Nr. 18g ens bindung T ist er in den ien nich hin War. harao 20. Schnellen es Grab. Soll.„Ai berichte dd sel ehh S Phara) lückt, de Intdeckeg „da he. Ogen, nun Leldungeg t gibt qi Sagte eh mit Fhi⸗ Schauen ach sel. enge 9 cherlichen ge wohn. geht er sofern g eiten det — Wissen. Tklärendz auf die Ne Keim. ird bittet bemerkt fehlt den Wir ind eschritten Menschen stinkt fin deutsch inhoff in die Mäle noch 11 ellt fes, ene Hen dem Ent. fest, da geringste em Grab lie zu tun ch allerle ide Argl⸗ existien esprochen bestätig Das ägyp⸗ Lebendet dern nu mme und isenden“ sen 1 endet. 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Schilling dedaktlion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 83 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr 2 — ORG E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz eee e Mennheimer ä e 8 2 Gesehiftsstellen: schwetzingen. Karl-Theodor- straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Strafe 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei, Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Teit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 184/ Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 10. August 1950 Erfolge der UNO. Truppen in Korea Nordkoreaner bereiten Räumung Tschindschus vor Brückenköpfe am Naktong aufgegeben US-Hauptduartier in Korea.(dpa) Die nordkoreanischen Streitkräfte bereiten die Räumung des von den amerikanischen Of- fensivkampfgruppen hart bedrängten Tschindschu vor. Wie es in einem Kommu- niqué von gestern Nacht aus dem Haupt- quartier General Mac Arthurs haißt, haben Aufklärungsflugzeuge über dem Kampfgebiet diese Feststellung gemacht. Seit Beginn des amerikanischen Gegenan- grifks hatten sich drei Kampfgruppen der USA-Truppen bis zum Mittwochabend auf eine Entfernung von etwa zehn Kilometer östlich Tschindschu vorgearbeitet. Das Kom- muniquè bestätigt Frontberichte, daß die Amerikaner etwa fünf weitere Kilometer Bodengewinn bei ihrem Angriff auf Tschin- dschu erzielen konnten. Tschindschu liegt etwa 88 Kilometer westlich des Hauptnach- schubhafens Pusan. Gleichzeitig haben südkoreanische Trup- pen in heftigem Angriff etwa 2000 Mann Nordkoreaner über den Naktongfluß zurück- geworfen. Der damit eingedrückte kommu- nistische Brückenkopf nordöstlich Waegwan hatte eine Bedrohung der provisorischen Hauptstadt Taegu der Republik Korea be- deutet. Truppen der ersten amerikanischen Ka- Vallerie-Division sollen die Nordkoreaner in einem weiteren Brückenkopf bis an das Was- ser zurückgetrieben haben. Amerikanische Mustang-Flugzeuge vom Typ F-51 und Flug- zeuge der US- Seestreitkräfte haben die Ver- nichtung von acht der zehn Tanks, die sich Indien weiß nichts von „Marsch nach Tibel“ Neu Delhi.(UP) Offizielle indische Kreise haben am Mittwoch erklärt, daß sie keine Bestätigung für Berichte erhielten, wonach die chinesischen Kommunisten einen„Marsch nach Tibet“ begonnen hätten. Das indische Außenministerium, das mit Lhasa in Funk- verbindung stehe, habe weder aus Tibet noch von dem indischen Botschafter in Peking irgendwelche Informationen dieser Art enthalten. Amtliche Kreise Londons erklärten eben- falls, sie hätten keine Bestätigung für diese Meldungen erhalten. Ein kommu- mistischer Angriff auf Tibet sei in den letzten Wochen wiederholt gemeldet worden, ohne daß er sich je bestätigt habe. m 7 Saigon. Der Generalsekretär und drei füh- tende Mitglieder einer Vietminh- Studenten- Organisation sind am Mittwoch in Saigon ver- aftet worden, wie ein Sprecher der französi- zischen Polizei bekanntgab. Dabei seien Vor- bereitungen für eine Massendemonstration bei einem eventuellen Besuch amerikanischer Kriegsschiffe in Saigon festgestellt worden. Ottawa. Der verstorbene kanadische Mini- ſterpräsident William Lyon Mackenzie King bat den größten Teil seines sich auf etwa 750 000 Dollar belaufenden Privatvermögens der Nation vermacht. Antwerpen. Der frühere Kommandant des jon den Deutschen während der Besatzungszeit un Belgien eingerichteten„Schreckenslagers“ Breendonck, der 43jährige Philipp Adolf Schmitt aus Düsseldorf, ist am Mittwochmor- zen von einem Peroton der belgischen Gendar- merie in Antwerpen erschossen worden. Schmitt War von einem Militärgerichtshof im November 1949 zum Tod verurteilt worden. 1 Rom. Der kommunistisch geführte Gewerk- ſchaktsverband, der eine Mitgliederzah, von künt Millionen Menschen für sich in Anspruch nimmt, kündigte für den nächsten Monat die „schwersten Arbeitsunruhen in Italiens Ge- schichte“ a, falls die Unternehmer seine For- derungen nicht annehmen. Kassel. Der Gründer und Leiter der„Deut- ichen Aktion“, Prinz Hubertus zu Löwenstein, erklärte in Kassel, daß die Berichte über Ver- handlungen der„Deutschen Aktion“ mit dem Plock der Heimatvertriebenen und Entrech- teten BHE) in Hannover„völlig aus der Luft gegriffen“ seien. Lehen. Past täglich muß die Polizei im Flüchtlingsdurchgangslager Uelzen-Bohldamm ersonen verhaften, nach denen wegen krimi- eller Straftaten in einem der vier Besatzungs- bebiete Deutschlands gefahndet wird. Sie ver- Auen zumeist unter falschem Namen und mit Aschen eidesstattlichen Erklärungen neue Pa- 110 und die Einweisung in die Bundesrepu- Uk zu erschwindeln. ba Bochum. Die Industrie- Gewerkschaft Berg- 985 hat gegen den Kommunisten Willy Agatz 8 krüher zum Vorstand gehörte und heute 5 Sekretär bei der Hauptverwaltung tätig ist. kistiausschluß verfahren eingeleitet. Er wurde a1 15 Lon seinem Amt suspendiert. Agatz 5 Vorgeworfen, ohne Billigung des Vor- 5 udes ein Flugblatt mit kommunistischer Pro- Landa herausgegeben zu haben. kur ene. Das britische Landeskommissariat Rh Nordrhein- Westfalen hat den Betrieb der Herdisch- westfälischen Volksdruckerel“ in zeit, die die kommunistische„Neue Volles che druckt, für die Dauer eines Monats ten e Britische Sicherheitsoffiziere hat- eine aich, im Gebaude der Volksdrucerei nach. Zahl Flugblätter sichergestellt, die ind sicht der britischen Behörden geeignet e Widerstand gegen die Besatzungs- e sufzurufen. P/ dpa übrigens in Paris in dem nördlichen Brückenkopf befanden, gemeldet. Nach Berichten von der Ostküste haben die nordkoreanischen Truppen eine neue Offensive auf den Hafen von Pohang er- öfknet. Außerhalb der Reichweite der alli- ierten Schiffsartillerie sind sie an der dritten südkoreanischen Division, die Jongdok hält, nach Süden vorbeigestoßen und sollen 25 Kilometer nördlich von Pohang stehen. Die Berichte General MacArthurs liegen auf„eine allmähliche Verbesserung“ der militärischen Lage in Korea schließen, er- klärte ein Sprecher des amerikanischen Ver- teidigungsministeriums am Mittwoch in Wa. shington. Der Sprecher gab auch seinem Vertrauen Ausdruck, daß die UNO- Streit- Nuſt 1 Wun kräfte Taegu, die provisorische Hauptstadt Südkoreas, halten würden. US-Hilfe für Formosa verdoppelt Taipeh.(UP) Die amerikanische Wirt⸗ schaftshilfe für die nationalchinesische Re- gierung wird im ersten Quartal des neuen amerikanischen Finanzjahrs Beginn 1. Juli) kast verdoppelt werden. Dies gab Raymond Moyer, der Chef der amerikanischen ECA- Mission in Taipeh, hier am Mittwoch be- kannt. Im Juli, August und September, sagte Moyer, soll Formosa von den Vereinig- ten Staaten eine wirtschaftliche Unterstüt- zung im Wert von 10 800 000 Dollar er- halten. 5 sch und Wirklichkeit Nicht mehr länger Beamte, sondern Staatsmänner, fordert Reynaud Von unserem nach Straßburg entsandten Straßburg. Während der Ministeraus- schuß des Europarates beschloß, nichts zu beschließen und die Brledigung aller drän- genden Fragen, insbesondere die Erweite- rung der Funktionen der Konsultativver- sammlung auf die Herbsttagung in Rom zu verschieben, beschäftigte sich die Konsul- tativversammlung weiterhin mit der Be- trachtung ihrer eigenen Ohnmacht. Auch der zweite Tag der Debatte über den Bericht und die Botschaft des Minister- ausschusses(aus der die Versammlung her- auslesen muß, daß sie weiterhin am Gängel- band der Minister geführt werden soll) war Zzähneknirschende und offene Empörung. Der Schatten der fernöstlichen Krise lastet schwer über dem Haus. Jeder Sprecher gab dem Ernst der Stunde beredten Ausdruck und forderte mehr oder weniger ausführlich die Zusammenfassung aller europaischen Krakte.. Die Versammlung beschäftigte sich vor allen Dingen mit dem letzten Absatz der Ministerbotschaft, die zur Verurteilung jeder Aggression einlädt. Es wurde mit Bedauern und nicht ohne Ironie festgestellt, daß dem Haus in der Tat nichts weiter zu tun übrig bleibt als eine Aggression zu verurteilen— nämlich mit Worten. Verschiedene Redner haben im Laufe des Tages das Wort ergriffen. Sehr aufschlußg- reich waren die Ausführungen des konser- vativen englischen Abgeordneten Robert BO Ot h by, der feststellte, daß sowohl der Atlantikpakt wie der Pakt von Brüssel Europa nichts weiter gebracht habe als eine Unmenge von Komitees, von Ausschüssen und Unterausschüssen, Er verlangte die Zu- sammenfassung aller Kräfte und gab vor allen Dingen der Hoffnung Ausdruck, daß sich Deutschland gleichberech- tigt Europa anschließen könne; denn ohne Deutschland gebe es keine euro- päische Verteidigung. Auch George Bidault ergriff gestern das Wort und, nachdem er den Vereinigten Staaten für ihr Eingreifen für die Sache der Freiheit den Dank Europas ausgesprochen hatte, forderte er die Ernennung eines stän- digen Hohen Kommissars für die Verteidi- gung Europas— eines Kommissars, der dem Ministerausschuß für die Durchführung der Arbeit verantwortlich zu sein habe. Die bedeutendste Rede des Tages war die des früheren französischen Ministerpräsi- denten Paul Rey naud, der die Abgeord- neten aufrief, nicht mehr länger Beamte, sondern endlich staats- männer zu sein. Er forderte die Ab- schaffung des Vetos und die der Tagung hin- ter verschlossenen Türen, indem er sagte, daß die Einstimmigkeit nur Lähmung be- deute und die europäische Versammlung wie auch der Ministerrat keine Einrichtung sei zur Selbstbewunderung. Für heute ODonnerstag) werden die große Rede Winston Churchills und die Aus- Redaktionsmitglied Hans H. Hausser führungen des französischen Außenmini- sters über den Schumanplan erwartet. Es ist in diesem Zusammenhang zu er- wähnen, daß die konservativen englischen Vertreter eine Art Gegenprojekt zum Schumanplan der Konsultativversamm lung unterbreitet haben. Dieser Gegenvor- schlag enthält zwar die gleichen Ideen wie der Plan Schumans und Monnets, steht aber in- sofern im Gegensatz zu ihm, als er die Ver. Waltung der europaischen Kohlen, des Stahls und der Eisenindustrie einem vom Minister- ausschuß des Europarates ernannten Wirt- schaftsausschuß anvertrauen will. Gerstenmaier als erster deutscher Sprecher „Wir erwarten nicht von den anderen, daß sie uns verteidigen, ohne daß wir selbst unter gleichen und gerechten Voraussetzun- Sen unseren Beitrag dazu leisten!“ Mit diesen Worten nahm als erster deutscher Redner der Bundestagsabgeordnete Dr. Eugen Gerstenmajer(Du) zu der von dem britischen konservativen Abgeord- neten Robert Boothby angeschnittenen Frage einer Wiederbewaffnung Deutsch- lands Stellung. Der deutsche Sprecher, der damit erst- mals den deutschen Standpunkt vor diesem internationalen Forum präzisierte, forderte laut UNITED PRESS die„rasche, ent- schlossene und wirksame Verteidigung aller freien Völker Europas“. Die Bundesregie- rung sei gewillt,„dabei ihren vollen Bei- trag zur Erhaltung des Friedens zu leisten“, sagte er. Gerstenmaier unterstrich jedoch in seiner Rede gleichzeitig, daß die Mehr- heit des deutschen Volkes den Krieg hasse und verabscheue und daß Deutschland nicht willens sei, sich„an untauglichen Experi- menten zu beteiligen“. In längeren Ausführungen über das Flüchtlingsproblem betonte Ger- stenmaier:„Der innere Frieden im Herzen Europas ist durch die Unruhe unter den Vertriebenen und Heimatlosen schwer ge- fährdet.“ Der deutsche Vertreter meinte Weiter, die Deutschen seien mit der Furcht hierher gekommen,„daß wir hier in Straß. burg das verfehlen könnten, was in unserer Hand ist, daß wir nicht rasch. nicht ent- schlossen und nicht vollständig genug hier das tun, was als unabweisbare Aufgabe vor uns steht“. Carlo Schmid: Angelegenheit beigelegt Straßburg.(UP)„Die Angelegenheit ist zur beiderseitigen Zufriedenheit beigelegt worden“, erklärte der deutsche Delegierte Carlo Schmid heute dem Korrespondenten der United Press auf die Frage nach seiner Haltung zu den von dem britischen Delegier- ten Hugh Dalton gegen ihn erhobenen Vor- Würfen. Weitere Auskünfte gab der deut- sche Politiker nicht. Er meinte, man solle dem Zwischenfall nicht zuviel Bedeutung beimessen. 5 Britische Vorschläge miß fallen in Paris Um die Einschaltung Englands in die europäische Grundstoffgemeinschaft von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die plötzliche Abreise des fran- zösischen Außenministers aus Straßburg, die offiziell mit der Notwendigkeit begrün- det wurde, die Pariser Regierung über die diplomatische Lage zu unterrichten, wird in amtlichen Kreisen mit der Absicht Schumans erklärt, den Schumanplan- Besprechungen in Paris ein noch rascheres Tempo zu geben. Die in Straßburg sicht- bar gewordenen Versuche der Briten, deren glänzend geregeltes Zusammenspiel zwi- schen Regierungspartei und Opposition rückhaltlos bewundert Wird, gegen den Schumanplan in seiner beabsichtigten Form die Offensive zu ergreifen und Großbritannien unter Wah- rung seiner nationalen Interessen in die Grundstoffgemeinschaft einzuschalten, wer- den am Quai d'Orsay ziemlich heftig Kritisiert. Man lehnt das von den Briten vorgeschlagene Vetorecht eindeutig ah und erklärt, dag dieses Vetorecht den Grundgedanken des Schumanplanes stören würde. Es wird erwartet, daß Außenminister Schuman am Freitag in der Straßburger Versammlung Mitteilung von der grund- sätzlichen Einigung der Italiener, Fran- zosen, Beneluxländer und Deutschen machen und damit die britischen Versuche zu einer Umgestaltung des Planes ab- Wehren wird. Er geht wohl darauf hinaus, dem Engländer Hugh Dalton, der ebenfalls am Freitag das Wort ergreifen und sich mit der Grundstoffgemeinschaft befassen wird, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auf französischer Seite ist man davon füberzeugt, daß eine Einigung mit den Briten nur dann möglich ist, Wenn der Schumanplan eine vollendete Tatsache darstellt und die britischen Un- terhändler nicht sechs nationalen Abord- nungen, sondern der fest gefügten Front der Unterzeichner der Grundstoffgemein- schaft gegenüberstehen. 2er- Ein koreanischer Bauer, der vor den anrück geringen Habe nach Süden geflüchtet ist, h seinem Gesicht zeichnen sich die Spuren de Flucht ab. Ist sein Mienenspiel nicht wie e vor sich selber zu sein scheint? Auf der Flucht enden kommunistischen Truppen mit seiner at die südkoreanischen Linien erreicht. Auf r Erschöpfung und der Erlebnisse auf der in Spiegel unserer Zeit, die auf der Flucht Bild: dpa Dänisches Kabinelt zurückgetreten Die Gründe: Defizit der Handelsbilanz Kopenhagen.(dpa) Die mit Spannung er- Wartete Reichstagsdebatte über das däni- sche Zahlungsbilanzdefizit und die Rü- stungsfinanzierung hat zum Rücktritt der sozialdemokratischen Minderheitsregierung Hedtoft geführt. Nach einer erregten Nachtsitzung erklärte Ministerpräsident Hedtoft in den frühen Morgenstunden des Mittwoch seinen Rücktritt, obwohl die Op- position keinen Mißtrauensantrag einge- reicht hatte und er nicht gestürzt worden War. König Frederick empfing Hedtoft am Mittwochvormittag und unterzeichnete das von Hedtoft empfohlene Auflösungsdekret des Reichstags, das die Neuwahlen auf den 5. September festlegt. In der Nachtsitzung hatten es die Oppo- sitionsparteien abgelehnt, den Regierungs- Vorschlägen zur Beseitigung des Defizits in der Handelsbilanz und zur Finanzierung der Aufrüstung zuzustimmen. Hedtoft hatte eine neue Verteidigungssteuer, eine zwan- zigjährige Verteidigungszwangsanleihe für alle größeren Vermögen und indirekte Steuern auf Süßwaren Tabak, Alkohol und Kraftstoff vorgeschlagen. Dem Defizit der Zahlungsbilanz wollte Hedtoft mit einer Importkürzung von 280 Millionen Kronen begegnen. Vor allem empfahl Hedtoft, dag einige Warengruppen von der auf„Frei- liste“ auf die Liste der unter Einfuhrkon- und verweigertes Geld für Rüstung trolle stehenden Güter gesetzt werden sol- len. Besonders über diesen Punkt soll es zum Bruch zwischen Regierung und Opposition gekommen sein. Doch einigte sich der Reichstagsausschuß, der in der Nacht zum Mittwoch die Regierungsvorla⸗ gen erörterte, darauf, daß der Handels- minister wegen der bevorstehenden Wah- len ermächtigt werden soll, gewisse Import- waren von der Freiliste auf die Liste der kontrollierten Güter zu setzen. Die Regierung Hedtoft hatte ihre Vor- schläge so abgefaßt, daß es der Opposition schwer fallen mußte, ihnen zuzustimmen. Offenbar wollte Hedtoft Neuwah⸗ len er zwingen, die seiner Meinung nach wegen der politischen Entwicklung des letzten Jahres unvermeidlich geworden waren. Auch in konservativen Kreisen herrschte Befriedigung darüber, daß nun- mehr Aussicht besteht, die politische Luft zu reinigen und ein arbeitsfähiges Parla- ment zu schaffen. Nach den Wahlen vom 28. Oktober 1947 setzte sich der Reichstag folgendermaßen zusammen: Sozialdemokraten 57 Sitze, Venstre Partei 49 Sitze, Konservative 17 Sitze, Radikale 10 Sitze, Kommunisten 9 Sitze, Rechtsstaatspartei 6 Sitze, Faroer- Inseln 2 Sitze. 5 Kasiner aus der LDP ausgeschlossen Schweigen über die Verhaftung des Generalsekretärs Stempel Berlin.(dpa) Der Zentralvorstand der Sowietzonen-LDP hat nach Mitteilung aus Vorstandskreisen in einer Geheimsitzung bei einer Stimmenthaltung beschlossen, den stellvertretenden Sowjetzonenministerpräsi- denten und bisherigen LDP- Vorsitzenden Professor Hermann Kastner aus der LD auszuschließen. Er bestätigte damit einen Beschluß des LDP.-Führungsausschusses. Vorher hatte Staatssekretär Dr. Wilhelm Freiherr von Stoltzenberg über die Gründe des Beschlusses des Führungsaus- schusses berichtet. Danach wird Kastner und seiner Frau Gertrud in erster Linie „extravagante Lebensführung“ vorgewor- ken. Nach Auffassung der Gegner Kastners ist der Ausschluß durch den Beschluß des Zentralvorstandes rechtsgültig. Kastner, der am Wochenende zu einer mehrwöchigen Herbstkur nach Bad Elster gefahren ist, vertritt dagegen die Ansicht, daß ihn nur ein Parteitag seiner Aemter entheben kann. Der Geheimsitzung des LDP- Vorstandes in der Parteizentrale im Sowietsektor war die Verhaftung des LDP-Generalsekretaàrs Günter Stempel und seiner Frau Chri- stine unmittelbar vorausgegangen. Sofort nach der Sitzung wurde die erste Sekre- tärin des LDP- Vorstandes, Helga Mai- baum, von Beamten des Staatssicherheits- dienstes festgenommen, als sie mit den Vorstandsmitgliedern die Straße betrat. Bei ihrer Verhaftung waren die Sowietzonen- minister Dr. Hamann und Dr. Loch so- wie andere Parteivorstandsmitglieder in un- mittelbarer Nähe. Von parteiamtlicher Seite der Sowjet- zonen-LDP wurde bis jetzt keine Stellung- nahme zur Verhaftung Stempels abgegeben. Liberales Programm zusammen- gebrochen f Berlin.(dpa) Der stellvertretende Chefredak- teur des Berliner Organs der Sowietzonen- LDP Der Morgen“, Wilhelm Acker mann, hat sein Amt niedergelegt und gleichzeitig seinen Austritt aus der Sowjet- zonen-LDP erklärt. Er begründet seinen Entschluß mit dem völligen Zusammenbruch des liberaten Programms der Partei. Die Zustimmung der Parteiführung zur Ein- heitswahlliste für die Oktober wahlen in der Sowjetzone habe der Sowjetzonen-LDP die letzte Möglichkeit genommen, im Sinne ihres Programms zu arbeiten. Auch jede journa- listische Tätigkeit im liberalen Sinne sei un. möglich geworden. Gleichzeitig als Akt der„Befreiung“ Berlin.(UP) Die Volkskammer der So- Waetzone hat am Mittwoch das neue Ein- heitswahlgesetz einstimmig angenommen. In der Präambel des Gesetzes wird festge- stellt, die Oktober wahl in der Sowjetzone sei gleichzeitig als Akt der Befreiung West- deutschlands und Westberlins gedacht. Der Innenminister der Sowjetzone, Karl Stein- hoff, kündigte in diesem Zusammenhang an, die„Nationale Front“ werde den natio- nalen Widerstand in Westdeutschland ent- fachen. Sie werde auch den Kampf gegen den Marshallplan und den Atlantikpakt aufnehmen. Grotewohl und der Interzonenhandel Berlin.(dpa) In der 18. Sitzung der Pro- visorischen Volkskammer der Sowjietzonen- republik in Berlin drohte der Sowjetzonen- Ministerpräsident Otto Grote wohl in einer Erklärung, daß die Sowjetzonenregie- rung in Kürze dazu übergehen müsse, Wa- ren aus anderen Ländern zu beziehen, weil die Bundesrepublik die Güter trotz des àb- geschlossenen Interzonenhandelsabkommens vorenthalte. Grotewohl Sag fe, daß nur knapp die Hälfte des letzten Interzonenhandeis- abkommens habe realisiert werden körmen. Dennoch sei die Sowijetzonenregierung be- reit, den Interzonenhandel fortzuführen und das Frankfurter Abkommen nicht 2¹³ Höchstgrenze anzusehen. MORGEN Donnerstag, 10. August 1950/ Nr. 184 — Dre EN Kommentar Donnerstag, 10. August 1950 US A-Außenpolitik hat es schwer Korea bedeutet nicht nur eine militä- rische, sondern auch eine außenpolitische Krise. Der neue politische Berater Trumans, Botschafter Harriman, hat daher sein Amt bereits einige Wochen früher als geplant an- getreten. Und die Eingliederung dieses mit Westeuropa wie mit Moskau gleich gut ver- trauten Diplomaten in das Kabinett wird eine wesentliche Lücke unter den politi- schen Spitzen Washingtons schließen; denn weder der Präsident noch selbst sein Außenminister verfügten über eine wirk- lich gute Kenntnis des Auslands. Die Auf- gabe Harrimans ist umso größer, als sich die außenpolitische Lage der USA immer mehr verwickelt hat. Das lag nicht nur an dem großen Verbrauch an Außenministern unter Truman— Acheson ist nach Stettinius, Byr- nes und Marshall der vierte in fünf Jahren — sondern auch an den Schwierigkeiten der Zielsetzung seit die USA die Führung der einen Welthälfte übernahmen. Die Glätte des ungewohnten Parketts wurde durch immer neue Planungen überdeckt, während die Ereignisse lehrten, daß sich Außenpoli- tik nur schwer planen läßt. Das erste, was Harriman tun soll, ist allerdings ebenfalls die Ausarbeitung eines völlig neuen Plans. Das Ziel im großen steht fest: die Gewin- nung und Sicherung eines Friedens der Freiheit. Ist der Krieg die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln, so ist es um- gekehrt Aufgabe der Außenpolitik, Kriege zu verhindern. Da es jedoch seit 1945— man braucht nur die Stichworte Griechen- land, Indochina, Malaya. Indonesien, Kasch- mir, Palästina, Burma, Persien, China und jetzt Korea zu nennen— Kriege am laufen- den Band gab, kann man nicht sagen, daß sie sehr erfolgreich war. Allerdings hat uns das Zeitalter der UNO eine sehr feine Nuan- cierung des Begriffs„Krieg“ beschert. Nicht jeder Krieg ist ein Krieg. Es gibt den Kalten Krieg, den Krieg ohne Kugelwechsel, den Aufstand, die Polizeiaktion, den Bür- gerkrieg und den als Bürgerkrieg getarnten internationalen Krieg, bei denen man ein Auge zudrückte. Als echter Krieg wird heute nur noch ein Kampf zwischen den USA und der Sowjetunion empfunden, und dieser wenigstens konnte bisher vermieden werden. Es standen sich dabei in Washington im- mer verschiedene Auffassungen über die Methode gegenüber. Die eine, auch von Acheson geteilte, war der Kennanplan einer globalen Eindämmung“ der Sowiets. Sie bedingte, daß an allen Krisenherden dem Druck der Sowjets durch überlegenen Gegendruck begegnet wurde und führte zur Truman- Doktrin für Griechenland und die Türkei und zum Atlantikpakt für West- europa. Sie führte aber auch zu einer Zersplitterung der Kräfte und zu einer un- freiwilligen Allianz der USA mit keines- wegs demokratischen Kräften und Mächten, die den ideellen Anspruch ihrer Diplomatie schwächten. Die Gegner befürworteten ein Abschreiben alles was nicht zu hal- ten ist, eine Elastizität auf allen politi- schen Nebenkriegsschauplätzen und eine Konzentration der Eindämmung auf die Sowjetunion selbst, und zwar durch eine so starke Rüstung, daß Moskau kei- nen wirklichen Krieg riskiert. In der Praxis ging beides durcheinander. Denn während man in Europa nach dem Kennanplan verfuhr, folgte man in Asien dem anderen Kurs. Man mußte abschrei- ben, wenn man nicht 80 reaktionäre Systeme wie das Tschlang Kai- Scheks und Syngman Rhees oder den Kolonialismus unterschreiben wollte. Es gab keinen Pazi- fikpakt und trotz heftiger Opposition der stest am Fernen Osten interessierten Repu- blikaner, die zu einer ersten Krise um Acheson führte, wurden China, Formosa und Korea sich selbst überlassen und eine Zeit lang schien man sogar geneigt, selbst Japan als unhaltbare Belastung abzu- buchen. Bis der Ueberfall auf Korea einen Wandel brachte. Wieweit er geht, ist aller- dings noch nicht klar. Die USA treten hier nur als Organ der UNO auf und die zu wenig beachtete zweite Truman-Erklärung zu Formosa unterstreicht zur Beruhigung Nehrus wie auch Maos ausdrücklich, daß der Schutz der USA sich nur auf die Dauer der Kampfhandlungen in Korea er- streckt. Gerade Korea hat aber die Problematik ener allseitigen Eindämmungspolitik in vollem Umfang enthüllt; denn wenn die USA die Garantie für alle Krisenherde von Indochina über Persien bis nach Jugosla- wien übernehmen wollten, so würden ihre Kräfte so zersplittert, daß für das große Schach gegenüber Moskau zu wenig übrig bliebe, um so mehr als dieses nur seine Stellvertreter marschieren läßt. Das glo- bale Containment erfordert aber nicht nur eine andere Diplomatie, sondern auch an- dere Waffen als die zentrale Einstel- lung auf Moskau als des Pudels Kern. Auch das enthüllte Korea, wo mit Dampfhäm- mern nach Wespen geschlagen werden muß. Die Suche nach Sündenböcken führte da- her vor allem auf die Spur Aches ons und Verteidigungsministers Johnson, als deren Nachfolger bereits Senator Bridges und Eisenhower serviert werden. Acheson wirft man eine H„Defizit- Diplomatie“ vor, d. h. die Uebernahme von mehr politi- schen Verpflichtungen als Johnson militä- risch erfüllen konnte. Johnsons falsche Spar- samkeit und die Vernachlässigung der Jagd. flugzeuge zur Unterstützung der Infanterie zugunsten der strategischen Luftwaffe. Bei- des ist nicht ganz zutreffend; denn sie han- delten jeder von seinem Standpunkt folge- richtig. Der eigentliche Vorwurf trifft die mangelnde Koordinierung der amerikanischen Außenpolitik. Harriman wird jetzt eine Mittellinie zwischen den beiden Extremen der totalen Diplomatie und der Konzentration auf Mos- kau allein finden müssen. R. Sauerteig für machtvolle Friedensbewegung Pandit Nehrus Revolutionierung der Politik/ Von Dr. Mit der politischen Selbstbefreiung In- diens von fast tausendjähriger Knechtschaft ist in die Reihe der Großmächte nicht nur ein neuer Machtfaktor getreten, sondern vor allem ein geistiges Phänomen, dessen Wir- ken eine völlig neue Phase der Beziehungen unter den Völkern einleitet. Inmitten einer durch und durch auf Gewalt aufgebauten Politik hat sich nun ein Volk zum Wort gemeldet, das sein Verhältnis zu den Men- schen und Nationen auf Vertrauen, Liebe, Wahrhaftigkeit im Denken und Handeln und vor allem auf Gewaltlosigkeit gründet. Wahrhaft ein unheimliches Geschehen. Angesichts des Gegensatzes zwischen Staat und Individuum, Arbeit und Kapital, Mann und Frau, des Konfliktes zwischen materiell-platter Gewinnsucht und dem Be- dürfnis nach geistigem Leben, zwischen der organisierten Selbstsucht der Staaten und den Idealen der Menschlichkeit ruft der erste Mann dieser dreihundert Millionen Menschen aus dem Bewußtsein der eigenen sechstausend Jahre Geschichte die Welt auf, in sich zu gehen und einem Weg zu folgen, den bisher noch niemand gewiesen hat. Lange glaubten die Staatsmänner der großen Nationen die Stimme Indiens als eines militärisch fast ohnmächtigen Volkes gering einschätzen zu können. Nunmehr hat sie wegen ihrer Eigenwilligkeit im Welt- sicherheitsrat in Fragen der Erhaltung des Weltfriedens plötzlich und weithin Bestür- zung hervorgerufen. Pandit Nehru schob die starren Macht- Schemen Moskaus und der Westmächte mit souveräner Geste beiseite, weil sie beide vom machtpolitischen Stand- punkt der Nützlichkeit und nicht in Er- kenntnis der wirklichen Lage der Mensch- heit vertreten werden; denn sein Volk ist ent- schlossen, keiner der Tyranneien nachzugeben, vielmehr alle Folgen des Widerstandes auf sich zu nehmen. Furchtlosigkeit sei die erste Voraussetzung für Geistigkeit. Wenn wir die richtunggebenden Gedan- ken und Ziele der Außenpolitik des freien Indiens studieren, schälen sich folgende Hauptmomente heraus: Indien trachtet nicht danach, eine „Macht“ im üblichen Sinne des Wortes zu werden. Es hält sich deshalb aus den be- stehenden„Macht“- Gruppierungen heraus. Es hat im Grunde weder mit dem Kommu- nismus noch mit den Westmächten etwas gemein. Das indische Volk bezeichnet es als eine perverse Philosophie der Sowjets, wenn sie der Welt dadurch den Frieden bringen wol- len, daß sie überall die Saat der Zwietracht aussäen.„Schmutz läßt sich nicht mit Schmutz reinigen.“ Das heutige Indien bejaht im Prinzip die klassenlose Gesellschaft, verneint aber des- sen Verwirklichung durch Gewalt. Gandhis Ansicht hierüber war:„Wenn der Arbeiter seine Kraft erkennen würde, so wäre er in der Lage, Teilhaber des Kapitalisten zu werden, statt sein Sklave zu bleiben. Sollte er aber darauf ausgehen, einziger Besitzer zu werden, so wird er sehr wahrscheinlich die Henne schlachten, welche die goldenen Eier legt.“ Indien kennt in seiner Außenpolitik nicht den Begriff des Prestiges. Es lehnt über- haupt die Form des militaristischen Staates ab, der den selbstmörderischen Rüstungs- wettkampf mitmacht und schließlich in einer Massenschlächterei enden müsse, wie sie die Welt noch nicht gesehen habe. Mit dem völ- ligen und ehrlichen Verzicht auf jegliche Form von territorialen Ambitionen oder Wirtschaftlicher Ausbeutung will die indische Nation der übrigen Welt vorausgehen, um so wenigstens von seiner Seite her den Krieg praktisch zu verneinen. Sein Streben geht dahin, in seiner Weise jenen Völkern beizustehen, die noch immer von fremden Mächten unter jocht sind. Das indische Volk sucht, zusammen mit seiner Regierung, der Sauerteig für eine machtvolle Friedensbewegung zu werden, die in heroischer Weise alle Kräfte bekämpft, welche auf einen dritten Weltkrieg zusteuern. Im Streit um Kaschmir hat es deshalb eine Kommission der UNO willkommen ge- heißen, um eine friedliche Lösung zu finden. Mit Pakistan ist in gegenseitiger Achtung der Interessen ein agreement bereits gefun- den worden. Und hinsichtlich der Divergen- zen über die Staatsangehörigkeit und andere Rechte der in Ceylon und Burma lebenden Inder nehmen die Verhandlungen einen guten Verlauf. In Indiens allgemeiner Politik wird die westliche Welt den Ausdruck eines wahrhaft orientalischen, traditionsbewußten, mysti- schen, philosophischen und kosmisch-religiö- sen Fühlens erkennen müssen, dem allein mit„sachlichem“ Begreifen nicht beizukom- men ist. Indiens Lebensauffassung ist im Gegensatz zur mechanistischen oder materia- listischen Weltanschauung des Westens spiri- tuell und sakramental. Dabei ist sie weder pessimistisch noch außerweltlich. Die Abend- länder werden sich hier von den schiefen An- Hans Penzel sichten frei machen müssen, welche durch die vielen sensationsgetränkten Reisebeschrei- bungen romantisierender Globetrotter über „das Land der Magier und Asketen“ aufkom- men konnten. Freilich mögen jene europäi- schen und amerikanischen Kritiker mit ih- rem Urteil einer„Lebensferne“ der Inder in Politik und Alltag recht haben, welche Tugenhaftigkeit, Geistigkeit, bescheidenes und gelassenes Auftreten, Traditionsbewußt- sein, innere Zucht, Wahrhaftigkeit und Ge- Waltlosigkeit als Hemmnisse für„Fortschritt“ und„Erfolg“ bezeichnen. (Ein zweiter Artikel folgt.) Tritt Pandit Nehru zurück? Neu Delhi.(UP) Der indische Minister- präsident Pandit Jawaharlal Nehru hat am Mittwoch mitgeteilt, daß er möglicher- weise von seinem Posten als Regierungs- chef zurücktreten wird. Nehru wies in seiner Rede vor der Kongreßpartei die scharfe Kritik zurück, die der Vertrag mit Pakistan über die Minderheiten in West- und Ostbengalen im Parlament ausgelöst hatte. Nehru sagte, die Tragödie von West- und Ostbengalen habe ihn bereits im März so bedrückt, daß er zurücktreten und Ost- bengalen als„einfacher Bürger“ besuchen wollte. Zwei Tage Frist für Malik New Tork.(dpa) Die USA stellten der Sowjetunion am Dienstag eine Frist von zwei Tagen, im Sicherheitsrat von der bis- her geübten Obstruktionstaktik abzugehen und den Rat wieder arbeitsfähig zu machen. Nach vierstündiger fruchtloser Verfah- rensdebatte— wir berichteten bereits kurz darüber forderte der amerikanische UNO- Delegierte, Warren Austin, in der Sicherheitsratssitzung von Dienstag eine Vertagung bis heute ODonnerstag), damit der Sowjetdelegierte sich aus Moskau In- struktionen holen könne, die dem Sicher- heitsrat die Fortführung seiner Aufgaben gestatten würden. Die Abstimmung über den amerikanischen Antrag erfolgte un- mittelbar nach der Versicherung Austins, die übrigen Ratsmitglieder würden mitein- ander beraten, um zu entscheiden,„welche Schritte unternommen werden können, um die Autorität des Sicherheitsrates zur Gel- tung zu bringen“. Neun Delegierte stimm- ten für die Vertagung. Der sowietische Vertreter Jakob Malik sprach sich dagegen aus, der jugoslawische Delegierte enthielt sich der Stimme. Die ganze Sitzung war hauptsächlich mit einem Streit darüber ausgefüllt, ob nur ein südkoreanischer Beobachter oder, wie Malik wünschte, Beobachter der beiden kämpfen- den Parteien zur Erörterung des Korea- konfliktes zugezogen werden sollten. Größere Vollmachten für Truman Washington.(UP) Der Bankausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses hat mit 21 gegen 1 Stimmen Präsident Tru man fast unbeschränkte Vollmachten er- teilt, um Lohn-, Preis- und Rationierungs- kontrollen zur Unterstützung des Krieges in Korea und der Wiederaufrüstung einzu- führen. Die Vollmachten würden es dem Präsi- denten gestatten, entweder in Einzelfällen oder auch allgemein einen Preisstop im Groß- oder Kleinhandel anzuordnen, ihm die Macht gewähren, Höchstlöhne zu bestimmen und ihm zu erlauben, Mangelwaren zu ratio- nieren. f Truman hatte am Dienstag vom Kongreß eine verschärfte Gesetzgebung zur Abwehr von Sabotage und Spionage gefordert. Er „Ost-Monopolkapitalismus“ und„Ostkonsuln“ Aber Herr Dertinger weiß, wie es gemacht wird Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Weltmann Kopenhagen. Seit rund zwei Jahren be- mühen sich skandinavische Großkaufleute — besonders dänische—, den Hande'sver- kehr mit der deutschen Ostzone anzukur- beln. Es handelt sich hierbei ganz überwie- gend um Waren-Austauschgeschäfte, und die Motive sind naheliegend: die skandina- vische Wirtschaft ist seit mehreren Jahr- zehnten besonders auf sächsische Industrie- fabrikate eingestellt, und andererseits lie- fert Dänemark 2. B. Agrarprodukte oder auch andere Waren im Wege des Re- exportes, die von den ostzonalen Behörden oder ihren russischen Hintermännern als besonders„erwünscht“ bezeichnet werden. Es ist durchaus kein leichtes Brot, das die dänischen Export- und Importfirmen bei diesem Warenaustausch mit der Ost- zone verdienen. Das finanzielle Volumen ist— mit dem westeuropäischen Maßstab gemessen— bescheiden, meistens bewegt es sich maximal zwischen 20 und 30 Millio- nen Kronen umsatzmäßig. Und kommt 80 ein Austauschgeschäft zustande, dann wird es ungefähr wie das große Los gefeiert; ein erheblicher Aufwand an Spesen und Arbeitszeit ist vorausgegangen. Die Schwie- rigkeit, mit der Ostzone zu einem normalen Geschäft zu kommen, erklärte ein däni- scher Fachmann mit folgenden Argumen- ten: einmal spielt hier die traditionelle russische Hinhaltungstaktik eine Rolle, und außerdem wechseln innerhalb der ostzona- len Wirtschaftsbehörden die leitenden Be- arnten monatlich, so daß man bei der Fort- kührung der Verhandlungen niemals mehr weiß,„an wem“ man ist. Soeben konnte man von einem Expor- teur, der auf Grund mehrjähriger Erfah- rung als Fachmann auf dem Gebiete des dänisch-ostzonalen Austauschhandels be- zeichnet werden kann, folgende neue Nuance erfahren: Man verlangt seitens der ostzonalen Wirtschaftsbehörden, daß bei allen Geschäften, die zwischen der Ost- zone und Dänemark getätigt werden, eine bestimmte dänische Firma federführend da- zwischengeschaltet wird.„Wie finden Sie das?“ fragte ein dänischer Geschäftsmann. —„Das riecht ja geradezu nach Monopol- kapitalismus“, lautete die Antwort. In diesem Zusammenhang gewinnt eine andere Information an Bedeutung, die Christer Jäderlund, der seriöse und stets wohl orientierte Deutschland- Korre- spondent von„Stockholms Tridningen“, kürzlich publizierte. Bekanntlich werden in den skandinavischen Ländern sehr bald westdeutsche Konsuln ihre Tätigkeit auf- nehmen, die Personen, die Bonn ausgewählt hat, sind bekannt, um ihr Agreement wird zur Zeit auf dem üblichen diplomatischen Wege verhandelt. Der Ostzone ist hingegen die Möglichkeit verschlossen, auf dem normalen konsularen Wege ihre Handels- interessen wahrzunehmen. Und hier ist— so berichtet„Stockholms Tidningen“ aus Deutschland— Ostzoniens„Außenminister“ Dertinger auf den richtigen Dreh' ge- kommen: Wenn es mit den offiziell an- erkannten Konsulaten nicht geht, so will man in Stockholm, Kopenhagen und Oslo „Handelsfirmen“ errichten, die sich der ost- zonalen Handelsinteressen annehmen sollen. Und dann soll die Eintragung entsprechen- der„Handelsfirmen“ im Haag, in Brüssel und in Bern folgen. Na ja, ganz originell ist die Idee von Dertinger ja nicht: von„Han- delsfirmen“, deren Geldschrank und Spesen- konto ebenso groß wie ihr handelsmäßiger Umsatz klein ist, weiß ja ein jeder, der während des letzten Krieges z. B. in Stock- holm, einem Zentrum der internationalen Spionage in Europa, lebte. Aber immerhin — Herr Dertinger weiß, wie's gemacht Wire Nur scheint er, wenn man Jäderlunds Informationen in„Stockholms Tidningen“ folgt, personelle Sorgen zu haben. Dertinger will zu Generaldirektoren seiner Auslands- „Handelsfirmen“ Herren ernennen, die den Frack mit Anstand zu tragen und den Fisch ohne Messer zu essen wissen. Aber hier— so berichtet„Stockholms Tidningen“— pro- testiert Ulbricht: auf die kommunistische Zuverlässigkeit komme es an, einzig und allein darauf,— und nicht auf den guten Ton in allen Lebenslagen. So werden also die skandinavischen Staaten, die Schweiz und die Benelux- länder mit östlichem„Monopolkapitalismus“ und östlichen Pseudo- Konsuln gesegnet werden. Amüsant, aber nicht so bedeutungs- voll:„Man weiß, wo man sie hat“,— wie eine dänische Redewendung treffend sagt. * empfahl u. a. ein Gesetz, daß verdächtige Ausländer regelmäßig ihren Aufenthaltsort und ihre Tätigkeit melden müssen. Ferner unterzeichnete Präsident Truman am Dienstag ein Gesetz, durch das 350 Mil- lionen Dollar(1 470 000 00 ND für den Neubau, die Modernisierung und den Umbau von 112 Schiffen der amerikanischen Marine ausgeschüttet werden. Vorgesehen ist U. à. der Bau des ersten mit Atomenergie ange- triebenen U-Bootes. Amerikanische Atomdokumente gestohlen Washington Lancashire),(dpa) Beamte von Scotland Vard, amerikanische Abwehr- offlziere und britische Eisenbahnbeamte be- teiligten sich am Mittwoch an einer umfas- senden Suchaktion nach einem Koffer mit geheimen atomwissenschaftlichen Dokumen- ten, der dem amerikanischen Atomwissen- schaftler Frank Greenleaf auf der Reise von London nach Blackpool gestohlen wor- den ist. Greenleaf, der seit vielen Monaten mit einer atomwissenschaftlichen Spezialarbeit beschäftigt war, befand sich auf dem Wege zu einer geheimen Konferenz britischer und amerikanischer Atomwissenschaftler. Wallace nicht mehr„Fortschrittler“ New Fork.(UP) Der ehemalige amerika- nische Vizepräsident, Henry A. Wallace ist aus der Fortschrittspartei ausgetreten. Im Jahre 1948 war er von dieser Partei als Präsidentschaftskandidat aufgestellt worden. Wallace hatte sich bereits vor einigen Wochen über den Krieg in Korea mit der Partei überworfen. Er erklärte, daß er die UNO unterstütze, während die Fortschritts- partei die Verteidigung Südkoreas durch die Vereinten Nationen als„Aggression der Vereinigten Staaten“ verurteilte. Thronfolgegesetz vor der belgischen Kammer Brüssel.(UP) Das belgische Abgeordne- tenhaus ist am Mittwoch zusammengetre- ten, um das Gesetz zu behandeln, durch das die königlichen Vollmachten von König Leo- pold III. auf den Kronprinzen Baudouin übertragen werden. Ein Sonderausschuß des belgischen Par- laments hat am Mittwoch beschlossen, der Abgeordnetenkammer vorzuschlagen, daß sich König Leopold nach der Uebertragung seiner Rechte auf Kronprinz Baudouin sei- nen künftigen Wohnsitz selbst wählen darf. Es soll dem König überlassen bleiben, ob er weiter in Belgien bleiben will. Hoffentlich nur ein Gerücht Opladen,(dpa) Der FDP-Bundestags- abgeordnete Dr. Hermann Hoepker- Aschoff hat in einem Brief an den FDP- Fraktionsvorsitzenden im nordrhein-westfä- lischen Landtag, Dr. Friedrich Middel- hau ve, Bedenken gegen eine Kandidatur des FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Ernst Achenbach für den Posten des Wirt- schaftsministers von Nordrhein- Westfalen ausgesprochen. Der Brief wurde von den FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Hans Al- brecht Freiherr von Rechenberg und Erich Mende mit unterschrieben. Wie Mende am Mittwoch mitteilte, wird in dem Brief erklärt, die angebliche Kandidatur Dr. Achenbachs sei hoffentlich nur ein Gerücht. Die Bedenken der FDP- Bundestagsabgeord- neten hingen zusammen mit der Tätigkeit Dr. Achenbachs als Mitarbeiter des frühe- ren deutschen Botschafters in Paris, Otto Abet z, der im Juli v. J. von einem Pariser Militärgericht wegen der Teilnahme an Massendeportationen von Juden und fran- zösischen Arbeitern zu 20 Jahren Zwangs- arbeit verurteilt wurde. Mende sagte, die Führung eines so wichtigen Landesministe- riums durch Dr. Achenbach könne ange- sichts der deutsch- französischen Zusammen- arbeit bedenklich erscheinen. Ueble Nachrede, meint DGB Düsseldorf.(dpa) Die Pressestelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes begrüßte am Mittwoch die Erklärung des Bundesver- bandes der deutschen Industrie zu dem Ge- werkschaftsvorwurf, die Unternehmerschaft versuche durch Geldzu wendungen Einfluß auf die öffentliche Meinungsbildung in der Mitbestimmungsfrage zu gewinnen. Die DGB- Pressestelle ist der Ansicht, daß der Vrowurf des DGB durch die Erklärung in- direkt bestätigt wird, da die Unternehmer- schaft darin die Echtheit der vom DGB zitierten Dokumente nicht bestreitet. Der Bundesvorstand der deutschen Industrie Wirfe dem DGB Unsachlichkeit vor, ohrie dafür Beweise beizubringen. Notiz zum Tage: Ausgeschlossen Marburg.(dpa) Deutsche Wissenschaft. ler sind von dem sechsten internationalen Kongreß für Geschichte der Naturwissenschaf. ten, der vom 14. bis zum 21. August in Am. sterdum stattfindet, ausgeschlossen. Die Am- sterdamer Kongreßleitung hat der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Na- tur wissenschaft und Technik mitgeteilt, dag dieser Ausschluß für alle Wissenschaftler au ehemals kriegfünrenden Staaten gilt, mt denen die Siegermächte noch keinen Friedens. vertrag abgeschlossen haben. Das Material der Arbeiten des Kongresses soll den deutschen Wissenschaftlern jedoch zugänglich gemacht werden. CDU zieht Minister zurück Hannover.(dpa) Die niedersächsische Landtagsfraktion der CDU hat nach An- hören des Zentralausschusses und der Lan- desvorstände von Hannover, Braunschweig und Oldenburg am Mittwochnachmittag ein- stimmig beschlossen, die CDU-Minister aus dem Kabinett Kopf zurückzuziehen, Der Grund für den Beschluß ist vor allem das Festhalten der SPD an ihrer Wahlrechts. vorlage, durch die, ähnlich wie in Schles⸗ wig- Holstein, die Bildung von Wahlblocks verhindert werden soll. Nach dem Aus- scheiden des Landwirtschaftsmimister Dr. Günther Gereke nach dessen Gespräch fut Ulbricht, gehörten dem niedersächsischen Kabinett als CDU- Minister noch an: Dr. Otto Fricke(Wirtschaft und Verkehr), Dr. Werner Hofmeister Gustiz und Dr. Georg Striekrodt(Finanz). Die CDU-Fraktion wies in einer Erklä- rung am Mittwoch darauf hin, daß die CDU sich immer wieder bemüht habe, die Grund- lage für eine ersprießliche Regierungspoll- tik in Niedersachsen zu schaffen. Im vollen Einvernehmen mit dem Ministerpräsiden- ten habe sie im Hinblick auf die von ihr vorzunehmende Neubesetzung des Land- Wirtschafts ministeriums der SPD ein von beiden Parteien zu vertretendes Arbeits- programm vorgeschlagen, dessen entscliel- dende Punkte das Landtagswahlgesetz und die Verfassung seien. Die Fraktion wirft der SPD vor, sie habe mit ihren Abände- rungsanträgen zum Landeswahlgesetz den Zweck verfolgt, ihre Machtposition auf Ko- sten der CDU, der Deutschen Partei und der FDP zu halten und diese Parteien durch das Verbot von Wahlabkommen empfind- lich zu schwächen. Durch den Beschluß der CDU-Landtags- fraktion, die CDU- Minister aus dem nieder. sächsischen Kabinett zurückzuziehen, werde, so erklären politische Kreise, das Kabinett Kopf in seinem Bestande keineswegs ge- fährdet. Wenn die CDU-Minister ausschie- den, könne der Ministerpräsident das Ka- binett wieder durch die Hereinnahme ande. rer Persönlichkeiten vervollständigen. Nachfolger Köhlers? Bonn.(dpa) Als erste parteiamtliche Stelle nannte der CDU-Informaàtfionsdtenst des britischen Besatzungsgebietes als mög- lichen Nachfolger des erkrankten Bundes- tagspräsidenten Dr. Erich Koehler den CDU-Bundestagsabgeordneten, Oberkirchen- rat Dr. Hermann Ehlers. Der Informa- tionsdienst gibt gleichzeitig den Lebenslauf Ehlers bekannt. Schon nach dem Abgang Dr. Kgehlers in Bonn war in CDU-Kreisen in- offlziell davon gesprochen worden, aaß Ehlers das Amt des Bundestagspräsidenten übernehmen soll. Blife an die Herausgobe Die Arbeitskompanien In letzter Zeit wurden in der Presse Be- richte über die Labour Service Companies veröffentlicht, die keineswegs den Tatsachen entsprechen. Ich habe Einblick in die Unter- lagen und Vorschriften genommen, die für eine solche Einheit in Frage kommen. Wichtig st vor allem, daß die Angehörigen einer solchen Arbeitskompanie keine Soldaten, sondern Zivilangestellte sind. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer besteht laut Arbeitsvertrag eine vierzehntägige Kündigungsfrist, Da diese Arbeitskompanjen vorwiegend zu Wachdien, sten, die zuvor die Industriepolizei verrichtet hat, herangezogen werden, ist es eine Selbst, verständlichkeit, dag auch die Leute mt ihrem Arbeitsgerät, dem Karabiner, ausge- bildet und geschult werden. Jeder Tischler muß mit seinem Hobel, jeder Schuster mit seinen Leisten, kurzum, jedet Handwerker muß mit seinem Handwerks, zeug umgehen können. Genau so ist es bel diesen Wachkompanien, die eben den Kar- biner zu ihrem Wachdienst gebrauchen. Hiel ist um so mehr Wert auf eine intensive Aut bildung zu legen, weil eben mit einer Schuß Waffe bei unsachgemäßem Umgang viel Un heil angerichtet werden kann. In dem Al. beitsvertrag ist mit keinem Wort die Rede davon, daß irgendein Angehöriger einer Wach. kompanie zum Militärdienst verwandt oder auch nur geschult wird, oder daß der at. beitnehmer gar an anderen Waffen als dem Karabiner ausgebildet wird. Eine solen Ausbildung ist auch keineswegs für die be. wachung von Materiallager, Flughäfen, Brill ken, Parkplätze, amerikanische Dienststellen usw. erforderlich. Die Meldungen, die besagen, daß durch e Aufstellung der Arbeitskompanien die Rem, tarisierung durchgeführt wird, und daß 150 ein Verstoß gegen die Kontrollratsgesetze gegen das Grundgesetz wäre, sind völlig 5 und tendenziös. An der Verbreitung diese“ Meldungen sind nur parteipolitische Iate,, essen ausschlaggebend. Was sagen aber 4 Parteien zur Aufstellung der Volkspolizel der Ostzone, die mit schweren Waffen aus“ rüstet und zu einem bestimmten Zweck 100 schult werden? Es liegt klar auf der Hand belt es kann auch jederzeit unter Beweis gestek“ werden, daß ein Vergleich Volkspolizei beitskompanie unmöglich ist. len Die Angehörigen der Arbeitskompante“ sind Zivilangestellte. sie sind keine Lands knechte oder Abenteurer Es sind Zivilanse stellte, die zuvor schon im Wachdienst stande und die auf Grund der angespannten Lage 40 dem Arbeitsmarkt nicht arbeitslos Wet. wollen. Es sind Zivilisten, die sich der Jig, antwortung ihrer Familie gegenüber beine sind, und die keine Waffendlenste für 110 fremde Macht leisten. M. F., Mannhe voll Nr. 186 schaft. ionalen schaf. in Am- ie Am- utschen in. Na- t, daß ler ald lt, mit edens. rial der utschen jemaecht eee ck sische h An- r Lan- schweig ag ein · ter aus n. Der em dag rechts. Schles. Ublocks 1 Aus- r Dr. ich fl sischen Dr. Otto 5 id Dr. Erklä-· e CDU Arund- Espoli⸗ vollen äsiden- on ihr Land- in von rbeits · tsckei z und Wirkt bände tz den uf Ko- ei und durch apfind Acktags. nieder- Werde, abinett SS ge⸗ 'sschie- 8 Ka- ande. mtliche sdiénst mög- undes⸗ r den irchen⸗ korma- enslauf ing Dr. en in- „ aabß denten Nr. 184/ Donnerstag, 10. August 1930 e MORGEN 1 9 a Seite 3 Kleine Neuigkeiten aus München Die Vorarbeiten zum Oktoberfest— der Wies n“, wie der Münchner sagt— sind in vollem Gange. Zu Füßen der Bavaria, wo noch ein Teil des Gerüstes der Seifenkistl- Rennbahn auf den Abbruch wartet, zeichnen sich schon die Abmessungen von vier Bier- hallen ab. Mit viel„Hau Ruck“ und nicht wenig Bierkonsum wird eine Verstrebung nach der anderen hochgewuchtet. Natürlich stehen auch in diesem Jahr wieder die üblichen Zuschauer am Rande. Die mit guten Ratschlägen mithelfen. In inre Gespräche mischt sich das große Rät- selraten um den Bierpreis. Mir ham scho amoi an Bierkrieg g'macht“, sagen sie mit ernster Miene.„Oiso, mehr ois à Markl für g echte Wies n-Maß derf'ns net verlanga, zonst wern mir ungemütlich“. * Münchens Bevölkerung hatte am Dienstag- morgen eine Sensation: die deutsche Wehr- macht war wieder da. Feldgrau Uniformierte patroullierten mit geschultertem Karabiner in der Arnulfstraßge, Hoheitsabzeichen blink ten von den Stahlhelmen, und ordensge- schmückte Offiziere fuhren in Fahrzeugen mit WH-Nummerschildern. Die vorschnelle Vermutung der Pa. anten„dös is Reklame für an neuen Kommiß“ stellte sich schnell als falsch heraus: die deutsche Wehrmacht war Statisterie eines von Amerikanern ge- drehten Films. Infolge der Stragensperrun- gen entstand für kurze Zeit eine heillose Verkehrsverwirrung. Werden in Indien nur die Kühe satt? Als Europäer im indischen Alltag/ Von Olav Sölmund VIII. Jetzt erst wurde mir klar, daß ich ja als„Unreiner“ ihn mit meinem Schatten verunreinigt, und zudem mein Tier in seinen Augen gequält hatte. Ich wandte mich ab, während der Fakir sich ruhig erhob, sich verneigte und dabei sagte, wir würden uns nach Sonnenuntergang wieder treffen. Der Vorfall hinterließ ein unbe- hagliches Gefühl in mir. Die Arbeit des Nachmittags nahm mich dann so in Anspruch, daß ich das Ge- schehnis bis zum Abend vergaß. Ich nahm mein Bad und meine Mahl- zeit in der sonst gewohnten Behaglichkeit. Bevor ich mich auf mein Zimmer begab, pflegte ich noch etwas zu lesen. Desiialb hatte ich mir auf der Veranda einen Schaukelstuhl und kleinen Tisch aufstellen lassen. Hier genoß ich lesend beim Schein einer Lampe die erfrischende Abendkühle. Um mir selbst das Gefühl einer gewissen Abgeschlossenheit zu geben hatte ich an die Bogen der Veranda schwere Vorhänge aus dünnen Bambusstäbchen, die auf Schnüren gereiht waren, anbringen lassen. Diese Vorhänge„Chikks“ genannt, sind sehr dauerhaft und zum Teil durchsichtig, da man durch die Lücken zwischen den einzelnen Franzen hindurchblicken kann. Während ich dort saß, eine helle Lampe nahe an meinem Ellenbogen, war ich teil- Weise auch für jemanden, der draußen stand oder ging, zu erkennen, während ich selbst niemanden in dem Dunkel hinter dem Vorhang zu sehen vermochte. Ich saß also dort und las. Meine Füße hatte ich auf einen Schemel gelegt und wohliges Behagen erfüllte mich. Das Buch, das ich las, es war Catherine Majos Mother India“, das kurz zuvor erschienen war und von Ghandi mit Recht„Bericht eines Kloakeninspektors“ genannt wurde. Ich erwähne das, weil mir jede Einzelheit dieses Abends in Erinnerung blieb. Das Buch dieser Amerikanerin hat übrigens dem in- dischen Volke einen gewaltigen Schaden zugefügt. Es schilderte bei aller Richtigkeit des statistischen Materials lediglich die Schattenseiten, ohne Gefühl für die geistige Substanz, die Indien innewohnt,. Das Buch hielt mich in Spannung, da es allenthalben meine Kritik herausforderte. Die Stille des Abends wurde nur unterbrochen durch Lock- und Warnrufe der Tierwelt des be- nachbarten Dschungel. Mein Chowkidar mein Diener und Haus wächter, befand sich in seinem Gemache an der Rückseite des Bungalow. Plötzlich vernahm ich das Geräusch eilender Füße. Nackte, weiche Sohlen tappten über den Boden, näherten sich mir. Bald vernahm ich Atemkeuchen, un- Willkürlich legte ich mein Buch zur Seite, um zu lauschen, erhob mich bald aus meinem Stuhl und zog die Füße vom Schemel, denn der Läufer schien zu mir zu wollen. Im Polargebiet schmelzen die Gletscher Temperaturerhöhung hat Flora und Nach einem Bericht der Dänischen Geographischen Gesellschaft schildert Dr. Charles Groot, Kopenhagen, im Juli-Heft der Zeitschrift Universitas(Stuttgart), daß die Temperaturen von Jahr zu Jahr an- steigen. Entgegen den allgemeinen Dar- stellungen über diesen Sachverhalt behauptet die Wissenschaft, daß das Wetter auch wieder kälter werden wird. Dies jedenfalls ist das Ergebnis eines hundertseitigen Berichts„Ueber die kürzlichen klimatischen Schwankungen“, den die Dänische König- liche Geographische Gesellschaft heraus- gegeben hat. Danach ist im Zeitraum von 1910 bis 1940 die Durchschnittstemperatur in allen Teilen der Welt angestiegen.„Die größte Wärmesteigerung“, heißt es in dem Bericht,„ist mit 3 Grad in Grönland zu ver- zeichnen, aber auch in Spitzbergen, Nord- asien und dem nördlichen Teil des nord- amerikanischen Kontinents stellte man Temperaturerhöhungen um 2 Grad fest. In der nördlich gemäßigten Zone liegt der Durchschnitt bei etwa einem Grad.“ Das Jahr 1934, so unterstreicht der Be- richt, war in Mitteleuropa und Skandinavien desonders Hei. Auch England verzeichnete damals eine starke Hitzewelle, und Süd- grönland hatte einen ungewöhnlich milden Winter.„Im Polargebiet und in den Bergen beobachtete man ein noch nie dagewesenes Schmelzen der Gletscher. Allerdings können milde Winter allein diese Schmelze nicht herbeiführen; auch die Temperatur der anderen Jahreszeiten hat einen entscheiden- den Einfluß“, erklären alle dänischen Experten übereinstimmend. So ist jedenfalls zu verstehen, daß die dänischen Wetterfachleute Berechnungen darüber angestellt haben, welchen Umfang die polare Eisschmelze angenommen hat; als Ergebnis ihrer Untersuchungen halten sie das Verschwinden des„ewigen Eises“ kür unmöglich. Sie glauben vielmehr, daß die gegen- Wärtige Aufwärtsentwicklung der Welttem- peratur früher oder später zu einem Still- stand kommen, und daß sich die klima- lische Lage an der Schwelle des Jahres 2000 Weder völlig normalisiert haben wird. Weiße Weihnachten“ wird man wieder in den Gebieten der Erde erleben, wo man seit jeher die Auffassung vertritt, daß Schnee zu diesem Fest gehört. Die dänischen Tachleute prophezeien sogar den Englän- dern, daß sie wieder auf der gefrorenen Themse Schlittschuh laufen werden, was es seit Menschengedenken nicht mehr ge- geben hat. Bis dahin hat es freilich noch gute Weile. Fauna beeinflußt/ Dennoch: Die Temperaturerhöhung hat bis jetzt in aller Welt Flora und Fauna entscheidend beeinflußt: Die längeren und wärmeren Sommer haben in vielen Gebieten zwei Ernten im Jahr möglich gemacht. Die Grenzlinie für Tiere und Pflanzen konnte weiter nach Norden und auf die Berge hin- auf verschoben werden. In Nordskandinavien wachsen zum Beispiel Fichten und Tannen besser als in den vergangenen Jahrzehnten. Auch die eisigen Gewässer rund um Grön- land sind durch diesen Temperaturwandel stark beeinflußt worden. Der in Südgrön- jand vorherrschende Wind sprang von Nordwest auf Südost um, wodurch die Fischgründe an der grönländischen Küste reicher wurden. Der Bericht unterstreicht dann aber, daß in anderen Gegenden der Welt diese Tem- peraturerhöhungen ungünstige Wirkungen zeigen.„Im Polargebiet ist so viel Eis ge- schmolzen, daß die Möglichkeit verheeren- der Folgen für die Fischerei in den nörd- lichen Meeresgebieten gegeben ist, weil sich die Fische in dem kalten Schmelzeis- wasser, das jeder Nahrung bar ist, nicht helfen können. Diese eisigen Fluten be- wegen sich in südlicher Richtung nach Island und Nordnorwegen.“ Die dänischen Experten stellen fest, daß die mittlere Welttemperatur über lange Perioden fortwährend steigt oder fällt, sind „Weiße Weihnachten“ werden wieder kommen aber gleichzeitig der Ansicht, daß die gegen- wärtige Periode der Temperaturzunahme die längste ist, die je verzeichnet wurde. Aehnlich verhält es sich mit den Luft- druckverhältnissen der Atmosphäre.„Die Veränderung auf diesem Gebiet ist im all- gemeinen nicht sehr groß“, heißt es in dem Bericht weiter.„Immerhin wird ein allge- meines Fallen des Luftdrucks über Sibirien, dem Ostseegebiet, den britischen Inseln und Westgrönland verzeichnet, während im süd- lichen Teil des Nordatlantik ein Ansteigen festgestellt wurde.“ Das durchschnittliche Absinken des Luftdrucks auf der ganzen Erde betrug 0, 07 Millibar. 1950— gewitterreiches Jahr Bis einschließlich Juli hat das Jahr 1950 im nord westdeutschen Raum 29 Gewitter gebracht. Das sind mehr als in allen Jahren seit der Jahrhundertwende gezählt wurden. Die meteorologischen Beobachtungen weisen für die ersten sieben Monate eines Jahres im Durchschnitt 16 Gewittertagen auf. Der gesamte Jahresdurchschnitt beträgt 22. Die meisten Gewitter seit der Jahrhun- dertwende wurden 1910 gezählt. Damals Singen an der Küste bis einschließlich Juli 28 Gewitter nieder. Die wenigsten Gewitter wurden an der Küste 1916 und im Binnen- land 1923 beobachtet. Auch der Sträfling ist ein Mensch US-Kritik an der ärztlichen Betreuung in deutschen Gefängnissen Der amerikanische Gefängnisdirektor Dr. James B. Spradey spricht in einem Unter- suchungsbericht von gefährlichen Mängeln in der ärztlichen Betreuung in deutschen Gefängnissen. Es sei notwendig, ein ver- bessertes medizinisches Betreuungssystem für Gefängnissse einzuführen und überholte Gesetze für die medizinische Betreuung der Insassen abzuschaffen. Dr. Spradey hatte im Auftrage der Rechtsabteilung des ame- rikanischen Hohen Kommissariats die deut- schen Cefängnisverhältnisse ein Vierteljahr lang studiert. Spradey räumt ein, daß nicht über- all„bedauerliche Unzulänglichkeiten“ vor- herrschten und dem medizinischen Problem volles Verständnis entgegengebracht wird. Er glaubt aber, feststellen zu können, daß die Qualität der ärztlichen Betreuung viel- fach von der Haltung der Aufsichtsbeamten und dem Interesse der Gefängnisdirektoren abhänge. Die medizinische Behandlung sei ERC AUE ABNECGEN domon von Hens Thomos —— Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 5. Fortsetzung „Das geht nicht, mein Kind? wisser Sie, das ich da eben an diesem lächerlichen Schalltrichter gemacht hab Ich habe den Daily Spectator um einen Teil seiner Auf- ade gebracht. Wissen Sie, was Sie sonst eute frün in großen Schlagzeilen gelesen atten? John Percival Brown spurlos ver- ſchwunden! Seit zwei Tagen vermißt! Scot- and Lard ratlos! Und darunter hätte ein 5 interessanter Artikel gestanden von tachallister, den Sie so sehr hassen, daß e ihn ins Jenseits befördern wollten. Und dieser Artikel hätte mit den Worten be- dennen: Während die Kugeln um mich erumpfeifen, greife ich zur Feder. Und a sagen Sie, das geht nicht?“ s sie den langen dunklen Gang ent- aneschritten, faßte er vorsichtig ihren Arm aud künrte sie. Sie liefen die Steinfließen der ter. Als sie unten waren, begann in er Druckerei das Stampfen ve, neuem. a Haus schütterte. MacAllister atmete 5 auf, als sie auf die nächtliche Straße raten 1 dem Tor parkten zwei Ig gen. Ein 8 er mitgenommener Sportwagen und ein nittiges Kabriolett. Aber Macallister chüttelte den Kopf und wandte sich zu b nach links. f Lak 80 Taverna Venezia war eines jener er die man das erstemal nicht allein Netsucht. Bog man in die kleine, dunkle ſbenstraßze, so sah man zunädt t nichts 50 eme trübe Lampe in den itelienischen aden die melancholisch über einem Tor- ingang hing. r Torweg führte in einen Hof. Der Hof war dunkel. Zu halber Höhe hing in einer seiner Ecken wiederum eine Lampe. Sie beleuchtete eine Kellertreppe. Und erst wenn diese passiert war, tat sich etwas sehr Reizvolles auf: ein großer, getäfelter Kel- lerraum mit Holztischen. An der einen Seite eine Bar, an der anderen ein Flügel. Kacheln und Zinn auf den Wandborden. Von diesem Raum lief eine Reihe von Gängen ab, in d' nen sich Nischen und abgegrenzte Klau- sen befanden. Alles war peinlich sauber. Darüber wachte der dicke Francesco Berteoli, der leicht wie ein Ball von der Küche zur Bar und wieder zurück hüpfte. Er sorgte für das leibliche Wohl seiner Gäste. Das andere besorgte Clark Flush, bekannt durch die Tanzplatten, die seinen Namen trugen. Er saß am Flügel, spielte, sang, trank und kom- ponierte zwischendurch und fuhr irgend- warm im Wagen seines Freundes MacAlli- ster nach Hause. Sie hatten ein kleines Haus im Norden von London, das sie bewohnten. „Mac“, hatte Clark Flush eines Tages tiefsinnig und nicht unrichtig gesagt,„ich verkomme. Ich brauche Menschen. Betrieb, Anregung und Alkohol, damit mir etwas einfällt. Aber es müßte so sein, daß ich dabei arbeiten könnte!“ a Er sprach das etwa zu gleicher Zeit aus, als der dicke Francesco Berteoli sehr er- nüchtert aus Amerika zurückgekehrt War und im Zimmer MacaAllisters von seinen gescheiterten Versuchen berichtete, ein zweiter Raffael zu werden. So war die Tarvena Venezia entstanden. Sie hatte Zwei glückliche Besitzer und eine Reihe zu- kriedener Gäste, deren Bilder die Wände auf gewohnheitsmäßigen Methoden begrün- det und von der beruflichen Anerkennung des Gefängnisarztes abhängig. Er schlägt vor, daß jeder Landesdirektor für das Ge- kängniswesen einen beratenden Ausschuß aus hervorragenden Aerzten bildet, der die Gefängnisärzte mit neuen Methoden ver- traut machen solle. Die Gefängnisärzte sollten veranlaßt werden, jeden Monat zu berichten. Sie müßten einem Leiter für den medizinischen Gefängnisdienst verant- wortlich sein, der vom beratenden Ausschuß vorgeschlagen werden sollte. Der Anstalts- Vorsteher dürfe kein Aufsichtsrecht über die ärztliche Behandlung haben. Ungeeignetes medizinisches Personal sollte ausgewechselt werden. Abschließend empfiehlt Dr. Spradey eine Psychiatrische Untersuchung für alle neu eingelieferten Jugendlichen und für erwach- sene Gefangene, die eine einjährige oder längere Strafe zu verbüßen haben. schmückten. Hier traf sich alles, was in Kunst und Bühne, Presse und Film in den neuen Tag hineinarbeitete. „Bitte nein., sagte Jane Brown, als ihr Begleiter in den Torweg einbog. „Bitte ja., antwortete dieser und lief unberührt weiter. Da folgte sie resigniert. MacAllister führte sie an der Seite des Raumes entlang. Sie sah starr geradeaus. Er winkte dem Mann am Flügel zu. Der dicke Francesco hüpfte ihm entgegen. Sie gingen in eine Nische des Seitenganges. Inmitten der Holzverkleidung hing sein Bild. Bequeme Sessel standen um den Tisch. Dies war offensichtlich ein bevorzugter Platz, und MacAllister hatte ihn sich von Anfang an ausbedungen. Er warf Mantel und Hut in eine Ecke, schob den Tisch beiseite und deutete auf einen Lebnsessel. Sie setzte sich, indem sie den Mantel fest um sich zog. Er rückte den Tisch wieder vor; nun war sie ein- geschlossen. „Hör zu, Francesco“, sagte er dann,„wir sind am Umfallen. Diese junge Signorina hat seit zwei Tagen nichts gegessen. Sie hat schrecklichen Hunger, aber keine. Appetit. Ich habe wiederum schrecklichen Appetit, aber keinen Hunger. Du mußt also etwas bringen, was sowohl den Appetit wie den Hunger reizt, aber nicht in Oel und keine Vorspeisen, nicht? Bloß nichts in Oel, Fran- cesco!“ wiederholte er, das Wort hatte Er- innerungen in ihm geweckt.„Ja, und es muß schnell gehen. Und dazu etwas Flüs- siges, sanft und gelb und ganz milde, aber man muß warm werden danach, und das Leben muß schön aussehen., verstehst du?“ „Si, Signore, subito!“ MacAllister hatte sich weit in den Ses- sel geschoben. Seine Beine reichten bis weit in den Gang. Er sah versonnen und nach- All das geschah schneller, als man er- zählen kann, denn seit dem Augenblicke, da ich zuerst die eilenden Schritte gehört hatte, bis zu dem Zeitpunkte, in dem ich mich erhob, waren nur wenige Sekunden verstrichen. Das stoßweiße Atmen wurde lauter, plötzlich ein wilder Sprung— und das Wesen stürzte sich auf mich. Der Bambus vorhang(Chikk) bauschte sich nach innen und ich vernahm einen dumpfen Laut, als fiele eine Gestalt zu Boden. Sehen konnte ich nichts. Nes waren Vorstellungen, die ich leibhaftig — wie im Traum zu sehen wähnte. In größter Erregung war ich zurück- gewichen und in mein Zimmer gesprungen. Ich ergriff die Winchesterbüchse, die neben meinem Bette hing und rief nach meinem Chowkidar. Der eilte herbei und gemein- sam durchsuchten wir die Umgebung des Hauses. Heller Mondschein überflutete Busch und Rasen. Wir fanden nichts. Meinem Chovrkidar sah ich es an, daß ihm dieser Vorfall größtes Unbehagen be- reitete. Er schien nur darauf zu warten, mich möglichst schnell zu verlassen. Da wir nichts fanden, nicht einmal Fußtapfen im Rasen oder auf dem weichen Sande, entließ ich den zitternden Mann. Mir fielen die Worte des Fakirs vom Frühnachmittag ein. Aber ich verwarf meine Bedenken. Mit der Waffe zur Seite nahm ich wieder Platz in meinem Stuhle, aber eine gewisse Spannung nahm mir die Ruhe zum Weiterlesen. Ich blickte angestrengt auf den Vorhang, den ich etwas gerafft hatte. Nichts geschah. Fünf- zehn Minuten lang beobachtete ich aufmerksam die Oeffnung, dann schläferte die Aufmerksamkeit ein. Beruhigt griff ich wieder zu meinem Buche, mochte aber kaum einige Seiten gelesen haben, als sich der nämliche Vorgang wiederholte. Ich ver- nahm die Tritte, hörte das keuchende Atmen und ein lähmendes Gefühl, eine Alb-Be- klemmung ergriff mich, wo man schreien möchte— und doch keinen Laut hervor- bringt. Namenlose Angst, Furcht vor etwas Unfaßgbarem, Unbekanntem hatte mich er- griffen.(Wird fortgesetzt) Grüner Stern im weißen Feld weht über Konstanz Der fünfzackige Stern im weißen Feld beherrscht in diesen Tagen das Bild von Konstanz. Er leuchtet am Kopfende der großen grünen Flaggen, die mit den Farben zahlreicher Nationen von der Rheinbrücke aus die in den Hafen einfahrenden Schiffe begrüßen. Zahlreiche, vor allem jugendliche Menschen mit dem grünen Stern als Ab- zeichen sind in den Straßen der Stadt zu sehen. Dieser Stern ist das Symbol der „Esperantisten“, der Praktiker und An- hänger der Welthilfssprache Esperanto, die zu ihrem 6. Weltkongreß in Konstanz zu- samengekommen sind. Etwa 450 Teilnehmer aus 20 Nationen halten damit zum erstenmal ihre Jahres- tagung in Deutschland ab. Die Tagesord- nung sieht Arbeitssitzungen mit ver- schiedenen Themen vor, in erster Linie soll dieses Treffen aber der persönlichen Fühlungnahme dienen. Deshalb wohnen die Teilnehmer auch gemeinsam und nicht nach Nationen getrennt in Gemeinschaftsunter- Küünften. Alle Teilnehmer fühlen sich als Freunde über alle Grenzen hinweg. Sie unterhalten sich nur in Esperanto. In dieser Sprache werden auch die oft lebhaften Diskussionen geführt, in denen beispielsweise beraten wird, wie man die internationale Verstän- digung fördern und voran treiben kann, oder wie die Jugend für Esperanto als Hauptmittel der Verständigung zu gewinnen ist. Wenn die Gruppen gemeinsam in die Quartiere ziehen, hören die Konstanzer mit einiger Ueberraschung, daß man das Lied „Das Wandern ist des Müllers Lust“ auch auf Esperanto singen kann. Maßnahmen gegen Preissteigerungen Bonn. Die Preisüberwachungsstellen in den Ländern sind vom Bundeswirtschafts- ministerium angewiesen worden, die Ent- wicklung der Preise genau zu überwachen und gegen ungerechtfertigte Preissteigerun- gen energisch einzuschreiten. Darüber hin- aus sollen diese Stellen an das Bundes- Wirtschafts ministerium melden, ob und in welchem Umfange das Konsumbrot bereits von den Bäckern verkauft wird. Blick ins Land Auto-Leiteinrichtungen Wiesbaden. Zum ersten Male in der Bun- desrepublik sind auf Veranlassung der hessischen Verkehrsverwaltung auf der Umgehungsstraße Frankfurt— Wiesbaden an vier Stellen sogenannte Auto-Leitein- richtungen angebracht worden, die das Hin- austragen der Kraftwagen aus gefährlichen Kurven verhindern sollen. Die Auto-Leit- einrichtungen, die auf ein dänisches Patent zurückgehen, sind knapp ein Meter hohe Betonmauern von großer Widerstands- fähigkeit. Tagung deutscher und französischer 1 Geschichtsprofessoren Freiburg. Ein Ferientreffen französischer und deutscher Geschichtsprofessoren begann am Dienstag in Freiburg. An dem Treffen nahmen 19 deutsche Geschichtslehrer höherer Schulen aus verschiedenen Ländern der Bundesrepublik und zehn französische Geschichtslehrer teil. In Referaten, die abwechselnd von deutschen und fran- zösischen Lehrern gehalten werden, werden Themen behandelt, die besonders Bezug auf die französische und die deutsche Ge- schichte haben. Ausflüge in den Schwarz- wald, nach dem Kaiserstuhl, in das Boden- seegebiet dienen der gemeinsamen Erholung der Teilnehmer an der Tagung, die bis zum 19. August dauert. Kreditaffäre Bürkle Stuttgart. Der ehemalige stellvertretende Direktor der Stuttgarter Spar- und Giro- kasse, Martin Richter, ist verhaftet worden. Er soll in die Kreditaffäre des Stuttgarter Industriellen Willi Bürkle verwickelt sein, der in den Jahren 1948/9 Kredite in Höhe von insgesamt 7,8 Millionen Mark erhalten hatte, die nicht ausreichend gedeckt waren. Die Stadt Stuttgart mußte dafür die Aus- fallbürgschaft übernehmen. Tödliches Spiel mit Sprengkapseln Kaiserslautern. Der 13jährige W. Dreßler aus Reifenberg bei Zweibrücken wurde beim Spiel mit Munitionskapseln so schwer verletzt, daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Der Junge hatte die Sprengkapseln aus Granaten, die er in der Umgebung von Reifenberg ausgegraben hatte, ausgebaut und in einem Schuppen versteckt. Als er sich mit seinem gefährlichen Spielzeug be- schäftigte, krepierte eine der Sprengkapseln und riß dem Kind beide Hände weg. Der Oberkörper des Jungen war von der starken Stichflamme gänzlich verkohlt. Ein roher Geselle Paderborn. Eine harmlos begonnene Plän- kelei fand in Paderborn ein verhängnisvol- les Ende. Die aus Essen stammende 26jäh- rige Hausangestellte Margot Henke hatte im Scherz einen in der Bäckerei arbeitenden Gesellen Mostrich ins Gesicht gespritzt, wo- rauf dieser vor Zorn das Mädchen ergriff, es in die Knetmaschine setzte und gleich- zeitig den Motor anlaufen lieg. Das Mäd- chen erlitt lebensgefährliche Verletzungen und muße ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Aus der Hausordnung eines Landratsamtes Pforzheim. Der Landrat des Landkreises Pforzheim, Richard Dissinger, nahm dieser Tage zu einer Meldung der amerikanischen „Neuen Zeitung“ Stellung, nach der er das Tragen kurzer Hosen im Amt verboten haben soll. Dissinger erklärte, bei einer Dienstbesprechung des Landratsamtes sei in die Hausordnung lediglich ein Absatz auf- Semommen worden, in dem es heiße:„Shorts gehören in die Sommerfrische. Es ist jedoch nichts einzuwenden, wenn im Dienst der Rock ausgezogen wird“. Täglich einen Liter Brennspiritus Lörrach. Ein 35jähriger Artist starb die- ser Tage in einem Lörracher Krankenhaus an Alkoholvergiftung. Ermittlungen ergaben, daß der Verstorbene, ein unheilbarer Alko- holiker, sich nicht mehr mit den üblichen Alkoholika begnügte, sondern in den letzten fünf Wochen seines Daseins täglicn einen Sanzen Liter Brennspiritus und vermutlich auch Methylalkohol getrunken hat. . kk. bBBB—— denklich in den Raum. Sein Gesicht furchte sich. Er hatte seinen toten Punkt und war entsetzlich müde. Seine Begleiterin sah ihn verstohlen von der Seite an. Er gab sich wenig Mühe, etwas aus sich zu machen, und ein warmes Gefühl stieg in ihr auf, ge- mischt aus Zutrauen und Mitleid. Irgendwo aber schlummerte Angst dahinter. „Ich habe wirklich Hunger“, sagte sie leise. „Natürlich, mein Kind“, antwortete er, ohne den Kopf zu wenden,„das läßt sich doch denken. Sie haben seit zwei Tagen kaum gegessen. In ihrem Alter ist das schädlich. Sie wachsen doch noch!“ „Sagen Sie immer, mein Kind' zu den Damen, die Sie kennenlernen?“ fragte sie. „Nein“, erwiderte er,„nicht immer. Eigentlich zum erstenmal. Es fiel mir 80 ein, nachdem Sie sich vorgestellt hatten. Sie sind doch noch fast ein Kind, und die Art Ihrer Vorstellung war etwas ungewöhn⸗ lich. Als Ihnen das Ding herunterflel und wir uns wie zwei Verbrecher gegen- überstanden, da fiel mir es ein. Wenn ich fünfzehn Jahre älter gewesen wäre, hätte ich Sie an den Ohren gezogen und in die Ecke gestellt. Wenn ich fünfzehn Jahre jünger gewesen wäre, hätte ich Ihnen einen Kuß gegeben. Ich stehe so dazwischen, nicht mehr Fisch und noch nicht Fleisch. Da habe ich Sie eben Kind genannt und Ihnen einen Brandy gegeben, nicht?“ „Sie sind nicht mehr böse auf mich?“ „Böse? Ich bin nie böse gewesen, mein Kind! Sie sind da in eine Sache geraten, die noch etwas zu schwer für Sie ist. Hier stelle ich Ihnen übrigens meinen Freund Clark vor, Clark Flush, das sagt Ihnen mehr als MacAllister. Clark ist der Mann, der die gute Begleitmusik zu Ihrem Leben macht, ich mache die andere für die Väter und Onkels. Mach einen Diener, Clark, und ib die Hand! Dies hier ist eine kleine Nichte von mir, sie kommt vom Land, wo sie eine harte, aber gesunde Erziehung Senossen hat. Der Nebel in London be- kommt ihr nicht. Außerdem hat sie schreck- lichen Hunger. Und nachher haben Wir wichtige Schulfragen miteinander zu be- sprechen, nicht?“ Clark Flush hatte ein stilles, melan- cholisches Gesicht. Während er sich verlegen verbeugte, knarrte sein Holzbein; sein Sisenes war bei Cambrai liegengeblieben. Während er am Flügel saß und seine Rhyth- men hämmerte, sah er sehnsüchtig zu denen hinüber, die ihnen folgten. Uebrigens wurde in der Taverna Venezia wenig getanzt. Er brauchte immer Menschen um sich und war ungern mit sich allein. Seine Gef hr war der Alkohol, den er wahllos in sich hinein- pumpte, ohne jemals richtig be nken zu werden. Seine Frau hatte ihn zwei Jahre nach Friedensschluß verlassen. Er sprach nie davon. Aber er war etwas menschenscheu geworden. Mac war sein Freun? „Ich will nicht stören, Mac“, sagte er leise. Er nahm die Hand, die ihm über den Tisch gereicht wurde, und verbeugte sich tief. Jane Brown sah ihn freundlich und offen an; er war ihr sehr sympathisch. „Es ist nur— weißt du, vorhin war einer da mit einem Vertrag. Ich sollte gleich unterschreiben, ich habe es aber nicht getan. Wenn du dir das mal ansehen könntest—2 „Gib her, Clark! Und setz dich!“ MacaAllister faltete ein Aktenstück aus- einander. Clark Flush setzte sich unbeholfen. Er sah die junge Dame vorsichti, an und lächelte. Sie lächelte wieder. Cie nahm auch eine Zigarette von ihm. Dann schwiegen sie alle. Seite 4 MANNHEIM . e Donnerstag, 10. August 1950/ Nr. 164 70 Prozent der Munnheimer Erwerbslosen Sind urbeitswillig Regierungsdirektor August Kuhn gab den monatlichen Arbeitsmarktbericht Die Entwicklung der Beschäftigten-, Arbeitslosen- und Unterstützungsempfänger- Zahlen zeigt weiterhin eine günsdige Tendenz, wie Regierungsdirektor August Kuhn, Leiter des Arbeitsamtes Mannheim, auf der gestern einberufenen allmonatlichen Pressekonferenz über die Arbeitsmarktlage mit reichlichem Zahlenmaterial belegte. Die Zahl der Beschäftigten betrug Ende Juni in Mannheim 135 872. Hier sind rund 9700 Arbeitskräfte mehr beschäftigt als am Stichtag der Währungsumstellung. Die Arbeitslosenziffern Ende Juli 1950 belief sich in Mannheim auf 6192(gegenüber 6435 am 30. Juni dieses Jahres). Dazu kommen 803 noch in einem Beschäftigungsverhältnis stehende Arbeitsuchende. Der Hundertsatz der Arbeitslosen im Verhältnis zur Zahl der Arbeitnehmer(ein- schließlich Arbeitslose) wurde errechnet nach dem Stand vom 31. Juli 1950 für das Bundesgebiet mit 9,5, Württemberg 2,8, Baden 7,1, Württemberg-Baden 4,4 und Mannheim 4,3 Prozent. Die Prozentsätze des hiesigen Arbeitsamtsbezirks liegen also um mehr als die Hälfte unter denen des Bundes und unter dem Durchschnitt von Baden und Württemberg-Baden, sind aber höher als die für Württemberg allein. Eine Aufgliederung der Beschäftigten nach Geschlechtern ergibt folgendes Bild: in Mannheim waren am 30. Juni 1948 von 126 093 in Arbeit Stehenden 91 760 Männer und 34 333 Frauen. Die entsprechenden Zahlen für 30. Juni 1949 sind 127 319, 90 546 und 36 773, für 31. März 1950 132 737, 93 441 und 39 296, für 30. Juni 1950 135 872, 95 003 und 40 869. Bedingt durch die hiesige Wirt- schaftsstruktur ist also die Arbeitslosigkeit unter den Frauen relativ höher als unter den männlichen Arbeitskräften. Es muß da- bei allerdings berücksichtigt werden, daß die Zahl der weiblichen Arbeitnehmer seit Kriegsende bedeutend gestiegen ist. Unter Berücksichtigung der Fluktuation des Mannheimer Arbeitsmarktes bezifferten sich die offenen Stellen am 31. Juli 1949 auf 1154, sie erreichte ihren Tiefstand mit 711 im Februar 1950, und stieg von da ab ständig an auf 755 Ende Juni 1950 und 1022 am 31. Juli 1950. An Vermittlungen, die zur Arbeitsauf- nahme führten, weist die Statistik aus am 31. Juli 1949 5141, im Februar 1950 4107, im Juni 5096 und im Juli dieses Jahres 5029. Von der letztgenannten Zahl entfallen auf das Bau- und Baunebengewerbe 1273, auf das Handels- und Handelshilfsgewerbe 670, auf die Metallwirtschaft 644. auf die Nah- rungs- und Genußmittelindustrie 280, auf die chemische Industrie sowie auf das Holz- und FHolzschnitzgewerbe je 246. Im Juli dieses Jahres wurden 960 Arbeitskräfte ver- mittelt, die nicht zum hiesigen Arbeitsamts- bezirk gehören. Rund 40 Prozent der 6000 Arbeitslosen in Mannheim seien arbeitswillige und -fähige Kräfte, sagte Direktor Kuhn. Etwa „Nachwirkungen“ nicht zu befürchlen Eine Erklärung zu dem in Von der Münchener Film- Produktion Paul Pfeiffer und der Verleihgesell- schaft Bejöhr wird uns im Zusammen- hang mit der im Landtag Württemberg- Baden von Abgeordneten geäußerten Kritik an dem zur Zeit in Mannheim u Arbeit befindlichen Film geschrieben: „Die an die Regierung wegen der Ver- fllmung des Mannheimer Postraubes gerich- tete Landtagsanfrage hat Unklarheiten und Mißverständnisse bei Behörden und in Be- Völkerungskreisen hervorgerufen. Produzent und Verleiher des augenblicklich in Mann- heim in Arbeit befindlichen Films„Wer fuhr den grauen Ford?“ geben daher nach- kolgende Erklärung ab: 8 Der Mannheimer Postraub ist wohl auf wenige Filmmeter beschränkter Handlungs- bestandteil des Films, dessen endgültiger Titel noch nicht feststeht. Das Drehbuch des Films identifiziert sich keinesfalls mit der seinerzeit in verschiedenen Zeitungen er- schienenen Artikelserie„Wer fuhr den grauen Ford?“ Der Film lehnt jede Verherrlichung ju- gendlichen Gangstertums ab und zeigt viel- mehr die beschwerliche Kleinarbeit unserer Mannheim gedrehten Film Kriminalpolizei mit der Tendenz, daß ein Verbrechen sich nicht lohnt und stets die verdiente Strafe nach sich zieht. Im übrigen betont der Film, daß es sich bei den jugendlichen Teilnehmern des Geld- raubes um keine Verbrecher aus Veranla- gung handelt, sondern um bedauernswerte Opfer der Nachkriegszeit, denen der zu ein- Wandfreier Lebensführung notwendige mo- ralische und wirtschaftliche Rückhalt nicht gegeben wurde. Die Filmrolle des Kriminal- kommissars beweist in reiner Menschlich- keit, daß diese gestrauchelten jungen Leute nur durch Liebe, verständige Zuneigung und ehrliche Hilfsbereitschaft nach Verbüßung ihrer Strafen angehalten werden können, nützliche Mitglieder der Allgemeinheit zu werden. Bei einer solchen Konzeption des Dreh- buches dürften die von Abgeordneten des Landtages befürchteten„Nachwirkungen“ des Films jeder Grundlage entbehren und wahrscheinlich wäre auch die zitierte Land- tagsanfrage unterblieben, wenn man sich vorher der kleinen Mühe unterzogen hätte, von der Pfeiffer- Produktion aufklärende Unterlagen anzufordern.“ Von der Brücke gestürzt Gestern nachmittag stürzte ein Arbeiter beim Rohrverlegen unterhalb der Fahrbahn der neuen Friedrichsbrücke ab, als sich ein Stück des Belages des Laufsteges löste, der sich unter der Brücke hinzieht. Der Arbeiter flel in den Neckar, kam kurze Zeit darauf für einen Augenblick noch einmal an die Wasseroberfläche, um dann wieder unterzu- gehen. Sofort eingesetzte Taucher der Be- rufs feuerwehr konnten die Leiche des Ver- Urglückten nach fast einstündigem Suchen um etwa 17.15 Uhr in der Nähe des Unfall- ortes bergen. Wer hat ein Messer gefunden? Wer hat in den letzten Monaten am Nek- karvorland, an der Uferböschung oder im Wasser in der Nähe der OEG-Faltestelle Flughafen ein Messer gefunden? Eltern be- fragt bitte eure Kinder. Das Messer wird dringend von der Kriminalpolizei benötigt. Mitteilungen werden an die Leitung der Kriminalpolizei, L 6, 1, Telefon 4503. Appa- rat 310 oder jedes Polizeirevier erbeten. Gehörlose ringen um Anerkennung Da im ehemaligen Taubstummenverein ausschließlich Gehörlose(Taube), aber keine stummen Menschen vereinigt waren, erfolgte nach dem Krieg bei der Neugründung die Umbenennung in Gehörlosen-Verein, Orts- bund Mannheim. Im Hinblick auf die schwie- rige Lage der Gehörlosen wurde am 16. Juli 1950 in Karlsruhe der Badische Gehörlosen- bund als Spitzenverband gegründet und die- ser gleichzeitig dem Gewerkschaftsbund unterstellt. Von dort aus sollen die großen Nöte und Wünsche der Gehörlosen wahrge- nommen werden. Auf einer im Wartburg-Hospiz durchge- führten gut besuchten Versammlung des Ortsbundes Mannbeim konnte der erste Vorsitzende F. Lutz als Hauptreferent den Karlsruher Bundesvorsitzenden L. Krieg (Heidelberg), die Vorsitzende des Karlsruher Ortsbundes E. Pahlke sowie den sich jeder- zeit in dankenswerter Weise zur Verfügung stellenden Taubstummenoberlehrer K. Trum- per(Mannheim) begrüßen. Krieg ging auf die Notwendigkeit der Bundesgründung ein und umriß die Aufgaben. Diese umfassen vorwiegend fünf Punkte, und zwar erstens die Anerkennung der Gehörlosen als voll- wertige und gleichberechtigte Mitglieder durch jedermann, zweitens besondere Auf- Wohin gehen wir? Donnerstag, 10. August: Amerikahaus 19.30 Uhr; Englischer Vortrag:„Modern Treatment of Female Prisoners“, Spr.: Miss Helen Hiro- nimus, USA. Kurbel:„Gewitter im Mai“. Wie wird das Wetter? Warm. leichte Gewitter Vorhersage bis Freitag früh: Am Donners- tag zunachst beiter, mit Temperaturanstieg bis 30 Grad. Nachmittags und abends vereinzelt Gewitterbildung, die im Laufe der Nacht wie- der abklingt. Tiefstwerte in der Nacht zum Freitag bis 18 Grad. Außer örtlichen Gewitter- böen schwache südliche, später auf Südwest drehende Winde. Wetteramt Karlsruhe. Pegelstand am 9. August: Maxau 421(0), Mannheim 271(- 9), Worms 197(— 8), Caub 186( 0). merksamkeit bei der Betreuung jugendlicher Gehörloser, die aus der Schule entlassen werden, drittens die Erschließung gehobener Berufe wie Techniker, Dreher usw. je nach Veranlagung, und nicht nur Beschränkung auf Gewerbe wie Schneider, Schuhmacher usw., viertens Forderung auf Wiedergut- machung in Verbindung mit dem Sterili- sationsgesetz des Dritten Reiches, und schließlich fünftens das Verlangen nach Steuerermäßigung und Schwerbeschädigten- ausweisen. Nach einem eindringlichen Appell zur Stärkung der Schicksalsgemeinschaft durch Gewinnung noch Außenstehender wur- den noch interne Fragen behandelt. Musik im Gefängnis Im Rahmen der kulturellen Betreuung der Gefangenen im Landesgefängnis Mann- heim hat sich die Musikpädagogin Leonore Godeck-Fuchs mit Schülern ihrer Oberstufe und ihrem Streichorchester in letzter Zeit einige Male in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt. Die Art der Zusammenstellung der Pro- gramme zeigte tiefes Einfühlungsvermögen und großes Verständnis für den besonderen Zweck der Darbietungen. In eindrucksvoller Weise zeigte insbe- sondere das Musizieren dieser jungen Men- schen, was Fleiß. Ausdauer und ehrbares Streben in der täglichen Freizeit zu er- reichen vermag. Was machen vier 18 30 Prozent stellten asoziale Elemente dar, und die restlichen 30 Prozent seien zwar arbeitswillige, aber größtenteils nicht mehr ganz qualiflzierte Arbeitskräfte.— 73 Not- standsarbeiter seien gegenwärtig im Rah- men der werteschaffenden Arbeitslosen- kürsorge beschäftigt. 20 Notstandsarbeiten Würden vorbereitet, ebenso wie auf die Bereitstellung von 45 000 Tagewerken für Arbeitslosenunterstützungsempfänger hin- gearbeitet werde. Hauptunterstützungsempfänger hatte Mannbeim im Februar 5270. im Mai 4381, im Juni 4076 und im Juli 3775, davon be- zogen 2059 Arbeitslosenversicherungs- Zu- wendungen und 1716 Fürsorgeunterstützung. Zum Schluß eine Klassiflzierung der Arbeitslosen und suchenden nach den hauptsächlichen Berufsgruppen Ende Juli dieses Jahres: Landwirtschaft 81, Forst- wirtschaft 15, Steingewinner und verar- beiter einschließlich Keramiker 29, Glas- macher 7, Bauberufe 340, Metallerzeuger und-verarbeiter 592, Elektriker 142, Chemie- Das schöne Mannhe m Foto: Tillmann-Matter Ein bescheidenes Eæempel für die Ver- schmelzung zweier architektonischer Prinzi- pien ist dieses Tor an der Pestalozzi- Schule. Die Vertikalgliederung der oberen zwei Drit- tel des schmiedeeisernen Tores und der beiden einfassenden Steinsdulen wird ausgewogen dureh die Betonung der Horizontale mit tie- fen waagrechten Einschnitten in den Stein und den drei betont breiten horizontalen Bändern des Gitters. Nur der etwas zu sehwülstig und breitkrempig geratene obere Abschluß der Säulen stört ein wenig das Gleichgewicht. Alle haben wir dieses Tor wohl schon gesehen. Aber haben wir es schon unter dieser Perspektive betrachtet. gui Werker 253, Kunststoffverarbeiter 18, Holz- Wirtschaft 155, Papierhersteller und ver- arbeiter 20, graphische Berufe 53, Textil- industrie 316, Lederwirtschaft 140, Nah- rungs- und Genußmittel 415, Hilfsarbeiter der Stoffer zeugung und-verarbeitung 1261, Ingenieure und Techniker 92, technische Sonderfachkräfte 8, Maschinisten 27, kauf- männische Berufe 601, Verkehrsberufe 488, Hauswirtschaft 158, Reinigungsgewerbe 98, Gesundheitsdienst und Körperpflege 72, Volkspflegeberufe 4, Verwaltungs- und Büroberufe 438, Rechtswahrer 16, Dienst- und Wachberufe 69, Erziehungs- und Lehr- berufe 27, Bildungs- und Forschungsberufe 16 und Künstlerberufe 96. rob 50 Jahre im öffentlichen Dienst In diesen Tagen konnten zwei verdiente Beamte des Amts für öffentliche Ordnung ihr 50jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst begehen: Stadtamtmann Friedrich Feurer, Leiter der Abteilung Straßenver- kehrswesen und Stadt-Oberinspektor Theo- bald Keßler, Leiter der Abteilung Gesund- heitswesen. Stadtamtmann Feurer, der in Nußloch geboren ist, trat am 6. August 1900 beim ehemaligen badischen Bezirksamt Wiesloch in den Dienst. 1909 wurde er dem Bezirks- amt Mannheim zugeteilt, wo er bis 1936 verblieb. Es folgten Versetzungen zur Poli- zeidirektion Heidelberg und zum Oberver- sicherungsamt Mannheim, bis Feurer wieder zum Polizeipräsidium Mannheim zurück- kehrte. Nach dreijähriger Tätigkeit wäh- rend des letzten Krieges beim Polizei- präsidium Ludwigshafen nahm Feurer 1945 wieder den Dienst beim Polizeipräsidium Mannheim auf. Bei allen Dienststellen hat sich der Jubilar als pflichttreuer Beamter bewährt. 5 Stadt-Oberinspektor Keßler, ein gebore- ner Ladenburger, begann seine Laufbahn am 1. August 1900 beim Amtsgericht Mann- heim, war dann bei verschiedenen badischen Notariaten und beim Landesgefängnis Mannheim tätig, bis er 1911 in den Kolo- mialdienst übertrat. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges versah er den Dienst in Zentral- Afrika. Ab 1918 arbeitete er zunächst beim Wiederaufbau- Ministerium Berlin und beim Arbeitsministerium Karls- ruhe, bis er wieder nach Mannheim zum damaligen Bezirksamt zurückkehrte. Wäh- rend des Krieges war Keßler bei der Polizeidirektion Heidelberg beschäftigt. Beide Jubilare, die sich bei ihren Mit- arbeitern großer Beliebtheit erfreuen, wur- den durch die Stadtverwaltung wie auch durch ihre Mitarbeiter geehrt Fünf neue Läden in der Freßgasse Heute eröffnen altbekannte Mannheimer Firmen in P I, Ecke Freßgasse, ihre neuen Ladengeschäfte: Frauenstorfer mit Jagd- und Fischereigerät, Barth— die Nachfolge firma von„Spitzen- Baum“, Damenhut- Knobel, Krumbiegel mit Obst und Gemüse und dazu die neue Firma G. Beier, die zu- nächst im Meßplatzbunker untergebracht War, mit Damenwäsche und Bekleidung. Architekt Löb hat diesem Provisorium eine solide Form verliehen. Der Massivbau — einer der wenigen dieser Art— erzielt nach außen vor allem durch das natur- farbene FHolz fachwerk und das durch- laufende Fensterband eine seltene Geschlos- senheit. Trolz Spruchkummerumnestie nicht wieder eingestellt Weil H. war bei einer Versicherungsgesell- schaft in Mannheim seit 1919. zuletzt als Ex- pedient beschäftigt. Er wurde im Juli 1944 zur Wehrmacht eingezogen und kehrte im Februar 1946 aus Kriegsgefangenschaft zu- rück. Danach hat er seiner Firma seine Dienste wieder angeboten, erhielt jedoch Ende März 1946 folgenden Bescheid:„Auf Ihren vorgelegten Fragebogen hat der Be- triebsrat unter den Betriebs angehörigen Wegen Ihnen Rücksprache gehalten und dabei festgestellt, daß Sie sich allgemeiner Ansicht nach aktiv für den Nazismus ein- gesetzt haben. Dies, in Verbindung mit Ihrer Tätigkeit als Blockwalter, macht es uns nach den bestehenden militärischen Be- stimmungen unmöglich, Sie wieder in un- sere Dienste zu nehmen.“ Im Februar 1948 wurde H. im Spruch kammerverfahren amnestiert. Daraufhin hat er wiederholt vergeblich um Beschäftigung bei seinem früheren Arbeitgeber nachge- sucht. Er war der Ansicht, daß eine Kündi- jährige mit füntzig Flaschen Likör? Jugendliche Diebesbande versuchte„Strandgut der Zeit“ zu mimen Sie waren jeder 18 Jahre alt, die vier Angeklagten, die sich gestern vor dem Schöf- kengericht zu verantworten hatten. Die An- klageschrift sprach von einer reisenden Die- besbande. Vier Wochen lang waren die bei- den Pärchen unterwegs gewesen, die Jungen hatten eingebrochen und gestohlen, die Mad. chen aufgepaßt und mitgeholfen, das Diebes- gut an den Mann zu bringen oder zu ver- zehren. Alle vier hatten von der Ausbeute dieser Einbrüche gelebt, ihre Reise und ihre Vergnügungen damit finanziert. „Wir haben aus Not gehandelt“, erklärte der eine von ihnen.„Wir sind Ostflücht⸗ linge, suchten Arbeit und gingen auf die Wanderschaft. Nach dem ersten Einbruch litten wir an Verfolgungswahn. Kein Wohl- fahrtsamt wollte uns Geld geben oder eine Fahrkarte ausstellen.“ Es hörte sich zunächst sehr bedauernswert an, Was die vier vorzubringen hatten und den Mädchen, die vorgaben, einmal im Park gewartet zu haben und dann sehr erstaunt gewesen zu sein, als die Jungen eine Kiste mit 50 Flaschen Likör anschleppten, hätte man beinahe Glauben schenken können. Aber nur beinahe. Der Staatsanwalt war nämlich besser orientiert, als die vier glaub. ten. Er wußte ihnen vorzuhalten, daß sie nicht aus wirklicher Not so gehandelt, son- dern sich selbst in die elende Lage hinein- manövriert hatten. Zwar waren drei von ihnen wirklich Ost- flüchtlinge, hatten aber in Braunschweig inr Zuhause, ihre Eltern und eine Arbeitsstätte, und eigentlich hätte sie nichts gedrängt, sich zusammenzurotten und nach Süden zu ziehen. Ehe es soweit war, verübten sie in Braunschweig einen Einbruch und er- beuteten Tabakwaren im Werte von 200 DM. Ein Kiosk war das nächste Ziel, in einem Schuhgeschäft wurden in der folgenden Nacht Schuhe im Werte von 500,— DM er- beutet. Dann ging die Reise los. Zwei ge- stohlene Fahrräder stammten aus Hameln, eine goldene Damenarmbanduhr aus einem Ffarrhaus im Nachbarort, Geld aus einem Bauernhaus im nächsten Dorf.. Dann füh- ren die Spuren nach Marburg. Gartenhäus- chen wurden erbrochen, ein Kiosk an der Frankfurter Autobahn kam dann dran. In Darmstadt erbeuteten sie besagte 50 Flaschen Alkohol. Weitere Diebstähle in Bensheim folgten. Am 4. Juni endlich konnten die vier bei einem Diebstahl in Weinheim von der Wach- und Schließ gesellschaft festge- nommen werden. Aber damit nicht genug.„Bei der Staats- anwaltschaft laufen täglich weitere Anzei- gen ein. Auf Grund der Ausschreibung im Fahndungsbuch melden sich andere Städte an der Reiseroute, die glauben, in den jun- gen Angeklagten die Täter gefunden Zu haben“, stellte der Staatsanwalt fest und wollte Strafen bis zu 21 Monaten Gefäng- nis verhängt sehen. Die Mädchen weinten sehr, und einer der Jungen bat eindringlich um Gnade und ein mildes Urteil. Der andere hingegen, der als der eigentliche Initiator anzusprechen sein dürfte, erklärte mit unverhohlener Mig- achtung:„Ich habe nichts zu sagen“. Zu Gefängnisstrafen von je einem Jahr und sechs Monaten wurden die beiden Jun- gen verurteilt, die Mädchen zu sechs bzw. vier Monaten. Ob es hilft,. 2 i-tu. 1946 noch Militärregierungsbefehl galt gung nicht ausgesprochen, im Hinblick auf seine langjährige Tätigkeit auch nicht ge- rechtfertigt gewesen sei und daß somit das frühere Arbeitsverhältnis weiter bestehe. Wollte man in dem Schreiben der Firma je- doch eine Kündigung erblicken, so sei diese Willkürlich, also sittenwidrig und deshalb nichtig. Das Unternehmen habe ihre Für- sorgepflicht einem Angestellten gegenüber gröblichst verletzt, der ihm 27 Jahre lang treu gedient habe. H. beantragte deshalb Feststellung, daß sein Dienstverhältnis mit der Versicherungsgesellschaft fortbesteht, und ersuchte, fürsorglich die Firma zur Wiedereinstellung zu verurteilen. Das Gericht vertrat die Ansicht, das Schreiben der Firma vom März 1946 be- inhalte eine Entlassung.„Es ist nicht unbe- dingt notwendig, daß das Wort Kündigung oder Entlassung ausdrücklich erwähnt wird; es genügt vielmehr, daß aus den Umstän- den diese Absicht einwandfrei hervorgeht.“ Das Arbeitsverhältnis wurde deshalb als endgültig gelöst betrachtet. Die Meinung des Klägers, eine Kündi- gung sei nach den bestehenden Gesetzen nicht notwendig gewesen, hielt das Gericht für rechtsirrig. Bei der Versicherungsgesell- schaft handele es sich um ein finanzielles Unternehmen im Sinne der„Anweisung an finanzielle Unternehmungen und Regie- rungsfnanzbehörden Nr. 3“ der(damals noch) amerikanischen Militärregierung. die zunächst vorsah, daß alle NSDAP- Mitglie- der, die sich nicht nur nominell einschrei- ben ließen, entfernt werden. Dazu kam, daß nach Meinung des Betriebsrates H. sich aktiv für den Nationalsozialismus einge- setzt hatte. Eine Untersuchung darüber war jedoch nicht erforderlich, weil die Militär- regierung am 9. Juni 1945 in Ergänzung zur Anweisung Nr. 3 die Entlassung sämtlicher Mitglieder der NSDAP vor dem 1 Januar 1938 verfügt hat. Dieser Befehl— so argu- mentierte das Gericht— hat es der Firma zur Pflicht gemacht, den Arbeitsvertrag mit allen privatrechtlichen Folgen aufzulösen. Das Gericht verkannte dabei nicht,„daß in der Zwischenzeit die Entnazifizierungs- grumdsätze sich stark gewandelt haben und daß die durchgeführte Entnazifizierung nicht nur Härten, sondern auch Unrecht, besonders sozialer Art, mit sich gebracht hat“ Trotzdem gehe es ohne gesetzliche Regelung nicht an, von den Arbeitgebern allgemein eine Wiedergutmachung oder Milderung etwa über den Grundsatz der Fürsorgepflicht zu verlangen. Seiner Für- sorgepflicht H. als langjährigem Angestell- ten gegenüber ist der Arbeitgeber außer- dem dadurch nachgekommen, daß er H., ob- wohl dieser erst 46 Jahre alt war, eine Pensionierung angeboten hat, die H. jedoch unverständlicher weise ablehnte. Aus diesen Gründen wurde die Klage abgewiesen.-der — Buden-Pialz-Südweststiuut“ 1 Eine aufklärende Schrift von Prof. F. Walter Im Verlag des Vereines Kurpfalz e, V. Ludwigshafen Mannheim erschien vor kurzem eine von Prof. Friedrich Walter ver. faßte, kleine, übersichtliche und von allem polemischen Ballast freigehaltene Schritt „Baden-Pfalz-Südweststaat“, die der viel genannten„altbadischen Tradition“ ge. schichtliche Data gegenüberstellt. Vorweg darf erwähnt werden, daß Professor Walter wohl unbestritten als hervorragender Kenner der Geschichte unserer näheren Heimat Ruf und Ansehen genießt und ihm unsachliche Argumentation nicht unterstellt Werden kann. In knappen Worten legt der Verfasser das Werden Badens dar, das mehr ruck artige Schöpfung politischer Willkür und kühler Berechnung ist, denn organisches Wachstum. Walter folgert daraus, es sei unge- rechtfertigt, von einer altbadischen Tradition zu sprechen als von etwas, das historisch ent. wickelt und aus Pietät unberührbar sei. Die angeblich geschichtliche Logik der Zusammengehörigkeit Bayerns und der (linksrheinischen) Pfalz widerlegt der Histo. riker unter anderem mit dem Staatsvertrag zwischen Oesterreich und Bayern aus dem Jahre 1816, bei dem Bayern wider seinen Willen Bayern hätte sich damals viel lieber Salzburg einverleibt) unter politisch- mill. tärischem Druck sich mit dem Gebiet zwischen Queich, Nahe und Mosel zufrieden geben mußte, das zunächst erst„Bayerischer Rheinkreis“ hieß und von einer Linie des Hauses Wittelsbach regiert wurde, die nicht identisch war mit der regierenden Linie in Bayern und zeitweise sogar politisch und konfessionell in einem feindlichen Lager stand. Aus den Zufälligkeiten des Entstehens dieser Staatsfomen, die heute gerne als natürlich angesehen werden, glaubt sich der Verfasser berechtigt, den Schluß ziehen 20 können, heute den Zeitpunkt nicht zu ver- säumen, die Gelegenheit zu einer echten Staatenbildung wahrzunehmen. Sechs Kartenskizzen des bekannten Pro- fessor Friedrich Metz, der den Gedanken des Südweststaates bereits seit Jahrzehnten vertritt, bilden eine anschauliche Ergänzung des gestrafften Textes. mle Kurze„MIA--Meldungen Mannheimerin bei Lahr überfahren., In den Abendstunden des Dienstag wurde ein 16 jähriges Mädchen aus Mannheim von einem Langholzlastzug in Kuhbach bei Lahr tödlich überfahren. Als der Lastzug das Mädchen überholen wollte, versuchte das Mädchen, das Gleis der mittelbadischen Eisenbahnen zu überqueren, kam dabei aber in die straßengleiche Schiene und stürzte unter den Lastzug. Das Mädchen War sofort tot. Tod auf den Schienen. Beim Ueber- queren der Bahnschienen an der Luzenberg. schule wurde gestern vormittag ein 68jähri- ger Mann von einer heranfahrenden Loko- motive erfaßt und sofort getötet. Durch Einsturz verschüttet. Gestern mit- tag stürzte bei Bauarbeiten in U 1 ein Kel- ler ein, wobei zwei Bauarbeiter verschüttet wurden. Die sofort erschienene Feuerwehr konnte die Verschütteten eine Stunde später bergen. Einer von ihnen trug Knochen- brüche, der andere leichtere Verletzungen davon. Beide wurden ins Städtische Kran- kenhaus eingeliefert. „Nar-Kose“ 1950 in Mannheim. Darsteller des Filmes, der zur Zeit von der Pfeiffer- Produktion in Mannheim gedreht wird, geben am 12. August um 22.30 Uhr in den Alster-Lichtspielen einen Kabarett- Abend, an dem Uusula Herking, Deutschlands Kaba- rettistin Nummer 1, Hilde Sessak, Wolfgang Neuss und Abi von Haase mitwirken, Die Inszenierung des Programms stammt von dem schnurrbärtigen Salonlöwen des deuf- schen Films Siegfried Breuer. Nicht Georg, sondern Ernst. Bei dem Preisfischen des Fischzuchtvereins Mann- heim, über das wir gestern berichteten, gewann bei den Angelfischern nicht Georg Kehl sen., wie uns irrtümlich angegeben wurde, sondern Ernst Kehl mit 7 Kilo 375 Gramm den 1. Preis. Wir gratulieren! Lina Haag, Mannheim- Neuostheim, Menzelstraße 9(früher 8 6 39), wird 71 Jahre alt. Das 77. Lebensjahr vollendete Schreinermeister Emil Kiefer, Mannheim, Käfertaler Straße 50. General- vertreter Karl Siebrecht, Mannheim Feu, denheim, Wilhelmstraße 83, kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der Nährmittel- und Teigwarenfabrik Schüle-Hohenlohe 4 zu- rückblicken. Oberlokführer Johann Freisler, Heidelberg, Ziegelgasse 26, kann sein 40“ jähriges Dienstjubiläum beim Bahnbe: triebswerk in Mannheim feiern. „Muli“— der elektrische Esel Ein elektrischer Esel namens„Mull wurde gestern in mehreren Mannheimer Großbetrieben vorgeführt— ein Kleines vielseitiges Transportfahrzeug für den in ternen Betriebsgebrauch. Ohne zu muckten hebt und schleppt es Lasten bis zu zwe Tonnen. Und leicht ist„Muli“ zu dirigieren ein Fingerdruck, eine Armbewegung, un schon schleppt er Fässer, Ballen oder schwere Eisenstücke zu jedem gewünschten Ort. Sein Herz ist ein Batterie, die füt 53 Kilometer ausreicht und ihn 10 kme schnell fahren läßt. Ueber Nacht hängt man sein Herz an die elektrische Ladestation und morgens ist es dann wieder fit. 1655 kostet pro Tag nur 40 bis 1. DM, je nac den örtlichen Strompreisen. Die Bundes bahn hat sich entschlossen, diese elektt, schen Esel einer Hamburger Motorenfabrl in verschiedenen Ausführungen für den Gütertransport auf den Bahnhöfen einzt kühren, wohl auch aus dem Grunde, Wes diese Fahrzeuge fast auf des Stelle wenden können. Auch ein Nicht-Autofahrer kan das Fahrzeug ohne Schwierigkeiten bs dienen. 2 Durch seine elektrische Hubeinrichtun erleichtert„Muli“ den Menschen die Arbe! ohne sie brotlos zu machen. Ein treuer Fe ist der Muli aus Hamburg, der schon vielen Betrieben in Deutschland seine Es- leien treibt 0 ten d. gründl eher 8 werder rung Jak ener i alle im Jur Der G minalit das Zu nissen Nach k entschl dei eil mit K. war, pi Mwes okken s derstil gage, Schrän bis er lade de dem en wurde tere T der B. Arbeits Schürh die ihn Da eigener Amtsar mehrhe Zubillie Finstei Aufster für die strafe) zd er zusamm Als Ludwig Georg in der Lerrass lerische zeichnet tragen darin 1 Ratskel er in 45 versinn Hinweis dle See Zur tür Luc stützun! zeit 194. auch t! werden rants in Weit, si vollen! und für den. E. bperwalt damit i Stadt 2 Arbeit Die Männer Sommei Die erst Detzdor wigshaf vier Fr U, a. B dahmen geistige zeit sor ſaägliche 8 Spra „Entwic Hegkrie Volkxswii burg, ü versiche neee 5 —— zue mit wese Beifi — ——— Wir su abteilu at e die Lu Einzel! Bewer Zeugn an die Ank Man; — Dedeuter Metzger fleih., 1 gesucht — Nr. 184 Wender zäheren nd ihm ersbellt fasser ruck ir und misches 1 unge- adition ch ent. Sei. ik der d der Histo. Vertrag is dem seinen 1 lieber H- mill. Gebiet Frieden rischer nie des e nicht nie in h und Lager steheng ne alz ich der hen zu u ver- echten m Pro- danken zehnten anzung mle l ren. In de ein n von h bei Aa8tzug rsuchte Aschen dabei und ädchen Ueber berg. gjähri⸗ Loko- n mit- n Kel- chüttet r wehr Später ochen · zungen Kran- steller eifler- Wird, in den Abend, Kaba- gang n. Die it von deut- 1 dem Mann- teten, Georg geben J Kilo eim- 8 65 nsjahr Liefer, neral⸗ Feu- k eine und G Zu- eisler, n 40 hnbe⸗ I 184/ Donnerstag, 10. August 1950 rr LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Sc eee e Seite 8 3— En umfangreiches Gestdndnis Nur in den seltensten Fällen gewinnt man bei dem Geständnis eines Angeklag- ten den Eindruck, daß er sein Gewissen dlich erleichtern will; es scheint viel eher als eine jener Beichten, die abgelegt werden, um in den Genuß einer Strafmilde- rung zu kommen. Jakob J., 20 Jahre alt, zeigte sich als ener jener Seltenen, als er freimütig bis n alle Einzelheiten, erzählte, was er sich im Juni hatte zu Schulden kommen lassen. ber Grund für seinen Rutsch in die Kri- minalität war sein knappes Taschengeld, das zu seinen Rauch- und anderen Bedürf- nissen in umgekehrtem Verhältnis stand. Nach kurzer Beratung mit seinem Freund entschloß sich Jakob zu einem„Besuch“ dei einem Oppauer Landwirt. Als jener mit Kind und Kegel aufs Feld gefahren war, pirschte sich Jakob an das ausersehene wesen. Und da gerade kein Fenster okken stand, schlug er mit einem Schrub- derstil die Scheibe ein. Wie Jakob selbst gagte, durchwühlte er sämtliche Betten, Schränke und Schubladen der Wohnung, bis er mit 50 DM und einer Tafel Schoko- lade den Heimweg antrat. Das Geld, von dem er 20 DM an seinen Freund abtrat, wurde auf dem Blumenfest verjubelt. Wei- tere Taschengeldprobleme löste Jakob in der BASF, wo er einmal 5 DM. einem Arbeitskameraden stahl und mit einem Schürhaken gründliche Spindkontrolle hielt, die ihm weitere 8 DM einbrachte. Da für jeden der drei Diebstähle ein eigener Vorsatz vorhanden war, mußte der Amtsanwalt in seinem Plädoyer auf Tat- mehrheit erkennen. Er beantragte unter Zubilligung mildernder Umstände für den Einsteigdiebstahl neun Monate, für das Aufstemmen der Spinde vier Monate und für die gestohlenen 5 DM eine Gefängnis- strafe von einem Monat. Diese 14 Monate zog er zu einem Jahr und drei Monaten zusammen. Das Urteil lautete auf ein Jahr. Malerpläne für Ebertpark Als einen der bekannten unter den Ludwigshafener Malern darf man wohl Georg Heieck bezeichnen, der nicht allein un der Ausgestaltung der Bürgerbräu- lerrasse bewiesen hat, daß er sein künst- lerisches Können an der Staffelei ausge- zeichnet auf die Wandmalerei zu über- tragen versteht. Seine Haupterfahrung darin konnte er sich im Wesermünder Ratskeller in Bremerhaven erwerben, wo er in 49 Bildern die Entstehung des Weines versinnbildlichte und damit auch einen Hinweis auf die Pfalz und ihren Wein in die Seestadt im Norden trug. Zur Zeit schwebt ihm ein neues Projekt für Ludwigshafen vor, das mit Unter- stützung der Volkshochschule, die ihm zeit 1946 Gelegenheit gibt, seine Malschüler auch theoretisch weiterzubilden, gestartet werden soll. Die Wände des Turmrestau- rants im Ebertpark, bis jetzt noch kalt und eig, sind dazu ausersehen, mit phantasie- Jollen Entwürfen seiner Schüler im vierten uud künften Semester verschönert zu wer- den. Es bleibt zu hoffen, daß die Stadt- herwaltung diesen Plan genehmigt und damit ihren Willen, den Künstlern unserer Stadt zu helfen, unter Beweis stellt. Arbeiterfreizeit des ev. Männerwerkes Die Landesleitung des Evangelischen Männer werkes in der Pfalz führt in diesem Sommer drei Freizeiten für Arbeiter durch. Die erste wurde im Schloß Friedewald bei Betzdorf/ Sieg für Männer des Kreises Lud- nigshafen veranstaltet. 36 Männer und ner Frauen aus verschiedenen Betrieben, U. a. BASF, Dr. F. Raschig, Stadtbauamt, nahmen an ihr teil. Für entsprechende keistige Beschäftigung während der Frei- leit sorgten bekannte Persönlichkeiten mit läglichen Vorträgen über aktuelle Themen. Es sprachen Pr. Ludwig Heyde, Köln, über Entwieklung der Sozialpolitik“, Prof. Dr. deskried Wendt über„Aktuelle Fragen der Volkswirtschaft“, und H. A. Otto, Duis- urg, über die„Neugestaltung der Sozial- versicherungen“, — Folgen der nicht zweckgebundenen Kraftfahrzeugsteuer: Geringfügige Mintel für vorderplälzische Huuptverkehrsstrußen Das Netz wird in nicht allzu ferner Zeit in katastrophalem Zustand sein/ Sorgen des Straßenbauamtes Die am 25. Juli für Lastkraftwagen und Zugmaschinen in Kraft getretene Sperrung der Rheinuferstraßen zwischen Rolands- werth und Bingerbrück und zwischen Rhein- breitbach und Kaub läßt das Problem der Verkehrsstragen in einem neuen Licht er- scheinen. Es dürfte in diesem Zusammen- hang ein Blick auf die vorderpfälzischen Straßen interessant sein. Das vorderpfälzische Gebiet von Grün- stadt bis Bergzabern wird von 300 Kilo- meter Bundesstraße, 500 Kilometer Land- straße erster Ordnung und 400 Kilometer Landstraße zweiter Ordnung durchzogen. Diese Straßen sind durchweg in einem Zu- stand, der dem zuständigen Straßenbauamt (Sitz in Speyer) große Sorgen bereitet, denn kaum eine von ihnen ist dem heutigen Kraftfahrzeugverkehr sowohl in verkehrs- technischer als auch in baulicher Hinsicht gewachsen. Von zuständiger Seite wird festgestellt, daß es einzig und allein der Lastkraftwagenverkehr ist, der die Straßen. an denen nahezu zehn Jahre keine Aus- besserungsarbeiten vorgenommen werden konnten, nach und nach zerstört. Nebenbei sei bemerkt, daß sich der Lastkraftwagen- verkehr gegenüber dem Jahre 1938 ver- doppelt hat. Alle Pläne, in der Vorderpfalz ein neues Straßennetz auszubauen, scheitern jedoch für die nächste Zeit an der Unmög- lichkeit der Finanzierung dieser Vorhaben. Die Ausbesserungsarbeiten an den bereits bestehenden Straßen können nur im Rah- men der zur Verfügung stehenden Gelder ausgeführt werden. Diese Gelder sind aber sehr knapp bemessen, denn dem Wohnungs- bau wird von seiten der Regierung der Vorrang gegeben. So ist es letzten Endes nicht das Ver- schulden des Straßenbauamtes. wenn der Straßenbau nicht in dem erforderlichen Maße vorangetrieben werden kann. Handballer sind startbereit: An zuständiger Stelle ist man sich der Tatsache bewußt, daß in gar nicht allzu ferner Zeit die vorderpfälzischen Haupt- verkehrsstraßen in einem katastropha- len Zustand sein werden. wie es die Straßen in der Südpfalz bereits sind. In den Kreisen Bergzabern und Ger- mersheim kommt noch hinzu, daß es sich um Gebiete der sogenannten„Roten Zone“ handelt, die bei weitem nicht das für den dringendsten Wohnungsbau benötigte Geld aufzubringen vermögen, geschweige denn für den Straßenbau. Von den Landstraßen, die seit der Wäh- rungsreform ausgebessert wurden, ist keine zur Zufriedenheit der Straßenbauer aus- geführt worden, denn. um eine grund- legende Erneuerung der Straßen durchzu- führen, hätte es eines Vielfachen der aus- gegebenen Beträge bedurft. Die Folgen dieser in groben Zügen durchgeführten Straßenherstellung machen sich heute be- reits bemerkbar. Als Beispiel sei nur die Straße zwischen Dannstadt und Böhl er- wähnt, deren neue Oberfläche jetzt schon zentimeterhohe Wellen aufweist. Die Straße Schifferstadt Mutterstadt konnte im ver- gangenen Jahr in der Schifferstadter Hälfte nur zum Teil hergerichtet werden. In die- sem Jahr erhält der restliche Teil der Straße in der Mutterstadter Hälfte eine Decke, die zwar auch nicht als vollwertig angesehen werden darf, die aber die Straße vor dem vollständigen Zerfall schützt. Die Straße zwischen Schifferstadt und Dannstadt, eine der schlechtesten der Ludwigshafener Um- gebung, erhält gegenwärtig einen notdürf- tigen Unterbau. Auch die Verkehrsverhält⸗ nisse auf den pfälzischen Straßen be- reiten den verantwortlichen Stellen große Sorgen. Eines dieser Sorgenkinder ist der Klusseneinteilung für neue Spielzeit getroffen Nur acht Vereine in der Oberliga?/ Eine dünne Besetzung Namhafte Vereine des deutschen Hand- ballsportes weilten dieser Tage als Gäste des SV Friesenheim und VfL. Iggelheim in Ludwigshafen, um zum Saisonauftakt guten Handball zu demonstrieren. Jedoch nur Sv Waldhof konnte den Ansprüchen genügen, trotzdem eine Niederlage gegen den immer stärker werdenden Oberliganeuling nicht vermieden werden konnte. Nach einem Halbzeitstand von 6:6 blieben die Iggel- heimer mit 13:10 verdienter Sieger.— Der Hessenmeister SG Dietzenbach dagegen konnte zwar mit 16:10 einen eindeutigen Erfolg buchen, doch die gebotenen Leistun- gen blieben weit hinter den Erwartungen zurück Insbesonders vom Gastgeber, bei dem Kirchmer und Martinello fehlten, war nichts zu sehen— eine verfehlte Mann- schaftsaufstellung mag daran schuld ge- wesen sein.— Beim ASV Mutterstadter (AH- Turnier) weilten 8 Mannschaften von Baden und der Vorderpfalz. Obwohl durch das Ausbleiben weiterer vier Vereine(SG Haßloch, Wormatia Worms, TB Oppau und Kuhardt), das geplante Programm vollstän- dig umgeworfen wurde, rollte das vorzüglich organisierte Turnier reibungslos und ohne Zwischenfälle ab. Die dominierende Mann- schaft war unbestritten der VfR Mannheim, der auch vor dem SV Hochdorf und TV Westheim den Turniersieg errang. Am Sonnabend war die erste Garnitur des ASV Mutterstadt über eine junge Elf der T8 Oggersheim mit 9.5 siegreich geblieben.— Auch Dannstadt wartete mit einem Turnier auf, das jedoch mit 3 Mannschaften nur eine kleine Besetzung erfahren hatte und im Rahmen eines Fußballturniers abrollte. Da- bei war der ASV Fußgönheim durch die Mitbewerbern SV Schauernheim und FG Dannstadt nie gefährdet. Vor einigen Tagen traf nun der Pfälzer Verbandsausschuß die Klasseneinteilung für die Oberliga Pfalz(bisher Zonenliga) und die drei Landesligen(West, Süd und Nord). Nach einer längeren Debatte einigte man sich auf nur acht Mannschaften für die Oberliga, eine Festlegung, die nach dem bisherigen Kopfschütteln, das sie auslöste, noch nicht endgültig sein dürfte. Die Ver- eine Ludwigshafens, TG 1880 Oggersheim. SV Friesenheim und VfL Iggelheim sollen dabei mit Sd Haßloch, TV Schifferstadt, TSV Speyer, ASV Lambsheim und S Kaiserslautern die Runde bestreiten. Die Landesliga West setzt sich aus Waldfisch- bach, Rodalben, Dansenberg, Zweibrücken VT, Zweibrücken VfB, Kaiserslautern VfR, Pirmasens, Landstuhl, Stelzenberg und Hauenstein(also 11 Vereine) zusammen. Weitere elf Mannschaften wurden der Gruppe Süd zugeteilt und zwar Haßloch Ib, Lambrecht, Nußdorf, Godramstein, Offen- bch, Kuhardt, Albersweiler, Landau, Otters- heim und Annweiler, während der 11. Ver- ein aus Heiligenstein, Neustadt und Wörth ermittelt wird. Die Ludwigshafener Vereine spielen in der neuen Saison in der Landes- liga Nord mit SV„Phönix“ Ludwigshafeii, TV Rheingönheim, Tura Ludwigshafen, SV Hochdorf, ASV Mutterstadt, ASV Fuß- gönheim, VfR Frankenthal, SV Eppstein, ASV Gerolsheim, VfR Otterstadt und ASV Srünstadt. In der Staffel 2 der Bezirksliga Nord, werden folgende Vereine spielen: IV Mun- denheim, SV Schauernheim, TB Oppau, Sc Niederfeld, Polizei Ludwigshafen, FG Dannstadt, TV Ruchheim, ASV Assenheim, TG Oggersheim Jun., SV Grethen, SV Er- polzheim, AG T Weisenheim a. Sd. Die Staffel 1 umfaßt die Vereine der Franken- thaler und Grünstadter Ecke. Sh. starke und stoß weise Berufsverkehr. Wei- ter ist es der vielfach verwunschene„Feu- rige Elias“ und die Oberlandbahn zwischen Neustadt und Bad Dürkheim. Beide be- einträchtigen besonders in den Ortsstraßen beträchtlich den übrigen Verkehr. Auch die Weinstraße zählt zu den Sorgenkindern des Straßenbauamtes Speyer. Ihre engen Windungen innerhalb der Weinorte und ihre stellenweise geradezu als Fremden- verkehrsstraße unmögliche Oberflächen- beschaffenheit sind auf die Dauer untrag- bar. Wohl ist in der Bundesstraße Neu- stadt Landau eine Entlastung der süd- lichen Weinstraße zu sehen, aber es ist doch die Weinstraße allein, die der Frem- denwerbung dient. Angesichts dieser Tat- sache erscheint es unverständlich, daß nur Wenige Weindörfer der Haardt Interesse an der Verbesserung dieser Straße zeigen. Auch die derzeitige Praxis im Bau- wesen macht den Straßenbauern Sorgen. Gewerkschaften arbeiten Wohl besteht ein Gesetz, das die Erweite- rung von Ortschaften entlang der Haupt- verkehrsstraßen verbietet. Die gegenwär⸗ tigen Verhältnisse bringen aber die Ueber- gehung des Gesetzes mit sich. Ein Punkt, auf den die Verantwortlichen ihr beson- deres Augenmerk richten, ist das sich all- mählich vollziehende Zusammentreffen der Ortschaften Dannstadt und Schauernheim entlang einer Verkehrsstraße. Solche An- siedlungen entlang der Durchgangsstraßen, wofür auch die Stadt Kandel ein Muster- Beispiel ist, gefährden in starkem Maße den Verkehr. Sie machen Umgehungs- straßen notwendig, Umgehungsstraßen, die bei der gegenwärtigen finanziellen Lage des Bundes, der Länder und der Kreise nicht in Angriff genommen werden kön- nen. Der Kraftfahrer schimpft über die EKraftfahrzeugsteuer und glaubt, sie würde zur Unterhaltung der Straßen bei weitem ausreichen. Dazu sei gesagt, daß auch zum Bedauern der Straßenbauämter die Kraftfahrzeugsteuer vom Finanzminister eingenommen, aber nur zum geringen Teil für die Unterhaltung der Straßen wieder herausgegeben wird, denn die Karftfahr- zeugsteuer ist immer noch nicht zweck- gebunden. bold im Interesse der Jugend Ortskartell Ludwigshafen veranstaltet Wochenendkurse im Naturfreundehaus „Hauptaufgabe der Gewerkschaften ist und bleibt die Hebung des Lebensstandards der schaffenden Menschen“, sagte Md. Ernst Lorenz in seinem Referat„Ge- Werkschaften und Betriebsräte in Staat und Wirtschaft“, das er auf einem Wochenend- kurs vor Ludwigshafener Jugendgewerk- schaftlern im Naturfreundehaus im Heiden- brunner al hielt. Die Gewerkschaften ha- ben sich, so verlautete u, a., die Aufgabe gestellt, einen Hauptteil der Arbeit, die im Interesse der Jugend heute von vielen Or- ganisationen geleistet wird, selbst zu tra- gen. In Bundesschulen soll das geistige Blickfeld der Junggewerkschaftler erweitert werden. Sie sollen dann das Gelernte und Gehörte ihren jungen Follegen in den Be- trieben übermitteln. Diese Verbreiterung und Vertiefung theo- retischen Wissens und praktischen Könnens will das Ortskartell Ludwigshafen der Ge- werkschaften mit Wochenendkursen im Na- turfreundehaus der Neustadter Ortsgruppe fördern. Im Mittelpunkt der letzten Tagung standen verschiedene Vorträge führender Gewerkschaftler. Der Landesbezirksvor- sitzende von Rheinland-Pfalz, MdB Adolf Ludwig, sprach über„Mitbestimmungs- recht“ und führte aus, daß nur dort, wo der Arbeiter sein Teil betrieblicher Mitverant- wortung und eigene Entscheidung in der Produktionsgestaltung trage, er zur Höchst- leistung angespornt werde. Die heute von den Gewerkschaften vertretene Forderung sei seiner Auffassung nach im Grunde nichts anderes als die Uebertragung der fundamentalen Grundsätze und Methoden der Demokratie auf die Wirtschaft. Erst dann, wenn der arbeitende Mensch, ganz gleichgültig, ob in Büro oder Fabrik, gleich- berechtigt bei allen Unternehmungen mit- bestimmen könne, könnten die Güter der Erde als paritätisch verteilt bezeichnet wer⸗ den. Der Lebensstandard der Arbeitneh- merschaft werde dann zwangsläufig so sein, daß es keinerlei Kämpfe mehr, wie sie heute zwischen den Sozialpartnern üblich seien, geben werde. Eine weitere Aufgabe der Gewerkschaf- ten sei es, in der Gegenwart und auch in der Zukunft die Reallohnforderung, die den Werktätigen einen angemessenen Anteil am gesamten Sozialprodukt gewährleiste, zu er- heben. Augenblicklich müsse die Arbeit- nehmerschaft durch eine entsprechende Preispolitik gegen den Versuch geschützt werden, mit einer künstlich herbeigeführten Preissteigerung erneut die Kaufkraft ihres Lohnes zu entwerten. Im Rahmen der Wochenendtagung spra- chen neben dem eingangs erwähnten Lud- wigshafener Ortsvorsitzenden Ernst Lorenz noch der Bezirksjugendsekretär Uhrig über„Berufsausbildung und Erziehungs- beihilfe“ und der Vorsitzende der Gewerk- schaftsjugend in Rheinland-Pfalz, Ries, über„Die praktische Jugendarbeit in den Betrieben.“ Die Diskussionen bewiesen, daß die Ju- gendgewerkschaftler mit großem Interesse den Ausführungen der Referenten gefolgt Waren. Es wurde mehrfach der Wunsch ge- äußert, derartige Wochenendtagungen in kürzeren Zeiträumen abzuhalten. A. K. Fahrerflucht. Auf der Kreuzung Uhland- Schulstraße stieß ein 18jähriger Radfahrer mit einem Pkw. zusammen, wobei der Rad- fahrer verletzt und sein Fahrzeug erheblich beschädigt wurde, Der Lenker des Pkw. fuhr, ohne sich um den Unfall zu kümmern, mit seinem Auto weiter. Zwei deutsche Meistertitel für Ludwigshafen Siegreiche Kehrer-Mannschaft des RV 1878 wurde mit Jubel empfangen „Ich freue mich, daß meine Wünsche bei der Bootstaufe vor einigen Wochen, die Boote mögen von einem Sieg zum anderen gesteuert werden, so schnell in Erfüllung Sing.“ Diese Worte sprach Dr. Stabel als Vertreter der Stadtverwaltung und als Rudersportfreund am Dienstagabend zu der Mannschaft des Rudervereins 1878 Ludwigs- hafen, die in der Leichtgewiehts- klasse der Vierer mit und ohne Steuermann den Meistertitel bei den deutschen Rudermeisterschaften in Hanno- ver errungen hat. Die siegreiche Mannschaft des Bootes„Ludwigshafen“— Karl Kehrer, Werner Meißner, Walter Mayer, Hans Gut- fruchter und Walter Will— war zuvor mit ihrem Trainer Dr. Clemens Peters in einem geschmückten Kraftwagen, von Mannheim kommend. durch die Ludwigs- straße und Kaiser-Wilhelm-Straße zum Bootshaus unterhalb der Walzmühle ge- fahren. Dort hatte sich eine große Zahl Rudersportfreunde zum Empfang eingefun- den. Nachdem die Meistermannschaft mit dem Rudergruß vom zweiten Vorsitzenden des Vereins, Paul Schweizer, empfangen worden war, sprach, wie eingangs erwähnt, der Vertreter der Stadtverwaltung. Im Auftrage des Mannheimer Regattavereins wurde ein Geschenkkorb überbracht. Oberbürgermeister Bauer hatte an den Club ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem er ausführte, daß Ludwigshafen stolz auf die heimgebrachten Titel sei. 5 S TFEIIEN-ANSE Bel Lutx-esssuc nz — — Altangesehene Mannheimer Firma gueht zum baldmöglichsten Eintritt tüchtigen, füngeren KAUFMANN mit gediegener Grundausbildung, erfahren in Lohn- und Kasse- Wesen.— Schriftliche Angebote ünter Angabe von Referenzen und Beitügung eines Lichtbildes erbeten unter Nr. P 29617 a. d. Verl. straße 36, V. Stenograf und Ubersetzer 49 J., 250 Silben deutsch, 150 Silben englisch, 160 Silben Esperanto, sucht entsprechende od. ähnl. Stellung.- Angebote an Osmer, Mhm., Moll- Nr. B 239 an den Verlag. Wir suchen f. unsere Verkaufs- Lehrjunge für Bäckerei Telefon 5 05 42. gesucht. Nr. 09063 an den Verlag. abtellungen noch einige intellig. Aal. Lehrige die Lust und Liebe haben, den Hruuen u. Md den mit etwas Verkaufs- und Werbe- talent finden gut. Einkommen durch die schönen Modehefte v. Vobach u. 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Wir haben die inter- essierten Seiten, das ist die Gewerkschaft und die Industrie- und Handelskammer, um Stel- jungnahme ersucht und erkielten nachstehende Ausfuhrungen: Dem Landesarbeitsgericht Heidelberg ist es endlich gelungen, mit einem Urteil, das der Verordnung 1056(Erhöhung der Erziehungs- beihilfen) die Rechtsverbindlichkeit abspricht, jede Klarheit über die Frage der Lehrlings- entlohnung restlos zu beseitigen. Juvenal, der alte Römer, würde in diesem halle wohl gesagt haben, daß es nicht nur schwer, sondern unmöglich sei, darüber keine Satire zu schreiben. Wir jungen Zeitgenossen aber, Kollegen der Knaben und Mägdlein, denen hier etwas aus der Tasche genommen werden soll, was sie verdient haben und drin- gend brauchen, müssen ernst bleiben und prü- ken, ob die Urteilsgründe des Landesarbeits- gerichtes Heidelberg stichhaltig sind. Wie wir aus dem„Morgen“ entnehmen, wurde dort festgestellt: Daß der Regierung die Ermächtigung für die Regelung dieser Frage im Verordnungswege gefehlt habe. Die Lohngestaltungsverordnung, auf die sich die Regierung seinerzeit stützte, sei mit dem Zu- sammenbruch bzw. durch die Ueberleitungs- vorschriften der Besatzungsmacht, spätestens doch durch den Erlaß des Tarifvertragsgeset- zes außer Kraft getreten. Aber selbst wenn das Vorhandensein einer kechtsgültigen Ermächtigung vorausgesetzt würde, sei mit dem Inkrafttreten des Grund- gesetzes die Sperrwirkung des Artikels 125, der Landesrecht bricht, zu beachten.“ Da das Urteil der ersten Instanz, des Ar- beitsgerichtes Mannheim, in seiner Begrün- dung genau das Gegenteil feststellt und zu- dem ein ausführliches Rechtsgutachten der „Gesellschaft zur Wahrung der Grundrechte“ Mannheim-Heidelberg(„ Morgen“ vom 25. Fe- bruar 1950) vorliegt, das in allen Punkten be- stätigt, daß die Verordnung 1056 zu Recht er- lassen ist, wollen wir beides zu Hilfe nehmen, um die„zweite Instanz“ zu widerlegen. J. Die Lohngestaltungsverordnung vom 25. Juni 1938 besteht noch. Das Arbeitsgericit Mannheim sagt unter dem 27. Januar 1950 kolgendes hierzu: Was die formalrechtliche Zulässigkeit zum Trlaß der Verordnung 1056 anbelangt, so stellt das Gericht fest, daß die Verordnung über die Lohngestaltung bisher weder durch die Militär- fegierung, den Kontrollrat, noch durch eine zuständige Bundes- oder Landesinstanz aus- drücklich aufgehoben wurde. Auch in dem Ge- setz zur Aufhebung des Lohnstops des Wirt- schaftsrates vom 3. November 1948 ist eine Aufhebung der Lohngestaltungs verordnung nicht erfolgt. In diesem Gesetz sind nach 5 18 KVO vom 4. September 1939 außer Kraft ge- treten, obwohl es nahe gelegen hätte' in dem Gesetz zur Aufhebung des Lohnstops duch die Lohngestaltungs verordnung aufzuheben und dies ausdrücklich zu erklären. Das Gesetz zur Aufnebung des Lohnstops setzt lediglich die Anordnungen auf Grund der Lohngestaltungs- verordnung, nicht aber diese selbst außer Kraft, Hieraus muß das Gericht den Schluß ziehen, daß der Gesetzgeber glaubte, auf eine Neitere Geltung und Anwendung der Lohnge- kleltungs verordnung nicht verzichten zu kön- nen. Hatte sodann zu untersuchen, üs Gerreht ob nicht spätestens mit dem Inkrafttreten des Larifvertragsgesetzes die Ermächtigung abge- hzufen war, die den zuständigen Verwaltungs- stellen auf dem Gebiete der Lohngestaltung durch die Verordnung über die Lohngestaltung eingeräumt war. Wenn es in dieser Hinsicht zweifelhaft sein konnte, ob die Lohngestal- tungsverordnung noch in Kraft sei, so vertritt das Gericht den Standpunkt, daß, wenn es unter einer demokratischen Arbeitsverfassung auch Sache der Gewerkschaften und Arbeit- geberverbände ist, durch Vereinbarung tarif- cher Normen Mindestbedingungen festzu- legen, es dennoch vorstellbar ist, daß Tarif- bertragsparteien daran interessiert sind, wenn wahrend einer Uebergangszeit noch von Mög- üchkeiten zur Schaffung von Mindestbedin- zungen außerhalb der des Kollektivvertrages ebrauch gemacht werden kann, insbesondere, denn, wie im Elektrohandwerk, eine tarifliche getzelung der Erziehungsbeihilfen nicht er- bolgte. Das Gericht kommt demnach zu dem Ergebnis, daß die Regierung des Landes Würt⸗ temberg-Baden die Verordnung 1056 auf Grund 5 Verordnung über die Lohngestaltung er- Rat 1 nachdem diese nicht außer st. 2. Eine Sperrwirkung konnte auch durch den Artikel 125 des Grundgesetzes nicht erfolgen, da das frühere Reichsrecht erst mit dem ersten Zusammentritt des Bun- destages am 7. September 1949 Bundes- recht wurde(Artikel 122 GG), bis dahin aber die Länder der Us-Zone berechtigt Waren, früheres Reichsrecht abzuändern. Eroklamation Nr. 2 der UsS-Militär- regierung.) Die Verordnung 1056 ist vom 9. August 1949. Laut Artikel 125 G0 ist zie inzwischen Bundesrecht geworden und ann nur durch den Bund aufgehoben werden.(Ges. zur Wahrung der Grund- 1080) siehe„Morgen“ vom 25. Februar Wir fassen zusammen: * Die Verordnung 1036 besteht zu Recht. 5 5 Regierung Württemberg-Badens 80 Erlaß dieser Verordnung ermächtigt. oute der Verwaltungsgerichtshof, bei dem er Streit um die Verordnung 1056 seit länge; 2 War Eisernes Sparen Wird aufgetaut dz Ante Bank für Gemeinwirtschaft in Hamburg 18 Sesenwärtig aus den Guthaben des der 1 8 75 Sparens“ bei der ehemaligen Bank aus Füntschen Arbeit Beträge bis zu 100 Mark balbe die erste Auszahlung sind etwa eine gaubt Winlon Mark erforderlich. Die Bank 8 5 daß die Konten in etwa vier bis sechs geprten Uauidiert werden können, wenn die orfalte Umstellung der Reichsmarkelnlagen 9 0 Konten, die bei Banken in den jetat ee oder polnisch besetzten Gebieten e Wurden. werden vorläufig nicht umge- gel Ihre Inhaber sollen über den Lastenaus- 55 befriedigt werden. Von den übrigen . desländern haben Bayern und Nordrhein- attalen ebenfalls mit der Auszahlung begon- 5 In Niedersachsen 8011 sie in den nächsten sen auch in Angriff genommen wenden. —— INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT rer Zeit anhängig ist, zu einer gegenteiligen Auffassung kommen, müßte die Lehrlingsent- lohnung schnellstens tarifvertraglich geregelt Werden, wie das schon in anderen Ländern des Bundesgebietes geschehen ist. Bis dahin wer- den wir uns nach Kräften dagegen wehren, daß man den Lehrlingen etwas nimmt, was ihnen rechtens gebührt und was sie durch ihrer Hände Arbeit verdienen. Julius Lehlbach, Vorsitzender des Jugendausschusses Mannheim der Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik. Die Industrie- und Handelskummer Mann- heim schreibt uns zu diesem Thema, daß es Wenig Sinn hat, üder den Rahmen ihrer be- reits am 29. Juli in den Spalten dieses Wirt- schaftsteiis) veröffentlichten Erklãrungen neuerdings in die Diskussion einzugehen. Zu dem ergangenen Urteil selbst nimmt die In- dustrie und Handelskammer folgenden Standpunkt ein: Die Frage, ob die Verordnung 10356 zu Recht besteht oder nicht, kann nicht zwischen der Industrie- und Handelskammer und dem Ju- gendausschuß einer Industriegewerkschaft aus- gemacht werden, sondern nur vor der hierfür zuständigen richterlichen Instanz. Es sei aber nochmals auf folgendes hingewiesen: Die Verordnung 1056 stützt sich in ihrer Präambel auf die Verordnung über die Lohn- gestaltung vom 25. Juni 1938 und auf die Ver- ordnung zur Durchführung des Vierjahrespla- nes vom 18. Oktober 1936. Schon bei den Verhandlungen des Süd- deutschen Länderrates wurde die Ansicht ver- treten, daß die Lohngestaltungsverordnung we- gen ihres nationalsozialistischen Inhaltes als Rechtsvorschrift nicht mehr anwendbar sei. Diese Ansicht wurde seither noch häufiger ver- treten, ohne daß es allerdings zu einer endgül- tigen Entscheidung gekommen wäre. Es wäre dringend erwünscht, daß das Verwaltungsge- richt endgültig entscheidet, wie es mit der Rechtsgültigkeit der Lohngestaltungsver- ordnung bestellt ist. Die Industrie- und Handelskammer hat in ihren Erklärungen zu der Verordnung 1056 darauf verzichtet, die Rechtsgültigkeit der Ver- ordnung zu untersuchen. Ihr kam es in erster Linie darauf an, zu zeigen, wie sich die Ver- ordnung ausgewirkt hat und hier kann von keiner Seite bestritten werden, daß die Folge der für viele Betriebe nicht mehr tragbaren Erziehungsbeihilfesätze war, daß das Zustande- kommen von Lehrverträgen in zahlreichen Fäl- len, insbesondere soweit es sich um ältere Lehrlinge handelte, scheiterte oder gescheitert wäre, wenn nicht ein Modus gefunden worden wäre, der es gestattet hätte, von den Normen der Verordnung Ausnahmen zu bewilligen. Was soll aber eine Verordnung für einen Sinn haben, wenn selbst die Verwaltung einsieht, daß es zwecklos ist, mit den verwaltungsmä- Bigen Mitteln die Durchführung der Verord- nung zu erzwingen? Siehe„Morgen“ vom 29. 7.„Sozialpolitischer Prugschluß, der Lehrstellen verringert, ist wirt- schaftsfremde Festsetzung von Lehrlingsbeihilfen“. Wiederaufbau zerstörter Städte Bauland-Enteignungsgesetz wird Nachdem der Bundestag vor kurzem die Bundesregierung aufgefordert hat, bis zum 30. September dieses Jahres ein Bauland- Enteignungsgesetz vorzulegen, haben in diesen Tagen im Bundesministerium für den Wohnungsbau Besprechungen mit Ver- tretern der Länder, des Städtetages und der Organisationen der Haus- und Grund- besitzer über einen ersten Referenten- Entwurf dieses Ministeriums zur Ent- eignung stattgefunden. Der Gesetzentwurf, der über die Enteignungsvorschriften hin- aus auch Fragen der Bodenverwertung und der Baulandumlegung zum Inhalt haben Wird, soll die Grundlage für einen organi- schen Wiederaufbau der zerstörten Städte in Westdeutschland bilden, wobel der Ge- setzgeber bestrebt zu sein scheint, einen Ausgleich zwischen öffentlichen und priva- ten Interessen zu finden. Wie unserem Bonner Vertreter zu die- sem Problem von zuständiger Seite mit- geteilt wird, hält der Gesetzentwurf des Bundeswohnungsministers gemäß dem Geist des Grundgesetzes grundsätzlich an dem Gedanken des Privateigentums fest. Wo Enteignungen im öffentlichen Interesse beim Wiederaufbau ausgesprochen werden müs- sen, sollen angemessene Entschädigungen gewährt werden. Andererseits hält man es rür notwendig, gleichzeitig auch gesetzliche Handhaben gegen solche Grundstücks- eigentümer einzubauen, die, wenn sie selbst nicht wieder aufbauen wollen., sich gegen eine Geländeabgabe gegen Entschädigung wehren, oder unangemessene Geldforderun- gen stellen. Der Gesetzentwurf wird auch hinsichtlich der beim Wiederaufbau zu erwartenden Bodenwert- Steigerungen in den Stadtkernen beraten gewisse Sperren gegen Spekulationen vor- sehen. Danach sollen die dadurch erhöhten Preiswerte den Eigentümern nur zu einem bestimmten Prozentsatz zugestanden wer- den, während der Rest zur Deckung der Kosten für notwendige Erschließungen den Gemeinden zufließen soll. Die gesetzliche Klärung von Bauland beschaffung durch Enteignungsmöglichkeiten Wird den systematischen Wiederaufbau zer- störter Städte im nächsten Jahre gestatten. Zwar rechnet man in Bonn schon jetzt da- mit, daß einzelne Länder bei dieser Rege- lung auf Bundesbasis Schwierigkeiten machen und Sonderwünsche stellen werden, doch betont man, daß schon jetzt alles getan werden müsse, um beim Beginn der Bausaison des Jahres 1951 dieses Problem des Wiederaufbaues unserer Städte end- gültig in Angriff nehmen zu können. Was lang währt wird mehr Diesels! Eine Erhöhung des Dieselölkontingents für das dritte Quartal 1950 um 20 Prozent hat das Bundeswirtschaftsministerium wegen der günstigen Vorratslage angeordnet. Da diese Anordnung nur noch in den Monaten August und September wirksam werden kann, kommt sie einer Erhöhung um 30 Prozent gleich. Die preisbegünstigten Kontingente für Landwirt- schaft und Schiffahrt werden dadurch jedoch nicht berührt. Besondere Bedeutung kommt der Anordnung zu, weil nunmehr die Kraft- fahrzeuge mit qualitativ hochwertigem Kraft- stoff an Stelle von motorschädigenden Ersatz- dieselölen betrieben werden können. VdA-Einwände gegen Kartellbeschwerde Die vom Verband des Kraftfahrzeug-Ersatz- teile- und-Zubehörgroßhandels beim Bundes- wirtschaftsministerium eingereichte Kartellbe- schwerde gegen die Automobilindustrie wird vom Verband der Automobilindustrie e. V. (Vd) als unbegründet bezeichnet, da die ihr zugrunde liegenden Behauptungen einer Nach- prüfung nicht standhielten. Auf Grund von Auskünften der Automobil- kabriken sowie der Teile- und Zubehörindu- strie wird vom VdA festgestellt, daß ein Zwang zum ausschließlichen Bezug handelsüblichen Zubehörs von den Automobilfabriken gegen- über ihren Vertragsnehmern nicht ausgeübt wird. Eine Verpflichtung dieser Art sei weder in den Händlerverträgen, noch in sonstigen Vereinbarungen mit den Vertragnehmer ent- halten. Die zwischen der Teile- und Zubehör- industrie als Lieferanten und den Automobil- fabriken als Abnehmern entstandenen Ge- bräuche hinsichtlich der Preisfestsetzung sehen zwar teilweise einheitliche Nettopreise sowohl für den Bedarf der Serienfabrikation als auch für den Ersatzbedarf vor, diese Handhabung entspreche aber der auch in anderen Ländern üblichen Praxis. Der sich aus dieser Form der Preisbildung gegenüber dem Großhandel 9 gebende Preisvorsprung sei unterschiedlich und es könnte— so wird von VdA weiter er- klärt— als eine Diskriminierung des Groß- handels angesehen werden, wenn die Art der Berechnung dazu benutzt würde, die handels- üblichen Abnehmerpreise zu unterbieten. Die dahingehende Behauptung des beschwerdefüh- renden Verbandes sei nach den vom VdA ange- stellten Ermittlungen jedoch nicht zutreffend. Ostzonen- Stahl- Embargo soll aufgehoben werden Wie unserem Bonner Vertreter von zustän- diger Seite mitgeteilt wird, erwartet man deutscherseits innerhalb kürzester Frist die Entscheidung der Alliierten über die Aufhe- bung des Stahl-Embargo nach der Ostzone. Deutsche Stellen, die an diesbezüglichen Be- sprechungen mit den Alliierten beteiligt sind, haben unserem Vertreter gegenüber überzeu- gend ihrer optimistischen Meinung Ausdruck verliehen. Wie in diesem Zusammenhang unserem Vertreter noch mitgeteilt wird, dürften die Alliierten gegen die Verlängerung des Frank- kurter Interzonenhandels-Abkommens bis zum 30. September keine Bedenken haben, da der Irhalt des Abkommens in keiner Weise abge- ändert wurde. In Kreisen des Bundeswirt- schaftsministeriums wird angenommen, daß die Zustimmung der Alliierten ebenfalls bald erfolgt und daß die Verlängerung unterfer- tigt werden kann. „Plauderei“ aus der Schule oder Verleumdung? Gegen Berichte, wonach die Gesellschaft für Osthandel(GEFO) mit dem Sitz in Hamburg auf Initiative der Sowjetzonenregierung ge- gründet worden sein soll, wendet sich der Vor- sitzende der Gesellschaft, Dr. Moser, Ham- burg. Nach Pressemeldungen hat der sowiet- zonale Versorgungsminister Dr. Hamann(LDP) in einer Parteiversammlung die GEFO als sowietzonale Gründung und ihre Geschäftsfüh- rer als Gewährsleute der Sowjetzonenregie- rung bezeichnet. Diese Darstellung ist nach Angabe von Dr. Moser eine tendenziöse Lüge, da Dr. Hamann über die GEFO-Verträge in seiner Eigenschaft als Versorgungsminister viel zu gut informiert sei, als daß er jemals eine derartige Erklärung hätte abgeben kön- nen. Die GEFO bezeichnet diese Version als eine Mystifikation von seiten der GEFO-Kon- kurrenz und betont, daß die Gesellschaft völ- lig unabhängig von irgendwelchen östlichen oder westlichen politischen Gruppen aus freier Initiative von Hamburger Kaufleuten. Indu- striellen und Angehörigen freier Berufe im Juni dieses Jahres gegründet worden ist. Das geschäftsführende Präsidium sei von der Ge- sellschaft satzungsgemäß gewählt worden. Die Zahl der Gesellschafter wird von der GEFO mit 132 Firmen angegeben. Getränkesteuer wächst, Schmuggel auch Alle Versuche, Spirituosen aus der geplan- ten Luxussteuer herauszuhalten, sind erfolg- los geblieben, teilte der Landesverband der Destillateure in Schleswig-Holstein nach einer Tagung der Geschäftsführer des Bundesver- bandes der deutschen Spirituosenindustrie in Flensburg mit. Uebereinstimmend sei auf der Tagung des Bundesverbandes von einem fühl baren Absatzrückgang bei Spirituosen berich- tet worden, was auf die hohe Branntweinsteuer und die Ausweichmöglichkeit auf billigere Ge- tränke zurückzuführen ist. Sollte die Luxus- steuer eingeführt werden, so sei mit einem weiteren Nachlassen des Spirituosenverbrauchs zu rechnen. Auf der Tagung wurde ferner mit groger Besorgnis über den zunehmenden Schmuggel von Sprit aus der Sowjetzone berichtet, der bisher von den Zollbehörden noch nicht wirk- sam bekämpft werden konnte. Kartoffelkäfer kommen zum Vorschein In der Bundesrepublik waren bis Mitte Juli dieses Jahres 22 892 Gemeinden,- 93,8 Prozent, vom Kartofferkäfer befallen. Frankfurter Effiektenbörse vom 9. August Die weitere Freigabe der ausländischen Sperr- Suthaben in der Bundesrepublik, die jetzt auch den Erwerb von Girostücken und Zuteilungs- rechten durch Auslandskapital gestattet, fan dan der Frankfurter Effektenbörse einen lebhaften Wider- hall und die freundliche Tendenz der Vortage setzte sich verstärkt fort. Bei ruhigem Geschäfts- verlauf kam es überwiegend wiederum zu Aufbes- serungen, die bei der Mehrzahl der Papiere Pro- zentbruchteile ausmachten. Einen Gewinn von 3 Prozent Wiesen Rhein. Braunkohle auf, während Dte. Linoleum, Kritzner-Kayser, Harpener und Mannesmann-vorzüge je 2 Prozefit stiegen. Hüschz Eisen waren 2% Prozent fester. Von Brauerei- Werten lagen Henninger-Bräu und Schöfferhof- Binding je 1 Prozent schwächer. Bei stillem Geschäft hielt das Interesse nach Rentenpapieren Weiter an. Kurrnachrichten Können Licht und Farben Leistung steigern? Am Donnerstag, dem 10. August, beginnt um 10 Uhr in der Aula der Technischen Hochschule eine Arbeitsschutztagung, die sich vormittags mit dem Einfluß des Lichtes und der Farben auf den Menschen im Betriebe befaßt und damit erstmalig in größerem Rahmen einen Fragenkomplex auf- greift, der in anderen Ländern bereits erheblich mehr ausgewertet wurde. Eine zweckmäßige Be- leuchtung, besonders die Ausnutzung der in den Gasentladungslampen liegenden Möglichkeiten, erhöht nicht nur die Produktion, sondern erleich- tert gleichzeitig die Arbeit, verringert die Ermü- dung und die Unfallgefahr. Praktische Demonstra- tionen und Farbdias führen in dieses Gebiet ein. Am Nachmittag werden die Unfall- und Gesund- heitsgefahren beim Schweißen und Schneiden behandelt. Veranstalter ist das Zentralinstitut für Arbeits- schutz im Einvernehmen mit dem Ministerium für 1 10 Landwirtschaft und Wirtschaft des Landes essen. Schweizer Touristen dürfen„Fränkli“ tauschen Wie die Bank deutscher Länder mitteilt, können schweizerische Staatsbürger seit dem 8. Juli 1930 im kleinen Grenzverkehr auf Grund von Tages- scheinen oder Grenzausweisen sfrs-Beträge in beliebiger Höhe einführen, bei Außenhandelsbank- ken oder zugelassenen Wechselstellen in DM um- tauschen und etwa nicht umgetauschte sfrs-Beträge wieder ausführen. Die eingeführten strs-Beträge werden von den Grenzzollstellen bis zur Einführung eines Grenzdlvsenheftes auf dem Tagesschein bzw. auf einem besonderen, mit dem Grenzausweis fest verbundenen Blatt vermerkt. Der Umtausch der sfrs-Beträge muß von der umtauschenden Stelle auf den vorgenannten Papieren bescheinigt wer- den, da sonst bei der Wiederausreise aus dem Bundesgebiet Schwierigkeiten bei der Grenzkon- trolle entstehen. Für den grenzüberschreitenden Ausflugsver- kehr von dem Bundesgebiet nach der Schweiz können die Landeswirtschaftsministerien in Baden, Württemberg-Hohenzollern und Bayern Devisen zu Lasten besonderer Devisenkontingente zur Ver- fügung stellen. Privat-Forst geht leer aus Im Rahmen der dritten land wirtschaftlichen Kredit-Aktion hat die Land wirtschaftliche Renten- bank, Frankfurt, 9,4 Millionen DM als Auffor- stungs-Kredite zur Verfügung gestellt und auf die einzelnen Länder verteilt. Die Kreditgewährung, an der eine große Anzahl von Kreditinstituten beteiligt ist, erfolgt nur an Kommunal- und Pri- vatforsten. 225 Millionen- Dollar-Kredit an Frankreich Die französische Regierung verhandelt gegen- wärtig mit einem amerikanischen Bankenkon- sortium über die Gewährung einer Anleihe von 25 Millionen Dollar an Frankreich, verlautet in Pariser Bankkreisen. Der Anleihekontrakt soll, wie in der Wallstreet zu hören war, gegen Mitte August unterzeichnet werden. Die erste Tranche von 200 Millionen Dollar wird voraussichtlich in drei bis fünf Jahren tilgbar sein, während es sich bei der restlichen Tranche um eine kurzfristige Anleihe handelt. Nach der„SsUHOGA“ kommt die„Hodara⸗ Mit dem Aufbau der ersten großen Hotel- und Gaststätten- Fachausstellung der Nachkriegszeit in Süddeutschland, der„HOGRAF A“, ist in diesen Tagen auf dem Cannstatter Wasen begonnen worden. Auf der etwa 13 000 Quadratmeter großen Aus- Sstellungsfläche werden zehn große Hallen errichtet. Die Ausstellung, die vom 25. August bis zum 4. September dauert, ist mit einer Koditoreischau verbunden. Land- und Hauswirtschaft- Wissenschaftlich Die Errichtung eines land- und hauspirtschaft- lichen Auswertungs- und Informationsdienstes wurde auf der Tagung des Land wirtschaftlichen Forschungsrates Anfang August in Bonn empfoh- len. Aufgabe dieses gemeinnützigen vereins, dessen Mitglieder sich aus sämtlichen landwirt- schaftlichen Organisationen zusammensetzen wer- den, soll es sein, die Ergebnisse der landwirt- schaftlichen Wissenschaft und Forschung des In- und Auslandes zusammenzufassen und, soweit sie in der landwirtchaftlichen Praxis verwendbar sind, dem Bauern in verständlicher Form durch Wort und Bild zu vermitteln. Walzwerkfabrikation steigt unerheblich Die Produktion von Walzwerkfertigerzeug- nissen in der Bundesrepublik nahm im Juli im Vergleich zum Vormonat nur noch geringfügig zu. Nach den jetzt vorliegenden vorläufigen Ergeb- nissen wurden im Juli insgesamt 689 990 t gegen 683 381 t im Juni produziert. Riemen enger geschnallt Der Lebensmittelverbrauch in der Bundes- republik pro Kopf der Bevölkerung lag einem Bericht der europäischen Wirtschaftskommission zufolge im vergangenen Jahr immer noch erheb- lich unter dem Vorkriegsstand. Am auffälligsten ist der Rückgang des Fleischverbrauchs um rund zwei Drittel gegenüber der Zeit vor dem Kriege. Demgegenüber hat in den meisten anderen euro- päischen Ländern der Lehensmittelkonsum wieder den Vorkriegsstand erreicht, Neben den Deutschen essen jedoch auch die Oesterreicher, die Italiener und die Bulgaren weniger als vor dem Kriege. CSR überschreitet Plan-Soll Die tschechoslowakische Industrieproduktion hat im ersten Halbjahr 1950 den üblichen Prozent- satzangaben des staatlichen Planungsamtes zufolge das Plansoll um 2,6 Prozent überstiegen. An der Spitze steht die Lebensmittelindustrie mit einer Ueberfüllung um 7,1 Prozent. Dagegen blieben die Fahrzeugindustrie mit zwei Prozent und die Leichtmetallindustrie um drei Prozent hinter dem Soll im Rückstand, während alle übrigen Iindu- striezweige die Planziffern für das erste Halbjahr 1950 um 1,4 bis 6,1 Prozent überstiegen. Klavier-Export steigt an Im I. Quartal 1950 wurden aus Westdeutschland Klaviere im Gesamtwert von 1,063 Millionen DM exportiert. Demgegenüber wurden in den Jahren 1948 nur für 64 00 RM bzw. DM und 1949 für 749 000 Deutsche Mark ausgeführt. Zement- und Kundstdüngerfabrik-Bau in Neu- fundland an deutsche Firma vergeben Die Mühlenbau- und Industrie mbH(Miag) in Braunschwieg erhielt gegen starke Konkurrenz, besonders aus Nordamerika, den Auftrag zum Bau einer Zementfabrik mit einer Jahreskapazität von 100 000 t für Neufundland. Der Komplex um- faßt einen Wert von 3 Millionen Dollar. Der Lieferanteil der Miag beträgt rund zwei Millionen Dollar. Neben Zement soll auch Kunstdünger in der Fabrik hergestellt werden. Seite 7 55 Briefträger oder Mittler? das ist die Frage. Es hat sich in der letzten Zeit eingebürgert, wenn irgendwo irgendjemand glaubte, über irgendetwas klagen zu müssen, mit irgendeiner Sache unzufrieden sein zu kön- nen, die Presse in Anspruch zu nehmen, um mehr oder minder wichtige Dinge in— fast stets übertriebener Länge— der Offentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Da aber dort, wo jemand unzufrieden ist, aus dieser Unzufriedenheit Zufriedenheit auf anderen Seiten resultiert, und diese andere Seite begreiflicherweise alles daran setzt, um den sie zufriedensterllenden Tatbestand aufrecht zu erhalten und zu verteidigen, flatterte flugs auf den Tisch des überraschten Redakteurs die gegnerische— von fast stets übertriebener Länge gekennzeichnete— Zuschrift, die wieder eine Gegenäußerung auf der anderen Seite aus- löste, womit im wahrsten Sinne des Wortes eine Kettenreaktion ausgelöst wurde. Am Ende blieb alles beim Alten, am Ende beharrten die Beteiligten auf ihrer einmal vor- gefaßten Meinung. Uebrig blieb der geprügelte Redakteur, dem der Meinungsaustausch, das „Briefträger-Unwesen“, aur Platz raubte. In Fällen grundsätzlicher Bedeutung ist die Presse als Mittler anzusprechen, dem es obliegt, zur Verständigung zwischen einzelnen Gruppen zu wirken. Wo öffentliches Interesse vorliegt, das allge- mein stillschweigend anerkannt wird, jedoch des Ansporns bedarf, zuständigen Stellen vor- getragen und von ihnen behandelt zu werden, dort ist der Leserbrief, die Anregung und die Beschwerde am Platze. Aber es kann und es darf nicht sein, daß der Streit zwischen zwei oder drei zahlenmäßig begrenzten Gruppen durch Veröffentlichung von Briefen in der Zei- tung ausgetragen wird. Denn die Presse ist kein Briefträger. Sie kann aur eines sein, soll sie ihre Aufgabe voll und ganz erfüllen, Mittler zwischen den Parteien. Frank Textor Export-Reklame im Versicherungswege Eine staatliche Propagandaa versicherung, die deutschen Exporteuren die nötige Reklame auf dem amerikanischen Markt erlauben soll, for- dert die amerikanisch-deutsche Handelskammer in New Vork in ihrem Juli-Bericht. Die Kam- mer betont die unbedingte Notwendigkeit erhöhter Reklame in den USA. Gegenwärtig sei der deutsche Exporteur dem amerikanischen Hersteller gegenüber bedeutend im Nachteil, weil er die Reklame nicht bezahlen könne, die vor allem infolge des raschen Konsums und des ununterbrochenen Auftauchens von Neuerun- gen ein entscheidend wichtiges Erfordernis sei. Außerdem habe der deutsche Fabrikant oft seine Exportpreise so niedrig angesetzt, daß er ebenfalls die in Amerika unbedingt notwendige und teure Reklame nicht selbst bestreiten könne. Bei der jetzt vorgeschlagenen staatlichen Propagandaversicherung soll der Exporteur eine Summe als Vorschuß für Reklame erhalten, die bei Erfolg in jährlichen Raten rückzahlbar ist und bei Fehlschlag auf die Staatskasse über- nommen wird. Es wird in diesem Zusammen- hang nachdrücklich betont, daß die meisten Europaer die Reklameerfordernisse des ameri- kanischen Marktes unterschätzen. Auftragslage im Juni Kennzeichen des Konjunktur- a ufsehwungs Von 30 untersuchten Zweigen der Indu- strien wiesen nach dem Lagebericht des Bun- deswirtschafts ministeriums im Juni 19 echte Produktionssteigerungen auf, 11 zeigten rück- läufige Tendenz, am stärksten bei Flachglas um 14,8 Prozent. n Der auffällige Auftrieb der Aufträge bei Stahlwalzwerken um 34,5 Prozent, bei Eisen- und Stahlgießereien um 17,4 Prozent, steht offenkundig im engsten Zusammenhang mit der dort stattfindenden gegenwärtigen Export- ausweitung. Das gleiche gilt für die Nichteisen- metalle und Halbzeugwaren, bei denen aber die Zunahme der Aufträge gegenüber Mai um 30 Prozent auch im Zusammenhang steht mit vorsorslichen Bestellungen inländischer Abneh- mer im Hinblick auf befürchtete Verknappun- gen. Auch die Zunahme der Bestellungen in Maschinen um 21.8 Prozent. in der Fein- mechanik und Optik um 39 2 Prozent und in der Metallwaren-Industrie um 12.4 Prozent scheint weitgehend vom Exportgeschäft beeinflußt SSen Zu sein. 9 5515 aprunghegte Steigerung bei der Schuh- industrie um 43.5 Prozent hängt mit den Saison- bedingten Bestellungen des Handels für Herbst und Winter zusammen. Charakteristisch für die Belebung der Bau- tätigkeit sind die Auftragssteigerungen bei der Ziegelei-Industrie um 8.3 Prozent. bei der Kalkstein- Industrie um 15,5% und bei der Betonwaren-Industrie um 11.7 Prozent. Kreditausstattung fkür staatliche Vorratshaltung stattlich Eine reibungslose Finanzierung der geplan- ten Vorratshaltung bei den staatlichen Vorrats- stellen, insbesondere für Getreide und für Mich und Fette, erscheint nach Ansicht des Bundesernährungsministeriums als Ergebnis von Beratungen zwischen der Bundesregie- rung und der Bank deutscher Länder gesichert. Durch diese Sicherung sollen die beiden Vor- ratsstellen in die Lage versetzt werden, sowohl die vorgesehenen Einfuhren als auch ein etwa aus der inländischen Ernte sich zusammendrän- gendes Angebot aufzunehmen. Die Finanzierungsvorsorge sieht unter an- derem folgende Maßnahmen vor: die Bereit- stellung der Kredite an die Vorratsstellen, die möglicherweise ein Ausmaß bis zu 600 Mill. DM erreichen können, erfolgt durch ein auf breiter Basis gebildetes Bankenkonsortium. Dieses Konsortium wird den erforderlichen Rediskont- rückhalt bei den Landeszentralbanken und bei der Bank deutscher Länder haben, nachdem die Bundesregierung zugesagt hat, einer Reihe von Anregungen des Zentralbankrates hinsicht- ich der finanziellen Ausstattung der Vorratsstellen zu entsprechen. Die Vorratsstellen sollen mit einem angemessenen Dotationskapita aus eigenem Kapital ausgestattet werden. Die Bun- desregierung soll ferner dem Bankenkonsortium gegenüber eine Ausfallbürgschaft in der Form übernehmen, daß, soweit die Preise der Vorräte etwa unter 90 Prozent des Beleihungswertes sinken sollten, dann die Haftung des Bundes für etwaige Unterdeckung eintritt. Die Maß- nahmen bedürfen noch einer gesetzlichen Regelung. Dem Bundestag sollen entsprechende Gesetzesvorlagen gemacht werden. Darüber hinaus wird die Bundesregierung den Vorratsstellen weitere finanzielle Hilfen angedeihen lassen, um sie zur Erfüllung ihrer erweiterten Aufgaben zu befähigen. 2 pekta Seite 8 3 5 MORGEN Ein Brief aus England Smallfleld, Anfang August Es regnet. Nach Monaten. In Schnüren. Ueber die halbfertigen Heuskirden auf den Wiesen werden hastig giftgrüne Planen geworfen. Die verkrusteten Gärten und staubigen Parks atmen auf und dieser Atem ist süß von wildem Gaisblatt, Rosen und Madonnalilien. Seit einiger Zeit bereits ist nichts mehr von der sprichwörtlichen Unberechenbarkeit und Unbeständigkeit des britischen Klimas zu spüren und selbst den Meteorologen ist es schon aufgefallen, daß da etwas nicht stimmt! Unser Klima ändert sich: Durch- schnittstemperatur steigt, die Winter ver- dienen diesen Namen nicht mehr! Dies Jahr z. B. blieben die Wiesen— wenigstens hier im Süden— grün,(so knall-klitze-grün, wie sie nur in England sind). Im Dezember blühten noch immer Calendula und Stief- mütterchen, im Januar trieben die Rosen, im Februar blühten Primeln und Seidel- bast und im März hatten wir bereits die erste Dürreperiode! a Zwar mag die Zeit, da wir hier unter Palmen wandeln werden, noch ziemlich fern sein, der Umstand aber, daß 20 Zigaretten 3 Shilling 9 Pence kosten, hat viele Raucher bewogen, sich im Tabakbau zu versuchen. (Auch ich qualme meinen eigenen, schwärz- lichen Virginia während ich diese Zeilen schreibe, ein Gefühl autarkischen Stolzes immer mal wieder durch Hustenanfälle ab- geschwächt!) Seit einigen Jahren bestehen zwei Vereinigungen, die die Blätter ihrer Mitglieder fachgemäß beizen und schneiden. Die British Pioneer Tobacco Growers Asso- eiation, der ich angehöre, hat 17 000 Mit- glieder, zu denen täglich neue stoßen. Not lehrt eben gärtnern! Und seit kürzlich jemand herausfand, daß man in elisabethanischen Zeiten hier- zulande auch selbstgebauten Wein trank, bewegen sich unsre autarkischen Wunsch- träume auch in dieser Richtung, zumal der Abstinenzler Sir Stafford den Preis für Ein auf 32 Shilling, für Brandy gar auf 84 Shilling erhöhte! Bis zum Tage freilich, da die Surrey Downs voll nördlicher Reben prangen, begnügt man sich mit Großmutters langverachteten Rezepten und braut hier auf dem Lande munter Rhabarber-, Hol- hunder-, Brennessel- und Löwenzahnwein. Not, sehen Sie, lehrt auch brauen! Die allgemeine Geldknappheit wird mehr und mehr spürbar. Die Reserven, indi- viduelle wie staatliche, sind am Verebben. Als vor etwa zwei Jahren die ersten Pfan- nen und Kessel, Kinderwagen und Fahr- räder, Teppiche und Vorhänge, Gläser und Teller nach langer Kriegsknappheit in den Läden auftauchten, erfaßte uns alle ein richtiges Kauffleber. Die angesammelten Sparguthaben gingen drauf, ihnen folgten 130 000 000 Pfund Steuerrückzahlungen, 180 000 000 Pfund Soldnachzahlungen und pro Woche— 6 Millionen Pfund Kriegs- schadenvergütung. Plötzlich hörte diese Kauforgie auf. Von einer Woche zur an- dern waren die Läden, die Kinos, die Tea Shops, die Pubs Schenken) leer, so leer, als sei die Pest im Lande ausgebrochen! Wo die immer noch strenge Rationierung der wichtigsten Lebensmittel gelockert wird, tritt die Rationierung durch den Geldbeutel ein. Wir Briten sind nicht nur das hoch- besteuertste Land Europas— mit 45 Pro- zent Einkommensteuer!— wir sind auch das einzige, das noch eine Rationierung be- sitzt. Eier und Milch wurden zwar kürzlich freigegeben, aber Fleisch, Butter, Speck, Käse, Margarine, Schmalz. Zucker, Tee und Sühbigkeiten unterliegen weiterhin strenger Rationierung, die aber von den meisten Engländern klaglos hingenommen wird, wenn auch der Zucker im Tee schmerzlich vermißt wird, denn die 227 g pro Kopf benötigt die Hausfrau in den meisten Fällen zum Kochen. Der Brite ist kein starker Esser. Außer dem Frühstück sind die Mahl- zeiten zufällige und frugale Angelegen- Beiten und für Fremde entschieden un- genügend in ihrer Quantität wie Qualität. Viel härter als die Lebensmittelrationie- rung wurde die bis vor wenigen Wochen be- stehende Benzin-Rationierung von etwa 12 Liter pro Monat empfunden. Jede Ein- schränkung der persönlichen Freiheit, sei es nun Wohnungsknappheit, privates Bauver- bot, Devisen vorschriften oder Reiseein- schränkungen werden hier sehr übel ver- merkt und in Zeitungen, Versammlungen, Parlamentsreden angegriffen. Um der allge- mein um sich greifenden Lethargie und Un- lust Einhalt zu tun, sah sich unsere Re- gierung gezwungen, wenigstens das Benzin freizugeben, freilich nicht ohne eine hand- keste Preiserhöhung aus 3 Shilling 3 Pence pro Gallone. Aber lieber verpfändet der Engländer sein letztes Hemd, als daß er sich die Weekend-Bummelfahrt ins Grüne neh- men läßt, und so kann man nun allwö- chentlich Schlangen von im Schritt kriechen- den Autos, Stoßstange an Stoßstange, auf allen Londoner Ausfallstragen sehen: Motor- räder, Lieferwagen, Lkws, Limousinen, Rennwagen. Von den neuesten Amerikanern mit ihren fletschenden Raubtiergebiß-Küh- lern bis zu Veteranen, schmalbrüstig und hochrädrig, aus dem Achtzehnerkrieg, vom chauffeurgefahrenen Rolls-Royce bis zum kotbespritzten Farm-Jeep oder ausrangier- ten Kleinauto mit schiefhängenden Stoß- stangen, im Winde flatternden Kotflügeln und geplatzten Sitzpolstern. Manchmal sind Lampen oder Türen mit Draht oder Schnur befestigt, manchmal fehlt gar die halbe oder ganze Karosserie! So zuckelt man denn im allgemein ein- gehaltenen 40-km-Tempo auf den engen. heckenbegrenzten, verschlungenen, sich stän- dig überkreuzenden Landstraßen dahin, vor- bei an Traktoren und wankenden Heuwa- gen, vorbei an Rudeln reitender Kinder, deren Ziel eine der vielen, jetzt stattfinden- den Pony-Gymkhanas ist, Reitturnieren, die in irgend einem der vielen Herrensitze mit Eine Bekannte hat mir erzählt. Eine Bekannte hatte mir erzählt, daß sie des Abends so gerne zu Hause wäre, weil sie da die schönen Radiokonzerte hören und da- bei Abendbrot essen könnte. Sie sagte das so seelenruhig, daß ich die Sache einmal an mir selbst ausprobieren wollte. Ich setzte mich also an den Tisch, drehte das Radio an und stellte mein Abendbrot vor mich hin, hob zu gleicher Zeit wie der Dirigent seinen Taktstock meinen Hornlöffel und schlug auf die Spitze eines gekochten Eies. Es spritzte zusammen mit der Musik nach allen Seiten auseinander. Es war zu weich gekocht Wie die Musik.(Schade, dachte ich, daß man nicht etwas Salz und Pfeffer durch den Lautsprecher streuen kann.) Nun aber ver- suchte ich, sehr ernsthaft zuzuhören und zu- gleich sehr ernsthaft zu essen. Es war aber da ein Brot mit Harzerkäse, und ich mußte arg aufpassen, um von dem kühlen Schmalz, das ich dick unter den Kàse gestrichen hatte, nichts an Genuß zu verlieren und doch zu- gleich der Musik teilhaftig zu werden. Eines munteren Satzes aus einer Symphonie. Wäh- rend ich die Zähne Biß um Biß in mein Brot grub, mit geöffneten Nasenflügeln, des Harzer- duftes wegen, führte mich die Musik hinweg in die weite Natur. Ich sah Kühe auf grünen Weiden grasen, Hirten, die sich sonnten, dralle Mägde, die melkten, Sahne, die ab- geschöpft wurde, Käse, der rollte. Als ich den letzten Bissen in den Mund steckte, war schon wieder ein anderes Musikstück am Rieseln. Schmachtend forderte es ein neues Käsebrot. Es war aber keines mehr da; nur noch ein Stückchen Matjeshering vom Mittag mit weißen Zwiebelscheiben darüber. Ich wartete, bis die Musik wieder einsetzte. Es kamen weihevolle Klänge aus Richard Wagners„Lohengrin“. Das Resultat war niederschmetternd. Ich konnte meine Ohren anstrengen so viel ich wollte, der Fisch- geschmack hatte etwas von den Austern im Hafen von Marseille und die Zwiebeln er- innerten an serbisches Hammelfleisch. Da verschwand der große Richard und ward nicht mehr gesehen und nicht mehr gehört. Der Hering war stärker! M. G. 60 Rundiahrer rudeln 3 800 km durch Deuischlund Die„Deutschland- Rundfahrt“ als Radsport werbung „Diesmal mache ich nicht wieder den Zwei- ten in der Deutschland-Rundfahrt“ erklärte uns Straßen- und Stehermeister Erich Bautz Dortmund), als wir ihn als As von Patria- WERC. beim Straßentraining erwischen.„Meine Form ist gut, ich werde mich nicht unter Wert verkaufen!!“ Bekanntlich war Bautz 1947 im „Grünen Band vom Rhein“ Erster vor Die- derichs, 1948 Zweiter hinter Hilbert, Franken- thal, und 1949 wieder Zweiter hinter H. Saager, Bad Reichenhall. Erich Bautz fehlt nur noch ein großer Rundfahrtsieg in seiner„Ehren- liste“. Ob es ihm nun 1950 unter 60 Fahrern lücken sollte, ausgerechnet wo zum ersten Male wieder internationale Könner aus Bel- gien, Frankreich, Italien, Holland und der Schweiz teilnehmen? Weit über fünf Millionen werden es wie- der sein, die Deutschlands Straßen auf der Rundfahrt Tag für Tag vom 12. zum 31. August (mit Start und Ziel von Hannover aus) um- säumen. Nur sekundenschnell wird eine bunte 60-Fahrer-Kette vorüberhuschen. Aber das ganze Fluidum solch einer„Deutschland- Tour“ mit Troß und Industriemesse muß man doch mal erlebt haben. Mit 17 Etappen und 3800 km stellt das diesjährige Rennen die zweitlängste Rundfahrt dar. Ein gutes Omen für den Kampf der 44 deutschen Fahrer gegen die 16 Ausländer war der zweite Platz, den Müller, Schwenningen in seinem letzten Probegalopp, beim Profikri- terium in Oftringen(Schweiz) hinter dem Schweizer Kamber errang. Bei Höhenunter- schieden von 200 auf 700 Meter zwischen zwei Orten und Bergen von 1284 m wie der„Schau- insland' und 1232 m wie der Feldberg können die deutschen Fahrer nun zeigen, was sie bei der Schweizer Tour gelernt haben. Eines wis- sen sie: die Trauben hängen hoch in der Kon- kurrenz mit den Fahrern anderer Nationen. Vor allem auf Harry Saager, den Vorjahres- sieger, werden alle ein wachsames Auge ha- ben. Es wird getreten und immer wieder getre- ten, krumm der Buckel, wirbelnd die Beine, rund um Deutschland nach den folgenden Etappen: 12. August: Start Hannover nach Bielefeld; 13. August: Bielefeld Bocholt 215,6 km; 14. August: Bocholt Aachen 214,7 km; 15. August: Aachen— Gießen 276,6 km; 16. August: Ruhetag in Gießen; 17. August: Gie- Ben- Zweibrücken 248,5 km; 18. August: Zwei- brücken stuttgart 200,5 km; 19. August: Stuttgart- Karlsruhe Durlach 213,1 km, 20. August: Karlsruhe Waldshut über Schauins- land und Feldberg 242,2 km; 21. August: Ruhe- tag in Waldshut; 22. August: Waldshut Kon- stanz 181,8 km; 23 August: Konstanz—Augs- burg, ein Teil der Strecke Trajektschiff über den Bodensee 269,9 km; 23. August: Augsburg Bad Reichenhall 293,3 km; 25. August: Bad Reichenhall Regensburg 217,4 Km; 26, August: Regensburg— Nürnberg Eweiter Teil mit Ein- zelstarts) 103,4 km; 27. August: Nürnberg Schweinfurt 221,8 km; 28. August: Ruhetag in Schweinfurt; 29. August: Schweinfurt Kassel 216,8 Km; 30. August: Kassel Einbeck 228 km; 31. August: Schluß: 17, Etappe Einbeck-Han- nover 163,7 km. Wieviel von 60 werden nach 3800 km das Ziel am Maschsee in Hannover erreichen?(sk) Kanu- Weltmeisterschaften Bei den Kanu- Weltmeisterschaften in Kopen- hagen kamen die Schweden im Kajak-Zweier mit Kerlund/ Wetterström über 10 000 m in 44:21, und im Kajak-Zweier über 1000 m mit Glaser/ Hedberg in 3:56,7 zu zwei Erfolgen. Im Einer(10 00 m) wurde Bontiguy(Frankreich) in 1:00:33,1 Weltmeister, während im Kajak- Einer der Finne Stromberg in 47:10, zu Titel- ehren kam. Meister im Kanu-Zweier wurden die Tschechen Brazak Kudrna in 34:22, 4. Im Kajak-Einer(500 m) gab es einen einheimischen Erfolg durch Kobberup in 2:06,83 und bei den Frauen im Kajak-Zweier durch Saimo/ Grön- holm(Finnland) in 2:10 für 500 m.(sich ihren Parks und weitläufiger Wiesenflächen abghalten werden. Vorbei an village green, wo man ein Weilchen hält, um dem lokalen Team der weihßgekleideten Cricket-Spieler hinter ihre unergründlichen Spielregeln zu kommen: Da stehen sie wie leicht gelang- weilt herum, lautlos, und um sie her, die Zuschauer ebenso lautlos. Bis einer von ihnen mit federndem Anlauf einen Ball wirft und zwischen den wickets hin- und her- läuft— und dann wieder das gleiche, sich im Zeitlupentempo bewegende Bild wie am Anfang. Und stille, höflich-verhaltene, takt- volle, göttliche Stille! Die Kinder brüllen nicht, die Autos hupen nicht, die Cricket- spieler schreien nicht, die Pferde in den Koppeln wiehern nicht. Stille, sanftrieselnde Stille, wie sie der Kontinent nicht kennt! Stille, duftend von tausend Rosen: Rosen in den Vorgärtchen, Rosen in Kaskaden über Laubengängen, blutrote Rosen, wild über ein strohgedecktes Scheunendach wuchernd, lachsfarbene Rosenstämmchen in niedlich Abgezirkelten Beeten, Rosenmeere, hundert- farbig, vor alte Schlösser hingebreitet, alte Landhäuschen, erstickt von blaßrosa, lila oder flammend roten ramblers und über allen Hecken, meilenweit, die zarten, unge- füllten Wildrosen! Ein Schwan auf dem Weiher. Ein einsamer Gleitflieger, lautlos, im bläßlichen Himmelsblau, das Surren- eines Rasenmähers, Leute auf Liegestühlen neden ihrem Auto unter einer Eiche am Straßen- rand, teetrinkend, zeitunglesend. Das ist England Anfang August. V. V. Blacker Unsentimentale Rheinreise/ Ich zog mit Tipsy aus, um das Fürchten zu lernen. Tipsy(*) wird im Volksmund mit Mühle oder Bock bezeichnet. Sie ist eines jener Motorräder, die einen hohen Knatterton und eine niedrige Geschwindig- keit von sich geben. An Kilometern und Erlebnissen hat sie so viel hinter sich, daß man es ihr nicht verübeln kann, wenn mit ihr auf Fahrt gewisse Veränderungen vor sich gehen. Zum Beispiel fällt der Auspuff auf die Straße, klappert der Tank wie ein Maschinengewehr, wackelt sich die Zünd- kerze los. Aber mit einem Stück Draht und einer Rolle Garn läßt sich da manches machen. Hauptsache sie hat ihre fünf Sinne beisammen, alsda sind: Räder, Lenkstange, Motor und Tank. Tipsy sorgt dafür, daß man stets schmutzige Finger hat, was Hotelportiers veranlaßt, einem in billige Oberstübchen einzuweisen. * In Frankfurt schmeckten die Würst- chen.( Die Paulskirche beherbergte statt des Bundestags eine Ausstellung von Brief- markenentwürfen. Die häßlichsten trugen rote, grüne und blaue Punkte aus Bunt- papier, die wie Warzen aussahen. Die Punkte bedeuteten, daß die Marken prämiiert waren. Im Zelt hungerte Herr Heros. Apathisch saß er in einem versiegelten Glaskasten. rauchte und trank Selters. Verwundert fragte man sich, was er mit dem Siegel macht, wenn er mal wohin muß. Vor seinem Kasten standen die Leute und abßen Frankfurter Würstchen. Die Leute gingen. Ich stand Auge in Auge mit dem Hunger Künstler und kam in Verlegenheit. Später ging ich zu den Affen. Mit denen steht es sich besser Auge in Auge. * Am Rhein(=) entlang ist der Ver- kehr mit Fernlastern verboten. Vielleicht fahren deshalb die Fernlaster in Kolonnen, bereit, jeden zu zermalmen, der sie über- holen will. Ein Glück, daß Tipsy fürs Ueber- holen nicht stark genug auf der Brust ist. Der Rhein setzte sich ins rechte Postkarten- licht. Er putzte sich mit Burgen, Schiffen, Weinbergen, Felsen und alten Städtchen — Foto: Kunsthalle In Berlin fliegt immer noch die Spree „dock ist dies das Lutzow-Ufer am Landwehrkanal, wie es Hans Purrmann I932 malte Die Mannheimer Kunsthalle zeigt gegenwärtig eine Ausstellung seiner Bilder. heraus. Er sah gar nicht nach Schwert- geprall und Wogenklirren aus. Es roch überall nach Wein(“). In Bingen, in Ingelheim und in St. Goar. In Andernach merkte ich, daß sich Tipsy ihres Kennzeichens entledigt hätte. Als echter Deutscher erschrak ich zutiefst und stellte mich der Polizei(nicht sehenswert). Der semmelblonde Wachtmeister wußte Rat.„Da müssen Sie Ihr Kraftfahrzeug(er sagte Wirklich so) einstellen und bei hrem zuständigen Landratsamt ein neues Kenn- zeichen beantragen“. Mein zuständiger Landrat war zu weit. Ich trank mir mit einer Flasche Winkeler Hasensprung(6) Mut an. Dann fuhr ich ohne Kennzeichen weiter.(Merke: in Deutschland erregst Du weniger Aufsehen, Wenn du nackt, als wenn du ohne Kenn- zeichen fährst). Alle Leute riefen und Winkten. Die Ueberholenden(und Tipsy Wird viel überholt) deuteten mit aufgeregten Gesten an die Stelle, wo das Kennzeichen sag. Ich fuhr durchs Bundesdorf Bonn. Vor Köln überholten mich die weißen Mäuse. Das ist die Verkehrspolizei. Sie stellte sich quer. Dann gaben sie mir die Adresse eines Nummernfabrikanten und ließen mich ohne Kennzeichen weiter fahren.(Merke in Köln ist die Polizei weniger preußisch als anderswo). * In Köln gibt es das„Atelier“,(6) Port kommt der Küchenchef mit der Kupfer- pfanne an den Tisch. Er gießt Kirsch (gebrannt, nicht gepflückt) hinein, wirft eine Ananas darauf, zündet das ganze an und gießt dann Schokoladeneis und Mandel- splitter darüber.(*π¾r Am Tisch saßen Marika Rökk(6) und Willi Fritsch. Sie nahmen sich nicht allzu Wichtig. Ihr Gefolge platzte vor Wichtigkeit. Die Herren sahen aus, als seien sie dem Gaupropagandaamt in Lemberg entsprungen. Sie kassierten die Blicke, die ihren schon etwas sehr reifen Göttern galten wie Höflinge den Tribut für den Fürsten kassieren. * Zwischen Koblenz und Köln maß sich Tipsy mit einem Ackerschlepper. Tipsy siegte knapp mit einem Stundenmittel von 42. In Düsseldorf hatte Lore Lorentz ein Baby bekommen(*. Auf der Geburtsan- Angefeuchteter Baedeker von Thaddäus Troll zeige stand„Die Geburt fand in aller Stille statt“. Zurück fuhr Tipsy rechtsrheinisch, De Straße hatte viele Huppelchen, die nach- einander den Auspuff, den Scheinwerfer und das nagelneue Nummernschild weg Wackelten. Das Siebengebirge() sah sel niedlich und hellgrün aus, Seine Bäckelchen haben anmutig weibliche Formen(6 Ueber Königswinter erhebt sich feudal der Petersberg. Ein einziger Polizist bewachte de Zufahrtsstraße. Tipsy grüßte ihn dur Vorbeifahren in strammer Haltung. An der Lorelei parkten Omnibusse Dicke Menschen quälten sich zur Romani empor und fragten in Baß und Sopran, va es bedeuten solle. Ich weiß es auch nicht Immerhin bohrten Arbeiter tiefe Löcher in die Straße und verschlossen sie mit einem Deckel. A*. In Rüdesheim faßte der FHotelportie Tipsy mit spitzen Fingern an und empfall Rheinsicht und ff. Küche. In der Drossel. gasse wurde ein Film gedreht. Herr Ural machte Reklame für seinen Asbach, Id trank zwei Flaschen Bombenwein.(6 Der war einst bombensicher im Keller gelagert. Da kam eine Ueberschwemmung Die Flaschen überstanden es. Nicht aber die Etiketten. Nun ist jede Bestellung en Weintoto. Die Flasche kostet vier Mark Was dabei heraus kommt, kann der Win nicht sagen. Es war alles drin! Der Wein schmeckte so delizibs, als legten einem Eng. lein den Finger auf die Zunge. * Der Rheingau ist sehr anstrengend. Da gibt es Eltville, Johannistal und Winkel. 8k froh, wenn du in Biebrich bist! Port sien du nach den Genüssen des Rheingaus den- selben in die Donau fliegen. Oder die Wolg in den Po. Die ganze Geographie stimm nicht mehr. In Heidelberg bist du dam wieder so weit, daß du keine Blutprobe al fürchten brauchst. Tipsy zog mich zum Königstuhl Der Neckar machte kapriziöse Schleifen u ließ sich Zeit zur Mündung. Der Dom 10 Speyer schaute vorwitzig in den Himm Tipsy sah recht verlottert und verkommel aus. Ich ließ sie die Nacht auf der Strab stehen in der Hoffnung, daß sie einer la Aber keiner kam auf die ausgefallene Idee —(y— Fr— 150 Alterstreffen der Turner Der Heidelberger Festplan Das Atterstreffen der Turner in Heidelberg soll durch die Tat beweisen, daß bei fortwäh- renden Uebungen der Verfall der Kraft weit bis in das hohe Alter hinausgeschoben wird. Es 5011 aber auch ein Fest der Freude und des Wiedersehens sein und ein Bekenntnis zu den Idealen des deutschen Turnens. Folgende Veran- staltungen werden vom 11. bis 14. August durchgeführt: Freitag, 11. August. 10 Uhr: Tagung der Altersturnwarte in der Klingenteich-Turnhalle; 17 Uhr: Empfang im Rathaus durch die Stadt Hei- delberg; 20 Uhr: Festlicher Auftakt und Jahn- Gedenkstunde in der Stadthalle. Samstag, 12. August. 3 Uhr: Beginn der Wett- kämpfe auf dem Festplatz der TSG; 9 Uhr: Beginn der Spiele; 16 Uhr: Die Deutschlandriege turnt in der Festhalle Leimen; 20.15 Uhr: Schlog- und Brückenbeleuchtung. Sonntag, 13. August. 11 Uhr: Totengedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof; 15 Uhr: Riegenturnen, Laufspiele der Turnerinnen, Turnen der Deutsch- landriege und Freiübungen, Ansprache von Dr. Kolb; 20 Uhr: Festlicher Ausklang im Schloßhof. Gruppenspiele im Faustball Für die badischen Faustballmannschaften am 20. August in Mannheim auf dem„Germania- Platz“ haben sich 30 Mannschaften qualifiziert. Dies sind: Tus Sandhofen, Tbd Germania Mann- heim; Altersklasse: TV Neckargemünd, Sandhofen; Altersklasse II: Polizei SV Heidelberg, Sd Mann- heim; VfL. Neckarau, Polizei Sy Mannheim; Klasse(über 50 Jahre): VfL Neckarau, TSV 1946 Mannheim; Jugend: Sandhofen und Reichsbahn Mannheim. Frauen: 8d Mannheim und Ger- mania Mannheim. R. H. Aus den Vereinen ADAC Mannheim. Für das Rennen XII.„Großer Preis von Deutschland“ für Rennwagen am 20. August auf dem Nürburgring sind noch Karten, einschließlich Fribünenplätze, im Vorverkauf in der Geschäftsstelle, Friedrich-Karl- straße 8(Tel. Nr. 4 06 41) zu bekommen. Solidarität“ Mannheim. Am 13. August fährt 1 ein Aschenbahnrennen auf der Sell- weide. „Phönix“ Mannheim. Der Me hat am Sams- tag, 17.30 Uhr, die starke Fußball-Elf des ASV Feudenbeim zu Gast. Außerdem ist am 12. 18. und 14. August auf der Platzanlage hinter der Uhlandschule ein großes Sommernachtfest mit Volksbelustigungen. Heiner Fleischmann kümpft gegen vier BMW 5 Solitude-Rennen diesmal auch Meisterschaftslauf für Wagenfahrer Als vor Jahresfrist die motorfreudigen Schwaben das Solitude-Rennen wieder auf die Beine stellten und es mit 300 000 Zuschauern zur erfolgreichsten Motorsportveranstaltung des Jahres machten, wurde die erste Etappe zu- rückgelegt auf dem Weg zum Ziel, das die Solitude gleichrangig neben dem Nürburgring sieht. Weitere 500 00% DM wurden aufgewendet, um die Strecke zu verbessern. Bei einer durch- schnittlichen Breite von 7,5 Metern(in den Kurven 10 m) ist die Solitude auch den Anfor- derungen für Wagenrennen gewachsen. Die Piste, die wie aus dem Ei gepellt, sich jetzt den Teilnehmern und Zuschauern präsentiert, soll unmittelbar nach dem Rennen weiter ausgebaut Werden. Die Strecke mißt jetzt genau 11,5 Km. 25 Links- und 15 Rechtskurven, ein Höhen- unterschied von 125 m, der Steilstich zum Frauenkreuz hinauf, die Abfahrt zum Drei- spitz, die 600 m lange Gerade und die lang- gezogene Schlängellinie durch das Mahdental sind so richtig nach dem Geschmack der Renn- fahrer-Elite. Im vergangenen Jahr haben die l rennen enttäuscht. Zynische Zuschauer pfl, das Lied von den eif Heinen Negerlein, 0 einer nach dem anderen unserer Wagentent 0 ausblieb. Diesmal geht es über eine Pötte von 115 km! Hoffentlich halten die Rent auch das, was sich Hermann Lang, 5 Brauchitsch, Hans Stuck usw. versprecheg 190 der Meisterschaft fünrt in der schweren are der Sport- und Rennwagen der Nan e Fritz Rieß, der Toni Ulmen und Karl u ge. den seitherigen Matadoren von Veritas, in sem Jahre den Rang abzulaufen scheint 10 Die Elite der Motorradfahrer gibt bete der Solitude am 12. und 13. August sel Leh. ständlich ein Stelldichein. BMW mit Ie 8th ml ler, KRanmermeier, Kraus, Meier In lade Fleischmann und Böhm) fuchs, die Inge ür Dk W-Leute mit Bwald Kluge, Siegfried Duel sche, H. P. Müller usw. Das eise gen. Meier— Heischmann auf den ae pressormaschinen wird ebenso mit messe erwartet, wie der Start des Ex-Eurgg en 5 Ewald Kluge, der in den kleinen Klass Hecht im Karpfenteich wirkt. Ein Schlagerspiel der Schwesterstüdie Fhönix Ludwigshafen— VfL Neckarau 1:2(11) (H. Sch.) Nach einer Viertelstunde blühten den Neckarauern, die wie ihre Gegner eine Reihe neuer Spieler eingesetzt hatten, die ersten Chancen. Karl Gramminger wurde jedoch irrtümlich zurückgepfiffen, Balogh verschoß und einen Köpfler von„Kar“ nach Maßflanke von Breunig, konnte Torwart Schreiber, der famose Paraden zeigte, auf der Linie unschädlich machen. Nach einer tollkühnen Abwehr von Ott, sah sich Torwart Nenninger in der 28. Minute geschlagen, als der Häufer Büttner überraschend schoß und der Ball von seinen Fäusten zum 1:0 ins Netz sprizte. Neckarau 5 85 an Tempo zu und zog in der Minute nach Vorlage von K. i durch Balogh gleich. 5 5 Nach dem Wechsel hatte Neckarau Kloster- mann als Läufer aufgeboten und Martin Gram- minger für Gärtner in den Sturm gezogen. Vor- erst stand jedoch Torwart Nenninger mehr im Kreuzfeuer gegnerischer Angriffe als sein Anti- 2. pode Schreiber, der nach einem gen 50 griff Neckaraus Glück hatte, als Balost Bali knapp und scharf verschob. Spee Szenen stiegen nun vol den Toren. 11 den schoß Dattinger knapp vorbei, Baloshe f Pfosten und Schreiber parierte einen Schnee von„Karl“. In der 80. Minute konute 8 eine Breunigflanke nicht wegbringeg, war da und schob das zweite Tor eit. Phönix hatte erstmals Gläser ale aufgeboten, der sich gegen das technistiſe sierte Innentrio des Gegners blender ezeich⸗ Hübinger und Mantel verteidigten ausg net. N n Der Vfl. Neckarau hat aut fee Mitunter offenbarte man, trotzdem 1 Te nig noch etwas zurückhielt, ein m. und Raffinesse kreiselndes Angriffsspis, Läuferreihe spielte ausgezeichnet. Mi Stold war ungemein kampfstark äußerst energievoll. 1 e ttellu!“ be meiste Württ