Nr. 1 — Vorau Ar fing im eh rlängg e dies Bede leich billige ich dez deutsch nnen. or, d a an d Ailliong Allios platten Direkt S Peten lie win 18. Aud er neu vervig m. A 18 dm fen. 8 t dan Schal, Verkab rnis d a 30 f An aften zunge iStliche uf den Stock Vjetisch ongrel. te 20 Ker auf gen de ion hen, d inter etischet biologt dels im Gs. ing d ten, 1 Mau. schl nko LZüch. Seine klärte en Dat. sie be g un Eigen- lichkel ahl der Richtig rem in ngsver. gelbel 8 E᷑. rotem rbenen rselben Wurden oletop, tischen riftlich deren folgen erika. Wolke Nossen er A tarket e vel. 18 un enffe. Anilkz uswel⸗ ng. Zungs: prache ierten isküs. tegen eit u N — — Chat 18nd Mall- mal benen 4 der 1 Jatus Fir nal. uchel da5 ares aum ba ihle nge! t en ergel inte lüge“ veröffentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz relefon: 3 41.51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- ulmmt der Verlag keinerlei Gewähr r Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Ge sehiftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 27638 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., B. Jahrgang/ Nr. 172/ Einzelpreis 0,185 DRI Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 27. Juli 1950 „Hannemann geh du voran“ Von unserem Korrespondenten Alfred Lang Paris. In Pariser politischen Kreisen herrscht Verwirrung und eine auherge- wöhnlich gedrückte Stimmung wegen der Verteidigungsfrage. Der französi- sche Vorschlag eines„Militair-Pools“, eines gemeinsamen Verteidigungsfonds der West mächte, stöst auf kühle Ablehnung bei Amerikanern und Briten. Die Presse be- müht sich, den Amerikanern zu beweisen, daß Frankreich den gleichen Prozentsatz seines Nationaleinkommens für Rüstungs- zwecke ausgibt, wie die Vereinigten Staa- ten, nämlich 8 Prozent und daß eine Er- höhung dieses Betrages aus eigenen Mit- teln unmöglich sei. Während auf der einen Seite empfohlen wird, die spanische Armee für die Verteidigung Westeuropas zu benutzen(man zitiert in diesem Zusam- menhang Churchills Ausspruch aus der Kriegszeit:„Wenn heute die Hölle Hitler den Krieg erklärt, würde ich im Unter- haus eine Lobrede auf den Teufel halten!“), wird von anderer Seite mit steigernder Ein- dringlichkeit auf die Bedeutung des deut- schen Menschen- und Industriepotentials hingewiesen. Der Schriftsteller Claude Farrére sucht in einem Artikel in „Aurore“ das Heil in einer Berufsarmee von 200 000 Mann, die er für fähig hält, mit 200 russischen Divisionen fertig zu werden! Die Erklärungen des Minister- präsidenten Pleven in der Nationalver- sammlung am Dienstag werden Allgemein kritisſert. Man wirft ihm das Fehlen jeder politischen Linie und mangelnde Entschlug- kraft vor. Dieser Vorwurf ist nicht ganz gerecht, weil Pleven bei dem Augenblick- lichen Stand der Dinge dazu gezwungen ist, eine ab wartende Haltung einzu- nehmen und seine politische Linie den Ver- hältnissen anzupassen. Es ist äußerst inter- essen, dag außer den Kommunisten nie- mand Notiz von Plevens Erklärung nahm, dab die europäische Industrie für die Fer- tigung der europäischen Waffen sorgen müsse, was in klare Sprache übersetzt, die Verteilung von Rüstungsauf trägen an die westdeutsche In dustrie bedeutet. Ein Sprecher des Außenminister iums erklärte gleichzeitig: Die drohende äußere Gefahr mache den Verzicht auf das bisher hochgehaltene Prin- ap notwendig, daß in Deutschland keine Wakken mehr erzeugt werden dürften. Er sagte weiter, es könne keine Rede von emer deutschen Wehrmacht sein, die man sar nicht brauche. Es fehle an Waffen und an Geld zur Waffenherstellung. Die tranzösische Diplomatie ist der Ansicht, Amerika solle das Geld geben, mit dem man in Deutschland Waffen für die fran- zösische Armee herstellen könne. Soldaten ande man in Frankreich genug, um diese affen zu bedienen. Der Quai d'Orsay weist darauf hin, daß eine Entscheidung in der Rüstungsfrage erst bei der Konfe- renz der Außenminister im September ge- trofken werden könne. zwischen hat man in Paris einen Weiteren Versuchsballon aufsteigen lassen und spricht von der Möglichkeit, fünf s 2chn amerikanische Divisionen nach Deutschland zu schicken, die solange dort zerbleiben sollen, bis sie von europäischen wisionen abgelöst werden könnten. non eg 2 Washington. Die amerikanischen Gewerk- dchaktsverbände„AFI.“ und„CIO“ unternah- men den ersten Schritt in Richtung auf eine Aeli tsche und legislative Allianz mit dem End- del einer möglichen Verschmelzung. Solothurn. 885 Unter dem Vorsitz ihres Präsi- lone Eugen Wyler trat am Dienstag in 110 1 die im Jahre 1948 auf dem Mont Pele- meister Sesründete„Union von Bürger 5 en zur deutsch- französischen Verständi- 351 zu ihrer ersten Arbeitssitzung zusam- an an den Verhandlungen beteiligten sich anegsischerseits u. a. Henri Ulver, Paris, und Fleche Montgascon, Bürgermeister von La Klett 8 te deutscherseits Dr. Arnulf walte berbürgermeister von Stuttgart. Dr. kurt r Kolb, Oberbürgermeister von Frank- meiste, M, und Dr. Otto Ziebill, Oberbürger- ster von Nürnberg. elabanchen, ber unlängst in Weinheim(Ber- öl Zebildete Junge deutsche Rat“ wird schicke deutsche Beobachter nach Straßburg 85 Dele Der„Junge deutsche Rat“, der sich 8900 ationen fast aller politischen Jugend- 05 Jus e zusammensetzt, verfolgt das Ziel, ugend für Gesamteuropa zu gewinnen. des nnkturt Heta Fischer, die Lebensgefährtin 1 züberen Mitgliedes des kommunistischen Vorstandes und Bundestagsabgeordneten Ponden Aller, ist aus der KP ausgeschlossen Nürnberg. 8. it Oberkranken) Im Bahnhof Neuhaus/ Pegnitz Schnellz stieg am Mittwochmorgen der Eoßomm us Paris Nürnberg Prag mit einer 5 8 0 zusammen. Die Lokomotive und oktünernationale Schnellzug entgleisten. Der wurde der der allein fahrenden Lokomotive 8 8 e Lokomotivheizer und Schaffner 78 nellzuges und die 45jährige Reisende schwer Hoktmann aus Ludwigshafen wurden ach Lertstet und in das Krankenhaus Auer- leicht Sebracht. Fünfzehn Personen wurden etzeg, letzt und konnten die Reise fort- UP/ dpa 3,7 Millionen Kriegsopfer erhalten Monatsrente Bundeskabinett verabschiedet Gesetzentwürfe für Kriegsopferversorgung und Pensionsregelung Bonn.(dpa) Für die Versorgung der Kriegsopfer, der vertriebenen Beamten und der früheren Wehrmachtsbeamten wird der Bund künftig 3,75 Milliarden Mark jährlich auf- bringen müssen. Rund vier Millionen Vers orgungsberechtigte in der Bundesrepublik werden diese Gelder erhalten. In einer mehrstündigen Sitzung einigte sich das Bundes- kabinett auf zwei Gesetzentwürfe, in denen dies festgelegt ist, die Entwürfe für das Kriegsopferversorgungsgesetz und das Gesetz über die Vertriebenen und Wehrmachts- beamten. Die Gesetze werden jetzt dem Bundesrat und dem Bundestag zur Beschluß- fassung zugeleitet.) Bundesarbeitsminister Anton Storch teilte mit, daß der Bund seine letzte finan- zielle Ausgabemöglichkeit erschöpft hat. Statt bisher zwei Milliarden Mark werde der Bund jetzt drei Milliarden für die Kriegsopferversorgung ausgeben. Rund 3,7 Millionen Kriegsopfer bekäme jetzt eine Monatsrente. Es sei jedoch damit zu rech- nen, daß sich diese Zahl noch auf vier Mil- lionen erhöhe. Nach den Angaben Storchs wird neben einer Grundrente auch ein Ausgleichs- betrag an die Versehrten, Witwen und Wai⸗ sen und an die Hinterbliebenen gezahlt. Versehrte und Friegsbeschädigte sollen künftig folgende Beträge erhalten: bei einer Erwerbsbehinderung für Eriegsbe- schädigte von 30 bis 40 Prozent wird eine Grundrente von 10 DM zuzüglich 15 DMœ Ausgleichsbetrag gezahlt, 50prozentig Be- schädigte erhalten 10 DM plus 25 DM Aus- Sleichsrente, 60prozentig Beschädigte 35 PM Plus 40 DM, 70prozentig Beschädigte 45 DM plus 50 DM, 80prozentig Beschädigte erhal- ten 55 DM plus 60 DM, 90prozentig Beschä- digte 65 DM plus 75 DM und hundert- Prozentig Erwerbsunfähige erhalten 75 DM Grundrente plus 90 DM Ausgleichsbetrag. Bei verheirateten Kriegsbeschädigten erhöht sich der Gesamtbetrag bei bis zu 70 Prozent Beschädigten um 10 DM und darüber um 15 DM. Für jedes Kind unter 16 Jahren bekommen die bis zu 70 Prozent Erwerbsbeschränkten einen Zuschlag von 10 DM und die über 70prozentig Beschädig- ten einen Zuschlag von 15 DM. Auch Kriegerwitwen, Kriegerwaisen und erwerbsunfähige Eltern Gefallener er- halten eine gestaffelte Grundrente bis zu 150 DM. monatlich, wobei sich die Aus- gleichsbeträge nach der Erwerbsunfähigkeit richten. Bei zusätzlichem Einkommen des versorgungsberechtigten Personenkreises wird ein Freibetrag von 40 DM. anerkannt. Durch das neue Versorgungsgesetz für Flüchtlings- und frühere Wehrmachts- beamte werden die Beamtengehälter und pensionen im Bundesgebiet um drei Prozent durch eine neue Steuerbelastung gekürzt. Diese Maßnahme ist nach den Angaben von Bun- desinnenminister Heinemann notwendig, um die 750 Millionen DM, aufzubringen, die für die Zahlung von Pensionen und Warte- geldern an Flüchtlings- und frühere Wehr- machtsbeamte erforderlich sind. Von diesen 750 Millionen DM. bringe der Bund allein 650 Millionen auf. Die restlichen 100 Millio- men DM werden durch die Gehaltskürzungen der Beamten ausgeglichen. Durch das neue Gesetz werden ferner die öffentlichen England sendet Landstreitkräfte nach Korea Auch Australien, Neuseeland und die Türkei werden Truppen schicken London.,(U) Die britische Regierung hat am Mittwoch beschlossen, Landtruppen nach Korea zu entsenden und damit den Streitkräften der vereinten Nationen beim Zurückdrängen der nordkoreanischen An- greifer zu helfen. Die britische Fernost flotte wird in den Zustand voller Bereit- schaft versetzt werden. Den britischen Truppen, die nach Korea gehen sollen, werden Artillerie und Pioniere beigegeben werden. Die Entsendung britischer Landstreit- kräfte nach Korea wurde am Mittwoch von Verteidigungsminister Emmanuel Shin well zu Beginn der Verteidigungsdebatte im Unterhaus angekündigt. Er lehnte es Ab, Einzelheiten bekanntzugeben, die dem An- Sreifer nützen könnten. Aus seiner Aeuße- rung ist jedoch zu entnehmen, daß eine Bri- gade von 3500 bis 4000 Mann nach Korea gehen wird. Sollte es sich als notwendig her- ausstellen, meinte Shinwell, müsse die Truppe noch verstärkt werden. Ferner haben Australien und Neu- Seeland die Entsendung von Landstreit- kräften nach Korea angeboten und damit dem Ersuchen des UNO- Generalsekretärs Trygve Lie entsprochen. Amerikanische Gegenstößze im Südabschnitt Tokio.(OP) Amerikanische Truppen haben sich am Mittwoch den an der süd- koreanischen Küste vordringenden Kommu- nisten entgegengestellt und eine nordkorea- nische Vorhut hundert Kilometer vor dem Hafen Pus an zurückgeschlagen. Mit Un- terstützung von Düsenjägern trieben die amerikanischen Infanteristen die Nord- koreaner wieder aus der Stadt Hadong hinaus. Die Amerikaner marschieren auf Häfen an der Südküste zu. Zur Stunde ist nicht bekannt, um welche amerikanischen Einheiten es sich dabei handelt. Im Raum von Jong dong haben sich die Verbände der ersten Kavallerie- und der 25. Infanteriedivision etwa acht Kilo- meter nach Westen an den Kum- Fluß und nach Nordosten zurückgezogen. Wie ein militärischer Sprecher mitteilte, belaufen sich die amerikanischen Verluste im Kampf um Jangdong auf 32 Gefallene und 150 Ver- wundete. Die Nordkoreaner sollen 2 500 Tote verloren haben. Die Stadt Jongdong steht in Flammen, nachdem sie am Mitt- woch von amerikanischer Artillerie be- schossen worden war. Das amerikanische Hauptquartier hofft, mit dem Rückzug auf gerade Linien einer Flankenbedrohung durch kommunistische Freischärler abge- wendet zu haben. In Washington wurde daß in sechs Abschnitten kommunistische Freischärler hinter den amerikanischen Linien aufgetaucht und in Tätigkeit getre- ten seien. Ein Sprecher des Hauptquartiers in Tokio sagte, die Front sei„segenwärtig stabil“. Die Lage berechtige zu„Optimis- mus“ Fünfzig-Kilometer-Landekopf? New Vork.(dpa-REUTER) Ein Sprecher amerikanischer Militärkreise erklärte in bekanntgegeben, New Vork, daß die Streitkräfte General Mac Arthurs sich unter Umständen auf einen„Landekopf“ mit einem Radius von etwa fünfzig Kilometern zurückziehen müßten. Ein solcher Rückzug auf einen be- grenzten Landekopf könnte für mehrere Monate erforderlich werden, bis die Streit- kräfte der Vereinten Nationen stark genug sind, um zu einer Gegenoffensive auszu- brechen. Diesen Landekopf kön- nen und werden wir halten“, sagte der Sprecher weiter. Er lehnte es jedoch ab, ein Datum für die Gegenoffensive der Vereinten Nationen zu nennen. Gegenwertfonds für Verteidigungs- zwecke? Washington.(dpa-REUTER) Außenmini- ster Dean Acheson erklärte am Mitt woch, die amerikanische Regierung berate gegenwärtig darüber, die Gegenwertfonds der Marshallplan-Länder eventuell für Verteidigungszwecke zu benutzen. Bisher standen Mittel aus den Gegenwertfonds nur für wirtschaftliche Zwecke zur Ver- Auf seiner wöchentlichen Pressekonfe- renz gab Acheson bekannt, daß die ame- rikanische Regierung einen Vorschlag er- wäge, vom Kongreß einen Zusatz zur Mar- shallplan- Gesetzgebung zu verlangen. Dienststellen angewiesen, mindestens 20 Pro- zent ihres Personalbestandes mit vertriebe- nen Beamten und früheren Wehrmachtsbe- amten zu besetzen. Andernfalls müssen die öffentlichen Dienststellen einen Ausgleichs- betrag von fünf Prozent ihrer Gesamtge- haltsbeträge aufbringen. Nach den Angaben des Bundesinnenmi- nisters erhalten durcii das neue Gesetz rund 260 000 Versorgungsberechtigte, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, Rentenzah- lungen. Voraussetzung für diese Zahlungen ist eine zehnjährige öffentliche Dienstzeit, wobei nur zwei Beförderungen anerkannt werden. Für Rentenzahlungen an frühere Wehrmachtsbeamte gilt der letzte Dienst- rang aus dem Jahr 1935. Grundsätzlich wer- den alle beanspruchten Beträge bis zu 100 DM voll ausgezahlt. Beträge bis zu 200 DM werden auf 75 Prozent und die über 200 DM auf 50 Prozent gekürzt. Flüchtlings- und frü- here Wehrmachtsbeamte, die arbeitsunfähig und über 65 Jahre alt sind, erhalten 74 Pro- zent ihrer vollen Pensionsansprüche. * Aus der Parlamentsarbeit Der Bundestag ist gestern in seine letzte Arbeitsphase vor den Parlamentsferien eingetreten. Er forderte in einer Erklärung, daß alle in der Sowjetunion noch festgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen und Zivili- sten sofort freigelassen werden. Ferner verlangte der Bundestag die Bekannt- gabe der Namen aller noch lebenden und in der Sowetunion verstorbenen Kriegsgefangenen. Außerdem sprach sich der Bundestag in einer Entschließung für einen europäischen Bundespakt aus und wählte die deutschen Delegierten für die beratende Versammlung des Europarates in Straßburg. Der Landtag behandelte gestern in der Haushaltsde- batte den Kultusetat. Minister Bäuerle teilte mit, daß die Vorarbeiten für die Schulreform in Württemberg-Baden als abgeschlossen gelten können. Mit dem Beginn des neuen Schuljahres würden in die Grundschulen die neuen Lehrpläne probeweise eingeführt werden. „Laßt die Kriegsgefangenen frei“ fordert der Bundestag von der Sowjetunion Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag hat im Vertrauen auf die Unterstützung aller friedliebenden Völker und auch auf den„Gerechtigkeits- sinn der Völker der Union der Sozialisti- schen Sowjet-Republiken“ an Moskau einen Appell gerichtet, alle gegen ihren Willen zu- rückgehaltenen Deutschen unverzüglich frei- zulassen. Er basiert auf zwei Anträgen der Fraktion der Deutschen Partei und des FDP- Abgeordneten Mende, mit denen sich der „Ausschuß für Besatzungsstatut und aus- Wärtige Angelegenheiten“ befaßte. Dieser legte dem Plenum am Mittwoch eine ge- meinsame Entschließung„iim Namen des deutschen Volkes“ vor, die gegen die Stim- men der Kommunisten angenommen wurde. Folgende Punkte sind der Kern der Auf- forderung an die UdssR: Alle noch in der Sowjetunion gegen ihren Willen zurück- gehaltenen Deutschen sind unverzüglich freizulassen, soweit ihnen persönlich keine Kriegsverbrechen, wie sie in der Haager Landkriegsordnung und in den beim inter- nationalen Militärgerichtshof in Nürnberg aufgestellten Grundsätzen definiert sind, nachgewiesen werden können. Bis zur Heimsendung der noch zurückgehaltenen Deutschen ist ihnen der Brief- und Paket- verkehr mit ihren Angehörigen zu gestat- ten. Für die wegen solcher Kriegsverbrechen oder anderer Vergehen abgeurteilten Deut- schen muß eine Revision des Urteils in einem geordneten Gerichtsverfahren er- möglicht werden. Die Namen aller noch in der Union sozialistischer Sowjetrepubliken befindlichen Deutschen einschließlich der wegen Kriegsverbrechen oder sonstiger Vergehen Verurteilten sind zu nennen, die Namen der seit ihrer Gefangennahme bzw. seit ihrer Verbringung in das Gebiet der Union Sozialistischer Sowjet Republiken ver- storbenen Kriegsgefangenen und Zivilge- fangenen sollen mitgeteilt werden. Das zweite große politische Thema war eine Entschliesung zur Schaffung eines europaischen Bundespaktes und die Wahl der Europarat- Delegierten. Die CDU/ CcSu entsendet sieben Vertreter und zwar Dr. von Brentano, Dr. Kiesinger, Dr. Gersten- maier, Dr. Pünder, Fürst Fugger v. Gloett, Hans Schütz und Frau Dr. Rehling. Die SPD: Erich Ollenhauer, Prof. Carlo Schmid, Dr. Lütgens, Willi Eichler, Heinrich Ritzel, Prof. Nölting und Luise Schröder. Die FDP benannte Vizepräsident Schäfer, Pr. Becker und Dr. von Rechenberg. Die Deutsche Partei scftickt Dr. Hans Mühlen feld. Bayernpartei, WAV, Zentrum und „Nationale Rechte“ kamen zu kurz und protestieren heftig. In äußerst langwierigen und zeitrauben- den Debatten behandelte das Plenum in zweiter Beratung die sogenannte kleine Ju- stizreform, deren Ziel die Wiederherstellung der nach 1945 verlorengegangenen Rechts- einheit auf dem Gebiet der Gerichtsverfas- sung, der Zivil- und der Strafprozegord- nung ist. Die Vorlage des Rechtsausschusses, die in etwa dreistündiger Rede von ins- gesamt fünf Berichterstattern in ihren Ein- zelheiten zergliedert und begründet wurde, wurde ohne wesenliche Aenderungen an- genommen. Volle Keller— leere Taschen Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Ein Abklingen der Hamsterpsychose melden die Marktbeobach- ter des Bundesernährungsministeriums. Man rechnet nicht mehr damit, daß beson- dere Schwierigkeiten in der Bevorratung und in der Preisentwicklung eintreten. Die Vorräte an Roggen und Weizen reichen durchaus. um den Anschluß an die Ernte zu gewinnen. In der Fettversorgung ist ein Grundstock vorhanden, der für drei Monate ausreicht und ständig erneuert wird. Der Bedarf an inländischer Butter, an Pflan- zenfett und Margarine kann auch weiter hin gedeckt werden, lediglich bei Oel ist eine gewisse Verknappung eingetreten, die jedoch ebenfalls in den nächsten Tagen überwunden sein wird. Zur Zuckersituatfion erfährt man., daß im vergangenen Monat mehr auf den Markt gegangen ist, als sonst üblich, da man die Einmachzeit berück⸗ sichtige. Weg für Schulreform ist frei Die neuen Lehrpläne werden mit Beginn des neuen Schuljahres probeweise eingeführt Stuttgart. In der Sitzung des Landtages am Mittwoch wurde über den Kultusetat für das Jahr 1950/51 beraten. Kultusmini- ster Theodor Bäuerle erklärte, die Vor- bereitungen zur Durchführung einer Schul- reform in Württemberg-Baden stünden nunmehr vor dem Abschluß. Vorwürfe ver- schiedener Abgeordneter über zu schlep- bende Vorarbeiten auf diesem Gebiet be- antwortete der Minister mit einem Hin- weis auf die große Arbeitsüberlastung sei- nes Ministeriums. Keiner seiner Mitarbeiter habe die Absicht gehabt, die Schulreform zu sabotieren, für die jetzt die Bahn frei sei. Zunächst aber hätten die Grundlagen für die Erneuerung des Schulwesens ge- schaffen werden müssen. Die Demokratisierung des Erziehungs- Wesens mache in Württemberg-Baden nicht zuletzt dank des großen Eifers und Pflicht- bewußtseins der Elternbeiräte und der ver- ständnisvollen Zusammenarbeit mit den Gemeinden gute Fortschritte. Die dankens- Werte finanzielle Unterstützung der Ameri- kaner habe es ermöglicht, daß über vier- tausend Lehrer auf der Akademie Comburg hätten geschult werden können. Minister Bäuerle wies die Abgeordneten darauf hin. daß die Kultusverwaltung außer den Vorarbeiten für die geplante Schulreform eine große Reihe wichtiger anderer Auf- gaben zu erledigen habe. Dazu gehöre die Wiedereinstellung von Lehrern, die Pflege der Kunst und der Ausbau der Schul- und Von unserer Stuttgarter Redaktion Lehrpläne. Durch die Dringlichkeit all die- ser Aufgaben sei das Tempo der Schul- reform verständlicherweise beeinflußt wor- den. Die neuen Lehrpläne würden in die Grundschulen mit Beginn des neuen Schul- jahres probeweise eingeführt werden. Im übrigen plädierte der Minister für den Aus- bau des Systems der Mittelschule. Zu einer erregten Debatte kam es durch einen SPD- Antrag, die Zahl der Volks- schullehrerstellen um dreihundert zu er- höhen. Der Finanzminister erklärte, die dafür notwendigen 1,3 Millionen DM seien nicht gedeckt. Die CDU ließ erklären, zur Verringerung der Klassenstärken würde zu- nächst die von der Regierung erhöhte Ver- mehrung der Volksschullehrerstellen um 164 genügen. Abg. Simpfendörfer (CD) betonte aber, wenn seiner Partei ein annehmbarer Deckungsvorschlag gemacht Werde, wolle sie über eine weitere Er- höhung der Planstellen mit sich reden lassen. Die Aussprache, in der Sprecher der Linken denen der Rechten mangelndes Verständnis für die Belange der Volks- schulen vor warfen, wurde durch einen Vorschlag des SPD-Abg. Alex Möller beendet, den Antrag an den Finanzausschuß zu überwei⸗ Seni. Dieser soll bei den Beratungen über den Nachtragshaushalt im Herbst dieses Jahres die finanzpolitische Situation über- prüfen und feststellen, ob weitere Lehrer- Stellen belegt werden können. Vor der Abstimmung über die Ausgaben- förderung der Jugendpflege und wissen- schaftlicher und künstlerischer Zwecke er- klärte der Fraktions vorsitzende der CDU, Abg. Wiedemaier, seine Partei müsse die Verantwortung dafür ablehnen, wenn 985 Haushaltslage infolge der Ablehnung er Aenderung des Totogesetzes durch den Landtag dazu zwingen solle, die hier vorgesehenen Haushaltsbeträge zu kür- zen oder Streichungen bei anderen Titeln vorzunehmen. Gleichzeitig wandte sich Abg. Wiedemaier gegen Darstellungen in der Oeffentlichkeit, die bei der Bericht- erstattung über die Novelle zum Totogesetz den Eindruck erweckt hätten, als sei die OD sportfeindlich eingestellt. Seine Partei habe sich stets kü rden Sport eingesetzt und werde auch weiterhin seiner Förde- rung ihre besondere Aufmerksamkeit schenken. Auf Antrag des Abg. Alex Möller (SPD) wurden die in Frage kommenden Kapitel 51 und 52 nochmals an den Finanz- Ausschuß zurückverwiesen, damit der Re- sierung Gelegenheit gegeben werden könne, unter Berücksichtigung des Ausfalles der Totoeinnahmen neue Ausgabensätze auszu- arbeiten. Der Landtag nahm dann noch den Be- richt des Finanzausschusses über den Ein- zeletat der Innen verwaltung ent- Segen, über den heute weiter beraten wird. MORGEN Donnerstag, 7). Juli 1950/ Nr. 1 LD Donnerstag, 27. Juli 1950 Das Versagen der Diplomatie Blau-, Weiß. oder Gelb-Bücher sind et- Was sehr nützliches. Sie haben leider nur 5 den Fehler, daß sie 1. niemand liest, 2. daß sie den Ereignissen nachhinken und 3. sich der harmlose, aber durch Schaden klug ge- Wordene Zeitgenosse zu sagen pflegt, daß Stwas faul ist, wenn solche Bücher er- cheinen. Um so mehr, als die andere Seite zumeist mit einem Gegenbuch auf wartet, das genau so hieb- und stichfest zu sein ehauptet. Versucht man die Reaktion dieses Zeit- enossen, zu dem auch wir uns zählen, auf bisherigen Verlauf der Dinge in Korea zu analysieren, so ergibt sich für unseren on echten Informationen noch weitgehend geschlossenen Quarantäneraum ein Zu- Stand, der aus allgemeiner Verwirrung und nis gemischt ist. Klar ist nur, daß ein Fall eindeutiger Aggression vorliegt, ler eine ebenso eindeutige Abwehr der dazu berufenen Weltfriedensorganisation erforderte. Diese Aktion ist im Gang, und S besteht kein Zweifel, daß sie trotz aller aänglichen Fehlschläge, der darauf nicht orbereiteten UN und ihres Weltpolizisten T. 1, der USA, zu einem Erfolg führen Wird. Nordkorea kontra 47 Nationen ist ine Partie. Aber es ergeben sich zugleich für den gesunden Menschenverstand eine Reihe Boch ungeklärter Fragen. Was folgt aus Lores für den Kalten Krieg der beiden lager? Wie soll der Konflikt beigelegt rden? Und welche Konsequenzen kann gaben, daß Politik und Diplomatie sich ch Einstellung der Vermittlungsversuche Bett des Patienten zurückgezogen ha- und nur noch die Waffen operieren? er scheint der gefährlichste Punkt zu legen, der auch die beiden anderen be- imimt. lie Demokratie, der Frieden und das Recht. as aber soll erreicht werden? Daß es ein dlitisches Zurück zum 38. Breitengrad geben könnte, ist doch wohl gänzlich aus- Schlossen. Diese völlig unsinnige Linie, auf einer Seite die Kraftwerke und zemittelfabriken, auf der anderen ihre t wird fannt. Sie ist zudem durch einen glatten des den Koreanern in Kairo von den ächten gegebenen Versprechens auf Ein- eit und Freiheit zustande gekommen. Das rlichste nach dem Abzug der Besatzun- en wäre gewesen, wenn die Koreaner sich reinander geeinigt Hätten. Versuche da- sind auch gemacht worden, scheiterten en beiden Parteien. Als der süd- ische Oppositionsführer Kim Koo ommunist) zu solchen Verhandlun- ch Pyongyang fuhr, wurde er bei sei- Kkehr in Seoul ermordet. Eine nord- Koreanische Delegation, die sich am 21. Juni nach mehrfacher Aufforderung zu Verhand- lungen— unter allerdings schwer annehm- baren Bedingungen— an die Demarka- jonslinie begab, wurde beschossen. Syn- zman Rhee war nicht zu sprechen. Dieser Mann aber, der 14 000 politische Gefangene seinen Gefängnissen hielt und dem der ongreß noch im Januar jede Waffenhilfe igerte, weil man befürchten mußte, ah er sonst angreifen würde, ist ebenso N wie sein nördlicher, Gegenspieler, Schuß Pulver, geschweige denn die len eines amerikanischen Grenadiers Erst im April hatte ihm Acheson in Note mitgeteilt, daß man ihn, wenn cht Reformen durchführt, nicht gegen i Umsturz schützen werde. Ebenso tte Präsident Truman am 5. Januar sein ssement an Formosa verkündet. arum jetzt dieser politische Um- Wung, der um so bemerkenswerter ist, Zane amerikanische Presse bis Tage vor dem Angriff, sich darin ig War, daß Korea auch strategisch nicht halten ist und auch den Einsatz nicht da es nur ein kleines Anhängsel des gisches Eingreifen der UN auch noch an len anderen Stellen erforderlich? um wurde nicht auch in Griechenland, Aschmir. in der Tschechoslowakei usw. rgegangen? Es liegt, wenn man es eine Generalbereinigung ankom- ssen will— auf die man, wie sich in Korea zeigte, in keiner Weise vor- ist— eine große Gefahr darin, die g eines Rückzuges auf den 38. Brei- zur Bedingung einer Fortsetzung rächs zu machen. Das von manchen elegenheiten bekannte Wort von ingungslosen Kapitulation“ hjhat lechten Klang. Die Folgen waren tastrophal. Demokratien können es ehBlich leisten, auf Prestige-Politik chten; Diktatoren dagegen müssen, r Wissen, das Gesicht wahren. g III, bedarf keiner Beweisführung. Preis ist die Zulassung Pekings in die d die Anhörung beider Koreas. Ist teuer? Peking ist von England, von er demokratischen Vormacht d einer Reihe anderer westlicher nerkannt worden. Zu seiner Auf- len nur noch zwei Stimmen und USA erklärten sich bereit. auf eto zu verzichten. Es ist zudem klar, 1e Aufnahme eines Tages erfolgen a niemand Mao stürzen kann und Millionen Chinesen nicht ohne Ver- bleiben können. Warum also kein darüber, umso mehr, als Korea weder mit China, noch mit der So- mion, noch mit den USA etwas zu tun at, sondern eine Auseinandersetzung zwi- r UN und Nordkorea ist? üsten ohne Reden ist der Bankrott je- litik. Und der Korea-Konflikt ist. sei- nzen Wesen nach, eine Angelegen- Moskau in Korea ein Geschäft ma- heit, die militärisch überhaupt nicht zu er- ledigen ist, sondern nur politisch gelöst werden kann. Wenn sich jedoch aus der totalen Diplomatie nur eine totale Eklipse der Diplomatie ergibt, so muß das als Ver- sager gewertet werden. Regierungen, die mit ihrem verbalen Latein am Ende sind, wenn es gilt, Auswege aus Situationen in die sie hineingedrängt wurden, zu finden, setzen sich dem Vorwurf der Unfähigkeit von den von ihnen Regierten aus. Es wäre dann besser, man übertrüge ihre Geschäfte Lebensversicherungsgesellschaften, die in der Lage sind, das nach den modernsten be- triebswissenschaftlichen Methoden zu be- sorgen! 5 R. „Krieg führt zu nichts als Ruin, Tod und Elend“ Vatikanstadt.(dpa-REUTER) Papst Pius XII. mahnte die Völker und die Regierun- gen der ganzen Welt zum Frieden. In sei- ner ersten seit Ausbruch des Koreakrieges veröffentlichten Erklärung forderte der Heilige Vater zu öffentlichem Gebet um Frieden und Eintracht auf. „Da sich der Himmel mit schwarzen Wol- ken verdüstert, müssen wir unsere von Herzen kommende Mahnung an alle Bürger und ihre Regierungen um Frieden und Ein- tracht wiederholen“, erklärte der Papst. „Denke ein jeder daran, wozu der Krieg wie wir nur zu gut aus unserer Erfahrung wissen— führt: zu nichts als Ruin, Tod N MacArthur ist Gegen Aufrüstung Deutschlands wendet sich der britische Verteidigungsminister Shinwell London.(UP) Der britische Verteidi- gungsminister Emmanuel Shinwell erklärte am Mittwoch in der Verteidigungs- debatte des Unterhauses, daß die briti- sche Regierung nach wie vor dagegen sei, Deutschland wieder aufzurü- sten oder ein deutsches Kontingent inner- halb der westeuropäischen Verteidigungs- streitkräfte zu bilden. Jede Veränderung dieses Standpunktes, sagte Shinwell, be- dürfe der gemeinsamen Zustimmung der Alliierten.“ Außerdem gebührt heute den Mitsliegern der Organisation des Atlantik- pakts der Vorrang bei der Versorgung mit Waffen.“ Bei dieser Gelegenheit gab der Verteidi- gungsminister bekannt, daß die Sowiet- unſon eine Armee von rund 175 aktiven Divisionen unterhalte, von denen etwa ein Drittel motorisiert und mit Panzern aus- gerüstet sei, wobei rund 25 000 Tanks in Dienst stehen. Ein beträchtlicher Teil davon sei kampfbereit in der sowjetischen Zone Deutschlands stationiert. Deutschland soll Anteil der Verteidigungskosten West- europas übernehmen Paris.(UP) Frankreich beabsichtigt, dem gegenwärtig in London tagenden Atlantik- paktrat der Außenministerstellvertreter die Forderung zu unterbreiten, daß Deutsch- zuversichtlich Der Bericht des UNO-Oberbefehlshabers in Korea an den Sicherheitsrat New Tork. Die nordkoreanischen Streit- kräfte werden zu guter Letzt durch die ge- sammelten Anstrengungen der vereinten Nationen eine Niederlage erleiden, sagt General MacArthur in seinem ersten Bericht an den Sicherheitsrat über die Kampfhandlungen in Korea. Diese Nieder- lage sei ihnen gewiß, obwohl sie von außen her Hilfe erhalten haben, die weit über ihrer eigenen Rüstungskapazität liegt. Die Verlesung dieses Berichtes hatte am Dienstag fast die ganze Dauer der Sicher- heitsratssitzung eingenommen, die wiederum zur Erörterung der Koreafrage einberufen Worden War. f Trotz der Zuversicht, die MacArthur in seinem Bericht ausdrückt. wird doch her- vorgehoben, daß die Aufgabe, die Angreifer zurück zuschlagen, richt gering sei. Die rüstungsmäßige Stärke der Nordkoreaner zusammen mit dem anfänglichen Vorteil des Angreifenden gebe den Nordkoreanern eine Kraft, die nicht überwunden werden könne, ehe die UNO- Streitmacht in Waffen und Zahl der Kämpfenden überlegen ist. Macarthurs Bericht betont. daß die nord- koreanische Invasion seit langem geplant gewesen sein müsse.„Der Umfang des An- griffs, die Tatsache, daß er die wichtigsten Gebiete am 38. Breitengrad einschloß, die Menge und Art des angewendeten Kriegs- materials sowie der Einsatz über See herangetragener Landungsmanöver zeigen klar, daß die Invasion lange im Voraus sorgfältig geplant wurde.“ Weiter heißt es, die Streitkräfte der süd- koreanischen Republik hätten weder Panzer noch schwere Artillerie und nur sechzehn Schulflugzeuge als Luftstreitkräfte gehabt.„Sie mußten sich zu der Zeit und an dem Ort stellen, die der Ankreifer aus- Wählte, und sie sind jetzt von Nationen abhängig, die nicht nur Hunderte, sondern Tausende von Meilen entfernt wohnen.“ MacArthur berichtet weiter, der Plan und die große Chance der Nordkoreaner beruhten auf der Geschwindigkeit, mit der sie Südkorea überrennen konnten. nachdem sie den Han-Fluß überschritten.„Diese Chance haben die Nordkoreaner jetzt verloren. Wir haben die kost- bare Zeit erkauft, die notwendig war, um eine gesicherte Basis aufzubauen. Es ist selbstverftändlich unmöglich, mit annähern- der Genauigkeit zukünftige Entwicklungen eines Feldzuges vorauszusagen. An einer Badische Gemeinden weiten Front, die fortwährende örtliche Gefechte notwendig macht. müssen Erfolge und Rückschläge, Verluste und Gewinne vorkommen. Wir sind jetzt mit voller Streitmacht in Korea, und wir werden mit Gottes Hilfe dort bleiben. bis die ver- fassungsmäßige Gewalt der Republik(von Südkorea) wiederhergestellt ist.“ Trumans drei Gebote Washington.(UP) Eine enge Zusammen- arbeit zwischen der Industrie, den Arbei- tern und den Verbrauchern forderte. Präsi- dent Truman als Voraussetzung für die Stärkung der amerikanischen Wirtschafts- macht. In einem Bericht an den Kongreß betonte der Präsident, die Industrie müsse ihre Erzeugung heraufsetzen, die Arbeiter sollten von„inflationisti- schen“ Lohnforderungen absehen und die Verbraucher sollten nicht ham stern. Mit einer derartigen„Wirtschafts- einheit“ könne das amerikanische Volk sei- nen Verteidigungsaufgaben gerecht werden und der Notwendigkeit direkter Kontrollen über Produktion, Löhne und Preise zuvor- kommen. 5 5 Truman kündigte an, daß sich weitere Steuererhöhungen nicht vermeiden liegen, Auch das zusat e en men von fünf Milftarden Böflar Werde nicht ausreichen, die notwendigen Rüs tungs- ausgaben zu decken. 8 land einen„angemessenen Anteil“ der Ko- sten der Verteidigung Westeuropas über- nehmen sollte. Dies geht aus einer Er- klärung eines Sprechers des französischen Außen ministeriums hervor, in der es hieß, die Außzenministerstellvertreter sollten einen derartigen Plan in Erwägung ziehen. Schuman erntet Beifall Paris.(dpa) Der französische Außen- minister Robert Schuman rechnet weiter mit einem Beitritt Großbritanniens zu dem nach ihm benannten Plan zur Zusammen- fassung der europäischen Grundindustrien. Am zweiten Tag der Aussprache über das Zusammenschlugprojekt in der franzö- sischen Nationalversammlung erklärte Schuman,„Großbritannien ist ständig zum Beitritt eingeladen. Ich bin davon über- zeugt, daß sich Großbritannien wie die anderen sechs Staaten beteiligen wird, sobald London alle Einzelheiten über den Zusam- menschluß kennt.“ Die Montan- Debatte gestaltete sich zu einer starken Vertrauenskundgebung für Außenminister Schuman. Seine Ausführun- gen wurden wiederholt durch starken Bei- fall von den Bänken der Sozialisten bis zur auhersten Rechten unterbrochen. Der ehemalige Ministerpräsident Paul Ramadier unterstrich in der Debatte ebenfalls die Notwendigkeit einer britischen Beteiligung. Scharfe Angriffe richtete er gegen den Vorschlag zur Schaffung einer übernationalen Behörde für die Verwaltung der europaischen Stahl- und Kohleindustrie. Sie würde diktatorische Macht in die Hände unverantwortlicher Techniker legen, die ein wirtschaftliches, der Demokratie ge- kährliches Feudalsystem schaffen würden. „Das Recht zu Entscheidungen über die europäischen Grundindustrien müsse ver- antwortlichen Staatsmännern, die die Re- gierungen vertreten, überlassen bleiben.“ Streik bis zur Abdankung Leopolds Brüssel.(UP) Die Protest-Bewegung in Belgien gegen die Rückkehr von König Leo- pold hat am Mittwoch größere Ausmaße angenommen. Ueber 180 000 Arbeiter in dem Süd- belgischen Industriegebiet traten in einen zeitlich unbegrenzten Streik. In Lüttich verließen in den Mittagsstunden 100 000 Arbeiter ihre Arbeitsplätze. In der Stadt sind fast alle Geschäfte und Büros ge- schlossen. Straßenbahnen, Autobusse und Taxis stellten den Verkehr ein. Wie ein Sprecher des Gewerkschaftsverbandes an- kündigte, werden am Donnerstag weitere 100 000 Arbeiter im Gebiet von Charle- roi in den Streik treten. Es werde solange nicht gearbeitet, meinte der Gewerkschaft- ler, wie der König nicht abdanke. Am Mittwoch wurden insgesamt 15 An- schläge auf Eisenbahnlinien und Züge verübt. Vor der Vertrauensabstimmung im gischen Repräsentantenhaus verließen stern die sozialistischen, die liberalen bel ge- und die kommunistischen Abgeordneten ge- schlossen den Saal. Die christlich-soziale Re- gierung erhielt 110 gegen zwei Stimmen. Neckarkanal jetzt 130 Kilometer lang Heute Verkehrsübergabe der Staustufe Laufen 5 vor unserer Stüttgarter Redaktion Stuttgart. Heute wird in Laufen eine weitere Staustufe des Rhein-Neckar-Kanals dem Verkehr übergeben. Die Staustufe wurde in den Jahren 1938 bis 1950 mit einem Kostenaufwand von 16,8 Millionen Mark errichtet. Zu ihr gehört auch ein von der Firma Brown, Boveri& Co. Mann- heim errichtetes Türbinenkraftwerk mit einer mittleren Jahreser zeugung von über 27 Millionen Kilowattstunden. Mit der Inbetriebnahme des Stauwerkes Laufen ist der Neckarkanal von Mannbeim bis zu der großen Papierfabrik Gemmrig- heim in einer Länge von 130 Kilometer für 350-t-Schiffe befahrbar. Mit der Fertigstel- lung des bereits begonnenen Durchstichs wünschen Stadtrecht Acht Anträge beim Landesbezirkspräsidium von unserem ce- Korrespondenten Karlsruhe. Acht nordbadische Orte der Amtsbezirke Tauberbischofsheim, Mosbach, Heidelberg und Sinsheim haben in den letzten Wochen beim Landesbezirks- präsidium in Karlsruhe den Antrag ge- stellt, ihnen das Stadtrecht wieder zu ver- leihen. Wie wir erfuhren, handelt es sich um insgesamt zwanzig nordbadische Ge- meinden, die seit dem Mittelalter bis zum Jahre 1921 Stadtrechte genossen, durch die damals in Kraft getretene badische Ge- meindeordnung sich fortan aber nur noch Stadtgemeinden nennen dürfen, ein Vor- recht, das aber durch die 1935 erlassene deutsche Gemeindeordnung ebenfalls hin- källig geworden ist. 5 Landesbezirkspräsident Dr. Kauf- mann, der selbst die Prüfung der An- träge vornimmt, hat dazu erklärt, daß nicht alle der antragstellenden Städte damit rechnen könnten, wieder Stadtrechte ver- liehen zu bekommen, da sonst der Stadt- begriff entwertet werde. Bei aller Berück- sichtigung und bei jedem Verständnis für diese Städte, ihr politisches Ansehen zu vergrößern, müsse eine sorgfältige Auswahl getroffen werden. Der proleststreik in Südbaden Freiburg. Ft-Eig.-Ber.) In ganz Südba- den legten am Mittwochnachmittag die Ar- beiter aus Protest gegen die Preissteigerun- gen bei Lebensmitteln für drei Stunden die Arbeit nieder. An allen Orten des Landes fanden Protestkundgebungen statt, auf denen Gewerkschaftsvertreter von der Landes- regierung sofortige Maßnahmen zur Senkung der Preise forderten. Zu Zwischenfällen kam es nach den Meldungen, die den Landes- polizeibehörden am Mittwochabend vorla- Sen, nur in Freiburg. Auf einer Protest- kundgebung vor dem Freiburger Münster erklärte der Vorsitzende der Bezirksstelle Baden im Deutschen Gewerkschaftsbund, Wilhelm Reibel, mit einer Anspielung auf die Bundesregierung, es werde heute ein Aufwand getrieben, den es selbst vor dem Kriege nicht gegeben habe. Die Preissteige- rungen könnten nur auf der Bereicherungs- sucht„gewisser Kreise“ beruhen. Nach der von etwa 2500 Menschen besuchten Kund- gebung demonstrierten etwa 500 Streikende. in der Hauptsache Eisenbahner, vor der ba- dischen Staatskanzlei und verlangten unter erregten Rufen wie„Nieder mit der Regie- rung“ und„Nieder mit Ministergehältern unck Preisen“, den südbadischen Staatspräsi- denten Leo Wohle b zu sehen. Als Wohleb sich nicht zeigte, schickten die Demonstran- ten eine sechsköpfige Delegation zu ihm, die ihm mit heftigen Worten die Forderungen der Gewerkschaften vortrug. Wohleb er- klärte, die badische Regierung sei in der Frage der Preisgestaltungen völlig macht- los, da sie keine gesetzliche Grundlage zum Einschreiten habe. Die Streikenden sandten daraufhin Obmänner zum Gewerkschafts- vorstand, um die Fortsetzung des Streikes bis zur Erfüllung der Gewerkschaftsforde- rungen zu verlangen. „Generalwarnstreik“ in Köln Köln.(Up) Der Vorsitzende des Ortsaus- schusses der Gewerkschaften in Köln, Nickel, gab bekannt, daß der Ortsausschuß der Ge- wWerkschaften in Köln einen einstündigen „Generalwarnstreik“ für heute von 14 bis 15 Uhr beschlossen hat. Als Grund für den Warnstreik wird der steigende Unwille in den Betrieben über die nicht eingehaltenen Versprechungen angegeben, die Preise der en Lebensmittel niedrig zu Alien;„ 85 des Heilbronner Umschlaghafens kann An- fang 1952 gerechnet werden. Von diesem Datum an wird es möglich sein, den Kanal bis Gemmrigheim mit 1200-t-Schiffen zu befahren. Der Heilbronner Kanaldurchstich, an dem 450 Arbeiter beschäftigt sind, ist Wegen der notwendigen Verlegung einer mehrgleisigen Eisenbahnbrücke das schwie- rigste Projekt der Kanalführung, jedoch Wird mit einer termingerechten Fertigstel- lung des zwei Kilometer langen Projektes gerechnet. Die nächst große Baustelle, das Schleu- sen- und Kraftwerk Hessigheim, dürfte noch im Jahr 1951 in Betrieb genommen werden können. Damit ist der Neckarkanal bis auf 25 Kilometer an Stuttgart heran- geführt. Die Eröffnung des Stuttgarter Ka- nalhafens für 1200-t-Schiffe ist für das Jahr 1954 vorgesehen.. Die volks wirtschaftliche Bedeutung der Neckar- Wasserstraße ist bereits durch die Entwicklung des Schiffsverkehrs im ersten Bauabschnitt Mannheim- Heilbronn erwrie- sen. Auf keiner deutschen Wasserstraße hat sich bald nach ihrer Eröffnung ein der- artiger Verkehr entwickelt und auf keiner anderen deutschen Wasserstraße besteht ein so günstiges Verhältnis zwischen dem Berg- und Talverkehr. Während 1938 1,92 Millio- nen Tonnen Güter in beiden Richtungen befördert wurden, überstieg der Verkehr 1949 bereits 1,94 Millionen Tonnen. Für 1950 rechnet man mit einer Ueberschreitung der 2-Millionen-Tonnen-Grenze. In erster Linie werden im Bergverkehr Kohle und Bau- stoffe, im Talverkehr vorwiegend Salz aus dem Heilbronner Salzbergwerk befördert. 140 000 Wohnungen im Bau Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) Im Bundes- gebiet wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 196 505 Wohnungen mit einer Durchschnittsgrößhe von 45 uadratmeter (drei Zimmer und Küche) genehmigt. 140 000 dieser Wohnungen befinden sich zur Zeit im Bau. Diese Zahl verteilt sich auf die einzelnen Länder so, daß rund 60 000 Wohnungen in Nordrhein- Westfalen erstellt werden, 37 000 in Bayern, 23 000 in Nie- dersachsen, während Württemberg Baden mit 19 000 an vierter Stelle steht. Endgültig Karlsruhe Bonn. Der Bundestag hat am Mittwoch beschlossen, daß Karlsruhe Sitz des Bun- desgerichtshofes werden soll. Bei der zwei- ten Lesung des Gesetzes zur Wiederher- stellung der Rechtseinheit lehnte das Ple- num alle anderen Vorschläge für den Sitz des Bundesgerichtshofs ab. In alphabeti- scher Reihenfolge stimmte der Bundestag über die Städte Bamberg, Berlin, Braun- schweig, Frankfurt, Hamburg, Köln und zu- letzt über den Vorschlag des Rechtsaus- schusses, nämlich Karlsruhe, ab.. Kommentar zu Frings: Bonn.(CND) In einer Pressekonfere erklärte der Präsident des Deutschen Eva gelischen Kirchentages, D. Dr. Reinold von Thadden-Trieglaff, zu den Aeuße. rungen des Kölner Erzbischofs auf dem Diö. zesen- Katholikentag in Bonn, kein führen- der Mann der evangelischen Kirche Deutsch. lands würde etwas Derartiges gesagt haben. Nach allem, was in den letzten Jahren im J deutschen Raum geschehen sei, halte sich der Rat der EKD immer vor Augen, daß ein Krieg für Deutschland auch den Bruder. kampf bedeute. Deshalb tue die Evangell- sche Kirche alles, um den Zündstoff aus der Welt zu nehmen. Es dürfe nicht du-;m umsere Mitschuld ein neuer Weltbrand herauf. beschworen werden. Die Evangelische Kir- che müsse sich die Freiheit bewahren, sich auch im Ost-Westkonflikt vom amerikani- schen Kapitalismus zu distanzieren. Kardinal Frings hatte u. à. geäußert, deb der Grundsatz„willst du den Frieden, 0 ö rüste zum Kriege“ verurteilswürdig sel Ebenso falsch und verderblich sei aber auch der entgegengesetzte Grundsatz, „Frieden um jeden Preis.“ Bundesrepublik erhält vier Sitze Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Der 21. inter- nationale Transportarbeiterkongreß., der zur Zeit in Stuttgart tagt, stimmte am Mitt- woch der Aenderung der Satzung des Ir und damit der Aenderung der Zusammen- setzung des 34köpfigen Generalrates zu. Die Bundesrepublik wird mit ihren 636 474 0er ITF angeschlossenen Gewerkschaftlern vie? Sitze einnehmen, wie die englischen und nord amerikanischen Gewerkschaftsverbände die 940 000 bzw. 877 000 Mitglieder zählen. Der Generalrat wird, wie das Präsidium der ITF, am Freitag gewählt werden. Zu Beginn der Sitzung hatte Präsident Bratschi dem Kongreß mitgeteilt, daß der belgischen Delegation m Großteil der Dienstag abend in Anbetracht der gespann- ten innerpolitischen Lage in Belgien über- raschend nach Brüssel zurück beordert wor. C den ist. Das SED. Politbüro Berlin.(UP) Das nnue Politbüro der Si wird gegenüber sieben bisherigen Mitglie- dern nunmehr 15 Mitglieder umfassen, Vn diesen 15 Mitgliedern werden neun ständige 5 Mitglieder sein, weitere sechs nur als nieht stimmberechtigte Kandidaten. Zu den stän- digen Mitgliedern gehören der Sowijetzonen- Staatspräsident Wilhelm Pieck, Minister-“ präsident Grotewohl, stellvertretender Mi-“ nisterpräsident und Generalsekretär den SED, Walter Ulbricht, Sowietzonen-Pla- nungsminister Heinrich Rau, der Minister kür staatliche Sicherheit der Sowjetzone C Wilhelm Zaisser, der Oberbürgermeister von Ostberlin, Friedrich Ebert, sowie der Leiter des gesamten Schulungswesens der S0, Fred Oelssner, der Vorsitzende der Kader- N Abteilung der SED, Hermann Matern und“ Franz Dahlem.. Die früheren Mitglieder des SED- Polit büros, Paul Merker und Kurt Lehmann, wurden nicht wiedergewählt. Auch der 86: Eisler Wfjetzonen-Propagandachef Kurt Wurde allen Erwartungen zuwider in keine leitende Parteifunktion gewählt. Während in der früheren Besetzung des SED- Pollt- büros insgesamt vier Kommunisten und drei!“ ehemalige Mitglieder der früheren SPD ver-.“ treten waren, verblieben nunmehr nur noch zwei ehemalige Mitglieder der SpD Glo- tewohl und Bbert) im Politbüro der SE gegenüber 14 alten Kommunisten. Richtlinien für Reimann Berlin.(dpa) Der Berater der sowie“ schen Kontrollkommission in Deutschland. Sonderbotschafter Semjonow, hat den KPPD-Vorsitzenden Max Reimann neu?“ Richtlinien und Instruktionen für die künl.“ tige Politik und Arbeit der KPD in der? Bundesrepublik übergeben. In einer 5%.. stündigen Unterredung, an der auch def neuernannte Generalsekretär der jonow nach Darstellung einer sowjetischen Quelle Pläne für eine stärkere„proletal“ sche Einflußnahme“ auf das politische L.. ben in der Bundesrepublik entwickelt. Der sowjetische Botschafter soll auch eine eng“ Fühlungnahme der KPD mit der franzst schen kommunistischen Partei empfohlen haben. Zu diesem Zweck soll es nach An- gaben aus sowjetischer Quelle möglich sen daß die KPD der Bundesrepublik ihe Zentrale vom Ruhrgebiet in das Gebiet det französischen Besatzungsmacht verlage da in führenden Kreisen örtlicher fran scher Behörden kommunistenfreundlide Strömungen festgestellt worden seien. 140 000 Mark Geldstrafe für Schleifmittelindustrie Frankfurt. GJe-Eig. Ber.) In dem Proel 0 gegen die beiden Wirtschaftsverbände de deutschen Schleifmittelindustrie und ihrer leitenden Geschäftsführer fand Mittwoch überraschend die Hauptverband. 1 lung statt. Alle Angeklagten legten vor den IV. Bezirksgericht der Us-Gerichtshöle Deutschland ein Schuldbekenntnis ab. Jedet N der beiden angeklagten Wirtschaftsverbände 1 wurde zur Zahlung von 25 000 DL, drei de? persönlich angeklagten Geschäftsführer 6 5 je 10 000 DM, von denen ihnen 5000 P erlassen wurden, und die beiden übrigen Angeschuldigten, die im Sinne der Ankle? nur in einem Punkt schuldig erkannt 1 den, zu je 5000 DM Geldstrafe verurtel. Die Verurteilung erfolgte wegen Verstoles gegen das alllierte Dekartellisterungegese, da die Schleifmittelindustrie Preisfeste zungen für den In- und Auslandsmarkt 2 troffen und ein Kartellabkommen mit 1 N zꝗösischlen Schleifmittelherstellern abe schlossen hatte. Die zwölfte Etappe der, Tour- Perpignan.(Up) Maurice 810m 4 Belgien) gewann die 12. Etappe der Tut de France, die über 233 Kilometer von Gaudens nach Perpignan führte. 4 Nach Zwischenfällen mit der Bevölkert haben die italienischen Teimehmer dt „Tour“ das Rennen verlassen, um Italien abzureisen. f 5 der besage, 8D Walter Ulbricht, teilnahm, hat Sem“ enz an- von Be. D106. ren- Sch. ben. im der ein der- ell aus urch Auf. Kir. sich ani- daß „ 80 Sel. auch age, ter- Zur litt. IIR den- Die der Vier Und inde Uen. Ger dent der n. ber- wor. SED glie- Von dige licht tän⸗ nen- ter- Mi- der Pla- ister one, Von eiter 5E, der- und olit⸗ ann, Isler eine rend olit⸗ drei ver- och Jro⸗ ED, 9260 fun am d- dem für eder inde der 20 DI igel lage fur eilt. e ell set; au ge- me 01 1 — ung der 200 Nr. 172/ Donnerstag, 27. Juli 1950 MORGEN r Seite 3 Der Zufall stand Pate Wunder aus der Retorte Die Entwicklungsgeschichte der neuen Medikamente mutet Da vergaß der Arzt Müdigkeit und Tro- penhitze. Und als er sich nach diesem ereignisreichen Tage endlich zur Ruhe nie- derlegte, da glaubte er des Rätsels Lösung gefunden zu haben: Hatten doch die Unter- suchungen ergeben, daß das Federvieh tat- sächlich krank geworden war, und dies aller Voraussicht nach dadurch, daß es nicht mehr wie früher mit Reiskleie sondern mit poliertem Reis gefüttert wurde. Die Versuche der nächsten Wochen be⸗ stätigten diese Annahme. Nachdem den kranken Hühnern nämlich wieder Reiskleie vorgesetzt wurde, erholten sie sich sehr rasch. Experimente mit Insassen javani- scher Gefängnisse zeigten dasselbe Bild. Die Sträflinge litten an Beriberi, sobald sie polierten, also geschälten Reis agen und wurden wieder gesund, nachdem sie wieder die billigeren, ungeschälten Reissorten als Nahrung erhielten. Trotz dieser überzeugenden Beweis- führung wurde Dr. Eijkmann jedoch aus- gelacht, als er mit seiner Theorie des„Gif tes in den Körnern“ auf wartete, das mit dem Genuß der Schalen unwirksam würde. Auch dem deutschen Arzt Moszkowski er- ging es nicht besser, als er vor dem ersten Weltkrieg von einer Studienreise aus Neu- guinea zurückkehrend die Reiskleie eben- falls als Allheilmittel gegen die Beriberi ökkentlich anpries. Maszkowski demon- strierte seine Behauptung am eigenen Leibe. Nachdem er sich wochenlang nur von po- liertem Reis ernährt hatte und sich bereits sehr ernste Symthone der Krankheit zeig- ten, ließ er dies von einem wissenschaft- lichen Kollegium bestätigen. Kurze Zeit darauf stellte er sich nach ausschließlicher Ernährung mit Suppen aus Reiskleie als völlig geheilt wieder vor. Damit war der Bann gebrochen. 1929 er- hielt der völlig überraschte Dr. Eijkmann, der inzwischen ein würdiger, alter Herr ge- worden war, den Nobelpreis verliehen und 1936 glückte amerikanischen Forschern die Herstellung von synthetischem B-Vitami- nen, das seitdem als bewährtes Mittel gegen die Beriberi in beliebigen Mengen produ- ziert werden kann. Sulkonamide— ein Mittel zur Textilfärbung Recht abenteuerlich mutet auch die Ent- Wicklungsgeschichte der Sulfonamide an. Unter dieser Bezeichnung hatten zwei deut- sche Chemiker 1932 ein Präparat zum Patent angemeldet, das sich besonders für die Tex tilkärbung eignen sollte. Da sich diese Sul- konamide vor allem durch ihre Wasch- und Walkfestigkeit auszeichnen sollten und sich also mit den durch sie behandelten Textil- geweben unlösbar verbanden, erregten sie die Aufmerksamkeit von Professor Domagk. Denn, so folgerte der deutsche Gelehrte, wenn die Sulfonamide mit den Textilge- weben in eine so innige Verbindung ein- gehen, warum sollte ein ähnlicher Prozeß dann nicht auch mit den menschlichen Zell- geweben möglich sein?. Nach jahrelangen Versuchen gelang es Domagk, ein Präparat zu entwickeln, das auf diesem Wege auf die gefürchteten Strepto-Kokken einwirkte(den Erregern des Wundfiebers und der Blutvergiftung), indem es die schädlichen Bakterien zum Ab- Sterben brachte. Nachdem Versuche an künstlich ange- steckten Tieren zufriedenstellend verlaufen Wären und auch Menschen nachweisbar ohne Gesundheitsschädigung damit geheilt wurden, traten die Sulfonamide einen Siegeszug sondersgleichen über die ganze Welt an. In Form zahlreicher neuer Ver- bindungen ermöglichte ihre Anwendung, daß binnen kurzer Zeit die Sterblichkeit der Lungenentzündung von 30 Prozent Auf 5 Prozent gesenkt werden konnte, die des Kindbettfiebers von 20 Prozent auf 4 Pro- zent und die Sterbefälle der Genickstarre und Säuglingsrose, die früher fast 90 Pro- wie ein Roman an zent betrug, fast ganz beseitigt werden konnte. Im Januar 1948 wurde Professor Domagk für diese wissenschaftliche Ent- deckung ersten Ranges nachträglich mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Ein Pilz, genannt Penieillum Langwierig und verschlungen, wie alle diese neuen Verfahren auf der Suche nach neuen Medikamenten, ist auch die Geschichte des Penicillin, Auch hier stand der Zufall Pate, ein Zufall zudem, der durch den ein- fallsreichsten Forscher nicht glücklicher hätte getroffen werden können, Stellte doch der britische Professor Fleming in London bei Versuchen mit Eitererregern, den so- Senannten Staphylokokken, im Jahre 1929 zu seinem Erstaunen fest, daß sich diese eines Tages aus unerklärlichen Gründen vermindert hatten. Die Nachforschung ergab, dag beim Oeffnen der Experimentiergefage Sporen von Schimmelpilzen eingedrungen sein mußten, die aller Voraussicht nach die Ur- sache für diesen Mirakulum sein mußten. Aber die weiteren Experimente führten zu keinem Erfolg. Der Pilz, Penicillum ge- nannt, erwies sich so unbeständig, daß man die anfangs gehegte Hoffnung, mit ihm ein wirksames, keimvernichtendes Mittel zu gewinnen, schließlich aufgab. Erst zehn Jahre später griff der Ox- forder Pathologe Florey die Versuche wieder auf. Was seinem Londoner Kollegen nicht gelungen war, glückte nun ihm. Nämlich die Unbeständigkeit des Penicillums aus- zuschalten und daraus ein Präparat zu gewinnen, das sich als vorzüglicher, keim- feindlicher Stoff erwies, das Penicillin. Ihm verdanken seither unzählige Menschen die Errettung vom früher oft sicheren Tode durch Infektionskrankheiten wie Wund- eiterung, Hirnhaut-, Lungen- und Knochen- marks- Entzündung, sowie Diphtherie, Fleck- fleber und Gasbrand. Dzer Pilz Penicillum hatte damit wahrhaftig mehr als seine Schuldigkeit getan. Das sind ein paar, willkürlich heraus- gegriffene Beispiele aus der Entwicklungs- geschichte der neuen Medikamente.(Eine vorzügliche, populärwissenschaftliche Zu. sammenfassung darüber gibt Gerhard Venz- mer in seinem, bei Union Deutsche Verlags- gesellschaft Stuttgart erschienenen Buch „Die Wirkstoffe des Lebendigen“. Die wis- senschaftliche Forschung liebt es nicht, daß ihre Arbeit in sensationeller Weise heraus- gestellt wird. Die veran wortlichen Männer sind im Gegenteil ihren eigenen, nachweis baren Erfolgen gegenüber skeptisch und Wissen nur zu gut, daß das Gelingen jedes großen Werkes die Mitarbeit aller Kol- legen voraussetzt. Was auf den ersten Blick hin als„Zufall“ erscheint, ist ursächlich viel tiefer in diese Zusammenarbeit verwirkt. Es als Wunder zu bezeichnen, lehnt die Wis- senschaft ebenso ab, wie sie das Schlagwort der„Wunderheilungen aus der Retorte“ im besten Falle mit einem stillen Lächeln quittieren wird. Aber wenn schon von Wun⸗ dern die Rede sein kann, so dürfte dieser viel mißbrauchte Begriff in diesem Zusam- menhang noch am ehesten am Platze sein. Denn was ist es auch anders als ein Wun⸗ der, wenn sich das stille Streben des Men- schen durch die Gnade angeblicher„Zufälle“ von außen her in einer solchen weltverbin⸗ denden und weltweiten Weise zum Wohle der Menschheit manifestiert? Andreas Sevinius Wenn Hubschrauber Ballett tanzen Die neue„Kunstform“ fand keinen Anklang Schlägt man eine Enzyklopädie des Tan- zes àuf und sieht bei dem Ausdruck„Bal jon“ nach, so wird man eine Erklärung le- sen, derzufolge mit diesem Ausdruck die Fähigkeit eines Tänzers bezeichnet wird, möglichst lange während des Sprunges in der Luft zu bleiben,„schwerelos“ zu schwe- ben“. Der bekannte Tänzer Nischinsky Sagte einmal zu einer Schülerin, als sie über den„Ballon“ sprachen:„Nichts einfacher als das, meine Liebe! Springen Sie hoch und verweilen Sie oben ein wenig!“ f Rund um das Rundhaus Die beiden Aufsätze unseres ständigen Frankfurter Mitarbeiters Kurt St. A. Jent- kiewicz über das erste Rundhaus im Bun- desgebiet nebst Grundrißgzeichnung und Baukostenaufstellung haben einigen Wirbel ausgelöst. Viele Rückfragen aus Leserkrei- sen zeigten, daß der Kern der Veröffent- lichungen sehr wohl begriffen wurde: Die ungewöhnliche Form des Hauses wird wettgemacht durch die relative Billigkeit seiner Erstellung. Und gerade dieser Um- stand ist für eine gewisse Schicht der Woh- nungsuchenden von ausschlaggebender Be- deutung. Ob ihr Interesse an den Ver- ökkentlichungen sich so weit verdichtet, daß Sie nicht Ruhe geben, bevor irgendwo auf dem ausgedehnten Gebiet unserer engeren Heimat ein Rundhaus steht, das ihnen gehört, hängt wohl noch von mancherlei Umständen ab. Indessen ist die Aussicht auf ein eigenes Heim, auch wenn es teil- weise runde Wände hat, unter keinen Um- ständen zu verachten. Einige Leser haben zu Feder und Tinte und zur Schreibmaschine gegriffen, um ren Abscheu vor dem Rundhaus zu Papier zu bringen. sie sahen schon die leeren Quadrate der Mannheimer Innen- stadt sich mit Rundhäuser füllen und wähnten sich in ein Abessinierviertel ver- setzt. Es ist auch im Rundhaus der Gipfel der Unkultur und eine bedauerliche Er- scheinung des(unterstrichenen) Ungeistes unserer Zeit gesehen worden. Das sind nun kreilich unbedachte Aeußerungen, die nur Allzu leicht in ihrer Faltlosigkeit zu erkennen sind: Ein überfüllter Wohnraum, eine Wohnung mit drei Mietparteien in einer Küche, eine Bumkerkemenate, um von anderem zu schweigen, sind wohl kaum gültigere Zeugnisse für Kultur oder Geist. Und darum geht es doch, auch mit Hilfe des Rundhauses aus der Wohnungsnot herauszukommen. Denn dieses Haus ge- Währt immerhin Raum zu einem Preis (Etwa 5400, DM für das schlüsselfertige eingeschossige Haus, etwa 7850. DM für die zweigeschossige Ausführung), der für manche eben doch erschwinglich ist und die Unabhängigkeit von einem Mieter-Kollek- tiv gestattet. Auf das Runde am Rundhaus kommt es nur insofern an, als die Rund- form gewisse Ersparnisse— oder Raum- gewinne— ermöglicht, die bei der Würfel oder Rechteckform nicht zu erzielen wären. Es ist auch abwegig, darauf hinzuweisen, daß irgendwo in deutschen Landen vor 30 Jahren schon einmal ein Rundhaus gebaut wurde, und daß sich diese Bauweise nicht weiter durchgesetzt hat. Die billige Fertigung ist nur dann möglich, wenn Rundhäuser in größerer Anzahl, genormt und serienweise, hergestellt werden. Als Einzelfertigung kommen sie vermutlich so teuer, daß ihr Erwerb an Interesse verliert. Man kann sich sehr wohl in den locker bebauten Randgebieten einer großen oder kleinen Stadt Rundhàuser in Gärten vor- stellen, die es an Kultur und Geist mit vielem, was da bewohnt wird, aufnehmen dürften. Es geht also nicht um die Frage, wie denn in einem Rundhaus etwas„ins Eck“ gestellt werden könne, es geht um die Ueberwindung der Wohnraumnot auf allen Wegen und mit allen Mitteln. f. w. k. DAS GESPENST VON CANTERVILILE — EINE ROMANZ E VON OSCAR WILDE 1. Fortsetzung „Welch schauderhaftes Klima!“ sagte ruhig der amerikanische Gesandte und zün- dete sich eine lange Zigarre an.„Meiner zeinung nach ist die Alte Welt so über- Wölkert, daß nicht genug schönes Wetter pro Kopf vorhanden ist. Ich war immer der ansicht, Auswanderung sei das einzig Mög- liche für England.“ „Lieber Hiram“, rief Frau Otis, was ausen wir mit einer Frau an, die ohn- mächtig wird“ „Sie muß dafür aufkommen, wie für zer- brochenes Geschirr“, antwortete der Ge- zendte,„dann wird sie schon nicht mehr ohnmächtig werden“, und nach wenigen Augenblicken kam die Umney tatsächlich mleder zu sich. Aber zweifellos war sie aufs teste erschüttert und flehte Herrn Otis in- dtandig an, er möge sich vor einem Uebel hüten, das Über das Haus kommen werde. „Ich habe mit eigenen Augen Dinge ge- then, gnädiger Herr“, sagte sie,„bei deren Anblick einem Christenmenschen die Haare 50 Berge stehen, und viele, viele Nächte 5 ich kein Auge zutun können, des chrecklichen wegen, das hier umgeht.“ err Otis und seine Gattin indessen ver- eicherten der treuen Séele, sie kürchteten 4 nicht vor Gespenstern, und nachdem s alte Haushälterin den Segen des Him- mels auf ihre neuen Herrschaften herab- Hane und einige Worte von Gehaltser- 8 hatte fallen lassen, humpelte sie on dannen in ihr Zimmer. 2 5 1 5 Sturm wütete während jener Nacht kurchtbarem Ungestüm, doch es ereig- nete sich nichts Ungewöhnliches. Als sich jedoch am nächsten Morgen die Familie zum Frühstück versammelte, war der schreckliche Blutfleck wieder auf dem Fuß- boden.„Der Fleckweg-Stift kann un- möglich daran schuld sein“, sagte Was- hington, ich habe ihn verschiedentlich er- probt. Dahinter steckt das Gespenst!“ Er rieb also den Fleck noch einmal fort; am nächsten Morgen war er indessen wiederum da. Und das gleiche war am dritten Morgen der Fall, obwohl Herr Otis am Abend eigenhändig die Bibliothek abgeschlossen und den Schlüssel mit nach oben genommen hatte, Nun zeigte die ganze Familie leb- haftes Interesse; Herr Otis begann zu arg- wöhnen, daß er im Leugnen von Gespen- stern zu weit gegangen sei; Frau Otis äuberte die Absicht, einer Gesellschaft für Seelenforschung eizutreten, und Washing ton bereitete einen langen Brief an das Detektivinstitut Myers& Podmore vor, die Dauerbarkeit von Blutflecken im Zusammen- hang mit Verbrechen betreffend. In aben- jener Nacht wurden alle Zweifel bezüglich der objektiven Existenz von Phantomen endgültig behoben. Der Tag war warm und sonnig gewesen; als es abends kühler wurde, unternahm die ganze Familie eine Spazierfahrt. Erst um neun Uhr kamen sie zurück und nahmen darauf ein leichtes Abendessen ein. Die Un- terhaltung drehte sich keineswegs um Ge- spenster, so daß nicht einmal die Vorbe- dingungen zu empfänglicher Erwartung ge- geben waren, welche so oft dem Erscheinen okkulter Phänomene vorangeht. Die Ge- sprächsstoffe waren, wie mir Otis späterhin mitgeteilt hat, durchweg die nämlichen, welche für gewöhnlich die Unterhaltung gebildeter Wie die Zeitschrift Time“ berichtet, glaubte der berühmte Pariser Tänzer Serge Lifar eine moderne Lösung des Schwebepro- blems gefunden zu haben. Der Ausgang sei- nes Experimentes auf dem Flugplatz Orly, dem eine halbe Million Zuschauer, dar- unter Präsident Auriol, beiwohnten, konnte allerdings nicht eindeutig als Erfolg be- zeichnet werden. Anläßlich des nationalen französischen Flugtages hatten britische und UAS-Düsen- jäger eindrucksvolle Vorführungen ihres fliegerischen Könnens und der Schnellig- keit und Wendigkeit der modernen Tur- binenflugzeuge gegeben. Präsident Auriol, in Gesellschaft hochgestellter Persönlich- keiten, saß friedlich und interesslert eine Studie in untadeligem Perlgrau— in seiner Ehrenloge. Bis ein kleiner Mann, ganz in Weiß gekleidet und mit einer wei- Bad Wimpfen„Weltterritorium“ Bad Wimpfen. Der Gemeinderat von Wimpfen im Kreis Sinsheim beschloß in nichtöffentlicher Sitzung bei einer Stimm- enthaltung, die Ortschaft zum„Weltterrito- rium“ zu erklären und der Bürgerschaft die Arnahme der Weltbürgercharta zu empfeh- len. Am 12. August soll eine Bürgerver- sammlung den endgültigen Beschluß fas- sen. Der Gemeinderat begründete seinen Antrag damit, daß in der augenblicklichen politischen Lage jede Möglichkeit genützt werden müsse, den Wille zum Weltfrieden zu betonen. Ben Baseballkappe, vor die Tribünen trat. Es war der Choreograph der Oper, Serge Lifar. Lifar erklomm eine kleine Holzkiste und winkte drei Hubschrauber zu sich heran, die langsam über das Flugfeld hop- sten. Plözlich streckte die kleine Gestalt die Arme weit von sich und auf dieses Zeichen erhoben sich die drei Hubschrau- ber mit mahlenden Windmühlenflügeln. Lifars motorisiertes Ballett hatte be- gonnen. Amerikaner der besseren Stände beherr- schen: die immense Ueberlegenheit der Fanny Davenport als Schauspielerin gegen- über Sarah Bernhardt zum Beispiel; die Schwierigkeit, selbst in den besten eng- lischen Häusern Weizengrütze, Buchweizen kuchen und Maisbrei zu bekommen; die Bedeutsamkeit Bostons für die Entwicklung der Weltseele; die Vorteile des Gepäckauf- gebens beim Reisen; die Feinheit der New- vorker Aussprache im Vergleich zu der schleppenden Londoner. Mit keiner Silbe wurde Uebernatürliches erwähnt, noch Wurde irgendwie auf den Geist von Simon de Canterville angespielt. Bald darauf wachte Herr Otis von einem merkwürdigen Geräusch draußen im Korri- dor auf. Es klang wie Klirren von Metall und schien immer näher zu kommen. Er stand sogleich auf, zündete ein Streichholz an und sah nach, wie spät es sei. Es war gerade ein Uhr. Er war ganz ruhig und fühlte seinen Puls, der durchaus nicht fleberisch ging. Das seltsame Geräusch dauerte fort, und gleichzeitig hörte er deut- lich das Hallen von Fußtritten. Er schlüpfte in seine Pantoffeln, nahm ein schmales, längliches Fläschchen aus seiner Nachttisch- schublade und öffnete die Tür. Unmittelbar sich gegenüber sah er im bleichen Mond- licht einen alten Mann von fürchterlichem Aussehen. Seine Augen glichen roten glü⸗ henden Kohlen; lange, graue Haare flelen in geflochtenen Strähnen über seine Schul- tern; seine Kleider, eine uralte Tracht, Waren schmutzig und zerfetzt, und von seinen Hand- und Fußgelenken hingen schwere Bande und klirrende rostige Fes seln. „Ich muß Sie schon bitten verehrter Herr“, sagte Herr Otis,„die Ketten da ein bißchen zu ölen, und ich habe Ihnen zu diesem Zwecke eine kleine Flasche Tam- manis Aurora- Schmieröl mitgebracht. Es soll schon bei einmaliger Anwendung wir- ken, zahlreiche Dankschreiben einiger un- Auf ein weiteres Zeichen des Ballett- meisters„sprangen“ die drei Ballettratten zehn Meter in die Höhe und führten die Figur„Ballon“ derart musterhaft aus, daß jeder menschlichen Ballerina die Tränen des Neides gekommen wären; blieb die mo- torisierte Konkurrenz doch minutenlang gestaffelt in der Luft schweben. Soweit wäre alles gut gegangen. Nur, das Schweben der Hubschrauber war viel- leicht schwere, aber sicher nicht geräusch- und staublos. Die riesigen Propeller peitsch- ten die Luft, sie peitschten Staub auf und erzeugten einen Miniaturorkan— gerade vor der Tribüne des Präsidenten. Ueberdies fiel durch irgendeinen Regiefehler die Be- Sleitmusik aus, nach der sich die Piloten- ballerinen, sofern sie imstande waren, zu hören, richten sollten. Laut Programm sollte„Die schöne blaue Donau“ und ein „Marsch von Berlioz“„getanzt“ werden. Sei es, daß der Abstand zur Tribüne ein wenig zu klein War, sei es, daß die lenkende Musik den Hubschraubern fehlte aus dem anfänglich kleinen Staubball war inzwischen eine dunkle Wolke von Staub geworden, die, von den Hubschraubern gepeitscht, sich Segen die Ehrenloge vorschob. Zuerst be- deckten sich die Uniformen der Ehrenwache mit einem dichten Schleier. Und als die Hubschrauber eine graziöse Wendung nach rechts tanzten, erhielt auch der Präsident eine volle Ladung Staub ins Gesicht. Seine heftigen Abwehrbewegungen konnten kaum als Beifallskundgebungen gedeutet werden. Nur Serge Lifar ließ sich von dem Staub nicht stören. Er fand es schön, sehr schön sogar und sah keinen Anlaß, das Ballett abzubrechen. Als er sein Programm zu Ende geführt hatte und sich zur Ehrenloge umdrehte, sah er nur eine graue Staub- Wand. Aber auch er war für die Tribüne verschwunden. Was kaum zu seinem Nach- teil gereichte, da niemand dort gut auf ihn zu sprechen war. Als die Reporter fragten, ob die Staubvorführung das angekündigte Hubschrauber-Ballett gewesen sei, antwor- tete ihnen ein ergrimmtes Mitglied des Auriolschen Gefolges: Ballett? Nicht dag ich wüßte. Obme Musik wohl kaum. Hub- schrauber waren es, die versehentlich zu niedrig flogen. Mz Blick ins Land „Zirkus Tuffi-Franz Althoff“ Wuppertal. Das Elefantenbaby„Tuüfn das aus der Wuppertaler Schwebebahn in die Wupper gesprungen war, hat dem Zir- kus Franz Althoff zu einem neuen Namen verholfen. Das Unternehmen will sich in Zukunft„Zirkus Tuffi-Franz Althoff“ nen- en.„Tuffi“ ist beim Sprung nicht verletzt worden. Sie fiel zufällig in eine etwas tie- fere Stelle des sonst sehr seichten Flußbet- tes und plumpste mit dem Rücken zuerst ins Wasser. Sie ging nach dem Sturz ruhig in der Wupper spazieren und folgte dem Direktor Franz Althoff, der im vollen Amug in den Fluß gestiegen Wär, ohne Zögern an das Ufer. Mangelhafte Fahrdisziplin Bonn. Verschiedene christlich-demokra- tische Abgeordnete des Bundestags haben in einer Anfrage die Regierung darauf aufmerksam gemacht, dag die Zahl der schweren Unfälle auf den Autobahnen er- heblich zunähme. Allein auf dem Strek- kenabschnitt der Straßenmeisterei Darm- stadt hätten sich vom 1. April 1949 bis zum 31. März 1950 126 Unfälle, darunter 88 Lastkraftwagen-, 33 Personenkraftwagen- und sieben Krafträderunfälle ereignet. Von diesen seien angeblich durch eigenes Ver- schulden 112 passiert und durch sie seien 76 Personen verletzt und zehn Personen ge- tötet worden. Vom 1. April bis zum 15. Mai 1950 seien 32 Unfälle vorgekommen, Fünf Autos fuhren aufeinander Radolfzell. Hinter einem Lastkraftwagen, dessen Fehrer an einer Straßenkreuzung bei Radolfzell am Bodensee arigehalten hatte, um sich zu orientieren, stauten sich in kurzer Zeit drei Personenwagen. Ein fünftes Auto, dessen Fahrerin anscheinend die Kolonne nicht rechtzeitig bemerkt hatte, rammte den letzten Wagen, schob ihn auf den vorletzten, diesen auf den nächsten und alle zusammen auf den Lkw, der die „Schiebung“ dann endgültig stoppte. An sämtlichen Fahrzeugen entstand Sach- schaden. Auto stürzte in den Rhein St. Goar. Ein mit 5 deutschen Waisenkindern, 2 fremzösischen Ordensschwestern, einem fran 2ö68ischen Geistlichen und einem fran- 26sischen Fahrer besetzter Militärkraft⸗ Wagen geriet am„Kammereck“ bei St. Goar aus einer Kurve und stürzte in den Rhein. Von den neun Insassen, die sämtlich schwer verletzt wurden, starben zwei Waisenkinder und eine Ordensschwester auf dem Weg ins Krankenhaus. Zwei andere Kinder schwe- ben in Lebensgefahr. Der Wagen gehörte zu einer Omnibuskolonne, die Waisenkinder aus Landstuhl in der Pfalz zu einer Rhein- dampferfahrt nach St. Goar bringen sollte. Tod im„Privatlaboratorium“ Saarburg.(SWK/ APD) Im Keller ssines väterlichen Hauses hatte sich ein 16 Jähriger Schüler ein„Privatlaboratorium“ einge- richtet, in dem er sich eifrig mit chemischen Versuchen beschäftigte. Plötzlich erschüt⸗ terte eine Explosion das ganze Haus. Die in den Keller eilenden Bewohner fanden den Jungen tot auf der Kellertreppe liegen, zu welcher er sich noch geschleppt hatte. Der jugendliche Chemiker hatte sich ver- mutlich in Besitz von Sprengstoff gesetzt und versucht, mit diesem zu experimen- tieren. Bienen waren stärker Bamberg. Riesige Bienenschwärme überflelen in Röhrbach bei Bamberg eine Ziege, die vor einem Haus angebunden war und stachen sie zu Tode. Der Besitzer des Tieres hatte übersehen, daß die Ziege dicht vor den Fluglöchern von zehn Bienenkörben stand. Als die Ziege anfing zu bocken, ge- rieten die Bienen aus dem Häuschen“ Sie stürzten sich auf das hilflose Tier und begrüben es unter sich. Niemand traute sich an die wütenden Insekten heran. Schließlich wurden die Bienen mit einer Feuerspritze vertrieben. Augenzeugen mein ten. daß an dem Großangriff auf die Ziege 800 000 Bienen beteiligt waren. Sachverstän. dige bestreiten, daß sich so viele flugfähige Bienen unter zehn Bienenvölkern befinden. serer bekanntesten Geistlichen sind auf der Packung abgedruckt. Ich stelle es hier neben die Leuchter und werde mich glücklich schätzen, Ihnen mehr davon zu geben, falls Sie es benötigen.“ Mit diesen Worten stellte der Gesandte der Vereinigten Staaten das Fläschchen auf einen Marmortisch, schloß seine Tür und ging wieder zu Bett. Einen Moment stand das Gespenst re- gungslos, in gerechtem Unwillen. Dann schmetterte es die Flasche auf den glatten Boden, floh durch den Korridor, stieß hohle Seufzer aus und strahlte in geisterhaftem, grünem Lichte. Als es indessen am Absatz der großen Eichentreppe ankam, flog eine Tür auf, zwei kleine weißgekleidete Ge- stalten erschienen, und ein riesiges Kopf- kissen sauste dicht an seinem Kopf vorbei! Nun war ganz sicher keine Zeit mehr zu verlieren; rasch nahm es seine Zuflucht in die vierte Dimension, verschwand durch die Wandtäfelung, und das Schloß lag da in tiefer Stille. Nachdem das Gespenst in einem kleinen Geheimgemach des linken Flügels angelangt War, lehnte es sich gegen einen Mondstrahl, um wieder zu Atem zu kommen, und be- gann über seine Situation nachzudenken. Niemals in seiner glänzenden, ununter- brochenen, drei Jahrhunderte währenden Laufbahn war es so gröblich beleidigt wor- den. Es gedachte der verwitweten Herzogin, die vor Schreck einen Nervenschock be⸗ kommen hatte, als sie in Spitzen und Dia- manten vor dem Spiegel stand; der vier Dienstmädchen, die in hysterische Krämpfe gefallen waren, als es sie bloß wal durch die Vorhänge eines der nichtbenutzten Schlafzimmer angegrinst hatte; des Pfarr- herrn, dessen Kerze es ausgepustet hatte, Als er eines Nachts spät in die Bibliothek gekommen war, und der seitdem bei Sir William Gull, dem Nervenarzt, in Behand- lung war, ein rechter Märtyrer nervöser Störungen; und der alten Madame de Tre- mouillac, die eines Morgens früh erwachte und im Armstuhl am Kamin ein Skelett sitzen und ihr Tagebuch lesen sah, Was ihr eine Gehirnentzündung einbrachte, die sie sechs Wochen ans Bett fesselte, und die dann nach ihrer Genesung in den Schoß der Kirche zurückkehrte und jegliche Ver- bindung mit einem gewissen Monsieur de Voltaire, einem notorischen Skeptiker, ab- brach. Es gedachte jener schauerlichen Nacht, als der ruchlose Lord Canterville nach Luft schnappend in seinem Ankleide- zimmer gefunden wurde, den Karobuben halb im Halse, und vor seinem Tode beieh- tete, er habe bei Crockford Charles James Fox um 50 000 Pfund bemogelt, mit eben- jener Karte, die, wie er schwur, das Ge- Spenst ihn zu verschlucken gezwungen habe. Alle diese Großtaten fielen dem Gespenst wieder ein, vom Kammerdiener, der sich in der Speisekammer erschoß, weil er eine grüne Hand an der Fensterscheibe hatte tasten sehen, bis zu der schönen Lady Stutfield, die immer ein schwarzes Samt- band um den Hals tragen mußte, um fünf in ihre Haut gebrannte Fingerspuren zu ver- bergen, und die sich schließlich hinten im Karpfenteich bei Kings Walk ertränkte. Mit der enthusiastischen Selbstbespiegelungs- sucht des wahren Künstlers Sinig es A1 seine berühmten Kunststücke durch und lächelte bitter, wenn es seines letzten Auf- tretens als„Roter Ruben“ oder„Der er- würgte Säugling“ gedachte, seines Debuts Als„Riese Gibeon oder Der Blutsauger von Bexley- Moore“, und des Furore, als es eines lieblichen Juniabends Weiter nichts getan hatte, als auf dem Tennisplatze mit seinen eigenen Knochen Kegel zu spielen. Und nach all diesem mußten nun ein paar verfluchte moderne Amerikaner kommen und ihm Aurora- Schmieröl anbieten und Kissen an den Kopf werfen! ES War nicht zum Aushalten. Ueberdies war niemals ein Gespenst so behandelt worden; das stand Historisch fest. Deshalb beschloß es, Rache zu nehmen, und verharrte bis zum Morgen- Srauen in einer Pose tiefen Nachdenkens. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 27. Juli 1950/ Nr. 1 „Schon ein gutes Wort wäre eine Wohltut“ Ein Einzelschicksal eines Heimkehrers, das für viele steht Dies ist die Geschichte eines Spdt- Reimkehrers, wie sie das Leben ge- schrieben hat. Es ist vielleicht ein de- sonders Rartes Schicksal, aber doch gibt es Tausende ähnliche Fälle, die auf der Skala der sozialen Not nur wenige Dringlichkeitsgrade tiefer rangieren. So mag sie, wenn auch nicht als allgemein- gültiges Beispiel, 830 doch zum Ver- ständnis dienen für die mitunter außer- ordentlich schwierige Lage, in die sich viele Heimkehrer heute gestellt sehen. Nennen wir den Mann, der da am 11. April dieses Jahres aus sowjetischer Kriegs- Zefangenschaft entlassen wurde, einmal Max Maier. Hier seine Geschichte: Die Wohnung von Max Maier in einem Ort vor den Toren unserer Stadt wurde beim Einmarsch der amerikanischen Trup- pen beschädigt. Nachdem sie einigermaßen zurechtgeflickt worden war, nahm sie der Hauseigentümer in Anspruch. Das war die Situation, die Maier antraf, als er in die Heimat zurückkehrte. Zunächst fand er einmal Unterschlupf del seinen Schwiegereltern. Er, seine Frau und seine drei Kinder im Alter von 11, 10 und 7 Jahren. Mit den Schwiegereltern und deren Kindern machten das zusammen neun Personen aus, die sich in eine Küche und zwei Zimmer teilten. Das ging nicht gut, konmte nicht gut gehen; Maier zog um. In einen Vorort von Mannheim. In eine Wohnung, die aus einer Küche und einem Zimmer besteht, in der bereits eine Frau mit drei Kindern lebte und auch noch lebt, zu- sammen mit Maiers. Doch wieder war es die gleiche Rechnung: fünf plus vier ist neun. Neun Personen: drei Erwachsene und sechs Kinder, in(einschl. Küche) zwei nur we- nige Quadratmeter großen, oder besser— kleinen Räumen. Drei Betten und ein Chaiselongue dienen als Schlafgelegenheit. Da es an Matratzen und Rösten fehlt, sind es eher Ungelegenheiten. Das ist die eine Seite, wohl die markan- teste. Aber das Bild hat noch andere, kaum weniger auffällige und akute Seiten. Da ist das liebe Geld, das nicht da ist. Max Maier leidet zudem an einer Rük- kenmarkerkrankung, und auch seine Frau ist gesundheitlich nicht in Ordnung. Maier erhält wöchentlich 17,50 DM Krankengeld. Dazu kommen noch monatlich 66 DM Wohl- fahrtsunterstützung für Frau und Kinder, macht zusammen rund 135 DM Gesamt- nettoeinkommen im Monat. Nicht verwun- derlich, dag Maier nicht die heute noch für Neubauwohnungen geltenden Mietsätze be- zahlen kann.„Wenn ich ein Schudenloch zustopfe, muß ich ein anderes aufreißen“, sagt er, der seinen eigenen Angaben nach von der Hand in den Mund leben muß. Man kann sich denken, daß Maier wicht besonders gut auf Behörden zu sprechen ist.„Manche Beamte scheinen sich gar nicht in unsere Notlage versetzen zu können“, meint er resigniert.„Ein gutes Wort zur rechten Zeit würde für manchen von uns eine Wohltat bedeuten.“ Hat er nicht recht damit? Es darf nicht zur Regel werden, was heute schon keine Ausnahme mehr ist: daß über dem Aus- maß der Not die Hilfeleistung für den ein- zelnen vernachlässigt wird. Die materielle, nicht zuletzt aber auch die moralische Hilfeleistung, die schon durch eine ver- ständnisvolle Begegnung gegeben werden kann. rob Raubüberfall auf Kinokusse In den späten Abendstunden des Diens- tag wurde ein Raubüberfall an der Kasse des Schloßfilmtheaters in Heidelberg ver- übt. Ein junger Mann drans mit vorgehal- tenem Revolver auf die Kassiererin ein, konnte ihr aber nur einen Teilbetrag der Tageseinnahme entwenden., der sich auf 169. DM belief. Einige beherzte Männer wandten sich sofort gegen den Räuber und verfolgten ihn auf der Flucht. In der Brun- nengasse und am Neckar gab der Täter vier Schüsse auf seine Verfolger ab. Auf der Flucht sprang er wenige Minuten nach der Tat in den Neckar und konnte, halb ohnmächtig vor Erschöpfung, am an- deren Ufer von der alarmierten Bevölke- rung in Empfang genommen werden. Als er aus dem Wasser gezogen wurde, erklärte der 28 Jahre alte Mann, der eine Wehr- machtsjacke trug und ohne festen Wohnsitz sein dürfte:„Laßt mich in Ruhe! Ich will nichts mehr machen. Ich habe den ganzen Dag noch nichts gegessen.“ Die Heidelberger Kriminalpolizei nahm den jungen Mann fest. 1 Wer gegen wen? Schuld en der ganzen Sache war eigent- uch die schöne Helena, die sich vor zwei Jahren für den einen entschied und den an- deren vergaß. Nur die Männer hatten sich nicht vergessen— und da lag des Pudels Kern. In dem Ehemann bohrte auch nach Zwei Jahren noch immer der Gedanke an die Vergangenheit“ seiner Frau, und als er auf dem nächtlichen Nachhausewege zum ersten Male wieder den Umweg machte und am Hause des ehemaligen Nebenbuhlers vorbei kam, fand er sich plötzlich in ein bluttriefendes Handgemenge verwickelt, aus dem er mit geknackten Rüppen und einem gebrochenen Schlüsselbein wieder hervor- Wankte in der traurigen Erkenntnis, nur den Bruder seines„Rivalen“ übel zugerichtet zu haben Vor Gericht erschien der verletzte Ehe- mann als vorwurfsvoller Zeuge; der Rivale, der keine Schrammen davongetragen und seinen Bruder erfolgreich verteidigt hatte saß auf der Anklagebank; weil nämlich der Staatsanwalt von der Annahme ausgegan- gen war, der Rivale sei der Angreifer ge, wesen. Vor Gericht gaben beide Beteiligten 80 unterschiedliche Versionen des Tatbestan- des an, daß alle Klarheit als restlos beseitigt angesehen werden mußte. Zwar behaup- tete der Staatsanwalt bis zum Schluß, der Rivale habe in Notwehr gehandelt und sei dabei zu weit gegangen, was nur mit einer Geldstrafe von 100, DM verbüßt werden könne. Doch das Gericht sprach den Angeklagten Frei. Weil nicht erwiesen sei, wer der An- greifer war. Und finsteren Blickes maßen sich die Rivalen i-tu. Wohin gehen wir? Donnerstag, 27. Juli: Amerikahaus 19.30 Uhr: Deutsche Vorlesung:„Die Glasmenagerie“ von Tennessee Willlams, Sprecherin: Lotte Ueberle- Doerner, Schauspielerin. Freitag, 28. Juli: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert am 200. Todestag von J. S. Bach: Kantate„Wacht auf, ruft uns die Stimme“. Wie wird das Wetter? Vereinzelt stärker bewölkt, gewittrig Vorhersage bis Freitag früh: Heiter bis wol- kig. Im Odenwald und Taubergebiet stärker bewölkt mit Temperaturen um 25, sonst bis 30 Grad ansteigend. Besonders nachmittags einzelne Gewitter und Schauern. Nachts lang- same Aufklarung mit Abkühlung auf 16 bis 18 Grad. Meist schwache Winde, überwiegend aus Südwest. Uebersicht: Ueber Norddeutschland und Nordfrankreich vordringende, etwas kühlere Kleine Beobachtung Es war in einer Bahn der Linje 16. Der Wagen gedrängt voll, die Luft zum Schnei- den dick, und es duftete nicht gerade nach Rosen. Die dicken Taschen der Hausfrauen versperrten den Weg— es war ein Som- mer- und Markttag. Doch plötzlich kam Bewegung in die apathisch Leidenden. Einige Frauen ließen vor Schreck die Einkaufstaschen los und kämpften gegen einen Ohnmachtsanfall. Was war geschehen 7 Ein junger Mann, der zwischen Platt- korm und Wageninnerem stand. hatte mit einem Male sein Gesicht zur Grimasse verzogen und begann hastig, seine Hose aufzuknöpfen. Ganz ungeniert. Die Ge- sichter der Mitfahrenden wurden immer röter. Nun griff der junge Mann mit schneller Hand dorthin, worauf mean sonst sitzt. Und mit triumphierender Miene 20 gen seine Finger eine Biene ans Tages licht und vor die Augen der erstaunten Mit- menschen. Ein befreiendes Gelächter er- schütterte daraufhin den Wagen. Denn es war nur eine Biene, die sein Hosenbein zum Ausflugsziel erkoren hatte ug. Das schöne Mannheim Foto: Tillmann-Matter Die große Erhalterin des biologischen Lebens— die Sonne— ist auch eine Künst- lerin. Im tausendfältigen Spiel mit Licht und Schatten läßt sie immer wieder neue, reis- volle Schönheiten entstehen und steigert eine schon vorhandene Schönheit zu erhöhter Wir- ung— geheimnisvolles Weben zwischen Natur und den Dingen, die der Mensch in schöpſe- rischen Stunden ersonnen hat. Dock im Unter- schied zum Menschen steht die Sonne erhaben uber Anerkennung oder Gleichgültigkeit, sie macht nicht aufmerksam auf sich— es bleibt uns Erdenbewohnern überlassen, ihr Spiel mit Licht und Schatten zu erkennen und zu wür- digen. Und unter den Menschen sind es nur wieder die mit offenem Auge und der Empfänglichkeit des Gemütes, deren Fuß stockt, wenn sis der Harmonie zwischen Kos- mos und der Welt, die wir uns selbst ge- schaffen haben, begegnen. Unser heute gezeigtes Foto wurde am Portal der Jesuitenkirche aufgenommen. gn Cymnasiales Sportiest mit guten Leistungen „Oberste Ziele des Schulsportes: Beitrag der körperlichen Ausbildung, zusammenlau- fend mit der Wissens ausbildung, zur Erreichung des alten, neuen griechischen Bildungsideals der Harmonie von Geist und Körper. Vom Sport her charakterliche Beeinflussung und Erziehung zum Sportsmann, zum fair play. Vor dem Sieg die sportliche Gesinnung. Keine Ueberbetonung der Leistung und des Rekordes, vor allem Freude und Erholung.“ Mit diesen Worten charakterisierte Assessor Rohr beim Schulsportfest des Lessing-Real- gymnasiums die Grundgedanken des heuti- gen Schulsportes. Fußball, Handball, Hockey, Leichtathle- tik, Schwimmen, Turnen, Boxen, Tischtennis und Wandern sind in dem Gymnasium die einzelnen Sparten sportlicher Betätigung. Freiwillige Rundenspiele außerhalb des offi- ziellen Sportplanes zeugen von der Lust und Liebe der Schüler zum Sport. Den Höhepunkt sportlicher Jahresarbeit bildete das Schulsportfest, das gestern auf dem MTG-Platze begann. Von Ass. Rohr gut aufgezogen, rollte in zwei Stunden ein Programm ab, das einen Querschnitt durch den gesamten Sportbetrieb der Schule ver- mittelte. Mit dem Ausschnitt aus einer Sportstunde begann es, dann folgten leicht- athletische Konkurrenzen, Spiele, Boxen und als Clou eine Staffel des Lessing-Realgym- masiums, des Gymnasiums und des Tulla- Realgyrmasiums, die in dieser Reihenfolge entschieden wurde. Ueberraschend gute Lei- stungen der Einzelkonkurrenzen bewiesen, daß bei einer erfolgreichen Breitenarbeit auch stets gute Spitzenleistungen entstehen. Die Ergebnisse des ersten Tages: 100 m: 1. Buttmann(U IIc) in 11.53; 2. Kuhn(U 1b) in 11,7; 3. Speckmeier(U IIIc) in 12,0; 400 m: 1. Lichtner(U IIa) in 55.6; 2. Klein(U IIb) in 57.1; 1000 m: 1. Kuhn(U Ib) in 251.8; 2. Klein (U IId) in 2:52.8; 3. Hecker(U Ie) in 3:00.7; 110 m Hürden(5 Hürden): 1. Lichtner(U Ha) in 15.4; 2. Hessenauer(O IIIb) in 16.4; 3. Klein (U IIb) in 17.0; Speerwerfen: 1. Mildenberger (U IIIa) 45 m 2. Buttmann(U IIc) 42,5 m; 3. Hetzler(O IIb) 41,30 m; 10 50 m für Quinta: 1. Va in 116.2; 2. Vb in 117.3; 3. Ve in 117.9; 10* 100 m für Quarta: 1. IVe in 221.4; 2. Vd in 2:23; 3. IVa in 2: 25.2; 4“ 100 m für Ober- stufe: 1. Untersekunda in 48.9; 2. Untertertia in 49.6; 3. Obertertia in 50.2; Schulstaffel(Sexta- Prima): 1. Lessing- Realgymnasium; 2. Gymna- sium; 3. Tulla- Realgymnasium; Boxen: Spatz IVb) Punktsieger gegen Gasstätter(Iv) Espenner(IVb) gegen Fichter(IVd) unentschie- den; Alles(U Ha) Sieger durch technisches Ko 1. Runde gegen Basel(U IIa); Fußball: Unter- tertia— Quarta 1:0; Handball: Tertia— Unter- sekunda 6:2; Hockey: A-Mannschaft B- Mannschaft 1:0. ö n Statt FD- und Eilzügen künftig Schnell-Triebwugen Das große Triebwagenprogramm der Bundesbahn Der FD-Zug wird bald der Vergangen- heit angehören, da er künftig nur noch auf den internationalen Durchgangsverbindun- gen und auch dort nur mit Rücksicht auf die Zusammenarbeit mit den anderen Bahn- verwaltungen gefahren werden soll. Ihn löst im innerdeutschen Verkehr des Jahres 1951 der Schnelltriebwagen ab, der die II. Klasse führt und bei dem in Zukunft auch der FD-Zuschlag fortfällt. Für das kommende Jahr wurden zwölf Schnelltriebwagen in Auftrag gegeben. Neun vorhandene Wagen alter Bauart werden wiederhergestellt. Da- durch können vierzehn Einheiten in den Planverkehr eingestellt werden, während die restlichen sieben die notwendige Be- triebsreserve bilden. Als neue Triebwagenverbindungen sind geplant: drei Treibwagenläufe Hannover- Köln, von denen einer bis Braunschweig durchgeführt wird, zwei Verbindungen Hamburg-München, die mit den Triebwagen läufen Bremen-Hannover-Frankfurt-Basel in Verbindung stehen, und weiter dle Strecken Hagen-Wuppertal-Köln-Frankfurt- Regensburg und Dortmund-Essen-Köln- Mannheim-Stuttgart-München, die auf den Rheinstrecken mit den Wagen Köln- Basel gekoppelt gefahren werden. Die Triebwagenläufe Frankfurt-Köln- Dortmund bleiben bestehen, Dazu kommen die Strek- ken Frankfurt-Stuttgart-München. Die Triebwagen verbindungen Köln-Essen-Bre- men- Hamburg und Köln- Wuppertal-Hamm- Hannover kreuzen sich in Hamm. Den Eilzugverkehr wird künftig der neue Städteschnellverkehr ersetzen, der zahl- reiche Verbindungen zwischen Hauptver- kehrspunkten bringt und zuschlagfrei durch- geführt wird. Selbst für die Nebenstrecken sind solche Verbindungen vorgesehen, um diese an die Hauptstrecken anzuschließen. Auch hier werden die Reisegeschwindigkel. ten beträchtlich gesteigert, wenn die ent- sprechenden Sicherheitsvorkehrungen ge. schaffen worden sind. Außer den Triebwa⸗ gen sollen dabei in erhöhtem Umfang Schie- nenomnibusse Verwendung finden, die in den Bezirken der Bundesbahndirektionen Hamburg und Augsburg versuchsweise fah. ren und sich gut bewährt haben. Die Triebwagen des Fernverkehrs erhal- ten an den Enden Drehtüren, während bel den Fahrzeugen des Städteschnellverkehn der Einstieg in der Mitte vorgesehen ist. Die Wagen erhalten einen Mittelgang mit je zwei Plätzen auf jeder Seite. Während heute nur 7000 Triebwagenkilometer ge- zahren werden, wird diese Zahl im kom- menden Jahr auf 17 000 bis 18 000 zeigen. Die Tages-D-Züge sollen in ihrer Belastung herabgesetzt und dadurch ebenfalls be- schleunigt werden. Die Bundesbahn hofft, dem Verkehr des neuen Jahres durch diese einschneidenden Maßnahmen nicht nur ein neues Gesicht zu geben, sondern dem Schie. nenverkehr durch die Gewährung bedeu- tender Vorteile in bezug auf Schnelligkeit und Komfort für die Reisenden neue Im- pulse zu schaffen. 3. Kurze„MM“-Meldungen Erleichtert nach Oesterreich. Die Indu- strie- und Handelskammer Mannheim teilt mit, daß es möglich ist, ab sofort bis zum 13. August über Lindau nach Osterreich zum Besuch der Festspiele Bregenz oder der Dornbirner Export- und Musterschau nur unter Vorlage einer bei der Industrie- und Handelskammer Mannheim erhältlichen Einladung und der deutschen Kennkarte einzureisen. Nähere Auskünfte bei der Kammer in L 4, 15, Zimmer 13. Sommerfest der Hundesportler. Der Verein für Deutsche Schäferhunde, Mann- heim-Rheinau, gibt am 29., 30. und 381. Juli auf dem Uebungsplatz am Pfingstberg- weiher ein Sommernachtfest mit Vorfüh- rungen des Deutschen Schäferhundes als Gebrauchs- und Schutzhund. Das Pro- gramm sieht Gesangseinlagen, Schuhplatt- ler und sonstige Unterhaltungen vor. Die Bevölkerung ist eingeladen. Wir gratulieren! Elise Hofmann, Mann- helm- Rheinau, Zündholzfabrik. begeht ihren 77. Geburtstag. Johanna Creutz. geb. Weber, Mannheim, Erlenstraße 20. vollendet das 83. Lebensjahr. Aus dem Polizeibericht Zwel Verkehrsunfälle— sechs Verletzte. Beim Einbiegen von der Neustadter Straße in die Manffheimer Straße stieß ein Per- sonienkraftwagen mit einer auf der Mann- heimer Straße in Richtung Käfertal fahren- den Zugmaschine zusammen. Der Zuammen- stoß war derart heftig, daß der Pkw. um- flel und der Fahrer sowie drei Familienan- gehörige verletzt wurden. Mit einem vor- überkommenden amerikanischen Fahrzeug wurden die vier Verletzten ins Städtische Krankenhaus gebracht. Erfreulicherweise konnten alle Beteiligten, bis auf die Frau des Fahrers, nach Anlegung eines Notver- bandes wieder entlassen werden. Der Per- sohenkraftwagen wurde bei dem Zusam- menstoß schwer beschädigt und mußte ab- geschleppt werden. An der Straßenkreu- zung R 5/8 6 kam es ebenfalls zwischen einem Pkw. und einem Lieferwagen zu Moderne Form des Diebstahls: dus„Autospringen“ Der erste Prozeß gegen motorisierte Autospringer in Mannheim In drei Wochen etwa wird sich das Mann- heimer Landgericht mit einer sechsköpfigen Bande von Autospringern, die lange Zeit die Autobahn um Mannheim unsicher mach- ten, zu beschäftigen haben. Die Anklage- schrift ist bereits abgefaßt. „Autospringer“— das ist ein neues Wort in unserem Sprachschatz. Was tun Auto- springer? Noch hat das Gericht sich die Art Verdrängt dus Vordach die Markise? Immer häufiger taucht das feste Vordach im Stadtbild auf In immer stärkerem Maße beherrscht das über dem Ladengeschoß in die Straße hineinragende Vordach das Bild unserer Hauptkaufstraßen. Wer heute durch die Planken und die Breite Straße geht, wan- delt schon unter so manchem dieser moder- nen Sonnen- und Regenschirme des Einzel- handels und der Kaufhäuser. Die starke Anwendung des Vordachbaus ist in Mann- heim im wesentlichen eine Nachkriegser- scheinung, die jedoch nicht städtebaulich bedingt ist, wie etwa der vereinzelte Bau von Kolonaden bei geplanten Straßenver- breiterungen. Das Vordach wurde auch nicht Aus architektonischen, sondern aus Zweck- mägßigkeitsgründen geboren. Es hat seinen Vorläufer in der Markise, dem Sonnen- schutzdach aus Leinen, das sich ja im Som- mer einst über fast jedem Schaufenster ausbreitete und den Straßen ein farben- frohes Bid gab. Mit dem modernen Vordach werden aber gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen; es schützt die Schaufen- Luft mit stärkerer Bewölkung und zeitweisen sterauslagen vor der Sonne, die Passanten Regenfällen erreicht knapp auch die nördlichen Bezirke von Nordbaden. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 26. Juli: Maxau 392(—), Mannheim 232(—), Worms 162(— 3), Caub 158(— 6). vor Regen und bietet darüber hinaus dem Einzelhandel noch ein werbetechnisches Hilfsmittel. Als ein Kaufhaus in diesem Jahre als erstes Unternehmen in Mannheim Gedoch nicht als erstes in Deutschand) ein lang- gestrecktes und imposantes Vordach fertig- stellte, wurde damit ein fast einjähriger Krieg um die behördliche Genehmigung dazu beendet, denn amtlich war man in Mannheim zunächst keineswegs vordachbe- geistert. Die Nachfolger hatten es dann aber leichter, In den Planken errichteten zwei Firmen ihre Neubauten gleich mit festen Vordächern. Auch die neuen„Planken Lichtspiele“ sollen ein weit vorspringendes Vordach erhalten. Für Theater- und Kinoeingänge wurde diese Bauweise übrigens schon in früheren Zeiten häufig angewendet. Auch unser „National-Theater“ besitzt zum Beispiel ein Vordach. In kurzer Zeit werden in der Breiten Straße nun noch zwei weitere Bauten mit Vordächern fertiggestellt sein. Der Einzelhandel hat offensichlich Ge- schmack an dieser Bauweise gefunden. Das Publikum auch, und es ist nicht ausge- schlossen, daß das moderne Vordach einmal im Straßenbild dominiert an Stelle der Markise. Es scheint, als ob hier wieder ein- mal der Anstoß, von der die Architektur bereits so häufig befruchtenden Wirtschaft ausgegangen ist.—8 Mmres Vorgehens nicht in natura vorführen lassen, und über Einzelheiten dieser Art von Diebstahl dürften selbst auf seiten des Ge- richts noch einige Unklarheiten herrschen. Fest steht jedenfalls, daß die sechsköp- nge Gruppe teils zu dritt und viert, selten aber gemeinsam vorgegangen ist. Mit Last- wagen oder Personenwagen, die durchweg aus eigenem Besitz der Bande stammten, verfolgten sie beladene Lastwagen auf der Autobahn. Selbst bei sehr hoher Geschwin- digkeit wechselten sie in voller Fahrt vom eigenen Fahrzeug springend auf den Last- Wagen über, um diesen zu„entladen“ und die Beute in den eigenen Wagen, der dicht folgte, zurückzuwerfen. Die nichtsahnenden Fahrer der Lastwagen fuhren friedlich ihrem Ziele zu, während die Autospringer nach„getaner Arbeit“ wieder in den eige- nen Wagen über wechselten. Dies war eine Art des Vorgehens der Bande, der Erste Staatsanwalt hält aber auch andere Versionen für möglich. Allem Anschein nach ist das Autospringen nicht nur in der Gegend von Mannheim verübt worden. Der Erste Staatsanwalt berichtet von fünf verschiedenen Bezirken, die im Bundesgebiet festgestellt werden konnten. Meist handelt es sich dabei um Gruppen, die aus fünf bis sechs jungen Leuten be- stehen. In Köln wurde eine von ihnen vor kurzen bereits abgeurteilt, eine andere vor der Großen Strafkammer in Karlsruhe. Ihr „Arbeitsgebiet“ soll sich bis nach Geislingen erstreckt haben. Auch aus der Gegend von Siegen und aus dem Maingebiet bei Würz- burg wurde von der umfangreichen Tätig- keit verschiedener Gruppen von Autosprin- gern berichtet. Es handelt sich— wie der Erste Staatsanwalt dazu mitteilt— um Gruppen, die ohne irgend einen Zusam- menhang arbeiten, bzw. gearbeitet haben und bei ihrer Tätigkeit anscheinend auf ganz verschiedene Art vorgehen. i-tu. einem Zusammenstoß. Die beiden Insassen des Liefer wagens, der sofort durch die Wucht des Aufpralls umstürzte, erlitten Schnittwunden und Prellungen. Der Liefer- wagen wurde stark beschädigt. Diebesbande festgenommen. Recht erfolg. reich arbeitete eine Diebesbande, die im Laufe von rund drei Monaten nicht weniger als 18 Einbrüche und Diebstähle beging. Unter dem gestohlenen Gut befanden sich fünf Fahrräder, fünf Motorräder, ein Radio- apparat, Kleidungsstücke, Rauchwaren usw. Der Kriminalpolizei gelang es jetzt, nicht nur sämtliche Täter ausfindig zu machen und festzunehmen, sondern darüber hinaus auch Diebesgut im Werte von etwa 5500 DM sicherzustellen. Aus Briefen an den„Morgen“ Aenne Be N Schulschluß und Lehrbeginn Ein Tell der Mannheimer Firmen hat sich dem veränderten Schulschluß angepaßt und den Eintrittstermin auf 15. August oder 1. Septem- ber 1950 verlegt. Andere Firmen dagegen erwarten jhre Lehrlinge am 1. August 1050, Haben diese Schulentlassenen kein Recht aul Ferien? Dürften nicht ausgeruhte Lehrlinge ihrem Lehrherrn mehr Freude bereiten als ab- gespannte? E. F., Mannheim Neubebauung der Neckarstadt- West? Zu dieser Veröffentlichung in Nr. 153 lellt der Leiter des Badischen Bezirksamts mit: Das Grundstück, auf dem der Häuserblock an der Erlenstraße erbaut wird, ist Domänen- ärar und deshalb für die Erbauung dieses Wohnungsblockes gewählt worden. Nebenbel bemerkt werden diese neuen Wohnungen nicht nur Staatsbeamten, sondern Staatsbediensteten jeder Art zugeteilt. Die Wahl des Bauplatzes und die Art der Bebauung wurde im Einver- nehmen mit dem Städt. Hochbauamt festgelegt Der im„Mannheimer Morgen“ vom 17, Jun 1950 gezeigte Bebauungsplan sieht auf diesem Grundstück zwar die gewählte Bebauung noh nicht vor, jedoch war nach Auskunft der Stadt. plan nie ein regelrechter Park auf diesem Grundstück vorgesehen. Der Baublock nimmt ungefähr die Bauhöhe des nebenan stehenden Gagfa-Wohnblocke aut(das Gesims des Neubaues liegt ein weng tiefer) und dürfte also damit die Front des Gagfa- Blockes setzen. Auf dem Bauplatz soll Übrigens nur 10 weiterer fünfstöckiger Baublock gleichlauf zum jetzt erstellten am Westrande des Grund“ stückes erbaut worden. 80 daß an dieser Stelle die Bebauung genügend aufgelockert sein wird. Vernachlässigte Viehzucht Aus Kreisen der Landwirte in Käfer werden in letzter Zeit immer mehr Klagen uber die Zustände in der öffentlichen Köranstalt a der Ladenburger Straße. Seit dem Auska eines Bullen ist die Anstalt lediglich auf l. einziges dreijähriges Tier angewiesen, das Anforderungen nur noch zum Teil genügen g kann. Die Landwirte, die durchweg auf eigen Aufzucht angewiesen sind, sind gezwungen, iu Niere mehrere Male zu führen, auch dann noch in vielen Fällen ohne Erfolg. Der Verwalle ist gezwungen, die Landwirte oftmals zurud, zuweisen. Man erblickt in diesem LUebelst eine große Gefahr kür die Aufzucht des Mich. viehbestandes, ganz abgesehen von den wol materiellen und wirtschaftlichen Schäden. 4 sich nach vielen Seiten hin auswirken, Landwirte sipd bierüber begreiflicherwelse u gehalten und erwarten, daß sich, verantwor“ tungsbewußte Persönlichkeiten an den m gebenden Stellen um die Angelegenheit kum M. M., Köter mern und für Abhilfe sorgen. Klein oder groß? Jeden Morgen vor der Haupt verkehrt läßt man die kleinsten Omnibusse, und mittas“ wenn nur ungefähr fünf Personen darin 51 die größten fahren, Ich habe mir wie e andere eine Monatskarte für 5.— DM geka aber da der Omnibus jedesmal, weil voll war, durchfährt, muß ich immer 9 20 Pt extra bezahlen. Das sind un nb tit Unkosten. Ich schreibe dies nicht nur in nem Interesse, sondern im Namen vieler, vielleicht dasselbe denken. möglich, daß man in der Hauptverkehrszeit „ET 6BSren“ Omnibusse fahren läßt! H. G., Almenbe in der richtigen Höhe fort N Die Fläche dazwischen wird Grünfläche mit Baumpflanzung werden er 10 Wieder % Ist es denn nt . . mode Glas denn Kon! Elege trifft liche Wicke nen aller Ganz Uch; De nicht passa stellu Texti zügig vor v deuts. ökfnun len Dies Festre Ge Oberb 1 Dr. R präsid strie- den V des, L wWillko dem rer A Bauvo Schmi tern Schick N 8 t. Für reic at Sage . F. 86 der Ma e Nach Ratsc innige treue: 4 völlig Heim. Man Pozzis Im Ne Beerd 11.30 f 1 Hohl! Hohl. Ansel Schw Zwisc in! preise U Haupt: —ͤ—— von he uma Nasen heidesht Origine Mann . W n Rien Duukhgh v. d. V 105 Kalt Origine Prelswt Amden fenen aeg altere Thani] Ant ks ee 1 Cungb Straßze Rhei mit end ge. om- Zen. bung okt, liese ein Bie- eu- Kelt Im- Sen die itten er. olg liger ing. dio- Usw. Ucht chen aus * 178/ Donnerstag. 27. Juli 1950 LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ 9 Seite? Taufhof eröffnete Gluspussuge und zweites Stockwerk OB Bauer:„Ludwigshafen braucht Unternehmer- Initiative“ Ludwigshafens City besitzt seit Dienstag einen neuen Anziehungspunkt. Diesen Aus- druck darf man wohl für die mit allen modernen technischen Raffinessen erstellte Glaspassage des Kaufhofes anwenden, denn sie hat weit und breit kaum einen Konkurrenten, der sie an Vornehmheit und Eleganz wie auch an Formschönheit über- trifkt. Hier wurden neuzeitliche städtebau- liche Gedankengänge zu einer Form ent- wickelt, die man als wegbereitend bezeich- nen darf. Unter bewußter Berücksichtigung aller werbetechmischen Faktoren wirkt diese Ganzglas-Passage absolut selbstverständ- Uch; als Teil eines Ganzen. Doch der Kaufhof beging am Dienstag nicht nur die Einweihung seiner Glas- passage, sondern auch die der Wiederher- stellung des ersten Obergeschosses als Textiletage. Der„MM“ hat über den groß- zügigen Ausbau dieses Stockwerkes bereits vor wenigen Tagen berichtet. Für die West- deutsche Kaufhof-AG bedeutete diese Er- öktnungsfeier einen neuen, bedeutungsvol- len Abschnitt in ihrer Firmengeschichte. Dies brachten nicht nur die zahlreichen Festreden zum Ausdruck. Geschäftsführer Erwin Hübner konnte Oberbürgermeister Bauer, Bürgermeister Dr. Reichert, Polizeipräsident Stallmann, Dr. Reiling als Vertreter des Regierungs- präsidenten, den Vizepräsidenten der Indu- strie- und Handelskammer Pfalz, Pallmann, den Vorsitzenden des Einzelhandelsverban- des, Demuth, sowie zahlreiche andere Gäste willkommen heißen. Er dankte vor allem dem bisherigen langjährigen Geschäftsfüh- rer Alfons Sander, dem Wegbereiter dieses Bauvorhabens, wie auch den Architekten Schmitt und Blaumer und den Mitarbei- tern Prof. Dr. Wunderlich und Architekt Schicketanz für ihre vorbildlichen Leistun- gen und betonte, dag die Kaufhof AG nach wie vor„den Kunden als König“ in ihrem Hause ansehen werde. Auch Betriebsratsvorsitzender Löbler und MdL Heller schlossen sich im Namen der Gefolgschaft sowie der am Bau beteiligten Handwerker diesem Dank an. Oberbürger- meister Bauer sprach dem Geschaf fenen seine uneingeschränkte Anerkennung aus. Mit dem Kaufhof-Ausbau habe Ludwigs hafen einen neuen Mittel- und Anzie- Westdeutsche hungspunkt erhalten, der auch für die Stadt eine besondere Bedeutung gewinne. Ludwigshafen benötige eine solche Unternehmer-Initiative, um wieder 2 einem kraftvollen Wirtschaftsgefüge zu werden. Vorstandsmitglied der Westdeutschen Kaufhof-Ad Dr. Klonz widmete vor allem dem scheidenden Geschäftsführer Alfons Sander, der mit anderen Aufgaben betraut werde, Worte des Dankes und der Aner- kennung und gab bekannt, daß die West- deutsche Kaufhof-Ad am gleichen Tage noch die Eröffnung ihrer Hauser in Hanau und Kassel begehe. Bff. Gewerkschuftsbeschlüsse zur Frage der Preisentwicklung Am Mittwochnachmittag tagte der Kreis- ausschuß Ludwigshafen des Deutschen Ge- werkschaftsbundes mit den Vorständen der einzelnen Industriegewerkschaften. An der Sitzung nahm außerdem der Kreisausschuß- vorsitzende Schweizer als Vertreter der Mannheimer Gewerkschaften teil. Unklar heiten über die Betriebsrätevollversamm- lung des Vortages wurden in jeder Hinsicht gründlich beseitigt. Auf die Preisfrage ein- gehend, äußerten sich die einzelnen ver- treter der Industriegewerkschaften zu der Situation, wie sie durch den Düsseldorfer Beschluß des Bundesvorstandes der deut- schen Gewerkschaften jetzt entstanden ist. Einige der Gewerkschaftsvertreter machten keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung. Dem- gegenüber vertraten volks wirtschaftlich weitblickende Funktionäre, unter ihnen der Mannheimer Kreisausschuß vorsitzende Schweitzer, sowie Heßler, Ludwigshafen, die Auffassung, daß es der Gewerkschaft nur schaden könne, wenn sie sich durch unüberlegte, noch dazu verzettelte Gewalt aktionen der nun einmal vom Volke ge- wählten, also legitimen Regierung gegen- über außerhalb der Gesetze stelle, Der machtvoll geführte Gegenangriff der Ge- werkschaften müsse vielmehr 80 geführt werden, daß seine Auswirkungen die für die Preiserhöhung verantwortliche Regie- rung auch wirklich treffen. Deshalb wurde der Beschluß gefaßt, bei weiter steigenden Preisen mit allen Mitteln allgemeine Lohn- bewegungen in Gang zu bringen. Es wurde ferner beschlossen, daß die Ortskartelle der Gewerkschaften von Mannheim und Lud wigshafen in dieser Frage einmütig vor- gehen. Eine erste gemeinsame Sitzung wurde für kommenden Montag in Aussicht genommen.-kloth Kalk braucht der Boden Die Landwirtschaftskammer Pfalz teilt mit: Die auffallend geringe Kalkdüngung gibt zu schweren Bedenken Anlaß. Die bis- her vorliegenden Ergebnisse der Boden- untersuchungen in der Pfalz lassen erken- nen, daß die meisten Böden als kalkbedürf- tig bezeichnet werden müssen. Die bis- her gegebenen Mengen decken bei weitem nicht den durch die Ernte verursachten Kalkentzug. auf die Vorderpfalz ausstrahlen werde und dadurch Reinhold kämpfte mit seinem„Ich“ Exst siegte er— dann aber das Böse Reinhold war weder rein noch hold. Denn seit dem Jahre 1946 beschmutzte er seine vormals weiße Weste immer mehr mit Unterschlagungen sowie leichten und schweren Diebstählen, bis ihm im vergan- genen Jahr wegen Landstreicherei das Offenburger Amtsgericht für zwei Monate ein festes Standquartier zuwies. Anschlie- hend wurde er„Gastbürger“ Ludwigs- hafens. Die Arbeitsaussichten waren schlecht, und Reinhold lag sowohl mit sei- nem Geldbeutel als auch mit seinem Zimmervermieter arg in Fehde. Wie 80 oft in solchen Fällen rutschte Reinhold erneut von der Böschung des geraden Lebens- Weges und schlug krumme Pfade ein, die schließlich im Gefängnis mündeten. Stand da doch am 18. April ein fast nagel- neues Standard- Herrenfahrrad in der Ab- stellbox des Städt. Krankenhauses. Ein kühner Griff, fünf Minuten Angst und Reinhold steuerte die Tretmaschine heim- wärts. Doch verbrachte Reinhold, von Ge- wissensbissen geplagt die Nacht und faßte den heroischen Entschluß, das Fahrrad an Ort und Stelle zurückzubringen. Das tat er auch und der rechtmäßige Besitzer wunderte und freute sich zugleich. Reinhold indessen aber kämpfte nochmals in seinem dunklen Drang mit seinem besseren Selbst, bis sein Ich unter dem Flankendruck seiner Miet- schulden den wenig glorreichen Sieg davon- trug. Kurz gesagt: Reinhold war sich des Guten gar nicht mehr bewußt und holte sich zum zweitenmal das Standard-Rad. Als Pfand für seine Schulden, bis er Ar- beit gefunden habe, so sagte er vor Ge- richt. Obwohl der Anklagevertreter mildernde Umstände gegeben sah, beantragte er für zwei Diebstähle im Rückfall eine Gefäng- nisstrafe von einem Jahr und sechs Mona- ten, die der Richter in seinem Urteil auf zwölf Monate festsetzte.-Atzl Ein neues Fachgeschäft in der Bismarckstraße In Zukunft wird so manche Mutter ihren Sprößling nur mit Mühe an der Bismarck straße 112 vorüberlotsen können, denn gar zu verlockend liegen Spielwaren aller Art in den beiden großen Schaufenstern, die dem Spielwarenfachgeschäft Hofmann& Schmitt gehören. Die Firma, die 1933 in Limburgerhof gegründet wurde, hatte durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre einen starken Verlust durch den Wegfall der Ost- gebiete, die als Abnehmer ein wichtiger Faktor waren, Auch die Beziehungen zum Ausland können erst langsam wieder ange- knüpft werden. Um diesen Ausfall etwas auszugleichen, erwarb die Firma im Sep- tember 1949 das Grundstück in der Bis- marckstraße 112 und führte den Neubau aus. Von den rund 450 Quadratmetern, die das Grundstück umfaßt, sind 100 Quadrat- meter reine Verkaufsfläche. Im unteren Ver- kaufsraum sitzen in großen Regalen Gum- mi- Elefanten und Seelöwen und warten auf ihre kleinen Besitzer, um gerade noch rechtzeitig den Ludwigshafener Badebetrieb mitzuerleben. Daneben gibt es Bilderbücher, Spiele, Puppen. kurz alles, was ein Kind glücklich machen kann. Im oberen Raum ist alles zu finden, was die Bastler interessiert. Auch Puppenwagen, Sport- und Kinder- wagen warten auf die kleinen und großen Mütter. Interessant ist vielleicht noch zu wissen, daß Hofmann& Schmitt seit dem Jahre 1939 im Besitz des Verlages der Mün- chener Vorlagen(für Laubsägearbeiten) ist und über 2000 Vorlagenummern vorhanden sind. Statt Karten! Mannheim(Mittelstraße 8), Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde heute mein innigstgeliebter Mann, treuer Vater, Herr Alfred Boeckh völlig unerwartet in die obere Heimat heimgerufen. Mannheim, 28. 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Allen Hemmmnissen zum Trotz hat sich das Tempo des Wieder- aufbaus auch bei uns erheblich beschleunigt, und selbst am Friedrichsplatz geht es verhältnismäßig rasch voran. de Schäden am Wasserturm— dem über die Ruinen hinweg vorerst noch weithin sichtbaren Wahrzeichen unserer Stadt einigermaßen behoben und die gärtnerischen Anlagen in fast alter Schörheit erstanden sind, um die uns schon so mancher Fremde beneidete, bleibt es in erster Linie der Privatinitiative vorbehalten, das Begonnene zu vollenden und hier wieder ein Repräsentationszentrum erstehen zu lassen, das seiner Tradition würdig ist. Diesem umfassenden Zweck dienen auch die sonst nicht gar so weitgehenden Bauvorschriften seitens der Stadt, die sich hier . sogar auf Höhe und Gestaltung der Gesamtbauten, einzelner Stockwerke, der Schaufenster usw. erstrecken. Derm der lel- ren, Was nur immer zu bewahren ging. Und dazu bot trotz der nur traurigen Ueberbleibsel aus den Bombennächten der Kriegs- zelt das Stehengebliebene noch genügend Ansatzpunkte, um Zwischen Rosengarten und Kunsthalle eine Restauration— wenn auch mit einigen geringfügigen Abänderungen— zu S0 ist auch in dem ersten hier wiedererstandenen Gebàude- unplex, um Anschluß an den Rosengarten, zwischen Strese- mann- und Elisabethstraße, diese architektonische Einheit der Gesamtgestaltung des Friedrichsplatzes gewahrt. Der rote Sand- stein leuchtet wieder über dem Grün der Anlagen, und die Nachdem tende Gedanke war, an den Blickpunkten der Stadt zu bewah- Friedrichsplatz wieder Reprãsentationszentrum f Die Baulüdcen zwischen Rosengarten und Kunsthalle schließen sich allmählich MM-Foto: Leix beauft man ccheite . stellur unmos Arkaden schließen harmonisch ab, was Laubengänge und de Die Rund der Bäume beginnen. Schaft Arbeit Die Häuser am Friedrichsplatz Nummer 9, 11 und 13 gehören 1 9 der Bayerischen Versicherungsbank, Generaldirektion München kutler — einer Tochterfirma der 1889 gegründeten Allianz Versiche.. Finieu rungs-AG.— die im ersten Stockwerk des Hauses Nummer?“ 11255 ihre Filialdirektion und Geschäftsstelle Marmheim und Nord- groß v baden unterhält. Der übrige Raum umfaßt dreißig Drei- und Die Vierzimmer wohnungen, womit die Gesellschaft einen Beitrag. 98 zur Behebung der katastrophalen Wohnungsnot unserer Stadt dung N zu leisten wünschte. Im Erdgeschoß befinden sich dazu ft 1 5 Ladengeschäfte. Nieder Der Aufbau, der bereits im Frühsommer des Jahres 1943 1 begonnen wurde, litt zunächst unter den bekannten Schwierig. kür die keiten der Materialbeschaffung, konnte aber nach der Wäb. 1 rungsumstellung rasch vorangetrieben werden, 80 daß in vor- Grunde bildlichem Zusammenwirken von Baumeister und Handwerken beassune ein repräsentatives Gemeinschaftswerk entstand. N aner Hervorragenden Anteil an dem Aufbau haben ferner ü Architekt Müller, der die Häuser 9 und 11 gestaltete, und Architekt Streib, der für das Haus Nummer 13 verantwortlich zeichnet. Mit diesem Beginnen darf man wohl die Hoffnung 1 verbinden, daß auch die übrigen Lücken in nicht allzu ferner Zeit geschlossen werden, auf daß man mit Recht sagen kann, Mannheim sei wieder schöner geworden. i Robert Streib Architekt Eschkopfstraße 1 Telefon: 4 21 04 Bauleitung und Planfertigung für slock 13 leon. 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Voltastroßze 30 fernrof 70! 5 17²⸗ 5 — ören Vor- Tner tlic ner 11 — 1 —— Nr. 172/ Donnerstag, 27. Juli 1930 Produktivität verbessern oder Worte wechseln Man braucht nur Experten damit zu beauftragen, einen Plan vorzubereiten und man wird überzeugt sein. daß nichts Ge- scheiteres dabei herauskommt als die Fest- stellung, daß die Erreichung des Endzweckes unmöglich sei. Die Experten der Arbeit und der Wirt- schaft— d. h. die Gewerkschaften und die Arbeitgeberverbände— haben sich zusam- mengesetzt und über die Formulierung des Dlitbestimmungsrechtes lang und breit dis- kutiert, ohne zu einer grundsätzlichen Einigung kommen zu können, weil die Ge- gensätzlichkeit in den Ausgangspunkten, von denen aus beide Sozialpatner starteten, zu groß War. Die Arbeitgeber bewiesen ein rührendes Interesse an dem Schutz ges Arbeitereigen- tums indem sie eine paritätische Entschei- dung von Unternehmern und Arbeitnehmern über die Verwendung von Kapitalien ab- lehnten, die in Arbeiter-Betriebssparkassen Niederschlag gefunden haben. Auf der anderen Seite haben die Ge- werkschaften dem Privateigentum als einem kür die Mitbestimmungsdiskussion unerheb- lichem Moment wenig Beachtung gewidmet. Sie erklärten sich zwar nicht gegen den Grundsatz des Privateigentums. der ja ver- fassungsmäßig verankert ist. stellten aber in ihren Forderungen und Wünschen zu- mindest dem Privateigentum im Unterneh- men die Arbeit als gleichberechtigt gegen- über. Mit vielem Getöse scheint die Unterhal- tung auseinandergegangen zu sein, denn die Gewerkschaften drohten vor einigen Tagen, ihre Forderungen mit allen ihnen zur Ver- fügung stehenden Machtmitteln durchsetzen zu wollen, und die Arbeitgeber— verwun⸗ dert über das plötzliche Temperament ihrer Verhandlungspartner— fanden es notwendig, die Oeffentlichkeit über ihren Standpunkt zu informieren. Bei nüchterner, neutraler Beobachtung dleses Geschehens fällt auf, daß der Mei- nungsaustausch über die zu schaffende Verfassung der Arbeit kein für gegenwärtige Zeitläufte aktuelles und konkretes Ziel verfolgt. Während die Arbeitgeber lediglich ihre Machtposition nicht allzusehr eingeschränkt haben wollen, sind die Arbeitnehmer— d. h. die Gewerk- schaften— daran interessiert. den Arbeitern nach Möglichkeit ein Optimum an Macht zu gewährleisten. Es kann jedoch in dem ganzen Streben der dauernde Kampf um die Macht oder um die Beibehaltung der Macht nie zu einer befriedigenden Lösung führen. Ziel beider Verhandlungspartner müßte eigentlich sein, alles daran zu setzen, die Produktivität der Wirtschaft zu ver- mehren und über eine solche Vermehrung au einer Verbesserung der sozialen Lage der Arbeitnehmer zu gelangen. Vielleicht ist die Ursache des Scheiterns der bisherigen Verhandlungen. über deren einzelne Punkte weiter unten berichtet Wird, darauf zurückzuführen, daß der Versuch ge- macht wurde, betriebs wirtschaftliche Zu- sammenarbeit auf politische Bahnen zu schieben, indem alles, was in einem Betrieb geschieht, gewissermaßen„parlamentari- sert“ werden sollte. F. O. Weber. Meinungsverschiedenheiten im Grundsätzlichen In einer den Vertretern der Presse über- gebenen Darstellung haben die Unternehmer- Vertreter Aufklärung über die mit den Ge- werkschaften geführten Verhandlungen zur Frage des Mitbestimmungsrechtes in Bonn und Maria Laach gegeben. Den beiderseitigen Be- mühungen— 80 heißt es u. a.— ist es gelun- zen, in deer überbetrieblichen Ebene eine Frundsätzliche Einigung zu erzielen. Nach den Vereinbarungen sollten dieser Gemein- dchaktsarbeit ein aus Vertretern der beiden Sorialpartner zusammengesetzter Bundeswirt- zchattsrat, fakultative Landeswirtschaftsräte und politische Wirtschaftskammern als gemein- zamer Repräsentant der Unternehmer und Ar- beitnehmer eines Wirtschaftsbezirks dienen. lese Wirtschaftskammern sollten nicht an die 9 der Industrie- und Handelskammern n. 1 Während es sich bei den Üüberbetrieblichen 1 um politische Rechte handelt, geht es m Betrieb um Rechte, die sich aus dem Eigen- humsbegrikt herleiten. Da die Vertreter des dentachen Gewerkschaftsbundes auf ihrer For- 1 bun beharren, die Aufsichtsorgane in Unter- mungen bestimmter Größe paritätisch durch künneter der Arbeitnehmer zu besetzen, Eigen- mer damit also in die Stellung von hälftig 5 rr ieee eee eee — INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT beteiligten Miteigentümern zu verweisen, mußte der Einigungsversuch in dieser Frage an der grundsätzlichen Gegensätzlichkeit der Auf- kassungen scheitern In einer Wettbewerbs- Wirtschaft steht neben und über dem Kapital ein anderes übergeordnetes Element, die unternehmerische Leistung. Eine Beschneidung dieser Funktion bedroht unweigerlich das Kapital mit der Verkümmerung oder der ver- nichtung seiner Ertragsfähigkeit und die Trä- ger der Arbeit mit der Gefahr der Einkom- mensminderung oder der Arbeitslosigkeit. Bei aller Bereitwilligkeit zur Zusammen- arbeit auch in wirtschaftlichen Fragen konnten die Unternehmer den gewerkschaftlichen For- derungen nicht zustimmen, soweit diese ein Wirtschaftliches Mitbestimmungsrecht durch Paritätische Wirtschaftsausschüsse vorsehen, durch welches mittels eines„Veto-Rechtes“ eine vom Unternehmer zu treffende innerwirt- schaftliche Entscheidung auf eine außerbetrieb- liche Instanz übertragen werden kann. Unter Zurückstellung von Bedenken haben sich aber die Unternehmer mit der Bildung von Wirt- schaftsausschüssen zur Zusammenarbeit zwi- schen Betriebsleitung und Belegschaft bereit erklärt, und zwar in Betrieben mit mehr als 100 Arbeitnehmern, deren Mitglieder sich je zur Hälfte aus von Unternehmer und Betriebs- rat zu bestimmenden Betriebs angehörigen zu- sammensetzen sollten. Diesem Wirtschaftsaus- schuß sollte ein Informations- und Beratungs- recht in wirtschaftlichen Angelegenheiten des Betriebes zustehen. Die Vertreter der Gewerk- schaften forderten ferner ein totales Mitbe- stimmungsrecht auf personellem Gebiete. Unter Hinweis auf die unverzichtbaren Grundsätze für die innere Ordnung eines Betriebs lehnte die Unternehmerseite diese Forderung ab, da dies eine„Doppelpoligkeit“ der Betriebslei- tung schafft und damit jede verantwortliche Betriebsführung beseitigt. In einem Gegenvorschlag wurde jedoch ein Mitbestimmungsrecht in personellen Fragen U. à. dann zugesichert, wenn ein Einzustellen- der oder zu Befördernder unsoziales Verhalten an den Tag legt, wenn er seine Tätigkeit im Betrieb zu Maßnahmen gegen die demokrati- sche Staatsordnung mißbrauchen oder gegen die in der Verfassung geschützten Grundrechte der im Betrieb Beschäftigten verstoßen würde. Während die Mitbestimmung in sozialen Fra- gen keine wesentlichen Schwierigkeiten macht, wurde hinsichtlich des wirtschaftlichen Infor- mationsrechtes die geforderte Vorlage einer Vermögens- und Steuerbilanz von den Unter- nehmern abgelehnt, weil diese bei Privat- unternehmen auch das persönliche Vermögen der Betriebsinhaber enthalten würde, das durch die Steuergesetzgebung vor der Veröffentli- chung geschützt ist. Von den Vertretern des DGB sei während der Verhandlungen eine Er- klärung zu den Vorschlägen der Unternehmer- seite nicht abgegeben worden. Die Entschei- dung hierüber wurde dem Vorstand des Deut- schen Gewerkschaftsbundes überlassen. Keine Erhöhung der Zinssätze Regierung hält Vor einigen Tagen hat das Bundeskabinett die Entscheidung gefällt, daß von allen Plänen auf eine Erhöhung der Zinssätze auf dem Kapitalmarkt Abstand genommen werden solle. Als Begründung wurde nur der etwas lapidare Satz angegeben, daß eine Veränderung des langfristigen Zinssatzes„sich nicht emp- fiehlt“. Warum die Durchführung eines längst fälligen, von den meisten volks wirtschaftlichen Sachverständigen seit Jahr und Tag geforderten Schrittes sich nicht empfiehlt, darüber hätte man gern etwas näheres gehört. Erklärungen, die inzwischen abgegeben worden sind, können in keiner Weise überzeugen. Die Oeffentlich- keit ist gegenwärtig infolge der politischen Er- eignisse und infolge des unnötigen Hin und Her auf dem Getreide- und Brotmarkt nervös, Aber das zeigt nur, daß man die erforderlichen Maßnahmen schon früher hätte durchführen sollen. Je klarer die wirtschaftspolitische Linie ist, desto leichter wird man mit den sachlich unbegründeten psychologischen Strömungen fertig werden, mit deren Vorhandensein nach den Erfahrungen der letzten Jahre gerechnet werden muß. Die Zinsentscheidung, der monatelange Beratungen vorher gegangen sind, dürfte aber schwerlich von den vorübergehen den Tagesereignissen beeinflußt vorden sein. Es scheint vielmehr, daß die Vulgärökonomie wie- der einmal— wie schon so oft— den Sieg über die nationalökonomische Erkenntnis davon- getragen hat. Wie die Regierung ihre Ent- scheidung mit dem markt wirtschaftlichen Kurs in Uebereinstimmung bringen will, dem sie alle ihre wirtschaftspolitischen Erfolge ver- dankt, ist vorläufig nicht zu sehen. Auf dem wichtigsten Kerugebiet der Wirtschaft— auf dem Kapitalmarkt— unterläßt sie es, durch Einführung eines Marktpreises die Voraus- setzungen für die Abschaffung der Zwangs- wirtschaft herzustellen. Hoher Kapitalbedarf entscheidend Es ist einer der verbreitetsten Irrtümer zu glauben, daß man das, was knapp ist, beson- ders billig machen müsse. Richtig ist selbst- verständlich das Gegenteil. Jeder weiß, daß Deutschland einen sehr großen Kapitalbedarf an zwangs wirtschaftlicher Bindung fest hat, dem eine zwar beträchtliche aber unzu- reichende Kapitalbildung gegenübersteht. Von der Lösung des Kapitalproblems hängt die Bewältigung der wichtigsten Aufgaben àb: die Schaffung von Arbeitsstellen für eine Million Arbeitslose und für den in den nächsten Jahren uf den Arbeitsmarkt kommenden Nachwuchs, die Ueberwindung des Wohnungsmangels, die Herstellung der faktischen Freizügigkeit. Es legt auf der Hand, daß unter diesen Umstän- den Kapital so sparsam wie möglich verwendet werden muß, daß man gleichzeitig alles tun Sollte, um die Kapitalbildung weiter zu för- dern, vor allem die Kapitalbildung in der rich- 19 Form, in der Form langfristiger An- eihen. Höherer Zins fördert die Kapital- BI Ein hoher Kapitalzins wirkt der Verschwen- dung entgegen, er zwingt den Unternehmer dazu, möglichst viel Arbeit mit möglichst wenig Kapital zu kombinieren. Er trägt daher zu einer schnelleren Ueberwindung der Arbeits- losigkeit bei. Andererseits fördert ein ange- messener Kapitalzins aber auch die Kapital- bildung. richtigen Kanäle. Ohne Wiederherstellung eines funktionsfähigen Marktes für langfristige Papiere kann mit einer Verminderung der Selbstfinanzierung der Industrie— die immer leicht zu Fehlinvestitionen führt nicht gerechnet werden. Ohne angemessenen Kapi- talzins bleibt der Sparer in der kurzfristigen Anlage, was dann entweder dazu führt, daß nicht genug langfristiges Kapital zur Verfügung steht oder daß kurzfristige Mittel langfristig investiert werden müssen. Zur Zeit ist in Westdeutschland das Sparen in liquider Form geradezu prämiiert. Daß ein Zinssatz von fünf Prozent der tatsächlichen Versorgungslage bei Kapital nicht entspricht, bedarf keines weiteren Beweises. Man braucht aber auch nicht an astronomische Zinsziffern zu denken. Notwendig wäre es nur, den Zins auf ein Niveau zu steuern, das ungefähr den Gegebenheiten gerecht wird. Die Beibehaltung des niedrigen Zinsfußes schiebt nur die Besei- tigung der Zwangswirtschaft auf dem Kapital- Er lenkt das gebildete Kapital in die markt hinaus. Diese Zwangswirtschaft ist aber wie jede Zwangswirtschaft mit einem schwarzen Markt verknüpft, durch den die Zin- sen für den Kapitalnehmer dann doch in die Höhe getrieben werden, ohne daß der Sparer davon einen Vorteil hat. Wie auf jedem schwarzen Markt bleibt die Spanne in den Händen des Zwischenhandels stecken. und schützt vor Fehl- investitionen Man hat bestritten, daß ein höherer Zins eine Auslesewirkung bei den Investitionen hervorrufen würde. Aber ein Beweis für dieses Argument fehlt. Jeder Preis bewirkt eine Aus- lese in der Nachfrage. Das ist selbstverständ- lich. Man kann also höchstens sagen, daß die Auslese nicht die richtige sein werde, daß die rentabelsten Anlagen nicht immer die wich- tigsten seien. Aber das ist schon immer gegen den Marktpreis vorgebracht worden, auch gegen den Marktpreis für Verbrauchswaren. Die tatsächliche Entwicklung hat indessen gezeigt, daß im ganzen die rentabelsten Anlagen eben doch die volks wirtschaftlich wichtigsten sind und daß daher die Versorgung immer besser wurde, je mehr man sie dem Markte überließ. Im Falle des Kapitalmarktes würde man die gleiche Erfahrung machen. Für die Kapitalver- sorgung der Versorgungsbetriebe, des Woh- nungsbaus, des Bergbaus, deren Preise gebun- den sind, könnte man auch bei einem Markt- zins Erleichterungen schaffen. Im übrigen zeigen die Schwierigkeiten dieser Produktions- Zweige nur, wie bedenklich die Aufrechter- haltung der Zwangswirtschaft auf Teilgebieten ist. Zwangsmieten und andere staatlich fest- gesetzte Preise machen es unmöglich, die Dringlichkeit des Bedarfs objektiv zu messen. Das gibt dann wieder die Begründung dafür ab, auch auf dem Kapitalmarkt auf den Markt- Zitis zu verzichten. So hängt eines am anderen. Die Zinsemtscheidung der Bundesregierung zeigt jedenfalls, daß der marktwirtschaftliche Kurs nicht mehr mit der notwendigen Folge- richtigkeit vertreten wird. Man hält volkswirt⸗ schaftliche Notwendigkeiten für Folgerungen aus Theorien. Aber das kann leicht bedeuten, daß man sich von falschen Theorien führen lägt. L. M. QGetreidegesetz „tiefer Eingriff in die Marktwirtschaft“ Der Ernährungsausschuß und der wirt- schaftspolitische Ausschuß des Bundestages haben sich über das von der Bundesreglerung vorgelegte Getreidegesetz geeinigt. Wie der Vorsitzende des Ernährungsausschusses, Hein- rich Lübke(CDU/CSU), erklärte, muß jede Einfuhr von Getreide über die Einfuhr- und Vorratsstelle geleitet werden. Wenn die Ein- kuhrstelle einen Getreideimport ablehne, 80 sei diese Einfuhr auch nicht auf anderem Wege möglich. Dieser„tiefe Eingriff in die Markt- Wirtschaft“ werde von allen Parteien für not- wendig gehalten. Nach dem Inkrafttreten des Getreidegesetzes werde es keine Ablieferungspflicht für den Bauern mehr geben, und auch der Waren weg vom Erzeuger zum Verbraucher werde völlig frei sein. Um einen stabilen Getreidepreis halten zu können, sei jedoch vorgesehen, daß auch ausländisches Getreide der Einfubr- und Vorratsstelle angeboten werden kann. Die im Getreidegesetz vorgesehenen marktordnerischen Bindungen sollten die Versorgung für den Ver- braucher sichern und die Erzeugung steigern. Oelverknappung „in Kürze überwunden“ Die durch Angstkäufe bemerkbar gewordene Verknappung von Speiseölen wird nach An- sicht des Bundesernährungsministerlums in Kürze durch Freistellungen aus der Bundes- reserve überwunden sein. Der durchschnittliche Verbrauch an Marga- rine beträgt pro Kopf und Monat 500 Gramm, an Plattenfett und Speiseölen 200 Gramm und an Schmalz 100 Gramm. Der Verbrauch an Schlachtfetten wird auf 200 Gramm pro Kopf und Monat geschätzt. Für Butter wird der Durchschmittsverbrauch mit 400 bis 450 Gramm pro Kopf und Monat angegeben. Dies ent- spricht einem Monatsverbrauch im Bundes- gebiet von rund 22 000 t. Demgegenüber betrug die Buttererzeugung im Juni 26 700 t, für Juli wird sie auf 26 500 t geschätzt. 12 600 t Butter waren am 15. Juli eingelagert. Alle Fettsorten zusammengenommen ergeben nach Angabe des BEM einen monatlichen Fett- verbrauch von 1400 bis 1500 Gramm pro Kopf. Dieser Bedarf könne auf Grund der Vorräte und laufenden Einfuhren vollauf gedeckt werden. Norddeutscher Hafenumschlag leicht gebessert Der Umschlag in den norddeutschen See- häfen hat sich nach den bisher vorliegenden Meldungen im Juni gegenüber dem Vormonat um 12 Prozent auf 2 022 3997 t erhöht. Die Zu- nahme ist vor allem auf stärkere Einfuhren von Massengütern, wie Erzen und Getreide, sowie auf stärkeren Auslandsversand zurück- zuführen, Ebenso hat sich der Stück- und Sack gutumschlag gegenüber dem Mai erhöht. Elektrifizierung der Landwirtschaft Hauptthema der Elektro-Messe Auf der vom 16. September bis zum 1. Okto- ber in München stattfindenden zweiten Mün- chener Elektro-Messe soll die Elektrifizierung der Landwirtschaft in besonderem Maße berücksichtigt werden, wie die Messegesell- schaft mitteilt. Neben der Elektroindustrie des Bundesgebietes werden Betriebe der öffent- lichen Hand, darunter die Bundespost, die neueste Entwicklung der Elektrotechnik zeigen. In Verbindung mit der Elektromesse, die wieder unter dem Protektorat des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Ehard steht, wird eine neue ERP- Ausstellung veranstaltet. Steigende Einnahmen bei privaten Kranken versicherungen Die privaten Krankenversicherungsunter- nehmen rechnen für das laufende Jahr mit einer Beitragseinnahme von mindestens 420 Mill. DM gegenüber 393 Mill. DM im Vorjahr. Im ersten Quartal 1950 hat sich die Schadens- quote auf 78,2 Prozent gegenüber 79,6 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres gesenkt- Angestellte und Beamte betonen Einmütigkeit Die Verhandlungen über den Bundes-Ange- Stelltentarifvertrag, der die Tarifordnung für Angestellte ersetzen soll, werden voraussicht- Uch im August beginnen, wie auf einer Tagung der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr am Wochenende in München bekanntgegeben wurde. Ein Entsprechender Entwurf wird in diesen Tagen dem Arbeit- geber verband zugeleitet. Die Teilnehmer an den für Angestellte und Beamte getrennt durchgeführten Tagungen wandten sich gegen die Zersplitterung der Angestellten und Beam- ten durch die DAG und die vielzahl der Be- liegt, bis sie zum Vorschein kommt. Seite 7 Die staatliche Rechtsnachfolge im Arbeitsrecht Obwohl die besonders im südwestdeutschen Raum sich nach dem Zusammenbruch voll- ziehenden komplizierten staatlichen Umbil- dungs- und Wiederaufvorgänge einer einfachen und klaren Rechtsnachfolge zu widerstreben scheinen, bringt die Besinnung auf gewisse Rechtsprinzipien, denen auch der Staat als Rechtssubjekt unterworfen ist, auch in diesem Falle— der im übrigen nicht der einzige blei- ben dürfte— eine verhältnismäßig rasche Klä- rung. Ein Angestellter— zudem Schwerbeschädig- ter— des badischen Ministeriums für Kultus und Unterricht in Karlsruhe kommt mit der Verlegung dieser Behörde im Jahre 1943 nach Straßburg, wird nach dem Einmarsch der fran- 2z68ischen Truppen als Zivilist interniert und kehrt 1946 nach seiner Entlassung nach Karls- ruhe zurück. Dort meldet er sich bei der Abtei- lung Kultus und Unterricht des Landesbezirks Baden zum Dienstantritt. Dienstbezüge werden ihm nachbezahlt, weiter erhält er Kranken- bezüge bis Ende August 1946, da er zunächst nicht arbeitsfähig ist. Die folgenden Bemünun- gen des Klägers auf Wiederbeschäftigung im Amt mißlingen, ebenso der Versuch der Be- hörde, ihn beim Staatstheater in Karlsruhe unterzubringen, weil sie keine Verwendung für ihn hat. Schließlich wird ihm das eventuell noch bestehende Dienstverhältnis vorsorglich zum 30. Juni 1948 aufgekündigt. Soweit Kurz der Tatbestand. Die Beklagte macht im wesentlichen geltend, daß sich die nordbadische Landesbezirksdirek- tion des Kultus und Unterrichts zu Beginn der Besatzungszeit unter amerikanischer Ober- hoheit in Mannheim und Heidelberg völlig un- abhängig vom früheren badischen Staatapparat herausgebildet habe, hingegen die vormals nach Straßburg verlagerten Teile des Ministeriums nach(dem zunächst französisch besetzten) Karlsruhe zurückkehrten und mit französischer Zustimmung ihre Tätigkeit als badische zen- trale Unterrichtsbehörde fortsetzten. Damit sei ihre Identität mit dem früheren badischen Ministerium des Kultus und Unterrichts un- zweifelhaft gegeben und die Klage müßte sich gegen das Ministerium in Freiburg richten. Die Beklagte wandte weiter ein, daß sie ein Fortbestehen der Dienstverhältnisse nicht an- erkenne, die sie im übrigen noch im Jahre 1943 alle aufgekündig habe(ohne daß die RKün- digung den Kläger erreichte). Die seinerzeit geleisteten Zahlungen seien sämtlich freiwillige Zuwendungen gewesen, denen jede Rechtsver- bindlichkeit abgesprochen werden müsse. Das Landesarbeitsgericht Baden(LArbc) legt in seinen Entscheidungsgründen dar, dag nach unbestrittenen völkerrechtlichen Prin- zipien für die sogenannte Rechtsnachfolge unter Staaten eine rein tatsächliche Nach- folge in das Staatsgebiet des Vorgängers, über das der Nachfolgestaat seine Staatsgewalt setzt, als ausreichend anzusehen sei Terri torialprinz ip). Infolgedessen gingen bei einer solchen Staatennachfolge— und és sind keine Rechtsnormen ergangen, die dem ent- gegenstehen— à21le Rechtsverhältnisse des untergegangenen Staates auf den Nachfolge staat über. also auch die Beamten-, Angestell- ten verhältnisse, Pensionsansprüche usw. Art und Weise des Uebergangs bzw. der Ueber- nahme seien dabei unerheblich, genauso wie etwaige irrtümliche Auffassungen seitens der Behörde. Eine automatische Auflösung bzw. Entlas- sung aller Beamten- und Angestelltenverhält⸗ nisse anläßlich des Zusammenbruchs im Jahre 1945 anzunehmen, entbehre jeder rechtlichen Grundlage; dies sei selbst für die vom Be- freiungsgesetz oder einer besonderen Anord- nung der Militärregierung Betroffenen all- gemein anerkannt. Und schließlich gebe die Tendenz des modernen Arbeitsrechts dahin, im Falle des Inhaberwechsels die Arbeitsverträge, als mit dem Unternehmen verbunden, auf den neuen Inhaber übergehen zu lassen.(Siehe „Besitzübertragung“ im Wirtschaftsteil des „MM“ vom 5. Juli.) So bestätigte das LArbd die erstinstanzliche Eutscheidung, die den Staat Württemberg Baden zur Zahlung des Gehalts vom September 1946 bis zur rechtskräftigen Kündigung zum 30. Juni 1948 verurteilte. Bde. Frankfurter Effektenbörse vom 26. Juli Die Frankfurter Effektenbörse zeigte am heu- tigen Mittwoch eine freundliche Stimmung, da einesteils der Berufshandel seine starke Zurück- haltung etwas aufgab und andererseits das Publi- kum mit grösseren Aufträgen am Markt war. Die Geschäftstätigkeit erfuhr gegenüber den Vortagen eine gewisse Belebung. Die Kursgestaltung ließ allerdings eine einheitliche Tendenz vermissen. Vereinzelte Gewinn-Realisationen wirkten sich in mäßigen Kursherabsetzungen aus. So mußte Kali- Chemie 2 Prozent abgeben. Das Börsengeschehen wurde jedoch weiterhin durch erneute Steigerun- gen bestimmt. Sinner Ad zogen 3 Prozent an. Zweiprozentige Besserungen verzeichneten Har- pener-Berg, Hoesch-Eisen sowie Ford-Werke Köln. EKlöckner-Werke wurden zu 1½ Prozent festeren Kurs umgesetzt. Der Rentenmarkt verkehrte nicht unfreundlich, doch blieben die Umsätze in engen Grenzen. IMM Oo BIE Hausruine in früh. gutgeh. im Gesicht und am Kötper entternt sofott volſ ommen schmerzlos die völlig un- zchsdijche viel tausendtech de währte Enthes tungs- teme A 2 2 rtisin Tude du 2.50. 1.50.. 80 DARFONMERIE Erig FRANK FUR td Bauplatz od. Zu naben: Prog. Gebr. N„Erle, D 2, 9; Drog. biage öfter, Langerotterstr. 16; S. Ludwig& Schütthelm, O 4; (Clignetplatz) an kurz entschlossen. Käufer zu verkaufen. Tel. Eckhaus-Ruine, Friedrichsbrücke-Breite Str., 323 qm, Geschäft geeign., 10 Mille. Ang. u. Nr. 08337 a, d. V. Grundstück, 2000 qm, in bester Lage Offenburgs, geg. gleichwertiges in Marmheim zu tauschen gesucht.- Angeb. unter Nr. 08345 an den Verl. guter Wohnlage, für Ein- od. Zwei- familien wohnhaus, Neckarstadt-Ost bevorz., geg. bar zu kauf. gesucht. Angeb. u. Nr. P 28028 an d. Verlag. Gartenlaube od. Behelfsheim, evtl. auch Gartengelände wo Behelfs- heim erstellt werden kann, sofort gegen Barzahlung gesucht. Eil- angebote unter Fernruf 6 27 83. 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Und man hat, wie in der europäischen Die eigentliche, charakteristische Art der chinesischen Malkunst indes war und blieb über Jahrtausende das Zeichnen und Malen mit Tusche und Wasserfarbe auf feiner Seide oder geschmeidigem Papier vermit- tels desselben Pinsels, der auch unentbehr- liches Werkzeug ist bei der Herstellung der Kkalligraphischen Schriftzeichen. Die Bilder wurden aber nicht wie bei uns im Abend- land in starre Rahmen gefügt, sondern in mehr oder weniger langen Bahnen als Roll- bilder ausgeführt. Man pflegt diese Art von Gemälden oder Zeichnungen meist mit dem japanischen Namen„Kakemono“, das heißt soviel wie„Hängeding“, zu bezeich- nen, wenn es sich um Stücke handelt, die man von unten nach oben mittels der an den schmalen Seiten angebrachten Stäbe aufrollen kann. Streifen, die nach Art anti- ker Schriftrollen seitlich aufgewickelt wer- den, nennt man dagegen„Makemono“, das heißt„Rollding“. Die Bildfläche besonders der Kakemonos ist in der Regel mit Stoff- stücken, kostbaren Brokatstreifen zumeist, umrahmt. Man bewahrt die Rollbilder nicht an den Wänden hängend auf, wie wir das mit unseren Bildern zu tun gewohnt sind, sondern, sorgsam in Tücher gehüllt, in Kasten und Truhen. Nach Lust und Stim- mung oder auf Grund besonderer Anlässe Wechselt der Kunstfreund in Ostasien seine Bilder, holt das erwählte aus seiner Ver- HPackung, entrollt es und hängt es zu andächtiger oder genießerischer Schau an einer geeigneten Stelle seines Hauses auf. In Japan hat man dafür eine eigens ge- Schloß park-Festsp Viktor Neßlers zu Unrecht vergessene Oper„Der Trompeter von Säckingen“ wurde jetzt im Rahmen der Schloßpark-Festspiele Säckingen vor dem sagenumwobenen Trom- peterschlößchen gespielt; dort also, wo nach tor von Scheffels berühmtem Sang am Oberrhein“ der Bürgerschn Werner Kirch- Hofer sich in das Herz des Burgfräuleins von Schönau hineinsang und-trompetete. Intendant Egon Schmid hat das Werk für diese Freilichtaufführung ziemlich energisch 5 Zusammengestrichen, man spürt überall seine theaterkundige Hand, die alle un- nötigen Längen ausmerzt. Seine Inszenie- rung, die das Spiel auf den riesigen, vor dem Schloß gelegenen Schauplatz mit gro- gem Geschick verteilt und auch das Schloß selbst miteinbezieht, läßt den romantischen Zauber der Oper in vollem Glanze lebendig Werden. Die Opernkräfte der Spielgemein- schaft Neues Theater Villingen bewährten sich im allgemeinen recht gut, besonders de Trompeter“ Giovanni Damolin, dessen ausgeglichener Tenor den mächtigen Raum mühelos beherrschte. Hervorzuheben ist auch die ungemein sachliche und exakte musikalische Leitung Hans Kennerknechts. Viktor Neßlers Musik— man mag von ihr halten, was man will— ist einfach nicht otzumachen; und wenn das berühmte„Be- hüt dich Gott“ erklingt, da herrscht àuch diesmal wieder jene atemlose Stille, die GSK)„22 Kämpfe trug ich bisher in meiner ofi-Laufbahn aus und kam doch nie mit Wil- on Kohlbrecher zusammen“, lächelt Hein ten Hoff dem ISK-Vertreter entgegen, als ihn die- ger bei seinen Vorbereitungen zum Deutschen eisterschaftskampf am Sonntag, dem 30. Juli (n der Berliner Waldbühne gegen Kohlbrecher) interviewt.„Aber in meiner Amateurzeit war Wilson für mich immer ein schwerer Brocken und mitunter dünne Punktsiege zeigten mir, elch Klasse hinter Kohlbrechers Fäusten teckt!«“— Es witterte eine riesige Tragik um das Zustandekommen dieses Titelfights. War och der BDB schon einmal soweit, Hein ten Hofk, seinen am 3. August 1946 gegen Walter susel eroberten und achtmal verteidigten chwergewichtstitel abzusprechen, als der Wal- N ampf das Einhalten von deutschen Ter- amen nicht gestattete. Nun ist es aber soweit. Am Sonnntag geht der lange Hein mit Wilson endlich einmal über lange Distanz, was ja da- nals bei den Amateuren mit drei Runden zu ei Minuten noch nicht möglich war. Wird nun den„Kohl brechen“ oder wird ihm Wil- 1 mit seinem Dynamit aus einem 200-Pfund- rper unter Machons Leitung den Schneid n? Zum neunten Male steigt Hein in 5 gab die finnische Turnerriege 5 nochmals eine glänzende Schaustellung ihrer hervorragenden Turnkunst. diesmal auch ihren Reck- Weltmeister Aalt- onen mit von der Partie hatten, bewiesen erneut, daß sie mit zu den besten Turnern der Welt zählen. Nach einer inoffiziellen Wer- tung hatten die Söhne Suomis mit 277 Punk- schaffene Nische, die wie ein kleines imtimes Heiligtum der Kunst behandelt wird. Das chinesische Rollbild ist von der koreanischen und japanischen Malerei ebenso übernommen worden wie von den lamaistisch- buddhistischen Künstlern Tibets und der Mongolei. Das seit dem 17. und 18. Jahrhundert n. Chr. besonders in Japan viel geübte und sehr geschätzte Vervielfäl- tigungsverfahren des Farbholzschnitts bringt naturgemäß auch dem festen, flach liegen- den Blatt als Bildgrundlage weite Verbrei- tung. Eigentliche Gemälde indes, die unse- ren Oelbildern oder Aquarellen entspre- chen, sind in Ostasien fast ausschließlich Rollbilder oder werden von diesen abgelei- tet wie etwa die Bezüge für die beliebten Wandschirme und Trennwände, die nichts Antike, weitgehend die Plastiken aus Stein anderes darstellen als gespannte Kake- und Ton, Holz und Elfenbein farbig behan- monos.. elk. Eine reizvolle Verbindung chinesischer und indischer Stilformen und Motive stel- len die tibetischen Rollbilder dar, von denen einige schöne und charakteristische Stücke zur Zeit in der Ausstellung chinesi- scher und hochasiatischer Kunst der völker- kundlichen Sammlungen im Zeughaus zu Mannheim gezeigt werden. Die religiöse Kunst des Buddhismus läßt hier nach indi- schem Vorbild, aber in vorwiegend chinesi- scher Aufmachung Götter, Wiedergeburten, Heilige und historische Persönlichkeiten, umgeben von reicher Symbolik und reiz- vollen Landschaftsszenen., erscheinen. Demgegenüber tritt bei der chinesischen Malerei wie bei ihrer liebsten Tochter, der japanischen, die Landschaft stets als eigent- licher Mittelpunkt des Bildwerkes auf. In der Landschaftsdarstellung erreicht die ost- Asiatische Malkunst ihren Gipfelpunkt. Der Mensch ist fast immer der umgebenden Natur untergeordnet; er will vornehmlich in seiner Stellung zu ſhr gewertet sein. Gleichwohl erscheinen auch die mensch- lichen Gestalten ungemein lebendig und ein besonderer Zug der klassischen Malerei der Chinesen— meist einen Zug köstlichen Humors offenbarend, gleich ob es sich dabei um Götter oder Geister, hohe Würdenträger oder Weise, grimmige Krieger oder schlichte Bauern handelt. Das Wichtigste im Bilde ist jedoch immer die umfassende und har- monische Versinnbildlichung der Welt durch das Medium einer idealisierten oder hero- isierten Landschaft, darin Himmel und Wolkengebilde, Felsen und Berge, Bäume und Wasser, Blumen und Tiere zu einer Der„Trompeter“ in Säckingen iele am Oberrhein für alle großen Theatereffekte kennzeich- nend ist, gleichgültig, aus welcher Stim- mung heraus sie geboren sind. e Elisabeth Langgässer, die rbeinhessische katholische Dichterin, ist am Dienstasnachmit- tag in Rheinzabern im 51. Lebensjahr plötz- lich gestorben. Tenessee Williams Die SGlasmenagerie“ wird in einer dramatischen Vorlesung durch Lotte UDeberle-Doerner im Mannheimer Amerikahaus am Donnerstag, 27. Juli, 19.30 Uhr. vorgetragen werden. Ein Literaturpreis von 10 00 DM soll nach einer Mitteilung der Universitätspressestelle von der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz erstmalig im Dezember 1950 vergeben werden. Per Preis ist für her- vorragende literarische Leistungen zeitgenössi- scher Autoren in deutscher Sprache ausgesetzt. Die zu berücksichtigenden Gesamt- oder Einzel- werke müssen bereits im Druck vorliegen. Die Verfilmung von Wagner-Opern hat sich der Filmproduzent und Regisseur Hans Neu- mann vorgenommen. Er will— beraten von Intendant Heinz Tietjen— mit dem„Fliegen den Holländer“ demnächst beginnen und später „Die Meistersinger“ und„Tannhäuser“ ver- filmen. Für die tragenden Rollen in diesen Fil- men, die nicht einfach die Bühnenform über- nehmen, sondern filmisch gestaltet werden sol- len, will man führende Schauspieler und— im Gesanglichen— bekannte Wagner-Interpreten gewinnen; Leo Blech soll die musikalische Lei- tung übernommen haben. um die deuische Schwergewichismeisterschuft Am Sonntag Hein ten Hoff gegen Kohlbrecher 7. Rd. k. o.; 4. g. Neusel OY) Unentschieden; 9. 11. 1949 Kleinholdermann(DM) S. 4. R. k. o.; 28. 5. 1950 Joe Walecott N. 10. Rd. n. Pkt. Machon ist mit der Form Kohlbrechers zu- frieden. Der 100-kg-Boxer hat tolle Bein- geschwindigkeit. Die 100 Meter will er in 12 Se- kunden hinbekommen haben. brecher! Wenn es in diesem Tempo durch den Ring geht, dann sind des langen Heins gefürch- tete Schläge immer durch sidsteps auszu- machen. Und Wilson meinte:„Meine Aufgabe ist schwer. Doch Bravo Kohl- ich habe mich bestens vor- bereitet und möchte nicht der 18. k. o. sein, den Hein ten Hoff in seinem Rekord verbucht. Und wissen Sie: Auch Nachtwächter sind schon mal bei Tage gestorben E. L. Finnische Turner sind Extraklasse Nach ihrem Start in München-Gladbach in Berlin Die Finnen, die inen Verteidigungskampf. Sein Rekord lautet nämlich wie folgt: 23. 9. 1945 Weihrich S. 2. Rd. k. o.; 4. 10. 1945 Kupsch Rd. k. O.; 1. 11. 1943 Klein S. 1. Rd. k. o.; 3. 1936 Höbemann S. 3. Rd. k. o.; 12. 5. 1946 ur 4. Rd. K. o.; 7. 6. 1946 Runge S. 6. Rd. 0 18 1946 Joost S. 3. Rd. K. O.; 3. 8. 1946 eusel(DM) S. 12. Rd. k. o.; 22. 3. 1947 Knorr 3. Rd. k. o.; 10. 5. 1947 Grupe(DMW) S. 3. Rd · 0.; 12. 7. 1947 Kreitz DM) Unentschieden; 10. 47 Neusel DMW) S. 7. Rd. k. o.; 9. 2. 1948 ollmer S. 1. Rd. k. o.; 28. 4. 1948 Runge S. 5. Rd. f 1948 Kölblin(D) S. 5. Rd. K.o.; 1948 Kreitz DM) S. 4. Rd. k. o.; 23. 10. 1948 inholdermann S. 10. Rd. n. P.; 5. 5. 1949 n(D) Unentschieden; 3. 6. 19949 Runge S. 8 8 ten einen knappen Vorsprung vor der deut- schen Riege mit 273 Punkten. Vor allem an den Ringen und im Turnen am Pauschenpferd hatten die Nordländer erhebliche Vorteile. Der Senior der finnischen Riege ist der 43jährige Dr. Savolainen, der als Landarzt im ho- hen Norden ein riesiges Gebiet zu betreuen hat und darüber hinaus noeh Muße findet, durch hartes Training an Reck, Barren und Pferd eine überragende Form zu behalten. Dr. Savolainen, der bereits 1931 Weltmeister war, äußerte zu einem ISK- Reporter:„Die deutschen Turner zählten unbedingt zur Welt- elite. Sie turnen sehr gewagt. Der Aufbau der Uebungen ist allerdings nicht immer so, wie er international üblich ist. Imponierend Al- fred Schwarzmann, der wie in seiner . 5 8„ Die Malkunst im Fernen Osten Die Landschaft tritt als Mittelpunkt des Bild werkes auf Symphonie des Alls verwachsen, von dem jedes Lebewesen ein Teilchen darstellt. Alles, was das Landschaftsbild enthält, hat seine tiefe weltanschauliche Beziehung und gerne fügt sich hier auch die Schrift als ein Teil der künstlerischen Komposition in das Ganze ein. Mit Recht wird bei der chinesischen und japanischen Malerei der lineare Rhythmus und Schwung der Pinselführung neben der unendlichen Zartheit der Farbtöne bewun- dert. Ein englischer Kenner bezeichnet die chinesische Malerei als die graphische Dar- stellung eines mit der Hand ausgeführten Tanzes. Eines Tanzes freilich, der sich auf dem Hintergrund einer tiefen und unbe- schreiblich feierlichen Ruhe und Geschlos- senheit vollzieht. i Die chinesische Geschichte kennt eine unübersehbare Reihe berühmter Meister des Pinsels, Maler wie Schriftkünstler. In Japan gehören die genialen Maler zu den Großen der Nation. Kaiser und Staatsmän- ner, Literaten und Gelehrte hatten in Ost- Der Herr des Hauses Ram/ von Mukk Rej Anand Als der König von England Jhinda Ram in Anerkennung seiner Verdienste für das britische Empire in den Adelstand erhob, ahnte die Regierung seiner britischen Maje- stät nicht, welche fürchterlichen häus- lichen Schwierigkeiten sie ihm damit be- reitete. Denn Jhinda Ram hatte zwei Frauen und natürlich bestanden beide darauf, Lady Ram genannt zu werden. Da seine Frauen sich die letzten sieben Jahre hindurch— das heißt also immer, seitdem die junge fünfundzwanzigjährige Sakuntala gekommen war und die fünfzigjährige Sukhi enttrohnt hatte— befehdeten, betrachtete er ihren neuen Hader zuerst lediglich als eine andere Phase des Zwistes, den er dadurch geschlichtet hatte, daß er sie in zwei abgesonderten Teilen des Hauses un- terbrachte. Aber der Streit nahm eine ernste Wen- dung, als Jhinda sich bewußt wurde, daß mit der Nachricht von der Verleihung der Adelswürde die Einladung zu dem Garten- fest verbunden war, das am nächsten Tag in der Residenz Sr. Exzellenz des Gouver- neurs eigens zum Zwecke stattfand, alle Würdenträger, die mit Titeln, Orden und Ehrenzeichen ausgestattet wurden, feierlich zu empfangen. Denn die von der Regierung ergangene Einladung lautete auf Sir Jhinda und Lad Ram. Und da der neuernannte Ritter nur seine jüngere Frau, Sakuntals aufforderte, einen neuen Sari zu kaufen und sich für die Feier bereit zu machen. drang die Nachricht von dieser Bevorzugung durch Vermittlung der Dienstboten in jenen Teil des Hauses, in dem Sukhi, die ältere Frau, untergebracht war. In der Krise, die angesichts der Ver- leihung heranreifte, erhob sich plötzlich eine grundsätzliche Frage Denn die Eng- länder, die nach wie vor zuließen, daß das 7 asien stets den Ehrgeiz nicht nur gefühlvolle Bewunderer der Malkunst sondern auch ausübende Künstler zu sein. Außerordent- lich groß ist besonders in den späteren Epochen der chinesischen Geschichte die Tätigkeit der Kopisten, die in liebevoller Einfühlung die Werke der bewunderten Meister immer wieder nachbilden. Die mei- sten frühen Zeugnisse klassischer Malkunst sind uns nur durch eine solche Kopien aus China oder Japan bekannt. Wo Original und Nachbildung verglichen werden kön- nen, bestaunt man die wunderbare Ueber- einstimmung im Technischen wie in der Empfindung und im seelischen Gehalt. Noch jetzt ist im chinesischen Volk die Malerei hoch geschätzt. Religiöse wie pro- fane Szenen, kalligraphische Blätter, immer wieder aber Landschaftsbilder gehören zum Hausrat selbst einfacher, ja armer Fami- lien. Es gibt trotz aller Wirren und Nöte im modernen China Maler, die beachtliches leisten, und, wie in Japan, wird neben einer bewußten Pflege der überlieferten Metho- den und Stilrichtungen von einigen Künst- lern eine Synthese gesucht mit der euro- päischen Malweise, ihren Ideen und Tech- niken. Dr. Robert Pfaff-Giesberg Wegs durch den im englischen Stil aus- gestatteten Salon und eröffnete den An- griff. Außerstande, ihre nicht aufhörenden Beschimpfungen länger zu ertragen, mußte Sir Jhinda zuletzt seine Zuflucht zur Ge- walt nehmen. Wie ein echter Ritter aus alten Zeiten bezeigte er seiner jungen Liebe gegenüber wahre Ritterlichkeit, ergriff Sukhi bei den Haaren und versuchte sie in ihren Flügel des Hauses wegzuschleifen. Seltsamerweise bezeigte Sukhi ihrem Herrn und Gebieter nicht mehr die ihm zukom- mende Achtung, denn sie leistete wie eine Tigerin Widerstand, kippte den Tisch im Wohnzimmer um und ergoß, dort ver- schanzt, den ganzen Tag ihren Redestrom über die Untaten Sir Jhindas und Lady Rams. Sir qhinda war durch ihre Beharrlich- keit derart aus dem Gleichgewicht gebracht, daß er den Adjutanten Sr. Exzellenz des Gouverneurs anrief, um ihn in einer drin- genden Angelegenheit um eine Rücksprache zu bitten. Der Adjutant, der mit den Vor- bereitungen für das Gartenfest beschäftigt War, winkte ab in der Annahme, Sir inda sei wie gewöhnlich hinter einem Geschäft oder Auftrag her. Als aber die Schlacht zwischen seinen beiden Frauen am Mittag immer goch tobte, erwog Sir Jhinda eine typisch indi- sche Regelung der ganzen Angelegenheit: In den alten Zeiten hatte jedermann mit seinen Sorgen geradewegs vor den König kintreten können, wie Sir Jhinda wußte. Er würde also den Gouverneur der Provinz als den Stellvertreter des Königs auf- suchen. Als er aber an den Toren des Re- gierungsgebäudes vorfuhr, wollte die Wache ... Wie bei den Bienen 5 5 Mädchenbildnis Nach einem chinesischen Gemälde haltende Sepoy seinen Passagiersche! sehen. Und keine der Lügen, die Jhinda erfinden konnte, wonach er der LI. ferant wäre, der die Anordnung der Tisch dekoration für das Gartenfest beaufsdb tigen müßte, wollten den Soldaten zufe.“ denstellen.„Das Gartenfest ist am Nach“ mittag“, sagte der Sepoy.„Es beste!“ strikter Befehl, daß niemand die Ruhe de Sahibs stören darf.“ Sir Jhinda stieg, gedemütigt vor seinen Chauffeur, in seinen Wagen und fuhr naa Hause. Unterwegs zerbrach er sich da Kopf, um einen Ausweg zur Lösung c teuflischen Schwierigkeit zu finden, in d er sich befand.* „Vergebt mir, Herr“, sagte der Cha feur und drehte sich um, als Sir Jh vor seinem Haus aus dem Wagen sties“ „vergebt mir, so aufdringlich zu sein u einen so billigen Vorschlag zu machen“ Warum nehmt Ihr nicht beide Frauen 1 dem Gartenfest mit?“ 3 „Ach, kümmere dich um deine eigene Angelegenheiten“, sagte Sir Jhinda grim mig, aber in der Tiefe seines Herzens dad er, was für eine vernünftige und einfach Lösung das doch war. Nun, wenn er zu Frauen gesetzlich heiraten durfte, dam sollte er auch das Recht haben, beide Lad Ram zu betiteln. Es gab noch keinen Pn. zedenzfall dafür, aber er würde einen si. chen schaffen. Die einzige Schwierigte bestand in der nur auf Sir Jhinda ud, Lady Ram lautenden Einladungskarte Aber das war leicht. Er würde die Wo in zwei Lady Rams verbessern, wie er der Vergangenheit schon weit schwierigen Schriftstücke verbessert hatte. Die Schildwachen àn den Toren Allerheiligsten präsentierten vor den gels. denen Gästen, als der Wagen vorfuhr. Und 5 * Der zur Elite der Schweizer Skispringer zühlende Sasser Hans Zurbriggen wurde am Wochenende bei einem Autounfall oberhalb Monthey schwer verletzt und verstarb wenige Stunden später im Spital. zensgeld Ablösesummen von 5000 DM. Der Verdacht der Zahlung verbotenen Handgeldes soll diesen Betrag recht fertige. Wir fragten Curt Müller, den Vorsitzen- i Thiam Papa Gallo diesmal nur 1 den des DFB-Profi- Ausschusses, Wie man sich 5 a sprang.(sid) 8 8 8 8„ Frankreichs Hochsprungasse sind a in guter Form. Georges Damitio. neut 1,95 m, während der junge 55 1 terbb Tele Ban Allg Städ Bezi Post Lud Ersc nlmi E ehen pras belg! der hind Revo die tatss schli et 2 M erkle revol dies sche verlo De sche dersi berat lautet N öfken die I W. haber nomn einen lautet Leopc seine zu üb chen Parte fügen ben, N Leopc l wurde kehr chen, Mitakohra-Gesetz der Hindus neben dem Der Papa hatte es immer wieder binaus- ausgenommen, daß der Haushofmeister d De von ihnen in Kraft gesetzten indischen geschoben, aber schließlich mußte es einmal Augenbrauen hochzog, als er Seiner mt ten p. Fhegesetz praktisch fortbestand und die geschehen. Er ließ seinen älteren Sprößling Ihrer Exzellenz, die zum Empfang iht Ilittw somit einem Mann gestatteten, drei oder kommen und erzählte ihm nervös, aber Gäste unter einem Prunkzelt standen] hat si vier Frauen zu heiraten, hatten keine Ver- gefaßt, wie die Bienen mit Hilfe der feierlich anmeldete:„Sir Jhinda und d lero kügung erlassen, ob alle oder nur eine Blumen befruchtet würden, wie es bei den zwei Lad) Rams“, ereignete sich nia mit, d dieser Frauen sich den Titel„Lady“ zulegen kleinen Vöglein nicht anders sei und daß Unprosrammäßgiges. In der Tat ließ es sa ausbre konnte, falls der Mann plötzlich in den auf eben dieselbe Weise die Brüderchen und Ihre Exzellenz angelegen sein, den beide„ 8 Adelsstand erhoben wurde. So tat sich für Schwesterchen zur Welt kämen. Der Junge Lady) Rams zu ihren wundervollen 1 Fl Sukhi, die ältere der beiden Frauen, die hörte vernünftig und aufmerksam zu. Und Komplimente zu machen, und Seine 19 Fot zudem eine große Mitgift eingebracht hatte, als der Papa zu seiner Erleichterung am lenz war die Liebenswürdigkeit 1 ostkor die Frage auf, daß sie damit, wenn sie sich Ende des aufklärenden Vortrags angelangt er den Orden eines Kommandierenden d Kriegs nicht Lady Ihinda Ram nennen durfte, als war, befahl er dem Sohn, nun auch seinem ters des Indischen Reiches Sir qhinda Ba inge die weniger Bevorzugte das ganze ihr als jüngeren Bruder zu erzählen, was er gehört überreichte. sche mater familias gebührende Ansehen ein- hatte. Der Junge ging ins Kinderzimmer Es gab zwar ein paar junge Leute d rigen büßte und so gut wie auf den Schutthaufen zurück und durch die Tür hörte der Vater kicherten, während sie einander hein gesess geworfen sein würde vor den Augen eines folgende Unterhaltung:- Zzuflüsterten:„Schau dort, die zwei La Aufga. Mädchens wie Sakuntala, die sie bisher als„Weißte was?“ Rams!“ Aber die Jugend von heute, u den, d eine art Schwiegermutter betrachtet hatte.„Was denn?“ 5 Regierungspalast und außerhalb, ist be natürl. Sukhi ging daher frün am Morgen, als„Du weißt doch, was verheiratete Leute rüchtigt für ihr völliges Außerachtlsse] schnel eie gehört hatte, nur Sakuntala sei von dem tun, wenn sie Kinder haben wollen? Ja? aller Formen und Regeln. Und ein sol verlor Herrn des Hauses zur Teilnahme bei dem Na, Pappi sagt, bei den Bienen und Vögeln Mangel an Respekt war nur zu erwarten omded Gartenfest aufgefordert worden, gerade- ist es genau 80.“ A. v. d. B.(Autorisierte Ubertragung von Hans B. Wagens 155 —— f 1 er N 5 den M besten Zeit an die Geräte geht. Aber auch die 2 2 2 Versor neuen Leute wie dle Wied, Adolf Kiefer DFB wird ordentlich hinlungen die Ve WIE Werde de e e Herbergers„Fußtritt“ für Gerritzen als Warnung für Vertrags-· Sünder g 750 bald bei uns als Gäste begrüßen zu können.“(ISE) So wie im Herbst die Vögel gen süden die Lösung dieses heiklen Kapitels vorteil“ nehme ziehen, 80 regelmäßig wechseln Über die Som-„Zuerst werden wir die Ursache des ere, 0 Internationales Schachturnier merzeit Spieler ohne innere Bindungen an wiechsels feststellen. Wenn sich dabei der, in Travemünde Vereine zu anderen Clubs. Aber so ausgiebig dacht ergibt, daß Handgelder oder 1 5 l 5 wie in diesem Jahr, waren die Scharen der wendungen(angeblich bessere ber N Ni Nach der 7. Runde ergibt sich folgender Zugvögel noch nie. Und das Vertragsspieler- Möglichkeiten, oder wie es sonst immer 1 1 1 Stand. Unzidcer 5 Punkte. Dr. Lehmann 47 Statut kann nicht die erhoffte Ordnung schaf- sein mag) den Spieler zu einem ander 1 1 Funkte, eine Hängepartie; Dr. Lange 4% Pkt.; fen wenn es die Vereine am guten Willen feh- lockten, dann werden die zuständigen Ste 10 215 Ki Eeikker 4 Pkt. eine Hängepartie; Rellstab 4 Pkt. len lassen. Mit Handgeldern werden fremde ordentlich hinlengen. Nunmehr werden alle 1 bis Ni Blau 374 Punkte, eine Hängepartie; Bogoljubow Spieler in neue Vereine gelockt. Die braven solchen Affären Beteiligten notfalls vor ore Sekune 2% Punkte. eine Hängepartie. Kieninger 3 Vereinstreuen wollen aber auch belohnt wer- liche Gerichte gestellt, um die Wahrheit der de Punkte., eine Hängepartie; Barda 3 Punkte. den, wenn sie bei der Stange bleiben und nicht alle Hintergründe aufzuklären. Die. 1 b 8 5 2 über Nachbars Zaun schielen. Dieser Schraube setretenen Spieler erhalten keine Sehe Roth, Kirchheim, bei den deutschen ohne Ende sind die Vereine ausgeliefert, Eine erlaubnis, bis alles klar ist.“ W Boxmeisterschaften 70188. e 5 985 7. 5 Roth sd Kirenheim schlug vonder Ehe Wies bse en essen er Lertraßze nicht bewußt. F. 18 auge 8 205 15 2 1 5 1 855 3 sind die Doppelverträge zu er- 1 78 1 1. 8 5 na, u rte N ge WIe 0 nach Punkten u 2 s 1 f 5. 8 Gspostenn Lon Vertreter Badens an den deutschen Meister- 5 8 8. e e(Radevormwald) geleitet. weren Kalte Neus⸗ schaften in Essen teilnehmen. der Bundestrainer Sepp Herberger Er 19909079. 48 9 tfalen wu zuver! Amläguch Versleichskampf 8d Kirchheim die Berufung Gerritzens zum DFB- Nachwuchs- CV Niedere, dab Ge gegen Schweteingen 98 in Kirchheim Rose) am jehrgang in Dsl a e Schmedeshagen, Gelsenkirchen, n Forsttzen Wirtsch Sonntagmorgen mit Schüler, Jugend, und Se- 4 e 116 er Bun Heimat sen Narl Laue, Hannover, Sung pallverbente BRegieri nioren, den Kirchheim 12.4 überlegen gewann. Münster zurück wo Gegltzen fetzt in de Tante 5 Spitze des Landesfu 5 1 d 8 int. 1 ndes- 17 ird allentnab“. Bud Oberstleutnant Gardner fuhr e 5 e. 80 eee 8 ce 43 3 Ge drei neue Weltrekorde. 5 Verträge. Aber der Ssy Reutlingen auf die neue Spielrunde ei. Geige Der britische Oberstleutnant A. T. Gardner, 2 e 1 1. 7 8 55 1. 1 de, era tenaunt Goldie, brach am Montag bel Be- Schützlinge zu stellen. In dieser Prüfung mußte ten die Reutlinger init 31.— Der Men] eee Kordversuchen in Ostende die bisher bestehen- Gerritzen durchfallen. Doppelt genäht, hält also d 5 Naß. 1 del Edmund Staat u den Weltrekorde über einen Kilometer, eine nicht immer besser. Ob noch mehr einen Denk. 285 0 8 7 1 85 8 lertätigkei Berl duelle und uber fünf Kilometer(jeweils mit zettel erhalten, die sich zwischen zwel Stühle Cre ns 8 1 0 Jen N und z0 nen- liegendem Start). Sein Spezialrennwagen der setzten? Die zuständigen Rechtsinstanzen des 8 5 1 ten b 1 Voung Fell“ Sowjet, internationalen Klasse 0d, Junr folgende Ppz sollten ebenso mutig an die Arbeit gehen,(Zürich) in d K ie Pührun neue Höchstgeschwindiskeiten: Flegender Kilo- qiesen Auglas-Stall auszumisten(Zürich) in der. bert 2 8 80 12100„ 3 Beim Amateur- und Profl-Ausschuß des DFB N 0 ebe Wanne eile 5 unden- Kilometer; legen 1 1 3 1. 8 1 18 5 ene kürt Knometer 117.687 Stunden, Kilometer lug Auftaftend de derne JJC 8 Gardner startete seine Versuche in den besonders delikaten Fälle fehlen Waden die 1 2 8 g Leichtathletikme kt Abschlie krühen Morgenstunden des Montag. Er mußte viel Wirbel über den Abzug eines ihrer Stars e 1 e N ter einen neuen i er sich jedoch intolse Materlalschadens neue Er. machten, haben dagegen an zuständiger Stelle eg d in b e en, Sektors satzteile aus Brüssel holen lassen und konnte gar A ne Wo keit Kläger ist SKord im Diskuswer. 8 deus wird 8. seine Rekorde erst kurz vor Anbruch der Dun- bekanntlich auch kein Richter Nach Wes iner der ältesten Pioniere des ie Ab berlass kelheit aufstellen. tall der Grenze für die Ablösesumme ver- Boxsports, Walter Funke, erlag 13 anfell 1 altert, langen die Vereine in der Mehrzahl als Schmer- meldet— am Dienstag einem Schles 2 5 Vorgese kranzög hörte, m sie zudere