8 2 8 5 2 25 55 W 2 5 e.. 9. C Harg bperötkentlicht unter Lizenz Nummer%% g d us WB 110 Schwetzingen. Karl-Theodor-Sstraße 16 ˖ ere berantwortliche Herausgeber: Telefon 224 pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 len, den. gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 1 115 Am Marktplatz Telefon 4440 3 ie. 5 51, 44 152, 44 153 Ludwigshafen a. Rh., Rheinstraße 37 Aae etent 8 584 25 1 Telefon 2768 5 1 7 Bankkonten! K 8 1 170 1 Bezugspreis: Monatl. DRI 2,80 frei Haus 2J;ͤ. postbezugspreis:„ D 2.30 zuzüglich esa ene de Do. 34 Zustellgebünr. Kreuzbandbezug e aneh. vostscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 DM 3,60 einschl. Porto. 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Der deutsche Beitritt zum Europarat wird mit gleicher Heftigkeit dis- kutiert wie die Notwendigkeit eines außen- politischen Staatssekretärs. Dabei zeigte sich am Mittwoch, daß sehr wahrscheinlich die nächsten Tage an die Regierung und den Kanzler große Anforderungen stellen wer- n astro. 0 zen d den, da wichtige Entscheidungen bevor- zehnte] stehen. 5 s Phan? Zwei Partner Astro, Pr. Adenauer hat am Mittwochvormittag Letzten die Fraktionsvorsitzenden des Bundestages rch d und des außenpolitischen Ausschusses über varte h seine bisherigen Schritte in bezug auf den Sraflet Beitritt in den Europarat unterrichtet. Kurze skandt Zeit später wurde bekannt daß der Bundes- ie Au tag zunächst noch von einer Debatte um den den, d Beitritt in den Europarat und die Vor- e schläge, die Dr. Adenauer der alliierten Ho- 81 mie ken Kommission übermittelte, absehen will. 8 Diese Verlautbarung wirkte deshalb sensa- ich nod tionell, weil inzwischen bekannt wurde, dag uf den die Opposition unter allen Umständen die die sid auswärtigen Probleme erörtert wissen will. n Mars. Die offizielle Begründung der Vertagung der Debatte heißt, daß der Bundestag den Erfolg oder Mißerfolg des Adenauerschen Vorgehens abwarten will. Der dritte Punkt Die Schlüsselstellung in allen Kobinatio- nen besitzt jedoch der dritte Vorschlag Dr. Adenauers, nämlich die Zulassung eines Beobachters in den euro- päischen Ministerrat, wodurch auch die Stellung der Bundesrepublik ge- genüber dem Saargebiet entsprechend kor- rigiert werden könnte. Von maßgeblicher Seite wurde in Bonn erklart, dag bei einer Ablehnung des dritten Vorschlages, Dr. Adenauer einer Einladung des Ministerrates schwerlich Folge leisten körme. Ohne eine Brücke werde er kaum die Mehrheit des Plenums gewinnen oder nur eine ganz geringe Mehrheit. Hier liegt auch der tatsächliche Grund für die Absetzung der Debatte im Bundestag. Werde. a dara r Mars. Unser ꝛerstoff e lassen 5 1 Im Zusammenhang mit all diesen Fragen m sollth und Sorgen muß auch die Bonner Reak- tion auf die Reden Churchills ünd Bevins gesehen werden. Churchills erneutes Eintreten für eine deutsche Wieder- bewaffnung ist in Bonn auf ein starkes und im Grundtenor ablehnendes Echo gestoßen, wenn man auch seine europaischen Tenden- zen bejaht. Allgemein besteht bei den Politikern wenig Neigung, zu den beiden Reden etwas Grundsätzliches zu sagen. Bundeskanzler Dr. Adenauer stellte lediglich fest, daß er in der gegenwärtigen Situation der Straßg- burger Verhandlungen Bevin nicht antworten könne. In Regierungskreisen wird aber der Vor- wurf Bevins zurückgewiesen, daß die Bun- desregierung über den Beitritt zum Europa- rat feilschen und handeln wolle. ee t wickeln rd maſ Raum. ruf ih s Aller. orläuff Wir au uadrat un mul Lillione, so WIG r Lang cot“, m stehen an Bold Sch wie usgang aftliche . icht London. Die Finanzminister der zwölf elungen Atlantikpaktstaaten sind am Mittwoch in Lon- thilder don zusammengetreten, um über die Kosten- 1 verteilung für den atlantischen Verteidigungs- nheime plan zu beraten. Das Ergebnis dieser Bespre- r. Raue chungen wird den Verteidigungsministern der vird mi Paktstaaten am Samstag im Haag vorgelegt iststadd werden. rühmte Amsterdam. Der amerikanische Vertei- leutend digungsminister Louis Johnson ist Mittwoch- zer, de vormittag per Flugzeug auf dem Amsterdamer al-Gale Flugplatz Schiphol eingetroffen, um an der àam Heraus kommenden Samstag stattfindenden Konferenz zändige der Verteidigungsminister der Atlantikpakt- Berline staaten teilzunehmen. achtete Bordeaux. Ein französisches Flugzeug ex- en Veil plodierte am Dienstagnachmittag über der See er neu unweit des Hafens von Bordeaux. Zehn Tech- chieneſ niker und Besatzungsmitglieder, die sich an Schön Bord der Maschine befanden, sollen angeblich stverle ums Leben gekommen sein. Aufnal Rom. Am 1. April wird Italien das Man- „or de dat über Somaliland offiziell von Großbritan- haupt nien übernehmen. Das Mandat ist. auf zehz. Fürs Jahre befristet und untersteht der UNO. Ray Hannover. Bundes wirtschaftsminister Prof. Dr. Ludwig Erhard eröffnete am Mittwoch- vormittag die deutsche Industriemesse Han- nover 1950. dthezeil zays, Garten kultur 1 For Hannover. Ein britisches Gericht in Han- nover verurteilte am Mittwoch sieben KPPD- Angehörige, die an der Demonstration gegen das Urteil im„Volksstimme-Prozeß“ beteiligt Karre Waren, zu je drei Monaten Gefängnis. Die ol-Reel Verurteilten wurden des feindseligen Verhal- eworde tens gegenüber den Alliierten für schuldig be- poniste kunden und nach dem Urteilsspruch im Ge- n PIA richtssaal verhaftet haupte die ihr 126818 Einige Bonn. Die Landsmannschaften der Schle- sier haben sich in einer konstituierenden Sit- zung in Bonn zu einer Bundeslandsmannschaft zusammengeschlossen, die außer dem Gebiet der Bundesrepublik auch Berlin umfaßt. N UP/ dpa Außenpolitische Debatte im Bundestag verschoben Generalaussprache über den Haushaltsplan blieb sachlich und ohne jede Schärfe Bonn. Der Bundestag ist dem Thema Von unserer Bonner Redaktion Europarat ausgewichen, nachdem der Bun- deskanzler die Fraktionsvorsitzenden am Mittwochvormittag über seine außenpoliti- schen Bemühungen unterrichtet hatte. So der beherrschende Punkt der Tagesordnung der 54. Sitzung des Bundestages. wurde die dritte Lesung des Haushaltes Die Parteien nahmen Gelegenheit, anhand der Vorlagen die Regierungspolitik einer allge- meinen„Durchleuchtung“ zu unterziehen. Hierbei wurden die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und dem Parlament und die bisher geleistete Arbeit sowie die künf⸗ tigen Aufgaben erörtert. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. Schöttle eröffnete die Debatte. Er sprach über eine Stunde, vermied aber jede Schärfe. Im Namen seiner Fraktion lehnte er das Haushaltsgesetz für 1949 sowie die Einzelpläne für die neu geschaffenen Bun- desministerien ab, wobei er unterstrich, daß weniger der sachliche Inhalt als vielmehr die Gesamthaltung der Bundesregierung diesen Standpunkt der SpD bedinge. Schöttle kritisierte erneut die zu große Zahl der Ministerien, wodurch Unklarheiten in den Zuständigkeiten aufgetaucht seien, die sich vor allem auch auf außenpolitischem Gebiet bemerkbar machten, da die Neigung bestehe,„aëẽnf eigene Faust außenpolitische Exkursionen zu unternehmen“. Schöttle bemängelte die gefährliche Auf- kassung, daß die Regierung ihre Macht aus eigenem Recht ausübe. Man solle sich in den Ministerien möglichst schnell an den Ge- danken gewöhnen, daß das Parlament keine Last, sondern ein Bundesgenosse sein müsse. Diese Sätze waren vor allem an Dr. Ade- nauer gerichtet, dem man nach Schöttles An- sicht,„Neigung zu einsamen Entschlüssen“ nachsage. Wenn hier nicht resolut und bald Konsequenzen gezogen würden, werde die Kette der Konflikte nicht abreisen. Schöttle gab eine Entschließung der SPD bekannt, in der sie einen Staatssekretär für auswär- tige Angelegenheiten verlangt. Er bestritt dem Bundeskanzler bei seiner außenpoliti- schen Aktivität nicht die Legitamation, aber die SPD halte nicht viel von den Wegen, „Wir alle sind gegen die Bewalinung Deutschlands“ London.(dpa) Der britische Außenmini- ster Ernest Bevin sprach sich am Diens- tagabend im Unterhaus entschieden gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands aus' „Wir alle sind gegen die Bewaffnung Deutschlands“, sagte Bevin am Schluß der außenpolitischen Unterhausgebatte. Nach Churchills Konzeption sollten Deutschland und Frankreich durch Groß- britannien zusammengebracht werden. Da- nach solle Großbritannien Verhandlungen über die Bewaffnung Deutschlands einlei- ten. Unter Beifall von den Regierungsbän- ken sagte Bevin:„Wenn ich mit diesem Vor- schlag nach Straßburg oder Paris ginge, dann würde die Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland für lange Zeit einen Rückschlag erleiden. Wenn man Frankreich und Deutschland zusammen- bringen will und dabei von einer Wieder- bewaffnung der Deutschen spricht, so heißt das, den Uhrzeiger um beträchtliche Zeit zurückzudrehen. Ich werde keinen Schritt tun, der die Lage verschlechtert und eine Lösung erschwert“. Churchill unterbrach Bevin mit dem Zwischenruf:„Ich habe niemals den Aus- druck Wiederbewaffnung Deutschlands ge- braucht“. Bevin entgegnete:„Wenn schon, so bewaffnen Sie doch die Deutschen, wenn Sie ihnen Waffen geben“. Zur Frage der Beteiligung Deutschlands am Europarat sagte Bevin, er sei gegen„Schacher und Bedin- gungen“. Er halte es nicht für richtig, wenn Deutschland mit den Mitgliedstaaten des Europarates über die Bedingungen für sei- nen Beitritt verhandeln wolle, obgleich ein Statut vorliege.„Wenn die Deutschen bei- treten und sich aufrichtig zeigen, sollten wir dies als einen Vertrauensakt betrachten und mit dem nächsten Stadium nicht zu lange warten. Gleichzeitig müssen wir entschei- den, ob wir die Außenpolitik wieder in die Hände Deutschlands legen sollen. Erst dann kann es gleichberechtigt im Minister- ausschuß mitarbeiten. Ich bin jedoch nicht bereit, diese Entwicklung durch eine Zwit⸗ terlösung zu durchbrechen. Es wäre nach unserer Meinung zu gefährlich“. Wenn sich die Versammlung für die Schaffung einer Art europäischer Exekutive einsetze, so misse der Ministerausschuß die Lage im Geist der einzelnen Verfas- sungen sehen. Großbritannien könne dem Vorschlag, eine solche Exekutive zu schaf- fen, nicht zustimmen. Wichtig bei allen Fragen sei vor allem die Wahl des richtigen Zeitpunktes. Außerdem genüge der Zu- sammenschluß Westeuropas allein nicht Man müsse den Zusammenschluß der ganzen westlichen Welt an- streben, um die nötige Verteidigungsstärke zu erzielen. Bevin wies auf die Notwendigkeit einer ständigen Kontrolle der Atomenergie Bin. Ohne ein äußerst scharfes internationales Ueberwachungssystem könne es keine Sicherheit geben. Man könne sich nicht auf irgendwelche Bindungen einlassen, solange nicht jede Nation zu der eindeutigen Er- klärung darüber bereit sei, was sie tun wolle. die der Bundeskanzler zu benutzen pflege. Zur Förderung der Außenpolitik wünschte der Sprecher die Herstellung einer gemein- samen Grundlage zwischen der Regierung und der Opposition. CDU/CSU Für die CDU/ CSU-Fraktionen ergriff anschliegend Abg. Paul Baus ch das Wort. Er stimmte dem Haushaltsgesetz zu und nannte die Verabschiedung ‚einen Gesetz- gebungsakt von ganz besonderer Bedeu- tung“. Zu den Ausführungen Dr. Schöttles bemerkte er, seine Fraktion wünsche, daß die Regierung Autorität besitze und die Ini- tiative ergreife. Nach dem Grundgesetz be- stimme der Kanzler die Grundzüge der Po- litik und die CDU würde es der Regierung zum Vorwurf machen, wenn sie ihre Auto- rität nicht benuten würde. Sie sei aber gerne bereit, mit der Opposition zusammen- zuarbeiten, falls sich wirklich diktatorische Ansätze zeigen sollten. Zentrum Im Namen des Zentrums sprach sich der Abgeordnete Bertram ebenfalls gegen den Haushaltsplan aus und reichte eine Entschließung ein, die ebenfalls einen Staatssekretär des Aeußeren verlangt. Ber- tram wiederholte seine Stellungnahme gegen das gesamtdeutsche Ministerium. Er ver- langte, daß der Bundeskanzler das Zentral- problem der deutschen Politik, nämlich die deutsche Einheit, selbst ressort- mäßig übernehmen solle, um dieser Frage dadurch Srößeres Gewicht zu verleihen. Nach der Rede Bertrams unterbrach Vize- präsident Prof. Carlo Sehmid die Sit- zung, weil nur noch 71 Abgeordnete an- Wesend waren. Er stellte fest, man könne den Rednern nicht zumuten, vor weniger als einem Fünftel des Plenums zu sprechen. Nach der Unterbrechung sprach Dr. Hô p- ker- Aschoff für die Freien Demokraten. Er verlangte, daß die Bundesregierung mit den Besatzungsbehörden eine Regelung über das ehemalige Reichsvermögen herbeiführe. Nach dem Grundgesetz sei dieses Vermögen in Bundeseigentum übergegangen. Als zwei- ter FDP- Sprecher betonte Dr. Schäfer, daß die Achtung vor der politischen Ueber- zeugung und das Vertrauen in den demokra- tischen Willen des anderen die Vorausset- zung der parlamentarischen Arbeit sei. Man- che Debatten, so meinte er, wären sanfter verlaufen, wenn die Abgeordneten weniger gereizt und weniger empfindlich gewesen wären. Dr. von Merkatz Oeutschen Partei) betonte gleichfalls, daß die gegenseitige menschliche Achtung die Grundlage der Arbeit bei aller Verschiedenheit in grund- sätzlichen Fragen bleiben müsse. Zur Außenpolitik sagte er, das Hineinwachsen in Europa sei nicht mit den Methoden des Friedensgeschäftes, nicht durch Ein- und Aushandeln zu erreichen, es handle sich vielmehr um einen tiefgreifenden histori- schen Beschluß.. WAV/RKPD/DRP Der WAV- Vorsitzende Alfred Lorit z erklärte sich„zutiefst unzufrieden mit dem, was die Regierung bisher getan hat“, und kritisierte besonders die außenpolitischen Erklärungen, die Bundeskanzler Dr. Aden- auer„am laufenden Band gegenüber aus- ländischen Journalisten“ abgebe. Die WAV lehne den Haushaltsplan ab, weil sie kein Vertrauen zur Regierung habe, die„innen- und außenpolitisch versagt hat“. Mißachtung der Interessen des Volkes Wurde der Regierung von dem KPD-Abge- ordneten Friedrich Rische vorgeworfen. Die„wirtschaftspolitische Bilanz“ der Re- gierung nach sieben Monaten seien Absatz- schwierigkeiten, Arbeitslose und Demontage trotz Petersberg-Abkommen. Der DRP. Abgeordnete Dr. Heinrich Lesuchtgens schlug vor,„aòus Gründen der Selbstachtung zunächst die Verhandlun- gen mit Frankreich einzustellen“, bis die Saarkonventionen zurückgezogen seien. Das- selbe gelte für Deutschlands Eintritt in den Europarat. Die Bayernpartei verzichtete da- rauf, in die Generaldebatte zu sprechen, da diese nach ihrer Ansicht keine neuen we- sentlichen Erkenntnisse gebracht habe. Aus der Parlamentsarbeit Der Bundestag setzte gestern die außenpolitische De- batte von der Tagesordnung ab und trat in die dritte Lesung der vorläufigen Haushaltsordnung ein. Der Landtag nahm in dritter Lesung das Gesetz zum Abschluß der politischen Säuberung und das Gesetz, das den Mindesturlaub regelt, mit Mehrheit an. Bundesgeselz über Südweststaat? Bonn.(dpa) Der Bundestagsausschuß für innergebietliche Neuordnung stellte in einer Nachtsitzug am Mittwoch grundsätzlich fest, daß der Artikel 118 des Grundgesetzes die Anwendung des Artikels 29 bei der möglichen Schaffung eines Südweststaates nicht aus- schließt. Der ehemalige parlamentarische Rat habe mit dem Artikel 118 lediglich die Ab- sicht verfolgt, eine Neugliederung der Lan- der Baden, Württemberg-Baden und Würt⸗ temberg- Hohenzollern zu erleichtern. Arti- kel 118 sieht vor, daß eine solche Neuglie- derung durch Vereinbarung der beteiligten Länder erfolgen kann. Im Artikel 29 sind dagegen Neubildungen durch Volksbegehren ermöglicht. Kreise der SPD, FDP und der württem⸗ bergisch-badichen CDU glauben, daß ein Bundesgesetz zur Bildung des Südweststaa- tes möglicherweise im Bundestag eine Mehr- heit erhalten könne. Es wird ferner ange- nommen, daß die Bevölkerung der drei be- troffenen Länder einer solchen Regelung mit Mehrheit zustimmen würde. Mitglieder des Bundestagsausschusses für innergebiet- liche Neuordnung bestätigten am Mittwoch in Bonn, daß„zufriedenstellende Gespräche“ über einen Initiativantrag im Bundestag zwischen Angehörigen der interessierten Fraktionen bereits stattgefunden hätten. Götzendorff nicht mehr immun Bonn.(dpa) Der Bundestag bescmoß am Mittwoch mit allen Stimmen bei Stimment- haltung der kommunistischen Fraktion die Immunität des Abgeordneten Günther Götzendorff aufzuheben. Götzendorff wird vorgeworfen, 1200 DM aus der Kasse des Bundestages für Fahrten empfangen zu haben, die er in Wirklichkeit nicht gemacht haben soll. Götzendorff gehörte bisher zur WAV-Bundestagsfraktion. a Es geht nicht ohne Deutschland meint General Billotte und weist auf die wachsende sowjetische Militärkraft hin Drahtbericht unseres Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Ende 1949 trat der militärische Vertreter Frankreichs bei der Organisation der Vereinten Nationen, General Billotte, von seinem Posten zurück, Er begründete seinen Entschluß mit dem Wunsch, un- gehemmt vor der Oeffentlichkeit seine An- sichten über die Verteidigung des Okzident darlegen und propagieren zu können. In- zwischen schrieb er über dieses Thema ein Buch, das demnächst auch in deutscher Sprache erscheinen wird. General Billotte gab unserem Pariser Korrespondenten gestern einige Stunden vor seinem Abflug nach Singapur ein Exklusiv- Interview und äußerte sich über seine Pläne. Der General war sich bereits im Juli 1945, als er die französischen Besatzungstruppen im Bezirk Koblenz kommandierte, mit Ge- neral de Gaulle darüber einig, daß angesichts der sowjetischen Gefahr die Notwendigkeit einer engen deutsch- französischen Zusam- menarbeit bestehe. Er nahm zu dieser Zeit als erste offlzielle französische Persönlichkeit die Beziehungen zu dem heutigen Bundes- Kanzler Dr. Adenauer auf, den er für einen der wertvollsten Männer des neuen Deutsch- land hält und dessen zeitweilige Fehlleistun- gen, wie er meint, durch innenpolitische Schwierigkeiten verursacht sind. Aus den Monaten seines Kommandos in Koblenz hat General Billotte die Ueberzeugung mit- genommen, daß die Zusammenarbeit zwi- schen Franzosen und Deutschen bei gutem Willen von beiden Seiten keinerlei Schwie- rigkeiten biete. a General Billotte betrachtet die sowieti- sche Gefahr als ungeheuer. Stalin sei ein hervorragender Stratege geworden. Sein Generalstab habe bereits 1945 die Pläne für den Sprung auf Westeuropa vorbereitet. Die Sowjetarmee wird nach Ansicht Bil- lotte in zwei Jahren fertig sein. Schon diese Frist von zwei Jahren werfe alle Pläne für ein langsames, vorsichtiges Zusammenfin- den mit den Deutschen über den Haufen. Die Union der Westvölker müsse nach die- Ser Frist verwirklicht werden, sonst sei es zu spät. Man müsse sofort an die Schaf- kung der notwendigen Abwehrkräfte heran- gehen. General Billotte beziffert diese Kräfte auf mindestens 50 Divisionen, von denen der Fauptteil Panzerdivisionen wären, und auf 5000 Maschinen der takti- schen Luftwaffe mit Unterstützung einer starken amerikanischen strategischen Luft- flotte, die auch über Atombomben verfügen müsse. Angesichts einer solchen Streitmacht Würde Moskau auf Angriffspläne verzich- ten, denn Westeuropa sei für die Sowjet- —— 1½, i, 151 N ½. Jeder an seinem Platz! union nur darum wichtig, weil es einen Bei- trag zum sowjetischen Kriegspotential bie- tet, der die Waage zu Ungunsten Amerikas sinken lassen würde. Wenn die Sowjets wüßten, daß ihnen Westeuropas Schwer- industrie nicht unzerstört in die Hände fallen würde, so hätten sie an seiner Ex- oberung kein Interesse mehr. Damit würde also die Kriegsgefahr, wenn nicht völlig beseitigt, so doch entfernt werden. Ohne ein aufgerüstetes Deutschland sei die Verteidigung an der Elbe nicht durch- zuführen. Der Gedanke, Deutschland ohne sein eigenes Zutun zu verteidigen, sei völlig Wahnsinnig. Wenn der Westen nicht die deutsche Sicherheit an der Elbe garantieren könne, müßten die Deutschen den sowjeti- schen Verlockungen erliegen. Sie müßten Wirtschaftliche Absatzmärkte und politische Freiheit erhalten und Vertrauen in die Sache des Okzident und der Demokratie. Deutsche Truppenkontingente müßten aufgestellt und der deutsche Stahl für die europäische Rüstung verwendet werden. Frankreichs Armee müßte als erste ver- stärkt werden, um den Franzosen eine Si- cherheitsgarantie gegenüber der neuen deutschen Armee zu geben. Eine umfas- sende Propaganda müsse Franzosen und Deutsche über die drohende Gefahr aufklä- ren und damit nicht nur die in Frankreich bestehenden Widerstände gegen die Allianz mit Deutschland beseitigen, sondern vor al- lem den Deutschen Zuversicht in ihr Schick- sal und den Franzosen das Gefühl der Si- cherheit und des Vertrauens geben. General Billotte, der ein persönlicher Freund des Generals de Gaulle ist und des- sen politische Ideen teilt, ist im Begriff, eine internationale Orsanisation zur Aufklä- rung der Oeffentlichkeit und zum Zusam- menschluß der westlichen Völker ohne jede Ausnahme zu gründen. Er hat allem An- schein nach die westlichen Generalstäbe und sehr einflußreiche amerikanische und bri- tische Kreise hinter sich und arbeitet in Frankreich zusammen mit de Gaulle. Das Schlagwort ist„Einheit und Abwehr“. Nur die geballte Macht der westlichen Welt, 80 sagt er, könne die Sowiets zur friedlichen Zusammenarbeit veranlassen. Auf die Frage unseres Korrespondenten nach dem Zweck seiner Reise nach Singapur erklärte General Billotte, er wolle die Ver- hältnisse in dieser besonders schwer be- drohten Weltsegend studieren. Fr stellte nicht in Abrede, daß er auch nach Indochina reisen und General MeArthur besuchen würde. * MORGEN N Donnerstag, 30. März 1950 Sicherheilsgarandien Was bisher von den Verteidigungsbespre- chungen in der holländischen Hauptstadt bis nach London durchdrang, hat in bri- tischen Kreisen einige Ueberraschung aus- gelöst. Politische Beobachter glauben näm- lich, Anzeichen dafür erkennen zu können, daß die USA auf die oft gestellte Frage, wo Europa verteidigt werden soll, nun eine endgültige Antwort geben wollen, die kurz und bündig lauten dürfte:„Ueberall dort, Wo man bereit ist, sich zu verteidigen!“ Jedenfalls scheinen die amerikanischen Militärfachleute zu der Ueberzeugung ge- kommen zu sein, daß dem hier und da von den Militärfachleuten der verschiedensten Nationen vertretenen„Verteidigungs-Egois- mus“ ein schnelles Ende bereitet werden muß, um dem ganzen System die notwen- dige Stärke und Durchschlagskraft zu geben. Zwar bleibt auch weiterhin das Rückgrat der Verteidigung die militärische Stärke der einzelnen Länder. Aber man ist doch be- strebt, den nationalen Verteidigungskräften mehr den Charakter der Teileinheit eines europäischen Verteidigungssystems 2 u geben. Denn es wird offensichtlich er- Wogen, eine größere Beweglichkeit zu errei- chen, was auch bedeuten Würde, daß die Hauptlast der Führung jeweils auf den Partner übergeht der im Brennpunkt einer Defensive ist. Mit anderen Worten 80ll Srreicht werden, daß sich jeder nationale Verteidigungsstab von dem Blick auf die Verteidigung seiner engeren Heimat frei macht, um sich auf Aufgaben vorzubereiten, die vielleicht außerhalb der Staatsgrenzen des eigenen Landes liegen. Zeigt sich schon hierin der Versuch, die Verteidigung Europas auf eine wesentlich breitere Basis zu stellen, Bemühungen, die Vor allem in den Randgebieten des atlanti- schen Verteidigungssystems wie etwa Ita- lien, Dänemark und Norwegen begrüßt wer- den, so wird dieses Streben noch durch Fläne über die Sicherung der Seeverbindun- gen zwischen den einzelnen Ländern unter- Strichen. Die wirkliche Koordination, Aus- tausch und Ergänzung der einzelnen Part- mer, rückt immer mehr in den Vordergrund der Betrachtung, eine Entwicklung, die sich einfach aus der Erkenntnis ergibt, daß die „Vorgeschobenen Posten“ des Atlantikpaktes Völlig wertlos sind, wenn diese schnelle An- Passungsfähigkeit an die Lage und die Wirk Samkeit der getroffenen Maßnahmen nicht sichergestellt werden könne. Ein Partner Allein kann nun einmal keinen Angriff so- lange aufhalten, bis die Amerikaner zu Hilfe kommen. Und die Neigung, ihre Hoff- nung auf eine„Wiederbefreiung“ zu setzen, ist nach den Erfahrungen des letzten Krie- ges in den einzelnen Ländern nicht mehr vorhanden. Hier zeigen sich ganz klar amerikanische Bemühungen, dem rein militär! schen Probleme der Verteidigung Politische Aspekte aufzusetzen. Es kommt den Amerikanern darauf an, daß die jetzt anlaufenden Maßnahmen in jeder Beziehung die Zusammengehörigkeit Euro- Pas betonen und das Gefühl der Sicherheit erhöhen, zumindest die weitverbreitete Un- sicherheit etwas abbauen, die nicht zuletzt in den sich mehrenden Stimmen, die für eine„Neutralisierung“ Westeuropas eintre- ten ihren Ausdruck findet. Dementspre- chend erscheint es durchaus verständlich, daß die amerikanischen Fachleute heute der britischen Insel weniger Bedeutung als „europäischer Bastion“ beimessen und noch nicht einmal die Rhein-ITjssel-Linie als ge- signete Verteidigungslinie Europas ansshen, sondern mehr dazu neigen, jeden Quadrat- meter Westeuropas gegenüber dem Osten zu verteidigen. Daß mit dieser Entscheidung Praktisch die in Westdeutschland oft aufge- Stellte Forderung nach einer Sicherheits- garantie in dieser Form ausgesprochen wäre, Hat zwar bisher noch niemand offen auszu- sprechen gewagt, ist aber kaum abzustrei- ten. KW(London) Dem Abschluß der Säuberung entgegen Entsprechendes Gesetz vom Landtag verabschiedet/ Mindesturlaub gesichert Stuttgart. In einer arbeitsreichen Sitzung nahm der Landtag gestern zwei Gesetze an, die lange Zeit im Mittelpunkt des öffent- lichen Interesses und politischer Ausein- andersetzungen standen: das Abschlußge- setz der politischen Säuberung und das Gesetz, das den Mindestur- laub in der privaten Wirtschaft und im ökkentlichen Dienst vorläufig wie bisher regelt. Beide Gesetze fanden die Zustim- mung der weitaus überwiegenden Mehrheit der Abgeordneten. Außerdem wurde ein Gesetz zur Erhaltung schutzwürdi- ser Heimarbeit angenommen und einem Antrag des Kulturpolitischen Aus- schusses entsprochen, eine erweiterte Berufsschulpflicht für schulent- lassene Jugendliche ohne Lehr- und Ar- beitsverhältnis einzuführen. Die Staats- regierung wurde ersucht die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die Jugend- lichen, die im Sommer 1950 oder Ostern 1951 die Schule verlassen und weder ein Lehr- verhältnis noch sonst ein anderes Arbeits- verhältnis nachweisen können, zum Besuch eines erweiterten Berufsschulunterrichts herangezogen werden können. Als Berichterstatter des kulturpolitischen Ausschusses gab Abg. Dr. Scheffbuch bekannt, im Landesbezirk Nord württemberg stünden 1505 arbeitslosen schulentlassenen Jugendlichen 2468 offene Stellen gegenüber. In Nordbaden dagegen warteten noch 1824 schulentlassene männliche Jugendliche dar- auf, in nur 527 Ausbildungsstellen unter- gebracht zu werden. Der Ausschuß glaube, die erweiterte Berufsschulpflicht auf etwa 220 Wochenstunden ausdehnen zu müssen, unterstrich jedoch die grundsätzliche Schul- geldfreiheit des Pflichtunterrichtes, Außer- dem verwahrte er sich dagegen, die Berufs- schulen etwa in den Geruch einer„Ver- Wahranstalt“ bringen zu lassen. Kuhn und Salm ergreifen das Wort Ein Antrag des Abg. Kuhn(CDU Marmheim), diese Fragen in den Ausschüs- sen mit Vertretern der Arbeitsverwaltung nochmals durchzusprechen, wurde abgelehnt. Abg. Schneckenburger(Spp) sah sich dar- aufhin veranlaßt, Kritik an dem Abg. Kuhn Vor. unserer Stuttgarter Redaktion zu üben, der an den vorangegangenen Aus- schußsitzungen nicht teilgenommen habe. Abg. Salm(Kp Mannheim) vertrat den Standpunkt, der Antrag des Aus- schusses erwecke nicht den Eindruck, als ob damit der Jugend wirklich geholfen würde. Es scheine vielmehr darum zu gehen, die Arbeitslosigkeit unter den Jugendlichen „Unsichtbar“ zu machen. Im übrigen seien in den Berufsschulen nicht genügend Plätze vorhanden, um den ordentlichen Be- rufsschulunterricht von sechs bis zehn Wochenstunden abzuhalten. Abg. Kling (CDU) sprach sich in diesem Zusammenhang im Namen seiner Fraktion grundsätzlich gegen ein neuntes Schuljahr aus und pla- dierte u. a. für einen freiwilligen Land- dienst. Er erklärte, es sei besser, das Geld heute für den Bau von Jugend-Lehrlings- heimen zu verwenden als später für den Bau von Zuchthäusern. Abg. Pflüger (SPD) warnte eindringlich vor„Lehrlings- züchterei“, wie sie von einem nordbadischen Abgeordneten durch Steuererleichterung, Erziehungsbeihilfen, bevorzugte Zuteilung öffentlicher Aufträge usw. für solche Hand- Werksmeister, die zusätzlich Lehrlinge be- schäftigten, zuvor angeregt worden sei. Ur betonte, man brauche sich im Augenblick keine übertriebenen Sorgen bei der Unter- bringung schulentlassener Jugendlicher zu machen. Viel wichtiger sei, die Schulentlas- sung im Frühjahr. Arbeitslosigkeit Ein CDU-Antrag zur Ueberprüfung von Maßnahmen zur Behebung der Arbeits- losigkeit in den Arbeitsamtsbezirken Mosbach und Tauberbischofs- heim wurde nach längerer, die allgemeine Arbeitsnot in Nordbaden widerspiegelnde Debatte, zur Ueberprüfung der möglichen Behebung an den Wirtschafts- und Finanz- ausschußg überwiesen. Schließlich wurde die Staatsregierung gebeten, bei der zu erwar- tenden bundesgesetzlichen Regelung für eine der allgemeinen Notlage Rechnung tragende Begrenzung der Pensionen einzutreten. Ihren ursprünglichen Antrag für eine Be- schränkung auf 500 DM monatlich hatte die SPD zurückgezogen, was dem Sprecher der Protest der Landesregierung in Bonn Wegen Benachteiligung im Arbeitsbeschaffungsprogramm des Bundes Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier hat an Bundeskanzler Dr. Ade nauer ein Schreiben gerichtet, in dem er nachdrücklich gegen die Benachteiligung des Landes Württemberg-Baden im Arbeits- beschaffungsprogramm der Bundesregierung protestiert. Wie der Landtag bereits zur Kenntnis nehmen mußte, ist die Gewäh- rung von 300 Millionen DM für die soge- nannten Flüchtlingsländer des Bundes ohne Berücksichtigung Württemberg- Badens er- kolgt. Nach Darlegung der prekären Situa- tion in Nordbaden wiederholt Ministerprä- sident Dr. Maier in seinem Schreiben an Dr. Andenauer den Antrag des Staatsmini- steriums, die Verteilung der Arbeitsbeschaf- fungsmittel auf die Länder grundsätzlich entsprechend ihrem prozentualen Anteil an der Arbeitslosigkeit vornehmen zu wollen. „Ich wünsche“, so schreibt Dr. Adenauer, „einen gerechten Schlüssel, der bei allen Ländern ihre wirtschaftliche Lage berück- sichtigt“. Der Anteil des Landes Württem- berg-Baden am Gesamtstand der Arbeits- losigkeit im Bundesgebiet betrage nach dem neuesten Stand 4,5 Prozent. Danach hätte das Land Württemberg-Baden an der Zu- teilung für die Flüchtlingsländer 4,5 Prozent von 300 Millionen DPM= 13,5 Millionen DM, aus dem Bundesbahnprogramm 11,25 Mil- lionen DM und aus dem Programm für mittlere und kleine Betriebe 2,85 Millionen DM, insgesamt also 27,6 Millionen DM zu beanspruchen. Wenn der Vorschlag der Mittelzuteilung auf alle Länder entsprechend dem Schlüssel ihres prozentualen Anteiles an der Arbeits- losigkeit nicht angenommen werden könnte, dann wäre Württemberg-Baden insbeson- dere im Hinblick auf die Lage in Nordbaden mindestens gleichzustellen. Die aus der Verteilung der Arbeitsbeschaffungsmittel des Bundes erkennbare und leider auch sonst wahrnehmbare Einstellung der zu- ständigen Bundesorgane gegenüber den Be- langen des Landes Württemberg- Baden und die hieraus resultierende Benachteiligung bei der Verteilung der übrigen Positionen des Bundesprogramms, ferner die Tatsache, daß die Landesregierung bis jetzt über die Organisation, Finanzierung und Durch- führung des Programms im einzelnen völ- lig unzureichend unterrichtet worden sei. gebe ihm— Dr. Maier— Veranlassung, außerdem folgende grundsätzliche Forde- rungen zu erheben: 1. Klare Abgrenzung der Zuständigkei- ten auf der Bundesebene hinsichtlich der Position des Bundesprogramms für Arbeits- beschaffung; 2. Verantwortliche Einschaltung der Länderminister mit der Maßgabe, daß innen ein entscheidender Einfluß auf die Dispositionen über die den Ländern global zur Verfügung stehenden Mittel einzuräu- men ist; 3. unverzügliche und erschöpfende amt- liche Information der Landesregierung über die Einzelheiten des Programms sowie über die Maßnahmen, die zu dessen Finan- zierung und Durchführung getroffen sind. Us. Deutschlan dberichterstattung unter der Lupe Amerikanischer Verleger ist mit den Berichten amerikanischer Korrespondenten über Deutschland nicht zufrieden Washington,(dpa) Als Ergebnis eines Sechzehntägigen Deutschland-Besuches ver- ökkentlichte der Herausgeber der in Kansas City erscheinenden christlich- orientierten Monatschrift„The Progressive Morris H. Rubin, einen Artikel, in dem die Ein- drücke seiner Reise nach Westdeutschland Wiedergegeben werden. Rubin stellt fest- Es ist leicht in Deutschland fast alles zu inden, wonach man sucht, außer vielleicht Stwas, was der objektiven Wahrheit nahe- kommt. Wenn man auf der Jagd nach Be- Weisen für einen wiedererstehenden Natio- nalismus und nach einem Neonazismus ist, wird man sie finden. Wenn man darauf gusgeht, Beweise dafür zu finden, daß de- Mmokratische Kräfte am Werk sind, ein zu größeren Hoffnungen berechtigendes Deutschland aufzubauen, wird man diese Beweise auch finden“. Von dieser Feststellung ausgehend nimmt Rubin hervorstechende Beispiele der ameri- kanischen Deutsehland- Bericht erstattung kritisch unter die Lupe. Er Weist auf die Bedeutung des Flüchtlings- problems hin, das er für den gefährlichsten Explosivstoff im heutigen Deutschland hält, und betont, daß dieses Problem in den mei- sten von der amerikanischen Presse ver- Gkkentlichten Korrespondentenberichten kei- neswegs einen hervorragenden Platz ein- nimmt.„Wenige amerikanische Reporter am Schauplatz der Ereignisse in West- deutschland schienen mir ein Interesse daran zu haben, einen ausgewogenen Bericht über die Entwicklung in Deutschland vorzulegen. Diejenigen von ihnen, die aus Frank- kurt ins Land hin auswandern, sind gewöhn- lich auf der Jagd nach Beweisen für ein Wiederaufleben des Nazismus, die, wie sie Wissen, in ihrer Heimat annehmbaren Lese- stofft abgeben werden. Was sie über die Entdeckung eines Taschen- Neofaschismus“ in Bayern oder Hessen zu berichten haben, entspricht oft im wesentlichen den Tatsa- chen, aber es sibt ein völlig verdrehtes Bild, weil die Erwähnung aller hoffnungs- vollen und konstruktiven Entwicklungs- tendenzen in der gleichen oder einer nahe- gelegenen Gegend dabei völlig vermieden Wird. Natürlich gibt es unter den Korre- spondenten rühmenswerte Ausnahmen, aber es sind zu wenige. Einige von denen, die unbeweglich in Frankfurt sitzen bleiben, haben tatsächlich keine andere Wahl. weil ihre Zeitungen oder Agenturen den Wunsch haben, daß sie sich ausschließlich darauf konzentrieren, was die Amerikaner in Deutschland unternehmen und nicht darauf, was die Deutschen tun. Andere haben den Eindruck, daß ihre Chefredakteure und Verleger nicht den Wunsch haben, daß in Warmherziger und freundlicher Weise über die Deutschen geschrieben wird“. Ein Beispiel, das Rubin anführte, bezieht sich auf Berichte des Chefkorrespondenten der„New Lork Times“ in Deutschland, Drew Middleton,„Er war gerade aus München zurückgekehrt, wo er Material für eine Artikelserie über die Rückkehr vieler Nazis an die Macht in Bayern gesammelt hatte, In den Artikeln las man eine gefähr- liche Geschichte über die Renaziflzierung. Sie wurde auf der ersten Seite der„Ne; Vork Times“, der einflußreichsten Tages- zeitung, die wir in Amerika haben, wieder- gegeben, Ich bin mir klar darüber, daß die Angaben Middletons nicht anzufechten sind. Aber in Berlin speiste ich ein paar Tage später mit einem gemeinsamen Freund von Middleton und mir, einem amerikanischen Juden, der einen höchst verantwortungsvol- len Posten in Deutschland bekleidet und das Land recht gut kennt. Auch er war kürzlich in München gewesen und zwar sehr viel länger als Middleton. Auch er hatte gesehen, Was Middleton sah, aber noch eine ganze Menge mehr. Er hatte auch die Dinge ge- sehen, aus denen sich unglücklicher weise keine Schlagzeilen machen lassen, weil sie positiv und hoffnungserweckend sind. Er kam zu dem schwerwiegenden Schluß, daß jeder Leser der Artikel Middletons ein einseitiges Bild von dem erhalten würde, Was tatsächlich in Bayern geschah.“ Rubin schreibt weiter:„Ich war gerade in Frankfurt, als die Artikel Middletons in der internationalen Ausgabe der„New Vork Times“ erschienen. Das Büro des amerika- nischen Hohen Kommissars für Deutsch- land gab prompt eine Erklärung heraus, die sich auf eine genaue Untersuchung stützte. In dieser Erklärung wurde festge- stellt, daß es nicht nur keine„neuerliche Zunahme nationalistischer Anschauungen“ gab, sondern in den letzten Monaten tat- sächlich eine Abnahme dieser Strömungen. Die„New Vork Times“ brachte eine stark gekürzte Fassung dieses Berichtes und he- grub sie tief im Inneren des Blattes. Die gleiche Behandlung erfuhr der Hohe Kom- missar Mecloy selbst, als er eine andere Artikelserie Middletons mit der Erklärung beantwortete, dag sich„die Masse des deutschen Volkes in Abwehrstellung gegen Militarismus und Nazismus einer liberalen Einstellung“ begeben hat. Gesunde Tenden- zen in Richtung auf die Entwicklung einer liberalen Einstellung“ überwiegen danach bei weitem„die Tendenzen in Richtung auf Renazifizierung und Nationalismus.“„Für diese amtliche Erwiderung auf die gefärbte Behandlung der Tatsachen durch ihren Korrespondenten konnte die New Lork Times“ keinen Platz auf der Titelseite finden“. KPD Veranlassung gab, darauf hinzuwei- sen, wie ungerechtfertigt eine Auszahlung von Pensionen bis zu 1500 DM monatlich angesichts der ungeheuren Notlage sei. Der KPD-Vertreter bezeichnete den vom Land- tag angenommenen Antrag an die Staats- regierung hinsichtlich der Tatsache, daß acht Prozent der Empfänger in Württem- berg-Baden mehr als 500 DM Pensionen monatlich beziehen, als ein„Staatsbegräb- nis erster Klasse“.(Insgesamt werden jähr- lich in Württemberg-Baden 67 Millionen DM Pensionen gezahlt. D. Red.) Schutzwürdige Heimarbeit Das einstimmig angenommene Gesetz zur Erhaltung schutzwürdiger Heimarbeit sieht die Unterstützung besonders schutzwürdiger Heimarbeit durch Gewährung von ver- lorenen Zuschüssen zu den Lohnkosten vor, die in vollem Umfange zur Senkung der Preise zu verwenden sind. Als besonders schutzwürdig gilt Heimarbeit in Gebieten, in denen Betriebsarbeit nur unzureichend geboten ist, und solche Heimarbeit, die außerordentliche Kunstfertigkeit voraus- setzt, die bei Nichtgebrauch verloren gehen Würde. Durch dieses Gesetz, das in der Sit- zung als Versuch bezeichnet wurde, soll ins- besondere den nach 1945 vorwiegend auf dem Lande angesiedelten Neubürgern ge- holfen werden. Hat Deutschland Vortritt? Paris,.(dpa) Der Ministerausschug des Europarates tritt heute in Straßburg zu einer Sitzung zusammen. Der italienische und der britische Außenminister sind ge- stern bereits abgereist. Außenminister Schuman wird sich heute nach Straßg- burg begeben. Wie ein Sprecher des französischen Außen ministeriums gestern in Paris er- klärte, ist die französische Regierung damit einverstanden, daß die Bundesrepublik noch vor dem Saargebiet dem Eu- roparat beitritt. Nach Auffassung seiner Regierung könne es sich dabei jedoch nur um einen kurzen Zeitunterschied handeln. Diesen Zeitunterschied könne man auf einige Stunden beziffern. Der Sprecher des Quai d'Orsay ließ durch- blicken, daß der Ministerausschuß des Eu- coparates sich für die Zulassung Deutschlands sehr wohl zu einem anderen Verfahren ent- schließen könnte als bisher vorgesehen. Es gilt daher nicht als ausgeschlossen, daß der Ministerausschuß— nach dem gegenwärtigen Stand der Verhandlungen des Bundeskanz- lers mit den drei Hohen Kommissaren— be- schließen wird, der Bundesregierung eine offlzielle Einladung überreichen zu lassen. Verschiedene Anzeichen lassen den Schluß zu, daß die französische Regierung eine der- artige rasche Regelung des Zulassungsverfah- rens wünscht. Dann könnte nämlich Deutsch- lands Eintritt in den Europarat noch während der Tagung des Ministerausschusses(heute und morgen in Straßburg) amtlich verkündet werden. Donnerstag, 30. März 1950/ Nr 75 — Das aktuelle Porträt: Albert Devéze Der langjährige belgische Verteidigu minister und führende Uberale Politiker Al. bert Devèeze wurde mit der Regierungsbll dung beauftragt. Die Liberale Partei Belgiens, nach ihre HParlamentsstärke der David unter den poll tischen Größen des Landes, hat alle Chaneen in dem Brüsseler Königsdrama die Rolle dag „lachenden Dritten“ zu spielen, das heilt: die Frage nach dem Schicksal Leopolds III. z ihrem Sinne zu entscheiden. Das jedenfall scheint die Absicht des neuen Ministerprz. sidenten Albert Devèze zu sein, des ersten liberalen Regierungschefs Belgiens seit Kriegs. ende. Denn wenn die Christlich-Sozialen Sel. nem Kompromißvorschlag auf Rückkehr und gleich darauffolgende Abdankung des Königs zugunsten des Kronprinzen nicht zustimmen dürfte er mit einer Auflösung des Parlamentz nicht zögern. Neuwahlen unter dem Vorzel chen eines sozialistisch-liberalen Bündnisses aber können dann das geringe Uebergewicht der Königstreuen auf der innenpolitischen Waage Belgiens leicht zum Vorteil der Leopold-Gegner verschieben und die Heim. kehr des exilierten Monarchen überhaupt ver. eiteln. Der Name des 68jährigen Albert Devene würde damit am Ende eines der bewegtesten Tapitel der belgischen Geschichte stehen, wäre zugleich der Höhepunkt in der Laufpamn des ehrgeizigen Rechtsanwalts aus Ypern. Sei Devèze zum erstenmal das Portefeuille de Kriegsministers übernahm, ist er in diesem Ressort von einigen Unterbrechungen ab. gesehen— buchstäblich ergraut. Auch stell. vertretender Ministerpräsident ist er mehrfach gewesen, Kabinettschef aber jetzt zum ersten. Soviel Einfluß wie in diesem Zwischen- mal. spiel durch Devèze haben die Liberalen zuletzt im vergangenen Jahrhundert besessen. Sie waren, wie auch ihr langjähriger Vorsitzender und Fraktionschef, immer Befürworter einet Allianz mit Frankreich und England. So 18 auch die Beteiligung an der Ruhrbesetzung auf das Einwirken des damaligen Kxlegs- ministers zurückzuführen. Als er 1925 bei den Parlamentswahlen durchfiel und für einige Jahre wieder in seinem alten Beruf als An- walt tätig war, verband sich mit seinem jur. stischen Ruf bereits so viel politische Poph. larität, daß er binnen kurzer Zeit die best. renomierte Praxis in Brüssel besaß. Heute widmet sich der Artillerieoffizier des zweiten Weltkrieges und Ehren- Oberstleutnant Fach- fragen nur noch in seiner Eigenschaft a1 Mitglied internationaler Institute. Sein Haupt augenmerk gilt der Politik, in der es ihm viel leicht beschieden ist, das Schicksal Seines Königs zu entscheiden, ja, Geschichte 20 machen.(Interpreſ) Offenes Ohr für deutsche Sorgen Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Der Regent der apostolischen Nuntiatur für Deutschland, Bl. schof Münch, weilte am Mittwoch h Bonn. Er wurde am Vormittag von Bun- despräsident Heuß empfangen. In einer Ansprache sagte der Bischof, daß seine Heiligkeit der Papst vor dreißig Jahren Sein Beglaubigungsschreiben Als päpstlicher Nuntius dem Reichspräsidenten Ebert über- reicht habe. Auch damals habe sich das deutsche Volk in großer Not befunden. Jetzt sei es zäh bestrebt, sich wiederum aus einer noch schwierigeren Situation emporzuarpei- ten. Heuß dankte Bischof Münch für die Beweise der Nächstenliebe des Papstes, de unvergessen bleiben würde. Am Nachmit weilte Bischof Münch bei Dr. Adenauer, 90 ein Teeè- Empfang stattfand, an dem sich die Präsidenten beider Hauser sowie die M. nister Kaiser, Heinemann, Wildermuth und Niklas teilnahmen. Belgische Sozialisten schwenkten ein Der König könnte zurückkehren, wenn er abzudanken bereit wäre Brüssel.(UP) Die sozialistische Partei Bel- giens erklärte sich am Mittwoch zum ersten Mal seit der nunmehr zwölftägigen scharfen Kontroverse über die Frage der Rückkehr König Leopolds III. zu einer Konzession be- reit. Der ehemalige Ministerpräsident Paul Henri Spaak erklärte im sozialistischen Organ„Le Peuple“, seine Partei sei bereit, die Einberufung einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments zu unter- stützen, auf der die Frage einer Aufhebung des im Jahre 1945 erlassenen Gesetzes gegen die Rückkehr König Leopolds auf den Thron zur Sprache kommen solle. Hieran knüpfte Spaak allerdings die Bedingung, daß König Leopold zusichere, zugunsten seines 19jäh- rigen Sohnes, des Prinzen Baudouin, ab- zudanken. In Erläuterung dieser Stellungnahme äußerte Spaak anschließend einem Vertreter der United Press gegenüber, die gemeinsame Sitzung der beiden Häuser könne sonst ver- anlaßt werden, darüber abzustimmen, ob die Unfähigkeit des Königs, seine Regie- rungsvollmachten auszuüben, die auf Grund der Handlungen des Feindes besteht“ wie es in dem Gesetz von 1945 hieß- noch ge- geben sei, oder nicht. Der Unterschied zwischen dem Vorschlag Spaaks und der bedingungslosen Aufhebung des erwähnten Gesetzes besteht darin, daß die Konzession Spaaks eine innerhalb einer gewissen Zeitspanne zu erfolgende Abdan. kung des Königs vorsieht, während im an- deren Falle lediglich dessen unverzügliche Rückkehr nach Belgien ermöglicht würde. An dieses letzte Ereignis knüpfen hiesige Kreise die Erwartung, daß der mit der Re- gierungsbildung beauftragte liberale Politiker Albert Deveèze möglicherweise einen letz- ten Appell an den König richten werde, von dem es heißt, daß er fest entschlossen sei, in seine Heimat zurückzukehren. Repräsentantenhaus kürzt Marshall plangelder Washington.(dpa) Mit ganz knapper Mehrheit— 165 gegen 163 Stimmen— hat das USA-Repräsentantenhaus am Dienstag einen Zusatzantrag zu der Regierungsvor- lage über die Marshallplangelder für das Haushaltsjahr 1951 angenommen, der die von Präsident Truman geforderten Bar- mittel in Höhe von 2,95 Milliarden Dollar um 250 Millionen Dollar kürzt. Vorher hatte das Repräsentantenhaus den Zusatzantrag eines republikanischen Abgeordneten abge- lehnt, der eine Kürzung um eine halbe Mil Harde Dollar vorsah. Auch der Vorschlag die von der Regierung geforderten Barmit. tel um eine Milliarde Dollar zu kürzen und statt dessen amerikanische Landwirtschafts- produkte im gleichen Wert zu liefern, Wurde abgelehnt. Eine Viertelmilliarde in Sicht Westdeutschland erweitert seine Hilfe für Westberlin Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Dreifach war der Zweck der Ber- liner Besprechungen des Vizekanzlers Blücher und des Bundes wirtschafts- ministers ET har d. Es galt 1. Mittel ung Wege zu finden, um rasch vielen Menschen wieder Arbeit zu verschaffen. 2. die Wirt- schaft wieder leistungs- und wettbewerbs- kähig zu machen, sowie verlagerten Betrie- ben die Rückkehr nach Berlin zu erleichtern und 3. die Absatzmöglichkeiten zu steigern. Um diese Ziele zu erreichen, soll in den nächsten Monaten eine Viertelmilliarde DM aus ERP-Mitteln nach Berlin fliegen, ab- züglich der 1950 bereits geleisteten Zahlun- gen, jedoch ohne Anrechnung des an das Kraftwerk West gegebenen Kredites. Der Absatz Westberliner Erzeugnisse nach Westdeutschland hat sich— nicht zu- letzt infolge der Umsatzsteuerbefreiung von 30 auf 80 Millionen Mark im Monat er- höht, Sachkundige halten den Absatz in Ab- sehbarer Zeit für weiter steigerungsfähig. Minister Erhard empfahl hierfür eine grog zügigere Wirtschaftsbelebung, die von der Bundesregierung zum Teil finanziert wer. den könnte. Nötig seien auch noch Ver- kehrsverbesserungen und Erleichterungen. Es werde bereits allen Marshallplan- ländern die Erteilung von Aufträgen nach Westberlin dringend empfohlen, Sobald die Bundesauftragsstelle geschaffen sei, Werde eine großzügige Bevorzugung Westberlins als Notstandsgebiet bei der Auftragsertei- lung einsetzen. Es sei auch noch eine Bun- desgarantie von 20 Millionen DM für kurz. fristige Mittelkredite zu erwarten. Mit einer solchen Garantie könne ein Kredit- volumen von 100 Millionen DM bewegt werden. Ober bürgermeister Reuter erklärte, daß dieser Tag der Berlinhilfe seit langem Wieder der erste glückliche Tag seines Lebens sei. Durch die in Aussicht gestellten Maßnahmen habe sich Westdeutschland nun auch finanziell— ganz klar zu Berlin bekannt, das sich bisher bis zur Erschöp- kung seiner Kräfte selbst zu helfen bemüht habe. . in übe Str. ges ent WAI kel ban Bei! Seir hin für 802 Wa! sch Auf bye reit gal 2 die ein the dei bel ersten. vischen 1 Zuletzt en. Se itzender? r einer? So ist setzung Kriegs... bei den gSVor- air das Fr. 76/ Donnerstag, 30. März 1950 MORGEN Mannheim- gestern, heute und morgen Aus einem Vortrag, den Johann Schuh am 10. März 1950 in der Gesellschaft der Freunde Mannheims und der ehemaligen Kurpfalz gehalten hat. Er wird in Kürze als Broschüre im Walter-Rau- Verlag Dietmannsried und Heidelberg erscheinen. Mannheim im„bürgerlichen“ Zeitalter Wir stehen am Anbruch einer Zeit, in der es geschehen konnte, daß alte Damen aus begüterten Bürgerfamilien ein besonderes Scherchen hatten, das nur zum Abschneiden der Coupons benutzt werden durfte,— wo- hingegen wir, die Enkel, gar nicht mehr mit Sicherheit sagen können, was Coupons eigentlich sind). Jawohl, am Anbruch einer wohlhäbigen, gesegneten Epoche stehen wir, in welcher der Lohn, den man einheimste, der Mühe wert war, und in der auf sauere Wochen frohe Feiertage folgten. Industrie, so hieg die Parole, und industria bedeutet Fleiß. Gut so, recht so— und abends Gäste im neuen Salon mit dem Makartsstrauß. Daß sich allerdings, insgeheim, noch anderes gestaltete und regte, was jener großväter- lichen Epoche im Nachhinein für uns Enkel den dämonischen Charakter der Zweigesich- tigkeit und Doppelbödigkeit geben sollte, das sah man nicht oder man wollte es nicht sehen. Daß sich vor den Toren der Fabri- ken der Heerwurm der Beschäftigten for- mierle, um groß und grau in die Zukunft zu marschieren,— das wollte man ebenso wenig wahrhaben, wie man ein Ohr dafür besaß, das ringsum in der Welt ein Raunen hörbar wurde, ein Tuscheln und ein mit dem Finger zeigen auf die unentwegte industria unserer unentwegten Großväter. 5 Als man im Jahr 1907 auf drei Jahr- hunderte Mannheimer Geschichte zurück- blicken konnte, tat man das im stolzen Be- wuhßtsein des Erreichten. Neunzehnhundert- sleben—! Auch denjenigen von uns, die jenes klassische Jahr nicht miterlebt haben, wohnt ein glorreiches Gedenken im Gemüt. Es muß fürwahr ein faustisches Empfinden gewesen sein, ein Zum-Augenblicke- möcht ich-sagen-verweile- doch- du- bist- so-schön- Gefühl, das die Brust unserer Väter höher schwellen ließ, als sie sich umsahen und fanden, daß, was immer sie taten, wohl- getan War. Die Stadt im Triangel der beiden süd- westdeutschen Ströme fühlte sich geborgen hinter den wohlbewehrten Grenzen des neuen Reiches. Man sprach unverhohlen vom Goldregen, der die vergangenen Jahre fett gemacht hatte. Der Handel blühte, die Industrie zählte 687 Betriebe im Stadtge- biet, Deutschlands stolze Flotte trug ihre Produkte hinaus in die weite Welt. Die Zahl der Millionare war im Anwachsen, das Bankgeschäft warf die saftigsten Renditen ab. Die Bevölkerungsziffer hatte sich seit 1870 um 130 000 Seelen auf 166 000 erhöht, die Zahl der Wohngebäude um 5000 auf 7500. Die Technik feierte ihre ersten gro- en, ihre süßesten Triumphe. 1877 hatte man mit dem Bau der Pferde- bahn begonnen. 1881 wurde das Telefon eingeführt. 1883 entstand das erste Automobil. 1888 wurde die öffentliche Wasserleitung in Betrieb genommen. a 1890 die Friedrichsbrücke dem Verkehr übergeben. 1898 die Ingenieurschule eingeweiht. Und seit 1900 verkehrten elektrische Straßenbahnen im Stadtgebiet. Rasend, atemberaubend war es vorwärts gegangen. Ueberall drängte die Stadt über ihr engeres Weichbild hinaus, Stadtteile entfalteten sich, Käfertal und Neckarau waren eingemeindet worden, der Hafenver- kehr hatte sich verzehnfacht, der Reichs- bankverkehr mehr als verzehnfacht. Mann- heim war die erste Großstadt Badens. Mannheim hatte viel deutsche Städte in seiner amerikanischen Entwicklung wert hinter sich gelassen, Mannheim tat etwas für die Kunst, Mannheim war vorbildlich im Schulwesen, in der Hygiene, in der sozialen Fürsorge. Mannheims Gesellschaft war ein bezaubernder Cocktail aus pfälzi- schem Freimut und jüdischem Feingeist. Marmheim war vorne, ganz weit vorne,— es huldigte sogar bereits dem Fußballsport: auf ihrem Spielplatz bei den Brauereien brachte die„Fußballgemeinschaft 1897“ be- reits Wettspiele größeren Stils zum Aus- — 5. —— — n OMAN VON RUDOLF Von Johann Schuh trag, wie der Chronist zu berichten weiß. Es muß eine Lust gewesen sein, zu leben in einer Welt, wo die Damen lange weiße Kleider trugen und Hüte wie Wagenräader. Und die Herren Bärte hatten, wo es nur irgend Sing, und sie einander Sonntags in ihren Kreissägen zum Verwechseln ähnlich sahen. Und doch war damals Faschoda schon Seschehen. und Eduard der Siebente unter- nahm seine hochbrisanten Geschäftsreisen. Und doch gab es damals schon keine Bür- ger mehr, sondern Einwohner, die in poli- tische Parteien auseinanderfielen, von denen die sozialdemokratische ihren Bestand ver- mehrte, während clie sogenannten bürger⸗ lichen sich im Wege der Zellteilung fortzu- pflanzen begannen. Es gab sogar einen na- tionalsozialen Abgeordneten im Stadtrat. Und doch knisterte es schon im Gebälk des bürgerlichen Zeitalters, ehe die Balken richtig gefügt waren. Nur überhörte man das in dem Lärm, den tags die Maschinen- sale und nachts die Bierkeller machten. Und doch ballte sich am samtblauen Hori- Zzont bereits so manche finstere Wolke, die langsam, aber unaufhaltsam näher trieb. Und doch waren die Würfel vielleicht schon gefallen und keiner hörte sie rollen Noch einmal freilich schien die leiden- wo jener im Licht steht, steht dieser im Schatten; das ist ein Weltgesetz. Wär werden es mit uns selbst ausmachen müssen, ob wir das„Dritte Reich“ für eine Konsequenz der Weltwirtschaftskrise halten 4 5 wollen oder aber für die Manifestation des schaftliche Emotion des August 1014 die Bösen. Oder für den„Verlust der Mitte“, auseinanderstrebenden Kräfte der„Einwoh- um ein frischgebackenes Schlagwort zu dre- nerschaft“ zusammenschweißen zu wollen. schen. Denn ganz gewiß war diejenige Ar- Ernst Bassermarm und Ludwig Frank— beiterpartei, die den Trümmerhaufen zu beide eilten sie gleichermaßen zu den Fah- verantworten hat, dem wir uns 1945 gegen- nen. Der feurig beseelte Sozialdemokrat be- übersahen, am allerwenigsten eine Partei jahte emphatisch den Gedanken wehrhat- der Arbeiter der Faust. Sie war die Partei ter Verteidigung und gab dafür sein Leben. von Leuten, die 1907 alles Mögliche gewählt Es sah s0 aus, als sei der Gang der Dinge, hätten, nur nicht sozialdemokratisch. der einer neuen Fhase entgegenschritt, Wer im Frühsommer 1945 Mannheim durch Schwung und jagende Begeisterung sah, der hatte den erschütternden Eindruck zum lauschenden Verweilen gebracht. Aber einer ermordeten Stadt. Und er beneidete ebenso wenig, wie die Natur Sprünge macht, die Männer nicht, die dazu ausersehen steht die Zeit jemals still. Und die„Revo- waren, das Erbe des Chaos anzutreten. Je lution nach außen“, wie man die Entflam- nach Temperament konnte man sogar daran mung jenes Spätsommers nennen kann, er- verzweifeln, ob in der Mondlandschaft des stickte im Schlamm Flanderns. Was blieb, Grauens jemals wieder der Keim des Le- War die Revolution nach innen, die von bens wachzurufen sei.— Heute liegt nahezu einer Revolution S0 viel hatte, Wie die Ent- ein Jahrfünft zwischen unserer Gegenwart nazifizierung von einem Freiheitskrieg. und jenem betörend schönen Sommer des Doch treten wir dabei in den Bannkreis Unheils, in dem es den Anschein hatte, als unseres persönlichen Erlebens ein, dessen lächle selbst die Sonne unserer Nöte. Wenn Chronist zu sein mir nicht ansteht. Es ist wir auf die fünf Jahre zurückblicken, 80 nicht meine Sache, den Vergil abzugeben kommt uns das Verlangen an, Bilanz zu durch das deutsche Inferno seit 1914; es machen und wir können es auch. Versuchen genſigt mir, daß ich es miterlebte. Wir alle wir einmal, zu ermessen. was seither ge- erlebten es, es war unser Dasein, vom Puls schehen ist, und ver lichen wir, aus dem unseres Blutes durchpocht. Für den Einzel- Saldo, der sich ergibt, auf die Zukunft au nen war es, wie jedes Leben, ein dissonan- schließen, die unserer wartet: tes Wirrsal von hellen und dunklen Tönen: 5 Fortsetzung folgt Verkehrsminister des Bundes in Mannheim Verkehrssorgen aus der Nähe und aus der Ferne betrachtet Auf seiner Rundreise durch Württem⸗ berg-Badens Städte weilte der Bundesver- kehrsminister Dr.-Ing. Chr. Seebohm ge- stern mittag, begleitet von Minister Stein- mayer und Sachbearbeitern des württem- bergisch-badischen Verkehrsministeriums, in Mannheim. Die Stadtverwaltung hatte zum Empfang des Ministers Vertreter der In- dustrie, der öffentlichen Dienste und der interessierten Berufskreise zu Gast geladen, denen auf einer anschließenden großen Hafenrundfahrt Gelegenheit gegeben war, dem Minister die besonderen Wünsche, Be- dürfnisse und Ansichten Mannheims nahe- zubringen. 5 Oberbürgermeister Dr. Heimerich stellte in eindringlichen Worten die verkehrswirt⸗ schaftlichen Grundzüge des Großraums an der Neckarspitze dar. Eines Großraums, in dem innerhalb eines Umkreises von 25 Kilo- meter von Mannheim als Mittelpunkt aus gerechnet, rund eine Million Menschen wohnen, und der damit durchaus in Ver- gleich zu setzen ist mit Frankfurt oder Stuttgart. Auch von der Verkehrsseite her muß daher mit diesen Maßstäben— und nicht nur aus der Perspektive einer Stadt gerechnet werden, um so mehr, als rund 42 000 Personen täglich aus einem weiten Umkreis zu ihren Arbeitsstätten fahren müs- sen. Diesem außerordentlichen und weit über den Vergleichszahlen anderer Städte liegenden Beförderungssoll werden aber die derzeitigen Verkehrseinrichtungen nur recht beschränkt gerecht. Die(geplante) Elektrifi- zierung der Bundesbabhnstrecken Nordbadens und insbesondere um Mannheim, für die das Großkraftwerk Mannheim in absehbarer Zeit ohne Schwierigkeiten den Strom liefern kann, erscheine durchaus vordringlich. Wie aber ist die Lage Mannheims inner- halb dieses Raumes als Industrie und Han- delsstadt. Aus eigener Kraft hat die Stadt sich ihren hervorragenden Platz als Euro- bas zweitgrößten Binnenhafen erarbeitet. Lagerhäuser und Industrien, Massengüter und Stückgut nahmen ihren Weg über Mannheim, das Süddeutschlands„Kohlen- keller“ und Getreidelager darstellte. Nicht zuletzt hat die Verkehrslage an Rhein und Neckar hierzu beigetragen, die Schiffahrt, deren natürlicher Anteil innerhalb der Ver- kehrsbetriebe durch Maßnahmen gefährdet erscheint, die ihr das Frachtgut entziehen. „Schon heute“, sagte Dr. Heimerich, „liegt der mit ungeheuren Kapitalien auf- gebaute und für den Kohlenverkehr be- stimmte Rheinauhafen fast völlig brach. Es hängt dies wiederum nicht mit der weiteren Schiffbarmachung des Rheines, sondern in der Hauptsache mit den Tarifen der Bun- desbahn und dem Bau des Neckarkanals zu- sammen.“ Mannheim ist nicht so kleinlich und egoistisch sich gegen ein großes euro- 28— ch 2——— — — HEINRICH DAU MANN Copyright by DELTA- VERLAG, Berlin- Schöneberg n 18. Fortsetzung „Unsereiner muß Wache schieben, die ganze Nacht, und die gehen mit so nem Lüttchen an Bord. Dann kommen gar noch zwei Laster angefaucht mit Frachtgütern für die„Kleopatra, Die Buddel Rum von dem einen Mitfahrer ist prima, old Kingstone of the world. Aber ob nun alle Mitfahrer wie- der vom Kai runter sind, das soll der Deu- bel wissen. Jo.. un denn kommt noch der dicke Lotsenkommandeur von der Perrier 8 an- geschnauft. Den mögen sie wohl aus der Koje rausgeklingelt haben, anders kann man sich sein Gefluche doch nicht erklären. Was ist dat schon, daß mal ein Lotse, noch dazu ein Hafenlotse, fünf Minuten vor dem Tor stehen muß, indem man sich gerade einen lütten Grog mixt! Muß er deshalh gleich mit Meldung drohen? a Vier Uhr ist's in der Nacht, und ein Ne- bel liegt auf dem Elbarm, daß man nen Kater für ein Pferd halten könnte. Kotz- verdorri.. was ist denn nun wieder draußen auf dem Pier los? Schmeißen die da die Leinen ap?.. Gehen die in See? Wenn das nur wieder mit den Kaigebühren stimmt! Richtig. da fängt ein Schlepper an zu tuten und jappt mit der Kleopatra“ ab. Ist Lotsens seine Sache. Ich habe hier am Eingangstor zu stehen und auf- zupassen, daß niemand nach den Kaischup- pen schleicht. Außerdem schmeckt der siebzigprozentige Kingstone wirklich gut, ein richtiges Labsal für eine ausgepichte Män- nerkehle Schiet drupp.. Wir wer'n noch nen Grog genehmigen!“ Gerade, als er in die Wellblechbude ein- treten wollte, rüttelte es wieder am Tor. „Gottsverdorri. Gottsverdorri. Und noch so ein brauner Schmachtlappen, son Spaniol-Levantiner! Was? Ob hier Lord Greinours Jacht liegt?.. No Sir. Außerdem ist das Betreten von Perrier 8 bei nachtschlafender Zeit verboten. Ob der Lord schon an Bord ist?.. Mann, ick bün nicht von Lewandowskis seiner Auskunf- tei.. Jo, hew ju een Skipperbiljetts? No, Sir? Denn schall di de Dübel kreuzweis kielputzen, Apenstert gemolter Scher ab, vullbraßt.. oder ji ward der wiesen, wo die Hafenwach is!“ So, der war weg. und nun konnte man sich endlich dem Grog widmen. Und während das Wasser auf dem Kanonenöf- chen langsam warm wurde, schrieb der Kaiwächter ins Wachtbuch: „Nacht vom 14. zum 15. September 1943. päisches Kanalnetz zu sträuben; es erscheint Süden der Ausfall der Balkanimporte über aber sinnlos, Kanalbauten und Hafenanla- die Donau berücksichitgt werden, was eine gen einzurichten, durch die kein anderer Verlagerung zugunsten süddeutscher Betriebe Vorteil als eine Verkehrsverlagerung, aber notwendig mache. Man könne auch nicht mit kein Verkehrszuwachs erzielt werden kann. den schmalen Mitteln, die bereit ständen, an „Wir sind der Meinung“, betonte der Ober- allen Stellen zugleich anfangen. Die Bundes- bürgermeister,„daß wir uns gerade im ge- bahn müsse zuerst ihre Strecken und ihr genwärtigen Zeitpunkt solche wirtschaft- Wagenmaterial wiederherstellen, bevor sie lichen Struktur veränderungen einfach nicht an größere Projekte oder gar Bahnhofsbauten leisten können.“ Zumindest muß aber ver- herangehen könne. Für den Kohlenhafen langt werden, daß die gleichen Wettbe- allerdings sagte Minister Seebohm eine Be- werbsmöglichkeiten erhalten bleiben und lebung voraus, wenn durch einen vorausseh- nicht auch noch durch Ausnahmetarife baren Kohlenüberfluß die Lagermôglich- künstliche Voraussstellungen geschaffen keiten über die Halden hinaus herangezogen Werden. 5 8 werden müßten. Dies allerdings sei keine „Oberbürsermeister Pr. Heimerich schloß gerade erfreuliche Aussicht. Für die Ver- mit der dringenden Bitte an den Bundes- kehrsbetriebe aber sei die technische Ent- minister, den Bedürfnissen Mannheims und wicklung vordringlich. Die Schiffahrt liege der Mannheimer Wirtschaft Rechnung zu darin sehr weit zurück, aber auch die Bahn tragen und dankte für den Besuch, der die sei sehr behindert, da nicht ihre Leitung, Möglichkeit einer persönlichen Aussprache wohl aber ihr Besitzer, das Volk, soziale Lei- und des unmittelbaren Eindrucks ermöglicht stungen wie Sondertarife und Gratisdienste habe. 5 5 von ihr verlangten, die eine rentable Wirt- Durch ein Referat des Präsidenten der schaft erschwerten. Dem vielen Transport- Industrie- und Handelskammer wurde der raum ständen augenblicklich eben zu wenig Appell Dr. Heimerichs noch wirkungsvoll Güter gegenüber. Im übrigen sei es natür- unterstrichen. Vor allem tue eine stärkere lich unsinnig, sich einer natürlichen Ent- oder vielmehr wirkliche Koordinierung der wicklung, wie sie der zunehmende Kraft- Verkehrsbetriebe not, damit nicht der eine verkehr zeige, entgegenzustemmen. Gerade (Schiffahrt und Kraftverkehr) durch den die sich dort zeigende, das Risiko nicht andern(Bahn) zermürbt werde. Mannheim scheuende persönliche Schaffenskraft des Wünsche sich aber auch wieder einen direk- einzelnen gehöre zu den wertvollsten Gaben ten Anschluß an den Flugverkehr und er- unseres Valkes. 5 hoffe einen weiteren Ausbau der Autobahn- So sei auch bei der Verkehrserschließung strecken in der Westost-Linie Kaiserslau- des Großraums um Mannheim die Initiative tern-Heilbronn, als Anschlußstrecken an der Gemeinden sehr zu begrüßen, die in der das europäische Verkehrsnetz. Lage seien, einen stärkeren Impuls aus- Hafendirektor Sauer gab dann an Hand zuüben, als es einem Ministerium gelinge. eines Uebersichtsplanes eine Darstellung Im Anschluß an die Hafenrundfahrt fuhr der Hafenanlagen, ihrer Bedeutung und der Minister, der den Vormittag in Karlsruhe Größe, ein Ueberblick, der später durch die verbracht hatte, weiter nach Heilbronn. Hafenrundfahrt von Rheinau bis Sand- hofen zur unmittelbaren Wirkung gebracht wurde. Dieser eigene Augenschein war ja wohl auch der Sinn der Reise des Ministers, wie er zu Anfang seiner Rede bemerkte. Allerdings zog Dr. Seebohm sich dann doch erheblich in die Gefilde einer sehr weitge- spannten Perspektive zurück, der er die Struktur veränderungen des europäischen Raumes zugrunde legte. Die Ueberwindung der„Lokalblindheit“ führe erst zur Ge- Neue Nummernschilder Frankfurt.(dpa) Das Bundesverkehrs- ministerium bereitet zur Zeit ein neues Kennzeichensystem für die Nummernschil- der von Kraftfahrzeugen vor. Das zur Zeit gültige System reicht nicht mehr aus, um die ständig zunehmende Zahl der Kraft- fahrzeuge unterzubringen. Nach den bishe- rigen, noch nicht endgültigen Plänen, sol- len wieder die alten Maße für Nummern- Der Schlepper warf die Trossen ab und samtschau. Und die Gesamtschau ergab, schilder eingeführt werden. Damit würden daß es offenbar wenig, wenn nicht gar an die Stelle der zur Zeit allein zugelasse- keine Möglichkeiten gab, auf die Mannhei- nen 40 Zentimeter langen Nummernschilder mer Wünsche und besonderen Bedürfnisse wieder zwei Ausführungen in den Längen Rücksicht zu nehmen. von 32 Zentimetern und 49 Zentimetern tre- Der Verlust ihres eigentlichen Hinter- ten. Die Masse aller Kraftfahrzeuge würde landes mache es für die Seehäfen Hamburg dann ein kürzeres Nummernschild als das und Bremen unbedingt erforderlich, durch heute zulässige führen können, während das eine gemeinsame Anstrengung aller Bundes- 49 Zentimeter lange Schild, wie schon vor länder und entsprechende Vorzugsmaßnah- dem Kriege, nur von ganz schweren Wa- men Hilfe zu erhalten. Ebenso müsse im gentypen verwendet würde. abgegeben 5 von seinen Seefahrten berichten, als Grei- nour, Haller, Iversen und Solna auf Deck erschienen. Schnell machte er sich daran, Wache angetreten 21 Uhr, Uhr. Auf Wache nichts vorgefallen. Peter Hamskohl, Kai Perrier 8.“ den Frühstückstisch, der mittschiffs vor der Inzwischen passierte die Jacht„Kleo- Brücke stand, zu besichtigen und die Wind- patra“, 1000 Registertons, zehntausend HP, schirme geradezurücken. Dann salutierte er Dieselmotoren, Besitzer Lord Warwick Grei- vor Haller, als ob er allein der Verantwort- nour, Heimathafen Swansea, Britania, die liche für alles wäre:„Fertick, Pan Hal- Hafeneinfahrt und damit die Nebelgrenze. ler. und Mallzeit!“ Die vier am Tisch sahen müde und ab- tauchte wieder in den nach Rauch riechen gespannt aus. Von der Stunde der Abfahrt den Nebel des Innenhafens unter. Der Lotse bis jetzt hatten sie in der Rauchkabine zu- lehnte in einer Ecke der Brücke und fingerte sammengesessen. Haller und Iversen hatten an einigen beachtlichen Scheinen der Bank Greinour und Solna von dem Zwecke ihrer of England, die seit einer halben Stunde Expedition unterrichtet. Der steife Brite in der linken Tasche des Ueberziehers steck- war Feuer und Flamme für ihre Pläne: ten. Die rechte Hand drückte den Hebel des„Mister Faller, endlich mal etwas an- Maschinentelegraphen auf„Langsame Fahrt deres als Golf- Turniere, Polowettkämpfe voraus!“. und Allroundschau. Gott segne meinen bra- Außer dem Kapitän der„Kleopatra“ und ven Großvater, daß er auf den Gedanken einem Mann der Wache sah der Lotse nie- kam, die Welt mit Kopraölen zu versorgen. manden von Bemannung und Passagieren, Meine Jacht betrachten Sie bitte ganz als bis er bei Cuxhaven von Bord ging. Die Ihr Eigentum, Frau Solna. Und Sie wollen Nordsee zeigte ihr freundliches Gesicht; wirklich teilhaben an allen Gefahren?“ nur eine schwache Dünung aus Norden ließ„Muß ich nicht, Lord Greinour? Ich die See atmen. danke dem p. Haller mehr als mein Leben. Kaum hatte das Kommandanturboot den Nichts will er von mir annehmen. Aber die behäbigen Lotsen übernommen, da schaltete ehrliche Kameradschaft einer dankbaren der Käpten der„Kleopatra“ den Maschinen- Frau darf er doch nicht ablehnen. Wir wer- telegraphen auf„Volle Fahrt voraus!“, und den also sechs sein, die in die Anden ge- wie ein hetzender Windhund jagte das hen.“ 5 Schiff los, Kurs West zu Nord. Die Heck-„Sieben, Mylady... Wir vier, der Riese, welle bäumte sich höher als die Reling der Hein Haber und mein Kammerdiener Web- Jacht. ster. Der würde sich aufhängen, wenn ich Erst als die Dünen von Wangeroog weiß mich von seinem Rasiermesser und seinen leuchtend in der Septembersonne über die sieben Haarbürsten trennen wollte. Aber Kimmung emporstiegen, erschienen die lassen wir jetzt die Zukunft. Nehmen Sie Fahrgäste an Bord. Alois und Hein Haber einige Oliven als Ouvertüre des ersten hatten sich schon mit dem chinesischen Bordfrühstücks. und einen Schluck Leibkoch des Lords angefreundet und un- Sberrjy. 5 terhielten sich in einem schauderhaften Er bediente seine Gäste mit der Routine Kauderwelsch mit dem Schlitzauge. eines Schweizer Oberkellners. Solna lachte Buterka wollte dem Chinesen gerade vergnügt:„Wie Sie das können! Als wenn 27 Milonen Gefangene und Vermißte Bonn.(dpa) Nach dem ersten vorläufigen Ergebnis wurden bei der Erfassungaktion der Bundesregierung Anfang März rund 2 745 000 noch nicht zurückgekehrte Kriegsgefangene und Zivilpersonen sowie Vermißte von den Statistischen Landesämtern des Bundes- gebiets und Westberlins registriert. Im einzelnen wurden, wie das Bundes- flüchtlings ministerium am Mittwoch be- kanntgab, rund 1 407 000 Kriegsgefangene, darunter 69 000 Straf- und Untersuchungs- gefangene, erfaßt. Außerdem wurden 1 148 000 Vermißte der ehemaligen Wehr- macht und 190 000 noch nicht zurückgekehrte Zivilpersonen gezählt. 5 Zur Erfassung der 69 000 Straf- und Untersuchungsgefangenen wird festgestellt, daß dies nur eine Mindestzahl ist, da eine Anzahl von Kriegsgefangenen noch in der Zahl der Vermißten enthalten ist, die bisher noch keine unmittelbare Verbindung mit ihren Angehörigen aufnehmen konnten. Außerdem ist die Anmeldung dieser Ge- kangenen in verschiedenen Fällen unter- blieben, weil die Angehörigen Nachteile be- fürchteten. 5 8 Wieder Heimkehrertransporte? Göttingen.(dpa) Heimkehrer berichteten im Lager Göttingen, daß im April wiede Transporte mit ehemaligen Kriegsgefan genen aus der Sowjetunion im Lager Fried- land eintreffen würden. Die Lagerleitung teilte mit, bisher sei noch keine offlzielle Mitteilung hierüber eingegangen. Us.-Interesse am deutschen Vertrie- benenproblem 5 Washington.(UP) Beamte des amerika nischen Außenministeriums teilten mit, daß ein Bericht des Einwanderungsausschusses des Kongresses, in dem die Regierung auf gefordert wird, bei der Lösung des deut- schen Flüchtlings problems mit- zuhelfen, von zuständiger Stelle des State Departement günstig aufgenommen worden ist. Die Deutschen dürften sich je- doch keinen falschen Hoffnungen hingeben und vielleicht glauben, daß die USA die Ab. sicht hätten, die Hauptverantwortung für die Flüchtlinge zu übernehmen. Auf di Frage, was mit den zwölf Millionen deut- schen geschehen soll, die aus den Ostgebie ten und aus Osteuropa ausgewiesen wurden, müßten die Deutschen schon selbst eine Antwort finden. 5 Der Einwanderungsausschuß des ameri- kanischen Repräsentantenhaus schlug dem Kongreß vor, Gelder aus dem Auslands- Hilfsprogramm und das„Punkt vier Pro gramm(Hilfe für rückständige Gebiete) dazu zu benutzen, um etwa einer Million dieser ausgewiesenen Deutschen neu anzu- siedeln. Gleichzeitig empfahl der Ausschuß die Bildung einer für eine begrenzte Zeit arbeitenden internationalen Organisation, die sich mit dem gesamten deutschen Flücht- lingsproblem befassen sollte. Beamte des State Departement erklärten, dag diese Empfehlungen gegenwä 8 5 prüft würden. Es sei damit zu rechne das Außenministerium schon in allern ster Zeit zu diesen Vorschlägen Stellun nehmen wird.. 56mal lebenslängliches Zuchthaus für Baab verlangnt Frankfurt.(UP) Für die Mittätersch des Angeklagten im Frankfurter Gestapo prozeß, Heinrich Ba ab, an 36 Morden v langte der Oberstaatsanwalt Dr. Kos te lit z am Mittwoch nach einem mehrstündi gen Plädoyer eine Verurteilung Baabs 56mal lebenslängliches Zuchthaus, 250 Jah ren Zuchthaus Einsatzstrafen wegen zwöl versuchter Morde, Freiheitsberaubung, K perverletzung, Aussageerpressung und tigung. Diese Strafe soll auf die gesetzlic zulässige Höchststrafe von fünfzehn Jahren Zuchthaus zusammengezogen werden. In seinem Plädoyer sagte Kosterlitz, da Baab mit brutaler Gewalt mehr gegen Juden unternommen habe, als es selbst vor der Reichsleitung der Ss gefordert worde sei. Der Angeklagte habe nicht einmal da vor zurückgeschreckt, gegen eigene Kollege vorzugehen, die sich in Einzelfällen un Hilfe für Juden oder Mischlinge bemüh hätten.. 5 5 Sie Garcon im Hotel de la Paix geweser wären.“. 5 Der Lord balancierte elegant eine Platte mit Pastetchen auf der linken Hand:„Wenn auch gerade nicht in Paris im Paix Jahr habe ich als Kellner gearbeite Zürich, Hotel Baur au Lac. Sehen Sie, al ich Oxford nach den Studienjahren verließ machte mich mein Vater, Selfmademan wWi mein Großvater, nicht gerade sehr zartfüh. lend darauf aufmerksam, daß es mit 23 J ren nun Zeit sei, auch einmal an das Ve dienen zu denken. Meine Berühmtheit i ponierte ihm gar nicht. Beau Brumme könnte ein jeder mit meinem Gelde seil Golfmeisterschaften seien nichts anderes a! Verdauungsspaziergänge mit Hindernissen, Poloturniere hätten höchstens den Zweck die Ponyzucht anzukurbeln, und meine weltberühmte Zahnstochersammlung s. eine historische Schweinerei. 8 Er liebte immer solche Ueberspitzun mein guter Vater. Kurz, er verlangte, da ich mir ein Jahr lang den Wind um Ohren wehen lassen sollte, und bot mi diesem Zwecke einen Faktoreiposten Kiulu, einer kleinen Salomonsinsel, an. lehnte höflich und entschieden ab, v sicherte ihm jedoch zu gleicher Zeit, einem Menschen mit den Kenntnissen die meinen auch ohne väterliche Hilfe lingen müsse, Geld zu verdienen. Am anderen Morgen mag er ernsthafte über mich nachgedacht haben. In seine Stadtbüro fand er mein Scheckbuch, Bargeld bis auf hundert Pfund, die Sch sel meiner Stadtwohnung nebst allen m nen, Ausweispapieren und Zertifikaten nebst einem Brieflein des Inhalts, daß f gedächte, wie meines Vaters Vater Ohr etwas anderes als meinen Verstand meine gut entwickelten Körperkräfte d Kampf ums Dasein aufzunehmen“ Seite 4 . MANNHEIM 3 Jugendliche Iulomurder vor dem Richter Was sie aus sieben amerikanischen Pkw's erbeuteten, war jedoch kläglich „Moralisches Strandgut des Krieges und seiner Folgen“, sagte einer der beiden Ver- teidiger, indem er auf die fünf jugendlichen Angeklagten hinwies, die sich gestern wegen mehrerer erschwerter Autodiebstähle vor dem amerikanischen Distriktsgericht zu verant- Worten hatten. Richter Paul E. Madden aber meinte, es sei an der Zeit, daß sich die deutsche Bevölkerung mehr für ihre Jugend interessiere und ein Programm ausarbeite, das dieses Problem zu lösen geeignet sei. Die Personen: der Richter, die Staats- anwaltschaft, die Angeklagten, zwei Vertei- diger, mehr als ein Dutzend Zeugen, die Müt- ter der Auto-Räuber und einige mehr oder Weniger beteiligte Zuhörer. Vier der An- geklagten sind Burschen von sechzehn Jah- ren der fünfte ist 19 Jahre alt. Sie hatten vom 15. November 1949 bis 22. Januar 1950 gemeinsam oder teilweise gemeinsam ins- gesamt sieben amerikanische Kraftwagen ge- Waltsam erbrochen und sie ihres Inhaltes be- raubt. Was dabei herauskam war nicht mehr Als das, was sie sich in kurzer ehrlicher Ar- beit hätten verdienen können: eine Decke, Personalpapiere amerikanischer Soldaten, ein Mantel, eine Dose Gefriermittel, eine Ta- schenlampe, ein Photo-Apparat, eine ame- rikanische Dienstpistole Die Pistole war das corpus deliceti, um dessentwillen die Beweisaufnahme so lange dauerte. Der ihres Diebstahls bechuldigte Angeklagte behauptete nämlich, sie in einer Hausruine, die als Beutelager benutzt worden War, aufgefunden zu haben. Das Bild, das Aus dem Mosaik der Zeugenaussagen und In- dizien sich dann letzten Endes herauskristal- Usierte, zeigte dann noch, daß er das Schieß- eisen auf einem amerikanischen Wagen ge- stohlen haben muß. Dies war der einzige Punkt, zu dem sich einer der Angeklagten nicht von Anfang an schuldig bekannte. Die Vorgeschichte der Fünf: Drei von ihnen sind bereits im März wegen Berau- bung eines deutschen Kraftwagens vom deutschen Gericht zu je sechs Monaten Jugendgefängnis verurteilt worden: 28 einen Vater ist in Rußland gefallen, und zwei stammen aus geschiedenen Ehen: die Mehrzahl von ihnen haben ein für einen Blick in den Vorort: Streifzug durch Waldhof und Gartenstadt Der Waldhof freut sich offensichtlich über seinen neu hergerichteten, hübsch gewor- denen Platz vor der Luzenberg- Schule, denn alle Bänke sind schon voll besetzt. Ueber- haupt sieht der nüchtern- graue Waldhof jetzt in der Frühlingssonne entschieden netter aus und geradezu anmutig im Schmuck ihrer sauberen, sich frisch begrünenden Gärten der Gartenstadt. Aber wenn der Frühling auch ein hei- teres Gesicht zeigt, so haben die Menschen doch allerhand Klagen und Wünsche vor- zub ringen. So wünscht sich die Gartenstadt mit ihren mehr als 12 000 Einwohnern end- lich einmal eine eigene Post, denn nicht ein- mal ein öffentlicher Fernsprecher ist vor- handen. Außerdem vermissen sie schmerzlich ein Standesamt auf dem Waldhof und begegnen in diesem Wunsch den Waldhöfern, die samt den Siedlungen auch schon eine Weile dar- über schimpfen, daß sie in allen standesamt- lichen Angelegenheiten in die Stadt bis zur Mädchenberufsschule fahren müssen. Die ziemlich heiratsfreudigen Gartenstädter be- haupten, jeder Gang zum Standesamt koste sie einen halben Tag. Der Waldhof zählt nahezu 13 000 Einwohner. Hunderte von Waldhöfer Arbeiter haben auch einen Straßenwunsch. Am Ende der Straße„Unter den Birken“ verbindet ein Sei- tenweg, im Volksmund„Capalloweg ge- nannt, Waldstraße mit Speckweg. Da er stark abkürzt, wird er täglich von Hunderten von Menschen benutzt, befindet sich aber in einem schlechten, sehr holperigen Zustand. Könnte er nicht als Fußgänger- und Radfahrweg hergerichtet werden? Als Waldhöfer Postkuriosum, das manche Schönauer immer wieder irreführt, so daß sie Zlauben, zum Waldhof zu gehören, kann die Patsache erwähnt werden, daß die Schönauer zum Postbestellbezirk Waldhof gehören, wäh- rend sie verwaltungstechnisch Sandhofen unterstellt sind. rei. Wohin gehen wir? Donnerstag, 30. März: Nationaltheater 19.30 Uhr: Die Fledermaus“; Rosengarten 20.00 Uhr; Kammermusikvereinigung der Berliner Philharmoniker. Freitag, 31. März: Nationaltheater 19.00 Uhr: „Die Räuber“; Alster:„Das unsterbliche Ant- itz“; Capitol: Mord in Rio“; Palast:„Die letzten Tage von Pompeji“; Amerikahaus 19.30 Uhr; Vortrag und Diskussion: Ehe- und Fa- milienrechtsprobleme im heutigen Deutsch- land“, Spr.: Dr. H. Wolle-Egenolf, Rechts- anwältin, Wiesbaden; Musiksaal des Karl- Friedrich- Gymnasiums 20.00 Uhr: Litera- risch— musikalische Feierstunde; Lokal „Brückl“, Waldhof, 19.00 Uhr: Oeffentliches Forum des Landes-Siedlerverbandes Baden, Kreisgruppe Mannheim. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Zum Teil stärker bewölkt, vorerst aber im wesentlichen ohne Niederschlag. Höchsttemperaturen kaum über 10 Grad, in der Nacht zum Freitag knapp krostfrei. Mäßige Winde zwischen West und Nord. Uebersicht: Die Ausläufer des ostatlan- tischen Hochdruckgebietes werden über Mit- teleuropa abgebaut, so daß mit nordwestlichen Winden kühlere Luftmassen nach Deutschland gelangen. Am Donnerstag werden schwache Störungen unserem Gebiet aber im wesent- lichen nur Bewölkung bringen. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 29. März: Maxau 345(1), Mannheim 185(5), Worms 120(2), Caub 130(+ 1). Jugendlichen in diesem Alter schon etwas stark strapaziertes Kerbholz; bei zweien spricht die Jugendamtsvertreterin von Fürsorger ziehung. Das Gericht verurteilte den 19 jährigen zu 12 Monaten, die vier 16 jährigen zu neun, acht, sieben und sechs Monaten Ge- fängnis— Strafen, die für die bereits vom deutschen Gericht Abgeurteilten gleichzei- tig mit der im März verhängten sechsmona- tigen Haft zu verbüßen sind. Die vier Jugendlichen werden auf Anordnung des Gerichts außerdem für ein Jahr der Auf- sicht des Jugendamts unterstellt. Die Frage, die sich aus dieser und an- deren Verhandlungen aufdrängt, heißt nicht nur:„Wohin deutsche Jugend?“, denn die schmutzigen Farben, die zu diesem tief er- schütternden Prozeßbild zusammengestellt Wurden, scheinen teilweise auf der elter- lichen Palette gemischt worden zu sein. 8 Dud- Marik Rökk im Nationulthedter Einmal sagte einer: bei diesem wilden Hopp-Hopp- Programm wird man ja ganz konfus. Und der Peukert, dieser baju- Wwarische Speaker, der seiner ironisch-witzi- gen Ansager-Melange gern einen Tropfen Sutherziger Biederkeit beimixt, erklärte gleich zu Beginn, daß alles bei diesem Rökk-Abend„ganz groß“ sei: die Ankündi- gung, die Aufmachung und auch die— Preise! Man sieht, die Leute haben Humor und schießen sogar gegen sich selbst. Das macht sie auf alle Fälle sympathisch. Selbst die charmante Marika Rö k k, tänzerisch komödiantisches Phänomen erster Ordnung und strahlender Mittelpunkt dieser zwei- stündigen heiteren Turbulenz, geht mit dem ihr eigenen naturgewachsenen Temperament bis zur Ausgelassenheit ins Zeug. Alles Was sie singt und was da klingt, wird von ihr augenblicklich und mit verblüffend minu- tiöser rhythmischer Prägnanz in tänzerische Energie umgemünzt, und mit geradezu spitzbübischem Vergnügen gefällt auch sie sich im Karikieren und Persiflieren, ganz gleich, ob sie nun in Toiletten von blen- dender mondäner Eleganz ihre kapriziösen Filmsongs durchs Mikrophon flötet, ob sie, von der Ballettgruppe umwirbelt, mit ihren Tanzpartnern Werner Stammer vnd Willy Schulte-Vogelheim als Tiro- ler Holzhackerbua in Krachledernen bizeps- protzend schuhplattelt oder gar als gummi- kauendes negroides Boogie-Woogie- Weib chen eine in ihrer Komik überwältigende Tanzgroteske inszeniert. Und daß das alles doch irgendwie aus künstlerischen Impulsen kommt, darf über dem Gelächtersturm des Publikums nicht vergessen werden. Die vehement jazzenden zwölf„Instru- mental- Solisten“ Theo Neuhaus' trom- peteten wie die Berserker, die„Car me- nas“, eine sanftsäuselnde Abart der„Co- median Harmonists“ gingen nicht ohne Witz der Kinoreklame, einigen penetranten Wei- sen Paul Linckes und der zackigen Blas- musik von einst parodistisch zu Leibe, wäh- rend Maria DPurchler, eine kehlfertige Tirolerin, das Ganze mit einigen gutgejo- delten Arabesken behing. Unnötig zu sagen, daß das völlig ausverkaufte Haus vor Ver- gnügen aus Rand und Band geriet. C. O. E. Wieder 56 neue Wohnungen in Mannheim Richtfest der Gemeinnützigen Baugesellschaft in der Landwehrstraße Sie feierten kräftig,— so wie sie gear- beitet hatten,— die Maurer und Zimmer- leute, die gestern ihre Arbeit am Bau in der Landwehrstraße fertigstellen konnten. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mann- heim als Bauherr hatte zum Richtfest ein- geladen, und Direktor Platz, ihr Geschäfts- führer, wandte sich mit herzlichen Worten des Dankes an die Handwerker. Nicht zu- letzt ihr Verdienst sei es, daß der am 15. November begonnene Bau der beiden Häu- serreihen schon jetzt unter Dach sei und vermutlich in den nächsten Wochen schon bezogen werden könne. Die Handwerker blieben ihm die Antwort nicht schuldig. Sie dankten ihrerseits dafür, daß die Gemeinnützige Baugesellschaft die Initiative ergriffen und den Bau während der Wintermonate begonnen habe. Das Ein- kommen von 110 Bauhandwerkern war da- mit für die Winterzeit gesichert. Insgesamt 56 Wohnungen werden in die- sen dreistöckigen Häuserreihen entstehen. Das Baumaterial wurde aus Trümmersteinen Sewonnen und ähnlich wie Backsteine ge- Mauert. 53 dieser Wohnungen haben mit 50 Qusdratmetern und zwei Zimmern einer! Mietpreis von etwa 50. DM monatlich, wäh- rend drei Einzelzimmer wohnungen mit 35 Quadratmetern zu 35, DM zu vermieten Sind. „Die Frage der Verteilung ist natürlich ein schwieriges Kapitel“, meint der Geschäfts- führer der Gemeinnützigen Baugesellschaft. „In erster Linie sollen Arbeiter mit geringem Einkommen bevorzugt werden, darunter Flüchtlinge und Heimkehrer.“ Das Gelände in der Landwehrstraße war auch früher im Besitz der Gemeinnützigen Baugesellschaft. Fünf Häuserblocks mit 20 Wohnungen standen hier bis— 1943. Die Aus Briefen an den„Morgen“ neuen Blocks, die jetzt an ihrer Stelle ent- stehen, werden zum Teil mit amerikanischen Geldern finanziert, die die Länderbank aus- zahlt. i-tu. Kurze„MM“ Meldungen Stromsperre in Feudenheim. Zwecks Ausführung dringender Erweiterungsarbei- ten muß die Stromversorgung in dem Teil des Kabelnetzes von Feudenheim der ôst- lich der Pfalzstraße liegt und in der dlves- heimer Straße am 2. April in der Zeit von 8 bis 14 Uhr unterbrochen werden. Hausrathilfe geht weiter. Das Amt für Soforthilfe hofft, noch vor Ostern einer Reihe von Antragstellern Hausrathilfe aus- zahlen zu können. Die Hilfe ist zweck- gebunden, das heißt, der Verwendungsnach- weis muß erbracht werden. Wer also das Formular über den Verwendungsnachweis nicht ordnungsgemäß ausfüllt, wird von weiteren Hilfen ausgeschlossen bleiben. Mordbadens Polizisten uuf der Schulbank Kriminalmuseum als Lehrmittelschau im Wiederaufbau „Landespolizeischule“— steht über dem Toreingang zur ehemaligen Funkerkaserne in Durlach, doch nichts erinnert mehr beim Betreten an den einstigen Kasernenhofton. Ein anderer Geist ist eingezogen in diese Räume, die seit 9. Mai 1946 die Landespoli- zeischule Nordbadens beherbergen. Die Landespolizei-Anwärter und mit ihnen auch die Beamten der städtischen Polizeidienststellen machen während ihrer Ausbildungszeit nicht etwa eine„Rekruten zeit“ durch, Man hat von 8 bis 17 Uhr Dienst, bei dem bekannte Kriminal. und AARreuner N. BScHW ERDEN Wer soll das bezahlen? Ich bin Besitzer eines Siedlungshauses. In dem dazugehörigen, ca. 200 qm großen Garten, habe ich einige Obstbäume und Beerensträu- cher angepflanzt. Wie im letzten Jahr wurde nunmehr wieder vor einigen Tagen die staat- Iich angeordnete Winterspritzung von der da- mit beauftragten Firma durchgeführt. Die er- korderlichen Spritzmittel werden den betref- kenden Firmen vom Staat kostenlos zur Ver- küsung gestellt. Voriges Jahr zahlte ich für die Spritzung 4,50 DM und dieses Jahr, obwohl es ein Baum weniger ist. zahlte meine Frau 7,50 DM. Am nächsten Tage reklamierte ich bei dem Manne, der die Arbeit ausführte und er- klärte ihm, daß es unmöglich sei, daß er 150 Liter Spritzmittel gebraucht habe und daß ich keinesfalls gewillt sei, diesen Preis zu bezah- len. In die Enge getrieben, wollte er mir dann 1.— DM zurückerstatten, was ich jedoch mit dem Hinweis, auf keinen Fall mehr als im letzten Jahr zu bezahlen, ablehnte. Auf den Kontrolleur, den er mir schicken wollte, um die Sache zu schätzen, warte ich heute noch. Ich bin jedoch nicht der Einzige, der mit die- ser überhöhten Forderung unzufrieden wäre, sondern die ganzen Nachbarn, denen es ebenso ging wie mir. F. H., Mannheim Antwort auf„Seckenheim beklagt sich“ In Ihrer Ausgabe vom 15. Februar befand sich ein Eingesandt von A. V., Mannheim. Nach Benehmen mit der Direktion der OEG sowie den Verkehrsbetrieben möchten wir zu den ein- zelnen Punkten wie folgt Stellung nehmen: 1. Der Fahrpreis von Seckenheim nach einem beliebigen Punkt des Straßenbahnnetzes Mann- heim beträgt 40 Pf. Auch für die Gegenrich- tung werden 40 Pf erhoben. Dieser Preis, der übrigens seit 20 Jahren in der gleichen Höhe besteht, scheint allerdings gegenüber dem Fahr- Preis, den die Straßenbahn zur Zeit für eine Fahrt nach anderen Vororten erhebt, zu hoch, weil bei den Verkehrsbetrieben der Teilstrek- kentarif, zu dem viele Straßenbahnen bereits wieder übergegangen sind, noch nicht einge- führt ist. Sobald die Friedrichsbrücke fertig gestellt ist, wird voraussichtlich dieser Tarif in Mannheim ebenfalls in Kraft treten, Damit dürkten die noch jetzt bestehenden Unterschiede in den Fahrpreisen nach den einzelnen Vor- orten entsprechend ausgeglichen werden. 2. Der Uebergang von der OEG zur Straßen- bahn und umgekehrt mit Uebergangsfahrtaus- weisen ist schon seit einiger Zeit in Neuost- heim möglich. 3. Die OEG ist nicht in der Lage, den Zu- schlag von 10 Pf. der von der Aufsichtsbehörde genehmigt ist, für nicht am Fahrkarten- schalter gelöste Fahrtausweise wegfallen zu lassen. Der Schaffner hat nicht nur die Fahrt- Ausweise der Fahrgäste ab Seckenheim, son- dern auch diejenigen aus Richtung Heidelberg nachzuprüfen und zu behandeln. Wenn diesel- ben die Fahrtausweise, die am Schalter gelöst Werden können, im Zuge auszugeben und das damit verbundene Geld wechseln vorzunehmen haben, würde diese Arbeit so überhand neh- men, daß mit einer ansteigenden Frequenz der Schwarzfahrer gerechnet werden müßte. 4. Es ist beabsichtigt, die Straßenbahn von der Rhenaniastraße in die Casterfeldstraße zu verlegen und die Linien durch die Relaisstraße bis zum Bahnhof Rheinau weiterzuführen. Nach Umlegung dieser Straßenbahnstrecke soll auch eine Ommnibuslinie von Seckenheim(mit Anschluß an die OEC) über die Pfingstberg- sledlung—Karlsplatz— Rheinauhafen nach der Rhenaniastraße eingerichtet werden, um nicht nur während der Berufsverkehrszeiten den Berufstätigen die Wegzeiten zu verkürzen, sondern ganz allgemein eine empfindliche Lücke im Verkehrsnetz zu schließen. Trumpfheller, Bürgermeister. OEG-Haltestelle in Neuostheim Die Stadtverwaltung hat in anerkennens- werter Weise manchen Verkehrswünschen Rechnung getragen. Im argen liegen jedoch in Neuostheim immer noch die Verhältnisse, wenn man die OEG in Richtung Heidelberg benutzen muß, da die Haltestelle Flughafen außerhalb des Wohngebietes am Rande des Vorortes liegt. Nichts läßt heute mehr die Notwendigkeit erkennen, hier eine Haltestelle zu haben. Alle, die den Weg— oft zweimal am Tag— nach Heidelberg machen müssen, sind gezwungen, ein Kilometer und teilweise noch mehr zu gehen, um die Haltestelle zu erreichen. Bereits 1945 und 1946 bestand ein- mal bei gewissen Zügen die Möglichkeit, an einer Bedarfshaltestelle Holbeinstraße, unge- fähr in der Mitte Neuostheims, 2zUzusteigen. Wenn man aus bestimmten Gründen die Haltestelle Flughafen nicht aufgeben kann oder Will, so ließe sich aber sicher die Wie- derinbetriebnahme der Haltestelle Holbein- straße ermöglichen. Das wäre besonders zur Zeit des Berufsverkehrs, etwa zwischen 7 und 8 Uhr, 12 und 14 Uhr und 17 und 19 Uhr wün- schenswert. F. F., Mannheim — Hier ist immer Frühling Unser Bild zeigt das Ge- Wwächshaus der Garten- bauverwaltung Mann- heim, in dem die Zier- pflanzen gezüchtet wer- den, die auch im Winter zu zahlreichen Gelegen- heiten und Veranstal- tungen Räume schmücken. Zeichnung: B. Kröll tag, 30. März 1950/ Nr. y ö suchung durch die Polizei wurde bei den Arbeiter eine weitere neue Herrenarm banduhr vorgefunden, die, nach eigenen Geständnis, ebenfalls am gleichen Matinee im Alster. Am 2. April wird um 10.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen der Kulturfilm„Streifzüge durch den goldenen Westen von Amerika“ in Anwesenheit des bekannten Weltreisenden Dietrich W. Dreyer, der über seine Erlebnisse berichtet, auf- geführt. Baumodellausstellung. Die Badische Lan- desbausparkasse zeigt am 1. und 2. April im Goethesaal(Rathenaustraße 5) ihre für den Bausparer möglichen Modelle. Die Schau ist am 1. April von 13 bis 18 Uhr, am 2. April von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Musik im„Ringhof“. Die Gaststätte „Ringhof“ und„Klause“ bietet ab 1. April, nachmittags und abends, täglich Unterhal- tungsmusik des Trios Schlag-Jeibmann. Wr gratulieren! Babette Kiefer, Mann- heim-Käfertal, Jägerstraße 9, begeht ihren 80. Geburtstag. Johann Magin, Mannheim, S 4, 1, vollendet das 81. Lebensjahr. worden war. Wiederverkäufer. und einen Radioapparat im Werte von 995,.— DM ließ sich ein junger Mann von einem Radiogeschäft für einige Tage zu Ansicht geben und stellte die beiden Gegen. stände bei seiner Braut unter. Aber schon nach wenigen Tagen holte er den Radio- apparat und verkaufte ihn auf dem Markt. Platz zu 200, DM. Zum Glück gelang e der Polizei, das Radiogerät und den Plat. tenspieler sicherzustellen und der geschi. digten Firma zurückzugeben. Fußball auf der Straße. In Neckarau tummelten sich einige Jungen auf der Straße beim Fußball. In der Hitze de Kampfes achteten sie nicht mehr auf den Straßenverkehr, und so kam es, daß ein Junge einem Radfahrer ins Rad lief und dieser von seinem Fahrrad stürzte. Mit einer Handquetschung mußte er seine Woh- nung aufsuchen. Aufgedreht. Die übermäßig hohe Ge- schwindigkeit eines Motorradfahrers War wohl die Ursache, daß es an der Straßen- kreuzung Rosengarten— Tullastraße 2 Pressebericht der Polizei Beim ersten Male geschnappt. Ein Hilfs- arbeiter wurde in einem Uhrengeschäft festgehalten und der Polizei übergeben, weil er aus einer Anzahl zum Kauf vorge- legter Uhren eine Damenarmbanduhr aus- suchte und diese unbemerkt verschwinden lassen wollte. Der Ladeninhaber war auf- merksam genug, das Fehlen der Uhr 3ofort festzustellen. Bei der körperlichen Durch- seinem Tage aus einem Uhrengeschäft gestohlen Einen Plattenspielen einem Zusammenstoß mit einem Radfahrer und einem Personenwagen kam. Mit einem Schlüsselbeinbruch und zungen brachte man den Motorradfahrer ins Theresien- Krankenhaus. Fahrzeuge haben einen erheblichen schaden aufzuweisen. Noch rechtzeitig. kam ein Schlossermeister und sein Geselle gerade noch zurecht, zwei Diebe mit 13 ge- stohlenen T- Schienen um die Strahenecke biegen zu sehen. Als die beiden Täter merkten, daß sie verfolgt wurden, zogen sie es vor, den Wagen mit samt der Ladung stehen zu lassen und flüchtig zu gehen. Neuigkeit in der Bautechnik Ben Akiba wieder einmal zum Trotz: Es ist doch noch lange nicht alles dagewesen, Dafür sprechen allein schon die in der letz- ten Zeit in der Bautechnik gemachten Neuerungen. Der„Temposchaler“ zum Bei- Sie! Durch dieses von einer Münchener Firma (H. Ruch) hergestellte Spann- und Klemm- schloß ist das bisher so zeitraubende Röteln (Anspannen durch Drehung) des Schalungs- drahtes völlig überflüssig geworden. Ein paar Handgriffe genügen, um die Schalung 50 einwandfrei zu verspannen, daß sie selbst dem größten Betondruck mühelos wider- steht. Noch ein Vorteil: Die Schlösser kön- nen längere Zeit immer wieder verwendet werden, da sie auch nach öfterem Gebrauch kaum beschädigt oder abgenutzt werden. Zahlreiche Anerkennungen bestätigen die guten Erfahrungen, die mit dem Gerät in Fachkreisen bereits gemacht worden sind. So wird der„Temposchaler“ ein Räd- chen im Werk des jetzt anlaufenden gro- gen Bauprogramms sein, das zu seiner Be- schleunigung beitragen kann. Außer einer erheblichen zeitsparenden Arbeitsmethode lassen sich mit dieser bautechnischen Neue rung bedeutende Materialeinsparungen er- zielen. rob. Sach Staats wissenschaftler, Zivil- und Strafrecht- ler der Universität Heidelberg sowie Juri- sten der nordbadischen Justiz- und Inneren Verwaltung Vorträge halten und viele ältere Beamte aus der Erfahrungspraxis ihren jüngeren Kollegen lehrreichen Unter- richt erteilen. Mit Rücksicht darauf, daß die polizei- lichen Verhältnisse in den Städten und auf dem Lande in wesentlichen Punkten ver- schieden sind, und daß der Polizeibeamte auf dem Lande auch den größten Teil aller Kriminalfälle selbst bearbeiten und aufklä- ren muß, ist es mit die Aufgabe der Schule, die Polizisten so auszubilden, daß sie diesen besonderen Anforderungen gerecht werden können und jederzeit in der Lage sind, ohne Hilfe von Vorgesetzten erste polizeiliche Entscheidungen selbständig zu treffen. Ab- gesehen von der schulmäßigen Ausbildung in allen polizeilichen Dienstzweigen, wird auch noch auf die körperliche Schulung Wert gelegt.. Ein besonderes Kapitel im Unterricht sind Verkehrsüberwachung und erziehung: beiden Aufgaben widmet die Landespolizei Nordbaden große Aufmerksamkeit, aber nicht nur theoretisch, sondern auch draußen in der Praxis. Bei insgesamt 3000 im letzten Monat durchgeführten Verkehrskontrollen wurden über 38 000 Kraft- und 12 000 son- stige Fahrzeuge untersucht. In der Landespolizeischule Durlach wer⸗ den aber auch vierbeinige Kriminalisten, nämlich 62 Schäferhunde ausgebildet. Man glaubt es den Beamten gern, daß diese Ausbildung ein hartes Stück Arbeit ist. Heute ist der besondere Stolz der vielge- nannte Spürhund„Bary“, der schon recht oft bei der raschen Aufklärung eines Ver- brechens in Nordbaden mithalf. Wohl eine der interessantesten Abtei- lungen ist das Landeskriminalmuseum, das zur Zeit wieder aufgebaut wird. In Schrän- ken und an den Wänden werden hier Dinge zur Schau gestellt, die an manch bekannten Kriminalfall Badens erinnnern und die heute als Lehrmittelschau einen lebendigen Anschauungsunterricht üfer die jungen Lan- despolizisten vermitteln. Mit einem Blick in die Kleiderkammer und Schuhmacherei, wo die Uniformen und Dienstschuhe der Polizisten repariert wer- den sowie in die Kfz-Werkstätten und in die große Sporthalle rundet sich das Bild der Schule ab. Ihre Aufgabe ist es, die ba- dischen Polizisten nicht nur fachlich, son- dern auch charakterlisch zu erziehen. Denn „Schutz und Sicherheit unseres Staates und seiner Bürger von unsauberen Elementen“ — so erklären die Gründer der Schule, Lan- despolizeidirektor Dr. Stilz und Polizeiprä- sident Dr. Krauth—„ferner die Aufklärung von Verbrechen Vergehen und Uebertretun- gen, dies alles sind Aufgaben die nur von einer fachlich gut geschulten, aber auch politisch und menschlich sauberen Polizei erfüllt werden können“. ce Wiederaufnahme des Postgutdienstes Der Postgutdienst im Bundesgebiet und mit den Berliner Westsektoren wird ab 1. April wieder aufgenommen. Nach Mitteilung der Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen können Postgüter einge- liefert werden: a) Bei bestimmten Postanstalten nach bestimmten Orten im Bundesgebiet und Westberlin ohne Rücksicht auf die Zahl der einngelleferten Sendungen. b) Bei allen Postanstalten bei gleichzeiti- ger Einlieferung von mindestens drei Paket- sendungen des selben Absenders nach dem selben Bestimmungsort im Bundesgebiet und Westberlin. e) Unbeschränkt im Ortsdienst. Den Postgütern(Höchstgewicht sieben Kilogramm) muß eine Postgutkarte beige- geben sein. Auf eine Postgutkarte dürfen bis zu zehn Postgüter Heil Nachnahme nur ein Postgut) versandt werden. Nach Ent- kernung und Gewicht berechnete Gebühr für ein Postgut ist durchschnittlich um etwa 25 Prozent niedriger als für Pakete. KAFFEE trinken: gut- KAEEEE Mace trinken: besser Das Coffein ist entzogen, der Genuß bleibt inneren Verlet- Auf dem Lindenhof Sämtliche del ö let Th. gie lio⸗ We Git har die tro sin Spit lang es n Plat. gesch. eckarauf uf der 2e des auf den daß ein ef und e. lit e Woh- 1 Ge- rs War traßen; 3e 10 fahrer einem Verlet- rer ins 2 Alel Sach- denhof Geselle 13 ge- enecke Täter gen sie zadlung gen. K otz: Es Wesen, r letz- achten n Bei- Firma lemm- Röteln lungs- Ein nalung selbst wider- kön- vendet brauch erden. die rät in sind. Räd⸗ gro- r Be- einer thode Neue- n er- rob. 18tes und ab I. lung und inge nach und der zeiti- Aket- dem ebiet eben dige irfen nur Ent- bühr tWↄZꝓ Nr. 76 Donnerstag, 30. März 19 b e e 1 5 e 8 9 e LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Stadtnachrichten Konzert des Pfalzorchesters. Gaston Pou- let[Paris) wird heute abend im Rheingold- Theater das Konzert des Pfalzorchesters diri- gieren. Werke von Oscar Frank, Hector Ber- lioz, Richard Wagner und Anton Dvorak werden u. a. aufgeführt werden. Neugründung: Fachgruppe Werksküchen. Heute, 14.30 Uhr, hält die Bundesfachgruppe Werksküchen, Kantinen und sonstige Ver- gflegungsbetriebe im BASF-Gesellschaftshaus Wöhlerstraße zur Gründung einer Landes- organisation der gleichen Fachgruppe eine Versammlung ab. Werksküchen und Kan- tinenleiter, Köche und Köchinnen sind zu dieser Gründungsversammlung eingeladen. Es ist Gelegenheit zu einer Aussprache über ktachliche Fragen gegeben. Ferner steht auf der Tagesordnung ein umfassendes Referat von Dr. Hans Hajek über Aufgaben und Ziele der Fachgruppe. Ein zünftiges Hüttenfest unter dem Motto „Eine Frühlingsnacht auf unserer Skihütte“ wird am Samstag, 20 Uhr, im kleinen Saal des Pfalzbau steigen. Die Skihaserln haben sich ausgebeten, daß ihre Gäste nur in zünf- tigtem Sportdreß zu diesem ersten Hütten- est nach dem Kriege erscheinen. Die Bewirt- schaftung der neuerstellten Hütte haben „klubeigene“ Skihaserln übernommen. „Die Matthäus-Passion“. Die Stadtverwal- tung Ludwigshafen veranstaltet im Rahmen des Konzertwinters 1949/50 am Karfreitag, 15.30 Uhr, in der Markuskirche in Oggers- heim ein Chorkonzert mit dem Beethoven- chor und dem Pfalzorchester. Aufgeführt wird„Die Matthäus-Passion“ von Joh. Seb. Bach. Die Reklame blieb aus. Vor einiger Zeit sprachen bei einer Ludwigshafener Firma im Stadtteil Süd zwei Reisende vor, die sich als Vertreter der„Firma Hermann Montanus“ in Frankfurt ausgaben. Die„geschäftstüch- tigen Reisenden hatten Glück und konnten Aufträge zur Anfertigung von Reklameschil- dern entgegennehmen, die in den Bahnhöfen aufgestellt werden sollten. Bei der Auftrags- erteilung wurden 75 DM sofort bezahlt und der Restbetrag etwa vier Wochen später kas- siert. Nachdem das Reklameschild Anfang März immer noch nicht am Bahnhof Lud- wWigshafen angebracht war. wandte sich die Ludwigshafener Firma schriftlich an die Fir- ma„Montanus“ und mußte nun feststellen, daß eine solche Firma überhaupt nicht exi- stierte. Der Reinfall kostete 270 DM. Wir gratulieren! Anna Janson, Jäger- straße 30, wird heute 70 Jahre alt. Wo gehen wir hin? Pfalzbau- Filmtheater:„Schleichendes Gift“; Spätvorstellung:„Der ungetreue Ecke- hard“; Rheingold-Theater:„Nacht über In- dien“; Spätvorstellung:„Blutsbrüder“; Me- tropol Friesenheim:„Die Kinder von Mava Mara“; Capitol Rheingönheim:„Katja“; Ca- sino Mundenheim:„Wer ist Rex?“; Licht- spielhaus Schillerplatz Oggersheim:„Wer ist Rex?“ Die Stadtbücherei baut eine Jugendabteilung uul Sie will auch im Ausland erschienene Jugendbücher von Rang erwerben Es ist schon seit langem der Wunsch der Stadtbücherei, in den Kreis ihrer Leser- schaft auch die Jugendlichen wieder mit einzubeziehen. Bisher mußte der Kreis der Leserschaft aus technischen, aber auch aus Gründen des Buchbestandes auf ein Min- destalter von 14 Jahren beschränkt bleiben; wobei aber auch für die 14jährigen noch ein großer Mangel an geeignetem guten Schrift- tum besteht. Man ist sich in den verant- wortlichen Kreisen der Stadtverwaltung vollauf bewußt, welche erzieherische Be- deutung gerade dem Jugendschrifttum heute zufällt und man weiß auch, daß die Jugend ohne Anleitung den Weg zum rich- ligen Schrifttum nicht finden kann; aber die äuhßeren, das heißt, die finanziellen Verhält- nisse hatten sich bisher der Verwirklichung aller Bestrebungen auf diesem Sektor ent- gegengestemmt. Erst mit der im Dezember vergangenen Jahres in der„Brücke“ veranstalteten Ju- gendbuchausstellung kam der Stein richtig ins Rollen. Die Stadtverwaltung hatte da- mals eine größere Anzahl von Neuanschaf- fungen machen können, so daß der Bestand heute durch weitere systematischen Ergän- Zungskäufe auf etwa 600 Neuanschaffungen angewachsen ist, zu denen noch weitere 600 aussortierte Werke aus früherem Jugend- schrifttum kommen, und zwar vorwiegend kür Jungen und Mädels im Alter von 8 bis 14 Jahren. Für diese bisher von der Stadt- bücherei ausgeschlossenen Jugendlichen soll nun bald nach Ostern eine neue Abteilung eröffnet werden, wobei man sich keines- Wegs starr an die Altersgrenze nach unten Zwei große Schwimmbäder werden hergerichtet damit die Ludwigshafener endlich wieder richtig baden können Ludwigshafen besaß vor dem Erieg drei Rheinbadeanstalten(städtische Schwimm- schule, städtisches Frauenbad und städ- tisches Freibad) sowie vier Strandbäder (ꝰWillersin-Weiher, Bliesbad, Strandbad Oggersheim an der Melm und Rheinstrand- bad). Sämtliche Badeanstalten wurden zer- stört. Die Folge war ein immer stärkeres wildes Baden, das jeden Sommer seine Opfer forderte und durch die überall noch vorhandenen Trümmerreste eine größere Amzahl von Unfällen verursachte. Alle hiergegen ergriffenen Maßnahmen blieben erfolglos. Das Bedürfnis zum Baden läßt sich ebensowenig wie die Schwimmfreudig- keit der Jugend durch Verordnungen, auch Wenn diese noch so einleuchtend sind, aus- radieren. Hier ist es Aufgabe der Stadt, nunmehr allmählich von den theoretischen Maßnahmen zur Praxis überzugehen und die Bäder wieder instandzusetzen. Bisher haben die Mittel dazu gefehlt. Für 1950 sind erstmals eine Reihe von Arbeiten vorgesehen, die wenigstens zwei der einstigen Bäder wieder freundlicher gestalten werden. Infolge seiner besonderen Beliebtheit bei der Bevölkerung und durch seine guten Wasserverhältnisse soll vor allem das Strandbad am Willersinn-Weiher ausgebaut werden. Die Vorbedingung für jeden geordneten Badebetrieb aber ist die Einfriedigung des Bades. Da der ehemalige Drahtzaun in der Reichsmark-Zeit von privaten Interessenten restlos abmontiert, das heißt, gestohlen worden ist, muß die Stadt das ganze Badegelände neu einfrie- digen. Das bedeutet in der Praxis die Er- richtung eines neuen Drahtzaunes von über 1000 laufenden Metern. Damit kommt die Stadt dann auch wieder in die Lage, ein kleines Eintrittsgeld zur Unkostenbestrei- tung des Badebetriebes zu erheben. Für die ordnungsgemäße Aufsicht wie auch Bewachung der Anlagen ist es erfor- derlich, ein Badewärter-Wohnhäuschen zu Neues Belon-Steinwerk in Ludwigshafen Die Bauten dürften in etwa vier Wochen fertiggestellt sein Es hat den Anschein, als ob sich Lud- Wwigshafen zu einem bevorzugten Standort für die Baustoff- Industrie entwickle. Nach- dem bereits die Firma Berlejung(wie der „MM“ kürzlich berichtete) an der Franken thaler Straße ein neues großes Kunststein- werk in Bau genommen hat, entsteht nun ein weiteres Steinwerk hinter dem Schlacht- hof auf einem 10 000 qm großen städtischen Gelände an der Ecke Krumlach- und Bay- reuther Straße. Erbauer ist das Betonwerk Schenk, das hier eine 60 m lange Halle mit anschließendem Bürogebäude errichtet. Nach einem neuen Patentverfahren sollen hier Bausteine hergestellt werden, deren Haupteffekt darin besteht, daß man mit ihnen die Bauzeit eines Hauses unverhält- nismäßig stark reduzieren kann. Es sind Hohlsteine, die eine Länge von 62% em, eine Höhe von 30 em und eine Stärke von nur 20 em aufweisen. Der Stein hat außer- dem die Eigenschaft, stark schalldämpfend und wärmeisolierend zu sein. Die Steine sind in der Praxis bereits vielfach erprobt und verwendet worden, und das neue Lud- wishafener Betonwerk ist bereits das dritte seiner Art in der Pfalz. Schwestern-Unter- nehmen bestehen schon in Pirmasens und Landstuhl. Mit der wesentlichen Verkür- zung der Bauzeit ist automatisch eine ent- sprechende Senkung der Baukosten ver- bunden. Hinzu kommt, daß die erstellten Bauten sehr schnell austrocknen. Das neue Ludwigshafener Werk soll eine beträchtliche Kapazität erhalten, was sich bereits aus der Größe der Anlage erkennen läßt. Die Halle selbst wird auch mit den neuen Bausteinen errichtet, die von einem der Schwesternwerke nach hier angeliefert werden. Die Bauten dürften in etwa vier Wochen fertiggestellt sein. Der 60 m lan- gen Werkhalle ist ein großer Mischraum vorgelagert, von wo die vorbereitete Mi- schung in die große Spezialmaschine zur Herstellung der Steine gefüllt wird. Diese Maschine nimmt die Mitte der Halle ein. Diese selbst wird zum Abtransport der fer- tigen Steine an beiden Seiten mit großen Schiebetoren versehen. Das Betonwerk er- hält eigenen Gleisanschluß an die Bundes- bahn. Bff. errichten. Die Mittel hierfür sind vom Stadt- rat bewilligt und der Bau wird bei Eintritt geeigneten Wetters begonnen. Im Anschluß an das Wohnhäuschen soll dann zunächst eine kleinere Anzahl von Umkleidekabinen sowie ein Raum zur Kleider aufbewahrung errichtet werden. Das Gesamtprojekt sieht später eine wesentlich größere Anzahl von Umzkleideräumen vor als früher, doch ist das noch Zukunftsmusik. Wieder instandgesetzt müssen vor allem auch diè ehemaligen Kas- senhäuschen werden, Außerdem werden die kehlenden Sprungbretter am Turm ergänzt. Allein diese für 1950 vorgesehene Arbeiten bedingen einen Kostenaufwand von etwa 50 000 DM, der jetzt für den neuen Haus- haltsplan beantragt wurde. Der zweite Plan umfaßt die Wiederin- standsetzung des Rheinstrandbades. Auch hier ist eine Drahteinfriedigung geplant, die vor allem zur Absperrung der Parkanlagen und als Schutzmaßnahme gegen jede Ver- unreinigung dienen soll, weil der Park für Ludwigshafen als Trinkwasser-Gewinnungs- gebiet von großer Bedeutung ist. Außerdem muß das Strandbad aus gleichen Gründen eine ab wasserdichte Abortanlage erhalten. Vorgesehen ist noch ein behelfsmäßiger Un- terkunftsraum für die Rettungsschwimmer, das Sanitäts- und das Aufsichtspersonal. Die noch vorhandenen Bombentrichter und Un- ebenheiten der Sandbank werden beseitigt. Anschließend wird die Sandbank planiert und mit Betonlaufwagen versehen. Ob noch am nördlichen Ende der Sandbank Park- plätze geschaffen werden können, hängt von der Höhe der bewilligten Mittel ab. So wie bei diesen beiden Bädern muß sbäter auch bei allen anderen ganz von vorn angefangen werden Es sind halt wirklich noch viele Löcher in Ludwigshafen zu stopfen Blick ins Arbeitsgericht Wenn Frauen vernünftig sind. ist der Streit gleich beigelegt Die geschiedene Frau des Kraftfahrers E. hatte Klage auf Pfändung des Unterhalt- teiles für ihre drei Kinder erhoben. Der Kraftfahrer E. verdient 176,30 DM im Mo- nat, und der Betrag, der über einem Mo- natsverdienst von 110 DM liegt, kann für die Familie gepfändet werden. Nun hatte sie seit Dezember kein Geld mehr erhalten und vom November waren auch noch 12 DM im Rückstand. Auf ihre Forderung an die Firma, das Geld vom Lohn einzubehaiten, hatte der Mann mit der Drohung reagiert, dann die Arbeit einfach niederzulegen. Da er aber der beste Fahrer der Firma ist, Wollte diese ihn nicht verlieren, und befand sich dadurch in einer Zwangslage. Vor dem Arbeitsgericht griff als rettender Engel die zweite Ehehälfte des Mannes ein und er- klärte, daß das Ausbleiben der Zahlungen auf einem Mißverständnis beruhe. Irgend eine amtliche Stelle habe ihr mitgeteilt, daß ihr Mann das Geld für die Zeit des Aufenthaltes von zwei der drei Kinder in einem Heim nicht zu zahlen brauche und sie versprach, auf diesen Irrtum hin- gewiesen, in Zukunft das Geld pünktlich zu zahlen. L. W. gehalten, sondern auch schon die noch jün- geren Jahrgänge mit einbezogen hat. Die neue Jugendabteilung, deren Eröffnung bald nach Ostern stattfinden soll, umfaßt auch bereits zahlreiche Bilderbücher für die Al- ler jüngsten, so daß Eltern auch schon für Vierjährige entsprechende Bücher entleihen können. Die technischen Schwierigkeiten, die die Verzögerung im Ausleihen zur Zeit noch verursachen, liegen vor allem darin, daß die Einbände der Kinder- und Jugendbücher mit einem besonderem Lack überstrichen werden müssen, da sie sonst vor Marme- jade-, Fett-, Kakao- und anderen Flecken nach kurzer Zeit ein solches Aussehen er- halten, daß sie nicht mehr ausgeliehen wer- den können. Der Lacküberzug macht die Einbände abwaschbar. Trotzdem bleibt die Ausleihe von Jugendschrifttum in dieser Be- ziehung stets ein besonderes Kapitel, und es gehört absolut nicht zu den Ausnahme- Erscheinungen, daß Kinder- und Jugend- bücher bereits nach fünfmaliger Ausleihe ausrangiert werden müssen. Die neue Abteilung umfaßt 12 Haupt- gruppen: Märchen, Sagen, Jungengeschich- ten, Mädchenerzählungen, Reise- und Aben- teuergeschichten, technische Erzählungen, Naturgeschichten, Tiergeschichten, Spiel, Sport und Beschäftigung sowie Zeitschrif- ten und Jahrbücher.— Es ist und wird je- doch keineswegs nur deutsches Schrifttum angeschafft, sondern die Stadtbücherei ver- sucht auch, die im Ausland erschienenen Jugendbücher von Rang(soweit von ihnen Uebersetzungen in deutscher Sprache her- ausgekommen sind) zu erwerben und hat auch bereits eine ganze Anzahl erhalten. Auch den Kindern soll der Blick über die Landesgrenze hinaus geöffnet werden. Je- des Land hat in den- Methoden der Jugend- erziehung seine Eigenart. Amerika bringt zum Beispiel besonders gute Illustrationen in den Jugend- und Kinderbüchern. Bei der Auswahl der Neuanschaffungen arbeitet die Stadtbücherei Hand in Hand mit der Lehrerschaft. Auch die bibliotheka- rischen Fachblätter geben Empfehlungen heraus. Ueberall wird die Frage der Jugend- literatur mit großem Ernst behandelt. Einer der Hauptgründe, warum der Aufbau einer Jugendbücherei heute mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist, besteht in den Preisen für die Bücher, die immer noch durchschnittlich das Doppelte von früher kosten und zugleich aus den zuvor genann- ten Gründen eine sehr kurze Lebensdauer haben. Es ist vorgesehen, daß die neue Jugend- Abteilung, die solange der Stadtbücherei in der Gräfenauschule angeschlossen bleibt, bis sie einen eigenen Raum beziehen kann, an vier Tagen der Woche geöffnet wird. Bff. Wieder sechskiussiges Lyzeum Als letzte der Ludwigshafener höheren Schulen hielt die Mädchen- Oberrealschule in der Friedrich-Heene- Straße eine Eltern- versammlung ab, um über die neue Schul- korm zu entscheiden. Oberstudienrat und Anstaltsleiter Ludwig Braun sprach in der Aula der Schule zu etwa 300 Eltern über die in Frage kommenden Schultypen Er schlug für die höhere Mädchenschule eine neusprachliche und eine naturwissen- schaftliche Abteilung vor, um den Schü- lerinnen, ihrer Veranlagung und Begabung gemäß, die Möglichkeit zu geben, sich durch eine entsprechende Schulausbildung die Grundlagen für ein eventuelles Weiter- studium anzueignen. Ferner soll wieder das sechsklassige Lyzeum eingeführt werden. Die Unterrichtsgestaltung des Lyzeums unterscheidet sich von den genannten Schul- typen insofern, als von den Schülerinnen Englisch als zweite Fremdsprache gewählt werden kann; die naturwissenschaflichen Fächer treten etwas in den Hintergrund, während vor allem die musischen Lehr- kächer wie Musik, Zeichnen usw. gepflegt werden sollen. Auch steht Handelskunde als Lehrfach auf dem Stundenplan. Die Eltern entschieden sich bei der Abstimmung für ein neusprachliches und naturwissen- schaftliches Gymnasium und für das Ly- zeum. Dr. Hambsceh, Vorsitzender des Eltern- beirates, Sprach anschließend über all- gemeine Schulfragen, insbesondere über das Abitur und die Schuljahrverlegung. Wie bereits bei den Elternversammlungen der Jungen- Oberschulen zum Ausdruck gekom- men war, werden die Sextaner zu Ostern aufgenommen.— In der Diskussion wurde von einzelnen Eltern der Wunsch nech einem humanistischen Gymnasium laut. Frühling wird es allerorten Zu einer Filmwanderung durch den Frühling versammelten sich die Blumen- freunde der BASF-Kleingärtner im Julius- zimmer des Gesellschaftshauses. Dr. Karl Saftien zeigte weit über 100 Farblichtbilder, die er in drei große Gruppen eingeteilt hatte. So konnten die Gartenliebhaber sich an Staudengewächsen, vorbildlichen Gar- tenanlagen und Wasserpflanzen erfreuen, während für die Naturfreunde die impo- samte Bergwelt des kleinen Walsertales und der Zentralalpen von besonderem Reiz War. Aufnahmen von der Ostsee zeigten, daß auch die weiten Sanddünen reich an Früh- lingsblumen sind. Der dritte Teil des Vor- trages galt den Botanikern. Aufnahmen aus dem Naturschutzgebiet von Schifferstadt konnten den Beschauer fast in die tropische Flora führen. Begeistert aufgenommen wurden auch die beiden Filme, die Dr. Karl Roth zusammen mit Richard Armers- bach, dem bekannten Vogelkundler, gedreht hatte. Das Kind darf nicht schematisch herungebildet werden Ein Vortrag im Quäker-Nachbarschaftsheim über Kindererziehung Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß durch die Arbeit des GQuäker-Nachbar- schaftsheims nicht nur materielle Not ge- steuert, sondern auch einer geistigen Brei- tenarbeit durch Vorträge und Diskussionen immer mehr Raum geschaffen wird. Am Dienstagabend war es die Dozentin der pädagogischen Akademie in Jugenheim an der Bergstraße, Dr. Emily Kruse, die vor einer stattlichen Anzahl Lehrerinnen, Lehrern, Ordensschwestern und Eltern über psychologische Technik in der Erziehung jüngerer Kinder sprach. Die Rednerin streifte zunächst die veraltete Theorie, nach der das Bild die Seele als ein naturwissen- schaftliches Phänomen gegolden habe. Durch das Analysieren in die einzelnen Elemente habe man dann versucht, Rückschlüsse auf das menschliche Sein zu ziehen. Eine Theo- rie also, mit der die Funktionen der Seele aus dem Körperlichen herausgelöst worden seien. Demgegenüber, so führte die Refe- rentin aus, vertrete die moderne Psycho- logie den Standpunkt der Leib-Seele-Ganz- heit, in der die seelischen geistigen und körperlichen Eigenschaften, hervorgerufen durch mannigfache Bedingungen ineinander- kliezen würden. Anhand von Beispielen aus der Praxis und graphischen Zeichnungen erläuterte die Dozentin diese Ansicht und zeigte damit, daß die Wachstumskurve nicht etwa kontinuierlich ansteige, sondern durch Einflüsse vieler Art(Krankheit, seelische Exlebnisse usw.) auch im geistigen Bereich Stillstände und Rückläufe zu beobachten seien. Aus diesem Ereignis heraus sei die moderne Psychologie zu der Erkenntnis ge- langt, den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen und demnach die Erziehungsme- thoden umzugestalten. die Pädagogin auf die beiden Krisenphasen ein, die sich einmal zwischen zwei und vier Jahren, als sogenanntes Trotzalter bemerk- bar machen und im Kind den Trieb nach eigenem Wollen wach werden ließe, zum anderen die Zeit zwischen 11 und 16 Jah- ren. in der sich der reifende Mensch aus seiner Kinderzeit loszulösen versuche und sich auf seine Selbstverantwortung besinne. Die hieraus resultierenden Spannungen würden jedoch gar zu oft von den Erzie- hern— auch sie seien ebenso wie die Kin- der einem dauernden Wandel durch ver- schiedenste Einflüsse unterworfen— wenig beachtet. Das Kind, so betonte Dr. Kruse, dürfe deshalb auf keinen Fall schematisch herangebildet werden., sondern der Erzieher müsse auf die Besonderheiten und Bega- bungen des feinfühlenden Ganzheitswesens „Kind achten, um es in seiner Eigenstän- digkeit voll erschließen zu können. Eine rege Diskussion schloß den lehrreichen Abend. ol! RRW 14/2/42 7 Sie ist rein.. N 17 22 Sie ist eine Vir. nia. 0 Sie ist eine reine lirginia 0 1 Anschließend ging 8 MORGEN Fährt man jetzt wieder in die Bäder? Fortschritte Die Wie ist die Lage in den deutschen Bä- dern? Wieviel Fremde können sie unter- bringen? Nähern sich die Verhältnisse Wieder den normalen Zuständen der Vor- Kriegszeit? Welche Bäder werden am stärksten besucht? Nimmt die Zweck entfremdung“ des Beherbergungsraumes durch Flüchtlinge und Besatzung in nen- nenswertem Umfang ab, werden also die heute Beschlagnahmten Räume allmählich wieder Kar Erholungssuchende frei? Kommen aber diese Erholungssuchenden auch wirklich oder haben sie kein Geld und müssen ihre Einkünfte erst für dringendere Anschaf- fungen verwenden, ehe sie daran denken Körmen, ins Bad zu fahren? Wird also etwa das vör Wel-gahren unbekannte Schild- chen„Zimmer frei“ wieder häufiger in den Bade- und Kurorten? Auf alle diese Fragen antwortet das Er- Sebnis einer Umfrage, die der Deutsche Baderverband an seine Mitglieder gerichtet Rat. Um das wichtigste vorweg zu neh- men: Die Reisesaison des vergangenen Jahres hat mehr gehalten, als man nach ihrem schlechten Beginn erwarten konnte. Fraglos hat der(etwas verspätete) Ent- schluß der Bundesbahn, wieder Urlaubs- karten mit hohen Fahrpreisermäßigungen und Feriensonderzüge einzuführen, daran entscheidend mitgewirkt. In 68 Bade- und Kurorten stieg die Zahl der Kurgäste ge- genüber dem Sommer 1948 von 170 881 auf rund 276 000, also um 61 Prozent. Die Zahl der Uebernachtungen nahm in den gleichen Bädern von 2,3 auf 4.5 Millionen, Also um 93 Prozent zu. Dagegen konnte die Zahl der Betten in diesen Bädern ge- genüber dem Vorjahre nur um 38 Prozent gesteigert werden. Mit dieser erheblichen Zunahme ist freilich der Vorkriegsstand bei Weitem nicht erreicht. Soweit der Deutsche Bäderverband Vergleichsmöglichkeiten hatte, betrug die Zahl der Kurgäste 51.6 Prozent, die Zahl der Betten 44.5 Prozent des letz- ten Vorkriegssommers. Unter Berücksich- tigung der noch immer geschlossenen oder sehr eingeschränkt arbeitenden Heilbäder, die in der Statistik nicht erscheinen, schätzt der Verband die Zahl der Kurgäste auf 40 Prozent, die der Betten sogar nur auf ein Drittel von 1938. Dabei sind die Ostzone und die verlorenen schlesischen Bäder nicht berücksichtigt. Die größten Fortschritte meldet die kranzösische Zone., deren Besuch noch 1948 durch den Paßzwang erheblich behindert war. So meldet Badenweiler eine Verdreieinhalbfachung der Kurgast- zahl von 1948 von 3 826 auf 13 716. Auch Baden-Baden konnte erstmals wieder einen beschränkten Kurbetrieb aufnehmen. Ebenso erzielten Liebenzell 66530 Kurgäste) und Wildbad(9 930) erhebliche Fortschritte. In der nord französischen Zone erreichte das des deutschen Fremden rührige Bertrich fast wieder die Vorkriegs- Ziffern. Neuenahr, Ems und Münster a. St. konnten ebenfalls die Besucherzahl verdop- peln. Unter den hessischen Bädern liegt Bad Orb mit 7772 Kurgästen an der Spitze, dicht gefolgt von Bad Nauheim(7 696), das gegenüber dem Vorjahr gut aufholen konnte, trotzdem aber erst ein knappes Drittel der Vorkriegsbesucherzahl erreichte. Einen guten Besuch weist auch Sooden-Al- lendorf(5 050) auf, dessen Uebernachtungs- ziffer die Vorkriegszahlen leicht überschritt. Auch Schlangenbad, Wildungen und Schwalbach berichten von erfreulichen Fortschritten. In Bayern liegt Kissingen (10 523), nach der Zahl der Uebernachtun- gen, an der Spitze, dicht gefolgt von Rei- chenhall(10 657). Wiessee verdoppelte ge- genüber dem Vorjahre die Zahl der Ueber- nachtungen. Oertlich sehr schwierige Ver- hältnisse und die Trennung von seinen früheren überwiegend aus Sachsen Kom- menden Kurgästen brachte Steben dagegen einen leichten Rückgang. Unter den Kneipp- bädern hat Wörishofen einen weiteren be⸗ achtlichen Aufschwung genommen. Es stei- gerte die Zahl seiner Gäste um fast 150 Pro- zent, trotzdem steht dort erst wieder die Hälfte der Vorkriegsbetten zur Verfügung. In Nor dwürttemberg erzielte vor allem Mergentheim(5 470) wesentliche Fort- schritte, während Rappenau(4 005) die günstigen Ergebnisse des Vorjahres durch den Rückgang der Belegung mit Sozialver- sicherten nicht ganz eérreichte, sein Besuch liegt aber immer noch erheblich über dem der Vorkriegszeit. Verkehrs In der britischen Zone streiten sich Pyrmont und Salzuflen um die Führung. Das letztere(17 500) konnte infolge Freigabe Weiterer Badeanlagen stark aufholen und Pyrmont(17 000) leicht überflügeln. Auch Rothenfelde gewann erheblich an Boden. Günstig war ferner die Entwicklung in Lippspringe, das fast eine Verdoppelung der Kurgastzahl erreichte, allerdings zu Lasten der durchschnittlichen Aufenthalts- dauer. Meinberg dürfte unter allen deut- schen Bädern dasjenige sein, das im Ver- hältnis zur Vorkriegszeit die günstigste Entwicklung hatte. Konnte es doch gegen- über 1938 die Zahl der Gäste(7 500) um fast 59 Prozent erhöhen. Kritischer ist die Lage in den See- bädern. Zwar melden die sieben ost- friesischen Inseln gegenüber 1948 eine ge- ringe Steigerung des Besuchs um 6 Prozent und eine Steigerung der Uebernachtungen um 31 Prozent. Die Zahl der Kurgäste liegt aber etwa 25 Prozent unter dem Vor- Kriegsstand. Während die Heilbäder im Inlande gegenüber dem letzten Jahre eine sehr erhebliche Zunahme erzielen konnten, ist diese erwartete Zunahme bei den See- bädern ausgeblieben, obgleich ihre Auf- nahmefähigkeit günstiger als die der Heil- bäder ist, denn die ostfriesischen Bäder haben immerhin 70 Prozent der Vorkriegs- betten zur Verfügung, die Heilbäder im In- land aber nicht mehr als 40 Prozent. Nach Ansicht des Deutschen Bäderverbandes ist das Problem der Seebäder die Frage einer alsbaldigen Neuregelung der Ferienordnung. Nur sie könnte hier Wandel schaffen. . Dr. Gerhard Weise Die Ebene- ist immer das Rheintal Von Sommer Es War ein völlig alltägliches Erlebnis, und man könnte sehr leicht eine Erklärung dafür finden: aber ich war doch überrascht, daß mein geistiges Auge so blind sein könnte für das, was meinen Sinnen so klar sichtbar war. Ich war verblüfft über die Ent- deckung, wie vollständig man den Gesetzen der Gedankenverbindung unterworfen sein kann. Einen Tag um den andern war ich im chinesischen Hochland gereist, und heute wußte ich, daß ich in die große Ebene ge- langen mußte, in der die alte Stadt lag, die das Ziel meiner Reise war. Als ich aber früh am Morgen aufbrach, verrieten keinerlei Anzeichen, daß ich mich ihr näherte. Die Berge schienen nicht weni- Ser schroff aufzuragen, und als ich auf einen der Gipfel gelangte und glaubte, nun müßte mir zu Füßen das Tal liegen, da sah ich mich nur einem noch größeren und stei- leren Berg gegenüber. Hinter mir in der Ferne, stetig ansteigend, konnte ich die Ein Jahr„Samba-Expreß“ Springlebendiges Reisen in vierzehn Bundesbahndirektionen Ein Jahr ist vergangen, daß die deutsche Eisenbahn, jetzt Bundesbahn, zu ihren Fe- rienzügen in die Reisegebiete ein neues Reislein dazu brachte, das der Bahn einen guten Batzen Geld bringt. Vor etwa Jahresfrist startete von Braunschweig Aus der erste„Tanzexpregß“. Mit einem Schlage war aus der„langweiligen Eisen- Hahnfahrt“ eine springlebendige Angelegen- Beit geworden. Mit einfachen Mitteln wur- den die früheren„‚Stehwagen“ zu Tanzwa- gen umgewandelt. Bunte Girlanden brach- ten Laune, die Bar tat das übrige und eine Musikkapelle spielte zum Tanz auf. Die Lautsprecheranlage durch den ganzen Zug ließ alle Reisenden teilhaben an dem ver- gügten Betrieb im Tanzwagen. Bald muß- ten weitere Tanzwagen eingestellt werden, so dab heute mitunter drei im Zuge laufen. Der Werbedienst der Eisenbahndirektion Hannover hatte das zuwege gebracht. Und Wenn er jetzt auf das erste Jahr seines „Tanzexpreß zurückblickt, dann kann er die stattliche Zahl von über 20 000 Teilneh- mern an solchen vergnügten Fahrten aus- Weisen. Von Hannover breitete sich dic Köstliche Mär vom Tanzwagen aus, so daß heute von den 16 Eisenbahndirektionen be- reits 14 ihren„Tanzexpreß“ haben, denen der witzige Volksmund die Verschiedensten Namen gab. Das Urbild in Hannover und auch sein Mannheimer Bruder hießen bald „Samba-Expregß“, in Kassel gibt es einen „Walzer-Expreß“, in Augsburg einen„Zir- belnuß-Expreß“. So hat jeder Tanzexpreß seinen Namen bekommen. Da geht es denn von Hannover nach Hamburg- St. Pauli zum Fußballspiel oder von Stuttgart in die Alpen. Es gibt viele Anlässe. Mittlerweile hat man es sogar zum „konservierten Unterhaltungsprogramm“ ge- bracht, jeder Tanzexpreß hat Magnetophon- bänder mit fix- und fertigen Tanz- und Unterhaltungsstücken. Für das leibliche Wohl sorgt die Mitropa. In steigendem Maße wird der Tanz-Expreß neuerdings auch von Ver- einen und Betrieben gemietet und so sind die Eisenbahndirektionen mit ihren jüng- sten„Einjährigen“ sehr zufrieden. er Musik und Polsterklasse Bequem in die Polster zurückgelehnt, werden die Reisenden der Bundesbahn künftig nicht nur auf der Strecke Stuttgart- Hamburg, sondern auch auf anderen großen Fernverkehrsstrecken den Klängen unter- haltender Radiomusik lauschen können. Auf der kürzlich in Marburg abgehaltenen Wa- genbeistellungskonferen: der Deutschen Bundesbahn wurde beschlossen für den Nachtschnellzugverkehr in stärkerem Maße Zweiter-Klasse-Polsterwagen und Schlaf- wagen einzusetzen und auch auf den Tages- schnellzügen die Zahl der Wagen mit Pol sterklasse zu vergrößern. Der Radiowagen- dienst, der bisher nur auf der Strecke Stuttgart-Hamburg eingesetzt ist, soll auf andere große Fernverkehrsstreexen über- nommen werden. Der für Radiowagen er- hobene Zuschlag soll wegfallen. set Maugham weiße Straße sehen, der ich so lange gefolgt War, leuchtend im Sonnenglast, wie sie zum höchsten Punkt eines zerklüfteten lohfarbe- nen Felsens anstieg. Der Himmel leuchtete blau, und im Westen hingen hier und dort Wölkchen wie Fischerboote, die gegen Abend friedlich in einem kleinen englischen Hafen verankert liegen. Ich schleppte mich dahin, dauernd bergauf, und wartete voll Spannung auf den Ausblick, der sich mir bieten würde, wenn nicht nach dieser Bie- gung, so doch nach der nächsten, und end- lich, ganz plötzlich, als ich gerade an etwas Sanz anderes dachte, lag sie vor mir— die Weite Ebene! Aber es war keine chinesische Land- schaft, die ich sah, mit ihren grünen Reis- feldern, ihren Gedächtnisbögen und phan- tastischen Tempeln, ihren in einem Bam- buswäldchen versteckten Bauernhäusern, ihren Herbergen am Wegrand, wo unter indischen Feigenbäumen arme Kulis ihre schweren Lasten absetzen und rasten. Nein, Was ich sah, war— das Rheintal, die weite Ebene, golden überglänzt im Sonnenunter- gang, das Rheintal mit seinem Strom, der sich wie ein silbernes Band hindurchzieht, mit den Türmen von Worms in der Ferne. Es War die große Ebene, auf der meine Augen in der Jugend so lange verweilt hatten. Und weil ich mir dort der Schönheit zum erstenmal voll bewußt wurde; weil ich mir dort den ersten Götter funken von Wis- sen aneignete(jedes Buch, das ich las, war ein erregendes Abenteuer): weil ich dort zum erstenmal die Freuden geselliger Un- terhaltung kennen lernte(ach, diese wun- dervollen Gemeinplätze, die jeder junge Mensch neu zu entdecken glaubt, als ob niemand zuvor sie je entdeckt hätte); wegen des Morgenspaziergangs in der be- sonnten Anlage, wegen des Kaffees und der Kuchen, die meinen enthaltsamen jun- gen Körper am Ende einer anstrengenden Wanderung labten, wegen der geruhsamen Abende auf der Schloßterrasse mit dem rauchblauen Dunst über den steil abfallen den Dächern der alten Stadt mir zu Füßen, wegen Goethe und Heine und Beethoven und Wagner und(warum nicht?) Strauß und seinen Walzern. Wegen all dieser Dinge Erinnerungen, die mit ihrem ganzen Zauber meine Sinne bestürmten- bedeutete das Wort Ebene für mich überall und ausschließlich das Rhein- tal. Und das einzige Symbol des Glücks, das ich kenne, ist ein weiter Ausblick im gol- denen Glanz der scheidenden Sonne, mit einem silbrig schimmernden Strom, der dahinfliegt wie der Pfad des Lebens oder wie das Ideal, das einen beseelt und begleitet, mit den Türmen der alten Stadt fern am Horizont. 5 Sasbachwalden— Hotel und Pension Landhaus„Fuchs“ Humitt. sr. Parks m. Schwimm- Cafè Harzer Das schöne Ausflugsziel HE RRE NA l. Telefon 284 Donnerstag, 30. März 1950/ Nr. 10 — Am schönen Bodensee Weltbad erwacht aus Dornröschenschlaf Zur Wiedereröffnung der Noch vor einem Jahr schien es vermes- sen, vom Weltbad Baden-Baden zu spre- chen. Das Weltbad hatte sein Antlitz ver- hüllt. Zonenzentrale der französischen Be- satzungsmacht seit Ende des Krieges, war es seiner wichtigsten Hotels und Fremden- heime, fast aller Gast- und Vergnügungs- stätten beraubt. Nur das„Kleine Theater“ War ihm noch verblieben, aber auch dort mußte man sich nach den französischen Wünschen richten. Hinter den hohen Glas- scheiben des Kasino- Restaurants im Kur- haus saßen französische Offiziere mit ihren Damen, von diensteifrigen Kellnnern um- schwirrt, während dezente Tischmusik spielte. Die Deutschen hatten keinen Zu- tritt. Und noch bis kurz vor der Währungs- reform gab es in der 30 000- Einwohner- Stadt nur ein einziges größeres Café, worin sich Nichtalliierte aufhalten konnten. An der verwahrlosten Lichtentaler Allee, dem einstigen„Parterre der Kontinente“, war ein weißer Lattenzaun aufgestellt, der den Sitz des Oberkommandos, das Hotel Stepha- nie, kennzeichnete. Dahinter patrouillierten Spahis im Burnus mit der Maschinenpistole unter dem Arm Wer heute in das Oosstädtehen kommt, erkennt sogleich, daß sich vieles gewandelt hat. Gewiß, die Stadt ist noch immer Sitz der militärischen Stäbe, aber die französi- schen Verwaltungsdienststellen sind nach Mainz gezogen und haben erheblichen Raum freigegeben. Ueber 1800 Kurgäste könnten heute mit allem Komfort unterge- bracht werden. Das alte Stadtbild ist all- mählich wieder zum Vorschein gekommen, etwas zerrupft zwar, leicht mitgenommen Lom zähen Behauptungskampf,— doch der Aspekt ist freundlich. In den Kuranlagen blüht ungehindert wieder der Krokus, die „Spezialität“ des Bades in der Frühsaison. Hoffnung und Optimismus durchpulsen von neuem die Stadt, die wie aus einem Alp- traum erwacht zu sein erscheint. Seit Monaten wird fieberhaft gearbeitet: in den Thermalpädern, an den übrigen Kur- einrichtungen, an vielen Schmuckplätzen innerhalb und außerhalb des Stadtgebietes, in den öffentlichen Gartenanlagen und vor allem im und am Kurhaus, das erst im ver- gangenen Winter von der Besatzungsmacht geräumt worden ist. Da es vom 1. April an Wieder die Spielbank beherbergen soll, hat man es vollständig renoviert. Der klassi- Zistische Portikus, den kein Geringerer als Friedrich Weinbrenner schuf, bietet jetzt Wieder einen prächtigen Anblick. Die histo- rischen Spielsäle, denen der Franzose Edou- ard Benazet(damals„Roi de Bade“ genannt) während des zweiten Kaiserreichs neu- bourbonischen Glanz(Stil Louis XIII bis Louis XVI) verlieh, wurden unter Mithilfe hervorragender Fachleute in wochenlanger Arbeit sehr sorgfältig restauriert, In ihnen War am 31. Oktober 1872 zum letzten Male im alten Jahrhundert die Roulettekugel ge- rollt, nachdem die Bank sogar den Krieg 1870%1 überstanden hatte. Erst am 3. Okto- ber 1933 wurde sie wieder eröffnet— als einzige Spielbank der Hitlerzeit. Man war damals sehr an Devisen interessiert.. Der zweite Weltkrieg setzte den Schlußstrich unter die zweite Aera der Spielbank. Nach- dem die Invasionsfront schon bedenklich nahegerückt war, rollte die letzte Glücks- kugel am 20. August 1944. Wenn die alte Römersiedlung am nörd- lichen Schwarzwald sich heute wieder zum Weltbad erklärt, so ist das ihr gutes Recht Das Recht, das die Stadt aus ihrer histori- Baden-Badener Spielbank schen Vergangenheit, ihren modernen Heil möglichkeiten für Rheuma- und Gichtkranke und ihren unberührten Naturschönheiten herleiten kann. Mas städtische Waldgebiet ist 5600 Hektar groß und übertrifft damit noch den Waldgürtel von Marienbad in dessen Glanzzeit.) Kosmopolitischen Sinnes gleichsam von Geburt an, um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts Europas„Capi- tale dEté, genannt(im Unterschied zu der „Capitale dHiver“ an der Seine), möchte kontinentaler Baden-Baden heute wieder Treffpunkt werden. Vom Turm des Merkur-Bergs aus schaut man bei günstigem Wetter, über das Silber. band des Rheins hinweg, zum Straßburger Münster, dem Wahrzeichen der Nachbar. stadt mit dem Europaratssitz. Das imm Baden-Baden als günstiges Omen für die eigene Zukunft. Wolfgang A. Peters. Städte feiern Geburtstag Nicht weniger als fünf romantisch ge- legene alte Stadtgemeinden des württem⸗ bergischen Landes begehen im Laufe des Jahres 1950 ihre Gründungsfeiern. Für den Juli lädt Waiblingen, das 355 a8 Karolingerpfalz gegründete und später zur Stauffer-, d. h. Waiblinger-Stadt er- hobene Gemeinwesen im Remstal zu seinem 700. Geburtstag ein, dessen Feier mit einer Heimatwoche, sowie einer Industrie- und Gewerbeleistungsschau verbunden wird. Ebenfalls im Juli begeht Oberndorf am Neckar seine 700-Jahrfeier, der sich die malerisch gelegene Stadt Schorndorf anschließt, die dank der mutigen Initiative der„Weiber von Schorndorf“ 1688 vor der Zerstörung durch Melac bewahrt blieb und sich bis heute ihren mittelalterlich-roman- tischen Zauber erhalten hat. Im August Wird die über dem Neckar thronende Stad Rottweil— zu römischen Zeiten Arae Flaviae genannt und mit ihren zahlreichen Baudenkmälern noch heute von romani⸗ scher Pracht zeugend— 3800 Jahre alt. Aus Bädern und Kurorten Das badische Murgtal rüstet sich, seine Frühlings- und Sommergäste zu empfan- gen. In all den kleinen, idyllisch gelegenen Städten wie Kuppenheim. Rotenfels, Eber- Steinburg, Gaggenau, Gernsbach, Langen- brand, Forbach, und wie sie alle heißen, gibt es wieder Erholungsgelegenheiten wie in vergangenen friedlichen Zeiten. Das Murgtal ist durch die tannenbesetzten Höhenzüge klimatisch besonders begünstigt und vor schroffem Temperatur wechsel ge- schützt. In Herrenalb sind die Erneuerungsarbei- ten am Kursaal fast vollendet. Während der Ostertage werden bereits Veranstaltungen durchgeführt. Ab 1. Mai wird das Kur- orchester ständig konzertieren. Wildbad, der bekannte Schwarzwald Badeort, mit seinen warmen Heilquellen gegen Rheuma, Gicht, Ischias und anderen Erkrankungen hat seinen Frühjahrskurbe- trieb eröffnet. Bad Tölz. Das unbeschädigt geblie- bene Jod bad in Oberbayern ist von der Besatzungsmacht freigegeben worden und wird seinen Kur- und Badebetrieb in den nach modernsten balneotechnischen Grund- sätzen erneuerten Badeanlagen Mitte April Wieder aufnehmen, Als Kurort für Ader- Erkrankungen, inner sekretorische Störun- gen, Nerven- und Frauenleiden, genießt Bad Tölz weitreichenden Ruf. „„Pn';ĩ;ĩ?— Md 8— Schönmünzacchh Die erstklassige Konditorei Baslnöf U. Pensſon Hehsen bad Cafèe Terrasse. Prosp. Telefon Achern 290 Hotel u. Pension„Gaishölle“ Original Sasbachwalder Bauern- Canthof u. pension J. Ochsen“ Schönwald im Schwarzw. Hotel Kühler Brunnen Ausführliche Prospekte und Anmeldung bei STURMER, Reisedienst, P 6 Ihre Sommer- Reise Staub, Lage, gut liger. e dene 14 Tage Bodensee und Allguu DM 138. Höhenluftkurort Vorarlberg, Oesterreiccßßfß DM 170. Rolenso! so m üb. d. M. Pension Oesterle Pil 3 Bahnst. Herrenalb 2 r 3 Mit dem Omnibus nach Oberaudorf/ Oberbayern herrlicher Wald, staubfr. 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(Kranke nheiten dgebiet damit bad in“ Sinnez itte des „Capi- Zu der Möchte entaler Schaut Silber. burger ichbar. nimmt ür die Peters. ag ch ge- lrttem⸗ fe des ür den 55 als Später dt er- seinem einer und Wird. F am h die dorf tiative or der b und oman- Jugug Stadt Arae eichen mani- Alt. ten seine plan- genen Eber- ngen- eißen, n wie Das etzten instigt 1 ge- arbei- d der ungen Kur- Wald- lellen deren urbe⸗ eblie- n der und den rund- April. der- run⸗ nieht jalb ige, en. mt. ung zus; 5 28g. um fler Un zal- ng, ald m nd fl. M. — Voll- im.). on wohl beide Mannschaften, MORGEN Der vergangene Sonntag brachte den bei- den Mannheimer Vereinen durch zwei unent- schiedene Spiele nur je einen Punkt ein. Op- sowohl der VfR bals auch der SV Waldhof, näher an einem Sleg als ihre Gegner waren, reichte es doch nicht zum zweiten Punkt. konnte den Anschluß an die Spitze aufrecht erhalten, dagegen ist der VfR nach Verlust- punkten etwas zurückgefallen. e am kommenden Sonntag finden folgende Spiele statt: VIR Mannheim— BC Augsburg Schwaben Augsburg— SV Waldhof ViB Mühlburg— Jahn Regensburg SpVgg Fürth— Kickers Offenbach VB Stuttgart— Eintracht Frankfurt Bayern München— Stuttgarter Kickers FSV Frankfurt— 1. FC Nürnberg Schweinfurt 05— 1860 München Der deutsche Meister VfR Mannheim empfängt die in letzter Zeit stark nach vorne gekommene Mannschaft des BC Augs- burg. Die Augsburger, die am Anfang mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, haben einen überraschenden Formanstieg zu ver- zeichnen, der sie weit nach oben brachte. Wenn man die Erfolgsserie der Augsburger bis jetzt betrachtet, kann man feststellen, daß es dieser energischen Mannschaft gelungen ist, vom Tabellenende, das sie längere Zeit inne hatte, auf den achten Platz vorzustoßen. Nach Verlustpunkten ist sie dem VfR punktgleich. Der VIR Mannheim, der während der diesjäh- rigen Spielsaison mit an der Spitze lag, war lediglich kurze Zeit an die achte Stelle zu- rückgefallen. Seither konnte die Mannschaft immer den zweiten, dritten und vierten Ta- bellenplatz behaupten. Was der VfR kann, hat er in den beiden letzten Spielen schlag- artig bewiesen. Trotz des Respektes, den man vor Augsburg haben muß, ist an einem Sleg des VfR in diesem Spiel nicht zu zwei- keln. Die zweite Augsburger Mannschaft, die Augsburger Schwaben, erhalten Be- such vom SV Waldhof. Seit längerer Zeit bilden die Augsburger das Schlußlicht der Tabellen. Obwohl der SV Waldhof in letz- ter Zeit auf seinen Mittelstürmer Lipponer verzichten muß, zeigte die Mannschaft aus- gezeichnete Leistungen, die ihr immer noch berechtigte Ansprüche auf die Teilnahme an dem Endspiel um die deutsche Meisterschaft gewähren. Das letzte Spiel gegen die Schwa- ben auf dem Waldhof-Platz endete über- raschend 1:1. Am Sonntag haben die Augs- burger Schwaben keine Aussichten, zu Punktgewinn zu kommen. 5 Jahn Regensburg muß in Karlsruhe gegen den VfB Mühlburg antreten. Zu welchen Leistungen die Regensburger fähig sind, konnte man gerade in dem letzten Spiel gegen Bayern München feststellen. Der Ausgang des Spieles in Mühlburg ist vollkom- men offen. Ein Unentschieden würde hier nicht überraschen. Der Tabellenführer, SpVgg. Fürth, sieht den süddeutschen Meister, Kiekers Offenbach, bei sich. Die Ofkenbacher werden gegen die zur Zeit in Hochform spielenden Fürther kaum Aus- Der SV Waldhof Mannheim spielt gegen Iugsburg VfR Mannheim-BC Augsburg— Schwaben Augsburg-SV Waldhof sichten auf einen Sieg haben. Auch die Ein- tracht Frankfurt, die zu VfB Stutt- gart muß, wird um eine Niederlage nicht herumgekommen. Die Stuttgarter Kik kers haben gegen Bayern München ein schweres Spiel, das sie bei ihrer derzei- tigen Form nicht gewinnen körmnen. Der FSV Frankfurt, der gegen beide Mann- heimer Vereine unentschieden spielen konnte, erhält Besuch des 1. FC Nürnberg. Wenn die Nürnberger dieses Spiel unentschieden ge- stalten können, wäre dies für sie ein Erfolg. Schweinfurt, das in letzter Zeit ziem- lich außer Tritt gekommen ist, wird auch gegen 18660 München wenig auszurich- ten haben. Rux gegen Kleinwächter in Mannheim Der deutsche Halbschwergewichtsmeister Conny Rux(Berlin) erhielt aus Mannheim ein Angebot, dort am 7. Mai gegen den offiziellen Herausforderer Herbert Klein wächter (Bad Sachsa) um den Titel zu boxen. Der Manager von Rux hat hierzu sein Einverständ- nis gegeben, mußte aber einen weiteren Titel- kampf, der ihm aus Mannheim für Feder- gevrlchtsmeister Demke auf freiwilliger Basis gegen Abele(Mannheim) angeboten wurde, ablehnen, weil Demke im Mali und Juni zu zwei Titelkämpfen gegen Langer und Handke (beide Berlin) antreten muß. Fürth dust Auf Townley 7 Von Dr. Paul Laven Bensemann nannte ihn immer den„alten Blackburn Rover“. Der Herausgeber des, Kik- ker“ kannte William Townley sehr gut. Er War ihm schon in der Zeit nahe gekommen, als der Engländer unsere berühmteste Mann- schaft in der Zeit vor dem ersten Krieg auf- baute, die des Karlsruher Fußballvereins. Wer weis heute noch von William Town- ley? Wer kennt den„alten Blackburn Rover“ noch, der nicht nur als einer der berühm- testen Linksaußen Englands seiner Mann- schaft zu stolzen Erfolgen verhalf, sondern auch, und das geht uns an, einer der Schöpfer der süddeutschen Fußballschule war. Er hat lange und eindringlich bei uns ge- wirkt, vor und nach dem ersten Krieg. Der Mann, der jetzt 84 Jahre geworden ist, dessen Verein, die Blackburn Rovers, vor der Jahr- hundertwende viermal englischer Pokalsieger War und zweimal die englische Meisterschaft errang, war nicht nur ein hervorragender Spieler gewesen. Er war auch ein Trainer großer Klasse. Wenn wir darüber nachden- ken, dann zeichnet sich die Tätigkeit engli- scher Trainer auf dem Kontinent in immer klareren Linien ab. Manchmal hat man schon ihren Spuren systematisch zu folgen versucht. Viel war von Jimmy Hogan die Rede. Wil- iam Townley ist in den Glanzjahren seiner Tätigkeit mit Süddeutschland eng verbunden. Wenn heute etwa der ehemalige Waldhof- spieler Helmut Schneider, aus einem Verein stammend, der das, was uns Townley brachte, zu oft weithin strahlendem Höhepunkt in der Fußballgeschichte schuf, wenn also Schneider die Spielvereinigung Fürth jetzt wieder zu eindrucksvollem Ausdruck süddeutscher Fuß- ballkunst bringen konnte, dann wäre das ohne die Tradition der Townleyschen Arbeit nicht denkbar. 5 Was brachte Townley mit? Womit schuf der alte Blackburn Rover“ drei Hochburgen des deutschen Fußballsports zu einem wesentli- chen Teil, deren spielerischer Gehalt sich im Laufe der Entwicklung immer wieder er- neuert? Karlsruhe, Fürth und München hie- Ben diese Stationen, Später kam noch Frank- furt hinzu. Hier aber schien des alten Wil- am vehemente Stoßkraft schon etwas stumpf. Oder bahnte sich ein neuer Stil an? Fand des Blackburn Rover Fußballweisheit nicht mehr die richtige Bindung mit den an diesem Platz sich heranwickelnden spielerischen Kräften? Noch sehe ich die Gesichter in der Unter- haltung vor mir. Bensemann war nach Frank- furt gekommen. Er zwirbelte an seinem Schnurrbart. Er lauschte versonnen den Aus- führungen Robert Paches, des Schweizer In- ternationalen von der Servette Genf, durch dessen Glieder noch das Nachbeben des be- rühmt gewordenen Endkampfs Schweiz gegen Uruguay beim Pariser Olympia ging. Der schon pergamenten gewordene Kopf Townleys verharrte bei seiner Ansicht.„The thrill,“ klang es immer wieder und„ordent- liches paß“, Einfall, immer neuer Gedanken- blitz und dabei doch die durchdachte Ball- führung auf den Zentimeter genau. Ist es nicht wie eine Bestätigung der heu- tigen Leistung der Fürther? Scheint es nicht der Erfahrung und Weisheit letzter Schluß jeder Fußballkunst zu sein? Und dennoch, was der Schweizer damals entgegnete, kündete neue Aera“ an.„Tempo, ohne schnellstes Tempo kein Fußballsport“, sagte der Schwei- zer damals. Etwas von dem unorthodoxen, quicklebendigen Improvisationsstil der Süd- amerikaner schien auf Pache abgefärbt zu haben, und die in ihren Höhepunkten brau- sende Fahrt des Schweizer Angriffsspielers flackerte ihm im Blut. Der„alte Blackburn Rover“ schüttelte den Kopf. Bensemann zupfte nachdenklich und dem Neuen aufgeschlossen an seinem Schnurr- bart.„S'arrangera, Robert“, meinte er zu Pache. Und zu Townley:„The best thing brings the time.“ 5 Er versuchte zu vermitteln zwischen schein- baren Gegensätzen, die aber lediglich eine Entwicklungsfrage der Generationen waren. Schauen wir also auf die Mannschaften der Gegenwart, die den neuen spielerischen Höhe- punkten entgegendrängen, mit Augen, die das Verdienst des„alten Blackburn Rover“ für die deutsche Fußballkunst zu würdigen wissen. Bedenken wir aber dabei, daß es keinen Still- stand gibt und ihn nicht geben darf, das Fuß- ballspiel in seinem immer neuen Ausdruck reifer Kunst, die Verwirklichung mannig- facher Entwicklungslinien in immer neuen Be- gabungen der Spielerpersönlichkeiten inner- halb einer Mannschaftseinheit ist. Neue Weltrekorde für Motorräder der Klasse IV(125 cem) stellten die Italiener Ca- stiglioni und Mazzoneini auf. Sie lauten: 50 km in 22:21:25 Minuten gleich 134,203 kmystd; 100 km in 44:31:95 Minuten gleich 134, 733 km/ std. Das belgische Paar van VlIiet/ Scherens ge- wann mit Rundenvorsprung vor den deut- schen Nachwuchsfahrern GräplMeier das 30- Km-Mannschaftsrennen in Berlin. Seite 7 „Maledeito! al diuvolo il milione“, so seufzte Coppi Aber Gino Bartali, mit 130 Siegen Straßgen-Weltrekordmann, kann sich freuen Der„Göttersturm“ im italienischen Rad- sport ist danebengelungen. Die Loungsters hatten sich verschworen, beim Frühlingsren- nen Mailand—San Remo eine kleine Revolte gegen die Radsport-Götter Fausto Coppi und Gino Bartali anzuzetteln und den Campionis- simis die Dienste als„Dienstmädchen“ aufzukündigen. Aber der Schlag ging ins Wasser. Zwar gelang es tatsächlich, Coppi mürbe zu machen und auf den 57. Platz zu verdrängen, aber Bartali, der„Eiserne“, ließ sich nicht abschütteln und im Spurt ge- Wann er vor den jungen Fahrern Logli, Conte und Magni. Es war Bartalis 130. Rennerfolg in Straßenwettbewerben und die Aussichten für seine Konkurrenz, diesen„Weltrekord“ zu erreichen, werden immer geringer. Bartali fühlt sich noch in der Vollkraft seines Kön- nens und denkt nicht daran, abzutreten. Er will in diesem Jahr u. a. auch an der„Deutsch- land-Rundfahrt“ teilnehmen. Die besten Straßenfahrer der Welt haben folgende Siegesbilanz zu verzeichnen: I. Bar- tali(Ctalien) 130 Siege; 2. Bin da Gtalien) 109 Siege; 3. Girardengo(Italien) 107 Siege; 4. Fausto Coppi(Italien) 40 Siege. Bartalis Erfolgsserie ist einmalig, denn neben 130 Professionalsiegen auf der Straße von 1935 bis 1950 errang er als Anfänger und Amateur 44 weitere erste Plätze. Ob Fausto Coppi, der allein im vergangenen Jahr 14 Straßenrennen(darunter die Tour de France), Giro d'Italia, Mailand—San Remo, Lombardei- Rundfahrt, Verfolgungsweltmeisterschaft, ita- lienische Straßen- Meisterschaft) gewinnen konnte, Bartali jemals erreichen wird, ist mehr als fraglich. Mailand-San Remo kostete mich eine Million Coppi wollte das 41. Rennen Mailand—San Remo unbedingt gewinnen. Er hatte diese klassische Frühjahrsprüfung bereits 1946, 1948 und 1949 für sich entschieden und es kam Fausto nur darauf an, den ebenfalls dreifachen Gewinner Bartali(1939, 1940, 1947) zu schla- Sen. Bartali aber ließ sich von Coppis„Dienst- mädchen“ Conte nicht überlisten und seine Spurtkraft verschaffte ihm den vierten Mai- land—San-Remo-Sieg. Nur Girardengo hat dieses Rennen an die Riviera noch öfter, näm- lich sechsmal, gewonnen. Coppi war über sei- nen Mißerfolg ärgerlich und schimpfte:„Male detto, al diavolo il milione!“(Verflucht, zum Teufel ist die Million). Fausto, der auch seine „Domestiken“ vom Bianchi-Stall bezahlen muß, hatte für das Rennen zwei Millionen Lire berappen müssen, jedoch nur eine Million an Prämien zurückerhalten. Vom Sechstage-Rad auf den Straßenrenner Belgien ist die einzige Nation, die einmal 1934 durch Jef Demuysere in die italienische Phalanx beim Mailand San-Remo-Rennen einbrechen konnte. Dieses Jahr setzte man alle Hoffnungen auf van Steenbergen. Der jetzt 57 jährige Constanto Girardengo baute dem Belgier Luftschlösser, als er ihm einredete: „Im Jahre 1928 habe ich an drei Sechstage- rennen teilgenommen und davon das letzte in Breslau, zusammen mit dem Deutschen Rie- Ser, gewonnen. Das war am 23. Februar 1929. Dann fuhr ich nach Mailand und siegte im Straßenrennen nach San Remo. Dieses Jahr kann dir, lieber Rik van Steenbergen, das Sleiche gelingen. Auch du hast heuer drei Sechstagerennen bestritten und hast das letzte in Antwerpen mit Bruneel gewonnen. Nun fahre auch du nach Mailand und du gewinnst die Fahrt nach San Remo!“ Nun, Girardengos Sirenengesänge haben sich nicht erfüllt. Steenbergen mußte erfahren, daß der Ueber- gang vom Sechstage-Rad zum Straßenrenner doch nicht ganz so einfach ist. Er wurde in San Remo als Siebenter gestoppt(isk) Kreis meisterschaft der Fußball-A-Jugend Am kommenden Samstag, dem 1. April, findet auf dem Platz des SV 1898 Schwetzin⸗ gen, nachm. 17 Uhr, das Entscheidungsspiel der A-Jugend im Fußball um die Kreismeister- schaft zwischen den beiden Vereinen FC Ger- mania Friedrichsfeld und dem FV 08 Hockenheim statt. Es ist dies der Fest- tag der Jugend im Kreis, die dieses Spiel mit Spannung erwartet. Es werden am 1. April noch zwei weitere Spiele um die Kreismeisterschaft auf dem Phönix-Platz in Mannheim ausgetragen. Nach- mittags 15.45 Uhr B-Jugend Spyg 97 Mann- heim— Amicitia Viernheim: 16.50 Uhr gem. Jugend Sg Mannheim— Fg 98 Seckenheim. Der„Große Preis von Portugal“ wurde durch den Internationalen Automobilverband in den Terminkalender für 1950 aufgenommen. Die Austragung dieses Rennens ist für den 22. Oktober geplant.(Sid) „Wormatiu“ siegte nuch härtestem Widerstund Oppuus ASV Oppau— Wormatia Worms 0:3(0:2) (H. Sch.) Dieses Mittwochspiel, von rund 6000 Zuschauern besucht, war ein leidenschaft- lich umtoster Kampf, von beiden Mannschaf- ten mit höchstem Einsatz durchgeführt. Der ASV, der erstmals wieder seinen meniskus- Senesenen Mittelläufer Fick aufgeboten hatte, schlug sich dabei mit dem Mute der Verzweif⸗ lung, trotzdem man im ersten Spielabschnitt, gegen einen strammen Wind spielend, grau- sam vom Pech verfolgt war. In der 21 Min. spritzte Nerwein ein Ball aus den Händen, den Hammer zum 0:1 einschoß und acht Minuten später nützte Bogert eine schwache Vertei- digerabwehr zum zweiten Treffer aus. Nach dem Wechsel verschuldete Torwart Nerwein an dem ihm beim Abschlag bedrän- genden Bogert einen Elfmeter, den Nerwein hielt und Kern in der Wiederholung mit Vehe- menz neben den Kasten jagte. Nach dieser Elfmetergeschichte, die reichlich Aufregung schuf, ging Oppau ungestüm aufs Ganze. Die in heißen Schlachten erprobte Tordeckung der Wormatia mußte ihr ganzes Können aufbieten, um den Schneid des ASV zu stoppen. Nach- einander hatte Torwart Fischer mächtig Glück, daß er im Nachgreifen noch einmal an den Ball kam, doch in die dickste Offensive der Oppauer platzte das dritte Tor der Wormser, genau so unnötig und so billig wie die beiden vorangegangenen. Im Herausgehen hatte der Oppauer Hüter die Aufnahme des Balles ver- paßt, den Löb, auch für das„lange“ Bein des zurückgeeilten Schwenninger unerreichbar, zwischen die Pfosten schob. Schiedsrichter Würzburger, Landau, hatte keine beneidenswerte Aufgabe. Beide Lager haderten mit seinen Entscheidungen, die er getreu der Regel, ohne nennenswerte Fehler 1 5 5 8 1 1 1— 1 2 4 IIHLIbonr. 5 ie patenflene Zahnpaska Hülmenorunastucn Pflegemittel hilft! GRAUE HAARE Schuppen und Haarausfall? Laurat a“, das bewährte Haar- Wieder in alter Güte erhältlich. Einfache — 3 Ihre Vermählung geben bekannt g Michgel Ding Anne Ding geb. Jung Edingen, 30. März 1950 Hauptstraße 96 5 5 A Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen Col. Donovan Snyder Margot Snyder, geb. Foery Colorado(USA) Mannheim Waldhofstr. 18 Kirchl. Trauung: 30. März 1950 12.30 Uhr in Sankt Bonifaz C3, 300 drr, geräumt, Eckgrundstück, Näne Nationaltheater, preisgün- stig zu verkaufen durch Anwendung. Orig.-Flasche DM 4,30,/ Flasche DM 2, 50 u. 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Der Bundesminister für Verkehrswesen hatte sich angelegen sein lassen, den Indu- striellen klar zu machen, daß von den drei Verkehrsträgern, die von deutschen Stellen geleitet in der Bundesrepublick Dienstlei- stungen vollbringen, ehe auf einen anderen Verkehrszweig, denn auf die Bundesbahn Verzichtet werden könne. Die Behauptung erscheint hart, sie ist nur im Zusammenhang mit der Formu- lierung Dr. Seebohms erträglich, der näm- lich folgende Frage aufwarf: Wenn es darum ginge, auf zwei von den vorhande- nen drei Verkehrsträgern zu Verzichten, dann würden die Wirtschaft und das Volk sich für die Schiene aussprechen. Es ist unmöglich, sich diesem Argumente zu entziehen, nicht nur, weil die Bundes- bahn das Kapitalintensitivste Unternehinen des deutschen Volkes ist und auch zugleich eine bedeutende Lohnintensivität aufzu- weisen hat, sondern auch deswegen, weil die Straße durch die strategische Zweck mäßigkeit in der Gestaltung ihres Netzes bei weitem noch nicht allen wirtschaftlichen Erfordernissen entspricht und die Binnen- Schiffahrt zu jeder Zeit besonders in der Personenbeförderung, eine sekundäre Rolle unter den Verkehrsbetrieben spielte. Der Wettbewerb zwischen Schiene, Straße und Schiffahrt erweist sich als Krankheitskeim für alle drei Verkehrsträ- ser, wobei die Beseitigung der aufgetrete- nen Schäden nur dadurch möglich ist, dag Verzicht geleistet wird auf die Belastung der Bundesbahn mit Ausnahme- und Ver- Zünstigungstarifen, die des Verkehrsbetrie- bes Kostenrechnung nicht aufwiegen(siehe „Morgen“ vom 21. Januar:„Der Konkur- renzkampf der Verkehrsträger“). In dem Augenblick, in dem die deflzitäre Entwicklung aller Verkehrsunternehmen überwunden wird, in diesem Augenblick hört der wütende Konkurrenzkampf, hören auch die gegenseitigen Anschuldigungen und die Unrechtmäßigkeiten, die sich aus dieser Zwangslage ergeben, auf.(Siehe auch „Bahnpolizei wird abgebaut“) Es darf eines nicht übersehen Werden, die flxen Kosten des Verkehrsgewerbes be- tragen im Gegensatz zu allen anderen wirt- schaftlichen Unternehmen ein Mehrfaches des Aufwandes für Betriebsmaterial. Es er- Sibt sich daraus, daß der Verkehrsträger, Sleichgültig ob auf Schienen fahrend, oder auf der Straße, oder gar auf Flüssen schwimmend, zur Deckung dieser fixen Kosten auch dann beiträgt, wenn er Trans- Porte ausführt, die diese Kosten nicht ganz decken. Ein Beispiel soll diese schwierige Formulierung des sogenannten Mengen- Prinzips erläutern: Der Kaufmann A. zahlt an Ladenmiete und Löhnen monatlich 1000 DM. Er kann Also, will er weiter rentabel bleiben, Waren nicht unter dem Einstandspreis verkaufen, denn sonst könnte er die Rechnungen für diese Waren nicht mehr bezahlen. Er mug, Wen sein Umsatz ihm kein rentables Ge- schäft mehr erlaubt, die Waren zurückge- ben, er muß Angestellte entlassen und ab- Warten, bis bessere Zeiten kommen. Der Fuhrunternehmer B. hat für Löhne und Steuern Hubraumsteuer) monatlich 100 DM abzuführen. Er kann bestenfalls seinen Fahrer entlassen und sich selbst hinter das Lenkrad setzen, aber er muß arbeiten, selbst wenn er nicht auf seine Kosten kommt, das Stilliegen bringt ihm keine Verminderung der fixen Kosten. Ebenso verhält es sich in der Betriebsrech- nung der Eisenbahn und der Schiffahrt. Töricht wäre es und wahrlich leicht- sinnig, sich vor diesen Argumenten zu ver- schließen und nicht Einhalt zu gebieten einer Verkehrspolitik, die drei sich in deutschen Händen befindende Verkehrsträger jeden Tag dem Ruin näher bringt, während jen- seits der Grenzen zwei, der deutschen Sou- Veränität vorenthaltene Verkehrsträger, die Luftschiffahrt und die Hochseeschiffahrt, Ststs höhere Entwicklung nehmen. Vom gesamtwirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, wäre festzustellen, daß die Vergreisumg der Bundesbahninstitution und rer Struktur fast ebenso katastrophal ist, wie die Vergreisung und Vernachlässigung ihrer technischen Einrichtungen. Dem deutschen Ingenieurgeist bietet sich hier eine Möglichkeit zur Betätigung, denn Was ist die deutsche Wirtschaft ohne den Dienstleistungen des Verkehrs? Tex Bahnpolizei im Abbau Die Hauptverwaltung der Deutschen Bun- desbahn hat durch Verfügungen angeordnet, daß im Jahre 1950 der Bp-Körper um etwa 4000 Köpfe reduziert werden soll. Im Raume Mannheim sind bereits 20 Bahn- Polizisten von ihrer bevorstehenden Entlas- sung unterrichtet worden; weitere 20 sollen im kommenden Monat an die Reine kommen. Es handelt sich nicht um Anwärter, nicht um Polizeibedienstete, sondern um Bahnpolizei- Wachtmeister, denen mit Brief und Siegel be- Stätigt worden ist, daß sie nicht mehr„auf Probe Beamte sind, sondern reguläre Bahn- polizeiwachtmeister. Die Eisenbahnergewerkschaft fühlt sich machtlos. Sie verspricht den Entlassenen Rechtsschutz vor dem Arbeitsgericht. Bei den Arbeitsgerichten drohen sich somit tausende Einzelklagen zu häufen, die sich die Eisen- bahn hätte sparen können, die sie sich noch sparen könnte. In der allgemeinen Zerrüttung des Ver- trauens in den Nächsten, in die Staatsordnung und in die Gesellschaftsform, wirkt natürlich jsder weitere Faktor, der diese Vertrauens- Erschütterung vermehrt, wie ein Faustschlag auf eine schmerzhafte Wunde. Da sind z. B. die Eisenbahnpolizisten. Ab- gesehen von einigen nicht besonders angeneh- men Elementen in ihren Reihen, die jedoch durchweg bald entfernt worden sind, haben Sie noch einen Makel zu tragen. Sie waren die ausführenden Organe einer völlig zer- rütteten Verwaltung, die in„Zulassungskar- ten und Polizeimaßnahmen“ ihre einzige Ret- tung sah. In jener Zeit haben die Eisenbahn- polizisten in dem Bestreben, ihre Aufgaben vorschriftsmäßig zu erfüllen, sich die Sym- Pathie eines breiten Kreises der Bevölkerung eingekommen, bereit gestellt worden. INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT erscherzt, weil sie nicht nur blinde Befehls- ausführer waren, sondern auch moralische Ge- bote erfüllten, indem sie sich bemühten den „Volksfeind“ Nr. 1, dem Schwarzhandel, enr- gegenzutreten. Daß dieses Entgegentreten untauglich war, ist nicht der Eisenbahnpoli- zisten Schuld, sondern ist das Vergehen derer, die— weil sie keinen anderen Ausweg sahen — die Polizei schufen, sie heranriefen. Nun sind diese Kreise heute doppelt ver- schlossen, sie schieben alles Vergangene auf die„Amerikaner“, die eine starke Eisenbahn- polizei wünschten. Derselbe Referent, der die Bestallungsurkunden der Bahnpolizeiwacht- meister unterfertigt hat, wehrt sich jetzt, Eisenbahnpolizisten zu einer Aussprache zu empfangen:„Ich will mit den Leuten nichts zu tun haben, sie gehen mich nichts an, sind mich nie etwas angegangen.“ Nun was ist geschehen? Eigentlich nicht viel. Das was die Spatzen von den Dächern pfiffen; das was die Zeitungen(unter anderen auch der„Morgen“) zum großen Mißfallen der Eisenbahndirektionen beanstandeten, das wurde auf einmal den hohen Herrn von der Bundesbahn klar:„Wir haben zuviel Eisen- bahnpersonal“. Die einfachste Reaktion:„Abbau“, Doch das Engagement von Arbeitskräften schließt eine gewisse soziale Verantwortlichkeit ein. Ist deswegen ein Kündigungsschutzgesetz be- schlossen worden, damit nur der privatwirt- schaftliche Unternehmer beschränkt sein 80l1 bei Entlassungen, während die Bundesbahn — ein Staat im Staate— schalten und walten kann, wie sie will? Nein, damit hat der Ge- setzgeber nicht gerechnet, und die Bundes- bahn scheint einem Trugschluß zum Opfer Sefallen zu sein, wenn sie Slaubt, daß alle diese Männer, die teilweise ihre sicheren Stel- lungen bei der Landes-, bei der Kommunal- Polizei, bei privaten Unternehmern verlassen haben, einfach auf die Straße gesetzt werden können. Auf die Straße Sesetzt, weil sie dem Lockruf, dem Werbeplakat folgten und den Versprechungen glaubten, die überdies ver- traglich festgelegt waren: „Beamte, die im Bahnpolizeidienst nicht weiter beschäftigt werden können, sind nach Möglichkeit auf Sleichwertigen Dienstposten anderer Laufbahnen des Eisenbahndienstes unterzubringen.“ Nun, es mag wohl eingewendet werden, daß keine Möglichkeit bestünde, die zu entlassen- den Eisenbahnpolizisten in anderen Laufbab- nen des Eisenbahndienstes zu verwenden. Der Einwand wäre zulässig, wenn, ja wenn nicht im gleichen Augenblick, in dem die Ent- lassung von etwa 300 Eisenbahnpolizisten ver- fügt wird, die zuständige Eisenbahndirektion wieder mit der Versprechung,„Lebensstellun- Zen“ zu bieten und zu gewähren, 1000 bis 1500 Neueinstelluagen beabsichtigen würde. Die Neueinzustellenden werden sich einer Schu- lung unterziehen müssen, da bekanntlich kein Eisenbahner„geboren“ werde. Die Eisenbahn- Polizisten würden dies mit Vergnügen tun, denn sie sind als Eisenbahnpolizisten auch „»Seschult“ worden. was in der Betriebsrech- mulig der Bundesbahn ein ziemliches Loch ge- schlagen hat, und sie haben sich dieser Schu- lung bereitwillig unterzogen. Rund 50 Eisenbahnpolizisten haben im Dienste ihr Leben lassen müssen. Es existiert Weiterer Text, der diesen Anschlag kom- plettierte Hier sind die Vorteile: Vollstùndige Uniformausstattung Zusätzliche Verpflegung Interessante Arbeit Günstige Beförderungsaussichten Lebensstellung mit Pensions berechtigung Debernakme ins Beumtenverhältnis in Kur- zester Zeit Die deutsche Bahnpolizei braucht Dich. Ausfcunft durch den Bahnpolizisten oder uber Telefon: S eine„Ehrentafel“ der von Zugräubern Er- schossenen. Zahllos dünkt die Reihe jener, die amputiert werden mußten, weil sie Zugsunfäl- len zum Opfer fielen. Doch die Eisenbahn versprach nur; denkt sie nicht daran Versprochenes zu halten? Rücksichten zu nehmen, die leicht genommen werden konnten(vielleicht damals, als— vor nicht allzulanger Zeit— für den zu errichten- den Zollschutz 7000 Mann vom Eisenbahnpoli- zeipersonal gefordert worden sind), Rücksicht zu nehmen, die leicht genommen werden könnte, in dem auf Neueinstellungen verzich- tet wird und ein klar erteiltes Versprechen eingehalten wird; das Versprechen das da lautet: § 4 C(J) Eisenbahnpolizisten, die im Po- lizeidienst nicht weiter beschäftigt werden können, sind nach Möglichkeit auf gleich- wertigen Dienstposten anderer Laufbahnen des Eisenbahndienstes unterzubringen. Wie uns die Eisenbahndirektion Stuttgart auf telefonische Anfrage mitteilt, wird laut einer heute mit der Eisenbahner gewerkschaft getroffenen Vereinbarung jedem zur Entlas- sung kommenden Bahnpolizisten entweder bei einer Bahnmeisterei, oder an einer anderen Stelle der vielfältigen Laufbahn des Eisenbahn- dienstes eine Stelle angeboten. Womit dieser ganze Fall gewissermaßen als hinfällig zu betrachten ist und der vorstehende, noch vor Bekanntwerden dieser Uebereinkunft verfaßte Artikel gegenstandslos zu sein scheint. Scheint, denn es scheint auch, daß wieder ein- mal„der Pelz gewaschen wurde, ohne die Haare naß zu machen“, denn die Eisenbahnpolizisten, die bereits in der glücklichen Lage waren, ver- einzelt solche Angebote zu erhalten, sie ernte- ten böse Erfahrungen. Es wurde ihnen nämlich an der Stelle, an die sie verwiesen worden sind, bedeutet, dag die betreffende Gruppe personell übersetzt sei und daß mit einer Einreihung bestenfalls knapp vor dem Ableben des Bewerbers gerechnet werden könne, falls der Bewerber die Jahr- tausendwende erlebt und sich damit abfindet, auch eine Tätigkeit zu entfalten, die als schlimmste im ganzen Eisenbahndienst betrach- tet wird. Das kann nun nicht als Einhalten eines Ver- Sprechens gewertet werden, des Versprechens, das da lautet: „Eisenbahnpolizisten, die im Polizeidienst nicht weiter beschäftigt werden können, sind nach Möglichkeit auf gleichwertigen Dienst- posten anderer Laufbahnen des Eisenbahn- dienstes unterzubringen.“. G. Mitbestimmung beider Sozialpartner bei Mitbestimmungsrecht Gespräche zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften dauern an Die im Januar begonnenen Gespräche zwischen den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften über das Mitbestim- mungsrecht, auf überbetrieblicher und be- trieblicher Grundlage werden in den nächsten Tagen fortgesetzt. Man erwartet auf beiden Seiten eine grundsätzliche Eini- Sung der beiden Sozialpartner in einigen Hauptpunkten. Wie wir bereits meldeten, wird ein Gesetzentwurf des Bundesarbeits- ministeriums über das Mitbestimmungsrecht in den Betrieben nicht nur nicht dem Bundes- kabinett zugeleitet, sondern man ist über- alle grundsätzlichen Eini- gungsformeln, die in Hettenheim zwischen den beiden Partnern gefunden werden, in den Regierungsentwurf aufzunehmen. Die Auffassungen der Gewerkschaften wurden den Unternehmern für diese Tagung schriftlich überreicht. Doch werden diese Gedanken auch seitens der Gewerkschaften lediglich als Diskussionsgrundlage ange- sehen. Eine endgültige Stellungnahme sei, so wird betont, damit noch nicht vorweg- genommen. Von Arbeitnehmerseite wird bekannt, daß die Gewerkschaften volles Mitbestim- mungsrecht in personellen und sozialen Fragen fordern werden. Was das wirt- schaftliche Mitbestimmungsrecht anbelangt, so erklärte ein Vertreter des Hauptvorstan- des der DAG, ihm seien gewisse Grenzen gesetzt. In diesem Zusammenhang wird auf eine Aeußerung von Vizekanzler Blü- cher in Wiesbaden hingewiesen, wonach die Wirtschaftliche Mitbestimmung nicht die Einschaltung des Arbeitnehmers in das Ri- siko der Wirtschaftsführung bedeuten könne. Obwohl sich beide Partner im Interesse einer sachlichen Arbeit bemühen, der Oef- fentlichkeit über den Gang der Verhand- lungen nicht vorzeitig Kenntnis zu geben, sind dennoch einige wichtige Forderungen seitens der Gewerkschaften zu hören. Da- nach fordern sie in den Betrieben von Aktien- und Kommanditgesellschaften eine Paritätische Beteiligung von Betriebsrat und Gewerkschaften. In solchen Gesellschaften sollen Mitglieder des Vorstandes nur mit der Zustimmung der Arbeitnehmer- Vertre- ter bestellt werden. Die Jahresabschlüsse sollen den Betriebsangehörigen bekannt ge. geben und erläutert werden. Eine ent- sprechende Regelung ist auch für Unter- nehmen ähnlicher Art wie bei Aktien- und Kommanditgesellschaften nach dem Wunsch der Gewerkschaften einzuführen. Außerdem sollen die Gewerkschaften den Vorschlag gemacht haben, emen„Wirt- schaftsausschuß“ zu bilden, der paritätisch Aus Vertretern der Betriebsleitung und des Betriebsrates zusammengesetzt sein soll. Er soll jedoch erst von Betrieben mit 20 Beleg- schaftsmitgliedern an eingeführt werden. Die Aufgabe dieses Ausschusses soll darin bestehen, ein Vetorecht auszuüben in Fra- gen umfangreicher Betriebseinschränkun- gen, bei Anderung des bisherigen Betriebs- Zz weckes, also bei entscheidender Produk- tionsumstellung, sowie bei evtl. Verschmel- zung zweier Betriebe. Was das überbetrieb- liche Mitbestimmungsrecht anbelangt, 80 sollen ein aus etwa 100 Mitgliedern be- stehender, paritätisch besetzter Bundes- wirtschaftsrat sowie ebenfalls paritätische Landeswirtschaftsrat-Organisationen gebil- det werden, mit der Aufgabe, der Re- gierung beratend zur Seite zu stehen. Die Mitgliedschaft soll zwei Jahre dauern. Wie- weit diese Forderungen auf paritätische Besetzung, wie behauptet wird, von den Gewerkschaften auch für die Industrie- und Handelskammern, für Handwerks- und Landwirtschaftskammern sowie für die In- nungen erhoben werden, wird sich noch zeigen müssen. Was jedenfalls das über- betriebliche Mitbestimmungsrecht anbe- langt, so wird man ohne grundsätzliche Schwierigkeiten eine Einigung erwarten Können. Auch in der Frage des betrieb- lichen Mitbestimmungsrechtes kann eine Verständigung in grundsätzlichen Punkten erwartet werden. Neue Wechsel-Tarife Bundesbahn—-Sowietzonen- Bahn Zwischen der Hauptverwaltung der Deut- schen Bundesbahn und der Generaldirektion der Reichsbahn in der Ostzone ist ein neuer Wechseltarif vereinbart worden, der den In- terzonenverkehr wesentlich vereinfacht. Wie die Bundesbahn- Hauptverwaltung mitteilte, basiert der Wechseltarif auf dem alten Reichs- bahn-Gütertarif, der noch heute in der Ost- zone gilt, und berücksichtigt für die Trans- portstrecke im Bundesgebiet den hier ein- geführten 40prozentigen Tarifzuschlag. Fer- ner sind Ausnahmetarife für Benzin, Diesel- Kraftstoffe, frisches Gemüse, Milch, Gruben- holz und Düngemittel im Interzonenverkehr Die Regelung gilt ab 1. März 1950. Der Wechseltarif findet auch auf den Transitverkehr Ostzone Bundesgebiet Ausland Anwendung. Polen-Handel für die Bundesrepublik unergiebig Das Handelsabkommen zwischen der Bun- desrepublixk Deutschland und Polen vom 30. Juni 1949, das bis zum 30. Juni 1950 befri- stet ist und einen Warenaustausch im Werte von 35,405 Millionen Dollar in beiden Richtun- Sen vorsieht, wird, nach den bisher getätigten und vereinbarten Lieferungen zu schließen, nur etwa zur Hälfte erfüllt werden. Polen nimmt Waren aus dem Bundesgebiet nur zögernd ab. Dabei beziehen sich die polnischen Wünsche vielfach auf Erzeugnisse, die in den vereinbarten Warenlisten nicht aufgeführt sind. Von den in den Listen festgelegten Ab- nahmeverpflichtungen hat Polen bis jetzt nur wenige erfüllt, darunter die Position Schrott im Werte von 2 850 000 Dollar. Der Wert der deutschen Lieferungen und der laufenden Kontrakte insgesamt beläuft sich bisher nur auf sechs Millionen Dollar. Demgegenüber hat die Bundesrepublik be- reits rund die Hälfte der aus Polen vorgese- henen Importe ausgeschrieben. Watenstedt-Salzgitter 8011 Schwerpunktprogramm- betreut werden Für zwei von den 19 Vorschlägen, die der Bundesarbeitsminister zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in Watenstedt-Salzgitter dem Kabinett vorgelegt hat, sind im Rahmen des Schwerpunktprogramms durch den intermini- steriellen Ausschuß bereits insgesamt 1,85 Mil- lionen DM genehmigt worden. Es handelt sich dabei um die Errichtung einer Sinterkühl- und Verladeeinrichtung zur Steigerung der Absatzmöglichkeiten für Salz- gitter Erze, Dieses Projekt, für das 1,5 Mil- lionen DM bewilligt wurden, gilt als beson- ders arbeitsintensiv. Ferner wurden für die beschl! 0 eunigte Durch- kührung großer Exportsuffräge über Bergbau maschinen, die die AG. für Bergbau und Hüt- tenbedarf, Salzgitter erhält, weitere 3,5 Mil- lionen DM genehmigt. Erwähnenswert ist in diesem Zusammen- hang noch, daß Salzgitter zusammen mit Wil- helmshaven und Emden für Stadtstragenbau Aus dem Schwerpunktprogramm 0,8 Millionen DM bewilligt erhielt. Natural-Lastenausgleich a uch verpönt „Von einem Gesetzentwurf, der beim La- stenausgleich statt Barleistungen Naturallei- stungen vorsieht, kann keine Rede sein“, er- klärte der Vorsitzende des Lastenausgleichs- Ausschusses des Bundestages, CDU-Abgeord- neter Kunze, unserem Korrespondenten im Hinblick auf diesbezügliche Pressemeldungen. Sein Fraktionskollege Wackerzapp habe aller- dings seine ganz persönlichen Auffassungen über einen solchen Ausgleich mitgeteilt, doch habe der Ausschuß sich keinesfalls hinter diese Ansicht gestellt. Auch habe Wackerzapp seinen Vorschlag seiner Fraktion überhaupt nicht vor- gelegt, woraus hervorgehe, daß es sich um eine reine Privatarbeit handele. Hilfe für Konserven- Industrie verspricht Dr. Niklas Die Notlage der Konservenindustrie in der Bundesrepublik hat in letzter Zeit bedrohliche Formen angenommen(siehe„Morgen“ vom 28. März„Krise in der Konserven-Industrie“). Bundesernährungsminister Dr. Niklas hat dem Agrarausschuß des Bundesrates mitgeteilt, daß sich sein Ministerium für eine Supventionie- rung dieses Industriezweiges einsetze und in dieser Angelegenheit bereits mit dem Bundes- kinanzministerium verhandele. Als Subven- tionsbedarf werden rund 12 Millionen DM veranschlagt. Weinhandel sucht Exportanschluß Die Exportvereinigung des Bundes der Weinhandelsverbände von Rheinland-Pfalz soll in einen Exportverband umgewandelt werden, in dem Weinhandelsfirmen aus dem Bundes- gebiet aufgenommen werden können. Die Gründung stellt den Versuch dar, die auslän- dischen Märkte für die deutsche Weinwirt⸗ schaft zu öffnen und gegenüber der auslän- dischen Konkurrenz die gleichen Startbedin- gungen zu schaffen. Auch die Teesteuer ist unerträglich hoch Der im Verband des Tee-Einfuhr- und Fachgroßhandels Zzusammengeschlossene Tee- handel des Bundesgebietes hat am 28. März auf seiner Hauptversammlung in Hamburg Segen die hohe Teesteuer protestiert. Der Teebandel hat mit großer Sorge das stetige Ansteigen des Teeschwarzhandels festgestellt, denn Einfuhr und Verbrauch illegalen Tees bewirken neben einer Schwächung des Han- dels einen erheblichen Ausfall in den staat- lichen Einnahmen. Nach Ansicht des Tee- handels wird der Schwarzhandel allein durch die hohe Teesteuer ermöglicht. Eine ein- gehende zahlenmäßig belegte Begründung der Forderung des Verbandes auf Senkung der Teesteuer wird dem Bundesfinanzminister zugeleitet. Bundesrepublik 2 Ur I. Internationalen Messe in Chikago eingeladen Der Gouverneur von IIIinois, Adlai Este- venson, hat die Regierung der Bundesrepublik Deutschland offiziell zur Teinahme an der ersten Internationalen Messe in den ver- einigten Staaten, die vom 7. bis 19. August in Chikago stattfindet, eingeladen. Die Einladung wurde den deutschen Regierungsstellen durch das Amt des amerikanischen Hohen Kommis- sars übermittelt. Die Hohe Kommission hat bei dieser Gelegenheit die Regierung der Bundesrepublik ersucht, die Teilnahme deut- scher Firmen nach Möglichkeit zu fördern. Zentral-Boden-Kredit AG. WI II RM Schuldver schreibungen bedienen Die Vorarbeiten für die Wiederaufnahme des Zinsdienstes für RM-Schuldverschreibun- gen der deutschen Zentral-Boden- Aktiengesell- schaft sind noch nicht so weit fortgeschritten, daß der Zinsdienst bereits am 1. April auf- genommen werden kann. Nach Mitteilung der deutschen Zentralboden-Kredit AG. ist eine nähere Bekanntgabe über die Einlösung der Verbindlichkeiten nicht vor Mai zu erwarten. Frankfurter Effektenbörse vom 29. Mär Zz Sehr ruhig, uneinheitlich. Kursentwicklung dem Zufall überlassen. Montane nach gestriger Er- holung wiede nachgebend. Mannesmann und Eisenhütte verloren 4%, Gute Hoffnung und Rhein. Braunkohlen je 1%, sowie Rheinstahl ½%. Siemens Stämme fielen um 1 ½ zurück, dagegen AEG behauptet. Von sonstigen Industriewerten wurden höher bezahlt: Berger, Ad für verkehr und Braubank je 1%, Buderus 34% sowie Felten und Lech je ½%. Niedriger lagen Daimler und Heidelberger Zement um 1 ½%, Südd. Zucker 54%, Degusa und Aschaffenburg Zellstoff je 1% sowie Krauss 2½%. Grün& Bilfinger wurden nach längerer Pause 8 0% niedriger mit 35 bezahlt. Ehlinger Maschinen um weitere 5% ermäßigt (Kurstaxe 80). Großbanken äußerst ruhig und un- verändert. Renten still und behauptet, Harpener Bonds um 1% auf 32 nachgebend. Bei anhaltender Geschäftsstille blieb die Tendenz bis zum Schluß der Börse uneinheitlich. Während am Montan- markt Mannesmann von 47 auf 47½, anzogen, wur- den Stahlverein 4% niedriger mit 45½ und Hoesch mi 42—41½ gehandelt.— Am Rentenmarkt wurden Dekosama ½·% höher mit 16½ bezahlt. Siebe e Spiel mit hohem Einsatz a ber ohne Spielregel körmte man die Etatpolitik des Bunde nennen, die eine Ausgeburt der unterbro. chenen Kontinuität im Etatwesen ist. De Diskontinuität im Budgetwesen Deutsch. land währt jetzt etwa 18 Jahre; sie Setzt ein, als der Weimarer Republik sorgfältz ausgearbeitete Haushalte und deren Roh trolle dem„diktierten“ und„zu dienst chen Zwecken geheimgehaltenen Etat wichen und endet jetzt erst, seit dem d Problematik eines Bundeshaushaltes v uns steht. Der Bundesverkehrsminister Pr Seebohm machte über dieses Thema, he der Tagung des Bundesverbandes deutsche Industrieller in Bad Dürkheim einige inter. essante Ausführungen. Ausgehend von der Erwägung, daß ein Plan aufgestellt werden müsse um eine Generallinie des Budgets aufrecht erhalten zu können, stellte Pr. Seebohn fest. Diesem Ausgabenplan müssen die Möglichkeiten des Aufkommens gegenübergestellt werden und erst aus der gegenseitigen Abstimmung größtmöglicher Einsparungen mit dem be. stenfalls zu erzielenden Aufkommen a Steuern und Abgaben ergibt sich die Mög lichkeit Klarheit zu schaffen, inwiefern in Bundesetat dieser oder jener Aufgabe, die sem oder jenem Zwecke Mittel zugewie. sen werden können. Bei der heutigen Situation erweise sid als äußerst nachteilig, daß parteiegoistische regionale oder lokale Interessen, die vor de Wählerschaft vertreten werden, mit Zu. Wendungs möglichkeiten operieren, die i keinem Einklang stehen zu den vorhandenen Mitteln, die deshalb gar nicht erfüllt wer. den können. Die Steuereingänge des Bundes würden auf 9 bis 10 Milliarden DM. geschätzt. wWäh⸗ rend die voraussichtlichen Leistungen des Bundes etwa 15 Milliarden DM betragen müßten, wenn alle von parlamentarischen Kreisen aufgestellte Forderungen berück. sichtigt werden sollen. Es sei bezeichnend, daß von diesen Ausgaben rund 4,5 Mil. liarden auf Besatzungskosten einschließlich Ersatzleistungen, für im Zuge des Besat. Auf der ersten ordentlichen Mitgliederves. sammlung des Bundesverbandes der deutschen Industrie, die am 28. März in Bad Dürkheim stattfand, erklarte der Prasident des Verbag- des, Fritz Berg, die deutsche Industrie se weitgehend mit der Mirtschaftspolitißh Profes. sor Erhards einverstanden. Er vertrat die An- sicht, daß nur eine freie Marktwirtschaft wei. tere Fortschritte im Kumpf gegen die Arbeits. losigꝭeeit gewährleiste. Die Zahl der in der Industrie Beschäftigten, so führte der Verbands präsident weiter aus, sei seit Januar 1949 laufend gestiegen. Mit rund 4,6 Millionen Personen beschäftige die Industrie zur Zeit etud zudanzig Prozent mehr Arbeitskräfte als im Januar des vergangenen Jahres. Seit Mitte Februar sei überdies eine weitere Zunahme der Beschäftigtenzahl ꝛu verzeichnen. Leider, so sagte der Redner, erschwerten die Bestimmungen der Alliierten, wie die Dekar- tellisierungsanordnungen und die Einschrän- ungen des Schiff baus in Verbindung mit den Demontagen, den Wiederaufbau der Wil. schaft. Was die Steuern betrifft, so müsse da- von ausgegangen werden, daß über fünfeig Prozent des Steueraufłkommens für Zwecke der Besatzung, für die Beseitigung der Kriegs. folgen und der Arbeitslosigkeit und àhnliche Maßnahmen aufgewendet werden müßten. Die Industrie musse in Kurze uber die Höke ihrer endgültigen Belastung unterrichtet werden, Außerdem verlange ste eine Ausnahmeregelung bei der Kartellgesetzgebung. Als wichtige Aufgabe der Industrie be- zeichnete der Verbandsprâsident das Aufbrin- gen erheblicher Mittel zur Förderung der Forschung und der Ausbildung von Fachhruf- ten. Nur so könne die Existenz der Industrie gesichert und die Abwanderung deutschen Geites- Gutes ins Ausland verhindert werden. Nach einer eingehenden Aussprache wurde Fritz Berg, Altend in Westfalen, zum Präsiden- ten des Verbandes der deutschen Industrie wiederdewählt. Zu Vizepräsidenten wurden Vogel, Augsburg(Teætilindustrięe) und Menne, Hilpruk(chemische Industrie) bestimmt. Zunngswesen entstandene Schäden betragen, und daß die Kriegsfolgelasten diesen Auf- Wand übersteigen. Man könne nun nicht zu einem Bundesetat dadurch gelangen, daß man einfach die Budgets der elf Länder zusammenlege mit denen des Bundes und dadurch eine Quersumme erziele, sondern es sei notwendig, sowohl im Bund, als auch auf Länderebene, die Ausgabenpolitik auf- einander so abzustimmen, daß kein Doppel- aufwand entstünde. Interessant ist, daß nach Dr. Seebohms Ausführungen z. B. der Haushaltsplan Nie- dersachsens, die bisher 2,2 Milliarden DM. betrug, voraussichtlich nach Abwälzung eines Teiles der Ausgaben wirtschaft auf den Bund 900 Millionen DM betragen soll. Als Beispiel für die unwillkürlich eintre- tende und fast unvermeidliche Aufblähung der Ausgaben wirtschaft führte Dr. See- bohm die Kriegsbeschädigtenrente an, die im Betrage von 120 DM monatlich für jeden Berechtigten einen Bundesaufwand monat- lich von 3,2 Milliarden DM ergebe. während die sozialpolitisch zu befürwortende und berechtigte Forderung nach Erhöhung dieser Rente auf 180 DM monatlich den Ausgaben- aufwand auf 4,5 Millie rden DM erhöhe. * Der Einsatz heißt„Volksvermögen““ — Etatwirtschaft ist kein Hasardspiel aber es dünkt ein Hasardspiel, solange Trümpfe ausgegeben werden, die keine Trümpfe mehr sind, und nie Trümpfe Waren, son- dern nur Bluff Wenn alle, dem Bundestag eingebrachten Anträge sozial- und rechts- politischer Art von den Gesetzgebern zum Beschluß erhoben worden Wären, dann hätten die Gesetzgeber zu beschließen, daß der Bund im Laufe eines Rechnungsjahres 57 Milliarden 659 Millionen DNœL ausgeben darf. Schätzungsweise beträgt das Sozial- produkt des Bundesgebietes 75 Milliarden. Ein eklatanteres Beispiel in Ziffern aus- gedrückt kann es nicht geben. Es ist daher richtig, wenn Dr. Seebohm in Bad Dürk⸗ heim, sinngemäß Wiedergegeben, folgendes ausführt:„Wir müssen erst einmal ein Rechtsstaat werden, der rechtens alle seine Pflichten erfüllt; aber um ein Solcher Rechtsstaat zu werden, können wir die Ver- pflichtungen nur im Rahmen des Möglichen auf uns nehmen. Jede Verpflichtung wäre Erfüllung. Unmöglich ist ein Rechtsspruch, den sich ein Rechtsstaat nicht leisten konn Frank Textor Gl. W. Be f des Nr. — Satz gel b Bunde C unterbro. ist. Dee Deutsch. Sie Setzt Sorgkältzf en Koh. dienstl. n Etat dem du Ites vor lister Dr ema, be deutsche Se inter. daß ein um eine“ erhalten] Diesem ichkeiten Werden timmung W em be. men lie Mog. fern 1 abe, die. zuge wie. eise sich distische vor der“ mit Zu- die in andenen Ut wer. Würden? Zt. wäh gen des betragen arischen berück. ichnend 4,5 Mil. Aliehlich Besat- ederves. utschen“ urlcheim Verba. ie sei Pro fes. die An- aft wei. Axbeits. üftigten, ter aus, n. Mit ige die t mehr ungenen es eine ah zu ten die Dekar- schrün- mit den Win. sse da- fünfeig Zwecke Kriegs. Rliche en. Die e ihrer verde, gelung e be. Af brin. 29 der chfe raf. dustyie tschen verden. Wurde sidn. Nr. 76 Donnerstag, 30. März 1950 MORGEN Das moderne intime Lichtspielhaus der Weststadt Das Lichtspielhaus für alle Das Lichtspielhaus der Mannheimer eröffnet., samstag, II- April um 12.30 Uhr Ein amüsantes und spritziges Lustspiel E. NMeyerhofer- Erich pont Paul Henkels- Hans Leibelt Naraid Paulsen Hans Nielsen- J. Eiehheim Vorverkauf ab Freitag, 10 Uhr: Kurbelkiosk, J 1 (Breite Str.), ab 11 Uhr an der Theaterkasse un- ter Ruf 518 96 Beginn: 12.30 14.30, 16.30, 18.30, 20.30 Uhr kauft man doch billiger! Weizenmehl 29 26 Teigwaren: Makkaroni und Gemüse- nudeln 300 8g Schinken, gekocht, 100 g Dörrfleisch o. R. 100 f Kass. 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Oster- Freude Eine för die Kind Mittwoch, 5. April, 14.30 Uhr, im Ufa-Theater, N7 flax und ffloritz Eine heitere Bubengeschichte in sieben Streichen von Wilhelm Busch Osterhasen- Ballett Aufgeführt vom Märchenthecter Kurpfalz er unserer leser „Mannheimer Morgen“, Spielleitung: Elisab. Vaas. Musikalische Leitung Alfred Köhler. Technische Leitung: Werner Hill 5 Karten ab Freitag, 31. März, am Schalter des Am Marktplatz, ermäßigten Preis von„80 0. auf allen numerierten Plätzen zum S zeitgebunden die Stoffe Fontanes und die in ihnen verankerten Milieuzeichnungen auch Robert Walter: Merkwürdige Begebenheiten. (Adolf Sponholtz Verlag, Hannover). Es sind schen, die individuelle Existenz in einer sich Diese Kirche hat ungeahnt erweiternden Welt. du wirst dich ihrer erinnern der men und nackten Seite 10 MORGEN Donnerstag, 30. März 19500 Nr. Notizen über Bü 8 er Als IIlustration surrealistischer Dichtung: Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel. nalisten. Ein neuer Konflikt wird nur. das später eingebaute kastenförmige, mit ö Roman.(C. Bertelsmann, Verlag, Gütersloh— Mühe verhindert. Danach geht es an die Voll- Decke und Fenstern versehene Gestühl der 1 2 A 5 Volksausgabe 3,85 DM.) Effi Briest“,„Irrun- endung des Neuaufbaues, bei dem die Reste Ratsherren und Patrizier— abgeschlossene Paul Eluard: Die Porzellan Fe zen. Wirrungen“ und auch„Frau Jenny fler römisch-katholischen Rirche eine bedeutende kleine Wohnräume, die sich in dem Riesen- ö Treibel“ gehören längst zum unversänglichen Rolle spielen. Der Mensch wird frei, die Welt raum der Eirche verlieren—, kennzeichnen ö Eine Porzellan- Arie klatscht in die Hunde Besitstum der deutschen Roman-Literatur. So sein Feld. D. Pa. das neue Bewußtsein des Renaissancemen- bettelt und stirbt dann in Stücken ö ö sind, ein allgemein menschliches, immer- während gültiges Anliegen steckt doch als tie- ferer Kern in ihnen, den zu bewahren es wohl lohnt. Es ist darum Sehr zu begrüßen, daß diese Bücher in Preislich erschwinglichen Volksausgaben neu aufgelegt und dabei in einer Form herausgebracht werden, die auch äußerlich verwöhnten Ansprüchen gerecht Wird. Neben„Jenny Treibel“ ist soeben auch der Roman Die Fischer von Jarsholm“ von Augustiny, einem lebenden Autoren, der sich Schon einen gewissen Namen gemacht hat, in dieser von uns bei früherer Gelegenheit aus- kührlich besprochenen Reihe erschienen, die inzwischen eine Gesamtauflage von einer Million, eine sehr stattliche Zahl also, erreicht Hat. Kh-. Emil Merker: Der Weg der Anna Illing (Umschau-Verlag, Frankfurt a. M.) Hier wird die Geschichte einer armen Schneiderstochter aus einem böhmischen Dorf erzählt, die, fast ein Kind noch, nach dem Tode des Vaters ler- nen muß, für den Unterhalt der Familie zu Sorsen. Ueber diesem ewigen Mühen und Plagen vergeht die Jugend, und ihre große Liebesfähigkeit darf niemals leben. Bittere Armut, harte Arbeit und der schwerblütige Ernst ihres Wesens Versperren den Weg zum Glück. Erav und tüchtig, zäh und bauern- schlau, zu immer neuen Opfern bereit und hinter Wortkarger Strenge eine tiefe mütter liche Zärtlichkeit verbergend, erkämpft Anna Illing ihren beiden Brüdern die Chancen für eine bessere Zukunft. Dann vernichtet der Weltkrieg 1914/18 alle Hoffnungen. Die Brü- der sterben, der eine auf dem Schlachtfeld, der Jüngste, zum Krüppel geschossen, durch Selbstmord. Anna bleibt völlig einsam zu- rück, doch sie wird den Tod in ihr Leben ein- lendes Buch, das in epischer drückendes Armeleutmilieu düstere Rechtschaffenheit der Figuren, die Sraue Alltäglichkeit ihrer Schicksale, die pene- trante Bodenständigkeit der Sprache verwei- sen diesen„Volksnahen“ sudetendeutschen Heimatroman, der offensichtlich autobiogra- phische Züge trägt, in die Sphäre einer natu- ralistischen Genreliteratur. Eine Dichtung, die zan die Größe Stifters heranreicht“ und den Autor iin die erste Reihe der großen deut- schen Erzähler stellt“— wie der Verlag be- hauptet— ist dieses Buch trotz seiner mensch- lichen Qualitäten und rischen Momente allerdings nicht. schildert. Die Erich Kästner: Der kleine Grenzverkehr (Verlag Gustav Kiepenheuer, Köln und Hagen). Diese Kleine harmlose Sommerliebes- geschichte und Verwechslungskomödie ist vielen sicher schon bekannt durch den Film, der unter dem gleichen Titel lange Zeit in Deutsch- land lief. Es ist die Romanze eines jungen Mannes, dessen Devisen für einen Festspiel- sommer Anno 1937 in Selzburg nicht ausreichen und der deshalb von Bad Reichenhall im Bayerischen aus im„kleinen Grenzverkehr“ Sein österreichisches Abenteuer durch vielerlei Verwirrungen und Verwicklungen bis zur stan- desamtlichen Legalisierung bringt. Dag jetzt Zum ersten Male als Lizenzausgabe eines Schweizer Verlages in Deutschland erschienene Büchlein ist von Walter Trier lustig und lie- benswürdig illustriert. Neben seinen romantisch aumutsvollen, gemütlichen Aquarellen wirkt Kästners hier zur Schau gestellte Munterkeit ein bißchen bläßlich und blutarm. Wgi. Sacha Guitry: Tagebuch eines Schwindlers. (Schuler- Verlag, Stuttgart). Der äußerst frucht- bare französische Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler ein Verteidigungs- Plädoyer für das Glücksspiel und erzählt dazu die völlig belanglose Geschichte eines kleinen Ladnerschnes, der auf geringfügigen Um- Wesen zum Falschspieler wird und„aus Liebe zum Spiel“ wieder umkehrt auf den„rechten Weg. Eine Anekdote, die das Wunder schil- dert, warum der Held der Massenvergiftung seiner Familie bei einem Pilzessen entgeht, und die außerordentlich atmosphärische Be- schreibung dessen,„was Paris eigentlich ist“, machen das mit Zeichnungen des Verfassers ausgestattete Büchlein lesenswert. Es ist von Jean Häuser ins Deutsche übertragen. Wgi. Oskar Maria Graf: Die Eroberung der Welt (Kurt-Desch-Verlag, München). Thema dieses Buches ist das Bild der Erde nach dem Atom- Krieg. Graf läßt die Frage nach Ursache und Verlauf dieses dritten Weltkrieges offen und führt den Leser unmittelbar in das nach Ver- Sbben der letzten sinnlos gewordenen Kampf- handlungen hervortretende Chaos. 250 Mil- lionen Menschen fliehen als moderne Nomaden- haufen und fassen langsam in den nichtver- Ssuchten Landstrichen der Kontinente wieder Fuß. Nach zwei Jahrzehnten, so zeichnet Graf die zu erwartende Nachkriegsentwicklung, ist es dann wirklich eine Lust zu leben. Aber es bleibt keine, denn wieder rühren sich die Natio- .— 5 N Surrealismus- gemalt, gedichtet und erklär schon merkwürdige Begebenheiten, die Robert Walter aus dem unerschöpflichen Fundus der menschlichen Geschichte in diesen 53 kurzen, knapp und pointiert gefaßten Erzählungen her- vorholt. In bunten Gewändern, hier in mittel- alterlicher Tracht, dort im Reifrock des Rokoko, hier im Biedermeier, dort in der Weste des einfachen Mannes stolzieren Wunderliche Käuze einher, und was ihnen begegnet, ist teils tra- Sisch, teils ergötzlich und nicht ohne tieferen Bezug. Zevatter“ Wilhelm Schäfer(an dessen „Anekdoten“ man immer wieder gemahnt wird) darf mit diesen Patenkindern zufrieden sein.-Kh- Romain Rolland: Musikalische Reise ins Land der Vergangenheit.(Abendlandverlag, Innsbruck-Freiburg-München.) Nicht nur in Frankreich, auch in Deutschland wird man nicht allzu viele Schriftsteller von Rang fin- den, die ein so starkes, wesenbestimmendes Verhältnis zur Musik— und gerade zur deut- schen Musik— haben wie Romain Rolland. Seine Briefe(vor allem an Malwida Meysen- burg) zeugen von einem tiefen, aber durch- aus auch Kritischen Eindringen in das Werk etwa Beethovens, Mozarts oder Bachs. In seiner„Musikalischen Reise ins Land der Ver- gangenheit“ spürt er den ein wenig vergesse nen Musikern des achtzehnten Jahrhunderts — Burney, Graun, Martini, Metastasio, Mat- theson, Tartini und auch Telemann, Händel und Carl Ph. Emmanuel Bach— nach und gibt damit ein musikgeschichtliches Bild, das im- mer wieder über den Ausgangspunkt hinaus- führt und die großen kulturhistorischen Zu- sammenhänge aufzeichnet. Ein Ausgezeichnetes Buch(auch für den Nicht-Musiker), das die Fülle und Lebendigkeit des schöpfèrischen europäischen, ja abendländischen Geistes in beglückender Weise wieder einmal offen- bart.-Kh-. Die Danziger Marienkirche, herausgegeben und eingeleitet von Willi Drost(Sammlung Parthenon). Wer einmal auf dem gewaltigen, stumpfen Turm der Danziger Marienkirche gestanden hat und unter sich die dreischiffi- sen Hallen von Langhaus, Querhaus und Chor mit ihren Satteldächern und zehn schlanken Giebeltürmchen erblickte, wer tief darunter das Gewirr spitzgiebeliger Häuser in den engen Schluchten der Altstadtstraßen sah, die alle auf die Kirche zuführen, der wird diesen grandiosen Eindruck niemals mehr vergessen. Die Danziger Marienkirche, deren Bau 1343 begonnen und 1502 beendet wurde, ist eine der mächtigsten und großartigsten Schöpfun- gen der norddeutschen Backsteingotik, Festung und Gotteshaus zugleich, wie es dem Baustil des Deutschen Ritterordens entsprach. Die Srenzenlose Weite der östlichen Landschaft spiegelt sich in der feierlichen Weite und Höhe der Hallen, die von einem Pfeilerwald getra- gen werden. Die vielen Seitenkapellen und nur noch den äußeren Formkanon des Mittel- alters, jedoch Schutt und Asche fiel, der Gewölbe stürzte Zusammen. Eine der 120 a 80 eee e ee reichsten Kirchen Deutschland war vernichtet. und dein Gesieht vervielfachen Die schönen Bildtafeln dieses Bandes der 5 1 15 Sammlung Parthenon und die einführenden Das Blut das über die Hliesen rinnnt Worte des Herausgebers beschwören noch ein- mal die Erinnerung an die Schönheit Danzigs und seiner herrlichen Marienkirche herauf und lassen ermessen, welche Kunstschätze und Kulturwerte uns auch im Osten verloren Singen. E. P. Claus Siebenborn: ter Bilderbogen um (Oswald-Arnold-Verlag, Berlin). anekdotisch Biographie besungenen Straßen der Welt. erlebt man vom Trottoir wehmütige Erinnern an dreihundert Jahre Berlin, wie es lebte und liebte, weinte urd lachte, wuchs und unterging., und läßt sich Sern gefallen, daß der liner und Freund der Berliner eine Freude machen kann. Wgi. Friderike Maria Zweig: Wunder und Zeichen. Große Gestalten aus dem Hochmittel- alter.(Bechtle-Verlag, Eglingen). Hochmittelalter, das ist das 13. Jahrh., das Fahrhundert der hef- tigsten Gegensätze und mächtigsten Spannungen auf geistigem und politischem Gebiet. Ein Durch. von Wahrheit und Lüge, Glaube und Wahn, Menschlichkeit und Grausamkeit— eine un- eine und wahrer zu erbauen. Die Verfasserin, die erste Frau Stefan Zweigs, mahnt uns, die wir ebenfalls Menschen eines sind, mit diesem Buch, zur Vervollkommnung des Indi- viduums und zur echten Humanität zurückzu- Ein frommes Buch— ein gutes Buch! Dr. H. Pro. Verlag K. R. Lange- In der liebens- „Der ist dieser neue Man freut sich darüber —. und kann es doch nicht ohne 3 un und Nebeneinander Macht und Entrechtung, ruhvolle Zeit, aber doch stark große Zahl bedeutender Gestalten Vorbilder zu formen— und Dome genug, wirren und aufgewühlten Zeitalters finden. Moritz von Schwind wiesche, Königstein/ Taunus). werten Langewiesche-Bücherei Eiserne Hammer“) genannt) Bildband erschienen. (krüher Abgesehen von den reinen Märchen- Sagenbildern, die nichts von ihrer heiteren Anmut eingebüßt haben, steht man etlichen dieser Blätter heute etwas fremd gegenüber. Es ist, als läge nicht ein Jahrhundert, sondern ihrem inneren Wesen nach gehört sie in die anbrechende Neuzeit. Bei der Katastrophe des Jahres 1945, als die Stadt in brannte auch das In- nere der Marienkirche aus und der größte Teil Unter den Linden. Galan Berlins berühmte Straßge Eine große Anzahl gut ausgewählter Bilder illustriert den Sewürzten Text dieser lebendigen einer der bekanntesten und meist- In einund- Zwanzig unterhaltsam geschriebenen Kapiteln der„Linden“ aus das Glanz und die Pracht einer großen und reichen Vergangenheit über die Trümmer der Gegenwart gebreitet werden. — Ein schönes Buch. mit dem man jedem Ber- Morgen der Wölfe und ihr Beim Erröten der Nacht macht mir Sandalen ö auf einem Stunl in der Mi Ich beobachte die aus der Schule homme sind junger als die Natur aus dem du in einem Blut-Gewand hervortrittst Wie viele Lebendige sind Wiedlerzufinden Wie viele Lichter zu verlöschen Die Vögel varfumieren die Wälder die Felsen ihre großen nãchtlichen Seen Die weißen Baume die schwarzen Bdume Biß ist ein Tunnel tte der Straße leine fereolische Madchen N und Ffeife rauchen Man muß um diesen Zufall der Geburt wiederzufinden altern ein Weltenahgrund zwischen diesen Erzeug- nissen der Spätromantik und Uns. Da ist manche allzu bürgerlich-idyllisch und schwär- merisch ohne eigentlich schöpferische Naivetät, eine nicht unbedenkliche Seite deutschen We- sens äußert sich in einer Form, die haltloseren Geschlechtern alles andere als gut bekommen ist. An Bildern wie„Erscheinung im Walde“ und „Elfenreigen“ hat sich der Schlafzimmer-Kitsch späterer Jahrzehnte entzündet und immer Wieder genährt, und man bedauert, daß sie in diese Auswahl aufgenommen wurden. Dazu kommt, daß zwar die schwarz-weißen Repro- duktionen gut sind und die— trotz allem un- bestrittene— Kunst Schwinds in ihrer Zart- heit und ihrem Tonreichtum reizvoll hervor- treten lassen, daß aber die Mehrzahl der far- bigen Abbildungen ganz unzulänglich ist. Die liebevoll-kundige Einführung von Harald Busch dürkte vielleicht ein wenig kritischer 1 UwWer James B. Conant: Wissenschaft verständlich gemacht.(Gebrüder Weiß, Verlag, Berlin. 173 S.) Der Verfasser hat sich die Aufgabe ge- stellt, an Hand von Beispielen aus der Ge- schichte der naturwissenschaftlichen Ent- deckungen des 17. und 18. Jahrhunderts, die immer gleichen Gesetze und Methoden des wissenschaftlichen Denkens, oder. wie er es mehrfach nennt, die„Taktik und Strategie der Wissenschaften aufzuzeigen und dadurch den Begriff Wissenschaft einer breiteren Oeffent- Uchkeit nahezubringen. Es handelt sich hier ausdrücklich um einen als Beispiel für den naturwissenschaftlichen Unterricht Uunternom- menen— übrigens nicht ganz neuen— Ver- such in Form von Vorlesungen. Häufig finden Bekenntnis zum Leben Zu Erich Mari „Der Weg zurück“ wer das letzte, Was man von Erich Maria Remarque in Deutschland lesen konnte. Es Wär, wie die Bücher, die er später in der Emigration schrieb, eine Enttäuschung nach dem gewal- tigen Erfolg von„Im Westen nichts Neues“, das in kürzester Zeit allein in Deutschland eine Millionenauflage erreichte und in rund ein Dutzend fremder Sprachen übersetzt wurde. Jetzt ist nach langer Pause ein neues Buch von Remarque zu uns gekom- men, von dem man bald nach seinem Er- scheinen im Jahre 1946 auch in Deutschland hörte, das aber zunächst nur über die Amerika-Häuser in der amerikanischen Aus- gabe und später auch in der in Zürich er- schienenen deutschen Originalausgabe zu- Sänglich war. Inzwischen ist es verfilmt worden und nun, nachdem im deutschen Buchhandel auch Bücher aus dem Ausland zu haben sind, bei uns käuflich. Es heißt „Are de Triomphe“(F. G. Micha- Ver- lag, Zürich) und ist ein Emigrantenroman, der die Geschichte eines deutschen Arztes in Paris erzählt. Er lehnt sich zweifellos an einen bereits 1941 in New Vork erschie- nenen, ebenfalls das Schicksal Exilierter aufzeichnenden Roman„Flotsam“ an, der — Wenn überhaupt— nur Beachtung fand, Weil ihn der berühmte Autor von„All quiet on the Western Front“ geschrieben hatte. „Arc de Triomphe“ wurde Wieder ein Best- seller: innerhalb von sechs Monaten kaufte Ein Vortrag in der Galerie Günther Es ist nun schon reichlich viel über Sur realismus gesagt worden— aber von seinem eigentlichen Wesen hat man noch immer keine rechte Vorstellung. Edgar Jene, dessen Bilder zur Zeit in der Galerie Gün- ther ausgestellt sind. unternahm den Ver- such, in seinem geistvollen Vortrag„Ueber die Bewegung des Surrealismus“ diese um- strittene Kunstrichtung, die auf eine lange Ahnenreihe zurückblickt, philosophisch-lite- rarisch als eine nicht fixierbare Geisteshal- tung zu interpretieren. Im 20. Jahrhundert wird der Surrealismus, dem der Dadaismus Voranging, eine bewußte Kampfansage gegen die traditionellen Denkformen einer über- alterten Zivilisation. Neue Wege werden be- schritten, eine neue, Bewußtsein, Traum und Magie umfassende Realität wird ge- sucht. In der surrealistischen Malerei und Dichtung ist die Zensur des logischen Den- kens, die Frennung zwischen Traum und Wachsein aufgehoben. Die Surrealisten leben aus anderen seelischen Kraftfeldern, re Visionen sind nur ein ungewohnter Aspekt der Wirklichkeit, und ihre Phan- tasie, vom Zwang der Logik befreit, schafft einen poetischen, irrationalen Zustand, aus dem heraus jeder zum Dichter werden kann. Allerdings:„Eine Dummheit bleibt eine Dummheit— selbst wenn es eine surreali- stische ist.“ Aus dieser Haltung der gelebten Poesie ist der Surrealismus eine Kunstrichtung geworden, die zwar keine exakte Linie, aber gewisse typische Merkmale aufweist. Aus der systematischen Erforschung des Un- bewußten entstand die„seriture automa- tiquel, die verbotenen Zonen des Geistes“: Wahnsinn, Zufall, Nacht- und Wachtraum Werden der Kunst dienstbar gemacht, und der surrealistische„schwarze Humor“ zeigt eine besondere Vorliebe für die„objets sur- realistes“, Gegenstände, die ihrem natür- lichen Gebrauch entzogen sind. Die Sur- realisten wollen mit Spott, Gelächter, Skan- dalen und Manifesten„das Leben verän- dern“; ihre Bewegung ist eine„geschlossene Gesellschaft“, deren Mitglieder ständig Wechseln, da es immer wieder Abtrünnige und neue Jünger gibt. Schon oft ist der Surrealismus selbst von seinen Freunden totgesagt worden, doch er wird leben,„so- —.——— a Remarques letztem Roman„Arc de Triom Pre Amerikas eine Million Exemplare dieses Buches. Es liegen fast zwanzig Jahre zwischen den beiden Romanen, die den Ruhm des Buchbindersohnes aus Osnabrück aus- machen, der— Ironie des Schicksals aus einer Refugié-Familie stammt und Wirklich Remarque heißt(nicht Kramer, wie die Fama wissen wollte). Remarque ist ameri- kanischer Staatsbürger geworden, der kleine Sportjournalist, der seine Kriegserlebnisse niederschrieb, in die internationale„groge Gesellschaft“ aufgenommen worden. So hat sein Stil ein wenig von der Ursprünglich- keit eingebüßt, die zu den Besonderheiten seines ersten Buches zählte, hat sich ver- feinert und abgeschliffen, und die Dialoge, die nach amerikanischen Vorbildern stark in den Vordergrund treten, sind literarischer geworden trotz gelegentlicher Ausrutscher und Rückfälle. Aber die Spannung, mit der die Handlung Vorwärtsgetrieben wird, jenes „e ne sais quoi“, das einen nicht mehr los- läßt, das Gefühl mit hineingezogen zu sein in das Geschehen, selbst beteiligt zu sein, das ist genau so stark Wie ehedem ge- blieben. „Are de Triomphe“ ist ein Bekenntnis zum Leben, die nüchterne, unsentimentale Liebeserklärung an das gefährliche Leben Unserer Zeit, an das„lausigste, blutigste, korrupteste, farbloseste und dreckigste Jahrhundert“, wie er sie einmal apostro- lange der Mensch ein Tier von einer Flamme oder einem Stein zu unterscheiden vermag.“ Sein Ziel ist die totale Befreiung des In- dividuums, denn„die Farbe des Menschen ist die Freiheit“. Im Anschluß an den Vortrag Jenèés las Margret Beil mit kongenialem Einfühlungs- vermögen und ausgezeichneter sprachlicher Disziplin Proben surrealistischer Dichtung, die nicht nur dem poetischen Werk moder- ner Franzosen entnommen Waren, sondern auch durch Beispiele aus Pindar, Novalis, Lenau() Raimund und Rilke belegt wur- den. Das auf dieser Seite abgedruckte Ge- dicht„Die Porzellan- Arie“ von Paul Eluard (übersetzt von Werner Riemerschmid) sei als typisches Beispiel solcher Dichtung hier wiedergegeben. E. P. Doris Rothmund spielte Ein Klavierabend im Parkhotel Aus einer Morgenveranstaltung des Nationaltheaters hatte man Doris Roth mund als Hindemith- Interpretin in guter Erinnerung. Die junge Mannheimer Piani- stin brachte ihr Können, das einen außer- ordentlichen Fleiß bezeugt, nun in einem Solo-Abend im Parkhotel zur Geltung. Die auffallende Geschmeidigkeit ihrer Hände kam vor allem Liszt zugute(, Wasserspiele der Villa d'Este“ und der besonders virtuose „Mephisto- Walzer“) und den modernen Werken, die sich gern einer flächigen Ver- teilung der Ausdrucksmittel fügen. Die Künstlerin pflegt entsprechend ihrer äußeren Erscheinung— einen zarten, rhyth- misch gefestigten Anschlag, dem das Pedal allerdings die musikalisch- geistige Linie mitunter beeinträchtigen mochte. Treff- sicherheit und Passagengeläuflgkeit der ein. —u————————— zelnen Hand sind jedoch unzweifelhaft das offenbar höchst eifrig verfolgte Ziel einer (mehr unbewußt) gefühlsbetonten Auf- fassung. 80 erklang Chopin mit der As- Dur-Ballade und dem Fantasie-Impromptu, das zwischen zwei weiteren Zugaben stand, lyrisch gebändigt und Ravel und Albeniz erhielten einen sehr feinatmigen Farben- strom. Das Erfreuliche der Begegnung mit Doris Rothmund läßt die Entwicklung zu einer Gestaltungsenergie erwarten, die zusammen mit der hohen technischen Fertigkeit auch Schubert und César Franck zu vol! ab- gerundeter Gültigkeit der Wiedergabe rei- fen lassen wird. Der starke Zuhörerkreis gab sehr freund- lichen Beifall. W. St. Plastiken und Zeichnungen von Gustav Seitz zeigt die Mannheimer Kunsthalle ab Samstag 1. April, in ihren Räumen. phiert!, Seine Geschichte umfaßt den Zeit- raum weniger Monate des Jahres 1939 und schließt mit dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges, als Frankreich die deutschen Flüchtlinge Internierungslagern überantwor- tete. Im Mittelpunkt steht eben jener Ber- liner Chirurg, der sich illegal in Paris auf- hält und sich durch illegale Operationen, die er für französische Aerzte ausführt, über Wasser hält. Auf diesen Mann, der sich Ravic nennt, reflektiert der Verfasser seine These der Ueberwindung der Furcht, auf ihn konzentriert er die Ueberzeugung vom Sieg der Freiheit inmitten der resignieren- den Hoffnungslosigkeit der Verfemten. Die- ser Ravie, dessen Name geborgt ist und der nicht einmal einen Vornamen hat, dient als Spiegel für einen mit überlegener Eindring- lichkeit geschilderten Abschnitt jüngster Zeitgeschichte, sein Schicksal, das sich gegen die demütigende Erbärmlichkeit des Ge- triebenseins auflehnt und am Ende genau wie das aller anderen Emigranten in das Konzentrationslager Longchamps einmündet, ist nur der Vorwand für ein kaleido- Skopisch wechselvolles Bild in Breughelscher Manier, das mit vielfältigen Mitteln heute fast schon ins Unwahrscheinliche entrückte Zeitläufte festhält und aufzeichnet. Es ist wie sein erstes Buch eine Reportage, ein Stück glänzend gekonnter Journalistik, die ja manchmal am Rande der Dichtung ihren Weg nimmt. Werner Gilles Theater als Brechts„Mutter Co Das Stuttgarter Junge Theater zeigte sich couragiert, als es„Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bert Brecht aufführte. Der Autor selbst hat mit Erich Engel zusam- men im Berliner Deutschen Theater eine Meister- und Musteraufführung dieses Wer kes herausgebracht und will damit in West- deutschland gastieren. Nicht nur äußerlich, auch in seinen Theo- rien gebärdet sich Brecht kühl und intellek- tuell. Er verbietet es den Schauspielern„sich auszuspielen“, er tritt für das„gedank- liche“, für das„epische“ Theater ein. Aber Brecht stammt aus Augsburg. Er hat viel 2zu viel Volkstheater-Blut, er ist viel zu begabt, als daß er seine von des Gedan- kens Blässe angekränkelten Theorien nicht mit seinem Stück über den Haufen rennt. Diese„Chronik aus dem Dreißigjähri- gen Krieg“ ist trotz ihres Bilderbogen- charakters ein hervorragendes Schauspiel. Sein Held im negativen Sinn ist der Krieg. Mutter Courage, die„Landstörzerin“ Grim- melshausen, meint von ihm zu leben, wenn sie mit dem Marketenderkarren wie eine Hyäne von Schlachtfeld zu Schlachtfeld zieht. In Wirklichkeit aber lebt der Krieg vom„g'meinen Mann“, der an ihm nichts zu gewinnen hat. Er lebt auch von Mutter Courage, indem er ihre drei Kinder nimmt. Am Schluß des Stückes spannt sie sich alt, arm und verlassen vor ihren Marketender- karren. Die Rollen in diesem Stück sind so dicht, daß sich die Schauspieler gar nicht auszu- leben brauchen, was ihn ja Brecht ver- bietet. Die Stuttgarter Aufführung(Regie: Hans F. Altmann) hielt sich eng an die pein- lich genauen Regieanweisungen des Autors, 0 (Aus: A toute ẽpreuve) sich Vorschläge eingestreut, die mehr 00 Lehrer als den Schüler angehen, wodurch d Ganzen etwas zerfasert Wird. Dennoch Seling es Conant, unterstützt von zeitgenössischen 4 bildungen und guten Skizzen, dem Leser 0 Grundvorgange wissenschaftlichen Arbeiten die Bildung neuer Begriffe und ihre Dur. setzung sowie die Bedeutung und augen keiten des Experiments klar vor Augen stellen. Br.. Bucheingänge (Besprechung vorbehalten) Ernst von Schenck: Briefe der Freund Reclam Verlag. Stuttgart(16,50 DRM). Julie Schlosser: Der kleine Doktor(Aus den Leben einer Tierärztin). Eugen Salzer Vel lag. Heilbronn und Stuttgart(3,80 DN). ö Helga Schmidt: Vierzehnheiligen(mit 47 Au nahm.), Verlag Robert Langwiesche Bücherel Königstein i. Taunus. Hubert Schmidt-Degenhardt: mögenssteuer. Schäffer& Sart(3,30 DM). Elisabeth von schale(Novelle). München(7,80 P Oskar Schönherr: Stragen-Kilometer-Tabelle Südwestdeutschlands. Chr. Belser Verlag Stuttgart(16.— DM). Willy Schreckenberg: Kunde. F. H. Kerle Verlag, Heidelberg. Elisabeth Schucht: Eine Frau fliegt nach Fern- ost. Piper Verlag, München(17,50 DM). Fred Schwarz: Bakschisch und Feidah(Erinne- rungen an Afghanistan). Bassermann Ver- lag. München(6,50 DM). ö Bruno Schwarze: Die Technik, ihre Proble- matik und Praxis, Erich Schmidt Verlag Berlin, Bielefeld, Detmold(8,50 DM). Lina Staab: Blumenmärchen. Bechtle Verl Ehlingen(4,80 DM). Merete van Taak: Stefan und Tong-Tong(Kin. Grundriß der Ver Co. Verlag, Stutt. Schmidt-Pauli: Die Waag. Mh ats ches Verlagshaus Bong, Kleine Wissenschafts- dergeschichten). Ferdinand Car! Verlag Stuttgart(4,85 DN). Gustav Troberg: Rudolf Steiner und die Anthroposophie. delberg(2,80 DMM). Ludwig Tügel: Die Charoniade(Roman), Wittig Verlag. Heidelberg(14.— DJ). Hugo Paul Uhlenbusch: Das Leben auf gut Glück(Roman). Deutsches Verlagshaus Bong, München(9,80 PR). Mildred Walker: Yelena Schleber Verlag, Kassel. Josef Weinberg: Der grüne Reiter(Roman). Kurt Arnholdt Verlag, Stuttgart, Bad Cann- statt(7,80 DM). Wilhelm Wendling: Nach Strich und Faden (Satirische Gedichte). Karl Rauch Verlag, Bad Salzig(3,80 DM). Dr. Rudolf Werneburg: ABC der Betriebs- rechnung und Statistik, Hermann Lichter- band Verlag. Berlin-Neuwiied(4,50 DM-). Emil Wetzel: Der kleine Liebesgarten. Stutt- garter Verlag(4,80 DM). ö 6. G. Wieszner: Der Jugend Goethe. Edmund Gans Verlag, Gräfeling b. München(2,50 DN). Robert Wilbrandt: Ihr glücklichen Augen(Le- benserinnerungen). Franz Mittelbach Verlag Carl Pfeffer Verlag, Hei- (Roman). Harriet (66,50 DM). ö Josef Winckler: Die Schõpfungsfeier(Gedichte), Schwerdtfeger-Verlag. Karlsruhe. Richard Wolf: Land der Liebe(Roman). Kreuz-.“ Verlag Stuttgart(6.80 DMW). Maria Zierer-Sternmüller: Die Bäuerinnen vom Waldeckshof(Roman. Deutsches Verlags- haus Bong, München. u rage“ in Stuttgart Das war auf der kleinen Bühne nicht ein- fach. Und doch kam eine Aufführung zu- stande, die aus einem Guß War. Die Songs Wären wirkungsvoller als selbst in Berlin. So war das Theater Wieder einmal mo- ralische Anstalt, in der die Unmoral des Krieges ngeprangert wurde. Lilo Barth spielte die Courage sehr überzeugend, ob- Wohl sie noch gut zehn Jahre zu jung für diese Koppenhöfer-Rolle ist. Das Junge Theater spielte Brecht und scheute niemand. Es strich nicht einmal die Prachtvolle Figur des Feldpredigers zusam- men. Es hatte sogar den Mut, einen in Berlin gestrichenen Song vom Heiland am Kreuz zu bringen, der allerdings recht schwach ist. Lange und laut applaudierte das Stutt- garter Publikum der Courage seines Thea- ters und der Courage Lilo Barths. Hans Bayer Die Galerie Rudolf Probst, Mannheim (Schloß) eröffnet am Sonntag, dem 2. April, vormittags 11 Uhr, eine Oskar-Schlemmer- Gedächtnisausstellung, dessen Werke(Oel- bilder, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen) da- mit zum erstenmal in Mannheim gezeigt wer⸗ den. Oskar Schlemmer(1888 bis 1943) war ab 1920 mit Klee, Feininger und Kandinsky Leh- rer am Bauhaus in Weimar und Dessau, spa- ter Professor an der Akademie in Breslau und Berlin. Der Künstler Wurde seinerzeit durch die Schöpfung seines„Triadischen Ballettes“ weithin bekannt. Koestlers Roman„Sonnenfinsternis“ wird gegenwärtig von dem Pulitzerpreisträger Sid ney Kingsley dramatisiert und soll als eine der ersten Inszenierungen der kommenden Spielzeit in New Vork aufgeführt werden. 0 . tret bey 1910 Arbe Frets ball ner. eng ting