ag, den ater a „Wal. magie versie Auer. An der Wang. Mang. en mit Llärz in m Hes. delberg er kSam Völker Stad in u Gast. leisten perliche isetech. ließen, en 1950 mir die ür Jun zu dem essische re Mit. estfunt rellen Tischer idwezt. Ange. Tganl. dlesz den in len un. dem er onistep ur das ünstler nstanz Arthur rkrelß vesent. mester, Eugen Olden. Regie Eitung führ erdam .* EI Films 1 Film er an n mit in auf Deppe, Tho- ines. Aim“ deut. rbrei⸗ . Das ng im n der r den lestes spielt 1 Ge⸗ r Ur- der rank- noch 918 Plôn 4es⸗ einen Rich · ein- eine june. ligen der dem a bei aben zünd⸗ In Akus Kin- gten, en bei Spiel urch. gen, Aber örten Wie trug, Aus, die est ri- nit zit. die n- en 8. veröttentlicht unter Llzenz Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: or, Karl Ackermann. E. Fritz v. Schilling gedaktlion. Druck, Verlag: Mannhelm Am Marktplatz releton: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 krschelnt täglich außer sonntags Fllr unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr 3 l 22 8 8 5 5 5 5 Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor-Straße 18 8 Telefon 234 Welnhelm. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frel-Haus Postbezugspfels:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,50 Zur Zeit glit Anzelgenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterschelnen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., Pr . Jahrgang/ Nr. 58/ Einzelpreis 0, 185 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 3. März 1950 33 „Wirischafilicher Iusammenschlußß Westeuropas keine Phrase“ Washington.(OP)„Wir werden mit dem wirtschaftlichen Zusammenschluß Westeuro- pas 80 schnell wie möglich vorgehen, das ist eine Phrase, sondern wörtlich gemeint“, sagte der niederländische Außenminister Dirk Sti k ker, der zur Zeit in seiner Eigen- schaft als politischer Mittler der Organisation kur die wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas in den Vereinigten Staaten weilt, am Donnerstag in Washington.. „Die einzige befriedigende Lösung kann die sein, die ganz Europa einschließt“, er- klärte Stikker,„eine Lösung, bei der Groß- britannien oder Westdeutschland nicht mit eingeschlossen sind, ist unbefriedigend und kann nie unser Ziel sein.“ Stikker versicherte in seiner Rede, daß Westeuropa sich zu- zammenschließen werde, ohne allerdings konkrete Einzelheiten über den Vorgang des zusammenschlusses zu erwähnen. Er appel- lierte gleichzeitig an die Vereinigten Staaten, Verständnis für die Schwierigkeiten zu haben, die sich dem europäischen Einigungs- bestreben in den Weg stellen. Weitere eile Kehls freigegeben Freiburg. Ft-Eig.-Bericht) Nach einer Mitteilung der südbadischen Staatskanzlei wurden am Mittwoch die am Rande des Hafengebietes von Kehl liegenden und für die wirtschaftliche Lage Kehls besonders wichtigen Werksanlagen der Trick-Zell- stofl-Fabrik wieder unter badische Verwal- tung gestellt. Außerdem wird, wie weiter bekanntgegeben wurde, am 3. März ein wei- terer Teil der Stadt Kehl für die deutsche Bevölkerung freigegeben. Saarabkommen befriedigt Pariser Regierung Paris(A. L.-Eig.-Ber.) Entgegen den in Paris hartnäckig umlaufenden Gerüchten über schwere Meinimgsverschiedenheiten in der Frage der Pachtung der Saargruben und über einen geheimen Appell einzelner Mitglieder der saarländischen Abordnung an Westdeutschland— wobei in erster Linie die saarländischen Gewerkschaftsvertreter gemeint sind— erklärt der Quai d'Orsay, daß zwischen der Pariser und der Saarbrük- ker Regierung volles Einvernehmen und Zufriedenheit herrsche. Frank- 1 habe das erreicht, was es gewünscht abe. Es ist möglich, aus dieser Erklärung etwas zu ersehen, da die Einzelheiten erst nach offizieller Unterzeichnung des Abkom- mens bekanntgegeben werden sollen. Im- merhin bestätigt die französische Erklärung, daß die saarländische Delegation durchaus nicht einig war und zwischen Regierungs- und Gewerkschaftsvertretern Differenzen bestehen. London. Der ehemalige belgische Minister- präsicdent Paul Henri Spaak hat die Präsident schaft des internationalen Rates der Europa- bexyegung an Stelle von Leon Jouhaux über- nommen. Jouhaux wird Präsident des vor- bereitenden Ausschusses für den diesjährigen Kongreß der europäischen sozialistischen Be- wegung in Rom. London. Die britisch-kanadisch- amerikani- schen Besprechungen über den Austausch von Atomgeheimnissen sind nach Mitteilung unter-, richteter Kreise auf Grund der Fuchs-Affäre duk unbestimmte Zeit vertagt worden. Der Fall Fuchs hat, so wird erklärt, bei den ver- antwortlichen Regierungsstellen der drei Län- der das Vertrauen auf die Sicherheitsvorkeh- rungen zur Wahrung der Atomgeheimnisse untergraben. N Rom. Don Juan, der spanische Thronpräten- dent, wird in dieser Woche als Pilger in Rom eintrefken und während seines Aufenthalts zuch von Papst Pius XII. empfangen werden. Don quan wird ferner mit dem Herzog von Aba, dem Herzog von Montoro, dem Herzog von Montellano und dem Herzog Nunez de Fernan, die bereits am Mittwoch in Rom an- kamen, zu einer Konferenz zusammentreffen. Bonn. Die alliierte Hohe Kommission und die französische Reglerung sind um eine be- schleunigte Rückführung der in Spanien inter- merten Deutschen bemüht. Ein Sprecher des kranzösischen Hohen Kommissariats erklärte, aß in einigen Wochen ein Sammeltransport von Spanien abgehen werde. Bad Rippoldsau. Vom Jugendstift Bad Nippoldsau im Schwarzwald wurde mit For- derung des badischen Kultus ministeriums und des Landesarbeitsamtes ein freiwilliger Arbeitsdienst für junge Männer von 18 bis 25 Jahren begründet. Nach einer dreiwöchigen so- genannten„Freizeit“, die der Ausbildung dient, donnen sich Arbeitswillige durch Vermittlung des Jugendwerks der Bauhütte für die Dauer von 13 bis 20 Wochen zum freiwilligen Wieder- aulbaudienst in der Forst- und Landwirtschaft, deim Siedlungsbau und gemeinnützigen Bau- vorhaben melden. Berlin. In Abständen von vier Tagen kom- men jetzt ständlig Transporte mit Deutschen zus Polem und den polnisch verwalteten deut- schen Ostgebieten. Stuttgart. Ein„Oekumenisches Komitee von zehn Kirchen und Freikirchen Württemberg Badens wurde im Rahmen der Arbeitsgemein- 8 christlicher Kirchen Deutschlands in Mattart Segrimdet. Das Komitee wird Ende ai in Bad Boll zu seiner ersten größeren Arbeitstagung zusammentreten. UP/NDſdpa Bundestag verabschiedet vorläufiges Beamtengesetz Gleichberechtigun Bonn. Im Mittelpunkt der 44. Sitzung des Bundestages am Donnerstag, stand das Es wurde am Donnerstag nach einer dreistündigen Debatte von der Mehrheit des Bundestages in dritter Lesung angenommen. schon am 11. November v. J. dem Bundestag zugeleitet worden und hatte seitdem im Beamtenrechtsausschuß zahlreiche langwierige und heftige Diskussionen ausgelöst. vorläufige Beamtengesetz. Auch in der dritten Lesung des Plenums mal ihren Standpunkt dar. die Diskussion der einzelnen Aenderungen der Auseinandersetzung stand wiederum die Frage der Gleichberechtigung der Frauen. i Der Abgeordnete Menzel(SPD) kün- digte zu Beginn der Sitzung an, daß seine Fraktion die namentliche Abstim- mung über ihre Anträge verlange. Einige Abgeordnete verträten nämlich im Lande vor ihrer Wählerschaft einen anderen Standpunkt als bei der Stimmabgabe im Plenum. Menzel unterstrich noch einmal die Auffassung der Sozialdemokraten und wandte sich scharf gegen die Vorlage der Regierung. Dabei ließ er durchblicken, daß seine Fraktion eine Anwendung des Geset- zes Nr. 15 der Militärregierung begrüßen würde. Er betonte die Notwendigkeit, ein Personalamt als oberstes Org an der Personalpolitik einzurichten und meinte, der Vorwurf, daß das bizonale Per- sonalamt nicht objektiv verfahren sei, treffe in erster Linie den damaligen Oberdirektor Pünder. Wenn die Bundesregierung beklage, daß sie keine Rechtsgrundlage zur Einstel- Protestrücktritt wegen Salzgitter- Demontage? 5 ir. Wiederum war eine große Anzahl von Aenderungsanträ- gen, insbesondere von seiten der SPD, eingegangen, so daß sich die Abstimmung und Von unserer Bonner Redaktiop Das Gesetz war legten die Redner aller Fraktionen noch ein- sehr kompliziert gestaltete. Im Mittelpunkt g der Frauen im Mittelpunkt der Debatte laufe. Die Abg. Albrecht(SPD) gab zu bedenken, daß durch eine solche mung nur beamtete Ehefrauen betroffen seien, während in freien Berufen weiterhin doppelt verdient werden könne. Bestim- Die Abg. Wessel(Zentrum) unter- strich die soziale Bedeutung des Diskus- sionsgegenstandes und meinte, daß bei einer Ausschaltung des Doppelverdienens zahl- reiche Arbeitsplätze frei gemacht werden 5 5 könnten. Die CDU-Abgeordnete Dr. II k 1 14e 8 81 E g„ Vo»!ßnßn„(Augsburg), meldete sich gleichfalls zu . 5 5 Wort. Sie betonte unter dem Beifall der Für die CDU unterstrich Abgeordneter Würmeling den Uebergangscha- rakter der Regierungsvorlage. Seine Fraktion habe den festen Willen. in ein paar Monaten“ ein endgültiges reformier- tes Beamtenrecht aus der Taufe zu heben. Um die Bestimmung des neuen Geset- zes, denen zufolge eine Beamtin. ohne daß sie es beantragt, entlassen werden darf, wenn ihr Gatte ebenfalls in einem Beam- tenverhältnis steht, entwickelte sch eine scharfe Debatte. an der sich etwa ein Dut- zend Beamtinnen und Beamte beteiligten. Die Zentrumspartei machte einen Vermitt- lungsvorschlag. Dieser sah vor, daß bei weiblichen Beamtinnen die Beamtenrechte tungsdauer zum 31. August d. J. zu befristen. mußte im Hammelsprung entschieden werden. Es sprachen sich 169 Abgeordnete der Oppo- sition für eine Befristung und 180 dagegen Aus. die Rechte und Mitte des Hauses gegen die SPD, daß sie sich in der Frauenrechtsfrage im Widerspruch zuihreneigenen Parteifreunden befinde. die volle Gleichberechtigung. Weber,(CDU), äußerte demgegenüber, daß man selbstverständlich an diesem Grund- satz festhalte, aber wegen der herrschenden Not das Doppelverdienen unterbinden wolle. Sie sei für Die Abg. Dr. Ein Antrag der Bayern-Partei, die Gel- des Uebergangsgesetzes bis In der Schlußabstimmung nahmen während der Ehe ruhen sollen. Die Stimmen der SPD und KPD das Gesetz an. SPD vertrat den Standpunkt, daß auch Zentrum und WAV enthielten sich der diese Forderung dem Grundgesetz zuwider- Stimme. Zwischenfälle in den ehemaligen Reichswerken Braunschweig.(dpa) Der Landesverband Braunschweig der CDU forderte die nieder- sächische Landesregierung auf, aus Protest gegen den neuen Demontagebefehl für Wa- tenstedt- Salzgitter zurückzutreten, An der Sitzung nahmen auch die niedersächsisg DU-Minister Dr. Fricke, Dr. Hoffmeister und Dr. Strickrodt, der Oberbürgermeister von Watenstedt Dr. Höck und Vertreter der Reichswerke teil. In einer Entschließung, die einstimmig gefaßt wurde, heißt es:„Der Be- fehl der britischen Militärregierung vom 27. Februar, durch den die Fundamente der Reichswerke in Watenstedt- Salzgitter zur Sprengung benutzt wurden, bedeutet die Zerstörung aller Möglichkeiten, in diesem durch die Demontage bereits so schwer be- troffenen Gebiet neue Arbeitsplätze für die verelendeten arbeitslosen Bewohner schaf- ken.“ Die Tatsache dieses Vernichtungsbefehls, der die Solidarität der Völker Europas ver- neine, zwinge den Landesvorstand der CDU zu der Aufforderung an die Landesregierung, den Schlägen gegen die von ihr zu tragende Verantwortung dadurch zu begegnen, daß sie als politische Vertretung des Landes zurück- tritt. Die Parteiangehörigen der CDU wür- den bei dieser Sachlage ihre Beziehungen zu den Mitgliedern der Besatzungsbehörde auf die dienstlich notwendigen Verhand- lungen zu begrenzen haben. Zu Zwischenfällen kam es am Donners- tagnachmittag in Watenstedt- Salzgitter, als über 1000 Angehörige der Belegschaften der Reichswerke spontan gegen die Demontage demonstrierten. Auf dem Gelände der ehe- maligen Kokerei II zerstörten sie ein Bohr- gerät. Zur Sprengung vorbereitete Zünd- schnüre wurden herausgerissen. Als zwei Angehörige der Sf Rense mission im Auto erschienen, wurden sie mit Drohrufen empfangen. Die erregte Menge versuchte, das Auto umzustürzen und zer- schnitt einen Reifen. Die Briten kündigten an, daß sie die Polizei alarmieren würden und verließen das Gelände. Vor den Zwischenfällen hatte der Be- triebsrats vorsitzende Erich Soechtig der Be- legschaft erklärt, daß die Gewerkschaften alles versucht hätten, um die Sprengungen zu verhindern. Der Betriebsrat könne jetzt keine Verantwortung mehr für das Verhal- ten der Arbeiter übernehmen. desinnenminister Dr. Antwort auf die kleine Anfrage der KPD erteilt, die besagte, daß die Unterlagen der Wehrmachtsauskunftsstelle, i gerte, sei dort Gleich zu Beginn der Sitzung hatte Bun- Heinemann eine die am Ende des Krieges in Saalfeld(Thüringen) von den amerikanischen Truppen erbeutet wurde, heute in Berlin den deutschen Dienststellen als Quellenmaterial zur Verfügung stehen. Ein weiterer großer Teil der Akten der ehe- maligen Wehrmacht-Auskunftstelle, der bei Kriegsende in Meiningen in Thüringen la- 5 in die Hände der sowieti- schen Armèe gefallen. Unter diesen Unter- lagen hätten sich u. a. Verlustlisten, eine umfangreiche Kartei und 100 000 Kriegs- testamente befunden, die seit der Beschlag- nahme durch die Sowjets deutschen Stellen nicht mehr zugänglich seien. Nach Mittei- lung der zuständigen französischen Dienst- stelle, die heute das Aktenmaterial verwal- tet, hätten die Amerikaner 1945 wegen der Schnelligkeit der Räumung Thüringens nach dem Potsdamer Abkommen das Ak- tenmaterial nicht mitnehmen können. Der Abgeordnete Renner wies demgegenüber auf eine amtliche sowjetische Verlautba- Honne Jelefonai: Heute Debatte über Steuergeselz Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag wird heute in dritter Lesung das Einkommensteuergesetz des Finanzministers behandeln. Man er- wartet eine sehr lebhafte Debatte, da die Opposition der Regierung vorwirft, sie be- günstige die mittleren und hohen Einkom- men und von alliierter Seite dem Bundes- kinanzminister vorgeworfen wurde, durch eine Steuersenkung sichere Staatseinkünfte aufs Spiel zu setzen. Bundes finanzminister Dr. Schäffer wies diese beiden Argu- mente noch einmal entschieden zurück. Nach seiner Ansicht wird die Senkung der Einkommensteuersätze das Gesamtauf- kommen nur vorübergehend mindern. Die derzeitigen Tarife, für die die Bun- desregierung keine Verantwortung trage, 80 betont Dr. Schäffer, seien in ihrer Höhe sowohl für den Steuersparer wie für die Steuerbeamten moralisch untragbar. Zu den fünf Milliarden der Einkommen- und Körperschaftssteuer des alten Jahres seien nun noch die 3,8 Milliarden der Soforthilfe- abgabe als zusätzliche Belastung hinzuge- kommen. Bei einer wachsenden Umsatz- und Körperschaftssteuer sei die Einkom- mensteuer rückläufig gewesen. Daraus lasse sich erlesen, daß eine verschärfte Ver- anlagung und Kontrolle durchgeführt wer⸗ den müsse. Hierzu sehe er sich aber nur in der Lage, wenn die Steuersätze auf ein vernünftiges Maß zurückgeschraubt wür- den. rung hin, derzufolge keine deutschen Ver- lustlisten in ihrem Gewahrsam seien. Bonner Baukosten unter Kontrolle Am Ende der Sitzung beschloß der Bun- destag auf Antrag der SPD die Einsetzung eines Ausschusses, der überprüfen soll, ob und an welcher Stelle zu hohe und unnötige Ausgaben für die Einrichtung des proviso- rischen Bundessitzes gemacht wurden. Ab- rdneter Erler SD), der diesen Antrag einbrachte, betonte, daß das Bundesjustiz- ministerium nicht in die Polizeikaserne ein- ziehen könne, weil sich herausgestellt habe, daß die notwendigen Umbaukosten 800 000 DM anstatt der vorgesehenen 60 O00 DM be- tragen. Graf von Spreti(CDU),, selbst Ar- chitekt, begrüßte die Mitteilung dieses Aus- schusses und verlangte, daß die Architekten, die im Bundestag als Abgeordnete sitzen, künftigeein Wort mitreden sollten, wenn die Gestaltung der„Bundeszone“ zur Debatte stehe, damit sie nicht von einer„Gruppe von Professoren“, wie schon einmal, vor vollendete Tatsachen gestellt würden. Sowjetzonenregierung nicht für MeCloys Wahlvorschlag Bundesregierung will mit der Ostzonenrepublik keine Verbindung aufnehmen Berlin.(dpa) Die Sowietzonenregierung hat sich am Donnerstag gegen die von dem amerikanischen Hohen Kommissar John Mecloy vorgeschlagenen gesamtdeutschen Wahlen ausgesprochen. Der Vorschlag des amerikanischen Hohen Kommissars, 80 sagte Pressechef Albert Norden, sei aus Jugoslawien erhält US-Dollars Neue 20-Millionen-Anleihe der amerikanischen Export- Import-Bank Washington.(dpa) Jugoslawien hat eine zweite Anleihe in Höhe von zwanzig Mil- lionen Dollar von der amerikanischen Ex- port-Import-Bank erhalten. Die erste Anleihe in der gleichen Höhe erhielt Jugoslawien im vergangenen Sep- tember. Die jetzt von den USA zur Ver- fügung gestellten Geldmittel sollen der Tito-Regierung den Ankauf von Berg- Werkseinrichtungen, Maschinen, Kraftwa- gen, Traktoren, Eisenbahnzubehör, Oelen und einer Reihe weiterer dringend benö- tigter Materialien ermöglichen. Die An- leihe, die mit dreieinhalb Prozent verzinst Wird, braucht erst vom 1. Januar 1954 an in vierzehn Halbjahresraten zurückgezahlt zu werden. wurde in dem Anleihevertrag erst mit Be- ginn des Jahres 1954 angesetzt, um der jugoslawischen Regierung die Möglichkeit zu geben, ihren in den kommenden drei Jahren anfallenden Zahlungsverpflichtun- gen, die als sehr erheblich bezeichnet wer- den, nachzukommen. Der Vorsitzende der amerikanischen Ex- port-Import-Bank, Herbert Gaston, teilte mit, daß Jugoslawien auf Grund der Um- orientierung seiner Wirtschaft von Osten nach Westen beträchtliche Dollarverpflich- tungen habe. Die neue Anleihe gestatte es dem Land, eine Reihe von Gütern zu er- werben, die es sich auf den osteuropäischen Märkten nicht verschaffen könne. Auf keinen Fall seien jedoch die amerikanischen Gelder für eine Verwendung in der jugo- slawischen Rüstung gedacht. Diese Nachricht ist in Belgrad begeistert zur Kenntnis genommen worden. Die An- leihe ist größer, als zuständige jugoslawische Kreise erwartet haben. Sie kommt in dem Augenblick, in dem bekannt wurde, daß die Gold- und Devisenreserven Jugosla- Der Beginn der Rückzahlung wiens praktisch völlig erschöpft seien. Die Anleihe wurde nur, zwölf Tage nach der Rede Titos bewilligt, in der er außerte, er wünsche zu wissen, ob die USA die Absicht haben, ihre finanziellen Ver- sprechungen tatsächlich zu halten oder ob sie diese Versprechungen nur aus Propa- gandagründen abgegeben haben. In dieser Rede und auch in einer weiteren Ansprache vom vergangenen Wochenende gab er zu, daß sich Jugoslawien in ernsten wirt- schaftlichen Schwierigkeiten befindet. Furcht vor dem Vordringen der„Nationa- len Front“ in Westdeutschland geboren. Alliierte politische Beobachter in Frank- kurt erklärten, daß der Vorschlag Me- Cloys, allgemeine und freie Wahlen in ganz Deutschland abzuhalten, aufrichtig gemeint und von größter Bedeutung sei. Dabei wird betont, daß der amerikanische Vor- schlag, dessen Grundsätze bei der letzten Außenministerkonferenz in Paris erörtert wurden, ein erster Schritt sei, der in den kommenden Wochen erweitert werden und eventuell bis zu praktischen Vorschlägen und Maßnahmen führen soll. Grundsätzlich müsse man jedoch erst einmal die sowie- tische Reaktion abwarten. a Die politischen Beobachter fügten hinzu, daß der amerikanische Hohe Kommissar mit seinem Vorschlag der Bundesregierung keinen„Tip“ und keine Aufforderung zu Verhandlungen mit der Sowietzonenregie- rung geben wollte. Unter der Vorausset- zung, daß die Sowjets nicht grundsätzlich ablehnten, sollten sich zuerst einmal nur die vier Besatzungsmächte über das Pro- Labour wird gemäßigten Kurs einschlagen Vorläufige Zurückstellung weiterer Verstaatlichungsmaßnahmen London,(Up) Der britische Ministerprä- sident Clement Attlee kündigte am Don- nerstag bei der ersten Sitzung des neuen Labour-Kabinetts gegen die Opposition des linken Flügels seiner Partei eine vorläu- fige Zurückstellung Weiterer Verstaatliecehungs Maßnahmen an. Da das gegenwärtige Kabinett zum größten Teil aus gemäßigten Sozia- listen besteht. wurde der Entscheid des Ministerpräsidenten voll gebilligt. Auf der Tagesordnung der ersten Ka- binettssitzung stand außerdem die Aus- arbeitung der Rede des Königs zur Eröff- nung des neuen Parlaments am kommen- den Montag. Nach dem bis jetzt vorliegen- den Text, wird die delikate Frage der Ver- staatlichung in der Rede mit keinem Wort erwähnt. Dieser Schritt der Labour-Regie- rung, das Verstaatlichunssprogramm vor- erst zurück zustellen, ist nicht leichten Her- zenls erfolgt, da die Fortsetzung der Ver- staatlichung in der Zement-, der Fleischkon- serven- und möglicherweise auch der chemi- schen Industrie einer der Hauptpunkte ihrer Wahlpropaganda war. Winston Churchill war am Mitt- wochabend von König Georg VI. in Privat- audienz empfangen worden. Die Audienz hatte 45 Minuten gedauert. In politischen Kreisen Londons wird betont, es sei sehr ungewöhnlich, daß der König so kurz nach den Wahlen den Führer der Opposition empfängt. Dieses Ereignis hat vor allem deswegen Ueberraschung ausgelöst, weil noch keine Probleme aufgetreten sind, die als eine Veranlassung zu diesem Empfang gewertet werden könnten. Die britische Presse sagt der neuen Re- gierung Attlee am Donnerstag eine Lebens- dauer von höchstens 18 Monaten voraus. Sie erwartet, daß Attlèee in der Nationali- sierungspolitik kurz treten wird. Die kon- servative Opposition würde auf der Labour liegen, aber die Regierung erst stürzen, wenn sie den günstigsten Zeitpunkt für ge- kommen halte. blem unterhalten. In diesem Zusammen- hang wird jedoch darauf hingewiesen, daß Dr. Adenauer von der Erklärung und den etwaigen Auswirkungen unterrichtet wor- den sei. In Bonner Regierungskreisen wurde im Zusammenhang mit dem Vorschlag des amerikanischen Hohen Rommissars Mecloy nach gesamtdeutschen Wahlen darauf hin- gewiesen, daß die oberste Regierungsge- walt in Deutschland noch bei den vier Be- satzungsmächte liege. Ein allgemeines Wahlsystem könne daher nur von den Alli- ierten in Kraft gesetzt werden. Die Bundesregierung könne, so wird fer- ner erklärt, nur mit amtlichen Organen der Sowjetzonenrepublik in Verbindung treten, um die Durchführung von gesamtdeutschen Wahlen zu erörtern. Mit der Sowietzonen- regierung wolle man aber nicht verhandeln, da sie nicht nach demokratischen Grund- sätzen zustandegekommen sei. 5 Truman geht nicht nach Moskau Washington.(UP) Im Verlauf seiner Pressekonferenz vom Donnerstag erklärte Präsident Truman, als Präsident der Ver- einigten Staaten werde er niemals nach Mos Kaureisen. Der Präsident betonte, daß die Tür für Verhandlungen in Washing ton stets offen stehe. Er habe jedoch nicht die geringste Absicht, sich in die sowjetische Hauptstadt zu begeben. Diese Feststellung Trumans stellte die Antwort auf eine Anfrage dar, ob er bereit sei, den Vorschlag des Senators Brion Me- Mahon in Erwägung zu ziehen. Letzterer hatte kürzlich erklärt, im Hinblick auf die Atombomben- Probleme sollten die USA eine Konferenz in Moskau besuchen, auf der ver- sucht werden solle, diese Angelegenheit zu bereinigen. Präsident Truman betonte, daß er bereit sei, an jedem Projekt mitzuarbeiten, daß dem Weltfrieden diene. Er habe nichts dagegen einzuwenden, wenn MeMahon sich um die Verwirklichung seines Gedankens bemühe, damit man sehen könne, was sich daraus entwickelt. 3 Seite 2 Freitag, 3. Mar 1880/ N. h Freitag, 3. März 1950 Deulschland den Rücken kehren? au Stuttgart. Landeskommissar Gross Berte sich in einer Pressekonferenz be- friedigt über das Verhalten des ständigen Ausschusses des Landtages und bezeichmete die Auseinandersetzung zwischen den Ab- geordneten Dr. Wolfgang Haußmann OVP) und Alex Möller( Spp) über das Entnazifizierungsgesetz als„historisch“ In diesem Zusammenhang sagte er, der Land- tag sei in der letzten Woche zu einer star- ken demokratischen Kraft geworden, wäh- rend die Presse zurückgeblieben sei, weil sie die Debatten im ständigen Ausschuß nicht genügend gewürdigt habe. Ueber die Haltung der Staatsanwalt- schaft in der Behandlung der Anklage ge- gen Ministerialrat Ströle zeigte sich der Landeskommissar enttäuscht, Er sei zwar kein Rechtsanwalt,. habe aber als Laie den Selten sprachen in unserer Redaktion 80 Viele junge Menschen vor als vor wenigen Tagen nach der Veröffentlichung eines Ar- tikels:„Ein Leben wie in 1001 Nacht“. Der Auksatz, der das Leben deutscher Fach- Arbeiter in der Cyrenaika schilderte, hatte unter den 20- bis 30 jährigen eine Resonanz ausgelöst, wie wir sie in solcher Heftigkeit nicht erwartet hatten. Mündlich und tele- kfonisch erkundigte man sich über die An- schrift der britischen Dienststelle, die unter dem Kennwort„Artisan“ freiwillige Ver- Pflichtungen von Fachkräften nach Nord- afrika entgegennimmt. a Das Echo des Berichtes löste in uns Ge- danken ganz besonderer Art aus. Wir hat- ten die Bestätigung, daß sich doch ein sehr G1 5„ in di Hoher Prozentsatz junger Menschen mit der bai e ß 581 5 h Fall zu eng im Rahmen seiner Gesetze ee een wee aden Feen en de e eg aer Fee Es handelt sich dabei meist um solche Ar- late gegen N Bakrenume unt. beitskräfte, die wir in Deutschland so drin- 8. e 3 2 5 0 95585 Zend nötis haben. Daß die Menschen in futrefte, erscheine ihm stwas merkwürdig. einem Alter stehen, in dem sie ganz be- 1 1 3 58 e ee Ache Sondlers leistungsfähig sind, erhöht die Be- Dante den Eutmazitiesrunssskandal deutung dieses Problems, mit dem sich ge- Selbst erledigen 3 e ce dad in letzter Zeit wieder die staatlichen seien an der Entwicklung der Demokratie Stellen intensiver zu beschäftigen begin- in Deutschland mehr interessiert als an 85 nen. 5 5 5 5 8 So hat sich jüngst der Leiter der nie- fällen. Leider aber neigten e e dersächsischen Auswandererberatungsstelle. dazu, ihre„dreckige Wäsche“ in allen Dr. Norbert Zimmer, in der Zeit- schwierigen, Fällen von den Alliierten Lehrikt„Raumforschung und Raumordnung“ waschen zu lassen. Die Presse habe sich mit der sozialen, bevöſterungs wissenschaft- zwar in großem Maße. aber noch nicht voll- chen und wirtschaftlichen Seite der Aus- kommen eingesetzt. Daß die Abw.iekhng Wanderung beschäftigt. Nach Unterlagen nicht»perfetct“ erfolgt sei. stelle für die Be- don etwa 65 000 Auswanderungs willigen hat satzungsmacht jedoch keinen Grund zum der Lerfasser festgestellt, daß sie sich u. a. Eingreifen dar Er habe nach wie vor das in kolsende Berufs- und landschaftliche Srößte Interesse daran. daß die Deutschen Gruppen gliedern: selbst eine Lösung fänden, die das ganze 1. Die Arbeitslosen unter ihnen, vor al- Volk befriedigen werde. Das letzte Kapitel zem die Jahrgänge zwischen 20 und 40 Jah- Keiner Auseinandersetzune mit Minister- Ten. Es sind junge Handwerker, Techniker präsident Dr. Reinhold Maier sel infolge und gelernte Facharbeiter. der Genehmigung von deutschen Pensions- 2. Die Ingenieure, die in der Hauptsache Sesetzen durch die Hohe Kommission inzwi- aus den pomisch besetzten deutschen Ost- schen abgeschlossen worden. 3 e oder aus der sowieti- Landtagswahlgesetz Ger stententet sind. Auch Ingenieure General Gross sprach dann von seinem aus der zerstörten oder demontierten west- 3 5 8 deutsehen Industrie gehören zu den Aus- Glauben an die Fäniekeit der württemper- Wanderungswilligen. Sisch-badischen Bevölkerung zu einer Selbst- 3. Die Hei 3 regierung, bedauerte aber, dag viele Men- genschaft, A. schen ihre E ähiskeit nicht genügend aus- nisch besetzten Ostgebieten stammen. Be- nützten. In diesem Zusammenhang kam er ruflieh gehören sie größtenteils zu den auf das Lan dtagswahlgesetz zu spre- Randtrercliehen und fachlich ausgebildeten chen dessen Bedeutung vom der Bevölkerung Arbeiterberufen. nicht richtig erkannt worden sei. Dabei hänge 4. Die im Beruf stehenden Handwerk, doch allein von diesem Gesetz ab, wieviel lichen und technischen Kräfte, die sich in 5 Aufgedeckter„Ti rem Einkommen und in ihren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in Westdeutsch- land zu beengt fühlen. Dr. Zimmer kommt zu dem statistischen Ergebnis, dag die Handwerker und. 5 i Techniker unter den Auswanderungs- Frag.(dpa) Milan Reimann, der Chef Willigen mit 40 Prozent an erster der Kanzlei des tschechioslowakischerr Mini- Stelle stehen. Dann folgen mit 25 Pro- sterpräsidenten Zapotocky, hat nach Zenit die Landwirte. Bei der Altersglie- einer Mitteilung der Nachrichtenagentur derung stehen die 18 bis 30 jährigen mit Ceteka Selbstmord begangen, als er über 40 Prozent an erster Stelle. streng geheime Dokumente befragt wurde, 28 Es kam nicht nachdrücklich genug auf in deren Besitz er ohne Wissen Zapotocky clie Bedeutung des Auswandererproblems gelangt war. Die Mitteilung über den Frei- junger Menschen hingewiesen werden. Der tod Reimans, erfolgte in einem Bericht Staat müßte, wenn er seine Aufgauarbeit über eine dreitägige Sitzung des Zentral- nicht gefährdet sehen will, den jungen ausschusses der Kommunistischen Partei, Fachkräften seine ganz besondere Aufmerk- auf der Wladislaus K. priva, ein Mitglied samkeit widmen. Er muß eich rechtzeitig der Parteiexekutive, mehrere Fälle von mit dieser Frage von großer Tragweite be- Agententätigkeit innerhalb der Partei bloß schäktigen und muß sich darum kümmern, stellte und zu verstärkter Wachsamkeit auf- Was er zu unternehmen gedenkt. einer Ab- forderte. Reiman lebte während des Krieges Wanderung von Fachkräften größten Stils im Exil in London und wurde einer der mit Erfolg zu begegnen. engsten Mitarbeiter von Ministerpräsident Neben dem Problem der Beltämpfung Zapotocky, als dieser vor zwei Jahren seme 5 2 8 spielt dieser Fragen- Regierung bildete.. omplex eine nicht unbedeutende Rolle. 1 2 1 N 103 Er ist eng mit ihm verknüpft. Es geht näm- Copriva erwähnte in seinem Bericht vor 11 1 1 Beit dem Zentralausschuß ferner den ehemaligen lieh micht nur darum. Menschen in Arbeit 1817 i 5 1 Chefredakteur des kommunistischen Organs und Brot zu bringen, sondern auch Voraus- 7 8 u. N Ruud e Pravo“, Vilem Novy, dem vor- Seteungen dafür zu schaffen, daß die Fach- R 5 landlistlien Agen kräfte, die wir unbedingt benötigen, ein seworfen wurde, einem ausländischen Agen- aüsreichendes Einkommen erhalten ö ten geheime Berichte zugeleitet zu haben. Wenn dieser Anreiz gegeben ist— und Novy war vor einiger Zeit aus der Prager es ist wohl der stärkste— dann werden Nationalversammlung ausgeschlossen Wor- sich alle, die Deutschland den Rücken zu den, wo er den Vorsitz des außenpolitischen kehren gedenken, ihre Absichten wahr- Ausschusses führte. 5 beinen etwas länger durch den Kopt im Außzenhandelsministerium ist nach Lehen lassen Darstellung Koprivas eine Gruppe leitender im deer erwännten Zeitschrift wird be. Beamter festgestellt worden, die versucht kauptet, daß in Mittel- und Ostdeutschland haben sollen, den tschechoslowakischen schon jetzt eine Bevölkerungsunterbilanz Handel nach dem Westen zu orientieren— kestzustellen sei. Es müßte ein Anliegen zum Nachteil einer Steigerung des Handels der Bundesregierung ein, daß eines Tages mit der Sowjetunion und den osteuropai- gen don einer Unterbilanz der schen Staaten. Ihnen sel von ausländischen Pacharbeiter gesprochen werden muß. Agenten auch die Aufgabe übertragen 5 i E Sener vyorden, im Außgenhandelsministerium eine Regierungsfeindliche Personal- und Finanz- politik zu betreiben. Lebenslänglich keine Begnadigung In unserem Leitartikel vom Mittwoch „Die Bruderschaft“ ist uns ein kleiner Irr- tum unterlaufen. Der von uns in diesem Artikel apostrophierte Journalist ist seiner- zeit vom Volksgerichtshof zu„lebensläng- lich“ verurteilt worden, nachdem der Staats- anwalt Todesstrafe beantragt hatte. Er die finnische Regierung forderte. In der Wurde niemals begnadigt, sondern von den Note, deren Wortlaut am Donnerstag vom Einziehenden alliierten Truppen am 25. April Moskauer Sender verbreitet wurde, heißt 1945 befreit. Oie Ned.) es,„daß die finnische Regierung trotz der 8 a 8. von ihr gegebenen Versicherungen ihren Verwaltung nicht interessiert Verpflichtungen ausweicht und die Be- Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Der Finanzaus- dingungen des Waktenstillstands- und des schuß des Landtages stimmte in seiner Sit- Freundschafts-Vertrages verletzt. 1 Lulg am Donnersag der Bereitstellung von Die finnische Erklärung, daß über Weiteren 900 00 PDM für die Rückführung Aufenthaltsort„der„Kriegsverbrecher 80 von Kriegsgefangenen zu, von denen 500 000 Wjetischer Nationalität in Finnland“ mit DM auf den Landesbezirk Württemberg und Ausnahme von vier Fällen nichts bekannt 400 000 DM auf Nordbaden entfallen wer- sei, entbehre jeder Begründung.„Die fm- den. Weiter wurde die Bereitstellung von nische Regierung hatte alle nur denkbaren 129 000 DM für die Herstellung von 15 000 Möglichkeiten, sie zu verhaften und ihre Paar Kinderschuhen befürwortet, für die Flucht aus Finnland zu verhindern. Dies das Leder vom Weltkinderhilfswerk gestif- läßt den begründeten Schluß zu, daß der tet worden war. Der Auftrag wurde der finnischen Regierung alle diese Leute als Heidelberger Schuhfabrik Hofmann Kriegsverbrecher bekannt sind. Ihre An- erteilt 3 9 ee„ b ätglieder usses sie nicht an die Sowjetunion aus f i e Fe 5 8 miissen.“ Auch in ihrer letzten Erwiderung Tagesordnungspunkte, so die Frage der habe die finnische Regierung ausweichende Mittel zur Durchführung des Flüchtlings- und unbefriedigende Angaben gemacht. lechmmsssesstzes 5 der 5 UN- Generalsekretär will zwischen ⸗ für die Trümmerbeseitigung ni erörte i b 5 s f . konnten, da die Vertrèeter des Land- Ost und West vermitteln a 0 5 New Fork.(dpa) UN- Generalsekretär Wirt 1 Innen ministeriums nicht Gen! 1 e Tryyge Lie versucht nach Mitteilung unter- Neuer Angriff gegen Finnland Moskau.(dpa) Heftige Angriffe gegen Finnland sind in einer Note enthalten, mit der die Sowjetunion jetzt erneut die Aus- lieferung von„Kriegsverbrechern“ durch den erschienen waren. Kanazleichef des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten erschießt sich MORGEN Von unserer Stuttgarter Redaktion Macht in die Hände der Parteien oder des Volkes direkt gelegt werde. Er vermisse die in den Vereinigten Staaten in einem solchen Fall übliche öffentliche Diskussion durch die Presse, Körperschaften und Vereinigungen. Schulreform Zur Frage der Schulreform äußerte Gross, er rate den Arbeitern und Bauern, sich energischer mit diesem Problem zu be- kassen und ihre Forderungen nicht zu schüch- tern anzumelden, andernfalls werde bis zur Verwirklichung der Reform noch ein langer Weg zurückzulegen sein. Es sei eine Erfah- rungstatsache, daß diejenigen, die den besten und längsten Unterricht genossen hätten, sich am meisten gegen Schulreformen sträubten. Für die Gesetzgeber sei es immer leichter. das Geld für das Schulwesen zu verweigern als das Geld beispielsweise für den Straßen- bau. Südweststaat Zu der Forderung der südwestdeutschen Zeitungsverleger nach baldiger Abstim- mung über einen Südweststaat erklärte der Landeskommissar, er begrüße die öffentliche Initiative sehr und glaube. dag dadurch eine breitere Diskussion zustande- kommen werde. Leider habe er aber bisher nicht feststellen können, daß daraufhin etwas geschehen sei. Er sei nach wie vor der An- sicht, daß die Deutschen sich zunächst in der Südweststaatfrage einig sein müßten, bevor die Hohe Kommission zu einer Ent- scheidung kommen könne. Bisher fehle aber noch jede Grundlage für einen Vorschlag. Vier Milliarden Besatzungskosten Bonn.(UP) Die Hohen Kommissaren einigten sich über die Höhe der Besatzungs- kosten im Jahre 1950/1. Der Einigung ging eine vierstündige Beratung voraus. Bis zur Bereinigung aller Einzelheiten durch die Finanzsachverständigen der drei Besat- zungsmächte werden über die Entscheidung der Hohen Kommissare keine Einzelheiten bekanntgegeben. Beamte der Hohen Kom- mission deuteten aber an, daß die Besat- Zzungskosten im Haushaltsjahr 1950/51 zwi- schen 3,5 und vier Milliarden DM betragen. Wieder Deutschnationale Volks- partei? Düsseldorf.(dpa) In Düsseldorf wurde nach einer Zusammenkunft von Mitgliedern der Deutschnationalen Volkspartei DNPV) unck der Gemeinschaft unabhängiger Deut- scher(GUD) ein Rommuniquè bekanntge- geben, in dem gesagt wird, daß die DNV toiĩsmus“ in Prag G richteter Beobachter zur Zeit in privaten Gesprächen mit Delegierten des Sicher- heitsrates neue Ansatzpunkte zur Wie deraufnahme von West Ostver- handlungen der Vereinten Nationen über eine Reihe wichtiger Fragen zu finden. Es geht dabei dem Vernehmen nach vor al- lem um das Problem der Atomkon- trolle und die Frage der Vertretung des kommunistischen Chinas. Tryvge Lie soll mit seinen Gesprächspartnern— Sir Ale- ander Cadogan(Großbritannien), Jean Ohauvel Frankreich), Ernest Gross (SA) und Jakob Malik Sowjetunion) u. a. folgende Punkte erörtert haben: Die Möglichkeit einer Sondersit- 2 ung der UN- Vollversammlung, die noch im Frühjahr entweder in Paris oder Moskau abgehalten werden könnte, Eine oder auch zwei Zusammenkünfte des Sicherheitsrates auf europàischem Bo- den, damit eine möglichst große Zahl von Außenministern teilnehmen kann, Die Möglichkeit von Verhandlungen der „Großen Prei“ unter UN-Protektorat. Mehr 175 Politik kümmern Forderungen nicht zu schüchtern anmelden/ Gross zu aktuellen Fragen nach jährigem Verbot in Kürze mit neuen Zielen an die Oeffentlichkeit treten wird. Von der ursprünglich beabsichtigten Vor- standswahl wird in dem Kommuniqué nichts erwähnt, Stattdessen wird mitgeteilt, daß ein Aktionsausschuß gebildet worden ist, der die Vorarbeiten für den Aufbau der Partei leisten soll. Er beésteht aus Hans- Joachim Gottsleben(Stuttgart), Dr. W. C. Franz Louen Düsseldorf), Adolf Bode(Bo- chum), Konrad Joseph, Ryssen(Erkelenz) und Fritz Goebel(Meinerzhagen). Verhältniswählrecht bleibt in Rheinland-Pfalz Koblenz.(dpa) Ein Versuch der CDU in Rheinland-Pfalz, das Verhältniswahlrecht aus der Verfassung zu streichen und somit den ersten Schritt zu einem Mehrheitswahl- recht in diesem Land zu tun, ist gescheitert. Der Antrag der CDU, aus der Landesver- fassung bei den Wahlbestimmungen die Worte„nach den Grundsätzen des Verhält- niswahlrechts“ zu streichen, wurde in der Sitzung des Landtages mit 44 gegen 36 Stimmen abgelehnt. „Scheinwerfer“ existiert nicht München.(dpa) Durch ein Interview mit dem Herausgeber der illegalen Zeitschrift „Der Scheinwerfer“ werden jetzt nähere Einzelheiten über den Charakter einer in den letzten Wochen von der Presse viel dis- kutierten angeblichen deutschen Unter- grundbewegung bekannt. Die Bewegung heißt„Der Bund“ und wehrt sich entschie- den gegen den Vorwurf, neonazistisch ein- gestellt zu sein. Der„Scheinwerfer“-Herausgeber, dessen Name unbekannt geblieben ist, erklärte dem Politischen Ressortleiter der Zeitschrift „Echo der Woche“, Dr. Wilhelm Schieidt, daß die in Presseberichten oft genannte Orga- nisation„Katakombe Scheinwerfer“ über- haupt nicht existiere. ö Bonn.,(dpa) Die alliierte Hohe Kommis- sion hat sich, wie Bundesarbeitsminister Starch mitteilte, grundsätzlich mit dem 950-Millionen- DM Arbeitsbeschaffungspro- Sramm der Bundesregierung als„Anfang“ einverstanden erklärt. Dieses Programm sieht u. a. Mittel für die Bundesbahn, die Bundespost, die Exportwirtschaft und die Notstandsgebiete Schleswig- Holstein, Bayern Und Niedersachsen vor und läuft neben deni 2,5 Milliarden-Woknungsbauprogramm. Die Alliierten Hohen Kommissare gaben am Donnerstagabend im Anschluß an die Besprechung mit dem Bundeskanzler und den Mitgliedern seines Kabinetts ein kurzes Kommuniqué heraus, in dem es heißt, daß in der Besprechung die wirtschaftliche, fi- nanzielle und handelspolitische Situation der Bundesrepublik das Arbeitslosenpro- blem und die Mittel und Wege zu seiner Be- kämpfung eingehend besprochen worden seien. Grundlage der Diskussion sei das den Hohen Kommissaren von der Bundesregie- rung übermittelte Memorandum gewesen, das auf die verschiedenen Punkte einging, die in dem Aide-Memoire der alliierten Wirtschaftsberater an die Bundesregierung aufgeworfen worden waren. Wie in dem alliierten Kommuniqué noch gesagt wird, wurden auch die Fragen des Wohnungsbaues, eines öffentlichen Arbeits- Programmes. des Außenhandels, der Finan- zierung und eines allgemeinen Investitions- programms erörtert. Es herrschte Ueberein- Zwietracht im nationalchinesischen Lager Zwei Präsidenten auf einem Stuhl A New Xork.(UP) Nach einer Unterredung mit dem nationalchinesischen Botschafter Welington Ko o gab Li Ts ung Jen eine neue Erklärung zur erneuten Uebernahme der nationalchinesischen Präsidentschaft durch Generalissimus Tschilang Kai- Schek ab. II betonte, dag nur er der verfassungsmäßige Präsident Nationalchinas sei. Er sei entschlossen, alle ihm zu Ge- bote stehenden Mittel anzuwenden, um Tschiang wieder aus dieser Position zu ent- fernen. Li beschuldigte Tschiang des Ver- suches, sich zum Diktator Chinas zu ma- chen und fügte hinzu, daß Tschiang das gleiche Schicksal erleiden werde, das vor ihm in China schon zahlreiche Diktatoren erlitten. Das chinesische Volk könne Tschiang kein Vertrauen mehr entgegen- bringen, weil er ein Diktator geworden sei, die chinesischen Nationalisten seien nur deswegen auf dem chinesischen Festland von den Kommunisten besiegt worden, weil das Volk und die Armee aus ihrem Haß gegen Tschiang zu den Kommunisten übergelau- ken sind. Li betonte, daß er selbst von Liberalen und demokratischen Truppen Chinas unter- stützt werde. Unter den chinesischen Kom- munisten gäbe es zahlreiche„Titoisten“ und er(Li) sei davon überzeugt, daß er mit einer liberalen und demokratischen Politik China dem Kommunismus wieder entreißen könne. Li deutete an, daß die demokrati- schen und liberalen Kräfte auf Formosa möglicherweise gegen Tschiang revoltieren könnten. Es gäbe auch in der Armee fort- schrittliche Kräfte, die anti-kommunistisch seien, aber mit Tschiang nichts mehr zu tun haben wollten. J Li ließ durchblicken, daß er sich even- tuell an die Regierung der USA wenden und diese auffordern werde, der Tschiang- Kai-Schek-Regierung die Anerkennung zu verweigern.. b n Präsident Truman deutete am Don- nerstag an, daß er die erneute Uebernahme der nationalchinesischen Präsidentschaft durch Generalissimus Tschiang Kai- Schek uch Truman gegen Tschiang Kai-Schek nicht anerkennt. Der Präsident erklärte auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz, er werde am Donnerstag mit Li Tsung Jen auf einem Diner zusammentreffen und ihn dabei in seiner Eigenschaft als amtieren- den Präsidenten Chinas empfangen. Präsident Truman teilte weiter mit, daß er mit Tschiang Kai- Schek nicht in Ver- bindung steht. Chinesische Blockade sehr wirksam London.(UP) Britische Wirtschafts- kreise, die an einem Handel mit China interessiert sind, versuchen zuverlässigen Berichten zufolge. die USA dazu zu bewe⸗ gen, die nationalchinesische Regierung zur Aufhebung der Blockade! der ehinesischen Küste 2 veranlassen. Diese Kreise geben zu, daß ohne Aufhebung dieser Blockade schon in Kürze zahlreiche britische Unternehmen in Schanghai zusam- menbrechen müßten, da ihr Sterlinggut- haben völlig erschöpft sei. 7 Telegramme britischer Geschäftsleute aus Schanghai lassen klar erkennen, daß es den nationalchinesischen Stellen gelungen ist, durch die Blockade der Küsten Chinas den Nachschub an Rohstoffen. Treibstoffen und Lebensmitteln völlig zu unterbinden und dadurch in der Industrie Sowie bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben eine Krise heraufzubeschwören. ö In London erwartet man außerdem neue Nachrichten vom britischen Geschäftsträger in Peiping J. C. Hutchinson, Nach der Rückkehr Mao Tse Tungs und Pschu En- Lais aus Moskau wird der sofortigen Aufnahme der Beratungen Über die Errich- tung normaler diplomatischer Beziehungen zwischen Peiping und London gerechnet. Es Wird dabei jedoch erwartet, daß die chine- sischen Kommunisten auch Politische Fragen aufwerfen werden. So werden sie möglicher- Weise erfahren wollen wie Großbritannien Zur Frage der natlonalchinesischen Vertre- tuns bei den Vereinten Nationen steht. Arbeitsbeschaffungsprogramm gebilli Bundesminister mit Petersberg- Gesprächen zufrieden nien abzusehen. — Atomenergieforschung in Deutsch. land verboten Bonn.(dpa) Die alliierten Hohen Kom. missare haben am Donnerstag ein Gesetz unterzeichnet, das die Atomenergieforschun in Deutschland verbietet, jedoch eine be. schränkte Atomforschung für medizinische und Lehrzwecke gestattet. Ein Alliierte: Sprecher erläuterte dazu, das neue Gesetz enthalte keine allgemeine Einschränku für die deutsche Wirtschaft. Es befasse sich besonders mit den technischen Kontroll. möglichkeiten. Durchmarschverbot für FDJ Berlin.(AWM-Eig.-Bericht) Der Weg. berliner Magistrat und das Stadtparlament haben beschlossen, der Freien Deutschen Jugend anläßlich ihrer Pfingstveranstaltun die Einmarsch- und Durchmarscherlaubni durch Westberlin und die Genehmigung der Benutzung des Stadions zu versagen. Auch das Eindringen in Westberlin mit Hilfe von Kraftwagen oder anderen Fahrzeugen Werde verhindert werden. Oberbürgermeister Reuter erklärte, die Bevölkerung Westber⸗ lins könne sicher sein, daß alle geeigneten Maßnahmen ergriffen würden, um Störun- gen an Pfingsten zu vermeiden. ö Die Kommandanten der Berliner West. sektoren erklärten ihr absolutes Einver. ständnis mit den Ausführungen von Ober. bürgermeister Reuter über das Deutschland. treffen der FDJ. Jede Provokation oder Be. monstration, die von der FDJ oder anderen Elementen in den Westsektoren etwa ver. sucht werden sollte, werde niedergeschlagen und ihre Anstifter würden zur Rechenschat gezogen. i ö Neuer Weltrekord Sepp Weilers Oberstdorf.(dpa) Am Dormerstag um 14.12 Uhr stellte der Oberstdorfer Sepp Weiler mit einem Sprung von 127 Metern auf der Oberstdorfer Sprungschanze am dritten Tag der Skiflugwoche einen neuen Weltrekord auf und überbot den bisherigen Weltrekord des Oesterreichers WiIli Gantschnigg vom Dienstag um drei Meter Der österreichische Springer Hans Eder erreichte 130 Meter, hatte aber einen schlechten Aufsprung und setzte sich aul seine Skier. Der Sprung wurde nicht ge · Wertet. Vorher hatten bereits Toni Brut- scher und der Schweizer Meister Andress Däscher 123 Meter erreicht. Von den bisher 89 Sprüngen lagen 43 über der 100-Meter- Marke. gt stimmung, daß konstruktive Resultate durch einen gegenseitigen Gedan- ken- und Ideenaustausch entste- hen könnten. 5 Die Minister Erhard, Storch und Niklas hatten nach der Unterredung geäußert, daß das Gespräch sehr zufriedenstellend und im besten Einvernehmen verlaufen gel, Per deutsche Standpunkt sel. exbrtert und Akzep. tiert. Wopden. 8 r Deutschland wird zur internationalen Handelskonferenz eingeladen Genf.) Die Signatarstaaten des all- gemeinen Handels- und Zollabkommens (GAT) überstimmten am Donnerstag init 17 Stimmen gegen eine den Protest der Tschechoslowakei gegen die Einladung der deutschen Bundesrepublik zur inter- nationalen Handels konferenz in Torquay(England). Die Bundesrepublik War zu dieser Konferenz eingeladen worden, ob- Wohl sie das GATT noch nicht unterzeich- net hat. Die Konferenz in Torquay wird im September eröffnet werden. Leichte Besserung der Streiklage in Paris Paris,(A.L.-Eig.-Bericht) Im Pariser Me- tallarbeiterstreik ist eine leichte Entspan- nung festzustellen. Nachdem am Mittwoch bereits 2000 Arbeiter in die Fabriken zu- rückgekehrt waren, nahmen am Donners- tag Weitere 7000 Arbeiter von Groß- und Mittelbetrieben die Arbeit wieder auf. Wenn auch diese Arbeitswiederaufnahmen nur etwa 7 Prozent der Streikenden entspre- chen, so können sie doch als Anzeichen für die Streikunlust der Lohnempfanger zur Verlängerung des Streiks betrachtet werden. Aus Kreisen des Arbeitsministeriums hört man die Erwartung, daß bei den schwebenden Lohnverhandlungen ein Kom- promiß zwischen der Forderung der Arbei- ter, die 3000 Francs im Monat, d. h. durch- schnittlich 15 Prozent Lohnerhöhung, ver- langen, und dem Angebot der Industriellen auf eine fünfprozentige Lohnsteigerung zu- standekommen kann. Der mäßigende und bremsende Einfluß der sozialistischen und christlichen Gewerkschaften scheint sich in der Richtung beiderseitiger Konzessionen auszuwirken. Weder die Pariser Verkehrs- arbeiter noch die Arbeiter der Gas- und Elektrizitätswerke sind bisher in Streik ge- treten. Auch das Jebergreifen der Streik- bewegung auf die Provinz macht äußerst langsame Fortschritte. US-Bergleute„nicht schuldig“ Washington.(dpa- REUTER) Die Gewerk- schaft der amerſkanischen Bergleute, die trotz einer Verfügung des Bundesgerichts streiken, wurde am Donnerstag für nicht schuldig erklärt. Das Verfahren war von der amerikanischen Bundesregierung an- hängig gemacht worden. Das Gericht sollte ermitteln, ob die Gewerkschaft die Taft⸗ Hartley-Gesetze übertreten habe. In die- sem Falle war festzustellen, ob sie das Ge- richt durch Nichtbeachtung der Verfügung die Wiederaufnahme der Arbeit zu veran- lassen, mißachtete. Pius XII. 74 Jahre alt Vatikanstadt.(dpa) Papst Pius XII. be- ging am Donnerstag seinen 74. Geburtstag Aus allen Teilen der Weit sind Glückwünsche im Vatikan eingetroffen. Der heilige Vater hat den Tag in der üblichen Weise und ohne besondere Feierlichkeiten in seinen Arbeitsräumen verbracht. Da er sich gerade erst von einer schweren Erkältung erholt hat, ist ihm von seinen Aerzten geraten worden, von allen anstrengenden Zeremo- n 3— tate an- ste · Klas dab und 2 len all- lens mit der der 1. War ob-; ich · Me- an- och zu- S- lie Its Bt. . te t- E- E= 9 4 N 5 ere een 8— Nr. 53/ Freitag, 3. März 1950 MORGEN Seite 3 — Massenmord als Forschungsziel Mikrobenjäger von gestern Totengräber von morgen Orisinelbericht für den„Morgen“ von Gert Kistenmacher Nachdruck verboten Die Reportage über Wege und Umwege bei der Erforschung und Darstellung von Bak- terien-Präparaten, die im Ernstfalle“ Mil- lionen Menschen unsichtbar und gersuschlos zus dem Wege räumen sollen, schließt mit geopolitischen und psychologischen Erwägun⸗- gen: Dicht besiedelte Länder sind im Bak- terienkrieg anfälliger als weiträumige und spärlich besiedelte. Entscheidend ist die Frage, wer von den Kriegführenden der Zu- kunft den frevelhaften Mut haben würde, seine Waffe von unebsehbarer Furchtbarkeit anzuwenden. Mikrobenjäger könnten Helfer der Menschheit sein, nicht ihre Totengräber. Beim Thema Atomwaffe oder Bakterien gtellt sich auch die Frage nach einer even- ellen gemischten Anwendung, d. h. daß das, was durch die Atombombe an mensch- chem Leben noch nicht ausgelöscht wird, durch Bakterien, die nachträglich abge- torken werden, vernichtet wird. Durch de starke radioaktive Strahlung wird naturgemäß ein großer Teil der zum Ein- Satz gebrachten Präparate nicht mehr wirk- zam sein. Die Anpassungsfähigkeiten der Bakterien ist jedoch eine sehr große. Aus den Erfahrungen der Therapie mit Sul- kanilamiden ist bekannt, daß die Bakterien ich sehr schnell an dieses Präparat ge- wöhnen. Eine solche Assimilationsfähigkeit macht es durchaus denkbar, daß eine ziel- bewußt durchgeführte Bestrahlung von Kulturen erreicht werden könnte, die die zum Kriegseinsatz gelangenden Präparate bis zu einem gewissen Grad gegen Radio- aktivität immun macht oder die Radioakti- vität sogar benötigt. In Eupatoria werden jedoch nicht nur Bakterien und Viren gezüchtet, werden nicht nur Probleme über die gemischte An- wendung gewälzt, hier wurde von Alje Woronin auch der Plan ausgeheckt, daß man weder Flugzeuge, Bomben noch Ra- ſeten brauche, um einen Feind zu infi- neren. Vermittels Brieftauben, die in fast jeder russischen diplomatischen Vertretung im Ausland zu finden sind, kann man es viel einfacher haben. Während die deutschen Forscher Ver- suche über Versuche machen, arbeitet Alia Woronin an einer neuen Erfindung. In Omsk— auch hier hat er seine Finger im Spiel— wird mit Einrichtungen gearbeitet, die der Erzeugung von bakteriellen Präpa- raten und der geeignetsten Verpackung für die Unterbringung in Raketen dienen. Sie stellen eigentlich nur die Fortsetzung der in Peenemünde begonnenen deutschen Ar- beiten dar. Die Panzerwerke in Sverdo- lowrsk liefern kleine„Arosole“, kleine Zer- gtäubungsapparaturen, die sich auf die Dichtigkeit oder Viskosität der zu zerstäu- henden Flüssigkeiten genau einstellen las- gen. Die Raketen, die für diesen Zweck ge- baut werden, wirken als„Ausbläser“. Sie können aus Ersparnisgründen so genau ein- gestellt werden, daß sie über einem he- stimmten Punkt eine bestimmte Arosole dusblasen. Damit kann durch nur eine Rakete die Verseuchung ganzer Strecken m Bereich der Reichweite der Raketen er- lolgen. Flut und Vereisung Nur selten haben die Forscher Gelegen- heit, mit anderen Kameraden zu sprechen. Dennoch erfahren sie, daß der Russe es kei- neswegs nur bei Versuchen auf dem Gebiet der Bakteriologie beläßt. Auch die chemi- sche Industrie läuft auf Hochtouren. Es ent- spricht absolut den Tatsachen, daß der Russe in der Lage ist, Wasserflächen im Bereich von einigen Quadratkilometern in- nerhalb weniger Stunden vollständig zu ver- eisen. Dabei kann er durch Veränderung der angewendeten Chemikalien ganz nach Wunsch eine glatte Eisfläche(selbst auf fließendem Wasser) oder aber eine wie eine zerklüftete Gebirgslandschaft anmutende Eisfläche erzeugen. Die Russen haben die anwendung dieser Waffen bereits erprobt und dabei gewisse Richtlinien ausgearbeitet. Handelt es sich im Falle eines Einsatzes darum, Nachschub oder Truppen über große Wasserflächen und Flußläufe zu bringen, 80 Wird die glatte Vereisung gewählt. Inner- halb kurzer Zeit kann dann über diese „eisige Brücke der Nachsub unentwegt tollen. Soll aber zum Beispiel in einem gut übersehbaren Flußtal der Uebergang über eine Wasserfläche erzwungen werden, 80 schützt die eisige Gebirgslandschaft die eigene Truppe weitgehendst vor Sicht und Beschuß. Ueber einem Feindhafen abgewor- kene Vereisungsbomben körmen den gesam- ten Schiffsverkehr lahmlegen und nachfol- Senden Bombengeschwadern die Arbeit Wesentlich erleichtern. Kein Schiff kann entkommen. 5 Auf der gleichen Basis bewegt sich auch die Schaffung der unheimlichen Flutwelle, die von Professor Tellmann selbst gesehen wurde. Sie ist eine Anwendung von Chemi- kalien, die sich bei der Mischung mit Was- serstoff(also mit Wasser) im Bruchteil einer Sekunde in Gasform umsetzen. Das Frei- werden der Gase erfolgt in genau berech- neter Tiefe. Durch die Verschiedenheit der spezifischen Gewichte drängt der„Gasball“ kast geschlossen nach oben und erzeugt 80 die Flutwelle, der fast kein Schiff gewach- sen ist. Die dabei jetzt verwendeten Bom- ben unterscheiden sich gewichtsmäßgßig Wesentlich von den bisher angewendeten. da sie nur ein Eigengewicht bis zu einer Tonne haben. Als Kabat seine Versuche in Amerika machte, die Wirksamkeit von Milzbrand- sporen in Verbindung mit Giftgasen auszu- probieren, vergingen nur wenige Tage und die Russen wußten genaue Einzelheiten. Eine wahre Orgie der Begeisterung löste diese amerikanische Idee bei den Russen aus. Jugend ohne Liebe Wie kann Verwahrlosung überwunden werden? Erziehungseinrichtungen sollen versäumte Liebe und fehlende Vorbilder nachholen Die mit der Jugendpflege beauftragten Behörden stehen heuté in einer entscheiden- den Entwicklung. Sie sind dabei, allmäh- lich aus Verwaltungsorganen zu Erziehungs- behörden zu werden. Immer noch wird zwar die Frage erörtert, ob sie zu einer solchen Wandlung überhaupt in der Lage seien und ob sie ein Recht dazu besäßen. Gewiß schaffen die bereits vor einem Vier- teljiahrhundert erlassenen Vorschriften, die damals als großer Fortschritt begrüßt und inzwischen ergänzt wurden, noch nicht alle wünschenswerten Voraussetzungen hierfür. Die Bedenken treten aber zurück hinter der Notwendigkeit, sich der steigenden Zahl von jugendlichen Verwahrlosten mit ande- ren Mitteln anzunehmen, als das bisher ge- schehen konnte. Regelmäßige Tagungen der Fachleute zeigen, wie sehr die große Mehrheit unter ihnen bereit ist, mit dieser Entwicklung mitzugehen. Ueber hundert von ihnen aus ganz Württemberg- Baden, Beamte, Heimleiter, Aerzte, Geistliche und Schwestern, waren Ende voriger Woche im Jugendstiit Sunnisheim in Sinsheim zu einer ausgedehnten Arbeitstagung versem- melt. Sie erörterten dabei die Anwendung der Tiefenpsychologie bei der Heilung von verwahrlosten Jugendlichen. Die Verwahrlosung ist eine beson- ders häufige Erscheinung in den vom Krieg betroffenen Ländern. Aber auch in den verschont gebliebenen ist sie in allen Schichten der Bevölkerung anzutreffen, ein deutliches Zeichen dafür, wie die Auflösung der Überkommenen Bindungen sich auch dort auswirkt. Die Einflüsse der Umwelt, das Milieu, sind also wesentlich bedeut- samer als die Vererbung, obwohl auch die Veranlagung der Verwahrlosten bei der Be- handlung nicht ganz außer Acht gelassen werden darf. Liebe und Geduld Im ganzen aber sind in erster Linie Liebe und Geduld erforderlich, um in das Wesen der Verwahrlosten einzudringen und zu erkennen, was sie unbewußt zu Fein- den ihrer Umwelt gemacht hat. Sie haben zu ihren Mitmenschen keine Beziehung und leben nur der Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse und Triebe. Das kann sich als aktiver Widerstand aufwirken in Diebstäh- len und Gewaltsamkeiten, oder auch in der Passiven Haltung der jugendlichen Strolche, Tagediebe und Prostituierten, in mangeln- 125 Körperpflege, Bettnässen und ähn- lichem. MARGUERITEN IM BLAUEN TEL D ROMAN VON HANNSULLRICRH VON BISSIN Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 196 62. Fortsetzung „Du lieber Gott, keinen Grund, ihn zu erschießen. Ich habe nie in meinem Leben eine Schußwaffe in der Hand gehabt.“ „So? Sie hatten keinen Grund? Er ver- suchte doch, Sie zu erpressen? Nicht wahr? Verlangte er nicht eine bedeutende Geld- summe von Ihnen?“ Suzanne Csatow starrte den Beamten entgeistert an. Jetzt war sie mit dem Rest rer mühsam bewahrten Beherrschung am Ende. Sie begann fassungslos zu weinen, und der Kriminalrat sah den Journalisten etwas hilflos an.„Nun“, meinte er dann ruhiger, nun sind wir wohl soweit. Wollen Sie nun nicht endlich zugeben, d'Argent er- schossen zu haben? Sie sahen, daß d'Argent Ihren Mann mit einem Revolver bedrohte. Ein kluger Rechtsanwalt wird eine Menge Gründe kinden, die diese Tat in der Beur- teilung vor dem Gericht mildert. Aber das Leugnen hat ja nun wohl keinen Zweck mehr.“ Ungersbach erhob sich von seinem Platz und flüsterte dem Kriminalrat einige Worte zu. Dieser nickte stumm und gab dem Kriminalkommissar Engelhardt einen Wink. Engelhardt verließ den Raum und kam darauf in Begleitung von Irene Kirsten zurück. Das Mädchen blieb stumm an der Tür stehen. Dann eilte es erschrocken auf die Mutter zu und legte schützend ihren Arm um gie Schultern von Suzanne. Sie ich hatte doch gar brauchen sich nicht weiter zu bemühen“, er- klärte Irene kalt, ich werde Ihnen die Wahrheit sagen. Ich habe d'Argent er- schossen. Die Waffe habe ich in dem Park der Klinik meines Vaters in den Teich ge- worfen.“ Frau Suzanne sprang erregt auf. Sie blickte ihre Tochter mit allen Zeichen des Entsetzens an. Und dann quoll es über ihre Lippen:„Das ist ja Wahnsinn! Glauben Sie ihr kein Wort! Sie will mich nur ent- lasten. Eher gebe ich alles zu.“ „Nun wissen wir endlich, warum Bürck⸗ ler eingestanden hat, d'Argent erschossen zu haben.“ Ungersbach ging einige Schritte auf Irene Kirsten zu:„Wenn man schon einmal zu einem anderen Menschen Vertrauen hat, danm muß dieses Vertrauen auch aufrichtig sein! Warum haben Sie mir verschwiegen, daß Sie die Waffe, die dort auf dem Teppich des Zimmers lag, an sich genommen haben? Warum haben Sie mir nicht gleich gesagt, daß Sie Ihren Vater erkannt hatten, als er dieses Haus an jenem Freitagabend verließ? Sie hätten sich und threr Mutter viel Kummer erspart. Bürckler hat sie beobach- tet, als Sie die Waffe ins Wasser Warfen. Und nur um Sie zu schützen, war er im Begriff einen Mord auf sich zu nehmen“, und zu dem Kriminalrat gewandt, fügte Ungersbach hinzu:„Dies war ein recht interessanter Vormittag. Ich habe aber leider noch eine Verabredung. Wir treffen uns wohl im Polizeipräsidium. Ich werde Hier weigern sich die beiden deutschen Forscher, weiterzuarbeiten. Der Weg in die Lubjianka ist nicht weit. Im Dezember ver- lassen zwei ausgemergelte Gestalten die Lubjianka und werden in Omsk bei den Raketen versuchen eingesetzt. Da in der Hauptsache Tscherkessen zur Bewachung eingesetzt werden, die außer- ordentliche Alkoholiker sind, gelingt es, diese durch selbstgebrauten Schnaps unter Beigabe von Barbitursäure für die Flucht zu präparieren. Einer der beiden Forscher landet in Tanger, der andere in Deutsch- jand. Es Wäre eine betrübliche Tatsache, wenn diese Schilderung, die auf ein Gespräch mit einem der zurückgekehrten Forscher zu- rückgreift, nur zu den Schlußfolgerungen führen würde, daß wir ergeben auf das Schicksal des Bakterientodes zu warten hätten. Die Forschung steht nicht still. Ge- nau so wie der Russe eine Reihe von be- deutsam wirkenden Desinfektionsmitteln neu geschaffen hat, kann sich auch die Forschung der Westmächte in dieser Rich- tung bewegen. Und nur bei dieser For- schung zu friedlichen Zwecken sollte es bleiben. Die materiellen Aufwendungen der Mächte für die Schaffung dieser Waffen geht in die Milliarden. Rußland wirft al- ein jährlich zehn Milliarden Rubel über Bei diesen Menschen liegen Störungen der inneren Entwicklung vor. obwohl außerlich betrachtet ihre intellektuellen und technischen Fähigkeiten vielfach ganz in Ordnung sind. Oft sind sie sogar recht frühreif, Strafen. Abschreckung und àuße- rer Drill vermögen sie nicht zu bessern. Dagegen verspricht man sich sehr viel von einer Behandlung. die auf den wissen- schaftlichen Erkenntnissen der Tiefenpsy- chologie aufbaut. Sie soll es den Jugend- chen ermöglichen, die Realitäten des Ge- meinschaftslebens zu erkennen und sich ihm freiwillig, nicht unter Zwang einzu- ordnen. Voraussetzung hierfür ist aller- dings, daß die notwendigen Maßnahmen rechtzeitig ergriffen werden. Kann Tiefenpsychologie helfen? Schon die Jugendämter sollen deshalb den jungen Menschen mit der entsprechen- den Haltung gegenübertreten. Vorwurfsvol- les Vorhalten von Sündenregistern und leere Ermahnungen will man deshalb künftig ebenso vermeiden wie den haufigen und sehr nachteiligen Wechsel von einem Heim und einer Pflegestelle in die andere. Vielfach fehlen den Aemtern aber noch die geeigne- ten und fachlich vorgebildeten Kräfte hier- für. Sie sind im Gegenteil von Sparmaß- nahmen und Personaleinschränkungen be droht, obwohl gerade die aufbauende Arbeit in der Jugendpflege schwere Schaden in der Zukunft verhindern kann. Noch gibt es kein Fürsorgeheim, das nach den Gesichtspunk- ten der Tiefenpsychologie geleitet wird. In ganz Westdeutschland stehen überhaupt bis- her nur 219 ausgebildete Tiefenpsychologen zur Verfügung, die die Verantwortung für eine psychotherapeutische Behandlung über- nehmen können. Deshalb wurde beantragt, wenigstens eine zentrale Landesstelle für die Erziehungsberatung zu errichten, von Wo aus ein Psychiater und ein Psychologe gemeinsam die Beratung der Behörden, Heime und Jugendpflegeorganisationen durchführen können. Frau Dr. Schwarzmann aus Zürich machte, aufbauend auf zahlrei- chen Beispielen aus der eigenen Berufser- fahrung, die Grundzüge der Tiefenpsycholo- gie und der auf ihr beruhenden Haltung auch für Laien deutlich. So wurde verständ- lich, daß die jungen Verwahrlosten in ihrer Kindheit zu wenig Liebe erfahren haben und deshalb ihrer Umwelt keine Liebe ent- gegenbringen. So kommt es, daß z. B. Flüchtlingskinder und Soldatenwaisen trotz ihres zußeren Elends nur geringe Schäden davontragen, wenn sich nur einer ihrer An- Ihnen hoffentlich dann den Beweis er- bringen können, daß dieser vermeintliche Herr d'Argent weder ein Forscher war noch jenen Namen zu Recht trug.“ 16. Der Journalist fuhr recht nachdenklich die breite Straße zur Stadt hinunter. Er be- schäftigte sich mit einem kleinen Zettel, der ein großes X trug, und der sich in seiner rechten Jackentasche befand. Die Verneh- mungen hatten keine Formel erbracht, die den unbekannten Wert dieses Buchstabens X nannte. Folglich mußten alle Voraussetzun- gen, nach denen diese Formeln aufgestellt Waren, falsch sein. Und nicht nur die Schlußfolgerungen waren falsch, sondern auch deren Ausgangspunkt. Nicht d'Argent war wichtig, sondern Fechner. Der Tod d' Argents war nicht aktuell. Aktuell war die Feststellung, wer von all den beteiligten Personen Kenntnis von der Eristenz eines Carl Eduard Fechners unter dem Namen des Forschungsreisenden Roger d'Argent besaß. Wer von ihnen wußte, daß Fechner exi- stierte? D' Argent natürlich. Und somit wußte es Hachenberg, der Antiquitäten- händler, auch. Folglich wußte es auch sein namenloser Dolmetscher, dieser Asiate mit dem lautlosen Gang. Auch die ehemalige Hausdame d' Argents wußte es. Diese Haus- dame kannte auch Hachenberg. Ja, selbst ihrer Tochter, der Tänzerin, war die Exi- stenz Fechners bekannt. Dieser Gedanke ge- fiel dem Journalisten nicht. Aber er tröstete sich mit der Tatsache, daß Christa Marita wohl wußte, daß dieser Mann in der Dah- lienstraße nicht d'Argent war, aber sie ihn Wohl kaum als Carl Eduard Fechner ge- kannt hatte. Außerdem war sie an jenem Abend durch die Musikprobe in dem Thea- ter nicht in der Lage gewesen, die Dahlien straße aufzusuchen. Wem mochte nun außer das offizielle Budget hinaus für diese Waf- ken aus. Mit Schaudern und voller Grauen haben die Menschen in der ganzen Welt von der Schaffung der neuen Höllenbombe Kennt- nis erhalten. Mit allen technischen Mitteln wird arm endgültigen Weltuntergang ge- arbeitet. Alle die Menschen, die keinen Einfluß auf dieses wahnwitzige Wettrüsten zwischen den Mächten haben, sollten sich zusammenschließen, um das Entsetzliche solcher Aussichten zu verhindern. Die Ft ist ist kurz. Hüben, wie drüben. Je eher aber die Diskussionen einsetzen, desto gröber und wirksamer wird die Entspannung und Beruhigung für eine alarmierte, allein den Weltfrieden ersehnende Menschheit sein. Im wahrten Sinne des Wortes könnte dann eine neue Welt entstehen. Eine Welt, die zu der Erkenntnis gekommen ist, überholt und unzeitgemäß alle jene kleinlichen und wechselseitigen Schädigungsversuche sind, die noch immer den Hauptinhalt der inter- nationalen Politik ausmachen. Wichtig erscheint es, noch einmal fest- zustellen, daß die psychologischen Voraus- setzungen, die hinter dem heutigen Rü- stungswettlauf der Mächte stehen, grund- verschieden sind. Spekulationen auf die Vernunft Sowjet-Rußlands, diese Waffen nicht anzuwenden, weil sich der Spieß ge- gen es selber kehren könnte, sind darum falsch, weil der russische Mensch unter Vernunft etwas ganz anderes versteht, als derjenige, der letzten Endes von diesen Waffen betroffen wird. Ende. Foto: Büttner, Karlsruhe Eine neue, exzentrische Modebrille? Nein, dazu entstellt dieses eigenartige Augen- glas, das an einseitige Scheuklappen erinnert, das Gesicht viel zu sehr. Es handelt sich viel- mehr um eine Nacht-Blendschutabrille, die ein Frankfurter Optiker herausgebracht Hit. Die dunkelfarbigen Glussegmente schützen die Augen vor den grellen, von lines kommenden Strahlen nicht abgeblendeter Scheinwerfer, lassen aber den Blick auf die Fahrbahn ge- radeaus und nach rechts frei.(Aufmerlesame Leser erinnern sich, daß der„Morgen“ vor einiger Zeit eine ähnliche Blendschutæbrille, die Erfindung eines Mannheimer Uhrmacher- meisters, beschrieben hat.) Blick ins Land 715 000 Neubürger in Württemberg-Baden Stuttgart.(SWK) Die Zahl der Neubürger in Württemberg-Baden betrug am 31. De- gehörigen wirklich herzlich um sie bemüht. Kinder aus geschiedenen Ehen sind dagegen oft besonders gefährdet. Die Erziehung muß die versäumte Liebe und das fehlende Vor- bild der Elten nachholen.. 8 g 4 5 zember 1949 insgesamt rund 715 000. Hiervon München gibt ein Beispiel entfallen 486 300 Personen auf Württemberg Wie das in der Praxis durchgeführt wer- und 228 700 auf Baden. Der Zugang im Jahre den kann, zeigte Dr. Mehringer als Leiter 1949 betrug insgesamt 32 300 Personen, von des Waisenhauses der Stadt München. Port welchen etwa dreiviertel in Württemberg wird versucht, die Massenerziehung zu über- Unterkunft fanden. Bemerkenswert ist, daß winden. Kleine Familien gemeinschaften sol- sich unter den 1949 registrierten Neuzugän- len stattdessen ein ähnliches Lebe führen ten über 20 Prozent illegale Grenzgänger- wie eine richtige Familie auch. Sie erhalten flüchtlinge befinden. An Anschaffungen für innerhalb des Heims ihre abgeschlossene Bekleidungsstücke und Schuhe wurden von Wohnung und genießen so viel Freiheit, wie der Wirtschaftsabteilung des Staatsministe- möglich. So weit es geht, werden Jungen riums für das Flüchtlingswesen 1949 rund und Mädchen gemeinsam erzogen, und auch 1 140 00% DM aufgewendet. während die die Altersstufen werden nicht mehr so scharf Ausgaben für die Versorgung der Flücht⸗ getrennt. Großen Beifall fand die Forde- linge mit dem notwendigsten Hausrat etwa rung, daß viel Frauen in der Jugendfürsorge 880 000 DM betrugen. beschäftigt und daß Jungen und Mädchen zum Zweck einer harmonischen Erzienung von männlichen und weiblichen Erziehern gemeinsam betreut werden sollten. Schon aus materiellen Gründen wird es sitzung des 8 s behandeln, noch sehr lange 25 11 ee Stadtobermedizinalrat Prof, Pr. Schoen das des Münchner Experiments sich überall ver- Thema„Karlsruhe als Naturheilbad“. Vor werten lassen. Rückschläge werden nie aus- Wochen waren Bestrebungen interessierter bleiben, zumal auch die Tiefenpsychologie Kreise laut geworden, die im ehemaligen kein Allheilmittel sein kann. Ein weiterer Großherzoglichen Schloß ein modernes Na- Nachteil ist bisher auch noch, daß die unver- turheilbad errichten wollten. Nach fachmän- besserlichen Verwahrlosten immer noch mit nischer Beurteilung Prof. Dr. Schoens eignet den weniger schweren Fällen zusammen die sich Karlsruhe dafür in keiner Weise, da Heime bevölkern. Keiner weiß mit ihnen hierzu jegliche klimatische Voraussetzungen etwas Rechtes anzufangen, 175 es fehlt eine fehlen. G.. esetzliche Regelung, die ihr Schicksal be- 75 5 stinunt. in Fachkreisen wird deshalb ihre Wiederaufbau des Karlsruher Rheinhafens Zusammenfassung in besonderen Anstalten Karlsruhe. Die Arbeiten beim Wiederauf- bau des Karlsruher Rheinhafens, für den au E88 e N 37 bisher aus Staats- und kommunalen Mitteln ..— insgesamt 1,5 Millionen DM aufgewendet 8 8 f wurden bzw. noch werden, schreiten rüstig Die Fischtherapie vorwärts. Neues Industriegelände wurde im Wenn nervöse, aufgeregte Patienten in Hafenbezirk gewonnen und am Mittwoch das Krankenhaus der englischen Kreisstadt erfolgte im Beisein zahlreicher Vertreter der Nelson kommen, setzt man sie vor ein staatlichen und kommunalen Verwaltung Aquarium. Die ruhigen, eleganten Bewegun- das Richtfest an dem neuen Getreidelager- gen der farbenprächtigen, exotischen Zier- haus und der großen Werfthalle III. Das Ge- fische üben einen derart guten Einfluß auf treidelagerhaus ist mit einem Gesamtfas- die Patienten aus, daß sie bei der Konsul- sungsvermögen von 15 000 Tonnen— die tation nichts mehr erschüttern kann. Auch Werfthalle faßt etwa 16 000 Tonnen— eine in den Wartezimmern von Zahnärzten soll der größten dieser Art am Rhein und dürfte sich diese„Fischtherapie gut bewährt nur von dem im Bau befindlichen Silchaus haben. Mr. Cherry, Vorsitzender eines Klubs in Mannheim übertroffen werden. Hafen- der Zierfischfreunde, warnt jedoch vor der direktor Dr. Langfritz bezeictmete die Ober- Verwendung einer gewissen japanischen rheinhäfen als die Schwerpunkte der öko- Fischart. Setzt man zwei von ihnen in das- nomischen Kräfte des Landes Baden, die sick selbe Aquarium, kämpfen sie so lange mit- auch auf die Nachbarländer Württemberg einander, bis einer tot zu Boden sinkt. BF) und sogar Bayern erstrecken würden“ „Naturheilbad Karlsruhe“ medizinisch abgelehnt Karlsruhe. Auf einer Hauptausschuß des, Verkehrsvereins behandelte diesen Personen die Existenz Fechners be- Greis. Mit Hilfe einer Angestellten sah er Kannt sein? Die Lösung dieser Formel war die Kateikarten durch. der Wert des Buchstabens X. Eine Person Ungersbach vergas über dieser langwie- kannte Fechner ohne Zweifel. Dies war seine tigen und komplizierten Arbeit seinen Hun- Frau, die, ehemalige Sekretärin aus Bom- ger, die Zeit und seine Verabredung, Die bay, die sich nach seiner Rückkehr von der Ausbeute, die er schließlich in der Hand ersten Expedition in Tibet von ihm getrennt hielt, war recht dürftig. Migmutig betrach- hatte. Dies war etliche Jahre her. Bestand tete er das Blatt Papier, auf dem er ver- die Möglichkeit, daß eine Frau sich nach schiedene Adressen notiert hatte. ES Wär Jahren auf die Bahn setzte, zu ihrem Mann zweifelhaft, ob diese Adressen irgendeinen kuhr, um ihn über den Haufen zu knallen? Hinweis bieten würden. Unwillkürlich Aber plötzlich fuhr Ungersbach den Wa- dachte er an das Dokument, das in dem gen zn den Bordstein, und mit lautschreien- Geheimfach der Buddhastatue gelegen Hatte den Bremsen hielt er nach wenigen Metern Es überfiel inn eine beängstigende Ruhe. Er hinter einem unförmigen Möbelwagen. So rief sich die Namen ins Gedächtnis, die jens jah hielt den Journalisten eine neue Idee Heiratsurkunde enthielt. Nun erbat er die gepackt, daß er sich im Moment nicht mehr Meldekarten, die unter dem Namen Dumont auf den lärmenden Verkehr der Straße zu ausgestellt waren. Er mußte sich einige Mi- konzentrieren vermochte. nuten in Geduld fassen. Er verbrachte sie Es war unglaublich.. an dem schmalen, hohen Fenster des Anits- Wenn diese Frau nun hier in der Stadt zimmers. Ueber den weiten Platz vor dem lebte? Haus brauste der Verkehr. Straßenbahnen, Wenn sie Fechner gesehen hatte? Autobusse, ungezählte Taxen und Privat- Dann wußte sie auch, daß er unter dem wagen überquerten ihn. Das rote, gelbe und Namen des Forschers Roger d'Argent in der grüne Licht der Verkehrsampeln leuchtet Dahlienstraße lebte. Die Möglichkeiten dro- in regelmäßigen Abständen auf. Er sah von hender Konflikte, die hieraus entstanden dem Fenster aus einen kleinen, roten Wa- sein kormten, waren nicht zu unterschätzen, gen auf dem Parkplatz stehen und sehnte Ungersbach setzte den abgedrosselten sich unvermittelt nach strahlender Sonne, Motor wieder in Gang und fuhr besinnlich nach dem blauen Meer und unbeschwerten dem Mittelpunkt der Stadt zu. Er überlegte Urlaubstagen. Er war plötzlich so sicher, vor fleberhaft, welcher Weg ihm zur Verfügung einer endgültigen Lösung des Verbrechens stand, die Verfolgung dieser neuen Spur in der Dahlienstrage zu stehen, daß er fast aufzunehmen. Er steigerte die Geschwindig- gleichmütig die wenigen Kärtothekkarten keit, und nach einer Viertelstunde Fahrzeit zur Hand nahm, die ihm das freundlich Ja- pärkte er den Wagen vor dem Polizeipräsi- chelnde Mädchen, als er in das Zimmer zu- dium. Er eilte die breiten Treppen zu dem rückkam, gab. Nur zehn Meldekarten waren Büro des Leiters der Lentralstele des Eins es, Schon die dritte dieser Karten bekrät⸗ wohnermeldeamtes hinauf. Eine halbe 5 85 b f 25 Stunde später stellte er erschrocken fest, tiste seinen Verdacht. Aber dies war aueh dag es nicht weniger als einhundertz wei- alles. Ein Beweis war auch diese Meldekarte undzwanzig Personen gab, die den Namen nicht. Er wart einen Blick auf seine Arm- Fechner trugen. Vom Säugling bis zum banduhr. 4. 33 e 5 Seite 4 e. 8 MANNHEIM Freitag, 3. März 1950/ Nr. 5g Mannheim hat neunzig Fernschreibunschlüsse 8 Im Laufe des Sommers werden noch 60 dazukommen Mitte bis Ende der Dreißigerjahre war Heute sind alle 90 Anschlüsse wieder die Fernschreibetechnik so Weit entwickelt, belegt. Weitere 15 Anmeldungen liegen vor dag sie dem öffentlichen und wirtschaft- und werden im Laufe des Sommers mit lichen Leben praktische Verwendungs- dem Ausbau weiterer 60 Einheiten, von mäglichkeiten in die Hand gab. Jedoch denen 10 in den ersten Apriltagen fertigge- Standen dem großzügigeren Ausbau in stellt sein werden, befriedigt werden kön- Deutschland vor allem finanzielle Schwie- nen. Dem Mannheimer Amt ist fast Zanz riskeiten entgegen, so daß das dünne Fern- Nordbaden mit Ausnahme von Karlsruhe Schreibernetz mit wenigen Stationen auf das über eine eigene Zentrale verfügt, A ein ausgesprochenes Fachnetz ökfentlicher, geschlossen. meistens Regierungsinstitutionen beschränkt 8 5 5 bleiben mußte. Im Verlaufe des Krieges Gegenüber dem normalen Fernsprech- mit seiner ungeheuren technisch-forschungs- verkehr weist das Fernschreibewesen be- malisen Ausweitung aber erfuhr das Fern- deutsame Erleichterungen und Verein- Schreibewesen begreiflicherweise einen fachungen auf. Der einzelne Teilnehmer ist großen Aufschwung. durch das Wählen einer bestimmten Zonen- Während des Krieges wurde auch in Kenn-Nummer in der Lage, ohne zeitver- Mannheim als eines der ersten in Süd- schwendende Amts-Handvermittlung jeden deutschland ein Fernschreibeamt(im Ge- beliebigen angeschlossenen Apparat sofort bäude des Telegrafenamtes) eingerichtet anzusprechen. und mit zunächst 90 Einheiten, d. h. An- 0 N schlüssen ausgestattet. Der größte Tei! So eintach, modern und zweckmäßig sich dieser Leitungen wurde von der Rüstungs- der Betrieb gestaltet, relativ so billis sind industrie, die übrigen von der Wehrmacht anschaffung und Unterhaltung eines Fern- belegt. Ende des Krieges lag das Mann- Schreibers. heimer Fernschreiber- ebenso wie das Fernsprechernetz tot. Ein großer Teil Das Mannheimer Fernsprech-Ortsnetz des KFabelwerkes Sowie der Vermittlungs- zählt augenblicklich 11000 Teilnehmer urid einrichtungen und Schaltapparaturen war wird mit den etwa 1000 Neuanmeldungen zerstört. Hand in Hand mit der Wieder- die bis September Berücksichtigung kinden 1 des städtischen Fernsprech- werden, wieder die frühere Stärke errei- e 8 auch das teilweise sich mit chen. Das zu diesem Zweck notwendige sem deckende Fernschreibernetz aufge- zweite Vermittlungsamt, das vorläufig in . Eine Pflicht der Pietũt Aufruf des Bundes für Kriegsgräberfürsorge Der Volksbund Deutsche Kriègsgräber- kfürsorge führt vom 1. bis 15. März eine Sammlung durch, deren Erlös der würdi- gen Ausgestaltung der Gräber von Gefal- lenen dient. In zwei Weltkriegen haben Millionen Soldaten ihr Leben gelassen. Kaum eine Familie ist von Opfern verschont geblie- ben. Okt liegen die Toten, nur notdürftig verscharrt, in fremder Erde, ohne daß eine Sütige Hand die Gräber schmückt. Unge- pflegt und verlassen, drohen sie völliger Vergessenheit anheimzufallen. Sollen die Ruhestätte der Toten nicht endlich eine treusorgende Pflege finden? Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- Fürsorge will diese Pflicht der Pietät er- küllen. Er will den Millionen deutscher Ge- kallener in aller Welt eine würdige Ruhe- statt bereiten und sie in ständige liebe- volle Obhut nehmen. Hilf auch Du mit Deinem Scherflein, den Toten dieses Mal der Liebe und des Geden- kens zu errichten! Der Vorstand des Bezirksverbandes Nord- baden des Volksbundes Deutsche Kriegs- Sräberfürsorge e. V. Dr. Kaufmann, erster Vorsitzender; Dr. H. Keßler, stellvertreten- der Vorsitzender; F. Töpper, stellvertre- tender Vorsitzender. Auch Besitz unter 50 Ar unterliegt der Feststellungspflicht 1950 Vom 3. bis 15. März wird die Erhebung baut, und am 1. Juni 1948 konnte das einer Baracke in U 2 eingeri 7 1 eee e e er e e ee „ ur 5 n 85 a gerichtet wird, be- i 1 5 iebs- Manheimer Fernschreiberamt in voller findet sich bereits im Bau und wird mit 1 15 0 1 80 8 1 —. seine Tätigkeit wieder auf- 2 000 Anschlüssen bis Ende August fertig- 8. 9 letzten Bodennut- 5 gest sein. 5 N 1 Kul Sestellt sein i zungserhebungen 1949 Flächen- und Kul- 8 8 5 5 arten veränderungen ergeben haben, Der Rektor Soll dahbleihen nen Fälle noch nicht alle eingehend bearbei- turartenverän 3 8 künr tet werden konnten, und 80 noch kein end- N nne sagen die Schönauer gültiges, durch Zahlen Bei einer Versammlung der der Kultur- nis vorliegt, gemeinschaft Schönau- Siedlung angeschlos- stellen, daß die meisten Arbeitgeber ir senen Vereine, Organisationen und Par- Stadtkreis Mannheim sich an die Bestim- teien stand die Frage der Rektorenstelle der mungen des Jugendschutzgesetzes halten Schönau-Schule zur Debatte, nachdem be- und ihren jugendlichen Arbeitskräften zu- kannt geworden war, daß das Ministerium kommen lassen, was ihnen nach Recht, sich ee Gedanken trage, diese Stelle Moral und Gesetz zuerkannt. neu zu besetzen... a Im allgemeinen kann gesagt werden, daß ee 8 eee der nach den Ermittlungen mehr Vertragsver- Seit 19 ommisssrisch inne hältnisse zwischen jugendlichen Arbeitern hat, bewies nach Ansicht der Schönauer, 11 73— 5 5 daß er als Mensch und Schulleiter verant- 2.. Wortungsbewußt und vorbildlich Mittler 8 N 8 1 5 0 ursprünglich angenommen wurden. Dabei 1. ee bleibt allerdings zu berücksichtigen, daß der Siedler. Aus diesem Grund et durch die Fragebogenaktion nur ein verhält- 5„ enn enn e nismäßig kleiner Teil des in Frage kommen- nicht nur die vom Ministerium vorgesehene den Personenkreises herangezoge d Neubesetzung der Stelle empörend, sondern 8 een eee es. bereits die Tatsache, daß der jetzige Lei- ter noch nicht offiziell zu seinem Amt er- nannt oder darin bestätigt worden sel. Nach der einmütigen Auffassung der Versamm- lung gibt es keinen triftigen Grund, der erhärtetes Endergeb- läßt sich doch jetzt schon fest- Zeit beim zuständigen Gemeindesekretariat oder beim Statistischen Amt, K 5, Zim- mer 2, anzuzeigen. Andernfalls ist die bei der letzten Bodenbenutzungserhebung fest- gestellte Fläche auch für 1950 nachzuweisen. 15 000 Verkehrsunfälle in einem Jahr Die starke Zunahme von Verkehrsunfäl- jen im Jahre 1949 veranlagt die Landes- Polizei, aufklärende Handzettel über das Verhalten im Verkehr zu verteilen, Die be- bilderten Schriften sollen belehrend und dadurch unfallverhütend wirken. Zugleich Sibt die Landespolizei bekannt, daß 1949 in Württemberg-Baden 15 355 Verkehrsunfälle, davon 466 mit tödlichem Ausgang, ver- zeichnet werden mußten. Fast 10 000 Perso- nen wurden dabei verletzt. Der Sachscha- den belief sich auf über 3,6 Mill. DM. „Leberlegen Sie sich die nächste Ausrede.“ Ein Betrüger blieb ohne die Wohltaten der Amnestie — Eine Lanze für Mannheims Nationaltheuter Die Theatergemeinde verwahrt sich gegen jede„Amputation“ Bei einer Versammlung der Mannheimer Theatergemeinde am Mittwochabend garten, die ursprünglich der Besprechung einer„Räuber“- Aufführung für die gemeinde galt, cam es fast zwangsläufig auch zu Gesprächen über die kritische Situation des Nationaltheaters uberhaupt. Das Ergebnis dieser Unterhaltungen faßte die Versamm. zung in einem Memorandum zusammen, das wir hier in seinen wesentlichen Zügen Wieder. geben. Die Theatergemeinde ist sich des Ernstes ein Glied dieser Bewegung, die während dez der finanziellen Seite des Theaterproblems Hitlerregimes ausgelöscht und nunmehr in vollem Umfange bewußt. Dennoch bittet wieder zu neuem Leben erwacht ist. Wie ste die Stadtverwaltung, kein Mittel unver- krüher, so gilt ihr wieder die Devise:„Die sucht zu lassen, um das Nationaltheater in Kunst dem Volke!“ Die Theatergemeinde seiner derzeitigen Gestalt(Orchester, Oper, ist somit eine Brücke zwischen Kunst und Schauspiel) zu erhalten. Die Gründe dazu Volk. Schon haben mehr als 1000 Berufs. sind folgende: tätige mit geringem Einkommen den Weg a) Das berechtigte Verlangen minderbe- zur Theatergemeinde gefunden, und es be. mittelter Bevölkerungskreise nach aus- steht begründete Aussicht, daß in abseh⸗ erlesenen Kunstdarbietungen, barer Zeit dem Nationaltheater ein Lester D) die Wirtschaftlichen Lebensmöglichkei- Stamm zuverlässiger Besucher zur Verfül. ten und die ungestörte Schaffensfreude Sung gestellt werden kann, der Wesentlich des künstlerischen und technischen Per- dazu beitragen wird., ernste Finanzkrisen sonals, zu überwinden. Jedenfalls werden dann e) die verpflichtende Tradition unserer Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln mehr Schillerbühne und deren stadtgeschicht- noch als seither liche Bedeutung, gung haben. Dabei lehnt es die Theater. d) die treubewährte Theaterliebe aller gemeinde grundsatzlich ab, etwa die Rolle Mannheimer Gemeindebürger. einer Kulturkonsumentenorganisation 20 Die Theatergemeinde weiß sich frei von übernehmen. jeder übertriebenen Sentimentalität, die Um dieses Ziel zu erreichen, darf aber mit wahrer Kunstbegeisterung nichts zu tun an den Grundfesten unseres ehrwürdigen haben dürfte. Nationaltheaters nicht mehr gerüttelt Wer. Die Bedeutung der Deutschen Volks- den. Auf keinen Fall sind wir mit einer bübhnenbewegung wird als bekannt voraus- Amputation eines wichtigen Gliedes des gesetzt. Die heutige Theatergemeinde ist Schauspieles einverstanden. m Rosen. Theater. 8 1 Die Landsmannschaft Schlesien hält am Kurze„MM Meldungen 4. März, 18,30 Uhr, in der Wohlgelegen- Gewonnen. Am 16. und 17. Tag der Zie- schule ihre Jahres- Hauptversammlung mit hung der Schlußklasse der sechsten Süd- Vorstandsneuwahl ab. Anschließend eine deutschen Klassenlotterie wurden folgende schlesische Unterhaltungsstunde. Alle hei- größeres Gewinn gezogen: Ein Gewinn zu matvertriebenen Schlesier sind herzlich 100 000, DM auf die Nr. 78 621; ein Gewinn willkommen. zu 25 000,— DM auf die Nr. 29 006; fünf Ge- Zugunsten der Ingenieur-Hilfe. Der vol winne zu je 10 000, DM auf die Nr. 89 851,(Verein deutscher Ingenieure) veranstaltet 99 139, 104 744, 133 622 und 133 826. am 4. März, 18 Uhr, im Goethesaal einen Generalversammlung der Christl. Wo- FKammermusikabend mit solistischen Ge- nungshilfe e. V. Der Verein lädt seine Mit- Sangseinlagen. Der Ertrag wird für die In. slieder und Freunde für Samstag, 15 Uhr, Senieur-Hilfe. Werden. zu einer Generalversammlung ein. Treff- Wir sratulieren! Moritz Foetzsch, bunkt: Pfarrheim der Oberen Pfarrei(Gar- Mannheim, Zellerstrage 51, vollendet sen ten der Jesuitenkirche, Eingang gegenüber 0. Lebensjahr. Sein 25jähriges Beruf. der Haltestelle Amtsgericht). jubiläum begeht Wilhelm Zinser, Feuden. Ein Liehtplick. Mit Wirkung vom 1. Marz Sein, Schsktelstrabe 41. Stacttinspektor im wurde das Ernährungs- und Wirtschaftsamt e 5 1 aufgelöst. Die nach den Anordnungen der Pressebericht der Polizei Regierungsstellen noch verbleibenden Be- Wirtschaftungsaufgaben werden im Rahmen eines Schuttabladeplatzes in Neckarau be- des Referats III, Abt. V, erledigt. auftragter Wachmann wurde von einem Schulungsvortrag. Am 6. März, 19,30 Uhr, Manne in den Abendstunden tätlich an- richt in der Wirtschaftshochschule Frau gegriffen. Der Täter, welcher bereits am Dietrich über das Thema:„Die Anwendung Mittag den Wachmann bedroht Hatte, well der ZPO im Arbeitsgerichtsver fahren“, dieser ihn bei der Wegnahme von Alt- „Land des Lächelns“ in Sandhofen. Am metall hinderte, schlug ihn mit einem vier 3. März, 20 Uhr, spielt im„Morgenstern“ kantigen Stein nieder, mißhandelte ihn mit ihre sachliche Berechti. Gefährlicher Beruf. Ein mit der Aufsidt eine Ablehnung des jetzigen kommissari- schen Rektors rechtfertige. Die Versammlung hielt es für unver- ständlich, daß der Stadt Mannheim das Recht abgesprochen werde, solche Stellen sslbst zu besetzen und brachte unmißver- ständlich zum Ausdruck, daß die Bevölke- rung der Schönau- und Blumenau- Siedlung Die Auswirkungen der Amnestie sind bisweilen verblüffend. An seidenem Faden hängt oft die Entscheidung, ob ein Ange- klagter straffrei ausgeht— das heißt, ob ihm seine Strafe mit dem Hinweis auf eine Bewährungsfrist von drei Jahren erlassen wird— oder ob er für die Dauer von min- destens drei Monaten ins Gefängnis wan⸗ geschlossen hinter ihrem jetzigen Rektor stehe und es unter keinen Umständen dulde, dag durch bürokratische Winkel- Zzlige ein hochgeachteter Mann„erledigt“ werde. Registrierung hat begonnen Die Registrierung der Kriegsgefangenen 175 5 und Vermißten vom 1. bis 11. März ist wich- chichte einzugehen. ö is kür den Rechtsschutz und die Betreuung Per angeklagte— mehrfach erheblich der Kriegsgefangenen sowie die Nachfor- vorbestraft— war nämlich vor Wengen Schung nach Vermißten. Die Bevölkerung Monaten wegen Betrugs zu zwei Gefäng- des Bundesgebietes soll durch die Meldun- nisstrafen von sechs und acht Monaten ver- gen ihrer noch in Kriegsgefangenschaft be- urteilt Worden und das Gericht hatte dar- kindlichen oder vermißten Familienangehö- aus eine Gesamtstrafe von zehn Monaten rigen der Bundesregierung die Möglichkeit gebildet. Eine Gesarntstrafe, die dem Ange- geben, Schritte zur beschleunigten Heimfüh- klagten die Vorteile der Amnestie zusicherte. dert. Diese beiden Möglichkeiten schweben auch über dem Angeklagten, der sich gestern wegen Betruges vor dem Schöffen- gericht zu verantworten hatte. Mehr noch; sein Fall lag so verwickelt, daß er geradezu geeignet scheint, in die Annalen der Ge- nicht zurückzahlen können.„Setzen Sie sich!“ forderte ihn der Richter auf.„Ueber- legen Sie sich die nächste Ausrede!“ Aber der Angeklagte blieb dabei und leugnete mit der Miene des Biedermannes, ohne seine Selhstverteidigung dem Beweis- ergebnis anzupassen. „Der Hang zur Betrügerei ist so einge- wurzelt, daß er sich dessen kaum mehr be- Wwußt wird!, erklärte der Staatsanwalt, Das Gericht kam indessen zu dem Schluß, daß der Angeklagte nur in einem der drei ange- klagten Fälle zu verurteilen sei und bildete nun eine Gesamtstrafe von zwölf Monaten. Bei diesem Strafmaß hilft dem Ange- klagten keine Amnestie mehr, und der Rich- ter meinte, das sei ganz gut so. Der Ange- klagte habe ein trübes Bild seiner Persön- Üichkeit geliefert und stelle ein drastisches Beispiel für den Typ des Betrügers dar. i- tu Herweck 1935: Pleitegeier noch im Glanz das„Theater des Volkes“„Das Land des Fußtritten und hetzte seinen Hund auf ihn. Lächelns“ von Franz Lehar. Die Haupt- Glücklicherweise wurde der Angegriffene rollen singen Heinz Hofacker und Luise- nur leicht verletzt. Helene Emig. Am 11. März, 15 Uhr, wird Feuerwehr hat Vorfahrt. Der von dem die Operette im Ufa Palast gespielt Karte Brand— wir berichteten darüber bereit Suan Eiaitrittsspreis von 1 DM sind beim Sestern— abrückende Tankspritzwagen i, Städtischen Jugendse 1 Mad Anhänger stieß auf der Straßenkreuzung a 8 95 N„ 7* Friedrichsplatz. Tattersallstraße mit einem den qugendführern und bei den zuständigen 3 FFFFEFCCTCCTC Stellen der 8 je Anhänger des Spritzenwagens und der ellen der Berufsschulen zu erhalten sowie 5. 3801 i eine Stunde vor Beginn der Vorstellung. n gen besann wren. Dis Schult „Monika“ für den„MBI“. Karten für die an dem Zusammenstoß tritt den Fahrer Sonder veranstaltung des„Mannheimer des PkwWẽ, weil er dem im Einsatz befind- lichen Löschfahrzeug die Vorfahrt nicht überlassen hat. Gefährlicher Abbruch. Bei Abbrucharbei- in einer Hausruine in der Bachstraße stürzte ein Arbeiter mit einer Treppe, die Morgen“ mit der Operette Nico Dostal im Ufa-Palast, 4. März, 14,4 Uhr, sind im Vorverkauf zu ten 5 5.—.— 1 numerierten Plätzen in er alterhalle des„Mannheimer Morgen“ anscheinend mit Trümmern über! 1 8 ö R I, und eine Stunde vor Beginn der Vor- in die Tiefe. Der Verunglückte e 10 stellung an der Ufa-Kasse zu haben. das Krankenhaus verbracht werden. Bei den Eltern eingebrochen. Ein junger Mann drang in den Vormittagsstunden ge- Waltsam in die elterliche Wohnung ein und „Monika“ von am Samstag, rung der Gefangenen im Ausland und zu Doch mit des Geschickes Mächten verbesserten Nachforschung nach Vermißten einzuleiten. Die Bundesregierung weist darauf hin, daß diese Maßnahmen in Zukunft nur für diejenigen Kriegsgefangenen und Vermißten ergrifken werden können, die bei der gegen- Wärtig laufenden Registrierung zur Anmel- dung gebracht werden. Alle sonstigen, bei den bisherigen Suchdiensten gestellten Nach- Lorschungsanträge werden mit Rücksicht auf die Neuanmeldungen zurückgestellt. Es liegt daher im Interesse der Angehörigen von Kriegsgefangenen und Vermißten, wenn sie die von der Bundesregierung gewünschte Meldung unter keinen Umständen unterlas- Sen. Nur in Ausnahmefällen(2. B. wenn Angehörige nicht vorhanden oder an der Meldung verhindert sind), kann die Regie- Strierung durch Freunde oder Kameraden bzw. von Amtswegen erfolgen. Die Ausfüllung der Karteikarte für je- den Kriegsgefangenen und Vermißten ist Aufgabe der Behörden. Die Bevölkerung selbst braucht keine Fragebogen oder Kar- ten auszufüllen. Diese Regelung soll die Einheitliche Bearbeitung der Meldungen durch vollständige und richtige Eintragun- gen gewährleisten. Lage der Jugendlichen besser als Gewerkschaft ursprünglich annahm Während der Jugendschutzwoche hat der Gewerkschaftsbund, Ortsausschuß Mann- heim, Fragebogen an Lehrlinge und jugend- Uchie Hilfsarbeiter ausgegeben, um sich einen Veberblick über die Situation der Jugend- lichen in den Betrieben zu verschaffen und gegen auf Grund dieser Aktion festgestellte Benachteiligungen und Auswüchse einzu- schreiten. 200 dieser Fragebogen sind von den Ju- gendlichen ausgefüllt an die Gewerkschaft zurückgegeben worden, Obwohl die einzel- Wohin gehen wir? Freitag, 3. März: Nationaltheater, 19.00 Uhr: Die Räuber“; Vereinshaus Seckenheim:„Die Fledermaus“; Alster:„Gilda“; Capitol:„Die Schmusgler von Saigon“; Palast:„Goldgrä- ber“; Amerika Haus, 19.30 Uhr: Prof. Dr. W. Kunkel, Universität Heidelberg:„Amerika-⸗ nische Universitäten“. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstagfrüh: Heiter, in den Niederungen vormittags stellenweise nebelig. Höchsttemperaturen in nebelfreien Gebieten bis 5 Grad über null; nachts wieder Frost wischen minus 5 und minus 9 Grad. Schwach windig. . es erhob sich nämlich der Verdacht, daß der Angeklagte noch drei weitere Be- trügereien begangen hatte, die vor den bis- her verurteilten Straftaten liegen, aber auch noch in den Zeitraum der Amnestiegewäh- rung fallen können. Deswegen wurde der 55jährige gestern erneut vor dem Richter Zitiert. Und mit Drehen und Wenden versuchte der Angeklagte die Sache so darzutun, als habe er seine Arbeitskollegen gar nicht um das Geld, das sle ihm zum Großeinkauf von Fleisch und anderen Waren gaben, betrü- gen wollen, sondern sich die Beträge lediglich ausgeliehen und wegen seiner Erkrankung Wegen schweren Landfriedensbruchs zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt Seit dem Prozeß gegen den damaligen Kreisleiter Schneider schien die Kette der Strafverfahren wegen Landfriedensbruchs abgeschlossen zu sein. Inzwischen tauchte aber Ex-SA-Sturmführer Adam FHolfelder aus Internierungslagern und der Vergessen. heit wieder auf. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage, und die Große Strafkammer hatte gestern in mehrstündiger Sitzung das Urteil gegen den Mann zu finden, der an- geklagt war, als Rädelsführer an einer Aktion gegen die Juden, die 1933 im Her- weck-Bad Mannheim ausgetragen wurde, teilgenommen zu haben. Vom Unsinn des Schnullers für Säuglinge und anderen Dingen der Hygiene sprach Prof. Dr. Rodenwaldt Daß das Thema„Gesunde Lebensfüh- rung“, das am Mittwoch von Universitäts- Professor Dr. Ernst Rodenwalt, Heidelberg, in der Vortragsreihe„Akademischer Win- ter“ behandelt wurde., lebhaft interessierte, bewies der gute Besuch und der herzliche Beifall. Nicht ohne feinen Humor berichtete Professor Rodenwaldt, wie noch um die Jahrhundertwende die Frau von 40 Jahren sich für eine„ältere Dame“ anzusehen pflegte, und daß damals auch die mittlere Lebenserwartung für den Mann 35 und für die Frau 38 Jahre betrug. Heute beträgt die mittlere Lebenserwartung für den Mann 60 Jahre und für die Frau 63 Jahre. Wir selen also langlebiger und damit auch län- ger jung. Die Ursachen hiervon seien nicht nicht nur unser Wunsch nach langer Ju- gend, sondern vor allem die Säuglingsfür- sorge, Schwangerenfürsorge, Mütterbera⸗ tung. große Fortschritte in der Kinderheil- kunde, Faktoren, durch die die Säuglings- sterblichkeit von 20 Prozent auf 6 Prozent heruntergedrückt wurde. Sehr wichtig für das ganze spätere Leben sei auch die Schul- gesundheitspflege, die gerade in Mannhein vorbildlich sei und die Ausdehnung dieser Gesundheitsfürsorge auf Jugendliche, dureh die Körper und Seele lange im Besitz auf- bauender Kräfte bleibe Im übrigen könne noch manches in Säuglings- und Kinderpflege von den Müt⸗ tern gebessert werden, Etwa, wenn sie ihr Kind selbst stillten, denn ein solches Kind einern Flaschenkind vielfach über- Ferner durch Abschaffung der Un- Sei 3 legen. Sitte des„Schnullers“, der sehr häufig die Quelle von Infektionen ist und das Ein- mummeln der Säuglinge im Sommer, das nicht selten zu Kinderhitzschlägen und Durchfällen führe, Es sei auch außerordent- lich günstig, ein Kind von klein auf an Ordnung, Sauberkeit regelmäßiges Aufste- hen und Schlafengehen zu gewöhnen, ja zu dressieren. Diese hygienische Erziehung solle in der Schule fortgesetzt werden. Dem modernen Menschen fehle über- haupt am meisten die Regelmäßigkeit der Lebensführung. Dauernde Exzesse scha- deten dem Körper. Waschmittel wie Per- wütin seien schädlich. aber auch dauernder Gebrauch von Schlafmitteln. Sich völlig zu entspannen sei für die Regeneration des Körpers unentbehrlich. Bei durchgehender Arbeitszeit sei eine Stunde Mittagspause notwendig. Die Arbei- ter wünschten oft nur eine halbe Stunde, um früher nech Hause zu kommen. Aber die zu kurze Entspannungspause zeitige einen zu frühen Verschleiß und sogar einen Arbeitsbruch und damit soziales Absinken. Als wesentliche Mittel zu gesunder Le- bensführung empfahl der Vortragende gute Körperpflege mit heißem und kaltem eignete sich einen Anzug, ein Paar Schuhe, eine Hose und einen Mantel seines Vaters Von allen in der letzten Zeit verurteilten an. Die Bekleidungsstücke wollte er aul ehemaligen Sa- Führern schienen die Er- dem Marktplatz der Innenstadt verkaufen. eignisse der letzten Jahre, Holfelder am Den Anzug hatte er vor seiner Festnahme weniesten verändert zu haben. 1926 war bereits zu Geld gemacht. Eine Woche zuvor er 1 Bährig in die Partei eingetreten und hatte er einen Einbruch in den Luftschutz- butte es vom kaufmännischen Angestellten bunker des Gaswerke Lazenberg, der ale bis zum stellvertretenden Kampffomman- Aufenthaltsraum für Arbeiter benutzt wird, dant der Stadt Ottenbach gebracht. 1948, versucht. beim Eintreffen der Amerikaner, wurde er Keine Gleichberechtigung. Auf der Stra- von einem Standgericht zum Tode verur- henkreuzung Bürgermeister-Fuchs- und teilt und mußte sein eigenes Grab schaufeln, Langstraßze stieſen zwei Lastkraftwagen zu- bis sich in letzter Minute herausstellte, dall summen und wurden erheblich beschädigt man ihn verwechselt hafte. Es folgten Wieder war die Nichtbeachtung der Vor- drei Jahre Internierungslager und schlieg- Fahrtbestimmungen durch einen der Fahrer Uch der Spruüchkammerbescheid: Belasteter die Ursache des Zusammenstoßzes. Gruppe zwei drei Jahre Arbeitsla 5 1 Arti die durch die internlerüng ale belt 217 Blendlaterne mit kräftigem Strahl ten. Lebhafte Diskussion um„Buch, Zeitung, Vor der Großen Strafxammer gab der Magaxin“ Angeklagte im Ton einer Vollzugsmeldung Gestern abend war der vollbestzte Ro- zu, daß er den Befehl ausgeführt habe, der sengarten Schauplatz der esrten diesjähri- ihm vom Standartenführer übermittelt gen Veranstaltung der von der Mannheimer Worden sei. Die Folge War, daß einer seiner Abendakademie ins Leben gerufenen Truppführer(der inzwischen zu acht Mona-„Blendlaterne“ mit dem Thema„Buch, Zei- ten Gefängnis verurteilt Wurde) mit einem tung, Magazin“, Zu den dreſ Publikations- Trupp des SA-Jugendsturms vor dem Bad formen äußerten sich in Kurzreferaten der erschien und mit Sprechchören und Schmäh Buchhändler K. Böttger, der Verleger Dr. liedern die Juden zum Verlassen des Bades E. ackermann und Dr. Kurt Joachim aufkorderte. Ein Tumult entstand, Stühle, Fischer. Tassen und Bierkrüge flogen, und verschie. Eine sich den Ausführungen anschlie- dene Juden wurden mißhandelt. dende, Diskussion nahm im Verlauf des Holfelder selbst hatte in die Aktion Abends sehr leidenschaftliche wie auch nicht eingegriffen, das Gericht hielt aber Srundsätzliche Formen an. Wir werden in für ebenso schwerwiegend die Tatsache, daf) Waserer nächsten Nummer näher auf die . sein Erscheinen in seiner„Bigen- Veranstaltung eingehen. schakt als Rädelsführer“ das Signal zur Dreifuß auf frei 2 „Pflichterfüllung“ gegeben habe.„„nee aut kreiem Fuß? Der See eee eee gte wegen Wie vom amerikanischen Distriktgericht Verbrechens des schweren Landfriedeng Mannheim verlautet, wird zur Zeit eine bruchs unter Berücksichtigung mildernder Waftenttassuns des vor n Wochen an Umstände eine Gefängnistrafe von 15 Mo- F 1 e en. A 5 Norm alias Dreifuß alias Georg Kor- Der Verteidiger hingegen hielt die an- 50 900 Dien Stelluns einer wauten uns 5 5 50 000 DPM erwogen. Im Gegensatz zum 8 eee. auf den g zar urange. Mannheimer Distrikigericht, das sich bis e g zum Augenblick jeder Entscheidung ent- helten hat, hat sich das in Nürnberg be⸗ habe einordnen können. kindliche Revisionsgericht im befürworten⸗ „Durchenerzieren der Haut und Ausgleich. Folfelder selbst führte die völlige Zer- l Sinne ausgesprochen.. sport auch in höheren Jahren nach Arzt- rüttung seiner Existenz, seiner Fan und w 3 10 15 bis zur in etwa drei seines ganzen Lebens an chen erwarteten licher Beratung. Für unrichtig hielt er die sei schematische Ausschaltung des Menschen mit dem 65. Lebensjahr. Im übrigen war seine eigene Erschei- nung eigentlich die beste Werbung für die vom ihm vertretenen hyglenischen Maxi men. rei 1 8 Ueberprüfung des Re- Wies pier a en„ seine vislonsgerichtes gelten. f 3 Die Große Strafkammer 1 te b.„Korn Preituß der bereits in die Korrup- lelder im Sinne der Anki ante klei- tionsakfäre des Exstadtrates W. Huber ver- und verurteilte in 15 a0 für schuldig Wiekelt war, wurde in Unterschlagungen 80 145 3 11 2 einer Getängnisstrafe und Zollhinter ziehungen für schuldig be- ment e een, Der Haftbetenl pfeſpt aus- kungen Feine bisherige Haftzeit verbrachte recht erhalten. l-tu. er in Ludwigsburg. 5 I Nach Streit haber gen erie da el eine arbei Haup damit paltt chm. W Haus am 2 zucht geld der! Haus getrot beste: preis. zahlte Geldi bande einen Jahre volles eine künst inte 5 a 126 1 Di gtreic dem kakkir eines zus mit e steckt den kort pkikki Torei Hitch reits In ſähris 16,15 Ogge nenk. vorde Soldde nens Die liegzet werd dadu rigke stab In ef er u hafer tropi mens gefal des gebię perle als 6 Zahlt — W. und — „däwe raum 95,1 Zasge — 2 Ein der in al horn — Eiltrs 1 ſchn Tele 1 — Arbe 9 Bau, 1. N arbe der Ziff. und f der 11* Nr. Lese Togen. Eater. Uation amm. ieder. d dez meh Wie „Die einde und ufs. Weg 8 be. bseh⸗ fester erfil. atlich risen dann mehr chti. ater. Rolle Aber ligen Wer⸗ einer des Alt⸗ ler. ihn. ene lem t mit. ung eln der der uld rer ad- cht ei ige die Ax, ger e. ne, 8 uf ne * 2. ils d, 3 1 10 * . . den Arm um ein verlockend Vr. 58 Freitag, 3. März 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 gladtnachrichten „Da werden Weiber zu Hyh inen gach diesem geflügelten Wort mag sich der streit zweier Oppauer Frauen abgespielt haben, als sie dieser Tage wegen Hausange- egenheiten in einen heftigen Wortwechsel gerieten, der in Tätlichkeiten ausartete. Und da einer der beiden„Kampfhähne“ gerade eine„Mitternachtsvase“ in Händen hielt, be- arbeitete sie im Verlauf des Streites das Haupt ihrer Gegnerin ziemlich ausgiebig damit. Allerdings mußte sie für diese Ge- palttat einen Büschel ihres üppigen Kopf- achmuckes auf der Walstatt lassen. Wieder einmal Dummenfang. Bei einer Hausfrau im Stadtteil Friesenheim erschien am 24. Februar ein junger Mann, der ver- zuchte, durch einen besonderen Trick zu geld zu kommen. Der Fremde schwindelte der Frau vor, dag von einer im gleichen flaus wohnenden Ehefrau, die er nicht an- trofken habe, eine Flasche Möbelpolitur bestellt worden sei. Zwei DM betrage der preis. Die gutgläubige Hausbewohnerin zahlte dem Schwindler ohne Bedenken den Geldbetrag. Wie die Feststellungen ergaben, gandelt es sich bei dem jungen Mann um men Betrüger im Alter von etwa 20 bis 25 Jahren, er ist 1,70 bis 1,75 m groß, hat ein polles Gesicht und braune gewellte Haare, eine Narbe am rechten Auge(eventuell Finstliches Auge). Er trug einen braunen Fintermantel und einen auffallenden gel- ben Schal. Die Ludwigshafener Kriminal- polizei bittet um sachdienliche Mitteilungen. Diebe gingen um. Aus einem umfrie- deten Garten in Ludwigshafen-Friesenheim Furde in der Nacht zum 19. Februar eine Abessinierpumpe im Werte von 50 DM ge- ztohlen.— Ein vor einem Neubau in der Fschenbachstraße àbgestellter zweirädriger Handwagen mit Luftbereifung wechselte am 2. Februar seinen Besitzer. Hoffentlich nur ein dummer Jungen gtreich. Ein zehnjähriger Volksschüler aus dem Stadteil Nord hat am 28. Februar auf kakkinierte Weise den Aufenthaltsraum eines Kohlenhändlers ausfindig gemacht und zus einer Tischschublade eine Brieftasche mit etwa 700 DM in seine Hosenbeine ge- steckt. den Diebstahl festgestellt hatte, nahm so- ort die Verfolgung auf und konnte das pkiktige Bürschchen wenig später in einer Foreinfahrt der Hartmannstraße am Schla- üttchen nehmen. Der Täter hatte sich be- feits einen Kugelschreiber zugelegt. In die Fahrbahn gelaufen. Ein sechs- jähriger Junge lief am 1. März, gegen 16,15 Uhr, in der Schillerstraße(Stadtteil Oggersheim), in die Fahrbahn eines Perso- nenkraftwagens. Das Kind wurde von der vorderen Stoßstange des Fahrzeuges erfaßt und mußte mit inneren Verletzungen ins städtische Krankenhaus gebracht werden. Früh übt sick. Für zehn Pfennig Kau- zummi verlangte ein etwa zWölfjähriger junge an emem Ludwigshafener Kiosk. Nachdem er das Verlangte erhalten hatte, schloß die Besitzerin wieder das Glasten- ster, um zu spät zu erkennen, daß der kleine„Kunde“! in plötzlichem f S 2 1 gekülltes Bonbonglas schloß und im Eilzug- ſempo um die nächste Ecke verschwand. Bis die sich aufgeraft hatte, war der kleine bleb längst über alle Berge, Eine Warnung tür alle, selbst B i keine allau 8 Stellung zu gebe. f e Das bekenmte Märchenthenter„Kurpfalz“ wird an kommenden Sonntag, 11 Uhr, mit dem Grimmchen Märchen„Der Froschkönig“ ver farbenfrohen Bilder mit Musik, Gesang und Kinderballett im Rheingold- Theater gastieren. Die Spielleitung hat E. Vaas, während die musikalische Leitung Alfred K 6hler und die technische Leitung Werner Hi 11 übernommen haben. Der Kohlenhändler, der kurz darauf Der Stadtkämmerer hat Sorgen: Bedurt und Leistungsvermögen der Studt verhalten sich wie 1:10 Zehn Millionen werden benötigt/ Erneuter Appell an die Einsicht der Landesregierung Der Geist ist willig. aber die Finanzen sind sehr schwach! Die Richtigkeit dieses abgewandelten, zeitgemäßen Sprichwortes hat uns ein Interview mit Ludwigshafens Stadtkämmerer Dr. Stabel in erschüttern- der Nüchternheit vor Augen geführt. Wir stehen kurz vor dem Ende des Rechnungs- jahres 1949 und vor den Etatberatungen für das am 1. April beginnende Geschäfts- jahr 1950. Alle städtischen Dienststellen mußten jetzt schon die Wiederaufpau- Pro- jekte für die ihr unterstellten Ressorts mit der dazugehörigen Endkostenrechnung ein- reichen. ö Da stehen auf der langen Läste 1,9 Mil- jonen DM für Instandsetzung von Volks- schulgebäuden, 400 000 DM für die Neubau- ten weiterer Volksschulsäle, 400 000 DM für die Mädchenober realschule. 370 000 DM für den weiteren Ausbau der Berufsschule, 1,6 Mill DM für den Straßenbau, 400 000 DM für die weitere Durchführung des Generalbebauungsplenes. 350 000 DPM. für Kanalbauten, 1,5 Millionen DM für den wei- teren Ausbau des Krankenhauses(darunter auch die 500 00 DM für den von uns ge- meldeten Plan des Wiederaufbaues des Hauses 22), 50 000 DM für die restliche Stra- Benenttrümmerung usw., uswy. So geht es Weiter mit großen und kleinen Beträgen, bis sich am Ende der Gesamtaufstellung der Betrag von rund 10 Millionen DM allein für den Wiederaufbau städtischer Ge- bäude und Einrichtungen für das Rech- nungsjahr 1950 ergibt. Alle diese Vorhaben, die nur dringendste Arbeiten berücksich- tigen, sind im Interesse der Bevölkerung der Stadt zu befürworten. Das weiß nie- mand besser als der Stadtkämmerer. Aber woher zehn Millionen nehmen, um diese berechtigten Anforderungen der ver- schiedenen Dienststellen zu befriedigen? Im vergangenen Geschäftsjahr konnte die Stadt für Wiederaufpau und Instandsetzung nur zwei Millionen DM aufwenden, und dies auch nur infolge der Erstattung von Geldern, die die Gemeinden bei der Wäh- rungsreform zum Teil als Ersatz für unter- gegangene Rücklagen und zum Teil als Be- triebsmittel erhielten.„Aus eigenen Mit- teln“, so betonte Dr. Stabel,„wird die Stadt von den angeforderten zehn Millionen DM kaum eine Million aufbringen können. Selbst in normalen Zeiten war es nicht möglich, solche Anforderungen aus laufen- den Einnahmen(Steuern und Gebühren) zu bestreiten. Ganz abgesehen davon würde allerdings auch die Verwirklichung aller dieser Projekte die Baukapazität eines Jah- res weit übersteigen“. In welchem Maße sich nun die Vorhaben Überhaupt realisieren lassen, nachdem sich die Anforderungen zu dem finanziellen Lei- stungsvermögen der Stadt wie 10:1 verhal- ten, hängt davon ab, ob das Land sich dazu entschließen wird, einer so schwer geprüften Stadt wie Ludwigshafen eine Be- darfszuweisung zu gewähren, wie sie die Stadt Mainz bereits im Vorjahr erhalten hat und voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder erhalten dürfte, Ludwigshafen hat seit der Währungsreform für den Wieder- aufbau seiner städtischen Gebäude und Ein- richtungen vom Land bis heute noch nicht einen Pfennig erhalten. Auf diesen unglück- lichen Umstand hat OB Bauer schon oft hingewiesen. Verhält sich das Land 1950 ebenso, dann stehen die maßgeblichen Män- ner der Stadtverwaltung vor unlösbaren Fra- gen. Eine andere Möglichkeit wäre die der Aufnahme von Darlehen, welche die Stadt dann verzinsen und in einer bestimmten Zeit- spanne tilgen müßte. Ludwigshafen könnte eine Aufnahme von Darlehen verantworten. Vor dem Kriege betrug der Schuldenstand der Stadt Ludwigshafen rund 30 Millionen RM. Heute sind es insgesamt zwei Millio- nen DM, so daß noch Raum zur Aufnahme von Darlehen gegeben wäre. Ludwigshafen ist aufbauwillig. Die Lük⸗ ken, die der Krieg gerissen hat, sind riesig groß und für jedermann augenscheinlich. Auch für die Landesregierung. Ludwigs- hafen ist eine Stadt der Arbeit und der Ar- beiter. Der Appell an das Land ist der Ap- pell einer Arbeiterbevölkerung. Hoffentlich verhallt er nicht ungehört! BS. Großstadtmelodie in Dur und Moll Frühjahrsmodenschau im Pfalzbau-Cafẽ Die Damenschneider-Innung Ludwigs- hafen veranstaltet am Dienstag, 7. und Mitt- woch, 8. März, jeweils um 15.30 und 20 Uhr, im Pfalzbau-Café, eine Frühjahrsmoden- schau. An dieser Schau, bei der wieder die neuesten und letzten„Schreie“ und„Ge- dichte“ à la Paris, Wien, New Vork usw. gezeigt werden, sind fast alle Ludwigshafe- ner Damenschneidereien und viele Ge- schäftsleute beteiligt. Dorethea Sören son, Heidelberg, wird konferieren, wäh- rend die Hauskapelle des Pfalzorchesters für dezente musikalische Untermalung sor- gen wird. Schokolade, Geld, Anzug. Einen großen Umweg machte ein 17jähriger Hilfsarbeiter, um zu einem Anzug zu kommen. Der krumme Weg führte ihn zunächst zu einem Süßwaren- Großhändler nach Ludwigshafen Mundenheim, bei dem er vorgab, für ein Süßwarengeschäft einen Karton Schekolade abholen zu sollen. Nachdem ihm die Vom Präkambrium bis zur Jetztzeit Ein hochinteressanter Vortrag Prof. Dr. Rüders „Die Eroberung der Erdräume durch die organische Welt“, so überschrieb Universi- tätsprofessor Dr. Ludwig Rüger(Heidel- berg) sein Thema, das er im Rahmen der Volkshochschulvorträge am Mittwoch abend vor einer erfreulich großen Zuhörerschaft entwickelte und durch zahlreiche Lichtbilder interessant zu illustrieren verstand. Nach- dem der Redner auf die unermeßgliche Fülle eines solchen Themas hingewiesen hatte, zeigte er zunächst an Hand einer graphischen Darstellung, wie durch die Verschiedenartig- keit der Lebensgebiete— Wasser, Land, Bo- denstruktur usw.— die Lebewesen maß- gebend beeinflußt werden. Der Referent Wark sodann die Frage nach der Entstehung des Lebens überhaupt auf, die von der Wis- Senschaft allerdings nicht beantwortet wer⸗ den kann. War es ein Schöpfungsakt oder in die Fortsetzung materieller Energieumset- 2Ung? Mit der ziemlich genauen Feststellung des Alters der Erde durch die Erkenntnisse der Kernphysik ist es jedoch möglich geworden, mit 60prozentiger Genauigkeit die Dauer einzelner Erdgeschichtsepochen festzustellen. Vergeblich warleten Wirt und Radiohündler Ein Jahr Gefängnis erhielt Walter für seine Betrügereien Bereits Vor. Während und nach seiner Soldatenzeit nahm es der 28 jährige Maschi- nenschlosser Walter Noeh mit dem Eigen- tum seiner Mitmenschen nicht 80 genau. Die Nachkriegsjahre taten ihr übriges und leben Walters Gewissen immer weiter werden. Mit der Alimenten- Zahlungspflicht ung es an, Er vernachlässigte sie und kam dsdurch in immer größere Zahlungschwie⸗ rigkeiten, Bald darauf ging auch seine Ehe in Bruch und mit ihr im vergrößerten Maß- stab das Empfinden für Recht und Unrecht. In einer seiner umschatteten 1 griff er zur Flasche und ließ in einer Ludwięs- hafener Wirtschaft im Aufwallen philan- tropischer Gefühle bedenkenlos seine Mit- menschen hochleben. Die ließen sich's gefallen und freuten sich vom Gast bis zu des Wirtes Töchterlein an Walters Frei- gebigkeit. Ihre hohe Meinung von dem hinterlegte Walter neben seiner Uhr die leere Brieftasche als Pfand. Der Wirt aber war- tete vergeblich auf die Begleichung dieser hübschen Zeche. Die nächsten, die in den„Genuß“ Wal- ter'scher Betrügereien kamen. Waren vier Radichändler. Er nützte geschickt die geradezu grenzenlose Gutgläubigkeit der Geschäftsleute aus, die ihm, dem„Kredit- würdigen“, wertvolle Rundfunkgeräte ein- packten. Walter aber verkaufte sie einige Tage später durchweg für ein Viertel des Wertes. Ein Motiv wußte Walter für seine krum- men Touren kaum anzugeben, da ihm nach- gewiesen wurde, daß er mitunter gut ver- diente und nicht arbeitslos gewesen War. Für seine gemeinen Betrügereien sollte er nach Ansicht des Staatsanwalts ein Jahr und vier Monate büßen, Amtsgerichtsrat Demnach müssen die Urformen im Pra- kambrium vor zwei Milliarden Jahren aufgetreten sein(dieser Zeitraum dauerte rund 1,4 Millionen Jahren). Zur Veranschaulichung der einzelnen Erdzeitalter setzte der Redner zwei Milliar- den Jahre einem Jahr gleich. Es würde dann in diesem einen Jahr der Zeitpunkt der Menschwerdung lediglich die letzten 30 en e. Wo nun 5 Heimat hatte, im Wasser oder auf dem Land, kann nicht mit voller Gewißheit gesagt wer- den. Doch weisen die gefundenen Reste dieses Zeitalters auf das Vorhandensein or- ganischen Lebens hin. Das folgende Zeit- alter des Kabriums hingegen bietet auf Grund zahlreicher Funde(Schwämme, kri- stallographische Gebilde, Würmer usw.) einen weit größeren Einblick in die dama- lige Fauna. In der Weiterentwicklung der Erde, ihrer Vegetation und der damit verbundenen Ver- änderung des organischen Lebens, ist das Silur-Zeitalter für das erste Auftre- ten der Wirbeltiere sowie die Besiedlung des Landes anzunehmen, Stammbaumähnlich folgen ihnen die Fische, dann die Amphibien und Reptilien, hieraus die Vögel und nach weiteren 120 Millionen Jahren die Säuge- tiere. Für die Entwicklung des homo sapiens werden 90 000 Jahre geschätzt. Wenn auch dieser Stammbaum nicht 100 prozentig sicher ist, so entspricht er doch unserer Vorstellung. Bemerkenswert und wohl auch ungelöst bleibt die Frage nach den Zwischenstufen von einer Entwicklungs- korm zur anderen, da ein explosivartig zu nennendes Entstehen von einer Form zur anderen immer wieder festgestellt werden muß, und damit die tiefere Hrgründung der Lebenszusammenhänge auf unserer Erde kast unmöglich wird. Auf die erste Vegetation überleitend gab Prof. Rüder am Schluß seines Vortrages einige Erläuterungen zur Pflanzenwelt. Da- nach sind es die Algen als Wassergewächse, die wie die Tiere bereits im Präkambrium aufgetreten sind, während die Landpflanzen erst viel später im Silur das Gesicht der Erde vollständig veränderten. So sind im Laufe gewaltiger Zeiträume Meer, Flüsse, Seen, Land und Luft von Tier und Pflanze erobert worden.— Der eineinhalbstündige das erste seine Oggersheim zahlreſch zu ersch Ware ausgehändigt worden war, verkaufte der Schwindler die Schokolade unter der Hand und verwendete schließlich— endlich zu Geld gekommen— den Erlös zur An- zahlung eines Anzugs. Reisender Betrüger. Vor einiger Zeit sprach der angebliche Vertreter einer Foto- Vergröberungsanstalt aus München bei einer gröberen Anzahl von Interessenten in Lud wigshafen-Mundenheim vor. Er schwindelte den Leuten vor, daß seine Firma unent- geltlich Vergrößerungen anfertige und le- diglich die Kosten für den mitgelie- ferten Rahmen und das Glas(1,95 DMW) so- kort zu entrichten seien. Rahmen und Glas wurden auch tatsächlich von einigen Gut- gläubigen vorausbezahlt, die vergrößerten, zum Aufhängen fertigen Bilder jedoch tra- fen bis heute noch nicht ein. Da es sich offenbar um einen reisenden Betrüger han- delt, warnt die Polizeidirektion die Bevöl- kerung vor dem„Münchener Vertreter“. Fasching 1950 in Zahlen. In der Zeit vom 1. Januar 1950 bis 21. Februar 1950 fanden in Ludwigshafen 340 Maskenbälle(1949: 432) statt, die eine Besucherzahl von 135 230 Personen(1949: 172 540) aufzuweisen hatten. Außerdem waren 34 Kindermaskenfeste (1949: 36) von 13 600 Personen(1949: 16 180) und 143 Kappenabende von 22 165 Personen 1949: 92 Kappenabende mit 25 320 Personen) besucht. ö Eine weitere Protestkundgebung. Am Freitag findet um 20 Uhr in Oggersheim im Wittelsbacher Hof eine weitere Großkundge- bung gegen, die Wohnraumsteuer und deren zwangsweisen Beitreibung statt. Der Bezirksverband Pfalz zur Vorbereitung eines Volksbegehrens gegen die Wohnraum- Steuer bittet dis Bevölkerung Generalversammlung der Friesenheimer Chorgemeinschaft. Unter dem Vorsitz von August König hielt die„Singgemeinschaft und Singverein Concordia“ im„Weinberg“ mre Generalversammlung ab. Nach dem Geschäftsbericht wandte sich König gegen die Unsitte des Preissingen auf Volksfesten und kündigte an, daß der Deutsche Sänger bund solche Veranstaltungen bei Winzer- festen, Sommerfesten usw. verbieten werde. Der Mitgliederstand des Vereins beträgt gegenwärtig 307. Die gesamte Vorstand schaft wurde einstimmig wiedergewählt. Turifvereinburungen gekündigt Der erste Vorsitzende der Landesgewerk⸗ schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr, E. WII! Ludwigshafen), teilt mit, daß die Bezirksverwaltung der Gewerk- schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr folgende Tarif vereinbarungen bis zum 31. März gekündigt hat:. a 1. Tarif vereinbarung für Gemeindearbei- ter und für Angestellte im kommunalen Dienst. Diese Vereinbarungen waren mit der kommunalen arbeitsrechtlichen Vereini- gung Rheinland-Pfalz abgeschlossen worden. 2. Die mit dem Arbeitgeberverband der Energleversorgungsbetriebe in Rheinland- Pfalz abgeschlossenen Tarifverordnungen der angeschlossenen Energiebetriebe. 3. Die Tarif vereinbarungen der Straßen- Wärter, die mit dem Ministerium für Wirt- schaft und Verkehr in Koblenz geschlossen worden waren. l 4. Alle Tarifverordnungen für den priva- ten Transport, Verkehr und die Hafenbe- triebe, die die Gewerkschaft mit dem Ar- beitgeber verband für das Verkehrsgewerbe in Rheinland-Pfalz getroffen hatte. Mer Kündigungstermin für die letztgenannte Ver- einbarung ist der 30. April.) Die Gewerkschaften haben mit allen Kündigungen den einschlägigen Arbeitgeber- verbünden gegenüber ihre Forderungen wie folgt formuliert: Alle Stundenlöhne sollen ab 1. April bzw. 1. Mai in den genannten Gruppen um 0,15 DM in der Stunde erhöht werden. Für die Angestellten sollen mona. liche Zuschläge im gleichen prozentuale Maßstab bezahlt werden. 5 Ehrenurkunde der Opel- Werke für Auto-Einig Schon des öfteren in den letzten Monaten haben verschiedene Ereignisse— Neueröff- nungen, Spezialkurse ete.— bei der Firma Auto-Einig mitgeholfen, das Unternehmen in Ludwigshafen entsprechend publik zu machen.— Am Montag nannte es der Ver- treter der Opel A.-G. in Rüsselsheim, Lud- wig Renneisen, wiederum ein„ganz besonderes Ereignis“, als er der Firma eine Ehrenurkunde— 12 andere Betriebe von 1300 wurden zur gleichen Zeit ausgezeichnet — kür vorbildliche Leistungen im Kunden- dienst überbrachte. Ludwig Renneisen skiz- zierte in kurzen Worten den teilweise schweren Aufbau des Betriebes. Die Opel werke in Rüsselsheim seien 1947 auf diese ar- beitsame und vorbildliche Ludwigshafener Firma aufmerksam geworden. Einig habe darm die Opelhändler vertretung übernommen und, so meinte Ludwig Renneisen abschlie- gend, sich bereits heute bestens bewährt. Ausschließlich für das Jahr 1949 gelte die Urkunde. Sie sei nicht allein eine Auszeich- nung des Chefs oder der Belegschaft, son- dern des ganzen Betriebes. Der Vertreter der Opelwerke schloß mit dem Wunsche, auch im nächsten Jahre die Ehrenurkunde für vorbildliche Leistungen im Kunden- dienst überbringen zu können. Ferdinand Einig dankte für die Auszeich- nung und versicherte, auch weiterhin die Devise der Opel werke:„Gute Leistung, beste Arbeit, höchste Qualität“ mit seinen Boxgroßkampf im Pfalzbau Schauplatz einer großen Amateur-Box- veranstaltung wird am 4. März der Pfalz- bau sein, Regisseur des Abends ist die Boxabteilung der Tura Ludwigshafen, Nam- hafte Kämpfer von Kickers Offenbach und Colognia Köln werden die Turaner auf Herz und Nieren prüfen. Zur Abrun⸗ gung des Programms werden Schrecken ber(VfR Mannheim) und Augstein(Wald- hof) durch die Seile klettern. In Sport- kreisen wird mit spannenden Kämpfen ge- rechnet. Warnung an alle Kriegsbeschädigten Kreisverband Ludwigshafen macht auf Zersplitterungsversuche aufmerksam Der Verband der Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen und Sozialrentner in Lud- wWigshafen richtet in diesen Tagen eine Warnung an alle Kriegsopfer, in der er mitteilt, daß der Reichsbund der Kriegs- beschädigten, der seinen Sitz in Hamburg Hat, gegenwärtig versuche, eine Zersplitte- rung des Verbendes herbeizuführen. Auch die Arbeit des seit eineinhalb Jahren unter dem Einsatz alter und junger Kameraden mühsam aufgebauten Kreisverbandes Lud- wigshafen, der heute bereits weit über 2000 Mitglieder hat, soll gestört werden. Die Hintermänner dieser Zersplitterungs- versuche, so heißt es in der Warnung, seien ehemalige Mitglieder, die auf einstimmigen Beschluß des Kreisvorstandes bin ausge- schlossen wurden. Auf die Vergangenheit eingehend, wird in der Warnung des Kreisverbandes Lud- wigshafens gesagt, daß aus den alten Feh- lern der Kriegsversehrten- Organisationen vor 1933 gelernt werden müsse. Die dama- die Kraft der einzelnen Organisationen ge- schwächt. Deshalb hatten duch die älteren Kameraden die alte Tradition beim Wieder- aufbau nach dem zweiten Weltkrieg nicht kortgesetzt. Man müsse den Verband un- belastet von früheren Eindrücken weiter aufbauen auf dem Boden striktester pPartei politischer Neutralität. gede Zersplitterung der EKriegsgeschädigten- organisation berge jedoch die Gefahr einer Politisierung in sich. Es sei schließlich auch so, daß zahlenmäßig kleine Verbände nie- mals das gleiche für die Kriegsbeschädigten erringen könnten, wie eine große starke Organisation. In diesem Zusammenhang weißt der Verband der Kriegsbeschädigten darauf hin, daß die von H. Winterkorn aus Lud wisshafen-Oppau erbetene Pressekonfereng am 1. März im Großen Bürgerbräu nich von der Organisatien veranlaßt wurde. Winterkorn sei vielmehr einer jener Män- ner, die durch einstimmigen Beschluß des spendabl 8 blaßte allerdings, Dr. Friedrich ließ ihn nach kurzer Urteils-. b ö l 5 Kreis vorstandes wegen eines Zersplitte⸗ 8 e e 75 Aar Gönner 15 begründung mit den Schöffen für ein Jahr Vortrag wurde mit lebhaftem Beifall auf- lige Aufsplitterung in verschiedene Ver- rungsversuches aus der Organisation aus- zahlungskräftig War. Für die 59-DM.- Zeche in Strafhaft abführen. atzl genommen. oll bände, Gruppen und Grüppchen abe nur geschlossen wurden. L SscRFTS- AME 1 Ile Sport. Lnser Angebot WMA-TnRANSpORTE und Lleferfahrten Telefon 914 62. „däwan, das aufklappbare Wanabett raumsparend, formschön, stabil, 95, DRM. Nur Heidelberg, St, Anng- asge 3(Bismarckpl.) Kein aden. Einhorn-Kreuztee der ausgez. Gesundh.-Tee 1,30 DM mn allen Apotheken. Herstell,; Ein- org Apotheke, Mhm., am Markt. 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UND HANDELSBLATT 6. 6 Kritiklose Gegenkritik „Wenn man den augenblicklichen deut- en Passivsaldo dramatisiert, ist das eiche, als Wenn man im Juni sage:„Mein gott ist das heiß, wie heiß wird es erst zu Weihnachten sein!“ Das Wachstum des zußenhandels ist immer in Wellenbewegun- en vor sich gegangen. Unserer Importwelle wird Exportwelle folgen.“ 5 Prof. Baade, auf der Tagung der DLG. pie Bundesregierung hat nut ihrer Er- derung auf die Kritik der alliierten Sach- ſeständigen einen Höchststand von Hof- at bewiesen, der überraschend wirkt. beat deswriegen überraschend. Weil viel- aan der Bundesregierung Höflichkeit nicht muten wäre., sondern deswegen über- chend, weil diese Erwiderung an das atische Durchexerzieren eines biblischen hruches erinnert. in dem die Rede davon 5 dal die zweite Gesichtshälfte präsen- at werden solle, wenn die erste bereits Abhandelt worden ist. oder wie erklärt es sich. daß die Bun- regierung in ihrer, in sechs Punk ten wammengefaßten Erwiderung keine gen, polemischen Gesichtspunkte und mente herausstellt. als das bereits Be- gente, was übrigens schon in dem deut- — Zu einer Senkung des Benzinprei- ses entsprechend dem Beschluß des Bundestages auf 53 Pfennig je Liter erklärt sich der Bundesfinanzminister in einem Schreiben au die Fraktionen des Bundestages bereit. Er führte aber weiter aus, daß er gleichzeitig darum bitten müsse. ihm neue Ein- nahmeduellen zu nennen, um den Finnahmeausfall— dieser soll im Jahre etwa 110 Mill. DM betragen auszugleichen. Er könne sich vorstel- len, daß eine Benzinsteuer von 7 Pf. je Liter als einziger Ausweg bleibe. erer gen ECA- Memorandum— das ja Anlaß r alliierten Kritik war— niedergelegt orden ist. 5 Die Polemik gegen die Kritik der alliier- en Sachverständigen, erwies sich nicht nur aus taktischen Gründen als v auchbar. dus taktischen Gründen ist wohl Dr. Gün- her Kaisers interne Antwort auf das aide⸗Memoire, nicht verwendet worden. In kreisen, die dem Bundeswirtschaftsminister chestenhen. wird diese Erwiderung als besonnen dargestellt, denn bekanntlich tar es ja Erhard selbst, der für eine estriktion der umgestellten Festkonten Nadierte. s i Indes hat der amerikanische Hohe Kom- Mesar dem Bundeskanzler einen Frage- egen Zugestellt, der nacli Sachlage der Dinge anscheinend der Beweis dafür ist, ah die Bundesregierung veranlaßt werden al, nicht nur selbständig zu handeln, andern auch Vorschläge zu unterbreiten, el denen es keine Rolle spielt, daß sie von a elcben was gen dedtscheg in bisl zwe big, Vor kurzem von 3 er Seite Ernpfohlen worden ist. Teilweise dem Zwang gehorchend und Enn mit fast bewunderungswürdigem Her, haben sich die deutschen Stellen mmlich bemüht, die Empfehlungen des Karshallplan- Administrators zu verwirk⸗ len 5 1 Es wäre müßig und würde nur den Wecle verfehlen. auf Vorwürfe mit Gegen- ſorſyürfen zu reagieren. Deswegen hat die bundesregierung wohl darauf verzichtet, u polemisieren und hat sich darauf be- Dieses Programm müßte nach Auffassung 1. bie Beurteilunz der Auswirkungen ler gesamten Investitionspläne auf dlie ürtschaftslage. 2. Die Ansicht über die Auswirkung der beabsichtigten Investitionen von Gegen- pertkond auf die Produktion, insbesondere auf die Produktion für den Export, auf die kroduktionskosten und Verkaufpreise eto. 3, Im Hinblick auf das Interesse an dem kroblem Berlin und der Flüchtlinge werden Augaben über die geplante Zwangsmaß- nahme des Gegenwertfonds oder anderer Hiltsquellen für diese Zwecke, sowie eine beschreibung der Art und Weise, wie die Unterstützung der Flüchtlinge us liesen londs gedacht ist, gefordert. 5 4. Wird eine detaillierte Aufstellung, der lleses Investitionsprogramm durchführen den Stellen mit möglichst genauen Angaben ler verbuchten Beträge aus laufenden Ein- lünkten, anderen öffentlichen Sektoren der Metschaft und aus öffentlichen Anleihen, kerner der Finanzlerungsmethoden erbeten. Ueber das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regierung ist zwischen Zentralbankrat ind Bundesregierung am 1. März volle lebereinstimmung erzielt worden,. Kierzu ahren wir aus gut unterrichteten Krei⸗ den folgendes: a Die Bundesbahn erhält 250 Millionen DM a Form von Schatzwechsel ohne Bindung n eine ECA-Kotiflzierung, das heißt also, diese Schatzwechsel der Bundesbahn dne jede Rückzahlungsbindung sofort ge- ben werden. Darüber hinaus soll die dundesbahn weitere 60 Millionen erhalten. Das Land Nordrhein- Westfalen übernimmt — * Waggonbauten zusätzlich noch 45 Mil- zonen DM. Das Notstandsprogramm für die Lander dayern, Schleswig- Holstein und Nieder- bachsen in Höhe von 300 Millionen DM 511 munmehr zum Teil durch Begebung von Obligationen der Industrie-Kreditbank, dorf, zum Teil durch Obligationen der Giro-Zentralen und durch Pfandbriefe der Schitt-Pfandbriefbank finanziert wer- den. dle in das Portefeuille der Notenbank Aufgenommen werden. Zum Teil wird hier schränkt, das zu wiederholen, was gesagt Werden mußte, damit im Anschluß daran getan werden kann Was Zu tun erforderlich ist. F. O. Weber Bd. wäscht Hände in Unschuld Wegen evisen vorschriften Die Oberaufsicht der Alliferten bei der Devisenxontrolle bestent auch weiterhin, wie die Bank deutscher Länder mitteilt. Die Be- kugnisse der Devisenüberwachung seien zwar zum großen Tei auf die Bd. übergegangen, aber nicht etwa in der Weise, daß alle von den Alliierten Stellen getroffenen Maßnahmen aufgehoben werden könnten. Die Bank nimmt damit zu Vorwürfen der Schweizer Presse Stellung, nach denen sich mit dem Uebergang der Devisenbefugnisse auf die Bd die hem- menden Devisenvorschriften nicht gebessert hätten, während grqßere Erleichterungen letz- ten Endes bei gutem Willen der Bd. möglich seien. rr Deutsche Auslandsreisende werden mit ge- nügend Reisezahlungsmitteln im Rahmen der getroffenen Abkommen ausgestattet, erklärt die Bd. Auch bei Tagesreisen sei die Mög- lichkeit gegeben, auf Tagesschein 5 DM mit- zunehmen und auszugeben. Ferner dürfe jeder auf der Auslandsreise 40 DM mit sich führen, die nicht als Zehrgeld im Ausland, sondern für die ersten Ausgaben bei der Rückkehr ins Bundesgebiet gedacht seien. Die deutsche Devisensituation gestatte es nicht, den Reisen- den auch diese 40 DM im Ausland ausgeben zu lassen. Milliarden-Injektion zur Besserung der Beschäfti- gungslage Nordrhein- Westfalens Anläßlich der Haushaltsdebatte teilte Nord- rhein- Westfalens Finanzminister Dr. Weitz, Düsseldorf, mit, daß das Rhein-Ruhr-Land zu- sätzlich zum Bundesarbeitsbeschaffungspro- gramm Maßnahmen über fast 300 Millionen DM von sich aus durchführen werde. Da das Arbeitsbeschaff ungsprogramm des Bundes schon fast 700 Millionen DM vorsähe, ergebe die Ad- dition die Summe von einer Milliarde DM, die Nordrhein-Westfalens Beschäftigung ankurbeln Soll.„Ich bin mir dabei der Problematik die- ser Zahl durchaus vollkommen bewußt, er- klärte Dr. Weitz.„Man solle sich auch beson- ders bei der Bundesregierung nicht durch die hoch erscheinende Summe von einer Milliarde dereden lassen. Diese Milliarde gestattet nur in vermindertem Umfang e das durch- zuhalten, was bereits in der Vergangenheit ge- schah.“ Auf das Bundesprogramm eingehend Sagte der Landesfinanzminister: Es ist not- wendig in den Brennpunkten der Produktion des Bundesgebietes dafür zu sorgen, daß die Schornsteine rauchen. Es ist sinnvoller, die Produktionsstätten dort wieder zu erstellen oder neu zu schaffen, wo sie für natürliche Standortbedingungen stets eine gute Industrie entwickelt hatten, als mit Experimenten irgend Wo auf grüner Wiese neue Fabriken zu ent- wickeln, hierunter dann das große Frage- zeichen der Fehlinvestitionen steht“. Dieses gelte vor allem für die Planung der Bundes- regierung bezüglich ihres Arbeitsbeschaffungs- programmes, für die Kredite an die Bundes- bahn und für das Wohnungsbauprogramm. Geschäftemacher von Finanzministers Gnaden Bundesrepublik Eldorado des Kaffeeschmuggels Das Diekten ist keine lohnende Be- schäftigung, sondern in der Hauptsache ein zweifelkaftes Vergnügen. Der daraus erzielte Erlös wiegt die Kosten für Pa- pier und Tinte nicht auf. Für zwei, in zwel knappen Sätzen dem Finanzamt auf Wunsch angelieferte Sentenzen li- quidiere ich den Betrag don 12.— Mark. den ich abꝛüglien Umsatz- und Einkom- mensteuer an mich postwendend ꝛ2u Überweisen ersuche. Der Zyniker, der dem Einkommenver- anlagung verlangenden Finanzamt diese Erwiderung zuteil werden lieg, der Schriftsteller Kyriakiewiez— ist im Jahre 1919 verhungert, denn er verstand es nicht, mit dem Finanzamt Geschäfte zu Machen, vielleicht war auch damals die Zet noch nicht so fortgeschritten, und die stewerliche und die Zollmathematik noch nicht so vell- kommen, daß man mit dem Finanzamt Geschäfte machen konnte. a Heute ist es bereits so weit, daß sogar das ganze Haushaltswesen einer bestimm ten Landesregierung in der Bundesrepublik aus dem Gleichgewicht kippen würde, wenn die Schmuggler und die Steuerhinterztieher auf den schnöden Gedanken kämen, das Schmuggeln auf den Nagel zu hängen. Da ist beispielsweise der Kaffee-Handel. Er ist kein Handel mehr. Die königlichen Kaufleute dieser Branche sitzen auf ihren Kaffeesäcken(Einstandspreis je Pfund 13. bis 14, DM einschl. Steuer und Zol) und können sie nicht los werden, weil das eigentliche Geschäft von Schmugglern be- trieben wird. die nicht nur den Privathaus Halt, sondern auch den Großverkäufer Staat Speisen. ö Der Normalpreis wird also zum anor- malen Preis. und 90 Prozent des in Bayern verbrauchten Kaffees ist Schmuggelware. In Württemberg-Baden ist das Verhältnis etwas besser, da sind es 70, Prozent, ver- bleiben sant für den, des Kaffesgescht beraubten königlichen Kaufmann 10 bis 30 Prozent des KRafeeumsatzes. Das ist alles nur möglich. weil der Kaffee- Schwarzhan- del infolge der Zoll- und Steuersätze(Zoll beträgt 1,65 DM und Verbrauchs- plus Um- Satzausgleichssteuer 10,30 DM je 1000 g Rohkaffee den legalen Handel konkurrenz- Jos überbieten kann. während sich der Verbraucherpreis für legalen Kaffee zwi- schen 14, DM bis 18,.— DM je 500 f bewegt. kann der Schwarzmarkt entspre- chend der Aufnahmebereitschaft des Mark- tes omme Steuerlast seinen Kaffee mit Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schiekt Mecloy einen Fragebogen Der amerikanische Hohe Kommissar, Mecloy, hatte in seiner Eigenschaft als Chef der ECA Mission an Bundeskanzler Dr. Adenauer ein Schreiben gerichtet, in dem er um ein ins Einzelne gehende Investitionsprogramm für eine vereinbarte Frist ersucht. MecCloys folgende Angaben enthalten: Die Angaben über die Finanzierung sollen nach Kurz-, Mittel- und Langfristigkeit ge- trennt werden. 5 5. Wird eine, Auskunft über die Verwen- dung des Investitionsfonds jedes der Hauptgebiete der Wirtschaft und jedes der Hauptsektoren der Industrie gefordert. Die Auskünfte sollen Schätzungen der Gesamtbeträge enthalten. welche jedes Ge- biet sowohl als auch Privat-, als auch aus öffentlicher Quelle zu erwarten hat. in diesem Schreiben kommt übrigens noch einmal zum Ausdruck, daß die Marshallplan- Verwaltung im voraus keine Zusicherung über eine Genehmigung zur Freigabe von Gegenwertmittel geben kann. Weiterhin wird die Dringlichkeit der An- wendung fiskalischer Maßnahmen, welche zur Herbeiführung der Wirtschaftsgesun- dung Deutschlands beitragen, betont. Auf diesem Gebiet müßte die besondere Auf- merksamkeit auf die wünschenswerteste Anwendung der verfügbaren Hilfsquellen Konzentriert werden. beschließt Zentralbankrat Vorfinanzierung auch eine sich auf vier Jahre erstreckende Vorfmamierung Platz greifen, die aus Mit- teln des Arbeilslosenstocks auf Garantie- leistung der Bundesregierung bestritten werden soll.. Das Exportprogramm von 300 Millionen DM war chnedies bereits gesichert. Die für die Post vorgesehenen 50 Millionen DM sind nunmehr völlig unter den Tisch ge- kallen. 5 Für den Wohnungsbau sollen 250 Mil- lionen ECA-Mittel sehr rasch vorfinanziert werden. Der Münzgewinn, der aus der Uebertragung des Münzenregals von der Notenbank auf die Bundesregierung sich ergibt, soll mit 240 Millionen(monatlich 40 Millionen DW) flüssig gemacht werden. Weitere Mittel hieraus sollen dann gegeben werden, wenn feststeht. dag der Münz- gewinn entsprechend höher sein wird. Weiter erfahren wir noch, daß die Zen- tralkreditinstitute. einschließlich der Bau- Sparkassen. die innerhalb des Wohnungs- bauprogramms von 2,5 Milliarden 800 Mil- lionen DM aufbringen sollen bis zu 350 Millionen DM vorfinanziert werden. armee en Ke 0e 28 5,50 DM bis 8.— DM je engl. Pfund(453 g) verkaufen. Nach sehr vorsichtigen Schät- zungen belaufen sich die in einem Jahr illegale zur Einfuhr kommenden Mengen auf 300 000 bis 400 000 Sack Kaffee, wahr- scheinlich ist die Menge aber höher: allge- mein schätzt man auf mindestens 500 000 Sack. Wenn man aber nur von 300 000 Sack= 18 000 Tonnen ausgeht. 8 ist der direkte Verlust des Fiskus an Zoll, Ver- brauchssteuer und Umsatzausgleichssteuer allein 216 Mill. DM. Dazu kommen die Ein- bußen indirekter Art(Umsatzsteuer, Ein- kommensteuer, Körperschaftssteuer, Ge- werbesteuer usw..). Zudem entstehen durch die Gegen- geschäfte in schwarzer Ausfuhr und Schwarzdevisen- Transaktionen der Wirt- schaft und dem Staat erhebliche Einbußen. Der wahrscheinliche Gesamtverlust für den Fiskus und die deutsche Volkswirt- schaft infolge der durch den Schwarzmarkt vorgenommenen kalten Demontage der deutschen Wirtschaft auf der Im und Exportseite wird sich jährlich annähernd auf mindestens 500 bis 600 Mill. DM wahr- scheinlich aber auf einen höheren Betrag belaufen. Am Kaffee hängt. nach Kaffee drängt, der Kaffee lenkt alle Ja, man möchte es den kleinen Bohnen, von denen in Vorkriegszeiten jährlich 3,2 Millionen Sack(je 60 kg) in Deutschland konsumiert wurden, die rund 300 Millionen Zollaufkomimen einbrachten(je kg 1,65 Mark). man möchte es diesen kleinen Boh- nen nicht ansehen. welch niederträchtig heimtückische Rolle sie im einheimischen Mürtschaftsleben spielen. Daß Kaffee kein Luxusgetränk. sondern mit Maß zu Gemüte geführt ein Vvolkstümliches Genußmittel Ger Denn ähnlich wie die leidenschaftlich ersehnte Zigarefte oder Zigarre den Ver- braucher vor die Notwendigkeit stellt, ent- sprechend der ihm zur Verfügung stehen- der Kaufkraft nach einem erschwinglichen Preis zu suchen, ebenso ist es beim Kaffee, der— angenommen das Kilo kostet franko Grenze 6 DM- mit 200 Prozent Steuern und Zoll belastet ist. wobei für Verarbei- tung des Kaffees(Rösten), für Verteilung vom Importeur bis zum Verbraucher ein Leistungslohn entfällt. der nicht annähernd diese Steuerlast auf wiegt. Was geschähe. wenn der Bundesfinanz- minister seinem Herzen einen Stoß gäbe und eine Kaffeesteuer oder einen Kaffee- zoll in der Höhe von insgesamt 6 DM pro Kilo erheben würde? Angenommen, die Schätzung des jährlichen Kaffeeverbrauchs im Bundesgebiet mit 60 Millionen Kilo (eine Million Sack) sei zutreffend, ergäbe sich ein Steuer- oder Zollaufxommen von 360 Millionen DM, also ungefähr einen Be- trag, der das gegenwärtige Steueraufkom- men aus den regulär eingeführten und ge- handelten rund 460 000 Sack Kaffee auf- wiegt, wenn jedes Kilo mit 13 DM ver- steuert und verzollt wird. Allerdings hat der Bundesfinanzminister kür diesen Fall mit einer harten Rüge des Auslandes zu rechnen, das der Bundesrepu- blik und ihrer Bevölkerung nicht verzeihen will und nicht verzeihen kann, daß es sich den Luxus des Kaffeetrinkens regulär erlauben will. ohne Rechtsbruch. Daß Angehörige dieses Auslandes mit- tun, beim Schmuggel des Kaffees nach Deutschland, weil der Kaffee ganz automa- tisch nach Deutschland eindringt. eindrin- gen muß, da die Bundesrepublik, das ein- zige Gebiet Europas ist. in dem Kaffee besteuert wird. Das wird übersehen. Sehr zum Nachteil der Bundesrepublik, sehr zum Nachteil der deutschen Finanzwirtschaft und auch zum Nachteil des leidtragenden Kaffeehandels, dem, wenn er weiter existie- ren will, nichts anderes übrig bleiben wird, als abzuwerfen die Ehrbarkeit des„könig- lichen Kaufmannes“ und Aufnahme zu suchen, als Schmuggler unter Schmugglern. Unser Bundesgebiet ist auf allen Seiten von Ländern umgeben, in denen infolge fehlender oder nur geringer fiskalischer Be- lastung, der Kaffee sehr billig ist. In Bel- glen kostet zum Beispiel das Kilo 5 D-Mark (ca. 60 bfrs). Auch die Ostzone hat keine Kaffeesteuer. Ein solch enormes, dabei konzentrisches Preisgefälle, wäre selbst un- ter normalen Verhältnissen schwer haltbar, es erzwingt sich einen Ausgleich, wie ihn heute der Schwarzhandel im großen Um- kang vornimmt und dem vorzubeugen, nur eine Möglichkeit besteht, nämlich die, der Reduzierung des künstlichen Preisgefälles. Voll Erstaunen berichtete ein ehemaliges deutsches Kabinettsmitglied, zurückgekehrt von einer Reise in die USA, daß er niemals VVV (des Alkoholverbotes). Noch mehr erstaunt war dieselbe Persönlichkeit, als sie un- längst, zurückgekehrt aus den USA berich- ten konnte:„Ich habe noch niemals so we- nig Alkoholkonsum beobachtet, wie in die- sen Tagen in Amerika“. Der Kaffeeschmuggel ist ähnlich ein ernstes Problem, ein Problem, dessen Be- deutung weit hinausgeht über die Frage der steuerlichen Belastung, ein Problem, das die Frage der öffentlichen Moral und der Gesetzestreue, der Rechtssicherheit schlechthin, berührt. Es ist an der Zeit, hier Abhilfe zu schaf- ken, nicht wegen der Kaffeehändler, nicht wegen des Steueraufkommens, sondern auch deswegen, weil endlich einmal damit angefangen werden muß, einzusehen, daß im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Le- bens, der Dienst des Gesetzes an der Be- völkerung steht, und nicht die Versklavung der Bevölkerung dem Gesetze, das wegen seiner Sinnwidrigkeit ohnehin nicht einge- halten wird. Tex. Angst vor billiger Butter regt zu Vorbeugungsmag- nahmen an Angesichts der bevorstehenden Milch- schwemme hält man in Kreisen der Milchwirt- schaft die Einlagerung von etwa 50 000 Tonnen Butter für dringend dern, daß der Butterpreis in den Sommer- monaten unter die Rentabilitätsgrenze fällt. Ein Preisrückgang für Werkmilch, Trinkmilch und Butter ist jedoch nach Auffassung von Fachkreisen auch bei Vorratskäufen unver- meidlich. Die Vorratsstelle soll nur eine ge-, wisse Marktüberwachung ausüben und durch ihre Aufkäufe größere Preisschwankungen ver- mindern. Außerdem wäre die Bundesrepublik in der Lage, zu hohe Auslandspreise abzuleh- nen und günstigere Angebote abzuwarten. Der Aufkauf von etwa 50 000 Tonnen Butter würde ein Kapital von rund 250 Millionen DM erfordern. Da dieser Betrag jedoch weder vom Staat noch von der Wirtschaft aufgebracht wer den kann, bleibt nur die Möglichkeit, Fremd- geld aufzunehmen. Etwa 10 Prozent der be- nötigten Summe hofft man von Genossenschaf- ten, Handel und Staat aufzubringen und damit die Zinsen des geborgten Geldes decken zu können. Zu einer verbindlichen Vereinbarung ist es jedoch bisher nicht gekommen. Wie aus Nordrhein- Westfalen bekannt wird, sollen die dortigen Genossenschaften bereit sein, einen halben D-Pfennig pro Liter für diesen Zweck einzubehalten. Dies ergäbe im Jahr eine Summe von 8 Millionen DM. Wenn sich sämt- iche Genossenschaften im Bundesgebiet zu einer solchen Maßnahme entschließen, können sogar 35 Millionen DM. aufgebracht werden. undzu, offizieller“ Preiserhöhung Die Anordnung des Bundes wirtschafts- ministers über die neuen Preise für Butter und Milch wurde am 2. März im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt am 3. März in Kraft. Bei Abgabe der Butter durch die Molkerei oder den Großhändler an den Kleinhändler gelten folgende Höchstpreise: 5 Deutsche Markenbutter Deutsche Molkereibutter Deutsche Landbutter(molke- reimäßig hergestellt) 489.— DM je 100 kg Die Preise des Absatzes 1 verstehen sich einschließlich Verpadsung jeder Art bei Lie- kerung frei Haus oder Laden des Kleinhänd- lers. 8 5 Absatz 3 und 4 findet entsprechende Anwendung. Bei Lieferung der Butter an Grohverbrau- 541,— Dx ze 100 kg 529,— DRM je 100 kg geboten, um zu verhin- cher in Mengen von mindestens 25 kg gelten ktolgende Höchstpreise: bei Lieferung durch: Molkerei oder 8 Großhändler Kleinhändler Deutsche Markenbutter 550, DM 384. DM/10⁰0 kg Deutsche Molkereibutter 530, DM 352, DM/100 Kg Deutsche Landbutter (molkereimägig hergest. 498, DM 512, DM/100 kg Die Preise des Absatzes 1 verstehen sich bei Bahnversand frei Station des Empfängers, bei anderer Beförlerungsart frei Haus einschließ- lich Verpackung jeder Art. 8 5 Absatz 3 und 4 findet entsprechende Anwendung. Für geformte und ungeformte Butter gelten folgende Verbraucherhöchstpreise: Deutsche Markenbutter 594,— DM je 100 kg Deutsche Molkereibutter 372,— DM 38 100 Kg Deutsche Landbutter(molke reimäßig hergestellt) 582,— DM je 100 kg Die Preise der 88 5—8 gelten für inländische Butter mit einem Fettgehalt von mindestens 80 Prozent und einem Wassergehalt von höch- stens 18 Prozent. Auch in USA Gegner der Liberalisſjerung Die Pläne westeuropäischer Länder, zur Steigerung des Exports nach den Vereinigten Staaten und Kanada im Jahre 1950/51 werden nach Ansicht der Marshallplan-Verwaltung auf Opposition seitens„Protektionistischer“ An- gehöriger des amerikanischen Kopgresses stoßen. Einige Kongreßmitglieder sehen in dem europfischen Export-Programm eine Ge- fahr für die amerikanischen Produzenten von Textilien, Lederwaren, Porzellan und ver- schiedenen Metallärtikeln, sowie für die Land- wirtschaft der USA. Marshallplan-Administra- tor Hoffman hat den Rongreß jedoch darauf hingewiesen, daß die mögliche Gefahr des Programms für die amerikanische Wirtschaft „stark übertrieben“ worden sel. 1 Die alliierten Staat und Arbeitsfrieden. Hohen Kommissare haben das Kontrollrats- gesetz Nr. 35, nach dem die Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten zwischen den Soꝛzialpart- nern ohne staatliche Einflußnahme ausgetra- gen werden soll, für Südbaden aufgehoben. Dadurch ist es möglich geworden, daß jetzt die im Oktober 1949 vom Landtag beschlossene südbadische Landesschlichtungsordnung in Kraft treten kann, die dem Staat ermöglicht in letzter Instanz als Schlichter von Arbeits- streitigkeiten für die Erhaltung des Arbeits- kriedens zu sorgen. Die südbadische Regie- rung hatte die französische Besatzungsmacht gebeten, auf die Aufhebung des Kontrollrats- gesetzes hinzuwirken. 85 Seite 7 — po pP Neubaumieten sOllen gesetzlich geregelt werden Die Richtlinien für die Neubaumieten sol- len, wie wir aus Kreisen des parlamentari- schen Wohnungsausschusses erfahren, nicht vor der endgültigen Fassung des Wohnungsbau- gesetzes festgelegt werden. Dies nängt damit zusammen, daß der Wohnungs-Ausschuß des Bundestages sich entschlossen hat, die Grund- Sätze für die Regelung der Neubaumieten in das Wohnungsbaugesetz selbst einzubauen. Ursprünglich stand das Bundes wirtschafts- ministerium auf dem Standpunkt, daß die Neu- baumieten auf der Basis des allgemeinen Preis- gesetzes als eines Ermächtigungsgesetzes von der Regierung im Verordnungswege festgelegt werden sollte. Die Neuverkündung dieses Fra- genkomplenxes im Gesetzentwurf selbst läßt aber deutlich den Wunsch der Regierung er- kennen, die Entscheidung in einer derart wich- tigen und weittragenden Angelegenheit, wie es die Mietpreisregelung für die Neubauten ist, bewußt den gesetzgebenden Körperschaften zu übertragen. Somit ist auch die Frage, o alle Neubaumieten oder nur die aus nicht öffent- lichen Mitteln finanzierten keinen Bindungen mehr unterliegen sollen, noch offen. *. Nach 8 4 des von der Bundesregierung aus- gearbeiteten Entwurfes des ersten Wohnungs- Baugesetzes soll die Bundesregierung ermäch- tigt werden, durch Rechtsverordnung den Ka- pitalsammelstellen die Verpflichtung aufzu- erlegen, einen bestimmten Teil ihrer Mittel, die im Rahmen des ordnungsgemäßen Ge- schäftsbetriebes zur langfristigen Anlage be- stimmt und geeignet sind, gemäß den gesetz- lichen Vorschriften und Satzungsbestimmungen für die Finanzierung des Wohnungsbaues ein- zusetzen. Es scheint nun, daß um diese Be- stimmung ein harter parlamentarischer Rampf bevorstehe, denn bei der ersten, sich mit die- sem Thema befassenden gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Wiederaufbau und Woh- nungswesen sowie für Bau- und Bodenrecht des Bundestages traten weitgehende Meinungs- verschiedenheiten zu Tage. In der gemeinsamen Sitzung vom vergangenen Mittwoch beantragte der Vertreter der SPD, anstelle dieses Para- graphen den 8 8 des SPD-Entwurfes zum sozia- len Wohnungsbaues zu setzen, wonach sämt- liche Kapitalsammelstellen verpflichtet sein sollen, 70 Prozent ihrer langfristigen Mittel für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen und den Zinssatz auf höchstens 4,5 2u begrenzen. Dem widersprachen nicht nur der derzeitige Staatssekretär des Wohnungsbau- ministeriums, Dr. Wandersleb, sondern auch die Vertreter der CDU, Etzel, und der FDP, Dr. Preusker. Eine solche Zwangsvorschrift sei deshalb bedenklich, weil sie zum Wiederauf- leben des schwarzen Kapitalmarktes führen müsse. Die von der SPD vorgeschlagene Be- grenzung der Zinshöhe provoziere geradezu diesen schwarzen Markt. Dabei gab es eine besondere Ueberraschung, als der CDU-Ab- geordnete Dr. Gerstenmeier erklärte, seine Fraktion habe sich, allerdings mit gewissen Milderungen, der Auffassung der SPD ange- schlossen. Demgegenüber verneinten sowohl der Fraktionschef der CDU, Dr. von Brentano, als auch der Abg. Etzel von der gleichen Frak- tion diese Feststellung Gerstenmeiers. Die Hal- tung der CDU/CSU zu diesem Punkte ist im Augenblick noch nicht eindeutig feststellbar. Dementiertes Extra-Handels- abkommen Das badische Wirtschaftsministerium in Freiburg dementierte eine Mitteilung des Bun- Ges der deutschen Weipbandels ye ungen, 5 aden ein Kom f über erung von Trinkwein im Werte von 1,5 Milllonen Dollar aus dem Elsaß gegen Roh- Hllme im gleichen Werte abgeschlossen haben. Das Ministerium erklärt, daß im Rahmen des Kompensationsabkommens mit Ostfrankreich nur einmal eine Menge von 6000 Hekfolitern elsässischen Weines eingeführt und seit dem 14. Juli 1949 keine Einfuhrlizenz für Trinkwein erteilt worden sei. Dagegen seien im Rahmen des Kompensationsabkommen schon mehrfach französische Brennweine für die Weiterver⸗ arbeitung in der badischen Spirituosenindustrie eingeführt worden. Weg mit Schaden Von der Stk Stuttgart wird mitgeteilt: Aus 11 Us-Lagern wurden von April bis November 1948 insgesamt 40 000 Kraftfahrzeuge und 16 000 Anhänger, sowie einige Ersatzteil- bestände durch die Std übernommen. Nunmehr konnte die StEd am 28. Februar ihre letzten Bestände von 16 960 Kraftfahrzeu- gen, darunter 7 926 GMC, 2 184 Dodge, sowie 2843 Anhänger, an eine englisch- 3 Finanzgruppe ver kau en, 5 Die gesamten Unkosten der Stgd dürften in absehbarer Zeit dedurch beachtlich fallen, da der Käufer nach 6 Monaten die Unkosten für Lager Kitzingen und bereits nach 2 Mona- ten für alle anderen Kfz-Lager übernimmt. Diese Regelung ergibt sich aus der Tatsache, da die Std bis zu diesem Zeitpunkt noch die in tler letzten Zeit getätigten Verkaufsab- schlüsse mit anderen Ländern, vor allem Jugo- slawien, aus diesen Lagern abzuwickeln Rat. * Harmlos, ja fast plausibel klingt diese offi- zielle Erklärung der StEd, aus der noch nicht zu entnehmen ist, wie hoch der Erlös für die im Bausch und Bogen verkauften Kraftfahr⸗ zeuge ist, aus der daher auch nicht hervor- geht ob der Einstandspreis gedeckt ist oder ob zu den erheblichen durch bisherige Regiekosten verursachten Aufwendungen noch ein Verlust im Warenwert in Kauf genommen werden muß, den letzten Endes der brave Steuerzahler bezahlen muß. 5 Produktion stieg Die deutsche Wirtschaft hat im Januar 1950 mit der Förderung von 9,3 Millionen Tonnen Steinkohle, 810 314 Tonnen Roheisen und 894 8386 2 8 1 neue Nachkriegshöchst⸗ eistung erzielt, heißt es in einem Bericht der Wirtschaftsabteilung der alliierten Hohen Kommission. Außerdem wurden Stahlwalz⸗ Werkserzeugnisse und Fertigprodukte von über 604 840 Tonnen im Monat Januar 1950 herge- Stellt und damit ebenfalls ein neuer Nach- Kriegsrekord erzielt. Auch die Produktion àn Schwefelsäure erreichte im Januar 1930 mit 87 372 Tonnen und die Erzeugnisse an Baum- Wollgarn im selben Monat mit 23 343 Tonnen einen neuen Produktionshöchststand. Frankfurter Effektenbörse Di nhalt e 1 anhaltende Aftsstille und das von Bankenkundschaft aus Geldbeschaffungsgründen nerauskommende Material lies die Aktienkurse Überwiegend leicht absinken. Am Montanmarkt gaben Stahlverein 1, Mannesmann 90,73. Klöclener 0.25, Hoesch ebenfalls 0,25% nach. Von Hlektro- Werten konnten sich Siemens zu Beginn 0,5% er⸗ holen, gingen aber im Verlauf wieder auf 47 zurück, ABG büßten ½ ein, Licht Kraft da- ſen Waren um 1,3% über gestern. Bei Indu- Strie-Aktien bewegten sich die Kursrückgänge im allgemeinen zwischen 0,5 und 1, Rheinmetall, Schering und VpM waren um je 1, Conti Gummi um 9,5, Holzmann um 9, 25% ermäßigt, BMW 1,% unter gestern mit 28 angeboten, Am FEinneits⸗ markt erholten sich Salamander um 1, während Chem. Albert nach Pause 2% verloren. Von Groß- banken Commerzbank um, 25 und Deutsche Bank um 0,5% abgeschwächt. Harpener Bonds erholten sich um 3% auf 36,5. Der übrige Rentenmarkt war behauptet.— Im Freiverkehr gaben Gute Hoffnung von 66,5 auf 66 nach, für Dessauer Gas Wurden 19 bezahlt und Eisenhütte Köln blieben 3CCCCCͤ ĩðĩéT.u00 8 Kosmos ... 5 5 8 5*. 7 5 25 2 5 5 f 2 1 1 . 8 8 4 ä— 25 2. 8.. 1 50 N 2 8 2. 5 Seite 8 MORGEN Vom Lügenparodisten zum„Lügenbaron“ Die„wunderbare Reise“ des Münchhausenbuches Wer kennt nicht den„Münchhausen?“— Hunderte von Büchern mögen wir nach ihm Selesen und wieder vergessen haben, dies Stichwort muß nur fallen, und wir sehen jene aufregend verdrehten Bilder wieder 85 5 Vor uns, erinnern uns der seltsamen Aben- teuer dieses glücklichen„Lügenbarons“, Von Generation zu Generation wird er weiter- gegeben. Nie veraltend, immer lebendig gehört er neben jenen anderen tiefgründig bunten Büchern, die man als Kind wie als Erwachsener lesen kann, zum unvergäng- lichen Bestand der abendländischen Folks- Uteratur: Eulenspiegel, Robinson Crusoe, Gullivers Reisen. 1775 sah der Göttinger Physikprofessor Lichtenberg, der als liebenswürdig- geist- reicher Vater vieler glänzender Aphorismen noch heute bekannt ist, einen abgerissenen und heruntergekommenen Deutschen durch die Londoner Straßen ziehen. Er kannte ihn Wohl, es war Rudolf Erich Raspe, weiland Professor in Hannover und Kassel. Der Mann hatte sich als hervorragender Wissen- schaftler einen Namen gemacht, hatte als erster in Deutschland auf den„Ossian“ und die englische Volkspoesie hingewiesen, die für die Goethe-Zeit so sehr wichtig werden sollte und hatte schon 1766 altes deutsches Volksgut zu einer Romanze verdichtet. Dann hatte er Unterschlagungen gemacht, und sich der gerichtlichen Verfolgung durch die Flucht ins Ausland entzogen. Dieser Raspe nun war der Verfasser des 1785 anonym in London erschienenen ersten Münchhausenbuches. Nicht aus literarischen Ambitionen hatte er diesen deutschen Stoff nach England herübergebracht und das Buch Auf Englisch geschrieben, sondern aus Not. Nun, Raspe ist auch an diesem Buche nicht reich geworden, trotz des Erfolges. Er entdeckte dann später noch eine wichtige römische Handschrift in Cambridge, hetrog von Neuem beim Suchen nach Edelmetall- minen in Schottland und 20g sich endlich in eine neue Versenkung nach Nordirland zurück. Der„Münchhausen“ aber begann seinen Weg in die Wohnstuben der Menschen. Gottfried August Bürger schuf 1787 die Bucheingänge Besprechung vorbehalten) Hannelore Gerntholtz: Die Spielzeugschach- tel, Erich-Schmidt-Verlag. Berlin-Bielefeld- München. Max Gerstenberger: Das Himmelsiahr, Franckhsche Verlagshandl., Stuttgart.(3,80 DM). Albrecht Goes: Unruhige Nacht,(Novelle), Friedrich-Wittig-Verlag, Hamburg. Rudolf Goldschmidt-Jenkner: Kurz erzählt, Die schönsten Geschichten der Weltliteratur), Carl-Pfeffer-Verlag, Heidelberg,(9,80 DM). Hugo Hagen: Die wunderbare Himmelsfahrt der Brüder Grimm, Franckhsche Verlagshand- lung, Stuttgart. Heinrich Hassinger: Jugendpflege und Volksbildung, ein Werk für den Frieden und dis Freiheit, Dtsch. Verlangsanstalt Stuttgart, (2,40 DN). Adolf Heilborn: Käthe Kollwtiz(mit 75 Ab- bildungen), K.-Lemmer-Verlag(ehem. Rem- brandt-Verlag), Berlin,(12,50 PN). Max René Hesse: Dietrich und der Herr der Welt, Roman), W.-Krüger-Verlag, Hamburg, (12. DM). Luise Heuer: Der blaue Tabachin(Erzählung Aus Mexiko), P. Keppler Verlag. Baden-Baden (3,20 DMI). Lily Hohenstein: Besuch in Richterswill(No- vellen), Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg. (66.— DR). Alma Holgersen: Bergkinder(Erzählung für Jungens und Mädchen), Bitter Verlag, Reck Iinghausen(65,80 DR). Aldous Huxley: Zeit muß enden Steinberg Verlag, Zürich. Maria Kayser: Silvester Siebenlehner(Roman), C. F. Müller Verlag, Karlsruhe. Hanns Kellner: Ein Arzt erlebt die Industrie. Ernst Klett Verlag. Stuttgart(8,80 DR). J. J. Kindt-Kiefer: Föderativer Aufbau. Deut- sches Verlagshaus Bong, München. 5 Gerda von Kries: Verena Enderlin(Roman). Eugen Salzer Verlag, Heilbronn-Stuttgart. Hugo Kocher: König der Wälder Gugendbuch). Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. 66,80 DM). Dr. med. Hans Krauß: Tuberkulose verhütbar und heilbar. Verlag Alwin Fröhlich, Ham- burg(1,50 DM). Max Krell: Der Regenbogen oman). P. Kepp- ler Verlag, Baden-Baden(3,85 DMM). Naturkalender: Spemann Verlag, Stuttgart.. (Roman), Uebertragung ins Deutsche, die ein 80 mächtiger Erfolg wurde:„Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, lustige Abentheuer und Feldzüge des Barons von Münchhausen.“ Einige der schönsten Ge- schichten hat er noch hinzugetan, so den unvergeßlichen Ritt auf der Kanonenkugel, die Rettung aus dem Sumpf durch Ziehen am eigenen Zopf, und den Bärenfang mit der Honigdeichsel. Auch Bürger hat nichts daran verdient, er hatte das Manuskript dem Verleger sogar geschenkt, und der ver- öfkentlichte es dann— wiederum anonym. Bürgers Name als Verfasser wurde erst nach seinem Tode bekannt. Aber kein späterer Versuch, andere Fassungen herzu- Stellen, erreichte die Volkstümlichkeit dieser Ausgabe. Aber— die Geschichte ist noch nicht zu Ende, vielmehr—: der Anfang fehlt noch. Denn vor dem Erscheinen des englischen Buches hatte man einige der Abenteuer schon in Deutschland lesen können. Und auch Raspe kannte das., Seit dem Jahre 1765 gab Mylius, ein Freund Lessings, in Berlin eine Zeitschrift heraus: Vademecum für lustige Leute.“ In dessen achtem Teil stan- den 1781 sechzehn„M-h-s-n-sche Geschich- ten.“— Den Namen Bürgers und Raspes hat die Forschung hervorkehren können, Wer aber der Urheber dieser ersten Münch- hausiaden gewesen sein mag, das weiß man heute noch nicht. Vielleicht war es Bürger, vielleicht Lichtenberg, vielleicht auch Raspe Selbst. Und zuguterletzt: der Baron von Münch- hausen hat wirklich gelebt. Er hatte in seinen jungen Jahren am russisch- türkischen Kriege teilgenommen und war dann auf sein Gut Bodenwerder an der Wedser zu- rückgekehrt, er lebte dort bis 1797 als aus- gedienter Rittmeister. Als Erzähler wun- derbarer“ Geschichten war er in Nieder- sachsen schon bekannt geworden, aber er hatte dabei mit einer gewissen überlegenen Jovialität das Jäger- und Kriegerlatein anderer prahlhänserischer Offiziere paro- diert. Wer kann dafür, daß aus dem Lügen- Parodisten der Lügenbaron wurde, dem man all diese Abenteuer selbst anhängt?— Nun, der Baron von Münchhausen hat keine gerichtliche Klage erhoben, als ihm das gedruckte Buch vor die Augen kam. Gegen Wen hätte er auch klagen sollen? Er wäre gestorben und niemand wüßte um seinen Namen. So aber lebt er mitten unter uns, und nichts ehrenrühriges ist an seinem Namen. Wollen Sie nicht noch einmal nach- lesen, wie es dem Lügenbaron e Mensch im Schrein Eine Betrachtung zur Situation der Menschheit Die soziale Struktur des deutschen Vol- kes hat eine merkwürdige Abwärtsent- Wicklung erfahren und wenn Nicolaus Som- bart in einem Artikel„Der Mann in der Zelle“, diesen, wenngleich als Symbol unse- rer Zeit, doch im Philosophischen und Ab- strakten beharren läßt, so möchte ich nicht anstehen, jene Erscheinung vollkommen zu realisieren. Wir können eine direkte Entwicklung bis zu diesem Stadium des Eingepreßtseins ver- folgen. Das ist jene Epoche, die— wenn auch in den bürgerlichen Schichten nur in abgeschwächter Form der modischen Gei- steshaltung— das vollkommene Ideal des Humanismus ist. Sichtbarste Vertreter der Kreis um Goethe und die Humboldts. Ihnen hat sich das Universum eröffnet, es dient ihnen förmlich mit aufbauenden Kräften und wir können diese Generation„Men- schen des Universums“ nennen. Nach kurzem Uebergang erleben wir anschließend„Mensch in der Natur“. Der Kreis, den dieser sich erschloß, ist enger, die Ziele nach denen er strebt, einfacher geworden. Er schwärmt in der Natur, gibt sich ihr hin. wie sie sich ihm. Er schöpkt aus ihr, ein Eichendorf, ein Schwind, ein Schubert, bildet, beschenkt, beglückt mit Jo van Ammers-Küller:„Das Haus Tave- linck“. Eine Romantrilogie.(Carl-Schüne- mann-Verlag, Bremen.) Diese in drei Einzel- bänden aufgeteilte Geschichte zweier Gene- rationen eines holländischen Bürgerhauses aus den Jahren 1778 bis 1813, dem Jahre des Sturzes Napoleons, ist bereits vor dem Krieg geschrieben worden, als jene dickleibigen Fa- milienromane eine Art Mode-Erscheinung waren. Die Tavelinck-Trilogie der Ammers- Küller macht in der langen Reihe dieser Gat- tung gehobener Unterhaltungsliteratur keine schlechte Figur, und der Bremer Schünemann- Verlag hat das Werk in einer drucktechnisch einheitlich ausgestatteten Neuausgabe der Oeffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Vom Glanz und Verfall einer der sogenannten „Regentenkaste“ angehörenden Patrizier- familie aus dem Amsterdam des zu Ende ge- henden 18. Jahrhunderts handelt der erste Band(„Herren, Knechte und Frauen). Unter dem fernen Wetterleuch⸗ ten der her aufkommenden französischen Re. volution vollziehen sich auch in Holland gei- stige Wandlungen, insbesondere in der jünge⸗ ren Generation, die, indem sie gegen den Stachel starrer konventioneller Unterord- nung zu löken beginnt, sich eine neue Welt zu bauen sucht. Auf dem blutigen Hinter- grund der Pariser Ereignisse(„Tanz um die Guillotine) wird das bewegte Da- sein des nach Frankreich emigrierten zungen Dirk Tavelinck weiter verfolgt, bis schlieg- lich das Weltgeschehen der napoleonischen Fritz Kortner im Mannheimer Nationaltheater Das Strindberg- Gastspiel der Züricher Neuen Bühne“ Seit Oktober vorigen Jahres befindet sich Fritz Kortner, der nach sechszehn Jahren aus der Emigration zurückgekehrte unver- Sessene Menschendarsteller der deutschen Bühne, von München aus auf Tournee mit Strindbergs„Vater“, dieser vom welken Duft des Naturalismus vernehmlich umwehten Haßorgie zwischen den Geschlechtern. In einer von ihm selbst vorgenommenen Be- arbeitung und Inszenierung des quälerischen Stückes, das er mit einem Ensemble der Zü- richer„Neuen Bühne“ spielt, steht dieser Rittmeister RKortnerscher Prägung als eine Figur von echt Strindbergischer Erlebnis- gewalt. Wir berichteten bereits anläßlich des ersten Münchener Auftretens Kortners(der übrigens für die nächste Spielzeit an die Münchner Kammerspiele verpflichtet wurde) auskührlich über den starken Eindruck sei- nes Spiels, der sich in der Mannheimer Auf- f kührung durchaus bestätigte. Strindbergs eigenes Persönlichkeitsproblem: die Tragik einer ganz aufs Extrem gestellten Mensch- natur, fand in der Darstellung des Schau- Spielers Kortner sein unheimlich grohartig erkühltes Spiegelbild. Der theatersichere Spürsinn des Inszenators Kortner wußte dem in verbissener polarer Gegensätzlich- keit sich austobenden Geschlechter-Z wei- kampf dieses Ehe-Infernos eine immer noch starke äußere Wirkung zu geben, und das trotz der zweckbewußten Ueberspitzungen in der Zeichnung der weiblichen Hauptfigur und trotz der(im Grunde undramatischen) eigensinnig dozierenden Art der Anklage führung des Dichters gegen das andere Ge- schlecht. Bis auf ganz wenige Ausbrüche mied Kortners Rittmeister jedes laute Wort, und dieses bohrende Leisesein, dieses Lauern in Ohnmacht auf die herannahende Kata- strophe umgab die Gestalt mit einer stark pathologischen Atmosphäre. Maria Wim mer, seine Gegenspielerin, war(mehr als es die Rolle verlangt) ein ins flatternd Hy- sterische gesteigerter Sonderfall von Weibs- teufelei in der leichten Hülle kaltberechnen- der Keckheit. Durch das einfühlige Spiel auch der übrigen Darsteller: Wolfgang Luk- schy(als Arzt von penetranter Aufgebla- senheit), Dinah Hinz(als kindhafte Tochi- ter), Kurt Haars(als schönfednerischer Pastor), Lotte Stein(als kluckenhaft den Offenbarungen, die er durch sie er- fährt. Das Volk wiederum lebt diese Ideen in FHandwerkswandern, gefühls- betonten Zirkeln, wehenden Schwingern und flatternden Schlipsen. Wieder nach kurzem Uebergang erscheint „Der Mensch der Gesellschaft“. Er schließt sich nicht nur in der gesellschaftlichen Atmosphäre eines Fontane zusammen, die Zirkel lösen sich in Vereinen und Verein- chen auf. Nicht mehr das Universum, in dem der Mensch nach den Sternen greift, ob sie Hellas oder faustisches Forschen sich nennen, nicht mehr die weite offene Land- schaft, in der er allein oder mit Wenigen anderen sich verliert— ein Kreis, ein ge- schlossener Kreis ist wie mit dem Zirkel um ihn gezogen. Die Form der Genüsse dieses Kreises, die Wertungen, die Ehrbegriffe, die dort herrschen, sind die seinigen geworden. Immerhin, es ist eine menschliche Gesell- schaft, eine soziale Struktur, mit ihren materiellen und geistigen Interessen, in der er sich bewegt. Drei Zimmer oder die Flucht einer Wohnung geben den äußeren Rahmen seiner gesellschaftlichen Stellung. Wir wissen nicht, welchem Gesetz zu- folge auch diese Form des sozialen Auf- baues— oder Abbaues Weggewischt und Nolizen über Bücker Zeit tief in das Leben auch der Tavelincks eingreift(„Die Treue der Tave⸗ Iline ks), deren Schicksale erst mit dem Sturz des Korsen in neue, beruhigte Bahnen gelenkt werden. Das blutvolle und lebendige Erzählertemperament der Ammers-Küller hat dieser Holländerin auch in Beutschland viele Leser gewonnen. Aus Dichtung und Wahrheit weiß sie phantasievoll buntbewegte Men- schenschicksale zu gestalten, miteinander zu verknüpfen und in eine zeitliche Atmosphäre hineinzustellen, in der sich Geschichtliches und Kulturgeschichtliches in praller Fülle drängt. 1 Alfons von Czibulka: Die heilig-unheiligen Frauen vom Berge Ventoux. Zwei Erzählun- Sen.(C. Bertelsmann-Verlag. Gütersloh). Die Oberin eines Klosters im Land und zur Zeit der Troubadours will dem unwürdigen Zu- stand ein Ende setzen, daß die recht weltlichen Sünden ihrer Klosterfrauen durch die Beichte einem Mann zu Ohren kommen. Der Papst höchstselbst entscheidet in dieser heiteren und liebenswürdigen Erzählung die heikle Frage, ob Frauen verschwiegen sein können und ob es deshalb geistlichen Frauen gsstattet sein Soll, die Beichte ihrer Schwestern zu hören. Weibliche und männliche Klugheit zusammen finden schließlich eine Lösung, die allen wohl- tut. selbst der etwas gefährdeten Heiligkeit der Klosterfrauen. Die zweite Geschichte, eine fromme Legende aus alter Zeit, erzählt wie durch die Gottesmuter und die Entschlossen- heit eines jungen Mädchens ein Wunder ge- schah. E. G. — ͤ⁰düjñ7. besorgte Amme) und Rolf Hey del(n der Sut gesehenen Charge als Bursche des Ritt- meisters) blieb die aus der Kraßheit des Konflikts er wachsende seelische Katastro- phenstimmung beklemmend gewahrt. Die starke Ovation nach dem letzten Vorhang galt weniger dem Stück als der großen bezwingenden Leistung Kortners und seiner Mitspieler. C. O. E. * Kortner für das Mannheimer Schauspiel Fritz Kortner erklärte sich für die Er- haltung der Mannheimer Schau- SPielbühne und fügte seiner Unterschrift folgende Mahnung hinzu:„Im Kampf um ihren Wiederaufbau sollte eine deutsche Stadt niemals das aufgeben, was sie kultu- rell zum Range einer Stadt macht: ihre Sprechbühne.“ „ „Die Csardasfürstin“ Künstler gemeinschaft des Volkstheatere Heidelberg: Die Künstler gemeinschaft des Volksthea- ters Heidelberg zeigte im Bachlenztheater Wieder einmal, zu welchen Leistungen ein spielfreudiges und diszipliniertes Ensemble auch unter den schwierigsten Bedingungen fähig ist. Diese„Csardasfürstin“ in der be- schwingten und geschmackvollen Inszenie- rung von Conny Oerlein hatte bestes Ope- rettenniveau mit Schmig und Herz. Ly Brühl setzte als Trägerin der Titelrolle stimmlich und schauspielerisch ihr brillantes Körmen ein und gab damit ihrer Sylva Va- rescu ein mitreißend künstlerisches Format. Thr Partner, Hans Ty tko(Edwin), bewäl- tigte seine nicht immer leichte Rolle mit sympathischer Stimme und jugendlichem Feuer. Die charmante Hannelore Sturm (Stasi) und der dezent-komische Conny Oer. lein(Boni) zeigten eine Beweglichkeit und Akrobatik, von denen manches Buffo-Paar größerer Bühnen lernen könnte. Veberhaupt Waren die Tänze eine Sonderleistung: Gisela Furtwängler à. G. hatte hier, unter- stützt von dem begabten Solotänzer Heinz Schwab, choreographisch Erstaunliches geleistet. Das fürstliche Elternpaar Hans-Joachin! Gerber und Gretel Eckert, erheiterten, ohne zu karikieren, Ernst Größhenner Feri) vermied mit sehr viel Takt die sentimenta- len Klippen seiner Rolle. Die übrigen Mit- glieder des Ensembles trugen in kleineren Rollen zu dem wohlverdienten Erfolg des Ganzen bei. Die Bühnenbilder Walter we bers lösten geschickt die heikle Raumfrage, das Orchester brachte unter bewährter Lei. tung von Walter Sönst die zündenden Melodien Kalmans zur vollen Geltung. Das begeisterte Publikum dankte mit Blurden- spenden und endlosem Beifall. E. P. darin, daß dies Bemühen wieder eine neue dafür gesetzt wurde.„Der Mensch in der Zelle“. Abgetrennt von Freunden und eben die- ser Gesellschaft, die sich aufgelöst hat, haust er heute in der Haftung eines Zim- mers. Wie oft ist es so klein, daß er nicht weiß, wie er die paar Habseligkeiten unter- bringen soll, die er noch besitzt. Oft muß er die Zelle mit anderen teilen und ent- stehen alle jene Psychosen, die bei Men- schen unter überhöhtem Druck gemeinhin entstehen. Neben ihm die anderen Zellen. Manchmol trifft man sich mit den Mit- gefangenen im Korridor dieser ehemaligen Wohnung— aber es ist nicht gut, denn die Zellenpsychose wirkt sich aus Nicht nur der Einzelne, die Familie ist isoliert. Kein Verein führt sie mit anderen zusammen, der Verkehr mit anderen Ein- zelpersonen und isolierten Familien ist unterbunden, weil jeder eben ein Häftling ist, eingeschlossen in den Zwang des Ein- fügens in die wesensfremde Lebensform des Wohnungsinhabers bis zur Selbstauf- gabe. Auch hier, wie bei Strafgefangenen, daß ständig ein Auge über dem Menschen und seinen Lebensäußerungen wacht, wenn gleich auch dieser, sich freier gebärdende, im Grunde ebenso ein Häftling ist. Hier heißt leben nicht mehr nach einem klassischen Ideal streben, romantische Be- Slückungen suchen, gesellschaftliche Zer. streuungen— nur Freiheit, sich bewegen können, nicht nur auf einem Geviert von künfzehn Quadratmetern, leben können, wie es dem einzelnen, nach Veranlagung und Tradition Bedürfnis ist, unbefangen, heiter und gastliche Rechte üben dürfen. Ist diese Verengung des Lebens dämo- nische Rache einer großen Natur dafür, daß der Mensch jene weitoffene Position ver- ließ, in der sie sich ihm rückhaltlos er- schloß und seine Ebenbürtigkeit anerkannte? Dämonische Rache für die Verwegenheit, mit welcher der Mensch es wagte, sich die Natur dienstbar zu machen und seinen rein materiellen Interessen unter zuordnen? Manchmal dämmert uns solche Erkennt- nis, dunkel und schicksalhaft, wie in der antiken Tragödie. Es fragt sich jetzt nur, ob diese Abwärts bewegung noch eine weitere Stufe haben kann. Da und dort zeigen sich Ansätze, daß der deutsche Mensch die Kräfte be- sitzen würde, sich aus dieser furchtbaren Selbstverstrickung— denn eine solche ist es, nicht nur Eriegsfolge- herauszuarbei- ten. Es zeigen sich Ansatze zu einer ein- Lachen. natürlichen Lebensform. Wenn wir verwirklichen könnten, so wie in Italien! Hier ist es der italienischen Frau zuzu- schreiben, daß sich die zerrissenen Fäden zu den alten Lebensformen wieder knhüpf- ten, ohne Schablonierung, nur die Form eines Lebens ohne Komplex. Wenn wir das ermöglichen könnten! Wir müssen es ermöglichen weil sonst die letzte Stufe der Entwicklung unweigerlich hieße„Mensch im Schrein!“ A. Weber-Lüders Otto Völckers: Der Schmied der Götter. Leben und Liebe des Hephaistos.(Societäts- Verlag, Frankfurt a. M.). Vom Leben und Lie- ben des Schutzherrn aller Schmiede und Tech- niker erfahren wir in dem heiteren Roman von Otto Völckers. Der Dichter sieht die Land- schaften des Mittelmeers noch immer mit all den vertrauten Gestalten des griechischen Mythos bevölkert und läßt uns die Entwick- lung seines Helden in ihrem Kreise miter- leben, Mit köstlichem Humor jedoch ohne Spott— zeichnet er die Unsterblichen mit ihren menschlich-allzumenschlichen Gepflogen- heiten, aber nicht, ohne auch Tragik und Trauer, die selbst den Olympiern nicht fremd sind, einzuflechten. Hephaistos selbst wird zum Mittler zwischen Menschen und Göttern, der zusammen mit der Pallas Athene darüber Wachen wird,„daß der Geist Herr bleibt über die Kraft der Arme und die ungezügelte Kraft der Natur, damit die Menschen Fühlen, daß diese schöne Welt noch immer nicht von Allen Göttern verlassen ist“. Die Freunde des grie- chischen Mythos und der heiteren Muse haben schon lange auf das Neuerscheinen dieses er- götzlichen Buches gewartet. Dr. H. Pro. H. Sedlmayer:„Verlust der Mitte“(Otto Müller, Salzburg 1948). Mit Hilfe eines unan- fechtbaren Tatsachenmaterials, das in seinem Werk ausführlich in Bild une Wort zur Dar- stellung kommt, gibt Sedlmayer eine über- zeugende Analyse der modernen Kunst. Er weist auf die Vorläufer der Kunst der Gegen- Wart, insbesondere seit der französischen Revo- lution hin und macht damit die Werke unserer Dr. Fuchs Es ist nicht erinnerlich, daß in der letz- ten Zeit in Mannheim 80 leidenschaftlos, aber dafür um so exakter— man möchte kast sagen wissenschaftlicher— über den vielumstrittenen Gegenstand der abstrakten Malerei gesprochen wurde, wie das Dr. H. F. Fuchs, Kustos der Städtischen Kunsthalle, im Amerika-Haus tat. In einem ungemein anspruchsvollen Vortrag deutete Dr. Fuchs mit außerordentlicher Deutlichkeit und Prägnanz die gegenstandslose Malerei als Wesensverwandt mit der Musik, wie er auch überzeugend nachzuweisen verstand, dag sie keinen extremen Gegensatz zur konven- tionellen Kunst darstellt, sondern lediglich deren Erweiterung an einem bestimmten Punkt. Der Redner zeigte auf, wie die absolute Malerei das der Erscheinung Unterlegte darzustellen versucht und wie dadurch die abstrakte Malerei selbst zur Erscheinung werde— also das Bemühen, die sichtbare Welt zu überwinden, um zu den hinter den Erscheinungen stehenden Naturgesetzlich- keiten vorzudringen. Dieses Wollen ist keineswegs neu. Der Unterschied zur Veberlieferung besteht nur bei der abstrak- ten Malerei die Dominante ist, während es bei einer Vielzahl von berühmten Künst- lern der Vergangenheit ein Problem unter anderen War und vielfach nur theoretisch erörtert wurde. So ist diese moderne Ma- lerei über den Rahmen der ästhetisch-gegen- ständlichen Mitteilung hinausgegangen und — ähnlich der Philosophie— unter die Wahrheitssucher Segangen, entsprechend Unserer Entwicklung auf natur wissenschaft- lichem Gebiet, die neue Sphären geöffnet 1m FAbsolute Malerei Freitag, 3. März 1950 Au. —— 2 2 Italienischer Humor „Wir haben Signor Cavaliere auf das Schild geschrieben, sonst wäre es beleidigt! Tatsächlich ist es ein gang ordinäres Schwein.“ „Siehst du, das bleibt übrig, wenn man immer an den Nägeln kaut! „Nur gut, daß gerade jetzt Winter ist. Stellen Sie sich vor, wie lästig sonst die warmen Kleider wären, die wir anhaben.“ Surrealisten entwicklungsgeschichtlich ver ständlich. Darüber hinaus öffnet er auch den Blick für ihre Ideenwelt. Wenn er zur Cha- rakterisierung dieser Ideen vorwiegend ab. Wertende Bezeichnungen verwendet, so bat dies seinen Grund in der von ihm als obersten Wert genommenen Kunst des Barock. Darau versteht sich dann auch die suggestive Beur- teilung der modernen Kunst, die nach Sed. mayer die tragende Mitte verloren hat, d den Menschen nicht mehr in den Mittelpuntt stellt, sondern die Mächte über und unter ihm. Daher spricht Sedlmayer von der Herrschal der Dämonie und der Abstraktion in der Gegenwart. Zersetzung und Verhärtung wer den als Ausdruck unserer Zeit begriffen. Wit missen zugeben, daß wir nicht mehr das alte einheitliche Weltbild besitzen, aber wir hoffen doch, uns auf dem Wege zu einem neuen Welt. bild zu befinden, da das alte für uns une geworden ist. Einen Weg hierzu weist uns auch die moderne Kunst, die uns Sedlmayer verständlich macht. Daher sind solche kritischen Analysen, wie sie z. B. von Sedlmayer abge- geben werden, eine nicht zu überhörende Mahnung, aber zunächst einmal ein Beitrag zur Selbsterkenntnis unserer Zeit. Trotzdem wer- den wir den Weg, den wir eingeschlagen haben, weitergehen müssen, um wieder die verlorene Mitte zu finden. Dr. J. D. Amerika-Haus hat, denen der Mensch noch fassung gegenübersteht, da er sie mit den herkömm lichen Vorstellungen nicht in Verbindung bringen kann. Unausgesprochen bewies der Vortrag daß die Moderne stärker an den Intellekt gebunden ist, als die Vergangenheit, dab sich ihr Schwerpunkt vom Optisch-Aesthe- tischen, das an die Unzulänglichkeit des Auges gebunden bleibt, mehr zum Absolut Aesthetischen verlagert hat, das die Erfor- schung und Erkenntnis der nicht an die Zufälligkeit der Erscheinung gebundenen Gesetzlichkeit zur Voraussetzung hat. Da- mit wird der Künstler— abgesehen von gen Scharlatanen und Mitläufern— zum (okt unbewußten) Interpret des zur Ans: lyse tendierenden geistigen Menschen 15 heute. mle. Kulturnachrichten Die Ausstellung„Plastik des 20. Jahrhun- derts“ in der Mannheimer Kunsthalle, wird auch noch im Laufe des Monats März gezeigt werden. In den übrigen Räumen des Erd- geschesses werden vom Sonntag, den 5. März, Handzeichnungen und graphische Arbeiten aus dem Besitz der Kunsthalle ausgestellt, darunter zahlreiche noch unbekannte Neu- erwerbungen. Ferdinand Leitner, der erst unlängst als N verb Us N verar br. Ke sedal relef. Bank! Alge! städti postse ludw tsch für nimm eee, 5. J. ene 18 W man Besch hestre ersuc De in ei state Stell weilie Berge wurd det u lasset iche seine der E Pa Flugh Streil atlant und d Gl hlatz gestir komn Flugv In runge Hugz Hugr mögli ordert gegen lief IösiSc koffe berhi! wicht Im weiter Telefe entne ros besch A At mn Gi angel! 144 F bewen jedoch von etwa vier ewa Di. eine nalter von e Die 1 solute schen Mosk linde statt. Di chenl. Tür! Ror dal über del g. Vertr Daue! nicht minis Kürze zu ur u ei des I Dirigent eines Akademiekonzertes in Mann- heim gastierte, wird nach Wegfall des Fo- stens eines Operndirektors mit Beginn der neuen Spielzeit Generalmusikdirektor und in Opernfragen Stellvertreter des Intendanten der Württembergischen Staatstheater Stutt gart sein. s