constri, lagerte ck aut. dietet h ent au Ipa- Fh Tagung Fran- 8 ol. Frauen . Aud nüßten Ziehen Anke Id sid ind schl; Agzelh er hun- W. 1 verökfentlicht unter Ulzenz- Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: or, karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling ſedaktion. Druck. Verlag: Mannheim Am Marktplatz relefon: 44 151, 44 152. 43 153 Bankkonten: südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags ür unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheime 8 OR Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz nee desehäftsstelten: 7 Schwetzingen. Karl- Theodor-Straße 18 Telefon 236 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2201 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Theinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM ü 2,80 frei. Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM., 60 einschl. Porto. 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Die Sitzung im Old Bailey-Gericht fand unter stärkstem Publikumsandrang statt. 70 pressevertreter aus aller Welt hatten sich in London eingefunden, um über das Gerichts- verkahren zu berichten. Fuchs machte vor Gericht den Eindruck einer bedeutungslosen, pescheidenen Persönlichkeit. Er gab seine Erklärungen mit leiser, kaum verständlicher stimme in gebrochenem Englisch ab. Der Verteidiger des Verurteilten, Derek Curtis Bennett, erklärte nach Verkün- dung des Urteils, er beabsichtige dagegen Berufung einzulegen. 0 ⁰²˙²?ͥ ³ V( Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 2. März 1950 FFF Staatliche Baukredite ab Mitte Marz Antwort auf alliiertes Memorandum für heute erwartet/ Initiative gegen Arbeitslosigkeit Bonn. binationen um die deutsche Antwortnote Von unserer Bonner Redaktion 8 5 In der Bundeshauptstadt wurden die Erörterungen der wirtschaftspoliti- schen Maßnahmen auch am NIittwoch fortgesetzt. Im Mittelpunkt standen die Rom- an die alliierte Hohe Kommission, deren amtliche Bekanntmachung erst für heute nach den Besprechungen auf dem Petersberg zu erwarten ist. leuten des Kabinetts stark beachtet. Außerdem wurde die Konferenz des Zentralbankrates mit den Fach- Wie man hierzu hört, ging es dabei im wesent- lichen um die technischen Probleme der Fin anzierung der geplanten Regierungsmaß- nahmen. Hierzu erfahren wir von unterrichteter Seite, daß die ersten staatlichen Kredite zur Durchführung des Wohnungsbaupro- grammes ab Mitte März ausgeschüttet werden. Es ist von verschiedenen Seiten die Frage aufgeworfen worden, ob und in- wieweit über Mittel des Bundeshaushaltes für Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verfügt werden kann. Bundesfinanzminister Schäffer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß sein Haushalt an sich schon überlastet ist. Mit Rücksicht ganz besonders auf die Kriegsbe- schädigten und Vertriebenen sei es unmög- lich, irgendwelche Beträge freizustellen. Eine gewisse Chance wird in einer Einspa- rung von Besatzungskosten gesehen. Hledler-Urteil noch einmal vor dem Bundeslag Carlo Schmid:„Richter müssen der Demokratie vorleben“ Von unserer Bonner Redaktion onn, Bei der Debatte um einen Gesetz- rt Zur Wiederherstellung der Rechts- einheit ging Bundesjustizminister Dr. Deh- jer im Bundestag überraschend noch en- mal auf das Hedler- Urteil und die zahl- reichen Angriffe auf die Justiz in diesem zusammenhang ein. Dr. Dehler erklärte, die Kritik an der Justiz, die seit Jahren geübt werde, habe sich nun auf den Fall Hedler konzentriert. Er habe den Eindruck, daß ale Protestnoten aus einer Quelle Kärnen. as Gericht habe in der Urteilsbegründung Hedlers erfolgt wäre, wenn man dlie An- schuldigungen hätte beweisen können. Die Tatsache, daß Hedler mangels Beweisen kreigesprochen wurde. dürfe nicht zum An- laß genommen werden, die Justiz zu dif- amieren. Der Abgeordnete Zinn(SPD) sagte, der Ainister habe mit diesen Ausführungen der justiz einen schlechten Dienst erwiesen. Es zei unbestreitbar, daß auch heute noch Rich- ter im Amt seien, die früher in den Sonder- gerichten des Dritten Reiches gesessen hätten. Diese Richter maßten sich zwar an, „Richter in der Demokratie“ zu sein, aber sie seien keine Demokraten in der Gerichts- barkeit“. Wenn man der SPD zum Vorwurf gemacht habe, daß sie mit ihrer Erklärung gegen Hedler in ein schwebendes Verfahren eingegriffen habe, dann müsse man in erster Linie erwarten, daß sich der Bundes- justizminister von einem derartigen Angriff fernhielte. Prof. Carlo Schmid, der ebenfalls den Standpunkt der SpD vertrat, meinte, es genüge nicht, daß die Richter ‚ neutral“ der Demokratie gegenüberständen, sondern e. Washington. Der demokratische Senator Brien MeMahon hat die Einberufung einer außerturnusmäßigen Vollversammlung der Ver- einten Nationen in Moskau vorgeschlagen. in der über die Kontrolle der Atomenergie und Maßnahmen zur Sicherung des Weltfriedens beraten werden soll. g 5 New Tork. Das Bodenpersonal des ameri- kanischen Küstenflugdienstes ist am Mittwoch in den Streik getreten. Etwa 4600 Mitglieder der Transportarbeitergewerkschaft beteiligen sich an dem Ausstand. 85 Faris. Der ehemalige Ss-Obersturmführer Kar! Vorländer ist vom Pariser Kriegsgericht zum Tode durch Erschießen verurteilt worden. Er ist nach dem Urteil einer der Schuldigen für die Tötung und Marterung von Wider- Standskämpfern im Raume von Vienne. Berlin. Der Chef der sowjetischen Kontroll- kommission, Armeegeneral FTschuikow, hat der Sowjetzonenregierung in einem Schreiben das Recht der Zulassung oder Registrierung von Parteien und Organisationen sowie die Kon- trolle ihrer Tätigkeit übertragen. Ebenso ist die Erteilung von Lizenzen für Druckerzeugnisse und die Bewilligung der Papierkontingente aul die Regierungsbehörden der Sowjetzone übergegangen. Hannover. Der erste für Westdeutschland bestimmte Transport von Deutschen aus den polnisch verwalteten Gebieten ist in Forst Causitz) eingetroffen, Der Transport wird heute im Ostzonenlager Heiligenstadt erwartet. Hamburg. Dem ehemaligen Gauleiter von Ostpreußen und Reichskommissar der Ukraine, rich Koch, der von den britischen Militär- behörden wegen Kriegsverbrechens vor kur- zem erst an Polen ausgeliefert wurde, wird Voraussichtlich nicht in Warschau der Prozeß gemacht werden. Wie bekannt wird, hat nun- mehr auch die Regierung Sowietrußlands von der polnischen Regierung die Auslieferung Kochs verlangt. Düsseldorf. Der nordrhein- westfälische Land- lag nahm ein Gesetz über jüdische Synagogen- gemeinden in allen drei Lesungen einstimmig m. Danach können die jüdischen Gemeinden aut Antrag als Közgerschaften des öffentlichen Rechts anerkannt rden. P/ dpa man müsse verlangen, daß sie die demokra- tische Staatsordnung vorlebten. Neben vie- lem guten Willen finde man im Richterstand leider auch sehr viel Subalternität und es werde die Aufgabe der Zukunft sein, durch die Bildung und Erziehung junger Richter diesen Zustand zu verbessern. Als dritter SpPD- Sprecher erklärte der Abgeordnete Arndt, das Gericht habe festgestellt, daß der Vorwurf des Landesverrats gegen Wi- derstandskämpfer erhoben worden sei und dag diskriminierende Aeußerungen gegen dlie Juden gefallen seien, Dr. Arndt schloß mit dem Aufrüt:„Wenn Sie, Herr Bundes- minister, sich mit der Urteilsbegründung identifizieren— um Gottes Willen, gehen Sie!“ Für die CDU/ CSU bedauerte Abgeord- neter Dr. von Bretano, daß die Debatte um den Fall Hedler noch einmal aufgerollt worden sei. Auch er sei über die Urteils- begründung erschüttert gewesen, aber er wolle auf keinen Fall in das Verfahren ein- greifen. Er und seine Fraktion hätten trotz der„vielleicht mißverständlichen Aeuße- rungen“ Dr. Dehlers das Vertrauen, daß auch der Minister sich darüber klar sei, daß die Justiz und der Staat nicht gegeneinan- der stehen sollten, sondern zusammen- geführt werden müßten. Der alliierte Hohe Rat hat sich seiner- Seits bereit erklärt, einen Besatzungshaushalt aufzustellen. Auf der turnusmäßigen Sit- zung am Mittwoch stand das Thema Be- satzungskosten im Mittelpunkt der Bespre- chungen der Hohen Kommissare. Die deutschen Argumente In bezug auf die deutsche Antwort auf das alliierte aide memoire herrscht in deut- schen Regierungskreisen noch einige Zu- rückhaltung, doch erfährt man, daß sie- ben Punkte im Mittelpunkt der Argu- mentation stehen. So weist das Schreiben auf die Zerreißung der industriellen Struk- tur, die Beschneidung und Zerstörung deut- scher Produktionskapazität, den Verlust von Arbeitsplätzen, das Anwachsen der Bevöl- kerung von 36 auf 47,2 Millionen, den Fort- fall zahlreicher ausländischer Absatzgebiete, die Vernichtung deutschen Sachkapitals und den Verlust von Geldkapital durch die Währungsreform hin. Ausdrücklich rückt die Bundesregierung von dem Vorwurf ab. daß sie die Arbeitslosigkeit als schicksal- haft empfinde und sich in ihrer Initiative dadurch hemmen lasse. Der deutsche Stand- Punkt sei vielmehr der, daß die Mittel nicht schnell genug mobilisiert werden könnten, um mit Schnelligkeit der Arbeitslosigkeit zu begegnen, wofür aber die Bundesregie- rung die Verantwortung nicht trage. Es wird darauf hingewiesen, daß eine weitere Kreditausweitung über die vorgesehenen eine Milliarde DM nicht tragbar sei, da sie eine Inflation heraufbeschwören müsse. Wie man aus Wen We e e lei hört, rechnet man damit, de e vor- gesehenen Maßnahmen zur Arbeitsbeschaf- kung ausreichen werden, um 1,3 Millionen Menschen wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Insgesamt werden 3,5 bis 3,6 Mil- liarden ausgeschüttet werden, die man im Bundeswirtschaftsministerium als„Initial- zündung“ bezeichnet. Bei einem Bau von 300 000 Wohnungen, wie jetzt geplant, wer- den 365 000 Arbeitskräfte zusätzlich be- schäftigt werden können. Hinzu kommen die lohnintensiven Maßnahmen bei der Post, der Bahn und im Außenhandel. Die Quote der saisonbedingten Arbeits- losen wird von seiten des Arbeitsministe- riums mit rund 500 000 angegeben. Den Stock bildet hier die Landwirtschaft. Auch sie soll neue Impulse erhalten. wie in der Antwortnote herausgestellt wird. So ist an einen Anreiz zur Düngemittelverwen⸗ dung gedacht. Auch die für die Jahresmitte anstehende Neuregelung der Getreidepreise dürfte hier von Bedeutung werden. Darüber hinaus plant man eine Finanzierungsge- sellschaft, um den Bauern die Anschaffung neuer Maschinen und Geräte zu erleichtern und auf diese Art und Weise die Lebens- mittelerzeugung zu steigern, damit Devisen gespart werden können. Regierungsinitiative für das Mitbestim- mungsrecht Die Bundesregierung plant ihrerseits einen Vorstoß, um das Zustandekommen des sogenannten Mitbestimmungsrechtes zu be- schleunigen. Im Kabinett sprach man sich geschlossen für eine moderne Behandlung dieses Anliegens aus und beauftragte den Arbeitsminister, bald eine entsprechende Vorlage fertigzustellen. Wie wir erfahren, beabsichtigt Arbeitsminister Storch, in den nächsten Tagen den Vorsitzenden des DGB, Böckler, aufzusuchen und auch mit ihm die Möglichkeiten des Mitbestimmungs- rechtes zu erörtern. Auch Vizekanzler 2 hat sich 188 N positiv zu dieser Frage gegußert. Acheson Kündigt Drei-Mächte-Konlerenz an Washington.(dpa-Reuter) Der àamerika- nische Außenminister Acheson erklärte auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz, daß eine neue Konferenz der Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der US A im Frühling erforderlich sein könnte. Acheson teilte mit, daß die Außen- minister der Westmächte gegenwärtig über Mittel und Wege beraten, um die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit der Atlantikpaktstaaten zu fördern. Ueber die Aufgaben der neuen Außen- ministerkonferenz äußerte sich Acheson nicht. Er machte seine Mitteilung auf die Anfrage eines Pressevertreters hin, der eine Meldung der„New Lork Times“ aus Paris zitierte. Das Blatt hatte berichtet, die Außenminister Großbritanniens, Frankreichs und der USA würden in nächster Zeit zu- sammentreten, um eine gemeinsame Fern- ost-Politik festzulegen— in gleicher Weise, wie im November letzten Jahres in Paris die Deutschlandpolitik der drei Staaten fest- gelegt worden sei. Acheson unterstützte im weiteren Ver- lauf der Konferenz den Vorschlag des ame- rikanischen Hohen Kommissars MecC lor, im Herbst in ganz Deutschland geheime und freie Wahlen durchzuführen. Acheson er- klärte, daß die Durchführung solcher Wall- len in ganz Deutschland schon immer ein Ziel der amerikanischen Politik gewesen sei. Bei der letzten Außenministerkonferenz der vier Großmächte in Paris sei diese For- derung von den Westmächten erhoben wor- den. Der sowjetische Außenminister Wy⸗ schinski habe jedoch ein Uebereinkommen verhindert. Eine Frühjahrskonferenz der Außen mi- nister Großbritanniens, Frankreichs und der USA ist, nach Mitteilungen aus zuveslässi- gen Kreisen Londons, bereits grundsätzlich beschlossen worden. Zeitpunkt und Tagungs- ort wurden allerdings noch nicht festgelegt. Doch rechnet man damit, daß eine Konfe- renz Ende März oder Anfang April statt. finden könnte. Als Wird haupt- sächlich London genannt. 1 Adenauer wird nach Berlin fahren Auch Jakob Kaiser betont die Notwendigkeit freier Wahlen Bonn.(dpa) Ich kann Ihnen heute sagen, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer bald nach Berlin kommen wird“, erklärte der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, in Bonn. Ueber den Ter- min und die„Intuition dieser Reise“ werde der Bundeskanzler demnächst selbst spre- chen. Minister Kaiser wies darauf hin, daß es„doppelt überlegt werden muß“ Kaum veränderte britische Regierung Uebergewicht des rechten Labour-Flügels/ Sitzung des neuen Unterhauses London.(dpa) Premierminister Attlee hat in der Nacht zum Mittwoch die neue britische Regierung gebildet. Die führenden Persönlichkeiten der Labour-Party, Bevin, Morrison, Cripps und Bevan haben ihre alten Posten behalten. Sensationelle Veränderungen gab es nicht. Das Skelett des alten Kabinetts blieb bestehen. Der rechte Flügel der Partei hat weiterhin das Uebergewicht. Die wichtigsten Veränderungen sind: Emanuel Shin well bisher Kriegsmini- ster) hat das Verteidigungsministerium von Lord Alex ander(jetzt Kanzler des Her- zogtums Lancaster) übernommen und ist damit in das innere Kabinett aufgestiegen. Mit Hector MeNeil bisher Staatsminister und engster Mitarbeiter Bevins) als Minister für Schottland und Patrick Gordon Wal- ker als Commenwealth- Minister hat Attlee zwei führende Köpfe der jüngeren Generation in das Kabinett aufgenommen. Ein neues Ministerium für Wirtschaftliche Fragen wurde gebildet und mit Hush Gaitskel! bisher Brennstoffminister) besetzt. Schatzkanzler Sir Stafford Cripps übernimmt die Oberaufsicht über dieses Ministerium und wird dadurch künftig die Arbeit von sechs Ministerien koordinieren. Maurice We bb, Vorsitzender der Labour- Fraktion im Parlament und Richard Stokes, der als Abgeordneter durch zahl- reiche Anfragen über Deutschlandprobleme bekannt wurde, sind neu in die Regierung eingetreten. Hugh Dalton bisher Kanz- ler des Herzogtums Lancaster) wurde zum Minister für Stadt- und Landplanung er- nannt und steht in der Kabinettsliste an fünfter Stelle. 5 Premierminister Attlee erklärte am Mittwoch in einer Sitzung der Labour- Parlamensfraktion.„Labour wird regieren und die Konservativen bekämpfen“. Diese Aeußerung Attlees wurde als Anzeichen dafür aufgefaßt. daß die Labour- Regierung entschlossen ist, keine Parteigrundsätze zu opfern, um bei ihrer knappen Mehrheit im Unterhaus in einer prekären Lage im Amt zu bleiben. Ferner wurde sie als Hinweis gewertet, daß Neuwahlen in nicht allzu- ferner Zeit stattfinden könnten. Das neugewählte britische Parlament trat am Mitwochnachmittag zum erstenmal Zusammen. Verschiedene traditionelle Zere- monien und die Wahl des neuen Sprechers mußten erledigt werden. Die eigentliche Parlamentseröffnung findet erst statt, wenn die Thronrede des Königs verlesen wird. Sprecher des Unterhauses wurde erneut der Konservative Oberst Clifton Brown, der sich nur unter Protest auf seinem Ses- sel niederließ.(Auch diese„Proteste“ sind traditionell festgelegt. Sie gehen darauf zurück, daß es vor einigen Jahrhunderten für den Sprecher eine undankbare Aufgabe war., zwischen dem Unterhaus und den damals mehr oder minder despotischen Königen zu vermitteln.) Die Führer der beiden großen Parteien, Attlee und Churchill, versicherten dem Sprecher, daß die Abgeordneten auch bei den hitzigsten Debatten auf ihn hören würden. wenn der Bundeskanzler als der verant- Wortliche deutsche Mann den„Brennpunkt Berlin' besucht. Kaiser wandte sich gegen Zweifel, daß die Bundesregierung alles Notwendige tun werde, um Berlin zu hel- fen. und bezeichnete den Kabinettsbeschluß, in dem über die Verlegung von Dienststel- len des Bundes nach Berlin gesprochen Wird, als eine Erklärung„von sachlicher und verpflichtender Bedeutung“. 8 Kaiser begrüßte den Wunsch des ameri- kanischen Hohen Kommissars MecCloy nach gesamtdeutschen Wahlen noch in die- sem Jahre.„Es ist ganz ausgezeichnet“, sagte er,„daß MecCloy in dieser Frage jetzt an unserer Seite steht. Wir haben schon immer allgemeine und freie Wahlen in ganz Deutschland gefordert“. Diese Wahlen seien eine wichtige Voraussetzung für die Wieder- herstellung der Einheit Deutschlands.„Wir geben uns über die Schwierigkeiten keiner Täuschung hin, aber erreichbar ist es“, be- tonte der Minister. Derartige Wahlen seien das„Großziel“ im Laufe dieses Jahres. Sie würden vieles erleichtern, was jetzt Deutsch- land oder Europa bedrücke. Das Ziel dieser Wahlen könnte nur eine verfassungsgebende deutsche Nationalversammlung sein. In der Sowjetzonenrepublik sei aber vorher noch eine„Reform an Haupt und Gliedern“ not- wendig. Alle Parteien müßten dort die glei- chen Rechte und Möglichkeiten haben. Die Bundesregierung werde sich bald im ein- zelnen zu diesen Problemen äußern. Die kreien Wahlen seien aber nicht nur eine Vor einer neuen Machiprobe in Frankreich Regierung rüstet sich für alle Fälle/ Werden Us-Waffen entladen werden? Paris,(dpa) Die ersten Transportschiffe mit amerikanischen Waffenlieferungen wer- den am kommenden Montag in Cherbourg eintreffen. Von kommunistischer Seite wird alles getan, daß sie nicht entladen werden können. Aber auch die Regierung trifft alle Vorbereitungen, daß die drohende Streik- ausweitung nicht den Charakter eines Ge- neralstreiks erhält und daß eine ernsthafte Bedrohung der öffentlichen Ordnung im Keime erstickt werden kann. Der Ministerrat trat am Mittwoch zu- sammen, um die fünf wichtigen Probleme zu klären, die gegenwärtig zur Beratung stehen. Es handelt sich erstens um die Ein- setzung von Schlichtungsausschüssen zur Beilegung der Lohnkonflikte inner- halb der einzelnen Industriegruppen, zwei- tens die Vorbereitung eines technischen Not dienstes, der im Falle eines Gene- ralstreiks die lebenswichtigen Betriebe in Gang hält, drittens das Haushalts- Gleiehgewieht innerhalb der natio- nalisierten Industrien bei etwaigen Lohn- erhöhungen, viertens die Regelung des Streikrechts und fünftens die Unter- drüekung nahmen. Wenn die Arbeiterschaft trotz eines evtl. Generalstreik-Beschlusses nicht selbst einen ausreichenden Notdienst in lebenswichtigen Betrieben. wie z B. die Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerken zurückläßt. wird die Regierung zur Aufrechterhaltung der Was- ser- und Lichtversorgung der Bevölkerung auf Marinefachpersonal zurückgreifen. Falls dieses nicht völlig ausreichen sollte, Will sie zu Dienstverpflichtungen schreiten. von Sabotage maß- Der französische Staatspräsident Auro! verhinderte am Dienstag ganz unbeabsich- tigt einen Streik, indem er mit seiner Familie in die Pariser Komische Oper ging. Das Personal der Staatlichen Theater hatte gerade beschlossen, sich der großen Streik- Wells anzuschließen, als bekannt wurde, daß die Familie Auriol die Oper„Louise“ des französischen Komponisten Gustave Charpentier hören wollte. Das Personal ler Komischen Oper schickte daraufhin eine Bot- schaft an den Präsidenten, daß es den Streik um einen Tag verschieben würde. in ganz Deutschland deutsche, sondern auch eine alliierte Ange- legenheit. Minister Kaiser wies darauf hin, daß die Bundesregierung nur mit einer Repräsen- tation der Sowjetzone verhandeln könne, die durch ein demokratisches Gesetz legali- siert sei. Die jetzige Regierung sei von den Sowjets gebildet worden. Unter Um- ständen müßten gesamtdeutsche Wahlen in der ähnlichen Form wie die Berliner Wah len im Oktober 1946 stattfinden. Es gebe ein Wahlgesetz, dem alle vier Besatzungs- mächte zugestimmt haben., Damit ließen sick vielleicht unter Ueberwachung durch alle vier Besatzungsmächte freie Wahlen in ganz Deutschland ermöglichen. Vieleicht kommt es zwischen Ost und West noch im Laufe dieses Jahres zu bedeutsamen Er- eignissen. Ien möchte wünschen, im guten“ Auf die Frage eines Korrespondenten, ob eine von Minister Dehler angedeutefe Ueberprüfung der Verfassungsmäßigkeit der KPD noch vor diesen Wahlen vorge- nommen werden sollte, anwortete Kaiser lächelnd:„Wir sind begierig darauf, uns mit der KPD in freien Wahlen auseinander zusetzen“. 5 Der Vorschlag MecCloys, am 15. Oktober in allen vier Besatzungszonen freie und unbeeinflußte Wahlen stattfinden zu lassen, und die zustimmende Erklärung des Bun- deskanzlers hierzu wurden in der franzé- sischen Presse am Mittwoch sehr beachtet. Nach wie vor Stahlembargo Bonn.(dpa) Eine Entscheidung über die Verhandlungen der Berliner Treuhandstelle für Interzonenhandel mit den sowjetzonalen Bevollmächtigten über das Stahlembargo ist in Bonn noch nicht getroffen worden. Wie ein Sprecher der Bundesregierung erklärte, hat sich das Kabinett nur kurz mit der Frage des Stahlembargos beschäftigt. Am gegen- wärtigen Zustand habe sich noch nichts ge- ändert. Es liege lediglich ein auf Berliner Ebene abgefaßtes Protokoll vor. Die Bun- desregierung habe über dieses Protokoll noch keinen Beschluß gefaßt. Geheimabstimmung abgeschafft Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Streichung der Bestimmungen der Geschäftsordnung des Bundestages über die Geheimabstimmung wurde auf Antrag der SpD und der Bayern- partei mit großer Mehrheit beschlossen Die Bestimmungen waren im vergangenen No- vember kurz vor der Entscheidung aufge- nommen worden. Der zuständige Ausschuß, der die Anträge überprüfte, vertrat den Standpunkt, daß eine Beibehaltung der Ge- heimabstimmung notwendig sei, damit die Unabhängigkeit der Abgeordneten gegen- über dem Druck von interessierten Grup- pen oder gegen den Fraktionszwang ge- Währt bleibe. Demgegenüber hatte die Mehrheit der Sprecher im Bundestag be- tont, daß jeder Abgeordnete mit seiner Ent- scheidung frei vor die Oeffentlichkeit treten müsse. f MORGEN Donnerstag, 2. März 1950 N immer mehr dazu, Angunehmen, daß die Vorteile doch noch größer wären. Bei diesen Vorteilen das muß be- merkt werden spielen auch gewisse Hoffnungen eine nicht unbedeutende Rolle, daß nämilch durch eine Initiative des We stens in dieser Frage sich auch der 88tliche Fartner eher zu einer Einigung bereit zei- gen könnte. Und trotz des Dementis, dag die Sowjets in Oesterreich einen Separat- frieden anstreben, hält man es hier nicht für ausgeschlossen, daß hier gewisse Pläne des Kreml bestehen, die natür- lich den Westen automatisch veranlassen müßten, in Westdeutschland und Japan ebenfalls nach geeigneten Wegen für die Beendigung des Kriegszustandes zu suchen. Die größten Schwierigkeiten für ein Friedensstatut werden in Washington auf juristischem Gebiet gesehen. Denn es sind noch zahlreiche Kriegsverordnungen in Kraft, die es den USA nicht ohne Weiteres erlauben, den Kriegszustand ohne Vorherige Gesetzesänderung bzw. Gesetzesaufhebung zu erklären. Man hält es deshalb nicht für ausge- schlossen, daß der amerikanische Hohe REommissar sich bei seinem Besuch in Was shington nicht darauf beschränken wird, die Notwendigkeit der Fortsetzung der Marshallplan-Hilfe für Westdeutschland zu Unterstreichen, sondern sich auch darum bemühen wird, dag gewisse Kriegsverord- nungen aufgehoben werden, die einen nor- malen Handels verkehr zwischen den USA und Westdeutschland und vor allem der Freigabe beschlagnahm- ter Vermögenswerte und der Neuinvestition privater Mittel im Bundesgebiet hindernd im Wege stehen. Jedenfalls dürfte sich Mecloy im State Departement dafür ein- setzen, dag die Bonner Regierung gerade jetzt, wo die Beziehungen zwischen Hohen Kommissaren und Bundesregierung eine Krise hinter sich haben irgend ein Zeichen der Ermutigung gegeben wird, die sie hoffen läßt, daß sie bei der Lösung der vor ihr liegenden schwierigen Fragen auf westliche Unterstützung rech- nen kann. 4 Viele Wege führen Donnerstag, 2 Der Fall fuchs Gestern nachmittag wurde von dem be- rühmten Old Bailey-Gericht in London der Physiker Dr. Klaus Fuchs wegen Verrats Von geheimen Atomforschungsergebnissen zu der in England für ein derartiges Vergehen Vorgesehenen Höchststrafe verurteilt. Der Prozeß, in dessen Mittelpunkt dieser äußer- lich unscheinbare, schmächtige, nur gebro- chen englisch sprechende Wissenschaftler deutscher Herkunft stand, galt als ein Sen- sationsprozeß, der viele beutegierige Jour- nalisten aus aller Welt in die britische Hauptstadt gelockt hatte. Aber sie sind bit- ter enttäuscht worden. Denn der Prozeß dauerte genau 90 Minuten und sensationell War an dem Verfahren in dem düsteren Gerichtssaal eigentlich nichts. Dr. Fuchs ge- Stand alles, was die Anklage ihm vorwarf. Gleichgültig und blaß, an die Schranken des Anklagestandes gelehnt, murmelte er kaum hörbar sein„schuldig“. Schuldig des Ver- rats britischer und amerikanischer Atom- geheimnisse an„Unbekannte“ in vier Fäl- len— schuldig des Verrats an England, schuldig gegen das Land, das ihm einst Zu- Hucht gewährt hatte in bitterer Stunde und dessen Staatsbürger er geworden war. Ein schwerer Fall! Großbritanniens Ge- neralstaatsanwalt, der selbst die Anklage vertrat, sagte es, und er meinte dabei das Sewicht der verratenen Geheimnisse, das die Beziehungen zwischen seinem Land und den Vereinigten Staaten schwer zu belasten droht. Und der Lord-Oberrichter fügte in seiner Urteilsbegründung hinzu, der Ange- klagte habe beiden Ländern nicht wieder gutzumachende Schäden zugefügt. Er habe Auch das Asylrecht gefährdet, daß Großbri- tannien bis jetzt politischen Flüchtlingen ge- Währte. Es erhebe sich nun die Frage, ob das Lend weiterhin riskieren könne, Flüchtlingen Zuflucht zu gewähren, die Anhänger„dieses verderblichen kommunistischen Glaubens“ sind und die„die Hand beißen, die sie küttert Nein, es war kein Sensationsprozeg mit aufsehenerregenden Enthüllungen. Aber es War ein schwerer Fall. Schwer im Sinne der Richter von London, die eine verab- scheuungswürdige Handlungsweise mit der ihr gebührenden Strafe belegten, deren Härte jedes Land der Erde für den Verrat militärischer Geheimnisse kennt. Aber auch schwer in einem anderen Sinne noch. Denn dieser Prozeß scheint uns symptomatisch zu sein für die Verwirrungen und Ab- gründe, die diese Zeit zerklüften und sie unerträglich machen für eine immer gröger Werdende menschliche Hilflosigkeit. Da ist ein erbarmungswürdiger, in Grunde seines Wesens keineswegs krimineller, ja sogar aus Bonn.(UP) Im Mai d. J. sollen nach einem Gesetzes vorschlag der Bundesregie- rung in denjenigen Bundesstaaten Volksbe- ehren stattfinden, deren Grenzen nach dem 8. Mai 1948 ohne Volksbefragung ge- andert wurden und deren Bevölkerung sich mit mindestens 5000 Unterschriften aus den betroffenen Landesteilen für dieses Begeh- ren ausspricht. Die Durchführung muß bis zum 15. April 1930 beantragt werden. Der Antrag muß den umstrittenen Gebietsteil sowie die dafür verlangte Landeszugehörig- keit enthalten. Für das Volksbegehren wer- den Eintragungslisten verwendet. Der amt- liche Abstimmungszettel beim Volksent- scheid, dessen Termin im Gesetz nicht fest- Gesgtzesvorschlag der Bundesregierung zur Ländergrenzenfrage r. . Merhunderttausend illegal im Bundesgebiet Wer kommt aus der Ostzone?/ Grenze muß offen gehalten werden, sagen die Alliierten Bonn. Sowohl in der Denkschrift des Ar- beitsministeriums über Ursachen, Struktu- ren und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, wie auch bei den Unterlagen zu einem Er- Widerungsschreiben der Bundesregierung auf die alliierte Kritik an der deutschen Wirt- schaftspolitik spielt neben dem Flüchtlings- Problem die Illegale Zuwanderung eine wesentliche Rolle. Das statistische Amt schätzt den Kreis der Personen, die sich unangemeldet im Bundesgebiet aufhalten, Auf rund 400 000 Personen. Die gesamte Wanderungsbewegung zwischen Ostzone und Bundesrepublik ist mit rund 1,3 Millionen Personen angegeben, Seit Monaten ist die Bundesregierung bemüht, hier eine Entla⸗ stung herbeizuführen, da durch den illega- len Zustrom sowohl die Wirtschaftspolitik als auch die Arbeitsmarktlage schwerstens gekährdet wird. Infolgedessen ist es in Bonn mit einiger Besorgnis zur Kenntnis genom- men worden, daß der außenpolitische Aus- schuß der USA erklärte, daß die OS t- BErenze der Bundesrepublik wei- terhin für Flüchtlinge aus kom munistiseh beherrschten Län dern offen gehalten Werden müss e. Allerdings hat der Leiter der ECA-Mis⸗ sion in Westdeutschland, Robert M. Hane 8, vor dem außenpolitischen Ausschuß Allge- regt, daß die Bundesrepublik bei den ERP- Zuteilungen auf Grund des Flüchtlingspro- blems besonders berücksichtigt werden müsse und hierfür die Zustimmung des Aus- schusses gefunden. tigen. Beschluß erreicht werden konnte. da die Frage des politischen meist umstritten scheine. Düsseldorf. auf aufeinander sollen Ebene Kommission diplomatischer stimmt werden. Die Bundesregierung hatte bereits im November auf Empfehlung des Bundesrates eine Rechtsverordnung vorgelegt, der der Flüchtlingsausschuß des Bundestages am 12. Januar zustimmte. Am 2. Dezember 1949 übersandte die Hohe Kommission dem Kanzler ein Memorandum über die Auf- behörde am Mittwoch in Düsseldorf ge- macht. Bis zu dieser Klärung soll eine enge Fühlungnahme zwischen beiden Gre- mien gehalten werden, damit keine Dop- Pelarbeit geleistet und Reibungen vermie- den werden. 8 Das Generalsekretariat der Ruhrbehörde hat bereits ein Gutachten über die Zustän- digkeiten der Ruhrbehörde und der Hohen Kommission vorgelegt. Wie in der Sitzung am Mittwoch bekannt wurde, haben sich zur Volksbefragung des Grundgesetzes die Neuordnung im Wege der Vereinbarung zwischen den Ländern geregelt werden. Sollte dies unmöglich sein, dann käme nach dem Wunsch des Bundes- rates für die Einwohner der drei Staaten der gleiche Weg in Frage wie für die an- deren Länder. 5 Frage befaßt, dabei sei im wesentlichen zu- gestimmt worden, daß bestimmte Preisfra- gen bei Kohle, Koks und Stahl durch die Ruhrbehörde geregelt werden. In der letz- ten Zeit hatte sich bereits eine gewisse Ver- stimmung bei der Ruhrbehörde darüber bemerkbar gemacht, daß die letzte Kohle- Preiserhöhung durch die Hohen Kommissare ohne Einfluß der Ruhrbehörde vorgenom- men worden ist.. NRW wählt erst am 18. Juni Düsseldorf.(R.-H.-Eig.-Ber.) In erregter Stimmung verabschiedete der Landtag von Nordrhein- Westfalen mit 121 Stimmen der ODU, des Zentrums und der FDP gegen 83 Enthaltungen(SpD und KppD) das mehr- fach abgeänderte Wahlgesetz, demzufolge Um die Löhne ehemaliger deutscher nahme von deutschen Flüchtlingen in West- deutschland, in dem sie darauf hinwies, daß die Aufnahme von Flüchtlingen laut Be- satzungsstatut in die Zuständigkeit der Ho- hen Kommission falle. Mit der Uebernahme der Grenzkontrolle durch deutsche Stellen sei jedoch die wirksamere Klärung von deutscher Initiative zu erwarten. Die alli- ierte Hohe Kommission empfehle daher, die Aufnahmehöhe durch die Organe der Bun- desregierung zu kontrollieren und sowohl auf die Anzahl zu achten, als auch das im Grundgesetz vorgeschriebene Asylrecht für echte politische Flüchtlinge zu berücksich- Inzwischen ist zu dem gleichen Problem ein sozialdemokratischer Gesetzentwurf im Bundestag in erster Lesung diskutiert wor- den und wird zur Zeit in den zuständigen Ausschüssen beraten, ohne daß bisher ein In zu- ständigen Kreisen hält man dieses ganze Problem für außerordentlich schwer 168bar, Asylrechts Untersuchungen in den Lagern Gießen und Uelzen haben ergeben, daß 20 Prozent der Zuwanderer Mitglieder der SED, fünf Prozent Ange- (dpa) Die Kompetenzen der internationalen Ruhrbehörde und der Hohen internationaler abge- Diese Mitteilung wurde Es wurde ein Abkommen erzielt, nach dem in der Sitzung der internationalen Ruhr- auch die Hohen Kommissare mit dieser hörige der CDU, LDP und der Zetarnteg SPD sind, während 75 Prozent keiner Par. tei angehören. In der letzten Zeit ist aller. dings eine gewisse Verschiebung dadurch eingetreten, daß die Verfolgung der 08. zonalen CDU gewachsen ist. Trotzdem geben die Lager den Anteil der„Politischen Flüchtlinge“ mit nur zwei bis drel Pro. zent an. Ungefähr 15 Prozent berufen Sich auf die allgemeine politische Entwickelun Dabei spielen bei den Arbeitern Häufiger Private Auseinandersetzungen eine Rolle Die den Bundestagsausschüssen vorliegen. den Unterlagen besagen darüber hinauz daß; der überwiegende Teil eine bessere 1 5 benshaltung meist aus einer tatsächlichen Notlage heraus sucht. Berufsmäßig gliedert sich der aus 40 Prozent gelernten Arbeitern, zent ungelernten Arbeitern, Selbständigen und 20 Prozent Angestellten Der Anteil der Asozialen wird durch die in den Lagern eingesetzte Kommission mit fünf Prozent angegeben. In den Zuständi. gen Bundesministerien beurteilt man dieseg Problem außerordentlich ernst. Dies gilt besonders in bezug auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.(dpe) Zustrom 20 Pro. 20 Prozent Ruhrbehörde will mehr Handlungsfreiheit Gutachten über Zuständigkeitsbereich der Hohen Kommission überreicht hatten die amerikanischen Gewerkschaften Drotestiert und schließlich die Arbeitgeber, die deutsche Eriegsgefangene beschäftigten, Wegen unlauteren Wettbewerbs verklagt die betroffenen Firmen die überschüssigen, nicht ausgezahlten Löhne in einen vom Ver. teidigungsministerium verwalteten Fondz einzahlten. Das ergab insgesamt einen erheb- lichen Millionenbetrag an Dollar. Ueber seine Verwendung besteht zwischen den Be. teiligten keine Einigung. Man ist zwar der Auffassung, daß den ersten Anspruch die ehemaligen Kriegsgefangenen hätten, aber man möchte andererseits mit Rücksicht aul die internationalen Abmachungen Keine Sonderaktion begünstigen. Der Bankier Eric Warburg hat nun, wie der Korrespondent der dpa in den USA erfährt, vorgeschlagen, daß die deutschen Kriegsgefangenen, die in den USA ja Keine Not gelitten hätten, zu Gunsten ihrer Kame- raden verzichten sollten, die als Ruß land- heimkehrer arbeitslos und mittellos eine viel härtere Last zu tragen hätten, und zu Gun sten besonders Hart betroffener Flüchtlinge Diese Vorschläge, die die Unterstützung auch anderer Kreise in den USA finden, werden noch genau untersucht und überprüft. gutem Hause stammender Mensch zwischen de gnadenlosen Mahlsteine unseres Jahr- KHunderts gekommen. Es zwingt uns, einen iek still zu stehen undenicht nach Augenb! Pgragraphen zu Fuchs ist viel Spions. fragen. Denn der Fall mehr als der Fall eines Es ist der Fall des vertriebenen, heimatlosen Irrenden, der in tausendfacher Gestalt auf allen gottverlassenen Straßen Sent Eine neue erbarmungslose Inquisition breitet sich über die Erde aus. Sie schreitet einher im Gefolge einer entarteten Wissen- schaft und einer seelenlosen Gesellschafts- form, die beide keine Gnade kennen für ein Menschenleben und die beide Kinder der Furcht, nicht aber des Fortschrittes sind. Opjektiv ist die Handlung des Dr. Klaus Fuchs verdammungswürdig, abscheulich und infam. Da wir aber Menschen sind und sup- jektiv, können wir nicht verhindern, daß uns ein eisiges Grauen ergreift angesichts einer Welt, die die unsrige nicht sein kann. H. H. Ein Zeichen der Etmuligung? Man kann der amerikanischen Politik micht vorwerfen, daß sie durch das„Unent- schieden“ im britischen Wahlkampf in mrem Bemühen um die Integrierung Euro- Pas, die Fortsetzung der Marshallplanhilfe unc den Atlantikpakt zu einem wirksamen Instrument der Verteidigung zu machen, er- Jahmt sei. Im Gegenteil, man scheint in Washington die Bemühungen auf diesen Sebieten noch verstärkt zu haben und sich der Verpflichtung bewußt zu sein, daß die US die hoffentlich vorübergehende Schw che Londons im internationalen Konzert ausgleichen müssen, Deshalb hat sich der Schwerpunkt der Sesamteuropäischen Politik zur Zeit wieder eimal deutlich nach Washington verscho- ben. Und während von einer bevorstehen- den Zusammenkunft des britischen Außen- ministers mit seinem amerikanischen Kol- legen in Washington gesprochen wird, haben der belgische Außenminister van Zeeland, und der politische Vermittler der OEEC, Stikker, die„Pilgerfahrt“ nach den USA bereits angetreten. Der Marshallplan-Be- Auktragte für Westdeutschland, Mr. Hanes, erweist sich als Fürsprecher der Fortset- zung der Marshallplanhilfe, für West- deutschland, eine Aufgabe, die der amerika- mische Hohe Kommissar, Melo y, bei sei- nem angekündigten Besuch in Washington fortsetzen wird. d Im übrigen werden allerdings an dle 80 überraschend schnell dem letzten Besuch folgende Reise Mecloys nach Washington gewisse Kombinationen geknüpft, deren Stichhaltigkeit zur Zeit noch nicht nachzu- Prüfen ist, deren Registrierung aber wich- tig genug erscheint. Es handelt sich hierbei um die Frage der Beendigung des Kriegszu- standes, die in Zusammenhang mit einem entsprechenden neuen Vorstoß Ma c- Arthurs für Japan, nun auch wieder für Westdeutschland akut geworden ist. Dabei darf jedoch dem Wort„akut“ keine zu schwerwiegende Bedeutung beigemessen werden, und es scheint angebracht schon gleich IIlusionen auf eine schnelle Lösung dieser Frage zu zerstreuen, Aber die Ar- beiten der Juristen in Washington sind doch weit vorgeschritten, und trotz der Ge- fahren, die ein solches Vorgehen des We. stens mit sich bringen würde, neigt man gelegt ist, enthält lediglich die Frage an den Abstimmenden und die Felder„ja“ und abgegebenen Bei Stimmengleich- In Frage kommen folgende Bundesländer: Hes- Sen, Bayern, Rheinland-Pfalz. Da der preu- existiert, kommt von den norddeutschen Ländern allenfalls Staaten Südwestdeutschlands kann laut Artikel 118 „Heins. Die der Stimmen Mehrbeit Sir 1 R Sides. heit gilt das Begehren als abgelehnt. Bische Staat nicht mehr Oldenburg in Betracht,. Für die die Wahl vom 14. Mai auf den 18. Juni ver- legt wird, wobei nach dem bisher geübten und Verhältnis (die CDU hatte sich für ein reines Mehrheitswahlrecht ausz, Sesprochen), 33% Prozent der Abgeordneten Werden und auch die sogenannte Fünf-Prozent-Mindest- Klausel beibehalten wird. Da die Abstim- mung„auf des Messers Schneide“ stand, Waren sowohl Dr. Adenauer, Dr. Pünder und Innenminister Heinemann erschienen. SS misehten Mehrheits- Wahlrecht verfahren wird durch Landeslisten gewählt Kriegsgefangener in USA Washington,(dpa) ehemaligen deutschen Plänen. Die deutschen Kriegsgefangenen haben Die Entlohnung der 1 dei Kriegsgefangenen in. 0 1 5 0 den USA ist jensefts des Ozeans noch sichtigt, die allfferte Hohe Kommission zu immer Gegenstand von Ueberlegungen und bitten, über hundert Gesetze und Verord. Alliierte Gesetze sollen ungültig werden ö „Bonn,(UP) Die Bundesregierung beab- nungen der Besatzungsmacht außer Kraft zu setzen. Die Verbindungsstelle der Bun- in den Jahren ihrer Arbeit in den USA nur deskanzlei zur Hohen Kommission arbeitet den ihnen nach den Bestimmungen der Gen- zur Zeit in Zusammenarbeit mit dem Bun- fer- Konvention zustehenden Betrag erhal- desjustizministerium entsprechende schrift. ten. Dabei blieb ihre Arbeitsleistung tatsäch- liche Anträge Aus, die von Bundeskanzler lich unbezahlt. Bietet Südamerika eine Chance? Kaufmännisches Personal ist nicht gétragt/ Ellbogenfreiheit ist die Hauptsache Von unserem Südamerika- Korrespondenten Br. P. Alemann Buenos Alres. 1490 Passagiere in der Ein- heitsklasse der„Salta“ unter argentinischer Flagge, aus Genua und Zwischenhäfen, 228 Passagiere erster und 63 der Touristenklasse auf der„Andes“ unter englischer Flagge, aus Southampton und Zwischenhäfen, tra- ken an einem einzigen Tage in Buenos Aires ein. In der„Darsena Norte“ herrscht Hoch- betrieb. Zu riesigen Bergen stapelt sich das Gepäck der Einwanderer, die auf die Zollab- kertigung warten, Nervös laufen Hunderte von Menschen durcheinander, jene die am Kai gewartet haben und hilflos dazwischen die Vielzahl derer, die voller Aufregung zum ersten Male argentinischen Boden be- treten. Nichts Ungewöhnliches hat die Szene mehr, denn Tausende strömen jeden Monat ins Land— zumeist Italiener—, voll Er- Wartungen, voll Hoffnung. Einwanderer, die Bier„Amerika machen“ wollen Schick sale gehen hier ihren unerbittlichen Weg. Gestern hat mich eine Einwanderin besucht. Seit Monaten ist sie auf der Stellensuche. Schweizerin von Geburt, mit einem Deut- schen verheiratet, lebte sie lange Jahre in Polen, wurde beim Warschauer Aufstand verletzt, entfloh, kam in die Anders- Armee, Italien, die Schweiz. In Frankreich bleibt ihr Mann verschollen. Sie hätte in der Schweiz bleiben können, aber die Russen kurcht. Die haben uns alle auf geschrie- bené. Und so geht sie mit ihrem zwölfjahri- Sen Jungen nach Paraguay. Warum? Weil dieses Land das Visum gibt. Paraguay ge- Fällt ihr nicht, gefällt keinem. Also schwarz nach Argentinien, der Sohn bleibt in Misio- nes, sie kommt nach Buenos Aires. Ich machte mir ja keine Illusionen aber Ja, aber, das ist es. Hausarbeit möchte sie nicht leisten, die einzige, die gesucht wird. „War mein Leben lang im Büro tätig, in Polen hatten wir Häuser“, Büroarbeit in Buenos Aires aber bedarf unbedingt der Spenisch- Kenntnisse. Daran hapert's,„Wenn ich ein Uebersetzungsbüro eröffnen würde? Ich kann sechs Sprachen. Um Himmels Willen! Aus dem Spanischen in sechs Spra- chen übersetzen? Das können sie alle. Höch- stens ins Spanische, das kann sie noch nicht. Eine Illusion weniger. Sprachen nützen hier nichts, nur die Landessprache ist wichtig. Ein anderer Fall: Ein Pole, ebenfalls aus der Anders-Armee war bei Tobruk mit da- bei, In der Heimat hatte er Chemie studiert und sich in England zum Textilchemiker ausgebildet. In Manchester hatte er eine Sute Stelle, wollte aber nach Argentinien. Und traf es gut, denn Chemiker gehören Bier zu den Mangelberufen. Er wird gut bezahlt und beabsichtigt, sich demnächist selbständig zu machen. Er wird sich voraus- sichtlich mit einem Deutschen Zusammen- tun, der eine kleine Färberei betreibt und sich vor Aufträgen nicht zu wehren weiß. Hier hat sich eine Zukunft aufgetan. Man muß sich also die Auswanderung Senauestens überlegen. Zunächst sollte man sich informieren, zuverlässig und vor allem an der richtigen Stelle. So läßt Argentinien 2. B. zuerst jene ins Land hinein, die auf „Rufpassage reisen, die von bereits Ansäs- sigen meist Verwandten oder guten Freunden— gerufen werden. Andere kamen aus DP-Lagern und— blieben in Lagern. Zuerst war es das Einwanderer-Hotel im Hafen von Buenos Aires, dann wurden sie zum Flugplatzbau verpflichtet oder die Re- gierung verwendet sie zu anderen ökkent- lichen Bauten. Fast alle sind darüber reich- lich ernüchtert. Aber was sollen sie sonst tun und vor allen Dingen, wo wollen sie wohnen? In Buenos Aires ist die Wohnungs. not entsetzlich. Dabei ist das Hinterland auf tausende von Kilometern hin leer. Argen- tinien braucht die Einwanderer, Platz ist auch da, aber es ist nicht leicht, sie einzu- fügen. Eine Ladenbesitzerin in einem Fa- brikviertel erzählte mir von Italienern, die dort angekommen sind und bei ihren Ver- wandten wohnen(Rufpassagen!), daß sie alle in höchstem Maße unzufrieden sind und immer nur schimpfen. Sie wollen wieder zurück und viele tun es auch. Sie haben sich ihr Leben hier anders vorgestellt. Der g= nannte Pole berichtete, wie ihn ein Ehepaar besuchte Deutsche mit polnischen Sprach- kenntnissen. Er Jurist. Beide ebenfalls mo- natelang auf dem Pflaster Nein, sagte der Pole, er habe keine Büroarbeit für sie. Aber Wenn sie vielleicht in der Fabrik Wolle sor- tieren und säubern möchten? Mit einer Pinzette die Kletten aus der Wolle klauben? Den ganzen Tag? Nein, das ist keine Arbeit für einen Juristen oder seine Frau. Andere sind anders Auf der Straße traf ich sie zufällig. Er lebte als Deutscher Wäh- rend der letzten Kriegsjahre in der Schweiz, sie stammt aus Berlin. Sie hat gegen Haus- arbeit nichts einzuwenden. sie sich als Köchin mit dem Vorteil, daß sie in einem vornehmen Haus in der Dienstwoh nung mit ihrem Manne wohnen darf Er fin. det in einem großen deutschen Handelshaus von Buenos Aires eine Stelle als„Rorre- spondent“, aber deutsch und englisch blei- ben unbenutzt. Er mug spanische Formel- briefe abschreiben, den ganzen Tag. Plötz- lich wird die Köchin entlassen, sie müssen die Dienstwohnung räumen. Verzweifelt kommen sie zu mir gelaufen, sie kennen sonst niemanden. Nein, es gibt keinen Also verdingte Schutz durch das Arbeitsgericht, Hausperso- nal kann von einem Tag zum anderen ent- lassen werden. Eine Gruppe von Serben— Tschetniks arbeitet in einer Textilfabrik, die ein reicher Jugoslawe hier aufbaut. Auch sie haben sich die Sache anders vorgestellt. Wie schön war es doch in Italien, als sie den Engländern die Zigaretten- und Autoreifenlager ausver- kauften! Als sie in Rom, immer mit hun- derttausenden von Lire in der Tasche, die Welt nur in rosarot unter Italiens blauem Himmel sahen! Alle Nachtlokale kannten sie und bewohnten die besten Villen, Jett leben sie in einer schmutzigen Pension. Einer ist eines Tages aus der Fabrik verschwun⸗ den, er will nicht mehr Webmaschinen be- aufsichtigen. Jetzt fährt er einen Lastwagen, das hat er im Krieg gelernt. Er wird seinen Weg schon machen, wie manch anderer die- ser„muchächos.“ Einen Franzosen lerne ich kennen. Die Idee einer Rückkehr wird ihm durch einige, noch aus dem Kriege datierende Geldstra- fen wegen Schwarzhandels vergällt. Er war Viehhändler im Riesenmarkt La Vilette von Paris. Es ist ihm gelungen, in der eigenen aber nicht ratsamen Form von Briefmarken etwas Geld außer Landes zu bringen. Er schimpft, weil inn die Briefmarkenhändler übers Ohr hauen. Aber schließlich bekam er einige Pesos in die Hände Damit mietete er einen Laden und kaufte ein Lager von Lebensmitteln. Es geht ihm ganz gut, denn vom ersten Tag an kamen die Kunden, meist wieder Einwanderer, die so schlecht spanisch reden, wie er und seine Frau, die auch im Laden steht. Die Beispiele reden für sich. Es ist nicht so leicht, einfach„mach Argentinien zu gehen“ Auswanderung war ja nie eine ein- fache Sache. Nur allzuoft muß man sich durchschlagen. Berühmt sind bekanntlich die Tellerwäscher und Schuhputzer Als„Al- kangs- Berufe“. Und dann findet der Ein- wanderer meist einen ganz anderen Beruf, als er erlernte oder erträumte. Hier fragt einen ein, wenn er etwas kann. Ist das der Fall, bleibt er, wenn micht, fliegt er. Nach Herkunft oder politischer Ueber- Zeugung fragt man hier auch Nicht. Die Patria“ ist Argentinien. 80 lerenen es die Kinder der Einwanderer in der Schule. Und noch die wichtigste Freiheit kennt das Land: die Ellenbogenfreiheit! Man kann sich be- Wegen, es ist Raum da. Man kann tun und lassen, was man will. Das ist der Vorteil, den der Einwanderer findet und der viel- leicht manche Nachteile auf wiegt. Gegen diese Behandlung Dr. Adenauer bereits in den nächsten Ta- gen und Wochen der alliierten Hohen Kom- mission zugeleitet werden sollen. Die Bundesregierung stützt sich dabei aut den Artikel sieben des Besatzungsstatuts, der beagt, daß„Rechtsvorschriften, die von den Besatzungsbehörden vor dern Inkraft- treten des Grundgesetzes erlassen sind“ gulf Ersuchen zuständiger deutscher Stellen auf- gehoben werden können 1 Geht Schacht nach Indonesien? Hamburg.(g. k.-Eig.-Ber.) Oswald Sultan Pangera, der Schwager des indonesischen Ministerpräsidenten Pr. Mohammed Hatta, hält sich seit einiger Zeit mit seiner deut- schen Frau inkognito in der Bundesrepublik auf. In Hamburg hat er bei einer Freun- din seiner Frau in einer kleinen Dachwoh⸗ nung Quartier genommen. Frau Pangera weil jedoch schon seit acht Tagen nicht, Wo sich ihr Mann aufhält. Mit der Reise des Oswald Sultan Pangera hat die Diskus- sion um den ehemaligen Reichsbankpräsi- denten Dr. Hjalmar Schacht eine Wen: dung genommen. i Aus Kreisen, die der Familie Pangera nahestehen, wird angedeutet, daß Minister- Präsident Dr. Hatta seinen Vertreter Sultan Pangera beauftragt haben könnte, die Finanzen des jüngsten Staates der Welt überwachen. Paasikivis 2. Amtszeit Helsinki(UP) Der wiedergewählte fin. nische Staatspräsident Juho Paasikivi ist am Mittwoch vor dem finnischen Parlament vereidigt worden. Er tritt damit seine zweite Amtsperiode an, die auf sechs Jahre bemes- sen ist. Das diplomatische Korps wohnte der Vereidigung des Präsidenten bei. Der so- Wjetische Gesandte war jedoch nicht er⸗ schienen. Diplomatenleben in Moskau wird teurer Moskau.(UP) Im Zusammenhang mit der Neubewertung des Rubel hat das sowjetische Außenministerium alle diploma. tischen Missionen in Moskau Verständigt, daß mit Wirkung vom 1. März der diplomatische Wechselkurs von acht Rubel pro Dollar auf sechs Rubel pro Dollar geändert Wird. Die- ser Kurs soli bis zum 1. Juli Gültigkeit be- halten und dann auf vier Rubel pro Dollar geändert werden.. In den an die diplomatischen Missionen gerichteten Noten wird dieser Schritt damit begründet, daß die Abschaffung der Ra- tionjerung und das ständige Sinken der 13 benshaltungskosten die Kaufkraft des Rube gestärkt habe. Die ersten Kommentare zu der Kubel- aufwertung zeigen, dag diesem Schritt 5 Sowjetregierung in der westlichen Wel keine besondere Bedeutung bei- gemessen wird. ö. Hr. Schacht ein Uebersiedlungsangebot nach Indonesien zu unterbreiten. Dr. Schacht sell n TU . den lunden Das ratorie geht e gen Nation gorien, Be 8 gtaaten eilt si chen, l bewege einem dem P zussiscl sk, bel E mau zulgest zind g! nen ⸗L ung d. chen 5000 R. gieurer de Fot Neb bekann Gorki, Usmee Orten, Omsk, bogische Versuch waffe k Die dadurcl ulture ischen keit hi entspre den kö. Virus, Reckty Föhnlic der de Medizin ngen s tigen grauen! Mit korsche in Ma ersetzt übten D. V dort in laden. Lupator Hier großes den hat schaft en La dest un de bei deutsch mworsi. gangen! Alls Kräfte schonis- die, ih Laborar erden. In d ſorher hatte, a für ein stellen lieses Haus a. mier mi heiden nassen. gussen Milzbra best, Pe bst. K! — inten Aller. durch Ost. tzdem ischen Pro. 1 sdch Lung ufiger Rolle, egen aug lichen strom Pro. zent Ilten. die in mi andi. dieseg gut 8 der dpa) eit ht Aften eber, igten, clagt, dem igen, Ver- ondg cheb⸗ eber Be- der aber aut deine nun, USA chen eine me- and Viel zun ⸗ nge. auch eden 3 ab- Zu. ord- 5 ralt un⸗ itet un⸗ ift. Zler Ta- m- aut Uts, von akt⸗ aul u- n- ist nt ite 8— 0* 2 5 3 N 8 8 85.. 5 8 a0** N N 5— 2 . 52 Donnerstag, 2. März 1950 r. 52 Donnerstag, Seite 3 3 MORGEN 0 zustellen, daß der weite russische Raum 12 5 2 Massenmord als Forschungsziel wee ene deen. gane e 7 terienwaffen bietet, während die dichtbe- Kaufs in Stuttgart 1. a paren in Stuttgar ; 5 siedelten Landstriche der westlichen oder 1 Mikrobenjäger von gestern Totengräber von morgen eventuellen gegnerischen Nationen keine Stuttgart. 9 3 Se 2 8 n 1 5 1 Ausweichmöglichkeiten bieten. kasse Stuttgart hat das sogenannte Rauk⸗ Orisinalberient für den„Morgen“ von Gert Kistenmacher“ Nachdruck verboten 5 5 der Russe auch hier mit sparen zur e e 5 W u Dzerlinst wichen, Mostau und Gorki, ar- auf der Tagesordnung. i 1 5 0 allen Mitteln vor. So ist die Ausbildung von Gebrauchsgegenständen für Haushalt, Han- deen dle beiden deutschen Forscher in einem dieses i. Verseuchung durch Raketen Arzten fast eine Industrie in Rußland ge- del, Gewerbe und Landwirtschaft einge- robzügig eingerichteten Laboratorium seit dem Büniahr 1946 ͤ an einer Sonderaufgabe. Es ist men ein Präparat als Ziel gesetzt, von dem wenige Kubikzentimeter genügen sollen, um Alionen Menschen töten zu können. Außerdem all ein Abwehrgift gefunden werden, Sie finden in Jahr lang nichts. Das trägt ihnen den Vor- 15 der Sabotage ein. Aber auch der ihnen zu- detellte russische Wissenschaftler erreicht nichts. 5 russischen Stellen liegen Berichte vor, daß in den Vereinigten Staaten ein Abwehrstoff ge- kunden sei. Versuche am lebenden Objekt Das wis senschaftliche Personal der Labo- atorien und des Werkes von Dzerjinsk be- gent aus Ingenieuren, Chemikern, Bakterio- en und Medizinern der verschiedensten Aationalitäten, die wiederum in zwei Kate- gorien, nämlich in„Freiverpflichtete“ in- gen, Schweden, Angehörige der Satelliten- gaaten) und„Zwangsverpflichtete“ einge- gelt sind. Außer den Japanern und Deut- chen, können sich die Freiverpflichteten frei bewegen; Deutsche und Japaner nur in anem Umkreis von 30 Kilometer. Außer dem Postenkordon um das Hauptwerk der nussischen Bakterien-Industrie von Der- Anek, das etwa fünf Kilometer lang und dei Kilometer breit ist, sind innerhalb der hnäunung Wachen vor jedem Gebäude zugestellt. In die Bewachung eingeschlossen zind gleichzeitig die beiden Kriegsgefange- gen- Lager 7117/7 und 7117/6. Die Bezah- ung der Forscher schwankte vor der russi- chen Währungsreform zwischen 3000 und 000 Rubeln bei Wissenschaftlern und Inge- neuren, nach der Währungsreform erhalten die Forscher zwischen 900 und 3000 Rubel. Neben den Werken von Dzerjinsk, den bekannten Rüstungszentren von Moskau, Gorki, Sverdolowsk, sowie der karelischen Ameerküste, unterhält Rußland an vier Orten, nämlich in der Nähe von Gorki, in msk, auf der Krim und bei Baku bakterio- gische Forschungsinstitute, die sich mit ſersuchen und Herstellungen der Bakterien. affe beschäftigen. Die Verschiedenheit der Ortslagen ist dadurch begründet, daß die Bakterien- kulturen unter den verschiedensten klima- ischen Bedingungen auf ihre Verwendbar- leit hin geprüft und zur Herstellung von entsprechenden Präparaten verwendet wer- den können. Vor allem ist der Psittacosis- rus, Diphtherie- Toxine, Pocken, Cholera, Hecktyphus und Lungenpest auger dem ge- Jöhnlichen bazillus pesti das Arbeitsgebiet der dort schaffenden Bakteriologen und lediziner, die sich auch hier aus Angehö- ngen aller Nationen zusammensetzen und ligen Anteil an der Entwicklung dieser gauenhaften Waffen haben. a Mit der Zeit lernen die beiden deutschen forscher auch alle anderen Werke kennen. m Mai 1947 wird ihnen eröffnet, daß sie ersetzt würden. Die begonnenen Arbeiten nügten abegebrochen werden. In einem D, Werden sie nach Gorki gebracht und dort in ein Flugzeug, eine uralte Kiste, ver- den. Der Flug geht nach Baku, nach Lupatoria. Hier hatte sich kurze Zeit vorher ein großes Unglück ereignet. In wenigen Stun- den hatte eine Infektion die gesamte Beleg- haft des aus etwa 70 Personen bestehen- den Laboratoriums hinweggerafft. Ursache: best und Psittacosis. Mit Schaudern denken die beiden Berliner an die Ereignisse in Deutschland zurück. War man auch hier worsichtig mit den Präparaten umge- gangen? Aus allen Teilen Rußlands waren neue Kräfte herangeholt worden, sogar„Sakri⸗ dchonist, dag sind russische Strafgefangene, de, ihrsm Ausbildungsgrad gemäß, als laboranten und Laborantinnen eingesetzt erden. 8 In diesem Haus, in dem noch kurze Zeit ſorher der Tod seinen Einzug gehalten hatte, arbeiten jetzt die deutschen Forscher. für ein bakteriologisches Laboratorium, 80 dellen sie auf den ersten Blick fest, ist lieses noch aus der Zarenzeit stammende Haus absolut ungeeignet! Trotzdem werden ner mit der Zeit Ergebnisse erzielt, die den beicen fast das Blut in den Adern erstarren lesen. Unter der Leitung des Stiernackigen dussen Alja Woronin werden Aufgaben wie dilzbrand, Schwarzwasser fieber, Diphtherie, best, Psittacosis u. a. im Handumdrehen ge- Ust, Kleinigkeiten wie Botulin stehen nicht leichen Arbeiten. Alja Woronin, Anhänger der neuen russischen Schule, spricht aus- Sezeichnet deutsch, obwohl er nie in Deutschland gewesen ist und leitet um- sichtig, doch Unnachgiebig die Forschungs- arbeiten. 5 Glänzend sind die Forscher auch hier über die neuesten japanischen Versuche der Festverbreitung unterrichtet. Man lacht darüber und schmunzelt auch über die ame- rikanischen Arbeiten. Weit in der Kam- schatka aber, abgeschlossen von der Außen- welt, macht Alja Woronin seine Versuche am lebenden Objekt. Er läßt es keineswegs nur bei Versuchstieren bewenden. Die auf Rattenflöhe übertragenen Pestbakterien, die auf Wachteln übertragenen Psittacosis- Viren werden in ihrer Wirkung am Menschen an- gewandt und studiert. Wenn man sich vor Augen hält, dag es dem Russen gelungen ist, Präparate her- zustellen, von denen, wie z. B. bei Botulin, einer giftigen Absonderung des bazillus gärtneri und der Mikrobe elastridium botulinum, 100 Gramm genügen, um theore- tisch 2 Milliarden Menschen zu vernichten. oder daß 100 Gramm angereichertes Diph- therietoxine für ca. 15 Millionen Menschen und zuletzt 5 cem Psittacosis-Viren ge- nügen, um 20 Millionen Menschen zu töten, So dürfte die Furchtbarkeit dieser Waffe jedem augenscheinlich sein. Der Einwand, daß der Russe aus der Be- fürchtung vor Gegenmaßnahmen von der Anwendung all dieser Waffen zurückgehal- ten wird, ist leider nicht stichhaltig. Man braucht sich nur einmal die Bevölkerungs- dichte der westlichen Staaten im Vergleich mit der Rußlands zu betrachten, um fest- worden, wobei in dieser Ausbildung die Seuchenbekämpfung einen maßgeblichen Raum einnimmt. Da das Studium in Ruß- land entgegen allen anderen Ländern nicht vom Studenten, sondern vom Staat getra- gen wird und der Schüler sogar noch eine Art Entlöhnung erhält, stehen der Ausbil- dungsmöglichkeit keinerlei Hindernisse im Weg. Der russische Wissenschaftler„stu- diert“ nicht, sondern wird auf eine be- stimmte Aufgabe dressiert. Das macht es möglich, daß der Russe im Falle eines An- Sriffes mit Bakterienwaffen auf Rußland Spezialformationen einsetzen kann, die nur aus glänzend vorgeschultem Personal be- stehen. Alle diese Anzeichen, so stellen die beiden Berliner Gefangenen bald fest, deu- ten daraufhin, daß sich die UdssR auf eine kommende Auseinandersetzung mit Bak- terienwaffen vorbereitet. Schluß folgt. Erhält Radio Stuttgart eine andere Wellenlänge? Dem Intendanten ist darüber noch nichts bekannt Eberhard begründet Ablehnung der Leipziger Bach-Sendungen Stuttgart. Intendant Dr. Fritz Eber hard gab vor der Presse einen Einblick in die Auswirkungen der Neuverteilung der Radiowellen durch das Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplanes ab 15. März d. J. Er lobte den erfolgreichen Wider- stand der amerikanischen Besatzungsmacht gegen die„Demontage der deutschen Wel- len“, die nunmehr für die britische und französische Zone Tatsache geworden sind. Dank der amerikanischen Proteste und der Weigerung der amerikanischen Bevollmäch- tigten, der neuen Wellenverteilung zuzu- stimmen, seien die Mittelwellen der Sender der amerikanischen Besatzungszone geret- tet worden. Auf welcher Wellenlänge der Süddeutsche Rundfunk ab 1. März senden Werde, sei bisher weder ihm noch der Ra- dioabteilung der Hohen Kommission in Bad Nauheim bekannt. Sollte Radio Stuttgart seine bisherige Welle beibehalten können, so wäre wohl nur in den Randgebieten seines Sendebereiches mit schwachen Störungen durch den auf der gleichen Welle arbeitenden Rigaer Rundfunk zu rechnen, der seine Sendeka- pazität von 50 auf 100 kW erhöhen wolle. Vorsichtshalber habe der Süddeutsche Rundfunk bereits in Ulm eine Entstörungs- anlage geschaffen, mit deren Hilfe eventuelle Pfeiftöne durch Modulationen ausgegli- chen werden könnten. Ulm liege im rech- ten Winkel zwischen Mühlacker und Riga. Dr. Eberhard hofft, daß dem Süddeutschen Rundfunk keine Welle unter 200 m zuge- teilt werden wird, da es andernfalls Schwie- rigkeiten in der gleichmäßig guten Versor- gung des ganzen Gebietes geben könne. Der Intendant gab ferner bekannt, daß der Sender Stuttgart ab 6. März in den Zeiten von 7.15 bis 7.55 Uhr und von 13.10 bis 13.55 Uhr mit Musik gemischte Werbe⸗ sendungen ausstrahlen wird. Die Kosten betragen in der Morgenstunde acht DRI Je Sekunde, in der Mittagstunde zehn DM je Sekunde und Samstagnachmittag 15 DM Je Sekunde. Die Reineinnahmen fließen ausschließlich kulturellen Zwecken zu. Interessante Zahlen gab Dr. Eberhard über die Versuche zur Bekämpfung der Schwarzhörer bekannt, die in Württemberg⸗ Baden schätzungsweise die Zahl von 100 000 erreichten. Die Sendeleitung hat Ende Januar begonnen, mit Hilfe von„Ermitt- lern“, die eng mit der Post zusammenarbei- ten, die„Schmarotzer des Rundfunks“ zu erfassen. Mit den bisher erreichten Er- gebnissen ist der Sender durchaus zufrie- den. So konnten innerhalb von vier Wo- chen allein in Stuttgart 1 700 Schwarzhörer festgestellt werden. Gleiche Aktionen lau- ken in allen größeren Städten des Landes. Sie sollen jedoch auch auf die Dörfer aus- gedehnt werden, da dort der Prozentsatz der Schwarzhörer erfahrungsgemäß höher MARGUERITEN IM BLAUEN FELD RON AN VON HANNSULLRICRH vox ISSN Copyright by H. K. Nölke verlag, Hamburg, 194 61. Fortsetzung 5 Die Tänzerin, begierig zu wissen, warum de Mutter so aus dem Haus geworfen wor- in war, nahm die Einladung an. Fechner zannte natürlich die Haushälterin nicht. Er hatte sie einfach durch einen Rechtsanwalt an die Luft setzen lassen. Die Haushälterin nternahm nichts gegen den Schwindler, eil sie inzwischen durch d'Argent unter- Achtet worden war. Auch in dieser Be- Aehung scheute er die Oeffentlichkeit. Er gollte erst seinen Ruf als wissenischaftliche Fapazität Wiederhergestellt wissen, Fechner Hegte sich in Sicherheit. Die Tänzerin kederum wußte nichts von der Rückkehr les rechtmäßigen Forschers. Sie war er- ſaunt, daß Fechner, den sie für d'Argent lielt, nicht einmal dle Adresse ihrer Mutter kannte. Als ich dies erfuhr, war ich über- Kugt, dag der Tote nicht d'Argent war. Sie chen, dies löst sich alles logisch auf. Aber de Frage nach dem Täter bleibt ein Rätsel Drei Personen befanden sich an je- zem Abend ohne Zweifel in dem Haus. tokessor Csatow., Irene Kirsten und Roger LArgent. Flinzu kommt nun Bürckler. derer besteht die Möglichkeit, dag Frau wanne Csatow sich vor der Ankunft ihres Jennes in dem Haus befand. Wäre dies Mchzuweisen, stände sie unmittelbar im erdacht. Ihre Belastung wäre größer als Ie Belastung all der anderer Personen zu- emmen.“ „Mir scheint, es ist wichtig, sich zu tragen, wen Fechner eigentlich erwartete?“ Der Kriminalrat wurde unrukig. 0 Ungersbach sah ihn verwundert an, „Wie meinen Sie das?“ erkundigte er Sich. „Der für zwei Personen gedeckte Tisch ist ein ausreichender Beweis für die Tat- sache, daß Fechner Besuch erwartete.“ „Zum Donnerwetter!“ Ungersbach sprang erregt auf„Natürlich! Das hatte ich ver- gessen. Natürlich erwartete dieser Fechner Besuch. Und dann kam Csatow, und der Besuch mußte verschwinden. Und wohin verschwand er? In den angrenzenden Wohnraum. Und von dort wurde Fechner erschossen.“. Sekunden hindurch starrten sich die beiden Männer überrascht an. Dann ent- wickelte der Journalist eine lebhafte Tätig- keit. Er nahm aus einer auf dem Tisch liegenden Akte einen unbeschriebenen Bogen Papier, faltete ihn zusammen und teilte ihn in kleine Zettel auf. Nun schrieb er auf jeden dieser Zettel einen Namen der im Zusammenhang mit der Affäre d'Argent aufgetauchten Personen. Er legte diese Zettel vor sich auf den abgeräumten Tisch und begann ein seltsames Spiel. In zwei Reihen lagen die Zettelchen untereinander. Er begann nun, sie zu verschieben. Mal lag einer der Zettel in der oberen, mal in der unteren Reihe. Der Kriminalrat sah diesem Treiben geduldvoll und nicht ohne Span- Von unserer Stuttgarter Redaktion sein soll. Darüber hinaus wird demnächst ein in Nürnberg konstruiertes neues Ge- rät zur Hörerermittlung in Betrieb genom- men werden. Dr. Eberhard sprach auch über die Be- weggründe, die ihn veranlaßt haben, der Empfehlung des Rundfunkrates, Bach- Kantaten aus Leipzig zu überneh⸗ men, nicht zu entsprechen. Er unterstrich, er fühle sich durch die Satzung des Rund- funkgesetzes als Intendant verpflichtet so zu handeln, und er habe nach ernsthafter Prü- kung dem Präsidenten des evangelischen Kirchenrates mitgeteilt, welche gewichtigen Gründe ihn davon abhielten, sich des SED- Propagandasenders Leipzig zu bedienen. Der Berliner CDU-Stadtrat Prof. Kurt Lands- berg, Bundesminister Jakob Kaiser und zahlreiche andere prominente Politiker hät- ten ihn gebeten, in dieser Frage auch gegen- über dem Beirat des Rundfunkrates festzu- bleiben und er könne nur hoffen, daß die Ratsmitglieder seine eindeutige Haltung verstehen würden. Im übrigen habe es auch RIAS abgelehnt, Sendungen aus Leipzig zu übertragem Er habe Vorsorge getroffen, daß das Bach-Jahr im Programm des Süddeut- schen Rundfunks in weitem Maße gewürdigt werde. Zur Begründung seiner Einstellung gab Dr. Eberhard bekannt, er wisse aus zuver- lässiger Quelle, daß der Thomaner-Chor vollzählig der FDJ angehöre und abwech- selnd Bach- und FDJ-Lieder singe Im üb- rigen unterliege die Auffassung Ramins über die Bach-Musik in Fachkreisen mancher Kritik, Auf eine durch RIAS an den Tho- maner-Chor ergangene Einladung, während des Bach-Jahres auch in den Westzonen zu singen, sei bisher noch keine Antwort erfolgt. In bezug auf das Sommerprogramm des Süddeutschen Rundfunks äußerten der In- tendant und der Sendeleiter ihre volle Be- friedigung über die gute Zusammenarbeit mit den Programmausschüssen des Rund- kunkrates. Man hoffe, mit der großen Pro- grammgestaltung, soweit das möglich sei, die gesamte Hörerschaft zufriedenstellen zu können. führt. Beim Kaufsparen muß nur der tat- sächlich in Anspruch genommene Darlehens betrag zum banküblichen Darlehenszins- satz verzinst werden, während sonst bei der Teilzahlungsfinanzierung ein Pauschalsatz auf den vollen Kaufpreis aufgeschlagen wird. Bei dem neuen Verfahren kommt der Verkäufer sofort in den Besitz der gesam- ten Kaufsumme. 25 000 DM für Kunstwerke Stuttgart(dpa) 25 000 DM sind im Haus- hHaltsplan der Stadt Stuttgart für den Er- werb von Kunstwerken ausgesetzt worden, Mit dem Ankauf der Werke sollen Sieich⸗ zeitig Künstlen unterstützt werden. Kettenbriefunfug läßt nicht nach Schweinfurt.(SWE) Fier hat der Kei tenbriefunfug erneut eingesetzt. Um sicherer zu gehen, ist diesmal der heilige Antonius eingeschaltet worden. Wenn die Briefe innerhalb 24 Stunden weitergelei- tet werden, wird, so ist den unsinnigen Briefen zu entnehmen, der Heilige per- sönlich am zehnten Tage helfen. Wer die Brief unbeachtet läßt, wird natürlich von „höheren Mächten“ bestraft. Einem jungen Mann der die ‚ Glückskette“ unterbrochen habe, so steht zu lesen, habe der heilige Antonius schon einige Tage später die Frau sterben lassen. Diese unverant- wortlichen Briefe findet man zur Zeit zu Hunderten in den Schweinfurter Brief- kästen. Die Polizei warnt nochmals vor diesen Kettenbriefen und teilt mit, daß eine Beteiligung strafbar ist. Großbrand im Jesuitenkloster Stella Matutina Bregenz.(SWK). Das Wirtschaftsgebaude des bekannten Jesuitenklosters Stella Matu- tina bei Feldkirch ist einem Großbrand zum Opfer gefallen. Augenzeugen sagen aus, dab aus dem Gebàude plötzlich eine riesige Stichflamme gegen den Himmel schoß. An- scheinend waren Oelvorräte der Traktoren in Brand geraten. Die Feuerwehr konnte zwar die Viehbestände des Gutshofes retten, jedoch war der Totalverlust des Gebäudes nicht zu vermeiden. Hilferufe in der„SS- Siedlung“ Stuttgart-Rotweg Zäher Kampf zwischen ehemaligen SS-Leuten und früheren politisch Verfolgten Stuttgart. In letzter Zeit spielen sich in der früheren SS- Siedlung Rotweg in Stutt- Sart Vorgänge ab, die nicht weniger sympto- matisch für die sanze politische Entwicklung Westdeutschlands seit dem Zusammenbruch zu sein scheinen. Nicht nur die Stuttgarter Oeffentlichkeit hat sich in den letzten Jah- ren wiederholt mit diesem Bazillenherd“ beschäftigt, wie diese Siedlung vom Staats- beauftragten für die Wiedergutmachung in Württemberg genannt wird. Bis 1947 war die aus 54 Häusern bestehende ehemalige SS-Siedlung mit Ausländern belegt. Dann wurden auf Weisung der Besatzungsmacht politisch Verfolgte, Flüchtlinge, Bewohner von Elendsquartieren und Ausgebombte eingewiesen, gegen die die ausquartierten SS-Siedler einen erbitterten Kampf entfes- selten, nachdem sie die Spruchkammer pas- siert hatten. Nach einem endlosen Hin und Her in den verschiedensten Instanzen entschied dann der württembergisch-badische Verwaltungs- gerichtshof in einem rechtlich zwar begründ- baren, politisch aber unverständlich und viel kritisierten Urteil in letzter Instanz zugun- sten der SS-Männer, die nun wieder das Recht hatten, in„ihre“ mit SS-Geldern er- baute Siedlung zurückzukehren: Alle Pro- teste dagegen, selbst die wiederholte Inter- vention des Wiedergutmachungsbeauftragten des Justizministeriums, der vom Kabinett zweimal erfolglos den Erlaß einer— aller- dings rein politischen— Rotweg- Verord- nung! gefordert hatte, waren vergeblich. nung zu. In der oberen Reihe lagen nun die Zettel mit den Namen: Dr. Csatow, Dr. Bürckler, Roger d'Argent, Hachenberg. In der unteren Reihe befanden sich: Christa Marita, Eva Arndt, Irene Kirsten, Suzanne Csatow und ein letzter Zettel mit der Bezeichnung Hausdame von Roger d'Argent“. So befanden sich in der ersten Reihe vier Zettelchen und in der zweiten Reihe fünf der Zettel. Ungersbach nahm nun einen weiteren Zettel, bezeichnete ihn mit dem Buchstaben X und legte ihn auf den letzten freien Platz in der ersten Reihe. „Was hat dieser Herr Hachenberg hier- mit zu tun?“ erkundigte sich der Kriminal- rat,„Sie wissen anscheinend noch mehr als Sie mir gesagt haben.“ „Herr Hachenberg war ein guter Freund des Forschers d'Argent“, erzählte der Jour- nalist, besonders gut aber ist er über die Expeditionen d'Argents unterrichtet, und ich verdanke ihm manch wertvolle Anregung. Wenn ich mich in dem Labyrinth meiner Gedanken zu verirren drohte, habe ich mich stets gern mit ihm über meinen Kummer unterhalten. Er ist ein kluger Kopf, und es ist anregend, seine Ausstellungsräume zu betrachten. Ich sah selten eine Sammlung 50 kostbarer und geschmackvoller Antiqui- täten. Es wäre schade, wenn er das Geschäft eines Tages aufgeben würde.“ „Trägt er sich denn mit dieser Absicht?“ „Ich kann es Ihnen nicht sagen“, ent- gegnete der Journalist und begann plötzlich, die Zettel auf dem Tisch abermals zu ver- schieben.„Es hängen eben nicht alle Men- schen so an ihrem Beruf wie die Journalisten und die Kriminalisten.“ Eine Zeitlang war es still in dem Raum. „Das ist ja erstaunlich“ sagte Ungers- bach unvermittelt. Er lehnte sich in seinen Von unserer Stuttgarter Redaktion Weit entfernt davon, sich mit dem Er- reichten zufrieden zu geben und sich ruhig zu verhalten, wie es sich gehört hätte, gingen die ehemaligen SS- Leute unter be- Wafer Leftüßte 13 ehemaligen Führer nun ihrerseits mit den ihnen vertrauten Methoden zum„Gegenangriff“ über, nach- dem ihnen die Räumung ihrer Häuser trotz ausgiebiger Inanspruchnahme von Voll- streckungsrichtern und Gerichtsvollziehern zu langsam vor sich ging. Diffamierungen, kleine und größere, rechtliche aber kaum greifbare Schikanen, die aber auf die Dauer das Leben zur Hölle machen können, muß- ten sich die noch in der Siedlung verbliebe- nen Nicht-Nazi- Bewohner, die keine andere Wohnungen finden können, gefallen lassen. So versuchten die SS- Hausherren nicht nur einmal, ihren politisch verfolgten Zwangsmie- tern die Küchenherde und andere lebens- notwendige Einrichtungsgegenstände ab- montieren zu lassen. Nur dem Einschreiten der Polizei auf die Hilferufe der Bedräng- ten hin ist es zu verdanken, daß es bei den Versuchen blieb. In anderen Fällen fanden die bisherigen Bewohner oft schon bei mehrstündiger Abwesenheit ihre Möbel und Betten im Keller oder auf der Strabe wieder und erst in der letzten Woche wun⸗ derte sich ein Fernlastfahrer, der von der Reise zurückgekommen war, wie seine Sahze Wobnungseinrichtung wohl auf die Straße gekommen ist. Die Nerven der Witwe eines im Krieg umgekommenen Juden hielten den fortwährenden Schika- nen, den endlosen Guälereien, nicht mehr stand. Sie liegt mit schweren Vergiftungen Stuhl zurück und zündete eine Zigarette an. Die Zettel auf dem Tisch hatten sich merk lich verschoben. In der ersten Reihe lagen jetzt die Namen: Dr. Csatow, Dr. Bürckler, Argent, Hachenberg, Eva Arndt, Irene Kirsten und die Karte der Hausdame. Die untere Reihe wies nur noch zwei Namen auf: Suzanne Csatow und den Namen der Tänzerin Christ Marita. „Sehen Sie sich das nur einmal an! Zwei Frauen waren es, die er erwartete. Die Tänzerin Christa Marita war an jenem Freitagabend von ihm aufgefordert worden, zum Essen hierher zu kommen. Sie war aber nachweisbar nicht hier. Eine Musik- probe hielt sie in dem Revuetheater fest. Es bleibt also nur der Name von Suzanne Csatow.“ Er nahm den Zettel mit dem Namen der Tänzerin und schob ihn in die erste Reihe. „ln der oberen Reihe sehen Sie nun die Namen der Personen, die der Tote nicht erwartete“, erläuterte er dem Kriminalrat den Vorgang,„aber in die untere Reihe gehört nun meines Erachtens auch nochi der Zettel mit dem X. X ist die unbekannte Größe. Wir brauchen nach dem Täter nicht mehr zu suchen, wenn dieses X nicht vor- handen wäre. X kann keine dieser Per- sonen, die auf den Zettelchen vermerkt sind, sein. X hängt eben mit dem Leben Fechners zusammen, aber nicht mit dem Leben, das er unter dem Namen d'Argent führte. Wir müssen dies auseinanderhalten.“ Ungersbach erhob sich, raffte die Zettel zusammen und steckte sie in die Tasche. Der Kriminalrat aber sing mit wuchtigen Schritten zur Tür. „Bringen Sie Frau Csatow herein!“ be- auftragte er einen in der Halle stehenden Polizisten. Krimipalkommissar Engelhardt soll den Protokollführer benachrichtigen!“ in einem Stuttgarter Krankenhaus. Der Zu- fall Wollte, daß die Dosis Veronal, die sie in ihrer Verzweiflung nahm, nicht tödlich N 1 in bezeichnender Zwischenfall! der ſüberdeutlich die ganze Atmosphäre in die- ser Siedlung erhellt, spielte sich übers Wo- chenende ab, als der Vertreter einer Stutt- garter Zeitung einen der politisch verfolg- ten Siedlungsbewohner aufsuchte., Das Er- scheinen des Reporters in der Siedlung, der die Lokalzeitungen tagszuvor spaltenlange Artikel gewidmet hatten, sprach sich so- fort herum. Während er sich in einem der Häuser unterhielt, rotteten sich zahlreiche SS-Siedler vor seinem Auto zusammen und nahmen eine drohende Haltung ein, so daß der Kraftfahrer schließlich die Polizei 2 Hilfe rufen mußte, um weitere Zwischen- fälle zu verhindern. Der amerikanische Landeskommissar, der mit seiner Enttäuschung über den Urteils- spruch des Verwaltungsgerichtshofes nicht hinter dem Berg hält, aber nicht aktiv ein- schreiten kann, da es sich um deutsche Be- lange handelt, will die ganze Angelegenheit mit der Hohen Kommission erörtern. Das Stuttgarter Wohnungsamt weist auf die All semeine Wohnungsnot hin, versichert sei- nen guten Willen, verspricht baldige Ab hilfe und muß doch im gleichen Atemzug resignierend sein Unvermögen zugeben, die- Sen zwanzig Familien alsbald helfen zu kön nen. Und so lange gehen die Schikanen munter weiter, immer dicht unter der Grenze, an der der strafrechtliche Tatbe⸗ stand anfängt. Ungersbach setzte sich still wieder an seinen Platz an dem breiten Fenster. Er sah der nun folgenden Vernehmung von Frau Suzanne Csatow mit einiger Besorgnis entgegen Er konnte sich des aufkeimenden Mitgefühls nicht erwehren, als er Suzanne Csatow in das Zimmer kommen sah. Diese Kleine zierliche Person war nur noch ein Nervenbündel. Aber nichts von ihrer Schön. heit war verloren Segangen. Der Glanz ihrer tiefen dunklen Augen hob sich von dem kahlen Antlitz geisterhaft ab. Ihr Blick irrte im Zimmer herum. Mußte dieser Raum nicht alle Erinnerungen an eine Vergangen- heit Wach werden lassen, deren letzte Folge diese quàlende Vernehmung war. „Nehmen Sie Platz, forderte Klausen sie ungerührt auf, haben Sie sich inzwi- schen überlegt, wer Sie an jenem Freitag in dem Kino oder in dem Restaurant 86. sehen hat? Es steht schlecht um Sie. Ich Will es Ihnen ganz offen sagen. Wenn Sie nicht in der Lage sind, zu beweisen, wo Sie die Stunden von acht bis um elf Uhr an jenem Tag verbracht haben, wird mir nichts übrig bleiben, als Sie unter Mordverdacht zu verhaften.“ Die Frau auf dem Stuhl bebte vor Angst „Ich schwöre es Ihnen, Herr Kriminalrat Ich habe diese Haus an jenem Abend nicht betreten. Ich gebe zu, mit Herrn d'Argent verabredet gewesen zu sein. Aber jeh habe diese Verabredung telefonisch abgesagt, Ich War bei meiner Schneiderin, anschllegend in der„Traube“ und dann im Kino.“. „Und ich glaube“, polterte Krim nalret Klausen los,„Sie Waren hier zum Essen eingeladen. Dann kam ihr Mann. D'argent forderte Sie auf, in das Nebenzimmer 2 gehen und dort zu warten. Und aus dem Wohnzimmer haben Sie dann den Mang erschossen. Weil Sie Angst hatten 155 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 2. März 1950/ Nr. 92* 8 14 Keilerel um Sportpldlz endet mit Freispruch vor dem Kadi Mangelnde Fairneg, Fouls, Auspfiffe und anschliegende Keilerei das sind Vor- Kommmnisse, wie sie hin und wieder— be- Gauerlicherweise— auf Sportplätzen vor- kommen. Der recht seltene Fall, daß eine Solche Meinungsverschiedenheit vor den Richter gebracht wurde, beschäftigte dieser Tage das Amtsgericht. Ein Oberprimaner hatte bei einem Handballspiel einen Stoß in den Magen und einen Schlag auf das linke Auge bekommen, War ohnmächtig geworden und mußte vom Spielfeld getragen werden. „Mein Vater hat mir verboten, Anzeige Zu erstatten“ erklärte der junge Mann vor dem Richter. Aber die Polizei hatte von der anschließenden Keilerei Notiz genom- men und die Sache vor den Richter ge- bracht. 5 „Es war drei Minuten vor Spielschluß“, erklärte der Angegriffene.„Ich hatte gerade das sechste Tor geschossen und für die Ge- Senpartei stand damit die Niederlage end- gültig fest. In seiner Wut schlug der Tor- hüter auf mich ein, daß ich vom Spielfeld getragen werden mußte. Nach meinem Er- achten hat er vorsätzlich gehandelt.“ Fraglos,— der Gegenspieler, der mit Leichenbittermiene auf der Anklagebank Saß, sah seine Felle fortschwimmen Aber— zu seinem Glück— gab es Zeu- gen, zahlreiche Zeugen sogar, die in seinem Interesse nichts dringlicher wünschten, als das gesamte Spiel vor dem Richter noch Lin mal zu demonstrieren. Doch der Ricliter winkte ab und verlieg sich auf das Urteil nur eines Zeugen, der zwar passives Mit- Slied in einem der beiden Vereine, aber im Hauptberuf Kriminalbeamter ist. Und die Aussagen dieses Zeugen waren verhältnis mäßig vorsichtig. „Freispruch!“ urteilte dann der Amts- richter, und der Angeklagte, nun mit der Miene des rehabilitierten, des von Staats Wegen anerkannt foulfreien Spielers zog mit seiner Mannschaft vergnügt davon.. i,-tu. Einladung zum Jugendforum Am 6. März, 19 Uhr, wird in der Aula der Wirtschaftshochschule ein öffentliches Forum für die Jugend abgehalten. Wir laden die Mannheimer Jugend zu diesem Forum herzlichst ein. 8 Ihr könnt dort alles fragen, was ihr auf dem Herzen habt. Ihr fragt und die Vertre- ter der Behörden, der Stadt, der Parteien, der konfessionellen Körperschaften und des US-Stadtkommissariats werden euch ant- worten. In vielen Städten haben schon solche Jugendforen stattgefunden und sind ein Er- folg gewesen. Es liegt nun an euch zu be- weisen, daß auch die Mannheimer Jugend an ihren eigenen Angelegenheiten interes- siert ist und nicht hinter der Jugend an- derer Städte zurücksteht. Jugendrat Mannheim 40 Jahre Leiter des Gemeindeamtes Jubflar der evangelischen Kirchengemeinde Der Leiter des evangelischen Gemeinde- amtes Mannheim, Oberrechnungsrat Landes, Kann auf eine 40jährige Tätigkeit als Leiter des größten Gemeindeamtes in Baden zu- rückblicken. Mit reicher praktischer Er- fahrung aus einem zehnjährigen Staats- dienst übernahm Oberrechnungsrat Landes sein Amt in einer Zeit, in der Mannheim das schnellste Wachstum seiner Geschichte erlebte. Daß die evangelische Kirchenge- meinde mit dieser Entwicklung Schritt hielt, ist sein Verdienst. Alle Bauten dieser 40 Jahre, der Bau neuer Gotteshäuser, die Errichtung der vielen Kindergärten sind sein Werk. Die Bomben des Krieges haben auch einen Teil der Lebensarbeit dieses Mannes zerschlagen. Trotzdem begann Unter seiner Leitung 1945 sofort der Wieder- Aufbau, und wieder war es weitgehend sein Werk, dag in kurzer Zeit fast alle Gemein- den wenigstens behelfsmähige Gotteshäuser oder entsprechende Räume zur Verfügung hatten. 0 Rund 15 dieser 40 Jahre sind Zeiten schweren Ringens gewesen. Wenn es zu- nächst galt, heimlich und geschickt die Kirchlichen Rechte gegenüber der aufge- Zwungenen Finanzabteilung der Nazizeit zu Wahren, so wurde diese Zeit abgelöst durch Alles, was der Zusammenbruch mit sich brachte. Es kann nicht erwartet werden. daß der Jubilar den beendeten Aufbau all dessen noch erleben darf, was unter seinen Augen wuchs und wieder in Trümmer ver- Sannk. Das würde ein volles weiteres Le- benswerk erfordern. Die evangelische Mannheimer Kirchengemeinde aber wünscht rem treuen Haushalter, daß es ihm ver- gönnt sein möge, noch vieles neu erstehen zu sehen, was er gls sein Lebenswerk in unserer Stadt schuf. Das Theater dankt Die Mannheimer und Ludwigshafener Ge- schäftswelt hat ihre starke Verbundenheit mit dem Nationaltheater bei der Ausstat- tung der Tombola auf dem Bühnen- und Presseball am 20. Februar mit einer überaus grohbzügigen Beteiligung bewiesen. Diese Tatsache erfüllt das Persodnal des National- theaters gerade in seiner jetzigen kritischen Lage mit tiefster Dankbarkeit. Es ist uns leider nicht möglich, jedem einzelnen Spen- der gegenüber dieser Dankbarkeit Ausdruck zu geben. Wir bitten daher, auf diesem Wege unseren Dank entgegennehmen zu wollen. Das Personal des Nationaltheaters Wohin gehen wir? a Donnerstag, 2. März: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“; Goethesaal, Rathenaustraße 5, 19.30 Uhr: Dr. H. Hessen- bruch:„Die Jahrhundertmitte und Mitteleuro- pas Zukunftsaufgabe“(Anthroposophische Ge- Sellschaft, 2. Abend); Alster-Lichtspiele, 20.30 Uhr: 3. Meisterabend mit Walther Ludwig, Tenor, Karl Schmitt-Walter, Bariton und Prof. Hubert Giesen am Flügel; Rosengarten, 19.30 Uhr: Buch, Zeitung, Magazin“(zur Diskus- sion gestellt von der„Blendlaterne“). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitagfrüh: Nach örtlichen Morgennebeln überwiegend heiter, Höchsttem- peraturen 2—5 Grad über Null, Tiefsttempera- uren zwischen—7 und—11 Grad. Oestliche Inde. i ban am 1. März: Maxau 389(0), Mannheim 262(2), Worms 192(6), Caub 223(5). Beigeordneter Riedel im BDA „Jeder Wohnungsbau ist heule Soziulwohnungsbau“ Die Vergütung der„unrentierlichen Beträge“ würde dem privaten Wohnungsbau mächtigen Auftrieb geben Architekten, Bauunternehmer, Leute der Bauindustrie und des Bauhandwerks waren gestern im„Deutschen Hof“ versammelt, um einen Vortrag des Beigeordneten Paul Riedel über„Finanzpolitik und Wiederaufbau“ zu hören und die Lage in Mannheim zu diskutieren. In Mannheim muß gebaut werden nicht um die Arbeits- losigkeit, sondern die Wohnungsnot zu be- seitigen. Etwa ein Drittel der hier Beschäf- tigten kommt von außerhalb; deren Woh- nungsbedarf sollte in der Nähe des Arbeits- platzes, nicht an ihrem mehr oder minder zufälligen Wohnsitz befriedigt werden. Von diesen Grundsätzen ausgehend, kam Beige ordneter Riedel auf die Finanzierungspoli- tik für den Wohnungsbau zu sprechen. Wir brauchen dazu die Hilfe des Aus- landes zum mindesten insofern; als Mittel aus dem sogenannten„Gegenwert“-Fonds nicht gehortet, sondern für produktive Zwecke freigemacht werden sollten. Minister Wildermuth hat als Quellen für die Finan- zierung des Wohnungsbauprogfamms des Bundes genannt: 400 Millionen aus den Länderhaushalten, 300 Lastenausgleich(Um- stellung der Grundschuld), 100 aus der So- Lorthilfe, 400 aus Münzprägungsgewinnen, 750 bis 800 aus dem Bundeshaushalt, 400 bis 500 Millionen sollen dem freien Kapital- markt entnommen werden. Schon im März sei mit 100 Millionen aus Mitteln der Lan- deszentralbanken und 250 Millionen aus Marshallplan-Mitteln für die Zwecke der Vorfinanzierung zu rechnen. Inwieweit der Bund tatsächlich dem Wohnungsbau helfen kann, steht dahin, weil die gesamten Krlegs- kolgelasten auf den Bund übergehen(mit etwa zwölf Milliarden jährlich). Infolgedessen muß die private Ini tiative angereizt werden. Wer mit eige- nen und fremden Mitteln baut, sollte sich die Hausgemeinschaft selbst aussuchen dür- ten und nicht von einem Amt vorschreiben lassen müssen. In Mannheim muß stärker als bisher an den Aufbau der Innenstadt gedacht werden. Der private Wohnungsbau scheiterte in der Innenstadt bisher an den hohen Grundstückspreisen, an der Unmög- lichkeit, die Interessen der Grundstücks- eigner einer Straße oder eines Quadrates auf einen Nenner zu bringen, an der Ueber- zahl der Bausperren und Straßenverbreite- rungsprojekxte. Die Grundstücks- eigentümer der Innenstadt und der Oststadt werden ihre Erwar- tungen revidieren müssen. Wenn ein zu hoher Grundstückspreis Mieten ver- ursacht, die niemand zahlen kann, wird die Innenstadt leer bleiben. Gesucht sind gegenwärtig billige Bau- plätze in z. T. wenig erschlossenen Bezir- ken. während Grundstücke in der Innen- stadt mit allen Anschlüssen angeboten wer- den. Im Gegensatz zu ihrer bisherigen Gepflogenheit. Grundstücke zu vermieten oder in Erbpacht abzugeben, gibt die Stadt jetzt auch Grundstücke zum Verkauf. Er- strebt wird, daß der Kaufpreis nicht bar bezahlt werden muß, sondern in fünf bis zehn Raten abgetragen werden kann. Die Aussprache knüpfte an das Schlußg- wort des Referenten an: Jeder Wohnungs- bau ist heute Sozialwohnungsbau, nicht nur das von bestimmten Trägern ausgeführte Bauen. Es wurde lebhaft die Forderung er- hoben, daß auch der private Bauherr unter vernünftigen Voraussetzungen die„unren- tierliche Spitze“ vergütet bekommen sollte. Kritisiert wurde die Verteilung der nach Mannheims Gus werk ist fünizig Jahre alt Täglich werden wieder 180 000 ebm Gas erzeugt Still und ohne jede offlziele Festlichkeit Sing das 50jährige Jubiläum des städtischen Gaswerks auf dem Luzenberg vorüber. Und doch hätte es gerade das Gaswerk nicht nötig gehabt, einen solchen für die Stadt- geschichte Mannheims bedeutungsvollen Tag bescheiden zu verschweigen, denn seit 1945, als der größte Teil der Anlage zerstört oder so schwer beschädigt war, daß Mannheim vor gaslosen Leitungen stand, ist hier eine respektable Aufbauarbeit geleistet worden. Heute können bereits wieder täglich 180 000 ebm Gas erzeugt werden, ein Quan- tum, das den derzeitigen Bedarf deckt. Die drei zur Gas-Erzeugung erforderlichen Ofenblocks sind nach umfangreichen Wie- deraufbauarbeiten wieder voll im Betrieb. Vor einigen Wochen ist auch der vierte Ofenblock fertig geworden, der in nächster n ebenfalls in Betrieb genommen werden Soll. Täglich verbrauchen die Gaswerke 300* Kohle, von denen 68 Prozent als Koks wie- der anfallen. Damit werden die Zentralhei- zungen sämtlicher städtischer Gebäude ver- sorgt. Außerdem wird noch Koks an Pri- Vathaushaltungen abgegeben. Der Rest geht auf Lager. Dieser„Rest“ ist in den letzten Zwei Jahren so groß Seworden, daß zur Zeit rund 12 000 t Koks auf Lager liegen. Als das städtische Gaswerk 1900 errichtet wurde, besaß es nur den kleinen 25 000 cbm ſassenden Gasbehälter, der jetzt sein 50jäh- riges Jubiläum begehen konnte. 1914 wurde dann der große 75 000 cbm fassende Behäl- ter für eine Million Goldmark errichtet. Beide haben während des Krieges so man- chen Treffer erhalten und wurden arg zu- gerichtet. Man erkennt es heute nur noch an den zahlreichen„Flicken“, die innen auf- Sesetzt sind. Für die Zukunft steht bereits der Bau eines dritten Behälters mit 150 000 ebm Fassungsvermögen im Programm, um den Vorrat der Abgabe anpassen zu können; denn mit den vorhandenen können die Gas- werke nur von der Hand zum Mund ar- beiten. Wiederaufgebaut ist inzwischen auch die zerstört gewesene Generatoranlage und die dazugehörige Gaswäscherei. Schwer beschä- digt waren auch die Apparatehäuser, die Kessel, die elektrische Zentrale, die Benzol- anlage, die Schwefelreinigungsanlagen, das Labor sowie das Uhrenhaus so daß das Werk länger als ein halbes Jahr überhaupt kein Gas erzeugen konnte. Heute Werden täglich aus dem Gas wieder rund 2,5 t Benzol her ausgewaschen. Lediglich die Sulfatanlage befindet sich noch im Wiederaufbau, dürfte aber in etwa einem Monat auch betriebs- kähig sein. Das Sulfat wird aus dem bei der Gaserzeugung anfallenden Amoniakwasser Sewonnen und ist als künstlicher Dünger sehr gefragt. Außerdem fallen noch täglich 12 t Teer an. 5 Zum Transport ihrer Kohlen vom Ufer- verladeplatz zum Luzenberg haben die Gas. Werke eigene Waggons und drei Lokomoti- ven. Betritt man das Werk, so fällt der Blick zunächst auf ein großes Schild:„Rau- chen verboten“. Was für den Menschen Zilt, Silt auch für diese Lokomotiven. Auch ihnen ist das„Rauchen verboten“ weil mit dem Rauch auch leicht ein Funkenflug verbun- den ist. Und so sind es feuerlose Lokomoti- ven, in deren Kessel man Dampf jagt, 80 daß sie etwa drei Stunden Dienst tun kön- nen. Dann müssen sie wieder neu gefüllt werden. Für diese Dampfheizung ist eine besondere Kesselanlage erforderlich, die stündlich 20 t Dampf liefert. So sieht es heute, im Jubiläumsjahr, in dem wiedererstandenen städtischen Gaswerk aus. Man spricht nicht viel von ihm, und das ist stets das beste Zeichen dafür, daß alles wieder in Ordnung ist. N Mannheim fließenden Mittel für den Woh- nungsbau. Der Gemeinnützigen Wohnungs- baugesellschaft flösse jeweils der Löwen- anteil zu, während noch längst nicht erwie- sen sei, daß von ihr wirklich rationell ge- baut würde. Die Mieten, die verlangt wer- den müßten, hielten sich nicht im Rahmen des von ihr entwickelten Programms(20 bis 25 Prozent des Einkommens der Mieter). In diesem Zusammenhang wurde gewünscht, die Gemeinnützige sollte ihre tatsächlichen Bau- und Verwaltungskosten einmal offen- legen. Mehrere Sprecher machten sich an- heischig, billiger und geräumiger zu bauen. Ihr Unterlagenmaterial soll gesammelt und ausgewertet werden. Nur durch eine beson- dere Berücksichtigung der privaten Bauvor- haben bei der Verteilung der Mittel aus öffentlichen Geldern sei eine vielseitige Be- kruchtung von Handwerk und Industrie zu erwarten, die ja dann auch als bessere Steuerzahler wieder in Erscheinung treten. Architekt Anke schloß die anregend ver- laufenen Stunden mit dem Bemerken, daß die Vorschläge den zuständigen Stellen un- terbreitèt werden. ch Nur noch Organisierte sollen bei Filmtheatern beschäftigt werden Eine auhßerordentlich gut besuchte Ver- sammlung hielten gestern die Angestellten der Mannheimer Lichtspieltheater ab, um in Referaten, Diskussionen und Beschlie- Bungen ihre Stellung zur gewerkschaftlichen Organisation zu klären. Im Zusammenhang mit der Neuord- nung des Gewerkschaftsbundes hat sich das Filmtheaterpersonal— bisher dem Trans- portarbeiterverband zugehörig— àm 1. Ja- nuar der Gewerkschaft Kunst und Theater angeschlossen, in der es sich als spezielle Berufsgruppe finanz- und verwaltungs- technisch in der Sparte„Film“ selbständig bewegt. Die Dachorganisation ist die Ge- Werkschaft deutscher Bühnenangehöriger in München. Die mitunter temperamentvollen 8 Aus- führungen der Redner wiesen auf eine in mancher Hinsicht benachteiligte Situation dieser Angestellten-Gruppe hin. Nicht nur die 400 allein in Mannheim, sondern sämt- liche in Württemberg-Baden und Hessen beschäftigten Arbeiter und Angestellten seien tariflich und arbeitsrechtlich vertrags- los und daher ohne jeglichen gesetzlichen Rückhalt. Der Landesvorsitzende der Kulturge- wWerkschaft Rheinland-Pfalz, Fachschaft Filmtheater, Arthur Bug(Ludwigshafen), plädierte für eine einheitliche gewerkschaft- liche Gliederung, einschließlich der Neben- berufler. Lohn- und Arbeitsbedingungen bedürften dringend einer Neuregelung auf der Basis wie sie der neue, von der Zen- trale München ausgearbeitete Vertragsent- wurf für einen Manteltarif gebe. Die ersten Verhandlungen mit den Lichtspielhausbe- sitzern sollten demnächst eingeleitet wer- den. Außerdem wurde gefordert, zukünf- tig nur noch organisierte Arbeitnehmer ein- zustellen. Wie kann die Lebensungst überwunden werden? Universitätsprofessor Dr. Thielicke sprach in der„Geistlichen Woche“ Begreiflich, daß ein so aktuelles Vor- tragsthema:„Lebensangst als Krankheit; Diagnose und Heilung“ und die Persönlich- keit des Universitätsprofessors D. Dr. Thie- icke, Tübingen, am Dienstag die Menschen in Scharen wieder, auch von auswärts, zur „Geistlichen Woche“ der Evangelischen Aka- demie in die Christuskirche zog. Schon eine halbe Stunde vor Beginn war die Kirche überfüllt. Nach einer Art Gallup- Verfahren, so be- richtete D. Dr. Thielicke, wurde eine Reine junger Menschen befragt, wie sie dem Le- ben gegenüberstehen. 60 Prozent aller Be- fragten gaben an,„mit Angst“. Und sie konmten angeben: mit Angst vor Arbeits- losigkeit, vor einem Ost-West-Konflikt, Angst vor der Atombombe, Angst vor einem Examen, dies alles aber seien Zeichen einer besonderen Angst. eines ganz allge- meinen Sichbedrohtfühlens von der Zu- kunft, einer Art Urangst. Rechisstreit um zwei Feiertage in der Plulz Aber er zeigt die Wirrnis der Länderherrlichkeit Das Arbeitsgericht Hat Wegen der grund- sätzlichen Bedeutung des im folgenden be- handelten Rechtsstreites, bei dessen Ent- scheidung insbesondere Fragen der inter- lokalen Rechtskollisionen eine Rolle spielten, die Berufung gegen das Urteil zugelassen. Der Kläger, der in Mannheim Wohnt, ist seit dem 28. Juni 1948 in einem Installa- tionsbetrieb als Elektromonteur beschäftigt. Bei Vertragsabschluß wurde ihm erklärt, daß er auf der Arbeitsstelle seines Arbeit- gebers in Ludwigshafen eingesetzt werden müsse, womit der Monteur sich auch ein- verstanden erklärte und seitdem ununter- brochen dort tätig ist. Er bezieht Montage- zulage und Fahrgeld. Am 10. Januar 1950 ließ der Arbeit- nehmer Klage beim Amtsgericht Mannheim erheben. Er verlangte für Allerheiligen und Buß- und Bettag 1949 Bezahlung. Diese beiden Tage seien in Rheinland-Pfalz Sesetz- liche Feiertage. Sein Arbeitgeber habe ihm deshalb den Lohnausfall zu zahlen. Er sei mit 24 weiteren Arbeitnehmern an beiden Tagen zur Arbeitsleistung auf eine andere Baustelle nach Mannheim beordert worden. Dieser Aufforderung kam er nicht nach, weil er seiner Auffassung nach nicht dazu ver- Pflichtet gewesen sei. Es könne ihm nicht zugemutet werden, auf einer Baustelle in Mannheim vorübergehend zu arbeiten, da er bislang ohne Unterbrechung in Ludwigs- hafen tätig gewesen sei. 4 Das Gericht wies die Klage ab. Nach seiner Auffassung mußte aus den Gesamt- umständen geschlossen werden, daß der Sitz des Rechtverhältnisses nicht Ludwigs- hafen, sondern Mannheim ist. In der Urteilsbegründung wird darauf hingewiesen, daß das Gericht anders entschieden hätte, wenn der Arbeitnehmer die im Manteltarif- vertrag festgelegten Ansprüche auf Mon- tagezulage und Fahrgeld nicht gefordert und nicht erhalten hätte. Wäre in Ludwigshafen der juristische Schwerpunkt des Arbeits- verhältnisses gelegen, dann hätte der Kläger unzweifelhaft das Recht und einen Anspruch auf Zahlung des Lohnausfalles für die beiden in Rheinland-Pfalz als gesetzliche Feiertage geltenden Wochentage gehabt. So meinte der Vorsitzende, Arbeitsgerichtsrat Dr. Rolland. Und seine Richterkollegen pflichteten ihm bei.. Zur Frage, ob der Arbeitgeber auf Grund des ihm zustehenden Direktionsrechtes be- kugt war, den Arbeitnehmer— wenn auch nur vorübergehend— zur Arbeitsleistung nach Mannheim zu beordern, meinte das Gericht, daß es sich hier um einen Grenz- tall handele, es bejahte jedoch die Befugnis des Firmenchefs. Die Grenzen des Direk- tionsrechtes insbesondere bei einem Montagearbeiter— dürften nicht zu eng gezogen werden, Der Arbeitnehmer wäre verpflichtet gewesen, der Forderung seines Arbeitgebers auf kurzfristigen Arbeitsstel- lenwechsel zu entsprechen.-der Aber erscheint denn unsere Zeit beson- ders gefährdet? Kann es nicht auch so sein, daß aus unseren(schlechten) Erfahrungen sich unser Sinn für das Unheimliche be- sonders entwickelt hat, die Angst nicht aus uns selber kommt? Von Schicksals- und Le- bensangst würden die heutigen Menschen geschüttelt, und in der Leere des heutigen Lebens stehe die Frage: Wo bleibt Gott an- gesichts all der Sinnlosigkeit? Furcht. so definierte dann D. Dr. Thie- icke, sei die Erwartung eines unangeneh- men Geschehens, die aber noch Hoffnung lasse, daß es nicht eintrete. Angst aber sei das Grauen vor einem unheimlichen„Es“, das auch ein Nichts sein könne. Unsere Zeit habe das Lebensgefühl Mephistos über- nommen, der das„reine Nichts“ und das „ewig Leere“ liebte. Aus diesem Lebens- gefühl gehe der von Angst und Sorgen ge- plagte heutige Mensch auf die Jagd nach Füllung seiner Leere und befindet sich ewig auf der Flucht vor ihr. Nicht nur Vergnü⸗ Sen und„Betrieb“ könnten Flucht sein, Sondern auch die Arbeit, in die man sich Stürze. Und was sei der Grund dieser Angst und Flucht? Die verlorengegangene Bindung an Gott. Dostojewski habe gesagt: Wenn Gott nicht ist, dann ist alles erlaubt. Wo kein Gott sei, da sei Leere, und die Menschen kämen dazu, sich selbst zu vergotten, aber auch Würgeengel zu werden, die nur die Macht des Stärkeren gelten ließen. Gleich- zeitig mit dem Ueber menschen werde der Untermensch geboren mit unbegrenzten Möglichkeiten. Heute ständen wir an einem entschei- denden Punkt, der ohne Vergleich sei; an einem Tiefpunkt der Entmenschung und Werdinglichung des Menschen, der ein Su- peruntergang oder ein neues Beginnen sein könne, möglicherweise auch beides. Auf dieser nihilistischen„Fahrt ins Blaue“, auf der wir uns befänden, sei es für viele eine Art Selbsthilfe, sich, ohne zu fragen, treiben zu lassen, und sich ohne Verantwortung ge- Wissermaßen in ein technisches Nirwana Absinken zu lassen. gleichsam Teil einer Maschine zu werden.: Gibt es eine Ueberwindung der Lebens- angst? Zwar kein Rezept, sondern nur, werm der einzelne die Bindung an Christus und Gott, die er verloren habe. wieder ge- Winne. Selbst ergreifen könnten wir das Geheimnis der letzten Wirklichkeit nicht, sondern müßten uns vom Göttlichen er. greifen lassen. Wir wüßten nicht, was komme, aber Wir wüßten, wer komme. Und Wenn wir erst die Bindung an Gott wieder gefunden hätten, sei unsere Lebensangst überwunden. rei 3 .. und immer wieder Benzin Es reißt nicht ab beim US-Gericht Damit die Kette der vor dem amerika. schen Gericht in Mannheim verhandelten Benzinfälle nicht abreiße, wurde ihr Sestern ein neues Glied angehängt. Am 23. November 1949 hatten zwel Us. Soldaten mit einem L²ñw. 198 Kanister zu fünf Gallonen Benzin einem Deutschen in Weinheim zugefahren, der das„Llüssige Gold“ in seinem Schuppen unterstellte, bis es von der US-Kriminalpolizei noch 2 gleichen Tage beschlagnahmt wurde. Nn standen die vor dem Richter, durch deren Vermittlung der Kraftstoff gelagert werden konnte und verkauft werden sollte: ei Männer, miteinander verschwägert und eine 30 jährige Frau. Die vierte Angeklagte fehlte Sie konnte jetzt in Nürnberg aufgegriffen werden. Der Soldat, der für den illegalen Ab. transport des Benzins verantwortlich Zeich. nete, ist von einem amerikanischen Kriegg. gericht bereits verurteilt und degradiert worden. Triebfeder der Manipulation war ver. mutlich die vierte, durch Abwesenheit glänzende Angeklagte, deren boy-riend eben jener Amerikaner war oder noch ist, der für eine Ladung Benzin seine Soldaten. Karriere riskierte. Die in den nächsten Tagen abgehaltene Verhandlung gegen Sus — so heißt die Dame— wird zeigen, 0 diese Schlußfolgerung richtig ist. Daß die Angeklagten teilweise versuch. ten, wenigstens einen Teil ihres 80 billig erworbenen kostbaren Nasses— und zwar kür 15 DM pro Kanister— an den Mann 2 bringen, ergab die Beweisaufnahme. Ein als Zeuge vernommener Weinheimer erklärte, ihm sei von einem der Angeklag. ten Benzin angeboten worden. Da ihm der genannte Preis jedoch zu hoch erschien, habe er abgelehnt. Richter Paul E. Madden fand alle drei Angeklagten schuldig. Bis zur schriftlichen Niederlegung des Urteils in acht Tagen wurden sie nach Hause geschickt. rob. Kurze„MM“- Meldungen Festzeitgespräche sind, wie die Post- hauptverwaltung in Frankfurt bekannt gibt, vom 1. März an wieder zugelassen. Diese Gespräche können als dringend mit Vor- anmeldung zu einer mit dem Gesprächspart. ner vereinbarten Zeit angemeldet werden, Brand im Keller. Infolge Motordefektz an einer elektrischen Bohrmaschine brach gestern in einer Schreinerei in der Schwet. zinger Straße ein Kellerbrand aus, der in etwa einer Stunde gelöscht werden konnte Das Feuer erfaßte im wesentlichen Hobel späne und Bretter. Der Sachschaden beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf rund 300 DM. Eine Person wurde mit Rauchver. giftungen ins Krankenhaus eingeliefert. Schwedisches Schulwesen. Die Mannhei. mer Abendakademie und Volkshochschule führt zwei interessante Vortragsveranstal- tungen durch. Am ersten Abend spricht Hedwig Walter, Stuttgart, über„Das Fin- derdorf Ska— ein psychologischer Versuch“, am 6. März, 19 Uhr, im Saal der Industrie- und Handelskammer, L I, 2. Am 9. März um die gleiche Zeit und im gleichen Raum behandelt die Rednerin„Das schwedische Schulwesen und seine Einrichtungen“. Rheinau bereitet Sommertagszug vor, Zum ersten Male wollen Vereine in Rheinau dieses Jahr einen eigenen Sommertagszug durchführen. Die Vorbereitungen dazu sind bereits im Gange. Bei einer vorbereitenden Besprechung hatten sich nahezu alle Ver- einsvorstände für das Vorhaben ausgespro- chen. An die Pferde- und Wagenbesitzer Rheinaus ergeht schon heute die Bitte der Vereine, Pferde und Wagen zur Verfügung zu stellen, Ferner werden alle Bheinauer gebeten, bei einer demnächst abzuhaltenden Haussammlung einen Beitrag zum Gelingen des Zuges am 2. April zu stiften. Sonderzug nach Stuttgart. Zu dem am 19. März stattfindenden Fußball-Pokal-End- spiel Südwest gegen Bayern in Stuttgart fahren aus der Pfalz Sonderzüge zu er- mähigten Fahrpreisen. Nachdem ein vom Pfälzischen Reisebüro arrangierter exster Sonderzug bereits ausverkauft ist, wird nunmehr noch ein zweiter eingelegt, del Ludwigshafen Hbf. am 19. März um 100 und Mannheim Hbf. um 7.50 Uhr verläßt und Stuttgart um 11 Uhr erreicht. Rück fahrt ab Stuttgart etwa 19 Uhr. Der Fahr- preis beträgt 4.50 DM. Karten gibt auch das Mannheimer Wir gratulieren! Sein 30. Lebensſalr vollendet Anton Schlupp(Z Z. Mörlenbach) Den 72. Geburtstag darf Adolf Ernst, Mann- heim-Rheinau, Dänischer Tisch 10, begehen. Ein Jahr jünger ist das Geburtstagskind Andreas Bruhl, Draisstraße 28-30. Pressebericht der Polizei Er hatte noch nicht genug. In einen Lokal in Seckenheim weigerte sich die Wirtin, einem angetrunkenen amerikani. scheh Soldaten Getränke abzugeben. Del „Gast“ warf daraufhin einige Forzellante ler und Weingläser auf den Boden un drohte, weitere Gegenstände zu zertrüm mern, wenn man ihm nichts zu trinken gäbe. Eine M- Streife erschien, um der unange nehmen Situation ein Ende zu bereiten. Pen angerichteten Schaden mußte der Soldat in voller Höhe bezahlen. 0 Wer weiß etwas? In einer in Frankie anhängigen dreifachen Raubmordsache WI Als wichtige Zeugin ein Mädchen aus Mann Heim gesucht. Das Mädchen ist jedoch 115 unter dem Namen Gisela bekannt und 80 21 bis 23 Jahre alt sein. Gisela War im November 1947 mit einem gewissen Albert . Balinsky(Spitzname„Schwarzer e näher befreundet. Der Bruder Giselas 30 im Sicherheitsdienst an der Rheinbrücke gewesen sein. Es wird auf eine ausgesetzte Belohnung von 3000, DM aufmerksam 15 macht. Mitteilungen, die streng vertraulich behandelt werden, werden an den Leiter der Kriminalpolizei Mannheim, L. 6, I, Zim- mer 87, Telefon 45031, Apparat 8210, er- beten. Zusammengebrochen. In der Neckarvor- landstraße in der Nähe der Drehbrücke brach plötzlich ein älterer Mann auf 1 Straße zusammen. Vermutlich erlitt der Mann einen Herzschlag; ein herbeigerufener Arzt konnte nur noch den Tod feststellen Hapag-Lloyd-Reisebüro aus, arbe Kird Gruf Seide in d rittel Freil lager heim LTatse war Begr blieb S1 seum Pfari legen wölbt fande Witze Kleid Orde aus strün schul War stern ln Munc word pfalz hafen heim, Kaisé Ze bettu der I Gruft. Friet In Gede abene Pfarr als e ner 8 Pf „Eine ten Dikke: hörer ehem Ein J nicht chen, einen Schaf gön! dens Staat. Hand Ebert prägt chara dei währ Al etapp den, seine: gefal! unent Wollt esse nerre Sei d. Woch der J beiten . f im tr a1 * 5 ——— renn — it Kani. lelten t. 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März 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 3 2 Die Gebeine von Zettwitzens wurden ausgegraben Dieser Tage wurden bei Aufräumungs- arbeiten in den Ruinen der katholischen Kirche St. Sebastian in Mundenheim eine Gruft freigelegt, in der sich ein mit weißer Seide ausgeschlagener Eichensarg befand, in dem die Gebeine des Hubertus-Ordens- litters und kurfürstlichen Ministers, des preiherrn Peter Emanuel von Zettwitz, lagen. Der War im Jahre 1786 in Munden- beim zur letzten Ruhe gebettet worden. Die Tatsache, daß der Ritter hier begraben lag, war an sich bekannt, die genaue Lage des Begräbnisortes jedoch war unbekannt ge- blieben. tadtmuseumsleiter Emil Nesseler, Mu- seumsdirektor Dr. Sprater aus Speyer und pfarrer Bergmann überwachten das Frei- legen der mit Backsteinmauerwerk über- wölbten Gruft. Als es dann soweit war, fanden sie im Sarg die Leiche von Zett- wWitzens, der die noch recht gut erhaltene kleidung eines Ritters des Hubertus- Ordens— das ist eine altspanische Tracht aus einem langen weiten Mantel, Seiden- strümpfen, kurzen Hosen und Spangen schuhen— trug. Auf die linke Brustseite war von Zettwitz ein strahlender Ordens- stern mit der Inschrift„In Treue fest“ ln traw vast“) geheftet. Ausgerechnet in Mundenheim dürfte der Ritter beerdigt worden sein, da er vom Kurfürsten der pfalz die Rheininseln südlich Ludwigs hafens, das heutige Waldparkgebiet Mann- heims und das Gebiet um den heutigen Kaiser-Wörth-Hafen zu Lehen hatte. Zettwitzens Gebeine werden nach Um- bettung in einen stabilen Sarg wieder in der Mundenheimer Pfarrkirche in der alten Gruft beigesetzt. Friedrich-Ebert-Feier in Ludwigshafen: Proteste am laufenden Band: Plälzer Winzer wollen ihre Rechie gewahrt wissen Gegen Millionengewinn durch 23 Zentralkellereien im pfälzer Weinhandel In vier Versammlungen protestierten in den letzten Tagen etwa 2000 pfälzer Winzer seven 23 Zentralkellereien der Pfalz, die Auf Kosten der pfälzer Winzerschaft durch die Währungsreform zum Teil mehr als eine Million DM verdient haben sollen. Bekanntlich mußten vor der Währung Auf Anordnung der französischen Militär- Tegierung 11 Millionen Liter Wein der 1947er Ernte bei den 23 Zentralkellereien treuhän- derisch eingelagert werden. Die Winzer er⸗ hielten für ihre Weine eine Entschädigung bis zu 2 RM. Die 23 Zentralkellereien ver- äußerten die noch bis zu 75 Prozent vorhan- denen sogenannten„Intendanturweine“ nach Freigabe der Weinzwangsbewirtschaftung nach der Währungsreform mit 3 bis 4 DM Weiter. Die Winzer folgern daraus, daß ihnen ein Rechtsanspruch auf eine angemessene Entschädigung zusteht, vor allem deshalb, weil sie ihre Weine zwangsabliefern mußte. Fast hochpolitischen Charakter nahm die erste Winzerkundgebung in Bad Dürkheim an, als die Vertreter der drei großen Par- teien(SPD, CDU, FDP) zu dem Problem Stellung nahmen und der zweite Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Weinbauverbände, das Vorstandsmitglied des Weinbauverbandes Pfalz, Dr. Bürk Iin-Wolf, die gegen ihn und gegen der Vorstand vorgebrachten Vorwürfe, der Weinbauverband habe in der Angelegenheit der Intendanturweine nicht die Rechte der kleinen und mittleren Winzer gewahrt, zu Widerlegen versuchte. Die Parteivertreter bejahten ausnahms- los, daß an den Winzern ein großes Unrecht geschehen sei. Der Bundestagsabgeordnete, Landrat Ernst Rot h, Frankenthal, forderte, daß jeder politische und rechtliche Weg ein- geschlagen werden müsse, um die Winzer „Erst wenn ein Mensch scheidet.. Der vorzügliche Ebert-Kenner Pfarrer Felden hielt die Gedenkrede Im Mittelpunkt einer Friedrich-Ebert- Gedenkfeier in Ludwigshafen, am Dienstag- abend in der Brücke, stand eine Rede des Pfarrers Emil Felden, Mutterstadt, der als einer der hervorragendsten Ebert-Ken- ner gilt. 1 Pfarrer Felden, dem Autor des Buches Eines Menschen Weg“, gelang es, in schlich. ten Worten, ohne Pathos und rethorischen Difkerenzierungen seiner zahlreichen Zu- hörerschaft ein plastisches Lebensbild des ehemaligen Reichspräsidenten zu vermitteln. Ein Lebensbild, das, wie der Redner sagte, nicht dem der üblichen Biographien glei- chen, sondern vielmehr dem Außenstehenden einen Blick in Eberts charakterliche Eigen- schalten vermitteln solle. Dank der per- zönliehen Bekanntschaft Pfarrer Fel- dens mit dem vor 25 Jahren verstorbenen Staatsmannes gelang es dem Redner an Hand zahlreicher, oft lustiger Episoden aus Eberts Jugend, dessen schon früh ausge- prägten Sinn für Gerechtigkeit treffend zu charakterisieren.„Gerechtigkeit und Liebe“ sei der Wahlspruch des Schneidersohnes während seines ganze Lebens gewesen. Auf Eberts erste entscheidende Lebens- etappen eingehend, schilderte Pfarrer Fel- den, Wie der kleine Friedrich schon während seiner Schulzeit als überaus intelligent auf- gefallen war, so daß ihn ein Geistlicher zum unentgeltlichen Theologiestudium gewinnen Wollte. Doch der 14jährige zeigte mehr Inter- esse am Sattlerberuf, Durch seine Lehr- herren bald darauf unzufrieden gestimmt, sei der junge Ebert dann mit 18 Jahren, vier Wochen vor Beendigung seiner Lehrieit, auf der Wanderschaft zum ersten Male mit Ar- beiterverbänden in Berührung gekommen, und von seinem Mannheimer Onkel habe er von Karl Marx und seinen Ideen gehört. Bald darauf sei er Mitglied der Sattlerorga- nisation geworden. Durch seine sozialistische Gesinnung, die inn immer wieder angespornt habe, der Not der Arbeiter entgegenzusteuern, sei Ebert bald in bürgerlichen Handwerkskreisen auf die„schwarze Liste“ gesetzt worden, so daß er teils als Gerichtsreporter, teils als Schank- Wirt seinen Lebensunterhalt verdienen mußte. Seine Fähigkeiten erkennend, so führte Pfarrer Felden weiter aus, wurde Ebert am 1. Dezember 1905 in die Parteiführung der SPD nach Berlin gerufen, wo er Vorsitzen- der der arbeitenden Jugend und 1913 nach Bebels Tod mit der gesamten Parteiführung heauftr wurde. Besonders strich der Red- ner Eberts immerwährenden Kampf gegen die radikale parteispaltende Richtung der SPD heraus. Nach der am 19. Februar 1920 erfolgten Wahl Eberts zum Reichspräsidenten begann für ihn seine bitterste Zeit. Gerade sie trage, S0 betonte der Redner, Schuld an seinem frühen Tod. An seinem höchsten Gut, der Ehre angegriffen, habe das Staatsoberhaupt um sie gekämpft, bis er am 28. Februar 1925 auf dem Operationstisch einer Bauch- kfellentzündung erlegen sei. 3 „Erst wenn jemand scheidet“, so schloß Pfarrer Felden seine Gedenkrede,„empfin- det die Welt, welch wertvollen Menschen sie verloren hat“, Die würdige Feierstunde, für die der Saal mit schwarz- rot-goldenen Far- ben geschmückt war, wurde durch einen Prolog eingeleitet und von dem Ballbach- Quartett musikalisch umrahmt. oll zu entschädigen. Zum Schluß nahm man in Bad Dürkheim eine Resolution an, nach der der Weinbauverband Pfalz mit dem vor- bereitenden Ausschuß der Winzer einen Grundausschuß bilden solle, der alle Maß- nahmen zu ergreifen habe, um den Winzern zu ihrem Recht zu verhelfen. Bei der dritten Kundgebung in Bergza- bern war die Atmosphäre wesentlich ruhi- ger, da sich alle einig waren, daß das an den Winzern begangene Unrecht gut ge- macht werden müsse. In der von mehreren hundert Winzern besuchten Protestversammlung in Landau stellte das Mitglied des vorbereitenden Win- zerkongresses, Baurat Gerrach, fest, daß man 6000 Winzerexistenzen zu Gun- sten von 23 Großkellereien gefährdet habe. Man scheute dabei, so betonte der Redner, auch nicht davor zurück, einer Kriegswitwe mit drei unmündigen Kindern ihre erzeug- ten 300 Liter Wein aus dem Keller zu pressen.. Dr. Buhl, der Rechtsbeistand der Win- Blick ins Arbeitsgericht: zer, erklärte, daß es ing der ganzen Angele- genheit vier Verantwortliche gebe: 1. die Regierung von Rheinland-Pfalz, 2. die Par- teien, 3. den Vorstand des Weinbauverban- des, 4. die Bauernkammer. Dr. Buhl bezeichnete die 23 Zentralkelle- reien als Gerichtsvollzieher der Militärregierung, die vom Lande Rheinland-Pfalz zum Aufkauf der Weine eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 100 Mil- lionen RM bekommen hätten. Zur Regelung der ganzen Angelegenheit machte Dr. Buhl den Vorschlag, mit den Zentralkellereien zu verhandeln. Sollte das nicht möglich sein, so müßte es erzwungen werden, daß die Re- gierung von Rheinland-Pfalz den gesamten Gewinn der 23 Zentralkellereien wegsteuern müßte. Dr. Wolf, der erste Vorsitzende des Weinbauverbandes Pfalz, erklärte, daß die Winzer Schulter an Schulter in der Inten- danturweinfrage stehen müßten. Er griff die Politik der Bundesregierung an, die den Winzer an den Rand des Abgrundes geführt habe. Die Protestversammlung, die heute in Neustadt stattfindet, wird weitere Aufklä- rung in der Angelegenheit der Intendan- turweine geben. Es steht heute schon fest, dag die Landesregierung von Rheinland- Pfalz nicht umhin kommen wird, sich mit der Gesamtangelegenheit zu beschäftigen. Wieder einmal Vergleiche um laufenden Bund Man sollte ab und zu eine Tarifordnung zur Hand nehmen In der letzten Sitzung des Ludwigshafe- ner Arbeitsgerichtes stand eine Klage auf Tariflohnnachzahlung zur Debatte, und es zeigte sich, daß es nötig ist, ab und zu die Tarifordnung zur Hand zu nehmen. In die- sem Fall waren zwar beide Teile, der Wirt- schaftsprüfer B. und die Stenotypistin El- Friede W. ihrer Sache sehr sicher, und doch hatten sich beide getäuscht. Elfriede hatte einen Anstellungsvertrag als Stenotypistin und bekam im Monat 97,50 DM. Da sie aber ab und zu auch etwas Buchhaltung machen mußte, glaubte sie, einen höheren Lohn be- anspruchen zu können, noch dazu, da sie, wie sie angab, im Vierten Berufsjahr War. In letzterem Fall Hatte sie aber die Lehrzeit mitgerechnet, so daß ihre Ansprüche bedeu- tend reduziert werden mußten. Aber auch B., der sogar der Meinung War, Elfriede übertariflich bezahlt zu haben, mußte sich überzeugen lassen, daß ihr 105, im Monat zugestanden hätten. Ein Betrag, der sich durch die Tarifsatzerhöhung vom 1. September 1949 sogar noch auf 150. DM von diesem Zeitpunkt an erhöhte. Elfriede war am 12. November 1949 ausgeschieden es ergab sich also eine ganz einfache Rech- nung. Beide Teile gingen wohl oder übel auf den Vergleichsvorschlag einer Tariflohn- nachzahlung von 120,— DM. brutto ein, die B. in drei Monatsraten an Elfriede zah- jen will. In einem anderen Fall stützte sich der Meister S. in seiner Klage auf den Anstel- lungsvertrag, den er von einer holzverarbei- tenden Firma erhalten hatte und in dem man ihm vor der Währungsreform ein Ge- halt von 400— DM versprochen hatte. Al- lerdings war der Vorbehalt gemacht, daß man den Betrag nach der Währungsreform auch kürzen könne. Der Fall trat auch in- soweit ein, daß S. nur noch stillschweigend 300,.— DM bekam, mit der Vertröstung, bei Besserung der Geschäftslage wieder mehr zu erhalten. Nach seinem Ausscheiden am 31. Dezember 1949 hatte sich der Betrag, den ihm die Firma seiner Meinung nach schul- dete, zu einer ganz hübschen Summe ange- sammelt, so daß er mit vor Hoffnung ge- schwellter Brust beim Arbeitsgericht er- schien. Aber auch er mußte sich anderweitig belehren lassen. Nach dem Meisterbrief hätte ihm von jener höchstens ein Lohn von . 285— DM zugestanden. Da es nun laut einer Entscheidung des obersten Arbeits- Serichts jedem Unternehmer ohne weiteres zusteht, einen erhöhten Lohn bis auf den Tarif herunterzusetzen, war er also mit den 300,— DM immer noch gut bezahlt. S. wurde also klargemacht, daß er keinerlei Ansprüche hat, im Gegenteil, er muß vom Tag seines Ausscheidens an Miete für die Werkswohnung zahlen, die er immer noch inne hat. Kupdzität Prof. Steinberg spricht über Gartenbau und Gartenkultur in den 18 Der rührige Kleingartenbauverein der BASF hat schon oft von sich reden ge- macht durch die vorzüglichen Vortrags- reihen, die er alljährlich in den Wintermo- naten veranstaltet. Auch jetzt ist es der Vorstandschaft gelungen, den Gartenfreun- den wieder etwas ganz besonderes zu bie- ten. Der aus früheren Vorträgen bekannte Leiter der Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim am Rhein, Dir. Prof. Dr. Steinberg, wird am Donnerstagabend, 20 Uhr, im kleinen BASF-Feierabendhauses über seine drei- monatige Reise durch Amerika referieren. Das Thema lautet:„Gartenbau und Garten- kultur in den USA“. Der Kleingärtnerver- ein der BASF lädt zu diesem Vortrag nicht nur seine Mitglieder, sondern alle interes- sierten Gartenfreunde Ludwigshafens ein. Eintrittspreise werden nicht erhoben. Sänger wählten einen neuen Gruppen-Chorleiter Chorleiter und Vertreter einzelner Grup- penvereine der Gruppe II des Kreises Lud wigshafen im Pfälzischen Sängerbund, die 16 Gesangvereine umfaßt, versammelten sich dieser Tage in Fußgönheim. Der wich- tigste Punkt der Tagesordnung war die Wahl des Gruppenchorleiters. Chordirigent Heinrich Bart, Oggersheim wurde einstim- mig durch die anwesenden Chorleiter mit diesem Amt betraut. Im weiteren Verlauf wurde nach angeregter und ergiebiger Aussprache festgelegt, daß das Gruppen- Wertungssingen 1950 am 18. Juni 1930 in Mutterstadt stattfinden wird. Mit der Durchführung wurde der Gesangverein 1860 Mutterstadt beauftragt, der zu dem gleichen Zeitpunkt sein 90 jähriges Stiftungsfes begeht. e An der Teilnahme am Wertungssinger zeigten sich die Dirigenten sehr interessiert Die Richtlinien hierzu und ein entsprechen auszufüllender Anmeldebogen werden der Vereinsvorständen zugesandt. Noch einmal: 160 Arbeitsplätze gesucht Zweite Hilfsaktion für arbeitslose Spätheimkehrer Wir berichteten in unserer gestrigen Ausgabe darüber, daß sich der Ortsverband der Heimkehrer in Ludwigshafen an den Oberbürgermeister, an die IHR, an das Ca- ritaswerk, an die Arbeiterwohlfahrt, an den AB, das Rote Kreuz, das evangelische Hilfswerk und an das Arbeitsamt mit der Bitte gewandt hat, einen Ausschuß zu bil- den, der sich um die Belange der Spätheim- kehrer kümmert. Wir setzen heute die gestern begonnene Liste der 160 Spätheim- kehrer, die noch arbeitslos sind, fort. Alle Arbeitgeber des Bezirkes werden von den Senannten Institutionen gebeten, ihre Be- triebe dahingehend zu überprüfen, ob sie nicht noch einen Arbeitsplatz für einen Spätheimkehrer ermöglichen können. 0 1 W. W., 20. 12. 23, Bauarbeiter, vollarbeitsfäflig. W., 1. 5. 28, Bauarbeiter, vollarbeitsfähig. B., 28. 1. 21. Chemiearbeiter, vollarbeitsf. . 4. 09, Chemiearbeiter, voflarbeitsf. 10. 27, Chemiearbeiter, vollarbeitsf. 5. 24., Chemiearbeiter, vollarbeitsf. K., 11. 11. 06, Chemiearbeiter, vollarbeitsf. 7. 20, Chemiearbeiter, vollarbeitsf. B., 26. 1. 07, Lagerarbeiter, tellarbeitsfähig. R., 5. 9. 14, Betriebsarbeiter, teilarbeitsf. U., 13. 6. 10, Betriebsarb. U. Bauschl. varbf. B., 11. 7. 00, Betriebsarbeiter, erlernter Be- ruf Vermessungs-Techniker, Vollarbeitsfähig. SG. B., 14. 11. 06, Kraftf., Führersch, 1, 2, 3, Vf. „B. B., 24. 7. 11, Kraftf., Führersch. 3, vollarbf. „M. H., 4. 9. 05, Kraftf., Führersch. 1, 2, 3, vf. FE. M., 7. 8. 14, Kraftf. f. Zugmasch., vollarbf. F. E., 6. 10. 21, Metzger, kann sämtliche Arbei- ten als Vulkaniseur verrichten, vollarbeitsf. O. H., 28. 6. 17, Metzger, nur für leichte Arb. R. I., 28, 8. 23, Metzger, Gesellenprüf. 1941, vf. „W. E., 10. 8. 26, Metzger(keine Gesellenprü- kung), vollarbeitsfähig. ch., 26. 8. 09, Metzger, hat Meisterprüf., vf. . St., 23. 5. 21, Metzger, Gesellenprüt. 1939, vf. ., 28. 10. 23, Bäcker, Gesellenpr. 1941, vf. K. I. 3. 18, Bäcker, Gesellenpr. 1934, vf. f SAR 2 107. W. L., 18. 9. 07, Bäcker, Gesellenprüfung 1925 Meisterprüfung 1931, vonerbeltsfahig.* 108. J. M., 4. 4. 15, Bäcker, Gesellenprüfung 1932. Will Meisterprüfung ablegen, vollarbeitsfahig. 109. H. M., 14. 8. 15, Bäcker, Gesellenprrf. 1934, vf. 110. H. Sch., 7. 1. 2, Schuhmacher. Gesellenprü- kung 1940, voll arbeitsfähig.„ 111. W. H., 3. 11. 24, Schuhmacher, kann nur auf seinem Beruf arbeiten, vollarbeitsfähig 112. H. F., 7. 4. 20, Schneider, Großstück. und Zu- schneider, voll arbeitsfähig. 113. G. I., 3. 1. 18, Schriftsetzer. Linotype- und Handsetzer, vollarbeitsfähig. 114. M. A., 26. 7. 04, Buchdrucker. Prüfung 1922, vf. 115. K. B., 29. 3. 14, Gebäudereiniger, vollarbeitsf. 116. K. Sch., 3. 4. 06, Betriebsarbeiter, vollarbeitsf. 117. A. B., 18. 9. 04, Betriebsarb., nur f. leicht. Arb. 118. H. D., 1. 4. 25, Kfm. Angest. abgeschlossene Lehre in Zeitschriftenverlag, 1 Jahr prakt. * 5 als Kaufm. in chem. Fabrik, vollarbf. r in Pre Ai„ Jahre bis zur Einbèrufung als Kfm. käfig, vollarbf. 120. C. E., 5. 4. 14, Abiturient sucht Stelle als kfm. Volontär, vollarbeitsfähig. 121. G. G., 15. 12. 19, Bürosehilfe ohne Lehrzeit, 2 jährige Tätigkeit in Kreditanstalt(allgemeine Büroarbeiten, Lungenstecksplitter. 122. W. K., 23. 9. 17, Kfm. Angest., Lehrzeit in Lan- desproduktengroßhandlung und kaufm. Tätig- keit in der gleichen Branche, vollarbeitsfähig. 123. W. K., 22. 11. 21, kim. Angest., Sparkassen- tachmann, vollarbeitsfähig. 124. F. M., 25. 6. 18, Kfm. Angest., Lehrzeit und Prakt. Tätigk. bei Verl.- u. Anzeigen AG., Vf. 125. R. M., 6. 11. 24, Kfm. Ang. nach Abschluß der Lehrzeit in Maschinenfabrik Einberufung, vf. 126. W. N., 27. 2. 22, Kfm. Angest., Eisenhändler mit abgeschl, Lehre und jähriger Tätigkeit (Heimatvertriebener), nur für leichte Arbeiten. 127. T. R., 28. 7. 16, kim. Angest., Lehrzeit und Tätigkeit in Metallindustrie, vollarbeitsfähig. 128. G. R., 23. 9. 14, Kfm. Angest. in Weberei und Textilindustrie praktische Erfahrungen, gute Kenntnisse in allen kfm. Arbeiten, vollarbf. 129. E. R., 21. 5. 12, kfm. Angest., Bilanzsicherer Buchh., Kenntnisse in Steuersachen, vollarbf. 130. L. Sch., 10. 3. 02, Büroangestellter, Registrie- rung, Versand u. Lohnverr. in Industrie, vt. U F AM IIIENN ACH RIC HIE N + Michael Seib abzurufen. In tiefer Trau Margareta Seib, g Jean Seib Die Beerdigung findet am Freitag, dem 3. März auf dem Mannheimer Hauptfriedhof statt Am 28. Februar 1950, abends 18.30 Uhr, verschie Hallenmeister I. R. arbeitsreichen Leben. Sein Leben war Nächst vertrauen. Mannheim, Neckarvorlandstraße 135 Die Beerdigung findet am Samstag, 4, März 1 suf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Statt Karten! sind mir so viele Beweise aufrichtiger Teilnahm Staudt für seine trostreichen Worte, i chrenden Nachruf und den Hausbewohnern für danken. Auch fünlen wir uns Herrn Pr. Flick, Mannheim, den 1. März 1950. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater u. Großvater im Alter von 75 gahren nach schwerer, mit großer Geduld er- tragener Krankheit, am 28. Februar 1950 zu sich in die Ewigkeit Mannheim(Weidenstraße 8), den 1. März 1950 Adam Seib und Frau Ursula und Peter, Enkelkinder sowie alle Anverwandten mein lieber Opa, Schwager und Schwiegervater Heinrich Scheurich plötzlich und unerwartet, im Alter von 83 Jahren, aus seinem In tiefer Trauer: Hch. Scheurich und Frau Soſie Gg. Scheurich und Frau Emilie Enkel Waltraud Beim Heimgang meines geliebten Mannes, Herrn Karl Flach, Elektromeister worden, daß es mir leider unmöglich ist, einzeln zu danken. meinem Sohne möchte ich daher auf diesem Wege all denen, 285 unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre eee 2 5 8 5 Ganz besonders möchten 5 5 l ein dee der Elektro-Innung für mren Aerzten u. den Schwestern des Theresienkrankenhauses, tür mre Bemühungen zu tiefem Dank verpflichtet. Maria Flach, geb. Schwing Karl Heinz Flach u. Verwandte meinen lieben er: 5 eb. Heer 1950, um 11.30 Uhr, d unser Ib. Vater, enliebe und Gott- 950, um 10.30 Uhr, e entgegengebracht ehrendes Andenken Mit die imren letzten Gruß den behandelnden Abt. IIB, Mein lieber Mann, unser guter Vater. Herr Oskar Grosse verschied nach längerem Leiden am Dienstagabend im Alter von 39 Jahren. Mannheim, den 1. März 4950 Richard-Wagner-Straße 42 2 Andernach, Koblenzer Strase 7. Die Feuerbestattung findet am Freitag, dem 3. März 1950, um 14.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Am 28. Februar 1950 verschied nach schwerer Krankheit der Leiter unserer Hauptbuchhaltung, Herr 5 Bevollmächtigter Oskar Grosse Der Verstorbene stand seit 1913 in unseren Diensten. Er hat mit Umsicht und Tatkraft die ihm gestellten Aufgaben gemeistert. Durch seine vortrefflichen Cha- raktereigenschaften und sein freundliches Wesen hatte er sich die Zuneigung und Wertschätzung seiner Vor- gesetzten und Mitarbeiter erworben. Wir werden unserem Mitarbeiter Grosse stets Elektriaituts-Aktiengeselischaft Sen Frau Ria Grosse Gerhard Grosse und Frau N* 88 K im Tiefbewegt durch die herzl. u. 9 aufrichtige uns bei dem Hinscheiden mei- ner lieben Frau, unserer guten Mutti, Frau durch die vielen Kranz- u. Blu- menspenden zuteil wurden, sa- Insbes. danken wir Herrn Pfr. Hörner, kür die aufopf. Behandlung den Aerzten u. liebevolle Pflege den Schwestern d. Städt. Kranken- hauses, Station G3. Nicht zul. all den Freunden u. Bekannte, die uns. Lieben d. letzte Geleit u., die letzte Ehre erwies. hab. Mhm.- Waldhof, 1. 3. 1950 Schlossergasse 10. Nach kurzer Krankheit ver- schied am 27. Februar 1950 un- erwartet meine liebe Frau, un- sere gute Mutter u. Oma. Frau Maria Helrfch Offenburg(Krankenhaus). Freistett bei Kehl früher Mhm., Bellenstraße 29. Anteilnahme, die Helene Geyer wir. unser, innigst, Dank. für die trostr. Worte kahrtsamtes, Herrn Hausbewohnern. Allen, die uns beim Hinscheiden unseres 1b. Entschlafenen, Herrn Karl Karg mre Anteilnahme bekundet ha- ben, sagen wir herzlich. Dank. Besonderen Dank d. Vertretern der Stadt, des Jugend- u. Wohl- Herrn Pfr. Stobbies sowie den Mannheim, Kobellstrage 33 Frau Gretel Karg u. Angeh. Dr. Friebis, DopPPLER Hannbeim S 1,8 2 f TIERMARK T 1/10 einjähr. Legehünner preiswert abzugeben. T., Rennershofstraße 15. J 1 Rudolf Geyer u. Kinder Bruteier werd. ab 1. März Id. zum Brüten angenommen. Vorbestellg. anzuzeigen Erich Bolte Imre Vermühlung beehren sich Margot Bolte, geb, Kern Mannheim, Seckenheimer Str. 33 1 4. März 1950. Kirchliche Trauung 13 Uhr, in der Friedenskirche a. Hühner- u. Entenkücken, rebh. Ital. Leghorn, Brüterei Heinrich Braun, Ladenburg, Hauptstraße 22. 7 1 4 ene de tg.. UNregRIcht geb. Frank Alter von 72 Jahren in D 3, 3 In tiefer Trauer: bewegung ist Leben lernt modern tanzen! Tanzschule Stündebeek Kurse Zirkel Einzelunterricht für jede Altersstufe. . 8 Jause — Suchen Kalſſen Telefon 332 96 Die Angehörigen DULektpyERkehn eien ein ö bewahren. meines Geschäftes FREIE BERUFEE untl Belegschaft der 5 5 Rheinischen 8 7 Nach Rückkehr Zu allen Kassen zugelassen Mhm.-FVeudenheim, Hauptstr. 67 (Postamt, Etwa 3000—5000,- DM zum Ausbau Zins und vierfache Sicherheit ge- sucht. Angeb. u. P 8152 a. d. Verl. 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Diese Ant- port wurde nur in fünf Exemplaren herge- stellt, um zu vermeiden, das die deutsche presse durch eine Indiskretion schon vor- ger ihren Inhalt bekannt geben könne. Wie erlautet, hat der Bundes wirtschaftsminister enen wissenschaftlichen Beirat zu einem gutachten veranlaßt, das jetzt vorliegt und grundsätzlich zu den von den Alliier- en angeschnittenen Kritikpunkten Stellung immt. per Beirat betont in seiner Stellung- gahme, er habe stets eine Wirtschaftspolitik empkohlen, die weder eine solche der Plan- hirtschaft noch aber auch eine Politik des Jaissez faire“ sein dürfe. Vielmehr müsse ene„rechts- und wirtschaftspolitisch ge- erdnete Wettbewerbs wirtschaft“ betrieben herden, die der Staat überwachen und ge- gebenenfalls aktiv unterstützen müsse. Ihre ſerwirklichung sei allerdings von Bedin- gen abhängig, die noch nicht erfüllt wor- en seien. Hier kritisiert der Beirat insbe- sondere, daß weder das Monopolgesetz er- Essen, noch die Reform des Wirtschafts- zechts 80 vorangetrieben worden sei, daß de in Bälde erwartet werden könne. Auch die Koordinierung der einzelnen wirtschaft- chen Ressorts sei über Vorbesprechungen hicht hinausgekommen. Gilt diese Kritik dem zu langsamen Ar- heiten der Bonner Legislativ so betont sie doch auch, daß„Unterlassungen“ den Ein- druck einer Politik des laissez faire erweck“ hätten. Damit sei eine Kritik hervorgerufen porden,„die in wesentlichen Punkten am kern der Sache vorbei geht“, 5 Darüber hinaus aber macht der wissen- chaktliche Beirat Vorschläge, die auf die Impfenlungen des Zwecksparens hinaus- Fufen. Der Gedanke„freiwilligen Zweck- parens“, so heißt es nämlich, soll auf brei- ester Grundlage gefördert werden.(Siehe Morgen“ vom 1. März„des Zwecksparens dutomatische Kapitallenkung fordert wis- zenschaftlichen Beirat des Bundesministe- nums“) Wissen ist wenig Zwar nicht ungewohnt. trotzdem über- kaschend, wie aus heiterem Himmel kam ein Dementi des Bundes wirtschaftsministere prof. Dr. Erhard. Ein Dementi, auf dessen Veröffentlichung Erhard großen Wert legte, e den Pressevertretern mitgeteilt wor- den ist. Er habe nicht die Absicht, er habe nie dran ermstlich gedacht, den Posten eines deneralkonsuls in Paris zu bekleiden oder amnehmen auszutauschen für das ihm myertraute Portefeuille des Bundeswirt- schaftsministers. In geheimnisvolles Dunkel gehüllt wird de Quelle stets bleiben, die Ursprung die- cer vereinzelt in einigen Zeitungen erschei- nenden Meldung— Erhard solle General- konsul in Paris werden— ist. Vielleicht ist es eine Zweckmeldung, denn in- und ausländische„Oppositionäre“ haben in den letzten Tagen wahrlich viel euer werk gegen deutsche Regierungsstel- Een in Szene gesetzt. Es mag aber auch sein, das die stolze Eigenbrötelei des von einem Kölner Bankier wirtschaftlich bera- enen Regierungsoberhauptes zum Aufkom- men solcher Gerüchte beitrug. Können ist König Einwandfrei steht fest und es wird auch von der ungewohnt kritisch formulierten Stellüngnahme des„Wissenschaftlichen Bei- rates im Bundeswirtschaftsministerium“ be- gtätigt— daß Herrn Dr. Pferdmenges' künne Vorstöße zu Gunsten des Laissez faire die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft“ Erhards in den Hintergrund drängt. ebenso in den Hintergrund, wie die persönliche Aktivität des Bundeswirtschaftsministers in den Hintergrund gedrängt wurde, die sich deswegen nicht entfalten konnte, weil die Allmacht des Bundeskanzlers einer solchen Intfaltung Riegel vorschob. Der Bundesregierung gebühren Vor- Fürke, soll man dem bereits erwähnten Cutachten des Wissenschaftlichen Beirates Glauben schenken, Nicht die Vorwürfe, die die Herren Schumacher, Herrenberger und Frofessor Bode in ihrem Aide-Memoiren erhoben haben, denn deren Vorwürfe Wi- dersprüchigkeit ist bereits in der internen, im Schnellsiedeverfahren von Dr. Günther Kaiser fertiggestellten Erwiderung erwie- den worden und sie wird bestätigt durch die Wirtschaftswissenschaftliche Analyse, der dieses Alde-Memoire vom Wissenschaft lichen Beirat unterzogen worden ist. Nein, keineswegs, nicht diese Vorwürfe, die darin Sipfeln, man scheue expansive(lies infla- tionistische) Wirtschaftspolitik, sondern der Vorwurf, daß der Anstieg der Arbeitslosig- keit auf allzuleichte Schulter genommen worden ist. Dag Maßnahmen, die erst jetzt beraten werden, nicht bereits vor einigen Wochen zur Durchführung kamen. Der Wissenschaftliche Beirat hat in sei- nem Gutachten das Kunststück zuwege ge- bracht, die Kerze von beiden Seiten anzu- zünden, sowohl Front gegen die Wirtschafts- Politik der Regierung als auch gegen die abfällige, im Bausch und Bogen nicht sehr zutreffende Kritik des Aide-Memoires zu beziehen. Der Bundeskanzler wird sich den Argu- menten des Wissenschaftlichen Beirates nicht ganz entziehen können und das ist die Wohltat, der politische Vorteil des an sich sonst sehr unschönen Memorandenstreits. Der Bundeskanzler wird die Wirtschafts- politik entpolitisieren müssen und er wird nicht umhin kommen, sie dem Wirtschaftler seines Kabinetts zu überlassen. Die Erfolge dieses Wirtschaftlers sicherten ihm, selbst auf der Seite seiner wirtschaftlichen Anti- poden der SpD und der Gewerkschaften, Sympathien, die nicht nur der wirtschaft- ichen, sondern auch der politischen Stabi- lisierung dienlich wären. F. O. Weber Vorfinanzierung gefragt Bundeskanzler Dr. Adenauer hat veran- laßt, daß am Mittwoch, I. März, in Bonn eine Sitzung des Zentralbankrates gemein- sam mit der Regierung stattfindet. Diese un- gewöhnliche Tatsache läßt darauf schließen, daß noch Schwierigkeiten bei der Vor- kinanzierung des Arbeitsbeschaffungspro- gramms der Bundesregierung überwunden werden müssen. Am treffendsten hat sich in dieser Beziehung wohl ein Mitglied der Re- gierungskoalition geäußert, als er unserem Bonner Vertreter erklärte, der Präsident der Bank deutscher Länder, Geheimrat. Vocke,„lege sich wieder einmal quer“. Um- 80 überraschender wirkt andererseits eine Formulierung, die der Bundeskanzler einen Tag vor der Sitzung in Bonn in kleinem Kreise machte:„Die Bank deutscher Länder ist die Bewahrerin der Wirtschaftspolitik des Kanzlers“. Vockes Zurückhaltung gegenüber den Kreditplänen der Regierung, insbesondere Prof. Erhards, der vom Bundeskanzler voll- auf gedeckt zu werden scheint, wird nicht zuletzt auch auf die Haltung der Alliierten Bank-Kommission zurückgeführt, die be- kanntlich im Hause der Bd. in Frankfurt ihren Sitz hat. Obwohl das bekannte Memorandum der alliierten Wirtschaftsex- perten eine Kreditausweitung vorschlägt, wehren sich die alliierten Bankfachleute anscheinend gegen jede Finanzierung lang- kristiger Vorhaben durch kurzfristige Gel- der. Vocke steht auf dem gleichen Stand- punkt, wenn er sich auch nach Informatio- nen aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, die der Bundesregierung nahe stehen, nunmehr bereit erklärt haben soll, den größten Teil des Arbeitsbeschaffungs- programms zu finanzieren. Dabei stützt sich Vocke vor allem auf Abdleckungszusagen aus Gegenwertmitteln und aus dem Sozial- versicherungsstock. Hilfe für die notleidende Landwirtschaft Im Rahmen der vom 28. Februar bis 3. Mär Landtwirtschaftsgesellschaft DLG) hielten un Vorträge über aktuelle land wirtschaftliche P . Optimale Leistung in Qualität und Quantität Infolge wachsender Inlandsproduktion und steigender Einfuhren sei— sagte Dr. Arthur Hanau. Braunschweig-Völkenrode in Westdeutschland um die Jahreswende 1949/50 für kast alle Nahrungsmittel ein Ausgleich zwischen der Versorgung und der effektiven Nachfrage eingetreten. Infolge der Minderung des realen Volkseinkommens lägen die Verbrauchsmengen an hochwer⸗ tigen Nahrungsmitteln aber noch erheblich unter dem Stand der Vorkriegszeit. tierische Veredelungsprodukte in den letz- ten Monaten stark gefallen. Dieser Preis- fall sei durch die Liberalisierung der Ein- fuhren beschleunigt Worden. wäre aber unvermeidlich, da die Verbesse- rung der Gesamt Versorgung zwangsläufig einen Abbau der Knappheits- Preise und eine Anpassung der Preise an die beschränkte Kauf kraft mit sieh bringen müßte. Die weitere Entwicklung der Preise für tierische Veredlungserzeugnisse werde davon abhängen, welches Verhältnis zwischen Kaufkraft der Verbraucher und der Versor- gung mit tierischen Veredlungserzeugnissen sich entwickle. Nur wenn mit einer aufsteigenden Wirt- Sschaftsentwicklung die Kaufkraft zunimmt, Werde ein erhöhtes Angebot von hochwer⸗ tigen Nahrungsmitteln aus ITmlandsprodux tion und liberalisierter Einfuhr ohne weitere Srößere Preiseinbugen im laufenden Jahf absorbiert werden können. Dazu seien eine aktive Konjunkturpolitik und eine Kor- rektur des im September 1949 z U hoch festgesetzten Wechsel- k urses der DM notwendig. Ueber die deutsche Getreidepolitik im mächsten Erntejahr und den Abbau der Subventionen soll spätestens im Mai ent- schieden werden. wenn sich die nächsten Welternten besser übersehen lassen und ge- Die DLGtagt in Wiesbaden 2 stattfindenden Wintertagung der deutschen ter anderem Dr. Hanau und Prof. Dr. Baade robleme. klärt ist. ob Deutschland dem internationa- len Weizenabkommen beitreten könne und damit in den Genuß der Abkommenpreise kommt. Aus der voraussichtlichen Marktentwick⸗ lung ergebe sich für die Praktische Land- wirtschaft die Empfehlung., eine betriebs- Wirtschaftlich ausgewogene Produktion an- zustreben und unter Ausnutzung der wis- senschaftlichen Erkenntnisse 1 Pflanzen- bau und der Verwertung der Futtermittel die Rationalität der Betriebsführung optimal zu gestalten, da sich der Wettbewerb mit der Einfuhr verschärfen werde. Im Inter- erbrauchs, Insbesondere auch durch Verbesserung der Qualität, dringend anzuraten. Durch eine Revision der Steuerpolitik und eine Verbil- ligung der Kreditbeschaffung sollte der Landwirtschaft die Deckung des Nachhol- bedarfs an Investitionen zur Modernisierung der Betriebe erleichtert werden. Verewigung der Dürftigkeit oder Wohlstand Deutschland körne zwei Wege gehen, entweder den zur europäischen Wirtschafts. einheit mit der Liberalisierung des Außen- Handels wie ihn ERP- Administrator Paul Hoffman fordere oder den Weg der„ge- planten Dürftigkeit“, den uns die Berater der Hohen Kommissare empfehlen, stellte Prof. Dr. Baade fest Mit dem zweiten Weg habe das deutsche Volk, im nen der„Entsagung zu Gun- sten des Endsieges“ langjährige Erfahrun- gen gesammelt. Mit den beiden Systemen könne zur Ueberwindung der Arbeitslosig- keit beigetragen werden. Bei der Hoffman- schen Taktik der Liberalisierung würden zwar einzelne Zweige der Landwirtschaft, wie der Obst- und Gemüsebau Opfer brin- gen müssen, aber der schneller aufblühende Auhßenhandel werde eine Hebung der Mas- senkaufkraft mit sich bringen, von der die deutsche Landwirtschaft in ihrer Gesamt- Ansicht 0. heit nur profitieren könne. Bei der Anwen- dung eines„Neo-Schachtismus“(Professor Baade bringt Autarkie in engen Zusammen- hang mit Hjalmar Schacht) wird die„Kom- bottschüssel der Arbeiter“ zwar weniger ge- füllt aber die Gesamfkaufkraft der Ver- braucher kleiner sein als beim Hoffman- Plan, aber die deutsche Landwirtschaft werde auch dabei ihre ganze Produktion verkaufen können, da sie nicht annähernd soviel produziere, um auch nur den einfach- sten Bedarf an Nahrungsmitteln decken zu können. Hauptleidtragende der„geplanten Dürf- tigkeit“ Deutschlands wären zweifellos die- jenigen Marshall-Plan-Länder, die Deutsch- land jetzt, wie 2z. B. der Mittelmeerraum, nicht- lebensnotwendige Waren verkaufen. Diese schönen Dinge seien nirgends absetz- bar, schon gar nicht gegen Dollars. Diese Länder müßten dann auch auf die von Deutschland als Gegenwert gelieferten Maschinen, Transportmitteln, Eisenwaren, Chemikalien usw. verzichten, weil die voll- beschäftigte englische Industrie nicht in die Bresche springen würde oder es müßten ihnen alles weiter von Amerika geschenkt Werden. i Wenn Deutschland ernstlich ein Jahr in seinen Importen aus anderen Marshalk Plan-Ländern nicht zvrischen lebensnotwen- digen und nicht-lebensnotwendigen Gütern unterscheiden würde, vorausgesetzt, daß Paul Hoffman dies zuliege, so würden die übrigen Marshall-Plan-Länder die entschie- densten Anhänger der europäischen Wirt- schaftseinheit unter voller Einschaltung Deutschlands Werden, Sie brauchen— nach Bades kein Deutschland der „geplanten Bürftigkeit“, sondern bedürften dringend des deutschen Massenwehlstandes. Unter der Voraussetzung der Gegenseitig- keit werde sich unsere Ausfuhr nach an- deren Marshall-Plan-Ländern nach kurzer Anlauffrist ebenso sprunghaft entwickeln, wie sich im Dezember und Januar unsere Einfuhren entwickelt haben. Unsere ge- samte Versorgung würde sich wesentlich bessern und die Außenhandelsbelebung wird die Massenkaufkraft heben. ES Kohlenpreis ungültig Wirrwarr perfekt Die von Bundeswirtschaftsminister Erhard am 30. 12. 1949 verordneten und im Bundes- gesetzblatt vom 7. 1. 1950 verkündeten neuen innerdeutschen Kohlenpreise sind ungültig. Diese Feststellung trifft ein Rechtsgut- achten der Vertretung von Nordrhein- West⸗ falen beim Bundesrat, dem sich auch der Justizminister des Landes anschließt. In dem Gutachten wird der Standpunkt vertreten, daß das Preisgesetz vom 10. 4. 1948(welches durch ein neues Gesetz vom 3. 2. 1949 bis Jahresende verlängert worden war) zwar durch Bundes- gesetz mit Zustimmung von Bundestag und Bundesrat in neuer Fassung abermals ver- längert wurde, jedoch erst am 23. 12. 1949 den Hochkommissaren zuging, die bis zum 7. 1. 1950 (dem Tage der Verkündung) ihre Zustimmung noch nicht gegeben hatten. Marktordnung für Fleisch 8011 Preis- Stabilität sichern Ein Referentenentwurf des Bundesernäh- rungs ministeriums zur Regelung der Men- und Fleischwirtschaft wurde von den zustän- digen Organisationen abgelehnt, weil die Regelung der Marktordnung weitgehend den beteiligten Bundesländern überlassen bleiben müsse. Hierbei sichern— nach der Meinung der Organisationen— die zu bildenden Markt- gemeinschaften öffentlich- rechtlichen Charak- ters das Uebergewicht der Privatinitiative. Die Fleischwirtschaft wünsche, daß die Vor- ratshaltung im Gegensatz zum vorliegenden Entwurf nicht nach Maßgabe der staatlichen, dafür zur Verfügung stehenden Mittel erfol- gen soll. Vielmehr solle der Einfuhrhandel und die Vorratshaltung durch weitgehende Selbst finanzierung in die Lage versetzt wer- den, die Anlieferungsüberschüsse aus dem in- und Auslande weitgehend aufzunehmen. Da- durch sei während des saisonmäßigen Rück- ganges des Fleischanfalles eine Marktversor- gung gewährleistet. Kredithunger der Landwirt- schaft Will aueh gestillt sein Da die letzten Arbeitslosenzahlen erkennen lassen, daß die Arbeitslosigkeit gerade in den ländlichen Gebieten Westdeutschlands ange- stiegen ist, beabsichtigt das Bundesernäh- rungsministerium den Antrag zu stellen, einen erheblichen Teil der nach Abzug der 2,3 Mil- lionen DM für das Wohnungsbauprogramm verbleibenden Mittel im Rahmen des Gesamt- programms der Bundesregierung in der Land- wirtschaft zu investieren. 5 Geplant ist, die Investitionskredite zu mobi- lisieren, die außerhalb des Investitionspro- gramms für die Landwirtschaft liegen, in des- sen Rahmen für das laufende Landwirtschafts- jahr aus ERP- Mitteln 312 Millionen DM frei- gegeben wurden und für das Jahr 1930/81 vor- aussichtlich 310 Millionen DM zur Verteilung gelangen werden. Diese zusätzlichen Mittel sollen in erster Linie zur Vorfinanzierung der Bodenkultur und für das sonstige Ernährungs- wesen verwendet werden. Verkehr in den Mannheimer Häfen im Monat Februar 1950. Der Gesamtumschlag betrug in der Zufuhr 174 140. in der Abfuhr 22 560, zusammen 196 700 t. Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb- kraft 264 rnit 42 340 t Ladung, ohne eigener Trieb- kraft 272 mit 131 900 t Ladung, mit eigener FTrieb- kraft 260 mit 9 072 t Ladung., ohne eigener Trieb- kraft 267 mit 13 488t Ladung, zusammen 1063 mit 196 700 t Ladung. 5 18 000 Preisverstöße geahndet. Im vergangenen Jahr wurden in Württemberg-Baden 18 000 Preis- verstöße festgestellt. In 11 000 Fällen wurden Geld- strafen verhängt, die etwa 2 Mill. DM erbrachten. Gegenüber 1948 hat sich die Zahl der Fälle um rund 25 Prozent vermindert. Seite 7 Die Verwendung der Gegen- wWertfonds Von der grundsätzlich bereits genehmigten sogenannten ersten Tranche an ERP-Mitteln in Höhe von 1036 Mill. DM sind bekanntlich 543 Mill. DM bereits Anfang Januar freigege- ben und bis zum 15. Februar bis auf einen Rest von 244 Mill. DM abgezogen worden. An- fang Februar ist bekanntlich der Marshall⸗ planverwaltung in Washington darüber hinaus noch ein weiterer Antrag auf Freigabe von 1150 Mill. DM— die sogenannte zweite Tranche— aus Counterpart-Fonds zugeleitet worden. Diese Mittel sollen, wenn die ECA zustimmt, den in der folgenden Tabelle angegebenen Verwendungen zugeführt wer⸗ den. Zum Vergleich seien dabei auch noch die Verwendungszwecke der ersten Tranche ange- führt: 1. Tranche 2. Tranche 1036 1130 Investitionsbereich Mill. DM Mill. DM genehmigt beantragt in NIIII. DM I. Energiewirtschaft 1. Elektrizität einschl. Bewag 220,00 1225.50 2. Gas 37,00 25,50 3. Wasser 17,00 II. Kohlenbergbau einschl. Bergarbeiter wohnungs- bau 50,00 120,00 III Eisen- und Stahl- industrie 40,70 55,00 IV. Uebrige Industrien und Handel 270,25 203,20 V. Kleininvestitionen in Han- del, Handwerk und Ge- werbe(Flüchtlingsansatz) 15,00 71,00 (Berlin) VI. Verkehrswirtschaft 1. Eisenbahnen— 36,88 2. Straßenbahnen 8,50 10,26 3. Seeschiffahrt 50,00 36,26 4. Straßen— 12,75 5. Wasserstraßen und Bin- nenschiffahrt— 14,70 6. Häfen— 14,70 7. Verkehrsgewerbe— 0,98 8. Französische Zone— 8,50 VII. Post 50 26,50 VIII. Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei 123,50 188,30 IX. Wohnungsbau 116,50) 115,30 X. Fremdenverkehr 1,00 25,50 XI. Forschung 0,05 17,50 XII. Dollardrive— 7550 220ͤĩ ĩ» Ingesamt 1036,00 1150,00 ) Davon 35 Mill. DM für Berlin Sparsamkeit an Pilgern praktisch angewendet Angesichts des Kontostandes im Zahlungs- verkehr zwischen Westdeutschland und Italien wurde ein Antrag des deutschen Fational⸗ komitees für Pilgerreisen zum Heiligen Jahr, die bereits zur Verfügung gestellte eine Mil- lion Dollar um weitere 250 000 Dollar zu er- höhen, abgelehnt. Zuckerrüben-Anbau erreicht ohne Planung Rekord- h i he a Das nummehr vorliegende abschließende Hr gebnis der westdeutschen Zuckerkampagne 1949/50 ergab, wie der Bundesernährungs- 3 3 daß im westdeutschen Bun- Sgebiet bei einer Gesamtanbauflz 147 60 ha 423 088 dz Teer e e wurden(Hektarertrag 288 dz). Die westdeutsche . 25 somit in diesem Land- 5 Af tszahr mit 352 000 t an 1 bisherigen Leistung. a ES ist interessant, daß in der Sowjetzone, bei einer Gesamtanbaufläche von 202 000 ha mit einem Durchschnittsertrag von 187 dz je Hektar nur 377 740 dz Zuckerrüben geerntet werden konnten und daß demgemäß die westdeutsche Zuckererzeugung mit 5 000 t über dem in der Sowjetzone erzielten Ergebnis lag. Frankfurter Effektenbörse Der ruhige Börsgy.. Orsenverlauf der Vortage und der Monatswechsel beeinflußten das 8 Gesche zam Aktienmarkt hielt die lustiose Tendenz Wel⸗ ter an, zum großen Teil kand das herauskom- mende Material nur auf ermäßigter Basis Unter- kunft. Von Montanwerten Waren Rheinstahl und Stahlverein gehalten, Klöckner büßten 073 und Mannesmann 0,25% ein. Elektrowerte UÜberwie⸗ Send leichter, wobei AEG 125, Siemens 9,5 unk RWE 0,5% nachgaben. An den übrigen Märkten verloren Lindes Eis, Rütgers und Südd. Zucker je 75 Heidelberger Zement, Schering und Holzmann je 0,5 70. Stärker abgeschwächt Rheinmetall, die nur 2% unter dem Sestrigen Briefkurs mit 27 aufgenommen wurden, auch Dt. Erdöl waren um 2 und Sonti Gummi nach Unterbrechung 2% ab- geschwächt. Löwenbräu wurden 1% über gestern bezahlt und Salamander büßten 1% ein. Groß- banken eine Kleinigkeit schwächer, so Deutsche Bank um 0% und Dresdner Bank um ½%,— Renten bei kleinem Geschäft unverändert.— Im Freiverkauf wurden Eisenhütte Köln mit 37,28 bis 37,5 und Gute Hoffnung mit 67,567 umgesetzt. Die süddeutschen Eiskremwerke. Am Sitz der württembergisch- badischen Milchverwertungs-AG. in Stuttgart, Rosensteinstr. 16, wurden vor Kur- zem die„Süddeutschen Eiskremwerke Gmb. ge- Sründet. Gegenstand des Unternehmens sind Her- stellung und Vertrieb von Eiskrem, Krem- Eis, Eisgetränken und Speiseiserzeugnissen aller Art sowie alle damit zusammenhängenden Geschäfte. Das Stammkapital beträgt 0,25 Millionen DR. Jeschäüftsfkührer sind: Dir. Karl Gußmann und Dir. Dr. Rudolf Haible, beide in Stuttgart. wende daft. e N leit vie bel Rheuma, Jchlas fomigal⸗Tabletten ſind ein hochwertiges, ſeit vielen 8 Snesſohnittel bicht, Heuralgien, heftigen Inluskel- u. Belenkſchmerzen 12. u. ürzten, Profeſſoren, 00 ſchriftl. Hrzteanerkennungen u. a. von Fachürz. fomigal wirkt raſch, 20 Tabletten i 1.10, Großpackung 2.30 in flpotheken flarnſäureläſend, unſchädlich! Leiden Sie nicht länger, für KAlinikürzten. Sie Romigal Festanstellg. Sof. Eintritt.— Ausführl. S TEIIEN- AN SEBOTIE gebote unter Nr. F 8153 an Verlag — Taisgbertpeler Plastik- und Reiseartikel gesucht. Bezirk Nordbaden. Pkw. erwünscht. LSTEIIEN-SESsucHE Bauingenieur mit reicher Erf. in d. Beton- u. Kunststeinfert., perf. i. 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Tonio polterte die Treppe hin- unter und holte seinen Rodelschlitten aus der Laube, als das Fenster im ersten Stock des Hauses geöffnet wurde: „Hast Du Deine Schularbeiten gemacht?“ Er winkte mit seinen Fausthandschuhen ZUrdek, den Schlitten schon an der Leine: In der großen Pause Sagte Tonios Freund Werner:„Du, Tonio, heute nachmittag wird Lambertz eröffnet. Wollen Wir hin?“ Eigentlich hatte Tonio wieder rodeln wollen, aber Lambertz war viel verlocken- der. Sicher würde auch Marlenchen hin- gehen. Wieder erinnerte er sich glühend und „Längst!“ lebhaft an seinen Fund.„Gut“, sagte er, „Komm nicht so spät heim.“„hol' mich ab.“ Nein.“ Auf dem Nachhauseweg dachte er un- Das Fenster wurde geschlossen, und ausgesetzt an die Berg- und Talbahn, an das erregende Auf und Ab, an die Musik, an die vorbeischwebenden Mädchengesich- ter; Papierschlangen würden geworfen, Konfetti verstreut Werden, und wenn er dann recht kühn Marlenchen zu einigen Fahrten einlud. Wie glücklich könnte er sein. Ach tus, dachte er, und er mußte eine andere Stimme, die in ihm war, mit Gewalt zum Schweigen bringen. „Du hast doch Geld?“ sie am Nachmittag Straßen hinuntergingen. „Klar“, erwiderte Tonio. Es werden sicher viele Mädel da sein.“ Tonio trabte eilig die Straße hinunter. Als er die Wallanlagen erreicht hatte, sah er das lustige, winterliche Treiben auf der Altmannshöhe. Mit Schwung und unter Hauten, fröhlichen Ausrufen sausten die Jungen und Mädel auf ihren Schlitten den glatten, in der Sonne schimmernden Hang hinunter auf den Weg; an der vereisten Eisenumrandung der Stadtgrabenböschung gab es einen Hopser, und schon Slitten sie auf die blanke Eisfläche hinaus. Manche kielen hin, erhoben sich aber Sleich wieder, um dann eifrig den Hang emporzuklettern und abermals die herrliche Fahrt zu be- Sinnen. Tonio überquerte eine verschneite Rasen- käche, um schneller hinzukommen, gelangte auf einen Seitenpfad und stockte plötzlich: Vor ihm im Schnee lag eine rote Geldtasche. Er hob sie auf und sah hinein: Scheine, Kleingeld, ein bedruckter Zettel und eine Sparkassenmarke waren zu sehen. Tonio murmelte etwas vor sich hin— sein Jungen- Sesicht war vom schnellen Lauf gerötet—, steckte den Fund dann ein und trabte Weiter. Wer das Ding wohl verloren hatte? Stand auf dem Zettel ein Name?“ Na, es hatte Zeit damit; das konnte er später nach- o Im Trubel der winterlichen Freuden ver- Saß er seinen Fund bald. Erst als es däam- merte, und er den Heimweg antrat, erinnerte er sich wieder an die Geldtasche. Er fühlte in seiner Hosentasche nach: Ja, sie War noch vorhanden. Vor einem erleuchteten Schaufenster blieb er stehen, um seinen Fund genauer zu untersuchen. Es waren Mit dem Kleingeld nahezu Zwanzig Mark in der Tasche, außerdem eine Quittung und eine Sparkassenbuchmarke. Ein Name oder eine Anschrift war nicht zu entdecken. Nun, dem Eigentümer konnte er es heute nicht Mehr zustellen. Es war schon spät. Sicher Waärtete die Mutter bereits mit dem Abend- essen. Was sie wohl sagen Würde, wenn er den Fund vorwies oder. Tonio wurde rot bei dem Gedanken, der in ihm hoch- Schoß. Eine Fülle von Möglichkeiten stürmte auf ihn ein: Das Chemiebuch, die Holländer, Kinckarten„Quatsch!“, sagte er laut vor sich hin, und tief in Gedanken ver- Sunken erreichte er die elterliche Wohnung, stellte den Schlitten in die Laube zurück, schlug den Schnee von seinen Stiefeln und kappte ins Haus. kragte Werner, als nebeneinander die ES „Ich möchte Vogelfutter haben“, sage ich zu der Verkäuferin, die meinen Gruß nur mit einem unfreundlichen Laut beant- Wortet hat. Es ist früher Nachmittag, und die junge Dame scheint daran gewöhnt zu sein, diese stille Stunde lesend zu ver- bringen. Das Buch, aus dem ich sie aufge- stört habe, hält sie noch in in der Hand. „Vogelfutter“, wiederholt sie seufzend. Sie findet es wohl tragisch, daß sie das Buch um einer solchen Laune willen bei⸗ seite legen muß. Es ist übrigens, wie ich sehe, ein zwar vielgelesener, aber nicht un- bedingt verwerflicher Roman. „Ja, bitte!“ Ich bemühe mich, einen Ton besonderen Entgegenkommens, gewisser- maßen den Unterton eines Käufers adus der Reichsmarkzeit in die zwei Worte zu legen, obwohl man mir versichert hat, daß es Vogelfutter längst wieder gibt, in eben diesem Laden beispielsweise. Aber 0 scheine nicht den richtigen Ton getroffen zu haben. Sie sieht mich düster an, als ob sie ge- zwungen worden sei, ein Urteil über meine äußere Person, einschließlich meines Cha- rakters und meiner Neigungen abzugeben. Dann fragt sie kurz, ihrerseits in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet:„Für Papageien?“ 5 Ich bin bestürzt. Ieh habe keinen Papa Sei. Wie kommt sie nur auf diesen Gedan- ken? Es ist durchaus ungerechtfertigt, mir den Besitz von Papageien ansehen zu wollen.: s „Nein!“ Ich protestiere.„Nicht für Papa- geien, auch nicht für Wellensittiche! Ge- Wöhnliches—“, sagt man das?„Sewöhn- liches Vogelfutter möchte ich haben 5 zum Streuen“, füge ich, ein Wenig milder, hinzu und sehe andeutend auf die Straße hinaus, wo der Schnee, großstädtisch grau, aber immerhin erkennbar, zusammenge- schaufelt wird. f „So, sagt sie diesmal nur. Aber sie hat verstanden. Schweigend begibt sie sich in dlie dunkelste Ecke des Ladens. Ein Schrank wird geöffnet, und eine Weile bleibt es stumm. Schließlich fragt sie, reich- lich unwirsch, aus der Ecke:„Für Meisen?“ Sie stockt ein wenig.„Oder— für einhei⸗ mische Singvögel aller Arten?“ Ich muß lachen.„Ach wo wo, rufe ich hinüber,„für Spatzen!“ „Für Spatzen gibt es nichts“, sagt sie im Näherkommen und nimmt àchselzuckend ihr Buch vom Tisch. „Warum nicht?“ erlaube ich mir zurück- zufragen. Sie zögert einen Augenblick. Dann, nach- dem sie ihre tierkundlichen Kenntnisse und Erfahrungen überprüft hat, sieht sie mich 8. Tonio wälzte sich in seinem Bett hin und her. Kam es von den Bratkartoffeln, die er so spät noch gegessen hatte, oder mußte er zuviel an den Fund denken? Er hieb seine Faust dumpf gegen die Wand. an der sein Bett stand. Wenn er das Geld nun behalten würde? Es war so verlockend, viel Geld zu haben. Er könnte sich das Chemie. buch kaufen, und die Holländer, und er sah sich slühenden Angesichts über seine chemi- schen Versuche gebeugt, über die Reagenz Zläser und Fläschchen; er könnte im Block- land über die weiten Eisflächen sausen, stundenlang, bis nach Kuhsiel und weiter, Mit gerötetem Gesicht, allen voran.— Die Wünsche durchwirbelten ihn mit einlullen- der Gewalt.„Ich behalt's“, sagte er leise vor sich hin.„Niemand kann es merken, und die Sachen verstecke ich, wenn ich sie nicht gebrauche, auf dem Boden oder hinten im Schuppen.“ Mit diesen Gedanken schlief 5 * Die Schulstunden verliefen am nächsten Vormittag wie an anderen Tagen auch. Heinz Schütte prahlte mit seinem neuen Fußball. Aber Tonio beachtete ihn kaum. Wenn er wollte, konnte er auch einen haben. 0 ouer turch den Sport Gantschniggs Rekordfiug übertraf Tschunnen Trotz Sturzgefahr begann Skiflugwoche mit 124 Meter Graue Schneewolken hingen über Oberst dorf, als bei leichtem Schneetreiben die erste Skiflugwoche auf der Mammutschanze im Birgsautal im Beisein von 12 000 Zuschauern erötknet wurde. Rund 40 Springer aus fünf Nationen gingen über die Schanze, darunter so bekannte Könner wie Ex-Weltmeister Sepp Br A di(Oesterreich), Carlo de Loren zi (Italiemh, Dan Netzeli und Sven Petters- son(Schweden), Andreas Daes ehe r und Zurbriggen(Schweiz) sowie die gesamte deutsche Spitzenklasse mit ihren Assen Sepp . Heini Klopfer und Teni Brut- S eher. Atemlose Spannung herrschte im weiten Rund, als man bereits beim Absprung vom Bakken erkennen konnte, daß Willi Gant- schnigg aus Oesterreich, der in ungeheurer Vorlage vom Schanzentisch segelte, eine Sroßartige Weite erreichen mußte. Von einer plötzlichen Luftboe erfaßt, setzte der Tiroler, der in der Luft mit den Armen stark ruderte, ungemein sicher auf, und als dann der Laut- Sprecher verkündete:„Achtung! Achtung! Neue absolute Weiten- Bestleistung mit 124 mi. umbrandete herzlicher Beifall den sympathi- schen Tiroler. Seine Leistung wurde auch von den nachfolgenden Springern nicht mehr überboten. In etwa erreichte ihn nur noch der junge Schweizer Andreas Daescher, der in bester Haltung 121 m stand. Von den 59 Sprüngen erreichten bzw. übertrafen 16 die 100-m- Marke.. 5 Die Rangliste des ersten Tages hat folgen- des Aussehen: I. Willi Gantschnigg(Oester- reich) 124 m: 2. Daescher(Schweiz) 121 m: 3. Brutscher Deutschland) 115 m, 4. Hohen- leitner Deutschlanc) 113 m; 5. Weiler Deutsch- land) und Palank(Oesterreich) je 112 m; 7. Trotz der ungünstigen Verhältnisse— der Neuschnee machte den Auslauf der Schanze immer wieder sehr stumpf, so daß für sämt- liche Springer groge Sturzgefahr bestand gab es bereits am ersten Tage mit 124 m den bisher weitesten gestandenen Skiflug der Welt. Ueberraschend Selang er aber nicht stwa Weiler, Klopfer oder Brutscher, die bis- her als einzige der Teilnehmer die Schanze bereits besprungen hatten(Weiler hielt mit 115 m den inoffiziellen Rekord), auch nicht dem Ex-Weltmeister Sepp Bradl, sondern dem de Lorenzi(Italien) 109 m; 8. Bradl(Oester- 20 jährigen Tiroler Willi Gantschnigg aus reich) 107 m. 9. Schäfer Deutschlanch 105 8 Sk. Johann, der die Leistung des Schweizers 10. Dengg Deutschland) 103 m; 11. bis 14. Fritz Tschannen vom Jahre 1948 in Planica Hellmann(Schweden), Grömmer, Dietrich, um vier Meter übertraf. Reinhardt(alle Oesterreich) je 102 m, 15. Eder Deutschland) 101 m; 16. und 17. Pettersson Gantschnigg nutzte Luftbö aus(Schweden) und Kleis!(Deutschlanch je 100 m. Mit besonderer Spannung wartete die viel- 5 usendköpfige Menge auf die Sprünge des Ehrenvolle Einladung der Waldhof deutschen Meisters Sepp Weiler sowie seiner Jugend- Fußballer Die erste Jugendmannschaft des SV Wald- hof, die von dem unermüdlich die Belange der Schüler und Jugend wahrnehmenden Kari Lidy betreut wird, bekam eine ehrenvolle Einla- dung zu einem ersten Gastspiel nach Italien. Der Deutsche Fußballverband bat, durch seinen Vorsitzenden Vandry, den Vorstand des SS Waldhof um eine Zustimmung, die inzwischen auch erteilt wurde. Somit wären die Mann- heimer Jungfußbalier die erste Jugendmann- schaft, die wieder Freundeshände ihrer italieni. schen Kameraden drücken dürfen. Kar! Lidy, der schon seit 14 Jahren aus dem quellenden Born, der Nachwuchsspieler schöp- den kann, trägt auch heute noch die verant- Oberstdorfer Kameraden Klopfer und Brut- scher, denen man am ehesten einen Rekord Sprung zutraute, nachdem Heini Klopfer, als geistiger Vater dieser Schanze, beim Eröff- nungssprung 96 m gestanden hatte. Toni Brut- scher jedoch konnte einen 102-m-Sprung nicht durchstehen und auch Sepp Weiler mußte bei 102 m mit dem Schnee Bekanntschaft machen, da er nach seinen eigenen Worten nicht ver- mutet hatte, daß der Schnee derart stumpf Sei. Nach einer Verbesserung des Auslaufs, die längere Zeit in Anspruch nahm, ging dann Springer nach Springer über die Schanze. Aber és zeigte sich bald, daß hier enormes Förnen und eine ungeheure Vorlage erfor- derlich ist, um einen Sprung durchzusteben. en Alfred Dreyer Darum gehe ich nicht hin“, sagte Tonio. Werner lachte. „Ich habe auch nicht viel Zeit. Die Berg- und Talbahn war im Tivoli- Sarten aufgebaut worden. Schon von Wei- tem hörten sie Musik und das Rattern der auf- und abrollenden Wagen. Dann er- reichten sie das große, erleuchtete Karussell, und erregt mischten sie sich unter die anderen Jugendlichen. Tonio blieb in der Nähe der Kasse stehen, leicht gegen das geschnitzte Geländer gelehnt, und sah auf die vorbeirollenden Wagen. Werner war längst aufgesprungen und schon einige Male gefahren. Da ent- deckte Tonio in einem der rotgepolsterten Wagen Marlenchen mit einigen Freundin- nen. Sie lachten und riefen einander etwas zu, standen auf und ließen sich aufjuchend wieder auf die Polster zurückfallen. „Ich könnte sie einladen“, dachte Tonio. Es ist gar nichts dabei. Die paar Groschen sind sowieso mein Finderlohn.“ Da hielten die Wagen, und die Mädchen stiegen in der Nähe Tonios aus. Marlenchen blieb stehen. Tonio konnte sie fast an der triumphierend an:„Weil sie den anderen Singvögel alles Wegfressen.“ Ich bewundere ihre Schlafertigkeit. Sie steht unter der Lampe— nicht mehr jung, blag, dunkelblond, ein nicht sehr persön- liches, enttäuschtes, aber auch nicht un- angenehmes Gesicht. „Liebes Fräulein“, sage ich geduldig und väterlich,„an meine Fenster im drit- ten Stock kommen nur Spatzen. Meisen und die anderen einheimischen Singvögel kom- men nicht; sie fürchten sich vor der Bal- konruine, die sie offenbar für eine Falle halten. Jedenfalls sie kommen nicht, und deshalb können meine Spatzen ihnen auch nichts wWwegfressen. Es Wäre doch unsinnig, Wenn ich nun die Spatzen um einer Hypo- these willen hungern lassen wollte.“ Meine Worte machen sichtlich Eindruck. Die„Gründgens-Frage“ Als„völlig abwegig“ bezeichnet die Stadt Düsseldorf in einer Stellungnahme zur „Gründgens-Frage“ Kombinationen der Ber- liner Presse, nach denen die Düsseldorfer Verhandlungen mit Gründgens durch das Berliner Projekt beeinflußt worden seien. Materielle Forderungen hätten bei diesen Verhandlungen keinerlei Rolle gespielt. Die erörterten Fragen seien vielmehr grund- sätzlicher Natur und bezögen sich auf Er- wägungen, durch neuartige und beispiel- hafte Organisationsformen die latente Thea- terkrise in Deutschland zu beheben. Eine „reine Erfindung“ sei die Behauptung einer Berliner Zeitung, in Düsseldorf und Nord- rhein Westfalen seien auf Grund der ver- traglichen Bezüge Gründgens, Uberlegungen angestellt worden, auf den Vertrag mit Gründgens zu verzichten. Seine Bezüge seien nicht höher als die seiner Vorgänger. Er erhalte keinerlei Sondervergütungen für eigene Inszenierungen. Eine Verpflichtung als Schauspieler bestehe nicht. Sein Auf- treten regele sich von Fall zu Fall und bringe keinerlei Belastungen für die Stadt mit sich.. In der Erklärung wird weiter betont. daß Gründgens die Stadtverwaltung Düsseldorf über seine geplante Berlinreise schon vor Wochen unterrichtet habe. Die ausschlag- gebenden Besprechungen in Düsseldarf seien erst geführt worden, nachdem Gründgens seine Entscheidung bezüglich Berlins be- reits getroffen hatte. Die Stadt Püsseldorf bemühe sich nachdrücklich um eine Ver- tragsverlängerung und es bestehe nach Lösung der sachlichen Fragen begründete Aussicht, daß es in Kürze zu einer ab- schließenden Vereinbarung kommt. dpa 2— wortung für die Schüler und Jugendf ußballer. Mit Herbold, Fanz, Siegel, Vetter und Rendler sind nur wenige r Besten genannt, die in der Liga sich einen Namen machten, Im Hin- tergrund warten schon wieder junge„Fohlen“, die im feurigen Elan über die Spielplätze lau- fen, zur weiteren Berufung. ope. Heinrich Schwärzel, ein Stürmer-As des SV Waldhof 7 Der Sportverein Waldhof beklagt den od eines seiner populärsten frünheren Spieler. Schon in jungen Jahren spielte Heinrich Schwärzel als begnadeter Mittelstürmer in der aufstrebenden Eif des Sy Waldhof. So kam jetzt die Meldung, daß der 57 Jahre alt ge- Wordene Heinrich Schwärzel nach langer schwerer Krankheit von einem Heraleiden hin- Weggerafft wurde, für viele seiner Freunde überraschend. Georg Lidy, der Spielausschuß- Vorsitzende des Sy w, der nach dem ersten MWeltherieg mit inm bis 1923 zusammenspielte, sagte nur lobenswertes über seinen Ku meraden, der im Volksmund nur der„Schwärgels- Boch“ hie g.„Dieser schu ſgewaltige, reehts und lines schießende Mittelstürmer nahm den Ball aus allen Lagen an, war von einem unberzähm- baren Tordrang beseelt und einer der forsche- sten Stürmer im Angriff.“ Schon vor 1914 war er der beste Torjäger des SY Waldhof und war maßgebend an dem Erfolg der Meisterschaft in der A-Klasse be- teiligt. Dieser Sieg, der nun den Aufstieg zur obersten Spielklasse brachte, legte den Grund- stein zu dem beispiellosen Ruhm der bekann- ten Waldhofschule. Mögen sich die jungen Fußballer an diesem vorbildlichen und fairen Sportsmann ein Bei- spiel nehmen, der seine Einzelleistung in das Spielgeschehen einer Mannschaft einordnete und so die Voraussetzung schuf, zu dem heute gelangvollen Namen des SY Waldhof. Lebewohl, lieber Heiner, Du bracktest tausenden Fuſiballanhängern an Sonntagen Freude und wirst auch Weiterhin in den Her. zen Deiner Sportfreunde weiterleben. Das beste Andenken werden Dir aber die Schüler und Jugendlichen des Sy Waldhof mit inrem selbstlosen Spiel setzen. ope * Die Feuerbestattung von Heinrich Schär. zel erfolgt heute nachmittag 14 Uhr, auf dem Hauptfriednof Mannheim. Henry Jacduemart, der Verbandspräsident des luxemburgischen Fußball- Verbandes, ver- starb vor wenigen Tagen in Luxemburg an einer Embolie.(Sich Schulter berühren. Er sah ihr anmutiges Gesicht von der Seite, die Musik setzte dudelnd wieder ein, Tonio zögerte— die andere Stimme war plötzlich wieder da—, da tauchte Heinz Schütte auf, näherte sich Marlenchen, die lachten sich an, einige Scherzworte flogen hin und her, dann stiegen sie zusammen in die wieder an- rollenden Wagen. Tonio umkrampfte heftig die kleine Geld- tasche. Die flirrenden Lichter, der fröhliche, erregende Trubel— dies alles wurde ihm Plötzlich unerträglich. Was stand er hier? Wußte er nicht, daß er heute mit dem Mädchen nicht fahren konnte? Wollte er Wirklich das fremde Geld anrühren? Heftig stieb er sich zum Ausgang durch, bekam einen Puff und stand dann aufatmend auf der stillen Straße. Eine halbe Stunde später war er auf der Sparkasse gewesen, hatte sich die Anschrift des Eigentümers geben lassen und nun auf dem Weg, die Geldtasche zurückzugeben. Rasch ging er durch die erleuchteten Straßen, ohne rechts und links zu sehen und jetzt erst, als er fühlte, daß er die Versuchung endgültig überstanden hatte, atmete er befreit auf. Laufend legte er die letzte Strecke des Weges zurück, daß der Schnee unter seinen Schuhen knirschte. Spatzengeschichte Von Friedrich. Carl Kobbe „Aber Spatzen sind schädlich!“ Nun hat sie einen roten Kopf bekommen und die Stimme ist plötzlich jung geworden.„Bei uns zu Hause, an der Mosel, haben wir für jeden Spatzenkopf einen Pfennig ge- Kriegt!“ 5 Ich stelle mir vor, wie sie, vor zwanzig Jahren, in kurzen Röckchen durch das Weindorf gelaufen ist und ihren Bruder auf der Spatzenjagd begleitet hat. „Gewiß“, gebe ich bereitwillig zu,„in Massen sind sie schädlich— aber nicht schädlicher als die Amseln und die Stare, wenn sie in Scharen kommen und die ganze Kirschenernte abfressen. Schädlich, wissen Sie—“ ich fasse unwillkürlich den Roman ins Auge— ,das ist auch nur 80 ein relativer Begriff, und hier in der Stadt ist ein Spatz nicht schädlicher und nicht nützlicher als einer von den anderen Vö-⸗ geln. Die Meisen sind niedlicher und die Rotkehlchen bunter, das ist klar. Aber fin- den Sie die Spatzen häßlich? Haben Sie schon einmal einen in der Nähe gesehen Sanz nahe, meine ich, so nahe, dag Sie mit ihm hätten reden können?“ „Ach Gott“, fällt Sie mir ins Wort und dann erzählt sie mir von einem jungen Spatz, der aus dem Nest gefallen War, zu Hause an der Mosel, damals, als sie noch nicht zur Schule ging, und von der Mühe, die sie alle, die Mutter und sogar der Vater, sich gemacht haben, um ihn hoch- zufüttern„Nachher, als er groß War, ist er kortgeflogen“, schließt sie die Erzählung. Da geht die Ladentür, und eine ältere, wuchtige und pelzverbrämte Dame rauscht herein. „Also“, sage jch diesmal mit einem klei- nen Lächeln,„geben Sie mir gleich zwei Pfund.“—— 5„ Sie geht wieder zum Schrank, Während mich die Dame, vielleicht weil ich gelächelt habe, nicht sehr liebenswürdig mustert. Aber sie hat wenig Zeit dazu, denn die Ver- käuferin, das Mädchen von der Mosel, läßt mich nicht mehr lange warten. Sie kommt mit einem Päckchen, das sie, ohne mich zu fragen, einwickelt. „Wäldvogelfutter«, beste, was es gibt“. den Schein in die Kasse. „Vielen Dank“, sagt sie mit einer Herz- lichkeit, die zur Größe meines Einkaufs in keinem rechten Verhältnis steht, und dann macht sie eine Bewegung, als ob sie mir die Hand geben wolle. Aber ich habe mich wohl getäuscht. Denn sie sieht mich nicht mehr an, und der Ton der Frage, die sie jetzt an die pelzverbrämte Dame richtet, ist gleichgültig, kühl und müde, wie der Gruß, mit dem sie mich vorhin empfangen Hat. sagt sie nur,„das Ich zahle, und sie legt Donnerstag, 2. März 1930 Nr.* 5 A Kulturnachricie Bernhard Conz, der Censralmusikdregg des Pfalzorchesters, dirigiert am Sonntg 0 8 5. März, im Mannheimer Nationaltheater Gast eine Aufführung von Wagners„Wa küre“. 9 Dr. Franz Josef Brecht, außerplanmägig, Professor der Philosophie, an der Heidelberg, erhielt einen Ruf auf den 3 8 ordentlichen Lehrstuhl für Philosophie an de Wirtschafts hochschule in Manz. heim. Ursula Ludwig-Krebs, die bekannte Mann. heimer Graphikerin, Stellt Zusammen 0 Joseph Scharl! New Vork) ab 5. März in Pavillon des Kurpfälzischen Museums in Hel delberg aus. Die„von Portheim- Stiftung“, Heidelber; Hauptstraße 235, macht darauf aufmerksam daß die Ausstellung„Masken fremder Völker am 31. März geschlossen wird. Professor Karl Jaspers hat der„Astad i Heidelberg zugesagt ihrer Einladung zu Gast. vorlesungen in Heidelberg Folge zu leisten sobald es ihm seine Gesundheit und körperlich Leistungsfähigkeit erlaubten und die reisetech. nischen Schwierigkeiten sich überwinden ließen „Jede andere Einladung zu Vorträgen 100 würde ich ablehnen. Denn die Ihre ist mir die wichtigste“. Das„Internationale Musikfest“, clas für Jun 1950 in Baden-Baden geplant war und Zu den auch der NWDR Hamburg, der Hessisch Rundfunk Frankfurt und Rias Berlin ihre Mit. Wirkung zugesagt hatten, ist vom Südwestfung abgesagt worden. Die Notlage der Kulturelle Einrichtungen und besonders der schöpferische und ausübenden Künstler wird vom Südwest. funk als Begründung des Entschlusses ange. geben. Der Sender will die erheblichen Organ. sations- und Verwaltungskosten, die dies Veranstaltung mit sich bringen Würde, den in Rahmen des Senders kulturell Schaffenden un. mittelbar zugute kommen lassen, indem r weitere Aufträge an Autoren und Komponisten vergeben und den Kreis der bisher für d Programm Verpflichteten ausübenden Künstler erweitern wird. N Das„Theater am Bodensee“ in Konstanz das am 1. März unter der Leitung Dr. Arth Schmiedhammers mit Klabunds„Kreidlerkreiz Lröffnet wurde, hat die Eintrittspreise Wesent. lich gesenkt. Die lockere Odette“ von Edwin Burmestes nach Musik von Jacques Offenbach von Eugen Mürl bearbeitet, ist am Samstag am Olden⸗ burgischen Staatstheater unter der Regie Richard Senius und der musikalischen Leitung Hans Hoffmanns erfolgreich uraufgeführt worden. Rudolf Nelseon als Gast aus Amsterdam spielte in der Berliner„Filmbühne Wiene 4 Auftakt der Uraufführung des Berolina- Film „Eine Nacht im Separee“ seine für diesen Film Seschriebene Melodien mit Georg Straßer au zwei Flügeln. Den Beifall nahm Nelson mit dem Hauptdarsteller Kurt Seikert, der ihn aut die Glatze küßte, mit Regisseur Hans Sonja Ziemann, Otto Falvay und Georg Tho- malla entgegen. Der südafrikanische Rundfunk in Johannes. burg hat das Hörspiel„Wer ist der Rote Jim!“ des in Wiesbaden lebenden 28 jährigen deut- schen Autors Michael Mansfeld zur Verbrei- tung in seinem Sendegebiet übernommen, Das Hörspiel wird in Afrika gesendet. Es ging im Sommer 1949 als Kriminal- Preisfrage, an der sich über 4000 Personen beteiligten, über den hessischen Rundfunk. a Carl Zuckmayer hat nun sein neuestes Schauspiel zu Ende geschrieben. Es spielt in der Gegenwart und trägt den Titel„Der Ge- sang im Feuerofen“. Ort und Termin der Ur- aufführung des neuen Stückes, das in der Buchausgabe im Suhrkamp-Verlag in Frank- furt und Berlin erscheinen wird, stehen noch nicht fest. Ein Werk Prof, Erik Richters, des in Plön lebenden Kunstmalers, ist von der Bundes- regierung angekauft worden, Es soll einen Platz im Bundestagsgebäude erhalten. Rich- ter ist Leiter der Kunstschule auf dem Stein. berg bei Plön und hatte bis Kriegsende eine Professur an der Berliner Kunstakademie june, Die vierte Seligsprechung des Heiligen Jahres, die am kommenden Sonntag in der St. Peterskirche in Rom stattfindet, gilt dem 1857 im Alter von fast 15 Jahren in Riva bel Turin gestorbenen italienischen Knaben Dominikus Savio, dem Gründer des„Bünd- nisses von der unbefleckten Empfängnis“, In dem Seligsprechungsprozeßg für Dominikus Salvio wurden zwei Heilungen kranker Kin- der, die auf seine Fürsprache hin erfolgten, vorgetragen. Die„Löwengeschichte“ des Otto Nerz/ von Dr Paul Laven Die aus der alten Nationalmannschaft trie- den ihren Ulk zur Entspannung mit Dingen, die andere bitter ernst nahmen. So sagte wenigstens ihr ehemaliger Betreuer Otto Nerz, dessen Todesnachricht jetzt bestätigt wurde. Er predigte in seiner mannheimerisch singen den Mumdart gewisse Dinge immer wieder vor. Nicht, daß er sie gehindert hätte, ihren Spaß zu treiben. Aber er dozierte allzu pedantisch Tür die Begriffe der jungen Leute. Ihr Eigen- wille und ihr Selbständigkeitsdrang, vor allem bei den Bayern und Schwaben, machte ihm oft zu schaffen. 5 Selbst der„Happerer“ Aber, der alte Spaß- vogel Leinberger aus Fürth, würde heute, wenn er noch lebte, zugeben, daß es ohne Nerz' ausgeprägtes Pflichtbewußtsein und seine immer wieder dozierte„Weisheit“ oft nicht geklappt hätte. Zwei Generationen erfolgreicher National- spieler hat Nerz heranentwickelt und zu grogen Erfolgen gebracht. Man weiß, dag er zunächst unter der alten Nürnberg-Fürther-Garde aus- wählen mußte, aus den Leuten vom HSV, den Münchnern, dann auch aus den Sachsen und Westdeutschen. Wer die Geschichte erlebt hat, wirklich er- lebt hat, wird heute nicht mehr genau fest- zustellen sein. Leinberger erzählte sie, Richard Hofmann hat eine andere Variation und auch Scepan, den Nerz neben Richard Hofmann und Adolf Jäger als hervorragendsten Vertreter unserer Internationalen bezeichnete. Auf ber- linerisch berichtete Hanne Sobek in Berlin von Nerzens Ausspruch. Und wenn man alle diese Stimmen zusammenfaßt, die erzählen, wie Otto Nerz seinen Spielern die„letzte Spritze“ gab, dann könnte man meinen, dieser Shemalige Volksschullehrer Otto Nerz, der später Arzt wurde, wäre im Kern ein Kraft- meier und Vertreter des„kick and rush“ ge- wesen. Aber das genaue Gegenteil beseelte ihn. Er hatte in England viel von der eigent- chen Spielkunst gelernt,„Arsenal« war sozusagen auf„die hohe Schule“ gegangen. Der große Chapman war sein Vorbild. Der Sute Otto hatte aber eins 2u wenig, bei all seinen guten Eigenschaften. Das war der leichte, überlegene Humor, der oft mehr be- Wirkt als aufpulvernder Zuruf. Die Jungens, die damals das Nationaltrikot trugen, ließen sich nicht beirren. Sie waren Persönlichkeiten genug, um Nerz richtig zu nehmen. Sie kannten seine Vorteile, aber auch seine Schwächen. Und da sie bald merkten, FFFFFFT daß etwas in ihm steckte, fügten sie sich bei aller zeitweiligen. Widerborstigkeit gern. Otto Nerz sprach vor jedem großen Spiel noch einmal das ganze Aufgabengebiet durch. Die„grimmen Recken“ Leinberger, Hagen, Richard Hofmann, der elegante Pöttinger, aber auch der ruhige semmelblonde Scepan hörten aufmerksam zu, kniffen sich aber hin und wie. der ein Auge. Das, was der Lehrer vortrug, schien ihnen wohlbekannt. 1 Die einen sagen nun, der Ausspruch el vor dem Kampf in' Neapel gegen Oesterreich gefallen. Die anderen sprachen vom Unslang Spiel in London, und der kleine Seppl Fel hat mir einmal versichert, es sei für ihn be- stimmt gewesen vor dem Spiel in e in dem er später die beiden Tore schob. Un nun muß man sich Richard Hofmanns Säch⸗ Sisch, Tull Harders Hamburgerisch, 7 Westfälisch zusammenreimen, um Nerz sport historisch gewordenen Schlachtruf zu ret struieren. Wenn ich mir die ganze Dialekt skala noch einmal ins Ohr klingen lasse, clan meine ich des lustigen Leinbergers Nach ahmungstalent hätte es am besten getroffen Es handelt sich um Otto Nerz pathetische Ausruf vor irgendeinen der großen n spiele. Das Wort ging nicht mehr unter. 1 blieb haften und wurde immer wieder zitiert, Wie gesagt, am meisten Erfolg hatte der „Happerer“ Leinberger, wenn er es zum 2 gab. Am verwandtesten war Woh!% Faths rheinhessische Variation. Der stille O Siffling, der es auf mannheimerisch am pe vermocht hätte, war zu einer Nachäffung 200 zu bewegen. Nerz hatte die Brille e 5 Zerückt, das konnte Leinberger genau nach machen. Dann hatte er auf Mannheimeris erufen: 5„Unmn jetzt, ahn se, wie die Löbscherlé“ Und jetzt an sie, wie die Löwen! 5 Die„Löwen“ trotteten schmunzelnd 1 815 Nerz maß ihren Grimm nach den Toren, di sie schossen. Bis zum Pokal- Endspiel Bayern— Se am 19. März in Stuttgart wird die feste mit büne des Neckarstadions kertiggestellt. elt haben 76 000 Zuschauer gute Sichtmöglichlkeit. Vniverzſh Deppe, 88 Ju Wirts pass beine sagte Dirk Schaf lür Schle mier! kran das von Ri 5 ip deru des Arbe Jahr gens Köm des von f sche Für, das Pokal-Endspiel legte der Byg 5 Eintrittspreise wie folgt fest: Stehplätze 18 l. Mark, Sitzplätze 3—6 Mark, Schüler 50 47 nig. Kartenbestellungen sind zu richten an 515 Württ. Fußballverband, Stuttgart, Landha straße 20. Pfen- zeht Bad Sche Stun Mai Arb