkelnen Hinweis auf seinen Lebenslauf bekommen Soweit man diesen zurückverfolgen kann ist Willy(50 heißt er drüben bei seinen Minl stergenossen) Zaisser mit einer Ausnahme im. mer stärker militärisch als politisch hervor. getreten. Auch als er in Krasnygorsk bei Mos- kauf die Antifa-Schule für deutsche Kriegs- gefangene leitete und im Nationalkomiteg Freies Deutschland! hervortrat, besaß er den Rang eines Obersten der Roten Armee. Offi- zier soll Zaisser schon im ersten Weltkrieg ge. Wesen sein, nach anderen Informationen aller- dings nur Feldwebel. In der Zeit der roten Aufstände spielte er dann eine wichtige Rolle in der militanten Organisation der KPD und klüchtete 1933 in die Sowietzunſon. Die Auf- gaben. denen er sich dann nach seiner Rück- kehr im Nachkriegsdeutschland rechts der Elbe widmete, lagen vornehmlich auf dem Ge- biet der„inneren Sicherheit“; er wurde Poli- zeichef, dann Innenminister von Sachsen und 1949 im Innenministerium der deutschen Ost- republik Chef der Auspildungsabteilung die für Aufbau und Schulung der Volkpolizel zu- ständig ist. Jetzt sitzt der 56jährige Ruhr. kämpfer von 1923 auch als Minister im Kabi- nett: ein zweiter Ulbricht in seiner ingungs. Josen Linientreue, mit dem Gesicht des Man- nes, der das, was er will, um jeden Preis auch gerhäuser mit 12 000 am Fläche, 54 km be- triebsfähiger Kaianlagen mit 18 Kränen ein. erreicht. nterpresh Mit dem Bau eines Seebahnhofes, der in drei Jahren beendet sein soll, wurde begon- nen. Gleichzeitig wird in der Nähe Stettins westliche Teil Niederschlesiens mit 4 ein Laboratorium des Hochseefischereiamtes, in dem Forschungsarbeiten über Flußregu- lierungen erfolgen sollen, erbaut. In dem geplanten polnisch- tschechischen Industriekombinat spielt Stettin eine beson- dere Rolle. Unter dem Titel„Das slawische Stettin“ wurde kürzlich in Stettin ein Film unter tschechischer Regie gedreht. Es ist vorgesehen, den Hafenumschlag, der im Jahre 1949 5,2 Millionen Tonnen betrug, in diesem Jahre auf 15 Millionen Tonnen zu steigern. 5 Die Stadt zählt heute 225 000 Bewohner, darunter etwa 25 000 Deutsche. Während sich. der polnische Wiederaufbau auf die ehe- malige pommersche Metropole konzentriert, Werden die ländlichen Gebietsteile Ostpommerns vernachlässigt. Die Städte Pyritz, Arnswalde sind noch zu 70 bis 80 Prozent zerstört, während die Städte Greifenhagen, Altdamm, Stargard und Schneidemühl einen Zerstörungsgrad von 50 bis 60 Prozent aufweisen. Der ehemals Wichtige Eisenbahnknotenpunkt Stargard, mit seinem mittelalterlichen Stadtbild, hat ein völlig östliches Gepräge erhalten, 18 000 polnische Neubürger bestimmen den Cha- rakter der Stadt. In Stolp leben noch etwa 600 Deutsche. Die Polen machten diese Stadt zum Residenzsitz für Hinterpommern. In dem polnischen Sechsjahresplan nimmt die Stadt Liegnitz eine Sonderstellung ein. Alle Gebäude, Industriezweige und Kulturbauten, die für den wirtschaftlichen und kulturellen Wiederaufbau erforderlich sind, sollen mit Hilfe eines Staatsfonds in Höhe von 609 Millionen Zloty hergestellt werden. Unter anderem ist vorgesehen, eine mit modernsten Einrichtungen ausgestattete Markthalle aufzubauen. Die Stadtbibliothek soll in Zukunft 46 000 Bände enthalten. Mit dem Bau eines großen Stadions wurde be- gonnen. Polens Presse berichtet, daß der nord- Städten Glogau und Sagan gegenüber dem Süden und Osten sehr vernachlassigt wird. Weite unbebaute Gebiete und zel störte Städte sind dem Verfall preisgegeben, weil die polnische Regierung für den Aufbau kein Interesse zeigt. Die Regierung wird auf die katastrophalen Zustände aufmerk- sam gemacht und aufgefordert, den Aufbau dieses Gebietes in den Sechsjahresplan mit- einzubeziehen. 5 Der Bürgermeister der Stadt Brieg hat die. Absicht, das Stadtgebiet durch Einglie. derung der umliegenden Dörfer zu vergrö- Bern. Brieg soll Fabrikstadt werden. Viele Fabrikationsbetriebe werden Von Zeftfa Polen nach hier verlegt. Es ist geplant, eine pharmazeutische Fabrik einzurichten. 10000 bis 12 000 Arbeiter sollen hier Beschäftigung kinden. Im Zuge polnischer Zuweisungen sollen in Brieg 20 000 neue Bewohner(mit Familien) angesiedelt werden. Das Stadt- theater ist zerstört. Alle Waldenburger Kohlengru- ben sollen mit einer Hochbahn verbunden werden, die nicht über der Stadt, sondern außberhalb gebaut werden soll. Zu diesem Zweck ist die Errichtung von 48 Türmen von je 36 Meter Höhe vorgesehen. Eil Dnigte an die Herausgeber Kriegsgefangene Nutznießer von Vermögensbeschlagnahme 8 Die Ausgabe des„Morgen“ vom 17. Februar enthielt eine Nachricht„Kriegsgefangene Nutz- nießer von Vermögensbeschlagnahme“, in dem u. ä, gesagt wird, die US- Kriegsgefangenen in Deutschland und Japan könnten deswegen An- sprüche auf die Liquidationserlöse deutschen Auslandsvermögens geltend machen, weil sie die ihnen nach der Genfer Konvention zuste- hende Behandlung nicht erhalten hätten. Ich lenke dazu Ihre besondere Aufmerksam- keit auf die Mitteilung„Die Vorgeschichte des War Claims Act von 1948“ in den„Nachrichten der Studiengesellschaft für Privatrechtliche Auslandsinteressen“ Nr. 4, Januar 1950, Seite 25 f. Diese Mitteilung beruht auf der amerika- nischen Kongreßdrucksache, in der die Ver- handlungen und Vernehmungen zur Vorberei- tung des amerikanischen War Claims Het nie- dergelegt worden sind. Den Hauptteil dieser Drucksache nehmen stenografische Protokolle von Vernehmungen einer Anzahl Amerikaner ein, die zum Teil Fürchterliches über ihre Er- lebnisse in japanischen Kriegsgefangenenlagern und Internierungslagern berichten. Eine Schil⸗ derung betrifft Erlebnisse eines amerika-⸗ nischen Wehrmachtsangehörigen in einem bul. Zarischen Lager. Wörtlich heißt es in dieser Mitteilung der Studiengesellschaft: 5 „Mit Beklemmung sucht der Deutsche, der das fast 500 enge Drucksachen starke Buch studiert, nach Darstellungen über Erlebnisse in deutschen Lagern. Er sucht vergeblich: Kei. ner der zahlreichen Zeugen äußert sich über Erfahrungen in deutscher Gefangenschaft. Die- ser Umstand ist überaus bedeutsam. Man wird selbstverständlich annehmen müssen, daf das Komitee Zeugen und Beweismaterial über unmenschliche Behandlung von Gefangenen und Internierten in deutschen Lagern ebenso entgegengenommen und veröffentlicht haben würde, wie über Zustände in japanischen und bulgarischen Lagern. Der Schluß liegt nahe, — aber man wagt ihn nach allem, was wir in den vergangenen Jahren gehört und erfahren haben, nur zögernd zu ziehen,— daß die Zu- stände in den deutschen Lagern nicht 80 ge- wesen sind, daß ihre Schilderung wesentll dazu beitragen konnte, den zur Diskusslon stehenden Gesetzentwürfen zur Verwirklichung zu verhelfen. Damit ergibt sich für uns aber eine sehr wichtige und weitreichende Fol- gerung: Wenn das Feindeseigentum in den Vereinigten Staaten zur Regelung von An- sprüchen amerikanischer Bürger aus unmensch- licher Behandlung in Lagern verwendet wird, dann handelt es sich bei Zahlungen aus dem beschlagnahmten deutschen Eigentum um For- derungen, die sich gegen Japan oder Bulgarien richten,— soweit die Zeugenvernehmungen vor dem Komitee einen Anhaltspunkt bieten, Dr. Julius Wünsche, Mannheim Das Königreich Siam hat es in den ver- gangenen Jahrzehnten ausgezeichnet ver- standen, von den Gegensätzen anderer Mächte zu profitieren. Nicht nur seiner Lage als Pufferstaat zwischen den britischen und französischen Interessengebieten, son- dern gerade auch seiner geschickten Diplo- matie verdankt es Siam, daß ihm im Zeit- alter der kolonialen Expansion die Selbstän- digkeit erhalten blieb. Nach dem zweiten Weltkrieg war Siam der erste Achsenstaat, der einen Friedensvertrag mit Großbritan- nien abschließen konnte, Amerika verzich- tete ganz auf einen Vertrag und betrachtete die siamesische Kriegserklärung als nicht erfolgt. Jetzt wird es allerdings einer von Persönlichen Rivalitäten einflußreicher Poli- tiker ungetrübten nationalen Entschlossen heit zur Verteidigung der Freiheit Siams und der ganzen Staatskunst Marschall Pibuls und seiner Minister und— last not least— eines gut Teil Glücks bedürfen, wenn das Kleine aber wichtige Siam nicht dem forcier- ten Duck des fernöstlichen Kommunismus erliegen soll. Es kommt Siam, dessen Volk bisher noch nicht viel Interesse für seine demokratischen Rechte, um so mehr aber für seine Ange- stammte Lebensform bewiesen hat, dabei zugute, daß es eine gesunde wirtschaftliche Struktur besitzt. Seine fleißigen und fröh⸗ lichen Bauern leben als freie Menschen auf eigener Scholle und sind den kommunisti- schen Versprechungen bel weitem nicht 80 leicht zugänglich wie jene Millfonen und Abermillionen Menschen in China und ande- ren Teilen Asiens, die nichts zu verlieren und nur zu gewinnen haben. 18 sten gesa teres als! Das vuar utz- An- ö —* ä 1 05 5 85. 85 85 5 8 8 3 0 8 8 8 2 55 21 ar 195 Seite 3 Ar, 44 Dienstag, 21. Februar 1950 MORGEN — „Morgen neues Programm“ Aus der— nicht immer guten— Kinderstube der de Schlug Das Publikum lief in Strömen zum er- sten Aufklärungsfilm. Aber es darf Wohl gesagt werden, das es Weniger daran in- ſeressiert War, sich aufklären 2u lassen, wie man Geschlechtskrankheiten nicht bekam, als vielmehr darüber, wie man sie bekam. Das war auf jeden Fall amüsanter. „Es werde Licht“— ganz finster Oswald fand mit Mephisto, man müsse es dreimal sagen und öfter. Innerhalb eines ſahres gab er dem ersten„Es-werde-Licht h- Film nicht weniger als zwei Fortsetzungen. as Drehbuch zum zweiten Teil ist glück- licherweise noch erhalten, Es handelt sich da um den Arzt Mauthner, zu dem ein gewis- zer junger Kaufmann namens Hartwig kommt... und...(Ueberblenden). Hartwig kommt herein; er läßt sich un- ersuchen. Mauthner sieht seine Hand, stutzt. Groß: Hand mit Verlobungsring. ritel:„Sind Sie verlobt, Herr Hart- wig?“ Mauthner geht zum Schrank, zeigt ihm Reagenzglas. Hartwig bestürzt. Mauthner sagt: Titel:„Selbstverständlich dürfen Sie in absehbarer Zeit nicht heiraten.“ Hartwig erschüttert. Büro: Hartwig herein. Sinkt gebrochen zusammen. Buchhalter kommt herein, zeigt ihm Bü- cher und macht sehr bedenkliches Gesicht. Büro rückwärts. Zwei Beamte tuscheln miteinander. Titel:„Wenn er nicht bald heiratet, ist das Geschäft bankrott“. Hartwig heiratet natürlich doch. Und wag geschieht? Ordina- lionszimmer Mauthners. Mauthner aufge- regt. Er geht auf und ab, überlegt, holt aus Bücherschrank Buch. Groß: Titelblatt Buch. Titel:„Die Schweigepflicht des Arztes.“ Ordinationszimmer. Mauthner sagt zu zich selbst: Titel:„Sprechen darf ich nicht. Aber. Hochzeitstafel. Mauthner steht hinter Hartwig. Große Szene. Hartwig stürzt ent- getzt weg. Braut ohnmächtig. Tumult. Zinnmer: Hartwig schreibt Brief, nimmt Revolver. Vor Zimmer: Alle, mit Mauthner an Spitze, versuchen, Tür zu öffnen. Alle schrecken entsetzt auf. Von neuem gegen die Tür. Zimmer: Hartwig am Boden. Tür wird eingedrückt. Entsetzen. Frau stürzt über Leiche. Mauthner erschüttert dabei. Findet Brief, liest. Titel:(Brief)„Ich war im Begriffe, ein großes Verbrechen zu begehen. Doktor Mauthner warnendes Erscheinen hat mich Wieder zur Besinnung gebracht. Verzeiht einem Verlorenen!“ Ende des zweiten Aktes. 2 Oswalds warnendes Erscheinen bringt nach drei Aufklärungsfilmen nicht nur die Gesellschaft zur Bekämpfung der Ge- schlechtskrankheiten, sondern auch die brei- teste Oeffentlichkeit zur Besinnung. Man begreift: Es handelt sich hier nicht um Auf- klärung, es handelt sich hier um die Aus- nutzung einer Konjunktur. Und schon 1920 wird ein Lichtspielgesetz geschaffen, das dem Fim eine Sonderzensur beschert, Aber bis dahin und darüber hinaus klärt Oswald weiter auf. Nachdem die Ge- schlechtskrankheiten nichts mehr hergeben, wird ein Ausflug in die Homosexualität un- ternommen„Andere als die Andern“ macht überall volle Häuser. Und nun geht es mit vollen Segeln gegen die Prostitution! Es gibt einen Film„Prostitution“ I. Teil,„Prostitu- tion“ II. Teil,„Prostitution“ III. Teil, es hört gar nicht mehr auf. Unter dem Vor- wand, bestehende Mißstände anzuprangern, wird alles gezeigt: das Leben in Rauschgift- höhlen und in Bordellen, die Verführung Minderjähriger, die Verführung von Töch- tern durch Väter und die Verführung von Vätern durch Töchter; Vergewaltigungen und das Treiben internationaler Mädchen- händler, Lustmorde und Abtreibungen. Das alles wird zum Teil gar nicht ein- mal schlecht gemacht, man spürt immer wieder die Kralle Richard Oswalds, aber mehr noch seine Entschlossenheit, viel Geld zu verdienen. Das muß er übrigens auch, denn er lebt auf erstaunlich hohem Fuße, besitzt eine ganze Reihe von Häusern, auch Rennställe, Von Autos und Luxusjachten Zar nicht zu reden. Schließlich gibt es sogar Strafanträge ge- gen Oswald„Wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften“. Zur Verhandlung kommt es frei- lich nicht, denn von einem zum andern Tag ist Oswald bankrott und die Aufklärungs- filme verschwinden. ES ist kein Zufall, daß dies geschieht, als die Inflation aufhört und als in Deutschland alles wieder stabiler wird. Und Oswald stellt sich hin und wird hochkünst⸗ lerisch und verfilmt„Don Carlos“ und das Leben Nelsons und Lucrezia Borgias Aben- teuer Der Sogenannte„Sittenfilm“ freilich bleibt auch nach Oswald eine große Kon- junktur. Er lockt vor allen Dingen durch Titel wie„Keimendes Leben“,„Tagebuch einer Verlorenen“,„Freie Liebe“,„Hyänen der Lust“,„Sündiges Blut“,„Verlorene Töchter“ usw. Aber die Titel trügen. Was Oswald gezeigt hatte, deuten die Sittenfilme kaum noch an. Wenn sie ein Bordell zeigen, dann ist es ein Salon, in den man jedes gut erzogene junge Mädchen mitnehmen könnte; ausschweifendes Leben wird nunmehr da- durch dargestellt, daß eine Frau àn einer Bar sitzt und alle guten Vorsätze in den Wind schlagend ein bis zwei Cocktails her- untergießt. Und die Dirne— die Dirne ent- utschen Traumfabrik Von Curt Rieß puppt sich in allen diesen Filmen als ein sehr edles Wesen, edler jedenfalls als die gräßlichen Spießbürger, die den ersten und auch den zweiten Stein auf sie werfen und die überhaupt gar keine Ahnung davon haben, wie es in einer solchen edlen Seele aussieht. Der Sensationenmann Als Richard Oswald einmal etwas über sich sagen sollte— er tat es gern und oft, und bei Premieren pflegte er oft eine Con- férence zu halten, in der er andeutete, er sei der Welt bester Filmregisseur— äußerte er:„Wenn ich vor hundert Jahren geboren wäre, würde ich logischerweise kein Film- regisseur geworden sein, sondern wahr- scheinlich Löwenbändiger.“ Der Mann, der es war und auch im Film im wesentlichen Löwenbändiger blieb, und der dadurch eine dritte und die vielleicht entscheidende Konjunktur der ersten Film- jahre ausnutzte, verdiente damit auf längere Sicht viel, sehr viel mehr Geld als Oswald. Der Name braucht nicht genannt zu wer- den. Es handelt sich. wie der liebe Leser schon längst geahnt hat, um Harry Piel. Harry Piel, das Idol der Jugend, die den zungen Film erlebte! Der Mann ohne Ner- ven! Der Mann, der uns das Gruseln bei- brachte! Ursprünglich Regisseur, stellte er sich bald selbst als Sensationsdarsteller in den Mittelpunkt seiner Filme. So entstehen un- vergeßliche Meisterwerke wie„Das fliegende Auto“,„Der Verächter des Todes“,„Das Ge- kängnis auf dem Meeresgrund“ und„Der Reiter ohne Kopf, die alle längst vergessen sind. Es War alles ungemein primitiv, manch- mal etwas roh, immer dumm und immer aufregend. Es war vor allem sehr aufregend weil man wußte, daß Piel die Gefahren, die er im Film bestand, in Wirklichkeit auf sich nahm. Er fuhr mit seinem Auto in ein an- deres Auto, er sprang von einer Brücke in einen Fluß oder auf einen Expreßzug, vor allem begab er sich höchst persönlich in den Löwenkäfig. Oft genug wurde er verletzt, und mancher Film mußte unterbrochen wer- den, weil er ins Krankenhaus geschafft wurde. So machte Piel weit mehr als hundert Filme. Er spielte fast immer die gleiche Rolle, den edlen jungen oder nicht mehr ganz so jungen Mann, der unsägliche Ge- fahren auf sich nahm, um Verbrecher zu stellen oder eine verfolgte Unschuld zu schützen. Deshalb war er auch sehr popu- lär, namentlich bei dem Teil des Publikums, das den Schauspieler mit der Rolle verwech- selt, die er spielt. Die anderen waren entzückt von den schönen rassigen Wagen, die Piel fuhr, von der Eleganz, mit der er einen halzbrecheri- schen Sprung wagte, und von der Treff- sicherheit seiner Fäuste, die unweigerlich auf der Kinnspitze des Gegners landeten. Was das Minenspiel anging, so begnügten sie sich mit demjenigen der Löwen, Tiger und Leoparden, die unweigerlich in allen Piel-Filmen vorkamen, und die sich zum Teil als ausgezeichnete Schauspieler bewähr- ten. Man muß sich fragen, wie es möglich ist. daß einer so viele Jahre mit so ausge- zeichneten Schauspielern, wie diese Bestien es Waren, zusammen arbeiten konnte, ohne auch nur das geringste von ihnen zu lernen. Ende. Telefonspionage mischt sich in das Privatleben Die Seuche unerlaubten Abhörens grassiert in den Vereinigten Staaten Vor einigen Monaten rief der New Vor- ker Bürgermeister ODwyer die Reporter zu sich und eröffnete ihnen, daß sein Ge- schäfts- und Privattelefon von politischen Gegnern„angezapft“ worden sei.„Das ist eine schwere Verletzung unserer verfas- sungsmäßigen Rechte!“ sagte Dwyer,„und ich bitte Sie, meine Herren von der Presse, gegen diese neue Seuche entschieden Stel- lung zu nehmen.“ Darauf fragte einer der anwesenden Zeitungsmänner mit der den amerikanischen Reportern selbstverständlichen Ungeniert- heit:„Hat nicht Ihre Polizei, Herr Bürger- meister, mit dieser Horcherei und Schnüf- felei angefangen? Sollten Sie nicht zuerst bei der New Lorker Polizei gegen die Un- sitte des Abhörens einschreiten?“ Abhörvorrichtungen sind billig geworden. Diese Szene spielte sich auf dem Höhe- punkt eines bitteren Wahlkampfes in New Vork ab. Seither ist einige Zeit verstrichen, und die„Seuche des unerlaubten Abhörens von Telefonlinien— Amerika nennt es „Wire tapping“— grassiert schlimmer denn je. Für zwölf Dollar nur kann sich jeder- mann in Amerika ein Abhörinstrument kaufen und sich in die Gespräche eines Nachbarn, Feindes, Konkurrenten u. a. ein- schalten, ohne daß der andere die geringste Ahnung davon hat. Denn die neuen Abhör- instrumente, die während des Krieges zu Spionagezwecken außerordentlich verfeinert wurden, verraten den heimlichen Lauscher nicht mehr durch Klopfgeräusche oder ein merkwürdiges Sausen in der Leitung. Eine komplette Abhör vorrichtung, be- stehend aus einer Induktionsspule, einem Verstärker und Kopfhörern ist so klein, daß man sie ohne weiteres in der Aktenmappe tragen kann. Sie ist so empfindlich, daß der unbekannte Mithörer nicht einmal mehr den Draht der Linie, die er kontrollieren möchte, direkt anzapfen muß, sondern auf der anderen Seite der Wand, an der die Lei- tung läuft, seine kleine Antenne anbringen Kant. Verdacht, Neid oder Neugier? Wieviele unerwünschte Ohren heute in Amerika sich auf diese Weise in fremde Unterhaltungen einschalten, ist schwer festzustellen. Offiziell dürfen in New Vork nur etwa dreihundert Polizeibeamte Abhör- Vorrichtungen bedienen. Aber die„Liga zur Verteidigung der bürgerlichen Freiheiten“ MARGUERITEN IM BLAUEN TEL D ROMAN VON HANNS ULLRICEHE VON BIS SING Copyright by H. K. Nölke Verlag, Hamburg, 194 53. Fortsetzung Ungersbach stand vor dem Laden auf der Straße. an dem gegenüberliegenden Theater flammten die Reklametransparente aul. Er dachte an Christa und den gestrigen Abend. Sie hatten ausgemacht, sich erst in vierzehn Tagen wiederzusehen, und er hatte doch jetzt schon solche Sehnsucht nach ihr. Aber auch ein anderer Grund veranlaßte inn, jetzt den Damm zu überqueren. Der Aufgang und das Foyer des Theaters waren leer. Soeben wurde die Kasse geöffnet, vor der sich eine Menschenschlange aufgebaut hatte. Ungersbach schritt den Wandelgang zum Theaterraum hinunter. Von dort er- reichte er das Bühnenhaus und die Gar- derobe. Auf dem Gang begegnete er Christa. aach weig, es ist gegen unsere Verab- redunge, sagte er.„Aber ich mußte Sie unbedingt sprechen.“ Die Tänzerin schloß die Garderobe aul und schaltete das Licht ein.„Ich bin nicht se daß Sie gekommen sind.“ a „Christa, sagte Ungersbach,„ich natte mir unser Wiedersehen anders vor- destellt. Aber ich war bei Hachenberg. Christa wann ist thre Mutter ge- storben?“ Die Tänzerin starrte den Journalisten entgeistert an.„Meine Mutter gestorben? e kommen Sie auf diesen Unsinn?“ Ungersbach nickte leicht.„Ich dachte es mirs, sagte er leise.„Unser Freund Hachen- berg erzählte mir, Ihre Mutter sei vor einem Jahr gestorben.“ „Nun möchte ich wissen, wie er dazu kommt“, erklärte die Tänzerin.„Rein Wort davon ist wahr!“ „Ich habe es geahnt“, gestand der Jour- nalist ein,„es ist ihm aber leider gelungen, mich zu irritieren. So hat er Zeit gewonnen. Wohnt Ihre Mutter noch an der See?“ „Sie hat es vor einem Jahr aufgegeben. Es Wurde ihr in der Nähe der Stadt, keine zwanzig Kilometer von hier, ein kleines Haus angeboten. Sie hat es vor einem Jahr gekauft.“ „Wann haben Sie Ihre Mutter zuletzt gesprochen?“ 5 „„Ich war heute morgen noch bei ihr. Ich bin vor einer Stunde zurückgekommen.“ „Hat das Haus Telefonanschluß?“ Ja!“ „Wie lautet die Nummer?“ „85 24 44.“ Ungersbach bat die Zentrale des Theaters über den Hausapparat um die Verbindung. Er Wartete ungeduldig auf das Rufzeichen. Inzwischen lief er erregt in der Garderobe umher. 5 „Was haben Sie denn nur? Hängt es wieder mit der Geschichte in der Dahlien- straße zusammen? Warum hat Herr Hachen; berg Ihnen wohl erzählt, daß meine Mutter gestorben sei?“ 5 „Weil er unter allen Umständen ver- meiden Will. daß ich mit Ihrer Mutter zu- schätzt, daß mehrere hunderttausend Ab- höranlagen in den USA existieren. Viele„wire tappers“ besitzen auch noch einen„wire recorder“, jene kleine Maschine für Tonaufnahmen, die flüchtig gesprochene Worte auf dem Stahlband aufnimmt. In den Händen skrupelloser Verbrecher können solche„ton portraets“ Tausende von Dol- lars wert sein. Diese Zustände sind so allgemein, daß der New Lorker Rächter Frank Oliver un- längst äußern konnte:„In New Vork ist das Heim eines Mannes nicht mehr sein Schloß. Es ist ein offener Mülleimer, in dem die Polizei herumstochert.“ Im Bemühen, verdächtige Kriminelle und Verbrecher zu kontrollieren, hat die ameri- kanische Polizei zuerst eine Abteilung Ohr“ bei sich eingerichtet. In New Vork wurden gewisse öffentliche Telefonstellen ständig überhört. Dann ging man dazu, die Linien von Bars, in denen Wettgeschäfte Abgeschlossen wurden, zu belauschen und den Telefongesprächen leichtlebiger Damen zuzuhören, die der verbotenen Prostitution verdächtigt wurden. Auf diese Weise ge- lang es zum Beispiel im vergangenen Jahre Nancy Choremi, die Tochter eines angesehe- nen dägyptischen Geschäftsmannes, der „öffentlichen Unzucht“ zu überführen. Ver- geblich protestierte ihr Anwalt dagegen, daß das durch Abhören gegen sie beschaffte Belastungsmaterial nicht dem Gerichtshof vorgelegt werden dürfe, da es auf illegale, die amerikanische Verfassung verletzende Weise, in den Besitz def Staatsanwaltschaft gelangt sei Sogar das Weiße Haus wird belauscht In Washington wurde es während der Kriegszeit Mode, die Linien hoher und mittlerer Regierungsstellen durch das„Fe- deral Bureau of Investigation“— F. B. I. abhören zu lassen. Bei Kriegsende wurde diese Notmaßnahme nicht etwa abgeschafft, sondern in den Rang einer dauernden In- stitution erhoben. Selbst die Mitglieder des Kabinetts und sogar der Präsident müssen sich eine solche Kontrolle ihrer Gespräche Sefallen lassen. Dies hat dazu geführt, daß manche Bürochefs in Washington wichtige und unter Umständen heikle Gespräche nicht mehr per Telefon führen, sondern nur noch unter vier Augen. Der neue Generalstaatsanwalt Howard MeGrath hatte bei seinem Amtsantritt ver- sprochen, er werde mit der„Abteilung sammentreffe. Er weiß, daß ich dann seinem Geheimnis ein gutes Stück nähergerückt bin. Und dies paßt ihm nicht. Zum Donner Wetter, Wo bleibt denn nur das Gespräch?“ „Ungersbach, fragte Christa Ma- rita,„glauben Sie, daß Herr Hachenberg ein guter Mensch ist?“ „Meine liebe Christa“, entgegnete der Journalist und hielt seinen Schritten inne, »ich kann Ihnen diese Frage nicht beant- worten. Es gibt Situationen, in denen die besten Charaktere zur Selbsthilfe greifen. Mitunter hängt man sie dafür auf. Ich glaube aber nicht, daß er ein schlechter Mensch ist. Er ist nur sehr ehrgeizig Dies kann ihm den Hals brechen. Verstehen Sie, daß das Gespräch nicht kommt?“ Er erkundigte sich bei der Zentrale nach der Ursache der Verzögerung und warf ärgerlich den Hörer auf die Gabel.„Der Teilnehmer meldet sich nicht“, erklärte er verstimmt. „Das ist mir aber unverständlich“ sagte die Tänzerin. Ungersbach sah auf die Uhr.„Es hat keinen Sinn mehr, hinauszufahren. Er hat einen zu großen Vorsprung. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen! Ihrer Mut- ter geschieht nichts.“ „Brauche ich mir keine Sorgen zu machen?“ Ungersbach lachte leise.„Nein! Ihrer Mutter kann nichts geschehen. Es ist sieben Uhr durch. Ich möchte nach der Vorstel- lung eine Tasse Tee mit Ihnen trinken. Ich trinke leidenschaftlich gern Tee mit Ihnen.“ „Reden Sie keinen Unsinn, Ungersbach! Was halten Sie davon, wenn wir nach der Vorstellung zu unserem Haus hinausfah- ren?“ „Das ist eine glänzende Idee!“ willigte der Journalist ein,„ich stehe mit meinem Wagen um halb elf am Bühnentor Auf Wiedersehen, liebe Christa! Das ausver⸗ Ohr“ des F. B. I. aufräumen. Vor einigen Tagen hat er jedoch klein beigegeben und verkündet, daß er das„wire tapping“ nicht generell verbieten wolle, sondern nur verlange, daß jeder Horcher von ihm eine besondere Erlaubnis erhalte. Diese Ent- scheidung hat in der amerikanischen Haupt- stadt nur ein ironisches Lachen verursacht. Man weiß dort ganz genau, daß mit oder ohne Erlaubnis weiter gelauscht werden wird Meyer Am Rande der Zeit „Ich werde Stalin anrufen „Wenn ich bis Dienstag keine Antwort habe, werde ich Stalin im Kreml antelefo- nieren“, erklärte der Londoner Chemika⸗ lienfabrikant Josef Shane, der am Freitag Stalin ein Telegramm übersandt hatte, in dem er ihn aufforderte,„der Welt über die Frage der Meinungsverschiedenheiten im Atomenergieproblem die Wahrheit zu- sagen“. Ohne Salz i Frau Truman, die Frau des amerika nischen Präsidenten, erklärte, bedeutend schlanker geworden zu sein, seitdem sie nur salzlose Speisen zu sich nimmt. Diese Mitteilung, die sie auf einem Fest in Washington machte, ist der Anlaß, da heute in unzähligen amerikanischen Haus- halten nur noch salzfrei gegessen wird. Sportbegeistert Im Gefängnis von Massachuet(US) wurde ein Baseballspiel hinter den Ge- fängnismauern unter den Gefangenen aus- getragen. Als der Ball versehentlich über die drei Meter hohe Mauer flog, öffnete der sportbegeisterte Wärter das Tor, um den Ball holen zu lassen. Seit dieser Zeit fehlt von dem Ball und 22 Gefangenen jede Spur. Strich durch die Rechnung In England ist es Bestimmung, daß jeder Toto-Tipper das 21. Lebensjahr vollendet haben muß. Ein junger Mann aus Manchester hatte kürzlich alle Tips richtig und damit über 70 000 Pfund ge- wonnen. Als ein Beauftragter ihm das Geld überreichen wollte, war der junge Mann nicht zu Hause. Die Mutter sagte zu dem Beamten:„O, wird sich mein Junge freuen, da kann er morgen seinen 21. Geburtstag toll feiern“. Als dieses der Beamte hörte, nahm er das Geld wieder mit und es kam„bestimmungsgemäß“ nicht zur Auszahlung.. Ball paradox. In Osaka(Japan) wurde ein Tanzpalast eröffnet, dessen Betreten nur Frauen ge- stattet ist. Vierzig Männer wurden engagiert, mit denen die weiblichen Gäste gegen ein geringes Entgelt tanzen können. Die Gigolos müssen gut aussehen, glän- zende Tänzer sein, beste Umgangsformen besitzen und sich verpflichten, zu allen Damen gleich nett zu sein. Verlieben ist im Dienst verboten.— Der Andrang des weiblichen Geschlechtes soll sehr groß sein! Blick ins Land Im„Ausland“ darf er es nicht Zwischen dem badischen Tauberbischofs- heim und dem bayrischen Würzburg über- quert eine Omnibuslinie der Deutschen Bundespost die badisch- bayrische Land- Srenze. Zwei Reisende wurden dieser Tage unliebsam an diese Tatsache erinnert, als sie kurz vor Würzburg an einer Haltestelle Warteten. Der von Tauberbischofsheim kommende badische Omnibus hielt an der bayrischen Haltestelle an— aber nicht um die Fahrgäste mitzunehmen. Vielmehr er- klärte der Fahrer, er dürfe im„Ausland“ niemand aufnehmen, gab Gas und fuhr weiter. Die erstaunten bayrischen Fahr- gäste mußten auf den bayrischen Omnibus Warten „Europabütger Nr. 1“ in Stuttgart Der Schweizer Jean Jacques Babel aus Genf, der sich„Buropabürger Nr. 1“ nennt, wurde vom Präsidenten des württember⸗ Sisch-badischen Landtages, Wilhelm Keil, in Stutgart empfangen. Er will am Don- nerstag auf dem Stuttgarter Schloßplatz sein Zelt aufschlagen. In vierzehn Tagen Will er in einer Versammlung im Zirkus Althoff für die Idee der Vereinigten Staa- ten von Europa werben. Später will er auch nach Norddeutschland fahren. Schwarzhandel mit Einlaßkarten Der starke Publikumsandrang bei Sen- Sationsprozesssen hat dem Schwarzhandel ein neues Betätigungsfeld eröffnet. Im letzten Schwurgerichtsprozeß in Würzburg, bei dem der 18jährige Boxer Friedrich Fal- termeier wegen Ermordung seiner 15jäh- rigen Geliebten Waltraud Schmelz zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt wurde, war das Gericht von hunderten von Neugierigen, die keine Einlaßkarte mehr erhalten hatten, geradezu belagert. Das Ueberfallkommando mußte eingreifen. Einlaßkarten wurden mit 10 bis 15 DM schwarz gehandelt. Krebs steht an erster Stelle Im Bundesgebiet und in Berlin steht Krebs als Todesursache an erster Stelle vor allen anderen Krankheiten, selbst vor Altersschwäche. Dies ist das Resultat einer Un der Gesundheitsämter, deren Ergebnisse am Samstag auf einer vom In- stitut für ökkentliche Angelegenheiten ein- berufenen Aerztetagung in Frankfurt be- Kkanntgegeben wurden, Sünden“, die das Auftreten der Krankheit besonders be- günstigen, sind nach der Ansicht der auf der Konferenz anwesenden Aerzte vor allem zu schwere Kost und übertriebenes Rau- chen. Durch das Rauchen werde die Wider- standsfähigkeit der Lunge gegen den Lun- genkrebs, die am meisten verbreitete Krebs. krankheit, geschwächt. Zu früh gefeiert Einige Totogewinner in dem oberschwä⸗ bischen Städtchen Laupheim ließen sich durch ihre zwölf richtigen Tips dazu ver- leiten,„Vorschuß auf das groge Glück zu nehmen. Einer von ihnen hielt in seinem Stammlokal alle Gäste frei, weil er glaubte, ihm seien einige Tausend Mark sicher. Ein anderer weckte mitten in der Nacht einen Autohändler und kaufte auf seinen Tipp- zettel mit den zwölf richtigen Lösungen hin bargeldlos ein Motorrad. Eine Ge- schäftsfrau mit elf richtigen Tips lud un⸗ verzüglich alle Freunde und Bekannte Zu einer„Siegesfeier“ ein. Wie enttäuscht Waren alle, als sich schließlich herausstellte, daß es im ersten Rang mit 12 richtigen Tips nur 137 DM und im zweiten Rang nur elf DM gab. r AA c(fcfcfccc—————— kaufte Haus wird Ihnen wieder seinen Tri- but zollen. Tragen Sie Ihren Ruhm mit Würde!“ „Ich werde mich bemühen ver- sprach die Tänzerin, und sinnend blieb sie einige Sekunden an der Tür stehen, durch die der Journalist die Garderobe verlassen hatte. Sie stand noch dort, als Ungersbach noch einmal wieder zurückkam. „Christa, sagte er leise,„hören Sie gut zu! Wenn ich um halb elf mit dem Wagen nicht vor dem Bühnenausgang stehe, dann gehen Sie zu dem nächsten Telefon- anschluß und rufen die Nummer 20 77 20 an! Sollte ich mich wider Erwarten nicht mel den, dann lassen Sie mich mit Kriminalrat Klausen im Polizeipräsidium verbinden! Sagen Sie ihm, er möchte auf dem schnell sten Weg in die Dahlienstraße kommen! Können Sie es behalten?“ Die Tänzerin sah den Mann sorgenvoll an.„Sie beunruhigen mich!“ „Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. erwiderte Ungersbach, wenn Sie mir versprechen, meine Worte zu befol- gen, kann mir nichts geschehen!“ Christa Marita versprach, den Krimi- nalrat zu unterrichten, falls Ungersbach nicht pünktlich am Theater war. Nach die- sem kurzen Gespräch war die Tänzerin noch nachdenklicher geworden. a Ungersbach hingegen verließ mit schnel- len Schritten das Theater. Mit viel Geschick fuhr er den roten Wagen aus der Reihe der parkenden Automobile, Die Straßen waren belebt, und er mußte seine ganze Aufmerk- samkeit dem Verkehr widmen. Er dachte trotzdem an die Tatsache, daß Hachenberg nur noch einen Tag Zeit besaß, den Plan des Klosters in seinen Besitz zu bringen. Er mußte damit rechnen, daß ein sensationell aufgemachter Artikel ami kommenden Mor- gen die Oeffentlichkeit auf das Verschwin⸗ den der Haushälterin von d'Argent auf- merksam machte. Es war sicher, dag auch die Polizei von dieser Nachricht alarmiert werden würde. Hachenberg mußte sich Sagen, daß die Tänzerin die Behauptung des Todes ihrer Mutter widerlegen würde. Und es Zab keinen Grund, weshalb sich der Journalist nicht bei ihr danach erkundigen Sollte. Die Polizei würde sich aber schnell mit einem gewissen Antiquitätenhändler Hachenberg befassen, und die Folgen hier- von wären nicht abzusehen. Dies alles mußte Hachenberg bedenken. Und es war sicher, daß er die Zeit bis zum anderen Morgen ausnutzen würde. Dies war auch der Grund, weshalb der Journalist so schnell den Damm zur Dah⸗ lienstraße hinunterfuhr. Er wollte noch ein- mal den Versuch unternehmen, in dem Haus in der Dahlienstraße den Schlüssel zu dem Rätsel zu finden, das der Mord aufgeworfen hatte. Und in diesem Zusammenhang dachte er an die Buddha-Statue, die, 80 seltsam verschwunden, nun wieder ihren alten Platz eingenommen hatte. Was War mit diesem Buddha? Wer hatte ihn aus dem Haus in der Dahlienstraße entführt? Ha- chenberg? Hachenberg, der ihn auch sorgsam wieder an seinen Platz gestellt hatte. Auf diesem Podest neben der Stehlampe? Dies waren alles Fragen ohne Antwort. So blieb auch ungewiß, welchen Wert die Buddha-Statue für den Antiquitätenbändler besaß. Dies aber wollte Ungersbach nun Wissen. Und so fuhr er zur Dahlienstraßge. Als er von dem breiten Damm in die schmale von Bäumen eingefaßte Villen straße einbog, sah er in dem Lichtschein der Scheinwerfer seines Wagens vor dem Hause d' Argents einen Mann stehen. Dieser schien besinnlich den Klinkerbau zu betrachten. Als der Journalist mit dem Wagen an dem Bordstein hielt, erkannte er ihn. Seite 4 . MANNHEIM 4 Dienstag, 21. Februar 1950/ Nr. 4 „Bilte, recht natrrisc n. fordern diese hochwohlgeborenen na- turechtroten Kirschenlippen, gie Ihrer Ho- heit, Prinzessin Getrud I. 3 Nach- dem Prinz Ernst I. wohl im Eifer seiner närrischen Regierungsgeschäfte vergessen hatte, die Prinzessin bei seinem letzten Be- such auf der Redaktion des„Mannheimer Morgen“ mitzubringen, hat Getrud sich nun Alleine aufgemacht, um sich einmal, um- geben von hohen und höchsten, orden- geschmückten Höflingen der GROKAGELI, bei uns vorzustellen und ein Kirschwässer- chen mit uns zu trinken.(Sie fand es„sehr scharf“) Für eine Weile schien der bei einer Zei- tung sowieso hastige und nervöse Arbeits- Ablauf ins Stocken zu geraten, als Getrud zepterschwingend und mit schelmischem Lächeln das Haus der schwarzen Magie betrat, doch fanden wir schnell unsere de- mokratische Fassung wieder und obendrein noch die fürstliche Gnade Ihrer Tollität. Und so rufen wir der Prinzessin für die wenigen Stunden, die ihrer Regentschaft noch verbleiben, ein ebenso herzliches wie auch respektierliches„Ahoi“ zu Fustnachiszug en detail Eine alte Sitte— man könnte sie modern fast einen Ersatz für den Fastnachtszug nennen— lebt mit dem heutigen Tag wie- der auf: Eine Kappenfahrt aller drei Kar- nevalsvereine durch die Stadt. Sie beginnt um 15.11 Uhr beim Weinhaus Gölz(Acker- mann) in U 2 und geht über den Ring bis zum Wasserturm durch die Planken zwi- schen O3 und O 2 zur Kunststraße; durch die Kunststrage bis nach D 4, zwischen D 4 und D 5 und an der Börse vorbei zum Pa- radeplatz, dann durch die Breite Straße zur Friedrichsbrücke und schließlich zurück nach. 2. Das närrische Volk wird gebeten, recht Zahlreich zu erscheinen und die Straßen zu säumen. Ihre Hoheiten, die Prinzessin und der Prinz werden selbstverständlich mit von der Partie sein und huldvollst Ehrun- gen entgegennehmen. Mannemer, loßt Eich net lumpe— Dienst contra Fasching 1:0 für die Mißlaunigen Eine kleine Begebenheit aus dem kaschingsbewegten Mannheimer Leben der letzten 48 Stunden: Ort der Handlung: Straßenbahnlinie 25, Wagen Nr. 10. Zeit: Faschingssonntag 18.10 Uhr. An der Tür Zur vorderen Plattform auf den Eckplätzen ZWei, denen es offensichtlich gut geht. Im Duett, sehr kräftig und mit strapazierten Stimmbändern, schmettern sie das Lied vom Co ατ¾πĩW6 Jimmy“. Zur Erheiterung der Übrigen Fahrgäste übrigens, aber ohne je- mand zu belästigen oder zu stören. Neben- bei dient den Sängern die Schiebetür als Spielobjekt, indem sie sich öffnend und schließend damit beschäftigten. Die Miene des Schaffners verkünden be- reits Unheil. Und richtig: die erste Ver- Warnung durch den Fahrer folgt. Die Zu- rechtweisung fördert nur„Oppositionslust“ Die Sänger stören sich nicht daran. Der Wagen hält erneut, die uniformierte Stra- Benbahnerautorität droht der Lächerlichkeit zum Opfer zu fallen, ein Prestigeverlust vor versammelter Fahrgästeschaft! Schaffner und Fahrer fordern nach leichtem Hand- gemenge den Aktiveren der beiden auf, den Wagen zu verlassen. Dieser denkt nicht daran, und die dienstlich formulierte Auf- forderung, die Kennkarte vorzuzeigen, wird mit Gelächter(auch der anderen Fahrgäste) beantwortet. Mit Hilfe des Anhänger- Schaf fners und enormen Kraftaufwand wird er schließlich aus dem Wagen expediert. Aber nur um ihn unverzüglich über die Hintere Plattform wieder zu besteigen (pontaner Beifall der Zuschauer). Fazit: Mit Hilfe von drei Mann Verstärkung eines anderen Wagens wird das Wiederaufsteigen beim zweiten Mal verhindert. Und das mitten im Fasching, wo man mehr Augen zuzudrücken pflegt als man Hat. Merkspruch: Dienstbeflissenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man(im Fasching) ohne ihr. Wohin gehen wir? Dienstag, 21. Febr.: Nationaltheater 19.30 Uhr: Die Fledermaus“; Palast:„ Wintermelo- dien“; Capitol:„Rosen in Tirol“. Mittwoch, 22. Febr.: Nationaltheater 19.30 Uhr: Die Geisterkomödie“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Diens- tag bei wechselnder Bewölkung vereinzelte Schauer. Höchsttemperaturen 8 bis 10, nachts Temperaturrückgang auf 0 Grad möglich. Mähßige Winde aus West bis Nordwest. Vebersicht: Nach der raschen Beendigung der Schönwetterlage durch das Uebergreifen eines atlantischen Tiefes auf den südwest- deutschen Raum dringen nun an dessen Rück- Seite kühlere Meeresluftmassen vor, so daß die Temperaturen etwas zurückgehen werden. Amt für Wetterdienst. Karlsruhe Pegelstand am 20. Fehr.: Maxau 311=), Mannheim 240( 17), Worms 191(8), Caub 209(— 12). Mannheim will ein Kinderluger im Odenwald kaufen Technische-Ausschuß-Sitzung am Rosenmontagnachmittag Mannheims Stadtpapas lassen sich vom Regime des Prinzen Karneval wenig be- eindrucken. Ungeachtet des Rosenmontags trat der Technische Ausschuß gestern nach- mittag zusammen. Die Fragen, die dabei behandelt wurden, verdienen ernst genommen zu werden. So stand neben anderen Punkten auch der Er- werb der Baulichkeiten eines ehemaligen Segelfliegerlagers in Grasellenbach über Fürth im Odenwald auf der Tagesordnung. Der Kaufpreis für die insgesamt fünf Ba- racken mit soliden Sandsteinfundamenten, die in ihrer Gesamtheit als Kinder- erholungs-, möglicherweise auch als Land- schul- bzw. Ferienerholungsheim verwen- det werden sollen, kommt auf 60 000 DM, zahlbar in drei Jahresraten. Die sehr ge- pflegten Gebäude sind nach dem Hören sagen in eine idyllische Landschaft einge- bettet. Das Projekt kann unter Umständen zu einem Miniaturschuldorf ausgebaut wer- den, in dem während der Schulzeit ge- schlossene Klassen unter Beibehaltung des Freiunterrichts dort vorübergehend und im Turnus einquartiert werden. Der Pachtpreis für das Gelände mit seinen 1320 Quadrat- metern umbauten Raumes ist mit jährlich 300 DM eine Anerkennungsgebühr. Das Gremium erklärte sich mit der käuflichen Uebernahme des Objekts grundsätzlich be- reit. Abschließende Verhandlungen sind noch im Gange. Der Kaufvertrag wird vorbehalt- lich der Zustimmung des Stadtrates abge- schlossen. Von dem geplanten Wiederaufbau des Jugendheimes an der Erlenstraße, über den wir in Jugendratsberichten bereits wieder- holt schrieben, nahm das Gremium Kennt- nis. Das Gebäude soll gewissermaßen auf Stottern errichtet werden, das heißt in vier Bauabschnitten, von denen nach dem Ko- stenvoranschlag des Hochbauamtes der erste auf 117 000, der zweite auf 63 300, der dritte auf 17 100 und der letzte auf 59 600, das ganze also auf 257 00 DPM kommt. Ueber die Einzelheiten des Ausbaues(mit Sport- platz, Kinderhort und garten, Jugendsekre- tariat, Gruppenzimmer, Wohnung für den Hausmeister, Bastelräumen, Gymnastik- und Versammlungshalle, Wasch- und Umkleide- säle usw.) wurde an dieser Stelle ebenfalls schon berichtet. Der Bau läßt sich nur ver- wirklichen, wenn er so wie das Jungarbei- terheim von nichtstädtischen Stellen finan- ziert wird. Bürgermeister Trumpfheller gab im Zu- sammenhang damit bekannt, daß die Kom- munale Landesbank der Stadt 85 00 DM zum Zinssatz von fünf Prozent für eine im Anschluß an das Jungarbeiterheim im Schnickenloch zu erstellende Jugendherberge kreditiere. Im 8 5 der vor einiger Zeit getroffenen Abmachung zur Bereinigung der Brühler Eingemeindungsangelegenheit sie War schon vor einiger Zeit Thema einer Sitzung des Technischen Ausschusses— ist stipu- Großes Hallo beim Fasching der Kleinen Der„Mannheimer Morgen“ hatte zu einem Kinderfest ins Ufa geladen Hei, wie das zuging, beim großen Kin- derfasching im Ufa-Palast, wo der MM seine kleinen und großen Sonntagskind- leser eingeladen hatte, und der fröhliche Fridolin, der den Kindern schon recht gut bekannt ist, all die kleinen Narren und Närrinnen vom Märchenland mitten in den Fasching führte! Und die Kleinen bewiesen, daß sie Fasching zu feiern verstehen. Das war ein Lachen und Jubeln, ein Peitschenknal- len und Schießen im Parkett und in den Rängen. Der Tomahawk der Apachen sauste auf manche unschuldige Luft- schlange, und Rotkäppchen— eben erst zwei Jahre alt geworden sah vom Schoße seines Vaters mit strahlenden Augen dem bunten Treiben zu, bis der Vorhang aufging und Fridolin die große Gesell- schaft der Kleinen ins Märchenland führte, wo der Froschkönig der schönen Königs- tochter die goldene Kugel wieder aus dem Brunnen heraufholte und die Hexe, die den armen Froschkönig später wieder in einen Prinzen verwandeln mußte, so schau- erlich tobte, daß es beinahe auch den Erwachsenen gegruselt hätte. Aber auch Warum nicht Sekte, sondern Kirche? In Deutschland gibt es mehr Sekten als in den Vereinigten Staaten Im CVIM-Heim behandelte am Sonntag- abend Pfarrer Speck vor einer kleinen Schar interessierter Zuhörer das akuelle Thema:„Warum nicht Sekte, sondern Kirche?“ und konnte auf die überraschende Tatsache hinweisen, daß Amerika, das wir als„Land der Sekten“ ansehen, 367 regi- strierte, Zz. T. große Sekten besitzt, Deutsch- land aber, dessen Bewohner zu 90 Prozent den beiden großen Kirchen angehören, den- noch 912 Sekten zählt, kleine und kleinste Grüppchen z. T., wie sich bei ihrer von der Besatzung verlangten Registrierung heraus- stellte. Wie kam und kommt es nun zu dieser Sektenbildung und warum ist sie dennoch ein Irrweg? Dazu legte Pfarrer Speck dar, wie sich die evangelische Kirche als Organisation von Luther an, dadurch, daß sie eine landesherrliche, später eine Behördenkirche und gewissermaßen ein Be- standteil der bürgerlichen Kultur wurde, von dem christlichen Begriff Kirche ent- kernte. Darum erhob sich gegen diesen Einbruch des Ungeistlichen in der Kirche der Pietismus, dem es um die persönliche Bekehrung und um die Erfassung der ein- zelgen Seele ging. Ihm verdanken die Frele Liebestätigkeit, Mission, Gemein- Spätlese: Fröhlich Pfalz— der letzte Appell Letzte diesjährige Fremdensitzung der Karnevalgesellschaft Fröhlich Pfalz am Sonntagabend im„Morgenstern“ in Sand- ofen: ein besonders schön gemeißelter Schlußstein auf dem närrischen Bogen, den die fröhlichen Pfälzer in toll-kühner Wöl- bung über die Karnevalsaison 1949-50 ge- spannt haben. Und ein Höhepunkt. Ein Höhepunkt, der vielleicht ohne„da- rüber hinaus“ bleiben wird. Ein Tribut an die Freude, der um so lieber akzeptiert wurde, als er aus ehrlichem Herzen kam. Das Publikum drückte beide Augen zu und legte sich mächtig mit ins Zeug. Das Ganze würde zu einem harmonischen Zusammen- spiel zwischen Veranstaltern und Gästen. Die Mitwirkenden: Fritz Körner, Schorsch Hotz, Fridtjoff Schröder, Hannelore Mayer, Rudi Wöhner, Balletteusen, Grogan-Wiglin- ski, Fritz Blatz, Else Ette, Körner Bauer, Toni Haag, Ernst Schwarz und Waltraud Bies, jeder ein Volltreffer, Es hieße die anderen zurücksetzen, wollte man einen herausstellen. Die fröhlichen Pfälzer haben sich damit Sandhofen im Sturm h 10 Terpsichore— Figaro— Aphrodite letztere amythologischerweise nicht dem jonischen Meeresschaum entstiegen, trotzdem recht, recht— o la la! Was sie gar nicht überflüssiger weise sofort exempli- Tizierte. Neben der Dea mehrere Kollegen auf der Prämiierungsscheibe. Und als primus omnium: Tanzstratege Stündebeek. Auch Organisator größerer Klasse. „Fasching bei Frau Mode“ und nebenbei auch„Ball der Bälle“ nannte sich der strudelnde Musenvulkan, der die Säulen des Rosengarten umwogte. Die Friseurinnung Mannheim wallte und wellte und färbte, wo nötig, spritzte Brillantine und Kräftigungs- wasser, wo gar nicht nötig. Farbig, duftig, duftig, und— ja, Stündebeek bedeutet Auch heutzutage Niveau 5 Tanz im Fußballstiefel am Rhein draußen hatte sich der MFC 1908 Lindenhof in den schön ausgeschmück- ten Räumlichkeiten des Bootshauses des MRC 1875 eingenistet. Stimmung und noch- mals Stimmung beherrschten hier bis in den frühen Sonntagmorgen hinein das Ge- lande, wozu die am Thein beheimatete Kupelle Klien tapfer die musikalische Unter- malung lieferte. Nicht weniger lebhaft und ausgelassen schaftsarbeit, CVJM und Jugendarbeit ihr Bestehen. Zur Sektenbildung und Trennung von der Kirche kommt es dann, wenn einzelne ihr eigenes Christuserlebnis verallgemeinern, eine Methode daraus machen und andere gewissermaßen darauf verpflichten, oder wenn ein bestimmter Lebensstil verlangt und Angehörige eines anderen Lebens- stiles ausgeschlossen werden. Ferner: Im Laufe der Entwicklung stellten die ver- schiedenen Generationen bald diesen, bald jenen Teil der christlichen Heilslehre in den Vordergrund ihrer Verkündigung, je- doch so, daß immer der Vollklang des Ge- samten gewahrt blieb. Bei Sekten wird eine Heilswahrheit über die anderen herausgehoben und damit das Gleich- gewicht des ganzen gestört. Oder es schiebt sich der Mensch und die Macht eines Einzelnen in den Vordergrund. Z. E., wenn einer behauptet, eine Inkarnation Christi zu sein und unbedingte Anerken- nung verlangt, oder ein anderer vorschreibt. wann z. B. der einzelne zum Abendmahl gehen darf. Die Sekte gleicht einer Elipse mit zwei Brennpunkten, die Kirche einem Kreis, dessen Mittelpunkt Christus ist. rei rr F Y ¹w¹¹—² ·˙imͤ ̃ ˙b b ¹] 8ü. huldigten Männer und Frauen im neuen 07- Klubhaus an der Autobahn dem Faschingstreiben, das hier schon frühzeitig den Siedepunkt erreichte. Seltene Ausdauer zeichnete diese Veranstaltung besonders aus, die den Fußballern alle Ehre machte. Närrischer Odenwaldklub Der Odenwaldklub hatte seine Mitglie- der zu einem närrischen Abend in die „Landkutsche“ eingeladen. Viele Wanderer waren dem Rufe gefolgt und sangen und schunkelten zu den Klängen der unermüd- lüch spielenden Kapelle Mayer. In diese urfidele Stimmung hielt der Präsident Carl Blepp von der„Fröhlich Pfalz“ mit seinem Vize begeisterten Einzug. Lachsalven lösten einander ab, als Fritz Körner, Fritz Blat, Willi Bauer und Helmuth Wöhner in der Bütte erschienen. Auch Traudl Blies mit ren kessen Liedern zum Schifferklavier und die„Lustigen Fünf“ mit ihrem Beglei- ter D. Erbrecht trugen viel zu der Stim- mung bei. Handelsvertreter vertraten sich selbst Im„Siechen“ hatte sich die Gilde der „Hanafeba“, die Handesvertreter, zu einer ebenso dezenten wie bunten Familie zusam- mengefunden. Entzückende Masken waren hier am Werk, um insbesondere dem starken Geschlecht zu beweisen, daß sich ohne Evas das Leben einfach nicht bestreiten läßt. Vorsorglich hatte man gleich ein Trau- und Scheidungsamt mit großem Zeremoniell ein- gerichtet. Auch Bar und andere Arnehm- lichkeiten lockten und Rudibert Frank mit seinen Mannen sorgten für den rhythmi- schen Ausgleich sämtlicher Glieder. „Wassersport“ im Saal Engste Tuchfühlung nahm man beim Wassersportverein Mannheim-Sandhofen bei seinem traditionellen Maskentreiben im Sandhofer„Adler“. Melodias Weisen wie auch die allgemeine Stimmung bescheinigten die Echtheit des Mottos„Uns kann keener“. Vom Seebären über den zünftigen Wandler- paddler bis zu Dr. Mabuse war alles vertre- ten und das Schweigen der Masken bis zur Mitternachtsstunde soll vielen Kopfzerbre- chen gemacht haben. Originell die Stuhl- polonäse mit den daraus resultierenden Schönheitspreisen. Das Ziel wurde früh am Sormtagrnorgen erreicht. Angenehmes baart sich mit Nützlichem Im Morgenstern“ in Sandhofen hatten sich die Anhänger des Verbandes der Kör- — Kurze„MM“- Meldungen Drei Zwölfer fielen nach Mannheim, Bei einem Gesamtumsatz von 1 307 306,50 PR beim württembergisch- badischen Sporttoto fielen drei Hauptgewinne an die Hauptan. nahmestelle Mannheim. Zwei der glück lichen Gewinner wohnen in Ludwigshafen und einer in Mannheim. So schüttet der I. Rang an acht Gewinner je 25 199 DM aug Im II. Rang werden an 1651 Gewinner je 122 DM und im III. Rang an 22 790 Tipper je 8,50 DM ausbezahlt werden. Die Kurzwette zahlt an 968 Gewinner je 50 DM aus. Ausstellung für einen Tag. Um einem Wunsch zu entsprechen, der von kuhndiger Seite geäußert wurde, zeigt die Kunsthalle Mannheim bestens bekannte Plastiken in einmaliger Perspektive. Die Schau ist nur heute vormittag zu sehen. Versammlung ehemaliger Reichsbedien. steter. Der Ausschuß veranstaltet eine Ver- sammlung aller Reichsbediensteter— che- malige Wehrmachtsangestellte und Arbeiter und deren Hinterbliebenen— am 24. Februar im„Morgenstern“ in Sandhofen um 19 Uhr. Tagesordnung: Geltendmachung der tarif- lichen Ansprüche gemäß Artikel 131 des Grundgesetzes und Rentenansprüche aus der Zusatzversicherung. Wir gratulieren! Den 70. Geburtstag feiern heute Elise Wachter, Mannheim, Dammstraße 35 und Josef Islinger, Mann- heim, Schönausiedlung, Kattowitzer Zeile 11. 75 Jahre alt wird Karl Wühler, Mannheim, Seckenheimer Straße 110. Ihr 25jähriges Dienstjubiläum bei der Stadtverwaltung Mannheim begeht Katharina Fuchs, Secken- heim, Am Dünenweg 2. W. Bergdolt 80 Jahre alt Gestern wurde Wilhelm Bergdolt, Inha- ber des bekannten Herrenbekleidungshauseg auf der Breiten Straße, 80 Jahre alt. Am 20. Februar 1870 in der idyllischen Wald- mühle bei Menzingen, Amt Bruchsal, geboren, absolvierte er seine kaufmännische Lehre in Ettlingen und kam nach Tätigkeit in Kleiderspezialgeschäften verschiedener Städte 1893 nach Mannheim. Zwei Jahre später, nach dem Tode seines Chefs, kaufte W. Bergdolt dessen Haus und das 1871 ge- gründete Geschäft, das er unter der neuen Firma Wilhelm Bergdolt vormals M. Traut- mann weiter führte. Das Bekleidungshaus erwarb sich bald einen guten Ruf in Mann- heim. Die Mitgliedschaft in vielen Vereinen, später im Beirat der Industrie- und Han- delskammer und in der Fürsorgekommission der Stadt machte W. Bergdolt zu einer be- kannten Persönlichkeit unserer Stadt. Trotz liert, daß die Stadt Mannheim das Schul- haus in der IG-Siedlung bei Rheinau von der Gemeinde Brühl käuflich erwirbt. Bis- her mußte sie jährlich 3000 DM Pacht dafür zahlen. Jetzt will sie 71 700 DM. als Kauf- summe dafür ausgeben. Die Uebergabe soll am 1. April erfolgen. Die Verlegung eines Fernmeldekabels mit 330 Leitungen an Stelle des alten, im Krieg zerstörten(200 Leitungen) über die Fried- richsbrücke für zusammen rund 3000 DPM (einschließlich Armaturen) wurde von den Ausschußgmitgliedern gebiligt. Ansonsten war der Bühnen- und Presse- ball ein inoffizielles, doch oft zitiertes Pro- jekt auf der gestrigen Agenda der Ver- sammlung. rob sie hatten ihre helle Freude an diesem Märchenspiel, das getragen ist von dem Gedanken: Was du versprochen hast, mußt du auch halten! und in der gekonnten und von einem wahrhaft entzückenden Kinder- ballett untermalten Aufführung des Kur- pfalztheaters sehr wirkungsvoll zum Aus- druck kam. Als dann aber Prinz Fridolin der Erste von der Pfalz mit einem dreifachen Ahoi auf den MM seinen Elferrat auf der Bühne eröffnete, erreichte der Jubel seinen Höhe- punkt. Schon die Verlesung der Gesetze seiner Herrschaft löst Begeisterung aus; standen doch verlängerte Schulferien an der Spitze dieser Gesetze und noch eine weitere, wunderbare Einrichtung: Die Leh- rer werden in Zukunft ihre Aufgaben selber machen müssen Dann die kleinen Sonntagskindleser, die anschließend in die Bütte stiegen— sie hatten ihr Verschen recht gut gelernt, und Was da in bunter Folge zum Vorschein kam, war echt Mannheimer Humor. Ange- fangen von dem winzig kleinen, kaum dreijährigen Hotelboy in blauer Livrée, der angesichts des Mikrophons, das der Spaß- macher für ihn ganz weit herunterge- schraubt hatte, und angesichts des gespannt lauschenden Publikums erst einmal herz- lich zu kichern begann, über die reizende kleine Holländerin und die tanzende Ju- Iischka bis zu jenem kleinen Jungen, der über seinen schweren Reisekoffer ein großes Schild geklebt hatte: Auf zu Tante Henriette!— Alles in allem ein buntes Fest voll seines hohen Alters ist er auch heute noch Freude und Farbigkeit— und weil die Kirchengemeinderat der Trinitatiskirche, In Zahl der Eltern und Kinder, die keine un verminderter Frische und Rüstigkeit steht der Jubilar nach wie vor seinem Geschäft vor. Dr. Thoma scheidet aus. Der mit der einstwelligen Leitung der Abteilung Kultus und Unterricht beauftragte Ministerialrat Dr. Eugen Thoma scheidet am 1. März end · gültig aus der badischen Unterrichtsverwal; fung aus. Mit Geschick und hervoragendem fachlichen Können wirkte er fange Jahre“ in der badischen Unterrichtsverwaltung, de- ren Chef er zuletzt war. Der Präsident des Landesbezirks Baden hat ihm in einem Handschreiben für seine treuen und wert- vollen Dienste Dank und Anerkennung aus- gesprochen. Pressebericht der Polizei Ein Personenkraftwagen brannte Am Samstagmittag geriet vor dem Hause Q 5, 17 ein Personenkraftwagen in Brand, der nach kurzer Zeit durch die Berufsfeuer- wehr gelöscht wurde. Der Sachschaden ist beträchtlich, ein Vergaserbrand wird als Ursache vermutet. Selbstentzündung? Ein weiterer Brand brach in den Abend- stunden des gleichen Tages auf einem An- wesen in der Zehntstraße aus, bei welchem ein Lagerschuppen vernichtet wurde. Er entstand vermutlich durch Selbstentzündung. Ausgerissen und eingeholt In einer Wirtschaft in der Alphornstraße hatte um Mitternacht ein Gast einige über den Durst getrunken, so daß er seinem „Mut“ durch Belästigung der Gäste Luft machen mußte. Nachdem er an die Luft gesetzt worden war, schlug er an dem Lokal zwei Fensterscheiben ein und riß aus, wurde aber von einer hinzukommenden Polizeistreife noch erwischt. Treppensturz mit Todesfolge Am Samstag stürzte in den Mittags- stunden ein 78jähriger Mann die zur Be- dürfnisanstalt führende Treppe beim OEG- Bahnhof hinab. Der Bedauernswerte 205 sich einen schweren Schädelbruch zu, an dessen Folgen er am Abend verstarb. Schaufensterdiebe Am Samstag schlugen bis jetzt noch un- bekannte Täter ein Schaufenster einer Drogerie in den D- Quadraten ein. Es Wur- den Photo- Apparate im Gesamtwert von über 1000 DM. gestohlen. Griff nach dem Sonntagsbraten In den frühen Morgenstunden des Sonn- tags überkletterte ein Mann in der Unteren Riedstrage das Hoftor einer Wirtschaft, um aus einem im Hofe stehenden Eisschrank etwa 25 Pfund Fleisch und Wurstwaren 2 entwenden. In seinem Vorhaben wurde er von Angehörigen des Wirtes überrascht und festgehalten, bis sich die Polizei„seiner armahm. Unsanfte Belehrung über Vorfahrtsrecht an der Straßenkreuzung Käfertaler Straße Friedrich-FEbert-Straße stieß ein Lastkraftwagen mit einem Personenkraft- wagen zusammen. Anschließend fuhr er gegen einen Oberleitungsmast der OEC, welcher stark beschädigt wurde. Der LKW. Fahrer hatte die Vorfahrt nicht beachtet. Aus dem gleichen Grunde wurde zur schen den Quadraten P 5 und P 6 beim Einbiegen in die Planken ein Radfahrer von einem Pkw. erfaßt, wobei er zu Fall Kam und von einem in Richtung Wasserturm fahrenden Stragenbahnzug etliche Meter mitgeschleift wurde. Der Verunglückte trus eine Kopfplatzwunde sowie Hautabschürfun- gen davon. Eintrittskarte mehr bekommen konnten, gar 80 groß War, bringt der MM heute um die gleiche Zeit eine Wiederholung. i-tu. Wieder Landesverein„Badische Heimat“ Der wieder erstandene Landesverein Badische Heimat eV. hat vor kurzem einen neuen Landesvorsitzenden erhalten: Mini- sterialrat Prof. Dr. E. Thoma, Karlsruhe. Zweiter Landesvorsitzender wurde Kreis- oberschulrat Joseph Wohleb, geschäftsfüh- render Vorsitzender und damit unmittel- barer Nachfolger von Hermann Eris Busse, Rudi Keller. Sitz des Landesvereins bleibt Freiburg i. Br. In etwa einem Vierteljahr wird die Schriftenreihe„Mein Heimatland“ ihr Erscheinen beginnen, auch die Jahres- hefte sind wieder vorgesehen. Die Mannheimer Ortsgruppe plant im März eine Hauptversammlung, auf der, wenn möglich, der neue Geschäftsführer Rudi Keller sprechen soll. perbeschädigten von Sandhofen, Blumenau und Scharhof außerordentlich zahlreich zusammengefunden. Vorstand Werner Wehe hatte mit seinen Helfern die gleiche Freude an dem bunten Geschehen wie alle Teilneh- mer, und da der Erlös für soziale Zwecke gemünzt ist, hatte man hier das Nützliche mit dem Angenehmen glücklich verheiratet. „Nachtrennen“ der Radsportler Auch der Radfahrerbund„Solidarität“ War im Sandhofer Ratskeller groß auf Tou- ren. Sein„Uf jeden Fall— uff zum Rad- ler Maskenball“ hatte sich eine große Ge- meinschaft verschrieben, die, von zwei Kapellen angefeuert, bis in den hellen Mor- gen hinein dieses Nachtrennen erfolgreich bestritt. Zeller dürfte mit der Siegesaus- beute in Stimmung und Leistung bestens zufrieden sein. Sänger auf guten Füßen In Neckarau gab der Volkschor im Volkshaus unter Krimmers Führung ein er- folgreiches, bestens besuchtes„Konzert“. Die stimmlichen Qualitäten waren auf die Beine übertragen und bei der großen Anzahl net- ter und phantasiereicher Masken hatten es die beiden Kapellen nicht schwer, ihre bewegungsfreudigen Trabanten freudig und unentwegt in Schwung zu halten. Kanuten in Fahrt Ebenso frühzeitig wie ausdauernd hatten sich die Kanuten der Kanu- Gesellschaft Neckarau in ihrem Bootshaus am Rhein eingefunden. Es war auch hier eine helle Freude, sich die sportbegeisterten und lebensbejahenden Jungens und Mädels aller Jahrgänge dem Narrentreiben ergeben zu sehen. Das Stimmungsbarometer erreichte oft den Siedepunkt, bis der Sonntagmorgen zum Aufbruch mahnte. Alle Neune bei den Keglern Auch der Verein Mannheimer Kegler fehlte nicht im Kranz der Unternehmungs- lustigen. Im„Feldschlössel“ war man bei eifrigem„Training“ versammelt und hatte auch zugleich die Räumlichkeiten der gro- gen Sporthalle mit einbezogen. Alle Neune wurden hier geschoben in Anwesenheit origineller Masken, und gern bestätigt unser Reporter, hier im überschäumenden Freu- dentrubel ein regelrechtes Saunabad genos- sen zu haben, Die Prämiierung der ori- ginellsten Masken sah Mr. Darmol als viel- gefeierten Sieger vor dem ulkigen Hunde- während der Haremswächter auf dem dritten Platz landete. zlichter, 2 —— Trür Stad hafet Der her näch Für Holle samè mass die 8 Man geko⸗ Kauf ncht Mant niert Inter mein Bei DM toto an. ick Men aus. je per r je nem ger Alle nur ien. Ver- he- iter ur Ihr. wif⸗ des aus stag im, nn· II. eim, iges en- der tus rat nd · al lem hre de- des em rt⸗ us- g- e- G 20g m- 121 1 on Nr. 44/ Dienstag, 21. Februar 1950 N 8 8 5 3 5 8 8 8 5 3 8.. . 8 5 e 8 2 5 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ 8 Seite 5 — lelzte Meldungen unscrer Ludwigshafener Nachtredaktion frümmerbeseitigung Wie aus guter Quelle verlautet, hat die stadtver waltung die Absicht, den Ludwigs- nakener Trümmerschutt zu konservieren. Der Stadtverordneten- Versammlung soll da- ner ein Enttrümmerungsverbot für die nächsten zehn Jahre unterbreitet werden. Für die eingesparten Beträge will man in Holland jährlich zehn Waggon Blumen- zamen beziehen, um damit die Trümmer- massen zu begrünen. Dadurch würde sich die Stadt bei der geplanten Gartenbau-Aus- gtellung 1952 den Besuchern als eine fast geschlossene Parkanlage darbieten. Der für den Ludwigshafener Stadionbau benötigte Frümmerschutt soll, so verlautet, weiterhin zus Mannheim bezogen werden. Bahnhof Von einer bekannten Schirmfabrik wurde der Bundesbahn-Direktion in Mainz der Antrag unterbreitet, in der neuen Fahrkar- tenhalle des Hauptbahnhofes Ludwigshafen einen Laden eröffnen zu dürfen. Die Firma will hier einen Schirmverleih für Fahrgäste der Bundesbahn eröffnen, die von den Lud- vigshafener Bahnsteigen ihre Reise antre- en oder dort ankommen. Die Firma beab- üchtigt, einen zehnjährigen Pachtvertrag mit der Bahn abzuschließen, der sich nach Ablauf automatisch von fünf Jahren zu funk ſahren solange verlängert, bis der Bahnhof endgültig abgerissen wird. Neues vom Garten t Um den Ludwigsplatz, das Prunkstück der Stadt Ludwigshafen am Bahnhof, wie- der zu einem gärtnerischen Schmuckplatz u gestalten, erhalten sämtliche Baracken im Frühjahr einen Grünanstrich. Außer- dem ist der Ludwigshafener Kunstverein aufgefordert worden, in Zusammenarbeit mit dem Gartenamt zweckentsprechende Intwürfe für die Bemalung der Außen- seiten der Baracken mit Blumenmustern for zubereiten. Der Anstrich soll die Baracken gleichzeitig gegen drohende ver- Dus Nurrentreiben geht seinem Ende entgegen Ludwigshafener Wochenend stand im Zeichen von rund 30 Bällen, Kappenabenden, Sitzungen und„Festivitäten“ Wer da glaubt, der Faschi 1950 sei bei den Ludwigshafener e dn Narrele- men schon abgeschrieben, der hat sich getäuscht. Noch schwimmen die Rollmöpse in Mutters„Topp“ und noch sind die Holz- kohlen zum aschermittwochlichen Asche Streuen nicht gekochlt Prinz Karneval steuert noch auf vollen Touren. Die See- meilengeschwindigkeit ist fast nicht mehr kestzustellen. Die Bestände der Luftballon- Verkäuferin am Aufgang zum Pfalzbau schienen am Samstagabend stark gelichtet und die gute Frau etwas verrupft. Aber schließlich hat der Fasching uns ja alle gerupft(das nur so nebenbei). Fasching ist bekanntlich nur einmal im Jahr, und der Fasching 1980 gar kommt nie wieder. Beim samstäglichen letzten großen Mas- Kenball tobte die Brandung mächtig an die Ufer des Pfalzbaus. Noch einmal hatte alles das Narrenschiff bestiegen, was nur irgend- wie den Mut hatte, das bürgerliche Wasser aus den Adern abzulassen. Wann Ebbe ein. trat? Sehr spät. Die Hauptschuld lag natür- lich wieder einmal bei Laszlo Gory und seiner Zigeuner-Band, die im Konzert-Café unterbrochen das tanzlustige Volk aufs Parkett hetzte. In den oberen Regionen strengte sich Hermann Knapp mit femininer Piano-Bearbeiterin an, den Massen gerecht zu werden, während das Stimmungs-Duo für das Passage-Café zuständig war. Nach Mitternacht zogen sich die Genießer in die „Hölle“ zurück, um sich mit einem Schar- fen“ den notwendigen Appetit auf ein Kühles„Moaß“ zu holen. Ohne Atombomben „Würde die Welt mehr singen und lachen, brauchte sie keine Atombomben zu machen“. Das war das Motto, unter dem der BASF. Gesangverein am Samstag im BASF-Feier- abendhaus seinen großen Maskenball feierte Es war beinahe nicht möglich, durch die künf Räume hindurchzukommen, so drängten sich die Masken. Drei Kapellen(Richard Mayer, Richard Schremmel und Franz Kaltenbrunner) gaben sich die erdenklichste Mühe, die fast unbewegliche Masse in Schwung und Bewegung zu bringen. Neid- voll standen viele Zurückgebliebene drau- Ben vor der Tür“ und hatten die Hoffnung, im Laufe der Necht doch noch hineinzu- kommen, währen drinnen getanzt, ge- sungen und ge unkelt wurde. Ja, man Konnte es schon merken, daß unter den all den bunten Larven die Jünger der Sanges- kunst steckten, und sogar das ständige EKriegsgeschrei der zehn kleinen Negerlein war nicht ohne melodische Reize. Gegen Mitternacht startete dann der Maskentoto und erfreute sich der altgewohnten Toto- Beliebtheit. Jeder hatte einen Tipzettel, und mußte da die Nummer der schönsten Einzel-, Paar- und Gruppenmaske ein- tragen. 1 Hubertus— ganz dezent Ein stimmungsvoller Ball fand auch in den dezenten Räumen des Hotels Huber- tus statt. Satt bürgerlich präsentierte sich zwar die Atmosphäre in den ersten zwei Stunden, doch dafür ging es dann um so lustiger und ausgelassener zu, als der Zei- ger der Uhr einmal über 22 hinaus geklet- tert war. Die erprobte Ludwigshafener Ho- telier familie Fleisch mußte Kind und Kegel(blond) einschließlich Oma einsetzen, um dem Trubel gerecht zu werden. Nun, sie schafften es. Ganz besondere Verdienste um Genießerkehlen— dies muß ausdrücklich vermerkt werden!— erwarb sich eine stolze Spanierin, die das Amt des Barmixers über- nommen hatte und geheimnisvoll Drinks mixte, die es in jeder Beziehung in sich hatten. Ein flottes Bartrio sorgte dafür, daß die Jünger der Samba nie zur Ruhe kamen. Am Rande sei vermerkt. daß das Wochenend in Ludwigshafen im Zeichen von über 30 Bällen, Kappen- abenden und sonstigen Faschingsveranstal- tungen stand. Die MM- Redaktion in Lud- wigshafen bedauert, daß es dieser Umstand nicht gestattet, allen Veranstaltern mit einer Besprechung jedes einzelnen Narrentreibens gerecht zu werden. Es sei ausdrücklich ver- merkt, daß beispielsweise das Außeracht- lassen zahlreicher Veranstaltungen unserer Vorortler kein Hintansetzen bedeutet. Im Gegenteil, gerade sie haben sich besondere Mühe gegeben. Wurde das Recht tatsächlich gebeugt? Städtischer Betriebsrat protestiert gegen Hedler-Urteil Am Samstagvormittag versammelten sich über 1000 Beamte, Angestellte und Arbeiter der Stadtverwaltung auf dem Platz hinter dem Ludwigshafener Straßenbahndepot. Der Betriebssrat hatte zu einer Protest- kundgebung gegen das Urteil im Hedler- Prozeß aufgerufen. Als erster Redner er- griff der Vorsitzende des städtischen Be- triebsrates, Keilbach, das Wort und Wies daraufhin, daß der Urteilsspruch im Hedler- Prozeß ein merkwürdiges Licht auf die Haltung mancher deutscher Richter werfe. Wenn es heute so weit sei, daß Man- mer wie Hedler die Widerstandskämpfer im dritten Reich als Verräter beschimpfen dürkten, so sei das ein Beweis dafür, wie Stark sich die nationale Reaktion schon WẽIle- der fühle. Zuvor hatte Keilbach über die Protestsitzung des Betriebsrates vom Vor- tage gesprochen. Die dort verfaßte Reso- lution verlas der Redner anschließend und wies darauf hin., daß eine Diskussion über sie überflüssig sei. In der Resolution wurde gegen das Ur- teil im Hedler-Prozeß scharf protestiert, unter anderm wurde die Abberufung des Richters und eine Untersuchung der Gründe gefordert, die zum Urteil geführt haben. Mit dem Urteil selbst, so heißt es in der Resolution, habe sich die Justiz hinter die Worte des Naziabgeordneten Hedler ge- stellt. Bekanntlich war der Bundestagsabge- Nachihaubenträger wüuren gur nicht schläfrig. Bombenstimmung bei der Elf Nachthauben schwankten bedenklich auf elf gar nicht schläfrigen Köpfen, und elf Nachtlichter ließen die dazugehörigen mächtig geröteten Nasen erglänzen. So prä- sentierte sich der Elferrat in seiner Sitzung am Samstag. Und dann eröffneten„s Peffer- minzl“ und„die Sterneguckern“ den Bütten- reigen. Kleider machen Leute, so verab- schiedeten sie sich auch bald, um die ihrer Kleidung entsprechende Schlafzimmer-Um- gebung aufzusuchen. Gravitätischen Schrit- tes erschienen die vier Hotters: Habt ihr schon ne echte pälzer Nas gesehen? Nun, elf Stück davon tauchten auf dem Podium weinselig ins Glas, Sie wurden dann im Laufe des Abends zum FHofquartett der Rheinschanze ernannt. Die Hotters natür- lich, nicht die Nasen.) Auch der kleine Bru- der Kurt vom großen Heiner Hoffstädter konnte einen großen Erfolg verzeichnen. Wie sagte doch der Schanzenpräside?„Im nächsten Jahr wird er auch zur ganz gro- Ben Klasse gehören“. Mit Schulranzen und leicht über den großen Onkel stolpernd, erschien der„Quetschebumbes aus Ki-Bos, und die Lachsalven sprengten fast die „Festungsmauern“. Es war kaum noch eine Steigerung möglich. Und doch schaffte es Rudi Burow als Erdkundelehrer der Abendakademie. Oeutschland ist eine GmbH- Gemeinschaft mit bewunderungs- Mtterung schützen. Man hofft, ihre Lebensdauer damit um ein Jahrzehnt ver- längern zu Können. aus der Wirtschaft In einer Sitzung am Freitag, dem 17. Jebruar, 20,11 Uhr, hat der Ludwigs- hakener Einzelhandel den Entschluß gefaßt, das Wiederaufbautempo in der Ludwig- und Bismarckstraße unverzüglich abzu- gtoppen, um dem daniederliegenden Mann- heimer Einzelhandel nicht die letzte Exi- stenzbasis zu nehmen. Der Winterschluß- verkauf hat gezeigt, daß 99,8 Prozent der Mannheimer Bevölkerung in den Lud- wigshafener Geschäften eingekauft haben. Man ist auf dieser Sitzung daher überein- gekommen, daß der Aufbau der beiden Kaufstraßgen in Ludwigshafen vor 1955 ncht beginnen soll und hofft, daß der Mannheimer Einzelhandel bis dahin sa- niert ist. Interessengemeinschaft für 5000 Neubauten. Wie wir erfahren, haben sich die ge- — in Ludwigshafen zu einer Interessengemein- schaft zusammengeschlossen. Die Stadt- verwaltung hat ihnen Gelände für 5000 Neubaustellen zur Verfügung gestellt. Als erster Bauabschnitt sind 5000 Wasserklo- setts in Ludwishafen bereits eingetroffen. Sie sollen noch in diesem Frühjahr auf dem Baugelände aufgestellt werden. Als Eweiter Bauabschnitt ist der Antransport der Spülkasten vorgesehen. Der Stadtbau direktor grübelt gegenwärtig über das Problem, wie er sie montieren wird. Das städt. Presseamt meldet: Das Presseamt der Stadt Ludwigshafen Will im Sommer im Ebertpark einen Presseball veranstalten. Die Preise sollen volkstümlich gehalten werden, damit neben den Verlegern auch die Journalisten ein- mal einen Presseball besuchen können. Der Besuch des Balls dürfte gesichert sein, da die Verleger-Bestrebungen dahin gehen, bis zum Sommer für jeden Ludwigshafener Rheinschanze im Pfalzbau wertem Humor!) Kein Wunder, daß August S112 danach ein begeistertes Echo fand mit seiner ständig wiederkehrenden Feststel- lurig„Die sind all noch närrischer als wir“. Vor der großen Pause zeigte es sich, daß es doch noch Leute gab, die ein Herz für den schwer geprüften Elferrat besaßen. Große Stiftungen trafen ein. 50 Flaschen Wein und elf Babyflaschen mit— Eierlikör. Neidlos applaudierten die Gäste, aber— „Wer soll das bezahlen. Unmöglich die Begeisterung zu schildern, als der große Heiner dann als Zeitungsträgerin das Po- dium erkletterte— ein Weibsbild in den besten Mannesjahren. Ja, und dann stan- den wieder die Ki-Bo-Sänger vor der Tür und waren natürlich wieder„alle in der Partei“. Das schien aber dem Jonny aus Amerika nicht zu passen, denn laut randa- lierend stürmte er das Podium. Und zum Schluß noch einmal Rudi Burow als Bun- destagsabgeordneter von Rheinland-Pfalz. Wem soll man den ersten Preis zuerken- nen? Sie haben sich alle den Ehrentrunk und die Ehrennachthaube redlich verdient. ordnete Wolfgang Hedler von der vierten Strafkammer des Landgerichts Kiel in Neu- münster von der Anklage der Diffamierung und der Beleidigung der Widerstands- kämpfer, sowie die Aufreizung zum Klas- senhaß freigesprochen worden, da der ge- naue Wortlaut der Rede Hedlers im Einzel- nen nicht mehr rekonstruiert werden konnte und somit die Anschuldigungen als nicht erwiesen galten.) Keilbach wies abschließend darauf hin, daß eventuell noch zu einem Protestgeneral- streik wegen dem Fall Hedler aufgerufen werde. Anschließend sprach der Betriebs- ratsvorsitzende der städtischen Werke, S üg, noch zu den Versammelten. Während der Kundgebung war der gesamte Straßenbahn- verkehr ohne vorherige Ankündigung in der Oeffentlichkeit stillgelegt worden, ein Umstand, der teilweise Verärgerung in den Kreisen von Handel und Wirtschaft hervorrief, da er dazu beitrug, daß zahl- reiche Reisende in Mannheim und Ludwigs hafen ihre Zuganschlüsse versäumten. Rheingold:„Bigamie“ Das Rheingoldtheater wechselt in dieser Woche bereits wieder dienstags das Pro- gramm und führt ab heute den interessan- ten englischen Spielfilm„Bigamie“ auf. Gar mit drei Frauen ist der Schurke die- des Kriminalfilms, den die Associated Bri- tish-Film der Pathè Pictures Ltd., London in deutscher Synchronisation schickte, ver- heiratet. Zwei davon sind Schwestern, von denen jede ihre Ehe geheim halten muß, um nicht des mütterlichen Erbes verlustig zu gehen. Der Schurke aber heißt Corinna (die eine der Schwestern, den blonden Vamp) durch Denunziation zum Mord an ihrem Stiefvater. Als sie jedoch das Spiel durchschaut, lädt sie ihn zu einer nächtli⸗ chen Fahrt in ihrem Rennboot ein.„Wie früher, weißt Du und am nächsten Morgen werden von der Polizei zwei Lei- chen gelandet: Corinna und ihr Mann. Der dies alles herausfindet, sich mit dem Schurken und seinen Leuten herumschlägt und schließlich die andere Schwester, den guten, anständigen, dunkelhaarigen Typ aus- führt, ist— wie könnte es anders sein— Privatdetektiv. Mit scharfen, markanten Ge- sichtszügen, mit kräftiger Faust und einer Reihe bewundernswerter Jiu-Jitsu-Griffe. Michael Rennie hat die rechte Figur für diese Rolle. Im übrigen ist der von Vernon Sewell gedrehte Film in das notwendige, geheim- nisvolle Dunkel gehüllt: das gehört nun ein- mal zu diesem, vor echt englischen Kaminen und in prunkvollen Landhäusern spielenden Genre. Es erhöht die Spannung, von der auch dieser, zweifellos klug konstruierte und gestraffte Film lebt.- Kh- Erste Protestkundgebung gegen Wohnraumsteuer Gegner der Steuer sind keine Gegner des sozialen Wohnungsbaus Der überparteiliche Bezirksausschuß Pfalz zur Vorbereitung des Volksbegehrens gegen die Wohnraumsteuer hielt in Oppau im„Grünen Haus“ die erste Protestver- sammlung in Ludwigshafen ab. Der Re- ferent, Theo Hegmann(Oppau), for- derte die rückwirkende Aufhebung der un- sozialen Steuer, ferner die Rückerstattung bereits geleisteter Zahlungen; weiterhin Wandte er sich mit aller Entschiedenheit gegen jede ähnlich geartete Steuer. Kurz auf die Entstehung des Gesetzes zur Wobhnungsbauabgabe eingehend, führte Hegmann anschließend mit wohldurchdach- ten Argumenten und Zahlenbeispielen die von Regierungskreisen propagierte Not- Wendigkeit der Wohnraumsteuer ad absur- dum. An Hand einleuchtender Vergleiche und treffender Glossierungen widerlegte der Referent die von verschiedenen Seiten erhobenen Vorwürfe, die Gegner dor Wohn- raumsteuer seien Gegner des sozialen Woh- nungsbau überhaupt. Das Problem des Wie- deraufbaues könne nur auf Bundesebene führte Theo Hagmann weiter Aus, um dann auf das beabsichtigte Volksbegehren zu sprechen zu kommen. Karl! König und Valentin Kieser nahmen ebenfalls zu dem Thema Stellung und wiesen vor allem darauf hin, daß es sozial gerechtere Möglichkeiten gebe, zu- sätzliche Gelder für den Wohnungsbau zu beschaffen. In der nachfolgenden Diskussion gingen die Referenten verständnisvoll auf die von den Versammlungsteilnehmern gestellten Fragen ein. Abschließend wurde eine Re- solution gefaßt und einstimmig angenom- men, in der die sofortige Aussetzung der kürzlich für Ludwigshafen angeordneten Zwangsbeitreibung der noch nicht bezahlten Wohnraumsteuer verlangt wird, bis das Er- gebnis des Volksbegehrens vorliege. Mit der Androhung eines konsequent durchzufüh- renden Steuerstreiks, für den Fall, daß die an den OB gerichtete Resolution unberück⸗ sichtigt bleiben solle, schloß der Referent Stadtnachrichten Stadtratssitzung. Am Donnerstag, 14 Uh findet in der Aula der städtischen Mädchen- Oberrealschule Friedrich-Heene- Straße 11) eine Stadtratssitzung statt. Die genaue Ta- gesordnung werden wir am Mittwoch be- kanntgeben. Erster Großviehmarkt. Wir berichteten bereits in einem größeren Artikel darüber, daß in Ludwigshafen wieder ein Großvieh- markt abgehalten wird. Der erste Markt wird am kommenden Samstag um 9.30 Uhr in Anwesenheit von Vertretern der Stadt- verwaltung und zahlreichen geladenen Gü- sten eröffnet. Erstattung von Besatzungsschäden. Die Pressestelle der Provinzialregierung teilt mit, daß alle Fischerei-Ausübungsberechtig- ten ihre seit dem 20. September 1945 ent- standenen Besatzungsschäden auf einem bei den Requisitionsämtern erhältlichen Fragebogen in einfacher Ausfertigung an- melden müssen. Ein gesonderter Antrag mit Begründung ist beizulegen. Er muß fol- gende Angaben enthalten: Name und Größe des Gewässers; Pachtzeit und Höhe des jährlichen Pachtzinses; Art, Menge und Preis der in den letzten Jahren eingesetzten Satzfische. Früherer jährlicher Ertrag und Schadensaufstellung nach Fischarten. Allen Unterlagen ist eine französische Ueberset- zung beizulegen. Einzureichen sind die An- träge beim Landesentschädigungsgericht in Koblenz. Gleichzeitig muß eine Register- gebühr von 10 DM überwiesen werden. Dienstfrei. Am Fastnachtdienstag sind die Dienststellen der Stadtverwaltung Lud- wigshafen ab 13 Uhr geschlossen. Ausgekniffen. Dem 18jährigen Fürsorge- 2z6gling Anneliese Röder war offenbar das Fürsorgeheim St. Annastift in Mundenheim zu klein. In der Nacht vom 12. zum 13. Febr. machte sie sich aus dem Staube und ließ dabei einen Koffer mit Kleidungsstücken im Gesamtwert von etwa 120 DM mitgehen. Fahrerflucht. Ein Kaufmann aus Brühl wurde am 15. Februar gegen 17.00 Uhr auf der Frankenthaler Straße, etwa 800 Meter vor Oggersheim, von einem LKW gestreift und verletzt. Außerdem wurde seine Klei- dung beschädigt. Der LKW-Fahrer fuhr, ohne sich um den Verunglückten zu küm- mern, weiter.— An der Einmündung des Alten Frankenthaler Weges in die Franken- thaler Straße stießen am 15. Februar gegen 17.50 Uhr zwei Lieferdreiräder zusammen, wobei eines der Fahrzeuge umstürzte. Der Fahrer wurde verletzt, das Kraftfahrzeug beschädigt. Der Lenker des anderen Drei- rades allerdings fuhr weiter, konnte je- doch in Mannheim ermittelt und vorläufig festgenommen werden. Begehrtes Metall. In der Nacht zum 11. Februar wurden einem Gastwirt von sei- nem behelfsmäßig eingefriedeten Lagerplatz in der Friesnheimer Straße etwa 50 kg Alt- blei gestohlen. Gesucht und gefunden. Drei Personen, die von auswärtigen Dienststellen wegen Diebstahls gesucht wurden, konnte die Lud wigshafener Kriminalpolizei ausfindig ma- chen und festnehmen. 5 Straßenbahnverkehr unterbrochen, In der Mannheimer Straße(Oggersheim) in Höhe der Einmündung des Mundenheimer Weges löste sich plötzlich von einem Lastkraktzug ein Rad. Das bewegungsunfähige Fahrzeug lag zwischen den Straßenbahngleisen, so daß der Straßenbahnverkehr für längere Zeit unterbrochen blieb. Das Verkehrshindernis wurde von der Städtischen Berufsfeuer- wehr weggeräumt. Sonderzüge zum Pokalendspiel. Der süd westdeutsche Fußballverband hat jetzt bereits die Sonderzüge bekanntgegeben, die am 19. März für das Pokalendspiel Pfalz gegen Bayern in Stuttgart vorgesehen sind. Nach dieser Mitteilung wird ein Zug von Ludwigshafen aus eingesetzt(mit Zubrin- gerzug von Speyer). Ueber die drei weiteren Sonderzüge aus der Pfalz werden wir zu gegebener Zeit berichten. Wie bisher üblich werden für diese Sonderzüge weitgehende Fahrpreisermäßigungen bewilligt. Die Ab- kahrts- und Ankunftszeiten werden so gelegt sein, daß vor allem die Rückfahrt rechtzei- tig erfolgt und die Besucher des Spieles am Montag wieder ihrer Arbeit nachgehen Können. Generalversammlung der„Harmonie 1871“. Der Gesangverein„Harmonie 1871. hielt im„Goldenen Pflug“ seine General- versammlung ab. Nach der Ehrung der im vergangenen Jahre verstorbenen Mitgliader brachte der 1. Vorstand Karl Rost den Jah- res- und der Kassier Heinrich Bohland den Kassenbericht zur Kenntnis. Beide Berichte wurden seitens der zahlreich erschienenen aktiven und passiven Mitglieder mit Zufrie- denheit entgegengenommen. Es zeigte Sich, daß der Verein unter der Leitung seines Dirigenten Heinrich Bart h bei allen stattgefundenen Veranstaltungen schöne Erfolge zu verzeichnen hatte. Die Vorstand schaft wurde einstimmig wiedergewählt.(I. Vorstand Karl Rost, 2. Vorstand Gustav Wanger, Schriftfürher Rudi Löcher, Kassier Heinrich Bohland). Apotheken- Bereitschaftsdienst. Bis ein- schließlich Samstag haben folgende Apothe- ken Nachtdienst: Stadtteil Süd: Adler⸗ Apotheke, Ludwigstraße 54; Stadtteil Frie- senheim und Nord: Einhorn- Apotheke, Blumenstraße 50; Stadtteile Gartenstadt. Maudach, Rheingönheim und Mundenheim: traurig War glaube mir, [Neun Nes TAU klete 46. Zim.-Wh Tanderiedstr., 5 Heidelberg, suche 3—4-Zim.-Whg. m.-Neuostheim oder Oststadt. ohne Urlaub ausgeflogen, seit ihr Plappern nicht mehr da. Und er seufzt: ach könnt' ich würd ich Laura wiederkriegen“ Vater„MUNTER“ aber spricht: „aB das traurige Gesicht, deine„Laura“ dir zu bringen.“ denn es wird sogleich bestellt, s kostet ja nur wenig Geld- eine„MoRGEN“-Kleinenzeige. Der Erfolg auch hier der gleiche: „LAURA“ ward gar bald ge- und der Opa wieder lacht. annkEimER Mogan Am Marktplatz Laden der Opapa tegen makler, Mh., D 3, 15, in R 4 zu vermieten durch Hans Simon, Treuhänder- u. 5 el. Stelle mit Kochgelegenheit. Angeb. unter Nr. 07178 an den Verlag. 1—2 möbl. Zimmer von soliden und 43493. gutzahl. Geschäftsleuten gesucht. Nähe Baden-Baden es würd nauer, P ola an den Verlag. 3 u. 4 Zi., Kü., Bad, Zentr., beschl.-frei, Wiederaufb., D.-Schneiderei, gg. Bauk bracht, Verfügung gestellt werden. 1—2 Zi., Kü. u. Bad Tel. 4415153 5 2000,— Bauzusch.(Gartenst.) 3 Näheres Tel. 540 41(8 bis 16 Uhr). findet älterer Herr angen. Heim bei bester Verpflegung. Angebote unter „ Zu vm. Angeb. unt. Nr. 07181 an den Verl. Gr. 3-Zimmer-Wohnung, Bad, Spei- se- U. Besenk., 2 Balkons, mit Tel. sofort beziehbar, gg. 4000 Zuschuß zu vermieten. 1- Zimmer- Wohnung muß in Mannheim zur nter Nr. F 6872 an den Verlag. 4 gg. 1500.— bis zu vm. Ang. u. Nr. 07198 a. Angeb. unt. 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Juli .„ — —— e 5 8 . rr— 1 8 2— 8 . e INDCUSTRIE- UND HANDELSBLATT Das Hemd der Welt nicht vergessen In Mannheim ist die Arbeitslosigkeit in der Zeit vom 31. Januar bis 15. Februar von 5126 unbeschäftigten männlichen Personen auf 5 403( 277) arbeitslose Männer und von 3 702 unbeschäftigten weiblichen Perso- nen auf 3 792( 90) arbeitslose Frauen an- gestiegen. Ein überraschend günstiges Er- gebnis, wenn man bedenkt, daß die Mitte Februar saisenmäßig dedingt stets das stärkste Ansteigen der Arbeitslosigkeit auf- zuweisen hat. 2 Von diesem Aspekt aus betrachtet, dün- ken des Bundesarbeitsminister Storchs Ver- sprechungen, daß die Arbeitslosigkeit in den nächsten sechs Wochen um einen beträchtli- chen Teil sinken werde, leicht erfüllbar, denn sinken müßte die Arbeits- losenziffer automatisch und ohne Maßnahme der Regierung sowieso. An anderer Stelle dieses Blattes wird darüber berichtet, daß das Bundeswirt- schafts ministerium im Vorgriff auf die ECA-Mittel, im Vorgriff auf die zu erwar- tende Kapitalbildung etc., das drei Mililiar- den Finanzierungsprogramm stoggartig star- ten will. Es ist also nicht nur die saison- mäßige Belebung des Arbeitsmarktes zu S hoffen, sondern auch eine konjunkturpoli- tisch bedingte Besserung, die als Folge von Regierungsmaßnahmen eintreten soll. Die Indexzahl der industriellen Produktion, die(einschließlich Genußmittel und Bau- gewerbe) im November 1949 entsprechend der Saisonüblichen Jahresspitze einen Stand von 96 Prozent erreicht hatte, und im Dezember auf 92 Prozent zurückging, ist im Januar der Salisontendenz entsprechend weiter auf 89 Pro- zent des Vorzahresstandes gesunken. Auf der alten Basis berechnet, das heißt, ohne Ein- beziehung der Bauwirtschaft und Genußmit- telindustrie stellt sich der künftige Stand im Januar auf 94 gegen 98 Prozent im November des Vorjahres. Trotz dieses Rückganges liegt die gesamte Indexziffer, verglichen mit Januar 1949 noch immer um 16 Prozent höher. Auf den Kopf der— gegenüber der Vor- jahreszeit wesentlich vergrößerten— Bevöl- kerung des Bundesgebietes berechnet, ergibt sich für Januar ein Index von 72 Prozent gegenüber 74 Prozent im Dezember und 7 Prozent im November 1949. Der im Januar zu verzeichnende Rückgang ist in erster Linie bestimmt durch das saisonbedingte Abfallen der Stein- und Erdenproduktion(minus 15 Pro- zent) entsprechend der Bauwirtschaft sowie die relativ beträchtlichen Produktionsmin- terungen in der eisen verarbeitenden Industrie, Während die Eisen- und Stahlerzeugung selbst, getragen vor allem durch Exportaufträge um 9 Prozent höher lag. Die Verbrauchsgüterindu- strie hat im Januar im Durchschnitt den Pro- duktionsstand vom Dezember gehalten, trotz stärkeren Rückgangs in der Schuh- und Kaut- Schukindustrie. Gegenüber dem Stand im Januar 1949 liegt der Index der Verbrauchs- güterindustrie um 37 Prozent höher, während sich die Produktion an Investitionsgüter gegen- über dem Vorjahr nur um 12 Prozent erhöhte. Auf der anderen Seite der Erwägungen Stimmt der Rückgang der Produktionindices bedenklich. Des nordrbeinisch- westfälischen Wirtschaftsministers Prof. Dr. Nölting Bun- destagsrede drängt sich in die Erinnerung. Ist es wirklich so, daß die wirtschaftliche Leistung die Produktionskapazität erstarkt, bei einem Index von 100 ex des Jahres 19362 Das würde bedeuten, die Zweimillionen- Arbeitslosenziffer zu fixieren. Alle Künste der Bundesregierung, alle Künste des Bundeswirtschaftsministers, gleichgültig ob er Erhard, Nölting, Veit oder irgendwie anders hieße, wären vergeblich, eine leise vorübergehende Besserung könnte nur das Einschlagen des sehr gefährlichen inklationistischen Kurses mit sich bringen. Denn die Grenze der deutschen Wirtschaft ist nicht von Deutschen gezogen, und sie kanm auch nicht von Deutschen verändert Werden. Sie ist vom Auslande bestimmt und sie kam auch nur vom Auslande erweitert werden. Was nützte es wohl, wenn wir zwei Mil- ionen Betten erzeugten, ohne sie absetzen zu können am inländischen Markte, weil die Arbeitskräfte, die für Exportindustrien arbeiten sollen, ohne Brot und Beschäfti- gung sind und die Betten einfach nicht kau- ten können, obwohl gerade zwei Millionen Betten in der Bundesrepublik gebraucht werden. In dieser Ausweglosigkeit, in dieser Sackgasse, taucht auf einmal von einer Seite, von der es am wenigsten erwartet Wurde, ein Lichtstrahl auf. Jener Partner, der der Liberalisierung bisher stärksten Widerstand leistete, jener Partner, der be- herrscht von einer sozialistischen Regie- rung, in der gelenkten Wirtschaft das Heil Sah, gelangt plötzlich zur Einsicht, daß der Weltwirtschaftsplan keine Aussicht bietet für Normalisierung wirtschaftlicher Ver- kehrsverhältnisse, solange die Güter nicht frei kommunizieren zwischen den einzelnen Wirtschaftsgebieten. Verheißgungsvoll gestalten sich die Han- delsvertragsverhandlungen der Bundesrepu- blik mit Großbritannien. Verheigungsvoll deswegen, weil— zwar zögernd, aber un- verkennbar— der Liberalisierungsgedanke des Außenhandels auch in England Fuß faßte. Es ist viel kostbare Zeit verloren, Zeit, die für uns, für die Bundesrepublik um so mehr kostbarer war und ist, weil wir stets Vorleistungen auf die z U erwartende Liberalisierung brachten. Der schwächste Wirtschafts- körper, das ausgemergeltste Wirtschaftsge- biet der westlichen Hemisphäre. Deutsch- land, war Schrittmacher. Ob es sich lohnen wird, ob der Bundes- republik dieses Opfer genügend angerechnet Wird, ist vorläufig nicht zu erkennen. Aber von dieser Anerkennung, daß die deutsche Wirtschaftspolitik sich einordnete in die be- ginnende wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas hängt die zukünftige Entwicklung der deutschen Wirtschaft ab. Die deutschen maßgeblichen Stellen haben oft darauf hingewiesen, daß die Entwicklung in der Bundesrepublik Vorrausetzung sei für Genesung oder Siechtum der Weltwirtschaft. Im Ausland ist man vielleicht geneigt, dieses Argument als Unterstützung der Forderung nach Auslandshilfe anzusehen. Man ist im Ausland vielleicht geneigt zu sagen: Was kümmert uns die deutsche Wirtschaft? Die Haut ist uns näher als das Hemd. Bei einer Wahlversammlung in Vork- shire hatte sich Anthony Eden mit diesem Argument auseinanderzusetzen und er for- derte seinen Diskussionspartner auf, das Hemd auszuziehen und in Frost und Nebel in Hagelschauer auf die Straße zu gehen. Dem ehemaligen britischen Außenminister kann wahrlich nicht zu viel Deutschfreund- lichkeit nachgesagt werden, aber eines müs- sen ihm selbst Gegner zugestehen: Er bemühte sich, die Situation der Gegen- Wart objektiv darzustellen, er vergaß nicht, daß in diesem welt wirtschaftlichen Gefüge die Staaten nur miteinander arbeiten können und nicht ge- geneinander. F. O. Weber Westdeutschland„hart“ oder„weich“? England am liberalistischen Scheideweg Das Kardinalproblem bei den zur Zeit lau- kenden Verhandlungen über die Liberali- sierung des Handels zwischen Westdeutschland und dem Sterlinggebiet ist die Lösung dier Frage, ob es gelingt, über die im Zahlungsab- kommen vom 30. Funi 1949 festgelegte Dollar- Kklausel eine Uebereinstimmung zu erzielen oder nicht. Nach diesem Abkommen erfolgt zwar die beiderseitige Verrechnung in E-Ster- Uing, jedoch sind beide Partner berechtigt, eine Konvertierung der zum Ende eines jeden Mo- nats über einen Saldo von 7,5 Mill E hinaus angesammelten Guthaben in Dollars zu ver- langen. Mit der Erhöhung des ursprünglichen nur 1,5 Mill. E betragenden„shwing“ auf das Fünf- fache glaubte man, die Gefahr etwaiger Dol- lar verluste für beide Teile bereits gebannt zu haben, obwohl von sachverständiger Seite selbst ein Saldenlimit in dieser Höhe ange- sichts des erheblichen Vertragsvolumens noch als unzureichend bezeichnet wurde. Tatsäch- lich hat denn auch diese Klausel den deutsch- britischen Handel mit einer Hypothek belastet, die bei beiden Teilnehmern Enttäuschungen und Erschwerungen hervorgerufen hat. Westdeutschland, in die Rolle eines Hart- währungslandes hineinmanövriert, blieb eben- so Wie die echten Hartwährungsländer Belgien und die Schweiz von der Vergünstigung der Open General Licence, also der Freiliste, aus- geschlossen, deren Anwendung für die übrigen ERP-Länder Großbritannien im Oktober vori- gen Jahres auf Empfehlung der OEE C be- kannt gab. Durch ein zufälliges Zusammen- treffen verschiedener Umstände— u. a. hatte Großbritannien für bereits früher vereinbarte Holz- und Schrottlieferungen kurzfristige Zah- lungen zu leisten— war überdies zum 1. Okt. 1949 auf dem Konto Nr. 1 der Bd ein west- deutsches Guthaben von rund 10 Mill. E ent- standen, so daß die den swing übersteigenden 2,5 Mill.& durch England in Dollars konven- tiert werden mußten. Die Folge auf amtlicher britischer Seite— besonders seitens der Kolo- nialverwaltungen— war eine stärkere Zurück haltung bei der Erteilung von Einfuhrlizen- zen für deutsche Waren. Hinsichtlich angeb- licher Diskriminierungen deutscher Importe Wird jedoch von maßgeblicher deutscher Seite erklärt, daß Nachprüfungen in der Regel keine greifbaren Resultate zeitigten und daß sich die britischen wie die kolonialen Behörden im all- gemeinen korrekt verhalten hätten. Bemerkt sei hierzu, daß in Deutschland über die län- der- bzw. warenmäßige Aufteilung der für die Kolonien und Dominien im FHandelsvertrag festgelegten deutschen Globalausfuhren von 20 3 40 Mill. 8 keine Einzelheiten bekannt sind. Seit Oktober hat sich indessen die Lage grundlegend geändert. Westdeutschland ist zur Verminderung der Dollarlücke in erster Linie an Lieferungen aus dem Sterling-Gebiet interessiert, das ja ein sehr vielfältiges Roh- Stoffangebot aufzuweisen hat, zudem infolge der Pfundabwertung die Preisstellung erheb- lich günstiger geworden ist. Das damalige Westdeutsche Sterling-Guthaben ist längst aufgezehrt. Darüber hinaus mußten im De- zember sogar noch Ziehungsrechte von 2,7 Millionen& in Anspruch genommen werden. Die Einfuhren aus dem Sterling-Gebiet sind in den letzten Monaten so stark gestiegen, daß nunmehr die vor wie nach dem Kriege last durchweg aktive deutsche Außenhan- delsbilanz passiv geworden ist. Sie dürfte es aller Voraussicht nach auch in den nächsten Jahren bleiben, zumindest solange, als durch die Ziehungsrechte noch ein Ausgleich mög- lich ist. Nachdem angesichts dieser Sachlage deutscherseits kein so wesentliches Interesse mehr an der Aufrechterhaltung der Konver- tierungsmöglichkeit der Saldenspitzen be- steht, wird man nunmehr vermutlich den swing über die bisherigen 7,5 Mill. s hinaus noch erheblich erhöhen. Die Dollarklausel würde dadurch praktisch ihre Bedeutung verlieren, wenn auch wahrscheinlich gewisse Sicherungen gegen eine Ansammlung zu hoher Sterling-Guthaben in das Zahlungsabkommen eingebaut werden. Bei den außerordentlich vielfältigen Lieferungs möglichkeiten des Ster- Iing-Gebietes besteht indessen kaum eine Ge- fahr, daß die Guthaben nicht verwendet wer“ den können oder einfrieren. Da auch die Briten am liebsten eine Beseitigung, minde- stens jedoch eine Abschwächung dieser Klau- sel wünschen, decken sich in diesem schwie- rigsten Problem die beiderseitigen Ansichten. In den letzten Monaten scheint man sich auch in England mehr und mehr mit dem Gedanken einer Liberalisierung des Außen- handels mit Westdeutschland abgefunden zu haben, zumal die in besonderem Maße am Dollar Drive interessierte britische Industrie nicht die ausreichende Kapazität besitzt, um gleichzeitig auch noch die Liefer wünsche des Empire und des Home Market zu befriedi- gen. Es kommt hinzu, daß die deutsche Indu- strie, vor allem der Maschinenbau, fast durch- weg mit viel kürzeren Lieferfristen aufwar- ten kann als die englische, so daß hierdurch sogar eventuelle geringe Preisdifferenzen überbrückt werden können. Wenn auch eine 100prozentige Freizügigkeit kaum zu erwarten steht, so soll sich doch Sir Stafford Cripps bereits mit einer 75prozentigen Liberalisierung ein- verstanden erklärt haben. Die zwei wesent- lichen deutschen Forderungen sind: Die An- wendung der den ERP- Staaten mit Ausnahme der Hartwährungsländer eingeräumten Frei- listen auf Westdeutschland sowie eine mög- lichst vollständige Liberalisierung, wobei man zum Schutz gewisser Industriezweige vermut- lich Negativlisten— eventuell auch einige Kontingentierungen— für beide Partner in Vorschlag bringen wird. hh Bundeswirtschaffsministers Blitzprogramm gegen Arbeitslosigkeit Die Bundesregierung muß sich nach dem überraschenden abschlägigen Ergebnis jetzt noch einmal mit der Frage der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit befassen. Das Bundes wirtschafts- ministerium hat hierzu einen Vorentwurf ausgearbeitet. Darin wird festgestellt, daß durch die Bereitschaft des Zentralbankrates, das ECA-Investitionsprogramm soweit erforderlich vorzufinanzieren, für die im Regierungsprogramm vorgesehenen Investitionen einen Einsatz von mindestens zwei Milliarden DM bis zur Jahresmitte gewährleistet ist. Durch die Be- reitschaft des Zentralbankrates, das Wohnunssbauprogramm der Bundesregierung im not- wendigen Umfange vorzufinanzieren, und durch die Bereitstellung der aus dem Münzgewinn zu erwartenden Beträge für diesen Zweck sei der rechtzeitige Start des Programms und der Einsatz von voraussichtlich mehr als 2,5 Milllarden DM für den Wohnungsbau in diesem Jahr voll gewährleistet. Kreditmittel— dem Vorgriff auf Durch die Bereitstellung von 900 000 Millionen DM zusätzlicher zukünftige Erträge des Kapitalmarktes oder der Counterpart funds— würden Investitionen auch in denjenigen Sparten möglich, die aus Counterpart funds Mittel nicht finanziert werden könnten, wie vor allem im Verkehrswesen und es werde darüber hinaus den Flüchtlingsgebieten sowohl auf kurze Sicht, wie lang- fristig entfallende Hilfszahlung gewähren. Zusammen mit den aus der Intensivierun g der Ausfuhr zu erwartenden Mehreingänge scheint damit die Gewähr gegeben, daß nicht nur die sais on bedingte Arbeits- losig keit bald überwunden werden könne, sondern daß darüber hin- a us auchein großer Teil derstrukturbedingten und duroh Zustrom von neuen Arbeitskräften herbeigeführte Arbeitslosigkeit besei⸗ tigt werden könne. Die Bundesregierung sei sich ebenso wie der Zentralbankrat der großen Verantwortung bewußt, die sie mit der hier eingeleiteten Politik der Kreditausweitung übernehme. Die weitere Dossierung der Kreditausweitung wird in dem Bericht als von„entscheidender Be- deutung“ bezeichnet. Es scheint, als ob zwischen Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium in dieser Frage keine völlige Uebereinstimmung bestehe. Finanz ministerium noch immer Schuldverschreibungen im Sinne einer offenen Zur Exportförderung wird in dem Bericht des Man kann den Eindruck gewinnen, daß das „an den Dingen dran bleiben“ möchte, wobei offenbar auch an die Errichtung eines außerordentlichen Haushaltes gedacht ist und an die Ausgabe von Marktpolitik. Wirtschafts ministeriums noch gesagt, daß die in den letzten Wochen geführten Verhandlungen mit einer Reihe von Ländern, die über beträchtliche Forderungen in Westdeutschland verfügen, erwarten ließen, daß durch die Ab- tragung der Salden die Ausfuhr in diese Länder in den kommenden Wochen beträchtlich steigen wird. Auch hierdurch erscheine eine zusätzliche Beschaffung von Krediten für die Exportförderung gesichert. China-Lieferung Wird zum Präzedenzfall Für das Exportlizenzierungssystem der Bun- desrepublik Deutschland im Handel mit Ost- blockstaaten müssen nach Ansicht interessierter britischer Kreise bald klare Richtlinien ge- schaffen werden. Man ist in London der An- sicht, daß sich ähnliche verwickelte Fälle wie das Verbot der Ausfuhr von Ruhrstahlschienen nach dem kommunistischen China wiederholen kön- nen, sofern nicht bald eine für alle ERP. Staaten gültige Liste für die Ausfuhr nach Sowjetruß- land und seine Satellitenstaaten verbotener Waren aufgestellt wird. Dabei wird die Mei- nung geäußert, daß die Sowjetunion den chinesischen Markt als eine Art Köder für die Ruhrindustrie hinhält. Von britischer Seite wird betont, daß die Formen und der Umfang des Handels west- europäischer Länder mit kommunistischen Staaten des Fernen Ostens als völlig ungeklärt angesehen werden müssen, da Artikel 117 D des ECA- Abkommens die Aushuhr strategisch wichtiger Materialien der ERP-Länder zwar nach europäischen kommunistischen Staaten und Sowietrußland, jedoch nicht nach außer- europäischen Satellitenstaaten der Sowjetunion untersage. Dienstag, 21. Februar 1950 Vr. g —— Getreidebörsen Mannheim. am Brotgetreidemarkt ist Nachfrage nach inländischem Weizen— der nur vereinzelt auf den Markt kommt aber stark. Die Angebote in Inlandsroggen haßt etwas nachgelassen. Anscheinend kommt weden des Preisrückganges Roggen zur Vertütterte Durch die im Monat Februar zugeteilten Weit, importe zuzüglich des in der Abwicklung pen tenen Schwedenweizens ist die Versorgung a erst gesichert. Für März werden ebenfalls 50 Zuteilungen erwartet. Importe kamen 000 Woche nicht zur Zutellung. Am Hafermarkt 15 steht noch starkes Angebot, insbesondere 0 Bayern, von wo sogar Angebote unter dem 5 zeugerpreis vorliegen. Die Nachfrage ist Serilg Für Industriehafer besteht geringe Nachfrage 10 Braugerstenmarkt sind die Angebote klein besteht etwas Nachfrage bei geringer Umsatz tetlstatt. Abschlüsse gur dier Baeis von 2 l per 100 kg für pfälzisch-rheinhessische Braugerz. guter Qualität kamen zustande. Industriegerss wird wenig gefragt. Bei Saaten ist das Gesche etwas in Gang gekommen. Für Kleesaaten b ztent Interesse, Wobei fur Rotlelee de nach fes. kunst 270 Pal bis 370 Piu und für Luzerne 2 bis 390 DM per 100 kg ab Versandsation Verlangt Wurden. Gute Nachfrage besteht nach Saatmatz Am Nehlmarkt ist Weizenmehl Type 1050 gut ab. geboten. Besser gefragt ist Type 812 und Wel. zendunst. Die Bäcker versorgung ist gut. Rog. genmehl ist bei geringer Konsumnachfrage reich. lich angeboten.— Am Futtermittelmarkt hat slch das Geschäft noch nicht belebt. Weizenkleie 4 180 etwas mehr am Markt und auch gefragt. Wel. zenfuttermehl wurde mit 14 DM und Weizen. nachmehl mit 20,— DM ab oberrheinischer Station stark angeboten. Für Sojamehl wurden 26 Dal per 100 kg ab Mannheim verlangt. Trocken- Schnitzel sind vom Rheinland und Niedersachsel mit 1350 bis 13,75 DR per 100 kg am Markt, wal. rend die süddeutschen Fabriken Melasseschnitze zu 14,50 DM ab südd. Station anbieten, Gut ge· krast sind Malzkeime zu 20 DM pfälzischer Her kunft sowie Biertreber bei kleinem Angebot, w 1900 Du per 100 kg ab Niederrhein erzielt wer den konnten. Mais, der stark angeboten 189 stellt sich auf 21.15 bis 21,30 DM ab oberrhein scher Station. Die Nachfrage ist klein. Bel ölhaltigen Futtermitteln bestéht etwas Interesse Rapsschrot und dergl. ist schwer abzusetzen Falmkuchenschrot wird mit 21 DM ab Karlsruhe angeboten. Der Mischfuttermarkt ist sehr rubig. Fischmehl ist stark gesucht, wobei Angebote mit 54 DM vorliegen, und zwar ab Meckesheim, wäh⸗ rend Norddeutschland mit 77 DM offeriert. am Hülsenfrüchtenmarkt ist eine leicht verbesserte Absatzlage in Linsen und Bohnen eingetreten Shile-Linsen stellen sich bis auf 310.— Dollar und Othenashi-Bohnen auf 127 Dollar cif Hamburg fü den Importeur. In grünen Erbsen ist das Angebot gut auf einer Basis von 58-60 DM ab Mannheim und gelbe ungeschälte Erbsen mit 85 DM. An Rauhfuttermarkt hält die rückgängige Preis gestaltung noch an. Bayern ist in Heu gut am Mark und wird drahtgepreßtes Wiesenheu mit 11.— bis 11,50 DM angeboten, Rotkleeheu lose 105 bis 10,75 DM und Luzerneheu mit 11,5012, 00 DM. Nachfrage ist gering ebenso für Stroh, wo Ange bote ab Rheinhessen mit 2,60 bis 2,80 DM draht. gepreßt und bindfadengepreßt mit 3,704.— Pl vorliegen. Am Kartoffelmarkt hat sich eine stärkere Nachfrage nicht entwickelt. Es legen Angebote aus Norddeutschland mit 5,80—3,60 Pil für Speisekartoffel vor. In Futterkartoffel 4 das Angebot gering. Frankfurt. Kleine Posten angebotenen Inlands- welzens wurden zum zur Zeit gültigen Festpres aufgenommen, dagegen fand das weiterhin reich iche Angebot an Roggen kein Interesse. Von der geplanten Einlagerungsaktion der amtlichen Vor. ratsstelle ist bisher noch nichts Näheres bekannt. geworden. Die Großmühlen konnten sich in letz. ter Zeit neben den beschränkten Freigaben aus der bizonalen Weizenreserve vor allem mit argen. tinischen und schwedischen Partien ausreichend versorgen, so daß nunmehr auch am Weizenmell markt genügend Ware erhältlich ist, auch in den süddeutschen Spitzenfabrikaten, Kurhessische An- gebote finden daher nur wenig Beachtung. In Roggenmehl bleibt der Absatz im ganzen gesehen schleppend. Am Futtermittelmarkt wurden kleine Posten Weizenvoll- und Normalkleie zum fest. gesetzten Marktpreis umgesetzt, die Nachfrage f, Bering. Auch nach ölhaitigen Artikeln besteht nicht mehr die dringliche Nachfrage der letzten Woclien, Rapsschrot ist kaum abzusetzen, ebensd erfolgten in hochwertigen Oelfuttermitteln nur beschränkte Bedarfskäufe. Hafer ist reichlich an- geboten bei sehr ruhiger Nachfrage. Das Gersten Seschäft liegt still, da sich die Industrie aus im- porten in Malz genügend versorgt hat. Heu und Stroh hatten bei sehr guten Anlieferungen, ins- besondere von oberbayerischem Wiesenheu, nur kleines Geschäft. Die Preise lagen durchweg un- verändert. Frankfurter Effektenbörse vom 20. Februar VWD. Durch den Ausfall der Rhein.-Westfäl. Börse wurde das an und für sich ruhige Geschäit beeinträchtigt. Der freundliche Grundton des Vortage, insbesondere für Montane und Siemens konnte sich jedoch auch heute weiter durch- setzen. In Montanwerten waren lediglich Rhein- stahl um 34% leichter. Mannesmann zogen um I, ebenfalls Stahlverein 1, Hoesch um 4, Rhein. Braunkohle um 2, Klöckner um ½% an. Am Elektromarkt waren siemens Stämme um 2/, desgl. VA um 1½, AEG um 1½ und Bekula um 77% befestigt, nur RWE waren um 1½%% er- mäßigt. Industrie-Aktien ebenfalls überwiegend freundlicher. Heidelberger Zement. Goldschmidt und Buderus zogen je 1%fXͤ Waldhof 14. Conti Gummi 1½, Berger 2 und Wintershall 3% an auch Südd. Zucker nach Pause um 3½ ½ an- ziehend. Von Motorenaktien BMW um, Daim- ler um 14% abgeschwächt, Egslinger Maschinen nach Unterbrechung 4% unter dem letzten Kurs bezahlt.— Großbanken nur geringfügig ver- andert. Verkehrswesen weitere 1% gebessert. Renten still und behauptet.— Im Freiverkehr zogen Gute Hoffnung auf 6814—68% und Eisen- hütte Köln auf 393914 an. Hartnsckige und schmerzhafter 1 Verſchleimung, fitembeſchmerden werden ſeit zwei Jahrzehnten mit See Bbgtber Lpietten erfolgreich bekämpft. Kräuterhalkiges Spesialmittel mit F erprobten.. 1 e. In flpotheken 1.31. fnledopharm-Werk, ä ſche Anerkennungen zufriedener Krzte. Mehr als tausend schrift im Ortsnetzbau. W 1 S IEII EN. AN SEBOIE zeichneten einzureichen. Zauhlreice 1 vird eir Rehluamalionen. von Bewerbern veranlassen uns, die Techniker Auftraggeber von Stellenangebots. Anzeigen ausdrücklich darum zu gesucht bitten, den Einsendern sobald als möglich re Bewerbungsunterlagen U. curückzureichen Zeugnisse. beglau- digte Abschriften und Photos stellen Für die Bewerber wertvolle Unter- unt. Für Brasilien welcher Erfahrung in Betrieb Instandhaltung von Velox- Kesseln, BBG, hat. Angebote W J 337 an Anz.-Exped. William Wilkens, Hamburg 26. Eleklto- Ingenieu: gesucht Bei den Stadtwerken Viernheim— Techn. Abteilung— ist die Stelle eines technischen Leiters(ingenleur) alsbald zu besetzen. Dem Stelleninhaber obliegt in der Hauptsache die techn. Ueber- wachung und der Ausbau der Stromversorgungsanlage(über- wiegend Oberleitungsnetz). Ferner ist mit dieser Stelle die tech- nische Ueberwachung der Gas- und Wasserversorgungsanlage so- Wie die Kontrolle der Anschlüsse und Installationen verbunden. Sämtliche Anlagen werden durch Fremdbezug versorgt. Verlangt werden langjährige praktische und technische Erfah- rungen auf dem Gebiete der Hlektrotechnik und insbesondere Vergütung nach Gruppe Va der TO A. Probezeit 6 Monate. Bewerbungen sind bis spätestens 15. März 1950 unter Beifügung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes, abschriften, Spruchkammerentscheid und Lichtbild bei dem Unter- Persönliche Vorstellung nur auf Anforderung. Viernheim, den 17. Februar 1980. beglaubigter Zeugnis- Der Bürgermeister: Neff lagen dar, deren Wiederbeschaffung — soweit überhaupt möglich— mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. MANNHEIMER MORGEN Anzeigen- Abteilung Von Tugesmũdqchen in gepfl. Haushalt(Oststadt) sofort gesucht. Ang. unt. Nr. 07172 a. d. V. Perfekter Bügler gesucht, möglichst Aus Herren- Konfektion für Peki Edingen, Paul Pakleppa GmbH., lelstungsfähigem Fisch- industriebetrieb tüchtiger Pfabverreter kür Mannheim und Umgebung gesucht Angebote an Alex wiegand, Solingen, Fischindustrie Wegen Umzug am Hauptstraße 42. ab 27. 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Februar 1950 5 W AMoRGEN Seite 7 alberger ho FILM THEATER ist ale 7 5 5 755 5 a 5 der aber Dienstagabend N. aa 69. Leb. frön 2 5 0 Faschingslaune?? Auch dafür sorgt: „. ebensſahr is 2 5 f 1 1* a m f bote am fröhen Morgen nach schwerem leiden der prokurist und Schinken In Byotelg 2„Kätehen Für alles“ 2 best langjährige Leiter unserer Wärme wirtschafflichen Abteilung Jahrzehntelang Speglelilät: 0 3, 6 mit HaxNRLORRE Sch ROH. WL x TRS CH ing 7 vielfach nachgeahmt, aber nie- 10 1 3 Musik: Franz Grothe Als noc 3000. räglich: 14.00 18.00 18.18 20.36 Unr n dleg 2 Höflichst laden ein: arkt be. Herr Dipl 5 In Holzapfel und Frau ZUM fas CHNGSKEHRAuS bringen wird ein 485 a0 2. 1 5 GROSSAUFGEROT deutscher FILMKOMEKER t gern 5 f Ein Dienstag bis Donnerstag Nur 3 Tage 5e An f 9 SkscHRFTS-- ANZEIGEN* MaRTE HARREII JOHANNES HEESTERS Umag am NMeßplatze THEO LIN GEN- HANS MOSER LEO SLEZAE ; 1 pl NMNunzen felefon 51186 THEODOR DAN N EGGER, JosE EICHREIx&T in: auger u. sonst. 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Februar 1980, um 11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt Für die vielen Beweise herzl. 0. 4 5 Nach langem, schwerem Kriegs- Antellnghme sowie die zahl- 5 1 5 8 4, Kferte-· Süd, Edenkob. Str. 26 leiden ist am 18. 2. 50 meim die- reichen Kranz- u. Blumenspen. Der neue großräumige HN 4, 30 friedrich kbert-Stroſze 88 — Statt Karten! Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgeng unseres lieben Entschlafenen, Herrn Walter Nawrot sagen wir allen unseren innigsten Dank. Mhm. Waldhof(Zellstoffstraße 362), den 21. Februar 1950 Familie Bernhard Nawrot Ruth Hepp Speisequarl täglich frisch ber Sohn, unser guter Bruder, Schwager, Onkel u. Neffe, Herr Hermann Gutscher im Alter von 29 Jahren senkt entschlafen. Mannheim, 16. Februar 50 Mittelstraße 20 Die trauernden Hinter- bllebenen: Adolf Gutscher sen. Familie Antonio Riccardq Famil. Adolf Gutscher jr. Familie Kari Gutscher Ellen Schrvoers, geb. Zutscher Die Beerdigung findet am Mitt- woch, dem 22. 2. 50, um 14.30 Unr, auf d. Hauptfriedhof statt [ Lesschikokuks den u. all denen, die unserer leben Entschlafenen, Frau Helene Petri geb. Noe die letzte Ehre erwiesen haben, danken wir herzl. Bes. Dank d. Hausarzt Herrn Dr. Schäfer sowie Herrn Dr. Werner u. den Schwestern d. Städt. Kranken- hauses für ihre aufopf. Pflege. Mhm.-Käfertsl-Süd, 20. 2. 1950 Rüdesheimer Str. 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lorenz Petri [ rauscheksucnt Staubsauger, Mannheim, Fahrlachstraße 1110. 120 V. gg. 220 V zu tauschen gesucht. Karl Wangler, 0, 8 Tonner 1-8 Utr. Verbrauch) tür Stackt- und Fernverkehr Jetzt lie terbar. Autehaus SRWIN9 Maunheim T 6, 17 Telefon 42614 Fahrlechstreiße 18 Almenhof, Brentanostraße 1? 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Kölmel, Mm., Waldhofstr. 178. unter Nr. 07173 an den Verlag. 3 — e e eee e 8 3 5 2 95 8 r 8 8 3 Seite 8 MORGEN Einundzwanzig rote Rosen Von Georg Martin „Mein lieber Bob! Du glaubst gar nicht, Wie erstaunt ich war, als es heute ganz früh klingelte und ein Bote Deine herrlichen Blu- men brachte. Daß Du noch an diesen Tag Sedacht hast, Bob! Obgleich wir doch schon 80 lange Zeit auseinander sind! Weißt Du, ich slaube, das macht viele von den alten Geschichten wieder gut. Und gleich einund- Zwanzig so wunderschöne dunkelrote Rosen! Ich Bin ganz verliebt in sie. Aber warum 0 geheimnisvoll, mein Freund? Keine Zeile da- bei, kein Gruß? Dachtest Du im Ernst, ich wüßte nicht sofort, von wem sie sind? Ich habe mich sehr gefreut, Bob, wirklich sehr. Danke, danke, danke! Kitty.“ Robert ließ den kleinen Brief, den ihm die Morgenpost gebracht hatte, verblüfft sin- ken. Er verstand gar nichts davon. Erstens einmal: Kitty. Von Kitty jemals wieder etwas zu hören, das hatte er ebenso wenig erwartet wie. wie.. na, wie Schnee im August. Schließlich war man damals nicht gerade im besten Einvernehmen mit Kitty auseinandergegangen. Zweitens: Was sind das für Rosen, von denen sie schrieb? 21 rote Rosen steht da. Und er, Robert, sollte sie ihr geschickt haben? Wozu eigentlich? Richtig, gestern war ja der zehnte. Nein, Kitty, es tut uns sehr leid, aber jener geheimnisvolle Rosenspender waren Wir nicht. Wir haben zwar einmal vor Jahr und Tag geglaubt, der zehnte würde uns für ewig unvergeßlich bleiben, aber gestern 3 also wir haben ihn vergessen. Der Himmel mag wissen, wer dir diese Blumen geschickt Hat. Kitty schien seinen Anruf erwartet zu ha- ben. Jedenfalls war sie nicht im mindesten überrascht. „Das war wirklich eine reizende Idee von dir, Bobé, begann sie sofort wieder.„Sie ste- hen direkt neben mir und duften herrlich.“ „Kitty, sagte Robert ohne jede Einlei- tung,„auch auf die Gefahr hin, dich ent- täuschen zu müssen: du mußt dich bei je- mand anders bedanken. Die Rosen sind nicht von mir. Ich bin untröstlich, aber Du lügst, Bob.“ Kitty verstand das nicht.„Von wem sol- len sis dann aber sein? Niemand hat Veran- lassung, mir ausgerechnet am zehnten 21 Ro- sen zu schicken. Einundzwanzig, Bob!“ „Warum gerade einundzwanzig?“ „Es war doch unser 21. Monatstag, seit Wit.. Bobby! Du hattest das doch nicht etwa vergessen?“ „I wo, keine Spur“, beeilte sich Robert, zu versichern. „Also hast du doch gelogen“, triumphierte Kitty.„Ich wußte es ja. Mir kannst du doch nichts vormachen. Ich kenne dich viel zu güt.“ Alle weiteren Beteuerungen Roberts wa⸗ ren völlig zwecklos. Kittys Glaube blieb un- erschütterlich. Dann kamen sie ganz von selbst auf die Vergangenheit zu sprechen. Ein paar alte Mißverständnisse, einst un- überwindliche Probleme, schmolzen wie Eis an der Frühlingssonne dahin. Schon wenig später waren sich Kitty und Robert darüber Sinig, daß dieser Tag viel zu schön war, um inn nicht bei einer Tasse Kaffee irgendyyo draußen gemeinsam zu genießen. „Du“, sagte Robert am späten Abend,„es ist direkt schade.“ „Was ist schade?“, fragte Kitty.„Daß der Tag so schön war?“ „Unsinn. Das mit den Blumen, meine ich.“ „Was für Blumen?“ „Na, diese verdammten Rosen, die du gestern bekommen hast. Wenn mir da nicht einer zuvorgekommen wäre „Was wäre dann?“, fragte Kitty gespannt mit seltsam lachenden Augen. „Ich wäre imstande und schickte sie dir morgen.“ „Tue es!“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Willst du vielleicht ein Treibhaus er- öffnen?“ „Kann man das mit 21 Rosen?“ Du vergißt, mein Kind, es wären dann bereits 42.“ „Und ich sage dir, du irrst dich, es blie- ben 21.“ „Kitty!“ Kittys Arme legten sich ganz von selbst um Roberts Hals und zogen seinen Kopf hinunter. 8 „Ja, Bobby“, sagte sie leise ganz nah an seinem Ohr.„Ich habe nicht eine einzige be- kommen. Bist du mir sehr böse deshalb?“ Quer durch den Sport Wie lunge siunden sie im Ring? Fünf Box weltmeister waren 20 und mehr Jahre aktiv./ Max Schmeling erst an dritter Stelle Als Max Schmeling im Oktober 1948 an der unverbrauchteren Kampfkraft Richard Vogts scheiterte und— noch zwischen den Seilen der Berliner Waldbühne stehend seinen endgül- tigen Abtritt erklärte, hatte er eine fünfund- Zwanzigjährige Boxerkarriere als Profi hinter Sich. Ein Rekord, meinten viele, der noch nie da war, und den auch nur der Krieg, der Schmeling aller Habe beraubte, zu Wege brachte. Wenige werden wissen, daß es unter der Garde der Schwergewichts- Weltmeister Namen von Klang Sibt, die noch viel länger Ringluft atmeten als es Max Schmeling tat. Einer von ihnen ist kein Seringerer als Jack Dempsey, der bereits 1914 unter dem Pseudonym Kid Blackie in das Boxgeschäft trat. Zwei tiefe Einschnitte in Dempseys Rekord- liste verraten, wie schwer es diesem grögten Aller Boxweltmeister wurde, die Boxhand- schuhe auszuziehen. Nach der zweiten Nieder- lage gegen Gene Tunney sehen wir den„Ma- massa Mauler“ erst 1931 wieder im Ring. In diesem und im folgenden Jahre lieferte er meben zahlreichen Schaukämpfen auch 50 echte Fights, die er sämtlich und zwar meistens durch k. o. gewann. Daran schloß sich eine Kampfpause von acht Jahren an. Wieder eine jener überraschendden Parallelen zu Max Schmeling, der ihm äußerlich so ähnlich Sah, denn auch dieser Pausierte bekanntlich von 1939 bis 1947! Noch einmal versuchte der alt- Sewordene Dempsey 1940 sein Glück im Ring, aber die drei k. 0. Siege, die er errang, brach- ten das endgültige Ende. Dempsey erkannte bei diesen Kämpfen mit inferioren Gegnern, daß seine frühere fynamitene Schlagkraft ent- schwunden war. Mit 26 Jahren Profiboxen übertraf er Schmeling um ein Jahr. Aber auch diese lange Frist ist nicht Re- kord. Wir müssen in der Geschichte des Box- Sportes noch weiter zurückblättern, um den Weltmeister zu ermitteln, der am längsten zwischen den Seilen stand. Der Mann, dem der Ruhm gebührt, trug einen blankgeschorenen Schädel über dem starkknochigen, schwarzen Gesicht. Jack Johnson, der Sklavensohn aus Texas, war der erste Neger auf dem Welt- meisterthron aller Klassen. Im Jahre 1899 lie- terte er seine beiden ersten Profikämpfe, und erst 1926 trat er im Alter von 48 Jahren nach Zwei letzten Siegen ab. Gut ein Jahrzehnt lang Salt der Neger als der stärkste Mann der Welt, und 27 Jahre lang verdiente er sich als Price- ishter das Geld, das ihm immer wie Spreu durch die Finger ran. Johnson mußte 1908 nach Australien fahren, um sich dort von dem Ka- nadier Tommy Burns, der ebenfalls zwanzig Jahre im Ringe stand, den Weltmeistertitel zu holen. Burns zerschlug er so, daß die Polizei eingriff und den Kampf stoppte. Auch Robert Fitzsimmons., ein geborener Engländer, gehörte zu jenen Boxern mit lan- gem Atem. 1889 begann er seine Profikarriere und beendete sie fünfundzwanzig Jahre darauf, nachdem er fünf Jahre lang nicht geboxt hatte. Wie alle anderen Meister zog es àuch ihn mit magischer Gewalt in den Ring zurück, aber auch sein come- back scheiterte, das vor und nach ihm keinem Schwergewichtler glückte. Mit 52 Jahren streifte Fitzsimmons zum letz- ten Kampfe die Handschuhe über die Fäuste. Würde man zu seiner Profikarriere noch die neun Jahre seiner Amateurkampfzeit rechnen, Wäre selbst Jack Johnson durch ihn in den Schatten gestellt. Andere berühmte Boxweltmeister weisen Sbenfalls eine beachtliche Spanne an Kampf- jahren auf. Bei John L. Sullivan und Primo Carnera sind es deren 18, bei James J. Cor- bett 17; James J. Jeffries und Joe Louis traten nach je vier zehnjähriger Profiringzeit ab, und auch der heutige Weltmeister Eard Charles ist seit zehn Jahren Berufsboxer. Dagegen macht sich Gene Tunney mit neun Jahren Ringkarriere nur bescheiden aus. Sie genüg- ten dem klügsten aller Boxweltmeister je- doch, um als Millionär ein anderes Leben zu beginnen. H. S. Flüssiges Handballspiel un den Brauereien SG 62 Weinheim mußte erste Niederlage hinnehmen In der Bezirksklasse waren des Faschings Wegen nur die wichtigsten Spiele angesetzt, um nicht in Terminnot zu kommen. Der Tabel- lenführer gastierte in Lampertheim und hatte dort zu kämpfen, um mit 6:4 Sieg und Punkte zu erringen. Die Hockenheimer hatten sich diesen Gang sicher etwas leichter vorgestellt. Auch der Zweite und Dritte der Tabelle muß- ten spielen. Dabei gewann Großsachsen zu Hause ohne große Anstrengung mit 11:2 über 99 Seckenheim, ein Ergebnis, das nach den letzten guten Leistungen der 9er etwas über- vascht. Der TV Schriesheim empfing Hems- bach und behauptete sich mit 10:6. 5 Voller Spielbetrieb war bei der Heidelber- ger Staffel. Sofern man von dem 3:5 Unent- schieden, das Heidelbergs Tbd in Dossenheim bei der Germania erzwingen konnte, absieht, verliefen die Spiele programmgemäß. Ofters- heim schoß gegen Ziegelhausen 24:3() Tore und schickte Ziegelhausen hoch geschlagen nach Hause. Nußloch hatte es gegen Walldorf schon etwa schwerer, doch ging der 10:7-Sieg der Platzbesitzer in Ordnung. Nur mit einem Tor Unterschied(7:8) konnte sich 98 Schwetzin- gen in Handschuhsheim durchsetzen. Wieb- lingen errang mit 10:6 gegen Wiesloch seinen zweiten Sieg ohne allerding dadurch vom vor- letzten Tabellenplatz wegzukommen. Die Reserven der TSG 62 Weinheim mußten auf dem VfR-Platz die erste Niederlage hin- nehmen. In einem flotten und guten Spiel ge- Wannen die Rasenspieler mit 13:10 Toren. Ilvesheim, das am kommenden Sonntag mit dem Erscheinen der Rasenspieler seinen gro- Ben Tag haben wird, schlug Käfertal 10:4. Ein nicht ganz erwartetes Unentschieden konnte Reilingen mit 6:6 Toren in Weinheim beim FV 09 erzwingen. Die Mannheimer Polizei hatte zu kämpfen, um beim VfB Kurpfalz mit Das englische Mei- sterpaar Nicks Die Geschwister John und Jennifer Nicks amen in Oslo bei den Europamei- sterschaften auf den dritten Platz. Mit 10,0 und 10,07 er- reichten die Paare Nag/ Napy(Ungarn) und Steinemann/ Ca- lame(Schweiz) eine bessere Placierung. Vielleicht haben die Engländer in Wem- bley bei den Welt- meisterschaften etwas mehr Gluck. Bei der letzten Winter- Olym- piade in St. Moritz war Jennifer mit 15 Jahren die jüngste Teilnehmerin. Photo: Expreß Eine deutsche Urauführung und ein deutscher Film Im Ostberliner„Theater am Schiffbauer- damm! hatte ein Stück deutsche Premiere, das vor dem zweiten Weltkrieg in Ungarn spielt. Alexander Gergely lebte, als er es schrieb, in der Moskauer Emigration. Heute Präsidiert der alte Herr dem Ungarischen Schriftstellerverband. „Der Fall Paul Eszterag“ ist der Fall eines verfolgten, verhafteten Kommunisten. Schon 1919 saß Eszterag wegen„Majestäts- beleidigung“ in der Todeszelle. Er enfkkam. Fast Zwanzig Jahre später vollstrecken kaschistische Henker das Urteil. Die Polizei Horthys fängt den Aufrührer zunächst ein, ohne ihn identifizieren zu Können. Da hilft Josef Kovacs weiter, der Schwager des Gefangenen, ein weicher Streber. Er erkennt Paul bei der Konfron- tation, verrät ihn aus Angst um die eigene Beamtenkarriere. Dieser sorgsame, verquollene Bürger ist die wichtigste und den Berliner Zuschauern Vertrauteste Figur des Dramas.(Auch Franz Kutscheras Balkan- Temperament entfrem- dete die traurige Rolle dem Publikum nicht.) Josef schätzt die Juden, aber er meidet Sie, als ihm ihr Umgang gefährlich wird. Er denunziert, weil er fürchtet, bespitzelt zu sein. Entsetzt, beleidigt steht er vor dem blutigen Ergebnis seiner Staatsfurcht. Dem beschränkten und geschwätzigen Josef, der sich windet, der schluchzend Zu- sammensinkt und wieder hochschnellt wie ein Stehaufmännchen, ist in seinem Schwa- ger Paul ein starres Monument entgegen- gesetzt, ein überlegen schweigender Held. Der Genosse Eszterag antwortet auf Folte- rungen, Finten, Drohungen allein mit bitte- rem Lachen. Er sagt zu seinen Peinigern höchstens einmal„Gehen Sie!“ oder„Ist es Ihnen noch nicht langweilig?“ Erst wenige Minuten vor der Hinrichtung kommt Leben in den Mann, er singt den Soldaten, die ihn bewachen, ein grimmiges Lied aus dem Bauernkrieg vor. Das reiche Beifallssoll, das Peter Schorn, dem Darsteller des Eszterag, für jeden Satz gezollt wurde, galt eher der Politischen Funktion als einer künstlerischen Potenz. Und eben die politische Absicht, aus der das vielleicht redlich gemeinte, sehr gefühl volle und nicht ungeschickte Stück jetzt von Fritz Wisten, dem Intendanten, einstudiet wurde, bleibt rätselhaft.„Der Fall Paul Eszterag! gibt kaum Kritik am Kapitalismus her, weder soziale Fragen noch sozialistische Antworten sind zu vernehmen. Man spürt bloß den schlimmen Druck eines autoritären Regimes. Wenn die Kommunistenmutter zur Leibesvisitation geschleppt wird, wenn ein verhörender Major von Foltertechniken schwärmt, wenn der Bürger im Café— wo er heimlich das Blatt der Opposition liest — scheu um sich blickt, dann erkennt der ostzonale Zuschauer nicht nur Vergangenes Wieder. Man lebte geduckt unter Hitler und Horthy, doch man lebt auch geduckt unter Stalin und Pieck. Es ist schon mehr frech als unbefangen, wie man im Berliner Ostsektor den Totali- tarismus abkanzelt. Noch verwegener gehen die ostdeutschen Kunstproduzenten mit der Gegenwart um. Gustav von Wangenheim, auch einst ein Emigrant in Moskau, hat seinen Film„Der Auftrag Höglers“ verfaßt und inszeniert, um die„Feinde des Auf- baus zu treffen. Und wie er traf! Der Film entstand in Thüringen, in der volks- eigenen Maxhütte, die früher dem Flick Konzern gehörte. Auf der Leinwand heißt sie Luisenhütte und ist nur zur Hälfte volks- eigen. Die Hälfte westlich der Zonengrenze beherrschen alte Konzernherren. In beiden Teilen der Luisenhütte sind die Ingenieure dabei, einen sensationellen Stahl zu erfinden. Konzernherr Högler will das Patent ins Ausland verschachern. Denn Nationalgefühl ist ein Patent der SED, und Herrn Geheimrat Högler unbekannt. Er schickt Agenten über die Zonengrenze. Ge- tarnt als Gewerkschaftler, als Mitglieder der Deutschen Wirtschaftskommission, sogar als Staatsanwälte sabotieren Höglers Knechte den Zweijahresplan. Aber die„Volkskon- trolle“ durchschaut am Ende alle westlichen Spione, sie werden überführt, verhaftet, an- gebrüllt und von den Schaffenden verurteilt. Soviel merkt jedes Kind:„Der Auftrag Höglers“ soll— ähnlich wie damals„Im Namen des Volkes“ rechtswidrige Staats- aktionen populär machen. Wangenheims Geschoß traf bestürzend schnell. Wenige Tage nach der Premiere verkündete das SED-Organ„Neues Deutschland“:„Flick Agent in Hennigsdorf verhaftet!“ Ein ge- Wwisser Kokott, so las man, Angestellter des Stahl- und Walzwerks Hennigsdorf, früher Abteilungsleiter im Flick-Konzern, sei ver- dächtig, wertvolle Dokumente, Statistiken und dergleichen, in westliche Hände gespielt zu haben.„Die Werktätigen fordern strenge Bestrafung.“ Das wundert niemand, die Formel ist ge- läufig. Auch versteht sich, daß der Verräter und Volksfeind der CDU angehört, als Ab- geordneter. Nur die prophetische Gabe des Herrn von Wangenheim darf man bestau- nen, der schon vor Monaten ins Drehbuch eintrug, was nun erst„aufgedeckt“ wurde. Goebbels log gerissener. Christa Rotzoll 5:7 die Oberhand zu behalten. Friedrichsfeld War zu Hause gegen Hohensachsen nie gefähr- det und siegte sicher mit 10:4 Treffern. W. K. Die neuen Handballregeln In Flensburg traf sich die Regel kommission des Handballverbandes, um sich über einige Regeländerungen zu besprechen. Das Ergebnis überrascht etwas, zumindestens was das Ab- seits betrifft. Die Meinungen hie Fußballab- seits— hie ohne Abseits konnte sich nicht durchsetzen. Ueberraschend hat man den Ab- seitsraum vergrößert und zwar von 16,50 m auf 30 m. In der Frage des Freiwurfes ist man den Freiwurfspezialisten insofern entgegen getre- ten, als derselbe mindestens 6 m von der Tor- raumlinie entfernt— bisher waren es nur 4 m— ausgeführt werden muß. Bei der Aus- führung muß der Werfer mit einem Teil eines Beines auf der Erde stehen bleiben. Die 6 m Entfernung von der Torraumlinie müssen durch eine gestrichelte Linie angezeigt werden. Nachdem das Ballmaterial wieder leichter zu beschaffen ist. treten die alten Bestimmun- gen über Größe und Schwere des Balles Wie- der in Kraft. In der an und für sich wichtig- sten Regel: Das Verhalten zum Gegner betref- fend legte man sich leider nicht fest, so daß hier nach wie vor der Willkür bzw. verschie- denen Auffassungen der Schiedsrichter Tür und Tor geöffnet sind. Wir vertreten nach- drücklichst den Standpunkt, dag das Verhän- gen des 13 m wegen Haltens des ohne Ball in Stellung laufenden Stürmers eine Selbstver- ständlichkeit ist und bei richtiger Erkenntnis von seiten der Regelkommission auch in die Aenderungen hätten aufgenommen werden müssen. Die neuen Regeländerungen, sollen mit Be- Sinn der regionalen Meisterschaftskämpfen in Kraft treten. Der Bundestag wird sich dann später mit den neuen Regeln nochmals befas- sen müssen. Nicht durchsetzten konnten sich die Vorschläge über Aenderung des Torraumes bzw. des Spielfeldes. Auch eine Beschränkung des Laufes— Burmeister Hamburg hatte dies vorgeschlagen— die nur ein dreimaliges Auf- tippen des Balles auf dem Boden gestatten wollte, fand keine Gegenliebe. Betrachtet man alles in allem darf fest- gestellt werden, daß unsere Handballregeln keiner großen Aenderung bedürfen, notwendig ist aber, die klarere Formulierung einiger Be- stimmungen und hier in erster Linie, wie oben angedeutet, die Regel 6. Ein beuchilicher Mannheimer Eishocke-Er100 MSG— HC Augsburg 4:4(1:1, 2:2, 1:5 Zu dem Freundschaftstreffen zwischen der Ms und dem He Augsburg hatten sich am ve 18 Versehrten-Sportgruppe Mannhen 1 Durch das Entgegenkommen der Stadt Dr. Badeverwaltung kann nun für die Verge 4 ab 22. Februar jeden Mittwoch von i kee 19 Uhr eine Schwimmstunde absehalle den. Das Training wird der bekannte dl fel beschädigte Schwimmer Frey übernehm 0 80 bei der Zutritt nur den Versehrten ge 1 sein wird. 8 all Die Bevölkerung wird darauf hingeſi std daß nun mittwochs ab 18 Uhr kein öfen 5 Schwimmen im FHerschelbad ist. Alle 1 sehrten, die am Schwimmen interessiert Luc werden gebeten, von der Schwimmgeleg] bs rege Gebrauch zu machen und recht 2a sich an den Schwimmabenden zu bete put Im Hinblick auf das kommende Hande aim Turnier der Versehrten beim TSV 1946 M5 heim ist das Training ausnahmsweise am f tag, 24. Februar, in der Schul-Turnhalle ß] denheim verlegt. 3 Tischtennis-Freundschaftskampl ae VfR Mannheim— Reichsbahn Karlsruhe Der Kampf der beiden Aufstiegska daten zur Landesliga konnte der in Rückrunde der Kreisklasse ungeschlag VfR Mannheim mit einem 7:2-Sieg fortzeſn b In der Aufstellung Hanstein, Wer! Schmitt, Schulz, Walter und Werie var zl dle Mannschaft zur Stelle, die dem Gegner Je ver! zeit überlegen war und sich viel Beifalhül nah Ein hartes Duell zweier Angriffsspieler y lose das Spiel Schmitt(VfR)— Eby(E), das J vert für sich entschied. Sämtliche Spiele kot Die der VfR für sich buchen, nur Eby und i Leit holten für die Karlsruher zwei Punkte Re ged. SV Waldhof, Alle Sportfreunde sind heute abend, 20.11 Uhr, in das Lokal nauer, Oppauer Straße, zu einem lust Kehraus herzlichst eingeladen. 2 2 2= 3 Unsere Toto-Voraussagen 1 Toto Württemberg-Baden 1. 1. FC Nürnberg— 1860 München den. 2. Jahn Regensburg— Eintr. Frankfurt Sta 3. Bayern München— BC Augsburg] Die 4. Schwaben Augsburg— Kick. Offenbach z lich. 1 e 5. Waldhof Mannheim— Spygg. Fürth einz 6. Stuttgarter Kickers— VfB Mühlburg J vom 7. FSV Frankfurt— VfR Mannheim : 1 8. Schweinfurt 05— vf Stuttgart f an 9. Preußen Dellbrück— Schalke 04 1 11 10. Eimsbüttel— Hamburger S 9 ent 11. FC Freiburg— SSV Reutlingen 1 eit 12. Germania Brötzingen— ASV Durlach 1 13. S8 Stuttgart— SG Untertürkheim I mag 14. 1. FC, Pforzheim— ASV Feudenheim 1 1999 Toto Rheinland-Pfalz kunt 1. Mannheim- Waldhof— SpVgg. Fürth 1 Fer! 2. FSV Frankfurt— VfR Mannheim tung 3. 1. FC Nürnberg— 1860 München 94 1 4. Kickers Stuttgart— VfB Mühlburg tritt 5. Rot-Weiß Oberhausen— Hamborn 07 1 des 6. Vohwinkel 80— Rot-Weiß Essen 0 195 7. TSV Eimsbüttel— Hamburger V t 8. Hannover 96— VfB Oldenburg 14 1 9. Trier-Kürenz— VfR Kaiserslautern 5 10. Mainz 05— Tus Neuendorf. 2 25 Ersatzspiele auch für Zusgti⸗ de wette gültig 5 11. Schweinfurt 05— VfB Stuttgart 1 1 8 5 12. Duisburg 08— 1. FC Köln 9 90110 13. Göttingen 05— Bremerhaven 93 20 beit, 14. Phön. Ludwigsh.— SpVgg. Andernach 1 Ent, Sitz. Dien N + scheinung. Lilo Barth war der Mittelpunkt aa pert von den Kunstläufern getragenen Programme J Seine Sonntagabend nur wenige hundert Zuschauer a 8 4 5 Aufs eingefunden. die Zeuge eines interessanten, Kiraly Europameister im Kunstlaul alle spannenden Kampfes wurden. Die Mann- Europameister im Eiskunstlauf wurde u Nack heimer erwiesen sich den der deutschen Eis- Sonntag in Oslo der Ungar Ede Ki ray u tion hockey-Oberliga angehörenden Augsburgern dem Oesterreicher Helmuth Seibt und den west als durchaus gleichwertiger Gegner und konn- Italiener Carlo Fass. Kiraly, der bete mer 1105 mit einem verdienten 4:4 einen beacht- nach den Pflichtübungen führte, wickelte 1 daß ichen Erfolg erzielen. Dreimal waren die Augs- schwierige Kür mit großer Schnelligkeit mn Kan. burger durch Nieder, Kowarek und Zapf in Sicherheit ab. Er stolperte jedoch dreimal, d 10 k Führung gegangen, aber Keller, Ponzelar und sich das Eis in sehr weichem Zustande befand 9105 Kartok hatten jeweils Wieder den Ausgleich Die Ergebnisse: Europameister Kiryla br rel erzielt. Die Msd konnte im letzten Drittel garn 191,521, Platzziffer 7; 2. Seibt(Oestere errei auch Lonzelar die Fünkung an sich feilen, reich) 180,971, Platzaiffer 14 3. Fassi(ltalel dun, aber wenige Minuten vor Schluß gelang Hauck 171,271, Platzziffer 25; 4. Fikar(Tschechosbe süde CCC 5 5 3 nig(Schweiz) 165,615 Punkte, Platzziffer gleich. Augsburg hatte seine Hauptstützen in der 5. der artet* 5 lad Kr Lerteidiguns Nieder. Hauck, während im Fiskunstlauf-Europameister im 109 Sturm Kowarek die treibende Kraft war. Auch wurden die Ungarn Marianne und Laslo 11 f. Müller im Tor zeigte gediegenes Können. Die 525 3 1 55502 Ws e 1 tüm Ms schlug sich überraschend gut und konnte sicherten. Die Ungarn belegten 1 sogar zeitweise die Führung des Kampf- jährigen Meisterschaften den zweiten 1 Olav Seschehens diktieren. Der überragende Mann Auch in dieser Konkurrenz gab es wegen da star! War Kartok. Nach ihm sind vor allem Ponzelar, weichen Eises zahlreiche Stürze. Die Erg Verr Keller, Hudyma. Duarges und Frohne hervor- nisse: Europameister: Nagy/ Nagy(Ungan de! zuheben. Unerfreulich wirkte, daß einige Zu- 10,40; 2. Steinemann Calame(Schweiz) lo Dire schauer versuchten, eine„Essig-Haas- Seite“ zu 3. Nicks/ Nicks(England) 10,00; 4. Staerk/ Gare, Schi markieren, eine wirklich nicht notwendige Er-(Oesterreich) 9,8 Punkte. Cop sche bend 4.. 5 chen Eine satirische Komödie e Jrauf führung in Braunschweig We: Eckart Peterich, Verfasser jener vielge- Karl Sehmitt- Walter, Bariton, am fl, 0 1 rühmten„Sonette einer Griechin“ und einer gel begleitet von dem Pianisten Profesum] dung Tragödie„Nausikaa“, versucht sich in seiner Tünfaktigen Komödie„Die Schreiber oder Aegyptische Finsternis“ auf satirischem Ge- biet. Komödienhaftes ist freilich wenig in dem Stück, das— ohne Handlung und ohne Charaktere— in der Versketschung seines Themas, der Geißelung der Bürckratie und ihrer Bequemlichkeit, ihrer Anmaßgung, ihrer Engstirnigkeit und ihrer Rachsucht in alt- Agyptischem Gewand, stecken bleibt und mit hilflos anmutenden lyrischen Zwischen- spielen den Versuch macht, die Gleich- förmigkeit des von einer Fülle Aktuellster Pointen getriebenen Geschehens zu unter- brechen. Wihotep II.(Wilhelm II.), die Osirispriester(Weimar), Hihotep(Hitler) und die babylonische Besatzungsmacht üben nacheinander die Gewalt im Staate aus und bringen es mit ihren Schikanen und Para- graphen fertig, daß ein Liebespaar nicht in den Hafen des ersehnten Glückes einlaufen kann und endlich den Tod im Nil sucht, um im Jenseits das selige Land ohne Schreiber zu kinden. Die Studentenbühne der Tech- nischen Hochschule Braunschweig, die die Unterstützung des Staatstheaters gefunden hat und in dessen Studiobühne gastieren durfte(mit einem für die Hauptrolle aus- geliehenen Schauspieler), servierte bei der Uraufführung das Werk als lauten turbu- leiten Bierulk und erntete bei einem Thema, das jeden angeht, kein Wunder— einhelligen Beifall. Dr. G. W. Im dritten Meisterkonzert am Donnerstag, dem 2. März, 20.30 Uhr, in den Alster-Lichf- spielen Mannheim singen Kammersänger Walther Ludwig, Tenor, und Kammersänger Hubert Giesen, Stuttgart. berühmte lien und beliebte und bekannte Opernarien Duette. 4 Hartmut Boebel, bis vor kurzem Obersok“ leiter der Oper am Mannheimer Naticni- theater, inszeniert auf Einladung Günter fel. 1 nerts an der Hamburger Staatsoper Wag] präs ners„Tannhäuser“; er wird in diesen, Tag] zu f mit den Proben beginnen. Zielle Frank Thieß, der am 1. März 60 Jahre esu wird, hat soeben ein Zeitstück„Der Krieg“ Man aus“ vollendet, das im Herbst uraufgefüh] Pun! Werden soll. Die Stadt Bremen bringt 20 en Ehren des Schriftstellers am 13. März eine Kiri „Tödlichen Karneval“, ein Drama aus der fel ö zösischen Rarnevalszeit, heraus. Ja Die Kölner Städtischen Bühnen brachte] Staat am Donnerstag als Uraufführung im Karner Forb die Operette„Kölnisch Wasser“, ein Märche] mati um die Erfindung des Kölnischen Wassers zen lung Willy Richartz heraus. Die Darsteller erntete Ziehl stürmischen Applaus. kühre Das Hamburger Thalia-Theater hat die 9. führungsrechte für das Bühnenwerk„Der eines Handlungsreisenden“ von Arthur zung mars in der deutschen Fassung von Ferdinas ner, Bruckner erworben. Das Bühnenwerk, haus im März in Zürich die europäische Erstauf proz. führung erleben. Leric bas Miener Philharmonische Orcheste“ 5 unter Professor Clemens Krauß ist zu eine urtei Tournee durch Aegypten abgereist. am Sven Hedin, der, wie berichtet, am i kene Februar seinen 85. Geburtstag feierte, erhiet] 15 J, aus diesem Anlaß die Nachricht, daß wichtige] lust verloren geglaubte Expeditionsfunde 11 lichk Shanghai nach Washington gelangt seien und 5. ihre Auswertung jetzt beginnen könne. te J Chef handelt sich um etwa zehntausend beschſiten ame Holzplättchen aus dem ersten vorchristüche mati Jahrhundert, die der schwedische Forscher 1 ist 2 Seinen Expeditionen in Tibet und China gesg den. melt hat.