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Schilling gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz lefon: 44 181, 44 152, 44 153 bankkonten: sSüdwestbank Mannheim zugemeine Bankgesellschaft Mannheim gaäatische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 5 1 erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- amt der Verlag keinerlei Gewähr 25 2 5 25 9 45. e 85 15„ 5. 5 55 8 2 5 5 8 5 8 5 4 e 9 25 5 5 Mannheimer 4 Undbhängige Zeifung Badens und der Pfalz Geschäfes stellen: schwetzingen. Karl- Theodor- Straße 16 Telefon 234 weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 22⁴¹ berg, Rohrbacher Straße 37 2 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 M 2,80 frei Haus DM 2.80 zuzüglich Kreuzbandbezug J. Bei Abholung im Agenturen DM 2,50 teigenpreisliste Nr. 7 inen infolge höherer t kein Anspruch auf tung des Bezugspreises besuchte Hamburg Hamburg.(dpa) Bundespräsident Prof. br. Theodor Heuß traf am Mittwoch zu einem ersten Staatsbesuch in Hamburg ein. lleuß unterrichtete sich auf einer etwa zwei- gimdigen Fahrt mit der Senatsbarkasse über die Zerstörungen und den Wiederauf- bau im Hamburger Hafen. Er betonte bei dieser Gelegenheit vor Hafenarbeitern, daß Hamburg bereits vorbildliches im Wieder- zukbau geleistet habe. Die Bundesregierung Interview zu erkennen gegeben haben, daß reich und der Bundesrepublik sei schiedenheiten über das Saargebiet und werden. Eine solche Union wäre als Grund betrachten. Das Interview wurde dem europ nal News Service, Kingsbury Smit h, gegeb wurde, das mindestens vorübergehend zur E beitrug. Dr. Adenauer erklärte nach dem Bericht New Lor k.(dpa) Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer soll am Dienstag in einem und das gesamte Deutschland hätten be- griken, daß die Wiederherstellung der Lei- gungskähigkeit der Häfen von entscheiden- der Bedetitung sei. Seeleute der im Hafen legenden Schiffe grüßten den Bundespra- adenten bei seiner Fahrt durch den Hafen. Ausländische Schiffe dippten ihre Flagge. Nach Strachey Shinwell London.(dpa) Sechs konservative Un- lerkausabgeordnete haben einen Angriff auf berteidigungsminister Shin we 11 unter- nommen. In einer Entschließung brachten sie re„Empörung“ darüber zum Ausdruck, daß Premierminister At t le e die angebliche Haltung Shinwells zum Kommunismus durch zeine Ernennung zum Kriegsminister gebil- ligt habe. Vor einigen Tagen hatte die kon- gervative Zeitung„Svening Standard“ be- reits Heeresminister Strachey wegen seiner früheren kommunistenfreundlichen Einstel- lung angegriffen. Auriol im Mittelpunkt London.(UP) Der französische Staats- präsident Vincent Auriol empfing am Iittwoch im Buckingham Palace die Com- monwealth-Hochkommissare und den diplo- des Korrespondenten:„Eine Union zwischen Frankreich und Deutschland würde dem schwerkranken Europa neues Leben ein- flößen und ihm einen mächtigen Auftrieb verleihen. Psychologisch und materiell würde eine derartige Union einen gewaltigen Ein- fluß ausüben und Kräfte freimachen, die Europa retten könnten. Ich glaube, dies ist die einzige Möglichkeit, zu einer europaischen Einigkeit zu kommen. Auch würde damit jeder Gedanke einer Rivalität zwischen bei- den Ländern verschwinden.“ Der Korrespondent stellte die Frage, ob die gedachte Union auch eine gemeinsame Staatsbürgerschaft, eine gemeinsame Wirt- schaft und eine Verbindung der Parlamente einschließen würde. Ein ähnliches Angebot hatte Churchill den Franzosen gemacht, als Frankreich von deutschen Armeen über- schwemmt wurde. Das Angebot Churchills vom Jahre 1940 erstreckte sich auch auf eine gemeinsame Staatsbürgerschaft von Englän- dern und Franzosen.— Der Bundeskanzler antwortete:„Dieser Gedanke ist 80 bedeut- sam, daß man ihn für die Zukunft Europas als ausschlaggebend ansehen muß. Ich kann die Frage, ob nach meiner Ueberzeugung Einigkeit zwischen Frankreich und Deutsch- land auf der Grundlage gegenseitiger Ach- tung und gleicher Rechte den Belangen und der Wohlfahrt Europas als ganzes dienen, ee ae ene en Beere wg dr an dane n eue. inen auch der sowjetische Botschafter, hat- 35 12 8 10 555 d 1. den n 92 28 a8 08 land darf seine europäischen Aufgaben nicht 5 5 5 5 15 5 e übersehen. Eine französisch-deutsche Union 885 b Lee sollte der Teilnahme Großbritanniens und L 5 der Beneluxländer offenstehen.“ 1 5 e„Ich erwähne Großbritannien und die 5 5 5. 1 Beneluxländer“, fügte Dr. Adenauer hinzu, durch die Auriol fuhr, 908 5 11 e„daß nicht der Verdacht eines französisch- anblick, wie ihn Lon 8 seit Kriegsbeginn qeutschen Blocks entsteht, der anderen sei- nicht mehr gewohnt war. nen Willen aufzwingen möchte“. Aller- dings wäre die Rückkehr des Saar gebietes zu Deutschland Wesentliche Voraussetzung einer solchen Union. Das Saarpro- blem würde sich indessen von selber lösen, wenn die Frage der französisch- deutschen Hawai 50. Staat der USA? Washington.(dpa) Das amerikanische Repräsentantenhaus hat einen Gesetzent- wurf angenommen, nach dem das pazifische Inselparadies Hawai der 50. Staat der USA werden soll. Zum Staat Nummer 49 ist Alaska ausersehen, dessen Einbeziehung vom Repräsentantenhaus bereits am 3. März durch Annahme einer ähnlich lautenden Ge- Setzesvorlage beschlossen wurde. Beide Vor- lagen gehen nun an den Senat, doch ist noch nicht sicher, ob sie dort gebilligt werden. . Bonn. Die umstrittene Demontage der Lie für Anerkennung der UNO- Reichswerkke in Watenstedt-Salzgitter ist Delegation Rot-Chinas auf die höchste Ebene gerückt, nachdem Lake Success.(UP) Der UNO-General- Bundeskemzler Dr. Adenauer am Mitt- sekretär Trygve Lie hat die Anerkennung woch vom britischen Hohen Kommissar Sir der Delegation des kommunistischen China Brian Robertson zu einer Unterredung bei den Vereinten Nationen befürwortet, um über dieses Thema gebeten worden ist und . e ee Bundesarbeitsminister Storch der Bun- r 8 8 desregierung am gleichen Tage über seine J 5 g Eindrücke in dem betroffenen Gebiet berich- tet hat. . Am Mittwochmorgen haben britische N N Truppeneinheiten das Werkgelände in Wa- S eee? tenstedt-Salzgitter erneut besetzt. um die 5 Sprengaktionen zu sichern. Der deutschen Sofia. Im Sofioter Spionageprozeß wurden Folizei, die sich am Vortage Seweigert hatte. am Mittwoch die Urteile verkündet. Der segen die demonstrierenden Arbeiter vorzu- Hauptangeklagte, der frühere Angestellte der Sehen. wurde der Befehl gegeben, um die USA- Gesandtschaft in Sofia, Michael Schipkoff, Werkanlagen einen Sperrkreis zu bilden. erhielt 15 Jahre Gefängnis. Die vier weiteren Falls dieser Kreis von den Demonstranten bulgarischen Angeklagten erhielten Gefängnis- durchbrochen würde, so wurde dem deut- strafen von fünf Monaten bis zu zwölf Jahren. schen Polizeikommandanten mitgeteilt, wür- Washington. Das USA- Außenministerium hat den die britischen Truppen das i bekanntgegeben, daß die öffentliche Tätigkeit 5 1 8 1 8 i seines Iibenetiossbüros in Bukarest auf Ver- nen. Dies berichtete nach seiner Rückkehr langen der rumänischen Regierung eingestellt wurde. Singapur. Hauptmannn„Turko“ Westerling ist zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden, da er illegal nach Singapur einge- 5 05 Sei.. der bekanntlich versucht atte, in Indonesi ine„Privatarmee“ zu 1 1 1151 Akan 8 S 0 1 Bonn.(UP) Bundesflüchtlingsminister Minneapolis. Südlich von Minneapolis ist Pr. Lukas che k hielt gestern eine Presse- während eines starken Schneesturmes ein ame- konferenz ab, auf der er zu dem Problem rikanisches Verkehrsflugzeug abgestürzt. Den der zur Zeit aus den polnisch verwalteten ersten polizeilichen Berichten zufolge kamen Gebieten nach Westdeutschland strömen- dabei mindestens 16 Personen ums Leben. 0 2 8 Istanbul. Die JDeberschwemmungskata- den Flüchtlingen Stellung nahm.„Es erhebt strophe, von der die türkische Stadt Esſeische- sich natürlich die Frage“, sagte Lukaschek, anehelmgesucht ist, hat zahlreiche Nensgtagt„was die polnische Regierung zur Aus- . Ueber 2500 Häuser der Stadt Weisung im gegenwärtigen Zeitpunkt ver- Kopenhagen. Das 550 Tonnen große Motor- 5 8 15 1 5 N 1 5 k ß 9 Absicht habe, damit den Aufbau der deut- ttner⸗ ver-/ fende 1 Exl, Mich!) En- sen- war wWgi. Sonn- n der Wochkrün in der ein unbe- 1 kanntes Finden 3 Seemeilen schen Wirtschaft in Westdeutschland zu Züdlich der Südspitze der dänischen Insel stören, da die jetzt nach Deutschland ge- Langeland. Die Besatzung von sieben Mann, langenden 45 000 Deutschen(25 000 aus Polen gaerenter der Kapitän Vollmer, der aten der und 20 000 aus der Tschechoslowakei) frei- . des Schiffes ist, wurde gerettet und willig und auf ihren ausdrücklichen Wunsch ndet sich wohlbehalten an Land. nach Westdeutschland kommen. e Der amtliche Sprecher des Jus! Der Minister gab bekannt, daß sich wei- Acre bestättste. dal die resume ces nt tere 300 000 bis 400 000 Deutsche in Polen errates der Europa-Union am 30. März statt- befinden. Ob diese alle, oder zum Teil jetzt findet. UP/ dpa nach Westdeutschland in Marsch gesetzt Storch hat noch Hoffnung Aber die Sprengungen in Watenstedt- Salzgitter gehen weiter Von unserer Bonner Redaktion Nur unter dem Gesichispunkt der Menschlichkeit Lukascheks Ansicht über die Lage der wartenden Umsiedler Vorschlag einer deutsch- französischen Union„Voraussetzung: Rückgabe des Saargebietes“ Ansicht praktisch auf eine 50jährige Inbe- sitznahme der Saarkohlengruben durch die Franzosen hinauslaufe. Der Bundeskanzler habe seine Besorgnis zum Ausdruck ge- bracht, daß dadurch der Nationalismus in Deutschland Auftrieb erhalten könnte. Extreme Nationalisten könnten sich veran- laßt sehen, nach der Sowjetunion binüber- zuschielen. Abschließend sagte der Bundeskanzler nach dem Bericht des Korrespondenten:„In den letzten Tagen war ich hinsichtlich der Beziehungen zu Frankreich und der Zu- er für eine Union zwischen Frank- Auf diese Weise könnten die Meinungsver- andere Streitpunkte aus der Welt geschafft stein der Vereinigten Staaten von Europa zu zischen Chefkorrespondenten des Internatio- en, der durch sein Stalin- Interview) bekannt ntspannung der west- östlichen Beziehungen Beziehungen auf einer höheren eigene Ebene geklärt werden könnte. Kingsbury Smith berichtet, daß er vom T lnbrgang Nr. 58/ Einzelpreis 0,15 DPM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 9. März 1950 Bundespräsident Ad 6 5 A 0 5 K Schweiz bleibt neutral enauer Suc einen usweg aus der ackgasse um jeden Preis Paris.(dpa) Ueber die französische Bot- schaft in Bern hat die Schweizer Regie- rung den Oberbefehlshaber der Bodenstreit- kräfte der Europa-Union, den französischen General De Lattre de Tassigny, bit⸗ ten lassen, von einer geplanten Vortrags- reise in der Schweiz abzusehen. Als Be- gründer für den Schweizer Schritt wurde die traditionelle Neutralität des Landes angegeben. Von dem Sprecher des Quai D'Orsaq war ohne Bezugnahme auf den schweize- rischen Schritt am Mittwoch privat zu den in der letzten Zeit von verschiedenen maß- gebenden Blättern erneut vorgetragenen Bundeskanzler in dessen Bonner Amtssitz 3 5 5 Neütralisi Eure 5 8 5 kunft Europas recht pessimistisch. Doch die Gedanken einer Neutralisierung 2 im anschluß an eine Kabeige tees Brrarnre Idee einer Union zwischen beiden Landern iwiachen Challtst, die geäußert worden, einpfangen worden bel. kk; einer Neutralität, die Selbstverteidigung gibt mir neue Hoffnung und neuen Mut. Sie wäre auch ein starkes Bollwerk des Friedens.“ blem gegolten hatte. Dr. Adenauer Sei durch das französische Vorgehen im Saar- gebiet beunruhigt gewesen, das nach seiner Skeptische Aufnahme in London London.(dpa) Der Vorschlag Bundes- sieht man in London nicht klar, wie kanzler Dr. Adenauers zur Bildung einer Dr. Adenauer die Einbeziehung der Bene- französisch-deutschen Union hat in briti- lux-Länder in die deutsch- französische schen und französischen Kreisen in London Union gemeint hat. außerordentliches Interesse hervorgerufen. Der Wortlaut der Erklärungen Adenauers wurde sofort nach Bekanntwerden des von INS verbreiteten Interviews dem britischen Eine Persönlichkeit aus der Umgebung des französischen Außenministers Schuman bezeichnete— laut INS— Dr. Adenauers Außenministerium und der französischen Vorschlag als äußerst unglüctelich und be- Botschaft in London zugeleitet. dauerlich“. Adenauers Forderung, daß die 5 Rückgabe des Saargebietes eine Voraus- Der Vorschlag Dr. Adenauers wird vor- setzung der Union sei, müsse zurückgewie- aussichtlich noch während des Londoner sen werden. Adenauer befindet sich nicht Besuches Staatspräsident Auriols von in der Position, ein Unionsangebot zu Außenminister Bevin und seinem franzö- machen, bevor der Friedensvertrag unter- sischen Kollegen Schuman erörtert wer- zeichnet worden ist. Die deutsch- französi- den. Wie ein Sprecher des britischen Außen- schen Beziehungen müßten von Schritt zu ministeriums am Mittwoch erklärte, ist die Schritt verbessert werden. Man müsse be- britische Regierung jederzeit zur Prüfung fürchten, daß Adenauers Vorschlag in Paris von Vorschlägen der Bundesregierung be- eine ungünstige Reaktion auslösen wird. reit. Doch müßten alle Vorschläge zunächst der Hohen Kommission zugeleitet und erst Als frühester Termin für eine Außen- nach Prüfung durch die alliierten Stellen minister konferenz wird in London in Deutschland an die zuständigen Regie- immer noch Mitte April betrachtet, Außen- rungen weitergegeben werden. Mit einem ein- minister Schuman soll Wert darauf legen, gehenden Kommentar des britischen Außen- daß die Aufnahme der Bundesrepublik und ministeriums sei nicht zu rechnen, da der des Saargebiets in den Europarat noch vor Text des Interviews hierfür nicht ausreiche, der nächsten Straßburger Sitzung gesichert Wie dps ei c fährt, halten höchste britische Kreise das 5 5 Interview nach einer ersten Prüfung für Meinungen In Bonn reichlich unbestimmt. Die Forde- rungen Adenauers nach einer Rückgabe der Seit seinem Bekanntwerden beherrscht Saar als Voraussetzung für seinen Vor- das Interview mit dem INS-Korresponden- schlag hat Erstaunen verursacht. Man be- ten Kingsbury Smith, in dem sich der tont in London, daß von einer Rückgabe Bundeskanzler kür eine Union zwischen nicht die Rede sein könne, solange die Saar Frankreich und Deutschland ausgesprochen rechtlich noch deutsches Gebiet ist. Auch hat, die Gespräche in der Bundeshauptstadt. Die Meinungen sind, wie unsere Bonner Redaktion meldet, geteilt. Von Regierungs- seite wird betont, daß der Wille zur Her- stellung einer derartigen Vereinigung beider Länder ernsthaft vorhanden sei. Vizekanzler und ERP- Minister Blücher bezeichnete den Vorstoß Dr. Adenauers als konstruk- 5 tiven Fortschritt bei der Lösung des deitsch- von der Informationsfahrt nach Watenstedt französischen Verhältnisses. Bundesminister Bundesarbeitsminister Storch vor der Presse Hellwege erklärt, er stimme mit der Haltung in Bonn.. des Bundeskanzlers voll überein. Im Gegen- Er gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, satz dazu hört man sowohl bei der Oppo- daß lediglich die Angst und die Sorge vor sition als auch in den Regierungsparteien, der Zukunft die Menschen in Watenstedt zu daß der Vorschlag Dr. Adenauers nicht ge- den bisherigen Protestschritten getrieben eignet scheine, die Meinungsverschieden- habe. Das sei verständlich, denn, wenn die heiten über das Saargebiet aus der Welt zu Sprengungen und Demontagen in dem jetzt schaffen. vorgesehenen Ausmaß durchgeführt würden, Besondere Kritik wird mit der Forderung würden die 134 000 Menschen des Gebietes des Bundeskanzlers verknüpft, daß die keine ausreichende Existenzgrundlage mehr Rückgabe des Saargebietes eine Vorausset- haben. Der Minister erklärte, daß die deut- zung zur Bildung der Union sei. Man ur:ter- schen Pläne dahin gingen, aus der Schmiede, streicht von französischer Seite in Bonn, den sogenannten Grundwerkstätten, der daß der Weg zu Europa über den Europarat Gießerei und den Hochöfen einen Betrieb führe. Die Frage des Beitritts zum Europa- zu schaffen, der zusammen mit dem Braun- rat wird wahrscheinlich auch im Mittel- schweiger Stahlwerk und einigen weiteren Betrieben wenigstens eine leichte Existenz- grundlage biete. Die bisherigen Sprengun- gen auf dem Werkgelände seien für den Fortbestand des Werkes noch nicht lebens- gefährlich. Die Bevölkerung befürchte aber, daß eines Morgens die großen Werkhallen gleichfalls am Boden lägen. Paris.(UP) Die französische Nationalver- sammlung hat am Mittwoch früh die Ob- struktionstaktik der Kommunisten besiegt und das Antisabotage- Gesetz, mit dem Mi- nisterpräsident Georges Bidault die Ver- trauensfrage verknüpft hatte, mit 393 ge- gen 186 Stimmen angenommen. Die Abstimmung folgte einer nahezu sie- würden, oder ihren Abtransport nach West- ben Stunden dauernden Sitzung, die eine deutschland verlangten, sei nicht bekannt. der stürmischsten War, die die Nationalver- „Die Bundesregierung hat keinerlei Macht- sammlung in den letzten Monaten erlebte mittel, diesen Flüchtlingsstrom abzustop- und während der es zu heftigen Zusam- pen, sie würde auch kaum welche ein- menstößen und Tätlichkeiten kam, die setzen“, betonte Lukaschek.„Man kann schließlich von 250 Angehörigen der Repu- dieses Problem nur unter dem Gesichts- blikanischen Garde beigelegt werden muß- punkt der Menschlichkeit sehen und be- ten. werten“, fest stehe jedoch, daß dieser ge- Unmittelbar vor der Abstimmung war samte Komplex noch lange nicht zur Ruhe Ministerpräsident Georges Bidault vor der komme und in Zukunft auch die Hohen Nationalversammlung erschienen und er- Kommissare, vielleicht sogar die Vereinten klärte, daß nicht nur das Schicksal der Re- Nationen beschäftigen werde. gierung, sondern das der gesamten franzä- Die 189 Umsiedler aus Polen und den sischen Republik auf dem Spiele stehe. Er polnisch-besetzten Ostgebieten jenseits der fragte:„Wo ist das Land, in dem Sabo- Grenze des Bundesgebietes in der Nähe des tage nicht bestraft wird?“ und fügte hinzu: Umsiedlerlagers Friedland, warten immer„Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden haben noch auf ihre Aufnahme in das Bundes- das Recht, verteidigt zu werden. Die Ob- gebiet. Der Sperrgürtel besteht nach wie struktion, die wir in diesem Saale erlebt vor. Ueber die Aufnahme der 35 Umsiedler, haben, macht uns nur noch entschlossener.“ die bisher in den Listen der„Operation Als Bidault geendet und Edouard Her- Link“ gefunden wurden, ist noch nicht ent- riot, der Präsident der Nationalversamm- schieden worden. lung die Frage sellte, ob die Abgeordneten einschliege, könne man nur mit Verständnis begegnen. Wenn aber heute in Europa eine Reihe von Leuten glaubt, es reiche aus, sich bequem im eigenen Sorgenstuhl zurechtzu- rücken und für neutral zu erklären, um die allseitige Respektierung ihrer Neutralität zu erreichen, so sei das etwas wirklichkeits- kremd. Skandinavische Außenminister konferieren Stockholm.(dpa) Eine neue Konferenz der skandinavischen Außenminister beginnt am Freitag in Stockholm. Außer den Aubßenministern Dänemarks, Norwegens und Schwedens wird Island auf der Konferenz durch seinen Stockholmer Geschäftsträger vertreten sein. Gleichzeitig wird bekannt, daß sich die Ministerpräsidenten der nor- dischen Staaten in der nächsten Woche an den Lofoten treffen werden. Bei der Stock- holmer Außenministerkonferenz soll nach einem Bericht des schwedischen Regierungs- blattes„Morgen Tidningen“ über ein ge- meinsames Vorgehen der drei skandinavi- schen Staaten gegen die sowjetischen Ueber- griffe gegen schwedische und dänische Fischereifahrzeuge in der Ostsee beraten werden, Weitere Beratungspunkte sind: Die Pläne für einèe skandinavische Zollunion, die Förderung der wirtschaftlichen Zusam- menarbeit mit Großbritannien(UNITSCAN) und die Schaffung einer westeuropäischen Zahlungsunion. gehen auseinander punkt der Saar-Debatte in der Sondersit- zung des Bundestages am Freitag stehen. Die Stellungnahme der CDU-Fraktion zu dieser Frage ist offiziell noch nicht bekannt. Maßgebliche Persönlichkeiten aus dem Fraktionsvorstand haben jedoch davor ge- Warnt, den Weg zum Europarat zu ver- bauen. Wie Prof. Carlo Schmid unserem Korrespondenten mitteilte, sind die Grund- züge der SPD-Erklärung in einer Sitzung der führenden Persönlichkeiten der SPD- Fraktion am Mittwochvormittag nieder- gelegt worden. Die SPD wird nach Mit- teilung von Prof. Carlo Schmid von der Bundesregierung eine offizielle Protestnote fordern, die über die Hohe Kommission nach Paris geleitetet werden soll. Prof. Schmid erklärte:„Die Bundesrepublik ist nicht nur Rechtsnachfolger des Reiches, sondern der treuhänderische Verweser Gesamt- deutschlands auf einem Teilterritorium und darum befugt, für das gesamte Deutschland zu sprechen, also nicht nur für das Gebiet der Bundesrepublik und den deutschen Osten, sondern auch für die Saar“ Zum EKanzler- Interview nahm Prof. Schmid keine Stellung, unterstrich jedoch die Unmöglich⸗ keit, dieses Angebot praktisch durchzufüh- ren. Französisches Antisabotage-Gesetz Regierung erwägt Dienstverpflichtung der Elektrizitätsarbeiter bereit seien, die Abstimmung nunmehr durchzuführen, veranstalteten die Kommu- nisten einen Tumult, der jedoch von den zustimmenden Ja-Rufen der anderen Par- teien übertönt wurde. Unmittelbar nach der Abstimmung ver- tagte Herriot die Nationalversammlung auf kommenden Dienstag. Dann werden sich die Abgeordneten mit der Ratifizierung des amerikanisch französi chen Vertrages über die Waffen hilfe zu befassen haben. Auch die damit verbun- denen Beratungen dürften heftige Ausein- andersetzungen mit sich bringen, da die Kommunisten entschlossen sind, auch diesen Vertrag zu torpedieren. Die Arbeiter der französischen Gas- und Elektrizitätswerke sollen dienstverpflichtet werden, um die Gas- und Elektrizitätsver- sorgung Frankreichs sicherzustellen. Dieser Beschluß wurde am Mittwochmorgen von der französischen Res ung kaßt. Die Gas- und Elektrizitätsarbeitergewerkschaf- ten hatten für Mittwoch 24 Uhr den Streik aufgerufen, nachdem die Lohnverhandlun- gen gescheitert waren. Industrieminister Jean Lou vel erklärte über den Rundfunk, ein Streik der Gas- und Elektrizitätsarbeiter würde das ganze wirtschaftliche eben Frankreichs gefährden. PPP — 998— 5* 2 8 A 85 Ser 8 8 3 5.. N e 8 g. a 8 8. 5 5 8 5 n. 3 8 2 N— e 2 3 Seite 2 ne 9 1 I MORGEN Donnerstag, 9. März 1950/ Nr. 5g Donnerstag, 9. März 1950 In jenen Jagen In Wer von uns allen ist unschuldig ge- blieben in jener Zeit, in der es nieffts zu Essen gab?“ Diese Frage stellte der Sozial- demokratische Abgeordnete Fischer gestern un hessischen Landtag, der sich noch ein- Mal mit den Sonderzuteilungen von Lebens- nutten an Parteien, Organisationen und höhere Persönlichkeiten des öffentlichen Le- bens beschäftigte, für die der frühere Leiter des Landesernährungsamtes Hessen, Fritz Dietz, verantwortlich sein soll. 2.„Einzelne Vorsitzende und öffentliche Kläger haben für ihre täglichen Fahrten vom Wohnort zum Dienstsitz statt der Bahn eigene oder Mietautos benutzt, wofür im Zeitraum von sechs bis neun Monaten im Einzelfall 2000 bis 3000 RMC bezahlt worden Sind“(Aus dem Bericht des Rechnungsho- kes kür Württemberg-Baden über die Haus- Raltskührung im Ministerium für politische Befreiung.) Fast zur gleichen Stunde sind zwei trübe Kapitel aus einer trüben Zeit noch einmal an das Licht der Oeffentlichkeit gezogen Worddlen, aus einer Zeit, an die wir nur mit einem leichten Sträuben zurückdenken. Längst schon haben wir mit Riesenschrit- ten das Stadlum der Aufrufe, der Bezugs- Scheine und der vorgeschriebenen Kalorien Hinter uns gelassen. Aber noch zeigt sich— und es wird nicht das letzte Mal gewesen Sem—. Selegentlich das Wetterleuchten aus zenen Tagen, an denen wir glaubten, die ukt zwischen der Iloyalität und der Diaspora der Uungebeugten sauberen Gesin- urig wolle sich nicht mehr schließen Iassen. Wenn auch nachträglich Veröffentlichun- Sen. wie die eben zitierten, ihrem Gehalt nichts weiter mehr sein können als Kraft- lose Reminiszenzen, so haben sie doch das Positive für sich, daß sie die Mehstäbe sind, an denen wir den zurückgelegten Weg gut übersehen können. Sie sind die Meilensteine, die an allen Straßen stehen, sei es an denen der Gesetzlosigkeit, oder an denen der streng gehüteten Legalität. Eine verrenkte Zeit richtet man nachher micht mehr gerade. Aber man kann aus ihr ür die Zukunft lernen. Darin liegen der Sum und die Bedeutung gelegentlicher ernsthafter Rückerinnerungen. Auch wenn Ss sich um Korruption und Statistiken der Rechmingshöfe handelt. E. Sch-er Die Probleme des Westens Nach Informationen aus Washington be- reitet die Strategie der geplanten westlichen diplomatischen„Offensive“ im gegenwärti⸗ gen Stadium doch erhebiche Kopfschmerzen. Es ergibt sich nämlich die Schwierigkeit, Welche der zahlreichen Probleme auf die eorgnung der Dreier- Konf er e Besetzt Werden sollen, da es unmöglich er- scheint, alle schwebenden Fragen anzu- schneiden. Es könnte dann nämlich leicht Nur zu einer allgemeinen Erörterung der Weiltsituation kommen, was die Gefahr in sich berge, daß keine Ergebnisse gebucht Würden, wodurch die Konferenz viel Mrer internationalen Wirksamkeit einbüßen müßte. Es erscheint demnach Wichtig, mög- Uehst viele Teil- und Spezialfragen vorher Auf diplomatischem Wege zu klären, um sie im übrigen jeweils in den Gremien, die ebenfalls in nächster Zeit tagen werden, Zur abschließenden Diskussion zu stellen. So Sollten rein militärische Fragen der Zu- Sammenkunft der Generalstäbler der Atlan tikpaktmächte übertragen Werden, während Weitergehende Probleme, wie zum Beispiel die Frage der engeren wirtschaftlichen Zu- Sammenarbeit innerhalb des Atlantikpaktes, der Konferenz der Außenminister dieser Körperschaft überlassen werden sollen. Was darm an großen Fragen noch übrig bleibe, Falle in den Bereich der eigentlichen Dreier- 8 der damit noch reichlich Stoff eibe. Für die eigentliche Dreier-Konferenz schält sich so langsam ein Programm beraus, dessen erster Punkt Deutschland sein Wird. Als weitere Themen folgen der Oesterreich-vertrag, die jugo- Slawische Frage, die Probleme des Nahen und Mittleren Ostens, der südost- Asiatische Sperrgürtel gegen den Kommu- Aismus, Indochina, Afrika und die Ver- Sehmelzung Europas, eine Frage, die mehr und mehr dem alleinigen Aufgaben- pereich der Marshallplan- Administration Entgleitet und zum Bestandteil der ameri- kanischen Außenpolitik wird. Es ist damit zu rechnen, daß außer ge- Wissen Spexialfragen zu den einzelnen Fimkten der Tagesordnung, wie zum Bei- Spiel die Frage eines Frliedensstatuts ür Westdeutschland, von amerika Aischer Seite auch Großbritannien und Frankreich zu einer Stellungnahme zum Spanlenproblem aufgefordert werden. Vor allem der amerikanische Verteidigungs- Minister Johnson hat in letzter Zeit seine Bemühungen, Präsident Truman zur Ein- Peziehung Spaniens in den europäischen Verteidigungsplan zu bewegen, sehr ver- Stärkt. Das Us Verteidigungsministerium befürchtet, daß Spanien augenblicklich gegen Sine Invasion durch östliche Luftlande- uppen ziemlich hilflos wäre, weil es über Keine beweglichen, motorisierten Einheiten verfüge. 5 Bei allen Problemen, die angeschnitten Werden, kommt es Washington aber darauf An, zu endgültigen Lösungen zu kommen und nicht in halbfertigen Ent- scheidungen stecken zu bleiben. Und dabei Hält man es nach amerikanischer Ansicht Für besonders wichtig, daß es zu einer wirk- lichen Harmonie des Westens kommt, die den Sowjets endgültig zeigen soll, daß Spekulationen auf eine Spaltung des Westens vergeblich sind. Man gibt sich in Washington— angesichts der unterschied- chen inneren Stärke der einzelnen Partner — keinerlei Illusionen darüber hin, daß die Herstellung dieser unbedingten westlichen Einmütigkeit das schwierigste Problem dar- Stellen wird. J. J.(New Vork) Die Kartei der Kriegsschicksale Wie arbeitet die„Wehrmachtsauskunftstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene“? Bundesinnenminister Heinemann gab vor kurzem im Bundestag auf eine kommunisti- sche Anfrage Auskunft über die Arbeit der „Wehrmachtsauskunftsstelle“ zur Benschrich- tigung der Angehörigen Gefallener. Der fol- gende Beitrag gibt Auskunft über das Schick- sal der den Sowjets nach 1945 ausgehändig- ten Unterlagen. Die Benachrichtigung der Angehörigen von Gefallenen der früheren deutschen Wehrmacht erfolgte während des Krieges 1939/45 durch die Truppeneinheiten, Sani- täts formationen, Lazarette usw. der Wehr- macht, die hierzu in jedem Falle verpflich- tet Waren. Hiervon unabhängig hatten die militärischen Dienststellen alle Kriegssterbe- källe an die„Wehrmachtauskunftsstelle für Kriegsverluste u. Kriegsgefangene“(WAS T) zu melden. Sie hatte die Aufgabe, die Mel- dungen in Karteien zu erfassen und die standesamtliche Beurkundung vorzunehmen. Da die Benachrichtigung der Angehörigen der Gefallenen oder Verstorbenen im allge- meinen bereits unmittelbar erfolgt war, be- schränkte sich die Auskunftserteilung der „WST“ auf die Beantwortung von An- fragen der Angehörigen. Im Jahre 1943 wurde die„Was T“ von Berlin verlegt. Aus Raummangel wurde sie getrennt in Saalfeld und in Meiningen un- tergebracht. Nach der Besetzung von Saal- feld wurden die Unterlagen der WAS“, die sich in Saalfeld befanden, durch die ame- rikanische Militärkontrollkommission über- nommen. Ende Juni 1945 wurde die„WAS T.“ mit sämtlichen Unterlagen auf Anordnung der amerikanischen Kontrollkommission zu- nächst nach Fürstenhagen bei Kassel und dann nach Berlin zurückverlegt. Sie arbeitet jetzt als„deutsche Dienststelle für die Be- nachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht- Abwicklungsstelle“ in Berlin- Waidmannslust unter der Aufsicht der fran- 268ischen Militär-Kontrollkommission. Der in Meiningen untergebrachte Teil der„WAS T“ mußte bei der Räumung Thü- ringens durch die amerikanische Militär- Kontrollkommission in Meinungen zurück- bleiben. Ihre Unterlagen befinden sich seit dieser Zeit im Besitz der sowjetischen Mili tär verwaltung. Dem am 18. Februar 1946 der französischen Militärkommission gege- benen schriftlichen Versprechen, die in sowjetischem Besitz befindlichen Unterlagen herauszugeben, ist die SM bislang nicht nachgekommen. Diese Unterlagen, in denen sich außer den Verlustlisten und der um- fangreichen Gräberkartei über 100 000 Krlegs-Testamente befinden, sind der deut- schen Bevölkerung nicht zugänglich. Um eine Uebersicht über die Tätigkeit und die Aufgaben der„WAST“ zu erhal- ten, wurde im Januar 1946 eine Schätzung der Kriegssterbefälle, deren standesamt- liche Beurkundung noch erforderlich war, vorgenommen. Dieser Schätzung wurde zu- grunde gelegt: die bis April 1945 in der Zentralkartei erfaßten, aber noch nicht stan- desamtlich beurkundeten Kriegssterbefälle, die in den letzten Kriegsmonaten eingetre- tenen Kriegssterbefälle, sowelt sie von den militärischen Einheiten mit Rücksicht auf die Kriegslage der WAST« nicht mehr restlos gemeldet werden konnten, die von den westlichen Gegnerstaaten während der Invasion ausgebliebenen Todesmeldungen und die Kriegssterbefälle, über die Ruß jand und die anderen Oststaaten bislang keinerlei Auskunft gegeben haben, wie dies alle anderen Staaten entsprechend dem Gen- fer Abkommen tun. Auf dem Ergebnis dieser Schätzung der noch nicht beurkundeten Kriegssterbefälle beruhen die vielfach verbreiteten Nachrich- ten über eine angebliche Geheimhaltung von Wehrmachtsverlusten. Nach den amtlichen Feststellungen der französischen Dienststelle, die die Aufsicht über die„Deutsche Dienst- stelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht“ führt, hat die „WAS“ und die zunächst unter Kontrolle der amerikanischen Militärkommission und seit Juli 1946 unter Aufsicht der französi- schen Militär-Kontrollkommission stehende deutsche Dienststelle zu keiner Zeit irgend- welche Meldungen über Kriegssterbefälle verheimlicht. Ihr ist von keiner Stelle des In- oder Auslandes jemals eine solche An- ordnung erteilt worden. Gemäß dem Be- schluß des Koordinierungskomitees des alli. ierten Kontrollrats vom 14. Juni 1946 sind sämtliche in Saalfeld vorhandenen und alle später eingegangenen Unterlagen über Kriegsssterbefälle der„Deutschen Dienst- Stelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht“ übergeben worden. Seit Januar 1946 hat diese Dienststelle über 1070 000 Kriegssterbefälle standesamtlich beurkunden lassen und den Angehörigen Nachricht gegeben. Die„‚Deutsche Dienst- stelle für die Benachrichtigung der näch- sten Angehörigen von Gefallenen der ehe- maligen deutschen Wehrmacht“ in Berlin- Waidmannslust erteilt auf Anfrage über jeden ihr bekannt gewordenen Kriegssterbe- fall Auskunft. Die Zahl der ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen, die in die französische Fremdenlegion überführt wurden, ist nicht bekannt. In den Fällen, in denen Fremden- legionäre während ihrer Zugehörigkeit zur Fremdenlegion sterben, werden die Angehö- rigen von den zuständigen Stellen der Legion benachrichtigt, wenn die Fremden- legionäre eine Anschrift für die Benach- richtigung angegeben haben. Eine amtliche Mitteilung der französischen Regierung an die Heimatländer der Fremdenlegionäre er- kolgt allgemein nicht.(dpa) Noch drei Tage Kriegsgefangenen- Registrierung Wiesbaden.(dpa) Das statistische Bun- desamt weist darauf hin, daß die Registrie- rung der noch im Ausland zurückgehaltenen Kriegsgefangenen, Untersuchungs- und Strafgefangenen sowie von vermißten Sol- Krise des englischen Geheimdienstes? Politische Ablenkung oder„Hexenverfolgung— Der Fall Fuchs im Hintergrund London. Da keine Partei nach den gei- stigen und finanziellen Ausgaben für den Wahlkampf eine Parlamentsauflösung er- zwingen möchte, um ein zweites Mal an das Volk zu appellieren, so kämpft die englische Opposition mit anderen Mitteln Die außen- politische Ablenkung, die der offizielle Staatsbesuch des französischen Präsidenten Auriol hätte hervorrufen können, ist durch den„Fall Dr. Fuchs“ überdeckt worden. Die Konservativen versuchen, die Sicher- heits-Maßbßnahmen der Regierung zu diskre- uftlererr, und schetten sich nicht, den zum Kriegsminister avancierten John Stra- cehey des Kommunismus zu verdächtigen, obwohl er niemals ein Parteimitglied war und schon vor Jahren dementiert hat, daß er irgend etwas mit den„Roten“ zu tun hat. Diese Angriffe gegen den englischen Ge- heimdienst kommen den amerikanischen An- Klagen entgegen, London habe zu mindestens fahrlässig gehandelt, einen deutschen Emi- granten während des Krieges naturalisiert und mit den wichtigsten Staatsgeheimnissen vertraut gemacht zu haben. Handelt es sich Wirklich um eine Krise in„M. I. 5“(Military Intelligence 5) oder bereitet man so eine „Tote Hexenverfolgung“ à la Wa- shington in England vor? In London war man bisher stolz darauf, sich von der roten Gefahr nicht so nervös machen zu lassen wie auf der anderen Seite des Ozeans. Man bildet sich etwas darauf ein, keinen zu zwingen, seine Parteizuge- hörigkeit öffentlich und unter Eid bekannt zu geben. Werden die schlechten Erfahrun- gen, die man mit dem ehemaligen deutschen Atomwissenschaftler Dr. Fuchs gemacht hat, zu ähnlichen Konsequenzen wie in Amerika führen? „M. I. 5“ entspricht der amerikanischen Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter „F. B. I.“ Federal Bureau of Investigations). Beide Institutionen arbeiten völlig anonym. Um nicht einmal die Beamten bekannt wer- den zu lassen, wird die Neugierde der Oeffentlichkeit in den Vereinigten Staaten damit befriedigt, daß man die ganze Tätig- keit dieser geheimen Institution auf einen Mann konzentriert. In den Zeitungen sieht es so aus, als ob der Leiter des„F. B. I.“, J. Edgar Hoover, selbst und allein alle Spione fängt und alle Kommunisten ent- larvt. Die einzelnen Geheimpolizisten und Agenten wären ja bald wertlos, wenn ihre Namen oder ihr Aussehen den Gegnern be- kannt wären. Darum nimmt es Mr. Hoover auf sich, im Scheinwerferlicht der Publizität zu stehen, während seine Beamten sich seit Jahren in jenen Kreisen eingenistet haben, in die kommunistischen Gruppen eingetreten sind, um besser verfolgen zu können. „M. I. 5.“ ist noch anonymer: Sir Percy Sillitoe, der Chef der Organisation, wird selten in den Zeitungen genannt, und es ist kein Geheimnis, daß man nur ein kleines Drittel der Geständnisse, die Dr. Fuchs ab- gelegt hat, vor Gericht hat verlesen lassen, um die Verfolgungen seiner Mittelsmänner nach Rußland hin besser vornehmen zu können. Die Angriffe der Beaverbrook-Presse auf den Kriegsminister Strachey sollen das ganze Sicherheits-System Englands in den Augen Washingtons diskreditieren, weil „M. I. 5.“ allein dem Kriegsministerium untersteht. Selbst parlamentarische Anfra- gen, die sich auf diese Organisation be- ziehen, werden im Unterhaus mit dem Satz „keine Information möglich“ beantwortet. Selbst die Mittel, aus denen„M. I. 5.“ ge- speist wird, bleiben geheim. Die konserva- tive Opposition übersieht aber in ihren Anklagen, daß auch Sir Percy Sillitoe's Vorgänger als Chef von„M. I. 5.“ General- Leutnant Hinchley Cooke, den deutschen Emigranten nicht verdächtigte. Und es war keine sozialistische Regierung, die Dr. Fuchs naturalisjerte und in die Stellung setzte, in der er so viele Geheimnisse erfahren konnte. Daraus ersieht man bereits, daß die An- klagen Lord Beaverbrock's Ablenkungs- manöver sind, und nicht gerechtfertigte Angriffe gegen die Regierungspartei. Die Spionage- und Gegen-Spionage- Me. thoden haben sich so grundlegend geändert, Weil es sich um Einen ideologischen Kampf handelt und nicht mehr um nationalistische Kriege Wenn es der Gegenspionage getingt, jahrelang unerkannt und unentdeckt in kommunistischen oder kommunistisch ge- tarnten Organisationen zu arbeiten und zu beobachten, so ist es auch möglich, dag ein Alger Hiss in Amerika in höchste Re- gierungsstellen eindringt oder Dr. Fuchs eine Schlüsselstellung in der englischen Atomfor- schung einnimmt. Unter solchen Umständen würde es enig nützen, in der Vergangen- heit aller Beamten zu graben, denn welcher Spion würde schon zugeben, er sei ein Agent Rußlands, wenn er eine wichtige Position halten will? Die Anklage- Vertreter im Fall Dr. Fuchs haben zugeben müssen, daß sie keinerlei stichhaltige Beweise gegen den Wissenschaftler gehabt hätten, wenn er nicht freiwillig gestanden ha- ben würde. Diese Tatsache allein beweist, wie schwierig Gegenspionage geworden ist im Zeitalter von Geheimagenten aus ideologischen Motiven. Da hilft keine„He- xenverfolgung“, kein Verdächtigen Aller gegen Alle. Ideologie ist keine Angelegen- heit der Nationalität mehr, und je eher dies die Politiker und Gegen- Spionage- Organisa- tionen lernen, um so besser. Befreiungsministerium zahlte 125 RM täglich Rechnungshof deckt„großzügige Haushaltsführung“ des Säuberungsministeriums auf Stuttgart. Der Rechnungshof für Würt⸗ temberg-Baden hat einen Bericht über die Haushaltrechnungen der Jahre 1946 und 1947 veröffentlicht, in dem scharfe Kritik an der Haushaltführung des Ministeriums für po- litische Befreiung geübt wird. Schon für das Jahr 1945 habe, so wird festgestellt, der Rechnungshof in einer Denkschrift auf die starke finanzielle Belastung des Haushaltes durch die vertragliche Heranziehung des Buchprüfers und Steuerberaters Andreas Rapp und seines Büros für Wirtschaftsbera- tung zu den Aufgaben des Befreiungsmini- sterlums hingewiesen. Die dadurch entstandenen Personalaus- gaben einschließlich der Reisekosten belau- ken sich kür das Rechnungsjahr 1946 auf 141 413 RM und für elf Monate des Jahres 1947 auf 144 47/7 RM. Diese Beträge enthal- ten in der Hauptsache Tagegelder in Höhe von 125 RM für Andreas Rapp, und von 100 bis 20 RM für die beteiligten Ange- stellten seines Büros. Der Inhaber Rapp hat in elf Monaten des Rechnungsjahres 1947 allein für sich selbst 34 750 RM an Tage- geldern ohne Reisekosten und Vebernach- tungsgeldern bezogen. Ferner wurden für Dienstreisen ohne Vebernachtungen Tagegelder von 25 bis 10 RM verlangt und bezahlt. Neben den Personalausgaben sind noch beträchtliche Aufwendungen kür die Be- nutzung von Kraftfahrzeugen, für Fern- sprechgebühren(u. a. viele Blitzgespräche) usw. entstanden. Da der Vertrag mit An- areas Rapp erst auf 30. September 1949 ge. Küfgdigt worden ist kommen zu den Aus- gaben der Jahre 1946 und 1947(zusammen Von unserer Stuttgarter Redaktion 285 890 RM) noch die hohen DM- Ausgaben für 1948 und 1949 hinzu. Bei der Prüfung der sachlichen Ausgaben des Befreiungsministeriums ist dem Rech- nungshof vor allem aufgefallen, daß die Wegstrecken bei Dienstreisen fast aus- schließlich mit Dienst- oder Mietautos zurückgelegt worden sind, so nach Vororten Stuttgarts oder nach entfernten Reisezielen mit direkter Schnellzugsverbindung. Nach den Rechnungsbelegen dürften allein vom Ministerium(ohne Spruch- und Berufungs- kammern) ständig 30 bis 40 Kraftwagen und mehrere Motorräder benutzt worden sein. Ein in die Lagerverwaltung Ludwigsburg eingestellter Angestellter hat zum Beispie. die Reise von seinem Wohnort Braun- schweig nach Stuttgart(620 km) in einer Taxi statt mit der Bahn zurückgelegt. Außerdem beanstandete der Rechnungshof, daß die Ministeriums bei Kraftfahrzeug- unfällen von der Durchführung von Er- stattungsverfahren auch dann abgesehen hat, wenn ein Verschulden des Fahrers nachgewiesen war. Auch Angehörige von Spruchkammern haben für Dienstreisen in einem für staatliche Behörden ungewöhn- lichem Ausmaße Kraftfahrzeuge benutzt und dadurch große Auslagen verursacht. Einzelne Vorsitzende und öffentliche Kläger haben für ihre täglichen Fahrten vom Wohnort zum Dienstsitz statt der Bahn eigene oder Mietautos benutzt, wofür im Zeitraum von sechs bis neun Monaten im Einzelfall 2000 bis 3000 RM bezahlt worden sind. An zwei weibliche Kräfte für die steno- grafischen Aufnahmen in der Spruch kammerverhandlung gegen Dr. Hjalmar Schacht und in einer Beiratssitzung wurden insgesamt bezahlt: für 50 Stunden Auf- nahme je 40 RM= 2000 RM, für eineinhalb Stunden je 50 RM= 75 RM, ferner für sieben Stunden Wartezeit je 20 RM 140 RM, für sechs Stunden Schreibarbeiten Je 20 RM= 120 RM. Ueber 2000 RM wurden für Tabakwaren, 6711,50 RM für„Repräsentations-Rauch⸗ Waren“ ausgegeben. Insgesamt hat der Rechnungshof eine ungedeckte Heberschrei- tung des Etats in Höhe von 1 033 683,20 Mark festgestellt. Er schließt seine Darlegungen mit folgendem Satz. Der Rechnungshof beschränkt sich auf diese hervorstechendsten Anstände und sieht von der Darlegung sehr zahlreicher weiterer Verstöße aus den Rechnungsjahren 1946 und 1947 ab.“ Ist Rapp ein Betrüger? Stuttgart,.(tz.-Eig.-Ber.) Am Dienstag Wurde gegen den Wirtschaftsprüfer Andreas Rapp Anklage vor der grogen Strafkammer des Landgerichtes in Stuttgart wegen schwe- rer passiver Bestechung in Tateinheit mit Rechtsbeugung, Betrug in einem Falle und fortgesetzter Untreue erhoben, 27 Ermitt- lungsverfahren, in denen im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen May-Meyer-Rapp gegen Spruchkammerpersonal der Vorwurf der Bestechung, Rechtsbeugung und Begün- stigung erhoben worden War, mußten ein- gestellt werden, weil die angestellten Er- mittlungen der Staatsanwaltschaft den in den Anzeigen ausgesprochenen Verdacht nicht bestätigt haben, Auch die Anklage gegen den öffentlichen Kläger, Dr. Felix Schwerdel, wurde von der Staatsan- Waltschaft auf Grund von Umständen, die erst nach der Anklageerhebung bekannt wurden, am 4. März zurückgenommen. — daten und Zivilisten am Samstag, 11. März, abgeschlossen wird. Die nächsten Angehörigen oder Freunde und Bekannte werden aufgefordert, bei den von den meinden eingerichteten Meldestellen vorgesehenen Registrierkarten Ausauküllen Die Erde bebte Düsseldorf.(dpa) Ein Erdstoßg wurde ap Mittwochmorgen kurz nach fünf Uhr 10 Rheinland von der Gegend um Düsseldor bis in den Nordteil von Rheinland-Pfal verspürt. Er dauerte etwa drei Sekunden Besonders heftig war er an der Schwelle des Bergischen Landes bei Leverkuzen. Opladen und im Gebiet zwischen Mosel Rhein und Ahr. 55 Sowjets wollen Fuchs nicht gekannt haben Moskau.(dpa) In einem Bericht der 80. Wjetischen Tass-Agentur wird bestritten, dag der kürzlich zu vierzehn Jahren Gefängnis verurteilte britische Atom wissenschaftler Dr. Klaus Fuchs jemals Informationen an die Sowjetunion weitergeleitet habe. Fuchs, 80 wird erklärt, sei der Sowjetunion überhaupt nicht bekannt, und niemals hätten sowjeij. sche Agenten mit ihm irgendwelche Bezie. hungen unterhalten. „Hochbetrieb“ in der National- versammlung Paris.(dpa) Nach der mehrtägigen De. batte über das Antisabotagegesetz hat die französische Nationalversammlung eine Lange „Unfallstatistik“ aufzuweisen. Stan. dig wurde die Debatte von Schlägereien unterbrochen. Selbst die ältesten Abgeordhe. ten konnten sich nicht erinnern, daß jemalz 80 heftige Prügeleien stattgefunden haben, Der Fraktionsvorsitzende der Volksrepu. blikaner, Francois de Monthon, wude mit gebrochenem Brustbein aus dem Sal getragen. Er war am Freitag während einer Prügelei zu Fall gekommen und unter die Flige seiner Gegner geraten. Die soziallstl. sche Abgeordnete Rachel Lempereur kehrte mit einem verschwollenen und Zer- beulten Gesicht nach Hause zurück. Der ele. malige Minister Daniel Mayer lag am Dienstagmorgen in Lebensgefahr unter einer großen Bank, die über ihm umgekippt Worden War. Eine Traube von kommunistischen Ab. geordneten hockte auf der umgeworfenen Bank. Doch kam Justizminister Rene Mayer dem Daniel Mayer noch rechtzeitig zu Hilfe Der ehemalige sozialistische Mini. ster Eugen Thomas erhielt von einem Kommunisten zwei schwere Schläge auf den Kopf. Der Abgeordnete der Rechten Andi Eisrevue verlängert Des großen Erfolges wegen werden die Aufführungen der Wiener Eisrevue um einen Tag verlängert. Letzte Aufführung am Frei- tag um 20 Uhr. Mutter boxte den Kommunisten René Arthaud mit wohlgezielten Hieben As dem Saal. Die Rommunfstin Henise Gg. In versetzte der Volksrepublikatistin eine Pefebre zwei schallende Ohr feigen. Diete an die Horausgobel Kriegsgefangene und Menschlichkeit Die Frau eines Kriegsgefangenen in der Sowietunion schreibt uns: Das deutsche Volk und. Teile der Welt stehen entsetzt vor der Tatsache, daß Tau- sende von deutschen Kriegsgefangenen in Rußland und Jugoslawien zurückgehalten worden sind. Ist man sich klar, daß es nur kurze Zeit noch Kriegsgefangene geben wird, daß jene Länder auf dem Wege sind, sie alle zu Kriegsverbrechern zu verurteilen und sie dementsprechend zu bestrafen? Da gibt es kein Reden mehr um Entlassungspflicht, da sollten keine Kommissionen mehr geplant werden zur Ueberprüfung der Behandlung in den Lagern, da darf kein Verhandeln mehr sein um Brief- und Paketerlaubnis. Dag alles Wäre nur die Flucht des angerührten Welt⸗ gewissens in Dinge, die Sache der karitativen Verbände sind. Was aber wird die Welt sagen und tun, wenn demnächst Rußland dem Beispiel Jugoslawiens folgt, und sämt- che dort verbliebenen Gefangenen als Kriegsverbrecher aburteilt? Auch in der westlichen Welt büßen die Kriegsverbrecher ihre Schuld mit langen Freiheitsstrafen, auch in der westlichen Welt wird der ehemalige General von Manstein noch nach viereinhalb Jahren Besatzungszeit als Kriegsverbrecher abgeurteilt. Welchen moralischen Druck kann die westliche Welt aut den Osten ausüben Angesichts dieser Tatsachen? Nur einen, den der gröheren Menschlichkeit, der Verzei- hung. Christliches Denken lehrt und stellt die einfache und die große Forderung des Erken- nens und Bekennens eigener Schuld. Sollte es da nicht um ein Vieles leichter sein, zu be. ginnen mit dem Verzeihen anderer Schuld! Erlaßt eine Amnestie für die deutschen Kriegsverbrecher, mildert die Strafen, rey. diert die Urteile der letzten Monate. Seid menschlich! Verzeiht denen, die vor sechs, sieben und zehn Jahren Verbrechen gegen die Menschlichkeit begingen. In allen Kriegen wird den Müttern, deren Söhne, den Frauen, deren Männer, den Kin. dern, deren Väter gefallen sind, der Trost Zesagt, sie selen nicht umsonst gefallen, Und Unsere deutschen Toten? Sollen sie ihr Leben umsonst gegeben haben? Denn der Krieg ging verloren in einem uavorstellbaren Ausmaß So nimm doch das Opfer an, westlichs-christ⸗ liche Welt, das Opfer der Millionen Toten im Kriege, der Tausenden Toten nach dem Kriege in Rußlands Gefangenen und Inter- nierungslagern. Laß es genug sein der Opfer, nicht nur als Sühne für die deutsche Kriegs- schuld, sondern auch und gerade für die Kriegsverbrechen einzelner, die du jetzt be- gnadigen sollst. Gib der östlichen Welt das ungeheure Beispiel der Verzeihung, und nimm ihr damit die moralische Berechtigung, Tau- sende von Kriegsgefangenen fünf Jahre nach Kriegsschluß als Kriegsverbrecher zu verur- teilen. 0 Wer immer meine Gedanken und Empfin⸗ dungen teilt, darf nicht denken, daß dieses nun Sache der Regierungen und Gerichtshöfe sei. Wir alle müssen uns klar werden, wir das sich vollziehende Schicksal der deut- schen Kriegsgefangenen als gegeben und un- abänderlich hinnehmen wollen, oder ob Wir aufrufen wollen, in Familie und Beruf, 11 Partei und Ausland. zur einzig möglichen Tat, die imstande wäre, einen moralischen Druck auf den Osten auszuüben. K. M., Hamburg „E einen Kerl Quin beam halb 150 Al häng! nalbe überr mit durch Zigar diesen amter Denn Hufer W. das, 0 nach weins, getan bereit nition müsse men. tungs! De fortge benba Schnel besuct chen Minut gungb Wirtsc Zum tach v hälter allzu f tiger den u ten Zu voll 2 weilen noch e ein gu „M Dae „W sie.“ Krimi mal, a und C „A! Munit. Na. „Ja, n nen: j Franz geklap Jetzt e „Ne ————— — I /. ! RU Dei tete a dis in Sie hi Parkn quade Eisens die ve gen. Quade Pri anzug hinab. stunde diesig Schne Hamb endlich holte trat eineg In Kraft. in die los, 81 Kurz ahzu 8 Seldort d-Pfalz unden, welle Kusen. Mosel der 80. en, dag angnis ler Dr. an die chs, 80 rhaupt YWjeti. Bezie- U- n De. at die e lange Stan. Jerelen ordne. jemalz laben. Srepu. Wurde 1 Saal J einer er dle iallsti⸗ reur d zer- ehe- 8 am T einer Vorden on Ab. rfenen René itzeitlg Mini- einem uf den André en die einen Frei- 1 ö Nr. 58 Donnerstag, 9. März 1950 MORGEN Seite 9 — „Wer fuhr den grauen Ford?“ Franz und Pitt Stuck wußten von nichts. Die Aufklärung des Mannheimer Postraubes vom 9. Juni 1949 von Dr. Kurt Joachim Fischer Cop Die Mannheimer Kriminalpolizei mußte bei dem raffiniert geplanten und um- sichtig ausgeführten Postraub auch die geringfügigsten Spuren mit der größten Aufmerksamkeit verfolgen und Beweis- stückchen an Beweisstückchen bis zur Ueberführung der Täter zusammenbrin- gen. In diesem Augenblick befaßt sie sich mit einem Wirt aus dem Hafen- viertel, der eine Kleinigkeit zugibt. um sein Geheimnis, wie er glaubt, um 80 sicherer bewahren zu können. „Er hat ein schlechtes Gewissen. Ich fresse einen Besen mitsamt der Scheuerfrau: der Kerl weiß mehr, als er sagt.“ Das War die Quintessenz des Gesprächs des Kriminal- beamten mit seinem Chef, morgens gegen halb sechs Uhr, am 12. Juni, Sonntag. „Morgen früh holen wir ihn mal.“ E Am Montag, 13. Juni— welch ein ver- hängnisvolles Datum— holten die Krimi- nalbeamten den nicht einmal sonderlich überraschten Wirt aus dem Bett. Er saß, mit bieder männischem Selbstbewußtsein, durchsetzt mit unbehaglichen Gefühlen, die Zigaretten der Kriminalbeamten rauchend, diesen gegenüber. „Ich hab es mir schon gedacht, ihr wollt wieder was von mir.“ Nachdem sich die Beamten zunächst ein- mal eingehend mit dem Wirt über sein Ge- schäft ausließen, kamen sie doch mit der zentralen Frage:„Wie ist denn das mit der Munition gewesen?“ „Munition? Ich weiß von nichts, aber auch gar nichts von Munition.“ Dann kam die Geschichte mit dem Hol- länder, fünf Mark, CHESTERTIELD aufs Tablett. „Ich weiß von nichts. Ich habe nichts mit Munition zu tun.“ „Das wissen wir auch, daß Sie etwas wissen Nach endlos langem Hin und Her ging die Sache aus wie das Hornberger Schießen. Der Wirt gewann den Glauben, daß die Be- amten ihm glaubten. Daß er nichts wüßte. Denn sie ließen ihn nach langem Verhör Hufen. Was der Wirt allerdings nicht wußte, war das, daß noch in der Nacht zum Sonntag, nach den beiden Flaschen besten Mosel- weins, der holländische Schiffer bereits auf- getan worden war. Er hatte ohne Zögern, bereitwilligst versichert, ja, er habe die Mu- nition im Auftrage des Wirtes besorgen müssen. Aber er habe keinen Schuß bekom- men. Es war umsonst. Vorberei- tungshandlung: straffrei. Der Wirt aber, von der Kriminalpolizei fortgeschickt, schwang sich auf eine Stra- genbahn— Linie 3— und rollte auf dem schnellsten Wege in die Neckarstadt. Dort besuchte er einen altbekannten, aktennotori- schen Ganoven Franz Stuck. Nach zwanzig Minuten erschien der Wirt wieder, lief zur qungbuschbrücke und verschwand in seiner Wirtschaft. Das hätte er nicht tun sollen. Zum Stuck-Franz gehen. Denn dieser viel- tach vorbestrafte Einbrecher, Hehler und Zu- hälter war der Mannheimer Kriminalpolizei allzu gut bekannt. Und: was noch viel wich- tiger war, dieser Name verpflichtet selbst den unvoreingenommensten Kriminalbeam- ten zu Kombinationen, die sich verhängnis- voll auswirken mußten. Wenn auch sinst- weilen nur gegen Stuck, Franz. Der besaß noch einen Bruder Pitt, etwas jünger, ebenso ein gut beschriebenes Blatt gleicher Färbung. „Meine Herren Das war es. * „Wir kommen an sie heran. Wir kriegen sie. War der Schlachtruf der Mannheimer Kriminalpolizei, als sie sich doch noch ein- mal, abermals freundlich lächelnd, den Wirt und Ganoven- Freund vornahm. „Also, mein Lieber, wie war das mit der Munition?“ Nach neun Stunden erinnerte er sich: „a, natürlich jetzt weiß ich, was Sie mei- nen: ja, ich hab die Munition für den Stuck, Franz besorgen sollen. Aber es hat ja nicht geklappt. Darum hab ich das vergessen. Jetzt erinner ich mich dunkel.“ „Na, bitte, warum, nicht gleich?“ Yright Die Fundgrube Vorbereitungshandlung, straffrei: 80 lie- Ben sie ihn der aufatmete, wieder laufen. Der Schweih stand ihm perlig auf der Stirn. Es war im Juni doch zu heiß. 0 5 Zur Sleichen Zeit aber fahndeten die Mannheimer Kriminalbeamten immer noch auf den Spuren der Bergstraße und die Kri- minalisten machten im Hüttenfelder Wald einen Lokaltermin nach dem anderen. Sie fanden an den Schneisen, die sich glichen, Wie ein Ei dem anderen, eine ausgezeichnete Wege-Markierung, die von den Posträubern angelegt worden sein mußte. Sie fanden Weiter unweit des Platzes, auf dem der Sraue Ford abgestellt worden war, im Dickicht der Schonung die schweren Kraft- wagenschlüsssel, den Wagenheber. Alle im Walde anfallenden Autoreifen-Spuren wur- den fotografiert und gesichert. * Spur III wurde gemeldet: die Darmstäd- ter Kriminalpolizei berichtete von einem »„Morgen“-verlagsgesellschaft verdächtigen Marme, der in Darmstadt-Süd viel, zu viel Geld ausgebe. Die Mannheimer nahmen ihn, zusammen mit der Kriminal- polizei von Darmstadt vor. Es war ein De- visenschieber, der auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen allzu gute Devisen- geschäfte machte. Aber Postraub? Nicht für einen Pfennig.—— Ein Jammer. Wieder nichts. * Zurück zu Spur II. Die Mannheimer Kriminalbeamten unter- hielten sich ausgesprochen freundlich mit den beiden Brüdern Stuck. Franz, 40 und Pit, 38, wußten, wie zu erwarten von nichts. Von Munition kaum etwas. Vom Postraub schon eh nichts. Die Kriminalbeamten waren geduldig. Sie kannten ihre Pappenheimer trefflich. So War es kein Wunder, daß sich Franz Stuck plötzlich doch erinnerte. „Klar, natürlich. Ich habe die Munition in Auftrag gegeben.“ Franz Stuck wußte es, natürlich, selbst- verständlich, reineweg vergessen:„Ein Lam- pertheimer DP, aus dem Lager dort, ein kleiner, dicker, so mit Krussellöckchen. Der wollte die Munition haben. Den finde ich wieder. Klar! Heute abend ist er da. Den hol' ich Ihnen, Ich bringe ihn Euch. Aber sonst? Ich habe mit Nichts nichts zu tun. Ich nicht— und mit Pistolen schon gar nichts. Ich bin doch nicht verrückt!“ Die Brüder Stuck verließen die Krimi- nalpolizei. Hohnlächelnd. Schließlich lag ja nichts gegen sie vor. Ein geplatzes Muni- tionsgeschäft. Gilt nicht. 8 Die Mannheimer Kriminalbeamten saßen sich gegenüber. Beredeten das Erreichte und Geplatzte. In der Wohnung des Polizei cates berieten sie sich. Der Chef war nicht un- zufrieden. „Amerikaner waren es auf keinen Fall. Unsere Mannheimer Freunde haben das Ding gedreht.“ „Die Brüder Stuck haben selbst nichts gemacht. Ausbaldowert werden sie es haben. Aber gefahren sind andere.“ „Wer?“— Schweigen. Dann studierten die Beamten die Akten aller Mannheimer Ganoven durch, denen eine solche Beteiligung zugetraut werden könnte. Fortsetzung folgt Der Wassernot soll abgeholfen werden Der Mannheimer Abg. Dr. Helffenstein erstattet dem Landtag Bericht/ Aufhebung der Immunität Kamms beantragt Stuttgart. Vor Eintritt in die Tagesord- nung der 157. Landtagssitzung verlas Pra- sident Keil einen Antrag des Justizmini- steriums auf Aufhebung der Immunität des Abgeordneten Gottlob K a mm(SPD), der dem Geschäftsordnungsausschuß zur weite- ren Bearbeitung überwiesen wurde. Gegen Kamm werden folgende Beschuldigungen erhoben: 1. Er habe während seiner Tätig- keit als Befreiungsminister und als Bürger- meister von Schorndorf in den Jahren 19461948 über Lebensmittel, die der Stadt gehörten, zu deren Nachteil verfügt. 2. Er habe im Jahre 1947 in seiner Eigenschaft als Befreiungsminister die Bezahlung der Kosten für die Reparatur eines Kraftwa- gens zugunsten Andreas Rapps aus Mit- teln des Staates ohne rechtlichen Grund veranlaßt. 3. Er habe von dem durch das Befrelungsgesetz betroffenen Gerhard Schlemmer in Schorndorf, mit dem er sich in seiner Eigenschaft als Befreiungsmini- ster amtlich befaßt habe, Vorteile ange- nommen, Die Aufklärung dieser Beschuldigungen ist nicht möglich, ohne den Abgeordneten Kamm zur Untersuchung zu ziehen. Präsi- dent Keil verwies auf ein Schreiben Kamms, in dem dieser selbst um Aufhebung der Immunität bittet, um die Vorwürfe klären zu können. Der Landtag beschäftigte sich dann in erster Beratung mit zwei verfassungs- ändernden Gesetzentwürfen, die an den ständigen Ausschuß verwiesen wur- den. In dem ersten Entwurf wird eine Aen- derung des Artikels 52 vorgeschlagen, um, entsprechend dem neuen Landtagswahlge- setz, die großen kreisfreien Städte und die größeren Landkreise in kleinere Wahlkreise aufteilen zu können. Innenminister Ulrieh erläuterte den Antrag. Er betonte, das Abänderungsgesetz sei trotz seiner Kürze von erheblicher poli- tischer Bedeutung. 5 In längeren Ausführungen setzte er sich mit der Frage Mehrheits- oder Verhält- niswahlsystem auseinander und wies darauf hin, daß die reine Mehrheits- wahl trotz äußerlicher Vorzüge eine Reihe künftiger Gefahren in sich berge. Im übrigen sei die Frage Mehrheits- oder Verhältniswahl keine parteipolitische Angele- genheit, denn in allen Parteien gebe es An- hänger des einen oder anderen Systems. Die englischen Unterhauswahlen hätten bewie- sen, daß auch die Mehrheitswahl nicht immer klare Verhältnisse schaffe. Eine wei⸗ tere Gefahr dieses Wahlsystems sei, daß es je nach der politischen, konfessionellen und soziologischen Struktur eines Landes zur Einparteienherrschaft führen könne. Mini- ster Ulrich bezeichnete die Kritik als völlig abwegig, die die Koalitionsregierung für den — WIE EINE — ROMAN VON RUDOLF eee .—— — N 8 eee 2 8 HscHalE HEINRICH DAU MANN SEE-KLUB HAMBURG UDNBREFUG TER BETRETEN DIESES GRUNDSTUCK AUF EIGENE GEFAHR Der Herr im grauen Reiseanzug betrach- tete aufmerksam die schwarze Marmortafel, die in Goldbuchstaben diese Inschrift trug. ie bing ganz unmotiviert an einer langen Parkmauer, gefügt aus schweren Sandstein- quadern, mit dichtgesetzten, geschliffenen Uisenstacheln gekrönt, über die sich noch die verfilzten Aeste einer Dornenhecke bo- gen. Kein Tor, keine Pforte unterbrach das Quadergefüge. Prüfend sah der Herr im grauen Reise- amzuge die stille Villenstraße hinauf und hinab. Kein Mensch war in den Abend- unden zu sehen. Trübe leuchteten in der diesigen Luft zwei, drei Straßenlaternen. Schnell tippte er erst auf das A im Wort Hamburg, dann auf ein E im Worte See, endlich auf das U in Klub. Zweimal wieder- holte er diese merkwürdige Spielerei, dann trat er schnell auf die runde Eisenplatte eines alten Kanalisationsschachtes zurück. In diesem Augenblicke bog ein schwerer Kraftwagen mit rasender Geschwindigkeit in die stille Straße ein. Er fuhr fast laut- os, sicher war es ein Elektrospeicher wagen. rz vor dem Manne im grauen Reisen- anzuge bremste der Führer so stark, daß die Räder ins Rutschen kamen und der Wagen wohl zehn Meter auf dem makada- mierten, nebelfeuchten Straßenpflaster wei- terschlidderte. Als er endlich stand, sprang der Wagenführer vom Sitz, die Lederkappe tief ins Gesicht gezogen. In der Hand schwang er enen halbmeterlangen Stock, der am Ende eine faustgroße Kugel trug. augenscheinlich einen Kaffernkirry, einen gefährlichen Totschläger aus Eisenholz. „Jetzt rechnen wir ab, Haller!“ schnaufte er im Heraneilen. Da machte er ein fürch- terlich verdutztes Gesicht: dort, wo eben noch der Herr im grauen Reiseanzuge ge- standen hatte, war niemand mehr, nichts als ein feiner Nebelhauch. Die Person schien in der diesigen Abendluft sich auf- gelöst zu haben. Nur eine Kanalisations- platte, rund, gerippt und gewöhnlich wie alle, die Einsteigeschächte bedecken, lag da, feucht, dunkelgrau und kalt. Die schwarze Marmortafel leuchtete matt von der grau- weißen Sandsteinwand, die Straße war leer und still. Kopfschüttelnd ging der Wagen- führer zu seinem Wagen zurück. Er klopfte mit dem Kirry en die Tür, die Scheibe senkte sich einen Finger breit, und er flüsterte durch den Spalt:„Professor, er ist verschwunden! Ratzekahl weg! Was soll ſch machen?“ Von unserer Stuttgarter Redaktion Entnaziflzierungsskandal verantwortlich ma- chen wolle. Korruptionen seien bei keinem Wahlsystem auszuschließen. Abschließend erklärte der Minister, der Entwurf des neuen Landtagswahlgesetzes werde dem Lendtag sofort nach der Verfassungsände- rung zugeleitet werden. Der zweite Verfassungsänderungsantrag würde von dem Abgeordneten Bernhard (DVP) erläutert Er sieht eine Ergänzung des Artikels 66 vor und bestimmt, daß Ab- geordnete, die als Journalisten oder Ver- leger pressegesetzliche Verantwortlichkeiten tragen, für Straftaten auf diesem Gebiet während der Wahlperiode nicht den Schutz der Immunität genießen sollen. Das Haus beschäftigte sich dann einge- hend mit dem Antrag des Sozialausschusses für die Wasserversorgung, in dem das Innenministerium ersucht wird, die vorgesehenen Arbeiten beschleunigt durch- zuführen und dafür zu sorgen, daß die Not- standsgebiete rasch mit Wasser versorgt werden. Das Finanzministerium wird vom Landtag gebeten, die zur Durchführung der dringlichsten Versorgungsanlagen erforder- lichen Mittel in den Staatshaushaltsplan 1950 einzustellen. Das Staatsministerium wird aufgefordert, die besonderen Not- stände auf diesem Gebiet im Landesbezirk Baden schnell festzustellen, dem Landtag darüber zu berichten und die Vorhaben nach ihrer Dringlichkeit zu berücksichtigen. Als Berichterstatter gab der Mannhei- mer Abgeordnete Dr. Helffenstein einen ausführlichen Bericht über die mühe- volle Kleinarbeit des Ausschusses zur Ueberwindung der katastrophalen Was- serlage Nordwürttembergs. Er verwies dabei unter anderem auf das außerordentliche Ansteigen der Typhus fälle infolge schlechten Trinkwassers. Der Karlsruher Abgeordnete K ü hn(CDU) wies darauf hin, daß auch in Nordbaden seit einigen Jahren erhebliche Wassernot herr- sche. Er versuchte mit seinen Ausführungen wiederum eine Benachteiligung Nordbadens durch den Ausschuß zu konstruieren, wurde jedoch von den übrigen nordbadischen Ab- geordneten, besonders durch den Abgeord- neten Ebert Heidelberg) berichtigt, der der nordbadischen Verwaltung vorwarf, sie habe den Ausschuß nicht rechtzeitig von der Notlage Badens unterrichtet, um für die Zukunft Propagandamaterial„nach an- derer Richtung“(gemeint war der Altbaden- Komplex. Die Red.) zur Verfügung zu haben. Ein Regierungsentwurf zu einem Gesetz zur Rettung schutzwürdiger Heimarbeit, das von dem Mannheimer Abgeordneten Kuhn(CDU) ausführlich begründet wurde. ist an den sozialpolitischen Ausschuß ver- wiesen worden. S 5 55 Millionen DM Wohnungsbaumiftel 5 Die Zuteilungsquote für Württemberg-Baden Bonn.(en.-Eig.-Ber.) Die 800 Millionen DM, die für den Wohnungsbau vorläufig zur Verfügung stehen. wurden in einer gemein- samen Konferenz zwischen dem Bundes- wohnungsminister und den zuständigen Länderministerien auf die einzelnen Länder verteilt Nach dieser Verteilung erhalten: Nordrhein- Westfalen 197.1 Mill. DM Bayern 120,8 Mill. DM Niedersachsen 8 101.2 Mill. DM Schleswig- Holstein 71,4 Mill. DM Hessen n 57,4 Mill. DM Württemberg- Baden 55,6 Mill. DM Rheinland-Pfalz 50,2 Mill. DM Hamburg 30,2 Mill. DM Südbaden und Württemberg Hohenzollern je. 23,1 Mill. DM und das Land Bremen 9,1 Mill. DM Neben diese bereits verteilten 739,2 Mil- Honen DM. treten als Reservemittel noch rund 46 Millionen aus Haushaltsmitteln und Einer knurrte hinter der Wagentür her- vor:„Schnell zurückfahren, Tölpel!“ Eine Viertelminute später brauste der schwere Wagen in wildem Tempo durch die stillen Straßen des Villenvorortes auf Hamburg zu. Im Rinnstein lag der Kaf- kernkirry wie eine Schlange im Starrkrampf. Im Rauchzimmer des Seeklubs sagen zur selben Zeit fünf Männer zusammen. Ge- langweilt räkelte sich der behäbige Kaffee- importeur Stavens im Klubsessel und drehte nervös an dem Weinglase, das vor ihm stand. Ihm gegenüber saß ein weißbärtiger Mann, der sich bemühte, mit ganz kleinen Portionen Tabak den Kopf einer echten Midlandpfeife zu füllen. Er tat das so be- dachsam und mit gewissenhaft abgezirkel- ten Bewegungen, als verrichte er eine kul- tische Handlung von größter Wichtigkeit. Spöttisch betrachtete ein hagerer, wet tergebräunter Schwarzbart die Tätigkeit: „Helf mir Gott, Haaken! Laut Klubsta-⸗ tut, 5 5, ist lästern in diesen geweihten Räumen verboten. Aber wenn ich Sie Ihre Pfeife stopfen sehe, dann zweifle ich immer daran, daß Sie der Bankier Job Haaken sind, vor dessen tollen Einfällen die Wei- zenmärkte in Chikago, Buenos, Sidney und Quebek zittern. Haben Sie ein so gutes Gewissen, daß Sie mit dieser Ruhe Blätt- chen auf Blättchen in Thren Pfeifenkopf praktizieren können? Oder s viel Zeit, Sie Brotverteurer?“ Der Weißbart zerfaserte bedächtig den echten Trebinjac zwischen den Fingerspit- zen:„Stop, Perrier! Zur Zeit bin ich Brot- verbilliger. Ich spekuliere baisse. Doch glauben Sie, daß eine Unterhaltung zwischen uns fünf gewinnversprechender ist als Pfeifenstopfen? Drehen Sie sich Ihre Zi- garette und uzen Sie Stavens, dem die Vul- kangeschichten in Guatemala, Costa Rica und Chiapas schwer auf der Seele liegen. Oder ärgern Sie da unsern Meistermaler sonstigen Quellen. 250 Millionen der bereits zugeteilten Gelder stammen aus ERP-Mit- teln. Abschluß der Affäre Dietz Wiesbaden.(UP) Die hessischen Regie- rungsparteien— SPD und CDU— billigten im Landtag den im August 1949 verfasten Bericht des parlamentarischen Unter- suchungsausschusses im Falle Dietz. Die Koalitionsmehrheit im Untersuchungsaus- schuß war bei ihren Untersuchungen im Sommer 1949 zu dem Ergebnis gekommen, dag der 40jährige Frankfurter Kaufmann Fritz Dietz seine Stellung als Leiter des Landesernährungsamtes Hessen in der Zeit vor der Währungsreform nicht dazu mig braucht habe, seiner eigenen Firma oder der Import-Handelsgesellschaft, an der er maßgeblich beteiligt war, Vorteile zu ve schaffen. Die Sonderzuteilungen von Lebens- mitteln an Parteien, Organisationen und höhere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die vom hessischen Landesernäh- rungsamt unter der Leitung von Fritz Dietz vorgenommen worden seien, hätten nicht den Rahmen des Erlaubten überstiegen. Schrecken der Schwarzhörer Der Süddeutsche Rundfunk setzt neuerdings gegen die Schwarzhörer ein von dem Nürn- berger Ingenieur Dr. Pilz entwickeltes neu- artiges Peilgerat ein, mit dem ausgezeichnetes Resultate erzielt worden sind. Wie der Inten dant des Suddeutschen Rundfunks, Dr. Fritz Eberhard. bekanntgab, gibt es allein in Würt⸗ temberg- Baden ber 100 C00 Schwarzhörer. Die zahlreichen vom Süddeutschen Rundfunk ein- gesetzten„Ermittler“, vorwiegend arbeitslose Spãtkeimkehrer, bekommen ein Ficum von monatlich 100 DM und fur jeden ermittelten „Schmarotzer am Rundfunk“ eine„Fang- prämie“ von je 20 DM. Ein besonders tüchtiger Ermittler verdiente sich 480 DM an Pramien, Das Peilgerät stellt auf größere Entfernung eingeschaltete Rundfunkempfänger fest und zwar durch Zeigerausschlag und starke Sum- mertõne im Kopfhörer. Blick ins Land Schülerstreik in Karlsruhe? Die Eltern der Karlsruher Gutenberg schule erwägen wegen der„katastrophalen“ Reinlichkeitsverhältnisse dieser Schule scharfe Maßnahmen gegen die Stadtver- Waltung. In einer Sitzung des Elternbeirats wurde einmütig der Entschluß gefaßt, eine Aenderung der augenblicklichen Verhält- nisse— wenn nötig durch Zwang— ber- beizuführen. Die Stadtverwaltung habe bis- her eine tägliche Reinigung, die den hygre- nischen Anforderungen entspreche, aàus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt. In einer Entschließung wird die sofortige Aen- derung dieser Zustände gefordert. Wie auf der Sitzung der Elternbeiräte betont wurde, werden die Eltern im äußersten Falle zum Schitlerstreik schreiten, um ihre Forderung durchzusetzen. Wiedergutmachung Bad Aibling,(dpa) Eine Einwohnerin von Bad Aibling, der während des Krieges wegen Umgangs mit einem Kriegsgefange- nen öffentlich die Haare abgeschnitten wur- den, hat jetzt die Stadtverwaltung, den ehemaligen Bürgermeister und den ehema- ligen Polizeichef auf Zahlung einer Ent- schädigung von 1500 Mark verklagt. Freiwillige Feuerwehr darf nicht streiken Hannover.(dpa) Die Feuerwehr darf unter keinen Umständen streiken, selbst wenn sie eine freiwillige ist. Zu dieser Er- klärung sah sich das niedersächsische Innen- ministerium gezwungen, weil die Golden- stedter Freiwillige Feuerwehr bei einem Stallbrand ihren Dienst nicht antrat. Sie hatte sich mit Maßnahmen der Gemeinde- vertretung nicht einverstanden erklärt. Die Feuerwehrmänner erschienen in Zivilanzü- gen am Brandherd und bekämpften das Feuer lediglich mit Wassereimern. Friedhof für 40 000 unbekannte Soldaten Berlin.(dpa) Für etwa 40 000 unbe- kannte Gefallene, die bisher in einem gro- Ben„Totenwald“ in Halbe bei Maarkisch⸗ Buchholz im Berliner Stadtrandkreis Tel⸗ tow in der Sowjetzone notdürftig bestattet sind, soll im Frühjahr ein Friedhof errichtet werden. Die evangelische und katholische . wollen dieses Werk gemeinsam aus- hren. E——. B c John Preskott, der vergeblich Rot und Grün in einen angenehmen Farbenakkord auf- zulösen versucht Meinetwegen auf sich selbst, wenn Sie an die Schiffsverluste in der Malaya-See und an die erhöhten Ver- sicherungsprämien denken. Schwarze Tage. Herrschaften!“ Der Kunstmaler John Prescott strich sich behaglich seinen weichen Knebelbart:„Der Handel klagt: Perrier, Haaken und Stavens saubere Klageweiber. Ich werde die drei malen, in dieser Pose. und Sie schreiben den Klagegesang dazu, Matten- klott! Wozu sind Sie Dichter? Par- don. Schrifsteller. Alphabetarran- geur, Wortkombinator! Das wäre doch ein Stoff für Sie: Kaffee, Weizen und Tonnage! Oder braucht man jetzt auf dem Literatur- markt Symbole und Gefühle?“ Am Kaminbau lehnte der Fünfte und sah jetzt aus seinem Grübeln auf. Er hatte ein gutmütiges, rundes, glattes Gesicht, unter der breiten Stirn lachten zwei freundliche graue Augen zu dem Quartett herüber: „Jetzt will mir Prescott Kunstvorlagen auf- schwatzen. Aber recht haben Sie, John ... Stoff brauche ich. Stoff, der inter- essiert“. In der Kuppel des hochgewölbten Rau- mes schlug ein feines Glockenspiel an, ein zartes Motiv, h, e, a. Dreimal wiederholte sich der Klang Eine blanke Silberscheibe strahlte unter dem Kamin auf. während alle anderen Lampen erloschen. Schatten kormten sich auf der spiegelnden Fläche, klossen zusammen, gewannen Gestalt. Im trüben Lichte einer leeren Straße stand ein 1 75 in einem Reiseanzuge, lässig und sa- op. Der Kaffeekönig Heinrich Stavens lachte: „Mattenklott, Ihr Stoff scheint mir zu kom- men. Der p. Faller ist wieder in Hamburg Prescott, freie Einfahrt dem irrenden Rit- er Der Kunstmaler griff hinter sich an die Wand. Der Mann im grauen Anzug schien zu versinken. Da schoß ein schwarzer Schatten durch das Bild, groß und drohend. Jetzt leuchtete das Silberschild wieder rein und matt, zwei, drei Sekunden lang, und dann starrte plötzlich ein Kopf mit einer Lederbhaube aus der Scheibe, verlegen und ratlos, verdutzt und gemein, eine schmut⸗ zige, ölzerfressene Hand erhob einen Rnüp- De mit einem dicken kugelförmigen Knopf, Als wollte er das Quintett bedrohen. Kopf drehte sich suchen hin und her und verschwand wieder. John Prescott pfiff durch die Zähne: „Scheint ne merkwürdige Seltsamkeit zu sein. Woll'n doch mal sehen Doch Mattenklott schaltete das Licht wieder ein: „Halt, Prescott! 8 7 des Klubstatuts: Keine Aufregung. keine Neugier! Das da ist p. Hallers Sache. Wie lange ist er doch nicht hier gewesen?“ Perrier schlug in einem dicken Leder- bande nach, der auf dem runden Tische lag:„Genau ein Jahr. Am 13, Septemer 1948 erzählte p. Haller die Geschichte von einem Attentat auf den Erdball. Mußte verwarnt werden wegen ungezügelter Phan tasie.. Das haben Sie geschrieben, Sta- vens.“ Prescott lachte los:„War ne fulminante Schwindelei, ein echter p. Haller, Bohrt da einer die Erdkugel an und sprengt sie in die Luft tolle Einfälle haben dock manchmal die Menschen!“ Perrier schien nachzudenken:„Hat der p. Haller damals nicht von Zentralamerika und der Malaya-See gesprochen?“ Stavens suchte ächzend eine bequemere Sitzlage:„Stimmt! Er hat mir geraten, meine Beteiligungen aus den zentralameri- kenischen Plantagen zurückzuziehen und Sie hat er vor Transporten in der Insu- linde gewarnt.“ e Der 4 *** —— 0 2 Seite 4 MANNHEIM Es verläuft nicht im Sund Uberkälle auf Deutsche haben Nachspiel Anläßglich einer Besprechung, an der der Oberbürgermeister von Mannheim, Dr. Hei- merich, der Resident Officer von Marmheim, Mr. Mair, der Commanding Officer von Hei- delberg Military Post, Solonel Lloyd, und der Frovost Marshal, Lt. Colonel Whitaker teilnahmen, wurde Oberbürgermeister Dr. Heimerich versichert, daß die für die Vor- källe am Abend des 21/22. Februar verant- Wortlichen farbigen Besatzungsangehörigen Vor das Gericht gestellt werden. Die Mannheimer Presse werde berechtigt, Alen Gerichtsverfahren des Militär-Gerichts Hinsichtlich Zwischenfällen mit der Bevöl- Kerung beizuwohnen. Dem Oberbürgermeister wurde ferner Versichert, daß alle Schritte unternommen Würden, um weitere Vorkommnisse dleser Art zu verhindern. Alle öffentlichen Parks Wurden„Off Limits“(gesperrt) für die Be- Satzungsangehörigen, und die Militär-Polizel Wurde angewiesen, in kurzen Zwischen- räumen die Parkgebiete zu durchstreifen. Auch die OEG-Eisenbahnstationen sollen durch Streifen überwacht werden. Die Militärpolizei bat, sie unverzüglich Hinsichtlich aller in ihr Befehlsgebiet fal- lenden Zwischenfälle zu benachrichtigen. Die Militär-Polizei ist unter der Nummer 40 225 zu erreichen. Auch die deutschen Stastsangehörigen, die in Schwierigkeiten mit Besatzungspersonal verwickelt werden, sollten sofort die deutsche Polizei in Kennt- nis setzen. Hehlerei mit Hintergrund Der Heimkehrer wollte dem kranken Bruder helfen. „15 Monate Gefängnis!“, sagte Richter Paul E. Madden lakonisch zu dem jungen Mann, der da gestern müt hochrotem Kopf im Verhandlungssaal des amerikanischen Gerichts vor ihm stand. Die juristischen Laien waren entsetzt, und selbst die Fach- leute zeigten sich verwundert. Aber dann stellte sich heraus, daß diese 15 Monde lediglich Ausgangspunkt waren für Richter Maddens Berechnungen. Dieses Stratmaß hätte er im vorliegenden Fall dem Dieb oktroyiert. Aber der Angeklagte War nur der Hehlerei beschuldigt. So wurde er zu der Mindeststrafe von drei Monaten und drei Wochen verurteilt, unter Anrech- nung der Untersuchungshaft. Der Angeklagte: 26 jähriger Musiker, bis 1948 Kriegsgefangen, zuletzt als Vorarbeiter, Lagerangestellter und Dolmetscher im US- Ingenieur-Depot in Schwetzingen beschäf- tigt. Dort trug sich auch der Vorfall zu, um dessentwillen der junge Mann verknackt wurde: Am 1. Juli 1949 hatte er nach wiederhol- ter Aufforderung durch einen Soldaten der Besatzungsmacht diesem ohne Quittung 1700 Fuß Weichholz im Wert von 102 Dollar ausgehändigt. Dafür erhielt er 70 DM, die er in die eigene Tasche steckte. Denn: Sein Bruder lag damals im Kranken- haus umd er wollte ihn unterstützen. Ver- Stäncllich auch, da er als erst vor kurzem Zurlückgekehrter Kriegsgefangener noch keine finanzielle Grundlage erworben hatte. Verständlich— aber eben doch ein Ver- gehen. Für das amerikanische Gericht gilt die von der Bundesrepublik erlassene Am- nestie nicht. Während der Angeklagte von deutschen Richtern aller Voraussicht nach Zwar verurteilt, aber nicht inhaftiert wor- den wäre— hier muß er brummen. „Pech gehabt“, sagte ein amerikanischer Zeuge. Pech, gewiß. Aber auch eine Lehre. NWDR stellt um auf Kopenhagener Wellenplan Der Nord westdeutsche Rundfunk wird seinen Betrieb am 15. März auf den Kopen- Hagener Wellenplan umstellen. Der technische Direktor gab bekannt, daß die Sender am 14. März um 22 Uhr ren Betrieb einstellen. Am nächsten Tag eröffnen sie ihr Programm auf der neuen Welle., Die NWD R.-Sender Hamburg, Lan- Senberg, Berlin und Osterloog werden dann Auf der Welle 308 Meter(971 KHZ) zu Hören sein. Das ist etwa die Welle des früheren Senders Breslau. Die Sender Her- kord und Kiel benutzen die frühere Welle von Dresden, 202 m(1484 KHZ) und die Sender Hannover, Osnabrück, Flensburg, Bonn und Etzhorn die Welle 189 m(1586 KEHZ). 5 Wohin gehen wir? Donnerstag, 9. März: Nationaltheater 19.00 Uhr:„Tannhäuser“; Industrie- und Handels- kammer 19.00 Uhr:„Die schwedische Schule und ihre Einrichtung“(2. Vortragsabend von Hedwig Walter); Wirtschaftshochschule 20.00 Uhr: Prof. Rodtenwald:„Die Baukunst der Hindu-davanen“(Verein für Naturkunde): Ro- Sengarten 14.00 Uhr: Dipl.-Volkswirt Beck: „Eitern, was sollen eure Kinder werden?“ (Fragen der Berufswahl); Eisstadion 20.00 Uhr: Wiener Eisrevue; Amerikahaus 19.30 Uhr: Lie- der- und Arienabend mit Mary Maddox; Ro- Sengarten 19.30 Uhr: Rob. Margulies(Md): „Bundespolitik“. Freitag, 10. März: Nationaltheater 19.30 Uhr: Der zerbrochene Krug“; Parkhotel 20.00 Uhr: Johann Schuh:„Mannheim— gestern, heute und morgen“(Gesellschaft der Freunde Mann- heims und der Kurpfalz); Amerikahaus 19.30 Uhr: Dr. G. Hartlaub:„Expressionismus des XN. Jahrhunderts“(Vortragsreihe„Kunst und Kultur“); Industrie- und Handelskammer 19.30 Uhr: E. Weidenau: Bergfahrten im Dachstein gebiet(Alpenverein); Gaststätte„Landkut⸗ schie, 20.00 Uhr: Irma Derwein:„Das Leben Auf den mittelalterlichen Burgen des Oden- Waldes(Odenwaldklub); Alster-Lichtspiele: „Anna Karenina“; Capitol:„Spiel mit dem Schicksal“; Palast: Julia benimmt sich schlecht“ Wie wird das Wetter? Schönwetterlage geht zu Ende Vorhersage bis Freitag früh: Am Donners- tag in dien Niederungen vielfach bis Mittag anhaltender Nebel oder Hochnebel, sonst noch heiter oder leicht bewölkt. In der Nacht zum Teil stark bewölkt, gegen morgen auch etwas Regen möglich. Höchsttemperatur 10—14 Grad. in Nebelgebieten zum Teil unter 10 Grad, Pieksttemperaturen 3—6 Grad, mäßige Winde um West. Wetteramt Karlsruhe Uebersicht: Das Hochdruckgebiet, das bisher unser Wetter bestimmte, wird nunmehr von Norden und Osten her abgebaut. 5 Pegelstand am 8. März: Maxau 359(—), Manheim 222( 9), Worms 154(), Caub 188( 0). Von den zeithedingten Schattenseiten einer Großstudt Der Jugendwohlfahrtsausschuß beschäftigte sich mit akuten Fragen Es Waren teilweise recht delikate, aktuelle und auch brennende Probleme von mitunter sehr großer Tragweite, mit denen sich der Jugendwohlfahrtsausschuß in seiner gestri- gen Sitzung befaßte. Daß sie nicht alle ge- löst oder beantwortet werden konnten, liegt nicht an denen, die sich um ihre Klarstel- lung bemühten. Eines davon war die Gefährdung Jugend- licher in Häusern mit einem äußerst zweifel haften Betrieb— eine Frage, die die Ge- müter erhitze. Allgemein war man sich einig, daß die Verhältnisse einer gewissen Straße nur Exponent eines Mißstandes sind, dessen Ursachen sehr tief liegen. Stadtdirek- tor Schell und Polizeirat Riester wußten er- schöpfend darüber zu berichten. Der langen Debatten kurzer Sinn: das Amt für öffent- liche Ordnung wird im Interesse der heran- wachsenden Jugend gebeten, künftig noch schärfer als bisher durchzugreifen. Die dort logierenden Mädchen sollen mit der Zeit ausquartiert und kaserniert werden. Auf je- den Fall kann aber die Sache nur dann loka- lisiert werden, wenn auch die übrigen über das ganze Stadtgebiet verteilten 300 erfaß- ten Prostituierten irgendwo an der Stadt- deripherie zusammengefaßt werden. Das war auch die Auffassung der Mehrheit des Gremiums. Die Frage ist— nachdem sie in vorher- gehenden Sitzungen schon berührt worden War— auf die Klageführung der Inneren Mission bzw. evangelischen Kirchengemeinde und der Herz-Jesu-Pfarrei bzw. der katho- lischen Gemeinde hin noch einmal aufgerollt worden. Eng zusammen damit hängt der anschlie- Bend bearbeitete Punkt, die Frage der straf- rechtlichen Verfolgung offensichtlich nach- lässiger Erziehungsberechtigter, wobei sich das Jugendamt der 88 170 des Std und 361 VIa und VIb bedienen will: Vater gefallen, Eltern geschieden, Eltern in Scheidung, Dreieckverhältnis Mann Frau- Freund,; zwölfjährige Mädchen, die regelmäßig mit farbigen Besatzungsangehörigen verkehren; Mätter, die über ihrem Treiben ihre Kinder Vergessen; Kinder, die mit ihren Müttern zusammen die unmoralischsten„Familien- betriebe“ aufgezogen haben, Säuglinge, die mit Erfrierungserscheinungen— von den Eltern vernachlässigt— ins Krankenhaus gebracht werden müssen; Frauen, die nicht mehr Mutter genannt zu werden verdienen, weil sie ihre eigenen Kinder zur gewerbs- mähßigen Unzucht verleiten— es war ein trostloses Kaleidoskop der korrumpierten Sittlichkeit und auf den Kopf gestellten Moral, in das Jugendamtsleiterin Dr. Fal- kenberg und ihre Fürsorgerinnen die Ver- sammelten blicken liegen. Eine Bemerkung von Stadtdirektor Schell beleuchtete die Wirrnis der Zustände:„Zum Dank für die„Sorge“, die derartige Auch- Mütter ihren Kindern angedeihen lassen, befreien wir sie von den ihnen unangeneh- men kleinen Buben und Mädels, die dann mit städtischen Geldern erzogen werden missen, während ihre Mütter meistens straf- frei ausgehen.“ Aber in Zukunft soll das— wie bereits angedeutet— anders werden. Es wird in Erwägung gezogen, derartige Rabenmamas bei Sandtorf in der Landwirtschaft zu be- schäftigen. Auf jeden Fall aber steht den Behörden nach wie vor die Sorge für das Kind an erster Stelle. Dazu gehört auch die Schaffung von Kin- derhorten, von denen die Stadt Mannheim gegenwärtig 12(gegenüber 20 bis 22 vor dem Kriege bei geordneteren Verhältnissen) besitzt. Für 1950 sollen insgesamt sechs neue Horte geschaffen werden und zwar nach Möglichkeit in R 7, im künftigen Frö- belseminargebäude, im neu zu errichtenden Belrügerischer Versicherungsugent auf Dummenfung In mindestens fünfzig Fällen konnte Betrug bewiesen werden „Wissen Sie nicht eine Frau für mich?“, kragte der Agent der Familien- und Sterbe- versicherung die Kriegerwitwen, deren sechs oder sieben Kinder zur Rüchentür heraus- schauten, und die Witwen spendierten voll Mitleid eine Flasche Wein und ließen sich dann dazu überreden, zunächst einmal der Sterbeversicherung beizutreten. Nach diesem ersten Vorstoß zog der übri- gens verheiratete Agent sich mit der abge- schlossenen Versicherung zurück, um nie wieder etwas von sich hören zu lassen. Vor Gericht beschwor er Richter und Schöffen unter Tränen, ihm zu glauben, daß er nichts anderes beabsichtigt habe, als soviele Leute wie möglich in die Versicherung zu bringen. Aber der Staatsanwalt hatte m noch andere Winkelzüge seiner, außlergewöhn- lichen Werbepraxis vorzuwerfen, Der 52jäh- rige Mann— einschlägig wegen Betrugs vor- bestraft— hatte überdies Versicherungen ab- geschlossen mit Leuten, die mehr als 70 Jahre alt waren, und wenn die„Versicherten“ ein- wandten, die Altersgrenze sei doch im allge- meinen mit 65 Jahren festgelegt, so erklärte der großzügige Agent beiläufig:„Bei uns macht es die Masse.“ Auf Dörfern hatte er Versicherungen ab- geschlossen, indem er den Teilnehmern zu- sicherte, sie könnten Inkassoaufträge für seine Firma übernehmen. Wenn er dann ei- nen Vorschuß für den angeblichen Kassierer- ausweis eingesteckt hatte, pflegte er auf Nim- mer wiedersehen zu verschwinden. In anderen Fällen versicherte er— und dabei hielt der Richter ihm die unwahr- scheinliche Leichtgläubigkeit der Mitmen- schen als Milderungsgrund zugute— auch die vermißten Ehemänner der Kriegerwit- wen und kassierte doppelte Beträge. Um den unlauteren Werbeaktionen die Krone aufzusetzen, hatte er gelegentlich auch unterschriebene Versicherungsanträge Weder ausradiert und neu verwendet. In mindestens 50 Fällen konnten dem Ange- klagten derartige Betrügereien nachgewiesen Aus Briefen an den„Morgen“ Werden. Die Bevölkerung müsse vor solchen skrupellosen Betrügern, die sich ausgerech- net bei den Aermsten der Armen bereichern Wollten, geschützt werden, erklärte der Staatsenwalt und beantragte eine Gefängnis- strafe von insgesamt 26 Monaten. Der ehemalige„Versicherungsagent“ ge- riet ob dieses Antrags in Verzweiflung, rief alle Heiligen um Hilfe an, und schwor unter Tränen, nie wieder betrügen zu wollen, Doch das Gericht war der Ansicht, diese Beteue- rungen seien vorerst nicht ernst zu nehmen und verurteilte den Angeklagten sechs Stun- den nach Beginn der ausführlichen Verhand- lung zu einer Gefängnisstrafe von 14 Mona- ten. i-tu. Freiheit als seelisches Heilmittel Vortrag in der Mannheimer Abend Sehr interessante Einblicke in die Ar- beit der Stadt Stockholm an verwahrlosten Kindern und für uns vielleicht auch neue Aspekte vermittelte der Vortrag über das schwedische Kinderdorf Ska von Frau Hed- Wig Walter, Stuttgart, den die Mannheimer Abendakademie am Montagabend im Saal der Handelskammer bot. Hedwig Walter, die an der Stuttgarter Volkshochschule die Sparte„Erwachsenen- bildung“ betreut, war auf Einladung des „Komitees für demokratischen Aufbau in Europa! nach Schweden gekommen und durfte dort u. a. das etwa eine Stunde von Stockholm entfernte Kinderdorf Ska besich- tigen. Es ist, so berichtete sie, in der Art der schwedischen Dörfer als Streusiedlung er- baut, besitzt eine Reihe hübscher Holzhäu- ser als Lehrer wohnungen, einen großen Rasenplatz, eine vorbildlich gut eingerich- tete Turnhalle, ein helles, freundliches und im Innern bunt gestrichenes Schulhaus, in dem die Wandtafel grün ist, Blumen an den Fenstern stehen und dle Kinder in kleinen Aerea BEScHm Wem Demontage der Titel Ir Artikel„Demontage der Titel“ ist inso- kern richtig, daß man Kindern wirklich nicht zu große Ehrfurcht vor Titeln anerziehen Soll. Ich finde aber, daß es viel wichtiger wäre, mit der Demontage der Titel bei den vielen Frau Doktor“ anzufangen, die sich nur mit dem wohlverdienten Titel ihres Mannes brüsten. Die Frauen, die ihren Doktortitel durch langjähriges Studium erworben haben, haben Selbstverständlich das Recht, sich Frau oder Fräulein Doktor zu nennen, nicht aber die anderen, die oft keine Ahnung haben, was ein Studium heißt. 5 M. H., Mannheim. Beleuchtung kommt 5 nach und nach In Ihrer Ausgabe vom 8. Februar befand sich ein Eingesandt von W. W., Wallstadt, in dem eine Verbesserung der Straßenbeleuchtung angeregt wird. Wir möchten dazu mitteilen: Mit den der Stadtverwaltung zur Verfügung stehenden Mitteln, die zur Zeit bekanntlich micht sehr reichlich vorhanden sind, ist ein erheblicher Teil der Vorkriegsbeleuchtung wie- der aufgebaut worden. Dabei ging man nach dem Grundsatze vor, daß die am stärksten belebten Straßen und Wohnviertel vordring- nich behandelt werden, um mit den verfüg- baren Geldern einen möglichst günstigen Nutz- effekt zu erzielen. Wenn nun auch auf der etwa 700 m langen Strecke zwischen Feuden- heim und Wallstadt von den ursprünglich vor- handenen fünf Gaskandelabern noch drei leere Kandelabersäulen übrig geblieben sind, 80 muß doch berücksichtigt werden, daß die Wie- derinbetriebnahme auch die Aufsuchung und Beseitigung der vorhandenen unsichtbaren Schäden im Rohrnetz erforderlich macht, die immer einen ganz erheblichen Kostenaufwand verursacht. Es ist beabsichtigt, die Beleuchtung der Ver- bindungsstraße Feudenheim—Wallstadt bis zum Herbst dieses Jahres zu erneuern Trumpfheller, Bürgermeister. Ludwig Frank in der Erinnerung Als junges Mädel— jetzt bin ich 71 Jahre — holte ich mir auf einem Maskenball Herrn Ludwig Frank, weil er mir durch sein leut- seliges, vornehmes Wesen auffiel. Ich kannte ihn nicht und fragte ihn, ob er am Theater Sei. So stellte ich mir eine Theaterfigur vor. Der eigentliche Grund meines Schreibens ist, zu sagen, daß ich mir ein Denkmal von Lud- wWig Frank so gedacht habe:„Er selbst, wie ich ihn gekannt habe, mit dem Schlapphut in der Hand. 8 Kurse auch im Vorort In Ihrer Ausgabe vom 22. Februar stand eln Eingesandt:„Kurse auch im Vorort?“ Es ist beabsichtigt, nachdem in der Innenstadt einige Erfahrungen gesammelt worden sind, auch in den Vororten für gehemmte Kinder Lösungskurse unter kfachmännischer Leitung einzurichten. Mit diesen Kursen in den Vor- orten kann nach den großen Ferien gerechnet werden. Prof. Langer, Beigeordneter. Unser„Viertele“ in Gefahr? Sollen wir in Mannheim uns an norddeut- sche Sitten gewöhnen? In ganz Baden und auch der Pfalz erhält man in fast jedem Lokal, weng man 4 Glas Wein bestellt, auch ein sol- ches. In einer neuen Gaststätte in Mannheim Aber, trifft das nicht zu. Hier erhält man ein Zwei-Zehntel-Glas. Warum ist das der Fall? Ich bin der Meinung, daß jede Geschäftslei- tung sich in diesem Punkt den Mannheimer Gebräuchen anschließen sollte. Damit ist auch die Kontrolle des Weinpreises klar. In diesem Sinne glaube ich, für die Mannheimer generell zu sprechen. A. S. Mannheim. Mahnung an alle Tierfreunde Am 15. März beginnt die diesjährige Ratten- bekämpfung. Es wird jedem Tierbesitzer be- kannt sein, wieviel Unglück bei diesen Aktio- nen bei unseren Lieblingen schon angerichtet wurde. Infolgedessen bitten wir alle Tier- freunde, die Tiere in der Zeit vom 15. März bis 15. April 1950 nicht ohne Aufsicht bzw. die Hunde nicht ohne Leine laufen zu lassen. Nur wenn alle Tierfreunde danach handeln, wird unseren Lieblingen viel Jammer und Schmerz erspart bleiben. Tlerasyl-Verwaltung. Donnerstag, 9. März 1950 Nr. 59 — Kurze„MM“- Meldungen Fortuna lächeite. An den letzten Zie. hungstagen der Schlußklasse der Sec Süddeutschen Klassenlotterie wurden 101 Erlenhof-Jugendheim und in der Feuden- gende gröbere Gewinne gezogen: ein 06 heimschule. Ueber den Standort der rest- winn zu 100 000 DM auf die Nr. 45 9113 200 lichen beiden Kinderhorte(wahrscheinlich Gewinne zu je 25 000 DM auf die Nr. 22 101 müssen Baracken gebaut werden) kann und 78 670; zwei Gewinne zu je 10 000 Dal heute noch nichts gesagt werden, wie die auf die Nr. 19 069 und 140 771. Die Prämie ganze Sache überhaupt eine Finanzfrage ist. von 200 000 DM fiel Schließlich kommt ein Hort mit allem Prum Gewinn von 50 000 und Dran auf etwa 10 000 DM. Nr. 159 246. An die Stelle der im Juni ablaufenden Freisgünstiger Sonderzug zum Pokalend. Hoover-Speisung soll für die Masse der spiel. am 19. März fährt ein Sonderzug der Kinder ein Schulfrühstück treten, während Bundesbahn von Mannheim zum Fußball. tür solche, die aut Grund familiärer Ver- Boltalendspiel Sudmest gegen Baxern nac hältnisse darauf angewiesen sind, die bis- Stuttsart. Der Fahrpreis kür Hin- und herige Form der Speiseausgabe— aper nicht Rückfahrt kommt auf zusammen vier Mark. mehr in den Schulen, sondern in Kinder- Abfahrtszeiten: Mannheim 1.34: Friedrids- tagesstätten— beibehalten wird. Als Emp- feld 7.44; Stuttgart Hauptbahnhof 10.20 Uh känger für die Hoover-Speisung von diesem nkunft in Cannstadt 10.38 Uhr. Rückfahrt Zeitpunkt ab sind außerdem vorgesehen ab Cannstadt 18.02, Stuttgarter Hauptbahn. 1 hof 18.20 Uhr. Der Zug ist wieder u die Studenten der Wirtchaftshochschule, 5 N e 0 1 jugendliche Lehrlinge und möglicherweise 20.44 riedrichsfeld und um 20.56 Uhr 1 85 in Mannheim. Eintrittskarten für das Spiel auch auswärts wohnende Lehrkräfte. sind ebenfalls am Fahrkartenschalter des Das Gremium begrüßte den von der Mannheimer Hauptbahnhofs erhältlich. Stadtverwaltung angestrebten Erwerb des Flüchtlinge bauen sich Wohnungen. Bel ehemaligen Segelfliegerlagers in Grasellen- 5 der Jahreshauptversammlung der Lands. bach für Jugendwohlfahrtszwecke. rob mannschaft Ostpreußen sprach Am Viebig über grundlegende Flüchlingsfragen und gab einen Ueberblick, was durch die einheitliche Organisation der Flüchtünge bereits erreicht wurde. Als Beispiel hob er ein Wohnungsbauprogramm hervor, wo im Selbsthilfeverfahren aller Landsmannschaften 80 Wohnungen erbaut werden. Bei der Neuwahl des Vorstandes Wurde Dr. med. Nieckau erster, H. Liebe zweiter Vorsitzender und der Architekt Lukas Kulturwart. Der neue Vorsitzende wies darauf hin, daß neben den sozlalen Aufgaben in Zukunft die kulturelle Betreu- ung stärker in den Vordergrund gestellt werden soll. Im Anschluß an die Versamm- lung wurde ein Heimatabend abgehalten, bei dem unter anderem der Ostlandchor und das durch Mannheimer Bürger ver⸗ stärkte Flüchtlingsorchester mitwirkten. Dabei wurde der Wunsch geäußert, durch gesellige Abende einen noch engeren Kon- takt zwischen Einheimischen und Flücht⸗ lingen herzustellen. Die sudetendeutsche Landsmannschaft hält am 11. März im„Zähringer Löwen“ (Schwetzinger Straße 103) ihre Monatsver- sammlung ab. Beginn 19 Uhr. Mitglieder und andere heimatvertriebene Sudeten- deutsche sind willkommen. Die Vereinigten Kanarienzüchter vereine Mannheims laden ihre Mitglieder sowie alle Vogelliebhaber und Freunde der Kanarien- zucht zu ihrer am 12. März 1950 im Restaurant„Kleiner Rosengarten“, U 6, 10 um 15 Uhr, stattfindenden Versammlung ein. Verein für deutsche Schäferhunde, Nek⸗ karau. Der Verein veranstaltet am 19. März auf dem Zuchtplatz eine Sonderschau für deutsche Schäferhunde, und bittet die Ge- schäktsleute von Neckarau, sich dureh Bin- zeichnung in Ehrenlisten, die von Vereins- Arigehörigen zirkuliert werden? wit Spen- den für Ehrenpreise zu beteiligen, Der Ver- ein spricht hierfür seinen Dank aus. Auf das mit einem DM gezogene 105 Filme im Civie-Center für deutsche Jugendgruppen Als erste Veranstaltung einer geplanten Reihe für die Mannheimer Jugendgruppen Wurden gestern im Civic-Center in der Sophienstraße eine Wochenschau und zwei Filme gezeigt, denen sich eine Diskussion anschlogß. Die Filmfolge wurde auf Initia- tive der Abteilung Kultus und Erziehung des Landeskommissars für Württemberg⸗ Baden gestartet. Daß dieser Gedanke unter Mannheims Jugend in fruchtbarem Boden Wurzel ge- schlagen hat, zeigte der Besuch: es War Proppevoll. Ausnahmen bestätigen die Regel, daß die Jugendlichen sich nicht nur für ernstere und delikatere Themen inter- essleren, sondern auch reif dafür sind. Gemeint damit ist in diesem speziellen Fall der schon ältere Tonfilm„Reaktion positiv“ und die danach von Dr. med. Tränkle mit Geschick dirigierte Aussprache über Geschlechtskrankheiten, ihre Erschei- nungsformen, Verhütung und Bekämpfung. Ansonsten wurden noch ein weiterer Tonfilm„Berlin zwischen Ost und West“ — er behandelt die Stellung Berlins von 1945 bis zur Blockade— und ein schmack 125 gemixter Wochenschau-Cocktall vorge- ührt. Für folgende Vorstellungen hat die Mannheimer Jugend die Auswahl aus un- gefähr 80 deutschen und amerikanischen Spiel- und Kulturfilmen. Es ist sicher, daß sie sich diese Gelegenheit nicht nehmen läßt. Dud- akademie über das Kinderdorf Ska Klassen, an Tischchen und auf Stühlen sitzen. Im Wald liegen die Holzhäuser der Kinder, die jeweils eine sehr gut eingerich- tete Küche, ein behagliches Wohnzimmer und die Schlafräume der Kinder und der „Stubeneltern“(zumeist Medizin- und Psy chologie-Studenten und Studentinnen) ent- halten. Etwa sieben Kinder, Madel und Buben, bilden mit den„Stubeneltern“ eine Familie, für die von der„Stubenmutter“ gekocht wird. Es sind nur schwererziehbare Kinder, oft scheinbar hoffnungslose Fälle, die schon kriminell waren, die nach Ska kommen. Jugendamt, Schule, Aerzte, manchmal auch Eltern schicken sie dahin. 90 Prozent der Kinder stammen aus zerrütteten Verhält- nissen. Die Leitung des Dorfes hat ein er- fahrener Facharzt für Kinderpsychiatrie, dem eine Aerztin, die lange in einem ameri- kanischen Kinderdorf gelebt hat, zur Seite steht. Dazu kommen Psychotherapeuten, Kindergärtnerinnen, Lehrer. aber auch das übrige Personal bis zur Köchin und zum Chauffeur ist in die festgelegte Be- handlung der Kinder eingeschaltet. Die psychologischen Untersuchungen und Beobachtungen in Ska haben ergeben, daß die Verwahrlosungserscheinungen nur Sym- ptome für den gestörten psychischen Rräfte- ablauf sind, daß die Kinder seelisch krank sind an schreckhaften Erlebnissen ihrer ersten Lebensjahre und an Milleuschädigun- gen. Daher erhalten sie ein gutes, ruhiges, heiteres Milieu, keine Verbote oder Gebote, keine Strafe. Sie brauchen nicht zur Schule zu gehen, wenn sie nicht wollen, nicht zu essen, sich nicht zu waschen 3 Kurz, sie genießen völlige Freiheit. Die Er- Wachsenen beanspruchen keine Autorität. Jeder Fall, als Erkrankung betrachtet, wird auf dieser Basis ganz individuell behandelt. In dem Maß zunehmender Gesundung kom- men die Kinder von selbst zur Ordnung. Wobei sie sich auch gegenseitig beeinflus- sen. So hat sich ein Kinderparlament ge- bildet, das gewissermaßen Richtlinſen für das Leben in Ske geschaffen, etwa das Zu- betgehen auf neun Uhr abends kestgegesetzt hat. Aus sich heraus haben die 178 ein Orchester gebildet. Etwa 63 bis 70 Kinder im Alter von 5 his 19 Jahren wer- den in diesem Kinderdorf aufgenommen, das seit zweieinhalb Jahren besteht. 355 Kinder wurden bis jetzt als geheilt entlas- sen, keines ist rückfällig geworden. Ein Kind kostete die Stadt Stockholm im Jahr 10950 Kronen. Es ist selbstverständlich, daß ein entlassenes Kind weiter beobachtet wird, da man auch auf die Eltern psycho- therapeutisch einwirkt, oder wo sle wirk⸗ lich absolut ungeeignet sind, das Kind zu lars aus der Hosentasche 20g. Bei einer uten Wehleltern bringt. Sexuelle Schwie- Personenkontrolle in Feudenheim wurde er . 8 es 75 8. nicht gegeben, da jetzt festgenommen. s schwedischen Kinder in der Schu'e vom 0— slebten Lebensjahr an stufen welse biolo- 5 1 1 1 15 985 aich Sisch aufgeklärt werden. Kartkans daran das dis jetet n It 5 5 bekannten Gründen eine 59 Jahre alte Die Anforderungen an das Personal in Frau etwa zehn Stufen des Treppenhauses Ska, an dessen Selbstbeherrschung, Geduld, hinunter. Mit einer schweren Gehirner- Liebe, Heiterkeit, Humor, vorbildliche Le- schütterung und verschiedenen Hand- und bensführung sind außerordentlich groß, dle Fußverletzungen fand die Verletzte Auf- Entlohnung sei jedoch nur durchschnittlich. nahme im Städtischen Krankenhaus, rei- Die Frau befindet sich in Lebensgefahr. Augenarzt Dr. Fuchs 85 Jahre alt Der bekannte Mannheimer Augenarzt Dr. Robert Fuchs, der im Laufe seiner lan- gen Praxis 115 000 Patienten behandelt hat, wird am 10. März 85 Jahre alt. Zugleich feiert er sein 60. Arzt jubiläum. Doktor Fuchs ist zwar in Pirmasens als Sohn eines Schuhfabrikanten geboren, wurde aber bel seiner Großmutter in Mannheim erzogen und besuchte hier auch das Gymnasium. Studium und Assistenzeit führten ihn nach Marburg an der Lahn und nach Straßburg, Wo er auch doktorierte und das Staatsexa- men bestand. Danach ließ er sich in Mann- heim als Augenarzt nieder. Dr. Fuchs hat lange Jahre die Orts- gruppe des Badischen Blindenvereins be- treut und sich tatkräftig eingesetzt für die Besserung der sozialen Lage der Blinden. Wie so mancher Arzt ist er auch sehr musikliebend und ein so leidenschaftlicher Cellospieler, dag er heute noch seinen Tag mit einer Bachschen Cellosonate beginnt, In musikalischen Kreisen waren seine Kam- mermusik-Guartette allgemein bekannt. „Sein Haus in L. 2 wurde im ersten Welt⸗ Krieg als erstes in Mannheim dureh eine Fliegerbombe„ausgeblasen“ und im zwei- ten völlig zerstört. Darum lebt Dr. Fuchs heute mit seiner Gattin im Städtischen Al“ tersheim Schriesheim, wo er noch zweimal wöchentlich praktiziert. Pressebericht der Polizei Tod durch VUeberfahren. Vor dem Ein- biegen in die Mannheimer Straße in Käfer- tal wurde ein Lastwagen mit Anhänger von einem Verkehrsposten für kurze Zeit ange- halten. Diese Zeitspanne benützte ein vier Jahre alter Junge, um sich unbemerkt zwischen den Motorwagen und den Anhän- ger zu begeben, anscheinend in der Ab- sicht, sich anzuhängen. Als der Lastkraft- Wagen sich wieder in Bewegung setzte, kam das Kind so unglücklich zu Fall, daß die Räder des Anhängers über seinen Kopf hinweggingen und der Tod auf der Stelle eintrat. Bimbo II festgenommen. Schon lange suchte die Polizei nach„Bimbo II“, der schon allerhand Diebstänle und sonstige Vergehen auf dem Gewissen hatte. Eine besondere Fingerfertigkeit besaß er im Umgang mit amerikanischen Soldaten. Jedenfalls stellten diese oft nach Beendi- gung der Unterhaltung mit ihm fest, daß ihre Brieftasche weg war. Das letzte Mal trat er vor dem PX-Laden auf, wo er sich an einen betrunkenen Soldaten heran- machte, dem er die Brieftasche mit 50 Pol- in Käfertal St der 2 grafte jahr ihrer Ferti. Minu der Wigsh sen, lung Tradi Steno tung am D Goetn Arbei der dprac Abene letzte ausge Dr Ludw Verei. dritte Wand heim mit e kreund wald einen 1 b Renne nungs At schaft zeit b alten Stem und der A gegrüt persal stand zende: pius sind F Kling Gen In de senhe: die Fußbe wie 8 Leistu zufrie ders Durch für 15 Abtei! der h gewir! alben Vertr⸗ Vereir Sportl wurde der V 600 N losen gönne Ne 40 jäh! alte Ortsg! Vereir Sitzen lende mitgli ner, V Steph. kuh Da ihm b für die ordnui zumal hörde zugesf Ludvyi Bauhe well Bauan haus! natter erweit Rücks latte es War migt, mer v onnte Als ren, v gestel! lrrtun Gesch. Warer keits Darau We DM-S ragte lich 8 in die der A zum auf F. An noch munds Stirnr übers von d on be. wurf Leit, beind In edlock durch gar r lage des K R A Me Schwyl Frage nachrt ten 4 Anne ter 8. 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In Anbetracht der zunehmenden Bedeutung, die der Steno- grafie heute be en Wird— ab Früh- jahr missen kaufmännische Lehrlinge bei rer Gehilfenprüfung grundsätzlich eine Fertigkeit von mindestens 120 Silben pro Minute nachweisen können— wurde bei der letzten Generalversammlung des Lud- wrigshafener Stenografenvereins beschlos- gen, im Stadtteil Oppau eine eigene Abtei- jung zu gründen. Damit wird an die Tradition des früher selbständigen Oppauer Stenografenvereins angeknüpft. Unter Lei- zung von Studienrat Rottmüller beginnt am Donnerstag, dem 9. März, im Saal 29 der Goetneschule die junge Abteilung mit ihrer Arbeit. Neben einer kurzen Einführung, bei der vor allem organisatorische Dinge zur Sprache kommen sollen, werden an diesem abend auch den Oppauer Preisträgern des letzten Richtigschreibens die Ehrenurkunden ausgehändigt. g a Dritte Plan wanderung. Die Ortsgruppe Ludwigshafen-Mannheim des Pfälzerwald- ſereins führt am kommenden Sonntag ihre dritte Plan wanderung durch. Sie wird die Wanderfreunde in die Berge um Bad Dürk- heim führen. Abfahrt erfolgt um 8.46 Uhr mit der Rheinhaardt-Bahn. Auch Wander- freunde, die noch nicht Mitglied im Pfälzer- wald Verein sind, sind willkommen. Um einen Ueberblick über die Teilnehmerzahlen zu bekommen, liegen im Zigarrenhaus Renner in der Bismarckstraße Einzeich- nungslisten aus. Athletik Sportverein wählte Vorstand schaft. Am 13. Januar war, wie wir seiner- zeit berichteten, durch eine Fusion der drei alten Ludwigshafener Schwerathletikvereine stemm- und Ringklub, Athletikverein Nord und die Abteilung„Siegfried“ des Phönix der Athletiksport-Großverein Ludwigshafen gegründet worden. In der ersten General- persammlung wurde der provisorische Vor- stand Helmut Peryot als erster Vorsit- zender bestätigt. Zweiter Vorsitzender wurde pius Fromm. Weitere Vorstandsmitglieder sind Paul Dürr, Mathias Frühbis und Philipp Klingel. Generalversammlung des SV Friesenheim. in der Generalversammlung des SV Frie- zennheim gab Vorstand Richard Golgate die Jahresberichte der Unterabteilungen Fußball, Männer- und Frauenhandball so- wie Schwerathletik bekannt. Während die Leistungen der letztgenannten Abteilungen zufriedenstellend seien— dies gelte beson- ders für die Schwerathleten, die mit der Durchführung der deutschen Meisterschaft für 1950 betraut wurden,— müsse für die Abteilung Fußball gesagt werden, daß sich der häufige Trainerwechsel ungünstig aus- gewirkt habe. Bei der Neuwahl wurde dem alten Vorstand im Wesentlichen erneut das Vertrauen ausgesprochen. Sobald es die Vereinskasse gestatten wird, soll ein eigenes Sportheim gebaut werden. Abschließend wurde längere Zeit darüber diskutiert, wie der Verein die Quartierbeschaffung für die oo Meisterschaftskämpfer und die zahl- den Schlachtenbummler bis Juli regeln könne. Neue Ortsgruppe in Oggersheãm. Um die jährige Tradition fortzusetzen, gründeten alte Oggersheimer Wanderfreunde eine Ortsgruppe Oggersheim des Pfälzerwald Vereines im„Bayerischen Hof“. Erster Vor- sitzender wurde der schon 74 Lenze zäh- lende Heinrich Mayer. Weitere Vorstands: mitglieder si id Jakob Kiehl, Julius Schaff- ner, Wilhelr Schollenberger, Hermann Beck, Stepnan Scwab und Wilhelm Wentz. „Kalter Krieg“ in Rheinland-Pfalz nicht mehr„kalt“: Scharle NAuseinundersetzung Gewerkschufi-Lundesregierung Warum wird den Polizeibeamten keine Organisationsfreiheit gewährt?/ Eine grundsätzliche Streitfrage 1 Krieg“, der hinter den Kulissen zwischen dem Innenministerium der i und den gewerkschaftlich organisierten Polizeibeamten im Lande 5 alz schon seit einiger Zeit im Gange ist, trat dieser Tage in das Stadium sogenannter »erster Kampfhandlungen“, Das Innenministerium hatte bekanntlich dieser 150 75 organisierten Polizeibeamten ver boten, an einer nach Zweibrücken einberufe- Srößeren Konferenz teilzunehmen. Trotz dieses Verbotes waren Delegierte in Zweä- brücken erschienen. Der erste Vorsitzende der Bezirksleitung Rheinland-Pfalz der Gewerkschaft öffent- liche Dienste, Transport und Verkehr, in Ludwigshafen, E. WI II, hat eine Stellung- nahme zur gegenwärtigen Situation verfaßt. Sie wurde dem Minister präsidenten des Landes, Peter Altmaier, dem Landtags präsidenten, dem Landeskommissar von Wes Gouverneur Hettier de Boislambert, dem Präsidenten des Bun- es, Ministerpräsident Karl Arnold, allen Fraktionsvorsitzenden und allen Bun- destagsfraktionen zugeleitet. eee hat die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr, else e e Polizei(Sitz für das Bundesgebiet: Stuttgart) einen Aufruf an alle rundsät mten in Rheinland-Pfalz erlassen. Da es sich bei dem gesamten Streit um Srundsätzliche Fragen der Koalitionsfreiheit arbeitender Menschen in einer jungen, neu aufzubauenden Demokratie Handelt, geben wir— ohne eigenen Kommentar— sowohl 415 e des Gewerkschaftsvorsitzenden E. WII I, Ludwisshafen, als auch en Stuttgarter Aufruf an alle Polizeibeamten in Rheinland-Pfalz im Wortlaut wieder. Gegen diktatorische Maßnahmen der Regierung 5„Die Bezirksfachabteilung der„Polizei“ in der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr im Lande Rhein- and/ Pfalz hat seit 1945 den Großteil aller Polizeibeamten organisiert. Am 21. Sep- tember 1949 wurde bekanntlich durch die Hohen Kommissare ein Polizeistatut den Ministerpräsidenten der elf Bundesländer zur Stellungnahme übersandt. In einem Absatz dieses Statutes wurde den Polizei- beamten die gewerkschaftliche Organisation mit Nicht-Polizei- Angehörigen untersagt. Nach Bekanntwerden dieser Verlautbarung hat sich der Vorstand des Deutschen Ge- Werkschaftsbundes und der Verbandsvor- stand OT schriftlich an die Hohen Kom- missare gewandt und das uneingeschränkte Koalitionsrecht aller Polizeibeamten gefor- dert. Es wurde dann bekannt, daß am 28. Februar 1950 eine Besprechung zwischen den Gewerkschaftsvertretern und den Sicherheitsbeamten der Hohen Kommission stattfinden sollte. Damit war ganz klar ge- sagt, daß die vorgesehene Einschränkung des Koalitionsrechts der Polizeibeamten durch die Hohe Kommission keine endgül- tige war, und diese, unsere Auffassung, wurde in einer Sitzung am 28. Februar in Frankfurt bestätigt. Die Hohen Kommissare selbst behalten sich auch heute noch die letzte Entscheidung in dieser Frage vor. Trotz dieser Umstände hat das Innen- ministerium des Landes Rheinland/ Pfalz, und in seinem Auftrage der Ministerialrat Krusenotto, mit Verfügung vom 2. März den Polizeibeamten die Gewerkschaftszuge- hörigkeit untersagt und Delegierten die Teilnahme an einer Polizei-Gewerkschafts- konferenz am 3. März verboten. Gleich- zeitig mit diesem Verbot rief der gleiche Ministerialrat Krusenotto zur Bildung eines Polizeibeamtenvereins ohne gewerk- schaftliche Bindung im Lande Rheinland/ Pfalz auf. daß der Ministerialrat durch Bekanntgabe seines Verbotes und durch Aufruf zur Bildung eines Polizeibeamtenvereins eine gewerkschaftliche und— es muß in aller Offenheit gesagt werden— reaktionäre Ab- sicht verfolgt. Wir stehen auf dem Standpunkt, dab ein Gegner der Gewerkschaft auch ein Geg- fahrlässiger Strußenbahnwdagenführer wurde verurteilt Er beachtete das Vorfahrtsrecht eines Lastwagens nicht Daß ein Bürger nicht bauen darf, wie es ihm beliebt, ist eine bekannte Tatsache, und für die UDebertreter der baubehördlichen An- ordnungen gab es schon reichlichen Aerger, zumal in allen Fällen vom Gericht der Be- hörde gegenüber die Beseitigungsbefugnis zugesprochen wird. Am Mittwoch saßen im udwigshafener Amtsgericht wieder einmal Bauherr und Bauleiter auf der Anklagebank, weil sie nach Ansicht des Ludwigshafener Bauamtes ohne Genehmigung das Geschäfts- haus mit den Wohnungsanwesen verbunden hatten, um damit zu einer Schaufenster- erweiterung zu gelangen. Nach mündlicher Rücksprache mit dem zuständigen Baurat latte dieser auch mündlich das Projekt— es War als Provisorium vorgesehen— geneh- migt, so dag Bauherr und-leiter im Som- mer vergangenen Jahres an die Arbeit gehen konnten. Als die gröbsten Arbeiten beendet Wa- ken, wurde der Bau von der Baubehörde ein- gestellt und der Baurat bezog sich auf einen kErtum seinerseits. Der Winter kam und der Geschäftsmann sah sich gezwungen, seine Waren dadurch zu schützen, daß er die be- keits fertiggestellte Frontseite verkleidete. Daraufhin erfolgte die Anzeige. Während nun der Amtsanwalt eine 10 OM- Strafe plus Beseitigungsbefugnis bean- tragte, stellte sich Amtsgerichtsrat Dr. Fried- rich auf den Standpunkt, daß eine Strafe in diesem Fall nicht auszusprechen sei, da der Angeklagte einem behördlichen Irrtum zum Opfer gefallen sei. Das Urteil lautete auf Freispruch. Anna St. ist mit ihren 59 Jahren Zwar noch nicht vorbestraft, doch wies ihr Leu- mundszeugnis, wie der Richter mit einigem Stirnrunzeln bemerkte, einen nicht ganz zu übersehenden Schönheitsfehler auf, da sie von der Polizei als vorlaute, lügenhafte Per- zon bezeichnet wurde, Anna wies den Vor- wurt ab mit den Worten:„Des sin blos beese Leit, jeder Mensch hot sei Freinde un heinde.“ f In der Hauptverhandlung zeigte es sich ſedoch, dag die Weste der Angeklagten gurch die Vorgänge vom 15. November 1949 gay nicht so blütenweiß war. An diesem lage nämlich waren im dritten Stockwerk des kleinen Anwesens in der Friedensstraße in Abwesenheit der Hausfrau neben 48, DM eine Kern- und eine Kohlenkarte ver- schwunden Als Täterin konnte nur Anna in Trage kommen, die in diesem Haus Weih- nachtskerzen verkaufen wollte. Die beeidig- ten Aussagen der Zeugen verschlechterten Amas Lage, und Amtsanwalt sowie Rich- ter sahen die Angeklagte als überführte Diebiy an. Drei Wochen Gefängnis zuzüg- lich 5,.— DM für das verbotene Handeln mit Weihnachtskerzen waren die Quittung, die Arma trotz eifriger Unschuldsbeteuerungen einstecken mußte. Nur einem gütigen Schicksal war es zu verdanken, daß der Zusammenstoß des Straßenbahnzuges der Linie 19 mit dem Fimnf-Tonner-Lkw,. am 20. September 1949 Ecke Schiller- und Dammstraße keine schwe- reren Folgen nach sich 20g. Wegen fahrlässiger Körperverletzung und Transportgefährdung hatte sich num der Straßenbahnwagenführer vor dem Amtsge- richt zu verantworten. Seine Schuld be- stand, wie es im täglichen Straßenverkehr immer wieder beobachtet werden kann, in der Hauptsache darin, daß er das Vorfahrts- recht nicht beachtet hatte. Dies stand näm- lich dem ebenfalls langsam fahrenden Lkw. in der Dammstraße zu. Trotzdem versuchte der Straßenbahnführer mit seinem Zug als erster die Kreuzung zu passieren: Dadurch Wurde der Lkw. an seinen Abschlepphaken gerade noch von der Straßenbahn erwischt. Neben mehr oder weniger erheblichen Sach- schäden wurden fünf Fahrgäste durch Glas- splitter leicht verletzt. Der bisher straflose Wagenführer wurde mit 80,.— DM Geldstrafe billig bedient. Atzl Frühjahrsmode leicht verschleiert: Es ist offensichtlich, ner des demokratischen Staates ist! Wenn darüber hinaus der gleiche Ministerialrat ein Betätigungsverbot für die Betriebsräte der Polizeidirektionen ausspricht und da- mit gröblichst gegen die Landesverordnung über die Errichtung und Betätigung von Betriebsräten in Fheinland/ Pfalz verstößt, so dürfte entschieden zu weit gegangen wor- en sein. Wir fühlen uns als Gewerkschaften ver- Pflichtet, die Oeffentlichkeit und die Frak- tionen des Land- und Bundestags auf diese Maßnahmen aufmerksam zu machen. Wir waren stets bemüht, den Staat in seinen Rechten und die Demokratisierung der Ver- waltung und insbesondere der Polizei, maß- geblich zu unterstützen. Wir sind aber nicht bereit, diktatorische Maßnahmen hinzuneh- men. Wir stehen nicht an zu erklären, daß Wir die gesamte Arbeitnehmerschaft auf- rufen zum Kampf um die Erhaltung der demokratischen Grundrechte jeden Staats- bürgers.“ gez. E. WII Bezirksleitung Gewerkschaft GTV in Ludwigshafen/ Rhein „„ Iulruf an alle Polizeibeumten in Rheinlund-Piulz „Auf Anordnung der Landesregierung Rheinland-Pfalz, Ministerium des Innern, ist der Anschluß der Polizei- und Gendar- meriebeamten an die Gewerkschaft Oeffent- Neues vom Wiederaufbau: liche Dienste, Transport und Verkehr, Haupt fachabteilung Polizei, verboten. Die Bezirks- tachabteilung Polizei hatte für den 3. März 1950 zu einer Landeskonferenz nach Zwei- brücken eingeladen. Durch das ministerielle Verbot wurde den Polizeikollegen die Teil- nahme an dieser Konferenz untersagt. Mit diesem Verbot wollte man jede Gewerk- schaftstätigkeit bei der Polizei unterbinden. Die Ministerialbürokratie stützt sich hierbei auf eine Verfügung durch das französische Landeskommissariat. Wir wissen, daß die Frage der Koalitions- freiheit für alle Polizeibeamten in den Ländern der Bundesrepublik durch die Hohen Kommissare noch nicht endgültig entschieden ist! Wir betrachten deshalb das ausgespro- chene Verbot des Innen ministeriums als einen offenen Angriff gegen die Gewerk- schaft. Wenn mit der Bekanntgabe des Verbots durch das Ministerium gleichzeitig zur Bildung eines Polizeibeamtenvereins aufgerufen wird. so wissen wir, wohin der Weg gehen soll. Die Interessen vertretung der Polizeibeamten soll durch die Vorgesetz- ten auf dienstlichem Wege wahrgenommen werden, Man macht den Polizeibeamten damit die elementarsten Staatsbürgerrechte streitig. Darüberhinaus sol] jegliche Be- triebsratstätigkeit bei den Polizeidirektionen eingestellt werden. Machtlos und entrechtet sollen die Polizeibeamten damit Staatsbürger zweiter Klasse werden. Ganz abgesehen davon. dag das Verbot der Betriebsrätetätigkeit bei der Polizei gegen die„Landesverordnung über Errichtung und Tätigkeit der Betriebsräte in Rheinland-Pfalz“ verstößt, will man da- mit die letzten demokratischen Sprecher der Polizeibeamtenschaft mundtot machen. Wir rufen den Landtag des Landes Rheinland-Pfalz und den Bundestag der Bundesrepublik Deutschland auf, die Bür- gerrechte der Polizeibeamten zu wahren. Wir lassen nicht nach im Kampf um die Demckratisierung der Polizei. Trotz allem wird die Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr, Hauptfachabteilung Polizei, die Interessen der Polizeibeamten weiterhin vertreten, denn nur die Gewerk- schaften sind die Garanten für die Wahrung der sozialen und wirtschaftlichen Interessen der Polizeibeamten und aller im öffent- lichen Dienst stehenden Beschäftigten.“ gez. Klemmer Vorsitzender der Hauptfachabteilung Polizei Gewerkschaft Oeffentl. Dienste, Transport Verkehr, Verbandsvorstandschaft Stuttgart. Auch die Vororte werden nicht vergessen In Rheingönheim wird eine Sparkassenfiliale errichtet Im Ludwigshafener Bauamt wird mit der kförtschreitenden Jahreszeit eine erfreu- liche Aktivität entfaltet. Nachdem wir vor einigen Tagen über das große Projekt in der Ludwigstraße berichten konnten— dort sollen siebengeschossige Hochhäuser mit entsprechenden Verbindungsbauten in einer Gesamtlänge von hundert Meter erstellt werden— können wir heute mitteilen, daß neben einem zügigen Wiederaufbau der Innenstadt auch die Außenbezirke nicht vernachlässigt werden. An der Ecke Haupt- und Rheingönhei- mer Straße wird ein modernes dreistöcki- ges Haus erbaut, in dessen Erdgeschoßräu- men die Stadtsparkasse Ludwigs- hafen eine Filiale einrichtet. Vorgesehen is:? eine geräumige Schalterhalle von 14 Meter Länge und 10 Meter Tiefe, deren Fußboden mit Solnhofer Platten belegt wird. Die Wände erhalten eine Eichentäfelung. Der Schalterhalle schließt sich ein Raum für den Kassenleiter an. Weiterhin umfaßt das Erd- geschoß noch einen Raum für die Maschi- nenbuchhaltung und einen weiteren für die Registratur. Im ersten und zweiten Obergeschoß wer- den je eine Dreizimmerwohnung mit Küche und Bad für Angestellte der Sparkasse so- wie je eine Siebenzimmerwohnung für einen Arzt und einen Zahnarzt entstehen. Das Dachgeschoß erhält Mansarden. In der Rheingönheimer Straße wird der Bau mit Arkaden versehen. Dem Gebäude ist ein freier Platz vorgelagert. Die Entwürfe stammen von dem Ludwigshafener Archi- tekten Willy Seh willing. Mit dem Bau soll bereits im März begonnen werden. An dieses Haus wird sich später noch ein weiterer Bau in der Hauptstraße an- schließen. Darüber hinaus ist auch in der Rheingönheimer Straße ein Weiterbauen in der Form eines bis zur Post reichenden großen Blocks geplant. Das gesamte Erdgeschoß dieses sieben Häuser in einer Front umfassemden Blocks von rund 90 Meter Länge wird mit Läden versehen. Der Block soll das neue Kaufzentrum von Rheingönheim werden. Die Obergeschosse erhalten Wohnungen. Finanzierungsbesprechungen kür dieses Pro- jekt sind bereits im Gange. 0 Sollte es gelingen, auch dieses zweite größere Projekt in die Tat umzusetzen, dann würde der teilweise noch recht länd- lich anmutende Ludwigshafener Vorort Rheingönheim in seinem Kern ein anderes zumindest vor städtischer an- mutendes— Gesicht bekommen. Aus Briefen an den„Morgen“ Es bleiht beim Freispruch Die Strafkammer des Landgerichts Fran- kenthal sprach am g. Dezember die wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit An; geklagte Gerda Schwerdt aus Ludwigs- hafen-Oppau frei. Der Staatsanwalt gab sich mit diesem Freispruch jedoch nicht zu- frieden und beantragte Revision des Urteils, In der Sitzung des Strafsenates des Ober- landesgerichtes in Neustadt am 8. Marz wurde die Revision des Staatsanwaltes ver- worfen und der Freispruch des Land- gerichtes Frankenthal damit rechtskräftig. Jetzt Arbeitslosenhilfe Am 1. März ist durch Ministerratsbeschiuß der Landesregierung Rheinland-Pfalz das vom Landtag beschlossene Arbeitslosenhilfs- gesetz in Kraft getreten. Die von der Ver- fügung Betroffenen werden diese neue Re- gelung überaus dankbar begrüßen, derm es bedeutet, daß alle Arbeistlosen, die bisher — da sie keinen Versicherungsschutz ge- nossen— von Woehlfahrtsämtern und Be- zirksversorgungsämtern betreut wurden, àab 1. März von den Arbeitsämtern betreut und und unterstützt werden. Der Weg zum Ar beitsamt ist bekanntlich in jedem Palle leichter, als der zur Wohlfahrt. Außerdem besteht der Sinn des Gesetzes ja auch darin, daß der Arbeitslose von den Arbeitsämtern nach Möglichkeit Arbeit zugewiesen be- kommt. Der in Frage kommende Personen- Kreis muß jedoch arbeitsfähig, arbeitswillig, unfreiwillig arbeitslos und vor allem be- dürftig sein. Nach der Meldung bei dem zuständigen Arbeitsamt wird der Hilfesuchende beraten und gegebenenfalls aufgefordert, einen An- trag auf Unterstützung zu stellen. Ausge- schlossen von dieser Hilfe sind selbstver- ständlich die Anwärter auf Arbeitslosen- unterstützung, deren Anspruch sich auf ge- leistete Beiträge gründet. Auch den Gemeinden kommt die neue Regelung sehr zustatten, weil sie wesentlich dazu beiträgt, bisher aus den Gemeinde- kassen aufzubringende Gelder einzusparen, Den Arbeitsämtern dagegen entsteht keine finanzielle Belastung, da die Mittel, die die Arbeitsämter für die Arbeitslosenhilfe ab 1. März verausgaben, vom Land und spa- ter vom Bund zurückerstattet werden. Niklas in der Pfalz Am kommenden Sonntag wird auf einer Winzer- und Bauernkundgebung in Landau Bundesernährungsminister Dr. Niklas 2 der pfälzischen Bauernschaft sprechen. Auf der Kundgebung soll insbesondere über die Bundeshilfe für die„rote Zone“ und über die Lage der deutschen Landwirtschaft nach der Liberalisierung gesprochen werden. Zu einem noch nicht genau festgelegten Termin wird Bundesfinanzminister Dr. Schäffer in Speyer sprechen. Elektro-Liebhaber. In den Morgenstunden des 4. März wurden aus der Werkstatt eines Schlossermeisters in einem Ruinengrund- stück in der Heinigstraße ein ausgebrannter Elektromotor und mehrere neue Herdplat- ten gestohlen. Nach den bisherigen Ermitt- lungen der Ludwigshafener Kriminalpolizei kommen als Täter zwei junge Männer in Frage, die folgendes Aeußere haben: Etwa 18 Jahre alt und 160 em groß, dunkle Haare, volles Gesicht, Schürfwunde auf dem Nasen- rücken, blaue Matrosenmütze. Der zweite Täter: etwa 20 Jahre alt und 170 em groß, schlank, trug am linken Handgelenk einen Verband, dunkle Haare, Skimütze. Die ent- wendeten Gegenstände sollen mit einem gummibereiften Handwagen abtransportiert worden sein. Um sachdienliche Mitteilungen bittet die Kriminalpolizei Ludwigshafen. 13 Alarme. Die städtische Berufsfeuer- keuerwehr mußte im Monat Februar 13mal ausrücken. Die Alarme betrafen drei Brände und zehn Hilfsleistungen, Aw.„ BEScSmW] EDEN Arbeitet der städtische Fuhrpark„schwarz'“? Spediteure protestieren Vertreter der Innung des Kfz-Handwer- kes umd Vertreter des Speditionsgewerbes Balten es für erforderlich, in der Oekfent- lichkeit auf einen Umstand hinzuweisen, der dringender bürgermeisterlicher Abänderung bedarf. Die Ludwigshafener Spediteure haben zur Zeit schwerste Existenzsorgen. Ihre Fahrzeuge und somit ihre Arbeitskraft lie- gen oft tagelang brach. Seit einiger Zeit muß nun immer wieder beobachtet werden, dag der städtische Fuhrpark in Ludwrigs- hafen mit seinen Lastkraftwagen Lohnfahr- ten durchführt. So wurde unter anderem der Holzlagerplatæ der Firma St. in der Marienstraße durch städtische Lastkraftwa- „Dultige Gedichte“ ruuschten pausenlos über den Laufsteg Große erfolgreiche Modenschau der Ludwigshafener Schneiderinnen im Pfalzbau Achtung, Damen— herhören! Es gilt Wieder zu zeigen, was man hat. Die Röcke werden kürzer, Taille und Hüften normal. Und uralt, bzw ganz neu:— Lavendelfar- ben ist Trumpf. Dies etwa ist das Fazit der Frühjahrsmodenschau der Schneiderinnung Ludwigshafen, die am Dienstag im Pfalzbau einen glänzenden Start hatte. Vom Traum der verwöhnten Frau, dem fließenden Mor- genrock angefangen, über neuartig-raffi- mierte Strandkleider, zu Nachmittags-, Tee- und Abendkleidern lief die ganze Skala der frühsommerlichen„phantastischen Erzäh- lungen“! der Ludwigshafener Schneiderin- nen über den Laufsteg. Verhalten und dezent spielte im Hinter- grund die Kapelle Harry Seemann und überbrückte damit geschickt die wohl nicht immer beabsichtigten Kunstpausen in der Ansage von Dorothea S6 renson aus Hei- delberg, eine Ansage, die in ihrem Kolorit nicht immer die Farbenfreudigkeit der ge- zeigten Modelle erreichte. Die Hauptmerkmale der bisherigen Mode — weite Röcke in Plissee und Falten, ange- schnittene Aermel und großzügige Kragen- partien— wurden beibehalten, dafür ist die Zusammenstellung und Verarbeitung weni- ger übertrieben, und gerade dadurch von Zufkallender Eleganz. Durch die Pastelltöne in der Wahl der Farben wird die reizvolle Wirkung noch erhöht. Zartolive, Altrosa, Lavendel in allen Schattierungen, Bleu und Schwarz herrschen vor, aber auch noch Zie- gelrot und Pepita. Ein àaparter Verschluß, eine einseitige, als Tasche gearbeitete Hüft- drapierung, Paillettenstickerei und viele Knöpfe gaben dem jeweiligen Modell seine besondere Note. Zeitlos elegant, und dadurch immer beifällig aufgenommen, bleibt das Schneiderkostüm., aber auch ein reizendes Trachtenkostüm mit vielen lustigen Schlei- fen fand stürmischen Applaus. Weite Flauschmäntel, trotz aller Fülle nicht fül⸗ lig, wechselten ab mit flotten Jackenklei- dern. Ein majestätisch hoher Stuartkragen krönte einen dunkelbraunen arabischen Kalbfellmantel. Und dann Steg frei zur großen Prome- nade der Abendkleider.„norm weit“, läßt sich hier wohl als Motto voransetzen. Die „Königin der Nacht“ rauschte mit 20 Meter Tüll einher, wobei sie ein zierliches, wie aus Buttercreme geformtes Krönchen auf den eigenwilligen Locken balancierte. Einen ganz neuen und nicht reizlosen Einfall zeigte das Modell„Schmetterling“, dessen vorderes Teil nach oben in zwei flügelartige Teile auslief, die nach Schmetterlingsart zierlich über der Schulter wippten. Und zum Schluß „die Braut“— ganz in weißer Moiréeseide. Alle diese Frühjahrsgedichte wurden unterstrichen durch neuartige Hüte, deren Schleier den geheimnisvollen Zauber der Trägerinnen hervorhoben, durch aparte Schuhe, gediegenen Schmuck und geschmack- volle Handtaschen aus den Werkstätten der Ludwigshafener Geschäftswelt. Die Sonne hat nun also keinen Grund mehr, länger zu zögern— die Damenwelt ist bereit, um den einziehenden Frühling kür un vorbereitete Männerherzen noch ver- wirrender zu gestalten L. W. leisten dürfe. 5 gen abgefahren, als diese Firma in ein neues Lager am Bahnhof übersiedelte. Fer- ner wurde mit den Wagen des Fuhrparkes für eine Ludwigshafener Firma Waggons mit Bündelholz entladen. Von interessierter Seite wurden auf diese Vorfälle hin entsprechende Schritte bei Oberbürgermeister Valentin Bauer unter- nommen. Der OB wurde gebeten, diese Ar- beiten, die mit Recht Schwarzarbeiten des Fuhrparkes genannt werden, einstellen zu lassen. OB Bauer gab eine Zusicherung ab, derzufolge dem Fuhrpark diese Privatfahr- ten untersagt werden sollten. Die Zusiche- rung wurde jedoch entweder nicht gegeben, oder aber wurde die oberbürger meisterliche Anordnung vom Leiter des städtischen Fuhrparkes einfach übergangen. Jedenfalls mußte am Samstag, dem 25. Februar, er- neut beobachtet werden, daß mit dem städ- tischen LkW] Nr. FR 11—5501 an der Ver- laderampe an der Friesenheimer Straße ein Eisenbahnwaggon Bündelholz entladen wurde. Als Empfänger war eine Ludwilgs- hafener Firma deklariert. Das Speditionsgewerbe fühlt sich durch diese Schwarzarbeiten des Fuhrparks ge- schädigt. Auch das Kfz-Handwerk ist daran interessiert, daß dem Fuhrpark diese Ne- benbeschäftigung verboten wird, da das Re- paraturgeschäft indirekt mitgeschädigt wird. Ein zweites Kapitel betrifft die Ludwigs- hafener Taxameter, die bekanntlich zur Zeit auch nicht auf Rosen gebettet sind. Bis vor kurzem wurden die Pfarrer auf ihren Dienstfahrten zum Friedhof Beerdigungen usw.) von Taxametern gefahren. Dieses Fahrgeschäft hat sich jetzt ebenfalls der städtische Fuhrpark angeeignet und schä- digt damit die Taxameterhaltef. Die betei- ligten Kreise(im nachteiligen Sinn betei- ligt) vertreten die Auffassung, daß die Ma- nier des Fuhrparks, derartige Schwarzarbeit zu leisten, scharf angeprangert werden sollte. Sie bitten die einschlägigen Stellen der Stadtverwaltung, entsprechende Schritte in die Wege zu leiten und vertreten die Auf- fassung, daß der städtische Fuhrpark, sollte er kür städtischen Bedarf nicht voll aus- gelastet sein, seinen Wagenpark verringern müsse und auf keinen Fall Schwarzarbeit Ad. H. Ludwigshafen eme eee, e. . 8 eee 9 3 — Denkschrift Seite 8 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Ueber Leichen SShreitende Bundesbahn ieee ee cee Bundesbahn soll sich ruinieren; dem ist ent- gegenzuhalten, daß dieser Ruin leider alle Schichten der Bevölkerung trifft und auch, Sie ist das Sorgenkind der westdeutschen Wie die vorstehenden Zeilen beweisen, die Wirtschaft. Nicht nur deswegen, weil sie mit Werksehuergger, rer Defizit wirtschaft die von der Gemein- Schaft der Steuerptflichtigen zu schleppende Last vermehrt, sondern auch deswegen, weil sie— sich als Saat im Staate fühlend— in Auisestrengten Bemühungen, Defizitwirt- Schaf zu vermeiden, die ganze Wirtschafts- Struktur des Verkehrswesens zu zerstören droht. 4 Von dem fragwürdigen Experiment der Bundesbahn, schwimmfähige Waggons mit eimer Ladefähigkeit von 90 Tonnen zu bauen, um bei den Gütertransporten am Wasser- Straßenverkehr beteiligt zu sein, soll gar micht die Rede sein, denn es verrät eine ge- radezu wahnwitzige Ignoranz sämtlicher Schiffahrtstechnischer Erfahrungen und ist daher nicht ernst zu nehmen. Ernst zu nehmen ist auch nicht der Bun- desbahn Klage, daß der Gütertransport des raftfahrverkehrs alleinige Ursache der Schwierigkeiten, der Verlustwirtschaft im Bahnwesen sind. Der Verband der Automobilindustrie er- rechnet für das britische und amerikanische Besatzungsgebiet eine Transportkapazität der Straße von rund sechs Milliarden Netto- Tonnen-Kilometern jährlich, während die Praktisch ausnutzbare Transportkapazität der Schiene sich im gleichen Gebiet nach vorliegenden Angaben auf 60 Milliarden Netto-Tonnen-Kilometer belaufe. Eingehende Berechnungen, die jedoch nach Lage der Dinge teilweise auf Schät- Zungen beruhten, zeigten mit gröhter Ein- dringlichkeit— so betont der VDA- Presse- dienst—, daß der Wettbewerb des Last- kraftwagens nur zum geringsten Teil für lie Notlage der Schiene verantwortlich ge- macht werden könne. Diese Not sei nicht durch die Maßnahmen zu beheben, die man Zur Eindämmung des Lkw.-Wettbewerbs ge- troffen habe und noch treffen wolle, und die meistens zum Schaden der Volkswirtschaft den Straßenverkehr in seiner Gesamtheit träten. Das Schwergewicht müsse vielmehr bei Maßnahmen der Schiene selbst liegen. Man werde der Bundesbahn die Möglichkeit geben müssen, mehr als bisher nach unter- nehmerischen Gesichtspunkten zu wirtschaf- ten und die Erlöse mit den Kosten in Ein- klang zu bringen. Wie falsch die Voraussetzungen sind, von denen die Bundesbahn ausgeht, beweist fol- gende Meldung: „Die Bundesbahn steht einer Senkung der Personentarife, wie sie jetzt in einer des deutschen Industrie- und Handelstages und der deutschen Zentrale für Fremdenverkehr beim Bundesverkehrsmini- sterium angeregt wurde, durchaus wohlwol- lend gegenüber. Sie kann aber einem sol- chen Verlangen im Augenblick deshalb nicht entsprechen, weil die allgemeinen Betriebs- unkosten der Bundesbahn angesichts der ge- genwärtigen Preislage für Industrieprodukte bei 200 Prozent liegen, Personentarife jedoch nur 140 Prozent der Vorkriegstarife aus- machen.“ Mit dieser Erklärung der Hauptverwal- tung der Deutschen Bundesbahn in Offen- bach müssen die Hoffnungen auf eine bal dige Senkung der Personentarife zurückge- stellt werden. Erst wenn auf allen Gebieten der Industrieproduktion eine fühlbare Preis- Senkung eingetreten sei, so heißt es ab- schließend, könne auch die Bundesbahn eine Senkung der Personentarife vornehmen. Fer- ner wird darauf verwiesen, daß die Fahr- preisvergünstigungen für den Berufsverkehr auf der Eisenbahn knapp die Selbstkosten deckten und die Preisvergünstigungen für Sonntagsrückfahrkarten, Urlauberkarten usw. die Einnahmen aus dem normalen Personen- Verkehr wesentlich schmälerten. Diese Meldung enthält nämlich einen Widerspruch in sich selbst, denn wenn die Fahrpreisbegünstigungen für den Berufsver- kehr auf der Eisenbahn knapp die Selbst- kosten decken, dann müssen die Normal- tarife in der Personenbeförderung ja einen erheblichen Gewinn abwerfen. Einen Gewinn, der um so größer ist, als er durch die Preisvergünstigungen für Sonn- tagsrückkfahrkarten, Urlauberkarten usw. ge- schmälert wird. Bezeichnend für die Dialek- tik der Bundesbahn ist auch die Behauptung, daß die gegenwärtige Preislage der Indu- Strieprodukte bei 200 Prozent läge. Das mag Wohl bei einigen Industrieprodukten zutref- ken, im Durchschnitt ergibt sich jedoch eine Verteuerung von 168 Prozent gegenüber der Vorkriegszeit, wobei zugunsten der von der Bundesbahn aufgestellten Behauptung der Umstand spricht, daß die Kohle allerdings erheblich teurer geworden ist, als andere Industrieprodukte. Wie dem auch immer sein mag, die Bun- desbahn sieht nur einen Ausweg aus ihrer Deflzit wirtschaft, nämlich die Beseitigung jeglichen Wettbewerbs und somit auch die Beseitigung einer Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Oder richtet sich vielleicht die vorge- schene 50prozentige Ermäßiguig des Fracht- tentarifes AT 17//B1 für Güterbeförderung vom Seehafen gegen den als Todfeind des Eisenbahnwesens deklarierten Kraftwagen- güterverkehr? Nein, sie richtet sich gegen die Binnenschiffahrt, auf deren Rücken die Bundesbahn eine ihre Verlustrechnung ver- Schlimmernde Tarifermäßigung einführt. Eine Tarifermäßigung, für die lediglich ein Bedürknis in den Hirnen einiger, mit wenig Phantasie begabter Bundesbahnleute be- Steht, eine Tarifermäßigung, deren Zweck Es ist, der Binnenschiffahrt die Güterbeför- derung vom Seehafen wegzuschnappen. Wenn der Kraftwagen der Konkurrent Wäre, dann könnte die Bundesbahn mehr erreichen, wenn sie eine Frachtermäßigung vom Binnehhafen zum Bestimmungsort durchführen würde. Die Bundesbahn wird gewiß ihre Ver- juste nicht dadurch beheben können, daß sie Unter den Selbstkosten befördert. Wenn sie es tut, dann wird sie ihren Verlust ver- mehren, je mehr ihr Beförderungsvolumen steigt. Die Bundesbahn hat also die Kerze von beiden Seiten angezündet, nicht für einen guten Zweck, sondern zu ihrem eige- nen Ruin. Nun mögen wohl schadenfreudig die Anderen Verkehrsträger sagen, recht so, die F. O. Weber. Einbuße von 100 000 Arbeitsplätzen oder verpuffende Konjunktur- politik Der Arbeitsstab des Bundesrates für Kon- junktur- und Kreditpolitik will am Samstag in Bonn das Investitionsprogramm der Bun- desregierung erörtern. in dem Arbeitsstab sind die Wirtschafts- und Finanzminister der Länder vertreten. Am Tage vorher wird sich das Bundeskabinett erneut mit der Aufteilung der 950 Millionen Mark Arbeitsbeschaffungs- mittel befassen. Dem Kabinett liegen zwei Pläne vor. Nach dem Plan des Bundesarbeitsministeriums soll besonders die Zahl der Arbeitslosen so schnell wie möglich stark gesenkt werden. Der Plan des Bundeswirtschaftsministeriums verfolgt grundsätzlich die gleiche Tendenz,. Nach An- sicht seiner Urheber ist es jedoch besser, die Arbeitslosenzahl vorläufig um vielleicht 100 000 weniger zu senken, dagegen die neugeschaffe- nen Arbeitsplätze so zu sichern und auszu- bauen, daß sie für die Dauer erhalten bleiben. Die 950 Millionen Mark sollen nach Auffas- sung der Planungssachverständigen des Bun- deswirtschaftsministeriums nicht für Not- standsarbeiten, sondern zur Behebung der strukturellen Engpässe und Unebenheiten der Wirtschaft verwendet werden. Auch das ERP- und das Finanzministerium hatten eigene Vorschläge für die Verwendung der Arbeitsbeschaffungsmittel eingereicht. Sie sind aber im wesentlichen unberücksichtigt ge- blieben. An der Sitzung des Arbeitsstabes werden Bundesfinanzminister Schaeffer, Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard, Bundesarbeits- minister Storch und der Vorsitzende der Kre- ditanstalt für Wiederaufbau, Dr. Schniewind, teilnehmen. 0 Stahlproduktion und Beschäöäftigungspolitik Berichte über eine angeblich geplante Still- legung von drei Stahlwerken im Raum Port- mumd— Hagen sind unzutreffend, wie aus authentischer Quelle verlautet. Es wind allerdings für möglich gehalten, daß bei der in absehbarer Zeit zu erwartenden In- betriebnahme der Thyssenhütte mit ihrer nicht unbeträchtlichen Stahlproduktion gewisse Ab- Striche von den Produktionsquoten der übrigen und vor allem der weniger rationell arbeiten- den Hüttenwerke vorgenommen Werden, falls die Stahlquote von 11,1 Millionen Tonnen nicht im Laufe dieses Jahres erhöht wird. Wie weiter verlautet, will die Bundesregierung den West- alllierten ein Memorandum vorlegen, in dem nachgewiesen wird, dag eine Erhöhung der Stahlquote unerläßlich ist. Vox allem soll der enge Zusammenhang zwischen dem Arbeits- losenproblem und der Stahlkapazität eingehend erläutert werden. Verbesserung der Agrarproduktion schafft auch Arbeitsplätze Rund 80 000 Arbeitskräfte könnten mit Meliorationsarbeiten produktiv beschäftigt werden, wie Bundesernährungsminister Prof. Dr. Niklas vor kurzem vor dem Agraraus- schuß des Bundesrates ausführte. Der Minister teilte mit, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer die Freigabe von 200 Millionen DM für diese Arbeiten bereits befürwortet hat. Auch der interministerielle Ausschuß für das Arbeits- programm hat diese Maßnahme grundsätzlich gebilligt. Die Bereitstellung weiterer Meliorations- kredite für Bayern, Niedersachsen und Schles- Wwig-Holstein im Rahmen der für diese Länder vorgesehenen 75 Millionen-DM- Kredite für land wirtschaftliche Zwecke wird nach den Aus- führungen von Prof, Dr. Niklas ebenfalls er- örtert. Die Verhandlungen im Zentralbankrat über die Art der Finanzierung sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Agrarausschuß betonte in einer Entschließung, daß bei der Verteilung der Mittel zur Bekämpfung der Arbeitslosig- keit die Produktivität der Projekte beachtet werden müsse. Der Bundesbahn neue Organisationsform Ein Flickschneider, der seine Aufgabe darin sähe, nicht nur die Löcher der ihm anvertrauten Bekleidungsstücke kunstvoll zu stopfen, sondern gleichzeitig die Art der Ge- webe zu verändern— aus einem Cheviot- Stoff vielleicht Seide zu machen und aus Kammgarn etwa Wollstoff wird seiner Aufgabe nie gerecht werden können. In ähnlicher Situation befindet sich die gegenwärtige Wirtscheftspolitik, deren Auf- gabe, die Lücken zu schließen, die Kriegs- und Nachkriegsgeschehen geschlagen hat, ver- kannt wird, weil damit der Wunsch alles auf den Kopf zu stellen, verbunden ist, es zu verändern und Neues zu formen. Gewiß, das Beharren im alten Trott, es bringt die Gefahr der Inauguration(der Ein- führung), bisheriger Gepflogenheiten mit sich, doch größer noch dünkt doch die Gefahr, daß die Nichtbewältigung der Flickleistung den Eindruck erweckt, das Neue, das Veränderte oder das zu Verändernde tauge nichts. Diese Beobachtung kann im In- und im Auslande gemacht werden, Da ist— weil von der Haut zunächst die Rede sein soll, die dem Körper näher ist, als das Hemd— in der Bundesrepublik z. B. das Problem des Bundesbahndefizits, das zwangsläufig sich er- gab aus dem Raubbau an der Bundesbahn während des Krieges und aus den erlittenen Kriegsschäden bzw. der durch sie verursach- ten verminderten Leistung. Flugs wird am Ziel vorbeigeredet, es wird eine neue Organi- sationsform der Bundesbahn erdacht, die mit ihrer Planung, mit ihrer Durchführung so viel Zeit in Anspruch nimmt, dag der Steuerzahler sich allmählich daran gewöhnt, das Defizit dieses Verkehrsträger zu berap- pen. Der Unterausschuß„Bundesbahn“ des ver- beseitigt nicht Defizit kehrsausschusses des Bundesrates erzielte auf einer Sitzung in Unkel ein Kompromiß über die Organisationsform der Bundesbahn. Wie VWD dazu erfährt, wünscht der Unter- ausschug„Bundesbahn“ kein Kollegialprinzip im Vorstand, sondern als obersten Vorgesetz- ten einen Generaldirektor mit alleiniger Ver- antwortung. Die Bundesbahn soll jedoch eine eigene Wirtschafts- und Rechnungsführung erhalten. Der Verwaltungsrat soll nach Ansicht des Unterausschusses dem Vorstand nicht bei- oder nebengeordnet sein, sondern Entscheidungsbefug- nis besitzen und über den Vorstand aufsichts- führend sein. Andererseits soll dem Bundesver- kehrsminister gemäß den Empfehlungen des Gut- achtens des wissenschaftlichen Beirats bedeutend stärkerer Einfluß eingeräumt werden, als dies im Entwurf des Landes Nordrhein-Westfalen der Fall war. Beschlüsse des verwaltungsrates bedürfen der Zustimmung des Bundesverkehrsministers, wobei die letzte Entscheidung beim Kabinett liegt. In der Frage der Tarifhoheit hat man sich dahin- gehend geeinigt, daß die Bundesbahn bei Ab- lehnung von Tariferhöhungen oder»senkungen jeweils zum Jahresende entsprechende Aus- Sleichsanträge stellen kann. In Bonner informierten Kreisen wird da- mit gerechnet, daß das Ergebnis des Unter- ausschusses„Bundesbahn“ als Initiativantrag des Bundesrates im Bundestag eingebracht wird. Da das Bundesverkehrsministerium ebenfalls einen Gesetzentwurf über die Orga- nisationsform der Bundesbahn ausarbeitet, dessen endgültige Formulierung noch von dem ausstehenden Gutachten der ausländischen Sachverständigen abhängt, wird die einseitige Vorwegnahme des Problems durch den Bun- desrat bedauert. Von zuständiger Seite wird darauf hingewiesen, daß eine Koordinierung mit der noch ausstehenden Gesetzesvorlage des Bundesverkehrsministeriums zweckmäßi- ger gewesen wäre. Nun sind zu dieser Organisationsform der Bundesbahn gleich eine Reihe von Vorschla- gen gemacht worden, bei denen 1. Ministerprä- sident Arnold(Nordrhein- Westfalen), 2. der Wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrs- ministers und 3. der sogenannte Nitchmann- Ausschuß als Urheber figurieren. Man möchte nicht denken, daß es um ein seit geraumer Zeit nur Verlust bringendes Unternehmen geht, denn die Vorschläge und die über ihre Auswahl geführten Verhand- lungen und Beratungen sind getragen von dem Geiste, den Pelz des Löwen zu teilen, die Machtbefugnis zwischen Bund. Ländern, Eisenbahnverwaltung usw. genau zu umrei- Ben. Uebersehen wird, daß dieses Fell bereits sehr enthaart ist und lächerlich löchrig. Was tut's. Es ist doch nebensächlich, ob das erbärmliche Individuum, das sich anmaßt im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen, ob der Bürger Verluste mittragen soll oder nicht. Entscheidend ist für die Persönlichkeiten; die da in Unkel zum x-ten Male beisammensaßen, nur eines: J. Es darf heine Möglichxeit außer Acht gelassen werden, den Wirrwarr zwischen Generaldirektor der Eisenbahn, aziuschen Bundeskabinett und Länderhokheit zu ver- mehren. 2. Es darf aber auch keine Möglichkeit bestehen bleiben, daß jene, die der Bundes- bahn Eigentümer sind und für inre Erhal- tung nicht nur dadurch beitragen, daß sie Reisegebühren und Frachten bezahlen, sondern auch noch Steuergelder aufbrin- gen, daß jene Kreise der Steuerpflichtigen einmal mitentscheiden, ob sie damit ein- verstanden sind, daß der Staat ein laufen- des Verlustgeschäft betreibt. Tem. Was ist gefragt? BIick auf Leipziger Messegeschäft Abseits von der politischen Kulisse, die die gesamte Veranstaltung der Leipziger Früh- jahrsmesse umrahmt, nimmt das eigentliche Messegeschäft seinen Fortgang. Bis zur Stunde liegen noch keine amtlichen Abschlußergebnisse vor und diese dürften auch erst Ende der Messewoche zur Veröffentlichung gelangen. Im Exportgeschäft ostdeutscher Aussteller sind bisher folgende Nachfragen zu verzeich- nen: Seitens der USA: Medizinisch-technische Apparate und Zubehör, kunstgewerbliche Kok- kenleuchten, Weibnachtsschmuck, Glaswaren, insbesondere aber Meißner Luxusporzellan. So wurde bereits die gesamte Zwiebelmusterpro- duktion des Jahres 1950 von den USA erwor- ben. Venezuela: Chemisch-technisches Glas, Kanada: Puppen, Christbaumschmuck, Holz- baukästen. Schweiz: Luxusporzellan, graphische Ma- schinen, technische Getriebe, Schreibmaschinen. Niederlande: Fahrzeuge, Fahrzeugzubehör, Metallbedarf, Blechwaren, Installations- und Kabelapparate, Kolben. f Schweden: Graphische Maschinen, Profil- Sisen. Großbritannien: Graphische Maschinen, med.-techn. Apparate. Dänemark: Graphische Maschinen, med.“ techn. Apparate, Textilmaschinen. Belgien: Graphische Maschinen, Gewebe, Textilmaschmen. Italien: Med.-techn. Apparate. industrielle Oesterreich: Rollenlagerachsen, industrielle Gewebe, Textilmaschinen. Frankreich: Zwickmaschinen. Polen: Industrielle Gewebe, Textilmaschi- nen. Israel: Textilmaschinen, industrielle Ge- webe. Auch die westdeutschen Aussteller der Frühjahrsmesse konnten Aufträge aus USA und der Schweiz entgegennehmen. Ueber das Interzonenhandelsabkommen hinaus wurden im innerdeutschen Geschäft bisher. insbeson- dere in Textilmaschinen und Textilwaren Ab- schlüsse getätigt. 5 Deutscher Bedarfstrenggezügelt Für ostdeutsche Interessenten sind die Be- schaffungsmöglichkeiten sowohl auf dem ost- deutschen als auch auf dem westdeutschen Markt nur beschränkt. Hier ist es die zentral- verwaltungs wirtschaftliche Ordnung selbst, die, mit ihrem strengen Bewirtschaftungssystem, nach wie vor dem ostdeutschen Konsumenten den größten Teil der angebotenen Güter vor- enthält. Zum Import werden vorwiegend Inve- stitionsgüter, Rohstoffe und Nahrungsmittel freigegeben, so daß die Absatzmöglichkeit Westdeutscher Konsumgüter auf dem ostdeut- schen Markt weiterhin gering ist. Rumänien bietet Treibstoffe und Nahrungsmittel Anläßlich eines Presseempfangs der rumäni- schen Handelsdelegation auf der Leipziger Frühjahrsmesse äußerten die rumänischen Re- gierungs vertreter unserem Berichterstatter gegenüber ein größeres Interesse an Investi- kionsgütern aus Westdeutschland. Rumänien bietet dafür Treibstoff und Nahrungsmittel. Krefelder Transformator der Gefahr entronnen Die Krefelder Edelstahlwerke sollen den großen Transformator behalten, der ursprüng- lich zum Transport nach Frankreich vorgesehen war. Diese Entscheidung ist nach Mitteilung der Landespressestelle von NRW das Ergeb- nis einer Aussprache zwischen Wirtschafts- minister Prof. Nölting und dem britischen Lan- deskommissar General Bishop. Ueber den Abtransport des Transformators waren ernste Differenzen mit der britischen Demontagestelle entstanden. Nach deutscher Auffassung galt der Transformator als nicht demontiert. Der inzwischen erfolgte Abtrans- port wurde als Bruch des Petersberg-Abkom- mens angesehen. Nach der Rückgabe werden die Krefeider Edelstahlwerke in der Lage sein, noch im Laufe des Aprils zusätzlich einen 30-Tonnen- Elektro-Ofen in Betrieb zu nehmen und etwa 250 Aybeitskräfte neu einzustellen. Handel fordert Gehör und eigene Ministeralabteilung Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Ein- ze lhanddels setzt sich in ihrem Jahresbericht für 1949 für eine stärkere Berücksichtigung der Interessen des Handels bei den zuständigen Verwaltungen entsprechend der Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges ein und fordert die Schaf- kung einer selbständigen Abteilung für Han- delsfragen im Bundeswirtschaftsministerium. Auherdem tritt die Hauptgemeinschaft für eine Klare Abgrenzung der Arbeitsbereiche der Handelskammern und Wirtschaftsverbände ein. Vor allem sel zu prüfen, welche Aufgaben und Funktionen den Kammern übertragen werden sollen. Der Handel sei durchaus bereit, sich voll dafür einzusetzen, daß die Kammer- institutionen erhalten bleiben. Ostzonenkohlebergbau stiefmütterlich behandelt Die für das Jahr 1949 von der Ostzonen- Investitionsbank der Kohlenindustrie zur Ver- fügung gestellten Investitionsmittel hätten ge- rade ausgereicht, um für die zu Ende gegangenen Tagebaue Ersatz zu schaffen, erklärte der Referent für Kohle und Energie im Ostzonen- ministerium für Industrie, Sobottka. Auch die für 1950 in Aussicht gestellten Beträge Würden nicht ausreichen, um eine wesentliche Erhöhung der Förderkapazität zu erreichen, Die Kohleförderung und Briketterzeugung der Ost- zone sel durch die Nichtbewilligung von Mit- teln für Beschaffung dringend benötigter Maschinen, Motoren, Lokomotiven, Abraum- maschinen etc. in höchstem Maße gefährdet. Entsagung trotz UVeberfluß Die Weltgewinnung von Oelen und Fetten hat 1949 nach Angabe des US-Landwirtschafts- ministeriums zum ersten Male seit Kriegsende den Vorkriegsstand überschritten. Dieèe ge- samte Gewinnung von pflanzlichen und tieri- schen Oelen und Fetten wird auf knapp Über 22 Millionen Shorttons veranschlagt gegen- über 21 Millionen im Jahr 19486 und einem Durchschnitt von 21,8 Millionen Shorttons in den Jahren 1935/9. Es wrird jedoch hervor- gehoben, daß die Fettknappheit im allgemeinen trotz dieser höheren Fettgewinnung noch nicht behoben ist und daß die Kopfquote auch 1949 noch unter dem Vorkriegsstand gelegen hat. Begründet wird diese Feststellung damit, dag die Steigerung der Fettgewinnung nicht in allen Teilen der Welt gleichmäßig erfolgt und daß der Dollarmangel vieler Verbrauchsländer, die auf die Einfuhr angewiesen sind, den Ab- satz der vor allem im Dollarblock verfügbaren Ueberschüsse in den Mangelgebieten ver- hindert. Stabilitätsmemorandum für OEEC Kreditpolitik etatmäßig undieren Wie das Bundesministerium für den Mar- shallplan bekannt gibt, bereitet der Arbeits- kreis„Geld und Kredit“ im Rahmen der fach- lichen ERP- Kommission einen vom OEEC, Pa- ris, von allen Marshalländern angeforderten Bericht über die Finanzstabilität vor. Der Be- richt wird zunächst den Bundesministern für den Marshallplan, für Wirtschaft und der Fi- nanzen sowie dem Präsidenten der BdL, dem Vorsitzenden des ERP-Ausschusses des Bun- destages zugeleitet. Mit der Weitergabe an OEEC, Paris, und die ECA-Mission in Frank- kurt wird für Ende der Woche gerechnet. Dieses sogenannte Stabilitätsmemorandum gibt eine Schilderung der Wirtschaftslage der letzten 7 Jahre nach rein wirtschaftspoliti- schen Gesichtspunkten, wie wir von informier- ter Stelle erfahren. Es geht davon aus, daß die Froduktionssteigerung um rund 23 Prozent und das Defizit des westdeutschen Außenhandels zum Ausbau der Kreditrestriktionspolitik der Bad geführt habe. Die Haushalte seien 174 Jahre ziemlich ausgeglichen gewesen. Infolge der Investitionen aus Haushaltsmitteln seien jedoch die Ausgaben so stark angestiegen, dag ausgeglichenes Haushaltswesen auf die Dauer nicht mehr durchgehalten werden kann, son- dern wieder auherordentliche, auf Krediten auf- gebaute Haushalte eingerichtet werden müssen um eine Erhöhung der Investitionen 2u er- möglichen. Ab 1. April pensionsvorschüssef Der Bundestag wird sich in Kürze mit mem von der FDp eingebrachten Gesetzent- wurf beschäftigen, der die Zahlung von Pen- Sionsvorschüssen und Unterhaltsbeihilfen an dle Personen einschließlich der Flüchtlinge und Vertriebenen regeln soll, die am 8. Mai 1945 im öffentichen Dienst standen, aus anderen als beamten- oder tarifrechtlichen Gründen ausgeschieden sind und bisher nicht oder nicht ihrer früheren Stellung entsprechend verwen- det werden. An diesen Personenkreis soll nach dem Vorschlag der FDP ab 1. April 1950 Pen- Sionsvorschuß und Unterhaltsbeihilfe gewährt werden. Dagegen soll es bezüglich der öffent- lich-rechtlichen Bediensteten der Länder, Ge- meinden usw. bis zur endgültigen Regelung nach Artikel 131 des Grundgesetzes bei den 5 landesgesetzlichen Regelungen erben. Deutsch-französische Rheinschiffahrtsgesellschaft Nach längeren Vorverhandlungen finden zur Zeit in Paris Besprechungen Über die Grün- dung einer deutsch- französischen Rheinschiff- Lahrtsgesellschaft mit paritätischen Anteilen statt. Es handelt sich dabei um bisher von der französischen Militärverwaltung beschlagnahmt gewesene Rbeinkähne mit insgesamt rund 200 000 t Kahnraum. Dieser nunmehr freigege- bene KRahnraum der Reedereien soll in eine deustch- französische Schiffahrtsgesellschaft mit dem Sitz in Ludwigshafen eingebracht werden. Die Gesellschaft wird den Namen Mittel- rheinische Schiffahrtsgesellschaft führen. Wie Verlautet, soll der deutsche Anteil an der Ton- nage dabei 75 000 t betragen. Donnerstag, 9. März 1950/ Nr. 50 . ²˙-i7ĩͤ—-M̃ ⅛—⁴mrt ̃ ͤuf,, Devisenverkehr neu geregelt Die Hinterlegung des 50prozentigen Bap. betrages bzw. die Abgabe von Verpflichtun erklärungen der Außenhandelsbanken bei 4h. tragstellung auf Devisenzuteilung entfällt mlt sofortiger Wirkung, wie die Bdl. in ihrer Mitteilung Nr. 7049 bekannt gibt. Außbßerdem teilt die Bdl, mit, daß jede voll interministeriellen Einfuhrausschuß geneb. migte Vorauszahlung auf Einfuhrgeschäfte vqh den Außenhandelsbanken nur dann veranlagt werden darf, wenn von dem ausländischen Lieferanten die Garantie einer ausländischen Bank gestellt wird. Die Garantie muß über Währung lauten, die für den Zahlungsverkeh mit dem Lande zugelassen ist, in das die Vorauszahlung geleistet wurde. Die Garantie kann jedoch auch in einer frei konverter. baren Währung gestellt werden. Sofern der Garant seinen Wohnsitz in einem Lande mit Devisenbewirtschaftung hat. muß die Garan- tie die Bestätigung enthalten, daß die Geneh migung der zuständigen Stellen des betreffen. den Landes zur Uebernahme der Garantie und zur Ueberweisung im Falle der Inanspruch⸗ nahme aus derselben vorliegt. Zoll- Begünstigungsliste ohne Segen Zwischen der Bundesregierung und der Ho- hen Kommission ist es zu einer Auseinander- setzung auf dem Gebiet der Zollgesetzgebung gekommen, die mit der Ausdehnung des lihe- ralisierten Außenhandels immer mehr an Be- deutung des für die Steuerung des Warenver- Kehrs gewinnt. In einer Kabinettssitzung hat die Bundes. regierung die Lage eingehend geprüft und sich mit der Frage beschäftigt, wie die Gesetz- gebungsarbeit unter diesen Umständen weiter geführt werden soll. Die Meinungsverschieden- heit ist dadurch entstanden, daß die Hohe Kommission gegen die vom Bundesfinanzmini- sterium auf dem Verwaltungswege veranlaßte Zollbegünstigungsliste Einspruch erhoben hat. Mit dieser Verordnung ist die Zollbefreiung für eine Reihe von wichtigen Einfuhrgütern aufgehoben worden, wie sie das am 31. Pe- zember 1949 abgelaufene Gesetz des Wirt- schaftsrates über vorübergehende Zollvergüũn- stigungen vorgesehen hatte. Man hatte sich deutscherseits entschlossen, das alliierte Zoll- begünstigungsgesetz nicht mehr in seiner be. stehenden Form zu verlängern, da sich die Preis- und Einfuhrsituation in Westdeutsch⸗ land, auf Grund deren das Gesetz erlassen worden war, in der Zwischenzeit erheblich geändert hatte. Die in Frage kommenden Wa- rengruppen sollten nach den höheren Sätzen der neuen Zollbegünstigungsliste verzollt und die Unterschiedsbeträge zinslos bis auf Weite. res gestundet werden, In diesem Vorgehen der deutschen Stellen hat die Hohe Kommission einen Vorgriff auf ihr Einspruchsrecht und eine Vorwegnahme der Entscheidung der deut- schen parlamentarischen Körperschaft durch die Bundesregierung gesehen. Sie hat die Wiederherstellung des alten Rechtszustandes verlangt und insbesondere die französische Zone hat Nachdruck auf diese Forderung gelegt. In der französischen Zone war durch die Verordnung Nr. 220 insofern ein Sonderrecht geschaffen worden, als typl⸗ sche Ausfuhrerzeugnisse der Exportindustrie besonders begünstigt wurden. Hierbei handelt es sich vor allem um Produkte aus dem Sdargebiet, wie Eisenerzeugnisse, Re- ramik usw. In dieser Lage hat sich die Bundesregie- rung jetzt entschlossen, eine neue Zollbegünsti- Zungsliste beschleunigt fertigzustellen. Die zu- ständigen Bundesminister sind beauftragt wor- den, die Vorteile aufzunehmen, und den neuen Gesetzentwurf so schnell als möglich fertigau- stellen. Zu diesem Zweck sind bereits Bespre- chungen mit den interessierten Stellen der Wirtschaft aufgenommen worden, die in einer Reihe von Fällen zu erheblichen Aenderungen der Positionen bei Gütern des gewerblichen Sektors geführt haben. So ist eine Reihe von Gütern in die neue Liste nicht aufgenommen worden, während andere neue hinzugekommen sind. Auf dem Ernährungssektor liegen die Dinge so, daß die Positionen im großen und ganzen keine Abänderung gegenüber der vom Bundesfinanzministerium herausgegebenen Li- sten erfahren haben. Rauchtabakindustrie beklagt Zurücksetzung Die einseitige Steuersenkung für Zigarren bedeute einen Vernichtungsschlag gegen die 350 Betriebe der Rauchtabakindustrie, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes der Rauch-, Schnupf- und Kautabakfabriken für das britische Besatzungsgebiet. Wenn man es auch begrüße, daß einem nahestehenden Fach- Zweig Solch weitgehende Hilfe zuteil ge wor · den sei, so dürfe doch nicht verkannt wer- den, daß; andere Gruppen der tabakverarbei- tenden Industrie durch diese einseitige Ent- scheidung in eine sehr gefährliche Lage ge- bracht worden seien, weil die Verbrauchs- steuern für alle Tabakfabrikate in einem sorgfältig ausgewogenen Verhältnis zu einan- der gestanden hälten. Da der Zigaretten. raucher schwerlich zur Zigarre übergehen Würde, 50 argumentiert der Verband, könne der einzig Leidtragende lediglich die Rauch- tabakindustrie sein. Die ständige sinkende Produktions- und Absatzkurve der Fabriken beweisen nicht nur die Not der Rauchtabakindustrie, sondern vor allem auch die Geldknappheit des Verbrau- chers. Die Gesetzgeber, so meint der Ver- band, hätten offenbar übersehen, daß sich das Heer der Rauchtabakverbraucher aus der breiten Arbeiter- und Arbeitslosenmasse zu- ßammensetze. die sich nur die anspruchs- loseste und billigste Form des Tabakgenusses leisten könne. Die Rauchtabakindustrie er- 1 8 5 3 eine Steuersenkung Auchtabak die alt. 1 1 5 Sete Relation wieder her Frankfurter Effektenbörse Vom 8. März VWD. Mit Ausnahme von Montanwerten, für die etwas Kaufinteresse zu ansteigenden Notie- rungen bestand, vereinzelt mag es sich um Veecungen gehandelt haben, lagen Industrie- Aktlen wiederum uneinheitlich. Rheinstahl, die 3% uber dem Vortage eröffneten, wurden im Verlauf mit 19½% höher bezahlt, Stahlverein ge- Jannen u, Hoesch und Klöckner je 7%%, Wüh⸗ rend Mannesmann auf gestriger Basis gehalten Waren, Rhein. Braunkohle verkehrten 1% unter dem gestrigen Schlugßkurs. am FHlektromarkt konnten And 1½, RWI 14, Siemens 1% an- Zehen, während Tächt/ Kraft 1, Bekula nach Nause 1½% zurücktielen, Felten gaben um 14, AG später um ½ nach,. Von Industrie-Aktien verloren Brown Boveri, Holzmann und Salaman- der Je 1½, Grün& Bilfinger 2, Lanz und Südd. Zucker 3% 1%, Pester tendierten Degussa 2, Demag 1½, Schering und Rütgers je 2, Metall- gesellschaft, Buderus und Waldhof je 1, Winters Hall% über gestern. Großbanken nach den gestrigen Abschwächungen leicht erholt.— Renten bel xuhigem Geschäft allgemein unverändert.— Im Freiverkehr Gute Hoffnung, eine Kleinigkeit „55 65 und Eisenhütte Köln mit 57 be- rahilt.. französischen 75 9 2 de 0 er D¹ Le vo Stat Für e licher zahlre spend rer lie agen sten! Herrn dle tr Frledi kur in Pflege Menn! Auerh Die tr ire Alger Aufme herzli Mhm. Wirkt de Würmer beseitigt diegescl mittel Stein gebr. weite. braue Piano Worm Higen fl. 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Piwek von ihrem schweren Leiden unerwartet durch den Tod erlöst wurde. Mannheim, Beethovenstraße 15 In Get Wilhelm Ilg üer? Die Beerdigung findet am Samstagvormittag, 10 Uhr, von der Leichenhalle des Hauptfriedhofes aus statt. Von Beileidsbesuchen bitte ich Abstand nehmen zu wollen statt Karten pur die vielen Beweise herz- ücher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Mutter, Frau Frieda Leute geb. Göck sagen Wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Schäfer für die trostreichen Worte, Frl. Dr. Frledrich und Schwester Mina für mre aufopfernde, liebevolle Pflege. Mannheim-Käfertal, 7. 3. 1930 Auerhahnstraßge 25 Die trauernden Hinterbliebenen LSITEIIEN-AukekEZOTE Erfolggewohnte Werner u. Wernerinnen kür neuartige Familien-, Unfall- u. Sterbegeldversichg. gesucht. Sofortiger Verdlenst, nach Ein- arbeitung evtl. Festanstellung. Bewerbungen an Braunschwei- gische Lebens versicherung A. G., Abt. 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N 3 N Ius Stummtischkollegen wurden Geschichisforscher Am 10. März: In 91 Jahren vom Altertumsverein zur Gesellschaft der Freunde Mannheims Die Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz“ veranstaltet am 10. März ihren ersten Vortrag, bei dem Johann Schuh über„Mannheim— gestern, deute und morgen“ sprechen wird. Freundlicher Zufall will, daß der 10. März, an dem nach langer Pause der „Mannheimer Altertumsverein“ jetzt als „Gesellschaft der Freunde Mariheims und der ehemaligen Kurpfalz“ erneut vor eine breite Oeffentlichkeit tritt, eben der Tag ist, der vor einundneunzig Jahren den außeren Anlaß zur Gründung des Vereins Sab. An jenem Märztage 1859 fanden Mau- rer auf dem Grundstück der abgebrannten Kahnschen Federnfabrik in S 1 in einem tiefen Gewölbe eine Reihe von Tongefäßen, Münzen und Tierknochen, in denen die Kundigen sogleich Dokumente der heimat- lichen Geschichte vermuteten. Man barg die Funde in dem nahen Gasthaus„Zum Sibernen Anker“— das schlichte Haus in 1 1, 1 mit seiner ruhig klaren Fassade mußte um 1890 einem Neubau weichen; heute steht die Anker-Kaufstätte an seiner Stelle. Hier versammelte sich die Stammtisch- runde von trinkfesten, von heiterer Laune wie ernstem Wissensdrang erfüllten Bür- gern, Handwerkern und Kaufleuten, die am 2. April 1859 den Altertumsverein grün- deten. An ihrer Spitze stand Jakob Philipp Zeller, ewiger Student von allzu vielseitiger Begabung, die ihn nie zu Examen und Be- ruf kommen ließ, humorvoll besinnlicher Mundartdichter und eifriger Sammler aller „Raritäten“. Ernste methodische Arbeiten zur Erfor- schung der heimatlichen Geschichte setzte ein; mit Sorgfalt und Ueberlegung wurden Ausgrabungen unternommen und die Funde geborgen; die Zeugnisse des kurfürstlichen Mannheims, der Stadtgeschichte überhaupt, wurden gesammelt: mit Urkunden, Stichen, Bildern und den Werken einheimischen Kunstgewerbes füllten sich die Schränke, die bald nicht mehr ausreichten, die Be- stände aufzunehmen. Die Sammeltätigkeit des Altertumsvereins, von früh an gepflegt, hat so die Grundlage der Mannheimer stadtgeschichtlichen Sammlungen abge- geben, aus denen 1925 das Städtische Schloß- museum hervorging. In wenigen Jahren schuf sich der Ver- ein eine hervorragende Stellung im Zeisti- gen Leben der Stadt. Es war eine glück liche Fügung, daß sich in seinen Reihen immer wieder Männer fanden, die im Geiste echter Heimatverbundenheit sich selbstlos und oft unter großen Opfern der Gemein- schaft widmeten. Selbst alteingesessene Bürger Mannheims oder erst heimisch S2 Worden, haben sie unermüdlich Wissen und Fähigkeiten in den Dienst des Vereins und seiner Ziele gestellt. Verdienst und Leistung einzelner Per- sönlichkeiten ist hier nicht zu umschreiben und abzuwägen; auch verbietet es sich, die vielfältigen wissenschaftlichen Unterneh- mungen und geselligen Veranstaltungen aufzureihen, die denkwürdig geworden sind und in die Geschichte Mannheims in den letzten 90 Jahren gehören: seien es die historischen und kulturgeschichtlichen Pu- blikationen, die stolze Folge von 42 Jahr- Zängen der„Mannheimer Geschichtsblätter“ oder die Vorträge, Führungen, Ausstellun- Sen und die liebevoll vorbereiteten, heute von dem Leuchten der Erinnerung verklär- ten Feste, in denen Vergangenheit und Gegenwart sich verbanden. Richtet sich der Blick auf die Bedeutung des Altertumsvereins im geistigen Leben der Stadt, so wird er als höchstes Verdienst gewahren, daß durch den Verein der Sinn für die Geschichte der Heimat, die Liebe und das Verständnis für ihre Kultur in breiten Schichten der Bürgerschaft geweckt wurde und zu einem starken Bewußtsein der Verantwortung vor der Vergangenheit wuchs. Wie kaum anderswo in einer Stadt mit rasch sich ergänzender, stark fluktuieren- der Bevölkerung hat es der Verein vermocht, die von auswärts zuströmenden Kräfte zu binden:„er verflocht sie“, so hat man treffend gesagt,„mit der neuen Heimat und nährte immer neu diesen Boden, auf dem Fremde den Geist der Stadt und der Land- schaft finden und eine Stadtbesinnung auch bei diesen sich entwickeln konnte.“ „Die Gesellschaft der Freunde Mann- heims“, mit neuen Aufgaben und weiter gespannten Zielen, steht in einer verpflich- tenden Tradition; ihre lebenskräftigen Wur- zeln zu erhalten und mit behutsamer Hand zu pflegen, wird ihr ein ernstes und hohes Anliegen sein. Ludwig W. Böhm Programm der„Naturfreunde“ im März Der Touristenverein„Die Naturfreunde“ veranstaltet in diesem Monat: 12. März: Odenwald wanderung: Wein- heim Hirschkopf— Waldnerturm Weinheim. Abfahrt: 7 Uhr am OEG-Bahn- hof Neckarstadt. 15. März: Wiederholung der Filmvor- führung im Amerikahaus„Flug um die Welt“ um 19 Uhr. 17. März: Vereinsabend im Lokal T 2, 15. Die Fotoabteilung zeigt Farblichtbilder aus dem Schaffen der Mitglieder. 24. März: Farblichtbildervortrag in der Wirtschaftshochschule:„Kreuz und quer durch die schöne Bodensee-Landschaft“, um 19.30 Uhr. Eintritt für Mitglieder 1 DM. Nichtmitglieder 1.20 DM. 25./ 26. März: Arbeitstour zum Natur- kreundehaus Kohlhof bei Altenbach. 31. März: Monats versammlung im Ver- einslokal T 2, 15, mit Vortrag von Mitglied Willer„Vererbung beim Menschen“, um 19.30 Uhr. Zu den Veranstaltungen sind Mitglieder sowie Freunde und Gönner des Vereins ein- geladen. Zu den Veranstaltungen im Ame rikahaus werden an den Freitagabenden im Vereinslokal Karten zum freien Eintritt Zusgegeben. Donnerstag, 9. März 1950/ Nr. 88 — „Suck“, daß Geld kriegscht“- sagte der Freund zu ihr 20 Jahre alt und dabei scchsma bestraft zu sein, ist für ein Mädche allerlei. Jugendarrest wechselte mit Jugendge. fängnis, schwerere Strafen folgten, Als die an Weihnachten nach einer achtmonatigg Gefängnisstrafe durch die Amnestie sen wurde, war sie in derselben Nacht wle. der straffällig geworden. Und nach dem mehrfach erprobten Rezept des Taschen. diebstahls— sie hatte sich auf diesem Ge. biet zur Spezialistin entwickelt— griff ge abermals in einem Kaufhaus in die Tasche einer Hausfrau und entwendete 18 Ulf Aber der Kriminalpolizist hatte die Sache beobachtet. a „Was veranlaßt Sie immer wieder zu Sol chen Diebstählen?“ fragte der Richter, Und das Mädchen erzählte die Geschichte von seinem Freunde.„Ein berüchtigter, übel be. leumundeter Mann“, brachte der Staatsan- walt vor. Die Angeklagte aber hing an ihm un“ wenn er sagte„Guck. daß de Gel kriegscht“, machte sie sich auf den Weg „Nichts kommt von ungefähr“, meinte der Verteidiger, nachdem der Staatsanwalt wegen Diebstahls im Rückfall eine Zucht. hausstrafe von 14 Monaten und zwei Jahre Ehrverlust beantragt hatte. Das Mädchen habe in einem ausgesprochenen Abhängig. keitsverhältnis zu diesem Manne Sestandeg und nur das getan, was er verlangte. Die Große Strafkammer verurteilte dh 20-Jährige zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr. i-th. 1 vot. kraglog — 8 Tausende Schokoladen- und Zuckerhasen werden heute schon für Ostern hergestellt. Hübsche Frauen und Mädchen an langen Tischen binden innen am laufenden Band Schleifen um und machen die Bosch Häschen versandfertig. Der Betrieb, Sammelpunkt kindlicher Wunschträume, ist einer von Osterhasens Großlieferan- ten. Acht Tonnen Süßigxeiten täglich aus allen Abteilungen— ein Leistungsbeweis im wieder freien Spiel der wirtschaftlichen Kräfte. Das Osterfest 1950 wird nichts zu wünschen übrig lassen. Ein Beispiel unternehmerischer Initiative Der Charakter der neuen Betriebs- gebäude, deren Vorderfront sechzig Meter lang ist. paßt sich der baulichen Eigenart der Straße vortrefflich an. Der flüchtige Passant ahnt beim Anblick dieser bewulzt Schlichten, in ihrer Zweckmäßigkeit jedoch schönen Häuser nur, wenn ihm der Duft von Schokolade und Gebäck in die Nase steigt, dag sie die Front eines sich in die Tiefe erstreckenden großen Betriebes sind. Die Schokoladen- und Backwaren- Fabrik Oskar Bosch GmbH. in 8 6 hat das Problem gelöst, wie man eine Pro- duktionsstätte inmitten einer Großstadt er- richtet, ohne das städtebauliche Gesamtbild zu zerstören. Das im April 1914 als Backwaren- und Keksfabrik gegründete Unternehmen arbei- tebe ursprünglich in vier verschiedenen, über das gesamte Stadtgebiet verteilten Betrieben. Zugleich mit der Fertigungsaus- weitung durch Angliederung der Schokola- denherstellung erfolgte im Jahre 1919 die Zentralisation auf dem neu erworbenen S-6- Grundstück. Da die großzügig angelegte Fabrik den gesamten Produktionskreislauf vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt in sich vereinigte, ergaben sich in den Folgejahren laufend bauliche Veränderungen und Er- weiterungen; parallel stieg die Zahl der im Werk Beschäftigten und vor dem letzten Kriege bot sich hier für 450 Menschen Arbeit und Brot. Der Ausbruch des Krieges nahim der Schokoladenproduktion die Rohstoffbasis und die Firma Bosch verlegte das Schwer- gewicht auf die Herstellung von Back- waren und Ausweichartikeln. Ueberdies erfolgten keine Heereslieferungen. Trotz dieser Produktionshemmnisse konnte ein Belegschaftsstand von 200 Personen den ganzen Krieg über gehalten werden. Am 1. Marz 1945 wurde das Werk durch Bom- ben total vernichtet. Nun kommt in der Geschichte des Un- ternehmens die Nachkriegsperiode, die durch den zàhen Aufbauwillen, der den Betrieb aus neuen Anfängen zur alten Schokoladenfabrik Oskar Bosch C. m. b. El. 8 Höhe führte, gekennzeichnet ist. Das Stammpersonal— manche Betriebsmitglie- der gehören der Firma seit ihrer Gründung an— nahm sich der Aufräumungsarbeiten an seiner Arbeitsstätte an, doch dauerte es infolge der sich immer wieder ergebenden Schwierigkeiten, der mühseligen Ausgra- bung schwerer Maschinen, anderthalb Jahre, bis der eigentliche Aufbau in An- griff genommen werden konnte. Unter der Bauleitung von Architekt Hans Weber, Mannheim-Feudenheim, ar- beitete sich das Unternehmen, mit der Backwarenabteilung beginnend, von Ab- teilung zu Abteilung baulich in die Höhe. Herr Bosch spricht mit Dankbarkeit von den Firmen Ott& Achartz, Mannheim, K. Fahr, Wiesloch und M. Spieß II, Heidel- berg- Kirchheim, die es durch Stellung von Facharbeitern und Materiallieferungen in der Reichsmarkzeit ermöglichten, daß der Wiederaufbau trotz aller Unerfreulichkeiten der damaligen Bewirtschaftung stetig vor- anschreiten konnte. Die Fabrikation von Backwaren und Waffeln lief Mitte des Jah- res 1947 an. Nach der Währungsumstellung wurde es möglich, an den Aufbau der restlichen Ab- teilungen zu gehen und gemäß der Kon- sumtionserfordernisse stand hierbei die Schokoladenproduktion im Vordergrund. Planung und Bauleitung hatte der inzwi- schen aus der Kriegsgefangenschaft zurück- gekehrte, langjährige Hausarchitekt Dipl.- Ing. Hans Matthes inne. Die Bauausführung lag in den Händen der Firma Leonhard Hanbuch& Söhne, die Wiederinstandset- zung noch gebrauchsfähiger Maschinen war Herrn Ing. Knab übertragen. Das Ge- schäftshaus nahm neben zweckmäßig ge- stalteten Büroräumen im Zeichen der sozialen Verbundenheit auch neun Wohnun⸗ gen für Betriebsangehörige auf. Das Werk der Firma Bosch GmbH., das branchebedingt im Augenblick mitten in den Vorbereitungen für die Ostersaison steht, umfaßt nach dem Wiederaufbau jetzt vier voll leistungsfähige Abteilungen: 1. Abteilung Schokolade(von der rohen Bohne ab) 2. Abteilung Pralinen und Schokolade. artikel 3. Abteilung Keks und Gebäck 4. Abteilung Waffeln, gefüllte Waffen und Eiszugabe waffeln. Das mit einem allen Produktions anforde. rungen wieder gerecht werdendem, moder- nem Maschinenpark ausgestattete Werk ver⸗ mag auf Grund seiner technisch und be- triebs wirtschaftlich straff durchgeführten Rationalisierung der Nachfrage— vor allem der Großabnehmer— aus dem gesamten Bundesgebiet Rechnung zu tragen. Es ist als ein Zeichen des qualifizierten Rufes der Bosch-Waren zu werten., daß sich die Auf- träge zeitlich mit dem Wiederanlauf det Fertigung deckten. Dieser Umstand bedeutet für das Werk ein Aequivalent für die auf- gewandte unternehmerische Energie, das die Leitung mit Befriedigung und mit Dank erfüllt, das zugleich aber auch Ansporn ist. Ein Blick in den Betrieb, der nun 220 Menschen beschäftigt, offenbart eine 80 Weitgehende Maschinisierung, daß die ver- schiedenen Produkte erst im let“ en Arbeits- Sarig menschliche Hände berühren. Doch auch diese Phase, die Verpackung, soll in nächster Zeit mechanisjert wer“ Bamer- kenswert ist, daß bei der Sortierung, Ant- staubung, Röstung des Robrakacos 1 di sei- ner Brechung in diverse Körnungen weder Staub noch Grus zu sehen ist; das autonlati- sche Aufsaugen ist so volh-emmen, daß die Arbeitsräume absolut sauber bleiben. Die riesigen Backautomaten in der Keks- und Waffelabteilung sind selbst gebaut, der täg- liche Ausstoß beträgt 40 000 unzersägte Waf⸗ felblätter. Für die sommerliche Hochsaison können 1%¼ Millionen Eiswaffeln täglich hergestellt werden. Bei voller Ausnutzung der Betriebskapazität können insgesamt täglich acht Tonnen Ware produziert wer- den, was abgesehen von den anderen Er- zeugnissen täglich 40 000 Hundert-Gramm- Tafeln Schokolade bedeutet. Allein die Scho- koladenüberziehmaschine in der Pralinen- abteilung kann täglich 4000 Kilogramm Ware verkaufsfertig machen. Aar N 7 SchokOLADEN PRALINEN Kakeo- und Schokoladen werk Lebkuchen-, Zuekerwaren BONBONS Keks- und Waffelfabriken Oskar Bosch 6. m. b. H. Monnheim ZUcKER WAREN WAFFELN Bitte verlangen Sie die Boten- Fabrikate in alten einschlagigen Heschäflen K EK S f 1 M. 58. — entlaz. gen zu HOl⸗ Coe Tel. 0 N A S pP Büre 2 6 Nr. 38 — u al vor. kraglog Sendge. Als die Onatigen entlaz. cht ple. ich dem ascheg. zem Ge. grikk zie „Tasche 18 D. E Sache 2 U Sol. er. Und hte von äbel be. taatsan- an ihm 1e Geld en Weg meinte Sanwalt Zucht. 21 Jahre Lädchen hängig. standen ilte diz e von i-tl. eee rohen koOlade- Waffeln 1. nforde. moder- rk ver id be ⸗ kührten r allem samten ist als es der e Auf- i der deutet ie auf- das die Dank rn ist. un 220 ne 80 e ver rbeits· Doch soll in 36mer⸗ „ Ant- d sei- Weder onlati- aß die Die und täg- N Waf⸗ Saison äglich zung esam wer⸗ n Ex- arnm- Scho- linen ramm nat 1280 . — 2 5 8 e 22 5 5 5 N 8 5 3 25 8 N 8.. 5 3 30 Donnerstag, 9. März 1950 e 45 MORGEN Sele Mannheimer Visitenkurte- leicht ausgefrunst Mit unserem Bahnhof ist kein großer Staat zu machen er Bahnhöfe sind die Vititenkarte ein giadt, sagt man Serne. Sie verleiten zu nem verfänglichen Vorurteil, nämlich da- zu, aus ie 1 zu wollen dem ersten Eindruck eine endgül- Meinung über die ganze Stadt gewin- wer auf Mannheims einzigem Bahnhof garten muß, hat es in dieser Beziehung ncht leicht. Denn es wird ihm nicht gerade ii Veranlassung gegeben, sich nach die- gem ersten Eindruce noch allzuviel zu ver- prechen hinter den Türen dieses Bahnhofs, ber nicht einmal einen Wartesaal zu haben scheint. An einer Seite der zugigen Schal- ethalle stehen einige lange Bänke, auf genen sich dann und wann ein paar war- ende Burschen räkeln. Hinter der nied- en Barriere, und nicht weniger im Zug- ngen and der ständig schlagenden Türen, sind Ische aufgestellt. Nur rechts, ein wenig abseits und nicht eich auf den ersten Blick zu finden, liegt an geschlossener Warteraum. Ein geschlos- gener, mehr noch— Farteraum von eine Grögße, gannstationen mit 2000 oder 3000 Einwoh- ein verräucherter wie er auf gern üblich ist. Ein paar Bänke, ein Tisch, nei Fenster, in denen bei näherem Zu- ehen auch zwei decken sind. winzige Flügel zu en t. Wer darauf angewiesen ist, hier täglich nen Teil seiner Zeit wartend zu verbrin- gen, stellt sich die Frage, wieso es in an- deren Städten wie Stuttgart, Frankfurt, Köln und Freiburg, deren Bahnhöfe teil- Weise noch mehr zerstört waren als der Mannheimer Bahnhof, cher möglich war die Bahnhofsanlagen und Wartesale schnel- 125 91 als gerade in unserer 8* . Da sitzen auf den Bänken, eingehüllt in Wolken von Tabaksqualm Buben, die auf den Personenzug Warten, der sie aus der Schule nach Hause bringen soll; Männer, die die halbe Stunde zwischen Arbeits- schlug und Abfahrt ihres Zuges mit einem Kartenspiel ausfüllen; Arbeitslose, Land- streicher und nicht zuletzt jene Typen jun- ger Männer, die sich seit der Schwarz- marktzeit eine gewisse Vorliebe für Bahn- höfe bewahrt haben. Bisweilen verirrt sich auch eine Mutter mit ihren kleinen Kindern in diesen Warte- raum, nicht wissend, daß ein paar Schritte Weiter die Bahnhofsmission für ihre Wünsche bereit steht. 5 Seit kurzer Zeit aber— und das ist herz- lich zu begrüßen— hat die Mannheimer Visitenkarte eine Bereicherung erfahren. Wer in Mannheim warten muß, kann es nämlich auch bequemer haben. Aber nur Vorausgesetzt, daß er nicht seine ganze Barschaft für das Reisegeld verbraucht hat oder es sich nicht leisten kann, weil er a 11e Tage warten muß. In den Kellerräu- men des Bahnhofs hat die Mitropa inzwi- schen ein Speiserestaurant eingerichtet, das Als eine Art Ersatz für den fehlenden Warteraum zweiter Klasse angesehen wer- den könnte. Der Reisende, der sich glücklich hinuntergefunden hat in diese Kellerräume, sieht sich mit Ueberraschung in dem hüb- schen, sauberen Restaurant, das mit 100 Sitzplätzen und einer ansprechenden Auf- machung für die Wartezeit einen relativ gemütlichen Aufenthalt verspricht. Die Speisekarte ist reichhaltig wie in den Speisewagen der Mitropa, und vom„gut bürgerlichen“ Hackstück bis zum Geflügel- ragoüt ist eine ganze Reihe von Wünschen erfüllbar. i-tu. Süddeutscher Beamtenschutzbund durch Zusammenschluß mit Bayern Bei einer erweiterten Vorstandssitzung des Beamtenschutzbundes zeigte sich die Notwendigkeit, daß in Anbetracht der in den nächsten Monaten fallenden Entschei- dung Uber die Versorgung der ihres Dienstes enthobenen öffentlichen Bediensteten, ein Zusammenschluß auf breiterer Basis schnell stens durchgeführt werden muß. Auf Grund dieser Erkenntnis haben sich die beiden Verbände Württemberg-Baden und Bayern zu einem„Süddeutschen Beamtenschutz- bund“ zusammengeschlossen. Die bisher ge- pflogene Zusammenarbeit mit anderen be- stehenden Verbänden wird hierdurch nicht berührt. Die Landesgeschäftsstelle für den Bund Württemberg-Baden befindet sich in Mann- heim, Mollstraße 39. Ius dem Vereinsleben Rückblick beim ADAC. Im Haus Für- stenberg konnte bei einer außerordentlichen Mitglieder versammlung Präsident Paul Haefele eine stattliche Mitgliederzahl be- grüßen. Der von ihm gegebene Jahres- bericht zeigte anwachsende Mitgliederzah- len. Die Geschäftsstelle hatte lebhaften Betrieb: Befürwortungen für damals noch erforderliche Sonntagsgenehmigung, Ver- handlungen mit der Straßenverkehrsdirek- tion Karlsruhe(Konzessionserteilung), Reisezusammenstellungen, Straßenkarten für das In- und Ausland, Verhandlungen mit zuständigen französischen Zollstellen wegen Kautionsempfangscheinen für Fahr- ten nach dem Saargebiet und Frankreich sowie Ueberschreibungen als Tripticstelle. Im Rechtswesen wurden elf Fälle über abhanden gekommene Fahrzeuge bearbei- tet, von denen sieben aufgefunden und drei zurückgegeben werden konnten. Aus dem Bericht des Sportleiters ist besonders die Fuchsjagd in die Pfälzer Weinberge mit 37 Fahrzeugen hervorzuheben. Nach der Entlastung wurde Paul Haefele und Dipl.- Ing. Tücking als Vorsitzende rneut bestä- tigt. Jubilarehrung beim MRV Amicitia. Im Parkhotel führte der MRV Amicitia am Wochenende seine traditionelle Jubilar- ehrung durch. Zweiter Vorsitzender Schnei- der sprach dem langjährigen früheren Ami- eitiavorsitzenden Karl Hoffmann für seine hochherzige Stiftung in Form eines Renn- achters, eines Satzes Riemen sowie für ein Motorboot aufrichtigen Dank aus. Erster Vorsitzender Dr. Barber würdigte die Ver- dienste der Jubilare. Anläßlich dessen 75, Wiegenfestes konnte er Georg Baier für mehr als fünfzigjährige Treue die vom ver- storbenen Ehrenmitglied Robert Belser hin- terlassene Ehrennadel überreichen, ebenso eine weitere an Adolf Stephan(Oeschel⸗ bronn) für die gleiche Dauer bewiesener Treue. Für 40 Jahre fanden Bernhard Rie- fer, für 25 Jahre Kassler Aletter sen,, Kurt Farrenkopf(New Lork) sowie Richard Müs- sig sen. und Dr. Rudolf Müssig entsprechende Anerkennung. 5 Alpenverein Mannheim. Der Verein ver- anstaltet am 10. März um 19.30 Uhr, einen Lichtbildervortrag in der Industrie- und Handelskammer. Es spricht Ingenieur Erhard Weidenau über„Bergfahrten im Dachsteingebiet“. Zu dem Vortrag sind nut Mitglieder und keine Kinder unter vierzehn Jahren zugelassen. 5 Odenwaldklub Mannheim-Ludwigshafen. Am 10. März führt um 20 Uhr der Verein in der Gaststätte„Landkutsche“(D 5, 3) den letzten Vortragsabend seines Winterpro⸗ grammes durch. Es spricht die Dichterin und Schriftstellerin Irma Derwein über „Das Leben auf den mittelalterlichen Bur- gen des Odenwaldes“. 5 Junggürtnergruppe Mannheim. Die nächste Versammlung der Gruppe wird aus- nahmsweise am 14. März um 20 Uhr im Behrenssaal der Kunsthalle abgehalten, Es spricht Gartenbaudirektor Buhjäger über historische Gärten. eee um Aufbau waren beteiligt: rilEb Rich GE DDE ane HOLZ SROSSHANDLUNG, MANN HELM Goethestr. 6 Lager landzungenstr. 2 Telefon 42566 N liefern ab Werk und ab lager Bauholz nech Liste Fenster- und Törenholz Fuößsboden Parket 8 fee KUHTU NE /, 22 5 Wir ſteterten 1 gesemten K U H LAN EAG EN Generalvertrelung: Speyerer Strabe 63- ſeleſon 446 72 Mannheim Lortzingstraße 42 Maschinenbau Holzbedrbeitungsmaschinen und Maschinen för die lebensmittelindustrie am Aufbau waren beteiligt: Die Hüros wurden ausgestattet SUROEINRICHTUN SEN; FRI VON ODER FIRMA 5 EbRCHSPIATZ 3 leonh Handbuch& Söhne i BAUUNTERNEHMUNG 1 8 MANN HE Hoch-, Tief-, Beton-, Stahlbetonbau und Zimmererarheiten Steinmetzarbeiten Steinsägerei Steinbruchbetriebe Soghienstroße 6 Jes fon 38941 Telefon 52403 8 ENTWURF U. 5 SAULETTUNG Dinl.-ing. 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März 1950 Nr. — Studenten wollen Crabstimmung Die Ost- West-Beziehungen der Hochschulen Von den Ost-West-Beziehungen der Stu- denten hört man nur gelegentlich und bruch. stückweise. Seit der Seeshaupter Konferenz im vergangenen Sommer, auf der sich der Verband deutscher Studentenschaften, die eim halbes Jahr zuvor gegründete Dachorga- nisation aller Westzonen- Studentenaus- schüsse, vergebens um ein Agreement mit den Vertretern der Ostzone bemühte, die— Wie aus einem vergessenen Brief hervor- Sing— mit der Direktive nach Seeshaupt gekommen waren, alles zu tun, was geeig- net gewesen wäre, die fiktive Einigkeit der Studenten über die Zonengrenzen hinweg zu demonstrieren. In diesem Brief stand auch, dag kommunistische Funktionäre aus Mün- chen, die der Tagung im Hintergrund bei- gewohnt hatten, bezeugen könnten, sie hät- ten alles versucht. Seit Seeshaupt ist in Westdeutschland die Frage der Ost-West-Beziehungen um- stritten geblieben, während die ostzonalen Studentenorganisationen nunmehr im ein- zelnen und von Fall zu Fall versuchen, Be- Ziehungen anzuknüpfen. Einladungen an einzelne Studentenvertreter oder einzelne Studentenausschüsse kommen immer wie- der. Wo von westdeutschen Hochschulen, Versuche gemacht werden, wie das in Frank- furt, in Heidelberg, in Würzburg und in München der Fall war, ist man auf der Ge- Senseite eifrig bemüht, diese Anregungen aufzugreifen. Dabei ist noch nicht einmal er- wiesen, ob die von Westdeutschland aus- gehenden Anregungen nicht von ostzonalen Beauftragten direkt oder indirekt ausgelöst worden sind. Das Paradepferd der Ost-West- Beziehun- gen war in der letzten Zeit die Leipzig- Göttinger Patenschaft. Noch bevor sie eigentlich zum Tragen kam, regten sich auf der Göttinger Seite kritische Stimmen, und ein Vertreter des Göttinger Asta hat dieser Tage bei einem Besuch in Leipzig festge- stellt, daß der dortige Studentenausschuß eine Weiterführung der Patenschaft nur noch auf dem agitatorischen Boden der„Na- tionalen Front“ gutheißt. Die Einrichtung der Patenschaft ist ebenso wie die Kündi- gung, die daraufhin nun gefordert wird, zu- Jugendkunst der ganzen Welt Ausstellung in Frankfurt Im Frankfurter Kunstverein wurde eine Ausstellung eröffnet mit Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen aus allen Erd- teilen, die im Zusammenhang mit der Mann- heimer Ausstellung„Kind und Kunst“ des Vergangenen Jahres bei uns besonderes In- teresse verdient. Die Bilder entstammen der großen Sammlung des„Pestalozzianums“ in Zürich, einem internationalen Institut für Kunstpädagogik. Es ist die erste Aussteilung dieser Art in Deutschland seit vielen Jahren. Fast alle Techniken sind vertreten, die ein- rache Zeichnung mit Bleistift und Feder, Acmarell und Deckfarben, Linolschnitt und Radierung. 5 Ganz aus der Vorstellung und mit einem echten Gefühl für Flächenaufteilung und ur- sprünglicher Freude an der Farbe schaffen die Jüngsten in diesem Kreis, die etwa Sechsjährigen. So wird ein schwarzes Pferd mit kurzbeinigem Reiter in rotem Mantel vor gelbem Hintergrund zum Fabelwesen mit fast dämonischer Wirkung. Die Aelteren versuchen die Welt in ihrer ganzen Jiel- kalt mit Stift oder Pinsel zu erobern. Was die Erinnerung an das Gesehene hergibt, muß mit auf das Blatt. Doch bleibt es meist micht bei pedantischer Aufzählung. Ein eng- Uscher Junge malt bunt und drastisch das lebhafte Getriebe eines Juxplatzes. Die nor- Wwegischen Kinder sind mit der heimatlichen Landschaft eng verbunden, im tschechoslo- Wakischen Zeichenunterricht wirkt sich die Volkskunst aus, während es in Ostasien zu- meist bei Nachahmung der Erwachsenen bleibt. Die neue deutsche, auf die eigene Aussage eines Kindes bedachte Kutister- ziehung hat offensichtlich guten Erfolg. Dr. G. H. Quer durch den Sport nächst Sache des Allgemeinen Studentenaus- schusses, also der gewählten Vertretung der Studenten. Ob der Asta in solchen Fällen jedesmal im Sinne aller seiner Mitglieder handelt, ist fraglich. Man muß deshalb den Beschluß begrüßen, den die letzte turnus- mäßige Konferenz des Verbandes Deutscher Studentenschaften, die Mitte Februar in Ber. In stattfand, gefaßt hat. Ursprünglich war für diese Berliner Konferenz Vorgesehen gewesen, nicht wieder in fruchtlose Debat- ten über die Ost-West-Beziehungen einzu- treten. Die bayrischen Vertreter stellten je- doch im Laufe der Konferenz den Antrag, für alle Fälle, in denen Beziehungen zu Ostzonen- Universitäten gewünscht werden, Urabstimmungen in den Studentenschaften vorzusehen. Im Falle Göttingen wird das nun zum ersten Male durchgeführt werden. Einzelne Studentenausschüsse der West- zonen, so der der Kölner Universität, ken- nen diese Uebung in allen kritischen Fragen schon länger. Die Ost-West- Beziehungen dürften die kritischste Frage sein, die in den Studentenorganisationen in den Westzonen gegenwärtig auftritt. Daß Beschlüsse, die eine gewählte Vertretung faßt und ausführt, nicht immer im Sinne der Mehrheit der Wähler liegen, bleibt als Erscheinung nicht auf die Studentenschaften beschränkt. Mit Urabstimmungen über Ost-West-Beziehun- gen wird vermieden, daß nur die subjektive Meinung der Ausschuß-Vertreter den Aus- schlag gibt. Die eigentliche Problematik liegt freilich hier wie in allen ähnlichen Situationen tiefer. Die Asta- Vorsitzenden wissen mei- stens besser als der einzeme Student, daß die ostzonalen Vertreter nicht mehr Spre- cher ihrer Studentenschaften, sondern Funk- tionäre mit Direktiven sind. Bei den Spit- zenvertretern bestehen direkte Verbindun- Sen nach Karlshorst oder zu SED-Autori- täten. Bei den einzelnen Universitäten der Ostzone hat die FD das Heft in der Hand. Parallelgründungen zu den FDꝗA- Hochschul- Sruppen werden an westdeutschen Universi- täten immer wieder versucht. Im vergange- nen Herbst wurde angeordnet, daß alle Studenten, die zu Weihnachten nach West- deutschland fahren, bestimmte Aufgaben lösen müssen. An den Hochschulen sind fast überall Zehnergruppen als„Kollektive für wissenschaftliche Arbeit“ gegründet worden, denen politische Instrukteure beigegeben Werden. Das sind nur einige Beispiele. Informationen über die wirklichen Zu- stände an den ostzonalen Hochschulen er- halten allenfalls Asta- Vorsitzende im We- sten, nicht aber jeder einzelne Student. Ge- wih sickert durch, daß beispielsweise bei den letzten Studentenratswahlen drüben nur noch Parteikandidaten zugelassen wur- den. Aber es wurde auch bekannt, daß sehr viele ungültige Stimmen abgegeben wurden. Das ist Wasser auf die Mühle der Befür- Worter von Ost-West- Beziehungen. Auf dem Wege über die Organisationen lassen sich jedoch keine Beziehungen zu den opposi- tionellen Studenten knüpfen. Die Situation ist kompliziert genug. Auswege wie der Urabstimmungs-Vor- schlag können deshalb nur Teillösungen sein. Beziehungen, die vom Westen her ehrlich gemeint sind, werden vom Osten her pro- Pagandistisch ausgenützt. Im Westen hat man die Zusammengehörigkeit im Auge, über die es keine Meinungsverschiedenhei- ten gibt. Durch Beziehungen hinüber und herüber kann man die Gefahr zur gegen- seitigen Entfremdung mildern. Beziehungen aber, die nur über die Organisationen mög- lich sind, werden vom Osten her gelenkb und überwacht. Die westdeutschen Studen- tenschaften versuchen es trotz dieser Pro- blematik immer wieder. Sie halten damit Impulse wach, und auch das hat seinen 9 850 WI. Die Scala seit Wochen ausverkauft Furtwängler dirigiert Wagner in Mailand Die Begeisterung der Italiener für Richard Wagners Musikdramen überrascht den deutschen Zuschauer immer von neuem. Wie die jüngste Aufführung des „Ringes“ an der Mailänder Scala in deut- scher Sprache und Besetzung zeigt, hat sie auch Krieg und Nachkrieg gut überstanden und läßt sich selbst durch fremde Sprachen nicht dämpfen. Vor sieben Jahren, kurz als der gewal- tige Bau einem Bombenangriff zum Opfer fiel, war der„Ring“ das letzte Mal auf dem Scala- Spielplan. Auch damals Wurde deutsch gesungen, denn Wagners Musik- dramen sind nun einmal nicht übersetzbar. Unterdessen hat alles„Nordische“ auch hier eine Abwertung erfahren— doch der Schauer vor den geheimnisvoll-sündigen Göttern und den dämonischen Naturmäch- ten ist geblieben, ja hat sich eher noch ver- stärkt. Unwillkürliche Vergleiche der Büh- nenhandlung mit dem Schicksal des deut- schen Volkes drängen sich dem Zuschauer auf— eine unerwartete Aktualität Wagners in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Von Capuana vorbereitet, wird das Orchester, das zu den heute klassischen Klangkörpern in Europa gehört, von Wil- helm Furtwängler geführt. Sein Empfang in der lombardischen Musik- metropole war immer triumphal; als er sich diesmal zum Pult begibt, um den Takt- stock zum„Rheingold“ zu erheben, findet der Beifall minutenlang kein Ende. Otto Erhardts Regie unterstreicht die dra- matischen Momente der Szene und findet in dem ausgezeichneten Bühnenbildner der Scala, Nicola Benois, die wirksamste Unterstützung. Von den Sängern gefallen Elisabeth Höngen als Fricka und Ferdinand Frantz als Wotan am besten. Joachim Sattler hat es als Loge schwerer, die Italiener zu überzeugen; trotz allem Wag ner- Enthusiasmus liegt ihnen der Bel canto ihrer Tenöre so im Blut, daß es stets einer gewissen Ueberwindung bedarf, ehe sie sich an deutsche Wagner-Tenöre ge- Wöhnen. Das Haus ist für Wochen aufverkauft; bildet doch der„Ring“ das Zentralstück der diesjährigen Scala-Spielzeit. Er ist mit einer Hingabe vorbereitet worden, die der Tradition dieser Bühne würdig ist. Horst Rüdiger Interessantes Theater Tannerts Baden-Badener Pläne Während die nächste Zukunft des Baden-Badener Theaters noch ungewiß ist (sie kann sich erst nach den Budgetbera- tungen des Stadtrats im April klären), gab Intendant Hannes Tannert seine Pläne für die zweite Hälfte der laufenden Spielzeit bekannt. Sie wird zwei wichtige deutsche Erstaufführungen bringen: Max Frischs „Als der Krieg zu Ende war“ am 23. oder 24. März und Albert Camus„Belagerungs- zustand“(LEtat de Siege),(lnach seinem Roman„Die Pest“) im Mai des Jahres. Das Schauspiel„Als der Krieg zu Ende War“, hat der schweizerische Autor erst Sommer vergangenen Jahres freigegeben, nachdem das Züricher Schauspielhaus mit seiner Inszenierung(wir haben damals (ausführlich darüber berichtet) im Rahmen der Deutsch-Schweizer Kulturwoche in Stuttgart einmal gastiert hatte. Wie Tannert weiter bekannt gab, bringt das Baden-Badener Theater im April das im Auslande viel diskutierte, in Deutsch- land mit Spannung erwartete Stück „A Streetear named Desire“(Ein Straßen- bahnwagen namens Sehnsucht) von Tenes- see Williams nach dem Ende März in Stuttgart Junges Theater) zu erwartenden deutschen Erstaufführung.— Es sind Be- strebungen im Gange, eine Interessenge- meinschaft aller Höhenkurorte des nörd- lichen Schwarzwaldes für Baden-Badener Theaterspiele ins Leben zu rufen. W. A.. „Romeo und Jeanette“ Jean Anouilh im Stuttgarter Vier Stunden hatte die Premiere ge- dauert. Die Kritiker gähnten. Am nächsten Abend ließb man Romeo und Jeanette nur noch drei Stunden Zeit von der Liebe auf den ersten Blick bis zum gemeinsamen Freitod. Von Shakespeare war in der Zwischenspanne nicht mehr viel zu finden. Frederie-Romeo, ein junger Notar aus gut- bürgerlichen Verhältnissen, besucht mit Mama zum ersten Male die ziemlich ver- lotterte Familie seiner redlichen Braut Julia. Kam, sah und siegte bei Schwägerin Jeanette, einem reizvollen und ungezügelten Geschöpf, das zugleich wild und sensitiv, verdorben und dennoch im Grunde rein ist. Zwischen den beiden: Jeanettes Bruder, be- trogener Ehemann und penetranter Zyniker, der verbittert seine eigene Mißgunst in nicht zu unterbietendem Nihilismus dem lieben Gott in die Schuhe schiebt, und der Vater der Schwestern, ein nicht ohne Charme schwadronierender Hohlkopf von elefanten- häutiger Oberflächlichkeit. Noch als Romeo und Jeanette sich küssend der nahenden Flut entgegeneilen, begreift er kaum was vor sich geht. So hat Anouilh die banalsten und außergewöhnlichsten Figuren, Aller- Weltsphrasen, zersetzende Frivolitäten und zarteste Poesie hart nebeneinander gestellt. Eine neue Dostal- Operette Uraufführung in Hamburg Der österreichische Operettenkomponist Nico Dostal stand in der vorigen Woche im „Theater am Besenbinderhof“ in Hamburg am Pult, um seine neue Operette„Der Ku- rier der Königin“ mit aus der Taufe zu he- ben. Die Uraufführung des Werkes, das Do- stal nach siebenjähriger Schweigepause mit den Librettisten Dr. Max Wallner und Kurt Feltz zusammen geschaffen hat, war ein außerordentlicher Publikumserfolg. Das Textbuch führt in bewährtes Operet- tenmilieu: Liebe, Intrigen, Verrat, Irrtum, edle Taten und schließlich ein allseitiges Happy End. Schauplatz der nach einer histo- rischen Begebenheit geschriebenen Geschich- te sind Paris und der Exorial in Madrid mit einer reizenden jungen Königin einem när- ris-bösen Minister und einem vertrottelten Polizeipräfekten, dazu viel verliebte Offi- ziere und junge Damen. Die Musik hält sich bewußt in traditionellen Bahnen, der Kom- ponist hat kein Experiment gewollt, sondern Wert auf einschmeichelnde Melodien und rauschende Finale gelegt. Unter der Regie von Paul Helmuth Schüßler ging die Uraufführung sorgfältig vorbereitet und mit ungewöhnlichem Glanz von Farben, Tänzen und Klängen über die Bühne. Das Liebespaar wurde von Julius Katona(Staatsoper Berlin) und Hilde Kuntz Kulturnachrichten In der Markuskirche auf dem Almenhof findet am Sonntag, dem 12. März, um 19.30 Uhr, eine musikalische Abendfeierstunde statt, deren Vortragsfolge vom Evangelischen Gemeindeorchester Mannheim- Neckarau unter Leitung von Studienrat Hans Müller bestrit- ten wird. Der 3. Kammermusikabend in den Alster- Lichtspielen mit dem Freund- Quartett, der für den heutigen Donnerstag angesetzt war, fällt aus. Dafür kommt am 30. März die Kam- mermusikvereinigung der Berliner Philhar- moniker.. In der Heidelberger Theaterfrage fand zwei Tage vor der entscheidenden Stadtratssitzung unter Vorsitz von Stadtrat Steinbrenner eine Besprechung statt, in der Intendant Dr. Meyer U. a. mitteilte, daß evtl. beabsichtigt sei, durch eine geringfügige Erhöhung der Kinosteuer beiden Kulturinstituten der Stadt eine finan- zielle Zuwendung von 80 000 DM zu verschaf- ken. Weitere 30 00 DM müsse allerdings der Stadtrat hierzu von sich aus bewilligen. Zwölf bisher unbekannte Briefe Richard Wagners aus den Jahren 1875%6 sind jetzt in einem alten Aktenschrank im Archiv der öster- reichischen Staatstheaterverwaltung aufgefun- den worden. Wagner verhandelt in den aus- gezeichnet erhaltenen Briefen mit der dama- Entzückende und beilallumruuschte Wiener-Eisrevue Glanzvolle Leistung des Ensembles bei der 140. Aufführung. Schon im Hotel„Rheinbrücken“ fiel uns der kleine, fest auf dem Boden der Tatsachen stehende, so gemütlich in Wienerischer Gelas- senheit plaudernde Regisseur Will Petter auf. Nach dem Aufzug der glitzernden„Sternchen“ in Soli und Ballett, der gelungenen Szenerie, der sportlichen Note und des köstlichen Humors, konnten wir den Siegeszug der Wiener Eisrevue durch Europa verstehen. Uebervolle Häuser und herzliche Begeisterung überall. Der Schöpfer der Revue, Will Petter, hielt sich schlicht im Hintergrund. Er verriet uns auch die Gründe der harmonischen Wir- kung des Ensembles.„Es gibt in dieser Schau keinen Unternehmer, sondern nur ein Werben und Arbeiten für den schönen Eissport, hinter dem die Wiener Eissportgemeinschaft steht“, sagte Petter. Ertappten wir uns nicht schon in fröhlicher Stunde beim summen wiener Melodien! Strahlten uns nicht schon von der Leinwand gelassen und goch 80 beschwingte Gestalten Wiens entgegen, dem Wien des Walzerkönigs Johann Strauß. So erging es auch Stimmungs- mägig den Mannheimern, die zur 140. Veran- staltung in das Friedrichspark-Eisstadion kamen. Sie hatten alle, dem stürmischen Bei- Tall nach, eine stille Liebe für Wien. Vor dem Dahinschweben der schönen Wie ner Maderln, der Exaktheit des Gebotenen und dem reibungslosen Ablauf verstummt die Kritik, zumal die Revue selbst ein Stück Wien ist? Wien in heiterer Laune und Fröhlichkeit. Natürlich strahlten die Stars in besonderem Glanz. Aber nicht in Hochmut, sondern schlicht im Rahmen der Handlung mit den„kleinen“ Sternchen. Die Europameisterin im Kunst- laufen, Eva Pawlik, Mela Krajc und Alexander Balisch(die Sieger internatio- naler Wettbewerbe), Pr. Helmut May Gwei⸗ facher Olympiateilnehmer), Emmy Puzin ger(die vierfache österreichische Meisterin), schwebten in Anmut, Monde und Pirouetten drehend oder in schwieriger Kür im Rhythmus Sich in das Ganze einordnend, über die blanke Fläche. Die Kenner der schwierigen Eislauf kunst blickten in Versunkenheit auf die 80 Seneckte weiße glitzernde Tafel sportlichen Hochgenusses. Und als der Grock des Eises Bertl Capek und der Belgier Ronny van Gompel ein Springen mit Komik zeigten, zerschmolz der Ernst der Betrübten, zum be- kreienden heralichen, aus der Tiefe kommenden Lachen. Die das schöne Zwei-Stunden-Erlebnis sahen, werden wieder zu den charmanten Wie- nern kommen, da sie einen vorzüglichen Ein- druck hinterließen. Für die, die erst heute zur Schau gehen, sei diese kurze Orientierung gegeben. Varieté(erster Teih: Eine lose geglie- derte einfallsreiche Handlung. Mit Marsch be- Sirmerd, einem Intermezzo von Bertl Capek und van Gompel einer entfaltenden Pawlik schen Rose, der hervorragenden akrobatischen Leistung der Mädels Edith Petter und Erni Zlam, gewagte Sprünge über Stühle und der beendeten Auffahrt schellenläutender, graziö- 8 von galanten Kutschern gelenkten Pferd en. Olympia weiter Teil): Ein Auserlesenes rein sportliches Programm, überstrahlt von der Kür Eva Pawliks und der temperamentvollen aber netten Putzinger im Einzel- und Paarlauf mit H. May. Donauwalz er(dritter Tei): Zwei große Tanz-Sterne, vom Ballett umkreist, tanzen einen Walzer, bei dem die Musik zündend auf jede Balletteuse wirkt, wobei die vollendete Beherrschung des schwierigen Walzerschrittes überrascht. Weltreise vierter Tei): Eine Reise durch die Kontinente, reizende Erlebnisse schil- dernd aus dem Lande der Geishas und Kirsch- dlüte. Tanzende Derwische. des Orients. Har- lem, mit seinen klinken, gliederverrenkenden Negerchen, bunt und laut zu Sambaklängen tanzend. Europäische Eindrücke. Der kalte Norden mit seinen Schneemännern, den Wal- lenden Schneeflocken und prächtigen Eiskri- stallen, beendet die Rebue, die den Beschauern so nette freudige Stunden brachte. ope TSV 1846 Mannheim. Das Hallenhandball- turnier der Männer-Mannschaften wird heute (18 Uhr) wieder fortgesetzt. Die Auslosung hat Wieder interessante Paarungen ergeben, Ein Einlagespiel: Schiedsrichter gegen Kreisvor- stand dürfte besonders überraschen. Und wieder 8 Waldhof gegen Vin Maunnheim Der Tag der Lokalspiele: Der Kampf um das„Silberne M“ Der kommende Sonntag bringt in der süd- deutschen Oberliga die Rückspiele in den Lokaltreffen. Es spielen: SV Waldhof— VfR Mannheim Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart Eintracht Frankfurt— Fs Frankfurt 1860 München— Bayern München 1. FC Nürnberg— Spygg. Fürth Schwaben Augsburg— BC Augsburg Kickers Offenbach— VfB Mühlburg Jahn Regensburg— Schweinfurt 05 Die Lokalspiele, die fast in allen Städten auf eine lange Tradition zurückblicken, haben es in sich. Bei den Vorspielen endeten drei Spiele unentschieden, in vier Spielen siegten die Platzbesitzer und nur in dem Spiel VfR Mannheim SV Waldhof kam der Gast zu einem Sieg. Mannheims Fußball hat am Sonntag wieder seinen großen Tag, denn das Spiel Waldhof— VfR besuchen auch Leute, die sich sonst aus Fußball nicht allzuviel machen. Die An- ziehungskraft der Spiele dieser beiden Spitzen- mannschaften ist so groß, daß die Plätze immer überfüllt sind. Von den seit 1919 ausgetragenen Pflichtspielen(69) gewann der SV Waldhof 32 und der VIER 27; 10 Spiele endeten unentschie- den. Das Torverhältnis ist 135:119 zu Gunsten Waldhof. In den letzten Jahren War die Gleich- Wertigkeit der beiden Mannschaften sehr aus- geprägt. Der VfR hat 1925 die süddeutsche und 1949 die deutsche Meisterschaft errungen. In diesen beiden Meisterschaften ist er dem SV Waldhof voraus, dem es, Obwohl er in der deutschen Meisterschaft einige Male weit vor- stoßen konnte, nie zur Erringung des höchsten Titels reichte. Es hat fast den Anschein, als ob diesmal, wo es gleichzeitig um das„Silberne M des„Morgen“ geht, beide Mannschaften nicht in stärkster Besetzung antreten können. Bei Waldhof wird der gesperrte Lipponer feh- len und ob bei VfR der gegen die Stuttgarter Kickers verletzte Verteidiger Rößling spielen kann ist fraglich. Das Fehlen dieser beiden Spieler könnte sich für beide Mannschaften nachteilig auswirken. Der SV Waldhof dagegen ist von jeher die typische Kobinationsmannschaft die ein elegan- tes Spiel hinzaubert, dabei, aber oft den krö- nenden Abschluß, den Torschuß, vergißt. Die Waldhöfer haben auf eigenem Platz in dieser Spielzeit noch kein Spiel verloren, von 9 zu Hause ausgetragenen Spielen wurden 4 gewon- nen und 5 unentschieden gehalten. Der S Waldhof wird alles Versuchen, um auch das Jungen Theater Durch diese Kontraste wirkt der nieder. ziehende Pessimismus des Stückes besondetz Krass. Die Striche haben der sehr realistischeg und gründlich ausladenden Regie II v0 Jankos gut getan. Daß so noch ein packen. der Abend zustande kam, ist vor allem 5 Jeanette der äußerst begabten Marl Schlechter zu danken. Nach Sartre lochte nun auch Andouilh zahlreiche lebhaft applau. dierende Gäste ins Stuttgarter Junge Thez. ter. Auf dem Spielplan des Staatz. theaters“ triumphieren indessen„Fusball wette“ und„Straßenmusik“. Susanne Uriel Karlheinz Stroux, der Intendant des Hebbel. Theaters in Berlin, inszeniert auf Einladung de Bayer. Staatsschauspiels im Theater am Brunneg. hof in München mit Paul Dahlke, Anna Dam. mann und dem aus Zürich geholten Bernhard Wicki Fritz Hochwälders Revolutionsstüc; „Der öffentliche Ankläger“. 915 Der Maler und Bühnenbildner Prof, paul Strecker ist in einer Wilmersdorfer Klinik an den Folgen einer Blutvergiftung gestorben. Der Künstler, der im 50. Lebensjahr stand, hatte noch bis zum letzten Wochenende an den Bühnenbildern für die Debussy-Oper„Pellesz und Melisande“ gearbeitet, die am Mittwoch in der Berliner Staatsoper in Szene ging. gesungen, während Else Gramholz und Jap Hussels ein lebendiges Buffopaar darstel. ten. Unter der großen Zahl der sprechen. den, singenden und tanzenden Darsteller War auch Josef Sieber. Das Publikum rief den Komponisten, die beiden Librettisten, den Regisseur und dag Ensemble immer wieder begeistert vor die Rampe. dpa Ruhrfestspiele als Beispiel Der Generalrat der UNESCO in Pari hat die Ruhrfestspiele Recklinghausen ah „beispielhartes und richtungweisendes 80• ziales Kulturwerk“ bezeichnet UNESCoO-Landeskomitees der Mitgliedstaa- ten empfohlen, die Festspiele zu fördern. Zu den Ruhrfestspielen, die vom Deut- schen Gewerkschaftsbund und der Stadt Recklinghausen seit Kriegsende für die Ruhrbevölkerung im Bemühen um ein ech. tes und tiefes Verhältnis des Arbeiters zur Kunst veranstaltet werden, sollen in diesem Jahr Vertreter des kulturellen Schaffens aus den europäischen Ländern eingeladen werden. Der DGB und die Stadt Reckling- hausen hatten sich bereits seit einiger Zeit darum bemüht, im Ausland Interesse für die Ruhrfestspiele zu wecken. ligen k. u. k. Hofoper wegen der Aufführung seiner Werke und bemühte sich darin, für Seine Bayreuther Festspiele einige Prominente Sänger und Sängerinnen der Wiener Hofoper zu erhalten. Die Frühjahrsauktion bei Hauswedell in Hamburg findet am 31. März und 1. April statt. Angeboten werden über 2000 Nummern, von alten Handschriften und Inkunabeln bis zu moderner Grafik. Die Preise für Bücher Sind hoch angesetzt, die für Grafik niedrig. Unter anderem werden zwölf Radierungen von Edouart Manet angeboten, deren Schätzungs- preise zwischen 40,— und 90, DR liegen. 1b Kreise des Evangelischen Presseverbands wenden sich gegen Berichte, daß der Rosselini- Film„Pais a“ auf kirchlichen Einspruch hin vom Spielplan der Göttinger Lichtspieltheater abgesetzt werden sollte. Es sei lediglich abge- lehnt worden, den Film, wie von einem Git tinger Kino gefordert, unter dem Protektorat der Kirche laufen zu lassen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wur- den in Nürnberg die Ausgaben Nummer 18 und 79 des Magazins„Paris-Hollywood“ durch die Polizei beschlagnahmt. Die Ausgaben sollen angeblich unzüchtige Bilder enthalten. Der Preis des Magazins ist daraufhin von 1,50 DM auf 6,.— DM im Schwarzhandel angestiegen, — Spiel gegen den VfR zu gewinnen oder zum mindesten unentschieden zu gestalten. 2 Hause kann man dem Sy Waldhof einen klei- nen Vorteil einräumen, der vielleicht zu einem knappen Sieg reichen könnte. Die Stuttgarter Kickers, deren Mannschaft stark geschwächt ist, hat gegen VfB Stuttgart keine Gewinnaussichten. Ein interessantes Treffen wird es zwischen Eintracht Frankfurt und dem FS. Frankfurt geben. Wenn es die Eintracht versteht die sehr starke Hintermannschaft des FSV zu überwinden, könnte sie einen knappen Sieg landen. 1860 München Konnte gegen Bayern München von den letzten drei Spielen keines gewinnen. Diesmal könnte es unter Unständen den 1860ern zu einem knap- pen Sieg reichen. Der 1. FC Nürnberg empfängt seinen ewigen Gegner die SpVgg. Für t h. Erwischt der„Club“ einen guten Tag, dann wäre sogar ein Sieg über den Tabellen- führer möglich. Die Augsburger Schwa- ben werden auch zu Hause gegen den BC Augsburg die Punkte abgeben müssen, den der BC hat in letzter Zeif eine auffallende Formverbesserung aufzuweisen, die noch man- che Ueberraschung bringen dürfte. Die Of ten- bacher Kickers haben gegen den VfB Münlburg die Vorspielniederlage wettzu- machen, was ihnen nach der augenblicklichen Form gelingen sollte. Jahn Re gens burg, der am Sonntag gegen den BC Augsburg hoch verlor, spielt zu Hause gegen Schweinfurt 0 5. Der Ausgang dieses Spieles ist offen, wenn man den Regensburgern vielleicht auch etwas srögere Gewinnaussichten zutrauen kann. Fechter kreuzen wieder die Klingen In Bruchsal kam das 1. Nachkriegs- Werte- fechten zur Durchführung, das von insgesamt 23 Fechtern und Fechterinnen aus Mannheim, und den . veröf beran br. Ke Bedak relefe Bank Allger städtl posts Lud. Ersch. ten Arbe Radi! woch schaf kens! Beles Gew. Mete betrv der ist u des 75 Fe h kehr den zeuge Dont busli E. Gene gung Proz 100 mari der nahn Gasc in d. Stro: gung Kraf Prov Stan liche — 0 1 gele Weinheim, Pforzheim, Karlsruhe und Bruchsal beschickt wurde. Die Leistungen standen auf technisch beachtlichem Niveau. Bei den Damen ragten die mehrfachen badischen Vorkriegs- meisterinnen Frl. Kah!(Karlsruhe- Landes- techtswartin) und Frau Eckert(Mannheim) unter den jüngeren Nachwuchskräften hervor. Die Ergebnisse; Damen: I. Frau Eckert. C Mannheim) 5. 2. Frl. Kahl KTV 1846 Karlsruhe) 5; 3. Fri. Rieker(SG Weinheim) 4 Siege; 4. Frl. Götz(KTV 400. Herren 1 Krappatsch(π,n Mannheim) 5; 2. Schmidt(T6 Weinheim) 3 Siege; 3. Berger(TV Pforzheim); 4 Stahl(TV Pforzheim).