1 lerktentlient unter Llzenz · Nummer 0 W 110 antwortlich Herausgeber: un ackermann. E. Fritz v. Schilling gr. gedalk 0(N ton. Druck. Verlag: Mannheim Am Marktplatz eon: 44 151, 44 152. 44 153 Ankkonten: süd westbank Mannheim „ Mech Agemelne Bankgesellschaft Mannheim Schreh olisene sparkasse Mannheim r Goeh btscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 * luunisshaten am Rhein Nr. 267 43 e Haul cheint täglich außer sonntags A8 leses del anverlangte Manuskripte über- Sicherz unmt der Verlag keinerlel Gewähr Aimnehne, Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heldelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,30 frei-Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DRM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,850 einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr.? Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., Jahrgang Nr. 47/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim beulsche Politiker in der europäischen Bewegung 10 Bonn,(dpa) Die deutsche Gruppe der mich„ pelamentarischen Sektion in der europäi- 16. 41 en Bewegung hat den Vizepräsidenten les Bundestages, Prof. Carlo Schmid Vorzüge D) zurn ersten und den CDUICSU-Frak- kiteg iansführer im Bundestag, Dr. Heinrich von Prentano, zum stellvertretenden Vor- tenden gewählt. Eassenwart wurde der Stu U-Abgeordnete Dr. Hermann Pünder eih ichiſud Schriftführer und Sekretär der Gruppe inen er SPD-Abgeordnete Fritz Erler. Zu 10 geisitzern wurden die Abgeordneten Maria Rad Dietz PDUJC SU), Kriede Na dug(SPD), he Friedrich Middelhauve CDP), Dr. osentelhemhard Rei- mann(Zentrum) und Pr. bsicht aesbhard Seelos(Bayernpartei) ernannt. Hingeg pie Abgeordneten der Deutschen Reichs- Iurtei Dr. Richter, von Thadden und frommh old sowie die unabhängigen ſbeeordneten Dr. Dorls und Dr. Otto FPurden nicht in die deutsche Gruppe der an aulamentarischen Sektion aufgenommen. en Sprecher der sozialdemokratischen Inaktion hatte dazu erklärt, daß die Auf- 0 in eine Körperschaft der Europa- g ewegung„ohne eine wahrhaft europäische ompa g nmung unmöglich ist“. alle Bü 8 Stikker für europäische Clearing- e Union Berüm Bonn.(dpa) Der holländische Außen- mnister und politische Vermittler bei der organisation für die wirtschaftliche Zusam- eit he genarbeit Europas(OEEC), Dirk Stikker. zen Dith zt sich während seiner Bonner Verhand- n. ungen für das Zustandekommen einer euro- Gelege gischen Clearing-Union ausgesprochen. Wie „ berii knekanzler und ERP-Minister Franz Blu- ing tel cher vor Pressevertretern in Bonn erklärte, a Verne uin stikker jetzt nach Washington fliegen und Marshallplan- Administrator Hoffman auskührlich über seine. Gespräche in den aal bäh enopäischen Hauptstädten berichten. Blũ· te er a ger betonte, daß sich die deutsche Auffas- Haltung ung über das Zustandekommen einer Clea- pte ing-Union mit den Plänen Stikkers decke. Voraussetzung für eine Verrechnungsstelle i die Läberalisierung des Handels in Euro- 1 Sie G pe Stikker habe den deutschen Standpunkt begrüßt, eine Clearing-Union durch kreiwil- Igen Zusammenschluß der am Marshallplan heteiligten Länder zustande zu bringen. on Self zußerdem habe der holländische Außenmi- ute(ster die deutsche Anregung gutgeheißen, „ Als alf den Teilnehmerkreis an der Clearing-Union 925 iber die Marshallplan-Länder hinaus zu er- -Muslel geitern. In diesem Zusammenhang kündigte ferch b glücher deutsche Vorschläge zur Errichtung schlaf ener europäischen Clearing-Union an. — Oslo. Die Landeskonferenz der kommu- M nistischen Partei Norwegens bestätigte den Ausschluß des ehemaligen Parteivorsitzendlen peder Furubotn und seiner Anhänger. Emil Loevlien wurde einstimmig zum Parteivor- sitzenden wiedergewählt. paris. Königin Juliane von Holland Wird ſoraussichtlich im Mai dem französischen Staatspräsidenten Vincent Auriol in Paris einen gtaatsbesuch abstatten. Diese Reise soll eine Beine von Staatsbesuchen einleiten, die die bolländische Königin im Frühsommer verschie- denen europäischen Staaten abstatten will. Rom. Die nächste Sitzung der beratenden versammlung des Europarates wird am 17. Juli beginnen. Der Ministerausschuß wird Ende März in Straßburg zusammentreten. Für eine 9 Mitte März ist eine Sitzung des Ausschusses ans len abe ne tuch i für allgemeine Fragen angesetzt. idgrunßs] Rom. In Rom begann vor einem Militär- lie esst gericht der Prozeß gegen den ehemaligen ita- zelspon lenischen Marschall Rodolfo Graziani. Gra- ellen] zan wird beschuldigt, nach dem Sturz des auf de kaschistischen Regimes die bewaffneten Streit- er 18 kräkte der Mussolinischen„Sozialrepublice ge- aus i führt zu haben. Ferner wird ihm Unter- sie e Kützung der deutschen Armee in, Italien und kKönge] die Entsendung von italienischen Zwangsarbei- der A tern nach Deutschland vorgeworfen. 1.11 Princeton. Das Zyklotron der Universität In e Princeton wurde am Mittwoch durch Feue um. best völlis zerstört. Das Gerät, dessen Her- a e deln etwa achtzehn dailonen pollar 1785 be bostete, dient zur Atomzertrümmerung. Es 0 wurde von der amerikanischen Marine au 1 10. Kernforschungsarbeiten benutzt. Die Ursache 1 des Brandes ist unbekannt. ingen! Bonn. Die alliierte Hohe Kommission eder ekzeptierte Gesuche der Regierungen von les di Australſen, Brasilien und Norwegen men g geste] Akkreditierung der Chefs der diplomatischen och seh Vertretungen dieser Regierungen bei d spaß] Hohen Kommission. c 10 München. Das bayerische Entnazifizierungs- ministerium, das seit 1946 sieben Millionen Entnazifizierungsfälle bearbeitete. hat wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Pforten ges schlossen. Die Angestellten des Ministerium, aben b 450 an der Zahl, erhielten zusammen mit ihrem nnscht Chef, Camille Sachs, ihr Kündigungsschreiben Fgenom] zum 31. März zugestellt. 82 1 Berlin. Anläßlich des 32. Jahrestages der 15 0 Gründung der Roten Armee fand in Anwesen h beit des Ostzonen-Staatspräsidenten Wilhelm lente, Pieck in Berlin-Treptow am Ehrenmal der 7000 . 1 im Kampf um Berlin gefallenen Sowjet⸗ achtl soldaten eine Feier der Regierung und zahl 55 reicher Abordnungen von Betrieben, Dienst- ruhash, n eine! statt. m-Vel- q gegel rie n C 9 Freitag, 24. Februar 1950 Bundestagsdebatie über Abschluz der politischen Säuberung FDp-Entwurf für bundeseinheitliche Regelung an den Rechtsausschuß weitergeleitet Von unserer Bonner Redaktion 5 Bonn. Der Bundestag beschäftigte sich gestern einleitend mit einem Gesetzentwurf er FDP zum Abschluß der politischen Siuberung. Der Entwurf wurde mit Zustimmung fast aller Abgeordneten an den Rechtsausschuß überwiesen. Ein Zusatzantrag der Deutschen Rechtspartei wurde abgelehnt. In der zweistündigen Debatte sprachen sich fast alle Fraktionen für den Abschluß der Entnazifizierung aus, wenn auch besonders die CDU/ CSU und die SPD Bedenken gegen die Form des Entwurfes geltend machten. Das Zentrum lehnte beide Gesetzentwürfe ab und wies darauf hin, daß mit der Auf- hebung der Sühnemaßnahmen finanzielle Folgen verbunden seien. Der von dem FDP- Abgeordneten August Martin Euler begründete FDP-Gesetzent- wurk sieht ein bundeseinheitliches Gesetz vor, nach dem neue Verfahren und die Ab- wicklung der schwebenden Verfahren ver- boten werden sollen. Die Gruppen 3, 4 und 5 sollen die vollen staatsbürgerlichen Rechte wiedererhalten, während in der Gruppe 2 der Fortfall von Sühnemaßnahmen über- prüft werden solle. Zum ersten Male sah man in dem voll- besetzten Haus— auch Presse- und Gäste- tribünen wiesen starken Besuch auf— wie selbst Dr. Schumacher einem Redner der stärksten Regierungspartei applaudierte. In Scharf akzentuierten Ausführungen erklärte für die CDU/CSU Dr. Gerstenmeier, der nach dem 20. Juli 1944 zu einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden war, auch die CDU/CSU sei für eine Beendigung der Entnazifizierung, aber sie wolle nicht, da damit eine Anerkennung oder die Rehabili- tierung der Ideologie oder der Methoden des Nazismus verbunden sei. Nach Auffassung der CDU dürfte die politische Ueberzeugung nicht bestraft werden und den Millionen Verführten, auf die man beim Neuaufbau nicht verzichten könne, müsse eine Chance gegeben werden. Der Mangel an politischer Einsicht dürfte weder prämiiert noch be- straft werden und es gehe nicht an,„aus Verbrechern oder politischen Dummköpfen paßt oder nicht“. neuerdings Märtyrer oder Helden der Nation zu machen“. Dr. Gerstenmeier erklärte, die CDU/CSU könne dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht zustimmen, weil vor allem eine Gruppe zur Verantwortung gezogen werden müsse, die sich bis jetzt der Verantwortung der Macht. die sie früher in tyrannischer Weise aus- übten, entzogen habe. Gerstenmeier sagte wörtlich:„Wir wollen keine Freistellung von Hauptschuldigen. Wir möchten nicht, daß die Gesinnung, die sich in diesem Haus bekundet und die sich der Mängel des bis- herigen Entnazifizierungssystems voll be- wußt ist, zu einem Freibrief für politische Banditen wird.“ Dr. Gerstenmeier forderte ein Gesetzeswerk mit eigenen Rechtsbegrif- ken, das die Freiheit der politischen Ueber- zeugung garantiere,„gleichgültig. ob sie uns Unter allen Umständen bestraft werden aber müsse die verbreche- rische Tat und die nachweisbare Absicht. Die Unterwühlung der Freiheit und der Zu- kunft der Nation müsse ebenfalls unter Strafe gesetzt werden. Nur in diesem Zu- sammenhang sei das Problem des Abschlus- ses der Entnazifizierung zu sehen und die CDU/CSU schlage deshalb vor, daß die Bundesregierung möglichst bald ein Gesetz zum Schutze des Staates vorlege und daß die einheitliche Beendigung der Etnazifi- Wird losef Braun Landesbezirkspräsident? Sitzung des CDu.-Landesvorstandes am Samstag in Mannheim Karlsruhe.(ce.-Eig.-Ber.) In den letzten Tagen ist in ganz Nordbaden, insbesondere aber in Karlsruhe, am Sitze der Landesvor- stände der Parteien, eine erhöhte politische Aktivität festzustellen. Wie unser Karls- ruher Korrespondent aus dem Landessekre- tariat der CDU Nordbaden erfährt, wird am kommenden Sonntag in Mannheim eine außerordentliche Sitzung des Landes- vorstandes stattfinden. Der von der Karls- ruher CDU bereits vor einigen Tagen aus- gesprochene Mißgtrauensantrag gegen die Wwürttembergisch- badische Landesregierung und insbesondere gegen ihren Regierungs- chef Dr. Reinhold Maier wird hier zur Debatte stehen. In diesem Zusammenhang ist es bemer- kenswert, zu erfahren. daß kaum nach der Abberufung des bisherigen Landesbezirks- präsidenten von Nordbaden und Finanzmi- nisters Von Württemberg- Baden. Kaufmann, bereits die ersten Kandidaten der verschie- denen Parteien für die neuen Posten nam- haft gemacht werden. Als Nachfolger für den Posten eines Finanzministers nennt man aus den Reihen der sozialdemokratischen Partei in Karlsruhe Landtagsabgeordneten und Versicherungsgeneraldirektor Alex Möller, während von Seiten der CDU in Karlsruhe Stadtkämmerer Dr. Gurk ge- nannt wird. Für den Posten des Landesbezirkspräsi- denten nominiert man nach wie vor von sei- ten der CDU Nordbadens den ehemaligen Mannheimer Oberbürgermeister Josef Braun, während voraussichtlich die Sozialdemokratische Partei den bisherigen stellvertretenden Landesdirektor bei der Innenver waltung, Dr. Unser, aufstellen Will. zierung einen wesentlichen Teil des Gesetz- gebungswerkes bilde. Für die Deutsche Partei forderte Abge- ordneter von Merkatz ebenfalls den Erlaß eines Bundesgesetzes. Er erklärte, daß man: mit der bisherigen Praxis nicht weiterkom- me. Innenminister Heinemann sagte für die Bundesregierung, daß nach ihrer Ansicht die Zuständigkeit des Bundes in der Ent- naziflzierungsgesetzgebung nicht gegeben sei. Im übrigen sei eine bundeseinheitliche Re- gelung nicht mehr erforderlich, da in der überwiegenden Mehrzahl der westdeutschen Länder bereits entsprechende Gesetze be- schlossen oder in Arbeit seien. Minister Heinemann kündigte in diesem Zusammen- hang an, daß ein Amt zum Schutz der Verfassung in nächster Zukunft Sebil- det wird. Eine Reihe von Novellen zur Strafgesetzgebung, die die Begriffe von Hoch- und Landesverrat sowie„Friedens- verrat“ neu faßten, sei in Vorbereitung. Ebenso solle die Verächtlichmachung von Staatsorganen und Staatssymbolen und die Staatsverleumdung unter Strafe gestellt werden. Der Abgeordnete Erler erklärte für die SPD, das ursprüngliche Ziel der Säuberung sei gewesen, die Nazis aus dem politischen Leben auszuschalten und die angerichteten Schäden wieder gutzumachen. Damals hät- ten alle politischen Richtungen dieser Ziel- setzung zugestimmt, aber man könne nicht daran vorbeigehen, daß dieses Ziel nicht er- reicht worden sei. Erler wandte sich mit besonderer Schärfe dagegen, daß Leute, die für die nazistische Zeit den Status der Mit- läuferschaft für sich beanspruchten, in der neuen Demcekratie Führungsansprüche er- höben. Widerstand nicht rechtswidrig Bonn.(up)„Aus Ueberzeugung geleiste- ter Widerstand gegen die nazistische Ge- Waltherrschaft und gegen den Krieg War nicht rechtswidrig“, lautet der erste Satz eines Gesetzentwurfs der SPD-Fraktion des Bundestages zur Wiedergutmachung nazlsti- schen Unrechts in der Strafrechtspflege. Dieser Gesetzentwurf wurde am Donnerstag dem Präsidenten des Bundestages zugeleitet mit dem Ersuchen, daß der Bundestag das Gesetz beschließen möge. Adenauer empfing Kaufmann Bonn,(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade nauer hatte gestern im Bundeskanzleramt eine Aussprache mit dem bisherigen Finanz- minister von Württemberg Baden, Dr. Kaufmann. In unterrichteten Regie- rungskreisen wird angenommen, daß Kauf- menn mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Staatssekretärs in der Bundeskanzlei betraut wird. Der württembergisch-badische Ministerrat hat am Montag das Ausscheiden Kaufmanns aus der Landesregierung ge- billigt. a Britische Wähler standen Schlange Rekordbeteiligung bei den englischen Parlamentswahlen London.(dpa) Die Wahlen zum britischen Unterhaus sind am Donnerstag abgehalten worden. Die Frühaufsteher unter den 34 Millionen Wählern Grohbbritanniens— besonders Hafen- und Transportarbeiter hatten sich schon in den frühen Morgen- stunden zu den Wahllokalen begeben. Aus London und den Industriestädten in Mittel- und Nordengland wurden um sieben Uhr örtlicher Zeit bei Oeffnung der Wahllokale schon Tausende von Wählern gezählt, die unter dem wolkigen Himmel geduldig Schlange standen, um ihre Stimme abgeben zu können. Zu ihnen gesellten sich die von der Nachtschicht zurückkehrenden Fabrik- Arbeiter. Die Wähler konnten ihre Stimmen in den rund 15 000 Wahllokalen der 622 Wahlkreise abgeben. Insgesamt sind 625 Unterhaus- mandate zu vergeben. Vier Stunden nach Oeffnung der Wahl- lokale wurde eine Rekord beteiligung gemeldet. Die Wähler standen in langen Schlangen an. In den ländlichen Wahlbe- zirken, auf deren Entscheidung die Konser- vativen ihre Hoffnungen setzen, Waren rund 50 000 Fahrzeuge aller Art bereitgestellt worden, um die Wähler zur Urne zu brin- 5 gen. 1945 gaben etwa 25 Millionen Wahlbe- hre Stimme ab. Wahlkundige rechneten damit, daß bei den Wahlen am Donnerstag eine noch höhere Beteiligung zu verzeichnen sein würde und über 26 Mil- lionen Engländer vom Wahlrecht Gebrauch machen. Im vornehmen Londoner Westen hatten die Lokale. Hotels und Clubs alle Vorbereitungen getroffen um mit dem An- sturm von Gästen fertig zu werden, die hier die Wahlergebnisse abwarten wollten. Der stellvertretende Premierminister, Herbert Morrison, ging als eines der ersten Mitglieder des britischen Kabinetts am Donnerstagvormittag zu seinem Wahl- lokal. einer Schule in der Nähe seiner Lon- rechtigte stell— 7 15 ))%%%%%CC 8 doner Wohnung. Premierminister tles e Upidpa und seine Frau hatten ihre Stimmen bereits per Post abgegeben. Diese Erleichterung wurde für Wähler geschaffen, die wegen Arbeitsüberlastung oder wegen 2 groger Entfernung vom Wahllokal ihre Stimme nicht an der Urne abgeben konnten. Ein Londoner, für den es bereits fest- stand, daß die Ronservativen siegen und Churchill Premierminister würde, schrieb mit Kreide an Churchills Londoner Haus: „Zu vermieten“. Er wollte damit zum Aus- druck bringen, daß„Winnie“ demnächst nach Downing Street Nr. 10— dem Amts- Sitz des britischen Premierministers— um- ziehen wird. Grohbritanniens verhältnismäßig kleine, aber in diesem Wahlkampf zu neuem Le- ben erwachte liberale Partei Wartete am Mittwochabend, 12 Stunden vor Beginn der Wahl, mit einem überraschenden An- gebot an die Labour Party auf. Eine par- feiamtliche Verlautbarung besagte, die Libe- ralen würden sich hinter eine sozialistische Minderheitsregierung stellen, wenn Labour seine Verstaatlichungspläne für die Indu- strie aufgeben würde. Das Angebot bezieht sich auf den Fall, daß Labour nach dem Wahlausgang nicht imstande wäre, ohne Un- terstützung der Liberalen eine Regierung zustande zu bringen. Ein Wähler in Bristol übergab dem Wahlleiter seinen Wahlzettel mit den Wor- ten:„Entschuldigen Sie, ich dachte, ich külle meinen Fußballwettschein aus. Ich tue das regelmäßig am Donnerstag.“ Er hatte hinter den Namen der Kandidaten die Sym- pole für Sieg, Niederlage und Unentschie- den vermerkt. In einer Ortschaft in Kent ritt am Donnerstagmorgen ein Mann mit einer Lanze durch die Straßen und forderte alle Passanten auf, die Konservativen zu wäh- len. Ein Geschäftsmann aus Leeds, der vor einiser Zeit nach Bournemouth umgezogen war mietete sich für 40 Pfund ein Flug- „%,! in zu geivom Wonhhokel iu komen Der Wahlleiter eines schottischen Wahl- Bündnis zwischen Labour und Liberaler Partei? lokals brach kurz nach Beginn der Stimm- abgabe zusammen und starb. In Preston(Lancashire) erschien eine Aebtissin mit 12 Nonnen zur Wahl. Seit 30 Jahren war das nicht mehr geschehen. Als Winston Churchill in der Nähe seiner Londoner Wohnung seine Stimme ab- gab, übergab ihm ein kleines Mädchen einen Strauß Veilchen und Schneeglöckchen. 2 hundert Menschen klatschten Bei- fall. Patise: Jelefonai: Umschwung zur Vernunft in Pari⸗ Von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die Umkehr zur Vernunft, die sich bereits am Mittwochabend in Paris abzeichnete, ist am Donnerstag Sanz deut- lich sichtbar geworden. Offenbar hat der sogenannte„Rat der Weisen“ in letzter Minute die auseinanderfallende dritte Front nochmals zusammengeklebt. Den Bemühun- gen des Präsidenten der Republik, Vincent Auriol, des Präsidenten der National- versammlung, Edouard Herriot, des krü⸗ heren Ministerpräsidenten und jetzigen Innenministers Queuille, der Sozia- listenführer Leon Blum und Jules Moch und einiger anderer Politiker von der„alten Garde“ ist es geglückt, die aufgeregten Gei- ster der sozialistischen und der radikalen Partei zu besänftigen und Bidault den Rücken zu stärken. Die Aenderung der Situation wurde durch die Reden von Bi- dault und von Guy Mollet, dem Gene- ralsekretär der Sozialisten, der Oeffentlich keit mitgeteilt. Mollet hat vor der angel sächsischen Presse von der Möglichkeit einer Rückkehr seiner Partei in die Regie- rung gesprochen. Bidault hatte im amerika- nischen Klub erklärt, er werde in einer 80 gefährlichen Stunde nicht das Land ohne Regierung lassen. Der radikale Da ladies hatte sich am Nachmittag von seinen Par- teifreunden Herriot und Queuille dazu über- reden lassen, seine Angriffe gegen Bidault zurückzustellen. Eine private Zusammen- kunft beim Präsidenten der Republik hatte das Manöver, dessen Plan von Queuille stammt, ausgearbeitet und vorbereitet. Die Teilnahme der sozialistischen Ge- werkschaften an der Streikbewegung wirkt sich mäßigend aus und scheint der Be- wegung ihren Charakter als Lohnkampf zu verleihen, statt sie nach kommunistischem Wunsch zu einem politischen Machtkampf werden zu lassen. Die Tatsache, daß es der Polizei gelang, die von den Arbeitern be- Setzten Renault-Automobilwerke ohne Gewaltanwendung zu räumen, be- weist, daß die Arbeiterschaft nicht von der kommunistischen Propaganda ergriffen wurde. Die gemäßigte Presse untersucht oh- jektiv die Möglichkeiten einer befriedigen- den Lohnerhöhung in den einzelnen Wirt- schaftssektoren und weist unverhohlen auf die übertriebenen Gewinnspannen einzelner Industrien hin. Diese Einstellung nimmt den Kommunisten den Wind aus den Segeln. Sie versuchen, die sichtbar werdende Beruhi- gung durch Sensationsnachrichten über einen angeblichen Putschplan der Gaullisten und über ein Geheimbündnis zwischen de Gaulle und Bidault zunichte zu machen und verdoppeln ihre Anstrengungen, die Ge- neralsaffäre propagandistisch auszu- nützen. Obwohl die Streikbewegung sich in Paris, wie zu erwarten war. weiter aus- dehnt und in Kürze die über 400 000 Metall- arbeiter erfassen wird, wird doch nur mit einer kurzen Dauer der Arbeits- niederlegung gerechnet. Aus fast allen Betriebsversammlungen, in denen über den Streik abgestimmt wurde. wird überein- stimmend berichtet. daß die Arbeiter unter Hinweis auf ihre schwachen finanziellen Mittel und den niedrigen Stand der Ge- Werkschaftskassen gegen einen langen Streik sprechen. Besonders die Bergleute zeigen sich ablehnend, weil die Nachrichten über den ständigen Rückgang des Kohlenverbrauchs sie beunruhigen. Die Verwaltung der Staats- bahnen hat von der Regierung die Zustim- mung dazu verlangt, ihren Angestellten eine Vorauszahlung auf die noch festzuset- zende Lohnerhöhung zu gewähren und hat damit die besonnenen Elemente in den Rei- hen ihres Personals gestützt. Wesl-ostideulscher Handel iut not Amerikanische Stimmen für Beseitigung der Handelsschranken Washington.(UP) Die„Foreign Policy Association“, eine private amerikanische Forschungsgesellschaft für Außenpolitik“, schlug in ihrer letzten Wochenzeitschrift vor, Präsident Truman solle kür eine Beseitigung der Handelshemm- nisse zwischen Ost- und West- deutschland im Interesse des europäischen Wiederaufbaues eintreten. Die Chancen, dag Westdeutschland sich an den Westen binde, könnten sich verbes- sern, wenn die Truman-Regierung die i- tiative zur Freizügigkeit im Ost— West- Handel übernehme, schreibt„Foreign Policy Association“. Die Regierung Ostdeutschlands führe gegenwärtig vorbereitende Verhand- lungen über den Abschluß eines Handels- abkommens mit dem kommunistischen China. Sie habe angedeutet, daß die West- zonen an diesem Handelsaustausch teimeh- men sollten. Die USA seien sich der Ge- fahr solcher Lockungen bewußt geworden, schreibt„Foreign Policy Association“, und dies habe teilweise“ zur Vermehrung des Einflusses Bundeskanzlers Dr. Adenauer bei dem amerikanischen Hohen Kommissar 2 Mecloy im vergangenen Herbst ge- ührt. Seit Mecloy„erneut Festigkeit bezüglich der deutschen Angelegenheiten“ gezeigt habe, sei dieser Einfluß zurückgegangen. „Dies beseitigt aber nicht die zugrunde liegende Tatsache, daß Deutschland infolge seiner geographischen Lage zwischen einem Anschluß nach der 80 Wwjetunion oder nach dem We- sten hin wählen kann. Auf ange Sicht gesehen, bedroht das gegenwärtig von den Sowjets versuchte experimentelle Wie- deraufleben der Berliner Blockade den amerikanischen Einfluß in Deutschland mehr als die Möglichkeit, daß— trotz ame- rikanischer Verbote— westdeutsche Fabri- kanten und Händler für alle Arten deut- scher Erzeugnisse Märkte im Osten suchen.“ Die Zeitschrift führt dann aus, daß West- deutschland Schwierigkeiten habe, ginige Waren, deren Ausfuhr nach dem Osten ein- geschränkt sei, im Westen abzusetzen, da die Konkurrenz der Industrie- länder des Westens auf diesen Ge- bieten stark sei. 1 3 9 ö „ 74 ee 8 3 5 5 e 8 e A ö——* 8 8 3 8 5 0* . 25 5 e 5 3 2 8 N 8 l— 1— 3.— 5 8 MORGEN Preltag, 24. Februar 1050 Unser Bonner Telefonat: . Kommentar Freitag, 24. Februar 1930 Cespilzie Bleistifte Bonn. Die Hohe Kommission veröffent- Auf dem vor einigen Wochen frei ge- lichte am Donnerstagabend ein 8 8 1 L 8 e Pressever- Wordenen Stuhl hinter dem Schreibtisch des lautbarung, aus 2. daß der Bundespressechefs hat sich nunmehr der alliierte Hohe Rat am 1. März zu seiner 62 jährige Dr. Heinz Bran d niedergelassen, nächsten Sitzung 5 wird. Für der vorläufig mit der Leitung des Bundes- den 2. März ist das Treffen mit dem Bun- Presseamtes beauftragt worden ist. Damit deskanzler vorgesehen. Ursprünglich war hat die Regierung Adenauer und die Bun- für gestern die Fortsetzung der Aussprache desrepublik Deutschland wieder— wenn des Kanzlers und der Minister mit dem auch provisorisch— einen Pressechef. Es 5 15 a 1 5 b 1 5. alliierten Hohen Rat über die Wirtschafts- ist kein beneidenswertes Amt, das Brand entwicklung der Bundesrepubliæ vorge- Ubernommen hat. Pal es dort eine Menge sehen gewesen. Sie wurde abgesetzt, da, wie uppen und Hürden Sibt hat das nur sehr von deutscher Seite verlautet, die Antwort 5 3 den orte nn e ee een er er ne nicht aum er aud eetührt tertiegestellt iss Um 80 überraschender Nient ahne Grund sprachen die in Bonn wirkte die Tatsache dag eine Anzahl deut- akkreditierten Journalisten von der Bundes- se l Klarstellung der Bun 0 5 85 5 8 80 E* 2 N als einer Art„‚Dementier- desregierung“ veröffentlichte. Der Bundes- 8 5 1 5 regierung ist von einer derartigen Verlaut- Brand tritt seine Position zu einem Zeit- barung nichts bekannt und sie hat auch Punkt an, der nicht gerade als sehr günstig keine offizielle Information dieses Inhalts angesehen werden kann. Seit einigen Tagen herausgegeben. Man darf also mit einer ge- iSt das Verhältnis zwischen der Alliierten wissen Sicherheit annehmen, daß es sich Hohen Kommission und der Bundesregie- wiederum um einen gefährlichen rung eimer starken Belastungsprobe ausge- Querschuß handelt mit dem Ziel, der setzt. Die Kritik der Alliierten an der Regierung den Boden zu entziehen. oder Bonner Wirtschaftspolitik einerseits und die wie von von seiten einer maßgeblichen Per- 5 5 3 zu 5 deut- sönlichkeit der SPD formuliert wurde,„eine sche Antwortnote andererseits haben eine psychologische Sturmstim 10 8 Situation geschaffen, in der die Presse noch 85 5 e mehr als sonst Taktgefühl und Elastizität Bundeskanzler Dr. Adenaue E Si 0b 8 r traf sich nötig hat. Auf den Bundespressechef, der am Donnerstagnachmittag völlig außerplan- vor den Bonner Zeitungskorrespondenten mäßig mit dem amerikanischen Hohen Rede und Antwort stehen soll, wird es zu Kommissar MecCloy. Einzelheiten der zum nicht geringen Teil ankommen, ob Unterredung wurden nicht bekannt. Jene das nötige Maß an Wendigkeit in der der- Beobachter werden aber kaum fehlschießen Zeitigen gespannten Lage von der Presse die die Ansicht vertreten, dag der Kanzler im Positiven Sinne erreicht wird. Hinter sich über die Frage informieren will, wo- sich die schwer ringende Bundesregierung, her die merkwürdigen Spannungserschei ter der nut Zäuiskeit nungen kommen, ob és sich um einen amt- Z 5 8 eee lichen Kurswechsel gegenüber der Bundes- . 1 Posi 1— Uncle spresseeneks in republik handelt, oder welche Gründe sonst en Asen an.. das„Kesseltreiben gegen die Regierung“ Es ist daher begreiflich, wenn man sich hat, das aus einer Anzahl von Indiskretio- Für die Person des Bundespressechefs inter- nen und merkwürdigen Uebereinstimmung Sssiert. Die spärlichen biographischen Noti- der Argumentation der Opposition und der zen geben davon Kenntnis daß Brand seine alliierten Einwände besteht. a berukliche Lauſzahn überwiegend im In einem grögeren Ueberblick beobach- Staatsdienst verbracht hat. Das läßt auf- tet, sind die Spannung und die Entwicklung Wer löst Querschüsse gegen Bonn aus? Vorprellende Zeitungsveröffentlichungen schaffen Verwirrung/ Noch keine deutsche Antwort auf alliierte Kritik Von unserer Bonner Redaktion tel, ehemals Kommandeur der Division „Großdeutschland“ und bei Ende des Krie- ges Chef einer Panzerarmee im Westen, von einer Besatzungsmacht aufgefordert, Pläne zur Aufstellung von zwei Divisionen auszu- arbeiten. Die Besatzungsmacht wird nicht näher bezeichnet, doch verlautet, daß zwi- schen Manteuffel und höheren englischen Offizieren in Nordrhein-Westfalen Bezie- hungen bestehen, die über einen reinen Aus- tausch militärischer Erlebnisse hinausgehen. Manteuffel soll sich mit dem Bundeskanz- ler seinerzeit in Verbindung gesetzt haben, stieß jedoch bei Dr. Adenauer auf wenig Aufnahmebereitschaft, Um so überraschen- der wirkt es, daß nunmehr der Bundes- regierung Vorwürfe gemacht werden, die von amerikanischer Seite ausgehen und von der Opposition benutzt werden. Dr. Ade- nauer beabsichtigt, zu diesem Vorgehen und gleichzeitig zu der Kritik der Alliierten an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung in den nächsten Tagen Stellung zu nehmen. Von zuständiger Seite in der Bundeshaupt- hauptstadt wird gesagt, daß kein Grund be- stehe, die derzeitigen Spannungen und die durch sie hervorgerufene Nervosität zu überschätzen. „Uebertriebene, aber nicht über- flüssige Kritik“ Paris.(A. L.-Eig.-Ber.) Die Pariser Zei- tung„Le Monde“ beschäftigt sich in ihrer Donnerstagabendausgabe zum zweiten Male in einem Leitartikel mit der alliierten Kritik an der deutschen Wirt- schafts politik. Gegen den alliierten Vorwurf der Einfuhr überflüssiger Ver- brauchsgüter müsse man einwenden, daß er übertrieben sei, denn gegenüber den Milliar- den, die für den Wiederaufbau notwendig seien, fielen die Bananen und Mandarinen für die deutschen Verbraucher kaum ins Gewicht. Erhard und seine Umgebung wen- deten nicht zu Unrecht ein, daß die Ameri- kaner und die OEEC Deutschland zur weit- gehenden Liberalisierung veranlaßt hätten und heute die Ergebnisse dieser Liberalisie- horchen. Warum, so stellt Sieh die Frage, in Bonn zur Zeit mehr als unsicher. Die rungspolitik bemängelten. Le Monde“ Ust. er Bundeskanzler— wenn auch nur Risse in der„kleinen Koalition“ zeigten sich meint, gerade Deutschland sei dasjenige voriukig— einen Beamten mit der Lei- auch in der Bundestagsdebatte erneut mit Land, das für die Liberalisierung am aller- 7 des Bundespresseamtes beauftragt? Es großer Deutlichkelt. Unruhe und Aufschen Sibt keine andere plausible Erklärung als haben auch die Aeußerungen über die Ge- die, daß Adenauer nach Bourdin, der mit heimorganisation„Die Bruderschaft“ ausge- Herz und Verstand Journalist war und ist, löst. Wie im allgemeinen gut unterrichtete einem Mann die Pressepolitik übertragen Kreise in der Bundeshauptstadt wissen Wollte, der in erster Linie an die Re- wollen, wurde der Vorsitzende dieser Offi- glerung und dann erst an die Presse ziersvereinigung, General von Manteuf- denkt. Dem Journalisten von Geblüt ist als 8 — Wenn diese Vermutung zutreffen sollte der Beamte gefolgt. Daß der Bundeskanzler, Wenn er über die Presse urteilt, sehr oft im Schmollwinkel steht, ist nicht neu. Daß er nun aber einen Beamten sozusagen als Schirm zwischen die Regierung und die Presse gespannt hat, ist eine Maßnahme, die allgemein überrascht hat.. i d 3 8— In dem kleinsten Handwerksbetrieb gibt London. Der englische Wahlkampf ist zu es interne Betriebs- und Fertigungsgeheim- Efide Segangen, ohne daß von Auhenpolitik nisse. Niemand spricht der Regierung das viel gesprochen wurde; fast hatte man den Wenigsten geeignet sei. Seine ultraliberalen augenblicklichen Führer hätten diese Politik mit dem größten Wagemut betrieben. Nun setze sich aber bei den Amerikanern und auch in deutschen Kreisen außerhalb der Sozialdemokratie die Meinung durch, daß Deutschland viel zu dringend Kapital be- „Anti- Kommunismus“ allein genügt nicht Der englische Wahlkampf stand hinter einer weltpolitischen Kulisse (Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter) Zweifellos größeren Vorteil dadurch gehabt hat. Aber auch auf der anderen Seite des Ozeans, in den Vereinigten Staaten, wird „Entscheidung nur durch Volks. befragung“ „Der augenblickliche Zustand in Sul nötige um den Privatleuten Einfluß auf die mes bdeutschland ist in politischer, 30 e Bildung und die Verwertung des Kapitals und wirtschaftlicher Hinsicht untragbar. Eine zu lassen. Es müsse etwas für die Bildung Entscheidung in dem oder jenem Sinne 9 0 von Sparkapital getan und das in den Südweststaat oder Altbaden, kann nur durch Händen des Staates befindliche Kapital den- eine Volksbefragung gefällt werden. Der jenigen Sektoren zugeleitet werden, wo man Aufruf der Zeitungen kann vom es am dringendsten gebrauche, wie zum Mann nur begrüßt und unterstützt Beispiel dem Wohnungsbau. Wenn J. H., Schornsteinfeger, auch in Anbetracht der Schwierigkeiten der 8. deutschen Wirtschaft und der Verantwort-„Volles Verständnis lichkeit der Alliierten selbst in der Leitung„Die Zeitungen haben mit ihrer Akti dieser Wirtschaft die Kritiken der Alliierten das in der Demokratie selbstverständich manchmal übertrieben erscheinen, sagt„Le Recht der Kritik wahrgenommen. Offlal l Monde“ so sei es doch nicht überflüssig hat sich die südbadische Regierung nicht. gewesen, die deutsche Regierung zu einem der Entschließung befaßt. Als Bürger 15 Maximum von- Anstrengungen aufzufordern, ich aber volles Verständnis dafür, daß die Bevölkerung ihren Wunsch nach baldiger Sprengungen in Watenstedt-Salzgitter Aae über die Ländergrenzenfrage AuUlzert.“ Kleinen Werden“ Mannkein Watenstedt- Salzgitter.(dpa) Die in den Reichswerken von Watenstedt- Salzgitter vorgesehenen Sprengungen werden, wenn. a 1 g sie verwirklicht werden, nach Ansicht un-„Südbaden interessiert“ terrichteter Kreise das gesamte Gelände der„Die Proklhmation ist von südbadig ch Reichswerke für eine künftige Nutzung Seite durchaus begrüßt worden, da 1 durch die deutsche Wirtschaft praktisch un- nach wie vor an der baldigen Durchfübrus brauchbar machen. Werm die Fundamente einer Abstimmung interessiert ist.“ 0 weiter vernichtet werden, würden allein die Br. Zürcher Aufräumungsarbeiten Millionenkosten ver- Oberlundesgèrichtsprũsident Freib ursachen. 0 0 Die in der vorigen Woche begonnenen 8 5 Sprengungen im demontierten Blechwalz- Eisenbahner drohen mit Sternfahrt Werk sollen etwa drei Wochen dauern. Die t. 8. Fundamente in der Halle des demontierten 55 e Laune Walzwerkes der Reichswerke sollen eben- lands, Johannes Hatje, hat auf ei falls gesprengt werden. Deutsche Fachleute 5 5 ener befürchten, daß die Halle, die mit einer Länge von achthundert Metern und einer Breite von 400 Metern der größte überdachte Raum ist, bei der Sprengung zusammen- stürzt. Im demontierten ehemaligen Stahl- Werk sollen die Fundamente und die Halle selber gesprengt werden. Die Errichtung die- ser Halle kostete acht Millionen Reichsmark. Auch die einzige große Schmiede für den laufenden Betrieb des Stahlwerkes soll mit- samt den Fundamenten zerstört werden. So- gar die Kalkbrennanlage soll vernichtet werden.. Die deutsche Verbindungsstelle in Han- nover zwischen der britischen Demilitarisie- rungskommission und den Reichswerken ist Auslandsdienst von den Sprengungen ebensowenig unter- richtet worden wie die Leitung der Reichs- Bonn.,(dpa) 10 000 Bewerbungen für den werke. Wie verlautet, sollten die Reichs- auswärtigen Dienst der Bundesrepublik sind Werke auf der Demontageliste in Gruppe bisher beim Organisationsbüro für die kon- vier eingestuft gewesen sein, d. h. sie waren sularisch-Wirtschaftlichen Vertretungen in nur zur Demontage vorgesehen. Bonn eingegangen. 7 Clemens von Brentano, Chef der badischen Staatskanzlei eee fahrt der Eisenbahner in ihren Zügen nach Bonm gedroht, falls es nicht gelingen sollte, die Koordinierung der drei Verkehrsträger, Schiene, Straße und Wasserweg so zu ge⸗ stalten, daß für alle drei gleiches Recht und gleiche Startmöglichkeiten in dem leider immer noch sehr scharfen Konkurrenz- kampf geschaffen würden, Ferner forderte Hatje die Garantie, daß keine Weiteren Entlassungen bei der Bundesbahn vorge- nommen würden und trat für einen vollen Lohnausgleich bei Herabsetzung der Ar- beitszeit der Eisenbahner ein. 10 000 Bewerber für den Urlaub von Falkenhausens abgebrochen 5 Hünfeld.(dpa) Der Urlaub des früheren Militärbefehlshabers von Belgien, General Alexander von Falkenhausen, Wurde am g 5 Dormerstag beendet. Von Falkenhausen war 5 3 e Vorn 11. Februar an aus belgischer Rrisgs- anstatt den Marshallplan die restlichen zwei gefangenschaft nach Hünfeld bei Fulda be- Jahre weiterlaufen zu lessen, einem lang- urlaußbt worden, weil fristigeren und mehr beweglichen Plan war Platz machen würde. Um die zwei restlichen Kundgebung in Stuttgart mit einer Stem seine Frau erkrankt Recht ab, daß auch sie ihre„heißen Eisen“ eine Zeitlang hütet. Diese Zeit darf nur nicht zu lange dauern. Das ist der berüch- tigte springende Punkt. Die Presse darf nicht mit ihren gespitzten Bleistiften zu lange im Nebel herumfahren. Dies rechtzei- tig und mit Geschick fortwährend zu ver- hindern, ist die Aufgabe des Regierungs- Pressechefs. Ob der ehemalige Ministerial- cürektor in der preußischen Verwaltung, Heinz Brand, die Fänigkeit hat, die ge- Zückten Bleistifte in Bewegung zu halten, ohne dabei zu viel Porzellan zu zerschlagen, Wird sich zeigen. Weil das Debut des Bun- despressechefs zu der Kommunikation zwi- schen der Regierung und der Oeffentlichkeit in nicht unwesentlicher Beziehung steht, sind wir gespannt darauf, wie das Experi- ment Adenauers, einen Beamten an das Steuwerk der Pressepolitik zu setzen, aus- Sehen wird. Eine falsche Weichenstellung Könnte eine Entgleisung und damit einen nicht unbedeutenden politischen Material- schaden verursachen. E Scher 5 Liberalisierung Eindruck, es habe zwischen den drei Haupt- parteien ein Abkommen bestanden, nur mit innerenglischen Problemen zu konkurrieren. Bis auf Churchills Forderung, nochmals ein Stalin- Rendezvous zu Versuchen, ist keiner aus der Reihe getanzt. Nicht nur weil im Grunde kein großer Un- terschied zwischen der Außenpolitik der Konservativen und Labour besteht, sondern weil wohl alle Politiker ein schlechtes Ge- wissen in bezug auf Deutschland haben. Man sieht wohl auf beiden Seiten ein, daß Anti- Kommunismus allein nicht genügt, wenn man mit den Russen um die Gunst der Deutschen zu werben hat. Jede englische Regierung befindet sich da in einem Dilemma, und der liberale„Man- chester Guardian“ sagt nicht mit Unrecht, „Anti- Kommunismus ist eine is Kante Sache“, In Deutschland hat er eine alte und nicht immer saubere Ver- Sangenheit; und die Passivität in den Mo- naten nach der Blockade-Aufhebung hat der Mora! keineswegs genützt, zumal der Osten Brücke zur Welt Bundesminister Erhard und Niklas vor der Ernährungsindustrie Bonn.(Bu-Eig. Ber.) Die erste Bundes- tagung der am 11. November 1949 gegrün- deten„Vereinigung der deutschen Ernäh- krungsindustrie“ stand im Zeichen des Streites um die Grenzen der Liberalisierung. Im Mittelpunkt von fünf Einzelreferaten aus den Kreisen des Verbandes standen die Ansprachen der Bundesminister, Prof. Ni k- las und Prof. Erhard. Die Entwidlung, So sagte Erhard, habe ihn nur bestärkt in seiner Ueberzeugung, daß der beschrittene Weg der freien Marktwirtschaft der richtige Sei. Möglicherweise sei es für die Ernäh- rungs wirtschaft schwierig, die Richtigkeit des Liberalisierungsprinzips zu erkennen, Weil sie von der anfänglichen Härte der Durchführung in erster Linie getroffen Werde. Zu den kürzlich erst von alliierter Seite erhobenen Vorwürfe, Deutschland habe mit dem Marshallplandollar schlecht gewirtschaftet, sagte Erhard, er müsse für den deutschen Verbraucher, der eineinhalb Jahrzehnte von den kleinen Annehmlichkei- ten des Daseins sozusagen als„planwirt⸗ schaftlicher Homunkulus“ ausgeschlossen ge- Wesen sei, eine Lanze brechen und um Ver- ständnis werben. Der Vorwurf des Verschwendens ließe Sich vielleicht durch folgendes Beispiel gut entkräften: Im vergangenen Jahr sei, auf den Kopf der westdeutschen Verbraucher gerechnet, Tabak für 1,53 Dollar eingeführt worden. In England habe diese Kopfquote 10,50 Dollar betragen. Wenn man trotzdem in England Schlange stehen müsse, so könne er dafür nicht verantwortlich gemacht wer- den. Deutschland werde nur eine Zikunft Haben, wenn die wirtschaftliche Verbindung mit der übrigen Welt hergestellt sein werde. Dieser Weg führe aber nur über die Brücke der Liberalisierung. Bundesernährungsminister Niklas lehnt für die deutsche Landwirtschaft eine euro- päische Liberalisierung nicht ab, dagegen eine Weltliberalisierung, weil diese, wie er sagte, in der Fernwirkung immer eine ge- kährliche Strukturwandlung mit sich bringe. Er hoffe, daß der Zolltarif bis spätestens zum 15. September d. J. vom Parlament verabschiedet sein werde. Die 350 Mill. DM Netto-Investierungen für die Landwirtschaft seien gut angelegt, denn sie hätten einen Weit höheren natürlicheren Wert geschaffen als durch Preiserhöhungen und Lohnkämpfe jemals erzielt worden wäre. Insbesondere sei England nicht berechtigt, an der deut- schen Sache viel Kritik zu üben, da ja dieses Land rund neun Milliarden DM bzw. 645 Millionen Pfund an öffentlichen Mitteln für die Verbilligung der Lebensmittelimporte im Haushalt eingesetzt habe. Bundesarbeitsministerium optimistisch Bonn.(dpa) Die Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik zeigt nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums zum erstenmal seit mehreren Monaten eine sinkende Ten- denz. Präsident Dr. Scheuble vom Arbeitsministerium teilte einem dpa-Ver- treter mit, daß die Zahl der Arbeitslosen Eride Februar höchst wahrscheinlich unter Zwei Millionen liegen wird. Am 15. Februar sind 2 018 000 Arbeitslose gezählt worden. Scheuble erklärte, daß die Arbeitslosigkeit Wahrscheinlich zwischen dem 8. und dem 10. Februar ihren Höchststand erreicht habe. „Wenn nicht der Zustrom aus den Ost- gebieten unsere Berechnung über den Hau- ken wirft, so ist in nächster Zeit mit einem erheblichen Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen.“ man sich langsam klar darüber, daß der sogenannte„Kalte Krieg im Grunde der Zusammenstoß zweier entgegengesetzter Ideologien ist. Der Präsident der Harvard- Universität, James Bryant Conant, setzte erst vor einigen Tagen auseinander, daß man die Voraussetzungen und Lebens- bedingungen ändern müsse, in Europa und auch anderswo auf der Welt, wenn man von der rein negativen Einstellung des gemein- samen Anti- Kommunismus weg wolle. Da die Hälfte der Laufzeit der Marshallhilfe jetzt hinter uns liegt, ist es an der Zeit, festzustellen, ob dieser Plan zum gewünschten Ziele geführt hat oder nicht. Blickt man auf 1947 zurück, so erinnert man sich dreier Vorhaben: Ver- hinderung eines wirtschaftli- chen Zusammenbruchs; Ausbalan- cierung der Welthandelsbilanzen, um einen freien Devisenverkehr schaffen zu können; Schaffung eines Instruments, den politischen und wirtschaftlichen Zusammenschluß Euro- pas zu ermöglchen. Das erste Ziel ist zweifellos erreicht worden; die Vorkriegskapa- Atät der Industrieproduktion ist um 15 Pro- zent überschritten worden, und selbst Opti- müsten haben nicht geglaubt, daß nach 80 kurzer Zeit eine Stabilisierung der Preise erreicht werden könnte. Hingegen haben die Ergebnisse der anderen beiden Ziele des Marshallplans enttäuscht. Selbst bei Ende der Marshallhilfe 1952 ist nicht daran zu denken, daß das Dollardefizit Europas unter die Eine-Billionen- Grenze zu drücken ist. Solange eine solche Differenz Zwischen Im- und Export in allen europäi- schen Ländern existiert, kann an einen freien Devisenverkehr nicht gedacht wer⸗ den. Das heißt aber nicht, daß das Erreichte 2zu unterschätzen ist: 1947 hatte Europa ein Neun-Billionen-Defizit, das jetzt schon auf nur vier herabgedrückt worden ist. Wahr- scheinlich genügen alle Marshallhilfen nicht, um diese Probleme zu lösen, weil sie durch Geldanleihen überhaupt nicht zu lösen sind. Die Handelbeziehungen der Verein. Staaten Europa gegenüber müßten geändert wer- den; anstatt Europa zu zwingen, seine Dol- lareinkäufe zu senken, sollte Amerika mehr einführen. Die schärfste Kritik wird an der man- gelnden Erreichung des dritten Zieles eines engeren politischen und wirtschaftlichen Zu- sammenschlusses Europas geübt. Alle Zah- lungsabkommen sind noch immer bilateral. Die Handelsfreiheit ist noch sehr weit von der 75prozentigen Forderung entfernt, die die intereuropfischen Beziehungen leichter machen sollten. Die Regierungen sind sich in keiner Weise näher gekommen; keine Nation hat ihre Souveränität bisher auch nur teilweise aufgegeben, und alle Staats- männer sind nur ihren eigenen Wählern gegenüber verantwortlich. Trotzdem wäre es völlig falsch, von einem Versagen der Marshallhilfe zu sprechen; oder hat jemand angenommen., man könne in achtzehn Mo- naten eine„Federal Union“ schaffen? Wahrscheinlich wäre es vernünftiger, so glaubt man wenigstens in England, wenn, 5 5 Ziele zu erreichen, müßte man vermutlich versuchen, den Welt-Handel wiederherzu- stellen und zu erweitern. Die Politik des „Nun gerade“ kann die Gefahr des Kommunismus auf der gamen Welt nicht bannen. Nur wenn die Voraussetzungen und Lebensbedingungen der Menschen grundle- gend geändert werden, wird man der Ideo- logie des Ostens etwas entgegen setzen kön- nen. Daß man Demokratie nicht lehren oder aufoktruieren kann, haben die Verbündeten längst einsehen müssen. Aber sie werden die Basis dafür zu schaffen haben, auf der sich eine mehr positive Ideologie entwickeln kann. Die Verbundenheit Europas muß auf mehr als eine gemeinsame Gegnerschaft be. gründet werden. 5 James Burnham, Philosophieprofessor an der New LVorker Universität, schreibt in seinem neuesten Buch,„Die bevorstehende Niederlage des Rommunismus“, man müsse die Natur des Krieges erkennen und un- konventionelle Pläne anwenden, um die Ge- fahr zu überwinden. Die Demokratien soll- ten jedes Mittel der Propaganda anwenden — vom Radio bis zum Flugblatt— um nicht nur die Welt hinter dem„Eisernen Vorhang“ zu erreichen, sondern die ganze Welt. Der Kapitalismus solle endlich er- kennen, daß die Arbeiterschaft kein Feind, sondern der stärkste Verbündete im Kampf gegen den Kommunismus sei. Man solle über- haupt keinen Verbündeten übersehen und Alle unterstützen: de Gaulle, den Vatikan, die chinesischen Nationalisten, den Islam; selbst die letzten Reste der ukrainischen Widerstandsbewegung seien unterstützungs- bedürftig und würdig. 5 Burnham klagt die amerikanische Unter- nehmerschaft an, kurzsichtig zu sein, wenn sie hohe Zolltarife fordere, während sie freie Wirtschaft für die Welt wünscht. Er klagt ihre Bereitwilligkeit an, mit dem„Feinde“ Geschäfte zu machen, wenn nur ein Profit dabei herauskommt; und sich zu scheuen, sich mit Konvertierten zu verbünden. Man sieht aus diesen wWðenigen Andeutungen, daß die Idee,„Anti“ nicht genügt, auch in Ame rika nicht, um die Welt kämpferisch bewußt zu machen; Burnham weißt den Weg zur Selbstkritik der Demokratien. Erlöschende Hochöfen in USA Pittsburgh.(UP) Infolge des Kohlen- mangels durch den Bergarbeiterstreik haben bereits über 60 000 Arbeitnehmer ihre Ar- beitsplätze verloren. Die Ford Motor Company gab eine Produktionskürzung ab Freitag bekannt und Packard wird am 6. März ganz schließen. Der viertgrößte Stahlproduzent des Landes, die Jones and Loughlin Steel Corporation, wird ihre Hochöfen ausgehen lassen und noch vor Wochenende 23 000 Arbeiter beur- lauben. In den Staaten New Vork, Massa- chusetts, Virginia, Pennsylvania, Minne- sota, Ohio und Illinois herrscht groger Koh- lenmangel und vielerorts mußten Rationie- rungen vorgenommen werden. Staatsarchiv benötigt. Dreizehnjähriger zerstückelt Spielkameraden Berlin.(dpa) Als Mörder des 12jährigen Werner Neumann, dessen Leiche am Mittwochabend zerstückelt in der Königs- berger Straße im Ostsektor Berlins aufge- kunden wurde, hat die Ostberliner Polizei den 13jährigen Aribert Oswald ermittelt. Die beiden Jungen waren beim Spiel in der Oswaldschen Wohnung in Streit geraten, Wobei Oswald seinen Spielgefährten nieder- geschlagen und ihm dann mit einem Rü · chenmesser den Kopf abgeschnitten hatte. Den Kopf und den Rumpf hatte er anschlie- Bend aus dem Fenster auf die Straße ge- worfen. 5 i Straßenpassanten benachrichtigten die Polizei, die Oswald sofort festnahm. Er stritt zwar zunächst alles ab, doch war seine Kleidung blutig und die Wohnung wies ebenfalls Blutspuren auf, so daß er schließ- lich die Tat zugeben mußte. Seine Eltern Waren zur Zeit der Tat in einer Vorstellung der Staatsoper. a Ausnahmezustand in Eritrea Asmara,(UP) Die britische Regierung verhängte über die Stadt Asmara den Aus- nahmezustand. erließ ein strenges Ausgeh- verbot und befahl den Polizisten, ohne Warnung auf die Eingeborenen zu schießen, die sich unerlaubt auf den Straßen herum- treiben. Die z. Z. in Asmara befindliche UN. Kommission zur Untersuchung der Verhält- nisse in Eritrea hat die Bevölkerung aufge- fordert, Ruhe und Ordnung wiederherzu- stellen. Das Eingeborenenviertel von As- mara wurde von britischen Truppen und Polizei abgesperrt. In anderen Ortschaften ist erneut einè nächtliche Ausgangssperre angeordnet worden. Die Zahl der Toten und Verwundeten hat sich auf 30 bzw. 130 erhöht. 150 Personen wurden festgenom- men Das geheimnisvolle Tagebuch der Clara Petacei Mailand.(dpa-REUTER) Die italienische Polizei hat in einer Ortschaft in der Nähe des Gardasees ein Tagebuch von Clara Pe- tac ei, der Geliebten Mussolinis, und amt- liche und persönliche Briefe Mussolinis ent- deckt. Die Dokumente waren in zwei Holz- kästen enthalten, die in einem Garten ver- graben waren. Das Tagebuch der Petacci wurde von ihr im Gefängnis auf Toilettenpapier geschrieben. Die Polizei brachte ferner eine Kiste ans Tageslicht, die ein paar Reitstiefel, eine Uniform und ein? Mütze Mussolinis enthielt. Angeblich sollen noch Briefe in der Gegend verborgen sein, die zwischen Mussolini und Hitler gewech⸗ selt wurden. Als die Erben der Petacei von dem Fund erfuhren, forderten sie sofort die Herausgabe des Tagebuches, Die Polizei er- klärte jedoch, das Tagebuch werde für das Die aufgefundenen Dokumente sollen erst nach Prüfung durch die Regierung veröffentlicht werden. im 4 1 ac halte sterlu Verlet treibt mit! Lung erkra bor! Berli. Alle etwas dureh den achtle rette Mens Hamt werd gebe RS. üg. o:ialer . Eitte me, oh durch 1. Der leinen erden,“ unhein Aktion Adliche kflziel cht mit habe aß die Adiger nfrage nalei lischer man rung eiburg eee ahrt zende utsch⸗ einer Stern ⸗ nach Sollte, räger, U ge- it und leider rrenz- rderte iteren rorge· vollen Ar- ir den t eing kon- m in heren meral dam 1 War riegs- 4 be- rankt rigen am nigs- ufge⸗ olizei ittelt. 1 der aten, der- latte. lie- ge- die Er zeine Wies ließ- tern lung Aus- geh⸗ ohne Ben, um- UN. nält⸗ ge · zu- As- und kten erre oten 13⁰ om- che ähe 5e. mt t- DLZ- er- 00i auf 120i die len in, ch- on die er- las en 1 Freitag, 24. Februar 1950 MORGEN Seite 2 Nr. 47 Massenmord als Forschungsziel Mikrobenjäger von gestern— Totengräber von morgen Originalbericht für den„Morgen“ von Gerd E istenmacher Fortsetzung r erste Teil der Reportage schilderte. Wie n Auftrags des Propaganda ministeriums funf im aer und Bakteriologen mit der Forschungs. 0 it beginnen. Schwere Gewissensbedenken und anche Schwierigkeiten hemmen das grauen- 185 e Spiel mit dem Tode; das Propagandamini- zterlum treibt an. Ein Zwischenfall veranlaßt die Verlegung der Laboratorien aus Berlin. verhängnisvolle Unvorsichtigkeit Dann eine Unvorsichtigkeit, die den Männern den Angstschweiß auf die Stirn treibt. In Berlin bricht Psittacosis aus, eine mit Fieber und Darmkatarrh verlaufende lungenentzündung von an Darmentzündung erkrankten Papageien übertragen. Das La- bor befindet sich gerade zu dieser Zeit in Berlin und arbeitet am Psittacosis- Virus. Alle legen sich die bange Frage vor, ob sie eas versäumt haben, oder die Infektion durch irgendeine Unvorsichtiskeit entstan- den ist. Es braucht ja so wenig. Nur das achtlose Ausspülen eines Kolbens, einer Bü- kette oder dergleichen genügt, um viele Menschen hinwegzuraffen. Erleichtert atmen sie auf, als auch aus famburg und Stettin Infektionen gemeldet werden, die auf die Arbeiten in Berlin kei- nen Bezug haben könnten. Oder doch? Das Laboratorium wird schnellstens ab- gebrochen und in das Paznautal verlegt. ſſieder gibt es fast ein Unglück. Die Ge- tate werden beim Einpacken auf dem Hof mit einem Gemisch von Schwefel- und Sal- zure behandelt. Ein Eimer, der noch desinfiziert werden soll, ist plötzlich ver- nden. Niemand hat ihn mehr gesehen. fieberhaft suchen die Männer den ganzen Hof ab, leuchten in jeden Winkel, jede Ecke. Eimer ist nicht aufzufinden. Der hun- ſertkache Tod lauert in ihm. Jede Minute id kostbar. Nachbarn werden befragt und mam überlegt sich schon, ob es nicht besser wäre, das Propagemdaministerium zu ver- cteändigen. Eine Seuche kann schnell um sich greiken. Da stellt sich heraus, daß bei Frau L. in dritten Stock des Cottbusser Damms 92 de Wasserleitung beschädigt war und sie aus der Wasserleitung des Hofes in diesem Eimer Wasser für ihre Wäsche geholt hat. ꝓrau L. glaubt an einen Ueberfall, als gwei erregte Männer die Treppen hinauf türmen und wild an ihre Tür hämmern. „Aufmachen, aufmachen!“ Ihr Mann, ein neruntergekommener Reklamemaler, will gerade Lärm schlagen und die Polizei be- nachrichtigen, Kurz wird ihm erklärt, daß in dem Eimer„giftige Farbe“ gewesen sei und daß das Wasser und der Eimer desinfi- dert werden müßten. Die Beiden stürmen in die Küche. Doch cite Wäsche kocht schon. Der Schweiß rinnt den Männern vom Gesicht. Es bleibt ihnen weiter nichts übrig, als eine konzentrierte Alkoholische Lösung Chlor- oxy-dimethyl- benzol zuzusetzen und dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Was wird geschehen? Vor em aber erst einmal fertig packen und 10 fort aus Berlin. Der Boden wird zu Verrat Es sei gleich gesagt, daß nichts passierte. Inzwischen haben sich große politische Dinge ereignet. Oesterreich ist angeschlossen, die Tschechoslowakei ist Protektorat. Es gibt keine militärische Leistung mehr, die die Welt Deutschland nicht zutraut. Dr. Goeb- bels triumphiert. Keiner der Forscher glaubt an Krieg. England scheint nach der Flotten- lede Hitlers besänftigt. Gegen Ende Juli 1939 jedoch sickern aus dem Propaganda ministerium erste Meldungen durch, Da wissen sie es: Es gibt Krieg. Um Dr. Goebbels herrscht Hochbetrieb. Für den jungen Doktor ist es fast unmög⸗ lch, an ihn heranzukommen. Selbst die Berufung auf die alte Bekanntschaft nützt nichts. Erst nach etlichen Tagen gelingt es ihm, vorzukommen. Lauter andere Gesich- ter, andere Männer. Der Doktor bittet Dr. Goebbels, ihn an- gesichts des bevorstehenden Krieges von seinem Auftrag zu entbinden. Goebbels antwortet kurz angebunden:„Seit wann können Tote Soldat werden, Herr Doktor? Der Auftrag von damals ist heute Befehl! Sie haben so schmell wie möglich günstige Resultate vorzubringen. Sie sind mit Ihsen Herren schon seit vier Jahren Soldat, wer⸗ den Sie nicht fahnenflüchtigl“ f Der Einwand, daß die Forschung auf dem Gebiet der Bakteriologie jetzt Sache des Reiches sei, also in aller Oeffentlichkeit vor sich gehen könne, und zwar unter der Leitung von berühmten Bakteriologen, die ganz andere Ergebnisse erzielt hätten als die fünf Männer, wird brüsk abgewiesen. Dr. Goebbels verweist auf die Rivalitäten innerhalb der Bewegung selbst und die Auseinandersetzungen zwischen dem Heer und der Partei. Dr. Goebbels ist vielleicht gerade in diesem Augenblick der kühlste und überlegendste Rechner der gesamten Führung. Er befiehlt, daß die fünf Forscher auf ihrem Platz bleiben sollen. Weiterhin als„Tote“, Schwierigkeiten über Schwierigkeiten stellen Sich den Forschern seit Beginn des Krieges in den Weg. Die Ausweise des Prom! helfen zwar immer noch, aber die militäri- sche Erfassung des gesamten Volkes, Stra- Benkontrollen und andere Mittel der Wehr- machtsführung zur Erfassung jedes deut- schen Mannes bringen die Fünf immer wie- der in Konflikt. Die„Toten“ müssen wei terarbeiten. Nur Dr. Goebbels weiß davon. Das Laboratorium wird in eine Hütte des Paznautales verlegt. Technische Schwie- rigkeiten, die sich beim Einzug ergeben, lassen die Arbeit erneut stocken. Der man- gelnde Strom für die Brutöfen wird mit einem eigenen Dieselaggregat verstärkt, die Lasten zerlegt und schließlich das Häus- chen So eingezäunt, daß Sommer- oder Wintersportler keinen Einblick haben. Die einzigen Freunde dieser Eremiten, Schäfer- hunde, sorgen außerdem für eine gewisse Sicherheit gegenüber Unbefugten. Aber ge- rade die gewählte Einsamkeit ist es, die an einer Stelle Aufmerksamkeit erregt. Eimes Tages, im Jahre 1940, erscheint ein Wanderer und verlangt laut rufend Einlaß. Die Männer in der Hütte reagieren erst gar nicht, bis sich die dringenden Rufe wieder- holen. Die Hunde kläffen und reißen wild an den Ketten. Der Leiter des Paznau-La- boratoriums öffnet ein wenig die Tür, um den Fremden abzuweisen. Seine Mitarbei- ter in der Hütte haben die Arbeit beiseite gelegt und horchen gespannt. Zum Erstau- nen aller verlangt der Fremde mit lauter Stumme den„Leiter des bakteriologischen Laboratoriums“—„denn das sind Sie ja wohl hier“—„zu sprechen“. Ausweise werden gewechselt, und die „Tote Fünf“, wie sie sich selbst nennen, sieht sich einem hohen Offizier der„Ab- wehr“ gegenüber, der in persönlichem Auf- trag von Canaris kommt. Der Schrecken über den Verrat liegt auf Nachdruck verboten den Gesichtern der Männer, als der Offizier dem Leiter des Laboratoriums den Befehl von Canaris übermittelt, alle Fünf hätten sich sofort, ohne vorher mit irgendeiner Stelle des Propagandaministeriums zu spre- chen, mit dem Beauftragten der Abwehr in Bewegung zu setzen und persönlich vor Canaris zu erscheinen. Die Hütte wird dicht gemacht, die ange- setzten Kulturen in den Brutschränken blei- ben liegen und die Forscher treten einen stummen Weg nach Ischl an, wo sie ein großer Wagen der Wehrmacht aufnimmt. Wieder in Berlin. In einem Hause an der Tiergartenstraße warten die Forscher auf die Begegnung mit Canaris. Er könnte ebensogut Professor oder Oberlehrer sein, dieser weißhaarige Herr mit dem freund- lichen Gesichtsausdruck und den blanken Augen, die nur dann stahlhart werden, wenn er über Dinge spricht, die sein Auf- gabengebiet direkt berühren. Wenn sich die Fünf eine dramatische Ausein andersetzung mit Canaris vorgestellt hatten, so werden sie angenehm enttäuscht. Canaris weiß alles. Angefangen von der Reise nach Japan, den verstorbenen“ Chemikern, dem Eimer-Vorfall bis zu der ständigen Standortänderung des„mobilen Laboratoriums“. Er macht den Fünf klar, daß sein Einschalten eine Notwendigkeit ge- wesen wäre, wollten sie nicht der Partei- justiz zum Opfer fallen. Canaris hat noch eine Ueberraschung bereit. Ein Spiel mit dem Tode Plötzlich geht die Tür auf und zwei Japa- ner, Dr. Lamada und Dr. Karasawa, be- grüßen verschmitzt lächelnd den Doktor. In Japan hatte er sie bereits kennengelernt. Canaris bittet zu einer Besprechung. Es stellt sich heraus, wie sehr zurück die Deutschen mit ihren Arbeiten auf dem Gebiet der Bak- terienforschung sind und welcher Fehler es war, daß die Arbeiten als Angelegenheit eines hohen Parteifunktionärs und nicht unter der Aegide des Reiches geführt wor- den waren. Die Japaner hatten inzwischen praktische Versuche gemacht, wenn auch in kleinen Maßstäben, und waren in der Lage, durch ein ausgezeichnetes Spionagenetz die Wir- kungen beim Feind selbst zu studieren. Die internationale Presse raste. (Fortsetzung folgt) Am Rande der Zeit Flammende Wut Im Verlauf eines Ehestreites geriet in Mühlhausen(Elsaß) ein Mann derart in Wut, daß er vor den Augen seiner entsetz- ten Gattin seinen neuen Citroen-Wagen in Brand steckte. Die herbeigerufene Feuer- wehr konnte das Auto nicht mehr retten. Dreißig-Pfund- Torte Eine 30 Pfund schwere, mit Schlagsahne und Erdbeeren gefüllte Torte bekam Prinz Harald, der Sohn des norwegischen Kron prinzen Olaf, zu seinem 13. Geburtstag von einem Osloer Bäcker. Die leckere Torte ist mit Marzipanfiguren verziert, die einen Fußballspieler, einen Skiläufer, einen Leichtathleten und einen in einer Vacht segelnden Jungen darstellen. Prinz Harald bevorzugt die von den Figuren sympboli-⸗ sierten Sportarten. Der sechste Sinn Der japanische Ministerpräsident Schi- geru Joschida nahm ⁊zu dem vor einigen Tagen abgeschlossenen sowWjetisch-chinesi- schen Pakt Stellung. Joschidas Ausführun- gen gipfelten in dem Satz:„Mein sechster Sinn sagt mir, daß es keinen Krieg geben wird““. Soll das Schuljahr gekürzt oder verlängert werden? Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft schlägt ein neuntes Schuljahr vor Die Gewerkschaft Erziehung und Wis- senschaft, Verband badischer Lehrer und Lehrerinnen, nimmt in einem ausführlichen Schreiben Stellung zu dem Beschluß des sozialpolitischen Anschlusses des württem- bergisch- badischen Landtags, das Schuljahr künftig an Ostern beginnen und endigen zu lassen. Die Gewerkschaft spricht sich gegen eine Verkürzung des Schuljahres 1950/51 aus und fordert eine Verlängerung bis Ostern 1952. In der Stellungnahme ist unter anderm angeführt: „Aus der heutigen Schulnot heraus, wird man diesen Beschluß nicht begründen können. Man klagt an allen Stellen über die katastrophale Lage der Schule, zieht aber daraus den Schluß, die Schul- zelt zu verkürzen. Warum aber werden vor sehr wichtigen und einschnei- denden Beschlüssen die daran interessier- ten Kreise, also Eltern und Lehrerschaft und deren Verbände nicht gehört und nicht um ihre Meinung befragt? Es fehlt an den Fundamenten Wie beurteilen denn die kleinen Leute der praktischen Arbeit die derzeitige Lage der Volksschule und den Bildungsstand ihrer Kinder? Es ist leider eine bittere Wahrheit, daß sich bis heute die Volksschule noch nicht von den schweren Erschütterun- Mannheim nat Deberfluß an Frümmetschutt. „Eæportartikel“. Nach sorgfältiger Auslese und Zerkleinerung verläßt er, per Rührige Mannheimer machen daraus einen Schiff die Stadt, um anderwärts für die Kunststeinbereitung verwendet zu werden. MARGUERITEN IM BLAUEN JTELD ROMAN VON HANNSASULLRNICAH von sISsS TNG Sopyright by H. KH. Nölke Verlag, Hamburg, 194 56. Fortsetzung Diese Worte hatten eine Wirkung. Hachenberg sprang erregt auf. Ungers- bachs Worte schienen ihn in eine große Bestürzung zu versetzen. „Was wissen Sie von diesem Doku- ment?“ fragte er erregt. „Ich war heute abend noch einmal in der Dahlienstrage“, erzählte der Journalist. „Ich habe lange darüber nachgedacht, welch sonderbares Geheinmnis dieser grinsende Buddha barg. Ich irre mich wohl nicht, wenn ich annehme, daß Sie Eva Arndt ver- anlaßzten, Ihnen die Statue ins Geschäft zu dringen. Dort haben Sie sie wahrscheinlien in Ruhe untersucht. In jener Nacht, als ich in dem Haus d' Argents überfallen wurde, liegen Sie die Statue an ihren Platz zurück- bringen. Als Ihnen Ihr sonderbarer Dol- metscher erzählte, er wäre bei diesem Un- ternehmen gestört worden, bekamen Sie 88 mit der Angst und befürchteten, ex könnte mit mir ein wenig zu grob umgegangen ein. Und deshalb saßen Sie aich recht an- dächtig in der Bibliothek und warteten auf mein Erwachen. In dieser Nacht waren Sie sehr leichtsinnig. Sie stellten die Statue mit einer Sicherheit an den Platz an der Stehlampe, die mir verriet, daß Ihnen die Einrichtung des Hauses bekannt War. Da- mals ahnte ich, wer Sie waren. Aber ich hatte keinen Beweis dafür in der Hand. unerwartete Und deshalb konnte ich auch bisher meinen sensationellen Artikel nicht an die Oeffent- lichkeit bringen. Ich verstehe nur nicht, warum Sie jetzt von dem Auftauchen dieser Heiratsurkunde 80 überrascht sind. Sie haben die Statue doch häufig genug in der Hand gehabt. „Diesen Trauschein mögen Sie selunden haben, wo Sie wollen. Aber in dem Geheim- tach der Statue lag er jedenfalls nicht“, erklärte der Antiquitaätenhändler mit er- zwungener Ruhe. „Dann haben Sie ihn übersehen“, er- Widerte der Journalist, und plötzlich wußte er, warum Hachenberg das Dokument nicht gefunden hatte. Er war 80 überrascht von dieser neuen Wendung, daß er Minuten Hin- durch nachdenklich schwieg. Endlich sagte er bedächtig:„Die Statue besitzt ein zwei- tes Fach. Wußten Sie das nicht?“ „Ein zweites Fach?“ rief Hachenberg überrascht. „Allerdings“, fuhr Ungersbach fort,„ich hatte es zuerst auch übersehen. Ein etwas komplizierter Mechanismus hält es verbor- gen. Wenn man ihn kennt, kann man das Ein Zufall obere Fach herausnehmen.. brachte mich darauf. Aber ich muß Sie enttäuschen. Ein Plan war in dem Fach nicht enthalten. Lediglich der Trauschein eines gewissen Car! Eduard Fechner. Er ist von einem Konsulat in Indien ausgestellt.“ im Jahr 1925“, unterbrach Hachen- berg den Journalisten, zin diesem Jahr unternahm Roger d'Argent seine erste Ex- pedition nach Tibet. Fechner begleitete d'Argent auf dieser Expedition. Er nahm auch an den folgenden Expeditionen teil. Aber bei dieser ersten Expedition, die von Bombay ausging, lernte er seine Frau ken- nen. Sie war die Sekretärin eines Export- hauses in Bombay. Bevor die Expedition damals Bombay verließ, fand die Trauung statt. Die junge Frau fuhr mit dem näch- sten Dampfer nach Europa. Sie lebte mit ihrer Mutter und einer Schwester in einem kleinen Dorf in den österreichischen Alpen. Ihre Mutter starb bald darauf. Nach der Rückkehr Fechners trennte die Frau sich schnell von ihm. Wie gesagt. die Ehe war sehr unglücklich. Die Schwester war ein Jahr jünger und unverheiratet. Sie war eine ausgezeichnete Skiläuferin. Wenige Monate nach dem Tode der Mutter wurde sie bei einer Bergtour von einer Lawine ver- schüttet. Das Schicksal mutete der jungen Frau viel zu in diesem Jahr. Ein Unglück kommt selten allein, sagt ein altes Sprich- Wort. Ist jene Feiratsurkunde jetzt in Ihrem Besitz?“ Ungersbach schien die Frage jetzt über- hört zu haben. „Wollen Sie uns nicht eine Tasse Tee machen!, wandte sich Hachenberg an die Tänzerin, ich glaube, wir können eine Tasse Tee gut gebrauchen“. Christa Marita erhob sich und verließ schweigend den Raum. In der Küche stellte sie drei Tassen, Sahne und Zucker auf ein Tablett. Danach füllte sie einen kleinen Topf mit Wasser. Ein elektrischer Tauch- sieder brachte es schnell zum Kochen. Dann brühte sie den Tee auf. In diesem Augenblick hörte sie vor dem Haus einen Motor anspringen. Dem Ge- rausch nach entfernte sich ein Wagen in schneller Fahrt. gen der Kriegs- und Nachkriegsjahre erho- jen konnte. Das käme auch faktisch einem Wunder gleich. Der Kenntnis- und Bildungs- stand der 6., 7. und 8. Jahrgänge entspricht etwa dem Stand der normalen früheren 5. und 6. Klassen. Die Kinder der 7. Klasse, die nunmehr als erste vorzeitig, d. h. an Ostern 1951 entlassen werden sollen, wurden im Jahre 1943 eingeschult, also in einer Zeit des verschärften Bombenkrieges, in der durch die schweren seelischen und körperlichen Erschütterungen von einem normalen Lernen und Auffassen gar keine Rede sein konnte. Allen diesen Jahrgängen der oberen und mittleren Klassen konnte das Fundament der ersten vier Schuljahre nicht mehr gelegt werden, so daß heute in den 6., 7. und 8. Klassen immer noch an den Elementen gearbeitet werden muß, oder sagen wir es deutsch: am Lesen, Schreiben, Rechtschreiben und Einmaleins. Der Ausfall an Schultagen, der Lehrermangel, die Schulraumnot, das Fehlen von Lehr- und Lernmitteln, die überfüllten Klassen, die katastrophale Lage des Elternhauses, Vater vermißt, gefangen oder gefallen) die wirt- schaftlichen und sozialen Schwierigkeiten, sie sind die Ursachen der heutigen miserablen Lage der Volksschuloberklassen. Es werden noch Jahre vergehen, bis wir uns zu normalen Verhältnissen durchgearbeitet haben. Wenn aber die bildungsmäßige und erziehliche Lage dieser Kinder es nicht gestattet, eine vorzeitige Entlassung durch- zuführen, sind es vielleicht Notwendig- keiten der Wirtschaft, der Industrie oder des Handwerks, die diesen Nachwuchs bräuchten? Angesichts der gespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt und angesichts der Tatsache, daß nach Aussagen der Berufs- berater jetzt erst die Kinder des Entlas- sungsjahres 1949 in den Arbeitseinsatz kommen können, muß diese Frage glatt verneint werden. Diese Kinder werden also aller Voraussicht nach im Jahre 1951(es müssen zwischendurch auch noch die 1950 zu Entlassenden eingegliedert werden) auf der Straße liegen und die Jugend- kriminalität vermehren. Die Berufs- schule kann das, was hier noch an Funda- menten fehlt, nicht nachholen. Sollte man angesichts dieser geschilder- ten Lage nicht alles unternehmen, um auf möglichst schnellem Wege zu normalen Verhältnissen zu kommen? Sollte man nicht alles tun, um die ausgefallene Schulzeit die für die Oberklassen rund volle 3 bis 4 Schul- jahre betragen dürfte, nachholen, auszu- gleichen, um die Kinder mit einem einiger- maßen anständigen Schulsack und mit einer gewissen Reife in das Leben treten zu lassen?. Man hat im Jahre 1948 die Kinder der 3. Klassen an Ostern mit der ausdrücklichen Begründung entlassen, sie hatten die acht- jährige Schulpflicht erfüllt. Hier sollen nun Kinder von sieben Jahrgängen in sieben aufeinander folgenden Jahren entlassen werden, die diese Forderungen nicht erfüllt haben. Wenn man sich bei einem Fall auf das Schulgesetz beruft, dann muß man es Wohl oder übel im andern Fall auch tun. Also stellen wir im Grunde genommen Sar keine Forderung als jene der gesetzlichen Erfüllung der Schulpflicht und darüber hinaus verlangen wir allerdings die Wieder- gutmachung jener„Sünden“, die an diesen Kindern während des Krieges begangen wurden. Keine Uebergangsverordnung aber kann an dieser Lage vorbei gehen. Eine einmalige Gelegenheit Wem würde man denn, so fragen Wir besorgt, die Schuld am Versagen dieser Kinder zuschieben? Wen würde man für die geringen Leistungen in den Berufsschulen und beim Lehrherrn verantwortlich machen? Doch nur die Volksschule und ihre Lehrer. Damit aber würde das Ansehen der Volks- schule noch weiter sinken und untergraben werden. Aber auch diesmal würde sie nut zu unrecht angegriffen werden. Warum WiIII man eigentlich der Schule nicht diese Change geben, alles, was versäumt werden mußte, nachzuholen? Wehe, wenn diese Kinder uns einmal beschuldigen müßten, sie nicht genug aus- gerüstet, unreif und unfähig zur Erfüllung der ihnen gestellten Aufgaben aus der Schule geschickt zu haben. Wir sprechen soviel von Schulreform. Im Schulge⸗ setzentwurf, den dieselben Stellen ausgear- beitet haben, welche jetzt die Schulzeit ver- kürzen wollen, heißt es in 8 7: Für Kinder, die bei Ablauf der volljährigen Schulpflicht zeit das in den Lehrplänen festgesetzte Min- destziel des 8. Schuljahres nicht erreicht haben, kann die Schulpflicht um ein Jahr verlänger werden. Auf Antrag einer Ge- meinde kann das Kultusministerium alle oder eine Gruppe von Kindern zum Besuch des 9. Schuljahres mit Vollunterricht ver- pflichten. Wollen wir eigentlich zum Beginn der Schulreform, die noch in diesem Jahre im Landtag beraten und verabschiedet werden Soll, abbauen oder aufbauen? Warum halten die Regierungsstellen nicht den jetzigen Augenblick für den einzig und einmalig günstigen, ein 9. Schuljahr, Wie es im Schulgesetzentwurf als Kannvorschrift vorgesehen ist, zu beginnen? Es geht um nichts anderes, als um das Kind der EKriegsjahrgänge, um die Verbes- serung seiner Leistungsfähigkeit, um die sichere Legung der Fundamente, um die Verbreiterung der Bildungsgrundlage, damit diese Kinder den schweren Anforderungen, die der wirtschaftliche Existenzkampf, aber auch die Entwicklung zu einem sittlich wert⸗ vollen Charakter an es stellen werden, ge- recht werden können. Nur aus diesem Grunde, aus pädagogischen Gründen also, verlangen wir statt Schulzeitabbau Schul- aufbau und damit die Verlängerung des Schuljahres 1950/51 bis Ostern 1952. Als sie mit dem Tablett das Wohnzim- mer wieder erreichte, sah sie Ungersbach an dem breiten Fenster stehen. Er sah in die Nacht hinaus, als berge sie ein Rätsel. Er wandte sich um, als er die Tänzerin den Raum betreten hörte. „Wir werden den Tee allein trinken“, sagte er leise.„Herr Hachenberg ist zur Stadt gefahren. Auf alle Fragen des Mädchens schwieg er beharrlich. „Haben Sie Geduld, Christa“, meinte er endlich.„Ich bin an ein Versprechen ge- bunden!“ Und dann nahm er den Kopf des Mäd- chens in seine Hände und küßte den Mund als müsse er etwas vergessen. 15. Am Morgen des nächsten Tages war die Dahlienstraße von beiden Seiten abgesperrt. an den Bürgersteigen standen Wagen des Polizeipräsidiums und eine Schar von Neu- gierde geplagter Menschen. Die Polizisten ließen jedoch nur die Anwohner der Straße passieren. Es war ein Klarer, heller Herbsttag. Der Reif hatte Hecken und Bäume weis überpudert. Die Pfützen waren mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Der Winter hatte seine Vorboten geschickt. Aber in die Häuser war die Kälte noch nicht gedrungen. Nur in dem unbewohnten Haus des For- schers d'Argent war es schon recht unge- mütlich geworden. So lief denn auch Krimi- nalrat Klausen im Mantel umher, die Hände in die Taschen vergraben und die unvermeidliche Zigarre im Mund. Außer ihm waren Kriminalkommissar Engelhardt und ein Beamter zur Protokoll führung anwesend. Einige Polizisten stan- den vor dem Hauseingang. Klausen war an diesem Morgen recht Uungnädig. Er War erkältet und hatte eine schlechte Nacht hinter sich. Kurz vor zehn Uhr traf der Wagen mit dem Ehepaar Csatow ein. Ungersbach, der mit seinem kleinen, roten Sportzweisitzer hinter dem Polizeiauto in die Dahlienstraße einbog, mußte erst den Kriminalrat Klau⸗ sen verständigen lassen, bevor er die Ab- sperrung passieren durfte. Trotz der wenigen Stunden Schlaf sah er krisch und ausgeruht aus. „Sie haben sich ja hübsch erkältet“, meinte er, als er den Kriminalrat begrüßte. „Danke“! entgegnete Klausen,„ein ordentlicher Grog wäre gut. Leider kann ich es mir nicht erlauben, um zehn Uhr in der Früh nach Alkohol zu riechen, Gibt es sonst etwas Neues? Ich meine außer dem Bankeinbruch heute nacht? Wissen Sie es schon“? „Ich habe Urlaub“, erwiderte Ungers⸗ bach,„und schließlich kann ich ja nicht überall sein. Meine Kollegen wollen auch mal ihre journalistischen Fähigkeiten unter Beweis stellen“. „Sind Sie eigentlich aus der Ballaschke ausgezogen?“ „Um Gottes Willen“, wehrte der Journs- list ab,„Frau Ballaschke würde der Schlag treffen. Wie kommen Sie nur darauf? „Sie scheinen ein recht liederlicher jun- ger Mann geworden zu sein“, meinte der Kriminalrat Vorwurfsvoll.„Nun Agathe hat Sie an einem der letzten Tage in aller Frühe aus einem Haus in der Goethestraße heraus- kommen sehen“. „Ach du lieber Gott“, seufzte Ungers- bach betrübt,„nun ist mein guter Ruf da- Bin!“ Klausen sah den Journalisten lachend an:„Sie sind und bleiben ein entfant ter- rible!“ stellte er dann ergeben fest. Pension e MANNHEIM Freitag, 24. Februar 1950 dier Stadtverwullung ürttembergisch- badische 1e Farben Schwarz-Rot- 8e festgelegt. Auch die meister Dr. Dr. epublik Deutschland Mannheimer -Gold. An der alten blau- fürchtung der Schließung der Scha amnelmer Stadltflagge hat sich s pielbühne des Nationaltheaters ts geände Diese Flas ind der Ausdruck des Be- anlaß * 7 2 8 5 Gemeinwesen, in dem de nen und städtischen zen, dic Hint Aus a 18 en Unt Gesc aätten und H. V rnehmungen in unserer 3 müt 8 b 1 5 5 die 3 7* 2 er 8 fährer, die Banken, Sebenen Zettel, die zum Teil nicht solchen Beflaggung aufgerufen Temperamentsäußerungen enthielten, flo notwendige Zahl von Bundes-, Landes- und Stadtfahnen beschafft wird Sung Gelegen! er St zu vers dazu beitragen, bei geeigneten en den Gemeinschaftsgeist unse- f zeigen und unser Stadtbild c hönern. Dr. Dr. h. c. Heimeriech Ober bürgermeister der Stadt Mannheim 2 2 5 Dr. Hammerbacher Präsident der Industrie- u. Handelskammer Mannheim +* Sie sind gefaßt! Mit einigem Schreck lasen viele Mann- heimer in der Presse, daß mehrere farbige Soldaten die Nacht zum letzten Mittwoch dazu ausgenutzt hatten, Deutsche zu über- Auszurauben und sich an den Zusammen mit der Zeit wiedergegebenen 1 die ausländische Welt ausgelassene Faschings- And entrüstet hattes trug hungern mü nicht gelenkt werde. Inzwischen hat die Theorie nichts an Ak men der einem Dre SPD-Wintervortragsreihe mi igespräch zwischen Dr. Falken Dr. Wittenbeck, Chefarzt der schen Abteilung des a Erregung der Bevölkerung verständlich, die Auk ein scharfes Durchgreifen gegenüber den Schuldigen, die inzwischen alle gefaßt wer⸗ den Kormten, drängt. Es ist daher bis zu Simtem gewissen Grade beruhigend, wenn Sche D 4 gerechn kann. Linie der Zinseszinseffekt“ iene in diesem Zusammenhang rt, wenn die zuständigen Stel- tzungsmacht sich dazu verstün- den, die deutsche Oeffentlichkeit über ihre Maßnahmen 2 lormieren. Es kann ohne et werden, daß ein derarti- ten die grundsätzlich korrekt be- Einstellung der Besatzungsmacht Bevölkerung dokumentieren Verbesserungen und die beck erwähnte insbesondere die erfolgreiche Verringerung der Säuglingssterblichkeit. Zur Klärung des Begriffes.„Ueber- völkerung“ sagte Dr. Ratzel, daß es eine absolute Definition nicht gebe. Ihre typi- schen Merkmale aber seien Arbeitslosigkeit, * Soziale Unruhen und Expansionsdrang. Die Sister Dr. Heimerich hat in Vebervölkerung Alterniere phasenweise . Sr ET emnem am den Vertreter der hohen mit der Untervölkerung und trete nur in Amerika hen Kommission in Mannheim bestimmten Perioden bis zur Neugestaltung Auf die auge tliche Beunruhigung hin-. 5 Sewiesen, die die sten Ueberfälle durch Frauen in der Kommunalpolitik Arbige Soldaten in der Mannheimer Bevöl- g 5 e a 1 rt alte 1 3 Das Angekündigte Gespräch der Stadt- Ersucht. nen zu treffen, die eine rätinnen über ihren Aufgabenbereich und Wiederholung derartiger Vorkommnisse un- ihre Tätigkeit, das auf Einladung des möglich machen. Die deutsche Polizei setzt Frauenvereins gestern abend im Rosen- an gefährdeten Stellen einen erhöhten garten abgehalten wurde, hatte viele inter- essierte Frauen angezogen. In lebendigen Ausführungen der drei Fraktionsvertrete- rinnen Frau Lutz- CDU, Leni Maurer-SPD und Anette Langendorf-KPD) zeichnete sich ein Bild der Vielseitigkeit der Arbeit einer Stadträtin ab. Die Veranstaltung wurde durch einen sofort hergestellten herz- Streifendienst ein. Mannheim gestern, heute und morge Die Gesell Und der che Mannh t der Freunde Mannheims Kurpfalz, die auch den verein von 1859 mit Umkaßzt Dt. Wird jetzt, nach lichen Kontakt zwischen Rednerinnen und rer e 1 en Werbetätiskefk, Audi m charakterisiert. Zuck in 5 en Oetfentlic Auf unserer nächsten Frauenseite wer- Am 10. Marz hält der Schriftsteller Jchann den wir über den Inhalt der Gespräche Schuh einen Vortrag über das Thema: näher berichten. Mannheim gestern, heute und morgen“, der sich mit den sozialogischen Veränderun- Sen in der Einwohnerschaft und mit kom- menden Dingen befassen wird. Für den April hat sich Dr. Helmut Cron von der Deutschen Zeitung“, Stuttgart, angesagt, der über Die Wandlungen in der Rolle des Mäzen, gezeigt an Mannheimer Beispielen“ Sprechen wird. Mit dem früheren Marmnhei- mer Intendanten Herbert Maisch— jetzt in Kom— schweben noch Verhandlungen über emen Vortrag, der sich mit Karl Zuckmayer und seinem Werk befassen soll. Außerdem Wurde Wilhelm Hausenstein zu einem Vor- trag eingeladen. In Verbindung mit den Ausstellung die in den Maiwochen ge- Zest werden, hält Dr. L. W. Böhm einen Lichtbildervortrag über die Künstlerfamilie Roßbell. Die Gesellschaft wWill sich besonders kur die Bergung und Aufstellung des in Bisten und Kellern allmählich verrotten- den Sammlungsgutes der Mannheimer Mu- seen einse Vor der Großen Strafkammer wurde gegen einen 22jährigen Ostflüchtling ver- handelt, dessen Vergehen unter normalen Umständen mit Zuchthaus bestraft wird. Aber der Raub, den er begangen hatte, stand unter besonderen Vorzeichen: Der Angeklagte hatte ihn im Zustand der Voll- trunkenheit begangen, und der Sachver- ständige gab an, daß der junge Mann auf Grund einer Kopfverletzung tatsächlich nicht in der Lage sei, der enthemmenden Wirkung des Alkchols Widerstand zu lei- Sten. 5 „Sie kannten aber Ihre Schwäche doch aun besten selbst“ wandte sich der Richter an den Angeklagten. Der stimmte zu. Er habe an dem in Frage stehenden Abend mit mehreren Arbeitskol- legen in einer Gaststätte Schnaps getrun- ken und die anderen ausdrücklich gebeten: „Paßt auf mich auf! Wenn ich getrunken habe, bin ich unberechenbar!“ Die Kollegen Haften soweit auch ganz gut auf ihn auf, nir uf dem Nachhauseweg ließen sie ihn allein. Dieser einsame Heimweg brachte den jungen Mann zunächst zu seiner Freundin; ihr lieferte er den Rest seines Bargeldes ab und trollte sich dann zu dem Bunker, wo er zu Hause War, Aber die Türe war schon verschlossen. Der Betrunkene mochte pol- tern wie er wollte, es blieb ihm nichts ande- res übrig, als sich in anderer Richtung zum nächsten Bunker nämlich— auf und davon zu machen. Wohin gehen wir? 24. Februar: Nationaltheater Geister komödie“; Alster:„Schwei- pen“; Capitol: Die Freibeuterin“; K nig der Dschungel“; Lokal Fashold, A2, 13, Lichtbildervertrag: Vom Waldpark bis zum Feldberg“(Touristenverein„Die Na- turkreunde“). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Zum Teil Stärker be. vorübergehend auch etwas Regen. H weraturen 9 bis 12 Grad, kein Nacht frost. Mäbige südwestliche Winde. 19.30 Freitag, FPegelstand Mannheim Saub 202(4). im 23. Februar: Maxau 402(19), (22), Worms 180(16) und 3 2 „Rettet dus Mannheimer Schauspiel!“/ Die durch den Aufsatz von Oberbürger. B. C. Heimerich über die Theaterfrage ausgelöste Be- hat das Mannheimer Schauspielensemble ver- durch eine umfassende Befragung 5 Publikums festzustellen, ob es die Bei- Allabendlich werden in der Pause Frage- 1 1 zett 1e ö teilt. da viele Bürger et el an di Besucher verteilt Am ersten 8 ch nieht Abend wurden die Bleistifte zur bejahenden en Gründen noch nicht 2 8 sich eine Flagge zu be- Unterschrift der Frage nach der Erhaltung darum sollten sich aber des Mannheimer Schauspiels mit großer nur iden an einer Beflaggung Unterschriften, sondern auch Entrüstungs- von der Stadtverwaltung vokabeln wie„Kulturschande“ und andere würde. Die Beflag- Nationaltheaters nimmt zu dem Aufsatz des Mie lange hat die Welt noch Plutz für ulle? Nahrungsmittelerzeugung der Welt hält nicht Schritt mit Bevölkerungszunahme Der englische Geistliche und Soziologe Robert Malthus hat schon Anfang des 19. Jahrhunderts eine Theorie aufgestellt, nach der die Menschen sich schneller vermehren als ihr Nahrungsmittelspielraum und hat behauptet, daß Hungersnöte entstehen, ja, daß die Menschheit im Laufe der Zeit ver- .Wenn die Volksentwicklung tualität verloren. Sie wurde gestern im Rah- Herg, Leiterin des Städtischen Jugendamtes, SyYMmäkologi- Stäcktischen Kranken- und Dr. Ratzel, Dozent der Inge- das dazu bei. Vorwürfe des mieu schule Mannheim, zum Thema„Ueber- Auslan rechtfertigt zu empfinden. e und Welternährung“ aufgegrif- Wie„ 5 3 111 8 9 1 1 ten. e e 8 N a Die Diskussion wurde eingeleitet mit in- werden en, eine verallgemeinernde An- ae Ausküührungen von Diplom-Inge- Sicht üb Verhalten der Besatzungs-. e N. macht ins nt zu bilden(als Gegenbei- dern Mustrierte. die vor allem den auf der Spiel sei Nachricht auf dieser Seite Zaunzen Erde La leichen Bevölkerungszu- unserer het Ausgabe angeführt, wor Wachs in Form einer„ponentlalfunktion dach ein amerikaner eine Frau, die durch und den Bevölkerungsaufbau verdeutlich- Wnachtsamkeit angefahren und verletzt ten, Die Erdbevölterung zeigt ein Sprung- Lurde mit seinem eigenen Fahrzeug ins baftes Anwachsen. Im Jahre 1600= 400, Krankenhaus brachte), so sehr ist doch die 1800 800 Millionen, 1900 2 15 und heute rund 2,3 Milliarden Menschen. Rrause ging auf die Lehre Malthus ein, nach der sich die Bevölkerung vermehre. die Nahrungsmittel. erzeugung jedoch damit nicht Schritt halte. Das Gespräch begann mit dem Versuch, amerikanisch enststellen zusagen, daß die Ursachen für die Bevölkerungsvermeh- mit e 5 n Bestrafung der Täter rung aufzudecken. Hierbei wurden in erster der Vermeh- rung durch die Paarung, die medizinischen technisch indu- striellen Fortschritte genannt. Dr. Witten „Wenn ich getrunken habe, bin ich unberechenbar“ . Deswegen kam es schließlich zu einem schweren Raub Erklärung des Betriebsrates des Mannheimer Nationaltheaters Herrn Oberbürgermeisters Dr. Heimerich „Das Theaterproblem in Mannheim“, den wir in unserer Ausgabe vom 22. Februar veröffentlichten, wie folgt Stellung: Ohne die schwierige Situation zu ver- kennen, in der sich die Stadtverwaltung bei der angespannten Finanzlage befindet, erscheint uns die Erhaltung des Betriebes u zu erbringen geneigt ist, so ist darauf zu erwidern, daß der Nachweis der tatsäch- lichen Wirtschaftlichkeit seines Projektes nach unserer Kenntnis der Dinge kaum zu kühren sein dürfte. Die Kalkulation dieses Planes geht wahrscheinlich unter anderem von der Ueberzeugung aus, daß auch bei einem Rumpfbetrieb in Mannheim die stolze Abonnentenzahl von heute erhalten bleiben kann. Wir besitzen jedoch hinrei- planes höchst zweifelhaft erscheinen. Herr Dr. Heimerich aber 22 zusätzlichen Staatszuschuß zu 8 stützen. Es wird aber noch ein Weiterer Einnahmerückgang zu verzeichnen sein: Das dag des von der wirtschaftlichen Struktur ein. So könne ein Land, das Üübervölkert sei, bei gleich- bleibendem Arel und mit wachsender Bevöl- kerung einige Jahre später unter völkert wer- den. Die Uebervölkerung sei durchaus keine Funktion der Bevölkerungsdichte, sondern Sher der Wirtschaftsform. Die Diskussionspartner einigten sich, daß unser Erdoval die Menschheit unter der Vor- 4 aussetzung gleicher Entwicklungsbedingun- gen noch 150 Jahre ernähren kann. Diese t These widerspricht teilweise den Möglich- „keiten zur Ernähungssteigerung und Le- bensmittelkonservierung, die von den Spre- chern selbst aufgezeigt wurden. Trotzdem verlief die weitere Aussprache, die insbesondere um Maßnahmen zur Ein- schränkung des Bevölkerungswachstums und hier vor allem um die Geburtenbe- schränkung— zirkulierte, sehr lebhaft. Pro- pagiert wurde eine Nachwuchsbeschränkung Wegen sozialer oder besser: wirtschaftlicher Indikation von Dr. Falkenberg, abgelehnt im Interesse des ärztlichen Berufsethos und der Nation— eine Beibehaltung der Bevöl- kerungszahl in Deutschland setze voraus. daß jede Familie 3,5 Kinder(theoretisch) habe— wurde sie von Dr. Wittenbeck. Vebereinstimmend war man jedoch der Auf. fassung, daß das Vernünftigste die Ver- hütung ist. 5 Dr. Ratzel suchte einen politischen Aus- weg, indem er für eine Weltwirtschaft unter einer entsprechenden globalen Holitischen Struktur eintrat. Wenn die Bevölkerung sich im gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmen weiter entwickle. so werde die Erde mit der Zeit übervölkert sein— ein Kessel mit zu hohem Dampfdruck, dessen Ventile dann letzten Endes wieder Kriege und Selbstver- nichtung hießen. rob werden. Es entscheiden. in Stuttgart beteiligten Stellen mit Kulturtheater befinden, unerträglich. Unschädlichmachung von Seuchen und die Schüler diskutieren Schulfragen: Die Mädchen haben vielseitige Wünsche Dreißig Wochenstunden setzen recht enge Grenzen Zum ersten Male in Mannheim hatten die oberen Klassen der höheren Schulen Gelegenheit, freimütig in Dingen der Schule ihre Meinung zu sagen und Vorschläge zu machen. Daß sie es mit Takt, Sachlichkeit, Humor taten, machte die diszipliniert durch. geführten Diskussionen anziehend. Ehe sie im festlich geschmückten Zeichen- saal der Elisabethschule am Donnerstag- morgen in Anwesenheit eines Vertreters der Militärregierung, von Regierungsdirektor Dr. Dietrich, Landgerichtsdirektor Dr. Sil⸗ berstein, Vertretern der Geistlichkeit und der Direktoren der höheren Schulen began nen, sprach Oberstudiendirektôr Dr. König über die Aufgaben der Diskussion in der Schule. Regierungsdirektor Dr. Dietrich betonte, daß die Schüler diskussionen schon einen Teil der inneren Lehrplanreform darstell- ten. Denn das Wort sei in der Demokratie ja die stärkste Möglichkeit und Waffe auch für die Frau. Studienrat Beck teilte mit, an den Mitmenschen führt. ihre Forderungen zum Thema Mädchen der Wunsch, zulernen; Und da passierte es. Streitsüchtig und bhilosophischem Unterricht. verbittert, wie er im Augenblick war, ent- deckte er auf der anderen Straßenseite einen seiner Trinkkumpane, der selig ein- gend sein Fahrrad schob. Der junge Mann entfesselte einen Disput und bekräftigte seine Worte mit Fausthieben. Während der andere hinterrücks auf sein Fahrrad ab- Sackte, entdeckte der Angreifer in dem ge- öfkneten Mantel eine Brieftasche, versetzte ihm einen weiteren Schlag und rannte mit seiner Beute so rasch wie möglich davon. Die Eile war angebracht, denn aus einem näherkommenden Privatwagen waren die Vorgänge beobachtet worden, und der reso- lute Fahrer machte sich auf die Jagd nach dem Räuber quer durch Ruinen und Hinterhöfe. über Bretterverschläge, Trüm- mer und Baumaterial. bis der Flüchtige die Brieftasche von sich warf— wohlweis⸗ lich nachdem er das Geid an sich genom- men hatte. schließlich auch dieses fortwarf und von dem Fahrer und der Polizei end- gültig gestellt werden konnte. Bei den Vorvernehmungen behauptete er. nicht der Gesuchte zu sein.„Wie wollen Sie das beweisen?“ fragte er seine Richter und wirbelte mit einer aggressiven Haftbe- schwerde mehr Staub auf., als seiner Sache dienlich sein konnte. Erst in der Hauptver- handlung war er geständig. Teil der Schülerinnen gehrt waren Biologie und nebst Aufstellung einer Schulmannschaft. stunden festgesetzt ist. Forderungen unter den nissen zunächst selbst ad Bei dieser kussion über zeigte es sich, daß alles. Was sie der Schule geboten haben, erarbeiten wollen, gehende Universalität der Schule verlangen, Wie sie die Schule niemals besessen hat. Diese Forderung resultiert aber aus dem durchaus verständlichen Wunsch, ein siche- ves Begreifen des heutigen Lebens zu ge- Winnen, In ähnlicher Weise diskutierte die Elisa hethschule am Donnerstagnachmittag über die Frage:„Wie soll gie höhere Schule ung insbesondere die Mädchenschule in Ankunkt aussehen?“. rei Elf Monate Gefängnis urteilte gie Große Strakkammer. Und die Freundin weinte Nationaltheater wird seine bisher gewohn- ten Gastspiele in Weinheim, Neustadt, Lan- dau, Frankenthal, Baden-Baden, Pirmasens usw. nicht mehr durchführen können. Damit ginge dem Etat ein erheblicher Betrag ver- g g loren. Und schließlich würde die scheinbare Buchhändlern, Zeitungsverlegern Einsparung bei einem Abbau des Schau- stellt diesen Plan als letzte Lösung des Mannheimer Theaterproblems dar. Wenn er es für mög- lich hält, für Mannheim Heidelberg einen erreichen, dann müßte es durch geschickte Verhand- lungsführung doch gelingen, diesen Betrag für die Erhaltung des Mannheimer National- der letzten Zeit hat das Mannheimer Pup- likum sich erneut zu seinem Nationaltheater bekannt und diese Tatsache läßt eine gün- stige Prognose auch für die nächste Spiel- zeit zu. Wir geben der Hoffnung Ausdruck, sich der Theaterausschuß und der Mannheimer Stadtrat bei ihrer Beratung Herrn Oberbürgermeister Dr. Heimerich neuerdings empfohlenen Planes der großen Verantwortung bewußt bleiben geht auch darum, über die Fortführung einer 170jährigen Fradition zu Der Betriebsrat des Nationaltheaters OB wandte sich un die Regierung Oberbürgermeister Dr. Heimerich hat das Mannheimer Theaterproblem vor kurzem in eindringlicher Weise dem Finanzminister Dr. Kaufmann und dem Ministerpräsidenten Dr. Maier vorgetragen. Neuerdings hat sich der Ober bürgermeister mit einem ausführlichen Schreiben an den Kultusminister Th. Bäuerle gewandt mit dem Ersuchen, so- fort durch eine gemeinsame Beratung aller nachfolgender Beschlußfassung des Württembergisch-badi- schen Landtags den Theaterkrisen in Stutt- gart, Karlsruhe und Mannheim sowie Hei- delberg ein rasches Ende zu bereiten. Der Oberbürgermeister hat in diesem Schreiben die Auffassung vertreten, daß man nicht mehr von den Eigentums verhältnissen an den Theatern ausgehen kann und daß der Staats- und Hoftheaterbegriff überholt sei. Es komme jetzt darauf an, unabhängig von diesen Eigentumsverhältnissen die erhal- tungswürdigen Kulturtheater und Kultur- orchester im Land Württemberg-Baden am Leben zu erhalten. Dabei müßten der Staat und die Gemeinden, in denen sich solche zusammenwirken. Eine einseitige Bevorzugung einzelner dieser Kulturtheater durch den Staat sei gerade für die schwergeschädigte Stadt Mannheim daß die Diskussion der Liselotteschule in der Form einer Podium-Diskussion vor sich gehen werde. Die Idee der Diskussion ist deutsch und europäisch, Während man hier aber ein Ergebnis der Diskussion erwartet, erblicke man in Amerika in der Diskussion an sich ein Erziehungsmittel, das die Per- sönlichkeit formen hilft und sie zu ihrer sozialen Haltung und Anpassungsfähigkeit Dann stellten die Sprecherinnen des Po- diums: Ober- und Unterprimanerinnen und Obersekundanerinnen unter der sehr ge- schickten Leitung einer Unterprimanerin „Lehrplan reform“, die in Wirklichkeit mehr Forde- rungen auf Stoffplanreform waren. Sie ver- langten zur Lektüre im Deutschlandunter- richt außer Klassikern auch moderne und ausländische Dichtung. Dazu ist die Schule grundsätzlich bereit, einer der Direktoren Wies aber darauf hin, daß das Unterrichts- ministerium die klassischen Fesseln ange- legt habe. Begreiflich war gerade bei den im Geschichtsunter- richt anstatt Daten von Schlachten die Ent- wicklung der geistigen Strömungen kennen. erstaunlicher der Wunsch nach Auch die Er- Weiterung und Ausdehnung des musischen Unterrichtes, zu der auf Kosten des Latein- Unterrichtes Harmonielehre, Musikgeschichte, Rezitation, Kunstgeschichte und mehr Zeich. nen hinzukommen sollte, wäre nur bei Ga- belung der Klassenzüge möglich, zumal! ein Latein ab Sexta, dann Französisch, dann Englisch und als Wahl- fach Griechisch wünscht. Nicht weniger be. Sportunterricht Da aber der Unterricht auf 30 Wochen- führten sich diese jetzigen Verhält- absurdum, unbe. schadet der an sich wertvollen Anregungen. wie bei der folgenden Dis- „Tageskragen in der Schule“ die jungen Mädchen überhaupt interessiert, von nicht sich selbst mithin eine so Weit. L —— Rane„MN“- Meldungen „Die Blendlaterne“ leuchtet wieder 2. Barz veranstaltet die Blendlatefng n 5.30 Unr in der Wandelhalle des Bol Sartens einen Piskussionsabend mit f Thema:„Buch Zeitung Magazin“ der Mitwirkung von Juristen, Padagogn Und zu! gazinverlegern. Ein aktuelles zeltprohe 8 8 Spiels durch die notwendige Verstärkung soll ausgiebig und scharf beleuchtet werden ten auch, wie in allen behaltung der Mannheimer Schauspielbühne des Nationaltheaters ohne Verzicht auf das des Opernapparates wieder aufgezehrt zumal verschiedene Anzeichen erkennen In nen cle naten, wünscht. in der Udittwoch Aufführung von Schauspiel durchaus möglich. Wenn Herr werden, 80 daſz auch in diesem Palle wie boi sen, daß sich die Diskussion diesmal nich j machte Ernst Dr. Heimerich davon überzeugt ist, daß der den seinerzeitigen Fusionierungsabsichten ins Unendliche verliert. 5 besonderen In- Langheinz als Sprecher des Ensembles würtembergisch-badische Staat eine erhöhte keine echte Ersparnisse zu erzielen sein„Landwirtschaftsabteilung zieht um. D. en väterländlischen Ger qem Fublikum von dieser Aktion Mittei- finanzielle Leistung„für eine rationelle Wird. Schon diese wenigen Einwände lassen Dienststelle der städtischen Landwitt. 3 e 385 lung. Gemeinschaftsarbeit Mannheim-Heidelberg“ die Durchführbarkeit dieses Gemeinschafts- schaftsabteilung, die sich bisher in ger verden. Bisher zeigte l Goetheschule, Friedrichsring 6, befand Wir am 28. Februar nach C 7, 1, dritter Stoch Zimmer 22 und 23, verlegt. An dlesen Tage ist kein Dienstbetrieb. Noch ein Umzug. Die Amtsräume der städtischen Versicherungsstelle(Gebäude. versicherung und Ausgabestelle der Inyall. den- und Angestelltenversicherung) bei. den sich ab 28. Februar in C 7, 1, I. Oper geschoß. Am 25. und 27. Februdr ist de Wircl. sen vollzählig in die Hände der von der chende Informationen, daß das Mannheimer theaters zu erlangen madd damit die* Dienststelle wegen des Umauges geschlessen Der St Mannheim und die Indu- Bühne ins Parkett herabgestiegenen ein- Publikum nicht geneigt sein wird, sein rechterhaltung 8 Betriebes in seiner Tahrtrichtunssanzeiger an Kxrafttahr. strie- Handelskammer Mannheim sammelnden Künstler. c. o. e. Abonnement in diesem Umfange zu erneu- jetzigen Form zu sichern. e ee 18925 gebe ter wall Wären wenn baldmöglichst die a 5 5 ern, um ein fremdes Schauspiel zu unter- Mit dem stetig wachsenden Besuch in des Vereinigten Wirts Sgebietes dürfen Die Betriebs vertretung des Mannheimer als Fahrtrichtungsanzeiger auch Test ange. brachte Blinkleuchten verwendet werden Die Hlinkleuchten sind so anzubringen dag die Blinkzeichen von anderen Ver. kehrsteilnehmern rechtzeitig und deutlich wahrgenommen werden Können. Blink leuchten, die an der Vorderseite und an der Rückseite des Fahrzeuges angebracht sind, müssen nach vorn weiße oder Schwach. gelbe und nach hinten rote Blinkzeichen geben. 5 Musikalische Feierstunde. Der Evangell. sche Kirchenchor Mannheim- Sandhofen Ver. anstaltet am 26. Februar, um 20 Uhr, eine „Musikalische Feierstunde“ mit Instrumen- tal- und Chorwerken klassischer Kompo- nisten. Die Landsmannschaft„Danzig-Westpreu⸗ Ben“ hält am 25. Februar um 19.20 Uhr im „Komet(Langstraße 14), ihre Jahreshaupf. versammlung ab. Erscheinen aller Lands. leute ist erwünscht. Wir gratulieren! Karl Stamm, Mannheim Hebelstraße 18, wurde 75 Jahre alt. Ihren 70. Geburtstag feiert Karoline Raupp, Mann. heim, Jungbuschstr. 8. Margaretha Brauch Mannheim- Sandhofen, Domstiftstraße, Wird 70, und Daniel Brand, Mannheim, Traitteur- straße 35, wird 73 Jahre alt. Den 72. Ge⸗ burtstag feiert Magdalena Dreher, Mann. heim, G 6, 8. Das Fest der goldenen Hochzeit begehen die Ehepaare Friedrich und Marga. retha Neff, Mannheim- Käfertal, Wormser Straße 36, Jakob und Anna Essig, Mann- heim- Feudenheim, Wilhelmstraße 38, und Franz und Pauline Weber, Mannh.-Almen⸗ hof, Mönchwörthstraße 184. Pressebericht der Polizei Gestohlen. Einem Hilfsarbeiter Wurden aus seiner Zelle im Neumarktbunker unter Zuhilfenahme eines Nachschlüssels ein DM gestohlen.. Gefaßt. Der Kriminalpolizei ist es ge- lungen, die beiden Täter, die den gestern berichteten Einbruchdiebstahl in ein Groß. handelsgeschäft der Irmenstadt verübten, dingfest zu machen. Es wurde eine grohe Menge Diebesgut— Gesamtwert etwa 7600 DM— sichergegtellt. Wobei sich fernerhin ergab, daß die Beiden Einbrecher fünf wel⸗ tere Einbruchsdiebstähie auf dem Kerpholz haben. Getankt. Der Fahrer eines Dreiradliefer- Wagens hatte etwas zu viel dem Alkohol zugesprochen, so daß er, als er im Zickzack. kurs die Dalbergstrage und den Luisenring durchfuhr, die übrigen Verkehrsteilnehmer erheblich gefährdete. Offenbar aus dem gleichen Grunde übersah er auch das Halte- zeichen eines Polizeibeamten, so daß er mit mem anderen Kraftfahrzeug verfolgt und zum Falten gezwungen werden mußte. Unachtsam. Eine Straßenpassantin, die an der Straßenkreuzung Friedrich-Ebert⸗ Käfertaler Straße die Fahrbahn unachtsam überschritt. wurde von einem amerikani- schen Personenkraftwagen erfaßt und ver- letzt, Sie wurde von dem Fahrer in dus Krankenhaus verbracht. Blick ing Land 4,8 Millionen Defizit in Freiburg Ober bürgermeister Dr. Wolfgang Hoff- mann erklärte in der letzten Stadtratssit- Zunig, die Stadt verhandle gegenwärtig mit dem badischen Staat über staatliche Zu- schüsse Für die Fortsetzung des Freiburger Wiederaufbaus. Nachdem sich die Hoffnung der Stadt, vom Bund und vom badischen Staat billige Baukredite zu erhalten, nicht erfüllt habe, sei die finanzielle Lage der Stadt recht schwierig geworden. 800 000 PI müßten im Haushaltsjahr 1950/51 allein an Zinsen für die in den Jahren 1948 und 1940 aufgenommenen Wiederaufbaukredite be- zahlt werden. Man müßte sich ernstlich fragen, ob die bisherige Kreditpolitik der Stadt fortgesetzt werden könne. Die Be- lastung seien zu grog. Man werde im kom- menden Haushaltsplan mit einem Defiait von 4.8 Millionen Mark rechnen müssen. Etwa 1800 Polizeibeamte in Stuttgart Wie man dem neuen Haushaltsplan von Stuttgart entnehmen kann, beträgt die Zahl der Kriminalbeamten 230. Die Skärke der Schutzpolizei wird mit rund 1300 angege- ben. Hinzu kommen noch an anderen Stel- len des Polizeidienstes tätige Beamten und Angestellten, so daß die Gesamtzahl der für den Schutz der Bevölkerung sorgenden Polizeipersonen knapp 1 800 beträgt. Prozeß gegen falsche Rußlandheimkehrer Der Prozeß gegen die beiden angebli- chen Rußlandheimkehrer Siegfried Kluge und Thilo Wagner, die vor Monaten im Bonner Bundestag einen Tumult verursach⸗ ten, wird in etwa vier Wochen in Karlsruhe eröffnet. Wie Vizegeneralstaatsanwalt Woll mitteilt, sind die Ermittlungen abgeschlos- sen. Danach liegen keine Anhaltspunkte Vor, daß die Angeklagten von Abgeordneten zu ihrem Vorgehen im Bundestag veran- laßt worden seien. Die Oeffentlichkeit hat an dem Prozeß großes Interesse. Das Büro des amerikanischen Hohen Kommtssars John J. Mecloy hat sich mehrfach telefo- nisch nach dem Stand der Ermittlungen er- Kundigt. 5 Rundfunkempfänger im Werte von 387, In Wigsb mitta Schul pürge Nach 1949. schon gewes digen zuleg gaben bring Stadt, Haus! erwal geset⸗ den 1 mene werde 142 00 8⁰ mung von 100 00 Im für ein E — die nahez inna reiche gering dig d. U. d. Schlos lunge Ein Oberb Stadio unter durch Tußba möglie Vale ökken Stad Ib. 80 kuh ten in sten C beispie Stadt Mitt mpose nen.! die Kc nismäl Trümt portes worde. schuß schen einen zuwen Betrage berech n For steuer. Stadt um el in die keile, treiber mitteln entstel Im für lichs Sei gros Was i. Ein Oberb kührur Die die Pf schläg gesanc Unterr strie. einstir deutse gefaßt wendi unsere Besch verdlie nen bin, Schrie da Sic gebile Wuns gende „ kaufm jener sich v —— . 5 10 Noseg, it den unter Agen id Ilz. obleg Werden, len lag. U nicht n. Dee ndwirt. in der id, wir Stoch. diesem ne der bäude. Invali. belin. Ober. ist die Lossen, Ttkahr. Faltung dürlen ange erden, ringen, Ver. eutlich Blink. ad an bracht Wach. Lichen ungell. n ver. „ eine Amen Ompo⸗ preu- hr im laupt- Ands- meim, Ihren Lann- rauch, Wird dteur- Ge- lann- chzeit arga- mser lann⸗ Und men- rden inter ein 87.— ge- tern 706. oten rohe 7600 rh Wel Bolz fer- ohol ack⸗ ring mer dem lte⸗ mit und die t- am mi- Er- dus l Nit u- zer ing len cht M 815 E . it N Fo —— 1 vr. 47 Freitag, 24. Februar 1950 8 N 4 5 8 N 8 e 8 18 a N 2 72 2 8 85 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 eee aus der Stadtratssitzung: robe Elutrede des Oberbürgermeislers zum Nachtragshaushalt Finanzlage der Stadt muß nach wie vor als äußerst ungünstig bezeichnet werden im Mittelpunkt der Sitzung des Lud- wieshafener Stadtrates am Donnerstagnach- mittag in der Aula der Mädchenoberreal- schule stand eine größere Rede des Ober- pürgermeisters Valentin Bauer über den Nachtraghaushalt für das Rechnungsjahr 1949. Einleitend betonte der OB, daß es schon in normalen Zeiten kaum möglich gewesen sei, ein Jahr voraus alle notwen- digen Maßnahmen im vollen Umfang fest- zulegen, oder gar die Einnahme- oder Aus- gabepositionen zutreffend in Ansatz zu bringen. Als wesentlich charakterisierte das Stadtoberhaupt, daß bei Aufstellung des Haushaltsplanes vor allem die Höhe der zu erwartenden Einnahmen nicht genau ein- gesetzt werden konnte, da befürchtet wer- den mußte, daß die veranschlagten Sum- men dann in der Realität gar nicht erreicht werden könnten. 1% O0 DM mehr für Enttrümmerung So waren beispielsweise für die Räu- mung der Straßen und öffentlichen Plätze von Trümmerschutt vorsichtshalber nur 100 000,— DM eingesetzt worden. Im Nachtragshaushaltsplan konnten nun für diesen Zweck 242 000, DM einge- setzt werden, f ein Betrag, mit dem das gesteckte Ziel — die fast vollständige Enttrümmerung nahezu erreicht werden kann. Durch höhere Einnahmen als erwartet können auch zahl- reiche Arbeiten, die zurückgestellt oder nur gering veranschlagt worden waren, vollstän- dig durchgeführt werden. Hierunter fallen U. a. die Instandsetzung des ehemaligen Schlosses in Maudach, Inventarneuanschaf- jungen der Verwaltung, Erhöhung der Für- Womit wird dus Ein besonderes Kapitel widmete der Oberbürgermeister in seiner Rede dem Stadionbau in Ludwigshafen. Er betonte nter anderem, daß die Durchführung erst durch den Zuschuß des südwestdeutschen Tugballverbandes in Höhe von 100 000 DM möglich geworden sei. Valentin Bauer sprach an dieser Stelle ökkentlich dem Verband den Dank der Stadt Ludwigshafen für diese Unter- stützung aus. Uber die Finanzierung des Stadionbaues, 60 fuhr der Oberbürgermeister fort, kursier- ten in der Oeffentlichkeit die verschieden- sten Gerüchte. So sei von manchen Stellen beispielsweise behauptet worden, daß die stadt Ludwigshafen über reichliche Mitte! verfügen müsse, da sie sonst diese imposante Anlage nicht hätte erstellen kön- nen, Hierzu müsse festgestellt werden, daß die Kosten für das Stadion deshalh verhält- nismäbig gering seien, weil der verwendete Trümmerschutt(einschließlich des Antrans- portes) unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden sei und andererseits durch den Zu- schuß und ein Darlehen des südwꝛestdeut- schen Fußballverbandes die Stadt selbst einen verhältnismähig geringen Betrag auf- zuwenden gehabt habe. Diesem geringen Betrag gegenüber stehe jetzt die große und berechtigte Hoffnung, daß sich der Aufwand un Form von Vergnügungs- und Getränke- steuern, kerner durch die Beteiligung der stadt an den Einnahmen für Eintrittsgelder um ein Vielfaches bezahlt machen werde. In diese Rechnung schließlich seien die Vor- teile, die den Ludwigshafenern Gewerbe- treibenden und den städtischen Verkehrs- mitteln durch große Sportveranstaltungen entstehen, noch gar nicht einkalkuliert. Im nun die neu aufzuwendenen Mittel für den geplanten Tribünenbau mög- lichst bald wieder hereinzubekommen, sei geplant, einen sogenannten Stadion- groschen zu erheben, der von jedem Be- sucher zu entrichten ist. Was ist faul im Straßenbahnvertrag? Ein welteres wichtiges Kapitel berührte Oberbürgermeister Bauer mit seinen Aus- kührungen über die städtischen Straßen- Sorgeausgaben, Erweiterung der St— beleuchtung und Vieles Andere er Gesamte Mehrausgaben 2 239 820 DNæ Ferner konnten für Instandsetzung vor Schulgebäuden und Beschaffung von Schul möbeln kür die Volksschule, für die Ein- richtung eines Chemiesaales in der Mäd- chenoberschule, für Beschaffung und Ein- richtung Weiterer Räume in der Berufs- schule, für den Aufbau des Stadions, kür Anschaffung ärztlicher Instrumente im städtischen Krankenhaus und Instand- setzung von Amtsgebäuden erhebliche Be- träge eingesetzt werden. Zusammen ergibt sich bei den großen Positionen hierdurch eine Mehrausgabe von 2 239 820, DM. Gesamtmehreinnahmen 1315 840 DM Durch verschiedene Umstande wurden bei einigen Positionen des Ursprünglichen Haushaltplanes auch Einsparungen erzielt. 80 Konnten an den Barleistungen für An- gehörige von Kriegsgefangenen und vermig- ten Soldaten, da deren Zahl erfreulicher Weise ständig abnimmt, 260 000. DM ein- Sespart werden. Die im Haushaltplan für Sokorthilfe vorgesehenen 100 C00, DM ent- fallen ebenfalls, da die erforderlichen Gel- der für die Auszahlung vom Staat zur Ver- kügung gestellt wurden. Verstärkungs- und Vorbehaltsmittel konnten um rund 300 000.— DMark gekürzt werden. Es ergibt sich so- mit abschließend, so sagte der Oberbürger- meister, daz den Mehrausgaben Mehrein- nahmen in einer Gesamthöhe von 1 926 740.— DMark gegenüberstehen, eine Summe, die allerdings um 610 900,.— DM, die bei ande- ren Positionen weniger eingenommen wur- den, gekürzt werden muß, so daß sich lediglich eine Gesamtmehreinnahme von 1315 840, DM ergibt. f Station gebaut? bahnen. Eine Konzessionsabgabe in Höhe von 37000 DM könne aller Voraussicht nach nicht abgeführt werden, da die Straßenbahn. wieder ein Zuschußbetrieb zu werden drohe. 28 Werde zur Zeit geprüft, ob der für Lud- wigshafen sehr ungünstige Gemein schaftsvertrag mit Mannheim und dessen Auslegung durch die Mannheimer Stadtverwaltung Einfluß auf dieses ungün- stige Ergebnis habe,— vor allem, ob hier keine Aenderung zugunsten Ludwigshafens herbeigeführt werden könne. Da die Lud- wigshafener Prüfung noch nicht abgeschlos- sen ist, behielt sich der OB vor, in einer späteren Sitzung den Stadtrat und die Oeffentlichkiet über die Frage rückhaltlos zu informieren. Nachtragshaushaltsplan wird ausgeglichen Abschließend gab der Oberbürgermeister bekannt, daß den Mehrausgaben von 1 385 170 DM. Mehreinnahmen in Höhe von 1315 840 DM gegenüberstehen. Damit erhöht sich der Fehlbetrag des ursprünglichen Haushaltsplanes, der 1777 000 DM betrug, um rund 69 O00 DM auf 1 846 000 DM. Im Nach- tragshaushaltsplan konnten Einnahmen und Ausgaben mit einem Betrag von 22 438 990 DM ausgeglichen werden. Der ursprüngliche Haushaltsplan war auf Einnahmen- und Ausgabenseite mit 19 276 340 DM abgeschlos- sen worden). Resümierend stellte der Oberbürgermei- ster fest, daß die Abgleichung keine Verbesserung der Ludwigshafener Haushaltslage dar- stelle. Sie konnten nur erfolgen, indem ein Be- trag von 846 000 DM aus Rücklagen in Ein- nahme gestellt wurde und weiterhin die noch fehlende eine Million DM als Be- darfszuweisung des Landes auf der Ein- nahmenseite verbucht wurde.(An dieser Stelle seines Referates betonte der Oberbür- germeister, daß Rücklagen an sich nicht mehr vorhanden seien, daß die Stadt aber nach dem„Tage X“ äußerste Sparsamkeit an den Tag gelegt habe und daher die so- IHR-piulz ist um Kuufmunns-Nachwuchs besorgt Maschine und Kurzschrift muß der junge Kaufmann beherrschen Die Industrie- und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen hat an alle ein- chlägigen Lehrbetriebe ein Rundschreiben gesandt, in dem sie über einen Beschiußb unterrichtet, den das Prüfungsamt der Indu- trie und Handelskammer Pfalz in Ueber- einstimmung mit der Gesamtheit aller west- deutschen Industrie- und Handelskammern gefaßt hat. Dieser Beschluß betrifft die not- wendige Verbesserung der Ausbildung unseres kaufmännischen Nachwuchses. en Beschluß also, der besondere Bedeutung verdient, weist doch das Arbeitsamt in sel. nen Monatsberichten immer Wieder darauf hin, daß junge Kaufleute oft eine ausge- schriebene Stellung nicht antreten können, da sie nur mangelhaft oder einseitig aus- gebildet sind. Der Beschluß, den wir au Vunsch der IHK veröffentlichen, hat fol- genden Wortlaut: 8 „Grundsätzlich wird Künftig von den kaufmännischen Lehrlingen mit Ausnahme ener des Einzelhandels verlangt, daß sie dich während ihrer Lehrzeit die in der Ste- notypisten-Anfänger-Prüfung geforderte kertigkeit in Kurzschrift(120 Silben) und Maschinenschreiben(180 Anschläge) aneiz den, Zunächst wird von der Frühfahrsprüs dung 1951 ab die Zulassung zur Kaufmanns chllfenprüfung vom Nachweis eines Leer. dtüngsstandes von 60 Silben und 120 An- dchlagen abhängig gemacht werden. Die er- lolgreichen Teinehmer der Frühjahrs- und Herpstprükung 1950 erhalten einen Vermerk im Kaufmanns-Gehilfenbrief, wenn sie den Nachweis dieses Leistungsstandes in Kurz- schrikt und Maschinenschreiben durch Vor- lage eines Zeugpisses der Kammer oder einer öktentlichen Berufs oder Berufsfach- N bis zur mündlichen Prüfung erbrin- k gemacht, daß sich Mit dieser Maßnahme trägt die Kam- mer, so heißt es u. a. in dem Rundschreiben, der in den letzten Jahren allseits Vertrete- nen Ansicht Rechnung, daß jeder junge Kaufmann Kurzschrift und Maschinen- Schreiben beherrschen muß. Die IHK bit- tet die Inhaber der in Frage kommenden Betriebe, sowohl ihre Ausbilder als auch die Lehrlinge von diesem Beschluss zu Unterrichten und nachhaltig darauf hinzu- Wirken, daß sich die Lehrlinge rechtzeitig um die Aneignung der geforderten Fertig- keiten bemühen. Eine fortlaufende Kon- trolle dieser Ausbildung hält die Kammer kür unbedingt erforderlich; sie bittet die Be- triebsinhaber sie sicherzustellen. in dem Schreiben wird der Vorschlag die Betriebe— um die Elnftährung eines ausreichenden Unterrichts in Kurzschrift und Maschinenschreiben zu gewährleisten zweckmäßigerweise mit den örtlichen Berufsschulen und der Volks- Hochschule in Verbindung setzen könnten. Da gerade den Berufsschulen oft noch für einen derartigen Unterricht die erforder- chen Schreibmaschinen fehlen, macht dle Kammer den Vorschlag, daß sich die Leht- herren für deren Beschaffung bei den Stadt- verwaltungen und den Fraktionen des Stadtrates einsetzen sollen. Eine enge Füh- lungnahme mit den Stenografenvereinen Wird u. a. ebenfalls in Vorschlag gebracht. Abschließend weist die IHK in ihrem Schreiben darauf hin, daß bei allen Einschls⸗ gigen Prüfungen durch die Rammer die „Regeln für Maschinenschreiben“ des deut- zchen Normenausschusses(früher RK W) den Beurteilungen zu Grunde gelegt werden. Diese„Regeln sind kürzlich mit vielen Verbesserungen im Beuth- Vertrieb Gmb. in Krefeld- Uerdingen neu herausgekommet. meinschaft genannte Erstausstattung nicht restlos auf- gebraucht worden sei. Nur so sei es möglich, 846 000 DM des Deflzits selbst abzudecken.) Die ewige Benachteiligung Ludwigshafens Im Verlauf seiner Ausführungen kam das Stadtoberhaupt auf die ewige Benach- teiligung Ludwigshafens bei den Bedarfszu- weisungen des Landes zu sprechen. Bauer erinnerte daran, daß Mainz eine Bedarfszuweisung von 900 000 DM im Vorjahr vom Land er- halten habe, während Ludwigshafen leer ausging. Er betonte daher nochmals mit aller Ent- schiedenheit, daß nach Ueberzeugung des Stadtrates die Bedarfszuweisungen in Kob- lenz nicht in objektiver Weise vor- genommen worden seien. Die Stadt Lud- wigshafen sei mindestens so schwer, wenn nicht noch schwerer getroffen worden, wie die Stadt Mainz. Der Regierungspräsident der Pfalz, so wurde mitgeteilt, sei ebenfalls dieser Auffassung, und werde deshalb die Ludwigshafener Anträge mit Nachdruck un- terstützen. Da auch der Finanzminister vom Vorjahr die Ludwigshafener Auffassung ge- teilt habe, halte sich die Stadt für berech- igt, diese Bedarfszuweisung im vorhinein schon einmal als Einnahme in den Nach- tragshaushaltsplan einzusetzen und ihn so- mit apbzugleichen. Auhßerordentlicher Nachtragshaushalt Noch kurz auf den außerordentlichen Nachtragshaushalt eingehend, wies der OB darauf hin, daß sich in ihm der Darlehens- betrag um 586 000 DM erhöhe. Die einzelnen Darlehen wurden, von einer Ausnahme ab- gesehen, bereits vom Stadtrat genehmigt. Der außerordentliche Nachtragshaushalt ist somit mit 3 238 540,— DM. ebenfalls ausge- glichen(der frühere Abschluß verzeichnete 2 436 100.— DJ). Wohnungselend ist unverändert groß Am Ende seiner Ausführungen betonte der Oberbürgermeister, daß sich der Nach- tragshaushalt gegenüber dem ursprünglichen Haushalt etwas günstiger gestalte. Es dürfe jedoch nicht der Schluß ge- zogen werden, daß sich die Finanzen der Stadt wesentlich gebessert hätten. Im Gegenteil, im Vergleich zu den noch vorhandenen Schäden müsse die Finanzlage nach wie vor als äuBherst ungünstig bezeichnet werden. Am schmerzlichsten be- rühre es ihn, so sagte Oberbürgermeister Bauer, daß es auch im Nachtragshaushalt nicht möglich gewesen sei, zur Förderung des Wohnungsbaues unmittelbar städtische Gelder zur Verfügung zu stellen. Es sei beispielsweise nicht einmal möglich gewesen, für den Bevölkerungszuwachs(rund 6000 Menschen) im vergangenen Jahr den not- Wendigen Wohnbedarf(zusätzlich zum vor- handenen Wohnraum) zu schaffen. Wohnungsnot unverändert Wenn Bund und Land die zerstörte Stadt in Zukunft also nicht kräftiger unterstützen, werde das gegenwärtige Wohnungselend Dauerzustand werden. Er hoffe jedoch, so schloß der OB, daß von den in Aussicht ge- stellten Milliarden für den Wohnungsbau die Stadt einen Betrag erhalte, der es ihr ermögliche, den Wohnungsbau in anderem Tempo voranzutreiben als bisher. Nach längerer Diskussion wurde der Nach- tragshaushalt einstimmig angenommen. Hier- bei war der KP-Fraktion zugestanden wor- den, daß im Protokoll vermerkt wird, daß sie gegen drei von zehn Einzelpositionen stimmt.-klothſoll Wertvolle historische Funde in Frankenthal Auf dem Gelände eines früheren Klosters, gegenüber dem Erkenbertmuseum in Fran- Renthal, wurden bei Ausschachtungsarbei- ten in zwei Meter Tiefe wertvolle histori- sche Funde gemacht. Es handelt sich um äußerst künstlerisch gearbeitete Modelle von Ofenkacheln und eisernen Ofenplatten, die mit der Jahreszahl 1588 und reliefarti- gen, religiöse Themen darstellenden Verzie- rungen versehen sind. Man nimmt an, daß die Gegenstände, die uns ein Bild des kulturellen Hochstan- des unserer Vorfahren vermitteln, auf Grund der damaligen unruhigen Zeitläufte vergraben und so in Sicherheit gebracht wurden. Außerdem wurden vier Skelette frei- gelegt, die der Lage nach aus einem so- genannten Hockgrab— einer im Mittelalter gebräuchlichen Begräbnisart stammen körmen. Die Funde wurden dem Landeskon- servatorium in Speyer zur weiteren Aus- wertung übergeben.-Hl- Güte vorzüglich Menge gering Das Jahr 1949 war für die Winzer vieler Anbaugebiete ein Unglücksjahr. Durch starke Fröste in wichtigen Anbaugebieten beeinträchtigt, erreichte die Weinmosternte mit 1,36 Millionen Hektoliter nur 61 Pro- zent des Ergebnisses von 1948. Der Ernte- ausfall wird wertmäßig auf rund 100 Mil- lionen DM beziffert. Diese Mitteilungen machten zuständige Weinbaustellen. Die Güte des 1949er Weinmostes über- trifft allerdings die der anderen Nach- kriegsjahrgänge erheblich und verspricht fast überall Spitzenweine. Von der gesam- ten Weinernte des Bundesgebietes werden 86 Prozent des Jahrgangs 1949 in den Güte- klassen„sehr gut“ und„gut“ aufgeführt. Beim Jahrgang 1948 traf dies nur für 60 Prozent zu. Kreuz und quer durch die Großstudt um Rhein Wird der Landgraf endlich hart? In den letzten Monaten häuften sich in geradezu katastrophalem Ausmaß in der Tagespresse die Meldungen, die bekannt machten, daß dieser oder jener Verkehrsunfall durch einen unter Alkoholeinwirkung stehenden Kraft- fahrer verursacht wurde. Die Polizeidirek- tion Ludwigshafen weist nun darauf hin, daß auf Grund einer Anordnung des Bun- desverkehrsministeriums künftig alle Per- sonen, die unter Alkoholeinwirkung stehen, und in diesem Zustand einen Verkehrsunfall verursachen, unter Angabe ihres Namens, Vornamens, ihrer Wohnung und ihres Beru- les in den Tageszeitungen veröffentlicht werden. Es mag interessant sein, am Rande darauf hinzuweisen, daß diese Me- thode in Amerika recht gute Erfolge gehabt hat. Dort wird allerdings die Veröffentli- chung nicht nur in der Presse, sondern auch über den Rundfunk bekannt gemacht. Gleichzeitig wird die drakonis che Strafe, die der Schnellrichter gegen betrun- kene Kraftfahrer ausspricht, mitveröffent- licht. Und gleich der erste Fall: Der Trans- portunternehmer Stefan Rieger aus Marmheim, Grabenstraße 11, hatte am 20. Februar zuviel Alkohol getankt. In die- sem Zustand setzte er sich ans Steuer sei- nes Lastkraftwagens und fuhr durch Lud- wWigshafens Ludwigstraße. Beim Ueberholen eines Personenwagens bog er mit seinem Fahrzeug plötzlich nach links gegen den Gehweg ab und stieß dabei mit seinem Last- wagen gegen einen aufgesetzten Backstein- berg. Der LKW wurde durch den Anprall erheblich beschädigt. Das Kraftfahrzeug des betrunkenen Herrn mußte abgeschleppt werden. Geschickte Schwindlerin. Eine Frau er- schwindelte sich in zwei Ludwigshafener Geschäften größere Mengen Tabakwaren und Spirituosen. Sie gab bei den Geschäfts- inhabern an, die Warenmengen zur Errich- tung einer größeren Kantine auf dem Lim- burgerhof zu benötigen. Die gutmütigen Ge- schäftsleute gaben ihr daraufhin Kredit, Was die„Dame“ bewog, sich bis heute nicht wieder sehen zu lassen. Fahrerflucht. Auf der Straßenkreuzung Hauptstraßße-Rheingönheimer Straße wurde am 21. Febr., gegen 14.30 Uhr, ein Radfahrer von einem ihn überholenden Lieferdreirad angefahren und verletzt. Der Fahrer des Lieferdreirades fuhr ohne anzuhalten in Richtung Rheingönheim weiter. Der erste Arkadenbau in der Innenstadt Ecke Oggersheimer und Bismarckstraße sind vor einigen Tagen die Ausschachtungs- arbeiten für ein neues, großes Bauvorhaben abgeschlossen worden. Hier entsteht eine Dreihäusergruppe, bei der zum ersten Male in Ludwigshafen der Arkadenbau ange- wendet wird. Bauherren sind drei Privat- besitzer, die sich— dies geschieht ebenfalls zum ersten Male— zu einer baulichen Ge- zusammengeschlossen haben. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, in je- dem der drei Häuser Platz einzusparen, da für die Dreihäusergruppe nur ein Gemein- schaftshof und ein Hauseingang mit Trep- penhaus erforderlich ist. Die äußerst be- schränkten Platzverhältnisse an dieser Ecke haben außerdem die Anwendung des Ar- kadenbaus in der Oggersheimer Straße be- dingt. Diese Arkaden werden eine Tiefe von 3,50, Meter erhalten. Bekanntlich sieht der stäcltische Bebauungsplan auch eine Ver- Preiterung der Oggersheimer Straße vor. Der Arkadenbau, der nie eine Ideallösung darstellte, soll auch in Ludwigshafen nur vereinzelt an den Punkten angewendet wer- den, wWo der geringe Grundriß sonst keine bauliche Rentabilität mehr ermöglicht. Bei dem Neubau können die alten Kel- ler fundamente noch verwendet werden; im übrigen wird er als Eisenbeton- und Stahl- konstruktion errichtet. Der Gemeinschaft gehören an: Eine Apotheke, ein Schreib- Warengeschäft und eine Elektrohandlung. Vorhaben auszuführen, Ungleiche Kraftprobe. Auf der Straßen- Kreuzung Bleichstr.-Heinigstr.-Saarlandstr. stießen am 22. Februar, gegen 14.30 Uhr, ein Lastzug und ein Personenauto zusammen. Der Fahrer des Pkw. mußte in verletztem Zustand in das St. Annastift eingeliefert werden. Sein Fahrzeug wurde erheblich heschädigt. Zuviel Gas. Auf der Landstraße Neuho- 4en-Rheingönheim wurde in Höhe des Rheingönheimer Waldes am 22. Februar, gegen 17.30 Uhr, ein Pkw. aus der Kurve getragen und gegen einen Baum geschleu- dert. Durch den Anprall erlitten die zwei Wageninsassen Verletzungen. Der Pkw. wurde schwer beschädigt. Mißglückter Einbruch. Ein bereits vor- bestrafter junger Mann versuchte am 22. Februar, gegen 13 Uhr, von der Hofseite aus in eine Wohnung im Stadtteil Nord in der Siegfriedstraße einzubrechen. Um sein atte er ein Fenster gewaltsam aufgedrückt. Beim Einsteigen wurde der Bursche jedoch von einer Frau überrascht. Er ging unverzüglich über die Mauer in das Nachbarhaus flüchtig, konnte jedoch anschließend festgenommen werden. Wenn zwei sich streiten dann freut sich seit undenklichen Zeiten der Oritte. Das alte Sprichwort bewahrheitete sich vor einigen Tagen in der Bruchwiesenstraße Abends gegen 20.30 Uhr. Zwei Arbeiter waren in Streit geraten und beschlossen deshalb, sich gegenseitig gründlich zu„ver- möbeln!“, Um sein Vorhaben richtig aus- führen zu können, stellte einer der beiden nur mal kurz sein Fahrrad zur Seite. Und dann ging's rund! Als die beiden dann der Auffassung waren, daß es genug wäre, durfte der Radfahrer feststellen, daß sein Fahrrad(Marke Adler) in der Zwischenzeit von dem berühmten Dritten fortgefahren worden war. Miniatur Eisenbahn Ausstellung. In zwanzig Städten des Bundesgebietes wurde bereits die Miniatur-Eisenbahn-Ausstellung Klein- Aachen in den letzten acht Monaten gezeigt. Der Erfolg bei den„großen“ und kleinen Kindern war allgemein gut, ist doch diese Miniatur-Eisenbahn ein seltenes Wun- derwerk der modernen Technik. Auf einem Tisch von acht auf drei Meter ist ein im Maßstab 1190 gehaltenes Abbild des Aache- ner Hauptbahnhofes und einiger angrenzen- der Straßen aufgebaut, sowie Abschnitte der Schweizer Bundesbahn mit starken Steigun- gen und Tunnels, 150 Meter Schienenstrecke mit zum Teil stromführenden Oberleitungen sind vorhanden, ebenso eine Drehscheibe, 28 Weichen, Lokschuppen, Stromlinienloks, Personen- und Güterwagen u. a. Die Her- stellung dieses Spielzeuges, über das selbst die Fachleute staunen, kostete die„kleine“ Summe von 7000 DM. Die Ausstellung wird in Ludwigshafen ab Sonntag, 26. Februar, für zehn Tage in der„Brücke“ im Kaufhof gezeigt. Wieder Volkshochschule. Nachdem die Ludwigshafener Volkshochschule ihre Pfor- ten für die öffentlichen Vorträge in dieser Woche geschlossen hielt, wird am kommen- den Mittwoch, 1. März, Universitäts-Prof, Dr. Ludwig Rüger, Heidelberg, die Vor- tragsreihe B— Mensch und Weltall— mit einem Lichtbildervortrag über das Thema: „Die Eroberung der Erdräume durch Pflanze und Tier“ fortsetzen. Dritter Vortrag mit W. Oelschner. Wir teilten bereits mit, daß die evangelische Jugend im Gemeindehaus der Kirchenge- meinde Nord in der Rohrlachstraße eine Vortragswoche abhält. Heute abend um 20 Uhr hält W. Oelschner den dritten Vor- trag über das Thema: Ist unsere Kirche ein alter Verein?“ 2 Wo gehen wir hin? Rheingold-Theater: Der Würger“; Spät- vorstellung:„Oh diese Männer“; Pfalzbau Filmtheater:„Mordprozeß Dr. Jordan“; Lichtspielhaus Oggersheim:„Fasching“; Tonbild Oggersheim:„Die Stubenfee“; Capitol Rheingönheim:„Die große Lüge“; Casino Mundenheim:„Blutrache“; Metropol Friesenheim:„Wolgaschiffer“. Oberprimu besuchte eine Gerichtsverhundlung Fortschrittliches Erziehungsexperiment von Gericht und Schule Eigentlich hätte Invalide Nikolaus D. mit seinen 60 Jahren seinen Lebensabend in solidere Bahnen lenken sollen. Statt des- sen rutschte er vom bisher eingehaltenen geraden Weg der treuen Redlichkeit infolge seiner schlüpfrigen Umgebung erheblich ab und hatte sich nun am Donnerstag wegen Zuhälterei vor Ludwigshafens Schöffenge- richt zu verantworten. Ein trübes Sitten bild der Großstadt, wie es der Vorsitzende nannte, rollte ab. Nikolaus, der offenbar mehr über Phy- sische als psychische Kräfte verfügt, hatte sich im vergangenen Jahre mit seiner 31 Jahre jüngeren Geliebten Hannelore, die ihm den Haushalt führte, verlobt. Und weil sie auch ein großes Herz hatte, Nikos Geldbeutel mit der g9o-DM-Rente(monat- lich) jedoch scharfe Falten schlug, hatte der Alte nichts dagegen, wenn Hannelore Be- sucher empfing. Als Verlobte machte sie von dem Recht der Aussageverweigerung mit dezentem Augenniederschlag Gebrauch. Im Oktober 1949 jedoch zeigte Nikolausens Einkommen steigende Tendenzen. Er stellte sein Zimmer einschließlich Hausschlüssel fremden Leuten zur Verfügung, und zwar unter Tatbestandsmerkmalen, die das Ge- setz schlicht Kuppelei nennt. Niko wußte von nichts; er kassierte nur die Taxe. Ein paar Schoppen Wein fielen so nebenbei ab. Trotz Kenntnis der Tatbestandsmerk- male stellte sich der„Zimmervermieter“ auf den Standpunkt, diese Zuwendungen seien lediglich„milde Gaben“ gewesen. Den „Herren“ war die Sache vor dem Gericht Außerst unangenehm, und weil auch sie in diesem Fall die Zeugenaussagen ver- weigern durften, hüllten sie sich ebenfalls in eisiges Schweigen, Die Damen“ zeig- ten sich unbefangener. Eine davon— durch sie kam der Stein ins Rollen— sitzt zur Zeit, weil sie einem„Herrn der Schöpfung“ 50 DM gestohlen hatte. Mit einem freund- lichen„Auf Wiedersehen“ verabschiedete sie sich von Richter und Publikum, um wieder in ihre Zelle zurückgeführt zu wer- den. Während der Antrag des Staatsanwalts auf sieben Monate Gefängnis lautete, muß nun nach dem Urteil der Richter Nikolaus vorerst fünf Monate ein nicht mehr sturm- kreies Büdchen beziehen. 2 Aus Gründen einer gewissen Rücksicht⸗ nahme, der Gerichtspublikationen in der Tagespresse unterworfen bleiben zu müssen, haben wir den„Fall Nikolaus“, der ein ausgesprochen sittenloses Zeitdokument ge- nannt werden darf, nicht so drastisch ge- schildert, wie er sich im Gerichtssaal abge- spielt hat. Die zwingende Frage, die sich aus derartigen Zeitbildern immer ableitet, lautet bekanntlich:„Wie sag ich's meinem Kinde“. Einen ganz neuartig zu nennenden Weg haben nun das Ludwigshafener Ge- richt und die Leitung der Mädchenoberreal- schule beschritten, indem sie die Mädchen der Oberklasse der Schule gemeinsam mit Lehrkräften an der Verhandlung teilneh- men ließen. Vom Standpunkt der gewohn- ten Prüderie her gesehen könnte man über diese Maßnahme den Kopf schütteln. Wir möchten dafürhalten, diesmal von einem fortschrittliehen Erzie- hungs experiment zu sprechen. Denn es ist wohl keine Frage, daß ein Erzieher richtig handelt, wenn er die natür- lichen Regungen von Ekel und Abs che u vor sittenlosem Tun und Treiben, die sau- bere junge Menschen noch empfinden, in weitgehendem Maße unterstützt und fördert. atzl/ pit . e „ 8 9 1 0 1 5 Seite 6 N 2 eee 8 8. 8 N 8. 8 1 n 3 8 e CCT MORGEN 3 7 meinem Geburtstag sind mir von allen Seiten so viele Zeichen treuer Anhönglichkeit und Freundschaft zugegan- gen, daß ich außerstande bin, jedem einzelnen dafür zu Ich tue es auf diesem Wege und danke allen die meiner so freundlich gedacht haben. Professor Dr. Ernst Holzbach Collinistraße 43 danken von Herzen, . — 1 Ihres Vermählung beehren sich anzuzeigen: Hans Kupfer Irmgard Kupfer geb. Göl Mannheim-Feudenheim, Paulusbergstrage 12 in 8 Schaufenstern: 7 1 Die neuesten Nadio- Gerate! Ale Radio-Röhren ooch 1224 v. 1234 so foftt lieferbar. 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Pas Bundeswirtschaftsministerium erklärt sich bereit, im Falle der Verweigerung von Einfuhrgenehmigungen durch die indische Re- tarit niedriger als 1925 neue Einkommensteuergesetzent- per N 50 353 Slerung, sofern sie im Re 5 8 ar- url, der jetzt beraten wird, bietet den gestellten Vorganges e. e neren Einkommensteuergruppen den gün“ Schritte einzuleiten. Entsprechende Anträge * Tarif seit 1925. sind an das Referat Sterling-Gebiet der Aubenhandelsabteilung des Bundes wirtschafts- ministeriums in Frankfurt-Höchst zu richten. Dr. Strickrodts Wunsch Ende der Bevormundung e Der niedersächsische Finanzminister Striekrodt erklärte in Göttingen, daß die Ein- Bange aus den Soforthilfeabgaben in den Monaten November und Dezember des ver- Sangenen Jahres erstaunlich seien. Das Maxi- mum an Leistungen, das aus der Wirtschaft in die öffentlichen Kassen geflossen sei, sei 80 hoch gewesen, daß die Liquidität der Wirt⸗ schaft seit dieser Zeit als bedenklich anzu- sehen sei. f In einem Vortrag über die sation des Bundes als sagte der Minister: Dingen stehen wir Entwurf sieht im einzelnen eme Er- zahigung von 16 Prozent für die Einkom- 55 bis zu 5000 DRM vor. Da durch das Ge- 5 1 Nr. 64 der Militärregierung bereits eine elle Senkung von 20 Prozent für die deinen Einkommen durchgeführt war, nacht die Gesamtermäßigung der Steuer deser kleinen Einkommen insgesamt etwa 90 Prozent aus. l zei den mittleren und hohen Einkommen i in dem neuen Entwurf eine Senkung um d 25 Prozent der bisherigen Tarife vor- geschen. Bei den hohen Einkommen ist die denkung geringer. Der Steuerhöchstsatz von ) Prozent wird hier aufrecht erhalten, nährend der Mehrbetrag bei Einkommen zn über 9000 DM bisher mit 54 Prozent besteuert wurde, wird er in Zukunft mit nur 4 Prozent belastet. Der Mehrbetrag von knkommen über 20 000 DM wurde bisher mt 66 Prozent besteuert, in Zukunft sind 50 Prozent vorgesehen. 5 Die Einkommensteuertabelle. die bis jetzt erst kür die Jahreseinkommenheträge auf- Dr. „Finanzorgani- politisches Problem“ „In allen finanziellen noch unter den Nach- gestellt wurde, ergibt auszugsweise folgen- Einer Pockerpartie ähnlich dünkt das des Bild: Spiel zu sein, das sich zwischen Ein- Steuergruppe 1 Steuergruppe II Bundesregierung und Alliierten entwickelte; zommen:(ledige)(Verh. m. 1 Kind) die Trümpfe werden so lange in der Hand ge- DM bisher DM bisher B bis sie über unterirdische Kanäle, wo- 95 26 ei meistens in- und ausländischen Journa- 1190 5 5 15 5 listen eine gewisse Funktion zugedacht wird, 4000 352 663 295 354 den Zweck des gegenseitigen Bluffens voll 5000 810 972 502 603 und Sanz erfüllten. e 75 6000 112⁵ 1330 565 903 Wenn die, der Hannoverschen Parteilei- 9000 2265 2718 1785 2118 tung nahestehende„Frankfurter Rundschau“ 19000 721 8 186 6 675 8 328 Amn 18. Februar in großer Aufmachung den 90000 17715 23 946 17055 22 932 bis dahin geheim gehaltenen Inhalt des an- 10000 29 715 40 746 28995 39 738 geblichen Memorandums Alliierter Wirt- 0 58 718 76746 57815 75 576 schaftssachverständiger bringen Konm- 100 o 98 715 122246 97755 121154 be, weil ihrem Bonner Mitarbeiter(zugleich 900 142 215 168 246 140 195 167 142 Pressepolitischer Funktionär der SPD) Fried Wesemann dieses Memorandum(im engli- schen Text) zugespielt worden ist, so ist ganz zweifelsfrei, daß als Mittelsmann eine politische Persönlichkeit aus dem Oppôsi- tionslager deswegen gewähl wurde, weil dieses Memorandum sozialistischer Prove- Nienz ist. Dies deutete bereits der Umstand an, daß sein Vorhandensein von dem Oser- ver- Korrespondent Rix Löwenthal in einer ECA-Kredite kür Württemberg- Baden im Dezember vorigen Jahres wurden be- untlich von der ECA- Verwaltung 1,036 Mil- enen DM für Investitionszwecke freigegeben, zen denen vorerst 600 Millionen DM im Bun- keegebiet über die Bank für Wiederaufbau britischen Besatzungzeitung angekündigt u Auszahlung gelangen. Die restlichen 426 Wurde. Allonen DM werden vermutlich erst im Som- der dieses Jahres zur Verfügung stehen. Von desen Mitteln sind für Württemberg-Baden U Müllonen DM vorgesehen, zuzüglich einer zoch nicht näher feststehenden summe für die landwirtschaft. Die Bank für Wiederaufbau hofft dabei, die Achlung der 600 Millionen DM bis zum . Marz d. J. abgeschlossen zu haben. Bel der Auszahlung der Gelder, die nach rein bank- näbigen Gesichtspunkten erfolgt, machen sich Württemberg Baden in einzelnen Fällen gchierigkeiten insofern bemerkbar, als die Liegt Bankerott vor? Die„Frankfurter Rundschau“ hatte ihre Veröffentlichung überschrieben mit„Deut- sches OEEC- Memorandum Eingeständnis eines totalen Bankrotts“. Die Wahl dieser Ueberschrift scheint sinnwidrig. Weder das widerung hierauf enthält eine Andeutung eines bankrottähnlichen Vorganges. Es könnte auch eine solche Andeutung 1 51.. ir dem Memorandum und in der deutschen VF Bentsendles Erwiderung hierauf nicht enthalten sein, Icherbsiten erbringen können und e nicht n eee, 2 e . Ceuug von Investitionskapital per 9 85 zun 8104 25 ee 5 3— In diesen Schwierigkeiten aus dem Wege zu sclelte And ing einem Finges m1 gehen, Wurden von einzelnen Firmen Anträge gleich, daß der Alliierten Wirtschaftspolitik aa Staatsbürgschaften für ECA-Mittel gestellt, im Gebiete der heutigen deutschen Bundes- ie ellerckings nur dann genehmigt werden republik eine Bankrottpolitik gewesen sei. innen, wenn ein besonderes Volkswirtschaft. Umgekehrt wäre aber die Andeutung oder ret ee Herausstellung bankrottähnlicher Zustände Die E A-Mittel werden insbesondere im in der deutschen Erwiderung Auf das Memo Hubller auf den im Frühjahr einsetzenden randum eine Beschuldigung der Alliierten im Gebiete der heutigen deutschen Bundes- republik, Bankrottpolitik getrieben zu ha- Fehnungsbau wichtig sein. Württemberg- daden stehen dafür 7,4 Millionen DM zur Ver- Wung, die sich auf folgende KFreditnehmer 5088. erteilen: Badische kommunale Landesbank 5 l (Swosentrale) 13837000 P Gegen ein vom Bundeswirtschaftsministe- Württembergische Girozentrale 2 066 000„ nhein, Hypothekenbank Mannheim 1 730 00%„ rium mit zehn grogen amerikanischen Eilmge- sellschaften abgeschlossenes Uebereinkommen, Landeskreditanstalt f. Wohnungs- 2 5 bau, r 450 000„ das den Filmimport nach der Bundesrepublik Württembergische Hypotheken- auf 15 Filmstreifen pro Gesellschaft und Jahr kant. Stuttgart 1 a e e beschränkt, wird die alliierte Hohe Kommission e e 900 000 voraussichtlich Einspruch 8 11 8158 ü 1 lierten Weiterhin sind vorgesehen für: aus gut 3 2 5„ Elektrizitätswerke 25 000 000 DM Frankfurts. Diese Abmachung stehe Gaswerke 2 450 000„ in Widerspruch zu dem alliierten Gesetz Nr. 5 Nasserwerke 3 909 000„ über Monopolbildung und außerdem könnten Strabenbahmen ee derartige Abmachungen auch mit dem Gesetz Die für die Industrie vorgesehenen Quoten Nr. 5 nicht in Einklang gebracht werden. Man krtellen sich wie folgt: hätte von alliierter Seite erwartet, daß die Bauwirtschaft 2 500 000 DAN deutschen Behörden vor einer Drosselung der e Industrie 5 1 80„ Filmeinfuhr zumindest mit den zuständigen trotechnische Industrie 1 Abteilungen der alliierten Hohen Kommission l 1 2 000 000„ 5 3 f A 700 000„ sprechen würden, was jedoch nicht geschehen Glas und Keramik 175 00„ sei. Leder- und i 750 000„ Eisen- Metall- unc 8. 1 8 200 00„ Es darf nämlich nicht vergessen werden, Meentenen dau 1 5* daß die wirtschaftspolitischen. E-Metalle„ 1 7ei ar nicht in vol- Papler und Druck 1250 000„ gen erst seit kurzer Zeit Z War 5 Stahlbau 150 000„ lem Umfange, aber doch immerhin el Tertilwirtschatt 1300 000„ in wesentlichen Fragen von deutschen Stel- Holzbe- und verarbeitung 2 600 000„ Das Recht, wirt- len getroffen werden. 15 1 3 3 schaftspolitische Maßnahmen zu veranlas- lndien macht Schwierigkeiten sen, 5 bis vor kurzem in allen wesent- DMsei zu„hart“, wird behauptet lichen Fragen in den Händen der Alliierten, U en sich beim 80 daß Für Fehlentscheidungen dieser Stel- FfFVFp len die deutsche Bundesregierung nicht ver- dundesministerium immer wieder darüber, a 5 dag die indische Regierung sich weigere, Ein- antwortlich sein kann. 5 uuhrlizenzen für Waren aus der ane„Wer gesteht was ein? .„ 1 5 8 müßte der Ueberschrift. 5 Dazu stellt das Bundeswirtschaftsministe- totalen Bankrotts gegenübergese zt Wer 5 num fest, daß diese Frage solange keine Geständnisse können im allgemeinen nu kulle spiele, solange die im Handelsvertrag jene Kreise ablegen, die sich bewußt sind, benannte Freigrenze für Importinstanzen pehler begangen zu haben. Doch weder die dacht überschritten wird. Indien gehöre zum Alliierten, noch die deutschen Stellen rufen Ferling-Block, somit gelte das mit diesen mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ übseschlossenen Zahlungsabkommen auch für NI 1 8 5111 d. meine Schuld, meine aller- 1 hestdeutschen klandel mit. 15 5 5 1 50 ee 0 5 1 8 5 ü 0 b 5 e 1 Bei nüchterner Betrachtung kann man in er Bank deutscher Länder bei der Bank von beiden Memoranden, in dem der Alliierten deland. in dem Zahlungsabkommen sei als auch in der ursprünglichen deutschen leoteelegt, das Kreditsalden, die die festge, Denkschrift, eine gemeinsame Grundtendenz te Freigrenze von 7,5 Millionen Pfund entdecken. in Dollar zu konvertieren sina Das Maß der wirtschaftlichen Erholung Gprteigen⸗ n e W Westdeutschlands wird als unzulänglich und Aussicht genge offenbar nicht anwende, sondern für somit als zu zeitraubend bezeichnet. alliierte Memorandum, noch die deutsche Er- Wunsch aus, daß bald„den Einflug i komme, damit end tärregierung FH die Finanzn die Kontrolle der Länderbasis aufhöre Ueber die Bunde ts sagte der Minister, Kamme einer modernen unbeding als retardierendes gegen genen Parlament“. von Massenparteien Töginger Aluminiumwerke 8s O0Ilen fortge Das zur Demontage Riem III der Werk Töging, wurde slawischen Offizier gleitung sich ein V missariats für bayerischen Wi Wie verlautet, tragen werden bestimmte Ofen! Alur rn und ein Vert ktsministeriu des Aufbaues industrie. Gewerkschaft will intervenieren Der stellvertretende Vorsizende der strlegewerkschaft Chemie- Papier- Keran Selbst von Voraussetzungen zu einer Bankrotterklärung ist in beiden Memo- randen nicht die Rede. Eine solche Voraus- setzung wäre nämlich gegeben, wenn in der wirtschaftspolitischen Entwicklung ein Ab- sinken, ja ein Verfall der Wirtschaft vor- ausgesehen würde. Dies aber wird von keiner Seite behauptet. In der deutschen Erwiderung auf das Alliierte Gegenmemorandum, dessen Wort- laut noch nicht endgültig redigiert ist, wird Der Zentralbankrat beriet auf seiner dies- wöchigen turnusmäßigen Sitzung, ohne an- scheinend zu konkreten Schlüssen gekom- men zu sein, die mit der Erfüllung des Re- gierungsprogramm zusammenhängenden Fragen. Der Präsident des Zentralbankrates, Bernard, soll heute(24. Febrpar) erneut mit der Regierung verhandeln, Geheimrat Vocke, der Präsident des Direktoriums der Bd ist übrigens zur Zeit erkrankt. Die Tatsache, daß der Zentralbankrat immer noch nicht zu einem abschließenden Be- schluß gekommen ist, überraschte, denn das Bundeswirtschafts ministerium hat in einem grundlegenden Bericht zur neuen Arbeits- losendiskussion bereits dargelegt, daß der Zentralbankrat, soweit erforderlich, mit der Vorfinanzierung der ECA-Geider einver- standen sei und daß bis Mitte dieses Jahres aus dieser Vorfinanzierung allein ein Betrag erwartet werden von zwei Milliarden DM könne. Dies zeigt, da offensichtlich we ist und daß heißt, daß er u gestellt wisser losung ee Werden ge können, e 5 W 5 . 25 nicht sparsam Gebrauch gemacht werden von der Möglichkeit, den Alliierten die Fehlentscheidungen vorzuhalten, die 20 läufig bei jeder Ordnung wirtschaftspoliti- schen Chaos' getroffen werden, weil nicht alle Entwicklungen ganz genau voraus- gesehen werden können und weil es viel leichter ist, nachträglich festzustellen, dies oder jenes war ein Fehler. Bis zum 20. Juni 1948 konnte Adolf Hitler und sein Regime für die beispiellos ver- Worrenen wirtschaftlichen Verhältnisse ver- antwortlich gemacht werden. Von diesem Tage aber an muß die Verantwortung für das wirtschaftspolitische Geschehen jenen Stellen überbürdet werden, die Einfluß dar- auf nahmen, die es lenkten und leiteten seit dem 20. Juni 1948. Es wird sich dabei als notwendig er- weisen, von gewissen Fehlern der von alli- ierten Sachverständigen inspirierten Wäh- rungsreform auszugehen. Man wird Zu- nächst die Folgen der zu hoch angesetzten Kopf quote untersuchen, nämlich den Preis- anstieg und das Bemühen des Handels, die Währungsverluste auszugleichen. Man wird auf die dann erfolgte Maßnahme der Alli- jerten Bankenkommission verweisen, die daraufhin eine Herabsetzung def Um- Wertungsrate von 10 auf 6,5 Prozent be- Schloß.. Diese Maßnahme der Alliierten hat nach Schätzungen aus Kreisen des Bundeswirt⸗ schafts ministeriums die Regierung Investi- tionen in Höhe ven etwa 3,5 Milliarden DM gekostet. Man wird weiterhin auf die Ein- buße von Ziehungsrechten in Höhe von 46 Mill. Dollar hinweisen, die im ersten Marshallplanjahr erfolgte, weil es gerade die Bundesregierung war, die vom Ausland angebotene Konsumgüter ablehnen mußte, wollte sie nicht schon damals die Gefahr einer rasch steigenden Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen. Man wird weiter auf die 4,5 Milliarden an Besatzungskosten und die 1,1 Mrd. für die Berlinhilfe zu sprechen kommen. Denn damit mußte ein groger, wenn nicht der größte Teil der GARIOA- Gegenwertmittel für die Luftbrücke einge- setzt werden. 1 Schließlich sind auch rund 100 Mill,. DM aus Gegenwertmitteln für die Abwicklung der OFICOMREX- und JEIA- Geschäfte an- dere Wege gegangen als der nach Investi- tionsmitteln suchenden Bundesregierung lieb gewesen wäre. Auch die Umstellung der europäischen Währungen hatte ihre zwangsläufigen Fol- gen, gegen die sich die Bundesregierung kaum wehren konnte. Zwar erfolgte eine 28 nochmals für die Erhaltung des Ofen- s III der Alummiumwerke Töging ein- Er erklärte, er halte es nicht für aus- Alossen, daß seine Bemühungen noch zu einem Erfolg führen. Der Abbau, so fügte Esser hinzu, bedeute überdies die Verschrot- tung des Ofenhauses. Die Spiegelfechterei um Inter zonenhande! Die Trèeuhandstelle für Interzonenhandel in Berlin gab bekannt, daß die mehrtägigen Ver- handlungen über die Abwicklung des Frank- furter Abkommens, insbesondere über die Eisen- und Stahllieferungen in die Sowjetzone Abschluß zu einem vorläufigen 0 gekommen d. Vor Unterzeichnung eines gemeinsamen olls wollen die Vertreter der Bundes- jerung noch notwendig gewordene Ermitt- Von der Seite der Sowiet- erklärt, daß die Verhandlungen Vertreters des Bundes wirt- teriums, Dr. Gottfried Kaufmann, sind. Der Regierungsbevoll- erdeutschen Handel bei der zierung, Josef Orlopp, betonte, s sei damit zu rechnen, daß die Besprechun- gen Ende der Woche wieder aufgenommen werden. 5 4e en des Es geht um mehr als Wirtschaftsfragen es geht nämlich um die Verständigung DM-Abwertung gegenüber dem Dollar, aber eine Aufwertung gegenüber den anderen Währungen. Die Folge: Noch größere Ex- bortschwierigkeiten, als sie auf Grund der bekannten anderen Gründe schon bestanden. Immer noch besteht für Westdeutschland ein Handelsverbot mit rund 20 Staaten! Schließlich könnte die Bundesregierung ernstliche Ueberlegungen darüber anstellen müssen, ob sie in der Frage der Liberalisie- rung nicht doch weniger vorbildlich zu sein gezwungen wird, wenn die anderen Staaten nicht in gleicher Stärke mitzuziehen gewillt sind. Eine weitverbreitete Meinung lehrt, Wirt- schaftspolitik sei ein neutrales Gebiet inner- halb des politischen Lebens, eine Oase, in die man sich zurückziehen, in der man in Ruhe und in Besinnlichkeit seine ökonomi- schen Interessen wahrnehmen könne. Diese Auffassung vom Wesen der Wirt- schaftspolitik ist falsch. Der Klassiker der deutschen Nationalökonomie, Friedr. List; charakterisiert das so: „Es gibt eine politische Oekonomie, aber Wenn sie den Namen verdienen soll, dann muß sie 80 viel von Politik ent- halten wie von Oekonomie.“ Dies ist Wohl die richtige Einstellung und die richtige Perspektive in dem Streit zwi- schen den Allijerten und der Bundesregie- rung, derm weniger rein ökonomische Er- Wägürigen stehen zu Debatte, als politische scheinen diese Diskussion zu be- politische Oekenbmie, in deren W das polihische Element über- Wiegt, was gleichermaßen unerwünscht ist eee eee ieee ähnlich behandelt, wie Vogel Strauß die Gefahr. Der Ernährungsausschuß des Bundestages befaßte sich in seiner Sitzung vor allem mit der Frage der Düngemittel- Versorgung und den sich aus dem rückläufigen Düngemittel absatz ergebenden Fragen, Insbesonders wur- den die Möglichkeiten zur Steigerung des Düngemittelverbrauchs sowie die Düngemittel⸗ preise erörtert. Von seiten des Bundesernäh⸗ rungsministeriums wurde betont, daß eine Aenderung der Düngemittelpreise im laufen- den Wirtschaftsjahr nicht möglich ist. Darauf- Rin empfahl der Ernährungsausschuß, daß das Ernährungsministerium die Vorarbeiten für eine Neuregelung der Düngemittelversorgung im nächsten Wirtschaftsjahr vorbereiten soll. Dem deutschen Volke ist das politische Uebergewicht in der Wirtschaftspolitik dop- pelt unerwünscht. Verdankt es doch den Nachkriegszustand einer solchen Entwick- lung, verdankt es den politischen Barrieren, die vom Auslande aufgebaut und erhalten wurden in Nachkriegszeiten, verdankt es doch dem ausländischen Zögern, Einsicht reifen zu lassen und Verständnis zur Zu- sammenarbeit statt Spaltung, seine gegen- Wärtigen Schwierigkeiten, die zu überbrük- ken es von sich aus sich immer willfänrig zeigte. Sei es in der Liberalisierung, sei es im Abbau der Zollschranken, sei es in der Kursgestaltung für die D-Mark, die dem Auslande Vorteile brachte, zum Schaden des Inlandes. Von diesem Aspekte aus betrachtet, zeigt sich der Streit als Verzweiflungskampf der Bundesrepublik gegen den im Auslande sich abzeichnenden Bankerott des Verständigungs- gedankens. F. O. Weber ERP-Gelder für Tabak und Bauholz Im Laufe dieser Woche sollen nach Infor- mationen von zuständiger Seite 2,1 Mill. Dol- lar zum Einkauf von Tabak und Bauholz aus den Usa und Lateinamerika freigegeben Werden. Alliierte beraten Nach der Uebergabe eines deutschen Me- morandums über die Umstellungsmöglichkei- ten bei den Fischer-Tropsch-Werken beraten die Alliierten zur Zeit die deutschen Vor- Schläge. Anfang März wird der gemischte deutsch- alliierte Ausschuß zusammentreten. nschlaftlerei, die Politiæx Auch Parlamente werden teuer Dem FHaushaltstauschuß des Bundestages wurde jetzt die lang erwartete Aufstellung über die Ausgabenhöhe des Bundestages vor- gelegt. Danach kostet der Bundestag bis zum 1. April 1950 rund 10,6 Mill. DM. Den größten Posten machen die sogenannten allgemeinen Haushaltsausgaben aus, die sich auf rund 6,6 Mill. DM belaufen. Mit weiteren 1,7 Mill. Beutsche Mark wird die monatliche Besoldung der Abgeordneten in Höhe von 600 DM abge- gedeckt. Wir geben nachstehend die Haupt- posten: Persönliche Verwaltungsausgaben (Besoldungen) Sachliche Verwaltungskosten Fahrtkosten für Abgeordnete Fahrtkosten für Kreftfahrer Unkosten für Abgeordnete und DM rund 1,4 Mill. rund 1,5 Mil rund 1,5 Mill. rund 630 000 Zusatzbetrag für Bürounter- haltung(je 300,.— monatlich) insse 615 000 Weiter sind noch folgende Einzelposten interessant: DM Druck- und Buchbinderarbeiten 274 400 Allgemeine Geschaftsbedürfnisse 340 000 Bücherei 99 000 Schreibbedarf 130 500 Post- und Fernsprechgebühren 333 000 Monatlich Beihilfe an die Fraktionen 203 000 Aufbau einer Großgarage für Abgeordnete 650 000 Zuschuß für Gemeinschaftsküche für Bundestags-Personal 18 200 Nach dem ausländischen Vorbild Liberalisierung mit Vorbehalt Wie aus Kreisen der Verwaltung für Er- nährung, Landwirtschaft und Forsten ver- lautete, liegen die ausländischen Margarine angebote teilweise bis zu 76 Dpf. je Kilo unter den Preisen der deutschen Margarine- industrie. Zum Schutze der deutschen Marga- rineindustrie wäre es daher erwünscht, wenn von einer Liberalisierung der Margarine- einfuhr abgesehen würde. Dieser Wunsch sei umso verständlicher, da die Einfuhr von Fer- tigwaren der Grundtendenz der deutschen Wirtschaftspolitik, alle Veredlungsarbeiten, wenn irgend möglich, in Westdeutschland durchzuführen, widerspreche. Ebenfalls nich wünschenswert sei die Liberalisierung der Einfuhr von Weißzucker, da die inländischę Zuckerrübenproduktion vor Ueberseeimporten geschützt werden müsse. Auch die Einfuhr von Wein, Käse, Ge- müse und Obst dürfe nicht liberalisiert wer⸗ den, da der Bedarf an diesen Erzeugnissen im wesentlichen aus der Inlandsproduktion gedeckt werden könne. Dr. Schlögl protestiert gegen Reichsnährstand- Wieder geburt Die Förderung der Landwirtschaft ist, wie der Landwirtschaftsminister Dr. Alois Schlögl in München erklärte, eine Sache des ganzen Volkes. Vor dem Landwirtschaftsausschuß des bayerischen Landtages äußerte er die Hoff- nung, daß Bundesernährungsminister Niklas die alliierte Kritik an der deutschen Wirt- schaftspolitixk wahrnehmen wird, um der Landwirtschaft zu helfen. Das geplante Bun- desgesetz zur Regelung des Getreidemarktes müsse er ablehnen.„Wir wollen den Reichs- nährstand nicht wieder aufleben lassen: Es gelte vielmehr, eine Marktordnung auf frei- williger Vereinbarung der Berufs vereinigung zu schaffen und durch großzügige Vorrats⸗ wirtschaft zu ergänzen. Die Ernährungs- ämter„BBB“ sollten nach Schlögls Ansicht aufgelöst werden.„Zuckermarken sind wirk⸗ lieh überſtüssig geworden“ Die Zucker-Steuer vertagt, statt gesenkt Die Beratungen der Hohen Kommission über das deutsche Gesetz zur Senkung der Zuckersteuer sind, wie von unterrichteter Seite Verlautet, lediglich zurückgestellt worden. Als offizielle Begründung dafür wird angegeben, daß die Alliierten gegenwärtig das entspre- chende Kontrollratsgesetz überprüfen und die Möglichkeit einer Aufhebung des Kontrollrats- gesetzes über die Zuckersteuer untersuchen. Meldungen, nach denen die Hohe Kommission das Gesetz über die Zuckersteuer abgelehnt haben soll, treffen demnach nicht zu. In Kreisen des Bundesernährungsministe- riums wird erwartet, daß die Genehmigung des deutschen Gesetzes über die Senkung der Zuckersteuer zu einem späteren Zeitpunkt er- kolgt. Es ist möglich, daß die Zuckersteuer bis auf weiteres gestundet wird, um eine Störende Beeinflussung der Ausweitung des Zuckerrübenanbaues zu vermeiden. Das Bun- desernährungsministerium wird in den näch- sten Tagen über weitere Maßnahmen beraten. Auto ohne Stufen-Schaltung Die Borgward- Werke, Bremen, werden aut dem diesjährigen Genfer Autosalon im März ihren„Hansa 1500“ als zwei- und viertürige Limousine, Kabriolett und Sportkabriolett ausstellen. Die Limousine wird erstmalig mit einem in den Borgward- Werken entwickelten vollautomatischen-hydraulichen Strömungs- getriebe ausgerüstet, welches Kuppeln und Schalten überflüssig macht. Das hydrauliche Getriebe wird im amerikanischen Automobii- bau bei den neuen Modellen der schweren Klassen im zunehmenden Maße eingebaut. Nach Mitteilung der Borgward- Werke erlaubt das Borgward-Strömungsgetriebe erstmalig die Verwendung bei mittleren und kleineren Wa- Senklassen. Es wird Vorläufig nicht serien mäßig hergestellt und nur auf besonderen Wunsch eingebaut. Frankfurter Effektenbörse vom 23. Februar Die Börse verkehrte wieder in Haltung, die Umsätze waren dementsprechend Sehr beschränkt und die Kursgestaltung zum großen Teil vom Zufällen abhängig. Der Aktien- markt neigte eher zur Schwäche. Am Montan-⸗ markt konnten sich Mannesmann behaupten, Rheinstahl gaben, 5%, Klöckner 4, Stahlverein— und Hoesch 194% nach. Bei Elektrowerten ver- loren Siemens St. 4, desgl. Va 1 und AEG 17 Industrie-Aktien nicht ganz einheitlich, doch überwiegend abgeschwächt, Dt. Linoleum, Bude- dus um je 1, Daimler um 14, Conti Gummi und Schering um je 116. Aschaffenburg Zellst. um 2% ermäßigt. Darüber hinaus Südd. Zucker um 394 Prozent rückläufig, Rheinmetall waren ½ unter dem gestrigen Kurs mit 29 angeboten, dagegen Scheideanstalt um 1½, Goldschmidt und Lanz um je 1, Metallgesellschaft und Holzmann um 1e 4%, allerdings bei kleinen Umsätzen, befestigt. — Großbanken nicht einheitlich, Dresdner Bank um%% erhöht. während Commerzbank e abwartender 2 um 7%% herabgesetzt wurden.— Renten Weiterhin gut behauptet.— Im Freiverkehr gaben Gute Hoffnung von 66% auf 69½% nach und Eisenhütte Köln würden mit 38% umgesetzt, Berliner Ma- schinen zogen im Verlauf von 34 auf 35 an. 1 Libby's Milch ist reine, konzentrierte Vollmilch, völlig keimfrei undd in geschlossener Dose nahezu unbegrenzt haltbar. Libby's Milch verfeinert Kaffee und Kakao, Suppen, Soßen und Salate. Fettgehalt 7,5 Prozent MORGEN Freitag, 24. Februar 1950 Nr. 9 Der Mann, auf den man schoß Erich von Stroheim war der Erich von Stroheims liebste Rollen sind Offiziersro der geborene Oester- reicher, inkarnierte“ im amerikanischen Film den Typ des„Preußen“ mit Monckel und Kasernenhofstimme so, wie man ihn im Ausland und im Kriege sah. Seine„höch- Rolle spielte er als Generalfeldmar- Schall Rommel in„Fünf Gräber bei Kairo“. . LI, Ste. „Sie haßten mich!“ sagt E heim, aber er sagt es mit gli cheln und gießt 1 von Stro- lichem La- abei dem englischen Re- Er sitzt am Kamin hen nahe Paris, wo er gerade einen Film mit Charles Boyer dreht. Nun sie ver- h mit der Rolle, die ich ihnen So oft v elt habe: mit dem anmagßenden, monckeltragen- hen Offizier“ Dabei machte nichts aus, daß ich in Wirk- terreicher bin t 1909 in Ame und die amerikanische Staatsbür- 1 So sind die Amerikaner. Wahr, seit Beginn des ersten Welt- S habe ich ihnen unzählige Male den zten Typ vorgespielt. In Texas warnte mich die Polizei davor, mich bei der Vor- führung eines meiner Filme auf der Bühne Es war der Film:„Menschliche Die Zuschauer schossen mit ihren n meinem Bild so oft es auf der Die fürchtete „Warum sie mich haßten? Wechs in Am „Srausamen, den preußisc rika lebe haft besitze. d erschien. Polizei für mein Leben Stroheims Gesicht strahlt vor Freude. Er ist sehr stolz auf seine scheinbare Unpopu- larität, die ihn in Amerika berühmt gemacht Hat. Er ist jetzt 64 Jahre alt und sein Haar ist grau, aber neben ihm sitzt seine junge Frau, die französische Filmschauspielerin Denise Vernac, und sieht bewundernd zu ihm auf. Wie kam Erich von Stroheim zu seiner Rolle? Im August 1914 hielten die Regis- seure Hollywoods Ausschau nach den„drei Hählichsten Männertypen“, Sie fanden Bull Montana, Wallace Beery und den stiernacki- gen Erich von Stroheim. Da war er, ihm gebübhrte der Preis. Das bestätigten alle. die einmal seinen Erfolgsfllm„Die große Illusion“ sahen. „Der Haß hat mich immer verfolgt, aber er hat mich auch bekannt gemacht“, erklärt der Gastgeber und rückt sein goldenes Arm- Hand zurecht, das ihm in all seinen Filmen als Talisman diente.„Die amerikanischen Männer waren wütend auf mich. Sie glaub- ten, ich wollte innen durch mein Spiel in hochnäsiger Weise zeigen, wie weit sie an der„typisch Erick von Strokeim galanten und weltmännischem Benehmen hinter den Europäern zurückständen. Und die Hollywooder Filmunternehmer beklag- ten sich über meine„Extravaganz und Faul- heit“.„Extravaganz?“ von Stroheim lachte Srimmig.„Daß ich in einem kleinen Häus- chen im alten Los Angeles wohnte und nicht im feudalen Beverly Hills, daß ich kein Schwimmbassin und keinen Tennisplatz hatte— das leuchtete niemandem in Holly- wood ein. Dort muß man leben, wie alle Welt es tut, oder man fällt unangenehm auf.“ „So machte ich 1936 Schluß und kam nach Frankreich, um dort mein Rollenfach zu wechseln. Hier ziehen mir die Filmprodu- zenten allerdings ebenso saure Gesichter wie die Amerikaner, aber das Publikum ist dankbarer.“ Erich von Stroheim hat während seines Aufenthaltes in Frankreich tatsächlich mit dem alten Rollentyp gebrochen. Er kehrte zwischendurch nach Amerika zurück. Im vorigen Jahr wirkte er dort als herrschaft- licher Diener in dem neuen Film„Sunset Boulevard“ mit, in dem seine erste Frau, Gloria Swanson, eine bekannte Stummfilm- diva, sich zum ersten Male wieder auf der Leinwand zeigt. Der Film ist noch nicht herausgekommen. Mit der Miene eines Bullenbeißers führt der große Spieler des„grausamen Männer- typs“ seinen Besucher durch seine Privat- ausstellung filmischer Requisiten: Da hän- gen 15 Paar Sporen, 15 Reitsättel. Helme und Achselstücke aus alten Filmen. Eine Sammlung von Miniatur-Kanonen fehlt nicht. Und auf einer alten Photographie steht von Stroheim selbst als österreichischer Dragoner in vergoldetem Bilderrahmen und schleudert Blitze durch das funkelnde Mo- nokel. Der Reporter erschauert. Ist dieser Mann wirklich der Prototyp seiner Rolle, der Mann, auf den man schießt? Da erinnert er sich an ein großes Schild, das er an der Gartenmauer des Schlößchens gesehen hat:„Vorsicht! Bissiger Hund!“ Und er denkt daran, daß ihm vorhin, beim Eintritt in den Garten, ein freundliches Schoßhündchen die Hand geleckt hat. D PA. Liebeneiners Filmarbeit Versuch eines neuen Film- Stils Planmäßig beendete Wolfgang Lieben einer mit seinem Schnittmeister Walter von Bonhorst am 3. Januar seinen jüngsten Film:„Meine Nichte Susanne.“ Hilde Krahl in der Hauptrolle, dazu Harald Paulsen als unübertrefflicher Diener Jean und Kommo- dore, Hans Leibelt, gut wie selten, endlich brauchte ich mal keinen Generaldirektor spielen“, meuterte er—, weiter Karl Schön- böck— was kann ein guter Regisseur aus häßglichste diesem sonst so hölzernen Mann machen. Carlheinz Schroth und die Neu- Entdeckung Gerd Martienzen als Eusebius. Werner Finck und Inge Meysel, Alice Treff und Hubert von Meyrink sind weitere Experten für die- ses Lustspiel. Liebeneiner machte es sich nicht leicht. Er war sich der guten Tradition seiner Lust- spiele„Versprech mir nichts“,„Florentiner Hut“ und„Mustergatte“ eingedenk und zau- berte ein Singspiel, das sich sehen lassen kann. Gags können kaum verraten werden. eines hat Wolfgang Liebeneiner getan: er hat eines der strengsten Gesetze der Ka- mera gebrochen. Jeder Schauspieler, der vor einer Ka- mera steht, weiß und lernt, daß für ihn die Kamera gar nicht vorhanden sein darf. Lie- beneiner nun brach diese Form und ermun- terte, nach seinem Drehbuch, seine Schau- Spieler in die Kamera nicht nur zu sprechen, sondern auch zu spielen und er baute so eine Brücke zu einem jeden Zuschauer. Was bislang noch kaum ein Regisseur wagen konnte, tat Liebeneiner— er ließ— sozu- sagen— seine Schauspieler in das Publikum extemporieren. Der Erfolg aber mußte sein, daß in diesem Film, zu dem Majewski die Musik schreibt, unter Verwendung der ori- ginalen Eisbrenner-Noten, plötzlich der Kon- takt zum Publikum hergestellt wird, so wie es sonst nur auf der Bühne geschieht. Die Gesten in die Kamera aber sind wie Relativ-Sätze— sie wirken zauberhaft und Liebeneiner feilte sie aus, daß es wie ein bewußter Stil-Ausdruck erschien, der hier erprobt wurde. * Wenn„Meine Nichte Susanne“, die jetzt in Hamburg noch einmal aufgemixt wird, fertig ist, wird Wolfgang Liebeneiner für Walter Koppel, bei der Real-Film einen Film drehen:„Des Lebens Ueberfluß!“, die Geschichte eines jungen Studentenpaares. In dem Film geschieht eigentlich gar nichts. Ge- nau genommen ist es nur, daß zwei Studen- ten, eine Sie und ein Er unter komischen Umständen ein Zimmer mieten, als Feinde einziehen und als Glückliche ausziehen. Nachwuchs wird spielen. Vermutlich Erika Müller, die in„Liebe 47“ die Frau Beck- mann spielte und Gerd Martienzen, der den Eusebius in„Meine Nichte Susanne“ über- nahm. Gerd Martienzen, der jüngst in der Her- mine-Körner-Tournee mit einem Stück von Stefan Zweig seine letzten Bühnen- Erfolge registrieren konnte, kam zu dieser Eusebius- Rolle, wie die Jungfrau zum Filmkind. Wolfgang Liebeneiner suchte verzweifelt, Wochen hindurch nach dem Eusebius. Und kand ihn nicht. Fünf Tage vor Drehbeginn besuchte Martienzen, am ersten Tage seiner Hamburg-Bühnen- Spielerei Wolfgang Lie- beneiner in dessen Hamburger Wohnung. „Das ist Eusebius. Du mußt ihn spielen“ Fritz Kortner Zu seinem Strindberg-Gastspiel Fritz Kortner, der aus der Emigration zurückgekehrte große Schauspieler, erlebt heute zum zweiten Male den widerspruchs- vollen Prozeß seiner Generation zwischen dem Schicksal der Auflösung und dem Wil- len zur Ordnung. Damals, nach dem ersten Weltkrieg, trat er als Medium einer neuen Welt vor uns hin. Alles was er spielte, gestaltete er zu dramatischen Manifesten des modernen Menschen. Kortner hat alle bedeutenden Dramatiker gespielt, die mit dem Menschen unserer Zeit experimentier- ten: Strindberg und Shaw, Bronnen und Brecht, Toller und Barlach. Doch man kennt ihn erst, wenn man ihn ihn Shakespeare, Schiller und Wedekind spielen sah. Denn das Kriminelle und die Tyrannis gerade des klassischen Dramas wurden von ihm in der geistig-seelischen Welt des 20. Jahrhun- derts angesiedelt. Richard III. wurde unter seinen Händen zu einem energischen Halb- tier, das aus der Wildheit des Instinkts sich zum Gott erhöhte. In seinem Macbeth erstand das Ungeheuer mit den patholo- gischen Komplexen, der rechtzeitig totge- schlagen wird, bevor es die Allmacht usur- preußische Offizier“ aus Oesterreich. piert. Sein Shylock, sein Geßler, sein 5 1 U Die Heidelberger Orchesterfrage Von Ober bürgermeister Dr. Hugo Swart, Heidelberg Nach der etwas überraschenden Auf- DM 508 500,.— stehen folgende Ein- hellung des Dunkels um die Theater- in Mannkeim durch den von uns ntliehten Aufsatz: des Mannhei- mer Oberbürgermeisters, der die Schlie- gung des Mannheimer Schauspiels for- dert und schmackhaft macken soll, ver- hreitet sich nun Oberbürgermeister Dr. Hugo Swart-Heidelberg mit dem hier abgedruckten Aufsatz in der Heidelber- ger Pres um seinen Heidelbergern den Abschied vom Orchester leichter zu ma- chen. Es scheint fast, als sei diese plötz- liche Fublikationsfreudigkeit der beiden Stadtoberũupter das Ergebnis einer Aussprache, in der der weitere Gang der Dinge bereits soweit besprochen ist, daß den Stadträten hüben und drüben nichts übrig bleibt, als„unter dem Druek der Verhältnisse“ zu allem„Ja“ und„Amen“ zu sagen.. gi. Das Städtische Orchester besteht zur Zeit einschließlich des Musikdirektors Aus 33 Mitgliedern, davon sind 5 Beamte, der Rest TORKR- Angestellte(Tarif-Ordnung für Kulturorchester); daneben sind noch drei Verwaltungsangestellte vorhanden. Die Ausgaben für das Orchester betragen für das laufende Jahr, d. h. für die Zeit vom 1. April 1949 bis 31. März 1950, nach dem Rechnungsergebnis für die abgeschlossenen 10 Monate und den Haushaltssätzen für die letzten beiden Monate DM 508 500,—. Hier- bei ist zu berücksichtigen, daß die Ausgaben für die Bezüge der Orchestermitglieder in diesem Jahre zufolge eines Sonderabkom- mens um 12—139% unter den bisher gezahl- ten tariflichen Vergütungssätzen liegen. Sie betragen zur Zeit je Mitglied durchschnitt- lich rund DM 490,— monatlich. Den Gesamtausgaben des Orchesters von frage veröß nahmen gegenüber: Beitrag des Theaters für Orchester- tätigkeit DM 235 200 Einnahmen aus Konzertveran- staltungen DM 54 000 Sonstige Einnahmen DM 2 700 2 291 900 so daß die Stadt noch einen Zu- sehuß von zuzahlen muß. Von dem Orchester werden bis Ende DM 216 600 März folgende Konzerte veranstaltet sein: 8 Symphoniekonzerte mit zus. 11 800 Besuchern 7 Sonderkonzerte 4 15 6 350 7 10 Serenadenkonzerte 5„ 6 640 15 2 Chorkonzerte 75 3 2 260 2 27 Konzerte mit zus. 27 050 Besuchern. Dazu kommen noch 1100 Besucher der nicht durch Orchestermitglieder von der Stadt veranstalteten Kammerkonzerte, die einen Verlust von DM 1739,— bringen. Die DM 54 000,— Einnahmen aus Konzertver- anstaltungen sind aber nun keine Rein- einnahmen der betreffenden Konzerte, ihnen stehen die besonderen Ausgaben bei diesen Konzerten von DM 50 814,— gegen- über(Orchester verstärkung, Solisten, Wer- bung, Leihgebühren, Transportkosten usw.), so daß die Kasseneinnahme für alle Orchesterkonzerte des Jahres nur DM 318 6,.— ausmacht. Die Unterverteilung des städtischen Zu- schusses von DM 216 000,— auf die einzelnen Konz ertarten im Verhältnis zu den Besucherzahlen ergibt folgendes Bild: 8 Symphoniekonzerte DM 93 100.— 2 43% 10 Serenadenkonzerte DM 52 400.— 2 24,5% 7 Sonder konzerte DM 50 100.— 2 23% 2 Chorkonzerte DM 21 000.— 2 9,5% d. h. Zz. B., daß jedes der acht Symphonie- Konzerte die Stadt DM 93 100,.—: 8. DM 11 637,.— Zuschuß kostet, oder jedes der im Mannheimer Nationaltheater Philipp sind als großartige schauspielerische Leistungen in Erinnerung geblieben. In allen seinen Gestalten standen Körper und Temperament im Widerspruch: er sah immer aus wie ein Bär, doch es kochte und glühte in diesen plumpen Tieren, Hände und Finger fackelten in einer einzigen Ner- vosität und die Stimme, stechend, hell und hoch im Ton„sprach Dolche“. Die Schattenspieler und Hochstapler Wedekinds(Karl Hetmann und Rüdiger von Wetterstein), hat die deutsche Bähne bis heute nicht höher entwickelt. Die Gier des dilettantischen Machtwahns im Marquis von Keith, der Traum vom Glück in der erotischen Perversion des Dr. Schön, die Qualer und Gequälten, die brutal sinnlichen Bändiger der Gesellschaft und der Weiber — Kortner hat sie zu einem Katechismus der Seelenanalyse einer ganzen Generation gemacht, jener Generation, die vor dreißig Jahren die Zelte abbrach und bis heute nach neuen Ufern suchend umherirrt. Dem Mannheimer Gastspiel in Strindbergs Drama „Der Vater“ wird man mit erhöhtem Interesse entgegensehen dürfen. 5 Herbert Pfeiffer zwei Chorkonzerte DM 10 500, Zuschuß oder jedes Serenadenkonzert DM 5240, Zuschuß usw. Diese Vergleichsrechnung(Zu- schuß im Verhältnis zur Besucherzah) er- gibt aber noch eine weitere interessante Zahl: Die Stadt zahlt im Durchschnitt durch alle Konzerte für jeden Besucher eines Kon- zerts DM 7,89 drauf. a Es ist im Stadtrat wie in der Presse der Vorschlag gemacht worden, das Theater zu schließen oder nur Schauspiel zu spielen, dagegen das Orchester zu erhalten, weil die Konzerte fast immer sehr gut besucht wären, wogegen der Besuch des Theaters nur ètwa um 40—50% der verfüg- baren Plätze liegt. Das würde bedeuten, daß dann natürlich der Theaterzuschuß an das Orchester von DM 235 200,.— fortfallen Würde, so daß sich der städtische Zuschuß für das Orchester damit automatisch von DM 216 600,.— diese DM 235 200,—, d. h. auf DM 451 800,— erhöhen würde, die also dann nur für das Konzertleben ausgegeben Würden. Selbst wenn man annehmen würde, daß vielleicht die Konzerteinnahmen um ein Geringes gesteigert werden könnten— man kann ja nicht bis ins Endlose weiter Kon- zerte veranstalten—, würde der Zuschuß immer noch erheblich über DM 400 000. liegen. Das würde bedeuten, daß der Zu- schuß, den die Stadt je Besucher eines Kon- zerts im Durchschnitt zu zahlen hätte, das Doppelte der oben erwähnten Zahl von DM 7,89, also rund DM 16,—, ausmachen würde! Dabei würden die Orchestermitglie- der etwa die Hälfte des Jahres überhaupt nicht beschäftigt werden können, da ihre Tätigkeit in Oper und Operette im Jahre ja fortgefallen wäre. Eine weitere Herabsetzung der Bezüge der Orchestermitglieder auf die letzte Klasse des TOK-Tarifs würde im ganzen Jahr nur eine Verminderung der Ausgaben um rund DM 18 000,— bringen können. Eine Herab- Das rief Wolfgang Liebeneiner, bevor er guten Tag sagte. Danach— wenn er den Real-Film, zu dem A. Arthur Kuhnert das Drehbuch „romantisch- realistisch, wenn es so etwas gibt—“ geschrieben hat, folgt die Verfil- mung von Schönherrs„Weibsteufel“, die in Oesterreich und in der Schweiz vor sich gehen soll. Hilde Krahl wird die Hauptrolle spielen. Anschließend, mit Schneeberger als Kamera-Mann, soll in Oesterreich ein wei- terer Film entstehen, der im Göttinger Ate- lier die Innenaufnahmen erhält. Dr. Jonen von der Wiesbadener Meteor will nach einem Drehbuch von Harald Bratt „Atlantikflug“ einen Kriminalfilm durch Liebeneiner herstellen lassen, der zwischen Schipholt bei Amsterdam und Curacao spie- len soll. Aber das ist noch nicht entschieden. Auf jeden Fall dreht Liebeneiner Ende März bei Dr. Jonen in Wiesbaden:„Melodie des Herzens“ mit Hilde Krahl, Mathias Wieman und Johannes Heesters. „Die Marquise von O. steht noch auf dem Programm. Dazu noch einige reali- stische Themen. Aber einstweilen muß „das“ alles fertig sein, das nun schon planfertig im Vertrag ist. * Im Februar soll außerdem bei Ida Ehre, in den Hamburger Kammerspielen die „Büchse der Pandora“ von Wedekind insze- niert werden, jenes Stück, das in der Ur- form zuerst bestand und durch die Verbote der bayrischen Polizei dann von Wedekind in den„Erdgeist“ und„Büchse der Pandora“ „zerlegt“ wurde und jetzt von Kadidja Wedekind aus dem Nachlaß wieder zusam- men gefügt wurde. . Arbeit genug. Und doch für einen Mann, wie Wolfgang Liebeneiner zu wenig. Die großen Aufgaben liegen noch vor ihm. Daß sie in ihm„drin“ sind, beweist wieder ein- mal die„Nichte Susanne.“ Sie ist ein Mei- sterstück mit filmischen Relativsätzen. Kurt Joachim Fischer Hilde Krahl spielt in dem Film„Schatten de- Nacht“ die schwierige Rolle einer Frau nit zwei Gesichtern so echt und überzeugend, dab selbst der eigene Mann— in der Fülmhand. lung der Verleger Magnus— sie nicht wieder. erkennt, als er ihr Jahre nach dem vermeint. lichen Tod zufällig neu begegnet. Foto: Real Deutscher Film seit 1945 Zur ersten Filmausstellung In den Tagen, da Hamburg durch Kre- dite und Ausfallbürgschaften von sieben Millionen Mark den Ausbau des Rahlstedter und Wandsbeker Filmgeländes sichert und Göttingen durch Hilperts Berufung einen neuen Auftrieb erhält, wurde in Braun- schweig die Ausstellung„Deutsches Film- schaffen seit 1945“ als erste ihrer Art er- öffnet. In den von der Militärregierung frei- gegebenen Galerieräumen des Herzog-An- ton Ulrich-Museums wird ein Ueberblick über den künstlerisch- kommerziellen Kunst- zweig gegeben, der durch den Krieg alles verlor und infolge fehlender finanzieller Ba- sis erst wieder anfängt, Bedeutung zu ge- winnen. Wer aufmerksam und kritisch die Ein- drücke der für die Bundesrepublik reprä- sentativen Ausstellung prüft, wird das Vor- tasten in schwieriges Gelände, das allge- meine Experimentieren, den Versuch, indi- viduelle Leistung gegen die Macht von Fi- nanzballungen zu setzen, überall feststellen. In der Ausstellung werden Ansichtsskiz- zen, Ateliermodelle, Uebersichten über Pro- duktionsprogramme und einzelne Filme ge- zeigt. Der Laie erhält einen gewissen Ein- blick in die Probleme des Drehbuches, der Fertigung, der Propaganda. Das gesamte Schrifttum über den Film seit 1945 gibt An- laß zu reizvollen Betrachtungen. Die„Zu- bringerindustrie“ wie Voigtländer erklärt uns sehr instruktiv, daß rund 100 000 Meter Filmrohmaterial notwendig sind, damit ein fertiger Film sich vorstelle. Sehr beachtlich ist die Sonderschau„Das Idealatelier“ des Filmarchitekten Franz Schröter, der wie in Rahlstedt an der Planung fast der gesamten neuen de zentralisierten Filmproduktions- stätten Deutschlands beteiligt ist. Der Filmclub als Veranstalter legt Wert darauf, festzustellen, daß neben der finan- ziellen Fundierung eine Neubelebung des guten Geschmackes einsetzen müsse. Das Publikum sei im Grunde nicht so verdor- ben, daß es auf leichtester Ware bestehe— ein gewisses kulturelles Niveau werde über die Zukunft des gegenwärtig noch äußerst exportbehinderten deutschen Films entschei- nach dem Krieg den, betonte Dr. Johannes Eckardt, Prd. sident des deutschen Filmelubs. Ideal und Wirklichkeit: Vor dem Krieg ermöglichte der deutsche Film eine aktipe Devisenbilanz von 30 Millionen Mark. Heute belasten 3800 Filmtheater die Bundesrepu- blik(gegenüber 6000 in Deutschland vor dem Krieg) mit einem Devisendefizit von 100 Millionen Mark jährlich! Niedersachsens Kultusminister Voigt wandte sich in sei. ner Eröffnungsansprache beredt gegen diese Ueberfremdung zugunsten eines gesunden Austausches mit den USA, England und Frankreich. Es würden gegenwärtig etwa 180 Spielfilme im Jahre benötigt, davon müßte die Hälfte wieder deutschen Ur- sprungs werden! Ziffern früherer Jahre be- gründen eindringlich diese Forderung. Wit verbrauchten in Deutschland 1930 284 Filme, davon waren 146 deutschen Ursprungs, 1984: 211, davon 129 deutsch, 1938: 161, davon 99 deutsch. Im Jahre 1949 wurden im Ge- biet der Bundesrepublik 186 ausländische Filme erstaufgeführt, denen eine Produktion von nur 36 deutschen Filmen gegenüber- gestanden habe! Dazu komme die Beengung des deutschen Gebietes, das ein„Heraus- spielen“ der Kosten erschwere, und außer- dem fehle der Export! Minister Voigt forderte Bundesrege. lung auf dem gesamten Gebiet und zwar Kredite, Ein- und Ausfuhrregelung, einheit- liche Besteuerung, endlich Wiedereinführung einer allgemein- verbindlichen Prädikatisie- rung. Erst dann werde es möglich sein, wieder zu einer typisch deutschen Domäne des Filmschaffens vorzudringen, zum Ku tur- und Dokumentarfilm. So gibt also die Braunschweiger Ausstel- jung allen Anlaß zu sehr ernsthaften Be- trachtungen, Dem Publikum aber wird in einer„Leistungsschau“ Gelegenheit geboten, deutsche Filme seit 1945 miteinander 20 vergleichen. Damit auch die Praxis ihren Gewinn davon trage, vereinigt eine„Päda- gogische Tagung für Film, Bild und Funk die Fachleute dieses Gebietes, an der das Hamburger„Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht“ neben Her- stellern und ausländischen Fachleuten füh- rend beteilig ist. dpa setzung der Orchesterstärke auf 43 Köpfe könnte eine Ersparnis von etwa DM 50 000.— bedeuten, doch würde ein solches Orchester nach Ansicht des Musikdirektors, und des Musikbeauftragten der Stadt keinen erst- klassigen Klangkörper mehr abgeben, es sei denn, daß es im Gegensatz zu den binden- den Tarifbestimmungen möglich wäre, die 43 aus den vorhandenen Orchestermitglie- dern völlig auszuwählen, was aber, wie ge- sagt, der Stadtverwaltung nach den Tarif- bestimmungen nicht möglich ist. Kulturnachrichten Im lokalen Teil unserer heutigen Ausgabe veröffentlichen wir eine Entgegnung der Be- triebsvertretung des Mannheimer National- theaters auf den Aufsatz„Das Theaterproblem in Mannheim“ von Ober bürgermeister Dr. Dr. h. c. Hermann Heimerich. Die Städtischen Bühnen Heidelberg bringen am Freitag, dem 24. Februar die Premiere der Neueinstudierung der Oper„La Bohème“ von Giacomo Puccini. Das Württembergische Staatstheater hat das Stuttgarter Schauspielhaus für die Dauer von fünfeinhalb Jahren gepachtet. Der Vertrag mit dem Besitzer des Theaters, Claudius Kraus- haar, wurde bereits unterzeichnet. Im Stutt- garter Schauspielhaus spielte bis Juli 1949 das „Stuttgarter Neue Theater“ unter Leitung von Fred Schroer als städtischer Bühnenbetrieb. Ein Staatszuschuß für die Frankfurter Bühnen sei sehr zweifelhaft, erklärte der Theaterreferent des hessischen Kultusministe- riums, Dr Karl Holl. Wenn auch das Mini- sterium bisher offiziell noch keine Kenntnis von der Forderung des Frankfurter Magist- rats erhalten habe, so müsse doch schon jetzt darauf hingewiesen werden, daß an weitere Aufspaltung der für die hessischen Staats- theater vom Staat bereitgestellten Mittel nicht gedacht werden könne. Bei einer Kür- zung der Zuschüsse würde keine der Bühnen wirklich kulturfähig bleiben. Wer ist der nächste! An jA EIkoff geht nach Braunschweig Mit Ablauf dieser Spielzeit wird Ang Elk off aus dem Ensemble des Mannhei mer Nationaltheaters ausscheiden und nac Braunschweig übersiedeln. Nach einem Gastspiel als„Tosca“ wurde sie von der dortigen Bühne für dieses Fach verpflich. tet; die Kritik sprach davon, daß An Elkoff zu den„berufenen Interpreten diese, Partie“ gezählt werden könne.„am B. spiel des„Gebets“ der Tosca“, 60 fährt die Braunschweiger Zeitung fort,„wurde das Format des Soprans erkennbar: darstelle risch wie gesanglich. Ausgestattet mit, del Vorzügen weiblichen Charmes und figür lichen Reizes gab Anja Elkoff der Toscé vom Spielerischen und Musikalischen her Glaubwürdigkeit, auch wenn das Kaprizibs- ihrer Gestalt und Stimme nicht immer gal der„idealen“ Vorstellung zu entsprechen vermag. Das Timbre des in allen Lagel sicher geführten und dynamisch klug be herrschten Soprans hat Faszination“ Die Mannheimer Freunde des Nationa“ theaters werden auf Anja Elkoff nur ungern verzichten. Sie war(und ist noch) eines der vielseitigsten Mitglieder des Opernensem, bles: heute stand sie als Operettenstar aut der Bühne und morgen wieder als Carmen als Venus im„Tannhäuser“ oder als Giu- lietta in„Hoffmanns Erzählungen“. Ihre Sa- lome wird unvergessen bleiben; mit fas nierender Schauspielkunst und souveränef, Einsatz ihres Soprans war sie am Erios dieser von Fritz Rieger geleiteten prache vollen Aufführung recht wesentlich beteilis, Vorgestern Fritz Rieger, gestern Kapell- meister Erich Riede und der Hornist Wer. ner Keller Heute Anja Elkoff. 155 wird es morgen sein? 1 Union Markt wissen zaniscl Für der eu Sterlin zeigt v Verstä Stellen ung d Clearit asset; Weltde haben lervor de ei ben, e Staate. dchen buch Lschi. Tal migte den Kai- der P auktra; ati yU I ein diesen Sen W dent I aufhal die at Der B glündi Folgen T0 nicht'“ Par Hauptr einem feilt. mit ü! tration Grenze mehre. Mat wegen monar vor G von 8. Vat Konra zeug Flusp! des V Rom pilger am G Bor cher Schwe tägige sucher Aisatic Schwe Ha: mölle! deutse Grütze and i