0/ Nr. . schaff erich ft chen eransta ine 19 der a dor Hel vor de r Bunz des Pat und yird. Da tsche Zu stel Iseinanc che Phe noffen, g Allen 1 auch e 1 Wise! ztdeutsche achten Mlem uf. Die nt, um 1 behebe gewähre Aeidelbeg esel Isch usminist Sind i um pes zu dh en“, hel ing seing n Beru eine att rch Gesel en. Al eo bach zu hüten Paläonto in Häuef ilt er l 1 Milla ine Fel, well gan gene“ rsemesf ken vol tag, den 5 er Statt. B Stuttgel 0 Rudol tskapel yerischel n Ober itet. De ener“ „ wur sstheate Er 00 dortige id eifel unk ab sstellunl 2 Schal tens a dort ln 1 800 etwa l e Gt, men Aphols üt Kan Haupt Veröffentlicht unter Lizenz Nummer us WB 110 verantwortliche Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 82, 4 4183 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr . Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl- Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraſfe 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2763 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 178/ Einzelpreis 0,13 DR-1 Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 3. August 1950 Das Eleklrifizierungsprojekl am Oberrhein Karlsruhe.(Opp.-Eig.-Ber) Zwischen Basel und Freiburg sind jetzt die Elektrifi- zierungsarbeiten an der zweigleisigen Rheintalstrecke der Bundesbahn in einer Gesamtlänge von rund 60 Eilometern in Angriff genommen worden. Wie die Eisen- bahndirektion in Karlsruhe dazu bekannt gab, hat damit der erste Teil des Elektrifi- zierungsplanes auf der gesamten Rheintal- strecke zwischen Basel und Mannheim seinen Anfang genommen. Die Kosten für dieses erste Projekt bis Freiburg ein- schließlich dem Maschinenpark und allen an- deren technischen Einrichtungen werden auf 36 Millionen DM veranschlagt. Ehemalige„Europa“ schwimmt wieder Saint Nazaire.(dpa- REUTER) Der Ueberseedampfer„Liberté“— die frühere deutsche„Europa“— mit 49 746 Tonnen der drittgrößte Passagierdampfer der Welt, ist Wieder seeklar. Tausende von Zuschauern umjubelten das Schiff, als es am Dienstag die Schleusen von Saint Nazaire verlieg. Am Mittwochabend ist der Dampfer, der drei Jahre lang zur Ausbesserung im Dock gelegen hat, in Le Havre eingetroffen. In etwa 14 Tagen wird die„Liberté“ wieder in den planmäßigen Ueberseedienst nach New Vork eingesetzt. Sicherheitsrat diskutiert über Jagesordnung Britischer Delegierter unterstützt amerikanischen Vorschlag/ Vertagung ohne Einigung Ne u Y or k.(dpa) Die Mittwoch-Sitzung des Sicherheitsrates wurde um 20.10 Uhr von dem sowjetischen Delegierten Malik eröffnet. und französische Text der Dienstagrede Nachdem zunächst der englische Maliks verlesen wurde, setzte der Rat die Debatte über die Tagesordnung fort, die am Dienstagabend ergebnislos vertagt werden mußte.. Für die Tagesordnung hatte der So Wie- tische Delegierte Malik als Vorsitzender zwei Verhandlungspunkte vorgeschlagen: Anerkennung des Delegierten der chinesi- schen Volksrepublik als Vertreter Chinas und: friedliche Regelung der Korea-Frage. Der amerikanische Delegierte Warren Austin hatte bereits vor Bekanntgabe der vorläufigen Tagesordnung durch Malik einen Antrag eingebracht, in dem der An- griff Nordkoreas erneut verurteilt wird und in dem alle Staaten aufgefordert werden, sich jeder Unterstützung Nordkoreas und jeder Handlung zu enthalten, die zu einer Ausdehnung des Konflikts führen könnte. 5 Der amerikanische Delegierte hatte in der Dienstagsitzung verlangt, daß sein Antrag als erster Punkt auf die Tagesordnung ge- setzt wird, während Malik den amerika nischen Antrag erst an dritter Stelle behan- deln wollte. Der amerikanische Delegierte Warren Austin beantragte auf der Mittwoch-Sitzung, Hauptverhandlungsgegenstand der Sitzung solle die„Klage wegen des Angriffs auf die südkoreanische Republik“ sein. Der bri- Beruhigung in Belgien Letzte sozialistische Demonstration Brüssel.(dpa-REUTER) In Brüssel nahm das Leben am Mittwoch wieder seinen nor- malen Lauf. Das belgische Kabinett beriet in einer dreistündigen Sitzung über den Entwurf eines Gesetzes über die Uebertra- gung der königlichen Vollmachten von Kö- nig LeopOIld III. auf Kronprinz Bau- douin. Der Entwurf wird heute im Par- kment vorgelegt werden. Mehr als hunderttausend Wallonen nah- men am Mittwoch in der Lütticher Vor- stadt Grace Berleur an der Beisetzung der drei Demonstranten teil, die am Sonn- tag bei einem Zusammenstoß zwischen Leo- pold-Gegnern und der Polizei ums Leben gekommen sind. Die Beerdigung wurde durch die Teinahme Zehntausender von Gewerkschaftlern, die mit Fahnen und Mu- Sikkapellen in Autobussen in der kleinen Crubenstadt eintrafen, zu einer großen De- o e, Paris. Der britische Verteidigungsminister Shinwell traf am Mittwoch in Paris ein, von wo er sich sofort in das Hauptquartier der Vestunjonsmächte begab. Dort führte er Be- öprechungen mit dem französischen Vertei- dgungsminister Jusel Moch, um eine Abstim- mung der britischen und französischen An- echten über die Verteidigung im Rahmen der Gettunion und des Atlantikpaktes zu errei- n. Karachi. Der Kaschmirvermittler der ver- einten Nationen, Sir Owen Dixon, ist hier von deu Delhi zu Besprechungen mit pakistani- achen Stellen über den Kaschmir-Konflikt ein- Letrotken. Dixon sprach von der Möglichkeit emer neuerlichen Konferenz zwischen ihm, em indischen Ministerpräsidenten Pandit chru und dem pakistanischen Premier Lia- quat Ali Khan. . Luigi Kardinal Lavitrano, der akekt der Kongregation für die Ordensleute, verstarb in seiner Villa in Marino unweit der päpstlichen Sommerresidenz. aietöcdcholm. Zum ersten Mal seit der bol- im zustischen Revolution hat die Sowjetunion 5 dieses Jahres an Schweden Geld ge- 80 000 Es handelt sich um Zinsen in Höhe von disch Kronen, die im Rahmen des schwe- 985 Is jetischen Kreditabkommens aus dem 0. 0 an Stockholm überwiesen wurden. 5 enstedt-Salzgitter. In einem Kom- Aae e des britisch-deutschen Demilitarisie- este ausschusses für die Reichswerke wurde le daß auf Grund der bisherigen elben ungen insgesamt elf Bauten erhalten 10 55 Sollen. Von britischer Seite wurden 0 eutschen Vorschläge für acht Gebäude Fundamente für Industriezwecke arige- die jetzt ohne Umbaumaßnahmen 1 en bleiben sollen. auburg. Das seit Monaten vorbereitete verkahrchrmals verschobene Entnazifizierungs- Adenten Segen den früheren Reichsbankprä- mar 80h und Reichswirtschaftsführer Dr. Hial- ze Schacht soll nun am 21. August vor dem üne 17 Annen ser Entnaziflzierungsausschuß be- nt eldort. Sieben Düsseldorfer Kommu- ericht anden am Mittwoch vor dem Militär- A, weil sie in der Nacht zum 1. August 80 1 8 Aae i amerikanische Besatzungsmacht ge- verwies Flakate geklebt hatten. Das Gericht Militzes Angelegenheit an das Höhere Betericht. erli l der 88 Der sowjetische Botschafter bei überrei Mis teonenresjerung. G. M. Puschkin Gebäude der zer deutschen Ingenieuren im don in B Sowjetischen diplomatischen Mis- des Stalj erlin die Urkunden und Medaillen Sveich preises. Er hob hervor, daß diese und Sympa als ein Ausdruck der Achtung den de Vathie des Sowietvolkes gegenüber perten zo ratischen Kräften Deutschlands zu genjeure„Die Erfolge der deutschen In- dssensch eilen zusammen mit sowfetischen den. aktlern und Spezialisten erzielt wor- UP/dpa bei der Beisetzung der Todesopfer monstration gegen König Leopold. Bevor sich der Trauerzug von der Kapelle zum Friedhof in Bewegung setzte, hielt der Vor- sitzende der sozialistischen Partei Belgiens, Max Buset, eine Ansprache an die Leid- tragenden, in der er die Brüderlichkeit in nerhalb der Arbeiterklasse betonte. Bei der Beerdigung, die die größte Kundgebung seit Beginn des Feldzugs gegen Leopold war, kam es nicht zu Zwischenfällen.. Der Vorsitzende der christlich-sozialen Partei Belgiens, van der Straaten Waillet, erklärte in einer Rundfunk- Ansprache, die in der Königsfamilie getrof- fene Entscheidung habe die öffentliche Meinung in Belgien tief erschüttert. Ange- sichts der tragischen Spaltung des Landes hat sich der König geopfert, um dem Vaterland ein Unglück zu ersparen, das nicht wieder gutzumachen wäre. Die Ge- schichte wird entscheiden, wer die Verant- wortung dafür trägt, das Land an den Rand des Bürgerkriegs gebracht zu haben, um eine Entscheidung in der Königsfrage zu erzwingen, van der Straaten-Waillet rief alle Belgier auf, dem Thronfolger Prinz Baudoin moralische Unterstützung und alle Hilfe zu gewähren. In politischen Kreisn Brüssels nimmt man an, daß der christlich-soziale Partei- vorsitzende diese Erklärung zur Beruhi- gung zahlreicher seiner Parteifreunde ab- gegeben habe, die mit der Entscheidung in der Königsfrage nicht einverstanden sind und schon die Bildung einer„Königspartei“ planen sollen. Zügel sicher tische Delegierte Sir Gladwyn J e bb sprach sich dafür aus, daß der amerikanische Antrag an die erste Stelle der Tagesordnung gesetzt wird. Die Frage der Vertretung Chinas im Sicherheitsrat und die Frage des Angriffs in Korea müßten auf jeden Fall ge- trennt behandelt werden. Der britische Delegierte bemängelte an dem sowjetischen Entschliegungsentwurf zum Korea-Konflikt, daß darin nicht von der Aggression in Korea die Rede sei, son- dern nur von einer friedlichen Regelung des Konflikts gesprochen werde. Es sei nicht abzustreiten, daß die Nordkoreaner Süd- korea angegriffen hätten. Deshalb müsse die alte Lage in Korea wiederhergestellt Werden. Der Delegierte Ekuadors sprach sich gegen die von Malik vorgeschlagene Tages- ordnung aus und vertrat die Ansicht, daß die Frage der chinesischen UNO-Vertre- tung und des Korea-Konflikts besonders be- handelt werden müßten. Er schlug vor, die Frage der Ver- tretung Chinas der Generalver- sammlung zu überlassen, da sie von solcher Bedeutung sei, daß sie einen gemeinsamen Beschluß der kleinen und großen Nationen innerhalb der Weltorgani- sation erforderlich mache. Weiter schlug der Delegierte Ekuadors vor, getrennte Abstimmungen über die von Malik vorgeschlagene Tagesordnung urid die amerikanische Resolution vorzunehmen. Zu Beginn der Tagesordnungsdebatte hatte der USA-Delegierte Warren Austin erneut den Standpunkt vertreten, daß der Korea- Konflikt mit Vorrang erörtert wer- den müsse. Der sowjetische Delegierte Malik sagte darauf ironisch:„Die Frage ist, ob der Sicherheitsrat alle Punkte auf der Tagesordnung erörtern soll, oder nur einige davon. Ich als Vorsitzender würde vor- schlagen, dag die Punkte einer nach dem anderen erörtert werden.“ Der Sicherheitsrat der Vereinten Natio- nen vertagte sich nach den Ausführungen der französischen, kubanischen, norwegi- schen und nationalchinesischen Delegierten auf heute abend 20.00 Uhr MEZ, ohne daß es zu einer Abstimmung kam. Achesons Meinung zum Sicherheitsrat Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Dean Acheson stellte gestern auf seiner Pressekonferenz heraus, daß er die Haltung des sowjetischen Delegierten beim Sicherheitsrat, Jakob Malik und sein Auftreten in der Sitzung am Dienstag als eine Verletzung der Charta der Vereinten Nationen betrachte. Malik habe, so betonte Acheson, durch sein sechsmonatiges Fernbleiben von den Sitzungen des Sicherheitsrates die Verpflich- tungen verletzt. die die Sowietunion gegen- über der Charta der Vereinten Nationen übernommen habe. Außerdem habe Malik versucht, in der Dienstagsitzung des Sicher- heitsrates dessen Entschließungen, die darauf abzielten, der Aggresion in Korea ein Ende zu bereiten. Hindernisse in den Weg zu stellen. Allerdings, so meinte Acheson, habe Malik dabei die Haltung der Sowjetunion sehr klar aufgezeigt. Wiederaufflammender Kirchenkampf in Ungarn Vatikanstadt.(dpa-REUTER) Der Vati- kansender berichtete am Dienstag von einem neuen Feldzug der kommunistischen Regierung Ungarns gegen die katholische Kirche. Auf Anordnung Moskaus habe nach einer sechsmonatigen Pause erneut eine Verfolgungswelle gegen die Kirche einge- setzt. e Washington offiziell die Spanien-Politik? Senat stimmt für 100-Millionen-Dollar-Anleihe Washington.(UP) Eine Entscheidung des Senats, für eine Anleihe an Spanien hundert Millionen Dollar bereitzustellen, hat in poli- tischen Kreisen der amerikanischen Haupt- stadt Ungewißheit über die zukünftige Poli- tik der Vereinigten Staaten gegenüber Spanien entstehen lassen. Der Senat stimmte der Anleihe zu, nachdem er sich vergewis- sert hatte, daß das dazu benötigte Geld nicht von den 2 726 000 000 Dollar abgezogen Wird, die von ihm für das dritte Jahr der Marshallhilfe bewiligt wurden. Senator Pat MecCarren hatte ursprünglich vorgeschla- gen, von dieser Summe hundert Millionen Dollar als Anleihe für Spanien abzuzweigen. Er stimmte aber dann einem Gegenvorschlag von vier demokratischen Senatoren zu, der vorsieht, daß die Marshallplanverwaltung das Recht erhalten soll, ohne ihren eigenen Fonds anzugreifen, die hundert Millionen vom Schatzamt zu borgen. Dieser Gegen- in der Hand Maßnahmen der Bundesregierung sollen Preise stabil halten Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Die Bundesregierung wird unter allen Umständen durch eine vernünftige und bewegliche Vorratspolitix die wirtschaft- lichen Zügel sicher in der Hand behalten“, erklärte Vizekanzler Blücher gestern vor der Presse nach längeren Besprechungen zwi- schen der Regierung, den Wirtschafts- und Verbraucherkreisen. Minister Blücher kündigte an, daß in den nächsten Tagen von der Bundesregierung Maßnahmen ergriffen werden, um auf den Gebieten der Brot- und Fleischversorgung die Preise stabil zu hallten. Die Bundes- regierung stehe bezüglich des Konsumbrotes zu ihrem Wort und werde von den ge- gebenen gesetzlichen Möglichkeiten„jed- eden Gebrauch machen“., Die Preisbehörden der Länder sollen angewiesen werden, ihre rechtlichen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Blücher teilte mit, daß diese Anweisungen bei ihrem Erlaß sofort der breiten Oeffent- lichkeit bekanntgegeben werden. Außerdem sei im gesamten Bundesgebiet eine„gründ- liche Enquete“ beabsichtigt, um einen ge- nauen Ueberblick über die Höchstkosten- verhältnisse beim Mühlen- und Backgewerbe zu gewinnen. Auf dem Gebiet der Fleisch- versorgung werde die Bundesregierung not- falls durch ausreichende Einfuhren von Schweinen und Schweinefleisch eine Markt- regulierung erzwingen. Blücher sagte, nach den vorliegenden Angeboten und auf Grund der abgeschlossenen Handelsverträge sei man dazu durchaus in der Lage. Auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft sei die Versorgungslage nach wie vor gut. Preissteigerungen seien nicht aufgetreten, im Gegenteil habe sich bei den Schlußverkäufen zum Teil ein erheblicher Preisnachlaß bemerkbar gemacht. Auch für die Wintersaison sei für den Handel und die Erzeugung ausreichende Vorsorge getrof- fen, so daß die Versorgung als stabil ange- „„ sehen werden könne. Blücher erklärte, es sei der feste Wille der Bundesregierung, die Versorgung des deutschen Volkes, im selben Stil und nach denselben Methoden wie bis- her“ durchzuführen. Man wolle keine Höchstpreise festsetzen, da diese immer den Anfang der Hortung und der sozialen Unge- rechtigkeit in sich tragen. Fernab von aller Parteipolitik sei es die oberste Aufgabe der Bundesregierung, das deutsche Volk über die nächste Zeit„in sozialer Ordnung und mit dem Glauben an soziale Gerechtigkeit“ hin- überzubringen. Nach den Worten Blüchers befinden wir uns mitten in einem kräftigen Aufschwung der gewerblichen Wirtschaft. Wenn es ge- linge, diese Konjunktur durchzuhalten und womöglich noch zu steigern, werde man dem Problem der Arbeitslosigkeit noch kräftiger als bisher zu Leibe gehen Kkörmen. Das sei aber nur denkbar, indem man möglichst viele an der Konjunktur teil- nehmen lasse, um die Kaufkraft im Innern zu verstärken und so der Wirtschaft zusätz- liche Impulse zu geben. Verbindung mit westdeutschen Betriebsräten Frankfurt. GJe-Eig. Ber.) Ostzonale Ge- Werkschaftsfunktionäre setzten sich seit dem Ausbruch des Korea-Konfliktes in ver- stärktem Maße mit westdeutsche Betriebs- räten in Verbindung, um diese für ihre kommunistischen Ziele zu gewinnen. Dies teilte der Bundesverband der deutschen Industrie mit. Obwohl die kommunistischen Bemühungen bisher im wesentlichen ohne Erfolg geblieben sind, empfiehlt der Bun- des verband allen Betriebsführern, ihre Be- triebsräte über die wirklichen Absichten der kommunistischen Agenten aufzuklären. vorschlag wurde mit 52 gegen 27 Stimmen angenommen und der Senat stimmte der An- leihe zu. Wenn der Senat dies Gesetz in seiner jet- zigen Form annimmt, muß das Repräsen- tantenhaus zur Spanien-Anleihe Stellung nehmen. Im vergangenen Jahr wollte das Repräsentantenhaus Spanien in die Marshall hilfe einschließen, der Senat war aber da- gegen. 5 Die Regierung hat sich bisher beharrlich dagegen ausgesprochen, Spanien der Mar- shallhilfe teilhaftig werden zu lassen, so- lange die europäischen Länder Spanien nicht als Partner akzeptieren. Gegen eine Anleihe der Export-Import-Bank an Spanien àußerte die Regierung keine Einwände, da es sich dabei um eine rein wirtschaftliche An- gelegenheit handelt. Die Regierung weigerte sich aber beharrlich, einer Anleihe von Re- Sierung zu Regierung zuzustimmen. Nach Ansicht diplomatischer Kreise hat die amerikanische Regierung ihre Haltung zur dieser Frage nicht geändert. Der demokratische Senator Pat MeCarran sagte voraus, daß der Beschluß des Senats, Spanien eine 100-Millionen-Dollar-Anleihe zur Verfügung zu stellen, die Zustimmung des Repräsentantenhauses erhalten werde. Außenminister Aches on sprach sich am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz ge gen die Gewährung einer Anleihe für Spanien Aus. Nordkoreaner 46 Kilometer vor Pusan Tokio.(dpa) Nordkoreanische Panzer- verbände haben bei Vorstögen am Mitt- wochvormittag Geländegewinne bis zu 15 Kilometer tief erzielt. Bei einem Ein- bruch an der Südfront gelang es ihnen, bis auf 46 Kilometer an den amerikanischen Versorgungshafen Pusan heranzukommen. Die am Dienstag in Korea gelandeten Ein- heiten der zweiten amerikanischen Division wurden in aller Eile an die Südfront geworfen, um die 24. Division an der Front zwischen Taegu und der Küstenstadt Masan zu unterstützen. Am Mittwochmorgen sind amerika nische Verbände mit Unterstützung mittelschwerer Sherman-Tanks zum ersten Male in der Geschichte des koreanischen Feldzuges im Raume von Tschintschu zu einem größeren Gegenangriff an- getreten. Während eine Panzerspitze durch die gegnerische Hauptkampflinie vor den Außenbezirken von Tschintschu durch- brechen konnte, ist ein zweiter amerika- nischer Verband mit Panzerunterstützung zu einem Frontalangriff östlich der Stadt angetreten. Am Donnerstagmorgen(Orts- zeit) war die Lage noch fließend, so daß der Ausgang der Kämpfe noch nicht über- sehen werden konnte. Weiter nördlich haben die amerika- nischen Streitkräfte am Mittwoch den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Kumt- schon aufgegeben. Kumtschon war das Zentrum der amerikanischen Abwehrstel- lungen nordwestlich von Taegu. Die erste amerikanische Kavalleriedivision, die zum Schutze der Stadt eingesetzt war, hat vor ihrem Rückzug die strategisch wichtige Eisenbahnbrücke bei Kumtschon gesprengt. Türkei will am Atlantikpakt teilnehmen London.(dpa) Die Türkei bewirbt sich offiziell um Mitgliedschaft im Atlantik Pakt, berichtet die„Times“ am Mittwoch aus Ankara. Der Entschluß sei bereits den Botschaftern Großbritanniens und Frank- reichs in Ankara mitgeteilt worden. Der türkische Außenminister werde mit Außen- minister Bevin in Straßburg über diese Frage sprechen. Die Regierungen Großbri- tanniens und Frankreichs stünden der Auf- nahme der Türkei positiv gegenüber. Eine Zulassung der Türkei könnte die Mitglied- schaft Griechenlands nach sich ziehen. Die Türkei hoffe, daß man mit Unterstützung Großbritanniens, Frankreichs, der USA, Italiens, Belgiens und der Niederlande die Opposition der skandinavischen Staaten überwinden kann. Internationale Grubenarbeiter- konferenz und Schumanplan Stockholm.(UP) Die internationale Gru- benarbeiterkonferenz, die am Dienstag in Stockholm eröffnet wurde. wird, wie die Zeitung„Dagens Nyheter“ erfährt, ihre Stellungnahme zum Schumanplan festlegen. Der Vorsitzende, der Schwede Edward Mattson erklärte, die Konferenz hoffe eine Entschließung auszuarbeiten, die auch für die britischen Delegierten annehmbar ist. Mattson sagte:„die Briten stehen dem Schuman-Plan nicht gänzlich ablehnend Segenüber. Sie wollen nur nicht— wie Sir William Lawther sich ausdrückte ein Haus kaufen, ohne es gesehen zu haben“ Die Franzosen sind dafür und die Ameri- kaner vielleicht auch. Die Deutschen sind ebenfalls daran interessiert. In deutschen Gewerkschaftskreisen wünscht man aber eine Erhöhung des Lebensstandards im Rahmen des Schumanplans“, Sparkommissar ackert Siellenpläne durch Sorgenfalten wegen des Verwaltungsabbaues in Württemberg- Baden Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der vom Finanz- und Verwal- tungsausschuß des württembergisch- badi- schen Landtag eingesetzte Unterausschuß für die Verwaltungsreform trat am Mittwoch zu einer weiteren Sitzung zusammen, an der auch der Präsident des württembergisch- badischen Rechnungshofes, Dr. Hof mei- ster, und Ministerialrat Karl Ströle von der bisher in dieser Frage tätigen sogenann- ten Dreier- Kommission teilnahmen, Dabei wurde in erster Linie darüber beraten, wie der Verwaltungsabbau weitergeführt werden soll. Von einzelnen Abgeordneten wurde vorgeschlagen, die aus Beamten bestehende Dreierkommission durch ein anderes Gre- mium zu ersetzen. Die Mehrheit des siebenköpfigen Aus- schusses sprach sich dafür aus, einen Mann zu bestimmen, der mit gewissen Vollmach- ten ausgestattet als„eine Art Sparkommis- sar“ mit einigen erfahrenen Verwaltungs- fachleuten in engster Zusammenarbeit mit dem Landtagsausschuß die Verwaltungsver- einfachung weiter treiben soll. Da der Un- terausschuß von sich aus keine definitiven Beschlüsse fassen kann, werden sich die Stammausschüsse in den nächsten Tagen mit diesem Vorschlag befassen. Wie wir hierzu ergänzend erfahren, wird die Mehr- heit des Unterausschusses vorschlagen, den Präsidenten des Rechnungshofes, Dr. Hof- meister, für dieses Amt zu bestimmen. Scheinwerfer auf KPD Frankfurt.(dpa) Die Minister präsidenten der Länder des amerikanischen Besatzungs- gebietes besprachen in einer Geheimkonfe- renz mit dem Hohen Kommissar John. MecœCloy die Ueberwachung der Rommuni- stischen Partei und der von ihr inspirierten Organisationen. Wie von amerikanischer Seite verlautet, kamen die Konferenzteil- nehmer überein, daß die deutschen Instan- zen und die amerikanischen Behörden in den Landern eng zusammenarbeiten Wer- den, um etwaigen Sabotageversuchen und jeder illegalen Betätigung der Kommunisten vorzubeugen. Die amerikanische und die vorzubeugen. Die amerikanischen und die einig, daß ein Verbot der KPD unzweck⸗ mäßig sei, daß aber politische Duldsamkeit ihre Grenze haben müßte. Der Bremer Senatspräsident Wilhelm Kaiser wies darauf hin, daß Bundesregie- rung und deutsche Behörden gegenüber der Agitation der Kommunisten„eine erstaun- liche Toleranz« bewiesen hätten. Diese Duld. samkeit dürfe nicht zur Selbstaufgabe der deutschen Demokratie führen. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 3. August 1950/ Nr. 178 — Donnerstag, 3. August 1950 Die chinesische Karle Kaum ein Ereignis ist in der letzten Zeit mit so großer Spannung und mit soviel Hoffnungen erwartet worden, wie der Zu- sammentritt des Sicherheitsrates unter dem Vorsitz des sowietrussischen Chefdelegierten Malik. Es war eine Sensation. Weit über 20 000 New Lorker Schlachtenbummler woll- ten dabei sein, wenn, wie sie meinten,„Ge- schichte gemacht wird“, und da nur 500 von denen, die sagen wollten, sie seien dabei- gewesen, auf den Tribünen Platz finden konnten, entschloß man sich, für diese und die Presse die Sitzung mittels Fernsehschir- men in andere Säle zu übertragen. Als Jakob Malik die erste Sitzung nach dreistündiger Dauer vertagte, waren die Fronten geklärt. Es hat, wie erwartet, mit dem Angriff des Russen begonnen, dem der Gegenangriff des Amerikaners Warren Austin folgte: Während der erstere sozu- Sagen als conditio sine qua non jeder weite- ren Verhandlung die chinesische Frage als ersten Punkt seiner Tagesordnung behan- delt wissen wollte, verlangte Austin die Er- örterung der amerikanischen Korea-Resolu- tion(durch die jede Hilfe an Nordkorea ver- urteilt wird) vor allen anderen Dingen die, solange der Krieg in Korea noch im Gange sei, nur von„untergeordneter Bedeutung“ sein könnten. Rede und Gegenrede ließen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig, doch erreichten sie bei weitem nicht die Tonart, die man manchmal schon an diesem Orte gehört hat. Die Optimisten wollen in dieser Tatsache trotz aller Schärfe ein positives Vorzeichen erblicken, zumal sie es dem sowjetischen Delegierten hoch anrechnen, daß er nach seiner Abstimmungs-Niederlage über die Frage, ob der Präsident den Status eines Delegierten anzuzweifeln berechtigt sei, überhaupt noch im Saale geblieben ist. Ein etwas naiver Optimismus in diesem Falle, denn Malik hatte sich diese Nieder- lage ja an den fünf Fingern ausrechnen Können und sie bestimmt nicht ohne Grund Herbeigeführt. Denn die Taktik, den Korea-Konflikt mit der China-Frage zu verquicken, ist für die Einmütigkeit der Vereinten Nationen nicht ungefährlich. Wenn zwar der weitaus größte Teil der UNO-Mitglieder die Aktion gegen Nordkorea gutheißen, so bestehen doch an- dererseits hinsichtlich der Aufnahme Peking- Chinas an Stelle des Kuomingtang-Vertre- ters sehr geteilte Ansichten. Wenn wirklich die China-Frage vor Korea behandelt wer- den sollte— was zur Stunde, da diese Zeilen geschrieben werden, noch nicht entschieden ist,— so wird die in Sachen Korea einige westliche Front wahrscheinlich sehr erheb- lich erschüttert und das Prestige Moskaus in Asien beachtenswert gesteigert werden. Das inteessanteste Ergebnis dieses ersten Sitzungstages und gewissermaßen eine Ueberraschung war die Stimmabgabe des indischen Delegierten für Malik. Man hatte, wenn auch nicht seine Entscheidung gegen ihn, so doch immerhin seine Stimm- enthaltung erwartet und scheint im Augen- blick in westlichen Kreisen über Pandit Nehru ziemlich verschnupft zu sein. Man sieht in den nicht nachlasenden Vermitt- lungsversuchen des indischen Ministerpräsi- denten eine indirekte Unterstützung der so- Wjetischen Politik, vergißt aber allzu leicht, daß Pandit Nehrus Politik von einer Philo- sophie getragen ist, die mit der westlichen Denkungsart eben sehr wenig und vielleicht gar nichts zu tun hat. In dieser, man möchte kast sagen solipsistischen, egotistischen(ich- bezogenen) Denkungsart der westlichen Politiker liegt wahrscheinlich die größte Schwäche der Vereinten Nationen: die Un- Fahigkeit zu introvertiertenm Denken, die Unfähigkeit zur geistigen Toleranz, die quasi Unmöglichkeit, trotz einer gemein- Samen Verhandlungssprache in die Gedan- kenwelt der Kontrahenten einzudringen Es ist kein Zweifel, daß Indien, vielleicht in einer Art asiatischer Kongenialität, in seinen Vermittlungsversuchen das dem We- sten erträgliche und verständliche Maß überschreitet, aus der Sicherheit heraus, dag der Kommunismus ihm nicht gefährlich Werden kann. Es steht fest, daß der in- dische Delegierte in Lake Success bereits am 20. Juli gewußt hatte, daß Malik sich Wieder an den Arbeiten des Sicherheits- rates beteiligen werde, lange bevor also die Rückkehr der sowjetischen Delegation offli- Ziell angekündigt wurde. Wahrscheinlich ist also die Demarche Pandit Nehrus in Mos- kau doch positiver gewertet worden Als in Washington. Wenn es stimmt, daß Indien vorschlagen wird, eine Korea-Vermittlungs- kommission zu bilden, die lediglich aus Delegierten asiatischer Staa ten zusammengesetzt ist, lägt sich die Be- reitschaft des Kremlis leichter verstehen, ebensosehr wie dessen Wunsch, die China- Frage unter allen Umständen vorher zu lösen. Denn nur unter dieser Bedingung dürfte dem Rreml auch ein diplomatischer Sieg in der Korea-Frage sicher sein, nach- dem die nordkoreanischen Truppen— deren Erfolge in den Ländern des Ostblocks übri⸗ gens kaum vermerkt werden die mate- riellen Voraussetzungen geschaffen 8 Fortschritte der Schumanplan- Verhandlungen Paris,(dpa- REUTER) Ein Sprecher des Französischen Außen ministeriums erklärte, bel den Schumanplan-Verhand! gen in Paris seien in letzter Zeit„beträchtliche Fortschritte erzielt worden. So habe man sich über die Rechtstellung des Obersten Verwaltungsorgans für die Kohlen- und Stahlbehörde geeinigt. Noch vor dem 15, August werde der Arbeitsentwurf für den zwischenstaatlichen Vertrag über die Kohle- und Stahlunion fertiggestellt sein. Einigung sei auch über die Bildung eines Rats von Stellvertretern der Minister, über einen Gerichtshof zur Schlichtung von Mei- nungsverschiedenheiten und über ein parla- mentarisches Ueber wachungsgremium erzielt worden, das aus Abgeordneten der ver- schiedenen Länderparlamente zusammen- gesetzt sein soll. Noch nie hat der Schmuggel 80 geblüht „Spritspione“ wüten in Lulea Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Welt mann Stockholm. Lulea, Schwedens bedeuten- der Erzverschiffungshafen, liegt fast an der nördlichen Spitze des Bottnischen Meer- busens, dem Nordkap näher als der Landes- hauptstadt Stockholm. Jeder, der Lulea kennt, versteht, daß der Alltag seiner rund 15.000 Einwohner während des nicht enden- wollenden Winters mit seinen langen Näch- ten von Melancholie und Schwermut ge- prägt ist. Um so stärker wirken die„Son- nenvitamine“, um so mehr erwacht in die- ser Hafenstadt während der kurzen Som- mermonate mit ihren nordischen hellen Nächten die Lebensfreude. Bloß nicht richtig in diesem Jahr, denn jetzt wüten in einer bisher ungekannten Weise die „Spritspione“ in Lulea. „Spritspione“, so nennen die Schweden ebenso selbstverständlich wie respektlos diese ehrsamen, vom Staate angestellten Herren. Die treffendste deutsche Bezeich- nung für ihr seltsames Gewerbe fand ein. Freund, den ich im vorigen Winter in die Mysterien des schwedischen Restaurant- lebens einzuweihen versuchte, nämlich: Alkoholschnüffler. Schweden ist bekanntlich alkcholisch seit 1913 halb trocken gelegt, und für diejenigen Restau- rants, die überhaupt Ausschankgenehmi- Sung haben, gelten eine Unzahl Vorschrif- ten wie 2. B.: vor 12 Uhr darf gar nicht ausgeschänkt werden,„scharfe Getränke“ (Schnaps, Likör, Kognak, Whisky usw.) nur, wenn man eine warme Mahlzeit dazu ver- zehrt, und dann zwischen 12 und 15 Uhr nur 7% Zentiliter, nach 15 Uhr maximal 15 Zentiliter(für Damen jedoch nur die Hälfte der männlichen Rationen). Um nun die Einhaltung all dieser Vorschriften zu kontrollieren, hat das staatliche„Sprit- system“ eine Anzahl von Herren engagiert, die unerkannt und neugierig wie ein Harun al Raschid in den Restaurants ihre Be- obachtungen machen sollen. Auch nicht die kleinste Ungenauigkeit entgeht ihrem ge- schulten Blick, und insbesondere nicht, wenn etwa ein Gast den Eindruck erwecken Könnte, daß er sich in leicht beschwingter Stimmung befindet. Dann legitimiert sich der bisher so diskrete Herr und ersucht den Kellner, den Gast aus dem Lokal zu weisen. Diese„Alkoholschnüffler“ verderben nun den vom Klima ohnedies so stief- mütterlich behandelten Einwohnern von Lulea ihren kurzen Sommer. Und den Restaurateuren das Geschäft..„Kein Mensch wagt mehr in den Wirtshäusern von Lulea zu lachen, das könnte ja ver- dächtig! wirken“, erklärt einer der führen- den Restaurateure.„Mein Umsatz sinkt von Tag zu Tag, obwohl wir grade eine Anzahl Touristen haben.“ Warum die zuständigen Behörden von Lulea gerade in diesem Sommer mit einer solchen Grohoffensive eingesetzt haben, weil man nicht, aber wenn man die Ein- zelheiten hört, wird mean selbst ganz me- lancholisch. Schon eine der sommerlichen Wärme angepaßte, nicht ganz korrekte Klei- dung kann als„verdächtiges Symptom“ gewertet werden. Die Restaurateure sind nervös und übervorsichtig, denn wenn sie von den„Alkoholschnüfflern“ mehrfach wegen Ausschänkens an nicht ganz nüch- terne Personen gemeldet werden, kann es sie die Konzession kosten. Halb leere Re- staurants und erbitterte Kellner und Kell- nerinnen sind der Anblick, dem der Be- sucher heute in Lulea begegnet. Auch die wenigen Gäste wirken verschüchtert wie eine zu gut erzogene Schulklasse, wenn sie zu den schwedischen Vorspeisen den lan- desüblichen Aquavit herunterkippen. Man flüstert und schwingt sich höchstens zu einem leisen Kichern auf, um bloß nicht in den Verdacht zu kommen, sich unter alkoholischer Einwirkung zu befinden. Und das in den hellen Sommernächten. Un- befangen wirken nur die„Alkoholschnüff- ler“ selbst, die mit Würde und Gelassenheit ihren mißtrauischen Blick von Tisch zu Tisch schweifen lassen. Doch man braucht mit den Einwohnern von Lulea auch nicht zu viel Mitleid zu haben, denn zu trinken bekommen sie nicht weniger als sonst,— bloß illegal. Noch nie hat der Alkcholschmuggel nach Lulea so geblüht wie in diesem Sommer, von allen Erzschiffen ergießt sich ein Schnapsstrom über die durstige Stadt. Die Möglichkeiten der Zollbeamten sind da natürlich auch be- grenzt. Kürzlich hätten sie beinahe einen dänischen Seemann an den Wickel bekom- men, als er gerade auf dem Schiff den geldlichen Erlös für seinen eingeschmuggel- ten Schnaps verstauen wollte. Kurz ent- schlossen stopfte er die diversen Hundert- kronen- Scheine in eine Flasche, die er in weitem Bogen in den Hafen schleuderte. Nun wartet sowohl die Polizei wie der dänische Seemann— natürlich jeder für sich— sehnsüchtig am Ufer darauf, dah Das„deutsche Problem“ Nummer 1 Das Ausland diskutiert über Deutschlands Wiederaufrüstung Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Wohnt man als Deutscher im Ausland, spricht man täglich mit Angehöri- gen anderer Völker, liest ihre Zeitungen, hört ihre Debatten im Zug, in der Straßen- bahn, im Wirtshaus— so fragt man sich immer wieder, was die deutschen Landsleute wohl sagen würden, wenn sie hörten, welche „deutschen Probleme“ die anderen Völker bewegen. Jedenfalls können wir eines mit Absoluter Sicherheit versichern: nicht die- jenigen Probleme, welche die Deutschen selbst in erster Linie interessieren— weder Brotpreis noch Schund- und Schmutzgesetz, weder Schulreform noch Südweststaat. Nein, sie interessiert in erster Linie die deut- sche Aufrüstung. Wie verhalten sich die Engländer, die Franzosen, die Amerika ner dazu? Ist es für die anderen gefähr- licher, wenn die Deutschen Waffen haben oder wenn sie keine haben? Gegen wen beziehungsweise für wen würden sie sie gegebenenfalls brauchen? Sollen die Deut- schen Offlziere haben? Wenn ja, auch höhere, zum Beispiel Generäle? Nur eine Frage taucht in all diesen mehr oder weni- ger konkreten Phantastereien(die natürlich immer aus höchst„zuverlässigen Quellen“ stammen) sehr selten auf: Was sagen die Deutschen selbst dazu? Liest man die Sorgen, welche Franzosen und Benelux-Staaten, Engländer und Italie- ner mit ihrer eigenen Wiederaufrüstung haben, so versteht man, daß sie eine deut- sche Wiederaufrüstung gar nicht ungern sehen würden, auch wenn sie immer wieder feierlich dagegen Einspruch erheben. Das heißt, den Einspruch erheben die Politiker, während die Soldaten und die Opposition von rechts die deutsche Wieder- aufrüstung geradezu fordern. Zwar mit allerhand Sicherheitsklauseln, die im we- sentlichen darauf hinauslaufen, daß es den Deutschen erlaubt wird, für Europa zu kämpfen, hingegen verboten bleibt, eine eigene Politik zu führen; aber immerhin erheben sie täglich lauter ihre Stimme, die sich mit der Stimme der Gegner im eigenen Lande oft zu einem wenig harmonischen Konzert vereint. So kann man etwa in den Spalten der gleichen Nummer derselben Zeitung den gegensätzlichsten Ansichten be- gegnen. Das könnte den Leser erheitern, besonders den deutschen— wenn es sich nicht um so blutig ernste Fragen handelte. Es ist gut, wenn die Deutschen wissen, welche Seite des„deutschen Problems“ das Ausland vor allem interessiert, und zwar aus verschiedenen Gründen. Einmal deshalb, weil Deutschland seit dem Beginn des EKorea-Krieges im Ausland plötzlich in ganz anderer Weise als vorher„interessant“ ge- worden ist. Das ist nun freilich ein Inter- esse, das vielen Deutschen gar nicht ange- nehm sein wird; aber es ist auf jeden Fall wichtig zu hören, daß man jenseits des Rheins, des Aermel-Kanales, der Alpen und des Atlantik mit dem deutschen„Menschen- material“ und Wirtschaftspotential rechnet — vielleicht schon sehr viel konkreter rech- net, als die meisten Deutschen glauben. Zweitens deshalb, weil es nicht gut ist, sich auf irgendwelche ideologisch bedingten Er- klärungen des Auslandes zu verlassen, die den realistischen Forderungen der Militärs ein schönes, aber wertloses„Niemals“ entgegenhalten. Denn im Ernstfalle werden nur diejenigen zu sprechen haben, die für die Sicherheit ihrer Länder verantwortlich sind, und sie werden auf das nicht verzich- ten wollen, was den Interessen ihrer Länder dient und was im Ausland mit einem aus dem Deutschen eingeführten Fremdwort „KRfiesss eise enifkn Drittens und wichtigstens aber deshalb, weil die Deutschen diese Seite des„deut- schen Problems“ nicht mit der Vogel- Strauß-Politik und der Antwort begegnen sollten, das alles interessiere sie gar nicht und gehe nur die anderen an, sondern weil sie das Recht und die Pflicht haben, ihre eigene Meinung dazu zu sagen. Denn sonst dürfen sie sich nicht wundern, wenn man sie eines Tages gar nicht nach ihrer Mei- nung fragt. Ausländische Beobachter, die Europa gut kennen, versichern uns immer wieder, keine Jugend denke heute so auf- richtig europäisch wie die deut- sche. Wir hören es gern und freuen uns darüber; doch diese Jugend sollte dann auch dem Ausland mit aller Klarheit sagen: wie 81e über eine deutsche Remilitarisierung denkt, wie sie eine deutsche Aufrüstung wünscht, wie s1 e sich im Falle eines Krieges verhalten würde— kurz, wie sie das„deut- sche Problem“ sieht. Denn sie geht es vor allem an. ein guter Wind ihnen die Flasche zutreibe. Unter reger Anteilnahme der ganzen Be- völkerung, denn allen„Alkoholschnüff- lern“ zum Trotz lacht man gern und vie- in Lulea in den hellen Nächten, nur nicht in den Kneipen Auch Franke ien erhöht den Brotpreis Paris.(A. L.-Eig. Ber.) Die französische Nationalversammlung, die am Freitag bis zum 17. Oktober in die Ferien geht und da- mit dem Ministerium fast drei Monate Schon- zeit läßt, muß aller Wahrscheinlichkeit nach noch vor ihrer Vertagung eine Maßnahme beschließen, die sich mit der Verteue- rung des Brotpreises um 3 bis 5 Fr. pro Kilo auswirken wird. Die Regierung lehnte die Bewilligung eines Staatszuschusses für das Brot ab und die Landwirte fordern eine Erhöhung des Weizenpreises um etwa 10 Prozent. Alljährlich wenige Tage vor Beginn der Parlamentsferien spielt sich das gleiche Ma- növer in Paris ab. Die Abgeordneten der ländlichen Wahlkreise, die die Mehrheit des Parlaments bilden, werden von ihren Wäh- ler gedrungen, der Erhöhung des Getreide- preises zuzustimmen. Da die Abgeordneten die Ferien zu längerem Aufenthalt in ihren Wahlkreisen benutzen und in diesem Jahr wegen der Nähe der Neuwahlen besonders darauf aus sind, ihre Wähler bei guter Laune zu halten, sind sie zur Zustimmung geneigt, Eine neue Teuerungswelle mit ihren un. vermeidlichen sozialpolitischen Folgen zeich. net sich ab. Infolge der Hamsterei der Haus. frauen sind bereits die Preise für eine An- zahl, von Nahrungsmitteln gestiegen, beson- ders der Fleischpreis macht wahre Sprünge. Einzelne Zeitungen machen dafür die Ex. porte nach Deutschland verantwortlich. Nach einer Pariser Zeitung ist es sogar die Schuld der Juden und der Deutschen, daß da; Fleisch teurer wird, da außer nach Deutsch- land auch nach Israel größere Mengen von Fleisch exportiert werden. Indien könnte nicht neutral bleiben Neudelhi.(dpa-AFP) Der indische Mi- nisterpräsident Nehru ist der Auffassung daß sich Indien nicht aus einem neuen Welt. krieg heraushalten könnte. Bei einem Be. richt über die Lage in Korea erklärte Nehru auf einer Fraktionssitzung der Kongreß. partei:„Bei einem Weltkrieg, der un- vermeidlich würde, wenn die USA oder die Sowjetunion ihn wünschen, könnte Indien niemals neutral bleiben.“ Ein europäisches Parlament oder nicht? Der europäische Ministerrat tritt heute in Straßburg zusammen Straßburg.(UP) Die Außenminister von 13 europäischen Nationen treten heute in Straßburg zu einer Konferenz zusammen, die entscheidend für die Zukunft des ersten europäischen Parlaments werden kann. Der Ministerat wird sich über die Frage einig werden müssen: wollen wir ein europäisches Parlament oder Wollen wir kéins? Vertreter der beratenden Versammlung des Europarats haben in letzter Zeit mehr und mehr auf eine Entscheidung in dieser Frage hin- gedrängt. Der Europarat selbst wird am 7. August seine zweite Jahres versammlung in Straßburg eröffnen. Die heute begin- nende Tagung des Ministerrats dient der Vorbereitung dieses Treffens. Der Rat hat in seinen drei voraus- gegangenen Sitzungen die Erörterung dieses Kernproblems der europäischen Einigung jedesmal hinausgeschoben. Diesmal, 80 fühlen viele Mitglieder der Konsultativ- versammlung, können sie die Frage nicht länger umgehen. Der Ministerrat der als einziges Organ des Europarates die Berechtigung dazu hat, hat bisher keine Empfehlung der Konsul- tativversammlung an die Parlamente der einzelnen Mitgliedstaaten weitergeleitet. Eine einzige positive Entscheidung traf er im Falle der Zulassung West deutsch- lanas und ger Sas Hauptsächlich wird es darum sehen, die Befugnisse der Konsultativversammiugng, die bisher sehr von dem Minlistéerrat überschat- tet wurden, zu erweitern. 5 Man nimmt hier an, daß sich der Europarat auf seiner Augusttagung vor allem mit den folgenden drei Anträgen der Korisultativversammlung befassen wird: 1. Soll der Ministerrat sich einverstan- den erklären, sämtliche Empfehlungen der Beratenden Versammlung an die Mitglied- staaten des Europarates weiterzuleiten so- bald sie von der Versammlung mit Zwei- drittelmehrheit angenommen worden sind. 2. Soll die Konsultativversammlung das Recht erhalten, die Operationen des Schu- manplans zu überwachen, und 3. Soll der Ministerrat seine geschlosse- nen Sitzungen abschaffen und sie der Oef- fentlichkeit zugänglich machen. Er soll mehr wie die Obere Kammer eines e U ropäischen Parlaments als eine Konferenz von Diplomaten arbeiten. Auf ihrer diesjährigen Tagung werden in der Konsultativversammlung 15 Na. tionen vertreten sein.(Westdeutschland und die Saar sind assoziierte Mitglieder und al; solche nicht im Ministerrat vertreten) Zum erstenmal werden 18 Vertreter aus Westdeutschland und je drei aus dem Saar. gebiet und Island an der Tagung teilneh- men. Industriepolizei und Arbeits- einheiten Frankfurt.(dpa) Der Leiter der Ope- rationsabteilung im Presse- und Infor- mationsbüro beim Chef der amerikanischen Streitkräfte in Europa, Oberstleutnant Nor- man E. Sprowl, gab bekannt, daß die bis- herige Industriepolizei im amerikanischen Besatzungsgebiet mit den Labour Service Companies(Arbeitskompanien) zusammen- gelegt wird. Die neue Organisation soll un- ter dem Namen„Labour Service Units“ (Arbeitseinheiten) geführt werden. Sie be: stehe aus 26 000 Angehörigen verschiedener europäischer Nationen, darunter etwa 16 000 Deutsche. Sprowyl machte diese Mitteilung als Spre- cher des amerikanischen Armee-Hauptquar- tiers. Alle Bediensteten der Arbeitseinheiten unterstehen nach Sprowyls Mitteilung dem Hauptquartier der amerikanischen Armes in Europa. Sie sollen aus Zweckmäßzigkeits- und Rentabilitätsgründen kaserniert und im Gebrauch von Karabinern geschult werden Eine Ausbildung an anderen Waffen sei gegenwärtig nicht geplant. Alle Abteilungen der Arbeitseinheiten würden wie bisher neben einem deutschen Vorgesetzten einen amerikanischen Offizier als obersten zustän- digen Leiter haben. Sprowil betonte, daß die Arbeitseinheiten nicht im praktischen Mill tärdienst verwandt oder auch nur geschult würden. Sie hätten vielmehr die Aufgabe, Materiallager, Flughäfen, Brücken, Park- plätze, Manöverplätze, amerikanische Dienst- stellen und ähnliches zu bewachen. Heuß vom Urlaub zurück Bonn.(dpa) Bundespräsident Profess Theodor Heuß ist am Mittwoch von sel nem mehrwöchigen Urlaub aus Aschau am Chiemsee nach Bonn zurückgekehrt. Der Bundespräsident nahm sofort nach der An- kunft auf Viktorshöhe seine Dienstgeschäfte wieder auf. Er ließ sich vom stellvertreten- den Bundespressechef über die politisch Lage unterrichten. Ich kitzele Sie zu Tode, Herr Adenauer“ Humor könnte der Bundestag sehr wohl vertragen Eine Spritze Man unterhielt sich in Bonn darüber, wer von den Politikern Humor habe. Ein eben Zugewanderter meinte, der Kanzler verrate, wie ihm scheine, auch nicht eine Spur davon, und seines Wissens gäbe es keine Aeußerung von Konrad Adenauer, die einen Schimmer von Humor aufweise. Ueberhaupt sei die absolute Humorlosigkeit des Bundestages und des ganzen Bonner Parlamentsbetriebes evident. Hatte der Mann recht? Wäre es nicht tragisch, wenn die Männer(und Frauen), die unsere Politik machen, tatsächlich keinen Humor besäßen und ihre gesamte Arbeit nur mit tierischem Ernst betrieben? Es hat seit Bestehen des Bundestages schon etliche grobe und nicht eben erfreu- liche Ausfälle gegeben. Das Zynische, die Ironie und der Sarkasmus, häßliche Ober- töne und scharfe und beißende Zwischen- geräusche waren nicht selten zu vernehmen. Aber es hat auch, und das darf gesagt wer- den, den wohltemperierten, versöhnenden, optimistischen Humor gegeben, der ein be- freiendes Lachen auslöste und die Atmo- sphäre entgiftete. Vielen Abgeordneten, die sonst tüchtige Parlamentarier und gute Redner sind, wünschte man zusätzlich eine kleine Prise Humor. Den meisten davon, vermischt mit echtem Mutterwitz, haben trotz allem rednerischen Pathos die Süd- deutschen, besonders die Bayern, und hier vor allem der in jeder Hinsicht origi- nelle und sympathische Dr. Michael Kor- lacher(CSU), der Bayernpartei-Vorsit- zende Dr. Baumgartner, die Abgeord- neten Strauß(CSU), Wönner(SPD) und der Bundesfinanzminister Dr. Schäf- fer. Horlacher rief in einer Rede seinem gegnerischen Landsmann Baumgartner zu: „Wir zwei sind ja eigentlich befreundet, aber du solltest ganz ruhig sein. Du bist doch deinem Vater davongelaufen!“(Allge- meine große Heiterkeit.) Die wiederholten Biersteuer-Debatten, zuletzt noch Anfang Juli, hemdsärmelig und krachledern ge- führt, waren eine Fundgrube des Humors. Einer der Humorvollsten ist auch der durch sein„s-t“ in der Aussprache als Hamburger unverkennbare Dr. Wellhausen FDP), der seit einem Vierteljahrhundert in Bayern Wohnt. Zu den wenigen Ausnahmen, den bayerischen Humorlosen, gehören Alfred Loritz(WAV) und Bundesjustizminister Dehler. Ohne jeden Humor, dafür gelegentlich voll beißender Ironie und schneidendem Sarkasmus, ist der Oppositionsführer Dr. Schumacher. Das Gegenteil ist sein Parteifreund Prof. Dr. Carlo Schmid, der neben echtem Humor, nie verletzendetr Ironie und gelegentlicher Spottlust ein Mann des exzellenten Esprits und des sprühenden Witzes ist. Auch die Schwaben Erwin Schöttle(SPD) und Kurt Kiesinger(CDC) sowie Dr. Helene Weber(CDU) lassen eine echte humorige Ader erkennen, während man von Dr. Robert Lehr behauptet, er könne überhaupt nicht lachen. Auch Höpker- Aschoff ist humorlos. Dr. Köhler, der Bundestagspräsident, hat keinen ursprünglichen Humor. Sein ge- legentlicher Anlauf zu Witz und Schlagfer- tigkeit geht fast immer daneben. In seinem Falle war das Manko beinahe staatspolitisch tragisch. Wieviel hat der alte Paul Löbe im Reichstag vor 1933 mit seiner Gemütlichkeit ausgleichen können, wie oft werden jetzt aus einem unbedachten Wort gleich„älte- stenratsreife“ Zwischenfälle. Die FDP hat mit Theodor Heuß nicht nur ihren besten und geistvollsten, sondern auch ihren humorvollsten Redner verloren. Voll nachsichtiger Humorigkeit sind von dex FDP Vizekanzler Blücher und Vize- präsident Dr. Schäfer. Auch sie sehen den Humor als eine Art Linderungsmittel im parlamentarischen Getriebe an. Dag Spaß sein muß, demonstriert von der Deutschen Partei gelegentlich Bundesverkehrsmini- ster Dr. Seebohm. Einer der humorvollsten und witzigsten Abgeordneten, der Humor und Witz, Ironie und Ulk als geschliffene Waffe im Kampf benutzt, ist überraschenderweise der Fra tionsführer einer Partei, die eigentlich di Humorlosigkeit sozusagen korporativ a5 Weltanschauung betreibt: der Kommunist Heinz Renner. Sein Humor wirkt gerade, zu grotesk gegenüber dem tierischen Ern; seiner Fraktionsgenossen.„Wir kennen ul doch, Herr Konrad Adenauer!“ rief Renne schalkhaft und emphatisch.„Nicht wahr! lächelt der Bundeskanzler zurück. Se würden mich doch aufhängen, Herr Rennen wenn Sie mal an die Macht kommen soll ten“, sagte der Kanzler.„Zu Tode kitzeln Herr Doktor Adenauer!“ entgegnete Renner voll sprühender Schlagfertigkeit. Von einem sparsamen, trockenen Hu- mor zehrt der Kanzler Konrad Adenaues Er hat nicht nur Mutter witz, er ist au ein Spötter, ein Uzvogel von plauderhaftef Selbstgefälligkeit, er liebt den Scherz un sogar den Schabernadt, der dem Humor 8 nahe verwandt ist. In seiner Heimat- n Geburtsstadt Köln hat man für diese Solt Menschen die für Fremde nicht zu Übersst, zende Apostrophlerung„Grielächer“, soll man zu jener Episode sagen, als Aden⸗ auer nach seiner Wahl zum Bundeskanzlen die mit einer Stimme Mehrheit erfolgte“ der Fraktionssitzung der CDU/CSU erclire „Meine Damen und Herren, wie Wäre 15 wenn wir jetzt gemeinsam das Kölner 5 sängen: Et hät noch immer jot jejan (Es hat noch immer gut gegangen.) ittelt Der Bundestag im ganzen vermit 10 meist kein humoriges, sondern mehr e, tragisches Bild. So sitzen, wie der non rende Augenzeuge von der Tribüne 175 stellt, leider mehr Pessimisten als G sten auf den Abgeordneten- und Refs, rungsbänken, und leider mehr numort als humorvolle Abgeordnete. Aber es 8 in Wahrheit doch zahlreiche Abgeordnn die von Hause aus Humor mitbringen, u die beweisen, daß es auch in Bonn, We geflügeltes Wort sagt, mit Humor beg N geht. Genauer: daß es mit Humor 5 besser gehen würde. Walter Henke“ Al Liege Holzr mit J diene: Kopf! nicht. dazu. mer, Was! Schrär Kleid römis sie in Gebra die T. Un pichen weiß reizvo gegen Dinge Hindu Moslin lieben. natürl. beganr uns II raschu WII ten, w gebote. Ich stehen den„ faßten von Sp europa zusagte Mugh' Sie sagte Babus- Babus chenpei damit als dre Wir Ar ES ben— lediglic zu betr nicht, fegte! schrift stand, Boden, Mann vor une ES hätte wahre! Speisen keuen, Gemüse drei un — Mein. chats aumsttre 88. 0 Winter meine Steine E nd we würden, eis. U terville, Unsicht zen ſpüt eines Gl lch, all mag vie dokratie e Leut me Crundsz erzogen völlig a dollte ich Aerig j Venigste andenke Fregeleit ordentlic Ir. 178 — dneten ihren 1 Jahr onders Laune eneigt. n un- zeich- Haus. 1e An- beson- rünge. ie Ex- . Nach Schuld 3 dag zutsch⸗ n von iben 1e Mi- issung, Welt- m Be- Nehru greg un- ler die Indien 5 Na. id und nd als reten). r aus Saar- eilneh⸗ — Ope· Infor- ischen t Nor- ie bis · lischen ervice nmen· II un: Units“ ie be · edener 16 000 Spre- tquar⸗ heiten dem mee in gkeits- nd im erden en Sei lungen bisher einen ustän⸗ laß die Mili- schult gabe, Park- Dienst- essor n sel- au am Der r An- ſchäfle reten- itische Nr. 178/ Donnerstag, 3. August 1950 MORGEN Seite 8 Werden in Indien nur die Kühe satt? Als Europäer im indischen Alltag/ Von Olav Sölmund IV. Außer dieser Podium-Sitz-Tisch- und Liegestatt gibt es auch Betten. Einfache Holzrahmen, die auf vier Füßen stehen und mit Jutebändern überzogen sind. Auch hier dienen Teppiche und Laken als Unterlage. Kopfkissen europäischer Art kennt man nicht. Man benutzt straff gestopfte Rollen dazu. Eine dünne Steppdecke für den Som- mer, eine dickere für den Winter ist Alles, was man zum Zudecken braucht. Kleider- schränke kennt man nicht. Die indische Kleidung ist bekanntlich ähnlich wie die römische Toga, sehr leicht. Man bewahrt sie in Truhen auf. nur was zum täglichen Gebrauch bestimmt ist, hängt man über die Truhe an zierlichen Haken auf. Unsere Wände waren mit schönen Tep- pichen behängt, meist aber sind die Wände weiß getüncht, unterbrochen, und zwar sehr reizvoll. durch Nischen, in denen Kunst- gegenstände, Vasen, Spiegel und dergleichen Dinge stehen. Die höchste Nische ist in Hinduhäusern jeweils einem Götterbiide, in Moslimhäusern dem Koran vorbehalten. Wand- und Hängelampen von oft fein- ster Arbeit sorgen für Beleuchtung. Oefen braucht man bei dem Klima nicht, wird es einmal zu kühl, besorgt man sich ein Kohlenbecken, wie es die Japaner auch lieben. Da wir zu Dritt waren. mußten wir natürlich für Küchenpersonal sorgen. Damit begann eine Reihe von selbst für uns Indiengewohnte— seltsamen Ueber- raschungen. Wir erlebten einen Einblick in die Kas- ten, wie er uns anschaulicher nicht hätte geboten werden können. Ich hatte von Engländern über das Be- stehen einer besonderen Küchenkaste den Mughs“ gehört. Aber die Mughs“ be- faßten sich lediglich mit der Zubereitung von Speisen, vornehmlich solchen, die dem europaischen und amerikanischen Gaumen zusagten. In Poona konnten wir keinen Mugh' ausfindig machen. Sie brauchen zunächst einen Babus- zagte man uns. Schön, wir stellten einen Babus' eine Art Hausmanager' ein. Dieser Babus hatte nun die Aufgabe, unser Kü- chenpersonal zu beschaffen. Wir hatten damit gerechnet,. daß der Stab! nicht mehr als drei Personen ausmachen würde. Oh, Wir Ahnungslosen. Es erschienen nacheinander— und blie- ben— ein Mann, der Staub zu wischen und lediglich die nicht umfangreiche Bibliothek zu betreuen hatte. Aber glauben Sie nur ja nicht, daß dieser Mann auch den Boden kegte! Nein, das duldete seine Kastenvor- schrift nicht. Nur was über dem Boden stand, oder lag, das wedelte' er ab. Für den Boden, die Teppiche, mußte ein besonderer Mann kommen. Nummer zwei stellte sich vor und blieb. Es folgte der Koch. Meinen Sie, der hätte Obst und Gemüse gesäubert? Be- Wahre! Er durfte nur kochen. nur die Speisen. die auf dem Feuer standen, be- treuen, Gemüseputzen? Dazu mußte der Gemüseputzerkastenmann her. Nummer drei und vier waren anwesend! Glauben Sie, der Gemüseputzer(Kar- tokfelschäler raus!) hätte die zu Boden ge- kallenen Schalen und Reste aufgehoben? Er dachte nicht daran. Dazu war ein beson- derer Kastenangehöriger da. Der setzte sich neben den Gemüseputzer und nahm die Abfälle entgegen, hob das, was zu Boden fel auf, aber sonst nichts! Nummer fünf war da und blieb. Geschirrwaschen? Nein Sahib. dazu sind die Geschirrwäscher da. Der oberirdische und Bodenstaubmann hatten ihre Arbeit, der Geschirrputzer und Schalenklauber hatten ihre Arbeit, der Babus sorgte dafür, daß alles glatt verlief, der Koch löffelte“, aber kür das Geschirr mußte abermals jemand her. Nummer sechs trat in Er- scheinung! Da hatten wir einschließlich des Babus für uns drei Personen sieben Mann, die sich die Hausarbeit teilten. „Mon Dieu!“ seufzte mein Reisekamerad, wenn nun noch für jede Obst- und Gemüse- ert ein besonderer Mann angestellt werden muß, werden wir uns auf heimische Erb- bensuppe beschränken müssen!“ Ach, der Arme hatte ja gar nicht so un- recht! Mit dem Gemüse und Obst allein war es nicht getan. Wir hatten insofern noch Glück, daß unser Personal icht zu den Hindus gehörte, die überhaupt kein Fleisch anrühren. So kamen wir doch zu Hühnern, Hammeln und Schweinen. Nie aber zu Rindfleisch. Kein Hindu rührt Rind- fleisch an, wie man einen Moslim zur Weis wut bringen kann, wenn man ihm Schweine- fleisch anbietet. Unser Babus war dafür verantwortlich, daß das im Haushalt ver- wendete Fleisch auch nach den Religions- vorschriften behandelt worden war. Die Schlachtart der Hindus nennt man„Jhatka“. Danach muß der Kopf des Tieres mit einem einzigen Hieb abgetrennt werden. Da das bei Rindviehchern nicht möglich ist, flelen diese Tiere an und für sich aus. Aber auch einen Schweine- und Hammel kopf mit einem Hieb abzuschlagen, er- fordert Kräfte und gute Waffen. Moslim bestehen bei der Schlachtung auf dem Halal!., dem Durchschneiden der Kehle. Diese Schlachtarten haben in den Tropen ihre sicherlich aus Gesundheitsgründen be- dingten Vorteile, wie ja auch das Verbot von Schweinefleisch für Moslim und Juden hygienischer Natur ist. Als ich am Abend nach dieser Kasten Invasion“ mein Leid einem Briten klagte, sagte der mir:„Nun haben Sie im Kleinen eine Vorstellung von den Schwierigkeiten, denen unsere Armee gegenüberstand, als es darum ging, Leute für den Heeresdienst zu- sammenzubringen. Zwei Millionen Frei- willige stellte Indien, die größte Frei- Willigenarmee, die je bestanden. Ihre Zahl wäre noch größer geworden, hätte man nur genügend Ausrüstungsgegenstände da- für gehabt. Das hätte man schließlich noch beheben können, Mr. Sölmund, aber, Sie haben ja heute Ihre Erfahrungen gemacht. Die Schwierigkeiten, aus verschiedenen Stämmen, Bevölkerungsgruppen, religiosen Bekenntnissen stammende Menschen, mit sprachlichen Unterschieden, zu einer einneit- lichen, disziplinierten Armee zusammenzu- fassen, ja zusammenzuschweißen, werden Ihnen nach Ihren heutigen Erfahrungen Wohl klar sein?“ Und ob mir das klar wurde. Was Old- England da geleistet hatte, war ein Wunder! In Indien gibt es allein dreiundzwanzig Sprachen, deren jede Einzelne von mehr als einer Million Menschen gesprochen wird. Dazu kommen noch rund zweihundertfünf- zig Dialekte. Die k. u. k.-Armee' hatte schon ihre Schwierigkeiten Die waren aber nicht der Rede wert angesichts derjenigen, die Eng- land meisterte. Die Mehrzahl der Bevölke- rung, vornehmlich auf dem Lande, spricht nicht englisch. Man mußte daher zu einer, allen verständlichen Sprache Zuflucht nehmen. Das war das Urda'. Die Hindu wie auch die Verfasser der klassischen Hindu- schriften, benutzten das Davanagari-Alpna- beth'. Die Moslim bedienen sich der arabischen Schrift. Deshalb ging die Armee dazu über, die Umgangssprache in latei- nischen Buchstaben zu drucken. So er- scheinen heute die Kinoanzeigen drei- sprachig: Davanagari- arabisch- römisch! (Wird fortgesetzt) Bunte Bilder aus Los Angeles Auf dem Gang zum Universitätsgelände kommt man aus dem Staunen nicht heraus Eine Leserin aus Heidelberg konnte zwei Semester an der Universität Los Angeles studieren. Sie stellte uns Aufzeichnungen uber das so ganz andersgeartete amerika- nische Studentenleben zur Verfügung. Mit dem Monate erwarteten„Student Visa“ in die Vereinigten Staaten gereist und seit Wochen„graduate student“ an der University of California in Los Angeles zu sein, ist noch immer unwirklich wie die neue amerikanische Wirklichkeit selbst. Fast hat man mit dem Schiff sein ganzes euro- Päisches Vorleben hinter sich gelassen. Der Weg zum Universitätsviertel ist lang und erlebnisgedrängt. Es ist wohltuend heiß. Mimosenduft mischt sich mit schwacher Seebrise und Benzinschwaden, und der Himmel ist gerade so azurn wie man er- Wartet hatte. Das Leuchten der weißen, rosa und himmelblauen Häuser längs des legen- dären Wilshire Boulevard, vor denen die gepflegten, dauerberieselten Rasen wie Läufer ausgerollt sind, und der vielfarbig, in niegesehenen Kelchen blühenden Büsche, nimmt einem das letzte Gefühl von Wahr- scheinlichkeit. in Richtung Westwood Village, einem der elegantesten Wohn- und Einkaufsviertel von Los Angeles, wo das Universitäts- gelände liegt, schreite ich über das schmale Trottoir des Boulevards wie über eine Bühne. Am Rande des Geschehens, das sich unübersehbar im rasenden Hinundherflitzen auf dem sechsbahnigen Fahrdamm abspielt. Briefträger gehen streckenweise auch noch zu Fuß. Eine Negerin holt mich ein und bittet mich, zwei Bücher, die ich trage, in ihren Kinderwagen zu legen. Der Anblick meines Laufens und Tragens ist ihr offen- sichtlich schmerzlich, Zwei, drei Wagen Halten. Ich fürchte, mein Outsidertum wird sich nicht aufrechterhalten lassen. Wo sich Wilshire und Westwood Boule- vard kreuzen, wechselt die Szenerie. Reich mit Arabesken versehen ragt die Elfenbein- kuppel des als Moschee getarnten Food- markets Ralphs in das Blau. Die Maskie- rung steigert die Kauflust. Ich habe Kinos als Pagoden, Restaurants als Hunde und Grundstückmaklerbüros als Sphinxhäupter verkleidet gesehen. Beschwört die„tech- nmocracy“ und die mit ihr verbundene Uni- formität dieses Bedürfnis nach Ausgleich, nach Extravaganz und Verzauberung? Maurisch und maurischer schließt sich an Ralphs die wenig variierte Kette aller amerikanischen Geschäftsstraßen von Drug store, Gaz Station, Liquors, Woolworth, Schuhgeschäft, Bank of America, Cafeteria. Das Trottoirleben wird lebhafter. Frauen, viele Studentinnen, in kurzen Höschen und Strandkleidern, malerische Pücher mit in- dianischen und mexikanischen Motiven um die freien Schultern. Oder auch ganz normal gekleidet. Es ist, als hätte sich alles, was schön und gut gewachsen ist, hier zu- sammengefunden. Freiheit von jeglicher Konvention auch bei den Männern, auf deren über die gabardine slacks fallenden Hemden— egal ob Eisverkäufer oder Pro- fessor— stilisierte Wildenten und Pflanzen- leben auf dem Meeresgrunde bevorzugt sind. Bei dem kleinen Drugstore- Chinesen, der aus angeborener Höflichkeit Studenten für Dozenten hält, mache ich Halt.„This is a nice place“, sagt er, was ich bestätige, und da er im Umgang mit akademischem Publi- kum versiert ist, setzt er die gebildete Kon- versation fort:„We read here Tolstoi and Shakespeare“, sagt er.„Whom do you like best? Ich finde, daß das schwer zu sagen sei und suche nach einem Vergleich, als er mich schon überrundet hat und entwaffnend fortfährt:„I like best Gibson“, Ich kenne Gibson nicht und habe nie erfahren können, Wer Gibson ist. Gleich daneben kommt das vornenme London House für Herrenkonfektion, wo das klassische„Television Jacket“ ausgestellt ist. Ich stehe andächtig davor. Das Tele- vision Jacket ist schottisch, in dezentem Grünrot kariert und hat schwarzseidene Ripsaufschläge. Man trägt es mit der ge- strickten Nylonkrawatte beim abendlichen Sitzen vor dem Fernseh-Empfangsgerät am heimischen Gaskamin. Vor mir geht ein Liebespaar. Höchstens Kommen die Zeppeline doch wieder? In der Ausgabe vom I. Juli war an dieser Stelle im Zusammenhang mit der Erinnerung an den ersten Zeppelin- Aufstieg am 2. Juli 1900 der Luftschiffahrt festgestellt worden, daß die Flugzeug habe einen nicht wieder einzuholen nach Rücksprache mit namhaften Pionieren Zeit der Luftschiffe vorbei sei. Das schnellere den Vorsprung erlangt. Ingenieur Josef Guth- mann, Heidelberg, teilt uns dazu mit, daß die Goodjear-Werke in Akron(Ohio) nach seinen Vorschlägen ein 400 Meter langes walförmiges Riesenluftschiff keine„Gondeln“ und„Kabi Rdume für 232 Passagiere und 60 bis 80 Mann und Schuimmbad sind vorgesehen. Das Riese zeug, aber schneller als der Ozeandampfer DAS GESPENST VON CANTERVII IE EINE ROMANZE VvoN OSCAR WILDE 7. Fortsetzung Meine Frau, die, wie ich sagen darf, durchaus keine Durchschnittsautorität in nstkragen ist, denn sie genoß des Vor- zuss, während ihrer Mädchenzeit einige nter in Boston zubringen zu dürfen, 1 deine Frau also hat mir gesagt, diese leine entsprächen einem großen Goldwert, ga Werm sie zum Verkauf ausgeboten zünden, s0 erzielten sie einen beachtlichen 1 Unter diesen Umständen. Lord Can- rale, werden Sie sich gewiß nicht der 8. Verschließen, daß es mir unmöglich eine Würde, zuzugeben, daß sie im Besitze nes Gliedes meiner Familie blieben; wirk- ma, all dteser eitle Plitterkram und Tand 4 ratte leicht der Würde englischer Ari- abratie angemessen oder notwendig sein; 8 Leuten jedoch, die nach den strengen Gru meiner Meinung nach unsterblichen erbten republikanischer Einfachheit vollen worden sind. würde dergleichen alte zam falschen Platze sein. Indessen deri h erwähnen, daß Virginie sehr be- a ist, mit ihrer gütigen Erlaubnis 15 dentens das Kästchen zu behalten, als irre enken an Ihren unglücklichen, aber 550 Geslelteten Vorfahren. Da es außer- wientch alt ist und sich infolgedessen in lich schlechtem Zustande befindet, wer- Klei Sie möglicherweise geneigt sein, der kittt Bitte nachzugeben. Was mich be- 180 80 gestehe ich, daß ich einigermaßen 0 bin bei der Feststellung, daß Mitten meiner Kinder mit irgend etwas leglberlichem sympathisiert: ich vermag eiglich auf die Tatsache zurückzu- führen, daß Virginia in einer Ihrer Ton- doner Vorstädte geboren wurde., kurz nach- dem meine Frau von einer Reise nach Athen zurückgekehrt war.“ Lord Canterville hörte des würdigen Gesandten Rede mit großem Ernst an, nur zupfte er dann und wann an seinem grauen Schnurrbart, um ein unwillkürliches La- cheln zu unterdrücken. und als Herr Otis geendet hatte, schüttelte er ihm kordial die Hand und sprach:„Lieber Freund, Ihr ent- zückendes Töchterchen hat Sir Simon, meinem unglücklichen Vorfahren, einen sehr bedeutsamen Dienst erwiesen, und so- wohl ich als auch meine Familie stehen ihres wundervollen Mutes und ihrer Be- herzheit wegen tief in ihrer Schuld. Selbst- verständlich gehören die Juwelen ihr, und wahrhaftig, wenn ich herzlos genug wäre, sie ihr wieder fortzunehmen. so würde, glaube ich, der ruchlose alte Bursche inner- halb der nächsten vierzehn Tage aus seinem Grabe auferstehen und ganz ver- teufelt zu spuken beginnen! Um Erbstücke im eigentlichen Sinne handelt es sich übrigens in diesem Falle nicht, denn ein Erbstück ist nur, was in einem Testament oder in einem rechtskräftigen Dokument als solches bezeichnet worden ist. Die Exi- stenz dieser Juwelen indessen War völlig unbekannt. Seien Sie überzeugt, daß ich nicht mehr Anspruch darauf habe als ihr Kammerdiener. Wenn Fräulein Virginia herangewachsen ist, wird sie sicherlich recht froh sein, daß sie etwas Hübsches tragen kann. Ueberdies vergessen Sie, Herr Otis, daß Sie die Einrichtung mitsamt dem Riesenluftschiff bauen. Es soll in diesem nen“ mehr geben. Der riesige Rumpf nimmt Besatzung auf, sogar Bordkino, Tennisplatz nluftschiff ist zwar langsamer als das Flug- darin beruht vielleicht seine Chance. Zeichnung: Josef Guthmann men haben; damit ist zugleich alles, was dem Gespenst gehört hat. in Ihren Besitz übergegangen: welche Tätigkeit auch Sir Simon im Korridor entfaltet haben mag er war gesetzlich tot. und sein Eigentum haben Sie durch Kauf erworben.“ Lord Cantervilles Weigerung verwirrte Herrn Otis einigermaßen. und der Gesandte bat den Lord, er möge sich die Sache noch- mals überlegen; allein der gutmütige Peer beharrte bei seinem Entschluß und brachte schließlich den Gesandten dahin, daß er seiner Tochter erlaubte., des Gespenstes Geschenk zu behalten. Und als im Frühjahr 1890 die junge Herzogin von Cheshire an- gelegentlich ihrer Hochzeit der Königin ihre Aufwartung machte, erregten ihre Juwelen allgemeine Aufmerksamkeit. Denn Virginia bekam die Adelskrone. welche ja die Belohnung aller guten kleinen Amerika- nerinnen ist, und heiratete ihren Jugend- gespielen, sobald er großjährig war. Beide sahen so reizend aus und liebten einander so sehr, daß alle Welt von dieser Ver- bindung entzückt war, die alte Marquise von Dumbleton ausgenommen., welche den Herzog für eine ihrer sieben unverheira- siebzehn und eng aneinandergeschmiegt. Den Rücken des Mädchens ziert, schwarzrot auf die weiße Jacke gestickt, ein Stier- kampf, und der Jurige steckt in der wattier- ten Fechtuniform der Universität. Die bei- den lauschen gespannt auf die letzten Base- ball-Resultate, die ihnen aus dem kleinen Kofferradio, das sie vor sich hertragen, entgegentönen. Ich kaufe noch rasch eine Zeitung. Ab Le Conte Street verläuft mein Boulevard sanft und Eukalyptusbestanden in das Uni- versitäts-Gelände. Sportplätze zu beiden Seiten, ein langgezogener Wagenpark in der Mitte, und rechterhand, theatralisch und triumphal, die breite rötlich geziegelte Treppe mit Terracotta- Balustraden, die emporführt zur zentralen Esplanade, um die sich, inmitten von großzügigen Rasen- anlagen, langobardisch- romanisch, mit Bogenloggias, Glockentürmen und byzan- tinischer Ornamentik die Kulissen der Hauptgebäude: Library, Royce Hall mit Auditorium, Chemistry-Geology und Phy- sics-Biology gruppieren. Interessant ge- kleidete Studenten beider Geschlechter und aller Hautfarben, lehnen, Schauspieler vor dem Auftritt, lässig gegen die Säulen oder lagern gruppenweise im Grünen. Ein Glockenzeichen bedeutet Schlag zehn. Im gleichen wiegenden Mokassin-Gang und ein breites„hallo“ auf den Lippen, ver- schwindet man mit den anderen im Ge- bäude. Dr. Eva Fehsenbecker Blick ins Land Elf Kinder wurden gefunden Stuttgart. Es liegt jetzt ein abschließen- der Bericht über die Erfolge der Suchaktion vom 17. und 18. Juli vor. Danach hat sich die Zahl der gefundenen Kinder auf elf er- höht. Es wurden vier Kinder in Nord- Württemberg, zwei in Nordbaden, zwei in Südwürttemberg und zwei in Südbaden er- mittelt. Alle sind jugendliche Ausreißer, bei denen— nach Ansicht der Polizei— nicht immer die alleinige Schuld für ihr Verschwinden gesucht werden darf. Als weiterer Fahndungserfolg wird die Fest- nahme von 202 Personen gemeldet, von denen 57 steckbrieflich gesuchte Verbrecher sind. Von den Festnahmen fallen auf das Konto der Landespolizei Württemberg allein 116. An der Fahndung hat sich auch die Wasserschutzpolizei beteiligt, die auf Neckar und Rhein Schiffe, Schiffsliegeplätze und Zeltlager an den Ufern kontrollierte. Keine Epidemie in Württemberg-Baden Stuttgart. In Württemberg-Baden sind bisher 86 Fälle von spinaler Kinderlähmung gemeldet worden. Acht Erkrankte sind ge- storben. Auf die Landeshauptstadt Stuttgart entfallen 39 Erkrankungen und vier Todes- fälle. Von offizieller Seite wird erklärt, daß es sich bei diesen Krankheitsfällen nicht um eine Epidemie handelt. Missionseigentum soll zurückgegeben werden München. Das Eigentum der lutherischen deutschen und skandinavischen Missionsge- sellschaften ist durch die Fürsorge der Kom- mission für Weltmission im lutherischen Weltbund in den Kriegs- und Nachkriegs- jahren erhalten geblieben und kann jetzt zu- rückgegeben werden. Die Modalitäten der Rückgabe und die Frage der Weiterführung der Arbeit wurden bei Besprechungen be- handelt, die die Kommission für Weltmis⸗ sion im lutherischen Weltbund dieser Tage im Schloß Tutzing gehalten hat. Christlicher Sender Bamberg betriebsfertig Bamberg. Prälat Georg Meixner teilte auf einer Tagung der Gesellschaft katholischer Publizisten in Franken mit, daß der seit langem erwartete christliche Sender in Bam- berg in Betrieb genommen werden könne, Sobald ihm eine Welle zugewiesen würde. Im Notfall wollte man über Ultra- Kurzwelle senden. Nach den bisherigen Plänen solle der Sender beiden christlichen Bekenntnis- sen mit getrenntem Programm zur Verfü- gung stehen. 30 000 deutsche Rompilger Frankfurt/ Main. Ueber 30 000 Deutsche aus der Bundesrepublik haben nach einer Statistik der Abteilung für Auslandsreisen bei der Alliierten Hohen Kommission in der ersten Hälfte des Heiligen Jahres Rom besucht. Die Finanzierung der Pilger fahrten wurde durch den deutsch-italienischen Han- delsvertrag vom September 1949 ermög- licht. Bühl feiert die„blaue Königin“ Bühl, Bühler Zwetschgen— ein Quali- tätsbegriff in ganz Deutschland, in Ham- burg, Berlin und München. Eine kleine badische Stadt hat sich mit günstigem Boden und zähem Arbeitswillen zu einer Obst-Exportstadt heraufgearbeitet. Allein von der Bühler Frühzwetschge wurden im Vergangenen Jahre 170 000 Zentner ver- samdt, von denen ein Teil auch von aus- ländischen Konfitürenfabriken aufgekauft wurde. Alljährlich feiert Bühl sein Zwetschgenfest mit Platzkonzerten, feierlichen Umzügen und der Wahl einer Zwetschgenkönigin. Reisebüros und Bundes- bahn haben verbilligte Fahrten arrangiert, 50 daß die Bühler hoffen können, daß das Volksfest am 6. August den Vorjahres- rekord von 20 000 Besuchern übertreffen wird. Uhrenmännchen aus Basel Freiburg. 280 Schweizer Uhren im Ge- samtwert von 70 000 DM trug ein Mann aus Basel auf seinem Körper, als er die Grenze bei Weil am Rhein nach Deutsch- land überschreiten wollte. Die Zollbehör- den entdeckten die Uhren rechtzeitig und verhafteten den Schmuggler. Erleichterungen im badisch- elsässischen Grenzverkehr Freiburg.(SWE) Im Anschluß an die Erleichterungen im deutsch- schweizerischen Grenzverkehr ist damit zu rechnen, daß in Gespenst zum Schätzungspreise übernom- teten Töchter einzufangen getrachtet und zu diesem Zweck nicht weniger als drei pompòse Diners gegeben hatte: ausgenom- men auch. so seltsam das immer klingen möge. Herrn Otis selbst. Persönlich hatte er den jungen Herzog sehr gern, aber theo- retisch waren ihm Titel ein Greuel, und, um seine eigenen Worte zu gebrauchen, „er konnte sich letzten Endes doch nicht Sanz der Besorgnis erwehren, daß inmitten des entnervenden Einflusses der ver- gnlügungssüchtigen Aristokratie die echten Grundsätze republikanischer Einfachheit in Vergessenheit geraten möchten.“ In- dessen wurden seine Einwände völlig über- stimmt, und ich bin überzeugt, daß es in ganz England keinen stolzeren Mann als Otis gab, als er. seine Tochter am Arm, durch das Schiff der St. Georgskirche am Hannoverschen Platze schritt. Nachdem die Flitterwochen vorüber waren, bezogen der Herzog und die Her- zogin Schloß Canterville. und am Tage nach ihrer Ankunft machten sie nachmittags einen Spaziergang nach dem einsamen Friedhof beim Fichten walde. Es hatte man- cherlei Schwierigkeiten gegeben, welche Grabschrift auf Sir Simons Leichenstein ieee mmmnmmnmmmmmmumunnut Wir beginnen morgen mit dem Abdruck des Romans PERCVY AUF ABWEGEN Von Hans Thomas Im Mittelpunkt dieser spannenden Geschichte steht der englische 61 gagnat John Percival Brown, der eines Tages, ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen, ohne Koffer und mit nur wenig Geld in der Tas che aus seinem vornehmen Stadthaus ver- schwindet. Er möchte wieder einmal erfahren, wie das Leben aussieht. wenn es nicht — wie bislang das seine— von einem sehr vornehmen Butler und sehr dienstbeflissenen Sekretären behütet wird. So betätigt sich Percy erst als Kellner, dann als Chauffeur und besteht dabei manclies amüsante Abenteuer. schließlich nach London zurück. zusammen wegen“ als Lebensgefährtin gewonnen hat. hat sie auch schon gespielt: Mit neuer Spannkraft kehrt er mit der Frau, die er sich auf seinen„Ab- Eine Rolle für Hans Albers? Ja, und er aber das ist schon einige Zeit her. Klirze auch der Kleine Grenzverkehr zwi⸗ schen Baden und dem Elsaß wesentlich ein. facher gestaltet wird. Emme französische Stelle hat das Badische Innenministerium bereits unterrichtet, daß die Formalitäten zur Erlangung von Tagesscheinen von deutschen Stellen übernommen werden sollen. Man hofft, daß auch die Grenzzone zwischen Baden und dem Elsaß erweitert Wird. Zeitlich begrenzte Physik? Aachen. Auf der Grenzstraße Aachen Monschau, der sogenannten Himmelsleiter, sind in der letzten Woche in bisher neun Fällen aus noch ungeklärten Gründen die Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen zertrümmert worden. Die Polizei hat festgestellt, daß keine vorsätzlichen„Handlungen dritter Per- sonen“ in Frage kommen können. Auch der„Gebrauch von Schußwaffen und Stein- schleudern soll danach unmöglich“ sein, In dem Moment, da sich zwei Fahrzeuge be- gegnen und sich in Kühlerhöhe befinden, Zzerspringt in einem der Autos in Höhe des Führersitzes die Scheibe mit einem ex plo- sivartigen Knall. Diese Vorfälle, bei denen es sich nach Meinung der Polizei nur um einen noch ungeklärten physikalischen Vorgang han- deln kann, ereignen sich nur in der Zeit von 12 bis 19 Uhr. . ˙ ˙—ç——˖ç——— gesetzt werden sollte: schließlich hatte man sich jedoch geeinigt, daß lediglich des alten Edelmannes Initialen eingehauen werden sollten, sowie der Spruch vom Bibliotheks- kenster. Die Herzogin hatte ein pàar liebliche Rosen mitgebracht, welche sie auf das Grab streute, und nachdem sie einige Zeit davor gestanden hatten, schlenderten sie Hin über nach der verfallenen Kapelle der alten Abtei. Dort setzte sich die Herzogin auf eine umgestürzte Säule. während ihr Ge- mahl zu ihren Füßen lag, eine Zigarette rauchte und in ihre schönen Augen Olickte. Plötzlich warf er die Zigarette fort. langte nach ihrer Hand und sprach zu ihr:„Vir⸗ ginia, eine Frau darf vor ihrem Mann keine Geheimnisse haben.“ „Lieber Cecil, ich habe keine Geheim- nisse vor dir!“ 5 „Doch, doch“, antwortete er lächelnd, „du hast mir niemals erzählt. was mit dir geschah, als du mit dem Gespenst ein- geschlossen Warst.“ „Das habe ich niemanden erzählt, Cecil“, sagte Virginia ernst. „Ich weiß; aber mir solltest du es sagen.“ „Bitte frag' mich nicht. Cecil: ich kann es dir nicht sagen. Der arme Sir Simon: Ich verdanke ihm so viel! Lach' nur nicht, Cecil, es ist wirklich sol Er ließ mich er- kennen, was das Leben ist und Was der Tod bedeutet, und weshalb die Liebe stär- ker ist als beide.“ Der Herzog stand auf und küßte seine Frau liebevoll. „Du darfst dein Geheimnis behalten, 80 lange ich dein Herz habe“, flüsterte er. „Das hast du immer gehabt. Cecil.“ „Und einstmals erzählst du alles unsern Kindern, nicht wahr?“ Virginia errötete. Ende Seeger der gengeeee, Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 3. August 1950/ Nr. 18 Warum zweierlei Kundendienst bei Tag und Nacht? Der Nachtdienst des Apothekers ist nicht ungefährlich Kundendienst ist da, wo er sich ermög- lichen läßt, eine angenehme Sache. Eine Sache der entgegenkommenden Höflichkeit, gewissermaßen. Man braucht gewiß nicht Knigges„Umgang mit Menschen“ gelesen zu haben, um das zu wissen. Dafür reicht schon Brehms Tierleben'.— Wie gesagt, wo er sich ermöglichen läßt. Denn es gibt— Abgesehen von gewissen Zeitläuften, in denen der„Verteiler“ das große Wort allein hat— auch unter normalen Verhältnissen gewisse Berufszweige, bei denen diese Höf- Uchkeitsform im Verkehr zwischen Kunden und Lieferanten bestenfalls im Geiste mit- marschieren kann. Wie bei den Apothekern zum Beispiel unter gewissen Umständen. Zur IIlustration ein kleiner Vorfall, der sich kürzlich in Hannover zutrug. Wurde doch da der nachtdiensttuende Apotheker durch das schrille Klingeln der Nachtdienst- glocke zwischen 2 und 3 Uhr eines schönen Tages nachts aus dem Schlaf gerissen. „Sicher ein Unfall“, dachte der Arzneien- mischer, öffnete die Tür— und wurde nit einer Pistole und einem Gummiknüppel von zwei gut gehkleideten, maskierten „Herren“ bedroht. Die beiden leerten die Kasse und machten sich über die Schränke mit den Betäubungsmitteln her. Daß sie in Flagranti geschnappt wurden, sei nur am Rande vermerkt. Ueber diese Randbemerkung hinaus geht die Moral der kleinen Kriminalgeschichte. Sie zeigt, welchen Gefahren der Apotheker im Nachtdienst begegnen kann. Sie zeigt auch, daß es besser ist, den nächtlicher weise vorsprechenden Kunden vor der Türe abzu- fertigen. Im Interesse der Sicherheit von Apotheke und Apotheker. Man muß das wissen, um nicht die alte Melodie vom mangelnden Kundendienst nachzusingen. Zu größerem Verständnis wird noch eine Erklärung über den Nachtdienst der Apotheken beitragen. Grundsätzlich: Es handelt sich dabei nicht um einen schicht- weisen Tag- und Nachtdienst wie beispiels- weise bei der Eisenbahn, größeren Betrie- ben usw., sondern um eine Bereithaltung für Dringlichkeitsfälle zusätzlich zum Ta- gesdienst. Jezt wird man auch verstehen, dag es manchmal einige Minuten dauert, bis der nachtdiensthabende Apotheker auf das Schellen der Glocke ein Lebenszeichen von sich gibt. Schließlich bleibt er ja nicht die ganze Nacht über auf, sondern hält sich — in dem zu jeder Apotheke gehörenden Nachtdienstzimmer schlafend lediglich für Eventualfälle auf dem qui vive. Es ist darum auch nicht sehr taktvoll, diesen Mann unter anderen als wirklich dringenden Um- ständen, wegen einem Verlangen nach kos- metischen Artikeln oder im Augenblick Belrogener Betrüger wollte Insulin kaufen Aber das Insulin war gar nicht echt/ Es ging nur um die 7000 DM Schon vor Beginn der Verhandlung, die als Sondersitzung des Schöffengerichtes galt, machten die Verteidiger mit wehen- den Talaren sehr viel Wind, besprachen sich mit ihren Klienten und pochten auf eine strikte Einhaltung der Prozegordnung. Die Polizeibeamten besprachen sich auch— auf daß ihnen keiner der drei Angeklagten durchgehen könne Aber die drei Männer im besten Alter, die da auf der Anklagebank saßen, zeigten keinerlei Neigung zum Durchgehen, son- dern waren sogar beinahe geständig. Der erste von ihnen, Gastwirt, Metzger und Medizinstudent von Beruf, stammt aus der Nähe von Heidelberg und hat ein recht hübsches Sümmcehen von Vorstrafen, ohne jedoch jemals mit dem Gefängnis Bekannt- schaft gemacht zu haben. Oesterreicher ist der zweite, Seemann, Gewerbepolizist und Bürgermeister a. D. Spinale K nderlähmung. Das Gesundheitsamt in Mannheim meldet neue Zahlen über die Erkrankungen an Spinaler Kinderlähmung, betont aber Ausdrücklich, daß es sich nicht um eine Epidemie handele. Seit dem 1. Juli wurden in Mannheim Stadt und Umgebung 21 Fälle von Erkran- kungen gemeldet, davon 16 in Mannheim- Stadt. Bisher waren fünf Todesfälle zu ver- zeichnen, darunter drei Erwachsene. Ins- gesamt sind bisher fünf Ewachsene erkrankt. .. und die Hausfliege Manch einer mag mit Sorge von der spinalen Kinderlähmung lesen und hören. Gibt es Möglichkeiten, etwas gegen die Ver- breitung dieser Krankheit zu tun? Wir wissen, daß höchstwahrscheinlich der Stuhl die Hauptansteckungsquelle dar- stellt, und daß die Hausfliege an der Ver- breitung des Krankheitserregers haupt- sächlich beteiligt ist. Der Kampf gegen die Fliegen ist also auch Kampf gegen die Uebertragung der Kinderlähmung. Es gibt heute mehrere ausgezeichnet wirksame Mittel gegen die Fliegen: Spritzmittel und Räuchertabletten, die in den einschlägigen Geschäften bereit gehalten werden. In dieser Zeit sollten in jedem Haushalt entweder eine Spritze mit dem nötigen Spritzmittel oder Räuchertabletten bzw. Räucherspane vorhanden sein. Es gibt Tabletten, die auf einer Heizplatte verdampft werden müssen und solche, die selbsttätig verglimmen, wenn man sie ansteckt. Wichtig ist, daß man sich an bewährte Markenpräparate hält und sich nicht für teures Geld minderwertige Ware aufreden läßt. Bemerkt sei noch, daß es auch Präparate gibt, mit denen man die Misthaufen über- gießen kann, um die darin befindliche Fliegenbrut zu vernichten Z. B. Madit). Dies ist besonders für die landwirtschaft- lichen Betriebe wichtig. Wenn diese Mittel gegen die Fliegen fleißig angewendet Werden, dann geschieht nicht nur etwas gegen die Verbreitung der spinalen Kinder- lähmung und anderer ansteckender Krank- heiten wie Typhus und Ruhr, sondern man befreit sich auch von lästigen Plagegeistern, Aller Art, denn die genannten Mittel, deren Wirksame Substanz das DDT oder das Gam- mexan ist, wirken nicht nur gegen die Fliegen, sondern gegen alle Insekten, die in Haus und Stall vorkommen. Dr. 8 Wohin geben wir? Donnerstag, 3. August: Palast 10.00, 11.45 und 22.00 Uhr:„Durch die Wüste“. Freitag, 4. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: „Daniel Webster“, Hörspiel nach einer amerika- nischen Volkslegende, rezitiert vom Verfasser Gerhard Pallmann. Wie wird das Wetter? Weitere Regenfälle, kühl Vorhersage bis Freitagfrüh: Bei wechse nder, meist starker Bewölkung mehrfach schauer- artige Niederschläge. Höchsttemperaturen um 20, nächtliche Tiefstwerte 12 bis 15 Grad. Mäßhgige Winde um West. Uebersicht: Innerhalb der eingeflossenen kühlen Meeresluft fällt die Niederschlagsnei- gung zunächst ab. Wetteramt Karlsruhe. Pegelstand am 2. August: Maxau 379( 2), Mannheim 220— 2), Worms 150( 2, Caub 145(— 3). seines Zeichens. Auch der dritte stammt aus Oesterreich, ist Friseur und wurde in der Verhandlung als Mitläufer bezeichnet. Die drei hatten beschlossen, einen kapi- talkräftigen Schweizer Schieber, der sich kür Insulin und Uran interessierte, hinters Licht zu führen. Der ehemalige Medizin- student schickte ein reichlich verschlüssel- tes Telegramm in die Schweiz, er verfüge über die gewünschte Menge Insulin und Uran. Prompt erschien der Interessent per Flugzeug, besorgte sich bei Mannheimer „Geschäftsfreunden“ die geforderte Summe von 7000 DM und erschien im vereinbarten Restaurant. Gleich zu Beginn der Unter- redung bat er den Medizinstudenten, den er seit fast einem Jahr persönlich kannte, er möge die 7000 DM. vorübergehend in Ver- Wahrung nehmen. Aus devisentechnischen Gründen sozusagen, wenn nämlich ein Schweizer mit 7000 PM auf deutschem Bo- den entdeckt würde g Gesagt, getan. Das Geld wanderte in die Brieftasche des Studenten, Denn der Schwei- zer— der erklärt haben soll, er könnte um- gehend einen Waggon amerikanischer Ziga- retten liefern— ahnte ja nicht, was ihm blühen sollte: dag nämlich der Bürgermei- ster a. D. mit unmihverständlicher Geste seinen, übrigens abgelaufenen, Ausweis als Gewerbepolizist zücken würde.. Und der Schweizer erbleichte, sah was kommen würde und verließ im Laufschritt das Lokal. Ohne 7000 DM und ohne Insulin. Das natür- lich gar nicht vorhanden war und vielmehr aus Grieß bestanden haben soll.) Das Geld wurde von den Dreien, die über die rasche Entwicklung der Dinge selbst verblüfft Waren, getreulich geteilt, und die Sache wäre damit zu Ende gewesen, wenn der Mannheimer Geschäftsmann, der dem Schweizer die 7000 DM geliehen hatte, nicht Anzeige erstattet hätte. „Betrogen wurde hier ein Betrüger, eine undurchsichtige Persönlichkeit, die noch un- durchsichtigere Geschäfte treibt“, räumte der Richter ein. Und der Staatsanwalt stellte kest, daß der Handel mit Insulin und Uran gar nicht verboten sei. Nur der Handel mit Cocain und Opium verstoße gegen das Ge- Setz. Aber das änderte nichts an der Ur- teilsfindung. Ein Jahr und acht Monate be- antragte der Staatsanwalt für die beiden Hauptangeklagten. Das Schöffengericht verurteilte sie zu je einem Jahr Gefängnis, den Mitläufer zu neun Monaten. i-tu. nicht unbedingt benötigten Arzneimitteln aus dem Schlaf zu schellen. Ganz zu schwei gen von den kleinen oder großen bösen Buben, die, nur mal so zum Spaß die Nacht- dienstglocke drücken. Nicht umsonst hat der Gesetzgeber für die nächtliche Inan- spruchnahme der Apotheke eine sogenannte Schutzgebühr von einer Mark festgesetzt. Selbstverständlich steht die Apotheke jedem ernstlich Kranken, der ein Medika- ment braucht, jederzeit hilfsbereit zur Ver- fügung. Aber daß sich der Verkehr mit dem Kunden während der Nacht in ande- ren Formen— durch die Nachtdienstklappe — halten muß als am Tage, das hat schon nemme Das schöne Mannheim Foto: Tillmann-Matter Neben den kühnen, großangelegten Bau- projekten der Planer, neben den klotzigen, glatten Blocks, die— der Rationalisierung un- seres kompleziert gewordenen Lebens wegen — zur Uniformierung und Vereinheitlichung neigen, behaupten sich doch da und dort— gleichsam auf fast verlorenem Posten— die zu Stein gewordenen Zeichen eines unbe- schränkten Individualismus, die wir schon na- hezu betrachten wie ein Bild im Museum; mit Abstand und ohne den Wunsch nach Restau- rierung dieser Bauweise. Ein Wunsch aller- dings, der mehr von den Erkenntnissen einer sprunghaft entwiekelten Zivilisation herrührt. So wird die heimliche Liebe des Herzens zu den Dingen der Vergangenheit eine Remi- niszena, die gewöhnlich mit der Bezeichnung malerisch umschrieben wird. gn seine Gründe, die der Eingeweihte ver- ständnisvoll anerkennen wird. Schließlich ist ja nicht nur das Geld in der Kasse, das manchem Anreiz bietet, son- dern auch die unter Kontrolle stehenden Arzneimittel, Opiate usw., die begehrenswert erscheinen können. Man kann sich an den zehn Fingern abzählen, welche Gefahren- herde durch die Verbreitung starkwirken- der oder giftiger Substanzen für die Bevöl- kerung durch gewissenlose Elemente gelegt werden können. Summa summarum: Man kann es den Apothekern nicht verdenken, wenn sie die Vorsicht als den besseren Teil der Tapfer- keit walten lassen. Dud- Bundesbahn— sehr beweglich Man muß es der Bundesbahn lassen: sie geht mit der Zeit. Und mit den Men- schen, von denen viele in dieser Zeit mit mr auf Urlaub fahren. Das verbilligte Sonderzugprogramm für August zeigt das. Neben dem sonmtäglich verkehrenden „Fidelen Neckartäler“ sind folgende Ver- waltungssonderzüge, meist mit 60 Prozent Ermäßigung, vorgesehen: Am 5. und 6. August eine Zweitagefahrt an den Boden- see mit dem„Fidelen Sonntagsbummler“, ab Marmheim 12 Uhr; für Unterkunft ist gesorgt, und darüber hinaus ist Gelegenheit geboten für Mondschein- und Rundfahrten auf dem Bodensee, Besuch der Insel Mainau usw. Fahrpreis 15,30 DM. Am 6. August geht es nach Karlsruhe und Oetigheim (Passionsspiele). Fahrtkosten ab Mannheim bis Karlsruhe 3,30 bis Oetigheim 4,10 DM Ab Karlsruhe können Schwarz wald- Höhen- rundfahrten mit modernen Omnibussen un- ternommen werden. Am 13. August folgt dann eine Fahrt nach Annweiler für 3,30 DM mit Besuch des Trifels, am 20. August nach Sinsheim, Bad Rappenau und Bad Wimpfen, am 26. bis 27. August eine Som- mernachtstour zum RBackfischtfest nach Worms mit dem Samba-Expreß(2,— DM) und am 27. August wird zur Gartenschau nach Stuttgart(6,40 DMM) gedampft. Die angegebenen Preise gelten für Hin- und Rückfahrt. Zu allen Sonderzügen wird im Umkreis von 50 km auf den Anschlußstrek- ken gegen Vorweisung der Sonderzugskarte 50 Prozent Ermäßigung gewährt. Darüber hinaus fahren noch folgende Sonderzüge zu verbilligten Preisen: Am 6. August Sonderfahrten nach Stuttgart zur Deutschen Gartenschau, zum Landestref en der vertriebenen Deutschen und zu den deutschen Leichtathletikmeisterschaften ab Mannheim über Heidelberg. 27. August: Sonderzug zur Deutschen Gartenschau nach Stuttgart ebenfalls ab Mannheim über Hei- delberg. 16. bis 18. September: Sonder- kahrt nach Oberammergau zu den Pas- sionsspielen mit Uebernachtung in Gar- misch Partenkirchen oder Mittenwald. 23. bis 25. September: nach Oberammergau und zum Oktoberfest nach München. Teil- nehmer an der ersten(16. September) kön- nen mit der zweiten Fahrt(25. September) zurückkehren. Im 6. Iugust: Eine Mugnu-Churtu der Flüchtlinge Zur fünften Wiederkehr des Abkommens von Potsdam Zur fünften Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung des sogenannten Pots- damer Abkommens stellt uns die Flücht- lingsvereinigung Mannheim e. V. einen von ihr verfaßten Artikel zur Ver- fügung, den wir nachfolgend wieder- geben: Am 6. August sind es fünf Jahre, daß die großen Drei, der Präsident der Ver- einigten Staaten, Truman, der britische Pre- mierminister Attlee und Generalissimus Stalin die Konferenz zu Potsdam mit der verstärkten Ueberzeugung verließen, daß ihre Regierungen und Völker, zusammen mit den anderen vereinten Nationen, die Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens sichern werden. Dennoch lebt heute eine Menschheit, fümf Jahre nach dem letzten Völkermor- den, in der drückenden Furcht, daß aus der MdB Walter Fisch(KPD) gegen Besatzungsmächte Stimmungsmache gegen den Westen im Namen von Max Reimann „Die Mannheimer Bevölkerung prote- stlert gegen den Immunitätsraub von Max Reimann... sie grüßt den unermüdlichen Führer im Kampf um den Frieden und die Einheit Deutschlands“, heißt es in der Resolution, die am Dienstagabend von einer von der kommunistischen Partei ein- berufenen Versammlung auf dem Markt- platz angenommen wurde. Walter Fisch, Mitglied des KP-Vorstan- des und Bundestagsab geordneter, der kürz- lich für 30 Sitzungstage aus dem Bonner Parlament ausgeschlossen wurde. kritisierte in einer längeren Rede und in teilweise sehr scharfen Formulierungen die Aufhebung der Immunität des kommunistischen Bun- destagsfraktionsführers Max Reimann, in der er ein Glied sah in der Kette, mit der die KPD an den„imperialistischen Zaun- pfahl“ gefesselt und zum Kampf für die Werktätige Bevölkerung untauglich gemacht werden solle.„Die Schleppenträger der Petersbergkommissare wollen uns nicht länger in ihre dunklen Konspirationen hineinleuchten lassen“ das sei der wahre Grund für die Angriffe gegen Rei- mann wie gegen die kommunistischen Parteien in Japan, in Deutschland und in der ganzen westlichen Welt. mit denen der Weg zu verstärkten Wiederaufrüstungen und neuen Kriegen gepflastert werden solle. Der Kampf, der gegenwärtig gegen die KPD geführt werde, sei so wenig neu wie die dabei verwandten Mittel: Provokation, Diffamierung und Korruption. Fisch wandte sich in diesem Zusammenhang energisch gegen die USA, das„Land der Hexen- prozesse, der Inquisition und der Schnüffe- lei gegen jeden fortschrittlich denkenden Menschen“, wie er sagte.„Das ist das Land, dessen Vertreter sich heute als Trompeter der Menschlichkeit aufspielen.“ Verbrechen heiße in den Augen der Be- satzungsmacht, für den Frieden zu kämp- fen, für eine demokratische Ordnung, für d Einheit Deutschlands einzutreten. Grote- wohl habe nicht umsonst gesagt, in West- deutschland herrsche ein Zustand, in dem Gewalt vor Recht gehe. Es sei die Pflicht wie das Recht jedes Staatsbürgers, zum Widerstand gegen die unrechtmäßig aus- geübte Gewalt zu schreiten. Mit bezug auf den Krieg in Korea meinte Fisch weiter:„Die gewohnt waren, ihren Kampfgeist gegen wehrlose Mädchen und Taxi- Chauffeure zu praktizieren, haben inzwischen gelernt, daß sie zur Ohnmacht verurteilt sind, wenn sie gegen ein um seine Freiheit ringendes Volk antreten.“ Als Schlußfolgerungen aus den Ereig- nissen im Fernen Osten forderte der Redner den Abzug aller fremden Truppen sowie freie Wahlen in Nord- und Südkorea. Auch kür Deutschland gebe es nur diesen einen Weg.„Die imperialistischen Okkupanten müssen das Land verlassen.“ Letzten Endes werde sich die„große Front der anständigen Menschen“, die geballte Kraft der Werk- tätigen, stärker erweisen als die Edikte der „Bonner Marionetten- Regierung“ und Be- Satzungsmächte. Die nicht sehr stark besuchte Protest- kundgebung klang aus mit dem gemein- samen Gesang der Internationale“. rob Atmosphäre eines kalten Krieges, die Flamme eines dritten, noch unvorstell- bareren Weltenbrandes emporlodern könnte. Millionen Menschen in aller Welt, an erster Stelle unter ihnen aber die Heimatvertrie- benen, stellen die Frage, wo die Ursachen und wo die Schuldigen für diese Entwick- lung zu suchen sind. Die Vertriebenen wissen, daß Deutsch- land und Europa auf die Dauer nicht lebensfähig sind, wenn das an ihnen und ihrer Heimat verübte Verbrechen nicht wie der gutgemacht und wenn nicht eine neue und wirklich gerechte Sozialordnung ge. schaffen wird; eine Sozialordnung, die auch dem ärmsten Bürger des Landes das Leben umd den gerechten Anteil an den Früchten seiner Arbeit sichert. Nicht zu Unrecht ist das Jahr 1950 als das Jahr der Entscheidung für die Vertrie- benen bezeichnet worden. Die Mauer des Schweigens über das ihnen angetane Un- recht ist zerbrochen. Aus Anlaß des Potsdamer Abkommens werden am 6. August 1950 im gesamten Bundesgebiet Kundgebungen und Feier- stumden abgehalten; diese erfahren beson- dere Bedeutung durch die Verkündung der Magna-Charta der Heimatvertriebenen. In Stuttgart wird seitens des Zentral- verbandes der vertriebenen Deutschen im Anschluß an seine Bundestagung im Rah- men des Landestreffens eine Großkund- gebung aller Heimatvertriebenen Württem- bergs und der Nachbarländer stattfinden, an der Bundeskanzler Dr. Adenauer, Flücht⸗ lingsminister Dr. Lukaschek, der Vorsit- zende des Zentralverbandes, Dr. Kather, sowie andere Persönlichkeiten der Regie- rung teilnehmen. Hierbei werden die Wege und Ziele des Ringens der Heimat- vertriebenen gegen Unmenschlichkeit und brutale Gewalt, gegen Lüge und Heuchelei der Weltöf fentlichkeit in der Magna- Charts aufgezeigt werden. Damit haben die Heimatvertriebenen das erste Mal Gelegenheit, vor der gesam- ten Weltöffentlichkeit ihre Forderungen zu vertreten. Das unmenschliche Abkommen von Potsdam, dessen Durchführung sich an unseren Brüdern und Schwestern austobte, wird in der Verkündung der Magna-Charta seinen Niederschlag finden. Die in der Flüchtlings vereinigung Mann- heim e. V. zusammengeschlossenen Heimat- vertriebenen halten anläßlich des„Tages der Heimat“ am 6. August um 10 Uhr in der Wandelhalle des Rosengartens eine Feierstunde ab, wo gleichfalls die Magna- Charta zur Verkündung kommt. Humburg postlugernd- a sehr verdächiig Als zwei Männer gestern nad. in einer Mannheimer Straße ein Plakat festnagelnn wollten, wurden sie von einer Streife der Kriminalpolizei festgenommen. Die Osiden Männer(ein Professor und ein Doktor, beide tschechischer Herkunft) hatten ein Plakat anschlagen wollen, dessen Inhe!“ Kripo stutzig machte und zum Einschreiten ver- anlaßte. weil es allzu sehr an bekannte Methoden aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg erinnerte. Irgend jemand forderte darin junge Mädchen auf. sich unter einer Kennziffer in Hamburg postlagernd zu melden und ein Lichtbild einzusenden. Eg handle sich um eine„Welttournèe“, zu der „45 junge, hübsche, musikalische Mädchen“ gesucht würden. Der Kripo kam das sehr verdächtig vor Richtfest der„Neuen Heimat“ Die„Neue Heimat“, Gemeinnützige Bau. genossenschaft für den Stadt- und Land- kreis Mannheim, die in der letzten Zeit in neun Gemeinden des Landkreises Mann. heim nacheinander Richtfeste feiern konnte, hat dieser Tage wiederum im Stadtkreis Mannheim ein solches Fest feiern können. Anlaß war die Fertigstellung eines Mehr- familienhauses in der Rottfeldstrage zwi. schen Almenhof und Neckarau. Dort ist ein schön geliederter Bau mit vier Häusern entstanden, der zusammen 24 Zweizimmer- Wohnungen enthält. Bauleitung, Hand- Werksbetriebe und Arbeiter haben iht Bestes getan, um den Bau zu vollenden, wie Stadtrat Leopold Graf in seinen Dan- kesworten mehrfach sagte. Kurze„MRM“-Meldungen Neuer Vorsitzender. Der Männergesang- verein Pfingstberg hatte zu einer außer- ordentlichen Mitgliederversammlung ein- berufen, um einen neuen ersten Vorsitzen- den zu wählen. Der bisherige langjährige erste Vorsitzende Otte hatte gebeten, ihn von diesem Amt zu entbinden, da er be- ruflich und als Kreisvorstandsmitglied 20 stark in Anspruch genommen ist. Die Mit- glieder wählten einstimmig Ludwig Back fisch, den Mann, der vor dem Kriege schon die Geschicke des Vereins geleitet hat. Auf Vorschlag wurde Otte für seine unermüd- liche Arbeit zum Ehrenmitglied ernannt. Die gleiche Ehrung wurde den beiden ältesten Sängern August Hiegler und Otto Fischer zuteil. „Naturfreunde“ feiern Richtfest. Der Touristenverein„Die Naturfreunde“, Be- zirk Unterbaden, lädt für 6. August 2 einem Bezirkstreffen auf der Mannwiese im Schriesheimer Tal ein. Die Schriesheimer Naturfreunde begehen dort das Rient- fest für die neuerbaute Hütte. Abfahrt der Mannheimer Teilnehmer um 7 Uhr am OEG-Babnhof Neckarstadt nach Weinheim. 40-Jahr-Feier. Der Kleingärtner-Verein Marnheim-Ost e. V. begeht am 5., 6. und 7. August auf dem Platze der Spielver- einigung 07 an der Autobahn sein 40jähri- ges Jubiläum. Unter anderem wirken die „Mandolinata 1920“ und der Arbeiter- Sänger-Bund“ mit. 5 Wir gratulieren! Anna Messel-Dietz, Mannheim- Sandhofen. Alltersheim„Maria Frieden“, wird 73 Jahre alt. Anna Brun- ner, Mannheim-Neckarau. Rosenstraße 115 begeht ihren 77. Geburtstag. Sofle Mohr, geb. Stadler, Marmheim- Friedricss feld, Entenstrich 5, vollendet das 78. Lebensjahr, Die Eheleute Emil und Käthe Krüger, Mann- heim, U 2, la, haben am 4. August silberne Hochzeit. Pressebericht der Polizei Streit um die Beute. Auf dem Luisen- ring wurden drei Arbeiter von einer Po 2 zelstreife aufgegriffen, die sich gegenseitig herumschlugen. Bei der Vernehmung stellte sich heraus, daß sie kurze Zeit zuvor vor dem Palm-Automaten an einem dort ab- gestellten Fahrrad eine Aktentasche init 26 Packungen Zigaretten gestohlen und diese verkauft hatten. Bei der Verteilung des Geldes kam es dann zum Streit. Selbsttötung im Krankenhaus. Ein Pa- tient des Städtischen Krankenhauses öff. nete sich während der Besuchszeit, ohne daß dies von anderen Patienten und an. wesenden Besuchern bemerkt wurde, mit einem Taschenmesser unter der Bettdeche die Pulsader, um sich das Leben zu neh- men. Seinen verletzungen erlegen. Ein adi Jahre alter Junge, der in Feudenheim in einen mit heißem Wasser gefüllten Wasch kessel gefallen war, ist nach einer Mittel“ lung des Städtischen Krankenhauses inzwi- schen seinen schweren Verletzungen erlegen. Beinahe.. Auf der Friedrich-Epert- Brücke versuchte ein Ausländer in einem Wagen der Straßenbahnlinie einem Fahr- gast die Brieftasche mit 163.— DIL Bargelt zu entwenden. Der Täter hatte bereits die Tasche in seinen über dem linken Arm ge, tragenen Mantel gesteckt, als der Bestohlene und ein Zeuge aufmerksam wurden, Sie nahmen ihm wieder die Brieftasche ab un veranlagten an der nächsten Straßenbahn: haltestelle seine Festnahme durch eine vorüberkommende Polizeistreife. Am Strandbad ertrunken. Im Strandbad wagte sich anscheinend ein des Schwimmen unkundiges 18 Jahre altes Mädchen zu wel in das Wasser hinein, so daß es ertrant Eine sofort vorgenommene Suchaktion Wel ergebnislos. Zu wenig Sorgfalt. unternehmer mit einer Ladung Ger stangen beim Einbiegen in die Straße 20 schen M 1 und M 2 nicht die notwendige Sorgfalt walten ließ, wurden zwei Arbei. ter, die dort mit Pflasterarbeiten beschäl, tigt waren, von den Über das Fahrzeu hinausragenden Gerüststangen erfaßt zu Boden geworfen. Beide zogen sich der, artige Verletzungen zu, daß sie sich solo in ärztliche Behandlung begeben mußten. — 4 Weil ein Transport- üst⸗ — Mannh halb v. Verkeh betrunl rer au brachte Schädel eingelie fahrer! rannte aus Lin Schwind unbelev ren Kol Kranke bende menstol Nach gegange durch n war, ve. lengericl den we H. unten zu der kängnis. hausstra H, ein hafen, 1 den Ein soll in Cartenst dort wo gewaltig von Kri beleumu eidigt h Blick ir . Rudi Jahre le: im väten nicht, oh paul W. einzureic einem Ze wußten, rechtigur Straße v zanntech dem Lab seines kr biker ge. etwas au es so, da briet he durkte. L kam es 2 Rudi von Wunsch den muß stimmung werden. lernt und kommt, Rudis nic der Vate von Rudi und sehr Volantär Monat be deitsricht, sem Fall bewilligt Richter d Nachzahl —— Gebr. Lade gesucht. Ladentheke Angeb. ur Gebr. EIsse Bes. Ange Gebr. Kor gesucht. — klei, 2 jetzt Altmetallar Croghel., p —— Sksc rn. Baug schilder orschr. deim, 5 7. 178 Uhlig einer nageln eder „Siden beide Dlakat Kripo ver- annte ersten rderte einer id zu n. Es u der ichen“ sehr 17 Bau. Land- 1 Zeit Mann- onnte, itkreis önnen. Mehr. 2 WI. St ein iusern nmer- Hand- 1 iht enden, Dan⸗ sang · nuger⸗ ein itzen- ährige „ ihn r be- ed 2 Mit- Back · Schon t. Auf mũüdd· nannt. heiden Otto Der Be- st 2 Se im eimer Ricnt⸗ rt der ram heim. 7erein . Und elver- jähri⸗ n die eiter⸗ Dietz, f Maria Zrun- 115, Mohr, feld, sjahr. lann- herne Nr. 178/ Donnerstag, 3. August 1950 — f 832 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 — Zweimal Teufel Alkohol Am Dienstagabend èreigneten sich in der Mannheimer Straße in Schifferstadt inner- halb von drei Stunden zwei folgenschwere Verkehrsunfälle. Um 21.15 Uhr fuhr ein betrunkener Radfahrer einem Motorradfah- rer aus Limburgerhof in die Quere und brachte ihn derart zu Fall, daß er mit einem Schädelbruch in das Speyerer Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Motorrad- fahrer ist in Lebensgefahr.— Gegen 24 Uhr rannte ein Schifferstadter Motorradfahrer, aus Limburgerhof kommend, mit großer Ge- schwindigkeit auf einen vor ihm fahrenden unbeleuchteten Handwagen. Der mit schwe- ren Kopfverletzungen ebenfalls im Speyerer Krankenhaus unter Lebensgefahr schwe- bende Kraftfahrer stand bei seinem Zusam- menstoß unter Alkoholeinfluß. Aus dem Schöffengericht Nach längerer Beratung und vorher- gegangener umständlicher Verhandlung, die durch mangelhafte Zeugenaussagen bedingt war, verurteilte das Ludwigshafener Schöf- ſengericht in einer Mittwochverhandlung den wegen Notzucht angeklagten Ludwig H. unter Zubilligung mildernder Umstàude zu der Mindeststrafe von einem Jahr Ge- fängnis. Der Staatsanwalt hatte eine Zucht- bausstrafe von eineinhalb Jahren beantragt. H, ein 29 Jahre alter Dreher aus Ludwigs- hafen, machte in der Verhandlung nicht den Eindruck eines brutalen Menschen. Er zoll in der Wohnung einer Familie in der Gartenstadt, mit der er verwandt ist. ein dort wohnendes 18jähriges Mädchen ver- gewaltigt hjaben. Nachdem das Gericht die von Kriminalpolizei und Zeugen nicht gut beleumundete Hauptbelastungszeugen ver- eicigt hatte, galt H. als überführt. Blick ins Arbeitsgericht: 28000 Kilo Fleisch können nicht mehr„verschwinden“ wenn der Einbau der modernen Kühlanlage im Ludwigshafener Schlachthof abgeschlossen ist Vor einiger Zeit berichteten wir bereits, daß im Verlauf einer Stadtratsitzung um- fangreiche Modernisierungsarbeiten im Ludwigshafener Schlachthof durchgefünrt Werden. U. a. konnten wir damals mitteilen, daß das Schlachthaus eine der modernsten Kühlanlagen Westdeutschlands erhalten Soll. Ergänzend hierzu erfahren wir vom Presseamt der Stadtverwaltung Einzelheiten über die verschiedenen Arbeiten, die ent- Weder schon durchgeführt sind oder in Kürze in Angriff genommen werden sollen. Nach Beendigung des ersten Bauabschnit- tes im Spätjahr 1949 wurde in diesem Jahre im Schlachthof mit der Errichtung einer Lagerhalle von rund 300 qm Grund- fläche im Anschlus an die Kühlhallen begonnen. Mit der Fertigstellung der Halle ist in kürzester Zeit zu rechnen. Um Energie einzusparen werden augen- blicklich Kühl-Stapelräume abgetrennt und mit einer Niedertransport-Rohrrutschbahn mit eingebauten automatischen Hängebahn- Waagen eingerichtet. Ferner sind die Vor- arbeiten soweit gediehen, daß jetzt die Eiserzeugung stillgelegt und mit dem Ein- bau eines Kühltunnels und der Einrichtung einer Vorkühlhalle mit Hochtransportbahn begonnen werden kann. Zum Einbau gelangen zwei neue Hochleistungs-Schrau- benlüfter mit einer Luftleistung von 75 000 ebm /n und 50 000 cbm/n, die eine sofortige Abkühlung des Fleisches unter starker Luftumwälzung bewirken. Die Saug- und Flüssigkeitsleistungen der Koh- lensäureanlagen werden gleichzeitig erneuert. Lehrherren müssen eine Lehrberechligung besitzen Andernfalls sind Verträge ungültig und es entsteht Zeitverlust Rudi B. soll Zahntechniker werden. Vier Jahre lernt er schon, um zu guter Letzt doch im väterlichen Kino mitzuhelfen. Allerdings nicht, ohne gegen seinen letzten Lehrherrn, paul W., beim Arbeitsgericht eine Klage einzureichen. Rudi fing im Jahre 1946 bei einem Zahnarzt an, obwohl alle Beteiligten pubßten, dag ein Zahnarzt keine Lehrbe- techtigung hat. Aber:„Rudi sollte von der Straße weg“. 1948 übernahm Paul W. das zahntechnische Labor des Arztes und mit dem Labor auch Rudi, der nach Aussagen seines krüheren Chefs nicht zum Zahntech- niker geeignet war. Doch W. wollte schon ehwas aus ihm machen. Wiederum aber war es so, daß W., da er noch keinen Meister- briek hatte, keine Lehrlinge ausbilden durkte. Doch dem väterlichen Kinobesitzer kam es auch in diesem Falle darauf an, daß Rudi von der Straße weg kam. Wenn dieser Wunsch auch als berechtigt anerkannt wer- den muß, sollten doch die gesetzlichen Be- stimmungen nicht ganz außer acht gelassen Verden. Denn Rudi hat nun vier Jahre ge- lernt und die Zeit ist für ihn verloren. Dazu kommt, dag auch Paul W. die Fähigkeiten Dudis nicht sehr hoch einschätzt, wenn auch der Vater stolz erklärte, daß sein Gebiß von Rudi persönlich gearbeitet worden sei und sehr gut passe. Paul W. hatte Rudi als Jolantär angemeldet und ihm 25 DM im Monat bezahlt. Das erschien auch dem Ar- beitsrichter etwas wenig, und wenn in die- zem Fall auch keine Gehaltsnachzahlung bewilligt werden konnte, so schlug der füchter doch einen Vergleich über 160 DM Nachzahlung vor, da Rudi ja mehr erhalten hätte, wenn man ihn als Hilfsarbeiter an- sehen würde. Beide Parteien gingen auf den Vergleich ein, und Rudi wird, wie der Vater abschließend verkündete, doch noch Zahntechniker.„Das werde ich Ihnen be- weisen.“ In einem anderen Fall hatte Frau Aenne B. ihrer 18jährigen Hausangestellten Renate einen Brief geschrieben, in dem sie der nur wenige Wochen Beschäftigten die Kündi- gung mitteilte. Grund: Renate sei nicht in der Lage, den kleinen Haushalt selbständig zu führen. Da das Arbeitsamt bei dieser Entlassung nicht befragt worden war, klagte Renate vor dem Arbeitsgericht auf Einhaltung eines Kündigungstermines. In der Verhandlung gab Frau Aenne zu, for- male Fehler gemacht zu haben. Aber Re- nate habe ihre beiden fünf- und siebenjäh- rigen Kinder beim Baden schlecht beauf- sichtigt, außerdem sei sie mit einem jungen Mann Motorrad gefahren, wobei sie die kleinen Kinder gleich mit auf das Motor- rad verfrachtet habe. Diese grobe Fanrläs- sigkeit sei Grund genug zu einer fristlosen Entlassung. Ganz anderer Meinung war der Arbeits- richter, der der guten Frau klar machte, daß in erster Linie sie fahrlässig gehan- delt habe, als sie ihre Kinder einem Kinde anvertraute. Außerdem hätte es bei Renates Jugend eine Verwarnung auch getan. Der Richter schlug einen Vergleich über 20 DM Vor. Die Arbeitgeberin nahm ihn an, nach- dem ihr klargemacht worden war, daß sie im Urteilsfalle noch tiefer in den Beutel greifen müßte. L. W. Diese Umbauarbeiten bedingen außerdem die Neuanlage von größtenteils unterirdisch gelegenen Saug- und Druckschachtführungen mit Spezial- Kühlraumtüren und-luken. Die Schweinekuttelei des Schlachthofes, die den modernen Anforderungen nicht mehr entspricht, erhält nach ihrem Umbau eine neuzeitliche Einrichtung, und zwar werden die unzureichende Bodenentwas- serung und der Plattenbelag erneuert, sowie neue Kutteleibecken montiert. Neben diesen Arbeiten werden laufend umfangreiche Reparaturen und Instandset- Zungen vorgenommen, z. B. Unterhaltung der durch die Zeitverhältnisse stark ver- nachlässigten 8000 am Dachflächen, Instand- setzung der Werkstraßen, Erneuerung der Einfriedigung, Verputz- und Tüncher- arbeiten in fast sämtlichen Betriebs- und Stallgebäuden, Anstrich der Eisenkonstruk- tionen und Fenster usw. Die Projekte der Bauabschnitte zwei und drei, nämlich Wiederaufbau des zerstörten Verwaltungsgebäudes, Errichtung einer Großviehmarkthalle sowie Pferde- und Seuchenschlachträume befinden sich in Bearbeitung. Die Erstellung dieser von der Schlachthofdirektion dringend benötigten Gebäude wird nach erfolgter Mittelbereit- stellung sofort in Angriff genommen. Planfertigung und Bauleitung für alle Arbeiten liegen, wie immer bei städtischen Projekten in Händen der Städtischen Bau- verwaltung. Ergänzend zu der neuen Kühlanlage veröffentlichen wir nachstehend einige Angaben, den Schlachthofdirektor Dr. Frühwald einem MM- Reporter machte. Der normale Fleischschwund in den Kühlanlagen beträgt 3 bis 3,5 Prozent. Durch die neue Anlage senkt sich dieser Prozentsatz auf 1,5 Prozent, das heißt für Ludwigshafen, daß bei normalem Fleisch- verbrauch, jährlich 28 000 K üilo nicht mehr„verschwinden“ können Allein dieser Umstand, so meint Schlachthofdirektor Dr. Frühwald, bewirke, daß die neue Anlage in verhältnismäßig kurzer Zeit amortisiert sein wird.-kloth Piülzer Hundballer für neue Spielzeit gerüstet Endgültige Klasseneinteilung Ende dieser Woche zu erwarten Der Pfälzer Handball- Verband hatte vor kurzem dem Turn- und Sportverein Land- stuhl die Ausrichtung der mit Interesse er- Warteten Verbandstagung gegeben und damit keinen schlechten Zug gemacht. Wenn auch durch die ungünstige Lage des Tagungsortes mancher Vereinsvertreter fern bleiben mußte, so machte doch ein ge- Wisser feierlicher Hauch, der über der Ta- gung schwebte, diese Schönheitsfehler bald vergessen. Die zur Verlesung gebrachten elf Punkte umfassende Tagesordnung wurde wider- spruchslos entgegengenommen. Verbands- spielwart R. Dietrich Landau) verknüpfte mit der Ehrung der im vergangenen Spieljahr verstorbener Handballkameraden die An- erkennung der Meistermannschaften und der durch besondere faire Haltung hervorgetre- tenen ersten Männerteams. Diese schöne Geste wurde durch Ueberreichen des Pfäl- zer Handballer-Wimpels und einer Urkunde eindrucksvoll unterstrichen. Ludwigshafens Handballgemeinde konnte dabei besonders stolz sein, wurden doch die Mannschaften von TG 1880 Oggersheim, VfL Iggelheim, SV„Phönix“ Ludwigshafen, ASV Mutter- stadt ausgezeichnet, während SV Friesen- heim ebenfalls nachträglich seinen Anspruch geltend machte. Die Ehrungen der Meister sämtlicher Männer-, Frauen- und Jugend- klassen wurden in Gestalt von Diplomen und Plastiken vorgenommen. Erhöhten Beifall erhielten die Leistungen des Süd- Westdeutschen Frauenhandballmeisters SV „Phönix“ Ludwigshafen. Die Tätigkeitsberichte des Vorsitzenden, des Spielwartes, des Kassen wartes und des Jugendwartes wurden anerkennend auf- genommen. Die zahlreich eingegangenen Totomittel erlaubten dem Verband eine weitgehende finanzielle Unterstützung der Vereine in Form von Zuschüssen, Ball- material und Sportkleidung. Darüber hinaus konnte die Lehrarbeit großzügig gestaltet und der Leistungsstand des Pfälzer Hand- balls um einige Grade erhöht werden. Die sehr gute finanzielle Lage des Verbandes läßt die Handballer mit den besten Voraus- setzungen in die neue Spielzeit gehen. Die längere Zeit in Anspruch nehmenden Neuwahlen ergaben wenige Aenderungen und folgendes Bild: Verbandsvorsitzender L. Eichel(Haßloch), Spielwart und Stell- vertreter R. Dietrich Landau), G. Dietrich (Westheim) Kassenwart, F. Kiehl(Ludwigs hafen) Rechtswart, während die weiteren Funktionsstellen mit Gramlich(Haßloch) Pressewart, Kirch Frankenthal) Jugend- wart, Seelinger(Lu.- Oggersheim) Frauen- wart, Kaspar(Ludwigshafen) Lehrwart und Benz(Speyer) Schiedsrichterobmann besetzt Wurden. Die Einteilung des Verbandes in drei Kreisgruppen wurde gutgeheißen. Demnach bildet der Kreis Ludwigshafen, Franken- thal und Neustadt rechts der RHB-Linie die Kreisgruppe Nord-Ost, der Otto Schönig Uggelheim) als Spielwart vorsteht. Die zahlreich eingebrachten Anträge Wurden teilweise von der Tagung geneh- migt. u. a. der Ludwigshafener Vorschlag, auf Errichtung einer Verbandsgeschäfts- stelle. Der Punkt Spielzeit 1950/1 und die damit verbundene Klasseneinteilung mußte auf Grund der ungeklärten Lage im Rhein- hessischen aufgeschoben werden und wird am kommenden Freitag seine Klärung finden. Dritter Serenadenabend auf der Lim- burg. Der dritte Serenadenabend des Pfalz- orchesters mit Liselotte Buckupp auf der Klosterruine Limburg wird am Samstag, 5. August, abgehalten. Das Orchester bringt Werke von Schubert, Bizet, Mozart und Beethoven zu Gehör. Für die Besucher aus Ludwigshafen und Mannheim besteht die Möglichkeit, mit dem Omnibus ab Pfalzbau zur Klosterruine und zurück zu fahren. Konzertkarten und Platzbestellungen für den Autobus: Geschäftsstelle Pfalzorchester, Ludwigshafen, Mundenheimer Straße 220, Fernruf 2077. Deutsche Sandbahnmeisterschuflen 1950 Erster Meisterschaftslauf für Maschinen mit und ohne Seitenwagen am Sonntag in Herxheim In letzter Minute gewissermaßen hat sich die OMK(Oberste Motorsport- Kommission Deutschlands) entschlossen, für 1950 erst- mals deutsche Sandbahnmeisterschaften auszutragen. Erster Lauf für die Mei- sterschaft werden die 2 1. Her xheimer Sandbahn- Motorradrennen am kommenden Sonntag sein. Die weiteren Meisterschaftslaufe werden dann im Laufe der Monate August, September, Oktober auf den bekannten Bahnen in München (Oberwiesenfeld), in Berlin(Karlshorster Trabrennbahn), in Leipzig-Panitz, Regens burg, Plattling und Mühldorf ausgetragen. Mit diesem OMK- Beschluß hat der deut- sche Sandbahn- Motorsport über Nacht ein Ziel erreicht, das seit Jahrzehnten ange- strebt wird. Hat er jetzt doch seinen rein privaten motorsportlichen Charakter ver- loren, und wie die Straßenrennen, seinen „amtlichen Anstrich“ erhalten. Eine Ent- scheidung, die nicht nur in Deutschland großen Widerhall auslösen wird. Daß der erste Meisterschaftslauf in letzter Sekunde nach Herxheim vergeben wurde, bringt den Veranstalter dieser Sandbahnrennen große Mehrarbeit. Andererseits aber muß erwähnt werden, daß diese Entscheidung der OMR richtig und anerkennenswert ist. Denn wenn es irgend ein Motorsportelub verdient hat, den ersten Meisterschaftslauf auszu- richten, dann sind dies die Herxheimer, denn sie haben einen entscheidenden Bei- trag in jahrzehntelanger Aufbauarbeit für die Einführung dieses tollkühnen Sportes in Deutschland geleistet. Augenblicklich geht es in Herxheim „rund“, Denn es treffen noch zahlreiche Nachmeldungen bekannter Lizenzfahrer ein, die den Sportgesetzen zufolge, alle ange- nommen werden müssen. Eine Ergänzung also, die unseren gestrigen Bericht über die internationale Besetzung der Rennen noch übertrifft. Es muß damit ge- rechnet werden, daß für die um 14 Uhr be- ginnende Meisterschaftsläufe be- reits am Vormittag Qualifikationsläufe ab- gehalten werden. Der„MM“ wird der ver- änderten Situation in einem Vorschau-⸗ Artikel am Samstag Rechnung tragen. -kloth Stadtnachrichten „Rheingold“— nicht„Alster“! Durch ein umbruchtechnisches Versehen erhielt ge- stern einer unserer Artikel auf der Lokal- seite in Ludwigshafen eine falsche Ueber- schriftenzeile. Wir berichtigen: Der Film „Die gute Erde“ wird nicht in den Alster Lichtspielen, sondern im Rheingoldtheater in Ludwigshafen aufgeführt. Pläne liegen auf. Beim Städtischen Ver- messungsamt, Lutherstraße 11, 4. Stock, Zim- mer 33, liegen die Bebauungspläne über die Friesenheimer- und Sternstraße zwischen Mannhbeimer- und Kopernikusstraße, sowie über das Gebiet zwischen Woll-, Hubertus, Friedens- und Eisenbahnstraße bis zum 23. August zur öffentlichen Einsichtnahme auf. Die Pläne können täglich von 8 bis 12 Uhr eingesehen werden. Etwaige Ein- sprüche werden beim Vermessungsamt bis zu dem genannten Termin schriftlich oder mündlich entgegengenommen. Beteiligte, die nach Ablauf der Frist keine Erinnerung erhoben haben, werden als zustimmend angesehen. nit ihren gudlenden 820 elterſcheinungen wie fierzunruhe, Schwindelgefühl, eizbarkeit, Uhrenfauſen, Jirkulationsſtörungen, allgemeiner Körper ⸗ licher und geistiger Leißtungsrückgang werden ſeit vielen Jahren erfolgreich mit Antisklerosin-Tableften betümpft. intiſkleroſin enthält heilkräftige blutdruckſenkende, herzrepu-⸗ ſowie eine ſeit vierzig 0 n e e greift e beſchwerden gleichzeitig von verschiedenen flichtungen er mirkſam an. Preis Il. 1.85 Ar allen fpotheken. Inledopharm-Werk, Inlünchen g ſlervoſttät, lerende firäuterdrogen und Extrakte, wäfrte, ärztlich vielfach verordnete Blutfalskompoſttion. ahren be- 2 Ur sbeI III 8„ 9 Gebr. 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August 1950, um 13.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, das Ableben Unserer Angestellten, Frau Maria Würth anzuzeigen. Die im Alter von 52 Jahren Entschlafene hat sich während ihrer Zugehörigkeit zu uns unsere Achtung und Wertschätzung erworben. Wir betrauern ihren frühen Heimgang und werden ihr allezeit ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 29. Juli 1950 Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. Tieferschüttert geben wir allen Bekannten die traurige Nachricht, dag mein lieber Mann und treusorgender Vater, Herr Heinrich Job Buchsachverständiger, Helfer in Steuersachen im Alter von 67 Jahren nach kurzer Krankheit aus einem arbeits- reichen Leben von uns gegangen ist. Mhm.- Waldhof(Luzenbergstr. 5), den 1. August 1950 In tiefer Trauer: Frau Emma Job, geb. Nebendahl und Sohn Heinrich Job Die Beerdigung findet am Samstag, 5. August 1950, um 9.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt Statt Karten! 5 Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlrei- chen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Mathias Hildenbrand Statt Karten! Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme unseres Herrn I dE KANNIMacHuNeE N beim Heimgang eben Entschlafenen, Tausende feiner schaumumhüllter Vim-Teilchen er- leichtern die Arbeit und machen alles spiegelblank und blitzsauber. IN pute schnell. gründlich, cchon end. vo. SUxMLICHT- DaRUNM GUT! ILVesstglegguüneen Frau Marie Brurein, geb. Schmidt, Witwe des Zimmermeisters Franz Brurein, in Mannheim, Friesenheimer Straße 7e, hat heute Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Vergleichsverfahrens gestellt. Zum vorläu- figen Vergleichsverwalter wird Rechtsanwalt Dr. Hermann Mohr, Mann- heim, Aug.-Anlage 24, bestellt. Mannheim, 28. 7. 1950. Amtsgericht BG 1. Oeffentliche Erinnerung. An die Zahlung folgender Steuern und Ab- gaben wird erinnert: 1. Lohnsteuer, nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch. nach Rel.-Bek.) und Abgabe Notopfer Berlin für Juli 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Lohnsteuer-Anmeldung; fällig 10. 8. 1930. 2. Umsatzsteuer für Juli 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Vor- anmeldung; fällig 10. 8. 1930. Vermögensteuer(Rate) auf Grund der zugest. Bescheide; fällig 10. 8. 1950. Allgemeine Soforthilfeabgabe(2. Rate 1950) ausgenommen Abg.-Pfl. N mit überwiegend land- und forstw. Vermögen; fällig 20. 8. 1950. 5. Abschluß u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide. 6. Sühnebeträge auf Grund zugest. Bescheide bzw. Spruchkammerurteile. Einzelmahnungen erfolgen nicht mehr. Rückstände werden unter Be- rechnung der S.-Zuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstr.-Verf. ein- gezogen. St.-Nr. angeben. Briefe, die Schecks oder sonst. Zahlungsmittel enthalten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden. Die Finanzämter: Mannheim, Schwetzingen, Weinheim. 1. eee 1 S IkllEu- ad SE SOfE 1 IN KRITIISCHEN TAGEN ohne Binde— ohne Gürtel. Erhältlich in allen Fachgeschäften. Fabriklager: JULIUS GEIGER, B 2, 5 7 2 2 Zahlreiche BRelluamalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einsendern sobald als mög- lich ihre Bewerbungsunterlagen zurückzureichen Zeugnisse, beglau- bigte Abschriften und Photos stellen für die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar deren Wiederbeschaffung— soweit überhaupt möglich— mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. MANNHEIMER MoR CEN. Anzeigen-Abteiluns Hächter für Gaststätte mit möbl. Festhalle(850 qm) u. kl. Saal(250 qm) nach Wttbg. zum 1. 10. Od. 1. 4. 51 gesucht. Nur erstkl. Fachleute, die ähnliche Zwangsversteigerung. Donnerstag, 3. 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Heute haben sie sich verlobt und jetzt soll es die ganze Stadt wissen. Aber es ist ihnen zu umständlich, jeden einzelnen ihrer Bekannten brieflich von diesem Ereignis zu verständigen. Außerdem befürchten sie, diesen und jenen zu vergessen. So setzen sie einfach eine Verlobungsanzeige in den„Mann- heimer Morgen“, der in den meisten Famllien gelesen wird und sie sind dieser Sorge enthoben. Auch bei Heiraten, Geburten, Jubiläen und Danksagungen beweist die Familienanzeige immer ihren Wert. Hier ein Beispiel wie man es macht: 5 N thre Verlobung geben bekannt ELFRIEDE BREUER RUDI BATTENFELD Rheindamm 14 Blumenstr. 50 Februar 1950 * 9,50 DN Tüchtige, perfekte Hausangestellte gesucht. Müller, Hansastraße 44, Telefon 5 13 84. Verkäuferin für samstags zur Aus- hilfe gesucht. Metzgerei Armbru- ster, Mannheim, T 4a, 7. Großfirma sucht geeigneten Schwerbeschädigten als Pföriner Bewerbungen mit Lebenslauf unter Nr. P 29222 an d. Verlag. 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Eine und Sch Verfassu die Auf; griften. tums, vo stellung ES ge tum“ n bestünde chrikten fit, Pr Seit der versiche! näckig u Freiheit Die 1 darin, d fung auf wettbewye letztlich gewährte könnte, systerns brauchen mit orga Schwierl dich der hingeben Amer nicht eir Ausgangs nent ere Abwendi getroffen Vorke vorhebt, enken kürchtun⸗ ob nel schaftl eine gerade Diese nische V tration brauch 1 Melleicht jener des tums. 5 In dei Freunde dei den Uchere Scherun Die! bllichtve um 75 P kkaniscf minister nischen erheben Diese non un vereinba stimmen Höchstpr Ikanisch Wettben Odw. Spiel Mann- Uhr ACH III n Film bfllm Uhr 00 Uhr nteuer rwerk einer V. à. 0 Uhr Uhr E. Dilsber nd. Dop- Frühstlleh a. d. Vell och Kuß. a. d. Verf. znn, wind chm. Cab 1 gebeten, . d. Veil ern Neckar en. 5, DU mmbad — — ad le Uren⸗, dern ng en det Aossen J. 6 — — — en nt, II 25 E 5er 7 r. 178/ Donnerstag, 3. August 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Weltprobleme a uch in USA Wer sich unter freiem Unternehmertum Raub, Mord, Totschlag, Diebstahl oder Be- trug vorstellt und— vielleicht von Wild- Westfilmen leicht irregeführt— Amerikas unbegrenzte Möglichkeiten“ im Geiste so umschreibt, der mußte sich durch einen Vortrag des amerikanischen Wirtschafts- korrespondenten der„Neuen Zeitung“ München, H. Peter Dreyer(im Amerika- Haus, Mannheim) eines anderen belehren lassen. Es gibt hierzulande nicht viel IIlussioni- sten, die ihre sozialistische und wirtschafts- issenschaftliche Bildung nur aus Wild- west⸗Romanen und Filmen beziehen. Doch viele gibt es, die sich unter„freiem Unter- nehmertum“ ähnliche Dinge Vorstellen, die anschaulich zu Unterhaltungszwecken aus dem wildesten Westen geschildert werden. Auch jene Leute, die in jedem Unterneh- mer— gleichgültig ob Bauer, Handwerker, kaufmann oder Fabrikant— ein Asoziales, nur auf seinen eigenen Vorteil bedachtes Wesen sehen und deswegen zu nehmen wünschen, was angeblich jener(der Unter- nehmer nämlich) bereits an sich rig, wur- den eines anderen belehrt. Es ist nicht zu klären gewesen, warum H. Peter Dreyer's Vortrag„Freies Unter- nehmertum und sozialisierte Wirtschaft in DSA“ betitelt war. Der Vortragende wies kein einziges Element sozialisierten Unter- nehmertums in USA nach, er konnte auch kein solches Beispiel anführen, sondern mußte im Gegenteil mit der Feststellung beginnen, daß die Mehrheit des amerika- nischen Volkes eine sozialisierte Wirtschaft nicht haben wolle. Hingegen sei der Wunsch nach sozialer Wirtschaftsordnung in USA übermächtig. Wo nicht?) Seit mehr als 20 Jahren sei die Erfüllung dieses Wunsches systematisch betrieben, sei eine staatliche Planung und Lenkung für die amerikanische Wirtschaft eingerichtet worden. Diese Planung und Lenkung entwickelte sich aus dem Willen, die Produktion zu vermehren und zu ver- bessern. Ihr Ursprung liegt in dem System on Regierungsseite her, das Privatwirt⸗ schaftliche Unternehmertum auszustatten und ihm hinlängliche Möglichkeiten zu schaffen, obenerwähntes Ziel— Ver- mehrung und Verbesserung der Produktion au erreichen. So wurde z. B. der Grund- stein zu dem ungeheuren Reichtum, der fast ausschließlich in Privatbesitz befindlichen Eisenbahnen dadurch gelegt, daß ihnen un- 1 9 5 Ländereien zur Verfügung gestellt wurden. Eine 170jährige, auf Gleichberechtigung und Schutz jedes Staatsbürgers abzielende Verfassung stellt die Staatsverwaltung vor die Aufgabe, den Verbraucher vor Ueber- srikken, des so gewachsenen Unternehmer- ums, vor möglicher Ausnützung der Macht- stellung zu schützen. Es gebe aber kein„freies Unternehmer- um mehr. Seit ungefähr 20 Jahren bestünden auf Bundesbasis Kontroll-Vor- auritten und Einrichtungen, die Produk- t“ Preise und Wettbewerb überwachen. Seit dem Jahre 1935 bestehe eine Sozial- hersicherung. Gegenwärtig würde hart⸗ näckig um Fleil- und Arzneimittel- Kosten- Freiheit gekämpft. Die Problematik dieser Struktur liege darin, daß die Eingriffe der Staatsverwal- tung auf all diesen Gebieten dem Leistungs- pettbewerb nicht dienlich sei, daß also letztlich die Konstruktion einer allgemein bewährten Sicherheit fragwürdig werden könnte, weil Nutznießer des Sicherungs- stems keine Anstrengungen zu machen brauchen, keine Initiative entfalten miissen, mit organisch entstehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten fertig zu werden, weil sie ach der vom Staate gewährten Sicherheit hingeben können. Amerika wolle— und könne— sich nicht eine Wirtschaftskrise leisten, wie sie Ausgangs der zwanziger Jahre den Konti- nent erschütterte. Alle Vorkehrungen zur bwendung einer solchen Katastrophe seien getroffen. Vorkehrungen, die aber. wie Dreyer her. zorhebt, auf mannigfache Bedenken stoßen. zedenken, deren Geringstes nicht die Be- kürchtung ist, ob neben der Entwicklung volkswirt- schaktlien parasitärer Erscheinungen ene Machtanballung entstünde, die berade auf unwürdiger Seite liege. 1 Diese Gefahr beeindruckt das amerika 1 0 Volk sehr stark, denn die Konzen- belan der Macht könnte leicht zu Mig- auch kühren, zu einem Mißbrauch, der welleicht erheblich schlimmer wäre als 5 des sogenannten freien Unternehmer- r In der Dikussion meldeten sich England- 4 zum Worte, die behaupteten, es lch den Briten bereits gelungen, wesent- 9 ere Fortschritte auf dem Gebiete der cherung und Kontrolle zu erzielen, und ieee daß sich England dem Vollkommenheitsziel näher befände. Auf die Schwierigkeiten Wirtschaftlicher und finanz wirtschaftlicher Art, mit denen Sir Stafford und sein Kabi- nett kämpften, gingen die Diskussionsred- ner jedoch nicht ein. * Es ist merkwürdig, wie die wirtschaft- Politische Problematik der Kontinente und Länder trotz aller Unterschiedlichkeit einander ähnelt. Amerika, das Land der Ueberfülle, setzt sich mit fast genau den- selben Fragen auseinander wie jeder euro- päische Staat und wie unter diesen wieder deren ärmster Deutschland. Und es ist auch merkwürdig, daß diese Problematik unab- hängig davon entstand, ob Mangel herrscht oder Ueberfluß. Ist dies nicht ein Beweis dafür, daß es die Menschheit einfach nicht mehr ertragen e. kann, daß die wirtschaftliche Vernunft tag. täglich mißhandelt wird. und daß es sich immer wieder und immer wieder ereignet, daß in dieser oder jener Frage Ueberein- stimmung darüber herrscht. daß dies oder jenes ökonomisch richtig, rationell, ver- nunftgemäß sei, daß es aber als„politisch unmöglich“ angesehen werden muß und deswegen persekuiert wird. Frank Textor Schwierigkeiten bei der Baufinanzierung Erste Hypothek und Bauhandwerk 5 Viele Bauhandwerker klagen immer wieder darüber, daß sie nach Beendigung ihrer Arbei- ten mit der Bezahlung der Rechnungen hinaus- gezögert werden und auf diese Weise kein Be- triebskapital für die Uebernahme weiterer Arbeiten zur Verfügung haben. Einer der Hauptgründe für diese Verzögerung ist die Tat- sache, daß die Gelder aus der 1. Hypothek nicht flüssig gemacht werden können. Das Rückgrat der Baufinanzierung ist eben die 1. Hypothek. Es handelt sich dabei um eine langfristige Geld- anlage, die 2. Z. nur in beschränktem Umfange den Bauinteressemten offen steht. Diese Hypo- thek, welche zur Sicherung langfristig gege- bener Gelder bestellt wird, muß unbedingt den ersten Rang im Grundbuch erhalten. Die Vor- aussetzungen für die 1. Hypothek sind sehr gründlich und umfangreich, die wichtigste da- von ist die Beschaffung des ersten Ranges. Von der Zusage der Hypothek bis zu deren Auszah- lung führt in der Regel ein weiter Weg, auf dem die verschiedensten Hindernisse, meistens nur formeller Art, überwunden werden müssen, bis der Hypothekenbrief den ersten grundbuch- mäßigen Rang ausweisen kann. Oft beginnt der Bauherr schon mit der Zusage des Bankinsti- tuts, ihm zu gegebener Zeit ein Hypotheken- darlehen zu gewähren. Nichts ist verhängnis- voller als schon auf diese Zusage hin, die Bau- arbeiten beginnen zu lassen! Gleichzeitig mit der Zusicherung der Bank muß sich der Grund- stückseigentümer darüber vergewissern, wie es in der dritten Abteilung des Grundbuchs seines Grundstücks aussieht. In dieser Abteilung sind nämlich die Rechte aus Hypotheken und Grund- schulden als Belastungen eingetragen. Erst wenn im Grundbuch der Weg frei ist, die Hypo- thek erstrangig zur Eintragung zu bringen, sollte der Bauherr mit dem Bau beginnen. Wie oft muß festgestellt werden, daß der Eigentümer eine erstrangige Hypothek bestellen will in der Meinung, sein Grundstück sei lastenfrei. Zwar sind die Hypotheken aus frü- herer Zeit schon längst zurückbezahlt, manch- mal sogar schon vom Vorbesitzer, aber zur L6- schung im Grundbuch ist es nicht gekommen, weil der frühere Hypothekengläubiger die notariell beglaubigte Löschungsbewilligung für das Grundbuch nicht abgegeben hat. Die Auit- tung über den Erhalt der Hypothekensumme genügt eben nicht, um eine Löschung im Grund- buch durchzuführen. Hinzu kommt nicht selten, daß der noch eingetragene Hypothekengläubiger gestorben ist und seine Erben von der längst abgewickelten Darlehenssache nichts mehr wis- sen. In diesem Fal! muß dann zunächst beim Nachlaßgericht der Erbnachweis(Erbschein) be- schafft werden, um fest-zu-stellen, wer nun als Rechtsnachfolger die Löschungsbewilligung für das Grundbuch erteilen kann. Manche Erben weigern sich sogar, in einer Sache, die sie an sich nichts mehr angeht, noch eine Unterschrift zu leisten, Dann bleibt dem Grundstückseigen- tümer kein anderer Ausweg übrig, als Klage auf Erteilung der Löschungsbewilligung zu er- heben. Oder— was in der Nachkriegszeit sehr häufig vorkommt— der eingetragene Gläubiger ist vermißt, so daß noch ein besonderer Ab- wesenheitspfleger durch das Vormundschafts- gericht bestellt werden muß, um durch diesen die Löschungsbewilligung für das Grundbuch zu erhalten. All diese Beispiele zeigen, welche Hin- dernisse sich auftürmen können, wenn mög- lichst rasch einer Wiederaufbauhypothek der erste Rang beschafft werden soll. Die Eintra- gung der Wiederaufbauhypothek im Grundbuch, die ohne weiteres nach der Beurkundung sofort erfolgen kann, nützt dem Eigentümer zunächst nichts, da die Hypothek im Range nach den bereits eingetragenen Lasten eingetragen wird und bei einer solchen Ranglage das Bankinsti- tut auch nicht den kleinsten Betrag aus der Hypothekenvaluta auszahlt. Ir anderen Fällen liegt zwar die Löschungs- bewilligung vor, aber es fehlt noch der Hypo- theken- bzw. Grundschudbrief, ohne deren Vorlage das Grundbuchamt wiederum keine Löschung vornehmen kann. Entweder ging diese wertvolle Urkunde durch Kriegseinwirkung verloren oder sie liegt in den Banktresors der Ostzone. Hier muß zunächst die Kraftlos- erklärung des Hypothekenbriefs durch das Amtsgericht durchgeführt werden, oder es sind bei Vernichtung durch EKriegseinwirkung beson- dere eidesstattliche Erklärungen notwendig. All diese verzögernden Umstände werden vielfach vom Bauherrn übersehen, wenn er sich auf die baldige Auszahlung der Bankgelder verläßt in der Hoffnung, seine Handwerker nach Erledi- Sung der Arbeiten vergüten zu können. Es kann deshalb nur mit aller Eindringlich- keit darauf hingewiesen werden, vor dem Bau- beginn den Grundbuchstand im Hinblick auf die vorgesehene Baufinanzierung zu überprüfen und zunächst all die Voraussetzungen zu schaf- fen, auf Grund deren dann nach Zusage der 1. Hypothek auch deren erster Rang im Grund- buch beschafft werden kann. Nur auf diese Weise wird viel Aerger und Verdruſß unter den Beteiligten vermieden. Erst Grundbuch- bereinigung und dann Baubeginn! Dr. E. M. IG-Farben- Gläubiger können anmeldend Hoffnung schöpfen Die alliierte Hohe Kommission gibt folgen- des bekannt: Alle Gläubiger, die unbeglichene Forderun- gen gegen 170 frühere, von der jetzt in Auf- lösung befindlichen 16 Farbenindustrie 26. kontrollierte Gesellschaften haben, sollen ihre Forderungen bei dem Dreimächte-Kontrollamt für die IG- Farbenindustrie in Frankfurt ein- reichen. Zusammen mit einer Liste von 170 vom IG-Farbenonzern kontrollierten Gesell- schaften wurden folgende Anweisungen aus- gegeben: Alle Gläubiger, die noch unbefriedigte For- derungen gegen eine der Gesellschaften erheben und deren Forderungen sich aus der Zeit vor dem 5. Jui 1945 herleiten, werden aufgefordert, ihre Forderungem bei dem„Tripartite IG-Far- ben-Control- Office“, Frankfurt a. M., Mainzer Landstraße 28, einzureichen. Befindet sich der Wohnort, der Aufenthalts- ort oder der Geschäftssitz des Gläubigers im Deutschland(siehe an anderer Stelle„Was ist Deutschland?“), so ist die àanmeidung inner- halb von 3 Monaten nach dem Datum dieser Veröffentlichung im„Bundesanzeiger“ Vorzu- nehmen. Für ausländische Gläubiger mit dem Sitz in europäischen Staaten ist diese Frist Auf vier Monate verlängert, Während Gläubigern außerhalb Europas eine sechsmonatige Frist zur Anmeldung eingeräumt wurde. 5 Die Forderungen sind in drei Kopien ge- trennt für jede Schuldner-Gesellschaft einzu- reichen und haben folgende Angaben zu ent- halten: 8 a) Voller Name und Anschrift des Gläubigers, b) augenblicklicher Wohnort und Staatsange- hörigkeit des Gläubigers sowie Wohnort und Staatsangehörigkeit zu der Zeit als die For- derung entstand, c) Name der Schuldnergesellschaft, d) Höhe der Forderung am 3. Juli 1945, e) kurze Darstellung der Forderung und ihres ngs, 8 10 5 auf Urkunden, aus denen die For- derung ersichtlich ist sowie, wenn möglich, auf Korrespondenz über die Forderung. Kompensationsgeschäfte werden legalisiert Die Besprechungen deutscher und alliierter Stellen über eine Neuregelung der Kompen- sationsgeschäfte im Außenhandel sind inzwi- schen soweit gediehen, daß mit einer entspre- chenden Verordnung in Kürze gerechnet wer- den kann. Eine Regelung bestand bisher nicht, vielmehr mußten derartige Gegenseitig- keitsgeschäfte von Fall zu Fall genehmigt werden. Vor etwa sechs Wochen sind im Ein- fuhr-Ausschuß keine Kompensations-Anträge mehr genehmigt worden. Insofern ist die bevorstehende Neuregelung für den deutschen Exporthandel von besonderer Bedeutung. Nachdem die zuständigen Ressorts des Bundeswirtschaftsministeriums den alliierten Stellen einen ersten Entwurf überreicht hat- ten, wurde dieser mit einem zum Teil erheb- lich abweichenden Gegenvorschlag beantwor- tet. So wurde u. a. von alliierter Seite ge- wünscht, daß keine Prämien gewährt werden dürften und daß die deutschen Preise ebenso festgesetzt werden müßten, wie bei einem normalen Außenhandelsgeschäft. Kompen- sationsgeschäfte sollten ferner nur zulässig sein, wenn die Lieferfristen die übliche Dauer Höchstprämien für Vollkasko versicherung? Amerikaner gegen Kfz.-Prämienerhöhung Die Prämienerhöhung für die Kraftfahrzeug- Versicherung, und zwar für die Haft- bülchtversicherung um etwa 46 Prozent und der Kraftfahrzeug- Vollkasko- Versicherung um 78 Prozent, wie sie vor kurzem vom Preisrat beschlossen wurde, wird von der ame- Akanischen Hohen Kommission abgelehnt. Für den Fall daß das Bundes wirtschafts- ministerium als oberste Preisbehörde den Erlaß in Kraft setzt, wollen die amerika- schen Sachverständigen dem alliierten Wirtschaftsausschuß empfehlen, Einspruch zu erheben. gion Wieser Schritt wird mit der Uebereinkunft begründet, zwischen der Hohen Kommis. und dem Bundeswirtschaftsministerium in Zukunft keine feste Preise mehr zu areinbaren. Die Amerikaner sollen eher bereit sein, der Preisanordnung dann zuzu- men, wenn die vorgesehenen Festpreise für die Kraftfahrzeug versicherung in Hö 1 kanten umgewandelt werden. Wettbewerb herzustellen. Maßgebend für diese Stellungnahme ist, der ame- e Wunsch und auch auf dem Gebiet der Versicherungswirtschaft den freien der Einfuhrlizenzen nicht übersteigen und wenn der Wert der deutschen Ausfuhrgüter um soviel höher ist, daß bei jedem Kompen- Sationsgeschäft für Deutschland eine freie Stütze von 25 bis 50 Prozent bleibt. Inzwischen wurde zwischen dem deutschen und dem allilerten Standpunkt eine weit⸗ gehende Annäherung erreicht. Stahlkonjunktur Wird platonische Angelegenheit Die Rohstahlerzeugung der deutschen Bun- desrepublik hat sich nach vorläufigen Anga- ben im Juli leicht auf etwa 1 035 000 gegen- über 1 006 000 im Juni erhöht. Die mit dieser Monatsproduktion ausgeschöpfte Stahlquote von jährlich 11,1 Millionen Tonnen reicht nach Mitteilung von gut unterrichteter Seite der Ruhrstahlindustrie gerade aus, um den hohen Inlandsbedarf zu decken. Der in den letzten Wochen ebenfalls ständig zunehmende Auftragseingang aus dem Auslande, haupt- sächlich den Vereinigten Staaten, Großbriten- nien und Frankreich, hat eine Verlängerung der derzeitigen Bieferfristen für Eisen- und Stahlerzeugnisse àüf duchschnittlieh sechs Monate zur Folge. 5 0 0 000 Tonnen Auslands- aufträge Der Gesamtauftragseingang in der Eisen- und Stahlindustrie stieg im Juli auf rund 1,5 Millionen Tonnen— davon Auslandsaufträge über etwa eine halbe Million Tonnen— ge- gen rund eine Million Tonnen(etwa 230 000 Tonnen Auslandsaufträge) im Juni. Der Haupt- anteil im Stahlabsatz entfiel auf Formstahl, Stabstahl, Walzdraht und Bleche. Empfind- liche Engpässe sind infolge der erhöhten Aus- landsaufträge bereits bei Walzdraht und Fein- blechen entstanden Für Karosserie- und Tief- ziehbleche betragen die Lieferzeiten gegen- wärtig etwa ein Jahr. Berlin-Garantie wird Wirklichkeit Bundesfinanzminister Schäffer hat die Ber- liner Zentralbank davon verständigt, daß er bei den parlamentarischen Instanzen eine Vor- lage über die Bundesgarantie in Höhe von 20 Millionen DM für Betriebsmittelkredite zu Gunsten der Berliner Wirtschaft einbringen werde. Dies gab der Bundesbevolimächtigte in Berlin, Dr. Heinrich Vockel, am Dienstag Pressevertretern bekannt. Dr. Vockel äußerte seine Ueberzeugung, daß auf Grund dieser Mit- teilung des Bundesfinanzministers die Berliner Zentralbank schon jetzt mit der Ausgabe der Betriebsmittelkredite beginnen werde. Die Ber- liner Zentralbank glaube, mit Hilfe der Bundes- garantie etwa 100 Millionen DM Betriebsmittel kredite ausgeben zu können. Das bedeute eine wesentliche Erleichterung für die Berliner Wirtschaft in ihren Wiederaufbaubestrebungen. Edelmetall-Preise neu geregelt In Angteichung an die Weltmarktpreise hat der Bundeswirtschaftsminister auf Grund des allgemeinen Preisgesetzes die Höchstpreise für folgende Edelmetalle mit Wirkung vom 31. Juli im Verordnungswege neu festgesetzt: für Platin auf 11,35 DM je Gramm, für Iridium auf 22,75 DM je Gramm, für Osmium auf 34,75 DM je Gramm, die Einkaufspreise der Scheideanstalten: für Platin auf 10,80 DM je Gramm, für Iridium auf 21,75 DM je Gramm, für Osmium auf 33,75 DM je Gramm. Der Goldpreis bleibt unverändert. Der Silber- höchstpreis wurde bereits am 22. Juli 1950 im Verkauf auf 104,— DM und im Einkauf auf 100.— DM festgesetzt. Die Verordnung wird im „Bundesanzeiger“ veröffentlicht, sobald die Hohe Kommission den Empfang bestätigt hat. Eine Genehmigung der Hohen Kommission ist nicht erforderlich. Kurrnechrichten Straßenbahnen beherrschen Personenverkehr Die Straßenbahnen in den Städten der deutschen Bundesrepublik sind nach emer Uebersicht der Bielefelder Sammelstelle für Nachrichten über Kraftfahrzeuge das wichtigste und am meisten beanspruchte Verkehrsmittel. Sie beförderten von Januar bis Mai dieses Jahres 1219,7 Millionen Per- sonen, Die privaten und kommunalen Omnibus- betriebe einschließlich der motorisierten Verkehrs- verbindungen der Deutschen Post und der Bun- desbahn wurden von 321,8 Millionen Personen be- nutzt. In den Stadtschnellbahnen wurden in der Berichtszeit 66,8 Millionen Fahrgäste gezählt. O-Busbetriebe, die nur in verhältnismäßig weni- gen Städten Verkehrslinien unterhalten, beförder- ten 43,1 Millionen Personen. Exportanfragen lebhaft, Lizenzen vereinzelt Auf der Berliner Exportbörse lagen am Montag rund 100 Anfragen aus 38 Ländern vor, die zum Teil lebhaftes Interesse fanden. Gesucht wurden vor allem chemische und pharmazeutische Pro- dukte, Uhren, Fahrräder, Sonnenbrillen, unechte Schmuckwaren und Maschinen verschiedenster Art. Pakistan hat, wie auf der Börse mitgeteilt wurde, eine Einfuhrlizenz im Werte von 100 000 Dollar für deutsche Füllfederhalter freigegeben. Die deutsche Ersatz-Stoff- Schallplatte Ein Berliner Erfinder hat beim deutschen Patent- amt in München eine Schallplatte aus rein deut- schen Rohstoffen zum Patent angemeldet. Die „Phonoplast-Schallplatte“ besteht aus einer thermo- Plastischen Masse, die auf der Basis von Kohle und Kalk hergestellt wird. Nach Angabe des Er- finders können abgespielte Schallplatten aus dem neuen Stoff ohne jede Bearbeitung wieder neu verpreßt werden. Die bei den handelsüblichen Schellack- Schallplatten nach einiger Zeit eintre- tenden Nadelgeräusche sollen bei der„Phonoplast“. Platte viel geringer sein. 500 000 Dollar für Trockenpflaumen Die ECA stellte der deutschen Bundesrepublik am Dienstag 500 000 Dollar für den Ankauf von Trok- kenpflaumen zur verfügung. 200 Millionen Tonnen Kohle gefunden Ein in der Nähe von Brereton sStaf Ordshire (England) entdecktes Kohlenlager enthält etwa 200 Millionen Tonnen hochwertige Kohle, wie das britische nationale Kohlenamt mitteilt. Die Flöze liegen in einer Tiefe von 250 bis 600 Metern und sind ein bis drei Meter dick. Spanische Wechselkurse korrigiert Spanien hat neue amtliche Wechselkurse für aus- ländische Reisende bekanntgegeben. Danach be- trägt der Kurs für den Dollar nunmehr 39,40 Pe- seten gegenüber bisher 25 Peseten. Die Deutsche Mark wird mit 9,369 Peseten und das Pfund Ster- Ung mit 110,32 Peseten gehandelt. Landflucht im Abnehmen Mit einer zusätzlichen Einstellung von 23 679 Arbeitskräften seit dem 1. April 1950 ist der Rück- Sang der land wirtschaftlichen Lohnarbeitskräfte seit der Währungsreform zum ersten Male zum Stillstand gekommen. Der Restbestand an land- wirtschaftlichen Arbeitslosen, der am 1. Juli 81 610 betrug, setzt sich zu 63 Prozent aus Flüchtlingen zusammen. Dieses ist bedingt durch Mangel an Werkswohnungen und die Geldverknappung in den kleineren land wirtschaftlichen Betrieben, die nicht in der Lage sind, Studenlohnempfänger zu beschäftigen. Gegenüber dem Vorkriegsstand hat sich die Zahl der familieneigenen Kräfte auf an- nähernd der gleichen Höhe gehalten, während die Zahl der Lohnarbeitskräfte zur Zeit noch um 16 Prozent höher liegt. Kohlenförderung und absatz im Juli Die Steinkohlenförderung stellte sich auf arbeits- täglich 352 700 Tonnen(Juni 355 600 Tonnen). Bei 26 Arbeitstagen betrug die Monatsförderung ins- gesamt 9,17 Millionen Tonnen gegenüber 3,98 MII- lionen Tonnen im Juni(26 Arbeitstage einschließ- lich Fronleichnam). Die Erzeugung von Zechen- Koks ist kalendertäglich von 64 000 Tonnen im Juni auf 67 200 Tonnen gestiegen. Die Braunkohlen- förderung der Nordzone betrug arbeitstäglich 225 000 Tonnen gegenüber 214 700 Tonnen im Juni. Die Monats förderung erreichte 5,85 Millionen Ton“ nen(5,58 Millionen Tonnen). Die arbeitstägliche Herstellung von Braunkohlenbriketts erhöhte sich Lon 46 300 Tonnen im Juni auf 47 800 Tonnen. Die Zahl der im Steinkohlenbergbau beschäftigten Arbeiter verringerte sich um 1000 Mann und Sank auf 430 000 ab. Die täglich entgangenen Schichten je 100 angelegte Arbeiter sind von 16,1 im Mai auf 17,5 im Juni und 18,2 im Juli gestiegen; den ent- scheidenden Anteil an diesem Zuwachs hatten die Urlaubsschichten. Die Nachfrage auf den Kohlen- märkten hat sich im Monat Juli erheblich gebes- sert. Werktäglich wurden von der Bundesbahn im Juni nur 23 600 Wageneinheiten, im Juli jedoch 25 200 Einheiten gestellt. Der Verkehr auf den Wasserstraßen stieg von 76 500 Tonnen arbeitstäg- lich im Juni auf 87 700 Tonnen. Saatgutanbau zweckmäßiger gestalten Der Mangel an Feldfuttersaatgut in Westdeutsch- land bedingte im Jahre 1949 eine Einfuhr im Werte von rund 74,5 Millionen DM, wie das Bun- desernährungsministerium mitteilt. Es wird daher den Saatguterzeugern empfohlen, ihren Saatgut- anbau von den übrigen im Ueberfluß vorhan- denen auf den von Feldfuttersaatgut zu verlegen. Was ist Deutschland? Wer ist Gläubiger? Die Beantwortung dieser Frage müßte eigentlich überflüssig sein. Ein Blick auf die Landkarte müßte genügen, um darüber hinlänglich Auskunft zu haben. Müßte Juristisch betrachtet sieht jedoch die An- gelegenheit anders aus. Sie kompliziept sich unfaß- und fast unlösbar, wenn in einem Gesetz oder einer Verordnung von „Deutschland“ die Rede ist. Die jüngste Bekanntmachung der Hohen Kommission führt uns diese Tatsache in grellstem Licht vor die Augen. In dieser Bekanntmachung wird von Gläubigern des ehemaligen IG-Farbenkonzerns gesprochen, von Gläubigern, die ihren Wohnsitz, ihren Aufenthaltsort oder Geschäftssitz in Deutschland haben. „In welchem Deutschland?“ muß man fragen und hinzusetzen: wer ist der Gläubiger?“ Denn es könnte sich der Gläubiger aus Königsberg alias Kaliningrad melden, der Leiter einer Sowjet-A. G. oder eines ande- ren Gebildes sowjetischer Unternehmungs- form und könnte melden:„Vor dem 5. Juli 1945 bestanden seitens der jetzt von mir geleiteten Unternehmung 100 000 Mark For- derungen“. Und es könnte sich der im bayrischen Walde oder in holsteinschen Höhlen als Flüchtling kläglich dahin- siechende ehemalige Firmeninhaber Meyer, Müller oder Schulze melden und schreiben: „Ich bin, bzw. war der Alleininhaber die- ses Oder jenes Unternehmens, das jetzt in der UdssR, nämlich in dem früheren Königsberg, jetzt Kaliningrad genannt. liegt. Die mir ehedem gehörende Firma War Gläubigerin eines zum IG- Farben- konzern gehörenden Unternehmens und ich beanspruche jetzt 100 000 Mark“. Das wäre der krasseste Fall. Zwischen ihm und der seit jeher innerhalb des Bun- desgebietes ansässigen Gläubiger- Unterneh- mens, dessen Inhaber ebenfalls seit jeher im Bundesgebiet ansässig sind, liegen eine Vielzahl von Variationen. Je weiter die Schuld nach dem Osten reicht, desto kras- ser äußern sich die auftauchenden Schwie- rigkeiten. Den ihre Forderungen anmeldenden Gläubigern zeigt sich ein Hoffnungsschim- mer, der mit drei Fragezeichen ausgestat- tet ist:. 1. Wieviel und was haben wir zu er⸗ warten? 2. Was ist Deutschlandꝰ 3. Wer ist der Gläubiger? F. O. Weber Grenzen geld politische Zurückhaltung Das Zinsproblem scheint erneut in Bewe- Sung zu geraten. Dieser Tage erst wieder Hat sich Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard gegen die künstliche Niedrighaltung der Zins- sätze ausgesprochen.(Siehe„Morgen“ vom 1. August„Zu viel Belebung könnte schaden“ und vom 2. August„Ersatz muß vorher ge- schaffen sein“.) Aber auch die Feststellung der Bank deutscher Länder in ihrem letzten Konjunktur-Bericht, durch die eine gewisse geldpolitische Zurückhaltung als notwendi bezeichnet wird, hat das Problem gleichfalls wieder akut werden lassen. Zwar ist durch einen Mehrheitsbeschluß des Zentralbankrats die Beibehaltung des bisherigen Zinsniveaus beschlossen worden, wobei auch das Kabinett die gleiche Tendenz verfolgte. Kritiker dieses Beschlusses verweisen je- doch darauf, daß es kaum möglich sei, geld- Politische Zurückhaltung dadurch zu üben, daß man die Kreditausdehnung auffange ohne jedoch den Zins dem Niveau anzupassen, das bei der Kreditausleihung und den Kursnotie- rungen schon zum Ausdruck komme. Denn es sei— darauf wird weiter verwiesen— nur dann möglich, Emmissionen mit niedrigem Zinsfuß unterzubringen, wenn man dazu Rre- ditschöpfung betreibe. Diese sei bei dem ge- Senwärtigen Kapitalzinsfuß jedenfalls uner- lähblich. Anhänger des gegenwärtigen Kapitalmarkt- zinses argumentieren jedoch, daß sich die geld- politische Zurückhaltung vor allem gegen Be- strebungen, das Defizit der öffentlichen Haus- halte zu finanzieren richte. Zudem seien die Mittel, die für eine Kapitalmarktpflege aufzu- bringen seien, so gering, daß eine Zurückhal- tung des Zentralbanksystems diese Politik in keiner Weise beeinträchtige. Für eine Aus- dehnung des Notenbank-Kredites zur Investi- tions finanzierung sei ohnedies wenig Raum. Andererseits aber scheint der Bundesfinanz- minister darauf zu drängen, die geplante Bun- desanleihe zum Ausgleich des Bundeshaus- halts bald aufzulegen, während die Haushalt- planverwaltung für Westdeutschland bekannt- lich die Aufstellung eines Investitionspro- Srammes von der Bundesregierung gefordert hat. Dies alles macht das Problem des Kapital- marktzinses wieder außerordentlich aktuell, da sich hierdurch von selbst die Frage stellt, in welchen Grenzen die BdL eine Politik geld politischer Zurückhaltung betreiben kann. Finanzausgleich so II sieh auf Berlin erstrecken Dieses Ergebnis ist jetzt in Besprechungen zwischen dem Bundesfinanzministerium und der Stadt Berlin erreicht worden. Eine Unter- suchung des Berliner Haushalts durch den Rechnungshof des Bundes Hat ergeben, daß keine Bedenken flskalischer Art erhoben wer- den können. Der Rechnungshof schlägt als gerechtfertigten Zuschußbedarf für Berlin 500 Millionen DM vor. Mit der Eingliederung Berlins in den Finanzausgleich dürfte der Bund auch die Verpflichtungen für die Be- satzungskosten und die sogenannten„Kriegs- kolge-Lasten“ übernehmen. Frankfurter Effektenbörse vom 2. August 1950 Da die Limiterneuerungen nur zögernd ein- trafen, nahm die Frankfurter Effektenbörse einen sehr ruhigen Verlauf. Das Geschäft beschränkte sich zumeist auf die Abwicklung der vorliegenden Kundschaftsorder. In der Kursgestaltung traten Seringfügige Veränderungen ein, Stärker befestigt Waren in erster Linie NSU mit einem Gewinn von 4 Prozent sowie Heidelberger Zement plus 3 Pro- zent. Torpedo-Werke zogen 2 Prozent an, Auf der anderen Seite mußten auf leichte Abgabeneigung hin verschiedentlich Abschläge bis 15 Prozent ver- bucht werden. Schifferhof-Brauerelen verloren 2 Prozent. Der Rentenmarkt zeigte zwar einen kreundlichen Grundton, doch blieben auch hier die Umsätze gering. g so MNTaG 6. August 140 nr . Lal um de Geatsche Sandbahnmessterschalt 21. Sandbahn- Motorradrennen in HERXHEIM bei Landau Lizenz- und Ausweisfahrer Internationale Besetzung Deutschland und Oesterreich am Start- Neue Rekorde in Aussicht Volkstümliche Preise Bewachte rückfahrkarten Elite der Bahnmeister von Parkplätze— Sonntags- Sonderzüge Seite 8 MORGEN Donnerstag, 3. August 1950/ Nr. 10 Der Dienstweg, Von Kurt Zuntgud Es war etwa eine Stunde nach dem ersten Sündenfall. Ueber dem Paradies lag, wie immer um die Mittagszeit, eine beklemmende Hitze: S0 tropenschwül, so gesättigt mit ein- Schläfernden Düften, daß sogar der wach- habende Cherub im Schatten des Pförtner- hauses sanft vor sich hin döste. Um nicht vollends einzunicken, hatte er seine Dienst- Waffe derart zwischen den Knöos befestigt, daß sein Kopf beim Herabsinken jedesmal durch den Schwertknauf unsanft aber Wirksam gebremst wurde. Auf einmal rauschte es hoch oben in den Wipfeln und nach einer Weile erschienen, von Ast zu Ast turnend. zwei Schimpansen, Männchen und Weibchen. „Guck mal, Schim!“ sagte das Schimpan- senweibchen,„da geht's ins Freie!“ „Wenn schon!“ brummte das Männchen, kam aber doch näher. Das Weibchen drückte seine Nase durch das Gitter der Pforte.„Du, Schim!“ En? 8 „Ich will raus!“ „Aus dem Paradies?“ Der Schimpanse tippte an die Stelle. wo er sein Hirn ver- mutete.„Was willst Du denn draußhßen?“ „Ich will Disteln fressen!“ antwortete seine Frau. Weil ihr nichts Besseres einflel. „Disteln?“ Das Männchen lachte über- legen.„Mein liebes Kind, ich fürchte, Du bist überspannt. Hast Du nicht zum Früh- Stück zehn Bananen „Feigling!“ rief die Schimpansin unter Verzicht auf jegliche Logik. Das Männchen starrte seine Frau an, starrte das Tor an, starrte wieder seine Frau an, stürzte mit unartikuliertem Schrei ans Gitter und rüttelte an den Stäben. Davon wachte der Cherub auf. „He, Sie! Was machen Sie da?“ Der Schimpanse hörte auf zu „Meine Frau meinte „Mein Mann hat sich partout in den Kopf gesetzt, Disteln zu pflücken“, erklärte das Schimpansenweibchen mit kokettem Augenaufschlag. „Nichts da!“ sagte der Cherub energisch, „laut Dienstvorschrift 14a. römisch zwo, bin ich nicht dazu berechtigt, Urlaub zu ge- Währen. Reichen Sie denselben auf dem Instanzenwege ein!“ Das Ehepaar wußte nicht. was ein Instanzenweg ist. Während der Pförtner es ihnen erläuterte und ihnen dabei ausführ- lich erklärte, wie man ein Gesuch abfaßt, klingelte im Pförtnerhäuschen das Telefon. „ uin dreifacher Ausfertigung!“ sagte er noch schnell, dann ging er nach innen und hob den Hörer ab.„Pforte hier! Wer? Oh, Exzellenz persönlich!. Jawohl, Ex- zellenzl... Jawohl! Ich wiederhole: Kenn- zeichen aufrechter Gang, mit Fellen be- kleidet. Sofort hinauslassen. Jawohl Habe fragliche Individuen bereits bemerkt. Jawohl, Exzellenz! Auf Wiederhören, Exzellenz!“ Er machte eine tiefe Verbeu- gung. Als er aus der Türe trat, bemerkte er, daß die Schimpansen miteinander ktuschelten.„Ihr Gesuch erübrigt sich. Sie können passieren!“ Mit diesen Worten öfknete er das Tor. „Wir wir haben's uns anders über- legt stotterte ads Schimpansenweib- chen verlegen.„Vielleicht morgen.“ „Heute kommt es sicher noch Regnen!“ ergänzte das Männchen. Da reckte sich der Cherub zu seiner vollen Größe, hob sein Flammenschwert und rief:„Hinaus!“ In dieser Pose(sie wurde häufig abgebildet) verharrte er s0 lange, bis die Affen das Paradies verlassen hatten. Dann sperrte er zu. Doch bevor er noch sein Schläfchen fortsetzen konnte, hörte er Stimmen. „Nicht weinen, Evchen!“ sagte eine Män- nerstimme,„Wir werden's schon schaffen!“ „Meinst Du wirklich, Adam?“ schluchzte es eine Oktave höher. „Bestimmt!— Fier ist das Tor.“ Der Cherub blinzelte über seine Brille und wollte kaum seinen Augen trauen: Schon wieder schritten zwei aufrechtgehende Individuen auf die Pforte zu! Ganz offen- rütteln. zum sichtlich erlaubte man sich einen Scherz mit ihm. „Der Trick verfängt bei mir nicht!“ rief er den Beiden entgegen.„Hier geht keiner mehr heraus. Macht, daß Ihr fort kommt, Ihr Witzbolde!“ I wissen Sie denn nit stammelte das weibliche Individuum er- rötend. „Ich weiß garnichts“, sagte der Cherub barsch.„Ich bin im Dienst. Wenn Sie nicht augenblicklich verschwinden, mache ich von der Waffe Gebrauch!“ Die Witzbolde ließen sich das nicht zwei- mal sagen und verschwanden im Gebüsch. „Was wollen Sie denn noch hier?“ fragte er die Affen, welche die Szene durch's Gitter beobachtet hatten. „Wir möchten wieder hinein.“ „Nur auf dem Dienstwegel“ rief der Cherub zornig. Aber dann fiel ihm ein, daß es diese Beiden ja nicht am schuldigen Respekt hatten fehlen lassen und half ihnen gutmütig bei der Abfassung ihres Gesuches. „Was sollen wir in der Zwischenzeit an- fangen?“ fragte das Schimpansen weibchen, als sie alle drei Ausfertigungen unter- schrieben hatten,„Das wird doch sicher eine Weile dauern?“ 0 „Wir werden uns weiter entwickeln und trotzdem Affen bleiben!“ antwortete das Männchen. Es war sehr stolz auf seinen Einfall. * So wurde durch den Irrtum eines pflicht- getreuen Beamten die Vertreibung aus dem Paradies verhindert. Die Menschen blieben — entgegen anders lautenden Berichten— nach wie vor im Garten Eden. Die beiden Schimpansen aber gingen hinaus in das Reich der Disteln und ent- wickelten sich dort„auf dem Dienstweg“ im Sinne der Evolutionstheorie zu jenen merkwürdigen Geschöpfen, welche heute das sogenannte Weltgeschehen zu beeinflussen glauben. Ihr Gesuch läuft übrigens immer noch. Emy Roeder: Korbträgerin Eine Kleinplastik aus der gegenwärtigen Aus- stellung der Mannheimer Kunsthalle Schwere Angriffe — gegen Cründgens Getarnte kommunistische Propaganda in Düsseldorf? Das Blatt der CDU in Westberlin,„Der Tag“, bezeichnete am Dienstag ein Gastspiel des„Berliner Ensembles“ des Ehepaares Bert Brecht-Helene Weigel in Düsseldorf ais „getarnte kommunistische Propaganda“ und richtete in diesem Zusammenhang scharfe Angriffe gegen den Düsseldorfer General- intendanten Gustaf Gründgens. In dem der Zeitung„von berufener Seite“ zur Verfügung gestellten Beitrag wird ge- sagt, die Anziehungskraft des Zyklus habe nicht ausgereicht, um das Düsseldorfer Opernhaus auf normale Weise zu füllen, so habe man„kommunistische Organisationen in den Zuschauerraum gestopft“. Der kom- munistische städtische Kulturdezernent Kralik, dessen Frau mehrmals im Jahr nach Moskau fahre, sei unschuldig an dem „massierten Einbruch kommunistischer Pro- paganda in den Bereich der Düsseldorfer Stadtverwaltung“ gewesen. Denn der Gene- ralintendant Gustaf Gründgens habe seit einigen Monaten eine selbständige Dienst- stelle, die nur dem Oberstadtdirektor un- mittelbar verantwortlich sei. Der„Tag“ er- innert an die Ablehnung eines Westberliner Angebots an Gustaf Gründgens vor einigen Monaten und erklärt, daß Gründgens statt- dessen„als souveräner Herr der Düsseldor- ker Bühnen das ostsektorale Berliner En- semble' nach Düsseldorf geholt und die ihm anvertraute führende Bühne Westdeutsch- lands der SED- Propaganda geöffnet“ habe. „Die naive Begründung, daß es ihm nur um Künstlerische Werte gegangen sei, nimmt ihm niemand ab. Ausgerechnet er, dessen Wit- terung für politische Unwägbarkeiten so entwickelt ist, daß er bei seinen Freunden den Ruf eines Seismographen genießt. ist völlig überrascht wie ein politisches Kind. Sollte er in der westdeutschen Atmosphäre Wirklich so instinktlos geworden sein, um annehmen zu können, daß dann die Berliner Der siebte Mann von sechsen/ von rich August Greeven Heute kannst du stundenlang im Hafen umherlaufen und nach Hinrich Paulsen tra- gen— kein Mensch wird sich seiner er- innern! Nur ein paar Alte werden vielleicht bei dem Namen aufhorchen.„Hinrich Paul- sen?— der Fotograf?— der Gespenster knipsen konnte?— der ist tot.“ Und das ist auch die Wahrheit. Hinrich Paulsen ist vor Jahren schon gestorben, kurz nach der Inflation, die viele Leute arm ge- macht hat, aber nicht ihn. Im Gegenteil. Er verdiente damals blanke Dollars. Wenn er auf die frisch eingelaufenen Schiffe klet- terte und die abgeheuerte Mannschaft foto- graflerte, forderte er pro Nase einer Dollar. Das war ein gesegneter Job. Fast immer bestellte die Mannschaft ein Gruppenbild bei ihm, das er mit Verstand und hochnobel arrangierte. Zuweilen fiel auch noch ein Einzelbild dabei ab Zum Bei- Spiel, wenn einer eine Braut hatte, die auf dem Gruppenbild nicht so lange herum- suchen möchte, bis sie ihren Jonny ausfin- dig gemacht hatte. Oder wenn einer Angst hatte, ein anderer aus der Gruppe könnte dem Teufelsbraten von einem Frauenzim- mer mal besser gefallen, weil man dessen krumme Beine nicht sah. Denn alles, was krumme Beine hatte, mußte sich beim alten Paulsen in der ersten Reihe niederhocken, woraus man schon ersehen kann, daß er das Arrangieren nach künstlerischen Gesichts- punkten pickfein raus hatte. Hinrich Paul- sen machte aus jedem Gorilla im Handum- drehen einen Frühlingsgott. Darum war er auch so beliebt auf allen Schiffen und be- kam anstandslos einen Dollar pro Nase. Ein Dollar war etwas wert in der Infla- tion, und der kleine bucklige Fotograf scheffelte eine schöne Menge davon zusam- men. Er hätte bis an sein seliges Ende wie ein Fürst leben können, wenn ihm nicht die verdammte Geschichte mit den Kerlen von der„Ellinor“ in die Quere gekommen wäre. Helmut Noller puddelte in einem Blumenmeer Die Kanuten der MKG bestanden gegen 1800 Konkurrenten Fin stiller und bescheidener Sportsmarn unserer Stadt, Helmut Nolàer, kehrte nach seiner 12. und 13. deutschen Meisterschaft auf der kurzen und langen Strecke aus Hannover zurück. Ohne großen Rummel, fast zu intern, bereiteten ihm seine Vereinskameraden der Mannheimer Kanugesellschaft im Welde-Brau einen begeisterten Empfang. Seine Augen leuchteten hinter einem ihm zu Ehren aufge- stellten Blumenmeer hervor, als Vorstandsmit- glied Doms gen, Trainer Lutz Z ahn und Breidinger als Kreisvorsitzender und Be- auftragter des Badischen Kanuverbandes herz- liche Glückwünsche und Dankesworte sprachen. Besonders den Ausführungen von Lutz Zahn, der als Trainer gleichfalls stürmisch gefeiert wurde, folgte man sehr aufmerksam, da die Teilnehmer der MKG auf der Kanu-Regatfta in Hannover gegen 1800 Paddler und Padd- lerinnen aus 90 Vereinen und 900 Booten, her- vorragend um die deutschen Meistertitel kämpf- ten. Dies um so mehr, als viele Vorrennen gefahren werden mußten. Einen schweren Kampf hatte Noller auf der kurzen Strecke zu bestehen, um dann doch im Endspurt den jungen Kieler Schäfer knapp zu schlagen, Während er die 10 000 Meter mit großem Vor- sprung bewältigen konnte. Der Außenstart bei stürmischem Wetter und windgepeitschter See setzten dem Paar NO lersteinhauer schwer zu. In zähem Kampf, bei nur geringem Abstand reichte es doch noch zu einem dritten Platz. Auch der EKanu-Vierer, in der Besetzung H. NOIIe r, E. Steinhauer, A. Schacherer und L. Z a hn, mußten Wanderfalke Essen mit 1 Län- gen passieren lassen, während die übrigen Fahrer fast gleichmäßig das Ziel durchfuhren. Die Juniorinnen der MRG, die erstmals an den deutschen Meisterschaften teilnahmen, kamen im Vierer in der Besetzung Irma Egner, Herta Fuhr. Gisela Am ai und Margot Bell und im Zweier(Egner/ Fuhr) auf beachtliche vorderen Plätze. Acht Tage nach deh Weltmeisterschaften in Kopenhagen werden die Weltmeister und Olympiasieger auf der internationalen Regatta in Essen teilnehmen. Dort hat Noller erneut Gelegenheit, mit den Weltbesten seine Kräfte zu messen und sein großes Können zu zeigen. Die Wassersportler Mannheims wünschen ihrem Helmut in Essen ein gutes Abschneiden und für weitere Kämpfe noch recht viel Glück im nassem Element. Der„Große Bergpreis 1950“ Die„Scuderia Milan“ meldete drei Maserati's Die mit 170 Startern aus 7 Nationen an sich schon glänzend besetzte Teilnehmerliste zum „Großen Bergpreis 1950“, der am Sonntag zum fünfzehnten Male auf der 12 km langen Schau- ope —.———. Sollte man es für möglich halten, daß eine so dumme Geschichte, die obendrein höchst- Wahrscheinlich nur betrunkenes Gerede war, Hinrich Paulsen sozusagen über Nacht völ- lig auf den Hund bringen konnte!— Eines schönen Morgens lief die„Eilinor“ im Hafen ein, und wenn sie auch einen sauberen Namen trug, so war sie doch ein elender Dreckkasten. Aber Hinrich Paulsen dachte, daß Dreck hin. Dreck her— Wohl ein paar Dollars im Vorbeigehen zu verdienen wären. Die Mannschaft bestand aus sechs ausgekochten Strolchen, von denen jeder einzelne aussah, als sei er mit knapper Not dem Galgen entlaufen. Und was für Wünsche diese schmierigen Kerle hatten! Der eine, den sie Billy nannten, wollte unter keinen Umständen, daß man seine Tätowierung am Handgelenk erkennen könne, und dafür mochte er ja seine plausiblen Gründe haben. Ein anderer, auf dessen Visage alle Laster der Welt einen Kongreß abhielten, fuchtelte dem alten Hinrich mit seiner Faust unter der Nase herum und schwor gotteslästerlich, er würde ihn zu Brei schlagen, wein er auf dem Bild nicht wie ein perfekter Gentleman aussäbhe. Am schlimmsten aber tobte ein baumlanger, breitschultriger Waliser, der sich in Badehose unbedingt in die Mitte postieren wollte, weil er das seinem Sweat. heart schuldig sei. Es dauerte eine gute Stunde, bis Hinrich Paulsen mit dem Arrangieren beginnen konnte. Gott sei Dank— endlich war es ge- schafft, und es wurde verabredet, daß er die fertigen Abzüge am Abend in der Colorado-Bar abliefern sollte. Als Anzah- lung bekam er zunächst mal von jedem einen halben Dollar. Als Paulsen zu Hause die Pitte ent- wickelte, traten allmählich die Köpfe seiner Auftraggeber klarer und immer ker her- vor,— drei, vier, fünf, sechs. Und dann Sah er plötzlich den siebenten! Undeutlich, Situation reif“ für ihn sein wird? Me- phisto auf der Schaukel— das blaß und verschwommen, aber nicht zu erkennen. Paulsen schob sich verdutzt eine Brille auf die Nase.— Nein, er hatte sich nicht getäuscht: da stand wahrhaftig noch einer. Wahrscheinlich war er im letzten Augenblick, als er unters schwarze Tuch kroch, so ein elender Nassauer hinzuge- schlichen. Immerhin war es merkwürdig. Denn der Siebente auf dem Bild machte so ein trauriges Gesicht. soweit man das über- haupt erkennen konnte. weil die Züge keine richtige, feste Form hatten und wie in einem Nebel standen. Zu allem übrigen hatte dieser Nassauer auch noch gewackelt Abends betrat Paulsen die Colorado- Bar und sah die Mannschaft von der„Ellinor“ schon dasitzen. Sie hatten rote Köpfe, gröl- ten wie hundert Wilde. Lachend und flu- chend machten sie sich über die Bilder her. Aber nicht länger als zwei Sekunden, Da prüllte der, den sie Billy nannten, wie ein Wahnsinniger auf und starrte mit entsetz- ten Augen Paulsen an, schleuderte die Ab- züge von sich und heulte durch die ganze Bar:„Auf dem Bild ist Charly!“ Der Tisch flog um, Flaschen und Gläser sausten zu Boden. Es war ein Höllentumult in der Bude. Als der Wirt herbeigelaufen kam, waren die sechs schon Hals über Kopf getürmt. Am andern Tage verbreitete sich das Ge- rücht, daß die Mannschaft der„Ellinor“ einen gewissen Charly auf hoher See ausgeraubt und zur weiteren Behandlung den FHai- fischen übergeben hätte. Und daß der Geist des armen Charly ganz deutlich auf dem Bild zu sehen gewesen sei. Der alte Hinrich könne nicht nur Dollars machen, er könne auch Gespenster knipsen, wozu nicht einer unter tausend Fotografen imstande sei. Es ist gar nicht gut, wenn einer Gespen- ster knipsen kann. Hinrich Paulsen bekam es zu spüren. Keiner wollte mehr mit ihm zu tun haben. Er wurde ein gemiedener Mann. Wäre eine Rolle, in die sich Gründgens nicht drängen lassen sollte.“ Das„Berliner Ensemble“ von Bert Brecht und seiner Frau Helene Weigel spielt seit November 1949 im Deutschen Theater im Berliner Sowjetsektor, ist aber von dem der SED angehörenden Intendanten Wolfgang Langhof unabhängig. Das Ehepaar Brecht hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß e kommunistisch gesonnen ist. In einigen Stad. ten des Bundesgebiets, darunter Düsseldorf, hatte das Ensemble kürzlich„Herr Puntlla und sein Rnecht“ von Brecht,„Wassa Sche. lesnowa“ von Gorki und„Der Hofmeister“ von Lenz-Brecht aufgeführt. dpa Beihilfen für Forschungen Die„Notgemeinschaft“ in Bonn Die Jahrestagung der„Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“, die, wie wir bereits gestern berichteten, in diesen Tagen in Bonn im Rahmen der„Woche der deut- schen Wissenschaft“ stattfindet, wurde mit einer Konferenz der Rektoren der Univer- sitäten und- Hochschulen der Bundesrepublik eröffnet. Der geschäfts führende Vizepräsident der Notgemeinschaft, anderem, daß der Bundesfinanzminister einen Zweimillionenbetrag zur Verfügung stellen wolle und auch die Länder sich be. reit erklärt hätten, ihre Zahlungen zu ver- doppeln, so daß man in diesem Jahr mit 6 bis 7 Millionen DM rechnen könne. Früler haben der deutschen Forschung jedoch 50 Millionen Mark zur Verfügung gestanden Auf eine Anfrage berichtete Dr. Zierold weiter, daß die Verpflichtung, wonach deu. sche Forscher ihre Ergebnisse den Alliierten halbjährlich melden müssen, noch besteht Man hoffe aber, daß diese Meldepflicht Künftig wegfalle. Der Hauptausschuß der Notgemeinschaft behandelte in seiner ersten Sitzung 130 An. träge auf Beihilfen für Forschungsaufgaben, von denen ein erheblicher Teil, der 1nd eine halbe Million DM erfordert, bewilligt wurden. na. Kulturnachrichten Auf der deutschen„Puppentheater- Woch Kassel 1950“ werden Puppenbühnen des Bun- desgebietes und der Sowjetzone vom 28. August bis 2. September gastieren. Durch die Filmausfallbürgschaft der Bundes- regierung in Höhe von 20 Miilionen DM ergibt sich nach Ansicht des Hamburger Produzenten Walter Koppel ein Produktionsvolumen von etwa 65 Millionen DM, mit dem die Herstellung von hundert Spielfilmen gesichert erscheine. Koppe! erklärte in Hamburg, die zum Tel geringe künstlerische Qualität der deutschen Filme sei eine Folge der sich aus wirtschaft lichen Gründen ergebenden mangelnden Pla- nung. Es gebe heute keine Filmgesellschaft in Deutschland, die schon wisse, Was sie im Januar 1951 Arehen wird. Die Filmindustrie habe kein Geld für die Vorausplanung, Daran ändere auch die Ausfallbürgschaft des Bundes nichts. Das größte Freilicht-Filmtheater des Bundes gebietes wird am 12. August in der Freilicht⸗ bühne der deutschen Gartenschau in Stutt- gart eröffnet. Es soll 3000 Sitzplätze enthalten Die Besucherzahl des wiederaufgebauten Stadttheaters Hildesheim hat sich in der jet abgeschlossenen Spielzeit gegenüber der vort gen im Behelfstheater auf 160 000— fast des doppelte— erhöht. Bei 75 000 Einwohnern ent- fallen auf jeden Einwohner über zwei Theater- besuche. Die Einnahmen des Theaters sind um 200 000 auf 500 000 DM gestiegen. Damit be: streitet das Theater mehr als zwei Drittel se. ner Ausgaben selber. Die Oper„Lady Macbeth auf dem Lande“ des russischen Komponisten Dimitri Schostz kowitsch ist von Paul Rose zur deutschen Erstaufführung am Staatstheater Kassel er worben worden. Sie wird Ende Onktobel unter der musikalischen Leitung von General. musikdirektor Karl Elmendorf herauskom- men. Klaus Kindler, der seine Ausbildung in Studio Korwan-Haller, Heidelberg, erhalten hat, wurde für die neue Spielzeit an dis Staatstheater in Wiesbaden engagiert. PPP insland-Paßstraße bei Freiburg i. Brsg. in Szene geht, hat in letzter Minute noch eine setisationelle Erweiterung erfahren. Zum ersten Male seit Kriegsende werden nämiich auch Rennwagen nach der internationalen For- mel I auf deutschem Boden starten, und zwar hat die„Scuderia Milan“ drei der neuesten Zweistufengebläse-Maserati-Wagen gemeldet. Diese werden von den Italienern Bonetto, Rug- geri und dem Schwarzwälder Paul Pietsch ins Treffen geführt. Zusätzlich wird außerdem für die Rennwagenklasse bis 750 cem ein Sonder- lauf durchgeführt, den u. a. Bobby Kohlrausch, Eisenach, Becker, Berghausen, Klipfel, Waldshut und Zimermann, Lörrach, bestreiten. 7 Ebenso wie die Sport- und Rennwagenkon- kurrenzen, die für sämtliche deutschen Starter als 2. Lauf um die„Deutsche Automobilmei- sterschaft 1950“ gewertet werden, sind auch die Läufe der Motorrad- Solo- und Seitenwagen klassen so hervorragend besetzt, daß der „Große Bergpreis 1950“ eines der größten und schönsten Motorsportereignissen des Jahres zu werden verspricht. Alebü. Die Sommerpause ist beendet Der VfB Stuttgart und der norddeutsche Meister HSV trennten sich am Dienstag im Stuttgarter Neckarstadion vor 20 000 Zu- schauern in einem Freundschaftsspiel unent- schieden 3:3(1:1). Die Hamburger brachten die Stuttgarter Abwehr mehrfach in harte Be- drängnis. Doch zum Torerfolg reichte es vor- erst nicht, da es im Sturm der Hamburger an Kombination fehlte. Demgegenüber war das Spiel des deutschen Meisters zielstrebiger. In der elften Minute ging der VfB in Führung, die Ebeling in der 20. Minute auszugleichen ver- mochte. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff gingen die Hamburger durch Rohrberg und Krüger mit 3:1 in Führung. Nur dem Ersatztorwart Efinger haben es die Stuttgarter zu verdanken, daß der HSV die Führung nicht noch weiter aus- bauen konnte. Innerhalb von zwei Minuten schafften die Süddeutschen doch noch den Aus- eich. Schlienz erzielte das 3:2 und Otterbach durch Elfmeter das 373, als Klette ein Fou an Läple beging. 4 pa) VfB Neunkirchen— FC Saarbrücken 5:2(3:1); FC Pirmasens— FC Rastatt 6:3(3:1); VfL 99 Köln— Tus Neuendorf 1:4(12); 1. FC Köln Ssœ West Köln 413(3:1); TSV Detmold— Düls- burger SV 3:5(1:3). 42 Vereine spielen in zwei Fußbullklussen Wieder eine A-Klasse, sowie B-Klasse Süd und Nord Anschließend wurde die Gestaltung der * Die Vertreter der A- und B-Klassenver- eine des Fußballkreises Mannheim trafen sich im Versammlungssaal der„Durlacher- Hof“ Gaststätte in der Käfertaler Straße zur Wahl der Staffelleiter. Bedauerlicher- Weise hatten einige Vereine keinen Vertre- ter entsandt. Jede Staffel(A-Klasse, B- Klasse Süd und B-Klasse Nord) wählte ihren Leiter unter sich. Für die A-Klasse wurde Hermann Wo II(Kurpfalz Neckarau) neu bestätigt. Die B-Klasse Süd ent- schied sich für Hermann Huckele(TSG Plankstadt), während in der Gruppe Nord Emil Fuchs von 98 Seckenheim die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte. Die Privatmannschaften aller Vereine werden von Heinrich Gillisch(SC Nek- karstadt) und von Rudolf Hartung(SC Käfertal) betreut. Als Staffelleiter der Jung- liga-Mannschaften(an diesem Wettbewerb beteiligen sich nicht nur die A- und B- Klasse, sondern auch die Ober- und Lan- desliga sowie die Bezirksklasse) wurde Otto Bauder(SV 07 Seckenbeim) erneut be- stätigt. Hier noch die beteiligten Mann- schaften: In der A-Klasse treten zur neuen Pflicht- runde Ladenburg, 08 Mannheim, 07 Mann- heim, 1846 Mannheim, 98 Seckenheim, Nek karhausen, VfB Kurpfalz Neckarau, TSV Viernheim, Edingen, Polizei Mannheim, TV Brühl, Eintracht Plankstadt, SV 07 Secken- heim(früher FSG Seckenheim), Schriesheim und Reilingen an. Die B-Klasse Süd umfaßt Ketsch, Rohrhof, Rheinau, Neckarstadt, Sd Mann- heim, Tus Neckarau, MG Mannheim, Reichsbahn, 1864 Schwetzingen, Hochstett, Sportfreunde Waldhof, VfL Hockenheim, SB Rhein-Neckar und TSG Friedrichsfeld. In der B-Klasse Nord kämpfen Edingen, Unterflockenbach, Leutershausen, Schönau, Sulzbach, Laudenbach, FV Lützel- sachsen, Einheit Weinheim, Hobensachsen, SV 50 Ladenburg, Blumenau, VfB Garten- stadt und 09 Lützelsachsen. Terminliste besprochen. Diese soll je weitgehendst an die Spiele der Bezirk klasse angepaßt werden, um Ueberschnel dungen zu vermeiden. Ueber einen Anta der Bergstraßenvereine, diese Vereine i. eine Sonderklasse einzuteilen, wird del Staffelleiter entscheiden. An der Diskussil beteiligten sich zahlreiche Vereinsvertreis und manche Unklarheit wurde beseitiß 1 Grüße, die wir gern bestellen Heiner Stunlfautn, der mit dem Sheltie dienst auf einige Tage in Mannheim-Ludut haken welit, hat die Absicht auch die Spa, vereine zu besuchen, um für die Jugendepe, ler kostenlose Filme auf dem Gebiet der Je nik und des Sports vorzuführen. l Stuhlfauth, der 1932 letztmals im Tol 10 deutschen Nationalmannschaft stand, Jaht!“ diesem Wege alle Sportler herzlichst grüfben. Geminiani gewann 17. Etappe Die 17. Etappe der Tour de France 11 Nizza nach Gap(229 km) gewann am Dien Geminiani(Frankreich) in 8.58.31 Stunden Meunſer(Südwest), Diederich Lünem def Brambilla(Südost) und Ockers GBeisde Aus den Vereinen TSV 1846 Mannheim. Das Geld für Jett nach Stuttgart zu den Deutschen Lelcntatt fag meisterschaften muß im Laufe des heutigen ig auf der Geschäftsstelle, Stresemannstraße, zahlt werden, wo auch die Kartenausgabe Freitag, dem 4. August, erfolgt. N seil VkI. Neckarau. Der VfI. Neckarau bitte gen Mitslieder, recht zahlreich zu der am Freitaf e, 4. August, im Volkshaus angesetzten Ocdchelde sammlung, die um 20 Uhr beginnt, zu erst. Myc Phönix. Das am Samstag, dem 5. aer angesetzte Freundschaftstreffen sieht die Pee pz Phönix Mannheim— Polizei Mannheim hh Fußballspiel beginnt um 17 Uhr auf dem 8 Sportplatz hinter der Uhlandschule. augus Kay Mannheim. am Freitag dem. fats 0. (20 Uhr) stehen sich auf dem ESV-Sportple fg Box-Kampfstaffeln von Eiche Lampertnen 8 EsV Mannheim gegenüber. Lampertheim fazer durch seine siege über A8 Spexer, bc kegis lautern und Tura Ludwigshafen einen Namen verschafft. die Fal Dr. K. Zier old erklärte in seiner Eröffnungsansprache unter Veröf Us M verar Dr. K. Reda! Telefe Bankl Allger Städti Bezirl postsc Lud wi Ersche Für nimmt Kore TO schen Donne sprech begrei nachsc werde schied zeichn Zw Mittw⸗ westsp Artille Benzin Hafen. 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