inen Schuß Lor. B Sstellungez L. Gayer er nahmen n über de Absichten MIMOsz. emeinschat gelklugspat n der Paß inen Nach „Mais oi. usland vd tonne, aber triste, auch nicht vor mit den zu kann er ue russisch dennt Mar- schen. In zum deut. gelfliegerg die Fes Wie Mar- Sundschatt. des Ver- des fan. Und ez der fran. iederzulas. erwogen. Ile Sports it aus den März seie Indien be. iner deut- reuen sich Ständigug unden un olitisch er. ie undeil⸗ ren Frank- n. Dieser endeg Zei- ng echiter nteres- undestagz · Antrag an Ssion-vick· Jachtmam ber seinen Merklinger gen es Stüch n fast 2 d. Sell Publikum nere, die Uerst ge- der Büh- lemmend er Haus- falscher räterisch optisch. ammerte chter el rafischen aber del nsparent sätzliche über die reichend eindische n Mann Huldbar. Ahends agd L olle von te den je For- id herz- haber. ern aus gen“ be- f im gor „Mann- Veran- 2 Mann- verötkentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 berantwortliche Herausgeber: br. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz keleton: 44 151, 46 152, 24 153 konten: Südwestbank Mannheim zugemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim tscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 50 55 Nr. 267 43 ludwigshafen am Rhein Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nunmt der verlag keinerlei Gewähr 8 N— 8 N N 8 e. Unddbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor- Straße 16 Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63, Telefon 2241 berg, Rohrbacher Straße 5-7 . Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 M 2,80 frei Baus M 2.80 zuzüglich Kreuzbandbezug Bei Abholung im Agenturen DM 2.50 deigenpreisliste Nr. 7 inen infolge höherer kein Anspruch auf „tung des Bezugspreises A 3, Jahrgang Nr. 57/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 8. März 1950 u eee er französische Staatspräsident in Großbritannien London.(UP) Der französische Staatsprä- adent Vincent Auriol und Frau sind am Dienstag zu einem Staatsbesuch in England eingetroffen. Außenminister Schuman be- gleitet den Präsidenten. 5 Die britische Hauptstadt war zum Emp- lang Auriols mit zahlreichen Flaggen beider Länder geschmückt. Die Königliche Fa- milie, mit Ausnahme der an Grippe er- krankten Prinzessin Marga r t, sowie none Regierungsbeamte unter Führung des premierministers Attlee waren zum Emp- fang des französischen Staatsoberhauptes am Vietoria-Bahnhof anwesend. qausende von Londonern drängten sich bor dem Bahnhof und auf den Straßen zum guckingham-Palace. Der französische Staats- präsident fuhr— barhäuptig und offensicht- ich von dem Empfang bewegt— an der seite König Georgs VI. in der vergoldeten irischen Staatskutsche zum Königspalast. ine Abordnung der Gardekavallerie gab das Geleit. Beifallsrufe der Menge begleite- den die Einfahrt der Staatskarossen durch die großen Tore von Buckingham-Palace. Die Karossen hielten dann vor dem großen Glas- eingang, der schon immer bei Staatsempfän- gen benutzt worden war. Die Leibgarde des Königs präsentierte und die französische Na- tionalhymne ertönte. Seite an Seite mit dem britischen Königspaar standen Staatspräsi- dent Auriol und seine Gattin. Im Inneren der großen Halle des Palastes standen die Wür⸗ denträger des Hofes. Der französische Außenminister Schuman hatte am Dienstagmittag eine Zusammen- kunkt mit dem britischen Außenminister Bevin. Das Treffen fand im britischen Außenministerium statt. Bei dieser Zusam- menkunft ist, so wird vermutet, wahrschein- lich der Zeitpunkt einer neuen Konferenz der Außenminister Großbritanniens, Frank- reichs und der USA erörtert worden. König Georg zeichnete den französischen Staatspräsidenten kurz nach dessen An- kunkt im Buckingham-Palace mit den In- signien des„Order of the Bath“ aus., e 5 Washington. Der amerikanische Hohe Kom- missar in Deutschland, John J. MecCloy, wird den Kongreß in dieser Woche bitten, ihm im neuen Haushaltsjahr dreißig Millionen Dollar für die Durchführung seines Programms in Deutschland zu bewilligen. Moskau. Der Vorsitzende der sowjetischen Kontrollkommission in Deutschland, Armee general! Tschuikow, ist in der Ukraine als Kandidat für den Obersten Sowiet aufgestellt worden, der am 12. März gewählt wird. Faris. Die französische Regierung hat für den verstorbenen letzten französischen Vor- kriegspräsidenten, Albert Lebrun, ein Staats- begräbnis angeordnet. Lebrun wird in seinem Heimatdorf Mercy-le-Haut(Lothringen) bei- gesetzt werden. Seoul. Die südkoreanische Regierung hat die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht bekanntgegeben. Alexandria. König Mohammed Zaher Khan von Afghanistan ist, von Europa kommend, zu einem fünftägigen Aufenthalt in Aegypten eingetroffen. Singapur, Hauptmann Westerling, der nach Verlassen seiner Rebellenarmee in Indonesien kürzlich in Singapur verhaftet wurde, wird dich heute vor Gericht zu verantworten haben. Die Anklage wirft ihm lediglich illegale Ein- leise nach Malaya sowie Körperverletzung vor. Genf. Die Zulassung von Delegierten des Saarlandes zur Internationalen Arbeitsorgani- sation wird von der französischen Regierung 05 Büro dieser Organisation vorgeschlagen derden. Prag. Die tschechoslowakische Regie- zung richtete an Holland eine Note, in der sie — wie der Sender Prag meldet— die Ab- berukung von drei Mitgliedern der holländi- schen Gesandtschaft in Prag innerhalb von 6 Tagen fordert. Die drei waren in dem Pro- zeß gegen den Holländer Louwers belastet worden. Bonn. Ein Sprecher der Bundesregierung teilte mit, daß das Kabinett noch nicht über eine Aufhebung des Stahlembargos nach der OWietzone entschieden hat. Offenbach. Die Hauptverwaltung der Bun- desbahn wies darauf hin, daß die Bahn in em Arbeitsbeschaffungsprogramm keine neuen Arbeitskräfte einstellen wird. Die Bun- desbahn vergebe ihre Bauaufträge ausschließ- ich an private Unternehmer. „Hünfeld(Hessen), Paula v. Falkenhausen. 8 Gattin des ehemaligen Militärbefehls- habers von Belgien und Nordfrankreich, wurde zm Dienstag auf dem Privatfriedhof des Wald- okes im Kreis Hünfeld(Hessen) beigesetzt. rem Gatten, der aus belgischem Gewahrsam an das Totenbett seiner Frau fahren durfte, aud sich zur Zeit unter Bewachung in Hünfeld Hekindet, war die Teilnahme an der Beisetzung nicht gestattet worden. 5 daatenstegt- Salzgitter. Ein großes Polizei- 8 gebot mußte am Montag eine Versammlung er Deutschen Reichspartei im Ratskeller von Nbetedt-Jalagitter schützen, auf der der Wuteltsunddestassabggordnete Dr. Richter vor 5 Sliedern und geladenen Gästen sprach, Auf 0 Marktplatz hatten sich etwa 1000 Demon- 3 eingefunden, die in Sprechchören den Fokortigen Abzug der Nazis“ verlangten und einige Fensterschei 0 5 erscheiben des Ratskellers zer- trümmerten. 5 1 UP /dpa Neue Wege zum Schutz des Staates Gesetze gegen„Kalte Revolution“/ Novelle zum Strafgesetzbuch Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Eine vom Bundesjustizministerium ausgearbeitete und vom Bundeskabinett in ihrer Tendenz genehmigte Novelle zum Strafgesetzbuch enthält Strafbestimmungen gegen Friedensverrat, Hoch- und Landesverrat, gegen die Herabwürdigung des Staates und seiner Organe und gegen Entartungen des politischen Lebens. Anfang nächster Woche wird sich ein Länderzustizkollegium mit dem Inhalt der Novelle befassen, die anschließend dem Bundeskabinett zur Verabschiedung zugeleitet werden soll. „Als oberster schutzwürdiger Wert steht uns allen nach den trüben Erfahrungen der Vergangenheit der Friede vor Augen“, er- klärte Dr. Rotberg vom Bundesjustiz- ministerium. Er erläuterte vor der Presse den ersten Entwurf des neuen Staatsschutz rechtes. An Einzelheiten hob Dr. Rotberg die Bestrafung des Friedens ver- rates, die Bestimmungen gegen Hoch- und Landesverrat, Handhaben gegen eine sogenannte„kalte Revolution“, gegen Ver- kassungsstörungen, gegen die Herabwürdi- gung des Staates, gegen Staatsverleumdung und Volksverhetzung hervor. In seiner Eigenschaft als Sprecher des Bundesjustiz- ministeriums in dieser Frage betonte Dr. Rotberg, daß man bei der Gesetzesvorlage, die in das Strafgesetzbuch hinein verarbei- tet werden soll, neue Wege beschreiten wolle, die wahrscheinlich eine lebhafte Debatte auslösen würden. Eine solche Dis- kussion sei zu begrüßen. Selbster-iehung des Volkes Die Vorlage geht davon aus, daß der junge demokratische Staat der Selbster- ziehung des Volkes bedarf. Hi 80 erklärte Dr. Rotberg— sei bislang vieles versäumt worden. Durch Vorschriften könne die Volkserziehungsarbeit nicht ersetzt wer- den. Man wolle nur eine klassische Samm- lung von Normen liefern, wie sie bereits seit jeher als Richtschnur in den Strafgeset- zen niedergelegt seien, die nunmehr den Bedürfnissen der Gegenwart angepaßt wür- den. Dabei müßten zahlreiche Lücken ge- schlossen werden, die die Ueber gangs gesetz gebung der Besatzungsma in das bisherige System der Strafregelung ge- rissen hätten. Bei der Anwendung de. Mit- tel zur Sicherung der Demokratie könne „Die Bundesregierung verdient Vertrauen urteilt Robertson über die Bonner Arbeit Berlin,(dpa) Die scharfe deutsche Reak- tion auf die Saarkonventionen habe ihn sehr überrascht, sagte der britische Hohe Kommissar, Sir Brian Robertson, am Dienstag vor der Presse in Berlin. Die Saar- Konventionen enthielten eins klare zeitliche Begrenzung bis zum Friedensver- trag und nähmen diesem nach seiner An- sicht nichts vorweg. Die deutsche Reaktion sei um s bedauerlicher, als sie die Einbe- ziehung Deutschlands in die europäàische Völker famille nachteilig belaste. Robertson befaßte sich mit den gegen- wärtig für Deutschland aktuellen Themen. Er unterstützte den Vorschlag des amerika- nischen Hohen Kommissars MecCloy, in ganz Deutschland freie Wahlen abzuhalten und sprach der Bundesregierung, ,die unter schwierigen Verhältnissen gute Arbeit lei- stet“, sein Vertrauen aus. Er wiederholte eindringlich, daß die Alliierten nicht daran denken, aus Berlin fortzugehen. Scharf ver- urteilte er die Demonstrationen gegen die Demontage in Watenstedt- Salzgitter, die jede Verhandlung ausschlössen. Zu der Kritik aus den Reihen der Hohen Kommission an der Bundesregierung er- klärte Robertson:„Lassen Sie sich gesagt sein, daß ich keinerlei Kritik an der Bundes- regierung gestattet habe, die nicht ich oder die Hohen Kommissare persönlich zum Ausdruck gebracht haben. Im übrigen möchte ich gern zu Protokoll geben, daß die Bundesregierung unter ihrem Kanzler Ver- trauen verdient und unter schwierigen Ver- hältnissen gute Arbeit leistet.“ Zu den Zwischenfällen bei den Demon- tagearbeiten in Watenstedt-Salzgitter sagte Robertson, er sei nicht bereit, irgendwelche Vorschläge von deutscher Seite zu prüfen, solange der„Unsinn“ bei den Anti- demontage- Demonstrationen an- halte. Er sei immer bereit, in derartigen Fällen Vernunft walten zu lassen. Wenn andere sich aber, nicht vernünftig benähmen, könne man nichts von ihm erwarten. Für den unbefriedigenden Stand der Berliner Wirtschaft machte Robert- son das erneute Zögern beim Abschluß von Geschäften mit der Stadt verantwortlich. Er zweifle nicht daran, daß die Verkehrs- Störungen zwischen dem Bundesgebiet und Berlin eine derartige Vertrauenskrise her- vorrufen sollten. Die Störungen seien jedoch auch übertrieben worden und es bestehe kein Grund für einen Mangel an Vertrauen bei Geschäftsabschlüssen mit Berlin. Auch sollte den Geschäftsleuten anderer Länder außerhalb des Bundesgebietes die Bedeutung der Berliner Wirtschaft klargemacht und sie ermutigt werden, ihre Aufträge nach Berlin zu vergeben. Dies könne gegebenenfalls mit Hilfe des ECA-Programms geschehen. Zu dem angekündigten Marsch der kommuni- stischen FDꝗ nach Berlin meinte Robertson, er sei überzeugt, daß der Berliner Magistrat damit fertig werden wird. man weder sprunghaft noch totalitär vor- gehen, ohne die freiheitliche innere Entwick- jung zu gefährden. Durch eine Einbeziehung gültiger Vorschriften in das Strafgesetzbuch werde im übrigen verhindert, daß eine Art Notstandsgesetzgebung entstehe. Friedensverrat wird bestraft Als eines der wesentlichsten Momente der Novelle bezeichnete der Sprecher die vorgesehene Bestrafung des Friedensver- rates. Darin ist erstmals in programmati- scher Form das Bekenntnis zur Völkersoli- darität auf der Basis des Artikels 26 des Grundgesetzes uisgeführt. Nicht nur die Vorbereitung von Angriffskriegen. sondern auch die seelische Beeinflussung im Sinne der Kriegs bereitschaft, Hetze zum Krieg. Verherrlichung des Krie- ges sollen unter schwerste Strafen gestellt werden. Darüber hinaus sucht der Entwurf 21 verhindern, daß die Wehrkraft des deut- schen Mannes für irgendwelche. auch fremde nationale Interessen mißbraucht wird. Wehrdienst soll nur im Rahmen überstaat- licher Enrichtungen, an denen Deutschland im Sinne des Artikels 24 des Grundgeser- zes beteiligt ist, zugelassen werden. An- werbungen fremder Nationen oder freiwril- lige Dienstleistungen in fremden Armeen werden gleichfalls verboten. Die Hochver- ratsparagraphen fußen auf den Vorschrif- ten des Grundgesetz- Artikels 143, erstrek- ken den Schutzgedanken jedoch auch auf Staatsoberhäupter. Minister und Diploma- ten anderer Nationen. Besonderen Wert legte Dr. Rotberg auf die Auslegung der Vorschriften. die eine „Revolution auf kaltem Wege“ unterbin- den wollten. Er unterstrich, daß der mo- derne Revolutionär nicht mehr plump sei- nem Ziel zustreben wird. sondern unter- irdisch mit Hilfe von Schriften. Broschüren,. Plänen auf das Ziel der Verfassungsstörung hinarbeite und so den Boden reif mache. Weiter umfaßt der Entwurf eine größere Anzahl von Maßnahmen gegen die Herab- würdigung des Staates, der Staatsorgane und der Staatssymbole. Nicht nur die Ver- ächtlichmachung des Staates, sondern auch die Verbreitung unwahrer Behauptungen, Wobei ganz besonders die Staatsverleum- dung hart geahndet werden soll. Auch die Rechtsmaßnahmen, die zum Schutze des öffentlichen Lebens gedacht sind, können in diesem innerpolitischen Zusammenhang ge- sehen werden. Sprengungen unter Militärbewachung Leitung der Reichswerke Braunschweig.(UF) Um die Ruhe und Ordnung in dem Reichswerke-Gebiet Wa- tenstedt- Salzgitter wieder herzustellen, hat hat am Dienstagmorgen ein britisches Schützenregiment mit leichten Panzern und Panzerspähwagen die Kokerei II der Reichs- werke besetzt. Unter dem Schutze der bri- tischen Besatzungstruppen wurde am Vor- mittag von einem polnischen Sprengkom- mando die Koksrampe der Kokerei ge- sprengt. Starke deutsche Polizeieinheiten patrouillierten im Werk. Nach der Sprengung versammelten sich etwa tausend Arbeiter in der Nähe der Kokerei, die hermetisch von den Truppen abgeriegelt war. Der Hauptbetriebsrats- Britische Opposition im Angriff Churchill wird Attlee das Leben schwer machen London.(dpa) Die konservative Opposi- tion im Unterhaus hat noch am Montag- abend zwei Anträge zur Thronrede König Georg eingebracht, die von Beobachtern als ein Frontalangriff auf die schwache Labour-Mehrheit angesehen werden. Sie könnten den Sturz der Regierung herbei- führen, wenn sich ihnen die Majorität des Hauses anschließt. In den Anträgen wird bedauert, daß in der Rede des Königs nicht auf die Frage der Eisen- und Stahlindustrie Bezug genommen wird, und daß keine wirksamen Maßnahmen zur Ueberwindung der kriti- schen Wohnungsnot in Großbritan- nien erwähnt worden sind. In dem Schritt der Konservativen erblickt man eine Warnung, daß die Opposition der Regierung in allen wichtigen Fragen den „totalen Krieg“ zu erklären gewillt ist und mit aller Stärke daraufhinarbeitet, das Kabinett Attlee zu Fall zu bringen. In diesem Sinne wies der britische Oppositionsführer Churchill! jeden Ge- danken an eine Koalitions regierung zwischen Labour und Konservativen zurück. Churchill eröffnete den zweiten Teil der Debatte über das Regierungsprogramm mit einer großen Rede, die in der Feststellung gipfelte, daß sich die Labour Party nicht länger als„Herr des britischen Volkes“ be- zeichnen könne. Zur Frage von Neuwahlen sagte Churchill, es sei nicht wahrscheinlich, dag die Wahlen wiederum keine klaren Mehrheitsverhältnisse herbeiführen würden. Die gegenwärtige Situation sei dem Lande jedenfalls abträglich. Spekulationen über eine Koalition zwi- schen den beiden großen Parteien waren in der vergangenen Woche aufgetaucht, als Churchill überraschend und entgegen allen Gepflogenheiten von König Georg empfan- gen wurde. ö Der Oppositionsführer zeichnete ein sehr düsteres Bild der britischen Wirtschaftslage und äußerte die Be- kürchtung, daß eine neue Abwertung des Pfundes notwendig werden könnte. Die Wiederherstellung des Sterlingwertes und die Wiederherstellung des Vertrauens seien unmöglich, solange eine Labourregierung an der Macht ist. Churchill forderte von der Regierung einen umfassenden Bericht über ihre kinanziellen und wirtschaftlichen Pläne. Zur umstrittenen Frage der Ver- staatlichung der Stahlindu⸗ strie forderte Churchill eine Zusicherung der Regierung, daß die Verstaatlichung erst neun Monate nach den nächsten Wahlen durchgeführt wird. Sollte die Regierung diese Zusicherung verweigern, so werde die Opposition eine Abstimmung über die Frage erzwingen. Wegen seiner Unterhausrede war Chur- chill nicht nach Dover gefahren, wo er eigentlich in seiner Eigenschaft als„Herr der fünf Häfen“ den französischen Staats- Präsidenten Auriol hätte empfangen Mussen. mahnt zur Besonnenheit vorsitzende Erich Söchtig forderte die De- monstranten auf, wieder in Ruhe und Ord- nung an die Arbeit zu gehen. Ihm wurde geantwortet:„Wir gehen erst, wenn die Truppen und die Polizei das Werk ver- lassen haben.“ Die britischen Truppen hatten mehrere Maschinengewehre in Stellung gebracht und die Soldaten trugen Stahlhelme und hatten Bajonette aufgepflanzt. Als um 13 Uhr ein Panzerspähwagen mit voller Wucht vor- fuhr, stieß er mit einem Elektrokarren zu- sammen und blieb bewegungslos liegen. Die Besatzungs des Panzerspähwagens wurde von der johlenden Menge bespuckt und mit Steinen beworfen. Darauf gab ein Offizier sieben Soldaten die Anweisung vorzusprin- gen, und die Soldaten blieben mit entsicher- tem Gewehr im Anschlag, ungefähr zwanzig Meter von der Menge entfernt, stehen. Die Arbeiter beruhigten sich und der Panzer- spähwagen wurde von einem Jeep abge- schleppt. Die Betriebsleitung der Reichswerke hat in einem Aufruf an die Belegschaft zur Ruhe und Ordnung aufgerufen, damit neue Zwischenfälle vermieden und die Verhand- lungen um die Erhaltung der Anlagen nicht gestört werden. Bundesarbeitsminister An- ton Storch hat sich von Bonn nach Watenstedt-Salzgitter begeben. Immer noch gesperrt Hannover.(UP) An der Zonengrenze bei Friedland wurden auch am Dienstag die von der britischen Hohen Kommission angeord- neten Sicherheitsmaßnahmen aufrecht erhal- ten. Der Sperrgürtel, der einen illegalen Grenzübertritt verhindern soll, ist nach wie vor mit Zollgrenzschutz und deutscher Po- lizei besetzt. Die Lagerleitung des Heimkehrerlagers, das ständig aufnahmebereit ist, hat inzwi- schen 30 Personen des abgewiesenen Trans- portes aus einer Liste von 25 000 Namen er- mittelt, die der„Aktion Link! zugrunde liegen. Alle 30 sind jedoch nicht im Besitz der für die Einreise notwendigen Zulassung. Vier Transportangehörige verfügen zwar über die Zulassung, sind aber nicht in der Liste aufgeführt, so daß auch ihre Aufnahme Vorläufig noch in Frage gestellt ist. Versuche, die Zonengrenze illegal zu überschreiten, sind bisher nicht unternommen worden. In- zwischen wurde in Friedland bereits die An- kunft eines weiteren Transportes von 600 bis 800 Auggewiesenen angekündigt. Bonnet Jeleſonai. Weihbuch zur Saarſrage in Vorbereitung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Morgen wird der Bundeskanzler dem auswärtigen Ausschuß des Bundestages ein Weißbuch der Bundesregierung zur Saarfrage übergeben. Dieses Weißbuch soll sich nicht nur mit der Situation und der Entwicklung des Saargebietes nach 1945 be- schäftigen, sondern bereits mit dem eigent- lichen Ausgangspunkt des Problems, dem Versailler Vertrag beginnen, weil dort der Status der Saar erstmals umrissen wurde. Der erste Teil des Weißbuches zeigt die historische Entwicklung an der Saar von 1918 bis zur Gegenwart. Im zweiten Teil wird die wirtschaftliche Struktur des Saar- gebietes mit ihren Ausstrahlungen sowohl nach Deutschland als auch nach Frankreich gewürdigt werden. Ein dritter Abschnitt behandelt die augenblicklich schwebenden politischen und wirtschaftspolitischen Fra- gen. Dabei sollen, wie ein Regierungs- sprecher erklärte, insbesondere die Land- tagswahlen von 1947, die Zusammensetzung der Saarregierung, die Ausweisung deutsch- kreudliche Politiker und die Pressefreiheit im Saargebiet behandelt werden. Denkschrift der SPD Gerade mit diesen Problemen beschäf- tigt sich auch eine Saar- Denkschrift, die die SPD bereits seit einiger Zeit fertiggestellt hatte und die gestern ver- öfkentlicht wurde. Wie Erich Ollenhauer bekanntgab, soll dieses Memorandum vor denn internationalen Sozialistenkongreß in London gebracht werden. Im Mittelpunkt der Denkschrift rangiert die Untersuchung, ob die politische Entwicklung an der Saar demokratischen Prinzipien entspreche. Hier- bei gelangt man zu der Folgerung, daß dies nicht der Fall ist. Schon darum sei eine Aufnahme des Saargebietes, so heißt es in dem Memorandum. in den Europarat recht fragwürdig. Es wird betont, daß die Be- völkerung in ihren Entscheidungen nicht frei sei. Es gäbe weder eine Pressefreiheit noch eine freie Beschluß möglichkeit der Parteien im Sinne der Grundrechte. Wört⸗ lich wird gesagt:„In dieser Atmosphäre politischer Unfreiheit und materieller Nöte wurde der wirtschaftliche Anschluß an Frankreich innerhalb und außerhalb der Parteien durch die MRS Gewegung für die Rückgliederung der Saar) und die fran- zösischen Militärstellen vorbereitet. Man sei bis zur Stunde einer Volksabstimmung ausgewichen, da man wisse, daß man keine Mehrheiten für den Anschluß an Frank- reich gewinnen könne. Diese Behauptungen belegt die Denkschrift der SPD, an der der frühere führende saarländische Sozialist, der Bundestagsabgeordnete Ernst Rot h, mitgearbeitet hat, mit einer Fülle von Do- kumenten, aus denen beispielsweise das Eingreifen des Gouverneurs des Saargebie- tes Grandval hervorgeht. Dieser hat am 9. Juni 1947 erklärt:„Ich werde niemals eine Volksabstimmung über die Verfassung zulassen. Die Saarbevölkerung ist in ihrer großen Mehrheit katholisch und steht unter dem Einfluß des Bischofs von. Trier, von dem Sie wissen, daß er ein Gegner der Anschlußpolitik ist.“ Im übrigen erklärte man in Bonn, daß im Moment in Regierungskreisen darüber diskutiert wird, ob das Weißbuch lediglich eine Dokumentensammlung und eine genaue Fixierung des deutschen Standpunktes ent- halten solle, oder ob die amtliche Auffas- sung, daß konkrete Vorschläge zur Lösung des Konfliktes auftauchen werden, richtig ist. Tsaldaris an zweiter Stelle Athen.(dpa) Aus den griechischen Par- lamentswahlen dürfte die nationalpolitische Union als Sieger hervorgehen. Allerdings liegen die Endergebnisse noch nicht vor. Hauptsächlich fehlen noch die Ergebnisse aus den Landbezirken. Man nimmt an, daß die Union in diesen Gebieten weitere Stimmen gewinnt. Die nationalpolitische Union ist eine Mittelgruppe, die unter Führung des ehe- maligen Ministerpräsidenten Nikolaus Pla- stiras die abgesplitterten fortschrittlichen Liberalen vereinigt. Bisher war die royali- stische Volkspartei unter dem ehemaligen Ministerpräsidenten Konstantin Ts alda ris die stärkste Partei. Die letzte Zählung ergibt folgenden Stand: Nationalpolitische Union 376 000, Royalistische Volkspartei 330 000. Liberale 300 000, demokratische Sozialisten 270 000, demokratische Linkskoalition 160 000 Stim- men. Neuer nationalchinesischer Ministerpräsident Taipeh.(dpa) Generalissimus Tschiang Kai-Schek hat den General Tschen Tscheng zum Ministerpräsidenten Nationalchinas er- nannt. Tschen Tscheng wird damit Nachfol⸗ ger des bisherigen Ministerpräsidenten Jen Hsi Schen. Das nationalchinesische Parla- ment ist für heute zu einer Sondersitzung einberufen worden, auf der die Ernennung Poschen Tscheng bestätigt werden soll. e . Seite 2 MORGEN DN ö 1 Nommenfar 1 Mittwoch, 8. März 1950 Sehlagbäume Aus Niedersachsen kommen in den letz- ten Stunden Nachrichten, die sehr bedenk- lich sind. In den ehemaligen Reichswerken in Watenstedt-Salzgitter ist seit Dienstag- ktrüh ein britisches Schützenregiment mit Fanzerspähwagen stationiert. An der bri- ktisch- sowjetischen Zonengrenze bei Besen- Hausen ist auf Anweisung der englischen Besatsungsmacht von Polizeistreifen ein Sicherheitsgürtel gezogen worden. Beide Maßnahmen wurden durch zwel in ihrem Charakter völlig verschiedenartige Ursachen ausgelöst. Und doch sind sie in rer Wirkung nahezu gleichartig. Die Abkommandierung britischer Einhei- ten in die ehemaligen Reichswerke wurde dadurch ausgelöst, daß am Montag über tausend Arbeiter die Sprengungen verhin- dert und Akten der britischen Demontage- kommission vernichtet hatten. Die Aufstel- Jung eines Polizeikordons an der Zonen- übergangsstelle Besenhausen ist auf eine Anweisung der britischen Hohen Kommis- Sion zurückzuführen, in der gesagt wird, daß nur noch solche Umsiedler aus Polen die Zonengrenze passieren dürfen, die in der Liste der sogenannten„Operation Link“ na- Mentlich aufgeführt sind. Zwei Ereignisse— und doch in bezug auf die psychologische Tragweite eine Rich- Fung. Sie führt dorthin, wo der Müllablade- Platz des berüchtigten Porzellanladens steht, Wo die Scherben, die Alliierte und Deutsche gemeinsam und getrennt gemacht haben, liegen. 5 Einfacher gesagt: man muß sich für einen Augenblick in die Lage eines Handwerkers in den Reichswerken versetzen, der an sei- ner Maschine steht, fortwährend die Patroil- len sieht und zudem nicht weiß, ob morgen Nicht sein Arbeitsplatz demontiert ist. Oder man muß sich die Situation eines betagten Umsiedlers vergegenwärtigen, der bei Be- senhausen vor dem Schlagbaum wartet, auf Soejetisch besetztem Boden steht, mit sei- nen Gedanken aber schon längst irgendwo in Westdeutschland weilt, wo seine Angehö- rigen wohnen. Die Gleichgültigkeit aber Wirft dem alten, in langer Fahrt aus Polen gekommenen Umsiedler die Zonentüre vor der Nase zu. Wir können uns kaum mit Erfolg gegen eine leichte Mattigkeit wehren, wenn wir an die psychologischen Schäden denken, deren Reparatur in vielen Fällen nur sehr schwer, in manchen sogar überhaupt nicht mehr möglich ist. Der Franzose Blaise Pascal sagte eimal:„Es gibt eine Vernunft des Herzens, die der Verstand nicht kennt. Man erfährt es bei tausend Dingen.“ Wir haben es in den letzten Wochen mehrfach erfahren müssen. Es sieht oft so Aus, als habe sich die Vernunft, die schlichte, einfache und simple Vernunkt in dem Schmelztigel der Zeit unter der Kraft der Feuerhitze der politischen Temperaturen in Nichts aufgelöst. E. Sch- er Alle Hände sollen werken Die Auseinandersetzung um das Problem der Arbeitslosigkeit Ringen um Lösungen Die Aufgabe ist gestellt. Zwei Millionen Menschen sind in Arbeit und Brot zu brin- Sen. Das Klingt einfach. Wer durch unsere großen Städte wandert, die zerstöpten Häuser, die Trümmerberge sieht, den mutet es absonderlich an, daß die Bumdesrepublik nicht genug Arbeit haben soll. Die Straßen verlangen nach Ausbesserung, die Wasser- Wege müssen gereinigt, Deiche geflickt uns die durch den Krieg und durch den Raub- bau zerstörten Wälder aufgeforstet werden. Jeder Schritt eigentlich beweist es, wie das so hart mitgenommene Land nach fleißigen Händen ruft. Um so schwerer ist zu be- Sreifen, daß Männer und Frauen daheim Sitzen sollen, daß Stunde um Stunde unge- nutzt, dag Arbeitskraft brachliegt. Woran fehlt es? Die strukturellen Schäden Dem aufmerksamen Beobachter der Sta- tistik fällt auf, daß die finanzschwachen Länder, die Länder ohne industriellen Kern wie Schleswig- Holstein, Niedersachsen und Bayern, Schwerpunkte der Arbeitslosigkeit sind. Umgekehrt konzentrieren sich die bes- Seren Möglichkeiten zu einem erweiterten Einsatz auf die zerstörten Großstädte West- deutschlands. Mit anderen Worten: wo Ar- beit ist, fehlen Wohnungen, wo sich Ar- beitskräfte massieren, fehlen Maschinen. Fabriken und Geldmittel. Dabei gilt es, sich vor Augen zu halten, dag Also um 8 Millionen höher liegt als 1939 Das, obwohl die Kriegsverluste West- deutschlands rund 2,5 Millionen Menschen betragen. Hier zeigen sich die Folgen der gewal- tigen Völkerwanderung, die in Valta aus- gelöst und in Potsdam Samktioniert wurde. Sie verdoppelte in Schleswig- Holstein bei- spielsweise die Einwohnerzahl, während zur gleichen Zeit die eigentlichen Erwerbsbasep des Landes Hochseefischerei, Schiffbau und Kriegsmarine zerstört wurden. Eigentlich ein Wunder Das weltwirtschaftliche Institut in Kiel berechnete auf Grund der deutschen Situa- tion, daß mit der Währungsreform eine Arbeitslosigkeit von sechs bis sieben Millio- nen eintreten werde. Man sah nach dem Krieg ein Absinken der Einzelleistung Auf * 0 die Bundesrepu- blik heute von 47,6 Millionen Einwohner bewohnt wird, die reine Bevölkerungsziffer Von unserer Bonner Redaktion ungefähr 60 Prozent normaler Jahre. Durch echtes Geld mußte eine baldige Steigerung erwartet werden Trotzdem erwies es Sich, OobwWohl die Leistung des Einzelnen im De- zember 1949 bereits wieder 80 Prozent, die gesamte industrielle Leistung über 90 Pro- zent des Vorkriegsstandes erreichte, daß die Betriebe zunächst die Kräfte hielten. Die überalterte, in einer Umschichtung begrif- kene, durch den Krieg schwer getroffene, von den Weltmärkten ausgeschlossene west- deutsche Wirtschaft, beschäftigt heute sogar zwei Millionen mehr, als 1936. Man darf es als ein Wunder bezeichnen, daß die Kata- strophe grogen Stiles vorerst ausgeblieben ist. Wenn trotzdem in den letzten Monaten die steigende Tendenz der Arbeitslosigkeit zur Beunruhigung führte, dann ist das we- niger ein wirtschaftlicher Vorgang, sondern eine Entwicklung, deren Hintergründe viel- tach in politischen verankert sind. Immer schon war der Winter die schwere Zeit der Arbeitsämter. Man vergegenwärtige sich die dreißiger Jahre. Im Juli 1928 betrug die Arbeitslosigkeit 1,12 Millionen, um bis zum Februar 1929 auf 3,70 Millionen hoch- zuschnellen und im Juli 1929 wieder auf 1,24 abzusinken. 1949 läßt die Statistik die- sen Abfall nicht erkennen, Die Gründe lie- gen auf der Hand. Nachdem die Betriebe sich einigermaßen eingerichtet, die Leistung stieg, wuchs wieder die Neigung, Arbeits- kräfte abzustoßen, um sie zu einem günsti- geren Zeitpunkt unter Umständen aus dem großen Reservoir des Arbeitsmarktes heraus erneuern zu können. Auch begann man in den Lohnbüros zu rechnen, was bis zur Währungsreform nicht so sehr notwendig War. Gleichzeitig tauchten in verstärktem Maße bislang nicht erfaßte Männer und Frauen auf und suchten Beschäftigung. Nun erst wurde die Strukturverschiebung in ihrer ganzen Tragweite sichtbar. Schlieglich erbrachte im Winter der Zusammenprall von Struktureller und saisonbedingter Arbeits- losigkeit das brennende öffentliche Problem Mittwoch. 8. März 1050“/. — und damit bei den maßgeblichen deutz Stellen ein verstärktes Ringen um Lösungz möglichkeiten. 8 Das Verständnis wächst In den nächsten Monaten werden jetzt anlaufenden Maßnahmen der Bun Je. regierung, die Investitionen in Schleswig. Holstein, in Niedersachsen und Bayern, der Beginn des Wohnungsbaues und die beitsaufnahme in der Landwirtschaft sicher. g lich Entlastungen bringen. Das Arbeitsminl. sterium rechnet mit einem Rückgang un 600 000, das Wirtschaftsministerium um 800 000. Doch geht es auch hier nicht ohne das große Aber. Der Eiserne Vorhang gl offenbleiben für alle, die vor der kommunl. stischen Herrschaft flüchten. Es besteht die Gefahr, daß der Kreislauf des Jahres 1040, nämlich wachsende Arbeitslosigkeit bei zu. nehmender Beschäftigung, auch in das Ja 1950 übernommen wird. Die Menschen, die aus dem Osten flüchten, können und sollen nicht abgewiesen werden. Die Bundesrepu- blik jedoch vermag das Problem der illegz- len Zuwanderer, gekoppelt mit dem Flüdht. Iingsproblem, unmöglich aus eigener Kralt zu bewältigen. Völkerverständigung- ohne Politiker Schweizerische Arbeit für die deutsch-französische Versöhnung Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Die Pariser Presse berichtete kürz- lich über den Besuch der Oberbürgermeister von Stuttgart und Frankfurt beim Pariser Stadtrat. Besonders der Frankfurter„Ober“ erregte allgemeine Aufmerksamkeit: eine Presseagentur hatte, in Ermangelung wich- tigerer Nachrichten, gemeldet, daß dem seit Jahrzehnten völlig kahlen Kommunalpoli- tiker plötzlich goldblonde Locken gespros- sen seien. Die Journalisten stellten ent- täuscht fest, daß er eine monumentale Bil- ljardkugel auf dem Halse trug und vergagen vollkommen, sich um den graugeschopften kleinen Herrn zu kümmern, der mit klugen und lustigen Augen die Szene beobachtete. Und doch war der Berner Schriftsteller Dr. Hans Zbinden der eigenkliche Held des Tages. Dieser Doktor Zbinden, ein bekannter Soziologe und Kulturpolitiker, Präsident des Berner Schriftstellervereins, arbeitet seit Jahren mit seinem Freund Eugen Wyler „Wir müssen Schulen bauen“ Aussprache über Fragen des Schulhausbaues Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Kultusminister Theodor Bäuerle eröffnete gestern in Stuttgart eine von der Oeffentlichkeit mit grobem Interesse erwartete Tagung über Fragen des Schulhausbaues, an der Vertreter aller Schularten, der kommunalen und der staat- lichen Verwaltung, Architekten und Aerate teimehmen. Der Kultusminister sprach zu- Wer blockiert die Neuordnung der Länder? a Der Artikel 29 und die Pfalz/ Von Dr. W. Siebler f Dem deutschen Volke wurde durch die Artikel 29 und 118 des Grundgesetzes die einmalige Gelegenheit gegeben, eine Neu- Oremung der Länder vorzunehmen und der unorganischen Bildung von nicht lebens- Tähigen Staatsgebilden, wie sie durch die Besatzungsmächte geschaffen wurden, ein Ende zu bereiten. Seit der Beschlußfassung über das Grundgesetz wird nun über die Auslegung dieser Bestimmungen und ihre Auwendung diskutiert. Je mehr über diese Frage geredet oder geschrieben wird, desto unklarer wird die Situation. Die letzten Nachrichten über die Durchführung eines Volksentscheides zur Neugliederung der Län- der haben die Verwirrung auf ein fast un- Vorstellbares Maß gesteigert. Bei aller Divergenz der Meinungen ging die Auffassung der Oeffentlichkeit und der Sachkenner fast einheitlich dahin, daß die Bildung des Südweststaates durch Verein- Harung der Lander jederzeit erfolgen könne und daß die Durchführung des Artikels 29, der der Bevölkerung der übrigen Länder das Recht gibt, über eine andere Gebiets- Zugehörigkeit abzustimmen. infolge eines Genehmigungsvorbehalts der Militärgouver- Heure bis zum Abschluß des Friedensver- trages suspendiert sei. Es schien somit klar, daß die Bildung des Südweststaates auf Grund der Spezialbestimmung des Artikels 118 der übrigen Neugliederung vorausgehe und anderen Gebietsteilen, wie zum Bei- Piel der Pfalz, nach der Aufhebung der Suspendierung des Artikels 29 die Möglich- keit gegeben sein würde, sich für einen An- Schluß an den Südweststaat zu entscheiden. Der Bestimmung des Artikels 29. wonach ein solches Volksbegehren innerhalb eines Jahres nach Inkrafttreten des Grundgeset- 2s beantragt werden muß, konnte nach der Herrschenden Meinung keine Bedeutung beigemessen werden, solange der Artikel 29 Als suspendiert galt. Mit Recht konnte dar- aus der Schluß gezogen werden, dag die Laufzeit der einjährigen Frist erst beim Wirklichen Inkrafttreten des Artikels 29, G. H. bei 1 Aufhebung der Suspendierung. Heginnen könne. Diese Meinung, die niemand ernstlich bestritten hat, wurde nunmehr erschüttert: I. Durch die Mitteilung, daß die Bildung des Sücweststaates abhängig sei von er- neuten Besprechungen mit den Hohen Kommissaren, die sich der Bundeskanzler Allein vorbehalten habe und 2. durch die Nachricht, über die Beratung eines Gesetzentwurfes, der die Frist zur Stellung eines Antrages auf Einhaltung eines Volksbegehrens auf den 15. April 1950 begrenzen will.. Was die Bundesregierung dazu veranlaßt haben kann, die Bildung des Südwest- Staates durch die Zwischenschaltung von Gesprächen mit den Hohen Kommissaren, über deren Zeitpunkt naturgemäß nichts gesagt wird, erneut aufzuhalten und an- dererseits entgegen der Auffassung nam- hafter Staatsrechtler für die Beantragung eines Volksbegehrens nach Artikel 29 nur eine Frist von wenigen Wochen einzu- räumen, ist unverständlich. Es würde sich bei der Aufrechterhaltung des Regierungsstandpunktes der Rechts- zustand ergeben, daß beispielsweise die Pfälzer, wenn sie die Loslösung vom Lande Rheinland- Pfalzæ erstreben, die Durchführung eines Volksbegehrens nur bis spätestens 15. April 1950 beantragen könn- ten. Da nach der derzeitigen Sachlage der Südweststaat bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht konstituiert sein dürfte und nach der Regierungsvorlage ein Volksbgehren nach dem 15. April 1950 nicht mehr beantragt werden kann, wäre den Pfälzern die Mög- lichkeit genommen, sich für den Anschluß an den Südweststaat zu entscheiden. Es bliebe ihnen nur die Wahl, für Bayern 2u optleren oder bei Rheinland-Pfalz zu blei- ben, also zu resignieren. Es fällt schwer zu glauben, daß die Gegner eines wirtschaft- lich ausgewogenen Südweststaates bei die- 1255 Gesetzentwurf nicht Pate gestanden zu aben. Wenn die Bundesregierung Wert dar- auf legt, daß man ihr den ehrlichen Willen zu einer Neugliederung der Bundesländer auf demokratischer Grundlage glaubt, dann dann sie sich der Forderung nicht verschlie- Ben, daß die Frage der Vereinigung der Länder Württemberg-Baden, Südwürttem⸗ berg- Hohenzollern und Südbaden gemaß Artikel 118 des Grundgesetzes gelöst wer- den muß, bevor eine Anwendung des Ar- tikels 29 in Betracht kommt. Die über- stürzte Durchführung des Artikels 29 würde eine Verwirrung ohnegleichen schaffen und die demokratische Verwirklichung einer Neugliederung für lange Zeit verhindern. Zuerst einheitlicher deutscher Stand- punkt in der Südweststaatfrage Frankfurt.(UP) Als Voraussetzung zur Lösung der Südweststaatfrage bezeichnete ein amerikanischer Sprecher in Frankfurt einen einheitlichen deutschen Stand- bunkt. Wenn dieser der alliierten Hohen Kommission vorgetragen würde, müsse man dazu eine Entscheidung fällen. Von der an- Seblichen französischen Absicht, den Artikel 118 dees Grundgesetzes als gültiges Recht an- zuerkennen, und damit den Weg für eine e e zu àfknen, sei ihm nichts be- rantit. Der Sprecher wies darauf hin, daß die französischen Behörden einige Vorschläge kür die Neuaufteilung der Besatzungszonen im südwestdeutschen Gebiet vorgelegt haben. Zu alliierten Verhandlungen sei es aber noch nicht gekommen. Es habe lediglich ein Meinungsaustausch stattgefunden. Die Amerikaner seien niemals gegen die Bil- dung des Südweststaates gewesen, jedoch sei die Angelegenheit auch für sie sehr Kompliziert, nächst dem Landtag seinen Dank für die Bereitstellung von zehn Millionen DM für Schulhaus-Auf- und Neubauten aus. Da- durch habe das Parlament erneut sein großes Verständnis für die Erziehung der Jugend bewiesen, Dank gebühre auch den Gemein- den, die, oft, unter größten Opfern weitere 15 Millionen DM für Schulzwecke aufge- wendet haben, wodurch viele tausend Schüler wieder menschenwürdige Unter- richtsräume erhalten konnten.„Aber was sind 25 Millionen DM angesichts eines Be- darfs von mindestens 150 Millionen DM, die wir in beiden Landesbezirken brauchen, um allmählich wieder normale Schulverhältnisse zu bekommen“, sagte der Kultusminister. In den letzten Monaten sei in Württem⸗ berg unnd Baden viel Gutes auf diesem Ge- biet getan worden, aber noch vieles hätte besser gemacht werden können, wenn in der Oeffentlichkeit die Anforderungen bekannt gewesen wären, die heute an die Schulhäu- ser gestellt werden müßten. Unsere neuen Schulhäuser müßten in pädagogischer, sozia- ler und staatsbürgerlicher Hinsicht den demokratischen Auffassungen entsprechen. Sie seien aber auch ein ästhetisches, techni- sches und städtebauliches Problem. Wir seien zwar arm geworden und müßten Spa- ren, aber wir dürften dennoch nicht ärm- lich bauen und auf die Ausgestaltung des Aèußeren und Inneren der Schulen ganz verzichten, da diese keine Kasernen seien. Neben zahlreichen Fachreferenten über die Schulbaufragen in Nordbaden und Nord- Württemberg, über die neuen Erfahrungen des Auslandes auf diesem Gebiet, die For- derungen der Aerzteschaft an die Schulge- bäude u. a. werden sich drei Ausschüsse mit der Ausarbeitung von Richtlinien über mo- dernen Schulhausbau, über die Aenderung bestehender amtlicher Vorschriften auf die- sem Gebiet und über die Aufstellung von Richtlinien bei der Belebung der Gemein- den in bautechnischer und erzieherischer Hinsicht befassen. Wie notwendig gerade die Ausarbeitung von Vorschlägen zur Kende- rung bestehender amtlicher Vorschriften über Schulhausbauten sind, mag schon dar- aus hervorgehen, daß diese beispielsweise im Landesbezirk Nordbaden aus dem Jahre 1898 stammen, also 52 Jahre alt und heute längst überholt sind. an der deutsch- französischen Verständigung. Nicht an der Ver- ständigung durch tönende Reden und gut- bezahlte Bücher, sondern an der Verständi- gung durch praktische Arbeit. Schon während der Kriegsjahre, so erzählt er, bereitete er mit seinen Freunden die Ar- beit vor. In der Erkenntnis, daß das deutsch- französische Problem das europäische Kern- problem ist und daß auf den von Couden- hove-Kalerghi gezeigten Wegen des Pan- europa kein praktisches Resultat zu errei- chen ist. Kaum war der Krieg zu Ende, da begann Zbinden mit der Arbeit. Er war einer der ersten, der im weltabgeschlossenen Deutschland Vortragsreisen unternahm. Im Jahre 1945 organisierte er für die deutschen Kriegsgefangenen in Großbritannien einen Vortragsdienst, schrieb ein in Deutschland vielbeachtetes kleines Buch n Deutschlands Zukunft., begriff, daß es die erste Aufgabe war, die Deutschen aus der moralischen Isolierung zu lösen, den„Pestkordon“ zu sprengen. Dann kam Dr. Kolb aus Frankfurt zu einem Besuch in die Schweiz. Zbinden und sein Kreis er- schien dieser Besuch bestimmend. Nicht die Parteipolitiker und Parlamentarier waren die wichtigsten Elemente der deutsch- fran- zösischen Versöhnung, sondern die Leute der Praxis, die Kommunalver walter Der schweizerische Grundgedanke der Gemeinde als Zelle des Staatslebens mußte auf das deutsch“ französische Problem angewendet Werden. Die Kommunalverwalter waren die Segebeflen Träger der Verständigung. In den Kommunalproblemen Deutschlands und Frankreichs waren zahlreiche Berührungs- punkte. Hier konnte das Verstöän- digungsproblem entpolitisiert und versachlicht werde n. Der àpo- litische Kommunalverwalter begegnet nicht dem Mißtrauen, das den Politiker empfängt. Der Kreis um Zbinden faßte den National- Srundsatz der Schweizer Neutralität gleicli⸗ zeitig als Verpflichtung zur übernationalen Vermittlung auf. Die Bundesbehörden der Schweiz gingen auf den Gedanken ein und sagten praktische Unterstützung zu. bin- den gründete in Bern ein Büro, das gleich- zeitig Niederlassung des Deutschen Städte- tags und der französischen Union des Maires“, des Bürgermeisterverbandes, ist. Die Leitung dieses Büros besteht aus sechs Männern: Dr. Zbinden und Wyler für die Schweiz, der Stuttgarter Klett und der Frankfurter Kolb für Deutschland, und Ulver aus Paris und Le Gallois aus Boulogne-Billancourt für Frankreich, Als das Gespräch in Gang gekommen War, woll- ten sich die Berner zurückziehen. Deutsche und Franzosen widersprachen. Die erste größere Veranstaltung wurde beschlossen, im Mai treffen sich je 25 deutsche und französische Bürgermeister auf der kommu- nalpolitischen Woche in Stuttgart. Es sollen Themen behandelt werden, die für alle Ge- meinden hüben und drüben des Rheins von gleich brennender Aktualität sind, die kom- munale Energie wirtschaft, die Kulturpoli- tik, die staatsbürgerliche Erziehung der qu- gend in den Gemeinden. Auf dem Sofort- Programm, dessen Laufzeit Zbinden auf fünf bis zehn Jahre beziffert, steht der Austausch von Kommunalbeamten, Schü- lern, Arbeitern und Handwerkern, das ge- meinsame Jugendwandern, der Austausch von Lehrern und ganzen Schulklassen. In Frankreich gibt es 30 000 Gemeinden, sagt Zbinden, und unser Ziel ist die Mobi. lisierung des Einflusses der Bürgermeister auf die Bevölkerung, die Herstellung direk- ter und persönlicher Beziehungen zwischen Klare Linie in der Agrarpolitik forderte Minister Stoob in Schriesheim Schriesheim.(A. S.-Eig. Ber) Den Höhe- Punkt des„Schriesheimer Mathaisemarktes““ bildete am Dienstag die Kreisversammlung des Bauernverbandes, in deren Rahmen der württembergisch-badische Landwirtschafts- minister Heinrich Stooß das Wort ergriff. Der Minister gab zunächst seiner Ver- bundenheit mit der Bevölkerung und den Bauern des Landesteils Baden un! seiner Freude über die gute Zusammenarbeit der Bauern mit den Behörden Ausdruck. Dies sei in der Zeit der grogen Wandlung beson- ders erfreulich. In der Agrarpolitik sei eine klare Linie notwendig, eine Aus- richtung der Produktion in der Landwirt- schaft müsse erfolgen. Hierauf habe er beim Bundestag und im Bundesrat gedrängt. Die Zeit der großen Unsicherheit für die Land- Wirtschaft, die durch übergroße Einfuhren zu ungelegener Zeit verursacht wurde, müsse durch planvolle Maßnahmen bes endet werde Man könne die deutschen Stellen jedoch nicht allein für diesen Zu- stand verantwortlich machen, da sich die Einfuhrpolitik der EIA noch aAuswirke. Das Gutachten der Wirtschaftsberater der Hohen Kommission finde im grogen und ganzen die Billigung der Landwirtschaft, 80 schmerzlich die Kritik für uns De tsche sei. Fine Stärkung der deutschen Landwirtschaft sei nicht zu umgehen, eine Unterschätzung ihrer Bedeutung im eig zen Volke müsse um unseres Volkes willen bekämpft werden Ein gesunder Bauernstand sei unumgänglich notwendig, um die Last der Importe zu Verringern, da der Export sich nicht Delie- big steigern lasse.. 9 Minister Stooß sagte weiter man müsse sich auf das Jahr 1952 einstelſen.(Bc di- gung des Marshallplanes. D. Red.) Dies sei dem deutschen Volke immer Wieder zu sa- Sen. Die Liberalisierung des Handels ljürfe niclit zu einem Durcheinander führen, bei Abschluß von Handelsverträgen müßten die Forderungen der Verhandlungspartner auf ein kür Deutschland erträgliches Maß zu- rückgeführt werden. je einer deutschen und französischen Ge. meinde. Hier liegen die praktischen Mög. lichkeiten für Kennenlernen, Erfahrungs. austausch, gegenseitiges Verständnis ung Zusammenarbeit auf unpolitischem Gebiet Denn von der Politik hält dieser nüch. terne und in der weiten Fassung seiner Pläne doch so poetische Schweizer nichts, a ber auch gar nichts. Er lächelt ein bißchen darüber, daß neu- lich in Paris der gaullistische Stadtrat den deutschen Besuch in allzu diskretes Schwei. gen gehüllt und der Stadtpräsident Pierre de Gaulle, der ebenso lange, aber weit weniger populäre Bruder des Genera nicht einmal wagte, beim gemeinsamen Mit. tagessen ein paar Begrüßungsworte an die deutschen Gäste zu richten.„Politiker“ sagt Zbinden und zieht die Brauen hoch. Er ist sogar zu höflich, um die Achseln zu zucken. Jedenfalls hat er das Eine vor den Politikern voraus, daß er praktisch etwas erreicht hat. Mit Menschenverstand und echt schweizerischer Beharrlichkeit. Kommunistische Niederlage im Pariser Verkehrsstreik Paris.(dpa) In Paris konnten im Laufe des Dienstag alle Metro-Linien wieder in Betrieb genommen werden. Die Züge ver- kehren auf den einzelnen Strecken nocli in großen Abständen und ein Teil Fahr- gäste reist umsonst, da bei einer großen Zahl von Stationen die Kontronpeamten A Y 5 1 5 12 5 ee, 8 765 15 i Las“ Dejeuner d la carte an den Eingängen ihre Arbeit noch nicht Wieder angetreten haben. Die Wiederauf- nahme des Verkehrs auf allen Strecken der Pariser Untergrundbahn trotz der von den Kommunisten aufreéchterhaltenen allgemei- nen Verkehrsstreikparole bedeutet für die kommunistische Partei eine schwere Nieder- lage. 5 2 85 Acheson zur Dreierkonferenz bereit New Tork.(dpa) Der amerikanische Auben⸗ minister Dean Aches on sei zu einer Kon: ferenz mit seinen britischen und französi- schen Kollegen Bevin und Schuman bereit, berichtet die„New Vork Times“ àus Washington. Ort und Zeit eines neuen Treffens der drei Westaußenminister seien aber noch nicht festgelegt worden. Es werde als möglich angesehen, daß diese Konferenz im Laufe des April stattfinden wird. ob- gleich noch Schwierigkeiten bestünden, die Zusammenkunft wegen der erforderlichen Vorbereitungen zu arrangieren. Ziemlich sicher sei, daß ein Treffen der drei West- auhßenminister in naher Zukunft stattfinden Wird. a Franco pilgert nach Rom Madrid.(dpa) General Franco will 2u Ostern nach Rom pilgern Vom spanischen Auhenministerium wird betont, daß dieser Besuch keinen politischen Charakter haben werde. Franco werde in Rom ausschließlich als Gast der römischen Kurie auftreten. Das italienische Außenministerium wurde von Francos Reise in Kenntnis gesetzt. Franco wird voraussichtlich einige Tage in Rom bleiben... Rund dreitausend Gefangene sind nach einer Mitteilung des spanischen Außen- ministeriums auf Grund einer Amnestie 2u Ehren des Heiligen Jahres freigelassen wor, den. Ein offizieller Sprecher wies daralt hin, daß weitere 5000 Gefängnis-Insassen auf Bewährungsfrist entlassen Werden würden. die Sei be Ne dau Nr. 5 — dutschen Osungz. den d Bun 5 hleswig. ern, der die Ar. t sicher. ditsminl. ang um im um nt Ohne ang soll mmuni. teht die res 1949 bei zu. 128 Jahr hen, die d sollen Lesrepu- r illega. Flücht. r Kraft ven Ge- m Mög. hrung. nis ung Gebiet. r nüch⸗ Seiner chts, aß neu. trat den Schwei. Pierre der Weit reneralz zen Mit. an die ikerk n hoch. iseln zu vor den n etwas ind echt e J 1 Laufe eder in 80 ver- noch in Fahr- großen deamten — 1 nicht derauf- ken der on den gemei- ür die Nieder- exeit Aubzen⸗ + Kon- aI20681= u man 8“ Als neuen seien werde Herenz d. ob- en, die rlichen emlich West⸗ finden 1 2 ischen dieser haben eßlich reten. wurde 28etzt. ige in nach uBen⸗ ie Zu Wor- arauf assen erden „ m F Hobel find“ Pl, eee 3 Zeite 3 Die Frau als Freundin Wahre Freundschaft halten können und zu pflegen wissen, ist nicht nur eine Gabe, die der Mensch von der Natur mitbekom- men hat, sie ist auch eine Kunst, die gelernt sein will. Wir begegnen im Grunde eigent- lich selten dieser veredelten Form mensch- licher Gemeinschaft, vielleicht eben weil diese Kunst nicht so einfach ist und verhält- nismäß ig nur wenig Menschen eigen. Selbst auf die Gefahr hin, daß man mir ein Dut- zend guter Freundschaften aufzählt, die ein Idealbild menschlicher Gemeinschaft spie- geln, und wenn Simon Dach schon im frü- hen Mittelalter dichtet,„daß dem Menschen nichts so eigen sei und ihm nichts so wohl Zur Kommunion Das Kleid zum Weißen Sonntag ist mehr und mehr von der strengen Linie abge- wichen. Einmal etwas ganz anderes: Zum Plissee-Rock aus leichtem Wollstoff wird ein Tuchjäckchen mit kurzem Schößchen, Aermelaufschlägen und rundem Kragen geschneidert. Sechs Knöpfe und Schlingen zieren den Verschluß. Das sehr lange Kleidchen betont die festliche Note. Material: Seide oder Geor- gette mit Spitzenstoff. Am Einsatz und am breiten Spitzensaum gibt der Banddurchzug eine reizvolle Verzierung. Bei dem dritten Entwurf schmücken Va- lenciennespitzen den breiten Kragen in drei Reihen sowie den unteren Teil des langen Bündchenärmels. Auch entlang der vorderen Nähte laufen schmale Spitzen. Am Ver- schluß kleine Knöpfe. Entwurf und Zeichnungen: Lore-Lina Schmidt anstehe, als Treue zu erzeigen und Freund- schaft zu halten“, selbst dann noch möchte ich bei meiner Behauptung bleiben: Nur wenig Menschen, Mann und Frau, können Wahre Freundschaft halten. Die besten Prüf- steine wirklicher Freundschaft sind große innere oder äußere Erschütterungen. Wer solche Früfsteine noch nicht kennt, nennt vielleicht landläufig Freundschaft, was liebe Gewohnheit oder gemeinsame Interessen oder der Zufall zusammenbaute. Das ist beim Mann genau so wie bei der Frau. Wahre Freundschaft mit dem Mann zu hal- ten ist jedoch für die Frau ebenso schwer, Als ohne Liebe zu leben. Das liegt in der Natur der Frau und ist im Wesen der Freund- schaft begründet. Freundschaft im edelsten Sinne ist Ver- tiekung des eigenen Ichs durch seelisches Zusammenschwingen mit einem andern Menschen, des Ichs mit dem Du. Freund- schaft ist der Trieb im Menschen, der zur Gemeinschaft führt, bei dem einen liegt er mehr, bei dem andern Menschen weniger tief begraben, aber er schlummert schon in jedem jungen Menschenkind. Das Schul- mädel hat„seine Freundin“, der es sich vor allen anderen Klassenkameraden einzig und ganz ausschließlich anvertraut. Hier zeigt sich schon die echt weibliche Natur. Im Ge- Sensatz zum andern Geschlecht, das ohne viel Worte seine Kameradschaft mit dem Schul- und Spielgefährten durch dick und dünn trägt, ist die Freundin zur andern im Hochgefühl ihres Besitzes voll Hingabe und Hilfsbereitschaft. Die Freundschaft bewegt sie mehr als beispielsweise den Freund. Was tut ein solch junges Mädel alles der Freun din zuliebe! Es liegt in der Natur der Frau, Es gibt eine dunkle oder leere Stelle mehr im Herzen, wenn wir lieben oder uns einer edlen Liebe erinnern. * Die Liebe Löst das Rroblem, wie es mög- lich sei, sich durch Verschwendung zu be- reichern. . Die Trennung ist für die Liebe, was der Wind für die Flamme, er löscht die kleine dus, aber er entfacht die große. * Tausend Tore führen in das Paradies der Lebe, nur eines führt hinaus: der UVeberdruß. * Aus der Lebensanschauung eines Mannes können wir mit Sicherheit schließen, welcher Art die Frau gewesen sei, die den größten oder geradezu entscheidenden Einfluß auf sein Leben ausgeübt. Christian Morgenstern sich immer ganz zu schenken. Und das alies aus dem Gefühl heraus: Nur mir allein steht diese wundersame Welt der Freundschaft offen. Alles ist erstmalig, nur ihr zugäng- lich, weil bei ihr überall das Gefühl über- wiegt. Tritt nun später an die Stelle der Freundin ein Freund, dann muß naturnot- wendig solch eine Freundschaft zur Liebe kühren. Genau so wie sich die Freundin freut, an der Freundin alles Liebenswerte zu entdecken, so findet die Frau beim Freunde, ganz unbewußt. eben durch ihr größeres Einfühlungsvermögen, bald die Eigenheiten seines Wesens und sucht sie zu ergänzen. Wenn die Schwingungen von Seele zu Seele zusammenklingen, ist diese Harmo- nie im Grunde keine Freundschaft, sondern Liebe. Es ist eine üble Selbsttäuschung man- cher junger Mädchen, wenn sie im„Freunde“ das Idealbild ihrer Wünsche sehen. Garz unbewußt legen sie dabei sehr oft selbst den Grund zu bitterer Enttäuschung. Wenn sie nicht zu mondän sind, entdecken sie mei- stens selbst, daß dieses Freundschaftsideal MARGUERITEN IM BLAUEN TEILD ROMAN VON EANNSULLI RICH VON SrSs SING Copyright by H. H. Nölke Verlag, Hamburg, 18 2 lch vernahm Professor Csatows Stimme, als er mit Doktor Bürckler sprach. Dann hörte ich das Klirren der Instrumente.“ „Haben Sie noch andere Stimmen außer denen von Professor Csatow und von Dr. Bürckler gehört?“ Csatow räusperte sich dernehmbar. Der Kriminalrat fing den Blick auf, den er Schwester Elfriede zuwark. Die ängstlichen Mienen der Schwester liegen ihn plötzlich die Trag- weite der Fragen Ungersbach erkennen. „Sie brauchen mir nicht den Inhalt des- sen zu sagen, wWũas gesprochen wurde“, er- klärte der Journalist leise.„Mich interes- dert nur, op Sie noch eine weitere Stimme hörten.“ „Der Patient sprach“, erwiderte Schwe- ster Elfriede. Dies kommt in der Narkose häufiger vor.“ „Der Patient sprach“, wiederholte Un- gersbach langsam.„Er phantasierte also, Interessant. Sonst vernahmen Sie nichts?“ Mein. Einmal schien es mir, als ob ein Glas zur Erde fiel. Es klirrte so eigenartig. Aber gleich darauf verließ ich den Wasch- zaum und das Untersuchungszimmer.“ „Hat jemand während der Operation ein Glas fallen lassen?“ wandte der Kriminal- rat sich an den Chirurgen. 5 „Mir fiel ein Reagenzglas aus der Hand“, erklärte Schwester Sybill. „Nun, das kann ja vorkommen“, meinte Ungersbach, und zu Schwester Elfriede ge- Wändt, kuhr er fort:„Bleiben Sie bitte noch ſenige Minuten hier! Wir kehren nun zu der Operation zurück. Würden Sie bitte sinnen, Herr Professor Csatow! Vielleicht r Sie uns den Hergang der Opera- 2 855 „Wollen Sie einen medizinischen Vor- trag hören?“ erkundigte sich Csatow höh- nisch. „Warum nicht? Gruppieren Sie sich bitte um diese Bahre! Nehmen Sie an, der Patient läge vor Ihnen.“ Csatow lächelte grimmig. Er begann jetzt langsam zu sprechen. Ungersbach Augen schlossen sich zu einem schmalen Spalt. Am Kopfende der Bahre standen jetzt Schwester Elfriede und Schwester Sy- bill, rechts von diesen die Operationsschwe⸗ ster Bertha. Fast am Fußende beiderseits Professor Csatow und Dr. Bürckler. Ungersbach ging auf die Bahre zu und stellte sich zwischen Schwester Elfriede und Schwester Sybill. Der Chirurg erklärte mo- noton den Operatlonsvorgang. Kriminalrat Klausen erhob sich von seinem Platz und ging auf die Bahre zu. Er stand jetzt un- mittelbar neben dem Arzt. „. Versorgung des Stumpfes durch Schlupfnaht. Schichtweiser Schluß der Ope- rations wunde sagte der. g Ungersbach, der zwischten den beiden Schwestern stand, starrte unbewegt auf die Konturen des von dem weißen Leinentuch verdeckten Gesichts auf der, Bahre. Nach den letzten Worten des Chirurgen be- herrschte beängstigendes Schweigen den Operationssaal. Nur die Uhr über dem Eingang nickte monoton. Ungersbach ergrifk eine Falte des Leintuchs, und während er langsam das Antlitz àuf der Bahre freilegte, sagte er leise:„Helena Fechner„ Ihr Schweigen ist sinnlos geworden. Wir wissen, daß Sie Ihren Mann erschossen haben. Der Tote war nicht Roger d'Argent. Er war Ihr Mann. Car! Eduard Fechner“ mit dem andern Geschlecht nur eine Zeit- erscheinung ist, die stets auf ihre Kosten Seht. Eine Freundschaft kann nicht ewig dauern. Bald löst sie sich früher, bald spä- ter. Aber,„man ist ja nur befreundet“. Was dem Freund eine Episode ist, war der Freundin ein Erlebnis, das sie als einen Teil ihres Ichs betrachtete, weil sie nicht fähig ist,„nur“ Freundschaft zu halten. Aehnlich ist das mit der Kameradschaft zwischen den Geschlechtern. Die Kamerad- schaft ist die losere Form der Freundschaft. Gemeinsame Interessen führen die Ge. schlechter zu gemeinsamer Arbeit und Spiel zusammen. Solange nur äußere Berührungs- punkte auf der Ebene der Kameradschaft die Interessen zusammenbindet, ist ein sol- ches Verhältnis wundervoll und für beide Teile die Quelle erfrischender Anregung und Selbsterziehung. Sehr nahe aber liegt die Gefahr für das junge Mädel, daß ihr frau- Hches Empfinden nicht schadlos an dieser Kameradschaft vorübergeht, eben weil„alles nur Kameradschaft“ war. Anders ist es um die Freundschaft zwi- schen Frau und Mann bestellt, wenn zwei abgeklärte Menschen sich aus rein geistigen Neigungen heraus zusammenfinden. Hier ist die Freundschaft durch die anregende Wech- Selfreudigkeit zwischen Mann und Frau kast wertvoller als zwischen zwei geistig hochstehenden Geschlechtsgenossen. Gewiß, aber hat nicht trotz aller Abgeklärtheit und geistiger Hochkultur Frau von Stein heim- liche, aber echt frauliche Tränen um den Geistesfreund geweint? Und ist nicht die Frau, an der die Kunst eines unserer Größ ten höher und höher wuchs, über alles Ver- Zängliche hinaus, durch ihre Freundschaft eine Einsame geworden? Wäre die„Freun- din“ Gräfin Theresa Brunszvik nicht Beet- hovens unsterbliche„Geliebte“ geworden, vielleicht öffneten sich in der Neunten nicht die Urtiefen aller Menschlichkeit. Milli Stotz „Wahrheit und Vertrauen Auf Einladung des Heidelberger Frauen- rings sprachen am Montag die Bundestags- abgeordneten Margarethe Hütter FDP und Emmy Meyer-Laule SpD über ihre parla- mentarische Tätigkeit. Margarethe Hütter bezeichnete Wahrheit und Vertrauen als die mächtigsten und zu- verlässigsten Pfeiler des politischen Lebens, und starke, klare Entscheidungen als eine der wichtigsten Aufgaben des politischen Menschen. Das verhältnismäßig groge Kontingent an brauen im westdeutschen Bundestag könnte der Politik einen neuen Inhalt geben. Es mache sich— im Gegen- satz zu früher—eine Verlagerung und Er- weiterung des weiblichen Einflusses in fast allen parlamentarischen Arbeitsausschüssen bemerkbar. Daß die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fraktionen nicht immer harmonisch verlaufe, sollte nicht wundern, denn wir hätten noch keine fest- gewurzelte demokratische Tradition. Emmy Meyer-Laule, die Vertreterin der größten Oppositionspartei, sieht den Sinn ihres Mandats vorwiegend in der Lösung Sozialpolitischer Probleme. Auf die beson- dere Arbeit eingehend, die in Bonn von den Frauen geleistet wird, widmete die Red nerin der vorbildlichen Fraktionsführerin des Zentrums, Helene Wessel, Worte höchster Anerkennung. In den zahllosen Ausschüssen spielten vor allem die Gewerk- schaftlerinnen eine hervorragende Rolle. Diese Frauen hätten wichtige Anträge zum Steuergesetz und Mutterschutzgesetz einge- bracht und die Initiative zum Heimarbei- terinnengesetz und zum Gesetz über Ar- beitsmindestbedingungen ergriffen. Schwester Elfriede schrie grell auf, als sie das Gesicht auf der Bahre sah. Im gleichen Augenblick sprang der Kriminalrat hinzu und king Schwester Sybill in seinen Armen auf. „Bringen Sie sie ins Untersuchungszim- merl“ sagte Ungersbach.„Sie ist ohnmäch- tig. Lassen Sie sie nicht allein! Ich be- kürchte, sie bringt sich um.“ Er sah nach- denklich in die versteinerten Gesichter der beiden Aerzte. Er lächelte, nahm den Kopf von der Bahre und wog ihn in der Hand. „Wachs, erklärte er leise.„Wun⸗ derbares Wachs. Das Gesicht wurde nach einer Fotografie geformt. Haare und Augenbrauen sind echt. Bemerkenswerte Arbeit. So kann man mit einfachen Mitteln unerwartete Wirkung erzielen. Schwester Sybill Dumont, Herr Professor, ist Helens Fechner. Und Helena Fechner ist die Frau jenes Mannes, den Sie als Roger d'Argent operierten. Helena Fechner erschoß ihren Mann, als sie sah, daß er Sie mit einer Waffe bedrohte. Er versuchte in letzter Sekunde, von Ihnen das Geld zu erpressen, das er für seine Flucht benötigte. Die Ehe der Helena Fechner war sehr unglücklich. Nach der Trennung vor Jahren sah sie ihren Mann bei der Operation zum erstenmal hier in der Klinik wieder. Sie erkannte, daß er unter einem falschen Namen lebte, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit ihr in irgendeiner Form auseinanderzuset- zen. Er erwartete seine Frau just an dem Freitagabend zum Essen, als Sie den ver- meintlichen d'Argent in der Dahlienstrabge aufsuchten.— Sie können hier jetzt auf- räumen; das Experiment ist beendet.“ Ungersbach entzündete entspannt in dem Waschraum eine Zigarette. Als er das Un- tersuchungszimmer betrat, sah er Schwester Sybill auf einer Couch liegen. Der Krimi- nalrat stand neben ihr. „Wenn sie erwacht, wird sie alles ge- stehen“, meinte Ungersbach.„Nachdem wir das Rätsel endlich gelöst haben, haben wir nun die Aufgabe, milde Richter für sie zu finden.“ Er warf einen Blick auf seine Wird's Frühling?—- Einer der am heftigsten umstrittenen Punkte des Grundgesetzes sei der Para- graph 3, der die Gleichberechtigung garan- tieren soll. Hier gäbe es in allen Parteien Gutwillige und Böswillige, und die Ableh- nung, auch von Seiten der Frauen, werde oft mit stichhaltigen Gründen motiviert. Wenn aber einmal die Geschichte unserer Zeit geschrieben würde, müßte eines der größten Kapitel den deutschen Frauen und Müttern gewidmet sein, die während des Krieges, den sie nicht wollten, Ueber- menschliches geleistet haben. Es wäre klüger, mache Dinge in Ruhe ausreifen zu lassen, anstatt sie zu forcieren. ü Selbstverständlich wäre die Frage der Gleichberechtigung, die zwar in der Verfas- sung verankert, im Beamtengesetz aber Wieder aufgehoben ist, Gegenstand einer lebhaften Diskussion. Dr. Erdmuthe Falken berg und Dr. Ilse Krall wollten wissen, wie sich das Parlament und vor allem die weib- lichen Abgeordneten zu diesem Verfassungs- bruch gestellt hätten. Margarethe Hütter betonte, dag die Rechtausschüsse aller Par- teien, die Fraktionen und das Plenum in dem vorläufigen Beamtengesetz und dem Passus gegen das Doppelverdienertum weder politisch noch formaljuristisch einen Verfassungsbruch gesehen hätten. Nachdem noch die Frage der Offiziers- pensionen und der Diäten für Bundestags- abgeordnete angeschnitten worden waren, faßte Dr. Ilse Krall die Wünsche der Wäh- lerinnen dahingehend zusammen, daß die Frauen im Bundestag nicht so sehr an die Interessen ihrer Parteien, als vielmehr an die Interessen der Frauen denken möchten, Armbanduhr und fuhr erschrocken fort: „Jetzt wird es aber Zeit für mich. Um elf Uhr soll ich an dem Ostbahnhof sein, und vorher muß ich meinen Hund noch auf die Straße führen. Haben Sie das Etui hier?“ Der Kriminalrat reichte ihm das in Sei- denpapier einge wickelte Päckchen. Ungers-⸗ bach nahm es entgegen und steckte es ein. „Ich vertraue Ihnen diese Frau an“, meinte er, und wies auf Schwester Sybill.„Ich hoffe, Sie gehen glimpflich mit ihr um! Sie bekommen sonst Aerger mit Rechtsanwalt Dr. Frey. Und Sie kennen Frey ja. Im Augenblick bin ich hier wohl überflüssig. Auf Wiedersehen, mein lieber Klausen. Und sollte ich noch einmal in der Nacht ange- rufen werden wegen einer solchen Sache, dann stelle ich den Apparat gleich zum Polizeipräsidium durch. Mich würde nur noch interessieren, woher die Waffe stammt. Sicherlich hat sie irgendein Idiot in einer Schreibtischschublade liegen gehabt. Aber das körmen Sie mir ja gelegentlich erzäh- len!““ Um zehn Minuten vor elf Uhr jagte der kleine rote Wagen von dem Revuetheater quer durch die Stadt zu dem Ostbahnhot. Wenige Minuten vor Abfahrt des Zuges sprangen Ungersbach und Christa Marita die Treppen zu dem Fernbahnhof hinauf. Ihr Vorteil war, daß Roger d'Argent an einem offenen Fenster stand und einige Abendzeitungen kaufte. So fanden sie ihn. „Seid Ihr doch gekommen?“ rief d' Ar- gent ihnen entgegen. „Wir haben es gerade noch geschafft“, sagte Ungersbach. „Dort kommt schon der Fahrdienstleiter. Ich habe Ihnen das Etui mitgebracht. Sie verloren es in Ihrem Schlafzimmer. Wo stecken eigentlich Eva Arndt und Christas Mutter?“ „In der Dahlienstraße“, erkläfte d' Ar- gent. Seit heute abend. Dort treffen Sie beide an. Achten Sie ein wenig auf Eva Arndt, sie ist ein leichtsinniger Vogel!“ „Auf mich soll er wohl nicht aufpassen?“ fragte Christa Marita. Foto: Leix 6 von denen sie ihre Mandate erhalten haben. Dr. Marie Baum bedauerte, daß nicht mehr Weibliche Beamte in der Bundesverwaltung arbeiten. Die Diskussion schloß mit der Er- kenntnis, daß zwar eine Reihe höherer Ver- Waltungsstellen für Frauen offen, aber noch nicht genügend geeignete Bewerberinnen vorhanden sind, um diese wichtigen und veranwortungsvollen Posten auszufüllen. E. P. Sechs goldene Regeln Den ersten Preis eines englischen Preis- ausschreibens über Kindererziehung gewann eine sechsund zwanzigjährige Mutter von zwei kleinen Mädchen. Ihre Regeln heißen: Gib deinem Kind das Gefühl, daß es bei dir stets sicher und willkommen ist. Achte dein Kind als Persönlichkeit und lache es niemals aus. Sei ruhig und sleichmäßig— launische Mütter haben auch launische Kinder. Mach dein Kind nicht dadurch ängstlich, daß du ein besseres Betragen von ihm ver- langst, als seinem Alter angemessen ist. Beantworte seine Fragen vernünftig und appelliere an seine Verständigkeit. Drohe niemals etwas an und versprich nie etwas, das du nicht durchführen kannst oder willst. Frau Richardson war vor ihrer Verhei- ratung Lehrerin in einem Kindergarten. „Die Mütter sind oft zu töricht“, sagte sie, „manche weinten, als sie das Kind zum ersten Male brachten. Andere benutzten den Eindergarten als Schreckmittel.“. F. D. SSCf000C0—0T0—ꝙW2oĩ:v. ̃— „Das muß er selbst wissen. Das Etui schenke ich Iimen, Ungersbach. Halten Sie die Margueriten im blauen Felde in Ehren!“ Christa sah den Befehlsstab des Fahr- 5 und die grüne Lampe aufleuch- en. „Der Zug fährt. Glückliche Heimkehr!“ „Natürlich!“ lachte d'Argent. „Morgen steht es in der Zeitung!“ xiet Ungersbach.„Es wird eine tolle Sensation Werden.“ 1„Dann haben Sie ja endlich hren Wil en.“ Ungersbach und das Mädchen vermochten mit den gleitenden Wagen nicht mehr Schritt zu halten. So blieben sie stehen und winkten. Als die roten Positionslichter des Schnellzugs in dem Gewirr der Schienen zwischen den Signallampen untertauchfen, wandte sich Christa Marita um und sah Ungersbach glücklich an. „Du., sagte sie, Vater, nicht wahr?“ Ungersbach legte den Arm um ihre Schul- ter, und nebeneinander gingen sie die Stu- ken, die sie vor wenigen Minuten hinaufge⸗ stürmt waren, hinunter. er ist mein „Versprichst Du mir, es niemanden z2u sagen?“ fragte der Journalist. „Ich ahnte es schon seit einiger Zeit erklärte Christa Marita, als sie die Sperre passierten.„Es werden nun lange Monate vergehen, bis er von seiner letzten Expedi- tion zurückkommt. Aber er kommt zurück Das weiß ich.“ „Wohin fahren wir?“ fragte Ungersbach als sie in dem Wagen saßen. zAls wenn Du es nicht genau 80 gut wüßtest wie ich. Wir wollen noch eine Tasse Tee trinken.“ „Nur eine Tasse Tee 2 fragte Un- Sersbach, und ein Lächeln lag um seinen Mund. — Eu de- Der Roman„Margueriten im blauen Feld“ ist als Buch im Verlag H. H. N6GIke Gmb. in Hamburg erschienen und im Buchhandel erhältlich. . —ů—— A N. 2 e . Seite 4 MANNHEIM Blitz-Sitzung des Stadtrats Mannheim uppelliert erneut an den Stadt Der Stadtrat hofft, daß Württemberg-Baden den Theaterzuschuß auf 450 000 DM erhöhen wird Die gestrige Stadtratssitzung, von der sich manche große Debatten erwartet hatten, ver- Hef ganz kurz, sozusagen im Blitztempo. Stadtdirektor Schell begründete einen An- trag auf Beteiligung an einem verband zur Bekämpfung der Tuberkulose, zu dem sich Landesverwaltung, Landesversicherungsan- stalt, Landkreisselbstverwaltung, Allge- meine Ortskrankenkasse und Betriebskran- Renkassen zusammenschliegen. Mannheim ist an dem Plan in hervorragendem Maße interessiert, es stehen hier für Asylierungs- Dedlürktige Kranke zur Zeit nur 150 Betten — 110 im Krankenhaus an der Bassermann Straße, 40 im Städtischen Krankenhaus Zur Verfügung, die bei weitem nicht aus- reichen. Der Zweckverband, an dem sich auch das Schweizer Komitee zur Bekämp- kung der Tuberkulose beteiligen wird, soll ein Stammkapital von 500—600 000 DM ha- den und an der Hochuferstraße ein Tuber- Kulose- Krankenhaus im Pavillonsystem er- richten, in das das ehemalige Lungenspital einbezogen wird. Der Stadtrat war einstim- mig dafür, dag sich Mannheim mit 150 000 DMark am Stammkapital dieses Zweckver- bands beteiligen wird. Zum 2. Punkt, Weiterführung des Theater- betriebes, nahm Kulturdezernent Beigeord- neter Langer das Wort, und von den drei vor einigen Tagen schon behandelten Eventual- Vorschlägen den zweiten Vorschlag, den ge- mäßigten Sparvorschlag, zu erläutern und dem Gremium zu empfehlen, weil einige Engagements eingegangen werden müssen. Dieser Plan sieht einen Gesamtzuschuß von 1450 000 DM vor, geht also über den Stadt- ratsbeschlugß vom 24. Januar, der den Zu- Schuß auf eine runde Million fixierte, hin- aus. Man rechnet mit dem bisherigen Staatszuschuß von 150 OO DM und hofft, daß der Staat weitere 300 000 DM für das Mannheimer Theater übrig haben wird. Bei den Etatberatungen im April werden an- dere Deckungsmittel für diesen vermehrten Zuschuß erwogen werden, für den Fall, daß der Staat weiterhin hartnäckig dabei blei- ben sollte, daß nur die Staatstheater Stutt. gart und Karlsruhe eine staatliche Unter- Für die Grüber der Gefallenen Warum der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge sammelt Vom 1. bis 15. März gehen die Sammler des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber- kürsorge in den Städten und Landgemein- den Nordbadens von Haus zu Haus, von Tür zu Tür, um ein Scherflein für Ausgestaltung und Pflege der deutschen Soldatengräber im In- und Ausland zu erbitten. Der im Jahre 1919 gegründete Volksbund ist in Deutschland die einzige anerkannte Organisation auf dem Gebiete der Kriegsgräberfürsorge; er ist im Gegensatz, zu den Gräberdiensten des Aliskandes keine staatliche Einrichtung, sondern empfängt die Mittel zur Erfüllung seiner weltweiten Aufgaben nur aus Bei- trägen und Spenden. Allein im Raume der Bundesrepublik sind 210 000 deutsche Kriegsgräber zu betreuen. In allen Land- schaften entstehen zur Zeit würdige Sol- datenfriedhöfe. In Italien ist eine Volks- bund- Delegation mit der Registrierung und Sicherstellung der 100 000 Soldatengräber beschäftigt; 10 000 Gräber werden noch immer in den Bergen und Oedländern ge- sucht. Mit den Gräberdiensten von Frank- reich,. England, Norwegen. Dänemark, Bel- gien, Holland, Luxemburg und Finnland steht der Volksbund in ständiger Verbin- gung. Bewegungslisten von deutschen Fried- öfen gehen dem Volksbund laufend zu; ebenso Protokolle über die teilweise im Gange befindliche großen Umbettungsarbei- ten. Auch das Tschechoslowakische Rote Kreuz hat schon zu wiederholten Malen Friedhofslisten übermittelt. Dieses Material Diidet die Grundlage zur Erstellung der Zentralgräberkartei, die nach Fertigstel- lung alle deutschen Kriegsgräber im In- und Ausland festhält. Vermöge dieser zähen Kleinarbeit können den Angehörigen von Gefallenen gewissenhafte Auskünfte über Lage und Zustand der einzelnen Grä- ber erteilt werden; dieser Auskunftsdienst ist kür jedermann unentgeltlich. Zudem er- füllt der Volksbund Wünsche auf zusätz- liche Grabpflege, Grabschmückung und Be- schaffung von Grabbildern. Zehn Monate Gefängnis für Kuppelei Es ging noch in die Fortbildungsschule, dag 16jährige Mädchen, das in der gestrigen Verhandlung vor der Großen Strafkammer die Zeugenaussage verweigerte, Seine Mut- ter war des Verbrechens der schweren Kup- pelei angeklagt. Der Staatsanwalt warf der kast 40 jährigen Frau, die in amerikanischen Joldatenklubs verkehrte und ihre 16jährige Tochter dorthin mitgenommen hatte, vor, die eigene Tochter an farbige amerikanische Soldaten verkuppelt zu haben. Trotz der Aussageverweigerung der Tochter konnte ihr diese Straftat nachgewiesen werden. 18 Monate Gefängnis beantragte der Staatsanwalt. Die Große Strafkammer ver- Urteilte die Angeklagte zu einer Gefängnis- sträke von zehn Monaten. Wohin gehen wir? Mittwoch, 8. März: Nationaltheater 19.30 Uhr: „Die Fledermaus“. Eisstadion 20 Uhr: Wiener Eisrevue. l Donnerstag, 9. März: Nationaltheater 19.00 Uhr:„Tannhäuser“. Eisstadion 20 Uhr: Wiener Eisrevue. Amerika-Haus 18.30 Uhr: Mary Mad Gox, Arien- und Liederabend. Wirtschaftshoch- schule 20 Uhr: Prof, Rodtenwald„Die Bau- Iunst der Hindu-Javaner“(Verein für Natur- Kunde). Wie wird das Wetter? Schönwetterlage hält an Uebersicht: Das kontinentale Hochdruckge- biet bestimmt weiterhin ünser Wetter. Vorhersage bis Donnerstag früh: Uberwie- gend heiter. In den Niederungen morgens und vormittags zum Teil neblig. Höchsttempera- turen um 15 Grad. Nachts frostfrei. Schwache Luftbewegung. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 6. März: Maxau: 355(— 5), Mannheim 213(9), Worms 153(+ 3), Caub 168(— 7). stützung verdienen. Es droht die Schließung anderer Kultureinrichtungen, wie man bald allgemein sehen wird. Der Stadtrat gab einstimmig seine Zustimmung dazu, daß die Engagementsverhandlungen 80 vorgenom- men werden sollten, als ob dem Theater ein Gesamtzuschuß von 1 450 000 DM zur Verfügung stünde. Oberbürgermeister Dr. Heimerich führte bei dieser Gelegenheit u. à. folgendes aus: Es geht um die älteste Bühne des Landes Es hat sich bei der gegenwärtigen Thea terdebatte nicht darum gedreht, ob man das Theater noch finanzieren soll, sondern lediglich darum, wie man es finanzieren kann. Wir haben einfach nicht das Geld, um mehr als eine Million D-Mark, wie in der Stadtratssitzung vom 24. Januar ein- stimmig festgestellt wurde, für das Theater bereitzustellen. Das ist das allerhöchste, Was wir leisten können, wenn die Bedürf- nisse der Bevölkerung einigermaßen richtig und gerecht gegeneinander abgewogen werden. Die einfachste Finanzierung für den Fehlbetrag, der nach der Bewilligung von einer Million und einem Staatszuschußg von 150 00% DPM noch 300 00 DM. beträgt, wäre natürlich ein gesteigerter Besuch des Natio- naltheaters. Auch wenn jeder, der sich zur Unterzeichnung des vom Schauspielperso- nal verbreiteten Aufrufs verstanden hat, jährlich nur 10 bis 20 DM mehr für Thea- terbesuche aufbringen würde, wäre die Krise überwunden. Vielleicht trägt aber die breite öffentliche Diskussion, in die das Theater jetzt wieder gezogen wurde, doch Wenigstens zu einem kleinen Teil dazu bei, das Interesse für das Theater zu steigern und den Besuch zu vermehren. Auch die Gründung der„Gesellschaft der Freunde für das National- Theater“ wird hoffentlich eine ähnliche Wirkung haben. Immer muß natürlich eine hohe Leistung des Theaters vorausgesetzt werden; denn ein schlechtes Theater vermindert die Anziehungskraft. Aus diesen Erwägungen heraus darf das Niveau des Theaterspielens in Mannheim nicht sinken, was eingetreten wäre, wenn wir einen Notbetrieb aufgezogen hätten, der nur mit 1 150 000 DM Gesamtzuschuß hätte arbeiten müssen. Bei allen Kombina- tionen kam es mir in erster Linie darauf an, das Orchester ungeschmälert zu erhal- ten. Ich bedauere darum, daß nicht ein gro- Bes Kulturorchester für Mannheim-Heidel- berg mit ca. 75 Musikern geschaffen werden kann. Wir wissen, daß im Umkreis von 25 km um die Rheinbrücke eine Million Menschen Wohnen. Eine solche Agglomeration müßte ein bedeutendes Theater und ein hervor- ragendes Orchester tragen können; aber die Ländergrenzen und die verschiedenartig Walcott- ien Hoff boxen Entwicklung der großen Städte dieses Ge- bietes haben sich immer hindernd in den Weg gestellt, gibt es doch jetzt drei Kultur- Orchester in diesem Raum, nämlich das Heidelberger Orchester, das Nationaltheater Orchester und das Pfalzorchester. Trotz- dem bin ich davon überzeugt, daß in der Zukunft immer wieder erwogen und geplant Werden muß, wie sich ein Städtebund Theater an der Neckarspitze verwirklichen läßt. Im Augenblick müssen wir uns aber zu helfen suchen so gut es eben geht. Dabei ist die Staatshilfe entscheidend in den Vordergrund getreten. Wir glauben auch Anspruch auf eine solche besondere staat- liche Hilfe zu haben. Mannheim ist die älteste Bühne des Landes; außerdem ist Mannheim doch auch die zweitgrößte Stadt des Landes, mit einer in der Hauptsache Proletarischen, aber doch bildungshungrigen Bevölkerung. Schließlich ist Mannheim eine Grenzstadt in besonderem Maße. Bis nach Saarbrücken gibt es keine deutsche Bühne von Bedeutung mehr. Das Land Württem- berg Baden hat eine eigene Verantwortung für das Weiterbestehen der Mannheimer Bühne. Darum glauben wir, in der gegen- wärtigen, für das Mannheimer National- theater so bedrohlichen Situation mit Recht an den Staat und vor allem an den würktemberg-badischen Landtag appellieren zu dürfen. Ich bin mir der Unvollkommenheit unse- res Deckungsvorschlages, dessen Verwirk- lichung noch im Ungewissen liegt, durchaus bewußt. Aber es ist eben bei der Abhängig- keit der Gemeindefinanzen von staatlichen Entscheidungen kein anderer Ausweg sicht- bar. Wir haben als Selbstverwaltungskörper kein Recht mehr auf die Erhebung einer Gemeindeumlage als Zuschlag zur Einkom- mensteuer— wie das früher war—; sondern wir sind auf finanzielle Zuweisungen des Staates angewiesen. Wir können also die Steuerkraft unserer Stadt gar nicht selbst ausschöpfen, sondern diese Steuerkraft kommt in der Hauptsache in der Form der Einkommensteuer und Körperschaftssteuer dem Staate zugute. Es ist heute noch so, wie schon in der Weimarer Zeit, daß Baden, das heißt, jetzt der Landesbezirk Nord- Baden, zu einem wesentlichen Peil aus dem Mannheimer Steueraufkommen lebt. Der Oberbürgermeister behandelte dann noch einen Antrag der KPD, der OB solle die Einladung der Stadt Leipzig annehmen und mit einer kleinen Abordnung des Stadtrats die Leipziger Messe besuchen. Oberbürgermeister Dr. Heimerich schlug vor, diesen Besuch auf eine gelegenere Zeit zu verschieben und auf das Studium ver- schiedener Einrichtungen Leipzigs auszu- dehnen, dann aber den Leipziger OB zu einem Gegenbesuch einzuladen. Damit war man denn auch einverstanden, ch. Zivilprozeßordnung im Arbeitsgerichts verfahren Ein Vortragsabend des Gewerkschaftsbundes in der Wirtschaftshochschule Im Rahmen der gewerkschaftlichen Schu- lungsvorträge behandelte in der Wirtschafts- hochschule die Geschäftsstellenleiterin des Arbeitsgerichtes Heidelberg, Grete Dietfich, die Anwendung der Zivilprozegordnung beim Arbeitsgerichtsver fahren. Die Red- nerin hatte Mühe, die Fülle der Materie in Sut zwei Stunden zu bewältigen, und es wäre vielleicht angebracht gewesen, dieses weitumfassende Thema auf zwei Abende zu verteilen. Die Erfahrung lehrt, daß die Zivil-Pro- zegz-Ordnung(ZPO) grundsätzlich dort an- gewandt wird, wo das Arbeitsgerichtsgesetz (Ac) nichts sagt. Hier setzen bereits die ersten krassen Mängel bei der Klageerhe- bung unter Berücksichtigung der ZPO ein. Es ist besonders zu beachten: die Zuständig keit des Gerichts, dessen örtliche oder sach- liche Zuständigkeit nach strengem Maßstab behandelt werden muß. Die Klageerhebung hat schriftlich, in doppelter Ausfertigung, genauer Bezeichnung der Parteien, bestimm- ten Angaben der Gründe, in bestimmter Form(Tenor) mit dem Ersuchen um La- dung des Beklagten und Terminangabe zu erfolgen, da im Arbeitsgerichtsverfahren der Richter jeweils ausschließlich an den Antrag gebunden ist, denn nur das Vorge- tragene ist für die Entscheidung maßgebend. Darüber hinaus kann der AG-Vorsitzende dem Antragsteller nichts zusprechien. um 7. Mai in Mannheim Stadtverwaltung zeigte steuerliches Entgegenkommen Das viel diskutierte Projekt ten Hof, gegen Walcott wird nun doch Wirklichkeit werden. Der deutsche Schwergewichtsmei⸗ ster Hein ten Hoff unterzeichnete gestern Abend die Verträge zu einem Kampf gegen den zweifachen Weltmeisterschaftsgegner Jersey Joe Walcott. Die Vorverhandlungen mit einer Mannheimer Veranstaltergruppe Sind bereits abgeschlossen. Am 7. Mai 1950 um 16 Uhr, soll der Kampf im Mannheimer Stadion stattfinden. Es werden 75 000 Zu- schauer, darunter allein 25 000 Amerikaner erwartet. Die Verträge mit der Stadt Manu- heim liegen fest. Der„Boxring Mannheim“ hat die Gagen- forderung des Amerikaners(7500 Dollar Garantie und 40 Prozent der Einnahmen) angenommen und sofort Verhandlungen mit ten Hoff eingeleitet. Die süddeutsche Ver- anstaltergruppe(Rusch-Mannheim, König Heidelberg und der sportliche Leiter Polzer- Mannheim) sind seit einigen Tagen bei ten Hoff in Hamburg-Sasel, ten Hoffs Trai- ningsquartier. Bereits am Montag führten die ersten Besprechungen zu einem Ueber- einkommen der beiden Parteien. Der Ver- trag Walcotts lag vor. Die Stadtverwaltung Mannheim will eine Vergnügungssteuer von nur 25 Prozent — Hicht wie in den meisten anderen Städten 40 Prozent erheben. Hein ten Hof? äußerte über die Verhandlungen mit dem Mannheimer Boxring, er habe die Verträge mit Walcotts und dessen Managers Boceic- chio Unterschrift gesehen. Zuzüglich zu der Garantiesumme von 7290 Dollar bekomme Walcott Spesen für Training und Ueber- Lahrt.„Walcott wird in Deutschland ganz ordentlich verdienen“, sagte Hein ten Hoff und deshalb zweifle ich nicht mehr, daß der Kampf Wirklichkeit werden wird. Auherdem ist der technische Leiter der Ver- Anistaltung ein Mann, der seit 25 Jahren im Berufsboxsport steht. Mit ihm habe ich in den letzten Tagen alles eingehend be- sprochen.“ Ein Problem ist gleichzeitig mit der Unterzeichnung des Vertrages zwischen Hein ten Hoff und Walcott aufgetreten. Der Vorsitzende des Sportausschusses, Harry Ehlers, meinte, daß nach den. Regeln eine Verschiebung des Kampfes Hein ten Hoff gegen Kohlbrecher nicht möglich sei. Falls ten Hoff den Walcott-Kampf vorziehe. müsse ihm der deutsche Meistertitel ab- erkannt werden. Hein ten Hoff erklärte auf eine telefonische Rückfrage, daß ihm der Kampf mit Waldott wichtiger sei. Den Umfang des Prozesses bestimmen die Parteimaxime(8 308 ZPO). Grundsatz beim AG-Verfahren ist die öffentliche Ver- handlung, sofern nicht zwingende Gründe dagegen sprechen. Weiterer Grundsatz ist die freie Rede(s 127 Abs. 2 ZPO). Außer- ordentlich wichtig kür den Gesamtverlauf der Verhandlung ist die Beweisaufnahme, derm Tatsachen, die nicht ausdrücklich be- stritten werden, gelten als zugestanden. Dem Moment der Parteiöffentlichkeit ist gebüh- rend Rechnung zu tragen durch Teimahme al der Beweisaufnahme sowie pflicht bedingter Einsichtnahme der Akten unter evtl. Zustellung von Kopien durch das Ge- richt(8 292 ZPO). Von nicht zu unterschätzender Bedeutung ist die Geschäftsfähigkeit des Klägers(8 113 BGB). Große Erfolgsaussichten bieten sich einem Prozegvertreter, der die 2pO be- herrscht, denn verfahrensmäßig kann er im Verfahren vor dem Arbeitsgericht durch deren Beherrschung oft mehr erwirken, als ihm durch den materiellen Inhalt Grund zur Klage gegeben ist. Grundsatz gemäß 8 51 Abs. 2 A8 ist die gütliche Erledigung des Rechtsstreites, das heißt, daß während des ganzen Ver- fahrens ein Vergleich angestrebt wird. Ein Vergleich kann nicht angefochten werden, Vorausgesetzt, daß kein Irrtum gemäߧ 119 BGE vorliegt oder eine arglistige Täuschung ( 97 ZPO) gegeben ist. Bei der Leistungs- klage ist das Urteil vollstreckbar(88 257 bis 259 ZO). Die Feststellungsklage(8 256 2pO) setzt rechtliches Interesse an der Feststellung für den Kläger voraus. Beim Urteil soll festge- stellt werden, dasselbe in einem erzwing- baren Leistungsanspruch zu verwandeln oder zu gestalten. Die Feststellungsurteile werden in jedem Falle zu Rechtsquellen. Im Falle einer Klagerücknahme bedeutet dies nicht den Verzicht auf Anspruch, sondern nur den Verzicht auf die Durchführung des Verfahrens, Es kann jederzeit Neuerhebung einer Klage erfolgen. Dringend angeraten wird für eine Kün- digungsnichtigkeitsklage vor allen Dingen der fürsorgliche Antrag innerhalb der vor- geschriebenen Frist von drei Wochen. Ein wesentlicher Punkt ist ferner die Vollmacht- erteilung(8 80 ZPO), die außer dem vollen Namen, Beruf auch den jeweiligen Termin enthalten muß oder„für die Dauer des Ver- fahrens“ ausgestellt werden muß. Berufung gegen ein ergangenes Urteil ist bei Streit- werten über 300 DM zulässig, unter 300 DI dagegen nur bei grundsätzlicher Bedeutung. Auf die Einspruchsfristen ist auch hier ge- nauestens zu achten. Auf die verschiedenen Urteilsmöglichltei- ten eingehend, wies die Referentin schlieg- lich noch darauf hin, daß auch beim Ar- beitsgericht das Armenrecht in Anspruch genommen werden kann. Viele Jugendliche stehen heute nicht mehr abseits Das erste Mannheimer Jugendforum hatte gutes Niveau, aber schwachen Besuch Das erste Mannheimer Jugendforum am Montagabend in der Wirtschaftshochschule, das Jugendratsvorsitzender W. Vöhri liger, Beisitzer W. Böttcher und Schriftführer A. Schröder leiteten, hätte zwar noch besser besucht sein können, war aber in seinem Niveau ein Erfolg. Ein Erfolg auch deshalb, weil das Frage- und Antwortspiel sich immer innerhalb der Grenzen des Anstaudes und der Sachlichkeit hielt. Die Begrüßung übernahm Willi Vährin- ger. Die Quersumme seiner Ausführungen: Ein im Aufbau befindliches Volk muß auch vor allem an die Jugend herantreten, von der ein Großteil noch abseits steht. Propa- ganda allein genügt nicht, der Kontakt zwi- schen alt und jung muß hergestellt werden. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde das Forum geboren. Und die gerufen worden waren— sie alle waren gekommen: Die Vertreter der vier großen Parteien, der Gewerkschaften, der Schulen, der Industrie- und Handels- kammer, des Jugendsekretariats, der Kir- chengemeinden, des Arbeitsamtes, des Stadt- kommissars. Es waren Stadträte, Land- und Bundestagsabgeordente darunter. Was sie sagten, kann nur in Auszügen wiedergegeben werden. Die Veranstaltung verlief nicht nur recht lebhaft, sie dauerte auch über zweieinhalb Stunden. Einige Kostproben: Frage: Das württembergisch- badische Urlaubsgesetz 711, das den Jugendlichen einen Mindesturlaub von 24 Tagen garantierte, läuft 1950 ab. Haben Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer an der Höhe dieses Urlaubs Anstoß genommen?“ Antwort:„Die Handelskammer hat noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu diesem Problem zu äußern.“ Dr. Krieger).„Die Frage ist letzte Woche im sozialpdlitischen Ausschuß des Landtags behandelt und das Urlaubsgesetz zunächst nicht verlängert worden“(Abgeordnete A. Langendorf). Frage:„Welche summen sind im Etat 1950/51 der Stadtverwaltung für die Ju- gendpflege vorgesehen?“ Antwort:„Der Stadtetat ist noch nicht fertiggestellt“(Beigeordneter P. Riede). „Für die Jugendbewegungen etwa 10 000 bis 15 00%0 G DM. Gugendamtsvertreter).„Die Aufwendungen für die Gesamtjugendpflege gehen in die Hunderttausende“(A. Langen- dorf). 5 Frage:„Wie läßt sich die Beschlagnahme des Mannheimer Jugendherbergsgebäudes mit dem amerikanischen Jugendhilfspro- gramm in Einklang bringen?“ Antwort:„Das Haus wurde als für Be- satzungszwecke beschlagnahmtes Gebäude der Jugend vorübergehend zur Verfügung gestellt. Nun ist durch die neuere amerika- nische Politik, in der Hauptsache verhei- ratete Besatzungsangehörige mit Familien einzusetzen, ein gewisser Wohnraummangel umter den Amerikanern eingetreten. So kam es zur Beschlagnahme, die von der hiesigen Stadtkommission selbt bedauert wird.“ Drei Fragen— aber mehr Antworten. Das war überhaupt ein Charakteristikum dieses Forums, daß fast zu jeder Frage mehrfack Stellung genommen wurde, Inter Sssant noch die Stellungnahmen zu folgen- den Problemen: Die drei Baracken, die Mannheims Jugend von der GVA, erhalten soll: Es wird der Stadtverwaltung ein neues Angebot unterbreitet werden. Ueber die Verbindlich. keit des Berufsbildes als Einzelhandels- lehrling: Es ist rechtsverbindlich, das heißt, jeder Lehrling ist in allen Sparten seines Berufes auszubilden. Aufschlußreich auch die Mitteilung von Anette Langendorf: In den nächsten Wochen wird im Landtag die Frage akut, ob nicht ein neuntes Schuljahr, das möglicherweise berufsschulmäßig abge- stimmt werden könnte, eingerichtet werden s0ll. Was noch behandelt wurde: die wirt schaftliche Gleichberechtigung der Frau, Arbeitslosigkeit, Jugendlichen-Aufbauwerke, Veberfälle durch Besatzungsangehörige auf die deutsche Bevölkerung(für Amerikaner sind alle Parks in Mannheim off limits er- klärt worden), sozialer Wohnungsbau, be- rittene Polizei, Freimachung der Kaserne (dafür kommt nur das StEG-Lager in Frage, sagte Mr. Zecca), finanzielle Unterstützung der Staatlichen Armenschule in der Gewer- beschule in. Daß viele Jugendliche heute nicht mehr abseits stehen, wurde bei dieser Gelegenheit eindeutig bewiesen. rob Mittwoch, 8. März 1950 Nr 57 — Die Wiener Eisrevue tritt in Mannheim zum 140. Male auf Nach Gastspielen in Antwerpen Lie (Belgien), Den Haag, Amsterdam, Tilda: Lausanne, Neuchatel, Bern, Basel, Züricß Wien, Tschechoslowakei und Ungarn 5 die„Wiener Eisrevue“ mit ihrem Eisballen nach Deutschland, um in Düsseldorf ö Bad Nauheim in gut besuchten Aufkühru gen ihr Können zu zeigen. 1 Am 8. März, dem ersten Auftrittstag Mannheimer Eisstadion, werden die ls. Künstler zum 140. Mal in dieser Saison 10 treten. Das in vier Hauptteilen— Varlets Olympia, Donauwalzer, Ost— West— 800 Nord abrollende Zweistundenpro Sramm ist in 31 farbige Szenen untertell Die Revue mit ihrem 24 Tänzerinnen zal. lendem Ballett wird in dem Walzer„An der schönen blauen Donau“, in dem die Europg. meisterin Evxa Pawlik als Solistin mitwirkt sowie im sportlichen Teil, der ihre Meister. kür zeigt, zu sehen sein. Emmy Putzinger, die vielfache öster. reichische Meisterin, Mela Krajc, Dr. Hel- mut Mah und Alexander Balisch sind die Weiteren Sterne dieser Revue, zu denen sich noch der„Grock des Eises“ Bertl Ca- pek und die Eisakrobatinnen Edith Petter und Erni Zlam gesellen. f 1000 Mitglieder sind erreicht Die Theatergemeinde hat jetzt ihr Büro in C 7, 1—4(Luisenheim), Tel. 40623, ge. ökknet: 14—18 Uhr, außer samstags. Das tausendste Mitglied der Theaterge. meinde wurde ein vor sechs Wochen zurück. gekehrter Heimkehrer aus Rußland. Die Theatergemeinde freut sich, diesem ersten Tausender zwei Freikarten für die von ihm gewünschte Vorstellung zur Verfügung stellen zu können. 8 Am 8. März findet um 19.30 Uhr eine Führung durch die Ausstellung„Das Büh⸗ nenbild“ unter der Leitung von Heinz Da- niel statt. Die Ausstellung befindet sich in der Galerie Günther in der Langerötter- straße. Der Eintritt ist frei gegen Vorzeigen des Mitgliedsausweiges. Kurze„MM“- Meldungen Pilger fahrten nach Rom. Die Zweite Pilgerfahrt nach Rom mit Besuch von Bologna, Florenz, Pisa, Genua und Mailand mit Mannheimer und Heidelberger Teil nehmer wurde am 4. März in Heidelberg gestartet. Das Bayrische Reise- und Ver- kehrsbüro, Filialdirektion Heidelberg, gibt bekannt, daß die Romreise Ende März voll belegt ist und dazu keine Anmeldungen mehr erfolgen können. Die nächsten Rom reisen sind für April und Mai vorgesehen. Dafür nimmt das Bayrische Reise- und Ver- kehrsbüro, Heidelberg, Ladenburger Str. 42 (Telefon 5011) noch Anmeldungen entgegen. Rückfahrkarten an Ostern. Sonntags- rückfahrkarten bei der Bundesbahn können im Osterverkehr zur Hinfahrt vom 6. April (Gründonnerstag) ab 12 Uhr bis 10. April 24 Uhr und zur Rückfahrt bis 11. April 24 Uhr benützt werden. Darüber Hinaus gelten für einige Züge Rückfahrkarten am ersten Gültigkeitstag bereits vor 12 Uhr und am letzten Gültigkeitstag nach 24 Uhr. Jahreshauptversammlung der„Aurelia“. Der Gesangverein„Aurelia“ nahm bei seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung einen kurzen Jahresbericht und Rückblick auf die Veranstaltungen und Geschehnisse des ver- flossenen Jahres entgegen. Es konnte dem Gesamtvorstand volle Entlastung erteilt werden. Zur Vorstandswahl ersuchte der bisherige Vorstand Josef Haas mit Rück sicht auf sein hohes Alter jüngere Kräfte für diesen Posten zu wählen. Josef Haas wurde daraufhin zum Ehrenpräsident mit Sitz und Stimme im Vorstand ernannt. Die Neuwahlen ergaben folgende Aufstellung: Erster Vorsitzender Rudi Dichanz, zweiter Vorsitzender Ernst Kuni. Verein für Naturkunde. An Stelle des ver- hinderten Bergingenieurs K. Herdemerten spricht am 9. März um 20 Uhr in der Wirt. schaftshochschule Prof. Dr. Rodtenwald, ordentlicher Professor für Hygiene und Lei- ter des hyglenischen Institutes in Heidel- berg, über das Thema„Die Baukunst der Hindu-qavanen“. Wir gratulieren! Ihr 82. Lebensjahr voll- endet Franziska Wäschle, Gartenfeldstr. 2. 74. Jahre alt wird August Großkinski, Rheinau, Durlacher Straße 48. Sein 68. Wie- genfest begeht Wendelin Petri, Mönch Wörthstraße 48. Das Fest der silbernen Hochzeit dürfen die Eheleute Gustav Schneider, Rosengartenstraße 30, feiern. Pressebericht der Polizei Lebensgefährlicher Unfall. In Rheinau fiel ein auf dem Trittbrett eines Güterwa⸗ gens stehender Rangierarbeiter beim Ran- gieren vom Wagen auf die Bahngleise, Wo- bei ihm das linke Bein unterhalb des Knie- gelenkes abgefahren wurde. Der Verun- glückte wurde sofort in das Städtische Krankenhaus gebracht; es besteht Lebens- gefahr. Ungeeigneter Lehrer. Ein 38 Jahre alter Volksschullehrer, der an einer hiesigen Schule eine gemischte Klasse unterrichtete, muste in Haft genommen und ins Gefäng- nis eingeliefert werden, weil er an Mädchen seiner Klasse von Juni 1949 bis Januar 1980 unzüchtige Handlungen vorgenommen hatte. Für 180 DM Wurst und Fleisch. In der August-Bebel-Straße stiegen unbekannte Täter in eine Fleisch- und Wurstwarenver- kaufsstelle ein, nachdem sie zuvor am Fen- ster den angebrachten Eisenstab entfernten und anschließend die Fensterscheibe einge- schlagen hatten. Fleisch- und Wurstwaren im Werte von 180 DM fielen den Dieben als Beute in die Hände. Mehr Unfälle als im Januar. Der Fe- bruar brachte gegenüber dem Januar eine Steigerung der Verkehrsunfälle, Insges m wurden von der Polizei 152 Verkehrsunfälle aufgenommen, wobei es vier Tote und 63 Verletzte gab. Weitaus an der Spitze Tabelle stehen die Autofahrer, die es infolge verkehrswidrigen Verhaltens auf 104 Zu. sammenstöße brachten während Kinder „nur“ zehn und Radfahrer neun Unfälle verursachten. 8 a8 Sta0 1 5 Wr. Woh Schr * frau delel halt Geld Mar! 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Bei einer Witwe in der Von- der-⸗Tannstraße erschien dieser Tage eine ei 85 Jahre alte Frau und erschwindelte ach 20,.— DM. Gleichzeitig stahl sie einen geldbeutel mit 18.— DM. Die Betrügerin uschte der 79 jährigen Wobnungsinhaberin hr, daß sie mit ihrer Tochter im gleichen giro arbeite; sie gab an, daß sie zur Wei- ſerreise nach Karlsruhe 20,— DM benötige, dle sie dort der Tochter wiedergeben würde. Er rupfte Kumpel- Angehörige. Gegen- über den Angehörigen von Männern, die in der Strafanstalt Zweibrücken ihre Haft ver- pügen, gab sich in Ludwigshafen dieser Tage ein Mann als Metzger des Gefängnisses aus. Is gelang ihm, sich Lebensmittel und Tabak- waren zu erschwindeln. Nach den bisherigen Ermittlungen der Kripo handelt es sich bei dem Schwindler um einen aus dem Gefäng- ais entlassenen Strafgefangenen. Die Bevöl- kerung wird vor dem Betrüger gewarnt. Finstere Straßen verhältnisse. Am Mon- tug gegen 16.30 Uhr fuhr ein Motorradfah- rer auf der Mundenheimer Straße stadt- auswärts. In Höhe der Kaiser wörthstraße fuhr er in ein Schlagloch und stürzte samt einem Krad zu Boden. Der Mann zog sich derart schwere Verletzungen zu, daß er in das Marienkrankenhaus übergeführt wer- den mußte. Sein fahrbarer Untersatz wurde schwer beschädigt. Zweiter Vortrag der Medizmer. Den weiten Vortrag, der vor einigen Tagen gänzend gestarteten Sondervoxtragsreihe inter dem Motto:„Erhalte dich gesund“ wird am Donnéèrstag in der Volkshochschule der Werksarzt der BASF, Dr. Wilhelm Hergt, halten. Er spricht über das Thema: Der nervöse Mensch“. Der Vortrag findet wiederum um 20 Uhr im großen Saal in der Brücke“ statt. 5 Volkshochschulvortrag. Am Mittwoch, 19.30 Uhr, spricht im kleinen Saal des feierabendhauses der BASF im Rahmen der Vortragsreihe C—„ Die niederländische Malerei im 16. und 17. Jahrhundert“- Mu- geüumsdirektor Dr. W. Pass arge, Mann- heim, über das„Niederländische Land- schafts- und Architekturbild“. Frauen kämpfen für den Frieden. Zum 40. Internationalen Frauentag wird am Mittwoch um 20 Uhr im Feierabendhaus der BASF vom vorbereitenden Komitee für den internationalen Frauentag eine Kundgebung unter dem Motto„Frauen kämpfen für den Frieden“ abgehalten werden. Zu den Ver- dammmelten wird die Landtagsabgeordnete Eäthe Seit rie d aus Freiburg sprechen Neues vom Kulturring. Am Mittwoell hält der Kulturring in, Oppau in der Jahn- turnhalle einen seiner Theaterabende ab. Das Stadttheater Worms wird die„Ballade vom Eulenspiegel“ aufführen.— Am Don- nerstagabend wird das Ensemble des Pfalz- thesters Kaiserslautern im Volkshaus in der Gartenstadt„Katharina Knie, aufführen. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20 Uhr. „Vorbeugungsmaßnahmen zur Verhütung von Raubüberlällen“ Poliseidirektion Ludwigshafen hielt Besprechung mit Bank-, Behörden- und Firmenvertretern ab „Vorbeugungs maßnahmen zur Verhütung von Raubüberfällen, Bankeinbrüchen und e in großes Geschäftshäuser“, 80 autete das Thema des Aussprachenachmit- tas, den Ludwigshafens rühriger Polizei- direktor, Peter Stallmann, am Dienstag- nachmittag im Heim des Polizeisportver- Ses veranstaltete. Als Auditorium hatte sich die Vertreter aller Ludwigshafener Banken, Geldinstitute, Behörden, großer Industriepetriebe und großer Geschäfts- häuser eingestellt. 5 Raubüberfall ist bekanntlich das häu- lisste Rapitalverbrechen unserer Tage, und e Ueberfalle in Mannheim, Hannover Trier usw.— 80 meinte Peter Stallmann Sollten zu denken geben. Zur Sicherung des Volksvermögens— und das ist es, was in den meisten Fällen geraubt wird sei es mumgänglich notwendig, alle nur mög- lichen Sicherheitsmahnahmen zu ergreifen Bedauerlicherweise sei es S0, daß recht oft die Vorkehrungen, die von Behörden und anderen Institutionen ergriffen werden micht gerade überwältigender Natur seien. Beispielsweise habe das Finanzamt in Lud- wisshafen schon einen„Aktentaschen träger“ losgeschickt mit nur 70 000 DM ip der Tasche(heftiges Dementi des Finanz- amtlers), und bei der Post sei es gar schop vorgekommen, daß die bewachenden Poli- zeibeamten zum Helfen beim Ausladen auf- Sefordert worden seien. Auch die Polizei trete mitunter, dies verschwieg Stallman nicht, eine gewisse Mitschuld. Aber gerade deshalb betrachte er es als seine Pflicht alles nur Erdenkliche zu tun, um Blamagen zu vermeiden. Wenn die Post Geldsdcke zwischen die Pakete des Waggons stapelt und die Tür dann mit einem umge- schlagenen Nagel„sichert“, dürfte Wahrhaftig nicht alles Frdenkliche getan sein! Der Polizeidirektor machte dann darauf autmerksam, daß es zweckmäßig sel, nur 100prozentig verantwortungsbewußte Be- aumte mit Geldtransporten zu betreuen. Auch sollten die Männer auf Grund ihrer kör- Derlichen Konstitution in der Lage sein einen Angreifer durch blitzschnelles Han- deln zu überrumpeln. Die Ludwigshafener Polizeibeamten, die den Auftrag hätten, Geldtrans- porte zu begleiten seien zedenfalls an- gewiesen worden, auf jeden Maskier- Ein Blicke ins Arbeitsgerid t: ten, der sich einem Geldtransport nähere, unverzüglich zu schießen. Als zweiter Referent sprach Ludwigs hafens Kripo-Chef, Paul Frühbis, über das Verhalten in Inkasso- Räumen. Um Ueberfällen weitgehendst vorzubeugen, habe sich die Kripo in Ludwigshafen entschlos- sen, eine Beratungsstelle einzurich- ten, um so die Selbstschutzidee in weiteste Bevölkerungskreise zu tragen, Die Praxis schließlich zeige immer wieder, 80 sagte Frühbis, daß die Räuber ihre Tat bis ins letzte Detail vorkalkuliert haben, ein Umstand, der darauf hinweise, daß alle Be- obachtungs möglichkeiten durch die Gangster ausgenutzt worden seien. Deshalb müßten beispielsweise ständig die Abholzeiten gro- Ber Geldbeträge geändert werden. Auch das Ent- und Beladen größerer Geldtransporte auf offener Straße müsse unterbleiben. Als Unfug bezeichnete Frühbis das Transportie- ren von Geldern per Rad oder per Straßen- bahn. So lächerlich es klinge, aber in Ludwigshafen sei tatsächlich ein Be- amter mit einer prallen Aktentasche in die überfüllte Straßenbahn eingestiegen. So voll(10 b DW) sei die Tasche ge- wesen, daß die Geldscheine bündel- weise zu beiden Seiten herausquollen! Zum Schluß seines Referates richtete der Kripochef an die verantwortlichen Ver- treter der Geldinstitute die Bitte, von der seit Monaten gegebenen Möglichkeit des po- Iizeilichen Geleitsehutzes regen Gebrauch zu machen. Abschließend gab Polizeidirektor Stall- mann noch bekannt, daß der Plan bestehe, die in Ludwigshafen zwischen Bank- und Geschäftshäusern und der Polizeidirektion bestehende Alarmanlage in Bälde in gro- Bem Maßstab auszubauen. Es sei dann Fir- men und Banken jederzeit Gelegenheit ge- geben, sich an dieses Alarmnetz, das bisher vorzüglich funktioniere, anschließen zu las- sen. Weiter teilte Stallmann mit, daß zur Verbesserung der Verbrecher fahndung ab 1. April in der Polizeidirektion Ludwigs hafen ein eigener Fernschreiber aufgestellt wird.—Atz J Erntedusfull soll zehn Prozent nicht übersteigen Namhafte Agrar-Meteorologen Westdeutschlands tagten in Neustadt In Neustadt fand die erste agrar-meteo- rologische Tagung mit Experten von Forst, Landwirtschaft und Weinbau in Deutschland statt. Die Tagung. an der zahlreiche nam- hafte Agrar- Meteorologen Westdeutschlands und zwei Vertreter aus der Schweiz teil- nahmen, wurde vom Präsidenten des Se- näts der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Land- und Forstwirtschaft in Freiburg, Dr. LoBnIt zer, geleitet. Wie der Leiter des Wetterdienstes von Rheinland-Pfalz und ehemalige Präsident des deutschen Reichswetteramtes. Dr. Ha- bermehl, vor Pressevertretern erklärte, fand die Tagung auf für die Agrar-Meteoro- logie historischem Boden statt. War es doch die kurpfälzische agrar- meteorologische Gesellschaft in Heidelberg, die im Jahre 1780 in Neustadt die erste agrar-meteoro- logische Beobachturgsstation für Deutsc land errichtete. Zweck der Tagung war, wie in zahlreichen Referaten betont wurde, den deutschen, durch Witterungsschäden hervor- gerufenen Ernteausfall, der sich nach An- Ein kurioser Full: Es ging um drei D-Mark Aber Unverfrorenheit bringt nicht immer Erfolg ein Heinz M. war bei der Besitzerin einer FKartoffelgrobhandlung als Aushilfe mit einem Stundenlohn von einer DM beschäf- tigt gewesen. 99 und eine halk de hatte er insgesamt gearbeitet, und mit dem Lohn sollte gleichzeitig das Geld für zehn Zentner Kartoffeln, die er erhalten hatte, verrechnet werden. Als das Geld nicht ein- Hef, ließ er einen Zahlungsbefehl los, der nun vor dem Arbeitsgericht verhandelt wer⸗ den sollte. Dabei stellte sich heraus daß der ganze Streit um Kaisers Bart ging, denn Heinz hatte sein Geld schon längst erhalten und einzig und allein waren noch drei Mark strittig. Er behauptete nämlich, seil. Arbeit- geberin habe ihm die Kartoffeln für 6,30 Pro Zentner geben wollen, während die Ge- deumienkonferenz der Cewerkschaft G fendliche Dienste Revision der Besoldungsordnung von 1927 wird angestrebt e Die Bezirksleitung der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr, die ihren Sitz in Ludwigshafen hat, nielt dieser Tage im kurhessischen Schloß ene Beamtenkonferenz ab, deren Referate und Ergebnisse der erste Vorsitzende dieser Gewerkschaft, B. Will, Ludwigshafen, als bedeutsam ansieht, da sie die rastlosen Be- mühungen der Gewerkschaften für die Be- amtenschett aufzeigen, Wir geben nach- denen einen kurzen Ueberblick über die Konferenz,. Neben zahlreichen Delegierten aus den fünk Regierungsbezirken des ganzen Lan- des hatten sich auch Vertreter der Landes- en und des Städtebundes eingefun- en. Den Tätigkeitsbericht erstattete Beam- benbachschaftsleiter Dissinger, Lud- wigshafen. Er bezeichnete den 1. Januar 1950 als Markstein in der Geschichte des Berufsbeamtentums in Rheinland-Pfalz, da mit diesem Tage die sechsprozentige Gehaltskürzung restlos beseitigt, das Beamtengesetz für Rheinland-Pfalz in Kraft getreten und die 20prozentige Pensionskür- zung aufgehoben worden ist. Der Referent schilderte im einzelnen die— zum Teil jahrelangen— Bemühungen der Gewerk- schalt um die Erreichung dieser Ziele und dankte allen Beteiligten für ihre Mitarbeit. Die Revision der Besoldungsordnung von 1027, die einstweilige Bewilligung von lau- lenden Teuerungszulagen wenigstens für die unteren und mittleren Gehaltsgruppen, die dringend notwendige Erhöhung der Ver- —— gütungen der Beamtenanwärter wurden als künftige Nahziele der Gewerkschaft be- zeichnet, wie auch die jüngst erfolgte Be- Willigung von Zulagen an die Polizeibeam- ten als vorläufige Regelung gelten könne. Die Regelung der Rechtsverhältnisse der Flüchtlinge und Vertriebenen, die Wieder- gutmachung politischer Schädigungen im öffentlichen Dienst im Zusammenhang mit dem(bisher noch nicht in Kraft getrete- nen) allgemeinen Wiedergutmachungsgesetz und die Rechtsstellung früherer Angehöriger des öffentlichen Dienstes waren weitere Gegenstande des Tätigkeitsberichts, in wel- chem schließlich noch auf die Frage der Aus- und Fortbildung des Beamtennachwuchses sowie die Abhaltung von Prüfungen in Kommunaldienst und auf die praktische Handhabung des Betriebsrätegesetzes ein- gegangen wurde. Die vom Beamtenausschußvorsitzenden Klomann geleitete Diskussion gestaltete sich außerordentlich lebhaft und interes- sant und gab Winke für erspriegliche Wei- terarbeit, Der Beamten- Ausschuß wurde erweitert, so daß jetzt jeder Regierungsbe- zirk mit je zwei Mitgliedern vertreten ist. zum Beamtenfachschaftsleiter wurde H. Dissinger, Ludwigshafen, einstimmig wiedergewählt. a 5 Am Nachmittag referierte Dr. Leifeld vom Verbands vorstand über allgemeine Be- amtenfragen. insbesondere über einschlägige Plane und Verhandlungen bei den Bonner Instanzen. Ein interessantes Frage- und Antwortspiel schloß sich an, womit die Kon- ferenz einen harmonischen Abschluß fand. genpartei den Betrag von 6,80 DM eingesetzt haben wollte. Da jeder einzeine aussagte, im Stande zu sein, eine Quittung über sei- nen genannten Betrag vorzeigen zu können, War es klar, daß einer von beiden nicht die Wahrheit sagte. Auf jeden Fall stellte der Arbeitsrichter fest, daß es eine Unverfroren- heit sei, einen Zahlungsbefenl für Geld zu beantragen, das man längst erhalten habe. Nach einem langen Hin und Her. das dieser „ungeheuren Streitsumme“ wohl kaum wert War, wurde der„Fall“ aus der Welt ge- schafft: Die Klage wurde abgewiesen; Heinz muß 3,60 DM Gerichtskosten bezahlen. Inge L. ist 18 Jahre alt und sollte nun auch in das Berufsleben eintreten. Ihre Mut- ter verhandelte also mit dem Inhaber einer Schnellgaststätte, Kurt F., der sicl. bereit erklärte, Inge als Bufettgehilfin mit 80 DM monatlich, einzustellen, und zwar ohne Fro- bezeit. Als Ir ge nach ihrem fünften arbeits- tag nach Hause ging, wurde sie aber von einem Auto angefahren, so daß sie sich gleich krank melden mußte. Die um zwei Jahre jüngere Renate sollte nun für Inge gushilfsweise den Dienst versehen. Bei die- ser Abmachung trat ein Mißverständnis ein. Kurt F. wollte sie zur Probe nehmen, aber nur als Aushilfe für Inge, während Mutter L. glaubte, Renate sollte außerdem noch be- schäftigt werden, Auch Renates Dienstver- hältnis war nicht von langer Dauer. Nach zwei Tagen beklagte sie sich bei ihren El- tern, daß sie ganz und gar nicht am Bufett verwendet würde, sondern alle Spül- und Putzarbeiten zu machen habe, so daß ihr die Eltern untersagten, weiterhin an ihre Ar- beitsstelle zu gehen. Als nun nach vier Wochen etwa inge wieder gesund geschrieben wurde, wanderte Sie selbstverständlich sofort in die Gaststätte, um als erstes von ihrem Chef zu hören, sie könne wieder nach Hause gehen. Daraufhin reichte ihre Mutter die Klage beim Arbeits- gericht ein, auf die hin der Arbeitgeber die Zustimmung des Arbeitsamtes zur Ründi- gung einholte. Sie wurde am 3. März zum nächst zulässigen Termin gegeben, d. h. zum 11. März. Beide Parteien hatten in dieser Sache so viele Fehler gemacht, daß eine Einigung fast nicht möglich schien. Mit den Worten:„Fehler müssen bezahlt werden“, machte Ludwigshafens Arbeitsrichter den Vorschlag, 130 PM netto bar zu zahlen, wo- mit die Ansprüche beider Sd. estern aus dem früheren Arbeitsverhältnis, das mit dem 11. März als beendet zu betrachten sel, abgegolten sein sollen, Der Vergleich wiirde mit dem Recht des Widerrufes von beiden gaben Professor Loßnitzers für Westdeutsch'- land jährlich auf etwa 1,5 bis 2 Milliarden DM beläuft und durchschnittlich 20 Pro- zent der Ernte ausmacht. herunterzudrük- ken. Hierzu müssen, so wurde betont, Forst, Landwirtschaft und Weinbau in engerem Kontakt mit der Agrar-Meteoro- logie stehen. Das Ziel besteht darin, durch entsprechende Maßnahmen den Ernteaus- fall auf etwa 10 Prozent zu senken. Die Tagung forderte weiter eine bessere Schädlingsbekämpfung und richtete im Interesse der Oeffentlichkeit die Bitte an die Rundfunkstationen, Frostwarnungen in das laufende Programm eingeblendet zu geben. Wie Dr. Habermehl betonte, wird der Wetterdienst bald im Bundesgebiet zentral zusammengefaßt werden, wobei das Bundesverkehrsministerium federführend sein soll Die regionalen Interessen werden allerdings gefragt bleiben. Die Meteorolo- gen nahmen auf der Tagung in Neustadt eine Resolution an, in der das Bundesver- kehrs ministerium und das Bundesministe- rium kür Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufgefordert wurden, die Meteoro- logen Weitgehend zu unterstützen und so- mit helfend beizutragen, daß die großen Ernteschäden in Westdeutschland herabge- mindert werden können. Sch. Gesteigerter Umsatz bei Durchschnitts- Quoten. Der Rheinland-Pfalz-Toto konnte im 29. Wettbewerb mit 1 448 591.— DM sei- nen höchsten Umsatz erzielen. Auf den I. Rang entfiele an 76 Gewinner je 2820. DM; im II. Rang an 1612 Tipper je 132,95 DM und im III. Rang an 13.284 Wetter je 16,14 DM. Der Klein-Tip zahlt an 412 Ge- winner je 197,40 DM. Das Eigefheim fiel nach Hückeswagen bei Remscheid und der 18. Volkswagen nach Norheim a, d. Nahe. Der Wagen war verschlossen. Einem Kraftfahrer, der sein Fahrzeug in der Mannheimer Straße in Ludwigshafen-Og- gersheim geparkt hatte, wurden über Nacht ein neuer Teppich, ein Packen mit Lamm- fell gefütterter Handschuhe, ein blauer Ar- beitsanzug, ein blauer Schal und eine Zelt- decke gestohlen. Der Kraftwagen war ver- schlossen gewesen. Erste Wein versteigerung War kein Geschäft Den Reigen der diesjährigen pfälzischen Weinversteigerungen eröffnete am Montag das Weingut Dr. DPeinhar dt, Deidesheim, mit einem in eigener Regie durchgeführten freihändigen Weinverkauf. Zum Ausgebot gelangten 25 400 Flaschen, vor allem 1948er Qualitätsweine aus besten Lagen der be- kannten Weinorte Deidesheim, Forst und Ruppertsberg. Die Packpreise lagen ZW schen 2,50 DPM und 2,80 DM. Bezeichnend für die Lage auf dem Weinsektor ist, daß von den 25 400 Flaschen nur etwa 3000 abgesetzt werden konnten. Dr.-Ing. e. h. Franz Lappe Am 3. März starb in Heidelberg, Wo er seit sechs Jahren im Ruhestand lebte, Dr. Ing. E. h. Franz Lappe, ein früherer Direk- tor der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik Ludwigshafen, im Alter von 72 Jahren. Dr. Lappe war mit der Entwicklung der BASH und insbesondere mit der modernen chemischen Hochdrucktechnik eng verbun- den. In die Dienste der BASF trat Pr. Lappe 1907 und wurde zunächst der Säure- abteilung als Betriebsingenieur zugeteilt. Mit zäher Energie hat Dr. Lappe mit seinen Mitarbeitern Schritt um Schritt tech- nisches Neuland erkämpft. Die Synthese von Ammoniak aus Wasserstoff und Stick- stoff, von Methanol und anderen Alkoholen, die Gewinnung von Benzin durch Hydrie- rung von Kohle kennzeichnen die Etappen dieses Weges. Diese Erfolge waren nur möglich durch den Einsatz wissenschaftli- cher Erkenntnisse und Methoden. Es ist ein besonderes Verdienst Dr. Lappes, dies er- kannt und die wissenschaftliche Forschung auf den Gebieten der Ingenieurtechnik und der technischen Physik mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gefördert zu haben. 5 Auf Grund seiner bahnbrechenden Er- folge auf dem Hochdruckgebiet verlieh ihm die Technische Hochschule Darmstadt den Titel eines Ehrendoktors der Ingenieur- Wissenschaften. Am 10. November 1921 wurde Dr. Lappe zum stellvertretenden Di- rektor der BASF ernannt. Bezirks parteitag der CDU Pfalz Am 18. März findet in Ludwigshafen der diesjährige Bezirksparteitag der CDU Pfalz statt. Wie aus maßgeblichen Kreisen der CDU verlautet, werden auf dem Parteitag Ministerpräsident Altmaier, Ernährungs- minister Stübinger, Bundestagsabgeord- neter Dr. Ort h, Speyer, Landtagsabgeord- neter Jahn, Neustadt, und der Vorsitzende der CDU Pfalz, Jakob Ziegler sprechen. Wie weiter verlautet, soll auf dem Partei- tag der Diskussion weitestgehend stattge- geben werden, um der Bevölkerung Gele- genheit zu geben, ihre Meinung über die Parteipolitik der CDU darzulegen. Bei der Vorstandswahl, so betonen die maßgeblichen CDU-Kreise, werden aller Voraussicht nach, keine„Sensationen“ zu erwarten sein, wie in politischen Kreisen der Pfalz in der letzten Zeit vielfach gerüchteweise verlau- tete. Gut unterrichtete Kreise wollen nierzg 1 Wissen, daß insbesondere die in der lotzten Zéit zutage getretenen Meinungs verschieden- heiten innerhalb der pfälzischen CDU auf Grund interner Aussprachen behoben wor- den sind. Oeffentlicher Suchdienst umgezogen Der Oeffentliche Suchdienst der Landes- regierung Rheinland-Pfalz in Neustadt be- findet sich nicht mehr im Hause des Roten Kreuzes, sondern bei den Dienststellen des Regierungspräsidenten der Pfalz, Neustadt an der Haardt, Wiesenstraße 32(Telefon 2701). Mutterstadt plunt einen großen Ostermarkt Vielfalt des Gebotenen soll zahlreiche Besucher anlocken Der Mutterstadter Gewerbeverein machte kurz vor Weihnachten mit einer Weihnachts- Ausstellung von sich reden. Nun ist es wie⸗ der der Gewerbeverein, der den traditio- nellen„Mutterstadter Oster- markt“ gestalten wird. Einst, es war im 18. Jahrhundert, als man an eine Stadt wie Ludwigshafen noch längst nicht dachte, und sls utterstadt noch Gerichtsort war, da fanden sich all- jährlich an Ostern die Händler und Hand- werker aus nah und fern in Mutterstadt ein, um ihre Waren feilzubieten. Es war Alles zu haben, was der Landmann zu jener Zeit an Handwerkszeug und Kleidung be- nötigte, Kein Wunder also, daß die Bewoh- ner der umliegenden Ortschaften sich das ganze Jahr über auf den Mutterstadter Ostermarkt freuten und sich dann, wenn das Osterfest gekommen war, zu Fuß, zu Pferd und im Wagen auf den Weg nach Mutterstadt machten. Der Mutterstadter Ostermarkt hat Tradition, aber warn er zum ersten Male abgehalten wurde, läßt sich eigentlich gar nicht genau sagen. An Ostern des vergangenen Jahres feierte Muttersadt, wenn auch in Keinem Rahmen, nach vielen Jahren, zum ersten Male wie- der dieses Ereignis. Vor drei Wochen be- schloß der Gemeinderat von Mutterstadt, den Ostermarkt 1950 wieder abzuhalten, diesmal aber in bedeutend größerem Rah- men. Zum„Ort der Handlung“ wurde der Ostermontag wird der Startschuß zu diesem großen dörflichen Fest fallen. Ein Festzug soll den Auftakt bilden. An diesem Fest- Zug, dessen erster Teil die historische Ent- Wicklung des Mutterstadter Ostermarktes veranschaulichen soll, werden sich voraus- sichtlich alle Mutterstadter Geschäftsleute und Gewerbetreibende sowie die Vereine des Ortes beteiligen. Mit dem Markt wird eine Handwerker- ausstellung in den Räumen des evarigeli- schen Gemeindehauses verbunden sein, Vor dem Gebäude wird gleichzeitig eine Schau land wirtschaftlicher Maschinen stattfinden. Wahrscheinlich wird auch der Mutterstadter Sportverein zu einem abwechslungsreichen Programm beitragen. Die Gemeinde Mutterstadt, als Veran- stalterin, hat bereits einen Plakatwett⸗ bewerb ausgeschrieben, zu dem sieben Ent- Würfe eingereicht wurden. Das ausgewählte Werbeplakat, das in den nächsten Tagen im gesamten Landkreis Ludwigshafen und dar- uber hinaus in der gesamten Vorderpfalz zu sehen sein wird, hat der Mutterstadter Architekt Dietrich entworfen. Mutter- stadt hat auch bereits Verbindung mit den Museen der Städte Mainz und Speyer auf- genommen, um einen Ostermarkt veran- stalten zu können, der voll und ganz, Wie es der Gemeinderat vorsah, den Mantel des Historischen um sich trägt, und der im Stande ist, recht viele Besucher aus Stadt und Land nach Mutterstadt zu locken. 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Dieses günstige 7 72 De 8 g wendig, diesen Fall der Oeffentlichkeit nicht Weltmarkt hat sich der Ruf der deutschen Bild wird allerdings dadurch getrübt, daß die Dieselöl würd nicht entkartellisiert Lorzuenthalten, denn er ist symptomatisch Qualität und Preiswürdigkeit erstaunlich mengenmäßigen Prozentzahlen weit darunter 10 demagogische gaulsbeginn in Mannheim, der allerdings 5 gert worden ist. andaaktion zum Beginn des gyreche *— im Auftrage seines generaldirektors angeblich lachten euklärte i Warenhauskonzerns habe rte eine solche erden, getz verstieß. 8 denn ihrem Plan apört, gemeisamen iche„Cooperation“ vor, de Wirtschaft ganzer Anzelhändler: 0 5 Besatzungsmacht darin einen nes Morgenthau- besessenen gestellter?“ amächst die Geschäktsleute, ane Aufklärung erfuhr. lektor Sa ck des gesatzungsmacht, borliege; wohl babe er gut erirmere, einem Mannheimer geteilt hätte. Bliebe zu klären, ob der geschäktsführer irrtümlich, lücht Stellung dazu, druck erwecken, Hazistischen Gedankengut hat. Durch Unbesonnenheit dümmt aber— 80 Wollen wir en zwei Persönlichkeiten des chaktskreisen gerichtete Frage lese Bloßstellung nicht besser verheimlicht 5 sie Rückwirkungen auslösen Vönnte auf den gesamten Kaufmannstand. Genau so wie Fehler, die auf seiten der Lesatzungsmacht unterlaufen können, nicht krheimlicht werden sollen, so soll auch ler nicht durch Verheimlichung ärgeres fürde, da Weit gefehlt, wenn jemand heute denkt, eine kleinliche und peinliche und zu- Willensbeeinflußung icht mre Lertreter fände. Ein wunder- sches Beispiel lietert der Frünjahrsver- „irrtümlich“ nur— dekartelli- ine vom Einzelhandel geplante Propa- erkaufs zerschlug sich, nämlich weil der N r des Kaufhauses„Hansa“, Mann- Einzelhändlern bei einer Sitzung der Frankfurter Generaldirektor Aktion nicht gestartet da sie nach der Ansicht der Be- ghrungsmacht gegen das Dekartellisierungs- Mit Recht waren die Einzelhändler Propagandafeldzug 0 Vorbild der die in 5 üb- ie Gebiete aubmenfaßt, um die Propagandaunkesten i verringern. Mit Recht frugen sich die 9„Ist es. möglich, daß die Iten Vorgang erblickt, oder handelt es sich um eine Rankune, um eine Schikane irgend Dekartellisierter Frühling! raunten sich Angestellten zu, bis das Gerücht plötzlich Unserem Mitarbeiter erklärte General- Kaufhauses krankfurt à. M., daß eine Anordnung der die Veranstaltung einsamer Werbefeldzüge verböte, nicht dektor Sack— im Meinungsaustausch mit cer Redaktion der„Neuen Zeitung“, ent- gammenden Journalisten Verständnis tene Auslegung, daß gemeinsam veranstal- te Propagandafeldzüge mit uniformierten lnseraten uswy. an nazistisches Gedanken- gelunden, was er Geschäftsführer mit- 28 gändlich, die von Herrn Sacks antinazisti- hen Argumenten beeinflußte cher von der Besatzungsmacht herausge- ebenen Zeitung, mit der Besatzungsmacht schlechthin verwrechselte, oder aber, ob der deschäktskührer, weil ihm in den Verhand- lungen mit seinen Kollegen keine Beweis- ausschliebenden Argument griff,„die bösen Amerikaner“ hätten es verboten.. Generaldirektor Sack äuhßerte in seiner flelggischen Unterredung mit unserem er Meinung, uniformierte für Geschäftsleute zweck os denn Propaganda müsse individuell ge- galtet werden. Zu dem Thema, kRutige Wirtschaftslage es der Geschäfts- welt etlaube, luxuriöse Propaganda zu be- ſeiben— und teuerer ist zweifellos die individuelle Propaganda— nahm General- rektor Sack nicht Stellung. Er nahm auch daß eine Gemem- ſchatspropaganda nicht unbedingt„unifor- miert“ sein müsse. Daß er aber in der Ge- weinschaftspropaganda flazistisches Gedan- zengut entdeckt, könnte in unbefangenen kreisen den, bei der Persönlichkeit General- krektor Sacks völlig unbegründeten, Ein- daß die Begriffsbildung jon der„Uniformierung“ ihren Ursprung im vielleicht, ohne bösen Vorsatz, hat mindestens eine esens in der Bundesrepublik durch die licht von der Besatzungsmacht angestrebte Dekartellisierung des Frühlings den deut- en Handel desavouiert. Die Wirtschafts- daktion sah sich vor die an sie aus Wirt- kür den Mißbrauch, der mit schwer kon- trollierbaren Vorschriften bei„irrtüm- licher Auslegung entstehen kann. Er ist auch Symptomatisch für Methoden des Wett- bewerbs, die beseitigt werden müssen, wenn in der Bundesrepublik faire Konkur- renzmethoden gesetzlich geschützt werden sollen, Konkurrenzmethoden, zu denen auch eine gewisse Dekartellisierung gehört nieht aber die Dekartellisierung des Frühlings F. O. Weber buchstäblich Frühjahrs- Frankfurter den über- Metallwarenausfuhr mit Fuß- und Handbremse Die deutsche Eisen- und Metallwarenaus- fuhr War am Gesamtwert des Vorkriegsexpor- tes mit rund 15 Prozent beteiligt. Wenn die Nachkriegszeit für den westdeutschen Export dieser lohnintensiven, auf ausländische Roh- Stoffe nur in geringem Maße angewiesenen Fertigung, auch gewisse Absatzmarktverschie- bungen mit sich brachte, bietet sie als Devi senbringer nach wie vor einen starken Anreiz. Nach einer Statistik des westdeutschen Fachverbandes der Eisen- und Metallwaren- Skporteure entfielen 1949 etwa 60 Prozent der Ausfuhr auf die Länder des Sterling- blocks. Ein weiteres Drittel verblieb in Europa, der Rest wurde vorwiegend in Brasilien, Ve- nezuela und Columbien abgesetzt. erklärt, es zu einem schwebte mitunter Zu- Kkartellähn- Besatzungs- später ihre Außerordentlich umstritten bei der jetzt vom Bundestag angenommenen Steuerreform war bis zuletzt der 5 334. Nunmehr ist es also so, das Totalkriegsgeschädigte, Flüchtlinge, Ver- triebene, politisch usw. Verfolgte für die Auf- wendungen zur Wiederbeschaffung von ver- joren gegangenem Hausrat und Kleidung Pauschbeträge erhalten haben. Diese betragen in der Steuerklasse 1 480 DM., in der Steuer- Klasse II 600 DM, in der Steuerklasse III 720 DM und je 60 DM mehr für das dritte und jedes weitere Kind. Uebersteigen diese Auf- Wendungen die genannten Freibeträge, so sind sie beim Nachweis der gesamten Aufwendun- gen bis zur nochmaligen Höhe der Freibeträge abzugsfähig, also steuerfrei. Die Pauschbeträge selbst können jetzt ohne Nachweis der tatsäch- lichen Aufwendungen in Anspruch genommen werden, Uebrigens können auch nach dem 1. Januar 1949 aus der Kriegsgefangenschaft Heimgekehrte diese Pauschbeträge in Anspruch nehmen.. Leider werden durch diese Bestimmungen des 8 33a Teilgeschädigte nicht begünstigt. Auch ist hierbei die Frage noch offen, ob diese Re- gelung, indem sie die notwendigen Aufwen- Gungen hierfür limitiert, auch wirklich für alle Gruppen der Einkommensbezieher gerecht ist. Hansa, Se- — General- für auch Mannheimer mißhver- Redaktion 0 15 Wichtig ist auch noch zu wissen, daß in der mittel zur Verfügung standen, zu dem gitter I. 1 ö 5 8 1 8 esung der 8 2 in der Weise neu gefaß dwerzsugendsten weil jede Einwendung worden 1 VV&!nE ist, Gewerbetreibenden der Gewinn des Wirtschaftsjahres auf das Kalen- derjahr, in dem das Wirtschaftsjahr endet ent- sprechend dem Verhältnis der gesamten im Wirtschaftjahr erzielten und auf das jeweilige Walenferjah En iS. Neu an dem Gesetz ist, daß Zuschüsse an Wohnungsbaugesellschaften oder private Bau- herren, die den Wohnungsbau fördern, als Werbungskosten angemeldet und von der Steuer freigestellt werden. Bisher konnten nur buchführende Gewerbetreibende und Land- Wirte diese Vergütung in Anspruch nehmen. Erfreulich ist auch, daß die Steuerfreiheit für ob die nen Vorhangs“. „monatlich zahlte bisher ais entfallenden Umsätze aufzutei- 8 „ 1598W3 Da Lohnsteuer, als Verheifratster 77 PM. lebendig erhalten. Die Einbeziehung in den Marshallplan erleichterte den Wiederanschluß an die westliche Welt. Nach einer verhältnis- mäßig langen Anlaufzeit entwickelte sich die Ausfuhr um die Wende 1948/49 sprunghaft. Nach einer Gegenüberstellung der Export- werte in den vier Hauptgruppen der Eisen- und Metallfertigung während der ersten neun Monate der Jahre 1948 und 1949 stieg die Aus- fuhr 1949 bei Schneidwaren auf 13,813 Mil- ljonen DM gegenüber 3,052 Millionen DM in den ersten drei Quartalen des Jahres 1948, bei Werkzeugen auf 34,225 Millionen DM gegenüber 4.855 Millionen DM und bei son- stigen Eisenwaren auf 107,985 Millionen DM gegenüber 138,076 Millionen DM. Seither zei- gen die Ausfuhrzahlen eine relative Stetigkeit, was darauf schließen läßt, daß die Export- ausweitungsmöglichkeiten im Augenblick weit- gehend erschöpft sein dürften. Wichtige Absatzländer der Vorkriegszeit, bei denen das Interesse traditionsmäßig außer- ordentlich rege ist, liegen jenseits des„Eiser- Soweit Handelsverträge mit den osteuropäischen Satelitenstaaten der So- Wietunion beschränkte Kontingente zulassen, können diese oftmals nicht voll ausgenutzt werden. Der ferne Osten fehlt noch und einst- mals bedeutsame europzische Absatzländer, wie Spanjen und Portugal, leiden an Dollar- mangel. Trotz dieser Behinderungen konnten wert- mäbig in den ersten Monaten 1949 bei Schneidewaren 60 Prozent, bei Werkzeugen 93 Prozent, bei Eisendraht 103 Prozent und bei sonstigen Eisenwaren 35 Prozent der Ausfuhr Ueberstunden bei Lohn- und Gehaltsempfän- gern grundsätzlich beibehalten wurde, wobei eine Arbeitszeit von 48 Stunden zur Grundlage genommen weird. Für den Steuerpflichtigen ist jetzt natürlich vor allem einmal interessant, zu wissen, was er an Steuern weniger zu zahlen hat. Wir haben daher einige Beispiele für Arbeitgeber und Arbeitnehmer errechnet, die erkennen las- sen, daß das neue Gesetz doch zum Teil ganz erhebliche Erleichterungen bringt. Ein Arbeit- Im Bundesfinanz ministerium rechnet man noch mit einer längeren Frist, bevor das in der Vorwoche verabschiedete Steuerreform-Gesetz Rechtskraft erlangt. Vermutlich werden die Länderfinanz- minister den Beschluß des Bundestages, erhöhte Freibeträge für den Ausgleich von durch Kriegseinwirkung und durch Nach- kriegsverhältnisse entstandenen Verlusten zu gewähren, ablehnen. Ausgedehnte Ver- handlungen zwischen den zuständigen Ausschüssen von Bundestag und Bundes- rat und dem Finanz ministerium werden notwendig sein. Es waren auch Bespre- chungen des Bundesfinanz ministeriums mit alliierten Sachbearbeitern nötig, um die Bedenken der Hohen Kommission gegen das Gesetz im wesentlichen zu zer- streuen. nehmer mit einem Arbeitslohn von 200 DM mit einem Kind 49 DM und mit zwei Kindern 25 DM. Nunmehr hat der Ledige in dieser Gruppe nur noch eine Lohnsteuer von 105 DM zu entrichten, der Verheiratete eine solche von 55 DM. derjenige mit einem Kind eine solche von 31 DM und derjenige mit zwei Kindern eine solche von 10 DM. Wenn dieser Mann nun noch monatlich 10 DM spart, dann sieht die Lediser jährlich liegen. Sie betragen bei Schneidwaren nur 17 Prozent, bei Werkzeugen 33 Prozent, bei Eisendraht 41 Prozent und bei sonstigen Eisen- waren 18 Prozent von 1938. Diese Prozentsätze der Mengenausfuhr zei- gen neben der nüchternen Relation auch die Verschiebung des Preisniveaus auf dem Welt- markt auf. Trotzdem behalten die günstigen Wertziffern insofern als Vergleichsbasis eine gewisse Berechtigung, als der Lebenshaltungs- kostenindex dem vergleichbaren Kostenindex des Auslandes nicht gefolgt ist. Die Kriegsschäden konnten in der Zwi- schenzeit in den alten Kerngebieten der Me- tallwarenindustrie in Nordrhein-Westfalen weitgehend behoben werden. Eine neue be- achtliche Metallwarenfertigung konnte sich da- neben in Süddeutschland, vor allem in Würt⸗ temberg, entwickeln. Von der Demontage sind die Fertigungsstätten, da es sich überwiegend um Klein- und Mittelbetriebe handelt, nur in sehr geringem Maße betroffen worden; da- gegen hat sie sich bei einigen wichtigen Vor- lieferanten immerhin fühlbar bemerkbar ge- macht. Vor dem Kriege waren die Hauptinteres- senten für die Metallwarenausfuhr die euro- päischen Länder. Eine Exportausweitung stößt, abgesehen von der vielfach noch hinderlichen Dollarklausel. in erster Linie auf politische Hemmnisse, die auf einer höheren Ebene aus- geräumt werden müssen, um die Vorausset- zungen für jene Vollbeschäftigung zu schaffen, die unerläßlich ist für die volle Ausnützung der ehemaligen Exportkapazitäten. Hoffnungsschimmer auf dem Steuer-Himmel Das neue Einkommensteuergesetz Sache folgendermaßen aus: Bisher waren zu zählen in Steuerklasse I 135 DM, in der Steuer- klasse II 70 DM, in der Klasse III 42 DM und in der Klasse IV(zwei Kinder) 13 DM. Der Ledige zahlt nunmehr 82 DM, das sind also 43 DM weniger, der Verheiratete 45 DM, der Verheiratete mit einem Kind 21 DM, während der Verheiratete mit zwei Kindern bereits völ- lig steuerfrei ist. Ein Arbeitnehmer mit einem Arbeitslohn von 400 DM, der einen monat- lichen Wohnungsbauzuschuß von 30 DM auf- bringt, zahlt jetzt in Klasse I 4% DM(früher 723 DM), in der Steuerklasse II 355 DM(546 DM) und der Verheiratete mit zwei Kindern 142 DM(261 DM). Ein Arbeitnehmer der einen Gehalt von 600 DM bezieht und an Kranken- versicherung, Angestellten versicherung usw. einschließlich freiwilliger Lebens versicherungen an Prämien jährlich 900 DM aufbringt, muß künftig folgende Steuern entrichten: In der Steuerklase I 1121 DM(bisher 1332 D, in der Steuerklasse II 941 DM(bisher 1116 DMZ), bei zwei Kindern 612 DM(0723 D) und bei vier Kindern 342 DM(402 DMW). Diese wenigen Beispiele zeigen die Erleich- ber ungen, die nunmehr eintreten werden, auf. Diese wirken sich deswegen so kräftig aus. weil bei Arbeitnehmern nunmehr auch die Zu- schüsse zu Förderung des Wohnungsbaues ab- zugsfähig sind. der Abzug für die Sonder- ausgaben bei der Lohnsteuer von 312 DM jährlich auf 468 DM erhöht worden ist, sowie dadurch, daß die Grenzen für die zur Hälfte abzugsfähigen Sonderabgaben zu steuerbegün- Stigten von 7,500 auf Drozent er 55 861 60rd n ist. Insbesondere W Labltalan sammlungsverträgen ergibt sich jetzt doch wirklich infolge erhöhter Abzüge die Möglich- keit mehr zu sparen und dabei mindestens den bisher zur Lebenshaltung bestimmten Teil des Einkommens nicht nur zu behalten, sondern unter Umständen sogar noch zu erhöhen. Diese Auswirkungen sind bei höheren Einkommen natürlich noch viel günstiger. USA soll Zölle senken und Auslandskredite geben Der Landwirtschaftsminister der USA, Charles Brannan, empfahl in seinem Jahres- bericht an Präsident Truman die Senkung der Zolltarife und eine Politik der Gewährung langfristiger Auslandsanleihen, um die Aus- fuhr, insbesondere von land wirtschaftlichen Erzeugnissen, zu erhöhen. Hilf nur dem, der selbst mithilft Die Marschallplanverwaltung hat die Be- Willigung weiterer Mittel für die Finanzierung britischer und britisch-holländischer Erdöl- gesellschaften bis zum Abschluß der zwischen den USA und Großbritannien geführten Ver- handlungen ausgesetzt. Wie der Leiter der ECA Erdöl-Abteilung, Oskar Bransky, in Washington erklärte, exkennt die ECA zwar die Notwendigkeit für Großbritannien an, seine Dollarausgaben einzuschränken. Der wirt- schaftliche Wiederaufbau dürfe jedoch niclit durch Maßnahmen erreicht werden, die zu neuen Formen des Protektionismus im Han- delsverkehr führten. Der Marshallplanver- be- doch hoffen Warenhaus gestellt, ob waltung habe bei ihrer Entscheidung über die vorläufige Einstellung der Bewilligung von ERP-Mitteln für britische und britisch-hollän- dische Erdölgesellschaften das nationale und strategische Interesse der Vereinigten Staaten berücksichtigt, im Ausland amerikanische Erd- ölkonzessjonen bezubehalten. Es bleibt noch viel übrig von der Bewirtschaftung Nach einem Verordnungsentwurk des Bun- desernährungsministeriums sollen in Zukunft folgende land wirtschaftliche Erzeugnisse be- wirtschaftet bleiben: Braugetreide, Braumalz, Oelsaaten, Oelsämereien und Oelkrüchte aus- ländischer Erzeugung, sowie die daraus gewon- nenen flüssigen und gehärteten Ole, Maiskeime, pflanzlicher Talk, Tran, Fisch-, Robben- und Walspeck, Walfett und Walknochenfett, Oleo- Margarine, sowie die daraus gewonnenen Oele, Fette oder fetthaltige Zubereitungen, mit Ausnahme von Speiseöl, Margarine und Kunst- Speisefett. Ferner Verbrauchszucker, Ver- brauchsrohzucker die Rohzucker-Erst- und machprodukte, Syrup mit über 70 Prozent Reingehalt und vollwertige Zuckerschnitzel, so- Wie Rohkakao, Kakackerne, Bruch und Masse. Nachdem der Agrarausschuß des Bundes- rates die Verordnung gebilligt hat, rechnet man mit der Zustimmung auch des Bundesrates. wodurch die Verordnung in Kraft tritt. Exportmöglichkeiten geheim gehalten Der Mangel an Informationen über deutsche Exportwaren für Großbritannien und die bri- tischen Kolonialgebiete wird in dem Jahres- bericht der Londoner Handelskammer(Anglo German Section) für 1949 besonders hervor- sehoben. Die Kammer sei bemüht, die Lage auf diesem Gebiet zu verbessern. Sie habe sich an das britische Kolonial ministerium ge- Wandt, um zur Unterrichtung ihrer Mitglieder eine Liste der in Deutschland für den Export nach den britischen Kolonien verfügbaren Waren zu erhalten. Die im vergangenen Jahre beim britischen Handelsministerium verschie- dentlich vorgebrachte Bitte, eine Liste deut- scher Exportgüter für Großbritannien zu ver- ökfkentlichen, sei ohne Erfolg geblieben. Erst gegen Ende des Jahres habe sie eine vertrau- liche Information erhalten, durch die die Be- antwortung von Mitgliederanfragen nach deut- schen Exportgütern ermöglicht worden sei. „Sa lomonisiert“ Professor Erhard erklärte nach seiner Rückkehr von den gestrigen Besprechunger auf dem Petersberg, er habe erneut den Alliierten mitgeteilt, daß die Bundesregie- rung gewillt sei die Bewirtschaftung von Dieselöl aufzuheben. Diese Aufhebung solle erfolgen, sobald die Voraussetzungen dazu gegeben seien, das heißt, wenn die notwen- digen Reserven und Devisenmengen für der Einkauf ausländischen Dieselöls vorhandey seien, Die Alliierten erklärten sich mit die- sem Vorschlag einverstanden. Damit ist nach wie vor die Aufhebung der Bewirtschaftuns von Dieselöl zeitlich unbestimmt. In Kreisen der Wirtschaft wird dieser Beschluß als salomonisch bezeichnet. Versorgungsgesetz nur im Rahmen des Bundes- haushalts Der Bundesfinanzminister betonte in der Kabinettssitzung am 7. März anläßlich der Vorlage des Gesetzentwurfes über die Ver- sorgung der vertriebenen Beamten der Wehr- machtsangehörigen und über die Aufhebung der sechsprozentigen Brüningschen Gehalts- kürzung betont, daß angesichts der westdeut- schen Finanzlage sämtliche Gesetzentwürfe über Aufgaben, die ab 1. April 1950 vom Bund zu leisten sind, im Bundeshaushalt mitein- ander abgestimmt werden müßten, denn sie könnten nur im Rahmen des Gesamthaushalts beurteilt werden. Die Bundesregierung faßte daraufhin den Beschluß, die Haushaltsvorlage zu beschleu- nigen mit dem Ziel, daß diese im April, späte- stens aber im Mai von den gesetzgebenden Körperschaften behandelt werden können. Post will doch Zwangsanleihe von Fernsprech- Aspiranten Das Bundespostministerium hat den Gedan- ken auf einen Teilnehmerzuschuß für neu zu errichtende Telefonanschlüsse nicht aufgegeben. In der Bonner Zentralbankrats-Sitzung., in der die Vorfinanzierung des Regierungsprogramms beschlossen wurde, konnte wegen des von der Post beantragten Kredits von 50 Millionen DM keine positive Entscheidung erzielt werden. Es War, wie wir erfahren, vom Postministerium der Vorschlag gemacht worden, diesen Betrag der Post aus Kasseneinnahmen des Bundes zur Verfügung zu stellen und ihn aus den zu er- wartenden Einnahmen aus der Abgabe für neu zu errichtende Telefonanschlüsse zu refinan- zieren. Für Telefonanschlüsse sollen die Antrag⸗ steller einen einmaligen verzinsbaren Zuschuß in Höhe von 300 DM je Apparat leisten. Für die Einrichtung von rund 350 000 beantragten neuen Telefonanschlüssen in den Westzonen wird nach einem Bericht des Postministe- riums ein Kapitalaufwand von 1,184 Millionen Deutsche Mark benötigt. 275 Millionen DM für kand wirtschaftliche Arbeits beschaffung, das Bendesernährungs ministerium zuit- * „ Wie teilt, sind für Meliorafionsarbeiten im Ral⸗ men des Arbeitsbeschaffungsprogramms der Landwirtschaft vom Bundeskanzler insgesamt 275 Millionen DM zugesagt worden. Davon sind 75 Milllonen aus zusätzlichen Mellora- tlonskrediten für die Länder Bayern, Nieder- sachsen und Schleswig-Holstein bestimmt. Das Ernährungsministerium rechnet damit, daß mit diesen Arbeiten 80 000 Arbeitslose beschäftigt werden könnten.. Frankfurter Effektenbörse vom 7. März VWD. Nach den gestrigen Kursabschlägen zeigte sich auf dem ermäßigten Niveau etwas Rückkautf- neigung, die dem Markt für Industrie-Aktien gute Stütze bot. Am Montanmarkt eröffneten Rheinstahl 1% unter dem gestrigen Briefkurs und wurden im Verlaufe ½% höher bezahlt, auch Rhein. Braunkohle zogen von 91 auf 92 an, Har- ener, die am Vortage vergebens angeboten lagen, Wurden 2% niedriger aufgenommen, Stahlverein wurden auf gestriger Basis gehandelt, Klöckner Waren um 1, Mannesmann um z% befestigt. Elektrowerte fielen anfangs um ½ 1% zurück, blieben aber auf dieser Basis eher gefragt. Die übrigen Industrie-Aktien waren teils gehalten, teils zu leicht nachgebenden Notierungen gesucht. Während Rleyer, Degussa und sudd. Zucter ge- Halten waren, konnten VDM 1, Braubank 2. BMW 1% gewinnen; dagegen wurden Rütgers 755 Sala- mander. Lanz und Metallgesellschaft je 1, Salz- detfurth 1½ und Bemberg 2% niedriger bewertet, Daimler erholten sich um 24. Auf das zu erwar- tende ungünstige Umstellunssverhältnis(10:8) unterlagen Holzmann größerem Verkaufsdruck und wurden 6% unter gestern umgesetzt, auch Brown Boveri verloren 4%,— Großbanken über- Wiegend angeboten und nachgebend, so Commerz- bank um 1, Dresdner um ½ und Deutsche Bank um 197.— Festverzinsliche Werte bei kleinen Um- sätzen gehalten.— Im Freiverkehr wurden für Gute Hoffnung 64% und für Eisenhütte Köln 3694 bezahlt. [Mi Nczg ert! Tüchtiger, erfahrener Bauführer mit abgeschlossen. Baugewerk- chule sofort gesueht. Schriktliche Offerten an Marx& Wagner, Architekten BDA. — Naschinenfabrik sucht selb- ständigen, energischen, 1 L. 10, 1 in Spachtel-, Schleif-, Spritz. und Streicharbeiten an Maschinen- ellen bestens bewanderten Läcgerermelster über Verantwortungsbewußk⸗ ein, Kenntnis des Akkord- chnsystems u. 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Wie unser Bild zeigt, nat es schon Freundschaft geschlossen. 5 dpa- Foto Mittwoch, 8. März 1950 Nr. 9. — Sie kõnnen C und C R und B nidut unterscheiden Dänische Psychologen versuchen den„Wortblinden“ zu helfen Nicht jedes Kind, das nicht oder nur sehr schwer lesen lernt, ist faul oder dumm, es kann auch„wortblind“ sein, In Deutschland wurde dieser Frage bisher kaum Aufmerk- samkeit gewidmet. Jetzt befaßt sich die dänische Oeffentlichkeit außerordentlich stark mit dieser Erscheinung, die das volle Interesse der Eltern und der Pädagogen und Psychologen verdient. Lebensglück und Zu- kunft einer nicht geringen Anzahl von Menschen hängt davon ab, daß schon in der Schule erkannt wird, ob Kinder wortblind sind und ob ihnen eine besondere Aus- bildung zuteil werden muß. Die Erfahrun- gen, die man in Dänemark bei der Be- zu lesen, begnügen wortblinde Kinder sich kämpfung dieses eigenartigen menschlichen Phänomens gewonnen hat, sollen einmal dargestellt werden. Was ist Wortblindheit? Die dänischen Psychologen erklären, daß es sich hierbei um eine angeborene Funktionsstörung des Ge- hirns handle, die es den davon betroffenen Menschen unmöglich mache, in normaler Weise Lesen und Schreiben zu lernen. Die Wortblinden verwechselten Buchstaben mit- einander, die einander gleichen wie zum Beispiel G und C, M und N, V und U R und B. Besonders charakteristisch sei es, daß das n auf dem Kopf als u gelesen und Roulette im Funkhaus Blick hinter die(Geräusch) Kulissen des Hörspiels Nachdem ich eine halbe Stunde neben dem Aquarium“, der Pförtnerloge des Fumkhauses gewartet hatte, wurde ich un- ruhig.„Aber er hat mir deutlich zwölf Uhr am Telefon gesagt“, erklärte ich wenig später dem Pförtner. Dieser schüttelte den Kopf. Das kann nicht sein, denn der Herr Oberspielleiter führt heute nacht selbst Regie.“—„Er will aber heute mein Hör- Spiel aufnehmen“, erklärte ich verärgert.— Ein Erleuchtungsblitz zuckte über das Ge- sicht des Pförtners.„Mitternacht ist ge- meint, mein Herr, Mitternacht! Dann wer- den Sie den Herrn Oberspielleiter bestimmt Alitreffen.“ Er sollte recht behalten. Als ich wenige Minuten vor zwölf ankam, traf ich ihn, und da im Senderaum die Schauspieler Warteten, blieb mir keine Zeit mehr, Fra- gen zu stellen. Daß der Autor völlig über- klüssig war, erkannte ich bald. Nach den Sprech- und Leseproben zeigte die Wand- uhr schon zwei. Aber dann war es so weit. Der Toningenieur vertraute mich seiner Assistentin an, die mich mit in den anlie- genden Aufnahmeraum zog. Glasfenster konnte ich die„Szene“ verfol- gen. Der Regisseur hatte neben dem Ton- ingenieur auf einem Podium hinter einem großen Schalltisch Platz genommen und die Akteure gruppierten sich um die Mikro- one Achtung, bitte schneiden“, erklang die Stimme des Spielleiters ads dem Laut- Sprecher. je die Hände einer Stenotypistin husch- ten die Finger der Assistentin über Schalter und Knöpfe, und ehe ich es recht begrifk, Hef vor dem danebensitzenden Techniker das Magnetofonband auf vollen Touren. Ein Meter pro Sekunde schnellte das Band wie ein Schmalfilm von einer Spule zur anderen. Zuerst wurde die letzte Szene aufgenommen. Ich wollte aufspringen, aber die Assistentin legte beschwörend ihre Hand auf meinen Arm. Mir brummte der Kopf, daß das mein Hörspiel sein sollte, denn es fehlten die im Text geforderten Raumge- räusche. Aber nun lockten die beiden Tech- niker, während der Toningenieur an zahl- reichen Hebeln hantierte, aus Bändern und Schallplatten Geräusche hervor, mischten sie durcheinander, dämpften einzelne Stim- men und verstärkten andere. Oft wurde unterbrochen und wiederholt. Einmal knisterte Manuskriptpapier, ein andermal schlug einem Spieler die Stimme um. Die Szene spielte an einem Roulette- tisch. Später erzählte mir der Toningenieur, daß sie mehrere Stunden weit, außerhalb in einem Kasino Geräusche aufgenommen hätten, um das Klacken der Elfenbeinkugel Wirkungsvoll einzufangen. Um fünf Uhr Waren noch drei Sprecher anwesend, obwohl erst zwei der fünf Szenen geschnitten Waren. Alle im Text gewünschten Stim- Durch ein men des Spielsaales lieferten zwei Mag- netofonbänder, während gleichzeitig zwei andere das Roulette und einen Ventilator beisteuerten. Es war packender, als ich es mir vorgestellt hatte. Man brauchte nur die Augen zu schließen, und aus dem Auf- nahmeraum mit seinen tausend Schaltern War ein summender Spielsaal geworden. Um 6 Uhr war auch die letzte Szene fertig. Während ich mich mit dem Regis- seur unterhielt und die Spieler zu einem kleinen Imbiß in die Kantine verschwan- den, war die Cutterin schon bei der Arbeit. Erbarmungslos schnitt sie mit ihrer Schere alles aus den Bändern heraus, was nicht einwandfrei war. Dann klebte sie an Hand des Textes Szene für Szene aneinander. Bei einer Zigarette verriet mir der Oberspielleiter in seinem Zimmer, daß sie nur nachts aufnehmen würden, da dann Ruhe im Hause sei und alle Räume zur Verfügung ständen, vom„schalltoten“ bis zum„Echoraum“. Durch die Bandaufnahme sei es wie beim Film möglich, die Szenen geschickt ineinander übergehen zu lassen und Pausen. oder gar Pannen zu ver- meiden.— Wie so ein Magnetofonband aus- sieht? Es ist eine Art Filmmaterial, das auf der einen Seite mit feinstem Eisen- Pulver belegt ist. Jeder Laut ruft im Auf- nahmegerät elektrische Schwingungen her- vor, die auf der Eisenschicht magnetische Stellen hinterlassen. Im Gegensatz zur Schallplatte kann das Band mühelos wieder „gelöscht“ werden, in dem man es einfach entmagnetisiert. Als die Cutterin um 7 Uhr ihre Bänder fertig hatte, hörten alle die„Sendung“ an. Der Bandwurm erwies sich als lebensfähig. Der Portier des Vortages trat gerade seine Frühschicht an, als ich durch die Vorhalle ging.„Nanu“, sprach er mich an. „Sie sehen ja so mitgenommen und er- schöpft aus?“— Ich mußte lächeln.„Naja“, meinte er dann mitfühlend.„Es war ja auch eine Geburt so zwischen Mitternacht und Morgengrauen Johannes M. Hönscheid das b um seine eigene Achse gedreht und dadurch zum d werde. Außerdem ver- tauschten sie die Reihenfolge der Buch- staben. Dadurch werde es ihnen schwer, die Buchstaben zu einem kleineren oder größe- ren Ganzen, in Silben und Worten zu sam- meln. Daher die Bezeichnung„wortblind“. Die Wortblinden können nur die Buchstaben aber nicht die Worte sehen. Sie haben keine Wortbilder. Ein normaler Mensch sieht mit einem Blick ein Wort, ja er kann gleich mehrer, eine ganze Zeile übersehen. Das kann der Wortblinde nicht. Und da es zu langsam geht, jeden einzelnen Buchstaben oft damit, wenn sie die ersten Buchstaben eines Wortes gesehen haben, den Rest zu erraten. Das führt dann dazu, daß sie in der Schule als faul und dumm, ja als geistesschwach angesehen werden. Man weiß in Dänemark von zahlreichen Kindertragö- dien zu berichten, die ihre Ursache im Nicht- erkennen der Wortblindheit haben. Von un- verständigen Lehrern als dumm und idio- tisch ausgescholten, von den Klassenkame- raden verhöhnt und verlacht, bestanden sie schließlich nur noch aus Minderwertigkeits- komplexen und wurden„schwer erziehbar“. Man kennt Fälle von Erwachsenen, die schließlich als„Geistesschwach“ in öffent- liche Fürsorge genommen werden mußten. Erst vor zehn Jahren begann man zu erkennen, um was es sich wirklich han- delt. Und seitdem bemüht man sich in im- mer stärkerem Maße, den Wortblinden zu helfen. Es sind nämlich gar nicht wenige Menschen, die darunter leiden. In Däne- mark schätzt man ihre Anzahl auf zwei bis vier Prozent. Wenn in Deutschland nur zwei Prozent wortblind sind, dann würden es weit über eine Million Menschen sein. Diese Zahl gibt einen Fingerzeig für die Größe des Problems. In den Kopenhagener Schulen sieht man jetzt aufmerksam auf wortblinde Kinder. Sobald die Lehrer den Verdacht haben, daß ein Kind darunter leidet, wird es zum Schulpsychologen geschickt, der eine gründ- liche Untersuchung vornimmt. In Kopen- hagen gibt es eine besondere Schule, das „Wortblinden-Institut“, wo Kinder und auch Erwachsene einen besonderen Unterricht erhalten und nach besonderen Methoden Lesen und Schreiben lernen. Man hat fest- gestellt, daß die Wortblinden im allgemei- nen über durchschnittlich begabt sind. Der große dänische Märchendichter H. C. An- dersen war zum Beispiel wortblind. Er hat seine schönen Märchen grammatikalisch Maikäfer in junge Krebse verwandelt! Goethe berichtet über seinen Besuch bei Hofrat Beireis Von dem Ruf eines wunderlichen Kau- Ses, eines beamteten Charlatans, war der Helmstedter. Professor Gottfried Chri- stoph Beireis umgeben, der vor 220 Jahren, am 28. Februar 1730, in Müuhl- hausen geboren wurde. Goethe besuchte von Weimar aus im Jahre 1805 den Fünf- undachtzigjährigen und ließ sich sein in ganz Europa berühmtes Kuriositäten Kabinett zeigen. Ueber so vieles Anmutige hätten wir nun fast den Zweck vergessen können, der uns eigentlich nach Helmstedt geführt hatte; allein Beireis belebte durch seine heitere Gegenwart jedes Fest. Nicht grog, Wohl und beweglich gebaut, konnte man eben die Legenden seiner Fechterkünste gelten lassen; eine unglaubliche hohe und gewölbte Stirn, ganz im Migverhältnis der untern fein zusammengezogenen Peile, deutete auf einen Mann von besondern Geisteskräften, und in so hohen Jahren konnt' er sich fürwahr einer besonders muntern und ungeheuchelten Tätigkeit er- freuen. Angemeldet, wie wir waren, bot er uns alle Gastfreundschaft an; eine Aufnanme in sein Haus lehnten wir ab, dankbar aber ließen wir uns einen großen Teil des Tags ihm unter seinen Merkwürdigkeiten ge- fallen. Gar manches von seinen früheren Besit- zungen, das sich dem Namen und dem Ruhme nach noch lebendig erhalten hatte, War in den jämmerlichsten Umständen. Die Vaucansonischen Automaten fanden wir durchaus paralysiert. In einem alten Gar- Es geht um die Nachfolge Fritz Riegers Generalmusik direktor Dressel im sechsten Akademiekonzert Als erster Bewerber um das Erbe Fritz Riegers— sie werden alle einen schweren Stand haben— trat im sechsten Akademie- Konzert Generalmusikdirektor Heinz Dres- 8e! aus Münster ans Pult des Nationai- theaterorchsters. Dressels Name ist mit dem Musikleben der Städte Lübeck und beson- ders Münster seit vielen Jahren eng ver- knüpft. Man begegnet in ihm einer hochge- Wachsenen beweglichen Musikererscheinung, deren Taten- und Willensdrang in der rei- nen klassischen Sphäre Händels und Hay dus nicht weniger selbstsicher auftrat als in jener oft in sich zerrissenen Welt TSchalikowskys, in der sich Aus- drucks- und Empfindungsextreme von hr Haft polarer Gegensätzlichkeit unbedenklich zusammengekoppelt finden. Dressel ist ein in die Breite wirkender Temperamentsmusi- Ker. Er dirigiert nicht nur mit weitausho- lenden Armbewegungen, sondern mit dem ganzen Körper. Er geht in die Knie beim Diminuendo, um gleich darauf in ganzer Größe hochzuschmellen und einen Augenblick in gebieterischer Mussolini-Pose zu verhar- ren. Er läßt, um ein drängendes Espressivo herauszuholen, die Linke mit der Innen- fläche noch oben flatternd über einer Instru- mentengruppe stehen und übersetzt Tschai- Kowskys Walzerrhythmus in tänzelnde oder rustikale Schaukelbewegungen des Ober- Körpers— kurz, man hat den Eindruck, als täte es das Spiel des Orchesters allein nicht und der Dirigent müsse von sich aus noch eine Art augenfälliger eigner Darstellung“ der Musik hinzutun. Das alles wirkt ein bigchen gemacht(man ist versucht, zu sagen provinziel) und auf Publikumseffekt be- rechnet. Dabei ist Dressel gewiß ein kennt- nisreicher Vollblutmusiker von starker in- nerer Disziplin, wie es die(in ihrer Gesamt- darstellung vielleicht ein wenig zu„stramm“ genommene), doch mit sehr aufgeschlosse- nem Sinn für Fülle, Kraft, Schönheit und ihren sonstigen mannigfachen„Affekten“ erfolgte Wiedergabe von Händels bezau- berndem Concerto grosso in D-dur ebenso deutlich erwies, wie der überlegene Vor- trag von Haydns geist- und anmuterfüliter „Londoner“ Sinfonie in D-dur, Darbietun- gen, die die hervorragende Spielkultur des Mannheimer Orchesters aufs neue zum Er- eignis werden liegen. In allem Technischen souverän und mit Untrüglichem Gefühl für die starke äußere Wirkung der Tschaikowskyschen Klangvor- stellungen gestaltete Dressel abschliegend dessen fünfte Sinfonie. Man folgte gespannt der vollblütigen Entfesselung der leiden- schaftsgepeitschten Mollgesänge Tschaikows- Kys. Die innere Ungleichwertigkeit des Wer- kes suchte der Dirigent durch stärkste Heraushebung der àußeren Brillanz weniger spürbar zu machen. Das gelang ihm in den belebten Sätzen auf eine sehr erfreuliche Art und Weise, wenn er auch die vielen thematischen Wiederholungen nicht immer vor der Gefahr der Banalität bewahren kormte und die übersüße Weichlichkeit namentlich des zweiten Satzes womöglich noch unterstrich. Man müßte noch an einem anders zu- sammengesetzten Programm(vielleicht mit einem Brahms und einem neuzeitlichen Werk) die Eindrücke nachzuprüfen in der Lage sein, um zu einem endgültigen Ur- teil über die Qualitäten des Dirigenten zu tenhause saß der Flötenspieler in sehr un- scheinbaren Kleidern; aber er flötete nicht mehr. Die Ente, unbefiedert, stand als Ge- rippe da, fraß den Hafer noch ganz munter, verdaute jedoch nicht mehr. In geordneter Folge kamen denn nach und nach die sieben Wunder von Helmstedt zu Tage, die Lieberkühneschen Präparate, sowie die Hahnische Rechenmaschine. Das magische Orakel jedoch war verstummt; Beireis hatte geschworen, die gehorsame Uhr nicht wieder aufzuziehen, die auf seine, des Entferntstehenden, Befehle bald still hielt, bald fortging. Beireis, im Jahre 1730 geboren, fühlte sich als trefflicher Kopf eines weit umfas- senden Wissens fähig und zu vielseitiger Ausübung geschickt. Den Anregungen seiner Zeit zufolge bildete er sich zum Polyhistor; seine Tätigkeit widmete er der Heilkunde, aber bei dem glücklichsten alles kesthaltenden Gedächtnis konnte er sich an- maßen, in den sämtlichen Fakultäten zu Hause zu sein. Wo er sich lèebhaft, leidenschaftlich über- reden und zudringlich bewies, war bei Vorzeigen seiner Gemälde, seiner neuesten Liebhaberei, in die er sich ohne die min- deste Kenntnis eingelassen hatte. Bis ins Unbegreifliche ging der Grad, womit er sich hierüber getäuscht hatte oder uns zu tdu- schen suchte, da er denn doch auch vor allen Dingen gewisse Kuriosa vorzustellen Pflegte. Neben allen diesen Merkwürdigkeiten, zwischen so vieler Zeit, die uns Beireis wid- kommen, der jedenfalls am ersten Konzert- abend zusammen mit dem Orchester fast stürmisch gefeiert wurde. C. O. E. 228 28 VI. Heidelberger Symphoniekonzert . Mit einem sehr umsichtig gegliederten, die Struktur bis in ihre feinsten Züge er- hellenden und doch zugleich auch kraftvoll durchbluteten Aufführung von Hindemiths „Sinfonia serena 1946“ eröffnete Ewald Lindemann am Pult des Städtischen Orchesters das sechste Abonnements-Kon- zert in der Heidelberger Stadthalle. Es zeigte sich auch bei der Wiedergabe dieses sub- stanziellen, bis auf den ein wenig ausein- anderfliegenden Schlußsatz meisterlich 88 formten Werkes, daß Ewald Lindemann eine überaus glückliche Hand für die moderne mete, trat immer zugleich seine ärztliche Tätigkeit hervor; bald war er morgens früh schon vom Lande, wo er eine Bauersfrau entbunden, zurückgekehrt, bald hatten ihn verwickelte Konsulationen beschäftigt und festgehalten. Wie er nun aber zu solchen Geschäften Tag und Nacht bereit sein könne und sie doch mit immer gleicher äußerer Würde zu vollbringen imstande sei, machte er auf seine Frisur aufmerksam: er trug nämlich rollenartige Locken, länglich, mit Nadeln gesteckt, festlich gepicht über beiden Ohren. Das Vorderhaupt war mit einem Toupet geschmückt, alles fest, glatt und tüchtig gepudert. Auf diese Weise, sagte er, lasse er sich alle Abend frisieren, lege sich, die Haare festgebunden, zu Bette, und welche Stunde er denn auch zu einem Kranken gerufen werde, erscheine er doch so anständig, eben als wie er in jede Ge- sellschaft komme. Schalkhafte Freunde behaupteten, Bei- reis habe sonst auch wohl gelegentlich zu verstehen gegeben, er müßte, durch das Universale, ausgesuchte Maikäfer in junge Krebse zu verwandeln, die er denn auch nachher durch besondere spagirische Nah- rung zu merkwürdiger Größe heraufzufüt- tern verstehe. Wir hielten dies, wie billig, für eine im Geiste und Geschmack des alten Wundertäters erfundene Legende, dergleichen mehr auf seine Rechnung herumgehen und die er, wie ja wohl Taschenspieler und sonstige Thaumaturgen auch geraten finden, keineswegs abzuleug- nen geneigt war. Musik und für ihr geistig- musikalisches An- liegen hat. Der Solist des Abends, der junge französische Cellist Paul Tor tel 1er, ist auch in Mannheim kein Unbe⸗ kannter mehr. Sein Temperament, ja eine recht augenscheinliche Leidenschaftlichkeit Wurden auch jetzt wieder von dem starken, allzeit gegenwärtigen Formbewußtsein des Romanen gezügelt und Schumanns Cello- Konzert auf diese Weise eher aus klassischem als aus romantischem Geist interpretiert.— Beethovens„Achte“ bescioß das Programm: nach etwas schwerflüssigem Beginn, dem das vorgeschriebene„brio“ fehlte, kamen unter Lindemanns Führung die folgenden Sätze recht gut charakterisiert heraus. Dem Dirigenten, vor allem aber dem Celli- sten, wurde reicher, herzlicher Beifall ge- Spendet. Kli- Kulturnachrichten „Die Gesellschaft der Freunde des Mann- heimer Nationaltheaters“, über deren konsti- tuierende Versammlung wir bereits am Sams- lag im Zusammenhang mit einem Aufruf be- richteten, den der neugewählte Vorstand an die Mannheimer Bürgerschaft richtet, bittet An- meldungen an Dipl.-Ingenieur W. R. Boveri 1. Hause Brown, Boveri& Cie., AG., Mann- heim-Käfertal, zu richten. Mary Maddox(USA), bekannt als Solistin der„Negro Spiritual-Konzerte“ im Ufa-Palast, singt am Donnerstag, dem 9. März, um 19.30 Uhr, im Amerika-Haus Mannheim Lieder und Arien von Händel, Gluck, Beethoven, Debussy, Strauß, Barber usw. Am 4. Abend der Vortragsreihe„Kunst und Kultur“ spricht Prof. Dr. Gustav Hartlaub von der Universität Heidelberg am Freitag, dem 10 März, um 19.30 Ubr, im Amerika-Haus Mannheim über die„Graphik des Expressionis- mus in Deutschland“. Das Kunst- und Auktionshaus Dr. Fritz Nagel veranstaltet am Donnerstag, dem 9. März, im Park-Hotel Mannheim seine 131. Kunstauktion. Zur Versteigerung kommen insgesamt 320 Nummern, und zwar kunst- gewerbliche Zinngegenstände, Bronzen und Porzellane, ferner Gemälde, Aquarelle und Stiche, verschiedene Ostasiatica, Biedermeier- und Barockmöbel, sowie eine Anzahl Teppiche. Vorbesichtigung heute. Der neue Vertrag zwischen Gustaf Gründ- gens und der Stadt Düsseldorf, der den Gene- ralintendanten bis zum Ende der Spielzeit 1951/ 52— also für zwei weitere Jahre verpflich- tet, schaltet alle unmittelbaren Eingriffe von Verwaltungszwischeninstanzen in den Bezirk des Theaters aus. Die Generalintendanz ist als selbständiges Amt unmittelbar dem Oberstadt- Direktor unterstellt. Damit entfällt die bis- herige Aufteilung in Generalintendanz und Theaterverwaltung. Es ist ein vereinfachter Haushaltsplan Vorgesehen, der im Rahmen des bewilligten Zuschusses beweglich ist. Eine Reihe ausländischer Bibliotheken in Paris, Brüssel, Bern, Rom und London wird ihre Fachliteratur über Johann Sebastian Bach für die im Juli für die in Göttingen stattfindende Ausstellung der internationalen Bach-Literatur zur Verfügung stellen. nie richtig schreiben können. Auch einer der angesehensten dänischen Forscher un; Professoren ist wortblind. Er ist in der g zen Welt berühmt, aber er kann heute 1 nen dänischen Brief schreiben. 5 Wenn man die Wortblindheit gleich Schulbeginn entdeckt, können diese Kinde genau wie alle anderen Lesen und Schrei ben lernen, sobald sie einen entsprechendes Unterricht erhalten. Je nach dem Grad der Wortblindheit dauert dies längere 000 kürzere Zeit. Je früher man die Wortblind. heit entdeckt, desto besser. Man kann mi den jetzigen Methoden soweit kommen, du man beim Schreiben keine Spur von Wort pündheit mehr findet: Nur beim Lenz können einige die Schwierigkeiten nicht ganz überwinden. Wie weit man in Dan mark mit der Bekämpfung der Wortblind. heit gekommen ist, geht daraus hervor, dag Wortplinde auf Grund eines ärztlide Attestes in die höheren Schulen aufgenom. men werden, selbst wenn sie ein ungen gendes Zeugnis in Dänisch haben. Es gibt heute in Dänemark zahlreiche Wortblnt die angesehene Stellungen als Professonn Aerzte, Ingenieure, Lehrer usw. bekleiden Dieses wurde erreicht, weil man d Problem ständig in voller Oeffentlichket erörtert, wobei die Presse eine Sanz besch. ders wichtige Aufgabe erfüllt hat. Viele unglückliche Kinder konnten dadurch 3 Slücklichen Menschen werden. Eine Erörte. rung dieses Problems in der deutschen Presse könnte vielleicht dazu bringen, aud in Deutschland viele unglückliche Menschen von einer Krankheit zu heilen, deren 35 sich vielleicht gar nicht bewußt sind. Aus Wissenschaft und Ted Professor Porsche Wieder in Wolfsburg Vor einigen Wochen durfte Professor Porsche, der nunmehr fast 75 jährige Kon- strukteur des Volkswagens, wieder der auf vollen Touren laufenden Produktion deß Wolfsburger Volkswagenwerkes Zuschauen, Dabei wurde auch bekannt, daß Professor Porsche nicht, wie verschiedentlich gemel. det, nach Argentinien zu emigrieren beab- sichtige, sondern weiter hier leben und dr. beiten will. Fernsehen, Politiker und Perücken Seit in Amerika Fernsehsendungen eine volksbümliche Sache geworden sind, gelt das Geschäft der Perückenmaclier einfach Slänzend. Nicht nur Schauspielern, sondem auch Politiker, Kongreßabgeordnete, Ban- kiers, deren Denkerstirn sich bedrohlich dem Nacken nähert, nehmen Zuflucht au Perücke, she sie zu einer Rede oder einem Interview vor den Fernsehapparat treten. Die amerikanische Perückenindustxie, gig derzeit einen Jahresumsatz von etwa zehn Millionen Dollar verzeichnet, Wird ihken Absatz in den nächsten fünf Jahren min- destens verdoppeln, zumal sie unablässig an der Vervollkommnung ihrer„Kopfbe- deckungen“ arbeitet. Der letzte Fortschritt besteht in einer Perücke, die so auf der Kopfhaut fixiert wird, daß sie sechs II- nate lang nicht abgenommen zu werden braucht und denselben Beèeanspruchungen Wie natürliches Haar ausgesetzt werden schwimmen, Fußballspielen, ja sogar in- kann. Man darf also mit diesen Perücken Dampfbad gehen! Ohne Arme und Beine Anfang Dezember 1949 kam im Saarland ein Knabe ohne Arme und Beine zur Well Da das Kind die ersten heiklen Monate überstanden hat, besteht alle Aussicht, dat es zu einem sonst normalen Menschen heran- Wächst, wie es das Beispiel eines völlig gleichgebildeten Franzosen beweist, del Kürzlich ein siebzigstes Lebensjahr vollen- dete. Die bestürzten Eltern, die in bedräng- ten Verhältnissen leben— der Vater ist ein 26 jähriger Hüttenarbeiter— sind sich nicht im klaren darüber, ob sie in der Lage Sein werden, die Sorge für das hilflose Lebe: Es wird daher 2 Wesen zu übernehmen. Spenden aufgerufen, die das saarländische Rote Kreuz unter dem Kennwort„Werner — 80 heißt der Knabe— bei der Stadtspar- kasse Saarbrücken entgegen nimmt. —— „— 17 „Der C'wissenswurm Die Exl-Bühne in Heidelberg Es waren nicht einmal zweihundet Menschen, die das Gastspiel der Innsbruk- ker Exl-Bühne in das Heidelberger Theater gelockt hatte. Schade, denn für Ludwig Anzengrubers Bauernkomödie„Der GwWö⸗ senswurm“ hätte man sich keinen besseren Interpreten wünschen können als dieses nun seit fast einem halben Jahrhundert be- stehenden Tiroler Volkstheater. Die Ge schichte des reichen Grillhofer-Bauern, dem der scheinheilige, erbschleicherische Duste- rer den Gewissenswurm ins Herz geredet hat, um ihm seine Habe abzuluchsen, die Geschichte von der Heimkehr und dem Glück der Horlacherlies und von der Al- treibung des Bösen am glücklichen End' konnte kaum ursprünglicher und milieu- echter gespielt werden als hier unter der Leitung von Eduard Köck, der gleichzeitg des Schwagers Dusterer wandelbare Gestal mit einem unerschöpflich scheinenden Reich. tum an Ausdrucksmitteln ausfüllte. Den Grillhofer spielte Ludwig Auer im bang lichen Schwanken zwischen Sterbenwollen und Höllenangst, die Horlacherlies die fri- sche, draufgängerische Frau Direktorin Use Exl, den Wastl der herztausige Rudolf Strobl, die dienstbare Rosl mit Ergebenhel und Strenge die bedächtige Mimi Gstöttner- Auer, den Fuhrknecht Leonhardt der ver-“ soffenpolternde Ernst Auer, die keifende Poltnerin die scharfgeschliffene Anna Ex“, die sich mit Adolf Raschendorfer(Mich) und Erna Fuchs(Annemirh) in einem En- semblespiel von vorbildlicher Geschlossen“ heit zusammenfanden.— Der Beifall Var herzlich. Eine geistliche Abendmusik findet am Sonn tag, dem 12. März, 20 Uhr, in den Sälen del Melanchthonkirche Mannheim statt. Wgi. peröffen 18 WB ſerant u br. Karl gedaktie releton: gankko! augeme städtiscl postsche budwigs rscheln für un mm — 5. Jah . Han Dr. Th einem euß u stündie über d bau irt dieser Hambu autbau ind d griffen gungsf der Be legend sidente Auslän LO terhaus Verteic nomme ihre 31 daß Pr Haltun seine J ligt ha ser vati reits I krüher. lung a Lon präside Mittwe monwe matiscl Mitglie ihnen den sie An Staats Kaross Guildb von L durch Anblic nicht Wa Repra. Wurk Inselp werde Alask.: vom F durch setzes lagen nicht Li La sekre der L bei de auf di nen II die S S0 am 1 Haup USA- erhie! bulga strafe W. bekar seines lange wurd Si ist Word reist hatte bilde M währ rikan erste dabe 8 Is strop hir 1 opfen stürz K Schif Woch kann südl! Lang daru Reec I.