schaft n dee III ab. 1 Walde SV pal mit eine 02 L. 691 Slan 700 Km ad. beschl aul Vo. en Lig ennen z Ali Komm cenrenne ber Hau Bielete Zur Als, die Ras ttkämpig alsport h id Ferien. Großes Und Gau, Wo alla oten gen. m Erößz aeim, h. Lannheln II. Dab 1: Fahre rüberech. Sportvyen. Können Fahrrad. 6: Stapf ernfeina Jeckarau en 1— 29 1 2—1 1—2 2—2 1—2 1—1 5 21K gen 11 22 121 11 J, Ph. andels Sere⸗ Hans voll- 5. Tei. 8 der fand Kon- Elisa- lügeln Ein ramm KJ seine anten * Be- g mit über Weit, und raub. EE der der Lie- Wie⸗ igen nut vohl om- lotte 0 Arch lrch ge- be⸗ 58 nen amt hm. verögentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling gedaktion, Druck, verlag: Mannheim Am Marktplatz kelefon: 44 151, 44 152, 44453 Bankkonten: sSüdwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über · nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer . Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor-Sstraße 16 Telefon 226 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezukspreis: Monatl. DN- 2,80 frei, Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM. s4 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM, 80 einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit tilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., dee 5. Jahrgang/ Nr. 63/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim eee in diesem lahr keine Sommerzeit Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat be- schlossen, in diesem Jahr keine Sommerzeit einzuführen. Von den elf Ländern der Bun- desrepublik hatten sich nur zwei Länder für die Sommerzeit ausgesprochen. Neun Länder wünschten, die Normalzeit beizubehalten. Gegen die Sommerzeit war besonders von der Landwirtschaft Stellung genommen worden. Die Bundesregierung hat sich über einen Gesetzentwurf geeinigt, demzufolge jeder Deutsche künftig einen neuen Perso- nalaus weis mit Lichtbild und Finger- zbdruck besitzen muß. Ein gesetzlicher zwang, den Personalausweis immer mit sich zu führen, ist in dem Gesetzentwurf nicht vorgeschrieben. Wann die neuen Personal- zusweise ausgegeben werden, steht noch nicht fest, da der Entwurf erst den üblichen Weg aller Gesetze Bundesrat, Bundestag und ieder Bundesrat) gehen muß. Französische Nationalversammlung erörtert amerikanische Waffen- lieferungen Paris.(dpa) Vor vollbesetztem Haus und überfüllten Publikums- und Journalisten- tribünen begann am Dienstagnachmittag in der französischen Nationalversammlung die angekündigte Debatte über die Ratifi- zierung des französisch- amerika nischen FHilfeleistungspaktes. Sowohl innerhalb wie außerhalb des Palais Bourbon stand ein umfangreicher Sicher- heitsdienst in Bereitschaft. Um ein endloses Hinausziehen der De- batte durch kommunistische Obstruktions- manöver zu vermeiden, hat das Kammer- püro diesmal von vornherein einen„Stun- denplan“ aufgestellt, demzufolge die De- batte 16% Stunden dauern darf. Davon er- halten die kommunistische Fraktion und die ihr nahestehenden linksextremistischen Gruppen sieben Stunden Redezeit zuge- sprochen, die Sozialisten zwei Stunden, die MRP drei Stunden, die Radikalsozialisten eine Stunde und die Gaullisten eine halbe Stunde. Die restliche Redezeit ist den Wort- führern der kleinen Gruppen vorbehalten. Die Debatte soll spätestens am Dornerstag- morgen um 5 Uhr beendet sein. l Die Kommunisten haben in Wort und Schrift angekündigt, daß sie die Vorlage mit allen ihnen z ur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen wer- den. Als Hauptargument führen sie an, dag die amerikanischen Waffen bereits unter- wegs nach den französischen Häfen sind, be- vor noch dem Parlament die Vorlage zur Be- ratung unterbreitet wurde. Man sei also ge- zwungen,„unter dem Druck der Ameri- kaner zu beraten. Die kommunistischen Abgeordneten be- wahrten bis jetzt eisiges Schweigen. Außen- minister Schuman befürwortete die Rati- flaierung des französisch- amerikanischen Ab- kommens über die Waffenlieferungen. Er er- klärte, er sei glückclich darüber, daß etwas, Was auf der Ebene der Wirtschaft begonnen habe, nun Früchte trage und zu weiteren Er- kolgen führe. Mecloy auf dem Rückflug New Fork.(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar Mecloꝶ ist am Dienstag- morgen aus New Vork abgeflogen, um nach Deutschland zurückzukehren. Er wird am Donnerstag in Bonn mit den Hohen Kom- missaren Großbritanniens und Frankreichs zusammentreffen. e 7 London. Der britische Außenminister Bevin wird in der ersten Aprilwoche an einer Sit- zung des OEEC-Rats in Paris teilnehmen. Wie ein Sprecher des britischen Außenministe- riums bekanntgab, ist das Datum der Sitzung noch nicht festgelegt, doch soll sie so bald wie möglich nach der Straßburger Ministerrats- sitzung stattfinden, die für den 30. März anberaumt ist. Tel Aviv. Das israelische Parlament ist aus einem Kino in das Gebäude der„Anglo Palestine Bank“ an der Avenue King George in Jerusalem übergesiedelt. In unterrichteten Kreisen sieht man darin ein Anzeichen dafür, daß die israelische Regierung die Frage Jerusalem als entschieden betrachtet, obwohl die Verhandlungen über die Internationalisie- 57758 Jerusalems in Genf weitergeführt wer- en. 0 Ottawa. Der kanadische Handelsminister C., D. Howe erklärte vor dem kanadischen Unterhaus, daß die Regierung die Mitbetei- ligung Westdeutschlands und Japans an dem internationalen Weizenabkommen begrüßen werde. Frankfurt. Die Akten des ersten Nürnber- ger Kriegsverbrechen- Prozesses gegen Her- mann Göring und 21 andere führende Nazis sal mit einem Flugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte nach Den Haag gebracht wor- den. Dort sollen sie in die Archive des Inter- nationalen Gerichtshofes eingereiht werden, Lübeck. Das vor Neustadt gehobene Schiff „Thielbeck«, auf dem die Reste von fast Zwei⸗ hundert Leichen ehemaliger Konzentrations- lager-Häftlinge geborgen wurden, Wird jetzt bei der Lübecker Maschinenbau- Gesellschaft instandgesetzt. Das Schiff soll in etwa vier Monaten nach grünglicher Instandsetzung unter dem Namen„Reinbek“ in Dienst gestellt wer- en. Düsseldorf. Zur Teilnahme an einer Aus- schuß Sitzung des Internationalen Bundes freier Gewerkschaften vom 15. bis 18. März, wird sich der erste Vorsitzende des deutschen Gewerkschaftsbundes, Dr. h. c. Hens Böckler, nach Brüssel begeben. V/ dpa Gröſlere Sparsamkeit in Besatzungskosten angestrebt Ausgaben in den Zonen und Ländern sollen besser koordiniert werden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Bundeskabinett wurden gestern eine Fülle wichtiger wirtschaftlicher und sozialer Frobleme erörtert. U. a. standen zur Verhandlung die Lage in Watenstedt- Salz- gitter, die Mantelnote zur Saarfrage, die Behandlung der Besatzungskosten und die Ver- teilung der 300 Millionen DM auf die finanzschwachen Länder. Zu den Besprechungen über die Saarnote wurde bekannt, daß sich die Ausarbeitung vermutlich noch einige Tage hinausziehen wird. Der Regierungssprecher dem Petersberg noch nicht bekanntgeben. f Arbeitsminister Storch unterrichtete die Kabinettsmitglieder noch einmal über seine Eindrücke in Watenstedt-Salzgitter. Es wurde erörtert, welche Hilfsmaßnahmen ergriffen werden sollten. Ein Regierungs- sprecher gab später bekannt, daß diese schon in den nächsten Tagen anlaufen wer- den. Sie würden sich wahrscheinlich im Rahmen der bereits vorhandenen Werke halten, so der Braunschweiger Stahlwerke, die ausgebaut werden sollen, um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Wie man weiter- hin hört, besteht Aussicht, daß die deutsch- englischen Beratungen über Watenstedt- Salzgitter vermutlich zwischen General Ro- bertson und Dr. Adenauer fortgeführt wer- den können. Voraussetzung scheint jedoch zu sein, daß ein gewisses Abrücken von den letzten Vorgängen in Watenstedt- Salzgitter auf deutscher Seite sichtbar wird. Zu den Bes atzungskosten wurde bekannt, daß weniger die Höhe des Besat- zungshaushalts das Gesprächsthema im Ka- binett war, sondern die Frage der künfti- gen Verwaltung, da ja ab 1. April der Bund die Zuständigkeit für die Besatzungskosten von den Ländern zu übernehmen hat. An- gesichts der Tatsache, daß die Besatzungs- kosten fast die Hälfte der Ausgaben des Bundes betragen, wird gerade diesem Pro- blem sehr große Aufmerksamkeit gewid- met. Der Regierungssprecher stellte fest, daß bei der„voraussichtlich langen Besat- zungsdauer“ die Frage der Besatzungs- kosten im Sinne äußerster Sparsamkeit ge- löst werden müsse. Es ist aber noch unge- wiß, bis zu welchem Maß die Verantwor- tung Lür diese Ver walt 5 en von den alliierten Stellen der Bundesregierung übertragen wird. Hierüber werden erst die jetzt anlaufenden Gespräche zwischen den deutschen und alliierten Fachleuten Klar- heit bfingen. Auf deutscher Seite wird da- bei stark der Wunsch nach einer Zentral- beschaffungsstelle laut. Ein solches Amt— Der ischechoslowakische konnte den Termin der Ueberreichung auf in Form einer Bundesoberbehörde— würde die verschiedene Handhabung in den ein- zelnen Zonen und Ländern koordinieren können, aber auch bei der Anschaffung von Materialien, Möbel und Geräten für Be- satzungszwecke große Sparsamkeit walten lassen. Das Kabinett beriet ferner ein Gesetz, über die vorläufige Haushaltsführung des Bundes. Man erwartet nicht, daß der Zundesetat bis zum 1. April verabschiedet werden kann und hat darum den Versuch einer vorläufigen Regelung unternommen. In dem Entwurf werden die Einnahmen klargestellt, die dem Bund laut Grundge- setz ab 1. April zufließen sollen und gleich- zeitig die Ausgaben geregelt. Die Ausga- ben sollen sich im Rahmen des endgültigen Haushaltsplanes bewegen, so daß der Bun- desfinanzminister praktisch für die Dauer der vorläufigen Regelung, die für ein hal- bes Jahr gilt, monatlich über ein Zwölftel verfügen kann. Besondere Ausgaben, die die Höhe von 500 00 DM überschreiten, würden der Zustimmung des Haushaltaus- schusses bedürfen. Notstandsgebiet Berlin Bonn.(dpa) Die Bundesregierung be- schloß auf ihrer Kabinettssitzung, die Stadt Berlin zum Notstandsgebiet der Bundesrepu- blik zu erklären. Dieser Beschluß bedeutet, daß die Berliner Bewerber bei allen öffent- lich ausgeschriebenen Aufträgen bevorzugt werden, wenn ihre Preisangebote den An- geboten der westdeutschen Konkurrenten entsprechen. Die Aufträge sollen auch dann noch an Berliner Bewerber vergeben wer- den, wenn ihre Preisangebote wenig höher als die westdeutschen liegen. Falls die Berliner Preise die Anschläge westdeutscher Firmen erheblich übertreffen, wird dies dem Berliner Bewerber mitgeteilt. Es kann dann ein Teil des Auftrages an ihn vergeben wer- den. 5 Abdankung oder Rückkehr- das ist die Frage Belgischer Minister präsident bei Leopold III./ Erster Warnstreik in Belgien Genf.(dpa) Der belgische Ministerpräsi- den Eyskens hatte am Dienstagnachmit- tag in der Villa„Le Reposoir“ in Pregny eine Unterredung mit König Leopoldt III. Pressevertretern gegenüber lehnte Eys- kens jede Erklärung ab. In Brüssel dementierte Paul Struve, ein Führer der Katholiken, Pressemeldun- gen, daß König Leopold am Donnerstag nach Brüssel zurückkehren werde. Doch fordern die Katholiken die sofortige Rückkehr des Königs und die Beendigung der Regen- tenschaft, da die Volksabstimmung eine „unbestreitbare Majorität“ für diese L- sung ergeben habe. Während die Links- parteien eine Rückkehr König Leopolds schärfstens ablehnen, sind die Liberalen in dieser Frage geteilter Meinung. Die christlich-sozialen Fraktionen der belgischen Kammer und des Senats gaben Außenminister abgesetzt Masaryks Nachfolger Clementis durch moskautreuen Kommunisten ersetzt Prag.(dpa) Der tschechoslowakische Außen- minister Dr. Wladimir Cle mentis trat am Dienstag ohne Angabe von Gründen zurück. Sein Nachfolger wird der stellvertretende Ministerpräsident Vilim Sir ok y. Noch im vorigen Jahr hatte Clementis als Teilnehmer der UNO-Vollversammlung in New Vork das Gerücht dementiert, daß er wegen Abweichung von der„Moskauer Li- gie nach der Tschechoslowakei zurückgerufen worden sei. Der Rücktritt Clementis wurde von Ministerpräsident Za pOtOo ck y auf der planmäßigen wöchentlichen Kabinettssitzung bekanntgegeben. Eine Stellungnahme vom tschechoslowakischen Außenministerium liegt noch nicht vor. Clementis, der das Außenministerium nach Mas aryks Tod übernahm, wurde im Jahre 1902 in der Slowakei geboren. Schon 1935 gehörte er dem Parlament als kommunistischer Abgeordneter an. Wäh- rend des Krieges war Clementis Unter- staatssekretär im Außenministerium der tschechoslowakischen Exilregierung in Lon- don. Nach Kriegsende nahm er an der Pariser Friedenskonferenz, der Deutschland- konferenz der Außenminister Polens, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens und im Juni 1948 an der Warschauer Deutschland- konferenz teil. In Washington nimmt man an, daß der Rücktritt von Clementis auf Pruck des Kremls erfolgte um die Tsche- choslowakei unter unbedingte Moskauer Kontrolle zu bringen. Clementis werde in Moskau nicht besonders geschätzt, weil er der kommunistischen Parteilinie niemals streng gefolgt sei. Man weist darauf hin, daß Clementis im Kriege bei seinen Rund- kunkreden in London den deutsch-sowieti- schen Nichtangriffspakt und den sowjeti- schen Angriff auf Finnland kritisiert hat und daß in der letzten Zeit einige seiner engsten Mitarbeiter verhaftet worden sind. Der neue tschechoslowakische Außen- minister Siroky ist 48 Jahre alt und seit 1935 kommunistischer Abgeordneter. Nach dem Münchener Abkommen ging er nach Frankreich und später in die Sowjetunion. In die von den Deutschen besetzte Tschecho- Slowakei zurückgekehrt, wurde er als Widerstandskämpfer verhaftet und ein- gekerkert, konnte jedoch später entkommen und sich nach der Sowjetunion durchschla- gen. Nach dem Kriege wurde Siroky stell- vertretender Ministerpräsident. Tschechoslowakei will 80 000 abschieben Bonn.(UP) Die tschechoslowakischen Be- hörden sollen angekündigt haben, daß sie bis zu 80 000 Deutsche aus der Tschechoslo- wakei ins Bundesgebiet abschieben werden. Dies verlautet aus unterricheten Kreisen. Das wären 60 000 Personen mehr, als in einem Abkommen zwischen der tschecho- slowakischen Regierung und der amerika nischen Hohen Kommission vereinbart wor- den war. Die Bundesregierung hält an ihrer Bereitschaft fest, die 20 000 Ausge- Wählten aufzunehmen, hat aber keine Mög- lichkeit der Kontrolle gegenüber dem aus- weisenden Land, erklärte hierzu ein Ver- treter des Bundesflüchtlingsministeriums. Kompromiß über Mindesturlaub Auf Vorschlag des Mannheimer Abg. August Kuhn von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In der umstrittenen Frage des Mindesturlaubs in der privaten Wirtschaft und im öffentlichen Leben einigte sich der sozialpolitische Ausschuß des Landtages am Dienstag auf einen Kompromißvorschlag des Han nbeimer CD- Abgeordneten Kuhn. demzufolge der gesetzliche Mindesturlaub kür jugendliche unter 18 Jahren 18 Arbeitstage betragen soll. Der durch diese Einigung hin- källig gewordene kommunistische Initiativ- gesetzentwurf sah 24 Arbeitstage vor. Der Mindesturlaub für Arbeitnehmer über 18 Jahren wurde auf 12 Arbeitstage festgesetzt. Schwerbeschädigte im Sinne der gesetzlichen Zestimmungen(also mindestens 50prozentige r werbsbeschränkung), alle Blinden und alle Holitisch Verfolgten, die nachweisbar länger als ein Jahr inhaftiert waren, sollen in jedem Urlaubsjahr je einen zusätzlichen Urlaub von sechs Arbeitstagen bekommen!. Das Gesetz zoll bis zum Inkrafttreten einer bundesgesetz- üchen Regelung gelten. Der Bandtag wird sich voraussichtlich heute schon in seiner Sitzung mit dieser Aenderung des Urlaubs- gesetzes befassen. 5 Nach wie vor Stahlembargo Frankfurt-Main.(dpa) Die Bundesregie- rung hat noch nicht entschieden, wann die vorläufige Liefersperre für Eisen und Stah! nach der Sowjetzone aufgehoben werden Soll. Aus Kreisen der Treuhandstelle für Interzonenhandel in Frankfurt verlautete, daß der Bundesregierung das von Vertretern des Sowjetzonen- Handels ministeriums und der Bundestreuhandstelle in Berlin angefer- tigte Protokoll über den Warenaustausch als Empfehlung vorliegt. am Dienstag bekannt, daß die„ohne weitere Verzögerung“ für die Einberufung einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments seien, um das Gesetz von 1945 zu widerrufen, durch das König Leo- pold die Rückkehr auf den Thron verwehrt wurde. Der belgische Gewerkschaftsführer An- drè Renard erklärte hierzu, daß Pläne für einen ganz Belgien umfassenden Ge- neralstreik bereitliegen. Es werde aber nur dann zum Generalstreik kommen, wenn König Leopold ohne Einwilligung des Par- laments auf den Thron zurückzukehren ver- suche. Ein anderer Gewerkschaftsfunktio- när äußerte, daß einzig und allein das Par- lament die entscheidenden Schlüsse aus der Volksabstimmung zu ziehen habe. Einen ersten Warnstreik gegen eine Rückkehr König Leopolds hatten am Mon- tag 500 Bergleute des Kohlenreviers west- lich von Namur begonnen. Mit der endgültigen Entscheidung des Parlaments wird am Mittwoch gerechnet. Reynaud über die Bedeutung der europaischen Union Boston.(UP) Der ehemalige französische Ministerpräsident Paul Reynaud, der sich gegenwärtig auf einer Reise durch die USA befindet, erklärte in Boston, daß Europa nur dann wirtschaftlich weiterbe- stehen könne, wenn es zur Bildung einer europaischen Union kommt, der auch West- deutschland angehören müsse. Reynaud vertritt die Ansicht, daß die europäische Wirtschaft etwa 20 Jahre zurückgehen und die relativ freie Wirtschaft aus der Zeit um 1930 wieder erreichen müsse. PPPCbCCVCbCCCVCbVbDbCTVTbVTVTVTVTGGCT(TbTbTTéTbTTbTbTbkTbTuTbTbTb'T'u'T.T'T.T.b.w.w.—..w—— Mittwoch, 15. März 1950 ieee Italien führt Bodenreform durch Rom.(dpa) Die italienische Regierung hat sich jetzt zu weitreichenden Maßnahmen für eine Bodenreform entschlossen, nach- dem es in den letzten Monaten in den gro- Ben Agrargebieten ständig zu Unruhen ge- kommen war. Ministerpräsident De Gas- per i teilte auf einer Pressekonferenz mit, die Regierung sei übereingekommen, die großen Güter aufzuteilen und einen Teil des Landes arbeitslosen Tagelöhnern zu geben. Durch die Maßnahmen der Regierung würden dem Großgrundbesitz 1,5 Miltionen Hektar Land genommen werden. Dieses Land würde an etwa 250 000 Bauernfami- lien verteilt werden. Mit der Landvertei- jung soll ein großes Zehnjahresprogramm für die Entwicklung des Bodens parallel laufen. Für dieses Programm sollen 12 Billionen Lire(rund acht Milliarden DM aufgewendet werden. Bewässerungs- und Trockenlegungsprojekte sollen mit diesen Geldern durchgeführt werden. Die Entschädigung für den enteigneten Boden solle zu einem Viertel in bar und zu dreivierteln in Staatsobligationen erfolgen, die in 25 Jahren Rückzahlbar sind. In politischen Kreisen betrachte man das Programm als ein Versuch, durch Verstär- kung der kleinen Bauernschaft ein neues Bollwerk gegen den Kommunismus zu schaffen. a Ministerpräsident De Gasperi gab auf der Pressekonferenz ferner bekannt, daß noch nicht alle Einzelheiten des Boden- reformgesetzes vom Kabinett gebilligt sind. Um die starke Arbeitslosigkeit in Süd- italien zu bekämpfen, werde man die Bo- denreform dort ↄgleich in Angriff nehmen, ohne die Ausführungsbestimmungen für die Durchführung des Gesetzes im ganzen Land abzuwarten. Einer„Sonderkasse für Süditalien“ würden im Laufe von zehn Jahren für die Finanzierung der Boden- reform eine Billion Lire(6,8 Milliarden D zur Verfügung gestellt. Für Mittel- und Norditalien sollten für diesen Zweck 200 Milliarden Lire aufgebracht werden. Kekkonen will finnische Koalitions- regierung mit Kommunisten Helsinki.(dpa) Der Führer der finni- schen Agrarpartei Dr. Urho Kekkonen, wurde von Präsident Paas iki vi mit der Bildung der neuen Finnischen Regierung beauftragt. Dr. Kekkonen, der den Auftrag zur Regierungsbildung angenommen hat, plant ein KoOalitionskabinett, dem drei kommunistische Minister angehören sollen. Wie Suomen Sozial- demokrat“ erfährt, würden die Agrarpartei und die Sozialdemokraten mit je fünf Mini- stern und die schwedische Volkspartei mit zwei Ministern vertreten sein. Die liberale Fortschrittspartei solle einen Sitz erhalten. Leer würden allein die Konservativen aus- gehen. Bei dieser Zusammensetzung würde die 16köpfige Regierung je zur Hälfte dem bürgerlichen und dem Sozialistischen Lager entnommen sein. Der Reichstag unterbrach die Nachmit- tagssitzung, um den Fraktionen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Handels- minister Takki kam am Montag unver- richteter Dinge aus Moskau zurück, wo er mit kurzen Unterbrechungen vier Monate vergebens auf den Beginn der Handelsver- tragsverhandlungen gewartet hatte. Gefängnisstrafen für KpD-Redakteure Wegen eines Demontage-Artikels„Fünf Minuten vor zwölf“ Hannover.(dpa) Im„Volksstimme“-Pro- ze; vor dem britischen Oberen Militär- gericht in Hannover wurden am Dienstag die Urteile verkündet. Der Angeklagte August Holländer, der Verfasser des Ar- tikels„Fünf Minuten vor zwölf“ in der kommunistischen„Niedersächsischen Volks- Stimme“ erhielt 18 Monate Gefängnis, die nach sechs Monaten auszusetzen sind. Darauf soll ein Jahr Bewährungsfrist fol- gen. Der Chefredakteur des Blattes, Wer- ner Stertzenbach, erhielt 12 Monate Gefäng- nis. Die Strafe ist nach drei Monaten bei neunmonatiger Bewährungsfrist auszuset- zen. Die Volksdruck- GmbH. und die Volks- stimmen- GmbH., als verantwortliche Druck- und Verlagsgesellschaften, erhielten je 5000 DM Geldstrafe. Außerdem soll die Rotation. auf der der Artikel gedruckt worden ist, eingezogen werden. Die beiden Angeklagten und die Gesell- schaften wurden für schuldig befunden, durch den gedruckten und verbreiteten Ar- tikel„Fünf Minuten vor zwölf“ im Salzgit- ter-Gebiet die Möglichkeit für eine Gefähr- dung des Ansehens und der Sicherheit der Alliierten geschaffen zu haben. Das Ge- richt stellte fest daß der Artikel eine Auf- hetzung gegen die Demontage darstelle und geeignet sein könnte- das Prestige und die Sicherheit zu gefährden,„wobei der Grad der Wahrscheinlichkeit keine Rolle spiele.“ Die Angeklagten Willi Oppermann und Meta Fischer wurden für nichtschuldig be- unden Nach der Urteilsverkündung be- schloß das Gericht von sich aus, das Urtei und die Gründe durch das Appellations- gericht überprüfen zu lassen. Bis zum Ent- scheid des Appellationsgerichtes bleiben die Verurteilten auf freien Fuß. Sie müssen sich wöchentlich bei der Polizei melden. Das Verfahren gegen die Angeklagten Erich Jungmann und Heinrich Heyne wurde abgetrennt. f Zu Tumulten kam es eine halbe Stunde nach dem Urteilspruch vor der Landeszen- trale der Kp in Hannover. Zahlreiche An- gehörige der kommunistisch beeinflußten FDꝗ veranstalteten Sprechehöre mit Schmährufen auf die Besatzungsmacht. Als wenige Minuten später der Chef der briti- schen Sicherheitsabteilung, Oberst Witham, mit zwei britischen Offizieren vor dem Ge- bäude vorfuhr, um nach dem im Prozeß verkündeten Spruch die Rotationsmaschine zu versiegeln, verweigerten die Demon- stranten ihnen den Zutritt. Oberst Witham alarmierte das Ueberfallkommando, das kurz darauf mit 50 Polizisten die Straße räumte. Dabei kam es zu Schlägereien. Rund 20 Demonstranten wurden festgenom- men. Als der britische Sicherheitsofflzier, nachdem die Ruhe wieder hergestellt War, den richterlichen Befehl ausführen wollte, verweigerte ihm der Vorsitzende der kom- munistischen Landtagsfraktion, Hartmann, den Zutritt zum Hause. Hartmann machte geltend, daß Witham keinen schriftlichen Haussuchungsbefehl habe. Die kommunistischen Demonstranten sol- len nach Mitteilung des KPD-Landesvor- standes heute vor ein britisches Schnellge- richt gestellt werden. Die Rotationspresse der Volksdruck mbH., die nach dem Urteil eingezogen werden soll, ist noch nicht beschlagnahmt worden. Chefredakteur Werner Stertzen- bach sagte, das Gericht habe zugesagt, die Maschine bis zur Entscheidung des Appel- lationsgerichtes nicht zu versiegeln. FCC 8 ee ieee MORGEN 8 Mittwoch, 15. März 1950 So geh es nicht Wenn Herr Hedler von dem Präsiden- ten des Bundestages oder dessen Büro 2u der denkwürdigen Saardebatte eingeladen Wurde, so mußte er wohl annehmen, dag der Einladung ein besonderer Anlaß zu Grund lag. Sein Erscheinen im Bundeshaus War also zwar inkonsequent, aber begreif- Iich. Inkonsequent insofern, als Herr Hed- ler selbst erklärt hatte, daß er nicht vor der restlosen gerichtlichen Bereinigung seines Falles sein Mandat wieder auszu- üben gedenke. Begreiflich deshalb, weill ein Vertreter von einigen tausend Wählern an- nehmen durfte, daß er einen wichtigen historischen Augenblick keine Volksgruppe von der parlamentarischen Mitwirkung ausgeschaltet werden sollte. Vielleicht war dies auch die ursprüngliche Ueberlegung des Präsidenten Köhler. Wenn er nachher von seinem eigenen Büro, für das er die Verantwortung trägt, distanziert und er- klärt:„Ich weiß von nichts“, 80 hört man wohl den Hahn dreimal krähen. Nun liegt also Herr Hedler, als Opfer von Herrn Köhlers grandioser Regie Sröblichst aus dem Bundeshaus hinausge- Worfen— krank im Bett und läßt sich vom Arzt Gehirnerschütterung und Nierenver- letzung attestieren. Die Antisemiten haben endlich einen Märtyrer und das Parlament ist Wieder einmal völlig blamiert. Ob hier Wohl ein zukünftiges Staatsschutzgesetz auch gegen den Bundespräsidenten An- Wendung fände, darauf wären wir doch Sehr gespannt. Daß einige Abgeordnete bei der Angelegenheit die Nerven verloren und Vvergaßen, daß in einem Parlament„das Rüstzeug der Barbaren“ dem Bumerang leicht, der auf den Schützen selbst zurück- Fällt, sei nur am Rande vermerkt. Das Pub- likum spricht in solchen Fällen jedenfalls nicht von den Barrikaden des Volksjäh- Zzornes, sondern eher von Rüpelszenen. Auf diese Weise wird nicht die Sache des Fort- schritts besorgt, sondern das Gegenteil. Herr Hitler wußte das in der Weimarer Zeit sehr wohl und lebte von der Heraus- forderung und vom Skandal. Und die Linke lieg sich allzuleicht zur Unzeit provo- zieren. Und vergessen ist es auch schon Wieder. Ebenfalls leider. Doch im Augenblick bringen uns die Sroßen Haupt- und Staatsaktionen in Bonn Viel weniger in Harnisch als die vielen Un- Seschicklichkeiten und Ungerechtigkeiten, die im Namen der Demokratie noch immer an den kleinen Leuten begangen werden. Wir haben im Stuttgarter Entnaziflerungs- skandal vernommen, wie eine ganze Reihe Von großen und reichen Herren„begnadigt“ wurden, Gauleiter und Millionäre und hohe Staatsbeamte. Aber die Witwe des kleinen Postange- stellten, die hat man vergessen und den leinen Beamten und Arbeiter auch, Da est vor uns ein typischer Fall. 8 Im März 1945 wurde der Postfacharbei- ter M. aus Mannheim von einer Bombe ge- tötet. Er hatte früher einmal ein Instru- ment gelernt und verdiente sich etwas ne- benbei als Pg. im Musikzug. Er hinterließ eine Witwe mit sechs Kindern. Die Entna- Zifizierung, konsequent wie sie ist, stellte den Toten vor die Spruchkammer und ver- Urteilte ihn auch— post festum. Das war im Frühjahr 1948. Die Berufungsfrist wird der Witwe erst mitgeteilt als es 2 spät ist. Die Post zahlt inzwischen die Hinterbliebe- nenbezüge nicht aus. Im Herbst 1949 wird der seit Monaten auf Bescheid Wartenden Sin Gnadengesuch an das Ministerium in Stuttgart nahegelegt. Im November 1949 Seht das Gnadengesuch mit folgendem Weihnachtswunsch an das Befreiungsmini- Sterium ab:„Haben Sie ein Herz für mich und meine sechs Kinder und erlösen Sie mich aus meiner Not und beseitigen Sie im Gnadenwege die Sühnefolgen. Meine Kin- der und ich werden Ihnen zeitlebens dank- Har sein.“ f Bis heute wartet die Witwe noch immer Auf Erfüllung ihres Weihnachtswunsches. Die Post zahlt keine Bezüge und die Ge- meinde muß die Familie unterstützen. In Stuttgart aber ließ sich Herr Rapp und sein Hofstaat Tausende an Tagesgeldern und Spesen ausbezahlen, und der Minister- Präsident handhabte den Gnadenweg auf Seine Weise. Dies alles geschieht im Namen der De- mokratie. Wir, die wir uns ihr verschworen Haben und für sie jahrelang verfolgt wur- den, sollen diesen ganzen Unfug mit unse- rem Namen decken und für die Folgen ge- radestehen. Dazu können wir nur immer Wieder sagen: So geht es einfach nicht Dr. K. 4. 1 4 Schwaches Dementi Bonn,(dpa) Die Einladung des Bundes- tagsabgeordneten Hedler zur Sasrsonder- Sitzung des Bundestages am vergangenen Freitag war ungültig. Die Presse- und In- kormationsstelle des Bundestages teilte am Dienstag mit, daß nach der Aeltestenrats- Sitzung inn der Nacht zum 4. März alle Ab- Seordueten telegrafisch zu der Saarson- dersitzung eingeladen wurden. In einem Eil- und Einschreibebrief sei aber am Vor- mittag des 4. März die Einladung des Hed- ler als ungültig bezeichnet worden. Das Postamt Rendsburg habe auf telegrafische Rückfrage mitgeteilt, daß Hedler am 5. März diesen Einschreibebrief selbst in Empfang genommen habe. Freimaurer distanzieren sich von „Bruderschaft“ Bonn.(dpa) Als Beauftragter des Groß- meisters der„Vereinigten Großloge der Frei- maurer von Deutschland“ dementierte Dr. Buchwald in Bonn Pressemeldungen, denen zufolge zwischen den deutschen Freimaurern und der sogenannten„Bruderschaft“(einer Verbindung ehemaliger hoher Wehrmachts⸗ orflziere) Beziehungen bestehen sollen.„Wir haben mit dieser Bruderschaft oder Loge der Generale nichts zu tun und wünschen auch nicht, mit ihr etwas zu tun zu haben.“ Europagedanke dart nicht entwertet werden Schumacher zu aktuellen Fragen/ Tagung des SPD-Vorstandes in Bonn Bonn. Mit der wachsenden Gefahr neo- Laschistischer Strömungen in Deutschland defagte sich der Vorstand der Sp auf sei- ner Tagung am Dienstag in Bonn. Es wurde beschlossen. sowohl Ausreichende gesetz- che Grundlagen zur Verhütung dieser Ge- fahren zu schaffen, als auch Maßnahmen zum Schutze der SPD-Versammlungen zu ergreifen. Bei einer Erörterung über den im Aufbau befindlichen auswärtigen Dienst der Bundesrepublik stellte der SPD-Abge- ordnete Erich Ollenhauer fest, daß die Besetzung wichtigster Positionen nicht nur unter dem Parteigesichtspunkt der Regie- rung erfolgen dürfe. Außerdem wurde die politische Situation in den westdeutschen Ländern diskutiert, Wobei festgestellt wurde, daß die SpD den Länderwahlen»im allgemeinen durch- aus zuversichtlich“ entgegensehe. Einen Weiten Raum der Verhandlungen nahmen das Saar problem und die Frage des deutschen Beitritts 2 Um Europa- rat ein. Hierzu gab der Vorsitzende der SPD, Dr. Schumacher, eine Erklärung ab, in der er als die drei wichtigsten Auf- gaben der praktischen Politik bezeichnete: Dem Osten zu zeigen, daß es auf deutschem Boden wirkliche Demokraten gäbe und zu erreichen, daß dieses Deutschland bei den westlichen Alliierten genügend Vertrauen genieße und nach außen sichtbar respekt- voller behandelt werde als jedes ̃stliche Volk durch Moskau. Die sozialen Bela- stungen und Ungerechtigkeiten, unter denen die westdeutschen Menschen noch litten, seien aber so groß, das ihre Anziehungs- kraft auf den Osten geschwächt werde. Man müsse deshalb nicht gegen das Unvermeid- liche, sondern gegen das Unnötige kämpfen. So habe man in den letzten Wochen bittere Erfahrungen machen müssen in der Behand- lung der Bundesrepublik durch die Alli- ierten, wie bei der Saarfrage, bei der Umsiedlung deutscher Menschen aus Po- len, den Demonstrationen vor allem in Watenstedt- Salzgitter und der Einstellung mancher Alliierten zum Gesetz Nr. 75. Dr. Schumacher sagte: tische Erfolglosigkeit der soziale Destruktion bereiten der äàuhßersten Rechten den Boden.“ Diese Gefahr sei sehr ernst zu nehmen, da sie vor allem die Herzen „Die außenpoli- Regierung und die Von unserer Bonner Redaktion Millionen junger Menschen politisch vergifte. Man habe bei etwa 280 Organisationen der äußersten Rechten Beobachtungen dieser Art gemacht. Im Zusammenhang damit äußerte Dr. Schumacher Zweifel an der politischen Zuverlässigkeit der Polizei und der Justiz einzelner Länder. Ohne Industriearbeiter gebe es keine Demokratie, deren Erhaltung aber ohne einen Einbruch in die Mittelschicht nicht möglich sei. Deshalb müsse sich die SPD durch soziale Ernsthaftigkeit von der Sozialpolitik der Versprechungen und Ver- tröstungen der Regierung unterscheiden. Wie der Sozialismus durch den Kommunismus, der Nationalismus durch den Nazismus dif- famiert worden sei, werde jetzt der euro- bäische Gedenke durch Hegemonie-An- sprüche entwertet. Im oberschlesischen Ruhrgebiet Noch sechstausend Deutsche leben in„Bytom“ An rauchenden Schloten, hohen Förder- türmen und weitausgedehnten Fabrikan- lagen vorbei bewegt sich der polnische Per- sonenzug in mäßiger Fahrt durch das ober- schlesische Industriegebiet. Viele mit dem „Schwarzen Gold“ beladene Züge, oft mit zwei da vorgespannten Lokomotiven rattern an uns vorüber, und wir zählen 40, 41, 42, ja sogar bis 50 angehängter, hochbeladener Kohlenwaggons.„Deine ganze Kraft dem Volke“ und ähnlich lautende Schlagworte, mit großen weißen und roten Buchstaben an Werksanlagen, Bretterzäunen und auf Transparenten gemalt, wenden sich an den polnischen Arbeiter und fordern zur Lei- stungssteigerung auf. Die schwarzen Dia- manten bedeuten Devisen. und Devisen braucht Polen dringend für den Aufbau der Wirtschaft. Mitten im Herzen des Ober- schlesischen Industriereviers liegt Beuthen, die ehemalige Grenzstadt zwischen Deutsch- land und Polen. Im Mittelpunkt des Häusermeeres er- blicken wir den charakteristischen Turm der 700jährigen altgotischen Marienkirche, die einstmals in ihrem Innern das Bild der „Beuthener Madonne“ aus dem 15. Jahr- hundert barg. Dieses kostbare Bild soll nach dem Einzug der sowjetischen Truppen nach Rußland gebracht worden sein. Der gotische Backsteinbau der St. Trinatatis- Kirche mit dem 72 Meter hohen Turm wurde nach polnischen Gesichtspunkten restauriert Viele andere herrliche Kirchen, wie das in neuromantischem Stil! nach dem Vorbild der alten deutschen Kaiserdome erbaute Gotteshaus, St. Hvazinth, konnten von den Polen unbeschädigt übernommen Ein„Krieg“ um Coca-Cola „Schädliche Drogen“ sagen die Konkurrenten Es gibt heute nicht nur den Kalten reg, sondern auch den Coca-Cola- Krieg. Vom Kalten Krieg liest man täg- lich spaltenlang in der Zeitung, vom Coca- Cola- Krieg nur gelegentlich, aber dann amüsantes. Das heißt, amüsant ist der Krieg nur für die Zuschauer, nicht kür die kämpfenden Parteien. Die nehmen ibn blutig ernst. Selbst biedere Schweizer Eid- Senossen können durch Cocszcbla zum Schäumen gebracht werden. Die Wogen der Erregung branden dann bis hinein in den Berner Bundesrat. Portugal ist es gelungen, die aus Ueber- see gelandeten OCoca-Cola-Truppen auf den Raum der Lissaboner amerikanischen Bot- schaft zusammenzudrängen, wo sie sich ein- Seigelt haben. Ueberläufer können dort unter dem Schutz der Exterritorialität mit Coca-Cola infiltriert werden, aber alle ande- ren Portugiesen stehen unter der fürsorg- lichen Aufsicht der Gesundheitsbehörden, die jeden Versuch, Coca-Cola zu impor- tieren oder im Lande zu erzeugen, im Keim erstickt haben. Das Getränk enthalte schädliche Drogen“, sagten die Behörden. und die Produzenten der leichten portugie- sischen Weine nickten eifrig Beifall, Auch in Frankreich wäckst ein guter Tropfen. Die Weinbauern sind. dortzulande Wahlen am Brennpunkt des Griechenlands„Wahlen der Genesung Die griechischen Wahlen haben eine Uberraschung gebracht: Die von dem Gene- ral Nikolas Plastyras gegründete neue Partei der Linksmitte hat die zweitgrößte Stimmenzahl erhalten, die Tradition der beiden alten Gegenparteien— die mondr- chistische Volkspartei unter TSaldaris und die Liberalen unter Ven 12e los— ist gebrochen. Die starke Persönlichkeit des alten Pla- Styras, unterstützt durch die Geldmittel des früheren Ministerpräsidenten und Bank- mannes Tsuderos, hat eine große Zahl von Stimmen auf die von ihm geführte Politische Gruppe, den„Block des natio- malen Fortschrittes“, vereinigt. Das Ziel dieser Gruppe war es, die Stimmen der So- zZialisten und Linksliberalen zu gewinnen. Die Griechen, die sich in unzählige Parteien Zersplittern, unterliegen doch immer dem Zauber einer Führerpersönlichkeit. Wenn Alexander Papagos, der Kommandant des Heeres und Nationalheld des letzten Krieges, sich an dem Politischen Kampfe beteiligt hätte, so wäre sicher die Mehrheit der Stimmen auf ihn und folglich auf die von ihm geführte Gruppe entfallen 80 Sroß ist seine Volkstümlichkeit im ganzen Lande. Aber man Wein, daß ihm König Paul jede politische Betätigung untersagt und ihn auf Lebenszeit in den militärischen Dienst verwiesen hat. Die neuen Parteien Der Name Plastyras tauchte zum ersten Male zur Zeit des ersten Weltkrieges auf, als er sich der Bewegung Venizelos' an- schlog. In der Revolte von 1922, die zum Sturze Konstantins führte, stand er in der ersten Reihe, und da offenbarte er sich als Mann von höchster Energie, der sich nicht scheut, alle Verantwortung auf sich zu neh- men, wenn der Zeitpunkt zum Handeln ist. Man kindet ihn wieder beim Staatsstreich von 1933, dessen Mißlingen zu einem Todes- urteil gegen ihn führte: er flüchtete jedoch rechtzeitig nach dem damals italienischen Rhodos. Als 1945 in Athen die kommuni- sehr eifrig in der Schädlingsbekämpfung, die sich nicht nur auf Kupfervitriol- Spritzen gegen Rebläuse beschränkt, Nein, ein katho- lischer Abgeordneter aus einer berühmten französischen Weingegend brachte in der Nationalversammlung einen Gesetzentwurf ein der dem Sesundheltsmbalster die Ron⸗ trolle über alle aus Kräufern Und Pflanzen hergestellten Getränke überträgt Zu dieser Fattung don Flüssigkeiten geRört Eindetftig Coca-Cola, das seit einem Monat wieder in Frankreich zu haben ist. Die Nationalver- sammlung hat das Gesetz angenommen und damit dem Gesundheitsminister wenig Freude gemacht. Der Minister hätte die Sache lieber dem guten Geschmack des französischen Volkes überlassen. Aber die Kommunisten triumphierten, daß der Ver- such des imperialistischen Amerikas, Frankreich zu cocacolonisieren“, abgeschla- gen wurde. Efithält doch das verruchte Ge- tränk nach kommunistischer Auffassung „mysteriöse Gifte“ und das Personal der Ooca-Cola-Company nicht minder gefähr- liche amerikanische Spione. Man sieht, die Töne des Kalten Krieges untermalen auch die Kampfhandlungen des Coca-Cola- Krieges. Der letztere ist aber nicht etwa eine Parodie des ersteren— es Zibt ihn wirklich und er ist ernst gemeint. nu. stische Partisanenrevolte tobte, wurde er ing Vaterland zurückgerufen und von der Regierung beauftragt, diese Revolte nieder- zuwerfen. Das tat er mit der unerläßglichen Hilfe der britischen Truppen. Viele fragen sich, ob der Segenwärtige Sieg des alten re- publikanischen Generals einen antimonar- chischen Sinn hat. Das Wahlprogramm des Blockes Plastyras-Tsuderos enthielt jeden- falls keine Spitze gegen König Paul und erwähnte diesen überhaupt nicht. Die zweite neue Partei unter Georg Sophienopulos, den man der Kom- munistenfreundlichkeit beschuldigt, wollte die Stimmen der Kommunisten und der Sympathisierenden sammeln(die Kommu- nistische Partei konnte als auhßerhalb des Gesetzes stehend an den Wahlen nicht teil- nehmen). Sie hatte nicht den Erfolg, den die Linke erwartete, obwohl sie in den größeren Städten ziemlich stark aus der Abstimmung hervorging. Diese Demo- Kratische Front“ hatte ein kühnes Soziales Reformprogramm Aufgestellt, verlangte eine Allgemeine Amnestie, die Auflösung der Konzentrationslager und die Wiedereinset- Zung aller öffentlichen und privaten Beam- ten und Angestellten, die aus politischen Gründen ihre Stellen verloren hatten. Einen beachtlichen Erfolg errang die So- Zialdemokratische Partei Pa pandreus, die mit dem Block, den Liberalen und den Volksparteilern zu den vier größten Grup- pen der neuen Kammer gehören Wird. Schließlich ist noch hervorzuheben, daß die radikalen Rechtsgruppen von Zervas und der Metaxasleute fast gänzlich geschlagen wurden,. Das griechische Volk, das sich im Unterschiede zu den voraus- gehenden Wahlen von 1945 diesmal stark an der Wahl beteiligt hat, hat sich im we⸗ sentlichen für die konstitutionellen Parteien der Mitte und der. gemäßigten Linken ent- schieden. Man kann diese Wahlen die Wahlen der Genesung nennen: so ist in der Tat die Lage des Landes, das geschwächt werden. Am Wilhelmsplatz erhebt sich der Doppelturm der größten Kirche Ober- Schlesiens, der Schutzpatronin der Berg- leute, St. Barbara, gegen den Himmel. Beuthen soll der kulturelle Mittelpunkt ies oberschlesischen Industriegebietes werden und hat. was selbst in Warschau fehlt, neben Posen und Kattowitz. eine Oper erhalten. Die Polen tun gerade in den entdeutschten Ge- dieten alles Erdenkliche, die Kunst für sich sprechen zu lassen, um so den Beweis eines rulturellen Hochstandes anzutreten. Wie in allen anderen oberschlesischen Städten, sind auch in Beuthen staatliche Warenhäuser. in denen es alles zu kaufen gibt. eingerichtet. Die Verstaatlichung aller großen Betriebe wurde auch hier restlos durchgeführt. Alle Hütten, Gruben und Industriewerke konnten von den Polen fast unversehrt überenommen Werden. Mit Hochdruck wird heute in der größten und neuzeitlichsten EFrzgrube Euro- pas von„Blei-Scharley“ gearbeitet, und das Förderrad der Heinitz- Grube ist in ständiger Bewegung. Nach Norden hin begrenzen den Stadtrand die Fördertürme der Erzgrube Friedens glück-“. Am Rande des Stadtparkes nach dem Westen beschließt die große Car- Sten-Zentrum-Grube mit der modernen Kohlenwäsche das Stadtgebiet. Vor dem Kriege zählte Beuthen 101 000 Einwohner. Heute sind es 93 000 Polen, die Jem Charakter der Stadt ein östliches Ge- bräge geben. 25 000 polnische Bewohner stammen aus dem Stadtsebiet von Lemberg, Jie in Beuthen ihre Hotels, Kinos und Stammseschüfte wieder eröffneten. Nur noch etwa 6000 Deutsche, die in den Berg- und Industriewerken beschäftigt werden und un- ter, den schwierigsten Bedingungen hr eben kristen müssen, leben in„Bytom“ Viele da- von müssen polnische Sprachkurse besuchen. .. DN Leger Karlsruhe erwartet Umsiedler Karlsruhe.(UP) Im Durchganssflüchit- Uingslager Furth im Walde trifft am 17. März der erste deutsche Umsiedler- transport aus der Tschechoslowakei ein. Dies teilte der nordbadische Flüchlings- Kommissar, Regierungsdirektor Hun 2.8, in Karlsruhe mit. Das Flüchtlingslager Karls ruhe, so erklärte Dunze. sei auf die XH kunft au de r füre Nordbaden bestimmten Gruppe dieser 20000 Ums lecler gut vörhe⸗ reitet. Bis zu 10000 Personen Könnten vor- läufig in diesem Lager Aufnahme finden. Das gelte besonders für diejenigen, die nicht bei ihren nächsten Angehörigen un- kerkommen könnten, und für die erst noch Wohnraum freigemacht werden müsse. Bundesbahn stellt 1000 Lehrlinge ein Bonn.(dpa) Die Bundesbahn wird am 1. April 1000 Lehrlinge einstellen. Die danaen noch offenen 1500 Lehrstellen kann die Bundesbahn nach Mitteilung des Bundes- Verkehrsministeriums wegen ihrer Finanz- schwierigkeiten nicht besetzen. Sie sei je- doch bereit, noch in diesem Fahr weitere 1500 Lehrlinge einzustellen, wenn ihr die er forderlichen Gelder zusätzlich als Bundes zuschüsse gegeben würden. „Kalten Krieges“ Nikolaus Plastyras gemäßigte Linke bricht die Tradition aus einem neunjährigen tragischen Kampfe hervorgegangen ist. Und noch ist es nicht sicher über den Berg, denn die kommuni- stischen Guerilla im Inneren und an der Grenze ist im letzten Herbst nach den schweren Niederlagen der Rebellen in den Grammos und Vitsi-Bergen und auf Grund der neuen Haltung Jugoslawiens nur vor- übergehend eingestellt worden. Die Drohung an der griechischen Nordgrenze bleibt wei⸗ ter bestehen. Der Bürgerkrieg hat gewal- lige Verluste an Menschen und Sachen ge- kostet: 150 000 Tote und Verletzte, 25 000 verschleppte Kinder, verwüstete Landschaſ- ten, verbrannte Dörfer, 380 Millionen Dollar festgestellter Schäden, Gefängnisse und In- seln, die mit politischen Häftlingen über füllt sind, 48 000 Prozesse vor- den militäri- schen Sondergerichten. Die Natur hat Griechenland einen be- neidenswerten Himmel und ein zauberhaf- tes Meer geschenkt, sie hat dem Lande aber auch eine geographische Lage von erster Wichtigkeit in der mittelmeeri- schen und balkanischen Strate- gie zugewiesen, und daher wird es immer gefährdet sein, solange der Widerstreit der Großen andauert. Griechenland ist ein Mittelpunkt des kalten Krieges und wird das bleiben— einerseits der er- sehnte russische Zugang zum Meere, an- dererseits die Sicherheitsbastione der Anglo- Amerikaner im gleichen Meere. Man darf nicht vergessen, daß der erste heiße Kon- klikt im kalten Kriege gerade im Winter 1944/45 ausbrach, als die Engländer gegen die Kommunisten intervenierten, die drauf und dran waren, die Macht über Athen an sich zu bringen, Zwei Jahre später kamen die Amerikaner mit der Truman- Doktrin Solange der Union Jack und das Sternen: banner im östlichen Mittelmeer wehen, wird sich gevwiig keine kommunistische Re- gierung im Schatten der Akropolis einnisten können. Gelänge ihr das, 80 hieße dies neuer Krieg. A. I Mittwoch, 15. Marz 1950/ Nr. 6 — Labour schlug konservativen Angriff ab London.(UP) Die Labour. Regierung g hielt am Montag bei der Abstimmung ir Unterhaus eine Mehrheit von 25 Stimme Der konservative Antrag, in dem Wohnbauprogramm der Regierm Kritisiert wird, wurde mit 314 Segen 20 Stimmen abgelehnt. Die zweite Vertrauensdebatte des brit schen Unterhauses in dieser Woche, die 0 Nachbewilligungen für die Zivilverwaltun, in Höhe von 148 Millionen Pfund p. brachte eine wichtige Ankündigung Stafford Cripps'. 8 lt von 8 Der Schatzkanzler get es könnte keine Erweiterung de britischen Gesundheitswesen; vorgesehen und keine zusätzlichen Mitte kür diesen Zweck bereitgestellt werden, fall nicht durch Einsparungen an anderer Stelle ein Ausgleich ermöglicht wird. Republikanischer Angriff gegen UsS- Außenministerium Washington.(UP) Der republikanische Seriator Joseph Mecarthy bezeichnete ei namentlich genannte Beamte des J 0 3 a Ame. rikanischen Auhßenministeriums als pro. kommunistisch“. Auch ein Wissenschaftler der amerikanischen Seestreitkräfte, der galig zu„höchsten Geheimnissen der verteidigung“ habe, sei geständnis Kommunist. Mecarthy nannte Haldore Hansen einen Angestellten des State Department der mit der Planung des Trumanschen „Punkt-vier“- Programms beschäftigt Ist „einen Mann, der die Mission hat, die Welt kommunistisch zu machen“ Der frühere Be. rater des verstorbenen Präsidenten Roose. velt und jetzige Sachbearbeiter des State De. bartement für fernöstliche Angelegenheiten Owen J. Lattimor e, sei schon lange Zeit Kommunist und habe den USA vielleicht schon„unberechenbaren und nicht wieder gutzumachenden Schaden“ zugefügt.“ Das State Department dementierte Sofort ach Bekanntwerden die Anschuldigungen MecCarthys für zwei von ihm namentlich ge. Hhannte Personen. dab en q0 Tech Wirtschaftsnachwuchis ohne fremdsprachliche Kenntnisse? Der folgende Aufsatz stellt ein Thema zur Diskussion, das Eltern, Lehrherren, Lehrer und Schuller kautmännischer Berufsschulen angeht. f An den kaufmännischen Berufsschulen, die man neuerdings auch„berufsbegleitende Wirt. schaftsschulen“ nennt, herrscht zur Zeit die Tendenz vor, den mit Mühe und Not aufge- bauten fremdsprachlichen Unterricht wieder Wegfällen zu lassen, Halbamtlich wird gesägt, mam wolle die Fremdsprache nicht mehr als Pflichtfach, sondern„wahlfrel“ führen. Wer je mit allen fünf Sinnen in einer Pflichthandels- schule war, der weiß, was das heißt. Ein Wahl. freies Fach kann in 99 von 100 Fällen nicht durchgeführt wenden, da die schulfreie Zeit der Schüler, die nicht an dem Unterricht teilneh- men die sogenannten Streber, am Forttühren rer Arpelf an der Schule hindert. Meist schaltet sich auch der Lehrer ein und fordert, daß de kaufmännischen Lehrlinge ihre Zelt für„nützlichere Dinge“ verwenden, als für ein Wahlfreies Unterrichtsfach. Es fehlen Auch nicht die Stimmen aus den Kreisen der Eltern, die behaupten, die jungen Leute wären sowieso überlastet mit Unterrichtsstoff und kämen i ihrem Leben höchstwahrscheinlich nie in Ver- suchung, die Fremdsprache in der Praxis an- zuwenden. Die Eltern haben durchaus recht, Wenn sie behaupten, daß die heute 14 bis 205 jährigen kaum richtig deutsch lesen und schrei- ben könnten. Aber eine Ueberschneidung mit der Fremdsprache findet ja nicht statt. Wenn statt der einen Stunde fremdsprachlichen Unterrichts eine Deutschstunde eingelegt würde, dann wäre Deutsch tatsächlich vonnöten, und zwar mehr als Englisch, das in der amerikani- schen und in der englischen Zone die erste Fremdsprache darstellt. Aber da es sich bei der Emelischstunde um eine zusätzliche Stunde handelt, so ist nicht einzusehen, warum diese kurze Zeit nicht zur Erweiterung des Horizon- tes unserer in dem„deutschen Käfig“ lebenden Jugend verwendet werden soll. l Die Argumente gegen den fremdsprachlichen Unterricht sind so zahlreich, vor allem werden sie von vielen Seiten aus häufig sehr faden: scheinigen Gründen den Schülern immer wie⸗ der eingebläut, dag zum Schluß auch die lern- und wigbegierigsten unter ihnen, meinen, es sei besser, keine Note in Englisch zu bekom- men, als das Risiko einzugehen, vielleicht auch einmal eine mäßige Note zu erreichen, deren Anblick für den Prinzipal und den Vater nicht gerade erfreulich ist. Die These von der Ueber- beanspruchung der Jugend dürfte ein Wenig abgegriffen sein, denn wenn man ein bißchen mehr mit kaufmännischen Lehrlingen zu tun hat, so wWeig man; das Hauptthema der Unter- haltung stellt bei ihnen— genau wie bei den meisten anderen Berufen— ebenfalls der Fuß- ball und das Toto. Wenn hier durch fremd- sprachlichen Unterricht erreicht würde, daß zu- nächst einmal die geläufigsten englischen bzw. französischen Wörter richtig ausgesprochen würden und übersetzt werden könnten, 80 8 von einer Ueberlastung wohl bei weitem nich zu reden. 8 Der fremdsprachliche Unterricht in der berufsbegleitenden Schule erstreckt sich zwar meist nur auf eine Unterrichtsstunde, also 45 Minuten wöchentlich. Trotzdem Kann ein guter Lehrer aus diesen paar Minuten. einen Magnet machen, der den Berufsschüler an einem Tag in der Woche förmlich in die Schule zielt, um etwas zu erlernen, das nicht unmittelbar zum Ausfegen eines Warenlagers, zum verkleben eines Paketes und zum Fun- ren einer Waren- oder Kundenkartei gehört, das ihn aber aus jener dumpfen Masse von Menschen heraushebt, die sich niemals mit anderen Menschen und Ländern befaßt haben, bis sie sich zwangsweise mit ihnen befassen mußten Fremdsprachlicher Unterricht heißt ja nicht, daß jedem, ob er geeignet ist oder nicht, eine fremde Sprache mit dem Nürn⸗ berger Trichter eingeflößt oder mit dem Vor- schlachammer eingehämmert werden muß, sondern daß unser Nachwuchs für die Wirt- schaft nicht zurücksteht, wenn es darum 5 Verständnis für Land, Leute und Wirtschaf anderer Weltgegenden zu haben. Und das sollte Grund genug sein, den Englisch- oder Französischunterricht nicht sang- und klanglos Zul Landes. nach eigenem Zu. vom wise eine mer gab Nan schr War Aue eine hatt auck Anr den eine die Tag. Frei Sie kom milk hier 8 best Sch Spre Kin, Bea jun Nie ren! tun; Ru Str 0 Bes N stel ten trat ten Mit 7705 in der Versenkung verschwinden zu lassen, sondern jedem kaufmännischen bzw. Verwal- tungs- oder Versicherungslehrling, der b maßen auffassungsfähig ist, die Möglichkkei zu geben, an seiner Berufsschule kostenlos daran teilzunehmen. Die Unfähigen aber sollte man zu einem Ersatzunterricht zusam- menziehen, damit sie nicht in der Lage sind, einen Strudel zu bilden, in den die eifrigen Lehrlinge, die fälschlicher weise Streber ge- nannt werden, hineingeraten können. H. Rebstohner, Mannheim hliche ma zur Lehrer schulen n, die Wirt. eren nicht ber- enig chen tun nter⸗ den Fuß- md zu- bzw. chen väre nicht der War also ein inen an die icht ers, üh⸗ rt, von mit den, sen elt der irn or- luß, irt⸗ aht, aft das der 108 en, al er- eit los ber m- nd, gen ger im 1 0 MORGEN Seite 3 e den grauen Ford!“ Die Mannheimer Kriminalpolizei hatte im September 1949 mehrere Verhaftun- gen vorgenommen. Die Kriminalpolizei war auf Entdeckungen aus, die Verhaf- teten verlegten sich auf„Erfindungen.“ Sie erfanden Personen, die es gar nicht gab, aber die Polizei beschäftigten. All- müklich wurden aber dock einige der Verhafteten weich, verhedderten sick in Widersprüche und gaben die sorgfältig ab gesprochene Legende die Haupt- sache ist die Legende, sagt Dostojewski — Zug um Zug preis. „Ja, wir haben den Wagen gefahren „Den grauen Ford?“ „Jawohl. „Am 9. Wi 8 Alle Drei gestanden es unablässig, wenn auch mit zeitlichen Verzögerungen und erst als sie sich gegenüberstanden. „Wer sind die Mittäter? Wer ausbaldowert?“ Keine Antwort. „Ihr wrollt uns doch nicht weiß machen, das die ganze Kiste auf eurem Acker ge- ummert wurde— wie? was?“ Keine Antwort. „Abführen 5. 44 hat es * „Sie haben es zugegeben. Wir kriegen zuch das andere Zeug heraus“, meinte der Chef. Denn der Beweis glückte. Auch wenn die Brüder Stuck leugneten, jemals mit den jungen Leuten aus der Gartenstadt zu tun gehabt zu haben. Und umgekehrt die jun- gen Leute leugneten, jemals mit den Stuck zusammengekommen zu sein. * Die Tankstellenquittung auf dem Kot- haufen im Hüttenfelder Wald. Nachdem die Beamten diesen Fetzen papier sàuberten, wurde er zunächst mit Jod-Dämpfen auf Fingerabdrücke über- prütt. Es waren keine mehr zu entdecken. Denn die Quittung war bereits allzu sehr vom Regen und der Bodenfeuchtigkeit ver- wischt. Aber nach dem Präparieren war eine ver wischte, verblichene Telefon-Num- mer zu erkennen. Dazu ein„P“. Der Besitzer der Mannheimer Tankstelle gab an, daß er bei jedem Benzinscheck den Namen des Ablieferers auf die Rückseite schreibe. Aber seine Schecks vom Mai 1949 waren bereits mit Stuttgart abgerechnet. Auch in Stuttgart waren sie nicht mehr. Denn Stuttgart gab sie zur Vernichtung in eine Papierfabrik. Die Papierfabrik aber hatte sie einen Tag vorher— wie konnte es auch anders sein— einen Tag vor dem Anruf der Mannheimer Kriminalpolizei in den Reißwolf gesteckt. Blieb also nur die Telefon-Nummer. Die Beamten wählten: ein Arzt aus einem Mannheimer Vorort meldete sich. gie hingen wieder ein. Arzt war schlecht. Auf gehts: wieder die Nummer.„Guten Tag, hier ist Rnabenschuh, Sind meine Freunde Hörner und Breunig bei Ihnen? Sie wollten heute Nachmittag zu Ihnen kommen?“ „Nein“, versicherte die Sprechstunden- Hilfe.„Die waren lange Zeit nicht mehr hier und heute Nachmittag auch nicht.“ Siegesgeheul bei den Kriminalbeamten. Am Abend, nach seinen Patienten- besuchen, wurde der Arzt vernommen. Er schwieg. Er sagte nichts. Er war wütend. Die Kriminalbeamten brausten zur Sprechstundenhilfe. Nicht zu Hause. Im Kino. Mit den Eltern. Es war 21 Uhr. Die Beamten warteten geduldig. Es wurde zehn, es wurde elf Uhr. Endlich kam die junge Dame. Die höflichen und liebens- würdigen Beamten bezogen die heftigste Niederlage im gesamten Postraub- Verfah- ren: Hörner war ein pensionierter Verwal- tungs-Inspektor und Breunig ein ebenso im Ruhestand befindlicher alter Herr von der Straßenbahn. 5 Schweigsam und zerknirscht fuhren cdlie Beamten zurück nach L. 6. Die Beamten betrachteten sich die Tank- stellen-Quittung zum 999. Male. Sie fluch- ten. Bis die eine Hauptlast der Fahndung tragende Kriminalassistentin auf den ret- tenden Gedanken kam, die„Acht“ in der Mitte der Nummer könne auch eine „Zwei sein? e E EIN , BUN — 3 0 — — —— ROMAN VON RUDOLF N 2 8,——— 22——— Könnte sein. 8 Es wurde die Nummer gewählt— nun statt der 8 die zum Arzt führte, eine 2“ Ee meldete sich eine Hebamme. Es war die Tante der Brüder Stuck. Deren Tochter 4 nun schnell herausgefun- en konnte, mit ei j e„mit einem der jungen „Entschuldigen ralsch gewählt.“ „Oh, bitte sehr, macht fast gar nichts.“ Die Kriminalbeamten eau sich nicht an. Sie lachten auck nicht. Nur ihr Che sagte grinsend,„na, meine Damen und Herren, ist das denn nichts?“ * Sie bitte. wir haben Die Verbindung bestand also zwischen den beiden Gruppen und wenn sie es zehn- mal ableugneten. Neue Vernehmungen, Gegenüberstellungen. Es wurde prompt weiter geleugnet. Die Kriminalpolizei ließ die jungen Herren aus Waldhof Rechen- übungen machen, in denen es nur so von Verern, Neunern, Zweiern. Fünfern und Sechsern wimmelte. Rnabenschub hatte den Zettel beschrieben: von ihm stammten die Ziffern der Telefon-Nummer und er hafte das„P“ geschrieben. Es hießt Pitt Stuck. Knabenschuh hatte auch mit der Hebammentochter poussiert. Um die Ver- bindung. unauffällig, zu den Stucks zu haben. Denn Pitt telefonierte seiner Tante. 5 Die beiden Brüder Stuck schwiegen. Sie wußten von nichts. und Geld hätten sie auch keines. Nun fehlte von dem Geld beachtlich viel. Das wWwar herauszufinden. Aber wie? Neue Vernehmungen. Panko wollte tür- men. Dies war sicher. Die mehreren Jahre, Die unverstandene Generation: Eine Tankstellenquittung gibt Auskunft 3 i Die Aufklärung des Aan meime, Post raubes vom 9. Juni 1949/ Von Dr. Kurt Joachim Fischer Soporisht Ple Fundgrube„Morgen“-werlagsgesellschaft die er erwartete„ich wollte, ich wäre schon einige Jahre älter“— veranlaßte ihn, Fluchtpläne auszuhecken Es gab den An- schein, als glaubten die Kriminalbeamten. daß er eben, wie er angab, in die Sache hin- eingeschlittert sei.„Sie wollen doch auch wieder raus, was?“ fragte der Kriminalbe- amte. „Ja, schon, wenn es ginge.“ „Können Sie denn Entlastungsmaterial heranschaffen? „Aber klar Panko bereitete sich vor: er setzte alles auf eine Karte. Das Vertrauen der Krimi- nalbeamten besaß er. Mußte er glauben. Denn schließlich leugnete er ja, daß er der Urheber sei und der Boß habe schließlich den grauen Ford gefahren. Und nicht er. oder? So solle er mithelfen, die Anderen von dem trüber Verdacht der Urheber- und Haupttäterschaft zu befreien. Ob er das wolle?—— Klar, Herr Rat!“ Nun gut. Er solle vor allem auch den Italiener finden, der in ihren legendären Geschichten eine so große Rolle spiele. Das wolle er, versicherte Panko aufrechten Auges. Darum durfte Panko laufen. Begleitet von einem netten Mädchen. Dem Italiener suchen. Der doch alles wußte. Panko mobilisierte seine Freundin. Die, der er als wahrhaft„echte“ bezeichnete Die freute sich natürlich, daß sie den Geliebten sah. Aber von dem Italiener wußte sie nichts. Panko beschrieb ihn ihr. Sie sollte ihn suchen. In einer der italienischen Eis- Dielen in der Breiten Straße soll er sein. Der Italiener wurde sehr echt beschrieben. Das nette Mädchen glaubte auch, daß der von der Freundin Pankos zu suchende Italie- ner existiere: sie glaubte selbst sich zu er- Eine Mutter ein Vater hat Der lstzte Artikel, Gönnen wir unseren Eltern die Kritik“ hat mich nun aber doch auch zum Schreiben veranlaßt. M. Semmler greift uns Mütter darin nicht schlecht an. Lieber M. Semm- ler, ich kenne viele Eltern und noch mehr Müt⸗ ter, deren einziger Lebensinhalt die Sorge um re Kinder ist. Es stimmt wohl nicht, daß wir vor lauter Vergnügen und Skifahren keine Zeit und kein Interesse für die Nöte und Sorgen unserer heranwachsenden Jugend haben. Wir wissen genau, wie schwer es gerade die heutige Jugend at, und müssen doch mit wehem Herzen ab- seits stehen ohne helfen zu können. Denn es ist schon immer so gewesen, die Jugend will gar nicht geführt werden, sie will selbst ihren Weg suchen und finden. Vielleicht ist es gut, wenn die Jugend, die solche verletzenden Worte für die ältere Gene- ration findet, mal selbst ein bissel nach dem weißen Chins und Japan mit seinem Ahnenkult schaut, Ist es denn ein so Sroßes Verbrechen, wenn eine Grosmutter, die sien noch jung fühlt, Sk! fährt? Darf eine Frau das nicht tun, nur Weil ste Großmutter ist? Sie wird ihre Enkel trotz- dem genau so ljeb haben. als wenn sie Strümpfe Strickend daheim sitzen würde. Abgesehen da- von, daß diese Strümpfe von der jetzigen Gene- ration gar nicht beachtet werden. Und die Enkel erziehen? Auch das würde sie deren Eltern gar nicht recht machen. Jede Generation het hre eigene Erziehungsmethode. Und noch eines meine liebe Jugend. Auch wir mit fünfzig Jahren waren mel jung, wir erlebten auch einen großen Krieg, die Niederlage mit 31] ihren schweren Folgen, Hungersnot, Inflation, Arbeitslosigkeit. Unsere Jugend ging auch vorbei, ohne daß wir richtig froh sein konnten. Darum verstehen wir euch und eure Not. Versteht aber such ein klein wenig uns und gönnt einer Großmutter ein wenig Vergnügen. Meistens Hat sie im Leben auf vieles verzichten müssen. Vergeßt nicht. Ausnahmen Zibt es immer. Die meisten Mütter würden ihr Herzblut geben., könnten sie damit den Weg ihrer Kinder ebnen, ihn licht und hell machen. und ich glaube, die meisten Kinder. wissen das auch. Fine richtige Mutter wird immer Verständnis für andere junge Leute haben. Solch einen Menschen wünsche ich jedenfalls M. Semmler. Eines rate ich euch nun noch, arbeitet so gut jmr könnt, tut eure Pflicht in jeder Beziehung und gebt acht. daß nicht wieder ein solch gräß- licher Krieg kommt, damit die Mütter in allen Landern ruhig schlafen können. Frau Friedel Dreher Mit Interesse habe ich die Artikel unter die- sem Leltwort gelesen und möchte besonders der letzen beleuchten. Ja, es ist Wahr, die ältere Und die jüngere Generation versteht sich nicht mehr. aber beide suchen krampfhaft nach einer Lösung der durch den zweiten Krieg geschaffener Verhältnisse mit seinen zerbrochenen Idealen. * 9 N— AHA u EIN RICOH DAU MANN 5. Fortsetzung Wie und warum das geschieht gar wann, das wird sich wohl noch lange, wenn nicht auf immer, unserer Erkenntnis entziehen. Einmal, vor acht Jahren, als ich die Fernzündung des Thermits durch Eta strahlen entdeckte, damals glaubte ich einen Zipfel des Vorhangs zu lüften, der die geothermischen und seismologischen Geheimnisse verhüllt Aber die gelehrte und ungelehrte Welt hat mich damals 80 kräktig ausgelacht, daß ich mir selbst lächerlich vorkam und die weiteren For- schungen unterlieg. Dieses Gelächter über meine Habilitationsschrift„Aluminothermie und Vulkanismus hat mich auch von der Treppe zum Lehrstuhl der Universität weggefegt, wie einst die armen Bewohner des Inselchen Krakatao der Vulkan Kraka- tau aus dem Dasein. Dank meiner Kennt- nisse des Vulkanismus bin ich heute noch bescheidener Privatgelehrter Utrusque vollendete den Satz: dem die meisten ordentlichen Professoren nicht einmal das Wasser reichen können Haller wandte sich interessiert an Utrusque:„Sie kennen die Habilitations- schrift meines Freundes Jversen?“ „Ja, sehr gut sogar. Ich bedaure es 325 oder immer wieder daß man dem Verfasser dieses epochalen Werkes nicht Gelegenheit gegeben hat, seine Theorie durch praktische Versuche und Studienfahrten zu beweisen. Herr Jversen, Sie wären dann zwar zu an- deren Ergebnissen gekommen 5 Haller unterbrach ihn schnell!„Lieber Herr Doktor, das ist ja großartig, daß Sie sich plötzlich als Experten kür Vulkanfor- schung erweisen. Wollen Sie uns nicht Jversen Theorie entwickeln?“ ber Gast des Klubs schüttelte seinen Kopf und versuchte, ein verlegenes Gesicht zu machen:„Bei San Jago von Kompostella. präpariert bin ich nicht. Sie retten mich. lieber Jversen, wenn ich mich kestfahre. Also, Iversen war es gelungen Alumino- thermit, das ist ein Gemisch von Alumini- umpulver und Hammerschlag, auch Eisen- oxyd genannt, durch Etastrahlen fernzu- zünden. Diese Fernzündung des Thermits Wär eine erstrangige Wissenschaftliche Lei- stung. Bis auf wieviel Meter gelang es Ihnen?“ a b „Auf 800 Meter, dann brach ich die Ver- suche ab.“ „Richtig, Meister nach der Meinung der schaft die Phantasie mi Jversen. Und nun ging zünftigen Wissen- t dem strengen Ge- Nicht nur eucn sind Ideale zerbrochen, auch uns. Denn wir haben wirklich nicht unsere Kinder zu dem erzogen, was sie jetzt vorleben. Das was uns heilig und teuer war, wird in den Schmutz gezogen, wir kommen nicht mehr zu- recht, Weil die Ansichten anders geworden sind. Wodurch?: Nur durch die Folgen eines ver- lorenen Krieges. Ja. es ist wirklich so, daß die Jugend und die àitere Generation vor zerbrochenen Idealen steht und das nackte Leben in seiner rohen Kriegsform und den daraus geborenen Ichmen- schen kennen lernen mußten und nicht damit fertig werden Wir Alten haben das ja nach dem ersten Krieg schon einmal, allerdings nicht in diesem Ausmaße mitgemacht. Aber es gibt auch viele, die sich etwas wie gute Ideale und feste saubere Grundsätze erhalten haben. Und diese Menschen fühlen sich beauftragt, der Jugend zu dem Besitzergreifen der Ideale zu verhelfen. die etwas unvergängliches an, sich tragen. Jawohl, der Jugend steht ds Recht zu. Verständnis für sich in Anspruch nehmen. Dies 8011 ihnen entgegengebracht werden aber auch von seiten der Jugend ist es m6 ig, daß sie den Wes der Verständigung beschreftet. Wir alten können „Stör mich lehrten Jversen durch. Er kalkulierte: im Sal, der obersten Erdschicht, ist Alumium enthalten, im Erdkern Nife, das Eisen. Wenn noch als dritter Bundesgenosse Sauerstoff auftaucht, dann muß es im Erd- innern zu Thermitexplosionen kommen, und die seien die Ursachen von Vulkanaus- brüchen. Nun schiebt sich zwischen Sal und Nie das Sima, die Gesteinszone aus Silizium und Magnesium. Wie konnte daher das Alumi- nium mit dem Eisen in Kontakt kommen?“ Jversen unterbrach ihn lebhaft:„Aber das habe ich den Nachtstühlen, Pardon, Lehrstühlen doch bewiesen. Vulkane liegen immer an den großen Bruchspalten, an den Rändern der gewaltigen Einbruchsbecken. die heute die Ozeane füllen, oder riesiger Grabensenkungen, wie in Innerafrika, Es können wohl Schollenteile abgerutscht, ab- gequetscht und unter die Simadecke ge- drückt worden sein. Wo das geschehen ist. de ruhen Vulkanherde“ Doktor Utrosque hatte lächelnd zu Jver- sen hinübergesehen, Dann setzte er seine Ausführungen fort. „Ich wollte daselbe ausführen, lieben Meister. Sauerstoff ist in den Magnesium- verbindungen und Kieselsäuren des Sima genug vorhanden. Da hätten wir ja die drei Kollegienbrüder Sauerstoff. Aluminium und Eisen beisammen. Es fehlt nur noch die Initialzündung, und der Vulkan kann los- spucken. Aber da ist uns freilich Meister Jversen die Antwort schuldig geblieben.“ Wieder lächelte er Jversen an. Der trank grimmig einen Schluck und schmetterte los! „Hätten mich die Hosenverschleißer auf Universitätsstühlen damals forschen lassen, so war das Rätsel der Vulkanausbrüche Wohl schon gelöst Und ich schwöre: wenn mir jetzt die Lösung des Problems Kraft- innern, ihn schon gesehen zu haben, Pankos Freundin war nicht sonderlich erbaut über die Begleitung: aber er sagte ihr, daß dieses nette schwarzhaarige Mädchen ihm aus der Haft verholfen habe. Das nette Mädchen fand dann auch die Gunst des pp. Panko und während Anita den Italiener suchte, gingen Panko und das nette schwarzhaarige Mädchen in die Wohnung Anitas, die im übrigen den Italiener nicht finden konnte, weil er garnicht mehr in Mannheim war. Mit dem Postraub hatte er übrigens auch gar nichts zu tun. Panko wollte nun Zeit gewinnen. Die schwarzhaarige Begleiterin los werden. Als sie nun in Anitas Wohnung, im hei- teren Gespräch auf die Besitzerin der Woh- nung warteten, leerten Panko und die nette Schwarzhaarige eine Flasche Cognak. Abge- sehen davon, daß es Panko doch versuchte, einen gängigen Flirt mit seiner Begleiterin zu starten. Diese aber flüchtete zu einer zweiten Flasche Cognak, die mit erheblicher Beschleunigung geleert wurde. Als nun Anita zurückkam, ohne Ergebnis natürlich, War sie auf die schwarze Hexe böse, die reichlich alkoholisiert auf dem Sofe lag. Schon bevor Anita wieder kam, war das nette schwarze Mädchen, mit Verlaub, schon so blau, daß das von Panko geplante Ab- jenkungs-Liebesspiel unterbleiben mußte. Derweil aber das nette schwarzhaarige Mädchen das noch vorher schwören mußte, noch niemals etwas mit Panko ge- habt zu haben“ auf dem Sofa mit dem Schlaf, dem Cognak und dem Vebelwerden kämpfte, plauderte Panko mit seiner Anita über dies und jenes und als sie endlich die Trunkene schlafend wähnten, flüsterte die- ser seiner Freundin zu, die schwarze Hexe sei eine Kriminalbeamtin. Aber er schaffe es doch zu türmen. Sie solle einen Anzug be- reit halten, das Geld liege dort und dort and auch das der Anderen sei da und da. Dann wolle er türmen, mit ihr, der Einzigen, die er liebe. Er komme am nächsten Tage, spä- testens in zwei Tagen— Anite solle ibn in ihrer Wohnung erwarten. Nun konnte die Kriminialbeamtin ruhig schlafen. Schluß kolgt das Wort gut mitfünlen, daß das rohe Leben des Krieges mit seinem Ichsuchtcharakter in allen Lagen und Schichten, der sich besonders in der Schieberei! zeigte, alle gesammelten Ideal vorstellungen zu- grunde richtete. So ist der Mensch. Wie gerne Wollten wir, es wäre euch erspart geblieben. Aber es ist darum kein Grund vorhanden, alles abzutun mit der Geste. es hat ja doch keinen Wert:— ist mir alles egal:— ich lasse den Karren laufen;— ich habe keine Lust mehr;— ich fürchte, wir sind moralisch am Ende! Wieso?: Weil wir keinen Grund mehr unter unserem Seelenboden haben, das heißt, auch keinen rechten Glauben mehr. Ich finde, es fehlt doch am festen Willen, beides zu suchen. Der Zertrümmerunęgsschutt hat alles verschüttet und es muß erst Vieles hinweggeräumt werden. Die Perle liegt auch nicht oben auf, sondern tief im Grund. Wir wollen einander Vertrauen entgegenbrin- gen; die Jugend dem Alter den nötigen Respekt. die Alten der Jugend das nötige Verständnis und nicht am alten hängen bleiben. Wie können wir uns sonst in dieser Welt mit den Menschen „rurechtfingen g 5 U. 3 Mannheim Originalzeichnuns: Willy Schneider 1e Men! übertragungen ohne Draht geling und das gelingt mir dann nehme ich mir meine Vulkane wieder vor, lade alle Profes- soren, die mich ausgelacht haben, zu einem Kongreß auf den Aetns und führe ihnen dort ad okulus demonstrandum vor, wie ein Vulkanausbruch zustande kommt.“ Stavens seufzte dazwischen: Wäre es nicht viel verdienstlicher, ein Verfahren zur Verhinderung von Vulkenausbrüchen zu er- finden?“ Haller lachte schallend auf: Guatemala lat Sie wohl immer noch noch schlecht träumen, Stavens Aber beruhigen Sie sich: wenn die Wissenschaft weiß, wie eine Kata- strophe entsteht, so braucht sie nur diese Erfahrung richtig auszuwerten, um Kata- trophen verhindern zu lernen.“ Haaken wandte sich an Haller:„Wenn Sie unsere Dreihunderttausend für die Lösung des Katastrophen-Problems ver- wenden, dann wäre unser Geld je gar nicht schlecht angelegt.“ Das Gesicht des Doktors Utrusque schien zu versteinern:„Herr Haller, Sie arbeiten auch an diesem Problem?. Und für drei- hunderttausend Dollars dder Pfund?“ Herr p. Haller versuchte zu lachen, aber diesmal gelang es nur sehr kläglich:„Herr Haaken macht Scherze. Er hat Millionen in eine Weizenspekulation hineingesteckt und befürchtet nun eine Katastrophe. Da hat er sich uns als Helfer verschrieben, um mit einem blauen Auge davon zukommen! Der Doktor schien ihn mit seinen dunk- len Augen hypnotisieren zu wollen:„Uns? Wer ist uns Sie unte „Vielleicht Jversen, wenn er mitmachen weill oder Sie, Herr Doktor Rainer Utrusque, falls Sie Lust haben?“ „Leider muß ich absagen. Ich verstehe Pariser„Dior- gie“ Er tauchte vor drei Jahren wie ein Ko- met am Pariser Modehimmel auf, er erfand den„New Lock und er konsolidierte seine Herrschaft. Heute ist er der Diktator unter den Modekönigen. Alles, was sie diesmal verordnen, ist ganz unwichtig, wispern die Stimmen der Eingeweihten, nur was Dior zeigt, hat Geltung. Er zeigt tatsächlich etwas, was einer neuen„Neuen Linie gleichkommt. Er ist ein populärer Mode- kürst, der Rücksicht auf das Volk nimmt. Seine Kleider sind wirklich tragbar. Man machte sonst bei den Modevor führungen feine Unterschiede zwischen Modellen, die bestenfalls in Paris möglich sind 80 extravagant sind sie und solchen, die auch anderswo getrost getragen werden können. Der Dior'sche Sommer von 1950 kann unter den Himmeln verschiedener Brei- ten„vorübergehen“. Die Einfachheit wird 80 weit getrieben, daß man kaum noch von Raffinesse sprechen kann. Man stelle sich vor: Kleider für jedermann, ohne besondere Ausschweifungn, gerade wie ein Bleistift. Was hat man sonst nicht immer„betont“, den Oberkörper oder die Hüften und un- terstrichen“ zum Zeichen, daß auch alles de ist und dies und jenes in besonderer Fülle. Vorbei damit. Das Neueste vom Neuen ist die Natur selber. Wer gerade gewachsen ist, braucht sich dessen nicht zu schämen, Chri- stian Dior hat entdeckt, daß die Vertikale und nicht etwa die Halbrundung das wahr- haft weibliche ist, das es anzuziehen gilt. Eine„Diorgie“ an Geradheit. Das Ei des . in der Damenmode des Sommers 50. Tatsächlich hat Christian Dior die Aer- mel für den Sommer 1950 abgeschafft. Arme galten noch niemals als anstößig und warum nutzloserweise bedecken, was zwischen Achsel und Handgelenk in doppelter Aus- fertigung vorhanden ist? Schließlich bedeckt man ja auch nicht das Gesicht. Die Logik ist die gleiche, die Genack statt Genick sagt, weil es ja auch Knackwurst heißt und nicht Knickwurst! Aber wer wird bei Mode an Logik denken. Mit revolutionärem Elan hat der große Christian die Aermel herabgeris- sen und, zum Ausgleich, auch die Röcke wieder verkürzt. Ja, es gibt bei den Abend- kleidern keine ganz langen Röcke mehr, man nähert sich nach der freundlichen Er- innerung an den Beginn des Jahrhunderts der Epoche von 1920. Gegenüber den brausenden„Diergeltö- nen“, unter denen die Sommermode 1950 zur Zeit in Paris gestartet wird, haben die „Fathisten“ keinen leichten Stand. Es sind das die Anhänger von Jacques Fath, der, ge- nau wie Dior, zwischen New Vork und Paris hin und her reist und dabei die merkwürdig- sten Ideen ausbrütet. Diesmal hat er sein Herz für die Kragen entdeckt, die er für den wichtigsten Teil der Garderobe Hält. Kragen, nichts als Kragen. Ungefähr wie in dem alten Kindervers:„Ach, Frau Hagen, dürft' ich fragen, welchen Kragen Sie getra- gen, als Sie lagen, krank am Magen, in dem Wagen, welcher fuhr nach Kopenhage 8 Auch bei Fath werden Kragen zu den merk würdigsten Gelegenheiten getragen Es gibt de etwa ein großes“ Ballkleid oberhalb der Brust alles frei lassend. Aber den Hals umschließt ein vereinsamter Kragen, weis und steif.— Was es nicht alles gibt!!! P. A. Risius Wichtig für Mütter und Erzieherinnen Wie bereits bekanntgegeben, spricht im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung des Mannheimer Frauenvereins Beigeordneter Prof. Langer heute um 19.30 Uhr im großen Saal der Handelskammer über Probleme der Mädchener ziehung“, Der Redner wird in diesem für alle Mütter, Erzieher und Erzieherinnen wichtigen Vortrag das Pro- blem einmal von einem anderen Gesichts- punkt als dem der Berufstechnik, der Mäd- chenpsychologie oder auch der Alterologie be- handeln. um das Interesse für die modernen Mdchenerziehungsprobleme zu erregen. Gleichzeitig sollen Lichtbilder zu Vergleichen anregen, um auch hier eine Wandlung in der Haltung zum jungen Menschen herbei zuführen. Abschließend soll nachgewiesen werden, daß Leo Weismantels biogenetisches Grundgesetz auch in der Pädagogik gilt. einiges von Geologie, weniger von Elektro- dynamik, gar nichts von Börse. Und drei- hunderttausend wir sind in Hamburg Mark werden es wohl sein. Die ind ein Betrag, der für viele Menschen den Be- griff Glück oder Unglück ausmacht. Aber das interessiert mich nicht. Wenn Meister Jens Jversen das Prinzip der Kraftstrom: übertragung ohne Draht zur Realität ge: macht haben wird, so werden nicht drei- hundert Millionen ausreichen, um ihm seine geleistete Forscherarbeit zu vergüten. Ueber jeden Geldbegriff und jedem Geldbetrag steht das Wissen und Wirken im Reiche des Geistes. Die Weisheit der Welt ist unbezahl- bar.“ Haller flüsterte:„La Sagesse du Monde die Weisheit der Welt! Merkwürdig, diese Duplizität der Gedanken. Schade, dag wir nicht auf Sie rechnen können. Sie sprachen vorhin von der Initialzündung des Nifethermits. Wie kann die erfolgen?“ Doktor Utrusque stand auf und ging zu der Knopftabellatur am Eingange: Das weiß nur einer und dem ist sie gar nicht verkäuflich Haller fragte:„Gott?“ Fanatisch funkelte ein schwarzes Augen- paar zu ihm herüber:„Nennen Sie ihn so!“ „Also Gott kennt das Geheimnis der Initialzündung. die zur Katsstrophe fährt? Dann will ich ringen mit ihm wie Jakob und sollte mir mehr dabei verrenkt werden als die Hüfte. Ich werde den einen nicht lassen, bis er mir das Mirakel entschleiert!“ Lassen wir die Philosopheme und trin- ken wir einmal einen Kaffeegrog. Wieviel Rum kann man nehmen, ohne Kopfschmer- zen zu bekommen?“ schloß Utrusque das Wortduell. eee en — eee Seite 4 MANNHEIM Wtdwoch. 15. ar 1059“/.. h Kopenhagener Wellensalat Ib heute: Neue Wellenlängen im Rundlunk In der amerikanischen Zone nur geringe Aenderungen Ab heute schlägt der„Kopenhagener Wellenplan“ seine Wellen. Am 15. Septem- ber 1948 wurde dieser Vertrag von den Suropäischen Nationen unterzeichnet, gegen den die Vereinigten Staaten mehrfach Be- denken geäuzert hatten, da er, wie die amerikanische Hohe Kommission auch jetzt Wieder äußerte, keine angemessenen Vor. Rehrungen für die Fortsetzung des in der S-Zone Deutschlands und im Us-Sektor Berlins für notwendig gehaltenen Rund- funkdienstes trifft. Unbeschadet dieser Ab- lelmung mußte die Hohe Kommission nun doch deutschen Sendern in der Us.-Zone geringfügige Aenderungen in der Wellenzu⸗ teilung auferlegen, um einen einigermaßen * Sendebetrieb zu gewährlei- Ster. Fast alle der jetzigen Wellen werden mit anderen europäischen Ländern gemeinsam benutzt, doch sollen alle Anstrengungen ge- macht werden, um diese Länder vor Stö- Tungen innerhalb ihres nationalen Rund- Funkbereiches zu schützen. Der Bau von sschs Richtstrahlantennen soll zu diesem Zweck beschleunigt durchgeführt werden. Die Vereinigten Staaten haben sich bereit erklärt, zur Beseitigung von Störungen mit den europäischen Ländern zusammenzuar- beiten, gleichzeitig aber auch betont, den notwendigsten Erfordernissen innerhalb der US-Zone gerecht werden zu wollen und die Amerikanischen Interessen zu wahren. Während in der britischen und franzö- sischen Zone(wir gaben die wesentlichen Veränderungen dieser Gebiete schon be- Kammt) zum Teil völlig veränderte Verhält- nisse eintreten und von der russischen Zone noch nicht bekannt ist, ob sie sich dem Ro- Der Kostenpunkt.., Bei der Verteilung der 130 Wohnungen des J-3-Blockes der Gemeinnützigen Woh- nungsbaugesellschaft trat wieder ein Pro- blem hervor, das den Sozial- und Kommu- melpolitikern noch viel zu schaffen machen Wird. Mit der Tatsache, daß sich viele Tausende um die 130 Wohnungen beworben haben, würde man im Laufe der Zeit fertig Werden. Aber der Kostenpunkt verbietet es, die Lösung der Wohnungsfrage nur als eine Frage der Zeit anzusehen. Der Mietpreis beträgt in J 3 für eine Einzimmerwohnung mit Küche(34 qm Wohnfläche) 42.— DM. Für eine Zwei- zimmerwohnung mit 43 qm Fläche sind 52,— DM au zahlen, für eine Zweizimmer- Wohnung mit 52 qm beträgt die Miete 62. DM. Dreizimmer wohnungen mit 43 und 76 ͤ am Fläche kosten 66,.— und 92, DMœ Monatsmiete. Diese Mietpreise sind hoch, wer kann sie bezahlen? Es ist nicht daran zu Zweifeln, daß er in einer„vollbeschäf- tigten“ Stadt Leute gibt, diè diese Miet- preise tragen können, aber ihre Zahl dürfte begrenzt sein. Und die Familien mit mehre- ren Verdienern sind wohl auch nicht so Zählreich, dag sich auf ihre Anzahl ein großes Bauprogramm abstellen ließe. 2 Die Sozial- und Kommunalpolitiker müssen daran denken, den Wohnungsuchen- den eine Wohnung zu beschaffen, sie müs- sen auch daran denken, die leer bleibende Innenstadt nach und nach wieder mit Mehrstockwobhnbauten aufzubauen. Werden sich für die Mietpreise, die bei Wohnungs- neubauten gefordert werden müssen, die Mieter in genügender Anzahl finden? Es soll nicht verkannt werden, daß die Bau- kosten bereits erheblich gesenkt werden konnten, aber doch immer noch nicht so, daß auch der Mann mit dem kleinen Lohn- oder Gehaltseinkommen auf eine Wohnung hoffen kann, die seinen Einkommensver- BHältnissen und seiner Familiengröße Rech- nung trägt. Bei dieser Gelegenheit wird das Ausmaß unserer tatsächlichen Verarmung sichtbar, und wir werden alle Kräfte zu- sammenreißen müssen, einen Weg aus die- ser furchtbaren Not zu finden. ch Sommerfahrplan wird vorbereitet Vertreter aller Eisenbahndirektionen der Deutschen Bundesbahn besprechen gegen- Wärtig bei der Eisenbahndirektion Trier den am 14. Mai in Kraft tretenden Sommerfahr- Plan. Bei diesen Besprechungen werden alle drucktecimischen Einzelheiten der Taschen- Zahrpläne und Kursbücher der einzelnen Eisenbabhndirektionen erörtert. In diesem Frühjahr sind es hundert Jahre her, seitdem das erste amtliche Kurs- buch herausgegeben wurde. In der dies- jährigen Jubiläumsausgabe soll diesem Er- ignis in einem Rückblick besonders Rech- nung getragen werden. „Monika“ im Kaisergarten. Das Theater des Volkes bringt am 18. März, 20 Uhr, im Kaisergarten,(Neckarstadt) Zehntstraße. die Schwarzwaldoperette„Monika“ von Nico Dostal. Eintrittskarten sind zu er- mäßigten Preisen bei den Vorverkaufsstel- len und an der Abendkasse zu haben. Wohin gehen wir? Mittwoch, 15. März: Nationaltheater: Keine Vorstellung.(Gastspiel des Opernensembles in Baden-Baden); Ameèrika-Haus, 19.30 Uhr: „Ueberblick über die zeitgenössische skan- dinavische Literatur“, Sprecher: Dr. Fritz Not- hardt, Stuttgart; Behrenssaal der Kunsthalle, 20.00 Uhr: Vortrag von Direktor Dr. Passarge, Mannheim, über Sevilla, e Granada Vortragsreihe„Berühmte Kunststätten“); In- dustrie und Handelskammer, 19.30 Uhr:„Pro- bleme der Mädchenerziehung“, Vortrag von Prof. H W. Langer; Rosengarten, 19.00 Uhr: Angestellten- Versammlung, DAG-Vorsitzender Rettig, Hamburg, über:„Die Angestellten im Kampf gegen Willkür und sozialen Rück- Schritt“; Ufa- Theater, 15.00 Uhr:„Max und Moritz“(Märchentheater„Kurpfalz“); Evan- gelisches Gemeindehaus, Eggenstraße 6, 20.00 Uhr: Friedenskundgebung des Internationalen Versöhnungsbundes mit Vortrag„Ein Weg zum Frieden“ von J. Manceau, Paris; Katho- lisches Jugendheim, C 2, 16, 20.00 Uhr: Ver- trag von Caritasrektor Franz Völker: Das Kind und die Ehe.“ Wie wird das Wetter? Beginnender Temperaturanstieg Vorhersage bis Donnerstagfrüh: Wolkig mit gelegentlicher Aufheiterung, keine wesent- lichen Niederschläge. Tageshöchsttemperatu- ren 10 bis 13 Grad, kein Nachtfrost mehr. Mäßige südwestliche Winde. penhagener Plan anschließt, weichen die neuen Frequenzen der deutschen Sender der amerikanischen Zone kaum von den bisherigen ab. In der Us-Zone ergibt sich ab heute fol- gendes Bild: Kiloh. Kilow. Meter(bisher) Frankfurt 1 439 100 208,4 208 Stuttgart 575 100 521,8 322 München 728 100 414,8 405 Die amerikanischen Soldatensender(AFN- senden ab heute auf folgenden Wellenlängen: Frankfurt 393 10 503,9 Stuttgart 1061 30 282,7 München 1554 100 193,05 Bayreuth 548 10 547.2 Berlin 61¹ 1 557,9 RIAS Berlin wird auf 303,3 m(989 kHz), RIAS Hof auf 417,2 m(719 kHz) senden. Die„Stimme Amerikas“ ist ab heute auf 250,8 m(1196 kHz) zu hören. Die Generalintendanz des Rundfunks im sowjetischen Besatzungsgebiet gab bekannt, daß die Sender ihres Bereichs vom 15. März zwei Uhr an auf den ihnen im Kopenhage- ner Wellenplan zugewiesenen Frequenzen senden werden. Es sind folgende Wellen: Berlin auf 782 und 1570 kHz(bisher 841), Deutschlandsender vorläufig nur auf den Kurzwellen 7150 und 6115 kHz(bisher Langwelle 191), Leipzig 1043 kHz und Kurzwelle 30,83 Meter, Dresden 1484 KHz bisher 1463). Die Landessender Potsdam, Schwerin, Halle und Weimar bleiben auf die internationale Gleichwelle 202,1 Meter abgeschaltet. Rundfunkhörer, die Empfänger mit Sta- tionsskalen besitzen, können die Sender auf ihren neuen Wellen leicht finden, da stets auch noch eine Kilochertz- oder Meter- einteilung auf den Skalen angebracht ist. Kilohertz lassen sich sehr leicht in Meter umrechnen. Man teilt die Zahl 300 000 durch die Eilohertz-Zahl und erhält die Meterangabe. Skalen älterer Empfänger gehen zum Teil nicht über 1400 Kilohertz hinaus. Diese Apparate lassen sich durch einen meist nicht sehr kostspieligen Ein- griff des Fachmanmns entsprechend umstel- len. Besitzern von alten Volksempfänger und deutschen Kleinempfängern DRE) bleibt allerdings nichts anderes übrig, als die neuen Sender auf der Zahlenskala ihrer Geräte zu suchen und zu markieren. Die deutsche Rundfunkindustrie wird noch nicht sofort neue Stationsskalen heraus- bringen, da sich bei den neuen Wellen unter Umständen noch Störungen bemerk- bar machen, die vielleicht eine abermalige Aenderung bedingen. Dies gilt vor allem für die Sender des amerikanischen Be- satzungsgebietes, die ihre Wellen mit aus- ländischen Sendern teilen und bei denen sich Ueberlagerungen einstellen können. Auch Ritterfrauen schminkten sich Vortrag im Odenwaldklub Den letzten Vortrag in der Winterreihe des Odenwaldklubs hielt am Freitag in der „Landkutsche“ Irma Derwein, Heidelberg — bekannter unter ihrem Mädchen- und Schriftstellernamen Irma von Drygalski als Verfasserin von„Der Bauernprophet“, „Unter dem Schatten des Heiligen Berges“ u. a.— über„Das Leben auf den mittel- alterlichen Burgen des Odenwaldes.“ Die Vortragende lieg zunächst eine Reihe der Burgen an der Bergstraße von Auerbach bis Handschuhsheim und des Odenwaldes und Neckartales bis Zwingen- berg und Hirschhorn gewissermaßen in Stichworten vorüberziehen, um dann die Burganlage im allgemeinen und das Wohn- nen in den Burgen mit Licht- und Schat- tenseiten anschaulich aufzuzeigen; und zwar während der Hochblüte des Rittertums in der Hohenstaufenzeit, zu der es etwa 10 000 Ritterburgen in Deutschland gab. Da sie ihre Ausführungen über Leben, Kleidung, Erziehung, Feste der Ritter auch mit launigen und humorvollen Parallelen zu unserer Zeit würzte, folgten ihr die Zu- hörer gern in dieses Stück Heimatge- schichte unserer Vergangenheit. Es amü- slerte und wirkte entschieden beruhigend, Aus Briefen an den„Morgen“ daß. auch die Ritterfrauen schon das„Make up“ durch Schminken und Faarfärben kannten, und daß die Paare bei ihren Mai- festen im Freien den„Reihen so hoch sprangen“, daß sich die allzu Sittenstren- Sen entsetzten. Herzlicher Beifall dankte der Rednerin. rei Aaadddmdmmummmwmemmmmmmmmmdammamdmddde Hauptverhandlung gegen die Posträuber Zur Verhandlung gegen die Posträuber am 16. und 17. März um 8.30 Uhr werden Eintrittskarten für den Sitzungssaal ausge- Seben. Diese sind heute zwischen 13.30 und 16.30 Uhr im Zimmer 26 des Landgerichts- gebäudes in Mannheim, E 4, 13-17, 2. Stock, erhältlich. Die Verhandlung wird ferner durch Lautsprecher in den Börsensaal E 4. 13 Erdgeschoß), übertragen. Der Zugang zum Sitzungssaal(2. Stock) ist ohne Eintritts- karten nicht möglich. Gegenstand der Verhandlung ist be- kanntlich der Ueberfall auf einen Geld- transport der Bundespost am 9. Juni 1949 Zwischen L 10 und L 12, bei dem den Räu- bern 160 000 DM in die Hände fielen. Aenne Filmspiegel: Capitol:„Konflikt“ Ein Kriminalfilm, der an Edgar Wallaces unheimliche Mordgeschichten erinnert. In- nerhalb seines Genre eine gute Leistung, als Ganzes ebenso wie in seinen verschiedenen Ausdruckformen. Die einer Erzählung nachgestaltete Handlung: kompakt, fesselnd, gespenster- haft- unheimlich und von packende. Sea- listik. Immer genau dem roten Faden fol- gend bis zur überraschenden Lösung des geschickt geknüpften Problemknotens. „Konflikt ist die Seele jeder Story“, sagte einmal einer der bekanntesten Kurzge- schichtenschreiber Amerikas. Der Film nat sich diese These zueigen gemacht. Darum wohl auch seine Dynamik. Die Hauptdarsteller Humphrey Bogart, Alexis Smith und Sydney Greenstreet: sta- bile Träger des Handlungsablaufs. Faszinie- rend das Spiel der Kamera mit Licht und Schatten, das, die Dramatik der Handlung mit nahezu unwirklich-realistischem Milieu- hintergrund unterstützt. Ein Reißer mit gekonntem Ueberra- schungs-Ende. Er wirkt in seinem logi- schen Aufbau jedenfalls wie aus einem Guß. rob Palast:„Helden im Sattel“ Zwei Stunden lang beherrschen sie die Leinwand, Bud Abbot und Lou Costello, die beiden amerikanischen Lustfilm-Mata- doren. Und damit ist eigentlich alles ge- Sagt. Ein großer Becher echten amerika- nischen Humors, gewürzt mit einer Prise Sentiment, einem Quentchen Romantik und einem Gran Liebe. Fast übergenug diese moussjerende Fülle an überkurbelnder Situationskomik, an funzelnden Effekten, großen und kleinen Sensationen. Die Ge- schichte, die die beiden„Helden“ erzählen, mag phantastisch und fabulös und vom strengeren Standpunkt aus gezeichnet„ge- strickt“ sein, aber wer will mehr bei einem Lustspiel, das köstlich unterhält und amü- siert? Filme dieser Art sind gelungen, wenn sie innerhalb der gesteckten Grenzen ihre Aufgabe erfüllen. Und das Urteil spricht das herzhafte Lachen des Publikums das sich einen unverfälschten Sinn für grotesken Unsinn bewahrt hat. WI. Kulturfilm über Südwestdeutschland In Erlangen arbeitet schon seit einigen Monaten das„Institut für wissenschaftliche Filme“ unter der Regie von Dr. Erich Men- zel. Aufgabe des Instituts ist es, die erhal- tei gebliebenen Kulturbauten und Kunst- Werke der Oeffentlichkeit zu zeigen. So entstand in den letzten Wochen ein moder- ner großer Kulturfilm„Ueber alle Zei- ten“, in dem unvergängliche Werte deut- scher Rultur im Südwestraum im Bilde festgehalten wurden. Die Außenaufnah- men zeigen zahlreiche und weltbekannte Kulturwerke in Württemberg und Baden, Wie in Maulbronn, Schwäbisch-Gmünd, Schwäbisch-Hall, Heidelberg, Schwetzingen, Mersburg, Ueberlingen und Birnau. AAREun EN B ESCHER Nationaltheater— warum nicht mit Ludwigshafen? Sonderbarerweise ist in den Diskussionen der letzten Wochen und Monate über das Na- tionaltheater eines völlig übersehen worden: Daß links des Rheines auch Theaterbesucher wohnen, die unerschütterliche Freunde des Theaters sind. Trotzdem wandern die Blicke derer, die über das Geschick des Theaters zu bestimmen haben, immer nach Heidelberg. Warum nieht einmal nach Ludwisshafen? Ge- wih, Ludwigshafen ist arm, aber ich könnte mir einen Gemeinschaftsbetrieb vorstellen, der ähnlich wie der der Straßenbahn zu ver- walten wäre. Auch für die Zukunft wäre der Gedanke weiter zu verfolgen: Kann man nicht in Ludwigshafen ein Schauspielhaus und in Mannheim das Opernhaus bauen? Die beiden Städte werden früher oder später schließlich doch einmal eine Stadt sein. H. D., Ludwigshafen Abhuchungsverfahren bei der Post Warum kann sich unsere Post nicht zur Einführung des Abbuchungsverfahrens vom Postscheckkonto auf Antrag für Fernsprech- gebühren, Radiogebühren usw. entschließen? — Meine diesbezüglichen mehrmaligen Anre- gungen bei der Post wurden von einer Dienst- stelle jeweils nicht beantwortet und von einer anderen Dienststelle zurückgewiesen mit dem Hinweis, die jeweilige Ueberweisung selbst zu veranlassen. Seit vielen Jahren führen die Stadtwerke Mannheim die kostenlose Abbu- chung der jeweiligen Gas-, Wasser- und Stromgebühren zur vollsten Zufriedenheit vie- ler durch. P. H., Mannheim Nochmals:„Demontage der Titel“ In letzter Zeit behandelten Sie öfters das oben angeführte Thema. Ich habe dazu fol- gende Ansicht: Ein Menschenkind, das richtig erzogen Wurde, wird auch vor dem größten Titel nicht in Ehrfurcht erschauern Es wird neidlos einem Gescheiterten oder vom Schick sal Begünstigteren den Titel einräumen und in den Grenzen des Anstandes mit dem Titel- träger sprechen„als Mensch zu Mensch“. Es sind meist die Fehler der Eltern, die aus einem Kind einen neidvollen, unterwürfigen Menschen machen. 5 Und warum ist man so gehässig und will den Gattinnen der Professoren und Doktoren nicht mehr den Titel einräumen? Demjenigen, der es sagen mag, mag es selbst überlassen bleiben. Man kann ruhig jemand mit dem Titel anreden, man soll nur nicht untertänigst dabei zerfließen. Mit der echten Ehrfurcht ist es ja überhaupt schlecht bestellt. Wer ehrt noch das Alter in Bahnen oder im täglichen Umgang? Nur wenige, gut erzogene Men- schen. Immer gleichbleibend freundlich zu allen anständigen Menschen, ob sie kleine oder große Persönlichkeiten sind, ohme dabei süß zu sein, wird immer der beste Weg sein, durchs Leben zu kommen. G. S., Heidelberg Wozu ein Autohof? Diese Frage stellen sich die Bewohner der Hebel- und Goethestraße, die Nacht für Nacht durch an- und abfahrende Fernlastzüge einer rheinischen Transportfirma aus dem Schlaf geweckt werden. Die Fahrer gehen jetzt 80 weit, daß sie stundenlang den Motor laufen lassen. Diese Vorfälle haben in der Nacht vom 13. auf 14. März durch den Lastzug BR 294- 544, Wagen Nr. 219, der erwähnten Transportfirma den Gipfel erreicht. Von 2.00 bis 4.15 Uhr lieg der Fahrer dieses Wagens den Motor laufen und brachte dabei das Kunststück fertig, bei en Motor im Führerhaus fest zu schla- en. Und dies alles muß geduldet werden, bei einem ganz neuhergerichteten Autohof der Stadt Mannheim. Unterzeichneter hält es da- her im doppelten Sinne für angebracht. diese Zustände von seiten der Stadtverwaltung zu beobachten, bzw für entsprechende Abhilfe Sorge zu tragen. B. K., Mannheim — Wohnungsbedurf, Arbeitslosigkeit, Wohnungsbaugesen Dipl.-Ing. Klimmer über das Zum Thema„Bauen- heute“ hielt Dipl.- Ing. Klimmer, Leiter des städtischen Hoch- bauamtes, am Montagabend in der Wirt- schaftshochschule vor Betriebsräten und Ge- werkschaftlern einen Vortrag, der nicht nur belehrte, sondern darüber hinaus das Ver- ständnis für die heutige Situation im Bau- wesen weckte. Der weitaus größte Teil sei- ner umfassenden Ausführungen war dem Wohnungsbau gewidmet. Die gegenwärtige Lage, so sagte der Spre- cher einleitend, sei gekennzeichnet durch den ungeheuren Wohnungsbedarf auf der einen und durch Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite— ein Widerspruch, den die Bundes- regierung durch das Wohnungsbaugesetz zu beseitigen versuche. Daß die Geltungsdauer dieses Gesetzes zunächst auf ein Jahr be- schränkt wurde, sei zu begrüßen. Mit ihm Werde zum ersten Male eine einheitliche An- strengung zur Lösung des Wohnungs- problems unternommen, des Problems, des- sen Wurzeln in die Zeit des„Tausendjähri- gen Reiches“ zurückreichten. 1949 erst habe die Bautätigkeit etwas forciert werden kön- nen, so daß bis Ende des Jahres rund 200 000 Wohnungen im Bundesgebiet erstellt worden seien. Die Planung sei im Dritten Reich durch den Hang ins Utopische, durch das Un- menschliche im Maßstab des Bauens charak- terisiert gewesen. Heute müsse man sich an die vorhandenen Werte halten und dürfe nicht großspurig darüber hinwegplanen. Diese Erkenntnis habe zu einer gewissen Gesundung des Bauwesens geführt, das sich nun unter dem Einfluß der zwingenden Not, insbesondere aber auch auf Grund der Not- leidenden zunächst dem Nächstliegenden zu- wende und auch einiges der Zukunft über- lasse— eine auch im Wohnungsbaugesetz berücksichtigte erfreuliche Tendenz. Dipl.-Ing. Klimmer befaßte sich dann eingehend mit den allgemeinen Vorschriften des Wohnungsbaugesetzes und dem Begriff „sozialer Wohnungsbau“, zu dem allgemein Wohnungen von 32 bis 65 Quadratmeter mit Mieten von 1,.— bis 1,20 DM pro Quadrat- meter, aber auch Altersheime, Jungarbeiter- Wohnheime usw. gehörten. Sollte Württem⸗ berg- Baden tatsächlich die vorgesehenen 100 Millionen Mark erhalten, so würde auch auf Mannheim eine Geldsumme entfallen, mit der ein größerer Prozentsatz Wohnungen er- stellt werden könnte. Als frei finanzierten bzw. privaten Wohnungsbau definierte der brennendste Thema von heute Referent den Wohnraum, der ohne öflent uche lttel erstellt oder durcm Wiederat bau zerstörter Gebäude gewonnen Wird. 5 Die gegenwärtige Kapazität der Bauln. dustrie reiche aus, jährlich mindesten 300 000 Wohnungen zu bauen, und Anfang 1950 seien 1.15 Millionen Menschen im Bal. Wesen beschäftigt gewesen. Durch das Bun. deswohnbauprogramm— einem sehr we. sentlichen Faktor zur Verringerung der Ar. beitslosickeit— könnte nicht nur in de eigentlichen Bau-, sondern auch in den Zu. bringerberufen eine ganz bedeutende An- zahl zusätzlicher Arbeitskräfte beschäftigt werden. 8 Nachdem der Redner auf die Baustoffe und-methoden eingegangen war, Wandte g sich dem„umstrittensten Kapitel“ 55 Wohnungsbaugesetzes— der Finanzierung — Zu. Er räumte ein, daß die 2, Milliarden Mark, die der Bund für den Wohnungsbau aufzubringen hofft, sich auf teilweise recht unsichere Faktoren stützten. Die Baukosten hätten von 48(Speyerer Straße) auf heute allgemein 38 DM für den Kubikmeter um. bauten Raumes gesenkt werden Können, Im Gegensatz dazu seien die Kapitalkosten noch viel zu hoch: mit einer Zinsermägl. Sung von drei Prozent könnten die Woh. nungen um je 18 DM billiger vermietet werden und durch Grundsteuererlaß Würde sich der Mietzins um weitere fünf Mark verringern. In Mannheim seien 1949 13 620 000 Dx kür den Wohnungsbau ausgegeben Worden. Von dieser Summe hätten die Gemeinnüt⸗ zige Baugesellschaft 39, andere G. ngeinnüt. zige Institute 12, privater Wohnungsbau 46 und Anstalten des öffentlichen Rechts drei Prozent erhalten. Die Gemeinnützige Bau- gesellschaft, die 75 Prozent aller Neu-. bauwohnungen erstellt habe, baue zur Zeit noch an 875 Wohnungen. Zur Mietpreisbildung sagte der Sprecher, es könne gehofft werden, dag der Kubik. meterpreis auf 36 DM und der Mietpreis auf eine DM pro Quadratmeter gehalten werden. In Mannheim seſen neben dem Wohnungsbau die Schul- und Jugend- betreuungsbauten die größten Schmerzens. kinder. Das ganze Programm sei ein Pro- gramm der Hoffnung und des Optimismus, das aber verwirklicht werden könne, weil die Realität der Notwendigkeit hinter ihm stehe.: 0b Kurze„MM“- Meldungen Neuer Rhabarber. Zu neuen Radieschen (Büschel 50 Pfennig), jungem Lattich(Pfund 1.40-1,60 DW hat sich jetzt auch neuer Rhabarber gesellt, das Pfund zu 30-40 Pfennig. Obst kostete im Pfund: Aepfel 25-50, Birnen 25-30, Nüsse 130, Orangen 75-80, Datteln 120, Bananen 110, Zitronen je Stück 10 Pfennig. Gemüse wurde mit Pfund- preisen angeboten: Weißkraut 25, Rorkraut 18720, Sellerie 30-33, Lauch 60, Spinat 20-25, Chicorée 70, Schwarzwurzeln 30-70, Gelbe Rüben 20, Rote Rüben 15, Kesse 80-100, Feld- salat 40-100, Lö Wenzahnsalat 140 Pfennig, und mit Stückpreisen wurden verkauft: Blumenkohl 50-60, Kopfsalat 33-50, Endi- viensalat 30-40 Pfennig. Carlo Schmid spricht. In einer öffent- lichen Kundgebung der Sozialdemokrati- schen Partei, am 20. März, 19.30 Uhr, im Musensaal, spricht Mannheims Bundestags- Abgeordneter Prof. Dr. Carlo Schmid im Rahmen eines Tätigkeitsberichtes über„die Politik der Opposition“. Die Kundgebung wird durch Lautsprecher nach außen über- tragen. Kleingärtnerverein Mannheim- Ost. An der Schwelle seines 40jährigen Jubiläums hielt der fast 1 100 Mitglieder zänlende Kleingärtnerverein Mannheim-Ost seine diesjährige Generalversammlung ab. Viel- seitig war der Geschäftsbericht, der von er- kreulicher Arbeit, aber auch großen Sorgen berichtete. Rund 318 000 Quadratkilometer Pacht- und weitere 2230 Quadratmeter Pri- vatgelände bebaut der Verein. Wie ein Da- moklesschwert hing der Verlust von 12 000 Quadratmeter Gelände an der Kompost fabrik über dem Verein, doch führten schwierige Verhandlungen zu einer befrie- digenden Lösung. Bei den von der Stadt in Aussicht genommenen acht Daueranlagen rechts und links der Autobahn, wird Mann- heim-Ost entsprechend berücksichtigt wer- den. Finanztechnisch ist alles in Ord- nung, so daß dem Gesamtvorstand Ent- lastung erteilt werden konnte. Die Neu- wahlen sahen Ph. Klemm und Aug. Jung wieder als Vorsitzende. Fünf-Uhr-Tee als Training. is gehört bei der Tanzschule Koch zur Tradition, den Tanzkursisten der Klassen der Mannheimer Oberschule durch Fünf-Uhr-Tees die ersten Schritte auf dem vergrößerten Par- kett für spätere„Großaktionen“ zu vermit- teln. So auch dieses Jahr wieder im grogen Nebenzimmer des Rosengarten- Restau- rants. Es war eine Freude, zu beobachten, Wie sich die jungen, festlich gekleideten Schüler hemmungsfrei im neuen, ver- größerten Rahmen zurechtfanden. Unter den unermüdlichen Klängen der Kapelle Kühner genoß man dieses„Training“ in vollsten Zügen, wobei Tanzspiele wie Cotil- lon, Ballonspiele usw. geschickt einge- flochten wurden. Bereichert wurden die Stunden durch meisterhafte Tanzvor- führungen von Ehepaar Koch, die mit stürmischem Applaus bedacht wurden. Alles in allem ein angenehmer Vorge- schmack für den Schlußgball. Blinde schützen sich. Von der Ein- und Verkaufsgenossenschaft Badischer Blinder wird uns geschrieben:„Vertreter nicht ein- heimischer Blindenorganisationen und auch Wilde Verkäufer täuschen vielfach das Pu- blikum, indem sie sich als vom„Blinden- heim“ kommend ausgeben. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Wir erklären deshalb. daß nur unsere mit Ausweisen versehenen Vertreter berechtigt sind, Aufträge auf Waren für uns entgegenzunehmen, die dann durch besondere Boten mit unserer Quit- tung ausgeliefert werden. Es ist unsern Vertretern untersagt, Anzahlungen ent- gegenzunehmen, Da auch die Blindenschule Ilvesheim öfters zur Irreführung benützt wird, bemerken wir, daß diese keine ver- treter schickt.“. Ein- und Verkaufsgenos- senschaft Badischer Blinder e. G. m. b. H, Beschäftigungsstelle und Auslieferungslager Mannheim(vormals Blindenheim), Mann- heim-Neckarau, Neckarauer Straße 57, Tele- fon 48614. Filmarbeitsgemeinschaft— erst Freitag. Die Filmarbeitsgemeinschaft der Abend- akademie trifft sich in dieser Woche erst am Freitag, 19 Uhr, im Karl-Friedrich⸗ Gymnasium, Roonstrage. d N Treffen der Sachsen. Mehrfachen Ante⸗ Zungen folgend, treffen sich am 18. März, 19 Uhr, im Wartburg-Hospiz(F 4, 7) die in Mannheim und Umgebung wohnhaften Sachsen zu einem gemütlichen Beisammen- sein. An diesem Abend soll auch über die Gründung einer„Landsmannschaft der Sachsen“ Beschluß gefaßt werden. Ob Vogtländer, Erzgebirgler, Lausitzer, Dres- dner oder Leipziger— jeder ist willkommen Wir gratulieren! Wilhelmine Fath, Mannheim, Rupprechtstraße 11, wird 70 Jahre alt. Den 75. Geburtstag begehen Katharina Düster, Mannheim-Feudenheim, Querstraße 6 und Dorothea Sebold, Mann- heim-Sandhofen, Luftschifferstraße 11. Bar- bara Sponagel, Mannheim-Käfertal, Innere e 23, vollendet das 77. Lebens- jahr. Pressebericht der Polizei Gute Nase. Ein Dieb war mit Gewalt in eine Lagerhalle eingestiegen und hatte sich dort mit Dachpappe und Dachlatten versorgt. Der Polizeihund„Asta“ nahm so- ort die richtige Spur auf und innerhalb Kurzer Zeit hatte er, nicht weit von dem Tatort entfernt, die gestohlenen Gegenstände in einem neu errichteten Hühnerstall ge- kunden. Der Besitzer des Hühnerstalls gab nach anfänglichem Leugnen den Diebstahl Zu. Sich selbst erschossen. Nach einer bei der Kriminalpolizei in Sandhofen gemachten Anzeige hat sich ein polnischer Staatsange- Höriger, der einer Wacheinheit in der frühe- ren Gendarmerie- Kaserne angehörte, am Sonntag früh durch einen Schuß in den Kopf selbst getötet. Hartnäckig. In der Pause stlibitzte ein acht Jahre alter Volksschüler in der Schule seiner Klassenlehrerin einen Geldbeutel mit 7.50 DM Inhalt, den diese in ihrem Pult liegen hatte. Durch seine Geldausgaben am Sonntag machte sich der Junge dann ver- dächtig. Ganze achtzig Minuten lang leug- nete der Kleine hartnäckig die Tat, bis er endlich ein Geständnis ablegte. Nachtlagersuche. Vor einer Gaststätte in der Innenstadt wurde ein 18 jähriger dabei beobachtet, wie er das Innere eines abge- stellten Personenwagens ahleuchtete. Er be- stritt ganz energisch, die Absicht gehabt 2u haben, einen Diebstahl begehen zu wollen, Der junge Mann, der aus dem Jugenderzie- hungsheim in Ettlingen ausgerissen War, wollte sich angeblich nur ein Nachtquartier sichern. Verkehrsbilanz. Beim Einbiegen in die Hanfstraße in Sandhofen geriet ein Schüler auf seinem Fahrrad mit einem Motorrad- fahrer in Kollission, wobei beide zu Boden stürzten. Während der Motorradfahrer mit Frellungen und Hautabschürfungen davon- kam, machte die Art der Verletzungen bei dem Jungen seine Krankenhausaufnahme erforderlich.— Weil sie beim Ueberschreiten der Fahrbahn nicht die nötige Vorsicht Walten ließ, wurde ein neun Jahre altes Mädchen in Rheinau von einem vorüber kahrenden Motorrad zu Boden geschleudert und zog sich dabei eine erhebliche Kopf- verletzung zu. Auch der Motorredfahrer erlitt mehrere Verletzungen und mußte Arztliche Hilfe in Anspruch nehmen. mei Luc die 50412 flent. eraul. d. zauin. estenz nkang Bau. Bun- We. 1 Ar. den 1 21 An- jäktigt Stoke ate er des erung Arden sbau recht osten heute um- n. Im osten mäß Woh. nietet vürde Mark Dx rden. nnüt⸗ anüt⸗ au 46 drei Bau- leu. Zeit scher, ubik⸗ Preis alten dem gend- zen · Pro- mus, Weil ihm 0b Ver- nos⸗ b. K. lager ann- Tele- itag. end- erst ne Lärz, ie in Aten nen⸗ die der Ob res- men. Fath, 70 ehen elm, ann Bar- nere ens- — . deutsche Rennen bringen Die Ter- I 63/ Mittwoch. 18. März 1950 — LUDWIGSHAFEN Stadinuchrichten Betroffene: Die Stadtverwaltung. Dies- mal waren es etwa 45 bis 50 Meter Klein- bahngleise neun Teilstücke von 4,50 bis 5 m Länge), die zum Nachteil der Stadtverwal- tung in der Zeit vom 2. bis 3. März von un- bekannten Tätern, vermutlich mit Lkw, fort- geschleppt wurden. Die Kleinbahngleise wa- ren auf dem Gelände Ecke Hohenzollern und Humboldtstraße gelagert und sind an den Ecken gelb gestrichen. Personen, die in Verbindung mit diesem Diebstahl Beobach- tungen gemacht haben, werden gebeten, diese der Kriminalpolizei Ludwigshafen mitzu- eilen. g Bettel und Suff. Am 12. März, gegen 20.30 Uhr, wurde in der Ludwigstraße ein etwa 35 Jahre alter Mann in völlig betrun- kenem Zustand von der Polizei aufgegriffen. Da er in seiner alkoholischen Seligkeit die Strabenpassanten belästigte, wurde er in Ge- wahrsam genommen. Er wird sich ferner wegen Bettelns und Landstreicherei zu ver- antworten haben. Zweimal„gediebt“. Von einem Grund- stück in der Kaiser-Wilhelm- Straße wur- den in der Zeit vom 9. bis 13. März zehn Eisenträger von 5 bis 10 Meter Länge im Wert von etwa 400 DM gestohlen.— Am J. März wurde in Ludwigshafen- Oggersheim aus dem Hofe eines Anwesens ein defektes Radiogerät mitgenommen. Der„Dreizehnte“, In der Heinigstraße stieß am 13. März, gegen 10 Uhr, ein Krad- fahrer von hinten auf einen vor ihm fah- renden LñKW. Beide Fahrzeuge wurden de- moliert, Der Kradfahrer erlitt Prellungen am Bein.— Ein von der Rheinbrücke kommen- der Pxw stieß am gleichen Tag am Brücken- aufgang mit einem Radfahrer zusammen. Schaden erlitten der Radfahrer und sein Vehikel. Sonderzug zur Frankfurter Messe. Ein in Pirmasens startender Sonderzug zur Frank- kurter Messe am 19. März fährt über Lud wigshafen(ab Ludwigshafen 7.38 Uhr, an Frankfurt 9.37 Uhr: Rückfahrt ab Frankfurt 10.23 Uhr, an Ludwigshafen 21.06 Uhr). Der Messesonderzug ist ein Verwaltungssonder- zug dritter Klasse mit 50 Proz. Ermäßigung. Er ist vorzugsweise für Inhaber von amt- lichen Messeausweisen oder Messeeintritts- garten bestimmt. Ludwigshafener Interes- genten wenden ich an das Reisebüro Koem merling, Pirmasens. 5 Ludwigshafener Rheinstadion: Einzelheiten über UND DIE PFALZ Wir gratulieren. Postoberins ektor Hein- rich BGhme, Ludwigshafen Friesenheim, Sternstraße 69, feiert heute seinen 71. Ge- burtstag. Schöne Durchschnittsquoten. Beim 30. Wettbewerb des Rheinland/ Pfalz-Toto, der einen Umsatz von 1 423 099 DM hatte, ent- nelen auf den I. Rang an 47 Gewinner je 44 DM. Der II. Rang zahlt an 1011 Tip- Per je 210,40 DPM und im III. Rang erhalten 10 398 Wetter je 20,50 DM ausbezahlt. Im Siebener-Kleintip können 187 Gewinner mit einer Auszahlung von je 389 DM rechnen. Den 19. Volkswagen gewann ein Tipper aus Mainz und das J. Eigenheim flel nach Diez an der Lahn. Vier Sonderzüge . Wie stark das Interesse am Pokal- Endspiel in Stuttgart ist, beweist die Tatsache, daß zu den bereits gemeldeten zwei Sonderzügen ab Ludwigshafen nunmehr noch weitere zwei Züge eingesetzt werden mußten. Die Nach- krage ist jedoch so groß, daß selbst diese vier Züge nicht ausreichen werden, um alle In- teressenten zu befriedigen Ein fünfter Zug kann jedoch nicht mehr gestellt werden. Wie uns das Pfälzische Reisebüro Ludwigshafen mitteilt, konnte für Ludwigshafen, dank Ent- gegenkommen der Eisenbahn, sogar ein Zamba-Expreß eingestellt werden. Die Fahrpläne liegen nun endgültig fest und zwar wie folgt: 1. Zug: 5.48 ab Ludwigshafen/ Rh. Hbf. an 23.41 8.50 an Stuttgart Hbf. ab 21.10 9.10 an Bad Cannstatt 2b 20.47 2. Zug: 7.25 ab Ludwigshafen /Rh. Hbf. an 22.41 8.00 ab Mannheim an 22.15 10.40 an Stuttgart Hbf. ab 19.52 10.58 an Bad Cannstatt ab 19.34 3. Zug: 7.46 ab Ludwigshafenſfchein an 22.49 8.10 ab Mannheim Hbf. an 22.33 11.00 an Stuttgart Hbf. ab 20.12 11.18 an Bad Cannstatt ab 19.54 4. Zug: 8.58 ab Ludwigshafen Rh. Hbf. an 22.31 9.15 ab Mannheim Hbf. an 22.05 11.55 an Stuttgart Hbf. ab 19.42 12.13 an Bad Cannstatt ab 19.24 Sechs weitere Sonderzüge starten in an- deren Orten der Pfalz. Das ergibt ein Schlachtenbummler-Kontingent von über 10 0001 den Tribünenbau Stadtverwaltung und Sportverbände schlossen einen Kompromiß Nach langem hin und wider ist, wie wir dieser Tage mitteilten, nunmehr die end- gültige Entscheidung über die Art der Aus- hrung des Tribünenbaus für das Ludwigs- hafener Stadion gefallen. Bekanntlich stan- den sich zwei Pläne und zwei Ansichten ge- genüber. Der erste Plan sah einen 77 Meter langen Tribünenbau aus Stahlbeton(mit 2200 Sitzplätzen) vor. Diese Bauweise bietet vor allem den Vorteil, daß der Raum unter der Tribüne zweigeschossig ausgebaut und für Zwecke des Sportbetriebes praktiseh verwertet werden kann. Der zweite Vor- schlag sah eine Stahlbaukonstruktion vor, die zwar eine Tribünenlänge von 150 Meter ür 4000 Sitzplätze) ergab, jedoch die Mög- lichkeit eines Ausbaus von Räumen unter der Tribüne ausschloß. Bei dieser Kon- struktionslösung sollte der Erdraum unter der Tribüne zugeschüttet werden, Der Nach- teil der Stahltribüne bestand weiterhin da- zin, daß mit ihrem Bau erst nach der Auf- schüttung des Erdwalls— also in 4 bis 6 Monaten— hätte begonnen werden können, während der Betonbau sofort in Arbeit ge- nommen werden konnte. In einer Sitzung des Bau- und Grund- stücksausschusses wurde der Entschluß ge- laßt, in dieser bedeutungsvollen Frage erst noch einmal mit den Sportverbänden zu verhandeln. Diese Besprechung fand nun vor einigen Tagen beim Oberbürgermeister in Gegenwart der Vertreter der Sportver- bände statt. Die beteiligten Parteien einig- ten sich hierbei auf eine Zwischenlösung, und zwar in der Form, daß die Tribüne in gemischter Bauweise erstellt werden soll. Die Ausführung des Unterbaus erfolgt in Stahlbeton, da man auf die für den Sport- betrieb erforderlichen Räume nicht ver- Achten will. Als Dach ist eine Stahlkon- struktion nach dem Vorschlag der Firma Schäfer vorgesehen. Die Länge der Tribüne beträgt zunächst 22 Meter, wobei die Mög- In Haft loch: —— lichkeit einer Erweiterung der Tribünen Ueberdachung nach beiden Seiten offen ge- halten wird. Man ging hierbei von dem Ge- sichtspunkt aus, daß die Zahl der über- dachten Sitzplätze die finanzielle Basis für Großveranstaltungen bedeute. Das Stadion Stuttgart besitzt zum Beispiel zwei über- dachte Tribünen mit zusammen 7700 Plat- zel. Die Erweiterung der Ueberdachung soll in Angriff genommen werden, sobald A K e e Die Tribüne wird jetzt 15 überdachte Sitzreihen erhalten. Hinter der letzten obe- ren Reihe läuft ein 4 Meter breiter Gang entlang, von dem aus vier Treppen bis zu der ersten Sitzreihe hinabführen. Das Tri- bünendach besteht auf 12 frei austragenden Blechträgerbindern, die auf zwei Stützen- konstruktionen ruhen, die sich zu beiden Seiten des oberen Ganges hinziehen. Weitere Stützen innerhalb der Sitzreihen, die die Sicht behindern würden, sind, obwohl das Dach eine freie Austragung von 12 Metern besitzen wird, nicht erforderlich. Der unter der Tribüne liegende Beton- bau umfaßt zwei Stockwerke. Im Keller- geschoh, von dem aus in der Mitte der Tri- hünenanlage ein Durchgang direkt zum Spielfeld erbaut wird, werden vor allem die Umkleide-, Wasch- und Aborträume eingerichtet. Das darüberliegende Erdge- schoß, das ebenfalls einen Mittelausgang(Äzu den Tribünenplätzen) erhalten wird, soll Räume für Presse, Rundfunk, Sanitätsper- sonal und Telefonzellen erhalten. Ob hier auch Klubräume und eine Gastwirtschaft für die Stadionbesucher eingerichtet wer⸗ den, steht noch offen. Nachdem die Entscheidung gefallen ist, soll mit dem Bau der Tribüne im April be- gonnen werden, damit die gesamte Anlage im Laufe des Monats Juli fertiggestellt werden kann. Bff. 50 In diesem Jahr Plerde- und Motorradrennen Auf der Bahn wird jetzt schon tüchtig trainiert Der Pfälzische Rennverein hat fü. dieses Jahr große Pläne, deren Ziel es ist, die Rennbahn im Haßlocher Wald ein wenig ertragreicher zu gestalten. War doch das vergangene Rennjahr für den Rennverein vom Standpunkt der Kasse her gesehen, kein sehr großer Erfolg. Dieser Umstand dürfte auf die besonders gelagerten Ver- hältnisse zurückzuführen sein. Mit nur fünf Renntagen im Jahr kann man schlecht den Aufwand bestreiten, der für eine gute Renn- bahn mit Trainingsanlage(Sandbahn) nun einmal erforderlich ist. Hinzu kommt. das von diesen fünf Renntagen nur zwei rein deutsche Renntage sind. Sie für sich allein betrachtet waren an sich mehr als nur einfache Erfolge, sie waren Groß-Er- kolge, sind doch die Rennen in Haßloch fast pfälzische Volksfestel 0 Leider kann man dies nicht von drei anderen Renntagen sagen, die unter franzö- sischer Regie standen. Auf ihnen wird. vom Standpunkt des deutschen Rennsportfreun- des her gesehen, nun einmal zuviel Mil- tärs port geboten. Auf diesen Umstand dürfte die Tatsache zurückzuführen sein, daß einer dieser Tage vor kaum 500 Per- zonen abgewickelt wurde. In seiner Generalversammlung, die der erein dieser Tage unter Vorsitz seines Präsidenten, Landrat W. Spieß, im Haß- locher„Eichelgarten“ abhielt, wurde be- kannt gegeben, daß auch für 197 künk Renntage vorgesehen sind. Leider werden wiederum nur zwei Renntage rein mine sind: 7. Mai, 18. Mai(Himmelfahrts- tag, deutsche Rennen), 2. Juli 6. August und 1. Oktober(deutsche Rennen). letzten Renntag ist geplant, auch Turnier- übungen in das Programm aufzunehmen. Um nun die Aktivseite der Rennvereins- Bilanz erfreulicher zu gestalten, will der Verein, so verlautete in der Generalver- semmlung, an eine alte Tradition früherer Jahre, die damals Erfolge zeigte, wieder anknüpfen. Es sollen verschiedene otor- radrennen auf der Grasbahn— diesmal nicht gelaufen, sondern— gefahren wer- den. Als erster Renntag wuyde der 9. Juli vorgesehen. Zu die m Zweck wurde zu Beginn des Jahres in Haßloch ein Motor- Club konstituiert, der die Rennen in enger Zusammenarbeit mit dem Rennverein pla- nen wirtl. Entsprechende Programme für „Grasbahnrennen für Motorrä⸗ der und Kleinwagen“ werden von ziner kachkundigen Kommission ausgear- beitet. in der Generalversammlung wurden Freiherr U. von Gienanth Eisenberg), Dr. Fr. Merck(Darmstadt), Ph. Becker Haß loch) und sechs weitere Mitglieder zusätz- lich in die Vereinsvorstandschaft aufgenom- men. Für den Pferdesport sind in den letzten Wochen zahlreiche Verbesserungsarbeiten, so wurde bekannt gegeben, ausgeführt wor- den. Auf der Bahn— zahlreiche Ställe haben in Haßloch ihr Trainingsquartier aufgeschlagen— wird jetzt schon tüchtig für die kommende Saison trainiert, Für den ke. boh nern mit „Cut und viel. gilt nicht beim Bohnern mit Sigella. Im Gegenteil, Sigella Edelbohnerwachs ist so ausgiebig, daß man es nur sparsam anibenden soll. Ind gerade desliulb wird es von allen Haus- fruuen gern ge- nommen. Sigella muß man hauch- dunn auftragen und gleichmäßig vertei- len. Dann warten Sie 20 30 Minuten, ehe Sie mit dem Bohnern beginnen. Bitte ackten Sie ein · m al darauf, wieviel leichter und schnel- ler auf diese Meise das Bolinern von- statten gehit. Ja, mit ist der Hausputz schnell vergessen. AUs DEN SIDOL-WERKEN K 6 LN im 63. Lebensjahr. unternehmen Am 13. März 1950 verschied nach längerer Krankheit unser allseits verehrter Herr Direktor Alfred Pfüller Der Verstorbene hat sich in nahezu 40jähriger Tätigkeit um unser Gesamt- unvergeßliche Verdienste erworben. schweren Erkrankung hat er sich selbstlos und in vorbildlicher Pflichterfüllung für unsere Firma eingesetzt. Sein hohes berufliches Können, sein lauterer Cha- rakter und sein großes soziales Verständnis lassen uns den Heimgang dieses ausgezeichneten Mannes sehr schmerzlich empfinden. Sein Name und sein Wirken bleiben uns unvergessen. Mannheim, den 14. März 1950 Geschäftsleitung und Belegschaft . der Stöck& Fischer Gmb. Noch während seiner 5 Unser guter Vater und Groß- vater. Herr Frlebr. Welgsenun] ist aw 13. März 1930 nach 0 längerer Krankheit von uns i gegangen, sein Leben War ausgefüllt mit Arbeit, Freue ind liebender Sorge. Mm.-Käfertal- süd. 15, 3. 1950 FKücdesheimer Straße 6 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen bie Feuerbestattung findet am 5 Donnerstag, dem 16. März 1950. um 15.30 Uhr. auf dem Haupt- triedhof Mannheim statt. Helltenern-Damal- Reinigung Bettfedern und Inletts In. Rieker Holzstraße 9 Tel. 448 35 Lassen Sie sich beim Einkauf mrer Betten fachmännisch be- raten./ Das Füllen der Betten im Beisein des Kunden. AE FAZ Eu e l uio-Vertein-NMhefinau „ Leihwagen. Telefon Bruchsaler Straße 93. 3,6 t, mit vorzüglich. Motor, Holz- gas, auf Benzin sofort umstellbar, m. Pritsche u. Plane, für 2700,- DM sofort zu verkaufen. Angeb. unt. Nr. P 9881 2. d. Verlag. Kaufvertrag für BMW- Motorrad, R 51/2, 500 c m (Auslieferung Mitte März) abzu- geben. Näheres Telefon 421 78. Volkstugen grau, modern ausgerüstet, neu, noch mit Fabrikgarantie, sofort gegen bar abzugeben. Anfragen: Telefon Schriesheim 333. Amerikanischer Wagen, Frisch lackiert, m. Heizung, atür., in gutem Zustand gegen Höchst angebot zu verkaufen. Heidelberg, 5 Zeppelinstraße 30, Tel. 7093. 0920 Lieferwagen m. 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Von Beileidsbesuchen bitte Abstand nehmen zu wollen Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden ist meine liebe Tochter, unsere geliebte Schwester und Tante. Fräulein Anna Hartmann unerwartet schnell am 14. März 1950 im Alter von 42 Jahren sanft entschlafen. Mannheim, Nuitsstraße 18 (trüner Lindenhof, Rheinaustraße 8) Frau Katharina Hartmann Wwe. Geschwister und Angehörige Feuerbestattung am Freitag, dem 17. März 1930, um 13 Uhr Unser Ehrenmitglied. Herr Meinrad Bachmann sen. ist nach einem arbeitsreichen Leben am 13. d. M. im hohen Alter von 87 Jahren sanft entschlafen. Die Beisetzung findet am Donnerstag, dem 16. März d. J., 11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. Wir bitten unsere Kollegen um zahlreiche Beteiligung. Handelsvertreter- verband Württemberg-Baden e, V. Bezirksgruppe Mannheim statt karten! Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnshme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Efisabeih rler geb. Schmitt sagen wir allen unseren in- Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfr. Schäfer für die trostreichen Worte am Grabe. Mhm.-Käfertal, 15. März 1950 zugelassen geußere Wingertstraße 35 Heinrich Erler und Sohn sowie Angehörige Baul. Nach kurzer liebe Mutter, Großmutter u. Frau Anna Böhm use. im alter von 74 Jahren. In tleter resuer: Robert Böhm Willi Böhm(vermißt) Maria Geiger, geb, Böhm Else Berberich, geb. Böhm an alle Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, den 186. März 1950, 10.30 Uhr, Ksupt-⸗ tkriedhofk. 5 Noch ein-, zwei-, drei- und viertürig BIIIliger Noch Kleiderschränke 75,.— 85.— 110,.— 125,.— 145, 175.— 185,.— 210,.— 225,.— 245, 255,.— 265,.— 295,.— 345, Mek. SAUMaNN&. Qu 5, 4 Mannheim Qu 3, 4 Krankheit ver- Urgroßmutter, Steppdecken teine weiße schatwonfunung Daunendeeken in jeder gewünschten Farbe u. Ausführung! Reperaturen kurzfristig! Sleppdecken-Hoerner Mannheim, Langerütterstr. 106 Tel. 333 27. Haltest langerötter Endlich das ſmncuff irie Backpulver/ Die Garantie · Frisch · halte- Packung schützt und erhält die starke und gleichmäßige Turris-Triebkraft. 5 Teilhaberin Seite 6 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Mittwoch, 15. März 1950 Nr. cz 4 eee eee eee Kartelltrage nüchtern betrachtet HBundeswirtschaftsminister Prof. Erhard ver- sicherte in Köln, daß bei der Gestaltung des besporstehenden Kartellgesetzes„das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden Soll“. An- dererseits müsse man verstehen, daß ich nicht cis behördliche Planwirtschaft ablehnen und Sleichzeitig die Planwirtschaft der Unternehmer gutheißen kann“. Hinter jeder Kartellbildung Stecke der Versuch, eine Position zu erringen, die stärker sei als sie der freie Wettbewerb zulasse. 5 Prof. Erhard sprach vor der Wirtschaftsver- einigung Groß- und Außenhandel. Er unter- strieh, daß das Bundeswirtschaftsministerium den Leistungswettbewerb unter allen Umstän- den sichern müsse, deutete jedoch Ausweich⸗ möglichkeiten vor einem Zgrundgesetzlichen Kartellverbot an, soweit sie wirtschaftlich be- gründet seien. Die deutsche Wirtschaft kann darauf vertrauen, daß wir nichts zerschlagen, Was volks wirtschaftlich notwendig ist.“ Erhard kündigte ein Gesetz nach Art der amerikanischen Trade Commissions an, das unfairen Wettbewerb ausschalten soll. Im Aus- zand sei das Bedürfnis nach Marktabsprachen im Zusammenhang mit der europäischen Wirt- Schaftsvereinigung ebenso vorhanden wie in Deutschland. Er halte es jedoch für vorteil- hafter, wenn Deutschland in dieser Beziehung zunächst passiv bleibe, Es sei auch noch unge- Witz, ob sich die deutsche Ansicht über das Kar- tellgesetz voll durchsetzen werde. Das nächste halbe Jahr werde den Erfolg der Läberalisierung des Außenhandels bewei⸗ Sen, sagte Erhard. Er erwarte auf Grund dieser Liberalisierung ein Anwachsen der Beschäftig- tenzahl und eine Ausdehnung der Produktion. Im Endergebnis werde sich das System der Liberalisierung als verbindlich für den europäi- schen Handel durchsetzen, Deutschland sei auf diesem Wege Europa vorangegangen und habe damit für die europäische Wirtschaft mehr ge- tan als andere Länder, die Deutschland glaub- ten tadeln zu müssen.„Wenn Deutschland bei den zuerst vorhandenen Schwierigkeiten die Liberalisierung des Außenhandels zurückgepfif- den hätte, dann wäre Europa auf diesem Wege überhaupt nie weitergekommen.“ Erhard wiederholte, daß die deutschen Pas- Siu Bllanzen nur buchmäßig bestehen und sich micht verwirklichen werden, da ein Ausgleich auf dem Wege des gesteigerten Exports zu er- Warten sei.„Nach den vorliegenden Berichten werden die ausländischen Märkte bereits lok- kerer.“ Er kündigte an, daß der Kapitalmangel in einigen Zweigen der deutschen Wirtschaft in den nächsten Jahren noch drastischer werde, da die langfristigen Investitionskredite in die bedürftigsten Zweige gehen müßten und die Kapitaldlecke für eine breitere Streuung nicht ausreiche. Die Kapitalbildung sei im übrigen micht so mangelhaft wie allgemein angenom- men werde. Seit der Währungsreform habe in der Bundesrepublik eine Kapitalbildung in der deutschen Volkswirtschaft von etwa 20 Mi1- Harden Mark stattgefunden. Mit vorsichtigen Mitteln bemühe man sich, die Spartätigkeit Weiter zu pflegen.„Aber wehe der Regierung, die glaubt, Kapitalmangel durch Zwangs maß- nahmen beheben zu können“. Emmen von der Versammlung geforderten Einkluß auf die Handelsspannen. die zu niedrig ssien, lehnte Erhard grundsätzlich ab. bewahrt vor Uferlosigkeit Die Diskussion über Nützlich- oder Schäd- Üchkeit der Kartelle, angeregt durch die Ent- würfe zum deutschen Gesetz über die Siche- rung des Leistungswettbewerbs droht ins Ufer jose zu führen. Wie sooft in Deutschland wird auch hier die Dogmatik überspitzt, die nur noch Schwarz oder weiß, das„Entweder“ einer Ab- lehnung bzw. das„Oder“ einer Verhimmelung kennt. Die Praxis jedoch fordert Kompromiß- lösungen. Nicht jede Preisbindung oder Marktverstän- digung trägt den Charakter eines monopol- Artigen Kartells. So besteht ein erheblicher Unterschied zwischen der Kartellierung der Roh- und Grundstoffindustrien, die unter Um- Ständen leicht eine monopolartige Wirkung zur Folge haben kann und den Kartellen der ver- Arbeitenden Industrie. Im ersteren Fall ist der Rohstoff, zum Beispiel Kohle oder Eisen nur im beschränkter Menge vorhanden und an be- stimmte Standorte gebunden. Aus technischen N 2 E S „Werden wir nun arbeitslos, weil die de- montieren, oder demontieren die, damit wir arbeitslos werden?“ „Egal, zum Schluß ist doch die freie Wirt- schaft schuld!“ und wirtschaftlichen Erwägungen muß eine ge- wisse Konzentration des Angebots erfolgen. Wenn darüber hinaus unkontrollierte Markt- absprachen den Wettbewerb über Gebühr ein- schränken, können sich für die Volkswirtschaft merwünschte Folgen ergeben. Wesentlich anders stellt sich die Lage bei der verarbeiten- den, 2z. B. der Eisen verarbeitenden Industrie, dar. Beim Export von Werkzeugen und Eisen- waren hat das Fehlen verbindlicher Markt- absprachen zu einer volks wirtschaftlich schäd- lichen Preisschleuderei auf den Auslandsmärk- ten geführt. Preise, die bisher in einer be- stimmten Höhe mühelos auch gegenüber der ausländischen Konkurrenz zu erzielen waren, sanken sehr schnell um 50—60 Prozent und näherten sich in kurzer Frist der Selbstkosten- grenze. War diese unterschritten, gingen wei- tere Preisnachlässe auf Kosten der Qualität. Die daraus resultierenden unnötigen Devisen- verluste und die Verärgerung der ausländi- schen Abnehmer über das labile deutsche An- gebot hätten vermieden werden können, wenn der kartellierten Auslandsindustrie ein gere- geltes deutsches Angebot entgegengehalten worden wäre. Infolge des Verlustes der Ost- gebiete ist die Kapazität der Eisen verarbeiten- den Industrie für den restlichen Inlandsmarkt zu groß. Das Exportventil genügt aber bei einem solchen Druck nicht. Zusätzlicher Absatz kann bei kontingentierten Ausfuhren ebenso wenig erzielt werden. Zur Vermeidung volks- wirtschaftlicher Substanzverluste sind also ge- wisse Preiskonventionen erforderlich, die kei- neswegs eine Zusammenballung wirtschaft- cher Macht“ zur Folge haben würden. Die Industrie der Hersteller von Stahldraht- Matratzen setzt sich hauptsächlich aus kleinen, höchstens mittleren Firmen, zusammen, neben denen es auch einige große Erzeuger gibt. In diesem Industriezweig sind in den letzten Mo- naten Preisunterbietungen festzustellen, die unter 30 Prozent der kalkulatorischen Mindest- grenze liegen. Diese beträgt in Nordrhein- Westfalen für eine Stahldraht-Matratze von 90%190 em(mit 12 Kegelfedern) 15,55 DM und für ein Erzeugnis von 100K 200 em(16 Kegel- federn) 15,95 DM ab Station. Wenn Schleuder preise von 11—12 DM für— allerdings minder wertige— Stahldrahtmatratzen gemeldet wer- den., so wird dies, da die Preisgrenze nur zu Lasten der Qualität unterschritten werden kann, dazu führen, daß ein wesentlicher Teil der Matratzenhersteller zugrunde geht, die Kundschaft überdies schlechte Ware erhält. Die Unterbietungen gehen teilweise von großen Herstellerfirmen zur Ausschaltung ihrer Wett- bewerber, teils von den Zwergbetrieben aus, denen eine gesunde Kalkulation überhaupt fehlt. Eine Ueberkapazität besteht in dieser Industrie nicht. Deswegen würde eine gewisse Marktregelung, die auch früher schon getrof- fen worden ist, zweifellos Schäden verhüten. In der Elektroindustrie sind in mehreren Sparten Verkäufe unter Selbstkostenpreis an der Tagesordnung. Allerdings ist hier teilweise eine echte Ueberproduktion festzustellen. wie etwa in der Herstellung von Akkumulatoren, Schwachstrom- Bauelementen, Haushaltsgeräten usw. Im allgemeinen ist die stark export- orientierte Elektroindustrie nicht gerade kar- tell freundlich, zumal die Investitionsgüterindu- strien wie Motoren, Transformatoren, Schalt- geräte, Kabel, Drahtfernmeldetechnik usw. stark steigende Produktionsziffern aufzuweisen haben. Bei der Akkumulatorenindustrie oder bei Haushaltsgeräte ist jedoch eine gewisse Ueberproduktion unverkennbar. Dementspre- chend wird hier am lautesten nach Kartellen oder protektionistischen Maßnahmen, und zwar von den schwächeren Firmen, gerufen. Nichts- destoweniger kann, man an der Tatsache nicht vorbeisehen, daß in der Zeit vor der Wäh- rungsreform, beispielsweise in elektrisch be- heizbaren Haushaltsgeräten, eine ungesunde Ueberkapazität entstanden ist, deren Beseiti- gung durchaus nicht unerwünscht erscheint. Auf die Dauer würde selbst eine Kartellierung nicht verhindern können, daß technische Neuerungen die überwiegende Mehrzahl klei- ner Betriebe, die aus den Zeitverhältnissen entstanden sind, zur Einstellung ihrer Fabrika- tion zwingen. Keinesfalls dürfen Kartelle die technische Entwicklung hemmen und damit die Erzielung des volks wirtschaftlich günstigsten Preises zu Lasten der Allgemeinheit verhin- dern. Verkehrsministers Endsieg Bundesbahngesetz parlamentsreif Dem Bundesausschuß des Bundesrates wird in seiner Sitzung am 16. März die Neufassung eines Bundesbahngesetzentwurfes vorliegen. Eine Woche spater wird dann der Bundesrat über den Entwurf beschließen und ihn als Antrag an das Kabinett und den Bundestag weitergeben. In Kürze wird auch das Bundesverkehrs- ministerium einen eigenen Gesetzentwurf vor- legen. Wenn auch die beschleunigte Arbeit des Landes Nordrhein- Westfalen die Gesetz- gebung vorangetrieben hat, so konnte doch sein Gesetzentwurf der Ueberprüfung im Ver- kehrsausschuß des Bundesrates nicht stand- halten. Infolgedessen wurde auf die Vor- arbeiten des Bundesverkehrsministeriums zurückgegriffen, die die Arbeit des Bundes- ratsausschusses wesentlich beeinflußt hat. Nach dem neuen Entwurf soll der Verwal- tungsrat aus 28 Mitgliedern bestehen, von denen 11 auf Vorschlag der Länder von der Bundesregierung benannt werden, 17 dagegen auf Vorschlag des Bundesverkehrsministers. Um die„Entpolitisierung“ des Verwal- tungsrates zu gewährleisten, sollen ihm ab- weichend vom Entwurf Nordrhein- Westfalens keine Mitglieder des Bundestages und Bun- desrates wohl aber der Länder selbst ange- hören. Es sollen noch Vertreter der Wirt- schaft und der Gewerkschaften in den Ver- wWäaltungsrat kommen. Der neue Entwurf erweitert das Beanstan- dungsrecht des Bundesministers für Verkehr gegenüber Beschlüssen des Verwaltungsrates, der diesem innerhalb von sieben Tagen wider- sprechen kann. Der Bundesverkehrsminister hat schließlich die Möglichkeit vor Entschei- dung der Bundesregierung seine Auffassung im Kabinett nochmals darzulegen. Die Verantwortung soll beim General- direktor allein liegen und die übrigen Mitglie- der des Vorstandes sollen lediglich seine ersten beratenden Gehilfen sein. Die Neufassung gibt dem Bundesverkehrs- minister im Rahmen seiner politischen ver- antwortung die Möglichkeit, die erforderlichen allgemeinen Anordnungen an die Bundesbahn zu erlassen. Dem ZBundesverkehrsminister sollen insbesondere folgende Befugnisse ein- geräumt werden: Verfügung bzw. Geneh- migung des Geschäftsplanes, des Jahres- abschlusses, des Neubauplanes, der Betriebs- einstellung und Betriebseinschränkung auf ganze Eisenbahnstrecken. Alle wesentlichen Tarifänderungen sollen — im Gegensftz zu Ministerpräsident Arnolds Vorschlag— der Genehmigung des Bundes- verkehrsministeriums unterliegen. Fehlbeträge dürfen nicht mehr vorgetra⸗ gen, sondern müssen mit dem nächsten Bun- deshaushaltsgesetz ausgeglichen werden. Bundes- Finanzminister baut, Wohnungsbau- Staatssekretär „Wan dert“ Der Haushaltsausschuß des Bundestages billigte in seiner Sitzung am Dienstag die Errichtung eines interministeriellen„Arbeits- ausschusses Wohnungsbau Bonn“ dem je drei Vertreter des Bundes- Wohnungsbau- und des Bundesfinanzministerium angehören und dem die verantwortliche Regie für die Wohnraum- versorgung der Bundesministerien in Bonn übertragen wurde.. Dies bedeutet, wie in Kreisen des Haus- Haltsausschusses und des Bundesfinanzmini- sterium verlautet, praktisch das, Ausscheiden des seine Berufung zum Staatssekretär im Wobnungsbauministerium nicht erzielenden Dr. Wanderslebs und seines„Büros Bundes- hauptstadt Bonn“, das bekanntlich zwar sehr viel versprochen, aber so gut wie gar nichts gehalten hat. ODDer für Dr. Wanderslebs vor- gesehene Posten eines kommissarischen Staatssekretärs im Bundeswohnungsbauministe- rium wurde vom Haushaltsausschuß bekannt- lich nicht genehmigt. 2000 Junggesellen wohnungen im Raume Bonn, deren Planung, Finanzierung und Bau- führung ausschließlich beim Finanzminister liegt, werden, wie von maßgeblicher Stelle mitgeteilt wird, bis Ende Mai fertiggestellt sein. Sie sollen so lange der Unterbringung der Beamten der Bundesministerien dienen, deren noch in Frankfurt und Umgebung ver- bliebenen Teile nunmehr beschleunigt nach Bonn gelegt werden sollen. Wohin wird der Käse ins Ausland gerollt Um der Käseschwemme in Westdeutschland zu begegnen, verhandelt die Bundesregierung gegenwärtig mit mehreren Staaten über die Möglichkeit eines deutschen Käseexports. Zur Senkung der Inlandpreise, wird in den näch- sten Tagen in Hamburg eine Notierungskom- mission für Schnittkäse gebildet werden, die die Preisentwicklung auf dem Käsemarkt mit überwachen soll. Anstieg der Grundstoff- erzeugung beweist Stabilisjlerung Trotz des allgemeinen Rückschlages der wirtschaftlichen Entwicklung im Bundesgebiet im Januar ist dem Lagebericht des Bundes- wirtschaftsministerium zufolge die Förderung im Steinkohlenbergbau arbeitstäglich auf 358 600 t gegenüber 350 900 t(im Dezember) ge- stiegen. Die Produktion stieg im Eisenerzberg- bau um 6,3 Prozent, die im Metall-, Kali- und Salzbergbau um 3 Prozent und die Mineralöl- zuteilung um 0,5 Prozent gegenüber dem Vor- monat. Die Roheisenproduktion hat sich um rund 10 Prozent auf 698 000 t erhöht, bei Roh- stahl um rund 12 Prozent auf 895 000 t und bei Walzwerkerzeugnissen um sieben Prozent. Auch die NE- Metallerzeugung hat eine Steigerung von 6,2 Prozent erfahren. In der Chemie wies die Düngemittelherstel- jung ebenfalls eine Intensivierung auf. Die Produktion der Steine- und Erden-Industrie sank dagegen um 15,3 Prozent auf 61 Prozent von 1936. Auch im Maschinenbau ging die Er- zeugung um 5 Prozent zurück. Im Fahrzeug- bau um 2 Prozent. Die Produktionsentwick- jung in der Elektroindustrie sank um 6,5 Pro- zent ebenso wie Eisen, Stahl. Blech und Me- tall waren. Infolge des Kälteeinbruchs ist die Index zif- fer für Baugewerbe um 24 Prozent auf 64 Pro- zent von 1936 abgesunken. Wohnraum wird frei Lockerung— Schritt für Schritt voran Die Bewirtschaftung der gewerblichen Räume hob Nordrhein-Westfalen jetzt— unter Vorgräff auf das kommende Bundeswohngesetz — von sich aus endgültig auf. Für den priva- ten Wohnraum wurde, sofern er neu erstellt wird und die Baukosten nur bis zu höchstens 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln stammen, die Benutzung zusätzlicher Räume bzw. die Selbstbestimmung des Untermieters gesetzlich verankert. Im gleichen Umfange, wie Altwohn- raum durch Neubau frei wird., darf die eigene Wohnung vergrößert und bewohnt werden. 1 R.-H. Götterdämmerung in der Schuh- mode Kreppsohle„abgelaufen“? „Der Zenith der Kreppsohle ist überschrit- ten“, ergab eine Tagung des nordrhein-west- fälischen Lederhandels, verbunden mit einer Fachschau und einer Einkaufsmesse inn Düssel- dorf. Gutes Leder scheint nach den dort ge- machten Erfahrungen wieder wie eh und je gefragt. Einige Firmen wußten von„Ueber- belastung“ zu berichten, Interessant war die absolut stabile Preistendenz in Leder. die sich auch noch im Sommer trotz der steigenden Nachfrage halten soll und bereits eine konser- vative Stetigkeit aufweist, die gerade unter Berücksichtigung des großen Einfuhrbedarfes (70 Prozent an Häuten und Fellen müssen im Ausland gedeckt werden) notiert werden soll. R.-H. Güterumschlag rückläufig. Saisonüblich stark rückläufig waren die Februarziffern im Güter- umschlag von Duisburg-Ruhrort. Insgesamt wur- den 616 510 t, gegen 651 910 t im Vormonat, um- Seschlagen, Es entfielen davon auf Anfuhr 216 320 t und auf Abfuhr 400 190 t. Deutschlands Anteil be- trug 365 600 t, Hollands 145 670 t. Es folgen Belgien, . Schweiz, Luxemburg und Großbrſtan- nien.. Die Düsseldorfer Häfen fertigten im Februar 436 gegen 321 Schiffe im Vormonet mit 79 366. (10 00 t Weniger als im Vormonat) ab. Trotzdem ist gegenüber dem Februar 1949 eine Steigerung um 13 000 t zu verzeichnen. Vertragloser Handel unerträglich kehlendes Handelsabkommen mit den USA Je näher wir an das Jahr 1952, das Endjahr des Marshallplanes, herankommen, desto stär- ker werden die Bemühungen der verantwort- lichen deutschen Stellen, den natürlichen Aus- tausch mit den USA im Warenverkehr zu stei- gern. Die größte Hoffnung ist dabei, daß noch in diesem Jahre ein Handelsvertrag mit den USA zustandekommt. Der amerikanische Markt ist, das beweisen vorliegende Ziffern, für die deutschen Export- artikel noch so gut wie nicht erschlossen. An- gesichts dieser Ziffern kann man, vom wirt- schaftlichen Standpunkt wenigstens, sich kaum erklären, wie so in einigen Kreisen der USA die Befürchtung laut werden kann, der ameri- kanische Markt könnte nicht nur mit europài- schen, sondern vor allem mit deutschen Waren überschwemmt werden. Die Einfuhr der USA aus Deutschland, die im Jahre 1938 0,1 Pro- zent des Jahres-Netto-Nationaleinkommens be- trug, ist auf 0,01 Prozent zurückgegangen. Der Anteil der deutschen Waren an den sonstigen Importen ist mehr als gering. Am besten liegen dabei Nicht-Eisenerzeugnisse mit 0,2 Pro- zent(. Demgegenüber ist die Ausfuhr aus den USA nach der Bundesrepublik auf 6,5 Pro- zent der Gesamtexporte und auf 20,4 derjeni- gen nach den ERP-Ländern gestiegen. Was kann getan werden, so fragen sich die zuständigen Stellen in Bonn, um den Waren- verkehr mit den USA schon vor Abschluß eines Handelsvertrages, der ja immerhin noch in weiter Ferne zu liegen scheint, zu verstär- ken? Man müsse alles fun, so wird uns geant- Wortet, zunächst sehr allgemein geantwortet, um einen Anreiz für den Export nach den Staaten zu schaffen, Aber, so gehen die Ueber- legungen weiter, die Ausfuhr nach den USA ist vor allem eine Absatzfrage. Deshalb müs- sen über den allgemeinen finanziellen Anreiz für die Exporteure hinaus, also über die Beteiligung der Exportindustrien an Investi- tionskrediten aus Gegenwertsfonds und öffent- lichen Mitteln, ferner neben der Finanzie- rung laufender Exportgeschäfte und der Ex- portkreditversicherung, für den UsSA-Hande! besondere Maßnahmen ergriffen werden. So soll ein Dollar-Drive- Büro mit Zweigstellen in New Vork und Frankfurt er- richtet werden, dessen Aufgabe sein wird, Auskünfte zu erteilen, Marktanalysen zu machen. die Vermittlung von geeigneten Ver- tretern zu übernehmen und alle Maßnahmen zu ergreifen, die der Steigerung des Exportes nach den USA dienlich sind. Diesem Büro soll außerdem ein Dollar-Drive- Komitee zur Beratung zur Seite stehen, das aus Vertretern der praktischen Wirtschaft gebildet werden Soll. Weiterhin hofft man in Kreisen des Bun- deswirtschafts ministeriums, möglichst bald deutsche Wirtschaftskonsulate in New Tork, ferner in San Francisco, Detroit, Chicago und New Orleans zu errichten. Für notwendig erachtet wird außerdem, zu errei- chen, daß deutsche Firmen in den USA das Niederlassungsrecht erhalten, damit mit Hilfe einer eigenen und ständigen deutschen Vertre- tung die deutschen Interessen im Lande selbst direkt wahrgenommen werden können. Die Liberalisierung des Handels muß auch tür die USA gelten. Washington wird dieser Liberalisierung der Einfuhrpolitik gegenüber allen Teilnehmerländern des ERP seine Tore öfknen müssen. Vor allem wünscht man sich deutscherseits einen Abbau der amerikanischen Einfuhrzölle. Der Leiter der ECA-Mission in Frankfurt, Hanes, erklärte kürzlich in Wa- shington, es sei bedenklich, daß die Dollar- Einführen der Bundesrepublik nur zu einem Zehntel von Dollar einbringenden Ausfuhren gedeckt würden. Die Dollarlücke müsse unbe- dingt verringert werden. Dazu seien drastische Maßnahmen zur Steigerung des Exports, ins- besondere nach den Dollarländern, erforder- lich. Die beste Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen, wird in Bonn in der Hoffnung auf einen Handels vertrag mit den ISA gesehen. Er bleibt zunächst das Ziel, ein Ziel allerdings, das hoffentlich noch in diesem Jahre erreicht werden möge. e — Fiat„Amt- itia“ 41,2 Prozent des Einkommens der. deutschen Bevölkerung werden zegenwieh von Steuern und Soziallasten verschlungen, aus einer Statistik des Instituts für Finnen und Steuern in Frankfurt hervorgeht, Auf 5 Gebiet der Bundesrepublik bezogen, stieg 8 Volkseinkommen seit 1913 von 23,9 Milliarce Mark Jährlich auf 62,5 Milliarden Mark g gegen sind die öffentlichen Ausgaben von Milliarden( 11 Prozent) im Jahre 1913 3 25,75 Milliarden Mark gegenwärtig angesit gen. 1920 machten die öffentlichen Aussie noch etwa ein Viertel des Volkseinkommen aus. Die Soziallasten stiegen von 0,6 Milliard Mark im Jahre 1913 auf sechs Milliarden Ma pereat mundi beweist nachfolgender obrigkeitlicher Vorg Ein gewöhnlicher Sterblicher, der sich Sonst vor dem raschen Zugriff der Finanzämter nicht wehren kann, wenn es darum Seht, ihn Schröpfen, richtete am 22. Januar 1950 an 5 Abteilung beim Landesdirektor der Finanzen in Karlsruhe eine Anfrage wegen der Lieferun von Bundesfahnen für Dienstgebäude, Nun 0 Sachbearbeiter„verfügte“ zur Erledigung 1 Angelegenheit folgenden tiefgründigen Beschluß: Antwort an die Firma. in Z Unter Bezusnahme auf Thr Schreiben 50h 22. Januar 1950 teilen wir mnen mit, daß die Beschaffung von Bundesfahnen Für Dienstgebäude Sache der Regierungsban. amter ist. Wir stellen anheim, sich an den Landesbezirksdirektor der Finanzen Hoch- baureferat— in Karlsruhe zu Wenden, Diesen Beschluß„verfügte“ der Sachbearbei⸗ ter im Konzept auf die Rückseite der einge- jaufenen Anfrage. der Zeichnungsberechtigtg kontrollierte ihn und versah ihn mit Schwung. vollem Signum. Sodann gelangte das„Akten. stück“ zur Ausfertigung. Nachdem die Ausfer- tigung mühevoll vollendet ward, wobei der Name des Zeichnungsberechtigten ans Ende ge. schrieben worden ist, wurde der„Beschluß“ beglaubigt, als ob es sich um einen äußerst bedeutungsvollen Vorgang handelte, der über das Schicksal. über Wohl und Wehe von Tau- senden entscheidet. Das Wunder, daß dieser komplizierte Vorgang mehr denn 10 Tage in Anspruch nahm(Datum der Ausfertigung 3. Februar 1950). Die durch den Beschluß hochbeglückte Firma hatte—, 20 DM für die„Portopflichtige Dienst. sache“ zu bezahlen, die ihr zugeschickt wor ⸗ den ist. 5 Der Vorgang erinnert an den berühmten Oberstleutnant Seiffert, der der Widerstand. bewegung angehörend in Prag eine Dienststelle „Wehrnachweisstelle“ genannt, aufgezogen hatte Urd in der jeder Ein- und Ausgang ein eigene Aktenstück bildete. Der„Wehrnachweisstelle Zweck war Dienstzeiten und Verwundungen zu bescheinigen. Kam eine Anfrage, erhielt se eine Nummer; die Antwort, die meistens eine Rückfrage darstellte, bekam wieder eine Num. mer. War die Ergänzungsfrage eingetroffen, 50 mußten bereits drei Akten bearbeitet werden, wobei das Suchen nach den sogenannten„Vor- akten“ meist zwei Tage in Anspruch nahm, denn die geniale Arbeitsvermehrungsmethode hatte die Folge, daß Oberst Seiffert dem ORH „monatliche Erledigung von rund einer Mil lion Akten“ melden konnte und daß er der Wehrmacht rund tausend Männer entziehen konnte, die in seinem Laden tätig waren, Nun, Oberst Seiffert verfolgte wenigstens ein Ziel nämlich das der Schwächung der Wehrmacht Welches Ziel aber verfolgt der Landesdirektor der Finanzen in Karlsruhe, beziehungswelse dessen Dienststelle? Vielleicht das der unproduktiven Arbeits- losen unterstützung mit geschäftigem Müßigeng: Nein! Denn wenn des Amtes Antwort schnel- ler gegeben worden wäre, etwa durch Direktabgabe der Anfrage an die zuständige Stelle, durch urschriftliche Be. antwortung der Anfrage(Zeiter fordern 3 Minuten) an die Firma, Ja also, wenn die Antwort statt zehn Tage nur zwei Tage gebraucht hätte, dann wäre es mög. lich gewesen, daß die anfragende Firma aut Grund der Vorgangsbeschleunigung schon eher zu ihrem Auftrag gekommen wäre, dessen Aus. führung wieder Brot und Arbeit für Beschäf- tigungslose bedeutet hätte. Bei Anwendung einer Postkarte hätte der Anfrager auch nur —,10 DM statt—,0 DM für die„portopflich⸗ tige Dienstsache“ zu zahlen brauchen. Es ist nicht immer unbedingt richtig, was da Oscar Wilde sagt, daß„wenn ein Mann etwas ganz Blödsinniges tut, er immer aus edelsten Motiven handelt“. Nein! Das ist nicht richtis denn hier ist beim besten Willen von edlen Motiven nichts bemerkbar, nur von einer sehr unedel dünkenden, gedanklichen Bequemlich- keit. Tex. Frankfurter Effektenbörse vom 14. März Bei wiederum äußerst ruhigem Verkehr gab die Mehrzahl der Notierungen für Industrie- aktien weiter nach. Eine Pressemeldung, derzu- folge die Neufassung des Gesetzes 75 noch im Laufe dieser Woche veröffentlicht wird und die wesentliche Aenderungen hinsichtlich der Be- sitzverhältnisse in der Ruhrindustrie enthalten soll, verstärkte die Unsicherheit und führte 2 Weiterer Zurückhaltung. Klöckner verloren % Prozent, Mannesmann/ Prozent, Gute Hof- nung und Rh. Braunkohlen je 1 Prozent, wäh⸗ rend Rheinstahl und Stahlverein lagen. Siemens stamm wurden nach der gestri- gen Briefnotiz erst 2 Prozent niedriger aufge- nommen, RWE gaben 1 Prozent nach. Von son- stigen Industrieaktien flelen Degussa, Deutsche Linoleum und Junghans um je 1 Prozent, Lindes Eis um 1½ Prozent zurück. Löwenbräu, die 1 Prozent eröffneten, konnten im Verlauf Prozent zurückgewinnen. Metallgesellschaft lagen um 1 Prozent befestigt, Salamander waren 2 Pro- zent höher gesucht. Wesentliche Veränderungen natten außerdem aufzuweisen: Dinglerwerke, die nach längerer Pause 7 Prozent über der let ten Kurstaxe mit 70 gehandelt wurden, Zell- stoft Waldhof 1½ Prozent höher bewertet, da- gegen fielen Salzdetfurth nach der letzten Stel- gerung um 3 Prozent zurück.— Banken gehal- ten.— Renten teilweise leſent ermäßigt.— Im Freiverkehr wurden Ford mit 64, Eisenhütte mit 35½ und Dessauer Gas mit ½½ bezahlt. 5= OPEWWEH ULetss cure ILWoenuunesfauscg Nervenschmerzen, Unbehagen, bel Grippe, Rheuma u. Schmeren in kritischen Tagen hilft das aft-· bewährte Citrovanille. Bekannt durch die rasche u. zuverlassige Schmerꝛbeseitigung, onne Beein. krächtigung der Leistungstrische, In Apotheken Pulver od. Oblaten 85 Pig. haus, CITROVUANILLE L Skisllieu neten sehr ausbaufähig, mit Lager- Sleisanschl., ragen, kompl. Büros, Wasser u. Strom, mit od. o. Waren, um- ständehalber an raschentschl., zahlungsfäh. z u verkaufen. Nordbaden), Woh.-Tausch mög- lich. 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Nh., 8 ne Seite 8 MORGEN Ein Elektronenmikroskop Die Blausucht ist jetzt heilbar EIn großartlger chirurgischer Eingriff korrigiert angeborenen Herzfehler Vor drei Jahren wurde ein neunjähriges Kind in das Mannheimer Städtische Kran- kenhaus eingeliefert, bei dem man nach Sriindlicher Untersuchung eindeutig Pulmo- malstenose, eine angeborene Verengerung der Lungenschlagader(beim Austritt aus der rechten Herzkammer), verbunden mit der sogenannten„Blausu ehr, kes stellte. Die kleine Patientin zeigte die typische Blaufärbung des Gesichtes, insbe- sondere der Lippen, sowie der Finger- und Zehenspitzen, die zu einem Trommelschlegel aufgetrieben waren. Anfälle von Atemnot und Ermüdungserscheinungen, die das Kind schon nach wenigen Schritten immer wieder in die charakteristische Hochstellung zwan- Sen, bestätigten das Bild. Der Arzt mußte jedoch damals mitteilen, daß eine Heilung dieses angeborenen Herzfehlers nicht mög- lich sei. Aber schon zwei Jahre später sah der Fall ganz anders aus. Von einer Studien- reise in die Schweiz hatte der Chefarzt der Kinderklinik des Mannheimer Krankenhau- Ses, Dr. Reimold, unter anderem die Nachricht mitgebracht, daß es 1944 in Ame ika— und von dort kommend auch in Schweden und eben in der Schweiz— ge- kungen war, diese„Blue Babys“, wie sie die Engländer und Amerikaner nennen, opera- tiv zu heilen. Die Ursache dieser zwar nicht häufig, aber doch immer wieder auftretenden Krankheit War ja bekannt: die Blausucht wird durch einen Defekt in der Scheidewand zwischen der rechten und linken Herzkammer her- vorgerufen, der eine Durchmischung von Sauerstoffreichem arteriellem und sauer. Stotfarmem venösen Blut verursacht. Da- neben entsteht sie durch die angeborene „Verengerung“ der Dungenschlagader in- folge mangelhafter Lungendurchblutung. Durch jahrelange Beobachtungen und For- schungen kamen die amerikanischen Aerz- tinnen Maude Abott und Helen Taussig nun auf den Gedanken, die bei den blausüch- tigen Kindern festgestellte Enge der Lun- genschlagader zu umgehen und den Lungen Blut aus der FHerzschlagader zuzuführen. Sie konnten sich dabei auf neue Unter- suchungsmethoden stützen, die es gestatten, die einzelnen Herzabschnitte mit ihren anor- malen Querverbindungen zwischen der rech- ten und linken Herzkammer scwie die ab- norme Lagerung der Gefäße bis in alle Ein- zelheiten durch Kontrastmittel, die in die Blutbahn eingespritzt werden, röntgenolo- Sisch festzustellen. 1944 griff der amerika nische Chirurg Alfred Blalock den Fall auf und führte die erdachte Operation, die gewig zu den schwierigsten und kühnsten chirurgischen Eingriffen zählt, zum ersten Male an einem blausüchtigen Kinde durch mit dem Erfolg, daß die schwere Blausucht und Kurzatmigkeit sowie die stark beein- trächtigte Leistungsfähigkeit sofort ver- schwanden. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten fühlen sich die damals operier- ten Kinder bis heute recht munter. Der modernen Chirurgie ist damit wieder ein- mal ein epochemachender Erfolg gelungen. Auch dem Mannheimer Kind konnte jetzt geholfen werden. Aber seine Eltern waren verzogen und der neue Aufenthalt zunächst unbekannt. Ein Zufall spielte es wieder in die Hand der Aerzte. Bei der Besichtigung eines Kindererholungsheims in der Um- gebung Mannheims sah sich Dr. Reimold unvermutet diesem Kind wieder gegenüber. Er nahm es mit und bereitete hier mit dem Chefchirurgen des Mannheimer Kranken- hauses, Professor Dr. Zenker, und dem seinerzeit hier weilenden Oberarzt der chirurgischen Universitätsklinik Zürich, Dr. Müll vy, die Operation vor. Und eben die- —. K——— VO Sehwarzweig blätter Josef Scharl, New Vork. Ursula Ludwig- Krebs, Mannheim. Georg Roppel. Kassel drei Namen, drei Altersstufen, drei Temperamente. Der Heidelberger Kunstverein zeigt— wie Professor Hartlaub in seinen einführenden Worten erklärte— in dieser nur scheinbar zufällig Zzusammengesetzten Ausstellung drei ver- schiedene Formen der künstlerischen Aus- Sage kür zeitbedingte innere Haltung zur Welt. Georg Ro p pe], geboren 1911. hat Als Soldat und Kriegsgefangener in seinen Aquarellen vorwiegend Landschaftsein- drücke verarbeitet In atmosphärisch ver- dichteten Impressionen bietet sich das Ab- bild der Natur, Besonders reizvoll— neben manchen noch etwas konventionell wirken den Blättern— ist der künstlerische Ertrag seiner Ausein andersetzung mit dem Erleb- His der afrikanischen Wüste, Ursula Lud Wig- Krebs, geboren 1918, bringt außer ihren schon bekannten kraftvollen Litho- Sraphien und Holzschnitten neue Kinder- Portraits mit sozialkritischem Akzent und ungemein kaszinierende Pinsel zeichnungen Alis dem Zyklus Das Leben“, die in immer stärkerer Vereinfachung der Konturen die schmerzhaft fühlbare Einsamkeit des Men- schen und seine Verlorenheit an ein unent- rinnbares Schicksal transparent machen. Josef Scharl. geboren 1896, emigrierte 1938 nach Amerika und hat den Weg, um den die Jüngeren noch ringen, bereits voll- endet, Er drängt das Abbild des Gegen- Statides in der abstrahierenden Kunst des Zeichens zusammen. Es ist nicht mehr der Reiz des Objektes, der ihn fesselt, sondern die subjektive Umsetzung des Eindruckes in die Technik der künstlerischen Abkür- zung. Mensch und Tier, Pflanzen und Ge- stirne werden mit seinen Zeichnungen ge- wissermaßen men.„Alte Bäume“„Erntezeit“ und„Weite Räume“ spiegeln auf diese Weise die ameri- kanische Landschaft aus einem ins Komische Sesteigerte Gefühlserlebnis. Hingegen sind „Der Richter“, und„Das Gesicht des Krie- ges“.„Toter Soldat“ und„Golgatha“ leiden- schaftslose Analysen der Wesenshinter- gründe, und die Abstrakte Nachtland- schaft“ ein aus dem reinen Intellekt 88 bdorenes Experiment, f 8. 7. 22 „Don juan“ von Molière Eine Ausgrabung tn Zürleh Es ist das Verdienst Louis Jouvets, das bis zur Pariser Neuinszenierung im Jahre l48 leider überall verkannte und von den weltbedeutenden Brettern verbannte Mei- sterwerk des großen Franzosen, Don Juan“ kür das Theater wiedergewonnen zu haben. Es wäre bedauerlich wenn dieses Stück. das sich würdig an„Misanthrop“ und an Faxtüffe“ reiht(wie man sich anläglien der dgeutschsprachigen Premiere vom 11. März im Züricher Schauspielhaus über- zeugen konnte), in Vergessenheit geraten is nun nicht nachträglich den Wwohlver- dienten Siegeszug antreten würde.— Mo- Jiere in die Gattung der nur grotesken Un- terhaltungskomödie eingliedern zu Wollen, wird man heute wohl in den weitesten Kreisen unversucht lassen; dazu ist Molis- res Bühnenschaffen zu ernst. Molières„Don Juan“ teilt die Tiefgrün- a reren,.—Ä—Ä—————————— Abbild zum Zeichen und Aquarelle im Kunstverein Heidelberg Mit dem Elektronenmikroskop in die Wunderwelt Die sehr sorgfältig polierte Oberfläche Elektronenmikroskobe æur Verfügung stel- eines Steins oder eines Metalls mutet wie len, die den ursprünglich gesetzten Erwar- in Steinbruch, wie ein schluchtenreiches tungen voll entsprachen; das eine steht noch * Aten n 3 5 000- heute im Robert-Bosch-Institut in Berlin, Gebirssmassio an, wenn A 1 das andere in den Höchster Farbwerken der facher Vergrößerung sich ansieht. Auf dem ehemaligen IG. Inzwischen ist noch während Flügel einer Fliege entdeckt man, beim glei- des Krieges und dann wieder, in mühevol- chen Vorgang, mit einem Male große Borsten jem Neuaufbau, nach dem Kriegsende wei- und der Stachel eines Pantoffeltierchens, ter daran gearbeitet und in diesen Tagen eines nur wenige Zehntelmillimeter großen nun das neueste, modernste Uebermikroskop sogenannten„Wimpertierchens“, wächst zur (wie das Elektronenmikroskop auch genannt bedrohlichen Waffe heran. Viren, Virusgit- wird) im Eduard-Zintl-Institut der Techni- ter, Geißeln und große Moleküle, die man schen Hochschule in Darmstadt Aufgestellt 90 0 8 worden. Als eine Gemeinschaftsarbeit der auch mit dem besten Lichtmikroskop bis- lang nicht in ihrer Struktur erkennen AEG und der Zeiß-Werke, die in den„Süd- deutschen Laboratorien“ in Mosbach am konnte, werden nun, fast greifbar nahe- Neckar montiert wurde, stellten es nunmehr der Formen, sei es am lebenden, sei es am „toten“ Objekt, dem großartigen Reichtum der auf den ersten Blick sichtbaren Welt, ihrer Vielstufigkeit, ihrem Rhythmus in nichts nachsteht und in anderer, quasi um- gekehrter Spiegelung die Unendlichkeit des Alls dokumentiert. Erst durch das Elektronenmikroskop sind solche Vergrößerungen möglich geworden, erst mit diesem Gerät kann man selbst Größen von fünf Millionstel Millimeter in allen Einzelheiten deutlich sichtbar machen. Die Entwicklung des Lichtmikroskops ist ja wohl als abgeschlossen zu betrachten: es reicht nicht mehr über fünf zehntausendstel Millimeter hinaus. Ein Gegenstand, der klei- ner ist als die halbe Lichtwellenlänge, kann mit Hilfe des Lichtes nicht mehr abgebildet werden. Schnell fliegende Elektronen da- gegen haben eine kleinere Wellenlänge und lassen sich durch elektrostatische oder mag- netische Felder ebenso ablenken und steuern wie der Lichtstrahl durch die Linse. 1930 begann man diese Möglichkeiten in den Hochspannungslaboratorien der Techni- schen Hochschule Berlin abzutasten. Zehn Jahre später, 1940, konnte man die ersten Schönheit, eine Schönheit des Zweckmäßigen und Sinnvollen, zu entdecken weiß, wird sie in diesem lack- und chromglänzenden Wun- derwerk der Optik, Feinmechanik und Elek- trotechnik finden. Es ist ein Wunderwerk der technischen Wissenschaften, dem der Pferde- fuß fehlt, der etwa der Atomphysik anhaf- tet, der Pferdefuß, daß sich die Tat zum Guten so oft zum Bösen der Menschheit Wenden läßt. In dem etwa 2 bis 2.20 Meter hohen Ge- rät spielt sich ein komplizierter Vorgang ab: ein von einem glühenden Wolframdraht er- zeugter Elektronenstrahl wird gebündelt, in einem starken elektrischen Feld(das Elek- tronenmikroskop arbeitet mit- 30 000 Volt Gleichspannung) beschleunigt und dann von einer Objektivlinse erfaßt, die ein reelles Bild des Objektes entwirft. Ein winzig klei- ner Ausschnitt dieses Bildes wird durch das Projektiv-Linsensystem Weiter vergrößert, S0 daß schließlich vor den Augen des Be- obachters auf dem Leuchtschirm oder nach Bedarf auf der einschiebbaren Photoplatte das hochvergrößerte Elektronenbild entsteht. Ein von Prof. Scherzer eigens konstruierter Stigmator korrigiert letzte Verzeichnungen. Ebenso kompliziert wie die Bedienung des Elektronenmikroskops— die auch be- sonders manuelle, technische Fertigkeiten verlangt— ist die Präparierung der Objekte. An die Stelle der beim gewöhnlichen Mikro- skop üblichen Glasscheibchen tritt hier ein etwa fünf Millimeter großes Metallblättchen, das in der Mitte durchbohrt ist. Durch die- ser Fall, der noch wenige Jahre zuvor als ses ein zehntel Millimeter große Loch nun hoffnungslos anzusehen war, wendete sich dringen die Elektronenstrahlen, und in die- nun zum Guten: das Kind sah wieder rosig ser Winzigkeit des Objektes liegen die Aus, sobald durch die Operation die Verbin- Schwierigkeiten, die sich der Präparierung dung zwischen den zwei großen Blutgefäßen entgegenstellen und die man mit mannig- wieder hergestellt war, die Beschwerden verloren sich. Das Kind wird, sobald es die Folgen des schwierigen Eingriffes überwun den hat, als geheilt entlassen werden können. Vier bis sechs Stunden dauern diese gro- gen Operationen und zahlreiche Faktoren müssen zusammenwirken, um den endgül- tigen Erfolg zu sichern: die moderne, auch bei langer Dauer unschädliche Narkose, bei welcher unter Einführung eines Katheters in die Luftröhre die Lungen dauernd mit Sauerstoff beatmet werden, fortlaufende Bluttransfusionen während der Operation und die Anwendung von Penicillin und Sulfonamiden in der Nachbehandlung, die eine Infektion der Brusthöhle verhindert. Der Eingriff bedingt in jedem Falle eine allſßzerordentliche Gemeinschaftsarbeit, das minutiöse Zusammenwirken von Operateur, Kinderarzt, Narkotiseur. Operations- und Pflegesch western. Die Blalocksche Operation, die man in- zwischen auch in Freiburg, Hamburg und Düsseldorf erprobt hat, bildet einen Mark stein in der modernen Herzchirurgie. So ist es bereits gelungen, nicht nur angeborene, sondern auch erworbene Herzfehler mit Er- folg operativ anzugehen. Glücklicherweise sind nicht alle ange- borenen Herzerkrankungen so schwerwie. liter-Wagens. gender Natur wie die Blausucht. Man wird 5 Die ungeheuren Vorteile einer Gastur- in vielen Fällen den chirurgischen Eingriff bine gegenüber einen Kolbenmotor beste- vermeiden können, da ein Teil dieser Kin- hen in ihrem Seringen Gewicht, ihrer rela- der in seiner Leistungsfähigkeit und Lebens-. Turbine gte Pieseitrertstelt be erwartung durch den angeborenen Herz- 2 s 5 5 f 55 5 troleum und sogar Gasöl und ihrem fehler nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Mangel an W her gehenden Teilen. K. H. Weitere Vorteile sind die geringe Einbau- Englische Automobilfirma W 4111 Es ist ein offenes Geheimnis, daß die britische Automobilfabrik Rover sich seit längerer Zeit mit der Entwicklung einer kleinen Gasturbine befaßt, die als An- triebsmotor für Automobils gedacht ist. Seit sieben Jahren wird in den Rover- Werken an diesem Projekt gearbeitet. Die kostspie- ligen Versuche sind zu einem beträcht⸗ lichen Teil durch das britische Versorgungs- ministerium finanziert worden. Nach Kriegsende wurden von seiten des Kriegsministeriums Untersuchungen durch- geführt, welche der maßgeblichen britischen Automobil- und Flugmotorenfabriken in ihren Versuchen und kleinen Gasturbinen die größten Fortschritte erzielt habe. Es erwies sich, dag dies die Rover Werke Waren, denen daraufhin staatliche Unter- stützung zugesichert wurde. Eine Anzahl von erfahrenen Fachleuten wurden außer- dem an diese Fabrik„Ausgeborgt“. Die hier entwickelte kleine Gasturbine soll etwa 100 PS leisten und paßt ohne Wei. teres in das Fahrgestell des von der glei- chen Fabrik serienmäßig erzeugten Zwei- digkeit mit Mozarts gleichnamiger Oper und besitzt überdies noch jenen spritzigen Ko- mödiantengeist, der sich beispielsweise in dem geistvoll-witzigen und doch zugleich Ein Austauschgastspiel Mannheim-Heidel- Fünf Millionstel Millimeter sichtbar gerückt. In die Welt des Kleinsten, des wirk- ihre geistigen Väter, die Professoren übertroffen wird. Allerdings sind auch Sn lich Allerkleinsten, ist eine neue Bresche ge- Brüche und Scherzer, der Oeffent- die Grenzen dieses Gerätes erkannt. Denn e schlagen, ein zauberhaftes Bild des Mikro- lichkeit erstmals vor. 8. e 5 8 5 der Hachmann et 5 8 i.„förderliche“ ergrößerung 10 kosmos bietet sich dar, das in der Vielfalt wer auch in den Formen der Technik gen, um en Kommt das Auto mit Turbinenantrieb! — ³·˙Ürꝛ- K Kulturnachrichten Mittwoch, 15. März 1950/ Mp 9 des Mikrokosmos fachen Methoden 50 zum Beispiel 0 Oberflächenabdruck mit Lack oder Metal au überwinden sucht. Als Prof. Scherzer von sein aufenthalt zurückkam, zu dem man ihn etwa vier Jahren geholt hatte, konnte 4 1 nen langjährigen Kollegen versichern 55 ungeachtet der kriegsbedingten Hemm die Entwicklung des Hlektronenmipro in Deutschland hinter dem in den Vereint ten Staaten Erreichten nicht zurüickstäd Und so darf man die mehr andeutenden g ausführenden Worte des Leiters der M bacher Laboratorien, Professor Brüche hin formulieren, daß das jetzt konstrülken, Elektronenmikroskop an Präzision und 5 optischer Leistung im Augenblick mirgenan ö — em em Ameig. Größenordnung, die ein Erkennen und 55 auf aufbauend ein Deuten und ve 8 erlaubt, das gleichermaßen für die schaft wie für die Wirtschaft bedeut Das nächste Ziel wird sein, das Elel mikroskop so klein und vereinfacht struieren, daß es sich mit dem Lich skop, als eine Art Vorsatzgerät, ko Aber das mag noch gute werten Wissen. Sam ig Strong. Zu ch. Atmikro. Ppeln Jag Weile haben. Kurt Hein AEG.-Zeiss- Fotos Geũttes Aluminium, das mit bloßem Auge nur als eine matte Oberflache au erkennen ist, nimmt sich wie ein Steinbruch aus, weng man es unter dem Eleſetronenmigerosheop he. 2 trachtet. brauchbares Modell VOrstellen masse und die Möglichkeit, ohne Getrlebe und Kupplung auszukommen. Die Nachteile sind ein erheblich höherer spezifischer Brennstoffverbrauch und dié erforderliche Genauigkeit der Fabrikation sowie beson- ders kostspielige Werkstoffe für einzelne hochbeanspruchte Teile. Einer der Fachleute, die an der Entwick lung des Turbinentriebwerkes beteiligt wat, berichtete, daß der erste produktionsreife Prototyp sich in den Versuchsfahrten be- währt habe und voraussichtlich dieser Tage zum ersten Male der Oeffentlichkeit Vorge führt werden könne. Es habe im Verla der Entwicklung mehrere Vortypen gege. ben, die scharfen Prüfungen unterzogen und auf Grund der gewornenen Erfahrungen die Erkenntnisse für die nächste, verbessert Konstruktion geliefert hätten. Aus Kreisen der britischen Automobil- industrie wurde inzwischen bestätigt, dab die Rover- Company einen Kraftwagen int Gasturbinen-Antrieb entwickelt haben, des. sen Konstruktion so ausgereift seien, das der Wagen der Oeffentlichkeit vorgeführt werden könne. 0 Die Rover-Werke selbst haben diese Nachricht bisher weder bestätigt noch de- mentiert. Ein Angehöriger der Werksle. ung wies darauf hin, daß die Mitteilung von den erfolgreich abgeschlossenen Versuchen aul eine Indiskretion von Werksangehörigen zurückzuführen sei u tation von Helmut Wacha und Walter Kalt im Stenogramm aufgenom- tragischen„Sganarell“(wie hier„Leporello“ noch heißt; von Hans Hermann Schaufuß meisterlich interpretiert)— die eigentliche Hauptrolle— offenbart. Ueberhaupt bietet Molieres Textbuch dem jungen Regisseur Guido Strehler vom„Teatro Piccolo di Mi- lano“ unerhörte Mittel, den Hauptakzent des ersten Teiles auf die Comedia ell' Arte“ zu verlegen. Hier unterscheidet sich der Franzose von Mozart, um sich erst im zwei- ten Teil, beim Erscheinen des„Steinernen Gastes“(bei Mozart der Komtur“) mit der „Stimmung“ des Komponisten zu verei- nen. Und auch hier versagt es sich Moliere nicht, dem tragischen Ende seines verwor- tenen Helden“ Don Juen(wil lieg) durch das erneute Auftreten des in seinem Schmerz nunmehr belächelten Die- ners Sganarell! eine komische Note auf- zusetzen. Walter Grieder In einer Trauerbotschaft zum Tode ein- rich Manns, die auf einer außerordentlichen Sitzung des Ministerrates der Sowjetzonen- regierung angenommen wurden, erklärt die Sowjetzonenregierung es als ihre Ehrenpflicht, das dichterische Vermächtnis dieses„echten. kreiheitlichen Deutschen“ allen Männern und Frauen und vor allem der Jugend bekannt zu machen. Der Verstorbene wird als ein unwan- delbarer Freund der Sowietunjon“ bezeichnet, der auch durch die stürmischen Ereignisse der letzten zehn Jahre der Sowjetunion die Treue erwiesen habe. Im Namen der Sowjetzonen- regierung richtete Ministerpräsident Grotewohl ein Beileidstelegramm an den Bruder des Ver- storbenen. Thomas Mann, in dem er enkün- digt. die Regierung werde alle Maßnahmen treffen, um Heinrich Mann gebührend und blei- bend zu ehren. dpa berg wird am Samstag, 18. März, die Städti- schen Bühnen mit ihrer Aufführung des RO- S enkavalier“ nach Mannheim bringen (Beginn 19 Uhr) und gleichzeitig das Mann- heimer Nationaltheater zu einem Gastspiel mit der„Walküre“ in die Städtischen Bühnen Heidelberg führen(Beginn 18 Uhr). Das Studio 49 Mannheim, das frühere Neue Theater der Jugend, bringt aus Anlaß seines dreijährigen Bestehens in einer internen Auf- führung am Samstag, 18. März, 19.30 Uhr, im Mannheimer Goethesaal(Rathenaustraße 5) den „Ur faust“ von Goethe heraus. Für Interes- senten stehen Karten noch an der Abendkasse zur Verfügung. Helmut Vogel, der bekannte Mannheimer Pianist, gibt am Montag, dem 20. März(19.30) Uhr) im Goethe-Saal Mannheim am Charlot- tenplatz einen Klavierabend mit Werken von Kurt Hessenberg, Hermann Schroeder,. Wilh. Petersen, Paul Hindemith und Wolfgang Nie- derste-Schee, Es ist dies der erste Abend von vier unter dem Titel„Musica Nova“ ge- planten Konzerten mit moderner Musik, die von Helmut Vogel im Laufe eines Jahres ver- enstaltet werden. Luise Ullrich wird mit eigenem Ensemble am Montag, 20. März, 19.30 Uhr, in der Komö- die„Ein Mann wird gesucht“ von Michel Duran in den Städtischen Bühnen Heidel- berg gastieren. Der ehemalige badische Staatspräsident und ordentliche Professor für Psychologie und So- ziologie an der technischen Hochschule Karls ruhe, Prof. Dr. D. Willy Hellpach, ist von der Gesellschaft für Psychologie“ in München zum Ehrenmitglied ernannt worden. Spuren eines Kastells aus der Römerzeit sind jetzt in Heidelberg Neuenheim entdeckt worden, Nach dem Urteil der Fach- leute stammt es aus der Zeit der ersten Römerzüge. Bachs vollständiges Orgelwerk wird vom Nord westdeutschen Rundfunk in der Interpre- gesendet und als Austauschprogramm zu den Bachkantaten des Thomanerchors auch von Sender Leipzig übernommen werden, Der Hessische Rundfunk bedauert in eines Verlautbarung die überraschende Absage de „Internationalen Musikfestes“ n Baden-Baden durch den Südwestfunk. Da man zugesagt habe, sich an diesem Musiklest 0 beteiligen, sei die Planung einer eigenen Woche für die neue Musik, wie sie im vergan- genen Jahr stattgefunden habe. unterblieben. Aus organisatorischen Gründen sei es nich mehr möglich, eine Frankfurter Musikwoche kür dieses Jahr noch ins Leben zu rufen. Paul Hindemiths Oper„Mathis der Maler“ wurde unter der Gastregie des Münchener In- tendanten Pr. Georg Hartmann an der Stoch holmer Oper erstaufgeführt, Die Hindemin Oper fand in der schwedischen Hauptstadt i kein volles Haus, doch ließ sich das. sierte Publikum sowohl von dem Werk 9916 von der Darstellung stark beeindrucken. 55 Leistung des Regisseurs wurde besonders ge würchigt. 4 „Ihr erster Walzer“, das neueste Werk. Operettenkomponisten Oskar Strauß, 1 Ende März in der Münchener Skgatsops e am Gärtnerplatz uraufgeführt werden. 125 Strauß vollendete vor kurzem in Paris sein 80. Lebensjahr. 5 2 lliams „Endstation Sehnsucht“, Tennessee Willia f 2. f rama, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet Dran, wird nicht in Stuttgart, sondern am 1 in Pforzheim, als deutsche Erstaufführung herausgebracht. „Stromboli“, in dem Ingrid Bereman cg Hauptrolle spielt, wurde zum besten itali in! schen Film des Jahres 1949“ erklärt. 5 wurde in einem Festakt im Rathaus von 75 in Anwesenheit des italienischen Ministerbtn denten De Gasperi mit einer Medaille 11 5 einem Preis von einer Million Lire ausgeze! net. ö ver 8 ver br. Bed Tel. Alle stä⸗ pos Luc Ers ulm