Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Mannheimer RGE 2 * N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz * Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM ö 2.80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Ludwigshafen a. Rh., Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 28. März 1950 r Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- 8 nimmt der verlag keinerlei Gewähr i 8 eeleas. 5. Jahrgang/ Nr. 74/ Einzelpreis 0,13 DM leine De Baut Frankreich eine Brücke zwischen Ost und West? Von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die Erklärungen des Außenmini- sters Schuman über das deutsch- fran- zösische Verhältnis haben in diplomatischen Pariser Kreisen lebhafte Kommentare aus- gelöst. Die Forderung Schumans, den Nordat- = jantikpakt seiner ausschließlich militäri- 15 schen Charakters zu entkleiden, stellt nach 3 Ansicht ausländischer Beobachter und auch französischer politischer Kreise den Ver- N such dar, den Eindruck der kürzlich erfolg- 1 ten Erklärungen des Generals de Gaulle 12 und Winston Churchills abzuschvächen 4 und das Mißtrauen der Russen zu be- 8 schwichtigen. In diesem Zusammenhang 1 wird von neuem darauf hingewiesen, daß 9 die französische Diplomatie den Gedanken . einer Vermittlung zwischen USA 5 und UdSSR nicht nur nicht aufgegeben . habe, sondern nach den Erklärungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen in den Vordergrund gestellt hat. Die allge- meine Linie der Regierung Bidault ist der erfolgt u Versuch der Versöhnung und des Ausgleichs res Vat litzlaff merksam S-Saal d im Irmeren wie in der Außenpolitik. Das Pariser Außenamt ist davon über- zeugt, daß die Sowjetunion keine Angriffs- absichten gegen Westeuropa hat und be- klagt den Fanfarenton der Reden de Gaul- les und Churchills. Das Verhalten der fran- zösischen Kommunisten wird an amtlichen Stellen als Zeichen für eine von Moskau vorgeschriebene Beruhigung. aufgefaßt. Zu- verlässige Quellen bestehen dara, daß in Stockholm Amerikaner und Rus- sen in ständiger Fühlung sind, um eine Vierer-Konferenz vorzubereiten. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Konferenz der drei westlichen Außenmini- ster, die ursprünglich Mitte April stattfin- den sollte, auf den Monat Mai ver- schoben wurde und daß der Grund da- zu durch den Wunsch des amerikanischen Staatssekretärs Acheson gegeben wurde, EVA Mit dem unterirdischen Unterhändler“ mehr Zeit zu lassen, damit die Dreier- Konferenz ichen Vin die Lage versetzt wird, den Russen evtl. Klavierdi eine offizielle Einladung zu Bespreckungen mit Lies zu viert zu übersenden. eranstalt Der bf Wohl au Serichtet e Pianist berwiege esetzt. ne Wäre. nach Jugoslawischer Wahlausgang— wie zu erwarten war Belgrad.(UP) Mit 95 Prozent aller ab- gegebenen Stimmen gewann die kommu- klei his tische Volksfront Jugoslawiens am Sonntag— wie nicht anders zu erwar- ten— einen überwältigenden Sieg. Jedoch sen rhyt hatten in der Hauptstadt immerhin 7,4 Pro- 1 sie au zent der Stimmberechtigen gegen die Par- Wei l darunt tei des Staatschef gestimmt. Tito erklärte gegenüber Pressevertre- lit„himm tern, daß er mit dem Ausgang der Wahl ct-geladen außerordentlich zufrieden sei. umerischt Hinweis auf die sich Eider Hauptstadt abgegeben wurden, Mit einem die in ver- „Nein-Stimmen“, Ein gi suchte der Staatschef den Beweis zu erbrin- gter tech gen, daß „niemand der Mund verboten mit eine wird“. is geprägt 5 In deen vier Wahlkreisen, in denen Tito iges Spit selbst kandidierte, konnte er in jedem Falle Vortrag mindestens 99,1 Prozent aller Stimmen auf en kam zich vereinigen. Dr. Chm euerrefor ndesfinan ertrag au S Vn gen Tabaß eisen nich en, da de er Ueber neige. De nur ein ttensteue reise ein licht. Vo hlbare Be 1 Auftrieh dustrie 2 oduktions rienttaba e und fü lich wich ieder er ld tter e Renaul, e Waten“ r Klein fassende zollen die sten Ver- anzösische erbrochen nen wer- ken füh- ndlungen ttergebief ung einer die tech- schweben disen des 1 anneh- dital der entlichen ler wird k Geld übrigen der Wie- Rumänisch- jugoslawischer Grenz- zwischenfall Belgrad.(dpa) Rumänische Streitkräfte haben am Sonntag jugoslawisches Gebiet in der Nähe der Dörfer Radojeva und Hetina fast drei Stunden lang unter Ge- wehr und Maschinengewehr feuer genom- men, heißt es in einer amtlichen Belgrader Bekanntmachung vom Montag. Dabei seien Infanterie Explosivgeschoße verwendet worden. Die jugoslawischen Grenzposten haben das Feuer der rumänischen Einhei- ten nicht erwidert, wird in Belgrad weiter mitgeteilt. Opfer seien bei der Schießerei nicht zu beklagen gewesen. Nach jugosla- Wischer Ansicht stellte der Feuerüberfall einen Versuch dar, die Wahlen in den beiden Grenzdörfern zu stören. n ee. Den Haag. Die holländische Regierung hat die kommunistische Peiping- Regierung an- erkannt. Gleichzeitig sind die diplomatischen Zeziehungen Hollands zur Formosaregierung Tschiang Kai-Scheks abgebrochen worden. Hongkong. Einer der leitenden Offiziere der chinesischen kommunistischen Streitkräfte gab zu, daß die nationalistischen Guerilla- verbände in Mittel- und Südchina außer- ordentlich aktiv seien. London. Die Mehrheit der Labourfraktion im britischen Unterhaus ist auf drei Sitze zusammengeschrumpft, nachdem am Montag der Abgeordnete Frascobb(Wahlkreis Brig- house und Spenborough in Lorkshire starb. Berlin. Auf Einladung des amerikanischen Kommandanten Generalmajor M. P. Taylor traf Bundeswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard am Montagvormittag auf dem Luft- wege in Berlin ein. Itzehoe. Durch die Explosion eines Spreng- körpers wurden am Sonntag in der Nordoer Heide bei Itzehoe(Schleswig- Holstein) vier Kinder getötet. Zwei Kinder wurden außerdem schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. UP/dpA Bundestag wächst in seine Aulgaben hinein Wachsender Ernst in den Sitzungen/ Politische Generaldebatte noch in dieser Woche Bonn. Unter dem Druck der Zeit und des Bundestagse diesmal bereits am Montag seine Arbeit wieder aufgenommen. Von unserer Bonner Redaktion der politischen Verhältnisse hat das Plenum Am Mittwoch und Donnerstag ist eine Generaldebatte angesetzt worden, der man mit be- achtlicher Spannung entgegensieht. punkt stehen wird. Die gestrige Sitzung licher Bedeutung auf, u. a. die erste Lesu des Gesetzes über die Notaufnahme von D kussion über die Wiedereinführung der To schafft wurde. Der Ablauf der Arbeit zeu daß sich der Eindruck erhärtete, daß der gaben als Volksvertretung hineinwächst. Bei der Debatte über das Diäten- gesetz erklärte Vizepräsident Prof. Carlo Schmid, der an Stelle des fehlenden Prä- sidenten Dr. Köhler den Vorsitz führte, daß auf dem Antrag, der von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP und B und des Zentrums gestellt worden sei, noch die Unterschrift einer Fraktion fehle, Man sei im Aeltestenrat übereingekommen, den Entwurf ohne Debatte an den Haushalts- ausschuß zu überweisen. Der Vizepräsident bat ein Mitglied der antragstellenden Frak- tionen, den Entwurf zu begründen. Ent- gegen der sonstigen Uebung wurde jedoch der Entwurf ohne Berichterstattung ein- gebracht. Entgegen der ursprünglichen Abrede er- griffen die Abgeordneten Loritz(WAV) und Renner(KPD) das Wort. Loritz wandte sich mit„größter Skepsis“ gegen einzelne Bestimmungen. Er sei dagegen, daß Mitglieder des Bundestages, die über hohe pfllastersteine auf dem Man erwartet, daß die Außenpolitik im Mittel- wies politische Schwerpunkte von erheb- ng des Diätengesetzes, die Verabschiedung eutschen in das Bundesgebiet und die Dis- desstrafe, die durch das Grundgesetz abge- gte wieder von Sachlichkeit und Ernst, 80 Bundestag mehr und mehr in seine Auf- Einkommen verfügten, die gleichen Be- züge wie alle anderen erhielten. Auch kriti- sierte er die Steuerfreiheit für alle Ab- geordnete. Renner erklärte, man könne über das Diätengesetz das Motto stellen:„Gesucht wird ein Einbringer“. Keiner habe den Mut hierzu. Nach Auffassung seiner Fraktion seien die Bezüge der Abgeordneten zu hoch. Wie aus der entsprechenden Drucksache des Bundestages hervorgeht, soll den Ab- geordneten eine monatliche Aufwandsent- schädigung von 600 DM, darüber hinaus Ersatz für Auslagen in Höhe von 100 DM monatlich und bei Nachweis ein weiterer Be. trag bis zu 200 DM gewährt werden. Zu den Aufwendungen gehören auch Auslagen, die durch die politische Tätigkeit im Wahlkreis entstehen. Die Benutzung von Verkehrsmit- teln der Bundesbahn und der Post soll frei sein. Zur Abgeltung der Auslagen für die Teilnahme an den Sitzungen des Bundes- tages in in den Ausschüssen der Fraktionen Weg nach Straßburg Unklare Situation über den Beitritt zum. Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Wenn wir nicht nach Straßburg ge- hen— wohin wollen wir dann gehen?“ zitierte am Montag der Deutsche Uniondienst, das Presseorgan der CDU/ SU, den Bremer Se- natspräsidenten Kaisen(SPD) und charakte- risierte damit die beherrschende Fragestel- lung der außenpolitischen Meinungsverschie- denheiten in Bonn. Der Bundestag drängt auf eine bal- dige Generaldebatte. Die SPD und FDP scheinen einig zu sein, die CDU/ CSU zögert noch, während der Kanzler anheimstellt, zu erwägen, ob nicht bereits genug Porzel- lan zerschlagen ist. Man kann die Sachlage nur als äußerst verwirrt bezeichnen. Von Regierungsseite wird am Montag ausdrück- lich betont, daß keinerlei Bedingungen für den Eintritt Deutschlands zum Europarat gestellt worden seien. Der Kanzler unterstreicht nach wie vor, daß er und die drei Hohen Kommissare sich bei der Behandlung des Schriftwech- sels über diese Frage zur Vertraulichkeit verpflichtet haben. Das gilt besonders für den dritten Punkt, nämlich die Frage des deutschen Beobachters im Ministerrat in Straßburg. Aus der Bundeskanzlei hört man hierzu der Bundeskanzler habe lediglich angeregt, die Bundesregierung„möglichst bald!—, d. h. so bald es die Umstände ge- statten— in den Ministerrat aufzunehmen Der Kreml rüstet fũ und inzwischen einen Beobachter zuzulas- sen. Dem sei infolge eines VUebersetzungs- Fehlers eine fals 8 Bedeutung gegeben worden, denn in Paris und anscheinend auch in London ersetze man„möglichst bald“ durch„sofort“, wodurch der Charak- ter des Briefes mißdeutet und der gedachte Kompromiß gefährdet werde. In Bonn rechnete man am Montagnach- mittag nach der Fülle falscher Zugenschläge damit, daß zur Berichtigung der genaue Wortlaut des Schriftwechsels veröffentlicht würde. Eine Zusage in dieser Richtung wurde jedoch kurz darauf zurückgezogen. Man will anscheinend erst einmal die Er- eignisse der Verhandlungen im Ministerrat abwarten. Inzwischen wächst jedoch der Drang nach Klarstellung und nach Diskus- sion bei den Fraktionen des Bundestages. Aus der CDU/CSU hört man, daß der Kanz ler bemüht gewesen sei, der SpD eine Brücke zu bauen, daß aber jetzt durch die Behandlung dieser Vorgänge der Versuch als gescheitert angesehen werden müsse. Wird die Frage Europarat im Bundestag zur Entscheidung gestellt, dann bleibt zu be- fürchten, daß nur eine ganz geringe Mehr- heit für den Beitritt stimmt. Gerade das aber wollte der Bundeskanzler, wie aus der Bundesregierung verlautet, vermeiden und zwar aus schwerwiegenden außenpolitischen Erwägungen heraus. F Fernost- Offensive Kommunistische Großagitation gegen westliche Konsolidierungspläne Von unserem KW- Korrespondenten London. Nach englischen Informationen aus dem Fernen Osten haben die Kommu- nisten einen Agitationsplan entworfen, um den Bemühungen des Westens, Südostasien gegen Rot-China abzuschirmen, zuvorzu- kommen. Mit allen möglichen Mitteln soll das Unabhängigkeitsstreben der Völker Südostasiens unterstützt werden, und selbst die australischen Kommunisten wollen sich, besonders in den Hafenstädten Brisbane, Melbourne und Sy d- ney, an diesem Agitationsplan beteiligen. Wie es heißt, wurden auf einer Konfe- renz, die erneut nach Peking einberufen war, die Einzelheiten des gemeinsamen Vorgehens festgelegt und beschlossen, die Eingeborenen mit Waffen zu versorgen, Streiks zu inszenieren, die Agitatoren mit ausreichenden Geldmitteln auszustatten, um die schnelle Uebermittlung von Nach- richten zu gewährleisten. Im übrigen er- hielten die Agenten Anweisung, sich noch stärker als bisher in nicht- kommunistische Gewerkschaften einzuschleichen, um die Haltung der eingeborenen Arbeiter zu radi- kalisieren. Als Folge dieser Befehlsausgabe rech- nen Londoner Kreise mit einem erneuten Anschwellen der„Friedenskund- gebungen“ unter den Eingeborenen, mit neuen Streiks gegen die westlichen„Impe- rialisten“ und mit Sabotageakten gegen die Produktion, die den sozialen Aufstieg ver- hindern und die Verelendung der Massen beschleunigen soll. Diese Bewegung, die dazu ausersehen ist, das Streben des Westens, die Länder Südostasiens durch wirtschaftliche Hilfe gegen die kommunistischen Einflüsterungen immun zu machen, zu durchkrezen, wird, wie es heißt, ihr Hauptquartier in Peking haben. Dadurch soll Moskau die Möglichkeit gegeben werden, im Hinter- grund zu bleiben und gegebenenfalls alle Verantwortung für die Vorkommnisse in Ostasien abzustreiten. Commonwealth-Konferenz über Fernost-Probleme London.(UP) Aus amtlichen Kreisen verlautete am Montag, daß die britische Regierung zur Zeit die Vorbereitungen für eine Commonwealth Konferenz energisch vorantreibe, die im Mai dieses Jahres in Canberra stattfinden soll. Leitende Be- amte des britischen Ministeriums für die Beziehungen zum Commonwealth gaben heute bekannt, daß die Konferenz sich nicht nur mit der Wirtschaft und der Ver- teidigung Südostasiens befassen Werde, sondern auch China und Japan in Betracht ziehen wolle, die ohne Zweifel einen großen Einfluß auf die zukünftige Entwicklung in Südostasien ausüben. Aus amtlichen französischen Berichten geht hervor, daß von kommunistischer Seite an einer Verbesserung der Straßen gearbei- tet werde, die China mit den von den in do chinesischen Viet- Minn Rebellen besetzten Gebiet verbinden. Allem Anschein nach— so heißt es in diesen Berichten— sei damit zu rechnen, daß in naher Zukunft auf diesen Straßen ein starker Verkehr abrollen werde. Auch aus Burma liegen Berichte vor, die eine starke Aktivität kommunistischer chinesischer Guerillagruppen melden und aus Siam verlautete, daß die dortige chinesische Bevölkerung gegen die Aner- kennung des Bao-Dai-Regimes in Indo- china durch Siam eingestellt sei. ist ein Tagegeld von 30 DM angesetzt. Für jeden Tag, an dem ein Mitglied des Bun- destages unentschuldigt der Plenarsitzung ferngeblieben ist, sollen 30 DM von der Aufwandsentschädiguig abgezogen werden. Ein gleichzeitiger Bezug von Entschädigun- gen im Bundestag und in einer anderen, öffentlich- rechtlichen Körperschaft, etwa einem Landtag, ist nicht gestattet. Artikel 7 des Gesuches lautet:„Ein Verzicht auf die Aufwandsentschädigung ist unzulässig. Die Ansprüche aus diesem Gesetz sind nicht übertragbar“. Sieb an der Zonengrenze Ueber das Gesetz zur Notaufnahme von Deutschen in das Bundesgebiet, das in drit- ter Lesung verabschiedet wurde, ergaben sich beachtliche Mei nungsverschiedenheiten. Das setz, dem die Begierungsparteien und di Bayernpartei zustimmten, setzt fest, daß nur diejenigen aus der Ostzone Kom- menden aufgenommen werden sollen,„die wegen einer drohenden Gefahr für Leib und Leben, für die persönliche Freiheit oder aus sonstigen zwingenden Gründen“ die Sowjet- zone verlassen mußten. Für die SPD ergrif- fen Frau Korspeter und Frau Doe ring das Wort. Nach Ansicht ihrer Frak- tion sei dieses Gesetz nicht mit der im Grundgesetz verankerten Freizügigkeit zu vereinbaren. Man könne nicht erwarten, daß „reine Ermessensurteile von Ausschüssen und Blirokraten gefällt werden“. Todesstrafe Ein Antrag der Bayernpartei auf Wieder- einfühnung der Todesstrafe löste einer vier- stündige Debatte aus. Dieser Antrag hatte darum eine besondere Bedeutung, weil er der erste Vorstoß gegen das Grundgesetz ist, in dem die Abschaffung der Todesstrafe fest- gelegt wfurde, Die Debatte gewann ein be- sonderes Gesicht durch die Tatsache, daß mehrere Sprecher einer Fraktion gegenteilige Standpunkte vertraten. Zur Begründung hatte Dr. Etzel von der Bayernpartei dar- auf hingewiesen, daß das Volk in seiner Mehrheit für die Wiedereinführung der To- desstraſ sei. Dr. Etzel sprach dem ehema- ligen Parlamentarischen Rat das Recht ab, eine derartige Entscheidung zu fällen, da das Grundgesetz nicht durch eine Volks- abstimmung in Kraft gesetzt worden sei. Justizminister Dr. Dehler wandte sich gegen die Tendenz des bayerischen Antrages und gegen den HVersuch, an dieser Frage das e anzuknabbern“. Unterhalishilfe ab I. April Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der Bundestag ver- abschiedete einstimmig ein Gesetz über die Unterhaltungsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen. Er forderte die Bundes- regierung auf, die erforderliche Zustimmung des Bundesrates im Hinblick auf die Eilbe- dürktigkeit der Angelegenheit unverzüglich einzuholen. Das Gesetz sieht vor, daß die Ehefrau und die sonstigen unterhaltungs- berechtigten Angehörigen eines Kriegsge- kangenen ab 1. April Unterhaltsbeihilfe er- halten sollen. Den Kriegsgefangenen gleich- gestellt sind Verschleppte und Internierte. Als Unterhaltsbeihilfe sollen die gleichen Leistungen gewährt werden, auf die 8 hinterbliebene Anspruch haben. Keine Zwangsausweisungen Hannover.(dpa) Gegen die Auffassung der Alliierten, die die Transporte deutscher Umsiedler aus der Tschechoslowakei und den Gebieten jenseits der Oder-Neiße-Linie „Massenausweisungen“ nennen, wendet sich der niedersächsische Flüchtlingsminister Heinrich Albertz(SPD). Er unterstrich am Montag in Hannover, daß die Umsiedler seit Jahren um inre Fahrt nach West- deutschland und um die Wiedervereinigung mit ihren hier lebenden Angehörigen kämpften. Mit wenigen Ausnahmen seien beispielsweise die Deutschen aus den pol- nisch besetzten Gebieten nicht durch Zwang ausgewiesen worden, sondern auf Grund eigener Bemühungen nach dem Westen gekommen. Es dürfe nicht der Ein- druck entstehen, daß dies große„Massen- ausweisungen“ seien, die von sowjetischer oder polnischer Seite unternommen würden, um der Bundesrepublik Schwierigkeiten 2 bereiten. Polen brach Verhandlungen ab London.(dpa) Die alliierten Hohen Rom- missare in Bonn haben zwar die Aufnahme von 25 000 ausgewählten Fllichtlingen aus den Gebieten östlich der Oder-Neige-Linſe in die Bundesrepublik gebilligt, doeh Konnte über ihre Ueberführung nach Westdeutsch- land kein Uebereinkommen erzielt werden, da die polnische Regierung die Verhandlun- gen abgebrochen hat. Dies teilte der Staats- sekretär im britischen Außenministerium, Ernest Davies, im Unterhaus mit. Er fügte hinzu, daß seit dem 3. März 1188 deutsche Flüchtlinge aus Polen in der Bundesrepu- blik aufgenommen worden seien. 1226 seien an der Zonengrenze zurückgewiesen wor- den, weil sie nicht zu den 25 000 gehörten, deren Uebernahme die westlichen Besat- zungsmächte senehmigt Hatten. Kritik am Körperbeschädigien- Gesetz Nur ein kleiner Prozentsatz erhält Teuerungszulage Vor. unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Landesvorsitzende des Ver- bandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshin- terbliebenen und Sozialrentner Württem- berg-Raden, Ernst Müller, erklärte in einer Pressekonferenz in Stuttgart, das vor kurzem vom Bund verabschiedete Körper- beschädigten-Ueberbrückungsgesetz könne nur als Beleidigung aller Kriegsopfer ange- sprochen werden, weil lediglich ein ver- schwindend kleiner Prozentsatz überhaupt zum Bezug der zwanzigprozentigen Teue- rungszulage berechtigt sei. Alle, die neben der Versorgungsrente eine Rente aus der Sozialversicherung erhielten oder deren son- stiges Einkommen den halben Rentenbetrag überschreite, gingen leer aus. An Hand er- schütternder Beispiele unterstrich Müller seine Erklärung. So erhalte beispielsweise ein siebenzigprozentig Beschädigter, der in- folge seines Kriegsleidens nur eine leichte Heimarbeit ausführen könne, eine Vollrente von 70 DPM. Aus der Heimarbeit betrage sein Verdienst 45 DM. Da nun das Einkommen den halben Rentenbetrag übersteige, könne nach dem Ueberbrückungsgesetz die Teue- rungszulage nicht in Betracht kommen. Bei den Kriegshinterbliebenen ergäbe Sich folgendes Beispiel: Eine Witwe mit drei Kindern erhalte in Stuttgart für jedes Kind 30 DM und für sich selbst ebenfalls 30 DM, zusammen also 120 DM. Da die Kinder keine Teuerungszulage erhielten, stünden der Witwe also nur 20 Prozent aus ihren 30 PM, also ganze 6 DM zu. Müller erläuterte dann die Forderungen des Gesamtverbandes, dessen neuer Gesetz- entwurf der Bundesregierung bereits vor Monaten zugeleitet worden ist. Dieser Ent- wurf basiere auf den Grundlagen des be- währten Reichversorgungsgesetzes. Er sähe bei den Kriegsbechädigten die Wiederein- führung der Grundrechte, Zusatzrente und der Zulagen vor und außerdem eine gewisse Verquickung des Schwerbeschädigtengeset- zes mit dem Versorgungsgesetz. Bei den Kriegshinterbliebenen werde die Einführung der Krankenvensicherung für alle nicht Pflicht versicherten Hinterbliebenen, die Her- Absetzung der Altersgrenze, der Wegfall der Rentenhöchstgrenzen, die Erhöhung des anrechnungsfreien Einkommens, die Ein- führung der Witwen- und Waisenhilfen und die grundsätzliche Gewährung der Waisen-⸗ rente bis zur Vollendung des 18. Lebensjah- res gefordert. Weiterhin müsse die Anrech- nung der Renten aus der Sozialversicherung auf die Gewährung der Versorgungsrenten in Wegfall koinmen. Im übrigen entspreche es nicht den Tatsachen, die Kriegsopfer er- hielten ihre Versorgungsrenten aus Mitteln der Landesversicherungsanstalt. Diese sei nach 8 18 des K. B.-Gesetzes lediglich mit der Durchffihrung dieses Gesetzes betraut. Ruf nach Volksabstimmung immer lauter Auch die SPD wünscht beschleunigte Regelung im Südwesten Villingen.(Eig. Ber.) Die Bezirksvorstände der Sozialdemokratischen Partei in Baden, Württemberg- Hohenzollern und Württem- berg-Batlen berieten auf ihrer gemeinsamen Konferenz in Villingen am Samstag neben organisalorischen Angelegenheiten auch den gegenwärtigen Stand des Südweststaat-Pro- blems. Sie faßten einstimmig folgenden Be- schluß: Die Sozialdemokratische Partei der drei südwestdeutschen Länder bekräftigt er- heut ihres positive Haltung zum Südweststaat, dessen Zustandekommen sie als eine natio- nalpolitigche, wirtschaftliche und geschicht- liche Nofwendigkeit betrachtet. Sie wünscht die Volksabstimmung über den Südweststaat zum frühest möglichen Zeitpunkt und hält sofortige Verhandlungen über die Abstim- mungsformel und den Termin zwischen den beteiligten Landesregierungen für erforder- lich. Um eine klare und faire demokratische Entscheidung zu gewährleisten, Wählern der drei Länder nur die Frage vor- gelegt werden, ob sie den Südweststaat wün⸗ schen cdler nicht. In diesem Fall sollen die Stimme und Württemberg durchgezählt werden. Die drei Bezirksvorstände kamen überein, ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt des Zu- standeommens die drei Parteibezirke zum Standękommens des Südweststaates die drei Parteibezirke zum technisch und organisa- toxisch möglichen frühesten Zeitpunkt zu ei- nem einheitlichen Parteibezirk zusammen- zuschließen. Die organisatorischen Einzel- heiten des Zusammenschlusses sollen von einer besonderen Kommission ausgearbeitet wenden. soll den in den beiden alten Ländern Baden 223 TTT 8 JJJſJCCCCCCCC000 ee eee 8 53 2 CC eee 3 5 . Seite 2 r 2 ee MORGEN e Dienstag, 28. März 1950/ Nr. 2 85 Dienstag, 28. März 1950 Verschobene Währungs- Union Im Grunde war es für die europäischen Beobachter in Paris keine Ueberraschung, dag die oft angesagte Geburt des Europa- Talers auch auf dieser Konferenz des Kon- Sultativrates der OEEC noch nicht erfolgte. Die britischen Einwände, die in einem Memorandum niedergelegt waren, hatten Annen lassen, daß es eher schwieriger als leichter werden würde, einen euopäischen Fan für die Erleichterung des Zahlungsverkehrs innerhalb Europas aufzustellen. Und je länger es dauert, desto schwieriger scheint die Lösung des Problems zu werden, denn die nächsten Monate drohen Großbritannien so erheb- liche wirtschaftliche Schwierigkeiten zu be- scheren, daß es London dann vielleicht noch schwerer fallen wird, sein Schicksal mit dem Europas auch währungsmäßig zu verbinden. Das eröffnet freilich bedenkliche Ausblicke für die Integration Europas, das sich inzwischen nämlich schon weitgehend gezeigt hat, daß eine weitere Liberalisierung und damit ein Fortschreiten der europäi- schen Zusammenarbeit nur erreicht werden kann, wenn auch der Zahlenverkehr von den Fesseln der Zwangswirtschaft befreit wird. Wenn es nun trotzdem nicht zu der hier und da erwarteten Entscheidung kam, 30 Waren dafür— so merkwürdig es auf den ersten Blick klingt— eher politische Als Wirtschaftliche Ursachen maßgebend gewesen. Eine Entscheidung nach rein Wirtschaftlichen Gesichtspunkten hatte England vor die Alternative gestellt, ent- Weder unbedingt dem Europa-Clearing bei- zZutreten oder sich selbstständig zu machen. Wirtschaftlich wäre ein Clearing obne Eng- land vom Kontinent vielleicht wesentlich leichter zu ertragen gewesen als von Grog- Britannien. Aber Frankreich legt gerade jetzt, da die engere Verbindung West- deutschlands mit Westeuropas akut ist, am Aller wenigsten Wert darauf, neben dem Kanal noch einen Graben aufzuwerken, durch den England noch mehr als bisher von Europa losgetrennt würde, und zwar Auch ganz automatisch poli- tisch. Deshalb entschloß sich Frankreich zu einer „Neutralität“ gegenüber dem briti⸗ schen Memorandum und ließ erkennen, dag es bereit ist, zwischen den britischen Vor- stellungen über einen europäischen Zah- Jungsplan und den Wünschen des Konti- nents und der USA als Vermittler zu wir- ken. So wurde der schnellen Entscheidung ausgewichen, und die Frage der Europa- Währung auf den Sommer verschoben. Sicherlich ist dieser Entschluß der fran- 208ischen Regierung nicht leicht gefallen, Ul die britischen Delegierten des Konsuls tativrates dürften sich bei dieser Entwick⸗ lung auch nicht ganz wohl gefühlt haben. Denn schon bei ihrem Eintreffen in Paris müßten sie den Eindruck gewinnen, daß sich die Währungsposition des Kontinents im Verhältnis zu der britischen in letzter Zeit sichtlich gebessert hat. Die britischen Delegierten, so meinte ein Beobachter in Paris, müßten bei ihrer Ankunft in der Französischen Hauptstadt geradezu das Ge- Fühl gehabt haben, auf einem anderen Pla- neten angekommen zu sein. Zur gleichen Zeit demonstrierte nämlich die Pariser Börse, was auf dem Festland geschieht, Wenn sich die wirtschaftlichen Verhältnisse bessern, d. h. nicht nur die Produktions- ziffern steigen, sondern auch die Kaufkraft des einzelnen Lohn- und Gehaltsempfängers zunimmt. Gold, Dollar und Schweizer Fran- ken verlieren dann nämlich sofort an Inter- esse und sinken— in französischen Francs Ausgedrückt— in ihrem Wert. Und das in mem Lande, dessen Devisenzwangswirt⸗ schaft nur eine stark gekürzte Ausgabe der englischen Zeitungen doch spaltenlang über die sozialen Unruhen in Frankreich berich- tet und die englischen Delegierten darauf vorbereitet, daß in Frankreich zur Zeit das Chaos herrscht. 8 Wenn auch der sinkende Goldpreis bis zu einem gewissen Grame durch Spekula- tionen über eine sowjetische Gold- Schwemme beeinflußt wird, so ist das bei den Kursen für„harte“ Währungen nicht der Fall, genau so wenig wie für den Kurs der Währung Westdeutschlands. Hier han- ddelf es sich um Anzeichen dafür, wie eine Konsolidierung der wirtschaftlichen Ver- Bältnisse als Folge des Marshall-Plans, des Feines und emer liberalen Politik ihren nakürlichen Ausdruck in einer Höherbewer- tung der europäischen Währungen findet, eine Erscheinung, auf die man auf briti- Scher Seite seit langem Wartet. So hat man in Paris doch die Hoffnung, dag der Pariser Besuch der britischen Dele- gierten nicht ganz ergebniss bleiben und dag vielleicht der auf dem Kontinent ge- nossene Anschauungsunterricht auf die bri- tische Haltung zur europäischen Währungs- union doch noch Einfluß nehmen wird. E. J.(Paris) UdssR will Ruhrindustrie verklagen Bonn.(UP) Ansprüche in Höhe von 250 Millionen DM will die Sowjetunion denmächst durch die Gerichte bei verschie- denen Industrieunternehmen des Rhein- Ruhr-Gebietes geltend machen. Es handelt sich dabei, wie aus Bonner parlamentari- schen Kreisen bekannt wird, um bereits be- Zahlte Aufträge, die die UdSSR während der Dauer des deutsch- russischen Bündnisver- trages im Jahre 1939 erteilte. Durch den Ausbruch des deutsch- russischen Krieges kamen diese Aufträge nicht mehr zur Durchführung. Ein von den Sowjetbehör- den beauftragter Anwalt befindet sich be- reits seit einigen Tagen in Westdeutschland, um die Vorarbeiten zu erledigen. In west- deutschen Industriellenkreisen glaubt man, dag es den Sowjets weniger darum gehe, Lieferungen in Höhe des genannten Betra- ges zu erhalten, als zu versuchen, Anteils- eigner bei den westdeutschen Firmen zu werden. Konsulate ohne zentrale Heimatbehörde? Die Organisation der deutschen Auslandsvertretungen/ Schlüsselposition des Bundeskanzlers Im Organisationsbüro für die konsula- risch- wirtschaftlichen deutschen Auslands- vertretungen hofft man, daß als erstes das Generalkonsulat in den Vereinigten Staa- ten im Mai seine Tätigkeit aufnehmen wird. Gleichzeitig verlautet von zuständiger Stelle im Bundeskanzleramt, daß der Bundes- kanzler dem Leiter des Organisationsbüros einen Organisationsplan für mehrere In- landsbehörden genehmigt hat, dern die zu- künftigen deutschen Auslandsvertreter un- terstehen und die am 1. April ihre Tätigkeit aufnehmen könnten. Aus dem von allen polftischen Kreisen Deutschlands seit lan- gem geforderten„Staatssekretarigt für die Auswärtigen Angelegenheiten“ der Bundes- republik wird also vorerst nichts. Die Idee einer besonderen außenpolitischem Behörde des Bundes eilt eben dem gegenwärtigen internationalen Status der Bundesrepublik immer noch voraus. Das Besatzumgsstatut verbietet eine èeiegne deutsche Außenpolitik und damit auch ein„Auswärtiges Amt“. Nach dem gegenwärtigen Stand der Vor- bereitungen sieht es so aus, als ob mehrere Mütter das Generalkonsulat in dem Verei- nigten Staaten als erstes Kind zu betreuen haben werden. Die einzige Zusammenfas- Sung, die bisher vorgesehen ist, lieg in der Person des Bundeskanzlers selkst. Die Frage drängt sich auf, ob diese Vielzahl von mit dem Ausland befaßten Abteilumgen im Bundeskanzleramt nicht allmähich die Proportionen dieses Amtes zu Sprengen drohen könnten. Eine Abteilung mißte sich mit den konsularischen Angelegenheiten befassen. Nach dem jahrelangen Fehlen je- der Betreuung deutscher Staatsenngehöri- ger im Ausland wird hier an Staatsbürger- schaftsfragen, Erbschaftssachen, e fa milien- und privatrechtlichen Auseinander- setzungen und juristischen Einzelfätlen ein ganz ungewöhnlicher Arbeitsanfall erwar- tet. Eine zweite Abteilung, in der eine große Anzahl von Referenten aus cher han- delspolitischen Abteilung der Höchsffer Ver- Waltung für Wirtschaft bzw. dem Bundes- wirtschafts ministerium übernommem wer- den sollen, wird sich mit der Vorbereitung und Durchführung von Handelsvertrags- und sonstigen Wirtschaftsverhandlungen im Ausland zu befassen haben. Voraussichtlich Werden ihr auch im besonderen die ins Aus- land zu entsendenden Wirtschaftsattachés unterstellt werden. Für die Weiterleitung der Wirtschafts- berichte der Auslandsvertretungen an die interessierten Wirtschaftskreise ist letzten Endes die als Oberbehörde unter dem Bundeswirtschaftsministerium geplante Bundesstelle für Außenhandel(BfA) vorge- sehen. Bezeichnenderweise sieht der ge- genwärtig noch zur Beratung stehende Re- ferentenentwurf keine Beteiligung irgend- eines„Auswärtigen Amtes“ wie bei ihrer Vorgängerin, der alten Reichsstelle für den Außenhandel vor. Diese Stelle müßte, wie zur Erwägung steht, durch einen Verwal- tungsakt in Kürze geschaffen werden, um die praktische Auswertung der einzelnen Wirtschaftsberichte der Auslandsbehörden und die Erledigung der einzelnen Firmen- anfragen rechtzeitig zu gewährleisten. Der schon beim Bundeskanzleramt ein- gerichtete Sprachendienst und das Referat „Protokoll“ gehören ebenso zu dieser Be- hörde wie die Verbindungsstelle zur Hohen Kommission, die bereits jetzt unter dem Bundeskanzler arbeitet und demnächst auch räumlich mit dem„Organisationsbüro“ zu- sammen untergebracht werden soll. Es fehlen nur noch wenige Tage bis zum 1. April. Aber nach allem, was aus den zuständigen Behörden verlautet, sind die Vorbereitungen keineswegs so weit gedie- hen, daß die vom Bundeskanzler geneh- migten Abteilungen bereits in vollem Um- fang am 1. April ihre Tätigkeit werden auf- nehmen können. Dies ist keinesfalls die Schuld des Organisationsbüros, dessen Lei- ter Ende des letzten Jahres, zunächst völlig auf sich selbst gestellt, die ungeheure Auf- gabe übertragen erhielt, einen der wichtig- sten und kompliziertesten Behördenapparat einzurichten, den ein Land besitzt, und der selbst bei den rudimentären Ausmaßen unserer gegenwärtigen Auslandsbeziehungen bereits etats- und personalmäßig den Um- fang manches Bundesministerium über- Bayernpartei schwingt Stuhlbeine Die politischen Spannungen in Bayern Von serem D. St.-Mitarbeiter München. Seit einigen Tagen lehen die politischen Auseinandersetzungen ir Bayern wieder auf, nachdem sie Anfang des Jahres wegen des Faschings eingeschlafen Waren. Die Versöhnungsstimmung, die sich durch den Salvator-Ausschank verbreitet hat, ist Schneller verflogen, als sie gekom- men War. Die Palitiker zitzen nieht mehr einträchtig del einer Nas“ zusamnzen, son- dern beginnen sich mit allen Kräften auf den bevorstehenden Wahlkampf worzube- reiten. Allgemem wird erwartet, daß die kommenden Landtagswahlen eine wesent- liche Verschiebung des innerpohitischen Kräfteverhältnisses in Bayern bringen wer- den und daher unternehmen sämtliche Par- teien groge Anstrengungen, um wpiöglichst günstig abzuschneiden. Jeder hofft,, daß er die politischen Geschicke Bayerns für die nächsten vier Jahre entscheidend värd mit- bestimmen können. Die politische Ruhe Bayerns würde jäh gestört durch den Freispruch des Manchner Gestapochefs Oswald Schäfer. Im bayeri- schen Landtag kam es zu tätlichen Ausein- andersetzungen zwischen SPD- Abgeordne- ten und August Haußleiter, der als einziges Landtagsmitglied einer Protestreisolution des Parlamentes gegen den Freisptich des Münchner Schwurgerichtes seine ustim- mung versagte. Bayern hat seinem„Fall Hedler“ Justizminister Dr. Müller zog aus diesem Vorfall die richtigen Konsequenzen und verlangte nachdrücklich eine Aende- rung der Form der bayerischen Schwurge- richte. Bayern hat als einziges dgutsches Land noch die alte Schwurgerichtsform, mit der die Geschworenen allein und otme Mit- wirkung der Berufsrichter über dis Frage „schuldig oder nicht schuldig“ entstheiden. Inzwischen hat sich die Spannung noch gesteigert Der SPD-Landesvorsttzeride hat, unterstützt von sämtlichen kleinem Par- teien, die alte Forderung auf vorzeitige Be- endigung der Legislaturperiode des gegen- wärtigen Landtags wieder angemeldet Ministerpräsident Dr. Ehard setzte diesem Verlangen zwar sofort ein entschiedenes „Nein“ entgegen, aber sein eigener Kultus- minister fiel ihm in den Rücken.„Unter Umständen wäre die CSU durchaus fur Einen krüheren Wahlkampf meinte De. Hundhammer, der sich offensichtlich vor der Aktivität seines alten Rivalen Dr. Mül- lers fürchtet. Der„Ochsensepp“ hat in den letzten Monaten in der CSU wieder be- achtlich an Einfluß gewonnen und scheint entschlossen zu sein, bei der Aufstellung der Kandidaten sein ganzes Geschick auf- zubieten, um nicht nur„Hundhammer- Leute“ in den Landtag kommen zu lassen. Das dürfte auch die Bayernpartei erkannt haben, die infolge des nachlassenden Ein- Hlusses Dr. Hundhammers den Fusions- bestrebungen Hundhammer— Baumgartner zur„Bayerischen Volkspartei“ mit wesent- ch stärkeren Vorbehalten gegenübersteht als noch vor einigen Monaten. Der Versuch der Bayernpartei, eine CSU-Versammlung zu sprengen. hat großes Aufsehen erregt. Ein etwa 60 Mann star- ker„weiß-blauer“ Störtrupp verschaffte sich Eingang in eine Versammlung Dr. Müllers in München und versuchte, den Justizmini- ster niederzuschreien. Als das nicht gelang, wollten die Rowdies handgreiflich werden. Die„Junge Union“ und die„Falken“ schütz- ten zusammen mit einigen Journalisten Dr. Müller und den Diskussionsredner der SPD, Dr. Heinz Beck. Beide hatten sich den Haß der Bayernpartei zugezogen, weil sie scharfe Amgriffe gegen deren demagogische Politik gerichtet hatten. Dieser Versuch, die„Saal- schlacht-Methoden“ wieder aufleben zu las- sen, liegt ganz auf der ‚äneuen Linie“ der Bayernpartei. schreiten dürfte. Wie verlautet, sind die Schwierigkeiten neben der Ueberlastung der entscheidenden Instanzen nicht zuletzt auch personeller Natur. Bei der Prüfung der Bewerbungen für die Besetzung der konsularisch- wirtschaft- lichen Vertretungen im Ausland hat sich herausgestellt, daß der Kreis wirklich geeig- neter Bewerber wesentlich kleiner ist, als die Vielzahl der eingegangenen Bewerbun- gen zunächst vermuten ließ. Der in Frage kommende Personenkreis wird besonders durch die Forderung beschränkt, daß das gesamte Personal der ersten Auslandsver- tretungen in keinerlei Verbindung zur NSDAP oder ihren Gliederungen gestan- den haben soll. So sehr von deutscher Seite Wert darauf gelegt wird, keinesfalls ehe- malige Nationalsozialisten ins Ausland zu senden, so wird doch bedauert, daß es nicht möglich ist qualifizierte Fach- kräfte, die nur auf Grund ihrer Tätig- keit zwangsläufig im Laufe der späte- ren Jahre des nationalsozialistischen Re- gimes zu nominellen Parteimitgliedern wer- den mußten, in Berücksichtigung ihrer wirk- lichen Einstellung statt ihrer formalen Ver- bindung zum Nationalsozialismus beschäf- tigen zu könnem. HM Truppen in den französischen Häfen Kommunistische Streiks gegen amerikanische Waffenlieferungen Paris.(Up) Starke Truppenverbände haben am Montagvormittag den Schutz der Hafenanlagen der vom Streik der Hafen- arbeiter betroffenen Häfen übernommen, In Le Havre, Bordeaux, Marseille und ande- ren großen französischen Hafenstädten haben die Truppen die Bewachung aller Hafenanlagen übernommen. Regierungsbeamte teilten mit, daß es bisher nirgendwo zu Zusammenstößen kam. Die meisten der 35 000 Mitglieder der kom- munistisch geleiteten französischen Hafen- arbeiter gewerkschaft haben der Streikauf- forderung Folge geleistet und sind der Arbeit fern geblieben. In den größeren Häfen sind nur kleine Gruppen nicht-kom- munistischer Hafenarbeiter zur Arbeit er- schienen. Aus Bordeaux wird gemeldet, daß von den 863 Hafenarbeitern 118 eine Betei- ligung am Streik abgelehnt haben. In Le Havre und Marseille ist der Streik hundertprozentig wirksam geworden. Nur in Cherbourg haben es die Hafen- arbeiter abgelehnt, den 24stündigen Streik mitzumachen. Dort sind sie fast vollzählig zur Arbeit erschienen. In Marseille sind Polizisten und Soldaten mit der Verladung von Waffen und militärischem Nachschub- material für Indochina beschäftigt. Harter Kampf um US- Auslandshilfe Washington.(UP) Eine Anzahl von Kon-: greßab geordneten, die sich zur Zeit auf Wahlkampagne-Rundreisen befinden Wur- den von ihren Partelführungen nach Was- hington zurückgerufen, damit sie an den Abstimmungen über das Auslandhilfe- gesetz teilnehmen können. Sowohl die Parteigänger als auch die Gegner der Vor- lage sind bestrebt, nach Möglichkeit ihre gesamte Abgeordneten in Washington 2zu versammeln, weil es bei der Abstimmung voraussichtlich einen harten Kampf geben wird. In hiesigen Kreisen wird damit gerechnet. daß das Repräsentantenhaus seine allge- meine Debatte über die Auslandhilfe noch am Montag abschließen kann, so daß die Abstimmungen am Dienstag beginnen kön- nen. Wahrscheinlich wird es Mittwoch werden, bis die endgültige Entscheidung ge- Fallen ist. 5 Dieser Termin kollodiert mit den Kon- greßwahlen in verschiedenen Bundesstaa- ten, so daß die Fraktionsführer im Lauf der letzten Tage häufig nur eine geringe Zahl von Abgeordneten um sich sammeln konn- ten. Die überragende Wichtigkeit der Aus- landhilfevorlage dürfte jedoch die meisten der abwesenden Abgeordneten zur Rückkehr nach Washington veranlassen. Platzt die Arabische Liga? Kairo.(dpa-REUTER) Jordanien hat am Montag beschlossen, der Kairoer Tagung Dicht am Rande des Existenzminimums Die Westberliner Sorgen und Wünsche Vom Gefühl, auf einer Insel zu leben Die Westberliner haben von außen her schon mancherlei Hilfe erfahren. Das er- kennen sie dankbaren Herzens voll an. Ohne diese Unterstützungen existierte die Ruinenstadt als selbständiges, frebs Ge- meinwesen schon längst nicht melir, denn ihr fehlen die natürlichen Grundlegen für die Erhaltung ihres Lebens in der BSsolation nur aus eigenen Kräften. Welche Großstadt kann denn ohne jedes Hinterland nur aus sich sebst heraus existieren? Aber die bis- her Westberlin zuteil gewordene Förderung War nicht ausreichend. Sie ist zu zögernd gekommen, zu spät erschienen, sie war an zu viele Bedingungen geknüpft, sie wurde zum Teil nicht freudig als Kampł beitrag, sondern als Leihgabe dargebracht, so daß Berlin, wenn es so weiter geht, in eine Verschuldung hineingerät, die als ungerecht- fertigt empfunden und als untilgbar be- trachtet wird. Das alles hat die Wertschätzung der Hilfe in der Bevölkerung gemindert, ja das Ver- fahren beginnt die Westberliner, die keine Almosenempfänger zu sein wünschen, miß- mutig zu machen. In ihrer Bedrängnis dür- fen sie nicht noch zusätzlichen Gefahren im Innern ausgesetzt werden. Das geschieht aber, wenn man die Arbeitslosigkeit gerade- zu in gigantischem Umfang aufkommen läßt. Welch gefähricher Zündstoff wird hier angehäuft. Jeder arbeitsfähige Berliner, der arbeiten will,— und das sind fast alle— muß auch die Möglichkeit dazu erhalten. Dafür muß die gesamte nichtbolschewisti- Von unserer Berliner Redaktion sche Welt sorgen. Mit vereinten Kräften ist diese Forderung unschwer erfüllbar. Die Westberliner Bevölkerung muß seit Jahr und Tag auf so viele Annehmlichkeiten des Lebens verzichten, sie wird obendrein durch die systematischen, unaufhörlichen Be- unruhigungen von sowjetischer Seite 80 übermäßig beansprucht, daß sie Subsidien von all denen einzukassieren berechtigt ist, für die sie diese Leiden mutig mit auf ihre Schultern nimmt und geduldig trägt. Selbst- verständlich sucht die westberliner Bevöl- kerung zunächst sich mit allen ihren Kräf- ten, soweit wie möglich, selbst zu helfen, aber hier sind ihr enge Grenzen gezogen, weil sie sich eben im Kessel befindet, weil sie eben nur eine kleine, allerdings mit einem sehr wichtigen Leuchtturm aus- gestattete Insel im roten unendlichen Ozean ist, der sie ständig zu verschlingen droht. Wer will da die üblichen ökonomischen Maßstäbe oder gar die Krämerelle an die Berliner Wirtschaft anlegen? Die glanzvol- len Läden in den Hauptstraßen Westber⸗ Iins und einige Uebertreibungen im Ver- gnügungsleben täuschen den auswärtigen oberflächlichen Besucher allzu leicht dar- über hinweg, daß die Masse der West- berliner lustlos und unsicher ein kümmer- liches Dasein dicht am Rande des Existenzminimums führt. Es wäre grundfalsch und höchst bedenklich, die Be- völkerung in diesem bedrohlichen Zustand weiterhin zu belassen. Wahrscheinlich wird Westberlin noch viele Jahre ein Kessel, ein Brückenkopf bleiben. Es ist ein Hirnge- spinst zu glauben, daß die beiden Teile unseres gespaltenen Vaterlandes durch echte freie gesamtdeutsche Wahlen wieder vereinigt werden könnten, bevor nicht in der Sowjetunion grundstürzende Verände- rungen vor sich gegangen sind, für die der- zeit nicht die geringsten Anzeichen sichtbar sind. In der noch bevorstehenden langen Lei- denszeit darf die Westberliner Bevölkerung nicht verkümmern und verelenden, weder seelisch noch materiell, sie muß vielmehr bei Kraft und gutem Mut gehalten werden, damit sie befähigt bleibt, erfolgreich ihre anstengenden nicht ungefährlichen Funk- tionen auch weiterhin zu verrichten, die sie zu ihrem eigenen Schutz, aber auch dem der ganzen nichtbolschewistischen Welt aus- übt. Westberlin hat rund zwei Millionen Ein- wWohner. In der Welt leben etwa 1,5 Milliar- den Menschen, die noch nicht bolschewi- stisch beherrscht werden. Es kann bei ge- nügender Einsicht und gutem Willen für diese Gruppe, trotz aller ihrer eigenen Kümmernisse, keine unüberwindbare Schwierigkeit sein, die zwei Millionen Westberliner seelisch und materiell so zu stellen, daß sie getrost und mit Erfolgsaus- sicht die„Wacht für Europa und die Welt“ auf ihrem vorgeschobenen Posten weiter ausüben können. Bricht der Damm an der Spree und der Havel, dann wird weithin das ganze Hinterland überflutet werden. — Notiz zum Tage: 22 Das Glück der Armen: 7* 2 Krieg viel zu teuer Ein Abgeordneter der Radikalsozialistischeg Partei, der in der französischen Nationalver. sammlung eine große Rolle spielt, erklärte un. serem Korrespondenten, die Diskussion uber gemeinsame Verteidigungsmaßnahmen Frank. reichs und Deutschlands erinnere an die Fabel vom Blinden und vom Lakmen. Nachdem der Blinde dem Lahmen ein Auge ausgeschlagen und der Lahme dem Blinden ein Bein gebro. chen hatte, bot die Zusammenarbeit der beiden Kruppel keine großen Chancen. Es sei völlig ausgeschlossen, daß Frankreich und Deutsch. land die Geldmittel aufbringen könnten, die zur Schaffung einer halbwegs ausreichendes Abwekr- Organisation notwendig seien. Militä. rische Kreise schützten, daß mindestens 100 Divisionen mit einer starken Flugwaßfe vor. anden sein müßten, um einen eventuellen Ax. griß aus dem Osten abzuwehren. Die Kosten kierfür würden auf rund 30 Milliarden Dollar geschätzt. Eine solche Summe sei unter den heutigen Verhältnissen Überhaupt nicht aufau. bringen. Frankreichs Staatshaushalt für 1950 betrage im ganzen etwa 6,5 Milliarden Dollars, Die Steuerschraube könne nicht mehr angego. gen werden, ohne die Wirtschaft vollständig 2 ruinieren. Es sei eine Illusion, mit amerika. nischer Finanzhilfe größeren Umfanges 2 rechnen. Unter diesen Umständen eine Auf. rustung Frankreichs vorzuschlagen sei ein Wagnis. Deutschland sei noch viel schlechte daran als Frankreich, das bereits jährlich 1. Milliarden Dollars für seine Verteidigung auf. bringen müsse und kein Geld für den Woh. nungsbau aufbringen ſcönne. A. des Rates der Ap aberliga fern zu blei- ben. An der Ratstagung, die am Samstag begann, beteiligten sich die Ministerpräsl denten Aegyptens, des Irak, Saudiarabien des Libanon und des Jemen. Auf der Tages. ordnung sollen unter anderem die Palästina. frage, die internationalisierung Jerusalems die jordanische Haltung zur Frage der ara, bischen Flüchtlinge und der kürzlich er- folgte Abbruch der svyrisch- libanesischen Wirtschaftsbeziehungen stehen. Die Gerüchte, daß König Abdullah von Jordanien mit Israel über einen Sepa- ratfrieden und die Annexion Arabisch-Palä- stinas durch Jordanien verhandelt, haben bei den in Kairo versammelten arabischen Politikern Besorgnis ausgelöst. Das ägyp- tische Regierungsorgen berichtet sogar, dal der Rat den Ausschluß Jordaniens aus der Lig a erörtern werde, Obwohl die jordanische und die israelische Regie- rung die Gerüchte über Separatfriedensver- handlungen dementiert haben, setzt die ge- samte ägyptische Presse ihre Angriffe gegen Jordanien fort. Die Araberliga sieht sich so vor ernste Entscheidungen gestellt, weil die Hasche miten-Dynastie die Vereinigung des Irak mit Syrien und Jordaniens mit Arabisch⸗ Palästina und möglicherweise sogar den Zu- sammenschluß aller vier Gebiete plant Frangois-Poncet hilft Offenbürg Offenburg.(dpa) Der französische Hohe Kommissar Francois-Poncet hat der Stadt Offenburg 200 00 DM für das Woh⸗ nungsbauprogramm zur Verfügung gestellt. Francois-Poncet hatte dem Oberbürger⸗ meister von Offenburg bei einem Besuch im Dezember v. J. versprochen, der Stadt, in der er einen Teil seiner Schulzeit ver- bracht hat, zu helfen. Der Landeskommissar für Südbaden, Pierre Pene, wird den Scheck dem Oberbürgermeister von Offenburg, Heitz, am Dienstag im Offenburger Rathaus überreichen. Kabus soll begnadigt werden Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der evangelische Landesbischof von Württemberg richtete im Namen der Landeskirche in diesen Tagen ein Gesuch an den amerikanischen Landes- kommissar Charles P. Gross, in dem er um Begnadigung der sieben jugendlichen Bombenattentäter der Kabus-Bande bittet. In einem öffentlichen Forum in Ludwigs- burg richtete ein deutscher Richter die gleiche Bitte an den anwesenden Landeskommissar. Auch die Direktoren der Gefängnisse in Lud⸗ wigsburg und Schwäbisch-Hall, in denen die Verurteilten ihre Strafe verbüßen, Befürwor⸗ teten den Straferlaß. Der 23jährige- ehemalige Unteroffizier Sieg: fried Kabus gab sich nach dem Kriege als SS-Offlzier und Ritterkreuzträger aus und gründete mit sechs weiteren jungen Burschen im Alter von 17 bis 22 Jahren eine„Organi- sation deutscher ehemaliger SS- Angehöriger“ („Odessa“). Nach dem Ankleben einiger Pro- testflugblätter gegen das Nürnberger Urtell im Herbst 1946 legte Kabus, der vorgab, eine Kopie von Hitlers echtem Testament zu be. sitzen, mit seinen Anhängern Bomben vor Spruchkammergebäude in der Stuttgarta. Gegend. Im Januar 1947 wurde Kabus nach mehrtägiger Verhandlung von einem ame- rikanischen Kriegsgericht zum Tode durch den Strang, seine jugendlichen Anhanger zu je 30 bzw. in zwei Fällen zu je 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Kabus wurde dann auf wiederholte Bitten seines Verteidigers von General Clay zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. MecCloy überprüft Gerichtsverfahren Frankfurt.(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar Mecloy hat die Prozegakten im Schwurgerichtsverfahren gegen den ehe- maligen Münchener Gestapochef Oswald Schäfer und seinen Vertreter Richard Leb- küchner zur Ueberprüfung angefordert. Ge- gen den Freispruch der beiden Angeklagten hatte sich in weiten Kreisen starker Protest erhoben Wie ein Beamter der amerika- nischen Hohen Kommission am Montag mit- teilte, wird Mecloy, der selbst Rechtsanwalt ist, den Fall eingehend untersuchen. „Harte Worte über Südweststaat und Baden“ Infolge eines Uebermittlungsfehlers sind die Ausführungen des Bundestagsabgeord- neten Richard Freudenberg am Sams- tag im Rosengarten in dem unter der obi- gen Ueberschrift in der Montag- Ausgabe veröffentlichten Bericht unrichtig wieder- gegeben worden. Es muß richtig heißen: „Der Vorwurf, er— Freudenberg— habe die Jugend für den Südweststaat gekauft, treffe nicht zu“. her zeit Sat! istischeg onalver. arte un. on über Frank. lie Fuben dem der schlagen n gebro⸗ r beiden ei völlig Deutsch. ten, die iehendeß . Militä. tens 100 He vo. Nen An. Kosten N Dollar er den t aufzu- für 1950 Dollars. ange sg. Uständig Imerißa- iges ne Auf. Sei ung auf. n Woh. A. L 1 1 zu ble Samstag erpräsl. rabiens r Tages-. Hästina. usalemsz, der ara- lich er- esischen Lula n Sepa-: ch-Falä- haben wischen 8 ägyp⸗ gar, dal niens Obwohl Regie- lensver- die ge- e gegen ernste Hasche- es Irak rabisch- den Zu- Ant. Fürs e Hohe hat der is Woh- gestellt. bürger: Besuch r Stadt, eit ver- mmissar Scheck kenburg, Rathaus en gelische Mete im Tagen Landes- dem er adllichen 9 bittet. udwigs⸗ 2 gleiche nmissar. in Lud⸗ en die fürwor⸗ er Sieg iege als zus und urschen Organi- nöriger“ ger Pro- r Urteil ab, eine à⁊u be. den v ttgart. us nach n ame- durch nger zu Jahren ann auf ers von chthaus kahren e Hohe ten im a ehe- Oswald d Leb- rt. Ge- klagten Protest nerika- ag mit- anwalt n. Baden“ rs sind o geord- Sams- er Obi usgabe vieder- heißen: habe ekauft, 2 Kopf, dem die Ehrerbietung galt. Nr. 74/ Dienstag, 28. März 1950 MORGEN Seite 8 Wochenende unter dem Dach der Welt tanzen Rumba— trotz schweren Seidenbrokats Von Dr. Ulrich Mohr Auch tibetanische Prinzessinnen Ich war also in Gangtok, der kleinsten Hauptstadt eines unabhängigen Staates in der Welt, angekommen, in Sikkim. Dies Land mit Nepal und Bhutan als Nachbarn ist einer der Grenzstaaten zwischen Indien und Tibet und ist so groß wie Hessen; es hat 105 000 Einwohner, von denen einige Hundert in der Hauptstadt Gangtok leben; wieviel es aber genau sind, weis kein Mensch, nicht einmal das örtliche Wirt- schaftsamt. Sikkim ist das Tor Tibets, denn hier münden die Karawanenstraßen von Lhasa. Seit undenklichen Zeiten kommen die kleinen, glockenbehängten Pferdchen mit Wollballen, die fast so groß sind wie sie selbst, von den Pässen herunter nach Gang- tok, und von hier gehen die Waren In- diens, Reis und. Textilien, nach Norden. Das Land selbst profitiert wenig von die- sem Transitveérkehr, seine Reisbauern sind arm, und die Ausfuhr von Orchideen, einer der Hauptexportartikel des Staates, bringt nicht allzu viel ein. Vor langer Zeit unternahmen die Tibe- taner den Versuch, Sikkim zu erobern. Er scheiterte, und seither residierte hier der britische Resident für die Grenzgebiete, in dessen Händen alle Fäden zusammenliefen, die das mittelalterliche Intrigenspiel zwi- schen den Fürsten und den geistlichen Mäch- ten der budhistischen Region verbanden. Die kleinste, anstrengendste Hauptstadt der Welt Gangtok, so klein es ist, stellt an Herz und Lunge des Besuchers erhebliche Anforderungen,. Selbst hier ist das Prinzip der englischen Aera, die Regierungsgebäude so weit wie möglich entfernt von den Be- hausungen des Volkes zu bauen, streng durchgeführt werden. Leider gehört in Gangtok auch das Postamt zu den Regie- rungsgebäuden. Es ist nach einer Art berg- steigerischen Unternehmens, einem halb- stündigen sehr steilen Anstieg durch den Dschungel zu erreichen, was für den aus der Ebene plötzlich in fast 3 000 m Höhe verpflanzten Besucher mit heftigem Luft- schnappen verbunden ist. Etwa in gleicher Höhe auf dem Kamm des Gebirges, an des- sen südlicher Flanke die Hauptstadt nistet, liegt der Palast des Herrschers, des Maha- radscha von Sikkim, umgeben von einigen Büros. Ein Wirtschaftsamt fehlt nicht. Der Maharadscha geht spazieren Als ich dieses Amt verließ, wo ich Be- zugscheine für Mehl und Zucker in Emp- fang genommen hatte und auf die Veranda hinaustrat, warf sich das zahlreich wartende Volk plötzlich auf den Boden und verharrte so mit ausgestreckten Händen, die Stirn auf die Erde gepreßt. Da sah ich einen kleinen Herrn in tibetanischer Kleidung. mit einem durchschwitzten Filzhut auf dem Der Ma- haradscha absolvierte seinen Morgenspa- ziergang. am nächsten Tage hatte ich eine Einladung zum Diner im Palast. Der Emp- fang dort entsprach im ersten Augenblick dem Zeremoniell, das Marco Polo vom Kai- serlichen Hof in Peking beschreibt. Die Pracht der schweren seidenen Brokatge- Wänder und der goldbestickten Kappen vom leuchtenden Gelb der höheren bis zum dunklen Orange der minderen Mitglieder des„Hofes“ war überwältigend. Wir nah- men Platz in einem Raum, dessen Wände mit unzähligen tibetanischen Seidenmale- reien bedeckt waren. In der Mitte des Saa- les, der mit einem hellen Teppich mit Dra- chenmuster ausgelegt war, stand ein kup- kernes Becken, in dem Folzkohle glühte. An den Wänden waren bunte, goldverzierte Möbel verteilt, darunter ein Bücherschrank mit deutschen und englischen Büchern über Expeditionen in Sikkim und Tibet, einem Tafelband über britische Schmetterlinge und ein paar broschierte Kriminalromanen. Barfüßige Diener servierten Whisky. Zu Tisch mit drei Prinzessinnen Beim Essen fand ich mich umgeben von den drei Prinzessinnen Ko-La, Kuku-La und Jhinn-La sowie zahlreichen Schüsseln und Schüsselchen mit undefinierbarem In- halt, aus denen ich, der Etikette gemäß, passende Bissen mit meinen Eßstäbchen herausfischen sollte, während ich gleich- zeitig mit den drei Prinzessinnen Konver- sation machen mußte. So schlürfte ich meine Nudelsuppe, bewunderte die farben- prächtigen tibetanischen Gewänder meiner Nachbarinnen, vor allem die Schürzen aus tausend Seidenstreifen in allen Farben des Regenbogens, aß die Vakzungen, die mir Kuku-La mit Mangosalat, Forellen und Pfefferminzbonbons servierte, und hörte mit Interesse ihre anschauliche Schilderung von ihrem Zusammentreffen mit deutschen Bergsteigern in Lhasa. ES handelte sich um Peter Aufschnaiter und seinen Freund Harrer aus der Münche- ner Bergsteigergruppe des Dr. Bauer, be- kannt vom Kandchendzoenga. Die beiden Waren am Nanga Parbat vom Kriege über- rascht worden, und nach mehreren vergeb- lichen Versuchen war ihnen schließlich die Flucht aus einem Lager bei Dehra Dun über Neapel nach Lhasa gelungen, wo sie nach einem ohne jede Hilfsmittel unternomme- nen Marsch von fünf Monaten völlig zer- lumpt angekommen waren. Dort leben sie heute als Beamte der tibetanischen Regie- rung, erzeugen Elektrizität und zeichenen Karten— wenn sie nicht gerade tibetani- schen Prinzessinen deutschen Unterricht er- teilen. So erzählte Kuku-La und steckte mir noch schnell einige Pfeffernüsse in die Tasche— für den Nachhauseweg! Dann War die Tafel beendet, aber der Abend noch lange nicht. Es gab noch sehr viel Whisky, und ich mußte die Oelgemälde ansehen, die der Maharadscha gemalt hatte, um, wie Churchill, auf Kunstausstellungen Lorbeer zu ernten. Ich wußte aus langer Erfahrung, wie sehr Himalayaberge einen Maler anregen; un- vergessen sind die 4 000 Titelbilder eines Mr. Roehrig, die allesamt in einem Mu- seum New Lorks hängen, wo Mr. Roehrig nebenbei als Begründer einer neuen Reli- gion verehrt wird. Als wir aus dem Atelier zurückkamen, hatte Kuku-La ein Grammophon herbei- bringen lassen, und wir tanzten Fox und Tango, Walzer und Rumba, wobei die schwe- ren Seidenbrokate der Hofkleidung in höchst unfeierlicher Weise umher wirbelten. Auch hier gab es Revolutionen Nach den Fürsten das Volk! Der nächste Tag war ein Sonntag— und Markttag! Gangtok war verwandelt. Die sonst 80 ruhige Hauptstraße— die Straße— war von buntem Gewimmel erfüllt. Aus den umliegenden Dörfern waren die Nepalis und Bhutjas mit Obst und Gemüse herbeige- kommen, dazu ein Dutzend Bettler und Straßenmusikanten. Die Schnapsläden, wo ein Rausch drei Mark kostet, waren um- lagert, aber das wichtigste war doch das Einkaufen, denn in Gangtok muß man sich am Sonntag für eine ganze Woche im voraus eindecken. Kartoffeln, Obst und Gemüse werden in der Woche nicht verkauft. An den Häusern hatten die Tibetaner ihre Pferde angebunden, sie selbst, von weitem schon erkenntlich an ihren Fellmützen— wenn nicht am Geruch ihrer nie gewasche- nen Röcke gingen breitbeinig und mit wiegendem Schritt durch die Menge. Der Markttag in Gangtok hätte sich genau ebenso in Nepal oder dem noch un- zugänglichen Bhutan abspielen können, wenn nicht die wenigen indischen Beamten gewesen wären, die in europäischen Anzü- gen, amerikanischen Schlipsen und schief auf dem Kopf sitzenden Filzhüten nherum- flanierten. Gangtok, das so friedlich aussehende Hauptstädtchen, sah in den letzten fünf Jahren zwei Revolutionen, die, auf deutsche Verhältnisse übertragen, die Bauernkriege und die„48er“ Revolution in eins bedeute- ten. Sie hatten das Ziel, die Feudalherr- schaft der zwölf führenden Familien und eine Verfassung in dem bisher rein auto- kratische regierten Lande zu erzwingen Die beiden Revolutionen verliefen ziemlich un- blutig, wenn auch die Drohung, dem Mal a- radscha den Palast über dem Kopf anzu- zünden, nicht gefehlt hat. Indien schickte auf Bitte des Fürsten einige höhere Beamte, darunter einen„Dewan“(Ministerpräsiden- ten) als Hilfe. Delhi übernahm damit prak- tisch die Verantwortung für das Schicksal des Landes. Nur die unerwartete Entwick- lung in Tibet bewahrte den Maharadscha vor dem Schicksal der übrigen indischen Fürsten, sang- und klanglos pensioniert zu werden. Von der weiteren Entwicklung hängt es ab, wielange noch Gangtok die kleinste Hauptstadt der Welt sein wird. En de Gediegene Einrichtung in jedes Heim Der Mannheimer Möbelhändler Dienst am Kunden i Wie wir bereits berichteten, haben die Mannheimer Möbelfirmen die Einweihung des fertiggestellten J-3-Blocks dazu benützt. eine Möbelausstellung zu veranstalten, die — weil es auch darum geht, die Wünsche des Publikums zu befriedigen, das nicht im Rahmen der etwas kleingeratenen Räume des sozialen Wohnungsbaues Unterkunft kindet, zu erforschen— mit einer Abstim- mung des Publikums verbunden ist, in deren Verlauf festgestellt werden soll, welche Ausstellungsfirma den meisten Beifall findet. Die Aussteller werden wohl selbst über- rascht sein über den Erfolg dieser Veran- staltung. Pausenlos kommen und gehen die Besucher, die mit Gründlichkeit und Wohlüberlegter Sparsamkeit die Zweck- mäßigkeit und die Gefälligkeit jedes Möbel- stückes sorgsam ab wiegen. Unvermeidlich, daß es auch solche gibt, die dem alten Wohnstil— hier Schlafzim- mer, hier Wohnzimmer— den Vorzug geben. Mehr und mehr aber setzt sich der Ge- danke des kombinier- ten Möbelstückes durch; ganze Wände sind mitunter durch- jaufend von Schrän- ken erfüllt, so daß eine Täfelung ent- Personen können kier sitzen 3 5 2 Personen bequem 8 und 8 der schlafen um wie olzge- täfelt aussieht. Da gibt es raffinierte Kombinationen von Eck- schränken, Vitrinen, Kleider- und Wäsche- schränken, da gibt es einfache, aus Gerad- linigkeit entwickelte Formenschönheit, und es gibt Möbel, die mit ihren geschwungenen Formen an die Tradition anschließen wol- len, an vergangene Zeiten. Mag auch das Milieu mitunter mit den ausgestellten Möbeln nicht übereinstim- men, mag sich auch manches Stück in den kleinen Räumen so ausnehmen wie ein Ko- Jog, der sich in einen für ihn nicht passen- den kleinen Raum verirrt hat. Es wird allen alles geboten, und das Publikum kann wählen, wessen es bedarf. Besonders beachtlich sind wohl die kom- binierten Formen und Stücke, die den durchaus geglückten Versuch darstellen, Raum-, Geld- und Arbeitszeit sparend die Benützer restlos glücklich zu machen. Es wäre zwecklos, die einzelnen Aussteller aufzuzählen und die Möbel zu beschreiben. Bilder von der Ausstellung wurden bereits im„Morgen“ vom 24. März gebracht. Wir Werden zum Abschluß der Ausstellung Ab- bildungen von den Besuchern bevorzugten — NO MAN VON RUDOLF e Hach 22— 22. N—— — — HEINRICH DAUMANN Copyright by DELTA- VERLAG, Berlin-Schöneberg 16. Fortsetzung Dann weinte sie klagend und ließ sich von den beiden Freunden willig fortführen. Lord Greinour folgte mit seiner Geret- teten. Er schien sein Gleichgewicht ganz Wedergefunden zu haben. Mit etwas kehli- gem Deutsch fragte er die Voranschreiten- den etwas, wonach in dieser Situation nur ein Engländer fragen konnte: Aie nach diesem Theater, wo ißt man gut Hamburg?“ Da bekam Haller einen Lachanfall und wandte sich zu dem Briten:„Mylord, wir soupieren bei Dominik. Wollen Sie die Güte haben, sich als unser Gast zu fühlen?“ Eine Verbeugung deutete der aus dem Hause Willmington an und folgte den aus dem Feuerofen Enfkommenen. Fräulein Lo- Wenbruck aus Berlin begann sich nach die- sen Vorbildern auch zu beherrschen und stellte auf eine Weile ihren Klagesang und ihre verlorenen Rosenperlen ein. 7 in Eine halbe Stunde später hatten sich die Mitglieder des Seeklubs im Grillroom des Hotels versammelt. Alois Buterka und Hein Haber bewachten die Tür, um jeden Zuzug fernzuhalten. Auch Lord Greinour mit der kleinen Schauspielerin hatten sich einge- funden. Solna trug ein einfaches, schwarzes Samtkleid, bis an den Hals geschlossen. Haaken hatte es aus der Wohnung der Tän- zerin geholt, hatte auch die Zofe und die ständige Begleiterin, eine alte Kreolin, her- beigeschaft, die ihr bei der Toilette bei- stehen mußten. Ihre Gesichtszüge waren wieder be- herrscht. 5 Sie erhob sich und bat die Retter, ihr zu folgen. Sie ging bis zur Tür und flüsterte Haller zu:„Ich muß dich sprechen, jetzt gleich. Herr Jversen kann dabei sein. Wo sind wir ungestört?“ Haller führte sie in das Privatkontor des Hotelbesitzers. Dort komplimentierte er den Inhaber hinaus:„Lieber Dominik, ich an- nektiere auf eine halbe Stunde diesen ge- heiligten Raum. Er erhält eine besondere Weihe durch Solna la Perusa, sönliche Bekanntschaft Sie hiermit machen. Gehen Sie bitte nach dem Grillroom und schicken Sie meinen Leibwächter, den Alois Buterka, hierher. Und wenn Sie sich mir verpflichten wollen, dann vite vite!“ Der Riese erschien schnell und dienerte deren per- Einrichtungen veröffentlichen. Wessen hier am Rande gedacht sein soll, das ist das zur Wohnungseinrichtung gehörenden Zubehör. Auch hier macht sich eine beachtliche Ver- änderung der bisherigen Gepflogenheiten bemerkbar. Während nämlich ehedein prunkvolle Kronleuchter der Wunsch einer jeden Hausfrau waren, sind es jetzt auf Einfachheit abgestellte Beleuchtungskörper und die Einsicht, daß der Teppich, das Wandbild und der Radioapparat sich ins Milieu der Wohnung einfügen müssen; und daß nicht die Wobhnungseinrichtung diesen Stücken angepaßt werden kann, hat sich allmählich auch durchgesetzt. Es ist z. B. die beeindruckende Einfach- heit des Porzellans zu erwähnen, die los- gelöst von der Wohnung in die es hinein- gestellt wird, fest„übertrieben“ wirkt, in dem Gesamtrahmen einer modernen Woh- nung jedoch hineinpaßt, als ob es aufein- ander abgestimmt wäre. Ein Erfolg ist diese Ausstellung der uns doppelte Freude sein sollte; denn es ist ge- lungen ein Stück Erziehungsarbeit zu lei- sten auf dem Gebiete der Wohnkultur ohne dag dieser kulturelle Beitrag gewisser- maßen befohlen“ ward, wie es in nicht all- zulanger Vergangenheit der Fall zu sein pflegte. f Das Paradies des Kunden Die Stadtverwaltung Mannheim, die den Ausstellern die Räume zur Verfügung stellte, hat sich auch hierin sehr verdient gemacht, daß sie darauf verzichtete, dem Publikum eine Ausstellung aufzuoktroy- ieren, die vielleicht den Wünschen einiger Verwaltungsfachleute entsprochen hätte, nicht aber dem Wunsche dessen, auf den es ankommt, dem Wunsche des Verbrauchers. In die moderne wonnung gehort modernes Porzellan Für 800 Mill. Dollar Zugaben im Jahr 1949 „Kaufen Sie bei uns, und Sie erhalten etwas dazul“, raten amerikanische Firmen ihren Kunden. Es hat sich gezeigt, daß diejenigen Geschäfte am meisten profitie- ren, die viel für diese Werbung ausgeben. Unsummen werden für Kundenprämien in den USA ausgegeben. Im Jahre 1949 betrugen die Kosten ame- rikanischer Firmen für Zugabeartikel 800 Millionen Dollar. 1950 sollen es mehr als eine Milliarde werden, denn es gibt nicht etwa Luftballons, ein Pfeifchen oder Fähnchen für die Kleinen zu, sondern Kauf- prämien, vom Füllfederhalter angefangen, über Radioapparate bis zum Auto. 30 Pro- zent der amerikanischen Porzellanwaren, 15 Prozent Emaillefabrikate und 10 Prozent der Alluminiumverbrauchsgüter werden all- jährlich nur als Prämien aufgekauft. Ame- rikanische Geschäftshäuser„verschenkten“ auf diese Weise 1949 für 3,5 Millionen Dol- lar Juwelen an ihre Kunden. 5 eee gekenn eres eee neneee unbeholfen vor der schönen Frau:„Haha, Frau Perusa. Alsdann, wir sind ja Kol- legen, sozusagen. Und wann wieder mal in Patsche sitzen, da brauchen bloß Alois Be- scheid sagen, wenn Chef meiniges, Pan Haller, nicht da is.“ Haller unterbrach seine Ausführungen: „Gut, Alois. Und du kannst mit dem Dienst gleich anfangen. Du stellst dich da vor die Tür, und wenn jemand hier herein will. „Den schlag ich zu 2 Alois suchte nach einem passenden parlamentari- schen Ausdruck„Den schlag ich zu Appelmuß! Jawohl, Herr Chef!“ „Nein, aber hältst ihn fest, verstanden?“ e ee ee eee, Der Riese salutierte militärisch und be- zog den Wachtposten. Haller führte die Tänzerin zu einem Klubsessel und hob sie Wie ein müdes Kind hinein. Solna hockte mit hochgezogenen Beinen wie eine Träu- mende da und schien sich zu besinnen. Sie schlug die Augen zu Haller auf und sagte ganz unvermittelt:„Wie mag das entsetz- liche Feuer entstanden sein?“ Er griff nach den Extrablättern und wies auf eine Notiz:„Kurzschluß soll die Ur- sache des Brandes sein.. Und wenn man nicht mehr weiter kann, steckt man sein Haus mit Kurzschluß an! singen die Bauern in meiner Heimat.“ Jversen schüttelte den Kopf:„Die Zei- tungsweisheit hat einen Beinschaden. Ich kenne mich doch im Gebiete der Elektrizi- tät aus. Kurzschluß kann nicht zu dieser Katastrophe geführt haben. Eher möchte ich an eine Brandkörperexplosion glauben.“ Die Tänzerin nickte zustimmend mit dem Kopfe. Sie zog aus ihrem Aermel einen ver- sengten Zettel hervor und hielt ihn Haller hin:„Lies mal. Ist das nur Erpressung *EEEV„V'lf Die Frage nach der Rentabilität ist schnell beantwortet: wäre das Prämien- system unrentabel, würde sich keine Pri- vatfirma in derartige Unkosten stürzen. In vier Wochen verkaufte die„General Foods“ zehn Millionen Packungen Weizen- Flocken, weil sie auf zwei gekaufte Packun- gen einę große Bakelitschale zugab. Eine Kaffee- Firma, die eine neue Sorte einfüh- ren wollte, schenkte den Kunden beim Einkauf einer bestimmten Menge einen stählernen Küchenschemel. Die Idee, den Käufer durch Zugaben zu gewinnen, ist nicht neu. Englands Tabak- Kompanien kannten schon vor zwei Jahr- hunderten eine Art Prämie. Sie schickten ihren Kunden Oelgemälde berühmter Staatsmänner gratis ins Haus. In den USA führten große Tee- und Kaffee-Firmen das Prämiensystem ein. Sie gaben Freifahrten für Volksfeste, die sie selber veranstalteten. S. G. Am Rande der Zeit Langsamkeitsrekord In Aschaffenburg gibt es fünf Rauch- klubs, deren Mitglieder bestrebt sind, mog- lichst lange an einer Zigarre zu rauchen, Der Langsamkeitsrekord liegt für eine Zigarre bei 110 Minuten. Seltener Rekord Dreimal Großvater innerhalb von sechs Stunden, das ist der Rekord eines Einwoh- ners des Dörfchens Rollot in Nordfrankreich; Jean Choisy wurden am 25. März von seinen zwei Töchtern und einer Schwiegertochter drei Enkel geboren. Nicht weniger stolz auf dieses Ereignis ist der behandelnde Arzt. Er äußerte, drei Geburten unter diesen Umständen seien schlimmer als die Geburt von Drillingen. Einem Rekord entgegen? Nach vorsichtigen Schätzungen wurden 1949 im Bundesgebiet einschließlich West- berlin etwa 8000 Kraftwagen gestohlen. Aus den ersten Monatsberichten der Polizei für 1950 geht hervor, daß die Diebstähle für Kraftwagen ständig zunehmen. Amerikanischer Sirenengesang Der New Vorker Hygieniker Dr. Morton Kahn will der Mückenplage auf eine neue Weise zu Leibe gehen. Er glaubt, daß die Stimme einer einzigen weiblichen Mücke, übertragen durch einen Lautsprecher, tau- sende von männlichen Mücken kilometerweit anlocken wird. Die anfliegenden Insekten sollen dann durch ein um den Lautsprecher gespanntes elektrisch geladenes Drahtgitter getötet werden. „Unzeitgemäſß“— zeitgemäß 7 5 Der Amtsausschuß der Gemeinde Wolfsee im Kreise Rendsburg hat beschlossen, den bisherigen Amtsschreiber künftig„Amts- inspektor“ zu nennen. Die Maßnahme wird damit begründet, daß die Bezeichnung Amtsschreiber unpassend und unzeit- gemäß“ sei. 5 5 Kein Jägerlatein Einen 18½ pfündigen Hecht, den die Ang- ler den„Großen Grauen“ nannten und seit Jahren vergeblich zu fangen versuchten, erschlug ein Schuhmachermeister am Schilf- ufer der Nahe mit einer Gartenhacke. Der bemooste Hecht hatte einen Spezialdril⸗ lingshaken am Magen, den er kürzlich von einer Angelrute abgerissen hatte.. Konsequent 5. Aus den Wetteinnahmen des württem⸗ bergisch- badischen Sporttotos sind bisher in drei Ausschüttungen insgesamt 14 000 Mark an die südbadischen Jugendorganisationen verteilt worden. Die evangelische Jugend hat auf die Annahme der Totogelder ver- zichtet. Berlin und Hamburg gegen Speyer Der Berliner Magistrat soll auf Antrag der FDP ersucht werden, bei der Bundes- regierung zu beantragen, daß die künftigen deutschen Konsularbeamten in Berlin aus- gebildet werden. Ein ähnlicher Antrag liegt bereits aus Hamburg vor. Die Anwärter für den auswärtigen Dienst der Bundesrepublik sollen bis jetzt auf der staatlichen Verwal- tungsakademie in Speyer geschult werden. Nicht alltäglich Ein von einem Flugzeug herabfallendes Stück Eis zertrümmerte die Windschutz scheibe des Wagens, in dem der britische Pensionsminister Hilary Marquand zum Flugplatz Northolt fuhr. Der Minister blieb unverletzt. Es geschehen noch Wunder Eine große Ueberraschung erlebte der 38jährige Flüchtlingsbauer Willy Jeschke bei Uelzen, als er von dem Landwirt Hermann Sander, bei dem er mit seiner vierköpfigen Familie untergebracht ist, 200 Mark zum Bau eines Eigenheims bekam. Der Bauer stellte dem Flüchtling auch Fahrzeuge, Hol? und Baumaterial auf langfristigen Kredit zur Verfügung. Alt- und Neubürger halfen dem Flüchtling beim Ausschachten des Fundamentes für sein Haus. 2 * Eine fast vollständige Wohnungseinrich- tung, ein großen Posten Wäsche und 1219 Mark in bar erbrachte eine Sammelaktion unter der einheimischen Bevölkerung von Treysa für eine fünfköpfige Flüchtlings- familie. Die Wohnbaracke der Flüchtlinge war kürzlich mit deren gesamten Habe nie- dergebrannt. f. Er las die vier Zeilen, die mit Schreib- maschinenschrift auf gewöhnlichem Kon- zeptpapier standen: „Sie werden heute abend sieben Uhr allein an Fähre 7 im Nordhafen sein. Kom- men Sie nicht. werden Sie Schlimmes erle- ben. Der Leiter. Dieser Zettel ist sofort zu verbrennen.“ Haller schüttelte den Kopf: Wie in einem primitiven Groschenromane Gegan- gen bist du nicht?“ „Nein, ich habe darüber gelacht. Und nun möchte ich weinen, wenn ich an das 3 denke. Hätte ich nur Utrusque ge- olgt!“ „Was hat dieser Mensch mit der Sache zu tun? Woher kennst du ihn?“ „Er hat sich an mich gehängt wie ein giftiger Baumegel aus dem Matto Grosso. Er weiß alles über mein Leben. Und ich muß freundlich zu ihn sein, sonst spricht er über das Haus der Madam Puntafeu in Rosario“. „Geschehenes kann man nicht unge- schehen, nicht gutmachen. Aber dieser Zet- tel und Utrusque 2“ „Utrusque hat mir ein Horoskop gestellt. Er warnte mich vor dem 14. September. Große Gefahr drohe mir an diesem Tage von einem Unbekannten. Ich könnte sie nur abwenden, wenn ich gehorche 4„Und an solche Scharlatanereien glaubst ?. „Ich glaube Vor zehn Monaten, als mich Madam Puntafeu für ihr Haus kaufte „Nicht doch.. engagierte!“ „Nein, kaufte ich mußte tausend Peseten für meinen Bruder haben, damit er nicht wegen einer Wechselgeschichte ins Zuchthaus kam. Damals las mir die alte erer ee renten 5 — Aufwärterin aus meiner Hand, daß mir der Gast, der mich zuerst zu sich einladen würde, großes Glück bringe. Und der erste Gast Warst du, Haller. Seitdem glaube ich an Prophezeiungen.“ 6 „Was hat dir dein Horoskop verkündet?“ „Utrusqu sagte: Venus bedeute ein großes Glück. Mit dem feurigen Jupiter im Bunde würde ich die Welt beherrschen, wenn ich mich nur vor Merkur hüte Ist das nicht der Gott des Handels? „Armer Haaͤken Warf Jwersen ein. Die Tänzerin berichtete weiter: Dem ge- heimnisvollen Saturn hätte ich zu folgen An allen Saturntagen würde mein Gehor- sam erprobt werden. Folge ich den Weisun⸗ gen des Unbekannten nicht, würde ick immer in Große Gefahr geraten. Und ist diese Prophezeiung nicht wieder eingetrof- ken?“ 0 5 Haller wiegte seine Haupt hin und her: „Sicher war die Erfüllung der Prophezeiung gar nicht so schlimm gemeint. Man Wollte dir wahrscheinlich nur einen gehörigen Schreck einjagen, damit du gehorschen lerntest. Dein Unbekannter hat nicht mit einem zweiten Unbekannten gerechnet. Hier lies bitte:.. Durch Reparaturarbeiten be- dingt, konnte die automatische Beregnungs- anlage des Bühnenhauses unglücklicher weise nicht in Tätigkeit gesetzt werden Schauerliches Deutsch, aber die Sache hat schon ihre Richtigkeit. Beabsichtigt war ein kleines Feuerwerk, das dir die Wahrheit des Horoskops beweisen sollte. Dann sollte der abkühlende Regenguß folgen. Du hättest wie ein gebadetes Kätzchen an der Rampe gehockt und wärst bei einer zweiten Auf- forderung des geheimnisvollen Leiters blindlings gehorsam gewesen.“ 5 . Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 28. März 1950/ Nr. 14 Mitbestimmung- von katholischer Seite unterstützt M. Föcher auf einer Kundgebung des Katholischen Männerwerkes „Das Problem der Mitbestimmung ist ein Zentralproblem und wir haben die Pflicht, uns mit ihm auseineander zusetzen“, erklärte Dekanatsobmann Leopold Graf bei der Er- öffmung einer vom Katholischen Männer- Werk am Sonntag in den Rosengarten ein- berufenen Versammlung, auf der als Haupt- referent der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Matthias Föcher, Düsseldorf, sprach. Nach kurzen Stellungnahmen eines Jung- arbeiters und eines Betriebsrates, die teil- Weise sehr scharfe und kompromißlose For- mulierungen fanden, führte Gewerkschafts- Sekretär Hans Zwingmann den Hauptred- ner ein. „Das Mitbestimmungsrecht ist keine Frage unserer Zeit, sondern durchzieht die Gewerkschaftsbewegung seit ihren Anfän- gen“, erklärte M. Föscher. Dieses gesell- Schaftspolitische Erfordernis, zu dessen Er- ringung augenblicklich alle Kräfte ange- spannt seien, könne nicht mehr aufgehal- ten werden. Es habe seine bedeutsamste Manifestation auf dem Bochumer Katho- Ukentag in der Einmütigkeit von fast 300 000 Arbeitnehmern gefunden. Der Entchrist- Uchungsprozeß, der bereits vor einigen Jahrzehnten eingesetzt und so furchtbare Folgen nach sich gezogen habe, müsse auf- gehalten— echter christlich-sozialer Geist in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Le- bens gestellt werden. Ein großer Teil der christlichen Arbeitnehmer sei zu abge- stumpft durch äußere Ereignisse der letzten 15 Jahre und zu indifferent auch den Be- langen gegenüber, die eigentlich Wesens- inhalt ihrer Gewerkschaft sein müßten. Es gelte, diese Lethargie zu lösen und den Zwiespalt in den eigenen Reihen, der durch den Kapitalistischen Geist verursacht wor- den sei, zu überwinden.„Der Weg der Ar- beitnehmer in der großkapitalistischen Wirt- schaft war ein Dornenweg!“ Der Referent, der in ungewöhnlich leb- hafter Art sprach, ging sodann in Einzel- heiten auf das Problem des Mitbestim- mungsrechtes ein. So wie das Dreiklassen- Wahlrecht im früheren Preußen eine Ent- Würdigung des Menschen gewesen und erst nach schweren Kämpfen abgeschafft wor- den sei, so stelle auch die Verweigerung der Mitbestimmung eine Degradierung des Ar- beitnehmers dar. Vorwürfe, wie sie von Seiten des Unternehmertums erhoben wür- den, der Arbeiter habe kein Verantwor- tungsgefünl der grogen Sache gegenüber, Seien absurd. Er sei es gewesen, der 1945 die größte Pflichttreue gezeigt habe. Auch der Arbeiter wisse, daß Deutschland ein Industriestaat sei und kenne die entschei- dende Bedeutung einer blühenden, aber von beiden Seiten getragenen Wirtschaft. Wenn dem einzelnen Arbeiter auch im Augenblick vielleicht noch die Fähigkeit zum Erkennen der größeren Zusammen- hänge fehlen möge, der freudige Wille zur Mitarbeit sei vorhanden. „Das totale Mitbestimmungsrecht er- streckt sich nicht allein auf soziale und per- sonelle Fragen, es umfaßt alle Ebenen und besonders die der wirtschaftlichen Pla- nung.“ Wirtschaft sei ein Gesamtprozeß, in dem kein Teil den Anspruch auf Privilegien erheben dürfe. So wie das Risiko von bei- en Seiten paritätisch getragen werde, 80 müsse auch der Gewinn beiden Seiten zu- gute kommen. Eine neue Ordnung müsse die lächerlichen Vorrechte des materiell Begüterten aufheben.„Die Gewerkschafts- bewegung will keine Diktatur des Proleta- riats errichten, sondern verlangt echte, ver- antwortliche Mitarbeit am Gemeinschafts- Werk“ Wi. Altenbetreuung auf der Schönau Es gibt wohl kaum eine Siedlung um Mannheim, in der die Not der Arbeits- imvaliden und Alten so groß ist wie auf der Schönausiedlung. Aus diesem Grunde tut die Arbeiterwohlfahrt dort alles, um den Lebendsabend dieser Menschen so freud- und lichtvoll wie möglich zu gestalten. Am Sonntagabend hatte man alte Männer und Frauen zu einem ausgiebigen Abendessen in das Siedlerheim eingeladen, das aus einem Ueberschuß einer Faschingsveranstal- tung bestritten wurde. Herzlich wurden die Gäste von dem ersten Vorsitzenden Martin Elster willkommen geheißen. Im Anschluß daran gab es Sauerkraut, Kartoffelbrei und Schweinefleisch sowie für jeden der Gäste zwei Viertel Wein. Damit auch die Veranstaltung zu ihrem Recht kam, hatte sich der Gesangverein „Schönau“(Chorleiter R. Rudloff) zur Ver- fügung gestellt und bot einige gut vor- getragene Chöre mit Männer- und gemisch- tem Chor. Erwin Krämer und Albin Ewald verhalfen dem Humor zu seinem Recht, und die Laienbühne„Harmonie“ erfreute mit dem Schwank„Der FHeiratskandidat“. Im Namen der Bedachten dankte P. Rapp, und Stadtrat Sedlacek stellte die vorbild- liche Betreuung der Ortsgruppe Schönau in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Leider, betonte er. könne die Stadtverwaltung an dem traurigen Los der Bedürftigen nicht viel ändern, denn die Gesetzgebung habe Kurlsruhe erwartet im Iugust 20 000 Sänger Zum Badischen Bundesliederfest vom 4. bis 6. August Unter dem Vorsitz von Oberregierungs- rat Heß befaßte sich das Präsidium des Badischen Sängerbundes auf einer in Karlsruhe gehaltenen Arbeitstagung, an der zum ersten Male die südbadischen Prä- sicliumsmitglieder teilnahmen, mit dem auf den 4. bis 6. August festgelegten Bundes- Uederfest in Karlsruhe, das einen Ueber- blick über das Chorschaffen innerhalb des Bundesbereiches geben soll. An musikali- schen Veranstaltungen sind drei Kreiskon- zerte, acht Sonderkonzerte sowie eine Feier- stunde mit Beethovens neunter Symphonie vorgesehen. Die Stadt Karlsruhe bringt dem Fest starkes Interesse entgegen und hat sich be- A. Ponto und Luise Ulrich im Theater Am 2. April, 11 Uhr, wird in der 11. Morgenveranstaltung des Nationalthea- ters Marnheim der Schauspieler Alexander Ponto in einem eigenen Programm Gedichte von Rainer Maria Rilke vortragen. Der Ein- trittspreis für die Morgen veranstaltung be- trägt einheitlich 1. DM Am 8. April, 20 Uhr, wird Luise Ulrich im Mannheimer Nationaltheater in der von Paul Verhoeven inszenierten Komödie„Ein Mann wird gesucht“ von Duran gastieren. 30 Jahre Familiencafé Weller Das Haus Weller, Konditorei und Café in der Dalbergerstraße, kann am 3. April Zuf sein 30jähriges Bestehen zurückblicken. Konditormeister Christian Weller über- nahm im Jahre 1920 die Bäckerei seiner verwitweten Frau und baute das Geschäft Als Konditorei und Café aus. Durch Kriegseinwirkung und dadurch notwendig gewordene Wiederinstandsetzungsarbeiten blieb das Geschäft ab März 1945 geschlossen und konnte erst im April 1947 wieder er- öftnet werden. Seitdem zeichnet der Sohn des Gründers, Konditormeister Erich Weller, als Mitinhaber des Unternehmens, das wieder wie in alten Zeiten ein belieb- ter Aufenthaltsort für Freunde des Cafés ist. Wohin gehen wir? Dienstag, 28. März: Nationaltheater 15.00 Uhr: „Der zerbrochene Krug“(Schüler vorstellung), 20.00 Uhr:„Zwei Stunden für Dich“, 1. Gast- Spiel Marika Rökk; Amerikahaus 19.30 Uhr: Französischer Vortrag„La Bourgeoisie Fran- eaise, Spr.: Bernard Manciet; Schiffswerft 16.30 Uhr: Friedenskundgebung, Spr.: Stadt- pfarrer Lehmann und Betriebsrat Weiden- hammer. Mittwoch, 29. März: Nationaltheater 15.00 Uhr: Der zerbrochene Krug“(Schülervorstel- lung), 20.00 Uhr:„Zwei Stunden für Dich“, 2. Gastspiel Marika Rökk; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. Rave, Berlin, über„Ber- lin als Kunststadt“. Wie wird das Wetter? Tagsüber mild Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter bis wolkenlos, Höchsttemperaturen 16 bis 18 Grad, nachts örtlich noch leichter Bodenfrost. Tags- über etwas zunehmende Winde aus östlichen Richtungen. Uebersicht: Für Südwestdeutschland bleibt die milde Hochdruckwetterlage noch zunächst erhalten. Wetteramt Karlsruhe. egelstand am 27. März: Maxau 347(-2), 3 196(2), Worms 124(1), Caub 131 9. gewinnen. reiterklärt, es mit allen Kräften zu fördern. Sie wird alle ihre großen Säle kostenlos zur Verfügung stellen und sich bemühen, die Staatskapelle für die Mitwirkung zu Sämtliche Sänger sollen er- mähßigte Straßenbahnfahrt und an den drei Festtagen freien Zutritt zum Stadtgarten erhalten. Der Festbeitrag, für den die Sän- ger das Festbuch und das Festabzeichen und freien Besuch der Kreiskonzerte und der Feierstunde erhalten, soll 2 DM nicht übersteigen; der Hauptausschuß rechnet mit einer Beteiligung von 18 000 bis 20 000 Sängern. Die Tagung gab dem Präsidium Ge- legenheit, mit dem badischen Bezirksleiter der„Gema“, der privatrechtlichen Gesell- schaft für die Rechte der Musikschaffen- den, alle das Verhältnis„Gesangvereine und Gema“ betreffenden Fragen zu er- örtern und den Standpunkt des Badischen Sängerbundes festzulegen. Die Bundeslei- tung wird alles tun, um in dem in nächster Zeit mit der Gema abzuschließenden Ver- trag, den sie einer bereits getroffenen Ab- machung gemäß gemeinsam mit der Ar- beitsgemeinschaft der südwestdeutschen Sängerbünde eingehen soll, die Rechte der Sängerschaft nachdrücklich zu wahren. Es ist zu hoffen, dag nach der Vereinigung des Württembergischen und des Schwäbi- schen Sängerbundes im Mai eine die Sän- ger befriedigende Abmachung erzielt und damit der jetzige vertragslose Zustand be- endet wird. An den Sängern liegt es, schon jetzt sich auf das Badische Bundesliederfest ein- zustellen und es durch zahlreiche Beteili- gung zu einer eindrucksvollen Kundgebung ihrer Arbeit für Volk und Heimat zu machen. Jeder Verein halte sich die Tage vom 4. bis 6. August für Karlsruhe frei und lasse alle anderen Veranstaltungen hinter dieser ersten großen Gemeinschafts- feier des Bundes zurücktreten. em. hier Richtlinien vorgeschrieben, die zu umgehen der Stadt unmöglich seien, obwohl Mannheim an der Spitze der sozialen Lei- stungen stehe. Es war schon spät, als man mit der Ge- wißgheit nach Hause ging, nicht verlassen und vergessen zu sein. Unterhaltungsabend auf der Rheinau Zum ersten Male startete die Arbeits- gemeinschaft der Rheinauer Arbeiterver- eine einen gemeinsamen Unterhaltungs- abend in der Turnhalle und konnte damit einen vollen Erfolg verzeichnen. Der Ge- meinschaft gehören an: der Touristenver- ein„Die Naturfreunde“(die den Abend veranstaltete) der Arbeitersängerbund, der Arbeiter-Radfahrerbund„Solidarität“ und der Turn- und Sportverein Rheinau. Der Besuch war sehr gut, das Gezeigte über dem Durchschnitt. Franz Heiner von den Naturfreunden fand nette Worte der Begrüßung und wies auf den Zweck des Abends hin. Dann bot sich den Zuschauern eine bunte Palette zwangloser Darbietungen mit eigenen Kräf- ten der einzelnen Vereine. Die Radfahrer bauten waghalsige Pyramiden, eine Mäd- chenriege des TSV zeigte Ausschnitte aus ihrer turnerischen Arbeit, die Natur- kreundejugend erfreute mit netten Reigen und elsässischen Bauerntänzen, und die Musikgruppe dieses Vereins überraschte mit einigen Vorträgen von erfreulicher Frische und beachtlichem Können. Das Beste des Abends bot aber der ASB unter Chorlefter E. Endlich mit dem Män- nerchor sowohl als auch mit dem gemisch- ten Chor. Zwischendurch hielt der Prediger der Freireligiösen Gemeinde Mannheim, Dr. Hartung, einen knappen, sehr gut formulierten und allen Anwesenden ver- ständlichen Vortrag über„Natur und Kul- tur.“ Zum Schluß gab es reichlichen Bei- fall, und man beschloß, derartige Abende öfters zu veranstalten. — Wer eiwus auf sich hält, ägt wieder eng. Meisterschule München präsentiert die„letzten Schreie“ 1950 Bildschön waren sie, die Modelle, die gestern die Meisterschule für Mode, Mün- chen, in den Femina-Betrieben präsentierte. Erich Wellinsky umrahmte die Vorführung mit dem charmanten„Geplauder“ seiner Kapelle und— die Damen ließen sich über- raschen. Auf den ersten Eindruck schienen diese Kleider in ihrer schlichten Selbstverständ- lichkeit, ihrer kleidsamen, einfachen Mach- art endlich einmal das zu sein, was sich die Frauen schon so lange wünschen: nämlich billig. Aber was die Schlichtheit des Schnit- tes„einzusparen“ vermochte, machte oft die teuere Kostbarkeit der Stoffe wieder wett. Die Meisterschülerinnen aus München wählten für Frühjahrs- und Sommerkleider echte Kravattenseide, Honan, Organdy und Moirée; weiche, schwingende Spitzenkleider, mit Taft unterlegt, Sommermäntel aus dop- peltem Tüll und zum Abschluß des sommer- lichen Anzugs lange, lederne Stulpenhand- schuhe und einen großen Florentinerhut. Auch bei den einfachen Straßenkleidern, die durch ihre gerade Linie auffallen, war das Material von ausgesuchter Qualität. Auffallend sind wieder die engen Röcke, die gelegentlich durch weite, lose schwin- gende Schürzenteile eine legere Note er- halten. Auch das Oberteil ist weit und im Rücken stark blusig geschnitten. Der kurze, oft flügelartige Aermel wird sehr tief ein- gesetzt oder er ist von völlig neuer Form: elegante Nachmittagskleider zeigen Aermel, deren größte Weite sich auf den Ellen- bogen konzentriert. Eine Ueberraschung stellt der Ausschnitt dar, wie wir ihn im kommenden Sommer sehen— und tragen werden: das Decolleté ist Trumpf! Verschwunden ist der hochge- stellte Kragen— nur beim kostümartigen Kleid hat er noch Existenz berechtigung. Wer es leisten kann, geht an sommerlichen Alter Brauch und neues Schulz-Gerät Ostererinnerungen aus Mannheim „Wenn Ostern nahte“, so pflegten meine beiden Onkel aus ihrer Kinderzeit schmun- zelnd zu erzählen, dann gaben wir der Mut- ter den Auftrag, sich nach wenigstens zwei Perlhuhneiern umzusehen und sie dann, hübsch gefärbt, zu den Ostertagen hart zu kochen. Die Osterbescherung im alten Mann- heim der 70er Jahre bestand in der Haupt- sache aus gefärbten und gekochten Hühner- eiern, gegebenenfalls roten Zuckerhasen oder gebackenen Biskuithasen oder läàmm- chen. Und die Kinder erhielten, da diese billig waren, so viel gefärbte Eier, daß die Buben zumeist eine ganze Mütze voll be- saßen. Aus diesen suchten sie die hartscha- ligsten aus und gingen damit zum Eierpik- ken auf die Straße. Wer Perlhuhneier hatte, nahm sie natürlich mit. Dann suchte sich jeder einen Gegner. Das beim Picken (beim Aufeinanderstoßen) eingedrückte Ei War verloren. Je mehr Eier ein Bub mit einem hartschaligen Ei gewann, um so eif⸗ riger drängten die Buben heran, um ihn, oder richtiger, sein Ei endlich zur Strecke zu bringen, was oft erst nach hartem Kampf und zahlreichen„Niederlagen“ der Gegner gelang.“ Dieser in Mannheim eifrig geübte Buben- brauch des Eierpickens schlief dann nach und nach ein. Vielleicht, weil die Buben nicht mehr gern ihre Ostereier verlieren wollten oder vielleicht noch mehr aus dem Grund, weil die gefärbten Hühnereier im- mer mehr durch Zucker- und Schokolade- eier verdrängt wurden. „Warn-Kobold“ hilft Unfälle verhüten Eine Firma in Wattenscheid hat sich in den Annalen der Verkehrspolizei einen Ehrenplatz gesichert. Die Tatsache, daß ein nicht unbedeutender Prozentsatz aller nächt- lichen Autounfälle durch Auffahren auf nicht oder ungenügend beleuchtete parkende Kraftfahrzeuge verschuldet wird, hat sie sich zum Anlaß genommen, um mit einfach- sten Mitteln ein praktisches und wirksames Warnmittel herzustellen. „Warn-Kobold“ heißt das neue Gerät. Es besteht aus drei zu dem international gebräuchlichen Warn- Dreieck auseinander- klappbaren Alluminiumbändern, die mit insgesamt sechs Katzenaugen bestückt sind. Dieses Dreieck ruht auf einem gleichfalls zusammenlegbaren, etwa 60 em hohen Stativ. Der Warneffekt dieses Gerätes, das in beliebigem Abstand vom parkenden Wa- gen aufgestellt werden kann, ist ungleich stärker als jede ausschließliche Wagen Rückbeleuchtung und wendet die Gefahr von Unfällen und Zusammenstößen sehr stark. Das Gerät, das in einem handlichen Fut- teral mitgeführt werden kann, ist bereits patentiert und erfreut sich des Wohlwollens des Bundesverkehrs ministeriums. Es ist ge- plant, in der neuen, demnächst wirksam Werdenden Straßenverkehrsordnung jedem Kraftfahrer das Mitführen eines derartigen Nacht-Warngerätes zur Auflage zu machen. voi Für dus Wespinstift fehlen noch 40 000 DM Die Fertigstellung des Hauses ist dringend notwendig Bei den Osterbescherungen der Klein- tierzüchterereine etwa oder sonstigen Wohl- fahrts veranstaltungen für Kinder, bei Kirch- gang und Spaziergängen sah man sie mehr als 50 Jahre im Mannheimer Straßenbild, die Waisenbuben des Wespinstiftes in ihren blauen oder grauen Sonntagsanzügen. Dann Waren sie länger als fünf Jahre aus der Stadt verschwunden und mußten die Odyssee der Kriegs- und Nachkriegszeit über sich ergehen lassen. Im September 1943 waren sie mit den Hauseltern ins Elsag evakuiert worden, mußten aber schon nach einem Jahr, im September 19d, das Elsag wieder verlasssen und alles Mobiliar und einen Teil der Wäsche dort zurücklassen. Wieder für ein Jahr wurden sie im Hotel„Post“ in Heiligenberg(Kreis Ueherlingen) unterge- bracht. Ihre nächste Unterkunft(Oktober 1945) War das Schullandheim der Lessingschule in Schönau bei Heidelberg. Endlich im Ja- Meckuraus großes Ereignis: Der Sommertugszug 2,5 Kilometer lang und 34 farbenprächtige Nummern Die Neckarauer legen Wert auf Tra- dition Hierzu gehört auch das Anrecht der Kleinen und Jugendlichen auf ihren großen, alt herkömmlichen Sommertagszug, dem sich selbst die reiferen Semester nicht entziehen können, wenn sie anläßlich dieses Früh- lingsereignisses Kopf an Kopf willkom- mene„Statisten“ abgeben. Ueberfüllte Stra- Benbahnen nach Neckarau verrieten schon etwas„Besonderes“. Oberinspektor Crisand und die Männer der Zugleitung aber schnauften erleichtert auf, als das Wochenende glücklich regen- frei überstanden war, denn die mit großer Liebe aufgebauten mächtigen Festzugwagen hatten keinerlei Unterbringungs möglichkeit, und als gar die Sonne bei frischer Ostbrise lachte, da ging die Rechnung erst Uchtig auf. Anerkennung vorweg der Interessen- gemeinschaft der Neckarauer Gesangvereine (Sängerbund„Harmonie“, Sängerhalle„Ger- mania“ sowie dem Volkschor Neckarau) als Veranstalter, die in mustergültiger Zusam- menarbeit mit der Bauernschaft, Gruppen sowie den Vereinen des Stadtteils ganze Arbeit leisteten. Ganz Neckarau war auf den Beinen, als sich der etwa 2,5 km lange Zug, durchsetzt mit fünf Abteilungen der großen Kapelle Wahl mit einer schmucken Reiterstaffel der Mannheimer Polizei und rei Herolden mit Wappen und Brezeln an der Spitze, in Bewegung setzte. Hinter den Lyra-Reitern wiesen mächtige Embleme auf die Bedeutung des Zuges hin, und der zu verabschiedende König Winter mit seinem sch Warzen Hut und spitzem Schnabel schien ein gar grieggrämiges Gesicht zu machen, da seiner Regentschaft ein bitteres Ende bereitet wurde. Ein farbenfrohes Bild boten die 34 Fest- zugnummern, von denen natürlich die Wagen der Jahreszeiten besonders festlich ausgestattet waren. Ganz entzückend die Märchenwagen, stilvoll die Trachtenwagen der Neubürger und Bergler, ferner die ver- schiedenen Radfahrer- und Handharmonika- gruppen, um nur einen Teil herauszugreifen. Immer wieder erklangen die vertrauten Melodien des Schtrih-schtrah-schtroh sowie Frühjahrslieder und mit Begeisterung war die Jugend bei der Sache. Nach gut zweistün- digem Umzug in allen Straßen Neckaraus wurde der Winter am Marktplatz dem Feuertod übergeben und brezelbewaffnet begab sich die Jugend wieder in den Schutz der sie erwartenden Eltern. Ein Erlebnis, das den Kleinen sicherlich in lieber Er- innerung bleiben wird. nuar 1949 kam das Wespinstift wieder nach Mannheim zurück, ohne daß aber damit seine Odyssee schon zu Ende gewesen wäre, da sein Haus in der Seckenheimer Straße 1945 in Trümmer gesunken war und jetzt erst im Rohbau wieder aufgebaut ist. Nach der nicht allgemein bekannten Vorgeschichte dieses Kinderheimes hat ja 1889 Dorothea Wespin, die letzte ihrer Fami- lie, ihr gesamtes Vermögen der Stadt Mann- heim vermacht mit der Auflage, daraus ein Knabenwaisenhaus zu errichten und zu er- halten. Das Stiftsvermögen ist inzwischen zu- sammengeschmolzen, die Finanzen der Stadt sind bekanntlich schwach. Mit Kummer sehen die Hauseltern, das Hauptlehererehe- paar Stadler, das seit 20 Jahren die Buben Wie ein wirkliches Elternpaar betreut, daß nun zur Fertigstellung des Baues noch 40 000 DM fehlen. Gegenwärtig sind die Buben in dem früheren Obdachlosenheim in der Mit- telstraße 137 untergebracht, einem recht mitgenommenen Haus. Der Aufenthalt in diesen kahlen, nüchternen und zum Teil un- schönen Räumen ist recht primitiv und durchaus nicht behaglich, äußerlich mehr eine„Anstalt“ denn ein Heim, und weit entfernt von der Erfüllung der Forderun- gen, die gerade in den Referaten des All- gemeinen Fürsorgeerziehungstages erhoben Wurden. Aus allen diesen Gründen wäre eine bal dige Fertigstellung des Hauses in der Sek- kenheimer Straße, das nicht mehr mit„An- staltssälen“, sondern ganz neuzeitlich mit Räumen für Familiengruppen gebaut ist, im Interesse der Kinder dringend erwünscht. Wie, wenn sich auch für das Wespinstift eien„Gesellschaft der Freunde“ bildete? Auch an guten Jugendbüchern, leiden die 60 Buben von sechs bis 15 Jahren, die richtige Leseratten sind, bitteren Mangel. Und da von den Sätzen, die Kreis- oder Stadtjugendamt für den einzelnen Buben bezahlen, außer dem Essen und sonstigem auch Wäsche, Kleidung Schuhwerk und Er- ziehungskräfte bezahlt werden müssen, wäre das Stift, das heute arm ist, sicher dankbar, wenn es gut erhaltene Bubenklei- dung und Schuhwerk, die in mancher Fami- lie nicht mehr gebraucht werden, erhalten könnte. Das Wespinstift hat immer so sehr zu Mannheim gehört, daß mancher Mannhei- mer wahrscheinlich recht gerne hilft. rei. Tagen nicht nur ohne Kragen, sondern vl. lig trägerlos. Fischbeinstäbe halten das eng. anliegende Mieder. Und was die Farbe anbelangt: Viel matte Pastelltöne zeigte die Meisterschule. Tür- kische Muster sind wieder modern und die Pepitastoffe haben an Beliebtheit noch im- mer nicht verloren. Nur der übliche„geblü. melte“ Stoff wird in diesem Sommer winzig kleinen oder sehr groß geblumten Mustern weichen müssen. Großartig wie immer: Die Abendkleider. Auch hier zeigte die Meisterschule zum größten Teil trägerlose Modelle, kleine„Ge- dichte“ aus einer Fülle von türkisfarbenen Tüll oder altrosa Spitzenstoff, daneben wel Ber oder schwarzer Morièe, mit zarten Far. ben appliziert. Eine Schleppe ver vollstän- digt die großzügige Note. Heute werden die schönen Mädchen sie sind es wirklich— der Meisterschule noch einmal über den Laufsteg tändeln und ihre gelungenen Modelle präsentieren. i-tu. Kurze„MM“- Meldungen Die„Kurbel“ eröffnet. Das neue Licht- spielhaus der Weststadt in K 2 eröffnet am 1. April mit dem Farbfilm„Das kleine Hof. konzert“. In der Breiten Straße(J I), ist eine ständige, auch telefonisch zu errei- chende Sonderkasse errichtet worden. Alle vorbestellten Karten werden auf Wunsch ohne Preisaufschlag ins Haus gebracht. Die sich auf alle Probemöglichkeiten erstrek- kenden Prüffilms bei gleichzeitigem Kon- trollablauf des Tonbandes ergab, daß die Anlage allen technischen Anforderungen ge- recht wird. Filmabend im Civic-Center. In Zusam- menarbeit mit dem Resident-Officer Mann- heim, veranstaltet das Civic- Center(So- phienstraße 11) am 28. März, um 19.30 Uhr, einen Filmabend mit Diskussion, zu dem alle Jugendgruppen und einzelne Jugend- liche eingeladen sind. Es werden„Enträt⸗ seln der Technik“,„Ernte für morgen“ und zwei Wochenschauen gezeigt. Der Eintritt ist krei. Feierstunde im Gymnasium. Am 31. März, 20.00 Uhr, veranstaltet das Karl- Friedrich-Gymnasium in seinem Musiksaal seine vierte und letzte literarisch-musika- lische Feierstunde, die ausschließlich von Schülern gestaltet wird. Der Eintritt ist frei. Rökk- Gastspiel. Die Intendanz des Na- tionaltheaters weist nochmals darauf hin daß die Eintrittskarten für das Gastspiel von Marika Rökk vom 14. März am 28. März und die vom 15. März am 29. März Gültig keit haben. Wieder verein. Badisch- Pfälzischer Luftfahrt- Nach einer kürzlichen Vorbespre- chung bittet die„Mannheimer Interessen- gemeinschaft für Modellbau und internatio- nalen Segelflugsport“(Mimose) ihre Mit- glieder und insbesondere die früheren Mit- glieder des Badisch- Pfälzischen Lüftfahrf-⸗ vereins zu einer Gründungs versammlung am 1. April, um 20 Uhr, in das„Haus Fürsten- berg“.. „Dekra“-Stelle jetzt in Mannheim. Der Deutsche Eraftfahrzeugüberwachungsverein (Sitz Frankfurt a. M.) hat seine Zweigstelle von Heidelberg nach Mannheim verlegt und ist jetzt im Haus Fürstenberg zu erreichen, Telefon 42 004, Geschäftszeiten 8 bis 17, samstags 8 bis 13 Uhr. Die Leitung liegt in Händen von Ingenieur Gerhard Grote. Die Gesellschaft beschäftigt sich mit der Ueber- Wachung von Fahrzeugen, Bearbeitung von Kraftfahrzeugschäden und Verkehrsunfäl- len, Bewertung gebrauchter Kraftfahrzeuge bei An- und Verkauf sowie Finanzierung und Beratung in allen Kraftfahrzeugange- legenheiten. Wir gratulieren! Anna Herr, Mannheim, Draisstraße 58, vollendet das 83. Lebensjahr. Pressebericht der Polizei Zuviel. Auf dem Fußgängersteg an der Friedrichsbrücke wurde ein Passant in sinn- los betrunkenem Zustande mit stark bluten- der Platzwunde am Hinterkopf aufgefunden. Nach Anlegen eines Notverbandes im Städ- tischen Krankenhaus konnte er seinen Rausch in polizeilichem Gewahrsam aus- schlafen. Ringrichter k. o. Zwischen amerikanischen Soldaten und deutschen Zivilisten entstand zwischen T1 und T 2 eine Schlägerei, die in einer nahegelegenen Gastwirtschaft fort- gesetzt werden sollte. Der Wirt, der als „Friedensstifter“ auftrat, wurde dabei mit einem Fausthieb ins Gesicht bedacht. Er wurde von einem Fahrzeug der inzwischen eingetroffenen Mp in das Krankenhaus ver- bracht. Nachdem die Soldaten noch einige Biergläser und Flaschen zerschlagen hatten, verließen sie die Wirtschaft. Politik. Im Verlaufe einer politischen Ausein andersetzung, die zwei Gäste in einem Lokal in der Bellenstraße austrugen, schlug der eine dem anderen die vorderen Zähne Ein. Zähne krachen. In der Waldhofstraßge verprügelten sich mehrere Passanten. Einer schlug einem vorübergehenden Manne mit einem harten Gegenstand in das Gesicht und zerbrach ihm dadurch das künstliche Gebiß, So daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte.. Eine„Perle“. Nachdem sie 30 DM unter- schlagen sowie unter dem Vorwand, billige Damenstrümpfe besorgen zu können, weitere 10 DM erschwindelt und sich einige Klei- dungsstücke angeeignet hatte, verschwand eine Hausgehilfin still und heimlich. In ihrer elterlichen Wohnung konnte sie einige Zeit darauf ermittelt werden. Leica verschwand. Einem Fotografen wur- den von einem Unbekannten ein Leica-Foto- apparat und seine Aktentasche in einer Wirt- schaft in den H- Quadraten gestohlen. Vom Sozius geschleudert. Vor der Kaserne in Käfertal stießen auf der Weinheimer Str. ein amerikanischer Personenkraftwagen und ein Motorrad zusammen. Hierbei wurde ein 16 jähriges Mädchen vom Sozius geschleudert und verletzt. Sie wurde von dem amerika- nischen Kraftfahrer in das Krankenhaus ver- bracht. ö 0 be 13 Ge Re a We Vo Ei: Ne Zu fre die ü! ru. Lie str 1 Spa Rhe Kan Met Mar „Ab Rhe Schi präl dem im nats des sein Leh. sche gesc viel Eine „Ede Eige gepe Seiel rn Vol. das eng. e matte . und die och im- „gebli. Winzig Mustern kleider. le zum ne„Ge- irbenem en Wel- en Far. ollstän. men schule eln und i-tu. Licht- net am ne Hof- J I), ist. errei- n. Alle Wunsch cht. Die erstrek- n Kon- daß gen ge- Zusam- Mann- er(So- 30 Uhr, zu dem Jugend- Enträt⸗ mn“ und Eintritt m 31 Karl- Asiksaa nusika- n von ritt ist les Na- uf hin, Astspiel 8. März Gültig⸗ ktkahrt⸗ bespre- ressen- matio- Mit- n Mit- kkkahrf⸗ ung am ürsten- 1 sverein igstelle gt und ichen, dis 17, liegt in e. Die Ueber- ag von sunfäl⸗ zeuge zierung gange- nheim, nsjahr. an der a sinn- Dluten- unden. Städ- seinen aus- Aschen stand die in fort- ler als ei mit b. E rischen is ver- einige hatten, tischen einem schlug Zähne straße Einer e mit ht und Gebiß, ehmen unter- billige veitere Klei- wand ihrer 2 Zeit Wur- Foto- Wirt- aSserne r Str. n und de ein z udert erika- s ver- die am 31. März, 20 Uhr, in der Hochfeldschule Wesens Nr. 74 Dienstag, 28. März 1950 LCD WICSHAFEEN UND DIE PFALZ Seite 5 Stadtnachrichten Vorösterliche Quoten. Der Sporttoto Rheinland-Pfalz verteilt für den 32. Wett- bewerb im ersten Rang an 15 Gewinner 32 13 443.— DM; im zweiten Rang erhalten 238 Gewinner je 700,.— DM und im àritten Rang bekommen 3477 Tipper je 38. DM ausbezahlt. Auf 41 Tipper der Zusatz- wette entfallen je 1 585,— DM. Der 21. Volkswagen ging nach Mainz, das neunte Eigenheim in die Eifel. Der Umsatz der Normalwette betrug 1 340 00 DM; für die Zusatzwette 129 000 DM. Osterwanderung der Touristen. Der Touristenverein der Ludwigshafener Natur- freunde hat für Ostern eine Wanderung in die Südpfalz geplant. Annweiler am Trifels, Dahn und Bergzabern sind die Orte, die für den Wanderungsweg vorgesehen sind. Auskünfte, Voranmeldung für Wande- rungsteilnehmer usw. geben Hch. Roth, Liebigstraße 26 und Hans Kapp, Arnulf straße 40. Volkshochschulvortrag. Am Mittwoch, 19.30 Uhr, spricht Universitätsprofessor Dr. Friedrich Gerke, Mainz, im Rahmen der Vortragsreihe C Die niederländische Malerei im 16. und 17. Jahrhundert— in einem Lichtbildervortrag zu dem Thema: „Das Problem der Vergänglichkeit in der niederländischen Kunst“. „Erhalte Dich gesund.“ Am Donnerstag, 30, März, 20 Uhr, setzt die Volkshochschule ihre Sonder vortragsreihe„Erhalte Dich ge- gzund“ mit dem Thema fort:„Die Tuberku- lose und ihre Bekämpfung.“ Referat des Abends ist der Chefarzt des Wichernkran- kenhauses, Dr. Willi Erdlenbruch. Der gleiche Vortrag kindet für die Gartenstadt und für den Stadtteil Oppau am 1. April, 20 Uhr, in der Jahn-Turnhalle(gleiches Thema, gleicher Referent) statt. Der Fliegergeschädigtenverband hält am Freitagabend, in der„Brücke“ seine Jahres- mitglieder versammlung ab. Neben allge- meinen Punkten ist in der Tagesordnung ein Referat„Lastenausgleich vor der Ent- scheidung“ vorgesehen. Zwei Manometer wurden aus einem un- verschlossenen Lagerraum im Stadtteil Nord gestohlen. Die Armaturen gehörten Zu einem Batterieladegerät und haben einen Gesamtwert von 80 DM. „Künstlerpech.“ Gerade war er fertig, der ledige Maschinist aus Ludwigshafen. Mit dem Abhängen der Kleider und Stoffe nämlich, die im Hofe eines zerstörten An- in der Oggersheimer Straße kurz vorher noch im Frühlingswind baumelten. Da— der Abhänger gab gerade Fersengelq — Wurde er überrascht und konnte gestellt werden. Dadurch wurde es möglich, Kleider und Stoffe ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Schwer verletzt. Auf der Kreuzung Friesenheimer Straße—Langgartenweg(Lud- wWigshafen Oppau) stießen ein Kraftfahrer und ein Perscnenkraftwagen zusammen Den Radfahrer wurde schwer verletzt. Angefahren. Auf der Straßenkreuzung Ludwig- und Jubiläumstraße wurde am 24. März gegen 9 Uhr ein Motorradfahrer von einem nachfolgenden Lastkraftwagen angefahren. Während der Motorradfahrer dabei einen Oberschenkelbruch erlitt und in das Städtische Krankenhaus gebracht werden mußte, wurden beide Fahrzeuge leicht be- schädigt. Alkohol steuerte. Am 24. März gegen 22.15 Uhr fuhr ein Lieferdreirad in Ludwigs- hafen- Mundenheim gegen den Sockel des „Kleinen Kreuzes“. Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt. Da der Fahrer vermut- lich unter Alkoholeinwirkung stand, wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Wir gratulieren! Robert Blum aus Lud- wigshafen/ Rhein, Seilerstraße 41, feiert heute sein 75. Wiegenfest. dem Geburtstagskind alles Gute. Wo gehen wir hin? Pfalzbau Filmtheater:„Bestie Mensch“; Spätvorstellung:„Der ungetreue Eckehard“; Rheingold- Theater:„Die Todesreiter von Kansas“; Spät vorstellung:„Blutsbrüder“; Metropol Friesenheim:„Die Kinder von Mara Mara;“ Tonbild-Theater Oggersheim: „Abenteuer im Wilden Westen;“ Capitol Rheingönheim:„Kathia“, Lichtspielhaus am Schillerplatz Oggersheim:„Wer ist Rex?“ Der„MM. wünscht Es drehte sich in der Huuptsuche um die Kusse. Leichte Verwirrungen in der Delegieitentagung des Siedlerverbandes Rheinland-Pfalz e. V. Eigentlich ist es bedauerlich, daß bei die- ser Versammlung so wenig Positives heraus- gekommen ist. Selbstverständlich bemühte man sich, dem Vertreter der Provinzialregie- rung, Regierungsrat Dr. Wegner„möglichst viele Probleme nahezubringen, aber die systemlose Abwicklung der Tagung— Ge- schäftsbericht, Kassenbericht und Schilderun- gen über Mißstände schwirrten ziemlich durcheinander— trug nicht gerade zu einem Erfolg bei. Zwar sprach Dr. Wegner die An- teilnahme der Regierung an den Siedler- problemen aus und der Vertreter der Ge- wWerkschaften, Ernst Lorenz, machte dann auch den einzig positiven Vorschlag des Ta- ges: Ein Ausschuß soll in Zusammenarbeit mit Gewerkschaft, den Parteien und dem Landtag alle Forderungen und Beanstan- dungen zusammenstellen und den maßgeben- den Regierungsstellen und Behörden zuleiten. Denn alle Reden nützten schließlich nichts, Wenn nicht auch etwas getan würde, Der Ge- schäftsbericht ließ erkennen, daß allerhand Aufgaben gestellt waren, deren erste„Sied- lerschutz und recht“ ist. Auch mit dem Soforthilfegesetz und der Wohnraumsteuer müsse man sich auseinandersetzen. Außer- dem ging hervor, daß der erste Vorstand Jakob Schwan eine ausgedehnte Korrespon- denz mit der Regierung führte, daß aber trotzdem in den Kellern vieler Siedlungen noch immer das Grundwasser bis zu 80 em steht. Auch der zweite Vorstand, Ernst Selzer, verwahrte sich gegen die Meinung, der Verband täte nichts. Ein kleiner Fortschritt sei in der Schaffung eines von Justiz- ministerium genehmigten Schiedsgerichtes zu sehen. Der Vertreter vom Rheinland rief alle Siedler auf, aus ihrer Reserve herauszugehen. Einen erfreulichen Bericht konnte der Gewoge-Vertreter Neumann geben, mit der Feststellung, dag von 32 Siedlungen der größte Teil schon wieder aufgebaut sei, und der Rest bis zum Jahresende auch fertiggestellt seine werde. Immerhin war man sich einig, daß das Eigentum unbedingt geschützt werden mus, und es nicht nicht angeht, dag der Siedler im Keller haust und sein Haus vermieten muß, um leben zu können. Beim Kassenbericht stellte sich heraus, daß es einen Kassierer ohne Kasse gab, und der erste Vorstand auch die Gelder verwal- tete, was sich allerdings aus der räumlichen Trennung(Fußgönheim-Neustadt) zwischen beiden ergab. Die beiden Revisoren stellten eine unkaufmännische Buchführung fest und zu hohe Spesen. Obwohl die Kassen- führung sonst in Ordnung war, verzögerte sich der Antrag auf Entlastung, da sich einige Meinungsverschiedenheiten über die Frage ergaben, wer eigentlich den Antrag stellen muß, und wer nun entlastet werden Soll, Kassierer oder erster Vorstand. Durch Abstimmung erreichte man endlich die ein- stimmig angenommene Entlastung der Vor- standschaft. Dieser kleine Vorfall löste aber ungeahnte Schwierigkeiten bei der Neu- Wahl der Vorstandschaft aus. Denn der all- seits beliebte und wieder gewählte Jakob Schwan lehnte ab. Grund: die angebliche Mißgtrauensäußerung beim Kassenbericht. Erst nach langem Zureden willigte er end- lich ein, den Vorsitz wieder zu übernehmen, doch mit der Bedingung, daß er auch die Kasse weiterführe. Auch der zweite Vorstand, Ernst Selzer, Schriftführer Franz Treber und Heinrich Sommer wurden wiedergewählt. Verwickelt gestaltete sich die Wahl des Kassierers, da nach Meinung Jakob Schwans dieser Posten ja nicht besetzt werden müsse, an- dernfalls lehne er sein Amt ab. Der Wahl- ausschuß stellte nochmals ausdrücklich fest, daß die Wahl des Kassiers in den Statuten des Verbandes verankert sei. In geheimer Wahl wurde ein neuer, dem ersten Vorsit- zenden näher wohnender Kassierer wählt, Kurt Trobisch. Doch ist nach Verlauf dieses Teiles der Tagesordung anzunehmen, daß auch der neue Kassier ohne Kasse sein Wird. L. W. Ze 38 „. der Summerdag is do“ Sommertagszüge rings um Ludwigshafen Petrus meinte es am Sonntag zum „Summerdag“ in den Ludwigshafener Vor- orten und im Limburgerhof mit den klei- nen, mit„Summerdagstecken“ ausgerüste- MM-Foto: Heinrich „Winter ade ten Leuten besonders gut. Eine warme lachende Frühjahrssonne eiferte mit fröh- lich singenden Kinderscharen um die Wette. Eine wahre Völkerwanderung herrschte in Oppau, Rheingönheim, Neu- Gehobene Fürsorge für Hirnverletzte erforderlich Mit einer Rente allein kann der Hirnverletzte sein Leben nicht meistern Der Kreisverband der Kriegsbeschädig- ten in Ludwigshafen hatte am Sonntag- Vormittag den Chefarzt des Landeskranken- hauses in Alzey, Dr. Reh wald, zu Gast. Der Redner, der als Experte auf dem Ge- biet der FHirnverletztenbehandlung gilt, zeigte in einem fast zweistündigen Referat die ungeheure Problematik auf, die aus solchen Verletzungen resultiert. Nachdem Dr. Rehwald auf die Schwierigkeiten der Allgemeinen Versehrtenfürsorge hingewie- sen hatte, kam er auf das sozial-medizi- nische Problem der FHirnverletzten-Be- treuung zu sprechen, um in volkstümlichen Worten das Wesen dieser Verletzungen und die sich daraus ergebenden Aufgaben des Arztes aufzuzeigen. Besonders wichtig, sc sagte der Referent, erachte er die Aufklä- rungsarbeit über die Folgen einer Hirn- verletzung, da der Betroffene sich oft selbgt nicht der mannigfaltigen sekundär auftre- tenden Hemmungen bewußt sei. Ein Um- stand, der eine gehobene Fürsorge erfor- derlich mache. Mit einer Rente allein könne der Hirnverletzte seine Lebenserwartungen auf keinen Fall meistern. Er, der seiner Psyche nach nicht als nutzloses Glſed der menschlichen Gesellschaft gelten mag, habe das Bedürfnis, zu wissen, ob und wie er in den Arbeitsprozeß eingegliedert werden könne. Die Lösung dieses sozialmedizini- schen Problems, das angesichts 60 000 Hirn- verletzter im Bundesgebiet von eminenter wichtiger Tragweite sei, sieht Dr. Rehwald in der Hebung des seelischen Empfindens der Hirnverletzten. Anschließend zeigte der Redner anhand aufschlußreicher Statistiken Zurückbesinnen uuf die Grundlugen der Mulur Aus der Monatsversammlung des Lehrervereins Der Kreislehrerverein Ludwigshafen des pfälzischen Lehrerverbandes hielt unter dem Vorsitz von Rektor Hans LOS ch k y im„Großen Bürgerbräu“ seine sechste Mo- natsversammlung ab. Rektor Reiland, der Erste Vorsitzende des pfälzischen Lehrervereins, sprach in seinem Referat über Wesen und Ziel des Lehrervereins. Von der Analyse des deut- schen Wesens ausgehend entledigte er sich geschickt dieses Themas. Der Deutsche sei viel mehr Verstandes- als Gemütsmensch. Eine gewise Rohheit(die besonders in der „Edda“ zum Ausdruck käme) und die Eigenart, immer gleich„fraktur“ zu reden, gepaart mit einem guten Teil Lebensangst, seien die Eigenschaften, die die Mentalität des Deutschen ausmachten. Rektor Reiland kührte weiter aus, dag der abendländische Mensch, insbesondere der deutsche Mensch, die Tugenden des Christentums(z. B. die Nächstenliebe) und die von der Natur über- nommenen Lehren vom Schönen, Guten, Edlen, die Liebe zur„humanitas“ schlecht- hin, verlernt habe.„Um unser Volk zu ret- ten“— so sagte der Redner wörtlich— müssen wir uns wieder zurückbesinnen auf die Grundlagen der Kultur. Ferner müsse über das trennende Band der Konfessionen hinweg eine Gemein- schaft angestrebt werden; die Vorausset- zungen dazu müßten bereits der Jugend in der Schule mitgegeben werden. Dann ging der Referent auf die Ziele des Lehrervereins ein und meinte, es müsse darauf gedrungen werden, daß die Lehrer bei Entscheidung wichtiger schulischer Be- lange wesentlich mitzuwirken hätten, In Frankreich und der Schweiz sei dies seit Jahrzehnten der Fall. Das Schulsystem in diesen europäischen Ländern habe sich des- halb auch immer zur Zufriedenheit von Er- ziehern und Schüler abgewickelt. Der vielen Ludwigshafenern bekannte Lehrer Dr. Hermann Lorch, Verfasser meh- rerer sprachwissenschaftlicher Werke, ging in seinem Vortrag auf den frühlingshaften Charakter der Stunde ein.„Wenn heute jemand gekommen ist“, so sagte er, ‚um seinen Ranzen mit wissenschaftlichen Be- lehrungen vollzupfropfen, so muß ich ihm sagen, daß er ihn wieder leer mit nach Hause nehmen muß.“ Dr. Lorch hatte es sich vorgenommen, seinen Zuhörern die Schönheit der deutschen Sprache zu veran- schaulichen, Seine amüsanten, selbstverfaß- ten Geschichtchen, sei es die vom Sextaner Heiner Unvericht, vom Grabgesang des Konjunktivs oder was er auch immer zur Sprache brachte seine aufmerksamen Zuhörer waren begeistert von dem lauteren Sprachquell, der hier ungekünstelt und für jeden verständlich munter rieselte. Die sich anschließende Diskussion gab Gelegenheit, Wünsche und Anregungen aus den Lehrerkreisen zur Sprache zu bringen. rü- den hohen Prozentsatz(40) berufsstrebiger Hirnverletzter, die auf Grund fehlender Spezialfürsorge, wie berufsvorbereitende Beratungen, sprachpädagogische Anstalten usw., nicht in den ihnen entsprechenden Berufen Platz gefunden hätten. Es sei daher unbedingt erforderlich, gesetzliche Voraussetzungen zu schaffen, um die Hirn- verletzten in solchen Spezialschulen nach arbeitstherapeutischen Gesichtspunkten zu behandeln Zum Schluß seiner umfangrei- chen Ausführungen forderte Dr. Rehwald zur nachbarschaftlichen Hilfe auf, da der Staat allein nicht in der Lage sei, das Problem in vollem Umfang zu lösen. Anschließend sprach H. Brümmen dorf(Koblenz), der Obmann der Hirn- Verletzten. Er führte unter anderem aus, daß der Verband der Kriegsbeschädigten bereits eine Umschulungswerkstätte in Alzey mit Unterstützung der Regierung ge- schaffen habe. Hier besteht die Möglich- keit, Hirnverletzte als Buchbinder, Tischler und Töpfer umzuschulen, In diesem Zu- sammenhang sei es auch möglich geworden, durch das Hirnverletztenfürsorgeamt den Familien eine finanzielle Unterstützung zu gewähren, deren Ernährer sich in der Um- schulung befinden. Im übrigen wies er die schicksalgeprüften Verletzten auf ihre Or- ganisation hin, die ihnen in allen Sorgen und Nöten tatkräftig zur Seite stehen würde. Aus einer Zersplitterung der Or- ganisation, so sagte der Obmann, würde der Erfolg aller Bemühungen in Frage gestellt sein, Die zahlreich erschienenen Zuhörer dank ten den Rednern mit herzlichem Beifall für die interessanten Ausführungen.—0ll1 Landeskommissariat für politische Säuberung wird aufgelöst Der Landeskommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz, Abt. Pfalz, gibt bekannt: Das Landeskommissariat für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz, Abt. Pfalz, wird mit Wirkung vom 31. März 1950 aufgelöst. Die Dienstgeschäfte des Lan- deskommissariats gehen zu dem genannten Zeitpunkte auf das Landeskommissariat für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz in Koblenz, Rheinau 1, über. Es verbleibt lediglich vorerst noch die bisherige Voll- streckungsabteilung des Landeskommissariats Abteilung Pfalz in Neustadt a. d. Haardt. Von den sonstigen Dienststellen der politischen Säuberung in der Pfalz verbleiben in Neu- stadt a. d. H. der Untersuchungsausschuß und die Spruchkammer 1. Instanz. Die Spruchkammer 2. Instanz in Neustadt a. d. H. wickelt bis zum 30. April 1950 ihre restlichen Geschäfte ab und wird alsdann mit der Spruchkammer 2. Instanz in Koblenz ver- einigt werden. Die in Neustadt a. d. Haardt verbleibenden Dienststellen der politischen Säuberung haben ihren Sitz: 1. Die Vollstreckungsabteilung des Lan- deskommissariats sowie die Geschäftsstelle der Spruchkammer 1. Instanz in der Fried- rich-Ebert-Straße 43; 2. die Geschäftsstelle des Untersuchungs- ausschusses und der Spruchkammer 2. In- stanz vorerst in der Theodor-Körner-Str. 7: 3. die Sitzungen des Untersuchungsaus- schusses und der Spruchkammern finden vor- erst in der Theodor-Körner- Straße 7 statt. hofen, Oggersheim, der Gartenstadt und in den Dörfern rings um Ludwigshafen. Die ganz Kleinen durften auf Vaters Schultern reiten, damit sie von den Sehenswüdig- keiten auch etwas mitbekamen. Mit Früh- lingsliedern und Blechblasmusik zog in der Gartenstadt über zwei Stunden lang wohl der größte Zug durch die Straßen. Mit be- geisterten Rufen wurden die Wagen der Naturfreunde, der Dornröschenwagen, Hän- sel und Gretel mit der bösen Hexe, die sieben Geislein, Hans im Glück und viele andere empfangen. Besonders hervorge- hoben zu werden verdienen auch die Wa- gen der vier Jahreszeiten und der Wagen mit dem stilvoll aufgebauten Flaschengros der Deidesheimer Winzergenossenschaft.— In Rheingönheim waren es die„Klotzkrum- beere“, die dem„Summerdagszug“ auf die Beine geholfen hatten. Mit weniger Wagen, Aber ebenfalls unter Mithilfe von Vereinen, Geschäftsleuten und Firmen war ein an- sehnlicher Umzug zusammengekommen. In Oppau waren es 25 prächtig ausgestattete Wagen, bei denen sich ebenfalls die nun- mehr etwas in den Hintergrund getretenen „Dambnudle“ aktiv beteiligten. Der tiefere Sinn des alten und schönen„Summerdag“- Brauches, der jedes Jahr in Stadt und Land sich immer wiederholt, liegt in der Verbrennung des Winters. In Oppau waren es Dambnudle-Präside Max Siegels und Bürgermeister Trupp, die in herzlichen Worten vor allem die Kinder auf die sym- bolische Bedeutung der Winter verbrennung aufmerksam machten. Eine Tanzgruppe der Naturfreunde und der Männergesangverein Waren es in der Gartenstadt, die mit Volkstänzen und Liedvorträgen mithalfen, den Abschluß des diesjährigen„summer- dagzuges“ festlich zu gestalten. rü Ludwigshafen erhält ein Jugend- orchester Der Kulturausschuß der Stadt Ludwigs⸗ hafen billigte einstimmig die Gründung eines Jugendorchesters. Unter Leitung ven Kapellmeister Hellmut Wuest vom Pfalz- orchester sollen musizierende Jugendliche einmal wöchentlich zu gemeinsamer Probe zu- sammengefaßt werden. Eine Kommission bestehend aus: Kapellmeister Hellmut Wuest, Geschäftsführer Friedrich Jung beide Pfalzorchester— und dem Musik- beauftragten der Stadt Ludwigshafen, Hans Wolfgarten, werden die Eignungsprüfungen vornehmen. Das notwendige Notenmaterial stellt das Pfalzorchester unentgeltlich zur Verfügung, desgleichen einen Uebungsraum. Der Beitritt zum Jugendorchester ist kosten- Jos. Das Jugendorchester soll zu öffent- lichen Veranstaltungen„Jugend spielt für Jugend“ eingesetzt werden. Das Aufnahme- alter soll die 25-Jahr-Grenze nicht über- schreiten, Berufsmusiker werden nicht auf- genommen. Generalmusikdirektor Phil. Wüst von Saarbrücken hat anläßlich seines Gast- spieles in Ludwigshafen am Rhein von der Gründung des Jugendorchesters erfahren. In einer ausführlichen Unterredung mit dem Musikbeauftragten der Stadt Ludwigs- hafen hat auch er den hohen erzieherischen Wert eines solchen Orchesters, aus seiner reichen Erfahrung heraus, klargelegt. Er sagt, daß die Stadt Ludwigshafen damit eine hohe erzieherische Aufgabe übernom- men habe, die von den verantwortlichen Stellen mit größter Genauigkeit zu erfüllen sei. In seiner Freude hat er dem Musik- beauftragten den Betrag von 50 DM für das Jugendorchester zur Verfügung gestellt. Wir sagen ihm für seine edle Tat herzlich- sten Dank. Haushalt soll durchleuchtet werden Der Bund der Steuerzahler tagte Etwa 80—100 Personen hatten sich zur Tagung des Bundes der Steuerzahler von Rheinland-Pfalz in Bad Dürkheim eingefun- den. Immerhin wurde die Versammlung zu einer ausgezeichneten Werbung für das Wol- len des Bundes. Zu Beginn begrüßte Dr. Schmitt, Ludwigshafen, die Mitglieder. Anschließend gab Dr. Wunderlich vom Prä- sidium des westdeutschen Bundes der Steuer- zahler einen Ueberblick über die Entstehung des Bundes und betonte dessen födera- listischen Charakter. Im Hauptreferat ergriff Prof. Dr. Bräuer, Stuttgart, ein gebürtiger Pfälzer, das Wort, und sprach über die Aufgaben und Ziele des Bundes. Er betonte, daß die Organisation nicht gegen Staat, Steuer oder Finanzbeamte kämpfen wolle, sondern es sich angedeihen lasse, Mißstände aufzudecken und in der Oeffentlichkeit aufzuzeigen. Jede öffentliche Gemeinde müsse ich in ihrem Haushalt genau so nach der Decke strecken, wie ein Privat- mann, und nicht nach neuen Steuern suchen. Prof. Bräuer meinte, daß eine hemmungslose Bewilligung von Steuern eine Schraube ohne Ende sei. Der Bund der Steuerzahler fordere deshalb, daß die Haushaltspläne planmäßig durchleuchtet und nach Möglichkeit rationali- siert werden müßten. Das Uebel, so betonte der Redner, liege dabei nicht in den Ge- meindehaushalten oder im Bundeshaushalt, sondern in den Länderhaushalten. Prof. Bräuer kritisierte dann das Verhalten des Finanzministers in Rheinland-Pfalz, der dern Bund der Steuerzahler seinen Haushaltsplan nicht überlassen wolle. Weiterhin unterstrich der Redner, daß von seiten des Finanzamtes bei Betriebsprüfungen heute sehr oft mit drastischen Maßnahmen, die nicht mehr mit unserer Rechtsauffassung zu vereinbaren seien, vorgegangen werde. Verkäuferinnen defilierten über den Laufsteg Ludwigshafenerinnen, Frauen, die ge- wohnt sind, mit kleinem Einkommen für eine große Familie zu sorgen, waren es, die sich am Freitag- und Samstagnachmittag während ihrer Einkäufe Zeit genommen hatten, um sich die Frühjahrs- und Som- merkollektion des Kaufhauses anzuschauen. Im großen Saal der ersten Etage war provi- sorisch ein nettes Modeatelier eingerichtet worden. Zwei Stunden lang defilierten- als hätten sie in ihrem Leben noch nichts anderes getan, als schicke Modelle vorge- führt— die Verkäuferinnen-Mannequins über den Laufsteg. Die mit Unterstützung von Walter Clemens als schwarzbefrackten Conférencier gezeigte Kollektion war nicht nur unter Berücksichtigung des Schönsten und Modernsten, sondern auch unter An- passung an den Geldbeutel der Ludwigs- hafener Hausfrauen zusammengestellt. So bleibt nur zu wünschen, daß das Ersparte auch tatsächlich ausreicht, um für den Senn täglichen Osterspaziergang nun endlich das leichte Polero-Kleidchen, den pastellgetön- ten Hänger mit dem entzückenden Hütchen oder das bunte Lavable mit der dazu pas- senden Ledertasche zu erstehen. Dreimal Zigeuner-Gaukelei ES war am 22. März, als zwei Zigeu- nerinnen bei einem Transportunternehmer in Ludwigshafen-Mundenheim anfragten, ob er bei ihnen Scheeren schleifen wolle. Kurze Zeit darauf mußte der Transport- unternehmer feststellen, daß in seinem Schreibtisch 1000 DM fehlten, Der Verdacht liegt nahe, daß das Geld im Besitz der Zigeunerinnen ist.— Dieser Verdacht er- härtet sich durch die Tatsache, daß am glei- chen Tag ebenfalls zwei Zigeunerinnen bei einem Pensionisten im gleichen Stadtteil um Schleifarbeiten vorsprachen. Scharfer Blick und geübte Fingerfertigkeit genügten, um dem Pensionisten um 40 DM zu erleichtern, die er in seinem Schlafzimmer aufbewahrt hatte.— Die Krone zauberkünstelerischen Fingerspitzengefühls setzte am nämlichen Tag eine von zwei Zigeunerinnen in der Konsumverkaufsstelle in Ludwigshafen- Maudach auf. Ein Glas Kirschen wurde ge- kauft und dies lässig mit einem 50-DM- Schein bezahlt. Nachdem die Verkäuferin das Wechselgeld zurückgegeben hatte, nahm die Zigeunerin die Scheine und warf sie in die Kasse zurück mit dem Bemerken, daß sie als Wechselgeld nur Ein- und Zwei⸗ markscheine haben möchte. Da war's auch schon geschehen: Der Bruchteil einer Se- kunde hatte genügt, um 32 DM bei diesem Manöver verschwinden zu lassen. Die Zigeu- nerin konnte festgenommen werden. „Zusummenurbeit mit Lundratsumt ist vorbildlich“ erklärte der Bund Deutscher Heimatvertriebener Am Samstagabend Eisenbahnerkantine Mitglieder hatte sich in der eine stattliche Anzahl des Bundes Deutscher Heimat- vertriebener zur ersten Jahres-Hauptver- sammlung eingefunden, Ortsvereinsvorsit- zender Walter Mundt unterrichtete zu- nächst seine Schicksalsgefährten über die geleistete Arbeit der im November vergan- genen Jahres gegründeten Organisation. Nachdem Mundt auf zahlreiche Schwierig- keiten hingewiesen hatte, mit denen der junge Ortsverein noch zu kämpfen habe, hob er das Problem der Zuzugsgenehmi- gung hervor, das verständlicherweise in der als Sperrgebiet für Flüchtlinge erklärten Stadt besonders schwer zu lösen sei. Doch auch hierin habe die Organisation bereits Erfolge verbuchen können. In diesem Zu- sammenhang kam der Vorsitzende auf die in den letzten Monaten durchgeführten So- forthilfemaßnahmen zu sprechen. Mit Ge- nugtuung stellte er fest, dag die Flüchtlinge mit 57 Prozent in den Genuß der Hausrats- hilfe gekommen seien, während die einhei- mischen Fliegergeschädigten diese Hilfe nur zu 26 Prozent erfahren hätten. Als beson- ders erfreulich, so berichtete Mundt weiter, sei die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt zu bezeichnen. Gerade im Landkreis würde von behördlicher Seite aus der Flüchtlingsnotlage weitgenend Reennung getragen. Damit stehe der Land- kreis Ludwigshafen an der Spitze aller pfäl zischen Kreise. Für das große Verständnis und die tatkräftige Hilfe dankte Mundt im Namen des Ortsvereins besonders Landrat Hammer, um mit der Feststellung zu schließen, daß bis jetzt noch von keinem der im Kreis angesiedelten Flüchtlinge Kla- 5 gen oder Beschwerden vorgebracht worden Seien. Anschließend gab Kassier Franz HO nig seinen Kassenbericht. Aus der Vor- standswahl ging wiederum Walter Mundt als erster Vorsitzender hervor. Zweiter Vorsitzender wurde Erwin Meczorek und Kassier Albert Rind. Den Beisitzern wurde erneut das Vertrauen ausgesprochen. Zum Schluß sprach Mundt über Allge- meine Vereinsinteressen, wobei er die Not- Wendigkeit einer Mitgliederstärkung her- vorhob, da in Ludwigshafen von über 800 Vertriebenen nur 312 im Bund organisiert seien. 5 Eine Geldsammlung für einen vor kur- zem aus jugoslawischer Gefangenschaft 3e flohenen schlesischen Landsmann er konnte bis jetzt in Ludwigshafen keinen Zuzug bekommen, wurde von einer Fliicht- lingsfamilie beherbergt und liegt jetzt mit- tellos im Krankenhaus— schloß den offiziel len Teil der Jahresversammlung. 011 rü 1 —. 8 ä 5 —— 5 8 8 2 8 8. 8 8 8 5 23 5 280 N 8 2 N 3 ü— 8885 Selte 6 MORGEN Dienstag, 28. März 1950/ Nr. 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UND HANDELSBLATT ieee eee aer bebe Die Bundesbahn un d der Güterfernverkehr Zur Regelung des Güter fernverkehrs auf der Straße sind in den letzten Tagen dem Bundesrat zwei Gesetzentwürfe einer von der Landesregierung Nordrhein-West- falen, der zweite vom Bundesverkehrsmini- sterium— vorgelegt worden, die sich hin- sichtlich der Festsetzung der Tarife und der Ueberwachung des Straßenverkehrs weit- gehend decken. Sie weichen jedoch insofern voneinander ab, als das Bundesverkehrs- ministerium den Güterverkehr der Bundes- bahn verbieten will, während das Kabinett von Nordrhein- Westfalen ihn nur soweit beschränken möchte, als zur Herstellung eines„angemessenen“ Verhältnisses zwi- schen diesem Verkehr und dem gewerb- lichen Verkehr nötig erscheint. Es ist nicht erstaunlich, daß die Bundesbahn sofort nach Bekanntwerden des sogenannten Referentenentwurfes des Bundesverkehrs- ministeriums gegen das darin vorgesehene Verbot ihrer Betätigung im Güterfern⸗ verkehr auf der Straße protestiert hat. Dagegen ist die Tatsache, daß dieses Verbot ausgerechnet vom Bundesverkehrsminister gefordert wird, außerordentlich bedeutsam. me weit man daraus auf eine Schwächung des Einflusses der Bahn innerhalb dieses Ministeriums schließen darf, mag offen blei- RES dliKkum + R in o Uhr — 28 in ur Uhr — Harell) Piel) 0 Uhr 217 ben. Immerhin scheinen die Zeiten, in denen die Bahn praktisch die Verkehrspoli- tik in Deutschland gemacht hat, der Ver- gangenheit anzugehören. Wer die Tätigkeit des früheren Reichsverkehrsministeriumg unvoreingenommen verfolgt hat, wird einen Bruch mit dieser Tradition— kalls es so- weit sein sollte— kaum bedauern. Wich- liger noch als dies ist jedoch das offensicht- liche Bemühen des Bundesverkehrsministe- riums, die künftige Arbeitsteilung zwischen dien Verkehrsmitteln nicht allein dem freien Spiel der Kräkte zu überlassen, sondern schon heute ordnend einzugreifen, um Fehl- leitungen von Kapital und gesamtwirt- schaktliche Verluste zu vermeiden. Diese Einstellung steht in bemerkens-⸗ wertem Gegensatz zur allgemeinen Ten- denz, dem Wettbewerb als dem obersten Ordnungsprinzip möglichst freien Spiel- raum zu geben. Sie stimmt aber mit den Erkenntnissen der modernen National- ökonomie überein, die den Nachweis er- bracht hat, daß die besondere Marktform, mit der es die Verkehrswirtschaft zu tun hat, eine sinnvolle Konkurrenz nur begrenzt zuläßt. Ueberall dort, wo ein vollständiger eee tvertr. * Co. 25 n rei- ö ler tratzen cken 2 S 2, 6 ö Wettbewerb nicht hergestellt werden kann, oder das„freie Spiel der Kräfte“ zu volks- Wirtschaftlich unerwünschten Ergebnissen kühren würde, muß daher der Markt, in unserem Falle die Arbeitsteilung zwischen den Verkehrsmitteln, die Beförderungs- tarife, der Zugang zum Markt usw., auf andere Weise geordnet werden. Die glei- chen Ueberlegungen haben bekanntlich auch die Verfasser der deutschen Monopolgesetz- entwyürte davon abgehalten, den teils aus- Achtslosen, teil nicht unbedenklichen Ver- uch zu machen, alle Märkte unterschieds- los deem Wettbewerbsprinzip zu unterwer⸗ fen. Zu den Ausnahmen, die das Monopol gesetz vorsieht. gehört daher auch der Ver- kehrssektor, dessen Regelung mit dem Referentenentwurk in Angriff genommen werden soll. 5 Die Frage, ob die Bundesbahn in Zukunft im Güterfernverkehr auf der Straße bleiben Wird, ist dabei von untergeordneter Bedeu- tung. Maßgebend ist vielmehr der Gedanke des Bundesverkehrsministers, die künftige Arbeitsteilung zwischen den Verkehrsmitteln nicht dem Ausgang eines Kampfes aller ge- gen alle zu überlassen, sondern von gesamt- Wirtschaftlichen Notwendigkeiten abhängig zu machen, In diesem Zusammenhang darf auch nicht übersehen werden, daß die Bahn erst dann auf der Straße erschienen ist, als sie ihre frühere Monopolstellung und damit ihre Rentabilität weitgehend eingebüßt hatte. Sie wird daher kaum Bedenken haben, sich Wieder auf die Schiene zurückzuziehen— Vorausgesetzt, daß ihr der Ertrag gesichert wird, den sie braucht. Sie wehrt sich aller- idigter gung, g estätte ystr. 27 ner g. 790, g. 890, 5 1080, IN K 1 2, 9-10 n ir. ei dings mit Recht gegen die Zumutung, die Straße zu räumen, ohne dafür eine aus- keichende Ertragsgarantie einzutauschen. In- bofern bleibt der Referentenentwurt Stück werk, als er ein Teilproblem anschneidet, ohne eine Vorstellung von der Gesamtlösung àu vermitteln. Dem übrigen Inhalt des Entwurks wird man dagegen ohne Vorbehalte zustimmen können, da er im wesentlichen nur die Lücken der bisherigen Gesetzgebung aus- Tüllt. In Uebereinstimmung mit dem Vor- schlag der Regierung von Nordrhein-West⸗ talen sollen demgemäß die Tarife im Güter- kexnverkehr in Zukunft vom Bundesver- kehrsminister kestgesetzt werden, der vor- her eine„Ständige Tarifkommission“ hören Soll, die sich aus Vertretern der Verkehrs- träger und der Wirtschaft zusammensetzt. Zur Ueberwachung des Fernverkehrs sowie zur Sicherung der Einhaltung der Tarife und der übrigen Pflichten aus dem Beför- derungsvertrag soll eine bundesunmittel- bare Anstalt des öffentlichen Rechts ge- schaffen werden, die alle erforderlichen Er- mittlungen anstellen, Auskünfte verlangen sowie Transportkontrollen vornehmen las- sen kann. Alle Fernfahrten müssen vor Antritt jeder Fahrt in ein Fahrtenbuch ein- getragen werden. Die Unternehmer haben die Genehmigungsurkunde, das Fahrten- buch und die Beförderungs- und sonstigen Begleitpapiere auf allen Fernfahrten mit- zuführen und den Ueberwachungsstellen auf Verlangen zur Prüfung auszuhändigen. Außerdem sind alle ausgeführten Fernfahr- ten monatlich der Bundesanstalt in einem Nachweis vorzulegen. Eine Zwangsabrech- nungspflicht ist dagegen nicht vorgesehen. Ebensowenig sollen die auf Grund des Güterfernverkehrs-Aenderunsgesetzes vom 2. September 1949 erteilten Genehmigungen von der Neuregelung berührt werden. Krise in der Konserven- Industrie- Wer bezahlt den Schaden? und wer erhält die Arbeitslosen? Die Konservenindustrie der Bundesrepublik befindet sich in Schwierigkeiten, 0 5 in ihrer 100 jährigen Geschichte noch nicht erlebt hat, und es ist zu befürchten, daß in den ersten Monaten 1950 eine Panik und Katastrophe ein- tritt, der nicht nur die Konservenindustrie zum Opfer fällt, sondern die auch die Blechpak- kungsindustrie erfassen und gefährliche Aus- Wirkungen auf den Gemüsebau und die Land- Wirtschaft haben wird. Auszug aus einem Gut- achten der Industrie- und Handelskammer, Braunschweig. Die Situation in der Konservenindustrie ist praktisch nicht mehr zu halten. Es geht nicht nur um die in der hiesigen Gegend liegende, im Rahmen der gesamten Bundesrepublik viel- leicht weniger bedeutungsvollen Industrie (Schwetzingen), sondern im gleichen Maße um dle in Niedersachsen liegende Konservenindu- strie. Insgesamt sind in der westdeutschen Konservenindustrie rund 15 000 Menschen be- schäftigt, dazu kommt noch der saisonmäßig anfallende Bedarf in den Monaten Juni bis Oktober von nochmals rund 8000 Personen. Verwaltungskunststückundseine . Folgen „ Am 83. Februar 1949 erließ die Verwaltung für Wirtschaft unter Tab. Nr. IV/ A 1700/49 eine Verfügung: Weißzblechdosen und Deckel im Durchmesser von 99 mm unterliegen ausdrücklich dem Her- stellungsverbot. Die Konservenfabriken haben deswegen im Jahre 1949 ihre Produktion zum weitaus gro- Ben Teil, vielfach sogar ausschließlich in Schwarzblechdosen verpackt. Trotz aller Be- strebungen und Bemühungen der Verbände wurden der Konservenindustrie keine Weiß- blechdosen zugeteilt, obwohl jedermann in In- dustrie und Handel sah, daß Konserven in Weinblechdosen auch ausländischer Herkunft auf den Markt kommen, die auf Kosten der Schwarzblechdosen von jeder Hausfrau, ob- wohl die Schwarzblechdosen denselben Vor- zug haben, wie die aus Weißblech, zu Unrecht bevorzugt werden. Rechnet man hinzu, daß mit dem Zusem- menbruch die großen mindestens 50 Prozent der Gesamterzeugung in Vorkriegszeiten kon- sumierenden Absatzsebiete der Industrie in Mittel- und Ostdeutschland abgeschnitten sind und daß die wesentlichen Rohwareneinzugs- gebiete für Gemüse und Obst durch die Zonen- Srenzziehung ausfielen(Altmark, Magdeburg, Halle, etc.), wodurch zusätzliche Bezüge aus frachtungünstig gelegenen Gebieten nicht zu vermeiden sind, Was zu einer Verteuerung führt und zieht man weiter in Betracht, daß die gro- Ben Abnehmer der Konservenindustrie(Ge- meinschaftsverpflegung der Wehrmacht, Ar- beitsdienst, Seeschifffahrt etc.), so sind die grundsätzlichen Schwierigkeiten der west- deutschen Konservenindustrie aufgedeckt. Die Schaffung neuer Absatzgebiete in Süd- und Westdeutschland erweist sich ür den Nord- 9 en— den größeren— Teil der Kon- servenindustrie, als fast undurchführbar, weil die hier ansässige Industrie dem hiesigen Ab- N krachtgünstiger, also billiger arbeiten ann. Es erübrigt sich auf die Schwierigkeiten zu- rückzukommen, die in der kritischen Lage der Konservenindustrie, durch die Währungsreform geschaffen wurde und die insbesonders durch den Kapitalmangel entstanden. Statt hier zu lindern und zu helfen, griff die Verwaltung— wie wir erfahren nicht aus deutscher Initiative— verheerend ein, indem sle der Konservenindustrie die Möglichkeit nahm, gegen ausländische Weißblechdosen zu konkurrieren. Während in früheren Zeiten bis Jahresab- schluß etwa 70 bis 80 Prozent der Fabrikation ausgeliefert wurde, ist der gegenwärtige Stand wie folgt: 5 5 I. Status der Konserven- Industrie am Jahres- ende 1949. f 1. Größe der Produktion 1949: a) Gemuse- und Obstkonserven 5 ca. 60-85 MiII. ¼1(Kilo)-Dosen b) Essigkonserven ca. 55 Mill./(Kilo)-Dosen zusammen ca. 140 Mill.„(Klloh-Dosen 2. Quote des bisherigen Absatzes(Auslieferungen der Industrie): a) bei Obstkonserven ca. 5560 V. H. b) bei Gemüsekonserven ca. 2530 v. H. ) bei Essigkonserven oa. 35—40 V. H. insgesamt ca. 30 Vi. H. (Die Verkäufe ergeben z. T. höhere Quoten als die Auslieferungen, jedoch sind die Abrufe sehr unsicher.) Auf Grund von Angaben aus 18 niedersächsischen Konservenfabriken ergaben sich zum 22. 12. bei diesen folgende Auslieferungsduoten: a) bei Obstkonserven oa. 47,0 V. H. b) bei Gemüsekonserven on. 28,5 v. H. c) bei Essigkonserven ca. 43,2 v. H. insgesamt ca. 27,9 v. H. Deutschland und Frankreich Gemeinsame wirtschafts- Interessen Erscheinung treten lassen. Sie bliden aber den Kern des deut- schen Vorschlages und scheinen einer näheren Betrachtung wert. Zur Frage, ob eine deutsch-fran- zWslsche Union einen wirtschaft- chen Sinn habe, gibt die fol- gende Gegenüberstellung einige interessante Aufschlüsse. Es wur- den dabei grundlegende Zahlen der deutschen chler: westdeut- schen) und französischen Wirt- Schaft herausgegriffen, wobei sich die Produktionsangaben stets auf das Jahr 1949 beziehen. a Diese Zahlen machen deutlich, daß sich Deutschland und Frank- reich in mehrfacher Hinsicht be- stens ergänzen. Dies gilt vor allem für Kohlen-, Eisenerz- und Stahlproduktion, wo die beiden Länder weitgehend aufeinander angewiesen sind, Aber auch die CAD NOTZFLAcHhE 7 3 W rungs. te un dw. aft- lehr Nutzellche diesseits und jenseits des Rheins und die sehr unterschiedlichen Ernteerträge zelgen, daß zwischen den bei- den Ländern ein befruchtender Hustausch möglich wäre. Dle europkische Bedeutung emer deutsch- fran- erk z sischen Wirtschaftsunſlon veranschaulicht unsere Zelchnung. Diese Union würde etwa zwei Fünftel tigung bis die Hälfte des westdeutschen Wirtschafts- und raturen Produktionspotentials umfassen. Sie könnte da- mit zu emem Kern für den weiteren wirtschaft- III chen Zusammenschluß Europas werden. Bei einem Verhältnis der Bevölkerung von 47,6 i. 8300 Nillionen Westdeutschen zu 4 Minionen Fran- z q0osen sehen die übrigen Proportionen so aus: 5 8 eee eee cho aut den Vorsch es Bun- eee deskanzlers flix eine deutsch- teig einer deu Französische Wirtschaftsunſon hat ffanzes Union dle eigentlichen wirtschaftlichen Hrig lest · Gesichtspunkte bisher kaum in ropa Bande „„ Bundesgebiet Frankreich Fläche 243 000 Em 351 000 km Einwohner je qkm 193 75 Landwirtsch. Nutzfläche 14 Mill. ha 34 Mill. ha Getreideernte 10,0 Mill. t 13,2 MiII. t Kohlentörderung 103,2 Mill. t 65, Mill. t (davon Saar 5 1 isenerz förderung 8,0 Mill. t 30, 5 N Ktion 9,1 Mill. t 9,7 MIII. t e(davon Saar 1, Mill. t) 3. Geschätzte Bestände, einschließlich des Ueber- nhangs vergangener Jahre: a) bei der Industrie as) aus Produktion 1946 ca. 6-10 Mill. i-Dos. bb) aus Produktion 1949 oa, 95—100 Mill. i-Dos. ca. 100105 MIII. /- Dos. b) hei Handel aa) beim Einzelhdl. alte Best. ca. 10 Mill, Dos. bb) b. Einzelhdl. Neu-Eindeck. ca. 10 Mill. Dos. ce) beim Großhandel insgesamt ca, 13 Mill. Dos. (demnach stehen ungefähr 140 Mill. Dosen, das ist eine normale Jahresproduktion, am Lager). Der wahrscheinliche Ueberhang am Ende der Absatzsalson 1949/50 läßt sich zur Zeit auf rund 100 Millionen Dosen schätzen. In dieser Situation mit Preissenkungen zu operieren, um den Absatz zu beleben, ist des- wegen leichtfertig, weil der Handel über die gegenwärtige Entwicklung beunruhigt, bereits jetzt die Bestände zu jedem Preis, ja sogar bis zu 50 Prozent unter Gestehungspreis. abzu- stoßen bemüht ist. In diesem Winter war der Verkauf von Ge- müsekonserven auch aus zwei anderen Grün- den besonders schlecht; erstens infolge des warmen Winters, und zweitens infolge der überraschend starken Einfuhr von Prisch- gemüse. Wenn der Großhandelspreis des Jahres 1938 mit 40 Pf angesetzt wurde, dann entfielen rund 50 Prozent auf die Beschaffung von Gemüse, 10 Pf auf die Dose und 10 Pf entfielen auf den Leistungslohn und die Verdienstspanne. Damals betrug z. B. der Erbsenpreis pro Zent- ner 7 RM. Die heutige Kalkulation in diesem Falle wyäre: Mindestbeschaffungspreis für Erbsen 28 Pf für die Weibblechdose 22 Pf für Löhne, Gehälter und Verdienstspanne 18 Pf Die derzeitigen Bestände werden um etwa 40 Pf abgestoßen, wobei der Handel die 3000 Sachverständige Schwarzblechdosen sogar bei diesem Preise ab- lehnt. Wo ist der Ausweg? Etwa 65 Prozent der gesamten Gemüsekon- servenerzeugung des Bundes liegt in Nieder- sachsen, wo etwa 100 Betriebe diesem Gewerbe angehören, die infolge der wirtschaftlichen Ver- hältnisse nach der Währungsreform vorwiegend auf Fremdfinanzierung angewiesen sind. Bis zum Erschließen neuer Absatzgebiete, wobei besonders an die Ostzone gedacht wer- den muß, aber auch an den Export von Ge- müsekonserven, bedarf diese Industrie einer Unterstützung, um nicht dem Ruin zu verfal- len. Es wird daran gedacht, den Konservenpreis noch weiter zu senken und diese Maßnahme durch Subventionen zu stützen; damit der Be- schäftigungsstand erhalten bleibt, Das soll des- Wegen notwendig sein, weil die Ostzone ledig- lich für ein Quantum von etwa 10 Millionen Dosen als Abnehmer in Frage kommt, und weil die Gemüsekonservenfabrikanten— auch wenn die kreditierenden Banken genügend einsichts- voll sind. um nicht auf diese notleidende Indu- strie Druck auszuüben, die ständig anwach⸗ gende Zinsenlast nicht tragen können. Vielleicht wäre als Uebergangslösung die zinsenfreie Kreditfinanzierung durchführbar, bevor über die endgültig zu treffenden Maß- nahmen eine Entscheidung gefällt wird. Das Schicksal von mehr als 15 000 Arbeitern steht am Spiel und das Schicksal einer Indu- strie, die in Deutschland seit einem Jahrhun- dert zu einem Bestandteil der innerdeutschen und der deutschen Export-Wirtschaft geworden ist, dessen Bedeutung nicht unterschätzt wer- den darf. Es soll aber doch nicht so sein, daß zu den tiefgehenden und zahlreichen Schäden, die der Krieg der deutschen Wirtschaft zufügte, neue Schäden sich gesellen, um im Vernichtungs- werke, das bereits beendet geglaubt ist, fort- zufahren. F. O. Weber. bereiten Zolltarif vor Internationale Zollkonferenz wird ihn werrupfen“ Nach monatelangen Beratungen, in denen über 3000 Sachverständige aus allen Wirtschafts- zweigen gehört wurden, sind nunmehr die vor- hereitenden Arbeiten der deutschen Kommis- sion zur Ausarbeitung des neuen westdeut- schen Zolltarifs beendet worden. Der Tarif be- Undet sich bereits im Druck und muß noch der Bundesregierung zur Stellungnahme vorgelegt werden. Wesentliche Aenderungen dürften allerdings von deutscher Seite kaum noch er- folgen. Bereits am 15. Mai beginnen jedoch in Torquay(Cornwalh bei Teilnahme von etwa 30 Delegierten der verschiedensten Länder internationale Zollverhandlungen, bei denen neben den Tarifen einiger kleinerer Länder wie u, A, Oesterreich und Korea, insbesondere der neus, deutsche Tarif zur Debatte stehen, wird. In diesen für eine Zeitdauer von etwa vier bis fünft Monaten angesetzten Verhandlungen, in denen die Zollsätze für jede Ware mit den einzelnen Ländern festgesetzt werden, dürfte der neue deutsche Tarif allerdings wohl noch erheblich„verrupft“ werden. Die Einführung des auf den Empfehlungen der Havanna-Charta sowie auf den Ergebnis- sen der internationalen Zollkonferenz yon Annecy beruhenden neuen deutschen Zolltarif, der im Gegensatz zum geltenden Tarif ein System von Wertzöllen vorsieht, wird sich allerdings schon aus rein technischen Gründen noch eine gewisse Zeit hinauszögern, Sie er- fordert nämlich u. a. eing sehr gründliche Schu- jung der Zollbeamten, die zur Beurteilung der Richtigkeit der Warenrechnungen und der zu verzollenden Sendungen erheblich größere Fachkenntnisse— vor allem auch Material- kenntnisse— besitzen müssen, als diese für die weniger komplizierte Berechnung der jetzigen Gewꝛichtszölle erforderlich War. Wenn auch Einzelheiten des nęuen Tarits aus verständlichen Gründen Vörfautig noch nicht bekannt gegeben werden können, so dürfte er— entsprechend der jetzigen e Wirtschaftsauffassung— doch im wesentlichen elne liberale Linie verfolgen. 83,3 Millionen DM des Sehwerpunktprogramms bereits bevilligt In der ersten Beratung des interministeriel- len Ausschusses über die Zuteilung der Finanz- mittel für das Schwerpunktprogramm im Rah- men der den vier Ländern, Bayern, Nieder- sachsen, Schleswig-Holstein und Hessen zuge- billigten 275 Millionen DM(ohne Schiffpau) wurde eine erste teilweise Einigung erzielt. Die Grundlage bildeten die Verwendungsvor- schläge der einzelnen Länder. Von den von Bayern geforderten 105 Mil- lionen DM wurden Projekte im Gesamtwert von 27,9 Millionen DM bewilligt. Es handelt sich vor allem um Arbeitsbeschaffungsmaß- nahmen auf dem Gebiete der Landwirtschaft, der Flüchtlingshilfe und des Straßenbaues. Von den 90 Millionen DM Niedersachsens wurden Projekte genehmigt über insgesamt 18,9 Millionen DM. Der Schwerpunkt liegt hier auf der gewerblichen Wirtschaft, den Flüchtlings- betrieben und dem Straßenbau. Bei den Verwendungsvorschlägen Hessens im Rahmen der ihm zustehenden 15 Millionen DM wurden Arbeitsbeschaffungsprojekte über sieben Millionen DM bewilligt, vor allem für landwirtschaktliche Siedlungen und Industrie. Von den 65 Millionen für Schleswig- Holstein wurden 29,5 Millionen DM bewilligt. Diese verteilen sich in erster Linie auf landwirt- schaftliche Siedlungen und Industrie. 5 Im Laufe dieser Woche finden nach Prüfung der restlichen Gesamtvorschläge durch den interministeriellen Ausschuß Besprechungen über Einzelfragen mit den Länderregierungen bzw, deren Vertretungen statt. Die endgültige Vertellung der Investitionsbeträge soll kom- mende Woche im gleichem Gremium erfolgen. USA-Kapital für Schiffbau sehr unkonkret offeriert Wie in Bonn verlautet, sollen private ame- rikanische Kapitalangebote für den deutschen Schiffbau vorliegen, nachdem bekanntlich ERP-Mittel für diesen Zweck nicht zur Ver- fügung gestellt worden sind. Diese konkreten Angebote sollen gleichzeitig auch gewisse Zu- pringerindustrien mit einschließen. Es heißt, daß damit die ursprünglich vorgesehenen Bau- pläne wesentlich erweitert werden könnten. 250 Mill. DM für Wohnungsbau- behinderung und 2,5 Mrd. für Wohnungs- bau förderung Die jährlichen Kosten der Wohnraum- bewirtschaftung veranschlagte der Präsident des Zentralverbandes der Haus- und Grund- besitzer Rechtsanwalt Dr. Handschumacher, Düsseldorf, auf 250 Millionen DM. Die Ab- gabe von zwei Prozent im Rahmen des Lasten- Ausgleichs bezeichnete er angesichts der pre- kären Lage des Hausbesitzers als zu hoch und korderte eine Korrektur beim endgültigen Lastenausgleich. Ausländische Auitragspapiere nimmt BdL ab 1. April an Von der Bd werden vom 1. April 1950 an Auftragspapiere auf das Ausland über die Landeszentralbanken zum Einzug angenom- men. Wie die Bd weiter mitteilt, bleiben Pratten mit Dokumenten vom Einzug aus- geschlossen. Auftragswechsel müssen bei der Hereinnahme noch eine Laufzeit aufweisen, die das rechtzeitige Eintreffen der Abschnitte vor Fälligkeit am Zahlungsort ohne Weiteres ermöglicht. Die durch Indossament übertra- genen Auftragspapiere sind ohne jede ein- schränkende Klausel an die Landeszentral- banken zu girieren. Die Bd, behält sich in jedem Falle die Entscheidung vor, ob sie den Einzug vornimmt oder ob sie aus irgendwel- chen wichtigen Gründen die zum Einzug ein- gereichten Papiere zurückgibt. Die BdL haf tet nicht für Verzögerungen und Schäden, die durch höhere Gewalt wie 2. B. Streiks usw. verursacht werden. Wie weiter mitgeteilt wird, kann der DM- Gegenwert der Auftrags- papiere erst dann vergütet werden, wenn der Bd, eine Gutschrift ihres Korrespondenten vorliegt und die Bd somit über den Betrag verfügen kann. Die Bd behält sich vor, den ausgezahlten Betrag zurückzufordern, falls sie nachträglich von ihrer Korrespondenzbank für den Abschnitt wieder belastet wird. Für den Einzug von Auftragspapieren wird keine Ge- bühr berechnet. Die der Bd von ihrem Korrespondenten in Rechnung gestellten Ge- bühren werden von den Erlösen in Abzug gebracht. 5 Wohnbaugesetz gesichert a ber es wird noch beraten Der Bundesminister für den Wohnungsbau, Wäldermuth, erklärte vor Pressevertretern, daß die Annahme des Wohnungsbaugesetzes noch im Laufe dieser Woche gesichert sei. Innerhalb des Wohnungsausschusses sei es gelungen, eine volle Verständigung zu erreichen und Zwar mit den Parteien der Koalition und der Opposition. Am 27. März fand eine gemeinsame Beratung zwischen den Wobhnungsausschüssen des Bun- destages und des Bundesrates statt, in der unter Vorbehalt der mit Sicherheit zu erwar- tenden Zustimmung der Wohnbauminister der Länder auch die Bestätigung durch den Bun- desrat nunmehr gewährleistet erscheint. Berlin will weniger Steuern zahlen a ber ehr Hilfs zahlungen haben Beim Bundesfinanzministerium ist ein An- trag Westberlins eingegangen, in welchem gefor- dert wird, die Einkommensteuer um 20 Pro- zent unter die in der Bundesrepublik sonst gesetzlich festgelegten Sätze zu senken und gleichzeitig auch die Körperschaftssteuer in derselben Weise zu behandeln. Gleichzeitig wird um erhöhte Subventionen für Westberlin seitens des Bundes gebeten. Nach seiner Meinung befragt, äußerte Bun- desfinanzminister Dr. Schäffer, im Augenblick sei kein Geld vorhanden. Damit kann ange- nommen werden, daß die Frage erhöhter Subventionen für Berlin negativ beantwortet werden dürfte. ERP- Staatssekretär Dr. Gase Wie in Bonn verlautet, wird Dr. Gase, zur Zeit Ministerialdirektor im hessischen Finanz- ministerium, zum Staatssekretär für das ERP- Ministerium ernannt werden. Das Kabinett hat sich mit dem Vorschlag einverstanden er- klärt. Dr. Gase ist Mitglied der CDU. Vor einem ERP-Gesetz Das ERP- Ministerium wird in Kürze ein Gesetz über die Verwendung von ERP-Mit- teln dem Bundeskabinett vorlegen. Danach soll dem Bundestag und Bundesrat das Recht eingeräumt werden, über die Verwendung dieser Mittel zu entscheiden. Seite 7 . Großbanken-Neuregelung a uch noch im Fluß Die Neubildung des deutschen Banksystems steht noch in keiner Weise fest. Es verlautet aus sicherer Quelle, daß die früheren Groß- banken in ihrer ursprünglichen Form nicht wieder kommen sollen. Zur Zeit werden in den Fachministerien die vorbereitenden Be- sprechungen geführt, in die sich auch der so- genannte Lubowski-Ausschuß, daß ist die Ban- kenaufsichtsbehörde der Länder, eingeschaltet hat. Mit der Sache selbst befaßt sich eine Art interministerieller Ausschuß, der aus Vertre- tern der Bunddesfinanz-, Wärtschaft- und Justiz- ministerien und der Bd, zusammengesetzt ist. Wenn dieser Ausschuß klare Vorstellungen über dle künftige Organisationsform der neuen Banken gewonnen hat, dann werden zu diesen Besprechungen auch Großbankvertreter hinzu- gezogen, mit denen gemeinsam dann die deut- schen Vorschläge ausgearbeitet werden. Wenn davon gesprochen wird, daß eine Auf- teilung in drei Gebiete kommt, so ist dazu zu sagen, daß hierfür zwar eine Möglichkeit be- stehe, doch weiß man jetzt noch nicht, welche Aufteilung Aussicht auf Verwirklichung habe. Das hängf weitgehend davon ab, welche Kapi- tallen überhaupt noch verfügbar sind, so daß also erst einmal die DM-Eröffnungsbilanzen abgewartet werden müssen, um einen Ueber- blick zu gewinnen, welche kräftigen und schwa chen Institute zusammengelegt werden können. Weiter ergibt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Verlagerung, Veränderung und dle Entschädigungsfrage usw. hierbei an- gewandt werden sollen. Es scheint, daß die Alliierten die deutschen Ueberlegungen Wohl- wollend beurteilen. Jedenfalls hat sich bei den deutschen Stellen, die mit der Lösung dieser Frage betraut worden sind., dieser Eindruck ergeben. Bundesnotenbank Wird weiter diskutiert Der Zentralbankrat wird nach unseren In- lormationen bereits in dieser Woche wieder zusammentreten, nachdem erst in der letzten Woche die übliche turnusmäßige Sitzung statt- gefunden hat. Das Gremium dürfte sich wohl mit dem vom Bundesfinanzministerium aus- gearbeiteten Entwurf über die künftige Bun- desnotenbanke beschäftigen. Dieser Entwurf hat keinen endgültigen Charakter, er bildet ledig- lich eine Diskussionsgrundlage für die Ver- handlungen mit den Alliierten. Wie wir dazu noch erfahren konnten, sei die Unabhängigkeit der Bank auch in der neuen Form zu Wahren, so dal also der Zentralbankrat auch künftig⸗ hin das Oberste Organ abgeben dürfte, Mös- cherweise wird er aber, Wie wir bereits mei- deten, durch den Bundes- Wirtschafts- und Bun- des- Finanzminister erweitert. Nur in beson- deren Fällen soll ein von Fall zu Fall einzu- berufendes Gremium wichtige Fragen entschei- den. Das dürfte jedoch nach den bisherigen Be- sprechungsunterlagen nur dann erforderlich sein, wenn die in den Zentralbankrat ohne Stimmrecht delegierten Minister anderer Auf- lassung sind, als der Zentralbankrat selbst. Getreidebörsen Mannheim. am Brotgetreidemarkt bleiben die Ablieferungen von Inlandsweizen geringfügig. während Inlandroggen aus Baxern und Württem- berg in kleineren Partien zum Festpreis umgesetzt wurde. Zutellungen von Importwelzen erfolgt nicht, so daf Auslandweizen sehr knapp ist. Er wird von den Großmühlen, und den Mittel- und Kleinmühlen stark gesucht. Das künftige Import- geschäft wird sich durch gen Beitritt zum Weizen- abkommen auf eine völlig neue Grundlage um- stellen müssen. Der Hafermarkt ist ruhig; inland Bafer wurde in kleinen Partien aus Bayern um: gesetzt Von Auslandhafer e a und amerikanischer Weißhafer am Markt et 23 bis 24 DM per 100 Kg frei Mannheim). Das An- gebot übersteigt die Nachfrage. Am Braugersten⸗ Markt sind gute Qualitäten weiterhin gesucht; für württembergisch-badische Spitzendualitäten wur- den Gebote von 34 bis 34,0 DM per 100 Kg frei Mannheim gemacht. Für bayerische Braußerste wurde 38,50 bis 39 DM per 100 kg Mannheim ver- langt. Es wurde für pfälzisch- rheinhesstsche Spitzendualitäten 3 DM per 100 kg franko Ver- ladestation erzielt. Marokko-Futtergèrste wird lau- tend zu 24 DM per 100 kg frei Mannheim bei mäßiger Nachfrage und ausgeglichener Marktlage umgesetzt. Am Saatenmarkt hat sich inzwischen ein flottes Geschäft in allen Feidsaaten entwickelt. Die Nachfrage ist gut ebenso die Umsatztätigkeit. Saatwieken und Saatgerste liegen besonders fest. Am Mehlmarkt besteht für Weizenmell gute Nach- trage, die ohne Schwierigkeiten gedeckt werden kann, Das Handelsgeschäft hat sich neuerdings Hauptsächlich für Weizenmehle in den neuen Typen belebt, während das Roggenmehlgeschätft Weiterhin stagniert. Am Futtermittelmarkt ist die Entwicklung uneinheitlich. Es wird beobachtet, daß nur der notwendigste Bedarf augenblicklich eingedeckt wird, Mais ist zum Festpreis bei nachi⸗ lassendem Angebot und etwas verbesserter Nach- trage am Markt. Milocorn ist genügend angeboten. Von öihaltigen Futtermitteln werden Sojaschrot und Erdnußkuchen weiterhin gesucht, jedoch Kaum angeboten, Leinkuchenmehi wurde zu 22,75 bis 23 DPM per 100 kg ab Norddeutschland umge- Setzt. Trockenschnitzel und Biertreber sind beson- ders gesucht, jedoch ohne Angebot. Malzkeime wurden zu 10 PM per 100 kg frei Mannheim um- gesetzt. Weizenkleie, ebenso Roggenkleie ist gut Zetragt, bei nachlassendem Angebot. Weizen- kuttermehl ist mit 12,0 OM und Weizennachment mit 16 bis 16 DM per 100 kg je nach Qualität ab Oberrhein. Station stark angeboten. Inn Hünner⸗ kutter und Legemehle hat sich der Markt etWwas belebt. Am Rauhfuttermarkt ist in der Preis- gestaltung für Heu eine Stablilisierung eingstre- ten, und wurde drahtgepreßtes Wiesenlieu 2 480 bis 5 PM angeboten per 50 kg ab Bayerischer Sta- tion; lose Ware, die wesentlich billiger ist, 8 zu 410 bis 4,30 DM offeriert. In Stroh ist der Markt sehr ruhig. Am Kartoffelmarkt besteht für Speisekartoffel Zeringe Nachfrage, Die Offerten ae e eders r Station, Die Na für Pflanzkartoffel entwickelt sich stark. N 5 Frankfurt. Auf Grund der allgemein geringen Nachfrage ergaben sich an der diesue en Ge- treldebörse nur schwache Geschäftsmögiſchkeſten. Inlandsweizen war nicht mehr angebofen, ebenso haben die Anlieferungen an— durch die Staatliche Einlagerungsaktion beträchtlich nach: Selassen. Teilweise zeigte sich etwas Nachfrage die leicht befriedigt würde. Obwohl die W. 0 mühlen keine neue Zuweisungen aus den Reser- Len erhielten, Waren sie im Zanzen gut beschäf- tigt. Die Abmahlungen haben sich et Was verlang- samt, so dag Mühiennachprodukte weniger an- klelen und gut verkäuflich bleiben, Für Weizen Kleie werden Bestpreise gefordert, Roggenklieie Wird weniger beachtet. Gelhaltige Fuftermittel Wurden nur in geringen Mengen freigegeben, Nachfrage besteht besonders für Sozaschret und Erdnußkuchen, Der Hafer- und Gerstenmarkt jag unverändert still. am Rauhfuttermarkt schwach- ten sich die Keupreise erneut bis 1 DRM je 1d ab, trotzdem blieb die Nachfrage sehr schw ac, Wiesenheu gut, gesund, trocken 9,00(0, 30), Lu- zerneheu 11,00(12,00 Di Großnandelspreis 6 . Stroh lag bel behaupteten Preisen mig.* Frankfurter Effektenbörse vom 27. März Die neue Woche eröffnete bel stillem Geschäft im kreundlicher Haltung, Im allgemeinen ergaben sich gegenüber Vorwochenschluß keine wesent⸗ Uehen Veränderungen. Montane lagen teils be- hauptet(Mannesmann und Rheinstahi). telis bis 1 Prozent abgeschwächt Hoesch, Klöckner, Stahi⸗ verein und Gute Hoffnung), Hoesch im Verlauf nochmals um ½ Prozent gedrückt, Von Hlektrizi- tätsaktien wurden Ak und Siemens stamm je % Prozent höher bewertet, RWI plus ½ Prozent. Auch an diesem Markt ging später ein Feil der Anfangsgewinne wieder verloren, Buderus, Conti Zummi und Heidelberger Zement um je 1 Prozent betestigt. Mit einer Steigerung von 2½ Prozent bleiben Bemberg und Manag sowie mit einer 891= chen von 14% Lindes Eis zu erwähnen, Schwacher tendierten Eßlinger Maschinen, die nach Pause 5 Prozent niedriger mit 90 taxiert wurden, sowie Rheinmetall minus 1 Prozent und Südd. Zucker 9 5 8„ unentwickelt, je- a etzter Basis etwas Kau— esse. Renten behauptet. 1 Seite 8 Dienstag, 28. März 1950/ Nr. N Die grüne Taste Von Kurt Zuntgud Auf beiden Seiten waren beachtliche Fortschritte erzielt worden. Der Spreng- stoff„Heideröslein 666“ mit welchem man die(andere) Hälfte des Planeten ohne Schwierigkeit in kosmischen Staub verwan- deln konnte, war längst erfunden, ja mehr noch, er war bereits an sicherer Stelle beim Gegner deponiert. Hüben und drüben. Ferner hatte man sich, nach jahrelangen Ueberlegungen, wie die Ladung gegebenen- falls zur Explosion gebracht werden könnte, für die Ultrakurzwellen-Methode entschlos- sen und dementsprechend alles vorbereitet. Auf dem Schreibtisch des Staatsoberhaup- tes stand ein formschöner, vernickelter Apparat, ein Geschenk der Liga für Men- schenrechte, in welchem der Wahlspruch: „Suaviter in re, fortiter in modo“(Milde in der Sache, stark in der Methode) eingra- viert war. Er bildete gleichsam den Sockel für eine, ebenfalls vernickelte Statuette Albert Einsteins im Gewande eines Frie- densengels. Außer dem komplizierten Mechanismus enthielt der Apparat eine Spieluhr mit zwei Walzen. Die eine spielte (Vor Auslösung der Explosion) den Choral: „Näher, mein Gott, zu dir!“ die andere (hinterher) das Lied:„Alle Fehd' hat nun ein Ende.“ Zu diesen Melodien bewegte der Friedensengel den Kopf. Einige Zeitgenos- sen behaupten„rhythmisch“ andere„be- denklich“. Es war wie gesagt, alles vorbereitet. Nur eines fehlte noch: Die Taste, mittels welcher das Staatsoberhaupt die„Operation Palm- wedel“, wie die zu erwartende Katastrophe offiziell genannt wurde, in Gang setzen Konnte. Ueber die Materialfrage hatte man sich bereits einigen können. Hingegen be- reitete die Farbe der Taste einiges Kopf- zerbrechen. Einerseits sollte sie ins Auge fallen, da es unter Umständen auf blitz- schnelles Handeln ankam, andererseits durfte sie nicht aufreizend wirken, weil. nach Ansicht von Fachleuten, die Folgen einer vorschnellen Inanspruchnahme des Apparates kaum mehr rückgängig gemacht Werden konnten. Aus allen zivilisierten Ländern des Ein- flußbereiches wurden Chemiker herbeige- schafft und auf politische Zuverlässigkeit Untersucht. Dabei spielte der neue„Seelen- Detektor“ und das„Polit-Serum“ keine ge- ringe Rolle. Von den vielen namhaften Wissenschaftlern kam schließlich nur der Farbenspezialist Professor Dr. Reinecke in Frage. Professor Reinecke entwickelte in- nerhalb weniger Monate seine berühmt ge- Wordene Mischung aus See- und Laubgrün, eine Farbe, die, nach dem Urteil der ge- samten Aerzteschaft, die Augen des Staats- oberhauptes nicht überanstrengte und be- Sänftigend auf ihn wirken mußte. Die grüne Taste wurde eingebaut und der Operation„Palmwedel“ stand eigentlich nichts mehr im Wege. Da verkündete die gegnerische Presse triumphierend, auch die andere Hälfte des Planten sei im Besitz der see- und laub- grünen Taste. Es wurde ein Riesenskandal. Professor Reinecke, verhaftet und noch am selben Tage verhört, gab lachend zu, seinen Kollegen von der anderen Hemisphäre das Geheimrezept auf offener Postkarte mitge- teilt zu haben. Die öffentliche Meinung stand Kopf. Im Verlaufe des Prozesses zeigte es sich, daß Reinecke in politischer Hinsicht tatsächlich ein reiner Tor War. Auch brachte ihm sein Hochverrat keinerlei Finanziellen Nutzen. Die Prüfungskommis- sion hatte damals nur die scheinbar unwe- sentliche Tatsache übersehen, daß der Profes- sor Humor besaß. Mehr Humor, als ein Mann in seiner exponierten Stellung schicklicher- Weise besitzen durfte. So lagen sich denn die beiden Hemisphären gleichstark gegen- über und warteten auf das Zeichen zur letzten Runde. Aber kein Schiedsrichter schlug den Gong, kein Enthusiast rief auf- munternde Worte. Der internationalen Spannung blieb am Ende nichts anderes übrig, als nachzulassen. Vielleicht wäre noch alles gut geworden, wenn nicht eines vormittags eine vereidigte Putzfrau beim Abstauben des Schreibtisches(welches Schreibtisches, läßt sich leider nicht mehr keststellen) die bewußte grüne Taste be- rührt hätte. g Aber das war nur Versehen. Eriolgreicher Auitakt in Frunkfuri-Niederrud Schlechter Frühlingsanfang für Hengst„Uno d'Oro“ An seinem Eröffnungstage hatte der Frankfurter Rennklub bei schönem Wetter einen ausgezeichneten Besuch. Die ganze An- lage war für den Premierentag entsprechend hergerichtet und bot ein einladendes Bild. Die Befürchtung, daß die von den Ställen bei der Abgabe der Nennungen geübte Zurückhal- tung schwache Felder zur Folge haben würde, War unbegründet, da alle bei der letzten Ein- satzzahlung stehengebliebenen Pferde auch tatsächlich am Start erschienen. Allerdings blieben in anbetracht des früher Termins Ueberraschungen nicht aus. Das„Frühlingsanfang-Rennen“ für die bessere Klasse der Dreijährigen über 1400 m sah in Uno d'Oro“ ein Pferd am Start, das für unschlagbar galt. Der Hengst des Stalles Halma sah auch blendend aus, imponierte durch seine kräftige Hinterhand und die kapitale Schulter, konnte jedoch seine zuletzt als Zweijähriger gezeigte Form in keiner Weise bestätigen. Als einzige Entschuldigung kann vielleicht sein schlechtes Abkommen am Start gelten. ‚„Gralsbote“ setzte sich sofort in scharfer Fahrt an die Spitze, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Hinter ihm gab die Pfälzerin„Bona Organda“, die fast bis auf Hals zu dem Sieger auflief. eine gute Erst- Vorstellung als Dreijährige vor der aus Mün- chen entsandten FHanielschen„Engadina“. Ueber den enttäuschenden„Uno d'Oro“ den Stab zu brechen, wäre verfrüht. Das 700. Rennen, ein Ausgleich III über 1800 m, legte man hauptsächlich zwischen „Forcato“ und„Goldtraum“, die beide in Mül- heim gut gelaufen waren. Beide sahen her- vorragend aus. Allerdings waren bei„For- cato“ Bedenken hinsichtlich seines Stehver- mögens begründet, was wohl auch der Grund für seine Niederlage war. Dagegen rechtfer- tigte„Goldtraum“ die Erwartungen durch einen sicheren Sieg über den überraschend gut laufenden„Hyazinth“, der sich nun wirk- lich zu finden scheint.„Grimm“ erinnerte sich gleich beim ersten Start seiner Untugenden und folgte in weitem Abstand hinter dem Felde. I. 1. Schwarzamsel(G. Welz), 2. Boheme, 3. Frauenjäger; ferner liefen: Blondine, Vortänzer. Saufbold, Maimlein. Toto: 53; 15, 13, 24 E.-W. 76. II. 1 Sonnenalm(A. Menge), 2. Sansibar, 3. Philipp; ferner liefen: Albert, Imposant. Toto: 55; 26, 26. E.-W. 236.— III. 1. Perlchen(M. Grünhag), 2. Dandy, 3, Türkis, 4. Thetis; ferner liefen: Falko. Waldborn, Geduld, Senta, Wanderpreis, Tristan, Kriegskind, Marietta. Toto: 41; 15, 23, 32, 44. E.-W. 376.— IV. 1. Gralsbote(G. Arndt). 2. Bona Organda, 3. Engadina; ferner liefen: Patriot, Senior. Uno d'Oro, Aquamarin, Wildwest. Toto: 113, 25, 23. 20. E.-W. 528.- V. I. Goldtraum(H. Orthmann), 2. Hyazinth, 3. Freiweg; ferner liefen: Grimm, Forcato, Morgentau, Amtsvorsteher, Gold- regen, Stolios, Mickejus. Toto: 21: 23. 22, 21. 32. E.-W. 356.— VI. 1. Manhattan(E. Firnkes), 2. Gisela, 3. Mesino; ferner liefen: Burgadler, Lie- beskummer, Gardan, Poesie. Toto: 23: 13, 15, 12. E.-W. 72.— VII. 1. Enna(A. Dilger., 2) Feldschütz, 3. Preisrichter, 4. Bacheantate; ferner liefen: Sto- bal, Meine Waffe, Gustel, Colombina, Elsenhofer, Sagitta, Sandbank. Toto: 193: 17, 74, 22. E.-W. 64g. H. H. Die Hockenheimer Handballer nun um Ziel Oftersheim kann nur noch von der Sd Nußloch aufgehalten werden Obwohl der HSV Hockenheim noch drei Spiele auszutragen hat, ist an seinem Staffel- sieg nicht mehr zu rütteln. Die Elf schlug die an dritter Stelle der Tabelle stehenden Schries- heimer mit 11:5 Toren eindeutig. Die Mann- schaft hat in 19 Spielen nur einen Punkt ab- gegeben und liegt nach Verlustpunkten gerech- net mit neun Zählern im Vorteil. Großsachsen, der bisherige Tabellenzweite, leistete sich in Neulußheim einen Fehltritt und unterlag knapp 5:4. Die Reichbahn-Sportler mußten sich in Hemsbach mit einer überraschenden Punkte- teilung(9:9) zufrieden geben. Nun gelang der 18 Laudenbach auch gegen die Mannheimer SG dazu noch auf deren Platz ein 9.7-Erfolg. In der Staffel 2 ist nun alles auf die Ent- scheidung in Oftersheim gespannt, wo die 86 Nußloch die letzte Chance hat, den Tabellen- führer aufzuhalten. Oftersheim holte sich in Kirchheim einen 2:12 Sieg. Allerdings war auch Nußloch nicht untätig und schickte Bam- mental 13:3 geschlagen nach Hause. Hand- schuhsheim zeigte sich von seiner guten Seite und siegte über Germania Dossenheim uner- Wartet 6:4. In der Kreisklasse pausierten die beiden Spitzenclubs VfR und Ilvesheim. Der TSV 1846 hatte es in Käfertal sehr schwer, um nur mit einem Treffer Unterschied(5:4) beide Treffer zuholen! Auch der TV Brühl mußte alles ein- setzen, um gegen 09 Weinheim mit 615 bestehen Zu Können. Sehr gut hielt sich der TV Edin- gen gegen die IB von 62 Weinheim. Der klare 5-10-Sieg kam erst gegen Ende zustande. Friedrichsfeld schlug sich in Hohensachsen 80 gut, daß man den 719-Sieg als verdient be- zeichnen muß. a Die Klasse B meldet zwei Spiesausfälle in Heddesheim und Sandhofen. Die Spitzenver- eine gewannen ihre Spiele wieder hoch. Der TSV Rheinau schlug die Mimose 23:1 und TSV gewann in Neckarhausen 7:14. Zu wehren hatte sich die TSG Ladenburg, um in Schönau beim ASV mit 5:6 obenauf zu bleiben. Die Sc Rheinau unterlag in Oberflockenbach 13:6. Weinheim— Feudenheim 11:9. 5 Bei den Frauen errang der TSV 1846 beim VfIL. Neckarau einen verdienten 2:1-Sieg. Bei den Meisterschaftsspielen der B-Jugend er- zwang Edingen in Ladenbach einen 3:3 Teilerfolg. 5 Im ersten Spiel der süddeutschen Handball- meisterschaft verlor der 1. SC Nürnberg gegen Frischauf Göppingen mit 6:8. SG Kirchheim stellte die besseren Boxer Dramatische Kämpfe und sehr gute Lei- stungen kennzeichneten die Endkämpfe um die Heidelberger Kreismeisterschaft. Vor allem die Begegnungen im Welter- und Schwerge- wicht lieben an Wucht nichts zu wünschen übrig. Feng echt Schneider(Kirchheim) kla- rer Punktsieger über Oestrich(46 Heidelberg); Bantamgewicht: Genthner(46) Punktsieger Kinder auf der Schauspielbühne Odenwaldschule gastierte Mit ihren Sonntagmorgen- Veranstaltun- gen öffnen die Hessischen Staatstheater Wiesbaden eine Pforte, durch die das expe- rimentelle, moderne Theater einschlüpfen kann und soll. So brachte man hier in diesem Rahmen erst vor kurzem Karl Amadeus Hartmanns Oper Die Jugend des Simplizissimus“ heraus und errang damit einen so nachhaltigen Erfolg, daß das Werk in den laufenden Spielplan aufgenommen wurde. 5 Auch an diesem Wochenende hatte Wies- baden etwas Besonderes zu bieten: ein Gast- spiel der„Odenwaldschule“, die in Ober- hambach, im vorderen, hessischen Oden- wald ihren Sitz hat. Dort war ja, wie wir seinerzeit ausführlich berichteten, die „Nova 49, ein Spiel vom Glück und vom Leid in der Welt“, das elf- bis fünfzehn- jährige Mädchen und Jungens dieser Schule erdacht und aufgeschrieben hatten, in eige- ner Ausstattung und mit nur stützender Hilfe der Lehrer vor dem Plenum der auf- merksamen und kritischen Schule zum ersten Male aufgeführt worden. Mit diesem Stück traten die jugendlichen Schauspieler nun vor den nicht sehr großen, aber spürbar interessierten Hörer- und Zuschauerkreis, der sich im kleinen Haus der Hessischen Staatstheater eingefunden hatte, und ent- schieden schon nach den ersten Szenen die Frage, ob die„Nova 49“ sich auf eine ordentlichen Schauspielbühne übertragen lasse, zu ihren Gunsten. Die Frische und gewinnende Natürlichkeit des sich selbst spiegelnden Theaterspiels blieben erhalten, wenn selbstverständlich auch manches ein Wenig unbeholfen wirkte und sich längst nicht so unbefangen zeigte, wie man es bei im Wiesbadener Staatstheater der Aufführung im eigenen Kreis beobachtet hatte. ES war 80 ein schöner, persönlicher Erfolg, den die Theatergruppe der Oden- waäldschule an diesem Sonntagvormittag ernten durfte, es war aber auch ein Erfolg der Idee, des Bemühens um neue Impulse und um eine neue Form des Theaterspiels in der Schule. Der Weg, der hier einge- schlagen wurde, ist vielversprechend, das zeigte auch diese neuerliche Begegnung, und man sollte über das auch sonst in Schul- fragen so fortschrittliche Land Hessen hin- aus diesen gelungenen Versuch nicht aus dem Auge verlieren. Europäische Malerei Neben dem Theater, das sich unter Lei- tung von Heinrich Köhler-Helffrich zunächst einmal auf den„Parsifal“ und dann in Weiterer Sicht auf die großen, internationa- len Opernfestspiele im Mai vorbereitet, ist der„Collecting Point“ im Landesmuseum nach wie vor einer der attraktivsten Anzie- hungspunkte des kulturellen Lebens dieser Wieder so eleganten Stadt. Zwar wirkt die Ausstellung„Berühmte Werke der europäischen Malerei“, die seit einigen Tagen hier gezeigt wird, nur wie ein Verschnaufen vor der ebenfalls im Mai geplanten großen Schau, aber was hier im kleinerem Rahmen aus dem Besitz der Staatlichen Museen Berlin gezeigt wird spiegelt den Glanz der abendländischen Kultur am einzelnen Beispiel in tief be- eindruckender, ja unvergeßlicher Weise wieder. Mit Bildern von Lucas Cranach. Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer und Christoph Amberger(um nur einige zu über Weber(46); Federgewicht: Roth(Kirch- heim) Sieger durch k. o. in der zweiten Runde über Mohr(46); Leichtgewicht: Hönig(Kirch- heim) Sieger, da Stadtler(46) in der zweiten Runde aufgab; Weltergewicht: Steiger(46) Punktsieger über Vierheller(Kirchheim); Mit- telgewicht: Gier!(Kirchheim) Sieger durch k. o. in der ersten() Runde über Ach(Kirchheim); Halbschwergewicht: Müller(Kirchheim) Sie- ger, da Schneider(Leimen) in der zweiten Runde aufgab; Schwergewicht: Hermann(46) knapper Punktsieger über Geisel(Kirch- heim). F. H. Spori-Nolizen Der Obmann für den deutschen Rollhockey- sport, Adolf Walker, Stuttgart, erklärte, Deutschland werde in diesem Jahr an den Welt- und Europameisterschaften im Roll- hockey teilnehmen. In dem in Sulzbach(Saar) ausgetragenen Turnländerkampf zwischen Frankreich und dem Saarland siegten die Franzosen im Ge- samtergebnis mit 374, 2: 351,9 Punkten. Zum internationalen Schachmeisterturnier in England wurden der Deutsche Meister 1949, Bogoljubow, und der deutsche Pokalsieger, Lothar Schmidt, eingeladen.(dpa- HF) — Wie eine Samba-Tanzszene sieht das Kampfbild vor dem FSy-Tor- dus, das Reinhold Fal und der im Sturm spielende Rube im Duell Hüter Rado zeigt. Der vorbildliche„Köpfler“ Scherer vom Fsy Frankfurt zeigt ſeleine Un mutsfalte im lächelnden Gesicht. endete mit 1:1 zum zehnten Unentschieden für den SY Waldhof. Nur noch Wiesloch und Schwetzingen im Rennen Kreisklasse A blieb in den Leistungen konstant In der Fußball- Bezirksklasse sind die bei- den letzten Verfolger der Spitzenreiter ent- scheidend zurückgefallen. Der FV Altlußheim konnte sich in Kirchheim nicht durchsetzen und ließ mit 1:2 die wichtigen Punkte bei der SG und Olympia Neulußheim ließ mit 0:3 die letzte Chance KSG Leimen. Der VfB Wies- loch und SV Schwetzingen schlugen die Ueber- raschungsmannschaften Phönix Mannheim 4:0 und Sg Rheinau 3:1. Ueberraschend kam die hohe 4:0-Niederlage des 09 Weinheim gegen die SG Sandhausen, die vor acht Tagen in Oftersheim 1:0 gewann. Die SpVgg. Sandhofen hatte es schwer, um den SV Ilvesheim mit einem einzigen Tor niederzuhalten und die Begegnung ASV Eppelheim— SG Hemsbach endete nur knapp 2:1, womit der Heidelber- ger Sieg gesichert war. Seit Wochen blieb die Kreisklasse A in ihren Leistungen konstant. Fortuna Heddes- heim gegen 98 Seckenheim(3:2), TSG Plank- stadt gegen FV Neckarhausen(6:1), FV La- denburg gegen 07 Mannheim(3:0), Sc Käàfer- tal bei MFC 08(0:1) und SV Wallstadt beim SV Schriesheim(1:4) blieben alle erfolgreich. In der Kreisklasse B, Gruppe Süd, blieb Eintracht Plankstadt in Reilingen 4:2 in Füh- rung, womit der Gruppensieg fast gesichert ist, zumal Rohrhof beim VfL Hockenheim 1:5 unterlag. Mit dem gleichen Resultat besiegte der Tabellenletzte Msd die Sg Mannheim, sowie Ketsch zu Hause über den TSV Nek karau. Die Gruppe Nord hatte ihren Schlager in der Vorentscheidung um den zweiten Tabel- lenplatz zwischen Fortuna Edingen und dem TSV Viernheim, der mit einem 0:1-Sieg der Gäste endete. Von Bedeutung war aue der 311-Erfolg des ASV Schönau über den FV 80 Neuenheim süddeutscher Rugbymeister Neuenheim— Eintracht Frankfurt 16:0 Auf dem Heidelberger Collegefeld die Ent- scheidung der Süddeutschen Rugbymeister- schaft. Mit der Eintracht Frankfurt griff zum ersten Male wieder eine Frankfurter Fünfzehn in die Entscheidung ein. Der Sportklub Neuen- heim brauchte mit einem schnellen Sturm länger als eine Halbzeit, um sein Spiel zu finden. Mit Kreuzaribbeln, energischem Nach- setzen der Stürmer, im Handspiel der Drei- viertel, flaches Abspiel konnte die Frankfurter Abwehr in Unsicherheit gebracht werden. Das 0:0 war für die Eintracht ein Achtungserfolg. In der Frankfurter Fünfzehn gefiel vor allem der geschlossene Sturm um den 44jährigen Gerleth. Sehr sicher war die Verteidigung der Hintermannschaft. Bis zur Pause lieferten die Frankfurter eine ebenbürtige Partie. Als der badische Meister in der zweiten Spielhälfte aufbaute und im Sturm mit der Hintermannschaft zu seinem Angriff kam, langte es, durch einen Straftritt von Baum- Särtner, einen Versuch von Knapp und 2 Tref- fer von Brehm und Baumgärtner doch noch zum verdienten 16:0-Sieg. L. Sch. VfR Mannheim um Nasenlänge voraus Der Rückkampf um die Bezirksklassen- meisterschaft im Tischtennis zwischen dem TV Viernheim und dem VfR Mannheim gestaltete nennen) wird die deutsche Kunst repräsen- tiert, im„Saal der Holländer“ findet man Pieter Breughels„Niederländische Sprich- Wörter“ und unter einigen Rembrandts auch die„Susanne mit den beiden Alten“ und daneben Rubens, Vermeer, Terborch, Bosch und Frans Hals. Vitaler, fast dramatisch wirken neben ihrer gesammelten Innerlich- keit Botticellis, Tintorettos, Bellinis, Raf- faels und Tizians Gemälde, großartig in der Farbgebung, fürstlich in der Gebärde. Watteau und Chardin vertreten Frankreich — zahlenmäßig und künstlerische nicht ganz sich wiederum zu einer erbitterten Ausein- andersetzung, bei der das Kampfglück wech- selte und Viernheim mit 5:4 Punkten siegreich blieb. Meister jedoch ist der VfR Mannheim, der aus dem Vorkampf 6:3 Punkte, im Gesamt- ergebnis also 10:8 Punkte aufzuweisen hat. Beim Frühjahrsturnier des TSV 1846 Mann- heim hatte sich fast die gesamte Spitzenklasse des Mannheim Heidelberger Raumes ein Stell- dichein gegeben. 5 Im Einzelnen gab es folgende Ergebnisse: Männer- Einzel: Haberer, Heidelberg Gräber, Heidelberg, Heilmann, Hockenheim.— Frauen- Einzel: Moser, TSV 1846 Mann- heim, Michel, TV Sandhofen, Heilmann, Hocken- heim.— Männer- Doppel: Reiter Jacobs, MS, Tyroller/ Repp, MS, Olef/ Heilmann, Hockenheim.— Frauen- Doppel: Moser, TSV 1846/ Gloede, Heilmann, Hockenheim/ Michel(Sand- hofen). Gemischtes Doppel: Frl. Michel, Sandhofen/ Haberer, Heidelberg, Frl. Gloede, Karlsruhe/ Gräber, Heidelberg. Dem mehrfachen deutschen Meister Gott- kried von Cramm glückte in Alexandria eine Revanche im Herreneinzel gegen den Tschie- chen Jaroslav Drobny mit 8:6, 6:3, 9:11, 6:4. Hockey: VfR Mannheim— Phönix Karls- ruhe 3:0; MSG Mannheim— TSG Bruchsal 1:1. Frauen: TSG Heidelberg— TB Germ. Mann- heim 1:1. s0 stark. Auch die drei Räume, die mit Besitz der Wiesbadener Stadtgalerie gefüllt sind, fallen ein wenig ab: die höfische Kunst eines Ludwig Knaus, Schirmer oder Karl Friedrich Lessing zeigen längst nicht mehr die Tiefe seelischen Erlebens, das etwa bei der böhmischen„Glaatzer Madonna“ in die Knie zwingt. Bilder Lovis Corinths, Wilhelm Trübners und auch ein früher Christian Rohlfs dagegen stehen dem großen Zug der europäischen Malerei, der sich in dieser kleinen Schau so nachdrücklich offen- bart, näher. Kurt Heinz Rosvaenge singt Puccini und begeistert die Mannheimer Das Gastspiel Ros vaenges als Rudolf in Puccinis„Boheme“ brachte dem Nationaltheater am Sonntagabend wieder- um ein vollständig ausverkauftes Haus. Neben den Mannheimern waren auch die auswärtigen Besucher in Scharen erschie- nen. Der Wiener Gast ist immer noch der aus höchst überlegener künstlerischer Per- spektive gestaltende geschmackvolle Sänger mit ungewöhnlichen Mitteln. Sein Rudolf hat erfreulich männliches Format, gewin- nende Natürlichkeit im Spiel und weiß sich freizuhalten von übertriebenem Sentiment. Gertrud Jennes Mimi, eine der überzeu- gendsten Leistungen der Künstlerin, stand dem Gast an ausgezeichneter gesanglicher Leuchtkraft und musikalischer Charakteri- sierungskunst in nichts nach. Das war ein überaus reizvolles Liebespaar— von natürlichem Empfinden geleitet, schlicht, unpathetisch, glaubhaft, menschlich. Wie denn überhaupt die Aufführung die posi- tiven Werte der„Boheme“, des gehaltvoll- sten Werkes Puccinis, wieder einmal er- freulich deutlich werden lieg. Wir können es auch heute nicht mißachten, wenn auch gelegentlich im Orchestralen die Klangfor- meln des seligen Verismus ein wenig auf- dringlich werden. Richard Laugs führte das Orchester mit viel Gefühl für die glutende Leidenschaft dieser Musik wie für ihren aparten Humor. Die Wiederaufnahme der Oper nach so langer Pause ließ freilich er- kennen, daß besonders in rhythmischer Hin- sicht manches noch wieder zu überholen sein wird. Die leise Ironie, und der leicht- flüssige Gesellschaftston schienen wohl etwas hart angefaßt, aber da im Ensemble auf der Bühne mit Lienhard, Hölzlin und Schweska,(denen sich Liselotte Buckups sauber singende Musette hinzugesellte) das kräftige Stimmen-Element dem Ganzen den Akzent gab, war es vielleicht ein Gebot der Klugheit, mehr durch lebhaften Farben- auftrag zu wirken als durch Abdämpfung. Das letzte Bild hatte jedoch durchaus die zarte leidvolle Stimmung des langsamen Verlöschens in Fieberphantasien. Es wurde ein großer Erfolg für den umjubelten Gast und alle Beteiligten. C. O. E. mit dem fang- und faustsicheren Frankfurte⸗ Nndet leider nicht sein Ziel und der Lduſe: Das Spie Foto: L. Gayer Leutershausen, während die restlichen Kamp! nur von untergeordneter Bedeutung waren Weitere Strafen der Oberliga Süd Vom VfR Mannheim wurden gesperrt: Stiel vater wegen Tätlichkeit vom 6. 2. bis 5. 4., Rud Maier wegen Tätlichkeit vom 27. 3. bis 26. (Maier wurde nachträglich von einem Linien. richter zur Bestrafung gemeldet)— Der 1. N Nürnberg erhielt wegen der Vorfälle nach den Spiel gegen VfB Stuttgart eine Geldstrafe vd 200 Mark, außerdem muß er den an den Als schreitungen beteiligten Zuschauer Kräme wegen Fausfriedensbruch verklagen. Jahn Regensburg wurde Zakalucny weg unsportlichen Verhaltens bis 3. 4. gesperrt, einer Bestrafung des Spielers Koller wurde ab gesehen. Keiner riet zwölf richtige Tips Beim württembergisch-badischen Fußballtot wurden nun doch die ersten 12 Spiele gewerte da das Freundschaftsspiel VfR Aalen— 80 Stuttgart(1:1= 0) ordnungsgemäß mit 90 Mint ten Spieldauer beendet wurde. So ist das vo! Uris angeführte Spiel Nr. 13 ungültig, obgleid Wir zuerst eine andere Meldung durchbekamen Da keiner der Wetter zwölf Ergebniss voraussagte, kommen elf, zehn und nei Voraussagen zur Wertung. Im I. Rang(11 Tip 5 erhalten 39 Wetter je 4230, DM, im II. Rang (10 Tips) bekommen 431 Tipper je 382,50 D und im III. Rang(9 Tips) werden an 3310 Ge. winner 75 2 DM 3 Die Kurzwett ringt für acht richtige Tips 1977= DM und F ber richtige 7358 8450 Bal. Nein rich tige Ergebnisse erriet keiner der Wetter, Unsere Toto- Voraussagen Toto Württemberg-Baden 1. VfB Mühlburg— Jahn Regensburg 11 2. Bayern München— Stuttg. Kickers 11 3. VfB Stuttg.— Eintracht Frankf. 11 4. VfR Mannheim— BC Augsburg 11 5. Schwaben Augsb.— Waldhof Mhm 2—1 6. Spygg Fürth— Kickers Offenbach 12 7. FSV Frankf.— I. FC Nürnberg 10 8. Schweinf. 05— 1860 München 2—1 9. Duisburg— Schalke 04 2—1 10. Werder Bremen— St. Pauli 2—1 11. SV Kuppenheim— Eintr. Singen 2—1 12. Union Böckingen— SVgg Feuerbach 12 13. SV Offenburg— SV Tübingen 2—1 14. 1. FC Eutingen— ASV Feudenheim 1 Toto Rheinland— Pfalz 1. Spygg Fürth— Kickers Offenbach 1— 2. Schwaben Augsb.— Mhm.-Waldhof 2 3. FSV Frankf.— I. FC Nürnberg 1— 4. Schweinfurt 05— 1860 München 2— 5. Duisburger SV— Schalke 04 2— 6. Alemannia Aachen— Hamborn 07 1— 7. Hannover 96— Hamburger Sx 2— 8. Werder Bremen— St. Pauli 2— 9. Bremerhaven 93— Eintr. Braunchwg. 1 10. FV Engers— ASV Landau 2— Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11. 1. FC Kaiserslaut.— FK Pirmasens 1 12. VfB Mühlburg— Jahn Regensburg 1 13. Borussia Dortm.— Preußen Dellbrück 1 1 14. Horst Emscher— Preußen Münster Kulturnachrichten „Generalmusikdirektor Professor Dr. Kal Böhm dirigierte in Bremen sein erstes Nach Kriegskonzert in Deutschland. Die eindrucs volle Interpretierung der Symphonie in-d von Wolfgang Amadeus Mozart, des„Dol Juan“ von Richard Strauß und Ludwig va Beethovens siebenter Symphonie wurde von Bremer Publikum mit starkem Beifall aufge nommen. Nach einem zweiten Gastkonzert win Professor Böhm nach Berlin weiterreisen, un das Rias-Sinfonieorchester zu dirigieren. An. schließend an einen kurzen Aufenthalt in Wiel begibt sich der Dirigent auf eine Tournee nad Südamerika und wird im August Konzerte au den Salzburger Festspielen leiten. Später plan Professor Böhm eine Gastspielreise nach Bel gien mit einer Reihe von Konzerten in Brüssel dann will er in Neapel den Ring der Nibelungen Airigieren, der mit deutscher Besetzung und i deutscher Sprache gespielt wird. 5 Als die beste Opernbühne Westdeutsch, lands bezeichnete der Schweizer Komponis Heinrich Sutermeister die Wuppertaler Oper Sutermeister wohnte kürzlich zusammen mil y seiner Frau der Wuppertaler Erstaufführung seiner Oper„Raskolnikoff“ bei. Warum spiel Mannheim auch keinen Suter meister Die Schauspielerin Hilde Körber, die den Berliner Stadtparlament seit 1946 als CDU. Abgeordnete angehörte, hat ihr Mandat an Montag niedergelegt. Frau Körber sagte einen 1 daß sie sich wieder ausschließ-“ ich wolle. 5 Erie Pommer, der sich gegenwärtig il Frankreich aufhält, erklärte bei seiner Ankunf in Le Havre, er werde mit Marlene Dietrich einen Dokumentarfilm über das Hafenleben von Hamburg und Bremen drehen. Lale Andersen, die bekannte Sängerin des bild ihren künstlerischen Aufgaben widmen 0 de: ein Kal na! ric Vo der del vel rur D E auf teic Pal non Die sich Del Wä! Un sch Leb pk nält in s die Eur nac Wil. den heb 1 das und zu tik Sch Lib min taga Verl gatie Kön term Neu! mehr hörde 80 12 wied 01 Kane am I Wash kurz Ottas kande De Atlar tag 1 eng Linig unter lässig tuelle W. abgec orsc Flüch gebre 1 De dag Ham! ansta eines Do es Verfe lage 58 Ja Ha Hafer Pana Liedes„Lili Marlen“, das John Steinbeck als Bran- das rührendste kleine Liebeslied unsere merk- würdigen Zeit bezeichnet haben soll, ist 20 einer dreimonatigen Tournee durch Groß- britannien eingetroffen. ö Schif.