Nr. 10 — er Hefen 2.-W. 20 iner), Arzamse) 2.. Xonia, Madelrz nnen: Organdz Toto: g wurf f n; ferne Mancillz Rennen ämmel, nist, Gear Rennen „ Mesing d, Thetz rainer und 4 er wurf, (kla) badische denspielg Warz-Geh er TC n bach 6 ul meister rren- E mit Mei Frl. Eger nmel wimme und den — u: 1 in z Min. 20 SC Pop Pforzbein ruhe, 3 „ 50 m. tun Kart 423,1 Na tun Kauz un Katz H. Pfei. 2. Hiller Rücken Uhe, 145 Mannhen 00 m.! gon Karl 00, 100, n. 2. Nibz m: 1, in.; 2 n. ö Neumam D. Loe 1:37. M 1239.3 M gon Kath, r, Nepte ns Haffe ruhe 4 in. Kral ruhe, 1 ruhe, 1 eim, 158. 9, 50 1. dun Fel a a1 50 h 2. Nepf berg 90 zer, Nepte ich, Nepte el 3 14 itz, Müll 2.24.1 Mk m: .; 2. Hel 3. Bel el 4 5 7.7 Min, 11.100 1237.2 110 in. g — Net wollen!“ ö jetzt 0 o Talg, tz ist, 1 r 2 0 eigt Spa ben Nat Sgestalll veröffentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 Verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Manuheim Am Marktplatz Telefon: 3 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonmtags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer ORG E N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 16 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei-Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3, eo einschl. Porto. Bei Abholung im verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 165/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 19. Juli 1950 e Ruhiger bienziag in Korea Tokio.(dpa) Das amerikanische Haupt- quartier in Tokio hat am Dienstag bekannt- gegeben, daß die amerikanischen und süd- koreanischen Streitkräfte ihre Stellungen an der gesamten Front halten und daß sich der Druck des Gegners verringert habe. Ein militärischer Sprecher führte dies darauf zurück, daß sich das Eintreffen amerikani- schen Materials und amerikanischer Ver- stärkungen allmählich bemerkbar mache. „Die Nordkoreaner kommen jetzt am Ende ihrer Versorgungslinie an“, sagte der Sprecher.„Sie haben furchtbare Verluste erlitten und ihr Nachschub schmilzt unter den Luftangriffen dahin. Aus Lageberich- ten geht hervor, daß sie jetzt gröbere Be- wegungen nur bei Nacht durchführen kön- nen“. Man könne jedoch noch nicht davon sprechen, daß Amerikaner und Südkoreaner von der Defensive zur Offensive übergin- gen. Bis zum Dienstagabend(Ortszeit) war Taedschon noch nicht von den Kommu- nisten eingenommen. Die Stellungen nörd- lich und westlich der Stadt werden noch von den amerikanischen Truppen gehalten. Im ostchinesischen Meer sind nach einer Verlautbarung aus MacArthurs Haupt- quartiers in Tokio, drei Unterseeboote unbekannter Nationalität fest- gestellt worden. Das amerikanische Verteidigungsministe- rium hat am Dienstag bekanntgegeben, es lägen eindeutige Informationen darüber vor, daß bei einzelnen Einheiten der nordkorea- nischen Streitkräfte sowjetische Be- rater tätig sind. Württemberg-Baden bleibt beim Verhältnis wahlsyste Landtagsbeschluß: Totogelder werden von den Sportverbänden verwaltet 2 Stuttgart. Der Landtag nahm in seiner Sitzung am Dienstag in zweiter Lesung das Landtagswahlgesetz entsprechend den Vor- schlägen des ständigen Ausschusses an, ver- schob die endgültige Verabschiedung jedoch auf die Donnerstag-Sitzung. Der Katalog der auf dem früheren FDP-Initiativ-Gesetz- entwurf fußenden Beschränkung der Wähl barkeit der Beamten, den wir bereits ver- öffentlichten, wurde von der übergroßen Mehrheit des Hauses angenommen. Damit wird die Trennung der Gewalten durchgeführt. Minister sollen von dieser be- schränkenden Anordnung jedoch ausge- schlossen werden, da ihre Rechtsstellung durch die Verfassung gesichert ist. Die Wahl- kreiseinteilung für die kommenden Land- tagswahlen entspricht im wesentlichen der des Jahres 1946, jedoch wird in dem neuen Gesetz ausdrücklich hervorgehoben, daß ein Abgeordneter nur in einem Wahlkreis ge- Wählt werden darf. Abg. Simpfendörfer gab vor der Abstimmung im Namen der CDU die Er- klärung ab, seine Partei fordere nach wie vor die Einführung des Mehrheitswahlrech- bes. Da dieses sich wegen der Majoritäts- verhältnisse im Landtag jetzt nicht durch- führen lasse, werde die CDU einzelnen Ar- tikeln des Landtagswahlgesetzes zustim- men, sich jedoch bei der Abstimmung über die Artikel, die erneut das Verhältniswahl- recht festlegen wollten, der Stimme enthal- Washington antwortet Pandit Nehru Verhandlungsbedingung: Rückzug der Nordkoreaner auf 38. Breitengrad Washington.(UP) Die Vereinigten Staa- ten haben dem indischen Ministerpräsiden- ten Pandit Nehru am Dienstag auf seine Vorschläge zur Beendigung des Koreakon- fliktes formell geantwortet. In der amerikanischen Note wird— Wie man hier erfährt— betont, daß die Ver- einigten Staaten zu Frledensbesprechungen bereit seien, sobald die nordkoreanischen Truppen sich hinter den 38. Breitengrad zu- rückgezogen hätten. Offiziell wurden noch keine Einzelheiten über den Inhalt der amerikanischen Note bekanntgegeben. Es verlautet jedoch, dag sie folgende Punkte enthalte: 1. Die Vereinigten Staaten seien an einer schnellen Beendigung des Koreakonfliktes interessiert, 2. die amerikanische Regierung sei der Ansicht, dies ließe sich am besten dadurch erreichen, daß die Nordkoreanischen Trup- ben den Kampf einstellten und sich hinter den 38. Breitengrad zurückzögen, 3. die Frage der Zulassung der chinesi- schen Kommunisten zum Sicherheitsrat der Vereinten Nationen solle aufgenommen werden, sobald die Feindseligkeiten in Korea beendet seien. Diese Haltung bringt die Vereinig- ten Staaten in Gegensatz zu der Ansicht Stalins, und es erscheint zweifelhaft, daß der„neutrale“ Nehru einen Ausweg aus dem Dilemma findet, der beide Seiten zufriedenstellen könnte. Stalins Forderungen waren am Dienstag- morgen bekannt geworden, als die„Prawda“ den Briefwechsel zwischen Stalin und dem indischen Premierminister Jawaharlal Nehru veröffentlichte. Budapest. Der ungarische Justizminister Istvan Ries ist zurückgetreten und wird durch den ehemaligen Botschafter in Moskau, Eric Molnar, ersetzt. Mit dem Rücktritt Ries“ ver- bleibt nur noch ein ehemaliger Sozialdemokrat in der Regierung. Warschau. Die polnische Regierung hat dem Parlament eine Gesetzesvorlage zur völligen Neuordnung der Rechtsprechung in Polen zu- Zeleitet. Mit dieser Neuordnung wird das Ziel verfolgt. die Rechtsprechung in Polen der- jenigen der Sowjetunion anzugleichen. London. Die Außenminister der fünf Unter- zeichnerländer des Brüsseler Paktes werden am „August in den Haag zu einer Tagung zu- sammentreffen. Harsdale(New Vork). Frau Evangeline Booth, die ehemalige Leiterin der Heilsarmee im Generalsrang, ist im Alter von 84 Jahren in Harsdale im Staate New Vork gestorben. Bern. Bundespräsident Prof. Dr. Theodor Heuß besuchte am Dienstag den Schweizer Bundespräsidenten Max Petitpierre. Heuß hält sich einige Tage privat in der Schweiz auf, München. Der neue amerikanische Landes- ommissar für Bayern, Dr. George N. Shuster, 3 auf seiner ersten Pressekonferenz für us nächsten sechs Monate bedeutsame Vor- Zange zur Lösung des Flüchtlingsproblems an. UP /dpa 22 Tote durch Flugzeugabsturz Bombay.(dpa) Bei einem schweren Flug- zusunglück in Indien sind am Montag 22 Personen ums Leben gekommen. Unter den 5 5 5 befinden sich ein Privatsekretär des 5 85 Ministerpräsidenten Pandit Nehru, öster NoO.-Beobachter für Kaschmir und ein e ede Diplomat. Die Unglücks- Tuftt 3 War ein Flugzeug der indischen 18 ahrtgesellschaft, das von Neu Delhi Srinagar(Kaschmir) flog. Stalin antwortete Nehru auf dessen Vermittlungsvorschlag im Korea-Konflikt, daß er die„Initiative“ des indischen Mini- sterpräsidenten begrüße, daß Verhandlun- gen jedoch nur aufgenommen werden könn- ten, wenn 5 1. Die chinesischen Kommunisten an Stelle der Nationalen in den Sicherheitsrat aufgenommen werden, und 2. Nordkorea an solchen Verhandlungen teilnimmt. Die Vereinten Nationen haben das Nordkoreanische Regime niemals an- erkannt, und haben ihm auch die Schuld an dem Kriegsausbruch zugesprochen.) Stalin hat in seiner Antwort auf die Bemühungen Nehrus nichts von einem Rückzug der Kommunisten oder auch nur einer Einstellung ihres Vormarsches ge- sagt. Die Vereinigten Staaten befürchten deshalb, daß die Nordkoreaner versuchen Wollen, während der Verhandlungen wenn es zu solchen kommen sollte— die Eroberung Koreas zu vollenden. Pandit Nehru hatte in seiner Botschaft an Stalin, die am Donnerstag in Moskau übergeben worden war. zwei Vorschläge zur Wahl gestellt. Für beide Vorschläge hatte auch Nehru die Zulassung der Volks- republik China in die UNO als Vorausset- zung bezeichnet. Wie aus der sowjetischen TASS- Veröffentlichung der Nehru-Botschaft hervorgeht, sollte die Korea-Frage ent- weder im Rahmen des Sicherheitsrats oder durch direkte Fühlungnahme der Sowijet- union, der USA und der Volksrepublik China aus der Welt geschafft werden. Da- pei hätten„andere friedliebende Staaten“ eine Mittlerrolle spielen können. Nehru beruft sich in seiner Botschaft auf Stalins immer wieder proklamierten Friedenswillen. Er richtet einen persön- lichen Appell in Stalin. daß dieser seinen Einfluß zur Verhinderung einer Ausweitung des Korea-Konflikts einsetzt. Kelly erneut bei Gromyko Moskau.(dpa) Der britische Botschafter in Moskau, Sir David Kelly, suchte den stellvertretenden sowjetischen Außenmini- ster Andrej Gromyko auf dessen Bitte hin am Montag um 21.30 Uhr(Ortszeit) im sowjetischen Außenministerium auf. Kelly mußte eine Abendgesellschaft verlassen, um dem unerwarteten Ersuchen Gromykos Folge leisten zu können. Wie Botschafter Kelly am Montag nach seinem Besuch bei Gromyko erklärte, sind Weitere britisch- sowjetische Fühlungnahmen über die Korea-Frage in Moskau„wahr- scheinlich“. Kein britisches Oel mehr für China London.(UP) Großbritannien hat sämt- liche Oel- und Benzinlieferungen nach dem von den Kommunisten bestzten chinesischen Festland eingestellt. Wie ein Sprecher des britischen Außenministeriums versicherte, ist der Beschluß endgültig. Künftig werde weder von England noch von den britischen Oellagern im Fernen Osten aus Oel nach China verschifft werden. Sämtliche Vorrats- lager in Hongkong seien der militärischen Kontrolle unterstellt werden. Vor einiger Zeit hatte die amerikanische Regierung Großbritannien ersucht, den chi- nesischen Kommunisten kein Oel mehr zu liefern. England beantwortete diese Bitte mit der Feststellung, daß die Petroleum- produkte für China nur für zivile Zwecke verwendet würden. Dennoch wurden die Lieferungen nach dem Ersuchen der USA um 80 Prozent gekürzt. Vor unserer Stuttgarter Redaktion ten. Auch bei der Gesamtabstimmung über das Gesetz werde sich die CDU der Stimme enthalten. Die Abg. Pflüger(SPD). Scheff- buch und Kühn(beide CDU) stimmten bei der zweiten Lesung gegen eine Be- schränkung der Wählbarkeit der Beamten und zwar alle drei mit der Begründung, sie sähen darin die Entrechtung eines Teils der Bevölkerung Pflüger betonte, durch die be- schränkende Bestimmung würde ein Teil der Beamten zu Bürgern zweiter Klasse ge- stempelt. Bei der endgültigen Lesung des Gesetzes über die Anderung der Sportwette kam es zu einer außerordentlich lebhaften Debatte, in der die Regierungsvorlage, die in der letzten Landtagssitzung durchgefal- len war, erneut der Ablehnung verfiel. So- mit ist nunmehr die Verteilung der aus den Toto-Gewinnen fließenden Millionen-Ueber- schüsse endgültig unter die Verantwortung der Turn- und Sportverbände gestellt wor- den. Die Bemühungen des Finanzministers Dr. Kaufmann, dem Haus klar zu machen, Welche Folgen eine Ablehnung der Regie- rungsvorlage für die Finanzierung der Ju- gendpflege, der Tuberkulosebekämpfung, der Wasserversorgung, der Theater- Subven- tionen usw. nach sich ziehen würden, blieben erfolglos. Der Finanzminister erklärte u. a., seitdem das Land vom Toto-Fieber erfaßt sei, würden jährlich je Person„vom Säug- ling bis zur Urgroßmutter“ zehn DM ver- spielt. Es gehe hier um die Frage, ob den Sportverbänden weiterhin die gesamten Ueberschüsse des Toto zugeführt und die Veranstalter von sportlichen Schauspielen unterstützt, oder ein Teil der Gelder für die aktive körperliche Ertüchtigung der Jugend reserviert werden solle. Die Toto-Wetter spielten in erster Linie um Geld zu gewinnen, nicht aber, um ihr Geld zum Aufbau des deutschen Sportes zur Verfügung zu stellen. Die Oberliga habe allein für die Zurver- fügungstellung der Terminlisten neuerdings 880 000 DM. gefordert. Wenn man in diesem Zusammenhang an die großen Schwierig- keiten denke, die dem Staat bei der Bewil- ligung von Mitteln für die Jugendpflege usw. gegenüberstünden, dann müsse man doch so etwas wie Scham empfinden, wenn man solche Forderungen stelle. Abgeordneter Möller(SPD Karlsruhe) unterstrich im Namen seiner Fraktion, die bisherige Verteilung dieser Mittel habe zu keinen Beanstandungen Anlaß gegeben, so daß sich auch keine Notwendigkeit zu einer Aenderung ergebe. Es habe sich vielmehr gezeigt, daß die seitherigen Verteilungs- organe jedem vernünftigen Vorschlag über die Verteilung der Gelder zugängig seien. Abgeordneter Scheff buch(CDU) wandte sich scharf gegen die Argumentationen, die Regierungsvorlage verfolge das Ziel, die Sportvereine sollten in Zukunft überhaupt nichts mehr bekommen. Davon könne keine Rede sein. Finanzminister Dr. Kaufmann, der wiederholt in die Debatte eingriff, kri- tisierte insbesondere, daß die von der Ober- liga angeforderten Mittel zur Besoldung einiger weniger Fußballspieler ausgegeben und nicht für allgemeine Zwecke verwendet werden sollten. Der Etat der Justizverwaltung wurde gemäß den Anträgen des Finanzaus- schusses ohne Aenderung angenommen. Die Debatte- Redner, u. a. Dr. Ga a(Schwetzin- gen), mahnten die Justiz unter Hinweis auf den Fall Kettnaker, sich in ihrer Recht- sprechung fest auf den Boden der Demo- kratie zu stellen und in die im Etat vorge- sehenen neuen Justizbauten einen wahren demokratischen Geist einziehen zu lassen. Nur wenn die Justiz ehrlich bereit sei, die Ideale des neuen Staates auch in der Recht- sprechung zu verteidigen, werde sie in der Volksvertretung die Achtung finden, die ihr im Rechtsstaat zustehe. Noch keine definitive Bro!preis- Entscheidung Erst heute mit bindender Kabinettserklärung zu rechnen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Auch am Dienstag war das Rin- gen um den Brotpreis immer noch das be- herrschende Thema im Bundeshaus und Kabinett. Um 21 Uhr trat ein intermini- sterieller Ausschuß, bestehend aus dem Vizekanzler, dem Ernährungsminister, dem Finanzminister, dem Wirtschaftsminister und dem Bundesarbeitsminister mit Ver- tretern der Gewerkschaften. des Bäcker- und Mühlengewerbes, der Margarine- Indu- strie und den land wirtschaftlichen Organi- sationen noch einmal zu Verhandlungen zu- sammen. Für den Fall, daß diese Ver- handlungen zu einem konkreten Ergebnis führen ist für heute mit einer Erklärung des Kabinetts vor dem Bundestag zu rech- nen.(Bei Redaktionsschluß lagen darüber noch keine Nachrichten vor.) Wie man aus sicherer Quelle erfährt, beabsichtigt die Bundesregierung nicht mehr, eine Mar garineausgleichs- abgabe zur Stützung des Brotpreises zu erheben. Die Bundesregierung soll sich viel- mehr entschlossen haben, für das kom- mende Vierteljahr aus Haushaltsmitteln mehrere Sorten Konsumbrot zu subventio- nieren. Mit dem Mühlengewerbe ist bereits über die Einführung neuer Mehltypen ge- sprochen worden. Die Subventionen für die neuen Konsumbrote werden voraussichtlich nicht mehr so hoch sein, wie ursprünglich befürchtet wurde. Durch den Fortfall der Margarineausgleichsabgabe hofft man außerdem, erhebliche Preissenkungen bei einigen Margarinesorten erzielen zu kön- nen, so daß die Lebenshaltungskosten in ihrer Gesamtheit eher heruntergedrückt werden, als daß eine Steigerung auftritt. Man glaubt, daß insbesondere dieses Argu- ment zu einer Besänftigung der bisherigen Haltung der Gewerkschaften und der Op- positionsparteien geeignet ist. Vizekanzler Blücher wandte sich am Dienstag in Vertretung des abwesenden Bundeskanzlers in einer Erklärung an die Bevölkerung, in der er ebenfalls zu dem Brotpreis, zu der Vorratslage und den Angst- käufen Stellung nahm. Er betonte, daß der Lebensstandard der breiten Masse der Ar- beitnehmer, der Arbeiter, Angestellten und Beamten nicht angerührt werden dürfe. Es müsse eine generelle Lösung für die nächste Zeit gefunden werden, die den Bedürfnissen der breiten Masse gerecht werde. Doch dürfe bei allen Bestrebungen der Regierung um einen gesunden, sozialen Kurs nicht über- sehen werden, daß die finanzielle Beanspru- chung der Bundesrepublik außerordentlich groß sei. Der Vizekanzler schloß mit der Feststellung, daß für Angstkäufe kein Grund vorhanden sei. Die deutsche Ernährung sei kür einen langen Zeitraum gesichert. Bundesarbeitsminister Storch unter- strich vor der Presse, daß sich die Bevöl- kerung in den kommenden Tagen selbst von der reichlichen Lebensmittelbevorratung überzeugen werde. Die Einzelhandels- geschäfte müßten sich nur erst einmal von dem Schock der„unsinnigen Angstkäufe“ er- holen. Ein Sprecher des Ernährungsministe- riums kündigte für die nächsten Tage einen Generalbericht zur Vorratslage im Bundes- gebiet an. pleven soll rüsten und hat kein Geld Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. Am Donnerstag treten im Haupt- quartier der westeuropaischen Streitkräfte in Fontainebleau die Kriegsminister Frank- reichs Englands und der Beneluxstaaten zu einer Sitzung zusammen, die der Vorberei- tung der nordatlantischen Militärkonferenz am 25. Juli in London gelten soll. Im Vor- dergrund steht die Frage der amerik a- nischen Waffenhilfe. Wie in ein- geweihten Kreisen erklärt wird, soll Washington bereit sein, die bisher bewillig⸗ ten Waffenlieferungen in Höhe von 1,3 Mil- liarden Dollar zu verdoppeln, den Euro- paern eine bedeutende Anzahl von moder- nen Flugzeugen zur Verfügung zu stellen und zehn amerikanische Divisionen als Spe- Zialreserve für Westeuropa bereit zu hal- ten. Diese neuen amerikanischen Zugestand- nisse sollen unter der Bedingung ver wirk- licht werden, daß die Westeuropäer ihre eigene Rüstung verstärken. Frankreich als Hauptpfeiler der euro- päischen Verteidigung hätte dementspre- chend auch die stärksten Lasten zu tragen. Washington scheint auf der Forderung im Höhe von 30 französischen Divisionen zu be- stehen. Es ist vorläufig nicht abzusehen, wie die französische Regierung eine solche Armee finanzieren kann, ganz abgesehen von der Schwierigkeit, die erforderlichen Soldaten aufzubringen. Ohne Verlängerung der augenblicklichen einjährigen Dienstzeit ist dieses Projekt nicht durchzuführen. Die notwendigen Geldmittel sind von astronomischer Höhe. Militärische Kreise bezeichnen einen Be- trag von 100 Milliarden Franes(etwa 12 Milliarden DM) als Minimum Die finan- zielle Lage Frankreichs ist bisher ohne Er- höhung der Wehrausgaben prekär genug. Der Staatshaushalt von 1950, der im siebten Monat des Haushaltsjahres immer noch nicht von der National versammlung durch- beraten ist, hat bereits einen Defizit von 200 Milliarden, und im Finanz ministerium rechnet man mit einer Verdoppelung dieses Defizits für 1951, wenn— wohlgemerkt die Erhöhung der Militärausgaben, die von Pleven angekündigten 80 Milliarden nicht überschreiten. Die Regierung hat vier Möglichkeiten zur Ueberwindung ihrer Geldnot zur Ver- fügung: Die Steuererhöhung, die Beschrän- kung der Staatsausgaben, die Anleihe und die Inflation. Die Steuern sind bereits er- drückend für die Wirtschaft: die Staatsaus- gaben sind schon derartig beschniten, daß weder für Schulbauten noch für Straßen- bau Geld vorhanden ist; eine Anleihe hat unter den augenblicklichen geldpoliti- schen Verhältnissen nicht die geringsten Ex- folgsaussichten, und die Inflation würde die seit eineinhalb Jahren unter großen Opfern erzielten Ergebnisse der Stabili- sierungspolitik vernichten. Die Drohung der Inflation kommt nicht nur von der Er- höhung der Verteidigungsausgaben her, sondern auch von der Entwicklung der internationalen Grundstoffpreise, die seit dem Ausbruch des koreanischen Konflikts ständig steigen, und von den Lohnforderun- gen der Arbeiter und Beamtenschaft, deren Befriedigung von Pleven in seiner Pro- grammerklärung versprochen wurde. Daß unter diesen Umständen die Existenz der Regierung mit einiger Skepsis betrachtet wird, ist nicht verwunderlich. Auch Frankfurt will über Europa abstimmen Schluß versammlung der deutschen Europabewegung in der Paulskirche Von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Der große Rundbau konnte die Zuhörer kaum fassen, die an der Schluß- kundgebung der ersten Vollversammlung des deutschen Rates der europäischen Be- wegung in der Paulskirche teilnahmen. Noch überzeugender für die Kraft des Europagedankens war, als nach der Be- grüßung durch den Präsidenten Paul Löbe, der auf die Probeabstimmungen in Breisach und Castrop-Rauxel hingewiesen hatte, Oberbürgermeister Dr. Kolb anter stür- mischer Zustimmung ankündigte, daß nach der kleinen südbadischen Stadt Breisach und nach der Mittelstadt Castrop-Rauxel mit ihrer Arbeiterbevölkerung nunmehr Frankfurt als erste deutsche Großstadt eine Volksabstimmung für Europa abhalten wolle. Schon in den nächsten Tagen sollen die städtischen Körperschaften sich mit dieser Frage beschäftigen. Oberbürgermeister Max Brauer Ham- burg) rief zu einer schnellen Verwirk- lichung des Europa-Gedankens auf; denn unser Erdteil befinde sich in einer tödlichen Gefahr. Er würde ihr erliegen, wenn durch die wirtschaftliche und politische Einheit der Balkanisierung Europas nicht Halt ge- boten werde. Militärische Sicherheit, ein angemessener Lebensstandard und die Re- naissance der europäischen Kultur seien nur dann zu erreichen, wenn die Idee eines europaischen Bundesstaates aus dem Reich der Träume auf den Boden der Wirklich- keit heruntergeholt werden könnte. Frau Louise Schröder sprach für Berlin: das nicht nur für sich selbst, son- dern als Hort Europas auch für die deut- schen Menschen jenseits des Eisernen Vor- hangs stehe. Sie forderte als ersten Schritt eine Vertretung Berlins im Europarat ohne die eine Repräsentation Deutschlands in diesem Gremium niemals gedacht werden könne. Vor allem wandte sie sich an die Frauen, mit der Schaffung eines geeinten Europas neuen Kriegsgefahren zu begegnen. Dr. Eugen Kogon als Präsident des Exekutivrates setzte sich für ein europäi- sches Parlament ein, das aus allgemeinen, unmittelbaren und freien Wahlen hervor- gehen und an die Seite des Europarates treten solle, der die Regierungen der euro- päischen Länder repräsentiere. Den Gedan- ken, in einem künftigen Kriege neutral z u bleiben, bezeichnete Rogon als be- greiflichen, aber nicht realisierbaren Wunsch. Neutralität sei wertlos, wenn sie von den Anderen nicht geachtet würde. Ohne Macht sei in der Welt der Macht die Neutralität ein Vakuum In der gegen- Wärtigen Situation brauche Europa eine Verteidigung, aber eben deshalb sei die politische Autorität zur Kontrolle des 80 gefährlichen militärischen Instrumentes von Nöten. BHE auch in Bayern München.(UP) Eine Landesgruppe des „Blocks der Heimatvertriebenen und Ent- rechteten“(BHE), der in Schleswig- Holstein bei den Landtagswahlen 23,5 Prozent aller Stimmen erhielt, ist nun auch in Bayern gegründet worden. Der Bund, der haupt- sächlich Heimatvertriebene und Kriegsge- schädigte in sich vereint, wird sich bereits bei den für November vorgesehenen bayeri- schen Landtagswahlen beteiligen. MORGEN Mittwoch, 19. Juli 1950/ Nr. 1 Mittwoch, 19. Juli 1950 Die Sache mit Nordrhein-Westſalen Die Kabinettsbildung in Nordrhein-West⸗ falen ist ebenso eine bundespolitische wie Eine landespolitische Frage. Als der bayeri- sche Regierungschef Dr. Hans Ehard im Jahre 1947 die Konferenz der deutschen Mi- nisterpräsidenten nach München einberief, War es nicht der letzte seiner Beweggründe, ordrhein- Westfalen in ein staatliches Ge- ige eingeordnet zu sehen, das Bayern auf bundesstaatlicher Ebene gewissermaßen zum politischen Teilhaber des Ruhrgebiets machte. Auch im übrigen hatte die Auf- lösung Preußens, das der Entstehung einer gemeinen Reichsfreudigkeit manchmal im ſege gewesen War, das Bestreben nach einem baldigen bundesstaatlichen Zusam- menschluß stark gefördert. Din gemeinsamer Bundesstaat versprach den Ländern Einfluß auch auf andere deut- sche Gebiete, auf die sie sich hinsichtlich wer notwendigen„Einfuhr“ und„Ausfuhr“ Angewiesen wußten. Wohl war es nicht so, daß sich bei diesen Erwägungen nun die Blicke aller allein auf Nordrhein-Westfalen Tichtet hätten. Eine derartige geradezu Glare Lage bestand keineswegs. Der Aus- ick auf den kommenden Bundesstaat er- treckte sich nicht bloß auf das Ruhrgebiet. löslich beteiligt daran waren selbstver- dlich die nationalen Beweggründe mit ren kulturellen Elementen. Aber als es im züden, Norden und Osten Deutschlands eder Kohle für die Eisenbahn noch für die dustrie und den privaten Herd gab, als zan nicht einmal einen Schuhnagel ohne Szügschein kaufen konnte und am Mangel zugrunde zu gehen drohte, trat Nordrhein- Westfalen in den Vordergrund des allgemei- deutschen Interesses.. Für Nordrhein- Westfalen selbst war liese— überdies keineswegs einheitliche- ſonderbehandlung indessen keine reine ſreude. Sein Reichtum an Bodenschätzen und industriellen Kapazitäten schien zu- eich sein Unglück zu sein. Es befand sich uf dem Wege, ein bloßes Objekt einseitiger manspruchnahme seitens des Siegers zu herden. Zu schwach, um sich gegen die dro- ende Entwicklung zu stemmen, bedurfte as Land des Rückhalts am übrigen utschland, mit dem seit der Stuttgarter zede des amerikanischen Außenministers Byrnes wieder zu rechnen begonnen wor- len war. Es mag einer späteren objektiven For- schung anheimgestellt bleiben, ob die Düs- orfer Große Koalition mit ihren sozia- chen Tendenzen die Zeichen der neuen t immmer rechtzeitig erkannt hat. Jeden- Us war es ein entscheidender Gewinn ge- für Nordrhein- Westfalen, daß in Bonn eine Regierung anderer Sinnesart ans Ruder Sslangte. Bestimmte politische Kreise niellt nur der SpD— stellen die Erfolge der Bundesregierung zwar gern als zwangsläu- fig hin, aber diese Methode ist allzu billig. Welche Rolle, wenn es ernst wird, auch im olitischen Leben das Vertrauen spielt. zeigte sich deutlich genug, als deutsche Ruhrarbeiter sich an den Führer der eng- lischen Konservativen, Winston Churchill, dem Hilferuf wandten, die Demontage ares Werkes einzustellen. Das bewies gleichzeitig, wie wirklichkeitsfremd es ist, Jeute noch zu meinen, der Arbeiter sehe ne Interessen Allein bei der SpD oder dem Gewerkschaftsflügel der CD gut Auf- oben. Das war einmal. Um ihm diesen zu erhalten, sind die Proben aufs tempel vielfach zu schlecht ausgefallen. Selbst wenn es keine anderen Gründe der unleugbaren Tendenz des Wahl- nisses zu einer nichtsozialistischen sregierung zu entsprechen, geböte das schon die klassische demokratisch-parlamen- 5 che Regierungsform. Aber es gibt lurchaus besondere Gründe. Solange der ersinn bestünde, dag im größten und rräktigsten der deutschen Länder, das für alle Länder lebenswichtig ist, der Wirt- ktsminister der ideologischen Antipode ZBundeswirtschaftsministers ist, bliebe immer wieder ein Rest in der staatspoliti- en Rechnung. Hinzu kommen aber noch dere Divergenzen, die für das deutsche e nach innen und außen zu schwer egen, um aus der Abwehr angeblicher Gleichschaltungsbestrebungen“ gerechtter- zu werden. Gemessen an der sachlichen eutung des Problems, das im Grunde für eutschland ja nicht neu ist, können der- ge Schlagworte nur Kopfschütteln er- und keineswegs als ernsthaftes Argu- beurteilt werden. Könnte nicht absolut rt werden, daß die Politik des Bund- ts auch ohne einen kostspieligen mdeseigenen Verwaltungsapparat im größ- und bedeutendsten Lande vorbehaltlos igeführt wird, nicht bloß dem Buch- sondern auch dem Geiste und Willen Wäre das bundesstaatliche Ziel der Länder und des deutschen Volkes haupt nicht zu erreichen. Was alles ge- en könnte, wenn man den Bundesstaat bloßen Staatenbund verwässerte, be- die Forderung der bremischen SPD, nd die sogenannte Interessenquote ufig zu sperren und für die Ueber wei- Bedingungen zu stellen. bld. Komplizierte Rechtsfragen ndon.(Up) Die Studien-Gruppe der estmächte zur Revision des Besat- gstatutes für die deutsche Bundesrepu- wird— wie unterrichtete Kreise in don sagten— ihre Arbeiten zur Beendi- des Kriegszustandes mit Deutschland is zur nächsten Außenministerkon- m September abschließen Können. rechtliche Seite dieser Frage, so wird t, sei„sehr kompliziert“ und mache mehr ins einzelne gehende Untersu- erforderlich. Die Studiengruppe war von den Außen- nistern der Westmächte in der Londoner 0 42 beauftragt worden, die Be- gen zu überprüfen, die sich aus ung des Kriegszustandes er- Unser Bonner Telefonat: Zunächst das Modellstück des Schumanplans Fünf Arbeitsgemeinschaften/ Die Phasen der Beratungen Bonn. Der Brand in Korea und die Pan- nen um den Brotpreis haben die Schuman- plan- Beratungen von der ersten Seite der Zeitungen verdrängt. So ist dieses Mal die Anwesenheit der deutschen Schumanplan- Delegation in Bonn kaum notiert worden. Auch das bevorstehende Treffen des fran- zö6sischen Delegationsführers Monnet mit Bundeskanzler Dr. Adenauer am Vierwald- stättersee erregte kaum das Interesse der Oeffentlichkeit. Obwohl doch gerade in den politischen Zusammenhängen eine innere ursächliche Verbindung zwischen den Er- eignissen in Korea und den Vorbereitungen zu der europäischen Kohle-Stahl-Union ge- nau so auf der Hand liegt, wie etwa die Brotpreissorgen und der europäische Le- bensstandard bei der Verwirklichung des Schumanplanes. Es ist deshalb angebracht, den Ablguf der bisherigen Beratungen und seine Ergebnisse, so wie sie sich aus den Berichten der deutschen Delegationsmitglie- der ergeben, noch einmal aufzuzeigen. . In der ersten Phase legte Frankreich seinen Vorschlag dar und erregte damit einige Ueberraschungen, ob- wohl der Ausgangspunkt schon durch die verschiedenen Erklärungen des Außenmini- sters Schuman gegeben war. Nach der Be- richterstattung in den Hauptstädten setzten sich die Delegationen mit der Ermittlung ihrer Standpunkte auseinander und man ist hierbei, vielleicht unter dem Druck der politischen Entwicklung, überraschend schnell vorangekommen. So hat sich, wie der deutsche Delegationsführer Prof. Dr. Hallstein in Bonn darlegte, bereits ein gan- zer Komplex von Problemen herauskristal- lisiert, die sich stark vereinfachten und bei denen es jetzt darauf ankommen wird, sich für A Oder B zu entscheiden, während man alles andere beiseite lassen kann. Hier schon das Detail anzudeuten, ist bei der Methode, in der die Verhandlungen ge- Von unserer Bonner Redaktion führt werden, nicht ganz einfach. Man arbei- tet in informeller Weise und vermeidet jeden Formalismus, um erst einmal im Rahmen einer Arbeitsgruppe die Voraus- setzungen zu schaffen und nicht in vor- zeitigen Verklausulierungen zu ersticken. Immerhin läßt jedoch der Aufbau des Be- ratungsapparates schon eine ganze Menge erkennen und zeigt die Richtung, in der man sich fortbewegt. Insgesamt sind fünf Arbeitsgemeinschaften vorgesehen, in denen sich die Mitglieder als Kollegen unter Kollegen zusammensetzen. Die erste Gruppe besteht aus den Chefs der Delegationen und befaßt sich mit den instu- tionellen Fragen, 2z. B. der Einrichtung der Hohen Behörden und mit den organisatori- schen und politischen Problemen, die darin enthalten sind, etwa wie die Stellung der Hohen Behörde ist, wem sie verantwortlich ist, wie sie kontrolliert wird und wie sie sich zusammensetzt. Eine zweite Gruppe führt den Namen „Preise und Investitionen“. Ihr Ziel ist es, Möglichkeiten und Grenzen bei der Her- stellung eines einheitlichen Marktes zu er- tasten, der ja die Zentralidee des ganzen Planes ist. Dann gibt es einen dritten Aus- schuß, gewissermaßen ein Unterglied der zweiten Gruppe. Er bemüht sich um die Ab- grenzung des Bereiches:„Was ist Kohle und Stahl im Sinne des Vertragswerkes.“ In inm ringt man, um die Grenzziehung des Planes und um die Fusion von Souveräni- täten. Techniker und Wirtschaftler in der Hauptsache zerbrechen sich zur Zeit den Kopf darum, wo die Produktion aufhört und die Verarbeitung beginnt. Kaum weniger heikel ist das Arbeitsge- biet der vierten Gruppe: die Handelspolitik. Sie muß untersuchen, was auf dem Gebiet der Zölle zu geschehen hat, um den ein- Die erzieherischen Kräfte mobilisieren Internationale Arbeitsgemeinschaft für Sozialkunde in Heidelberg Heidelberg.(FE. P.-Eig.-Bericht) In der Aula der pädagogischen Akademie Heidel- berg fand im Beisein zahlreicher hoher Ehrengäste die feierliche Eröffnung der Ta- gung der„Internationalen Arbeitsgemein- schaft für Sozialkunde“ statt. Dr. Hermann Schück, Direktor der pädagogischen FHochschule in Heidelberg, würdigte in seiner Begrüßungsansprache den Sinn und den Zweck der Tagung, die an dem großen Werk der Völkerverständigung beitragen und mit einem neuen Erziehungs- plan die Grundlagen für eine neue, bessere Menschheit legen solle. Die Ansprache von Kultusminister Bäuerle behandelte ein- gehend die Probleme der Gemeinschaft, die, wenn sie echt sein soll, von dem Willen freier Persönlichkeiten zu einem Zusam- menleben in Frieden und gegenseitiger Ach- tung getragen sein müsse. Als die drei größ- ten Feinde der Gemeinschaft bezeichnete der Minister die Masse, die den Wert der Persönlichkeit negiere, den Individualismus, der die Gemeinschaft ablehne. und den Kol- lektivismus, der mit moralischen Schein- gründen argumentiere und die Selbstsucht einer Interessentengruppe für den Willen des Volkes ausgebe. Die echte Gemeinschaft sei aber niemals egoistisch und exklusiv. Sie beruhe auf einer sittlich- religiösen Wertordnung, die den Einzelnen in Freiheit und Verantwor- tung binde. Sie sei Lehre und Tat zugleich. Alle Bemühungen einer echten Gemein- schaftsbildung würden fruchtlos bleiben, wenn nicht die Schule durch die ständige praktische Uebung demokratischer Lebens- formen die Grundlagen zu demokratischer Gesinnung lege. Im gleichen Sinne sprach Mr. John P. Steiner über den Begriff der„eitizenship“, unter dem die freie Welt ein Minimum an Regierung bei einem Ma- ximum an Selbstverwaltung verstehe. Auch hierbei wurde die Wiehtiskeit der Schule betont, in der zieh die Kinder in der An- Wendung demokratischer Spielregeln üben müßten, um später als Erwachsene darnach zu Harde lr. 5 e „Humanismus und soziale Erziehung“ war das Thema, das Mr. James F. Rea d behandelte. Eine soziale Erziehung im Geiste Platos, Sokrates und Erasmus könne bessere Menschen, bessere Bürger und da- mit eine bessere Welt schaffen. Unsere Aufgabe sei es, die wissenschaftlichen, er- zieherischen und kulturellen Kräfte unserer Gesellschaft zu mobilisieren, damit der Mensch und die Menschlichkeit wieder her- gestellt würden. Erziehung sei in erster Linie eine soziale Aufgabe und die Bildung eine soziale Verpflichtung. MecCloy will der deute hen Jugend helfen Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) Der amerika- nische Hohe Kommissar MeCloy empfing am Dienstag zehn deutsche Jugendführer aus Westdeutschland und Westberlin, die erklärten, daß die Jugend, die in den ver- schiedenen Verbänden sich zusammenge- schlossen habe, bereit sei, an den gemein- samen Problemen der Heimatlosigkeit, der Berufsnot und der Arbeitslosigkeit zu ar- beiten. Die deutsche Jugend lehne nach den bitteren Jahren der Unfreiheit jedes totalitäre System ab und bekenne sich zur Freiheit des Glaubens und Gewissens des einzelnen in der Gemeinschaft und fordere soziale Gerechtigkeit für alle Teile des Volkes. Sie wisse, daß ihre Ideale nur in einer freien Demokratie verwirklicht wer- den könnten und sei deshalb bereit, am Bau eines demokratischen Deutschlands als eines Gliedes des freien Europas in einer kreien und friedlichen Welt mit allen Kräf- ten mitzuhelfen. Mecloy begrüßte die Aussprache, die auf seine Anregung zustandegekommen ist und betonte, daß der Wiederaufbau Deutsch- lands eine zu große Aufgabe sei, als daß die alte Generation sie bewältigen könne. Man brauche einen neuen Geist und neue Kräfte, vor allem aber die Aufgeschlossen- heit der Jugend und ihre Ehrfurcht vor dem Leben, die allein jede neue Selbstver- nichtung verhindern könne, Hier habe sle eine geistige Mission von großer Bedeutung zu erfüllen. Mecloy machte darauf auf- merksam, daß neue Pläne zur Verringerung der Arbeitslosigkeit unter der Jugend und die konstruktive Mitarbeit der Jugendlichen beim Wiederaufbau der deutschen Städte Wege für die Zukunftsarbeit ebneten. Dazu kämen die Fragen der beruflichen Ausbil- dung und Selbsterziehung und schließlich auch des Sportes. Sp verlangt Rücktritt Erhards Bonn.(dpa) Die sozialdemokratische Fraktion im Bundestag fordert in einem Antrag, der dem Präsidium des Parlaments am Dienstag übergeben wurde, die Ent- lassung des ZBundeswirtschaftsministers Professor Ludwig Erhard. In dem An- trag, über den das Parlament abzustimmen haben wird, heißt es: Der Bundeskanzler Wird ersucht, dem Bundespräsidenten vor- zuschlagen, Bundeswirtschaftsminister Prof Erhard zu entlassen“, Der Antrag ist nicht näher begründet. 5 Der politische Sekretär Willy tion, Abgeordneter W de NM klärte zu dem SPD- Antrag, daß dieser An- trag sich zunächst nicht gegen die Wirt- schaftspolitik Prof. Erhards, sondern viel- mehr„gegen die wiederholten und untrag- baren Flegeleien des Wirtschaftsministers gegenüber dem Parlament richtet“. Die „Ausfälle eines Bundesministers gegen den Bundestag, seien diesmal um so schwer- wiegender, als sie vor einem Gremium ge- macht worden seien, das sich aus Deutschen und Ausländern zusammengesetzt habe. Er- staunlich sei, daß diese Ausfälle diesmal nicht nur— wie üblich— die Opposition, sondern auch die eigenen Parteifreunde des Herrn Professor Erhard treffen sollten. Veit will energisch eingreifen Stuttgart,(tz Eig. Ber.) Die Vertreter der großen Stuttgarter Industriebetriebe, die über 60 000 Beschäftigte repräsentieren, verlangten gestern während der Sitzung des Landtages von den Abgeordneten aller Fraktionen kategorisch eine Erklärung der Regierung, unnachsichtlich gegen die Brot- preiserhöhungen vorzugehen. In erregten Worten wiesen die Vertreter der Arbeiter- schaft auf die außerordentliche Empörung in ihren Betrieben hin und kritisierten ins- besondere den Beschluß der Stuttgarter Bäckerinnung, die Brotpreise allgemein zu erhöhen, und zwar entgegen dem Verspre- chen des Bundeskanzlers, die Lebensmittel- preise stabil zu halten. N Nach einer lebhaften Aussprache, in der Wiederholt auf die Entschlossenheit der Ar- beiterschaft hingewiesen wurde, erklärte sich Wirtschaftsminister Dr. Veit bereit, den Beschluß des Landtages mit allen Konse- quenzen durchzuführen, gegen alle Er- höhungen des Brotpreises oder die Verrin- gerung des Brotgewichtes einzuschreiten, selbst auf die Gefahr hin, daß die Versor- gung der Bevölkerung mit Mehl und Brot dadurch ins Stocken geraten könne. Er wies aber die Arbeitervertreter auf die aus ihrer Forderung erwachsende Mitverantwortung in dieser prekären Angelegenheit hin. Wieder weniger Arbeitslose Bonn.(Eig. Ber) Die Zahl der Arbeits- losen ist in der ersten Juli- Hälfte um 29 689 auf 1808 377 zurückgegangen. Dieser Rückgang entfällt ausschließlich auf eine Verminderung der Arbeitslosigkeit bei den Männern, und zwar um 33 109 auf 1 048 729, während— entgegen der bisherigen Ent- wicklung— die Zahl der arbeitslosen Frauen um 3420 zugenommen hat,(Siehe Wirt- heitlichen Markt überhaupt herstellen zu können. Neben der Niederlegung der natio- nalen Differenzierung, der Beseitigung der Schranken zwischen den Vertragsstaaten ist auch das Verhalten des Schumanplan- Europa dritten Märkten gegenüber Bera- tungsgegenstand, Bekanntlich spielen in fast allen Handelsverträgen Kohle und Eisen eine Rolle als Tauschobjekte. Wie verträgt sich nun diese Handelspolitik damit, daß die Hauptgrundstoffe europäisiert und ver- einheitlicht werden sollen. Im Augenblick bemüht man sich darum, eine Verzahnung zwischen der sogenannten Außenpolitik der künftigen Oberbehörde und den Bedürfnissen der nationalen Wirt- schaftspolitik herzustellen, die ja in den Händen der Ministerien der Länder bleiben wird. Schließlich ist noch die fünfte Gruppe zu erwähnen, die in diesen Tagen zum ersten Male zusammentritt und der in der Haupt- sache Gewerkschaftler angehören. hre Auf- gabe wird es sein, die Rückwirkungen der Stahl-EKohle-Union auf die Sozialpolitik festzustellen. Prof. Hallstein nannte dieses Arbeitsgremium„an Bedeutung eines der ersten“. Die Tendenz des Planes ist nicht nur wirtschaftspolitischer Natur, sondern auch sozialer. Man erwartet von der Herstellung eines einheitlichen Marktes ein Absinken der Preise und schließlich ein Gefälle in Richtung der höchsten Löhne und einen sozialpolitischen Ausgleich. Aus dieser Ar- beitsteilung, die ein ständiger interner Mei- nungsaustausch der Delegationen und zwi- schen den Delegationen und Regierungen begleitet, läßt sich der Problemkreis ab- stecken, um den es geht. Dabei ist man seit dem Beginn der Verhandlungen schon ein gutes Stück vorangekommen, ohne daß man allerdings, was auch nicht der Verhand- lungsweise entsprechen würde, Beschlüsse faßte. Offensichtlich will man erst das Modell bauen und dann in die Phase der eigentlichen Ent- scheidung einzutreten. Als Beispiel führte Prof. Hallstein den holländischen Vorschlag, der durch die belgische Delegation unter- stützt wurde, an, die zuständigen Wirt- schaftsminister der verschiedenen Länder irgendwie in die Organisation einzubauen. Dies ist ein Funkt, an dem die Chefs der Delegationen zur Zeit stehen. Kohle und Eisen sollen in einer Art Ueberstaat oder durch eine Kohle-Eisen- Ministerium euro- päischer Prägung vereinheitlicht Werden, demgegenüber die Minister der verschiede- nen Nationen nur noch den Charakter von Länderministerien in einem Bundesstaat haben würden. London und Paris teilen USA- Standpunkt London.(UP) Der britische Ministerprä- sident Clement Attlee versicherte am Dienstag im Unterhaus, Großbritannien un- terstütze nach wie vor die Haltung der USA und der UNO. im koreanischen Konflikt. Auch die britische Regierung sei der An- sicht, die Kommunisten müßten sich zunächst hinter den 38. Breitengrad zurückziehen und das Feuer einstellen, bevor man über die Frage Korea verhandele, Attlee fügte hinzu, die indischen Vermittlungsversuche 111 Moskau und Washington liefen unabhängig von den britischen Bemühungen. Auch französische Regierungs- kreise stehen auf dem Standpunkt, daß die Nordkoreaner sich erst auf den 38. Brei- tengrad zurückziehen müßten, bevor an Ver- handlungen gedacht werden könnte. UNO-Balkankommission: Angriff gegen Griechenland möglich Genf.(dpa) Nach Jugoslawien, das in letzter Zeit wiederholt als mögliches Ziel einer Aggression der Kominformstaaten bezeichnet wurde, ist nun auch Griechen- land als mutmaßliches Angriffsobjekt der von der Sowjetunion beherrschten Länder genannt worden. Diese Vermutung wird in einem Bericht der UNO-Balkankommission geäußert. Die Kommission stützt sich dabei auf einen in der Kominform-Zeitschrift er- schienenen Artikel, dem zufolge griechische Streitkräfte mit Unterstützung Großbritan- niens und der USA einen Angriff auf Al- banien und Bulgarien vorbereiteten. KpP-Zeitungen Japans verboten Tokio.(dpa) General Douglas Mac- Arthur hat die Zeitungen der Kommuni- stischen Partei Japans auf unbestimmte Zeit verboten. Er begründet diesen Schritt in einem Brief an den japanischen Minister- präsidenten Joshida damit, daß sich die internationale Lage verschärft habe. Es wäre lächerlich, wenn man den kommuni- stischen Zeitungen das Recht auf Presse- freiheit gewähren würde, nur damit sie ihre Propaganda verbreiten könnten. MacArthur hatte bereits Ende Juni das kommunistische Zentralorgan Ak ahat a“ für einen Monat verboten. 8 Internationaler Gerichtshof entscheidet gegen LNO Den Haag.(UP) Der internationale Ge- richtshof in Den Haag hat am Dienstag dem UNO- Generalsekretär Trygve Lie das Recht abgesprochen, die Kommission zur Untersuchung der angeblichen Verletzun- gen der Friedensverträge durch die Balkan- staaten von sich aus zu vervollständigen. Die beschuldigten Länder Ungarn, Bulga- rien und Rumänien hatten sich geweigert, Delegierte für den Ueberprükungsausschuß zu ernennen. Daraufhin hatte der UNO- Generalsekretär beim Haager Gerichtshof Angefragt, ob an Stelle dieser Vertreter ein zusätzlicher Beauftragter der UNO der Kommission zugeteilt werden dürfe. Diese Frage wurde verneint. Erster Ruhetag der„Tour de France“ Dinard.(dpa) Die französische Küsten- stadt Dinard im Golf von St. Malo beher- bergte am Dienstag die Fahrer der„Tour de France, während ihres ersten Ruhetages. Bisher wurden in fünf Etappen 1327 Kilo- meter zurückgelegt. 3%%ͤð 7;7]çW’' Wesen. Notiz zum Tage: Lauter Lais Südbadens Wirtschaftsminister Eduard Lais nat es nieht unterlassen können, auf einer Kundgebung der Altbadener in Konstunz zu sagen, er befürworte eine enge Zusammen- arbeit zwischen Baden und dem Elsaß an Stelle des Sùudweststaates. Baden und das Elsa d? gelen dezentralistierte Länder. Dagegen se Württemberg zentralistisch organiszert. Bums Es hat gescheppert. Lais ist laut geworden.“ Jetzt wissen wir es genau. Die Württember— ger sind die Zentralisten. Lais meint: lieber noch mit den de zentralisierten Elsdssern als mit den zentralistischen Württembergern. On wohin kat sien Minister Lais in der Julikitze verirrt? Was kat ihn zu einem solchen Höhen. flug über den Oberrhein inspiriert? Wäre es der Geist der Schumanplaner, dann wir applaudieren. Dock fürchten wir, daß Lais nachts laut vom Südweststaat trdumt. Beim Meersburger Schoppen hat er jetzt die Kaze aus dem Sach springen lassen. Und wir wis. sen wieder einmal, was die Schwurzwald uhr geschlagen hat Lynkeus 5 Lebenslänglich für Schulz beantragt Offenburg.(Ft-Eig.-Ber.) Lebenslang. liches Zuchthaus wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit Mord und einem Mordversuch beantragte der Oberstaatsanwalt am Dienstag gegen Hein. rich Schulz, der zusammen mit Heinrich Tillessen am 26. August 1921 den Reichs. minister Matthias ET Zz berger erschossen hatte. Schulz, der sich sein ganzes Leben habe treiben lassen, habe nicht aus politische!“ Ueberzeugung, sondern aus Anhänglichkelt! an seinen Führer vorsätzlich und mit Ueber. legung und Heimtücke gemordet. Die Ru- geln seien von den rechtsradikalen Inspira. toren des Mordes weniger für Erzberger als in ihm für die junge Demokratie des dama- ligen Nachkriegsdeutschlands bestimmt ge- Der Offizialverteidiger von Schuss beantragte Einstellung des Verfahrens oder? Für den Fall, daß eine Strafe ausgesprochen werden solle, wegen Totschlags drei Jahre Gefängnis, die durch die Untersuchungsha!? 1315 die Internierung als verbüßt gelten sollen. 8 e Diets an die Berus Der Landtag und die Vertriebenenfrage Der Kommentar„Flüchtlingsproblematik“ in der Momtagsausgabe kann nicht ohne Wider- spruch hingenommen werden, und zwar nit aus einer„Trutzhaltung“ heraus, wie Dr. K. d. meint, sondern weil nur eine objektive, nur“ der Wahrheit dienende Berichterstattung i. stande ist, die Zusammenarbeit von Journal“ und Politiker erfolgreich zu gestalten, Daß sd General Gross gern in der Rolle des demokra- tischen Präzeptor Germaniae gefällt, daß, deutsch gesprochen, dessen Schulmeisterei nict? immer den Beifall der württ.-bad. Regierung“ und unseres Landtags findet, sind nicht weg“ zuleugnende Tatsachen, In der Frage de Flüchtlingsproblems muß jedoch eindeutig kest⸗ gestellt werden, daß der amerikanische Landes. Kommissar schlecht unterrichtet oder schlecht“ Beraten war, wenn er auf seiner Pressekon-“ ferenz davon sprach, daß der Landtag 20. Interesse an der Bewilligung von„Pensions für sich und seine Freunde“ gezeigt, aber weng? Interesse für die Flüchtlingsfrage an aten T8 gelegt habe. Wenn Dr. A. schreibt.„80 sehr Wr General Gross in seiner Kritik an der Tälis: keit unseres Landesparlamentes recht geben mögen“, dann erscheinen mir diese Worte, nicht geeignet, den wahren Sachverhalt richtig. Stoller. Das Recht des Irrtums, das sich Genen!“ Gross gerne einräume, kann ich nicht im Se diem Maße Pr. A. zubilligen, denn von im muß ich voraussetzen, daß er erstens weil, dd unser Landesparlament in keinem Augenblick daran gedacht hat, seine Abgeordneten u Pen.“ slonsempfängern zu machen, und zweitens dei er sich mit dem Inhalt des Ministerversor- gungsgesetzes vertraut gemacht hat, das Wesentlichen besagt, daß ein Minister, der un? unterbrochen acht Jahre oder mit Unterbe chung zehn Jahre Minister war, ein leben längliches Ruhegehalt erhält. Daß die Minister ein Amtsgehalt von jährlich 20 000 DIA bene. hen, d. h. erheblich weniger als die Oberbürge: meister mittlerer Großstädte, dürfte die 9 55 3 fentlichkeit ebenfalls interessieren, und die veranlassen, darüber nachzudenken. Warn kaum ein Direktor der Großindustrie 9 3 sein wird, seinen Posten mit dem Amt eins Ministers zu vertauschen. 1 0 Es ist also durchaus nicht so, als ob für 10 energische Zurückweisung der Gross schen Vorwürfe durch Landtagspräsident Kell 1 5 der Tatbestand der formalen Beleidigung Landtags maßgebend gewesen wäre, ganz 15 Gegenteil, der Inhalt des ihm gemachten Vorwurfs war für den Landtag und 1 Präsidenten Grund, sich gegen die Vori,. des Landeskommissars zur Wehr zu 5 1 5 Wie sehr diese„Wahrung berechtigter Inte, essen“ des Landtages gegeben ist, mögen nachfolgenden Zahlen bewelsen.„ Die einheimische Bevölkerung betrug I. fang 1930 3 015 700 Einwohner; an klein age. triebenen hat das Land Württemberg, Big N 724 000 aufgenommen. Der Anteil der e 9 benen an der gesamten Bevölkerung ist 5 N Württemberg-Baden höher als im ganzen. biet der westdeutschen Bundesrepublik bei zu bemerken ist, daß in Wuürttemben, 5 Baden 250,5 Einwohner auf 1 dem komm, in Holstein dagegen 173,5, in Niedersachet! 147,5, in Bayern sogar nur 132,5. 5 5 Durch das Flüchtlingsrentengesetz ma. bereits 1947 der Rechtsanspruch der 11 17 vertriebenen Rentner sichergestellt. Im 10. chen Jahre erfolgte die vorläufige Regen, der Versorgung verdrängter Beamten m ihrer Hinterbliebenen. Von den 100 Winlunge. die im Haushaltsjahr 1949 für den 20 Wohnungsbau ausgeschüttet wurden, wu. 30 Prozent für Flüchtlingswohnungen 10 4 wendet. Der Fürsorgeaufwand für die Fil. linge ausschließlich der Winterbeihilfen von 1946 bis 1949 in Württemberg M, Baden 2% M betragen. 1 Der Aufwand für Durchgangs- 5 lager, Versorgung mit Haus- 1 rat usw. 8 5 917 a f Seelsorgerische Betreuung der. Heimatvertriebenen, Leistun- l 5 gen an Küchen 1947 bis 1949 1.05 101 Insgesamt 920 46 020 f Ich glaube deß diese wenigen Zahlen. Beweis erbringen, daß das Land Würte, berg-Baden, im Bereich des Möglichen seln Verpflichtungen den Heimatvertriebenen 10 gekommen ist, und daß die Zur dere te der ihm bzw. seiner Vertretung gema Vorwürfe nicht nur zur Wahrung. „Würde und Ansehens“ sondern zur Sten der: Wahrheit erfolgt st. 3 . N Dr. Helffenstein, unürden Ir. 16 rd Lats einer ung au mmen⸗ N Stelle Elsap en Sei Bums vorden. ember. lieber ern als In. Oh, ulihitze Höhen. dre eg uerden as Lais Beim e Kaze ir wis. balduhr Inkeus tragt asläng. gegen t Mord te der Hein. einrich Reichs. chossen Leben itischer lichkeit Ueber. ie Ku- nspira- ger als dama- mt ge- Schulz a8 oder prochen 1 Jahre Agshaf: gelten bel rage tik“ in Wider- ar nicht r. K. A. ive, nur ung im- hurnalist Daß sich emokra- lt. dab, rei nicht 2 gierung ht weg⸗ ge dees tig kes. Landes- Schlecht essekon · g War ensionen ar Wenig nen 148 sehr wir 1 Tätls⸗ t Seben rte nit chtig u Genen im glel⸗ von ihm eißz, dad Minister M bee. rbürger⸗ ne Oel. ud diese warun 2 berelt mt eines für die oss schel Teil nul dung dee ganz in machten J seinen orwürs Setzel, 1 Inter- gen de rug u imatver, g-Badel 1 Vertrle“ 5 ist u zen Gt. Uk, o- tembelg b commel, Sachsen wurcz heimat Im glel Hllioben, 807üalel Wurden en Ler⸗ 5 Flüech en bal 7 M 12 M. 5 106 Nl. 9.76 wil, nen des vürttem 1 selnes en no, F welsul“ machten geln! teueruft — . d. L „ usboll fand, FUL uu ll eite 9 Die Stimme aus dem Kasten Das kleine Schneckenhaus vor der Bühne des Theaters, in dem die Souffleuse ihr ver- stecktes Flüsterwerk ausübt, heißt nicht Souffleuse, sondern Souffleurkasten, denn erst um die Jahrhundertwende bürgerte sich die Frau in diesem eigenartigen Beruf ein. Das Amt der Souffleuse ist viel schwerer und verantwortungsvoller, als der Laie oft- mals vermutet. An ihr brechen sich die großen Wogen, die da oben über die Bühne fluten und von ihr hängt mehr ab, als das publikum gemeinhin weiß. Ich fragte ein- mal eine Souffleuse, was wohl das Wich- tigste bei ihrer Tätigkeit sei. „In erster Linie muß eine Souffleuse dichten können! Wenn oben gesprurigen wird und die Situation soll gerettet werden, muß sie durch einen geschickten, vermitteln- den Satz, den sie erfindet, zu der richtigen Textstelle zurückführen. Wenn der Schau- spieler versehentlich zwei Textstellen über- sprungen hat, muß sie zum rettenden Engel werden und ihn in das richtige Geleise zu- rückbringen“. Das sichere ihr wohl Dank und Aner- kennung von seiten der Schauspieler? Sie lachte:„Schauspieler sind enthusia- stische Leute. Sie danken vielleicht der Souffleuse im ersten Akt überschwenglich und verfluchen sie im zweiten Akt, wenn etwas nicht klappt. Natürlich ist die Souf- fleuse daran schuld, wenn es irgendwo nicht stimmt. Wer könnte auch sonst so schön Blitzableiter sein wie gerade sie, die sich mit jeder Stimmung des Schauspielers aus- einander zusetzen hat. Ist die Rolle unge- nügend gelernt, hat die Souffleuse es auf ihr Haupt zu nehmen. Ist der Partner im Spiel schlecht, muß es die Souffleuse aus- baden. Es ist an jedem Theater dasselbe: Den Erfolg bucht der Schauspieler für sich allein, den Mißerfolg schiebt er gern der Souffleuse in die Schuhe. Man darf das aber alles nicht so ernst nehmen. Schauspieler sind fast alle große Kinder. Man kommt gut mit ihnen aus, wenn man nicht jedes Wort von ihnen auf die Goldwaage legt, ob sie nun verdonnern oder in den Himmel beben“. „Geht es in dem Kasten nicht auch oft recht lustig zu? Ich hörte einmal von einer Aufführung des Sommernachtstraumes, bei der ein Schauspieler Maikäfer über dle Bühne fliegen lieg. Die Schauspieler hatten Mühe, ernst zu bleiben“. „Wenn oben irgendetwas Unvorherge- sehenes geschieht, muß die Souffleuse auf alle Fälle die Fassung bewahren. Der Faden der Handlung darf keinen Augenblick aus der Hand gelassen werden. In unerwarteten Situationen hängt man sich gerade umso mehr an sie, bis alles wieder seinen nor- malen Gang geht. Im übrigen muß eine zute Souffleuse noch etwas wichtiges haben: In- tuition. Sie muß das Stück miterleben, sie muß den Dichter begriffen haben, sie muß jede Bewegung und jede Betonung des Schauspielers nachfühlen können. Das alles ist eher der Fall, wenn eine Souffleuse vor- her einmal Schauspielerin gewesen ist, was oft genug vorkommt. Denn welche Pforten bleiben einer alten, kranken oder erfolg- losen Schauspielerin letztenendes immer offen? Die Tür zum Souffleurkasten. „Ist das lange Sitzen im Kasten nicht auch körperlich anstrengend?“ „In Winter ist es unangenehm, wenn man kalte Füße hat und sich während der langen Akte die Füße nicht einmal ordent- lich vertreten kann. Auch leidet man unter dem Staub, der etwa bei Tanzszenen in den niederen Souffleurkasten fliegt. Wenn nur der Vorhang aufgeht, wirbeln die Staub- flocken. In jedem Kostüm sitzt Staub. Zwar kann man die Kästen an jeder größeren Bühne abschirmen, aber bei kleineren Büh- nen und bei Abstechern ist es nicht so ein- fach. Der Beruf erfordert eben in jeder Hin- sicht Begeisterung und nochmals Begeiste- rung. Das anstrengendste Arbeiten erlebte ich vor Jahren mit einem alten Schauspie- ler, dem ich jeden Griff und jeden Gang soufflieren mußte, da sein Gedächtnis schon so nachgelassen hatte:„Jetzt zum Schreibtisch gehen jetzt langsame Wen- dung zum Fenster und dabei den Brieföff- ner in die Hand nehmen und ähnlich. Das war aufreibend. Aber er war so dank- bar. Und Anerkennung tut einem Men- schen, der sich abmüht, immer wohl. „Die Frage nach der Höhe der Gage wurde nicht direkt beantwortet. Die Souffleuse muß schon sehr viel Liebe zu den„Brettern, die die Welt bedeuten“ mitbringen, auch wenn sie diese Bretter gar nicht selbst be- treten und nur ihr Flüstern hinüberschicken kann, das alles für den Schauspieler bedeu- tet und manchmal das Publikum stört. Die Welt des Scheines hört am Souffleurkasten auf. Hier regiert bereits die harte Wirklich- keit, für die es keine Lorbeerkränze gibt.“ Gerth Faller Kleine Schule des guten Benehmens Bei keiner Gelegenheit zeigt sich eine gute Kinderstube so sehr wie beim Essen. Nur schwer sind schlechte Gewohnheiten im späteren Leben wieder zu beseitigen. Wer sich dagegen beim Essen frühzeitig richtig benehmen kann, wird auch im späteren Leben niemals einen„faux pas“ begehen. Darum ist es wichtig, wenn schon die Kinder lernen, das Essen ruhig und ordentlich einzunehmen. Das Vorbild der Eltern wirkt hier erzieherisch, denn Kinder nehmen gute Manieren ebenso leicht wie schlechte an. Es sollte auch im Haus darauf geachtet werden, daß sich die Kinder erst setzen dürfen, wenn die Mutter Platz genommen hat. Grundsätzlich nehmen die Herren immer erst dann Platz, wenn die Damen bereits sitzen. Bei Kindern muß vor allem darauf geachtet werden, daß sie nicht mit dem Stuhl wippen oder den Kopf stützen. Ebenso unschön ist es allerdings auch, wenn sich selbst Erwachsene gern anlehnen oder die Arme halb auf den Tisch legen. Es ge- hören beim Essen nur die Hände auf den Tisch. Die Serviette wird über die Knie gelegt. Man benutzt sie, wenn man sich die Finger abwischen will. Auch der Mund wird ge- säubert, bevor man trinkt, damit keine Spuren am Glas haften bleiben. Das Wein- glas wird übrigens immer am Stiel angefaßt. Die Schüsseln werden am Tisch links weitergereicht. Bevor man etwas heraus- nimmt, stellt man sie ab. Fleisch liegt auf dem Teller vorn, so daß es am leichtesten erreicht werden kann. Niemals soll man sich zu viel Speisen auf den Teller laden, da- gegen darf man ruhig nachverlangen oder nachnehmen. Es darf weder zu schnell noch Kunterbunt Zwei schöne Augen, eine gute Figur oder ein Paar schöne Beine gehören nicht zu dem, was auf die russischen jungen Männer Anziehungskraft ausübt.„In Rußland ist die Liebe zu einer sozialen Funktion geworden. Ein junger Mann verliebt sich in ein junges Mädchen nur wegen ihres Einsatzes im Pro- duktionsleben“, sagt der bekannte russische Lyriker Stephan Petrovich. Ob es die jungen Männer selbst sind, die es so wollen, oder ob es nur die Hoffnung des Urhebers des Fünf-Jahresplanes ist, steht dahin. Aber man kann wohl nicht da- ran zweifeln, daß die jungen Damen nicht gern sehen, wenn man sie wie Achtstun- dentage betrachtet. Bl. 3 Der wirkliche Gründer des fast sagen- 1 5 Vanderbilt- Vermögens war eine rau. Der Vater des jetzigen Multi- Millionärs, Cornelius, hatte eine kleine Farm besessen. Er lebte zusammen mit seiner Frau vom kargen Erlös seiner Produkte. „Ich weiß nicht mehr ein noch aus,“ klagte er eines Tages. Seine Frau lächelte und sagte:„Von meinem Haushaltsgeld habe ich Hennen gekauft, weißt Du,— und die Eier habe ich einem Händler übergeben.“ Dann überreichte sie dem erstaunten Corne- Uus 3000 Dollar. Mit diesem Geld kaufte er 6 von Hans eine Fähre zur Ueberquerung des Hudson Flusses. Bereits im ersten Jahr erbrachte dieses Geschäft einen Gewinn von 1000 Dol- lar. Es war der Grundstein zu dem heutigen Reichtum. femina * Vor kurzem wurden auf einer Moden- schau in Amerika zum ersten Male Herreri- anzüge, Damenwintermäntel, Kleider und sogar Hüte aus Orlon vorgeführt. Die neuen Burlington-Fabrikate können aus reiner Orlonfaser oder mit Kunstseide kombiniert hergestellt werden. Reines Orlon ergibt einen Mantelstoff, der im Aussehen und Grift sich von Wolle nicht unterscheidet, dabei waschbar ist und ebenso warm hält wie Wolle. „Im Zeichen der Frau“ Auf der ersten Bundes-Ausstellung des Deutschen Frauenringes Im Zeichen der Frau“, die nun endgültig auf die Zeit vom 21. Juli bis 6. August festgelegt ist, wird ein Ueberblick über die Stellung Aufgaben und Leistung der Frau gegeben. In einer Sonder- veranstaltung kommt das Märchenspiel„In der Sommernacht“„Dornröschen“ von Ricarda Huch zur Uraufführung. Die Deut- sche Meisterschule für Mode bringt an ver- schiedenen Tagen ihre neuen Herbstmodelle zur Schau. Die Geschichte einer langen Liebe Könkel 43. Fortsetzung Aber obwohl in der Außenwirtschaft das Gut immer mehr ein modernes Rittergut wurde, blieb es in der Hauswirtschaft wie 813 Sroßer Bauernhof, und wenn es das * nicht gewesen War, so wurde es jetzt 1 55 unter Annas Hand. Sie hatte kein Ver- 1 und keine Sympathie für die * Pläne ihres Mannes. Wenn es alt ihr Segangen wäre, so wäre es bei der 1 en Schaf wirtschaft geblieben und bei den den Brachländern, die für die Bienen 1 5 Blumen trugen. Sie war und wollte J 0 anderes sein als eine Großbäuerin, 5 bald ging es im Herrenhause nicht viel 12 ers her als auf Kuhnerts Hof. Sie konnte 580 Wirtschafterin brauchen, bei der man 5 385 5 wissen konnte, wie es stand. Sie 5 1 sich eine Großmagd und ein paar 5 ndfeste Küchenmädchen, und mit diesen sorgte sie die ganze Hauswirtschaft, die 2 Jahr zu Jahr wuchs. Denn jetzt kamen 1 ins Haus, die beköstigt werden 110 ten, und am langen Tisch im Knechte- 8 Waren schon früh am Morgen viele d8 Usseln mit Suppe zu füllen. Dann wur- n Lichter gezogen, Schmalz gekocht, im 5 Backofen das Brot gebacken, ge- 2988 genäht und gewaschen, und wehe 8 Madchen, das bei der Arbeit schwatzte 5 nicht lief, wenn sie befahl. Ohne wei- Back Hog Annas kräftige Hand ihr an die gen und es war bekannt, daß sie mit den 5 5 80 kertig wurde. Immer wieder wurde 150 Zus gescheuert, obgleich die Mägde ne Spur von Schmutz in den unbenutzten Copyright by Reclam Verleg Stettgart Räumen entdecken konnten. Es war, als könnte sie nicht genug an den Fußböden, Wänden und Fenstern herumkratzen, ais wittere sie hier immer wieder Unsauberkeit, die sie beseitigen müsse. Und es war spät am Abend, wenn die Rastlose in ihrem Mädchenzimmer endlich zur Ruhe ging. Als hätten die Leute gewußt, daß sie nur den Namen ihres Mannes führte, ohne seine Frau zu sein, blieb sie für Dorf und Ge- meinde immer dieselbe, die sie gewesen war, die Anna Leun, die sie in ihrem Stolz und ihre Bosheit kannten, die eine ihresgleichen war, nur stärker und furchtbarer, und sie sprachen nie anders von ihr als unter die- sem Namen. Das Frau Trenck“ wollte innen nicht über die Lippen, und nur die Aller- jüngsten, denen sie schon jetzt wie eine Sage War, verstiegen sich ehrerbietig zu einem„‚Gnädige Frau“. So gingen die Jahre hin, die beiden Gatten saßen schweigend bei Tisch zu- sammen, an dem selben Tisch, an dem sie sich wiederbegegnet waren, um das Testa- ment zu hören, und sie sprachen nicht. Die Leute mochten denken, daß dies in diesem Hause so üblich sei. Und sie sprachen auch sonst in Wirtschaftsdingen nur das Wich- tigste, meistens in Form von kurzen Be- fehlen, die er ihr gab. Und wenn es einmal etwas besser zwischen ihnen stand und mehr Worte flelen, dann zankten sie. Dann konnte es vorkommen, daß sie sich an- schrien, so daß das Gesinde unten zu flüstern anfing und die Neulinge sagten: „Jetzt schlägt er sie!“ bis die Aelteren ant- zu langsam gegessen werden. Auch in einer Gesellschaft sollen die Gäste das Essen möglichst ungefähr zur gleichen Zeit be- enden. Die Gabel gehört in die linke, das Messer in die rechte Hand, doch soll beim Essen das Besteck nicht gekreuzt werden. Wer seine Mahlzeit beendet hat, legt Messer und Gabel nebeneinander auf den Teller. Das Messer wird grundsätzlich nur dann ge- braucht, wenn es notwendig ist, also beim Fleisch und bei einigen Mehlspeisen, nicht jedoch bei Frikadellen, Hackfleisch, Kar- toffeln, Klößen. Fische werden— mit Aus- nahme von Bismarck-Hering— niemals mit dem Messer, sondern mit dem Fisch- besteck oder zwei Gabeln gegessen. Geflügel wird mit Messer und Gabel, nicht mit der Hand gegessen. Ebenso werden Rnochen niemals abgenagt. Unschön ist es, das Essen vorher zu zerkleinern. Zerteilt wird nur das, Was sofort gegessen wird. Man sollte auch bei Kindern stets darauf achten, daß sie nicht mit vollem Mund sprechen oder trinken, niemals schlürfen und sich nicht zu weit über den Teller beugen. Ebenso darf es beim Essen keine Nebenbeschäftigung geben. Mädchen tasten nicht dauernd nach ihrer Frisur, Männer nicht nach ihrer Krawatte oder versuchen Sar die Zeitung zu lesen. Kinder suchen nicht nach ihrem Taschentuch. fahnstocher werden bei Tisch nicht benutzt, auch nicht nach dem Essen. Wer etwas zwischen die worteten:„Nein, die läßt sich nicht mehr schlagen. Die Zeiten sind vorbei!“ In all diesen Jahren der Einsamkeit warb Anna im geheimen um sein Herz, und er Wußte es. Sie warb ohne Worte und Eingeständnisse, sie warb auf ihre eigene harte und beharrliche Art, dadurch, daß sie mit ihm sparte und mit ihm schuftete. Und sie warb dadurch, daß sie an ihrem eigenen Kinde kalt vorüberging und ihm die Mutter- liebe entzog, dadurch, daß sie ihre eigene Mutterliebe zum Opfer brachte. Abgesehen von der notdürftigen Pflege durch das un- verständige Kindermädchen ließ man es un- besorgt heranwachsen, wie die Natur es mit sich brachte; aber das genügte nicht, denn die Natur des Kindes war krank. Es wurde schwächer, stiller und absonderlicher, fle- berte leicht und wagte sich nie hervor, wenn Menschen kamen. So gingen die Jahre vorüber, ohne daß eine Aenderung eintrat. Die Franzosenzeit kam mit Bedrückung und Veränderungen, doch für die beiden blieb das Leben gleich. Die großen Reformen brachten die Auf- hebung der Leibeigenschaft und dadurch einen ungeheuren Zuwachs an Ackerland. denn die Bauern mußten die Segnungen dieses Gesetzes mit der Hergabe vom dritten Teil ihrer Aecker bezahlen und wurden da- durch aus wohlhabenden Unfreien zu ver- armten Freien, die zum Teil auch den Rest ihres Landes billig verkaufen mußten, wei sie ihn nicht mehr halten konnten. Bauern wurden weniger, das Rittergut wurde mehr. Aber zwischen den Besitzern dieses Ritter- gutes blieb alles beim alten. Jetzt verstrichen die Jahre so schnell wie früher die Monate. Wie die Windmühlen- flügel, so schnell drehen sie sich um dachte Anna Leun manchmal, wenn es wieder Frühling wurde: und sie erschrak. wenn sie vom Fenster die erste Lerche hörte und Zähne bekommen hat, entfernt das außer- halb des Zimmers. Gebraucht werden darf erst, wenn alle Teilnehmer das Essen beendet haben. Er- hebt sich die Hausfrau, gibt sie damit das Zeichen, daß die Tafel aufgehoben ist. Vor- her darf niemand aufstehen und sich ent- fernen. Nach dem Essen wird die Serviette leicht zusammengefaltet links neben den Teller gelegt. Sie einfach zusammengeknüllt auf dem Stuhl liegen zu lassen ist 5 v Winke und Kniffe Schimmelbildung an Würsten und Schinken wird verhindert, wenn man sie mit einem dünnen Brei aus Salz und Wasser, der eine schimmelver- hindernde und tötende Salzkrust bil- det, bestreicht. Angeschnittener Schinken bleibt tadellos frisch nach Ueberstreichen der Schnittfläche mit rohem Eiweiß. Gehacktes Fleisch bleibt genußfäßig, wenn es mit Salz vermengt ist. Um Getränke und Speisen kühl zu halten, umwickelt man das Gefäß mit einem ausgewrungenen Tuch und stellt es möglichst an eine Stelle mit Zug- luft. Um den Blumenkohl beim Kochen schön weiß zu halten, gibt man dem Kochwasser eine Kleinigkeit Zucker bei. Eier platzen nicht beim Kochen, wenn man etwas Salz in das Wasser streut. Will man gemahlenen reinen Boh- nenkaffee prüfen, so schüttet man etwas von dem Kaffee in ein hoties, mit Wasser gefülltes Glas. Echter Kaffee steigt in die Höhe und bildet eine oben- auf schwimmende Schicht; alle anderen Röstprodukte dagegen sinken unter. Femina Wann soll das Kleinkind mit dem Gehen beginnen? Lange ehe das Kleinkind die ersten Schritte versucht, sind seine Beinmuskeln dazu kräftig genug. Um die Bewegung der Beine zu regulieren, müssen aber zunächst die Nervenzentren im Rückenmark ent- sprechend ausgebildet sein. Es hat daher keinen Zweck, die Kinder zu früh zum Ge- hen zu veranlassen, denn die natürlichen Entwicklungsvorgänge lassen sich nicht mit Gewalt beschleunigen. Im Alter von einem Jahr beginnt das Kleinkind zu kriechen. Es bewegt sich auf allen Vieren fort, und zwar überraschend schnell. Selbst wenn es dann vielleicht ein Wenig länger braucht, bis es sich aufrichtet, soll man ihm das Kriechen nicht verwehren. Im allgemeinen können Kinder im Alter von fünfzehn Monaten laufen. Viele Kinder neigen bald nach den ersten IULPEN- STRAUSS Bernhard Panlcok Gehversuchen zu X. oder O-Beinen. Die Ursache ist gewöhnlich ein zu hobes Kör- pergewicht oder eine falsche Fußstellung. Als das Kind anfing zu gehen, mußte es die Beinchen zu weit auseinanderhalten, um im Gleichgewicht zu bleiben. Für die Mutter ist das zu diesem Zeitpunkt kein Grund zur Besorgnis, denn in wenigen Monaten strecken sich die Beine von selbst wieder. Mütter sollten sofort darauf achten, daß ihr Kind beim Gehen die Zehen gerade nach vorne richtet. Bei zu starkem Aus- oder Einwärtsgehen— schuld daran kann unzweckmäßiges Schuhwerk oder ungleich- mäßiges Wachstum der sechsundzwanzig Fußknochen sein— soll der Orthopäde zu Rate gezogen werden. Das Kind hat Fußschmerzen: wir dagegen? Sie bedeuten gewöhnlich, daß einige Knochen überlastet sind. Schmerzen in den Knöcheln und Kniegelenken können die gleiche Ursache haben. Wenn ein Kind über solche Beschwerden klagt, sollen die Füße auf rote Flecken, Blasen oder Schwielen untersucht werden, die darauf hindeuten, dag der darunterliegende Knochen gedrückt ist. Fußbäder und passendes Schuhwerk können hier Abhilfe schaffen. Bei an- dauernden Schmerzen muß der Arzt auf- gesucht werden. Ist Barfußgehen wirklich gesund? Sehr wohl, aber nicht auf Hartholz- kußböden und Asphaltpflaster! Landkinder, die öfter barfuß gehen als Stadtkinder, haben sehr oft gesündere, aber auch stärker entwickelte, also größere Füße als Stadt- kinder. Barfußgehen auf harten Böden oder Pflaster verursacht nicht selten Plattfüße. Es macht den Kindern viel Spaß, sich selbst die Schuhe anzuziehen. Ohne Hilfe der Erwachsenen werden sie jedoch mit dem Schnürriemen nicht zurechtkommen. Man soll dem Kind jedoch erst dann helfen, wenn es selbst zeigt, daß es Unterstützung braucht. Es muß lediglich darauf geachtet werden, daß der Schuh auch richtig sitzt. Um des lieben Friedens willen erlauben Was tun viele Mütter ihren größeren Töchtern, Schuhe mit hohen Absätzen zu tragen. Einem jungen Mädchen mit Vernunfts⸗ gründen, Hinweisen auf verhärtete Ballen, verkrümmte Zehen, unnatürlichen Gang und Rückenschmerzen solche Schuhe aus- reden zu wollen, wird weniger Erfolg haben als gelegentliche Bemérkungen, daß auch elegante, namhafte Frauen, mit Vor- liebe Schuhe mit flachen Absätzen tragen. Noch eins! Das Vorbild der eigenen Mutter Foto: Marburg wirkt oft überzeugender als jedes Argument. schließlich hoch im Blauen entdeckte. Wie oft— wie oft kam so das Jahr heran und brachte Schneeschmelze und Frühlingswind, Frühjahrsbestellung und Wiesenmahd. Wie oft hatte sie schon von hier oben herunter- gesehen, wenn im Herbst die Gänse un- ruhig wurden und an zu schreien fingen, als ob sie sich erinnerten, daß sie eigentlich Wegfliegen sollten, daß sie hier eigentlich Gefangene waren. Dann strich sie das Haar aus der Stirn, als wollte sie die Gedanken kortstreichen aus ihrem Kopf, und ging wieder an die Arbeit, die niemals abriß. Aber sie konnte nicht hindern, daß an solchen Tagen Unruhe sie faßte, und sie ertappte sich bei dem Gedanken, der unauf- hörlich wiederkehrte: Warum— warum? Warum mußte sie hier schweigend herumgehen von Sonnenaufgang bis lange nach Sonnenuntergang und dabei nichts sagen als Scheltworte und Befehle? Warum mußte ihr Leben ohne Liebe sein, warum mußte sie in all der Fülle verhungern nach einem einzigen freundlichen Wort? Mägde kamen und gingen in ihrem Dienst, abends hörte sie das Flüstern an der Küchentür und das Lachen und Singen aus den Ställen. Hochzeiten kamen, an denen Braut und Bräutigam langsam und feierlich über die Dorfstraße zur Kirche schritten und ein stummer Schimmer von Glück und Erwar- tung auf der Stirne des Mädchens lag. KFindtaufen kamen und Tanz. Gejochle und Geschrei, Krankenlager, Todesfälle, Jubel und Tränen— überall lief das Schicksal und ließ die Menschen lachen und weinen, und nur hier im Schloß, nur hier oben blieb es stumm. Hier ging ein Tag wie der andere, ein Monat wie der andere, kalt und leer. Aus den Monaten wurden Jahre, und die Jahre drehten sich wie Mühlenflügel. Noch fester preßten Annas Lippen sich n D aufeinander. noch kürzer und härter wurden ihre Worte, so daß das Erzählen aufhörte, Wenn sie durch die Flure ging. Aber keiner von all den Menschen um sie., die sich nach ihrem Befehl bewegten, wußte, daß sie sich am liebsten auf die Ackererde gelegt hätte um zu weinen— wenn sie nur hätte weinen können! Aber sie konnte nicht weinen! Ob das Schicksal sie vergessen hatte? Nur eins änderte sich: als Fried fast neun Jahre alt war, war der Lebensfunken, den er mit auf seine dunkle Erdenwande⸗ rung bekommen hatte, ausgebrannt Man hatte ihm einen Arzt geholt, der die Achseln zuckte. Es war kalter März draußen. Die Mutter stand blaß dabei mit aufeinandergepreßten Lippen. Sein Bett war in einem der großen Säle im oberen Stockwerk aufgestefit, wo es, viel zu klein in dem Riesenraum, schmal und bescheiden in einer Ecke stand. Man hatte ihm allerlei Spielzeug gekauft, und man hatte das Geld dabei nicht geschont. Aber er wußte nichts mit all den bunten Sachen anzufangen. Da stand es nun alles fein aufgebaut auf einem Tisch im Zimmer, aber er rührte nichts an, er war zu müde dazu. So lag nun der letzte, der einen Tropfen des Blutes der Familie von Basse- witz in sich trug, still und verlassen in dem Raum, in dem seine Vorfahren getafelt hatten. Das Fieber stieg und hielt sich auch morgens auf der Höhe. Der Kopf tat ihm so Weh, klagte er der Mutter, die die Nacht an seinem Bette durchwachte, eine lange, bange, durchquälte Nacht. Längst schlief im Hause alles. Gegen zehn hatte ihr Mann die Hunde heraus- gelassen und die Tür verschlossen und dann wurde es still. Nur der Märzwind stöhnte um die Hausecke. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 19. Juli 1930/ Nr. 1 Zei der Cerichtsvollzieherei verschwand ein Fuhrrud Zwei Jahre Gefängnis für Einbruchsserie eines Jugendlichen Erst vor wenigen Tagen hatte die Große Strafkammer einen Mannheimer, der an den Planken ein Geschäft hatte, wegen betrügerischen Bankrottes zu einer Gefäng- misstrafe von einem Jahr verurteilt und mm für die Dauer von drei Jahren die Aus- übung des selbständigen kaufmännischen Berufes untersagt. Gestern stand wiederum ein„Kaufmann“ vor dem Richter der Großen Strafkammer, um eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren über sich ergehen lassen zu müssen. Der 22jährige Wolfgang Clemens Sch. Urfte allerdings von vornherein unter den Mitgliedern seines Berufsstandes wenig Freunde gehabt haben, denn er war Kaut- marm aus eigenen Gnaden. Einigen Mann- heimern dürften die Produkte seiner „Fabrik“ für Gänsefleisch in Dosen noch in unliebsamer Erinnerung sein. Das Gericht hatte ihn damals zu einer empfindlichen Strafe wegen Lebensmittelfälschung ver- urteilt. Nun waren es neun Einbruchsdiebstähle und zwei Versuche, wegen derer er auf der Anklagebank saß. Mittäter und Zeugen, die vor Gericht auftraten, waren zum größten Teil dem Gericht bekannte Personen, die— wegen Diebstahl und Einbruch verurteilt— us der Srafhaft vorgeführt wurden. Clemens Wolfgang Sch., fünfmal vor- bestraft, wußte vor Gericht sehr genau, Was er wollte. Er präsentierte seine Straf- taten detailliert und suchte dem Vorsitzen- den klarzumachen, daß es sich in einem Falle um einen leichten Diebstahl, in einem anderen nur um einen Versuch gehandelt haben könne. Doch vergebens: Das Gericht erkannte inn in elf Fällen für schuldig. Teilweise hatte er zusammen mit einem inzwischen Verurteilten Schaufensterscheiben ausgeho- ben und aufgeschmitten, Stoffe, Kleidungs- stücke, Radioapparate, Uhren und Schmuck gestohlen und insgesamt Werte von min- destens 2500,— DM auf die Seite geschafft. Einmal hatte der„Kaufmann“ sich nicht gescheut, bei Nacht in das Gebäude der Gerichtsvollzieherei einzudringen. Die ver- dutzten Beamten entdeckten am nächsten Morgen, daß ein Fahrrad fehlte Der Staatsanwalt hielt eine Gefängnis- strafe von zweieinhalb Jahren für ange- messen, aber das Gericht anerkannte mil- dernde Umstände.(Sch. wurde als unehe- liches Kind im Hause seines Stiefvaters nicht geduldet und wuchs bei älteren Men- schen auf. Seine Mutter und seine Groß- mutter hatten seltsamerweise das gleiche Geschick gehabt.) Die Große Strafkammer verurteilte ihn zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren. Der Angeklagte schien allerdings nicht ge- neigt, die Strafe ohne Berufung anzuneh- men. ng Joe Walcolt wieder in Mannheim Joe Walcott traf am Dienstagnachmittag, aus den Vereinigten Staaten kommend, mit emem Flugzeug in Frankfurt ein und fuhr in den Abendstunden im Auto nach Mann- heim, wo er Verhandlungen über die fl- nanzielle Abwicklung seines Kampfes ge- gen Hein ten Hoff führen will. In seiner Begleitung befindet sich sein 16jähriger Sohn. Sein Manager Boccichio blieb in den USA, um dort Kämpfe zu arrangieren und über eine erneute Begegnung zwischen Walcott und Joe Louis zu verhandeln. Wie Walcott erklärte, sei er durchaus bereit, noch einmal in Deutschland in den King zu gehen. Er nannte in diesem Zu- sammenhang den Namen des jungen und erfolgreichen Berliner Boxers Jonny Rux, betonte jedoch, daß ihm auch ein anderer Gegner recht sei. Ueber etwa noch bestehende Forderun- gen aus seinem Mannheimer Kampf ließ sich Walcott nicht aus. Filmspiegel FETT Palast:„Prämien äüf den Tod“ Ein Abenteuererfilm der österreichi- schen Produktion erzählt mit angedeutetem okkultistischen Hintergrund die phanta- stisch klingende Geschichte eines Mannes, der— einmal aus seinem gesellschaftlichen Milieu geraten— mit verbrecherischen Manipulationen aus Liebe zu einer Frau wieder den Anschluß an die Welt zu er- reichen sucht, in der man mit Selbstver- ständlichkeit einen Smoking zu tragen pflegt. Versicherungsschwindel ist ihm das Mittel, das ihm die eigene Haltlosigkeit er- setzt. Die okkultistische Note erhält der Film durch einen Todesfall, der nach Lage der Dinge zunächst als Mord ausgelegt wird und es der Gedankenwelt des ver- meintlichen Täters nach auch sein könnte. Aber Mord durch die Kraft der Gedanken? Das ist nicht nachweisbar. So bleibt nur eine Gefängnisstrafe für Schwindel. Die ge- Uebte Frau sagt an der Gefängnistür ein hoffnungsvolles Auf wiedersehen und läßt somit noch ein Happy-End offen, das in der Zukunft liegt. Eigentlich eine Geschichte, die in weni- gen Bildern wiedergegeben werden könnte. Doch Curd Jürgens als Regisseur legt die Schilderung ungemein breit und überflüs- ig detailliert an, so daß Längen— beson- ders im ersten Drittel— entstehen, in denen sich eine zweifellos vorhandene Sparnung immer wieder totläuft. Eine HAchtbewußte Fotografie vermag diesen dra- maturgischen Mangel zwar nicht auszuglei- chen, aber oft zu mildern. Die Enttäuschung ist jedoch Werner Krauss als Chargenspieler, der aus einer an zich ausgiebigen Rolle nicht mehr heraus- holen kann als eine wenig profilierte Schablone. Siegfried Breuer in der Haupt- rolle vermag stärker zu überzeugen und vermittelt besonders in Solo-Szenen eine atmosphärische Itensität. mle Capitol:„Der unheimliche Gast“ Dieser Film krankt daran, daß er das, Was möglicherweise als psychologische Deu- tung der Vorgänge im Unterbewußtsein eines seiner Protagonisten noch goutiert werden könnte, auf die allgemein-verbind- che Ebene des Tatsächlichen hebt. Die Handlung, die um eine gruselige Gespenstergeschichte kreist, spielt im„spö- kenkiekerigen“, meerbespülten und wind- umbrausen Cornwall. Eigentlicher„Tat- Wohin gehen wir? Mittwoch: 19. Juli: Nationaltheater 9.00 und 11.00 Uhr:„Die Zaubergeige“, Gerhards Mario- netten, 19.30 Uhr:„Glückliche Reise“; Palast: Prämien auf den Tod“. 10.00, 11.45 und 22.00 Uhr:„Die Lady von Schanghai“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Deutsche Exi- Stenzphilosophie und französischer Existentia- Uismus“, Spr.: Prof. Dr. O. F. Bollnow. Uni- versität Mainz. Donnerstag, 20. Juli: Nationaltheater 9.00 und 11.00 Uhr:„Die Zaubergeige“, Gerhards Mario- netten, 19.30 Uhr:„Glückliche Reise“; Amerika- haus: 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Bach- Zyklus Folge 2: Orgel- und Cembalowerke Bachs; Alster-Lichtspfele 21.00 Uhr:„Alles für Euch“ mit Barnabas von Géczy, Maria von Schmeddes u. a. Rosengarten 14.00 Uhr: Betriebs- xätevollversammlung(DGB). Wie wird das Wetter? Trocken und warm Vorhersage bis Donnerstag früh: Ueber wie- gend heiter, Höchsttemperaturen um 30, Tiefst- Werte 12 bis 16 Grad. Schwache, tagsüber zum Teil mäßige Winde wechselnder Richtung. Pegelstand am 18. Juli: Maxau 407(= 2), Mannheim 252(— 5), Worms 179( 2). Caub 165(—3). ort“ ist eine Art Schloßersatz. ein einsam stehendes Gebäude am Meer. in dem es „umgeht“. Dieser Spuk nun wird so ernst genommen, daß es fast ans Lächerliche grenzt. Der Film findet nicht den Durch- bruch zur rationalen Lösung oder die psy- chologische Erklärung., die durch die Brille des Persönlichen geschildert und vom rein emotionalen Standpunkt eines Einzelnen aus betrachtet gegeben werden könnte. Ein mit der vorläufigen Unterbringung des„Hauptmediums! in eine Pseudo-Irren- anstalt gemachter Ansatz dazu verläuft bald im Sande. Auch technisch läßt dieser spukige Bild- streifen manchen Wunsch offen. Die gäh- nenden Längen— drei Viertel des Bild- streifens werden zur Zeichnung der Expo- sition benötigt— und eine etwas krustige Fotografie, nicht mit der Atmosphäre übereingtimmende Gefühlseffekte und das Ernsthaft-machen-wollen des Lächerlichen rufen beim Publikum eine der gewünsch- ten entgegengesetzte Reaktion hervor, die erst mit der dramaturgischen Verdichtung gegen Schluß neutralisiert wird. rob Großfahndung nach vermißten Kindern Die Mannheimer Polizei beteiligte sich am gestrigen und vorgestrigen Tage aktiv an einer Großfahndung nach vermißten Kindern, die für das gesamte süddeutsche Bundesgebiet angesetzt worden ist. Tag- und Nachtdienst waren sämtliche ver- fügbaren Beamten im Streifen- und Kon- trolldienst eingesetzt. Mit Motorpatrouil- len, Funk- und Streifenwagen wurden von mehr als 25 000 Polizeibeamten sämtliche Straßen und Ortschaften des süddeutschen Bundesgebietes überprüft. Die Großfahn- dung, die vom Stuttgarter Kriminalerken- nungsdienst zunächst unter offizieller Ge- heimhaltung gestartet wurde, dürfte eine der größten Unternehmungen dieser Art nach dem Kriege sein. Gefahndet wird nach zehn Kindern, die in den letzten Monaten in verschiedenen süddeutschen Städten und Ortschaften ver- schwunden sind. Diese Kinder sind zum Teil seit Anfang des Jahres als vermißt gemeldet. Seit einigen Tagen werden in Stuttgart wiederum drei Kinder vermißt. Es handelt sich um einen 13- und 15jährigen Jungen und ein siebenjähriges Mädchen. Wie die Polizei von Mannheim hierzu mitteilt, sind im Raum von Mannheim Stadt und Land in den letzten Monaten keine Kinder vermißt worden, deren Ver- Aus Briefen an den„Morgen“ Im bleib nicht nach kurzer Zeit geklärt werden konnte. Die Großfahndung im Raum von Mannheim blieb bisher ohne Erfolg. i-tu Löwenapotheke jetzt auch in P 2, 14 Die Löwenapotheke nahe der Börse— eines der ältesten Häuser dieser Art in Mannheim, das 1699 als sein Gründungs- jahr auszuweisen vermag— hat am Montag auf den Planken in P 2, 14 ein Zweigge- schäft eröffnet. Raumersparnis und Arbeits- intensität, unter Vermeidung jeglichen Leerlaufs, sind die Gesichtspunkte gewesen, die den Inhaber, Apotheker Krämer veran- laßten, einmal vom Althergebrachten abzu- gehen und mit seinem Architekten Gustav Geyer Neues zu versuchen. So sind u. à. Sprechanlage und Telefon, Transportbänder und Aufzug in den Dienst eines rationellen Arbeitsablaufs gestellt. Das schöne Mannheim 5 Jede Stadt hat ihre Schönheiten und ist stolz darauf; das gehört zum gesunden Lokalpatrio- tismus. Der fehlt selbst verständlich auch in Mannheim nicht. Sollte mal jemand wagen, zu sagen, unsere Stadt sei keine schöne Stadt! Das fängt dei den„offfziellen“ Schönheiten an, beim Wasserturm zum Beispiel. Mannheim ohne Wasserturm— undenkbar! Besonders jetzt, da die Fontäne springt und in den Ra- batten die bunte Welt der Flora leuchtet. Im ubrigen ist es mit den Schönheiten einer Stadt wie mit aller Schönheit: Sie muß entdeckt werden. Wie unser Fotograf es mit dem Ob- jektiv getan hat. Wir werden unseren Lesern aber an dieser Stelle von nun an auch Schön- heiten zeigen, die nicht im Bädeker stehen. Schönheiten, die bescheiden am Wege blühen wie Feldblumen unauffällig und nicht off ziell sozusagen. Schönheiten, die zu entdecken dem Aestethen den Schauer des Abenteuers bereiten. 5 ni Prüfstein beim Abitur „Folgen Sie mir bitte, Sie sind verhaftet!“ Doch es ist in einem Rechtsstaat nicht einfach, bis es soweit ist Ein schneidiger Polizist mit finsterer Miene legt dem Verbrecher seine schwere Hand auf die Schulter und führt ihn schweigend ab.. So pflegen die Verhaftungen im Film auszusehen. Wie aber sehen sie im wirk- lichen Leben aus? Eine Verhaftung ist jedenfals eine heikle Arigelegenheit. Mit äußerster Vorsicht geht die Staatsanwaltschaft, die Strafverfol- gungsbehörde, dabei vor; denn eine einfache Anzeige ist für eine Verhaftung keineswegs ausreichend. Das Gesetz verlangt als ober- sten Haftgrund, daß der Beschuldigte„der Tat dringend verdächtig“ ist. Folglich müs- sen eine gane Reihe von Anhaltspunkten den Verdacht bestätigen und ihn möglichst beinahe schon als erwiesen erscheinen las- sen. Damit nicht genug. Handelt es sich zum Beispiel um eimen geringfügigen Diebstahl, der zur Anklage und und zur späteren Verhandlung kommen soll, so wird der Be- schuldigte nicht verhaftet, denn weitere Faktoren müssen mitspielen: Das kann nach dem Gesetz der sogenannte Fluchtverdacht sein, da bei schwerwiegenden Straftaten anzunehmen ist, daß der Verdächtige im Himblick auf die Höhe der zu erwartenden Strafe flüchtig wird und für die Strafverfol- gumgsbehörde nicht mehr zu fassen ist. Das kommt übrigens auch für den kleineren VUebeltäter in Frage, der wegen Bettel oder Landstreicherei angezeigt ist und weder Papiere noch festen Wohnsitz hat. Auch er kam wegen Fluchtverdacht in Haft genom- men werden. Als weiterer Haftgrund gilt die Verdunklungsgefahr. Hier kann die Turze„MM“- Meldungen Glück im Unglück. Gestern vormittag gegen 11 Uhr fiel ein fünfjähriges Mädchen einer Schiffsfamilie auf der Fahrt von Mainz nach Basel in der Höhe des Strand- bades Mannheim in den Rhein, ohne daß es von der Schiffsbesatzung bemerkt wurde. Zum Glück hatte aber der Kapitän eines entgegenkommenden Schweizer Motorbootes den Vorfall beobachtet und sofort auffal- lendes Signal gegeben. Drei aufmerksame Bademeister sowie das Strandbadpersonal, die die Situation sofort erfaßten, schwam- men dem bereits zeitweise schon unter Wasser treibenden Kind nach und konnten es vor dem Ertrinken retten. Neuer Rektor der Wirtschaftshochschule. Zum Rektor der Wirtschaftshochschule Mannheim für das Studienjahr 1950/51 wurde der ordentliche Professor für bür- gerliches Recht Dr. jur. Karl-Heinz Below gewählt. Protest gegen Heimkehrergesetz. Parallel mit Protestversammlungen des Bundesver- bandes der ehem. Kriegsgefangenen und Vermißgten- Angehörigen im Bundesgebiet Der deuische Aulsdiz Vier Themen standen den Prüflingen dieses Jahres zur Auswahl Vorbei ist es mit Formel- und Vokabel lernen, vorbei mit der heimlichen, unheim- lichen Angst vor der Mathematikaufgabe und den Alpträumen vom nicht bestandenen Examen. Die Umfrage an den einzelnen Höheren Lehranstalten hatte ein recht er- kreuliches Ergebnis: Die Zahl der Schüler, die nicht bestanden haben, ist außerordent- lich gering. Im allgemeinen zeigen sich auch die Direktoren der Schulen mit den Leistun- gen zufrieden. Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild: Im Gymnasium, das erst zum Wochenende mit den Prüfungen abschloß, haben alle 31 Abiturienten bestanden. Drei Madchen sind darunter. Von 48 Prüflingen der Tulla-Schule wer- den 48 ihr Reifezeugnis ausgehändigt bekom- men. In der Elisabethenschule haben 20 junge Mädchen sich der Reifeprüfung unter- AmreumscN.„ BEScNMWT DEN Warum Haltestelle Gewerkschaftshaus? Mit großem Interesse lesen wir in Nr. 138 des„MM, daß„trotz einiger, allerdings leich- terer Bedenken“ der Städt. Verkehrsbetriebe bzw. ihres Sprechers, Direktor Käser, die Haltestelle Plankenhof, resp. O 5, nun nach 0 4 verlegt werden soll. Haben wir sonst keine Sorgen? Glaubt man, daß die Arbeiter so großes Interesse an dem neuen Prachtbau in O 4 haben, daß ein beson- ders starker Verkehr einsetzt? Die bisherige Haltestelle ist seit langen Jahren ausprobiert und praktisch gefunden worden. G. G., Mannheim Enttäuschung in der Neckarstadt Mit groger Enttäuschung haben die Bewoh- ner der Neckarstadt-West den Bericht über die Stadtratssitzung am 12. d. M. gelesen. 92 000 DM muß die Stadt bzw. der Steuerzahler für den verunglückten Boxkampf drauflegen—„eine Bagatelle“, oder„es ist ja nicht die Welt“! Vergebens lauschten wir dann, ob nicht einer der Herren oder Damen des Stadtrates das schwere Problem der Gutemannstraße auf- greifen würde. Zweimal haben die Frauen und Männer der Neckarstadt und die Eltern der Humboldschule Proteste eingereicht an den Stadtrat, und haben den Vorsitzenden der Par- teien diesen Protest überreicht mit der Bitte, den Betrieb dort wieder zu entfernen, da der- selbe eine große sittliche Gefahr bedeutet. Nie- mand fand aber den Mut, einmal dagegen zu protestieren und Anregung zu geben, wie das Krebsübel beseitigt werden könne. Wäre es nicht mannhaft gewesen, da einmal einen Vor- stoß zu machen, nachdem doch soviel Geld da ist, daß man eine Baracke oder sonst einen Notbau irgendwo erstellt außerhalb der Stadt. J. M., Mannhelin Macht Mannheim schön Es ist sehr erfreulich und erstaunlich, wie rasch Mannheim wieder ein schöneres Aussehen bekommen hat, insbesondere durth die pracht- vollen Anlagen am Wasserturm, Kunsthalle. Paradeplatz, Lauerscher- und Lamey-Garten und durch die aufgestellten schönen Plastiken. Aber direkt beschämend ist das Aussehen des Bahnhofsinnern, gleichsam die Visiten-Karte von Mannheim. Selbst wenn die endgültige Lösung des Bahnhofs- Problems noch nicht epruchreif ist, 30 sollte es ohne allzu hohe Kosten doch möglich sein, insbesondere die jetzige Eingangs- und Schalter-Halle etwas an- sprechender und für Mannheim repräsentativer zu gestalten und vor allem auch sauber zu hal- ten. Der jetzige Zustand ist einer Stadt in der Bedeutung Mannheims nicht würdig. In Anbetracht des nunmehr wieder stärker einsetzenden Fremdenverkehrs ist eine Aende- rung des jetzigen Zustandes dringend erforder- lich. R. G., Mannheim. E (Um Migverständnissen vorzubeugen, sei darauf verwiesen, daß die Unterhaltung und Ausgestaltung aller Bahnhöfe eine Angelegen- heit der Bundesbahn ist, und es somit nicht in der Macht einer Stadtverwaltung steht, einen Bahnhof baulich zu verändern. Die Red.) Müllabfuhr in Neckarau Die neue Gasrechnung der Stadtwerke Mannheim wird wohl viele Bürger merkwür- dig berührt haben, nachdem die Kanal- und Müllabfuhrgebühren erhöht worden sind. Es ist dies ein Beschluß unserer Stadtväter, über den wir nicht hinweg können und der auch den heutigen Verhältnissen entsprechend gerecht ist. Die Bewohner von Neckarau dürften jedoch bei dieser Erhöhung etwas stutzig geworden sein, nachdem man in Neckarau immer noch den alten Zustand der Müllabfuhr mit offenen Wagen und behelfsmäßigen, zum Teil von den Hausbesitzern selbst gestellten Füllbehältern Hat. Wenn schon die Müllabfuhrgebühren für den Stadtbezirk Mannheim einheitlich fest- gelegt sind, so dürfen auch die Vorortbewohner verlangen, daß sie, nicht zuletzt aus hygieni- schen Gründen, geschlossene und vor allem ausreichende Mülltonnen von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen. Es geht nicht an, daß Abfälle um die Müllgeräte herum- liegen, wenn nebenan Kinder ihren Spielplatz haben. Ich glaube. hier im Namen vieler Mitbewoh- ner von Neckarau zu sprechen, wenn hier jetzt nach der erhöhten Gebühr auch entsprechend Abhilfe geschaffen wird, und würde es begrü- Ben, wenn schon in kurzer Zeit dieser Stadtteil den anderen der Innenstadt gleichgestellt wer- den könnte. H. W., Mannheim. zogen und sie bestanden. 30 Schülerinnen der beiden Primen der Liselotteschule haben ebenfalls vollzählig das Klassenziel erreicht. Von 27 Abiturienten der Lessing schule haben alle 27 bestanden. Nur in der Friedrich-List-Schule hat von 49 Schülern einer das Klassenziel nicht erreicht. Vom Gymnasium, das mit den Prüfun- gen noch nicht abgeschlossen hat, liegen noch keine Ergebnisse vor. Ein wesentliches Kapitel der schriftlichen Prüfung, und für die Notengebung von aus- schlaggebender Bedeutung war. wie immer, der deutsche Aufsatz. Vier Themen standen zur Wahl. Sie waren auch in diesem Jahr— ebenso wie der Text für die Uebersetzung aus dem La- teinischen— wiederum vom Ministerium in Karlsruhe zentral gestellt. Das erste der Themen war an die ge- meinsame Lektüre Dichtung und Wahrheit“ angelehnt und lautete:„Worin war Goethes Jugend reicher, worin ärmer als unsere eigene?“ Besonderen Zuspruch fand ein zweites Thema, das sich ebenfalls an eine vorange- gangene Behandlung des Stückes im 1 8 richt anschloß:„Lessings Nathan— ein Er- zieher zur Humanität“. Dieses Thema soll den meisten gelegen gewesen sein, während ein großer Teil der Mädchen das vierte Thema wählte:„Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns. sondern wir müssen uns nach ihr richten.“ Wenig Zuspruch fand das dritte Thema:„Fern von Menschen wachsen Grundsätze, unter ihnen Handlungen.“ In ein- zelnen Klassen ist keiner der Prüflinge auf dieses Thema eingegangen. „Wir hatten eigentlich alle damit gerech- net, das Ministerium würde ein Thema von Schiller stellen, Wallenstein vielleicht außerdem war der lateinische Text von Cicero ohne eine Einleitung sehr schwer zu verstehen“, meint eine Abiturientin zu den zentral gestellten Themen. Ihr Direktor erklärt dazu:„Den jungen Menschen dürfte das Ideale, das Vorwärtsdrängen Schillers mehr liegen als das getragene reife Goethe- Wort.“ Im Gesamtbild zeigt sich auch im deut- schen Aufsatz eine ähnliche Zusammenstel- lung wie in den Prüfungen allgemein: Die Mehrzahl zeigte Leistungen, die nicht über ein gesundes Mittelmaß hinausgingen, ein- zelne wenige sehr gute, während ausge- sprochen schlechte Leistungen kaum zu verzeichnen waren. J.. Die vier Themen hatten es in sich. Sie lagen auf der mit Recht beliebten geistes- geschichtlichen, literaturkundlichen Linie und waren geeignet, das sogenannte Kul- turwissen, das Aussagevermögen und die Urteilsreife der Abiturienten zu prüfeg. Ein Thema, das unser Zusammenleben nach zwei verlorenen Kriegen und zwei Geld- abwertungen und einige andere höchst ein- schneidende Veränderungen des Sozlalge- füges zum Gegenstand gehabt hätte, War leider nicht dabei. Wir geben die Hoffnung trotzdem nicht auf. f. W. K. Verhaftung erfolgen, um zu vermeiden, daß der Täter mit seinen Komplizen falsche Aussagen vereinbart. Ein dritter Faktor, der mit ausschlag. gebend sein kann, ist die sogenannte Wie. derholungsgefahr, die in der Praxis aber mur sehr selten zur Anwendung kommt. Unter diesen Gesichtspunkten be. antragt die Staatsanwaltschaft den schrift. lichen Haftbefehl, der von einem Rächter ausgestellt werden mug. Im allgemeinen kann nur auf Grund eines solchen schritt. lichen Haftbefehls verhaftet werden. Dem Betroffenen steht das Recht zu, sich diesen Haftbefehl, der genaue Angaben über die Verdächtigung enthält, von dem Beamten, der ihn verhaften will, zeigen zu lassen. Aber das Gesetz räumt dem Verhafteten gewisse Rechte ein. Er hat in der Haft zwe Möglichkeiten, gegen den Haftbefehl vor. zugehen Da ist einerseits die Hatt. beschwerde und andererseits der Antrag auf mündliche Verhandlung, beides Verlan. gen, die vom Gericht unverzüglich bearbel. tet werden müssen. Ueber die Haft- beschwerde wird schriftlich entschieden wogegen der Antrag auf mündliche Ver- handlung eine Richter, Staatsanwalt, Verteidiger und Be- schuldigtem unter Ausschluß der Oeffent. lichkeit zur Folge hat. Im übrigen schreibt das Gesetz vor, dal der Verhaftete unverzüglich dem Richter vorgeführt werden muß. Innerhalb 24 Stun. den, spätestens am Tage nach der Verhal. tung hat die richterliche Einvernahme 1 erfolgen. Hierbei muß der Richter den Haftbefehl in allen Einzelheiten verlesen -t veranstaltet der Kreisverband Mannheim am 21. Juli, 20 Uhr, in der Wirtschaftshoch⸗ schule eine Protest- Versammlung gegen das Heimkehrergesetz. Josef Offenbach in Mannheim. Der 1. Mannheim unvergessene Charakterkomiket des Nationaltheaters, der zur Zeit in dem Film„Des Lebens Ueberfluß“ in amüsanten Rolle zu sehen ist, wird sich am kommenden Freitag und Samstag in den Alster-Lichtspielen wieder einmal dem Mann- heimer Publikum vorstellen. Offenbad wird am Freitag in der letzten Abendvor- stellung und am Samstag in den Vorstel- lungen um 18 und 20.30 Uhr zu sehen seln Was ist Waerland-Kost? Am 20. Juli, 2 Uhr, spricht der im Ausland bekannte Er- nährungsforscher Dr. Are Waerland h der Aula der Wirtschaftshochschule übet Höchstleistung und Vollgesundheit durch die Waerland- Kost. Friede oder Atomkrieg? Darüber sprich am 21. Juli, 20 Uhr, in der Wandelhalle dee Rosengartens in einer Friedenskundgebung Veranstaltet vom Komitee der Kämpfer rh den Frieden in Mannheim, der Vorsitzende der„Union der Mitte“, Arthur Ketteret (Stuttgart). Lehrgang für Gymnastik. Der Verband der Turn-, Sport- und Gymnastiklehrer Nord- Württemberg- Baden führt am 22. qull ab 15 Uhr, und am 23. Juli im Hochschül stadion Karlsruhe einen Fortpildungslehr- gang in Gymnastik, Hallen- und tänzer! schen Bewegungsspielen durch. Die Teil nahme ist auch dem Verband nicht zugehö. rigen Fachlehrkräften möglich. Für auswär⸗ tige Teilnehmer stehen nach Voranmeldung beim Hochschulinstitut für Leibesübungen, Karlsruhe, Uebernachtungsmöglichkeiten au Verfügung. Wir gratulieren! Emma Weidenhamme, Mannheim, Langerötterstraße 18-20, wurde 70 Jahre alt. Katharina Wetzel, Mannheim: Feudenheim, Eintrachtstragße 9, vollendet“ das 83. Lebensjahr. Aus dem Polizeibericht Ein Spezialist, Als ein nettes Früchtche stellte sich ein 16jähriger Bäckerlehrlni vor, der in den letzten Tagen das Mans heimer Strandbad heimsuchte und in einem Fall DM 44,.— und verschiedene Kleidung stücke und in dem zweiten Fall einen Geld. beutel mit Inhalt stahl. Der Bursche schen seine Tätigkeit nicht nur auf das hies“ Strandbad beschränkt zu haben, sonden auch auswärtigen Strandbädern Besuch abgestattet zu haben. Es konnten ihm zw Diebstähle an den Strandbädern Neckel. gemünd und Neckarsteinach nachgewiesen werden. Der jugendliche Dieb wurde fest genommen. Die Unsitte des Radfahrens im Herzogen riedpark führte zu einem ernsten Unf Obwohl das Radfahren ausdrücklich el, boten ist, fuhr ein 14jähriger auf verschte denen Wegen mit seinem Rad umher. Bell Vorbeifahren an einer Bank blieb ein ze Jahre altes Kind an der Pedale des Rade hängen und wurde etwa sechs Meter wel“ geschleift. Dabei überschlug sich das Klei, kind mehrmals und erlitt einen Bluter an der Stirne sowie verschiedene Schuh Wunden. Die Verletzungen sind ernste! Natur. N Im Malsfeld gelandet. Aus Richtal Ladenburg kommend. fuhr ein Personen, wagen, kurz vor der Straßenkreum Wallstadt— Heddesheim Feudenheim, get einen Baum. Der Wagen überschlug landete aber wieder auf den Rädern 6 einem Malsfeld. Wie durch ein Wunde kamen der Fahrer und sein fünfjährige Junge mit geringen Verletzungen Der Unfall ist anscheinend auf Trunk des Autofahrers zurückzuführen. 1 Der Schlaf des Gerechten. Seine an 1 100 Luftballons. 40 Messer und end, Spielwaren hatte ein Handler von hier auf einem Festplatz einen Verkaulste, aufgeschlagen hatte, schnell abgesele als ihn während der Nachtstunden en bekannter durch Diebstahl um die 86 erleichterte. Der Dieb hatte sogAf gen Frechheit, dem Geschädigten, der in Verkaufsstand schlief, die Gesäfftasche% ner Hose aufzuschneiden und daraus el che interne Sitzung zwischen einet Nr. — 4 80 2 3 Junge 1 kleineren Betrag Bargeld zu stehlen, 5 5 Nx. 100 — bearbel. Haft. schieden he Ver- 1 zwischen und Be. Oeffent. 8 vor, dab Richter 24 Stun. Verhal. mme 1 ter den verlesen A- annheln tshoch⸗ 3 Zegen Der 1 komiker in dem eine sich am in den m Mann. ffenbadd dendvor- Vorstel. nen seln Jull, 2 mte Er- land in lle Über t durch 1 sprich halle des d gebung pfrer für sitzende tteret Verband tiklehret 22. Jull, ochschul⸗ ingslehr- tänzer Die Tell zugehö⸗ auswär- meldung übungen, eiten zul hammer „ wurde mnhbelm. ollendel üchtchen rlehrlint s Mann- in einen eidung en Gelb e schen hies Sonden Besuch hm w. Necker gewiesen rde fest erzogen 1 Unfall ich per, verschte. er. Bein ein e 28 Rade“ ter WI s Klein,. utergi Schül. ernste Richtunl ersonel- creuzunb n, gegel lug dern 1 Nr. 165/ Mittwoch, 19. Juli 1950 MORGEN Seite 9 * Lederhosen 14.30 8.75 for 57 Jchrs. 17.50 12.75 bur 8-10 Jahre. 19.30 14.78 tor 1.13 Jobe 21.80 17.75 for 14.15 Jahre. 24.50 19.75 für 24 Jahre S TIEII EN. ANGEBOTE + Bezirksreisender für Mannheim und Umgebung von bedeutendem Nährmittelwerk Süddeutschlands ge- sucht. Herren, möglichst aus der Kolw.-Branche, im Alter bis zu 40 J., mit besten Erfahrungen im Marken- artikelverkauf, wollen Angebot mit Lichtbild, Lebens- lauf, Zeugnisabschr. u. Angabe des früh. Eintr.-Termins einreichen unter H. 4971 durch Anzeigengesellschaft, Frankfurt a. M., Gustav-Freytag- Straße 7. Die Eröffnung der LOW EN. POTHEKE m PARADEPLATZ Mannheim, P 2, 14 erlaube ich mir bekanntzugeben HELMUT ERNST K RAE MER 1 e E KaUM NI MAc HUN GEN Betr.: Freigabe von Mobiliar durch die Us- Besatzungsmacht. Die Us- Besatzungsmacht hat erneut zahlreiche Mobiliar- und Einrichtungs- gegenstände freigegeben und solche dem Besatzungskostenamt Mann- heim Zwecks Ermittlung der Eigentümer ausgefolgt. Es handelt sich hauptsächlich um Gegenstände aus beschlagnahmten Wohngebäuden des Feudenheimer Sektors“, ferner um Einzelstücke aus den Häusern Waldgrubenweg 8 in Mannheim-Kafertal und Lilienstrage 19 in Mann- heim-Friedrichsfeld. Die von Beschlagnahmen betroffenen Personen haben Gelegenheit, die freigegebenen Einrichtungsgegenstände in der Zeit vom 19. Juli bis 16. August 1930, täglich von 8.30 bis 12 Uhr und Non 13 bis 16 Uhr, samstags von 3.30 bis 11.30 Uhr, im Unterstell-Lager im Qu-6-Bunker in Mannheim zu besichtigen und daselbst ihre Eigen- tumsensprüche unter Vorlage von Beweismitteln geltend zu machen. Die Geltendmachung der Eigentums ansprüche und die Abholung des Eigentums hat innerhalb einer Frist von 4 Wochen nach Erscheinen die- ser Bekanntmachung zu erfolgen. Nach Ablauf dieser Frist wird Über nicht abgeholte Gegenstände wie über herrenloses Gut verfügt werden. Nach dem von der Stadtverwaltung Mannheim erlassenen Ortsstatut soll das als herrenlos festgestellte Gut vorzugsweise an Fliegergescha- digte, Besatzungsgeschadigte, Flüchtlinge, politisch Verfolgte und son- stige bedürftige Personen zu billigen Preisen abgegeben werden. Die Abgabe erfolgt nicht durch das Besatzungskostenamt, sondern in ver- antwortung der Stadtverwaltung Mannheim. Mannheim, 19. Juli 1950. 4 Tüchtiger, erfahrener Verkaeuomacner u. 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Juli 1950/ Nr. 168 Fast wie das Mammut- Stadion in Rio dell. Denn ganz soweit ist die Wirklich tikel) produziert fleißig Stahlbinder für ist— wie das Modell. Sieht das Rheinstadion Ludwigshafen aus der Vogelperspektive aus, d. h.—: das Mo- Moderne Kunst und künstlerische Moden Das Haus Raichle, das in Ludwigshafen Als Förderer der schönen Künste bekannt ist, hatte am Montag zu einem intimen Abend geladen, der im Rahmen neuer pboe- tischer und musikalischer Kompositionen eine interessante Modenschau brachte. Die von Bugen Roth, Ludwigshafen, handge- malten Stoffe mit ihren eigenartigen Moti- ven und ihren leuchtenden Farben kamen in den schlichten Formen der Kleider, die von seiner Gattin, Hilde Roth-Rabe, ent- worfen wurden, zu reizvollster Wirkung. Drei junge Schönheiten führten die Modelle mit pariserischer Grazie vor und brachten die teils raffiniert einfachen, teils extravagant bizarren Schöpfungen æzu voller Geltung. Siegfried Hilbert leitete charmanter Conférence und sprach moderne Poesie mit beseeltem Ausdruck. Das Ganze wurde von neuer Musik, die von Hinde- mith bis zum Be-Bop reichte untermalt, und in schwierigen Klavierwerken stellte der junge Dieter Vorholz seine große musi- kalische Begabung erneut unter Beweis. Die für die nächste Zeit geplanten 6 kentlichen Wiederholungen dieses aparten Abends werden den künstlerisch und mo- disch interessierten Kreisen unserer Stadt neue Anregungen vermitteln. 8 die Schau in Sommernacht bei Kleingärtners Wie ein Märchen aus„Tausendund einer Nacht“ mutete das große Sommer- nachtfest über das Wochenende an, das der Kleingartenverein Oppau Edigheim in seinem Gartengelände„aufs grüne gelegt“ hatte. Daß wider alles Erwarten die beiden Großveranstaltungen in Friesenheim und Frankenthal dem rührigen Verein nicht den geringsten Abbruch taten, bewies die Tat- Sache, daß der 1. Vorstand Hugo Degen eine Menschenmenge willkommen heißen konnte, die das schmucke Vereinshaus und der nea- politanische illuminierte Festplatz kaum zu kassen vermochten. Die Akkustischen Eindrücke des lampionbehangenen, viel- farbigen Sommernachtfestes verschwendete das Blas- und Streichorchester Hugo Wenz, Oggersheim. Eine wackere Sängerschar des Gesangvereins„Liederkranz“ streute in vorgerückter Stunde einige Chöre der leich- ten Muse ein. Ihren Höhepunkt erreichte die laue Sommernacht in einer imposanten Fackelpolonàse, wie sie Oppau noch nicht sah. Bisher 145 Interessenten Als einen ersten Versuch seit 1945, das Mmiteinzubeziehen, veranstaltet der Auslandserlebnis in die Volksbildungsarbeit Ziegeleibetriebe, e Allen verwandten, Bekannten und Freunden, die meinen neben Mann und Papa, Herrn Ernst Beisel zur ewigen Ruhe begleitet Haben, sowie für die lieben Worte von Herrn Gustav Barth, seinen Arbeitskameraden, der Sängerhalle Germania u. Herrn Pfarrer Kühn, sage ich auf die- sem Wege meinen innigen Dank. Mhm.-Neckarau, 17. Juli 1950 Frau Lenchen Beisel und Kind Eltern u. Angehörige auf dern Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Amalie Großkinsky sagen wir hiermit allen unseren her- lichsten Dank. IAmm.- Rheinau, den 19. Juli 1950 Durlacher Straße 48 August Großkinsky und Angehörige Für die erwiesene Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Meine liebe Frau Schwarzwaldstraße 63. und Großvater Rosa Horrein 1 geb. Schwöbel sagen wir unseren herzlichsten Dank. Paul und Marga Horrein sowie Angehörige K IRS durch Spezialisten H, Mannheim, G 7, 17. büro bingott. Mhm. UAS. 12/Ring Nr. 16 75 58 3 betracht der erforderlichen Sicherheit des Stahlbau Schäfer konstruierte und produziert. aumerks werden die Statten U8sendere e 3 0 2 5. 5 8 kährdeten Querschnitte so dimensionier . die Spezialträger für den Tribünenbau im Stadion dab sie nur gering beansprucht werden. 5 an dem Bau der großen überdachten Tribüne auf 150 Meter) bereits im nächsten Vier von diesen großen Trägern stehen Zuschauertribüne des Nheinstadions Lud- Frühjahr beginnen zu können. bereits zum Abtransport fertig auf dem lor wigsafen wird zur Zeit mit Hochdruck ge- Die 80-Meter-Ueberdachung wird nun Werksgelände. Die restlichen sind in Ar- ame arbeitet und zwar sowohl an der Baustelle von zwölf Bindern getragen, die im Abstand beit. Die Fertigstellung jedes Binders, des. 1 selbst als auch in den Hallen der Stahlbau- von sieben Meter erstellt werden und die sen Teile aus starken. bis zu 20 mm dicken 4088 Firma Peter Schäfer, die die Eisenkon- Tribünensitzreihen dreizehn Meter weit Blechen formgemäß herausgeschnitten wer. hieß struktion herstellt. überragen. Das Dach wird aus wirtschaft- den, benötigt 200 Meter Schweißnaht, 80 gesche Die Funda tierungsarbeit 1 lichen und statischen Gründen in Holz ge- daß für die gesamte Tribünenanlage rund 7% der Beton- 1. 8 deckt und mit Dachpappe abgedichtet. 3 000 laufende Meter Schweißnähte erfor-. führt werden, haben bereits zur Hälfte die Trotzdem bestehen noch bedeutende Druck- gerlich sind. Man hofft. bereits anfangs motiv für die Montage der Tribüne erforderlichen kräfte, so daß ein starkes e 5 August mit der Montage beginnen zu kön-: den F Höhe erreicht. Die gesamte Anlage wird in korderlich ist. Die 5 dle sung en. Die fertigen Träger werden dang Beichs einer im Tribünenbau bisher in Deutschland sieht geschweißte Kastenproflle vor, die em einzeln durch die Stadt zum Stadion trans. andere R 8 8 f besonderes Maß handwerklichen Könnens 5 3 eee noch nicht angewandten Konstruktionsart 5 i a 5 tiert. Für die gesamte Montage der 80 aunlick errichtet. Es handelt sich hier um einen erfordern; müssen doch die einzelnen Teile portiert. Fur d 5 5 8 m 0 völlig geschweißten Stahlbau, bei dem zu- bei Peter Schäfer pis in die letzten Details langen Stahltribüne sind höchstens drei Mo- 95 gleich größter Wert auf einne formschöne millimetergenau gearbeitet werden. In An- chen vorgesehen. Bft. 1 kei Architektur gelegt worden ist. Sie wurde rer Re in einem Maße erreicht, daß namhafte 3 1 1 1 bucsiseten mie Beben zun, Angestelltenschult und Bauurbeiter protestieren Fans druck brachten. Bekanntlich lief die Dis- 8 2 8 2 N kussion über diesen Tribünenbau lange Zeit gegen Brotpreiserhöhung Bauarbeiter fordern Lohnerhöhung„ isch t. f 1 1 g . 8 F 5 In der Angestelltenschaft hat die vom peitnehmern mit der Forderung auf sofor⸗ 1. und her. Die ausführende Ludwigshafener 0 N 5 7 5 Hal mag de Firma Peter Schäfer, die größte Stahlbau- Bäckerinnungsverband angekündigte Brot- tige Erhöhung der Löhne und Gehälter ant Vorwu firma der Vorderpfalz, hofft mit diesem be- preiserhöhung Unwillen und Unruhe aus- Worten. Appell deutungsvollen Auftra zugleich eine gelöst. Wenn der Erklärung des Bundes- Deutsche Angestellten- 5 8 8 8 8 f 72 die Ru weitere Breche für den Stahlbau zu schla- Kanzlers, daß keine Brotpreiserhöhung er- Gewerkschaft OAO genau gen. Ludwigshafen darf daher der Fertig- kolgen soll, und dem Beschluß des Bundes- Ludwigshafen und Frankenthal-Pfalz Also n keit noch nicht. Immerhin, Peter Schäfer(siehe Ar- stellung der Stadiontribüne mit besonderer tages, Subventionen Weiter 5 zahlen, 5* Alscher den Tribünenbau. Auf daß das Stadion bald soweit Spannung entgegensehen. wider eine Brotpreiserhöhung eintritt, Wird 8 8 1 Wunde Bild: Foto-Heinrich Im Hinblick auf das Erstmalige der die Angestelltenschaft sich damit nicht ab- Auf einer 5 ung 51 Enes, N Konstruktion haben wir in der großen funden e— 185 4. Stelle Hande! JJ PFF Ser gegenwärtigen Preisgestaltung, zische Verband für freie Volksbildung in in das Fertigungsverfahren genommen, Wie ist das Einkommen der Angestellten ohne“ 5 5 1 5 e d 1 auf wie Neustadt unter Leitung des Kunsthistorikers der„MM“ seinerzeit bereits berichtete, dies unzureichend. Eine Preiserhöhung der erhoben scher fan 3 5 1 955 aue bei die Br. N. v. Holst in diesern Herbst eine Reihe wird zunächst von der später 150 Rieter nente Grundnahrüßganittel Brot und daß der Deutsche die weren dee alle] preise von ftalienfahrten. zu dem sich bereits langen Tribüne das Mittelstück erstellt, das Fett wird die Lage der Arbeitnehmer un- daran setze, Preiserhöhungen au, unterunt] ust Uberreschend viel Teunshmer gemeldet eins Lange von 30 Alster aufweist Bait ertrsctch verse) bellen nun nt. haben: 51 aus dem Lande Rheinland-Pfalz, werden vorerst 2500 überdachte Sitzplätze Die Ortsgruppenvorstände der Deutschen die 5 88 8. 2„ nämlic 32 aus Württemberg-Baden. 25 aus Nord- geschaffen. Mit dem weiteren Ausbau wird Angestellten-Gewerkschaft in Ludwigshafen nit versprechen, dds 1 8 1 9 1 gestalt rhein-Westfalen, 16 aus Hessen. 6 aus West. sich deren Zahl dann auf etwa 5000 er- und Frankenthal erheben als berufene Ver- Sal 5. 2 0 u benert berlin und 14 aus den sonstigen Ländern des höhen. Dies ist auf Grund der bisherigen treter aller Angestellten deshalb nachdrück- dafür sorgen dn a 5 1 del] lebens Bundesgebietes sowie ein Teilnehmer aus Erfahrungen die Minimalforderung an Sitz- lich Protest sowohl gegen die angekündigte werden M²it der Begründung,, 43 and armen Schweden. Durch laufende Informationen plätzen bei Großkämpfen. Das gesamte Brotpreiserhöhung als auch gegen die ge- Preise des für den gesaraten Wiederaufb ler des Verbandes erhalten die Teilnehmer An- Stadion soll bekanntlich nach Beendigins plante Pettete usr, wichtigen Bauberufes stünden in kenen sibver regungen und praktische Hinweise, wie sie der Aufschüttung rund 90 000 Zuschauer Die Angestelltenschaft wird diesem An- Verhältnis aut Lebenshaltung der But preisl sich am Vorteihaftesten für die Fahrt vor- aufnehmen körmen. Man hofft, mit dem schlag auf ihre Existenz nicht tatenlos zu- arbeiterfamillen, forderten die Delegierten fendw bereiten. zweiten Bauabschnitt Verlängerung der sehen. Sie wird geschlossen mit allen Ar- von ihrem Hauptvorstand, daß er sich ir Sch eine 40prozentige Lohnerhöhung einsetzt. wirtsck Belebhun des B m k˖— kt— h* li Ludwigshafener Schlachtviehmarkt vun 1— 9 U U 85 WII Sl guns 19 Aus 17. und 18. Juli. Auftrieb: 15 Ochsen, 8 i f a a a 5 Bullen, 24 Kühe, 35 Färsen, 46 Kälber ad f be Arbeitslosenzahl nicht weiter gestiegen/ Lehrstellenwerbung bereits erfolgreich Schweine; direkter Auftrieb: 12 Stück Groß. 1 5 5 vieh, 33 Kälber, 57 Schweine und 22 Schafe. 5 Die Arbeitsmarktlage im Bezirk Lud- in der Metallindustrie ist nach wie vor 132 männliche und 58 weibliche Jugendliche. Es wurden verkauft in Stückzahlen zu nach. dcnwer wigshafen war im Juni— dies geht aus dem schlecht. Die Gründe hierfür sind in erster Auch die Erstberatungen wurden in diesem folgenden Preisen je% kg Lebendgewicht endet Bericht des Arbeitsamtes Ludwigshafen Linie im Mangel an Exportmöglichkeiten Monat beendet. Dasselbe gilt für die Abitu- 14 Ochsen 75—88, 4 Bullen 90—92, 16 Buh Das hervor— durch vermehrte Einstellungen im zu suchen. Lediglich die sehr krisenfesten rientenberatungen. Nach Bekanntgabe des len 80—87, 8 Kühe 70—85, 7 Kühe 58-0 St— Baugewerbe gekennzeichnet. Trotzdem ist Großfirmen in Frankenthal konnten erneut Schulentlassungstermins(„Mitte Juli) hat das und 7 Kühe zu 35—53, Färsen 18 Stück u] muß e die Zahl von rund 3 000 Arbeitslosen Män- Facharbeiter einstellen. Die Lage in der Arbeitsamt Ludwigshafen sofort eine Lehr- 90—91, 15 Stück zu 80—89, Kälber 26 Stück nern unverändert geblieben Dies sei in chemischen Industrie wird unverändert Kri- stellenwerbung durchgeführt. Es steht jetzt zu 100140. 16 Stück zu 85—99, 3 zu 1 i erster Linie darauf zurückzuführen, so sagt senfest bezeichnet. Das Holz- und Schnitz- bereits fest, dag 45 Prozent der zur Entlas- Schweine 292 zu 134135, 94 zu 132155, 8 der Bericht, daß mehrere Ludwigshafener stoffgewerde meldet mit Ausnahme der sung kommenden Jugendlichen sofort in eine 12 zu 130131 und 20 zu 128.— MATE agen Betriebe vorzeitige Pensionierungen durch- Möbelherstellung, daß die Holzverarbei- Lehrstelle eintreten können. verlauf für alle Tiergattungen 26gern möglich 5 haben. Von einer echten Arbeits- tende Industrie voll beschäftigt ist. Die. osigkeit könne bei diesem Personenkreis Gründe für die günstige Lage dürften da- 3 nicht gesprochen werden. Als erfreulich rin zu suchen sein, daß die Beschäftigung. 00 Senkcur wird die Tatsache bezeichnet, daß sich die im Bausektor angezogen hat. 18 H held plunt großes Jubiläumsfest 5 0 5„ die 1 Im Wirtschaftszweig Nahrungs- und Aus der Generalversammlung des rührigen Vorortvereins 5 de 58 85 E. rund Zenußmittel sind infolge der warmen Wit- 5 1 8 1 12„ ber K. 200 gesenkt hat. Grund hierfür ist der terung die Brauereibetriebe voll Pesch Am Wochenende hatten sich die Mitglie- Spiele. Höchstes Lob verdiene der fat i 5 daß die Kleiderfabrik Fahrbacn tigt. Einige Brauereien waren sogar Se. der des ASV Hochfeld zahlreich zu ihrer Sportgeist der 1. Mannschaft, die in treue: 05 85 9 5 8 en 1 zwungen, Mehrarbeit einzuführen. Bäcker diesjährigen Generalversammlung zusam- Kameradschaft zusammenhalte. und ihre zepern 5. 5 80 15 und Metzger verzeichnen ebenfalls kaum mengefunden, die von dem I. Vorsitzenden Fampfpartnern stets ein anständiger 11 feld au 3 8 5 Arbeitslose. Im Bekleidunssgewerbe hat, Dr. Kobimeier mit einem ausführlichen 47d Nreis e die Sue 5 b wie eingangs bereits berichtet, eine Lud- Rechenschaftsbericht über die Arbeit des herzlich 5 1 1 an daß di Beim Monatswechsel Junilguli wurden wigshafener Kleiderfabrik 100 Frauen ein- apgelaufenen Jahres eröffnet Wurde. 215%%% 1 bet folgende Arbeitslose gezählt: Insgesamt gestellt. Das Baugewerbe meldet einen Be- nächst würdigte er die sportlichen Leistun- In der durch das Senior-Mitglied BeH 10 5 4 156, davon 3 026 Männer, 1 130 Frauen. darf von 100 Maurern und 70 Gipsern. Sie de d 1 da den geleiteten Neuwahl des Vorstandes wut 9 885 (Vormonat: Insgesamt 4 293. 2962 Männer, können nicht gefunden werden. F A400. 8 8 585 Dr. Kohlmeier einstimmig wWiedergewäll 3 1331 Frauen). Hauptunterstützung erhal- Auch im Wirtschaftszweig Handel und währt habe. Die. 8 obwohl er, der nun schon zwei Jahre dl 0 ten gegenwärtig 1 252 Manner und 533 Verkehr hat sich die Belebung der, Baus der dem( i Münm Frauen; Arbeitslosenhilfeempfänger sind industrie gut ausgewirkt, hat sie doch eine habe gute Erfolge gezeigt. Sodann VV gelegt hätte. Die Weiter Unigte 1437 Manner und 37 Frauen gur Zeit Besserung der Lage im Frausportse werde Koblmeler auf die e raub mitte i werden im Bezirk 10 Notstandsmafßznehmen nach sich gezogen. Ja, die Belebung auf dem sowie auf die nur mit den größten An- Kassier: Mayer und Braun; Schriftfünt itte 1 durchgeführt, bei denen 192 Männer einen Baumarkt sing 80 Weit, daß erstmals kauf- strengungen von der Stadtverwaltung und Sandreutner ung stellwesen: Bee Arbeitsplatz gefunden haben. In Kürze männische und technische Kräfte wieder in vom Südwestdeutschen Fußballverband 8 Springer und Büttner; technischer Lell Ucheres werden weitere 130 Arbeitslose bei sieben Arbeit vermittelt werden konnten. dnsofe lensten Zahlungen zur Wiederherstellung Aaute: dussndleiter Fekerte becnmeen een neu genehmigten Notstandsarbeiten eine Be- sten allerdings ist die Lage für Kaufleute, des durch EKriegseinwirkung beschädigten 5 Schwedt. Ormersbach uu erdelte schäktigung finden. Verwaltungspersonal usw. unverändert Geländes zu sprechen, Durch größte Ein- ink; Revisoren: Schäfer und Glöckner gert es Die Situation in den einzelnen Wirt- Schlecht, Auch die Vermittlungsschwierig- sparungen sei es jedoch gelungen, das Jahr In der abschließenden Aussprache wulle, dag ein schaftszweigen bietet folgendes Bild: Die keiten bei der! Schwerbeschädigten konn- befriedigend abzuschließen. vor allem über das groge Sportfest dis. soll, ur Berufsgruppe Steine und Erden verzeichnet ten nicht behoben werden. Im Anschluß an das Re tiert, das für den 5. t K. eic bp... n das Referat des 1. Vor den 5., 6. und 7. August 1 6 Vollbeschäftigung aller Ludwigshafener Bei der Berufsberatung wurden im Juni sitzenden gab Kassier Fauth einen Kassen- plant ist und das zur Feier des 25jäbrigt arch 8 i 1 l s konnten zusätzlich Ar- 179 männliche und 115 weibliche Beratungs- bericht und der technische Spielleiter Or- Bestehens des Vereins als Jubiläums 1 8 Al- beitskräfte eingestellt werden.— Die Lage fälle abgeschlossen. Lehrstellen e mersbach sprach über die abgehaltenen groß aufgezogen werden soll. 51 185 8 Ar ur Todesanzeige 5 abe 2 L 2 L 0 nalisier je auffallend weil ist Dein Oherhemdl“ 2 die Glatze vermeiden ö 5 es ein 18 2 ey will, beugt vor mit dom 5 5 merme 5 bew õhrten 5 schen geb. Junkert 1 5 longue 8 me ist heute nach langem, schwerem Krankenlager im Alter 57 von 52 Jahren gestorben. Mannheim, den 17. Juli 1950 5 10 dee 5 8 en de Im Namen aller Hinterbliebenen: 1PNHA TRANSpORTE i Maüllion Arthur Frey und Lieferfahyten Telefon 513 82. D 9 8 0 derschl Die Einäscherung ist am Freitag, dem 21. Juli 1950, um 13 Uhr, I Zum schlugverkauf: Billie Festen 2 1557 Hauptfriedhof Mannheim. für d. Ambulanten. Textilgroßhan- N eh. del Eisholz& Wolsstschläger, Fillale licher! Ludwisshafen a. Rh., Maxstraße 4. gime, diesem Schneiltransporte E MEN„ bote Am 17. Juli 1930 verschled mein lieber Mann, unser guter Vater 3 970 1 Kunstflicken 8 beben 3 unsichtb Nänte, R t einli Max Bensing Lede. ae 2.(ne Prokurist i. R. Umzüge 0 Baume 0 5 b 0 RA A Fame Möbel-, Flügel-, Klaviertransporte 5 8 1055 Susanne Bensing, geb. Becker K. A. Braig mal v. Annemarie Bensing Mannheim, P 7. 9, Telefon 426 86. Das ist kein„einfaches Weiß“! Nein- es UM lhre Regler ungabaurat Walter Bensint u. Familie Senpelb. Hechel- Adler: Maschine noch leuchtender, noch frischer„Suwa-weib⸗ l.— 1 ial-R tur-Werk⸗ So wäscht 1 zum ildes e: 1 Die Einäscherung findet am Mittwoch, dem 19, Juli 1950, 13.30 Uhr,% v 5 8 5205 1 ee an blos lägt, 0 im Krematorium des Hauptfriedhofes Mannheim statt. Otto-Beck-Straße 8. 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Sde Jangten, nd alles nterbin⸗ ter, das en nicht rhöhun- rn auch hindert me und e raufbal keinen r Bau- legierten Sich fit ASetzt. rkt vom ehsen, 20 Iber, 50d ck Grof. 2 Schale zu nach. gewicht 16 Bub e 58—00 Stück au 26 Stück J 2 8 132135 Warkt⸗ 26g ern jer fait in treue 1d ihren ger Gesg⸗ nnschaf, fand el ed Blat es Wurd rgewöäll ahre del gern i Weiterel : Faul. iftführel Beisitzer r Leiter echnische bach. jekner. he wur st diskl. ugust g. 5 jähriger läumste 0.5 eee, 2 es ld a weib“ F mildes zar Chlob z uwa a erlegen ö spült; s für lin e schonb Nr. 165/ Mittwoch, 19. Juli 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 1288 Appell an Appellierende Tonfall und Stil ist wohlbekannt, ver- nahmen wir ihn doch in verschiedenen Ton- stärken— vom schmeichlerisch behutsamen Adagio der Overtüre, die„Machtergreifung“ hieb, bis zum Presto des letzten Kriegs- geschehens. Damals war der„Endsieg“ Leitmotiv. a Heute— nach der Niederlage— ist Leit- motiv wohl die Beduemlichkeit, die den Bundesernährungsminister und seine Reichsnährstand-Nahrhaften, wie auen andere maſigebliche Kabinettsmitglieder und amliche Bundesredner verleiten, zum Appell zu blasen. 5 i f Ja, die Bequemlichkeit und die Klein- Üüchkeit sind die Ursache des Zögerns unse- rer Regierung und unseres Parlaments, mit der Wahrheit herauszurücken, mit der Wahrheit, die da lautet: „Wir sind ärmer geworden“. Es mag dem Bäcker und dem Müller, es mag dem Bauer und dem Händler nicht zum Vorwurk gemacht werden, daß all dieses Appellieren aus staatshäuptlichem Munde die Ruhe ihres Schlafes nicht stört, weil sie genau wissen, daß sie nur Menschen sind. Also nicht Götter, denen es nach mytholo- gischen Ueberlieferungen möglich sein soll, Ffunder zu wirken. Etwa Wunder, wie jenes, das darin bestünde, Back-, Mahl-, Handels- und Erzeugerspannen so zu sen- zen, daß sie unvermeidbare Kosten nicht aufwiegen. Auf der anderen Seite geht es bei dieser Dislsussion um Brot- und Fett- preise um mehr als um die durchschnittliche Zusatzbelastung des Normalverbrauchers mit Ausgaben von monatlich 3 DM, es geht namlich darum, die Wirtschaft rationeller zu gestalten und im Zuge des freien Wett- bewerbes auf allen Sektoren des Erwerbs- lebens produktiver zu machen, denn dein Armen ziemt es„besser“ zu arbeiten. Merkwürdiger weise entstand die ganze Subventionswirtschaft zum Schutze vor preislichen Uebergriffen“ der einheimischen Landwirtschaft. Schon der Umstand, daß umsere Land- Wirtschaft nachweislich mit Deflzit arbeitet. straft die Definition„preisliche Uebergriffe“ Lügen. Aber ist es auf die Dauer möglich, stets nur Deflzit-Wirtschaft zu betreiben? Ist es zu verantworten, daß der deutschen Bauern Schwere Arbeit mitunter geringeren Lohn findet als die jedes anderen Erwerbstätigen? Das kann doch nur— wenn es schon so ist— vorübergehend gehalten werden und muß einer Reform weichen, die ersprieg- Wie wir aus Kreisen des Bundeswirt- schaftsministeriums erfahren, sei es nicht möglich, einer Erhöhung des Brotgetreides vorzubeugen durch eine der Erhöhung von 4 Pf je Kilo Roggenbrot entsprechende Senkung der Backlohnspanne. Entsprechende Erfahrungen Wurden bereits Anfang der zer Jahre in Niedersachsen gemacht, wo die Backlohnspanne von 15 Pf. auf 11 Pf. per Kilo Roggenbrot gesenkt worden sei. Der Erfolg sei die Notwendigkeit gewesen, eine Ausgleichskasse für das Back- gewerbe zu errichten, um dieses Existenz- feld zu halten. Das Bundeswirtschaftsministerium hofft, daß die mit dem Wegfall der Subventionen zu befürchtende Steigerung der Nährmit- telpreise nicht mehr erheblich sein wird, weil der Konkurrenzkampf der Nährmittel- industrie sehr stark sei und bereits vor einigen Monaten dazu geführt habe, daß die Murmittelindustrie bei den zuständigen Ministerien vorstellig geworden sei mit der Bitte um Mindestpreisfestsetzungen. Ucheres Würtschaften gewährt. Denn wenn etwas Wahres daran ist, daß der Mensch Abeſten muß um leben zu können, dann dark es doch nicht so sein, daß der Mensch, daß eine Kategorie von Menschen, arbeiten oll, um vegetierend endlich zu krepieren. Leider haben wir seit Jahrzehnten hin- durch die Voraussetzung dafür geschaffen, abgesenen von einer verfehlten Boden- dekorm, die statt zur betrieblichen Inten- wierung der Landwirtschaft zu führen, deren Ertraglosigkeit vergrößerte, weil sie zur unrationellen Arbeitsweise führte. Abgesehen also davon, daß statt Ratio- balblerune der Landwirtschaft der umge- ehrte Weg soweit beschritten wurde, daß es ein Zurück nicht mehr gibt, liegen noch gen el en große Reserven in der deut- n als e 3 la ur Verbilligung und zur Ertragver- mehrung inrer Produktion führen können. Da ist das Kapitel der Flurbereinigung. 10 Diese durch zahllose Erbgänge zerrisse- Minsevtscden bäuerlichen Fluren kosten 55 onen von Arbeitsstunden die sich nie- Dae en in den— gemessen am euro- 1 Durchschnitt— unerhört hohen lich chungskosten deutscher landwirtschaft- e Produkten. Selbst ein autoritäres Re. * Wie das Adolf Hitlers, wurde mit 1e Nen Froplem der Flurbereinigung nicht Amt Warum wohl? Weil die deutsche der Stabetevirtschaft auf dem Grundsatz e unserer Landwirtschaft auf- lein War, weil dieses Stabilitätsprinzip zemliche Bedenken, von sich aus das Pro- 855 der Flurbereinigung in die Hand zu Baus in jedes Bauern Herz, in jedes nern Hirn überwiegen läßt. 8 die deutsche Landwirtschaft ein- ture en de Autgabe gestellt sein wird. schaf Betriebsführung wirt⸗ 20 ma tieh zu gestalten, dann wird Aht 3 bevor er es soweit kommen würd b iam klaus und Hof versteigert kraft zur Einsicht kommen, wird Arbeits- gung 28 Geld eparen unk die Plurberelnt. weil eee anstatt hr abhold zu sein, eingeig Sem körmte, daß schlechterer Boden duscht werden müßte. e auffallend, daß sich mit diesem am B deutsche Ernährungsminister nur wegen de dieher befaßten. Vielleicht des- ministe Weil die westdeutschen Ernährungs- deren. haben vor einer Kleinmut. in der 90 eber sie selbst sind und die sie eutschen Bauernherzen pflegen und eee hegen als ob Kleinmut eine köstliche Nutz- Pflanze wäre. Statt zu appellieren, sollten die Appel- lierenden daran denken, daß Zuckerbrot oder Peitsche, Befehl oder Bitte nicht aus- reichen, um Wirklichkeiten zu beseitigen. Die Wirklichkeit besteht darin, daß die deutsche Landwirtschaft um rationell zu arbeiten verleitet, ja mitunter sogar ge- zwungen wird. zu beseitigen. Denn wenn als Fiktion der Billigkeit die bisherigen Subventionen aufrecht er- halten worden ist und jetzt endlich ab- geschafft wird, dann kann es nur da- durch geschehen, daß diese Abschaffung sich auf alle beteiligten Kreise ausdehnt, auf den Landwirt(der, wie oben ausge- führt, rationeller und somit billiger arbeiten könnte), auf die sich dem Wett- Diese Wirklichkeit gilt es bewerb ebenfalls unterordneten Händ- ler, Müller und Bäcker und auf den Verbraucher. F. O. Weber Arbeitskräfte müßten besser eingesetzt Werden . Die Hände der Armen müssen ruhn, weil die Reichen ein Geld haben, sie anzuꝛbenden. : Der englische Moralist John Beller prägte diese Worte und er wies auch gleichzeitig dar- auf hin, dag Arbeit nur dann Oel auf unsere Lebenslampe gießt, wenn der Gedanke(die Ratio) die Flamme erhellt. Deswegen hat wohl der Bundesverband der Industrie in der von ihm veröffentlichten Denkschrift zum zweiten Arbeitsbeschaffungs- programm darauf hingewiesen, daß die Arbeits- beschaffung direkte und indirekte Maßnahmen erfordert und daß ein Gelingen nur dann ge- währleistet ist, wenn die Wirtschaftsförderung nicht zu einem plan wirtschaftlichen Sektor der Mit Ausnahme von Hamburg, wo sich die Zahl der Nichtbeschäf tigten um 782 auf 95 276 erhöht hat, ist auch regional eine allgemeine Abnahme zu verzeichnen: Württemberg-Baden um 1850 auf 60 464 Schleswig- Holstein„ 2822„ 200 628 Niedersachsen„ 6704„ 368 185 Nordrhein-Westfalen„ 5739„ 223 503 Bremen 5 58„ 23 290 Hessen„ 3574„ 124 442 Bayern„ 6000„ 351 382 Rheinland-Pfalz„% 151 1 Baden 5 1 50 Württemberg- Hohenzollern„ 170„ 9 052 Volkswirtschaft wird. Nach Ansicht des Bun- des verbandes müsse sich die Wirtschaftsför- derung auf das Aufspüren und Bekanntgeben gewisser Markt- und Finanzierungschancen beschränken. Als Beispiel für ein Projekt der direkten Arbeitsbeschaffung wurde die Elektrifizierung der Bundesbahn als das große Konjunktur- motiv dieses Jahrzehnts bezeichnet. Die direkte Arbeitsbeschaffung müsse auch mit der Woh- nungsbauförderung abgestimmt werden, die nach wie vor als besonders wichtige Auftrieb- kraft der Konjunktur anzusprechen sei, wobei nicht vergessen werden dürfe, daß zu einer echten Baukonjunktur auch Industriebauten und der Tiefbau gehört Der Industrie- Verband fordert ferner eine indirekte Arbeltsbeschaffung durch Förderung der Wirtschaft, die in erster Linie im Aufbau der Industrie und des Verkehrs bestehen müsse. Diese Wirtschaftsförderung solle dazu dienen, die strukturelle Arbeitslosigkeit einschließlich der strukturellen Berufseinsatzfehler auf weite Sicht zu beheben. Man könne sich dabei nicht mit Halbjahres- oder Jahresprogrammen be- gnüz ndern es sei erforderlich, eine Pro- dukt zusweitung innerhalb eines Jahres auf einen Produktionsindex von etwa 120 und in fünf Jahren auf 175 des Standes von 1936 zu bringen. Nicht nur am Rande befaßte sich der Verband auch mit der ausgesprochenen Ueber- rehung der Steuerschraube, die Praktisch den Ertrag der bestehenden Steuern herabdrückte und herabdrückt und somit auch der Wirtschaft die letzten Aufstiegs möglichkeiten 1 ex Schneckentempo bei Kreditgewährung gefährdet Ex port Auf einer Protestversammlung der Gablon- zer Industrie wandten sich Vertreter der Allgäuer Glas- und Schmuckwaren-Genossen- schaft in Kaufbeuren am Wochenende scharf gegen die Verzögerung der Kredithilfe. Die Ausführung eines vorliegenden Auslandsauftra- ges im Werte von 1,75 Millionen DM ist, wie bekanntgegeben wurde, gefährdet, weil die zu- gesicherte Hilfe aus dem Arbeitsbeschaffungs- im in Höhe von einer Million DM bis- t gegeben wurde. Die Versammlungs- korderten von Bund und Land rasche Abhilfe. teilnehmer Deckung des Kapitalbedaris erschwert un zeitgemäße Scheu vor Wechseln Seit Anfang vorigen Jahres ist in vielen Zweigen oder Industrie, des Großhandels und selbst des Einzelhandels eine fortschreitende Anspannung der Liquidität zu beobachten. Im Handel wird die Liquiditätsverschlechterung durch die Notwendigkeit einer Vergrößerung der Sortimente bei gleichzeitigem Wiederauf- baubedarf mit verursacht. Ein wesentlicher Grund für die verringerte Liquidität vieler Industrie- und Großhendelsunternehmen muß außerdem in der zunehmenden Ausweitung der Zahlungsziele gesucht werden. Während kurz nach der Währungsreform fast ausschließlich gegen bar verkauft wurde, später gegen 10 und 30 Tage Ziel, sind heute Ziele bis zu 60 und zum Teil auch mehr Tagen keineswegs eine Seltenheit. Nur in den wenig- sten Fällen kann aber das dem Abnehmer eingeräumte Ziel im gleichen Umfange an die eigenen Lieferanten weiter gegeben werden. was namentlich im Verkehr mit Rohstoff- und Halbfabrikatelieferanten im Hinblick auf deren meist stärkere Marktstellung zutrifft. Ferner ist kür gewisse Kostenbestandteile wie Löhne und Gehälter eine Zielinanspruchnahme über- haupt nicht möglich. Infolgedessen ergibt sich aus der allgemeinen Verlangsamung des Geld- rückflusses ein zusätzlicher Kapitalbedarf, der kaum noch zu decken ist. Vom Standpunkt des Unternehmens aus gesehen wäre das Ideale, aus eigenen Mitteln diesen Kapitalbedarf zu bestreiten. Durch die Währungsumstellung ist jedoch das Geldkapital drastisch zusammen- Seschmitten worden, und Kapitalneubildune i8t infolge der prohibitiven Steuerpolitik selbst bei güter Ertragskraft ein langfristiger Prozeß. Der sich aus der laufenden Fertigung bzw. dem Warenumschlag ergebende Geldbedarf wird meist durch offenen Kredit der Hausbank finanziert. In einzelnen Zeitabschnitten ist dieser Kredit mehr oder weniger voll ausge- nützt, im wesentlichen aber langfristiger Natur. Er bindet die langfristigen Mittel der Bank, ohne daß sie eine direkte Refinanzierungsmög- lichkeit besitzt. Eine wesentliche Erleichterung der Deckung des Kapitalbedarfs für Umschlagszwecke und insgesamt eine Auflockerung der angespannten Liquidität ließe sich erreichen, wenn stärker als bisher an Stelle der Einräumung offener Zahlungsziele der Verkauf gegen Wechsel treten würde. Durch Diskontierung der Akzepte bei seiner Bank kann sich der Lie- ferant die notwendigen Betriebsmittel ver- schaffen und seinen Kontokorrent-Kredit ver- mindern. Die Ablösung des offenen Zahlungs- zieles durch Wechsel bedeutet für das Unt nehmen nicht nur eine verbesserte Liquidität, sondern auch eine Senkung seiner Kredit- kosten. Ein Kontokorrentkredit kostet noch immer etwa 10 Prozent, gute Wechsel dagegen Können zu etwa 5 bis 6 Prozent untergebracht werden. Um den Wechsel stärker als bisher in die Finanzierung des Warenumschlags einzu- schalten, ist es allerdings notwendig, die noch immer in weiten Kreisen der Wirtschaft vor- handene Wechselscheu zu überwinden, Manche Firma empfindet es auch heute noch als deklas- sierend, ihre Unterschrift auf einen Wechsel zu setzen. Ueber dieses Vorurteil braucht man sich jadessen nicht zu wundern. wenn man folgende Auskunft über die Bonität einer Firma zu lesen bekommt:„Es wird darauf hingewiesen, daß die Firma mit Wechseln arbeitet.“— In einem derartigen Hinweis kommt eine Diskriminierung des Wechsels zum Ausdruck, die unter den gegenwärtigen Um- ständen nicht gerechtfertigt und nicht ver- tretbar ist. Die Scheu vor dem Wechsel hängt aber, abgesehen von dem traditionellen Vorurteil, auch damit zusammen, daß der Schuldner die strenge rechtliche Bindung des Wechsels fürch- tet. Wird der Wechsel nicht termingemäß ein- gelöst, so kaun dies unangenehme Wirkungen für den Kredit des Akzeptanten nach sich ziehen. Eine Zielüberschreitung hat dagegen keine unmittelbare Folgen für den säumigen Schuldner, und sein Ansehen als Kaufmann wird zumindest nicht in der Oeffentlichkeit in Zweifel gezogen. Wer aber Ware kauft. mit dem Hintergedanken, bei Fälligkeit der Rech- nung evtl. auch nicht zu zahlen, ist ohnehin kein solider Kaufmann, und gerade die strenge rechtliche Bindung des Wechsels könnte zu vorsichtigem Einkauf erziehen. Der Wechsel ist heute mehr denn je ein not- wendiges Instrument für die Finanzierung des Warenumschlages. Seine verstärkte Verwen- dung würde dazu beitragen, einen Teil der bei Banken in Form von Kontokorrentkrediten festgelegten Mittel für andere Zwecke frei zu machen, denn auch die Bank hat ja mit dem Wechsel ein liquides Mittel in der Hand, das bei Bedarf eine sofortige Refinanzierung ge- stattet, Währungstechnisch ist der vergrößerte Einsatz von Wechseln, denen ja ein echter Warenumsatz zu Grunde liegt unbedenklich. Er bedeutet zwar eine Vergrößerung der wirk- samen Geldmenge, es darf jedoch— wie das Institut für Wirtschaftsforschung in München kürzlich feststellte— nicht übersehen werden, daß gegenwärtig bei annähernd gleichem Preisniveau das Verhältnis von wirksamer Geldmenge zu volks wirtschaftlichen Umsätzen und Dienstleistungen nicht viel günstiger ist als kurz nach der Währungsreform. Damals War aber die Ausstattung der Wirtschaft mit Betriebsmitteln recht knapp, so daß eine ge- Wisse Auflockerung nicht schaden könnte. Handel gegen Kirchenhandel Kirche hilft und treibt nicht Handel Unter der Ueberschrift„Handel gegen Kirchenhande!/ Bibelwort Als aktuelle Kampflosung“ veröffentlichten wir in un- serer Ausgabe Nr. 134 vom 16. Juli 1950 einen aus Düsseldorf stammenden Bericht. Denmach wandte sich— wie wir seinerzeit betonten— in„überraschend scharfer Pole- mik“ die dortige Einzelhandelsorganisation gegen angebliches Uebergreifen der Tätig- keit caritativer Organisationen in wirt- schaftliche Funktionen. Der Leiter des Hilfswerks der Evangelischen Kirche in Baden bat uns um Veröffentlichung folgen- der Stellungnahme: 5 Zunächst ist die Tatsache festzustellen, daß das Hihfswerk der Evang. Kirche in Baden eine Gesellschaft„Heimbedarf, Gemeinnützige G. m. b. H.“ weder gegründet hat noch kennt. Es ist aber Tatsache, daß duroh die fürsorge- rische Arbeit des Evang. Hilfswerles einsich- lige Kreise des Klein- und Großhandels dazu angeregt wurden, sich selbstlos um den Eœi- stenzkampf der verarmten Vertriebenen und anderer sozial bedrängter Kreise anzunehmen und durch Gründung solcher Gesellschaften die fur Minderbemittelte un erschwinglichen Preise für Bekleidung, Möbel u. d. Waren 80 zu senfcen, daß auch diese Glieder unseres Volkes eine Möglichkeit zum Einkauf hben. Die Kirche hat keinen Anlaß, solche Be- munungen zu stören oder zu verhindern. Man gewinnt den peinlichen Eindruck, daß die Ver- asser der Polemik„Handel gegen Kirehen- handel“ nicht von dem edlen Motiv getrieben Wurde, die Reinheit der Kirche zu hehüten, sondern mit religiösen Worten und dureh Schädigung des Ansehens des Hilfswerles un. serer Kirche gerade während unserer Samm- lungswoche eine ihm unlieb gewordene Kon- kurrenz auszuschalten. Pfarrer Heinrich Schmidt, Bevollmächtigter des Hilfswerks der Eb. Kirche, Hauptbüro Baden. 200 000 neue Wohnungen Wohnungsbau belebt Der Wohnungsbau und damit die gesamte Bauwirtschaft haben sich im Mai und Juni weiter belebt, wie der soeben vom Bundes- Wohnungsbau Ministerium veröffentlichte Lagebericht besagt. Der Schwerpunkt lag wiederum auf dem Wohnungsbau. Die gesamte bauge werbliche Erzeugung hat gegenüber beiden Vorjahren um ein Fünftel zugenommen und hat den Bestand vor 1936 mit einem ärbeitstäglichen Index im Mai von 102 erstmalig überschritten. Die Kredit- institute, Versicherungen und Bausparkassen erhöhten ihre festen Zusagen für die Wohn- bau-Finanzierung 1950 bis Mitte Juni des Jah- res auf rund 1,1 Milliarden D-Mark und über- schritten damit die zu Beginn des Jahres mit 850 Millionen D-Mark vorgesehenen Beträge erheblich, vor allem im Zusammenhang mit der künktigen Entwicklung der Spartätigkeit. Da auch die finanz- und verfahrenstechnischen Schwierigkeiten nicht mehr so groß sind wie vor einigen Monaten, hat sich auch aus diesem Grund die Wohnungsbautätigkeit gesteigert. Die Arbeitslosigkeit der Bauarbeiter sank pis Ende Juni auf rund 140 000, darunter Knapp 82 000 Facharbeiter. Baugenehmigungen wurden im ersten Halb- jahr für etwa 250 000 Wohnungen erteilt. Wenn auch erfahrungsgemäß nicht damit ge- rechnet werden kann, daß mehr als vier Fünftel davon durchgeführt werden, so bleibt doch ein beträchtlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Volkswagen regt sjleh auch in US8 A Der deutsche Volkswagen wurde am Wochen- ende in New Lork ausgestellt und dem ameri- kanischen Publikum offiziell zum Kauf an- geboten. Der Wagen wird von der Hoffman Motor Company in den Ausstellungsräumen der Gesellschaft in der Park Avenue., eine der vornehmsten und teuersten Straßen der Stadt, gezeigt„New Vork Times“ und„New Vork Herald Tribune“ bringen in diesem Zusammen- hang in ihren Montagsausgaben Abbildungen des deutschen Wagens mit ausführlichen Be- richten über seine Fahreigenschaften. Die Bun- desregierung habe damit auf dem amerikani- schen Markt den Konkurrenzkampf mit den anderen ausländischen Kleinwagenproduzenten aufgenommen. Die„New Vork Times“ zeigt den Volkswagen, um dem amerikanischen Käu- ker eine richtige Vorstellung von seiner Größe zu geben, neben einem zweistöckigen Autobus. Nach Mitteilung der Leitung des Volks- wWagenwerks in Wolfsburg sind bisher aller- dings lediglich 20 Wagen in New Vork aus- geladen worden, die Ausstellungs- und Vor- führzwecken dienen sollen. Ueber die Entwick- Jung eines Amerikageschäfts mit Volkswagen Jagt sich bisher noch nichts sagen. Die Firma Hoffman ist vorläufig als Generalvertreter für Volkswagen im Staate New Lork vorgesehen. Der Direktor der Gesellschaft beurteilt die Absatzchancen seh günstig. Das Fahrzeug wird auch auf der Marshallplan-Ausstellung im August in Chikago zu sehen sein. Deutsche Zollgesetzgebung WI II Torquay vorbereiten Die alllierte Hohe Kommission wünscht — wie in Bonn von alliierter Seite betont wurde— möglichst bald eine deutsche Gesetz- gebung über Zolltarife, die bis zum 28. Sep- tember der in Torquay(Großbritannien) statt- findenden Tarifkonferenz vorgelegt werden Soll. Der erste Gesetzentwurf der Bundes- regierung war der alliierten Hohen Kommis- slon bereits im April informell zugeleitet und von den Alliierten begrüßt worden. Da der Bundestag den Entwurf noch nicht be- raten hat, konnte er von der Hohen Kommis- sion nicht offlziell bearbeitet werden. Die Alliierten haben sich jedoch grundsätzlich mit dom Regierungsentwurf einverstanden er- klärt. Einige Einzelheiten sollen noch in deutsch- alliierten Besprechungen geklärt wer- den. Den an der Konferenz in Torquay teil- nehmenden 40 Mitgliedstaaten ist der Ent- wurk ebenfalls zugeleitet worden. Bei den Zolltarifverhandlungen sollen die nationalen Zolltarife aufeinander abgestimmt werden, wie es auf der Brüsseler Tagurig über das europäische Zolltarifschema be- schlossen wurde Das„allgemeine Abkom- men über Handel und Zolltarife“ sieht vor, daß— im Gegensatz zur bisherigen Zolltarif- politik— nicht mehr das Gewicht der Waren, sondern ihr Wert maßgebend ist. Die neuen Zölle sollen etwa in Höhe der Beneluxzölle liegen und dürfen bei einem Durchschnitt von künk bis 15 Prozent des Wertes des zu verzol- lenden Gegenstandes nicht höher als 35 Pro- zent sein. Nicht Wohltat, sondern Plage Millionenschiebung mit Schokolade Die Außenhandelsstelle des Bundesernäh- rungs ministeriums hat einer Frankfurter Schrotthandelsfirma, die in eine Schokolade großschiebung verwickelt ist, einen Abschöp- fungsbescheid von 464 565 DM zugestellt. Die Preisüberwachungsstelle in Wiesbaden hat fer- ner festgestellt, daß die betreffende Firma wegen Nichtbeachtung der Preisvorschriften einen illegalen Mehrerlös von 430 000 DM er- zielt hat, den sie als Eigentum einer kari- tativen Organisation hinzustellen bemüht ist. Auf Grund der bisherigen Untersuchungen mimmt die Frankfurter Staatsanwaltschaft an, daß es sich dabei um die größte Wirtschafts- straftat seit der Währungsreform handeln dürfte. KAL Kupferberg-Reichsmarkschlußbilanz Wegen der noch allenthalben bestehenden Unklar- heit über gewisse gesetzliche Maßnahmen, die für die Erstellung der DM. Eröffnungsbilanz von außerordentlicher Bedeutung sein werden, hat dle Sektkellerei Christian Adt. Kupferberg von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Fristverlängerung kür die Aufstellung der DM- Eröffnungsbilanz zu erwirken. Die Ungewißheit über die Entscheidung der gesetzgebenden Organe des Bundes wegen der Aufhebung des immer noch bestehenden„Kriegs- zuschlages suf Schaumwein“, machte der Ge- schäftsleitung die Entscheidung über die Umstel- lung des Aktienkapitals schwer. Das Rumpf- geschäftsjehr vom 1. Januar bis 20. Juni 1948 stand noch unter dem Zeichen der völligen Blockierung der Bestände durch die Besatzungsbehörden. Die Sektkellereien in der amerikanischen Zone Waren dagegen in ihrer Verfügungsgewalt über ihre Sektbestände wenn auch nicht völlig, so doch in einem gewissen Maße freier als diejenigen in der Französischen Zone, Das Anlagevermögen(683 007 Reichsmark, i. V. 690 508,00 RM) weist nur gering- fügige Zugänge auf; das Umlaufvermögen (1,272 884,04 RM, 1. V. 1 551 793,64) ist nur unwesent- lich“ verändert. Die geleisteten Anzahlungen (606 235.95 RM. 1. V. 17 390.48 RM) sind beachtlich erhöht; die Liefer- und Leistungs forderungen (820 789,24 RM gegen 571 367,39 RM i. V.) betreffen insbesondere Verschiedene Dienststellen der Besatzungsbehörden. Die Gegenwerte sind nach der Währungsreform abgewertet bezahlt worden. Bei den Schuldteilen sind beträchtliche Rück- stellungen infolge von Steuernachforderungen erforderlich geworden. Der Bilanzgewinn von 5071,48 RM(i. V. 3476,13 2 vermindert den Bllanzverlust aus den Kriegsjahren auf 416 550.28 Reichsmark Ihm stehen an Rücklagen 671 708,18 Reichsmark gegenüber, Die Geschäftslage der Gesellschaft Wird zur Zeit von der allgemeinen Wirtschaftsdepression beeinflußt. Die aus Anlaß des hundertjährigen Geschäftsqubiläums ausge- schriebene Werbe- Umfrage, deren richtige Beant- wortung mit Preisen im Betrage von 10 000, DM und lebenslänglichen Sektrenten belohnt wird, hat zu einer recht günstigen Belebung der Nach- rage geführt, so daß die Gesellschaft hoffen darf, einen günstigen Start in das zweite Jahrhundert Mres Bestehens zu bekommen, Die NSU-Werke Neckarsulm sind mit einem Jahresausstoß von 74 000 Motor- rädern die größte Motorradfabrik der Welt und mit einer Produktion von über 100 000 Fahrrädern das größte Fahrradwerk des europäischen Kon- tinents. Die Gesellschaft, die am Tage der Wäh- rungsreform über ein Aktienkapital von 6 MiI- lionen DM verfügte, kann auf ständig wachsende Erfolge zurückblicken. Die Belegschaft wurde von 1000 Mann am 20. Juni 19486 auf 4350 am 1. Juli 1950 erhöht. Der Umsatz hat sich in der gleichen Zeit von 500 0% DM auf 7,5 Millionen OM gestelgert. Die NSU-Aklien sind seit der Währungsreform von 30 auf 111 gestiegen. Außenhandelsnachrichten im Telegramms til Devisenzahlungen für Uruguay zulässig denn nach der Ratifizierung des Handels- und Zahlungsabkommens Bundesrepublik und Ur u- guay durch das Montevideo- Parlament wurde ein laufendes Konto in US-Dollar auf den Namen der Bdl bei der Banco de la Republica Oriental del Uruguay eröffnet und die Außen- handelsbanken können für Lieferungen aàus Uruguay Einfuhrbewilligungen erteilen, Devisenkontingent für Schweizer Einfuhren in der Höhe von 9,6 Millionen Dollar wurden zur Verfügung gestellt. Anträge auf Erteilung von Einfuhrbewilligungen für aus der Schweiz stammende Waren können vom 17. bis 22. Juli und in darauffolgender Woche bei den Außen- handelsbanken eingereicht werden. Handelsübliche Nebenkosten der Türkei können nach einem Zusatz zum deutsch-türki- schen Zahlungsabkommen vergütet werden. (Transportkosten, allgemeine Schiffahrtskosten, Tratisitfrachtkosten usw.) Verpönte Kugelschreiber dürfen bei der Unterzeichnung von Waren- begleitscheinen ebenso nicht benützt werden wie Kopierstifte. Industrie- und Handels- kammer Hamburg teilt mit, daß weder Zoll- stellen in der Bundesrepublik noch Dienst- stellen der Sowjetzonen-Polizei solche Unter- schriften anerkennen. Million Tonnen brasilianischen Tabaks, die größte Sendung brasilianischer Zigarren- tabake seit Kriegsende traf am Wochenende in Bremen ein. Es handelt sich um insgesamt 8 000 Seronen(Ballen zu 74 kg) erstklassiger Tabake. Da das Gegenseitigkeitsgeschäft mit Brasilien in Höhe von 4,1 Millionen Dollar nahezu er- füllt ist, dürfte dies die letzte Sendung in die- sem Jabre sein. Steigende Industrie- beschäftigung in Württemberg-Baden Im Juni hat die Zahl der in der württ.- badischen Industrie Beschäftigten um 6 000 auf 523 000 zugenommen, wie das württ.-badische Wirtschaftsministerium in seinem neuesten Wirtschaftsbericht bekannt gibt. Damit lag die Beschäftigtenzahl in der Industrie um 13 Pro- zent höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Zahl der in der Gesamtwirtschaft von Württemberg-Baden insgesamt beschäftigten Arbeitnehmer ist im zweiten Vierteljahr 1950 um 34 000 angestiegen und belief sich Ende Juni auf 1 235 000. In derselben Zeit hat die Arbeitslosenzahl nur um 18 000 abgenommen, woraus sich ergibt, daß der Zustrom aus dem Personenkreis der bisher nicht als Arbeit- nehmer Beschäftigten, Selbständigen und Rück- kehrern noch immer anhält. Produktions volumen gehalten Der arbeitstägliche Produktionsindex lag im Juni um 1,8 Prozent unter der Zahl des Vor- monats. Berücksichtigt man aber, daß sich die Produktionsausfälle durch Betriebsferien im Juni bereits stärker bemerkbar machen und daß am Fronleichnamstag, der in der Statistik als Arbeitstag gezählt wird, in den katholischen Gegenden teilweise nicht gearbeitet wurde, so dürkte das Produktionsergebnis im Gesamt- durchschnitt gegenüber Mai im wesentlichen gehalten worden sein. In den einzelnen Indu- striegruppen ergaben sich aber doch bemer- kenswerte Unterschiede. Zugenommen hat das arbeitstägliche Produktionsergebnis hauptsäch- lich in der Baustoffindustrie und in den Grup- pen Maschinenbau, Feinmechanik und Optik umd Papiererzeugung. Ein Erzeugungsrückgang in der Schmuckwarenindustrie ist hauptsächlich saisonbedingt, während ein Rückgang der Pro- duktion in den Gruppen Textil und Bekleidung auch von einer zunehmenden Marktsättigung beeinflußt ist. Im Baugewerbe hat die günstige Entwicklung angehalten, was u. 4. auch in einer Zunahme der Beschäftigtenzahl in den größeren Baubetrieben um 2800 im Juni zum Ausdruck kommt. Steigender Auftragseingang Die Entwicklung des Auftragseingangs zeigt ein günstiges Bild und läßt auf eine weitere Wirtschaftsbelebung schließen. Im Mai lag im Gesamtdurchschnitt der Industrie der Wert der eingegangenen Aufträge um vier Prozent über den Umsätzen. An der günstigen Auftragsent- wicklung waren fast alle Branchen beteiligt. Die belebenden Tendenzen gingen nicht zuletzt von den sich dauernd bessernden EpOr f- aussjehten aus. Im Juni stieg die Zahl der Exporterklärungen in Württemberg-Baden ge- genüber Mai um nahezu 28 Prozent, der Wert der zur Ausfuhr vorgesehenen Waren um über 10 Prozent an, Damit ist bereits im ersten Halbjahr 1950 das Exportergebnis des ganzen Jahres 1949 überschritten worden. Die Ein- 2 6 1Ihanflelsumsätze lagen in der Hauptsache durch jahreszeitliche Einflüsse be- dingt— im Juni unter den Mai- Ergebnissen. Von der rückläufigen Entwicklung war in der Hauptsache der Textil-, Bekleidungs- und Schuhwarenhandel betroffen. Ein zahlenmägi- ger Rückgang der Zahlungsbefehle bei den Amtsgerichten Stuttgart und Mannheim läßt auf eine teilweise Besserung der Lid uidi- tät der Wirtschaft schließen. Auch die Zahl der Konkurse ist nicht mehr weiter angestie- gen. Sommer- und Winter- schlußverkäufe Der Bundeswirtschaftsminister hat durch Verordnung vom 13. Juli 1950 die Sommer- und Winterschlugverkäufe neu geregelt. Danach bleibt der Verkaufsbeginn, letzter Montag im Juli bzw. letzter Montag im Januar, unver- Andert. Der Warenkreis umfaßt für beide Ver- kaufs veranstaltungen Textilien, Bekleidungs- gegenstände, Schuhwaren, Damenhandtaschen, Damenschuhe, Lederblumen und Damengürtel. Für den Winterschlußverkauf kommen hinzu Waren aus Porzellan, Glas und Steingut. Frankfurter Effektenbörse vom 18. Jul! Die um etwaige Konjunkturaussichten beson- ders der Montan-Industrie sich drehenden Börsen- gespräche hatten bei ausgesprochen flauen Ge- schäften Kursgewinne in Schlüsselwerten von einem halben bis einem Punkt zur Folge. Be- achtlich ist die, eine rege Geschäftsentwicklung bremsende Geldknappheit, die jedoch nicht zur Verkaufsbereitschaft führt. Die Entwicklung im Fernen Osten wird jetzt bereits mit abwägender Kühle beobachtet. Lebhaftes Interesse weckten die Andeutungen maßgeblicher Stellen über ein bevor- stehende Konjunkturwelle, die nicht mehr erfor- dere, von staatswegen Konjunkturbeeinflussung Suszuüben, Textilwerte konnten sich behaupten, am Renten- und Anlagenmarkt ebenfalls nur geringe Bewegung wegen der Unklarheit über die zuküntige Verzinsung. 5 Import-Export-Börse „%ͤ;ͤũůẽũͥ ff Auf der Frankfurter Import-Export-Börse waren Textilien, vor allem Herrensocken bes sonders gefragt Aus der Schweiz war ein zu⸗ nehmendes Angebot zur Aufstellung von Ma- schinen auf Mietbasis festzustellen, Ferner Waren Neuigkeiten aus der Spielwarenbranche angeboten und gefragt. Seite 8 MORGEN Ferdinand Schrey Zum hundertsten Geburtstag Hie Gabelsberg, hie Stolze- Schrey! Dieser Schlachtruf trennte noch vor wenigen Jahrzehnten die Anhänger der beiden Führenden deutschen Stenografie-Systeme, ehe die Vereinigung aller bisherigen Schulen zur einheitlichen„Deutschen Kurzschrift“ gelang. Franz Xaver Gabelsberg(17891849) der„Sekretär und geheime Kanzlist“ des Königlichen Bayerischen Innenministeriums, galt in diesem Streit als der Favorit des Südens und des Westens; Wilhelm Stolze (17981867) setzte sich in Berlin und damit in Norddeutschland nur mit Mühe gegen seinen fast schon allmächtigen Konkurren- ten durch. Denn Gabelsberger war sieben Jahre vor Stolze, im Jahre 1834 schon, mit seinem ganz aus eigener Erfindung geschaf- kenen und sich nur unbedeutend an bisher 1 Bekanntes anlehnenden Kurazschrift-Lenr- buch herausgekommen. Wilhelm Stolze da- gegen hatte sich erst die Arbeit der deut- schen Vorläufer: die Kurzschrift Friedrich Mosengeils(17731839) vor allem und dann auch die sprachwissenschaftlichen Arbeiten von Grimm und Wilhelm von Humboldt zu eigen gemacht, ehe er diese Bemühungen in ein eigenes System einzuschmelzen begann. Ferdinand Schrey— der dritte Altvater der deutschen Stenografie— war unter innen der jüngste. 1887 gab er sein„Lehr- buch der Vereinfachten Deutschen Steno- grafie“ heraus; 1896 schloß er sich mit Stolze zusammen und drang mit seinem „Einigungssystem Stolze-Schrey“ selbst in die bisherigen Reservate Gabelsbergers ein. Ferdinand Schrey— am 19. Juni 1850 in Elberfeld geboren— kam aus dem Kauf- mannsstand und war von Anfang an darauf bedacht, die Stenografie in das praktische Leben einzuführen, sie als Verkehrs- und Geschäftsschrift jedermann nutzbar zu machen. Er selbst brauchte sie ja auch jeden Tag: als Generalagent der Hammond- Schreibmaschinen, die er in Deutschland einführte, und später, ab 1891, als Inhaber eines Schreibmaschinengeschäftes in Berlin, mit dem er dann seinen Stenografischen Verlag verband. Daneben hatte er in seinem an Jahren wie an Arbeit reichen Leben— Schrey starb 88jährig am 2. Oktober 1938 — noch Zeit genug, um vier Sprachen: Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch, perfekt zu erlernen und sie auf internationalen Kongressen wie im Ge- schäftsverkehr zu gebrauchen. Ein viel- seitig Interessierter, vielseitig tätiger Mann. Nicht zuletzt seiner Lebensarbeit ist es zu danken, daß die Kurzschrift zu einem so wesentlichen Faktor im Gesellschafts- und im Wirtschaftsleben des 20. Jahrhunderts wurde. Damit war ein entscheidender Schritt getan worden. In jedem Stenografiekurs wird ja erzänlt, daß schon die Griechen, 600 v. Christus, und später, um die Zeiten- wende, die Römer verkürzte Wortzeichen anwanden. Und wer sich, davon angereizt, weiter mit der Geschichte der Stenografie beschäftigt, erfährt unter anderem, daß die Dramen Shakespeares zu einem guten Teil durch kurzschriftliche Aufzeichnungen während der Aufführungen zuerst fest- gehalten und überliefert worden sind. In England hatte man sich, auf der wegweisen- den Arbeit des Londoner Arztes und Prie- sters Thimody Bright(um 1550) aufbauend, sehr viel mit dem Problem einer Kurzschrift befaßt, war dabei aber immer davon aus- gegangen, für jedes Wort ein Zeichen zu erfinden. Erst John Willis gelang 1602 eine halbwegs brauchbare Buchstaben- Kurz- schrift. 1678 kam— um die Daten zu ver- vollständigen— das erste deutsche Lenr- buch der Stenografie heraus: der Verfasser, Carl Alois Ramsay war gebürtiger Schotte, lebte jedoch viele Jahre in Deutschland. Alle diese Systeme hatten aber nur für ein- zelne„Spezialisten“ Wert und praktische Bedeutung, und es bedurfte des auf Zeit- einsparung und Arbeitserleichterung drän- genden business-Geistes unseres Jahrhun- derts, um die Stenografie in aller Welt populär zu machen. Z- Der Rassebegriff Eine UNESCO- Verlautbarung Zwanzig bekannte internationale Fach- gelehrte haben am Pariser Zentralsitz der UNESCo eine Erklärung ausgearbeitet, die auf dem Gebiet der Rasse die künftige moralische und kulturpolitische Basis der 59 der UNESCO angeschlossenen Nationen sein wird. In der UNESCO-Erklärung wird unter anderem gesagt, daß für eine rassische Diskriminierung, vom biologischen Gesichtspunkt gesehen, keine wissenschaft- liche Grundlage vorhanden ist. Das Niveau der geistigen Fähigkeiten sei in allen rassischen Gruppen annähernd das gleiche, und es liege kein schlüssiger Beweis dafür vor, daß Unterschiede von Rasse zu Rasse auf angeborenen psychologischen Charakter- zügen beruhten, weder in bezug auf In- telligenz noch auf Temperament. Es könne keine biologische Begründung für das Ver- bot einer Heirat zwischen Angehörigen ver- schiedener Völkergruppen gegeben werden, keine Forschungsarbeit habe bisher den Be- weis erbracht, daß eine Rassemischung biologisch eine unheilvolle Wirkung habe. Sowjetraketen am Fließband Das Die„New LVorker Staats-Zeitung und Herold“ läst sich von sachverständiger Seite“ über die sowjetische Weiterentwiek- lung der deutschen V-Waffen in einem Artikel berichten, den wir nachstehend wie- dergeben. 5 Etwa Mitte 1946 kämmten sowjetische Spezialeinheiten die Kriegsgefangenenlager in der Sowjetunion nach technischen Spe- zialisten durch. Es wurden vor allem Hoch- krequenz- Techniker, Flugzeugbauer und ehemalige Angestellte der V-Waffen-Ver- suchsstationen der deutschen Wehrmacht gesucht. Kurze Zeit später wurden die bei dieser Aktion festgestellten Techniker und Wissenschaftler aus den Lagern heraus- gezogen. Ein Sondertransport brachte V- Spezialisten nach Ostaschkow am Seliger- See, in dessen Nähe die Wolga entspringt. Hier errichtete der deutsche Professor Alb- ring mit einem großen technischen Stab eine Forschungsstelle für Ueberschall-Ge- schwindigkeiten. Professor Albring war bis Ende 1944 Leiter des Flugtechnischen In- stituts in Danzig. Er arbeitete dort zusam- men mit Professor Kleinwächter an der Entwicklung der deutschen V- Raketen. Beim Einmarsch der Sowjets in Danzig gelang es Professor Albring, nach dem Westen zu entkommen. Kleinwächter da- gegen wurde von den Russen mit seinem Arbeitsstab gefangengenommen und in einem Internierungslager festgesetzt. Zu- nächst lebte er unerkannt in diesem Lager und hatte alle Nöte seiner Mitgefangenen zu teilen: die Russen hatten keine Ahnung von dem Wert ihres Fanges— bis eines Tages Spezialisten das Lager ‚überholten“. Professor Kleinwächter wurde nun sofort isoliert untergebracht. Er erhielt erst- klassige Verpflegung, aber der geschwächte Körper konnte sich nicht mehr erholen. Der Gelehrte erkannte, daß sein Gesund- heitszustand hoffnungslos war. Und nun begannen sich die Fäden tragisch zu ver- wickeln. Der Todkranke bat den sowjetischen Lagerkommandanten, ihm einen letzten Wunsch zu erfüllen: man sollte versuchen, an Professor Albring im Westen Deutsch- lands Nachricht zu übermitteln und er- jauben, daß er ihn in der Gefangenschaft aufsuchen könnte. Die Bolschewisten ent- sprachen seiner Bitte. Ein Sonderkurier wurde zu Professor Albring nach West- deutschland geschickt, und er kehrte mit dem Gelehrten an das Krankenlager Klein- wächters zurück. Woas ist eigentlich Cesundheit!/ e Der in Schweden sehr bekannte Biologe und Ernährungsphysiologe Are Waerland spricht am Donnerstag, 20. Juli, in der Aula der Mannheimer Wirtschaftshochschule 5 über das Problem der Gesunderhaltung * durch richtige Ernährung und Lebensweise. Weir bringen aus diesem Anlaß die nach- folgenden Ausführungen des schwedischen Forschers, die Wir der Zeitschrift„Waerlands Sesundheitsmagazin“ entnehmen.* Gesumdheit besteht darin, daß man ohne körperliche Hemmungen und Störungen alles ausführen kann, was man seinen An- lagen nach leisten könnte. Ich möchte das Wort Krankheit als irre- führend aus allen Sprachen entfernen und durch das Wort Hemmung ersetzen, denn dieses gibt ein viel klareres Bild von dem, Was die Ursache aller Krankheiten in Wirk- lchkeit ist. Wir können die körperlichen Hemmun- gen in drei Grade oder Klassen einteilen: 1. leichtere Hemmungen, wie Unlustge- kühle, Arbeitsunlust, Gedächtnisschwäche, mangelndes Konzentrationsvermögen, man- gelnde Ausdauer, Müdigkeit, Indisposition, Nervosität, schlechter Schlaf, schwerer Mor- Benommenheit, Pessimismus usw., usw.; 2. funktionelle Störungen(unter dieser Bezeichnung können wir fast 60 Prozent von allen mehr oder weniger schwer defi- nierbaren Hemmurigen in einer großen Klasse zusammen führen): Appetitlosigkeit, Verstopfung, Mundgeschwüre, Hals- Zahnschmerzen, Heiserkeit, Kopfweh, Mi- grame, hoher Blutdruck, Neuralgie und alle Formen von Erkältungen und rheumati- schen Schmerzen, Schlaflosigkeit usw., usw.; 3. größere Hemmungen, wie Asthma, Zuckerkrankheit, Gelenkrheumatismus, Epi- Film-Festival beendet, Füm- Anthologien serviert: das Gesicht der Spielfilm-Serie, faßten. 5 Xakten, N und a Unter einem leuchtend blauben Himmel und glühender Sonne wurde in Locarno, nach zehn Tagen, das V. Internationale über deren erste Tage wir bereits am 7. Juli berichteten. Es Wurden etwa zwanzig abendfüllende Spiel- filme, ebenso vier Dokumentarfilme gezeigt md überdies aus italienischen Archiven drei die Geschichte des amerikanischen Begriffes:„Charlie S. haplin“ und überdies in zwei aufschlußrei- chen Folgen die Geschichte des italienischen Films selbst. Die Film-Länder USA, Eng- and, Frankreich, Italien und Deutschland, dazu ein Film aus Schweden bestimmten während unter den Dokumentar-Filmen fast alle Länder der Welt vertreten waren, die heute Filme produzieren, Israel und UdSSR, Indien und China, Mexiko und Polen zeigten hier die besten Filme, die sich mit Zeitgescheh- issen sozialer und politischer Prägnanz be- Die kritische Zusammenfassung weist aus, daß Italien seine Vormachtstellung in der Frage des realistischen, wirklichkeits- nahen Filmes zu Gunsten der USA aufgeben mußte. Deutschland hat mit Wolfgang Lie- beneiners:„Des Lebens Ueberfluß und Gu- stay Fröhlichs Die Lüge“ gut abgeschnitten. Vor allem der Liebeneiner-Film fand viel ehrlichen und aufrichtigen Beifall, während der dritte gezeigte Film: Nur eine Nacht“ von Fred Kirchhoff mit Marianne Hoppe und Hans Söhnker eine tödliche Blamage wurde. Die Engländer halten die Linie ihres 5 konventionellen Filmstils weiter immer wieder in jene Formen nahe- lepsie, Lungenentzündung, Tuberkulose, Magen- und Darmkatarrh, Wunden, Ekzeme, Geschwüre, Krebs- und überhaupt alle chronischen Leiden, die durch organische Veränderungen im Körper verursacht wor- den sind. ö Diese Hemmungen sind alle durch eine biologisch unrichtige, und daher unnatür- liche Lebensweise entstanden, Sie sind da- her entweder durch den Mangel gewisser, für die Gesundheit unentbehrlicher Be- standteile in der Nahrung hervorgerufen, oder sie sind durch Giftstoffe verursacht, die in den Körper mit der Nahrung, den Genußmitteln oder durch die eingeatmete Luft eingeführt worden sind. Man teilt die Sog. Krankheiten in zwei Hauptgruppen ein: iii Mangel- und in Vergiftungskrankheiten (Toxämie). g So gesehen, kann man behaupten, daß Gesundheit nichts anderes ist als innere und außere Sauberkeit. 5 5 Eine andere Folgerung ist, daß unsere fünf Sinne die besten Instrumente und sichersten Führer sind, wenn wir einen Menschen gesund machen wollen— in erster Linie sind es die Nase und die Augen. Be- sonders die Nase kann uns manche Auf- klärung über den Zustand des Patienten geben. Unsere Mediziner haben die Nase ganz vergessen, die schon der beste Weg- Weiser eines Hippokrates war, wenn er Kranke untersuchte. Der Geruch des Atems, des Schweiges, der Füße und der Darm- entleerungen sagten ihm mehr von den Ursachen der Erkrankungen als alle moder- nen Instrumente und Laboratoriumsunter- suchungen. Er wußte genau, wie Atem, Schweiß, Füße und Darmentleerungen eines gesunden Menschen riechen und aussehen 8 Film- UA löst Film- Italien ab Abschluß der V. Internationalen Filmfestspiele in Locarno zu dokumentarischen Ausdrucks zurückfällt, von dem der englische Film seit 1938 gern ausgeht. Die Franzosen hatten nichts Be- während der schwedische Film, der sich mit den Jugend- fragen befaßte, nicht„ankam“— es ver- stand ihn niemand. Nicht einmal die, die versuchten, einen Sinn zu finden. Denn das Thema der unerzogenen bürgerlichen Ju- merkenswertes zu bieten, gend Schwedens interessiert niemand. Die Italiener halten zwar starr und un- beirrt an ihrem„wirklichkeitsnahen“ Film fest, ohne daß ihnen nun etwas Neues ein- Ob sie„Ii Mulatte“, die Geschichte eines Mulatten-Jungen,„Ein Sonntag im August“,„Benvenuto Reverendo“ von und mit Aldo Fabrizi oder„Couiri sul Mare“ zeigen— es geht nichts mehr von diesen Filmen aus. Die Stabilisierung der italienl- schen wirtschaftlichen Verhältnisse hat auch flele. dem realistischen Film viel genommen. werden. Nachwuchsschauspielern schaffte. Das Festival-Comitè verteilte Preise. Nur in Venedig soll Die Frage, wie denn ein Film heut aus- sehen müsse, um international zu gefallen, konnte auch in, Locarno nicht beantwortet Sicher ist jedoch, daß die alten, traditionsbeladenen Formen des altherge- brachten Filme-Machens überholt ist. So ist das Fazit der Filmfestspielwoche, klar und rund heraus gesagt, nicht sehr groß: 1. haben die Amerikaner beachtenswerte Kräfte mo- bilisiert, um die Nähe der realistischen Le- bens-Stoffe zu gewinnen und 2. hat der deutsche Film wieder ein kleines Stück An- schluß gewonnen, das vor allem Wolfgang Liebeneiner durch seine Arbeit mit seine keine dies geschehen. mußten, und er wußte auch, mit welchen Mitteln er die krankhaften Zustände be- neben konnte. Hippokrates sprach immes über das„Vis Medicatrix Naturae“(die heilende Kraft der Natur). Diese heilende Kraft der Natur— und zugleich neuschaf- fende und aufbauende— kann in jedem Kranken Körper die größten Wunder voll- bringen, 5 5 Wir haben es in Schweden(in der Waer- land-Gesundheitsbewegung) immer utid immer wieder erlebt, daß durch naturge- mäße Lebensführung sich auch ein groher Einfluß auf die geistigen Fähigkeiten des Menschen vollzieht, weil eine natürliche Lebesführung nicht nur eine körperliche, sondern auch eine geistige völlige Neubele- bung des Menschen bewirkt, also stets einen grogen Einfluß nicht nur auf die Entwick- der physischen, sondern auch auf die der psychischen und geistigen Eigenschaften ge- habt hat. 5 Der reine, saubere Körper wird ein fei- neres Werkzeug der Seele. Wer den Ge- setzen der Natur gehorcht, wird hellhöriger, vernimmt deutlicher und klarer ihre Stimme und lernt von ihr, viele Rätsel zu lösen. Er entdeckt leichter die großen Zusammen- hänge und sein Weltbild wird weiter und lichter, je mehr er sich aus der Hoffnungs- losigkeit und dem Stumpfsinn unserer Epoche der Hyperzivilisation und des Ma- terialismus emporarbeitet. Er bekommt Ver- ständnis für die ewigen sittlichen, d. h. nichts anderes als religiösen Werte. Seine Augen werden mehr und mehr für die Größe und Schönheit der Natur und des Lebens geöffnet. Das aber ist entscheidend, denn niemand kann dem Menschen eine bessere und zuverlässigere Leiterin sein als die Natur.. Dort soll der beste Film des Jahres gekürt werden. Nach Locarno und den in Venedig abgegebenen Meldungen, so sieht es wenig- stens jetzt aus, wird der beste Film des Jahres nur in einem guten internationalen gefunden werden. Es wird nämlich überall nur mit sehr dünnem Film- Wasser gekocht. Welch ein Segen für die Durchschnitt deutsche Produktion. Kulturnachrichten (Sopran) mitwirken. naltheaters, Krefeld verpflichtet wurde. Irmgard K le geworden ist. Kapellmeister Joachim Popelka, darf. der . 1 3 Danziger Flugtechnische Institut Dr. Kurt Joachim Fischer Die Mannheimer Stamitz-Gemeinde veran- staltet am Mittwoch, 19. Juli, 20.15 Uhr, im Versammlungslokal des Städtischen Kranken- hauses einen Kammermusik- und Arienabend, bei dem Kapellmeister Erich Riede und Hein- rich Hölzlin vom Nationaltheater sowie Käte Back-Mansar(Violine) und Isolde Autenrieth Zu den Mannheimer Künstlern des Natio- die nach Krefeld abwanderten, ist jetzt auch noch die begabte und vielseitige Elisabeth Raabe gestoßen, die ebenfalls von Dr. Heinrich Schumacher für das Stadttheater ber, deren Weggang wir bereits mitteilten, geht nach Kassel, während Paula Nova nach Tübingen engagiert wurde, wo der bisherige Heidelberger Dramaturg Herterich Intendant eb. der die musikalische Einstudierung von Künneckes „Glückliche Reise“ jim Nationaltheater besorgte, ist infolge eines technischen Versehens in der Besprechung der Premiere nicht genannt wor- den. Die alle Instrumental wirkungen klug ins Licht stellende, tänzerisch lebhafte Interpre- tation des Musikalischen ist vor allem sein Verdienst das ihm nicht genommen werden G. O. E. Professor Dr. Karl Jaspers, Basel, hält, wie bereits gemeldet, vom 18. bis 20. Juli an r Universität Heidelberg Gastvorlesungen über das Thema Philosophie in unserer Zeit“. arbeitet Kleinwächters Handlungsweise ist nicht so unverständlich, wie es zuerst einmal erscheinen mag: ein langes, der Wissen- schaft gewidmetes Leben ging zu Ende. Er- gebnisse, die er in mühevollen Jahrzehn- ten erarbeitet hatte, drohten verloren- zugehen. Kann man nicht verstehen, daß Professor Kleinwächter die Früchte seiner Lebensarbeit dem Kollegen anvertrauen wollte? Kleinwächter, der ja schon vor 1945 in sowjetische Gefangenschaft geriet, besaß nicht die Erkenntnisse der sowjetischen Gepflogenheiten, die viele leider in bitteren Erfahrungen gesammelt haben Wahr- scheinlich hätte er sonst mißtrauischer ge- handelt. Unverständlich wird es erst jetzt: der aus dem Westen von den Sowjets an das Krankenlager Kleinwächters gebrachte Pro- kessor Albring ging auf die Vorschläge der Bolschewisten ein. Er sollte in Bleicherode am Harz ein Ingenieurbüro einrichten, in dem er ungestört die Forschungsarbeiten Kleinwächters fortsetzen konnte. Gleich- zeitig aber sollte er durch eine„Betreuungs- stelle für Wissenschaftler“ alle früheren Mitarbeiter, die auf dem gleichen Gebiet der Raketenforschung gearbeitet hatten, nach Bleicherode ziehen. Bei Nacht wurden die Techniker durch Spezialbeauftragte der Sowjets über die Zonengrenze geschleust. Zunächst einmal konnten die Gelehrten um Professor Albring völlig ungestört und ohne die geringste Beschneidung ihrer per- sönlichen Freiheit in Bleicherode arbeiten. Aber von heute auf morgen änderte sich das: strenge Befehle schnürten sie von der Außenwelt ab. Als dagegen Protest er- hoben wurde. griffen die Sowjets zur Gewalt. Jetzt arbeitet der ganze Stab in Ostasch- kow unter Aufsicht der NKWD! Die Auf- gabe, die den Wissenschaftlern gestellt wurde, war Klar: Aggregate für Lufttor- pedos sollten entwickelt werden. Leistung: 10 000 Kilometer Reichweite. Selbstverständlich waren alle Voraus- setzungen zu dieser Leistung ebenfalls zu schaffen. So mußten Steueranlagen kon- struiert werden, die die Geschosse auch auf langem Kurs abweichen liegen. Jetzt soll die Entwicklung abtriftfreier Torpedo- aggregate abgeschlossen sein. Neue Mel- dungen sagen, daß die Sowjetunion nun in großem Umfang den Serienbau solcher Geschosse aufgenommen haben. Was sind das für Waffen? Sie sind eine Weiterentwicklung der deutschen V-2-Ra- keten. 1945 war Deutschland beim Modell V-2-As angelangt. A8 hatte 6000 bis 7000 Kilometer Reichweite und konnte in etwa 42 Minuten den Atlantik überqueren. Auf diesem Modell baute die Sowjetunion mit Albring und seinem Forschungsstab weiter. Jetzt dürften sowohl Reichweite als auch Geschwindigkeit und Treffsicherheit der A8 übertroffen sein. Die Flugbahn der Raketen gleicht einer Parabel mit einem steilen und stet in Ruß land fliegt das Geschoß unter der vollen Energe seiner Treibladung zum Gipfelpunkt in großer Höhe. Von dort aus gleitet das Pro jektil unter Radarkontrolle ins Ziel. Ehe die Versuchsreihen abgeschlossen waren, sind sehr sorgfältig alle Möglich. keiten in Testflügen erprobt worden:? monatelang starteten Tag und Nacht de Raketen auf dem Versuchsfeld in Ostasc- kow. Ihr Weg führte vom Seliger-See über den Onega-See, das weiße Meer, die Ins! Kola, die Barents-See und Franz-Josephs. Land in die Nordpolargebiete. Bis wel hinauf in den Norden waren entlang dieset! Teststrecke Kontrollstationen eingerichte um Flugwege und höhen zu registriere und mit eigenen Radargeräten bei zu star“ ken Kursab weichungen regulierend ein“ zugreifen. C Als die Versuche in Ostaschkow schon sehr weit fortgeschritten waren, trafen au tomgrad, einem Zentrum der sowjetischen Atomforschung, Techniker mit besonderen Auftrag ein: es waren alle Möglichkeiten zu erörtern, die sich für den Einbau vn Atombomben in den 28 Meter langen Pro-“ jektilen boten. N Wenn die Sowjets tatsächlich das Prob- lem der treffsicheren Langstreckenrake? gelöst haben, wenn ihre Projektile wirkli 10 000 Kilometer weit reichen(das ist en Viertel des Erdumfangs)— dann könnten sie fast die gesamte nördliche Halbkuge und damit den gesamten nordamerika. nischen Kontinent beschießen, und braud ten dabei nicht eine einzige Abschußbas außerhalb ihrer Landesgrenzen zu errichten“ Allerdings— bisher wurde noch für jede neue Granate eine Panzerplatte gefunden die ihr widerstand. Hans Meyer Anno 1847 propagierten die„Fliegenden Blätter“ dier vollautomatische Raster maschine; auf de Verwirklichung dieses kühnen,„fortschri“ lichen“ Gedankens wartet man bis heute ven, einem flachen Ast: vom Startplatz aus gebens. Wissenschaft und Tednik Das Institut für Grenzgebiete der Psycho- logie und Psychohygiene, das jetzt in Frei- burg eröffnet wurde, ist das einzige seiner Art in ganz Europa. An dieser Forschungsstätte Wird, wie der Leiter des Institutes, Prof. Dr. Hans Bender, erläuterte, die von der Wissen- schaft anerkannte und durch Lehrstühle an Universitäten legitimierte Parapsychologie wei- ter vorgetrieben. Von vornherein distanziert sich das Institut davon, etwa den Okkultismus und verwandte Richtungen zu begünstigen,— wohl aber sind Phänomene vorhanden, die bis heute noch keine einleuchtende Erklärung ge- funden haben, deren Existenz und Wirkungs- kraft aber nachgewiesen ist. Die Erforschung bzw. wissenschaftliche Festlegung dieser Grenz- gebiete, unter die man zum Beispiel die Tele- pathie, die Hypnose, die Präkognition usw. rechnen kann, wird eine der Hauptaufgabe des Institutes sein, ebenso aber auch die Ent- larvung aller jener, mit Hilfe irgendwelcher Tricks zustandegebrachten„wunderbaren“ Er- scheinungen(Spuk, Stimmen aus der anderen Welt usw.), durch die zuweilen ganze Städte und Länder in höchste Unruhe versetzt werden können. 5 55 Die Grabstätte der Iphigenie glaubt der griechische Archäologe Papadimitriou in der Nähe von Athen gefunden zu haben. Trotz Bürgerkrieg und Unruhen durchstöberte er die Umgebung Athens monatelang nach Re- sten aus der vorchristlichen Zeit und kam da- bei auch auf die Idee, das Iphigeniegrab zu landes bekennen. ter“(worin der amerikanische beschäftigen. aktige Buffo- Tragödie„Fastas Enroe 8 55 „Silberflöte“.— Als literarische In der kommenden Spielzeit will sich das Baden-Badener Theater noch intensiver zur modernen Dramatik des In- und Aus- 5 Der Intendant Hannes Tannert stellt eine Uraufführung(Heinz Coubiers neue Komödie„Francisquita oder die Weltgeschichte“) und vier bis fünf deut- sche Erstaufführungen in Aussicht. Von die- sen interessieren besonders(im Rahmen des „Dramatischen Kabinetts“) Michel de Ghel- derodes„Barabbas“(ein„drame populaire“ um die biblische Gestalt des befreiten Mör- ders in seinem Verhältnis zu Jesus), John Steinbecks Schauspiel„Der Mond ging un- Autor menschliche Probleme eines vom Feinde besetzten Landes behandelt) und ein neuer Camus, dessen Titel noch nicht feststeht. Der 52jährige katholische Dramatiker Ghel- derode, ein Flame französischer Sprache, gehört zu den großen Entdeckungen der letzten Pariser Spielzeit. Er hat über fünf- zig Stücke geschrieben, die sich, in der Form meist von krasser Realistik, aus- schließlich mit metaphysischen Problemen Im Verlauf der Spielzeit wird Baden- Baden voraussichtlich auch Ghelderodes ein- d' Enfer“ (Ausgeburten der Hölle) herausbringen, mit der er 1949 in Frankreich bekannt geworden ist. Ebenfalls im„Dramatischen Kabinett“ 5 soll Eliots„Cocktail-Party“ einen Tag nach der Düsseldorfer Erstaufführung heraus- kommen. Die übrigen zwei deutschen Erst- aufführungen sind das Schauspiel des Fran- zosen Claude Vermorel„Johanna mit uns“ und die Komödie des Amerikaners Mac . suchen. Einen gewissen Hinweis, daß d Grab in dieser Gegend zu finden ist, glaubt der Archäologe in sechs Versen des klas, schen Dramas von Euripides entnehmen 1 können. 5 20 000 Jahre alte Höhlenzeichnungen sin in einer Grotte auf der Insel Levanzo wesl lich von Sizilien entdeckt worden. Sie stellend zum größten Teil tanzende Menschen ode Tiere dar. 5 Wissenschaftler aus neun Staaten— 4 gentinien, Belgien, Großbritannien, Kanade Italien, Schweden, Frankreich, Irland und d Vereinigten Staaten— nahmen am Sonntag in Paris an einer Feier zur Erinnerung an d Entdeckung des Radiums durch das Ehepan Curie vor 50 Jahren teil. i 111 Delegierte aus 44 Staaten trafen in P. ris zum fünften Kongreß der international Gesellschaft für Krebs bekämpfung sammen. Staatspräsident Vincent Auriol uu Gesundheitsminister Pierre Schneiter be grüßten die Kongreßteinehmer in der 8% bonne. Schneiter bedauerte das Fehlen v Delegierten aus Mittel- und Osteuropa, D Kampf gegen den Krebs, sagte er, solle kent Ländergrenzen kennen. 4 Skelette aus Kunststoff werden, nach l geren Versuchen, in den„Physikalischen Wel, stätten AG.“ in Göttingen hergestellt., handelt sich dabei um einen Werkstoff,& den Guß menschlicher Knochengerüste erm licht. Dieses Kunststoffskelett ist von eine? echten Knochengerüst nicht zu unterschee Hannes Tannerts avantgardistisches Theater Interessanter Spielplan in Baden-Baden 5 Leckerbissen ist während der Mitte Aut, beginnenden Vorspielzeit Oscar Wildes!“ ten gespielte Salome“ im Renaissance des Neuen Schlosses zu Häupten der stadt zu erwarten. Die eigentliche Spie wird am 8. oder 15. September mit derons„Das Leben ein Traum“ in der Nad dichtung von Max Kommerell anheben. Das Ensemble ist um ein paar wWese! iche Kräfte ergänzt worden. Von ih seien Lucy Valanta(bisher Deutsches Sch spielhaus Hamburg), Paul Gogel(bich⸗ Staatstheater Braunschweig), Wolfgang l nach(bisher Staatstheater Wiesbaden) 10 Michael Korrontay(bisher Staatsschaus Stuttgart) genannt. An Gästen sind zwei bis drei Monate Alexander G Bremen) und Walther Kottenkamp( gart) versprochen, außerdem schweben ſe handlungen mit Walter Franck(Bel Bernhard Minetti Hamburg), Martin l“ Erankfurt a.) und Heinz Rippert( heim).— Das Badische Staatstheater Kal ruhe, das sich auf Opern und Operetten?“ schränken will, hat die Baden-Baes Bühne schon jetzt für mindestens moderne Schauspielaufführungen verpft tet. Eine ähnliche enge Zusammen mit Baden-Baden streben das Hess Staatstheater Wiesbaden und Remonds times Theater“ in Frankfurt a. M. W.% Ingrid Eichhorn und Brunhilde Lan aus Mannheim bzw. Brühl bei Schwetz bestanden in Frankfurt am Main ihr Ste, ekamen als Privat-Musiklehrerinnen. Gesamtausbildung erhielten sie bei! Werber-Römer in Heppenheim. Leit staatlich genehmigten Musikschule Bert 0 5 N Al Ste den pro. Fin Hei Mit wie Per: 80 IU Fin tere bür⸗ Ger den noch Vor! ang rein 8 nan 78 37. Brie Aus;