veröttentlicht unter Lizenz Nummer Us WEB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 44 151, 44 152, 44 153 Bankkonten: südwestbank Mannheim augemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr za Süd strafe von den Aus. Kräme gen. N ny wege sperrt, wurde ab. Tips Fugballtoh gewerte Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,380 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh.. 5. Jahrgang/ Nr. 75/ Einzelpreis 0,15 DM ieee eee Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 29. März 1950 Dreimächtekonſerenz am 8. Mai in London Paris,(dpa-AFP) Die Konferenz der Außenminister der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs wird am g. Mai in London beginnen, verlautet am Dienstag von zuständiger Seite in der fran- z68ischen Hauptstadt. Moskau soll in Washington vorgefühlt haben Zürich.(dpa) Im Gegensatz zur scharf ablehnenden Reaktion der sowjetischen Presse auf Aches ons Siebenpunkte- Programm soll die Sowjetunion nach einem Bericht des USA- Korrespondenten der Züricher„Tat“ in Washington durch einen Mͤittelsmann Fühlung mit dem ameri- kanischen Außenministerium aufgenommen ien haben. Moskau soll sich nach diesem Be- richt besonders für Punkt vier der Acheson- Vorschläge interessieren, in der die Frage der Atomkontrolle aufgeworfen wor- den war. Angeblich sollen die Sowjets jetzt versuchen, die Amerikaner zu einer Präzisie- rung ihrer Vorschläge zu bewegen. Das erste Echo auf Churchills Rede Paris.(dpa) Winston Churchills Vorschlag auf Beteiligung Deutschlands an der Ver- en— g teidigung Westeuropas wurde in amtlichen t 90 Mint St das vod g, obgleid hbekamen Ergebniss und neu g(11 Tips n II. Rang 382,50 D 1 3310 Ge Kurzwett DM uyd Neun ric ten c gen irg ers 8 m ich ach eim hof N 2 Hwig. 5 8 5 22 tragen ſenS 1— rg 1— rück 1 ter 1 N Dr. Kai stes Nach eindruck in D- du des„Do idwig val urde von all aufge, nzert win eisen, un eren. Af. lt in Wien irnee nad nzerte au äter plan nach Bel n Brüssel belungen ng und ii stdeutsch Lomponis ler Oper amen mil y, ufführung um spiel E die den als CDU- 12 Pariser Kreisen mit Zurückhaltung aufge- nommen. Beamte des diplomatischen Dienstes erklärten, Frankreich widersetze sich jedem Vorschlag der Wiederbewaffnung Deutschlands. Für die französische Oef- kentlichkeit seien solche Vorschläge gegen- wärtig un annehmbar. Als erstes Echo auf Winston Churchills Unterhausrede unterstreicht man in politi- schen Kreisen Londons die weitgehende Uebereinstimmung zwischen Regierung und Opposition in der Deutschlandpolitik. Man nält es nicht für einen Zufall, daß Churchill in so genauer Form die Rolle kennzeichnete, die Deutschland in nächster Zukunft in Europa spielen solle. Die Opposition hat nach Ansicht politischer Kreise den festen Willen, die britische Außenpolitix über den Streit der Parteien hinauszu- heben. Hinter Churrchills Rede sieht man das Bestreben, jeden Verdacht des Auslands und vor allem jede Hoffnung des Kremls zu zerstreuen, daß die britische Außenpoli- tik wegen der knappen Regierungsmehrheit schwach und unentschlossen sein könnte. eee kuropa möge sich mit Deuischland aussöhnen Winston Churchill eröffnet die erste außenpolitische Debatte des neuen britischen Unterhauses L ond o n.(dpa-REUTER) Der konservative Oppositionsführer Winston Churchill er- klärte am Dienstag im britischen Unterhaus, die konservative Partei habe die Absicht, die den Außenpolitik der Labour-Regierung in gleicher Weise zu unterstützen, wie es in letzten fünf Jahren geschehen ist. Churchill eröffnete mit dieser Erklärung die mit großer Spannung erwartete außenpolitische Debatte. Mit Churchills Reden begann die erste große außenpolitische Debatte des neu ge- wählten Unterhauses. Die Opposition, die außerordentlich gestärkt aus den Wahlen hervorging, hatte gefordert, Außenminister Bevin solle die Debatte mit einem Ueber- blick über die britische Außenpolitik eröff- nen. Die Regierung lehnte diesen Vorschlag jedoch ab, so daß Churchill die Rolle des ersten Redners übernahm. Zu Beginn seiner Rede erklärte Churchill: „Solange sich der Außenminister auf der außenpolitischen Linie“ bewegt, über die Wir uns einig sind, solange wird er starke Parlamentarische Unterstützung haben. Die Tatsache, daß die Existenz der jetzigen Regierung gefährdet Ist, braucht ihn nicht zu behin- dern. Zur Frage der Beteiligung Deutschlands an der Verteidi- Sung Westeuropas sagte Churchill: „Der Premierminister beschuldigte mich in der vergangenen Woche, ich sei unverant- wortlich gewesen, als ich die Frage an- schnitt, ob Deutschland an der Verteidigung der Westeuropaunion teilnehmen soll. Ich glaube, daß ich diese Fragen ebenso gut wie der Premierminister beurteilen kann. Ich wählte meine Worte sehr sorgfältig und werde sie heute keinesfalls verändern. Ich sagte nichts über die Wiederaufrüstung Deutschlands und über die Schaffung einer deutschen Armee. Aber ich sehe keinen Grund, warum die Deutschen nicht an der Verteidigung ihres eigenen Landes und Westeuropas mithelfen sollten und warum nicht amerikanische, britische, französische und deutsche Soldaten als Teil eines ge- meinsamen„Verteidigungssystems k a me- radschaftlieh zusammenstehen soll- 2 2 „Für ein vereinigtes Europa kann es ohne Deutschland keine Hoffnung ge- ben“, erklärte Churchill weiter,„für Deutschland gibt es keine Hoffnung, wenn es nicht innerhalb eines freien und vereinigten Europas steht.“ Churchill erinnerte an eine seiner grogen Reden, die er vor fast vier Jahren in Zürich gehalten und in der er eine Aus 8 G hnung zwischen Deutschland und Frankreich gefordert hatte.„Seit jenem Zeitpunkt hat sich die ganze Struk- tur Westeuropas weiterenwickelt. Wir In Belgien scheiden sich jetzt die Geister Brüssel.(UP) Der mit der Regierungs- bildung betraute ehemalige Verteidigungs- minister Albert Deveze teilte am Diens- tagabend mit, daß er nach Abschluß seiner Verhandlungen an der Spitze einer Dele- gation in die Schweiz reisen werden, um mit König Leopold zu konferieren. Devece hat den Donnerstag als Schluß- termin für seine Verhandlungen über die Neubildung der Regierung genannt, da er Ben ebe Kalkutta. Ueber Kalkutta ist der Aus- nahmezustand verhängt worden, da die blu- tigen Zusammenstöße zwischen Hindus und Moslems wieder begannen. Dabei wurden mehrere Personen getötet. Die indischen Be- hörden erklärten, daß der Ausnahmezustand 80 lange in Kraft bleiben werde, bis die Lage wieder normal wird. Ottawa. Der amerikanische Botschafter in Kanada, Laurence Steinhardt, verunglückte am Dienstag auf einem Flug von Ottawa nach Washington tödlich. Die Maschine stürzte kurz nach ihrem Abflug 16 km südöstlich von Ottawa ab, wobei alle Insassen den Tod fanden. Den Haag. Die Generalstabschefs der zwölf Atlantikpaktstaaten sind am Dienstagvormit- ag im Haag zu ihrer ersten Sitzung zusam- nengetreten. Ziel dieser Konferenz ist die Linigung über einen Verteidigungsplan, der unter Berücksichtigung der besten und zuver- lssigsten Berichte über die Stärke der even- tuellen Feinde ausgearbeitet wurde. Washington. Der demokratische Kongreß- abgeordnete Francis E. Walter hat seine orschläge zur Lösung des deutschen lüchtlingsproblems als Gesetzesvorlage ein- ebracht. Den Haag. Die Stadtverwaltung von Den Haag hat zu Ehren des Bürgermeisters von Hamburg, Max Brauer, einen Empfang ver- anstaltet. Am Abend war Brauer Ehrengast F. 8 eines Diners der Stadtverwaltung. Dortmund. es krüheren Artur Mahraun, der Gründer „Jungdeutschen Ordens“ und värtig ii Verfechter der„Nachbarschaften“ als Grund- r Ankunf age des Staates, ist am Montag im Alter von Dietrichs Jahren in Gütersloh gestorben. afenleben 1 „Hamburg. Der am 25. März im Hamburger alen eingetroffene Dampfer„La Rosa“ aus gerin desPanama geriet in der Nacht zum Dienstag in nbeck als! re merk Schiffes ist zu rechnen. I, ist 2 h Groß- 1 Brand. Mit dem Verlust des 750 BRT großen UP/ dpa 1 Liberaler Deveze fährt zu Leopold/ Christlich-Soziale gegen Verhandlungen sich am Freitag als Verteidigungsminister zur der Atlantikpaktstaaten nach den Haag be- geben wird. Konferenz der Verteidigungsminister Die Fraktionen der Christlich-Sozialen Partei in beiden Häusern des belgischen Parlaments versuchten am Dienstag, die Bemühungen des mit der Regierungsbildung beauftragten liberalen Ministers Albert Deveze um eine Lösung der Königskrise zu torpedieren. Die beiden Gruppen forderten überein- stimmend, die„überflüssigen Verhandlun- gen“ sollten unverzüglich eingestellt wer- den, da eine„nationale Lösung“ nicht die Einberufung beider Häuser zu einer gemein- samen Sitzung vorsehe, auf der die Auf- hebung des 1945 erlassenen Gesetzes zur Sprache kommen solle, durch das der Rück- kehr König Leopolds auf den Thron ein Riegel vorgeschoben worden war. Aus dieser Mitteilung läßt sich ent- nehmen, daß die christlich-soziale Partei nunmehr entschlossen ist, eine Einparteien- Minderheitsregierung zu bilden, die sich lediglich aus Leopoldanhängern zusammen- setzt. Inzwischen haben 80 sozialistische, Libe- rale, kommunistische und wallonische Par- lamentarier in Brüssel eine gemeinsame Front gegen die Rückkehr König Leopolds gebildet. In einem von dieser Gruppe ver- ökkentlichten Kommuniqué heißt es, die 80 Abgeordneten würden„unerschütterlich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mit- teln der Rückkehr König Leopolds auf den belgischen Thron Widerstand leisten.“ Jordanien in Acht und Bann Kairo.(UP) Der politische Ausschuß der arabischen Liga beschloß am Montag, den Ausschluß Jordaniens aus der Liga zu empfehlen, falls Jordanien darauf bestehen Sollte, seine gegenwärtigen Beziehungen zu Israel weiter aufrechtzuerhalten. Gleich- zeitig beschloß der Ausschuß zuverlässigen Informationen zufolge, eventuelle Verträge, die zwischen Jordanien und Israel abge- schlossen werden. nicht anzuerkennen. Jedes Uebereinkommen zwischen Israel und Jordanien bedeute die Zusammenarbeit eines arabischen Landes mit einem Fe ind staat und stelle einen Verstoß gegen die Charte der arabischen Liga dar. werden bald eine neue Sitzung des Euro- parats in Straßburg haben. Wir vertrauen darauf, daß sich Frankreich und Deutsch- land— trotz allem was geschehen ist die Hände reichen werden. Ich empfehle dem Haus, daß wir alles, was in unserer Macht steht, tun Soll- ten, um die französisch-deutsche Wie- derversöhnung als einen Schritt zur Einheit zu ermutigen und zu fördern. In gewisser Hinsicht könnte dies sogar ein Schritt hin zur Union sein. Allerdings könnte Frankreich nach all seinen Schwierigkeiten und bei seiner gegenwär- tigen Notlage nicht stark genug sein, um seine Mission ohne weiteres zu erfüllen. Aus diesem Grunde muß die untrenn- bare Verbindung Z2 Wischen Großbritannien und Frankreich und zwischen dem britischen Common- Wealth und Frankreich bestätigt und stän- dig in wirksamster Weise zum Ausdruck gebracht werden. Frankreich und Großbri- tannien, obgleich beide mit ihren Schwierigkeiten zu kämpfen haben, konnten zusammenarbeiten und durch diese Ver- einigung die überlegene Macht haben, um das stärker zerstörte Deutschland auf gleiche Ebene zu heben und mit ihm einen dauernden Bund einzugehen. Diese drei Staaten könnten in dem Bewußtsein ihrer künftigen gemeinsamen Größe die alten Fehden, schrecklichen Taten und histori- schen Tragödien vergessen und zu einem Kern werden, um den sich alle anderen zivilisierten Demokratien Europas ver- sammeln und vereinigen könnten.“ Churchill wies darauf hin, daß die Be- mühungen um die Vereinigung Europas von den Usa unterstützt werden. Darin liege eine groge Hoffnung für die westliche Welt. Die Sowjetunion wieder Zu den Unions-Plänen Bundes- kanz ler Dr. Adenauers sagte Chur- chill:„Sicherlich kommen sie dicht an den Kern der Sache heran. Aber was wir wün- schen, ist natürlich viel mehr.“ Churchill erklärte weiter, das Jahr 1950 müsse von den europäischen Staaten dazu benützt werden, die Vereinigungs- pläne friedlich, aber energisch voranzu- treiben. Zuerst müsse eine freundliche und vertrauensvolle Atmosphäre in Europa ge- schaffen werden. Kein Tag dürfe da- bei verloren gehen. Alle Versuche, eingehende Verfassungen und Abmachun- gen übereilt auszuarbeiten, könnten der Idee eines vereinigten Europas nicht nützen. „Die Beteiligung Deutschlands wird ein Ereignis sein, von dem nur Gutes kom- men kann. Es wäre sehr schade, wenn durch Zögern, Feilschen oder Fordern neue Zweifel und Verzögerungen ent. stehen solltem. Ich würde zu Deutsch- land sagen: Laß alles natürlich und ein- fach geschehen, und man wird finden, daß Deutschland schon sehr bald den ihm angemessenen Platz einnehmen wird und daß alle Fragen rechtlicher Statuten ihre Bedeutung verlieren werden.“ Churchill sprach dann über die Bezie- hungen der Westmächte zur Sowjet- union.„Ich will mit einer Aufzählung meiner Gründe dafür beginnen, warum ich nicht daran glaube, daß ein neuer Krieg bevorsteht oder un- vermeidlich ist. Niemals waren die Ab- schreckungsmittel gegen einen Krieg s0 stark wie heute. Ein neuer Weltkrieg würde damit beginnen, daß man auf beiden Sei- ten zuerst das erleidet, was man am meisten fürchtet. Die fürchterliche Kata- strophe, die den Beginn eines neuen Krie- ges kennzeichnen würde, könnte auf keiner Seite verhindert werden.“ Churchill wiederholte dann seinen Edin- burgher Vorschlag, mit der Sowjiet- union auf höchster Ebene Ver- handlungen über die Beendi- Sung des kalten Krieges zu führen. am Verhandlungslisch? London erhofft„Viermächtekonferenz“ zur Beendigung des„kalten Krieges“ London.(up) Die Sowjetunion habe, wie am Dienstag aus hiesigen diplomatischen Kreisen verlautete, ihre Bereitschaft ange- deutet, an einer neuen Vier mächte- konferenz teilzunehmen, die sich mit der Beendigung des„Kalten Krieges“ zwi- schen Ost und West befassen soll. Die So- Wjetunion habe zwar keine formelle An- regung hierzu gegeben, es sei jedoch zu verstehen gegeben worden, daß der Kreml möglicherweise zur Teilnahme an einer sol- chen Konferenz bereit sei. Einer der Gewährsleute äußerte, diese Bereitschaft der UdSSR sei vom stellver- tretenden Ministerpräsidenten der UdSSR, Wjatscheslav Molotow erklärt worden, lehnte es jedoch ab, sich darüber zu äußern, wann und in welcher Form das ge- schehen sei. Das britische Foreign Office lehnte es ab, sich zu dieser Angelegenheit zu äußern. Von informierter Seite wurde versichert, Außenminister Ernest Bevin habe bereits seinen Kollegen in den USA und Frank- reich einen Vorschlag unterbreitet, auf der kommenden Außenministerkonferenz einen ernstlichen und großangelegten Versuch zu unternehmen, dem„Kalten Krieg“ ein Ende zu bereiten. Die letzte Viermächtekonferenz fand im Juni vergangenen Jahres in Paris statt. Dort bildeten die Friedensregelun- gen für Deutschland und Oester- reich die Hauptpunkte der Tagesordnung. punkt der Debatte, die keine Gegensätzlich- keiten mehr zeigte, unterstrich, daß der Ausschuß das Woh- nungsbaugesetz einmütig verlangt Abgeordneter Klabunde(SPD) betonte, daß trotz der im Grundgesetz verankerten Eigentumsbegriffe ein Baulandbeschaffungs- gesetz kommen müsse, um dieses schwie- rigste Problem beim Wohnungsbau zu lösen. Klabunde sagte, nach fünf bis sechs Jahren werde ein weiteres über den gleichen Zeitraum folgen müssen und auch denach noch werde man Woh- nungspolitik zu betreiben haben, 4,5 Mil- lionen Wohnungen fehlten in Deutschland, ein Projekt, das 45 Milliarden DM erfordere. Klabunde wie auch die anderen Redner be- tonten die Notwendigkeit einer Baukosten senkung. Er forderte eine Baukostensen- kung binnen Jahresfrist. zehmprozentige Senkung erreicht werden. Klabunde forderte ferner eine Befreiung der im sozialen Wohnungsbau erstellten Wohnungen von der Umsatzsteuer. schusses Lück e(CDU) hob noch einmal die Freude über die Einmütigkeit bei der Verab- schiedung des Gesetzes hervor. nerte daran, daß es unter der Diktatur Hit- lers möglich gewesen sei, den Westwall und die Kriegsindustrie zu schaffen.„Wir lehnen die Diktatur ab, aber hinter uns steht die Diktatur der Not der Bonne Jeleonal: Ftankteich wünscht direktes Gespräch Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Vorsitzende der CDU/CSU- Fraktion, Dr. von Brentano, gab kurz nach seiner Rückkehr aus Paris unserem Korrespondenten einen kurzen Bericht über die Ergebnisse seiner Reise. Er hatte u. 4. Besprechungen mit den französichen Mi- mister präsidenten Bidault und Außen- minister Schuman, die außerordentlich positiv verliefen. Beide hatten den Wunsch geäußert, Deutschland sobald als möglich im Europarat zu sehen. Schuman habe ihm gesagt, daß er für die deutsche Haltung in bezug auf den Eintritt der Bundesrepublik zusammen mit dem Saargebiet in den Europarat weitgehendes Verständnis auf- bringe. Die beiden französischen Poltiker baten um eine Unterrichtung Dr. Adenauers. Dieses geschah am Dienstagvormittag. Von Regierungsseite verlautet, daß die Mit- teilungen Dr. von Brentanos durch den Bundeskanzler befriedigt aufgenommen worden sind.. Vor allem die Tatsache, daß die fran- 26S8ischen Politiker betonten, im Europarat bestehe die Möglichkeit, in freundschaft- licher Weise die die beiden Länder an- gehenden Probleme zu besprechen, hat Dr. Adenauer erfreut zur Kenntnis genommen, nachdem er erfuhr, daß Minister Schuman zu seinem dritten Vorschlag die Meinung äußerte, dieser lasse sich verwirklichen. (Dr. Adenauer hat in diesem dritten Vor- schlag den Wunsch geäußert, daß ein deut- scher Beobachter in den europäischen Mini- sterrat aufgenommen werden soll.) Dr. von Brentano, der anläßlich einer Tagung der Vereinigung Christlich- Demokratischer Far- teien Europas in Paris weilte, wußte dar- über hinaus zu berichten, daß auch die übrigen Staatsmänner eine zustimmende Haltung einnahmen, so daß der Punkt 3 einige Aussicht habe, im Ministerrat Zu- stimmung Zu erfahren. Darüber hinaus hatten Bidault und Schuman den Wunsch und den Willen zum Ausdruck gebracht, in Zukunft alle deutsch- französischen Probleme in direk- tem Gespräch gemeinsam zu beraten. Der Bundeskanzler hatte gestern eine lange Aussprache mit dem britischen Ho- hen Kommissar Robertson und anschlie- gend mit dem französisichen Hohen Kom- missar Frangois-Poncet. Das Kern- problem der Aussprache war die Frage, ob eine politische Generaldebatte im Bundes- tag stattfinden soll oder nicht. Dabei spielt die Kritik an der Außenpolitik des Kanz- lers eine wesentliche Rolle, obwohl die SP und FDP darüber hinaus auch dazu neigen, persönliche Dinge in die Diskussion zu brin- gen. Im Zusammenhang hiermit muß ein Antrag des Zentrums gesehen werden, das in die Haushaltsdebatte des Plenums am Donnerstag zusätzlich die Stellung eines Staatssekretärs für die Bundeskanzlei hin- eingenommen sehen will. Dieser zweite Staatssekretär soll die außenpolitischen An- gelegenheiten in Händen Halten. Bundestag einmütig für das Wohnungsbaugesetz Diskussion im Zeichen einer gemeinsamen Aufgabe/ Auch Lastenausgleich auf der Tagesordnung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Auf seiner Sitzung am Dienstag beschäftigte sich der Bundestag mit zwei Komplexen sozialpolitischer Bedeutung. Das Wohnungsbaugesetz wurde gegen die Stimmen der KPD mit großer Mehrheit verabschiedet. Außerdem wurden Probleme des Lastenausgleiches diskutiert. Die große Bedeutung, die man der Verabschiedung des ersten Wohnungsbaugesetzes zumißt, läßt sich daran erlesen, daß nach der Schluß abstimmung Bundestagspräsident Dr. Köhler erklärte, der Bundestag habe mit sei- ner einmütigen Stellungnahme seinen Willen zu einem sozialen und menschlichen Wirken zum besten des Volkes zum Ausdruck gebracht. Dieser Gedanke war auch der Mittel- zwölf Millionen Menschen, die ohne Woh- nung sind.“ Lastenausgleich Nach der einmütigen Verabschiedung des Wohnungsbaugesetzes diskutierte das Plenum in einer etwa viereinhalb Stunden dauernden Debatte die Probleme des Lastenausgleiches. Bundesfinanzminister Dr. Schäffer er- klärte, die Abgabe sei ursprünglich auf zwölf Monate berechnet und später auf vier Monate zusammengedrängt worden. Dies habe zu einer Bedrohung der Liquidation der Wirtschaft geführt, die nur sehr schwer tragbar sei. In der Bizone seien bisher 854 218 000 D, in der französisichen Zone 117 831 000 DM aus der allgemeinen Sofort- hilfe aufgebracht worden. Weitere 185 Nil lionen habe die Sonderabgabe eingebracht. Das Gesamtaufkommen erreichte damit 1157,62 Millionen DM. Von diesen Mitteln seien 441,7 Millionen als Unterhaltsbeihilfe und 210 Millionen zur Hausratsbeschaffung verausgabt worden. 50 Millionen seien als Ausbildungsbeihilfe verbraucht oder bereit- gestellt, weitere 210 Millionen seien in den Wohnungsbau geflossen. Insgesamt seien 1051,7 Millionen DM verausgabt worden. Wie der Minister bekanntgab, sind noch 340 Millionen DM Soforthilfegelder rück- ständig. Davon seien nur drei Fünftel ge- stundet worden. Er habe den festen Willen, diese Rückstände einzubringen. Abgeordneter Reis mann(Zentrum) hielt das Finanzministerium nicht für geeig- net, dieses Ressort weiterzuführen, da Dr. sondern noch einmal habe. Wohnungsbaugesetz Es müsse eine Der Vorsitzende des Wohnungsbauaus- Lücke erin- die Autobahnen, K 9 Schäfer nur von fiskalischen Gesichtspunk- ten her an die Frage herangegangen Sei. Er verlangte unter dem Beifall der SPD die Heranziehung der Hortungsgewinnler und des ehemaligen Reichs vermögens, das der Bundesrepublik zufiel. Er forderte, daß die- jenigen, die mehr als die Hälfte ihres Ver- mögens durch den Krieg verloren haben, von der Soforthilfe befreit werden. Der SpPD- Sprecher, Abgeordneter Seuf fert, wandte sich gegen diese Forderung und erklärte, man dürfe das Soforthilfe- gesetz nicht mehr ändern, sondern müsse den endgültigen Lastenausgleich so schnell Wie möglich verabschieden. Die Sozialdemo- kraten hatten jedoch angesichts der Aeuge- rungen des Finanzministers erhebliche Be- fürchtungen. Die entscheidende Grundfrage sei. ob man den Lastenausgleich aus einer Belastung des Besitzes oder aus einer Abschöpfung des Gewinnes, Praktisch also einer Belastung des Arbeits- einkommens. Frage, ob der Lastenausgleich für die Re- Sierung dort aufhöre wo die Zzinsung anfange. Seine Fraktion erwarte einen individuellen Ausgleich, wolle jedoch keine Wiederherstellung der alten Vermögensschichtung. bestreiten wolle Seine Fraktion stelle die Kapitalver- Abgeordnete verlassen WAV Bonn.(dpa) Die bisher der WAV ange- hörenden Bundestagsabgeordneten Günter Götzendorff und Wilhelm Paschek sind als Hospitanten übergetreten. Sie erklärten, ihre Zugehörig- keit zur WAV-Fraktion sei nicht mehr ge- geben, da sich der Block der Heimatvertrie- benen in Bayern als Flüchtlingspartei kon- stitujert habe und im kommenden Wahl- zur Deutschen Reichspartei ampf eigene Listen aufstellen Wolle. R e e F 93 5 5 3 3 8 5 3 9 n 8 92 5 8 5 MORGEN“ Mittwoch, 29. März 1950/ Nr. 1 — e 0 t 0 U 7 R 5 fühl K ann Südostasien noch gerettet werden echisgeſünl wecken 14 n. 6 S Heidelberg.(cke-Eig-Ber.)„Problem Bao Dai und das Dilemma der amerikanischen Asienpolitik/„Antibanditenmonat“ in Malaya e een ene ee e N 8 5 Thema, über das der ehemalige Staatz Mittwoch, 29. März 1950 Von Jürgen W. Flinke sekretär in der hessischen Regierung, Pgü. Jüdostasi 0 5 8 1 25 8 fessor Dr. Brill, vor dem Internationale 3 Südostasien ist das Monstreproblem besuch demonstrierte. Angehörige seiner verübte Sabotageakte wollen die Führer Ssekl ir idelbe keriert U blslener? S 5 3 a 5 25 a ah. Presseklub in Heidelberg referierte. 5 Anleger! westlicher Politik geworden. Amerikani- Armee beschossen aus einem leichten Feld- der„Malaiischen Volksarmee“ die Wirt- Brill, der einleitend einige in der bisherigen Es besteht kein Anlaß, nach dem Blick sche wirtschaftliche und militärische Unter- geschütz den Hafen mit den beiden Zer- schaft der Malalischen Föderation ruinie- Geschichte von Bedeutung gewesene Then Auf die Ueberschrift die Hände über dem Kopf 2 amenzuschlagen und aufbrausend zu frage„Was, schon wieder eine neue Steuer?“ Die Gespräche über eine Wahl- Steuer bewegen sich vorläufig in den plato- nischen Bezirken, in denen bekanntlich des Gedankens Blässe seit langem domiziliert. Der Vorschlag, eine Wahlsteuer für Nicht- Wähler einzuführen, ist kurz nach der bel- ischen K abstimmung aufgetaucht. Die hohe Wahlbeteiligung von 92 Prozent hat aufhorchen Man fand dann, daß es nicht allein die Popularität des Königspro- blems war, die die Zettelkästen an den Wahlurnen füllte, sondern daß zu einem nicht unbedeutenden Teil die Wähler sich einfach deshalb an den Wahlen beteiligten, Weil ein Fernbleiben eine Steuerforderung des belgischen Staates ins Haus gebracht hätte. In Belgien gibt es nämlich seit 1893 eine Wahlsteuer. Die Folge war, daß seit der Einführung der„vote obligatoire“, der Wahlpflicht, in Belgien die Beteiligung die zuvor durchschnittlich zehn Prozent betra- gen hatte, auf 90 bis 95 Prozent anstieg. Lange vor Belgien hatte Bayern bereits im Jahre 1881 ein Gesetz über die Wahl- Pfllicht in Kraft gesetzt, das den Nichtwäh- lern bei geringer Beteiligung hohe Kosten auferlegte. Auch in Holland und Australien gibt es seit dreißig Jahren Wahlsteuergesetze. Die Aufzählung, die nicht vollständig ist, Zeigt, daß sich die demokratischen Staaten schon immer darüber Gedanken gemacht Haben, wie sie die Wähler vom Ohrenstuhl hervor und ins Wahllokal bringen können. Gewig, der Zwang, für die Nichtbeteiligung Steuern zu zahlen, hat nicht gerade sehr Viel Anziehungskraft, wenn man im glei- chen Atemzug von den demokratischen Freiheiten hört und spricht. Aber werden nicht viele dazu gebracht, über die Wahl- ziele nachzudenken? Daß der eine oder andere nachher im Wahllokal seinen Zettel unbeschrieben in den Kasten steckt, ist von sekundärer Bedeutung. Die Hauptsache war, dag er überhaupt nachgedacht hat. Das blieb das entscheidende. Der Gang ins Wahllokal war also doch eine Art Votum, nicht zuletzt— wenn man den Begriff ganz Weit faßt— für die Erhaltung der demo- Kkratischen Freiheiten. lassen. Der ehemalige Reichskanzler Dr. Hans Luther meinte gestern auf einer Ver- sammlung der Deutschen Wählerschaft in Wiesbaden, das Volk müsse vielmehr mit praktischer Demokratie vertraut gemacht Werden. Er zielte damit auf ein Problem, das von einem solchen titanenhaften Aus- maß ist, daß man erschauern könnte, wenn man die Grenzen absteckt. Die nie nach- Iassende Kommunikation zwischen den Wählern und dem Parlament ist eine der elementarsten Vorbedingungen für das Funk- tionjeren des demokratischen Zusammen- Spiels. Aus eben diesem Grunde, und nur aus diesem, haben manche Länder die Wahl- steuer eingeführt. Sie erscheint ihrem augberlichen Bild nach als unsozial und hart. Hinter dieser zweifellos wenig anziehungs- kräftigen Erscheinungsform verbirgt sich aber viel mehr. Dahinter steht das Wissen um die politische Apathie, um die Gleich- gültigkeit und um den Schlendrian, der ge- rade in satten Zeiten seine Mitläufer hat. Dahinter steht als Triebkraft die Sorge um die richtige Balancierung der Gewichte zwi- schen den Regierten und den Regierenden. Z. Scher Drei von fünf sind Pfälzer München.(dpa) Die Rückkehr der Pfalz zu Bayern ist ein Akt der Wiedergut- machung, der nicht zuletzt den Interessen Bayerns dient, sagte der bayerische Kultus- Minister Dr. Alois Hundhammer(CSU) zum Abschluß des Besuches von vierzig pfälzi- schen Bürgermeistern in München. Im Hin- Pliek auf sein eigenes Ministerium, in dem von fünf Ministerialräten drei Pfälzer seien trat Dr. Hundhammer dafür ein, den Be- amtennachwuchs aus der Pfalz zu ergänzen“ Was seit zwölf Jahren nicht mehr geschehen Sei. stützung der durch die rote Flut bedrohten süd ostasiatischen Länder ist nunmehr in greifbare Nähe gerückt. Würd sie aber noch rechtzeitig kommen? Außenminister Ache son und sein Sonderbotschafter Jessup, der auf einer großen Fernostreise die Lage an Ort und Stelle studiert hat, befürworten eine umfangreiche Hilfe für die mit Frank- reich zusammenarbeitenden Regierungen von Vietnam, Laos und Kambodscha. Es fragt sich, welche Motive die beiden Staats- männer dazu veranlassen. Sind sie innerlich Wirchlich davon überzeugt, daß Kaiser Bao Dai mit amerikanischer Hilfe Indochina vor dem Kommunistenführer Ho Chih Minh retten kann? Oder wollen sie nur etwas tun, um überhaupt etwas zu tun,— weil sie angesichts des ungeduldigen Verlangens nach einer„positiven amerika nischen Außenpolitik“ einfach nicht länger untätig zusehen können, wie sich der kom- munistische Bazillus tiefer und tiefer in den Leib Südostasiens hineinfrißt?“ Um dem indochinesischen Volk einen Wirkungsvollen Beweis dafür zu geben, welch starke Freunde das Regime Bao Dai besitzt, schickte Washington seine beiden Zerstörer„Stickwell“ und„Anderson“ nach Saigon. Der Erfolg: Ho Chi Minhs Agitato- ren brachten eine vieltausendköpfige Men- schenmenge auf die Straßen, die stunden- lang gegen den amerikanischen Flotten- störern. Und das geschah in Saigon, der Hauptstadt Cochinchinas, wo Frankreichs Schützling Bao Dai am sichersten im Sattel sitzt! Augenfällig zeigt sich das Dilemma der USA-Politik in Indochina: Einer- seits besteht die Tatsache, daß sich ohne starke westliche, d. h. amerikanische Hilfe das Regime Bao Dais nicht gegen den von Moskau und Peking gestützten Ho Chi Minh behaupten kann, andererseits ist zu fürch- ten, daß gerade eine umfangreiche ameri- kanische Hilfe Bao Dai zu Fall bringt, da sie ihn in den Augen einer großen Zahl indochinesischer Nationalisten diskredidiert. Die chinesischen Kommunisten haben das Schlagwort vom„amerikanischen Imperialismus“ schon einmal mit bestem Erfolg verwendet. Während Indochina zum gemeinsamen Alpdruck der westlichen Staatsmänner wird, doktort England noch alleine an seinem Sorgenkind Malay a herum. Hier liegen die Dinge allerdings wesentlich anders als etwa in Indochina. Nicht eine kommuni- stische Volksbewegung großen Stils, son- dern einige Tausend kommunistischer Gue- rillakämpfer bilden das Problem. Nach Indochina ist Malaya das Kominform-Ziel Nr. 1 in Südostasien. Seine Zinnminen und Kautschukplantagen haben Malaya zum größten Dollarverdiener des Sterling-Gebie- tes gemacht. Durch am laufenden Band Gandhi sagte:„Ich werde wieder kommen“ Ein indischer Arzt in Birmingham hatte ein merkwürdiges Erlebnis London.(UP) Der chirurgische Facharzt Dr. Diwan Singh behauptet, am 2. März im Salon seiner Wohnung in Birmingham eine Dreiviertelstunde lang mit Mahatma Gandhi gesprochen zu haben. Dr. Singh, ein fünfzig Jahre alter Sikh aus Amtritsar im Pandschchab, übt seit achtzehn Jahren in Birmingham seine chirurgische Praxis aus. Er will jetzt Eng- land verlassen, um nach Indien zu gehen und den Anordnungen Folge zu leisten, die Ghandi ihm in seiner Unterhaltung gegeben haben soll. Sein 2 inmentt n mit der Erschei- nung Gandhis beschreibt Dr Singh folgen- dermaßen:„Es war um drei Uhr morgens, am 2. März, als ich durch ein Klopfen an meiner Haustür geweckt wurde. Nicht sehr erfreut, da ich glaubte, es handele sich urn einen nächtlichen Patienten, ging ich die Treppe hinab. Ich öffnete die Tür— und es verschlug mir die Sprache, denn ich sah Mahatma Gandha bewegungslos und auf seinen Stab gestützt vor der Tür stehen, mit seinem üblichen Ge- Wand bekleidet. Vor Furcht stand ich stei: wie eine Säule da, Während Gandhi eintrat und langsam auf die Tür meines Salons zuging. Dann drehte er sich um, sah mich an und sagte, warum fürchtest du dich, ich tue dir nichts“. Er klopfte mir auf die Schultern, und ich konnte die Berührung seiner Hand fühlen“ Dr. Singh berichtet dann, er habe an den Lehren Gandhis bis zu dessen Ermordung im Januar stets etwas auszusetzen gehabt. Noch zehn Tage vor dem Attentat habe er Gandhi einen Brief geschrieben und darin an dessen Einstellung zur Teilung Indiens Kritik geübt. „Gandhi sagte mir: Ich habe deinen Brief erhalten. Du selbst nennst dich einen Patrioten, und dennoch lebst du hier im Luxus. Weißt du denn nicht, was in In- dien vor sich geht? Du mußt nach Indien gehen, um das fortzuführen, was ich unvoll- endet lieg. Ich saß wie gebannt, aber ich brachte es fertig, ihn zu fragen, was ich tun könne. Gandhi antwortete, ich solle nach In- dien gehen und dort selbst sehen, was zu tun sei. Er selbst werde mich erneut be- suchen, um mir weitere Ratschläge zu geben. Insgesamt erklärt Dr. Singh, habe seine Unterhaltung mit Gandhi etwa 45 Minuten gedauert. „Dann erhob sich Gandhi plötzlich und ging zur Haustür, die ich in meiner Furcht offen stehen gelassen hatte. Er schritt hin- aus in die Nacht, und als er an meinem Wa- gen vorbeikam, der vor der Tür stand, Straßburg-kein Gang nach Canossa Dr. Roser(Eglingen) über„Europa-Union und Saarkonvention“ Mannheim(i. tu-Eig. Ber.) Der zweite Vor- Sitzende des Landesvorstands Württemberg Baden der Europaunion, Oberbürgermeister Dr. Roser(Eßlingen) sprach am Montag- abend in Mannheim zu dem Thema:„Europa- union und Saarkonvention“. Dr. Roser erklärte, daß von allen Kon- zeptionen eines einheitlichen Europa, die heute zur Debatte gestellt werden, nur die- jenige von der Europaunion befürwortet wer- den körme, die von einer Verwirklichung Eu- ropas durch den Europäer ausgeht. Nur auf diese Weise könne Europa zu der politischen Macht werden, die Carlo Schmid einmal als den„dritten Partner“ bezeichnet habe. Jede Reduktion auf zwei Partner müsse not- wendiger weise zu einer Auseinandersetzung führen. Diese Konzeption dränge Europa keines- wegs in die Rolle eines Pufferstaates, son- dern lasse durchaus die Möglichkeit einer Neutralität— gegebenenfalls einer bewaff- neten Neutralität— offen. Dr. Roser zeigte am Beispiel der Einwohnerzahl Europas, die Jas Zweieinhalbfache der Einwohnerzahl Ruß- lands beträgt, daß es falsch sei, von vorn- herein zu glauben, Europa müsse auf Grund seiner kriegsbedingten Schwäche auch der schwächste unter diesen Partnern sein. Die Aufgaben Deutschlands sieht Dr. Roser in einer wirksamen Mitarbeit, in eimer Initiative, die jede Möglichkeit auf- greift, an der Integration Eurepas mitzu- Wirken. Das könne ohne Verzicht auf be- rechtigte nationale Interessen geschehen. „Wir glauben, daß die Bundesregierung die Aufgabe hat, ohne Bedingungen noch in die- sem Jahr dem Europarat beizutreten.“ Zur Saarfrage sagte Dr. Roser, die fran- z6sische Saarpolitik müsse von jedem ver- antwortungsbewußten Europäer abgelehnt werden. Er vertrat die Ansicht, zweiseitige Abkommen, wie die„dilletantische Außen- polftik Adenauers“ sie zu schaffen ver- suche, seien keineswegs geeignet, zur Lö- sung dieser Frage beizutragen. Die Saar- frage sei tatsächlich nur noch in Straßburg zu lösen. Das bedeute nicht, auf irgendeine Forderung in bezug auf die Saar zu ver- zichten; man könne vielmehr mit sehr kon- kreten Vorschlägen nach Straßburg gehen. Der Gang nach Straßburg sei kein Gang nach Canossa, sondern stelle vielmehr für Deutschland die ein- zige Möglichkeit dar, den Peters berg(Hohe Kommission) zu überspielen und zu einer wirksamen Außenpolitik zu kom- men. In diesem Sinne glaubte Dr. Roser, auch den Vorschlag, grundsätzlich nur Ab- geordnete in die Beratende Versammlung zu entsenden und alles Gewicht dort zu konzentrieren, befürworten zu können, Ab- schliegend erklärte er, die besondere Be- deutung Deutschlands liege in der politi- schen Mittlerstellung zwischen Ost und West. Nur dadurch könne vermieden werden, daß Straßburg eines Tages zum Anhängsel Ame rikas werde. klopfte er zweimal mit seinem Stab daran, wie ein kleiner Junge. Nachdem er in der Dunkelheit verschwunden war, rief ich ihm nach und bat ihn, zurückzukehren. Gandhi antwortete: Ich werde wiederkommen.“ Als Mediziner sei er dessen sicher, daß er nicht geträumt habe und auch nicht das Opfer einer Halluzination geworden sei.„Ich bin ein praktischer und sehr materialisti- scher Mensch“, meinte Dr. Singh.„Ich bin mir völlig darüber im klaren, daß man mir nicht glauben und über mich spotten wird. Von Spiritismus, Poltergeistern und all dem weiß ich nichts. Ich weiß aber, daß alles wahr ist, was ich ihnen hier erzählt habe. Ich habe Gandhi gesehen, ich habe seine Berührung gefühlt und ich habe mich 45 Minuten lang mit ihm unterhalten. Er hat mich nach Indien geschickt, und ich werde am neunten April dorthin abreisen. Meine Praxis, die ich in Birmingham acht- zehn Jahre lang hatte, werde ich aufgeben. ren und damit das britische Weltreich an einem seiner empfindlichsten Lebensnerven treffen. Das Rückgrat der kommunistischen Rebel- lion konnte in den vergangenen zwei Jah- ren nicht gebrochen werden. Kein Wunder, wenn man in London allmählich nervös wurde. Die Ungeduld hatte ihren Höhe- punkt erreicht, als Malaya alle seine Kräfte auf eine neue groge Kraftanstren- gung Konzentrierte: den„Antibanditen- Monat“. Im Zeichen des Antibanditen- monats werden alle verfügbaren zivilen und militärischen Reserven für eine Großaktion gegen das Banditenunwesen eingesetzt. 450 000 eingeborene Freiwillige leisten den britischen Truppen wertvolle Hilfsdienste. Sie lösen vor allem die malaiischen Selbst- schutzeinheiten ab, denen der Schutz ein- samer Plantagen, Bergwerke, Bahn- und Industrieanlagen— beliebter Ziele kom- munistischer Ueberfälle— oblag und die nun mit den britischen Formationen den Dschungel durchkämmen. Hohe Belohnun- gen winken jedem, der einen Rebellen— N A r 0 N. S ιι BORNEO tot oder lebend— zur Strecke bringt oder Wertvolle Informationen liefert. Weniger an Malaya, mehr an Indochins denken wir, wenn wir auf eine wichtige Tatsache hinweisen: Selbst bei bestem Wil- len und bei Einsatz beträchtlicher Mittel Wird der Westen Südostasien nicht halten können, wenn er seine propagandistische Unterlegenheit nicht aufholt. Einer ge- wiegten Propaganda ausgesetzt, fällt es den politisch unerfahrenen Menschen Südost- asiens auf die Dauer schwer, sich jenen lockenden kommunistischen Versprechun- gen zu verschließen, die ihnen nationale Freiheit und einen größeren Anteil an den Gütern der Welt verheißen. Durlach will los von Karlsruhe Ausgemeindung muß vom Landtag entschieden werden Das ist ein Beweis für meine Ueber- zeugung.“ Durlach(c. e. Eig. Ber.) Seit Monaten sind in Durlach Besprechungen im Gange, um die Ausgemeindung der heute 25 000 Einwohner zählenden Industriestadt, die ehedem die badische Markgrafen- Haupt- stadt und damit die Vorgängerin Karls- ruhes war, aus dem Stadtverband Karls- ruhe zu vollziehen. Bereits 1947 führte die DVP eine politische Listensammlung durch und auch weite Kreise der CDU setzten sich für die Wiederherstellung der Selb- ständigkeit der Stadt, die im Jahre 1938 durch die„nationalsozialistische Zwangs- ehe“ mit Karlsruhe verloren ging, ein Diese Kreise richteten nun in den letz- ten Wochen den Ausgemeindungsantrag an den Verwaltungsausschuß des württember⸗ gisch- badischen Landtages, der unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Bran- den burg(Pforzheim) gestern in Durlach tagte. Die Verfechter der Ausgemeindung führten als Hauptargument ins Feld: starke Benachteiligung seit dem Jahre 1945 auf dem Gebiete des Verkehrs, der Wohnraum- fragen und der Finanzpolitik. Oberbürger- meister TöppPer, Bürgermeister Heu- rich und Stadtkämmerer Dr. Gurk wie- sen an Hand von Zahlenmaterial, das dem Verwaltungsausschuß des württembergisch- badischen Landtages übergeben wurde, nach, daß die vorgebrachten Argumente einer Benachteiligung Durlachs gegenüber anderen Stadtteilen Karlsruhes nicht stich- haltig seien, Im Anschluß an die Sitzung besichtigte der Ausschuß die Stadt und überzeugte sich an Ort und Stelle von der geographisch und sozial engen Verflechtung der beiden Gemeinwesen, Zu einer Be- schlußfassung kam es nicht, da die Prü- fung des umfangreichen Materials vermut- lich längere Zeit in Anspruch nehmen dürfte und eine Entscheidung ohnehin nicht dem Verwaltungsausschugß, sondern allein dem Plenum des Landtages zusteht. Kamm soll immun bleiben Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der Geschäfts- ordnungsausschuß des Landtags lehnte am Dienstag nach lebhafter Debatte mit Mehr- heitsbeschluß erneut die von der Staatsan- Waltschaft beantragte Aufhebung der Im- munität des ehemaligen Befreiungsmini- sters Gottlob K a mm ab. Das Plenum wird heute oder morgen die endgültige Entschei- dung treffen. Schachts Einspruch zurückgewiesen Stuttgart.(dpa) Die Beschwerde des ehe- maligen Reichsbankpräsidenten Dr. Hjalmar Schacht gegen die Einstellung des Ermitt- lungsverfahrens gegen Ministerialrat Karl Ströle wurde jetzt von Generalstaatsanwalt Dr. Richard Schmid als unbegründet zurück- gewiesen. Der Generalstaatsanwalt teilte Dr. Wolfgang Schwamberger dem Rechts- vertreter Dr. Schachts, mit, daß bei den Entscheidungen des ehemaligen Leiters des Befreiungs Ministeriums, Ministerialrat Ströle, in der Spruchkammersache gegen Dr. Schacht weder der Tatbestand der Nö- tigung noch der Rechtsbeugung gegeben sei. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte am 23. Februar verfügt, dag das Ermittlungs- verfahren gegen Ströle eingestellt wird. Dr. Schacht hat jetzt nach dem geltenden Ge- setz die Möglichkeit, beim Oberlandes- gericht eine gerichtliche Entscheidung zu beantragen. Warenzeichen„Berlin“? Berlin.(AWM- Eig. Ber.) Bundeswirt- schaftsminister Prof. Erhard gab in einer Rede, die er während seines Aufenthaltes in Westberlin hielt, seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß Westberlin infolge seiner poli- tischen und geographischen Lage sowie seiner struktuellen Verhältnisse sich nicht so aus- reichen helfen könne, sndern der Unterstüt- zung von außen bedürfe. Ob sich allerdings alle Wünsche und Hoffnungen erfüllen wür den, sei fraglich, Westberlin habe Mut und Kraft zum Schutze der Demokratie auf- gebracht. Diese moralische Leistung könne der Stadt auch wirtschaftlich im Auslande dienlich sein. Es sei deshalb die Einführung eines Berliner Markenzeichens rat- sam. Berlin habe die Zivilisation der ganzen Westlichen Welt verteidigt. Für seine Be- harrlichkeit und Treue verdiene es Ehrfurcht. Kalter Krieg mit Rubelkurs Washington.(UP-REFUTER) Die ameri- kanische Regierung hat in Moskau eine Note überreichen lassen, in der gegen die Heraufsetzung des bisherigen Verrech- nungskurses des Rubels für die Diplomaten protestiert wird. In Kreisen des Außen- ministeriums wurde erklärt, daß die Her- aufsetzung des Rubelkurses den USA etwa eine Million Dollar im Jahr kosten werde. Auch Großbritannien will gegen den von der Moskauer Regierung festgelegten be- sonderen Wechselkurs des Rubels für diplo- matische Missionen in Moskau Protest er- heben. Diplomatische Kreise glauben, daß der Kreml mit seinem Beschluß die Bot- schaften der Westmächte in Moskau zwin- gen will, ihr Personal zu verringern. „Fliegende Untertassen“— made in USA? Dallas(Texas)(up) Henry J. Taylor, ein bekannter amerikanischer Rundfunk- kommentator, erklärte soeben über meh- rere amerikanische Sender:„Es gibt Wir Kklieh fliegende Untertassen. Die Bevölkerung der USA hat jedoch kei- nen Grund, beunruhigt zu sein. Diese fliegenden Untertassen kommen nicht von anderen Planeten. Sie kommen auch nicht aus der Sowjetunion.. Die Antwort auf die Frage, was es mit diesen Untertassen auf sich hat, könnten ihnen die ame- rikanischen Luftstreitkräfte geben, sobald sie dazu bereit sind. Vorläufig sind sie noch ein militärisches Geheimnis und ich glaube nicht, daß irgendeine andere Stelle außer den Militär- behörden berufen ist, eine richtige Antwort darüber zu geben, woher die Untertassen kommen und wohin sie gehen.“ rien streifte, gab seiner Auffassung Aug. druck, daß wir neue Wege suchen müßten um aus dem Dilemma der gegenwärtigen Situation herauszukommen. Es seien nach 1945 in Westdeutschland ernsthafte Versuch dazu unternommen worden, indem in allen Länderverfassungen und im Grundgezeg die Idee der Menschlichkeit an den Anfang gestellt worden sei. Nach seiner Ansich habe bisher jedoch ein Element gefehlt: Da Rechtsbewußtsein, basierend auf den Rechtsgefühl. Es sei weiter von großer Be. deutung, neue Wege in der Verteilung de „Macht“ zu finden. Regierung und gesetz. geberische Organe müßten im gleichen Mag; damit versehen sein. Dr. Brill wandte sich ferner gegen die sogenannten Realpolitikg der Weimarer Zeit. Diese seien Utopisten gewesen. Die damalige Auffassung, da Praxis alles, die Theorie aber nichts be. deute, ist nach seiner Ansicht falsch. Um einem neuen System des Denkens zu kom men, sei es vielleicht gut, die Begriffe un Auslegung über die„Macht“ der Literat zu überlassen.. Dr. Brill sagte abschließend, die heutig Jugend gebe Anlaß zum Hoffen. Nur muß. ten die„Veteranen von Weimar“ endlid die führenden Positionen räumen. Gefängnis für Koevel Kiel.(dpa) Zu fünf Monaten Gefängn verurteilte das Landgericht Kiel am Diem tag den 2. Vorsitzenden der Radikal-Sozialel Freiheitspartei(RSF) in Schleswig- Hol stein, Hug Koevel(Kiel), weil er führend Politiker in Schleswig- Holstein öffentlid beleidigt und verleumdet hatte. Das Ge richt entsprach damit dem Antrag de Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger Koeveh hatte für Freispruch plädiert. Die Beweiz⸗ aufnahme hatte ergeben, daß RKoevel an 30. September v. J. auf einer RSF- Ver. sammlung in der Gemeinde Husby be Flensburg geäußert hatte, die west del schen Landesminister und Abgeordneten seien willenlose Werkzeuge der Besatzung, mächte. Alle Politiker die seit 1918 aufge. treten seien, gehörten vor einen Staatsge richtshof.. Piste an die Herausgeber Mehr Takt im politischen Leben W Ich erlaube mir, zu dem Zwischenfall bel der Kundgebung der Badener am Samstag im Rosengarten, Stellung zu nehmen. Den Besu- chern der Kundgebung der„Arbeitsgemein- schaft der Altbadener“ wurde ein Schauspiel zuteil, was allein schon die Anwesenheit Wert Wär. Zu der Frage:„Baden oder Südweststaat) mod! ich keine Stellung nehmen, Was m Aber am berührte, und was jeder demoktg tischen Spielregel widerspricht, war das Ver halten der Südweststaatanhänger, die zahlreich erschienen waren. Etwas, was man im Ver- kehr der Menschen untereinander bisher al Takt zu bezeichnen pflegte, war ja im deut- schen politischen Leben meist ein unbekannte Etw-²as gewesen. Das Fehlen dieser Eigenschaf dürfte eigentlich nicht verwundern, glaubte man nicht an den erzieherischen Wert der Leh. ren der Vergangenheit. Da der Bundestag abgeordnete Freudenberg an der Spitze auftrat sei mir der Sprung nach Bonn erlaubt. Der Beschluß der SPD-Fraktion, gegen del Ausschluß ihrer beiden Abgeordneten Heiland und Wehner zu protestieren, mag eine Form sache sein; oder aber empfindet man den Aus schluß der beiden Abgeordneten als ungerech die nach dem Wahlspruch handelten: Will Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dit den Schädel ein! Nichts gegen die SpD und auch nichts gegen Schläge,(Wo sie am Platze sind) doch ein wenig mehr Takt dürfte man von den Abgeordneten in undd außer Bonn doch erwarten. Oder sollte das zuviel verlangt sein? 5 Heins Brenz, Mannheim Die Rechte der ehemaligen Berufssoldaten Wohl dem, der seinen Vater Staat Zum Schutzherrn seines Lebens hat. Er wird betreut und durchverwaltet, Wird untertänig ausgerichtet Und, wenn er nicht von selbst verzichtet, Verfassungsmäßig ausgeschaltet. Diese Zeilen treffen auf einen Berufsstand nämlich auf den der ehemaligen Berufssoldatel zu, der zwar nicht betreut und durchverwalte dafür aber seit über fünf Jahren ausgeschalte Wird. Bekanntlich hatte das Kontrollratsgesel Nr. 34 die Zahlung von Versorgungsbezügen dn ehem. Berufssoldaten verboten. Von diesen Gesetz wurden nicht etwa nur Generäle un Andere höhere Offiziere, denen man so gen den Anspruch auf eine Sonderbevorzugung n die Schuhe schiebt, betroffen, vielmehr fallen unter dieses Gesetz auch die vielen alt gedien- ten Unteroffiziere und als besondere Härte d Witwen und Waisen aller Kategorien und in besonderen die Beamten der ehemaligen Wehr. macht. Es ist eine Tatsache geworden, daß keln anderer Berufsstand in dieser Weise behandel wird. Nachdem nun das Kontrollratsgesel Nr. 34 längst aufgehoben ist, der Artikel 10 des Grundgesetzes die Wiederherstellung del Rechte der ehemaligen Berufssoldaten aud vorsieht und der Bundeskanzler im September v. J. vor dem Plenum die Lösung dieser Frage als vordringlich hingestellt hat, fragen wir uns warum wird denn nun die Frage nicht geld oder wenigstens mit der Lösung dieser Frage begonnen? Zugegeben, daß die Bearbeitung eines derartigen Gesetzes lange Zeit in Au. spruch nimmt, so doch nur mit der Einschrän kung, wenn es sich um Angehörige der letzten Wehrmacht handelt. Für die Berufssoldaten der alten Wehrmacht, die nach dem ersten Weltkrieg mit Versorgungsbezügen entlassen wurden, bedarf es keiner neuen Gesetze. E- war ja schon eine unverständliche Maßnahme, wenn man diesen Kreis, der schon gar nicht mit Hitler zu tun hatte, entrechtete, Allen den. jenigen, die bei der Wiederherstellung det alten Rechte ein Wiederaufleben des Militaris- mus oder gar eine Remilitarisierung erblicken kann man nur entgegenhalten, daß das mi Militarismus oder Remilitaristerung auch gal nichts zu tun hat. Diese Kreise sollten viel mehr die so treffenden Worte des englischen Schriftstellers Victor Gollancz beherzigen, dei Wie folgt schreibt:„Wenn man jemandem die Möglichkeit nimmt, sich durch Arbeit sein Brot zu verdienen oder ihm seine Pension vorent- hält, auf die er einen Anspruch erworben hat, so macht man ihn zum besten Rohmaterial für den nächsten besten Gauner.“ K. Hermanni, Mannheim 5 2e 2 O0 bdoa E88 e rr e „Proble 1 tete 0 113 Pyo. nationalen erte. 1 bisherigen ene Theo. zung Az. n mügteg ö wärtigen eien nach e Versuch n in allen rundgeseg en Anfang r Ansich Tehlt: Daz auf dem! roßer Be. silung der id gesetz, chen Mag; andte sich alpolitiiee Utopisten“ ung, da nichts de ch. Um zu kom] griffe um Literatuf ie heutig Nur mühe e endlid b Gefängnn im Dien 1- Soziale Wig 855 Hol. 1 führend öffentlich Das Ge. rag del 1 Koeveh Beweis. oevel am SF- Ver. usby bel Westdeut. eordneten sa tzungs. 18 aufge. Staatsge- eee be en enfall bel amstag im den Besu- itsgemein- Schauspiel aheit Wert veststaat“ Wes min demokrz das Ver. zahlreich im Ver- bisher al im deut. bekannte igenschaft 1, glaubte t der Leb. zundestag- 20 Auftrag bt. gegen del n Heiland mne Form. den Au: ungerecht n: Wills ag ich Di chts gegen ein wenig zeordneten der sollte Mannhein soldaten lat. tet, zichtet, 0 rufsstand Essoldatel verwalte zgeschalte ratsgesel ezügen an n diesen eräle unt 1 80 gern zugung i ahr fallen It gedlen⸗ Härte d n und in zen Wehr. daß keln behandelt ratsgesell tikel 18 lung del ten aud zeptember ser Frage 1 Wir uns cht gelb ser Frage arbeitung t in An. Iinschrän- er letztel Fssoldaten m erste entlassen Setze. IB ahznahme, zar nicht Allen den. lung det Militaris⸗ erblicken, das mit auch gal ten viel. nglischen igen, det ndem die sein Brot 1 vorent⸗ rben hat, terial fur lannheim Nr. 75 Mittwoch, 29. März 277 Brummeleien der Männer Uns tut ein Beau Brummel not! Jetzt wäre Gelegenheit, mit einem kühnen Sprung zehnjährige Irrtümer vergessen zu machen. Aber Gelegenheiten sind dazu da, versäumt zu werden, sagte der geistreiche Anatole France. Oder war es James Joyce? Kann auch Puschkin gewesen sein; 80 genau will ich das nicht behaupten. Um alif den schönen Mr. Brummel zurück- zukommen: die Engländer hätten Grund, im ein Denkmal zu setzen. Aber auf der ganzen Insel sieht man nur Admiral Nel- son in Bronze oder Kriegerdenkmäler mehr oder weniger zweifelhaften Geschmacks Wie bei uns. Dabei hat er England in seinem Bereich hundert Jahre lang eine ehenso unangreifbare Monopolstellung ver- schafft, wie Nelson sie bei Aboukir und Trafalgar auf hoher See begründete. Mr. Brummel ist der Schöpfer der modernen Männermode. Er hatte die Kühnheit, über dle Kinkerlitzchen des Spätrokoko und des alis dem napoleonischen Frankreich impor- tierten Empirestils in der Männerkleidung Werächtlich zu lächeln. Er machte Schluß mit Satinhosen und silberbestickten Rosa- Kücken, mit grünseidenen Strümpfen und himmelblauen Stöckelschuhen. Er ver- jagte den männlichen Pfau aus den Salons des georglanischen England. Statt dessen erstand der Gentleman in dunklen Farben, in den glatten und weichen Tuchen schot- Hischer Provenienz. Nicht das Auffallende n Farbe und Schnitt war guter Geschmack, sondern das Gegenteil. Und so ist es seit- dem geblieben. Nur nicht bei uns. Von der zünftigen Einbildung einiger Schnei- der abgesehen, hatte der deutsche Mann der letzten hundertfünfzig Jahre keine Ursache, auf seine Kleidung sonderlich stolz zu sein. Hokknungsvolle Ansätze in der Entwicklung eines einwandfreien Schnitts, des beinahe irrationalen Gefühls für das Richtige in Farbe und Sitz, wurden prompt alle paar Dekaden von einem Krieg zerstört. Denn die Uniform, Mesdames et Messieurs, ist der Feind des guten Geschmacks! Sie be- tont in boshafter Sturheit genau die pfauen- hakten Eitelkeiten des Männchens, die dem Zeitgeschmack peinlich sind. Dabei ist es gleichgültig, welche Uniform sie sich aufs Korn nehmen: den flimmernden Märchen- Panzer des Caudillo bei seinem Staats- besuch in Lissabon oder die schlichte Brief- träger-Garderobe eines gewissen Gefreiten aus der jüngsten Vergangenheit.— Seinen Namen habe ich leider vergessen. Also: wenn wir einen Beau Brummel hätten, so würde er, nur vermöge des guten Beispiels nicht durch Ge- oder Verbote, den Auglasstall der deutschen Männergar- derobe zu reinigen haben. Er, würde der natürlich abfallenden Schulter die in der ganzen Welt seit 1938() souverän regiert, endlich auch in Deutschland zum Sieg ver- helfen. Er würde den gottähnlichen In- nungen klarmachen daß die Silhouette der Janngen Jackets, der abfallenden Schultern, nach unten enger werdenden Hosen und breitrandigen Hüte die betonte Taille 80 Wenig verträgt, wie der Chinesenzopf den Zylinder. Er würde jedesmal in ein homerisches Gelächter ausbrechen, wenn ein Verkäufer das Wort„sportlich“ in den Mund nähme. Welcher Sport, würde er fragen, soll mit diesen Gürteln und auf- gesetzten Taschen und Quetschfalten ge- trieben werden? Und wie ich Mr. Brum- mel kenne, würde er einige Male heiraten, nur um der staunenden Umwelt zu zeigen, daß man weder auf Standesamt noch in die Kirche einen Frack anzieht. Und dann die Hemden! Er würde darauf bestehen daß sie zu sehen sind. Daß zwischen Jacketkragen und Scheitel so etwas wie ein Pufferstaat eingeschoben Würde, nämlich zwei Zentimeter Hemd- Kragen. Dieselben zwei Zentimeter Sicht- barkeit würde er auch der Manschette zu- billigen. Ja, selbst über dem Mantelkragen müßte noch einen Zentimeter bemerkbar sein. Und was die Farbe der Anzüge an- Von Egon Strohm langt, so würde er ironisch auf die Tatsache der nunmehr abgeschlossenen Entnazifi- Zerung verweisen. Die Farbe Braun, meine Herren, ist in sämtlichen Schattie- rungen wieder erlaubt. Wenn diese epo- chale Nachricht laut genug verkündet Würde, würde sie sicherlich bis in die Stoffabriken von Aachen dringen, und es nahte der Tag an dem man den Deutschen nicht mehr an der Tarnfarbe des Maul- Wurfs erkennen könnte. Modejournale für Herren, Jackets zwei- reihig oder einreihig, kürzer oder länger; pflaumenblaue Smokings, Herrenmodenschau in Paris oder Frankfurt— welche Unwich- tigkeiten!— Würde Mr. Brummel sagen Als ob man in den niedlichen Häuschen der Londoner Saville Row, aus denen seit den Tagen Mr. Brummels der gutange- zogene Mann hervorgeht, je ein Mode- journal gesehen hätte. Er hätte viel zu tun in den Schneider- Werkstätten der jungen Bundesrepublik. Und die Gelegenheit wäre günstig. Foto: Marburg Georg Karl Urlaub 17491809(Städel- Frankfurt): Eine Frau hält Abrechnung mit ihrer Magd Schõpferĩsche jugend Ausstellungen von künstlerischen und kunstgewerblichen Arbeiten Jugendlicher brüngen nicht nur vielseitige Talentproben der Schüler, sondern sind auch vor allem ein Befähigungsnachweis der Lehrer und ein Prüfstein für das ganze Schulsystem. Zu dieser Erkenntnis mußte man kommen, als man die vom Kreisjugendausschuß Heidel- berg veranstaltete Leistungsschau„Schöpfe- rische Jugend“ sah, die Arbeiten aus dem Zeichen-, Bastel- und Handarbeitsunter- richt der höheren Lehranstalten, Volks- schulen und Jugendverbände zeigte. Beim Anblick der Zeichnungen, Aquarelle und Holzschnitte sechs- bis zwanzigjähriger Schüler zog man unwillkürlich Vergleiche mit der Mannheimer Ausstellung„Kind und Kunst“. Dort waren Kinder aus der ganzen Welt vertreten. Ihre Bilder über- raschten durch die sichere Aufteilung gro- Ber Flächen, durch ein ausgeprägtes Raum- und Farbgefühl, durch die absolute Eigen- ständigkeit in der Behandlung der Themen. Diese Leistungen waren das Ergebnis eines sehr fortschrittlichen Unterrichts, bei dem man keinen Unterschied zwischen Volks- und höheren Schulen feststellen konnte. ROMAN VON RUDOLF HEINRICH DAU MANN Copyright by DELTA-VERLAG, Berlin- Schöneberg 17. Fortsetzung Solna sagte:„Ich möchte aus dem kalten Lande fort. Schon morgen geht ein Damp- fer nachts zwölf Uhr legt er ab nach Buenos Aires.. Wollen einmal sehen. Das eine steht jedenfalls fest, daß ich mor- gen nacht nicht mehr in Hamburg sein Werde. Die Zeit drängt.. und ich möchte den Ausbruch der Vulkane in den Anden nicht versäumen.“ Als sie die Tür des Privatkontors öffne- ten, sahen sie Alois drohend die Fäuste schwingen und auf einen Herrn im grauen Reisemantel eindringen. „So eine psiakrew Bux brüllte der Hüne.„Willi der Buterka Alois verflachsen? . Will sich Freund von Pan Faller sein und zieht sich gleich Pixstolikum, wenn deutsch spricht mit so einem Pierrum tür kischem? Da hast du dein Pixstoli- kum!“ Buterka hatte den Revolver seinem Geg- ner blitzschnell aus der Hand gedreht und wollte ihn eben dem anderen ins Gesicht schlagen. Der wandte abwehrend sein Ge- sicht den Freunden in der Tür zu, und sie erkannten Utrusque. „Halt, Alois! Laß ihn los!“ befahl Haller. „Herr Doktor, Sie lieben wohl Ueber- raschungen? Wir vermuten Sie noch in Ber- Iin.“ Der Doktor rang nach Fassung:„Ich komme von dort. Unterwegs, im Flugzeug, höre ich von der schrecklichen Brandkata- strophe, stürme in Ihre Wohnung, Senjora Solna, und erfahre, daß Sie hier sind. Dieser Kerl will mich hindern, Ihnen meine Glück wünsche zu Ihrer wunderbaren Rettung auszusprechen. Hätten Sie meiner Deutung Ihres Horoskops gefolgt „Stop, Herr Doktor!“ unterbrach ihn Haller,„Wir haben keine Zeit mehr zu Glückwünschen und Prophezeiungen. Solna, Jversen und ich wollen heute noch abreisen. Würden sie die große Freundlichkeit haben, für uns drei Schiffsplätze auf dem Schnell- gleiter Imperia nach New Zork zu bele- gen?“ Utrusque machte ein wenig geistvolles Gesicht:„Aber, liebster Iversen, ich glaubte, wir beide reisten zusammen nach den argen- tinischen Anden, um gemeinsam die Schluß- versuche der Stromübertragung ohne Draht vorzunehmen?“. Dagegen wirkten die Bilder von deutschen Kindern blaß, ängstlich und schwunglos, in ein allzu kleines Format gepreßt, das von vornherein die Ausdrucks möglichkeiten der kindlichen Seele einengt. Nicht die ganz andere Art der Umwelterlebnisse, sondern Welmehr das grundsätzlich andere System des Zeichenunterrichts schien die wesent- liche Ursache dieser schwächeren Leistun- gen zu sein. Die Heidelberger Ausstellung bestatigte diese Vermutung bis zu einem gewissen Grad. Die deutschen Kinder sind von Natur aus gewiß nicht unbegabter, ihre Fantasie und Gestaltungskraft ist bestimmt nicht weniger reich als die ausländischer Kinder — àber was unter dem Motto„Schöpfe- rische qugend“ gezeigt wurde, war— je- denfalls bei den Volksschulen— eine Häu- kung von wenig originellen Dressurergeb- nissen. Man begnügte sich nach alter Methode damit, Bilder nach Vorlagen, Post- karten und Modejournalen„abmalen“ zu lassen. So entstanden schlechte Kopien nach der Vorstellungswelt der Erwachsenen, steik, nüchtern, sehr„ordentlich“ und unkindlich, denn es mangelte der Mut zum eigenen Sehen und Gestalten. Da richtige Zeichenlehrer im Etat der Volksschulen nicht vorgesehen sind— war- 2—....—.—— Iversen nickte zerstreut: Ja, sehr richtig „Wir werden uns in vier Wochen in Buenos treffen. Ich gebe Ihnen noch Nach- richt. Die Empfangsgeräte sind schon ver- packt. Ich kann also reisen. Solna will im Metropolitan in New Lork auftreten. Einer schönen Frau Wunsch ist uns Befehl. Nicht, Haller? Und eilen Sie, Utrusque, da- mit wir spätestens in einer Stunde die Kajütkarte haben.“ Der Doktor Rainer Utrusque sah Solna Bilfeflehend an. Als aber auch diese freund- lich um baldige Erledigung des Bestellgan- ges bat, verneigte er sich sehr zeremoniell und eilte aus der Halle. Iversen sagte phlegmatisch:„So, für 60 Minuten wären wir ihn los. Der ist von der Chose so perplex, daß er ganz und gar ver- gessen hat, die Sache telefonisch zu erledi- gen. Und fahren wir nun wirklich nach New Vork?“ „Kein Gedanke! Was sollten wir denn da?. Alois, spritz schnell mal rauf zum Seeklub und bitte Herrn Greinour hierher!“ Als Alois gegangen war, erläuterte er sein Vorhaben:„Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir den Schiffer für Südamerika schon gefunden. Wo mir heute nur mein Gedächtnis geblieben ist? Lord Warwick Greinour, das ist doch der Sohn und Erbe des englischen Seifenkönigs Carterheart, . Sunlight and Palmolive!“ „Schön, aber auf Seifenkisten kann man doch nicht über den Ozean schwimmen.“ „Nee, Jens. Lord Greinour ist der Be- sitzer der schnellsten und stärksten Privat- jacht der Welt, der Kleopatra. Wir werden mal ein unverbindliches Angebot einholen. Da kommt er ja3 Der aus dem Hause Willmington hörte nur die Bitte, Solna mit den Freunden nach Buneos Aires zu bringen. Er verzichtete um eigentlich nicht?— ist es mehr oder Weniger dem Zufall überlassen, inwieweit Schulleitungen und Lehrkräfte interessiert und fähig sind, den schöpferischen Spiel- und Gestaltungstrieb der Kinder zu wecken. Wo es aber geschieht, können die Jungens sehr hübsche Bastelarbeiten in Holz und Ton, die Mädchen geschmackvolle Hand- arbeiten ausstellen, die viel Fleiß, Geduld und Uebung verraten. Bei den höheren Schulen liegt die Sache schon wesentlich anders. Man sage nicht, daß hier künstlerisch begabtere Schüler sit- zen, sondern hier gehört einfach die musische Erziehung zum Lehrplan und die Begabungen können sich unter Anleitung von Fachkräften entfalten. Das Ergebnis Waren erstaunliche Malereien schon bei den Elf- und Zwölfjährigen, abstrakte Farb- spiele von eigenartiger Schönheit, eine nach der Art japanischer Tuschzeichnungen in sparsamen Umrissen angedeutete Morgen- stimmung, die wirklich erlebt ist, phanta- stisch anmutende Blüten, Knospen und Kri- stalle, fast expressionistisch- stilisiert, dann Wieder figürlich absolut sichere Federzeich- nungen, Buchillustrationen eines älteren Schülers, impressionistische Landschaften mit viel Atmosphäre, sehr begabte Porträt- skizzen, gegenständliche Studien, reizvolle Straßenausschnitte, naturalistische Stilleben, farblich gut gesehen. Hier war offensichtlich alles getan worden, um der Jugend Wege zu zeigen, auf denen sie mit Stift und Farbe, in Plastik und Linolschnitt ihre schöpfe- rischen Kräfte erproben kann, hier wurden technische Hinweise gegeben und Themen angeregt— nicht mehr. Das übrige mußte allein gefunden werden. E F. Ieppiche mit neuen Mustern Daß nicht alle Unternehmungen des Han- dels in erster Linie eigennütziger Art und auf die größtmöglichste Gewinnspanne aus- gerichtet sind, bestätigt die„GILDE“. Unter diesem Namen arbeitet nämlich mit ehren- amtlichen Mitgliedern eine Vereinigung von Teppich- und Möbelfachgeschäften, die preis- Werte Teppiche mit neuen, eigenwilligen Mustern auf den Markt bringt. Vor zwanzig Jahren wurde die GILDE ge- gründet. 1943 mußte sie ihre Arbeit einstel- len, aber heute, wenige Jahre nach dem Wiederaufbau der Vereinigung, zählt sie be- reits wieder vierzig Mitgliedfirmen im In- und Ausland. Zweimal jährlich finden Tagungen der GILDE statt, bei der in einer Sonderschau die neuesten Teppichmuster und-entwürfe überprüft werden. Auch in Mannheim- Heidelberg gibt es einen Vertreter der „GILDE“, der Inhaber des Mannheimer Teppichgeschäftes Engelhard. „Ich kann Ihnen nicht viele GlLDEmuster zeigen“, meint er bei einem Besuch in sei- nem Lager,„denn Gildemuster sind sehr rasch vergriffen.“ Die vorhandenen Muster fallen durch originelle, ausdrucksvolle Zeich- nungen auf. Sie unterscheiden sich auf den ersten Blick von anderen FHaargarn- teppichen. Nicht umsonst ist die GILDE be- strebt, neue, eigenwillige Formen zu finden, die dem modernen Geschmack entsprechen. Die GILDE will den Geschmack des Käu- ters auf neue, zeitgemäße und künstlerisch wertvolle Formen lenken! Ueberdies sollen vor allem gute Teppiche zu erschwinglichen Preisen geschaffen werden. Durch die Ver- einigung der GILDE ist die Herstellung preiswerter Teppiche gewährleistet. Eine Vorkommission prüft die Vorschläge, die von verschiedenen beauftragten Künstlern ein- gegangen sind und auf der GILDEtagung, die jeweils vor Beginn des Sommers und vor Beginn des Winters geben die einzelnen Mitglieder ihr Urteil darüber ab. Dann werden die Teppiche bei verschiedenen Firmen in Auftrag gegeben. Monate später erhält jede Mitgliedsfirma eine beschränkte Anzahl dieser GILDE- teppiche. Auch Möbelstoffe werden im Auftrag der GILDE hergestellt und hier wie dort gilt der Grundsatz: Streben nach anderen, schö- neren und besseren Formen. i-tu. auf alle weiteren Erklärungen:„Für die Kleopatra“ ist es nun eine Ehre, die schönste Frau der Welt über den Atlantik zu tra- gen. Von der Auszeichnung, die Sie dem Warwick Greinour dadurch verleihen, daß Sie ihn zu Ihrem Shipper ernennen, will ich gar nicht reden. Meine Jacht liegt Kai Perrier 8. Wann werden wir fahren?“ Haller gab die Zeit an:„Können wir von hier aus gleich an Bord gehen? Es sind sehr zwingende Gründe, die uns dazu bewegen, uns unter Euer Lordschaft Schutz zu stel- len.“ „Gemacht!“ beschied der Engländer. „Mig Lowenbruck werde ich dem Seeklub zur Betreuung übergeben.“ „Rund achttausend Meilen, englische na- türlich, müssen wir fahren. Immerfort Höchstleistung kann ich den Maschinen nicht zumuten. 14 Tage, dann legen wir am Plata-Kai in Buenos an. Save! Ich rufe mein Schiff an. Um fünf Uhr früh werfen Wir die Leinen ab.“ Der Abschied von den Mitgliedern des Seeklubs erfolgte rasch. Haaken drückte Haller herzlich die Hand beim Abschiede: „Sie sorgen für Solna wie für Ihre Tochter! Geld soll keine Rolle spielen. Dieses Heft Travellerschecks übergeben Sie Solna an Bord des Schiffes als kleines Andenken an mich. Und für jeden Gruß, den sie mir sendet, soll sie eine neue Auflage erhalten. Ihnen zur Beruhigung: Ich bin Ihrem Rate gefolgt und steige auf südamerikanischen Plätzen à la hausse ein. Brauchen Sie selbst noch Geldmittel für Ihre südameri- kanische Expedition? „Nein. Wenn alles vorbei ist, liefere ich Ihnen Solna wieder in Hamburg ab falls sie es will.“ 5 Die Tänzerin trat zu den beiden und nickte Haaken lächelnd zu:„Ich brauche Veranstaltet wird,, terinnen kommen zu Wort wie auch der Psycho- Kinder helfen dem Osterhasen Bald ist wieder Ostern! Und damit dies Fest besonders schön wird und damit die Tage vorher auch schon ein wenig aufregen den Feiertagsglanz bekommen, sollen hier ein paar Anregungen gegeben werden, den Frühstückstisch am Ostertage fröhlich-fest- lich zu machen. Der kecke Osterhase ist aus einem aus- geblasenen oder hartgekochten Ei. Mit etwas Essigwasser abgerieben, nimmt es gut Farbe an. Die langen, lustigen Ohren sind aus Zeichenpapier und mit Klebstoff angeklebt. Der ganze Osterhase ist braun, die Augen sind schwarz und weiß. Er steht auf einem bunten Stehkragen, der aus einem zustam- mengeklebten Pappstreifen besteht. Vorn ist ein kleines Rechteck herausgeschnitten und die Ecken sind, wie bei einem richtigen Vatermörder., leicht umgeknickt. Der Steh- kragen wird bunt beklebt und bekommt aus einem bunten Stoffrestchen eine Schleife. Sehr nett sind auch die kleinen Väschen aus Eierschalen, die in einem kleinen Papp- stern stehen können. Für den Pappstern wird wieder ein nicht zu steifer Karton genommen. Man schneidet einen Kreis von 7 em Durch- messer aus und teilt ihn mit dem Bleistift auf wie eine Torte. Von der Mitte bis einen Zentimeter vor dem Rand schneidet man den Kreis auseinander. Die spitzen Teile werden leicht hochgebogen und die Eierschalen dann dazwischen geklemmt. Mit den ersten Früh- Uingsblümchen sehen sie reizend aus. Be- sonders nett ist es, wenn mehrere von die- sen Schalenväschen gemacht werden und dabei jedes Sternchen anders bemalt wircł. Schmuck für die Tisch- mitte ist der Osterkranz aus Eiern. Eins rot, eins gelb, eins grün. Lauter kräftige Farben nehmen! Es müssen mindestens sechs Eier sein. Durch die Pustelöcher wird vorsich- tig ein Faden gezogen und so die Eier wie eine Kette aneinandergereiht. Er wird mit bunten Ban- dern an einem kleinen Ständer aufgehängt. Text und Zeichnungen: Marianne vos D — 2 7 5 9 * Frauenzeitschriften Mit einem Sonderheft„Mode 1930“ gewinnt sich „Constanze“, die meistgelesene, westdeutsche Erauenzeitschrift, neue Anhängerinnen. Eine Fülle von Zeichnungen, prächtigen Aufnahmen 3 Voraussagen bekannter Modeschöpfer des In- un. Mode des Jahres.„Constanze verbindet ihre Vorschläge mit geschickten kleinen Anregungen, auf die einzelne Trägerin abgestellt. 8 Im Vielfarbendruck erscheint„Die Frau“ Ge- schmackvoll ausgestattet und bewußt modern, verrät sie sowohl in ihrem modischen Stil wie auch in der Auswahl ihrer Erzählungen und problematischen Themen eine eigenwillige Note. In der Monatsschrift„WELT DER FRAU“ klingt ein besinnlicher Ton an. Hier erzählen Frauen, die in der Oeffentlichkeit stehen. Junge Dich- loge und die Modeberaterin. Eine Schrift, der es im besonderen um die Besinnung auf innere Werte geht. Eine praktische Modezeitschrift, mehr für die Hausfrau gedacht, ist„EVA“. Mit ausführlichen Schnittmusterbogen und genauem Anschaffungs- preis der einzenen Modelle gibt sie den Mut, selbst die Schere in die Hand zu nehmen. Freund und Ratgeber der berufstätigen Frau will die Halbmonatsschrift„DIE FRAU IM BERUF“ sein. Mit schlichten Ratschlägen und Reportagen aus dem Arbeitsgebiet vertritt sie die Interessen der Berufstätigen. 2 treue Freunde Auf Wiedersehen!“ 5 Utrusque kam eben mit leeren Händen vom Verkehrsamt zurück:„Die Karten habe ich nur noch telefonisch bestellen können. Die Büros waren alle schon geschlossen, Sie reisen also wirklich, Solna?“ 5 „Ja, lieber Doktor. Wie ich hörte, werden wir uns vielleicht in Buenos wiedersehen, falls mir nichts zustößt?“ 5 „Ihnen wird nichts zustoßben Nie mehr wird Sie eine Gefahr bedrohen, das schwöre ich Ihnen!“ e Fanatisch leuchteten seine Augen und be- schwörend reckte er den rechten Arm, Solna, wenn Sie nur auf mich hören woll- ten!“ Haller zog die Tänzerin fort: Bitte keine neuen Prophezeiungen, lieber Doktor. Es ist nicht gut, wenn der Mensch zuviel von der f Zukunft erfährt.“ 5 Zwei Taxis trugen die Reisegesellschaft fort in die Nacht. In der Luft lag noch ein leichter Brandgeruch und eben wurden neue Extrablätter ausgeteilt: „Der Brand im Alcaa2ar. Mehr als fünfzig Schwerverletzte, fast tausend Leicht- verletzte. Kein Toter zu beklagen. Wunder- bare Rettung der Tänzerin Solna la Perusa. Nur das Bühnenhaus ausgebrannt. Das Feuer bereits niedergekämpft.“ 8. Der Kaitorwächter an Laderampe Per- rier 8 hatte in der Nacht vom 14. zum 15. September allerhand zu fluchen. Erst kam dieser spleenige englische Lord mit einem hübschen Mädchen angezogen. Das Trink- geld war ja anständig, nicht zu bestreiten. Aber da sieht man wieder einmal, wie die vornehme Welt lebt. Ein reizender bunter; Auslandes ergibt einen Querschnitt dureh die „Sie werden es bleiben? Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 29. März 1950/ Nr. 75 Wo kann man in Mannheim sein Nuto parken? Der Technische Ausschuß bejaht die Notwendigkeit, neue Parkplätze zu schaffen In der Erkenntnis, daß die Motorisierung des Straßenverkehrs in den nächsten Jahren noch erheblich zunehmen wird, beschäftigte Sieh der Technische Ausschuß gestern nach- Mittag mit dem damit im Zusammenhang stehenden Problem der Unterstellmöglich- keiten für Kraftfahrzeuge in der Innenstadt. Am 31. Dezember 1947 betrug der Kraft- kahrzeugstand in Mannheim 4400, im Fe- bruar 1950 bereits 9929, und es ist anzuneh- n, daß in einigen Jahren dieser Stand sich um das Zweieinhalb: bis Dreifache er- nähen wird. Erfahrungsgemäß kann eine Großstadt Parkschwierigkeiten nur dann Meistern, wenn für etwa jedes zehnte Fahr- zeug ein öffentlicher Parkplatz vorhanden ist. Das bedeutet für Mannheim etwa 2500 bis 3000 Parkplätze, die erreicht werden müßten, während im Augenblick nur 360 Fahrzeuge abgestellt werden können. Nach einem von Stadtdirektor Elsässer vorgetragenen Plan könnten in einem er- sten Bauabschnitt zahlreiche kleine und mittlere Plätze für insgesamt 426 weitere Fahrzeuge, in einem zweiten Abschnitt Plätze für weitere 782 Fahrzeuge gewonnen werden, Die vom Städtischen Tiefbauamt Vorgeschlagenen Plätze liegen ausschließ- lich im Stadtbezirk, meistens in der Stadt- mitte. Mit dieser Planung würde sich die Zahl der Parkplätze auf eine Kapazität von 1600 Fahrzeuge steigern lassen. Der dem Technischen Ausschuß unterbreitete Vor- schlag sah unter anderem auch die Verle- gung des Wochenmarktes in die Quadrate + 2 bis T 3 vor, um den Marktplatz selbst Ausschließlich als Parkplatz zu gewinnen. Der Plan sah weiterhin vor, bei Neubauten, mit deren Erstellung ein erhöhter Kraft- Fahrzeugbetrieb verbunden ist, auf die Reichsgaragen verordnung des Jahres 1939 zurückzugreifen und den Bauherren— so- kern sie nicht Garagen mitbauen— die Auf- lage einer Kostenbeteiligung an der Errich- tung öffentlicher Parkplätze zu machen, wie dies in Hessen bereits geschieht. 30 Das Gremium erkannte die Notwendig- keit der Beschaffung von Park möglichkeiten im Prinzip an, diskutierte jedoch im einzel- nen die Frage, ob wenige große oder viele kleine Plätze geschaffen werden müßten, lehnte die Verlegung des Marktplatzes ab und griff einen Vorschlag von Dr. Leiber, als Provisorien unbebaute Privatgrundstücke zu pachten, auf, und nahm so den Gesamt- antrag mit dem Vorbehalt an, daß die Schaf- kung von neuen Plätzen im Einzelfall dem Ausschuß noch einmal vorgelegt werden muß. Bedeutend schneller wurde sich das Gre- mium im zweiten Punkt darüber einig, ins- Sesamt 8500 DM bereitzustellen, um die elektrischen Anlagen in den Bunkern am Neumarkt(Neckarstadt) und an der Feuer- Wache zu verbessern und für je drei bis vier Zellen Zähler einzubauen, da die Er- fahrung der letzten Jahre gezeigt hat, daß durch Ueberbeanspruchung der Stromab- nahmeeinrichtung Störungen eingetreten sind und ständig akute Feuersgefahr be- steht. Außerdem stimmte der Ausschuß der durch den am 6. Januar 1949 bereits akzep- tierten Generalbebauungsplan notwendig Sewordenen Rückverlegung der Bauflucht in den Quadraten Q 2 bis Q 5 CFreßgasse) zu, um die lichte Breite der Straße auf 17 Meter anstatt bisher 11 Meter zu erwei- tern. Dadurch entstünde eine neun Meter breite Fahrbahn, die von zwei je vier Meter breiten Gehwegen flankiert würde. Der steigende Verkehr in der Breiten Straße, Menschen können auch Kriege verhindern Friedenskundgebung Mannheimer Hafenarbeiter Stadtpfarrer Lic. Kurt Lehmann(Luther- Kirche) und Betriebsrat Fritz Weidenham- mer(Huber-Mühle) sprachen gestern nach- mittag in der Schiffswerft bei einer Frie- denskundgebung, die vom„Komitee der Kämpfer für den Frieden“, Stadt und Kreis Marmheim, für Mannheimer Hafenarbeiter einberufen wurde. Vorher hatte Heinrich Rösinger, einer der drei Vorsitzenden des Komitees, die Aufgaben seiner Organisation umrissen, unter die er unter anderem den Kampf für eine Abrüstung, für einen deut- Mai-Markt— wie einst Neben der inhaltlichen Erweiterung, die der„Mannheimer Mai-Markt“ bereits im Vorigen Jahre erfahren hatte und die er in diesem Jahre weiterhin erfäht, gewinnt er Hinsichtlich seines ursprünglichen Zweckes nunmehr auch sein altes Gesicht zurück. Der Mai-Markt 1950 bringt im Städt. Schlachthof, der in diesem Jahr sein 50jähri- ges Jubiläum feiert, umfangreiche Tier- schauen und Tiermärkte mit Prämiierung. und zwar für Pferde, Rinder, Schweine und Kälber. Am Mai-Markt- Dienstag wird im Schlachthof das früher übliche Volksfest bei Musik und Tanz gefeiert. Unter Förderung durch den Oberbürger- meister und mit Unterstützung des Ver- Kehrsvereins Mannheim führt das Haus für Wiederaufbau und Wirtschaftswerbung mbH. auch in diesem Jahre auf dem städtischen Rosengartengelände in den festen Hallen des Rosengartens, in zusätz- lichen Hallen und auf dem erweiterten Freigelände eine Schau land wirtschaftlicher Maschinen und Geräte, von Metzgerei maschinen und Metzgereibedarf sowie eine Leistungsschau von Industrie, Handel und Handwerk durch. Besonderes Interesse dürfte die Kraft- fahrzeugschau„Einst und Jetzt“ Wecken, zu der zahlreiche Firmen des Kraftfahrzeug- Handels und des Kraftfahrzeughandwerks mre Beteiligung angemeldet haben. Die Automobilhalle wird auf den Fundamenten des früheren Nibelungensaales provisorisch errichtet. Den Ehrenraum bildet die Schau historischer Automobile aus den Erfinder- und Entwicklungsjahren des Kraftfahr- Zeugs. Im Freigelände und in der Automo- bilhalle werden weiterhin die modernen Personenkraftfahrzeuge, Nutzkraftfahrzeuge, Motorräder und Motorroller ausgestellt. Besondere Sorgfalt wurde auch der Bau- messe zugewendet, die für die Stadt Mann- heim ihre besondere Bedeutung hat. Der Eintrittspreis zu den Ausstellungen im Rosengarten beträgt insgesamt für Er- Wachsene 75 Pf, mittwochs 30 Pf, ein- schließlich der Tierschauen und dem Volks- kest im Schlachthof insgesamt 1 DM, für Kinder an allen Tagen 25 Pf. Bei klassen wWeisem Besuch beträgt der Eintrittspreis für Schüler und Schülerinnen aller Alters- klassen 15 Pf. Wohin gehen wir? Mittwoch, 29. März: Nationaltheater 13.00 Uhr:„Der zerbrochene Krug“(Schülervorstel- lung), 20.00 Uhr:„Zwel Stunden für Dich“, 2. Gastspiel Marikka Rökk; Kunsthalle 20.00 Uhr: Vortrag von Prof, Dr. Rave, Berlin, über Berlin als Kunststadt“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Englischer Vortrag und Diskusslon:„Conduct or Foreign Affairs in a Democracy“, Sprecher: Mr. Francis Stevens. Donnerstag, 30. März: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Fledermaus“; Rosengarten 20.00 Uhr: Kammermusikvereinigung der Berliner Phil- har moniker. Wie wird das Wetter? Trocken und tagsüber mild Vorhersage bis Donnerstag früh: Trocken Und überwiegend heiter, örtliche Frühnebel. Höchsttemperatur 15 bis 18, Tiefstwerte nahe null Grad. Stellenweise leichter Bodlenfrost. Schwache bis mäßige Winde zwischen Nord- West und Nordost. Uebersicht: Die von den britischen Inseln südostwärts reichende Hochdruckzone bleibt für unser Gebiet vorerst noch wetterbestim- mend. Wetteramt Karlsruhe. Pegelstand am 28. März: Maxau 346(1), Mannheim 190(6), Worms 122(2), Caub 129(2). schen Friedensvertrag, für die Vereinigung von Ost- und Westdeutshland, für ein Ver- bot der Kriegswaffenproduktion und der Herstellung von Kriegsspielzeugen zählte. Stadtpfarer Lehmann kontrastierte die Friedensliebe der großen Majorität der Menschheit mit der gleich tief verwurzelten Kriegspsychose. Jede Möglichkeit der Be- gegnung und des Gespräches mit anderen Völkern müsse angeregt und gefördert wer- den, damit die Nationen sich gegenseitig verstehen lernten. Es gelte, Brückenköpfe des Vertrauens über die Klüfte des Mig- trauens zwischen den Staaten zu bauen und die interstaatliche Atmosphäre zu bereini- gen, sie von Ressentiments, Vorurteilen, Ge- kühlen des Hochmuts und der Vergeltung freizumachen. Weidenhammer sagte, der Kampf um den wahren Frieden sei gleichbedeutend mit dem Kampf um die Aenderung einer korrumpierten und überlebten Gesellschafts- ordnung, die von der Bildfläche verschwin- den müsse. Krieg sei nicht Schicksal, Krieg werde von Menschen geführt und könne auch von ihnen verhindert werden. Damit die Arbeiterschaft ihren Beitrag zum Frie- den leisten könne, müsse ihr volles Mit- bestimmungsrecht über die Produktion ge- geben werden. Besonders auf den Hafen- und Transportarbeitern, die die Beför- derung von Mordwaffen unterbinden könn- ten, ruhe eine schwere Verantwortung. Die Eltern aber sollten ihren Kindern gegen- über das„Feld der Ehre“ nicht gloriflzie- ren, sondern ihnen die ganze Grausamkeit und den Schrecken eines Krieges als Erzie- her zum Pazifismus vor Augen halten. Pfarrer Lehmann verlas Auszüge aus einem Brief, den ehemals in Deutschland internjerte französische Kriegsgefangene an deutsche Kriegsgefangenen und Kriegsopfer gerichtet haben, in der die Feinde von Seestern sich als Freunde von morgen für eine Verständigung mit Deutschland und für die Erhaltung des Friedens überhaupt einzusetzen versprechen. Eine von den versammelten Hafen- und Transportarbeitern einstimmig angenomme- nen Resolution übermittelt den Hafenarbei- tern Frankreichs die„herzlichsten Grüße“ und fordert alle Friedensfreunde und Or- ganisationen ohne Unterschied in der Par- tei- und Weltanschauung auf,„ihre Kräfte zur Erhaltung des Friedens in den Komitees der Kämpfer für den Frieden zusammen- zufassen“. Dud- der nach der Eröffnung der Friedrichs- brücke noch stärkere Dimensionen anneh- men wird, läßt auch eine Verbreiterung der Breiten Straße nicht umgehen. Der Aus- schuß akzeptierte eine Zurückverlegung der Baufluchten auf beiden Seiten der Straße um je 4,50 Meter, um eine Gesamtbreite der Straße von 26 Meter(bisher 17 Meter) Zu erreichen. Das Alte Rathaus, die Kauf- häuser Hansa und Vollmer und bewohn- bare, noch erhaltene Häuser müssen nicht zurückverlegt werden, sondern erhalten im Parterre einen Arkadendurchbruch, unter dem der Gehweg hindurchläuft. Der Ausschuß erklärte sich weiterhin mit der Bereitstellung von 72 000. DM einverstanden, die aufgebracht werden Neue Kanalisationen un Zwei Projekte für 700 000, DM sind notwendig geworden Das städtische Tiefbauamt ist zur Zeit mit der gleichzeitigen Ausführung von zwei der größten Kanalisationsvorhaben der Nachkriegszeit beschäftigt, für die Gesamt- baukosten von rund 700 000 DM entstehen. Das eine Projekt umfaßt die Entwässerung der Schönausiedlung. Diese Siedlung hatte bisher keinen Anschluß an das städtische Kanalnetz, da man seinerzeit— wie auch bei der Anlage verschiedener anderer Sied- jungen— die Erschließung möglichst billig gestalten und die Siedler nicht mit Kanal- baukosten belasten wollte. Die Abwässer werden hier noch in Gruben geleitet, die in gewissen Abständen von den Siedlern selbst entleert werden missen. Solange die Belegung der Siedlung normal war, war diese Art der Abwasser-Versickerung im Gartenland noch vertretbar. Durch die jetzige Ueberlegung fast aller Häuser haben sich aber zahlreiche Mißstände ergeben, imbesonderen in hygienischer Hinsicht. Die Stadt hat sich daher zur Behebung dieser Mißstände vor der Aufgabe gesehen, die Siedlung nach und nach kanalisieren zu müssen. Als erste bereits in Angriff genommene Maßnahme wird ein großer Sammelkanal zur Aufnahme und Ableitung der Abwässer erbaut. Er erhält Anschluß an den schon vorhandenen Kanal an der Sandhofer Straße und wird durch das Gelände der Zellstoff-Fabrik hindurch zur Franken- thaler Straße und weiter durch die Katto- Witzer Zeile gezogen. Seine Gesamtlänge wird 1600 Meter überschreiten. Nach Fertigstellung dieses Hauptsamm- lers sollen im Verhältnis zu den bereitzu- — müssen, um die Einmündung der Holz- straße in den Luisenring(zwischen Rathaus und Jungbuschstraße) insofern verkehrsiche- rer zu machen, als die spitzwinklige Heran- führung der Straße an den Ring durch Abrundung der Eckgrundstücke gemildert werden soll, beschloß jedoch die Entschei- dung dem Gesamtstadtrat zu überlassen, da diese bauliche Veränderung im General- bebauungsplan noch nicht vorgesehen ist. Der dem Ausschuß überwiesene Antrag Zweier Privatleute, auf städtischem Grund ein Saunabad errichten zu dürfen, wurde mit der Auflage der Detaillierung des Ge- landes an die Antragsteller zurückverwie- sen, Die Bewilligung von 76 000,— DM für den Ausbau des Dachgeschosses im West- flügel des Gebäudes L 6, wodurch 400 qm Biiroräàume gewonnen werden, war der letzte Punkt des öffentlichen Teils der Sitzung. mile der Peripherie der Stadt Kurze„MM“- Meldungen Neue Treibhausgurken. Auf dem Dienz. tagwochenmarkt ist der Frühling nicht nu mit einer Fülle von Blumen einzogen, son. dern auch bereits mit neuen Treibhauz. gurken, das Stück zu 1,50 bis 2,.— DM, mit frischem Sauerampfer und Kerbel dag Pfund zu 1,20 DM, mit Radieschen a5 Büschel zu 15 bis 30 Pf, mit jungem Löwen. zahn das Pfund zu 1,40 DM und Lattich 2 80 Pf bis 1,— DM je Pfund. Die Preise Für Wintergemüse, die weniger gefragt Sind, zeigen sinkende Tendenz. An Obst war mit Pfundpreisen angeboten: Aepfel zu 35 pig 50 Pf, Orangen zu 70 bis 85 Pf, Bananen 20 1,10 bis 1,20 DM und Nüsse zu 1,30 DM. Ge. mise notierte mit folgenden Pfundpreiseg: Sellerie 25 bis 30, Lauch 50, Rotkraut 18 bis 20, Spinat 15 bis 18, Kastanien 30, Chicorse 60, Selbe Rüben 25, Kresse 60, Feldsalat 60 Pf bis 1.— DM, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Zwiebeln 38 Endiviensalat 40 Pf. Und mit Stückpreisen kostete Blumenkohl von 20 bis 50 und Kopfsalat 30 bis 40 Pf. Generalversammlung„Liederkranz“, Der Männergesangverein Liederkranz, Waldhof, hielt seine gut besuchte Jahreshauptver- sammlung ab, die reibungslos ablief. Der in der letzten Hauptversammlung auf zwel Jahre gewählte Vorstand bleibt, da dag volle Vertrauen der Mitglieder besteht. Nach kurzer Aussprache wurden die neuen Ver- einssatzungen genehmigt. Neun Sänger er. hielten für 40- oder 50jährige aktive Bun- deszugehörigkeit die goldene, 22 Sänger für 25 jährige aktive Zugehörigkeit die silberne Bundesnadel. Fünf Sängern konnte für 20jährige aktive Vereinstätigkeit der gol- dene Sängerring überreicht werden, 17 Sänger erhielten für versäumnislosen Probe- besuch Weingläser. Jugendbühne der Theatergemeinde. Erste Zusammenkunft aller Mitglieder bis zu 2 Jahren, am 1. April im Rosengarten-Keller, stellenden Mitteln weitere Straßen der Sied- lung angeschlossen werden. Als erste Mag- nahme dieser Art ist vorgesehen, die zur Zeit in der Thorner Straße in Bau befind- lichen Einfachhäuser der Gemeinnützigen Baugesellschaft an den Hauptkanal anzu- schließen. Das zweite große, ebenfalls bereits in Bau befindliche Kanalisationsvorhaben um- faßt die Verlängerung des schon im Ulmen- weg vorhandenen Sammlers, der bis zum Kanal in der Oberen Riedstraße geführt werden soll. Hier ist zur Zeit ein Teilab- schnitt von etwa 7530 m Länge im Bau. Hier sind die Bauarbeiten wesentlich kom- plizierter als bei dem Sammler für die Schönausiedlung, da der Kanal durchschnitt- lich sechs Meter tief in das dort gelegene 20 Uhr, Ausweis: Einladung oder Mitglieds. Hochgestade verlegt werden und außerdem karte. Die musikalische Abendfeier am unter die Bahngeleise der Riedbahn hin- 3 april muß umständehalber abgesagt durch in Tunnelbauweise ausgeführt wer- e den muß. Die Landsmannschaft Schlesien hält ihre Dieser Kanal bezweckt die Entlastung nächste Monats versammlung nicht am 1. sondern am 2. April, 17 Uhr, in der Wohl- gelegenschule ab. Es wird ein Lichthbilder- vortrag über die schlesische Heimat gehalten. Die Landsmannschaft Danzig- Westpreußen in der Flüchtlingsvereinigung Mannheim E. V., hält am 1. April, 19.30 Uhr, im Lokal „Komet“, Mannheim, Langstraße 14, ihre der Abwässerungsleitung in der Oberen Riedstraße, die die gesamte Ab- und Regen- Wasser von Käfertal und des früheren Ka- sernengebietes aufnimmt. Die Entlastung dieses Kanals ist zugleich die Vorbedingung zu der weiterhin geplanten Kanalisation der Speckwegsiedlung. Nach Fertigstellung der ersten 750 m verbleibt noch ein zweiter Bauabschnitt von weiteren 430 m. Das Tiefbauamt hofft, auch diesen Teil bald in Angriff nehmen zu können. Die jetzigen Arbeiten beider Vorhaben sol- len noch im Laufe des Frühjahrs fertig- gestellt sein. 8. möglichst Zwischen Gesetz und Nachsicht Gefängnisstrafen für jugendliche Kioskdiebe Zu Gefängnisstrafen von 14 und 20 Mo- naten verurteilte gestern die Große Straf- kammer zwei kaum Zwanzigjährige, die der Staatsanwalt wegen mehreren Einbruch- diebstählen in Kiosken angeklagt hatte. „Schwach und hemmungslos“ war das Prä- dikat, das dem einen zuteil wurde,„voll verbrecherischer Energie“ nannte der Staatsanwalt den anderen. Beide waren in einem Milieu aufgewachsen, das für die Er- ziehung junger Menschen nicht gerade för- derlich scheint. Auch die anschließende Fürsorgeerziehung hatte nichts mehr zu bessern vermocht. Die ersten Straftaten folgten, Not und Nachkriegszeit taten ein übriges. 5 Dennoch dürfe das Mitleid angesichts dieser Umstände nicht zum vorherrschen- den Gefühl werden, erklärte der Staatsan- walt und zeigte noch einmal die einzelnen Straftaten auf, deren sich die beiden Bur- schen schuldig gemacht hatten: Kioske wurden erbrochen, Stehpulte mit dem Taschenmesser aufgeklemmt, ein Altwaren- händler bestohlen und Fingerabdrücke sorgfältig verwischt. Der Richter verlas das Ergebnis der einzelnen Einbrüche. Einmal war die Aus- beute eines„schweren Einbruchs“ nicht mehr als ein paar Rahmbonbons, benga- liche Streichhölzer und 43 Pfennige. Eine gröbere Beute wollte der ältere von beiden in einem Ruinenstück versteckt haben. Am anderen Morgen war alles weg. Da muß jemand drin übernachtet haben. Sie waren geständig, die beiden Burschen; mehr noch, von einem fast teil- nahmslosen Gleichmut. rück zuführen. Für große und kleine Kinder Nachdem bereits viele Städte vorausge- gangen sind, hat sich nunmehr auch in Mannheim ein Modell-Eisenbahn-Club ge- In ihm vereinigen sich am Modell- bau interessierten Kreise der Jugend und Zweck und Ziel des Clubs ist Beratung der Mitglieder beim Bau von Modellbahn-Anlagen, Ausleihung und Vermittlung von Bauplänen, Zeich- nungen und Zeitschriften, Bücher, Beleh- rung durch Vorträge, Vorführungen und Exkursionen, Erleichterung in der Beschaf- kung von Baumaterial und Werkzeugen Gemein- bildet. der älteren Jahrgänge. durch Bezugsquellennachweis, schaftseinkauf, Veranstaltung von Ausstel- lungen und Wettbewerben und Errichtung einer eigenen Club werkstatt, die allen Mit- gliedern zur Verfügung steht. Die regelmäßigen Zusammenkünfte sind jeden ersten und dritten Dienstag im Mo- nat im„Großen Hirsch“ 8 1, 15, jeweils 19 Uhr. Gäste sind jederzeit willkommen. Nächste Zusammenkunft am 4. April, 19 Uhr; Vortrag„Einführung in die Elektro- technik“, ferner Vorführung neuer Schienen. modelle, Weichen und Einzelteile. Oeffentliches Forum. Der Landes-Siedler- verband Baden, Kreisgruppe Mannheim, ver- anstaltet am 31. März, um 19 Uhr, im Lokal „Brückl“, Waldhof, ein öffentliches Forum, zu dem Bürgermeister Trumpfheller und füh- rende Beamte der Stadtverwaltung ihr Er- scheinen zugesagt haben. Es sollen allgemein interessierende Fragen behandelt werden. Mitbestimmung überbetrieblicher Art: Der Bundes wirischultsrut Dr. Viktor Agartz umreißt klar den Begriff der Mitbestimmung der Arbeitnehmer Zum Abschluß des gewerkschaftlichen Winterschulungsprogramms sprach Dr. Vik. tor Agartz, Mitarbeier beim Wirtschafts- Wissenschaftlichen Ausschuß des DGB, über „Das Mitbetimmungsrecht“, Seine sehr kon- kreten Ausführungen gründeten sich auf Gedankengänge, die die Gewerkschaften nicht nur zum Gegenstand ihrer Forderun- gen machen, sondern die sie auch im April dieses Jahres mit eingehender Begründung als Gesetzentwürfe dem Parlament und da- mit auch der Oeffentlichkeit übergeben wer⸗ den. Einen bedeutenden Teil seines Vortra- ges widmete der Sprecher dem Mitbestim- mungsverlangen überbetrieblicher Art, das heißt in der Vorgesetzgebung und in der Anwendung des Gesetzes bis zu den Selbst- verwaltungsorganen auf bezirklicher Ebene. Um eine Mitbestimmung in der vorberei- tenden Gesetzgebung zu ermöglichen, müsse nach gewerkschaftlicher Meinung ähnlich dem früheren Reichswirtschaftsrat ein so- genannter Bundeswirtschaftsrat geschaf- fen werden, der zu allen wirtschafts- und Sozialpolitischen Fragen gegenüber Regie- rung, Ministerien, Bundestag und Bundes- rat Stellung zu nehmen berechtigt sei. Die. ses Organ solle sich aus zwei Gruppen zu- sammensetzen, den Arbeitgebern und neh- mern, wobei nach dem Anteil und Schwer- gewicht jeder Branche Industrie, Handel, Banken, Verkehr usw. Sachverständige zu stellen hätten. Die Experten würden zur einen Hälfte von Spitzen organisationen der Unternehmerverbände und zuständigen Zentralbehörden, zur anderen von den Spit- zenorganen der Gewerkschaften ernannt. Die Mitglieder des Bundes wirtschaftsrates Würden dann die wirtschaftlichen Interes- sen des ganzen Volkes vertreten; sie sollten nicht an Aufträge gebunden, nicht bezahlt werden und nur ihrem Gewissen verant- wortlich sein. Der Bundes wirtschaftsrat würde sich in ein sechsköpfiges Präsidium gliedern, das paritätisch aus beiden Mitgliedergruppen bestünde, wobei der Vorsitzende jährlich wechsele. Die Vollversammlung trete im Jahr einmal zusammen; im übrigen tage der Rat nicht öffentlich, sondern in Aus- schüssen, da„eine beinahe ständische Ver- tretung nicht als Parlament organisiert wer- den kann“. Die Ueberlegungen der Gewerkschaften gingen im Hinblick auf die Unterschied- lichkeit in der Ländergesetzgebung weiter dahin, ähnliche, aber gegenüber dem Bun- deswirtschaftsrat in spe stark abgeschwächte Organe auf Länderbasis zu schaffen. Kernpunkt der wirtschaftlichen Mitbe- stimmung sei für die Gewerkschaften weit⸗ gehende regionale Selbstverwaltung der Wirtschaft selbst. Zu diesem Zweck, und da Mitbestimmungsregelungen, wie sie für die Schwerindustrie teilweise schon getroffen seien, für die Fülle der deutschen Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe nicht durchführ- bar seien, befürworteten und verlangten die Gewerkschaften eine Reorganisation der Industrie- und Handelskammern, die zu gleichen Teilen aus Unternehmer- und Ar- beitnehmervertretungen gebildet werden sollten, wobei die Handelskammern in der US-Zone wieder ihre frühere öffentlich- rechtliche Stellung einnehmen könnten und ihr Aufgabengebiet bedeutend erweitert werden müsse. An eine ähnliche Regelung sei für die Landwirtschafts- und Hand- werkskammern gedacht. Die Forderung nach wirtschaftlicher Mitbestimmung im Betrieb sei etwas, das mit dem Betriebsrätegesetz nichts zu tun habe, sondern darüber hinaus gehe. Da das Risiko für Großunternehmen letzten Endes auch von der Allgemeinheit getragen werde, müßten die Aufsichtsräte dieser Betriebe hälftig von Arbeitnehmervertretern besetzt Werden. Es sei ferner erforderlich, daf der Betriebsrat fortlaufend über die betrieb- lichen Fragen informiert werde und dag entscheidende betriebliche Maßnahmen nur in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat getätigt werden dürften. Dadurch erhalte der Betriebsrat die gleiche Beziehung zum Aufsichtsorgan wie der Vorstand. Herzlicher Beifall dankte Dr. Agartz für seine Rede, in der die gewerkschaftlichen M²itbestimmungs forderungen ganz klar und eindeutig vor der Oeffentlichkeit formuliert wurden. ob Nur im Zuhörer saal schluchzten eine Mutter und ein junges Mädchen, als der Richter verkündete:„Die Angeklagten sind in Untersuchungshaft zu- i-tu. Monatsversammlung ab. Wir gratulieren! Christoph Krämer, Mannheim-Wallstadt, Trompetergasse 4, be- geht seinen 73. Geburtstag. Martin Ziegler, Mannheim-Neckarau, Katharinenstraße 20, vollendet das 80. Lebensjahr. Die Eheleute Karl und Babette Riemensperger, Mann- heim-Neckarau, Friedrichstraße 57, können mre goldene Hochzeit feiern. Pressebericht der Polizei Lebensmüde. In dem einen Fall war es anscheinend eine unheilbare Krankheit und in dem anderen Falle schlechte wirtschaft- liche Verhältnisse, die einen 28 Jahre alten Maurer bzw einen 50 Jahre alten Rentner Veranlaßten, sich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Gleich drei. Zwei Fahrräder hatte er schon aus einem Hofe in Sandhofen gestoh- len, aber der Dieb wollte noch ein drittes Rad aus dem Treppenhaus des gleichen Hauses holen. Als er sich anschickte zuzu- greifen, stellte er fest, daß man ihn beobachtete. Grund genug, um sofort zu verschwinden. Er war aber erkannt worden; Kurze Zeit später saß er schon im Gefäng⸗ nis. Herzschlag. Ein 53 Jahre alter Kaufmann War auf dem Nachhauseweg, als er vor einem Hause auf dem Waldhof plötzlich umfiel und bewegungslos liegen blieb. Ein sofort hinzugezogener Arzt konnte nur noch den Tod infolge eines Herzschlages fest- stellen. Verkaufshäuschen geplündert. Nachdem ein unbekannter Dieb mittels eines Drill- bohrers das Kastenschloß aus der Türe herausgebohrt hatte, drang er in das Innere des am Städtischen Krankenhaus gelegenen Verkaufshäuschen ein und raffte eine größere Menge Tabak- und Süßwaren zu- 8 um damit unerkannt zu verschwin- en. Heidelberger Notizen Vorgestern abend wurden die letzten Montagearbeiten am Heidelberger Sende- turm beendet, die von dem Mannheimer Werk der Firma BBC durchgeführt worden Waren. Der Turm ist 45 Meter hoch und steht zwischen dem Aussichtsturm auf dem Königsstuhl und der Berggaststätte. BBC ist weiterhin dabei, die ferngesteuerte Sendestelle in einem Raum der Berggast- Stätte zu errichten. Es handelt sich bei dem Turm nicht um einen eigenen Heidelberger Sender, sondern um eine neue zusätzliche Upertragungsweise des Süddeutschen Rund- kunks, der künftighin seine Sendungen auch über 20 in Württemberg Baden verteilte Ultra- Kurzwellensender ausstrahlen will, Die Feidelberger Anlage wird auf dem 3,3-Meter-Band im Umkreis von 60 bis 80 Kilometer zu hören sein. E Eine vom Bayerischen Reise- und Ver- Kkehrsbüro Heidelberg durchgeführte Pilger- fahrt nach Rom, an der vorwiegend Heidel- berger teilnahmen, wurde soeben beendet. Den Höhepunkt des mehrtägigen Aufent- haltes in Rom bildete eine Audienz bei Papst Pius XII., der die Pilger ohne Unter- schied der Religion empfing. Eine weitere Pilgerfahrt ist im Augenblick unterwegs. . Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm ist gestern im Verlauf seiner Informationsreise durch Württemberg-Baden in Heidelberg eingetroffen. Wie bereits berichtet, wird der Minister heute in Mannheim erwartet. Der Zweck der Reise des Ministers gilt in erster Linie der Besprechung von Verkehrsfragen. d Bei dem großen amerikanischen Bauvor- haben in Heidelberg— es sollen 19 Wohn- blocks, Büro- und Werkstättengebäude er- richtet werden— sollen etwa 1000 Mann beschäktigt werden. Zur Vermittlung von Fachkräften ist das Heidelberger Arbeits- amt zum Teil auf auswärtige Arbeitsämter angewiesen. 525 8 8. 3 2 5 2 25 5 5„ 2 g e 0 8 e 8 * 5.. 5 N 8 5 2 — 8 5 8 8 N* 88 5 .*— e e e 5 86 3. e 3 5 8 n 8 3 5. 5 1 3 10 4 g Nr 51 Nr. 75/ Mittwoch, 29. März 1950 LCD WICSHAE EN IND DIE PFALZ Seite 3 4 Stadtnachrichten Di 2 ul d J 5 2 f 1 2 5 5 a a Wer erhält Rleinkredite? N Bande gestellt. Der Polizei gelang es, sechs le 1 L 1 elts 08en Stleg monatlich um 200 bis 300 un Im Zuge einer Kreditaktion sollen aus Dieng. sonen aus Ludwigshafen-Oppau fest- i 4 5 f. 5 5 ma 25 e Ende Februar wurden 6604 Personen 5,3 Prozent der Bevölkerung vom Wohlfahrtsamt betreut ieee, ig gemacht haben. Die Täter haben in fünf Wie isti 1 5 8.. f N 5 5 5 bun e a 8 ee, 5 5 5. keit erhöhte sich auch beim Wohlfahrtsamt Jahreszeitlich schwach war noch die und e Darlehen 1255„ e nde der Bast größere Mengen Kunter- vorgent, hat ich die Beschsttlgungslege(urn 53 2. 9276 aut 627 Fartelen mit inge, Water int 0 Namen Jertiüges t. Konumen in Frage Maher Se 1 8 daz platten gestohlen und diese teils ganz, teils im Stadt- und Landkreis e 8 e„ A 1 800 e Aries ent. idee 1 1 1 Berufe sowie n dag als Schrott an Althändler verkauft. trotz der witterungsbedingten Schwierigkei- wand von 54 000 Mark erforderten. Diese daß die 25 nl d 5 tlich f. 15 1 5 5 Landwirte. Das Einzeldarlehen soll im all. 5 00 Angefahren und verletzt. Ein Radfahrer ten in den Wintermonaten entgeg h pe i ie einzi 1 9811 V 1 den Bet 5000,— DM nicht Swen. F 4 en entgegen zahl- Gruppe ist die einzige, die stark anstieg, vollendungen in den Nachkriegsjahren nur gememen den Petras von 8 tich zu fuhr kürzlich durch den Rotterstückweg un nen Erwartungen nicht verschlechtert. während alle übrigen sich wenig änderten ein Drittel achli kerti allt überschreiten. Verzinsung und Tilgung der ise für wurde in Höhe der Einfahrtsstraße zum Im letzten Vierteljahr hat sich die Zahl der oder wie die der Angehörigen 1 Kriegs Was JJ%FCCCCCCC Darlehen sind den Verhältnissen der Ge- Sind, Kohlenlager der BASF angefahren. Er wurde beschäftigten Arbeiter und Angestellten gefangenen und der 5 1 5 00 5 eee 3 e 5 schädigten angepaßt, die im Aufbau und in ar mit zu Boden geschleudert und erlitt Verlet- um 120 erhöht, seit etwa 1½ Jahren hält kräftig senkten. Ende Februar standen 3868 lien 3 3 1367 w 85 gen, on- der Festigung einer neuen Existenz begrif- 35 biz zungen am Kopf und Prellungen am Körper. sich diese Zahl auf einem Stand von etwa Parteien oder 6604 Personen 3,5% der 8 ite 2788, also sge- ten sind. Für das erste Jahr ist kein Lins nen 4 Das Fahrrad wurde stark beschädigt.— In 48 100 bis 48 400. Unerfreulich ist demgegen- Bevölkerung in der Betreuung des Wohl- samt 4145. 95 5 i 2 a8— ein be. zu zahlen. Im zweiten und dritten Jahr be- V. Ge. der Hauptstraße Ludwieshafen-Rheingon- Über die Entwicklung der Zahl der Arbeits- fahrtsamtes: der Ntensetssur end zer 8 980880 e Bild e träst der Zinssatz zwei Prozent und von reisen heim wurde am 25. März eine 62jährige Fuß- losen die monatlich um 200 bis 300 an- betrug eine Viertel Million Mark, das sind baues als es bisher die statistischen Zahlen vierten Jahre ab vier Prozent. Dient das 18 bi gängerin von einem Motorradfahrer angefah- steigt; Ende Februar hat sie einen Stand im Durchschnitt 64 DM je Partei. aufgezeigt hatten. Darlehen Anlagezwecken, so soll es in zehn neoree ren und schwer verletzt. Sie mußte in das von 3290 erreicht. Die Zahl der als Arbeit- Jahren spätestens getilgt werden, die beiden Idsalat St. 1 eee 7 95 ee 3 selbständig Berufstätigen hat 5 ersten Jahre sind tilgungsfrei. Betriebmittel- 20 55 Auftrag für Ludwigshafener Mordkom- sich gegenüber dem Vorjahr nicht ver- 2 darlehen sind in fünf Jahren zu tilgen. 0 mission. Die Staatsanwaltschaft Frankenthal ändert. Sie betrug Ende Februar 62 937 Ludwigshafen im Spiegel des Tages Anträge auf Bewilligung derartiger Dar- 1 19 hat zur Untersuchung des Mordfalles in gegenüber 62 926 ein Jahr zuvor. Diese 5 5 lehen sind von den Inhabern gewerblicher Weidenthal, wo eine Hausgehilfn am 16. Zahl setzt sich folgendermaßen zusammen: Zwecks Hebung des Niveaus tro bestellt, während sich die Musiklehrer Betriebe und Angehörigen freier Berufe bei „ 0 März ihre Mutter durch Strychnin vergiftet Ende Februar 5 und Dirigenten unter Hans Wolfgartens Fit- den Oberbürgermeistern und Landräten 1 haben soll, die Mordkommission in Ludwigs- 1949 1950 Unter dem Motto„Modeschau einmal tiche stellten. 1 1 2 ann hafen beauftragt. Selbständige 5481 6.626 anders wird am 4.(20 Uhr), 5.(15 und Ae e 2 9 Schwer verletzt. Am 26. März, gegen 22,10 1%%% 5 888 25 5 5 und 185 8 5 Uhr) im Pfalz- Rechtzeitig zum Arzt gehen! 5 5 1 5 Gesch digtsnelgengchst 15 b Unr, fuhr auf der Bundesstraße Nr. 37 ein Beamte 1309 1991 aucafèe eine Modeparade stattfinden, die ie vol 5 5 125 1 icht f* Motorradfahrer auf einen Lieferwagen auf, des und Angestellte. 48 702 43 432 1. e und Jetzt“ be- VF 8 5 5 5 e 1 1 2 äkti; 1* 9 nier- 3 5. 8 5 5 5 a 8 f 8 JJV)... Dm-D‚2 ett. Ver- 8 8 5 5 Bikini r a en Stand der Krebsforschung. Eine wert- Antrag in der Pfalz beim Flurbereinigungs- 11. /// Bun- 8 8 55 8 5 5 25 5 5 olbitzers Vortrag in Oppau in der werden die Anträge an das zus ge Am %%% ↄ V s 2* Jahr ein swei 5—„ 1111 1 1 1 liga, Gruppe Nord, wird heute um 17 Uhr tionsapparates 0 We 58 Ae Ludwigshafen eine Entwicklung der Mode Be 5 d N Adee 5 Veglerusg 5 80. auf dem Sportplatz am Oppauer Güterbahn- ses an Arbeitsfähigen und Arbeitswilligen Während eines Jahrhunderts bringt. Wei- behandlung der Krebskrankheiten. Er illu- Für die Pfalz steht insgesamt ein Betrag a, 17 hof die Oberliga-Begegnung ASV Oppau ge- nicht möglich war, daß aber trotz der viel- teren Anteil an diesem Arrangement hat strierte an reichhaltigem Bildmaterial die von zwei Millionen DM zur Verteilung zur Pahg gen Wormatia Worms ausgetragen. Die Be- besprochenen Wirischaftskrise hier tatsäch- die Modemustermesse in Hannover, die Heilerfolge, die bisher erzielt wurden. Hier- Verfügung. deutung des Treffens für die Abstiegs- und lich eine starke Widerstandskraft gegen ein Metropole der Bekleidungs- Industrie unter befanden sich unter anderem Fälle, Diese Bekanntmachung dient zugleich als Ee Meisterschaftsfrage lältt ein äußerst span- Absinken der Wirtschaftstätigkeit bestand. schlechthin. Von hier aus wird die Veran- die bislang als unheilbar angesehen wur- Beantwortung der an das Landesamt für zu 21 nendes Treffen erwarten. Infolge der Zunahme der Arbeitslosig- staltung gesteuert. Seit mehreren Jahren den. Kolbitzer erbrachte den Nachweis, daß Soforthilfe gerichteten zahlreichen Schrei- Celler, 5 1 di 5. k 1 2 85 18 1 5 3 VV Krebskranke oft viel zu spät den Arzt auf- 5 und Anfragen wegen eines Aufbau- lledg ndustrie ihre Fäden wieder über ihr suchen. arlehens. 1 0 80 12 75 Tu 2 untergebracht werden? 3 und 3 Modeveranstaltungen gesa Eine Aufl f f 5 er einzelnen Modehäuser zwecks Hebung 8 7 858 h lösung ist mit der Umsiedlung nicht verbunden des Mir bg⸗ unte fe iets unnd Schiflerstadt will Esperunto-Zentrule werden t 1 Im Zuge des Wiederaufbaues der Lud- deutsch-Französischen Verständigung laut den drei Vorführungen wird der bekannte 1801 5; 1 3 1 Ulgskratener„City. will min auch die Ges geworden. Von der Erkenntnis 8 Kölner Film- Mockeplauderer Rudi Haniger Geistlichkeit und Gemeinde haben ihre Unterstützung zugesagt Wohl. schäftsleitung des Kaufhauses daran gehen, daß es ohne eine Verständigung zwischen die Mannequins über den Laufsteg ,lotsen“ i lk.. g 18 Sei i Alder, das ganze Geschäftshaus in seinem ehe- Deutschland und Frankreich kein eiges und kür den Morgenmantel 1850, für die e e 5 8 N e 80 alten. maligen 8 3 der e ee Europa gäbe, wurde der Centre culturelle wWespenbetaillte Gräfin aus der wilhelmi- Kriegsende bildeten sich 8 Teilen einem Hauptpunkt des Esperanto m eußen 1. 8 sure, au stellen. Fin ins Leben gerufen. Vorträge, Diskussions- nischen Zeit, für wippende Straußenfeder Deutschlands wieder Esperanto-Gruppen, wollen. Die verkehrsgünstige Lage, die abel mstand, der der Ludwigshafener Stadt- abende und Ausstellungen mit einem an- und— last not least— für die letzten Pariser die heute in der Dachorganisation des Größe des Ortes und die schöne ländliche Lokal verwaltumg Veranlassung sibt, die bisher geschlossenen Buchverleih, Buchverkauf und Neuheiten von anno„Frühjahr und Som-„Germania Esperanto Asocio“ Meutscher Umgebung mit großen Waldflächen bieten ihre gemietete erste Etage zu räumen und für Lesesaal kennzeichneten das Wesen der mer 1950“ die passende„Sprachbegleitung“ f 5 3 8 5 das dort etablierte Kulturzentrum der„Brücke“. Besonders bis zur Währungs- kinden 1 8 Erperanto-Bund) zusammengefaßt sind. günstige Voraussetzungen für die Abhaltung Amer„Brücke“ eine andere Lokalität ausfindig reform konnte ein groger Umsatz im Buch- 5 Kürzlich wurde auch in Schifferstadt e. 18 5 6% ö 4 be. zu machen. Dieses Unterfangen dürfte verkauf erzielt werden; denn hier war Musiker wählten ihren Vorstand eine Esperento-Gruppe von dem FEsperanto-„ von Erhielunssiägern un! 8 insofern mit Schwierigkeiten verbunden effektiv die einzige Gelegenheit gegeben, brer Verger, emen Ffücntliag dus der pgeizeten in Aren Pian aufg, 8 25 sein, Als es in Ludwigshafen kein zweites nur gegen Geld d. h. gegen R- Mark“! Hans Wolfgarten, der vier Jahre hin- Tschechoslowakei, gegründet. In wöchentlich e 5 1 3 Au.„. 0 d e Gebäude gibt, das räumlich und seiner zu einem Buch zu kommen. Nach der durch als Vorstand der Ludwigshafener stattfindenden Unterrichtsstunden hat er 1 3 n u nen, lan Lage nach einer derartigen Einrichtung Ge- Währungsreform allerdings ebbte der Buch- Musiker gewirkt hatte, wies in seinem Jah- bereit eine stattliche Anzahl von Schülern e 8 0 8 5 8835 1250 1 nen Alge leistet. Eine Auflösung der„Brücke“ verkauf ab. resberichf auf die Vorteile der seit einigen in die Elemente dieser Hilfssprache einge- Unterstiitzung bei der Verwüklichung des., ist mit dieser Umsiedlung in eine andere Ein Blick in die statistische Aufstellung Monaten selbständig gewordenen Organisa- führt. Nun haben sich die drei Schiffer- er Pläne zugesagt. dd, noch nicht festgelegte Lokalität nicht ver- der kulturellen Veranstaltungen weist tion hin. Crüher waren die Musiker in die stadter Pfarreien bereiterklärt, ihren Ju- ane zugesagt. 2 4 bunden. An dieser Stelle scheint es jedoch 20 Abende des deutsch- französischen Dis- Dachorganisation der Gewerkschaft„Kul- Zendgruppen den Besuch der kostenlosen 3 ar es angebracht, einmal kurz die kulturellen kussionszirkels auf, rund 35 Ausstellungen turschaffende! eingegliedert.) Anschließend Esperanto-Kurse zu empfehlen. Nachdem Wo gehen wir hin? 1 und Veranstaltungen zu beleuchten, die seit Er- bekannter Künstler— ungerechnet der erklärte der bisherige erste Vorstand, daß im Bezirk einer Pfarrei mit 32 Jugendlichen 5 8 1 Haft- ökkmung der„Brücke“ am 4. November 1947 Ausstellungen des französischen Bilder- er sein Amt aus gesundheitlichen Rücksich- der Unterricht bereits begonnen hat, rech⸗ 77ͤ 11 alten abgehalten worden sind. Informationsdienstes— und zahlreiche Vor- ten niederlegen müsse. net die Schifterstadter Esperanto-Grunpe Sit Spätworstennng Der ugetreue 1 ntner Schon 1945, Sofort nach dem Zusammen- träge. Dieses Fazit berechtigt zu sagen, Aus der Wahl der neuen Vorstandschaft damit, dad im Laufe der nächsten Wochen fetched“ Akeinsoid Theater: Nacht über 9 1 von bruch, war besonders aus Freisen des daß die„Brücke“ wäll rend der Zeit ihres ging als erster Vorsitzender Willi Globig nahesu 100 Fusendiiche an der Welthülts- 11er! Pricenhebn 5 1 damaligen französischen Militärgouver- Bestehens ihren Aufgaben als Centre und als Schriftführer Kurt Jähne beide sprache Interesse zeigen werden. 3 1„Die Kinder von 0 e er nement in Ludwigshafen, an der Spitze culturelle oder Centre d Information für die vom Pfalzorchester, hervor. Kassier wurde Neben der Unterstützung durch die Geist- Abenteuer im den Weben,, Stadtkommandant Moulin und Attaché geistige Verständ h 8 a a cnech ds erst. abenteuer im Wuden Westen: Capitol! stoh⸗ l 0 8 tte erständigung gerecht wurde. H. Morgenstern und als Vertreter der frei- lichkeit hat der Bürgermeister der Gemeinde Rheingönheim: ja“; Li 1„ tte Antoni, der Wunsch nach einer geistigen 0 f l 1 ingönheim:„Kathia“; Lichtspielhaus am 75 5„ rü- schaffenden Musiker wurde Herbert Imper- seine Hilfe zugesagt. Esperantolehrer Kar- Schillerplatz Oggersheim:„Wer ist Rexꝰ“ UZzu- 5 8 2 i— l 1 8 Statt Karten! Mein lieber Mann, mein 0 1 t 5 Der Herr über Leben und Tod hat am Montag meine liebe Frau, 1 Vater, Schwiegervater N stopp. Zahmnzerfalll rden; meine gute Mutti, unsere gute Tochter, Schwester, Schwägerin de 5 4 äng⸗ und Tarte, Frau Nikolaus Moskob i 1 2 5 5 5 0 1 Lisa Rinderknecht Schirtskührer a. D. IskEtiEN-. AdSEZoIE 7 N verw. Risel, geb. Geier V 8 2 5 zlich rn e Ergen argenltseen den alter von ad Jen. rufen„ iskelt abge- Euhlreiche eee e 6 n ren zu sic e ewige Heimat abgerufen. 8 8 5 2 ie renden, neuartigen E 11 Mm.- Neuhermsheim(Marketenderweg d), 27. März 1930 e 1 7.* ö Relelamalionen a Sür A 2. In tiefer Trauer: 5 In tiefer Trauer: eee eee e 7 1 8 2 g Auft b Stell vots⸗ 3 Bel Karl Rinderknecht, Bäckermstr., u. Tochter Helga Frieda Moskob, geb. Bopp e ausdrüleklleh 1 0 8 Alan ele agveln 9 15 Familie Emil Geier and ade Angefürtgen ageten bene Soeren ages 1 1 re SWerbungs 1 ill 5 und Anverwandte Feuerbestattung, Donnerstag, eurückzureichen S beglau · In Apoth. u. Prog., best. bei ü Beerdigung: Donnerstag, 30. März 1950, 14 Uhr, Friedhof Neckarau 30. März, 15 Uhr, Hauptfried- bigte Abschriften und Photos stellen Drogerie Ludwig& Schütthelm, 1 1e hof Mannheim. tür die Bewerber wertvolle Unter- 0 4, 3; Langerötter- Drogerie, mere 5 8 W 9 lagen 5. Langerötterstraße 16 ö a enen 8 N 8 D 8 8 85 5 e soweit erhaupt möglich— m. r 1 eine Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß Statt Karten„ 5 g 5 unsere liebe schwester, Frau 80 Hane ene een e Anzeigen- Abteilung 1 VERTRETUNGEN f ö Magdalene Dreher res lieben Entschlafenen, Herrn Kanten 1010 wert e— 1 a seit. Außendienster fahrung. ern. 1 5 geb. Walter udo! Ofenloch Geiger. Lebenendltteleesctigt in berigee Verkreturg Auslieferung:* zten Wohlvorbereitet, am 27. März 1950, im Alter von 72 Jahren von Weinheim ges. Geboten wird u. a. fahrten usw. Stuen gestanefellungß. 1 adde mrem Leiden erlöst wurde. Gürtner Seen Ang 9 Under eee 405 Angeb. unt. Nr. 01847 a. d. Verl. 5 ö Mannheim, O 6, 8 8. N A. V. 1 5 Im Namen der Hinterbliebenen: VV 1 IIERMARKT 5 Frau Johanna Voegtle, geb. Walker f 10 5 Größ. Kohlenplatzgeschäft Leghüh Pf Perlhüh 1 Frau Wilhelmine Schöpfe, geb. Walker 7 Mannheims sucht Fesanen lietert J. Nohr jr., Ui /G. 1. de eee eee 3 März, um 11 Uhr, Hauptfriedhof. 5 eee. 2— nen Blaneperder nel Ker n 1 N 1— W e jener, von 1 8 C 2 5 5 Ruhe begleiteten.. 0 ge + 10 Wochen. Gefiugelfarm 3 8 dem Am 27. März 1950 verschied mein lieber, treusorgender Mann, Mhm.-Sandhofen-Scharhof, 1 3. 5 rger 10 8 8 n ee 9 3 2——— Scharhofer Str. 132, 29. März 1930 für Innen- und Außendienst. a 5 8 r Bruder, Wiegersohn, ager, U„ Branche u. Ortskenntn. erford 8 iche 0. mat Willi Nolte glaurermeister 3. Auetöbrl- Ang, G. F 1 8. V. L. l e im Alt 28 Jahren. 5 77 Mannheim(alpornstrage 30, den 28. Blarz 10 E g N SPAPHOL OCE MAV ER 0 Intiefer Fraue: gie Notes: wieger Newaurfsare ſtekt eee e eee a 5. Dipl.-Ing., nur mit 1. Kenntnissen Eheschwierigkeiten. Parkring 42. 5 N Nolte 5 WASCHE-SPECK auch in Statik, kur Architektur- Schüler von K Buttrus. bis Karl Wieder und Prau, geb. Becker Mannheim, C 2, 8, Paradeplatz büro per 1. 4. 50 gesucht. Bewer- nebst allen verwandten 5 zteil. Damengarnitur, schwere ung Senntnsg dener Unter ff UNTERRICHT ö 5 Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 30. März 1950, um Qualität, Größe 42, 13,95 DPM 8 er⸗ 15.30 Un, auf dem Haupterfedhor Mannheim statt. ee e eee Sprachschule Schüssler 8 Hammer Zrennerei u... 85v.— 1 eu eee eee — 1 17„* 0 fel 5 EA. een einzusehen unt. K 0168 ift Verlag. f. ale stufen bis zur Berufsrelge LAN DAUE RGS. Macho HEILBRONN 33. ä verschied am 27. März 1950, unser Pert. Buchhalter u. Korrespondent, 0(engl. Stenogr.). Ubersetzungsbüro. 5 t- etriebsangehöriger, Herr Im Mahn- u. Klagewesen bewan- Junge weibl. Kraft für Büro und bei dert, sucht arbeitsreichen Posten leichte Lagertätigkeit sofort ge- 5 15 at. sucht. Kurze Bewerb. m. Gehalts- 7 0 Willl Nolte e e Fu lor Augen Bei Haarausfall 5 10 Einige gewandte Amen u. erren 5 7 5 d 1 f 1936 trat der Verstorbene bei uns als Maurerlehrling ein und 2 Seleretäri zur laufenden Auslieferung und uncl allen anderen Haarerkrankungen: stellte seither seine bewährte Arbeitskraft in den Dienst unseres n. 0 Een Werbung bei festen Bezügen aus 2 Brechen der Haare, Unternehmens.— Wir betrauern sein Ableben aufs tiefste und 32 J., gt. Ersch., selbst. u. gewandt, allen Stadtteilen von Mannheim,. N Jucken der Kopfhaut, ist werden unserem langjährigen, treuen Mitarbeiter ein ehrendes 200 Silb., m. Org.-Fähigk. Führer, Heidelberg und Ludwigshafen ge- 5 8 8 frühzeitigem Ergraue 125 eee ee den, im wr. B ft 8. fl Herlag, im. Kntertel, Adee mmer Str N 8 kahlen Stellen u. 5 e e. e e Angeb. unt. Nr. B 74 a. d. Verlag. weste 4 ereignen. Saar N 2 8 kommen Sie zur nehmung, An„ esucht. resse einzusehen unt. 8 3 7 955 auunter 8 junge Frau ec nenne ae d, E op UE mikroskopischen Haaruntersuchung 5 eh 8 5 N e An g 5 55 elernte Verkäuferin der Lebens- 55 und in Mhm. wohnhaft(nicht MAN NH E IM Herr Schneider, der bekannte Haarheilkundige vom en. ne sucht Halbtagsarbeit üb. 30 J.) in Facharztpraxis 2. 15. 4 1. Württ. Haarbehandlungsinstitut, 4 95 7 2 9 U VERScHIEDPENESs f inn Lebensmittelgesch. od. Bäckerei. 10 8 5 7 3. O 6, 9 hält pers 6 neh Jrechstunden IN Mannheim or- Sell eck 0 7 Baugeschäft Übernimmt noch Auf- Angeb. unter Telefon 527 07. nh 8515 1 1 unter Aire on e Montag, 3. April, 8.30—13 und 14—19 Uhr, Wartburghospiz, F 4,/ 5 5 MobkERE N E„„ 1 Tucht. Tagesmädchen gesucht. vor- N I enten sie genau auf unsere Firma: . Zebote unt. Nr. 01805 2, d. Verlag. 1 K 8 d 8 12 ee N 1. Württ. Haarbehandlungs-Institut nn. 85 10 ef 0 c- dur per. Hausnaltshufe, led. oder H EIR AT Gg. Schneider& Sohn, Stuttgart-W., Gymnasiumstr. 21 on Halil Witwe, tagsüber von 8.30 bis 16.30 Nlederlage in Mannheim: ts⸗ Maurer- And Alpserarbelten.. für Privathaushalt gesucht. Angeb, Moderne, gut aussehn. Fotografin 55 ter 5 N 8988 unter P 11742 an den Verlag. im Alter pls 35 Ihr aweckes ela Storchendrogerie A. Goss mann, Marktplatz Undleum, Stragula, Jeppe Feen auen. 4g, u. E. v. Kenan Pelckeek beau, Lage. Fotosteier mat Netobangele Pl .„„ 3 Stauran Aldigs ESU.. geb. Otoatelier 0 ande.* 8 9 555 unter Nr. 01802 an den Verlag. uschr. Unt. P 11768 an den verlag. FTF Seite 6 INDCUSTRIE- UND HANDELSBLATT Ideale und rauhe Wirklichkeit Während in Witten an der Ruhr die sozia- Uistischen Wirtschaftsexperten im Rahmen der Comisco“ die Gestaltung und struk- turelle Veränderung der europäischen Schlüs- selindustrien beraten, kamen zwischen der Hohen Kommission und den deutschen Stel- len Gespräche über die Wiedererrichtung der Blechwalzstraße in Dinslaken am Niederrhein zustande. Der Widerstand gegen diese Remontage iSt aus vielfältigen Gründen geboren. Es hat 80 ziemlich jede Besatzungsmacht ihre ur- eigensten Gründe dafür, sich mit dieser Wie- derherstellung nicht einverstanden zu er- Klären. Bei den Verhandlungen in Witten an der Ruhr wird eine Art„Weißbuch“ der Partei- leitung der SPD aufliegen, in dem die Stel- lungnahme dieser Partei zum Ruhrproblem und den damit zusammenhängenden Insti- tutionen der Siegermächte ausgedrückt ist. Es mag dabei der Parteileitung der SPD ein taktischer Fehler unterlaufen sein, daß drei Ziele zu gleicher Zeit aufgestellt wurden, nämlich 1. die Beseitigung der die wirtschaftliche Ent- Wieklung der Bundesrepublik hemmende Vielfalt sogenannter Sicherheitsmaßnah- men, deren Berechtigung bestritten wird, weil der Unsicherheitsfaktor in der privat- Wirtschaftlichen Struktur der Schlüssel- industrie liege; 2. die Beseitigung der privat wirtschaftlichen Struktur der Schlüsselindustrien; J. gleichzeitige Internationalisierung Selben. Ein taktischer Fehler mag dies deswegen sein, weil die hier unter 2. aufgezeigten For- derungen automatisch auf Widerstand jener Länder und Staaten stoßen werden, die bis- lang- und hier handelt es sich um die Mehr- zahl der ausländischen Staaten- privatwirt- schaftlich orientiert sind. Zum zweiten mag der taktische Fehler auch darin liegen, daß die deutschen Wünsche, die zweifellos in der unter 1. Aufgezeichneten Forderung einheitlich vom ganzen deutschen Volk geteilt werden durch die Beigabe des Punkt 2 und Kombination mit Punkt 3 eine Aufsplitterung erfahren, die dem Auslande gegenüber eine Schwä⸗ chung des deutschen Willensausdruckes be- deutet. Es kann der SPD, einer Partei, die So- Zialisierung zur Grundlage ihrer Ideenwelt gemacht hat, selbstverständlich nicht zuge- mutet werden,— selbst wenn es noch so taktisch wäre— auf diesen Kernpunkt der Parteiideologie zu verzichten. Es wäre aber Vielleicht besser gewesen, Wirtschaftspoli- tik baw. wirtschaftspolitische Beratungen um Sinne Franz von List vorzubereiten, der da sagt, daß eine Wirtschaftspolitik, die nicht im gleichen Maße wirtschaftlich ist Wie politisch, eben keine Wirtschaftspolitik mehr ist, sondern entweder Wirtschaft oder Politik. Auf einen groben Nenner gebracht: Es Wäre ratsam gewesen, die Sozialisie- rungsidee zwar grundsätzlich beizubehalten, jedoch die internationale Rechtsgleichheit und Wirtschaftseinheit, die Befreiung der deutschen Wirtschaft und ihres Aufbaues 3 in den Vordergrund zu stel- en. der- Kohlenbergbau-Neuordnung nur bei erzielter Besserung sinnvoll Der deutschen Kohlenbergbau-Leitung sei mit dem Auftrag zur Ausarbeitung der Vor- Schläge zur Neuordnung des Bergbaus nach Gesetz 75 eine so große Verantwortung auf- erlegt, daß sie ihre Vorschläge nicht übereilt machen könne, erklärte der Generaldirektor der DRBL, Dr. Ing. Heinrich Kost. Nur wenn an die Stelle der bisherigen Or- Sanisation etwas besseres gesetzt Werde, sei clie Umgestaltung sinnvoll. Die DK BL. sei ge- Willt, auf den historisch entwickelten Grund- lagen aufzubauen und historisch- technisch ver- Hochtenes nicht zu trennen. In der Frage der Verbundwirtschaft sehe die DKBL. ihre Auf- gabe darin, daraufhinzuwirken, daß dieses Problem nicht von irgerdeinem Interessen- standpunkt sondern unter dem Gesichtspunkt des Gesamtinteresse der Wirtschaft an Rhein und Ruhr gelöst werde. Die in der Vergangen- Beit zwischen der Kohle und anderen Industrie- zweigen geschaffenen Verbindungen müßten kortbestehen. Auf die Notwendigkeit der Verbundwirt- Schaft zwischen Kohle und Eisen wies auch Direktor Hermann Wenzel hin. In seiner lang- jährigen Tätigkeit bei den Vereinigten Stahl- Werken habe er in dieser Hinsicht niemals Schwierigkeiten erlebt. Es stimme nicht, wenn Selegentlich behauptet werde, die Kohle sei vom Eisen benachteiligt und in ihrer Ent- Wieklung gehemmt worden. Es scheint aber so zu sein, daß die Furcht bestimmter Politiker zur Inaugura- tion der Privatwirtschaft beizutragen grö- Ber ist, als die Bedenken gegen die Inaugu- ration der Armseligkeit, weil im Vorhinein jede Verhandlungsbasis mit dem Ausland Unterhöhlt wird. Frank Textor Das Stiefkind Personen- Nahverkehr Ein ausländischer Gast, der an der Jahres- tagung des Verbandes der öffentlichen Ver- Kehrsunternehmen in Stuttgart im Oktober 1949 einnahm, frug während der Autofahrt von Frankfurt nach Stuttgart auf einen Straßen- Hahnwagen deutend, ob dieser Wagen viel- leicht dem Museum entliehen sei. Nichts kennzeichnet die Vergreisung aller dem Verkehr dienenden Anlagen so, wie diese Episode. Die Personen-Nahverkehrsbetriebe Haben wenig von dem Aufstieg und von dem Abstieg konjunktureller Entwicklung der deut- schen Wirtschaft erfahren. Das ist darauf zu- rückzuführen, daß die Konjunkturzeiten zu kurz waren, um finanzielle Erholung in größe- rem Umfange wirksam werden zu lassen. Die längste Zeit dauerten jedoch wirtschaftliche Depressionen an. Die Ertragslage der Ver- Rehrsbetriebe erlaubte kaum die notwendigen Abschreibungen, geschweige denn Anlage- erneuerungen. Seit dem ersten Weltkriege befinden sich die Nahverkehrsbetriebe dauernd im Krisen- zustand. Der zweite Weltkrieg und die Nach- Kriegsjahre vollendeten die Verfallserschei- nungen, Das mag wohl damit zusammenhän- gen, daß Fahrkarten nicht kompensiert werden Kormten und daß die einkassierten Reichsmark- eträge im Schmelztiegel der Währungsreform verschwanden. Es verringerten sich auch nach der Wäh- rungsreform die Beförderungseinnahmen im gleichen Maße, in dem die Kaufkraft der Kon- sumenten abnahm. Es betrugen die Einnahmen der Straßen- bahnen, Obusse und Omnibusse des Vereinig- ten Wirtschaftsgebietes: In der Zeit vom 1. 1. bis 30. 6. 1948 337,5 Mll- lionen RM(100 Prozent). In der Zeit vom 1. 1. bis 30. 6. 1949 281,8 Mil- lionen DM(78 Prozent). Die durchschnittlichen Monatseinnahmen der Straßenbahnen betrugen im ersten Halbjahr 1946 53 Millionen RM(400%) ersten Halbjahr 1949 38,8 Millionen DM(71,3%) Dagegen mußten Lohn- und Preiserhöhun- gen verkraftet und außerdem noch nach der Geldreform Rabatt- und Vergünstigungstarife gewährt werden. Die Forderung der Oeffentlichkeit bewegt sich nun in zwei Richtungen. Einerseits wer- den Neuerungen und Verbesserungen, ande- rerseits werden Vergünstigungstarife aller Art verlangt. Obwohl noch niemand darauf gekommen ist, den Schwerbeschädigten verbilligten Strom und Gas zu liefern, oder ihnen— was durch- aus berechtigt wäre— aus sozialen Gründen gratis Treibstoff samt den dazugehörenden Autos zur Verfügung zu stellen, wird gerade den Nahverkehrsbetrieben auferlegt, hier Gratis-Beförderungen vorzunehmen. Von der Kredit-,Schwemme“ aus ERP-Mit- teln fließt den Nahverkehrsbetrieben West- deutschlands die erschütterde, weil mikro- skopisch geringfügige Finanzierungshilfe von 8,5 Mill. DM zu. Ein Betrag, der gerade dazu ausreicht, jedem der rund 80 Verkehrsbetriebe der Bundesrepublik einen neuen Wagen zu beschaffen. Wenn also die Nahverkehrsbetriebe auf dem Gebiete der Kredit-Finanzierung 80 stiefmütterlich behandelt worden sind, dann müßte angenommen werden, daß wenigstens in steuerlicher Hinsicht Erleichterungen ge- schaffen wurden. Aber auch hier fehlt jeg- liche Hilfsbereitschaft. Noch während der Ge- spräche über dringend notwendige steuerliche Erleichterungen, wurde die erste Rate der Soforthilfeabgabe fällig. Während die Bundesbahn und die Bun- despost, deren wirtschaftliche Struktur eine gewisse Analogie aufweist, von den Soforthilfeabgaben befreit ist, wurden Stundungsanträge der Personen-Nahver- kehrsbetriebe abgelehnt. Dies erweist sich von der betriebswirtschaft- lichen Seite gesehen, als zweite Sünde gegen die Steuergleichheit, denn die hochgradig Kapitalintensiven Verkehrsbetriebe schlagen im Gegensatz zu anderen Ertragsunterneh- mungen ihr Anlagekapital nicht 2- bis 3mal jährlich um, sondern nur zu einem Bruchteil der Gesamtanlage. Der Hamburger Nah- verkehrsexperte, Direktor Max Mroß, behaup- tet in der Zeitschrift Verkehr und Technik“, daß dieser Umschlag nur 0,2- bis 0, 3mal jähr- lich stattfände und leitet davon die For- derung ab, die Belastung der Nahverkehrs- betriebe aus Soforthilfe, Vermögenssteuer, Gewerbekapitalsteuer mit höchstens 10% des Einheitswertes zu begrenzen. Das Gleiche gälte, so behauptet Mroß, für die Lohnsum- mensteuer, da die Verkehrsbetriebe nicht nur Kapital-, sondern auch lohnintensiv seien und mit der Personal-Kosten-Kennziffer 60% arbeiten. Die alles vernichtende Steuerschraube wird aber noch anderweitig in Bewegung gesetzt um des Personennahverkehrs Bewegungsfrei- heit zu behindern. Im ersten Weltkriege wurde die„Kriegssteuer“ erfunden und als Sondersteuer diesen Betrieben aufgebürdet. Jetzt ist die Entwicklung schon so weit ge- diehen, daß jenen Betrieben, die ihre Tarife über den Stand des Jahres 1932 erhöhten, mit „Beförderungssteuer“ belegt werden, obwohl die Beförderungssteuer zur Hauptsache der Erhaltung von Wegen und Straßen zu dienen hat und die Straßenbahnen für die Erhaltung ihrer Strecke ja selbst sorgen müssen. Daß die Straßenbahnen gesetzlicher Beför- derungspflicht unterliegen, daß sie ihre Preise und Tarife nicht richtig kalkulieren und den Preisen und Löhnen anpassen können, son- dern auf„obrigkeitliche“ Weisungen angewie- sen sind, deren Zustandekommen ja bekannt- lich jeder wirtschaftlichen Vernunft zuwider läuft, sei am Rande vermerkt. Auch für Mannheim hat die Frage des Per- sonennahverkehrs mit den zehntausenden „Pendlern“, die tagtäglich zum Arbeitsplatz nach Mannheim oder Heidelberg von näherer und weiterer Entfernung anfahren, eine groge Bedeutung. Nicht nur in sozialer Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf die wirtschaft- liche Rationalität, die einen weiteren Ausbau des Personennahverkehrs, dessen Modernisie- rung und Verbesserung erfordert. Wird aber weiter nichts getan, als an die- sen Problemen achtlos vorbeigegangen, dann werden die Wagen, die mitunter aus dem Jahre 1897 stammen oder aus dem Jahre 1900, auch hier bald ein Aussehen haben, als wären sie„einem Museum entnommen“. F. O. Weber Verriegelter Egoismus jedes Dorfbürgermeisters Wohnungsbaugesetz beendet Wohnungszwangs wirtschaft Das Erste Wohnungsbaugesetz der Bundes- regierung hat nach wochenlangen und müh- samen Besprechungen, in denen die gegensätz- lichen Auffassungen zusammengebracht werden mußten, nun seine Geburtsstunde erlebt. In 30 Paragraphen sind die gesetzlichen Bestim- mungen niedergelegt, von denen als Sie wesentlichsten angesehen werden können: Keine Wohnungszwangswirtschaft für den steuerbegünstigten und frei finanzierten Woh- nungsbau, ferner Bereitstellung von Mitteln für den gesamten Wohnungsbau, die in ihrer Höhe beinahe an die 2,8 Milliarden DM beran- reichen, welche für Investitionen in der ge- samten übrigen Wirtschaft bereitgestellt werden. Eine weitere wichtige Folge des Ge- setzes wird außerdem sein, daß die zerstörten Städte wieder aufgebaut werden und daß die Enge unseres Bodens es nicht gestattet, nur bevorzugt Neubauten zu errichten. Die Aufhebung der Wohnungsbewirtschaf- tung wird in den Paragraphen 23 und 2 begründet. Es heißt da:„‚Wobnungen, die durch Neubau, durch Wiederaufbau zerstörter oder Wiederherstellung beschädigter Gebäude oder durch Ausbau oder Erweiterung bestehen- der Gebäude unter Inanspruchnahme von Steuervergünstigungen nach 88 7, 11 gieses Gesetzes oder nach 8 7e des Einkommensteuer- gesetzes, jedoch ohne Einsatz öffentlicher Mittel geschaffen und nach dem 31. Dezember. 1949 bezugsfertig geworden sind(steuerbegün- stigte Wohnungen), sind nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes von der Erfassung und Zu- teilung durch die Wohnungsbehörden freige- stellt“. Dies gilt auch für Wohnungen, die ohne Steuervergünstigung, also frei finanziert sind. „Die Bewilligung der öffentlichen Mittel“, so heißt es an anderer Stelle des Gesetzes,„Fund die Uebernahme von Bürgschaften sollen an Bedingungen geknüpft werden, die der Sen- kung der Baukosten dienen.“ Mit dieser For- mulierung hat der Gesetzgeber sich für eine Rationalisierung in der Bauwirtschaft ausge- sprochen, die aus Gründen der Kostensenkung notwendig erscheint und die es gleichzeitig ge- stattet, überalterte Baumethoden zu überwin- den, und zwar einheitlich im ganzen Bundes- gebiet. Nicht weniger wichtig scheint uns aber auch die Feststellung, daß in dem Gesetz der Bun- desregierung, wie da und dort fälschlich be- hauptet worden ist, keine Enteignungsmöglich- keiten ausgesprochen worden sind, wenn auch in Bonn der Eindruck besteht, daß ein Ent- eignungsgesetz im Laufe der nächsten Monate noch folgen kann. Es heißt in dem diesbezüg- lichen 8 12: „Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindever- bände, sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts ud die von ihnen wirtschaftlich ab- Bängigen Gesellschaften haben die Aufgabe, geeignete Grundstücke als Bauland für den Wohnungsbau, namentlich für den sozialen Wohnungsbau zu angemessenen Preisen zu Eigentum oder im Erbbaurecht zu überlassen. Gemeinden und Gemeindeverbände haben dar- über hinaus die Aufgabe, nötigenfalls als Bau- land geeignete Grundstücke zu beschaffen.“ Hier ist einem Egoismus jener Dorfbürger- meister ein Riegel vorgeschoben worden, die der Ansiedlung gerade von Flüchtlingen und Heimkehrern mit der Ausrede entgegentreten wollen, es sei kein Land zum Bauen vorhan- den. Sie werden dazu auch durch den& 13 an- gehalten werden: Die Landesregierungen haben bis zum 1. Oktober eines jeden Jahres für das darauf folgende Kalenderjahr ein Woh- nungsbauprogramm für den öffentlich geför- derten sozialen Wohnungsbau aufzustellen.“ Denn das Ziel, in sechs Jahren„möglichst 1,8 Millionen Wohnungen“(im Rahmen des sozia- len Wohnungsbaues d. Red.) zu bauen, kann nur erreicht werden, wenn Jahr für Jahr der Wohnungsbau mit dieser Vorschrift in Gang gehalten wird. Denn dieser soziale Wohnungs- bau erfaßt nach einer Feststellung des zustän- digen Ministers, Wildermuth, rund 80 Prozent der wohnungsuchenden Bevölkerung. „Auch dem freien Wohnungsbau ist ein gro- Ber Spielraum eingeräumt worden“, verteidigte er sich auf einer Pressekonferenz in Bonn ge- gen Feststellungen der Presse, die Opposition habe praktisch das Wohnungsbaugesetz ge- macht. Hier liege offenbar eine Verwechslung zwischen den Begriffen des sozialen und des gemeinnützigen Wohnungsbaues vor.„Die Re- gierung ist der Meinung, daß die Grundgedan- ken des Regierungsgesetzentwurfes aufrecht er- Balten worden sind.“ Zwar sollten in sechs Jahren 1,8 Millionen Wohnungen des sozialen Wohnungsbaues errichtet werden, aber„dar- über hinaus soll der freie Wohnungsbau 80 viele Wohnungen errichten wie er kann.“ Alle Parteien seien sich darin einig, fügte ein Mit- glied der Regierungskoalition hinzu, daß in erster Linie den sozial schwachen Schichten der Bevölkerung geholfen werden müsse. Des- halb sei der Mietpreis für Wohnungen im Rah- men des sozialen Wohnungsbaues auf höchstens 1,10 DM je qm festgesetzt worden. Man muß dazu den 8 16, Absatz 3 des Ge- setzentwurfes lesen:„Eigenheime mit Garten und Kleinsjedlungen, die unter Einsatz von Selbsthilfe errichtet werden, sind bevorzugt zu kördern.“ Dagegen soll nach 5 22 der öffentlich geförderte Wohnungsbau„in der Regel“ Per- sonen zugeteilt werden, deren Jahreseinkom- men die Jahresarbeitsverdienstgrenze der An- gestelltenversicherung nicht übersteigt. Das heißt, daß vor allem Einkommensträger bis zu 7200 DM im Jahr bevorzugt in Wohnungen des sozialen Wohnungsbau eingewiesen werden. In den Schluß- und Uebergangsbestimmun- gen ist ein neuer Paragraph gegenüber dem bisherigen Regierungsentwurf eingefügt: Dem- nach können solche, die mit grogen Mühen sich selbst ein eigenes Häuschen finanziert haben und damit sozusagen die Dummen wären, Weil sie geringere Mittel bewilligt bekommen haben als es mit dem neuen Gesetz möglich wäre, die Möglichkeit erhalten, unter die günstigeren Bedingungen des Gesetzes nachträglich zu kom- men. CSR begräbt Deutschen- Haß Der tschechoslowakische Handelsattaché Junek forderte enge Handelsbeziehungen zwi- schen der Bundesrepublik und der Tschecho- Slowakei. Der tschechoslowakische Handel nach Westeuropa allgemein müßte sich in den nächsten Jahren wieder erheblich erhöhen. Die Tschechoslowakei biete ihre traditionellen Exportgüter an, die in bekannter Qualität gellefert würden. Sie sei bereit, so sagte Junek, mit allen Ländern ohne Rücksicht auf ihre politische Einstellung Handelsabkommen zu schließen. Die deutsche Industrie- und Handelskam- mer wurde von dem Redner gebeten, Ge- rüchte zu unterbinden, die den Handel mit der Tschechoslowakei verhinderten. Ein er- kolgreicher Handelsverkehr zwischen beiden Staaten müsse durch persönliche Beziehungen unterstützt werden. Aus diesem Grunde sei es dringend erforderlich, daß Deutsche in die Tschechoslowakei reisen könnten, ohne lange auf ein Visum warten zu müssen. Hermes AG. versichert gegen Blockade- Schäden Das Bundeskabinett hat Richtlinien zum Gesetz zur Förderung der Westberliner Wirt- schaft beschlossen, mit denen die Bedingungen für eine Bundesgarantie festgelegt werden, es sollen Sicherheits- und Gewährleistungen nur bis zu einem Gesamtbetrag von 50 Mil- lionen DM übernommen werden. Voraus- setzung ist, daß der Auftraggeber im Bundes- gebiet ausschließlich aus politischen Gründen nicht oder nicht rechtzeitig in den Besitz der in Westberlin bestellten Ware gelangen kann. Als politische Gründe gelten Aufruhr, Revo- lution und politischer Streik, Verkehrs- und Transportbehinderungen, von hoher Hand Verfügte Beschlagnahme und sonstige Be- schränkungen im Waren- und Zahlungs- verkehr. Ob ein Garantiefall eingetreten ist, entscheidet der Bundeswirtschaftsminister im Einvernehmen mit dem Bundesfinanzminister. In Höhe des ausgezahlten Garantiebetrages gehen die Ansprüche des Auftraggebers auf den Bund über. Ueber die Garantieanträge entscheidet ein Ausschuß aus Vertretern der Bundesministerien für Wirtschaft und Finan- zen sowie der Berliner Wirtschaft. Anträge gelten als abgelehnt, wenn der Vertreter des Bundesfinanzministers nicht zustimmt. Die Hermes-Kredit- Versicherungs-AG. Hamburg und die Deutsche Revisions- und Treuhand- AG. Frankfurt werden vom Bund beauftragt, Vorverhandlungen über Bundesgarantien in seinem Namen zu führen. Margarine-Preis und Absatzschwierigkeiten ohne Zusammenhang? Die Beschäftigungslage in der Margarine- industrie ist immer noch angespannt. Wie ein Vertreter der Margarineindustrie mitteilt, liegt die gegenwärtige Produktion um etwa ein Drittel unter der des letzten Quartals 1949. Die Absatzschwierigkeiten seien vornehmlich auf eine allgemeine Uebersättigung des Mark- tes zurückzuführen. Daneben erschwerten ille- gale Importe ausländischer Margarine und die laufenden Schmalzeinfuhren den Absatz der deutschen Margarine. Meldungen über eine Neuregelung der Mar- garinepreise, die ab 1. April in Kraft treten soll, wurden von dem Vertreter der Margarine- Industrie als unrichtig bezeichnet. Bisher sei dafür vom Bundesernährungs ministerium noch kein genauer Termin festgelegt worden. Es sei auch kaum anzunehmen, daß die Preisfrage nach dem Wunsch der Gewerkschaften einheit- lich geregelt würde, weil hierfür die Rohstoff- einkaufsbedingungen zu unterschiedlich und zu unbeständig seien. Kraftwagengüter- Fernverkehr soll neue Bürokratie erhalten Fragen des Kraftwagen-Güterfernverkehrs wurden am 23. März in Bonn in einer Bespre- chung unter Vorsitz des Bundesverkehrsmini- sters mit Vertretern aller am Kraftverkehrs- gewerbe interessierten Stellen erörtert. Als Diskussionsgrundlage diente ein Referentent- Wurf der Abteilung Straßenverkehr des Bun- desverkehrsministeriums, der insbesondere auf eine Neuordnung des Güterfernverkehrs auf der Straße. Regelung des Genehmigungsver- fahrens, Schaffung der rechtlichen Vorausset- zungen für eine Tarifordnung und Festlegung der Pflichten der am Beförderungsvertrag Be- teiligten abzielt. Ferner ist die Errichtung einer Anstalt zur Ueberwachung des Güterfernver- kehrs vorgesehen. In der Aussprache wurde zunächst die Frage der Abgrenzung zwischen dem Güter-, Nah- und Fernverkehr sowie das im Referentenent- wurf vorgesehene Ausscheiden der Bundes- bahn aus dem Kraftwagen-Güterfernverkehr mit eigenen oder gemieteten Fahrzeugen er- örtert. Ferner wurden die Aufgaben der Bun- desanstalt, die als Ueberwachungsorgan eine Selbstverwaltungskörperschaft sein soll, aus- kührlich besprochen. Schließlich wurde die Ein- ordnung des Werksverkehrs in die geplant gesetzliche Regelung diskutiert.. Nach Ueberprüfung der àenderungsvor- schläge und nach Abstimmung mit den Län- derverkehrsministern soll der Gesetzentwurf in kürze dem Kabinett zur Beschlußfassung unterbreitet werden. Luxussteuer? Wirtschaftlich unwichtig a ber politisch interessant „Ich lasse in meinem Ministerium kein Luxussteuergesetz ausarbeiten, aber ich wehre mich nicht dagegen, falls man ein solches for- dert“, erklärte Bundesfinenzminister Dr. Schäffer unserem Korrespondenten, als er über seine Einstellung zu einer Luxussteuer be- fragt wurde. Da jedoch mit dieser Steuer nur etwa mit 250 Mill. DM an Einnahmen im Haushaltsjahr gerechnet zu werden scheint, dürfte schon jetzt feststeehen, daß, falls diese Steuer eingeführt werden sollte, sie mit der nötigen wirtschaftspolitischen Vorsicht ge- handhabt würde. Bekanntlich war es zu Zei- ten des Wirtschaftsrates bereits der Wunsch der Alliierten, in Westdeutschland ein solches Gesetz einzuführen. Der Wirtschaftsrat hat eine solche Steuer nicht für richtig gehalten, weil der fiskalische Nutzeffekt als nicht aus- reichend erachtet wurde. Wenn in lezter Zeit erneut die Gerüchte um die Einführung einer Luxussteuer auftauchen, so sind dabei aber auch wieder weniger fiskalische, sondern aber politische Gründe maßgebend. Das Vorbild der englischen Purchese Tex scheint immer dann politisch hervorgezogen zu werden, wenn Einkommensteuersenkungen zur Dis- kussion stehen. Immerhin ist es wahrscheinlich, daß aus dem Bundestag heraus die Bundesregierung aufgefordert wird, einen Gesetzentwurf vor- zulegen. Es wird sich dabei dann fast aus- nahmslos nur um die Besteuerung von echten Luxusgütern wie Schaumweinen, Likören, Kognaks, ferner Pelzen in höherer Preislage, Schmuck soweit es sich um Juwelen u. à. han- delt, sowie um luxuriöse Lederwaren handeln. Im Augenblick liegt dem Bundestag noch 1 diesbezüglicher Antrag irgendeiner Frak- ion vor. Ostmark holt auf Die Berliner Wechselstuben haben den Kurs der DM-Ost vom 27. März um 0,40 Ost- mark erhöht und senkten am 28. März eine DM- West mit 7,40 DM-Ost im Ankauf und 7,60 DM-Ost im Verkauf. Parität für 100 DM Ost beträgt damit 13,15 bzw. 13,30 DM- West. Die Erhöhung des Ostmarkkurses dürfte in der Hauptsache auf die Preissenkungen in den Läden der Handelsor ganisation des S0 Wietischen Besatzungsgebietes zurückzuführen sein. Hausbügler und Trommel- Wäschmaschine Die Firma Gottlieb Stahl, Waschmaschinen fabrik, Stuttgart, welche auf ein 40 jähriges Be- Stehen zurückblicken kann, hat für die kommen- den Frühjahrsmessen zwei neue Maschinen her- ausgebracht. Es sind dies ein Stahl'scher Haus- bügler, der besonders für Hotels- Gasthöfe und Pensionen in Frage kommt. Die Konstruktion des Hausbüglers und seine Leistungstfähigkeit findet in den Fachkreisen Beachtung. Ebenso verhält es sich bei der neuen Stahl- schen Trommel waschmaschine, welche mit allen technischen Neuerungen ausgestattet ist, dle in der Fachwelt ebenfalls stark beachtet werden und anscheinend die Ursache darstellen, daß zahl- . Exportaufträge hereingenommen werden onnten. Remontage des Breitbandwalzwerkes Dinslaken? Gegen die baldige Errichtung eines Breitbandwalzwerkes im Ruhrgebiet werden vom alliierten Sicherheitsamt noch bedenken erhoben. Es werde zur Zeit geprüft, ob es angebracht ist, die unmittelbar nach Kriegsende demontierte und an die Sowjetunion ausgelieferte Breit bandwalzstraße in Dinslaken wieder zu ersetzen. Von deutscher Seite wird nach den Ausführungen einer maßgebenden Persönlichkeit der Ruhrindustrie diese Einstellung bedauert, da als Folge der Demontage in Dinslaken für bestimmte Bleche bereits ein empfindlicher Engpaß in der Bundesrepublik entstanden sei. S0 mache sich zum Beispiel bei Karosserieblechen zur Zeit ein fühlbarer Mangel bemerkbar. Der Verlust des Dinslakener Breitbandwalzwerkes hat nach den Angaben des Sprechers auch zur Stillegung der Kaltwalzgerüste im Siegerland geführt. Die dortigen Anlagen sind auf die Weiterverarbeitung der in Dinslaken gewalzten Bleche eingestellt. Abschließend wurde noch erwähnt, daß, wenn der Anteil von Feinblechen an der gesamten Walzwerk produktion im Bundesgebiet wieder denselben Umfang wie vor dem Kriege erreichen soll vier Breitbandstraßen mit einer Jahreskapazität von je 100 000 Tonnen erforderlich wären. 5 Mittwoch, 29. März 1950/ Nr. 78 e USA lockert Ein fuhrbestimmungen Nach dem Programm der USA-Regierung zur Erleichterung der Einfuhr ist jetzt nach Mitteilung des Finanzministeriums in Wa- shington angeodnet worden, daß eine bestä- tigte Konsulatsfaktura für eine Reihe von Waren künftig nicht mehr erforderlich ist, Das gilt im allgemeinen für Waren, die zoll- frei eingeführt werden können oder für solche, auf die Gewichtszölle erhoben werden, Auf diese Warenkategorien entfällt ein erheb- licher Anteil der gesamten Einfuhr der Ver- einigten Staaten. Konsulatsfakturen sind dagegen nach wie vor für alle Einfuhren erforderlich, die einem Wertzoll unterliegen, sofern der Wert der Sendung 100 Dollar überschreitet. Von der Gruppe der Waren, die zollfrei eingeführt werden können, wird auch künftig für Kaffee, Tee, alle Arten von Wolle und Saaten zur Aussaat sowie für solche Güter, deren Einfuhr einer besonderen Ermächtigung bedarf oder die besonderen Einfuhrkontrollen unterliegen, eine Konsulatsfaktura verlangt. Wertpapierbereinigung nach einheitlichem Buchungs- verfahren Bei den Prüfungsverfahren für die Wert⸗ papierbereinigung wird nach einem Beschluß des Westberliner Magistrats in Berlin nach den gleichen Richtlinien verfahren werden, wie im Bundesgebiet. Dieser Beschluß ist insofern wichtig, als die verschiedenen Wert- papierbereinigungsgesetze ineinander über- greifen und ein erheblicher Teil der Anmel- dungen für unter das Berliner Wertpapier- bereinigungsgesetz fallende Wertpapiere im Bundesgebiet abgegeben werden und um- gekehrt. Unter das Berliner Wertpapierbereinigungs- gesetz fallen schätzungsweise Wertpapiere mit einem Nennbetrag von rund 20 Milliarden RM, das sind etwa ein Drittel aller Wertpapiere, die von der Wertpapierbereinigung betroffen werden. Die Einheitlichkeit der Richtlinien für Ber- lin und das Bundesgebiet ist aber auch des- halb von großer Bedeutung, weil mehr als die Hälfte der in Berlin zu prüfenden Wert⸗ Papiere von Geldinstituten ausgegeben wor- den sind, die ihren Hauptsitz in Berlin, gleich- zeitig aber auch einen Geschäftssitz im Bun- desgebiet haben. Die nicht unerheblichen Prüfungskosten für diese Wertpapiere wären in erste Linie aus der Vermögenskasse des Bundesgebietes zu tragen. Durch die Abstim- mung der Richtlinien wird erreicht, daß in Berlin und im Bundesgebiet gleiche Gebühren berechnet werden. Volkswagenwerk NSU bilden Arbeits gemeinschaft und dementieren Eine industrielle Zusammenarbeit zwischen NSU und Volkswagen wurde am Montag in Wolfsburg zwischen Generaldirektor Laure und Direktor Guami von der Innocenti-Ad. Mailand, Generaldirektor Niels von den NSU Werken Neckarsulm, und Generaldirektor Nordhoff vom Volkswagenwerk beschlossen. Der von der Innocenti hergestellte„Lam- bretta“-Motorroller wird von den NSU-Wer⸗ ken in Deutschland in Lizenz gebaut und ver- trieben. Einige Preßteile des Fahrzeugs wer- den Vom Volkswagenwerk geliefert. Gleichzeitig dementiert das Volkswagen Werk Meldungen, wonach ein Zuliefer werk, Zweigbetrieb oder gar Preßwerk für die Volkswagenproduktion auf dem Reichswerk⸗ gelände in Watenstedt-Salzgitter eingerichtet werden soll. Entsprechende Verhandlungen mit den Reichswerken oder anderen zustän- digen deutschen Stellen haben nicht statt- gefunden. Das Volkswagenwerk weist darauf hin, daß es in Wolfsburg über das modernste Preßwerk Europas verfügt, das allen Ansprũ- chen vollkommen genügt. .. Renault igt, einen deutschen Zwei 1 1 Salzgitter aufzubauen. e Metallgesellschaft arbeitete mit Gewinn und stellt Sünstig um In der gestrigen Hau tversammlun 4e Metallgesellschaft AG., 1 25 Abschluß Za 20. Juni 1948 genehmigte(der Gewinn von 1,73 Millionen R wird den freien Rücklagen zu- geführt), erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Merton, die Relation der Kapitalumstel- lung, die einer Hauptversammlung im Spät⸗ sommer dieses Jahres vorgeschlagen Wird, stehe noch nicht endgültig fest. Wie die Dinge sich heute darstellen, werde voraussichtlich eine Umstellung in Betracht kommen, die nicht Schlechter sei, als 10:7 und nicht besser als 10:8. Dag am 30. September 1949 endende erste DM. Geschäftsjahr sei den Umständen nach nicht unbefriedigend gewesen. Die Auszahlung einer Dividende erscheine nicht ausgeschlossen, Ueber Hie Beteiligungen sagte Dr. Merton, daß die Lurgi-Gesellschaft sich gut entwickelt habe, ebenso die Berzelius- Gesellschaft, wenn sich auch hier die Gewinne nicht in dem Umfange wie bisher aufrecht erhalten ließen, Bei der Saftleben AG. sei mit Sicherheit eine Umstel- lung von 1:1 zu erwarten. Sorgenkinder unter den Beteiligungen seie die Firma Schmitt, Neckarsulm 8 die Nord- deutschen Leichtmetallwerke, Hamburg, bei denen noch einige Zeit mit Schwierigkeiten ge- rechnet werden müßten, denen man aber durch 5 von Betrieben begegnen Frankfurter Effektenbörse vom 28. Marz Seldbeschaffungsverkäufe, die noch im Hinblick auf den bevorstehenden Quartalsultimo in klei- nen Beträgen vorgenommen wurden, führten an den Aktlenmärkten zu leicht abbröckelnden No- tlerungen. Dabei gingen die Kursverluste selten Uber 0, Prozent hinaus, Gut gehalten lagen Mon- tanwerte, von denen Mannesmann 0,25 Prozent, Eisenhütte 0, Prozent und Rheinstahli 1 Prozent gewinnen konnten. Stahlverein fielen um 0,25 Pro- zent und Gute Hoffnung um 0,5 Prozent zurück, Hoesch unverändert, Elektrizitätsaktien bis 0,28 Prozent nachgebend. Stärker gedrückt verkehrten Adlerwerke, Demag und Schering je minus 1 Pro- zent, sowie Berger und Buderus je minus 0,5 Pro- zent. Südd. Zucker nach der Sestrigen Abschwä⸗ chung um 9,75 Prozent erholt, Lanz und Moenus um 0,5 Prozent und Dt. Erdöl um 0,25 Prozent ge- bessert. Nordd. Lloyd wurden erst 2 Prozent nie- driger mit 18 aufgenommen, während Hasüda unverändert mit 23 bezahlt wurden. Großbanken bis 0,5 Prozent abgeschwächt, Renten still und unverändert. Die leſcht nachgebende Tendenz am Aktlenmarkt nahm im verlauf der Börse bei eng begrenzten Umsätzen ihren Fortgang. VDW Waren nach 68,5 mit 68 angeboten. Aschaffenburg Zellstoff fielen auf 57 zurück, Eglinger Maschinen wurden wiederum 5 Prozent niedriger mit 85 taxlert und Dt. Atlanten kamen nach langer Pause mit 11 Prozent, 7 Prozent unter der letzten Notiz, zum Handel. Was muß jeder von der Invalidenversicherung wissen?“ und„Was muß jeder von der Angestell- tenversicherung wissen?“, beide von A. Glenz, Verlag August Glenz, Essen-Bredeney. Zwei Bro- schüren in 5. bzw. 8. Auflage. Stückpreis brosch. 1,60 DM. Die aus früheren Jahren bekannten Aufklärungsbüchlein And nach langjähriger Unterbrechung nach dem Stande vom Februar 1930 neu erschienen. Sie sind, wie ihr Vorgänger, in gemen verständlicher Sprache für den ein- fachen Mann geschrieben. Mach lich möbe Holze geflot Hole Holzs durcb polste Post. feder Tisch Dem Seit Mre Eis- Blocl Telef unter mit ve 5 — Ta p (krüt derzei run, na- estã· kührt tee, Zur Muhr oder agen, ings- mit RM, iere, offen Ber- des- die Vert⸗ wor- eich⸗ Zun- chen ären des tim- 3 in hren chen g in auro AG. SU Ktor ssen, am- Wer- ver- wer- gen- erk, die erk- tet agen ztän⸗ tatt· rauf ste prũ- zault h in 1— n.. 28 b 2 N 3 1 g 7 2 5. 8 5 * 2 5 5. 5. 25—. 2. * 3*— 8 2 5„ e 0. 5 e 8 5 3 5—* 22 J 5 5 5. r N 75705 25 5 5 5 8 2 5 .** TTT 3 5* 8. 355FFFFTT0T0bTbb 2 2 MORGEN Seite 7 — 1.2. Zimmer-Wohnung Machen Sie es sich zu Hause gemüt- lie mit unseren preiswerten Klein · möbel lusessel, Rücken und Sitz zellochten Bu 9.50 I, mit Rohrgeflecht Holxsesse 5 19.5 0 polstersess el.. DM 38.— olstersessel, Rücke- u. Sitz- A ereng Nerausnennb. DM 78.50 Tische hierzu ab.. DM 11.50 Dem Pfäz. Kundenkredit angeschl. Mage, i bt Fabbusl, luamigskalen d. Rh., Prinzregentenstraße 62 Haltestelle 3 und(Kanalstraße) gel, tigte mod. Ferm 4 1 Gch. Röhrgeflecht DM Pfälzer Wein Meine billigen Preise ermög- lichen jed. Arbeiter, Beamten u. Rentenempfänger, wiederum an Sonn- und Festtagen eine Flasche Wein zu trinken. Machen Sie eine Probe mit meinem Toer Füeshelimer Welmein nater per Flasche nur DM 1, 00 Das preiswerteste u. bekömm- Uichste Getränk b. Konfirmation, Osterfeiertage, Kommunion usw. Andere preiswerte Weine nech Auswahl! Weinhandlung Zeck N 4, 16 Telefon 447 43 Altgold Silber ui jeder Form kauft zu Tageshöchstpreisen für Weiter- verarbeitung J. Popof f. Mannheim, 8 6, 13 Am Paradeplatz zeigen wir in kleinem Rahmen, was an Früh jahrsmänteln. Kostümen u. Kleider Sie bereit steht in 0 3K, 15 för FISCHER RIEGEl. Das Spezial habs mit ger großen Aus Wh! MANNHEIM. D 3, is— Seitenstraße zwischen D 3 ond 0 4 11 Die Gaststätte mit bekannt hervorragender Küche und Keller bringt ab 1. April täglich nachmittags u. abends erstklassige Unlerliallungs: Hflusibꝭ mit dem Künstler-Trio Schlag-Jeibmann vom Rundfunk — Freitags Betriebsruhe „RINGHOF“-Restaura und„KLAUS E“ MANNHEIM, U 1, 14 Ein Festessen in Mannheim ist ohne Nudeln nicht denkbar. Groß und klein freut sich, weil sie so gut schmecken— die Hausfrau freut sich, weil die Zubereitung so ein- tach und die Mahlzeit so billig ist. Freilich nimmt sie dazu stets die Man bekommt sie u. a. in folgenden Geschäften: F. Bartoleit, Meerwiesenstraße 25 O. Kumpf, Langerötterstraße 94 F. Baumann, Eichelsheimerstrage 32 A. Lenz, Meerfeldstraße 76 F. Bruch, Käfertaler Straße 81 M. Neuser, Eichelsheimerstraße 52 N. Brunner, Verschaffeltstraße 7 J. Petter, Almenhof, Niederfeldstr. 70 K. Eder, Käfertal, Mannheimer Str. 92 H. Rebhäuser, Waldhofstraße 3 A. Faller, Feudenheim, Ziethenstr. 383 A. Ries, Bellenstrage 61a E. Gölz, Feudenheim, Scharnhorststr. 4 F. Scherer Rheinau, Plankst. Str. 28 K. Kettner, Käfert., Kurze Mhm. Str. 30 H. Schmidt, KHeinrich-Lanz-Str. 13 H. Kolmerer, Rheinau, Relaisstr. 54 M. Winkler, Käfertal, Baumstr. 34 20 Jahre Reute Wiedereröffnung der Verkaufs- und Ausstellungsräbome G 3, 17(roher 1 5, 17.18). Tel. 421 35 E FEST IN IHREM HEIM vergessen Sie nicht die alteingesessene Firma M. RUS50 Mittels tro ß e 3 geit 13 Jahren bekannt durch mre EIs-Spezlalitäten Eis- Bombe DM 2, Block-Eis DM—,50 Telef. Bestellungen ab 15 Uhr unter Rufnummer: 42823. 5 Rollschuhe mit Doppelkugellager verstell- und lenkbar Preiswert das ideale Fostgeschenk für die jugend Adolf feiffer G. m. b. N. Breitestragße e L. erschkrs-AzFIeNMW YPMHA- TRANSPORTE und Lieferfahrten Telefon 814 62. Hanmaschinenrenaraturen All. Fabrikate prompt u. preiswert. Pfaffenhuber, H 1, 14(Marktplatz). Uhren-Reparaturen fachmännisch und preiswert bei Zimmer. am Pattersall. Sqhnellirunsporte 2. Feickert. Telefon 528 04. Verulelfäleigungen Schreibmaschinenarbeiten, Schreib- büro Lingott, Mhm., U 6, 12/Ring. Umzüge Möbel-, Flügel-, Klaviertransporte K. A. Braig Mannheim, P 7, 9, Telefon 426 66. Dopneischlafcouchs Schlafcouchs u. Sessel in bekannter, guter und haltbarer Qualit., gr. Auswahl. Reparaturen. EMIL HOLZ, U 3, 5 Polsterwerkstätte Zentralhefzungen liefert preiswert J. Körber& Co., Mhm.-Rheinau, Telefon 481 33. 7 Schnelltransporte u. Lieferfahrten Telefon 405 84. 01813 An- u. Verkauf. Ia Kinder- u. Sport- Wagen, Fahrräder, neu und gebr., Doppelleiter 8,„Wäscherin“ 15, Wasserschlauch Mtr. 1,50. Diskrete Zahl.- Erleichterung. H 3, 14, Hhs. Dr T Einkauf und Umarbeitung von DUNE EcKEN ist Vertrauenssache. Darum bei Bedarf direkt in die große Spezialwerkstätte E. Rihm Mannheim-Seckenheim Meßkircher Str. 7, Tel. 472 98 Beratung unverbindlich. Eur Einsegnung: neue Bekleidung für Boden u. Wände durch Tapeten, Linoleum und Stragula Lieferung frei Haus H. Engelhard-Volz ckrüber 0 4, 1, Kunststraße) derzeit: Böcklinstr. 18, Tel. 41749 der weg naen F 1, 10 ion immer Große Auswahl in: Armbanduhren ib 18, UN Schmuck Tafelsilber Trau- ringe Paar schon ab 24.— DM. Flabhe, Tela Juwelier — Mannheim, F 1, 10 Das Fachgeschäft ö für solide Preise ö Eigene Werkstätte für Uhr- reparaturen u. Goldschmiede- arbeiten Anger Hänmaschinen a8 Schwetzinger Straße 17, Tel. 40948. Neue u. gespielte Klaviere Reparaturen und Stimmungen, Hohner-Akkordeons. Teilzahlg. Musikhaus ARNO L, G 4, 12 Neue Doppel-Bettcouch, formschön, mit gutem Bezug und Haarauflage, mit Bettkasten 250,.— DM. See- berger, Mannheim, 8 4, 16. Neuer Hörapparat,„Siemens Pho- naphor“, m. Muschelhörer u. Kopf- bügel, preiswert zu verkaufen. Wespinstraße 4, I. Stock, links. Schöner Peddigrohr- Kinderwagen preisw. zu vk. G 7, 6. III. St., Ilcs. Brautkleid m. Unterkleid, Gr. 42, schl. Figur, für 50,— DM zu verk. Adr. einzusehen unt. A 01694 1. V. Einige Markenklaviere(Feurich, Jbach, Blüthner) billigst bei Piano- fabrik Dengler, Hockenheim. Telefon 271. 01798 He. u. Da.-Rad, sehr gut erhalten, Radio, fabrikneu, abzugeben bei Meffert, L 7, 3. Weißen Küchenherd zu verkaufen, Landwehr, Dammstraße 23. Daunendeckbett, neuw., 100 DM zu verkaufen. Adr. einzusehen unt. 2 01801 im Verlag. Schöne, gebr. Küchenherde, weiß, mit voller Garantie f. Backen und Brennen, billig abzugeben. Auch Reparaturen werden übernommen. Herdschlosserei Kühn, Sandhofen, Zwerchgasse 17, Tel. 392 45. Tischband- säge u. kl. Drechslerbank Zz. Vk. Schwarz, Wa., Speckweg 70. Weizer Kinderwagen 28,—, Sport- wagen 18,, Klappstuhl 10,, Neuer Küchentisch 30, DM. Adr. einzu- sehen unt. Nr. A 01837 im Verlag oder Telefon 517 65. Perserteppich(4, 5K 3,2), 1 Bett mit Rost u. Schlaraffla-Matr. zu verk. Angeb. unt. Nr. P 01844 a. d. Verl. Weiß. Kü.-Schrank zu verk. Anzu- sehen bei Eisinger, J 4a, 3. 01896 Kinderklappstuhl zu verk. Gallein. Langerötterstrage 61. 0179 Neuw. weiß. Kohlen- u. Gasherd wegen Umzugs zu verk. Collini- straße 33 part. 01795 1 Paar Knabensch. Gr. 386, 1 hölz. Kinderbett(1,40 m), 1 Sparherd zu verk. Stoll, Neck., Holunderstr. 9. Kü.-Schr., naturlasiert(125 m) ab- zugeb. Aug.-Bebel-Str. 64(Almenh.) Tiefgebauter Küchenherd, Unks, zu verk. Weber, Langerötterstraße 98. 8⁵ ö 4 J nach Neustadt Kaiserslautern Landau Pirmasens- Zweibrücken u. 3, Plätzen nach Vereinbarung ab Mannheim Ludwigshafen NMulius Flchtenmaier Gmb. MaNNHEIM, Hebelstraße 13, Ruf 432 27 LUDWIGSHAFEN a. Rh., Zollhafen, Werfthalle I, Ruf 2729 Joh. Barther der Fachmann för Nercle, Sten, Gasherde, Bade- Einrichtungen, Gas- u. Masserinstallatienen * WAS MUTTER SAGT, STIMMT IMMER Sie breuchen gute, reine SUNIUcHrsElE für extrs schmutzige ier— da dort überall sitzt hart. näckiger Schmutz. Aber ohne hartes Reiben holt ihn der reine, weiche Schaum der Sunlicht Seife heraus. Das schont Gewebe und Hände. Es ist eine Freude zu erleben, wie Ihre weiße Wäsche blendend weiſs wircl, das Bunte kräftiger leuchtet und Lie herrlich frisch alles duftet, Sunlicht Seife jetzt viel billiger! Deshalb flir jeden Haushalt 1 1 E EKAMNITIMAcHUN SEN Am Montag, dem 3. März 1950, werden in der Güterhalle des Bahnhofs Mannheim Oberrhein. Eisenb.(Weinheimer Bahnhof) an der Haupt- feuer wache, Mannheim, Brückenstr. 4-6, die in der Zeit vom 1. März 1949 bis 30. September 1940 im Bereich der Oberrheinischen Eisenbahn-Ges. A.-G. Mannheim, Strecken: Mannheim Heidelberg Weinheim Mann- heim einschl. Mannheim-Käfertal OG und Heddesheim(Baden) Ort und der Kraftwagenlinie: Schriesheim—Ladenburg-Muhm.-Feudenheim und Schriesheim Altenbach gefundenen Gegenstände öffentlich versteigert. Versteigerungsbeginn 8.00 Uhr. Mannheim, den 29. März 1950. Oberrhei- nische Eisenbahn- Gesellschaft A.-G. Fundbtiro. Arbeitsvergebung. Auf dem submissionswege vergibt die Gemeinnützige Baugesellschaft folgende Arbeiten: 1. Wohnungsneubauten an der Eisen- lohrstraße a) Kunststeinarbeiten, b) Gas- und Wasserinstallationsarbei- ten. 2. Wohnungsneubauten an der Landwehrstraße a) Terrazzoarbeiten, b) Plattenarbeiten. Angebote sind, solange vorrätig, für Ziffer 1 im Baubüro Eisenlohrstraße, für Ziffer 2 im Baubüro Landwehrstraße er- hältlich, wo auch die Pläne eingesehen werden können. Die Angebote sind verschlossen mit der unter Ziffer 1 und 2 angeführten Bezeichnung bis spätestens Dienstag, 4. April 1930, für Ziffer 1a um 10 Uhr, für Ziffer ib um 10.30 Uhr, für Ziffer 2a um 11 Uhr, für Ziffer 2b um 11.30 Uhr bei der Gemeinnützigen Baugesellschaft, Max-Joseph- Straße 1, Zimmer Nr. 14, einzureichen, wo auch die Angebotseröffnung stattfindet. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim m. b. H. Jelal 4 id Hlarrenlolferie Hani r. SUR 2 SrbamkR Stactl. Lott.-Einnahme BHM, Weinheim, Hauptstr. 57 guten Eberbacher EMI G Hausmacher-Eiernudeln oder Eiermakkaroni. (beschlagn.-freh, Küche u. mögl. Bad(evtl. möbl.) in nur guter Wohnlage von Lu., Mhm. od. Um- gebung von Ehepaar in gut. Ver- nältn. lebend gegen Höchstmiete. Mietvorauszahlg. od. Baukostenzu- schuß sofort od. später gesucht. Schriftl. Angeb. u. L74 a. d. Verl. IZIHMHERn un ,s N od. 2 hübsche Mansarden oder 1 gr. leeres Zimmer m. klein. Nebenraum in Neuostheim, Oststadt, Oberstadt, Ring in ruhig., saub. Haus von Jour- nalistin gesucht. Angeb, unt. Nr. P 11753 a. d. Verlag. Sonderzyklus Kultureller Film- veranstaltungen 5 Babywagen.. ab DM 7.50 Kinderbetten, 3 19.90 (Filmarbeits gemeinschaft Mann- heimer Abendakademie) Sonntag, 2. April, vorm. 10.30 Uhr Strelſzuge durch den goldenen westen von Amerika Ein Film des bekannten Welt- reisenden D. W. Dreyer, der persönlich anwesend sein wird, um über seine Erlebnisse zu Matratzen in allen Größen Kindergitter, lackiert 100 100 5 Du 18.80 Kindermöbel, Tische, Stünlchen, Bänke Freie Lieferung Dem Pfälzischen Kundenkredit angeschlorsen Urügere 2-8 Zimmer- Wonnung geg. Baukosten-Zuschuß od. Hypo- thek zu mieten gesucht. Oststadt oder Lindenhof bevorzugt. Angeb. unter Nr. P 11758 a. d. Verlag. Biete Baukostenzuschuß. Suche 2- 3-Zimmer-Wohnung, beziehbar im August-September. Angebote unt. Nr. 01815 à. d. Verlag. Garage für Pkw., Neck.-Ost zu miet. ges. Ang. u. Nr, 01826 a. d. V. Möbl. Zimmer von berufst. Herrn. viel unterwegs, mögl. Zentr. ge- sucht. Angeb. u. Nr. 01821 à. d. V. Möbl. Zimmer für 2—3 Tage in der Woche gesucht. Angebote unter Nr. 01803 a. d. Verlag. Möbl. Zi. von berufst. jg. Mann 2. 1. 4. ges. Ang. u. Nr. 01831 a, d. V. Berufst., sol. Herr sucht möbl. od. leeres Zimmer. Angebote unter Nr. 01657 an den Verlag. Möbl. od. teilmöbl. Zimmer für Frau mit 11jähr. Mädchen zum 1. 4. dring. ges. Ang. u. Nr. 01883 a. V. [D vennikETUne En Büro-Räume etwa 100—200 am, I. Etg., Zentrum Mannheim, gegen vollabwohnbare Miletvorauszahlung zu vermieten, Vermittler nicht erwünscht. An- gebote unt. P 11757 a. d. Verl. erb. 10 Ladenlokale in guten u. besten Lagen Mannh. und Bergstraße, geeignet für jede Branche m. Zusch. sof. zu verm. Presse-Beobachter, Ufer-Passage(b. d. Feuerwache). Tel. 536 21. Moderner Laden, gt. Lage, geeignet für Textilgeschäft, ab 1. April zu vermieten. Angebote unt. Nr. 01817 an den Verlag. Biete 2 Zimmer, Küche, Bad, Ver- andd geg. Bauk.-Zuschuß(Almen- hof). Angeb. u. Nr, 01820 a. d. Verl. Laden evtl. Auslieferungslager mit Zim. u. Kü.(Neckarst.) zu verm. Angeb. unt. Nr. 01796 à, d. Verlag. Angen. möbl. Zimmer m. Pension ab 1. 4. zu vermieten. Adresse ein- zusehen unt. A 01830 im Verlag. Ua4, 22, Ringnähe Zuschuß: 3 Z1., Kü., Bad. Diele, Balk. 4000, 3 Zi., Kü., Bad, Diele 3000. 1 Zi., Kü.(Zimmer 18, qm) 1800, Immob.-Schäfer, U 4, 14, Tel. 407 00 2 Buroraume etwa 50 am, in Neubau, be- stens ausgestattet, Nähe Was- serturm sofort zu vermieten. Angeb. unt. P 11760 a, d. Verl. WOonNuNSestausct schöne 3-Zimmer-wonnung mit Küche in guter Wohnlage in Karlsruhe gegen 2—3-Zim- Wohng. in Mannh. z. tsch. ges. Zuschr. unt. P 11761 a. d. Verl. Blete 2 Zi., Kü., Bad, Neub. Innen- stadt; suche 2—3 Zi., Kü., Vororte bis Bergstr. Ang. u. 01816 a. d. V. Biete leer. Ptr.-Zi. m. Gas, Wasser u. Keller(12,) Neck.-Ost; su. leer. Zi. mögl. sep., auch schöne Man- sarde. Ang. u. Nr. 01799 a, d. Verl. 4-Zimmer-Wohng. in schönster Ost- stadtlage gegen 4-Zimmer-Wohng. in verkehrsreſcher Lage im Stadt- zentrum zu tsch. gesucht. Angeb. berichten 2 a Ermäßg. Eintrittspreise a d 2 1.—, 1.50, 2. DNT 5 As ger Faun, Schreibmaschinen, neu und gebr., Ludwigshulen d. Rh., Prinzregentenstruße 62 auch auf Teilzahlung, liefert Her- Haltestelle 3 und 9 e bert Sommer, Mannheim, Otto- Beck-Straße 8. Tel. 427 03. WALT DISNEAS hinreigendes Farbfilmwunder für alt und jung Sefnesuicnen ung dle 7 Zwerge Beginn: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr lelefon 446% Voranzeige ab Freitag „Das unsterbliche Antlitz“ Ein ergreifender Film um die Liebe des großen Malers ANSELM F EUERBACH Nur noch bis Donnerstag einschließlich WALT DISNETS bezauberndes Farbfilmwunder „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ Voranzeige ab Freitag Ein preisgekrönter Kriminalfilm „Mok I RIO“ Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr 5 Donnerstag letzter Tag „Die drei Dortheiigen“ Beginn: 9.50, 11.25, 13.30, 15.35, 17.40, 20.00 Uhr spätvorstellung 22 Uhr:„Lumpazivaganundus“ Im Bei programm: Das Fußballspiel BATERN— SUD WEST in Stuttgart am 19, 3. 50 Voranzeige, ab Freitag: Der spannende Großfilm „Die letzten Tage von Pompen“ nach dem Roman von E. Bullwer- Lytton in deutscher Sprache mit Micheline Preste, Georges Marchal, Marcel Herrand III am Meßplatz felefon 311 86 Breite Straße tel. 44638 Quick beginnt* mit dem ibdrbch der Memoiren von Otto Skorzeny eines der sensutionellsten und aufschloßreichsten Dokumente aus der Zelt des Dritten Reiches. Ille N 5 so nennt ihn die internatienule Fresse. Die Befreiung Mussolinis- die Entfüönrung des Reichs- verwesers Hortmy uus Budapest- dus Geheim- kommandlo in amerikanischer Uniform im Rücken der invusionsurmes · sind nur einige Kapitel in den Aufxeichnungen seines abenteuerlichen lebens. Sichern Sie sich die neue Nummer! Quel rugktz ros raiearz unter Nr. P 01843 à. d. Verlag. IMMOBILIEN [LegafffangzEZue? W 1 5 A an- U. Verkauf IMMOB.-BURO MAI Heidelberg, Brückenstr. 48, Telefon 4789 BUrOo: Mannheim, Käfertalerstr. 162, Tel. 51276 Eingang Röntgenstraße Eimaminienhau zu kf. gesucht. Ausführl. Angeb. m. Preis unt. Nr. 01812 a. d. Verl. Schön. Zweifamilienhaus mit zwei- mal 2 Zimmern, Küche u. Bad in bester Lage bei 20 Mille Anzahlung zu verkaufen. Zuschriften unter Nr. P 01834 a. d. Verlag. Schöner Pachtgarten mit Brunnen u. Gartenhaus abzugeb. Locherer. Kä., Unionstraße 10. 01839 Zwei Wochenendhäuser in schönst. Höhenlage d. Bergstr. je 4000, PM sofort zu verk. Presse- Beobachter, Mm., Ufer-Passage(b. d. Feuer- wache), Tel. 538 21. 0184 [ SktbygzkkEun Biete 110 000 DM geg. gt. Sicherh. Angeb. unt. Nr. 01845 a. d. Verlag. 1500,- DM gesucht. Grundstück mit Haus als Sicherheit vorhanden. Angeb. unt. Nr. 01853 à. d. Verl. Sie brauchen Geld! 16 Millionen warten auf Sie. Die neue Klassenlotterie beginnt. Spiel mit! ½-Los 3,—. Neu: 4 Zwischen- klassen je 1. Zuschlag. Lose bei S TURNER, P 6 Geschäftsmann sucht 2000, DR gegen Sicherheit und monatl. Rückzahlung. Angebote unter Nr. P 11759 a. d. Verlag. MIETSGESUCHE 1— Technisches Verkaufsbüro sucht im Stadtinnern oder angrenzender Lage bd. öh um fochenen Lagerraum ebenerdig, mit guter LñEw.-Anfuhr und wenn möglich mit 2 bis 3 Büroräumen. Zuschriften erbeten unter Nr. P 11751 an d. Verlag Ruto-Vertein-Rheinau bietet lhnen Leihwagen. Telefon Nr. 482 78, Bruchsaler Straße 93. BMU-MOotorrad 750 cem, generalüberholter Motor, neue Teleskopgabel, neu bereift, neue elektrische Anlage, so gut wie fabrikneu, zu verkaufen. Willy Backfisch, Waldkatzenbach bei Eberbach am Neckar. OPEL 1.2 1 Lfwg. neu bereift, neue Maschine gegen Gebot zu verkaufen. Herrmann, Renzstraße 9. 1856 Law 31 mercedes-Diesel OM 65, in einwandfreiem Zustand It. Taxbrief zu verkaufen. Angeb. unter P 11832 a. d. Verla, in der Kunststraße M AI-BO ek im Ausschank Endlich des ment Dackpulver! Fiat, 1100 abzugeben cem, Personenwagen, bei PkwW.-Anhänger Meftert, L 7, 3. DKW-Kleinlieferwagen preis ww. ab- zugeben. Jungbuschstraße 19. Lastwagen, 3 t, sehr gut erh., ab- zugeben bei Meffert, L 1 DKW Meisterklasse 1 DKW Reichsklasse ein 1, 2-1-Opel preiswert abzugeben. Six& Lutherstraße 23, Tel, 51171. DKW(200 cem) preiswert zu verk. Malereibetrieb Krippl, Waldhof, Altrheinstraße 37, Tel. 395 72. 5 Viertakt- Dieselmotor, K. D. 215, Zweizyl.(22 PS), neu, preiswert abzugeben. H. Lachner, B 7, 9. Opel-PRKw., 1,2 Ltr., zu verkaufen. Adr. zu erfr. unt. AW 0275 1, Verl. „ 3. Usdau, Die Garantie- Frisch ·. halte · Packung schützt e und erhält die starke 5 und gleichmäßige L kKaufefsüc uk Badewanne gußeisen, emaill., zu kf. gesucht. Ang. u. Nr. 01823 à. d. Verl. Barock- Kommode od. Sekretär und Perserteppich zu kf. gesucht. An- gebote unter Nr. B 73 à. d. Verlag. Guterhalt. Kamera(i0xis od. 1316) mit dopp. Auszug, Lichtstärke 3,5 od. 4,5 zu kaufen gesucht. Angeb. unter P 11786 a. d. Verlag. Kindersportwagen, Kinderstühlchen und Kinderbett zu kaufen gesucht. Ostertag, K 3, 10. 91806 Turris-Triebkraft. Framo., Stromer“ od. ähnl. Kleinauto zu kauf. ges. Schriftl. Angeb, u. P 01781 a. d. V. DKW oder Vw dringend gegen bar gesucht. Angeb. u. P 11841 an d. V. Neuer Taunus oder Olympia gegen Bauleistungen oder Lieferung von Baustoffen zu kf. ges. Tel. 430 80. DKW od. Volkswagen gg. bar zu kf. ges. Angeb. u. Nr. 01838 a. d. Verl. Seite 8 8 rl 3 MORGEN Mittwoch, 29. März 1950/ Nr. 1 Fünfhundert Jahre vor Kolumbus. Neue Funde beweisen die Entdeckung Amerikas Als kürzlich im Dom zu Schleswig bei Restaurationsarbeiten auf einem Wand- gemälde des 13. Jahrhunderts neun Bilder von Truthähnen freigelegt wurden, standen die Wissenschaftler vor einer nicht geringen Ueberraschung. Die Truthähne stammen bekanntlich aus Amerika(in Oesterreich werden sie noch heute als„Indians“ be- zeichnet!) und sind, wie sich mit Sicherheit nachweisen läßt, im Jahre 1523 zum ersten Male in Europa eingeführt worden. Da es sich bei den rätselhaften Wandgemälden aber um Bilder handelte, die in der Zeit von 1270 bis 1280 aus der Hand europäischer Maler hervorgegangen sind, ergab sich die folgenschwere Frage: Welche Kentitnis konnten diese Künstler von der Existenz eines Vogels haben, der damals außerhalb der Neuen Welt noch nirgendwo bekannt War? Ein Wikingerschwert bei Port Arthur Bereits ein Jahr vor Ausbruch des letzten Krieges hatte ein deutscher Gelehrter, Prof. Dr. Herbert Kühn von der Universität Mainz, bei einem Besuch des Royal Ontario Museums in Toronto, einige Waffen gefun- den, die unbestreitbar wikingischer Her- kunft waren. Zwar vermutete man seit lan- gem, daß grönländische Seefahrer auf ihren Streifzügen gelegentlich bis an die Küste Amerikas gelangt seien; diese neuesten Funde aber, die aus einem Wikingerschwert. einer Schildfessel und Bruchstücken einer Wurfaxt bestanden, waren tief im Innern des Landes ausgegraben worden, etwa 800 Kilometer nördlich von Chikago, in der Nähe von Port Arthur. Waren die Wikinger aber bis zum Gebiet der großen Seen ge- kommen,„dann mußten sie das ganze Land durchdrungen haben; dann war ihre An- Wesenheit bedeutungsvoller als ein gelegent- licher Besuch an der Küste.“ Der rätselhafte Runenstein Der Mainzer Archäologe hat nichts un- versucht gelassen, um dieser aufsehenerre- genden Entdeckung auf den Grund zu kom- men und weiteres Beweismaterial zusam- menzutragen. Der Ausbruch des Krieges verhinderte jedoch eine Fortführung seiner Zusammenarbeit mit den amerikanischen Forschern, die inzwischen zu noch verblüf- fenderen Ergebnissen gelangt sind. Das größte Verdienst an diesen Untersuchungen fällt einem in USA lebenden Norweger, Hjalmar R. Holand zu, der es sich zur Auf- gabe gemacht hatte, einen geheimnisvollen Runenstein, den man bereits vor 50 Jahren in der Nähe von Chikago zu Tage gefördert hatte, auf seine Herkunft zu prüfen. Dabei wurden Zusammenhänge deutlich, die auf die Geschichte der Entdeckung Amerikas ein völlig neues Licht werfen und zu den sensationellsten Ergebnissen der jüngsten archäologischen Forschung gezählt werden müssen. Professor Kühn hat darüber kürz- lich interessante Einzelheiten bekanntgege- ben. In den Wurzeln einer Es pe Kurz nach der ersten Entdeckung dieses seltsamen Runensteines, der unter den Wurzeln einer etwa 70jährigen Espe her- vorgeholt worden war, hatten amerikanische Gelehrte ihn für eine glatte Fälschung er- klärt. Holand aber ließ sich durch diese offlzielle Stellungnahme der amerikanischen Wissenschaft nicht abschrecken. Nach mühe- voller Arbeit ist es ihm schließlich gelun- gen, die Runenzeichen zu entziffern, die folgenden Wortlaut haben:„Acht Schweden und 22 Norweger auf Erkundungsreise von Vinland in den Westen. Wir sind an zwei Schären, einige Tagereisen nördlich von die- sem Stein, an Land gegangen. Wir waren abwesend und fischten einen Tag. Dann kamen wir zurück und fanden zehn unserer Leute rot von Blut und tot. Ave virgo Maria, erlöse uns von dem Uebel.— Wir haben zehn von unserer Schar am Meer zurückgelassen um aufzupassen auf unser Schiff, 14 Tagereisen von dieser Insel. Jahr 1362.“ Das in dieser Inschrift als„Vinland“ bezeichnete Gebiet ist, wie auch aus der Chronik des Hamburger Domherrn Adam von Bremen(geschrieben 107% einwandfrei hervorgeht, nichts anderes als die Ostküste Amerikas. Nach der bisher allgemein gül- tigen Ansicht aber ist die Mitte des ame- rikanischen Kontinents im Jahre 1737 erst- mals durch den französischen Forschungs- reisenden Sieur de la Verandrye besucht und erst zwischen 1850 und 1860 besiedelt worden. Da die Espe, in deren Wurzel- geflecht man den eigenartigen Runenstein im Jahre 1898 gefunden hatte, rund 70 Jahre alt war, als sie gefällt wurde, hätte der Stein etwa um 1825 in die Erde gebracht worden sein müssen, wenn es sich wirklich um eine Fälschung gehandelt hätte. Damals aber, so folgert Professor Kühn, gab es in dieser Gegend nur Indianer und keine Europäer. Auch scheint der Grad der Ver- witterung, die den Stein mit einer dauer- haften Patina überzogen hat, jede Möglich- keit einer Fälschung auszuschließen. Nordmänner in Minnesota Auch die Gegend, in welche die 1362 von der Küste ins Landinnere aufgebrochenen Wikinger vorgedrungen sind, ist von Hjal- mar R. Holand inzwischen eingehend durch- forscht worden. An zehn Stellen des Staates Minnesota entdeckte Holand echte norwe- gische Vertäuungssteine, riesige Steinblöcke, die künstlich ausgekerbt sind, um den Schiffen das Anlegen zu erleichtern. Sogar die Fahrtrichtung dieser Erkundungsschiffe läßt sich an Hand der Vertäuungssteine mit ziemlicher Genauigkeit rekostruieren; allem im Jahre 1000 Anschein nach sind die Wikinger vom Nel- Son-River zunächst zum Winnipeg-See ge- fahren, um sodann weiter nach Südosten durch ganz Minnesota zu reisen. Im Indianerstamm untergegangen Mit diesen Entdeckungen ist die Kette der Beweisführung geschlossen. Und noch ein anderes Rätsel, das den Forschern bis- lang manches Kopfzerbrechen bereitet hat, ist nun plötzlich gelöst: In dem amerikani- schen Seebad Newport, nördlich von New Vork, ragt ein runder Turm mit Arkaden- bögen über das Seeufer, der sogenannte Newport-Tower. Dieser Turm, der bisher stets für eine Windmühle aus dem 17. Jahr- hundert gehalten wurde, ist nach Ansicht von Professor Kühn der Ueberrest einer altskandinavischen christlichen Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die genau nach dem Vorbild der St. Olafs-Kirche in Tunsberg in Norwegen gebaut worden ist. Diese über- raschende Feststellung aber beraubt Chri- stoph Columbus auch jenes anderen Ver- dienstes, nämlich als erster das Christen- tum nach Amerika gebracht zu haben. Schon 130 Jahre vor ihm haben nordische Seefahrer ein Gotteshaus errichtet, das dem christlichen Gott der katholischen Kirche gewidmet war. Die ganze Tragik dieser kühnen Pioniere aber erschließt sich in dem ebenso nüchternen wie ergreifenden Satz, der über ihr weiteres Schicksal berichtet: „Diese Europäer sind in dem Indianerstamm der Mandan-Indianer aufgegangen, die 1837 durch eine Pockenepidemie ausgestorben sind. Die Entdecker, die die Indianer noch gesehen haben, berichten, daß ein Fünftel der Indianer weißhäutig und blauäugig war, daß sie skandinavische Kleidung tru- gen und christliche Anschauungen hatten.“ Alfred Püllmann Kopflos lief der König davon Hysterie, Pathos und Massenwahn unter der Lupe Längst hat sich das Wort Hysterie, in den Sprachschatz des Volkes eindringend, zu einem Schimpfwort umgewandelt. Wenn man das fremde Verhalten oder den An- deren selbst hysterisch nennt, dann liegt da etwas vor, das man verurteilt, das einem verrückt erscheint, das die gesunden Maße überschreitet, überheiß, hektisch, sprung- haft und überspannt, als ob es dem Er- leben eines unreifen Mädchens oder der Kulissenwelt einer alten Jungfer entsprun- gen wäre. Das Volk spricht dabei eher von hysterischen Weibern als von einem hyste- rischen Mann. Und ist einmal von einem Manne die Rede, der in diesen Geruch ge- raten ist, so wird das dann gern mit einem ironischen Unterton weitergegeben. Dies zu Lasten der Frau gehende Vor- urteil scheint durch die Phasen begründet, mit denen der weibliche Organismus durch solche befremdenden Reaktionen ungesteu- erten Empfindens und launischer Willkür besonders auffällt. Auch hat die Abkunft des Ausdrucks ven einem griechischen Wortstamm, der Gebärmutter bedeutet, sei- nen Anteil daran. Tatsächlich aber ist es so, daß es Hysterie genau so viel unter den Männern wie unter den Frauen gibt. Einem Beobachter, dem aus Literatur und Erfahrung bekannt ist, daß Männer nie reine Männlichkeit und Frauen nie reine Weiblichkeit, sondern gemischte Strukturen Sind, leuchtet leicht ein, daß die Hysterie genau so beim Manne wie bei der Frau vorkommen muß. Wem der formale Hin- Weis aber nicht ausreicht, findet in Wesen und Ursache eine kausale Bestätigung. Die Hysterie ist der Niederschlag einer unsachlichen, objektiv so jedenfalls nicht gerechtfertigten Gemütsbewegung. Der Hysterische regt sich auf, über die Maßen, aus geringstem Anlaß, mit einseitiger Eigenwilligkeit, sei es im Sinne des Aergers, der Trauer, der Angst, der Lust, des Glücks, der Begeisterung. Dabei verzerrt sich das Bild, das er von den Tatsachen, ihrem Ge- füge, den bewegenden Kräften gewinnt. Und mit der Verzerrung des Bildes, an dem er sich orientiert, verzerrt sich sein Trachten und Tun. Er sieht schief, denkt schief und handelt mit Schlagseite. Je nach- dem aber, ob seine Motive mehr auf tra- gende Ziele gerichtet sind oder zu widrigen, das Bestehende auflösenden Folgen zu füh- ren drohen, wirkt sich der hysterische Elan konstruktiv oder destruktiv aus. Dichter und Künstler, Techniker und Politiker, Aerzte und Forscher mit Entwürfen, die Phantasie und Ekstase voraussetzen, ver- körpern die konstruktive Variante. Alles Projektieren mit„Seele“ ist konstruktive Hysterie. Abwegig, gefährlich, unphysiolo- Ernst Krenek:„Karl V.“, ein Bühnen werk mit Musik Neuaufführung in Essen Nach dem internationalen Erfolg„Jonny spielt auf“ in den zwanziger Jahren wandte sich Krenek mit seinem„Karl V.“, einem „Bühnenwerk mit Musik in zwei Teilen“ einem seriösen Versuch um eine neue Form des Musiktheaters zu, der die seit Stra- Winskys„Oedipus rex“ in den Vordergrund getretene epische Struktur aufweist. Was 1938 bei der Prager Uraufführung, der wegen der Besetzung der Tschechoslowakei bisher einzigen bisher, in Form und folge- richtiger Zwölftontechnik noch neu war und ohne die politischen Ereignisse Erfolg be- deutet hätte, erweist sich heute als über- holt. Gewiß, das epische Musiktheater ge- Winnt erst jetzt an Boden, und auch Zwölf⸗ töner preisen sich vermehrt an, entschei- dend aber ist nicht die Frage der Form, son- dern letztlich die der organischen Einheit zwischen Form und Gehalt. Darin beruht der Wert von Werken wie Orffs„Carmina purana“, Honeggers„Johanna auf dem Scheiterhaufen“ oder andererseits des„Woz- zeck“ von Alban Berg. In diesem Krenek aber interessiert nur die aktuell gebliebene Historie— der Kampf um ein christliches Weltreich(Karl V.) gegen nationalen oder religiösen Partikularismus(Franz I. bzw. Luhter). Die rein deskriptive, auf frei ge- Wählte Anordnung bestimmter Tonreihen beruhende Musik läuft mit wenigen Aus- nahmen, darunter der des instrumentalen Zwischenspiels, neben der Handlung ohne zwingende Notwendigkeit her, wodurch die Interpretationsschwierigkeiten wie ständi- ger Taktwechsel, Unsangbarkeit, harmoni- sche Auflösung auf die Dauer langweilen. Das Erlebnis des Abends war die Auf- kühvung. Das seit Kriegsende bereits histo- risch gewordene und einen Eigenstil pfle- gende Essener Operntriumvirat Gustav Kö- nig, Haferung, Hans Hartleb in Verbin- dung mit Julius Jüllich in der umfangrei- chen Titelrolle lieferte nach„Cardillac“,„Jo- hanna auf dem Scheiterhaufen“,„Zauber- trank“ und„Pelleas und Melisansande“ einen weiteren Beweis, wessen diese deutsche Opernbühne fähig ist. Wiederum garan- tierten Projektionen und filmische Ueber- blendung einen werkentsprechenden Ablauf eines Geschehens, das in der musikalischen Interpretation schlechthin Bewunderung verdient. Dr. Heinz Degen Abendmusik zum Bachjahr In der Evangelischen Kirche Rhein au Die erste einer Reihe von Abendmusiken, welche die Evangelische Kirchengemeinde Mannheim-Rheinau dem Schaffen Johann Sebastian Bachs zu widmen beabsichtigt, fand am vergangenen Sonntag Judica statt. Solisten des Abends waren: Lore Bahn- meier(Sopran), Otto Becker und Helmut Koehler(Violine) sowie Erich Hübner(Or- gel). Die Programmfolge war umrahmt durch zwei Orgelwerke des Thomaskantors, Phantasie und Fuge g-moll, sowie Praelu- dium und Fuge in f-moll. Beide Werke fan- den in Erich Hübner einen überzeugenden Interpreten, der dem Hörer Bachs Musik zum Erlebnis machte. Zwei Arien des Mei- sters für Sopran, zwei obligate Violinen und Orgel:„Gelobet sei der Herr, mein Gott“ aus Kantate Nr. 129, sowie„Herr, gisch wird die das Leben begleitende ge- mütsmäßige Erregung erst dann, wenn neu- rotische Störungs-Elemente aus früherer Zeit in die aktuelle Reaktion einschiegen und das neue Erregungsmoment unbemerkt multiplizieren. Die Erscheinungsformen der Hysterie hat man(an der Spitze Kretschmer, der durch seine Typenlehre berühmt gewordene Psychiater) in zwei Reaktionsmodelle einge- ordnet: den Bewegungssturm und den Tot- stellreflex. Mit Bewegungssturm ist der unvernünftige Eifer gemeint, mit dem der Neger ungemütliche Situationen zu über- schreien oder der Kontorist, der sich, von Angst vor Entlassung gepackt, durch sinn- lose Arbeitswut in den Trug eines mora- lischen Alibi zu retten versucht. Auch die ungezielte, klebende Hast der Frau, die ihr Geld verloren hat und die verdächtige Stelle nun zum zwanzigsten Male absucht, gehört in diesen Zusammenhang. Die andere charakteristische Möglichkeit, die des Totstellreflexes, hingegen vertritt der Gefreite, der sich im Unterstand an der Front unter der Decke verkroch, als ob er nichts hörte, wenn des Nachts die Lei- tungen zerschossen waren und Störungs- sucher gebraucht wurden. Ein modellhaftes Beispiel des Totstellreflexes bot auch der noch nicht an den Wechsel des Glücks ge- (pa- Bild) Die amerikanische Spielzeugindustrie hat ein Kinderlaboratorium herausgebracht, mit dem physikalisch begabte Jungen gewisse Vorgänge der Atom- Praꝶis wiederholen Können. deine Güte reicht so weit“ aus Kantate Nr. 17 wurden von Lore Bahnmeier stimm- lich schön dargeboten. Höhepunkt des Abends war Bachs herrliches Konzert für zwei Violinen, und Orgel in d-moll, ein Werk, über dessen zweiten Satz, nach den Worten Albert Schweitzers, ein wunder- des PSycholog en wohnte preußische König, als er bei Hohen- friedberg im kritischen Augenblick kopflos die Schlacht verließ, die der alte Anhalt- Dessau dann doch noch gewann. In allen diesen Fällen vermag der Hysterisierte den Anblick der Umstände, die ihn in die Enge treiben, nicht zu ertragen. Er hüllt sich in Staub, erregt einen Wirbel, flüchtet in flat- ternden Eifer oder verbirgt sich hinter schützenden Wänden, sieht weg, verstopft sich die Ohren, versteckt sich,— er ist Huhn vor dem nahenden Kühler oder Vogel Strauß mit dem Kopf im Sand. Schon in pathetischen Worten steckt Hysterie. Das Gemüt ist erregt, die Sinne sind verzerrt und ein verstärkter Drang, auf Andere zu wirken, greift die Verzer- rungsprodukte mit zitternder Rede auf. Diese unkorrekte Einmischung eines ein- seitig erregten Gefühles beantwortet der Kritische mit ablehnendem Empfinden. Den mit dem Scheidewasser der Vernunft ge- tauften Menschen ist die Scheu, das Inner- liche und die letzten Fragen preiszugeben, zum Bestandteil seiner Natur geworden. Es ist ihm unmöglich, über die geheimsten und teuersten Gefühle zu sprechen, und, da er es nicht selber vermag, befremdet es ihn auch, wenn jemand seine letzten Motive und beiligsten Gedanken prunkvoll auf offener Tafel freilegt. Auch kommt noch hinzu, daß uns die neueste Erfahrung gegen alle Indiskretionen des Gefühles und der Gesinnung und den Gebrauch pathetischer Worte weiterhin einnimmt. Pathos und hysterisierende Suggestion stehen im Dienste der negativen Auslese. Falsche Propheten haben sich ihrer bedient, armselige Anhänger sind ihnen gefolgt. Ueberall da, wo diese Rattenfänger, ihre Hybris hörig, die Bedürftigen und Emp- fänglichen mit dem richtigen hysterischen Stichwort zu treffen gewußt haben, schloß sich die psychische Gefolgschaft zu einer Woge des Massenwahnes zusammen, durch einige Rechner und Konjunkturritter in die Mitte genommen. Erlösungs-, Genesungs- und Größenwahn sind einzelne Produkte des Vorgangs. Der Neurotisierte, angstge- quält und doch abenteuersüchtig, liebebe- dürftig und trotzdem aufsäàssig, ehrgeizig, aber schwach, eingebildet, doch dabei dienerisch, moralisch und lüstern, liefert hysterischem Pathos trefflichen Nährboden. Es sind das dann keine bösen Instinkte, sondern triebhafte Reaktionen eines durch unnatürliche Umstände vergewaltigten und jetzt plötzlich durch den falschen Zauber einer hysterischen Suggestion ans bren- nende Licht gelockten Lebens, die in ver- nunftgefährdenden Wallungen zu Tage treten. Dr. Karl Pintschovius barer Friede liegt, der jeden Musiklieb- haber in seinen Bann zieht. Alle Solisten setzten sich mit sehr viel Sorgfalt für die Aufführung des Werkes ein, die denn auch technisch reif und sauber im Zusammen- spiel einen tiefen Eindruck beim Hörer hin- terlieg. Walter Schärr Kabarettisierter Shakespeare „Der Widerspenstigen Zähmung“ in Lübeck An Versuchen, Shakespeare modernisiert oder aktualisiert auf die Bühne zu bringen, hat es in den vergangenen zwanzig Jahren nicht gefehlt. Selten aber dürfte ein(an und für sich interessantes) Experiment dieser Art mit so unzulänglichen Mitteln durch- geführt worden sein, wie es jüngst mit„Der Widerspenstigen Zähmung“ in den Lübecker Kammerspielen der Fall war. Viktor War- sitz leitete seine eigene„freie Ubertragung“ selbst mit ebenfalls eigenen Chansons in den Zwischenakten(für die Nichtleser des Programms) und einem sich selbst offenbar etwas überflüssig vorkommenden Jazz- Quartett. Von Shakespeare blieb nichts als das Gerippe der Handlung und jener Teil der Wortspiele, für die der Autor sichtlich keine zeitnahen Formulierungen hatte fin- den können. Alles übrige kam trotz eines bemerkenswert flotten Zusammenspiels des straff geführten Ensembles mit Sepp Bom- mer(Petruchio), Brigitte Drummer(Katha- rina) und Alfons Höckmann(LLucentio) an der Spitze in keinem Augenblick über das Niveau einer kabarettistischen Parodie hin- aus. Das anfangs überraschte(man hatte immerhin ein Lustspiel von Shakespeare angekündigt), erheiterte und willig mit- gehende Publikum ermüdete schnell. Den echten Freunden des unsterblichen Shake speare-Humors blieb das Lachen allerdings von vornherein in der Kehle stecken. War- sitz wollte„eine Lücke schließen“. Es gelang ihm eindeutig zu beweisen, daß es nichts dergleichen gibt. Zudem hätte er wissen dürfen, daß Streifenpullover, Ringelsöck- chen, Fahrräder und Roller allein nur Requisiten bleiben. Uberraschend und nicht ohne Reiz: Paul Walters ganz in schwarz- Weiß gehaltenes Bühnenbild. G. M. Galweit „Viel Lärmen um Nichts“ von William Shakespeare in deutscher Uebertragung von Adolf Wilbrandt bringt das FHeidelberger Stadttheater als nächste Premiere in einer Inszenierung von Friedrich Brandenburg am 30. März, um 19.30 Uhr. Die neue Universitätskirche in Rom, ein Ge- schenk Papst Pius XII. an die Studenten der römischen Universität, wurde vor einigen Tagen eingeweiht. Arnold Zweig, der Präsident der neu ge- gründeten„Deutschen Akademie der Künste“ in der Sowjetzone, regte auf einem Empfang des Kulturbundes zur demokratischen Er- neuerung Deutschlands die Herausgabe eines „fortschrittlichen republikanischen Wörter- buches“ an. Das Wörterbuch soll nach dem Vorschlag Zweigs die„neue Entwicklung im Osten Deutschlands“ berücksichtigen und von der„Akademie der Künste“ in der Sowjet- zone gemeinsam geschaffen werden. — Lebewesen auf dem Marg Marskanäle und Vereisung der Marspole fotografiert Die immer wieder eintreffenden, geg. sationell aufgemachten Nachrichten übe die nun bald überall gesichteten„ Flie. genden Untertassen“ kaben den Blich erneut auf den Planeten Mars und ali die Frage gelenkt, ob dieser Planet aß von Lebewesen bewohnt sein Könnte, di man als Konstrukteure und Besatzun der so mysteriösen Flugapparate ane, sehen habe. Selbst ernste Astronomen geben zu, dal auf dem Mars alle Voraussetzungen für die Entwicklung von Lebewesen gegeben Sind Viele Organismen, die auf der Erde leben Könnten ohne weiteres zum Mars über. siedeln. Leben ist etwas sehr Komplizierteg Es ist nahezu unmöglich, zu entscheiden, 50 die unbelebte Natur aufhört und die belebt anfängt. Es gibt Viren, ultramikroskopische Lebe. Wesen mit normalen Lebensfunktionen, die sich wie Lebewesen verhalten, in chemische: Hinsicht jedoch totem Stoff gleichen. Man kann sie pulverisieren und beliebig lange aufbewahren, ohne daß sie ihre Lebens eigenschaften verlieren. Andere Organismen können ohne Schaden Temperaturen bi 100 Grad plus oder 260 Grad minus er tragen. Der menschliche Körper verma⸗ für kurze Zeit Trockentemperaturen zu 05 tragen, die zwischen minus 70 Grad un plus 120 Grad liegen. Tiefe Temperaturen wie sie auf dem Mars herrschen, würden wir also ohne weiteres ertragen können. Die berühmten Marskanäle, die der itz lienische Astronom Schiaparelli 1877 ent deckte, haben den Mars zum Lieblingssten der Utopisten gemacht. Die neuesten astro nomischen Beobachtungen bestätigen di Kanaltheorie Schiaparellis, die jahrzehnte lang umstritten war und als reines Phan“ tasieprodukt bezeichnet wurde. Der Astro! Physiker Pettit hat während der letzten Marsnähe den roten Planeten durch di Fernrohre der Mount-Wilson-Sternwarte h Kalifornien/ USA wiederholt fotograflett Er hat festgestellt, daß die Marskandl fotografisch nachweisbar sind. Die Auf. nahmen müssen kurz belichtet werden, die Marsoberfläche ständig von Trübunge überzogen wird, die die zarten Kanallinie immer wieder auf der Platte auslöschen. Die Existenz der Kanäle wird auch nod durch den Nachweis von Wasser auf den Mars gestützt. Die weißen Massen, die sid. Während des kurzen Winters an den Marz. polen ansammeln, bestehen aus Wasseres Da diese Pole im Sommer abschmelzen, i es durchaus glaubhaft, daß das Wasser 1 den Kanälen abgeleitet wird, damit kein Ueberschwemmungen stattfinden. Ob dies Kanäle von Vegetation umgebene natürlich Wasserwege sind oder ob sie von denkenden Wesen angelegt wurden, bleibt eine offen Frage. Wasserdampf und Sauerstoff sind in de Marsatmosphäre nur in sehr geringen Men. gen vorhanden, ungefähr nur soviel, WI wir in Höhen von zehn Kilometer über de Erdoberfläche finden. Die hellen und dunk- len Flecken, die in ihrer Größe vom Wechse der Jahreszeiten abhängig sind, könen durchaus als Vegetation gedeutet werde Die rötliche Färbung des Mars dürfte darat zurückzuführen sein, daß es auf der Mars. oberfläche sehr viel Roteisen gibt. Unser Erfahrung über Verfärbung und Sauerstoff. verbrauch der verschiedenen Gesteine lassen diese Schlußfolgerung durchaus zu. Luft und Wasser, Wärme und Licht sint die Grundelemente des Lebens. Sie all sind auf dem Mars vorhanden. Warum sollt sich also nicht auch dort Leben entwickel haben? Eine letzte Antwort darauf wird mal jedoch erst erhalten, wenn man mit Raum. schiffen zum Mars fahren und auf ihn landen oder seine Landschaft aus aller nächster Nähe betrachten kann. Vorläuff ist es so, daß alle Einzelheiten, die wir au dem Mars sehen, mindestens 50 Quadrat kilometer groß sein müssen. Und dann mu der Mars in Erdnähe, d. h. etwa 55 Millionef Kilometer entfernt, sein und nicht so wWi jetzt über 120 Millionen Kilometer. ö Arthur Lang ö Der Eisbrecher„Commandant Charcot“, m der unter Leitung von André Liotard stehen den französischen Südpolarexpedition an Bot erreichte nach Ueberwindung zahlloser Schwie rigkeiten das„Adelie“- Land, den Ausgang punkt für die bevorstehenden wissenschaftliche Arbeiten der Expedition. Berlin als Kunststadt Prof. Dr. Ortwin Rave spricht Wie bereits mitgeteilt, ist es gelungen Paul Ortwin Rave zu einem Lichtbilder Vortrag am 29. März in der Mannheime Kunsthalle zu gewinnen. Prof. Dr. Ray der Direktor der National-Galerie wird m Lichtbildern über Berlin als Kunststad sprechen und damit die Reihe„Berühmte Kunststätten“ beschließen. Der bedeutend Gelehrte und ausgezeichnete Redner, de seit langem an der Berliner National-Gale rie tätig ist, hat sich u. a. durch die Heraus gabe des monumentalen, vielbändige Schinkel- Werkes, das dem größten Berline Baumeister gewidmet ist, einen 885 Namen erworben, Von den weiteren Vel öffentlichungen ist ein Buch über new Plastik zu nennen, eine kürzlich erschienen Biographie Thorwaldsens sowie der schön Band„Berlin“ im Deutschen Kunstverle (1948), der zahlreiche Bilder nach Aufna men enthält, die Otto Hagemann vor de weitgehenden Zerstörung der Reichshaup stadt fertigte. Als Vorsitzender der Fürs Pückler- Gesellschaft veröffentlichte Ray unter dem Titel„Gärten der Goethezeil eine Reihe fein geschliffener Essays, denen einer der besten Kenner der Garten kunst eine Fülle an kunst- und kultuf historischem Wissen in anmutigster Fort ausbreitet. 1 Gegen den Zitherspieler Anton Karra dessen Zithermelodie durch den Carol-Rees Film„Der dritte Mann“ weltbekannt geworde st, haben die französischen Komponiste Jacques Simonot und Pierre Bayle einen PIA giatsproze ß angestrengt. Sie behaupte die Melodie des Films sei eine Kopie ihre Liedes„Si petite“, das die französisch Chansonsängerin Lucienne Boyer vor einige Jahren zum ersten Male gesungen hat. 1 veröf Us verar Dr. K. Reda! relefe Bank! Allge. städt! posts Lud w Ersch Für nimm eee 5. J e 6⁰¹ B. gen Vord Euro kutie polit. am I näch. Kanz den, stehe Di die 1 und seine Beitr Zeit tag 2 Beitr schla hen Diese tione die ausw Die der 1 Erfol Vorg. Di nen Aden eine päis auch gen! rigier Vc erk la. Vorsc des U könme die M eine der t: Deba. Ire und! tion un d erneu bewa im G wenn 26 K Al Wenig Grun Dr. in de burge könne In Wurf desre rat f Lo Atlan don 2 verte plan chung Pakts werd. An digun vorm Flugy komn der staat Bo plodli“ unwe niker Bord ums R dat d nien Jahre H: Dr. vorm nove: H. nove. Ange das Ware Veru tens kund richt B sier zung zusage. der