nend ach- Alice Ilm Be- Neo- ern tsch als han- nand Mode An- med. IS lung Zü- Und Tü⸗ am leut- mit die cher chen Die a in ika ans- Nach „Sei ten der Ster- Uos- wer- Zu- aus im egen era- all- ches ame. in dpa * 70lZ, ler. haft pre- und urm f berökentlicht unter Lizenz Nummer 1 WB 110 berantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz kelefon: 44 151, 44 152, 44 153 kkonten: Südwestbank Mannheim zugemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. ludwisshafen am Rhein Nr. Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte mmmt der verlag keinerlei Gewähr 800 16 267 43 über- 8 Munnheimer Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Weschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 236 welnheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2788 Bezugspreis: Monatl. 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Er verhandelte auch mit einer Gruppe von Liberalen. Die liberale Partei Belgiens ist an der gegenwärtigen belgischen Re- gierung beteiligt und in der Königsfrage gespalten. Die beiden Häuser des belgischen Par- laments werden am kommenden Dienstag zusammentreten, um sich mit dem Gesetz zu befassen, das bisher die Rückkehr des Königs verhinderte. Der General geht · der Diplomat kommi Sir Ivone Kirkpatrick wird als Nachfolger Robertsons britischer Hoher Kommissar in Deutschland London,(dpa) Sir Brian Robertson ist von seinem Posten als britischer Hoher Kommissar in Deutschland entbunden worden. Zu seinem Nachfolger wurde Sir Ivone Kirk patrick, bisher Leiter der Deutschlandabteilung im britischen Außenministe- rium, ernannt. General Robertson wird wahrscheinlich im Juni den Oberbefehl über die britischen Streitkräfte im Nahen Osten übernehmen. Diese Veränderungen wurden am Donnerstag in London offiziell bekanntgegeben. Mit der Ablösung General Robertsons und der Ernennung Sir Ivone Kirkpatricks zum britischen Hohen Kommissar in Deutschland hat die britische Regierung einen Schritt nachgeholt, den die USA und Frankreich schon im Herbst letzten Jahres getan hatten. Aus den Händen eines Mili- tärs geht der Posten des Hohen Kommis- sars in die Hände eines Diplomaten über. Kirkpatrick steht seit dem ersten Weltkrieg im diplomatischen Dienst. Zuletzt wirkte er Als Leiter der Deutschland-Abteilung im britischen Außenministerium.(Siehe Porträt Seite 2.) Sir Brian Robertson, der eine neue Auf- gabe im mittleren Osten übernimmt, war Ne Cloys Wahlenvorschlag in USA stark beachtet Der amerikanische Hohe Kommissar wieder in Deutschland Frankfurt,(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar, John MecCloy, traf nach einem zehntägigen Aufenthalt in Washing- ton wieder in Frankfurt ein. MecCloy hatte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Besprechungen mit Präsident Truman und Aubenminister Acheson sowie führenden Persönlichkeiten der amerikanischen Regie- rung. Der Zweck seiner Reise war seine Aussage vor dem Bewilligungsausschuß des amerikanischen Kongresses über die im kommenden Jahr für die amerikanische Hohe Kommission in Deutschland notwendi- gen Mittel. N Mecloy erklärte wenige Minuten nach einer Ankunft vor Pressevertretern, daß gene hauptsächlichen Diskussionspunkte in Wachington die Demontage, das eventuelle Auflommen eines neuen deutschen Natio- nalismus, das Beamtengesetz und die Wirt- schaftslage der Bundesrepublik gewesen seien. Mecloy gab bekannt, daß die Senatoren des Bewilligungsausschusses des amerika- nischen Kongresses ihn aufgefordert haben, die alliierte Demontagepolitik in West- deutschland, besonders das Problem Waten- steckt-Salzgitter, erneut zu überprüfen. Seine Antwort darauf sei gewesen, daß er sich mit der Demontage erneut befassen werde, jedoch schon jetzt glaube, sicher sagen zu können, daß im Falle Salzgitter die briti- sche Demontageansicht richtig sei. Er werde untersuchen, ob sich in den Werken außer Gebäuden und Ausrüstung für die Kriegs- wirtschaft und die Stahlherstellung auch noch andere für die Friedensproduktion ge- eignete Einrichtungen befinden. Die De- — London. Sachverständige für Atomfragen aus den USA, Großbritannien und Kanada werden vom 22. bis 24. März zu einer techni- schen Konferenz in der kanadischen Atom- energie-Anlage Chalk River zusammentreffen. Die Konferenz wird u. a., den weiteren Aus- tausch von Informationen über die Atomfor- schung der drei Länder besprechen. Key West(Florida). Präsident Truman traf am Donnerstag an Bord der„Williamsburg“ in Rey West in Florida ein, wo er einen drei- wöchigen Urlaub verbringen wird. Nen Delhi. Ein Sprecher der indischen Re- gierung erklärte, daß bei kürzlichen Auseinan- dersetzungen zwischen Moslems und Hindus auf der ostbengalischen Eisenbahnstrecke zwischen Jamalpur und Bahadurabad in Pakistan zu- mindest sechshundert Hindus getötet worden seien. London. Der frühere Generalstabschef der britischen Luftstreitkräfte, Lord Tedder, ist zum Chef der britischen Militär-Mission in Washington und zum britischen Vertreter im atlantischen Militärausschuß ernannt worden. Karatschi. Der Schah von Persien flog nach einem 16tägigen Staatsbesuch in Pakistan nach Teheran zurück. Berlin. im Lager Heiligenstadt(Sowjet- zone) treffen jetzt ständig die in Forst(Nieder- lausitz) übernommenen Transporte Deutscher aus den Gebieten jenseits der Oder-Neiße- Linie ein. München. Der ehemalige Oberbürgermeister von München, Dr. h. e. Scharnagl, wurde vom Landgericht München für schuldig bef un- den, öffentliches Aergernis erregt zu haben, Das Verfahren gegen ihn wind jedoch auf Grund der Bundesamnestie eingestellt, well die Strafe für Scharnagl unter einem halben Jahr Gefängnis oder 5000 Mark gelegen hätte. Berlin. Insgesamt 55 Jugendliche sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in allen Bezirken Westberlins beim illegalen Verteilen von Propagandamaterial für das Pkingsttreffen der Fdd festgenommen worden. Frankfurt. Ungefähr 300 westczeutsche Kom- munisten demonstrierten am Mittwochabend vor dem britischen Hauptquartier in Frank- kurt, wobei sie anti- britische Schlagworte riefen und den Abzug der Besatzungstruppen forderten. Hamburg. Während einer Sitzung der Ham- urger Bürgerschaft demonstrierten am Mitt woch etwa 150 Menschen vor dem Rathaus. Sie sangen die Internationale und die Sowiet- zonen-Hymne und forderten die Bürgerschaft in Sprechchören auf, gegen die Demontage Stellung zu nehmen und den Abzug der Be- satzungsmächte zu fordern. V/ dpa montage der für die Rüstungsherstellung verwendbaren Maschinen und Einrichtun- gen werde grundsätzlich fortgesetzt. MeCloy deutete an, daß er wenig Hoffnung für Wa- tenstedt- Salzgitter habe. Sein Vorschlag allgemeiner Wahlen in Deutschland, sei eines der Themen gewe- sen, auf die man gründlich eingegangen sei. „Er wird“, meinte MecCloy,„wahrschein- lich bei dem nächsten Zusammentreffen der Außenminister Großbritanniens, Frank- reichs und der Vereinigten Staaten der Ge- genstand weiterer Beratungen bilden.“ MecCloy hatte den Vorschlag allgemeiner deutscher Wahlen zur Herstellung der Ein- heit Deutschlands kurz vor seinem Abflug nach Washington gemacht. Saarnote nächste Woche Bonn.(Sn.-Eig.-Ber.) Wie bekannt wird, Soll die Saarnote der Bundesregierung an die Hohe Kommission und die Regierungen der westlichen Besatzungsmächte die Frage ent- halten, ob die Alliierten bereit sein würden, sich vor offiziellen Friedensverhandlungen, die man auf deutscher Seite noch in einiger Ferne sieht, mit der Bundesregierung über die Saarfrage und die deutschen Lösungs- vorschläge zu unterhalten. Die Saarnote dürfte in der kommenden Woche veröffent- licht werden. Ihr Ziel wird ein neues Saar- gespräch mit den Alliierten sein. wobei man, basierend auf den alliierten Erklärungen, den provisorischen Charakter der Konvenr tionen hervorheben will. 5 N Storch soll helfen Bonn.(UP) Die Bundesregierung hat den Bundesminister für Arbeit beauftragt. sich erneut nach Watenstedt-Salzgitter zu be- geben, um in Verbindung mit der nieder- sächsischen Regierung alle Maßnahmen an- zuwenden, die geeignet erscheinen, um für dieses Gebiet eine neue wirtschaftliche Grundlage für die Zukunft zu sichern. der der Kapitulation und der erste britische Hohe Kommissar am 1. November 1947 an die Stelle des da- dritte britische Militärgouverneur seit in Deutschland. Er trat dpa- Bild Sir Ivone Kirkpatrick maligen Oberbefehlshabers Luftmarschall Sir Sholto Douglas, der den seit der Kapi- tulation auf diesem Posten wirkenden Ge- neralfeldmarschall Montgomery am 30. April 1946 abgelöst hatte. In Bonner Regierungskreiser hat die Ab- lösung des bisherigen britischen Hohen Kommissars Sir Brian Robertson durch den Leiter der Deutschlandabteilung im briti- schen Außenministerium Sir Ivone Kirk- patrick, überrascht. Bonner Regierungsstel- jen betonen, daß man jetzt während der kritischen Lage in Watenstedt-Salzgitter nicht mit einem Wechsel in der Leitung des britischen Hohen Kommissariats gerechnet habe. In Bonn wird jedoch kein Wechsel in der britischen Deutschlandpolitik erwartet. Es sei bereits seit längerer Zeit in Aussicht gestellt worden, daß Robertson abgelöst wird. Kirkpatrick wird in Bonn als beson- derer Kenner der deutschen Verhältnisse angesehen. Man spricht nicht mehr von Entmilitarisierung London.(dpa) Der britische Oppositions- führer Winston Churchill erklärte am Donnerstag im Unterhaus, ein aktiver Beitrag Westdeutschlands Sei für die Verteidigungspläne der Atlantik- staaten wichtig.. In der Verteidigungsdebatte des Unter- hauses sagte Churchill„Wir können den Deutschen keine Zusicherung geben, daß sie von den Sowjets oder einer Invasion der Vasallenstaaten nicht überrannt werden. Deutschland ist zur Zeit entwaffnet und nicht in der Lage, mit militärischen Kräf- ten zur Verteidigung seiner Ostgrenze bei- zutragen, In Westeuropa, fuhr Churchill fort, könnte eine Front ohne aktive Hilfe Westdeutschlands nicht lange verteidigt werden. Die gewaltigen Massen der sowjetischen Armeen und der ihrer Vasallenstaaten lasten wie eine drohende Gefahr auf dem deutschen Volk“, fuhr Churchill fort.„,und die Alliierten können ihnen keinen direk- ten Schutz gewähren.“ „Wir können keine andere Garantie ge- geben“, sagte der britische Oppositions- führer,„als eine Beteiligung im Falle eines Krieges, der nach der Vernichtung der Reste der europäischen Zivilisation zwei- kellos mit der schlieglichen Niederlage der Sowjets enden würde. Er könnte aber da- mit beginnen, daß Westdeutschland und nicht nur Westdeutschland allein unter die kommunistische Sklaverei gerät. Frankreich ratifiziert Wallenhilſe-Pakt Paris.(dpa) Die französische National- versammlung entschied sich in den Mor- genstunden des Donnerstag mit 416 gegen 181 Stimmen für die Ratifizjerung des Waffenlieferungsabkom- mens. Danach erhält Frankreich im Rah- men des Nordatlantikpaktes von den Ver- einigten Staaten Waffen und militärische Ausrüstung. 5 Das Abkommen war um Mitternacht be- reits in einer ersten Abstimmung mit 42 gegen 178 Stimmen angenommen worden. Später wurde jedoch noch ein von der Re- gierung gebilligter Zusatzantrag der Kom- munisten einbezogen, demzufolge in Zu- kunft alle Aenderungen des Abkommens erst von der Nationalversammlung genen- migt werden sollen. 5 Gegen Schluß der Debatte hatte Vertei- digungsminister Pleven erklärt, daß Frankreich 55 Prozent der Landstreitkräfte der im Brüsseler Pakt zusammengeschlosse- nen fünf Staaten stellen werde. Stassen für Friedenskonferenz „auf höchster Ebene“ St. Louis(Missouri). dpa) Harold St aSs- s en, einer der maßgebendsten republikani- schen Politiker in den USA, hat sich für eine Friedenskonferenz„äaòuf höchster Ebene“, und zwar mit oder ohne die Sowjetunion, ausgesprochen, Stassen, der 1947 durch sei- nen Besuch in der Sowjetunion und seine Unterredung mit Stalin bekannt wurde, for- derte in einer Rede in St. Louis, daß an einer solchen Konferenz die führenden Männer beider politischer Parteien der Ver- einigten Staaten teilnehmen sollten. Als Ta- gungsort schlug er Helsinki, Stockholm oder Wien vor.. Finnische Sozialdemokraten gegen Koalition mit Kommunisten Helsinki.(UP) Die Bemühungen des Vor- sitzenden der finnischen Bauernpartei, Urho K. Kekkoner, um die Bildung einer neuen Regierung sind am Donnerstag wie derum gescheitert, da die sozialdemokreti- sche Fraktion beschloß, einem Roall kabinett Kekkonen unter Einschluß der Kommunisten nicht beizutreten. a Adenauer hat jetzt ein Echo in Frankreich General de Gaulles sensationelle Umkehr/„Ich gebe nichts verloren als die Toten“ Telefonbericht unseres Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. General Charles de Gaulle hielt am Donnersnachmittag in einem Pariser Hotel eine Pressekonferenz ab. Der Teilnehmer an dieser Konferenz, dem zu- erst unliebsame, längst vergessen geglaubte Erinnerungen durch die massenhafte An- wesenheit von uniformierter und ziviler Polizei vor dem Foteleingang und die mehrfachen Papierkontrollen an den Saal- eingängen wachgerufen werden, stellt mit Erleichterung und Sympathie fest, daß Frankreichs großer Mann ein Zivilist ist. Nichts erinnert mehr in der ruhigen, oft humorvollen Ausdrucksweise und in den abgerundeten, typisch lateinischen Be- wegungen dieses Mannes an den barschen, etwas zackigen General. De Gaulle weiß sein Audotorium mit ungewöhnlicher Ge- schicklichkeit zu fesseln und trotz der An- wesenheit von mehr als tausend Personen die Atmosphäre einer vertraulichen Aus- sprache zu schaffen. Man merkt ihm an. daß er viel an sich gearbeitet hat. Nach den unvermeidlichen, halb verach- tungsvollen, halb grollenden Ausfällen ge- gen die Vertreter des augenblicklichen Re- gimes und der schon einige Male gehörten Versicherung, daß dieses Regime im Ster- ben liege und die gaullistische Bewegung durch Wahlen an die Macht kommen werde, beschäftigte sich der General mit dem deutsch- französischen Problem. Acheson: Fieceen aber nicht um jeden Preis Zweite große außenpolitische Rede des US.- Außenministers/ Friede mit Deutschland vordringliche Aufgabe Berkeley(Kalifornien),(dpa) Der amerikanische Außenminister Dean A 0 hes on berichtete am Donnerstag über die Spannungen zwischen der Sowjet-Union und den UsA und nannte die Probleme, in denen die Sowjet-Union bei ernstem Willen zur Nor- malisierung der Verhältnisse beitragen könnten. nische Außenminister dabei auf die Notwendigkeit Deutschland, Japan und Oesterreich fünf An erster Stelle wies der amerika reich zu Satelliten der Sowjet-Union machen würde. Für Deutschland stellt eine Ver- einigung unter einer in freien Wahlen und unter internationaler Beobachtung gewähl- jeder annehmbaren Regelung dar“ erklärte Acheson. ten Regierung ein Grundelement In seiner weitgespannten Rede vor der Konferenz für internationale Zusammenarbeit zur Entwick- lung der Weltwirtschaft unterstricb Acheson an der Universität Kalifornien die Bereitschaft der USA, sich an ehrlichen Be- mühungen zur Herstellung friedlicher Rege- lungen zu beteiligen. Die USA wünschten keinen Frieden um jeden Preis. Sie seien bereit, mit der Sowjetunion 20 verhandeln. wollten es aber nicht nochmals erleben, daß falsche Hoffnungen erweckt werden, die an neuen Fehlschlägen schei- tern.„Wir sind gleichermaßen entschlossen alle wirklichen Bemühungen um eine Frie- densregelung zu unterstützen und einer Ag- gression zu widerstehen“. Acheson warnte vor übertriebenen Hoff- nungen, Man dürfe sich nicht von Gemein- plätzen oder täuschenden Friedensangebo- ten verlocken lassen, hinter denen kein greifbarer guter Wille steht.„Niemand, der diese Nachkriegsjahre erlebt hat, kann allzu optimistisch in der Erwartung auf Verein- barungen sein, die von den Sowjetführern ehrlich beachtet werden.“ Die Sowjetführer Würden ihre Haltung erst ändern, wenn die Fortschritte der freien Welt sie von der Nutzlosigkeit überzeugten, die gegen wirr tigen Spannungen Weiterbestehen zu lassen Die USA dürften inzwischen nicht schwach werden, sondern sie müßten mit neuer In- 8 tensität an den Maßnahmen zur Stärkung der westlichen Welt, ERP. Atlantikpakt Rio-Pakt, Waffenhilfsprogramm und Punkt- Vier-Programm Frumans arbeiten. Acheson nannte mehrere Hauptpunkte, in denen die Sowjetunion zur Herstellung von Frieden und Sicherheit beitragen könnte, wenn sie das ehrlich wolle. Er forderte neben der Festlegung der Friedensbedingungen für Deutschland, Japan und Oesterreich einen Verzicht auf weitere sowjetische Einmischung in den Satellitenstaaten der Sowjetunion. Der Kreml solle seine Truppen aus diesen Staaten zurückziehen. Die USA sind daran interessiert, daß in den jetzigen sowjetischen Satellitennationen wirklich unabhängige Re- gierungen mit eigenen Willen entstehen. Das könne mit den Sicherheit der Sowiet- nicht unvereinbar sein. Ferner sollte die Sowjetunion ihre Obstruktionspolitik in der UNO aufgeben. Sie könne in den Ver- einten Nationen dem Frieden dienende Vorschläge vorbringen. Dann werde Sie ohne Zweifel eine Mehrheit für sich haben. Die USA würden gern selbst zu dieser Mehrheit gehören. 5 Weiter solle die Sowjetunion einem internationalen Inspektions- system zur Kontrolle von Atom- Waffen und Rüstungsbeschränkungen zu- hin, die Friedensbedingungen für Jahre nach Kriegsende zu definieren.„Wir können keine Regelung annehmen, die Deutschland, Japan oder das befreite Oester- stimmen. Das sei zwar für Moskau nicht einfach. Es könne aber eine Behörde errichtet werden, die weder von den USA noch von der Sowjetunion kontrolliert wer- den würde. Der Kreml solle schließlich davon ablassen, die kommunistischen Or- ganisationen in der ganzen Welt zum Sturz derjenigen Regierungen einzusetzen, die von der Sowjetunion anerkannt sind. Das seien indirekte Angriffshandlun- gen, die mit der UNO-Charta unvereinbar sind. Die sowjetischen Führer könnten auch mit Washington darauf hinarbeiten, dab die diplomatischen Vertreter aller Länder mit Achtung und Respekt und entsprechend den diplomatischen Gepflogenheiten be- handelt werden. Zur Entspannung würde es beitragen, wenn die Sowjets dem rus- sischen Volk nicht ständig ein falsches Bild von den Verhältnissen in der übrigen Welt. insbesondere in den USA. zeichnen würden. Es war Achesons zweite große Rede in zwei Tagen. Am Mittwoch hatte er den Völkern Asiens auf Hilfe kommen würden. Die zwingendste“ Rede Achesons Hilfs bereitschaft der die asiatischen Völker gänger Acheson, Außenminister Marsha! 1, vor der Harvard- Universität über die West- europa drohenden Gefahren hielt und die in San Franzisko angekündigt, daß die USA jede Weise zu London.(dpa) Die Rede des amerikani- schen Außenministers Acheson über die USA für wird von der Londoner Times“ für genau so bedeu- tend gehalten wie die Rede, die der Vor- Seine Aeußerungen waren sensationell. Er benutzte die Frage eines Journalisten nach seiner Stellung zur Saar frage und zu Adenauers kürzlichen Vorschlägen für eine französisch- deutsche Union einer längeren Erklärung. Die Wirtschaftunion Frankreichs und des Saarlandes sei durchaus logisch und werde auch kaum mehr angefochten. Ohne poli- tische Selbständigkeit des Saarlandes aber sei die Wirtschaftsunion ein Unding. Er könne die am 4. März unterzeichneten Saar- verträge nur gutheißen. Natürlich s 21 fkür jeden wahren Deutschen die Saarfrage ein schmerzliches Problem. Die Saar sei, wenn zwischen Frankreich und Deutschland kein gutes Ver- hältnis bestehe, eine Art Pfand für Frank- reich. Sei das Verhältnis zwischen den bei- den Völkern aber gut, so spiele die Saar- krage überhaupt keine Rolle. Die deutsch- französischen Beziehungen seien entscheidend für das Schicksal Europas und auch der Welt. Wenn man auch in Frankreich die Vergan- genheit nicht vergessen dürfe, so müsse man vor allem an die ungeheure sowjetische Ge- Fahr denken. Er, de Gaulle, sage mit Schil- ler:„Ieh gebe nichts verloren 31s die Toten.“ Er sprach dieses Zitat auf deutsch. Seit Jahren habe er aufmerk- sam die Worte und die Taten Dr. Ade nauers verfolgt und hinter seinen letzten Vorschlägen habe er das europäische Echo zu hören geglaubt. Er sehe nicht ein, warum die beiden Länder nicht zusammengehen sollten. Die Stärke Deutschlands und die nach Afrika verlängerte Stärke Frankreichs böten ein weites gemeinsames Feld. Das Zusammen- arbeiten der beiden Nachbarvölker werde auf die Völker jenseits des Eisernen Vor- hangs eine starke Anziehungskraft ausüben und könne eines Tages ein freies Europa vom Atlantik bis zum Ural schaffen. Man könne in Frankreich und Deutschland auf wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem und staatlichen Gebiet das Werk Karls des Großen wieder aufleben lassen. General de Gaulle ist immer der Prediger in der Wüste gewesen. Sehr häufig hat man über seine Voraussagen den Kopf geschüt- telt— am meisten wohl über den tollküh⸗ nen Satz, den er am 18. Juni 1940 am Lon- doner Sender sprach:„Frankreich hat eine Schlacht verloren, nieht aber den Krieg“— aber gewöhnlich trafen sie ein. Wenn sich dieser Mann, dessen moralischer Einfluß seinen politischen überwiegt. 80 entschieden zur französisch-deutschen Ge- den Marshallplan einleitete. Die Rede meinschaft bekennt, kann diese Stelling Acheson sei die zwingendste und nahme entscheidende Folgen haben. Ade- kraftvollste gewesen, die der UsSa- nauer hat seit dem 16. März in Frankreich Außenminister in letzter Zeit gehalten habe. ein Echo. 8. 8 88 r 5 5. 5— 5 2 e 99— 1 Seite 2 MORGEN Freitag, 17. März 1950 Nr. 0h — Freitag, 17. März 1950 Miliats gehen, Diplomaten kommen Der Wechsel im amt des britischen Hohen Kommissars für Deutschland ist sei- ner Grundtendenz nach die Ablösung eines Militärs durch einen Berufsdiplomaten. Diese Entwicklung war längst vorauszu- Sehen, wenn man in Betracht zieht, dag die Tribüne der Militärgouverneure in Deutschland schon seit längerer Zeit zu einer Tribüne der Diplomaten geworden ist. Die Vereinigten Staaten machten mit der Abberufung des Generals Clay und der Er- nennung Mecloys den Anfang. Dann kolgte die französische Regierung, die in Fran- Lois-Poncet, dem ehemaligen Botschafter in Berlin, einen Diplomaten als Hohen Kommissar nach Deutschland schickte. Sogar die UdSSR paßte sich dieser veränderten Lage an und ernannte neben dem Militär- befehlshaber General Tschuikow den Diplo- maten Semjonow zum besonderen Bevoll- mächtigten in Deutschland. Diese Entwicklung hat vor Sir Brian Robertson nicht Halt gemacht. Er ist der letzte aus der Garnitur Clay Sokolowski Koenig. Lange bevor er im November 1947 an die Stelle des damaligen britischen Oberbefehlshabers, Luftmarschall Sir Sholto Douglas, trat, war er in seiner Position als Stellvertretender Militärgouverneur die lei- tende Hand der britischen Besatzungspolitik. Num geht Robertson und Sir Ivon Kirk patrick kommt. Dem neuen britischen Hohen Kommissar geht der Ruf eines guten Deutschlandkenners voraus. Kirk- Patrick war im Jahre 1938 in Berlin Bot- schaftsrat. In schweren politischen Ent- scheidungen stand er damals in Berlin an der Seite des Botschafters Sir Neville Hen- derson. Es war zu der Zeit, als auch Frangois-Poncet in der deutschen Haupt- stadt, die damals ein neuralgischer Punkt der internationalen Politik war, als Bot- schafter amtierte. Dem neuen britischen Hohen Kommis- sar sind also die gleichen intimen Kennt- nisse über Deutschland geläufig wie dem Vertreter Frankreichs in der Hohen Kom- Mission. Die enge Kommunikation, die zwei Hohe Kommissare in der Vergangenheit mit Deutschland hatten, darf als ein gün- stiges Omen für die Bundesregierung an- gesehen werden. In diesem Sinne war auch die Resonanz auf den Wechsel im britischen Hohen Kommissariat in Bonner Regierungs- kreisen überaus positiv in bezug auf die Künftige alliierte Deutschlandpolitik. Die Kombinationen, die von einer Ab- lösung Robertsons im Zusammenhang mit der Demontage und den Vorgängen in den ehemaligen Reichswerken Watenstedt-Salz- Sitter und dem Stoppzeichen für die Um- Siedler aus Polen an der Zonengrenze laut Werden könnten, sind gegenstandslos, wenn Man, wie bereits gesagt, bei den Westalli- ierten schon seit langem den Wechsel der Personen rein unter dem Aspekt der Ab- streikung des Militärischen und der Hin- Wendung zum Diplomatischen sieht. So ge- schen, ist die Ernennung Sir Ivone Kirk- Patricks keine Ueberraschung, sondern die Zwangsläufige Folge einer Entwicklung, in der die Personen relativ nichts als Figuren, die Gruppen dahinter aber alles sind. E. Scher Memorandum zu gesamtdeutschen Wahlen in Vorbereitung Bonn. Ein Sprecher des Ministeriums Für gesamtdeutsche Fragen bestätigte am Donnerstag vor der Presse, daß zur Zeit in seinem Ministerium eine Denkschrift zur Frage der von dem amerikanischen Hohen Kommissar Mecloy angeregten gesamt- deutschen Wahlen ausgearbeitet wird. Auf die Frage, ob diese Ausarbeitung auf eine eigene Initiative des Ministeriums zu- Tückzuführen sei, konnte der Sprecher keine Auskunft geben. Ein Sprecher der Bun- desregierung vertrat jedoch den Standpunkt, daß zur Vorbereitung dieser Wahlen eine direkte Fühlungnahme zwischen den Stellen der westdeutschen und der ostdeutschen Regierung nicht möglich sei. Eine solche Fühlungnahme könne allenfalls auf dem Wege über die Hohe Kommission und die sowjetischen Dienststellen erfolgen. Jessup billigt französische Indochina- Politik Paris,.(dpa) Der amerikanische Sonder- botschafter C. Jessup hat sich in sei- nen Verhandlungen mit Außenminister Schuman für die Unabhängigkeit der indochinesischen Staaten im Rahmen der Frarizösischen Union ausgesprochen, wie von Zuständiger Stelle in Paris versichert wurde. Jessup habe damit der Politik Frankreichs gegenüber Indochina entsprochen. Er soll sich optimistisch über die Lage in Indochina und die Zukunftsaussichten dieses Gebietes Ausgesprochen haben. Weitere Entspannung der französischen Streiklage Paris.(dpa) Die Streiklage hat sich in den letzten 24 Stunden weiterhin leicht ent- spannt. Man erwartet, daß Verhandlungen Zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern noch vor dem Wochenende wieder aufgenom- men Werden, obgleich der Vorsitzende des französischen Arbeitgeberverbandes, VII- ners, erklärt hatte, daß die Arbeitgeber über die angebotene 5—gprozentige Lohn- erhöhung nicht hinausgehen könnten. Die Haltung Villiers scheint in Arbeitgeberkrei- sen nicht voll gebilligt zu werden. In zahl- reichen Betrieben sind in den letzten Tagen neue Lohnvereinbarungen zustandegekom- Men, in denen auch zum Teil größere Lonh- Erhöhungen zugestanden wurden. Trotz des Streiks der Bäckergehilfen blieb die ver- sorgung der Pariser Bevölkerung mit Brot Bisher normal. Die Gesamtzahl hat sich Seit 24 Stunden wesentlich verbessert. Der Bundestag: SPPD.-Staatsschutzgesetz-Entwurf Entwurf stieß in erster Lesung auf Ablehnung/ Regierung kündigt eigene Vorlage an Bonn. Der Bundestag erörterte gestern in erster Lesung einen sozialdemokratischen Gesetzentwurf„Gegen die Feinde der De- mokratie“. Wie erwartet, verlief die De- batte außerordentlich lebhaft. Den sozial- demokratischen Antrag begründete der Bundestagsabgeordnete Rechtsanwalt Dr. Greve. Er verlangte eine energische„Säu- berung von politischen Läusen in unserem As Dr. Greve wurde häufig heftig durch Zwischenrufe der Nationalen Rechten, der Deutschen Partei und der Bayernpartei un- terbrochen. Den Regierungsstandpunkt be- gründete Justizminister Dr. Dehler. Er betonte, daß die Regierung ein Rechststa- tut, keinesfalls aber einen Polizeistaat wünsche. Eine entsprechende Vorlage werde in nächster Zeit im Kabinett besprochen werden und dann dem Plenum zugehen. Der Antrag wurde mit der Mehrheit der Stimmen des Hauses dem Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht über- Wiesen, um dort gemeinsam mit der Regle- rungsvorlage beraten zu werden. Bei dem Eintritt in die Sitzung wurde über den sozialdemokratischen Antrag auf „freiwilligen Rücktritt“ des Bundestagspra- sidenten Köhler beraten. Vizepräsident Schäfer, der während der Beratung den Vor- sitz führte, wies darauf hin, daß die Mehr- heit des Aeltestenrates den Vorstoß der SPD als unzulässig bezeichnet habe, da der Bun- destagspräsident gemäß der Geschäftsord- nung für die Legislaturperiode gewählt Sei. Die SPD begründete ihren Antrag da- mit, daß sie mit der ungeschickten Ge- schäftsführung Dr. Köhlers nicht einver- standen sei. Die Sorge um das Schicksal des Parlamentes habe sie zu dem Antrage ver- anlaßt. Mit der Mehrheit der Stimmen der CDU/ CSU, der FDP, der Dp und der Bayernpartei stellte das Plenum die Unzu- lässigkeit des sozialdemokratischen Ansin- nens fest. i Die SPD Die Debatte über den SPD-Antrag zum „Schutze der Demokratie“ erlebte einen tur- bulenten Auftakt, als sich der Abgeordnete der Bayernpartei, Donhauser, zur Ge- schäftsordnung meldete und den Uebergang zur Tagesordnung beantragte mit der Be- gründung, der sozialdemokratische Entwurf verletze an miedestens sieben Stellen das Grundgesetz. Die CDU CSU und SPD lehnten gemeinsam ein solches Verfahren mit dem Hinweis ab, daß die Frage des Verfassungsschutzes zu ernst sei, um sie in dieser Weise zu behandeln. Zur Begründung des Antrages erklärte der SPD-Abgeordnete Dr. Greve, der Ent- wurf sei aus ernster Sorge um das Leben des jungen Staates entstanden. Die Feinde gegen den Staat wirkten mehr verdeckt als Hen. Die ideologischen Restbestände des Nazismus seien nicht nur in den extre- mistischen Gruppen, sondern auch in den Or- Sanen des Staates, bei der Polizei und auf den Universitäten anzutreffen. Der Bundesjustizminister Bundesjustizminister Dr. Dehler be- konte, daß nach der Ueberzeugung des Ka- binetts die Demokratie geschützt werden müsse gegen diejenigen, die ihre Freiheit migbrauchten. Es sei ein bitteres Schicksal, daß die deutsche Demokratie nicht erkämpft worden, sondern ohne Glanz aus dem Niedergang erstanden sei. Sie sei darum besonders anfällig und schutzbe- dürktig. Dieser Schutz könne jedoch nicht nur auf staatsrechtlicher Basis geschehen und dürfe vor allen Dingen nicht die Frei- heiten des Grundgesetzes beschneiden. Er halte es darum für richtiger, von Sonder- gesetzen abzusehen und Vorschriften in das Strafgesetzbuch einzuarbeiten, die auch nach Jahrzehnten noch vor einem objek- tiven Urteil bestehen könnten. Er warnte vor der Möglichkeit, durch das ständige Aufzeigen von Gespenstern die Gefahr erst heraufzubeschwören. Die CDU/ CSU Ernst und mahnend richtete sich auch der CDU/ CSU- Sprecher Dr. Kiesinger an das Haus. Seine Fraktion könne zu dem Sozialdemokratischen Entwurf nicht Ja sa- Sen. Der Begriff„Demokratie“ sei das meist mißbrauchte Wort der Stunde. Man rede von einer sozialistischen, einer liberalen, so- Sar von einer Volksdemokratie. Der junge Staat bedürfe des Schutzes. Dieser Schutz könne jedoch nicht durch Sondergesetze gewährt werden. Kiesinger trat dafür ein, den wirklichen Kampf um die Demokratie auf anderen Gebieten zu führen. Die Jugend werde den„Reisenden in Nationalismus“ bestimmt nicht mehr nachlaufen. Wenn man ihr vorwerfe, daß sie sich bisher daran gehalten habe, dann müsse er fragen,„Haben wir schon das Wort gefunden, auf das die Jugend wartet?“ Zentrum FDP/ DP Frau Helene Wessel(Zentrum) sprach sich für Sondergesetze aus. Sie forderte exakte Straf bestimmungen und verlangte, daß in politischen Prozessen nicht nur Juristen zu Worte kommen. Es ist falsch, Leute wie Hedler oder Dorls nicht im Ple- num zu Wort kommen zu lassen. Man müsse dem Radikalismus immer wieder Gelegen- heit geben, seine geistige Armut zu bewei⸗ sen. Maßhalten, Besonnenheit und Toleranz seien für den Schutz des Staates und der Demokratie das Beste. Die Sprecher der Freien Demokraten, der Deutschen Partei und der Bayernpartei wandten sich ebenfalls gegen den Erlaß eines Sondergesetzes. Entscheidung gegen die Mehrheitswahl Württemberg-Baden bleibt Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der ständige Ausschuß des Landtags lehnte am Donners- tag mit den Stimmen der SPD, DVP und KPD einen CDU-Antrag auf Einführung des Mehrheitswahlsystems in Württemberg⸗ Baden ab. Damit ist die zur Verfassungs- änderung notwendige Zweidrittel-Mehrheit zur Einführung des Mehrheitswahlsystems im Parlament nicht gegeben. Das Verhält- niswahlsystem wird also auch in Zukunft beibehalten werden. Ein Sprecher der CDU erklärte nach der Abstimmung, seine Partei habe nach diesem Ausschußbeschluß kein Interesse mehr an einer Aenderung der bis- herigen Wahlgesetzbestimmungen. Sie wer- den daher auch gegen den neuen Landtags- gesetzentwurf des Innenministers Ulrich stimmen, wodurch auch hierfür keine Zweidrittelmehrheit zustandekommen dürfte. Die SPD, DVP und KPD begründen ihr Verhalten damit, die Mehrheitswahl könne bei unseren Verhältnissen dazu führen, daß eine Minderheit von 30 bis 40 Prozent den Hauptanteil der Sitze im Parlament erhal- ten könnte und somit eine Regierung bilden könne, die dem Willen der Mehrheit der Be- völkerung nicht entsprechen würde, Durch das Verhältniswahlsystem sei hingegen die Gewähr gegeben, daß auch Minderheiten ihren Einfluß auf die Gestaltung des Staa- tes geltend machen könnten. Ein weiterer Antrag der CDU, der ge- wisse Parlamentsreformen anstrebt, wurde angenommen. Vertagt Hannover.(dpa) Die Verhandlung gegen den miedersächsischen Landtagsabgeord- neten ünd Lizenzträger der kommunisti- schen„Niedersächsischen Volksstimme“ Ro- bert Lehmann; vor einem einfachen Gericht der britischen Besatzungsmacht in Hannover wurde am Donnerstagvormittag nach kurzer Dauer unterbrochen um die Zuständigkeit des Gerichts zu prüfen. Lehmann, der angeklagt ist, einen aufrüh- rischen Artikel gegen die Demontage ver- öklentlicht zu haben, berief sich zu Beginn der heutigen Verhandlung auf seine Im- munität als Landtagsabgeordneter und er- klärte das Gericht für nicht zuständig. Die Verhandlung gegen sieben kommu- nistische Demonstranten, die am Dienstag vor dem Redaktionsgebäude der„Nieder- sächsischen Volksstimme“ verhaftet worden waren, wurde am Donnerstag auf Antrag bei Verhältniswahlsystem des Verteidigers von dem britischen Gericht in Hannover auf den 22. März vertagt. Der Verteidiger begründete seinen Antrag damit, daß er nicht genügend Zeit gehabt habe um sich auf den Prozeß vorzubereiten. In der Anklageschrift wird den Angeklagten feindseliges Verhalten gegen die Alliierten vorgeworfen, 40 000 Kriegsgefangene verurteilt Oldenburg.(dpa) Seit November v. J. sind in der Sowjetunion mehr als 40 000 deutsche Kriegsgefangene von der Entlas- sung ausgeschlossen und in Kollektivver- fahren zu langjährigen Freiheitsstrafen ver- urteilt worden. Diese Mitteilung machte Pastor Heinz Cloppenburg, der der Flücht- lingsabteilung des Weltkirchenrates in Genf angehört, in Oldenburg. Notiz zum Tage: Undank.. U) Einst kämpfte er mit al, Mitteln, dag Bonn Bundeshauptstadt Wund große und größte Männer umschmeichelten ian, es gab nichts, was man ihm im Falle 50 Sieges nieht versprochen hätte, jeder Ministe Posten schien ihm offen au stehen. Dann 8 1 er, knapp aber sicher, wurde gefelert, und 10 fehdet, erhielt riesige Blumenstrauße, und 1 sollte er wenigstens Staatssekretär werden Zweimal stand der Steger vor dem zuständ. gen Haushaltsausschuß, zweimal lehnte e seine Beförderung ab, am Mittwoch endgiltig Mit neunzehn Mitgliedern war der Ausschi besetzt, hier verlor der Sieger elf zu acht Dr. Herrmann Wandersleb wird nun Ministe. vialdirextor bleiben, auf seinen schönen Poßten im Dllsseldorfer Mannes mannhaus kann er auch nicht mehr zuruch, da dieser inewischen anderubeitig besetzt wurde. f Bonn. en e. Das aktuelle Porträt: A 7 2 0 Sir Ivone Kirk patrick Sir Ivone Kirkpatrick, der derzeitige Leiter der Deutschlandabteilung im britischen Außen. ministerium, wird im Juni dieses Jahres 218 Nachfolger General Sir Brian Robertsons pri. 3 Hoher Kommissar in Deutschland Wer. en. Sir Ivone Augustin EKirkpatrick wurde im Jahre 1897 geboren. Sein Vater war Offlzler, und gleich ihm schlug Ivone zunächst die ni litärische Laufbahn ein. Während des ersten Weltkrieges stand er als Offizier an der Front. wurde verwundet und mehrfach ausgezeich, net. Nach Kriegsende trat er in den diploma. tischen Dienst ein und ging zunächst an die Botschaft in Rio de Janeiro.. Von dort wurde er jedoch schnell zurück berufen und im Außenministerium beschäf⸗ tigt. Bort blieb er achtzehn Jahre, bis er all die Berliner Botschaft ging. Während des Krieges leitete er die Auslandsabteilung des Informationsministeriums und hatte eine küh⸗ rende Position an der BBC inne. Nach Kriegs. ende wurde er zunächst stellvertretende Un- terstaatssekretär im Außenministerium Und übernahm schließlich die Deutschland- Abtei. lung. In dieser Position war er Mitte letzten Jahres Bevins Hauptberater auf der Pariser Konferenz. Mit den ektuellen Problemen des deut- schen Wiederaufbaues wurde Kirkpatrick ver traut, als er im Dezember letzten Jahres aut einer Konferenz westdeutscher Industrieller in Düsseldorf sprach. Kirkpatrick zeigte Vel ständnis für die deutschen Wünsche in Schiffbau und Industrie, wies aber gleichzei⸗ tig auf die internationalen Zusammenhänge hin, die eine Lösung dieser Probleme erschweren.(UPldpa) Wolken über der Adria Italienisch-jugoslawische Spannungen und Zwischenfälle Von unserem Pr, H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Die politischen Beziehungen zwischen Rom und Belgrad sind wie das Wetter im April: Bald ist Regen, bald sieht es nach Sonnenschein aus, ein heftiger Windstoß ist meist auch zu erwarten, und Auf. keinen Fall ist es rätlich, den Schirm zu vergessen. Als es vor längerer Zeit ein- mal nach Sonnenschein aussah, erklärte mir ein Kammerabgeordneter, mit dem ich mich derüber unterhielt;„Es sind Slawen, und im Laufe der Geschichte haben wir unsere Erfahrungen gesammelt. Verlassen kann man sich auf keinen Fall.“ Augenblicklich ist der Himmel wieder stark bewölkt. Im Senat hat der frühere italienische Ministerpräsident Vittorio Ema nuele Orlando in durchaus gemäßigtem Tone auf die unglaublichen Vebergriffe in der Zone B des Freien Territoriums Triests hingewiesen, wo das Denkmal der italienischen Kriegsgefallenen aus den Jahren 1915— 1918 in vandahscher Weise geschändet worden ist. Das hatte zunächst die schärfste Reaktion von jugoslawischer Seite zur Folge; Außenminister Kardeli hat nicht gezögert, Orlando auch persönlich an- Ein Negerprinz und Seiner Majestät Regierung Der Fall Seretse Khama/ Britische Volksmeinung gegen Kabinettsbeschluß London. Seit Tagen beschäftigt sich die öffentliche Meinung Englands mit der bis- her unerklärten Maßnahme der Labour- Regierung, dem Negerhäuptling Seretse Khama für fünf Jahre lang die Rückkehr in sein afrikanisches Heimatland zu verbie- ten. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß die Zeitungen und die allgemeine Volksmeinung einhellig gegen den Bann sind, und es bleibt im ganzen ein Problem, warum die Regie- rung bisher ihre Beweggründe nicht be- kannt gegeben hat. Schließlich ist der„Fall Seretse“ nicht nur eine Angelegenheit zwi- schen dem Stamm Seretses und Attlee, son- dern von eminenter Bedeutung für die Be- ziehungen Englands zu seinen vielen Millio- nen von farbigen Untertanen. Der Häuptling des Bamangwato-Stam- mes im Protektorat Bechuanaland ist in London aufgewachsen, nachdem sein Va- ter gestorben ist, als er noch minderjährig War. Während seiner Studien lernte er eine Londoner Stenotypistin kennen, und heira- tete sie. Sein Onkel. der an seiner Stelle den Stamm regierte, wehrte sich sofort gegen die weiße Gattin seines Neffen. Zuerst glaubte man, die Bamangwatos würden sich gegen diese Rassenvermischung wehren; aber als Seretse mit seiner weißen Frau Ruth nach Afrika fuhr, um seinen ange- stammten Platz einzunehmen, leisteten die Aeltesten seines Stammes keinerlei Wider- stand. Nur sein Onkel und Platzhalter ging ins freiwillige Exil, Die englische Regierung setzte eine Untersuchungskommission ein, die bisher nicht bekannt gegeben hat, zu welchen Ergebnissen sie gekommen ist. Daraufhin lud man Seretse nach London ein, sich mit den Beamten des Kolonial- ministeriums zu unterhalten. Seine weiße Gattin blieb in Afrika. Vor ein paar Tagen gab Seretse bekannt, die englische Regierung habe ihm verboten, in den nächsten künf Jahren seinen Häuptlings bosten einzunehmen; nicht einmal in seine Heimat dürfe er zurückkehren. Darauf- hin begann das Rätselraten nach den Grün- den für diese allgemein unverständliche Maßnahme. Drei Fragen möchte man gern beantwortet haben: hat wirklich eine Majori- Von unserem Londoner Pem- Berichterstatter tät seines Stammes Seretses Heirat akzep- tiert?— ist Seretse tatsächlich darüber in- formiert worden, daß er vielleicht nicht mehr in seine Heimat zurückkehren könne? welchen Einfluß hat die südafrika nische Regierung Malans auf die Entscheidung der englischen Regierung ge- habt? Alle drei Fragen hat der neue Staats- sekretär, Gordon Walker, bisher nicht genügend beantwortet. Das ist in bezug auf die erste Frage unverständlich; denn er hätte natürlich der öffentlichen Meinnung gegen- über einen leichteren Stand, wenn er nach- weisen könnte, Seretse habe keine richtige Mehrheit hinter sich gehabt. Die dritte Frage nach dem Einfluß der nationa- listischen, anti- farbigen Regierung ist zweifellos die schwierigste; denn man möchte natürlich nicht zugeben, von Malan beein- flußt worden zu sein, Wäre Feldmarschall Smuts noch Ministerpräsident, so hätten sich die Hinter-den-Kulissen- Verhandlungen zwischen Whitehall und Südafrika sicherlich einfacher abgespielt; aber Malans faschisten- freundliche Regierung, die für eine Nie- derhaltung der Eingeborenen ist, macht den Fall Seretse so schwierig. Man darf nie übersehen, wieviel für das Prestige Englands unter ihren farbigen Un- tertanen von der Behandlung dieser zweifel- los unangenehmen Affäre abhängt, Schließ. lich darf man nicht außer acht lassen, daß England im Begriff ist, auch anderen Völ- kern mehr Rechte und Pflichten zu über- geben; Nigeria und die Goldküste dürfen nicht das Vertrauen in eine Regierung ver- lieren, die bisherstolz darauf war, keine Rassen unterschiede zu kennen. Ueberall wo Farbige in eng- ischen Protektoraten oder Kolonien leben, verfolgt man ärgerlich die Politik Südafri- kas, die Farbigen von den Weißen zu tren- nen und zu entrechten. Nicht übersehen darf werden, daß viele Farbige in England studiert haben, und erfahren haben, daß es in der Hauptstadt keine Barrieren der Hautfarbe gibt. Die Unruhe in Afrika hat soziale, wirtschaftliche und politische Gründe. Die Idee des Kommunismus ist zweifellos bisher noch nicht tief in Urwäl⸗ der gedrungen; aber es besteht die Gefahr, daß die Situation in allen kolonialen Be- sitzungen europäischer Nationen den Boden für kommunistische Propaganda ebnen hilft. Wenn in diesen Gebieten die Preise steigen, so machen die Eingeborenen die Europäer dafür verantwortlich. Wenn Farbige nicht befördert werden, so muß ein Vorurteil da- hinter stecken. Wenn die Steuern hoch sind, ist dies wegen der hohen Verwaltungskosten geschehen. Mit einem Wort: alle unpopu- lären Maßnahmen werden den Weißen zu- geschoben, so daß kommunistische Beein- kflussung leicht gemacht wird. Und die Aufgabe, die Eingeborenen aufzuklären, ist nicht ganz leicht, weil sie nicht lesen kön- nen und auch Radiosendungen nicht hören. Daß es einfach nicht möglich wäre, die Ein- geborenen sich selbst zu überlassen, liegt an dem Unvermögen, sich selbst verwalten zu können. Wie man im Falle Indiens und Pakistans gesehen hat, haben die neuen Regierungen dort eine Menge eng- lischer Instruktoren in der zivilen und militärischen Verwaltung beschäftigen mus- sen, um nicht in chaotische Verhältnisse ab- sinken zu müssen. Aus all diesen Gründen, die allen euro- päischen Regierungen vertraut sind, sollte Attlee so schnell als möglich die Gründe kür seine allgemein 80 ungerecht empfun- dene Maßnahme gegenüber Seretse bekannt geben. Ich habe bisher keine englische Zei- tung entdecken können, die die Regierungs- malznahme gutheißt; aber es läßt sich nicht übersehen, daß der kommunistische„Daily Worker“ am meisten Kapital aus diesem Fall schlägt. Seretse Khama darf heim a London.(dpa) Seretse Khama, der Häupt- ling des Bamangwato-Stammes, darf nach Betschuanaland zurück. Commenwealth- minister Gordon Wa Iker gab am Donners- tag bekannt, daß die britische Regierung seine Reise nach Lobatsi(Betschuanaland) genehmigt hat. zugreifen. Dieser hat nun nochmals in einem Interview auf die in der Form War oft lächerlichen, in den praktischen Konse- quenzen hingegen äußerst bedenklichen Slawislerungsmethoden in del Zone B hinzuweisen. So werden beispiels- weise nach bewährter Methode die Vor- namen slawisiert, und aus einem Wird ein Iwan; oder die italienische Eudhg dex. Zunamen auf i wird dadurch„sash, daß man den harmlosen Buchstaben in ein tsch verwandelt. Nicht ohne Witz hat Orlando gesagt, man könne es ja einmal Umgekehrt versuchen: Dann werde bei spielsweise aus dem Namen des jugosla- wischen Außenministers Kardelj ein Car- deli, Was nicht nur an den Namen eines Vogels erinnert, den sich die Bauern in Sizilien gern in einem Käfig Balten, son- dern auch an die ursprünglich italienische Abkunft des jugoslawischen Ministers. 755 Unterdessen hat sich die Spannung da- durch verschärft, daß ein jugoslawischer Unteroffizier einen italienischen Fischer in italienischem Ho- heitsge wässern erschossen at. Der Unterstaatssekretär des Auswärtigen, Brusasca, hat auf Anfragen im Senat ge- antwortet, daß die italienische Regierung in Belgrad schärfsten Protest wegen der beiden Uebergriffe eingelegt, die jugosla- wische Regierung ihr Bedauern ausge- sprochen und die Bestrafung der Schuldi- gen zugesichert hat. Ob etwas geschieht, wird die Zukunft lehren; fest steht jeden; kalls, daß es weder um das geschändete Denkmal noch um den erschossenen Fischer sondern um die Zukunft von Triest und den Frieden in der Adria geht. London- Rom in zwei Stunden Rom.(dpa) Den Weltrekord für Verkehrs- flugzeuge auf der Strecke London-Rom schlug Großbritanniens de Havilland„Co- met“, das erste DPüsenverkehrsflug⸗ zeug der Welt. Das viermotorige Flugzeug brauchte für die 1124 Kilometer von dem bei London gelegenen Flugplatz Hatfleld nach dem Flugplatz Ciampino bei Rom nur zwei Stunden und fünf Minuten.. Der letzte Rekord auf dieser Strecke wurde im vergangenen Mal erzielt, als ein britischer Jäger die Entfernung in knapp zweieinhalb Stunden zurücklegte. diefs an do Meabsgpbe Schläft der Lastenausgleich? Nach der Währungsreform ist es um den Lastenausgleich immer stiller geworden, Mo- natelang vor dieser Reform hatten sich alle Politischen Parteien, ganz besonders auch die ökkentlichen Geldinstitute, lebhaft um eine ge- rechte Lösung auf Grund des Kriegsschaden- . und der moralischen Verpflichtung be- müht. Ist es vertretbar, diese Sache den Organen der Flieger geschädigten und Vertriebenen aus- schließlich zu überlassen? Man bedenke, wie- viel Jahre schon verflossen sind, 2. B. mein Schaden ist schon 1943 voll anerkannt und ge- prüft worden Da muß das Gewissen unserer lieben glücklichen Mitbürger erst wieder wach- gerüttelt werden, und das sollten sich meines Erachtens die Tageszeitungen zur Aufgabe machen, schon um ausgleichend zu wirken und größere Spannungen zu verhindern, Anschei⸗ nend hat der Bundestag viel Widerstand bei den Kreisen, die im Krieg und in der Nach- Kriegszeit die guten Geschäfte machten und jetzt von Kommunismus reden, wenn Lasten- ausgleich gemeint ist. W. Salecker, Schwetzingen Giovanni 11 2 EI 5 allen Wurde. elten lle des Mister. Slegte nd de. id gun erden. ständ. man gültig, S8chuß deht. iniste. Posten un er ischen Leiter uben. 88 Als S bri- wer- de im fleler, e mi. ersten Front, zeich, loma- n die rück. schäk⸗ er an 1 des des riegg- Un- und ubtei⸗ dtzten Ariser deut- ver- s auf eller Ver- in hzei- länge leme dpe) 785 om 50= 8* ug em eld ur ke in pp — A 65/ Freitag, 17. März 1950 MORGEN — Es gen Zur Frage der Fürsorgeerziehung, de- ren Einrichtungen immer wieder einmal auf ihre Zweckmäßigkeit gepruft werden mussen, erhalten wir eine Zuschrift von Rektor Feuerstein, Heidelberg, die wir aus Raumgründen leicht gekurzt wieder- geben. Rektor Feuerstein hat in Sins- heim praktische Erfahrungen gesammelt und bezieht sich auf W. Engelmanns Ro- man„Schuld oder Schicksal“, der vor einigen Wochen im„Morgen“ abgedruckt war. Mit dem Wesen der Fürsorgeerzie- hung beschäftigt sich die Fachtagung des Allgemeinen Fürsorgeerziehungstages in Mannheim, die am 19. März beginnt. Der im„Morgen“ vor einigen Wochen veröffentlichte„Roman“ von Wolf Engel- mann„Schuld oder Schicksal?“ ist als Er- lebnis- oder Tatsachenbericht zu werten. lit diesem„Roman“ von W. Engelmann wurde das Problem der gefährdeten Jugend in grelles Scheinwerferlicht gerückt. W. Engelmann hat mit seiner Arbeit ge- wih nicht die Absicht gehabt, eine be- stimmte Fürsorgeerziehungsanstalt an den pranger zu stellen; was er in klarer Sicht geschrieben hat, das hätte für jede andere staatliche Erziehungsanstalt ebenso gut zu- treflend gesagt werden können. Engelmann ging es bestimmt nicht darum, effekt- haschend zu kritisieren. Er hat den Mut aufgebracht, die tatsächlichen Verhältnisse in einer staatlichen Erziehungsanstalt der Oeffentlichkeit zu unterbreiten, um viel- leicht dadurch endlich einmal eine grund- sätzliche Aenderung in der Fürsorgeerzie- hung zum Besten der betroffenen und oft nicht schuldhaften Jugend zu erreichen. Daß seine damit ausgeübte Kritik eine auf- bauende, positive ist, das hat er in der Pra- xis der Fürsorgeerziehung in der Zeit seiner Tätigkeit in Sinsheim(unter meiner Leitung) glänzend durch seine erfolgreiche Arbeit bewiesen. Fürsorgeerziehung ist keine Bestrafung für ein Delikt eines Jugendlichen, sondern eine auf pestalozzischem Geist gegründete Hilfe der Gesellschaft zu ihrem eigenen und vor allem des Jugendlichen Vorteil, also eine wirkliche Sorge für den Jugendlichen mit erzieherischen Mitteln, die vor allem in Liebe zum Jugendlichen erfolgen sollte. Darum können an einer Erziehungsan- stalt keine früheren Gefängniswärter als Erzieher beschäftigt sein, sondern nur eigens dafür vorgebildete und veranlagte junge Menschen, die mit Freude und Liebe zur Jugend ihre Kraft in diesen gewiß nicht leichten Dienst stellen wollen. Damit soll in keiner Weise gegen die älteren, früher im Justizdienst tätigen Be- amten ein persönlicher Vorwurf erhoben werden. Es wäre eben Angelegenheit der Behörde, den Einsatz der Beamten so zu lenken, daß jeder an dem Platz stünde, wohin er paßte. So hat Engelmann, und mit um ein anderer, jüngerer Praktikant in Susheim in der Praxis bewiesen, daß der Charakter einer Erziehungsanstalt durch richtigen Einsatz von geeigneten Erziehern völlig verändert werden kann, und daß die jungen selbst(von Ausnahmen natürlich immer abgesehen) mit diesem neuen Zu- stand àzußerst zufrieden, gute Ansätze eines Erfolges der Erziehungsarbeit erkennen ließen. Die verantwortliche Behörde hätte die- sen begonnenen Weg um der Jugend willen unbedingt beschreiten und beibehalten müssen. Dem war aber nicht so. Indessen War es möglich, daß ein zwar untergeord- neter, aber merkwürdigerweise sehr ein- flußreicher Herr in der inneren Verwaltung (übrigens PG, Major a. D und vom Be- triebsrat sehr ungünstig politisch beurteilt) ungehindert die Ansicht vertreten konnte, man solle doch aus der Erziehungsanstalt Sinsheim kein Erholungsheim für jugend- liche Mörder machen, die beste Erziehungs- methode sei immer noch: dreimal täglich Prügel mit dem Ochsenziemer. Obwohl der Behördenleiter und andere leitende Herren hiervon Kenntnis hatten, konnte derselbe junge Herr seine einflußreiche Stellung bei- behalten, und sogar im Auftrag der Landes- direktion des Innern völlig selbständig Untersuchungen gegen mißliebige Beamten der Anstalt durchführen und aktenmäßig festlegen, obwohl damals vom württember⸗ gisch-badischen Landtag eine Entscheidung Vorlag, wonach kein früherer PG. irgend- .* DNN 1 8 i — — — — 5 — 2 ROMAN VON RU DO U Wie mit Personalfragen betraut werden durkte. Es gab für die Leitung der Anstalt nie Gelegenheit, Reformgeaunken zur Für- sorgeerziehung an maßgebender leitender Stelle Vorzutragen. Man wollte offenbar die Fürsorgeerziehung— vielleicht aus finan- ziellen Gründen— auf den schon ausgefah- renen Gleisen der Vergangenheit einfach weiterlaufen lassen. Anders wäre auch nicht die schriftliche Entscheidung der in Frage stehenden Landesdirektion zu ver- stehen, daß an eine größere Erziehungsan- stalt Wie Sinsheim kein Lehrer oder Er- zieher, sondern ein Verwaltungsbeamter gehöre. Es liegt mir absolut fern, dem der- zeitigen Leiter der betreffenden Anstalt in irgendeiner Weise pädagogische Begabung abzusprechen Es handelt sich hier nur um die eigenartige, grundsätzliche Einstellung einer hohen Behörde. Diese eigenartige Ent- scheidung ist damals ganz im Stillen ge- troffen worden, sonst hätte sie wohl ge- wisse Kreise, vor allem auch wohl die Farteien, die wirkliches Interesse an der Erziehung und Besserung der gefährdeten Jugend haben, aufhorchen, und vielleicht auch geeignete Schritte dagegen unterneh- men lassen. ügt nicht, daß Gitterstäbe fallen. Die Fürsorgeerziehung muß von innen heraus reformiert werden verleihen sollte. An diesem Sonntag will in der Erziehungsanstalt kein verheirateter Beamter gerne Dienst tun. Was getan werden muß, wird unlustig getan Die Be- hörde entlohnt auch hierfür den Beamten schlecht). Die Stunden des Sonntags wer- den von den Beamten wie von den Jungens nur mißmutig herumgebracht, und wenn am Sonntag im günstigsten Falle in Grup- pen zur Kirche gegangen oder in langem Zuge zum Fußballplatz gezogen wird, 80 bietet zu leicht diese seltene Lockerung der üblichen Ordnung dem Freiheitsdrang und der Unlust der doch erlebnishungrigen Ju- gend die Gelegenheit zur Entweichung. Kennt die Behörde diese sonntägliche Not der Fürsorgejungen? Daß heute in der betreffenden Anstalt mzwischen schon einzelne eiserne Vergit- terungen fielen, bedeutet in keiner Weise eine Erleichterung, und ist woh! mehr als Propagandamaſnahme anzusehen Das nun auf einma! so umstrittene „feste Haus“, das in tiefer Bedeutung den Namen Pestalozzihaus führt und zum Teil gerade deshalb erstaunlich kritisiert wird, scheint mir doch in jener Anstalt vorder- hand noch nicht entbehrlich zu sein. Eine 12„ e, Sründliche Reform von innen heraus, auf 5 1 8 wesentlicher, als das Fallen von Gitter- Verwendung jugendlicher, vielleicht fami- lienmäßig nicht gebundener Erzieher, und die daraus resultierenden Erfolgsaussich- ten bei der Fürsorgeerziehung zu behan- deln. Ich will nur noch einen Punkt strei- ken: Wer selbst tieferen Einblick in An- stalten mit Freiheitsentzug gewonnen hat, der weiß, daß der grauenhafteste Tag der Woche der Sonntag ist, derselbe Sonn- tag, der von den freien Menschen so ber- beigesehnt wird und der geistigen und körperlichen Erholung dient, und der auch den Jungen in solchen Anstalten erst die Kraft für die neue, arbeitsreiche Woche stäben. Diese so dringend notwendige Er- neuerung der Fürsorgeerziehung hat vor allem die Behörde zu leisten; Helfer hier- für sind vorhanden. Die Behörde muß sie nur suchen wollen. Vielleicht ist es einmal W. Engelmann zu danken, daß er in jugend- licher Begeisterung und ehrlichem Willen das Tor zu einer Erneuerung und Verbesse- rung unserer Fürsorgeerziehng durch seine Veröffentlichung aufgestoßen hat. Wilhelm Feuerstein Rektor in Heidelberg, seinerzeitiger kom- missarischer Leiter der Erziehungsanstalt Sinsheim/ E. Ein Unterseeboot wird gehoben Das britische Unterseeboot„Truculent“, das nach einem Zusammenstoß mit einem schwe- dischen Dampfer bei der Einfahrt in die Themse sank, wurde unter Zuhilfenahme der bei- den deutschen Hebeschiffe„Energie“ und„Ausdauer“, die von der Kontroll- Kommission für diesen Zweck zur Verfügung gestellt wurden, Stahltrossen der Bergungsschiße hängend, ragt gehoben. Unser Bild zeigt: An den mächtigen das U-Boot über den Wasserspiegel. Blick ins Land 240 Liebesbriefe für Amerika Frankfurt,.(dpa) Das Frankfurter Haupt- zollamt passierte ein Paket mit einem un- gewöhnlichen Inhalt 240 Liebesbriefe deutscher Mädchen, adressiert an den Jung- gesellenclub von Dent. Minnesota(US) Die Ursache für diese nicht alltägliche „Fracht“ war die in der in- und ausländi- schen Presse besprochene Eheschließung zwischen einem Amerikaner und der ehe- maligen Sekretärin der Frankfurter Presse- stelle, Diese Ehe war dadurch zustande ge- kommen, daß der Amerikaner brieflich den Erfahrungen eines Großstadtpfarrers Wenn man als Pfarrer einer Großstadt- gemeinde in eine Familie kommt. die einem bis dahin fremd war. stößt man in den sel- tensten Fällen auf grundsätzliche Ableh- nung. Im Gegenteil. meist wird dem Pfar- rer zu verstehen gegeben, es sei höchste Zeit, daß er sich endlich blicken läßt, und dabei bekommt er gewöhnlich noch zu hören, wie lange sich niemand von der Kirche um die betreffende Familie geküm- mert hat. 5 Nun hat ein Pfarrer, dem 4000 bis 5000 Seelen anbefohlen sind, ohnehin schon im- mer ein schlechtes Gewissen. Er weiß, wie; viel unerledigt liegen bleiben muß. und wie wenig er allen seinen Aufgaben gerecht werden kann. Unsere Großstadtgemeinden sind eben viel zu groß. Eine Seelenzahl. die gerade noch überschaubar ist, würde bei 1000 liegen, und für diese sollten neben jeweils einer Kirche noch die nötigen Nebenräume vorhanden sein, so daß auch ein vertrauteres Zusammensein gepflegt werden kann. Dies alles liegt aber für uns in weiter Ferne, teils weil die nötigen Mit- tel fehlen, teils auch weil die dazu erfor- derlichen Kräfte nicht vorhanden sind. Im Allgemeinen stehen heute in einer Groß- stadtgemeinde noch immer halb so viele Geistliche im Dienst als vor dem Kriege. So müssen wir uns auch in die gegebenen Verhältnisse finden und die gestellten Auf- gaben so recht und schlecht, wie es eben geht, zu erfüllen suchen. Wer einmal vor eine Aufgabe gestellt War, die über seine Kräfte ging, weil dazu vier bis fünf Personen nötig gewesen wären, jedoch nur eine einzige zur Ver- fügung stand, der weiß, daß sich dies auch auf die Art und Weise auswirkt, wie die Arbeit getan wird. Wenn ständig das lok- kende Ziel fertig zu werden vor Augen steht, dann spornt dies an und beflügelt die Kräfte. Besteht jedoch keine Aussicht, vor- WwWärts zu kommen, dann wirkt das lähmend. Man bekommt das Gefühl nicht los, eine Sysiphusarbeit zu tun und wird müde und resigniert. In dieser Gefahr steht jeder von Dr. Karl Stürmer Erogstadtpfarrer, und er wird deshalb den Vorwürfen seiner Gemeindeglieder eine ge- wisse Berechtigung nicht ohne weiteres absprechen. Trotzdem wird er aber auch fragen müssen: Wie kommen die Leute eigentlich dazu, sich ihm gegenüber auf das hohe Roß zu setzen? Wenn sie wirklich ein Bedürfnis gehabt hätten, mit dem Pfarrer in Verbindung zu kommen. dann hätten sie doch längst schon einmal in den sonntäg- lichen Gottesdienst oder in die Sprech- stunde kommen, unter Umständen ihm auch einen Zettel ins Haus schicken können mit der Bitte um einen Besuch. Soweit geht jedoch das Interesse gewöhnlich nicht. Dasselbe kommt auch in dem Gespräch zum Ausdrucke, das bei einem solchen Be such gewöhnlich geführt wird. Um eigent- lich seelsorgerliche Dinge geht es dabei in den allerwenigsten Fällen, Vielmehr steht das im Vordergrund, was man schon alles durchgemacht hat und wie man sich gegen- wärtig herumplacken muß, und— ja nicht zu vergessen!— daß man leider gar keine Zeit habe, den Gottesdienst zu besuchen. Kaum jemand läßt aber den Pfarrer in sein Inneres blicken. Je öfter ich das erfahre, desto mehr drängt sich mir die Frage auf, warum dann überhaupt der Besuch des Pfarrers gewünscht wird. Seine Aufgabe ist doch nun einmal die Seelsorge. Wenn sie durch passiven Widerstand unterbunden wird, ist der Pfarrer doch eigentlich überflüssig! Warum macht man ihm also Vorwürfe, daß er sich nicht hat blicken lassen, wenn man inn im Grunde gar nicht in Anspruch neh- men will? Betrachtet man ihn als einen Angestellten, der sich um seine Kunden kümmern muß? Will man mit den Vorwür⸗ ten, die man ihm macht, bewußt oder unbe- wußt den Vorwürfen zuvorkommen, die er selber vielleicht machen könnte? Oder aber hat man heimlich doch ein seelsorgerliches Bedürfnis, das man nur nicht aussprechen kann, weil man sich selbst darüber nicht ganz klar ist? Wie dem auch sei,— es wäre gut, wenn —— 3— 1 N WIE EINH ER HEINRICH DAU MANN 7. Fortsetzung In der Halle des Hotels Domonik, das er dann aufsuchte, erwartete ihn der Besitzer selbst. Der behäbige Hotelier begrüßte ihn mit der Vertrautheit, wie sie die Gastwirte leicht alten und lieben Gästen gegenüber zeigen:„Schönen guten Tag, Herr Haller. Ir Zimmer im fünften Stock habe ich so- fort frei machen lassen. Sie sollen sich bei mir fühlen, als wenn Sie bei Muttern wären.“ „Lassen wir mal die schönen Sentenzen, bester Dominik, und gestatten Sie mir, daß ich den Dithyrambus auf fhre Buchte und meine Wenigkeit unterbreche Ist etwas für mich abgegeben worden?“ Natürlich, daß ich das auch vergesse. Ein Paketchen, kleines Päckchen sozusagen blog. Ich habe es selbst in meinem Privat- büro aufgehoben. Angerufen sind Sie auch doch mal bekieken, die man mir zugedacht Bat.“ Im Büro lag auf dem Schreibtisch ein brauner Karton ohne Aufschrift, ver- schnürt nach einer Patentmanier, bei der die Bindfäden unter dem Deckel durchzo- gen War. Das Päckchen von 10 mal 10 mal 20 Zentimeter Ausmaß wog schwer. Haller horschte daran, er schüttelte den Kopf, legte das Päckchen wieder auf den Tisch und sah Dominik fragend an: a „Wie öffnet man so einen Kram?“ Der Gastwirt zückte ein Taschenmesser und wollte die Schnur durchschneiden: „Hier ein Schnitt und dann zieht man den Bindfaden durch!“ „Halt, Mann Gottes, das Dingelchen hat's in sich. Wollen lieber mal in den Gar- ten gehen un nen lütten Versuch machen. Die alte Kopierpresse dort borgen Sie mir 4 7 worden, von Herrn Jens Jversen. mal, ja? 5 8 5 5 n 7 g 8 Das schwere eiserne Bürogerät trug Von Jversen? War gens selber am Dominik, Haller folgte mit dem Päckeen. Telefon?“ „Nein, irgendein Assistent. Wollte noch- mal anklingeln. Aber bis jetzt ist kein An- rut erfolgt. Moment mal, ich hole schnell das Paketchen!“ 25 „Bit e, bester Aalsſppenfachmann, len korard, git, fe puß mir die Seltenheit sich beim Portier noch eine Rolle Er erbat. m äußersten Winkel des parkarti- Spagat. I i 8 e spannte er das Päckchen in die Kopierpresse, pand an den Bindfaden die Spagatschnur und schnitt dann vorsichtig den Verpackungsfaden durch. „So, nun wollen wir mel dreißig Meter abtürmen.“ Er wickelte behutsam Schnur von der Spagatrolle ab und entfernte sich mt dem Gastwirt von dem eingespannten Paketchen. 5 „Ist das ne Bombe, Herr Haller?“ fragte angstlich Dominik.„Wenn die man losgeht? „Bomben sind im allgemeinen dazu da, joszugehen, liebster Kochkünstler. Was en Scheiben kaputt gehen sollte, das bezahle ich. Im übrigen wollen wir uns zur Vor- sicht da hinter den Baum stellen Ach- Fung eris Er 20g so kräftig an der Halteschnur, daß er den Bindfaden aus der Verpackung her- ausrig. Man hörte ein feines Pfeifen, dann brannte an der Stelle, wo die Kopierpresse stand, eine hohe, violett leuchtende Flamme auf, so hell, daß man die Konturen deutlich in dem grellen Sonnenlicht wahrnehmen konnte. Eine Minute pfiff und zischte es, sprühte Funkengarben hoch, ganze Schwär⸗ me, dann sank die Erscheinung in sich zu- sammen. Dominik hatte mit offenem Munde da- gestanden und das Flammenphänomen be- wundert: Dunnerlüchting! Dunnerlüchting! Was war denn das für ne Chose?“ Er wollte sofort hineilen, doch Haller hielt ihn zurück: „Täuw man! Täuw man! Lielleieht ist die Ueberraschung noch nicht zu Ende. Bei dem Feuerwerk fehlt noch der den hoch- befriedigten Zuschauer das glückliche Ende verkündende Kanonenschlag. Wolln mal künk Minuten warten. Uebrigens, Was be- nutzen Sie denn für ein Parfüm?“ „Ich? Herr Haller, ich bin ein alter Mann. Außer Kölnisch Wasser nach dem Rasieren kommt keine Duftei an meinen Korpus.“.. „Ja, das riecht doch sich mit Mandelseife?“ „ Waschen Sie 1 die Pfarrer und die Gemeindeglieder sich ein wenig klarer wären über die Sache, um die es allein gehen kann, wenn sie einander begegnen. Nicht das ist in erster Linie die Aufgabe des Pfarrers, irgendwelche mate- riellen Mängel abzustellen, oder sich die Klagen über den Ehegatten, die Kinder und die Nachbarn anzuhören, sondern die Men schen in Anspruch zu nehmen für den Dienst Gottes, den Dienst Gottes am Sonn- tagmorgen in der Kirche und am Alltag in der Familie und im Beruf. Wenn die Ge- meindeglieder die Pfarrer wieder mehr als Rechtswahrer Gottes vor den Menschen be- trachten würden, dann könnten sich die Pfarrer auch wieder mehr auf ihre Aufgabe als Rechtswahrer der Menschen vor Gott besinnen. 5 Das ist nämlich die doppelte Aufgabe, die ein Pfarrer zu erfüllen hat: vor den Menschen einzutreten für Gott und vor Gott einzutreten für die Menschen! Denkt daran, wenn vrieder einmal ein Pfarrer zu euch kommen sollte! Hexenprozeß in Amerika New Vork.(dpa) In dem amerikanischen Staate Delaware wurde eine junge Frau wegen Hexerei verhaftet. Das Gesetz, auf das sich die Verhaftung gründet, stammt noch aus der Zeit vor der amerikanischer! Revolution 1776. Die Hexe pflegte ge- werbsmäßig die Kunst, aus den Handlinien das Schicksal zu deuten,. Das Honorar für die Konsultation betrug bei ihr 10 Dollar. Einige Kunden, die ihren Rat zwar in An- spruch genommen, die Ausgabe von 10 Dollar aber gescheut hatten, haben sie nun unter Berufung auf das alte Gesetz wegen Hexerei verklagt. Sie glauben, von der Chiromantin aus Rache verhext worden zu sein. Im Staate Delaware kann man wegen Hexerei zu hundert Dollar Geldstrafe und pis zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden.(AF) „Nun hören Sie aber auf! Unsere Groß- mütter sollen sich mit so etwas gescheuert haben, und das ist bannig lange her, Aber Sie riechen recht das duftet nach bitteren Mandeln.“ „Allons, vitel Schnell machen wir mal, daß wir aus dem Dunstkreise herauskom- men. Los, Mensch, laufen Sie doch!“ Sie rannten beide auf das Hotel zu. Dominik keuchend, Haller vergnügt plau- dernd:„Das ist schlimmer als der erwartete Kononenschlag. Netter Schäker, der mir das Paketchen geschickt nat. S0 jetzt kommt Wind auf. In fünf Minuten können Wir uns mal die Geschichte ansehen.“ Der Hotelbesitzer hielt die linke Hand auf die Brust gepreßt. Er atmete keuchend: „Was ist denn da eigentlich los? Das ist ja beinahe so wie in einem Wallace-Film. Können Sie mir das erklären?“ „Blausäure. Cyan wasserstoff, HCN. Pflaumenkerne sind auch damit gesegnet. Ein Milliliterchen in einem Zimmer genügt, um einen Menschen in die besseren Jagd- gründe zu befördern. Das haben wir eben gerochen. Scheinbar muß man mir ein ganz besonderes Quantum zugedacht haben. Der Wind bläst gut num werden wir uns mal ansehen, was die Kopierpresse macht.“ Mit dem Winde angehend, schritten sie auf die Stelle zu, wo sie die Presse hin- gestellt hatten. Zwischen Mauer und einem Baum eingeklemmt, war sie durch den Ruck an der Schnur nicht umgefallen. Als sie auf etwa zehn Meter herangekommen Wären, fegte über sie ein besonders heftiger Windstog hinweg. Die wohl dreißigjährige Rüster begann plötzlich zu schwanken und stürzte dann mit dröhnendem Krachen um. Haller sprang schnel! vorwärts und musterte die Bruchstelle des Baumstammes. Schwarz und verkohlt leuchtete der Stumpf, Frankfurter Oberbürgermeister Walter Kolb gebeten hatte, ihm eine deutsche Frau 2u vermitteln. Die„glückliche Hand“ Kolbs beim Zustandekommen dieser Ehe hatte die 25 Mitglieder des Denter Junggesellenklubs, die auch von dieser Geschichte hörten, ver- anlaßt, sich ebenfalls an den Frankfurter Oberbürgermeister zu wenden. Sie seien des Alleinseins müde, schreiben die Jung- gesellen. Dr. Kolb übergab den Brief der Presse, die ihn abdruckte und mit einer Flut von Zuschriften überschüttet wurde, „Tag des Brotes“ Dortmund.(dpa) Die Bäckerinnungen der Bundesrepublik wollen vom 17. bis 21. August eine Werbeaktion Tag des Brotes“ veranstalten. Dabei soll das Brot als billigstes hochwertiges Volks-Nahrungs- mittel propagiert werden. Stadtväter auf Fahrt Bad Neuenahr.(dpa) Die vermutlich bis- her erste Stadtratssitzung in einem fahren den Omnibus hielten die Stadtväter von Bad Neuenahr. Auf der Fahrt nach Wies baden berieten sie unter dem Vorsitz des Bürgermeisters wichtige Gemeindefragen. Da sie beschlußfähig waren, wurden sogar Beschlüsse gefaßt. Schlagkräftige Enthusiasten Detmold.(dpa) Die Detmolder Straf- kammer verurteilte vier Sportenthusiasten zu Gefängnisstrafen von sechs bis zehn Monaten, weil sie nach einem Fußballspiel den Schiedsrichter angegriffen und verletat Batten. Besonders fiel dabei ins Gewicht daß sie auch der Polizei Widerstand ge- leistet haben. Der große Befähigungsnachweis Bamberg.(dpa! Wie einstens Siegfried, spaltete der 17jährige Schmiedelehrling Adam Maier aus Schwürbnitz bei Bamberg mit dem Vorschlaghammer einen Ampoß in zwei Teile. Der Amboß hatte ein halbes Jahrhundert lang alle Schläge überdauert. Adam will jetzt Boxer werden. Uniformierte Musik München.(dpa) Die bekannte Deutsch- meister Kapelle aus Wien eröffnet am 23. März in München eine mehrwöchige Deutschland-Tournee. Die Musiker werden in ihrer historischen Tracht auftreten. Welterneuerung durch Dauertanz Berlin.(dpa) Der Begründer der„Welt⸗ erneuerungslehre“, Jakob Kuny, eröffnete im Berliner Thefihaus das zweite Berliner Dauertanz-Turnier, an dem sich 15 Paare beteiligen. Der bisher aufgestellte Rekord von 246 Stunden und 30 Minuten soll über⸗ boten werden. Ueber seine Lehre sagte Kuny dabei, sie sei keine Heilsarmee- Theorie“ sondern mache den Menschen Slücklich. 5 das eine stammende glühte sogar noch rötlich. „Donnerlüchting, Schockschwerenot! Herr Dominik, manchmal muß man sich so Wun⸗ dern, daß man ins Fluchen kommt. Der Stamm ist ja glatt Kopierpresse. Na, Sie werden darauf keine Mahnbriefe mehr behandeln können,“ Dominik starrte sprachlos das an, Was vorher seine Presse gewesen war. Die beiden stählernen Preßscheiben waren verschwun⸗ den, ebenso der Preßbügel und die größere Hälfte der Druckschraube. Nur die Hebel“ arme und der Knopf der Schraube lagen auf der Erde, verbogen und verkrümmt, als seien sie stundenlang auf Weißglut erhitzt worden. Haller kniete nieder. Mit einem Hölz- chen kippte er einen Eisenfladen, in dem Steinchen, Erde und Aschenteilchen einge- schmolzen waren, hoch: „Mächtig warm noch! Ihr schönes Museumsstück ist nun zer flossen wie Butter in der Julisonne. Muß ne angenehme Wärme gewesen sein. Unter Areitausend Grad Hitze war so ein Effekt nicht zu er- zielen.“. Der Hotelwirt wurde plötzlich bleich und lehnte sich an die Mauer:„Und wenn ich vorhin in meinem Privatbüröchen den Bind- kaden aus dem Paketchen herausgezogen hätte?“ „Dann hätten wir beide uns anständig die Finger und sonstige Körperteilchen ver- brannt! Zur Zeit hätte die Hamburger Berufsfeuerwehr Großalarm, und Ihre Gäste warteten etwas unruhig auf Sprungtücher, Rettungsschläuche und Magirusleitern, so- weit sie nicht das bewußte Milliliterchen Blausäure geschluckt hätten. Ein netter Zeitgenosse, der mich immerfort mit solchen Veberraschungen bedenkt.“ durchgebrannt. Und ihre Seite 4 MANNHEIM Freitag, 17. März 1950 Nx. 2 Oberprimaner bei Proſessor Heuß „Morgen“-Fahrt nach Bonn Es begann damit, daß ein Redakteur des „Morgen“ mit einem in seiner Nähe woh⸗ nenden Studienassessor eines Mannheimer Gymnasiums in zahlreichen Gesprächen die Situation und die Einstellung der Jugend zu den Tagesereignissen besprach. Es endet heute— Vorläufig nur damit, dag von den 259 Oberprimanern der Mannheimer und Weinheimer Gymnasien und Realgymnasien und der Wirtschafts- Oberschule, etwa 130 heute um 3.31 Uhr mit einem Dieselsonderzug der Bundesbahn zur Fahrt nach Bonn starten, um zuerst das Bundestags- und Bundespresse-Haus kennen zu lernen, dann um 12 Uhr mittags von Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuß empfangen zu werden und am Nach- mittag eine Vollversammlung des Bundes- tages mitzuerleben. Ueber diesen„Lokal- augenschein“ werden wir noch berichten. In Bonn freuen sich einige„Mann- heimer“ darauf, den Mannheimer und Weinheimer Schüler und Schülerinnen die „Bundeshauptstadt“ zu zeigen und in den Schülerkreisen herrscht seit Tagen eine be. greifliche Aufregung. g Erziehung nach Geschlechtern erscheint Prof. Langer fragwürdig in einem gut besuchten Vortrag des Mannheimer Frauenvereins im Saal der In- dustrie- und Handelskammer behandelte Professor Langer die Probleme der Mäd- chenerziehung von einem Standpunkt, der darauf verzichtete, Rezepte für den Lehr- Plan zu geben, sondern die Frage prüfte, ob die Erziehung auf den Unterschied im Ge- schlecht abgestellt werden dürfe. Sei nicht jeder Mensch eine Summe seiner Anlagen, die von Vater- und Mutterseite her auf ihn überkommen sind, die also Weibliches un d Männliches einschlössen, fragte der Redner. Die Ausführungen wurden mit großem Beifall aufgenommen. Wir werden in der Frauenbeilage darüber noch eingehend be- richten. Ein Jeep überschlug sich In der Kurve Goethestraße— Ring Ein verhältnismäßig noch glimpflich ab- gelaufener Verkehrsunfall ereignete sich ge- stern Nachmittag auf dem Friedrichsring in der Nähe des Tennisplatzes. Obwohl von der amerikanischen Verkehrspolizei der Presse nicht nur jede Auskunft, sondern auch die nähere Besichtigung des Tatortes verweigert Wurde, konnte durch Zeugenaussagen fol- gender Tatbestand rekonstruiert werden: Ein mit drei Amerikanern besetzter Jeep Wollte— aus der Goethestraße kommend in den Friedrichsring, Richtung Wasserturm einbiegen. Obgleich zu diesem Zeitpunkt die Ring-Straßen beider Richtungen verkehrs- leer waren, geriet der Jeep in halber Höhe der Kreuzung plötzlich ins Schleudern, über- schlug sich und stürzte schräg auf den Randstein mit den Rädern nach oben. Der teilweise eingedrückte Wagen wurde von mehreren Passanten sofort aufgerichtet. Während die beiden vorne sitzenden Insas- Sen des Wagens unverletzt bzw. mit einigen Schrammen und dem Schrecken davon- Sekommen waren, mußte der dritte mit schweren inneren Quetschungen nach Hei- delberg überführt werden. Die Ursache des Unfalles wird von Augen- zeugen in einer Bremsblockierung der reèch- ten Räder gesehen. Schauspieler danken für Unterstützunng der Oeffentlichkeit Allen Kreisen der Mannheimer Bevölke- Tung sprechen wir auf diesem Weg unseren Dank aus für die spotane, einstimmige Ant- Wort auf die Frage der Erhaltung des Schauspiels am Nationaltheater Mannheim. Alle Zuschriften sind gründlich gelesen, und die Anregungen aufgegriffen worden. Auch dem Herrn Oberbürgermeister und dem Stadtrat unseren Dank für ihren kulturell verantwortlichen Entschluß, das National- theater in allen Sparten zu erhalten. Möge jeder Zustimmer zur Schauspielfrage ein eifriger Besucher werden— sein— bleiben! Das Schauspiel-Ensemble des National-Theaters Roswaenge im Nationaltheater Spielplanleckerbissen im März Für das Gastspiel von Marika Rökk, das auf den 28. und 29. März verlegt wurde, müssen vorbestellte Karten bis spätestens 22. März an der Theaterkasse abgeholt wer- den, da sonst anderweitig darüber verfügt wird. g Am 21. März, 19.30 Uhr, wird die wegen Erkrankung von Ernst Langheinz verscho- bene Premiere des Kleist'schen Lustspiels „Der zerbrochene Krug“ in der neuen In- szenierung von Helmuth von Scheven(Büh- nenbild Kar! Petry) gegeben. Dazu wird Schnitzlers einaktige Groteske„Der grüne Kakadu“ in der neuen Inszenierung von Ri- chard Dornseiff zum ersten Male aufge- führt. Zwei Tage darauf, am 23. März, ist um 19 Uhr die Premiere der Oper„Der Frei- schütz“ von Carl Maria von Weber in einer Neuinszenierung von Manfred Schott(Ber- Iin) als Gast. Bühnenbild: Heinz Daniel. In den Hauptrollen: Agathe— Gertrud Jenne, Hennchen— Hilla Oppel, Max Georg Fahgnacht, Kaspar— Heinrich Hölzlin. Am 26. März, um 20 Uhr, wird Helga Roswaenge als Gast den Rudolf in der Oper „Die Bohèeme“ von Puceini singen. Wohin gehen wir? Freitag, 17. März: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Die Entführung aus dem Serail“; Alster, 15,00 und 20.00 Uhr;: Pariser Modenschau; Oapitol: In einer Nacht im Mai“; Meßplatz (hinter der Feuerwache) 20.00 Uhr: Circus Franz Althoff; Rosengarten, 19.30 Uhr: Ein- Ttünrungsvortrag zu„Hoffmanns Erzählungen“ (Theatergemeinde Mannheim). Wie wird das Wetter? Mild, aber nicht ganz beständig Vorhersage bis Samstag früh: Am Freitag tagsüber heiter bis wolkig und trocken. Zum Abend Bewölkungszunahme und vorüber⸗ gehend etwas Regen. In der Nacht wechselnd bewölkt. Höchsttemperaturen um oder etwas über 15, Tiefstwerte kaum unter 5 Grad. Mäßige südwestliche Winde. 7 Pegelstand am 16. März: Mannheim 205(—3), 154(—6). Maxau 349(—5), Worms 139(5), Caub Fosträuber vor Gericht Die Pistolen waren nicht geladen! Bundespost verklagt die sechs Angeklagten zur Zahlung der geraubten 160 00 DM Der Prozeß gegen die Mannheimer Hosträuber begann mit einem Zwischenfall, der im ersten Augenblick die Verhandlung zum Scheitern zu bringen drohte: Che Landgerichtspräsident Dr. Silberstein die Schwurgerichtsverhandlung offiziell für eröffnet erklärte, erhob sich von den sechs Verteidigern Rechtsanwalt Dr. Ram merer, Karlsruhe, um im Namen der Verteidigung mit scharfen Worten Protest einzulegen.„Die Prozeßbeteiligten haben das Recht, die Richter abzulehnen, wenn sie zu der Ueberzeugung gekommen sind, diese Richter seien befangen.“ Jeder— auch Rüächter und Geschworene— fuhr Dr. Käm- merer fort. müsse beeindruckt, wenn nicht sogar voreingenommen sein von der Viel- zahl der Berichte über diesen Postraub, die in der gesamten westdeutschen Presse zur Veröffentlichung gelangt seien. Nur wenn mit Sicherheit anzunehmen sei, daß Richter und Geschworene ihrer Urteilsfindung keine dieser Informationen zugrunde legen würden, könne die Verteidigung, Richter und Laienrichter anerkennen. Erst auf die ausdrückliche Erklärung des Vorsitzenden, das Gericht sei nabhängig und niemanden unterworfen als dem Ge- wissen und dem Gesetz, sprach die Vertei- digung dem Schwurgericht das Vertrauen aus. Damit begann ein Prozeß, an dem die Oeffentlichkeit weit über Mannheim hinaus in außergewöhnlich starkem Maße Anteil nimmt. Ein Prozeß, dessen Atmosphäre im Laufe der vielstündigen Vernehmungen des ersten Verhandlungstages keinen Augen- blick an Spannung verlor. Ein beständiger Menschenauflauf vor den Toren des Gerichts, doppelte Polizeiketten, die den Aufgang absperrten und ein Ver- handlungssaal, in dem sich vor und hinter den Schranken Kopf an Kopf drängten, charakterisſerten den äußeren Rahmen. Zum ersten Male in der Geschichte des Mannheimer Landgerichts wurde eine ver- handlung mit Lautsprechern aus dem Sit- zungssaal in den unten gelegenen Börsen- saal übertragen. Im Sitzungssaal, zu Füßen der feierlichen Runde des Schwurgerichts, sahen Verteidiger, Gerichtssachverständige, Presseberichter, Vertreter von amerikani- schen Gerichten, Oberpostdirektion und Po- lizei dicht gedrängt. In der vorderen Reihe der Anklagebank — zwischen Polizisten— saßen die Brüder Stuck und der junge Knabenschuh, während der Verhandlung ihrer Handschellen ledig; in der rückwärtigen Bank Breunig, Hörner und der ehemalige Postschaffner Honikel. Der erste Staatsanwalt Dr. Angelberger verlas die Anklageschrift, die den drei jun- gen Männern Knabenschuh, Breunig und Hörner vorwirft, nach einem bis in alle Ein- zelheiten vorbereiteten Plan am Vormittag des 9. Juni 1949 mit einer schnellfahrenden Limousine den Geldtransport der Post auf dem Wege zur Landeszentralbank zum Halten gezwungen und unter Anwendung von Drohung den Geldsack mit 160 000. DM geraubt zu haben. Als Mitwirkende, wenn auch nicht als Ausführende bei der Tat, wurden die beiden Brüder Stuck angeklagt, während dem ehemaligen Postschaffner Ho- nickel der Vorwurf gemacht wurde, als Be- amter das Geheimnis dieser Geldtransporte offenbart und den Raub erleichtert zu haben. Als erster trat Franz Stuck vor das Po- dium. Ein 41 jähriger Mann, dessen Gesicht in seiner auffallend schmal und langgeschnit- tenen Form überraschende Aehnlichkeit mit seinem jüngeren Bruder Ludwig zeigte. Franz Stuck war von Beruf Autoschlosser und hatte nach dem Kriege von Lohnfahrten und Schiebungsgeschäften gelebt. Sein Vor- strafenregister wies mehr oder weniger ge- ringfügige Vorstrafen aus. Anders sein Bru- Walcotts Manager sagt: „leh habe unterschrieben, dabei bleibt es“ Alle widersprechenden Meldungen um den Kampf Walcott— ten Hoff können den Mannheimer Boxring in seiner Zuversicht nicht erschüttern. Gestern erhielt Heinz Schuble, der durch seinen Ausschluß aus dem deutschen Berufsboxverband dem tech- nischen Leiter Polzer vom Mannheimer Boxring seinen Vertrag abtrat, einen Luft- postbrief von Benny Baum, seinem Inter- essenvertreter in USA. Baum teilt darin mit, daß er mit Bocchicchio, dem Manager Waleotts, gesprochen habe. Der Manager habe sich darüber beschwert, daß ein in Amerika lebender Promotor namens Muec- card von einem deutschen Veranstalter den Auftrag bekommen habe, die Börse des Mannheimer Boxring zu überbieten. Boc- chicchio habe jedoch geäußert:„Ich habe den Kontrakt unterschrieben und dabei bleibt es“, Friedens fragen und Fruuensorgen Jeder ist für den Frieden Aber wie ihn schaffen? Für eine vom Internationalen Versöh- nungsbund im evangelischen Gemeindehaus in der Eggenstraße veranstaltete Friedens- kundgebung konnte als Redner Monsieur Manceau Saris) gewonnen werden, der über das Thema„Ein Weg zum Frieden“ referierte. Sein Grundgedanke ist die Schaffung einer Europa-Union auf föderalistischer Basis über den Modus von Nichtangriffs- Pakten hinaus. Die Möglichkeit zum Frie- den ohne jeglichen Angriffsgeist müsse ge- schaffen werden; dabei gelte es die ökono- mischen, politischen und soziologischen Mo- mente zu berücksichtigen, die, entsprechend abgestimmt, auf eine gemeinsame Basis ge- bracht werden müßten. Länderwährungen. Zollgrenzen, geistige Grundlagen, Paßfra- gen, Grenzkontrollen usw. müßten eine all- gemein- gültige Regelung finden. Die praktische, Seite des Problems ver- lange ein eingehendes Studium der schwie- rigen Materie. Von den vielen Möglich- keiten zum Frieden verwies der Redner auf die der Esperantisten, die durch den Ver- such der Schaffung eines internationalen Seistigen Elementes das Ziel zu erreichen glauben. Wie schwer jedoch der praktisch gangbare Weg zum Frieden ist, und wie vielfältig die Vorstellungen davon sind. bewies der lebhafte Meinungsaustausch in diesem verhältnismäßig kleinen Gremium. der sich dem Vortrag anschloßg, obwohl über das, was zu erreichen angestrebt werden müsse, kaum Meinungsverschiedenheiten bestanden. Verstand und vernunft nicht nur für Männer Der Frauenausschuß der Mannheimer Industriegewerkschaften wurde auf einer Delegierten versammlung im Rosengarten neu gewählt. Er vertritt 13 000 weibliche Mitglieder, deren Wunsch zum Ausdruck kam, eine hauptamtliche Frauensekretärin zu besitzen. Nun soll zunächst— bis eine geeignete Frau für diesen Posten gefunden ist— ein Mitglied des Ausschusses in der kommenden Woche dafür bestimmt werden. Im Mittelpunkt der Versammlung stand ein Referat von Rose Marquardt, Sachbear- beiterin der Industriegewerkschaft Chemie, Hannover, das außerordentlichen Beifali fand und zu einer lebhaften Aussprache führte. Sie gab einen Ueberblick über die mit der industriellen Entwicklung eng zu- sammenhängenden Frauenfragen, In der Praxis bestehe noch keine völlige Gleich- berechtigung. Allerdings hätten es die Mütter in der Hand, ihre Töchter nicht in erster Linie nur für die Ehe zu erziehen, sondern deren Berufsausbildung voranzu- stellen. Die Frau solle nicht versäumen, ihren Verstand auszubilden und die Ver- nunft zu gebrauchen, wenn auch Mut dazu gehöre, herkömmliche Anschauungen über Bord zu werfen. der Ludwig Stuck, der bereits wegen Zu- hälterei mehrere Jahre im Zuchthaus Saß. „Strafbare Handlung mit politischem Hinter- alt“, erklärte er brüsk vor Gericht. Stuck war— nach Verbüßung der Strafe— tat- sächlich vom Verdacht der Zuhälterei frei- gesprochen worden. Die drei jungen Männer, die das Gericht als die„Täter“ klassifizierte, bewiesen Während des ersten Verhandlungstages eine Geständnisfreudigkeit, die zunächst zur glatten Abwicklung der Verhandlung we- sentlich beizutragen schien. Allen voran der 21 jährige Robert Knabenschuh, seit seiner Kinderzeit nach dem Helden eines Räuber- romans„Pango“ genannt. Ein gut geklei- deter junger Mann mit einer gewissen in- tellektuellen Gewandtheit und einem fast unbelasteten Strafregister. Ihm folgte der 20jährige Kraftfahrer Peter Wilhelm Breunig, der mit seinem trockenen Humor Heiterkeitsausbrüche her- vorrief. Die Reihe der jugendlichen Täter beschloß der 21 jährige Kraftfahrer Günther Johann Hörner, Schulkamerad der beiden anderen, ebenfalls nur geringfügig vorbe- straft. Als letzter trat der ehemalige Postschaff- ner Emil Honikel vor. Wegen Zugehörigkeit zur SS war er zunächst aus dem Postdienst entlassen, später aber wieder als Postschaff- mer eingesetzt worden. Dieser erste Teil nahm mehrere Stunden in Anspruch und schloß mit der Verlesung eines Schreibens der Oberpostdirektion Karlsruhe, wonach die Bundespost gegen die sechs Angeklagten als Gesamtschuldner einen Zivilprozeß wegen der Zahlung der 160 000 DM anstrengen wird. In den Nachmittagsstunden, als die An- geklagten Aussagen über ihre Tat zu machen hatten, nahm die Verhandlung einen wesentlich anderen Charakter an. Jetzt begann mit Kontroversen zwischen Gericht und Verteidigung. und zwischen den einzelnen Angeklagten, die Spaltung in zwei Lager: Hier die drei jungen„Täter“, die in ihren Aussagen einmütig zusammen- hielten— dort die beiden Brüder Stuck, die nach dem bisherigen Verlauf der Ver- handlung als Anstifter anzusehen sein dürkten. Losgelöst und zu niemandem mehr gehörig nur der ehemalige Postschaffner Honickel. Er versuchte unter dem lebhaf- ten Beistand seines Verteidigers, das Ge- richt glauben zu machen, er habe die Mit- teilung rein per Zufall gemacht.„Wenn ich gewußt hätte, daß die Pistolen nicht 82 laden waren, hätten sie den Geldsack nicht bekommen. Ich hätte mich draufgeworfen!“ Später habe er versucht. die sechs anderen zu bewegen, die 160 000. DM anonym an dies Post zurückzuschicken. Auch der jüngere der beiden Stucks trennte sich nun radikal von seinem Bruder. Einer bezichtigte den anderen der 2 gemei-⸗ nen Lüge und gerade Ludwig Stuck wollte jetzt an den Vorgängen Völlig„unschuldig“ sein. Er sei nie an der„Sache“ beteiligt gewesen und habe auch nie von einer Be- johnung gehört oder gesehen. „Der will von gar nix wissen und war doch bei allem dabei!“ empörte sich Breu- nig.„Gerade er war es, der sagte, als man den ‚Anstiftern! 40 000 DM Aushändigte!— Was is denn das? Des is ja Trinkgeld!“ Die drei jungen„Täter“ waren im gro- Ben und ganzen gesehen, geständig. i⸗-tu Ohne Hebung der Kaulkrult keine Wirischafisgesundung meint DAG-Vorsitzender Rettig in einer Versammlung im Rosengarten Bei einer Versammlung Mannheimer Angestellten am Mittwochabend im voll- besetzten Rosengarten— einberufen von der DAd Weutsche Angestellten Gewerk- schaft), Ortsgruppe Mannheim sprach DAG-Vorsitzender A. Rettig, Hamburg, über„Die Angestellten im Kampf gegen Willkür und sozialen Rückschritt.“ Einleitend gab er einen Rückblick auf die Entwicklung der Arbeiter- und Ange- stelltenvertretungen seit dem Zusammen- bruch. Es seien Arbeitnehmer- und nicht Arbeitgeber verbände gewesen, die die ersten Fundamente für den wirtschaftlichen Wiederaufbau gelegt hätten. Die später konstruierten Arbeitgeber- Organisationen aber hätten ungeachtet der Pionierrolle der Arbeitnehmer diesen dann nur Unverständ- nis und Egoismus entgegengebracht. Statt eines Volksstaates seien die Voraussetzun- gen für ein herrenstaatliches Gebilde ge- schaffen worden. Trotzdem hätten die Ge- Werkschaften durch verstärkte Anstren- gungen einen günstigen Ausgangspunkt für die Entwicklung gewonnen. Seit eli Juhren das erste Mal wieder Der„Feuerio“-Tropfen hat es in sich „Ruhe, wem kein Bart wächst!“ pflegen manche Männer zu sagen, wenn sich ernst- hafte Dinge anbahnen. Dieses auf das zarte Geschlecht gemünzten wohlmeinend- rauh- herzlichen Ausrufs bedurfte es am Mittwochabend in der„Dorfschänke“ nicht, denn das war von Anbeginn eine Sache unter Männern. Mannemer Buwe von einst— stolze und würdige Bürger von heute— hatten sich hier zu fröhlicher Runde zusammengefun- den, um nach elf Jahren wieder zum ersten Male den traditionellen„Feuerio“-Tropfen des Hauses Habereckl zu probieren, jenes Starkbieres mit einem Stammwürzgehalt von 18 Prozent, das zu Julius Langs seligen Zeiten erst„Salvator“, später„Rotavlas“ (merkt der geneigte Leser etwas?) und seit 1901, als Dingeldein sen, das Brauhaus übernahm, schließlich„Feuerio!-Tropfen ge- nannt wurde zu Ehren der allzeitig herz- lichen Verbundenheit des Hauses Habereckl mit dem„Feuerio“, Heute sind Fritz Dingeldein, der Brau- meister, und Hans Dingeldein, der Kauf- mann, die Erben einer alten Mannheimer Tradition, die sich zur diesjährigen Kost brobe den Elferrat des„Feuerio“ mit Präsi- dent und Vize, Ex-Prinzen und Freunde des Hauses geladen hatten. Bei ungezwun⸗ gener Tischgesellschaft gab es ein Hervor- zaubern vergangener Tage, der großen Zeit der Mannheimer Bürgerschaft, und Namen fielen, die in der Stadtgeschichte unverges- sen sind, weil ihre Träger einst Geschicht- chen machten, und manche köstliche Epi- sode aus einer glücklicheren Zeit erstand wieder in der Erinnerung. So hatte denn Hans Dingeldein völlig recht, wenn er in witzigen Worten erklärte, daß der An- stich des Tropfens früher ein Ereignis war. aber es wieder werden könne, wenn sich die Bürgerschaft unserer Stadt wieder wie einst zusammenfinde. Fritz Wöllner, der„Feuerio“-Präsident (1903 bereits war er Karnevalsprinz, und seit 1922 hat er noch keine Tropfen- Probe versäumt) dankte dem Hause Habereckl und wünschte sich(und allen anderen), daß auch im Stammhaus selbst wieder einmal die Probe steigen könne. Lange mußte wohl manche Ehefrau in dieser Nacht auf ihren Göttergatten war- ten, aber die„Sünder“ haben wohl nichts zu bereuen: Der Feuerio“ Tropfen kann sich sehen lassen gnik „ 8 Der Kampf der Gewerkschaften sei noch lange nickt zu Ende geführt. Die große Armee der Arbeitslosen erschwere den Stand der Gewerkschaften in der Ausein- andersetzung um das wirtschaftliche Kern- problem: die Relation zwischen Preis und Lohn. Es sei Aufgabe der Gewerkschaften dafür zu sorgen, daß der alte Satz von An- gebot und Nachfrage nicht länger auf den Menschen angewandt werde. Durch richtige Wahl der Mittel und Methoden müsse es zwar nicht von heute auf morgen, aber doch einmal möglich sein, eine Vollbeschäf- tigung zu erreichen.„Ohne sehr starke Hebung der Kaufkraft ist eine wirkliche Gesundung unserer Wirtschaft nicht reali- sierbar.“ Trotzdem sei seit der Geldumstellung schon viel geleistet worden: bis zum Tage& seien 50, bis Ende 1949 98 Prozent der indu- striellen Produktion von 1936 erreicht wor- den. Da aber die westdeutsche Bevölkerung in den Jahren nach dem Kriege um zehn Millionen zugenommen habe, müsse die Produktion um weitere 30 Prozent gestei- gert werden, um einen der Vorkriegszeit entsprechenden Lebensstandard zu ver wirk- lichen. Die größten Hindernisse auf dem Weg zu diesem Ziel seien nicht nur die Kriegsschäden, sondern erst recht auch die Demontagen. Die Forderung des Auslandes nach gesteigerter Produktion klinge para- dox angesichts der industriellen Beschnei- dungen und der Drosselung der Schiffahrt. Die deutsche Maschinenausfuhr solle bis 1952 auf 990 Milionen Dollar gebracht wer- den— eine Erhöhung, die mit einer um StWũ e 60 Prozent gedrosselten Stahlproduk- tion unmöglich erscheine. Deutschland sei wohl bereit, seine Probleme selbst zu lösen; man dürfe ihm aber dann auch nicht die Voraussetzungen dazu nehmen. Eingehend befaßte sich Rettig mit der Sozialpolitik, wobei er besonderes für eine gesetzliche Regelung des freien Wochen- endes und der Ladenschlußzeiten für Ein- zelhandels angestellte, für die Frau im An- Sestelltenberuf und für den beruflichen Nachwuchs eintrat und auch das Problem der älteren Angestellten berührte. Zum Schluß gab Rettig einen Querschnitt durch die Verhältnisse in Schweden, wo die Preise zwar etwa denen in Westdeutsch- land entsprächen, die Löhne jedoch um 150 Prozent höher seien. Der Redner appellierte an alle Angestellten, sich dem Kampf der Dad anzuschließen zur Schaffung von Ver- hältnissen, die für alle Wirklich menschen- würdig genannt werden könnten. rob DB protestiert energisch gegen Kürzung des Jugendurlaubs Der Sozialpolitische Ausschuß des Land- tages von Württemberg-Baden hat in elner Sitzung vom 14. März einen Vorschlag über die Regelung des Mindesturlaubs für dag Jahr 1950 angenommen, wonach der Jugend. urlaub statt der bisher festgelegten 24 Tage auf 18 Tage gekürzt werden soll. Gegen diesen Vorschlag erheben wir scharfen Protest! Die Kürzung des Jugendurlaubs kann durch nichts begründet werden. Die Haupt. argumente der Unternehmer und Hand. werksmeister, daß der 24tägige Urlaub das Ausbildungsziel gefährdet oder daß die er- nährungsmäßigen Voraussetzungen jetzt günstiger seien, hören sich wie glatter Hohn an. Wer von der ausgeglichenen Ernährung spricht, übersieht die Not des größten Tells der schaffenden Jugend mit Absicht. Jugendliche, nun kommt es auf euch an! Beweist, daß ihr nicht gewillt seid, tell nahmslos die Kürzung eures Urlaubes hin- zunehmen! Führt in euren Betrieben Jugenqdver- sammlungen durch und fordert die Bei behaltung des qugendurlaubes in der bis- herigen Höhe. Faßt Entschliegungen und leltet sie dem Landtag zu. Die Abgeordneten aller Parteien sollen wissen, daß bei ihrer Stimmabgabe die Jugend sehr wohl darauf achten wird, für welchen Urlaub sie stimmen. Schaftende Jugend, diesmal geht es um deinen Urlaub! Jeder Abbruch davon birgt die Gelahr Weiterer Eingriffe in deine Rechte. Noch ist es Zeit, die Stimme zu erheben. Setzt euch ein kür den ungekürzten Urlaub Kämpft um eurer Recht! Deutscher Gewerkschaftsbund Ortsausschuß Mannheim Kurze„MM“- Meldungen Elternabend der„Naturfreunde“, Die Jugendgruppe des T. V.„Die Naturfreunde“ Mannheim veranstaltet am 18. März, 19.30 Uhr, im„Feldschlößchen“(Käfertaler Straße einen Elternabend, der gleichzeitig als Wer. beabend ausgestaltet wird. Jetzt mit Ladengeschäft. Die bisher in der Friedrich-Ebert-Straße 53 untergebrach. te, seit 24 Jahren bestehende Spezlalwerk⸗ stätte für Stepp- und Daunendecken Hoer- ner hat ihre Fabrikationsstätte in die Lange. rötterstraße 106 verlegt. Die mit diesem Umzug verbundene räumliche Ausdehnung ermöglichte die gleichzeitige Eröffnung eines Ladengeschäftes. „Frauen, Masken und Dämonen.“ Pie Alster-Lichtspiele zeigen am 18. März um 22.30 Uhr und am 19. März um 10.30 Uhr den Hans-Schomburgk-Film„Frauen, Mas- ken und Dämonen“, einen Dokumentarfilm aus dem Urwald und der Steppe Westafri⸗ kas. Mitglieder der Filmarbeitsgemeinschaft der Abendakademie erhalten Eintrittskarten zu ermäßigten Preisen. Sommertagszug der Speckwegsiedlung. Am 19. März wird zum ersten Male in der Speckwegsiedlung ein Sommertagszug ab. Sehalten. Rührige Hände der Siedler and dabei, die für den Festzug bereitgestellten Wagen zu schmücken. Der Zug wird sämt- liche Straßen der Siedlung erreichen und beginnt um 14 Uhr am Speckweg vor dem Zimmergeschätf Eichler, Mannheim- Wald- hof und endigt auf dem Platze vor dem Speckweg- Bunker. Bei der Auflösung des Zuges erhalten die Kinder eine Sommertags. brezel, die von Mitgliedern der Sledler- gemeinschaft gestiftet wurden. 5 Auch in Sandhofen Sommertagszug. Am 19. März führt Sandhofen seinen diesjähri- gen Sommertagszug durch. Die Teilnehmer versammeln sich um 14.00 Uhr im Park an der Sonnenstraße. Etwa 2000 Kinder wer- den mit buntgeschmückten Sommertags- stecken und aufgesteckten Brezeln durch die Straßen ziehen. Reiter- und Hundestaffeln werden den Zug anführen, der von fünf Musikkapellen begleitet wird. Wir gratulieren! Sein 25 jähriges Dienst- jubiläum feiert Hans Walter, Mannheim, Leibnizstraße 8, geschäfts führender Direktor der Kommunalen Landesbank Mannheim. Pressebericht der Polizei Hinein, aber nicht mehr heraus. Drei Jugendliche wollten aus dem umzäunten Ge- lande der früheren Kaiser-Wilhelm-Kaserne künf Stahlplatten entwenden. Nach Auf⸗ schneiden des Stacheldrahtes gelangten sie in das Kasernengelände, doch kamen sie nicht schnell genug mehr heraus, so daß alle drei von einem Soldaten festgehalten und der Militärpolizei übergeben werden konnten. Wer verlieh Geld? Sehr vertrauenerwek⸗ kend trat ein etwa 35 Jahre alter angeblicher Koch aus Ludwigshafen an verschiedene Per- sonen heran, um von diesen für kurze Zeit kleinere Geldbeträge von 10—15 DM ge- liehen zu bekommen. Er behauptete, bei einem Hotel eine Stelle als Koch angetreten zu haben, wolle aber bei seinem Arbeitgeber nicht gleich wegen eines Lohnvorschusses vorstellig werden. Der Mann war aber nie- mals in Mannheim als Roch bei einem Hotel tätig gewesen und hatte auch das geliehene Geld nie zurückbezahlt. Personenbeschrei- bung: schlank, 1,65 m groß, braunes glattes Haar nach hinten gekämmt. langes, schmales Gesicht, trug einè grauen Lodenjacke mit roten Taschenaufschlägen, weißes offenes Hemd und graue Hose ohne Mantel. Wer sachdienliche Mitteilungen machen kann, wird gebeten, sich sofort mit der Kriminal- Polizei, Mannheim, in L. 6, 1, Zimmer 1663, oder Fernsprecher 450 31, App. 8190, in Ver- bindung zu setzen. US-Soldaten überfielen deutsche Frau Wie durch Nachfragen bei der amerika- nischen Kriminalpolizei dem„Morgen“ be- stätigt wurde, überflelen in der Nacht vom 13. auf 14. März drei amerikanische Solda- ten eine junge deutsche Frau in der Nähe der Friedrichsbrücke, um sie mit Gewalt in den Waldpark zu bringen, wo die Soldaten die Frau mißbrauchten. Bei der deutschen FKolizei lag und liegt auch jetzt noch keine Anzeige vor, da sich die Frau sofort an die amerikanische Polizei wandte, die zugesagt hat, im Laufe des heutigen Tages der Oef- kentlichkeit authentiche Angabens über den Sachverhalt zu machen Die drei Täter wur- den von der Militär-Polizei ermittelt und festgenommen. seine mein J ahr, schor den. A mark hafel beits der hat. Baue ten gäng scher im k den. lun. Aikkel Beric der hat s werd nomi In im 1 lich Raun die Proze in Li ist b gesar lione beits! 33 5 V 1= 2 E 5 Bes u 65 L Freitag, 17. Marz 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ — 5 8 Modepurude- 1 5 f purude risch von der Stange Erlolgreiche Weinversteigerung Eltern billigen Verteilung der Schultypen 3 Gelungene Schau zeigte Vorteile der Konfektion e 1 1 5 f g 5 5 5e ere 1* Arbeitsgemeinschaft aller Elternbeiräte wurde gebildet dc e. Frühlin 1 e 5 8 ch kommentieren, daß die vom Bekleidungs- versteigerung r 22 400 1 i j g 1 de Vor 55 10 0 g. i rbst oder gar haus Nägele aus dem. 4 55 8. iter Zu den durch die bevorstehende Schul- Bayern wieder eine Benderung notwendig geht Frport n 3 estimm werden, haben und direkt„von der Stange weg“. igweine der Jahrgänge 1948 und 1949 reform für alle höheren Schulen in Rhein- werde. Die Neuaufnahmen würden auf alle Wag. imer 88 e Gut propor- vislerte Modeparade sich 3 3 8 eg der besseren und besten Lagen im pfälzer land-Pfalz auftretenden Aenderungen, nah- Fälle an Ostern durchgeführt. Dr. Kleber 5 tonierte Mannequins 5 ieren als Voraus- chend abwickelte wie 3 3 7. Qualitätsweinbaugebiet an. Hinzu kamen men am Mittwoch abend Eltern und Lehrer wies darauf hin, daß in Ludwigshafen nun- 5 setzung 5 ündigen Georgette-, anberaumte Schau. Die Modelle aus noch 4 000 Flaschen 1948er Weißwein. des Ludwigshafener Gymnasiums im grogen mehr eine Arbeitsgemeinschaft aller Eltern- wir Jerse d 5 50 7 e„Gedichten-Augen- kannten Modesalons Deutschlands 4 5 50 8 Es wurde durchweg flott gebot Saal der Brücke Stellune. Wir vargttent⸗ peirste der blesigen höheren Schuden in peide mit menr oder minder gekonnter strierten das Modernste des Mode emon- 1 7 seboten, und lichten bereits gestern an gleicher Stelle die Leben gerufen worden sei, die maßgeblich kam Cale über 1 5 Laufsteg und zeigen konnten überdies das Privileg 3 175 au Liter onnten alle Weine an den grundlegenden Neuerungen im höheren im Landeselternbeirat vertreten sein werde. aupt. e, die 70 5 weiblichen We- Anspruch nehmen, auch von* 33 1 5 n gebracht werden. Bei den igaser Schulsystem, wie sie ab Ostern 1950 in allen f land. bens höher schlagen lassen. Es sind Modelle,„anspruchsvollen“ Frauen erstand niger Faßweinen lag der Durchschnittspreis bei höheren Schulen durchgeführt werden sol- Hans Wolfgarten komponiert d das enmalige Sachen, die ihre Einmaligkeit getragen zu werden nden und 1/83 DM pro Liter, bei den 1949 ern bei 2.10 len.(Vgl.„MRM“ H. 16. März, Seite 5:„Es ein weiteres pfälzer Heimatlied ed 8 einmaligen Preis i ru DM pro After. wird nur noch Gymnasien geben.“) Der bekannte Dirigent des Gesangvereins ee, een ae abriss Frünfahremode- pur oi. 46 weck, ur e ene der ae e, ohn 2 a j 8 1 Zweck, durch Abstimmung der Eltern garten, hat das deutsche Liedgut um e e eee dene, en Srl ss assist un e eee ells i 0 N ener ssprac 4 123 8 1 8 rung einverstanden erklären. Der neue durch sei angel 8 44 Trauen, 55 4 er eee 5 vom fest 13 P e der SPD-Stadträte Ludwigshafens und Mannheims Schultyp in Form eines alt- und neusprach- el attatt tur Taäabercher ere h an! äsponierten Wirtschaftsgeld ür ein der- n einer Aussprache der sozialdemokra- Arbei„ 3 5 lichen Gymnasiums wurde von allen gegen war hierbei sei g f ingängi f 3 1af 1 1„ Arbeitsgemeinschaf. 3 70 geg war hierbei sein Bestreben, eine eingängige tell. erliges Vergnügen einiges abzuzwacken. 1 Stadträte von Mannheim und Lud- gehend, rst Mannie see eine stimme ans nme, ae dad an en, mareene kunnen wen eee bia Anders war es bei der Modeparade am 58 afen im„Bürgerbräu“ Ludwigshafen die Auffassung, daß vom Wirtschaftszen⸗ Warten ist, daß dieser Entscheid auch vom moderne, harmonische Mittel unterstützt g d im BASF. Feierabend- 9 1 Bürgermeister J. trum Mannheim-Ludwigshafen aus die F in Koblenz bestätigt wird. Das Lied stellt keine besonderen ver- haus. äußere Besonderheit ist zu cheller die Wiedervereinigung des Bahnlinien nach Frankfurt, in Richt 2155 Amore n e Seer een Bel. sagen, daß sie sich im Rahmen eines ge- 1 Kurpfälzischen Gebiets als die Pfalz und Heidelberg eee 00 auser eme die er e ee l Chören Sestee bis. mitlichen Kaktekränzchens abwickelte, das 8 p e zisste Lösung für die beiden müßten, eine Aufgabe, die das Großkraft- Vorsitzenden des Elternbeirates, Pr. Kle- werden können. ung der BASF-Märnergesangverein, an der jetzt sternstädte, Beide Städte würden werk Mannheim, wenn es einmal ausgebaut ber geleitet wurde konnte noch über ver- Neben anderen Volksttedern Bat der neten Spitze Vorstand Jakob Rebholz und Diri- W sagte Trumpfheller, nur als zu sei, Übernenmen könne. schiedene kür die klkern der Kchiiler wien Chor, der Rad“ dieses pfälzer Heimatlied ihrer ent Hans Wollgarten als masculine fei nde Küne angesehen und Mann- Anschließend sprach Ludwigshafens Ober- tige Punkte, Klarheit geschaffen werden. am vergangenen Sonntag in einer Funkauf- raus] Kalkeetanten, inszeniert hatte. Angeneh- 8 kühle sich im Staat Württemberg- bürgermeister, Valentin Bauer, und betonte So wird das diesjährige schriftliche wie auch nahme für den Südwestfunk, Sender Kai- se mer Kaffeeduft durchzog den Kleinen Saal, naf en ebenso wenig wohl wie Ludwigs- dag man in Ludwigshafen entschlossen e Abitur an der eigenen Anstalt serslautern, auf Band gesungen. Es darf 5 ab die ersten Manneduins des bekann- e e Rheinland-Pfalz. sich von Koblenz au lösen. f seis und unter Flinzuziehung der schuleigenen wohl als eine Anerkennung bezeichnet s um ten Ludwigshafener Bekleidungshauses der St 8 ädte müßten den größten Teil Als dritter Redner plädierte der Lud venue e aut warden, wenn der Sutmentkunt dee lie Nägele über den Laufsteg schritten und 5 8 euern aufbringen, ohne daß sie ent- wigshafener SPD-Landtagsabgeordnete und Verlegung des Schuljahrbeginns sprachen neben anderen Aufnahmen des Chores der ekahr mit Hilfe des Songbearbeitenden Conféren- 3 von ihren Landesregierungen be- erste Betriebsratsvorsitzende der BASF, 15 Aa e Per dahingehend nun, Seen an Sountan, dem 10. Nürz, in au Noch J clers Fritz Nagel(Wiesbaden) jedem Modell sond ist würden. Dies gelte in ganz be- Ernst Lorenz, für eine engere Zusammen- 3 e been aus, Bine nee en een e 12% — zeine eigene Note verliehen. c 195150 kür eee arbeit zwischen Mannheim und Ludwigs- 8 2 Fr 15 8 Nee der Aufnahme bringt laub 34* l N eller wies no arauf hin, daß hafen. Werde diese Zusamm. e haben, daß bei einem eventuellen Zu- der Südwestfunk am Freitag, dem 17. März 5 n Früh- 5 Ste„ Gemeinschaftsvertrag in Bälde realisiert, dann. Wirt. za kan che Ae rale mit Daten cher in der Leit won ande ein ae e i und 5 6„der Straßenbahn Mannheim-Ludwigshaf et eim igshe m 0 1 5 e 88 1 angefangen hat, unter Berücksichtigung der heute 8 dane e 5 5 6 7 Besdmüänken ar. 3 5 3 und unter Um- und Stuttgart überflügelt. ö i 25 Staats- und Semeindewesen n den 181 5. Sefaßt werden müsse. Auf die— i 5 Prof. Dr. Becker, Mainz, sprach in der Volkshochschule Die Wi d di 2 5 5 Zuviel Gas? Am 15. März fuhr segen 5 a 5 5 198 5 nde Ir 7 5 Arbeitslosenzahl weiter Sinken? 22.15 Uhr ein Metzgergeselle mit einem Ueber das Staats- und Gemeinschafts- Eu der dominierenden Entwicklung der 19.90 Sit 5 5 durch die Ludwigstraße. be 5 1 1 am Mittwoch Einzelstaaten gab Prof. Becker einen kur- abe ituation in Ludwigshafen ist noch verhältnismäßig günstig Angeblich hatte er eine Gesch winzige ee Pro, Dr. Raue en mene ien eee eee Wer. f ältnismähßig günstig f.(Mainz) im BASF-Feierabendhaus. Schon geschichte der USA, die 1607 begann. Erst Aus dem soeben erschienenen Arbeits- VVV wigstraße auf der dort nahezu 20 Meter nach wenigen Worten konnte der Redner im Jahre 1786 wurde die erste Verfassung r in J marktbericht des Arbeitsamtes Ludwigs- arbeiten hat bis jetzt 43 Männern Be- breiten Fahrbahn in den Bahnhofplatz ein- e e ee, VVV 3 ach hafen für Februar geht hervor, daß die Ar- schäftigungsmöglicheit gegeben. Als Trä- biegen wollte wurde er aus der Kurve ge- schale mistlich„ eine en ee ene „ eickete im Laswigehafegeh Berik in zer der Arbeiten sind die Stadt Tadwizz- geen ue e det ene n en es. 0 ˙² oer. ger Monatsmitte einen Höhepunkt erreicht hafen und verschiedenen Gemeinden auf- das Bahnhofsgebäude. Der Pw wurde er. cafe auff erstand es das Nenistische fi ECC nge. hat. Die zahlreichen Entlassungen von getreten. heblich beschädigt und mußte abgeschleppt 3 57. 8 880 2 2 5— 82 er e e 48 0 ö 5 5 i 8 5 1 f„allen anwesenden verständlich 2 i i ü 110 Bauarbeitern in Folge des Frostes brach- 8 Im Bereich des Arbeitsamtes Ludwigs- 3 e 157 3 ge e 8 1 und begann 15 der Segen e Land aue „ N 5 1 8 Monats erhebliche Zu- e 7 7 Arbeits- in ärztliche Behandlung W ich gundesstaat und Staatenbund“, Weiter er- Vortrag* wee 5 gänge an Arbeitslosen, die jedoch inzwi- striert: Gesamtzahl 4770, davon Nehmt Zan 10 75 lei läuterte Prof. Becker die unterschiedliche s 5 5 schen durch das salsonbedingte Aufleben 3723 Männer und 1047 Frauen;(im Januar wei ITC 8 i t. nämli; 15 in Baugewerbe wieder aufgesogen wur- betrus die Gesamtzahl 4658). e 5 5 85 März er- eee e„5 Rheinland-Pfalz dementiert 115 den. Täglich erfolgen weitere Einstel- erhielten in Ludwigshafen 2157 Männer zwischen 22 55 11 5 1. ter 4 Einzelstaaten— und Staat im politischen Militarisierung 15 lungen. Trotzdem liegt die Arbeitslosen- und 593 Frauen Arbeitslosenunterstützung. zollernstraße den Ausla 5 80 5 7 Sinn, was auf die USA im Gesamten zu- 1 1 1 km ukter immer noch höher als zu Beginn des 5 schäftes. Sie 4 vorne triftt. Dagegen war das alte Deutschland für PTC ar a Die Arbeitsmarktlage in Es waren 15 000 Flaschen Zahnp sts, Farfüm und andere Kossfigtischke die mer enger ein Stec in wü enen en n eee eee eee, malt 4 5. und im Handwerke Zu unserer kürzlichen Meldung, wonach Artikel. Gesamtwert: 48 DRI. im Rechtssinn. Damit erklärt es sich auch, lichen Behauptungen über eine Militari⸗ bien sich nieht gebessert. Immer noch bei einem freihändigen Weinverkauf des daf der amerikanische Bürger im Besitz von sierung der Polizei des Landes in d werden vereinzelie Entlassungen vorge- Weingutes Dr. Deinhardt in Peides Wo gehen wir hin? z wel Bürgerschaften ist und bei Anwen- Rei n eee ung. 1 heim von 25 000 Flaschen nur 3000 Flaschen Fil 1 92 e dung des amerikanischen Rechtes darf nicht e ar Tadel? wer 3 insgesamt liegen die Arbeitslosenzahlen ese e—— ee Fkalrbau:„Peter Voh,* das der USA, sondern es muß das Recht des nicht daran gedacht, wie von der Gewerk- ab. im Luchwisshafener Bezirk jedoch wesent- nachträglich, daß diese Meldung insofern. 5 9 Spatvorstellundt cke. Einzelstaates auf den Bürger angewendet schaft Oeffentliche Dienste, Transport und in iich günstiger als im übrigen pfälzischen nicht ganz autraf, als j n waßen nach Triest: Rheingold- Theater: werden Ebenso kann dei Teitungen und“ Verkehr„ di 128i 8 11 5 E 5 das Weingut Pr. Eine große kiebe; Spätvorstellung; f f Verkehr behauptet worden war, die Polizei, len( Baum. Während das Landesarbeitsamt für Deinhardt von den 25000 zum Verkauf 1. Se Se e zie kulturellen Belangen eine ziemliche Eigen- mit Seitengewe usten d int die Pfalz eine Arbeitslosenzahl von 9,3 gebotenen Flaschen Wein etwa 12 000 schon 5 Ge r e 1 88 ß a e eee ge e 1 md J Prozent aufzuweisen hat, beziffert sie sich Vor dem Tage des freihändigen Weinver- theater:„Bi n I Raschig-Fum- man. wie Prof. Dr. Becker betonte, ameri- Vorgesetztenverhältnis, oldene Mützenkor- 455 un Ludwigshafen nur auf 6,9 Prozent. Das Kaufes abgesetzt hat, Da wir selbst nur Lichtspiele— 3 Hochs ite kanische Personen oder Institutionen quali- del sowie die militärische Meldung wieder ald⸗ izt beinahe um die Hälfte weniger als im über den Tag des freihändigen Weinver- spielhaus am.—2 Tas 1 1 N kieieren, muß man zuerst nach der Einzel- einzuführen. Die Pressestelle wies leich- 55 gesamten Bundesgebiet, das mit 16,4 Ball- Kaufs unterrichte waren, berſchtigen wir Rath 8 5 erplatz. Oggersheim: staatszugehörigkeit fragen. Denn jeder Staat itig d. 8 8 des onen Arbeitnehmern 13,2 Prozent Ar- gerne, daß das besagte Weingut 15 000 Spiele rrie N Große: Bletropol-Lieht- hat eine eigene Verfassupg und Fesetze die e gs. beitslose zählt. Flaschen abgesetzt hat: H. Sch-nn Hirol“ GBerskristall) ,, ee e ene ler. 8 U)). 5 mend sind. beamte verletzt habe. Am 5 hri- Der Herr über Leben und Tod hat unseren lieben, herzens 8 8 6 9 7 guten mer Vater, Schwiegervater und Opa, He i f 5 pa, Herr Reifenfabrik sucht i 2 85 Friedrich Kast . riedrich Kasten Diplom · lnqeni die Arbeitsamtsdirektor i. R. 65 3 lei keln am 16. März 1950 im Alt 77 Jahr war eh l i j un 55 8 85 50 im er von ahren unerw 3 zu sich mit praktischen Erfahrungen in der Reifenfabrikation und Meckesheim, den 16. März 195% ust; Friedrichstraße 35 0 D j U j aim, In tiefer Trauer: 19 OM- Ngehleut xtor Werner Kasten und Frau New Lorle) i 4 1 Vini Bossert und Frau Gertrug, geb. Rasten. mit praktischen Erfahrungen im Lastwagenbau. Willi Beckenbach und Frau Ruth, geb. Kasten Ja, 41 Millienen! soviel Frau Rosa Beckenbach Tassen Linde's werden a Elke und Jörg(Enkelkinder) neute T89 für Tag ge- 8 Herren im Alter bis zu 40 Jahren mit gewandten wei P 8 8 3. trunken. Nicht umsonst gang; ormen wollen sich unter Einreichung eines selbstge- Ge- f auf dem Aäupttriedho Mannheim statt. Nö 0 e eta ee alk Fee n rne. 0 8 5. 0 det R ö — A de desen sen N in—. icht Heute verschied nach sch 218 debe br r 1d ü nig a f 0 led nach schwerer meine liebe Frau, Mutter un* em, versi lrei Krankheit, versehen mit den Oms. Frau 4 8 X 1 87 2 N 2. K 0 1 3 der n Eleonore Dihimann i g F NM AN N Sterbesakramenten, mein 1 i e 19 f geb. Kuhn ist Selegenheit geboten, bei Uebernahme von 5 bis 10 Mill. 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Eine von dem damaligen Reichstagsabgeordneten Dr. Theodor Heuß, dem heutigen Bundespräsi- denten, vor 25 Jahren erzählte Anekdote. Der vielfältige Gegensatz von Interessen euzelner Wirtschaftszweige kennt in glei- chem Ausmaße fast sowohl Unternehmer- as auch Arbeitnehmerschicht fort. Nicht nur daß z. B. weite Kreise der Landwirtschaft jeder Liberalisierung des zubenhandels abhold sind, weil sie Sinken der Preise nach sich zieht, während weite kreise der Industrie und des Handels wie- er der Ansicht sind, die Liberalisierung gehe viel zu langsam vonstatten und müsse noch mehr beschleunigt werden. Nein! auch innerhalb der Landwirtschaft sind freunde der Liberalisierung des Außenhan- dels nicht allzu spärlich vertreten, während merhalb Industrie und Handels so mancher Wirtschaftszweig über die verheerenden folgen der Liberalisierung stöhnt. Also nicht nur Riß zwischen Landwirtschaft einerseits, Industrie und Handel anderer- zeits sondern auch mitten durch die Land- Wirtschaft, mitten durch Industrie und Han- del. Der Landesparteitag der FD Hessens in Russel stand im Zeichen einer Rede des ersten Forsitzenden, Vizekanzler und ERP- Minister franz Blücher. In dieser Rede erklärte Blu- her, es sei notwendig, eine Bundes wirtschafts- ſammer zu errichten. Unser Bonner Vertre- er unterkielt sich anschließend mit Minister glücher über diesen Plan. Wir geben nach- genend die Gedankengänge für die Errichtung einer solchen Kammer. Die möglichst weitgekende sSelbstverwal⸗ ung der Wirtschaft ist eines der Ziele, das die TD in ihrem Wangerooger Wrtschaftspro- gramm aufgestellt hat. Daus ist auch der Sinn des Vorschlages von Minister Blücher, eine zundestwirtschaftsxkammer einzurichten. Sie gol) als Selbstverwaltungsorgan eine Körper- chat des fentlichen Rechts sein und pari- lütisen von den beiden Sozialpartnern besetzt werden. In dieser Kammer sollen alle wichti- gen Wirtschaftszweige vertreten sein, die hier, do zusagen frei vom Staate und seinen Ver- baltungen, ikre eigenen Probleme so weit wie öͤglion im gemeinsamen Gespräch vorweg lden sollen. Blücher verwies in diesem Zusammenhang auf das Beispiel des Mitbestimmungsrechtes. Die beiden Sozialpartner versuchen 2, Z., im Anden an die bekannte Hattenheimer Ta- gung, eine Einigung in möglichst vielen Punk- len zu erzielen. Gleichzeitig hut Bundes- bbbeid e er Storen unserem Bonner Kor. 1 2 1 ö 1 in seine ini⸗ gerium fertig vorliege, werde dieser jedoch ſient weitergeleitet, bevor die Besprechungen zischen den beiden Sozialpartnern abge- genlossen seien. Die gemeinsamen Vorschläge hon Unternehmern und Arbeitnehmern wür- 10 dann in den Regierungsentwurf einge- aut. Dieses Beispiel zeigt den Sinn der von Blü- cher vorgeschlagenen Bundeswirtschaftskum- Rer. Sie soll den beiden Sozialpartnern er- öglienen, inre Probleme möglichst abseits hon der politischen Ebene untereinander weit- gehend selbst zu lösen und damit die prale- che Wirtschaft von parteipolitischen Ein- ſussen der Länder- und des Bundesparla- nentes zu befreien versuchen. Diese Bundes- birtschaftsxammer, deren Bedeutung für den eilen Frieden nach Meinung Bluchers dicherlien groß sein würde, könnte auen die tit der Marktwirtschaft bereits begonnene Entstaat lichung der Wirtschaft“ fortführen und die Wahrscheinlichkeit einer sachlichen Behandlung wirtschaftlicher Probleme ohne alu betonte parteipolitische Färbung er- höhen. Dies wiederum würde eine Entpolitisie- tung des Wirtschafts- und Soziallebens be- deuten, die für den Vollescörper nur wohl- tend wirken leönnte. ö Merkwürdigerweise überträgt sich diese Gegensätzlichkeit nicht voll auf die Ge- gensätze der Interessen einzelner Arbeit- nehmerkreise, obwohl deren Interessen- konflikt mitunter ausgeprägter und viel schärfer ist als der Interessenkonflikt zwi- schen Unternehmern. Verwiesen sei in die- zem Zusammenhang auf die bekannte Tat- dache, daß die Eisenbahner gewerkschaft und re arbeits- und sozialpolitischen Bestre- bung auf härtesten Widerspruch der Arbeit- nehmer in der Waggonindustrie im privat- Wirtschaftlichen Lokomotivbau und in an- deren Zulieferbetrieben der Eisenbahn stößt. der Rig ieee eee eee eee Ur ate zwischen Angestelltengewerk- INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite 7 —:: pf“. schaftskreisen und Arbeitergewerkschafts- kreisen ist ebenfalls von ganz beträcht- lichem Umfang. Eine Verschärfung der Si- tuation zieht die Auseinandersetzung um die Ladenschlußzeiten nach sich, in deren Zuge den kaufmännischen Angestellten, so- weit sie im Ladenverkaufe tätig sind, die- selben Rechte auf das„Weekend“ zugebil- ligt werden sollen, das auch die anderen nicht selbständig Erwerbstätigen haben. Diese anderen aber, deren Wochenende be- reits in den Mittagstunden des Samstag be- ginnt und bis Montag währt, verlangen Zu- rückstellung der Rechte einer zahlenmäßig schwächeren Gruppe, nämlich der Verkaufs- angestellten. Wann könnten wir denn sonst unsere Einkäufe besorgen, wenn nicht am kreien Samstagnachmittag“. Ein erheblicher Riß durch die Reihen der Arbeitnehmer wird auch durch die Dis- kussionen des Mitbestimmungsrechts herbei- geführt, dessen Einräumung noch niemals auf größere Bereitwilligkeit der Unterneh- mer stieß, als gerade jetzt. Hier aber geht der Streit um die Betei- ligung, um den Anteil der Gewerkschaften bei der Bestimmung innerbetrieblicher Fragen. In Mannheim selbst hat es sich ereignet, daß die Einräumung weitgehender Mit- bestimmungsrechte im Zuge einer zu tref- fenden Betriebs vereinbarung von Markus Schleicher dem Gewerkschaftsführer aus Stuttgart abgelehnt worden ist, da die Mit- bestimmung vorwiegend vom Betriebsrat ausgeübt werden sollte, und die Mitbestim- mung betriebsfremder Gewerkschaftsfunk- tionäre ausgeschaltet wurde. Man mag in der Frage, wie weit es mit sozialer Gerechtigkeit vereinbar ist, be- triebsfremde Personen sich einmischen zu lassen in innerbetriebliche Angelegenheiten, verschiedener Meinung sein. Eines steht jedoch fest, das Zerbröckeln der einzelnen Volksschichten hält an, und wird ständig vermehrt, wodurch zwar das politische Ge- schehen unerfreulich bewegt wird, doch im allgemeinen und im besonderen kein we sentlicher Fortschritt auf diesem oder jenem Gebiete erzielt werden kann Wenn in Abwandlung der Bismarckschen Definition,„Politik verderbe den Charak- ter“, heute konstatiert werden muß, daß Politik die Wirtschaft ver derbe, woran man erkennen möge,, daß schlechte Sitten— und nach ihrer bisherigen Ent- wicklung, kann man der Politik nicht viel gute Sitten nachsagen— stets ansteckend wirken, wenn man also zu dieser Einsicht gelangt, so ist es sehr bemerkenswert, daß aus politischen Kreisen der Ruf nach Ent- politisierung laut wird. Gleichgültig hier- bei ist der Umstand, daß den politischen Kreisen, aus deren Reihen dieser Vorschlag ergeht, nachgesagt wird, sie seien unter- nehmerisch orientiert. Maßgeblich ist, daß nach einer Plattform ge- sucht wird, die eine Einigung verheißt. F. O. Weber. v. Rohr, der Gegenspieler Dr. Hermes betreibt loyale Opposition gegen alles Die Lüberalisierung in der Landwirtschaft und die Angleichung land wirtschaftlicher und industrieller Löhne waren Gegenstand eines offenen Gesprächs zwischen dem„Verein für Agrarwirtschaft“ als loyaler Opposition inner- halb der Bauernverbände und Regierungsver- tretern anläßlich einer Tagung am Dienstag in Bonn. In seinem Referat„Die Landwirtschaft im Rahmen der westdeutschen Wirtschaftspoli- tik“ führte Staatssekretär i. R. v. Rohr aus: Eine Steigerung der Agrarproduktion sei weit über die 3 Prozent hinaus möglich, die in der Adenauerschen Denkschrift genannt seien. Vor- aussetzung sei jedoch die Beseitigung des Preis-Lohngefälles von der Stadt zum Land. Damit sei auch zugleich der allgemeinen Wohl- stands entwicklung, ein guter Dienst erwiesen. Nicht nur, daß die steigende Agrarproduktion zum Wohlstand beitrüge, sondern der heute gestörte Kreislauf der Wirtschaftsgüter komme Wiegler in Gang, wenn die Landwirtschaft dem Gewerbe wieder als vollwertiger Käufer ge- genüberstände. Der Außenhandel bringe keinen Ersatz für den Binnenmarkt, er könne ihn nur ergänzen. Wenn im Außenhandel von zwel Hälften eines Tausches die eine in Deutschland, die andere aber im Auslande hergestellt werde, 80 brächte ein solcher Tausch nur halb soviel Beschäftigung und nur halb soviel Wohlstands- zuwachs, wie ein Tausch innerhalb der eigenen Grenzen, bei dem beide Hälften in Deutschland hergestellt würden und auch zum Verbrauch zur Verfügung ständen. Nicht auf Erhards freie Marktwirtschaft, wohl aber auf seine Auhßenhandelspolitik sei ein gut Teil der Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Der Einwand, daß die übrige Bevölkerung eine gerechte Ent- lohnung des Landvolkes nicht tragen könne, sei unberechtigt. Der Anteil des Landvolklohanes an den Ausgaben eines westdeutschen Indu- Sstrlearbeiters betrage nur 9 Prozent. Eine Er- höhung dieses kleinen Postens sei an den an- dern 81 Prozent einzusparen, sonderlich am Personalaufwand der öffentlichen Hand, der allein 30 Prozent des Volkseinkommens bean- spruche. Man bedenke scheinbar auch nicht, daß man mit der Verweigerung gerechter Preise für die Landwirtschaft ia, auch dem Landarbeiter und den Bauernkindern den 88. rechten Lohn verweigere. Auch vom Land her sei die soziale Frage zü stellen. Es bestehe t und, Wo sie noch eine absolute Solidarita f zwischen fehle, müsse sie geschaffen werden, allen, die auf der Scholle arbeiten. Die Sicherung eines genügenden Preis- niveaus sei in einem Importland wie Deutsch- land äußerst einfach. Mit der Grenzschleuse könne man jeden Preis bewirken, den man wolle. Die Vereinigung Europas sei eine hohe Idee, Deutschland habe aber keine Veranlas- sung, hier als schwächstes Glied vorweg uner- trägliche Opfer zu bringen. Hinter der Grenzschleuse müsse der Güter- austausch in freiem Wettbewerb vor sich gehen. Durch die leider immer noch wirkende Ernäh- rungsbürckratie werde die Landwirtschaft in eine ganz unberechtigte Preisschwankungs- Angst versetzt. Die großen Preisschwankungen seien mit der Grenzschleuse zu beseitigen, die saisonalen seien zum Ausgleich von Produktion und Bedarf und zur Anregung privater Vor- ratshaltung unerläßlich. So blieben für eine innere Marktregelung nur die kleinen Schwan- kungen von Markt zu Markt. Die Referentenentwürfe über die Regelung bei Getreide, Vieh und Milcherzeugnissen seien unerfreulich. Weil sie das Kernstück der Wett- bewerbs wirtschaft: den Preismechanismus aus- schalteten, endeten sie im Zwang. Der Ernährungsminister mache in freier Wirtschaft, ließe die Karte fallen und gäbe die Nachfrage frei, der Landwirtschaftsminister aber mache weiter in Zwang mit Umlage, Auf- triebsregelung und all den bekannten, schließ- lich in Korruption endenden Folgen. Die Opposition könne sich nur, Was die in- nere Marktordnung anbetreffe, mit einer Vor- ratshaltung abfinden, die sehr vorsichtig anzu- wenden sei, damit sie die saisonalen Schwin- gungen nicht zu sehr störe. Anknüpfend an den Grundsatz von Justus v. Liebig, in der Landwirtschaft führe jeder Mehraufwand von Kapital und Technik 2u einem relativen Rückgang des Ertrages, wies Prof. Dr. Storm- Peine, als freier Wissenschaft- licher Gutachter auf die Notwendigkeit hin, auf die Besonderheiten der Agrarwirtschaft im Hinblick auf die Liberalisierung Rücksicht zu nehmen. Vor allem sei die Einfuhrschleuse 80 zu regulieren, daß die land wirtschaftlichen Im- porte nicht über das erforderliche Maß hinaus- gingen. Das Ziel müsse ein gerechtes Lohn- niveau, gekoppelt mit einer Angleichung der land wirtschaftlichen und industriellen Löhne, sein. Wie aus zuständigen Teilnehmerkreisen be- kannt wurde, soll sich im Verlauf der Tagung eine erfreuliche Annäherung der Regierungs- und Oppositionsmeinung grundsätzlich ergeben haben. vox 1 4 Dr. Niklas erwidert 8 Bine durch die Liberalisierung erforderlich gewordene Umstellung der Investitionspolitik darf nicht soweit gehen, daß die Prinzipien der gegenwärtigen Agrarpolitik entscheidend geünder, werden müssen. Diese Ansicht des Bundesernährungsministers Prof. Dr. Wilhelm Niklas, geht aus einer vom Bundesernäh- rungsministerium veröffentlichten Stellung- nahme hervor. In diesem Punkte befinde er sich in Uebereinstimmung mit den landwirt- schaftlichen Beratern der ECA-Mission. Ab- satzstockungen der Inlendsproduktion bei Roggen, Schlachtvieh, Käse und Saatgut seien als vorübergehende Marktstörungen anzu- Er bereite Maßnahmen vor, um diese Störungen zu beheben. Bei einigen anderen Produktionszweigen allerdings, wie z. B. bei Gemüse und Wein, werde eine Einschränkung des Anbaues nicht zu vermeiden sein, da das Ausland auf diesen Gebieten billiger pro- duziere. In der Ernährungsindustrie, so wird ber- vorgehoben, seien Rationalisierung und Qua- litätsverbesserung nahezu das einzige Ziel der Investitionen. EKapazitätsausweitungen kämen auf diesem Sektor nur in Ausnehme- fällen in Betracht. Prof. Niklas wandte sich in seiner Stel- lungnahme ferner gegen eine einseitige Ver- wendung der Invistitionskredite. Eine nach- sehen. Der Deutsche Bauernverband ist bemüht, die erstmalig im Handelsvertrag mit Frank- reich aufgenommene Sicherheitsklausel für die Einfuhr bestimmter Nahrungsmittel, die nachträglich auch in den vertrag mit Holland eingefügt wurde, auf alle übrigen Handels- verträge mit anderen Ländern auszudehnen. Wie das Bundesernährungsministerium mit- teilt, hat die Sicherheitsklausel zur Zeit aus- schließlich zwischen den vertragsschließenden Ländern Gültigkeit. haltige Produktionssteigerung in der Land- wirtschaft habe unabhängig von der Liberali- sierung zahlreiche Maßnahmen auf benach- barten Gebieten zur Voraussetzung. Hierzu gehörten landeskulturelle Maßnahmen der Wasserwirtschaft und Flurbereinigung sowie die Aufforstung. Er werde auch weiterhin der ländlichen Siedlung, dem Eingliedern von Heimatvertriebenen auf dem Lande und dem Wiederaufbau kriegszerstörter Gebäude seine besondere Aufmerksamkeit zuwenden. Das Programm für die Verwendung der Gegenwertmittel in der Landwirtschaft im Planjahr 1950/51 wird zur Zeit zwischen den land wirtschaftlichen Beratern der ECA-Mis- sion und dem Bundesernährungsminister im einzelnen ausgearbeitet. Die Jutsziederung dieses Programmes wird nach Mittelung des Ministers gegenüber dem Vorjahr wesentliche Veränderungen aufweisen. Ende März soll es mit den zuständigen Länderministern abge- stimmt und später dem ERP- Ministerium zugesandt werden. Niklas äußerte die Ab- sicht, wiederum einen Teil der Gegenwert⸗ mittel als Zuschüsse anzufordern, und zwar für solche Zwecke, die nicht oder nur teil- weise mit Krediten durchgeführt werden könnten. Hierzu gehören unter anderem Schulung, Forschung und Beratung, Tierseu- chenbekämpfung, Flüchtlingssiedlung, Neu- landgewinnung, das Aufforsten von Oedland und die Torfstreuverwendung. Lichtstreif am Demontage himmel Es geht alles vorüber Nach einer Erklärung des britischen Lan- deskommissars General Bishop ist das De- montageprogramm in Nordrhein-Westfalen kast vollständig abgewickelt. Die tatsächlichen Demontage- bzw. Abbruch-Arbeiten sind in Spätestens 2 bis 3 Monaten abgeschlossen. Mit Verpackung, Versand und Verteilung der De- montagegüter hofft man bis Ende des Jahres fertig zu sein. 5 Die Restitutionen gehen nach General Bis- hop auch einem baldigen Ende entgegen Vor etwa sechs Monaten lief der Schluß-Termin für Restitutionsanträge ab. Der Schlußtermin für„Suchaktionen“ nach Restitutionsgütern in den Fabriken usw. ist der 31. März dieses Jahres. Nach diesem Termin werde die Suche eingestellt An eine Verlängerung der Mög- lichkeiten sei nicht gedacht. H. Nöltings Bedenken wegen Nor drhein- Westfalens Benachteiligung Wirtschaftsminister Professor Nölting lieg in Düsseldorf eine Erklärung verlesen, derzu- kolge er vor dem Verwaltungsrat der Kredit- anstalt für Wiederaufbau in Bonn Bedenken geäußert habe, über Fehlinvestitionen beim Arbeitsbeschaffungsprogramm der Bundesregie- rung dadurch, daß industrielle Anlagen ange- legt werden dort wo ein natürlicher Standort fehlt. Bedenken müsse ferner die Tatsache er- regen, daß von 125 Mill. DM Industriekrediten im Rahmen des Notstandsprogrammes kein Einsatz für das Land Norcirhein-Westfalen vor- gesehen ist.. R.-H. Fraglicher Filmexport hoffentlienh gelingt der Anfang Die Real-Film GmbH., Hamburg, versucht zur Zeit den Fm„Kätchen für alles“ nach Jugoslawien zu verkaufen. Wie ein Sprecher der Real-Film GmbH. am Mittwoch United Press gegenüber mitteilte, laufen Verhandlungen mit jugoslawischen Filmunternehmen schon einige Zeit. Da die finanziellen Fragen noch ungelöst sind, rech- net man in Hamburg frühestens in einer Woche mit einem Abschluß. „Kätchen für alles“ würde somit der erste Film sein, der nach dem Kriege nach Jugo- slawien verkauft würde. Die Synchronisation des Filmes soll wahr- scheinlich in Jugoslawien vorgenommen wer- den. Kölner Messe befriedigend Insgesamt rund 50 000 Interessenten besuch- ten während der dreitägigen Dauer die Kölner Frühjahrsmesse. Unter den Besuchern war eine erhebliche Anzahl Ausländer, vor allem aus den Beneluxländern. Nach Mitteilung der Messeleitung sind die meisten Aussteller mit dem Geschäft recht zufrieden gewesen. Es sei „besser als erwartet“ abgelaufen, auch wenn die Abschlüsse unter der Bilanz des Vorjahres lägen. Großes Interesse bestand vor allem an Markenartikeln. R.-H. Die Jahreshauptversammlung des Landesver- bandes der Bevollmächtigten Versicherungsgene- ralagenten für Nordwürttemberg-Nordbaden e. V. findet am 21. 3. 1950 in Mannheim, in der Gast- Stätte„Rosengarten“ statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der um 15 Uhr stattfindende Vortrag des Landesverbandsvorsitzenden Will) Günther, Stuttgart, zum Thema„Gedanken über Soll und kst für Versicherungswirtschaft im Jahre 1949% der einen Weg nach aufwärts kennzeichnen Soll. u des Die Sparer mehren sich Die private Sparkapitalbilung, zumindest soweit sie sich in Form des Spareinlagenzu- Wachses vollzieht, erstarkt mehr und mehr, wodurch sich auch die Aussichten der länger- kristigen Kreditgewährung an die Wirtschaft im Verlauf der letzten Wochen weiter wirt⸗ schaftlich gebessert haben. Diese erfreuliche Feststellung ist dem Februar-Bericht der Bdl. zu entnehmen. Der Sparverkehr bei den Spar- kassen und Banken schloß im Januar mit dem bisher höchsten Einzahlungsüberschuß von 158 Mill. DM ab. Rechnet man noch die Zinsgut- schriften usw. hinzu, so ergibt sich, daß die gesamten statistisch erfaßten Spareinlagen um rund 197 Millionen DM zugenommen haben. Es wird zwar angenommen, daß dieser über- raschend hohe Einzahlungsüberschuß auf Weih- nachtsgratifikationen, Tantiemen und so weiter zurückzuführen ist, die den Januar gewöhnlich zu einem saisonmäßig besonders günstigen Sparmonat machen. Nach der wöchentlichen Bankenstatistik dürfte die Abnahme des Ein- zahlungsüberschusses im Februar jedoch nicht groß gewesen sein, so daß sich also die seit dem Herbst vorigen Jahres zu beobachtende trendmäßige Aufwärtsentwicklung fortsetzt. Die Aussichten für den längerfristigen Kredit sind auch dadurch verbessert, daß nun in im- mer stärkerem Maße Kredite aus Counterpart- Funds in die Wirtschaft fließen. in deren Verwendung hat sich übrigens eine gewisse Schwergewichtsverlagerung herausgebildet. Während nämlich zunächst der Kohlenbergbau bevorzugt worden war und den größten Teil aus den weitergeleiteten Gegenwert-Mitteln erhalten hatte, sind in den letzten beiden Monaten die bei weitem größten Beträge aus den Counterpart-Funds der Energie wirtschaft zur Verfügung gestellt worden. Den zweit⸗ grögten Betrag erhielt im Januar und Februar die Industrie und erst an dritter Stelle folgte in diesem Zeitraum der Kohlen-Bergbau. Da- neben sind mehreren Wirtschaftszweigen, die bis Ende 1949 noch keine oder nur geringe Kredite aus den Counterpart-Funds erhalten hatten, größere Beträge zugeführt worden, ins- besondere der Landwirtschaft, dem Wohnungs- bau, der Seeschiffahrt und der Gas- und Was- serversorgung. Bundeshauptstadt füllt sich minister iel! Im Laufe der Monate April und Mai soll die Uebersiedlung der restlichen Teile der Bundesministerien von Franlcfurt nach Bonn stattfinden. Im Augenblick befinden sich noch wichtige Abteilungen des Finanz- und Wirt- schafts- und Ernährungsministeriums in Frank- kurt. Das ERP- Ministerium, das gegenwärtig nur in einigen Räumen des Museums König und in zwei Zimmern des Stadthauses in Bonn untergebracht ist, wird demnächst nach Godes- berg umziehen. Wie verlautet, bleiben einige nachgeordnete Dienststellen des Wirtschafts-, Finanz- und Er- nährungs ministeriums im Raume Frankfurt. Das statistische Bundesamt wird seinen Haupt- sitz in Wiesbaden behalten, während sich 8 eine Nebenstelle in Beuel niedergelas- sen hat. Rechnung ohne den Wirt Deutscher Stahlplan fertig? Im Hinblick auf die für diese Woche er- wartete Bekanntgabe des reformierten alliier- ten Gesetzes Nr. 75 über die Neuordnung der deutschen Eisen-, Stahl- und Kohlenwirtschaft kommt, wie wir hören, einer jüngsten Eini- ung der zehn deutsehen Sta euhänder über Einen deutschen Reorganisatfonsplan eine große Bedeutung zu. Bekanntlich wird auch das neue Gesetz 75 den deutschen Stellen einige Befugnisse in der praktischen Arbeit der Neuordnung zuerteilen. Es wäre zu begrüßen, wenn nun tatsächlich nach langjähriger Vorarbeit der deutsche Stahlrat einen Einigungsplan gefunden hat, der neben den Vorschlägen der Aktionäre zum Gesetz 75, die wir kürzlich brachten, der Bun- desregierung eine praktische Arbeitsunterlage für die von ihr zu erwarienden Maßnahmen abgeben dürfte. R.-H. „Man spricht nicht darüber“ „Ein formeller deutscher Antrag von irgend- einer deutschen Seite auf eine Abänderung bzw. Erhöhung der Stahlquote liegt nicht vor“ erklärte der britische Landeskommissar für Rhein und Ruhr, General Bishop, in Düssel- dorf.„Die Hohe Kommission befaßt sich darum auch nicht mit einer Frage der Erhöhung und es werden im Augenblick keinerlei Ueberle- gungen in dieser Hinsicht geführt“. R.-H. Frankfiurter Effektenbörse 5 vom 16. März Ein leichtes UVeberwiegen der Verkäufe löste auch heute wieder bei den engen Märkten Rurs⸗ Abschläge von 0,5—1% im Durenschnitt aus. Har- pener setzten ihre Abwärtsbewegung fort und verloren erneut 1,75, Rheinstahl gaben 0,78, Klöck- ner und Stahlverein je 9,5% nach, während Man- nesmann und Rhein. Braunkohle unverändert ge- handelt wurden Siemens nach leichterer Ab- schwächung im Verlauf um 0,73, desgl. VA und AG um je 0,25% gebessert. RWE fielen um 1 und Felten um 1.5% zurück. Die gestern stärker gedrückten Daimler waren um 0,5, Conti-Gummi und Degussa um je 1 und Buderus um 1,5% er- holt. Manag wurden nach der gestrigen Brief- notiz erst 3% niedriger aufgenommen, indes Eis und Metallgesellschaft verloren je 1%.— Von Großbanken gaben Dresdner Bank um 0,5% nach, bel Commerzbank wurde der Geldkurs um 1% zurückgenommen.— Renten weiterhin still und gehalten.— Gute Hoffnung fielen im Verlauf von 61 auf 39 zurück und Eisenhütte Köln wurden mit 34,5= 1,25% unter gestern bezahlt. Demag waren nach Unterbrechung 3, 28% niedriger mit 18 ange- boten, Dt. Linoleum verloren 2%, Wintershall 1%, Zellst. Waldhof 1% und Daimler Singen wieder suf 45,28 zurück. 0 MIETLeESU enk Tones faust: 1 stand Mannheimer Großbetrieb sucht — unter Nr. P 10099 an den Verlag. bezugsfertige Wohnung Zimmer, Küche und Bad) gegen Baukostenzuschug. Eilofferten Nr. P 10093 a. d. Verlag. Biete sonn. 3- Zi.-Wohnung mit Zu- behör; suche 3—4-Zi.-Wohnung in Mannheim od. Umgebung. Angeb. unter Fr. 01096 a. d. Verlag. Biete 1 Zi., Küche u. Bad in Hei- delberg: suche 2 od. 3 Zi., Küche u. Bad in Mannheim. Angeb. unt. Biete schöne 2 Zimmer u. Küche; suche ein Zimmer u. Küche. An- gebote unter Nr. 01116 8. d. Verl. PR.). Meresdes-Benz S-t-Lkw,.-Diesel wöchentlich für 3 bis 4 Tage zu vermieten, Angeb. unter Nr. AA 1363 an Südwest- Werbung, Mannheim, F 1, 8. NSU Motorrad- Generalvertretung Rich. Gutjahr, Augartenstr. 97/99. Sämtl. neuen Modelle zu günstig. 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Nur wenige Zeitgenossen haben die Bedeutung dieses Ereignisses erkannt, die Passion geriet in Vergessenheit, bis Feliꝶ Mendelssohn- Bartholdy das Werk ein- hundert Jahre später, am II. und am 21. März 1829 in der Berliner Akademie er- neut herausbrachte. In einem Brief, den wir nachstehend auszugsweise wieder- geben, schildert Fanny Mendelssohn- Bartholdy, seine Schwester, in mensch- nien sympathischer Weise, wie es zu dlie- sem bedeutsamen, musilhistorisehen Er- eignis kam und wie es vom Publikum aufgenommen wurde. Berlin, 22. März 29. „„ Felix schicken wir Ihnen nun bald, er hat sich ein schönes Gedächtnis Hier gestiftet durch zweimalige überfüllte Aufführung der„Passion“ zum Besten der Armen. Was wir uns alle so im Hinter- grunde der Zeiten als Möglichkeit geträumt Haben, ist jetzt war und wirklich, die Pas- Sion ist ins öffentliche Leben getreten und Eigentum der Gemüter geworden. Felix und Devrient sprachen schon lange von der Möglichkeit einer Aufführung, aber der Plan hatte nicht Form noch Gestalt, an einem Abend bei uns gewann er beides, und den Tag darauf wanderten die Zwei in neugekauften gelben Handschuhen(worauf sie sehr viel Gewicht legten) zu den Vor- stehern der Akademie. Sie traten leise auf und fragten bescheidentlich, ob man ihnen zu einem wohltätigen Zweck wohl den Saal überlassen würde? Sie Wollten als- darm, da die Musik wahrscheinlich sehr ge- Fallen würde, eine zweite Aufführung zu- gunsten der Akademie veranstalten. Aber die Herren bedankten sich höflich und zogen vor, ein gewisses Honorar von Fünfzig Talern zu nehmen und den Kon- Professor Rudolf Moralt Zum zweiten Male seit Kriegsende gab das Mannheimer Nationaltheater in Baden- Baden seine Visitenkarte ab: vor Jahres- trist mit Willy Birgel im„Kaiser von Amerika“ und nun mit der„Walküre“ Als„erste Wagner- Aufführung“ nach dem Kriege wurde dieses Gastspiel in Baden- Baden angekündigt, und man erinnerte sieh dabei, daß das Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters vor dreiunddreigig Jahren, im September 1917, den gerade fertig ge- Stellten Kurhaussaal mit dem ganzen„Ring des Nibelungen“ in einem vierzehntägigen Gastspiel eingeweiht hatte. Damals saß der junge Wilhelm Furtwängler am Pult des Orchesters, das in Kürze wieder emal verwaist ist und sich nun um einen eben- bürtigen Nachfolger für Fritz Rieger be- mühen muß. 5 Professor Rudolf Morat, der als Gast diese Baden-Badener Aufführung leitete, Wird man im Auge behalten müssen. Wenn die Frage der Neubesetzung der Mann- heimer Chefdirigentenstelle in ihr entschei- dendes Stadium tritt.(Wobei zu hoffen ist, dag man sich das nicht zu lange überlegt und dann nicht die besten Kräfte Wieder Vergeben sind.) Moralt ist seit zwölf Jahren an der Wiener Staatsoper tätig und als Gastdirigent in Italien und Frankreich Orkenbar sehr geschätzt— er reiste von Baden-Baden aus gleich nach Venedig zu einem Johann Strauß-Konzert weiter und wird am 30. März in Cannes dirigieren, Die Etappen seiner Laufbahn waren Saar- brücken, Brünn, Graz. Rudolf Moralt, übri- gens ein Neffe von Richard Strauß. bringt so eine beträchtliche Theaterpfaxis mit: es War recht eindrucksvoll zu erleben, wie Das Nationaltheater in Ren aden Zuschauerraum „Matthäus-Passion“ zertgebern die Verfügung über die Ein- nahmen anheimzustellen Beiläufig gesagt, kauen sie noch heute an der Antwort. Zel- ter hatte nichts dawider einzuwenden, und so begannen die Proben am folgenden Frei- tag. Felix ging die ganze Partitur durch, machte einige wenige zweckmäßige Abkür- zungen und instrumentierte das einzige Rezitativ:„Der Vorhang im Tempel zerrig Bachs gesammelte Werke Johann Sebustian Bach brachten seine bei- den Ehen sehr viele Kinder, achtzehn an der Zahl; manche rechnen ihm zweiundzwanzig nach. Promenierte die Familie durch die Stra- hen, so gerieten die Stadtsoldaten in Unruke, Weil sie einen Volksauflauf vermuteten. Ein- mal des Abends betrat ein Besuch die Bach- sche Wohnlüche und bemerkte da etwa Veri Schuhe nebeneinander stehen.„Ich bitte viel- mals um Entschuldigung“, sagte er und wollte sich zum Gehen wenden,„ieh bin zu einem Schuhmacher geraten. Wie komme ich zum Kantor Bach?“ (Aus„Die Narrehschaukel“ Im Scherl-Verlag, Berlin). von Wilhelm Spohr in zwei Stücke.“— Sonst ward alles unbe- rührt gelassen. Die Leute staunten, gafften, bewunder- ten, und als nach einigen Wochen die Pro- ben auf der Akademie selbst begannen, da zogen sie erst die längsten Gesichter vor Staunen, daß solch ein Werk existierte, Wovon sie, die Berliner Akademisten, nichts Wußten. Als das begriffen war, kinngen sie mit wahrem und warmem Interesse an zu studieren. Die Sache selbst, das Neue, Un- erhörte der Form interessierte, der Stoff 5— allgemein ansprechend und verständ- 1 2 Den Tag nach der ersten Ankündigung dirigierte Die Walküre“ wenig er an das Partiturbild gebunden ist und wie sicher er die Aufführung zu steuern wußte. Einzelne Tempi Zum Beispiel im Walkürenritt) nahm er schneller, als sie Fritz Rieger angelegt hatte, wenn sich auch daneben eine Neigung zum Ausspielen. zum Schwingen-Lassen, und damit zur Aus- schöpfung auch des Seelischen nicht ver- kennen ließ. Die„Walküren“-Partitur 82 Wann, in rhythmisch starker Profilierung, unter seinen Händen eine dem Werk sehr gemäße dynamische Tiefe, eine Spannung von Zurückhaltung und Ausbruch, die sich im Finale des ersten sowie im zweiten md dritten Akt zu zwingenden Wirkungen kri- Stallisiert. Dabei blieb das Klangbild stets ausgewogen und auch bei den massiven Stellen in seiner Struktur erkennbar. Man wird einen Dirigenten nicht ab- schließend würdigen können, wenn er als „Einmaliger“ Gast eine bereits stenende Aufführung übernimmt, an der er ja mit einer Probe nicht viel verändern kann. Er- schwerend tritt hinzu, daß das Mannheimer Orchester nur in kleiner Besetzung nach Baden-Baden fuhr und selbst für diese re- duzierte Zahl sich nur mit Mühe in dem engen Orchesterraum des Kurhaussaales Platz finden ließ. Die Pauken waren im aufgestellt). Erst eine eigene Einstudierung, möglichst ein Sym- Dloniekonzert, wird die Persönlichkeit des Dirigenten, vor allem seine„symphonischen Qualitäten“, die ja für den Mannheimer Posten unerläßlich sind, voll erkennen lassen, Moralt sagt von sich selbst, daß Wagner und Richard Strauß in Wien seine Domäne seien; mit dieser Aufführung nat er davon überzeugt und sich als ein Musi- Freitag, 17. März 1950 M. 1 — Die beiden Frauen des Joh. Seb. Bach/ Von Richard Ben: Die abendländische Musik gedenkt in diesem Jahr eines ihrer größten und ehr- würdigsten Meister: Johann Sebastian Bachs, der am 21. März 1685 in Eisenach geboren wurde und vor zweihundert Jah- ren, am 28. Juli 1750 in Leipzig, der Stadt seines reifsten Schaffens, gestorben ist. In der Reine der zu diesem Jubiläum er- schienenen Veröffentlichungen hat auch der in Heidelberg lebende Schriftsteller und Philosoph Richard Benz im Christian- Wegner-Verlag, Hamburg, ein Büchlein „Das Leben von J. S. Bach“ herausge- bracht, dem wir den nachfolgenden Ab- schnitt entnehmen. Der Ehe Bachs mit seiner Base Maria Barbara Bach sind sieben Kinder entspros- sen, sechs davon in Weimar geboren— das erste war eine Tochter, das zweite der hoch- begabte Sohn Wilhelm Friedemann, 1708 und 1710; dann kamen vor Emanuel 1713 noch Zwillinge, die aber gleich nach der Ge- burt starben, und nach ihm, 1715, Johann Bernhard. Man muß sich Bachs Heim nicht nur allmählich von zahlreichen Kindern be- lebt, sondern auch durch die wachsende Zahl der Schüler und Lehrlinge in steter Bewegung und Unruhe denken, ganz ab- gesehen von den vielen Besuchen der Freundschaft und Verwandtschaft, so daß einer Hausfrau, die für alles zu sorgen hatte und dazu die musikverständige Ka- meradin ihres Mannes war, eine Fülle von Pflichten erwuchs. Daß Bach die immer stär- keren irdischen Bindungen nicht belasteten und den Flug des Genius nicht herabzogen. bleibt uns ein Wunder— er besaß wohl die Fähigkeit, wie sie Goethe besaß und wie sie auch an Mozart deutlich wird: im un- ruhigsten Getriebe mit sich allein zu sein und mit un wahrscheinlicher Elastizität den Uebergang vom verwirrenden Alltag in die Stille der höheren Sphäre zu vollziehen. Die starke Verwurzelung im Irdischen hat wohl sogar seine Kräfte gesteigert: der größere Haushalt bedurfte einer hinlänglicheren Subsistence“, wie er es in seinen Briefen zu nennen pflegte; und wenn er dies in gut- bürgerlicher Umsicht geltend machte, so be- deutete ihm dies zugleich fortwährende Steigerung der geistigen und künstlerischen Leistung. Es lag nicht nur in der unsentimentalen Art der Zeit, es war angesichts der unmün- digen und noch der mütterlichen Pflege dureh Felix Mendelssohn- Bartholdy des Konzerts waren alle Billetts vergrif- ken und in den letzten Tagen mußten über tausend Menschen zurückgehen. Mittwoch den elften März war die erste Aufführung, die man, unbedeutende Versehen der Solo- sänger abgerechnet, durchaus gelungen nen- nen konnte. Der überfüllte Saal gab einen Anblick wie eine Kirche, die tiefste Stille, die feier- lichste Andacht herrschte in der Versamm- lung, man hörte nur einzelne unwillkür⸗ liche Aeußerungen des tieferregten Gefühls; Was man so oft mit Unrecht von Unter- nehmungen dieser Art sagt, kann man hier mit wahrem Recht behaupten, daß ein be- sonderer Geist, ein allgemeines, höheres Interesse diese Aufführung geleitet habe. Noch vor der Aufführung war durch die vielen. die unberücksichtigt bleiben mußten, das letzte Geschrei um eine Wieder- holung ertönt, und die Erwerbsschulen hat- ten sich als Supplikanten gemeldet, allein diesmal war Spontini erwacht und bemühte sich mit der größten Freundlichkeit, die zweite Aufführung zu hintertreiben, Felix und Devrient schlugen dagegen den gera- desten Weg ein und verschafften sich Be- fehle von Kronprinzen, der sich von An- fang an sehr für das Werk interessiert hatte, und so ward es Sonnabend, den ein- undzwanzigsten März, an Bachs Geburts- tag, wiederholt: dasselbe Gedränge, noch Srößere Fülle, denn der Vorsaal sogar War eingerichtet und alle Plätze verkauft, ebenso der kleine Probesaal hinter dem Orchester. Die Chöre waren erst noch vor- trefflicher als das erstemal, die Instrumente herrlich, nur ein arger Fehler, den die Milder machte, und andere kleinere in den Solostimmen verdarben Felix den Humor, um ganzen kann man aber sagen, daß gute Unternehmungen sich keinen erfreulicheren Erfolg wünschen können.“ ker von hohen Graden und als ein Dirigent ausgewiesen, der eine sorgfältige Detail- arbeit in das Gesamtbild des zu interpre- tierenden Werkes einzufügen weiß. Das Baden-Badener Publikum, das den großen Kurhaussaal bis fast auf den letzten Platz füllte, nahm die Mannheimer Gäste mit großer Begeisterung auf. Neben dem Dirigenten und dem Intendanten als Re- gisseur mußten sich Georg Faßnacht(der wieder einmal einen großen Tag hatte) und Grete Scheibenhofer, Hans Schweska, He- jene Schmuck, und alle übrigen Solisten, die zum Gelingen dieser schönen Aufführung verdienstvoll beigetragen haben, wieder und Wieder zeigen. Es war eine gute Repräsen- tanz für die Mannheimer Bühne. Kurt Heinz Kulturnachrichten Der Wiener Maler Edgar Jené eröffnet am Samstag, dem 18. März(15 Uhr) in der Mann- heimer Galerie Günther eine Ausstellung von Gemälden und Grafik. Dr. E. Hausen, Kai- serslautern. spricht einführende Worte. Für eine Bach-Gedächtnisstätte hat die Stadt Weimar einen Ideenwettbewerb ausge- schrieben, zu dem alle deutschen Künstler auf- gerufen sind. Mit einem kabarettistischen Bilderbogen „Schwarzer Jahrmarkt“, zu dem er den Text und die Musik schrieb, wurde Günter Neu mann vor einigen Jahren in Berlin berühmt. Es war zweifellos ein Wagnis des„Kabaretts der Kabarettisten“ bei Mutter Ey in Düssel- dorf, das nicht mehr ganz Aktuelle rheinisch umfrisiert noch einmal aufzukochen. Daß es ein Erfolg trotzdem wurde, ist das Verdienst des jungen und begabten Neumann- Schülers Wolfgang Müller, der zusammen mit Martin Lang eine regieliche Lösung von erkfreulichem Temperament und menschlicher Turbulenz fand. Ev. bedürftigen Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren im Falle Bachs kaum zu um- gehen, daß er sich nach dem Tod von Maria Barbara wieder vermählte. Anderthalb Jahre später schloß er die Ehe mit Anne Magdalena Wilcken am 3. Dezember 1721 Er fand in ihr wieder, und das mag für ihn innerlich eine Hauptbedingung seiner Wahl gewesen sein, eine Kameradin in der Mu- sik; auch sie stammte väterlicher- und müt- terlicherseits aus thüringischen Musiker- geschlechtern, ihr Vater war Hoftrompeter in Anhalt-Zerbst; sie selber eine ausgebil- dete Sopranistin, schon in selbständiger Stellung am Hofe von Anhalt-Zerbst, und War von dort im Herbst 1720 ebenfalls als Sängerin nach Köthen gekommen. Bei ihrer Verheiratung hatte sie gerade erst das z Wanzigste Jahr vollendet, war also sech- zehn Jahre jünger als Bach. Daß sie ihr Ge- halt beibehielt, das halb so hoch war wie das des Gatten, mochte für den Haushalt nicht unwillkommen sein. Sie hat im Laufe der Jahre Bach sieben Töchter und sechs Söhne geboren; und so hat Bach im ganzen zwanzig Kinder gehabt, elf Söhne und neun Töchter— auch diese naive Fruchtbarkeit gehört zum Bilde Bachs; sie ist. bei genialen Menschen, wohl ohne Beispiel und läßt, als Parallele zu der un- geheuren Schöpfermacht, uns das eine durch das andere begreifen und bedingt sehen. Man muß ans Mittelalter denken, wo auch ein sinnenstarkes EFrdenleben die über- schwänglichste Vergeistigung des Dienstes am Jenseitigen trug. Wir möchten meine daß in solchen Zeiten die Stellung der Frd dann das entbehre, was dem modernen Men. schen die persönlich- gebundene Seelenlieh bedeutet; und in der Tat ist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wenig hiervon die Rede; es scheint keine Rücksicht auf de Frau als auf ein individuelles Wesen 20 geben; denn es ist fast die Regel, daß cb Männer zwei-, ja dreimal sich Verheiraten da die Frauen diese Art patriarchalischer Ede nur kurze Zeit aushalten. Aber bei Bach spricht alles für eine andre, wirklich innig Beziehung; ja, seine beiden Frauen ain wohl die einzigen jener Zeit, von denen eine schöne und lebendige Vorstellung auf ung gekommen ist. Da ist die Semeinsame Bin. dung durch die Musik, die uns durch 088 „Clavierbüchlein vor Anna Magdalena Bache auch bei der zweiten Gattin bezeugt ist, in Welches er ihr nach Gelegenheit kleine Stücke schrieb, um sie in seine Kunst des Spielenz einzuführen, aber auch Gedichte, wie Sie das gemeinsam angelegte Notenbuch“ ebenfell ausweist. Da ist aber vor allem jene All- gegenwart der Seele, wie wir sie so bei kei- nem andern im schlichtesten weltlichen im reichsten geistlichen Kunstwerk Spül aus diesem seinem Persönlichsten nicht weg. zudenken, das ja auch aus seinen Wenigen Erwähnungen der Kinder, der Frau, der Freunde spricht. Und welche Abgründe von Liebesfähigkeit und Leidenschaft Verraten seine Arien in den weiblichen Stimmen! Wie ren, Wenn Bach heute lebte Eine Gedankenspielerei von Deems Taylor Zugegeben, daß der Künstler ein Aus- druck seiner Zeit ist: wie würden wohl die Meister der Vergangenheit dabei fahren, wenn sie aus ihrer Zeit in die unsere ver- pflanzt werden könnten? Setzen wir einmal den Fall, es gäbe heute einen amerikani- schen Komponisten, dessen Persönlichkeit, Charakter und musikalische Begabung ge- nau mit Bach übereinstimmte. Was würden wir von ihm denken, und wie würde es ihm ergehen? Ich stelle mir seine Laufbahn heute im Wesentlichen fast genau so vor, wie sie vor zweihundert Jahren war. Als Knabe findet er dank seinem schönen Sopran einen Platz als Solist in einem Kirchenchor, und bis zum Stimmbruch wird seine musikalische Begabung so offenkundig, daß irgend je- mand ihm ein Stipendium am Curtis Insti- tute in Philadelphia verschafft. Nach dort bestandenem Examen erhält er einen Po- sten als Organist und Kantor und spielt in einigen kleineren Kirchen, bis ihm eine Stellung an einer reichen und angesehenen New Lorker Kirche angeboten wird. In sei- ner Freizeit komponiert er, sowohl für die Orgel wie für seinen eigenen Chor. Die Chorwerke finden leicht bei den Verlegern Absatz, wodurch er für ein kleines aber sicheres Einkommen verfügt vielleicht über tausend oder zweitausend Dollar im Jahr! Er heiratet früh, aber daß er eine Familie mit so vielen Kindern grogzieht, möchte ich bezweifeln. Seine Orgelwerke lassen sich nicht s0 leicht unterbringen, und zwar wegen ihrer außerordentlichen Schwierigkeit. Aber viele von ihnen werden wahrscheinlich doch ge- druckt. Allmählich spricht es sich herum, daß auf der Orgelempore der St. Soundso- kirche ein ganz außer gewöhnlicher Musiker zu hören ist. Darauf bietet ihm einer der Rundfunksender einen regelmäßigen Fünf- zehn-Minuten-Platz an, vielleicht an den Sonntagabenden zwischen 11.45 und Mitter nacht. Es ist eine vom Sender honorierte, daher nicht besonders einträgliche Nummer. denn Orgelvorträge werden von keinem Geschäftsmann für die übliche Rundfunk- reklame gekauft. Sein Ruhm verbreitet sich, und zwar von Mund zu Mund, denn Musik- Kritiker haben wenig Zeit zum Besuch von Gottesdiensten. Aber sein Weihnachtsorato- rium, für die Schola Sanctorum in New Vork geschrieben, bekommt günstige Be- sprechungen. Man bietet ihm einen Lehr- stuhl für Kontrapunkt und Orgel an irgend- einem großen Konservatorium oder an einer Universität an— wahrscheinlich nimmt er an und gibt unter Umständen seine kirch- liche Arbeit auf. Alles in allem führt er das Leben eines vielbeschäftigten, ziemlich wohlsituierten und anspruchslos glücklichen Mannes, Sele geschätzt bei den Musikern, aber kaum mehr als ein Name für den durchschnitt. chen Konzertbesucher. Bei seinem Tod bringen die Zeitungen Nachrufe von Zei bis drei Spalten, und wir sind alle ethyaz erstaunt, als wir erfahren, daß er 80 viel komponiert und einen solchen Einfluß aut andere Musiker ausgeübt hat. Zehn bis fünfzehn Jahre nach seinem Tod entschel. den wir uns endgültig dafür, daß er ein großer Mann war. (Aus den Rundfunkplaudereien„Der woll temperierte Zuhörer“ von Deems Taylor im Ernst-Heimeran-Verlag in München) dpa- Holo Das Bachdenkmal in Leipzig Deutung und Erlebnis Vorträge im Amerikahaus und in der Kunsthalle In einem zweistündigen Vortrag machte im Mannheimer Amerikahaus Dr. Fegers von der Staatlichen Akademie für bildende Künste in Stuttgart ein zahlreiches und geduldiges Auditorium mit seiner Auffas- Sung über„Voraussetzungen der modernen Malerei“ bekannt. Als bedeutendes Krite- rium zum Verständnis der Moderne bezeich- nete der Sprecher das seit dem Barock zu beobachtende Nachlassen der konkreten Auftraggebung an den Künstler, der da- dureh mehr und mehr dazu komme, die „Verdichtung eines Erlebens zu einer Form“ aus seinem eigenen Selbst heraus zu gestal- ten. Die entscheidende Entwicklung zur modernen Malerei hin sei aber erst durch die Auseinandersetzung mit dem französi- schen Impressionismus forciert worden, und hier seien es vor allem van Gogh, Cé- zanne und Gaughin, die, von den Prinzipien der Impressionisten ausgehend, neue und eigene Formensprachen ausgebildet hätten, von denen gesagt werden könnte, daß sie die Grundlage bildeten zur modernen Malerei. Ihnen sei es nicht mehr ausschließ- lich auf die„Berichterstattung“, auf die Wahrheitsgetreue Wiedergabe eines äußeren Vorganges angekommen. Ihr Anliegen sei es gewesen, Farben, Techniken und Formen, die bisher reinen Bezeichnungswert gehabt hätten, zu Ausdruckswerten zu machen Damit seien Gesetzlichkeiten geschaffer: worden, die nur für die Bildfläche des Malers Gültigkeit besäßen. Seinen Vortrag Unterstützte der Redner durch eine Reihe hervorragender Lichtbilder, die in der Zu- sammenfassung einen ausgezeichneten Jeberblick über die Malerei der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts vermittel. ten. mle * Direktor Dr. Walter Pass arge Setabe am Mittwoch im„Freien Bund“ die Vor- tragsreihe„Berühmte Kunststätten“ mit einer Betrachtung des Kultur- und Kunst raumes von Cordoba, Granada und Sevilla fort. Ein kurzer geschichtlicher Rückblick erinnerte an die wechselvollen Kulturein. flüsse auf der iberischen Halbinsel. Phöni- zier, Karthager, Römer und Westgoten lösten als Beherrscher Spaniens im Laule der Jahrhunderte einander ab. Die arabische Kultur der islamischen Mauren und die spä- 1 tere Blütezeit des christlichen Spaniens Karls V. haben sich kunstschöpferisch als besonders fruchtbar erwiesen und zwar in weltbekannten Bauten wie der großen Moschee von Cordoba mit ihrer reichen orientalischen Fassaden- Ornamentik, dem märchenhaften Säulenwald im Innern und dem in christlicher Zeit erfolgten stilwidri- gen Einbau des prunkvollen Renaissance- Hochaltars, ferner in dem Wunderbau der Alhambra zu Granada mit der Pracht ihrer arkadenumsäumten Höfe und anderen Bau- Werken dieser Stadt: der Kathedrale aus dem 16. Jahrhundert(mit der Grabkapelle der katholischen Könige) und dem Palast Karls V. Und in Sevilla schließlich die groß- artigen Baudenkmäler des Alcazar mit Sei- nen Gärten, des alten Glockenturms aus der Maurenzeit und der prächtigen Kathedrale mit ihrer unübersehbaren Fülle an Schätzen kirchlicher Kunst, kostbaren Grabdenk- mälern, Plastiken, Schnitzereien und Ge- mälden, an die sich Namen von höchster Geltung knüpfen. C. O. E. 4.0 ö Vel 8 ven Dr. get Ch vel gur erkl min Wir der Zuv- der dies stel der Kor ber! gier rüst dert mer ting mar die tigte stra tisck Ade Dad Dun jün; terb blie 802 der 21, Sü