0 wortliche Herausgeber: Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling 8 on, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz fon: 4 41 81, 4 41 52, 4 41 53 uten: Südwestbank Mannheim emeine Bankgesellschaft Mannheim aatische Sparkasse Mannheim Ascheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 kwisshafen am Rhein Nr. 267 43 eint täglich außer sonntags unverlangte Manuskripte über- ut der Verlag keinerlei Gewähr Jolksmugl des Clacbe Mannheimer REG E Unabhängige Zeiiung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 18 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heldelberg, Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei-Haus Postbezugspreis: DM 2,80 zuzüglich DM 0,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh.. emen 5 wort, f zhrgang/ Nr. 140/ Einzelpreis 0,15 DN ntagmolgeg „Kosmische 8 Leben 5 Sesfragen 1 Weder um 60 000 gesunken Bonn.(dpa) Nach Meldungen aus den er 88 Lindern ging die Arbeitslosenzahl in der men, mtesrepublik in der ersten Junihälfte . mbuhel, un rund 60 000 zurück. Sie betrug am Mo- aer e ientang rund 1 668 000 und Bitte Juni ann-dlee Jad 1608 000. Damit sank die Erwerbs- nas gkeit im Bundesgebiet seit März 1950 tung der 5 n rund 374 000. achs s,„Titoisten-Konferenz“ eud 5. f rondimen bpüsseldorf.(dpa) Eine Reihe ehemaliger 5 eb Funktionäre, die wegen„Titoismus“ — der Partei ausgestoßen wurden, haben ssen-Ründ, I Kommunisten aufgerufen, sich für eine Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 20. Juni 1950 8 8255 Stimmenzuwachs der FDP, Verluste der KD Absage an die extremen Parteien, urteilt Arnold über Landtagswahlen 7 Düsseldorf.(dpa) Die Bevölkerung Nordrhein-Westfalens hat mit einer starken Mehrheit die Landesverfassung gebilligt. Mit der Annahme der Verfassung hat sich Nordrhein- Westfalen für das uneingeschränkte Elternrecht in der Wahl der Schulen GBekenntnis-, Gemeinschafts- und Weltanschauungsschulen) ausgesprochen. Das hervor- stechendste Ereignis bei den Landtagswahlen war der Stimmengewinn der FDP und der Verlust der KPD. Die Sitzungsverteilung zeigt folgendes Bild: CDU 93 Sitze(bish. 92) 2 286 496 Stimmen„Wir haben aber nicht die Absicht“, sagte SPD 68 Sitze(bish. 64) 2 006 087 Stimmen Henßler,„uns den anderen aufzudrängen, FDP 26 Sitze(bish. 12) 748 499 Stimmen wie wir auch ganz selbstverständlich nicht Zentrum 16 Sitze(bish. 20) 466 499 Stimmen die Absicht haben. mit der Bindung an eine KPD 12 Sitze(bish. 28) 338 926 Stimmen Regierung eine Verpflichtung gegenüber Die Wahlbeteiligung betrug 72,3 Prozent. Bonn einzugehen“. 1 gau, Jisstdeutscke kommunistische Konferenz/ 15 W 5 1 Der Ministerpräsident von Nordrhein- Funk a umbereiten und für diese Delegierte zu. zeigt folgende Verände- Westfalen, Karl Arnold, unterstrich, daß ſelen. Die Konferenz soll in Kürze statt- kungen 3 i der Wahlausgang eine deutliche Absage des — ien, Termin und Ort wurden nicht ange- e wahl 1947 Volkes an Rhein und Ruhr an die extremen sen Leben eden. Der Aufruf, der als Reaktion auf 90 2 90 Parteien und Gruppen sei. Es habe sich ier in Stimmverlust der EPD hei den Land- CpU 36,86 36,9 376 wieder einmal gezeigt, daß die Bevölkerung mer! faswahlen in Nordrhein- Westfalen gilt, SpD 32,35 31.4 31,9 landfremden Parolen nicht zugänglich sei och oh, euch vom ehemaligen Chefredakteur des FDP 12,7 8,6 5,9 und ihr politisches Schicksal genau so wenig rich ſ.Blattes„Freies Volke, Josef Schappe, Zentrum 7,52 9,0 9,8 rechtsradikalen Abenteuern anvertrauen 401 dem ehemaligen Mitglied des bayeri- KPD 5,46 7,6 14,0 Wolle.„Unser Volk hat mit seiner Entschei- en KP- Lendessekretariats. Georg Fi- DP 777 5 5 dung vom 18. Juni unmißgverständlich zum 1 1 unterzeichnet. DR EP 1,83 1.8 0.5 Ausdruck gebracht, daß es den politischen N RSF 1092 2,11 5 und sozialen Ausgleich bejaht“, sagte Arnold. ber Stimmverlust der KPD, so heißt es e ee Aufruf, habe bewiesen, daß die Abhän- Der Ausgang der Landtagswahlen und gesanges geit der KP-Führung von der außen- des Volksentscheids über die vom letzten deute atischen Konzeption der Sowjetunion Landtag verabschiedete Verfassung in Nord- en den Massen der schaffenden Menschen rhein- Westfalen haben ein lebhaftes Echo eitvertreib iegespräche) gonzert n Sommel ſiudischen Union“ in Bayern, Karl Fei- nnhans! ist am Montag, wie die achrichten lünchener Kriminalpolizei mitteilt, verhaf- n, Sport, ſet worden. Feitenhans! soll auf Grund ndepause chen Wel ler he 55 ersitäten agvormitte Clara Men zenig Worte nat 1 zert gen der 1 es Uebe präch) r Freule . — gan von h, ich, ich, ktigen- zt dreimal Klatschend „Ich Wi Anna. lc s An uns m ich dis den Mal. len Wald 4 tes Stück 5 umlief en „ von a je Höhen aab ich 50 warum 68 00 Warum es ohl Selbel liner Strafanzeige des Sonder ministeriums Kilten. ie rechtsstehenden Gruppen der Bundes- ſepublik wollten ad eine chakken. Außerdem gab er bekannt, die ier kür die bayerische Landeshauptstadt nter den 22 Angeklagten sind der suspen- lever Pit zer, und der ehemalige Direk- A schwernik, ist am Montag wiedergewählt gefunden. Bundesminister Jakob Kaiser(Bonn) sagte:„Die beiden großen Parteien CDU d SPD sind die beiden maßgeblichen poli- Uschen Kräfte des Landes geblieben“. Der Zuwachs der FDP sei angesichts der Aus- einandersetzungen über soziale und wirt- schaftspolitische Fragen vorauszusehen ge- Wesen. Er habe sich in den erwarteten Grenzen gehalten. ‚Mit Genugtuung muß jedermann den fortschreitenden Zusammen- bruch der KPD sehen“. a August Martin Euler, Vorsitzender der FDP Hessen und stellvertretender Vorsit- zender der FDP-Fraktion im Bundestag, er- klärte: Das Ergebnis der Landtagswahlen in Nordrhein- Westfalen ist ein Erfolg der . Politik der Bonner Regierungsparteien. Die rmeinisch- westfälische CDU muß nun Farbe bekennen, ob sie die bisherige Landes- Koalition mit der SPD fortsetzen oder aber eine Koalition mit der FDP eingehen will. „Das Wahlergebnis würde einer von CDU und FDP getragenen Landesregierung eine sichere Mehrheit im Landtag geben“. Der Dortmunder Oberbürgermeister Fritz Hengßler, der als SPD-Kandidat in seinem Wahlkreis wiedergewählt wurde, betonte, es sel seine persönliche Ansicht, daß die SPD nach wie vor dem Gedanken einer großen Koalition positiv gegenüberstehen würde. Rhein und Ruhr rkannt und ablehnend ntwortet wurde“. Feitenhansl verhaftet München.(Up) Der Leiter der„Vater- genommen worden sein, da er sich ent- en einem Verbot politisch betätigt habe. egen seiner politischen Belastung war enhansel jegliche politische Betätigung ag Worden, Er hatte jedoch am Frei- in München eine Pressekonferenz ab- Die„Vaterländische Union“, deren Vor- ender der verhaftete Feitenhans! ist, At als rechtsstehende Organisation mit o Anhängern. Feitenhansl, dem wegen eo nazistischer Aeußerungen“ jegliche ſulitische Tätigkeit für zwei Jahre verbo- n wurde, hatte am Freitag angekündigt, sich zusammenschlieben „umfassende Jugendbewegung“ Jaterländische Union“ wolle am„Grabe unbekannten Soldaten“ in München den Kranz niederlegen. kolizeipräsident auf der Anklagebank München.(dpa) In München begann am lontag unter starkem Publikumsandrang Heute Beginn der Paris.(dpa) Im historischen Uhrensaal des Quai d'Orsay in Paris werden heute die Verhandlungen über eines der kühnsten Projekte der internationalen Politik eröff- net werden; die es in der europäischen Ge- schichte gegeben hat- dem Schumanplan. Auf dieser Konferenz wird Deutschland als voll gleichberechtigter Partner mit am Tisch sitzen. In dem Plan des französischen Außenminister Robert Schuman für eine Zu- sammenfassung der europäischen Grund- industrie geht es zum erstenmal seit dem Kriege darum. daß Deutschland mit seinen großen wirtschaftlichen Hilfsquellen einen entscheidenden Beitrag zu einem Gemein- schaftsunternehmen der westeuropäischen Völker leistet: dem Kohlen- und Stahlpool. Die Konferenz, an der insgesamt sechs europäische Völker teilnehmen— Frankreich, Luxemburg, gähte Korruptionsprozeß seit Kriegsende. ſlerte Polizeipräsident von München, Franz ar der bayerischen Gemeindebank Hans leonhar d. nen wird Begünstigung im ant und aktive oder passive Bestechung ſorgeworken. be ockau, Der Vorsitzende des Präsidiums es Obersten Sowjets der Sowjetunion, Niko- aten. Die Wiederwahl erfolgte in einer ge- 1 Sitzung des Unionsowjets und des atlonalitätensowjets in Moskau. ee ee n die Bundesrepublik, Belgien, gekül n achelington. Das Oberhaus des neuseelän- Holland und Italien— wird von dem fran- 2 70 Parlaments, der sogenannte Legislativ- 5 Das ei 3 in der nächsten Sitzungsperiode des 1 dies klaments abgeschafft werden, erklärte der 0 f 2 0 stsee- ein bad Endische Ministerpräsident Sidney Hol- bloß, Und i gewulh K a its weitet eee den Häuserruinen Darjeelings 5 ene ſordbengalen), wo sich vor einer Woche ein 5 5 uc bet ſeueiser Erädrutsch ereignete, sind bisher Kopenhagen.(OP) In einer Stellung 1. t 200 Leichen geborgen a nahme zu einer sowjetischen. KK 5. 5 5 8 1 5 5 2 hae un kom pie 500000 Textilarbeiter Italiens über che Fölterrecniene n de S % 8 i icht ws a um damit gegen die Weigerung der Un- berater für internationales Recht cer 17 ücht, les berkehmer, sich auf Lohnverhandlungen einzu- schen Regierung, die Ostsee sei 8 a 5 088 8 er 45 Konferenz für moralische Aufrüstung in Tat 1 5 Ur teilzunehmen. 1 0 1 9 Won, mertin. per stellvertretende Sowietzonen- mit misterpräsſdent Walter Ulbricht(SED) kün⸗ das selbst dann nicht ges wenn die Anliegerstaaten Beschluß fassen wür- den. Alle Staaten, auch die Sowjetunion, hätten anerkannt, daß die Ostsee sowohl den Kriegsschiffen als auch den Handels- schiffen aller Länder offen stehe. Jede See, an der mehrere Staaten angrenzen. und die mit dem offenen Meer in Verbindung stehe, sel eine freie See im Sinne des internationa- jen Rechts und könne daher auch nicht ge- ossen Werden. 4 9518 dem sowjetischen Rechtsgutachten, das vom Rechtsinstitut der sowjetischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde und die Dissertation eines Marmes namens S. V. Molods ow darstellt, wird kestgestellt, daß alle Theorien vom„angeb- Meer, werden könne, einen entsprechenden 1 5 5 f 15 zu protestieren. Der Ausstand wird so- hl von den kommunistischen wie auch von 29 micht kommunistischen Gewerkschaften un- stützt. Gent. Bundesarbeitsminister Anton Storch am, onntagabend in Genf eingetroffen. us N mit 53 Vertretern der deutschen In- lie und der deutschen Gewerkschaften an i. Lass 0 den an, daß die diplomatischen Vertreter der 8 in Peking einen neuen großen ſelsvertrag vorbereiten. Durch diesen Ver- 5 solle die Sowjetzone neue Rohstoffe Lrhalten. 5 München. In Oberammergau sind. wie die it ein umdheitsabtei 0 1 5 1 12 ulld ſaaisteriuras i 5 lich ofkenen Charakter 3 555 3 N ch und zwel Fälle von Paratyphus aufge- rechtlichen Prinzipien der Verteidigung der i kene„ UPidpa Souveränitätsrechte, der Unabhängigkeit . d 5 1 „Es hat nicht vergessen, daß der mühsam be- gangene Weg seit dem Zusammenbruch 1945 nur durch gemeinsame Anstrengungen aller aufbauwilligen Kräfte zurückgelegt werden eee Pariser Jeletonal. Kleine Koalition in Düsseldorf? konnte und daß die langsame Rückkehr zu einer staatlichen Ordnung nur möglich war, weil Arbeitnehmerschaft, Handwerk und Ge- werbe in vorbildlicher Disziplin zusammen- standen.“ „Kleine Koalition“ Einer neuen Düsseldorfer Regierung der „großen Koalition“ werden in offiziellen Bonner CDU-Kreisen nur geringe Chancen gegeben. Der Deutschland-Union-Dienst hält es für möglich, daß sich die FDP und CDU zu einer„kleinen Koalition“ auf politischer Basis oder aber CDU und Zentrum zu einer „kleinen Koalition“ auf kultureller Ebene zusammenfinden. Dem Versuch, eine Koa- lition aus CDU, FDP und Zentrum zu binden, bringt der DUD gleichfalls wenig Hoffnung auf Erfolg entgegen. Beschränkt erlaubt Bonn.(dpa) Die Hohe Kommission eine Verordnung erlassen, derzufolge Bundesregierung gestattet sein Wird, Herstellung und die Ein- und Ausfuhr de- stimmter Jagd- und Sportwaffen zu ge- nehmigen. Es ist die zehnte Durchführungs- verordnung zum Gesetz der alliierten Hohen Kommission Nr. 24(Ueberwachung be- stimmter Gegenstände, Erzeugnisse, Anla- gen und Geräte). hat der die positives Teichen demokratischer Entwicklung von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundeshauptstadt stand am Montag unter dem Eindruck der Wahlen in Nordrhein-Westfalen. Das größte Rätsel- raten in Bonn dreht sich nunmehr um die Frage der kommenden Koalition. Nach einer Besprechung des CDU-Vorstandes in der Villa Adenauers in Röhndorf wurde ein Kommuniqué veröffentlicht, in dem es heißt: „Die Landtagswahl in Nordrhein-West⸗ kalen ist ein großer Erfolg für die Christ- 8 8 okratische Union, Die Bevölkerung hat sich beim Volksentscheid mit großer Mehrheit für die auf christlicher Grundlage beruhende Verfassung ausgesprochen.“ In der Bundeshauptstadt werden man- nigfaltige Kombinationen angestellt. In parlamentarischen Kreisen glaubt man, daß der Bundeskanzler seinen Einfluß in der Landespartei dahin geltend machen wird, die„Bonner Koalition“ auch in Düs- seldorf zum Zuge zu bringen. Zusammen mit der FDP hätte die CDU 119 von 215 Sitzen. Theoretisch, und das läge auch auf der Linie des Volksentscheides, würde die CDU auch eine„Ehe“ mit den 16 Stimmen des Zentrums eingehen können. Die dritte zq6sischen Außenminister Robert Schuman, der den Plan am Vorabend der Londoner Dreimächtekonferenz am 9. Mai bekanntgab, eröflnet werden. Für Frankreich wird Pla- nungskommissar Monnet, der als der ei- gentliche Vater des Pool-Gedankens an- gesehen wird, die Verhandlungen führen. Großbritannien, dessen Teilnahme an der ge- planten Montan-Union von Franhreich drin- gend gewünscht wurde, wird nicht mit- verhandeln. Es wird jedoch über den Fort- gang der Gespräche auf dem laufenden ge- halten werden. Die deutsche Delegation wird von dem Ordinarius für internationales Recht an der Frankfurter Universität, Professor Dr. Wal-. ter Hallstein, geleitet werden. Ferner gehören ihr Dr. Hans Boden, der frühere Generalsekretär der deutschen Delegation für die Loungplanverhandlungen, Hans vom Hof, ein Vorstandsmitglied des deutschen freies Meer Stellungnahme zu einer sowjetischen Rechtstheorie von Staaten, mit dem Bestreben zur Be- kämpfung jeder Aggression sowie mit der Notwendigkeit der Stärkung der inter- nationalen Zusammenarbeit unvereinbar seien. Angesichts der besonderen Lage der Ostsee, die nur zu einigen wenigen Mächten führe, sei es das Recht der Anliegerstaaten, die Zufahrt der Ostsee für Kriegsschiffe der Nicht-Anliegerstaaten zu sperren. Dies sei im Interesse der Sicherheit erforderlich. Ein Rechtssachverständiger des schWe- dischen Außenministeriums erklärte am Montag:„Die Ostseee kann als nichts ande- res als ein offenes Meer betrachtet wer- den. Es besteht keine Konvention, in der eine gegenteilige Darlegung enthalten Wäre“. Der Sachverständige verweist darauf, daß die schwedisch-dänisch- russische Kon- vention aus dem 18. Jahrhundert, auf die sich die Sowjetunion in ihrer angeblichen Beweisführung gegen die These, daß die Ostsee ein offenes Meer sei, bezieht, zu Be- ginn des 19. Jahrhunderts außer Kraft ge- treten sei. Seit dieser Zeit habe es keine Konvention mehr gegeben, die den Zugang zur Ostsee irgendwie beschränkt habe. Möglichkeit ist schließlich die Wiederher- stellung der sogenannten„Sroßen Koali- tion“, wie sie bisher im Lande mit der CDU, der SpD und dem Zentrum bestanden hat. Es gibt starke Kräfte, die der Auffassung sind, daß bei dem überwiegend industriel- len Charakter von Nordrhein- Westfalen dieser sogenannte„Arnold-Kurs“ der beste sein würde, obwohl bei den Sozialdemokra- ten, zumindest in der Bonner Atomsphäre, eine Neigung beobachtet werden Kann, auch an Rhein und Ruhr in die Opposition zu gehen. In alliierten Kreisen verzeichnet man vor allem aufmerksam die Absage des stärksten Landes der Bundesrepublik an die extremen Parteien. Man bewertet die gute Position, die die CDU erreichen konnte, mit als Er- folg der Europapolitik Adenauers und Ar- nolds. Von französischer Seite wurde der Migerfolg der redikalen Gruppen ausdrück- lich begrüßt und die Tatsache, daß die de- mokratischen Parteien in ihrer Gesamtheit so gut abgeschnitten haben, als positives Zeichen der demokratischen Entwicklung gewertet. Europäer auf der Suche nach Europa Schumanplan-Verhandlungen in Paris London rechnet mit neuer Einladung Gewerkschaftsbundes, Walter Bauer, früherer Beobachter in der internationalen Ruhrbehörde, und Ministerialdirigent Her- bert Blankenhorn an, der die Dienst- stelle für auswärtige Angelegenheiten im Bundeskanzleramt leitet. In London wird damit gerechnet, daß sich die Pariser Sechsmächte-Montan-Kon- ferenz unter Umständen zu neuen direkten Gesprächen mit Großbritannien über den Schumanplan entschließt. Die vom Chef des britischen Wirtschaftsplanungsamtes, Sir Ed- Win Plowden, und Sachverständigen mehrerer Ministerien ausgearbeiteten Emp- fehlungen zum Schumanplan werden in London als britische Diskussionsgrundlage kür den Fall angesehen daß sich die Pariser Konferenz entschließt, Großbritannien er- neut zur Beteiligung am französischen Unionsprojekt aufzufordern. Wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, sollen diese Empfehlungen die Bedingung enthalten, daß die Stahl- und Kohlenindustrie aller in der Industrie- Union zusammengeschlossenen europäischen Länder verstaatlicht werden müsse. Ein oberstes Verwaltungs- organ für die zusammengeschlossene euro- päische Montan-Union werde in der Emp- fehlung erneut abgelehnt, verlautet weiter. Die Plowden- Empfehlungen werden vor- aussichtlich am Donnerstag vom britischen Kabinett erörtert und im Falle der Billi- gung dem britisch- französischen Verbin- Gungsausschuß in Paris zugeleitet werden. In London legt man Wert auf die Fest- stellung, daß die Empfehlungen kein„Ge- genplan“ zum Schumanplan sind. Leon Jouhaux, der Vorsitzende des sozialistischen französischen Gewerkschafts- verbandes„Force Ouvrière“ übte am Mon- tag Kritik an denjenigen, die dem Schu- manplan mit„einer gewissen Skepsis“ ge- genübertreten. In einer Rede vor dem 33. Jahreskongreß der internantionalen Arbeits- organisation(ILO) in Genf, sagte Jouhaux, der Plan sei„der erste Schritt zum Zusan menschluß Europas und daher zum Frie- den“. Ein Krieg zwischen Frankreich und einem demokratischen Deutschland werde nicht mehr möglich sein, wenn der Schumanplan verwirklicht werde, sagte Jouhaux, alle Staaten sollten dies verstehen und Frank- reich dabei helfen, seinen Aufgaben noch- zukommen. paris und London Von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die dem Pariser Außenministe- rium nahestehenden Kreise stellen mit Ge- nugtuung fest, daß aus den internationalen Gesprächen der letzten Tage der Gedanke der europaischen Grundstoff gemeinschaft verstärkt hervorgegangen ist und der„rosa gefärbte“ Nebel, der um den Plan aufge- stiegen war, sich verzogen hat. Auf der Ta- gung der europäischen Sozialisten in Lon do n, die als v51Iig gescheitert be- zeichnet wir d, hat der französische Delegierte immerhin erreicht, daß der Grundgedanke des Plans anerkannt wurde. Diese Anerkennung wird allerdings in Paris nur als ein Lippenbekenntnis gewer⸗ tet. Die von den skandinavischen Sozialisten unterstützten Labour-Leute stehen nach wie vor in scharfer Opposition. Es wird darauf hingewiesen, daß die deutschen So- 65 zialdemokraten infolge ihres Drän- gens auf Aufhebung der Ruhrbehörde in London aus der Reihetanzten und eine etwas unglückliche und isolierte Stellung einnahmen. Man neigt in Pariser politischen Kreisen immer mehr zu der Auffassung, daß die Führer der extremen Flügel der Labour Party Dalton und Bevan eine positive Politik der Londoner Regierung durch die Herausgabe ihres Manifestes verhindern wollten. Es wird gleichzeitig festgestellt, dag die Sprache der englischen Sonntagszeitun- gen sich wesentlich verschärft hat. Die Pa- riser Zeitung„Figaro“ hat wohl das rich- tige Wort für die Haltung Großbritanniens damit gefunden, daß sie sie als„halbe Ge- walttätigkeit“ bezeichnete. Der Quai d'Or- say hat in den letzten 48 Stunden den schlüssigen Beweis dafür erhalten, daß Washington sich mit seinem ganzen politischen und wirtschaftlichen Gewicht hinter den Schumanplan stellt. Es wird davon gesprochen, daß die amerikanische Finanzierung des Planes von Truman und Harriman in Aussicht genommen wurde. 5 5 Gleichzeitig mit dem negativen Erge der Londoner Sozialisten-Tagung und indirekten Zusammenhang damit zeige sich in der französischen Innenpolitik An: zeichen der Beruhigung und Versöhnung. Offenbar hat der sozialistische Druck auf Bidault nachgelassen. Schuman und Bidault betonten in ihren Ansprachen im National ausschuß der Christlichen Demokraten am Sonntag, daß das erste Ziel des Schuman planes die wirtschaftliche Besserstellung de: arbeitenden Massen und die soziale Gerech- tigkeit sei. Bidault gab den Sozialiste einen deutlichen Wink mit dem Zaunpfahl, als er von der versöhnlichen ausgleichen den Rolle der Regierung sprach und Schu- man wollte offensichtlich die aufgeregten Gemüter beruhigen als er erklärte, die internationale Kontrolle in Deutschland würde nicht auf gehoben werden.. In den Wandelgängen der Nationalver- sammlung wurde am Montag viel davon gesprochen, daß die Regierung bereit Sei, dem sozialistischen Wunsch nach Ver- tretung der Gewerkschaften in der Schumanplan behörde nachzu- kommen und dafür den Sozialisten vorge- schlagen habe. wieder in das Ministerium einzutreten. Die britische Opposition ha allem Anschein nach dafür gesorgt, daß die französischen Mittelparteien wieder einan- der näher rücken und gegenüber der Ge- fahr jenseits des Kermel-Kanals die relativ geringen Differenzen vergessen wollen, die sie trennen. 1 André Philip erläutert Schumanplan Rheinfelden.(Schweiz)(UP) Eine Syn these zwischen freiem Wettbewerb und lan- wirtschaft zu finden nannte der ehemalige französische Minister Andrée Philip am Montag das Grundproblem des Schuman plans. Es müsse auf jeden Fall vermieden Werden, ein Kartell zu bilden. 5 Philip sprach auf der Konferenz deutsche und französischer Parlamentarier, die gegen wärtig hier abgehalten wird. Seiner Rede über den Schumanplan wurde besondere Be- deutung beigemessen, da er in Paris an den Vorarbeiten für die Sechsländer-Konferenz über den sSchumanplan teilgenommen hat. Es müsse ein Ausgleichsfonds geschaffen werden, erläuterte Philip, um den anf äng⸗ lichen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, die sich bei Verwirklichung des Plans für das eine oder andere Land ergeben kön 5 dieser Ausgleichsfonds könne auch als Quell für Investitionskapital verwendet werden. Die vorgesehene internationale Ho Behörde solle aus sechs oder sieben von den Regierungen ernannten Personen be— stehen. Um einen Wettbewerb zu vermei- 2 den, solle die Hohe Behörde Höchst- und Mindestpreise festsetzen, 5 An der Konferenz französischer und deutscher Parlamentarier nehmen je 39 Delegierte aus beiden Ländern teil. Zu Prä- sidenten der Konferenz wählten die Teil- nehmer den Vizepräsidenten des Rats der französischen Republik, Rene Cot y, und den Vizepräsidenten des deutschen Bundes- tags, Dr. Hermann Schäfer. 5 MORGEN MN Rehabilitierung Deutschlands nicht erschweren Der stellvertretende amerikanische Hohe Kommissar sprach in Heilbronn zu aktuellen Tagesfragen Dienstag, 20. Juni 1950 Kleine Koalition? Die ersten Länderwahlen nach der Kon- situierung der Bundesrepublik haben auf den ersten Blick keine Sensationen ge- bracht. Die Wähler entschieden sich, ob- Wohl zunächst eine Zersplitterung zu be- fürchten war, weil insgesamt elf Parteien in den Wettbewerb traten, im Wesentlichen Wieder zwischen den fünf Parteien, die auch im alten Landtag Mandate hatten. Mit der Gesamtzahl von rund 350 000 Stim- men, die der Fünf-Prozent-Klausel wegen unter den Tisch flelen, hielt sich diese Zer- Splitterung bei einer Gesamtzahl von 6 200 123 abgegebenen gültigen Stimmen in mäßigen Grenzen. Wesentliche Verschie- bungen gab es nach oben nur bei der FDP und nach unten beim Zentrum, wenn man von dem weiteren Rückgang der Kommu- nisten, der schon beinahe Tradition ist, ein- mal absehen will. Ein gewisser Ruck nach rechts ist nicht zu verkennen. Das macht sich am wenig- sten zwischen der CDU und Spb bemerk- bar, die seit der Landtagswahl von 1947 und der Bundestagswahl zum dritten Male mit einem Abstand von rund einer Viertel- Million Stimmen hintereinander liegen, Wobei die CDU seit der Bundestagswahl prozentual konstant geblieben und Absolut StwWas gesunken ist, während die SpD pro- Zentual etwas zunahm und absolut eine ge- ringere Einbuße erlitt. Der gewisse Ruck nach rechts entstand im wesentlichen durch die Veränderungen bei der FDP und Zentrum. CDU und FDP haben zusam- men jetzt 49 Prozent der Stimmen gegen- über 45,5 bei der Bundestags- und 43,5 Pro- zent bei der vorigen Landtagswahl. Rein rechnerisch rechtfertigt diese neue Lage indessen durchaus noch nicht die kleine Koalition, die die Bonner Regierungs- Parteien und der Bundeskanzler für Düssel- dorf und später ebenso auch für die Län- derregierungen in Südbaden und Württem⸗ berg-Baden seit Monaten wünschen. In Nordrhein-Westfalen haben sich nicht nur 70 Prozent der Wählerschaft mit einer Dif- ferenz zu Gunsten der CDU, die nicht er- Heblich ist, für eine der beiden großen Par- teien entschieden. Vorurteilsfreie staats- Kkundliche Ueberlegungen sollten zu dem Schluß führen, daß gerade in diesem an Be- Völkerungszahl und Industriepotential ge- Wichtigsten Lande der Bundesrepublik nur die Beteiligung der beiden großen Parteien an der Regierungsverantwortung Ausgleich und Vorwärtsfinden garantieren könnte. Dem steht freilich das sachliche Argument gegenüber, daß Arnolds große Koalition, deren Zeit nun vorüber ist, nicht immer ein Musterbeispiel von Einigkeit war, und auherdem sind alle diese Erwägungen, die auch die Nordrhein-Westfalen-Wahl wieder Aufgibt, im vergangenen Sommer bereits im Zusammenhang mit der Bildung der Bun- desregierung angestellt worden. Die neue Situation an Rhein und Ruhr steht unter dem Zeichen des seit Monaten mehr oder weniger offen zum Ausdruck 8e brachten Willens in Bonn, die Düsseldorfer Regierungskoalition„Sleichzuschalten“, und der im Sinne dieser Konzeption durchaus befriedigende Ausgang der Wahl hat die Srundlage dafür gegeben. Diese Grundlage ist sogar um zehn Mandate besser als in Bonn, wo sie bekanntlich in nur einer Stimme Mehrheit besteht. Das Fragezeichen hinter der neuen CDU-Fraktion, bezogen darauf, ob alle 93 Abgeordnete als neuen Ministerpräsidenten einen Mann wählen Werden, der dann die gewünschte kleine Koalition bildet, braucht vielleicht nicht einmal sehr groß geschrieben zu werden. Ministerpräsident Arnold ist wieder ge- wählt und damit einer dieser 93 Abgeord- neten. Wie viele seiner Fraktionskollegen iam unter Umständen helfen würden, einen Ministerpräsidenten-Kandidaten der Klei- nen Koalititon zu Fall zu bringen, läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Daß es nur einige sein würden, darf man an- nehmen; denn es gibt aus der Zeit der Auf- Stellung der CDU-Kandidaten genug Be- weise dafür, daß mit voller Ueberlegung möglichst nur Kandidaten auf sicheren Plätzen aufgestellt wurden, die nicht zur Arnold'schen Richtung innerhalb der CDU gehören. Zusammen mit den Wahlen ist am Sonntag in Nordrhein- Westfahlen auch über die heftig umstrittene Landesverfassung ab- gestimmt worden, die das alte Parlament noch kurz vor seiner Auflösung verabschie- dete, und zwar mit der knappen Mehrheit von CDU und Zentrum gegen die Stimmen der anderen Parteien. Abgesehen davon, daß diese Verfassung in mehreren Punkten in Bundeskompetenzen eingreift und des- halb möglicherweise von der Hohen Kom- Mission verworfen werden wird. hatte der Kampf um sie vor allem in der knappen elftägigen Frist zwischen Verabschiedung und Volksabstimmung einen fast kultur- Rämpferischen Charakter; denn die CDU und das Zentrum hatten die zwar noch par- lamentarisch vorhandene, aber längst nicht mehr der Wählermeinung entsprechende Knappe Mehrheit benutzt, um die von ihnen Konzessionslos gewünschte Konfessions- schule durchzudrücken. Sicherlich hat die katholische Kirche einen nicht unbeträchtlichen Anteil daran, daß die Verfassung mit 61,8 Prozent der zur Volksabstimmung abgegebenen Stimmen be- Jaht wurde. Das merkwürdige Ergebnis die- ser Volksabstimmung liegt darin, daß für die Verfassung ein Viertel Stimmen mehr abgegeben wurden, als für die CDU und das Zentrum zusammen, oder, anders aus- gedrückt, ein Viertel Stimmen Weniger für die Verfassung abgegeben wurden, als für SPD, FDP und KPD zusammen. Diese Dif- ferenz— es handelt sich um mehr als 800 000 Stimmen— ist zum ersten Male in der politischen Entwicklung der Nachkriegs- jahre ein Anzeichen dafür, daß man in der Wählerschaft zu einem Teil durchaus nicht den Parteiprogrammen und parolen zu fol- gen bereit ist und sehr wohl zwischen Par- teitaktik und sachlichen Dingen zu unter- scheiden vermag. WF italienischen Heilbronn. Der Stellvertreter des ameri- kanischen Hohen Rommissars, Benjamin J. Buttenwieser, gab gestern vor der Heilbronner Bevölkerung, anläßlich der Er- örtnung des Amerikahauses, einen Ueber- blick über die Ergebnisse der amerikani- schen Besatzungspolitik in Deutschland. Er betonte zunächst, das Hauptziel Amerikas sei, die politischen Kräfte in Deutschland zu Unterstützen, die sich bemühten, eine friedliche Nation heranzubilden und die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands wie. derherzustellen. Die Hauptaufgabe des deut- schen Volkes sei es, nach den treffenden Worten Adenauers, einem friedlichen Europa zu dienen. Wenn Deutschland einen Weg in der Völkergemeinschaft finden Wolle, müsse es beweisen, daß es sich von den teuflichen Ideen und Handlungen des Naziregimes ab- gewandt habe. Auf die materiellen Erfolge des letzten Jahres eingehend, erklärte Buttenwieser, Deutschland sei durch den willen der Zu- sammenarbeit auf der Seite der Sieger und durch die Energien seines Volkes wieder hochgekommen. Ohne die Unterstützung des amerikanischen Volkes aber hätte es den Grad seiner Rehabilitierung nicht er- reicht. Buttenwieser gab bekannt, Deutsch- land habe in der Zeit vom 3. April 1948 bis 31. März 1950 von Amerika insgesamt einen Betrag von 3 801 000 000 Dollar, das sind 15 964 200 000 DM, erhalten. Was die Be- hauptung anbeträfe, Deutschland schulde diese Gelder den USA, so sei das Thema der Rückzahlung dieser Schuld noch micht dis- kutiert worden und er bezweifle, ob es auf lange Zeit hinaus überhaupt diskutiert werde. Die deutsche Industrieproduktion habe nach dem Stand vom 1. April 1950 104 Prozent der Produktion des Jahres 1936 betragen, die der übrigen westlichen Nach- barländer im Durchschnitt 130 Prozent. Das sei für das deutsche Volk Grund genug zur Zufriedenheit und Beruhigung. Buttenwie⸗ ser wies dann auf die Faktoren hin, die in Industrie und Wirtschaft noch hemmend wirkten. Der Kapitalmangel, hohe Produk. tionskosten und Einschränkung von Indu- striezweigen aus Sicherheitsgründen sowie Exporteinschränkungen, die durch die ge- meinsame Front gegen den Sowietimperia- lismus noch notwendig seien. Aus all die- Von unserer Stuttgarter Redaktion sen Gründen habe die deutsche Ausfuhr 1949 nur 1,123 Millionen Dollar gegenüber einer Einfuhr von 2,250 Millionen Dollar betragen. Dieser Fehlbetrag stelle emes der größ ben deutschen Fi manz probleme dar. Zum Glück aber sei die Ausfuhr in den letzten Monaten grö- ger gewesen als die Einfuhr. 80 daß der Fehlbetrag nur noch 750 Millionen Dollar betrage. Die Bewältigung dieser Aufgabe und der Arbeitslosigkeit, die damit un- mittelbar zusammenhängt, sowie ihre man- nigfachen industriellen und finanziellen Probleme erfordern rasches, ununterbro- chenes, positives und gemeinsames Han- deln des deutschen Volkes und seiner lei- tenden Beamten. Ich bedauere, daß diese Anstrengungen nicht immer 80 aufrichtig sind und die damit verbundenen Opfer nicht immer so entschlossen gebracht wer- den, wie es der Dringlichkeit ihrer Be- dürfnisse entspräche.“ Buttenwieser warnte vor Illusionen und sagte, er möchte den Deutschen ver- sichern, dag auch die Amerikaner ihren industriellen Aufstieg harter Arbeit ver- dankten. Der amerikanische Steuerzahler habe eine riesige Last auf sich genommen, um die Kosten des Krieges zu bezahlen und für die uneigennützige Hilfe aufzu- kommen. Das Mindeste, was der Hilfelei- stende erwarten könne, sei, daß der Emp- fänger und insbesondere Deutschland, diese Hilfe nicht nur gerne annehme, sondern ihr doppelte Wirksamkeit verleihe, indem sie sie eine ideologische und wirtschaft- liche Rolle spielen lasse. Er warnte vor parteipolitischem Gezänk und sprach die Erwartung aus, daß partei- liche und politische Ueberlegungen und Eifersüchteleien über Bord geworfen wür- den, wenn es darum gehe, mit Deutschlands mannigfaltigen Schwierigkeiten fertigzu- Werden, gleichgültig, ob es sich um wirt- schaftliche, finanzielle, innen- oder außen- politische Probleme handle: Zur Frage der Besatzungstruppen erklärte Buttenwieser, die Worte Mecloys „Wir sind nicht mehr in erster Linie eine Besatzungsmacht, sondern eine Macht, die Deutschland und Europa gegen ein Wie- dererstehen von Diktatur und Unterdrük- Italien über England verstimmt Unbeabsichtigte Rückwirkungen des Alexander-Berichtes Von unserem Dr. H.-R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Die englische Außenpolitik scheint gegenwärtig ein Stadium zu durch- laufen, das in Hinsicht auf die freund- schaftlichen Beziehungen zu den anderen Völkern Europas unter keinem glücklichen Stern steht. Fast im gleichen Augenblick, Als sich die Franzosen und mit ihren die Amerikaner durch die Erklärung der La- bour-Partei über ihr Mißtrauen gegen den Schumanplan vor den Kopf gestoßen fühl- ten, reagierten auch die Italiener unge- wöhnlich heftig auf eine andere Geste Eng- lands. Ja, man fragt sich hier sogar, ob nicht in der Gleichzeitigkeit der englischen Gesten eine Absicht zu suchen sei, die mit aller Deutlichkeit den„Antikontinentalis- mus“ der Briten unterstreichen solle. Vor wenigen Tagen hat Marschall Alex- ander, der seinerzeit die alliierte Invasion in Italien kommandierte, einen Teil seiner Kriegsberichte veröffentlicht. Darin wird Italien wegen seiner Haltung nach dem Sturz Mussolinis mehr oder minder deutlich des Machiavellismus beschuldigt und der Beitrag der italienischen Widerstandskämp- ker als unwesentlich für, den alliierten Sieg in Italien dargestellt. Besonders hat 211e Richtungen der öffentlichen Meinung in Italien mit Ausnahme der Neofaschisten die Behauptung verbittert, Italien sei„den Sie- gern zu Hilfe geeilt“. Diese Darstellung widerspricht nicht nur jeder Erfahrung der deutschen Italien Armee, sondern auch dem Friedensvertrag, den die Alliierten mit Italien unterzeichnet haben. Denn in der Präambel zu diesem Vertragswerk ist zweimal ausdrücklich der Beitrag der italienischen Soldaten und Wi- derstandskämpfer zum alliierten Siege an- erkannt. So versteht man die heftige Reak- tion des ehemaligen Chefs der Widerstands- armee, Ferruccio Parri, der in einem offi- 2168 en Artikel u. à. schreibt:„Welchem Alexander sollen wir glauben? Dem, der 1944 und 1945 den Beitrag der italienischen Kräfte anerkannte, oder dem, der ihn dann vergaß?“ Parri beschuldigt Alexander offen des Ressentiments wegen seiner Niederlage in El Alamein und kommt dann auf den innenpolitisch wesentlichen Punkt zu spre- chen; daß nämlich durch den Alexander- Bericht das demokratische und sozialistische England den Faschismus ermutige und die faschistische Propaganda geradezu unterstütze, die den Kampf der antifaschistischen Widerstands- gruppen lächerlich zu machen sucht. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Parri damit den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Die neofaschistische Propaganda wird sich die These Alexanders zu eigen machen, um damit die Bedeutungslosigkeit der Widerstandsbewegung zu Unterstreichen. Wichtiger noch als diese von den Engländern gewiß unerwartete innen- politische Rückwirkung ist die außenpolitische Die Beziehungen zwischen Rom und London sind bereits wegen anderer Probleme be- lastet. Die englische Haltung in der Frage der Kolonien und Triests hat den italieni- schen Nationalsozialisten starken Wind in die Segel gegeben und die Regierung dauernd zwischen zwei Feuern gestellt: die Beschuldigung einer„Erfüllungspolitik“, die sowohl von den Kommunisten wie von den Neofaschisten erhoben wird, welche sich in diesem Punkte einig sind. Gewiß haben englische diplomatische Kreise die Tatsache tief bedauert, daß die Alexander- Berichte in Italien„als schädlich für die eniglisch- italienischen Beziehungen betrach- tet“ werden; auch ist angekündigt worden, daß der zweite Teil dieser Berichte den italienischen Widerstandskämpfern mehr Recht zukommen lassen wird. Doch das Be- dauern kam erst, als das Porzellan bereits zerschlagen war. Und außerdem 80 fragte man sich hier,, sollte die linke Hand in London wirklich nicht wissen, was die Rechte tut? Ein Weiterer Gesichtspunkt— und viel- leicht der wichtigste— kommt hinzu. Die Pariser Konferenz über den Schu- manplan steht vor der Tür. Italien hat seine Zustimmung zu den Verhandlungen erklärt, weil sie gerade dem euro- päistischen“ Konzept des Außenministers Grafen Sforza besonders entgegenkommen. England hat vorerst abgelehnt. In diesem Augenblick und in einem Moment tiefer Verstimmung wegen der Alexander-Be- richte schlägt Graf Sforza den ungewöhn⸗ lichen Weg ein, in einem Leitartikel mit dem Titel„Worte und Taten“ im„Corriere della Sera“ auf die Notwendigkeit hinzu- weisen, die Engländer durch Taten z U Überzeugen. Sie mögen von be- schränkter Tragweite, aber sie müssen kon- Kkret sein; dann werden die Engländer aus ihrer Reserve herausgehen. Als gewiegter Diplomat spielt Graf Sforza natürlich auf die italienische Verstimmung kaum mit einem Augenblinzeln an, aber man weiß, an wen seine abschließenden Worte gerich- tet sind:„Die europäischen Völker würden eines Tages von denen Rechenschaft fordern, die gerade im fruchtbarsten Augenblick der europäischen Geschichte ein Werk sabotieren würden, das den schnellen und konkreten Aufbau des Friedens durch die juristische und wirtschaftliche Organisation unseres gemeinsamen Vaterlandes Europa bedeuten kann“. Ein ägyptischer Kung schützt“, könnte man sehr wohl durch den Zusatz erweitern, daß die Amerikaner da seien, um dem deutschen Volk zu helfen bei der wichtigen und umfangreichen Auf- gabe, sein Denken und Leben nach demo- kratischen Grundsätzen auszurichten. Der stellvertretende amerikanische Hoch- kommissar sprach dann mit tiefem Bedauern über grundlose und undemokratische Aeußerungen deutscher Bundes- und Länderbeamter, mit denen die US-Besatzungmacht herabgesetzt werde und sagte, eine sich verstärkende Kampagne mit dem Ziel, die Kosten und die Belastungen der deutschen Wirtschaft durch die Besatzung zu übertreiben, könne keine Würdigung des- sen darstellen, was die amerikanische Be- Satzung für Deutschland tue. Er ging dann auf die Bes atzungskosten ein, die sich gegenüber dem vergangenen Jahr schon um 50 Millionen DM verringert hätten. Die Ge- samtsumme von mehr als 4 Milliarden werde in Deutschland ausgegeben. Die Verwaltung selbst und verschiedene andere Auslagen trüge die Besatzungsmacht selbst. Während die Besatzungskosten 21 Prozent des Haushaltes der Bundesrepublik und der Länder ausmachen, gäben die USA etwa 37 Prozent ihres Bundeshaushaltes für die Verteidigung aus. Buttenwieser appel lierte an die Deutschen, ihren Rehabilitie- rungsprozeß im In- und Auslande nicht zu erschweren. Aus Landsberg entlassen Frankfurt.(UP) Fünf im sogenannten Schanghai- Prozeß von 1947 verurteilte Deut- sche sind am Montag vom Befehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in Europa, Ge- neral Thomas Handly, begnadigt worden. Die künk Deutschen wurden heute aus dem Lands- berger Gefängnis entlassen, nachdem sie fast fünf Jahre Haft verbüßt hatten. Die fünf Deutschen waren 1947 von einem amerikanischen Militärgericht in Schanghai wegen Spionage für Japan nach der Kapi- tulation Deutschlands zu Freiheitsstrafen von fünf bis zu zehn Jahren verurteilt wor- den. Nach nochmaliger Untersuchung ihrer Vergehen und der Urteile durch die ame- rikanische Kommission für die Ueberprüfung von Kriegsverbrecher- Prozessen wurden sie mit der Begründung freigelassen, daß sie mit der fünfjährigen Inhaftierung vor und nach ihrem Prozeß„genug bestraft“ seien. Die Begnadigten sind: Felix Altenburger. Sekretär der früheren deutschen Botschaft in Peiping; verurteilt zu acht Jahren Gefängnis. Franz Sieberg, ehemaliger deutscher Gene- ralkonsul in Kanton, mit fünf Jahren Haft. Hans Niemann und Oswald Ulbricht, Ange- stellte einer Rundfunkabhörstation in Kan- ton, verurteilt zu je fünf Jahren Gefängnis. Herbert Müller, Berichterstatter des früheren deutschen Nachirichtenbüros, der zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Gegen Heidelberger Spielbank Karlsruhe.(opp-Eig.-Ber) Der würt⸗ tembergisch- badische Finanzminister und Landesdirektor von Nordbaden, Dr. Edmund Kaufmann, sprach sich in Karlsruhe ein- deutig gegen die Eröffnung der Heidelber- ger Spielbank aus. Er erklärte, er sei ein starker Gegner aller Spielbanken. In den nächsten Tagen werde er jedoch mit dem württembergisch-badischen Ministerrat über das Heidelberger Projekt sprechen, um des- sen Meinung zu hören. Dr. Kaufmann gab allerdings zu, daß die Stimmung in den Be- hörden der nordbadischen Landesverwal- tung allgemein für die Errichtung der Hei- delberger Spielbank sei. Ob und von wem der Antrag genehmigt werde stehe heute noch nicht fest. Es sei möglich, daß der Württembergisch-badische Innenminister Ul- rich die Entscheidung über die Zulassung treffen werde. Verfahren gegen Schleifmittelindustrie Frankfurt.(dpa) Vor einem Gericht des amerikanischen Hohen Kommissariats be- gann am Montag in Frankfurt ein Prozeß gegen die westdeutsche Schleifmittelindu- strie. Ihr wird vom amerikanischen Hohen Kommissariat vorgeworfen, sie habe gegen das äàlliierte Dekartellisierungsgesetz ver- stoßen. Versuchsballon Wird Großbritannien die Suezkanal-Zone räumen? Von unserem KW- Korrespondenten London. Politische Beobachter in Lon- don, die mit den Verhältnissen im Nahen und Mittleren Osten vertraut sind, vermö- gen dem jetzt erfolgten Abschluß eines KOllektiven Sicherheitspaktes zwischen Aegypten, Saudi-Arabien, Syrien, dem Libanon und Vemen kaum positive Sei- ten abzugewinnen, die zur Befriedung die- ses Rabmes beitragen könnten, Der Pakt verliert vor allem deshalb an Bedeutung, weil ihm die beiden anderen Mitglieder der Arabischen Liga, der Irak und Jor danien, nicht beigetreten sind. Der Irak lieh zwar erklären, daß er möglicherweise später diesem Kollektivpakt beitreten Werde, aber welche Stellung Jordanien einnehmen wird, bleibt weiter ungewiß. Der ägyptische Antrag, Jordanien aus der Liga auszuschlie- gen, wurde abgelehnt, dafür etwas wachs- weich beschlossen, Jordanien die Treuhän- derschaft über Südpalästina(Gebiete, die Jordanien bereits seinem Staatsverband ein- gegliedert hat) zuzugestehen,. Im übrigen wurde das Problem Jordanien einer Prü- fungskommission überwiesen und damit zu- mindest bis Oktober, dem Termin der neuen . der Arabischen Liga, ver- agt. Zu der skeptischen Beurteilung der Si- tuation wurden britische Beobachter offen- sichtlich durch eine Nachricht angeregt, die die ägyptische Presse jetzt veröffentlichte. Danach sei ein„anglo- amerikanischer Plan“ in Vorbereitung, Israel zu veranlassen, den südlichen Teil des Negeb zu räumen, wäh- rend gleichzeitig Aegypten seine Besatzungs- truppen von Ghaza zurückziehen solle. Das bisherig ägyptisch-jordanische Kampfgebiet solle dann Jordanien besetzen. Hierdurch würde Aegypten von Israel getrennt und hätte dann als Nachbarn Jordanien, ein Land, das auf der anderen Seite noch am besten von allen arabischen Staaten mit Israel auskomme. Die britischen Truppen würden dann aus der Suezkanalzone zu- rückgezogen und auf jordanischem Gebiet in Palästina stationiert werden, da Groß- britannien mit König Abdullah ein zweisei- tiges Militärabkommen geschlossen habe. Gerade daß dieser Plan den völligen Rückzug der britischen Truppen vom ägyp- tischen Gebiet vorsieht, veranlagt natürlich politische Beobachter, von einem„ägypti⸗ schen Versuchsballon“ zu sprechen, um 80 mehr, als weder in London noch in Wa- shington Anzeichen dafür vorliegen, daß ein solcher Plan auf anglo- amerikanischer Seite erwogen wird. Man gewinnt deshalb den Eindruck, als wolle Aegypten die Platt- form der Arabischen Liga dazu benutzen, seine Position für die bevorstehenden Ver- handlungen mit Großbritannien zu stärken Und neben der Zurückgewinnung des Su- dans für die ägyptische Krone wird ja be- kanntlich auch bei den neuen anglo-ägyp- tischen Vertragsverhandlungen die Forde- rung auf Zurückziehung aller britischen Truppen aus der Suezkanalzone eine groge Rolle spielen. Dienstag, 20. Juni 1950 i — Notiz zum Tage: —— Atomblindheit Washington.) 0 Atomenergie commission hat mietet 0 sich unter den Japanern, die den 4 10 ersten Atombomben über Japan ben eine„Atem- Blindheit“ immer störte breite. Davon seien auch diejenigen schen betroffen, die die unmittelbaren wirkungen der Bombenabwuͤrfe wie lune 125 Hddre, A im Blut ut weilige Unfruchtbarkeit, bereits J hatten. g 155 Uberuung Dieser Bericht beruht auf Beobacht der vom amerikanischen Forschung m bildeten Kommission azur Untersucßug 90 lombomden Opfer, die seit 104 tätig ist. Dabei wird betont, daß eg 5 benszeit ganzer Generationen erfordern 90 bis alle nachhaltigen Auswirkungen 1 Atombombenabwurfen in Erscheinung 10 ten und festgestellt sein werden. bel Die Untersuchung von tausend Perg he; die in Hiroshima die Atombombenerpa innerhalb eines Umkreises von tausend tern um den Eæplosionspunxt der Bombe dhe lebten, hat ergeben, daß über 40 von 15 indvide radioaktiver Pimioirkkungen ain aun nent zu verlieren scheinen, während nel 40 unter Sehstörugen leiden, die vermute ebenfalls auf radioaktive Wachwirkungen 15 Aombombenabwurfes zurüchgeführt bett können. Die Untersuchungen Werden 10 setat, und sollen auch auf Einwohner bon 10 gasaki ausgedehnt werden. 9 Die amerig —— Einstein fordert Weltorganisation Princeton.(U) Professor Albert Pin- stein forderte in einem Interview dg Uebergabe aller vorhandenen Atombomben an eine allgemeine Weltorganisatſon, 5 Wettrüsten sei die schlechteste Methoge zur Vermeidung eines offenen Konflikts Ein Dauerfrieden könne nicht erreicht per den ohne systematische Abrüstung in in. ternationalen Umfang.„Ich betone dib. drücklich, dag die Aufrüstung keien Schutz gegen den Krieg darstellt, sonden urvermeidlich zum Kriege führt ige Einstein. Katholiken Frankreichs gegen Atombombe Faris.(UP) Die Kardinale und In- bischöfe Frankreichs haben das Verbot det Atombombe gefordert und gleichzeitg an alle Katholiken den Aufruf gerichtet, ih den Frieden zu arbeiten. Niemand, der vom Wirklichen Geist der Humanität erfüllt del könne die Verwendung von Waffen gt⸗ heißen, die ohne Unterschied Vernichtung unter der Zivilbevölkerung und unter den Soldaten säten. Abschliegend heißt es:„Wir bitten de de taatsmänner, die in diesem Moment schwere Verantwortung tragen, nicht der schrecklichen Versuchung nachzugeben, von diesen Vernichtungsmitteln Gebraudt 2 machen, und stattdessen alles im Bereich des möglichen liegende zu tun, um zu einem Vebereinkommen zu gelangen und lee Verwendung völlig zu verbieten. Zeeland billigt Zahlungsunion Brüssel.(UP) Die belgische Kegler hat am Montag ein Kommunicde heraus gegeben, in dem es heißt, Außenminitter Faul van Zeeland habe dem neuen Plan für eine europäische Zahlungsunion 2. gestimmt. Der Plan bedürfe nun noch der Ratifizierung durch das Kabinett. Der rei. dierte Entwurf wird in dem Kommuniquè al „prinzipiell annehmbar“ bezeichnet. Er stell eine„beträchtliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag“ dar. Das bel gische Kabinett wird den Plan heute prüten „Times“: Rotchina soll in die UN London.(UP) Die Londoner„Times hat sich am Montag für die Aufnahme fü Chinas in die Vereinten Nationen aus sprochen. Das Blatt betont, daß dies nil mehr als die Anerkennung einer gegebe- nen Tatsache sein würde. Man müsze zich über alle berechtigten Bedenken gegen die Aufnahme Rot-Chinas in die UNO Apes setzen, weil noch immer die Chance vor- handen sei, auf diese Weise wenigsten einen völligen Bruch zwischen Ost und West zu vermeiden. Die Vereinten Nationen seien fast die einzige noch verbliebene In- stitution, in der sich beide Seite treffen Von einem Rückzug der Sowjetunion unt ihrer Satelliten aus den UNO sei kein Vor- tell zu erwarten. Es sei vielmehr viel ber- ser, die Sowjetunion innerhalb 215 auber⸗ halb der Vereinten Nationen zu wissen, Dliofe an die Horausgobel Grundgesetzartikel 131 Die Veröffentlichungen zu diesem Prodlen in Ihrer Zeitung vom 13. und 15. Mai, 7 vom 13. Juni machen noch einige Worte ech wendig; denn vielen ist ja manches noch 25 unbekannt. Aus der Meldung vom 13. 1 geht klar hervor, daß die ehemaligen 1 soldaten nicht etwa nur ein Anhängsel, gene ein Hauptbestandteil der zler? dial ins einer„Sanktionierung“ des Berufssolgeten enge kann ja gar keine Rede sein, weil diese e Abgeltung gesetzlicher Versorgungsanspuge kür bereits vor dem Mai 1943 abgelelslete g bis 40 Dienstjahre mit der Zukunft. also 4 mit einer sogenannten„Remilitarisieruns nicht das geringste zu tun hat. 1 ist Ja Der Rechtsanspruch für alle„Isler Isber mawischen anerkannt worden. Er ist une verbunden mit der Gleichberechtisuns len restlosen finanziellen Gleichstellung e jeweils gleichrangigen und gleichaltrigen 8 5 5 dienern. Worauf sollte sich sonst Wohl 12855 lich im Rechtsstaat eine unterschiedulche handlung der Igler unter sich wie gegel den Beamten stützen? Es gäbe nur neus recht und neue Diffamierung; diese erg Ur. ibt sich lelch⸗ immer bei einer Schlechterstellung eines gt. artigen berechtigten Teiles der Gesamte ten Selbstverständlich ist, daß die F, (Wie auch die 13ler) durch ihre Ansprüe lelch⸗ die gleiche Ruhegehaltshöhe Wie die 4 ie rangigen Beamten, die Kriegs- elnglzen Schwerstbeschädigten nicht um einen aber 2 Pfennig benachteiligen wollen. Darn kratie- grübeln ist Sache der Ministerialbülkg unen Im Schmuggel und Schwarzbandel erden. noch erhebliche Gelamittel erschlossen mu In den Bundes- Länder- Kreis- und 155 Kre- nalbehörden steckt, trot? aller Rufe na diten, noch viel Geld. 8 Pee Mannheim genigen 40 Dienstag, 20. Juni 1950 MORGEN Seite 3 Eine Zusammenstellung aller Neuheiten auf dem Briefmarkenmarkt läßt erkennen, I daß vorwiegend politische und kulturelle e Freignisse anlaß zu den Motiven der letzten alt 101 Ferien in Europa gewesen sind. 5 UÜbery In der SowWjetzone erscheint der Staatspräsident der Sowjetzonenrepublik Beobachte fpielm Pieck auf vier neuen Marken zu chung 12 und 24 Pfennig, zu einer und zwei Mark, 947. in unbeschränkter Auflage hergestellt. Das 5 4 saarland widmet eine Sondermarke zu ordern un 15. 5 Frances dem Gesellenvater Adolf rungen 1 Kolping. Von der Druckerei Vaugirard in paris hergestellt, wird die Auflage nur 130 000 Stück betragen. Zu Gunsten der Kriegswaisen wird am 2. Juni eine Sonderserie aus Anlaß der .„Journée Nationale des Pupilles de la Nation“ in Luxemburg erscheinen. Es wur- den zwei Kindermotive gewählt. Zum Schal- terwert von 25,6 Francs kommen 9,4 Francs Aufschlag für die Waisenkinder. Mit Zu- schlägen kür den Wiederaufbau von in Kriegszeiten zerstörten Kirchen in den jlederlanden ist eine Sonderserie zu künk Werten mit einem Frankaturwert von 43 Cents und einem Aufschlag von 19 Cents vorgesehen. Ein Entwurf von R. J. Drayer, Den Haag, zeigt ein zerstörtes Kirchenge- bäude und den Barmherzigen Samariter als rreicht pe tung bitten die „ Momenk unter en Symbol. Die im Kupfertiefdruck von der graphischen Werkstätte Enschede in Haar- ſem hergestellten Marken sollen vom 17. Juli bis 15. September verkauft werden und bis nde des Jahres gültig sein. Zur diesjähri- gen Bundesfeier sind in der Schweiz fünk Sondermarken vorgesehen. Abgesehen von einer Erinnerungsmarke an ein eid- genössisches Wertzeichen vor einem Jahr- hundert zeigt die Serie vier nationale Sport- arten in sehr ansprechender graphischer Gestaltung: Steinstoßen, Schwingen, Schnell- kauf und Schießen. Der Aufschlag von zehn Rappen je Marke fließt dem Schweizer Ro- ten Kreuz zu. Oesterreich erinnert mit einer Sondermarke an das erste Postwert- zꝗeichen des Landes vom Jahre 1850. Diese historische Marke wurde zum Mittelpunkt des Gedenkmotives gewählt. Der Entwurf u der Marke, die eine Million Auflage hat, stammt von dem Maler Ernst Schrom. [Frankreich setzt seine postalischen Rei- 0 ben berühmter Franzosen vergangener Jahrhunderte mit einer neuen Serie zu sechs Merten fort, die dem 17. Jahrhundert ge- widmet ist. Die Markenbilder zeigen: Mon- tesquieu, dessen Persische Briefe und der Geist der Gesetze ihn zum gefeierten Dich- ter machten. Seine Bücher wirkten über 48 1 ein Jahrhundet hinaus. Voltaire, der Ver- brauch 11 traute Friedrich des Großen, empfahl die im Bereich eligiöse Toleranz und hatte weitreichenden m zu einen iterarischen und sozialen Einfluß. Watteau bevorzugte als Maler und Graveur Land- und ie en adusbe- dies nici ebe · nüsze sich gegen die ) Hinweg ance Vor- venigstens und West Nationen e treffen mion unt kein Vol · viel bes- Is auber⸗ 88ell, Problem dal, sowie orte no. och recht 13, Jun n Berufs- „sondern bal. Von latentums liese eine insprüche eistete 180 2. B. 0 isierung? ebene In. b schaftsmotive und galante Feste, zum Bei- spiel die Einschiffung nach Cythera. Buffon, Naturalist und Schriftsteller mit pompösem Stil, Dupleix, Gouverneur der französischen Besitz in Indien, und schließlich Tur- 9 Ein Ehrenmal für Hersbruck m Anwesenheit von Vertretern der Behörden. Organisationen und der christlichen und jüdli- becken Glaubensge meinschaften enthüllte Se- deralanwalt Dr. Philipp Auerbuch auf dem dchupfberg bei Hersbruc ein Denk- und ahnmal für die dort in den Jahren 1944—45 verbrannten 3000 KZ-Insdssen. Das Denkmal hat die Form einer 21 000 eg schweren Urne, die auf einem gewaltigen Steinpodest ruht. undd die Asche der verbrannten Opfer enthält. ... 7 p. Einser unter Ludwig XVI., der großzügige Reformen durchführen wollte, aber an dem Widerstand der privilegierten Städte scheiterte. Die Serie berühmter Fran- zosen hat mit ihren sechs Werten einen Postpreis von 100 ffrs. In Portugal er- schien die Jungfrau von Fatima auf einer Sonderserie zum Heiligen Jahr. Als Motiv der Marken wurde eine Skulptur dieser Nationalheiligen gewählt. In Skandinavien haben zwei Jubiläen von Hauptstädten ihren philatelistischen Nieder- schlag gefunden. Die Inschrift„Oslo 1050 1950“ einer neuen Sonderserie Nor we- gens weist auf das 900jährige Jubiläum der Hauptstadt hin. Das Bild der Marke zeigt König Haardraade, den Begründer der Stadt und das neue Rathaus. Die jährliche Serie zur Bekämpfung der Tuberkulose in Finnland bringt dieses Jahr wieder drei Blumenmotive: Nymphea candida(5% Mark, grün), Pulsatilla vernalis(9% Mark, violett- rot) und Companula glomerata(15% Mark, blau). Die Aufschläge gehen zu Gunsten der nationalen Gesellschaft zur Tuberkulose- Bekämpfung. Die Volksdemokratien haben sämtlich eine ganze Reihe von Sondermarken für die- ses Jahr angekündigt. Als Themen sind in erster Linie die Freundschaft mit der So- Waietunion, die Erfüllung von Jahresplänen, Streifzug durch Europas Briefmarken-Neuheiten Zum Teil Spekulationsausgaben ohne postalische Notwendigkeiten die nationale Verteidigung und ähnliche Su- jets vorgesehen. So wird Bulgarien in diesem Jahr vier Postwertzeichen dem Ver- trag mit der Sowjetunion widmen. Ein Luft- postsatz soll Leben und Werke von Georgi Dimitroff ehren. Sondermarken für die nationale Verteidigung sind in Aussicht ge- nommen. Grieshenland bringt mit einem halben Jahr Verspätung eine Sonder- marke zu 1000 Drachmen in den Farben bronce und grün aus Anlaß des 75jährigen Jubiläums des Weltpostvereins(Union Po- stale Universelle) heraus. Die Auflage be- trägt fünf Millionen Stück. Das Bild zeigt eine— von dem der klassischen Epoche zu- gehörenden Künstler Praxitèeles gefertigte— Skulptur von Herkules, dem Götterboten der griechischen Mythologie. Zur Erinnerung an die Schlacht um Kreta gab die Postver- waltung in Athen eine Sondermarke zu 1000 Drachmen in blau mit gleicher Auflage heraus. Als Motiv wurde eine Landkarte der Insel Kreta gewählt mit einem Porträt des verstorbenen griechischen Königs Georg II. sowie den Flaggen der an der Wiedereroberung beteiligten Staaten Eng- land, Australien, Neuseeland und Griechen- land. In der Türkei erscheint eine neue Flugpostmarke in Großformat zu 2500 Ku- rus(circa 10 Dollar). Sie zeigt ein Verkehrs- flugzeug über dem Bosporus. Die Sowie t- union widmet dem russischen Strategen A. V. Suvorow zwei Sondermarken anläßlich seines 150. Todestages. Zum Gedenken an den Wiederaufbau der völlig zerstörten Stadt Stalingrad gibt die Postverwaltung in Moskau eine Sonderserie mit drei Werten heraus. Dargestellt sind das neue Kino Po- beda, die Lenin-Straße und das neuerstan- dene Gorki-Theater. Die europäischen Zwergstaaten decken zum Teil ihre Staatskosten aus dem Erlös möglichst vieler neuer Briefmarken-Ausga- ben mit oft erheblich hohen Werten. In die- ser Linie liegt eine Luftpostmarke des klei- nen Bergstaates Andorra in den Pyrenäen. Das Motiv zeigt Gemsen, die nach einem modernen Verkehrsflugzeug Ausschau hal- ten, das seinerseits wohl den Flugplatz An- dorra nicht finden kann, den das Ländchen ja gar nicht besitzt. Während auf der einen Seite viele ansprechende Motive mit kuitu- rellem oder auch politischem Hintergrund dem Briefmarkensammeln immer neue Freunde gewinnen, enttäuschen andererseits“ solche reinen Spekulations ausgaben ohne postalische Notwendigkeit. Da schon die Fülle der Markenausgaben ein Sammeln aller Marken eines einzigen Landes kaum mehr zuläßt, erstreckt sich eine engere Aus- Wahl auf die den Beschauer ansprechenden Motive. Dies ist eine Entwicklung, die sich nunmehr in Deutschland und in anderen Staaten durchzusetzen scheint. H. Kurt Weyershauser Das Steckenpferd des Reisefreudigen Ein Amtsgerichtsrat sammelte 243577 Fahrkarten An einem Juni-Tag des Jahres 1877 machte ein kleiner Junge mit seinen Eitern einen Eisenbahnausflug von Potsdam nach Wildpark. Die Fahrt mit der Dampfbahn war ein großes Erlebnis im Leben des Sie- benjährigen. Zur Erinnerung bat er sich vom„Kondukteur“ die„Billette“ aus und bewahrte sie auf. Der Kleine wurde später Amtsrichter und lebt heute in Nienburg“ Weser. Seine„Billette“ hat er noch— und fast eine Viertelmillion verschiedeneer Fahr- karten von Eisenbahnen aller Kontinente dazu. 73 Jahre lang hat der heute 80jährige Amtsgerichtsrat i. R. Erwin Kinderling das Steckenpferd des Fahrkartensammelns ge- ritten, das er nach jener Fahrt von Pots- zwei dam nach Wildpark bestieg. Mit 243 577 Exemplaren ist seine Fahrkartenkollektion heute die umfangreichste Privatsammlung Deutschlands. Fahrscheinsammler gibt es mehr als man denkt. Fahrkartensammler sind selten, weil Fahrkarten als Eigentum der Bahn gelten, nach jeder Fahrt zurückgegeben werden müssen und daher im Tauschweg kaum zu haben sind. Erwin Kinderling führt seit Jahrzehnten einen umfangreichen Brief- wechsel mit Sammlern und Eisenbahn- gesellschaften in aller Welt, um seine Sammlung zu vervollständigen. Vieles hat er auf eigenen Reisen zusammengebracht. Heute steht das Ergebnis in zwei Schrän- ken und auf einem Regal in seiner Woh- nung. Jeder Schrank faßt 180 selbstkon- struierte Holzkasten im Lexikonformat, jeder Kasten 900 Fahrkarten. In den Kästen sind die Fahrkarten nach Klassen, Entfernungen und Fahrpreisen geordnet. Der Sammelwert der Fahrkarten richtet sich nach dem Alter und der Seltenheit der Strecke, des Landes und der Ausgabe. Noch wichtiger ist aber, daß die Karte zwischen möglichst kleinen Orten mit einer möglichst großen Entfernung von einander ausgegeben wurde, denn in solchen Fällen pflegen die Bahnen meist statt gedruckter Fahrkarten ausgeschriebene Fahrscheine auszugeben. Sammlerwert haben aber nur gedruckte Karten aus fester Pappe, die meist international üblichen Edmondson- Format hergestellt werden. Die Sammler möglichkeiten sind unüber- sehbar: es gibt Buchdruckkarten und Schalterdruckkarten, Karten der verschie- Wikinger wollten sich versichern lassen im vorigen Jahr mit ihrem Besuch in Eng- land ernteten, hat die Stammesbrüder jen- seits des Oeresunds nicht ruhen lassen. Sie sind jetzt ebenfalls zu einer Langfahrt ge- startet.„Ormen Friske“ heißt ihr Schiff. Es ist die naturgetreue Nachbildung eines alten Wkingerbootes und wurde im ver- gangenen Sommer für die Stockholmer Weltsportausstellung gebaut. Von der Insel Björkö im Mälarsee, Wã œ grasüberwachsene Erdwälle noch die Umrisse der berühmten Wikingersiedlung Birka erkennen lassen, nahm es Kurs nach Süden. Nun teilt der drachenköpfige Steven die Wellen der Ost- see. Ueber dem rotweig gestreiften Segel flattert die blaugelbe Schwedenflagge am Mast. Das Ziel ist Paris. Die modernen Wikinger sind im Zivil- beruf zwar biedere Straßenbahner, Elek- triker oder Bäcker, aber sie wissen, was sie ihren großen Vorgängern schuldig sind. Bis auf ein Kofferradio, um die Wetterberichte abzuhören, haben sie sich entschlossen, für die Dauer der Fahrt auf alle Errungen- schaften der Neuzeit zu verzichten. Als Proviant haben sie einen Sack Weizenkleie, einen Sack Knoblauch und saure Milch an Bord. An Ueberfettung könnten sie kaum leiden. Mit hapern. den Bärten wird es allerdings Die meisten Teilnehmer sind noch Die Geschichte einer langen liebe von Hens Könkel 4 1 18. Fortsetzung 9„Gnädiger Herr“ stieß Anna heraus. 1 Sie War so erschrocken, daß sie in den f ien Wankte. Ein zweiter Reiter tauchte hinter dem exksten auf, grau und naß, mit bärtigem Ge- sicht. Das war ja Bredersen, der Reitknecnt, und nun erst erkannte Peter in dem ersten Reiter den Freiherrn, dessen großer Schwarzer Brutus jetzt Anna aus seinen Nüstern gerade ins Gesicht schnob. Der Freiherr hatte eine alte hohe Pelzmütze, We sie Husaren trugen, schief auf dem opke und einen großen Reitermantel, von welchem das Wasser troff. Der Reitknecht barierte drei Schritte hinter ihm. Es lag etwas Qual in dem grauen Gesicht. „Du bist die Anna Leun—“, begann er angsam. Ja, Herr, das ist die Anna Leun und meine Braut! wollte Peter schreien. „»Du bist verrückt, wenn du hier herum- läutst, allein im Regen!“ sagte der Freiherr. s War, als wenn er Peter gar nicht sähe, als wenn er durch ihn hindurchblickte, und Werm der alte Bredersen nicht hinter ihm behalten hätte, hätte Peter ihn nicht für en Freiherrn von Bassewitz, sondern für ein Gespenst gehalten.„Verrückt, wie ihr Peute seid!“ ö „Die Schweine sind ja schon längst im Stall sagte jetzt Arma, als müsse sie sich entschuldigen. 3 Freiherr verstand gar nicht, was sie e. „Droben“, sagte er und nickte mit 8 Copyright by Reclom Verlag Stuftgert der Husarenmütze nach dem Schlosse, „droben fehlt es. Verstehst du? Da gibt es Arbeit für dich. He— arbeiten kannst du?“ unterbrach er sich plötzlich und wartete auf Antwort. Aber Anna stand hochaufgerichtet mit grellen Augen, während der Regen ihr ins Gesicht trieb, und starrte den Freiherrn an. Sie sagte kein Wort. „He?“ fragte er noch einmal.„Droben fehlt es! Also, Anna Leun, wenn du arbei- ten kannst, kommst du nach oben, heute noch. Geh, zieh dich an!“ Das stieß er plötzlich heraus wie einen Befehl. Dann sah er Peter wie geistes- abwesend ins Gesicht, daß der zusammen- zuckte, gab seinem Pferde die Sporen, riß es im Galoppsprung hoch, und im nächsten Augenblick war er fort in der Dämmerung, und hinter ihm drein der alte Bredersen. „Arma!“ schrie Peter laut, als sei plötz- lich der Zungenbann gelöst. Anna!“ schrie er,„gehst du denn? Gehst du aufs Schloß?“ Anna stand noch immer ganz hoch und Starr. Dann drehte sie sich plötzlich ganz herum zu ihm und sagte:»Ich gehe!“ Er starrte sie angstvoll an, als Wollte er sie anflehen. Da öffnete sie halb den Mund und lächelte:„Ich geh', Peter. Das ist so. Ich geh'!“ „Aber warum denn! Was soll denn wer- den!“ rief er hinter ihr drein. Sie sah sich nicht um und sagte nicht „Auf Wiedersehen“, als er stehen blieb. Nur als sie schon halb vor ihm ins Dunkel verschwunden war, war ihm, als wenn sie sich wandte und winkte, und im Regen „Ormen Friske“ auf dem Wege nach Paris Der Ruhm, den die dänischen„Wikinger“ Holland. N JJJͤ sehr jung. In bester Absicht stellten sie das Rasieren ein, mit kümmerlichem Ergebnis. Nun setzen sie alle Hoffnung darauf, wenigstens durch ihre Wikingertracht einen einigermaßen„historischen“ Eindruck zu machen. Doch die bekommen sie erst in Vorerst stecken sie noch in anmachronistischen Badehosen und Trainings- anzügen. Häuptling Schröder beging vor der Ab- reise noch eine andere Stilwidrigkeit: er Wollte Schiftk und Besatzung versichern lassen. Die Experten sämtlicher Schwe- discher Seeversicherungs- Gesellschaften schüttelten die Köpfe. Sie durchwühl- ten die einschägigen Bestimmungen von hinten bis vorn. Aber sie fanden beiin besten Willen keinen Anhaltspunkt, welche Prämie man für ein Schiff berechnen müßte, das weder ein Rettungsboot noch Rettungsringe an Bord hat und mit Drachenkopf, Drachenschwanz und einem Schuppenpanzer von Kriegsschilden eigent- lich mehr wie ein Seeungeheuer aussieht. Weit von sich wies der Wikingerchef die ehrenrührige Nachrede, daß er die Absicht hätte, sein Schiff unter gewissen Umstän- den ins Schlepp nehmen zu lassen.„Wenn alle widrigen Winde der Ostsee General- versammlung abhalten, und wenn wir als Wrack bei Gotland stranden sollten— wir werden nach keiner Bugsierstraße schielen“, erklärte er kategorisch. N glaubte er ihre Stimme zu hören: komm' aber wieder, Peter!“ Die alten Heinickes weinten wie um ihr eigenes Kind, als Anna nach Hause kam und, während sie die nassen Sachen auszog, erzählte, daß sie heute noch von hier fort müsse. Was sie droben eigentlich sollte, das wußte sie selber nicht. Schweine würde es dort ja nicht zu hüten geben, meinte die Großmutter, während Fritz mit offenem Mund dabeistand und nicht begreifen konnte, daß die Anna heute nacht nicht in der Kammer schlafen sollte, Sie standen alle in der blauen Stube um sie herum und halfen ihr, sich zurechtzumachen, und der Alte schickte selber den Jungen nach Annas Schleifenschuhen, die sie sich erspart hatte und mit denen sie nun aufs Schloß mar- schieren sollte. Mutter Heinickes ganzer Trost war nur, daß Anna, wenn sie oben war und den Herrn doch wohl jeden Tag einmal zu sehen bekam, leicht dafür sorgen konnte, daß zu den Schweinen eine andere Hilfe herunterkam. Denn sie selber würde ja wohl doch nicht mehr herunterkommen! Die frühere Jungfer sei auch so fein gewe- sen: seit sie oben wohnte, hätte sie kein Wort mehr gesagt! Die Lampe flackerte, das Bündel war fertig, das Tuch war um- gebunden, der Alte stand von der Bank auf, als er ihr die Hand gab, und sagte: „Na, nun wünsche ich dir auch alles Heil und Segen.“ Mutter Heinecke trippelte mit bis vor die Tür, und Säufritz sollte die Sachen mit nach oben bringen. So verließ Anna ein Stück Heimat, ohne zu wissen, ob sie je- mals eine andere fand. Es rieselte noch immer in dünnen, kai- ten Tropfen vom Himmel, der Weg war dunkel, nur mühsam erkannten sie die Pfützen, die stellenweise den ganzen Weg einnahmen. An den ersten Häusern schickte „Ich Mzerib, manskbahn densten Währungen, in Deutschland 2. B. mit aufgedruckten Fahrpreisen in Talern, Silbergroschen, Mark, Pfennigen, Renten- und Reichsmark und zuletzt in D-Mark, Spendenkarten mit Bildern, Jubiläumskar- ten, Karten für Verwaltungssonderzige, Gesellschaftsfahrten, Parlamentarier-, Per- sonal- und Freifahrtkarten, Sonntagskarten, Blankettkarten, Jahres-, Monats- und Wochenkarten, Zehner- und Sechserkarten. Rückfahrkarten, Zuschlagskarten und als Mittelding zwischen Fahrschein und Fahr- karte das Kilometerheft. Hinzu kommen die nicht mehr zählbare Unterteilung nach Orten, Klassen und Verwendungszwecken und die verschiedenen Arten von Eisen- bahnen, Lokalbahnen, Eisenbahnfähren, Schwebebahnen, Drahtseilbahnen Zahnrad- bahnen in aller Welt, die alle wieder ihre besonderen Karten haben. Besonders begehrt sind Fahrkarten aus den USA und Kanada, weil dort fast nur Fahrscheine verwendet werden. Kinderlings Sammlung enthält u. a. Fahrkarten aus Mexiko, Panama, Nikaragua, Aegypten und den nordafrikanischen Ländern, Ost-, West- und Südwest-Afrika, Syrien, Transjorda- nien, Indien, Siam, China, Japan, aus Australien, Neuseeland und Indonesien. Die Lieblingsstücke Kinderlings sind Fahrkar- karten der Mekkabahn von Damaskus nach aus Senegambien, von der Mur- und eine Rarte von Elisabeth- grad nach Poltawa, aus dem zaristischen Ruhland. Die Schränke und Regale des 80 jährigen Sammlers enthalten ein leben- diges Stück Erd- und Sprachenkunde und auch Geschichte. Kinderling hofft, die Vier- telmillion Fahrkarten bald voll zu haben. 2 1 Schäppelmaidle Zwanzigtausend beim Inte Zum internationalen Trachtentreffen mit vielen Trachtengruppen aus dem Schwarz- wald und vom Bodensee, vom Hanauer land und der Markgrafschaft, vom Breis- gau und vom Kaiserstuhl auch solche aus Frankreich, der Schweiz und Oesterreich gekommen und mit ihnen 20 000 Gäste aus nah und fern. So wurde dieser„Aleman nische Heimattag“, veranstaltet vom „Bund für Heimat und Volksleben“ und der Stadt Gengenbach, zu einem überwäl- tigenden Bekenntnis der gesamten ober- rheinischen Bevölkerung zu ihrer Heimat- liebe und Trachtentreue und damit zum Erbe ihrer Ahnen. An die alemannischen Angehörigen der angrenzenden europa- ischen Staaten gerichtet, wurde dieses Trachtentreffen zugleich zu einer Kund- gebung der europäischen Gemeinschaft. eber die Kundgebung mit Reden von Anna ihren Begleiter zurück, dann ging sie durch den Kellereingang in das Schloß. Im Schloß In der Küche saß die alte Therese, die niemals mit den Leuten sprach, nicht weil sie hochnäsig war, sondern weil sie, wie es hieß, zuviel gesehen hatte, was sich nicht erzählen ließ: eine alte, freundliche Frau, die schweigsam das Kochen besorgte und die freien Stunden im Gesangbuch las. „Du bist als Junger herbestellt“, sagte sie,„du sollst die Zimmer machen auf dem Flügel vom gnädigen Herrn. Es war schon mal eine Jungfer hier. Deine Stube ist im zweiten Stock! He, Bredersen! Zeig mal der Jungfer rauf.“ ö Sie nickte, als habe sie schon zuviel ge- sagt, Bredersen kam schlürfend in Pantof- keln aus einer Kammer mit einem Stümpf- lein Licht, und so wanderten sie beide die dunkle Steintreppe hinauf. Oben hing ein düsteres Lämpchen, die Korridore lagen breit und schweigend im Dunkeln. Nur ihre Schritte hallten auf den Fliesen. Die Trep- pen stiegen breit mit flachen Stufen hin- auf, und oben waren wieder Korridore, Zimmertüren und dunkle Fenster. Hier wa- ren die Flure so hoch, daß ein ganzes Häus- chen mitsamt dem Dache hätte im Stock- Werk stehen können. Hier oben war Annas Raum. Bredersen öffnete die Tür. Ein alter, dumpfer Geruch schlug heraus. „Da hat nun auch vier Jahre lang keine gewohnt“, sagte er. 5 Er stand so gebückt da, daß man nicht begreifen konnte, wie er zu Pferde mit dem Freiherrn Schritt halten konnte. „Da schläft Sie, Jungfer!“ sagte er und nickte.„Morgen zeig' ich Ihr die Zimmer, bis jetzt habe ich das immer alleine ge- macht. Und wenn Sie Schuhe zu putzen hat, die geb' Sie her!“ 5 ä—p— p c—ů ů ů ç ᷣ—— ä—— Blick ins Land Das Korreferat fehlte Heidelberg. In der Lehrerbildungsanstalt Heidelberg hatten sich in der vergangenen Woche 81 Lehrer aus Nor aden zu einer Arbeitswoche eingefunden Fragen des Geschichtsunterrichts diskütiert wurden. Es ist damit zu rechnen, daß als Ergebnis dieser Arbeitstagung mit Beginn des neuen Schul- jahres der Geschichtsunterricht, der seit Ein- zu der Amerikaner untersagt War, wieder eingeführt werden kann, Ministerialdirektor Geierhaß, Karlsruhe, erklärte hierzu, in den vergangenen zwei Monaten seien 4000 Leh- rer dementsprechend geschult worden. Ver- schiedene Professoren und Angehörige des Lehrfachs lieferten Beiträge zu dieser Arbeitswoche. Dr. Dr. Rögele. Chefredakteur des„Rheinischen Merkur“, brachte in seinem Vortrag„Die Stunde des Abendlandes den — von vielen Seiten erhobenen— Vorschlag, ein umfassendes europäisches Geschichts- buch zu schaffen. Dr. Rögele schloß mit der Forderung, in einer Zeit. in der vieles zer- stört worden sei, am Althergebrachten fest- zuhalten und sich für die baldmöglichste Wiederherstellung Altbadens einzusetzen, Diese Forderung stieß bei den Teilnehmern auf sehr geteilte Meinungen: Ein Feil spendeten Beifall, während andere Teil- nehmer unter unmiß verständlichen Bemer- kungen den Saal verließen. Buchdrucker tagten in Heidelberg In Anwesenheit des Präsidenten des Lan- desgewerbeamtes Stuttgart fand sich am vergangenen Wochenende der Landesver- band des graphischen Gewerbes in Würt⸗ temberg- Baden zu seiner Jahreshauptver- sammlung ein. Die sehr gut besuchten Ver- anstaltungen begannen am Samstag mit einem geselligen Auftakt im Königssaal des Schlosses und fanden am Sonntag in der Aula der Universität in der eigentlichen Jahreshauptversammlung ihren Höhepunkt. In einer Reihe von Fachvorträgen, in denen einzelne Probleme der Buchdrucker zur De- batte standen, wurde der Versuch unter- nommen, Wege aufzuzeigen, die zu einer ge- sunden, lukrativen Entwicklung der graphi- schen Betriebe führen können. Rechen- schaftsberichte über das vergangene Ge- schäftsjahr und den Ausbau der Fachschule zeigten durchweg günstige Perspektiven auf i-tu Normale Schulverhältnisse im Jahre 20002 Stuttgart.(dpa) Die in Stuttgart erschei- nende„Süddeutsche Schulzeitung“ stellt in ihrer letzten Ausgabe fest, daß erst im Jahre 2000 normale Schulverhältnisse im Bundesgebiet hergestellt sein werden, wenn das bisherige Tempo beim Bau von Schul- häusern fortgesetzt werde. e Nach fünf Jahren wiedergefunden Waldshut. Eine Flüchtlingsfrau, die der Schwarzwaldgemeinde Hogschuer im Kreise Waldshut untergebracht ist, erhielt die freudige Nachricht, daß ihr seit dem Frühjahr 1945 vermißtes Kind durch die B mühungen des Suchdienstes wiedergefunde Wurde, Auf der Flucht vor sow Truppen hatte die Mutter den damals jährigen Knaben aus den Augen verlo Nun ist der Junge bei einer Flensburge Familie, die ihm liebevolle Aufnahm Währt hat, entdeckt worden und wird Kürze die Reise zu seiner Mutter in d. Schwarzwald antreten. 5 im Sonnenglanz nationalen Trachtentreffen Staatspräsident Wohleb und Minister Be- rard berichteten wir in der Montagsausgabe Als Auftakt wurde eine große Ausste lung eröffnet. Sie zeigt altes 2. FP. Sch vergessenes Volksgut, das den Tracht näherinnen von heute wieder Anregung geben soll. Den Höhepunkt des Festes Bi dete der große Festzug durch die von Zehn- tausenden umlagerten engen und maler schen Gassen. Die mit den Flaggen der teiligten Nationen, den Fahnen des Bund und Landes, der Stadt sowie mit Tan grün geschmückten Straßen und G und besonders der historische Marktplst Wo einst Reichstage der Kaiser und R. stattfanden, mit seinen malerischen Werkbauten und im Fintergrund Schwarzwaldberge boten eine gerades zaubernde Kulisse zu diesem farbenprä tigen und frohen Bilde. 5 Er wartete, bis Anna ihre Schuhe 3 streift hatte. Er ließ eine Kerze zuri Dann schlürfte er die Treppe hinu und sie war allein. 8 Das Zimmer war klein, wenn es immer noch so groß sein mochte wie neckes blaue Stube; dabei war es hoch. Hier gab es eine Truhe und Kommode, einen Schrank und eine Ba Tisch und Stühle und ein breites Bett, den Schüben lagen alten Blumenblätter ein paar Seiten Papier, überall lag Sta die Betten waren klamm. Anna öffnete das Fenster. Der Hof lag schweigend un schwarz in der Tiefe. Die Bäume am 41 Kornhaus rauschten. Von Menschen weit und breit keine Spur zu sehen unten aus dem Zimmer des Freiherrn gelbes Licht. Jetzt schlafen sie alle Anna, als sie sich in die Kissen leg das Haus schläft nicht. Denn von den Wän⸗ den und hohen Decken schien ein w.. bares Leben auf sie einzuströmen. Wenn Mutter Heinecke geglaubt daß Anna den Freiherrn jeden Tag stens einmal zu Gesicht bekäme, war sie Irrtum gewesen. Schweigend saßen Morgen die Köchin Therese, der alt dersen und Anna in der Küche bei 1 Gerstenkaffee, und auf alles, was Ann etwa fragte, bekam sie eine mürrische ode keine Antwort. Schließlich erfuhr sie, sie den neuen Flügel sauber zu halten eine Arbeit, die, seit keine Hausjungfe mehr dagewesen, der alte Bredersen g legentlich mitgemacht hatte. Aber in 41 beiden Zimmer, die der gnädige Herr selb. bewohnte, dürfte sie wohl nicht hine bis er selber es befohlen habe. Und drũ im alten Bau, ja, da haben sie alle ni 5 suchen, Da herrsche jemand ander- gnädige Frau... Seite 4 MANNHEIM rr Dienstag, 20. Jun 1950(Nr. 10 Das gute Buch für die Jugend populär machen ist besser als Gesetz gegen Schmutz und Schund/ Der der Propagands auslägt e Geist gegen Ungeist— ein fast aussichts- Beginnen, aber alles Wertvolle ist weil die Herzen träge sind und kast selten zu Ende denken. Aber 8 88 5 g N l 3 is gerechtfertigt, denn in Dingen des Gei- um wieviel schwerer wiegt dann auch ein stes gibt es keine wirtschaftliche Rentabili- täts überlegung; es gilt die kleine Zahl, wie es der große Franzose André Gide einmal Sagte. Hier wird ein Erfolg nicht in Relation zum Aufwand gemessen, denn hier ist jeder Erfolg ein absoluter Wert. Gewinn, ein wenn auch noch so kleiner Ein- bruch in das Bollwerk der Niveaulosigkeit, des(oft unverschuldeten) schlechten Ge- schmacks, der Spekulation. Die Jugend ist in Gefahr! Ein Wort, das alle im Munde führern. Ein Thema, über das Wir erinnern uns noch der Zusammen- viel gesprochen und geschrieben wird. Aber kunft mit der Blendlaterne. bei der über was nützt der Vortrag, der Aufsatz, wenn „Buch— Zeitung— Magazin“ gesprochen nichts getan wird, das praktischen Wert Wurde. Von Schmutz und Schund war auch hätte. Und was nützt es, wenn— selbst die Rede und von der Frage, wie man ihm aus bester Absicht heraus— Falsches ge- zu Leibe gehen könne. der Kulturdezernent der Stadt Mannheim, machte damals den Vorschlag, einen Kiosk dersetzung positiv gestalten kann. in der kanntmachen mit der Qualität, denn viel- mit guter Jugendliteratur mitten Stadt zu errichten— als Insel des Geistes. Professor Langer, tan wird; Gesetze können hier nicht helfen! Das Beispiel allein ist es, das die Auseinan- Das Be- fach wird die Jugend nur deshalb ein Opfer Der Gedanke wurde begeistert aufgegrif- des Minderwertigen, weil ihr die Bekannt- ken und weitergedacht. Aus dem Kiosk ist schaft mit dem Guten fehlt. Wer von der nun ein Omnibus geworden. aus der Uber- Existenz eines Apfels keine Anhnung hat, legung heraus, daß er noch wirksamer ist, wenn das Buch zum Leser kommt. Denn man muß in Konkurrenz treten mit dem Verderblichen, das keine— aber auch wirk- Wallstadt hatte wird nie den Wunsch haben, einen zu essen. Gewiß, die Schulen tun vieles. Aber sie können einfach nicht genug tun bei dem Nachholbedarf primitivster Dinge. Das drei große Tage Glänzender Verlauf des 75jährigen Jubiläums des„Liederkranz 1875“ Wallstadt mit seinen 4500 Einwohnern erlebte ein festliches Wochenende: Von 17. bis 19. Juni feierte der Gesangverein Lie- derkranz 1875, Mannheim-Wallstadt, seinen 75. Geburtstag. Hatte der 11. Juni mit einem Festkonzert bereits einen würdigen Auftakt gebracht, so konnte das eigentliche Jubiläum an diesen Tagen friedenmäßig begangen werden. Zum äußeren Zeichen hatte der ganze Ort Festschmuck angelegt; am Kleinsten Fenster prangten Fähnchen, saftiges Grün, Blumen und sympathisierende Symbole für den Jubilar. Der Wettergott hatte im letzten Augenblick ein Einsehen. Das über 1000 Personen fassende Festzelt war am Samstag bis auf den letzten Platz gefüllt, als Vor- sitzender Valentin Büttner die Festver- sammlung zu einem Festbankett begrüßte und besonders Professor Langer als Vertre- ter des Oberbürgermeisters willkommen hieß. Ehrenvorsitzender Philipp Gallier hielt die Festansprache. Er würdigte darin Fussadenkleiterer gefaßt Die Bewohner der Oststadt können wie- der beruhigt schlafen: Der Fassadenkletterer ist gefaßt! Nachdem er am Samstag noch einen seiner gewohnten Einbrüche in der Oststadt erfolgreich ausgeführt hatte, konmte er im Laufe des Wochenendes im Rheinland gefaßt werden, Durch umfang- reiche Ermittlungen und Beobachtungen des Ueberwachungsdienstes der Kriminalpolizei War es gelungen, die Spur des berüchtig- ten Fassadenkletterers bis ins Rheinland zu verfolgen, wohin er zu entkommen versucht hatte. Alster:„Menschen unter Haien“ „Es gibt viele schöne und geheimnisvolle Länder in dieser Welt, aber das schönste und geheimnisvollste— will mir scheinen— ist doch das Meer“. Man ist geneigt, Hans Hass, dem Tiefseeforscher, Drehbuchautor. Regis- seur und Kameramann recht zu geben, wenn man seinen ungewöhnlichen Kulturfilm ge- sehen hat. Der Bildstreifen, aufgenommen im Ge- biet der Sporaden, der Zykladen und an der Küste von Kreta, eröffnet neue Einblicke in kremde submarine Landschaften, zeigt die maritime Flora und Fauna in dem größten- teils noch unbekannten Licht ihrer natür- chen Umgebung und Lebensbedingungen. Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die Zivilcourage von Hass und seiner Expeditionsmitglieder, die zwischen Haien und Polypen mit Kamera und Harpune auf neue Forschungsresultate Jagd machen oder die Welt des Wassers mit ihrem für Men- schenaugen ungewöhnlichen Pflanzen- und Tierreich und der lautlosen Stille, die sie für Menschenochren so fremdartig- unheimlich machte. Obwohl Dokumentarfilm im besten und Wirklichsten Sinne des Wortes, sieht sich diese einwandgebannte Tiefsee-Expedition besonders so spannend an, wie sich ein Karl- May-Roman liest. Daß er nebenbei noch in- struiert, fällt dabei kaum auf. Der Film, von heute bis 22. Juni im „Alster“ im normalen Tagesprogramm, ver- dient es. beachtet zu werden. rob Wohin gehen wir? Dienstag, 20. Juni: Nationaltheater 19.00 Uhr:„Tannhäuser“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Klavierabend des dänischen Pianisten Claus Bahnsohn; Wirtschaftshochschule 17.00 Uhr: „Grundsätze der Finanzierung im Hinblick auf die Sicherheit der Unternehmung“, Spr.: Prof. Dr. Gsell; 18.00 Uhr:„Käuferschichtung als Absatz wirtschaftliches Problem“, Spr.: Prof. Dr. Disowsky; Alster:„Menschen unter Haien“; Palast:„Die Straße der Verlorenen“; Kurbel:„Via Mala“. Mittwoch, 21. Juni. Nationaltheater 19.30 Uhr: Der Freischütz“; Mädchenberufsschule (Hugo- Wolf-Straßze), Lehrsaal 9, 19.00 Uhr: Ed- win Froböse(Goethenum, Schweiz) rezitiert aus Werken von Wolfgang Borchert(Anthro- Hosophische Bücherstube); Polizeigaststätte an der Riedbahnbrücke 20.00 Uhr: Sonnwendfeter der Sudetendeutschen. Wie wird das Wetter? Noch überwiegend schön Vorhersage bis Mittwoch früh: Dienstag anfangs heiter. Bei Erwärmung auf über 25 Grad nachmittags schwül und besonders im Schwarzwald gegen Abend vereinzelte Gewit- ter, Nachts wieder teilweise aufheiternd. Abkühlung auf 15 Grad. Im allgemeinen schwache bis mäßige südliche Winde. Nur bei Gewitter örtlich stärker auffrischend. Maxau 476()), Pegelstand am 19. Juni: Caub Mannheim 335(3), Worms 259(7), 222(4). den Gesang als den Begleiter der Kultur und gab einen geschichtlichen Rückblick über den Werdegang des ältesten Wall- stadter Gesangvereins, dem ein recht Wechselvolles Schicksal und viele Erfolge beschieden waren. Kulturell beachtenwerte Arbeit wurde unter dem unvergeßlichen Musikdirektor Emil Sieh geleistet, der heute in Karl Rinn einen begeisterten und tatkräftigen Nachfolger gefunden hat. Bei 274 Mitgliedern stellt der Jubilar heute mit 120 Sängern einen stattlichen Chorkörper dar. Vorsitzender Büttner konnte im Auftrag des Badischen Sängerbundes J. Krämer, Adam Hoffmann, Martin Geissinger und Gustav Wittmann für 25jährige Treue die silberne, den Sangesbrüdern Peter Walter und Adam Müller für 40jährige Mitglied- schaft die goldene Ehrennadel überreichen. Johann Hornung ehrte den Vorsitzenden durch einen Ehrendiplom namens der Sänger für seine Verdienste. Freudig begrüßt betrat auch Professor Langer das Rednerpult, überbrachte die Glückwünsche des Oberbürgermeisters sowie der Stadtverwaltung, überreichte als Geschenk der Stadtverwaltung einen Teller der Majolikamanufaktur Karlsruhe und sagte die Drucklegung des im Festbuch niedergeschriebenen Artikels über die Ge- schichte Wallstadt als Geschenk an die dortige Jugend zu. Am Sonntag nahmen acht Fest- Vereine an einem Wertungssingen teil.„Teutonia“ Feudenheim unter Chorleiter Max Adam schnitt dabei mit„Ausgezeichnet“ am besten Ab. Am traditionellen Festzug beteiligten sich fast 2000 Personen. Der stattliche Zug bewegte sich vielumjubelt durch die Straßen nach dem Festplatz, eine imposante Demonstration für das deutsche Lied. Im Festzelt gab es ein Freundschaftssingen mit 1500 Teinehmern von 22 Vereinen und an- schließend beherrschte Festfreude die ganze Gemeinde, die am Montag in einem Volks- fest ausklang, das allen Teilnehmern sicher in bester Erinnerung bleiben wird. Blühendes Mannheimer Vereinsleben Konzert des Frauenchores 08 Es dürfte wenig bekannt sein, daß in Mannheim neben den vielen Männerchören und den wenigen gemischten Chören, eine Vereinigung besteht, die den reinen Frauen- Chorgesang pflegt. Einer der Gründe für die bisher zu beobachtende geringe Pflege des chorischen Frauengesanges dürfte darin liegen, daß unsere großen Meister nur ge- legentlich und nebenher für Frauenchor komponiert haben. Es ist nicht leicht, ein Programm aufzustellen, außer man greift zu Bearbeitungen. Trotz aller Schwierigkeiten ist es dem jetzigen Leiter des Mannheimer Frauen- chors 1908, Otto Hart, gelungen, in einem eigenen Konzert im Parkhotel zu beweisen, daß sich die Schar der Sängerinnen einen beachtenswerten Grad von chorischer Dis- ziplin angeeignet hat, der sich in reiner Intonation, musterhafter Aussprache mit bewußter Pflege der klingenden Konsonan- ten und auch der Schwell wirkungen äußer⸗ ten. Mit Rücksicht auf die Zahl der Mit- wirkenden wurden mittelschwere Komposi- tionen von Schubert, ferner von Adam de 1a Hale, Schlageter usw. liebevoll ausge- feilt, fast durchwegs aus dem Gedächtnis zu Gehör gebracht. Otto Hart konnte sich auf knappe Zeichengaben beschränken. Von Erwin Pape am Klavier zuverläs- sig begleitet, der auch bei zwei Chören assistierte, sang sich der Solist Fritz Hackel nach anfänglicher Befangenheit— die musi- kalische Sicherheit lieh zunächst noch zu wünschen übrig— frei und brachte seinen markigen Baß in Partien aus Mozart- und Lortzingopern erfolgreich zur Geltung. Einer verdienstvollen Sängerin wurde für 40 jährige aktive Mitgliedschaft die goldene Ehrennadel überreicht. chm Sommerfest in Rheinau Am Samstagnachmittag schien das drei- tägige Sommerfest des Männergesangver- eins Pfingstberg, auf dem Gelände des Gar- tenbauvereins Rheinau am Friedhofweg, noch ins Wasser fallen zu wollen, doch in letzter Minute klarte es auf, und am Abend herrschte schon Hochbetrieb. Es war ein verheigungsvoller Auftakt, der mit Preis- kegeln um ansprechenden Gewinn, be- schwingter Musik,, der die Kapelle Stadter (Altrip) und gesanglichen Vorträgen durch den Chor des Veranstalters unter Leitung von Gerhard Lehmann und Heinrich Kar- lein, für beste Stimmung sorgte. Am Senn- Bücheromnibus der„Blendlaterne“ ist unterwegs Selbst Wenn der Buchomnibus, der seit lich— keine Möglichkeit gestern in Mannheim für das gute Jugend- buch wirbt, der einzige Erfolg der„Blend- laterne! wäre, so hätte sich dieses Kind loses der Abendakademie schon damit allein ver- schwerer dient gemacht und ihr Vorhandensein mehr die Hirne kleine Einmaleins und das Lesen müssen nun einmal vor der Literatur kommen, denn sie geben erst die Voraussetzung da- zu, sich mit ihr überhaupt beschäftigen zu können. So erfüllt der Bücheromnibus, der mit Stwa 300 bis 400 guten Büchern seit gestern Mannheim bereist, eine Aufgabe, die in ihrer Absicht nicht hoch genug einge- schätzt werden kann, Das Fahrzeug wurde aus einem amerikanischen Depot in Hei- delberg dank der verständnisvollen Ver- mittlung des stellvertretenden US-Resident- Okficers von Mannheim, Mr, J. Zecca, zur Verfügung gestellt, die Zusammenstellung der Auswahl der Bücher besorgte die Buch- handlung Schlüter, Mannheim. Drei Tage in dieser Woche wird die kostbare Fracnt die Stadt und ihre Vororte besuchen, dann vier Tage in der nächsten Woche, um daran anschließend in Schulen und Betrieben Halt zu machen. Die jetzige Lösung ändert nichts an dem Vorhaben, einen Straßenbabnwa- gen zu chartern, der, mit guten Büchern ausgestattet, regelmäßig an den Endstatio- nen in den Vororten aufkreuzen wird, um das Wertvolle auch an die Peripherie der Stadt zu tragen. Ein kurzer Blick in den Bücherwagen läßt eine Welt erstehen: Wir finden Char- les Dickens neben Adalbert Stifter, Selma Lagerlöf und Gottfried Keller, Heinrich von Kleist neben Johann Peter Hebel, die so vertrauten„Münchener Lesebogen“ ne- ben dem geschätzten„Reclams“-Bändchen, selbstverständlich auch den„Lederstrumpf“, Seefahrergeschichten, den berühmten„Kai aus der Kiste“, Emil Kästners witzige Ju- gendbücher, allen voran„Emil und die De- tektive“, die herrlichen Jungensgeschichten von Mark Twain,„Gullivers Reisen“ und eine Auswahl der schönsten Märchen, auch Werke der Klassiker, die dem Jugendlichen gemäß sind— kurzum, eine Welt, die im- mer unverloren sein wird und unvergäng- Toto-Gelder zur Unterstützung von Heimkehrern? Erster Spatenstich zur Mannheimer Siedlung in den nächsten Tagen Der Verband der Heimkehrer, Kriegs- gefangenen- und Vermißten- Angehörigen wirck künftig unter der Bezeichnung„Bun- desverband der ehemaligen Kriegsgefan- genen und Vermißten- Angehörigen“ arbei- ten, verlautete auf einer Tagung des Vd am Sonntag im Rosengarten, der Verbands- vorsitzende aus dem nordbadischen Raum bei wohnten. Anlaß für diese Umbenennung sei die Tatsache, daß der sich bereits sechs Monate in der Heimat befindliche repa- triierte Kriegsgefangene vom Staat nicht mehr als Heimkehrer anerkannt werde. Im Mittelpunkt der Versammlung stand ein Bericht des Karlsruher ersten Vorsit- zenden Dr. Walter über eine Tagung der Heimkehrerverbände in Neudeck(Bayern). Man sei dort übereingekommen, alle Heim- kehrerorganisationen nicht nur in Baden, sondern im ganzen Bundesgebiet zu einem Zentralverband zusammenzuschließen, von dem man sich eine wirksamere Interessen- vertretung der Belange der ehemaligen Kriegsgefangenen verspricht als von den einzelnen, regional getrennt operierenden Verbänden. Dr. Walter teilte ferner mit, daß Aussicht auf die Ausschüttung von Toto-Geldern zur Unterstützung hilfs- bedürftiger Heimkehrer, Kriegsgefangenen- und Vermißtenengehörige bestehe. Dr. Bernauer, der Rechtsberater des Verbandes, machte im Zusammenhang mit seinen Ausführungen über das Heimkehrer gesetz den Vorschlag, an größere Geschäfts- tag folgte bei strahlendem Sonnenschein unter den Fichten und Kiefern ein Volks- fest im großen, wobei sich der Arbeiter- Sänger-Bund sowie der„Liederkranz“ ver- stärkend einschalten und am Abend der „Arbeiter-Radfahrbund Solidarität“ noch mit dankbar aufgenommenen Extravorfüh- rungen auf wartete. Die Kinder kamen auch in vielfältiger Weise am Sonntag und Mon- tag zu ihrem Recht, so daß diese tadellos organisierte Veranstaltung als der klingende Auftakt und Grundstock für die 1951 ge- plante Fahnenweihe anläßlich des fünf- zehnjährigen Bestehens des Vereins ge- wertet werden kann. „„ und Waldfest gleich nebenan Eine Viertelstunde entfernt hatte der Ge- sangverein„Frohsinn“ Mannheim-Secken- heim am Pfingstbergweiher nach vieljähri- ger Pause zu seinem traditionellen Waldfest geladen. Daß die Seckenheimer treue zur Zwei Jahre später/ 5. bon het Geburtstag Vor zwei Jahren flel mit der Geldneuord- nung eine folgenschwere Entscheidung. Kann man sich noch erinnern, wie grau und traurig der Eindruck war, den die Stadt damals gemacht hat? Jeder lebte noch auf Marken und wunderte sich darüber, daß man mit den amtlich zugebilligten Rationen am Leben bleiben konnte. Inzwischen haben sich Baulücken, zumal in der inneren Stadt, geschlossen, nicht immer erfreulich, aber sie haben sich ge- schlossen. Und heute werden die ersten „Provisorien“, die damals entstanden, um den Warenzustrom zur Schau zu stellen, schon wieder abgerissen, um soliden Bauten Platz zu machen. Aus Bullaugen sind wie- der richtige Schaufenster geworden. Der kunstgewerbliche Kram und andere Land- plagen sind verschwunden und haben ge- diegen gefertigten Gebrauchsgegenständen Platz gemaat. Gemessen an der Leere und Oede, die uns ein Jahrzehnt lang angestarrt hatte, kann man mit den Auslagen zufrie- den sein. Kein amtliches Papier schiebt sich mehr zwischen Käufer und Verkäufer. Der Käufer, der fast schon eine weniger ange- nehme Begleiterscheinung der total gelenk- ten Verwaltungs wirtschaft geworden War, hat an Wertschätzung gewonnen. Er gilt Wwideer etwas, Jeder Mensch ist wieder gut, — Kurze„MM“-Meldungen 70 00 DM nach Mannheim. Beim 40 Wettbewerb des Wurttembergisch- Badischen Sporttoto fliehen insgesamt 70 000 Dx nach Mannheim. Der I. Rang meldet 18 Ge. winner(davon 7 in Mannheim) mit 15 4848 DM. Im II. Rang sind 461 Gewinner (86 in Mannheim), die je 189 DM erhalten Selbst der III. Rang kann für 6341 Gen. ner(1062 in Mannheim) noch je 13,50 Dil auszahlen, während die Kurzwette für 9 Gewinner(5 in Mannheim) je 384 Phi be reit hält. Hessen- Toto. I. Rang: 5 Gewinner zu t 4502 DM: II. Rang: 81 Gewinner zu e 277,50 DM; III. Rang: 1119 Gewinner 3 je 20,10 DM. Wer war Zeuge? Am 9. Juni, gegen 1300 Uhr, kam es auf der Strecke zwischen Lands hut und Moosburg zu einem Vorfall zwi. schen der Fahrerin einer hellgrünen Limou- sine und zwei Landespolizeibeamten, die aut der Bundesstraße 11 den Verkehr regelte. Hinter der grünen Limousine, die in Rich- tung München fuhr, folgte ein dunkler Mer cedes-Wagen mit dem polizeilichen Erken⸗ nungszeichen AW, der während des Vor- falls ebenfalls in der Bundesstraße II an- halten mußte. Die Insassen dieses Fahr- zeuges und andere Personen, die den in Frage stehenden Vorfall beobachtet haben, werden dringend als Zeugen benötigt und deswegen gebeten, sich mit der Kriminal- polizei, Zimmer 134, in Verbindung zu setzen. Bestohlene gesucht. Im Mai wurden von der Polizei insgesamt 8 Herren- und 3 Pa- menfahrräder sichergestellt, die, obwohl in tadellosem Zustand, bisher nicht an de Eigentümer zurückgegeben werden konnten, weil es diese bisher unterlassen haben, eine Verlustmeldung bei der Polizei vorzulegen Es kann den Besitzern, die noch keine Ver- lich bleibt trotz aller Wirrnis. Und wenn es noch erwähnt werden darf: Das Reich des Geistes ist nicht verschlossen— von 20 Pfennigen an kann es erworben werden. Und es könnte sein, daß gerade diese 20 Pfennige entscheidend sind. Entscheidend kür die Zukunft eines jungen Menschen Glück auf, Omnibus, und frohe. erfolg- reiche Fahrt! Wir halten beide Daumen! mle Beschädigte unzufrieden mit Gesetz Recht zahlreich hatten sich Mitglieder des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentnern, Ortsgruppe Innenstadt im Lokal„Fahsold“ eingefunden, um hier durch fachkundige Ausführungen. Näheres über den Verlauf des Landesverbandstages in Stuttgart zu erfahren. Die immer wieder zu Tage tretende Not stand hierbei im Vordergrund, wobei man gegenüber der Regierung be- sonders darauf abhebt, nicht auf Mitleid zu spekulieren, vielmehr soziale Gerechtigkeit zu verlangen, Das im Entwurf vorliegende Versorgungsgesetz verbessere die gegen- wärtige Lage in keiner Weise, weise viel- mehr Lücken auf, die je nach Einstellung der betreffenden Behörde beliebige Ausle- gungen ermögliche, Hiergegen verwahren sich die Mitglieder ganz entschieden, Die Annahme des Gesetzes in seiner jetzigen Form zwinge alle Betroffenen zu größter Wachsamkeit und zum Handeln, sollte der gesetzte Termin keine Aenderung bringen. In planmäßigen Massendemonstrationen solle die Aufmerksamkeit auf die Not ge- lenkt werden, und hier gelte es vor allen Dingen geschlossen hinter der Organisation und ihren Beschlüssen zu stehen. Frau Martin als Delegierte der Frauen beleuchtete sinnfällig die drückende Notlage lustmeldung vorgelegt haben, nur geraten der Kriegerwitwen, die sich heute noch mit werden, sich schnellstens unter Vorlage 30 DM abfinden müssen und richtete einen einer Anzeige mit der Polizei in Verbindung Appel an die zahlreichen Frauen, entschlos- zu setzen. sen hinter den zu treffenden Maßnahmen Raddieb gefaſft. Am Samstag gelang es, des Verbandes zu stehen. einen Fahrraddieb auf frischer Tat zu er- tappen. Der Mann hatte ein in einem Haus- eingang der O-Guadrate abgestelltes Fahr- rad sich angeeignet und damit das Weite ge- sucht. Durch die tatkräftige Mithilfe von Straßenpassanten gelang es, ihn einzuholen häuser um Unterstützung der Helmkehrer und einem Polizeibeamten zu übergeben, zu appellieren und den Verband möglicher- Begehrtes Altmaterial. In letzter Zelt weise zu einer Art Wohlfahrtsorganisation mehren sich die Diebstähle von Altmaterial zu deklarieren. Es wurden aus einer Baustelle im Schloß Stadtrat Dr. Helffenstein überbrachte acht T-Schienen entwendet, die der Täter an die Grüße der Mannheimer Stadtverwal- einen Altwarenhändler verkaufen Wollte. tung, in deren Namen und Auftrag er dem Auch zwei Jugendliche suchten sich das Verband auch in seiner neueren Form jede Schloß zu ihren Diebereien aus; hier stahlen mögliche Hilfe zusicherte. Die Stadt Mann- sie aus einem Keller etwa zehn kg Kupfer. heim werde keine Gelegenheit vorüber kabel und versuchten, es an den Mann bringen. gehen lassen, ihr Verständnis den ehe- 1 i maligen Kriegsgefangenen gegenüber durck Wir gratulieren! Gottlob Seitter, Malm: Taten zu beweisen. heim- Gartenstadt. Kiefernbüh! 12 Mu 74 Jahre alt, Adolf Bartholomä, Mannheim, E 6, 1, begeht seinen 79. Geburtstag, Lue Roll, geb. Stahl, Mannheim, Laurentlus⸗ straße 25, vollendet das 81. Lebensjahr. Ein Heimkehrer illustrierte durch sein Einzelbeispiel mit erbitterten Worten die abgrundtiefe Not und Bedrängnis eines nicht geringen Teiles der vom Krieg beson- ders stark Gekennzeichneten. Der Vortra- gende lebt mit neun Familienangehörigen in zwei Kellerräumen. Architekt Beron erklärte, die Pläne für die Heimkehrer-Siedlung nahe der evan- gelischen Kirche in Waldhof- Gartenstadt seien fertiggestellt. Bei etwas gutem Willen der Stadtverwaltung(die das Gelände noch zu vermessen habe), könne der erste Spa- tenstich schon in der nächsten Woche ge- führt werden. Es sollen dort in Selbsthilfe zehn Doppelhäuser mit je vier Wohnungen kür insgesamt 40 Familien erstellt werden. Jede Wohnung wird zwei Zimmer, Küche und Bad umfassen. Die Baukosten für das Einzelhaus sind mit 13 000 bis 13 000 DM veranschlagt, Dud⸗- Stiktunssfest in der„Läandkutsche“ Für seine Fahrt ins zweite halbe Jah- hundert hatte der Mannheimer St. Niko,aus- Schifferverein am Sonntag in der„Land- kutsche“ einen verheißungsvollen Start, denn er war von so vielen guten Wünschen und zahlreichen Gratulanten aus allen Krei- sen, die mit Schiffahrt zu tun haben, be⸗ gleitet, daß es dem Verein nun sicher an nichts fehlen kann, Als bestes Omen Mü, digte der Verein selbst die Anwesenheit seines Gründers, des langjährigen Generel. präses der St. Nikolaus- Schiffervereine und des„Vaters der Rheinschiffer“: des greisen Prälaten und apostolischen Protonetar Josef Bauer, der dem Verein nicht ohne Bewegung alle Segenswünsche mitgab auf die neue Fahrt und allen Mitarbeitern aufs herzlichste dankte. 5 Die warmherzige Festrede hielt Obel justizrat Dr. Oskar Metzger,. Im Weben lichen gab er einen Rückblick auf die ele stete Arbeit des Vereins, der sich in ſeder, auch in sozialer Hinsicht, für die Schifier einsetze, etwa für die Stellenvermittlung, die Sterbekasse und die Erziehung der Schifferkinder in St. Josef und im Lane Stephanien-Stift. Der Verein habe al heute seine Daseinsberechtigung, da feine Ziele unveränderte Gültigkeit behalten hät. ten. Zum Schluß dankte der Redner allen Mitarbeitern und vor allem dem Gründer, Prälat Bauer. a Generalpräses Maron, der den Fests“ tesdienst gehalten hatte und die Grüße des Rheinischen Nikolaus- Schifferverbandet überbrachte, bat den Verein, sich vor allem um dlie Jugend, den Schiffernachwuchs, 15 kümmern. Grüße des Mannheimer Schif⸗ fervereins überbrachte dessen erster 55 sitzender August Frank, für das Wasser und Schiffahrtsamt Eltville sprach 21 rungsoberbaurat Knäble, Mannheim. ile Pater Huber, der die Festversammlung 5 tete, ehrte den zweiten Vorsitzenden Spet 5 der seit 21 Jahren für den Verein arbeſte durch ein Geschenk. Und Vorsitzender Specht beschenkte den Schifferpater 7 delin mit einer St. Nikolaus-Standarte fr sein Motorboot. 4 Nach dem offiziellen Teil kam dlie 0 lichkeit zu ihrem Recht, und die Schi 5 bewiesen, daß sie auch an Lande beim Tan festen Boden unter den Füßen haben. Erfolg eines Mannheimer Architekten Bei einem Wettbewerb für eine Grob wohnanlage in Pirmasens konnte der 1 heimer Architekt Wilhelm Schmucker 1 1. und 3, Preis erringen, und damit 1 Uebertragung der Architektenarbeit. 17050 Preisgericht setzte sich zusammen aus 1 Oberbürgermeister, drei Stadträten, N. rungsbaurat Schaltenbrand(Neustadt), 1 direktor Weber Neustadt), Sanden 0 Ziegler(Ludwigshafen), Architekt aeg, (Ludwigshafen) und Baurat Thomann 0 masens). Die Tatsache, chitekten auch die Ausführung tektenarbeit übertragen wurde, 5 nor die preisgekrönten Entwürfe nicht Ueberlieferung halten, bewies der gute Be- such der Veranstaltung, die von den Bru- dervereinen„Liedertafel“ und„Sängerbund Seckenheim“ sowie der„Sängerverein Fried- richsfeld“ bestens unterstützt wurden, Diri- gent Schönbrod brachte durch seine zahl- reiche Sängerschar begeistert aufgenom- mene Gemeinschaftschöre zu Gehör, und auch sonst war für allerhand Abwechslung reichhaltig Sorge getragen. Bockstechen, Sackhüpfen usw. für die Kleinen waren für die Buben und Mädels begehrte Konkurren- zen, zumal man mit den Preisen auch nicht knauserig war. Die Kapelle Senn(Rheinau) lud fleißig zu Tanz und Gesang ein, wobei das Schunkeln eine wichtige Rolle spielte. Vorsitzender Bucher und sein Geldver- walter dürften mit Publikums- und Kas- senerfolg zufrieden sein. Beides wäre wahr scheinlich noch günstiger. würde man es vermeiden, daß sich derartige Veranstaltun- gen überschneiden. es kragt sich nur, für wieviel Es gibt wieder etwas für das Geld, es gibt aber nicht genug Geld für den tatsäch- lichen Bedarf. Der Bedarf ist groß, das liegt nicht nur an den mit dem größeren Angebot auch größer gewordenen Augen. Die Umstimmung seit zwei Jahren kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß weite- ste und breiteste Kreise einer Stadt mit Arbeiter- und Angestelltenbevölkerung von der Hand in den Mund leben und die De- montage ihrer Rücklagen nicht verschmer- zen können. Aufſerhalb der Lichtkegel der neu in- stallierten Schaufensterbeleuchtungen steht, mit schmerzlichen Sorgenfalten im Antlitz, die Not. Sie stand vor zwei Jahren auch schon da, als es die warengefüllten Aus- lagen noch nicht gab, Verhältnismäßig leicht War es, diese Stadt herunterzu wirtschaften und der Zerstörung auszusetzen. Schwieri- ger und langwieriger ist der Aufbau, für den man zunächst einmal festen Beden unter den Füßen brauchte. Licht und Schatten dieser Entwicklung müssen sehr klar gesehen werden. Aber es ist doch eine Entwicklung und nicht mehr ühr⸗ dieses elende Treten auf der Stelle, wie wir„schön“, sondern auch tatsächlich durettiieen es bis vor zwel Jahren hatten, als die zer- bar sind und den heutigen Möglichkei störte Stadt wie erstarrt dalag. ch. entsprechen. heimer Ar- daß dem Mann der Archi. beweist, daß 50 Jahre Mikoldus-Sabhiffer mer haft Urk war gen. ken Tü ment 4 ber am Und sc Ich gh erk U ein hein hett. ch Han Rade dave Arbe scha don Fe eenh ds Fahr dure litt 7 lung 0 L Last. lk ub ech br dc T eine liste eim nd ich mut! mit, ter rab Lurz leb och brau. eule! leu: Auch Fahr Poliz ird Fahr Oe beim Narsc Wie 5 gr Igel cher Adel t A Magst dm. B 8 i erge Een Jerde lhre Ach! 44 dach 5 Nn 4 lager Neue nbsp Nen. limb 40/ Dienstag, 20. Juni 1950 45 Stadtnachrichten Mit Fernschreiber auf die Spur gekom- nen. Ein 28 jähriger Mann aus Ludwigs- en, der zwei größere Betrügereien und Uundenkälschung auf dem Gewissen hat, I per der Polizei durch die„Lappen“ gegan- be. 1320 n. Durch den seit einiger Zeit in Betrieb mmenen Fernschreiber konnte der lichtige in Laichingen/ Wttbg, festgenom- en werden. jugend auf krummen Wegen. Zwei Schü- er zu ſe nner egen lh an Lands. all zu; reselten. in Rich- kler Mer im Alter von 12 bzw. 14 Jahren wurden m 10. Juni überrascht, als sie Kuptferver- indungsstücke an den Schienen einer elek- schen Werkbahn abmontierten. Vermut- ln wollten die beiden Jugendlichen die ge- gohlenen Kupferstangen als Altmaterial erkaufen. Wer hat ihn gesehen? Ein Schlosser, der bein Damenfahrrad hinter dem Munden- mer Friedhof an einen Busch gelehnt hatte, schnitt Gras für sein Kleinvieh, Plotz- ich bemerkte er, daß ein 40- bis 45 jähriger ann heftig in die Pedale des abgestellten zades trat und in Richtung Gartenstadt davonfuhr. Der Fremde trug einen blauen Abeitsanzug, braune Sportmütze und eine cchaufel auf der Schulter. Die Polizeidirek- tn bittet um sachdienliche Mitteilungen. zu setzen. rden von nd g Da- bwohl in an die konnten, ben, eige zulegen. ine Ven gerat Vorlage rbindung festgenommen. In Ludwigshafen-Frie- eheim wurde ein Arbeiter festgenommen, essen Name wegen schweren Diebstahls im lahndungsblatt stand. Gleichzeitig konnte ch die Fußgönheimer Gendarmerie ein ttäter aufgegriffen werden. Jusammenstoß. Auf der Straßenkreu-⸗ g Eisenbahn- und Obere Friedensstraße Ludwigshafen-Rheingönheim stiegen ein zug und ein Radfahrer Fahrrad mit s motor) zusammen. Der Radfahrer unte mit Verletzungen am Kopf und am ſuchten Arm in das St. Marienkrankenhaus bracht werden. Sein Fahrzeug wurde ſewer beschädigt. Tolle Kapriolen, die glücklicherweise eine Menschenleben zu Schaden brachten, stete sich ein Pkw-Fahrer, der von Mann- em kommend über die Rheinbrücke fuhr nd dabei die ganze Straßenbreite für ich in Anspruch nahm. Wenig später, ver- ſnutlich steuerte„Freund Alkohol“ kräftig stien der Pkw gegen einen Bordstein Fahrbahnbegrenzung. Dann kam ihm ein Aragenbahnzug der Linie 4 in die Guere. zerhand schnitt er deren Fahrtweg und les mit ihr zusammen. Weil der Motor och lief, trat der Kraftfahrer aufs Gas und lauste weiter mit der Linie 19, bis er eine leuerliche Karambolage auf der Straßen- ſleuzung Hohenzollern—Fichtestraßge hatte. uch nach diesem Unfall setzte er seine labrt fort, ohne das Haltezeichen eines Ielizeibeamten zu beachten. Das dicke Ende Hird folgen, da inzwischen die Person des bahrers festgestellt werden konnte. I Hektentlicher Vortrag im Nachbarschafts- beim. Reute abend, 20 Uhr, wird im Nach- 8 der Quäkerbaracke an der aße Katja Jacob aus London lebnisse und Erfahrungen in Arbeit mit arabischen Flüchtlingen in Hel sprechen. Der Vortrag wird in deut- ler Sprache gehalten und durch Lieht- ler illustriert. ITUDwICsHAEEN UxD DIE PEALZ Sumbu-Rutscher im Schlumm verdurben die Festireude nicht „Gardepädler“ drückten Festausschuß glatt an die Wand/ Und Pöttchen konnte nicht zu Munde“ kommen Sonnenschein drang zu spät in königliche Kemenate So trostlos wie das Wetter, so ratlos Waren die Blumenfestarrangeure, als das Regenwasser fußhoch auf dem Festplatz stand und sich glucksend im großen Vier- tausend Mann- zelt an Bänken und Tischen brach. Was blieb anders übrig, als das Fest abzusagen? Es gab lange Gesichter sowohl bei Veranstalter(wegen den ausge- kallenen Einnahmen) als auch bei den Gar- tenstädtern(wegen des ausgefallenen Ver- gnügens). Dann aber fuhr Tonstudio-Mana- ger Hattinger im Auftrag der Festleitung doch noch mit seinem Lautsprecher wagen durch die Straßen, um die Gartenstädter zur„feuchten Premiere“ einzuladen. Und siehe da. einzeln arbeiteten sie sich durch den Matsch bis ins Zelt vor. Wenn sich dabei auch so mancher Pumps selbstän- dig machte, so gelang es doch den Unent- Wegten nach einigen unfreiwilligen Samba- rutschern an den langen Tischen Platz zu nehmen, um endlich der Befeuchtung von außen auch die von innen folgen zu lassen. Zwei Stunden später war das 4000er-Zelt gefüllt, die Regenstimmung verflogen und lediglich die Festausschüßler zeigten be- sorgten Mienen. Wegen des Programms. Zweifellos, man hatte es gut gemeint und wollte den Besuchern möglichst viel kre- denzen. Die aber zeigten recht eindeutig ren individuellen Geist, so daß nach der offiziellen Festeröffnung durch Arbeitsge- meinschaftspräsident Fritz Kohlmann der Eindruck entstand, daß die Gartenstädter mehr für Musik und Tanz waren, als für ein starres Programm. Die 20-Mann-Kapelle Schöning strapazierte fleißig ihre Instru- mente, bis sich Walter Pott auf die Bretter schwang und den Versuch unternahm, die viertausend Menschen mit Witzen zu fesseln. Doch Pöttchen hatte wenig Glück, sein Esprit zündete bei den Gartenstädtern spät oder nie, und die handfesten Sachen gingen im Spektakel der Massen unter. Nach 22 Uhr, anscheinend hatte ihre Maje- stät, die Blumenkönigin, schon der Ruhe gepflegt, erschien Mariane I. mit ihren Ge- folgsdamen, um sich nach einem Prolog unter ihr Volk zu mischen. Nachdem Be- rufsartisten mit Antipoden-Künsten stark imponiert und Walter Pott endgültig kapi- tuliert hatte, der Männergesangverein statt zu singen am Bierschank U. K. gestellt wurde, durften sich die reizenden Mädels der Akrobatengruppe des Mundenhbeimer Turnvereins sowie Schorsch und Seppel vum Gardepädel, eines herzlichen Beifalls erfreuen. Ebenso zeigte die Tanzgruppe der Naturfreunde, daß sie noch Tradition in den Beinen hat. Bei Wein, Bier und Würstchen steigerte sich die Stimmung und die blu- menfestfreudigen Gartenstädter vergnüg- ten sich aller Unbilden der Witterung und Organisation zum Trotz ausgezeichnet. Bis zum frühen Morgen Der Sonntag stand im Zeichen der Blumenschau, die von der Blumenkönigin um 11 Uhr eröffnet werden sollte. Doch an- scheinend drang der strahlende Sonnen- schein nicht früh genug in Königin Marian- nes Kemenate, so daß sie mit erheblicher Ver- spätung zu ihrem Volke sprach. Valentin Kieser, wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Blumen hin, die den Men- schen von Geburt bis zum Grabe begleite- ten. Wenn auch die Schau durch den vor- verlegten Termin nicht so reich beschickt werden konnte, so zeigte sie dennoch mehr als im Vorjahr. Aus dem mit Liebe arran- gierten Blumenmeer prämiierten die Gar- tenbauexperten Rottenwöhrer und Romer drei erste Preise, einen zweiten und zwei dritte Preise mit nützlichen Gartengeräten. Frühschoppen und Nachmittagsvergnugen flossen anschließbend für viele Besucher zu- sammen und am Nachmittag startete der Rummel, in die blaue Montagsnacht, wie man es von früher her gewohnt war. Es bleibt zu hoffen, daß am nächsten Wochenend der gute alte Petrus ein ver- söhnlicheres Gesicht zeigt und dann das Sprichtwort gelten wird:„Ende gut, alles Fit 011 Ludwigshafener Synugogenprozeß hal begonnen Hauptsturmführer Haller und 16 Auch Ludwigshafen war in der„Kri- Sstallnacht“ des Jahres 1938 Schauplatz anti- semitischer Provokationen. Auf„Befehl von oben“ wurde die Synagoge in der Kai- ser-Wilhelm- Straße in Brand gesteckt und anschließend Wohnungen und Geschäfte der jüdischen Bürger demoliert und geplündert. Die verantwortlichen Haupttäter der Lud- wigshafener Ausschreitungen, der ehemalige S8-Hauptsturmführer Haller und 16 wei⸗ tere SsS-Leute und Dienstgrade haben sich nun seit gestern vor dem zuständigen Schwurgericht in Frankenthal zu verant- Worten. Der Oberführer Ihle und einige Weitere SsS-Größen können nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden, da sie ent- weder tot oder unauffindbar sind. Der Pro- zeß unterscheidet sich nur wenig von vor- hergegangenen Gerichtsverhandlungen die- ser Art. Die Angeklagten versuchen ihre damaligen Handlungen zu hagatellisieren, ja, sle seien sogar human gewesen, und man habe sich zuerst gesträubt. die gege- benen Anordnungen auszuführen, weil man ja innerlich judenfreundlich eingestellt ge- Wesen sei. Glanzvolles Festkonzert der Oppauer Sänger Am Sonntag fanden sich Mitglieder und Gäste des Oppauer Gesangvereins„Sänger- bund“ im Saal„Zum Löwen“ ein um dort das 50 jährige Wiegenfest des Vereins zu feiern. In schönem Festschmuck prangte diesmal der sonst so kahle große Saal der den Ansturm der Besucher kaum fassen konnte. Ungeachtet der„Einkreisung“ durch Veranstaltungen aller Art, wollten sich die Freunde Ehrentag Was dann in zwei Stunden an künstleri- schen Genüssen vermittelt wurde, war ein Erlebnis, von dem man in Oppau noch lange sprechen wird.* Das ganze Jahr war eingefangen; Früh- ſädikat für Verwaltung Limburgerhof:„durchgefallen“ ich langer Wanderung und Flüchtlingsaufnahme war 80 am Samstag traf ein weiterer Flücht⸗ ſestransport im Landkreis Ludwigshafen Es waren 144 Personen, die über Sonn- is im Durchgangslager Limburgerhof un- gebracht wurden, um gestern zum größ- n Teil in Mutterstadt eingewiesen zu erden. Unter diesen Umsiedlern, dle seit führen ersehnte Arbeit suchen, befinden ch Batschkadeutsche. Sie verließen im Jahre l ihre Heimat in Ungarn, und lebten ständigem Ain und Hergeworfenwerden seit 1947 in lagern. Für sie bedeutet es eine besondere ede, endlich aus der erdrückenden At- dosphäre des Lagerlebens herauszukom- n. Uebereinstimmend sprachen sie in burgerhof ihre Sympathie für die neue mat aus, die sie, besonders durch die uchtbarkeit und die weite der Land- hakt an ihre alte Heimat erinnert. So sehr diese Menschen sich auch auf dhe bessere Zukunft in der neuen Heimat 3 Neue Esso-Großtankstelle Mehr und mehr paßt sich Ludwigshafen n Ansprüchen des modernen Verkehrs d n So wurde in der Mundenheimer Straße, asser- gegie- oräses 116 pecht, dates, ender Wen- e für Fröh⸗ niller Tanz dne ö a gerkehrs Genüge leistet. Aufenthalts- und Pflegedienst bieten dem Reisenden an- teuehme und schnelle Bedienung, zumal e der Firma Raschig, am Samstagvor- lag eine Esso-Groß tankstelle feierlich nüktnet. Innerhalb von drei Monaten ent- gend aus einem ehemaligen Schutthaufen Anlage, die allen Ansprüchen des Ausstellungsräume neben Wagenwasch- le Tankstelle mit modernsten elektrischen echenwerkpumpen ausgestattet ist. Be- Jondere Beachtung verdient noch dle groß- 1 ubige Dieselanlage, von der Fernlastzuge Im Rompt abgefertigt werden können. Eröffnungsfeierlichkeiten men der ſprach Bürgermeister Dr. Reichert und be- Eten zroß⸗ lann- einen h die Das dem egie· 1 Bu- uratk nann F 7 chi- daß nur ähr⸗ iten 118 ute, daß hier außer einer nützlichen An- 6 1 auch ein Schmuckstück geschaffen Wurde. gut wie gar nicht vorbereitet freuen, so wenig wird vielfach diese erste Freude andauern. Es hat den Anschein, als würden sich von seiten der einheimischen Bevölkerung immer mehr Widerstände der Flüchtlingseinweisung entgegensetzen, Ein Beispiel dafür, daß daran vielfach die Gemeinde verwaltung der für gie Einweisung vorgesehenen Gemeinde eine große Schuld trägt, bot sich am Sams- tag in Limburgerhof, Mit dem Transport kamen die ersten Glasschleifer an, die in Limburgerhof untergebracht werden, wo sich, wenn noch einige Voraussetzungen er- füllt sind, auch ein Glasveredelungsbetrieb etablieren wird. Obwohl die Gemeinde Lim- burgerhof seit Mittwoch über das Eintref- fen der für sie bestimmten Flüchtlinge informiert war, wurden erst am Samstag Vorbereitungen für die Aufnahme getrof- ken. Dem zweiten Beigeordneten der Ge- meinde, einer Frau, flel die Aufgabe zu, sich mit den Inhabern beschlagnahmter Wohnungen herumzubalgen. Die Wider- stände konnten in der kurzen noch verblie- benen Zeit nicht zur Zufriedenheit beider Parteien gelöst werden. Im Flüchtlings- lager selbst erschien von der Gemeinde- verwaltung Limburgerhof im Laufe des Nachmittags lediglich der erste Beigeord- nete, um der Lagerleitung ungerechtfer- tigte Vorwürfe zu machen, Eine Begrüßung der für Limburgerhof bestimmten Flücht- linge durch einen Gemeindevertreter fand nicht statt. a Im Laufe der nächsten Tage treffen wei⸗ tere Glasschleifer, die in der Gablonzer Gegend beheimatet waren, in Limburger- hof ein. Sie werden allerdings bis zum Anlaufen des Betriebes zum„Feiern“ ver- urteilt sein, denn trotz den Bemühungen von Landrat Hammer ist es noch nicht gelungen, die beabsichtigte Glasverede- jungsgenossenschaft ins Leben zu rufen, Es bleibt aber zu hoffen, daß nun, nachdem die Glasarbeiter eingetroffen sind, auch die letzte Klippe schneller umschifft wird. 470 8 1 uten Chorgesanges 88 dissen r Sänger nicht entgehen lassen. ling, Sommer, Herbst und Winter in Wort, Ton und Bild harmonisch zusammengestellt, hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Es wahr ein wahres Fest für die Augen, wie da auf der Bühne in lebenden Bildern die vier Jahreszeiten symbolisiert wurden. Wie eine mächtige Orgel erklangen dazu die Chöre, abwechselnd gesteuert von Adolf und Paul Nicolei, dem sich ergänzenden „Lehrer-Dirigenten-Brüderpaar aus dem Herzen des Pfad zer Musikantenlandes. Er- staunlich die Verbundenheit zwischen Sänger und den Dirigenten: vom zartesten Pianissimo bis zum stärksten Forte reagierte auch der letzte Sänger auf Blick und Handbewegung des Mannes am Pult. Die dadurch bedingten exakten Einsätze und die vorzügliche Chordisziplin verfehlten nicht ihre Wirkung und kamen besonders bei den anspruchsvollen Mendelssonn- Chören gut zum Ausdruck. Lang anhalten- der Beifall belohnte die Sängerschaft f är ihre Darbietungen. Ergänzt und vertieft wurde das Fest- programm durch musikalische Kostbar- keiten Ludwigshafener Solisten. Vor allem war es die gewinnende Sopranstimme Elfriede Türks, am Klavier von Karl Jung feinfühlig begleitet, die sich auch diesmal wieder die Herzen ihrer Zuhörer eroberte. Der junge Oppauer Klarinettist Rudi Gehring zeigte im Konzertino von Carl Maria von Weber beachtliches Können. Den Klavierpart hatte mit feinnerviger Hand sein Lehrer K. Scholig vom Pfalzorchester über- nommen. SS-Männer auf der Anklagebank Auch Ss-Hauptsturmführer Haller be- rief sich auf höhere Weisungen. Er habe „unter Zwang“ gehandelt, und nur„schwe- ren Herzens“, nachdem er mit seinem Trupp in die Kirche eingedrungen war und Ben- zin ausgegossen hatte, habe er eine Zeitung angesteckt und damit das begonnene Werk vollbracht. Gleich darauf, so sagte Haller in seiner Vernehmung, habe er die Syna- goge verlassen und welch blühende Phantasie— er nehme an. daß das Feuer nicht aufgeflackert und die tatsächliche Brandlegung erst später durch einen ande- ren Trupp vorgenommen worden sei. In den frühen Morgenstunden, nachdem die zuvor informierte Feuerwehr die an die Synagoge angrenzenden Baulichkeiten ab- gesichert hatte, wurden die einzelnen De- molierkolonnen vom Sturmbüro in Lud wigshafen aus in Marsch gesetzt. Haller selbst übernahm damals einen motorisier- ten Trupp und stattete mehreren Geschäf- ten und Wohnungen Besuche ab, um, 80 sagte er, Unordnung zu machen(damals hatte man dafür eine andere Bezeichnung). Dabei stellte Haller verschiedene Gegen- stände sicher, darunter auch einen 1000 RM- Schein. Außerdem nahm er jüdische Bürger in Schutzhaft. Als die„Arbeiten“ beendet waren, wurden noch Bad Dürkheim und Maxdorf heimgesucht, wo sich das gleiche beschämende Schauspiel wiederholte. Das einzige, was bis jetzt für den Haupt- angeklagten spricht, ist der Umstand, daß er immer wieder befohlen haben will, die SS-Männer sollten von Mißghandlungen Ab- stand nehmen. Ein genaues Bild wird man sich erst nach dem zweiten Verhandlungs- tag machen können, wenn die mehr als 20 Zeugen vernommen worden sind,. Mit dem Urteilsspruch ist nicht vor Samstag zu rech- Hen.-hl- Kurse für technisches Personal Die Stadtwerke Ludwigshafen starteten am Montag einen dreitägigen Kurs für ihr technisches Personal. Der Kurs, der in Ver- bindung mit der Zentrale für Gasverwen- dung durchgeführt wird, soll eine Vorbe- reitung für die in diesem Jahr zu erwar- tenden neuen technischen Richtlinien in der Ausführung von Gasanlagen sein, und gleichzeitig über den augenblicklichen Stand der Installationstechnik unterrich- ten. Wilhelm Oevferberg, Direktor der Stadtwerke, wies zu Beginn des Kurses auf Erzeugung und Verwertung des Gases hin. Anschließend sprach der Vortragsingenieur der Zentrale für Gasverwendung, Heinz Spiesecke. Am Ende der dreitägigen Schu- lung werden die Kursteinehmer(Meister, Techniker, Installateure und Ingenieure der Stadtwerke) Gelegenheit haben, sich an einer Installationswand praktische Er- kahrungen über das richtige Einstellen der Geräte zu erwerben. Migßglücktes Rendevouz mit Fortund Schließlich lächelte die Glücksgöttin doch noch mitleidig Peinlich, peinlich, wenn man sich zum ersten Mal in seinem Leben hinter einer Gerichtsschranke aufbauen muß. Die Hände gehen dann etwas nervös über das abge- griffene Metall, und in den suchenden An- geklagteaugen steht die bange Frage:„Wie wird das ausgehen?“ So etwa erging es Paul B. aus Ludwigs- hafen. Er ist kein Kapitalverbrecher, machte einen guten, kast seriösen Eindruck, zählt 54 Jahre und ist Kaufmann, der wegen einer stattlichen, unterschlagenen DM- Summe seit Anfang Mai in Untersuchungshaft auf die Hauptverhandlung vor Ludwigshafens Schöffengericht wartete.— Paul genießt einen guten Leumund. Daß er ab und zu an Bad Dürkheims Roulette- Tischen ein Spiel- chen wagte, ist ihm nicht weiters anzukrei- den, weil das eben Privatsache ist. Paul war auch bisher ein ehrlicher Mensch, denn schon oft hatte er größere Summen für einen Bekannten gewissenhaft eingezahlt. Am 12. April jedoch erhielt Pauls Verläß- lichkeit einen schweren Tiefschlag. Wieder einmal hatte ihm sein Bekannter eine grö- gere Summe(1520 DM) zum Einzahlen an- vertraut. Doch statt zum Postamt zu gehen, führten ihn seine Schritte, wie ein Schienen- fahrzeug durch eine falsch gestellte Weiche, in andere Richtung. Und zwar direkt ins Spielkasino. Dort wollte Paul mit Fortuna, wenn auch nicht gleich eine Fhe eingehen, so doch ein kleines Rendevouz versuchen, weil die Mietschulden inzwischen auf 100 DM angestiegen waren. Die 1520 einzuzah- lenden DM blähten Pauls Brieftasche sichtlich. Wenige Stunden danach waren sie in Form von bunten Jetons über das grüne Tableau in die Spielbankkasse ge- rollt. Damit war Paul durch Fortunas Korb vom Regen in die Traufe und von da aus ins Untersuchungsgefängnis gekommen. Weil er noch nicht vorbestraft ist und aubßerdem Reue zeigte, schloß sich der Rich- ter dem Antrag des Staatsanwalts an und verurteilte Paul zu zwei Monaten Gefängnis. Zum Schluß verschenkte die Glücksgöttin doch noch ein mitleidiges Lächeln, denn die Untersuchungshaft wurde in vollem Maße angerechnet, so daß Paul nur noch 14 Tage Strafhaft abzusitzen hat. Seite 8 Poetische Adern. in Staatsministerien geplatzt Die Staatszeitung von Rheinland-Pfalz hat dem stellvertretenden bayrischen Mi- nisterpräsidenten und Justizminister Pr. Jo- sef Müller in ihrer neuesten Ausgabe un- ter der Ueberschrift„Bayrisches Liebes- Werben“ ein abgewandeltes Kindergesicht gewidmet, Es ist die Antwort auf ein Kin- dergebet, mit dem der bayrische Minister im Auftrag seiner Regierung pfälzische Rom- pilger auf der Durchreise in München be- grüßt hatte. Dr. Müller hatte den Pilgern zugerufen: a „Ieh bin klein, mein Herz ist rein, Darf niemand hinein, als du liebe Pfalz allein.“ Die Staatszeitung vertritt die Ansieht, daß der bajuwarische Dr. klein, noch daß sein Herz mimosenhaft rein“ sei. Sie antwortet ihm mit folgendem Reim: 9 „Liebes Sepplein laß dir raten, Sei doch nur kein Dieb, Nimm, du brauchst nicht Pfälzer Braten, Mit Bayernkas vorlieb.“ 1 Als unbeteiligter Beobachter kann man zu den geistreichen Ergüssen beider Staats- regierungen nur sagen, daß die Behauptung der Literaturkritiker, um die Poesie im Nachkriegsdeutschland sei es schlecht be- stellt, offenbar falsch ist. Denn wenn in höchsten Ministerien solcher Art die dich- terischen Adern platzen, kann es doch um die Literatur und Poesie nicht schlecht be- stellt sein. Allerdings, es gilt die Einschrän- kung, die ein Kritiker Mitte der 20er Jahre schon einmal gemacht hat, Der Mann sagte damals sinngemäss:„Rund zwei Millionen Deutsche dichten, aber nur fünf von ihnen sind in jeder Generation Dichter.“ Per Mann hat ohne Zweifel Recht gehabt.. N Oppau fast völlig enttrümmert Als Oppau 1938 den Kulminationspunkt seiner städtebaulichen Entwicklung erreicht hatte, war sein neues vorbildliches Straßen- netz weithin bekannt. Damals erzählten sich die Außenstehenden, in Oppau seien sogar die Feldwege asphaltiert! Seitdem ist viel trübes Wasser den Rhein hinunter ge- flossen. Der Bombenhagel des Krieges hat mit unseren Wohnstätten auch dem Oppauer Musterstraßennetz schwere, zum Teil un⸗ heilbare Wunden geschlagen.. Langsam aber stetig wurde im Rahmen der vorhandenen Mittel auch in Oppau ent- trümmert, und heute, nach fünf Jahren, können wir Rückschau halten auf die über- all geleistete Wiederaufbauarbeit. Das Kanalnetz ist, nachdem jetzt die letzten schweren Schäden im„Weiherhof“ beseitigt sind, soweit wieder völlig in Takt. Die Schuttaktion kann im Wesentlichen als beendet angesehen werden. Nur hie und da bleibt am Stadtrand noch etwas Arbeit. In den letzten Wochen wurde vom Stadtbauamt viel zur Verbesserung der Straßenverhältnisse getan. Die holperige Hauptstraße hat ihre letzten schadhaften Stellen verloren, Die mit am meisten zer- störte Weiherhofstraße ist neu bestücket worden und hat jetzt ihre Randsteine er- halten. Die Bürgersteigplatten und die Asphaltdecke werden sicher nicht me lange auf sich warten lassen. Auch in der Industriestraße, wo die überflüssig gewor- denen Straßenbahnschienen demontiert wur- den, gehen die Arbeiten ihrem Ende ent- gegen. 8o wird es allmählich im kata⸗ strophenreichen Oppau wieder wohnlich, wenn auch die„gute alte Zeit“— 80 meinen die alten Oppauer skeptisch— n wiederkehren wird. 8 Bachfeier in Neuhofen Zu einem außerordentlichen Konzert hatte am Sonntag die evangelische Kirchen- gemeinde Neuhofen eingeladen. Junge Mu- siker aus Ludwigshafen, Berufskünstler, Studenten und Schüler hatten sich unte Herbert Barths Leitung zu einer Arbeits- gemeinschaft zusammengefunden, Da reichhaltige Programm brachte verschie- dene Werke Bachs. Besonders flelen die Leistungen des jungen Pianisten Hermann Jaberg auf, der durch technisch sauberes und intuitives Spiel begeisterte. Auch Die- ter Vorholz erntete mit seinem tenschönen Spiel innerhalb der Trio-Sonate für Fete, Vloline und Cembalo reichen Beifall, Wer- ner Offner vom Nationaltheater Mannheim spielte das Violinkonzert des Thomaskan- tors virtuos und brillant. Das zahlreich er- schienene Publikum dankte herzlich. „Petri-Heil“ wasserscheu 5 Zugegeben, es war nicht gerade eine der liebenswürdigsten Launen des alten Petrus, die er am Samstag in Form fürchterliche Unwetter über die Menschheit hernieder- gehen ließ, daß aber ausgerechnet der Lud- Wigshafener Anglerverein„Petri-Heill ihm derart ins Netz ging, daß das große drei- tägige Anglerfest in letzter Minute abge- sagt wurde, ist doch sehr bedauerlich, Da- bei wälzten sich am Samstagabend wahre Völkerscharen zur großen Blies, um ent- täuscht zurück, oder zu klügeren Veran- staltern zu ziehen. Und am Sonntag lachte die Sonne schadenfroh auf die Buden der Schausteller, die wohl am meisten unter der Wasserangst der Petri-Heil-Jünger zu lei- den hatten. Nun, die Angler wollen ihr Fest dafür am nächsten Wochenende feiern. Doch wie auch das Preisfischen am nächsten Sonntag ausgehen wird, Petrus hat eindeu- tig gezeigt, daß er immer noch der größte Meister ist 0 LW Hate ue, wu, ain Nn. e e 5 von 125.— bis Len preiswert, I. Kleiderschrunke (Teilz. B 6, 5 kein Lader). Wasserstrahlpumpen f. Keller- und Schachitentwässerung zu verk, od. ebschnrts AMz ken 2. vermieten, Ing.-Büro Fr. Ederle, Mhm., Bibienastr. 18, Tel, 5 24 00. Stahlbinder f. Hallenbau, 305.— Spannw. pxlbirZ plissiert nach . JoHANN vielen Muster- gebpauchte kisten größere Partie in verschiedenen Erögen abzugeben. Fabrikstationstraße 18/0 SCHREIBER vorlagen * 3 RKNKUFf E Annahmestellen 4 ö 2 in allen Stadtteilen 2 flammiger Gasherd neu. verkaufen. Anzusehen: Leibnizstraße 29. 0 Adr. einzuseh. unt. 2 guterh. Anzüge, 3 P. Schuhe Gr. 43 bill. abzug. Bramert, Waldhefstr.. Puppenwagen zu verkaufen. Ange- peudenheim. Wilhelmstr. 13, 2. St. bote unter Nr. P 30193 a, d, Verlag. Schlafzimmer, Nußb. pol., kpl., ält. Modell, evtl. einzel bill. zu verkfn. 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M., Bockenheimer Anlage 6 Der Verstorbene hat sich durch unermüdlichen Arbeits- einsatz sowie umfassende Sachkenntnis in hohem Maße ausgezeichnet und wir verlieren in ihm einen aufrichtigen und jederzeit geschätzten Mitarbeiter, dessen Verlust Wir schmerzlich bedauern. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 19. Juni 1950 Süddeutsche Kohlenhandelsgesellschaft Senker& Co., Kom.-Ges. Mein allerliebster, herzensguter Mann, mein treusorgender Vater, Herr Hugo Haag ist am Sonntag, dem 18. Juni 1950, im Alter von 33 Jahren nach einer schweren Krankheit von uns gegangen. Zlegelhausen, Peterstaler Straße 73 b trüher: Mannheim, Viehhofstrage 28 mittags 11.00 Uhr, Am Samstag, dem 17. Juni 1950 Verschied infolge eines Schlag- anfalles unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Ur- Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Schweikert Werkmeister a. D. im Alter von 786 Jahren 8 Monaten. Mannheim- Gartenstadt, Westring 35 Die trauernden Hinterbliebenen und Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, 21. Juni 1950, 13.30 Uhr auf dem Hauptfriedhof statt. Am 12. Juni 1950 verschied rasch und völlig unerwartet mein ge- liebter Gatte und treusorgen- der Vater, Herr Dr. med. prakt. Arzt im Alter von 35 Jahren. 5 Die Beisetzung fand am 15. Juni 1950 in aller Stille statt. Wir danken auf diesem Wege für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blu- menspenden. Mannheim, Riedfeldstrage 36 In Trauer und Schmerz: Gattin: Anna Scheder und Söhnchen und Angehörige In tiefer Trauer: Käthe Haag, geb. Bauder Helmut Haag, in Rußland vermißt Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 21. Juni auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt 1950, vor- Heypdechen Daunendecken aus meiner Spezial werkstätte in jeder gewünschten Farbe und Ausführung. Erstklas- sige individuelle Verarbeitg. 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Juni 1950 Kredlitbefehl bewährt sieh nieht ſachdem es jetzt selbst Bundesminister a 5 hen, daß das schönste und beste Ar- essante] tsbeschaffungsprogramm nutzlos verpufft Jad lediglich Fehlinvestition bedeutet, so- ite die Durchführung gehemmt ist von ber Vielzahl der Vorschriften und voti ger noch größeren Anzahl dieser Vor- enikten auslegender Durchführungen und J i lalenden Funktionären— nachdem also Aer Arbeitbeschaffungsprogramm der Cha- 5 r eines Fiaskos zuerkannt wurde, be- n in- und und ausländische Per- eiten auf die Suche nach den Schul- ehen,„ ee em Auslande her gesehen, selbst wenn Tietsee. betreffende Scher im Inlande sitzt, ist genden Tatsache, daß die mißgünstigen und Deutschen daran Schuld sind, über zer auf en Zweifel erhaben. Im Inlande selbst get diese Auslegung bereitwillige Ohren, em es ist unbequem, ja es ist sogar un- 0 Uhr Pech, eich in dem Gestrüpp, in dem Dik- ant zurecht zu finden, das von in Deutsch- nd maßgeblichen ausländischen Kreisen Pordert und durchgesetzt wurde um ja zu PER meiden, daß ein Pfennig, geschweige 5 en ein Hundert-Markschein des Investi- f 4 uskapitals so verwendet wird, wie es pri- e ie Initiative vielleicht erfolgversprechend 5. o Uhr dünkt, als ob die Gerechtigkeit auf — Scheiterhaufen verbannt wurde, der a Papier errichtet worden ist. Hat da lacht der Flüchtlingsminister bewegt Klage ba über geführt, daß 40 verschiedene Vor- Um! likten innerhalb des Bundesgebietes die 8 ſellung von Krediten für Flüchtlings- mit erlebe regeln? Und fürwahr, in den elf Folberz ndern des Bundesgebietes wird die Er- Lager- g von Flüchtlingskrediten unter- . niedlich gehandhabt. So unterschiedlich, tscher selbst erfahrene Bankfachleute sich „ nach n nicht auskennen. Es hat sich sogar B et, daß an der Grenze zwischen Fran- n und Hessen ein Flüchtling eine Glas- gs. errichtete. Der ihm gewährte Kredit ner wartete darauf anderthalb Jahre— man de von hessischen Instituten gegeben eier a durkte nur in Hessen verwendet wer- V. Ivar Len. As die Kontrollorgane des hessischen gates, der kür diesen Kredit garantiert „den Betrieb überprüften. wurde fest- lellt, daß der gewissenlose Kreditneh- einen Teil dieser Kredite in Waren an- legt hatte, die in Bayern lagerten. Für- br, man staune, daß es Menschen gibt, — 5 77 g der Bundesrepublik Einheit gläubig hin- . emen und sich darauf verlassen, Deckung — ſchafft zu haben für Kredite. Dieser chtkertige Schuldenmacher selbstverständ- ſch natte die Rechnung ohne den Wirt ge- macht. Für Bayren muß Bayerns Regie- g selbst garantieren und wenn das Wa- h lager einer Fabrik 200 Meter von der 5 ischen Grenze auf bayerischer Seite Fllmt legt, dann kann der hessische Staat selbst- käncllich nicht mehr für den Kredit ga- nieren und muß seine sofortige Rückzah- ist, Hängt davon ab, wie weit der Asche Staat bereit ist, in die Kredit- apklichtung einzuspringen. Vorläufig be- t keine Bereitschaft. sie kann auch nicht 5 gehen, denn der Schuldner hat seinen 141. ſamsitz in Hessen, 200 Meter weit von n Lager entfernt. INN Das alles ist wohl nur dem Verwaltungs- ſensch plausibel zu machen. Verständnis- is steht jedoch der Geschäftsmann vor em solchen Unikum der Zersplitterung. Der Bundesflüchtlingsminister hat schwere lagen gegen die Banken erhoben, die fete nur gegen exorbitant hohe Ver- 1 bewilligen und gegen tägliche andparkeit, so daß es den Banken möglich „ NGO 3 kurzerhand ab- 8 Der Bundesflüchtlingsminister übersah, ag die Zinssätze der Banken von oben ö ſrab bestimmt werden und daß von oben a0 ſtrab ein merklicher Druck sich bemerk- 0 ler macht, den Zinsfuß noch weiter zu er- 15 hen. Auch bezüglich des Vorwurfes, daß . Banken nicht bereit seien, 10 Prozent d in Lenhaktung für an Flüchtlinge hergege- 5 fine Kredite zu übernehmen, daß bei den 5 ken die stets gepflogene unternehme- 1 5 che Initiative verlorengegangen sei, auch l Behauptung ist nicht zutreffend. Zu- lend vielmehr ist, daß schon lange nicht ger die Bank in Deutschland über Kre- Ain bergabe entscheidet, sondern ein eng- 6 feschiges Netz von Vorschriften. deren Ein- 91 kontrolliert und bis in kleinste De- — vom Staate überprüft wird. eite Jo aber könnte kaufmännischer Pionier- 11 t bei den Banken weiterhin existieren, Unt em erfolgsorientiertes Denken verboten 2 „ beringere Kreditausschüttungen der Boden- und Kommunal- . kreditinstitute 1 8 Geamthestand der von den Boden- 5 10 ble mmunalkreditinstituten der Bundes- 90 i ausgewiesenen Ausleihungen hat im 2 den 1950 nicht im gleichen Maße zugenom- 5 0 in den vorangegangenen Monaten. ch 5985 Statistische Amt mitteilt, erhöhte d der Darljehensbestand um 90,5 Millionen letz 1(gegen 124,7 Millionen DM im März) und 7 55 9 85 1239, Millionen DM. Die Darlehen 5 9 mille hentlchen Mitteln sind nur verhältnis- ame zeta um 15,6 Püinnonen Dpa Lesttesen. abe. duch auch vereinzelt Kredlite zurückgezahlt 8 Lee die mit Hilfe öffentlicher Mittel vor- 0 0 waren. Der Wohnungsbauflnanzie- — eee dessen im April 47, Millionen DM zu — 8 05 6083 Millionen DM im März und nals enen DM im Februar). Damit er- un teen die Hypotheken auf Wohnungsneu- en einen Stand von 752,5 Millionen DM, c eleihung gewerblicher Betriebsgrund- rete e übertraf im April mit 13,3 Millionen 9 I d. krundsti cke gewährten Hypotheken. Dagegen „ Aan en die Neuausleihungen im langfri- n md Kommunalkredit mit rumd 22 Millionen Als n nicht den Vormonatsumfang — ulimonen Da. Der Umlauf an D- — dwerschreibungen der Realkredit-Insti- 8 im April nur um 17,8 Millionen PRI 4 1 85 20% Millionen DA) zugenommen. Nach Nang vorübergehenden Belebung ist der rl riefabsat: wieder abgesunken. Ende waren insgesamt 325,3 Millionen DM M lautende Schuldverschreibungen im davon entflelen 268,1 Millionen DM neſcenpfandbriefe. zübertreten. Das war vor d reform. Seither bemüht sich 1g. der Bauernschaft zuzumuten, mit höchsten Kosten 0 Landern der westlichen Hemnisphäre bil- le in den Vor monaten auf Industrie- Wird, wenn über die Kredithergabe zu allerletzt und mit geringster Stimmberech- tigung der Kreditgeber zu entscheiden hat? Erst källt ein politischer Ausschuß sem Urteil, wobei zweifellos Freunde und Ver- wandte der Mitglieder dieses Ausschusses nicht zuletzt an die Reihe kommen, dann läuft der Akt mit unzähligen„Wiedervorla- INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT gen nach einiger Zeit“ eine Unzahl von Aemtern und Behörden durch und letztlich wird einer Bank diktiert, diesen oder jenen Kredit zu gewähren, an diesen oder jenen borgelustigen Menschen. Daß unter diesen Umständen die Banken wenig geneigt sind, die 10 Prozent Eigen- haftung, d. h. ein Zehntel des Kreditbetra- ges auf sich nehmen, das wird wohl begreif- lich sein. Das Beispiel von Neckarzimmern (Gebrüder Kahle) wiederholt sich nämlich häufig, es würde sich nicht wiederholen, wenn endlich darauf verzichtet würde, die Kredite so zu verteilen, wie sie nicht ver- teilt werden sollten, aber doch zur Ver- teilung gelangen. F. O. Weber Nachfrage erhöhen, heißt Arbeit schaffen Belastung des Verbrauchers zehrt am Beschäftigungsmarkt 5 Er scheint den maßgeblichen Persön- lichkeiten des Bundesernährungsministe- riums doch nicht so ganz behaglich zu sein mit den dem Bundestag vorgelegten Ge- setzgebungsentwürfen auf dem Ernährungs- sektor. Jedenfalls ist die Angelegenheit bis auf weiteres vertagt worden, weil auch in Landwirtschafstkreisen scharfe Bedenken gegen die Absichten des Bundesernäh- rungsministeriums laut geworden sind. Eine maßgebliche Persönlichkeit bayeri- schen Bauerntums soll ihrem Unmut über des Bundesernährungsministers Verhalten mit nachstehenden Worten Luft gemacht haben:„Noch niemals gab es in Deutsch- land einen Ernährungsminister, der sich gleich wenig wie Dr. Niklas für die Inter- essen der Bayern einsetzte.“ Nun, wenn Bayern etwas sagen, dann braucht es nicht immer tragisch genommen werden, selbst wenn es sich um Worte aus dem Munde Herrn Horlachers handeln sollte. Im allgemeinen war die größte Fraktion des Bundestages, die sich wie ein roter Fa- den quer durch alle parteipolitischen Frak- tionszimmer hindurchwindende„grüne Front“, bisher auf Dr. Niklas Seite. Dem Selbsterhaltungstrieb der Landwirtschaft wurden bedenkenlos Wohl und Wehe der gewerblichen Wirtschaft und Wohl und Wehe des Verbrauchers geopfert. Aller- dings kann es auch den Bauern nicht gleichgültig sein, ob eine oder zwei Mil- lionen Erwerbslose oder gar drei Millionen öffentliche Aufwendungen für Arbeits- losenunterstützungen und für Arbeitslosen- kürsorge verursachen. Aufwendungen, die, volks wirtschaftlich gesehen, ohne Gegen- leistung zur Finanzierung der Lebenshal- tung der Empfänger gewährt werden. Der Bauer muß also größtes Interesse haben, die Nachfrage nach seinen Erzeug- nissen zu steigern und durch Steigerung der Produktion der gewerblichen Wirtschaft Auftrieb zu geben, denn nicht die Beschaf- kung von Arbeitsplätzen, sondern die Er- höhung der Nachfrage ist erfolgreiche Be- kämpfung der Arbeitslosigkeit. Was wurde auf diesem Gebiete bisher geleistet? Der deutschen Bauernschaft Kosten bei der Gewinnung landwirtschaf- licher Produkte werden seit Jahrzehnten nicht anerkannt und der deutsche Bauer wurde mit Gewalt zum kriminellen Element gestempelt, in dem man ihn vor die Wahl stellte, entweder Haus und Hof verderben zu lassen, oder undurchführbare, Weltfkremdheit und Strenge geradezu un- züchtig anmutende Zwangsverschriften zu in der Erzeugung unter allen ligste Preise zu berechnen. 5 Die Frucht des deutschen Bodens wächst nicht umsonst, sie ist nicht ein bloses Ge- schenk der Natur, wie vielleicht in einigen überseeischen Staaten, W o es dem Farmer gleich ist, ob er 5 dz oder 6 dz je Hektar erntet. In Deutschland, speziell in der Bun- desrepublik, beträgt der Durchschnittsertrag 26 dz je Hektar. Aber es betragen die Durchschnittskosten dieses Getreides mehr Als z. B. die Durchschnittskosten zur Gewin- nung chilenischen Weizens, und um 680 Prozent mehr als die Durchschnittskosten des kanadischen Getreideanbaues. Ausgehend von der Betrachtung, dag der Preis der Ernährungsgüter gleichblei- bend sein müsse, bemühte sich die Regie- rung seit eh und je jene Lebensmittel zu verbilligen, die wegen der Unzulänglichkeit des deutschen land wirtschaftlichen Ertrags eingeführt werden müssen. Statt daß dem Bauer seine wirklichen Kosten zur Gewin- nung der Bodenfrüchte erstattet wurden, statt daß des Bauern Arbeit volle Anerken- nung fand, wurde er noch geschröpft und ein Wucherer gescholten, wenn er auf diese Dinge hinwies. Denn es ist ja so leicht, für Kanadaweizen oder für französische Ware 40 oder 100 DM mehr zu zahlen als für deutsche Erze nenisse, wenn dadurch der Preis gehalten wird. Auf der anderen Seite entzieht dieses Heer der Arbeitslosen Kaufkraft und Wirkt mit seiner Existenz revoltierend zur Ver- mehrung de. Beschäftigungslosigkeit, die sodanm auf di: Landwirtschaft übergreifen müßte. Es geht nun also um die Einsicht, die be- reits sowohl in Bauern- als auch in stäclti- schen Kreisen reifte, daß die stets anstei- gende Verringerung der Kaufkraft zu Gun- sten von Subventionen— die nicht einmal der deutschen Landwirtschaft zugute kom- men, sondern nur der künstlichen Nieder- haltung von Preisen deutscher Herkunft dienen dag diese Abschöpfung vom Bruttosczialprodukt die Abwärtsentwicklung beschleunigt und auch verewigt. Per Gesamtverband des deutschen Groß- und Außenhandels, Bonn, der vor einigen Tagen zum Getreidegesetz den maßgeblichen Stellen eine Denkschrift übergeben hat (siehe Marmheimer„Morgen“ vom 9. Juni 1950„Der Verbraucher sei kein Ausnut- zungsobjekt“) hat nunmehr zum Fett-, Zucker- und Fischgesetz ebenfalls seine Stellungnahme ausgearbeitet. F. O. Weber Besonders interessant ist die Stellung- nahme zum Fettgesetz, der wir folgende Stelle entnehmen: „Das Erzeugnis Butter sollte aus Quali- täts- und Kostengründen dem Verbraucher soweit als möglich frisch zugeführt werden. Eine Vorratshaltung war nur solange not- wendig, als die Sicherstellung einer Mindest- putterration im Winter auf andere Weise nicht gewährleistet werden konnte. Dieser Ge- sichtspunkt entfällt, nachdem die inländische Winter produktion an Butter in starkem Um- fang gesteigert worden ist und außerdem auf Einfuhren zurückgegriffen werden kann Die Unterbringung der Spitzenerzeusung im tung nicht sonderlich geeignet. kfuhrstelle für Fett besteht. in ihrer Sommer ist allein eine Frage des Sommer- preises. Eino auf Notierungen aufbauende freie Preisbildung bei Butter ergibt auf das Jahr gesehen keine ungünstigeren Ergebnisse für die Landwirtschaft als sie mit Hilfe einer Vorratshaltung unter Aufwand der hohen Lagerkosten und der Hinnahme des Quali- tätsverlustes erzielt werden können. Die Wirtschaft ist dann aber in die Lage versetzt, durch private Vorratshaltung zu einem Aus- gleich des Angebots beizutragen. Die Notwendigkeit einer Importschleuse für Butter besteht nicht, da der bestehende und der geplante Zoll der Landwirtschaft hinreichenden Schutz gewährt. Die bis- herigen Erfahrungen haben gezeigt, daß der beste Schutz gegen überflüssige Einfuhren dann gegeben ist, wenn der Importeur das volle Risiko für seine Einfuhren selbst zu tragen hat. Eine Vorratshaltung für Schmalz, das jederzeit am Weltmarkt zu erhalten ist. ist unbegründet. Die preisliche Angleichung sollte, soweit sie überhaupt erforderlich ist, mit den Mitteln des Zolles erfolgen. Eine Importschleuse ist auch hierfür nicht not- wendig. Käse ist für eine behördliche Lagerhal- Eine Not- Wendigkeit zur staatlichen Einlagerung be- steht nicht.“ Daraus ist ersichtlich, daß kein Bedarf für die Einrichtung einer Vorrats- und Ein- Eine solche Vor- ratsstelle würde nur dem Zwecke dienen, einige wenige Personen in ihrem eigenen Or- ganismus zu beschäftigen. Die Hin- und Her- verschiebung von Preisverlusten, bis sie letzt- lich doch vom Verbraucher bezahlt werden müssen, vermindert aber die allgemeine Nachfrage nach Lebensmitteln infolge ab- geschöpfter Kaufkraft und somit vermindert sie auch die Zahl besetzbarer Arbeitsplätze. Ein gleiches stellt die Denkschrift des Ge- samtverbandes des deutschen Groß- und Außenhandels zu dem vom Bundesernäff- rungs ministerium ausgearbeiteten Entwurf eines Fischgesetzes fest. Das beabsichtigte Fischgesetz, das stärkste Einschränkungen des freien Handels mit sich bringen würde und gegen die freie Marktwirtschaft verstößt, sieht den völlig beherrschenden Einfluß der Behörde, die sich Lenkungsstelle nennen soll, auf dem Markt vor. Die Fischwirtschaft selbst genießt nur insofern Schutz, als dureh Preisfestsetzungen Mindestpreise erstellt werden könnten. Wenn diese Mindestpreise von Höchst- preisen begleitet sind, dann muß zwangs- läufig zur Vermeidung sozialer Härten als- bald die Kontigentierung eingeführt werden. Hierdurch würde die Initiative des Kauf- mannes ausgeschaltet, die Leistungen der Wirtschaft minderten sich, und die Quali- tät der Ware würde wieder beeinträchtigt werden. Aber gerade auf Verbesserung der Qualität und Vermehrung der Quantität muß in heutigen Zeitläuften die größte Auf- merksamkeit konzentriert werden. Nicht aber auf die Ansammlung von Geldern in einem Ausgleichsstock, wie ihn das Bundes- ernährungsministerium vorsieht oder in sonstigen Fonds, diese Gelder werden immer letzten Endes vom Verbraucher bezahlt, sie kommen nach den bisherigen Erfahrungen lediglich einer kleinen Interessengruppe zu- gute, das Binnenland hat mit allen seinen Stuten und Wirtschaftszweigen keinerlei Nutzen aus diesem Ausgleichsstock. Ledig lich den Schaden verminderten Sozialpro- duktes, verminderter Nachfrage und erhöhter Arbeitslosenzahlen. Frank Textor programm zur Förderung der Wirtschaft soll saisonale Winter- Arbeitslosigkeit a uf fangen Die Mängel und planungstechnischen Unzulänglichkeiten des ersten Arbeitsbeschaffungspro- gramms der Bundesregierung, die die Ursache für die Verzögerung der für das erste Halb- jahr erhoffte Wirtschaftsbelebung sieht, soll un ter allen Umständen bei dem zweiten Arbeits- beschaffungsplan, dem sogenannten Wirtschaftsförderungsprogramm der Bundesregierung ver- mieden werden. Die Vorbesprechungen des Bundes striekreditbank und den Geschäftsbanken sind, 5 alle Finanzierungsfragen dieses Programmes als geklärt angesehen wirtschafts ministeriums mit dem Zentralbankrat, der Indu- wie wir erfahren, soweit abgeschlossen, daß werden können. Da alle wirtschaftspolitischen Mittel koordiniert und einheitlich eingesetzt werden, wird die Wirk- samkeit des zweiten Programms von Schon Ende Juni wird der interministerielle Ausschuß jekten befassen. Das Programm sieht die Bereitstellung von 1% Milliarden DM vor. Geschäftsbanken an die Wirtschaft geleitet werden. ber das Zentralbanksystem an die öffentliche Hand. n DM, die im Bundeshaushalt 1950/½51 eingesetzt sind und auf dem Anleihe des Bundes vorgesehen, Die 200-Mil- 650 Millionen DM hiervon sollen über die Weitere 350 Millionen DM unmittelbar ũ lionen-D aufbau des Fernmeldeanschlusses gen, das schon Ende August anlaufen beitslosigkeit nach Möglichkeit aufzufangen. - Anleihe, die die Bundespost jetzt werden sollen, sind für Verkehrsbauten erhält ist in das soll, um die für die heiße Jahreszeit zu erwartende Ar- den verantwortlichen Stellen optimistisch beurteilt. sich mit den zu finanzierenden Ob- Etwa von der Bank deutscher Länder zum Wieder- Wirtschaftsförderungsprogramm einbezo- Richtlinien 2 Uum Gesetz Nr. 24 Das Bundes ministerium für Wirtschaft weist darauf hin, daß die Bundes- bnd Landesbehör- den nach dem Gesetz Nr. 24 der alliierten Hohen Kommission alle notwendigen Maß- nahmen zu treffen haben, um den ihnen auf Grund der Durchführungsverordnung zu die- sem Gesetz auferlegten Pflichten nachzukom- men. Soweit es sich hierbei um Aufgaben handelt, die den Länderregierungen übertragen wurden, ist der Ministrpräsident. bzw. das Wirtschaftsministerium des betreffenden Lan- des zuständig. Soweit die Ueberwachung der Bundesregierung obliegt, haben die betroffenen Firmen nach Mitteilung des Bundes wirtschafts- ministeriums folgendes zu beachten: 1. Nur auf Grund einer von der Bundes- regierung ausgestellten Erlaubnis dürfen Per- sonen oder Unternehmen Rohstahl(Blöcke, Elektrostahl und Gußstahl) herstellen. Die Verteilung der auf 11,1 Mill, t jährlich begrenz- ten Rohstahlmenge wird nach einem noch auf- zustellenden Plan von der Bundesregierung vorgenommen. Alle Stahl und Stahlguß produ- zierenden Fürmen werden gebeten, sich zur Aushändigung eines Erlaubnisscheines mit der Verwaltung für Wirtschaft, Gruppe 1, Eisen und Stahl, Düsseldorf, Breitestraße 27, bis zum 30. Juni in Verbindung zu setzen. 2. Alle Personen und Unternehmen(auch Handwerksbetriebe), in deren Besitz sich am 1. August eines jeden Jahres Werkzeug- maschinen der in der Gruppe zwei(F) des Ver- zeichnisses„D“ zum Gesetz Nr. 24 aufgeführten Arten befinden, haben zum Zwecke der Be- standsaufnahme Karteiblätter auszufüllen. Die Blätter sind bei dem zuständigen Wirtschafts- ministerium mit dem Schlüsselverzeichnis vom 1. Juli dieses Jahres an erhältlich. Die Ein- tragungen auf den Formblättern müssen mit der Schreibmaschine erfolgen. Insgesamt sollen sechs Exemplare ausgefüllt werden, von denen Fünf dem zuständigen Wirtschaftsministerium zur Weiterleitung an das„Military security board“ und an das Bundeswirtscheftsministerium einzureichen sind. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Karteibflätter bis zum 31. J uli dieses Jahres bei dem zuständigen Wirtschafts- ministerium eingegangen sein müssen. 3. Nach dem 1. August dürfen Firmen, die Bauxit in Tonerde für Handelszwecke umwan- deln oder Tonerde auf Hüttenaluminium für Handelszwecke reduzieren, Bauzit und Ton- erde nur mit einer von der Bundesregierung ausgestellten Erlaubnis lagern. Firmen, die abgesehen von den genannten Bauxitmengen über 200 t oder mehr als 100 t Tonerde lagern, Bleiben Kohlenhandels- beschränkungen trotz Wegfalls europäischer Kohlenkontingente Nachdem die UNO-Wirtschaftskommission beschlossen hat, daß es keine europäischen Kohlenkontingente mehr gebe, da Angebot und Nachfrage sich auszugleichen in der Lage sind, haben deutsche Kohlenhandelskreise und ins- besondere der Kohlenexporthandel nunmehr die Forderungen erhoben, den deutschen Koh- lenmarkt endlich von seinen noch erheblichen Bindungen zu befreien, Dem deutschen Koh- lenhandel müsse es ermöglicht werden, selbst- ständige Kohlenexportgeschäfte abschließen zu können. 5 haben jeweils am 1. Juli. am 1. Oktober, am 1. Januar und aàm 1. April der Bundesregierung Angaben über die gelagerten Mengen zu machen. Die in Frage kommenden Firmen wer- den gebeten, sich mit der Verwaltung für Wirt- schaft(in Abwicklung), Gruppe II/III, Frank- furt/ Höchst, Monair-Kaserne, zur Erteilung der Erlaubnis bis zum 31. Juli 1950 und zur Mel- Aung des Lagerbestandes bis zum 30. J uni 1950 in Verbindung zu setzen. 4. Ebenso ist die Erzeugung von Aluminium- oder Magnesiumpulver von einer Erlaubnis- erteilung der Bundesregierung abhängig. Auch in diesem Falle werden die Hersteller gebeten, sich bis zum 31. Juli an die oben unter 3 ge- mannte Abteilung der Verwaltung für Wirt- schaft zu wenden. Zigarrenumsätze bisher unzureichend Nach der Senkung der Tabaksteuer auf Zigarren hat der Zigarrenumsatz nicht im erwarteten Maße zugenommen, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes des Tabakwarengroßhandels in der Bundes- republik, Dr. A. Raabe, am Sonntag in Ba- den-Baden auf der Hauptversammlung des Landesverbandes des Tabakwarengroßhan- dels Baden. Pro Kopf der Bevölkerung sint 1938 im früheren Reich 1,8 kg Rohtabak konsumiert worden, Im Bundesgebiet wer- den gegenwärtig jedoch nur 1,2 kg pro Kopf und Jahr verbraucht, obgleich die ver- brauchsschwachen Gebiete im Osten ausge- fallen sind. Nach Berechnungen des Bun- desfinanz ministerium ist ein Verbrauch von 2,2 kg notwendig, um das bisherige Steuer- aufkommen zu gewährleisten. Das würde aber einen erhöhten Devisenaufwand für Importe mit sich bringen. Mit einer Senkung der Verbrauchssteuern kann nach Ansicht Dr. Raabes nicht vor dem 1. Oktober gerechnet werden. Die„Verkäufe ohne Rechnung“ bezeich- nete Dr. Raabe als eine Seuche, die sich in allen Branchen über das ganze Bundes- gebiet verbreitet hat, vor der jedoch unbe- dingt gewarnt werden muß. Der Bundes- fmanzminister werde in diesen Tagen zur Bekämpfung dieses Uebelstandes einen Er- laß an die Oberfinanzpräsidenten heraus- geben. Körner-Brell, vom Staatsrecht und Gemeinde- Verfassungsrecht. A und 182 Seiten mit einer Vebersichtskarte. 3.— DM. Verlag für Rechts- wissenschaft vom. Franz Vahlen Gmbff., Berlin und Frankfurt am Main. Sein erster Teil: Vom werdenden deutschen Staatsrecht“ faßt die ver- kfassungspolitisch wichtigen Ereignisse seit 1945 kurz zusammen. Das Bonner Grundgesetz wird zusammenhängend erläutert, ebenso die bisher erschienenen neudeutschen Länderverfassungen, das Besatzungsstatut, das Ruhrstatut, die Charta der Alliſerte Oberkommission(Hohe Kommission) und die Direktive über die Militärische Sicher- heltsbehörde. Verbunden wird das Ganze dureh eine Einführung in die einschlägigen Fragen der Staatslehre und des Staatsrechts. Der zweite eil: „Vom deutschen Gemeindeverfassungsrecht“ führt die Darstellung zu den Verfassungsgesetzen der „Gebietskörperschaft Groß-Berlin“ und den neuen deutschen Semeindeverfassungsgesetzen weiter. Wer die Politik der um ihr Kulturdasein kämp- kenden Weltstadt und das Ringen aller deutschen Gemeinden um den Wiederaufstieg verstehen Will, wird nicht umhin können, sich mit diesen Ausführungen eingehend zu beschäftigen. Das Buch bringt eine im besten Sinne volkstümliche Uebersicht über aktuellste Probleme. 5 FFP CCCVCCVTVTC0VòT(TVTCVTVT—T——1—T71T7W1Xꝗw' ̃§. Reichsbank-Anteile sollen aufgewertet werden In Verhandlungen der Arbeitsgemeinschaft der Schutzvereinigungen für Wertpapierbesitz und dem Bundesfinanz ministerium ist bezüg- lich der Frage einer Aufwertung der ehema- ligen 150-Mill-RM- Anteile der Deutschen Reichsbank ein guter Fortschritt zu verzeich- nen. Der erste Plan, durch Schatzanweisungen des Bundes eine Abfindung zu leisten, ist in den Hintergrund getreten zugunsten eines Vorschlages, aus dem künftigen Jahresrein- gewinn der EdL bzw. der späteren Deutschen Bundesbank eine Summe von jeweils 10 Pro- zent mit der Maßgabe jährlicher Tilgungsraten auf die ehemaligen Reichsbankanteile auzuzwei⸗ gen. Unterrichtete Kreise schätzen, daß in den Westzonen z. Z. noch etwa 100 bis 120 Millionen alte Anteile in rechtsmäßigem Be- sitz sind. Kohlen-Absatzschwierigkeiten 5 Es drohen Feier schichten Im Ruhrgebiet befürchtet man, daß in Kürze umfangreiche Feier-Schichten im Kohlenberg- bau eingeführt werden müssen, da die För- derung erheblich die Absatzmöglichkeiten über- steigt. Da die Verkäufe an Koks in den letzten Wochen um weitere 7 Prozent zurückgegangen sind, woran erheblich auch das Ausfuhrgeschäft an Koks in die nordischen Länder und die Schweiz beteiligt ist, die Förderzahlen aber immer noch unverändert hoch sind, haben die Halden jetzt sehr schnell die Millionengrenze überschritten. Betrugen die unverkauften Koh- len und Koksmengen am 21. Mai noch rund 800 000 Tonnen, 80 erreichten sie Ende Mai schon 1,103 Millionen Tonnen und werden gegenwärtig auf über 1,3 Millionen Tonnen be- rechnet. In Auswirkung dieser Marktlage wWird Koks im Industriegebiet bereits weit unter Listenpreis angeboten. Die Verkaufsordres im städtischen Platzhandel gehen bis auf 60 DM je Tonne herunter. 7 Der neugeborene 170. Verbesserung der bisherigen Typen, gleicher Preis Die Daimler-Benz-Ad in Stuttgart-Unter- türkheim liefert seit einigen Tagen ihren Typ „Mercedes 170 V“ in verbesserter Ausführung. Der Preis blieb mit 7380 DM ab Werk unve. ändert. Der Kofferraum ist von außen zugäng- lich. Die Winker sind vom Lenkrad aus zu be tätigen. Die Innenausstattung ist moderner und geräumiger geworden. Die Leistung des Mo- tors wurde von 38 auf 45 PS erhöht. Der Wa- gen hat jetzt mit 1767 cem das gleiche Hub- volumen wie der„170 S8“. Die Spitzengeschwin⸗ digkeit ist von 108 auf 116 km gestiegen bei gleichem Benzinverbrauch wie bisher run zehn Litern auf 100 km. Durch die größere Leistung des Motors wurden bessere Beschleu- nigung und größere Steigefähigkeit erreicht Der neue„170 V“ wird jetzt außerdem in den gleichen Farben wie der„170 8“ geliefert. Die karosserietechnischen Verbesserungen wurden auch am„170 D“ vorgenommen. Die Maschine bleibt jedoch in ihrer bisherigen Ausführung mit 38 PS bei 1697 cem unverän- dert. Der Preis beträgt weiterhin 8620 DM ab Werk. 1 Getreidebörsen Mannheim. In Erwartung des neuen Getreide- gesetzes bei sehr geringem Geschäft allgemeine Zurückhaltung Inlandsgetreide ist nich Markt. Die von den Mühlen erhoffte Welze lung ist nicht eingetreten, Versorgungslage jedo noch ausreichend. Starke Nachfrage besteht ns Futterhafer, von dem nur kleine Posten zum an gebot kamen. Hafer bayerischer Herkunft stel sich auf etwa 25.— bis 26,.— DM franko Mannhei Industriehafer wurde in kleinen Mengen zu no malen Preisen umgesetzt. Abschlüsse am Bra gerstenmarkt wurden keine festgestellt da es hi an Angebot und Nachfrage fehlte. Marokk Futtergerste war ab Hamburg zu 2,0 DM p 100 kg angeboten. Die Lage am Mehlmarkt ist völlig unverändert, die Nachfrage nach Weizen mehl hält nach wie vor an. Der Bedarf an Ro genmehl konnte durch ausreichendes Angebot 8 deckt werden, für Weizenmehl ist die Verso gungslage noch ausreichend. Die Umsätze am Futtermittelmarkt blieben Klein. Kleie War reich licher am Markt, Vollkleie hatte kleines Geschä Mühlennachprodukte sind gut gefragt, die Preise beliefen sich bei Weizenfuttermehl zwischen 13 und 13,50 DM, Roggenfuttermehl 13.— DM und Weizennachmehl, je nach Qualität zwischen und 18,.— DM ab Mühle. Mais war aus zw Hand in Kleinen Posten zu unkontrohlierb, Preisen am Markt, für Milocorn wurden 22. ab Oberrhein verlangt. Oelhaltige Futte bis 30,.— DM ab Hamburg und ab Niederrhe Raps, Palm- und Kokosschrot waren reichliche am Markt. Steffenschnitzel lose wurden zu 21. DM und Melasseschnitzel zu 15,— DM ab deutschen Fabriken angeboten. Malzkeim württembergischer Station stellten sich 19,50 DM und bayerische Ware auf 21. HM, Bi- treber erzielten 22,— je 100 kg ohne Sack wag, frei Mannheim. In Mischfutter war kleiner U. satz zu unveränderten Preisen vorhanden,. D sches Dorschmehl wurde zu 62,.— DM und d sches Fischmehl zu 583,— DM je 100 kg angeboten Am Rauhfuttermarkt ist die Preispiidung fu Heu neue Ernte noch ungewigß, vorjähriges erzielte 5.— bis 5,50 DM per 100 kg. Stroh is reichlichen Mengen angeboten, die Umsätze h Waren gering. Am Kartoffelmarkt verstärktes gebot in Speisekartoffeln neuer Ernte die Off ten lauten 17,.— bis 17,50 DM per 50 kg. Frankfurter Effektenbörse vom 19. Juni Nach dem lebhafteren Telefonverkehr Samstags, bei dem die führenden Werte 82 über den amtlichen Wochenschlugkursen n. mals um 2 bis 3 Prozent höher bezahlt We waren, nahm die Aufwärtsbewegung ihren gang. Allerdins entsprach die Beteiligung Publikums nicht überall den Erwartungen nach Festsetzung der ersten Notierungen ließ Geschäft etwas nach. Gegenüber den Schluß sen vom 16. Juni hatten Motane Kursgewint 2 Prozent zu verzeichnen. Flektrizitäts- und sorgungswerte bis 1,75 Prozent ansteigend. mens Stamm, die am 17. Juni im Telefonha bi 46,50 umgesetzt worden Waren, eröfineten m 45,50 und die VA mit 45. Anhaltend fest und We ter gesucht Kaliwerte, die bis 3 Prozent höher h. zahlt wurden. Salzdetfurth konnten sogar ein Tagesgewinn von 4.50 Prozent verbuche Übrigen Industriepapliere durchschnittich bis 1,50 Prozent befestigt. Mit Kurssteigerung von 2 Prozent und darüber bleiben zu erw Conti Gummi(plus 7 Prozent), Demag un Sussa je plus 3,50 Prozent, Holzmann und Kraft je plus 3 Prozent, Kall Chemie plus 3 Pre zent, Lahmeyer plus 3,50 Prozent, Lindes Eis plus 2 Prozent, Südd. Zucker plus 2 Prozent. Deutsch. Bank wurde 1,50 Prozent höher mit 24 bez Verlauf ruhiger, vereinzelt ergaben sich beld seitige Schwankungen bis zu 1 Prozent., Im. teren verlauf der Börse blieben Montanaktien den Anfangskursen bis 0,50 Prozent nachgeb eher angeboten. Stahlverein gaben von 49 au nach, Mannesmann von 51,73 auf 51,50, Hoesch 52 auf 51,50 und Gute Hoffnung von 63,50 auf Lediglich Klöckner blieben mit 60 gesucht. gegen hielt das Interesse für Spezialwerte an. Kali Chemie konnten weitere 3 Prozent 84 anziehen, Felten waren bis 70 und Demag n 90, Salzdetfurth bis 74,25 gefragt. Auch wurden im Verlauf 2 Prozent höher mit zahlt, Am Einheitsmarkt bewegten sich die K gewinne zwischen 1 und 4 Prozent. Von G banken Commerzbank 0,50 Prozent fester m Dresdner 0,75 Prozent fester mit 21/73. und Versicherungsaktien still und wenig vers dert. Der Rentenmarkt Konnte sich Sut haupten. 8 Dienstag, 20. Juni 1950 Nr. Von Desider Kosztolanyi Srauten Löwenmähne noch im Bett. Stück ein: Zucker. brachte Morgenpost. Neues?“ Ftsteller. lag fragte der „Einige Privatbriefe. Verleger schickt Geld. ist Vergriffen, era dem eine Rundfrage.“ Nase bel t 2zu werden. Er Rundfrage?“ „Die Zukunft Wortete der schon hastig zu lesen: der Menschheit“ chen Formalitäten.“ berühmte Schriftsteller streng an. Ire Aeußerung als eine ganz Zierde unserer Festnummer betrachten.“ Gedanken. sicht, teils Menschheit. War er auch schon fertig. mehrten wie Bakterien. Menschheit erschien ihm hoffnungslos, beinahe rosig. im Sekretär. Der Sekretär gehorchte. Persönliche Ansicht wie er. auf den Fußboden. Phieren, neigte sich vor: micht schreiben?“ tieren. Sekunden, beinahe tragisch. gültige Verderben. von Stefan J. Klein.) Der Weg nach Mosbach murmelte: Können Sie Mosbach sagen?“ links ab.“ Honegger und Mit einem Festakt im Züricher Stadt- theater, an dem Vertreter des schweizeri- schen Bundesrates, der Regierung des Kan- tons und des Stadtrates Zürich teilnahmen, würden nunmehr die mit großer Spannung erwarteten Sommerfestspiele eröffnet und Seichzeitig auch das Flinfzigjährige Jubiläum des Schweizerischen Tonkünstlervereins ge- eier. Die Intendanz des Sadttheaters hatte dazu ein Programm mit Werken von Arthur Honegger zusammengestellt und ehrte damit den gegenwärtig im Ausland reprä- sentativsten Vertreter zeitgenössischer Schweizer Musik. Die drei vorgeführten Werke zeigten denn auch die Eigenart des BRonzeptes Honeggerscher Bühnenmusik in Hellstem Licht: die Vermischung theatrali- Seher, oratorischer, deklamatorischer und rein müsikalischer Elemente in einem gran- diosen al-fresco-Gemälde, dem aber auch der„genéreux lyrisme“(Tappolet) wie der kammermusikalische Ton nicht fehlen. So- Wohl im„Cantique des Cantiques“(1926) We im„Totentanz,(1939), welche beide Zur schweizerischen szenischen Erstaufführung Selangten, herrscht aber noch der„musicien- athelete“ vor, der mit ungemeinem Stil- Zekühl und Sinn für die große Form Wesent- lichstes auszusagen und über bedeutende Mittel zu gebieten weiß. Apokalyptische Visionen des Zeitgeschehens, immer mit Leligiös-biblischem Hintergrund, nehmen gier mit eminenter Eindrücklichkeit Gestalt an und sprechen in einer harten, unz wel- deutigen und modernen Sprache zum auf- erüttelten Zuschauer. Weniger verständlich War die Aufführung eines Fragments aus Gem Oratorium„König David“(1921-23), Die Zukunft der Menschheit Der berühmte Schriftsteller mit der früh- 1 um ein Uhr Er nahm sein Früh- schwarzen englischen Tee, ohme Sein Sekretär betrat das Zimmer, ts Besonderes“, meldete der Sekre- Der holländische Die erste Auflage im Herbst kommt die neue l„ Autosramm- Kärtchen, Einladungen, Zeitschriften, Rezensionsexemplare. Außer- Der berühmte Schriftsteller rümpfte die Er verabscheute es, mit Rundfragen Ste lässig:„Worauf bezieht sich die ant- Sekretär und begann auch „Glauben Sie an die Zukunft der Menschheit, und in welchem Lichte sehen Sie sie nach den bitteren Er- „Lesen Sie nur Weiter“, kuhr ihn der „Es scheint uns von großer Wichtigkeit zu sein, daß Ihre hochgeschätzte Antwort recht bald in unsere Hände gelangt, denn Auf Ihre stets interessante und wertvolle Persönliche Ansicht achtet nicht nur die Sroße Schar der heimatlichen Leser, sondern Auch die ganze gebildete Welt. Wir würden besondere „Ja, ja,“ sagte der berühmte Schriftstel- ler, setzte sich im Bett auf und Versank in Er dachte eine Weile nach. Teils über die Bolländischen Gulden, teils über seine stets interessante und wertvolle persönliche An- aber über die Zukunft der Mit seiner Ansicht über diese Sein Kopf war Voller Worte, die sich durch Spaltung ver- Die Zukunft der allgemeinen „Ich diktiere“, wandte er sich an den „Die Zukunft der Menschheit, nicht wahr? Geben Sie mir, bitte, den Brief!“ Ueber das Ge- Sieht des berühmten Schriftstellers breitete sich eine leichte Blässe. Er hielt ein hekto- Sraphiertes Rundschreiben in der Hand, mit Verschwommenen, kaum lesbaren lila Buch- staben, nur sein Name war mit Tinte ge- schrieben, oben an der Seite; es mochte mindestens der fünfzigste Abzug sein. Dem- Zufolge haben noch fünfzig andere Men- schen eine ebenso interessante und wertvolle „Schweinerei!“ brummte er zwischen den Zähnen, zerknüllte den Brief und warf ihn Der Sekretär, der bereits den Bleistift Segzückt hatte, um das Diktat zu Stenogra- „Wir wollen also Doch, seufzte der berühmte Schrift- Steller wie ein Märtyrer,„wir schreiben trotzdem, und er begann seine Ansicht Über die Zukunft der Menschheit zu dik- Er sah viel düsterer als vor einigen Er hatte das Gefühl, die dumme und un- selige Menschheit renne kopfüber ins end- (Aus dem Ungarischen übersetzt Edgar schlief am Steuer seines Wagens ein und seine nächste Wahrnehmung, nach. dem er unsanft wieder erwachte, war, daß er durch das Parterrefenster eines Land- hauses am Straßenrand in das Wohnzimmer Sekahren sein mußte. Noch völlig benom- men, kletterte er aus dem Wagen und mir den Weg nach Da sagte die Frau auf dem Stuhl in der Ecke kalt: Geradeaus durch die Garderobe und dann im EBzimmer hinter dem Klavier A. Vd. B. Der Festtag der Tur be- ner-Jugend in Edingen 2 500 Teilnehmer beim Kinderturnfest zu dem der Turnverein 1890 Edingen anlägli seines 60jährigen Stittungsfestes hatte, war dafür in den kamen krühen Morgenstunden d sen, Sulzbach und Heddesheim— nach Edinge um sich auf dem festlich geschmückten Spor platz in friedlichem Wettstreit zu begegne Sportliche Hingabe und sehr ansprechende Le Das sportliche Geschehen klappte dank einer ausgezeichneten Organisation der Veranstalter 2000 Ehrenurkunden kamen zur Welch imposantes und eindruck vorzüglich. Verteilung. volles Bild bot der 1,5 km lange Festzug i den Mittagsstunden. Das Kreisturnfest war ei hoffnungsvolles Zeichen nicht nur Körper ein gesunder Geist wohne, sonder darüber hinaus für die Jugend des deutsche Volkes. vorsitzende VOI z, Jugendlichen, ebenso wie dem Roten Kreu kür seine vorzügliche Hilfe. Ergebnisse des Kreiskinderturnfestes Mädchen: Gemisehter Fünfkampf 1. S. Triendl(Edingen 111); 2. G. Kitzelmann 104 3. H. Müller(TV Viernheim) 103,5. Dreikamp Jahrgang 1935-37: 1. H Lehmann(TSV Nek Kkarau) 75; 2 L. Kleber(TV Schwetzingen) 72 8 e e eee 55 3 Franz, Fischern; 1914 bis 1918 ausgefallen; 1919: Ladenburg) 66,5 Punkte. Jahrgang 1941-42: Colle, Berlin; 1920: P. Koch, Berlin; 1921: A. 1. J. Würtz(TV Schriesheim) 88; 2. E. Wickenhäuser (Sg Mannheim) 80; 3. R. Ballzuweit(Sc Käfertal 70, Punkte. Jahrgang 1943 und jünger 1. E. Erny FSd Seckenheim) 57; 2. (VfL Neckarau) 47,5; 3. I. 44,5 Punkte. 8 NR 1 Viertelrun den staftellaut 1. TB 99 Seckenheim; 2. Fsd Seckenheim; 3. 88 1. FSG Sek- TV 1883 Hohensachsen. kenheim; 2. BPendelstaffe!: TV 1846 Schwetzingen: 3 3. Der Geist Jahns ist in der Jugend lebendig. Das Kreiskinderturnfest des Kreises Mannheim, eingeladen 1 ein lebendiges Bekenntnis. Mit Fahrrädern. Omnibussen und der OEG Sonntags die Knaben und Mädchen mit ihren Begleitern aus dem gesamten Landkreis mit Ausnahme der Orte Leutershausen, Lützelsach- Nach dem Festgottesdienst in den über- füllten Kirchen beider Konfessionen war auf dem Festplatz ein buntes Bild. Ueberall freu- dig gestimmte Jugend in weißem Sportkleid. für die Turnsache und ihre Jugend, in deren gesundem Nach der Siegerehrung dankte der Kreis- Seckenheim dem Verein Edingen für die herzliche Aufnahme der 2500 3 H. Reinle Fsd Seckenheim) 66,5 und H. Ullrich (TV Altlußheim) je 66,5 Punkte. Ja hr g a n g 1938 W. Hostad Kuhn(TB Reilingen) Das Kölner Union-Rennen ... Feuerprobe für das Deutsche Derby Auf der Kölner Rennbahn wurde gelaufen, die vor dem Derby. Mit zwölf Startern war am Sonntag das Union-Rennen über 2200 Meter wichtigste Dreijährigenprüfung 80 ziemlich alles im Felde, was man nach bis- herigen Leistungen für den Kampf um das vermögen erfordern, wie die 2400 der etwas leichteren Bahn des Der Verlauf des Rennens: erschien sofort an der Spitze, wurde; von„Liebesorkan“ abgelöst, der 428 00 10 den ersten Bogen und in die Gegenelg i 7 0 „Blaue Band! als aussichtsreich ansehen„Asterios“ und„Niederländer“ brachte 5 konnte, so vor allem die beiden Hengste Einlaufsbogen hatte„Liebesorkan“ e Prey 161 mi Kugelstoßen: Frederich 10,76 m;„Asterios“ und„Alexios“ aus dem Henckel- die Spitze, nun wieder vor Ballweitwurf: Frederich 75 m. Rennen, der ersten klassischen Dreijährigen und Asterios“. Bald darauf w. 0 ch Mannheims Leichtathleten in Heidelberg. Prüfung. Mit seinem Sieg im Heneckel-Rennen orkan“ Seschlagen. Die Gerade Erreichte u Am Mittwochabend startet eine Mannschaft der vor vier Wochen hatte„Asterios“ seine Favo-„Niederländer“ 5 2¹⁸ erster vor„Aster umt Mannheimer Trainingsgemeinschaft in Heidel- ritenstellung für das Derby weiter erhärtet. dessen Stallsetährte Alexios“ sich zusamnez berg gegen den Universitätssportelub. Wenn einer berufen schien, den Favoriten mit„Henzwind“ nach vorn arbeitete 8 28„Asterios“ zu entthronen, so besonders Nie- derländer“ blieb die ganze Gerade jn bal Fangio siegte in Spa derländer, von dem sein Trainer A. v. Borcke und gewann leicht mit eineinhalb 12 2. schon im Vorjahre keinen Hehl daraus gegen„Asterios“, den noch auf den d bitten al Der Argentinier Juan, Manuel Fangio ge- machte, daß er ein„wirkliches Derbypferd Platz vorläufenden„Lenzwind' und Alete dien n dense aui ger Facktionslen Renn in Stane habs Das Ergebnis des Unien- Ueberraschend Kam das Sroßartige Lag t- strecke von Spa den Großen Automobilpreis“ Rennens haf diese Ueberzeugung mit dem von„Lenzwind“. 01 n. Von Belgien. In der Gesamtwertung der Welt- Siege von„Niederländer“ bestätigt. Freilich 1 meisterschaft ergibt sich damit folgender hatte„Asterios“ nicht seinen gewohnten Rei- TSV Rot im Pokalendspiel Stand: ter, den Champion Hein Bollow, im Sattel, 12 kehrunsen des letaten Krieges? Es SHP(Frankreich) je 4; 9./10. Cabantous(Frankreich) Jets nt uns von sroßer Wichtigkeit au sein, Punktrichter und Ordner. Von einem erhöhten und Sommer(Frankreich) je 3; 11. Bonetto daß Thre geschätzte Antwort. Und so Platz aus kolgte aufmerksam der Kreisturn-(Etalien) 2 Punkte. Weiter“ plapperte der Sekretär,„die üb- ausschuß. I 1 schaft der Straßenfahrer Erich Bautz(Patria- WKO). N * Köln!-Strecke mit Start und Ziel vor 5 267 km in 7:13:10 Stunden zurücklegte. 2 Huschke, Berlin; 1922: R. Huschke, 1923: Solle, Berlin; 1924: Kohl, Berlin; 1925 R. Huschke, Berlin; 1926 bis 1927 ausgefallen furt; Bautz, Löber, 1937 1939 1936: Umbenhauer, Nürnberg; Dortmund; 1938: Arents, Köln; Schweinfurt; 1940: 1. Farina(Italien) 22; 2. Fagioli(Italien) 18; 3. Fangio(Argentinien) 17; 4. Rosier(Frank- reich) 10; 5. Ascari(Italien) 8; 6. Prinz Bira (Siam) 5; 7./8. Parnell(England) und Chiron Eine Leistung, wie sie unter den Straßen- fahrern nur der Italiener Alfredo Binda er- reichte, gelang in der 21. Deutschen Meister- dem Dortmunder Der 37jährige belegte im dritten Lauf auf der„Rund um dem Bundeshaus in Bonn den zweiten Platz hin- ter dem Rosenheimer Sepp Berger, der die Da- durch erreichte Bautz, genau so wie Schwar- zenberg, Aachen, der nach den ersten beiden Läufen geführt hatte, 65 Punkte. Durch die bessere Placierung im Schlußlauf, wo schwar- zenberg hinter Berger, Bautz, Müller und L. Hörmann nur Fünfter wurde, ging der Titel an den Altmeister der Jahre 1937 und 1941, der damit als einziger Deutscher sich dreimal mit dem Trikot eines Straßenmeisters schmücken konnte. Die bisherigen Titelträger: 1913: E. Berlin; Wenigstens den Anschluß nicht zu verpassen. Cremer Thiele bildeten einen der den Punkte des Rennens, während die rest- lichen acht Mannschaften eine oder mehrere : Runden gegen die Spitze verloren. Klehr-RKnösselsdorfer Schäfer- 8. 1928: Manthey, Berlin; 1929 bis 1933 ausge fal- len; 1934: Stöpel, Berlin; 1935: Roth, Frank- G. Stach, Berlin; 1941: Bautz, Dortmund; 1942 bis 1946 aAusgefal- kaum ein anderes Ergebnis begründen. 2200 m auf der schweren Kölner Bahn m ihrem Anberg bestimmt genau so viel Steh- Erich Bautz zog dus Trikot der Straßenmeister un Der Dortmunder auf Patria-WKC, ein deutscher Binda stöbhe nur die schwächeren Vier Mannschaften verblieben, Klehr, welcher hatte. Ihre blitzschnellen Vorstößen, keine Mannschaft gewachsen war, daß sie hier denden Vorsprung, 80 ihnen der Endsieg nicht Auch womit War. deten, nehmen ET gebnisse: I. (Friesenheim-München) 20 P.; Grunewald(Frankfurt- Wiesbaden) 10 P.; 2. aber der an seiner Stelle verpflichtete Oskar Langner ist zweifellos einer der befähigsten jüngeren Jockeys. Die um 200 Meter längere Strecke in Hamburg-Horn am 9. Juli. 2 Mannschaften überrundet wurden und in der Spitzengruppe so zeugt dies in dem Münchner Knössels- dorfer einen gleichwertigen Partner gefunden denen sicherte ihnen jeweils in den Spurts einen entschei- nicht weniger als viermal an erster Stelle lande- zu Schäfer-Grunewald Frankfurt- Wiesbaden) schlugen sich prächtig, wobei vor allem die Sicherheit, mit welcher verlorener Boden durch rundenlanges Tempo- beleben- Nach Leutershausen, das mit 2680 eile Kantersieg in Mosbach erzielte, haben ga auch die Roter ins Endspiel gebracht, Alken dings so leicht wie das Ergebnis 167 A 80 sagen scheint, fiel es den Rotern nicht. Der Toagd- Daxlanden zeigte vor der Pause ein Solide Können und gab die erste Hälfte nur nag 34 an Rot ab, um nach der Pause sogar noc mals gleich zu ziehen. it at! 1 70 Jahre Mannheimer RG* In Anwesenheit des Kulturdezernentellet Prof. Langer sowie zahlreicher Vertreten benachbarten Vereine beging am Songteg een nachmittag im festlich geschmückten Boch Pets e ee er e dee er ee e dee ae nen hinterließ diesmal der Friesenheimer Baden 1880 ihr 70 jähriges Bestehen, 5 Der erste Vorsitzende Karl Schäfeg 15 8 hatte einen Kreis verdienter Freunde nd Mitglieder eingeladen, von denen Pires Dr. P. Tobias nach der Begrüßung durch den Vereinsleiter die Festansprache hielt In knappen, einprägsamen Strichen zeichnete er das Bild des Vereins, der in sieben Jahr- zehnten neben vielen bedeutenden rigen auch manchen harten Schicksalsschlag ett, gen mußte. Trotz der tiefen Cäsuren der öl ges f 1„ beiden Weltkriege habe der Idealismus ale n d Ponierte, Eattzusekt wer mn baus den Schwierigkeiten überwunden und nach fa e Frankfurter Intra-Holzmann, da Holzmann völligen Chaos 1945 den Mut gehabt, wieder zohe ein Samstag-Rennen im Rheinland noch in von vorne zu beginnen. Heute zählt de ors den Knochen zu stecken schien. So hatten Mannheimer Rudergesellschaft bereits ie, nab die Frankfurter mächtig zu kämpfen, um der über 200 Mitglieder und sei im bestel Jagel Zug, die glänzende Kette ihrer Erfolge wel, tber terzuschmieden. n Anschließend fand die Taufe meier neuer Vier-Mann-Boote statt, die die Namms Verdienstvoller gefallener Mitglieder tegn werden. Sie sind ein kleiner Stein in de große Lücke, die der Krieg mit der Vernich. Schriesheim. len; 1947: Voggenreiter, Nürnberg; 1948: Intra-Holzmann Grankfurt) 6 P.; 4. Cremer- tung von über 100 Booten riss e Knaben: Geräte Fünfkampf: I. G. Schenk, Schweinfurt; 1949: Ziege, Berlin. Thiele(Köln) 3 P.; 3 Westerhold-Erven ner(rsy ids mannheim 94: 2. S. Wanus„ Schlußstand der Deutschen Meisterschaft(Köln) 7 P. 1 Runde zurück; 6. Gebr. Weinert U Toto-V 1 (TSV Mannheim) 90,5; 3. W. Klebert(TsV Hocken- 5 a Bautz, Dortmund„ Flaßloch) 6 P. 2 Runden zurück; 7. Kauff- sere LOtO- Voraussagen heim) 39 Punkte. Gemischter Fünf- 65 Punkte;; 2. Hubert Schwarzen erg, Aachen mn Thieleme Mannheim) 3. P. 2 Runden 5 8 ſurst⸗ Töne(ri Tam sg Weinheim) 104 2.(Patria-WK C), 65 Punkte; 3. Ludwig Tlörmann, zurck. mann(43 i F. H. eie een 55 Töpfer l(TV Großsachsen) 99; 3. H. Bechtold München(Bauer), 58 Punkte; 4. Fritz Siefert, 5 1. Halbzeitergebnis(1, O, 2) 3. VVVVVVVVVVVCVVVCVCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC V. ill Ventdort ürrkopp 4s bunkte ber 86 St. Leon badischer Jugendmeister 2. Endergebnis(l, 0, 2) ö 5. (SSSeckenheim) 635 Punkte. Jahrgang 1938-40: Wanderpreis für die beste Mannschaft fiel an 5. Offenbach— VIB Stuttgart 2er 1. H. Wegner(T 98 Ssckenheiſm 63,5; 2. W. Halb- Patria-WRG. Ueber 1000 Zuschauer waren in Linken- Auf neuem Pat: Fü laub,(TS. Hemsbach) 65,5; 3. Jahrgang 194l und jünger: 1. (TSV Birkenau) 74,5; 2. H. Winkler Fsd sSecken- heim) 73,5; 3. W. Hammack Fsd Seckenheim) 70,5 Punkte. 4& 100 m- Staffel: 1. HSV Hockenheim 57,9; 2. TV Hemsbach 58,1; 3. TB 99 Seckenheim 38,2 Sek. Tauzjehen: 1. TSV Birkenau; 2. HSV Hocken- heim; 3. Fortuna Edingen. Die Jugend im Kampf um die DMM Neben den Männern traten auch die A und B- Jugendlichen zum Kampf um die DMM an, der dadurch an Bedeutung gewann, daß Phönix Ludwigshafen, TSG 78 Heidelberg und 88 Leutershausen neben dem Veranstalter und 8 Käfertal am Start waren. Phönix Ludwigshafen gewann den Kampf der Jugend sicher vor 78 Heidelberg, SC Käfertal und TSV 1846. Die erreichten Punktzahlen lauteten in der gleichen Reihenfolge: 8004, 7581, 6283, 5669. Phönix stellte die meisten Einzelsieger mit Schick 11,4; 4x 100 m in 45,8; Buttmann 3,96 m Weitsprung und Paillon 11,40(Kugel) und 36,40 m Diskus). 78 Heidelberg siegte mit Lauser im Hochsprung (1,66 m) und Wiesner 400 m in 54,9. Für Mann- heim rettete Schramm, Käfertal durch seinen Sieg in 2:55 über 1000 m die Ehre des Tages. Einen vollen Erfolg errangen die B-Jugend- lichen des TSV 1846, die mit 5417 den Mann- Schaf tskampf überlegen vor Käfertal(3337) und Leutershausen(2524) für sich entschieden. Mit Ausnahme der 4xl00 m, die Käfertal in 58,5 gewinnen konnte, stellten die Turner auch alle Einzelsieger: 100 m: Herbold 13,2; 1000 m: Frey 3:09; Weitsprung: Scharpf 5,07 m; Hochsprung: Busch in Zürich Eröffnung der Sommerfestspiele dessen eminente zeitgeschichtliche Bedeu- tung heute erwiesen ist, das aber nur in einer Gesamtaufführung zur vollen Wir- kung gelangt. Immerhin war auch dieser „Tanz Davids vor der Bundeslade“ geeignet, den Einsazt aller Mitwirkenden zu erweisen und die dem Zeitbedingten schon entrückte Musik Honeggers zur Geltung zu bringen. Zu nennen sind hier alle an der glanzvollen Darbietung Beteiligten, allen voran Victor Reinshagen(musikalische Leitung), Hans Macke(Choreographie und Inszenierung), Max Röthlisberger(Bühnenbilch, die Tänzer, Solisten sowie Chor und Orchester des Stadttheaters und der hinzugezogenen Kräfte. Othmar Fries * Mit großem Ineresse sah man in Zürich der Aufführung von Mozarts Die Hochzeit des Figaro“ entgegen, die der Regisseur Oskar Waelterlin mit einer prachtvol- len Leichtigkeit und Eleganz herausbrachte, in der Verspieltheit neben Verschlagenheit, Liebe neben Liebelei stand. Am Pult des Orchesters feierte Fritz Busch(den man ja erst vor kurzem— leider vergeblich an das Mannheimer Nationaltheater zu holen versucht hatte) einen neuen Triumph als Mozert-Dirigent von hohem Rang. Auf der Bühne begeisterten Sena Jurinac(Che- rubin) und Erich Kunz(Figaro), die beim Wiener Staatsoperngastspiel im Rahmen der Wiesbadener Maifestspiele unlängst gleich- falls sürmisch umjubeit worden waren. E. D. Nach der Trennung Peter Suhrkamps vom Hause S. Fischer, dessen Tradition er getreulich über die Klippen und Abgründe der Nazizeit führte, gibt der neue Suhrkamp-Verlag eine S. Kappel M. Dörr 64 Punkte. Ausgezeichnetes Mannschaftsrennen Das den Dudenhofer Renntag beschliegende 200-Runden-Mannschaftsfahren, war in Erin- nerung an den vor 14 Tagen gestürzten und „Paul- ausgeschrieben 80 Mannschaftsrennen hervor- ragend besetzt, wobei man nur bedauerte, dag Sturzverletzung des Wiesbadeners nicht starteten. Das Ren- verstorbenen Stuttgarter Bühler als Bühler- Gedächtnisrennen“ worden. Wie bereits War auch das das Fliegerfahren, Schertle-Barth infolge einer nen selbst war eine einzige Jagd, welche, be- reits nach wenigen Minuten durch die Kölner Cremer-Thiele entfesselt, bis zum Ende nicht mehr abrig. Wenn trotz der zahllosen Vor- heim Zeuge des Entscheidungsspiels um die badische Jugendmeisterschaft, für das Sieger. Das Spiel, Stufe. Beide Mannschaften waren taktisch 23 5 14 11 wie technisch auf der Höhe. Entscheidend für 10. Horst-Emscher— Eintr. Braunschweig 14 den Leoner 16:9-9:3-)Sieg war die bessere 11. VfR Kaiserslautern Schw. Augsburg 1 Leistung des Leoner Angriffes, der immer 12. Sc Baden-Baden— Phön. Karlsruhe 14 wieder die Linkenheimer Abwehr aus dem 13. FV Kornwestheim VI, Sindelfingen 11 Konzept bringen konnte. Der neue Jugend- 14. Kick. Vöhringen— Spfr. Eßlingen I, meister wurde nach dem Spiel stürmisch ge- feiert. Letzter Tag des Frankfurter Reit- und Fahrturniers Graf von der Schulenburg auf Alraune ritt dritten Sieg Der letzte Tag des DLG-Reit- und Fahrtur- nmiers in Frankfurt stand nochmals im Zeichen zweier bedeutender Prüfungen, der Dressur- prüfung Klasse 8 und des Jagdspringens Klasse M. In der Dressurprüfung beherrschten Altmeister Otto Loerke mit Chronist, W. Schultheiß mit Pernod und der Leiter der Wiener Fofreitschule, Podhajsky, mit Pluto Theodorosta das Geschehen und wurden gemeinsam auf den ersten Platz gesetzt. Ii Glücksjagdspringen der Klasse M kamen nur zwei Pferde über die 26 Hindernisse. Graf Von der Schulenburg, Frankfurt, holte erste Liste seiner Autoren bekannt, unter denen sich, angeführt von Hermann Hesse, eine groge Zahl bedeutender Autoren der Ge- genwart befinden: u. a. Bertold Brécht, Her- mann Kasack, Ernst Penzoldt, Rudolf Alexan- der Schröder, Wolf von Niebelschütz, Max Frisch und T. S. Eliot. „Toska“ ohne Peter Anders K ATI Haug CAVATAd Ossi Für den erkrankten Peter Anders über- nahm am Sonntag im Nationaltheater Kam- mersänger Karl Hauß von den Städtischen Bühnen Hannover die Rolle des Cavaradossi in der vor fast 3 Jahren entstandenen aus- gewogenen„Tosca“- Inszenierung Heinrich Hölzlins, die eigens für das Anders-Gast- spiel auf den Spielplan gesetzt war. Darstel- lerisch gab Karl Haug einen Grandsigneur der Palette mit großzügiger Pose; seine schönen, gepflegten bel canto-Mittel mit einer glanzvollen Höhe setzte er dazu je- doch erst von der Mitte des zweiten Aktes ab ausgiebig ein. Grete Scheibenhofer über- zeugte als Tosca durch ihre sichere und Klare gesangliche Linie und nahm dieser Frauengestalt durch eine klug bemessene Gebärde die allzu vordergründigen Wesens- züge. Hans Schweska zog als imposanter Scarpia volle Pucecini-Register. Heinrich Hölzlin, Kurt Schneider und Burkard Hoch- berger schlossen den Kreis der musikalisch raffiniert ausgestatteten Sardou-Theatralik. 21s Dem klangvoll und farbenreich spielenden Orcheste gewährte Richard Laugs diszipli- nierte Effektäußerungen. Die Aufführung wirkte ungeachtet ihrer langen Liegezeit durchaus geschlossen. Das Publikum kam auf seine Kosten, wenn der gute Einfall auch die Enttäuschung über das Ausbleiben von Peter Anders nicht ganz verdecken konnte. W. St. 7 sich mit Alraune seinen dritten Sieg des Tur- niers und verwies Blue Boy mit Franz Dobs durch die bessere Zeit auf den zweiten Platz. In der Eignungsprüfung für Jagdpferde Klasse L belegte Adular unter Schultheiß den ersten Platz. Das Championat in der Rekord- zugleistung fiel an die sechsjährige Kaltblut- stute Marietta(Besitzer Britz, Niederdorfel- den), die in der Entscheidung 275 Zentner über 30,60 m zog. Bei den Warmpblutpferden siegte der Oldenburger Wallach Hans(Besitzer Freund, Neu-Isenburg) mit einer Zugleistung von 250 Zentnern über 1,50 m. . Uraufführung von Perosis Nach dem Abschluß ihrer Opernspielzeit hat die Mailänder Scala eine Reihe von Oratorien und Konzerten ausschließlich religiöser Art im Programm. Neben klassi- schen Werken, darunter Brahms'„Deut- schem Requiem, wurde aus Anlaß des Hei- ligen Jahres auch das Werk zweier Priester uraufgeführt, Der fast achtzigjährige Lo- renzo Perosi schrieb die Musik, Theodoro Onofri das Libretto zu dem„Naz are mer, einer dreiteiligen„sacra rappresenta- ziones, wie der berühmte Komponist sein Werk genannt hat. Für diese Bezeichnung gibt es im Deutschen keinen entsprechenden Begriff; am nächsten kommt ihr der Fach- ausdruck„autos sacramentales“ des Sbani- schen Theaters der Blütezeit, das heißt der Fromleichnamsspiele Calderòns, der ja auch die Weihen empfangen hatte. Bekanntlich hat dem Theater bereits damals die Verbin- dung zur katholischen Lithurgie nie zum Schaden gereicht, und etwaigen modernen puritanischen Einwänden gegen den Charak. ter seines musikalisch- religiösen Schauspiels hält Parosi entgegen:„Der Glaube inspiriert mich zu den Oratorien; ich beabsichtige keine reine“ Musik zu schreiben Wenn ich das tun will, komponiere ich Messen und Psalmen. Hielte ich meine Oratorien für rein „religiöse Musik, so ließe ich sie nicht im Theater aufführen.“ Natürlich handelt es sich bei dem„Na- Zzarener“ auch nicht um weltliche Kunst, sondern um eine Verbindung des mittel- alterlichen Mysterienspieles und des szeni- schen Oratoriums mit sinfonischem Ballett. Die Handlung inspiriert sich an den Worten des Johannes-Evangeliums:„Das ist mein Gebot, daß ihr euch untereinander liebet, Sich TV Linkenheim und Sd St. Leon qualifiziert hatten. In einem begeisterndem, von Müll ler, Odenheim, bestens geleiteten Spiel. blie- ben die Jungens der Sd St. Leon verdienter das äußerst schnell lief und zu manchem harten aber fairen Zwei- kampf führte, stand auf einer beachtlichen Modernes Mysterien- Oratorium FC Freiburg— FC Singen 4. Dänemark— Norwegen(Samstag) 5. Tus Neuendorf— FC St. Pauli 6. In Reinheim Phön. Ludwigshafen— Waldh. Mannh. 2“ 7. FK Pirmasens— Schwab. Augsburg 11 8. 1. FC Pforzheim— Eintr. Frankfurt 21 9. Hannover 96— Schalke 04 2» Toto Rheinland-Pfalz 1 mere 1. Erste Halbzeit oz Kickers Offenbach— VfB Stuttgart bi bur 2. Ende der regulären Spielzeit 5 3. Hannover 96— Schalke 04 249 4. 1. FC Pforzheim— Eintr. Frankfurt 251 5. Tus Neuendorf— St. Pauli(Samst) 12 6. In Reinheim(Odenwald) 1 SV Mhm.-Waldhof— Phön. Ludwigsk. 111 7. RW Essen— I. Fe Kaiserslautern 5 0 8. Eintracht Trier— Rheydter Sy 170 9. VfR Kaiserl.— Schw. Augsb.(Samst) 19 J 8th 10. Horst-Emscher— Eintr. Braunschweig 11 Jud Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 5 11. Städtespiel: Kiel— Hamburg 15 n 12. VfI. Neustadt— Tus Neuendorf 2— l 13. FK Pirmasens— Schwaben Augsburg 10 u 14. Sc Bad Neuenahr— Spfr. Herdorf 1 lr. brig Kreis Wiler „NAaz arener“ in Mailand 5 gleich wie ich euch liebe“ Die drei 15. entsprechen liturgisch-symbolischen 1 0 5 tungen: der Fußwaschung der Anbetung i 5 Kreuzes und der Litanei der Helis 10 10 Prozession; sie entsprechen der 1 1 Liebe im Werke, im Opfer und im 806. In der Musik hört man rade 5 Klänge, manchmal auch den„Parsifal 1 0 ners durch; doch ist Perosi ein viel 15 100 9 5 ö nales lyrisches Genie, als daß er nie 17 ine eigené Tonsprache sakraler Art 19155 4 religiöse Empfindung fände, Das Wi tlich inn sonders in den schönen Chören 1 ü die zwar durchaus die Würde des 1 bewahren, ohne doch in reiner e zugehen. Horst Rüd Der Bassist Otto Faber, ein erding Künstler, erfreute im Rosengarten 5 l nur kleine Hörergemeinde mit dem cube. anspruchsvoller Lieder von Brahms, 8 0 5 und Pfitzner, einigen Löweballaden 5 05 0 Opernarien von Tschaikowsky und Verch. 11 75 8e zeigte sich als Sänger von gereifter als R. druckskultur und bemerkenswertem schob band schem Feinempfinden. Die Stimme ist orte lig gebildet und ihr Volumen namentlich nella komt imponierend, wenn auch die nee. Akustik der ungemütlichen Wandelha Fiel 5 Klangbild gelegentlich verzerrte. Am 5 255 a 5 hatte der Sänger in Gabriele e 115 0 feinfühlige Begleiterin, die als 80 85 hole 8 dem Vortrag einer Sonatine von menden Ae pianistische Fähigkeiten zeigte und. 2 Nes mit dem Sanger lebhaften Beifall ern 8. änische Pianist Claus Bahnson. bart 25 e 20. Juni, 19.30 Uhr im Mann l heimer Amerikahaus. ner der Die Besucherzahl der Oberammerge böht. Passionsspiele hat sich auf über 100 000 erhö 1