— 2. Juli — ., 1.00 Sch (auger 90 55 Nachrichten — bosts Kkathol) t Volken it des ghabbe ler 4 usik Wollt ich Sonntagmorg unde rute) D-Konzert in ttag dirigiert Teimat horgesangz achmittag ummerorchest onntag b lermann en giert Mendel. 785 dels . Reiselusiige 0 Freude jeht Bflanz 12 Schröter —— lessen- Rund „ 9.45 Sende m Funk di. . lösen Leben eier esucht“ nsendung Verse und musik spräch natinèe lungesendung örspiel) Jeubürger itom). Erd. Zeitvertreib )enksport anz ge) nfonie eee Nachrichten ten, Sport, 9.45 Sende- (Geclogl beröftentlieht unter Lizenz Nummer Us WB 110 verantwortliche Herausgeber: pr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling gedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz felefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 gankkonten: südwestbank Mannheim allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim checkkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 5 Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- almmt der Verlag keinerlei Gewähr Ungbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 1 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2201 Heidelberg, Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglieh DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3, 80 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt destent kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., e 3. Jahrgang/ Nr. 146/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 27. Juni 1950 lommt Henri Queuille wieder? Paris.(UP) Staatspräsident Vincent zuriol gab am Montagvormittag dem ehe- maligen Ministerpräsidenten Henri Queu- lle den Auftrag, eine Lösung der franzö- zischen Regierungskrise zu suchen. Queuille hat diesen Auftrag angenommen. Auriol hatte Queuille, der Radikalsozialist bt, zu sich gebeten und ihn gefragt, ob er eine neue Regierung bilden wolle. Queuille hatte diese Frage verneint und erklärt, die Gegensätze zwischen den gemäßigten Par- teien, auf deren Koalition sich alle Regie- nungen der letzten Jahre stützten, seien zu groß, als daß ein Versuch zur Regierungs- bildung wirkliche Aussichten auf Erfolg haben könnte. Er wolle jedoch versuchen, ohne den formellen Auftrag zur Bildung einer Regierung das Terrain zu sondieren und mit den Parteien zu verhandeln. Nach Verlassen des Elysee-Palastes teilte Queuille der Presse mit, er werde die Be- sprechungen mit den Parteien sofort auf- nehmen.„In einem Moment, in dem die in- ternationale Situation beunruhigend aus- sieht, ist es notwendig zu wissen, ob alle parteien wirklich bestrebt sind, sich auf ein programm zu einigen, das unerläßlich ist, bevor eine Regierung gebildet werden kann.“ Queuille war vom September 1948 bis zum Cktober 1949 Ministerpräsident einer Regie- rung, deren Lebensdauer in dem Frankreich der Nachkriegszeit einen Rekord darstellte. Auriol gab der Presse bekannt, daß Queuille ihm versprochen habe, bis heute Morgen über das Ergebnis seiner Bespre- chungen zu berichten. Sollte Queuille ein günstiges Bild von der Lage zeichnen, dann wird er wahrscheinlich den formellen Auf- trag erhalten, eine neue Regierung zu bilden. Queuille hat seine Informationsbespre- chungen bereits aufgenommen. Seine radikalsozialistischen Freunde haben ihm die Aufgabe dadurch zu erleichtern versucht, tlichen Welt S es 45 Er. 5 versitäten wenig Worte mat 1 nert issenschaft eder J 5 5 ur bis Tool!“ ang er ——ʒxꝛ um einen zinauf und 1 ist.“ e 20 ernd, 1 doch gar schieben“ g das Ce. eide eines nichts al; e und iel n konnte. vorbei ab maus, den Ir breiten in grauer inauf. Ls h wehte. Tür, die aritte des kommen. h es war, s zu hel ragte(l, dunklen je wuhte lang, Um insterngs 161g e. er Obere lete und e herum n Teiles 7 über- dieser uft, die n in ihr 9 id blitz I, wem der Ge- mals da en mib eisigen Lichte t nebel. nlieben, sschein, r Frei. nd klar 20g Sie n Kopf daß sie in einer gestern herausgegebenen Irklärung auf eine Behandlung der Wahl- le för m bis nach dem Ende der Parla-. ver- Die Lösung der Regierungskrise hängt in erster Linie von der Haltung der in der frage der Regierungsbeteiligung gespal- tenen französischen Sozialisten ab. Ihr Generalsekretär Guy Mollet erklärte, er hoffe für seine Person, daß der künftige Ministerpräsident sie hierum nicht ersuchen werde. Die Haltung der Sozialisten soll sich durch Besorgnisse, daß der Schuman blan„eine zu kapitalistische Konzeption“ zeige, versteift haben. Französischer Vertragsentwurf noch nicht veröffentlicht Paris.(dpa-REUTER) Die Veröffent- lichung einer Zusammenfassung des fran- zösischen Vertragsentwurfs für die Durch- künrung des Schumanplans ist erneut ver- schoben worden. Als neuer Termin für die Veröffentlichung wurde der Dienstag festgesetzt. Der Entwurf, der am Samstag den künf Verhandlungspartnern Frank- leich zugestellt worden war, sollte ur- oprünglich schon am Wochenende veröffent- licht werden. Jetzt heißt es, die Zusammen- kassung sei noch nicht fertiggestellt. Aus- drücklich wird betont, daß die Verschie- bung mit der französischen Regierungs- krise nichts zu tun habe. Belgiens Premier bei Leopold Genf.(UP) Der belgische Ministerpräsi- dent Jean Duvieus art hatte am Montag eine fünfstündige Unterredung mit König Leopold in Pregny bei Genf. Duvieusart erklärte später der Presse, daß er den König hauptsächlich über die politische, soziale und wirtschaftliche Lage informiert habe, die er nach seiner Rückkehr in Belgien vor- unden werde. Er gab aber zu verstehen, daß der König bald nach der Aufhebung des Verbannungsgesetzes durch das Parlament zurückkehren werde. Duvieusart sagte, daß die Regierung versuchen werde, große Will ommens- Demonstrationen zu vermeiden, 3 Gegner des Königs nicht herauszu- ern. Teheran. Der iranische Ministerpräsident, ali Mansur, teilte den Rücktritt seiner Regie- zung mit. General Ali Tasmara, der Chef des Generalstabs, wurde vom Schah mit der Bil- ung einer neuen Regierung beauftragt. 1 Frag. Wie von amtlicher Seite verlautete, 8 sich die tschechoslowakische Delegation 85 der gegenwärtig in Genf stattfindenden zuntsren⸗ der Interparlamentarischen Union urückgezogen. Als Grund hierfür wurde an- geseben, die Union arbeite nicht für den Frie- . sondern stehe„im Dienste der anglo-ame- znischen imperialistischen Kriegshetzer“. tanta bington. Das amerikanische Repräsen- . lehnte am Montag eine Vorlage des 22 15 ab, wonach Präsident Truman das Recht 95 en sollte, Einberufungen ohne Zustim- 1 8 des Kongresses vorzunehmen. Die wider- bras enden Vorlagen des Senats und des Re- 2 Prtantenhauses über die Einberufungen 5. wurden einem Schlichtungsaus- ch! überwiesen, der einen Kompromißvor- A ausarbeiten soll. 8(Michigan). Das Wrack des Passa- ä vom Typ„Skymaster“ der 50 West Airline“, das mit 58 Personen an abstürzte, wurde am Montag in 35 Meter Ti 1 3 „dieke im Michigan-See entdeckt. UP/ dpa Südkoreanische Regierung verläßt Hauptstadt Nordkoreanische Truppen in den Vororten von Seoul/ UNO-Feuereinstellungsbefehl„rein akademisch“ Seoul.(dpa UP). Die militärische Lage im koreanischen Bürgerkrieg war am Mon- tagabend durch einen Vorstoß der kommunistischen nordkoreanischen Truppen auf die südkoreanische Hauptstadt Seoul gekennzeichnet. Die nordkoreanischen Streitkräfte sind in die Vororte von Seoul eingedrungen. Amerikanische Kreise in Seoul nehmen an, daß es nur noch eine„Frage von Stunden“ sei, bis die Hauptstadt ganz in kommunistische Hände falle. Die südkoreanische Regierung hat in An- betracht der prekären Situation beschlossen, nach Taejon umzuziehen. Die Evakuie- rung aus Seoul zu der neunzig Meilen süd- lich liegenden neuen Hauptstadt soll bereits im Gange sein. Präsident Truman hat am Montag den Einfall nord koreanischer Truppen in Süd- korea als„ernste Bedrohung des Weltfrie- dens“ bezeichnet. In seiner ersten Stellung- nahme zu der Korea-Krise stellte der ame- rikanische Präsident fest:„Diejenigen, die für diese Angriffshandlung verantwortlich sind, müssen sich klar machen, mit welchem Ernst die USA- Regierung derartige Be- drohungen des Weltfriedens betrachtet.“ Truman gab weiter bekannt, daß die Ver- einigten Staaten die Bemühungen des Sicher- heitsrates um Einstellung der Feindseligkei- ten in Korea mit allen Mitteln unterstützen werden. Die amerikanische Hilfe für die Bevölkerung Koreas werde durch die Unterstützung des in Korea sta- tionierten amerikanischen Personals und die Lieferung militärischer Ausrüstung im Rah- men des Waffenhilfsprogramms gekenn- zeichnet. ö Die republikanische Fraktion im ameri- kanischen Senat hat am Montag beschlos- sen, daß die Vereinigten Staaten militä- rische und andere Hilfe an Südkorea leisten soll. Sie wandte sich jedoch einmütig da- gegen, daß die USA durch den kommuni- stischen Angriff auf Südkorea in einen Krieg verwickelt werden. Senator Millikin erklärte nach der Sitzung:„Wir waren einstimmig der Ansicht, daß wir nicht ver- pflichtig sind, zum Krieg zu schreiten.“ Obwohl der Präsident von Südkorea, Syngman Rhee, Präsident Truman und Sicherheitsrat stellt Angriffshandlung fest Sofortige Einstellung der Feindseligkeiten gefordert New Tork.(dpa-REUTER) Mit neun Stimmen bei Stimmenthaltung Jugoslawiens nahm der Sicherheitsrat am Sonntagabend eine amerikanische Entschließung an, die den Vormarsch nordkoreanischer Truppen nach Südkorea als Angriffshandlung brandmarkt und eine sofortige Ein- stellung der Feindseligkeiten fordert. Nordkorea wird angewiesen, seine Streitkräfte sofort über den 38. Breitengrad — die Grenze zwischen Nord- und Südkorea zurückzuziehen. Die Sowjetunion nahm an der Sicher- heitsratssitzung nicht teil. Der jugoslawische Delegierte setzte sich ebenfalls für die Einstellung der Feind seligkeiten ein, enthielt sich aber bei den anderen Klauseln der Entschließung der Stimme, weil es Nordkorea Gelegenheit geben wollte, seinen Standpunkt vor dem Sicherheitsrat zu vertreten. Ein jugoslawi- scher Antrag, einen nordkoreanischen Ver- treter vor den Sicherheitsrat zu laden, wurde mit sechs Stimmen gegen die Stimme Jugo- slawiens bei drei Stimmenthaltungen ab- gelehrt. An der Sitzung nahmen die USA, Groß- britannien, Frankreich, Nationalchina, In- dien, Kuba, Ekuador, Aegypten, Norwegen und Jugoslawien teil. Der südkoreanische Botschafter in Washington wohnte der Sit- zung als Beobachter bei. Nach der Abstim- mung vertagte sich der Sicherheitsrat auf Dienstagabend. Die Sondersitzung des Sicherheitsrats war in größter Eile auf Antrag der USA ein- berufen worden. Vor der Abstimmung wurde ein telegraphischer Bericht der UNO- Korea- Kommission verlesen, der von den Kommissionsmitgliedern in Seoul nach Rücksprache mit dem südkoreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee wenige Stunden nach Beginn der Invasion gegeben N d ſddsed e 5 K 1 1 Nn.. N 7 85 0. 5 unge 2 ee, opscm[ Sschn 7 rer e 2 Ibsen n NMORD KOREA& forfArthor J e lg T Actutu ö 280 1775 oll. — bu e S J 617 S ‚ N f E So Ee= SUb EUER 2 N 1 .— —— 5 N önntscnu 0 ie, 1 os chin 8 S b APA worden war. Darin heißt es, die kommu- nistische Invasion Südkoreas trage den Charakter eines richtigen Krieges und könne den Völkerfrieden und die internationale Sicherheit gefährden. — Südweststaat wird Württemberg-Baden heißen Maier fordert Revision des US-Gesetzes zur Gewerbefreiheit Von unserer Stuttgarter Redaktion Tübingen. Ministerpräsident Pr. Reinhold Maier appellierte auf einer Tagung des gesamtwürttembergischen Bäckerhandwerkes in Tübingen an alle Handwerker, am 24. September dem Südweststaat ihre Stimme zu geben.„Laßt uns mit Baden zusammengehen“, sagte er. Der neue Staat wird einen Namen erhalten, der ihn in Deutschland und in der Welt empfiehlt, genau so Nordrhein- Westfalen. Rheinland- Pfalz, Schleswig- Holstein wird er an die Bestandteile errinnern. aus denen er zu- sammengesetzt ist. Das neue Land wird den Namen Württemberg Baden erhalten. Beide zukünftigen Landesteile können sich mit ihrer Ver- gangenheit und mit ihrer Gegenwart gut sehen lassen und das neue Land wird über- all auf Sympathien stoßen.“ Dr. Maier ging dann auf die Finanz- abgaben ein, die das Steuerkräftige Würt⸗ temberg für andere Länder leisten muß und sagte in diesem Zusammenhang. Württem- berg wolle diese Gelder lieber den stammes- gleichen Nachbarn in Baden zukommen lassen. Er schlug einen internen Finanz- ausgleich zwischen Baden und Württemberg vor, foderte aber wiederum sparsamste Ver- waltung und fragte:„Brauchen wir im Südwesten drei Regierungen. zwei Staats- präsidenten, einen Ministerpräsidenten und zusammen 22 Minister?“ Auf die Volksbefragung eingehend sagte der Ministerpräsident, der ungünstigste Fall würde eintreten. wenn ein Unentschieden herauskommen würde. Wenn zum Beispiel ein Drittel für die Wiederherstellung des alten Landes, ein Drittel für den Südwest- staat stimmen und das restliche Drittel nicht zur Abstimmung gehen würde.„Legen wir die kleinlichen Gesichtspunkte zur Seite, denken wir daran, daß es nicht um Baden oder Württemberg sondern darum geht, unserem zugrunde gerichteten deut- schen Vaterland in seiner Südwestecke einen festen Stand zu geben. Bringen wir eine * starke Mehrheit für den Südweststaat auf, dann schieben wir damit alle Paragraphen und Militärbefehle zur Seite. An einem klaren Volkswillen kommt niemand im In- und Ausland vorbei. Dann überwinden wir den Schwebezustand. kommen aus dem ganzen Schlamassel heraus und wissen, wo wir hingehören.“ Im zweiten Teil seiner mit starkem Bei- fall aufgenommenen Rede behandelte Dr. Maier 8 das Problem der Gewerbefreiheit und wandte sich gegen die amerikanische Auffassung in dieser für das handwerkliche Leben in Südwestdeutschland wichtigen Frage. Die Amerikaner übersähen völlig den engen Zusammenhang der bisherigen Gewerbezulassungs bestimmungen mit dem beruflichen Ausbildungs- und Fortbildungs- wesen in Deutschland. Die über die hand- werklichen Prüfungen zum Meister auf- rückenden Männer und Frauen seien gleich- zeitig auch die Träger der technischen Ar- beit in unseren Fabrikbetrieben. Sie allein könnten die in aller Welt bekannten deut- schen QAualitätsarbeiten herstellen. Im neuen Staat, den wir aus der Zerstörung aufbauen, brauchen wir vor allem zunächst Ordnung“, sagte Dr. Maier.„Für unseren Geschmack sind eben die an jeder Straßen- ecke aus dem Boden schießenden Ständchen und Buden keine Bereicherung unseres Lan- des und kein volks wirtschaftlicher Fort- schritt.“ Die Gewerbefreiheit tritt durch das neue Rundschreiben der Hohen Kommis- sare in ein neues Stadium. Wir sind gerne bereit, in eine grundsätzliche Diskussion einzutreten und praktische Gegenvorschläge zu machen. Die Gesetzgebung der ameri- kanischen Besatzungsmacht ist hier aber einen Schritt zu weit gegangen. Wenn dieses Recht jetzt auf die britische und französi- sche Zone ausgedehnt werden soll, ist der Zeitpunkt für eine Revision der sehr eiligen Gesetzgebung vom Januar 1949 gekommen.“ den amerikanischen Kongreß um jede nur mögliche militärische Hilfe gebeten hat, sollen die amerikanischen militärischen Dienststellen in Tokio am Montag ange- ordnet haben, einige Lufttransporte zurück- zuhalten. Aus zuverlässigen Quellen verlau- tet, daß die Anordnung auf die„sich ver- schlechternde Lage“ zurückzuführen sei. Die UNO-Korea- Kommission hat am Montag die Aufforderung zur Feuereinstellung über den Sender Seoul veröffentlicht und die kämpfenden Gegner aufgefordert, zu Verhandlungen über eine Kampfeinstellung Vertreter zu entsenden. Das Internationale Rote Kreuz hat sich in einem Telegramm an die süd- und nord- koreanische Regierung als neutraler Ver- mittler des Konflikts angeboten. Radio Moskau hat am Montag- morgen eine erste TAsSsS-Meldung aus Phyeng-Jang(Nordkorea) veröffentlicht, in der ein Kriegskommuniqué des Innenmini- steriums der„Koreanischen Volksrepublik“ wiedergegeben wurde. Der Ministerpräsident Nordkoreas erklärte am Montag, er habe seiner Armee den Befehl erteilt, die militärische Macht Südkoreas zu zerschlagen. Der südkoreani- sche Ministerpräsident Syngman Rhee, 80 sagte Kim, habe aus Südkorea eine„ameri- kanische Kolonie“ gemacht und die Wieder- herstellung der Einheit Koreas verhindert. Er appellierte an die Bevölkerung, den Kampf der nordkoreanischen Streitkräfte um die Einheit des Landes zu unterstützen. Die UNO-EKorea-Kommission teilte den Vereinten Nationen in New Bork am Montag mit, daß der Beschluß des Sicherheitsrats vom Vortag über die Feuereinstellung in Korea„rein akademisch“ sei. Es sei un- möglich vorauszusehen, wie die Page am Dienstag in Soeul sein wird“. Sowjelunion fordert Ausschluß Nationalchinas aus dem alliierten Kontrollrat in Japan Tokio.(UP) Die Sowjetunion forderte am Montag den Ausschluß Nationalchinas aus dem alliierten Kontrollrat in Japan. Gleich- zeitig wurde gefordert, Rotehina als Mit- glied in den Kontrollrat aufzunehmen. Grotewohl berichtet Pieck Berlin.(dpa) Die Regierungsdelegation der Sowjetzonenregierung unter Führung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht(SED) traf Montag- mittag mit dem Flugzeug wieder in Berlin ein. Die Delegation hatte in Prag und Budapest Vereinbarungen politischer und wirtschaftlicher Natur mit den Regierungen der Tschechoslowakei und Ungarns getrof- ken.. Auf einem Empfang des Sowietzonen- Präsidenten Wilhelm Pieck berichtete Ulbricht über die von ihm in Prag und Budapest zwischen der Sowjetzone einer- seits und der Tschechoslowakei und Ungarn abgeschlossenen Verträge. Der Handel zwischen der Sowjetzone und der Tschecho- slowakei werde um 80 Prozent gesteigert. Die Tschechoslowakei werde bis zum Jahresende 1,4 Millionen Paar Schuhe liefern. Der Handel mit Ungarn werde um 70 Prozent zunehmen. Es seien große Fleischlieferungen aus Ungarn zu erwarten, größere Mengen Weizen und Weizenmehl und 100 000 Paar Arbeitsschuhe. Ulbricht wiederholte bei dieser Gelegenheit noch einmal die Erklärung der Sowietzonen- Delegation in Prag, daß die Umsiedlung der Sudetendeutschen„auf Grund des Potsdamer Abkommens unabänderlich, gerecht und endgültig sei.“ Unterhaus beginnt mit Schumanplan-Debatte Anthony Eden fordert Englands Beteiligung/ Attlee-Erklärung zu Korea London,(dpa-REUTER) Vor einem dicht- besetzten Unterhaus und überfüllten Tri- bünen begann am Montagnachmittag die britische Parlamentsdebatte über die Be- teiligung Großbritanniens am Schumanplan. Als erster Redner er- griff der frühere Außenminister Eden für die Opposition das Wort. Die Stimmung des Hauses war nach der Korea-Erklärung Premierminister Attlees sehr ernst. Der britische Ministerpräsident hatte er- klärt, daß die britische Regierung„aufs tiefste besorgt“ sei über den„Frie- densbruch“, der sich in Korea ereignet haben soll. Korea sei ein Land. das unter der besonderen Verantwortlichkeit der UNO gestanden habe und in dem im Augenblick eine UNO- Kommission tätig sei. Eden erklärte, Großbritannien hätte auf die französischen Vorschläge besser vorbe- reitet sein müssen.„Wir hätten einige Vor- schläge einbringen und die Initiative vor einiger Zeit selbst ergreifen sollen.“ Es läge Wesentlich im britischen Interesse, daß der Schumanplan Erfolg habe. Groß brit an- mien solle sich deshalb an dem französischen Projekt beteili- gen. Der Zusammenschluß der europäischen Grundindustrien kann nach Ansicht Edens vor allem das deutsch- französische Verhält- nis endgültig bereinigen. Deutschland ist bereit, wieder auf der internationalen Bühne zu erscheinen. Wir haben Deutschland dazu verholfen. nicht nur Europa, sondern die ganze Welt beobachtet das Wiederauftreten Deutschlands“, fügte Eden hinzu. Die Bun- desrepublik stehe zwischen der Drohung des sowjetischen Expansionsstrebens und der Hoffnung, Rettung in der solidarischen Gemeinschaft mit ihren westlichen Nach- barn zu finden. In politischen Kriesen erwartet man einen knappen Abstimmungserfolg der Labour-Regierung. Sollte die Opposition bei der Abstimmung siegen, müßte die Regie- rung zurücktreten. Die Debatte wird als eine der wichtigsten seit Kriegsende be- trachtet, da sich die beiden großen Parteien in einer wichtigen außenpolitischen Frage grundsätzlich uneinig zu sein scheinen. Premierminister Clement Attlee und der Oppositionsführer Winston Churchill werden erst am Dienstag das Wort ergreifen. Dem Unterhaus liegen zwei Anträge vor. Ein Antrag der Opposition fordert die Be- teiligung der britischen Regierung an den Schumanplan- Verhandlungen. Die Regierung hat einen Zusatzantrag eingebracht, in dem ihr Standpunkt gebilligt wird. 5 Sechs Monate Schumanplan-Beralungen Paris-Delegation berichtet der Bundesregierung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Auf rund sechs Monate veran- schlagt man in Bonn die Dauer der Ver- handlungen über den Schumanplan.„Nach dem Inkrafttreten dieses Planes wird es keine deutsche Industrie- mehr geben, son- dern geologische Regionen, für die Grenzen nicht mehr existieren, etwa das deutsch- holländische Kohlenrevier Ruhr-Köln- Aachen, das saarländisch-lothringisch- luxemburgische Industrierevier“. Aus die- sem Satz eines Mitgliedes der deutschen Delegation, die in der Nacht zum Montag aus Paris zurückkehrte, läßt sich die ganze wirtschaftliche Tragweite der französischen Vorschläge ablesen, über die zur Zeit in Bonn beraten wird. Am Montagvormittag berichtete Mini- sterialdirigent Herbert Blankenhorn dem Bundeskanzler in dessen Röhndorfer Heim über den Verlauf und den Stand der „ersten Tage“ der Schumanplankonferenz. Am Nachmittag wurde die Unterrichtung durch Prof. Dr. Hallstein und die übri- gen Delegationsmitglieder fortgesetzt. Der interministerielle Ausschuß, der aus den Ministern Blücher, Erhard und Schäffer ge- bildet wurde, und unter Vorbtz von Dr. Adenauer steht, wurde hinzugezogen. Man erwartet für heute die Konstituierung und den ersten Zusammentritt der beiden Fach- gremien, die aus Völker- und Staatsrechtlern und aus Sachkennern der deutschen Wirt- schaft zusammengestellt wurden. Sie sollen die wirtschaftliche und völkerrechtliche Seite der französischen Vorschläge untersuchen und die Fundamente für deutsche Gegenvor- schläge, Wünsche und Anregungen ausarbeiten. Die zurückgekehrten Verhand- lungsteilnehmer erklärten, daß sie vom bis- herigen Verlauf der Konferenz befriedigt seien. Es habe sich ein weitgehendes Ein- vernehmen zwischen der französischen, ita- lienischen und deutschen Delegation gezeigt. Dieses gelte sowohl für die Errichtung der übernationalen Behörde, wie auch für deren parlamentarische Kontrolle. Hinsichtlich der Niederlegung der Zollgrenzen zeige sich bei diesen drei Verhandlungspartnern ebenfalls eine konstruktive Bereitschaft. Bedenken seien von den Belgiern in bezug auf die Autonomie ihres Außenhandels und der Preisgestaltung für die unter die Montan- union fallenden Produkte laut geworden. Die Holländer zögerten, solange nicht genau fest- stehe, wie die Mitgliedsregierungen ihre Einsprüche gegen die„bindenden Beschlüsse“ der Oberbehörden geltend machen können. Eine Stellungnahme der Bundesregierung zu den französischen Problemen dürfte erst zu erwarten sein, wenn die Fachgremien ihre Gutachtertätigkeit abgeschlossen haben Dies gilt besonders auch der sachlichen Be- gründung für die Fortexistenz der Ruhr- behörde im Augenblick des Inkrafttretens des Schumanplanes. Ueberhaupt hat man den Eindruck, und das bestätigen Aeußerun. gen sowohl von französischer wie auch von deutscher Seite, daß man jetzt, nachdem der Anstoß einmal gegeben wurde, vorsichtig und sorgfältig zu Werk gehen will. erfolgt ung Seite 2 e 3 MORGEN r Die Tore zur Welt öffnen sich allmählich wieder für uns. Mit dem Schumanplan und dem bevorstehenden Beitritt der Bundes- republik Deutschland zum Europarat beginnt nunmehr auch die Außenpolitik in die Hände 8 5 3 5 der Bundesregierung überzugehen. Die Ent- Die überraschende Kriegserklärung der 178 8 r 5 stehen. ist Wolksdemokratisch Republik Nordkorea Wicklung, an deren Anfang wir stehen, is enen epubui Nordkorea nicht die Frucht vorübergehender Zweck f 1 g 5 1 1 Sen 8 n ihren unter amerikanischer Protektion mäßigkeitserwägungen, sondern hat ihr 813 3. 5 SA S en, 4 aabnen Nachbar- und Bruderstaat dauerhaftes Fundament im Grundgesetz Südkorea zerstörte, einer gellenden Sirene Sleich, das letzte, kaum Dienstag, 27. Juni 1930 Korea n Selbst. In seinem Vorspruch hat das Grund- ei en n gesetæ dem Bund die Aufgabe gestellt, als der n Sen Franeisco. gleichberechtigtes Glied in einem vereinten un neuer akt in der Tragödie der un- Europa dem Frieden der Welt zu dienen Natürlichen Alliierten hat begonnen, dessen Besen: Vor 8 jewefftren Mebrhefts der Ende noch niemand kennt. Denn wenn sich B unabhängigen, 3 8 8 Auch kast überall, Wo heute auf dem Erden- wärtige und jede Künftige deutsche 8 rund Menschen Waffen gegeneinander rich- rung gerichteten Verfassungsbefeh! erläutert ten, im Hintergrund die gleichen großen 5. Bestimmungen Schatten al ichnen, die das Weltgeschehen Ber 8 n riffskrieg 181 n A0 dd 93 bat doch hier zum er und Bann getan. Im vorzubereiten und Ae die Ost- West-Spannung zu einem zu führen, ist ein Verfassungsbruch Gehor- Okkenen blutigen Konflikt geführt, über sam gegen das Verbot des Angriffskrieg dessen wahre Bedeutung kein Zweifel herr- 1 N 918 einzige Pflicht die 5 8 zaun kann: der keries, ewischen diesen Sesetz einer jeden deutschen Regierung auf- beiden Staaten. die Schöpfungen des Geistes erlegt. Es verlangt mehr von ihr. Sie soll gauc der Macht der zwei großen Kontra, dem FPrieden aktiv dienen und Mittel ung enten sind, ist nichts anderes, als ein nicht Wege suchen, um eine friedliche und G 3 Kalter Krieg des Ostens segen den hafte Ordnung in Europa und in der Welt —— herbeizuführen und zu sichern. Um dieses Man weis, um was es geht; der uralte Zieles willen darf sie den Bund einem Kampf der fernöstlichen Mächte um die stra- System kollektiver Sicherheit einordnen und ktegisch außerordentlich wichtige Halbinsel staatliche Hoheitsrechte zugunsten über- Forea hat eine moderne Form gefunden., staatlicher Einrichtungen aufgeben. Straß- Der russische Anspruch auf das„Land der burg und der Schumanplan sind politische Morgenfrische“ ist ebenso historisch wie der Möglichkeiten, wie sie das Grundgesetz im Japans, dessen Erbe nun die Amerikaner Auge hat. übernommen haben. Für diese ist die Halb. Keine Regierung kann ungestört Frie- insel die drohende Pistole gegen das japani- denspolitik treiben, wenn sie darin nicht sche Archipel, das sie zum äußersten Ver- von allen Bevölkerungsschichten rückhaltlos teidigungsgürtel gegen das rot gewordene Unterstützt wird. Stresemann ist den Wien und den Kommunismus ausbauen Widerständen gegen seine Verständigungs- Wollen. Für die Russen aber, die in der politik physisch erlegen. Es genügt deshalb Nord koreanischen Bevölkerung traditions- nicht, daß das Frundgesetz der Regierung Veränkerte Sympathien finden, ist das Weisungen erteilt. an die sie sich bei ihren „Westliche“ Südkorea eine indiskrete Platt- politischen Entscheidungen zu helten hat. orm am Rande des volksdemokratischen Den unverantwortlichen Elementen, die Riesenkomplexes. Korea war immer ein be. ihre friedlichen Bestrebungen zu durch- Sehrtes Objekt für seine machthungrigen kreuzen suchen, muß das Handwerk ge- Nachbarn, und so ist auch heute wieder legt werden. logischerweise an dieser exponierten Naht-. stelle zwischen Ost und West ein Kampf Seinem Wesen nach kann das Grundge- Ausgebrochen, der über die lokale Bedeu- 3 5 ar e 5 5 Gemein- tung des strategischen Besitzes hinaus welt⸗ 3 nad 3 1211 JJ Weite Folgen haben kann. Der Kreml, der Str„ut nicht ihm, sondern dem Batürlich nicht direkt in Erscheinung tritt,. i r e d nuit bier alles au gewinnen, denn seine Po- keine Strafnormen, die den Staat in seinem sition ist günstig und die Ueberraschung Bestand nach 1 5 5 10 aufen een Seglückt. Die Vereinigten Staaten aber, deren Die früher geltenden sind vorn Kontrollrat unklare ASienpolitik auch hier schwanken außer Kraft gesetzt worden. Sie könnten des Terrain geschaffen hat und die, abgese- zudem nicht vorbehaltlos übernommen wer- I Lüctte muß die künftige und, nach Sachlage der Dinge, unvörsichti⸗ Strafgesetzgebung ausfüllen. Geeignete Vor- 8 Unterstützungserklärungen sich gehütet schläge dazu bringt der Gesetzentwurf der Raben, die Integrität Südkoreas zu Sarans Bundesregierung zur Aenderung des Straf- tieren, haben sehr viel zu verlieren: eine 5 ersten 1 58 g g 8 esetzbuches. strategische Position und, was vielleicht noch 8. Wielkiger ist, ihr„Gesicht“ und das Gewicht res Wortes. Wenn auch der Krieg in Korea mensch- cher Voraussicht nach lokalisiert bleiben Wird— da der Osten kaum an einer über seine unmittelbaren Zwecke hinausgehenden Ausweitung interessiert sein kann, der We- sten aber niemals das Odium der Kriegs- Ausweitung auf sich nehmen wird— ist er doch ein Menetekel, das an Deutlichkeit Nichts zu wünschen übrig läßt. Der Mensch- Reit sitzt ein eiskaltes Grauen im Nacken. Fünf Jahre nach dem Abwurf der ersten Atombomben, nach dem Ende eines unvor- Stellbar grausamen Krieges ist die Furcht, anstatt zu Weichen, immer unermeßlicher geworden, Die Charta der Vereinten Natio- nen ist auf dem besten Wege, ein wert- loser Fetzen Papier zu werden. Der Sicher- Beifsxat kann nur ein fait accompli kon- Statleren und es verdammen, während wie- der Bomben auf friedliche Städte fallen und unschuldige Menschen von ihren Herd- Stätten vertrieben werden, während wieser Brand und Zerstörung die Frucht von Men- Sschenfleig und Menschenmühe überfallen Unck ein unglückliches Volk auf dem Altar l 1 der Intoleranz geopfert wird. 0 Für Europa ist dieser Krieg im Fernen Osten, von dem niemand sagen kann, daß er uns nichts angeht, eine Warnung, ein Kassendra-Ruf, der nicht überhört werden dark. Protz scheinbarer Parallelität sind die Verhältnisse hier geographisch, politisch und strategisch andere, der Kanonendonner von Korea aber müßte die Europäer zur Besinnung bringen und den sinnlosen, selbst- Lerstörerischen Parteienhader, der dem Zu- sammenwirken der Kräfte bislang immer Wieder entgegenstand, ein Ende zu bereiten. Die Krise in Frankreich, die fast gleich- Zeilig mit dem Kriegsausbruch im Fernen Osten aufgetreten ist, hat wieder einmal Seseigt, auf wie schwachen Füßen unsere Zukunft noch steht. Solange eitler Egoismus und engstirniger Doktrinarismus die Stunde regieren, bestehen immer noch Zweifel, ob Europa den Erfordernissen dieses Jahrhun- derts gewachsen ist oder ob sein Weg aus eigenem Verschulden in die Dämmerung der Becdleutungslosigkeit hinabführen wird. H. H. Massenverhaftungen von Geistlichen in Ungarn 1 Vatikanstadt.(dpa- REUTER) 922 Geist liche und Nonnen sind in der Nacht zum 0. Juni von der ungarischen Geheimpolizei kestgenommen und in abgelegene Klöster bracht worden, die als Konzentrations- Ager für Angehörige des geistlichen Standes in Ungarn umgewandelt wurden, verlautete Am Montag aus Vatikankreisen. Nach dieser Darstellung erfolgten die Festnahmen ohne vorherige Bèenachrichtl Sung Ungarische Geheimpolizisten brachen in die Klöster und Stifte ein, indem sie die Türen zertrümmerten, durch die Fenster Sinstiegen oder Mauern überkletterten. Den Festgenommenen Nonnen sowie den 322 Geistlichen und Mönchen soll nur eine halbe Stunde Zeit gelassen worden sein, um sich anzukleiden. Jeder durfte nur fünf Kilo- Sramm Bekleidungsstücke mitnehmen. Die Oberen der ungarischen religiösen Orden sollen bei der Budapester Regierung gegen diese Maßnahme protestiert haben. Ueber dem Entwürf schwebt der Leitsatz des Grundgesetzes, den Frieden zu achten und zu fördern. Der Gedanke, die fried- lichen Beziehungen Deutschlands zum Aus- land strafrechtlich zu schützen, war auch dem früheren Recht nicht fremd. Als keind- liche Handlungen gegen befreundete Staa- ten waren Angriffe einzelner gegen ihre Verfassung und ihren Gebietsstand, sowie die gewaltsame Behinderung ihrer staat- lichen Organe in der Ausübung ihrer ver- fassungsmäßigen Rechte strafbar. Fremde Staatsoberhäupter, ausländische Flaggen und sonstige Hoheitsabzeichen waren gegen Beleidigung und Verunglimpfung durch Strafnormen geschützt. Diese Vorschriften konnte der Entwurf nicht unverändert übernehmen, weil sie überwiegend von einzelstaatlichen Vorstel- Spanien und England Die Lücke im kontinentalen System/ Franco will wieder europäische Politik treiben Madrid. Man braucht nicht immer gerade bis zu Philipp II. und der unbesieglichen Armada zurückzugehen oder auf Gibraltar zu verweisen, um eine Erklärung für die konstanten Spannungen des spanisch- briti- schen Verhältnisses zu finden. Ein Teil der Madrider Gesellschaft, die ihre Pro- briti- schen Traditionen auf die Zeit Wellingtons und der Befreiungskriege gegen Napoleon Zurückführt, folgt zwar auch heute noch dem Beispiel des Herzogs von Alba, der eine Mi- schung von spanischer Vergangenheit mit britischer Gegenwart ist. Aber dieser Min- derheit steht das gewaltige Uebergewicht der öffentlichen Meinung eines Volkes ent- gegen, dessen Mißtrauen gegen England zahlreiche historische und politische Erklä- rungen findet. An solche Gegensätze ist man jetzt wieder einmal erinnert worden, als die Reserven Englands gegenüber dem Schu- manplan die Problematik des bri- tischen Verhältnisses zum Kon- tinent hervortreten ließen. Kein Volk kennt diese Problematik besser als die Spa- nier, die ihr nicht nur auf der europäischen, sondern auch auf der kolonial- und welt- Dolitischen Ebene immer wieder begegnet sind. Daß die Wirklichkeit eines auf dem wirtschaftlichen Kolonialprinzip begründe- ten Empires der spanischen Missionsidee eines christlichen Weltstaates den Rang ab- gelaufen hat, kann diese traditionsbewußte Nation ihren alten Gegenspieler noch immer nicht verzeihen. Ueber das spanische Ver- hältnis zum europäischen Westen fällt nach wie vor der Schatten solcher Reminiszenzen. Aber es scheint fraglich, ob es zweck mäßig ist, heute noch derartige Konflikt- stoffe so unbeachtet herumliegen zu las- sen wie in einer Vergangenheit, in der die iberische Statisterie am Rand des Konti- nents kaum die Spesen eines Kopfzerbre- chens wert war. Seit damals hat sich vie- les geändert. Zu den Akzenten, die sich verschoben haben, gehört auch der, welcher heute mit besonderem Nachdruck auf der strategischen Bedeutung des Pyrenäen- raumes liegt. Das ungeklärte Verhältnis zwischen Spanien und dem übrigen Europa ist zweifellos einer der s e hWächsten Punkte im System der westeuro⸗ päischen Koordination. Dabei hat Angriffskrieg in Acht und Bann Die Einmischung in das innere Leben fremder Staaten ist Friedenssabotage lungen bestimmt waren. Das Grundgesetz verlangt in seinem Bestreben, Deutschland in das System einer internationalen Ge- meinschaft einzugliedern, die Gleichstellung des Auslandes mit dem Inland. Dem trägt der Entwurf Rechnung, indem er dieselben Strafvorschriften, die dem Schutze der Bun- desrepublik Deutschland gegen Hochverrat, Zwang und Gewaltanwendung dienen, auch zugunsten ausländischer Staaten für an- wendbar erklärt. Die Einmischung in das innere Leben fremder Staaten ist nur eine Form der Sabotage des Friedens. Daneben eröffnet sich politischen Heig- Spornen und hintergründigen Machtgruppen ein weites Feld, auf dem sie sich friedens- keindlich austoben können. Die Propaganda für den Krieg und jede andere Kriegsvor- bereitung, wie wir sie während der Weimarer Zeit in der Aufstellung halb- militärischer Verbände durch politische Par- teien erlebt haben, ist ein Spiel mit dem Feuer. Die unkontrollierte Herstellung von Kriegsmaterial in beliebiger Art und Menge und der Handel damit häuft gefährlichen Sprengstoff an. Die Vergiftung der inter- nationalen Beziehungen, die gewissenlose Demagogen durch öffentliche Hetze gegen andere Völker heraufbeschwören können, ist ein Unglück für den Frieden. Alle diese Handlungen verstoßen gegen den Geist und den Wortlaut des Grundgesetzes, aber straf- rechtlich zu erfassen, waren sie nach dem bisherigen Recht nicht. Die Friedensartikel des Grundgesetzes, neu in ihrer Art, ver- langen zu ihrem Schutz neue Straftat- Wird Fall Engler Regierungsskandal 7 Engler erhebt Vorwürfe gegen das hessische Kabinett Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) Der in der ver- Saligenen Woche aus seinen Aemtern ent- fernte Ministerialrat Herbert Engler er- hob am Montag schwere Vorwürfe gegen führende Mitglieder des hessischen Kabi- netts vor Vertretern der Presse und bezeich- nete seine Entlassung aus dem Staatsdienst umd die ihm zur Last gelegten Verfehlungen als Folge persönlicher Intrigen, die auf den „abgrundtiefen Haß der Arbeitgeberver- bände“ gegen ihn als den Schöpfer des hes- sischen Betriebsrätegesetzes zurückzuführen seien. Engler war, wie der„Morgen“ am 21. Juni berichtete, Ministerialrat im hessi- schen Arbeitsministerium und Spielte als amtlicher Schlichter eine hervorragende Rolle.) Als Urheber des gegen ihn erfolgten Vorgehens nannte er den Stellvertretenden Ministerpräsidenten Dr. Werner Hilpert (D) und Minister Wa S ner(SPD), gegen die er Strafantrag Wegen Amtsmißgbrauchs, Bruchs der Schweigepflicht, Verleumdung und übler Nachrede erstattet habe. Hilpert hätte bereits im Oktober 1946 vor Arbeit- geber vertretern erklärt, daß er Engler be- seitigen werde, wozu man ein Steuerermiti- lungsverfahren benutzt habe, dessen Me- thoden schlimmer gewesen seien als die der Gestapo. Engler verwies unter Vorlage von Dokumenten auf die Rechtmäßigkeit seiner beiden Doktortitel und nannte die Rechts- anwälte und Firmen, bei denen er als Re- ferendar, Assessor und Symdikus, als Spar- kassendirektor und Verleger tätig War, ehe er von den Nazis ins KZ eingeliefert wurde. Er lebe seit 1931 in Hessen und sein Straf- registerauszug weise nicht eine Vorstrate auf. * Nach diesen Eröffnungen Englers darf man gespannt sein, welches Ergebnis das Von unserem Madrider H. B.- Korrespondenten Dienstag, 27. Juni 1950 Nr. 14 — Vertriebene für Südweststaat Karlsruhe,(OP) Der Vorstand des Lan- des verbandes der vertriebenen Deutschen in Nordbaden hat sich am Sonntag in Heidel. berg für sämtliche Flüchtlinge zum ersten Male offiziell für die Bildung des Süchwezt. staates àusgesprochen. Dies erklärte der erste Vorsitzende des Verbandes, Pr. Karl i Die 5 des 8 8. Bartunek, in Karlsruhe, Sämtliche 5 hängt nicht allein von dem Ilen des 18 8ei 1 et 5 i 1 5 5 jebenen seien aufgeforde„ a deutschen Volkes ab. Durch einen Krieg trieb 85 1 5 Worden, bel der chen anderen Staaten oder einen bevorstehenden Volksbefragung im Herhzt bestände. Das Grundgesetz selbst verlangt, daß bestraft werden soll, wer den Frieden sabotiert. Der Entwurf faßt alle diese Hand- lungen unter dem Oberbegriff des Friedens- Verrats zusammen und bedroht sie, wie den Hoch- und Landesverrat, mit schweren Zuchthausstrafen. Bürgerkrieg in einem anderen Staate, kann den Südweststaat aus Wirtschafflichen der Friede in Deutschland in Gefahr ge- Gründen zu bejahen sowie im Hinblick au raten. an dem Beispiel der Schweiz und die Bedeutung, die der Ueberwindung klein. staatlicher Formen zukomme, die Wieder. herstellung der alten Landesgrenzen abzu- lehnen. Damit würden, so sagte Dr. Bartu- nek, etwa 250 000 Vertriebene für den Zu- sammenschluß der südwestdeutschen Län- der mobil gemacht. Schwedens haben wir geseben, wie Slücklich ein Volk sich schützen kann, dessen Regie- Tung es versteht, durch eine weise Politik die Kriegsfurie vom Lande fernzuhalten. Nach dem Vorbild dieser Länder kann die Bundesregierung im Kriegsfalle Bestimmun- gen zum Schutze der deutschen Neutralität erlassen. Daß jeder dieselben peinlich be- achtet, ist für das deutsche Volk lebens- wichtig. Wer sie verletzt. begeht ein Ver- FD plant Friedenskäm pfer-Treffen brechen am Volk und verdient Strafe. Er f. 5 5 Im Ax, sol! nach den Vorschlägen des Entwurfs Rul gebiet wegen Neutralitätsbruchs zur Verantwor- Essen.(dpa) Auf einer von der kommu- tung gezogen werden können. nistischen FDJ einberufenen„Konferenz der jungen Friedenskämpfer Westdeutsch⸗ jands“ wurde in Essen beschlossen, einen „Tag der einhunderttausend jungen Frie- denskämpfer an Rhein und Ruhr“ zum 30. September und 1. Oktober einzube- rufen. Im Mittelpunkt dieser Tagung sol ein„Kongreß der jungen Friedenskämpfer“ stehen. In dem Grauen zweier gewaltiger Kriege haben wir erkannt, daß der Friede das höchste Gut der Menschheit ist. Ein Gesetz, das sein Sinnen und Trachten darauf richtet, ihn zu erhalten und zu mehren, ist aus dem Herzen des Volkes heraus geschrieben. Je Weniger der Strafrichter genötigt ist, es an- zuwenden, um so reifer ist das Volk und um so menschlicher seine Gesinnung. hõ Arbeitsgemeinschaft von Rechts- parteien Neuwied.(dpa) Die Sozialistische Reichs. Partei(SRP), die Vaterländische Union (VIU), die Nationaldemokratische Partei NP) und der Bund der Unabhängigen beschlossen am Wochenende in Neuwied, eine Arbeitsgemeinschaft zu bilden. Etya zwanzig führende Persönlichkeiten dieset Politisch rechtsstehenden Parteien ind Verbände nahmen an dieser Tagung eil, die ursprünglich geheim bleiben sollte. gegen ihn von der Frankfurter Oberstaats- anwaltschaft auf Antrag der hessischen Staatsregierung eingeleitete Ermittlungsver- fahren erbringen wird. Ohne Zweifel ist der Umstand, daß Engler nach Frankfurt zu- rückkehrte und hier in aller Oeffentlichkeit den Kampf um seine Rehabilitierung auf- nahm ein Zeichen dafür, daß die Dinge nicht ganz so klar liegen, wie sie sich nach der offiziellen Verlautbarung des hessischen Kabinetts ausnahmen. Es sieht fast so aus, als wolle sich der„Fall Engler“ zu einem Regierungsskandal entwickeln, der dem seit langem nicht mehr sehr sattelfesten Kabinett Stock viel Unannehmlichkeiten bereiten und in manche Hintergründe leuchten dürkte. Ds in deutscher Zuständigkeit Frankfurt.(UP) 17 700 bisher von der internationalen Flüchtlingsorganisation CRO) betreute und dem Amt des amerikanischen Hohen Kommissars unterstehende ver- schleppte Personen werden nach Afftffchler Verlautbarung noch im Laufe dieser Woche Lerwaltungsmäßig und finanziell deutschen Behörden unterstellt. Die Uebertragung der Befugnisse geschieht in der gesamten US- Zone durch 27 verschiedene Erfassungsstel- len in Zusammenarbeit von Vertretern des amerikanischen Hohen Kommissars, der RO und der deutschen Regierung. Nach Ansicht der IRO hat die jetzt übergeführte Gruppe Weniger Aussicht auf eine baldige Wieder- ansiedlung, als die 76 325 Personen, die wei- terhin in den Wiederansiedlungs-Durch- gangslagern der IRO verbleiben dürfen., Die jetzt überführten 17 700 Personen können Wegen Ueberschreitung der Altersgrenze, „Kreuz des deutschen Ostens“ Bad Harzburg.(dpa) In Bad Harzburg wurde am Samstag das 20 Meter hohe „Kreuz des deutschen Ostens“ feierlich ein- geweiht. Das aus neun dicken Lärchen⸗ stämmen zusammengesetzte Kreuz War vor kurzem auf den 550 Meter hohen Uhlen- klippen bei Bad Harzburg nahe der Zonen- grenze errichtet worden. Bundesflüchtlingsminister Dr. Hans Lu- kaschek sagte in seiner Welherede: „Wir vergessen niemals die Heimat und an- erkennen niemals, was ruchlose Menschen i auf unsere Heimat aus- als Verzicht SPrechen“!« 5 Mit Volldampf gegen Schmuggel Bonn.(gn-Eig. Ber.) Die Hohe Kom- mission wird in Zukunft dem Bundesfinanz- minister bei der Schmuggelbekämpfung Wirksam Hilfestellung leisten. Dies geht aus einem an den Bundeskanzler gerichteten Schreiben hervor. Darin wird angekündigt, daß ab 1. Juli ein neues Verfahren in Kral tritt, nach dem eine Einfuhrkontrolle bel Lieferungen für alliierte Streitkräfte ermög. licht werden soll. Der Ueberwachung der bisher freien Liebesgabeneinfuhr Wird Zleichfalls zugestimmt. Ferner soll im Falle von Verkäufen aus Besatzungsbeständen die Krankheit eines Familienmitgliedes oder. 5 n 471 55 deutsche Zollverwaltung unterrichtet wer . sroßen Angehörigenzahl nicht aus- den, so daß sich die deutschen Käufer der Abgabenerhebung nicht mehr entziehen können, Eine endgültige Entscheidung über die Gerichtshoheit über Ausländer und ver- schleppte Personen wird in Aussicht gestellt „Kräftige Schlange“ gesunken Husum,(dpa) Auf dem Sande zwischen Nr. 146 Was 7 sich gerade in jüngster Zeit zur allgemei- nen Ueberraschung gezeigt, dag die Diffe- renzen, die zwischen Frankreich und Spa- nien stehen, sich offenbar noch leichter klären lassen als die Schwierigkeiten der spanisch- britischen Beziehungen. Daß Fran- zosen und Spanier sich an den entgegen- gesetzten Enden einer Skala der Tempe- ramente aufhalten, bedarf kaum einer Er- klärung. Die Herablassung. mit der die französische Literatur des 19. Jahrhunderts ein Spanien der inquisitorischen Finsternis dem Europa vorstellte, hat tiefe Spuren hinterlassen. Der Thron der moralischen Unantastbarkeit von dem die Spanier französische„Frivolitäten“ inspizieren, ist noch immer nicht eingestürzt. Zu der Xe- nophobie, die ziemlich dicht unter der Haut der vielgerühmten spanischen Höflichkeit sitzt. mögen die historische Erlebnisse mit England und Frankreich zu gleichen Teilen beigetragen haben. Aber trotz aller tradi- tionellen Konflickte mit Frankreich wirkt hier der ausgleichende Faktor einer ge- meinsamen Religion fort, während Zwi- schen London und Madrid eine Kluft offen steht, die nicht nur von politischen, sondern von PSV ChoOlogis chen Spannungen aufgerissen ist und ihre historische Wurzel in konfessionellen Gegensätzen Het. Vor einem solchen Hintergrund muß sich die ideologische Gegnerschaft, die heute Z Wi- schen Franco- Regime und Labourregierung besteht, mit besonderer Deutlichkeit ab- zeichnen. Das beiderseitige Verhältnis hat sich von dem Rückschlag des Spanischen Bürgerkrieges noch nicht erholt, in dem die britischen Sympathien unverhohlen auf Sei- ten der Franco-Gegner waren. Wie weit⸗ gehend sich die Stimmung während des zweiten Weltkrieges zuspitzte, haben die Memoiren Sir Samuel Hoares über seine Madrider Mission der Jahre 1940/45 zur Ge- nüge gezeigt. Immerhin aber bestanden mit Churchill an der Regierung noch manche Möglichkeiten der Verständigung, wie seine damaligen Unterhaus-Erklärungen unter- strichen, in denen der Wert der spanischen Neutralität für die alliierte Kriegführung Wiederholt anerkannt wurde. Das ist mit dem Tag anders geworden, an dem Labour in die Verantwortung einrückte. Seitdem sind die Historischen Migverständnisse, die zwischen Spanien und England bestehen, ins Quadrat der ideologischen Gegensätze er- hoben worden. Die spanischen Hoffnungen auf einen konservativen Sieg bei den Pri- tischen Februarwahlen wurden zwar ent- täuscht, aber die nicht seltenen Abstecher, die jüngst von den Parteifreunden Churchills nach Madrid gemacht wurden, bestärken das Regime in der Erwartung, daß im Foreign Office der außenpolitische Realismus der Konservativen bald die ideologische Diplo- matie Bevins verdrängen möge. Vorerst gibt man sich hier mit der Fest- stellung zufrieden, daß die Einheits front der Empire-Staaten, die bis- her bei allen Spanien-Debatten der Ver- einten Nationen in Erscheinung trat, nicht mehr existiert, seit in Australlen und Neu- Seeland die Labour-Regierungen im Wahl- kampf unterlegen sind. Damit erhöhen sich die Aussichten auf einen günstigen Ausgang der Abstimmung, mit der die UNO im Herbst über die Aufhebung des diplomati- schen Boykotts entscheiden wird. Aber nä her liegt dem Regime im Augenblick die Entwricklung seines Verhältnisses zu Europa, dem die spanische Außenpolitik nach 1945 erzwungenermaßen den Rücken gewendet hat, um den Ring der Isolierung an anderer Stelle, in Südamerika und im Naben Osten, aufzusprengen. Jetzt scheint, wie Franco in Bilbao zu erkennen gab, der Moment ge- kommen, um auch wieder euro Päische Politik zu treiben. Unter diesem Aspekt gilt für das Regime vor allem der Schumanplan als ein möglicher Anknüpfungspunkt. Seit gerau- mer Zeit hat kein französischer Außenmini- ster in Madrid eine bessere Presse gehabt als Robert Schuman. Man weiß sehr wohl, daß der Plan einer europäischen Montan- union in wirtschaftlicher Hinsicht Spanien keine nennenswerten Aussichten eröffnet. Aber die Differenzen, die an Hand des Pro- jektes zwischen der ebropäischen Auffas- sung Frankreichs und Englands deutlich ge- worden sind, können dem Regime nur will- kommen sein, das sich hier eine Chance ausrechnet, den Ring der feindseligen Soli- darität zu sprengen, dem man sich bisher im europäischen Westen gegenübersah. den Halligen Süderkoog und Norderkoog haben Fischer aus Pellworm bei Husum am Jonmtagabend Wrackteile geborgen, die aller Wahrscheinlichkeit nach von dem einem Wikingerschiff nachgebautem Fahrzeug „Kräftige Schlange“ stammen. Die„Kräftige Schlange“, die von 16 Schweden zu einem Freundschaftsbesuch nach Paris gerudert werden sollte, hatte am letzten Donnerstag Kurz vor Einsetzen des heftigen Stuume über der Nordsee den Nordostseekanal Passiert. An der Küste bei Husum sind nach Angaben des Schiffsmeldedienstes in Ham- burg am Montagvormittag die Leichen von zwei Angehörigen der Besatzung des schwe- dischen Wikingerbootes geborgen worden. Sie waren bei Friedrichskoog und Süderkocg an Land getrieben und von der Polizei Pellworm als Besatzungsangehörige des Fahrzeugs identifiziert worden. Wasserschutz ist Sache der Länder Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Den Landtagen Württemberg- Badens, Bayerns und Hes sens ist nach monatelangen Verhandlungen der Entwurf eines Staatsvertrages n den drei Ländern über die Wasser-Schun, Polizei auf dem Rhein, im Main und Neckar zur Annahme zugeleitet opal. Nach dem Entwurf soll jedes der drei* der innerhalb seines Gebietes mit. April 1950 die bisher von der Wasserschu Polizei, Gruppe Rhein-Main-Neckar, 1 genommenen Aufgaben in eigene 8 digkeit übernehmen. Das Personal 55 Wasserschutzpolizei soll ebenfalls von 155 Ländern übernommen und von ihnen 5 zahlt werden. Zur Sicherung eines„ lichen Einsatzes der Wasserschutepolen sieht Artikel II eine Einsatzleistung mit ch Sitz in Niederwalluf(2) vor, von der 9275 die Ausbildung der Wasserschutspolie 35 vorgenommen werden soll. Sie wird e 1 falls die übergebietliche Leitung nach oll gemein- polizeilichen und scha zeilichen Gesichtspunkten 5 Nach dem Vertragsentwurf obliegt 1 ganisation der Einsatzleitung Hessen, 4918 Kosten sollen von den Ländern. getragen werden und zwar von 5 e berg-Baden zu 40, von Hessen zu 4 von Bayern zu 14 Prozent. POI ES Indust. dertta. dee dav uo in Irge unweit Ameril 6 Eile Sch Man m Aber Wort. Staats von en ist er offiziel! westlic nichts expert sachlic enes P Her der au ist um die wWe hat nic zu tur leitung dem Wildni Sowie eigene d WD, deben danten ihrer! Dal. nung: sen vo ten fü gebiet Golde Abe der hä ablehn die Ge arbeite 70 Gre kroren Monate MWD. keangen Der je Haupts Meer Rückfa Die F. ö und R. n Knox old. gebracl staat il. Gol Wertm 5 — „Es dagte 8 Tap Jagen. Abe ſchon e einten einem de A rer 8 Ster ar dröhne Für zu in die 7 3 146/ Dienstag, 27. Juni 1950 ſſas nicht im Atlas steht — at des Lan- autschennn in Heidel. um erzten Alle Geographiebücher versagen, wenn Südwest. wir heute unter Sibirien nachschla- klärte g gen. Seit dem letzten Weltkrieg hat sich 74 östlich des Ural eine unvorstellbare Dr. Rar! Wandlung vollzogen. Große Städte ent- liche der. standen mitten in der Taiga oder im en, belt, ewigen Eis, Bergwerke und ein ganzer in belder] Atom-Staat unter der Erde. Die meisten im Herbst Ansiedlungen tragen keinen Namen, makklichen allenfalls eine Chiffre im Geheimbuch 5 des Kreml. Unser Mitarbeiter hat zwei blick aut solcher Ortschaften besucht, bevor sie ung klein. gänzlich abgeriegelt wurden. Aussagen e Wied 9 von Kriegsgefangenen, entkommenen r g Zwangsarbeitern und Agenten vervoll- zen abzu-. ständigen das Bild eines Landes, das pr. Bartu- über Nacht zu Moskaus Waffenschmiede 0 wurde. Hinter hermetisch verschlossenen en en Grenzen formen sich dramatische Schick- hen Län- sale. Polizisten und Abkommandierte erobern einen endlosen Raum, kratzen a 1 Mineralien aus gefrorener Erde und 1 bevölkern Millionenstädte, die in der Treffen kaum erschlossenen Wildnis gespentisch anmuten und auf keiner Landkarte zu finden sind. en 1 Lonferen? 8 dee, Wo liegt Dalstroy? „einen 5 5 en Frie- Polizeistaat in der Arktis hr“ zum Stalins Goldgrube einzube. zs ist kaum begreiflich. Da gibt es einen zung t ndustriebezirk in Rußland mit vielen hun- kämpler? gerttausend Menschen, ohne daß eine Kun- die davon über die Grenzen gelangt. Irgend. wo in Ostsibirien. cht. Irgendwo? Der Polizeistaat Dalstroy liegt unweit der Beringstraße, die Asien von e Reich merika trennt. Und diese Meerenge ist nur Kilometer breit. been Schwindel! sagen die skeptischen Leser. ha Tarte lan muß nicht alles glauben. Nee Aber da meldete sich ein Mr. Wallace zu * Wort. Henry Wallace ist amerikanischer 5 45 Staatsbürger. Er bestätigte die Aussagen en und on entflohenen Russen. Denm im Jahre 1944 ing tei, bt er selbst in Dalstroy gewesen. Ganz olle okkiziell— als einziger Besucher aus der mestlichen Welt. Mr. Wallace macht sich 4 nichts aus Interviews. Er ist Wirtschafts- n experte. Auf vielfaches Befragen meint er larzburg sachlich: Däalstroy, well ein gelung er hohe enes Projekt— für die Sowjets!“ ich en. leute wissen wir mehr über den Staat, zärchen⸗ der auf keiner Landkarte zu finden ist. Er War vor ist umfangreich. Sechs mal so groß wie Unlen-⸗ die westdeutsche Bundesrepublik. Dalstroy Zonen- hat nichts mit der sibirischen Räteregierung zu tun. Es ist unabhängig. Eine Telefon- 4.1% leitung stellte die direkte Verbindung mit Herede: Der Regierungschef der und an. ildnis besitzt Vollmachten, wie sie für die enschen seine eigene Luftflotte Der Eigenstaat der Staatspolizei, ist in t. Sieben Komman- danten sind Herren über Leben und Tod Kom- her Untertanen. finanz- Dalstroy führt noch eine andere Bezeich- mpfung g: Stalins Goldgrube. Völlig abgeschlos- eht aus id ver stellt, n ischen erkoog im am e aller einem Arzeug räftige einem rudert erstag urmes kanal nach Ham- von chwe⸗ orden. koog olizel des der tagen Hes-⸗ ngen chen nutz: In rden. Lan- m 1. zutz- Fahr- ztän⸗ der den be- neit⸗ lizei dem zuck sten den- all- 0li⸗ nen Or- hre Big m zen von der Welt hat sich hier in den letz- en fünfzehn Jahren ein riesiges Bergbau- iet entwickelt. Heute werden an die 70 ldfelder abgebaut. Aber Dalstroy ist kein Klondike. Selbst r härteste Oldtimer aus Alaska würde es blehnen, auf der Tschunktschen-Halbinsel arbeitet kreiwillig bei einer Kälte bis 2u 10 Grad, auf einem Boden, der ständig ge- kroren ist. Der Fluß Kolyma ist nur zwei onate im Jahr eisfrei. Für die Besiedlung Dalstroys sorgt die MwWid. politische Verbannte und Kriegsge- tangene holen das Gold aus den Eisstollen. Der jährliche Menschenzustrom über die Hauptstadt Magadan am Ochotskischen leer wird auf 90 000 geschätzt. Auf der ARückkahrt sind die Transportschiffe leer. Die Flugzeuge befördern nur Goldbarren und Regierungsbeamte. In den unterirdischen Tresoren von Fort nox in USA liegen an 20 Milliarden in Sold. Der Kreml hat es auf annahernd 15 bebracht. Das verdankt er seinem Polizei- Staat in Sibirien. Gold ist noch immer ein beachtlicher Wertmesser. Man kann die Wirtschaft damn —— von Hans E ie Goldpfanne zu rühren. Kein Mensch. Ein Bericht von Rudolf Jacobs durcheinander bringen Man kann mit „goldenen Kugeln“ schießen auf die Börse der andern. 11 Eroberung eines Raumes Sibirien—! Es gibt Menschen, die be- haupten, das Land sei schön. Das sind die Jäger, die Unsteten und Freien. Sie leben nach den Gesetzen der Wildnis. Die Natur ist ihr Gott. Sie haben ein Feuer in der Hütte und ein Gewehr gegen den Hunger. Sie berauschen sich an der Weite des Raums. Sie sind glücklich. Aber die Jäger bestimmen nicht die Zu- kunft Sibiriens. Ihre Zahl ist verschwin- dend gering. Inzwischen kamen die andern. Die Unfreien. Sie sehen in der Natur ihren Feind. Keine Hütte bietet ihnen Schutz, bevor ihr Arbeitssoll nicht erfüllt ist. Sie krallen die Hände in den gefrorenen Boden und fühlen, daß sie einmal unterliegen wer- den. Aber sie erobern Sibirien. Obwohl nie- mand sehr alt wird, nimmt die Bevölke- rung ständig zu. Moskau gab eine Ziffer bekannt: Vierzig Millionen. Nur langsam lüftet sich der Schleier, der über der Entwieklung dieses Riesenraumes liegt. Aus Gerüchten formen sich Tatsachen. Im Herzen Asiens schießen die Bergbau- städte wie Pilze aus dem Boden. Das Gold- land Dalstroy ist nur ein Beispiel von vielen. Triumphierend verkündef die „Prawda“:„Kein Land der Erde besitzt ein materiell und strategisch gleich wertvolles MORGEN Unbekannte Industrie-Städte in Sibirien Wie der Atomstaat Tannu-Tuwa entstand/ Millionensiedlungen ohne Namen Gebiet wie Sibirien. In wenigen Jahren wird Sibirien dazu beitragen, aus der So- Wwjetunion das mächtigste Land der Welt zu machen.“ Diese Behauptung kommt uns etwas überraschend. Wir sind noch zu sehr in al- ten Vorstellungen befangen. Man hat uns einmal auf der Schulbank gelehrt, daß Si- birien ein Eiskeller ist. Heimat der Stürme und gefrorenen Mammuts. Heute holt man aus diesem„Eiskeller“, in dem es übrigens sehr warm sein kann, in dem es Tiger und Riesenschlangen gibt, alle nur denkbaren Bodenschätze: Kohle, Gold, Quecksilber, Eisenerze, Erdöl, Kupfer, Uran. Sogar die Politiker waren schlecht unter- richtet. Als Hitler seine Armeen gegen Rußland schickte, ließ er verkünden:„Die Gelegenheit ist günstig. Im Fernen Osten sind die sowjetischen Truppen gebunden. Es gibt keine Wege. Nur die Transsibirische Bahn. Die Strecke ist eingleisig. Dennoch erschien die Sibirien-Armee rechtzeitig auf dem Kriegsschauplatz. Erst Jahre später kam man hinter das Geheimnis. Der Schienenstrang der Trans- sibirischen Bahn hatte sich verdoppelt. Auherdem gab es noch zwölf Landstraßen im Osten. Sie waren auf keiner General- stabskarte eingetragen. Alle Geographiebücher versagen, wenn wir unter Sibirien nachschlagen. Die neue Wirtschaftslage ist mit keinem Wort er- Wähnt. Auch die politischen Grenzen stim- men nicht mehr. Geblieben ist nur die Dar- stellung des Raumes. Dieser Raum wirkt erdrückend. Er erstreckt sich über die ganze Nordhälfte Asiens. Er reicht von der Arktis bis ins subtropische Dschungel. Er ist fast doppelt so groß wie Europa. Feldzug gegen die Natur Noch vor einem Menschenalter war es ein nutzloser Raum. Selbst Moskau konnte damit nicht viel anfangen. Sibirien war so- gar eine Gefahr für den Kreml. In den unübersehbaren Wäldern hatten die Geg- ner letzte Zuflucht gefunden. Es vergingen noch viele Jahre, bis die Fahne der So- Wjets in allen Teilen gehigt war. Noch immer war der Raum nichts als trennende Fläche. Zwischen den Zwiebel- türmen von Moskau und der„Beherrsche- rin des Ostens“, wie Wladiwostock von den Russen genannt wird, wölbt sich ein gutes Viertel des Erdballs. Der Zar hat die erste Verbindung ge- schaffen: die Sibirische Bahn. Stalin blickte nach dem Meer. Nicht nach Suez und nicht nach Singapur.. nein, da saßen die Eng- länder; der Weg um Südasien herum war viel zu gefährlich. Stalin baute die Nord- ostpassage aus, den nördlichen See- weg um Asien. Er brauchte keine Diploma- ten und Kanonen dazu. Es war ein Feldzug gegen die Natur. Gegen Eisschollen, Polar- dunkel und Kältegrade. Starke Eisbrecher führen heute große Konvois um Sibirien herum.. Von Murmansk durch die Beringstraße, nach Wladiwostock am Pazifik. Eine aben- teuerliche Straße, nur im Sommer zu be- fahren. Längs der ganzen Nordküste sind Sicherungsposten entstanden: Wetterstatio- nen, Flugplätze, Bunkerdepots, Werften. 40 000 Mann dienen dem Verkehr durch das Treibeis. So entstanden zwei Wege. Die Bahn und der Seeweg. Beide Linien liegen im Schutz der eigenen Waffen. Wird fortgesetzt. Jungfernfernfahrt im Einbett- Schlafwagen Die Bundesbahn. führt ihre„bequemste“ Errungenschaft vor Auf einer nächtlichen Probefahrt stellte die Deutsche Schlafwagen- Gesellschaft eine Neukonstruktion vor: den wind- schnittigen und 20bettigen Schlafwagen, in dem jeder Reisende 2. Klasse ein Ab- teil für sich allein hat und die Betten in der Fahrtrichtung stehen. Trotz dieser unbestreitbaren Vorteile gelang es, die gleiche Anzahl Betten in der normalen Wagenlänge von 22 Metern unterzubrin- gen und trotzdem noch 15 Tonnen an Ge- wicht einzusparen. Je. Frankfurt.(Eigenbericht) Sie wissen doch, wie das bisher war? Die Fahrt im Schlafwagen bedeutete ein Glücksspiel. Er- stens wußte man nicht, mit wem man das rollende Kämmerlein mit den beiden Liege- stätten teilen mußte. Und dann: wer die un- gerade Bettennummer erwischte, der durfte über die Leiter in die Höhe steigen und dicht unter der Wagendecke die Nacht ver- bringen. Das war zwar noch besser als sit- zend in einem Abteil, aber immerhin. Nun, das soll anders werden. Da stand er rotlackiert und wind- schnittig und strahlte in blitzender Neuheit. Und jedesmal, wenn einer der Teilnehmer der Jungfernfahrt die Wagentür öffnete, dann leuchteten zur Begrüßung und zur Vermeidung eines Fehltritts die Lampen an der Treppe auf. Blinkendes Leichtmetall und der matte Schimmer hellen Edelholzes säumen den zickzackförmigen Mittelgang, an dem rechts und links je zehn der kormnfor- tablen Abteile liegen, die eigentlich Salons en miniature sind. Noch—, denn der D 34g, der uns auf dieser Jungfernfahrt durch die Straßenbau in europäischer Zusammenarbeit? Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm machte überraschende Vorschläge Hamburg. Kraftverkehr. Kraftfahrzeug- industrie, Straßenbauwesen und Kraftfahr- zeugtechnik bilden heute gleichsam eine große Familie, aus der man einen Teil nicht ohne Schaden für die anderen Partner lösen kann. Durch Krieg und Geldmangel ließ sich aber ein Auseinanderreißen dieser Familie nicht vermeiden. Den Schaden trägt die gesamte Wirtschaft. Das wurde auf der jetzt abgeschlossenen Tagung der Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen in Hamburg deutlich. Die unter Vorsitz von Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm und in Gegenwart der maßgebenden deutschen Verkehrsexperten abgelaufene Tagung ergab, daß fünf bis sechs Milliarden DM sofort für die west- deutschen Straßen aufgewendet werden müßten, um den dringendsten Erfordernis- sen der Straßen gerecht zu werden. Schon laufen wieder mehr als 1.76 Millionen Mo- tor fahrzeuge in Westdeutschland. Dabei übersteigt die Zahl der Lastkraftwagen so- gar die Vorkriegszahlen mit 550 000 und 180 000 Anhängern um 50 Prozent. Der Aufbau des Straßennetzes hat jedoch in keiner Weise mit dieser Entwicklung Schritt gehalten. Darauf sind die unver- hältnismäßig hohen Unfallziffern zurückzu- führen. So wurden in Deutschland bei- spielsweise achtmal soviel Unfälle mit töd- Die Geschichte einer langen Liebe Könkel 24. Fortsetzung Es ist ganz still überall, gnädiger Herr“, Agte sie hochatmend.„Die Türen sind zul“ Tapferes Mädchen wollte der Freiherr dagen. Aber in dem Augenblick hatte er sie schon an sich gerissen, und durch ihren ver- enten Mund schloß sich der Glutstrom zu nem Kreis. Anna wußte nicht, wie lange de an seinen Lippen hing. Da wehte an mer Schulter kalt ein Hauch durchs Fen- der an ihr vorbei, und mit einem lauten dröhnenden Knall flog zum drittenmal eine zur zu. Wie aufgeschreckt lauschten beide mn die Finsternis. „Es ist der Wind“, flüsterte der Freiherr. Es war im alten Teil— gab Anna ganz erstickt zurück. Und den Korridor abwärts zg wieder kühle Luft zum Fenster zurück. Das ist immer so in den alten Häusern“, sagte der Freiherr,„wenn die Zimmer lange nicht gelüftet werden.“ Wer wohnt da drüben?“ flüsterte Anna. g Der Freiherr hob sie hoch in beide Arie, 55 sie vor sich und lief mit ihr die Treppe munter. Anna schlang die Arme um seinen auen Kopf, sle wußte die Antwort auf hre Frage, die er nicht gab. In großen wie- 8 Schritten trug er sie treppab durch das dunkle Haus. Wieder streifte der Luft- zus ihre Schultern, und wieder dröhnte oben Alten Teil die Tür. Aber da hatten sie die en schliefen die Hausleute, die an zereien ihres Copyright by Reclam Verlag Stutfgart Fest schlief die große Dogge vor der Tür und regte nicht den Kopf, als mit langem Schritt der Herr des Hauses mit dem Mäd- chen wie mit einem Raube über ihn stieg. Tief in den großen Kissen im breiten Eichenbett lag Anna und legte ihr rotgelbes Haar beim flackernden Licht einer Kerze über Hände und Hals ihres Herrn und Ge- liebten. Kein Laut erklang, und nur oben an der breiten Treppe drang durch das offene Fenster in die alten Flure die schnei- dende schweigsame Frostluft und der klare Sternenschein der Dezembernacht. Zu Pferde Unendlich langsam gingen die Stunden. Die Dämmerung des Morgens breitete sich kaum merklich über den Osthimmel, und den ganzen Tag über lag ein verhülltes gelbes Licht über dem Land. Es war kalt und still, die Krähen waren die einzigen lebendigen Wächter der trostlosen Verlas- senheit auf den Feldern. Wie immer saßen Bredersen und die alte Therese beim Mor- genfrühstück am Küchentisch, als Anna sich zu ihnen setzte. Sie spürte sofort, daß deide wußten, was geschehen war und wo sie diese Nacht geschlafen hatte, aber keiner von den dreien ließ sich irgend etwas merken. Des Herrn Wille war Gesetz hier- zulande, und wenn er sich die Jungfer ins Bett holte, so war das seine Sache. Das Schloß, die Feldmark und das Dorf waren herrschaftlich, und im Dorfe drunten gab es der Dirnen mehr— Was tat es, wenn er sich hier die eine nahm, um sie später Wegzu- werfen. Die beiden Alten hatten derlei schon früher gesehen. Es war ja schade um lichem Ausgang wie in den Vereinigten Staaten und sechsmal soviel wie in Groß- britannien gezählt. Alle mit diesen Fragen beschäftigten Stellen sind sich darüber einig, daß sofort etwas geschehen müßte, um hier Abhilfe zu schaffen. Aber es fehlen die Mittel. In diesem Zusammenhang überraschte Verkehrsminister Seebohm die Tagungsteil- nehmer mit einem Vorschlag, der bei zügi- ger Inangriffnahme die unerträgliche Situa- tion im dei tschen Straßenwesen ändern könnte. Die Instandsetzung unseres Stra- Bennetzes liege im europaischen Interesse, erklärte der Minister. Die seit langer Zeit immer dringender auf ihre Verwirklichung Wartende Nord-Süd- Verbindung von Skan- dinavien über Hamburg— Frankfurt nach der Schweiz und von Holland nach Passau müsse in europäischer Zusammenarbeit ausgeführt werden. Dieses Projekt könne bei dem heutigen Straßenzustand mit einem Aufwand von rund 1.5 Milliarden DM ver- wirklicht werden. Minister Seebohm be- dauerte, daß der Marshallplan gerade die Probleme des europäischen Verkehrs außer- ordentlich stiefmütterlich behandelt habe. Der gesamte Etat des Verkehrsministeriums kür diese Zwecke betrage nur 215 Millio- nen DM. dies stramme, große Mädchen, wenn auch sie den Weg gehen sollte, den andere Jung- fern vor ihr gegangen waren. Aber schließ- lich konnte sie noch immer einen ordent- lichen Mann bekommen, und so schwiegen sie vorsichtig und bedächtig und äußerten weder Freude oder Empörung noch Ver- wunderung, sondern löffelten mit Seelen- ruhe den Morgenbrei, froh, durch ihr Alter solchen plötzlichen Wechselfällen enthoben zu sein, wie sie so offenbar auf dem Wege des Mädchens an ihrer Seite lagen. In Annas Blut lag ein Singen. Ihre Bak ken waren gerötet, und in ihren Augen lag ein Glanz, der sich gar nicht verbergeri ließ Sie holte sich ihre Scheuereimer und schleppte Wasser die Treppen hinauf, und Bredersen stand unten still, als er mit den Stiefeln kam, stieß das Fräulein Therese an und wies schmunzelnd das Treppenhaus hinauf, weil von oben, aus den verlassenen Sälen, helle Töne herunterklangen: jemand sang dort oben. Das war seit Menschenge- denken nicht passiert in diesem Haus, und Bredersen kratzte sich nachdenklich hinter den Ohren— bis dahin hatte die vorige Jungfer es doch nicht gebracht. Anna arbei- tete den ganzen Tag ohne Aufenthalt. Ihre Holzpantoffeln klappten auf den Gängen, einmal nach dem anderen muße der Pferde- junge ihr Wasser aus dem Brunnen herauf ziehen, und droben klappte und klopfte es. sie hatte sich an die Fensterbretter im großen Saal gemacht. Diese Säle alle, die öden Zimmer, die dunklen Möbel, die aus- sahen, als wollten sie schon wieder in ihren Ecken in das Dunkel der Winternacht zu- rücktauchen— sie waren lebendig für sie. Wie mit heiligem Eifer bürstete, scheuerte und puzte sie, kalter Staub zog durchs offene Fenster hinaus, und dazu sang sie mit ihrer dunklen Stimme. Sie hatte einst von ihrer Mutter viele Lieder gelernt. nicht mehr verstand, und deutsche Nacht ins Bayernland ziehen soll, steht noch auf dem Frankfurter Hauptbahnhof, und dem Probeschlaf geht das Probesitzen auf dem breiten Sessel vorauf. Eine halbe Stunde später hat der Schaff. ner den Salon in ein Schlafzimmer verwan- delt. Die Tür zum Nebenabteil ist geschlos- sen. Man ist allein allein auf engem Raum, aber umgeben von allen Attributen einer Behagen verbreitenden Reisekultur, die manch einer seiner eng gewordenen häuslichen Wohnstatt wünschte. Bett, Wasch- tisch, Spiegel, Gepäckablage, Raumlicht und Leselampe, Lüftung und Fernheizung und natürlich kaltes und warmes Wasser Man weiß, daß die konstruktive Idee die- ses neuen Schlafwagens darin besteht, daß die Abteile so ineinander verschachtelt sind, daß das Bettlager im unteren mit seinem Fußabteil in das Oberabteil greift. Die unte- ren befinden sich auf gleicher Höhe mit dem Mittelgang, während die Oberabteile eine Stufe höher liegen. Ein Ei des Colum- bus. Man mußte nur darauf kommen. Und trotzdem ließen sich neben den 20 Einzel- betten noch zwei geräumige Abteile für den Schaffner und für den Wirtschaftskellner schaffen, wobei das letztere beinahe einen vollgültigen Speisewagen ersetzt. Dieser völlig neuartige Schafwagentyp, von dem insgesamt 40 Wagen gebaut werden, wurde vom technischen Direktor der DSG Dr. Ing. Leicher in enger Zusammenarbeit mit der Leichtbauabteilung der Straub-Werkstätten Friedrichshafen entwickelt und von Weg- marm, Kassel unter Beteiligung der Waggon. kfabriken in Uerdingen und Westwaggon in Köln-Deutz durchkonstruiert. Ein rollendes Wunderwerk voller An- nehmlichkeiten, erdacht zur Freude des Rei- senden. Man nimmt sie hin und vergißt sie alle, wenn die Räder leise ihr Wiegenlied singen. Man schläft wie in Abrahams Schoß. Das ist ja letztlich der Sinn dieser Probe- fahrt. Nur bedauert man, das nur acht von diesen schönen Wagen dem deutschen Ver- kehr zugute kommen, während die übrigen von der Besatzungsmacht beansprucht wer- den. Immerhin. das Reisen macht wie der Spaß. Selbst im Schlaf. Schade nur, daß die Sommernächte so kurz sind. Man sollte in so angenehmen Schlafwagen möglichst 5 Winter fahren. Dann hat man noch mehr àavon. Der Freiherr ging unten die drei von ihm bewohnten Zimmer mit langen Schrit- ten auf und ab. Er hörte sie wohl oben wirtschaften. Es war, als sollten ihm die Stunden lang werden, bis der Abend kam. Er trat ans Fenster und sah auf die Acker- Wagen, die in verlottertem Zustand vor den Ställen standen. Es war schon richtig, dag das Gut herunterkam. Auch die Pferde waren schlecht im Stand, und vom Acker- land blieb jedesmal mehr als bloße Brache liegen, einfach weil die Bestellung nicht fertig wurde und es einfacher War, die Schafe darauf zu treiben. Braunert ist wohl alt geworden, dachte der Freiherr, man müßte jüngere Kräfte haben. Dieser Trenck ist ja ehrgeizig. Der ist der Rechte, um die Sache wieder hochzubringen. Wie— hatte der nicht mit der Anna etwas gehabt? Na — das ist jedenfalls vorbei, denn jetzt war ein anderer da, der ein größeres Recht auf das Mädchen hatte. Ja, er selber hatte sich ja wenig um die Wirtschaft gekümmert, dachte er weiter. Die Einnahmen gingen zurück aber das machte nichts. Für die paar Zinsen langte es, und er selber— puh, was brauchte er? Ja, wenn er Kinder hätte oder eine Frau, die mit ihm lebte, eine Frau, die Kleider brauchte oder Goldgeschmeide, eine goldene Kette auf einer weißen Frauenbrust. Er san sie vor sich, diese goldne Kette, große, schwere Glieder aus massivem Gold, etwas plump, aber echt und schwer, und darunter zwei runde Brüste— beinahe widerwillig wandte er sich zum Schrank, auf dem ein paar Bücher standen. Kam er denn heute niemals von diesem Bild! Er nahm ein Buch nach dem anderen herunter, kleine ver- staubte Bände in marmoriertem Einband, französische und lateinische darunter, die er Gedich Blick ins Land Aus dem Landesjugendausschuß ausgeschlossen Heidelberg.(dpa) Die„Freue Heutsche f Jugend“ FDꝗ) wurde am Sonntag auf einer Sitzung des Landesjugendausschusses Nord- baden in Heidelberg auf Antrag der sOzia- listischen Jugendorganisation„Falken“ mit 18 gegen vier Stimmen aus dem Landes- jugendausschuß ausgeschlossen. 3 Keine Auflösung des Südwestfunks Baden-Baden. Der Justiz- und Kultus- minister von Rheinland-Pfalz, Dr. Alfred Süsterhenn, erklärte einem Vertreter des Südwestfunks, daß alle im Zusammenha mit der Erörterung von Rundfunkfragen durch den Ministerat von Rheinland-Pfal aufgetauchten Kombinationen über ein Ve schwinden des Südwestfunks entgegen ander lautenden Pressemeldungen in das Reich der Fabel zu verweisen seien. Auch v. einer Veränderung des Sendegebietes des SWF sei im Ministerat Fcheinland-Pfalz in keiner Weise gesprochen worden. N Dr. Süsterhenn erklärte, der Ministerrat habe bei der Erörterung der durch das Be- satzungsstatut geschaffenen Lage auf dem Gebiet des Rundfunks einstimmig beschlo sen, der deutschen Anstalt öffentlichen Rechts Südwestfunk, deren Rechtsgrundlage bisher französische Ordonnanzen bildeten mit den beiden anderen Ländern des SWF. Sendegebiets Baden und Württemberg Hohenzollern, in Verbindung zu treten, um mit deren Regierungen ein neues Rund- funk-Statut auszuarbeiten, das im We eines Staatsabkommens zwischen den betei- ligten Ländern in Kraft zu setzen ist unc der Zustimmung des Landtags bedarf. Gef undener Totozettel bringt 16 000 D Hof. Mit einem gefundenen Totosche gewann der 32jährige Heinrich Vogler Schwarzenbach am Wald, beim letzt Toto-Wettbewerb im ersten Rang 16 540 Dem ehrlichen Finder war der Schein, auf dem der Namen nicht ausgefüllt War 1 seinem Werk, wo er ihn auf dem Hof funden hatte, ausgehändigt worden, sich der Verlierer nicht gemeldet hatte. Maul- und Klauenseuche im Bundesgebi- erloschen Bonn.(dpa) Die Maul- und Klauenseue ist im gesamten Bundesgebiet erlosch, Das Bundes Landwirtschaftsminister führt das Verschwinden der Seuche, die den letzten Jahren erhebliche Verlu unter den Viehbeständen verursacht darauf zurück, daß systematisch Impfung vorgenommen wurden. Die Impfstoffp duktion ist inzwischen in der Bundesrep blik soweit angestiegen, daß einem Wiede aufleben der Seuche wirksam bege werden kann. b Sonderpostwertzeichen zum Bachjahr Frankfurt a. Main. Zur 200. Wiederke des Todestages von Johann Sebastian Bat am 28. Juli 1950 werden Sonderpostw zeichen der Werte 10 + 2 und 20 + 3 Pfenn in den Farben Dunkelolivgrün und Dun weinrot herausgegeben. Mit der Herstel von je zwei Millionen Stück im Stahlst! ist die Staatsdruckerei der Bundesrepub Deutschland beauftragt. Die Marken v den in Bogen zu 50 Stück in Markengr 27,5& 32,8 mm) gedruckt. Beide Ausgab tragen nach einem Entwurf von Pro „Deutsche Bundespost“ und der Wertanga als Motiv das Siegel des Thomaskanto mit entsprechender Unterschrift und Angabe„28. 7. 50“. Blitztrip zu Oberammergauer Festsp Oberammergau. Nur um einer Hauptvo führung der Oberammergauer Passi. spiele beiwohnen zu können, war ein 11 sches Ehepaar mit dem Flugzeug Europa gekommen. Die beiden ware Montag von Bombay mit einem fahrp mäßigen Flugzeug nach Zürich geflo kamen am Dienstag dort an und fuh n einer Taxe nach Oberammergau. Die Na nach dem Hauptspiel am Mittwoch brachten sie in einem Oberammerg Hotel, fuhren Donnerstagfrüh mit der Ta. nach Zürich zurück, um am gleichen Tage mit einer fahrplanmäßigen Maschine K Bombay zurückzukehren, Beide àuß übereinstimmend:„Wir sind glückli unsere großen Ausgaben haben sich dur aus gelohnt“. 5 Gellert und Hagedorn— es War, al sie ihn verspotteten. Wie hatte er es hier nur solange aus halten?! Wie hatte er hier nur se sitzen können, immer nur sitzen, reite ins Feuer starren? Wie lange war es 9 Er rechnete Jahrzehnte rückwärts um Jahr war dahingegangen: einsam eintönig, Frühling und Herbst un langen Winter, und jeder Winter immer bißchen länger und kälter als der vo Immer später kamen die Früh immer kürzer wurden die Sommer. er alt? Verlief das Leben, langsam unme lich, ohne Freude, ohne Glück, mit Srauen krächzenden Krähen draußen dem Fenster? Ging es so zu Ende?. der Tod, unmerklich, langsam, selb ständlich? War das Feuer zu Ende er ausgebrannt? Er drehte sich herum, Bredersen war hereingetreten, um zu den, daß Brutus gesattelt sei. „Führe das Pferd zur Gartentür un Anna, sie soll herunterkommen!“ befz und dann wartete er ungeduldig, ihre Schritte hörte. „Sie soll zum Herrn!“ hatte Bret lakonisch zu ihr gesagt. Dann wur schwere Tür des EBzimmers, 0 verschlossen war, nach dem Garten geöftf und Anna kam heran, nicht viel besse. gezogen, als sie bei der Arbeit ge War. Der Freiherr hatte vorgehabt, sie und etwas wegwerfend anzureden, währ er ihr eine alte Pelzkappe und einen ver schossenen Reitermantel gab. Annas hingen in den seinen, sobald sie n Tür hereingekommen war, dunkel leuchtend, durchbobrend und saugend Sleich, so daß kein Wort über e Lip kam. Bleicher, MANNHEIM Dienstag, 27. Juni 1950/ Nr. 14 Demokratie- Erwerb und Nustuusch von Wissen Ein Wort zu den Elternversammlungen in Sandhofen Eine merkwürdige Erscheinung ist Zzu beobachten: Als die Beschlagnahme der Mädchenschule in Sandhofen zum Zweck der Unterbringung von in einsturzgefähr- deten Behausungen lebenden Familien be- kannt wurde, war die erste Reaktion in Sandhofen ein flammender Protest, der sich bei einer rasch Zzusammengerufenen Eltern- Versammlung äußerte. Es hagelte Vorwürfe Segen die Stadtverwaltung und man machte Miene; das Vorhaben mit allen Mitteln zu Verhindern. Das Wort Schulstreik hing in der Luft. Dann eine zweite Versammlung drei Tage später— im wesentlichen der gleiche Personenkreis am gleichen Ort. Das über- Taschende Ergebnis lautete diesmal: Wir sehen die Notwendigkeit ein und erkennen die Lauterkeit der Anordnung an. Wie ist dieser Umschwung zu erklären? Der erste Abend war ein Musterbeispiel für die Ausweglosigkeit eines demokratischen Gemeinwesens, wenn die Unterrichtung der beteiligten Gruppen fehlt oder unvollstän- dig ist und darüber hinaus ein Musterbei- Spiel dafür, wie Einzelne oft bewußt die Unwissenheit auszuschlachten verstehen, um daraus(politisches) Kapital zu schlagen. Ein Musterbeispiel für eine Diskussion ohne Bo- den, ohne geeignete Voraussetzungen. Der zweite Abend stellte dagegen unter Sandhofener nach Karlsruhe ist 80 psycho- logisch nur zu verständlich, wenn auch dort im Kultusministerium nichts anderes her- auskam als eine Zusage, die ohne praktische Folge blieb. Dieser Umstand zeigt wie- derum, daß ein Gemeinwesen mit seinen ihm gestellten Aufgaben selber fertig werden Menschliche Hilfe- eine Fehlinvestierung Vertrauen mit Diebstahl, Unterschlagung und Brandstiftung belohnt Es begann damit, daß ein Papiergroß- händler sich auf der Straße einen mittel- a 1 8 losen jungen Mann auflas.„Sie könnten mir 7 3 2 7 2 e 7 2 rg 8— 5 5 3 1. Beweis, wie richtig, wie vernünftig und muß, weil keine n e eine Papiersendung transportieren“, meinte logisch eine Gruppe zu denken und han- nügend vertraut ist(oder sein will) mit den 2 deln vermag, wenn sie über einen Gegen- stand nicht nur seiner Wirkung nach Be- scheid weiß, sondern auch die hintergrün- digen Zusammenhänge und die sich daraus ergebenden Komplikationen kennt. Man könnte nun daraus schließen, daß die ganze Erregung nicht hätte sein brau- chen, wenn maßgebliche Vertreter der Stadt- verwaltung bereits am ersten Versamm- lungsabend die Anordnung des Oberbürger- meisters(der zur Zeit in Urlaub ist) in der Art gedeutet und erläutert hätten wie das am zweiten Abend geschah. Es war zwei- kellos ein taktischer Fehler, daß die Refe- renten am ersten Abend der Einladung, nach Sandhofen zu kommen, keine Folge geleistet hatten. Das schaffte noch mehr böses Blut, erhöhte das Mißtrauen in die (scheinbare) Ungerechtfertigtkeit der Mag- nahme, roch(in der Vorstellung der Bevöl- kerung) nach schlechtem Gewissen und Wirkte sich durch all diese Umstände als Oel auf ein Feuer aus. Die Bittfahrt der Dienen in Glauben und Barmherzigkeit 66. Jahresfest des Mannheimer Diakonissenmutterhauses So viele Freunde des Mannheimer Dia- Kkonissenhauses hatten sich am Sonntag zu seinem 66. Jahresfest eingefunden, daß die Shristuskirche voll besetzt war. Den festli- chen Gottesdienst leitete Stadtpfarrer Mayer ein. Er grüßte das Diakonissenmutterhaus im Namen der Christuskirche, des Kirchen- Semeinderates und der Evangelischen Ge- Samtgemeinde. Die Festpredigt hielt Landesbischof D Bender, der wünschte, daß die Schwestern, die in dieser Welt des Leides und der Leiden den Dienst der Barmherzigkeit üben, des göttlichen Lohnes wert befunden werden. Neue Schuhsohlen aus Mannheim Formsohlen der Melangitwerke Dem aufmerksamen Beobachter des ERP-Zuges dürfte nicht entgangen sein, daß unter der Fülle der ausgestellten Fabrikate Auch Erzeugnisse Mannheimer Firmen zu finden waren. Wie etwa die Fabrikate von Brom Boveri, Lanz, oder den Melangit- Werke, einem Zweigunternehmen der Rhei- nischen Gummi- Werke. Formsohlen stellte die Firma im ERP- Zug aus und ein großes Plakat instruierte den Besucher: 200 Millionen Paar Form- sohlen wurden im vergangenen Jahr in Amerika getragen. Auch in der Schweiz, in England und Belgien sind sie längst be- Kannt. Die Melangitwerke haben es sich zur Aukgabe gemacht, die Formsohle nun auch in Deutschland populär zu machen. Hergestellt werden sie zum größten Teil aus Kautschuck, dem eine Korkeinlage ein- Vulkanisiert wird. Diese Formschle wird Auf die Zwischenschle oder auf den Zwickauf⸗ schlag geklebt. Sie ist leicht, flexibel und dauerhaft. In der Ausstellung im ERP-Zug waren Selnthe bekannter deutscher Markenfirmen zu sehen, die für einen Teil ihrer Fabrika- tion Formsohlen verwenden. Es ist offensichtlich für Deutschland eine Neuheit, was da aus Mannheim auf den Markt kommt. Aber trotz aller Vorzüge, dürften die Krepp- und die Lederschlen ren Platz auch weiterhin behaupten, Mannheimer bester Seifenkistler von Nordbaden Der Mannheimer Karl-Heinz Diehm, der Vor 14 Tagen in Weinheim beim Seifenkistl- Tennen der Mannheimer Jugend als Erster durchs Ziel ging, konnte auch bei dem Aus- scheidungsfahren der 21 Sieger der nordba- dischen Kreise in Heidelberg erfolgreich bleiben. Mit einem Durchschnitt von 38,7 ilometern lieg er auf der Bahn von der Molkenkuhr herunter seine 20 Konkurren- ten hinter sich und wurde damit nordbadi- Scher Erster. Zweiter und Dritter wurden Jungens aus Ettlingen und Pforzheim. Diese drei Erstplacierten werden nun am kom- menden Sonntag in Stuttgart mit anderen Siegern zusammen zur Ermittlung des Lan- desbesten starten. Unserem 15jährigen Mannheimer Talent Werden wir die Daumen halten. Mach's gut, Karl-Heinz. Wohin gehen wir? Dienstag, 27. Juni: Nationaltheater 19.30 Uhr: „La Traviata“; Palast:„Freitag, der 13.“, 22.00 Uhr:„Die Straße der Verlorenen“. Mittwoch, 28. Juni: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Ratten“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Lieder- und Klavierabend von Ross Rosazza, Bariton, und James Shomate, Klavier;„Feld- Shlössel“, Käfertaler Straße, 14.00 Uhr: P. K. Stuttgart, Sachbearbeiter für Be- rufsbildungsfragen des DGB, spricht über„Die Richtlinien der neuzeitlichen Berufsausbil- dung“. * Platzmiete für die nächste Spielzeit Die Platzmieter werden höflichst gebe- ten, ihre Erklärung, ob sie die seitherigen Plätze auch für die Spielzeit 1950/51 beibe⸗ Halten werden, der Interdanz baldmöglichst Zugehen lassen zu wollen, damit den neuen Interessenten evtl. freiwerdende Plätze an- Seboten werden können. Wie wird das Wetter? Warm Vorhersage bis Mittwoch früh: Heiter bis ii mit Höchsttemperatur von 25 bis 28 Grad. Tiefstwerte 12 bis 15 Grad. Schwache bis mabige Winde um Südwest. Uebersicht: Unser Wetter steht unter dem Einfluß eines Zwischenhochs. Dabei dringen Lon Westen her warme Luftmassen in unser Gebiet vor. Wetteramt Karlsruhe. Pegelstand am 26. Juli: Maxau 437— 2), Mannheim 313(— 4), Worms 242()), Caub 218(+ 2). Den Jahresbericht gab Pfarrer Dr. Ban- gerter. Unter anderem konnte er auf das Ergebnis der vergangenen Haussammlung hinweisen, die 56 00 DM einbrachte. Die Baukosten sind aber auch auf über eine Million gestiegen. Inzwischen ist im Erd- geschoß des dritten Hauses die Röntgenabtei- lung als eine der modernsten Mannheims fertig geworden. Mit großem Dank würdigte Pfarrer Bangerter die Verdienste des Direk- tors Scheel um Heimkehr und Wiederaufbau des einst evakuierten Diakonissenhauses. Eine große Sorge des Mutterhauses ist der Mangel an Schwesternnachwuchs, zumal 84 Schwestern von 173 über 50 Jahre alt sind. In den Krankenhäusern Weinheim und Wertheim am Main arbeiten Mannheimer Diakonissen, außerdem in 61 Gemeindekran- ken- und 13 Kinderstationen. Ob diese alle Aber gehalten werden können, wenn der Schwesternmangel anhält, ist fraglich. Durch die Gemeindekrankenpflegestationen wurden 1949 36 126 Patienten auf 352 845 Pflegegängen und in 143 430 Pflegestunden gepflegt, in den 13 Kindergärten 1000 Kin- der täglich betreut, in den fünf Nähschulen 700 Schülerinnen unterwiesen. Dazu kommt die Arbeit in der Bahnhofs- und in der Mitternachtsmission im Städtischen Alters. heim, im Kinderkurheim„Siloah“, Bad Rappenau, und in der„Friedenhöhe“, Her- renalb. Im Diakonissenhaus selbst wurden 1949 2 037 Patienten gepflegt und insgesamt 1 500 Operationen ausgeführt. In der Kranken- Pflegeschule des Diakonissenhauses legten am 1. April 1949 dreizehn Jungschwestern und Schülerinnen und am 1. April 1930 neun Jungschwestern und Schülerinnen ihr Exa- men ab. Dann nahm Pfarrer Dr. Bangert am herrlich geschmückten Altar die feier- liche Einsegnung von vier Schwestern vor. Die Schlußgebete des Gottesdienstes sprach Stadtpfarrer Speck. Bei der heiter festlichen Nachfeier im Diakonissenmutterhaus sprachen noch einige Pfarrer von Gemeinden, deren Kranken- station mit Mannheimer Diakonissen besetzt ist. rei Sonnwend der Sudetendeutschen Die Landsmannschaft der sudetendeut- schen hielt am 21. Juni an der Riedbahn- brücke eine Sonnwendfeier ab. Einleitend hob Kulturwart Pfitzner hervor, daß diese Feier wieder zum ersten Male seit der Ver- treibung durchgeführt werden konnte, und rief dazu auf, die alten Sitten und Ge- bräuche aus der Heimat nicht zu vergessen. Nach Sprüchen, Liedern und Volkstänzen ergriff der zweite Vorsitzende Hiltscher das Wort zum Gelöbnis der Treue zur Heimat. Ein gemütliches Beisammensein bei Lied Lind Tanz beschloß den Abend. Kreisgartenbauverband mit Sorgen Im„Feldschlößchen“ stand bei einer Voll- versammlung des Kreisgartenbauverbandes Mannheim im Badischen Gartenbauverband die für 2. bis 10. September in der Kunst- halle und auf deren Vorgelände geplante Ausstellung„Blumen, Pflanzen und Früchte“ aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der gärtnerischen Berufsorganisation im Mittel- punkt. Die Schau soll einen Ueberblick über den badischen Gartenbau in allen Sparten, einschließlich Blumen-, Zierpflanzen-, Ge- müsebau, Friedhof- und Landschaftsgärtne- rei, über Baumschulen und Gartenarchitek- tur mit Planschau, und außerdem eine Indu- strieschau der eimschlägigen Branchen brin- gen. In einer lebhaften Aussprache zu anderen Themen wurde heftig Kritisiert, dag es möglich sei, daß Pfälzer Händler mit der Anfuhr ihrer Erzeugnisse auf den Mann- heimer Großmarkt schon morgens um kurz nach vier Uhr begännen(statt kurz vor 6 Uhr) und so den Mannheimern die besten Plätze wegnähmen. Weiter wurde Verlangt, daß Blumenfrauen ihre Arbeit erst aufneh- men, Wenn die Fachgeschäfte geschlosseri haben. Einspruch wurde auch gegen die Ge- Setzesvorlage über die Einführung der Luxussteuer für Blumen erhoben. Sommerfeste halb verwässert Sommerfeste sind gegenwärtig aktuell in Rheinau. Diesmal war es der Gesang Verein von 13896, der seine Freunde zu fröhlichem Tun und Treiben eingeladen hatte. Am Samstag ließ sich der Betrieb aucłi wieder recht annehmbar an: Man kegelte wieder hübsche Dinge heraus, tanzte nach Herzenslust, sang frisch und frei und ver- gal auch die leiblichen Genüsse nicht. Am spezifischen, überall verschiedenen Gegeben- heiten örtlicher Verhältnisse. Der ganze Vorfall beweist, daß sich mit der so oft als unzugänglich verschieenen Menge argumentieren läßt, daß sie eine Frage richtig zu beurteilen versteht, wenn ihr die Gründe zu einer Maßnahme stich- haltig auseinandergesetzt werden. Er be- weist aber auch, daß es für den einzelnen notwendig ist, vor dem Urteil in einer Sache sich um die Zusammenhänge zu bemühen, bevor ohne deren genaue Kenntnis eine Maßnahme verworfen wird. mle Pluttform- Gespräche „Einsteigen bitte, einsteigen!“— „Sie scheinen die Freundlichkeit au— aber das ist doch, Menschenskind, das ist doch— Ja, das ist aber ein Zufall, mein Lieber, nein, das ist ein Zufall! Das ist ja großartig, daß ich Sie treffe, mein Lieber. Wie lange haben wir uns denn nicht mehr gesehen—“ „— Die Fahrscheine, bitte!“ „— also was die immer mit ihren Fahr- scheinen haben. Ich gehe ihnen bestimmt nicht durch und Sie auch nicht, mein Lieber, dazu kenne ich Sie zu lange. Ja, wie lange haben wir uns schon nicht mehr gesehen, ich weiß es nicht, ist ja auch egal, völlig piepe. Aber nun erzählen Sie doch mal, mein Lieber, wie—“ „Entschuldigen Sie bitte, ich möchte aus- steigen!“ sagen Sie. kennen Sie diese Dame auch der etwa zwei Hektar große Stauden Zierquitte, 5 S 5 nicht mehr? Damals— ist jetzt auch schon einiges her— damals, na, ja, ist ja piepe, nicht wahr? Heutzutage ist überhaupt alles piepe. Da kann ich Ihnen sagen— nein, ich sage es Ihnen lieber nicht, mein Lieber. Also jedenfalls ist es großartig, daß wir uns so mir-nichts-dir-nichts hier treffen. Und ausgerechnet in der Straßenbahn. Was ich noch sagen wollte, also diese Unruhe hier bringt einem ganz vom Thema ab. Nun er- zählen Sie mal, mein Lieber. Sie sol“ „Noch jemand zugestiegen“ „— Also diese Schaffner machen einen ganz nervös. Dabei bin ich doch die Ruhe selbst. Sie wissen es doch noch, mein Lieber, damals— ja, das waren eben noch Zeiten. Aber nun sagen Sie mal, wie geht es Ihnen denn, was macht das Geschäft, das Frau- chen, die lieben Kleinen, mein Lieber? Alles Wohlauf hoffentlich, nicht ganz leicht für Sie in diesen tristen Zeiten, kann man wohl sagen. Ueberall das Gleiche, überall, jeder hat sein gerüttelt Maß zu tragen. Ich könnte Ihnen da erzählen von mir, aber sprechen wir nicht darüber. Ist ja ohnehin alles egal, alles piepe. Auf alle Fälle ist es groghartig, Sie getroffen zu haben, mein Lieber, das müssen wir betrinken, nicht wahr Der Gesprächspartner hatte indes leider — zwei Stationen vorher— aussteigen müs- sen. Aber da ohnehin alles piepe ist „— ein großartiger Mensch, dieser Franz, ein Mensch, mit dem man sich wenigstens anständig unterhalten kann—“ Seltenheit: Männer mit Humor Das diesjährige Treffen der„Biber“(Mann- heimer Club für angewandten Unfug) gipfelte in der Einweihung der„Bibergasse“ in Rain- bach am Fuße des Dilsbergs. Zwei Tage lang sprühten Geist und Weingeist. Seriöse Her- ren, im Privatleben Aerzte, Rechtsanwälte und Architekten, glänzten in Zylinder und curzen Hosen, als die Hülle von dem Emaille- schild fiel, das die kleinste Gasse Rainbachs mit diesem Clubnamen versah. Reden wur- den gehalten, feierlicher als des Bundes- Präsidenten humorige Worte bei solchen Ge- legenheiten. Ueberzeugend wirkten die „Ehrenjungfrauen“, die ihren Göttergatten die nötige Würde gaben. Seit zwölf Jahren durchschreiten die Biber einmal jährlich diese Gasse. Vierziglährige Lausbuben zeigten hier ihr junges Herz und ihren Sinn für Humor, den auch die, Rainbacher bewiesen, als die charmant- verrückte Gesellschaft wieder ger Mannheim wallte und sich wieder in gesetzte Herren und Mütter verwandelte. er. Gesagt, getan.„Ich habe Frau und zwei Kinder“, erklärte daraufhin der junge Mann,„und bin arbeitslos“.„OK“ überlegte der Händler und stellte den jungen Mann für gelegentliche Arbeiten ein. Erwin lie- ferte ab, kassierte Hundermarkscheine und begann, mit dem Gelde seines Chefs seine eigenen Taschen zu füllen In der Schwurgerichtsverhandlung traten deshalb der Großhändler als Zeuge, Erwrin und Genossen als Angeklagte auf. „Sie waren unglaublich vertrauensselig“ meinte der Vorsitzende.„Anständige Men- schen halten andere auch für anständig“ Philosophierte der Grossist. Daß er an diese Weltanschauung auch tatsächlich glaubte, bewies seine Antwort an den Brandmeister der Feuerwehr, als der ihm mitteilte, sein Lager stehe in Brand:„Daß jemand meinen Besitz angezündet hätte, ist völlig ausge- schlossen. Das kann nur ich gewesen sein. Wahrscheinlich habe ich gestern abend eine Zigarettenkippe achtlos weggeworfen“. Der Staatsanwalt war anderer Ansicht. Er hatte Erwin und Genossen der Brand- — stiftung und des Einbruchsdiebstahls ange. klagt. „Das war sol, erläuterte Erwin in der Verhandlung.„Wir hatten mal eben Kurz nen Einbruch in das Lager gemacht“(Vier große Koffer mit Textilien). Der umsichige entdeckte dabei i Rechnungen, die ihm im Hinblick auf ens 5 Gelegenheitsarbeiter Unterschlagungen mangenehm Werden konnten.„Leih mir dein Feuerzeug!“ Sagte er deshalb zu seinem Begleiter. Und schon standen Rechnungen und einiges mehr in Flammen. Lose Cellophanpapjiertüten und Papierballen lagen in greifbarer Nähe Ian oberen Stockwerk warteten ein Faß Benzin und weitere Papiervorräte.. Daß eg Uicht zu einem Großbrand kam, war der Feuer- Wehr und der Tatsache zu verdanken, dag der Lagerraum ehemals Luftschutzbunler gewesen und durch eine eiserne Tür ver- schlossen war „Ich war völlig betrunken an dem Abend“ versuchte Erwin sich herauszureden, und tat bis zum Schluß der Verhandhng alles wẽas in seiner Macht stand, um das Gericht zu verwirren. Aber Vergebens, Das Schwurgericht verurteilte ihn von 18 und 15 Monaten. Woher kommen Stauden und Büume für die Anlagen Staudenanzucht und Baumschule Während der mageren Zeit, in der nur noch Gemüse angebaut wurde, hatten sich garten bei Neuostheim und die rund drei Hektar große Baumschule der Stadtgärt- nerei nahe dem Tierasyl so gut wie aus- schließlich dem Gemüsebau verschrieben. Erst vor zwei Jahren durften sie wieder mit dem Aufbau ihrer früheren Anlagen beginnen. Heute arbeiten die Stauden- anzuchtsanlage und die Baumschule wieder planmäßig an der Selbstversorgung Mann- heims mit Schmuckgewächsen. Alle Anfor- derungen, wie etwa die Lieferung von Tausenden von Ligusterpflanzen für Hecken, können sie freilich noch nicht er- füllen, manches muß noch bei Spezial- baumschulen gekauft werden, aber an anderem sind ansehnliche Bestände schon vorhanden oder im Heranwachsen, Das zeigte ein Besuch in den beiden Schulen der Stauden-, Sträucher- und Baumkinder oder Baumjünglinge. Unter Stauden ver- steht der Gärtner mehrjährige winterharte Blütenpflanzen. Voran stehen die stolzen Rittersporn- arten, die ganze Felder blauleuchtend fül- len und ihren vornehmen Namen, 2. B. „Kirchenfenster“ Ehre machen. Auch stau- dige Spiraenarten stellen ihre Farben nicht unter den Scheffel. Leuchtendrot prangt „Fanal“, weniger auffallend„Granat“, zart- lila„Amethyst“. Im Flor stehen auch grohe Weiße Margariten(Wucherblumen), wäh- rend Phlox kaum Blüten zeigt, da er vor allem Stecklinge liefern muß. Ueberhaupt Werden eine ganze Reihe von Stauden und aus Samen gezogen und sehen in ihrer Kindheit vielfach recht unscheinbar aus. Man kann sich da sehr täuschen, wenn 2. B. etwas beinahe wie struppiger Schnittlauch aussieht und sich dann als afrikanische Hyazinthe aus dem Kapland entpuppt. Im übrigen gibt es natürlich hier auch allerlei botanische Delikatessen, wie etwa rankende Hortensien, Bergelematis, eine sehr schön gelb blühende Fünffingerkrautart in Strauchform und mancherlei anspruchsvolle Herrschaften wie Azaleen, die nur in sau- rer Erde gedeihen und eigene Bodenzube- reitung verlangen oder das Italienische Lungenkraut, das ein eigenes Schattendach besitzt. Nebenbei: es sind Riesenkinderschulen von Pflanzen und Pflänzchen, die da auf relativ kleinem Raum stehen, 2z. B. 15 000 Lupinen, 25 000 Stecklinge von Schneeheide. Eine große, scheinbar brachliegende Fläche, die aber gerade eine Gründüngung von Senfpflanzen erhalten hat, wird als ersten Anlageschmuck im kommenden Frühling 100 000 Stiefmütterchen liefern. Immer in großer Gesellschaft befinden sich hier Schlei —— Sonntag aber gab es betrübte Gesichter, als der Himmel seine Schleusen öffnete und mit Blitz und Donner einen Strich durch die Rechmung machte. Immerhin— eine Anzahl Unentwegter hielt trotzdem die Treue zur Farbe und Sache, der Kassier samt Vor- stand aber grollte mit Petrus * Auf der Friesenheimer Insel tat sich etwas bei den Kleingärtnern„Sek tion Friesenheimer Insel“, Vol stand G. Limberger hatte nichts umversucht gelassen, einige unbeschwerte Tge zu gestal- ten und für allerlei Abwechslungen gesorgt. Der Anfang war auch hier glücklich, dent! bereits am Samstagabend herrschte ein ganz respektabler Betrieb. Noch am Sonntagmor- gen wurde der Frühschoppen gemütlich nu Freien hinter der Kammerschleuse genossen, am Nachmittag aber hatte sich alles gegen die Kleingärtner verschworen. Das Unwer ter hatte eine Massenflucht zur Folge, und nur zögernd wagten sich später wieder einige Unverwüstliche hinaus. Werbesingen der Gesangvereine Die in den„Zähringer Löwen“ einberu- fene Mannheimer Delegiertentagung des Badischen Sängerbundes hatte das Interesse von etwa 75 Gesangvereinen wahrzunehmen und Kreisvorsitzender August Franz sah sich einer kritiklustigen Vertretung gegen- über. Zunächst gab es einen interessanten Bericht über die Arbeitstagung des Präsi- diums des BSB, aus dem zu entnehmen war. daß wegen Interessenlosigkeit einer Anzahl von Vereinen dieses Jahr das Bundeslieder- fest nicht zustandegekommen ist und erst an Pfingsten 1951 begangen wird. Die Kritik begann bei der Frage des Singens beim Rundfunk, gegen den(gemeint War offensichtlich die Sendestelle Heidel- berg- Mannheim) Beschwerden laut wurden. Heftiger noch wehrte man sich gegen„Re- gierungs wünsche“ eines Bundes- und Kreis- chorleiters beim Rundfunkgesang. Die Kri- tik ging dann über zur Stellungnahme zu neuzeitlichen Chören, besonders den Pflicht- chören„Psalm der Arbeit“ und„Ernte- segen“. Ein Großteil der Mannheimer Ver- eine lehnt diese Chöre ab, andere wieder besonders stimmstarke Chorkörper— hei- Ben sie gut. Ohne dabei neuzeitliche Kom- ponisten abzulehnen, war sich die Versamm- lung jedoch darüber klar, daß kleinere Ver- eine diese Chöre nicht einstudieren können. Anerkannt wurde allgemein, daß das Volks- lied Ausgangspunkt im Singen sel. Ueber die Stellungnahme zur Abhaltung eines Volks- oder Sängerfestes befragt,. entschied sich die Versammlung auf Vorschlag von Präsident Voigt(„Liedertafel“) zu einem groß angelegten Werbesingen an allen Brennpunkten der Stadt Anfang September. Was Kleingärtner bewegt Der Kleingarten-Verein Mannheim-Ost hatte eine Mitglieder versammlung in den „Zähringer Löwen“ einberufen, wobei sich im geschäftlichen Teil gleich eine heiße De- batte um die„Vermessungsgebühren“ für die aus Stein errichteten Nebengebäulich- keiten entwickelte; im Hinblick auf die große Anzahl der Kleinrentner wurden die Gebühren als große Belastung abgelehnt. Für 23. Juli wurde eine gemeinsame Fahrt zu der Gartenbauausstellung in Stuttgart verabredet. Gewünscht wurde Weiter die Zuweisung von Dauergartenanlagen durch die Stadt, wie es aber auch vielen Klein- gärtnern nicht unlieb Wäre, den Siedlungs- gedanken nach dem„Wallstädter Muster“ verwirklicht zu sehen. Feierlich Will man den 40. Geburtstag des Vereins vom 5. bis 7. August feiern. Ein stattliches Festbuch ist in Vorbereitung. der Stadtgärtnerei liefern wieder fenblume und Gamander, echter Lavendi und die Pflanzenjungen der japanischen verschiedener Pfeifenstrauch. arten, im Volksmund„Jasmin genannt, der Forsythien, des Kirschlorbeers, von Zwerg. sauerdornarten, Zwergliguster, Feuerdom u. A. m. Auch die Baumschule zählt ihre„Schüler“ nach Tausenden in verschiedenen Alterssu. fen. Da sind Anlagenbäume und Bäume für den Waldpark wie Linden, Platanen, Abort, auch Blutahorn, Eichen, Buchen, Eschen, Weißdorn, Birken, Kugelakazien ind Pseudoakazien GRobiniem), Silberpappeln, dann sehr viel Liguster, auch Flieder, Hex- kenkirschensträucher(Lonicera), Deutzlen (exotische Ziersträucher) Viburnusarten (Schneeball) u. a. m., auch Birnen. ind Apfelbäume für den Waldparkdamm ind gesondert gezogen: ganz gewöhnliche Rolb- weiden, aus dehen ein Korbmacher die vie- len Pflanzenkörbe für den Bedarf der Stadt. gärtnerei anfertigt. Ergötzlich ist, daß man im Stadtgebiet nur noch veredelte Roß Kastanien anpflanzt, die zwar herrlich bid hen, aber keine Früchte bringen— zum Wohl der Mannheimer Fensterscheiben. Denn Gartenbaudirektor Bußjäger kennt seine„Mannemer Buwe“ rel Kurze„MIA“-Meldungen Zum Abschluß mittlere Quoten. Beiſh letzten Toto in Württemberg-Baden für die nunmehr abgelaufene Spielzeit erhalten zwölf Gewinner im I. Rang je 8206,.— Dll, Wau Ziergehölzen hier teils aus Stecklingen, teils im II. Rang gewinnen 311 Tipper je 316 DM, während für den III. Rang je 30,70 PU ausbezahlt werden. 71 Kurzwetter erhalten Je 459,.— DM. Der Gesamtumsatz betrug 626 210,— DM. Für die Bahnhofsmission. An den Fahr- Kkartenschaltern aller Bahnhöfe des Bundes- gebiets werden nach einer Vereinbarung der Bundesverwaltung und der kirchlichen Bahnhofsmission Spendenkarten im Wen von zehn Pfennig ausgegeben. Der Erlös dl der Bahnhofsmission zugute kommen. Mitgliederversammlung. Am 28. Juni, 16 Uhr, kommen im Lokal„Flora“, Lort⸗ zingstraße 17—19, Mitglieder der Lebens- mittel Einzelhändler- Verbandes zu einer Versammlung zusammen. Aus eigenem Erlebnis. Der Karlsruher Pfarrer Heinz Kappes, der von 1920100 in Mannheim wirkte, spricht am 30, Jun um 19.30 Uhr im Amerika-Haus Mann- heim über„Land wirtschaftliche Siedlungen im heutigen Israel“, Dazu Lichtbilder. René Lauret, im Internationalen Presse- Klub. Am 29. Juni, 20 Uhr, spricht im Inter- nationalen Presseklub, Heidelberg, Haupt- straße 244, René Lauret, der Chefredakteut des Pariser Blattes„Le Monde“ über das Thema„Stand der deutsch- französischen Be- ziehungen“, Piskussionsleiter ist E. Freiherr von Schilling. Wir gratulieren! Georg Kropfinger, Werkmeister à. D., Mannheim-Käfertal Diedesfelder Straße 16, wurde 75 Jahre alt. Johann Bahm, Mannheim, Medicusstraße J, konnte seinen 80, Geburtstag feiern. Ger- trude Birkle, Mannheim-Rheinau, Karls- 1 2 5 Straße 11, vollendet das 86. Lebens- jahr. Aus dem Polizeibericht Wie ging das zu? Von der Baustelle an der Jugendherberge wurden 1500 Back steine und ein größerer Posten Einschal. bretter entwendet, wodurch der Baufirma ein Schaden von 1150 DM entstand. Zusammenstöße. Am Sonntagabend stile, Ben auf der Kreuzung Schwetzinger Stralg Viehhofstraße ein Lkw. und ein Kraftr zusammen, wobei der Kraftradfahrer un sein Begleiter zu Boden stürzten. Beide mußten mit Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden; bei einem der Verlet- ten besteht Lebensgefahr. Ein ähnlicher Unfall ereignete sich einige Stunden spä- ter auf der Autobahn-Ausfahrt, wo ein PkW. und ein Motorradfahrer zusammen- stießen. Es entstand dabei aber nur Sach. schaden an beiden Fahrzeugen in Höhe von 1500 PMA; die beteiligten Personen blieben unverletzt. Pkw. brannte aus. Auf der Friedrich- Ebert-Brücke geriet ein Pkw. in Brand, 50 daß die Berufsfeuerwehr eingreifen mußte, Der Wagen brannte völlig aus. Infolge die- ses Vorfalles scheute das vor einem 3 über fahrenden Fuhrwerk gespannte Pferd, so daß das Fuhrwerk gegen einen halten den LkwW. stieg, wobei dieser leicht beschä- digt wurde. zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und Sechs Monaten und ordnete Polizeiaufsicht an, Seine Freunde erhielten Gefängnisstram stenme zen ge In Han rer ab wuicht u. 15 Wen nehunge Die A de Ste 2 Witten che un ſrchkühr daß si at zu ſltete. IL a Lud wi ſntracht K U Zwelbrü e Neuen- Süch Im herr ſasbad de un wei en Wa eder al ſurms ur igen Sc ah gab e ſagebnisse athal 10 don Wo Mit zu gers ge ne lang, fad zu sei 1 Sänger ge der 8 blakt; Stu Kienstalte ernen fit dem g In sein erster ohe Zah! seit 194. ſöglich g rungen eden Jah bberblick Vereir ſater allg e Verdi. 00 fg ar nete man ſalksarter lesen sei ich Rebh knen er Hertal,. re alt. aße J, Ger- Karls- Seite 5 im Rahmen der Vortragsreihe des CVJM itlicher Verein Junger Männer) sprach Sonntagabend im„Haus des Jungen nes“ in Ludwigshafen der Mannheimer insnisgeistliche Pfarrer Auffarth über Thema:„Jugend hinter Gittern“. Der rent, der von geistig-seelischer Warte über seine Erfahrungen im Seelsorge- t mit jugendlichen Gefängnisinsassen 18 bis 28 Jahren berichtete, beleuchtete uchst im Wesentlichen die Ursachen der ndkriminalität, um dann seine Zuhörer die Pflicht aufzuklären, die dem echten stenmenschen jenen gescheiterten Exi- en gegenüber er wachse. n Hand zahlreicher Beispiele wies der er auf jene Jungen hin, die ihre Be- zungen zur Umwelt durch ihre Umwelt ren haben. Eine Tatsache, die zumeist einem fehlenden oder zu schwachen teil resultiert und besonders in der riegszeit neben der sozialen Not in einung getreten ist. Lediglich bei etwa s Prozent, so sagte der Referent, sei die minalität auf Veranlagung zurückzufüh- 1 75 Prozent allein auf ein ge- oder es Familienleben. In letzterem Fall ne der Jugendliche auf Grund dieser btände dazu, sich seine eigene Welt zu en und verliere dadurch die Beziehun- zu sich selbst und zu seiner Umgebung. esem Zusammenhang gehen heute zahl- e Gerichte mit der Ansicht des Refe- en einig, wenn dieser betonte, daß nicht Gemeinschaftshaft oder eine lange Ge- gnisstrafe dazu angetan seien, dem ge- deten Jungen wieder auf den rechten ig zu helfen. Denn gerade in der Gemein- tshaft empfinden die Jungen statt des der Sühne für ihre Schuld das der krität einer unterdrückten Menschen- pe, die einer schutz- und hilflos ausge- erten Schicksalsgemeinschaft. Durch eine ausläösung aus dem Rottengeist hingegen, t nach Ansicht des Pfarrers der junge ch viel früher, bzw. überhaupt zur cht und zu neuen Konzeptionen. Erst wenn der Strafgefangene wieder die ehungen zu Mitmenschen, Eltern und LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Junge Menschen hinter item Aufschlußreicher Vortrag eines Mannheimer Gefängnisgeistlichen staatlicher Autorität gewonnen hatte, werde der junge Mensch wirklich gebessert und geläutert nach seiner Entlassung nicht mehr in sein altes Laster zurückfallen. Zum Schluß seiner Ausführungen wies Pfarrer Auffarth auf das Grundgesetz jener christlichen Lebensauffassung hin, die nur im Opfer und damit in der Liebe zum Nächsten ihre höchste Verwirklichung finden könne. Das ist jene Liebe, die für die gefallenen Jugendlichen wieder fester Boden unter den Füßen und für die am Rande des Abgrundes Stehenden die Rettung aus Ge- fahr bedeutet. 011 8 Pachtland gesucht Die Landwirtschaftskammer Pfalz bittet um Mitteilung von Pachtland aus soge- nannten auslaufenden Höfen. Damit soll Heimat vertriebenen, deren Vorfahren der Pfalz entstammen und nun nach dem Ver- lust ihres Besitztums auf der Suche nach einer neuen Existenz sind, geholfen wer- den. Diese Heimatvertriebenen sind in die Liste der Umsiedler aufgenommen worden, so daß einer Uebersiedlung in die Pfalz aus den derzeitigen Aufenthaltsgebieten, zumeist Bayern, nichts im Wege steht. Der Obmann dieser Altpfälzer hat Verbindung mit der Landwirtschaftskammer aufgenon:- men und bittet mitzuhelfen, den Wunsch dieser Heimat vertriebenen auf Rückkehr in die Heimat ihrer Väter zu erfüllen. Erstmals wieder„Tag des Liedes“ 1 kast unübersehbar großer Zahl hatte sich am Samstagabend die sangesfreudige Bevölkerung von Oppau auf dem Meßgplatz eingefunden um einem Liederständchen zu lauschen, das die Oppauer Gesangvereine und Kirchenchöre in selten schöner, ein- mütiger Geschlossenheit darboten. Der Leiter der Veranstaltung, der Vor- stand des„Liederkranz“ Georg Böhm, sprach einleitend über den Sinn des jetzt wieder eingeführten Tages des Deutschen Liedes. In einer Zeit, da eine seichte Schlagermusik und entartete„schräge“ Tonschöpfungen die Volksseele zu vergiften drohten, da die Ju- gend den Sport vergöttere und ihr„toto- krankes“ Herz nicht mehr den Weg fände zu den Quellen echter Volkskultur, wollten die Sänger ihre mahnende Stimme erheben und das Volkslied wieder erklingen lassen, das Ewigkeitswert in sich berge und des- halb zu den wertvollsten Kulturgütern ge- höre. f Was dann der„Sängerbund“ unter Adolf Nicolai, der„Liederkranz“, der katholische Kirchenchor, der Kinderchor, in Personal- union dirigiert von Peter Braun, und der Evangelische Kinderchor, treulich geführt von Frau Pfarrer Bernius zu Gehör brach- ten, waren echte Perlen deutscher Volks- musik, die einer dankbaren Zuhörerschaft in reicher Fülle geschenkt wurden. Das ge- meinsam gesungene Abendlied:„Kein schö- Iulstiegspiele zur Südwesi-Oberliga e Aufstiegsspiele zur obersten Spiel- e stehen unter keinem guten Stern. Witterungsunbilden in der vergangenen che und am Sonntag verhinderten die kührung einiger angesetzter Treffen, aß sich die Terminnot bereits schon zu einem brennenden Problem ge- ſltlete. Das mit Spannung erwartete Tref- schen Eintracht Kreuznach und Tura gigshafen wurde abgesetzt und auf späteren Termin verschoben. Auch egesnung Tus Konz Sc Zweibrücken i 1 Spieldauer beim die Gäste abgebrochen. Zweibrücker fanden sich mit dem klei- Konzer Platz besser als erwartet ab eine kleine Sensation schien sich an- nen. Im dritten über die volle Zeit genen Treffen schlugen die Sport- de aus Herdorf den Sc Neuenahr mit uf dessen eigenem Platz. Mit diesem haben die Herdorfer die Tabellen- ing übernommen, während Neuenahr its aussichtslos abgeschlagen ist. Nach- end die Tabelle: 5 5˙3 4˙2 3:1 33 3˙3 Neuenahr 076 Süclwestdeutsche Wasserball meisterschaften In herrlich gelegenen und gepflegten Ver- bad des SV Ludwigshafen am WII ler- funweiher wurden die Südwestdeut- ten Wasserballmeisterschaften erstmalig ieder ausgetragen. ums und der WSV Speyer bereits am Nachdem der WSV en Sonntag ausgeschieden worden wa- gab es in der Vorschlugrunde folgende ebnisse: SV Ludwigshafen— SV Fran- hal 103; Blau-Weiß Pirmasens— Po- on Worms 11:1. Im Meisterschaftsendspiel standen sich der SV Ludwigshafen und Blau- Wein Pirmasens gegenüber. Das Spiel War schnell und fair, die Pirmasenser zeig- ten sich mit ihren Spitzenschwimmern Pfersdorf, Kerth und Wehrum überlegen. Es stand 2:1 für die Gäste, als das Spiel Wegen des plötzlichen Gewitters vier Minu- ten vor Beendigung der ersten Halbzeit ab- gebrochen werden mußte. Der südwest- deutsche Wasserballmeister wird nun vor- aussichtlich am Samstag im Wiederholungs- spiel in Pirmasens ermittelt werden. FFF** . Felorstunden 2 . ner Land in dieser Zeit“, stieg abschließend zum Abendhimmel empor und mit dem Ge- danken im Herzen:„Treu dem Lied in Freud und Leid“ ging die große, innerlich berei- cherte Sängergemeinschaft nach Hause. Die anläßlich des Tages des Liedes im Ebertpark geplante Sonntagnachmittagvor- stellung mit dem Pfalzorchester und acht Männerchören fielen im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Dritte Tagung der Cießereituchleute brachte u. a. Besichtigung der Dr. F. Raschig-Werke in Ludwigshafen Der Verein deutscher Gießereifachleute, Gruppe Baden/ Pfalz, verband seine dritte Tagung am vergangenen Samstag mit einer Betriebsbesichtigung der Chemischen Fabrik Dr. F. Raschig, Ludwigshafen. So trafen sich um 9.30 Uhr die etwa 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Raschig-Saal, um dann aber sehr schnell verschiedene Wege einzu- schlagen. Die Damen wurden in Omnibusse verfrachtet, um als bessere Hälften auch den besseren Teil zu erwischen, nämlich die Be- sichtigung der Sektkellerei„Schloß Wachen- heim“. Dr. Hans Derlon sprach dann kurz über die historische Entwicklung des Kunstharzes, zu der die ersten Versuche bereits im Jahre 1838 gemacht wurden. Nach dieser Vorberei- tung übernahm Dr. Klaus Raschig die Füh- rung durch die Fabrik, die im Jahre 1945 fast völlig zerstört wurde, jedoch heute schon wieder in erstaunlichem Umfange aufgebaut ist. Von der Abteilung für Rohprodukte, in der Karbolsäure usw. hergestellt wird, ging es zum alten Kraftwerk, das ein heizdampf- verarbeitender Betrieb ist und noch so lange benützt werden muß, bis das neue Kraft- Werk wieder erstanden ist. Auch die Ab- Wasserleitungen und Kanäle für Fettwässer Ludwigshafen im Spiegel des TIuges Kleiner Wiederaufbau- Beitrag. Die städ- tischen Wiederaufbauarbeiten schreiten im Rahmen des Möglichen vorwärts. Jetzt end- lich wurde auch das Pumpenwärterhäuschen der städtischen Kläranlagen am Rhein wie- der renoviert. Die alte Holzbalkendecke, die sich in gefahrdrohendem Zustand befand, wurde durch eine neue Betondecke ersetzt. Auch die inneren Putzarbeiten sind beendet, so daß die Wohnung von dem Personal, das in einer dürftigen Holzbaracke unterge- bracht war, in Bälde bezogen werden kann. Neues vom Lehrerverein. Am Mittwoch hält der Kreislehrerverein Ludwigshafen in der Walhalla seine Monatsversammlung ab. Die Tagesordnung verzeichnet: 1. Vortrag von Dr. Kar! Bungardt. Schriftleiter ger „Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung“, über das Thema:„Soziale Gerechtigkeit als Prinzip der Schulgestaltung“; 2. Wahl der Vertreter versammlung; 3. Wünsche, Mittei- lungen und Anträge. Bachvortrag in der Volkshochschule. Am 28. uni, 20 Uhr, spricht Akad. Musikdirek- tor Dr. Gerhard Nestler. Karlsruhe, im Feierabendhaus der BASF über„Die Be- deutung Joh. Seb. Bachs für die Musik der Gegenwart“. Dieser Vortrag ist der letzte der Reihe A— Johann Sebastian Bach—. Er wird durch musikalische Darbietungen umrahmt. N Fachtagung. Die in der Architektenkam- mer Rheinland-Pfalz organisierten freibe- ruflich tätigen Ingenieure und Statiker der e. 2 15 8 u Ehren Buchs Vierter Dekanats-Kirchenmusiktag in der Apostelkirche Zu den kirchenmusikalischen Veranstal- tungen zum Dekanats-Kirchenmusiktag hatte sich eine große Gemeinde von Freun- den der musica sacra in der Apostelkirche versammelt, wo in drei kirchlichen, dem Gedenken Bachs geweihten Feierstunden ausschließlich die Werke des Thomas- kantors aufgeführt wurden. 5 Die in drei gesonderte Feiern aufgeteil- ten Konzerte— eine abendliche Gedenk- feier, ein morgendlicher Festgottesdienst und eine nachmittägliche kirchenmusika- lische Feier— ergaben ein erfreuliches Bild über den wieder erzielten hohen künstlerischen Stand unserer evangelischen Kirchenchöre. Die einsatzfreudige Begeiste- rung, die in allen, dem Dekanat unter- stellten Gemeinden zu verzeichnen ist, mußte sich nun in dieser Feuerprobe ihrer Leistungsschau bewähren. Die aus den Vororten Eppstein, Flomersheim, Lambs- heim, Edigheim, Friesenheim, Gartenstadt, Mundenheim, Oggersheim, Rheingönheim, Oppau, Ludwigshafen-Nord und Süd sich zusammensetzenden Chöre boten ihr Bestes. Die Leiter der jeweiligen Vorortchöre dür- fen einen großen Erfolgsanteil verbuchen, da die Exaktheit, rhythmische Genauigkeit, Textbehandlung und Nüancierung einen sehr günstigen Gesamteindruck hinter- * 117 Süngerjubilure wurden geehrt Ein großer Tag für den BASF-Chor und Hans Wolfgarten t zu den schönsten Erinnerungen eines gers gehört jener Tag, an dem ihm für ue langjährige Treue zum deutschen Lied zu seinem Verein die Ehrennadel oder d Sängerring überreicht wird. Diese Ehren- e der Sänger sind Feste froher Gemein- dat; Stunden, in denen jeder Verein seine ſlseskameradschaft gegenüber den Ge- Fat in herzlicher Form zum Ausdruck War es auch am Samstagabend im 0 abendhaus, als der— man darf woh! anem gewissen Lokalpatriotismus sagen geit über die Grenzen der Pfalz hinaus lichst bekannte Männerchor der BASF 8 Ehrenabend für seine vielen Jubilare fanstaltete. 117 Sänger wurden mit der legen und goldenen Ehrennadel sowie 1 goldenen Ehrenring ausgezeichnet. in seiner Ansprache hob Jacob Rebholz 5 1 Vorsitzender hervor, daß sich die abe Zahl durch den Umstand ergebe, daß zeit 1943 aus verschiedenen Gründen nicht eich gewesen sei, die längst fälligen ungen auszusprechen. So habe man den Jahre nachzuholen. In einem kurzen erblick über die Nachkriegsgeschichte ereins würdigte Jacob Rebholz dann allgemeiner Zustimmung vor allem Verdienste des Kreischorleiters Hans ſefg arten. Mit Stolz. so betonte er, 15 man sagen, daß der Chor mit Hans arten von Stufe zu Stufe emporge- en sei. In humorvollen Worten wandte 1 Rebholz dann an die Sängerfrauen, en er herzlichen Dank dafür sagte, daß 1 sie ihre Männer immer pünktlich in die Singstunden schicken würden! Eine besonders herzliche Ehrung wurde dem ältesten aktiven Mitglied. dem bereits 80 jährigen Karl Kiefer, zu Teil, der sein 64jähriges Sängerjubiläum begehen konnte. Er, der noch keine Singstunde versäumt hat und der einmal die Worte gesprochen haben soll, daß der schönste Tod für ihn der sei, während einer Singstunde sterben zu kön- nen, wurde mit Blumen und Geschenken bedacht. 5 Den Ehrungen durch den Verein schlos- sen sich solche durch den Deutschen Sänger⸗ bund an. Kreisvorsitzender August König (Pfälzischer Sängerbund). überreichte die höchste Auszeichnung, den Fhrenbrief des Deutschen Sängerbundes, den Rudolf Leit- schuh erhielt. Dem 80 jährigen Karl Kiefer wurde ein Ehrenausweis sowie eine Sonder- ehrennadel des Deutschen Sängerbundes überreicht. Sowohl Dr. Schirmherr des Wurster(BASF) als Vereins wie auch Dr. Helwert(BASF) hatten aus Anlaß des Ehrenabends Grüße und Glückwünsche übermittelt. Frau Ruth Seeger-Walsch sang, begleitet von Hans Wolfgarten. Lieder von Schubert und Schumann.— Dann Waltete der Vergnügungsvorsitzende Richard Reb. holz seines Amtes und warf das Rad auf den unterhaltenden Teil um, in dem Sänger Solisten des BASF-Chors ihr Können zeigten und in dem auch der Humor— vor allem durch die Darbietungen des lustigen Gesang- vereins— zu seinem Recht kam. Bfk. Dr. 9 1 lieben. Die Gesamtleitung in den Händen des Speyerer Kirchenmusikdirektors Arnold Graf verdient höchstes Lob. Souveräne Ruhe, stilsichere Gestaltung und absolute Werktreue sind markante Züge dieses Bach- kenners. Als Nachwuchs aus dem von ihm geleiteten kirchen musikalischen Institut in Speyer betätigten sich am Orgel-Positiv Hans Dörr, Helmut Schreiner und Jürgen Eppelsheim. Die Präludien und Fugen als solistische Darbietungen bewiesen die zu- verlässige, gediegene Ausbildung der jun- gen Musiker. Die Festansprache hielt Universitätsprof. Dr. Schneider, Speyer. In seiner Rede rühmte er Bachs tiefe Glaubensseligkeit, seine gottgläubige Zuversicht in allen Le- benslagen, die bei ihm in allen Tonschöp- kungen jubilierend zum Ausdruck kommt. Sein über allen Werken stehendes„Soli deo gloria“— nur Gott allein die Ehre— ist dafür ein sprechender Beweis. Dieses „Jauchzet alle Gott“— oder„Wir danken dir Gott und verkündigen deine Wunder“ — sind der in Töne umgesetzte Glaube. Herrlich spiegelt sich das alles in der prachtvoll zu Gehör gebrachten Kantate für Chor, Soli, Orchester und Orgel. Der Sopran von Frau Erna Postel- Wolf leuch- tete über den Orchesterklängen, stieg strah- lend in die hohen Lagen des Ziergesanges. Frau E. Philippsen setzte ihren dunkel ge- färbten Alt erfolgreich in einem Duett ein. Für den verhinderten Bassisten Schell- hammer hörten wir die edle Stimme von Klaus Thomas, Kaiserslautern. Als Tenöre bewährten sich Wilhelm Purrmann und Arthur Reinherd. Die Gesamtkundgebung, ein bedeutsames Bekenntnis zu Bach und darüber hinaus zur musica sacra, ist als bemerkenswertes kirchen musikalisches Ereignis zu werten. Möge der volle Erfolg den Kirchenchören Ansporn sein zu neuen Taten, wie es der amtierende Geistliche, Dekan Roos, in sei- ner Rede zum Ausdruck brachte. M. D. Molkereien schnitten gut ab An den Leistungsprüfungen für Milch- und Molkereierzeugnisse anläßlich der 40. Wanderausstellung der DL in Frankfurt beteiligten sich auch die pfälzischen Molke- reien. Folgende Prämiierungen wurden er- zielt: Einen 1. Preis Milchzentrale Kaisers- lautern. Je einen Siegerpreis Molkerei-Ge- nossenschaft Bergzabern(Schichtkäse) und Milchzentrale Kaiserslautern(Speisequark mit Sahnezusatz). Je einen 1. Preis Molke- rei- Genossenschaft Wendelsheim(Schicht- käse) und Molkerei- Genossenschaft Dürkheim(Sahne-Schichtkäse). Je einen 2. Preis Molkerei- Genossenschaft Rocken hausen(Schichtkäse) und Molkerei-Genos- senschaft Albisheim/Pfrim(Schichtkäse) so- wie Lebensmittelwerk Landau(Weich- Schmelzkäse). Je einen Siegerpreis Milchzen- trale Kaiserslautern und Molkerei-Genos- senschaft Kusel Butter). Je einen 2. Preis Molkerei- Genossenschaft Bergzabern und Molkerei- Genossenschaft Bad Dürkheim (Butter). 3 g Bad Fachrichtung Bauingenieur wesen werden am 1. Juli, 14 Uhr, im Lokal„Walhalla“(Lud- wigshafen-Oggersheim) eine Fachtagung ab- halten. Wie die Architektenkammer Pfalz in Ludwigshafen mitteilt, sind auch die der Kammer noch nicht angehörenden Inge- nieure zu dieser Tagung eingeladen. „Der zunge Mann und die Politik.“ Nach- dem Pfarrer Auffahrt am Sonntagabend über seine Erfahrungen in der Gefängnis- seelsorge gesprochen hat, steht auf dem Pro- gramm des CVJM wieder ein interessantes Thema.„Der junge Mann und die Politik“, 80 lautet der Titel des Vortrags, den Pfarrer Haß heute abend 20 Uhr im„Haus des jun- gen Mannes“ halten wird. Alle Interessen- ten sind herzlich eingeladen. Spendenaufruf für Ringermeisterschaften 1950. Ueber das Presseamt der Stadtver- waltung wurde dieser Tage ein Aufruf er- lassen, der sich an alle Sportfreunde, Gôn- mer und Interessenten wendet und um Stif- tungen und Spenden für die deutschen Run. germeisterschaften am 15. und 16. Juli in Ludwigshafen bittet. U. a. heißt es:„Es gilt allen Ringern und Gästen zu beweisen, daß die Stadt Ludwigshafen als Austragungsort der deutschen Ringermeisterschaften 1950 ihren guten Ruf als ehemalige Hochburg die- ses Sports und die Ehre der Uebertragung zu würdigen weiß.“ Spenden und Stift un- gen werden an die Adresse von W. Wagner, Ludwigshafen-Friesenheim, Luitpoldstr. 94, erbeten. In fremden Taschen fischte am Samstag- abend ein wenig würdiger Gast der Petri- Jünger auf dem Fischerfest. indem er seine fünkhakige Angel in die Gesäßtasche eines Pressefotografen versenkte. Hängen blieb jedoch nur eine Brieftasche mit Ausweis- Papieren und keine„Goldfische“. Pech— für beide Teile. 8 Gewinnquotem vor den Ferien. Der 45. Wettbewerb war der letzte der Saison. Er brachte 38 Gewinner im I. Rang mit je 2689,60 DM. Der II. Rang ergab für 776 Wetter je 131,70 DM und im III. Rang können 6901 Gewinner je 14,80 DM erwar- ten. Der Kleintip schüttet an 276 Tipper je 35,50 DM. aus. Der 34. Volkswagen fiel nach Oetigheim GBaden) und das 22. Eigenheim nach Neumagen/ Mosel. 10 NSU-Quick und 100 Ferienreisen werden beim Kehraus des Nheinland/Pfalz- Totos viele erfreuen. „Geh'n wir mal zu Hagenbeck“ sind noch nicht im vollen Umfang herge- stellt und der Boden vor dem alten Kessel- haus, das nur noch als Warmwasserspeicher 5 benutzt wird, sieht noch böse aus. Ein Rie- senbau reiht sich aber schon wieder an den anderen(die Laugerei, das Gebäude zur Herstellung von Teer und Asphalt, die Ver- sandhalle, die Packerei und nicht zuletzt das Prüffeld für Preßmassen. Nach dem Rundgang durch das Werk konnten die Gießereileute die vielen Pro- dukte bewundern, die aus der Raschig- Kunstharzmasse hergestellt werden können. Vom Schirmgriff und Salzfaß bis zum Ra diogehäuse und Telefonkasten, bald durch- sichtig, bald in herrlichsten Farben leuch- tend, waren es die vielen Kleinigkeiten, die zu unseren täglichen Gebrauchsgegenstän- den gehören. Daneben standen all die chemi- schen Mittel zur Schädlingsbekämpfung und 0 auch medizinische Präparate, die Raschig 5 noch neben der Kunstharzerzeugung produ- ziert. Auch die Gießer kamen zu ihrem Recht, da sie Sandkerne und Sandmasken verschiedener Art besichtigen konnten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen standen zwei Fachvorträge auf dem Pro- gramm. Direktor Paul Tobias, Lanz, Mann- Beim, zeigte die Schwierigkeiten beim Roh- 5 eisen zweiter Schmelzung auf und bewies, daß das Hochofenroheisen zur Erzeugung von hochwertigem Guß wenig geeignet 18 t. Dagegen haben Eisensorten zweiter Schmel- zung, die in Heigwindöfen mit, nachträg⸗ licher Schlackenbehandlung im Mischer ge- schmolzen werden, den Vorzug, daß der Graphit durch die hohen Temperaturen ge- löst und in feinst ausgebildeter Form vor- handen ist. Es ergeben sich hieraus Zug- kestigkeiten bis zu 40 Kilo pro Quadratmilli meter. 85 Anschließend sprach Dir. Horst Andrae, Ludwigshafen, über das Schleudergußver fahren, ein Verfahren, das seit 1920 einen großen Aufschwung erfuhr. Nach einer rege Diskussion schlossen die Gießbereifachleut ihre Tagung mit einem vergnügten Abend in der Stiftsmühle in Ziegelhausen, Wo sie bei schwungvoller Musik auf der Tanzfläche bewiesen, daß nicht nur das Kunstharz zu „Preßmasse“ werden kann. 5 L. W Jubiläen um loufenden Bund.* 5 Kaninchenzüchter sind an der Reihe Der Beginn des 20. Jahrhunderts hat den Menschen zweifellos einen kräftigen Impuls auf allen denkbaren Gebieten gegeben. Als Folge davon„50jährte“ es sich dieses Jahr allüberall. Auch in Oppau. 75 5 Im Juni war es der„Sängerbund“, im Juli sind die Hasenzüchter an der Reihe und im August der Arbeitergesangverein„Iha- lia“ in Oppau-Edigheim. Am kommenden Samstag und Sonntag jubiliert zum 45. Male der Kaninchenzuchtverein. Die„Langohr- freunde“ eröffnen ihr Fest mit einer ressanten Jubiläums-Jungtierschau in de Pestalozzischule. Das Programm sieht eine Ehrung langjähriger Mitglieder, sowie ein Kreiszüchtertreffen vor. Der Schulhof der Pestalozzischule wird sich diesmal in einen Festplatz für Kaninchenfreunde verwandeln. Feier der goldenen Konfirmation Am kommenden Sonntag findet für di Konfirmanden der Jahrgänge 1899 und 1900, die seinerzeit in der Lutherkirche eingeseg net wurden, eine goldene Konfirmationsfeier um 10 Uhr in der Melanchthonkirche(Max- straße) statt. Anmeldungen von Jubilare können noch bis zum 30. Juni an das prote stantische Pfarramt I, 2, Schillerstraße 49, erfolgen. 5 Zuhme Dressur und Tierhaltung im Freien Zwei große Verdienste Hagenbecks/ Gastspiel in Ludwigshafen Wenn Ludwigshafen in diesem Jahr bis in die Mitte der Saison nicht von einem großen Zirkus angesteuert wurde, so mag dies zwar für die Freunde der alten, in Deutschland immer besonders gepflegten und auf hoher Stufe stehenden eircensischen Kunst unbefriedigend sein— doch gemach, gemach: alle werden reichlich entschädigt werden, denn im Laufe des morgigen Tages wird der Weltreisende unter den Zirkussen, Hagenbeck, mit zwei Extrazügen, 120 Fahrzeugen, 130 Tieren und 200 Mann Per- sonal in Ludwigshafen eintreffen und seine Zelte, Stallungen, Wohnwagen und Maschi- nen auf dem Marktplatz aufbauen. Im allgemeinen ist es so, daß man in der Zeitung vor dem Eintreffen eines Zirkusses einen Hinweis über„geheimnisumwitterte Stalluft“,„gefahrvolles Leben“,„magischen Zauber“(und sonstigen Klimbim) lesen kann. Das kommt nicht daher, daß die Re- porter Schwachköpfe sind, sondern es resul- tiert oft daraus, daß man außer fauler Pla- katpropaganda beim besten Willen nichts handfestes über gewisse Unternehmen schreiben könnte. Nicht so bei Hagenbeck!!! Es ist unwichtig zu sagen, wieviel hundert- tausend Kilowatt seine Lichtmaschinen ha- ben(oder nicht haben), und es ist unwichtig zu schreiben, wieviel tausend bunte Birnlein grün- rot-gelben Firlefanz ausstrahlen am Entreèe. Denn bei wem weckt der Name Hagenbeck nicht unzählige Erinnerungen, und welcher Tierfreund kennt nicht wenig- stens das ganz große Verdienst von Opa Carl Hagenbeck, nämlich den Bruch mit den Gewaltmethoden gegen die Tiere und das Einführen(um 1890) der zahmen Dres Ur! 0 Früher war das dressieren eines Tieres eine dolle“ Sache! Das ging so vor sich, daß der Auch-Dompteur mit glühenden Zangen, spitzen Eisenstangen, Peitschen mit Bleikugeln an den Enden und ähnlichen Marterwerkzeugen auf seine„Lieblinge“ so lange einschlug, bis sie vor Schmerz halb wahnsinnig durch den Zentralkäfig rasten (Nicht selten haben in jenen Jahren Domp- teure diese Quälereien mit dem Leben ge- büßt). Im Mittelpunkt von Hagenbeck Lehre hingegen steht der Satz„Die Tiere sind nicht grausam“.„Wie wir liebt auch das Raubtier.. Es kann zärtlich, dankbar anhänglich und treu sein(Zitate aus: „Von Tieren und Menschen“, Autor: Car Hagenbeck, S. 95). f 1 Ein nicht minder großes Verdienst war 1907 die Eröffnung des Tierparkes in Ha burg- Stellingen, in dem die Tiere in gitt losen Freianlagen gezeigt wurden, Von Po zu Pol durchstreiften Hagenbecks Tierfä. die entferntesten Winkel ferner Erdteile denn der einmalige Tierpark mußte ersten ständig ergänzt werden und zweitens würde Carl Hagenbeck in den folgenden Jahrzel ten einer der größten Tierhändler der Welt. Unendlich viele Daten wären noch aus der Geschichte der Hagenbecks anzuführen Lassen wir es bei jenen beiden, die im wahrsten Sinne des Wortes eine Revolutio- nierung in der Tierhaltung in allen Kultur- staaten der Erde brachten.„„ Und der Zirkus?— Der Circus Hagen- beck als„Wandervogel“ hat im Jahre 195 neue, schmucke Federn angesetzt, Ja, er hat sogar ein paar Federchen, die ganz beson ders exquisit sind, und um die ihn mancher Nebenbuhler, der bislang glaubte, die beste oder zweitbeste Luftnummer in Deutsch- land zu besitzen, beneiden dürfte. Les Zemganno“— das ist, die Leute vom Bau (und Seitenbau) wissen es, jene Luftnum- mer, die der vormalige Kritiker des„Paris- Soir“, Jean Barret(als er das Schreiben satt hatte), aufbaute, und für die er jenen an spruchsvollen Namen nach dem Goncourt schen Roman wählte. Das Vorhaben gelan Wie der Titelheld des Romanes, so leiste Zemganno großes— wurde er doch Ch. der besten Luftnummer Frankreichs. Was das bedeutet mag der ermessen, der weiß, das Frankreich schlechthin das klassische Lar.d der Luftnummern ist. Und nach ein Ereignis: Rudolf Matthies, der Meister- dompteur mit der goldenen Medaille, ist nach großen Erfolgen in USA, mit seiner Tigergruppe zu Hagenbeck zurückgekehrt 1-pit- e . e 25. 5 hof statt Seite 6 MORGöEN rrCCCſ/ ĩ ³ĩ—v(((((((( Unser hoffnungsvoller Sohn, Bräutigam und Bruder, Herr Heinz Hockenberger stud. ing. ist nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, das er sich im Kriege als Flieger Zugezogen hat, im Alter von 28 Jahren von uns gegangen. Mannheim- Waldhof, den 26. Juni 1980 Weldfrieden 12 Die trauernden Familie Hch. Hinterbliebenen: Hockenberger Friedel Schulz Beerdigung: Käfertal. Nach Gottes hl. uns Willen wurde plötzlich und unerwartet mein lieber Gatte, unser lieber, Suter Vater, Schwager und Onkel, Herr Arthur Spanier im Alter von 45 Jahren durch einen tragischen Unglücksfall an seiner Arbeitsstätte aus un- serer Mitte gerissen. Mhm.-Rheinau, den 27. Juni 1950 Pfingstberg, Wachenburgstr. 139 In tfieter frrauer: Frau Eva Spanier, geb. Ernst u. Kinder, nebst Angehörigen Beerdigung: Dienstag, den 27. Juni 1950, 14.00 Uhr, auf dem Friedhof Rheinau. Nach einem arbeitsreichen Le- ben ist unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante, Frau Käthe Kübler verw. qene geh. Schmitt nach schwerer Krankheit am 25. 6. 1950 im 81. Lebensjahr von uns gegangen. Mannheim, L 8, 2 Im Namen der Angehörigen: Emil Jene Die Beerdigung findet am Mitt- Woch, 28. 6. 1950, 11.30 Uhr vor- mittags, auf dem Hauptfried- Meine liebe, treusorgende Frau, Unsere gute Mutter, Grogmut- ter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Frau Frieda Beck ist am 24. 6. 50, still und sanft entschlafen. Mannheim, den 28. 6. 1950 Sandhofer Straße 13a Eu tiefer Trauer: Johann Beck u. Angehörige Feuerbestattung findet am 27. 6. 1950, 13.30 Uhr, auf dem Haupt- friedhof statt Rasch und unerwartet verschied heute mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Valentin Seitz(Küferei) im Alter von fast 67 Jahren. Mannheim,, 28. Juni 1950 Seckenheimer Straße 33 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 28. 6. 50, 11 Uhr, Hauptfriedh. Mannheim N In dankbarer Freude teilen wir mit, daß unsere CHarlolle angekommen ist. Mannheim, 20. Juni 1950 Friedrich Leist und Frau Anny, geb. Krey Z. Z. Feinrich-Lanz-Kranken- haus Dr. O. Jrion 1 Nerven sache, dag man beschwerden nimmt, der hat teren Leiden. rasch gebessert. Mittwoch, den 28. Juni 1950, 13.30 Uhr, Friedhof Heimgekehrt vom Grabe un- seres lieb. entschlafenen Vaters, Herrn Friedrich Flöß ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme und die schönen Kranz- und Blumenspenden zu danken. Ganz besonderen Dank den Hausbewohnern, der ver- ehrten Nachbarschaft sowie al- len lieben Bekannten und be- sonders Herrn Dr. Kreß jr. Frau Maria Flöß Wwe. Familie Theodor Flöß 1 VERKNUFEE Kleiderschränke Preiswert, von 125,.— bis 305. (Teilz.). B 6, 5(kein Laden). Behelfsheim, 4& 5, zu verk. Hack, Käfertal, Siedlung, Lichte Zeile 10. Neuer Radio, Telefunk., bill. zu vk. Adr. einzus. u. Nr. A 23715 i. Verl. Mädchenkleider(1718 J.) u. 2rädr. stabil. Handwagen bill. abzugeben. 5 etz die neuen — echten m. b. db in verschiedenen Größen und Preislagen Tobhmdson verse ier Naumann aus Landmaschinenbranche, im Alter von etwa 30—35 Jahren, von Reifenfabrik als Sachbearbeiter gesucht. Interesslerte Herren mit Sewandten Umgangsformen wollen sich unter Einreichung eines selbstgeschriebenen Lebenslaufes mit Lichtbild unter Nr. P 23781 à. d. 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Angebote sind 7 verschlossen und mit der Aufschrift„Instandsetzung des Leimbaches- auspetsona 5 Lersehen bis längstens Mittwoch, den 12. gulli 1950, um 6 di Uhr, bei der Stadtkasse Wiesloch einzureichen, Wo um diese Zeit . 5 1 Delknung der Angebote unter Beisein der erschienenen Bewerber Es sibt so manche Dinge für die geplagte Hausfrau, die ihr stattfindet.. abgenommen werden könnten, wenn eine wirklich zuverlässige und tüchtige Hausangestellte gefunden würde. Kleinkinder wollen gewartet und Einkaufswege müssen erledigt werden. Auch im Geschäftshaushalt und in einer Praxis gibt es viele Verrichtungen, die eine Hilfe erforderlich machen. Eine solche zuverlässige und fleigige Hilfe zu finden ist oft gar nicht so einfach, wenn es nicht die Möglichkeit einer Kleinanzeige im„MANNHEIMER MogRGdEN⸗ gäbe, der in den meisten Familien gelesen wird. Eine solche Kleinanzeige ver- mittelt schnell und zuverlässig Hausangestellte, Praxishilfen und Kindermädchen. Auch wenn man selber eine solche Stel- lung sucht, ist eine Kleinanzeige der einfachste Weg. Hier ein Beispiel wie man es macht: Hausgehilfin mit Kochkenntn. für Arzthaushalt zum 1. oder 15. Juli gesucht. Keine Schlafgelegenheit. Angebote unter(chiffre) 5,85 DM zuzüglich Chiffre-Gebühr meldet werden sollen, die voraussichtlich dazu bestimmt sind, womög- Uch alle Klassen der Höheren Schule zu durchlaufen. Die Aufnahme- Eilir 1 1 5 prüfung der für Sext ans 0 5 am 21. Juli 1950 statt. 2 Schriftlich geprüft wird in a) Rechtschreiben Nachschrift), b) Rechnen, mündlich geprüft wird in 2) Lesen. Sprachlehre, b) Kopfrechnen. Bel Ueberfüllung behalten Jeberweisungen von schülern von Anstalt zu Anstalt vor. dung für die übrigen Klassen Oh sind auf 11. September 1950, 8—12 Uhr, festgesetzt, Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Firma L. Diebold und Kübler, Elektrogroßhandlung in Mannheim, Friedrichsplatz 1, wird gemäß 88 90 Abs. 1 Ziff. 2, 91 Abs. I, Vergl.-O. aufgehoben. Mannheim, den 21. Juni 1950. Amtsgericht BG 1. Aufnahme in die Höheren Lehranstalten Die Anmeldungen für anstalten werden am 3. Juli 1950 und nur an diesem Tage von 8—12 Uhr von den Direktionen entgegengenommen. die unterste Klasse(Sexta) der hiesigen Lehr- Karl-Friedrich- Gymnasium, Roonstraße Lessingschule, Tullastraße 25 Tullaschule, Tullastrage 23 Elisabethschule, D 7, 8 Liselotteschule, D 7, 8 Erdgeschoß Erdgeschoß rechts 1 Treppe hoch 1 Treppe hoch 2 Treppen hoch Es wird darauf hingewiesen, daß nur solche Kinder ange- Die Erziehungsberechtigten melden das kind unter Vorlage des Geburts- dlasere Lechner Stresemannstr. 10 und Pockenimpfscheins beim Leiter der Schule, in die es eintreten soll, mündlich an und teilen die Anmeldung dem Klassenlehrer der Volks- Aerglasungen autogias FHöbeiglaser schule mit. a angemeldeten und zugelassenen schüler findet sich die Direktionen der Realgymnasien Die Anmel- Die Direktionen der Höheren Lehranstalten Mannheim. Die Aufnahmeprüfungen für diese Klassen Wer- Ersatzteile, Ofenrohre den an den darauffolgenden Tagen abgehalten. 1 besteu im Zentr., 40,-. Presse- Beobachter, hen? Nr. 06711 a. d. V. Mannhm., Ufer-Passage, Tel. 3 48 21. Wir nehmen für unsere tägige, herrliche 91 f 8 le Lager-. Büroräume, etwa 30 qm, treten 1 Tr., Stadtmitte, sehr gute Lage, 1* 0 Fett sof. zu vm. Ang. u. P 23718 a. d. V.. 2 g Gutmöbl. Zimmer, Innenstadt, z. 1. 7. vom 23. bis 29. Juli 1930, ins Gebiet der 8 an Herrn zu vermieten. Angeb. u. 5 8 5 8 n n Nr. 06666 an den Verlag. Zugspitze Mieminger 2 5 nee, ſlel-Den laf; 1 st vermieten. des Ober-Inntales, usw. bis 1. Juli Anme un„ umpromn 1. Nr A 66006 im Verl. Spätere Anmeldung zwecklos. 5 Aufenthaltstage in Herre, 1 0 15 . wald(996 m U. M.). Rückfahrt über d. W 15 75 89 5 f Wald. Fahrpreis nur 49,— DM, Unterk. u. Verp 7 8 5 ſkteuerui Lwoudunes tausch 85,.— DM, Paßgeb. 5.— DM. KRennkarte erforderlich. Prosp. gal, ſansums 3 n- HG. durch 4- Zimmer-Wohnung mit all. 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Helner, Seilerstr. 9, Luisenring. Wiesloch Hauptstraße aum Mort gegenüber der Kirche, Tel. 4 12 97. eee eee mprom 8 Qualität nicht nur Quantität bemerkenswert ist, daß fast zu gleicher ae in England und in Oesterreich maß- Ine Gewerkschaftsführer zur Leistung goller Qualiätsarbeit auffordern, auch Bundesgebiet Franz Blücher, der ERP- bster, sich vernehmen ließ, es müsse Wertarbeit geleistet werden. Leistungseffizienz des einzelnen eiters und Handwerkers, des Bauern, Unternehmers und des Angestellten ist b mehr dieselbe wie vor dem Kriege. ge Feststellung betrifft nicht allein die desrepublik, sie wird im europäischen gende stärker in die Waagschale fallen bei uns. ner aber liegt die Chance. die uns der ie der Entwicklung gab; wollen wir ich die Absatzmärkte wieder erobern, uns verloren gingen, dann können wir Ium so schneller, um so leichter zurück- nnen, wenn wir besser arbeiten. Es t nicht nur darauf an, Quantiäten erzeugen, mit selbstbefriedigendem Stolz die Höhe des Produktionsindex hinzu- en, der gemessen an dem Zuwachse der ſölkerung immer noch unzulänglich ist, dern es kommt darauf an, auch qualitäts- lig Erforge zu erzielen. Tex Fragen-Komplex lu eitel Dunkelheit gehüllt bas Tagesgeschehen ist stets überschattet der Priorität eines gewissen Fragen plexes, der entstanden ist durch Män- die sich aus bisheriger Unzulänglich- der Methode, die Dinge zu meistern, ickelt hat. Gegenwärtig bewegen die ter der westdeutschen Bevölkerung Wirtschaftspolitische Fragen von weit- nder Bedeutung. In erster Linie ist es unmittelbare Frage der Subventionen importierte Nahrungsmittel im Zusam- mang mit der geplanten, die Zahlung er Subventionen angeblich ermöglichen- Fettsteuer. iu Bonn hat die Tatsache, daß der Bun- anzminister glatt„nein“ sagte, als an die Forderung erging, den Fett- euerertrag zu bevorschussen, h eine Bombe eingeschlagen. Die Zeit üngt, und es rächt sich das bisherige„Um- heiben-Brei-herumgehen“. Indes, Was geschehen soll oder wðwas wirk- geschieht, ängstlich verborgen wird(Vor en, die höhere Preise oder mehr Steuern ir beides zusammen, das heißt, höhere se Und höhere Steuern zahlen sollen), es wercten die widersprechendsten Gut- ten fabriziert. Die Anhänger des Gedan- man könne mit staatspolitischer Macht erades gerade biegen, stützen sich hart- big darauf, daß der Verbrauch von 000 Tonnen Margarine 280 Millionen eintragen müsse, wenn je Kilo 50 Pf steuer erhoben würde. Bevölkerung 5 1,3 Kg Margarine mit der Butter müßte der Konsument, nommen die bisherigen Butterimporte den halbiert werden, rund 3 kg Mar- ne und Butter(abgesehen von anderen stokken) konsumieren, das ist ungefähr doppelte Quantum von dem, was ein umalverbraucher an Butter und Marga- E verzehrt. Abgesehen davon— welcher e wird bei fast gleichem Margarine- und Aterpreis deswegen Margarine essen, Well irgendwelchen Experten geflel, Margarine f 3 und dadurch ihren Preis zu n? die Gegner dieser„Lenkermethoden“ is Fett verteuernd zu besteuern und dasz yielmehr richtiger sei, den Getreideprei- n freien Lauf zu lassen. Das ist der„Ra- l-Denk-Fehler“ der Gegenseite. Der umpromigvorschlag ist die Feststellung n Höchst- und Mindestpreisen. Die Brot- euerung wird eine Verschiebung des ums zum Roggenbrot nach sich ziehen. rch werden die Lebenshaltungskosten tomatisch gesenkt. Ist doch der durch niegs- und Nachkriegszeiten hindurch de zurückgestaute Weißbrothunger der entgegen. moos Chr 7 genbrot- und ein Drittel Weißbrotver- aus. Es soll nun nicht so sein, daß die degenbrotpropaganda des tausendiähr-gen ſeiches fröhliche Urständ feiert, aber es Soll uch nicht so sein, daß des deutschen Ver- auchers nur Weigbrot würdig sei. in anderes Kapitel wird durch den Rog- werbrauch berührt, nämlich die Unsitte der deutschen Landwirtschaft, wegen Ab- leschwierigkeiten Roggen verfüttern zu ſülssen. Dies ist widersinnig, solange Wir 4 freie importieren. Und es darf nicht ſbersehen werden, daß die deutsche Mar- kineindustrie, daß die deutschen Oelmüh- n mit ihren Nebenprodukten der Land- kütschaft Wertvolle Futtermittel zuführen. Gewißg, es sind Schwierigkeiten zu über- aden, es wird sich viel noch auspendeln ſalssen, bevor eine alle Seiten befriedi- gele Regelung gefunden wird; aber um les Regelung zu finden, um hier Ersprieß- ches leisten zu können, ist es erforderlich, ſirbehaltios alle wirtschaftlichen Verflech- gen der Oeffentlichkeit klarzulegen. Sie,— diese Oeffentlichkeit—, hat einen spruch darauf, denn sie verbraucht Brot ud Fett und sie bezahlt diesen Verbrauch ut hart erarbeitetem Geld. Die Schwierig- eit des Problems, das hier zu lösen ist, ird dadurch nicht leichter, daß es in Pun- kelheit gehüllt wird. F. O. Weber Doppelter Kohlepreis vielfache Schwierigkeiten In den Verhandlungen des Rates der Inter- longlen Ruhrbehörde, der sich am Donners- in einer Sondersitzung mit den unterschied- chen Ausfuhr- und Binnenpreisen für Ruhr- lle befaßte, sind noch keine entscheidenden rtschritte erzielt worden. Ein Arbeitsaus- aug soll sich bis zur nächsten Ratssitzung am ntag bemühen, vier Vorschläge, die aus der schen, der amerikanischen, der französi- und der britischen Delegation kommen, inen gemeinsamen Nenner zu bringen. ontag soll dann versucht werden, einen zu finden, der einstimmig— al Wändt Worden, 80 treten die Ansicht, daß es ein Unding sei, INDUSTRIE- IND HANDELSBLATT Seite 7 auch von der Bundesrepublik— angenommen Werden kann. Wie verlautet, soll ein einseitiger Mehrheitsbeschluß nach Möglichkeit vermieden werden. Der amerikanische Vorschlag sieht eine Be- seitigung der Doppelpreise in drei Etappen bis zum 1. Januar 1951 vor. Er stützt sich dabei lediglich auf den Artikel 15 des Ruhrstatut, der diskriminierende Handelspraktiken ver- Der deutsche Kohlenexporthandel wird vom 1. Juli an in das Kohlenausfuhrgeschäft einge- schaltet, gab die deutsche Kohlenbergbaulei- tung bekannt. Die zuständigen alliierten Stel- len haben zu dieser Maßnahme jetzt ihre Zu- stimmung gegeben. Bisher waren die ver- kaufsstellen der einzelnen Kohlenreviere allein für den Export zuständig. Die Ausfuhr von festen Brennstoffen bleibt zunächst den Vorschriften der JEIA-Anwei⸗ sung Nr. 33 unterworfen. Mit einer Neufas- sung dieser Anweisung kann jedoch in Kürze gerechnet werden. bietet. Die britische Delegation vertritt den Standpunkt, daß die Doppelpreise nicht gegen den Artikel 15 verstoßen. Nach dem deutschen Vorschlag soll die Frage der Doppelpreise nicht nur für die Ruhr, sondern für ganz Westeuropa geregelt werden, wobei langfristige Abnahme verträge auf Grund eines bestimmten Preis- niveaus abgeschlossen werden sollen. Die fran- zösische Delegation strebt eine Synthese dieser Vorschläge am. Wie der stellvertretende deutsche Delegierte Dr. Potthoff sagte, macht sich bei den Fran- zosen deutlich das Bestreben bemerkbar, die Pariser Schumanplan- Verhandlungen nicht durch Beschlüsse der Ruhrbehörde zu gefähr- den. Die Franzosen wollten gern von einem Beschluß der Behörde absehen und stattdessen den Regierungen der Signatarstaaten lediglich empfehlen lassen, die Angelegenheit in euro- päischem Sinne zu lösen. Der Leiter des deut- schen Delegationsbüros, Dr. Herbert Müller, faßte die Situation mit den Worten zusammen: „Es gibt viele Punkte, in denen man sich näher gekommen ist, aber auch viele, wo die Ansichten noch auseinandergehen“. Dr. Müller sagte vor Pressevertretern er- neut, daß die deutsche Delegation einer Rege- lung nach Artikel 15 keinesfalls zustimmen könne, da hierfür die juristischen und die sach- lichen Voraussetzungen fehlten. Demgegenüber biete die Präambel des Ruhrstatuts eine Mög- lichkeit zur Annäherung der Standpunkte, auch an den der Amerikaner. Die Präambel nenut Gesundung und Zusammenarbeit der europäi- schen Wirtschaft als erstrebenswertes Ziel der Ruhrbehörde. Die deutsche Delegation, die von Vizekanzler und ERP-Minister Blücher persönlich geführt wurde, hatte einige Sachverständige herangezo- gen, unter ihnen einen Rechtsberater, da die juristische Auslegung des Artikels 15 in den Verhandlungen eine wichtige Rolle spielt. Der Standpunkt der luxemburgischen und der holländischen Delegation ist nach Aeuße- rungen Dr. Potthoffs weitgehend von dem Cha- rakter dieser Staaten als kohleabnehmender Länder bestimmt. Die belgische Delegation gehe— ähnlich wie die französische mehr von dem Gedanken einer europäischen Zusam- menarbeit aus. Freie Mehlpreise den Mühlen unerwünscht Der Beschluß des Bundeskabinetts, keine Festpreise für Mehl zu setzen, die Franko- Preise für Getreide aber ab 1. Juli zu erhöhen, hat in Kreisen der Mühlenindustrie wenig be- kriedigt, verlautet von unterrichteter Seite, Da damit auch die Kontingentierung für Mühlen nicht aufrechterhalten bleiben kann, befürch- tet man das Wiederaufleben des alten Kamp- kes auf dem Getreidesektor. Das Kabinett erhöhte die Erzeugerpreise für Weizen von 26 auf 32 DM, für Roggen von 24 auf 28 DM und für Futtergetreide von 21 auf 26 DM je dz. Da die Frachtsubventionierung beibehalten wird, gelten die Preise franko für alle deutschen Mühlen. Die Preiserhöhung muß noch vom Bundesrat und vom Bundestag bestätigt werden. Nach der Einbringung der überseeischen Ernten rechnet man per September/ Oktober mit einem Rückgang der Getreideweltmarkt- Preise, der zum Ende der Frachtsubventionie- rungen führen könnte. In diesem Falle wird für die süddeutschen Mühlen die Frage der Eisenbahnausnahmetarife akut. Schadensersatz- und Bereicherungsansprüche im Spiegel der Währungsumstellung Durch die Rechtsprechung der obersten Ge- richte ist in der Zwischenzeit zur Genüge ge- klärt worden, daß Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche, auch dann, wenn das schadenstiftende Ereignis vor der Wäh- rungsumstellung liegt, nicht der schematischen Abwertung im Verhältnis 10:1 unterfallen, es sei denn, daß die Aufwendungen des Geschä- digten für die Schadensbeseitigung bereits in Reichsmark erbracht wurden. Das fachliche Schrifttum zur Währungsgesetzgebung hatte sich schon von Anfang an dagegen gewandt, daß Schadensersatzansprüche, die ja grund- sätzlich auf Wiederherstellung des Zustandes gehen, der bestehen würde, wenn der zum Er- satz Verpflichtende Umstand nicht eingetreten wäre(sogenannte Natural- Restitution), nur deshalb als reine Geldforderungen zu behan- deln und demgemäß im Verhältnis 10:1 abzu- werten, weil sie noch in der RM-Zeit zur Ent- stehung gelangt sind. Die höchstrichterliche Rechtsprechung hatte sich sehr bald hinsicht- lich von Schmerzensgeldforderungen ebenfalls dahin entschieden, daß derartige Ansprüche im Verhältnis 1:1 umzustellen sind, um einen angemessenen Ausgleich für Schmerzen und sonstige immaterielle Beeinträchtigungen des Geschädigten zu gewähren. Bei der rechtlichen Fundierung einer solchen Vollumstellung geht die Rechtsprechung davon aus, daß sich der als Schmerzensgeld zuzubilligende Betrag nach dem Zeitpunkt der letzten mündlichen Ver- handlung in der Tatsacheninstanz zu bestim- men habe, d. h. also in D-Mark, wenn diese erst nach dem 20, Juni 1948 stattfand. Die gleichen Grundsätze sind dann auch auf Scha- sersatzansprüch, 1. 5. Naturalersatz, sondern auf eine Geldentschä- digung gerichtet waren. Praktisch ist damit anerkannt worden, daß es sich bei allen derar- tigen Ansprüchen nicht um RM- Forderungen handelt, die deshalb der gesetzlichen Abwer⸗ tung unterliegen, sondern um Wertersatz-An- sprüche, die unbeschadet der Tatsache, daß sie vor der Währungsreform zur Entstehung gelangt sind, sich in ihrer Höhe nach dem Betrag bemessen, der im Zeitpunkt der letz- ten mündlichen Verhandlung für die Wieder- beschaffung einer zerstörten, die Wiederher- stellung einer beschädigten Sache oder Behe- bung eines Körperschadens in DM erforder- lich sind. Nachdem nun auch der Oberste Ge- richtshof für die britische Zone, der vielfach als eine Art„kleines Reichsgericht“ gilt, sich dieser Betrachtungsweise angeschlossen hat, dürfte der Frage der Umstellung von Scha- densersatzansprüchen endgültig ihre Proble- matik genommen sein. i Ein anderes, immer noch nicht ganz ge- klärtes Gebiet im Bereich der Währungsum- stellung umfaßt die sogenannten Bereiche- rungsansprüche. Es handelt sich dabei um An- sprüche, die sich dann ergeben, wenn jemand auf Kosten eines anderen ohne Rechtsgrund oder auf Grund eines später weggefallenen Rechtsgrundes etwas erlangt hat, was er des- halb zurückgewähren muß. Auch hinsichtlich derartiger Forderungen ist von Anfang an im juristischen Schrifttum überwiegend die An- sicht vertreten worden, es handle sich nicht um reine Geldbetragsansprüche, sondern Wertansprüche, so daß für eine schematische Abwertung im Verhältnis 10:1 kein Raum sei. Die Rechtsprechung, gerade auch der obersten Gerichte, hat sich zu dieser Frage unterschied- lich verhalten. So hat der Oberste Gerichts- hof für die britische Zone grundsätzlich eine höhere Umstellung als im Verhältnis 10:1 aus dem Gesichtspunkt heraus abgelehnt, dag nach der Regelung des BGB Bereicherungs- ansprüche schwächer als feste Geldbetragsan- sprüche seien, so daß eine Umstellung im Ler- hältnis 10:1 das Höchstmaß bedeuten musse, während häufig genug nur eine Umstellung im Verhältnis 10:0,65 in Betracht kommen körne. Demgegenüber wird nun seitens an- derer Gerichte und vor allem namhafter Schriftsteller geltend gemacht, daß bei Berei- cherungsansprüchen grundsätzlich dasjenige herauszugeben ist, was sich jeweils noch im Bereicherungsschuldners be- Vermögen des 0 genug nicht mehr findet. Dies Wird häufig allgemeinen ange- sein, als der nach dem Festkontengesetz im ern diese nicht mehf àuf Verhältnis 10:0,65 zusammengeschmokzene Geldbetrag. 5 Da nach der insoweit wohl richtigen An- sicht des OGH für die britische Zone der Be- reicherungsgläubiger nicht besser gestellt sein soll, als jeder andere Gläubiger eines Altgeld- guthabens, wird er deshalb von dem Bereiche- rungsschuldner auch nur noch 6,5 vom Hundert der ursprünglich gewährten Bereicherung in RH verlangen können. Nach der Ansicht des OLG. Karlsruhe kommt eine derart weit- gehende Abwertung jedoch nur in Betracht, wern das Geld auf dem Bankkonto stehen blieb, ohne daß damit gearbeitet wurde. (So Urt. v. 5. April 1950— 1 U 75/9—. Ist der RM- Betrag irgendwie nutzbar gemacht oder überhaupt verwandt worden, so wird grundsätzlich eine Umstellung 10:1 zu erfolgen haben. Eine andere Frage ist es, ob nicht dann eine höhere Umstellung, oder sogar eine Voll- umstellung im Verhältnis 1:1 zu erfolgen hat, wenn die Bereicherung um Sachwerte erfolgte oder der Bereicherungsschuldner ihm zuge- flossene RM-Beträge noch vor der Währungs- reform in Sachwerten anlegen konnte. Bei einer unmittelbaren Bereicherung um Sach- werte sind diese an sich zurückzugewähren. Häufig genug wird dies jedoch unmöglich sem, so daß Wertersatz zu leisten ist. Einen der- artigen Wertersatz ebenfalls nur nach dem gesetzlichen Abwertungsverhältnis 10•1 zu be- stimmen, wird allgemein als unbillig ange- sehen. Der OGH für die britische Zone vll allerdings dann, wenn dem Bereicherten nur RM- Beträge zugeflossen sind, die er noch zur RM. Zeit in Sachwerte umsetzen konnte. dies seinem persönlichen Geschick zugute halten und in solchen Fällen keine über das Ver- hältnis 10:1 hinausgehende Umstellung zules- sen. Hingegen hat das Landgericht Mannheim in einem inzwischen rechtskräftig gewordenen Urteil vom 7. März 1950(AZ. 2 0239/49) sicn den häufig vertretenen Standpunkt zu eigen gemachit, daß dann, wenn RM-Zahlungen vom Bereicherten wertbeständig in Sachwerten an- gelegt werden konnten, dieser nicht um Geld- beträge, sondern um Sachwerte ungerecht- fertigt bereichert sei. Eine Umstellung nur im Verhältnis 10:1 ist deshalb abgelehnt Wor- den, ohne daß in dem gleichen Urteil aller- dings eindeutig zum Ausdruck gekommen Wäre, daß Vollumstellung im Verhältnis 11 zu erfolgen hätte. Ganz offensichtlich ist dies aber der leitende Gedanke, weil Bereiche- rungsansprüche ganz allgemein als Wertfor- derungen bezeichnet worden sind. zur letzten Konsequenz, namentlich der Voll- umstellung im Verhältnis 1:1, auch von dem für das Landgericht Mannheim zuständigen OL. Karlsruhe durchgeführt wird, ist offen. Das OLG. Karlsruhe hat zwar bereits in dein oben erwähnten Urteil vom 5. April 1950 ar- gedeutet, daß eine höhere Umstellung als 10:1 dann in Betracht kommt, wenn sich der Be- reicherte die Bereicherung in einem höheren Maße als zu 1/10 zu erhalten vermochte. Ob jedoch aus diesem Gesichtspunkt heraus bis zu einer Vollumstellung im Verhältnis 11 geschritten werden muß, erscheint zweifelhaft. Richtiger weise wird in derartigen Bereiche rungsfällen eine freie Umwertung im Rahmen einer vorzunehmenden Schätzung des Wertes der noch vorhandener Bereicherung in DM zu erfolgen haben. Kr. ERP- Kreditzinsen 1 EeVidiert 5 Ueber die Endzinssätze für Kredite aus der II. Tranche aus Gegenwertmitteln in Höhe von 1150 Millionen DM ist vom ERP-Ausschuß fol- gender Beschluß gefaßt worden: Handwerk und Kleingewerbe Private Eisenbahnen 790 60/ 5½ 9/0 394.1) 5 9% 6 9% 700 ost Binnenschiffahrt Seehäfen Binnenhäfen Speditions- und Lagereigewerbe Hypothekarkredite im Fremdenverkehr 6 ½ 2) Sonstige Kredite im Fremdenverkehr 7 9/0 8) Für Vertriebenenkredlite sind für die ersten zwel Jahre 2% Zinsen ohne Tilgung, für die nächsten drei Jahre 2% Zinsen mit 3% Til- gung, und im sechsten und siebten Jahr der Lombardsatz und 8% Tilgung zu berechnen. Nach Ablauf des siebten Jahres erfolgt weitere Regelung. Im übrigen übernahm der ERP- Ausschuß die für die erste Tranche festgesetzten Zins- sätze. Bezüglich land wirtschaftlicher Inventar- kredite und der Landeskulturkredite wurden die beteiligten Bundesministerien ermächtigt, die Zinssätze zu überprüfen und für die zweite Tranche in gemeinsamer Beschlußfassung im Falle der Notwendigkeit neue Sätze festzu- legen. 5 1) Bei 97,5% Auszahlung.) Bei 98 0% Auszah- lung.) Der für die erste Tranche kestgesetzte Endzinssatz von 7¼% ist somit korrigiert Wor- den. 5 Vorsprung der französischen Zone eingeholt Angleichung der Treibstoff kontingente Die am 1. Juli in Kraft tretende Erhöhung der Vergaser- und Dieselkraftstoffkontingente im Bundesgebiet betrifft nach einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums von Württemberg Hohenzollern nicht die Länder des französi- schen Besatzungsgebietes, da diese während der letzten zwölf Monate besser versorgt wurden als das übrige Bundesgebiet. Der Vorsprung fällt durch die Angleichung der Kontingente nunmehr größtenteils weg. 4 Eilgutfracht-Tarif ma hezu halbiert Die„Ständige Tarifkommission“ der Ver- treter aller Verkehrsträger und der Wirtschaft angehören, hat in ihrer 210. Sitzung die Herab- setzung der Eilgutfracht für Wagenladungen von 200 auf 125 Prozent der Fracht für ge- wöhnliche Wagenladungen beschlossen. Der Beschluß wurde nach Mitteilung der Tarifkommission in voller Uebereinstimmung der Delegierten der Bundesbahn und der Ver- treter der Wirtschaft gefaßt. Gleichzeitig wur- de von der Tarifkommission die Notwendigkeit einer Herabsetzung der Sätze für Eilstückgut anerkannt. Sie soll durchgeführt werden, so- bald die Finanzlage der Deutschen Bundesbahn die Tarifermäßigung erlaubt. Weiter wurde von der Tarifkommission die Liste der Güter, die zu gewöhnlichen Frachtgutsätzen als Eil- gut befördert werden, entsprechend den Wün- schen der Wirtschaft erheblich erweitert. Börsengeschäft mit Verlust- objekten Berliner Immobilienbörse eröffnet Am 23. Juni wurde in Westberlin nach Ham- burg und Köln die Immobilienbörse wieder eröffnet. Der erste Vorsitzende der Börse er- klärte, daß der Hausbesitz in Berlin durchweg unrentabel geworden sei. Infolge des Ver- lustes der Rendite durch die ständig gestiege- nen Unterhaltungskosten und Abgaben bei gleichen Bruttoeinnahmen seien die Grund- stückspreise derart gesunken, daß in vielen Fällen nicht einmal die Hypotheken durch den erzielbaren Verkaufspreis gedeckt würden. Um den Grundstücksmarkt wieder zu beleben, sei als Radikalmittel der Fortfall der Grund- erwerbsteuer, zumindest für eine gewisse Zeit, zu erwägen. Der Bundesbevollmächtigte in Westberlin, Dr. Vockel, unterstrich die Wich- tigkeit der Belebung der Westberliner Wirt- schaft durch den Baumarkt. Ein nicht uner- heblicher Teil der Grundstücke Westberlins, deren Wert Dr. Vockel auf acht bis neun Mil- liarden DM. schätzte, liege in westdeutschen und Ausländischen Händen. Es sei eine der dringendsten Aufgaben der Immobilienbörse, diese Werte wieder nutzbar zu machen. Generaldirektor Rudolf Sinner In der Nacht zum 25. Juni ist in Karlsruhe Generaldirektor Rudolf Sinner gestorben. Durch das Ableben des Karlsruher General- direktors Rudolf Sinner, des Vorsitzenden der bekannten Sinner A. G. in Grünwinkel, erlitt die badische Wirtschaft einen schweren Ver- lust. Rudolf Sinner übernahm 1932 nach dem Tode seines Vaters, des Geheimrats Dr. Sin- ner, die Leitung des Betriebes, einer der größten Brauereien im süd westdeutsche Raume, der eine Spezial-Hefefabrik und Branntweinbrennerei angeschlossen sind. Sei- ner Tatkraft war es zu verdanken, daß dieses Werk von seinen schweren Bombenangriffen sich so bald erholte. Dank seiner umfassenden Sachkenntnisse hatte Rudolf Sinner in den verschiedenen Fachverbänden, denen die Firma infolge ihres umfangreichen Fabrikationspro- grammes angehört, insbesondere in der deut- schen Hefe- und Spirituosenindustrie, maßgeb- lichen Einfluß. ERP-Wohnungen nur für „produktiv“ Tätige EC A- Richtlinien für sozialen Wohnungsbau 58 Den von der ECA-Mission soeben nach lang- wierigen Verhandlungen genehmigten Richt- linien über die Verwendung von ERP-Mitteln im sozialen Wohnungsbau zufolge dürfen aus diesen Geldern erstellte Wohnungen nur an Werktätige abgegeben werden, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. werber dürfen an ihrem Arbeitsort keinen ge- eigneten Wohnraum besitzen. Ihre Tätigkeit muß im Sinne des Marshallplanes als produk- tiv anzusehen sein. Darunter ist eine Tätig- keit in der Industrie, im Bergbau, in der Land- wirtschaft, im Exporthandel und der Schiffahrt vor allem zu verstehen. Angestelltentätigkeit mit reinen Büro- oder Verwaltungsaufgaben gibt keinen Anspruch auf ERP- Wohnungen, ebensowenig die Angehörig- keit zum öffentlichen Dienst. Ferner wird von den Wohnungsbewerbern verlangt, daß sie außerdem noch Heimatvertriebene oder Ge- schädigte im Sinne des Paragraphen 31 des Sokorthilfegesetzes oder sonstige Flüchtlinge oder rentenanspruchberechtigte Kriegsbeschä- digte sind. Aus ERP-Mitteln dürfen nur Wohnbauten Die Wohnungsbe- finanziert werden, die die ortsüblichen Durch- schnittsätze je Kubikmeter umbauten Raumes nicht übersteigen. Zu bevorzugen sind die Bauherren, die bereit sind, zu den günstigsten Bedingungen zu bauen und zu vermieten, ohne Gag die preisgünstigste Kalkulation auf Kosten des angemessenen Wohnkomforts geht. Werkwohnungen dürfen aus ERP-Mitteln nur gefördert werden, wenn im Sinne des Paragraphen 20, Absatz 2 des Wohnbaugesetzes das Mietverhältnis vom Arbeitsverhältnis nach fünf Jahren unabhängig wird. Zur Verwendung im sozialen Wohnungsbau 1950 stehen 250 Millionen DM ERP-Mittel zur Verfügung. Davon sind im Rahmen der zwei- ten ERP-Tranche für die Länder des Schwer- punktprogramms 100 Millionen am 21. Juni freigegeben worden. Die restlichen 150 Mil- lionen DM sind auf Grund der Vorfinanzie- rungszusage der Bark deutscher Länder eben- Falls bereits jetzt verfügbar. Die Verteilung der ERP-Mittel auf die Län- der erfolgt durch die Kreditanstalt für Wieder- aufbau über die regionalen Relakreditinstitute. Die Mittel werden erststellig als unkünd- bare Tilgungshypotheken zu 5 Prozent und 1 Prozent Tilgung zuzüglich ersparter Zinsen bei voller Auszahlung an den letzten Dar- jehensnehmer eingesetzt. Der Zinssatz für die Länder des Schwerpunktprogramms wurde bei sonst gleichbleibenden Bedingungen auf drei Prozent ermäßigt. Ob diese Rechtsprechung allerdings haltbar ist und, bis 777... Textilproduktion uneinheitlich Bei der Textilindustrie haben im Mai Ab- satzschwierigkeiten zu einem Rückgang der Produktion geführt. Es wurden in der Spin- nerei im Mal rund 3,6 Prozent Garne aller Art weniger erzeugt als im April. Insgesamt wur- den im Mai 37 121 t Garne erzeugt und 31 845 f verarbeitet. Gut behauptet hat sich die Pro- duktion von Zellwolle. Sie lag mit 9456 t trotz reichlicher Versorgung mit Baumwolle über dem Produktiousergebnis im April mit 9203 f. Die Produktion von Rayon belief sich auf 3657. gegenüber 3603 t im April. Mannheimer produktenbörse vom 26. Juni 5 Die Lage am Inlandgetreidemarkt ist abwar- tend, da noch jede Klarheit über die künftige Verfassung der Getreidemarktordnung fehlt. In- jlandweizen sowie auch jetzt Inlandroggen kommt kaum zum Angebot. Der benötigte Bedarf wird aus der Bundesreserve gedeckt. Als Ersatz für den erwartenden Ungarn-Weizen wurden aus der bizonalen Reserve 3500 t Weizen an Württemberg- Baden zugewiesen, ferner wurden für Württem⸗ berg-Baden 13 50 t Weizen zum Julipreis für Juli freigestellt; über den Julipreis besteht noch Unklarheit. Per Ende dieses Monats sind 3000 Mais durch Dampfer ankommend gemeldet; Preis noch nicht feststehend. Der Hafermarkt ist Weis terhin fest; aus Süddeutschland liegen nur ein- zelne Angebote vor. Die Offerten aus Bayern, die auf 28 DM per 100 kg franko Mannheim lauten, haben sich verkleinert. de zu 27 DM per 100 kg frei Grenze angeboten, doch nur zögernd aufgenommen. Die Angebote für Auslandhafer lauten auf 27 DM je 100 kg ab Hamburg. Der Gerstenmarkt ist ruhig und be- steht nur einzelner Bedarf; aus Bayern wurden 33 DM je 100 kg gefordert. Bei Pfälzer Gerste hört man Angebote von 33,50 DM bis 34,.— DM je 100 kg, die jedoch schwer unterzubringen sind. Industriegerste fehlt. Futtergerste stellt sich auf 25 bis 26 DM je 100 kg ab rheinischer Station. Am Mehlmarkt ist Weizenmehl verknappt, so dag unvermindert starke Nachfrage besteht. Die Bäckerversorgung ist jedoch noch gut. In Rog Senmehl ist reguläres Absatzgeschäft. Am Futter- mittelmarkt sind Mühlennachprodukte besser an- geboten. In Vollkleie ist der Höchstpreis um eine Halbe Mark gesunken, Höchstpreis bleibt. Nachmehle sind leichter an Während A-Kleie im Französischer Hafer wur- geboten; Futtermehl stellt sich auf etwa 13,5% DPM und Nachmehl auf 17,50 bis 18,.— DM je 100 kg ab Oberrhein. Mühlenstation. Helle Malzkeime sind zu 19,75 DM je 100 kg frei Mannheim einschl. Sack angeboten; Biertreber ist sark begehrt. Mais ist am freien Markt nicht vorhanden. wurde mit 22,70 bis 23,10 Je 100 kg frei oberrhein Preisgebiet offeriert. Die Nachfrage nach Fisch- mehl ist gut, das sich auf 31,30 DM per 100 kg ab Bremerhaven und disponibel Mannheim au 52,75 bis 56,.— DM je nach Zusammensetzung ab Mannheim stellt. zu 54.50 bis 56.— DM je 100 kg waggonfrei Ham- burg offeriert. Für Leinsaatschrot extrahiert wurde ab Hamburg 27,50 DM je 100 kg und für argentinische Erdnußkuchen 28. Trockenschnitzel südd. Fabrikat sind nicht am Markt. Am Rauhfuttermarkt sind in neuem Heu bereits Abschlüsse erfolgt: Stroh ist überwiegend angeboten. Die heutigen amtlichen Notierungen lauten: Getreidestroh, drahtgepreßt, altes 3,50 bi 3,85 DM; dto. gebündelt oder bindfadengepreß 3,20—3,60 DM; Wiesenheu, lose, gut, gesund, trok ken, neues 6,.— DM; dto, gut, gesund, trocken, drahtgepreßt, neues 7,50 DM; Rotkleeheu, gut, gesund, trocken, neues 6,50 DM; Luzernekleehen Sut, gesund, trocken, neues 7,50 DM. Die Preise verstehen sich für 100 kg frei Waggon badischer Verladestation. Am Kartoffelmarkt sind Speise- kartoffeln neue Ernte Pfälzer Erzeugung mit 10. DM per 50 kg am Markt. 8 * Frankfurt. Das jetzt zu Ende gehende Getreide wirtschaftsjahr hat die Unsicherheit an den Ge treidebörsen noch verstärkt, da die neue Getreid gesetzgebung dem Handel noch nicht einmal in ihren Grundzügen bekannt ist, was die Disposi- tionen sehr erschwert. Inländisches Brotgetfeide wurde nicht mehr angeboten, auch nicht zu Uebe Preisen. Da in Weizen vorerst keine Freigaben 2u erwarten sind, bleibt die Unterversorgung der Großmühlen bestehen. Für Hessen rechnet man Ende des Monats mit einer Weizen-Zuweisung von 10 000 bis 14 000 t zur Verarbeitung im Juli, die für den Bedarf aber als nicht ausreichend an- gesehen wird. Zur Zeit laufen Verhandlungen über die Einfuhr von insgesamt 45 Co t schwe dischen Sommerweizen in das Bundesgebiet. Die Individualimporte aus Ungarn befinden sich in der Abwicklung, die Qualität wird als unter schiedlich bezeichnet. Mit Roggen ist die Ver, sorgung reibungslos, ebenso mit Roggenmehl. Da. gegen hält die große Nachfrage nach Weizenmeh Verstärkt an. Am Futtergetreidemarkt wurdet 1000 t Milokorn für Hessen freigegeben, mit eine weiteren kleinen Freigabe sei zu rechnen, Futter- hafer wird aus Bayern zu 27 DM nur spärlich an geboten, Futtergerste ist ohne Nachfrage. Für Kleie ist die Nachfrage stark zurückgegangen, 8c Wohl Weizen- als auch Roggenkleie sind unt Festpreis angeboten. Futter- und Nachmehle habe kaum Umsatz. In hochwertigen Oelkuchen herr weiter Mangel, während Kokos- und Palmk schrot Zurückhaltung begegnen. Trockenschnitzel haben kleines Geschäft bei 16,50 bis 17,00 DM a5 niederrhein. Station. Für Biertreber ergaben 8 bei 19,50 DM franko ohne Sack bessere Umsätze In Geflügelkörnerfutter besteht erhöhter Beda der Preis zog auf 32 bis 32,50(31) DM ab Werk ar Altes Heu und Stroh waren ohne Geschäft, in neuem Heu erfolgten nur ganz vereinzelte Um sätze. Wiesenheu notierte mit 7,00 bis 7,50(J,, Luzerneheu mit 8,20 bis 3,50(7,50 bis 8,00) D je 100 Kg ab Station. 5 Frankfurter Effektenbörse vom 26. Juni Infolge wesentlicher Verschlechterung der welt, politischen Lage(Zwischenfall auf Korea, dessen Regierung Bidault) übten Käufer und Verkau Srößte Zurückhaltung. Anfangs bestand nur ver- einzelt etwas Aufnahmeneigung zu 1, ο Hach eröffneten bei kleinem Umsatz je 2½¼%, Gutehoff. nung 1½¼%, Eisenhütte 4%, Mannesmann/% und Rheinstahl ½% unter Vorwochenschluß. Bu- derus 1½% abgeschwächt. AEG verloren 1½ e, Siemens Stämme 4% und RWE 2%. Währen BMW. Daimler und Degussa unverändert lagen bröckelten Feldmühle, Holzmann, Metallgesell schaft und Südzucker bis ½% ab. Aschaffenburge Zellstofft um 1%, Lanz 1¼% und Schering um 2% gedrückt. Am Bankenmarkt konnten Brau bank erst 2% und Deutsche Bank 1% niedrige gehandelt werden. Im Verlauf nahm das Ange bot zu, und die Anfangskurse waren eher Brie Abwartende Haltung von seiten der Rundschaf und der Spekulation führten im weiteren Ver lauf zu überwiegend schwächeren Aktienkursen, Am Montanmarkt Mannesmann mit 50% nach 51¼ Gute Hoffnung mit 394 nach 61 angeboten, KRlöck ner mußten mangels Aufnahmeneigung gestriche werden. Bei Industrieaktien bewegten sich di Kursrückgänge zwischen 1 und 2%. Stärker ab- geschwächt waren noch Wintershall, die mit 513 bezahlt wurden. Großbanken 1% niedriger, Deut sche Bank 22, Commerzbank 28. Schiffahrtswert und Versicherungen still und wenig verände Renten im allgemeinen gehalten. . London. Der Ausbruch des Bürgerkriegs he die Londoner Effektenbörse vom 26. Juni in den ersten Geschäftsstunden stark beunruhigt. Ins besondere deutsche und japanische Emission sowie Hongkong- Werte und nicht zuletzt britis Staatsanleihen hatten den größten Stoß auszuhal ten. Man rechnet in London nicht mit einer Aus weitung des Konfliktes, doch allein die bevor. stehende Unsicherheit von mehreren Wochen ge. nügt, um Börsen- und Bankkreise zur Vorsich zu mahnen. f 5 In Kreisen der Londoner City wurde vielfach die Meinung vertreten, daß der Ausbruch de Bürgerkrieges in Korea wahrscheinlich für Wa shington ein wilkommener Anlaß sein werde, di deutsche Bundesrepublik und Japan als Boll werke gegen den Kommunismus zu verstärken Auch die Verfechter der Ansicht, daß ein Frie densvertrag mit Japan so bald wie möglich ge. schlossen Werden müsse, dürften durch. diese En Wicklung neuen Auftrieb erhalten. Milokorn Deutsches Dorschmehl wurde DM erzielt. . 8 8 W N. N 2* 8 1 2 D S. E— 8 Seite 8 MORGEN Dienstag, 27. Jun 1950 wid eröge — 8 WE 2 bexant Croße Worte Kommentiert von Kurt Zuntgud Idealismus Ein idealistischer Holzwurm bohrte heim- lich den Stuhl an, auf welchem der verhaßte Diktator zu sitzen pflegte. Das Attentat gelang: Der Stuhl brach zu- Sammen, der Diktator machte sich ein bißchen lächerlin- und sehr sehr populär. Der Holz- Wurm aber wurde zum Zyniker. Moral Auf der Landstraße zwischen Sodom und Gomorrha saß eine alte Kröte und ließ sich von jedem, der vorüberkam, über die neue- sten Skandalaffären berichten. Wenn sie Stwas besonders Pikantes erfuhr, blähte sie . auf und rief:„Nein, Pfui, wie abscheu- 1 128 Eines Tages erzählte man ihr, die Sodo- miter würden sich nicht scheuen, sogar mit Tieren Unzucht zu treiben. Da verließ sie schleunigst ihren Stamm- platz und eilte nach Sodom, um— wie sie sagte- einmal nachzusehen, ob an dem Ge- rücht etwas Wahres sei. Volksbegehren „Wir haben doch das Kapitol gerettet!“ Protestierten die historischen Gänse, als man sie schlachten wollte.„Morgen wird uns das dankbare Volk in den Senat wählen!“ „Dies abzuwarten! wurde ihnen geant- Wortet„hieße, die Demokratie ein Wenig zu weit treiben.“ Propaganda Eine Mücke umschwirrte das Haupt eines Elefanten und hielt dabei folgende An- sprache:„Armer, irregeleiteter Tierbruder! Ausgebeuteter Sklave profitgieriger Nabobs! Du hälst Dich für groß, stark und unüber- windlich?“ Sie flog eine kunstvolle Schleife und setzte sich kokett auf seinen Rüssel:„Du Slaubst, Baume ausreißen zu können? Oh, Du verblendetes Opfer einer gewissenlosen Propaganda!- Schön, nehmen wir einmal an, Du könntest Bäume ausreißen. Was will das schon besagen? Ich, mein Bester, ich kann Dich fällen, wie einen Klotz.“ Sie flog un- vermittelt auf und umkreiste ihn immer schmeller:„Ja, ja, ich bin stärker, als Du! Jünger, unverbrauchter. Bin nicht durch Sklavenarbeit stumpf geworden. Mit einem einzigen Stich könnte ich dich durchbohren. Dickhäuter? Daß ich nicht lache! Deine Haut ist dünner als Papier und vor allem, mein Freund: Welche Angriffsfläche! Es wäre direkt ein Vergnügen, dich schweren Brocken umzulegen. Sicher tu ich's noch mal. Viel- leicht übermorgen. Nein, da bin ich mit dem Löwen verabredet. Dann eben morgen. Oder schon heute? In diesem Augenblick? Sieh dir meine Stechröhre an! Hart wie Diamant. Ich werde sie auf deine zarten Lenden richten, werde kurz Anlauf nehmen A Da brach der Elefant in die Knie und stöhnte:„So gib mir schon endlich den Snadenstoß!“ Menschlichkeit Zwei Affen wollten das Paradies für ein Stündchen verlassen. „Nein,“ sagte der Cherub an der Pforte, „bevor Ihr hier heraus dürft, müßt Ihr erst menschlicher werden!“ Da machten die Affen kehrt und ent- wickelten sich weiter. Pazifismus Während hoch oben ein FHeuschrecken- schwarm dahinzog, noch unschlüssig, auf welchen der fruchtbaren Landstriche er sich stürzen sollte, um ihn kahlzufressen- saßen unten, in einer Salatstaude, zwei Schnecken und berieten sich über eventuelle Gegen- maßnahmen. „Ich, als überzeugte Pazflistin“, sagte die eine Schnecke,„werde mich kampflos über- rollen lassen.“ „Das nennen Sie Pazifismus?“, rief die andere Schnecke erbost,„wer den Frieden Will, der muß ihn bis zum letzten Atemzuge verteidigen!“. Und sie richtete sich drohend auf, reckte ihre Fühler und schickte den furchterregenden Schlachtruf der Schnecken zum Himmel. Der Heuschreckenschwarm, dem eine ein- zelne Salatstaude wenig Anreiz bot, flog un- beirrt weiter und verschwand am Horizont. „Na?“ fragte die kämpferische Pazifistin triumphierend.„Was sagen Sie jetzt?“„Tat- sächlich!“ meinte die erste Schnecke tief be- eindruckt,„man sollte es nicht für möglich Halten, was der einzelne oft vermag. „Erlenkind“ lag in Niederrad vier Längen vorne Jockey K. Narr ritt die Am Sonntag gedachte der Frankfurter Renn- klub seines verstorbenen langjährigen Präsiden- ten Arthur v. Wein ber 8, des Begründers und Mitbesitzers von Rennstall und Gestüt Waldfried. Das aus acht Rennen bestehende Programm erinnerte in der Namensgebung an die berühm- testen dieser Zuchtstätte, dle Stamm- Mutter Festa, ihre großen Söhne Fels, Festino und Fer- vor sowie den Festino-sohn Pergolese, Pferde, die zu Beginn dieses Jahrhunde ein Jahrzehnt den deutschen Rennbetrieb beherrschten und als erste sich den legenen erwiesen. Leider wurde der stark beeinträchtigt. Schon sieben Starter für das erst Rennen auf der Bahn, als sich unter he igem Blitz und Donner ein schweres Gewitter entlud, und/ Stunden ein Wahrer Wasserfall niederging, der das Geläuf teilweise in Seen verwandelte. Natürlich blieben dabei einige kräftige Ueberraschungen nicht aus. Nachdem das Programm mit dreiviertelstün- diger Verspätung begann, hatten sich die Zu- schauerplätze noch gut Sefüllt, als die Starter zum Arthur-v.-Weinberg-Rennen, dem wichtig- sten Dreijährigen-Rennen im Jahresprogramm, die Bahn betraten. Der Bedeutung des Rennens entsprechend, wurden sie einzeln zum Aufgalopp entlassen, als erstes Gestüt Waldfrieds„Gunde- Kar“, der hier die Farben seines Stalles in dem seinem Züchter gewidmeten Rennen vertrat. Ihm folgten„Basalt“, Gralsbote, Morphium, Erlenkind, Comtesse und Bona Organda. Gralsbote, der wie- der einmal seinen schlechten Tag hatte, ver- 268erte lange den Start und blieb schließlich beim gültigen Ablauf stehen. Vor den Tribünen lagen„Gundekar“,„Bona Organdan,„Comtesse“ und„Basalt“ fast in Linie. Gegenüber lagen„Bona Organda“ und„Gunde- Kar“ nebeneinander. Die Gerade erreichte„Gun- dekar“ vor„Comtesse“,„Erlenkind“ und„Bona Organda“.„Comtesse“ flel bald darauf Wieder zu- rück, dagegen 20g„Erlenkind“ außen überlegen in Front und fertigte„Gundęgkar“ leicht mit vier Längen ab.„Bona Organda“ Behauptete den drit- ten Platz. Die Siegerin, die sich gegen das Vor- jahr kräftig entwickelt hat, und mit ihrem Sieg im„Preis der Diana“ sich als beste dreijährige Stute erwies, sollte auch unter den Spitzenheng- sten ihres Jahrgangs eine gute Rolle spielen, wo- zu das Derby die nächste und wichtigste Gele- genheit bieten wird. Mit ihrer Gesamt-Gewinn- summe steht sie heute hinter dem Derbyfavori- ten Niederländer“ an zweiter Stelle. I. Rennen: 1. Vortänzer(K. Schiemann); Frauenjäger; 3. Chranichstein. Ferner liefen: Adrian, Erik, Gallant, Fox und Gabriele. Foto: 190; Platz: 35, 23, 35. Einl.-W.: 190. II. Rennen: 1. Aquamarin F. Lengert); 2. Wild- West; 3. Mesino. Ferner liefen: Nachtdonner, Gardan. Toto: 27; Platz 11, 12. EW.: 68:10. Vertretern der ausländischen bis Zuchten dahin über- gleichwertig durch das Gewitter befanden sich die Besuch 2 III. Rennen: 1. Thalia F. Lengert); 2. Pignole; 3. Orphelia. Ferner liefen: Quartaner, Jenifer. Toto: 18; Platz: 11, 12. EW.: 28. IV. Rennen: 1. Erlenkind(K. Narr); 2. Gun- dekar; 3. Bona Organda. Ferner liefen: Basalt, Morphium, Comtesse. Toto: 49; Platz 18, 19, 18. EW.: 148. beste dreijährige Stute V. Rennen: 1. Morgenrot(E. Genèe); 2. Ma- rietta; 3. Bachcantate; 4. Maneilla, Ferner liefen: Cap Ferret(gef.); Sambaqui, Thetis, Elsemhofer, San Diego, Garibaldi. Toto: 45; Platz: 14, 14, 14, 26. EW.: 208. VI. Rennen: 1. Palette F. Lengert); Faber; 3. Frauenwürde. Ferner liefen: Gewitterstunde, Feldschütz, Spanier, Manhattan. Toto: 53; Platz: 2 16, 14. EW.: 144. VII Rennen: 1. Lümmel(E. Haremski); 2. Or- pPheus; 3. Liebeskummer; 4. Atlantik. Ferner liefen: Amtsvorsteher, Welfenfürst, Silbermann, Reichstag. Fafner, Allermaid, Freifräulein. Toto: 35; Platz: 16, 19, 12, 19. EW.: 516. VIII. 1. Zunft(W. Hellebrandt); 2. Balzer; 3. Wendland. Ferner liefen: Iltis, Sonnenalm, Mignon, Gustel, Irrlicht. Toto: 220; Platz: 36, 15. 32. EW.: 888.(H. FH.) Holsteiner Triumph im deutschen Springderby Mit einem großen Triumph der holsteiner Pferdezucht endete am Sonntag das sein 30“ jähriges Jubiläum feiernde deutsche Spring- Derby in Hamburg. In strömendem Regen brachte Fritz Thiedeman(Elmshorn) seinen etwas trägen Loretto, der dauernd getrieben werden mußte, fehlerfrei über den Parcours. Auf den zweiten Platz kam der in letzter Zeit Wiederholt hervorgetretene vier zehnjährige Thies Kohlsaat(Marne), der mit Arnika vier Fehler machte. Springreiter-Champion F. G. Eppelsheimer(Mühlheim Ruhr) wurde auf Hasso mit ebenfalls vier Fehlern dritter.(dpa) Handball-Aufstieg noch ungeklärt VfB Mühlburg am Ziel VfB Mühlburg— TV Odenheim 12:5 HSV Hockenheim— TSV Oftersheim 6:4 abgebr. VfB Mühlburg 8 0 69:43 ISV Oftersheim JFF 48:33 HSV Hockenheim 2 28:42 TV Odenheim I 2:59 Nun ist die Entscheidung um die Aufstiegsfrage doch wieder vertagt und hat es fast den Anschein, als ob es in der alten Spielzeit nicht mehr ge- Ungen sollte, den zweiten Aufsteiger zu ermitteln. Hockenheim konnte Oftersheim niederhalten. Die erste Hälfte ging schon mit 4:3 an den Gastgeber, später ging der HSV 6:4 in Führung, dann Zwang der Gewitterregen den Frankfurter Unparteiischen Vogt, das Spiel abzubrechen, das nun am kom- menden Sonntag in Hockenheim seine wieder- holung findet. Der VfB Mühlburg wahrte seine Chancen. Die Odenheimer konnten den 1:0- und später den 2.1- Vorsprung des VfB wieder ausgleichen, doch muß. ten sie dann die Ueberlegenheit der Platzelf an- erkennen, die bis zum Wechsel auf 7:3 davonzog und verdient mit 12:5 Sieger blieb. Die Einsprüche des VfB Mühlburg gegen das in Oftersheim verlorene Spiel sowie des HSV Hockenheim wegen des in Mühlburg verlorenen Spieles wurden abgelehnt, so daß es bei den da- maligen Ergebnissen und Wertungen bleibt. Mannheimer Erfolge in Bruchsal Fischer, Friedrichsfeld, startete in Bruchsal beim Turnverein und erzielte im 1500-m-Lauf mit 4.12, 4 einen vollen Erfolg. Sehmidtke(VfR) Sewann die 100 m in 13,1 nach einer Vorlaufzeit vom 12,3; im Weitsprung kam die Athletin mit einer Weite von 4,71 m auf den zweiten Platz. Ueltzhöfer, Schwetzingen, erreichte im Weit- sprung mit 6,44 m nur den dritten Platz. Frl. RI pplinger, Schwetzingen, schaffte gleich drei dritte Plätze im Kugelstoßen, Speer- und Dis- kuswerten. Mit die beste Leistung erzielte die Karlsruherin Findeis en im Hochsprung mit 1.53 m. Der S Käfertal erreichte in der Schülerklasse A 7822, TSV 1846 Mannheim bei den Schülerinnen Klasse B 3646 Punkte. Flörsheim-Rüsselsheim nahm Mannheim den„RKaiserpreis“ ub Der zweite Regatta-Tag litt unter dem Wolkenbruchartigen Regen Gerade als das erste Rennen pünktlich auf die Strecke geschickt worden war, öffnete auf einmal der Himmel seine Schleusen und ver- scheuchte durch diesen wolkenbruchartigen Re- gen die 38000 Zuschauer auf Nimmerwieder- sehen. Den ersten Senior vierer m. St. und somit den„Kaiserpreis“ gewann die RG Flöhrsheim- Rüsselsheim mit einer guten Länge vor der Heilbronner RG Schwa- ben und der weit ab geschlagenen Mann heimer RG Bad e n, gie in den beiden Vor- jahren diese begehrte Trophäe erringen konn- te. Im anschließenden Achilles Wild- Gedächtnis- Einer sahen wir einen spannenden Bord-an-Bord-Kampf zwischen dem deutschen Meister Günther Lange, sei- nem samstäglichen Bezwinger Horst Wilke (Hann. Münden) und dem stark aufkommenden Nachwuchsmann Carlo Wa gner(Undine Of- kenbach). Auf halber Strecke noch lag Forst Riesenfeuerwerk nuch brusiliunischem Fußballsieg Freudentaumel beim Volksfest in Rio de Janeiro (Sonderbericht der ISK aus Rio de Janeiro) Die Ausländer, die nach Brasilien gekom- men sind, haben eine Ouvertüre der IV. Fuß- ballweltmeisterschaft erlebt, wie sie sich selbst in der blühendsten Phantasie nicht vorstellen konnten. Schon in den Mittagsstunden des 24. Juni setzte eine Völkerwanderung zum„General- Angelo-Marais-Stadion“ ein. Nationaltrainer Costa hatte seine besten Spieler aufgeboten und niemand wollte natürlich fehlen, als Bar- bosa, Zizinbo, Ademir und alle die anderen Lieblinge zum ersten Mal die Hände nach der „Taca Jules Rimet“ ausstreckten. Die fast bis zum letzten Platz gefüllte Kampfbahn bot ein imponierendes Bild. 30 000 nahmen in den unteren Sitzplatzgruppen Platz, 90 000 in den oberen. Dazu etwa 30 000 Stehplatzbesucher. Auch für das leibliche Wohl der Masse war bestens gesorgt. Man zählte neben den 58 Bars 45 große Stände für Süßigkeiten und 90 für Er- krischungen und Zigaretten. Die Entfernung vom obersten Tribünendach bis zum präch- tigen Rasen beträgt 32 Meter. Untergrundpassage und Wassergraben Unter Leitung des englischen Schiedsrichters Reader, an den Seitenlinien assistiert von sei- nen Landsleuten Griffith und Mitchell, betra- ten die beiden Nationalmannschaften von Bra- silien und Mexiko durch eine Untergrund passage das Stadion, von den Zuschauern durch einen drei Meter tiefen und breiten Wasser- graben getrennt. Mexiko bot trotz guten tech- nischen Könnens und beachtlicher Einzel- leistungen seines Torwarts Cabajal und Mit- telstürmer Casarin zu wenig, um von Brasilien den vollen Einsatz zu verlangen. Vor allem fehlte bei den Mexikanern voller kämpferischer Einsatz und Schußvermögen. Die vier Tore der Brasilianer waren schöne Einzelleistungen. Obwohl das Spiel von 16 Radiostationen aus . um moderne Musik Tage zeitgenössischer Musik in Stuttgart Immer wieder wird behauptet, das Pub- likum wolle keine„moderne Musik“ hören. Daß diese Theorie aber allein in der Angst vor dem Risiko wurzelt, zeigten die vom Süddeutschen Rundfunk unter Leitung Hans Müller- Krays veranstalteten„Tage zeitgenössischer Musik“ in Stuttgart, denen ein überraschend zahlreiches Publikum star- kes Interesse entgegenbrachte. Sie bestätig- ten, daß die Aufnahme moderner Musik vor allem davon abhängt, was man und wie man es Zu bieten hat. Die Uraufführung von Hermann Reutters neuer Oper„Don Juan und Faust“(über die wir am 13. Juni berichteten) hatte diese Tage, für die sich der Süddeutsche Rund- funk so verdienstvoll einsetzte, eröffnet. Im Mittelpunkt des Kammermusikabends, der sich daran anschloß, stand die 1948 ent- standene Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug“ von Bela Bart ok, die außer- ordentliche technische Anforderungen an die Pianisten wie an die Schlagzeuger stellt, die nicht nur begleitend, sondern durchaus soli- stisch eingesetzt sind. Junge Stuttgarter Musiker, Lieselotte Gierth und Rolf Rein- hardt(Klavier), Richard Sohm und Kar! Schad(Schlagzeug), die das so ungemein faszinierende Werk mit spürbarer Sorgfalt einstudiert hatten, vereinten musikantisches Temperament und äußerste Präzision. Sie ernteten einen Applaus, der ebenso un- gewöhnlich war wie ihr Spiel. Die Zuhörer, angeblich an moderner Musik hoffnungslos desinteressiert, klatschten so begeistert und trampelten so lange mit den Füßen, bis das capriziöse Eingangsthema zur Eröffnung des letzten Satzes noch einmal aus dem Xylö- phon heraussprang. Nicht weniger emphatisch wurden Bar- toks großartiges Violinkonzert(von Tibor Varga mit souveräner Meisterschaft gespielt) und Strawinskys„Petruschka“-Suite auf- genommen, die das Symphonie- Orchester des Süddeutschen Rundfunks unter seinem eleganten, für diese geistvolle, rhythmisch prägnante Musik prädestinierte Dirigent Hans Müller-Kray in transparenter Klar- heit wiedergab. Es ist bei der Fülle der Konzerte un- möglich, jede der Darbietungen im einzelnen zu würdigen. Werke von Francois Poulenc, Hermann Reutter, Goffredo Petrassi, Arnold Schönberg, Hans Werner Henze, Karl Ama- deus Hartmann, Hans Erich Apostel und Karl Höller wurden mit unterschiedlichem Interesse aufgenommen. Nachhaltigen Ein- druck hinterließ der Bruckner- Chor unter Jo- hann Nepomuk David, der mit musikanti- scher Frische, großer Präzision und einem unendlich zarten Pianissimo a- cappella- Chöre nach mittelalterlichen Texten von Paul Hindemith und zehn 1949 entstandene Volksliedersätze Professor Davids zum be- sten gab. Einige Uraufführungen, die Mül- ler-Kray in das Programm eingebaut hatte, flelen in der Nachbarschaft international be- Wwährter Neutöner ein wenig ab. Nur die Uraufführung von Arthur Ku- sterers 1950 komponiertem„Konzert für Streichorchester“, eines einfallsreichen Wer- kes mit klar profilierter Thematik, erntete wirklich starken Applaus. Sie stand im Mit- telpunkt eines Konzertes des vorzüglichen Stuttgarter Kammerorchesters unter Karl Münchinger. Mit zwei inhaltllich gegensatz lichen Streichersymphonien von Jean Fran- geaix und Arthur Honegger bildete dieser Rio und 14 aus Sao Paulo übertragen wurde, gaben auch die Zeitungen der Hauptstadt Extra-Ausgaben heraus. In der Riesenstadt gab es daraufhin Freudenskundgebungen am lau- fenden Band. Von der„Praia Flamengo“ àus konnte man ein Riesen-Feuerwerk beobachten, im alten Kaiserpark Quinte Boa Vista eine Sondervorstellung mit Tanz und Varieté zu Ehren der Fußballer, in den Badevororten gab es venezianische Wasserfeste. Wer hier noch nicht auf seine Kosten kam, der konnte Blu- men- und Dichter-Festspielen beiwohnen. In diesem Riesen-Betrieb, wobei die Straßen- bahnen von Rio die ganze Nacht über verkehr- ten, hatte die Polizei alle Hände voll zu tun. Fußball- Weltmeisterschaften J. Gruppe: Brasilien— Mexiko 4:0(1.0) in Rio de Janeiro vor 120 00 Zuschauern. Jugoslawien Schweiz 3:0(O:) in Belo Horizonte vor 25 000 Zuschauern. II. Gruppe: England— Chile 2:0(I:) in Rio de Janeiro vor 40 000 Zuschauern. Spumien Vereinigte Staaten 3:1(0. J) in Curitiba vor 40 000 Zuschauern. III. Gruppe: Schweden— Italien 3.2 (2.]) in Sao Paulo vor 80 000 Zuschauern. In der Vorschlußrunde spielen die Sieger aus den einzelnen Gruppen und ermitteln Wieder die Finalisten, die dann das Endspiel in Rio de Janeiro bestreiten. Bei Unentschie- den entscheidet das bessere Torverhältnis, so- Wie Sieg und Niederlage. Der nächste Termin am Mittwoch, 28. Juni, steht folgende Padrungen vor: Brasilien Schweden in Sao Paulo; Jugoslawien Meæiko in Porto Alegre und am Donnerstag, 29. Juni: England— USA in Belo Horizonte, sowie Schweden— Paraguay in Sao Paulo. (up) Abend den festlichen Ausklang der Tage zeitgenössischer Musik. Vieles hätte man gern noch kennen gelernt. Zum Beispiel hätte ein Blick auf das musikalische Schaf- fen jenseits des eisernen Vorhangs interes- siert. Susanne Ulrici Max Frisch:„Santa Cruz“ Westdeutsche Premiere in Krefeld Der Schweizer Dichter Max Frisch, neben Dürrenmatt heute der meistgenannte Dra- matiker seines Landes, ist durch vier Werke: das Requiem„Nun singen sie wieder“, die Komödie„Die chinesische Mauer“, das Schauspiel„Als der Krieg zu Ende war“ und durch seine Romanze Santa Cruz“ in Deutschland bekannt geworden. Nach der züricher Uraufführung und der deutschen Erstaufführung in Konstanz 1948(durch Hilpert) machte nun Krefeld das west- deutsche Publikum mit Max Frisch bekannt. Die Aufführung in der Inszenierung des (früher in Breslau wirkenden) Gastregis- seurs Kurt Hoffmann stand auf einem be- achtlichen Niveau.„Santa Cruz“ ist das Lebens- und Sterbelied eines Vaganteri Pelegrins, welcher der Frau des Rittmeisters vor 17 Jahren im Hafen von Santa Cruz begegnete. Sie folgte dem Mann der Ord- nung auf sein Schloß, der selbst die Lust am Abenteuer der Welt unterdrückte. Pele. grin, ein Todkranker, begegnet nach der Rlickkehr aus Hawai, beiden in ihrem Schloß und stirbt dort. Alle drei geben sich noch einmal ihren Träumen hin, die fast ihr Leben und ihre Liebe zerstören. Aber die Ordnung der Treue wird wiederher- gestellt. Die Gatten, die sich ihre Träume verheimlichten, finden sich im Angesicht des toten Vaganten, in dem sich ihre Sehn. süchte verkörperten, wieder.. Wilke eine klare Länge vor Wagner und Lange, der sich anfangs zu sehr versteuerte. Aber bereits an der Deutschherrnbrücke hatte sich der Germane sehr dicht an seinen Kontrahen- ten bherangemacht, während Wagner das scharfe Tempo nicht mehr mitmachen konnte. Dicht vor dem Ziel kam Lange an Wilke vor- bei und gewann somit den Preis von der Gerber mühle“ in 7:03 vor Wilke in 7:07, 4 und Wagner in 7:12,0. Den Juniorachter holte sich die RG FIörSsheim-Rüssels heim knapp vor der Mannheimer Ami citia, während im ersten Senior vierer „ohne“ die Reichert- Mannschaft der Mannheimer RG Baden das bessere Ende für sich behielt und somit auch(vor der RG Flörsheim-Rüsselsheim) den begehrten „Wanderpreis vom Main“ gewann. Ein prachtvolles Rennen fuhr die Mann- heimer Amicitia im Dritten Senior vierer m. St., den sie in der hervorragenden Zeit von 6:37, vor dem Ludwigshafener R V und dem Kölner Club für Wassersport sehr sicher nach Hause fuhr. Im ersten Senior Doppel- Zweier fuhren Walter Gram Iich und Hans Götz vom Ræ Worms ihren jüngeren Kollegen aus Münden 5,6 Längen da- von und sicherten sich damit den Preis vom Ost park“(6:44, 2 zu 713,0). Im dritten Seniorachter, den die Ruder- und Tennisabt. „S Aar“ Saarbrücken überlegen vor Mainz gewann, würde der Mannheimer Re 1875 nur 4. Boot, während der zweite Seni or- achter dem„heißen Favoriten“ Kölner RV 1877 nicht zu nehmen war. Zu guter Letzt lie- ferten sich die Achtermannschaften des deutschen Meisters Flörsheim- Rüsselsheim und der 1. und 2. Mannschaft des Kölner Rudervereins 1877 einen prachtvollen Bord-an-Bord-Kampf. aus dem schließlich die RG Flörsheim Rüs- selsheim als knapper Sieger(% Länge) hervorging und somit den 1882 gestifteten „Germaniapreis“ an den Untermain, holte.. Noller-Steinhauer noch unerreicht Kanu- Regatta doch noch beendet Bei starkem Regen dachte man an die Wie- deraufnahme der Rennen, die dann auch mit starker Verspätung und bei Aufhören der Re- Senfälle beendet werden konnten. Es zeigte sich, daß die Kanuten die 31 Rennen am Nach- mittag noch zu Wege brachten, zumal die Was- Serpolizei während des Gewitters mit dem Ber- gen gekenterter Boote stark beschäftigt war. Sportlich gesehen war die Regatta ein schöner Erfolg für Mannheim. Der erfolgreichste Verein War Karlsruhe mit 11 und 5 kampflosen Siegen vor der MRG Mannheim mit 9, dem RC Maxau 7, WSV Sandhofen 6, Kd Neckarau und Lampertheim mit je 3 Siegen. Von den zu ver- gebenden Titeln(Badische Meister) fielen 11 nach Karlsruhe, 5 an die KG Mannheim und ein Titel nach Neckarau. Die Schluß ergebnisse der einzelnen Klassen: Z Weiler- Kajak(1000 m): 1. MKG(Noller- Steinhauer) 4:02; 2. Kusc Lünen(Knepper-Kleine) 4:04. Frauen(600 m): 1. Rheinbrüder Karls- Die erste Ausstellung im neuen Zeughaus Plastik und Keramik aus China und Hochasien Wer jetzt das Zeughaus besucht, um die erste Ausstellung aus dem einstmals reichen Sammlungsbesitz der Stadt Mannheim zu sehen, wird eine kleine Ueberraschung er- leben, falls er die Sammlungen von früher her in Erinnerung hat. Damals liebte man es, den Reichtum in seiner ganzen Fülle zur Schau zu stellen und die Fassungskraft des Besuchers gleich unendlich zu setzen. Raum genug stand zur Verfügung. Wohl hat man sich in der Zeit zwischen den Kriegen bemüht. die Fülle des Mate- rials zu bändigen, den Eindruck überwäl⸗ tigender Massenhaftigkeit des Ausstellungs- gutes zu mildern und durch Sonderausstel- lungen(„Die Welt der Maske“) einen An- reiz auf die der übermäßigen Fülle nicht recht gewachsene Bevölkerung auszuüben, aber nun haben Lagerungsverluste und Raummnot die neue Form der maßvollen Dar- stellung erzwungen, die als geistige Lei- stung offenbar nicht so leicht zu verwirk⸗ lichen gewesen wäre. Für jede Form der Darbietung wird die Abkehr von einem überwundenen„Vollstopfungssystem“ ge- predigt und„Ballast abwerfen!“ gefordert — im Gefühl dafür, in der Breite zu ver- kommen, ruft man nach Beschränkung und Tiefe, um beweglich zu bleiben, aber die freiwillige Lösung von dem überkommenen Wust fällt schwer und die Fachvertreter halten„ihrs“ unentwegt hoch. Für das Museumswesen haben die Ereig- nisse nachgeholfen. und nun darf gesagt werden, daß Ludwig W. Böhm und Robert Pfaff-Giesberg offenbar die lobenswerte Ab- sicht haben, aus der Situation das Beste für den Besucher zu machen, der kein Fach- mann ist und auch keiner Werden will, der Einen ſometenhaften Aufstie 22 jührige Walter Zeikel 95 Aan Reichenhall, der im vorigen Jahr als Ale fahrer fuhr. Die Meldung, daß Zeller 99 0 NSU- Werken als Fabrikfakrer unterschrieb habe, bestätigte sich nickt. Er Wird für II n der 350- m-Klusse fahren. F. P. Albig ruhe 4:48; Vierer-Eajak qu 1 1. MKG Mannheim(Uimrich, Noe, Graf, 80 cherer) 2:45; 2. WSV Sandhofen(Günter, Deubel Diehl, Karg) 2:51; Einer-K a a k Frauen 0 Meter): 1. Rheinbrüder(U. Dorner) 3221; Z weilen Kajak Jugend(600 my): Rheinbrüder 2045 1 WSV Sandhofen(Specht-wehe) 2247; Alter Klasse: 1. WSV Lampertheinn 37923 Vierer, Kajak(1000 m): 1. WSV Sandhofen(aun Reingaen, Friedel, Watzel) 4:12; 2, MKG Land heim 4.15; Zweier- K aj a k(1000 my): J. Pad, ler-Gilde 4.34; Vierer- Kajak KI. 4 00 0 4 cheinbrüder 2360 Pinef-Kaſar fand (600 m):(Krombholz) Karlsruhe 3•14; KI. III 1. c Mannheim(Amal) 2124; Vieret, Kajak weibl. Jugend: 1. WSS Sandhofen(db. deroh, Veith, Frey, Helbig) 3.10; Zweier. Kajak(100 m): 1. WSV Lampertheim 43 Einer-K aj ak Altersklasse: 1. WSV Lampert heim(Griesheimer) 3:43; Klasse II 1040 Mannheim(Zahn) 3:27; Vierer-R aj ak Frauen Elasse I: Rheinbrüder kampflos. Ein er-Kajak Jugend: Rheinbrüder(Schmelcher) 5702; Vierer. Kajak Klasse 1(1000 m): I. MKG Mannheim Noller, Steinhauer, Schacherer, Zahn) be 2 Darmstàdter Wassersport 412; 3. Necren 4:15 Minuten. Zwei Waldhoftore entschieden Die beiden Oberligavereine Sv Waldhok und Phönix Ludwigshafen trugen bei schlech⸗ ten Platz verhältnissen anläßlich der 5b. Jahrfeier der Stadt Reinheim(Odenwalch en Freundschaftsspiel Aus, das der SV Waldhof mit 2:1(1:1) gewann. Ein Flachpaßspiel war wegen dem niedergegangenen Regen unmöglich, Beide Partner Waren sich im Spiel gleichwertig. Phönix ging durch einen Strafstoß von Ott in Führung, die Holler egalisierte. Nach der Pause erzielte Hölzer das siegbringende Tor, Phönix setzte sich bis zum Ende stark ein, doch blieb ihm der Ausgleich versagt. St, Münchens Handballerinnen deutsche Meister Der SV 04 Düsseldorf hat das große Ziel, Zull Viertenmal Deutscher Handball-Frauenmeister 2 Werden, nicht geschafft. Nach einem z seg den Kieler TV traf der Meister von 1942, 1947, 1948 im Finale auf den VfI. München, der Südwest Berlin 7:1 geschlagen hatte. Der Baye, meister, von seinem Trainer v. Wodtke beste vorbereitet, ließ sich durch die 2:0- und 3.2-Fik rung der Düsseldorferinnen(für die Paula Ram Alle drei Tore warf) nicht irritieren. Er glich in. mer wieder aus und gewann schließlich durch el Freiwurftor seiner Läuferin Graf mit 428. Un den dritten Platz siegte dann sec südwest Berit gegen Kieler TV 2:1. Versehrtensportler im Wettkampf Als Gast weilte anläßlich der württem bergischen Meisterschaft im Hallenhandbal der Beinamputierten die Mannheimer er; sehrtensportgruppe in Stuttgart-Feuerbech Mannheim stellte in einer gesondetn Gruppe gegen zwei weitere Feuerbacher ö Mannschaften mit der ersten Mannschaft den Gruppensieger und konnte einen Handball and einen weiteren wertvollen Ehrenpreis mit nach Hause nehmen. In zwei nachfolgenden Freundschaftsspielen wurde der dritte würt, tembergische Meister Ulm-Söflingen mit ll klar von Mannheim I besiegt. Als Absdilud des Turniers mußte sich die Mannheimer erste Mannschaft der Erfahrung des Turniersieger Feuerbach 1 nach schönem Spiel geschlagen geben. Handball- Gesellschaftsspiele ASV Oggersheim— VfR Mannheim(Männer 0 ASV Oggersheim— VfR Mannheim(Frauen) 1 98 Seckenheim— TV Friedrichsfeld 21 abgebt Richtigstellung. Das Spiel Nr. 4 Däneme. Norwegen wurde vom Funk zuerst mit 4.10 119 gegeben, während das Ergebnis aber 14 heiben muß, so daß die Wertung— 2 lauten muß. — 8 nen, Sie pr. Kar gedakt! relefon gankko allgem. städtisc postsch. Ludwig erscheit für un ummt 1 5, Jah. e kräft Staa scher ster und Trup und nach Flott kür cliese 0 und Der agnach die fol; „In F die zur en unc Sicherh en aus diche nen hat zen, di zich hir geleiste griff fo INO-x- Natione schließ. geber Unten Amer. en B zung Streitkr der Sic der am. dem Ge digen F Ich h. gewie Gleic Regieru und 8 best!! Notte borderu sich in knapp bemessener Zeit an 0 wohlabgestuften und absehbaren Reihe 11 Gegenständen in Kulturzeugnisse 1 15 Völker vertiefen, bereichert und erfnsch die Räume verlassen will. it Stiche Für die Treppen wird man mit g nt aus dem alten Mannheim entschädigt, 5 oben sieht man erlesene Beispiele 5 plastischen und keramischen Gestalten Wwirnt einen Ueberblick über Ahnen 172 Götter verehrung und Dämonenglauben 4 Chinesen und Tibetaner und eine hae r. tung vor ihrem großartigen, in vielen chen hunderten herangereiften handwerk le und künstlerischen Können. Es ist essen Schau, die im Sauseschritt durdmer- werden müßte, sie lädt ein zu eiue mem weilen bei jedem einzelnen Stück, 5 der wundervoll schlichten Sakralgefälß, der A Figur einer Tänzerin von bezaubert n V5 mut, bei den Statuen der Göttin edel bei der Tempelpauke mit den 15 bei den vollen magischen Ornamenten un artigen zartfarbigen Rollbildern, den 9105 en m Drucken, bei den schönen Ten 500 arabischen Schriftzeichen— und 215 unter man mehr gesehen, als ein ganzes eküllte die wohlerhaltenen Dachziegel i Gebäude zu bieten gehabt hätte. 5 Zum Rektor der Universität ieee 5 das Studienjahr 1950/1 wurde Proc pull Gerhard He B, Dozent für romams Institus logie und Direktor des romanischen 1 9 5 Lieder- und Klavierabend, 110 den amerikanischen Bariton Ross e vel⸗ amerikanischen Pianisten James. 60 anstaltet das Mannheimer Amer! Mittwoch, 27. Juni, 19.30 Uhr. U 5 minister bekleide Müne geschlos. zusamm „Samme Sen Bay Splitter; destagsa