Nr. 1 nen aul Ben, abge vöse Mu, nmächtz dieses e, „ daß d r dgrstel g ist. 0 ber andere dabei in soll tluge Fra hat eine lerher g iche Ellen O nein, 1 5 hen bead t komme „ die g 1 verwech bleiben) el. Er b Ende dh am erste nerkannz len folge dann g terhin. B. r Kontroh ut iche ech ein d nung ein or ich c e Abschreh es genüg modern ſahren d Tzt als aum eine Kindesalt zieher hd beim e im Keul Zehandli t nur d Seri, àult Geschehen inggeben usschlagg mals wid dizinisch bild. d. Oxeni e plätsch itzen tra en. Hun en aber versamme rn, so he Vetter fel Benehn de herr e Vögel, . Ae ge Vun 3 Eichhön Ab.— 4 eichen der F t, schwim in sel It aufgen sonst l. eund fin Ken, So uch ang anmahen mn viel U. die Was Luft bert Ul Itig un irgermel ich ens K, dab gisch- be M. stalt“ das Nat h ein Je at ent sich Bern, 1% des Recht brigen sse. 80 wir Une Stuten rgebns Wird 9 13 2 1 r. 150% Veröffentlicht unter Lizenz Us B 110 Verantwortliche Herau Nummer geber: be v. Schilling Vérlag: 612 Am N Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 Dr. Karl Ackermann, E. F Redaktion, Druck, anheim Ktplatz 4153 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 300 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- ulmmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheime Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor- Straße 18 Telefon 238 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 8-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2788 Bezugspreis: Monatl. DR 2,30 frei. Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,50 Zur Zeit gilt Anzelgenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt desteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 160/ Einzelpreis 0,15 DM 4 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 13. Juli 1950 Bundesrepublik in der Rheinschiffahriskommission Straßburg.(UP) An der Sitzung der Rheinschiffahrts kommission nahmen am Dienstag zum erstenmal seit 1936 auch deutsche Delegierte teil. Der Führer der deutschen Delegation Dr. Seiler mann erklärte, daß Westdeutschland eng mit den anderen Mitgliedern bei der Regelung der Rheinschiffahrtsprobleme mitarbeiten wolle. Der Präsident der Rheinschiffahrtskommis- sion Adrien Thierry Crankreich) sagte, er freue sich, die deutsche Delegation be- grüßen zu können, die„nach einer Ab- wesenheit von mehreren Jahren wieder ihre Plätze unter uns einnimmt“. UNO- Hilfsmaßnahmen für deutsche Flüchtlinge Rom.(dpa) Die Sozialkonferenz der Be- wegung für ein Vereintes Europa hat in einer einstimmig angenommenen Entschlie- ung Hilfsmaßnahmen für die deutschen Flüchtlinge gefordert. Danach soll der künftige Flüchtlingskom- missar der UNO nach Auflösung der IRO im nächsten Jahr auch die deutschen Flücht- linge betreuen. Ferner wird eine große in- ternationale Investitionsanleihe für die An- Siedlung von Flüchtlingen in Europa und Uebersee gefordert. Die Sozialkonferenz der Europabewegung kand vor einigen Tagen in Rom statt. 250 Vertreter aus westeuropäischen Ländern und aus der osteuropäischen Emigration nahmen an der Konferenz teil. Aus der Bundesrepublix und West-Berlin waren 15 Delegierte und vier Beobachter gekom- men. Die Flüchtlingsfrage war auf Ersuchen des deutschen Rates der Europabewegung auf die Tagesordnung gesetzt worden. Die Entschließung zur Flüchtlingsfrage wird dem Generalrat der Internationalen Flüchtlings- Organisation(IRO) zugeleitet. Fünfzehn Jahre Zuchthaus für Beer Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Das Stuttgarter Schwurgericht verurteilte am Mittwoch den ehemaligen Chef des Männerlagers des Kon- Zentrationslagers Ravensbrück, Rudolf Beer, wegen zahlreicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur höchstzulässigen Zuchthausstrafe von 15 Jahren und 10 Jah- ren Ehrverlust. Das Gericht entsprach da- mit, dem Antrag des Staatsanwaltes. In sei- nem Plädoyer hatte der Offlzial-Verteidiger eine mildere Strafe beantragt als die vom Anklagevertreter geforderten 15 Jahre Zuchthaus. Beer sei bis zu seiner Ver- setzung nach Ravensbrück völlig unbeschol- ten gewesen. Die schweren Exzesse könn- ten nur durch die völlige Umformung des Charakters des Angeklagten durch den Na- zismus erklärt werden. Beer selbst erklärte in seinem Schlußgwort, er wisse, daß er eine riesengroße Schuld auf sich genommen habe. Er bereue und bedaure seine Taten Zutiefst. Er habe den Tag, der ihn nach Ra- vensbrück geführt habe, schon tausendmal verflucht. Ba S eluet? Faris. Der Sultan von Marokko kommt im Oktober dieses Jahres zu einem Staats- besuch nach Frankreich. Der Sultan wird vor- aussichtlich mit der französischen Regierung die künftige Zusammenarbeit zwischen Marokko und Frankreich besprechen und dabei vor Alem die marokkanischen Wünsche auf größere Selbständigkeit vertreten. Washington. Präsident Truman bestimmte Gordon Dean zum neuen Vorsitzenden der amerikanischen Atomenergie- Kommission. Dean Wird damit Nachfolger von David Lilienthal, der ein amt am 15. Februar niedergelegt hatte. Dean war bereits Mitglied der Atomenergie- ommission. Washington, Präsident Truman ernannte den bisherigen Staatssekretär im Außenmini- sterium, John E. Peurifoy, zum amerikani- schen Botschakter in Athen und zum Chef der amerikanischen Hilfsmission in Griechenland. Brüssel. zischen Industriestadt i woch ein 24stündiger st gegen die Rückkehr Jon König Leopold aus. Sömtliche Betriebe der Industrie in der von gen Sozialisten be- errschten Stadt sind geschlossen. Die Bevölke- zung hält Kundgebungen gegen den König ab. Bonn. Das alliierte Amt für Zivilluftfahrt hat sich damft einverstanden erklärt, daß die Geschättskührung auf den Flughäfen ähnlich wie im amerikanischen, jetzt auch im britischen desetzungsgebiet durch Deutsche ausgeübt dard. Für den zwischen Bonn und Köln lie- Senden Flugplatz Wahn soll eine Flughafen- Sesellschaft gegründet werden, die finanziell 5 der Bundesregierung, dem Land Nord- une n Westkalen, den Städten Bonn und Köln d dem Landkreis Sieg getragen wird. Berlin, In der Zeit von Juli 1948 bis Ende 5 d. J. haben sich in Groß-Berlin also 5 78 vier Sektoren der Stadt— 38035 in Wars Alisässige ehemalige Häftlinge aus Kon- zurück gonslagern der Sowjetzone polizeilich 1204 gemeidet. 6727 waren männlichen ung Weiblichen Geschlechts. wuschen. Am Zonenübergang Besenhausen Aeg 818 am Mittwoch 630 neue Umsiedler aus 28 Bonteten östlich der Oder-Neiße-Linie in über zundesgebiet aufgenommen. Sie sollen tegas Lager Friedland auf die Bundesländer UP dpa In der Zarleroi brach am Generalstreik aus Pro Verteilt Werden. Bundlestagsdebatte über Personalpolitik der Regierung Scharfe Kritik der SPD/ Der Bundes innenminister antwortet ausweichend Bonn. Während am Mittwochnachmittag Bundeskanzler Dr. Adenauer zur Ab- reise rüstete,— er wird heute seinen Ge- nesungsurlaub am Vierwaldstädtersee an- treten—, entbrannte im Bundestag ein Kampf um die Personalpolitik der Regie- rung. Im übrigen war die Sitzung verhält nismäßig sachlich und ruhig. Im Vordergrund stand eine sozialdemo- Kkratische Interpellation wegen der Per- sonalpolitik der Regierung. Sie wurde durch deni Abgeordneten Arndt(SPD) begrün- det, der sich auf den Artikel 33 des Grund- gesetzes bezog. Danach ist die Zulassung zu öffentlichen Aemtern unabhängig von dem religiösen Bekenntnis und der Welt- anschauung. Der Sprecher der Sozialdemo- Kkraten richtete an die Regierung die An- frage, worauf sich ihre Mitteilungen über die konfessionelle Zugehörigkeit in den Bundesministerien gründen und was sie auf den Vorwurf der„Aemterpatronage“ durch der Altherrenverbände der Studentenkorpo- rationen zu entgegnen habe. Schließlich führte er erneut die Namen Erich und Globke ins Feld als Beweis dafür, daß die Personen, die für die naticnalsozfalistische Gewaltherrschaft an hervorragender Stelle tätig waren, wieder hohe Aemter bekleiden. Von unserer Bonner Redaktion Bundesinnenminister Heinemann be- antwortete die Interpellation. Die Untersu- chungen nach der Konfession der Beamten seien durch Pressemeldungen, insbesondere in sozialdmokratischen Zeitungen, ausgelöst worden. Ueber den Anteil studentischer Korpo- rationen an den Ministerien besitze die Bundesregierung keine Unterlagen. Sie werde sie jedoch beschaffen, falls der Bundestag das wünsche. Auch die Bundes- regierung vertrete den Standpunkt, daß lei- tende Nazis keine geeigneten Mitarbeiter seien. Ueber den Fall Erich Leiter des kul. turpolitischen Referats im Bundesratsmini- sterium) müsse der Bundeskanzler oder Bundesratsminister Hellwege Auskunft ge- ben. Ob Globke(im Bundeskanzleramt be- schäftigt) ein Hindernis für das Vertrauen der Bundesrepublik im Ausland sei, wie Arndt gemeint hätte, könne er nicht ent- scheiden. Aber immerhin seien viele Zeugen tür Globke eingetreten. Der Bundesinnen- minister nannte den ehemaligen Haupt- ankläger in Nürnberg, Robert Kempner, der sicherlich für Arndt eine gewisse Bedeutung habe und las ein Schreiben vor, in dem die- ser die Angriffe gegen Globke bedauert und sich zur Hilfeleistung bereit erklärt. Die Liquidalionsregierung Plevens Schuman blieb Außenminister— Bidault ist verschwunden Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Der neue französische Minister- präsident René Pleven stelle sein Kabi- nett am Mittwochabend dem Staatspräsi- denten Vinent Auriol vor. Es war nach 24 stündigen Verhandlungen in den Nach- mittagsstunden zustande gekommen. In dem neuen Kabinett sind elf Radikalsozialisten und ihnen nahestehende, neun Volksrepu- blikaner, neun Sozialisten und vier Ge- mähßigte vertreten. Die wichtigsten Besetzungen sind: Innen- minister Queuille, Minister für Angele- genheiten des Europarats Guy Mollet, Auhenminister Robert Schuman, Vertei- digungsminister Jules Moch und Informa- tionsminister Albert Ga zie r. Georges Bi- dault, mit dessen Ernennung zum Staats- minister gerechnet worden war, fehlt die- sesmal auf der Ministerliste. Das Regierungsprogramm des neuen französischen Ministerpräsidenten, das von einer kompakten Mehrheit gegen die kom- munistischen Stimmen und bei Stimment- haltung der Gaullisten und der äußersten Rechten gutgeheißen wurde., verstärkt den Eindruck, daß das neue Ministerium eine Liduidations regierung ist. Es sieht die Durchführung der von den Christlichen Demokraten bisher so bitter bekämpften (weil gefürchteten) Wahlreform und eine Verfassungsänderung vor. Diese Verfassungsänderung bezieht sich auf die Vorschrift, daß bei Auflösung des Parlaments die vorläufige Regierung aus den Führern der Parteien eingesetzt wird, in der nach Lage der augenblicklichen Parteienstärke den Kommunisten zumindest der Posten des stellvertretenden Regie- rungschefs zufallen müßte. Plevens Mehr- heit stellt sich durch die Zustimmung zu diesen beiden Vorschlägen eindeutig hinter die Bestrebungen zur Herbeiführung von neuen Wahlen. 4 Zwei Punkte des Regierungsprogramms sind von großer Bedeutung für die euro- päische Politik. Einmal der Absatz, in dem sich Pleven für eine Durchführung des Schumanplans einsetzt, der also damit von den Sozialisten trotz ihres an- fänglichen Widerstrebens und der Haltung ihrer britischen Gesinnungsfreunde gebil- ligt wird. Zweitens hat Pleven ohne Um- schweife die Erhöhung des Wehr- haus halts für das kommende Jahr um eine Milliarde DM angekündigt und erhielt für diese Erklärung den Beifall nicht nur der Rechten und der Mitte, sondern auch ger, Sorzislisten, Plevens Orrlärung wird durch das gleichzeitig veröffentlichte Inter- view des Generals de Gaulle an einen Vertreter der United Press über die M6g- lichkeiten militärischer Verstär- kung der Westmächte ergänzt und unterstrichen. Der Widerstand der Sozia- listen gegen den Ausbau der Armee ist damit beseitigt. In parlamentarischen Kreisen wird vor- ausgesagt, daß bis spätestens Ende Oktober die Verfassungsänderung und die Wahl- reform beschlossen und das Ministerium Pleven zum Rücktritt gezwungen wird. Im übrigen hat Heinemann die Sozial- demckraten, die ganzen Einzelheiten der Personalpolitik einmal in einem internen Gespräch oder in den entsprechenden Aus- schüssen durchzuberaten. Ef halte das für eine bessere Methode. Auch Bundesarbeits- minister Storch richtete an Arndt die Bitte, ihm die Unterlagen zur Verfügung zu stellen damit er untersuchen könne, was an den Vorwürfen berechtigt sei, die der sozialdemokratische Sprecher seinem Mini- sterium gegenüber erhoben habe. Er glaube nicht daran, daß es dort eine Gruppe gebe, die ein„Monopol ehemaliger PG's“ zu schaffen wünsche. Der Sprecher der CDU/CSU, Abgeordne- ter Dres bach, meinte, auch die SPD sei nicht frei von Schuld und Fehl.„Wir be- wundern sogar ihren Korpsgeist und in man- chen Ländern hat das Mitgliedsbuch der SPD mehr zu sagen als die Zugehörigkeit zum Kösener SC. Dresbach kritisierte in diesem Zusammenhang besonders die Düsseldorfer Innenpolitik und Personalpolitik des Mini- sters Menzel. Im übrigen appellierte er an das Haus, sich den neuen Nazis zuzuwenden und nicht so viel in der Vergangenheit zu suchen. Der Sprecher der Bayernpartei, Dr. See- los, ritt eine scharfe Attacke für Globke, den er seit fünfzehn Jahren persönlich kenne und der in Berlin einem Widerstandskreis angehört habe, von dem viele im Grab oder im Zuchthaus endeten. Bundestagsabgeordneter Mühlenfeld als Sprecher der FDP meinte, auch die SpD Sollte Schluß machen mit der Entnazi- fizierung. Zu dem Problem der Aemterpatronage zitierte er einen Düsseldorfer Behördenbrief, in dem ein„geeigneter sozialdemokratischer Berufsberater“ gesucht wurde und empfahl den Sozialdemokraten, nicht mit Steinen zu werfen, wenn man im Glashaus sitze. Zum Schluß der Debatte brachteè der Bundestagsabgeordnete Zinn(SPD) sein Bedauern darüber zum Ausdruck, daß die Diskussion auf einem derartig niederen Niveau blieb. Man habe weder versucht, die Berechtigung der Interpellation festzustellen, noch gefragt:„Genügt die Antwort der Bundesregierung?“ In diesem Ausweichen müsse die SPD ein Armutszeugnis sehen. Die übrigen Punkte der Tagesordnung blieben ohne eine echte Entscheidung. Die Hälſte des südkoreanischen Gebieies besetzt US-Truppen auf das Südufer des Kum-Flusses zurückgezogen Tokio.(dpa) In den ersten achtzehn Tagen des Korea-Feldzugs haben die nord- koreanischen Angreifer mehr als die Hälfte des südkoreanischen Gebietes besetzt. Die Spitzen ihrer Angriffskolonnen stehen etwa 170 Kilometer südlich des 38. Breitengrades. Etwa zwei Drittel der ganzen koreanischen Halbinsel werden nun von den Nordkorea- nern kontrolliert. Unter dem ständigen Druck der von starken Panzerkräften unterstützten nord- koreanischen Angriffsdivisionen grub sich die übermüdete amerikanische Infanterie am Mittwoch in ihrer neuen Haupfkampf- linie ein— dem Südufer des RKum-Flusses. Auf dem Westabschnitt des koreanischen Hauptkriegsschauplatzes bildet der 200 Meter breite Kum-Fluß den letzten natür- lichen Verteidigungs abschnitt vor der provisorischen südkoreanischen Hauptstadt Taidschon. Die alliierten Luftstreitkräfte, die wegen des guten Flug- Wetters wieder in das Kampfgeschehen ein- greifen konnten, leisteten der amerikani- Die Hoffnung auf Vermililungsgespräche Die Verschiebung der vorgesehenen Heim- reise des sowjetischen UNO- Delegierten Malik und das neue Gespräch Kelly Gromyko in Moskau haben den Speku- lationen neuen Auftrieb gegeben, die in UNO- Kreisen über die Möglichkeit einer Vermitt- lung im Korea- Konflikt angestellt werden. Malik hätte am Dienstag an Bord des pol- nischen Dampfers„Batory“ eine Urlaubs- reise antreten sollen. Der britische Bot- schafter in Moskau, Sir David Kelly, suchte am Dienstag zum zweiten Male den stell- vertretenden Sowjetaußenminister Gromyko auf, wie amtlich verlautete, um über den Fall Korea zu sprechen Am UNO-Sitz beobachtet man sorgfäl- tig jedes Anzeichen, das auf die zukünftige Haltung der Sowjetunion im Korea-Konflikt schließen läßt. Dabei hat man erstens das Verbleiben Maliks am Sitz der UNO mit der Möglichkeit in Verbindung gebracht, daß Moskau seinen UNO- Chefdelegierten an Ort und Stelle haben möchte, falls sich in abseh- barer Zeit wichtige Verhandlungen ergeben Sollte. Zweitens wurde stark beachtet, daß in den drei Noten des stellvertretenden Sowjet- außgenministers Gromyko an Frygve Lie jedesmal eine Bezugnahme auf die Feuer- einstellungsorder des Sicherheitsrates vel. mieden wurde. Ebenso erwähnt die Koreu- Erklärung Gromykos vom 29. Juni diese Order mit keinem Wort. Man schließt dar- aus, daß sich Moskau eine Tür offengelassen hat. Gleichzeitig werden Ueberlegungen darüber angestellt, ob die Sowjetunion unter Umständen die Forderung steller könnte, daß als Gegenleistung für die Zu- rückziehung der nordkoreanischen Truppen hinter den 38. Breitengrad der Vertreter der Volksrepublik China anstelle des national chinesischen Delegierten in die UNO ein- zieht. 8 Nationalchina wird notfalls im Siches heitsrat von seinem Vetorecht Gebrauch machen, um seinen Ausschluß aus der UNO zu verhindern, erklärte der chinesische De- legierte Ju Tsune Tschi am Dienstag im Wirtschafts- und Sozialrat der UNO in Gent In einer langen Rede sagte er, alle Versuche. Nationalchina aus der UNO auszuschließen Würden scheitern.„Nationalchina kann nicht nach den Wünschen der Sowjetunion und ihrer Satelliten oder nach denen Trygve Lies und seiner Gesellschaft aus der UNO ausgeschlossen werden, ohne daß dabei die UNO- Satzung zu einem wertlosen Fetzen Papier wird.“ schen Infanterie tatkräftige Unterstützung. Das Hauptquartier der amerikanischen Luftstreitkräfte gab bekannt, daß am Mitt- woch die meisten anerkannten Abschüsse seit zehn Tagen erzielt wurden. Gleich- zeitig landeten amerikanische Transport- maschinen auf dem Flugplatz von Taidschon mit Verstärkungen und Nachschub. Auch die südkereanischen Truppen gingen am Mittwoch auf neue Stellungen zurück. Die nordkoreanischen Verbände. deren Hauptstoß auf die Kum- Stellung im Raum von Schonan geführt wird, sind in diesem Abschnitt sechs bis zehn Kilometer vorgestoßen, und haben unter dem Schutz der Dunkelheit neue Bereitstellungsräume bezogen. Die alliierte Luftherrschaft zwingt die Nordkoreaner, alle Umgruppierungen möglichst auf die Nachtstunden zu ver- legen. Weiter im Osten. wo die Angreifer südkoreanischen Truppen gegenüberstehen, konnten sie acht bis sechzehn Kilometer vordringen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Kommuniqué des amerikanischen Haupt- quartiers in Tokio heißt es, die im Raum Schonan eingesetzten vier amerikanischen Bataillone, die zwei bis drei nordkoreani- schen Elite-Divisionen gegenüberstehen. müßten sich möglicherweise hinter den Kum-Fluß zurückziehen. In einer späteren Verlautbarung wurde betont, daß àmerika- nische Einheiten noch nördlich des Kum- Flusses stehen, wo sie den nach Süden auf den Fluß vorstoßenden nordkoreanischen Truppen hartnäckige Rückzugsgefechte liefern. Militärische Kreise Washingtons sind der Auffassung, daß man sich für weitere drei Wochen auf schlechte Nachrichten von der Roreafront und weitere amerikanische Rückzüge gefaßt machen müsse, bevor die wachsende Stärke der amerikanischen Streit- kräfte in Südkorea eine Wendung der Lage bringt. Gut unterrichtete Kreise der ameri- kanischen Hauptstadt rechnen damit daß es selbst ohne Eingreifen der Sowjets und der chinesischen Kommunisten bis zum Herbst dauern kann ehe der Eo reakeldzug gewonnen ist. Nach einer zweistündigen Geheimsitzung es Militärausschusses des USA-Senats ex- lärte der Ausschußvorsitzende Ty dings. die Lage in Korea sei sehr ernst“ An der Zitzung hatte der Generalstabschef Generat Omar Bradley teilgenommen. Bradley habe geäußert, es werde vielleicht noch Wachen dauern, bevor man die Lage ganz übersehen Kann. Aus der Parlamentsarbeit Der Bundestag befaßte sich gestern auf Grund einer Anfrage der SPD mit der Personalpo- litik der Bundesregierung. Innenmini- ster Heinemann beantwortete die sozial- demokratische Interpellation, die eine heftige Debatte auslöste. Der Landtag hat gestern nach einer fünfwöchigen Pause, die mit Ausschußsitzungen aus- gefüllt war, mit der Beratung des Staats- haushaltsplanes für 1950 begonnen. Mit großer Mehrheit wurden die Etatmittel kür die nach 1945 auf Wunsch der Be- satzungsmacht ins Leben gerufenen Lan- desbeamtenstelle abgelehnt. Dadurch werden im Etat 18 Personalstellen und 240 000 DM. eingespart.(Bericht siehe Seite 3.) Deuisch- irisches Handelsabkommen Dublin.(UP) Irland und die Bundes- republik unterzeichneten am Mittwoch ein neues Handelsabkommen, durch das der beiderseitige Handelsaustausch„stark er- weitert“ werden soll. Das Abkommen wurde vom irischen Außenminister Sean Machride und von Dr. van Scher penberg vom Bundeswirtschaftsministe- rium unterzeichnet. In seinen großen Zügen lehnt sich das Abkommen an das am 30. Juni abgelaufene alte Abkommen an. Die irischen Exporte nach Westdeutschland werden einen Ge- samtwert von 1,95 Millionen Pfund Ster- ling, die deutschen Gegenlieferungen einen Wert von 2,42 Millionen Pfund Sterling er- reichen.(1,16 bzw. 1,48 Millionen Pfund unter dem alten Abkommen.) Irland wird hauptsächlich land wirtschaftliche Güter, liefern. Acheson warnt Washington.(dpa-AFP] Jede neue sowie tische Aggression nach der in Korea würde eine äußerst ernste Lage heraufbeschwören, erklärte der amerikanische Außenminister Dean Acheson am Mittwoch auf seiner wö⸗ chentlichen Pressekonferenz. Er fügte hin- zu, daß ihm keine genauere Information über Gerüchte vorliege, daß sich entlang der jugoslawischen Grenze Truppenbewegungen vollzögen. Acheson kritisierte den Stockholmer kom- munistischen Friedensappell, der gegenwär- tig in den Vereinigten Staaten zur Unter- schriftensammlung in Umlauf gesetzt ist. Wenn dieser Appell den Einsatz der Atom- bombe verurteile, so seid dies eine Frage Zzweitrangiger Bedeutung, denn jeder An- Sriff als solcher sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Keine britischen und französischen Truppen für Korea London.(UP) Die Entsendung britischer und französischer Truppen nach Korea ist — wie am Mittwoch Beamte des englischen Kriegs ministeriums betonten zur Zeit nicht in Aussicht genommen. Im Zu- sammenhang mit den Berichten aus Washington, daß Streitkräfte anderer Mit- gliedstaaten der UNO die amerikanischen Landeinheiten in Korea unterstützen woll- ten, wiesen die Londoner Kreise darauf hin, Großbritannien sei gegenwärtig an ver- schiedenen Teilen der Welt gebunden. Es werde kaum möglich sein, Soldaten nach Korea abzukommandieren. Sowohl in Europa als auch im mittleren Osten und in Asien gebe es Brennpunkte. die Großbritan- nien nicht vernachlässigen dürfe. England könne nur dann Truppen zur Verfügung Stellen, wenn die Stärke der Armee herauf- gesetzt und seine gesamte Innenpolitik „Tadikal“ umgestoßgen werde. In Paris sagte heute ein Sprecher des französischen Außen ministeriums. eine ver- bindliche Antwort könne erst dann ab- gegeben werden, wenn die neue Regierung im Amte sei. Er nehme aber nicht an, kügte der Sprecher hinzu, daß französische Truppen nach Korea geschickt würden. Frankreich benötige seine Soldaten für den Kampf in Indochina. Lie fordert„menschliche“ Krieg führung New Tork.(dpa) UNO- Generalsekretär Trygve Lie hat am Mittwoch die Regie- rungen Nord- und Südkoreas in gleich- lautenden Telegrammen aufgefordert. alles in ihren Kräften stehende zu tun, damit der Krieg nach den Gesetzen der Menschlich keit“ geführt wird. Lie weist auf das Angebot des internationalen Roten Kreuzes vom 26. Juni hin, das den Kriegführenden seine Dienste zur Verfügung stellte. Er kordert beide kriegführenden Parteien drin- Zend auf, dieses Angept anzunehmen. General MacaArt Fur hat erklärt, dag die Erschießung von vier amerikanischen Kriegsgefangenen durch nordkoreanische Truppen durch dokumentarische Beweise festgestellt sei. Diese Handlung stelle„Bar- barei und Mord“ dar. Fotos, die von den toten Amerikanern aufgenommen Wurden, zeigten sie mit Kopf- schüssen und auf den Rücken zusammen- gebundenen Händen. MORGEN Donnerstag, 13. Juli 1950/ Nr. Donnerstag, 13. Juli 1950 . über dem Balkan Wen die breiten Maisblätter gelb werden und die Weizenfelder an der Donau und Theiß, in der Walachai und in der Moldau Absserntet sind, tauchen auch die Gerüche über Truppenzusammenziehungen auf dem Balkan auf. Sie haben den Bannstrahl des Kominform gegen Tito 188 begleitet, sie haben sich und offenbar nicht ohne Grund— im vorigen Jahr wiederholt, und nun kommen auch in diesen Tagen aus Wien und Belgrad, Athen und Istanbul die Sleichen Alarmmeldungen. Nach türkischen Berichten werden in Warna und Burgas, dien bulgarischen Schwarzmeerhäfen, täglich Sroßbe Mengen sowjetischen Kriegsmaterials Selöscht; aus Saloniki werden Truppen- Ansammlungen in bulgarisch Mazedonien entlang der jugoslawischen Grenze gemel- det, Wo auch sämtliche bespannten und mo- toristerten Fahrzeuge vorsorglich registriert Würden. Nach Angaben des Belgrader Ra- dies sind weitere bulgarische Einheiten in Richtung Zaribrod in Marsch gesetzt, im ingarischen Grenzgebiet Evakuierungsmagß- nahmen durchgeführt und ein nächtliches Ausgehverbot verhängt worden. Ueber Wien erfährt man, daß auch auf der rumänischen Seite der Banater Grenze Panzerbewegungen kestgestellt worden seien. Diese Berichte nachzuprüfen ist infolge der gelungenen Absperrung der Komin- kormländer sehr schwer, wenn nicht unmöglich. Bei einem Vergleich der Meldungen ergeben sich zwar manche „Doubletten“, es bleibt aber doch genug „Material übrig, um eine erhöhte Auf- merksamkeit zu rechtfertigen. So Slaubt man in London und Paris auch der Nach- icht eine besondere Bedeutung beimessen zu müssen, daß Außenminister Wyschin- s K Y, von dem man seit dem 18. Mai nichts ehr gehört hat, sich gegenwärtig in Karls- ad aufhalte, was mit Plänen eines neuen Feldzuges gegen Jugoslawien in Zusammen- Hang gebracht wird. Gewitzigt durch die Propaganda, die dem nordkoreanischen An- grifk auf Seoul voranging, wird man auch ie Radio- und Presseangriffe gegen Jugo- slawien in das Bild einzuordnen haben, die Seit dem 25. Juni an Heftigkeit und Häufig. keit noch zugenommen haben. Das Organ des Kominform hat den Krieg gegen die Taschistischen Räuberbanden Titos“ zur „Pflicht aller kommunistischen Parteien und jedes Kommunisten“ erklärt. Radio Moskau hat trotz Jugoslawiens Nein im Sicherheits- rat Tito zum„Komplizen der westlichen Ngreifer“ gestempelt und behauptet, die Ktatur des Verräters Nr. 1“ erhalte be- achtliche Waffenmengen aus den Vereinig- en Staaten, was in der Sowjetsprache mit lem„Beweis“ jugoslawischer Angriffs- bsichten gleichbedeutend ist. Wenngleich die neue Welle der Alarm- ungen in vieler Hinsicht der„August dag ähnelt, so sind gegenwärtig doch inne Reihe von Faktoren im Spiel, die das Bild noch ernster erscheinen lassen als im Vorjahr. Auf der einen Seite hat die So- wWjetisierung Ungarns, Rumäniens und Bul- gariens in den letzten 12 Monaten erheb- Uche Fortschritte gemacht; man braucht nur an die„Prozesse gegen Rajk und Kostoff, sowie an die Verhaftung der letzten, bislang schonten Politiker der einstigen Libera- len Partei und der Bauernpartei Mitte Mai Rumänien zu erinnern. Nach verläßlichen Berichten ist auch in Bulgarien ähnlich wie olen die Armeeführung stark russi- ziert worden. Die wirtschaftlichen Bezie- ungen der Kominformländer zu Jugosla- N sind jetzt völlig unterbunden und leichzeitig sind die Beziehungen zum We- Sten stark eingeschränkt worden. In Sofia ſteht überhaupt keine amerikanische Bot- akt mehr, während in Bukarest und Bu- b die angelsächsischen diplomatischen * Ausweisung des päpstlichen Nun- zus Bischof O'Hara aus Bukarest hat Auch die letzte Vertretung des Vatikan hin- 5 5 Vorhang zu bestehen auf- der auch die Situation Jugoslawiens. Ob- hl die Achse Belgrad- Athen, der emigrierte griechische Kommuni- nführer N. Zacharias im Kominformorgan Us Fortsetzung des Atlantikpaktes und im- Srialistische Bedrohung“! des Balkan- edens beschreibt, bisher noch nicht ver- irklicht ist, so haben sich doch die jugo- awisch- griechischen Beziehungen etwas bessert. Trotz der ungeklärten Triester Sind auch zwischen Romund Bel d kreundlichere Reden gewechselt wor- beide Länder haben ihre Bereitschaft Ausdruck gebracht, in direkte Verhand- en über dieses Problem einzutreten. Die Urchtung, Tito könnte die Wahl in der ster B-Zone benützen, um hier eine Eogene Tatsache“ zu schaffen. hat sich t erfüllt. Die Ernennung eines jugosla- chen Gesandten in Wien scheint eben- Ils nur noch eine Frage der Zeit zu sein. einem Wort: während der Vorhang an Ungarisch rumänisch- bulgarischen Gren e heruntergelassen ist. hat er sich an Ger Benisch- österreichisch- griechischen Grenze gehoben. Eine Einkreisung Jugosla- ens besteht nicht mehr. Seit dem vorigen Jahr hat aber auch die zmerung Jugoslawiens en die Ver- en Staaten höchst bemerkenswerte Hritte gemacht. Für das Diplomatische ps, das Wie Marschall Tito den Sommer 1 slowenischen Bled zu verbringen legt, war es eine Sensation ersten Ranges, it o, begleitet von Außenminister delj— zum ersten Mal!— an der er des amerikanischen Unabhängigkeits- (. Juli) im Hause von Botschafter einnahm. Wäre die Welt nicht zu mit der koreanischen Krise beschäftigt esen, hätte zwelellos auch die große Titos mehr Beachtung gefunden, die am Vidovdan, dem Gedenktag der chlacht auf dem Amselfeld(28. Juni). über chtige innerpolitische Veränderungen in Ugoslavien gehalten hat. Darin behauptete daß in Jugoslavien— in Erfüllung der st schen Verheißung ‚der Staat ab- Man mag über diese ideologische Kostümierung denken, was man will, die Tatsache ist jedenfalls von großer Bedeu- tung, daß in betontem Gegensatz zur Praxis in Sowjetrußland, und in den Satelliten- staaten künftig in Jugoslavien eine Art Wirtschafts demokratie durch Ein- setzung in geheimer Wahl gewählter Be- triebsräte verwirklicht werden soll. Auf diese Weise sollen die Arbeiter an der Leitung der Eisenbahnen, Bergwerke und Fabriken beteiligt werden, während im Sowjetsystem der kommünistische Manager allein der Zentralbehörde für die Produk- tion verantwortlich ist. Tito wird sich in der Erwartung nicht getäuscht haben, dag man in Washington— nach der im Früh- jahr vorgenommenen Dezentralisjerung der Staatsverwaltung— diese Maßnahme als weiteren Schritt zu einer„Demokratisie- rung“ würdigen wird. Freimütige Unter- redungen Titos mit den Vertretern ameri- kanischer und englischer Blätter und die Aufhebung der Einreise- und Reise- beschränkungen unterstreichen Titos Ab- sicht, Jugoslavien nicht mehr als einen reinen Polizeistaat erscheinen zu lassen. Washington wird auch Verständnis dafür haben, daß Jugoslavien gegen die Ent- schließung des Sicherheitsrates vom 27. Juni gestimmt hat. Eine andere Haltung hätte Moskaus antijugoslavische Pläne gar zu sehr erleichtert. Dem Westen mag es ge- nügen, daß Belgrad der Resolution vom 25. Juni und damit der Erklärung Nord- koreas zum„Angreifer“ zustimmte, und daß ein Belgrader Wochenblatt sich für die Entscheidung Trumans und der UNO aussprach. Konnte schon bisher kaum ein Zweifel daran bestehen, daß Tito jeden Angriff der Kominformländer mit mili- tärischen Maßnahmen beantworten würde, So muß Moskau sich jetzt darüber klar sein, daß Pito in einem solchen Fall auf die Unterstützung des Westens rechnet— und rechnen darf. Unter solchen Umständen ist es Wohl unwahrscheinlich, daß Moskau seinen neuen militärischen Dro- hungen gegen Jugoslavien die Tat folgen läßt. E. II. Warum kein Arbeitsdienst?) v eber „Warum hat man einen solchen Horror vor einem freiwilligen Arbeitsdienst für unsere Jugend? Ist es denn besser, Teile unserer Jugend, die gar kein Familienleben mehr kennt, untergehen zu lassen, nur weil der Hitler- Arbeitsdienst jeden Arbeits- dienst— auch den freiwilligen— diskre- ditiert hat? Wir werden uns das um unserer Jugend willen sehr überlegen müssen.“ So sprach der Minister für gesamt- deutsche Fragen. Jakob Kaiser, vor einigen Tagen. Er ist nicht der erste, der sich kopfüber in das Wespennest der Dis- kussion über einen Arbeitsdienst hinein- geworfen hat. Der sozialdemokratische Dort- munder Oberbürgermeister Fritz Henss- ler hatte sich wenige Tage zuvor auf dem Deutschen Städtetag in Köln gegen die Tendenz gewandt, eine Diskussion über den Arbeitsdienst völlig auszuschalten. Henssler sagte, die Einrichtung eines Arbeitsdienstes „als einer Art Schule, um den Menschen in die Lage zu versetzen, nicht bloß Gemein- schaft zu predigen, sondern auch zu prak- tizieren,“ wäre begrüßenswert. Wie man hört, hat Bundesarbeitsminister Storch für Herbst ein großes Jugend- programm angekündigt. Er will damit den jugendlichen Arbeitslosen, die auf über eine halbe Million geschätzt werden, helfen. Storch will die Jugendlichen in Lehrlings- Werkstätten weiterbilden, er will Jugend- Wohnheime errichten und auch die Berufs- umschulung ist ein Punkt in seinem Pro- gramm. Ist das aber genug? Wird der Rahmen für das riesengroße Problem nicht zu eng gesteckt sein? Keine deutsche„Erfindung“ Man sollte einmal ganz ruhig über das Problem eines Arbeitsdlenstes nachdenken. Man sollte sich dabei freimachen von den Ressentiments und den schiefen Bildern. Gewiß, alles, was nach„Spaten über“ aus- sieht, rückt bedenklich in die Nähe der Vor- Gärung in Tunesien Nordafrikanischer Nationalismus/ Sorgenkind der Franzosen Einen Tag, nachdem die UNO im ver- gangenen November die Unabhängigkeit Für Libyen beschlossen hatte, erklärte der Sekretär der Arabischen Liga in Kairo: „Ein vereinigtes, unabhängiges Libyen be- deutet, daß die Bastion der Imperialisten in Nordafrika halb geschleift ist. Jetzt muß noch die Unabhängigkeit Tunesiens, Alge- riens und Marokkos hinzukommen, dann ist der ganze Maghreb frei.“ 5 Der Bey von Tunis, Sidi el Amin, schickte vor einigen Wochen einen Brief an den Präsidenten der französischen Repu- blik und forderte sofortige Reformen, um das Schlimmste zu vermeiden. Der Führer der tunesischen Nationalistenpartei MDestur), Habib Burgi ba, und ein anderer Politiker nahmens Tahar ben Amar begaben sich nach Paris, wo sie als Freunde Frankreichs einen entscheidenden Schritt der Republik 2 U g Unsten der Unabhängigkeit der Funesler verlangten, mit dem Frankreich einem Aufstand zuvorkommen könnte. Burgiba hatte vorher Reisen nach Kairo und New Vork unternommen, und bekanntlich üben die USA einen mittelbaren Druck auf die französische Regierung aus, damit diese auch in Afrika das von der Verfassung vorgesehene Unions-Statut ver- wirkliche. Die Franzosen stehen dieser antikolonialen Hartnäckigkeit der Amerika- ner mit Bitterkèit gegenüber und betrachten sie als eine zweischneidige Waffe zum Schaden Europas, das nach dem fast voll- ständigen Verluste Asiens nun auch die letzte afrikanische Bastion verlierén soll. Paris will Zeit gewinnen Tunis grenzt an Libyen und ist jenes französische Protektorat in Nordafrika, Wo die nationalistische Agitation am weitesten um sich gegriffen hat. Es ist klar. daß jedes französische Zugeständnis an die Regence von Tunis sofortige Rückwirkungen auf Algerien und Marokko haben muß, deren Nationalisten ihren Führer in dem alten, kampflustigen Abd el Krim sehen. General Juin, der Generalresident in Marokko und Truppenkommandant von Nordafrika, wurde nach Paris gerufen, um über die delikate Lage zu berichten, die besonders durch den Antikolonialismus der amerikanischen Kaufleute entstanden ist. Am 31. Mai ersetzte die französische Regie- rung den Residenten in Tunis, Mons, durch den Präfekten Louis Périllier. In einer Rede in Thionville sagte der französische Außenminister. es sei die Auf- gabe des neuen Residenten. Tunesien zur Unabhängigkeit zu führen, die das Endziel für alle Territorien der französischen Union sei, aber man müsse der Zeit selber Zeit lassen. Die Erklärungen, die Périllier sofort nach seiner Ankunft in Tunis abgab, ver- mittelten jedoch einen ganz anderen Ein- druck:„Tunesien muß den Weg zu einer internen Autonomie gehen, die dem Geist der Verträge(von 1881 bei Bardo und 1883 bei Marsa) entspricht, und die französische Regierung ist entschlossen, allen technisch fähigen Tunesiern den Zutritt zu den Ver- waltungsämtern zu öfinen und so die ein- heimische Elite an der Verwaltung teil- nehmen zu lassen.“ Diese Programmrede hat weder die fanatischen Muselmanen der alten, noch die kortschrittlichen„Modernisten“ der neuen Destur-Partei(destur- Verfassung) befrie- digt. Ihre Forderungen lauten vielmehr: vollständige Souveränität und daher abso- lute Unabhängigkeit, Büdung eine verant- Wortlichen kimesischen Reglerung, Bildung von frei gewählten Gemeinderäten, in denen auch die französischen Staatsbürger ver- treten sein werden, und schließlich und vor allem allgemeine Wahlen zu einer National- versammlung. Habib Bur gib a, der Führer der herr- schenden neuen Destur-Partei, erklärt sich als Anhänger der tunesischen Unabhängig- keit, aber auch als Freund und„HKollabo- rateur“ Frankreichs. Durch das Band einer freien Allianz oder einer gleichberechtigten Assoziation innerhalb der französischen Union, so meint er, werden die besonderen und allgemeinen Interessen Frankreichs am besten respektiert werden. Aber— erst die Unabhängigkeit, dann die Ass O:: iat ion. Demgegenüber lautet die Formel der entgegenkommenden Franzosen: erst die Assoziation durch einen entspre- chenden Vertrag, dann die Unabhängigkeit. Es ist klar, daß der nationalistische Pruck der Tunesier im besonderen und der Nord- afrikaner überhaupt gegen die Franzosen sich steigern wird, je schwieriger die Lage kür den Westen in Ostasien ist. 5 8 Antonio Lovato Truppenzusammenziehungen an jugoslawischer Grenze London.(UP) Wie das amtliche jugosla- wische Organ„Borba“ am Mittwoch meldet, werden bulgarische Truppen an der jugo- slawischen Grenze zusammengezogen. Wei- ter meldet das Blatt, daß in den rumänischen Grenzbezirken ein Ausgehverbot verhängt worden sei und in den ungarischen Grenz- bezirken ein„ausgesprochener“ Ausnahme- zustand bestehe. Ein deutsch-französisches Sozialabkommen Grenzgängerabkommen, Versicherungsschutz, Anwerbung deutscher Arbeiter Paris,(dpa) Nach mehrmonatigen Ver- handlungen wurden in Paris mehrere deutsch- französische Sozialab- kommen paraphiert, die sich auf den Rechts- und Versicherungsschutz, die Tech- nik der Anwerbung deutscher Arbeitskräfte für Frankreich und die gegenseitige Auf- rechnung von Versicherungsleistungen für französische Arbeitnehmer in Deutschland in den Jahren 1940 bis 1945 und für deut- sche Arbeitnehmer in Frankreich in den Jahren 1945 bis bis 1950 erstrecken. Die nunmehr paraphierten Vereinbarun- gen gliedern sich in vier Abkommen: 1. Ein Abkommen über 2 sOziale Sicherheit einschließlich vier Zusatz- vereinbarungen und drei Protokollen. 2. Ein Abkommen über die Gast- arbeitnehmer Gellner usw). 3. Ein Grenzgänger abkommen, das insbesondere deren Arbeitsbedingungen und Arbeitsverhältnisse regelt. 4. Ein technisches Abkommen über die Durchführung der An werbung deut- scher Arbeitskräfte für Frankreich. Die zusätzlichen Vereinbarungen des ersten Abkommens erstrecken sich auf eine Vereinbarung über die soziale Sicherheit der Bergarbeiter, eine zweite über die soziale Sicherheit der Grenzgänger, 1 eine dritte über die soziale Sicherheit der Flüchtlinge und heimatlosen Per- s onen(displaced persons). Die vierte zu- sätzliche Vereinbarung erstreckt sich schließ- lich auf die gegenseitige Aufrech- nung sozialer Versicherungs- leistungen aus den Jahren 1940 bis 1950. Die langen Verhandlungen zwischen Paris und Bonn erfuhren besondere Komplikatio- nen, als bei der Aufrechnung der Versiche- rungsleistungen die noch nicht völlig ge- klärte Frage der Rechtsnachfolge der Reichsregierung durch die Bonner Regierung auf internationalem Ge- biet berührt wurde und außerdem, als die deutsche Delegation einen deutschen und einen französischen Vertragstext wünschte. Die französischen Unterhändler nahmen je- doch den Standpunkt ein, daß bei gleich- artigen Verhandlungen mit anderen euro- päischen Nationen(außer bei denen mit Großbritannien) immer nur ein einziger, und zwar ein französischer Vertragstext zu Grunde gelegt worden sei. Es wurde nun- mehr eine Kompromißlösung gefunden: ein Teil der Abmachungen hat einen deutschen und einen französischen Vertragstext, ein weiterer Vertragsteil einen französischen Vertragstext und eine amtliche deutsche Uebersetzung. 55. 5 * * stellung des„Gewehr über“. Das ist richtig. Aber richtig ist auch, daß der Arbeitsdienst durchaus keine deutsche und keine spezi- fisch nazistische„Erfindung“ oder Einrich- tung War bzw. ist. In manchen demokrati- schen Ländern hat man schon Anfang der Dreißiger Jahre Versuche gemacht, auf Trei⸗ williger Basis Arbeitsdienste aufzuzienen. Auch in Deutschland stand der Arbeits- dienst vor 1933 auf der Basis des Freiwillig- keitsprinzips. Wenn er nachher Uurmgefälscht und in seiner Substanz mehr auf das Poli- tische umgemünzt wurde, dann lag das in der Einspurigkeit der allgemeinen Entwick- lung auf den Nazismus hin. 5 In der Diskussion tritt als Argument auch sehr oft die Behauptung auf, der Ar- beitsdienst stelle eine der vielen Formen des Kollektivismus dar. Nun, was ist Kol- lektivismus? Wir könnten dann so weit gehen und unsere Einder von den Kinder- gärten fernhalten. Und ist nicht jeder Be- trieb über hundert Mann Belegschaft, wenigstens acht stunden am Tag, nicht auch ein Kollektiv? Es gibt Menschen, die grund- sätzlich alles, was rund ist, als kantig und eckig bezeichnen. Es gibt auch andere, die das Denken gerne als geistiges Eintopfge- richt serviert haben möchten. Sie alle be- teiligen sich an der Diskussion über die Einrichtung oder Ablehnung eines Arbeits- dienstes. Viele lehnen ihn ab, weil sie ihn mit dem Nazismus indentifizieren. Gut, wie steht es dann aber mit den Berufs wett- kämpfen? Erst unlängst hat der Bun- despräsident auf Viktorshöhe die Sieger empfangen und ihnen Buchgeschenke über- reicht. Resolutionen Man sieht, die Diskussion ist nicht frei von demagogischen Gefahren und opportu- nistischer Polemik. Wenn wir uns einmal ganz fest auf den Boden der Tatsachen stellen,— denn sie allein sind kaum zu verbiegen— so dürfen wir uns keineswegs mit dem„Laisser faire“ in der Frage unse- rer Jugend begnügen. Wir verlassen uns jetzt auf das Jugendprogramm des Bundes- arbeits ministeriums. Was tun wir sonst? Nicht sehr viel. Wir drücken uns sogar vor einer echten gehaltvollen Diskussion über einen freiwilligen Arbeitsdienst. Die Organi- satlonen und Parteien schicken lange Re- solutionen im Land herum, in denen die Platitude und das Schlagwort triumphieren. Und doch: es ist endlich Zeit, sich ernst- Haft als erwachsene Menschen, denen 80 etwas wie Verantwortung gegenüber der Jugend anvertraut ist, darüber zu unter- halten, ob wirklich alle Möglichkeiten aus- geschöpft sind. Warum sind wir immer 80 trübtimpelig? Sehen wir uns doch einmal um, was drüben in Mitteldeutschland, dg man fälschlich als„Ostzone“ bezeichnet! getan wird. Die Lehrlingsausbildung steht? dort an der Spitze aller Ueberlegungen, Das Selbstbewußtsein der Jugend Wird systematisch gesteigert. U. a. hat die Brauß. kohlenverwaltung Merseburg fünfhunden Lehrlinge in einer„Fabrik der Jugend zusammengefaßt. g 5,20 DM ü täglich Und was tun wir in Westdeutschland“ Wir mokieren uns über diese Art von Koh lektiver Organisation im sowietisch besen. ten Teil Deutschlands, zucken die Schu, tern und vermeiden auf alle Fälle, an einet Diskussion über das Thema„Arbeitsdieng teilzunehmen, weil dies als„neonazistisd ausgelegt werden könnte. 1 Inzwischen nähert sich ein Teil der be rufslosen Jugend, der man alle IIIusionen aber nicht die Energie genommen hat, im mer näher den vielen Gefahren mann facher Art. Wenn sich ein Jugendlicher h der Not an anderem Eigentum vergreit, wird er straffällig. Was geschieht? R kommt in Fürsorgeerziehung. Das koste den Staat je Tag 5,20 DM. Ist er älter dann wird er ins Gefängnis gesperrt. DGB kostet dem Staatssäckel 5 DM je Tag. Hf zu kommt, daß der Jugendliche nach gemeinen Begriffen nun vorbestraft; Was nun? Ja, was nun? Vielleicht rutsch er ganz ab und ist für immer„verlor In diesem Falle ist der Staat der pe manente Zahler. 5 Wie man sieht, ist es recht billig, Arbeitsdienst pauschal als ‚nazistische Phantom“ zu verdächtigen. Es gilt, unsetg Jugend zu helfen. Wer dies will, sollte aud über einen freiwilligen Arbeitsdienst de kutieren. Oder sind unsere Leser andem Meinung?. Widerstand durch Schweigen Berlin. Die Berliner„Kampfgruppe g gen Unmenschlichkeit“ kündigte vor Vet tretern der demokratischen Parteien, d Bundesregierung und der Presse eine gel Form des passiven Widerstandes der 8% Wjetzonenbevölkerung gegen das Regi der Sowjetzonenrepublik an. Diese ner Kampfmethode soll unter dem Motto fret Wahl durch Schweigen“ zum erstenmal 20. und 21. Juli angewendet werden.„ gegen die stalinistische Todesbilanz und die Freiheit kämpft, geht in der Sowiel zone und im Sowjetsektor am 20. Juli, de Tag des Widerstandes gegen Hitler, und an 21. Juli anläßlich der Eröffnung des SEU Parteitages zum Gedenken aller Opfer de Terrorismus in kein Kino, kein Thea und kein Tanzlokal.“ Hohe Kommission hat nichts dagegen Stuttgart.(UP) Nachdem die Einspruchs- frist der Hohen Kommissare gegen das Südweststaat-Volksabstimmungsgesetz der drei südwestdeutschen Länder abgelaufen ist, hat das Gesetz nunmehr Rechtskraft erlangt. Der südbadische Landtag hatte dem Gesetz am 25. Mal, der Württemberg⸗ badische Landtag am 6. Juni und der süd- Württembergische Landtag am 20. Juni zu- gestimmt. Das Gesetz regelt die tech- nischen Vorbedingungen für die informa- tive Befragung der Bevölkerung Südwest- deutschlands über ihre Meinung zum Zu- sammenschluß Badens und Württembergs zu einem Südweststaat. Die Volksabstim- mung ist für den 24. September vorgesehen. Aufhebung des Hedler-Freispruches beantragt Schleswig.(dpa) Generalstaatsanwalt Dr. Mannzen beantragte am Mittwoch in der Revisionsverhandlung gegen den Bundes- tagsabgeordneten Wolfgang Hedler vor dem Schleswig- Holsteinischen Oberlandes- gericht in Schleswig, den von der vierten Strafkammer des Landgerichts Kiel am 15. Februar in Neumünster verkündeten Frei- spruch für Hedler aufzuheben und das Ver- fahren zur erneuten Verhandlung an das Landgericht Flensburg zu verweisen. Die mehrere Punkte umfassende Anklage hatte Hedler u. a. Beleidigung von Persönlichkei- ten des öffentlichen Lebens, Schmähung von Widerstandskämpfern sowie Aufreizung zum Klassenkampf vorgeworfen und sich auf eine Rede Hedlers während einer Versammlung der Deutschen Partei in Einfeld bei Neu- münster bezogen. Nicht vom Parlament zur Kanzel? Mannheim.(Eig. Ber) In unserer Ausgabe vom 7. ds. Mts. veröffentlichten wir eine vom Christlichen Nachrichtendienst(CND) übernommene Meldung, derzufolge der Bundestagsabgeordnete Pfarrer Dr. Ot t sein Mandat niederlegen wolle. Die Kreisge- schäftsstelle Mannheim der„Deutschen Ge- meinschaft“, deren Mitbegründer Dr. Ott ist, teilte uns daraufhin mit, Dr. Ott habe ihr gegenüber erklärt, er wisse genau, warum er kandidiert habe. Er denke nicht daran, diesen Entschluß zu ändern, weil er keine Veranlassung dazu habe. Der Christliche Nachrichtendienst, mit dem wir uns sofort in Verbindung setzten, bestätigte uns gestern, dag Dr. Ott gegenüber dem Bonner Korre- spondenten persönlich die Erklärung abge- geben habe, er werde am Ende dieser Wahl- periode sein Mandat nicht wiederaufnehmen und nicht mehr kandidieren. Unterredung Hausenstein-Ohrenstein München.(dpa) Der künftige deutsche Generalkonsul in Paris Professor Dr. Wil- helm Hausenstein suchte vor seiner Abreise nach Frankreich den bayerischen Landesrabbiner Dr. Aron Ohrenstein auf. Im Verlauf des Gespräches erklärte Prof. Hausenstein, daß er es als deutscher Gefleralkonsul als seine Aufgabe ansehe, auch den jüdischen Bevölkerungsteil im Bundesgebiet zu vertreten. CDU-Bundestagsmitglied spricht in der Londoner Albert-Hall London. dpa) Ein Deutscher zum ersten Mal neben Churchill auf der gleichen Red nertribüne in London— damit kündigt die Europabewegung an, daß neben Churchull, Spask, Reynaud, Ramadier und Clement Davies auch der CDU-Bundestagsabgeofd nete Dr. Gerd Bucerius auf der Massen“ versammlung der Buropabewegung am 2 Juli in der Londoner Albert-Hall spreche Wird. Churchill habe damit dem Gedanke praktischen Ausdruck verliehen, den er selb schon vor einem Jahr in Straßburg äußert Deutschland assoziiertes Mitglied dal Europaversammlung werde. geriet boote innerh. Schiff ten, da Artille Die mit W deutlic hervor ken an den N Keiner Vorsto und in Morger angriff nen IK. und de vormit hinein. Genügend Mittel gegen 0Fieber ühn Stuttgart.(tz-Eig. Ber.) Innenminists Fritz Ulrich äußerte sich gestern dem Landtag auf eine Anfrage des Mam heimer FDP-Abgeordneten Schl etwaige Maßnahmen der Regierung gegen das in Neulußheim(Landkreis Mam heim) aufgetretende Queenslandfleber, Dt Minister wies darauf hin, daß das Q-Fiebe noch nicht in die Reihe der anzeigepflcd tigen Krankheiten aufgenommen sel. D- medizinische und das tierärztliche Lands“ 5 untersuchungsamt arbeiteten zur Zeit meinsam mit der amerikanischen mediau, schen Untersuchungsstation Heidelberg der Klärung der bisher unbekannt Uebertragungsmöglichkeiten. Das zur Be.. kämpfung dieser Krankheit verwende? Heilmittel Auromyzin stehe in ausreichen der Menge zur Verfügung. BHE- 5 die unbekannte Größe Der unerwartet hohe Stimmengewinn d zum ersten Male in die politische Arena Wes deutschlands tretenden neuen Flüchtlingsp „Block der Heimatvertriebenen und Entre teten“ bei der Landtagswahl in Schles Holstein hat die vertrauten deutschen Part bezeichnungen um eine neue Buchstabengrupt bereichert: BHE. Diese Partei, die bisbe selbst im Lande ihrer Gründer lediglich“ Interessengruppe angesehen wurde, hat m 23,5 V. H. der abgegebenen Stimmen in Schl, wig-Holstein sozusagen über Nacht ein poll sches Gewicht bekommen, das weit über d Grenzen Norddeutschlands hinaus zu dene geben muß, zumal ihr Vorsitzender Waldemd Kraft bereits eine beschleunigte Ausdebhnam des Blockes auf Bundesbasis ankündigte.% ist nun dieser BHE eigentlich, werden 90 gegenwärtig viele Menschen in West- 1 Süddeutschland fragen. Wer sind seine vera wortlichen Führer und was wollen se? Die Bemühungen um einen organisato schen Zusammenschluß der Vertriebenen eine Art„dritte Kraft“ im Flüchtlingslan Schleswig- Holstein sind nicht neu. Sie scheit ten aber immer wieder an der ablehnend 3 Haltung der Besatzungsmacht, die von elne „Flüchtlingspartei“ nichts wissen Wollte, m eine weitere Vertiefung der vorhandenen El. zwischen Einheimischen und Vertriebenen“ verhindern. Erst im Oktober 1949 gelang Waldemar Kraft, einem 52jährigen Flüchtl aus Posen, der seit Kriegsende in der Kleine! südholsteinischen Kreisstadt Ratzeburg eine Lizenzierung für seinen BHE in Kiel d der Landesebene zu bekommen. Von diesd Tage an verfolgte er sein Ziel, maßgeben politischen Einfluß zu gewinnen, mit Kon? quenz.. Das„Parteiprogramm“, wenn man von d“ gleichen sprechen kann, ist 80 vielverspi⸗ chend— nicht ohne Grund wandte man 80 schon frühzeitig auch an die einheimisch Kriegsgeschädigten, die Entrechteten N ebenfalls seit langer Zeit vergeblich auf% Lastenausgleich warten—, daß sich nicht o weiteres eine klare politische Linie her lesen läßt. Sie ist wohl nicht vorhanden. 00 auch vorläufig m Nr. 100 —ů— and, da; zeichnet ing steht egungen, nd Wird e Braun. hundert Jugend tschland' von kol. h besetz. e Schul. an einer itsdienst Azistisch der be. Uusionen, hat, im- mannig. licher g Ver greift eht? as Kostet er älter errt. Daz Tag. Hit. nach ah. traft f it rutscht verloren, der pes. illig, den Zistischen t, Unserer ollte aud enst dis. andlete 1 igen uppe ge. vor Ver eien, de eine gel der 80. Regime ese nee tto.„kreſe mal an Sowzel. Juli, den , und em des SED. Opfer de Theatet sabgeord. r Massen. g am 2 sprechen Gedanke ver selbs g äußerte glied de Fieber ministe tern d es Mann. oh übe ing gegen is Mann- eber. Der Q-Flebe eigepflich sel. Des Landes- Zeit ge medizin, 2lberg d bekannte zur Be. er wenden usreichen dhe ewinn di rena 1 Ungspart 1 Entre Schleswig en Parte“ bengrupf die biste ganisate, benen tüingslene e scheitel dehnen von eine vollte, un enen Flu ebenen 1 gelang 15 Flüchfliz ler klein urg n Kiel ad on diesel gebende ait Kon“ n von del jelverspt man heimische eten“, c. u auf 15 nicht bt e hera N 0 Aukig 91 Nr. 160 Donnerstag, 13. Juli 1950 MORGEN Seite 3 Krupp- Kanonen schützten den Oslo-Fjord Die unterschätzten Norweger wußten sich zu wehren Der Korvettenkapitän schließt seinen Be- richt mit der Erzählung von einem Marine- soldaten, der im Augenblick, als die„Blü- cher sank, hoch oben auf dem Achterdeck nale der Schiffsschraube stand, beleuchtet von den ersten Morgenstrahlen der Sonne, und den Arm zu einem letzten stolzen deutschen Gruß“ hob. Der Adjutant fügt jedoch hinzu:„Er wurde durch ein Wunder gerettet. Keiner der vielen Norweger, die dem Un- tergang der„Blücher“ zusahen, bemerkte je- doch irgendwo lässige Gelassenheit. Aber das war ja auch einfach nicht zu erwarten. Die Deutschen von dem sinkenden Schiff, so- wohl jene, die im Wasser lagen, wie jene, die sich an Land retten konnten, schrien, er- schüttert und verstört über den unerwarte- ten Widerstand der Norweger und die Ver- nichtung ihres stolzen Schiffes. Ueber 1000 Mann folgten in die Tiefe Man weiß nicht, wieviele es waren, die beim Untergang des Schiffes ihr Leben las- zen mußten. Die Besatzung belief sich auf g bis 900 Mann, und außerdem befanden sich 1000 Mann Landungstruppen an Bord. Man rechnet, daß höchstens 6 bis 700 mit dem Leben davonkamen. Nachdem die„Blücher“ erledigt war, nah- men die norwegischen Geschütze das Feuer auf die nachfolgenden Fahrzeuge auf. Die „Lützow“ erhielt einen Volltreffer am Heck und wandte sich zur Flucht, gefolgt von der „Emden“, die ebenfalls von mehreren nor- wegischen Granaten erwischt wordęn war. Die Brummer“ erhielt schwere Treffer und geriet in Brand. Einige deutsche Torpedo- boote versuchten zu Hilfe zu kommen, doch innerhalb weniger Sekunden verschwand das Schiff in den Wellen, und es ist zu vermu- ten, daß keines der Besatzungsmitglieder des Artillerieschiffes seinem Schicksal entrann. Die Deutschen hatten im Oslofjord nicht mit Widerstand gerechnet. Das geht ganz deutlich aus den detaillierten Aktionsplänen hervor, die später aus den gesunkenen Schif- ten an die Oberfläche trieben und die von den Norwegern geborgen werden konnten. Keiner der deiitschen Pläne konnte bei dem Vorstoß des Geschwaders ausgeführt werden und in Verbitterung darüber führten sie am Morgen des 9. April einen sehr heftigen Luft- angriff gegen Oscarsborg durch. Die Maschi- nen kamen aus Neumünster in Schleswig, und das Bombardement dauerte von 8 Uhr vormittags bis in die Nachmittagsstunden hinein. Viele Hunderte von Bomben wurden über der Festung abgeworfen. Wasser-, Strom- und Telefonverbindungen waren nach kurzer Zeit unterbrochen, doch die Muni- tionskammern und unterirdischen Pulver- magazine, die schon Hunderte von Jahren alt sind, hielten stand. Nicht einmal die„Lüt⸗ 20 We, die später am Tage mit 28 m- Ge- schützen in das Bombardement eingriff, konnte es mit den Norwegern aufnehmen. Einen Tag und eine Nacht Bomben- hagel— doch keine Verluste Erst gegen 18 Uhr legte sich das Bombar- dement, und der Kommandant konnte end- lich einen Ueberblick über die Situation ge- winnen. Keiner war gefallen, nur zwei Mann verwundet. Der eine hatte einen Bomben- splitter im Knie, der andere im Kopf. Wäh- rend der eine seinen Splitter heute als Schlipsnadel trägt, erinnert den anderen nur noch heftiger Kopfschmerz an die Schlacht vom 9. April. 5 Von Oscarsborg aus konnte man feststel- len, daß der Landungsversuch der Deutschen geglückt war. Ueberall auf dem Festlande sahen die Deutschen, und so wäre es sinn- los gewesen, weiteren Widerstand zu leisten. Daher wurde eine Gruppe von Offizieren als Parlamentäre zu den deutschen Jägern ge- schickt. Die Deutschen verlangten bedin- gungslose Uebergabe, das Ehrenwort des Kommandanten, daß nicht mehr auf Deut- sche geschossen würde sowie daß die norwe- gische Kriegsflagge durch die deutsche zu er- setzen sei. Auf alles gingen die Norweger ein, bis auf die letzte Forderung. Daraufhin stellte der Chef der Deutschen die Flaggen- krage zurück und erklärte, er wäre bereit, die verwundeten und getöteten Norweger an Land zu bergen. Man weigerte sich, zu glau- ben, dag man keiner Hilfe seitens der Nor- weger bedürfe, da kein Schaden von Be- deutung angerichtet worden sei! Am 10. April gingen größere deutsche Streitkräfte in Oscarsborg an Land. Die Fe- stung hatte ihre erste und einzige Feuer- probe hinter sich, hatte sie bestanden unter den ungünstigsten Bedingungen, doch auf eine Weise, die der gesamten alliierten Welt Respekt abzwang. Eine handvoll unausgebil- deter, doch unerschrockener Norweger brachte innerhalb dieser wenigen, doch von gewaltigem Geschehen erfüllten Stunden den Deutschen einen Verlust bei, der für sie un- eheuer schmerzhaft war und für Monate die Kriegspläne der Nazis änderte. Ejg. Ende Finanzen für Landesbeamtenstelle gestrichen Landtag berät Staatshaushalt 1950/ Abg. Kuhn gegen Streichung der Stelle des Finanzpräsidenten Nikolaus Stuttgart. Nach einer fünfwöchigen Pause, die mit Ausschußsitzungen ausgefüllt war, nahm der Landtag am Mittwoch mit der Be- ratung des Staatshaushaltsplanes 1950 seine Vollsitzungen wieder auf und begann unter Verzicht auf die für die erste Lesung vor- gesehene Generaldebatte sofort mit der Zweiten Beratung. Im Verlauf der Sitzung ermächtigte der Landtag den Finanzmini- ster, kurz- oder langfristige Staatsanleihen im Gesamtbetrag von zwanzig Millionen DM schon vor der Verabschiedung des Staats- haushaltes aufzunehmen. Das ist etwa ein Drittel des voraussichtlichen Anleihebetra- ges für den außerordentlichen Haushalt. Bei der Abstimmung über den Einzelplan 1 (Landtag, Staats ministerium usw.) kam es überraschend mit großer Mehrheit zu einer Ablehnung der Etatmittel für die Landes- beamtenstelle. Als dem Präsidenten bei der einfachen Abstimmung Zweifel über An- nahme oder Ablehnung er wuchsen, ordnete er die namentliche Abstimmung an, in der 53 Abgeordnete gegen und nur 23 für die Beibehaltung dieser nach 1945 auf Wunsch der Besatzungsmacht ins Leben gerufenen Dienststelle stimmten. Damit werden im Etat 18 Personalstellen und rund 240 000 DM eingespart. Da ein Teil der CDU- Abgeordneten für die Beibehaltung der Landesbeamtenstelle gestimmt hatte, gab Abgeordneter Kuhn (CDU, Mannheim) bekannt, seine Fraktions- Das Sofa im Erzstandbild Hundert Jahre Münchner Bavaria/ Türkische Kanonen lieferten Rohmaterial Ein Denkmal, das eine eigene Haus- nummer hat, gehört wohl zu den Merk- Würdigkeiten der Kulturgeschichte. Die „Bavaria“ inn München ist ein solches Denk- mal, Die Anregung zur Errichtung des be- rühmten Riesenstandbildes am Rande der Theresienwiese stammte von König Lud- wig I., der die bayrische Landeshauptstadt mit einer ähnlichen erzenen Monumental- figur geschmückt sehen wollte, wie sie die Pallas Athene von Phidias auf der Akro- polis in Athen darstellt. Ihren würdigen Hintergrund sollte die in den Jahren 1843 bis 1853 von Klenze erbaute Ruhmeshalle bilden, ein Kolonnadenbau in dorischem Stil, in dem 80 Büsten der berühmtesten Männer Bayerns untergebracht wurden. Mit der Modellierung der Kolossalfigur wurde der Bildhauer Ludwig von Schwan- thaler betraut, während man ihren Guß dem Münchener Erzgieger Ferdinand von Miller übertrug. Im Jahre 1844 begann dieser in einer großen Bretterhütte mit Seinem schwierigen und gefahrvollen Werk. Insgesamt wurden 64 177 Kilo Geschütz- bronze von erbeuteten türkischen Kanonen Aus der Schlacht bei Navarino verwendet. Das Rohmaterial wurde von Triest über den Bremer mühsam auf Wagen nach München geschafft. Ferdinand von Miller gab für das zum Guß der Bavaria benötigte Erz 93 600 Gulden aus, wozu moch 13 000 Gulden für ein neues Gießhaus samt Gruben und Ofen sowie 8000 Gulden für das Gerüst kamen. Für sein Gesamtwerk erhielt er später 202 315 Gulden, eine im Hinblick auf die gewaltige Leistung verhältnismäßig be- scheidene Summe. Diese Unkosten wurden zum großen Teil aus privaten Geldmitteln des Königs Ludwig I. bestritten. Model- lierung und Guß der fast 20 Meter hohen Bavaria, kranz und dem Löwen zur Seite als Sinn- bild Bayerns gedacht war, nahmen zusam- men volle dreizehn Jahre in Anspruch. Nachdem sie im Laufe des Sommers auf der Theresienwiese aufgestellt worden war, konnte die Monumentalfigur am 3. Oktober 1850 mit einem prunkvollen Festzug endlich ihrer Bestimmung übergeben werden. In ihrem Inneren kann man bis zum Kopf emporsteigen und eine Fernsicht oft bis zur Alpenkette genießen. Bavaria ist 92 Zentimeter lang. Noch heute spielt die erzerne Riesendame, deren Kopf laus zugegangen. Entsprechende Prüfungen ein Sofa birgt, auk dem sieben Personen Platz finden, als Sehenswürdigkeit eine Wichtige Rolle. Alljährlich steht sie im Mittelpunkt vieler Ausstellungen, Messen und vor allem des berühmten Oktoberfestes auf der Theresienwiese. Der Guß der Ba- Varia, vor über hundert Jahren eine auf- sehenerregende, vielbewunderte Leistung, würde selbst in unserem Zeitalter einer hochentwickelten Technik noch als eine Pioniertat gelten. Damit hat sich Ferdinand von Miller, der die gefahrvolle Kunst des Erzgießens in kühnem Wagemut wie seiten einer beherrschte, selbst ein Denkmal ge- setzt, das die Nachwelt überdauert.(dpa) * die mit ihrem riesigen Lorbeer Vor unserer Stuttgarter Redaktion kollegen hätten dieser Etatposition zum Teil nur deshalb zugestimmt, weil sie es für un- möglich hielten, einer Dienststelle mitten im Haushaltsjahr die Mittel zu verweigern. Abgeordneter Möller(SPD) gab dar- aufhin eine grundsätzliche Erklärung ab, in der er die Frage nachdrücklich bejahte, ob der Landtag berechtigt sei, die ihm von den Verwaltungen vorgelegten Einzelpläne zu ändern oder zu àkzeptieren. Wer sich auf den Standpunkt stelle, die Entwürfe könn- ten nur aus dem Grunde nicht angefochten Werden, da sie nicht rechtzeitig vorgelegt worden seien, der solle lieber seine Sachen packen und nach Hause gehen. Das vor- nehmste Recht des Landtages sei eben das Etatrecht und die Abgeordneten müßten je- derzeit die Möglichkeit zur Einflußnahme haben und so entscheiden, wie sie es vor ihrem Gewissen verantworten könnten. Der Einrichung einer Landeszentrale für Heimatdienst, für die 350 00 DM vor- gesehen sind, wurde nach kurzer Debatte mit großer Mehrheit zugestimmt, nachdem Finanzminister Dr. Kaufmann und die Sprecher der Parteien ausdrücklich die par- teipolitische Neutralität dieses neuen Amtes Unterstrichen und seine Einrichtung als Ab- Wehrmaßnahme gegen Einflüsse destruktiver Gruppen von rechts und links bezeichnet hatte. Die XII Gechnungshof) und XIII(allgemeine Finanzverwaltung) wurden entsprechen den Anträgen des Finanzausschusses ohne Aenderungen angenommen. Bei der Beratung des Etats des badi- schen Landesfinanzamtes wandte sich Abgeordneter Kuhn(Mannheim) gegen die, wie er sagte, aus politischen Grün- den vom Finanzausschuß geforderte Streichung der Stelle des Finanzpräsi- denten Dr. Nikolaus, Ahgeécordneter Pflüger(SPD) ver- währte sich gegen die Argumentation Kuhns und betonte, nur rein sachliche Gründe hätten zu diesem Antrag geführt. Der Ausschuß habe sich davon überzeugen müssen, dag Dr. Nikolaus unter keinen Um- ständen weiter auf diesem Posten belassen Werden könne. Abgeordneter Kessler (Karlsruhe) vertrat die Meinung, lese Stelle könne nicht gestrichen werden; je- doch sei sie auch nach Ansicht vieler Alt- badener nicht geeignet besetzt. Finanzmini- ster Dr. Kaufmann erklärte hierzu. in den letzten Monaten sei ihm eine ganze Reihe Der Zeigefinger der von Beschwerden über das dienstliche und guherdienstliche Verhalten von Dr. Niko- seien eingeleitet worden. Je nach deren Er- gebnis wolle er seine weiteren Entscheidun- gen treffen. Auch er sprach sich für die Notwendigkeit der Beibehaltung einer Prä- sidentenstelle aus, der der Landtag dann mit Mehrheit zustimmte. Der Einzelplan XIV Gesatzungskosten) Der dem Bund zu lei- stende Anteil an Besatzungskosten in Höhe von 37,5 Mill. DM führte zu einer längeren wurde abgelehnt. allgemeinen Debatte über die Ausgleichsforderungen der sogenannten inanzschwachen Länder, in deren Verlauf Finanzminister Dr. Kauf- mann seinen bekannten, im Bundesrat ver- — 1 .. J, Die Geschichte einer langen liebe von Hans Könkel 5 38. Fortsetzung Niememd kümmerte sich um Anna, niemand sprach ein Wort mit ihr. Es war, als ob sie für alle diese Menschen nicht mehr auf der Welt sei. Jeder hatte seine Beschäftigung, nur Anna hatte keine. Sie erhob sich langsam und Wankte zur Tür, und, da ihr wieder besser War, ging sie ein aer Schritte vor den Garten hinaus und sah zum Garten hinüber, aber jetzt war kein Mensch mehr zu sehen, und die Straße, due noch eben von Menschen gewimmelt hatte, wWar leer. Ganz still und feierlich lag as Gutshaus da, mit den großen Bäumen, die dahinter im Park standen. Ein paar Venster standen offen— Ob man wohl ver- essen hatte, sie zuzumachen? Da kam unten auf der Straße ein Wagen heran, sie sbähte hinüber und erkannte den Astor Beinert, der eilends vom Nachbar- dorf herüberkam. Er fuhr zum Dorf hinein und mochte jetzt wohl schon aussteigen und die große Freitreppe emporlaufen. Sie setzte dich tief seufzend an den Wegrand auf die Erde. Sie hatte ja kein Recht, mit den an- ren hineinzugehen und zu klagen. Sie war zusgestofzenn und ausgeschlossen, der Frei- rr war tot, und sie war allein zurück- Seblieben. Sie wunderte sich, daß sie nicht weinen konnte, sie starrte nur immer düster vor sich hin, und so blieb es den Zemzen Tag. Am nächsten Tage kam Bredersen her- dus, um zu berichten. Sie hatten sich alle im oelnen Raume vor den Schweinestall gesetzt, und da exzählte er, Wie das Unglücke ge- Oimtnen War, denn er war von Anfang an Copyrighi by Reclam Verlag Stoftgert dabei gewesen. Jetzt tat Anna zum ersten Male den Mund auf. Sie fragte:„Weshalb habt Ihr denn den Brutus eingespannt?“ Das ist's ja gerade, was ich nicht gewollt habe“, sagte Bredersen.„Aber es sollte ja nun einmal nicht anders sein. Er wollte ein Fräulein abholen aus der Stadt, es War wohl eine, die die Wirtschaft führen sollte, as Wein ich. Es ist ja auch kein Frauensmensch mehr im Schloß gewesen, die nach dem Rechten sah. Da wurde also der leichte Wagen genommen, und der große Brutus wurde eingesparmt. Der läßt sich's nicht gefallen, wenn man ihm hinten ankommt, und kaum sind wir aus den Häusern heraus, da geht er hoch. Lassen Sie umkehren, gnädiger Herr, sage ich, lassen Sie um- kehren!“ und dabei halte ich schon die Zügel straff mit aller Kraft. Aber Wie er nun ist, er will nicht hören, und wir jagen dahin, daß jeder schon sieht, daß das kein gutes Ende nimmt. Am Dreieck kriege ich ihn noch einmal zur Ruhe und sage noch einmal: Jetzt werden wir umkehren, gnä- diger Herr, und wenn Sie es nicht tun, tu ich es, denn zur Stadt kommen wir damit nicht. Und wenn ich es nicht tun sell, dann lassen sie mich aussteigen, denn ich habe keine Lust, mir jetzt noch meine alten Knochen zu zerbrechen. Das heilt nicht mehr, So spreche ich. Ich bin ja auch gute fünfundzwanzig Jahre älter als er, Er sieht mich von der Seite an und sagte: Breder- Sen, Wil! Er mich verlassen? Aber als ichn dann herumlenke, ist er doch still, und ich denke, nun geht noch alles gut. Aber wie einen Krach: der Herr fliegt der Brutus merkt, daß es nach Hause geht, da geht er wieder los im Galopp, immer vorne und hinten hoch, daß die Deichsel bricht, und ich kann die Zügel nicht halten. Der Herr greift mit beiden Händen hinein und reißt, der Wagen geht schief gegen einen Stein, und ich fliege im großen Bogen in den Straßengraben. Erst weiß ich gar nicht, wo mir der Kopf steht, aber dann sehe ich, wie er dahinrast, und laufe, was ich kann, hinter ihm drein. Der Wagen, der ja nur ein Spielzeug ist, geht rechts und links gegen die Steine, und plötzlich gibt's runter, der Wagen gegen einen Baum, alles geht in Stücke, und der Brutus bleibt hundert Schritte weiter stehen und sieht sich um. Der gnädige Herr muß wohl nach vorn ab- gesprungen sein, vielleicht hat er dem Tiere auf den Rücken springen wollen und ist abgeglitten. Wie ich ihn finde, wenigstens, da ist von seinem Gesicht nichts mehr übriggeblieben, da hat der Brutus hinein- gehauen.— O ja, zum Reiten ist er gut, aber im Wagen geht er nicht.“ Das war der Bericht. Sie sprachen hin und her darüber, und niemand fiel auf, daß ma still und schweigend dabeisaß. Nur der alte Bredersen wurde schließlich darauf aufmerksam, und als er sich verabschiedete, sagte er leise zur Großmutter: Das hätte ich wohl grade nicht erzählen dürfen? So'n alter Soldat merkt ja so etwas nicht. Und Wie lange dauert es denn noch mit ihr?“ Aber die Alte beruhigte ihn und sagte: „Ne, Bredersen, das körnmt ihr der ruhig erzählen. Die Anna, die ist nicht von Pappe, und dann hat das ja wohl gut noch seine drei Wochen Zeit. Aber was wird denn nun werden oben im Schloß?“ Bredersen konnte keine Antwort geben, nur meinte er, irgendwie würde ja doch Wieder alles beim alten bleiben. Und damit staatszersetzende Einzelplane V(Finanzverwaltung), tretenen Standpunkt einer vorläufigen Ab- lehnung von Hilfeleistungen Württemberg⸗ Badens noch einmal unter dem Beifall des Hauses wiederholte In diesem Zusammen- hang warnte Abgeordneter Möller die Ab- geordneten vor der Annahme des Einzel- planes der Besatzungslasten, da das Gesetz über die Ueberleitung der Kriensfolgelasten auf den Bund mit der vorgegesehenen zehnprozentigen Beteiligung der Länder Unteressenquote) noch gar nicht verab- schiedet worden sei. Man solle sich also davor hüten, diese Abgabe jetzt schon im Staatshaushalt zu verankern. Heute setzt der Landtag seine Etatberatungen fort. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung hatte Landtagspräsident Keil zu einer Aeugßerung des amerikanischen Landeskom- missars General Gross Stellung genommen, der am 15. Juni in einer Pressekonferenz gesagt hatte, er hoffe, die gesetzgebenden Körperschaften in Württemberg Baden würden dann genügend Zeit für das Flücht- Iingsproblem finden, wenn sie erst einmal die Frage der Pensionen für sich und ihre Freunde erledigt hätten. Im Namen des Landtages, dessen Würde und Ansehen er zu wahren habe, wies Präsident Keil diesen Vorwurf als nicht berechtigt zurück und stellte fest, der Landtag habe sich niemals mit der Gewährung von Pensionen für sich selbst befaßt. Für das Flüchtlingsproblem habe er da- gegen in Uebereinstimmung mit der Re- gierung bisher mehr als 330 Millionen DM bewilligt, daneben hohe Leistungen für So- zialversicherung aufgebracht. die auch den Flüchtlingen zugute kämen und außerdem Besatzungskosten bezahlt, die den Landes- etat in vier Jahren mit 1,6 Milliarden DM belastet hätten.„Wir Deutschen“, so schloß Präsident Keil seine vom Landtag begrüßte Erklärung, respektieren die Autorität der Vertreter der Besatzungsmacht und achten die Motive ihres Handelns Wir müssen also beanspruchen, daß auch die Ehre und das Ansehen der Deutschen in öffentlicher Stellung gewahrt werden Es ist unser auf- richtiger Wunsch, daß die Arbeit, die wir seit fünf Jahren gemeinsam mit den Ver- tretern der Besatzungsmacht geleistet ha- ben, in gegenseitiger Achtung fortgesetzt wird.“ Neues aus Zürich: Das sprechende Menu „Das sprechende Menü“ ist ein neuer Dienst des Zürcher Telefonamtes an seinen Kunden. Ratlose Hausfrauen erhalten durch das Telefon Menüvorschläge für jede Ge- legenheit und jeden Tag. Sie brauchen nur die Nummer 163 zu wählen. Auf anderen Nummern kann man neben der altbekannten sprechenden Uhr je nach Wunsch die letzte Wetterprognose, den neuesten Stand des Sporttoto, den aktuellsten Nachrichten- dienst in der tscher oder französischer Sprache hören.— Alle diese Dienste erfolgen durch automatisch sich einschaltende Sprech- maschinen. Je nach der Länge des Textes können von den einzelnen automatischen Kundendiensten 500 bis 1000 Anfragen in einer Stunde bewältigt werden. deere Blick ins Land Marika Rökks Manager ging mit der Kasse durch 5 Gelsenkirchen. Ein Marika-Rökk- Gast- spiel in Gelsenkirchen mußte abgesagt wer⸗ den, weil der Veranstalter, Konzertagent Fred Ray, mit der Kasse verschwunden War. Aber nicht nur die Besucher waren ge- prellt, auch Marika Rökk und ihr Ensemble Waren geschädigt. Sie hatten keine Gagen erhalten, und Ray war außerdem die Saal- miete schuldig geblieben.. Konzertagent Ray, der inzwischen in Essen festgenommen wurde, hatte die Ein- nahmen des ersten Gastspielabends und des Vorverkaufs für den zweiten Abend in Höhe von mehreren tausend Mark mitge- nommen. Bei seiner Festnahme besaß er nichts mehr von dem Geld. Jetzt 40 Paratyphusfälle in Hof Hof. Die Zahl der Paratyphusfälle ist auf insgesamt 40 angestiegen. Außer diesen 40 Erkrankten sind zehn„Bazillenausschei der“ in das Hofer Krankenhaus eingel worden, die zwar gesund, aber Bazillen ger sind. In den umliegenden Ortschaften EKöditz, Tauberlitz, Neugattendorf und Schloß Gattendorf ist in den letzten Tagen ebenfalls Paratyphus ausgebrochen. Wie das staatliche Gesundheitsamt ferner mit- teilt, ist ein weiteres Zunehmen der Er- krankungen zu befürchten, obwohl man bereits strenge Abwehrmaßnahmen ergrif- ken hat. Mehrere Metzgereien sind geschlos- sen und die Herstellung von Speiseeis ist verboten worden. Erbenlose Höfe an Flüchtlingsbauern Wiesbaden. In Hessen ist der 300.„aus- laufende Hof“, ein Hof also, für den keine Erben vorhanden sind. einem heimatvert benen Bauern zugeteilt worden, Das he sche Innenministerium teilte in diesem Zu- sammenhang mit, daß in Hessen nahezu tausend Flüchtlingslandwirte wieder einen eigenen Hof bekommen haben. Ueber eine Million DM Wildschaden in der Pfalz Landau. Die Wildschäden in den Land- kreisen der Pfalz werden vom Landes- jagdverband Pfalz mit insgesamt 1 057 190 D-Mark im Jahre 1949 angegeben. Diese Summe verteilt sich auf die einzelnen Landkreise wie folgt: Bergzabern 79 790 DM, Frankenthal 23 700 DM, Germersheim 54 500 DM, Kaiserslautern 179 200 DM. Kirchheimbolanden 87 000 DN, Kusel 186 000 DM, Rockenhausen 287 O00 DM, Zweibrücken 24 300 DM, Landau 3500 DM. Speyer 6000 DM, Neustadt 37 200 DM und Pirmasens 89 000 DM. Bewässerungskanal am Oberrhein geplant Freiburg. Von Istein(Kreis Lörrach) bis Breisach wird zur Zeit von drei Ingenieur- trupps eim Bewässeruneskanal abgesteckt. der unter Benutzung alter Rheinarme und Mühlenkanäle rund um den Kaiserstuhl herum und bis nach Kehl geführt werden soll. Die Vermessung des Kanals ist bereits bis Breisach gediehen. Der Kanal soll aus- Schließlich Beregnungsanlagen speisen und dazu auch Wasser aus den aus dem Schwarzwald kommenden Flüssen aüfneh⸗ men. Bei dem Projekt handelt es sich zu- nächst nur um Vorarbeiten, die im Zusam- menhang mit Vorschlägen zur Lösung der Grundwasserfrage und der Frage der bes- seren Nutzung fruchtbarer Böden in der Rheinniederung und auf der Niederterrasse längs des Oberrheins ausgeführt werden. 80 000 streunende Jugendliche Tübingen. 80 000 streunende Jugendliche gibt es nach Angaben des Vorsitzenden des Internationalen Bundes für Kultur und Sozialarbeit, Prof. Dr. Ernst Steinbach, Tü bingen, zur Zeit im Bundesgebiet. Vor der Tübinger Studentenschaft er- klärte Steinbach, es sei damit zu rechnen, daß 25 Prozent dieser Jugendlichen bereits asozial geworden und für die Gesellschaft verloren seien. Man werde auch in der Bundesrepublik nicht um ein Verwahrungs- gesetz herumkommen, das diese Menschen davon abhalten müsse, die anderen zu scha Gigen. Eine Tübinger Studentengruppe, die mit den Hilfsdienstgruppen des internationalen Bundes für Kultur- und Sozialarbeit in Ver- bindung steht, beabsichtigt, eine eigene Hilfsdienstgruppe zu bilden, die sich mit der sozialen Not der streunenden Jugend befassen und praktische Abhilfe schaffen S0ll.. hatte er recht, denn alle diese Menschen arbeiteten langsam und ruhig weiter, auch ohne Herrn, solange nur das Schloß da oben stand und mit seinen großen dunklen Fenstern auf die Bauernhäuser, die Ställe und die Katen hinunterschaute. Aber am dritten Tage danach stand alle Arbeit still, denn wenn der Gutsherr und Patron der Kirche begraben werden sollte, durfte keiner bis zum letzten fehlen. Wie es seit uralten Zeiten Recht und Sitte war, stand die Leiche des Patronatsherrn drei Tage lang hochaufgebahrt in der Kirche vor dem Altar, bis der Begräbnistag heran- kam. Da man es doch nicht für richtig und notwendig hielt, eine Leichenwache ein- zusetzen, so wurde die Tür wohl ver- schlossen, und nur der Küster ging jeden Tag zweimal auf Zehenspitzen durch den kühlen weißen Raum, um zu sehen, ob der Freiherr immer noch, wie es sich gehörte, dalag und sich in der Nacht nichts verändert hatte. Inzwischen wurden hin und wieder Kränze hereingetragen, und ein Organist aus der Stadt probte und hämmerte un- bekümmert an der Orgel. Wenn die Türen sich öffneten, um die Handwerker herein- zulassen, flog auch wohl eine Schwalbe mit herein und durchstreifte den kleinen well getünchten Raum, strohköpfige Kinder spähten durch die Spalte, auch der Herr Pastor kam herüber, um selber nach dein Rechten zu sehen, da man auf den gesamten Adel der Landschaft rechnen mußte. Aber sonst lag die Leiche ruhig und ungestört im stillen Raum, und die lezten drei Tage über der Erde verliefen ebenso einsam uiid verlassen, wie das ganze Leben gewesen war. 5 Schon von zwölf Uhr an läutete am Be- Sräbnistage die Glocke, Es War ein dünner und kümmerlicher Ton, aber die Kinder und ame. viele von den Weibern fanden dieses Kläg-⸗ liche„Bimbimé, das riemals wechselte, ergreifend genug, und so standen sie denn in langen Reihen flennend am Wege, der für die Wagen freigehalten War. Um zwei Uhr war das game Dorf versammelt, die Kinder bei den Müttern, mit Ausnahme der Schulkinder, die zum Singen um den Lehrer versammelt waren. Die Bauern mit den ernsten schwarzen Hüten hielten sich Zu- sammen und sprachen gewichtige Worte über Wege- und Hütungsrechte, die man jetzt beim Besitzwechsel der Herrschaft würde günstiger zu gestalten haben. Die Leute vom Hofe standen als die ersten Leidtragenden geschlossen zusammen um ihre beiden Hofmeister und den Schäfer Treck, die jetzt allein die Herrschaft Weiter führten. Dann kamen die Wagen, große bedeckte Wagen mit den Damen und Herren der Ritterschaft, mit Wappen am Wagenschlag und Kronen an den Schutzklappen der Pferde. Vollkommenes Schweigen trat ein und alle Marm entblößten ihre Köpfe. Die Pferdeknechte mußten beim Ausst eigen helfen, und langsam füllte sich die kleine Kirche. In offnen Kaleschen, die von mach tigen, schwarzumhängten Pferden gezogen wurden, kamen die Offiziere der Lands berger und Küstriner Garnison, in schweren schwarzen Kutschen erschienen die Herren von der königlichen Kriegs- und Domänen kammer, der Amtmann von Himmelstädt. der Herr über die kleinen Pächter in der Runde, und Herren vom Landgericht. Die Kinder waren durch die Nebentür auf die Empore geführt worden, die Guts- und Dorfleute füllten den letzten freien Raum, und was keinen Platz mehr fand, lieb draußen stehen. Dann setzte die Orgel ein. 1 5 . e eee . N . 2 1 Seite 4 MANNHEIM Elf Millionen Kredit durch LIKRI- und doch noch zu wenig CDU und KPD plädieren für Kontrolle über Kreditverteilung/ 1950 2500 neue Wohnungen Bevor der Verwaltungsausschuß in einer Sitzung am Mittwoch auf die Problematik des Wobnungsbaues und damit zusammen- hängender Fragen zu sprechen kam, erledigte er in raschem Ablauf mehrere Punkte der Tagesordnung. Er stimmte dabei der Bildung mes beratenden Ausschusses zur Förde- rung der Künste zu, der hauptsächlich die Aufgabe hat, Kontakt zwischen freischaffen- den Künstlern und der Stadtverwaltung herzustellen. Dem Gremium gehören der Ober bürgermeister, Professor Langer, vier Stadträte, drei ausübende Künstler, der Kumsthistoriker und Galerieleiter R. Probst sowie der Rechtsanwalt Dr. Bergdolt an. Einem gesetzlichen Erfordernis trug der Ausschuß mit der Erweiterung des bereits bestehenden Kreissiedlungsausschusses Rech- nung. Einmütige Zustimmung fand auch ein Antrag, 4500 DM bereitzustellen, die als erste Rate für ein von Professor Friedrich Walter als Jubiläumsausgabe zu schreibende Neufassung seines Mannheimer Geschichts- Werkes, das den Zeitraum von der Gründung Mannheims bis 1907 umfassen wird, ver- wendet werden. Gegen einen Vorschlag von Bürgermei- ster Trumpfheller, die aus den Jahren 1948 und 1949 stammenden Spenden für den Straßenbahnunglück vor Gericht Vor der Großen Strafkammer beginnt heute der Prozeß gegen den Straßenbahn- fahrer Karl B., der wegen fahrlässiger To- tung angeklagt ist. B. war der Fahrer des Wagens, der am 26. Januar 1950 in der Schimperstraße das schwere Straßenbahn- unglück auslöste, das bekanntlich sechs To- desopfer forderte. Technische Fragen dürften bel diesem Prozeß von ausschlaggebender Bedeutung sein. Deshalb wurden gestern im Verhand- ljungssaal der Führerstand eines Straßen- bahnwagens provisorisch aufgebaut, aus- gerüstet mit sämtlichen technischen Vorrich- tungen für die verschiedenen Bremsvorgänge und für die Lenkung. Sachverständige unter- richteten den Vorsitzenden der Verhandlung über alle technischen Einzelheiten. Mit dem Ende des Prozesses ist nicht vor Freitag zu rechnen. ET-Taxi-Fahrer haben Sorgen Die Fahrer vom ET-Taxi-Dienst bekom- men es allmählich mit der Angst zu tun. Auch diesmal wurde zu Beginn des Monats einer von ihnen von einem farbigen Soldaten beraubt. Bei fast sämtlichen Zwischenfällen — und es waren bisher nicht wenige— war die Beschreibung des Täters die gleiche. MP und CID fahnden daher nach einem großen, schlanken Mischling, der jung, sehr wendig und geschickt sein soll. Zwei andere Täter. die vor einigen Monaten einen regelrechten Ueberfall auf einen ET-Taxi-Fahrer in- szenierten, sind inzwischen gefaßt und zu mehreren Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Der farbige Soldat, der zur Zeit gesucht Wird, hat es offensichtlich jeweils zu Anfang des Monats auf die Brieftaschen der Fahrer Abgesehen. „Mich beauftragte er, gegen 23 Uhr aus emem Nachtlokal kommend, zu seinem Mäd- chen in die Nähe der Otto-Beck-Strage zu fahren“, erzählt ein Fahrer.„Wir unterhiel- ten uns; er ließ mich ein paar Mal wenden, schien ein bestimmtes Haus zu suchen und erklärte dann, er wolle zu Fuß weitergehen und reichte mir einen Dollar. Kaum hatte ich die Brieftasche gezogen um wechseln zu können, hatte er sie schon an sich gerissen und war davon. Inhalt: 180,.— DM!“ i-tu. Dieser Tage wurde ein anderer Fahrer von seinem farbigen Fahrgast bei Nacht um seine Brieftasche mit 14 Dollar Inhalt be- raubt. Die äußeren Umstände ähnelten dem Vorfall zu Beginn des vorigen Monats. Die Tasche wurde später leer aufgefunden. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. „Hausfrauen gegen hohe Preise Fine stark besuchte Frauen versammlung der Konsumgenossenschaft Mannheim nahm mit Entrüstung Kenntnis von der ständigen Steigerung der Lebensmittelpreise. In An- betracht der Unsicherheit der Existenz durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit sehen die Versammelten mit großer Sorge der Zu- kunft entgegen und wandten sich in einer Resolution an den Bundestag mit dem Er- suchen, dieser unheilvollen Entwicklung mit aller Macht entgegenzutreten. Wohin gehen wir? Donnerstag, 13. Juli: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die ungarische Hochzeit“; Goethesaal 19.30 Uhr: Vortrag von Prof. Dr. O. Hart- mann, Graz:„Geheimnisse des Schicksals“(An- throposophische Gesellschaft); Amerikahaus 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Neue For- schungsmethoden für das Nervensystem“, Spr.: Dr. Paul Vonwiller, Basel. Freitag, 14. Juli: Nationaltheater 17.00 Uhr: „Der Freischütz“(Schüler vorstellung); Ame- rikahaus 19.30 Uhr: Szenischer Vortagsabend: „Frater Petroc's Wiederkehr“. Wie wird das Wetter? Etwas Regen wahrscheinlich Vorhersage bis Freitag früh: Am Donners- tag von Westen her Bewölkungszunahme. Spa- ter strichweise etwas Regen möglich. Höchst- temperatur 20 bis 23, Tiefstwerte 13 bis 16 Grad. Meist schwache Winde aus wechselnder Richtung. Uebersicht: Von der Biskaya her nähert sich eine neue, allerdings nur verhältnismäßig schwach ausgeprägte Störung. Wetteramt Karlsruhe. Pegelstand am 12. Juli: Maxau 417(— 3), Mannheim 266(— 1), Worm 192(— 9), Caub 176(+ Y. sozialen Wohnungsbau(Freikaufbeträge) in Höhe von 67 640 DM bis auf 2000 DM. der Gemeinnützigen Baugenossenschaft zum Bau von Wohnungen zur Verfügung zu stel- len, erhob sich kein Widerspruch. Die blei- benden 2000 DM sollen zur Begleichung von Mieten bei Räumungsurteilen verwendet werden. Mit der Bekanntgabe der Verteilung der vom der Landeskreditanstalt Karlsruhe be- reitgestellten Förderungsbeträge für das Jahr 1950 trat der Ausschuß in die Diskussion um Wobnungsprobleme ein. Bürgermeister Trumpfheller nannte zunächst den Gesamt- betrag für das laufende Jahr mit 11 343 800 DM. Davon sind als erster Teil 5 898 600 DM zu 58 Prozent an Private(218 Einzelfälle), zu 41 Prozent an Baugenossenschaften ge- geben worden. Der Betrag für das zweite Halbjahr 5 445 200 DMW) wird zu über 50 Pro- zent an Gesellschaften gegeben, während ein Betrag von über zwei Millionen durch die Stadtverwaltung an förderungswürdige Pri- vatbauten weitergeleitet wird. Ein Betrag von 246 700 DM wird vorläufig noch zur Ver- fügung bleiben, obwohl von dieser Summe 100 000 DM für Bauvorhaben der Siedlungs- genossenschaft„Neue Heimat“ bereitzustel- len geplant ist, wie der Bürgermeister er- wähnte. Diese Gesamtsumme von über 11 Millio- nen Mark für 1950 ist keineswegs aus- reichend, um auch nur Schritt halten zu können mit dem durch Bevölkerungszuwachs (Rückkehr von Evakuierten usw.) entstehen- den Bedarf an Wohnungen, geschweige denn, daß er dazu beitragen könnte, die akute Wohnungsnot erfolgreich zu bekämp- fen. Der Bürgermeister hofft, daß es ihm noch gelingen werde, weitere Kredite von Karlsruhe zu erhalten. Im Vorjahr hatte Mannheim etwa 13 Millionen DM von der LARRA erhalten können.) Noch zahlreiche Anträge lägen in Mannheim vor. die förde- rungswürdige Bauvorhaben zum Inhalt hät- ten, und die LAKRA genehmige sie auch mit dem Bemerken, es seien die bereits gewähr- ten Mittel dafür zu verwenden. Daß diese Art von Genehmigungen aber illusorisch sind, ist offensichtlich, denn mit 11 Millio- nen läßt sich eben nur eine gewisse Zahl von Bauten erstellen. Bei dieser finanziellen Lage sei nicht da- mit zu rechnen, daß in diesem Jahr mehr als 2500 Wohnungen errichtet werden könn- ten, meinte der den Vorsitz führende Ober- bürgermeister und unterstrich damit die Be- fürchtung, daß die finanzielle Kapazität nicht Schritt zu halten in der Lage sei mit dem ständig wachsenden Wohnraumbedarf. Der private Wohnungsbau habe von sei- ner Seite aus bisher noch kaum etwas dazu beitragen können, die Wohnungsnot zu be- seitigen war die Ansicht von Dr. Heimerich, als von verschiedener Seite aus(wie auch bereits am Dienstag in der Stadtratsitzung angedeutet) auf den Weg verwiesen wurde, die Stadt möge bei Privathäusern oder Ruinen, die mit nur wenig Mitteln vor dem Verfall gerettet werden könnten, einsprin- gen, den Ausbau übernehmen und die ent- stehenden Kosten in irgend einer Art vom Hausbesitzer zurückverlangen(durch Ab- tretung eines Teiles des Mieteinganges zum Beispiel). Dr. Heimerich meinte mit Recht, daß es keinerlei gesetzliche Mittel gebe, einen Hausbesitzer anzulialten, sein nur wenig beschädigtes Haus instandsetzen zu lassen oder diese Arbeit selbst zu über- nehmen. Die Verwaltung hat keine Möglichkeit, eine vom Hochbauamt verfügte Bauauflage auch tatsächilch zu forcieren, und so ergibt sich durch diese Gesetzeslücke das angesichts der Wohnungsnot paradoxe Bild, daß Häu- ser verkommen, in denen jetzt noch Men- schen leben, die aber bereits im Winter zu den einsturzbedrohten gezählt werden müssen, ohne daß eine legale Möglichkeit des Eingreifens durch die Stadt gegeben ist. So sehr es außer Frage steht, daß eine Stadtverwaltung in der Lage ist, diese Lücke der Gesetzgebung zu überspringen, so sehr wäre es vielleicht der richtige Weg, wenn sich die Städte(und alle Großstädte stehen wohl vor der gleichen Frage) bemü- hen würden, in Bonn eine Regelung an- zustrben, mit der dem menschlichen Egois- mus einzelner Hausbesitzer entgegengetreten Werden könnte. Einen Erfolg konnte die CDU— durch Stadtrat Grande als Sprecher vertreten— bei dieser Sitzung für sich buchen. Schon etwa ein Jahr alt ist ihr Bemühen, einen Ausschuß ins Leben zu rufen, der sich mit der Verteilung der von der LARKRA zur Ver- kügung gestellten Geldern befassen soll. Der Stadtrat betonte ausrücklich, sein Plädoyer für ein solches Gremium dürfe nicht als Mißtrauensvotum gegenüber der Verwal- tung(die für die Verteilung der Kredite verantwortlich zeichnet) verstanden werden; vielmehr sei es ihm darum zu tun, eine Art Kontrollinstanz zu schaffen, die viel dazu beitragen könne, die Arbeit der Ver- waltung auf diesem Gebiet zu popularisie- ren und die zugleich unbegründeten Vermu- tungen und Gerüchte bei der Verteilung von Krediten entgegenzutreten in der Lage sei. Unterstützt wurde der CDU-Sprecher in die- der Frage von Stadtrat Stark(KPD), der im Namen seiner Partei sich ebenfalls für eine solche Körperschaft einsetzte aus der Ueberlegung, daß der Stadtrat als Volksver- tretung viel zu oft Gefahr laufe, von der Verwaltung übergangen zu werden. Der Oberbürgermeister sagte schließlich zu, demnächst eine Vorlage für einen der- artigen Ausschuß einzubringen, obwohl er Bedenken äußerte, ob seine Schaffung wohl notwendig sei. mle Bechltzeitige psychologische Behandlung spart Heimerziehung Carl-Benz-Bunker soll für Jugendliche eingerichtet werden/ Aus der Sitzung des Jugendwohlfahrts-Ausschusses Den breitesten Raum in der Tagesord- nung bei der Sitzung des Jugendwohlfahrts- Ausschusses am Mittwochnachmittag nahm die Erörterung der Frage ein, ob die Tiefen- Psychologin als„Kinderpsychologin“ die psychologische Betreuung schwer erzieh- barer Kinder in der bisherigen Weise weiterführen solle oder nicht. An mehreren Fällen berichtete sie aus- kührlich, wie sie Kinder mit zum Teil schweren Neurosen unter Mitarbeit der Eltern wesentlich gebessert hat und selbst in Fällen, in denen die Eltern ihre Mit- arbeit versagten, konnte sie. da die neu- rotischen Kinder Vertrauen zu ihr selbst gewannen, die neurotischen Zustände be- heben. Auf diese Weise konnte den Kindern Heimerziehung erspart bleiben. Im Ver- laufe der Aussprache bemängelte Stadt- schulrat Stengel, daß die Zusammenarbeit dieser psychologischen Betreuung mit der Schule bisher mehr oder weniger inoffiziell gewesen sei. Denn die Psychologin arbeitet ohne direkte Einbeziehung der Schule an bestimmten Wochentagen in den Forten Rheinau, K 2, Sandhofen und Gartenstadt, zum Teil auch in ihrer Privatwohnung, da keine Räume für sie zur Verfügung stehen. Die Frage, ob die 32 Kinder. die sie zur Zeit betreut, in einem heil pädagogischen Hort zusammengefaßt werden sollen. mußte sie aus der Verschiedenheit der Kinder und ihrer Neurosen verneinen. Medizinalrat Dr. Stephan vom Gesund- heitsamt wünschte eine klare Zusammen- arbeit zwischen psychologischer Betreuung und Gesundheitsamt und keine Isolierung dieser psychologischen Erziehungsarbeit, da Erziehungskonflikte solcher Art Anzeichen von psychischen Erkrankungen, beispiels- weise auch von Schizophrenie sein können, und empfiehlt besonders auch in Zweifels- fällen, ob ein Kind der Hilfsschule zu über- weisen sei oder nicht, die Zuziehung des Arztes. Stadtrat Graf stellte die Frage,. ob nicht die Familienfürsorge auch diese psychologische Betreuung der Kinder über- nehmen könne und bemängelte, daß die Anstellung der Tiefenpsychologin dem Per- sonalausschuß nicht vorgelegen hätte. Aber die Leiterin des Jugendamts, Dr. Erdmute Falkenberg und verschiedene Fürsorgerinnen legten überzeugend dar, daß die Familien- kürsorge vielseitige Aufgaben zu erfüllen hätte, abgesehen davon., daß die Fürsorge- rinnen zum Teil auch nicht psychologisch geschult sind, daß sie die Zeit für eine planmäßige psychologische Betreuung solcher Kinder gar nicht aufbringen könnten. Regierungsrat Beck vom Arbeitsamt befür- wortete ebenfalls eine sehr enge Zusammen- arbeit von Psychologen mit Medizinern und wünschte für Psychologen eine Ausbildung mit sechs Semestern Psychologie und acht Semestern Medizin. Stadtdirektor Schell betonte, daß eine erzieherische Schutzauf- sicht umd berufsamtliche Schutzhelfer not- wendig seien, da ehrenamtliche zu wenig Zeit hätten. Schließlich erklärte der Ausschuß sich mit der Weiterbeschäftigung der Psycho- login Wiefel als„Kinderpsychologin“ ein- verstanden. Weiter wurde beschlossen, daß in drei Pflegefällen, in denen langjährige Pflegekinder zwar gut versorgt, aber sittlich gefährdet sind, der Fürsorgeerziehungsaus- schuß entscheiden soll, ob die Kinder ander- weitig untergebracht werden sollen. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung beschäf- tigte sich mit den Bordellen und den ver- senkten Kähnen am Neckar. die Schlupf winkel für dunkle Existenzen bilden. Es wurde beschlossen, eine möglichst schnelle Verschrottung der Kähne zu verlangen. Zu der Tatsache, daß in„Pensionen“ der Gute- mannstraße noch Familien wohnen, konnte Stadtrat Mayer vom Wohnungsamt mit- teilen, daß das Wohnungsamt lebhaft be- müht ist, die Familien anderweitig unter- zubringen. Weiter berichtete Stadtdirektor Schell, daß die Stadt sehr bemüht ist, arbeitslose Jugendliche unterzubringen und für aus der Fürsorgeerziehung entlassene Jugendliche zum Teil auch in der Garten- Bei der Revision stimmte so manches nicht. .. und doch erhob G. Einspruch gegen seine Kündigung G. war im ehemaligen Flfegerhorst in Sandhofen seit 1. August 1948 als kaufmän- nischer Angestellter, und zwar als Leiter der Kleinverkaufsabteilung an Betriebs- angehörige beschäftigt. Am 12. Mai wurde imm auf 30. Juni dieses Jahres gekündigt. G. glaubte, den Kündigungsschutz eines Betriebsratsmitgliedes zu genießen, wäh- rend der Arbeitgeber der Ansicht war, daß dieser Schutz gemäß Kontrollratsgesetz 22 nicht mehr bestehe, weil die einjährige Dauer der Ausübung dieser Funktion be- reits überschritten sei. Als Anfang März 1950 das Kleinver- kaufsgeschäft bei der Firma eingestellt wurde, erfolgte eine Revision, die unter an- derem ergab, daß die Kartei nicht ord- nungsgemäß geführt wurde und mit den Beständen nicht übereinstimmte, daß Fehl- bestände, Ueberbestände und Schwarz- bestände sowie ein Manko von 4197,99 ON existierten und daß die monatlich fest- gesetzten Inventuren nicht ordnungsgemaß ausgeführt wurden. Die Konsequenz dieser Feststellungen war die fristlose Entlassung von G. G. beantragte, festzustellen, daß ein wichtiger Grund dafür nicht vorgelegen habe. Er behauptete, daß auf Grund einer Anordnung der Gesellschaft ab Juni 1949 eine Karteiführung nicht mehr erforderlich gewesen sei und daß er diese nur zur bes- seren Bestandsermittlung getätigt habe. Da in der Kleinverkaufsabteilung eingebrochen worden sei, müßten selbstverständlich Minusbeträge vorhanden sein. Der Arbeitgeber wiederum begründete seinen Klageabweisungs- Antrag nicht nur mit den bei der Revision gemachten Fest- stellungen, sondern auch mit den von G. veranlaßten Verschleierungen bei Revi- sionen: es wurden bei Inventuraufnahme jeweils die gleichen Waren mehrmals zur Prüfung vorgelegt, um dadurch die Er- mittlung von Fehlbeträgen zu verhindern. Damit habe G. seine Vertrauensstellung verwirkt, so daß der Firma eine weitere Zu- sammenarbeit mit ihm nicht mehr zuge- mutet werden könne. Eine Zeugin sagte unter Eid aus, daß G. bei zwei Revisionen tatsächlich veranlaßt hat, zur Verschleierung von Fehlbeständan aus bereits gezählten Warenbeständen Teil- mengen zu noch nicht überprüften Stapeln zu bringen. G. hat sich damit nach Auffas- sung des Gerichts eines Betrugsvergehens schuldig gemacht. Allein deshalb schon sei die Kündigung des Arbeitsverhältnisses ohne Einhaltung der bei der Firma durch Betriebs vereinbarung festgelegten Kündi- gungsfrist gerechtfertigt.„Auch das Vor- handensein von Mehr- und Schwarz- beständen— und das noch nach einem Einbruch— zeugt von einer so unordent- lichen, wenn nicht gar korrupten Ge- schäftsführung, daß der Arbeitgeber gar nicht verantworten konnte, G. noch weiter zu beschäftigen.“ Die Klage wurde deshalb abgewiesen. -der verwaltung Beschäftigung veranlaßt hat. Auch der Carl-Benz-Bunker, aus dem Familien in Bälde ausziehen, soll für Jugendliche eingerichtet werden, und zwar so, daß eine unmerkliche Betreuung vor- handen ist. Ueber die Hauptversammlung des Deut- schen Städtetages in Köln mit dem Thema „Unsere Städte und ihre Jugend“ teilte Stadtdirektor Schell mit, daß man dort das Jugendamt neuer Prägung und einen weiteren Ausbau der Jugendpflege verlangt habe. rei. Ferienkarten der OEG Die OEG gibt von sofort an bis 31. Ok- tober besondere Ferienkarten aus, die sechs Preiswerte Fahrten an die Bergstraße er- möglichen. Die Gültigkeitsdauer der OEG- Ferienkarte ist auf zwei Kalender wochen festgesetzt. Innerhalb dieser Zeit können sechs Fahrten von Mannheim nach Heidel- berg Schriesheim Weinheim unternommen werden. Die Rückfahrt kann von jeder be- liebigen OEG- Haltestelle aus arigetreten Werden, wie auch jeweils eine einmalige Fahrtunterbrechung sowohl auf der Rück- fahrt wie auf der Hinfahrt möglich ist. Der Vorteil der Karten besteht darin, daß Benützer innerhalb von 14 Tagen beliebig sein Reiseziel auf der Strecke Heidelberg Schriesheim Weinheim wählen kann. Der Preis dieser Ferienkarte beträgt für Erwach- sene 4,20 DM und für Kinder 2,10 DM. Zeugen gesucht Gegen Martin Sommer. ehemaliger Bunkeraufseher im Konzentrationslager Buchenwald von 1937 bis 1943 und die berüchtigte Ilse Koch wird zur Zeit ein Prozeß vorbereitet. Die Kriminalpolizei fordert Personen, die etwas besonderes über Sommer aussagen können, auf, sich mit mit Kriminal-Oberkommissar Schlotte bei der Landespolizeidirektion Stuttgart, Silber- burgstraße 174, in Verbindung zu setzen. August Weiland sen. Am Abend des 5. Juli verstarb völlig un- erwartet inmitten rastloser Arbeit an den Folgen eines Herzschlages Herr August Weiland sen., Gießereibesitzer in Mannheim. Am 28. August 1884 in Rohrbach bei Eppingen in Baden geboren, übernahm er nach vielen Jahren der Tätigkeit in bedeu- tenden deutschen Gießereien am 1. August 1914 die Metallgießerei Albert Jahn in Mannheim, die er sehr bald als Allein- inhaber unter dem Namen August Weiland, Metallgußwerk, weiterbetrieb bis zur Auf- nahme seines Sohnes als Mitinhaber 1935. Unter seiner zielbewußten überaus tat- kräftigen und allen Gewalten zum Trotz erfolgreichen ührung, konnte sich das Werk aus bescheidenen Anfängen zu einem recht beachtlichen Faktor der Mannheimer Metallindustrie und darüber hinaus, nament- lich auf dem Gebiet des Schwermetallgusses, zu einer der führenden und bedeutendsten Metallgießereien im südwestdeutschen Raum emporarbeiten. August Weiland hat sich daneben in seiner langjährigen Eigenschaft als zweiter Vorsitzender der Landesgruppe Baden des Gesamtverbandes Deutscher Metallgiege- reien und nach dem Umsturz 1945 im Beirat des Gießerei- Verbandes Württemberg- Baden um das Gedeihen und die Belange des Metallgießergewerbes große Verdienste er- Worben. Das Wohl seiner Mitarbeiter lag ihm immer in besonderem Maß am Herzen, wie er auch für die Nöte seiner weiteren Umgebung stest ein offenes Ohr und eine mildtätige Hand hatte. Ein Leben, reich an Arbeit, Mühe und Erfolg hat sich erfüllt. Mit seiner Gattin und seinem Sohne trauern die Angehörigen seines Werkes wie die vielen, die ihn kann- ten und schätzten, in dauerndem Gedenken. Donnerstag, 13. Juli 1950/ Nr.* Kurze„MNM“-Meldungen Sonderzug nach Maulbronn. Am 16. Jul verkehrt ein Verwaltungssonderzug von Mannheim nach Maulbronn, wo in der Klosterkirche durch das Bach-Quartett Hel. delberg ein Konzert zum Gedenken an Jch, Sebastian Bach gegeben wird. Ferner 18 eine sachkundige Führung durch die Kloster. anlage vorgesehen. Der Zug verläßt Mann- heim um 11.40 Uhr und trifft um 21.03 Uhr wieder ein. Fahrpreis hin und zurück 4% D-Mark. 1 Nr. 16 Die Landsmannschaft Schlesien lädt ihrer nächsten Monatsversammlung am J. Juli, 19 Uhr, in den„Kaisergarten“(Zehnt. straße 30) ein. Es werden Lastenausgleich und Soforthilfe sowie neuzeitliche Bau. finanzierung behandelt. Orchester und Chor gestalten den anschließenden schlesischen Heimatabend. N Abschied für Erich Riede. Die Stamitz. Gemeinde verabschiedet sich am 14. Juli in Rahmen eines geselligen Beisammensem auf dem Motorschiff„Nibelung“ von ihrem musikalischen Leiter, Kapellmeister Erich Riede. Treffpunkt 20 Uhr an der Anlege. Stelle Friedrichsbrücke. a Gartenfest der Kleingärtner. Am 13., 10, und 17. Juli 1950 gibt der Kleingärtnerveren Rheinau sein diesjähriges Gartenfest bei den Gärten beim Friedhof Rheinau. Neben Tanz Preiskegeln und einer reichhaltigen Tombola wird bei Einbruch der Dunkelheit eine Illu Diesen mination den Festplatz und die Gärten be- 3 leuchten. 95 Wir gratulieren! Kath. Schäfer, Mann- sehlagt heim, F 7, 16, begeht ihren 78. Geburtstag. Aus dem Polizeibericht Freiwillig aus dem Leben. In den Abendstunden wurde in der Nähe det Silberpappel die Leiche eines seit vierzehn Tagen vermißten Mannes aufgefunden, det Das sich im Gebüsch an einem Ast aufgehäng hafen t hatte. Nach Sachlage ist der Mann frel. 16 Uhr, willig aus dem Leben geschieden. ahfertig Nasse Straße war schuld. Beim Fin? der ne biegen von der Hauptstraße in die Strale stattfin- „Am Aubuckel“ in Feudenheim kippte en gesetzte Dreiradlieferwagen auf der nassen und ab. fahrzeu fallenden Straße um und überschlug sich behälter Die Fahrerin zog sich eine ernste Arm. Stückgu verletzung zu, während eine mitfahrendé Vorführ Frau leichter verletzt wurde. Beide mußten der Wil sich sofort in ärtzliche Behandlung begeben Industr. Mit gestohlenem Geld. Nachdem s Presse ihren Stiefvater um den Betrag von 1450 DM erleichtert hatte, begab sich dit 50 Je 20 Jahre alte Diebin auf Reise. In Frank- Der kurt am Main mußte sie ihre Vergnügung MIgshaf tour schon abbrechen, nachdem sie das gane Wochen Geld innerhalb acht Tagen mit einem Aus. rückblic länder verjubelt hatte. Das Mädchen konnte Samstaf jetzt verhaftet werden. Maudac Selbsttötungsversuch. Mit Vergiftung abend erscheinungen wurde eine jüngere Frau h Zahlreic bewußtlosem Zustande ins Städtische Kren. Sehalter kenhaus eingeliefert, die sich vermutlich Zeichen durch Einnahme von Tabletten das Leben I Vere nehmen wollte. Es besteht noch Lebens. Festprot gefahr. 3 Tagen Gegen die Hausfront geschleudert. 4 n der Straßenkreuzung Deutsche Gasse Hin- tergasse in Sandhofen stieß ein Radfahrer 25 der das Vorfahrtsrecht eines Personenkraft- übe 5 Wagens nicht beachtete, mit diesem zusam- 1 men und stürzte von seinem Fahrrad. Der 9 Unglückliche wurde von dem Vorderrad des walet 0 Pkws erfaßt und an die gegenüberliegende 8 Hausfront geschleudert. Mit einer sta 5 Pser, blutenden Kopfwunde und einem Schlüssel- prenner beinbruch brachte man den Verletzten ins Rahmen Städt. Krankenhaus. 1 5 05 5 Deutscher Jugendrat in Sicht? künt d Auf Initiative des Bundes europäischer 7 15 Jugend trat am Montagabend in Weinheim und 15 ein Jugendgremium zusammen, um den Stellenn Deutschen Jugendrat zu konstituieren. Nach fen kau Ausführungen des Präsidenten des Bunde Bezirk europàischer Jugend, Erwin von Pressens- kenthal dorf, hat sich der europäische Bund seit Mo. wel S naten bemüht, die einzelnen deutschen Ju- A gendverbände in Westdeutschland zu einem mit alle Gesprach über das Vereinte Europa zu ver- de der anlassen, und es sei gelungen, je sechs Ver- bieten 1 treter der Jungen Union(CDU), der Jung- sozialisten(SPD), der Jungdemokraten FD), des Internationalen Studentenbun- des sowie des VDS Verband Deutscher Stu- f denten) zu der Weinheimer Tagung zu ver. einen. Die wesentliche Aufgabe des Deu schen Jugendrates werde es sein, den Ge- Der danken der Vereinigten Staaten von Euroht de Tu zu fördern und dafür zu werben. in güns Der Dienstag brachte im wesentliche ur Ob eine Einigung der vertretenen Verbände, und diesen es steht zu hoffen, daß die Tagung, die heut Wurf kortgesetzt wird, ihr Ziel erreicht. ihnen 1 Schüler spielen für Eltern ö e Statt der in letzter Zeit zahlreichen Pro- BASF e testversammlungen von Schülereltern dies n sche mal ein unterhaltender Elternabend, arran- eines di giert von der Leitung und den Schülen dasen: bezw. Schülerinnen der Pestalozzischule, Jugend Er wurde ausgefüllt mit einem kleinen dugenp! Theaterstück, das in vier Akten Ausschnitte ben. Eir aus Mannheims Geschichte von 1650 bis n uch nich die Gegenwart zeigte. Und wenn auch Ko-: Aus stüme und Kulissen nur Provisorien dat. Seht he stellten, die kleinen Schauspieler waren m Aehung, Feuereifer bei der Sache und fuhren den aut fest, Thespiskarren mit viel Geschick und gutem rogver Willen sicher über alle darstellerischen ↄrdentli Klippen zum glücklichen Ende. Besonderen 8 a ge Applaus fanden zwei allerliebste Keinẽèe schwim Tänzerinnen in dem Lokal- und Zeitkolorlt 1 von 1750 und ein geschickt zusammen- en. Au gestellter Mädchenchor, der die Handlung streckenweise gesanglich unter malte. „Wir fangen wieder von vorne an, un kälit's auch noch so schwer“ war etwa de Moral des Stückes. Diese Worte scheinen irgendwie symbolisch für die Schiller und ihre Lehrerschaft, die den Mut aufbringen auch in der Anknüpfung und Erhaltung ven Beziehungen zwischen Schule und Elten einen neuen Anfang zu machen. Dud- „ 1 . 1 16. Jul ug von in der bett Hel. an Joh. rner 18 Kloster. t Mann- 1.03 Uhr rück 4.80 lädt m am 18. (Zehnt⸗ ausgleich 18 Bal ind Chor lesischen Stamitz. Jul im mensein n ihrem er Erich Anlege. a 15. 0 zerveren t bei den en Tanz, Tombolz ine Illu- rten be- „Mann- rtstag. In den ähe det vierzehn den, det gehängt nn frei. im Ein e Strahe ppte ein und ab- mußten begeben dem 8e ag von sich die Frank- rügungz⸗ as ganze em Aus. n Konnte ziftungs Frau in le Kran. rmutlich s Leben Lebens. ert. An 8e—Hin- idfahrer, enkraft- Zusam- rad. Der rrad des liegende r Sterk chlüssel⸗ zten ins ht? päische ſeinheim im den en. Nach Bundes ressens- seit Mo. hen Ju- u einem zu ver- chs Ver- r Jung- nokraten wenbun⸗ her Stu- zu ver- Deut- den Ge- Europ entlichen nde, und die heul n en Pro- rn dles: „ arran- Schülern Hule. kleinen sschnitte 0 bis in uch Ko. en dar- aren mit ren den d gutem erischen onderen Keine itkolortt ammen- andlung . an, und wa die scheinen ler und bringen, ung von Elterd Dud⸗ . Nr. 160/ Donnerstag, 13. Juli 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 8 Rennfahrer jqulius- in alter Frische.. Diesen originellen fahrbaren Untersatz hat sick der Ludwigshafener Julius Bettinger gebaut. Bettinger, ein passionierter Bastler, war vor dem ersten Weltkrieg einer unserer bekannte- sten Radrennfahrer. Das gemiitlich aussehende(raffiniert übersetzte) Dreirad gestattet es papa Bettinger, ohne große Anstrengungen 4045 m/ st zu fahren. Mit der Geschwindigkeit geklägt er noch manchen jungen Renner. Bild: Foto-Heinrich Ludwigshafen im Spiegel des Tuges Vorführungen der Bu-Ba Das Eisenbabhnverkehrsamt Ludwigs- hafen teilt mit, daß am Freitag. 14. Juli, 10 Uhr, auf der Freiladestraße der Güter- ahfertigung Ludwigshafen eine Vorführung der neuen Großbehälter der Bundesbahn stattfindet. Es werden Tragwagen mit auf- gesetzten Behälterlasten und Umschlag- fahrzeuge gezeigt, außerdem Kleinst- behälter(Collicokisten). Kleinbehälter für Stückgut, neue Kühlwagen usw. An der Vorführung nehmen Vertreter der Industrie, der Wirtschaftsverbände, der Regierung, der Industrie- und Handelskammer und der Presse teil. 50 Jahre Gesangverein„Vorwärts“ Der Gesangverein„Vorwärts“ in Lud- Wgshafen-Maudach kann am kommenden Wochenend auf ein 50jähriges Bestehen zu- rückblicken. Das Jubiläumsfest wird am Samstag, Sonntag und Montag auf dem Maudacher Sportplatz gefeiert. Am Samstag- abend würd ein großes Festbankett, an dem zahlreiche Brudervereine mitwirken, ab- gehalten. Der Sonntag steht ab 14 Uhr im Zeichen eines Freundschaftssingens, an dem 18 Vereine teilnehmen. Am Abend wird ein Festprogramm abgewickelt. An allen drei Tagen werden außerdem Tanzvergnügen und Volksbelustigungen abgehalten. Baufachkräfte gesucht Es geht vorwärts im Bausektor. Dar- über gibt es gar keinen Zweifel. Der Lud- wigshafener Stellenmarkt vom 10. Juli be- weist es mehr als nachhaltig. Denn gegen- wärtig werden im Bezirk 60 Maurer, 70 Gipser, ferner Isolierer, Pflasterer, Ziegel- brenner, Ofeneinsetzer, Eisenflechter und Rahmenglaser gesucht. In allen anderen Berufsgruppen geht es allerdings recht ruhig her. Denn neben Arbeitsplätzen für fünf Glaspresser, fünf Glaspresser-Anfän- ger, fünf Vorwärmer, einem Keramikfor- mer, einem Autoätzer, einem Strichätzer und einem Farbätzer bietet der heimische Stellenmarkt in den handwerklichen Beru- ten kaum weitere Arbeitsmöglichkeiten. Im Bezirk der Arbeitsamtsnebenstelle Fran- kenthal können noch ein Autoschlosser, Wel Spengler und Installateure und ein Gal- vaniseur sofort Arbeitsplätze erhalten. Da- mit allerdings ist die Zahl der Arbeitsplätze, dle der heimische Markt augenblicklich zu bieten hat, bereits erschöpft. Generalversammlung des ASV Hochfeld. Dieser Sportverein hält am Freitag, 14. Juli, um 20.30 Uhr, die genannte Versammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen neben dem Bericht des Vorstandes und des Kas- siers Neuwahlen. Der Haus- und Grundbesitzerverein in Ludwigshafen hat zur Wahrung der Inter- essen der durch den Wiederaufbauplan und durch das Aufbaugesetz vom 1. August 1949 betroffenen Hausbesitzer und Grundeigen- tümer eine besondere Abteilung errichtet. Interessenten, die Rat und Hilfe benötigen, wollen sich an die Geschäftsstelle des Ver- eins, von-der-Tann-Straße 16, Tel. Nr. 2310, wenden. Genehmigung ist noch erforderlich. Seit Einführung der Gewerbefreiheit ist in Be- völkerungskreisen die Meinung aufgekom- men, daß im gesamten Bundesgebiet die sonst üblichen Einschränkungen bei Zu- lassung von Gewerbebetrieben völlig aufge- hoben seien. Da eine Aenderung dieser Ein- schränkungen nur durch Gesetz erlangt werden kann und die Bundes- bzw. Landes- regierung bisher noch keine anderen Ver- fügungen herausgegeben hat. bedürfen Einzelhandelsunternehmen noch immer der Genehmigung durch den Oberbürgermeister. Handwerksbetriebe müssen in die Hand- Werksrolle eingetragen werden. Gelingt es der Plalz, Fremdenverkehrsgebiet zu werden? Der neugegründete Verkehrsverband macht erhebliche Anstrengungen Die Städte Ludwigshafen und Mann- heim befinden sich in der vorteilhaften Lage, von der deutschen Weinstraße mit dem dahinterliegenden Pfälzer Wald, dem Wasgau und dem Odenwald ungefahr gleich weit entfernt zu sein. Damit fällt dem reiselüsternen Bürger dieser Städte oft die Wahl schwer, wohin er seine Schritte lenken soll. Bei einem Eintagsausflug wird viel- leicht die Pfalz den Sieg davon tragen, Wobei die vielen reizenden Winzerdörfer mit ihren köstlichen Weinen den Ausschlag geben dürften. Handelt es sich aber um einen Erholungsaufenthalt. dann wird er- fkahrungsgemäß der Odenwald bevorzugt, wenn nicht gar noch entfernter liegende Fremdenverkehrsgebiete aufgesucht werden. Daraus könnte man den Schluß ziehen, daß die Pfalz sich lediglich zu einem Passanten- verkehr eignet, aber nicht für den eigent- lichen Fremdenverkehr. Im Jahre 1909 wurde der Pfälzische Fremdenverkehrsverband gegründet, der sich energisch für die Ankurbelung des Pfälzer Fremdenverkehrs einsetzte. Be- sonders aber zwischen den beiden Welt- kriegen warb dieser Verband für den Be- such der Pfalz. Wer die Pfalz wirklich kennt, weiß, daß man mit gutem Gewissen kür sie werben kann. Die Pfälzer Land- schaften in ihrer Vielfältigkeit und üppigen Fruchtbarkeit, die tiefen Wälder mit den zahlreichen Burgen und Aussichtstürmen und nicht zuletzt die weinberühmten Hänge der Haardt vermögen jedem Erholungs- suchenden, der sich nicht gerade nach einem mondänen Kur- und Badeort sehnt, die ge- Wünschte Ruhe und Entspannung zu schen- ken. Besonders der ruhebedürftige Groß- städter wird in der Pfalz viele reizend ge- legene Sommerfrischen vorfinden. Und dennoch ist die Pfalz bisher nicht ein aus- gesprochenes Fremdenverkehrsgebiet ge- worden, obwohl die Voraussetzung, was die Landschaft anbetrifft, durchaus vorliegt. Wo liegt nun aber die Ursache? Vergleichen wir einmal, wie sich der Schwarzwald zum Fremdenverkehrsgebiet entwickelte. Dort war die Bevölkerung ge- zwungen, da Boden und Wald nur kargen Verdienst abwarfen, sich nach einer zusätz- lichen Geldquelle umzusehen. In der richti- gen Erkenntnis, daß am Fremdenverkehr gut verdient werden kann, bemühten sich nicht nur die Gastwirte, sondern die galze Bevölkerung, Gäste unterzubringen und zu- friedenzustellen. Die Pfalz dagegen ver- mochte aus den Einkünften des Bodens und der Industrie, von Krisenzeiten abgesehen, Sut. zu leben und zeigte sich deshalb im all- gemeinen den Fremdenverkehrsbestrebungen nicht besonders aufgeschlossen. Das hatte zur Folge, daß die Hotels und Gastwirt- schaften den Fremden nicht so umwarben, Wie er es wünschte. Deshalb wurden auch die Fremdenverkehrseinrichtungen selbst nicht so ausgebaut und gepflegt, wie es not- wendig gewesen wäre, Neben einigen vor- züglichen Gaststätten und Beherbergungs- berieben(Bad Dürkheim usw.) genügte die Masse der Betriebe oft nur einfachsten An- sprüchen. Inzwischen hat sich die Lage der Pfalz etwas geändert. Die schwierige wirschaft- liche Situation in der wir uns heute befin- den, die durch die Ansiedlung der Flücht- linge noch angespannt wurde, zwingt die Gemeinden, alle Möglichkeiten des Geld- erwerbs auszuschöpfen, und so sind überall heimatliebende Menschen dabei, ihren Ort dem Fremdenverkehr zu erschließen. Trotz der schwierigen Verhältnisse verfügt die Pfalz heute wieder über eine groge Anzahl von Sommerfrischen, die durchschnittlichen Ansprüchen durchaus genügen. Der Pfälzi- sche Verkehrsverband, der kürzlich in Neu- stadt a. d. H. wieder erstand, bemüht sich vor allen Dingen um die Verbesserung der Fremdenverkehrseinrichtungen. Denn gute Einrichtungen sind die Vorraussetzung für eine erfolgreiche Fremdenverkehrswerbung. Gunderfordernis aber ist, daß die Beher- bergungsbetriebe mit einem preiswürdigen Angebot an den Erholungssuchenden heran- treten. Leider hört man oft von zu hohen Preisen in der Pfalz reden. Trotzdem gibt es in der Pfalz viele Er- holungsorte, deren Pensionspreise zwischen 4,50 und 6 DM pro Tag liegen. Der Pfäl- zische Verkehrsverband gibt ein Unter- kunftsverzeichnis heraus, in das nur tat- sächlich preiswerte Angebote aufgenommen wurden. Der Pfälzische Verkehrsverband verspricht sich von seiner Werbeaktion einen größeren Zustrom aus den Städten Lud- wigshafen und Mannheim und ihrer Um- gebung.„Denn schließlich“, so sagte uns ein führender Vertreter des Verbandes, „Warum sollte die Bevölkerung dieses Landstriches nicht erkennen, daß sie bei einem Ferienaufenthalt in der herrlichen Pfalz erhebliche Fahrkosten einsparen kann?“ H. Schi „Jahn, ein Opfer der Geschichts fälschung. Aus der Gründungsversammlung des Turnvereins 1895 Oppau-Edigheim „Was du ererbt von deinen Vätern, er- Wirb es, um es zu besitzen.“ Dies klassische Dichterwort kann dem einstimmig gewähl- ten 1. Vorsitzenden des am Samstagabend im Lokale Niedhammer in Oppau-Edigheim wieder gegründeten Turnvereins 1895, Rektor Friedrich Ludwig Fuchs., als richtungweisend und bis zum Tage treu erfüllt über seine turnerische Laufpahn geschrieben werden. Einer traditionsreichen Pfälzer Turner familie entstammend hat Rektor Fuchs als ehemaliger Gauturnwart des Turngaues „Donnersberg-Leiningen“ jetzt das Steuer im neugegründeten Edigheimer Turnverein Maurermeister schlägt man nicht mit Peitschenstielen Fazit: Vier gebrochene Rippen und angeknicktes Schlüsselbein Kurt E. aus Oppau ist 7 Jahre alt und alles andere als ein Herkules. Doch in seinem Blut scheint ven jeher ein tüchtiger Schuß Selters zu perlen, der es schon einmal so erheblich übersprudeln ließ, daß der damalige Richter einen kräftigen Patent- verschluß von einem Jahr Zuchthaus auf- setzt. Das war schon vor 15 Jahren und drückte diesmal nicht allzu gewichtig auf die richterliche Waagschale. In der Neujahrsnacht, am 31. Dezember 1949, sprudelte es wieder einmal in Kurts Meisterwerke der Wiener Opereite erklungen Strauß-Lehar-Abend des Pfalzorchesters im Ebertpark Zweimal an den Wochentagen, jeweils dienstags und donnerstags abends um 20 Uhr bietet das Pfalzorchester allen Musikfreun- den im Ebertpark zwei Stunden beschwing⸗ ter Unterhaltung und Erholung. Für das letzte Unterhaltungskonzert hatte Kapell- meister Hellmut Wuest ein Sonderprogramm zusammengestellt, das, auf einheitlicher Linie aufgebaut, viel Schönes zu Gehör brachte. Nach dem„Persischen Marsch“ von Johann Strauß, dem die erste Hälfte des Abends geweiht war, erklang die Ouvertüre zu„Der Zigeunerbaron“ in fein abgestuf- tem, die große Wirksamkeit dieses Meister- stückes voll zur Geltung bringendem Auf- bau. Der folgende„Myrthenblütenwalzer“ ist in seiner ländlichen Fröhlichkeit und mit seinen einschmeichelnden Melodien den be- kannten klassischen Walzern ebenbürtig, und a Turd Ludwigshalen ist Großverein Keine Schulden und 1000 Mitglieder— eine schöne Bilanz Dor grgte Fußballklub im stadtteil Nord, due Tura Ludwigshafen, liegt bekanntlich stiger Position in der Aufstiegsrunde zur Oberliga. Welcher Freudentag, wenn dlesen alten Fußballpionieren der große Furt gelingen würde. Wünschen wir es en von ganzem Herzen! Dieser Tage hielt der Verein seine eralversammlung im Feierabendhaus der F ab— eine Generalversammlung, die zu schönen Hoffnungen berechtigt. Denn eines dürfen die Turaner mit Fug und Recht dagen:„Wir haben die Jugend“. Bei elf Ugendmannschaften führt der Verein augenblicklich noch fünf Schülermannschaf- 85 Ein Zustrom von Jugend. wie er wirk- ch nicht alltäglich ist. us dem Bericht der Vorstandschaft geht hervor, dag der Verein in jeder Be- chung, vor allem in finanzieller Hinsicht aut festen Füßen steht. Der Ludwigshafener roßverein hat keinerlei Schulden und 1006 ordentliche Mitglieder. Damit dürfte die gemeinsam mit dem Phönix und dem Awimmverein Ludwigshafen zu den drei Srößgten Sportvereinen Ludwigshafens zäh- en. Außer der ersten Mannschaft, auf die 6— Wir einleitend bereits hinwiesen, standen zwei weitere aktive und eine Alte-Herren- Mannschaft im Feld. Die Turnabteilung zählt augenblicklich 312. die Boxabteilung 87 Mitglieder. Sie konnte zwei südwest- deutsche Meister stellen. Zur deutschen Meisterschaft nach Essen wird sie drei Ver- treter entsenden. Auch der Aufbau der Handballabteilung des Vereins macht schöne Fortschritte. Zwei aktive, eine qugend- und eine Schülermannschaft spielten in der ver- gangenen Saison. Die Wahl der Vorstandschaft brachte keine wesentlichen Aenderungen. Hier die Ergebnisse: 1. Vorsitzender Kurt Mayer, 2. Vorsitzender Fritz Axtmann. 3. Vorsit- zender Albert Adelfinger. Protokoll und Presse Willi ABßmus. Kassier Fritz Becker und Erust Sauer, Spielausschuß Heinrich Kelchner. In der Diskussion nahmen die Mitglieder regen Anteil an den zur Aussprache stehen- den Fragen. Im Verlauf des Abends waren zwei alte Mitglieder, die dem Verein fünfzig Jahre die Treue gehalten haben, besonders geehrt worden. man wundert sich, ihn nicht öfter auf den Programmen zu finden. Auch der Czardas aus„Ritter Pasman“ ist ein echter„Strauß“ und das Pfalzorchester, mit dem vom Ur- laub zurückgekehrten Konzertmeister Hein rich Scholl an der Spitze, gab diesen unga- rischen Klängen die richtige temperament- volle Paprikastimmung. Leider enttäuschte der darauffolgende „Kaiser walzer“ etwas; ihn haben wir doch weicher urid wiegender, verhaltener und wienerischer im Ohr. Das Steigern der Tempi machte ihn keineswegs„schmissi- ger“— es nahm ihm aber viel von seiner Anmut und seinem bezaubernden Reiz. Da- für gelang die„Ouvertüre zu„Das Land des Lächelns“, die die Serie der Franz- Lehär-Werke einleitete, vortrefflich. Dieses von zweitklassigen Kapellen in den unmög- lichsten Besetzungen mißhandelte Musik- stück wurde hier zu einem wahren Genuß und bei„Dein ist mein ganzes Herz“ und „Immer nur lächeln“ schweiften die Gedan- ken zu den längst entschwundenen Zeiten, in denen Berliner Bühnen unvergeßliche Er- lebnisse schenkten— wo ein Richard Tau- ber dieses Werk aus der Taufe hob und durch seine einmalige Persönlichkeit die Operette auf ein künstlerisches Niveau er- hob, das sie vielleicht nie wieder erreichen Wird. Doch zurück zum Ebertpark, wo noch der „Guiditta- Walzer“ erklang, den Hellmut Wuest zu einem in allen Farben sprühenden Feuerwerk aufblitzen ließ. Der zuerst nur spärlich besuchte Park hatte sich nach der Pause immer mehr be- völkert, und lebhafter Beifall dankte schließlich den Künstlern für den genug reichen Abend, den der„Gold und Silber- Walzer“ und eine Melodienfolge aus der ewig jungen, immer wieder begeisternden „Lustigen Witwe“ effektvoll abschloß. G. B. FDP- Stadträte sprechen. Am kommenden Freitag werden um 20 Uhr im großen Bürgerbräu die Stadträte der FDP sprechen. Neben der Vorstandswahl stehen Fragen des Haushaltsplanes der Stadt Ludwigshafen auf der Tagesordnung. Adern. Nicht etwa, weil das jungfräuliche Jahr schüchtern vor der Tür stand, sondern — und das erscheint auch völlig verständ- lich— weil ihm einige freche Lausbuben Knallfrösche durch den Fensterspalt seines Parterrezimmers warfen. Die hüpften dann mit Feuerschweifen in sein Bett, das bei- nahe in Flammen aufgegangen wäre. Mit einer Mordswut im Bauch und einem kräf- tigen Peischenstiel in der Hand stürzte ver- ärgerter Kurt auf die Straße, um die Jungen übers Knie zu legen. Die hatten jedoch jüngere und damit flinkere Beine. Und so kam es, daß Kurt, in Weißglut geraten, einen stabilen Maurermeister, der ihn zu beschwichtigen versucht hatte. kurzerhand den Peitschenstiel über den Kopf zog. Darob sprühte dem Stabilen. wie dieser vor Gericht glaubhaft demonstrierte. ein wahres Brillantfeuerwerk roter und weißer Stern- chen in und aus den Augen. Im gleichen Augenblick strafften sich auch seine Maurer- muskelpakete und der peitschenschwingende Pseudoherkules lag eine Sekunde später mit vier gebrochenen Rippen und einem ge- knickten Schlüsselbein regungslos auf dem Pflaster. „Ich bin froh., daß ich mich noch so in der Gewalt hatte“, meinte der Angegriffene in der Hauptverhandlung, und der Richter ergänzte verständnisinnig:„Sonst wäre von dem Angeklagten wohl nicht mehr viel übrig geblieben.“ Der Amtsanwalt sah für den Peitschen hieb und die dadurch verursachten Platz- wunden nur eine fühlbare Freiheitsstrafe als angemessen, wie sie im Strafbefehl (Zwei Monate Gefängnis) ausgesprochen war. „Zwei Wochen wegen gefährlicher Körper- verletzung unter Zubilligung mildernder Umstände“, sagte der Richter. Kurt nahm das Urteil resigniert entgegen. Er hatte offenbar mit einem Freispruch gerechnet. Atzl. ergriffen, und dazu dürfen die Edigheimer beglückwünscht werden. Friedrich Ludwig Fuchs begrüßte ein- gangs die alten Turner als Vertreter jener Tradition, auf der der neue Verein aufbauen Will, während er die Jugend als die tragen- den Säulen des Wiederaufbaus bezeichnete. Ausgehend von der Erkenntnis, daß alles Große im Geistigen wurzle, zeichnete er als Pädagoge und Jahnkenner ein umfassendes Persönlichkeitsbild des großen Turnvaters, dessen Todestag in zwei Jahren zum 100. Male wiederkehrt. Jahn, ein Opfer der Geschiechts fälschung, sei nicht nur ein guter Deutscher. sondern ebenso ein wahrer Kosmopolit mit tiefem sittlichen Willen gewesen, der in einem gesunden Volke ein Glied einer echten Völkerfamilie sah.„Liebe zum Krieg entwürdigt den Menschen“ oder„Wehe den Menschen, durch welche Kriege kommen“, das seien Jahn- worte, die man heute der an einem Scheide- weg stehenden Menschheit zurufen könne. Eine enttäuschte Jugend stehe heute kalt und hoffnungslos im Leben. Sie wieder einzugliedern in die Reihe der Lebensbeja- henden, ihr durch das Turnen ein durch die Tradition geheiligtes Fundament zu geben, sei Ziel des Vereins. Vorbildliche Zusam- menarbeit mit allen Vereinen, besonders mit dem seitherigen Betreuer der Turn- abteilung, dem ASV, sei eine Selbstver- ständlichkeit. Der Ehrenvorsſtzende des alten Turnver- eins 1895, Heinrich Ohlinger, gab anschlie- Bend einen Abriß der 50jährigen Vereins- geschichte, wobei noch einmal alle Mühen und Höhepunkte vorüberzogen, bis der Ver- ein 1937 der befohlenen Vermassung im Großverein Oppau zum Opfer flel. Als Vertreter des ehemaligen Arbeiter- turnvereins, der sich jetzt mit dem Turn- verein 1895 vereinte, sprach Stadtrat Jo- hannes Fouquet. Es sei sein Wunsch, daß der vom 1. Vorsitzenden vorgetragene Geist des Turnvaters Jahn den neuen Verein beseelen möge, und daß nicht noch einmal irgend eine Gesinnung aufkäme, die die Turner trennen könne. Aus der Wahl gingen hervor: 1. Vor- stand Friedrich Ludwig Fuchs, 2. Vorstand Viktor Thle, Oberturnwart Kar! Gebhard, Jugendturnwarte Fouquet I. und II. und Hans Ihle, Spiel- und Sportwart Adolf Ohlinger, Kassjer Alfred Ziegler, Schrift- führer Hans Gärtner, Pressewart Fritz Koch, Beisitzer Hugo Böhn, Johann Baum und Willi Vetter, Revisoren Fritz Braun und Nikolaus Bohn, Zeugwart Max Krosch- witz, Unt rkassier Fritz Heß. Den Blick auf die drei Leitsterne Ge- sundheit, Kraft und Schönheit lenkend als Ziel der Aufbauarbeit schloß der 1. Vor- sitzende die Gründungsversammlung des Turnvereins 1895 Edigheim. 1a Landwirischaftskummer verunstaltet Tierschun Alle Zuchtverbände wollen sich beteiligen Die Landwirtschaftskammer Pfalz hatte in Landau unter dem Vorsitz des Kammer- Präsidenten Bold zu einer Besprechung eingeladen, in der Beschlüsse über die Ab- haltung einer Tierschau gefaßt wurden. Nach einem Kurzreferat von Landw.-Rat Frölich über den Zweck einer derartigen Veranstaltung, wurde einmütig die Abhal- tung der Vorderpfälzischen Tierschau, am Samstag, dem 16. September, in Landau auf dem ASV- Sportplatz am Westbahnhof be- schlossen. Am Auftrieb beteiligen sich: der Landesverband der Pferdezüchter Pfalz, Kaiserslautern; der Zuchtverband für Fleck- vieh in der Pfalz, Landau und der Landes- verband der Schweinezüchter Pfalz, Kai- serslautern, mit Einzeltieren und Samm- lungen, die dem fortschrittlichen Streben dieser Organisationen im Interesse der För- derung der. Landestierzucht Ausdruck ver- leihen werden. Die Vorauswahl, die von den Zuchtverbänden vorgenommen wird, Hat die Grundsatze der Richtlinien für die DLG Schauen zu berücksichtigen. Die Finanzierung der Veranstaltung ist durch die Mithilfe der Landwirtschaftskam- mer, des Landwirtschaftsministeriums und der beteiligten Landkreise, nachdem die Stadt Landau selbst sich großzügigerweise zur Uebernahme der anfallenden Kosten für die Herrichtung des Platzes und der Auf- stellung der Tiere bereit erklärt hat, ge- sichert. Nachdem alle beteiligten Kreise der Ver- anstaltung ihre volle Unterstützung zu- gesagt haben, besteht kein Zweifel, daß die Veranstaltung Zeugnis ablegen wird, von dem besten Willen der vorderpfälzischen Züchter, mit allem Nachdruck an dem Wie- deraufbau gesunder, leistungsfähiger Tier- bestände mitzuarbeiten. Die neue r 5 eines Ffemeiren werkes Voß dem man sagen darf, daß es sſch bier den sensatfonellsten Tatsachenberieht unseres ganthunderts mit der Veröffentl 80 elnef liehe zus Pal et, cid ein n den bf nlit absolutes, Smpson, der Noe Hefe Iuteresse denen Smit diesem neuen bgehmitt den Jlemoireni e. Seite 8 MORGEN Juli 1950/ Nr. 10 — F AM IIIEN NACHRICHTEN An den Folgen eines tragischen Unfalles ist unser lang- jähriger Mitarbeiter, Herr Willi Sachs Regulierungsbeamter am g. Juli 1950 im Alter von 38 Jahren gestorben. Dstikiikk.egsu cue Hlobethaus Allzufrüh ist Herr Sachs aus einem arbeitsreichen Leben von uns gegangen. Wir verlieren in ihm einen treuen und aufrichtigen Arbeitskameraden, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Geschäftsleitung und Belegschaft der Allianz Versicherungs- A. G. Filialdirektion Mannheim Nach langem, schwerem Leiden verschied heute unsere liebe Mut- ter, Großmutter, Urgrogmutter und Schwiegermutter, Frau Maria Lambinus im 78. Lebensjahr. Man nheim- Waldhof, Nürnberg, den 12. Juli 1950 Rottarnenweg 6 Die trauernd Hinterbliebenen: Heinrich Schell u. Frau Frieda, geb. Lambinus Theo Lambinus und Frau sowie Enkel und Urenkel Freitag, den 14. Juli 1950, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Beerdigung: Mannheim. DANKSAGUN G Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines ge- liebten Vaters, unseres eben Opas, Herrn Nikolaus Beckenbach sage ich auf diesem Wege allen meinen innigsten Dank. Beson- ders herzlichen Dank den Herren Kollegen vom Hauptzollamt Mannheim sowie den Herren des Vorstandes der Kranken-Ver- sicherung V. a. G.„Nothilfe“ Mannheim für die letzte Ehrung. Mannheim Feudenheim, den 18. Juli 1950 Wimelmstraße 83 Luise Maria Schmitt Witwe, geb. Beckenbach sowie Kinder Günther und Marliese und Angehörige Gott, der allmächtige Vater, nat Unsere liebe Mutter, Schwieger- mutter, Oma und Uroma, Frau Eud Ellsabein Hatzenmaler nach kurzem Leiden im Alter von nahezu 89 Jahren in die Ewꝛigkeit abberufen. Mannbeim-Lindenhot, 12. 7. 1950 tersheim 51e trauernden 5 Hinterbliebenen: Fam. Wilh. Katzenmaier, Ludwigshafen a. Rh., Hochfeldstraße 23 Fan, Ludwig Katzenmaler, Frankfurt a. M. Enkel und Urenkel sowie alle Anverwandten Die Trauerfeier findet am Frei- tag, 14. Juli 1980, um 14.00 Uhr, in der Friedhofhalle in nm. Feudenheim statt. Am 9. Juli ist meine liebe Mut- ter, Schwiegermutter, Grogmut- ter, Urgroßmutter und schwe- ster, Frau Kath. Egly Wwe. im 34. Lebensjahre von uns ge- Zangen. Feudenheim, Scheffelstraße 13 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Paula Starke, geb. Egly Die Beerdigung hat in aller 5 Stille stattgefunden. 5 [Deaf tffauzz zue? Statt Karten! Tiefbewegt über die herzliche Anteilnahme sowie die vielen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lb. Mutter, Frau Ida Engelhardt sagen wir allen unseren auf- richtigsten Dank. Mnhm.-Käfertal, den 13. Juli 1950 Baumstraße 11 Agnes Engelhardt und Angehörige Fabrikneue Volkswagen Vermiet. an Selbstfahrer, Büchner & Co., Rheinhäuserstr. 14, T. 4 02 84 28-PS-Deutz-Diesel- Schlepper, in s. gutem Zust. verk. Schwarznecker. Schifferstadt, Bahnhofstraße 102. Von Privat an Privat! 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Juli 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Oeffnung der Reserven erschöpft aller Hamsterer Mit 1 Zwischen 800 000 und 1 000 000 Tonnen Weizen- und Roggenvorräte dürkten in der pizonalen Reserve, wenn Berechnungen gut- informierter Stellen stimmen, vorhande sein. Das ist ein Quantum, das ausreichend ist zur reichlichen und lückenlosen Versor- gung der Bevölkerung auf die Dauer von mehr als einem halben Jahr, wenn das Aufkommen der inländischen Produktion der jetzt einsetzenden Ernte hinzugerechnet Wird, sogar für dreiviertel Jahr. Der gestiegenen Nachfrage auf dem Ge- biete der Getreideprodukte könnte somit entsprochen werden, wenn die Zuteilungen der diese großen Vorräte verwaltenden Stellen flüssiger würden. Daß sie nicht flüssig sind, ist darauf zurückzuführen, daß — Wie ein Sprecher der Regierung in Bonn zutreffend erklärte— auf dem Gebiete der Getreide- und somit auch der Brotwirt- gchakt gegenwärtig ein Vakuum herrscht, das zu überbrücken ohne entsprechende Vollmachten anscheinend selbst Persönlich- keiten im Ministerrang unmöglich ist. Grotesk könnte diese Situation genannt werden, wenn sie nicht traurig wäre. Noch trauriger vielleicht dadurch, dag sie sich auch auf anderen Gebieten widerspiegelt, dag z. B. von 40 000 t Oel noch 30 000 t den verarbeitenden Fabriken vorenthalten wer- den, weil ja, weil die Sache mit der Mar- garineausgleichsabgabe noch in der Schwebe ist. Und mit dem Zucker verhält es sich ahnlich. Die Vorratshaltung verzeichnet einen Bestand von 180 000 Tonnen. Das ist, Wenn der Durchschnittsverbrauch je Kopf der Bevölkerung mit 62 Gramm(Stand vom Jahre 1936) angenommen wird, bei einer Be- völkerung von rund 50 Millionen Menschen, eine Reserve, die bis zum Ertrag der näch- sten Zuckerernte ausreichen müßte, umso- mehr, als gegenwärtig 100 000 Tonnen Roh- zucker- Importe verschickt werden, deren Verarbeitung zeitlich Anschluß an die nächste Ernte gewährleistet. Indes hat der Exrnährungsaus schuß des Bundestages das von vielen Seiten als monopolistisch, als unrationell, als zwangs- Wirtschaftlich bekämpftes Getreidewirt- gchafts-Gesestz des Bundesernährungsmini- stexiums angenommen. Wie der Bundestag und die Hohe Kommission sowie andere daran interessierten Stellen reagieren wer- den, steht noch offen. Es scheint aber zwei- fellos durch die Schaffung dieses plan- und zwangs wirtschaftlichen Instrumentes auf dem Ernährungssektor keine Möglichkeit mehr übrig zu bleiben, die Verteuerung von Getreide und Gerteideprodukten, die durch eine Rationalisierung des Warenverkehrs aufgefangen erden sollte, zu vermeiden. Das ist bedauerlich, denn es bestand die Hoffnung, im Wege des freien Wettbewer⸗ bes durch Abschaffung unnötiger Transport- kosten und Einsparung der in die Millionen gehenden Lagerkosten die Subventionsauf- wendungen wettzumachen. Nach der bisherigen Praxis war es 80, daß von Norten kommend das Brotgetreide im Süden unk Südwesten der Bundes republix vermahlen wurde, um dann als Mehl wieder nach Norddeutschland zu Wandern, soweit das Mehl nicht zum Ver- brauch am Vermahlungsstandort geblieben Wär. Dieser Zustand sollte weitgehend ab- Seschafkt werden. Die Einsparung der Rücktransportkosten, die Einsparung der Lagerhaltung sollte den Hisherigen Sub- ventionsaufwand auf wiegen, Daß am Rande die Hoffnung bestand. Mühlen und Bäcker würden mit Mahl- und Backlohnspannen bescheidener werden und somit mitzuhelfen, ener Verteuerung entgegenzuwirken, ist bekannt, wenn auch allen Beteiligten klar zen mußte, daß die Müller und die Bäcker nicht den ganzen Unterschied der Preise aus eigener Kraft tragen konnten. Es wird in diesen bewegten Tagen der Vebergangszeit, des gesetzgeberischen Vaku- uns, viel von Zwang gesprochen, der zur Heilung des Zustandes angewandt werden mügte. Mitunter dünkt, daß die Nervosität zum typischen überstürtzten Fehldenken führt. Wäre es nicht besser. à tout prix die ngangs dieses Artikels erwähnten großen Reserven einfach freizugeben. bis des Ver- brauchers Kaufkraft, so erschöpft ist, daß er einkach nicht mehr weiter einkaufen kann? Vom sozialen Standpunkt aus wäre les derechtigt, denn die, die heute Angst- einkäute tätigen, gehören nur in Einzel- fällen den Arbeiterkreisen an, sind sozial sutgestellt und in der Lage, den Verlust sie bei u ertragen, den Einkäufen zu am Bonner Badestrand:„Es ist nur für die Sommersaison, Bruder Erhard...“ höheren Preisen, Preisen erleiden. Es darf eines nicht vergessen werden, in kurzer Zeit läuft die inländische Ernte an und diejenigen, die da heute noch teuer kaufen, werden bald erkennen müssen, daß sie Wieder einmal— so wie oftmals wäh- rend der seit dem Tage X verflossenen Zeit einer Psychose erlagen, die sie bares Geld kostete. Es entwickeln sich nämlich bei der schleppend vor sich gehen den, und von Hindernissen gekennzeich- neten Befreiung der Ernährungswirtschaft von Reglementierungen und Zwangswirt- schaft Dinge, die der bereits durchexer- zierten Freigabe gewerblicher Güter aufs Haar ähneln. Wer erinnert sich nicht lachend fröhlich oder trüb, je nachdem er draufgezahlt hat oder nicht— jener Zeiten, da ein Ei 50 bis 60, ja sogar mitunter 80 Dpf. oder 1. DM kostete? Wer erinnert sich nicht der Zeit, Selbst zu überhöhten in der der Preisindex gewerblicher Güter im Durchschnitt 170 bis 180 Prozent des Standes des Jahres 1938 betrug, wähfend er jetzt auf 121 bis 125 Prozent herunter- gegangen ist? Durch FHilfsmahnahmen, „Preisspiegel“ und nie effektiv zur Durch- führung gekommenes Jedermann- Programm, wurde damals vorübergehend Erleichterung geschaffen. Nicht aber durch Rückfall in Systeme, die bereits überwunden sind, die überwunden werden sollen, deren Ueber- windung anläuft. Eines darf nämlich bei der Behandlung all dieser Fragen nicht vergessen werden, das Billigkeit nur das Resultat sein kann erhöhten Wettbewerbes und verbes- serter Leistung, sowie verminderter Kosten. Wenn dieser Grundsatz eingehalten wird, dann ist nicht zu befürchten, daß Preise ins Uferlose steigen und jener Pessimismus sich bewährt, der Menschen veranlaßt, das Gegenteil von dem zu tun, was zu tun not- wendig ist. Gott sei es geklagt. Vom Verbraucher bis zum Parlamentarier, vom Kaufmann bis zum Verwaltngsbeamten werder gegenwär- tig Notwendigkeiten achtlos beiseite ge- schoben und wird nur„nervös“ reagiert. Vielleicht weil sich die Ereignisse all- zusehr zusammendrängten, vielleicht weil dle Zeit fehlte, um kühl und oründlich zu überlegen. Aber das sind Chock wirkungen, die erfahrungsgemäß vorübergehen. Der richtige Weg ist beschritten worden, möge er beibehalten werden, eingedenk der Tatsache, daß es im menschlichen Leben heute zwei Arten von Unglück gibt die Dummheit die Furcht vor der Freiheit F. O. Weber. Die Rechnung mit den Mehlimporten als Hilfs maßnahme gegen Auswüchse der Nervosität Als vor nicht allzulanger Zeit in Mann- heim Mehl noch sehr schwer zu teuren Preisen erhältlich war— der Doppelzentner kostete damals 100 DM— entschlossen sich einige mutige Männer aus Bäcker- und aus Handels- Kreisen den damals noch illegalen Weg zu beschreiten. Sie gingen dem Ursprung des „Schwarzen Mehles“ nach, gelangten in die Pfalz und kauften für 50 DM je Doppel- Zentner eine entsprechende Menge Mehl, die dann nach Mannheim geschmuggelt zuzüglich Transportspesen und Handelsspanne um etwa 53 bis 55 DM verkauft, dem Schwarzhandel ein Ende bereitete. Das war eine markt- regelnde Maßnahme, deren Gesetzwidrig- keit nur darin bestand, daß damals noch eine Doppelzone und eine französische Zone bestand, während wir heute die Luft der Bun- desrepublik atmen. Als Hilfsmaßnahme gegen die gegen- wärtige Lage auf dem Mehlmarkt wird übrigens seit etwa einem Monat auch in den Spalten dieses Wirtschaftsteiles— die Möglichkeit von Mehlimporten erwähnt, die Grenzen zu überwinden, die den Mehl- import unmöglich machen. Vorweggenom- men sei, daß niemand daran denkt, viel- leicht statt aller Getreideimporte nur Mehl einzuführen. Deutschland hat in Vorkriegsjahren, besser gesagt, bevor durch das national- Sozialistische Regime besondere Verhältnisse geschaffen worden sind, regelmäßig Weizen- mehl eingeführt. In Zeitläuften. in denen vom„freien Handel“ die Rede ist, dürften also auch diese Einfuhren wieder aktuell werden. Die mit den Usa bestehenden Ab- machungen sehen die Einfuhr von 1,7 Mil- lionen Tonnen Weizen vor. Wären die ur- sprünglich im internationalen Weizenab- kommen vorgesehenen Mengen von 125 Pro- zent Mehl eingeführt worden, dann hätte sich nachstehende Rechnung ergeben: 12,5 Prozent von 1.7 Millionen Tonnen, ergäben 212 500 Tonnen Mehleinfuhr. Die Herstellung dieses Quantums Mehl erfordert bei 7oprozentiger Ausmahlung rund 297 500 Tonnen Weizen. Der Weizenpreis je Tonne 5 eif Rotterdam 75 Dollar. das ist umgerechnet auf 297 500 Tonnen 22 312 500 Der Mehlpreis hingegen beträgt first clear, eif Rotterdam 84 Dollar je Tonne, das ist bei 212 500 Tonnen 17 450 0009 Mithin hätte die Welzenmehlein- fuhr eine Einsparung von etwa gebracht. 5 000 000 . 5„Dollar, 4. Allerdings ist diese Rechnung nicht ganz ohne Schwierigkeiten, denn bei einer Ver- mahlung von Importgetreide fällt auch Kleie ab. Es müßten also rund 80 000 Tonnen Kleie zusätzlich eingeführt werden, dies macht bei einer Kalkulation von 40 Dollar je Tonne rund 3 200 000 Dollar Aufwand aus und ergibt eine Reinersparnis von etwa 1,8 Millionen Dollar. Im Rahmen des freien Wettbewerbs, im Interesse einer gesunden und organischen Preisbildung auf dem Getreide-. Brot- und Mehlmarkt wird es erforderlich sein, an diesem Vorschlage nicht achtlos vorbeizu- gehen. Wie weit von den Mehleinfuhren Gebrauch gemacht werden muß, um den vird dann die sich Markt heilsam zu beeinflussen. Abhängig sein von den Kreisen, dem Wettbewerb zu fügen haben und sich fügen können, ohne hierbei zugrunde zu gehen. 1) Die Erklärung für die an sich ungewöhn- liche Tatsache, daß der Mehlpreis für in Europa verlangte Typen unter dem Preis ungemahlenen überseeischen Weizens liegt, ist einfach: Durch die Ausmahlung der in Nordamerika verlangten Mehltypen fallen bei den amerikanischen Mühlen große Mengen, in USA nicht gängiger Mehle an, die von den Mühlen doch irgendwie abgestoßen werden müssen. Auf Grund der für die ameri- kanischen„Patentmehle“ erzielten hohen Preise können diese unerwünschten Mehle zu einem besonders niedrigen Preis abgegeben werden. Bei der Verschiffung von Mehl entfällt die Fracht für die etwa 29 Prozent betragenden Kleie-Mengen und Nachmehle, die für die menschliche Er- nährung wertlos sind, für die aber Fracht bezahlt werden muß, wenn der Weizen ungemahlen ver- schifft wird. 5 Preis vorschriften besitzen nach wie vor Rechtskraft Ueberhöhte FBTeise werden geahndet Das Wirtschaftsministerium Württemberg-Baden hat die Preisüberwachungsstellen angewiesen, Preiserhöhungen für Getreide, Mehl, Brot und sonstige Getreideerzeug- nisse nicht zu dulden. Die bisherigen Preis vorschriften besitzen nach wie vor Rechts- kraft. Preisänderungen können erst eintreten, wenn diese vom Bundeswirtschafts- ministerium angeordnet und im Bundesgesetzblatt oder Bundesanzeiger veröffentlicht sind. Die Preisbehörden des Landesbezirks Baden werden bei Preiserhöhungen Buß- geldverfahren einleiten. Verarbeiter sind ad n derer Ansicht Beim Backgewerbe in der Bundesrepublik besteht nach bisher vorliegenden Berichten die Absicht, die Preise für Brot und Brötchen noch in Ein Sprecher des Bundesernährung erhöhen. dieser bzw. Anfang nächster Woche zu s ministeriums hat erklärt, daß die Bäckereien noch auf Wochen hinaus mit Mehl zum alten Preis versorgt seien. In Hannover wird vom 12. Juli an eine Brot preiserhöhung von drei bis fünf Pfennig für ein Drei- Pfundbrot, gestaffelt nach Brotsorten, vorgenommen. Die Bäckerinnung in Braun- schweig hat beschlossen, den Preis für ein Drei- Pfundbrot um drei Pfennig und den Brötchen- preis um 0,5 Pfennig zu erhöhen. zu Preisher und um ebracht sei. burger und die Frankfurter Tür drei bis vier Wochen ausr Preises ang Die Har Ke Ke trägt. Die Brotpreiserhöhung Pfennig für ein Drei-Pfundbrot betragen. In verschie denen rechnet man ebenfalls mit einer Erhöhung des Brotpreises. eee bereits zu Besinn dieser Woche ist darauf hin, daß Mehl bei der augenblick lichen Witterung keine lange Lagerung ver- von Rheinland- Westfalen Ie Bonn ist es bereits am 11. Juli Bezirken aufsetzungen gekommen, und zwar um durchschnittlich 10 Prozent für Weißbrot eben bis zehn Prozent für Roggen brot. in diesem Zusammenhang darauf hin, daß ein Käuferstreik bei einer Ein Sprecher der Bundesregierung weist Erhöhung des Brot- en sind der Ansicht, daß die Mehlvorräte höchstens für etwa zehn Tage. Einige neues Mehl kaufen müssen. Man Wird bei den neuen Mehlpreisen voraussichtlich etwa sieben Nach Ansicht der Mannheimer Bäckerinnung ist mit einer sofortigen Preiserhöhung für Brot zu rechnen da auch hier die Mehlvorräte nur für einige Tage ausreichen. Aus Stuttgart wird berichtet, daß die Vorräte sehr verschiedensind. Mit Brotpreiserhöhungen ie Württemberg- Baden Nürnderg. ist am Anfang nächster Woche zu rechnen. Das Gleiche gilt für In Berlin ist im Gegensatz zu Westdeutschland vorläufig keine Erhöhung der Brotpreise zu erwarten, da auf Anordnung der alliierten Kommandantur für alle Nahrungsmittelzweige mindestens ein Vorrat für zwei Monate vor handen sein muß. „Kredit-KRlima“ muß günstig sein Die nationalen und internationalen Kredit- institute haben bei weitem nicht ihre Aus- leihekapazität voll ausgenutzt, erklärte der amerikanische Delegierte im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, Isidor Lu- bin, in einem Referat über die Finanzierungs- methoden des technischen Hilfsprogramms der UNO. 80 verfüge die Export-Import-Bank über eine unausgenutzte Leihkapitalreserve von über 800 Millionen Dollar, die zur Unter- stützung wirtschaftlich rückständiger Gebiete verwendet werden könnte. Die Weltbank sei in der Lage, wenigstens noch 2,25 Milliarden Dollar auszuleihen. Die wünschenswerteste Form internationaler Investierung ist nach amerikanischer Ansicht die private Kapitalanlage. Diese erfordere allerdings, so sagte Lubin, ein für solche Investitionen günstiges Klima. Es genüge aber nicht, daß den Bedarfsländern die finanzielle Hilfe von außen injiziert wird, sondern eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung erfordere vor allem vorausschauendes Handeln und Or- ganisation im Innern. Das gelte vor allen Dingen für die Verbesserung der Bank- und Kreditsysteme und den Anreiz zur Spartätig- keit. Das soziale Denken der Welt ist nach An- sicht Lubins in ein neues Stadium getreten. Dies zeige sich darin, daß Länder, die jetzt am Ausgangspunkt ihrer wirtschaftlichen En- wicklung stehen, die unheilvollen sozialen Verwicklungen der Industrialisjerung zu ver- meiden suchen und ihre Völker mit„Maschinen und Butter“ zugleich versorgen. 4,6 Mill. Tonnen Auslandserze beleben deutsche Eisenin dustrie Mit der Wiederaufnahme der Eisenerzver- schiffungen von den schwedischen Häfen haben vom April an die Zufuhren an Auslandserzen in die Bundesrepublik wieder in verstärktem Umfange eitigesetzt. Aus den mit Schweden, Spanien. Brasilien und anderen Erzländern bisher abgeschlossenen Kontrakten über die Lieferung von rund 4,6 Mill. t Auslandserzen für das laufende Jahr sind bis Anfang Juli 1950 rund 1,4 Mill. t in Rhein-Ruhr-Hs fen Urgeschlagen worden. Im Juli rechnet man mit einer Zufuhr an Auslandserzen von etwa 400 000 t. Mit Schweden sind bisher Kontrakte über etwa 3,5 Mill. t Erze mit durchschnittlich 60% fe unterzeichnet worden. Mit einigen mittel- schwedischen Eisenerzgruben schweben noch Verhandlungn über Erzkäufe für die Ruhr- Werke. Nach längerer Zeit ist nunmehr auch wieder ein Abschluß für 50 000 t Eisenerze aus Neufundland(Wabana) mit 52 Prozent fe zu- stande gekommen. Der Zugang an Inlandserzen für sämtliche westdeutschen Hüttenwerke beläuft sich zur Zeit monatlich auf etwa 650 000 t mit einer Spitze von 755 000 t im März. Die Ruhrhütten- werke haben sich in einer kürzlich verlänger- ten Absprache verpflichtet, vom deutschen Erz- bergbau ab 1. Mai für ein weiteres halbes Jahr monatlich 420 000 t Erze mit einem fe-Gehalt von 27 Prozent) abzunehmen. die aber unzulänglich ist Der Westdeutsche Stahl- und Eisenbau ver- zeichnete 1949 mit seinen 420 Firmen eine Pro- duktion von etwa 430 000 Tonnen im Werte von 490 Millionen DM gegenüber 1,2 Millionen t im Werte von 700 Mill. RM 1936. Erst gegen Ende 1949 und Anfang 1950 hat sich eine leichte Belebung ergeben, in die auch eine gewisse Stetigkeit durch die sich lamgsam bemerkbar machende Besserunng der finanziellen Lage gebracht werden konnte. Man hofft, auch die in einzelnen Sparten noch feststellbare Unter- beschäftigung in absehbarer Zeit ausgleichen zu können. 5 Die Preise der Erzeugnisse, vor allem im Stahlbau, sind nach Ansicht der Industrie un- zureichend und liegen zum Teil unter den Selbstkosten. Neben dem Geldmangel liegt der Grund im Fehlen von Aufträgen, was auch bei kleineren Objekten zu schärfsten Preiskämpfen führt. Die Materialkosten sind demgegenüber um 100 Prozent gestiegen. Ein Auspendeln mit dem Ziel auskömmlicher Preise wird von der Industrie als notwendig erachtet. Ie den ersten Nachkriegsjahren fiel dem Stahl- und Eisenbau bei der Beseitigung der Kriegsschäden eine überaus wichtige Rolle zu. Insbesondere waren Brücken und Hochbauten Wieder herzustellen und die Verkehrswege in Ordnung zu bringen, Das Bild änderte sich nach der Währungsreform. Insbesondere von öffentlichen Bedarfsträgern wurden gegen Ende 1948 zahlreiche Aufträge sistiert oder sogar zurückgezogen, Ungeachtet der verschlechterten Lage wurden Entlassungen von Arbeitskräften nach Möglichkeit nicht vorgenommen. Anspruch des Grundbesitzes a uf einen gerechten Preis bei Enteignungen verteidigte der Präsident des Zentralverbandes der Haus- und Grund- besitzer, Dr. Hans Schumacher, im Zusam- menhang mit dem Wohnungsbaugesetz. Der zu steuerlichen Zwecken und zu einem weit zu- rück liegenden Zeitraum ermittelte Einheitswert müsse als Grundlage für die Berechnung bei Enteignungen schärfstens abgelehnt werden. Heel. Agrarimporte aus Polen Infolge der vor kurzem in Frankfurt am Main erfolgten Verlängerung des deutsch-pol- nischen Handelsvertrages werden insgesamt Lebensmittel für 26,34 Millionen Dollar nach Westdeutschland eingeführt werden.“ Die Einräumung eines Kontingentes für Schweinefleisch von 4,8 Millionen Dollar war z war nicht zu vermeiden. Dadurch ist es jedoch gelungen, den Import von Roggen für 13 Mil- lionen Dollar, Hafer und Gerste für 300 500 Dollar und Zucker für 3 Millionen Dollar sicherzustellen. Ferner werden unter anderem eingeführt: Eier für 3 Millionen, Geflügel für 600 000 und Kartoffelstärke für 300 000 Dollar. Henschel will abbauen Der unzureichende Auftragsbestand hat die Betriebsleitung der Henschel-Lokomotivwerke in Kassel veranlaßt, weitere Personalentlassun- gen in Aussicht zu nehmen. Es soll schon in den nächsten Tagen ein grundlegender Per- sonalabbau eingeleitet werden, dessen Aus- maß von der weiteren Auftragserteilung ab- hängig sein wird. Die Betriebsleitung klagt insbesondere über den Mangel an Bundes- bahnaufträgen. Wenn die Bundesbahn weiter mit Bestellungen zurückhalte, sei für die Hen- schelwerke die Exportbasis gefährdet. Schule der Einzelhandelskaufleute wird in Gehrden bel Hannover errichtet, wie der Einzelhandelsverband Niedersachsen mit- teilt. Die Kurse werden voraussichtlich im Herbst beginnen. Es sind Wochenendkurse für selbständige Kaufleute, Lehrgänge für Gehilfen und vierwöchige Kurse für Lehrlinge vorge- sehen. Die bisher in Syke bei Bremen dürch- geführten Kurse für Einzelhändler werden im Herbst eingestellt. Staat darf Butter horten 10000 Tonnen glücklich eingelagert Die Einlagerung von Butter im Bundesge- biet hat gegenwärtig mit 10 000 Tonnen bereits ihren diesjährigen Höhepunkt erreicht. Da in diesem Jahr die Milchschwemme früher als in anderen Jahren eintrat, hat der Butter- markt nicht die Belastung erfahren, die man im Frühjahr befürchtete. Entsprechend dem natürlichen Ablauf der Milchschwemme rech- net man in Kürze mit dem Abschluß der Ein- lagerungsaktion. Auch die Buttervorräte der Absatzzentralen, die Anfang Mai 5000 Tonnen betrugen, sind auf rund 1700 Tonnen zurückgegangen. Wäh- rend in früheren Jahren im Juni die Milch- anlieferung gegenüber Mai um 15 bis 20 Pro- zent zunahm, betrug die Steigerung im Juni 1950 nur fünf Prozent. Zur Entlastung des Buttermarktes dürften ferner die Erhöhung des Milchkonsums sowie der erhöhte Fettge- halt der Trinkmilch und die Einstellung der Butterimporte beigetragen haben. „Drohendes“ Ueberangebot auch am Fleischmarkt Der Vorsitzende des Deutschen Fleischer- bundes, Bundestagsabgeordneter Fritz Men- sing, sprach auf dem Landesverbandstag des schleswig- holsteinischen Schlachtergewerbes in Flensburg von einem gefährlichen Pruck Nord- amerikas auf den Welternährungsmarkt. Dieser sei durch zwei Rekordernten und eine dritte, die erwartet wird, erzeugt worden. Gegen- wärtig befinden sich nach Angabe Mensings in den USA 90 Millionen Schweine, Schmalz und Speck seien in Amerika„bessere Abfall- Produkte“, von denen sich große Mengen in den Händen der amerikanischen Konzerne be- finden. Nicht nur die USA, sondern auch Frankreich und Dänemark warteten auf einen offenen deutschen Markt. Die deutsche Land- wirtschaft müsse diese Entwicklung erkennen. Mensing wandte sich weiter gegen das„Aus- pfunden“, das vom Handwerk nicht geduldet werden könne. Unter Auspfunden verstehe man die Lieferung von Lebensmitteln— hier vor allem von Fleisch— unmittelbar vom Er- zeuger an den Verbraucher. Mensing lehnte ferner das Mitbestimmungsrecht ab, da es im Handwerk noch nie Gegensätze zwischen Ar- beitgeber und Arbeitnehmer gegeben habe. Ein Vertreter des schleswig-holsteinischen Ernährungsministeriums teilte auf dem Schlach⸗ tertag mit, daß wahrscheinlich bald mit einer Rahmenanordnung des Bundes gegen das Aus- pfunden gerechnet werden könne. 200 000 Tonnen Kartoffeln a us der Bundesrepublik nach Frankreich Ueber den Export einer größeren Menge Speisefrühkartokfeln aus dem Bundesgebiet nach Frankreich finden Verhandlungen zwischen dem Bundesernährungsministerium und den zuständigen französischen Stellen statt, um das derzeitige deutsche Ueberangebot aufzufangen. Wie verlautet. soll französischerseits bereits die Importlizenz für 20 000 t vorliegen, während die Exportlizenz des Bundesernährungsmini- steriums erst in diesen Tagen erwartet wird. Infolge der niedrigen Preise für deutsche Früh- kartoffeln besteht begründete Aussicht, daß Holland und Italien nicht zum Zuge kommen werden, während Belgien, das ähnliche Preise Wie Deutschland notiert, infolge des geringen Anfalles zur Zeit keine Exportmöglichkeiten hat. Man erwartet, daß durch diese Maßnahme die in den letzten Tagen stark rückläufigen deutschen Frühkartoffelpreise auf einen für die Landwirtschaft tragbaren Stand gebracht werden und daß die gute Ernte einer zweck entsprechenden Verwendung zugeführt wird. Großbritanniens Freiliste a uch Deutschland gegenüber grobh zügig Der britische Schatzkanzler Sir Stafford Cripps kündigte vor dem Unterhaus an, daß Großbritannien die Erfüllung seiner Verpflich- tungen aus der europäischen Zahlungsunion unverzüglich ins Werk setzen werde. Die Bundesrepublik Deutschland habe ihren Handel mit gewissen Ländern weitergehend liberali- siert als mit Großbritannien. Wenn jedoch die gegenwärtigen deutsch- englischen Verhand- lungen zu einem Abkommen führen, das die von Westdeutschland den Konkurrenten Groß- britanniens gewährten Vorteile auf dieses Land ausdehnt, so sollte Großbritannien nach Meinung des Schatzkanzlers seine Freiliste auch gegenüber der Bundesrepublik anwenden. Sir Stafford Cripps kündigte an, daß Groß- britannien seine Freiliste vom 17. Juli an auch gegenüber der belgisch- luxemburgischen Wirt- schaftsunion und dem belgischen Kongo für Waren anwenden werden, deren Einfuhr aus anderen OEEC-Ländern bereits liberalisiert ist. Frankfurter Effektenbörse vom 12. Juli Nach der Abwärtsbewegung der letzten Zeit machte sich auf dem ermäßigten Kursniveau etwas Rückkaufsneigung bemerkbar. Die Verkäufe kamen nahezu zum Stillstand und die gestrigen Kurse waren meist gut gehalten. Von führenden Papieren konnten u. a, unverändert gehandelt werden: AEG, Aschaffenburg Zellstoff, Buderus, Demag, Eßlinger Maschinen, Harpener, Schering, Löwenbräu, Siemens VA. Vereinzelt setzten sich leichte Erholungen durch. Monthne bis auf Rhein- stahl, die ½ Prozent niedriger einsetzten, aber nach Kurs wiede zu 46 vergebens gefragt waren, wieder bis ½ Prozent gebessert. Siemens Stamm, die 4 Prozent unter Vortag eröffneten, konnten im Verlauf um 1 Prozent auf 40 aufsteigen. Höher bewertet wurden Holzmann und Lanz je plus 1 Prozent. Metallgesellschaft plus/ Prozent, Salzdetfurth ½ Prozent und Zellstoff Waldhof 4 Prozent. Grün& Bilfinger wurden nach 53 am 30. Juni erst zu 48 aufgenommen. Niedriger lagen kerner: BMW um 2 Prozent, Dt. Erdöl A Prozent, Conti Gummi und Lahmeyer je ½ Prozent, sowie Rheinmetall um ½ Prozent. Großbanken noch un- entwickelt, Kurse etwa unverändert taxiert. Von Montanen ausgehend. setzte sich im Verlauf der Börse eine freundlichere Tendenz durch. Zum Teil machte sich schon wieder Materialmangel bemerkbar, welcher zu Rurserholungen bis 2% führte, so bei Eisenhütte Köln, die mit 35 bezahlt wurden. Rheinstahl zogen um 1 Prozent auf 46%, Mannesmann um 1½ auf 46 und Hoesch um 1½, Prozent auf 46 an Stahſwerein blieben bei 42 vergeblich gesucht und gute Hoffnung im Verlauf bis 52 gehandelt. Großbanken uneinheit⸗ lich, während Commerzbenk bei 21½ 1½ Prozent gufholen konnte, gaben Dresdner Bank% Prozent auf 17 nach. Schiffahrtswerte und Versicherungen still und unverändert. Am Rentenmarkt Industrie- obligationen nicht ganz einheitlich. — * D l am iA. EBURCE G U ON gouf der klossischen 3,3 Km Rundstrecke in Dieburg, füt Absweis- und Lizenzfahret: Ausweisfohrer- Rennen: Somstog, den 15. 7, 14 Uhr Lienz fahter- Rennen etstmolig öber 100 b Jonntog, den 16, cb 10 Uhr kKorten im Votverkouf on den bekongten Sportkorlen- Vorverkoufztellen in jeder Stadt. 10 MORGEN Donnerstag, 13. quli 1950/ Nr. Die Not der Gold- und Silberschmiede Ungenügende Nachdem Bayern, Niedersachsen und n dazu übergegangen waren, bei allen tentlichen Bauaufträgen einen Betrag von ein bis Küns 11 er zwei Prozent für Werke bildender vorzusehen. hat der Bundestag bei Neu- und Umbauten des ebenso zu verfahren. In Württem- berg-Baden wurde für den gleichen Zweck derselbe Prozentsatz wie im Bund, näm- lich ein Prozent, zur Abwendung der Not des Kunstschaffenden Handwerks und zur künstlerischen Verbesserung der Bauten Lestselegt. Hier hat jedoch Finanzminister Dr. Kaufmann von vornherein erklärt, dag cht schematisch verfahren werden solle. Beispielsweise bei einem Forsthaus, das in einem abgelegenen Teil des Landes den Staat repräsentiere und nicht teuer komme, könne und müsse über ein Prozent Hin ngen werden, wenn der Zweck Wirklich erreicht werden solle. Handle es sich dagegen um technische Bauten wie Hallen und ähnlichem, die nicht repräsen- tativ für den Staat, aber verhältnismäßig teuer seien, so brauche man keineswegs ein Prozent aufzuwenden. Das Finanzmini- sterium werde ein Prozent als Normalbe- trag vorsehen, diesen aber je nach dem Falle unter- oder überschreiten. Bei der Landtagsaussprache wurde von dem zur SPD gehörenden Ministerialrat Pflüger darauf hingewiesen, daß bei 6kkentlichen Bauten nur einem Teil des Kunstschaffenden Handwerks und der bil- denden Künstler. die für die Zukunft wich- tig seien, geholfen werden könne. Er er- innerte beispielsweise an das ganze Gold- und Silberschmiedehandwerk, das heute vollkommen am Boden liege. „Die Hauptsache dafür ist wohl der Um- stand“, sagte er, daß der ERport kast ganz aufgehört hat. daß nur geringe Möglichkeiten gegeben sind, solche Erzeugnisse ins Ausland abzusetzen. Viel- leicht gelingt es durch die Absicht, jetzt in Chikago eine Ausstellung zu veranstal- ten, an der auch das deutsche Kunsthand- werke mit einer Kollektivausstellung betei- ligt werden soll, eine Besserung der Lage zu erzielen. Vielleicht ist es auch möglich, auf dem Wege über Paris, wo diese Dinge behandelt werden. auf dem Gebiet der Marktforschung im Ausland etwas zu er- reichen und auf diese Weise den genann- ten Kreisen wieder Absatzmöglichkeiten zu verschaffen. Jedenfalls ist es so. daß auch bei uns im Lande, mehr noch in Sch wä- bisch Gmünd als in Pforzheim, die Lage im Gold- und Silberschmiedehand- Werk außerordentlich schlecht ist. Meist Wirtschaftshilfe in Württemberg-Baden haben die Meister keine Arbeit mehr und die Gesellen können nicht mehr beschäftigt werden. Auch für die Lehrlinge besteht kaum eine Möglichkeit der erforderlichen Ausbildung. Ein großer Teil der Leute, die in diesem Beruf beschäftigt waren, ist heute als Notstandsarbeiter mit Pickel und Haue beschäftigt. Das ist eine Tätigkeit, die gerade für solche Kreise sehr unzweck- mäßig ist, da für diese Arbeit auch feine Finger erforderlich sind und es nicht vor- teilhaft ist, wenn Arbeiten verrichtet wer- den müssen, die mit einer Tätigkeit in die- sem Beruf wirklich in keinem Zusammen- hang stehen. Man hat versucht, für diese Kreise zum Teil in der Weise Arbeit zu schaffen, daß men sie mit der Industrie in Verbindung brachte, um ihnen Lohnaufträge zu ver- mitteln. Zum Beispiel können von den Goldschmieden in Industriebetrieben Löt- arbeiten und ähnliche Dinge gemacht wer- den. Es besteht aber die Schwierigkeit, daß sich die Betriebe auf eine solche Be- tätigung nur einlassen, wenn die Sicherheit besteht, daß diese Tätigkeit nicht nur vor- übergehend ist, sondern mit eèiner länge ren Dauer, mit einigen Jahren, gerechnet werden kann, weil sonst ein Disponieren in den Betrieben unmöglich wäre. Es ist daneben so, daß sich auch der Geschmack der Bevölkerung weitgehend geändert hat. Früher war es außerdem üblich, daß bei Hochzeiten, Kindtaufen, Jubiläen usw. Ar- beiten des Gold- und Silberschmiedehand- werks als Geschenke gegeben wurden. Das hat sich leider nicht erhalten. Vielleicht Könnte in Fällen, wo der Staat zu Jubiläen, zu 50jährigen Hochzeiten u. ä. einen Glück- wunsch darbringt, als Angebinde eine Ar- beit des Gold- und Silberhandwerks gege- ben werden. Auch Abzeichen für Tagun- gen usw. würde man dort gerne herstellen. Vielleicht könnten auch die Innungen des Handwerks und ähnliche Organisationen durch die Beschaffung von Pokalen usw. etwas für die Kreise tun. Jedenfalls sollte alles geschehen, was möglich ist, um auch diesen Kreisen so lange über die Not hin- wegzuhelfen, bis eine Aenderung der Wirt- schaftslage eintritt, damit verhindert wird, was leider im Laufe der Jahrhunderte des öfteren der Fall gewesen ist. daß die besten und wertvollsten Arbeitskräfte ins Ausland abwandern und dadurch Verluste eintre- ten für das eigene Land, die in jahrzehnte- langer Arbeit kaum wieder ausgeglichen werden könnten. Das ist aber nur ein Gebiet. Aehnlich liegen die Dinge bei der Keramik. Auch Städtisches Mäzenatentum Die Nach einer Erhebung des Deutschen Städtetages hat eine ganze Reinke von Städten in der Bundesrepublik wieder Freise zur Förderung künstlerischer Leistungen auf verschiedenen Gebieten ausgesetzt, nachdem die Geldreform die Grundlage zahlreicher derartiger Preise zerstört hatte. Wie der deutsche Städtetag in Köln dieser Tage mitteilte, hat die Stadt Braun- schweig den Wilhelm-Raabe-Preis für bedeutende Dichter persönlichkeiten zunächst mit einer Summe von 1000 DM, die nach Möglichkeit erhöht werden soll, erneuert. Außerdem ist ein Gerstaecker-Preis in der gleichen Höhe für die Autoren von Jugend- büchern ausgesetzt. Darmstadt verleiht gemeinsam mit dem Regierungspräsidenten den Georg- Büchner-Preis in Höhe von 1000 DM jähr- lich wechselnd an bildende Künstler, Schriftsteller und Komponisten. in Düsseldorf gibt es den Immer- Mmanmn-Preis für Literatur mit 5000 DM, der jährlich vergeben wird; den Cornelius-Preis für bildende Kunst, der mit je 5000 DM für Werke der Malerei und der Bildhauerei Ausgestattet ist, und den Robert-Schumann- Preis für Musik, der alle zwei Jahre eben- falls in Höhe von 5000 DM vergeben wird. Seit vielen Jahren ist der Frank- kurter Goethe-Preis, der in Höhe von wichtigsten Kulturpreise in der Bundesrepublik 10 000 DM verliehen wird, als eine der an- gesehendsten Auszeichnungen im deutschen und internationalen Kulturleben bekannt. Köln hat im vorigen Jahre den Kunst- preis der Stadt Köln in Höhe von 10 C00 DM (die gegebenenfalls auch geteilt werden kön- nen) und die Stephan-Lochner-Medaille ge- stiftet. Für beide Auszeichnungen ist eine be- stimmte Regelmäßigkeit der Verleihung nicht vorgesehen. Krefeld vergibt einen Preis von 2000 DM auf dem Gebiete der bildenden Kunst ohne Bindung an einen Jahresrhythmus. München verleiht jährlich je einen Preis für Literatur, für Musik, für Malerei und Graphik und schließlich für Plastik. Jeder dieser Preise beträgt 1500 DM. In Recklinghausen wird alljährlich anläßlich der Ausstellung des Künstler- bundes„Junger Westen“ ein Kunstpreis Verliehen. Wuppertal hat einen Kulturpreis von 5000 DM gestiftet. Der Hamburger Lessing-Preis für Literatur und Sprachpflege wird alle drei Jahre verteilt und beträgt 5000 DM. Die Liste der Kulturpreise ist nicht voll- ständig, da trotz mehrfacher Aufforderung bisher einige Städte noch nicht geantwortet haben. Einen Nachtrag gibt der Deutsche Städtetag zu gegebener Zeit heraus. dpa Die Stadtverwaltung ehrt den Vfl. Neckuaruu VUeberreichung der Ehrenplakette der Stadt an die Oberliga des VfL Neckarau Mannbeims Sportler dürfen sich glücklich Preisen. Mit all' ihren Sorgen und Wünschen Anden sie bei ihrer Stadtverwaltung ein offenes Ohr und jede nur denkbare Unterstützung. Die Stadtverwaltung weiß den Sport zu würdigen und sie ist unendlich stolz darauf, als einzige im gesamten Bundesgebiet drei Oberligavereine in ihren Mauern zu haben. In einer kleinen netten Gesellschaft, der Bürgermeister Trumpfheller präsidierte Ueli der mit Oberverwaltungsrat Kleemann, Prof. Langer, die Stadträte Bar ber, Ba u- mann, Breiling, Eisenhut, Mayer, Riegel, Or tb, Ott, Sautter und Sla- Ni a, sowie Dr. Hahn und Stadtamtmann Adler von der Verwaltung angehörten, wußte man im Volkshaus Neckarau den Wiederauf- stieg des VfL Neckarau durch die Verleihung der Ehrenplakette der Stadt Mannheim für besonders verdienstvolle Sportler, an die. Spie- ler der Oberligaelf des VfL Neckarau zu wür- digen. Es waren herrliche, gemütvolle Stunden, von sportlichem Geist und guter Kameradschaft getragen die Bürgermeister Trumpfheller mit krekklichen Worten einleitete. Er gratulierte der 1. Mannschaft und dem Vorstand des VfL zu der großen Leistung, trotz des Fehlschlages im Vergangenen Jahr in unverbrüchlicher Treue an sich Wũeitergearbeitet zu haben und nie das große, sich einmal gesteckte Ziel aus den Augen zu lassen. Die Stadt Mannheim ist stolz auf den VfL, der jetzt wieder zur höchsten Klasse im süddeutschen Fußball zählt. Diese Ehrung wolle ein Ansporn für die Spieler sein, neue große Taten zu vollbringen. Bürger- meister Trumpfheller wünschte dem VfL alles Glück, für den der 1. Vorsitzende Wo were it in bewegten Worten dankte. Führung und Betreuung, Harmonie uncl Kameradschaft herrschen beim VfL, der drauf und dran ist, in der Hoffnung auf Unter- skützung durch Spor tfonds und Sporttoto. 2 U- nächst durch freiwillige Arbeit seiner Mitglie- der, aus einer Wüste ein herrlich-modernes Spielfeld zu schaffen, auf dem Fußball, Tur- nen, Handball, Schwer- und Leichtathletik, neue, stolze Erfolge schaffen und den Sport- ruhm Mannheims weiter vertiefen werden. Der VfL ist in Neckarau fest verankert. Er ist und bleibt der große Faktor dieses arbeits- samen Stadtteils, dessen Bevölkerung hm am Tag des Feilbronner Sieges einen überwälti- genden Empfang bereitet hat und eine herz- liche Anhänglichkeit offenbar werden ließ. die, das sei den Männern um Spielführer Preschle — der Bürgermeister Trumpfheller im Namen seiner Kameraden ehrlichen Dank abstattete— ans Herz gelegt, niemals enttäuscht werden darf. Mit den Worten, stets das Beste zu geben, überreichte er als Gegengabe der Stadt Mann- heim das Bild der Ligaelf. Für den Badischen Sportbund Kreis Mann- heim überbrachte der Vorsitzende Becken- dort ist das Kunsthandwerk heute in einer überaus schwierigen Lage und auch hier kann mit den Maßnahmen. die der Finanz- minister angekündigt hat. nicht geholfen werden. Ich denke weiter an das Textil- gebiet, z. B. an die Kunstweberei. Diese Dinge sind sehr wichtig. Es handelt sich hier um wichtige Gebiete unserer Wirtschaft und um die Erhaltung wertvoller Kenntnisse. Zum Teil handelt es sich um Berufe, deren Erhaltung für die Zukunft von größter Bedeutung ist. Es wäre tief zu bedauern, wenn ganze Handwerkszweige zugrunde gehen müßten, weil infolge des Krieges eine unheilvolle Lage eingetreten E bld Schiller und Goethe Ein Theaterfragebogen Die Bühnen der Landeshauptstadt Kiel haben die von ihren Platzmietern ausgefüll- ten Fragebogen ausgewertet, die die meist gewünschten Komponisten und Dichter für die nächste Spielzeit ermitteln sollten. Bei der Oper steht Verdi an erster Stelle. Es folgen Mozart, Wagner, Lortzing, Weber, Puceini und Richard Strauß. Beim Schau- spiel wurden von den Platzmietern am mei- sten Stücke von Schiller und Goethe ge- Wünscht. Shakespeare steht an dritter Stelle und anschließend folgen Gerhart Haupt- mann, Zuckmayer, Ibsen, Shaw, Kleist und Hebbel. Millöckers„Bettelstudent“ und„Die Fle- dermaus“ von Johann Strauß werden bei der leichten Muse fast gleichviel gewünscht. Es folgen dann„Der Vogelhändler“ von Zel- ler,„Schwarzwaldmädel“ von Jessel,„Paga- nini“ und„Zarewitsch“ von Lehär. In regelmäßigen Abständen wollen die Kieler Bühnen künftig mit ihren Platz- mietern Diskussionen veranstalten, um die Beziehungen zwischen Theater und Publi- kum enger zu gestalten. Die Bühnen rech- nen damit, daß der Theaterbesuch durch die Bewohner der engeren und weiteren Um- gebung Kiels in der nächsten Spielzeit stei- gen wird. 1 Die Schriftstellerin Clara Viebig Unsere Väter lasen ihre Bücher mit Spannung und heimlicher Betroffenheit, die Mütter waren bei der Lektüre zuweilen gelind schokiert. Denn Clara Viebig nahm nicht gern ein Blatt vor den Mund: sie sagte rund heraus, was sie auf dem Herzen hatte. Und ihr Anliegen war die soziale Not, wie sie sich dem scharfblickenden Be- trachter bereits um die Jahrhundertwende unter einer Lasur gesellschaftlicher For- men beängstigend darbot. Der abendlän- dische Mensch war ins Weltalter der eman- zipierten Maschine eingetreten und die. Technik feierte ihre ersten Triumphe. Aber neben den Fabriken wuchsen auch die Massenquartiere des Industrieproletariats aus dem Boden— und da offenbarte sich nacktes Elend als die Kehrseite des allzu stürmischen Fortschritts. Die Reaktion der Literatur blieb nicht aus: es begannen die Dichter, ihr Augen- merk auf den Menschen des Alltags zu richten, Begriffe wie„Hochofen“ und„Gas- laterne“ tauchten in lyrischen Gedichten auf, die Säkularisierung der Poesie griff um sich, gefördert von der materialistischen Geschichtsauffassung des Marxismus, be- „günstigt vom Siegeszug der exakten Wis- senschaften und befeuert von ausländischen Vorbildern, mögen sie nun Zola oder Ibsen geheißen haben. Eine wirklichkeitsbesessene, am Gegen- ständlichen klebende Darstellungsweise gab so vor fünfzig Jahren dem deutschen Schrifttum unter der Devise des Realis- mus oder— in den extremen Formungen — des Naturalismus das charakteri- stische Gepräge. Ihr überragender Reprä- sentant war Gerhart Hauptmann, und es berührt seltsam, daß der große, schlesische Dramatiker auf dem Gebiet der erzählen- den Prosa keinen ebenbürtigen Partner ge- kunden hat. Was den Roman anbelangt, so war es bemerkenswerterweise eine Frau, die lange Zeit im Mittelpunkt des Inter- esses stand und die von der Kritik zeit- weise sogar an die Seite Gerhart Haupt- bach, die besten Glückwünsche. Redakteur Et 2z, als Sprecher der Presse, entbot im Namen der gesamten Tages- und Fachpresse dem VfL, seiner wackeren Liga und der tüchtigen Füh- rung der Fußballer, Sigrist, Stahl, Rehberger, Pölsterl und wie sie alle heißen, Turnervor- stand Karl Weckesser miteinbegriffen, freudige Glückwünsche. Der Abend klang in voller Har- monie aus. H. Sch. Versehrtensportgruppe Mannheim Die Uebungsabende der Mannheimer Ver- sehrtensportgruppe sind wie folgt festgelegt: Turnen, Gymnastik, Ballspiele und Gehschule jeden Montag ab 19.00 Uhr in der Wohlgelegen- schule. Schwimmen(wie bisher) jeden Mittwoch ab 17.45 Uhr im Herschelbad. Rasensport jeden Freitag und Sonntagvormittag auf dem Sport- platz der Sd Mannheim(Sellweiden). Die Gehschule in der Wohlgelegenschule (Montag ab 19.00 Uhr) findet für jeden inter- essierten Prothesenträger statt. Mannheimer Kegler erringen 7 Meisterschaf- ten. Hier muß es bei den Frauenmeisterschaften richtig heißen, 3. Leni Hirschmann, SV Waldhof. Ebenso ist bei den Vereinsmeister- schaften bei Frauen der Name Frau Leni Hirschmann(nicht Wienmann) richtig. Schwimmer-Europumeisterschuften in Wien gefährdet Vom 20. bis 27. August sollen im Wiener Praterstadion die Europameisterschaften im Schwimmen, Springen und Wasserball statt- finden. Diese Europameisterschaften 1950 haben den verantwortlichen Männern der LEN(Ligue Europeen Natation) schon beträchtliches Kopf- zerbrechen bereitet. Zunächst sollten sie in Ungarn stattfinden. Als aber Deutschland im Sommer vergangenen Jahres in die FINA und in die LEN aufgenommen wurde, Ungarn jedoch wegen der Einreise deutscher Schwim- mer Schwierigkeiten sah, entschloß man sich, die Meisterschaften neu zu vergeben. Holiand wurde vorgeschlagen, aber auch dort gab es Hindernisse. Italien stellte bereits mehrere Millionen Lire für die Austragung der Titel- kämpfe in einer oberitallenischen Stadt bereit, doch schließlich wurde Wien mit der Aufgabe betraut. Nun aber ziehen dunkle Gewitterwolken am österreichischen Horizont auf. England will seine Meldung zurückziehen und auch in Bel- gien ist man sich noch nicht ganz klar, ob man eine Mannschaft entsenden wird. Die kürz- lich in Berlin weilenden Schweden haben zwar gemeldet, doch auch sie sind sich noch nicht restlos schlüssig, ob sie die Reise nach Wien antreten werden. Die Wiener verantwortlichen versicherten zwar, daß sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch im Ostsektor Wiens s0 sicher fühlen könnten, wie in Abrahams Schoß. Aber bei der augenblicklichen Entwicklung der politischen Lage werden sich doch verschiedene Nationen überlegen, ob sie ihre Schwimmer in die österreichische Metropole entsenden werden. Der deutsche Schwimmverband, der zwar seine generelle Zusage für Wien bereits ab- gegeben hat, wird sich in den nächsten Tagen über die Entsendung seiner Teilnehmer klar werden müssen. Professor Eugen Szenkar der neue musikalische Oberleiter des Mannheimer Nationaltheaters, dessen Engagement Oberbürger- meister Dr. Dr. k. c. Hei- merich jetzt bekannt gab. „Wir sehen in Professor Szenkar eine mitreißende Persönlichkeit mit großer Ausstrahlung, die in der Lage ist, der hohen Quali- tät unseres Orchesters ge- reckt zu werden und vor allem auch der Oper einen neuen Schwung zu geben“, sagte er. In Mannheim sieht man seinem Kommen mit Spannung entgegen. Foto: Rosenbauer, Rio de Janeiro Eugen Szenkar ist geborener Ungar, diri- gierte an den Theatern in Budapest und Prag, sowie am Mozarteum in Salzburg, wurde dann Hofkapellmeister in Altenburg und war mehrere Jahre am Opernhaus in Frankfurt tätig, um dann die Leitung der Volksoper in Berlin zu übernehmen. An- schliebend war er mehrere Jahre General- musikdirektor in Köln und ging später ins Ausland. So dirigierte er in Paris, London, Brüssel, Wien, Moskau, Oslo, Kairo w Alexandria. 1940 gründete er das Bra nische Symphonie-Orchester in Rio de q neiro. Von dort aus hat er alle großen chester Amerikas dirigiert.— Die Alten Mannheimer werden sich erinnern, d Eugen Szenkar in den zwanziger Jam schon einmal nach Mannheim strebte u damals auch ein Gastspiel im Nation theater gab. N manns gestellt wurde: Clara Viebig er- Warb sich dazumal den Ehrentitel einer „Klassikerin des Realismus“. Und in der Tat Was überhaupt mit den Mitteln einer gegenstandgetreuen Abbildungstech- nik geleistet werden konnte, wurde von ihr geleistet. Bereits mit ihrem Erstlingswerk— den 1897 erschienenen„Kindern der Eifel“— be- kannte sie sich zum Naturalismus strenger Oberservanz und blieb ihm ein Leben lang treu. Bedingungslose Wahrhaftigkeit, un- geschminkte Reproduktion des Tatsächlichen Waren die richtungsweisenden Punkte ihres literarischen Programms. Und ähnlich wie bei Emil Zola, dem sie künstlerisch viel zu verdanken hat, kam auch in ihren Werken die soziale Anklage niemals zum Schweigen. In ihren Berliner Großstadtromanen Das tägliche Brot“ oder„Die Töchter der Hekuba“, die 1917 im Vorwärts!“ vorabge- druckt wurden) wies sie mit unerbittlicher Schärfe auf die Mißstände hin, die das ge- sellschaftliche Gefüge des Kaiserreichs von innen her auszuhöhlen drohten. Und in ihren grobangelegten Kulturpolitischen Schilderungen(„Die Wacht am Rhein“, Das schlafende Heer“) wurde sie zur nicht immer sonderlich bequemen Mahnerin des deutschen Gewissens. Man vermag heute kaum mehr zu ermessen, was es während der wilhelminischen Aera für eine Dame aus „Zutem Hause“, für die Tochter eines preu- Bischen Regierungsbeamten bedeutet haben mag, sich in die Arena des politischen Ge- schehens zu wagen. Und mögen auch viele von den Problemen, die voreinst die Ge- müter bewegten, inzwischen überlebt sein oder ihre Lösung gefunden haben, so bleibt es das Verdienst dieser klugen und mutigen Frau, mit zu den Wegbereitern einer wah- ren, auf gegenseitiges Verständnis gegrün- deten Humanitas gehört zu haben. Indessen erschöpft sich ihr Lebenswerk nicht in der Bedeutung, die sie als Sozial- Kritikerin im Rahmen ihrer Epoche besaß. Clara Viebig ist nicht nur als„Klassikerin Iuslosung zu den Deuischen Hochschul-Rudermeisterschale ES war interessant, einmal als stiller Be- obachter einer Arbeitssitzung des Mannheimer Regatta-Vereins beizuwohnen, der sich im Welde-Bräu mit den Vorbereitungen zu der am 2 3. Juli in Mannheim steigenden Deut- schen Hochschulrudermeisterschaften befaßte. Am gleichen Termin wird auch die Jugend-, Alte Herren- und Gig-Regatta im Mühlauhafen ausgetragen werden. Die Frage der nun einmal notwendigen Reklame löste eine besonders leb- hafte Debatte aus, da auch beim Regatta-Verein die Kassen nicht unerschöpflich sind. Auch die Bootsfrage bereitete manches Kopfzerbreclien, Schließlich hatte aber doch bei allen Anwesen den die Liebe zum Rudersport und der Idealis- mus., der einmal dazu nötig ist, gesiegt und alle Hindernisse waren aus dem Weg geräumt. Zum Gelingen einer guten Sache, die in erster e unserer Jugend dienen soll. In der anschließenden Diskussion beteiligten sich auch die Vertreter der Fach- und Tages- Presse. In sachlicher Form wurden die beider- seitigen Meinungen vorgebracht, die sicher viel dazu beitrugen, das Verhältnis des Mannheimer Rudersportes der Presse gegenüber auf einen möglichst gleichen Nenner zu bringen. Die Quintessenz der ganzen Sitzung war jedoch, daß am 23. Juli im Mühlauhafen 627 Ruderer in 105 Booten an den Start gehen und ins- gesamt 26 Rennen zwischen bekannten Clubs gefahren werden. Der Mannheimer Ruder- Ciup schoß dabei mit elf Nennungen im ersten Teil und die Universität Kiel mit sieben Nennungen im zweiten Teil der Rennen den Vogel ab. Ver- raten sei noch, daß die Eintrittspreise äußerst niedrig gehalten sind. W. L. Olympischer Etat bereitgestellt Für die Teilnahme deutscher Sportler an den nächsten olympischen Spielen 1952 ist von der Bundesregierung in Bonn vorsorglich ein be- stimmter Etat bereitgestellt worden, um die Beteiligung westdeutscher Sportler auch finau- ziell zu ermöglichen. Dies geht aus einem Brief hervor, den Ritter von Lex, der Verbindungs- mann zum nationalen olympischen Komitee und der Bundesregierung, an den Präsidenten des Sportkomitees Garmisch- Partenkirchen, den früheren Bob weltmeister Hanns Eilan, richtete. Kilian knüpfte daran die Hoffnung, dag Bonn auch die Internationale Wintersport- woche 1951 finanziell unterstützen werde, da im 2 u Geburtstag tich und Sen Remo sind dlese Etappenziel, ihrem neunzigsten des Realismus“ in die Literatur gesch eingegangen, sie ist auch als Dichten ihrer Heimat, der rauhen Eifellandschi jung und lebensvoll geblieben. I eigentliche Meisterschaft bewies sie in d schlichten und ergreifenden Komposit von Mensch und Natur. Die Erzählung von Mosel und Rhein sind von echter H matliebe beseelt— von einer innigen N gung zu den windumtosten Höhen der i und zu den stillen, einfachen Menschen, d dort ihrem Herrgott und ihrem Tage leben. Hier schlägt das Herz der greis Künstlerin, die mit Berlin, wo sie hel lebt, ihrem eigenen Bekenntnis nach verheiratet“ ist. Und wenn es gilt, ihr neunzigsten Geburtstag. am 17. Juli Wort des Dankes zu sagen, so mag Dank in erster Linie der Erzpoetin eh deutschen Landschaft gelten. Joh. Sch Kulturnachrichten Die Klavierklassen Maria Degen vel stalten unter Mitwirkung von Lilo BU (Sopran) am Sonntag, dem 16. Juli(18.00 U im„Löwen“ in Käfertal ein Schülerkon Elsbeth Mang-Kinzler, die Tochter desen so beliebten Mannheimer Baßbuffo Karl Ma singt am Samstag, dem 15. Juli(10.45 Uhr E 11.45 Uhr) in der Konzertstunde badisd Komponisten des Heidelberger Senders sed Lieder von Max Fühler. Das Mannheimer Streichquartett, und die Kolera e Landmann- Driescher sopranistin Isolde Autenrieth veranstalten“ Samstag, dem 15. Juli(19.30 Uhr) in Mannhel Feudenheim(Liebfrauenstraße 19) ein Hau konzert mit Werken von Dittersdorf 1 Mozarts. Die junge Mannheimer Solotänzerin Red Schweiger wurde von einer Schweizer Ku zertdirektion zu einem vierzehntägigen G spiel an das Kurtheater nach Lausanne e Anneliese Rothenberger, eine. Mannheimerin, die gegenwärtig als Kolerati Sopran an der Hamburger Staatsoper sig wurde für eine sechswöchige Konzertes nach Südamerika verpflichtet.. — eee 1 15 Rahmen dieser Veranstaltung Ausscheiduis 1 kämpfe für die Winter-Olympiade stattfnd Sollen. Rund 50 000 DM sind bereits von K Für die Wintersportwoche als Zuschuß ange dert worden. Die Bundespost hat, wie Ki Weiter erklärte, die Herausgabe einer Sonde. briefmarke auch für die sechste Winterspa, Woche abgelehnt. N Die„Tour de France“ begin 110 Fahrer werden heute Donnerstag Paris zu den 22 Etappen der„Tour de Fra dem größten sportlichen Ereignis Frankre über 4812 Kilometer starten. Im diesja Verlauf der„Tour“ sind 1 800 Kilometer Strecken, die bisher noch nicht gefahren den. 5 erste Etappe, Paris-Metz(6307 5 1 und die Schlußetappe, Dijon-Paris(11% sind neben der Etappe Rouen Dinard(16 die längsten. Der große St. Bernhard wird!“ eine Reihe anderer Paß-Straßgen in di Jahre nicht befahren. Die Streckenführung die neuen Pässe ist zumeist so gelegt, dab“ Paßüberquerungen nach Möglichkeit am 1 ende liegen. Nach den Erfahrungen des Vorjahres 9 Spamien auf eine Vertretung durch eine eier National-Mannschaft verzichtet. Eine n afrikanische Mannschaft tritt an ihre Sc Die nationalem und regionalen Mannschel wurden in ihrer Stärke von zwölf auf Verringert. Spanischer und Schweizer 5 wird in diesem Jahr bei der Tour de Frs nicht berührt. Dagegen liegt traditionsgemi ein Etappenort der„Tour“ bei den beiden?“ Ben Radsportnationen Belgien vad Italien, L55 Das Gelbe Trikot des Spitzenfahrers beck tet für seinen Träger täglich 100 000 Frane a bar. Die Schlußklassifizierung bringt dem e zenfahrer oder der Spitzenmannschalt 1 zehnfache. Viernheimer Pferderennen. Bei dem ü technische Störungen öfters unterbroche“ Bericht über die Viernheimer Pferdeten muß es richtig heißen: Im 2. Rennen inn wette 48.10(nicht 1840) und im 4. Rennen 1 8 (nicht 6060). Der Toto des 7. Rennens wär 13, 16:10, Einlauf 100:10. veröffe Us WE verant Dr. Kar gedlakt Telefon Bankko Allgem. Städtisc Bezirks postsch Ludwig Erschei Für u! ulmmt ee, 5. Jah EKT. Eis Ber unglüc auf de Gegen Harten eine 2 auf eir gen M mehr zonenr Ursach Stell wi E Wie präside einem Landes Newme in den die qu allen Regier. Behörd lingen, Wirksa dageget strafen darauf im Vel Jahr 1 hätten gewese schändd verhört sie daz Bon Zestalt! Donne schen Vertret teiligten Regiert Wille . für Ge Brotpre Bundes kinden“ nerstag der Ba es mog Konsur Preisste Dennoc nungen gewerb Unterle Am auch d. die ala Paris sident! versamt von 335 daß die ordneten sammen werde. Queb Franco der Fab lief am unterha Die 780 gebrach Lond Ness E. ren für 31. Juli Pence Lond Wissens Atvmen ein. We m Grob Sir Job Atomfo: sxchen, Stoch den Isi nung h. Zangene Bonn m Deu Zation Wissens deshaus Köhler rates, f Berl. Senses Blutwyot Anwalt ten, fe strafen terhin Zu Zuchthe lich 32e 111 885 Jahre von fü kängnis SA Fül keschist