t h Stie⸗ seinen begeht, m sei- ten und eichtge- am die dis 1918. frühen rieb er aftsport sin den Mann- e cheute ben dem er auch chtheber te man erledigte it. 1913 deutsche ner er- 11. Bei kam er un und legte er it. Sein terreich, m Welt- en, nach tschie- Meister derlagen verlor er Ent- Meister- Mittel- bei den ortmund g zu er- Ringern rn sein. Wünscht este Ge- sich der F. Sch. chen zu den Münch⸗ über je a mbst den Köl- aur acht der den zes Pech m ersten und auch ttmacher ischinen- Bethery ürnberg, Chaillot um, 1240 „8. 2. Be- Chaillot orgebnis: 2 km, 3, 50 m, 5, aison i Wett- vier Ge- rgab für g dürfen Zusatz- O DM. gen sel 98 ere FVV — sees ien ück nen den un zu einer se ver- e junger im Auf- den“ von 12 Wird, gung aul her Sin Arbeiten Dr. Emil 73 Jah- . Gallen 1945 in professor gewirkt, ds orga- mat des ad. läts⸗ und nieder- rag des n Etats- zen Na- kunft in ostschuf sen, Die ) Film- Belgien, g stehen, kunft in gen. In e Kino“ ung von Wider- 1 keinen chte für EUTTER) — Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 33 Bankkonten: Südwestbank Mannheim städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr ——— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen:. Schwetzingen. Karl-Theodor-Straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei-Haus Postbezugspreis:„ DM 2,80 zuzüglich DM 0, 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM3, 60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 189/ Einzelpreis 0,13 DRI Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim kuropakundgebungen an der deuisch-Hranzösischen Grenze Kehl erwartet den Besuch der deutschen Europarat-Delegation Baden-Baden. Nach den überzeugenden Abstimmungsergebnissen der Bevölkerung in den Städten Castrop-Rauxel und Breisach und nach der symbolischen Verbrennung der Schlagbäume an der deutsch- französischen Grenze bei Bergzabern durch europäische Studenten fanden nunmehr auch in Baden in den letzten Tagen mehrere Europakund- gebungen statt, auf denen namhafte Staats- männer und Politiker sprachen. Nach der Kundgebung in Kehl, auf der Professor Dr. Villey, der Leiter der Europa-Freiwil- ligen, zu deutschen und französischen Stu- denten, Arbeitern und Bauern sprach und dabei unter dem Beifall der Versammlung Nervensäge des Interzonenverkehrs Hamburg.(dpa) Die scharfe Kontrolle der Interzonen-Postzüge, die von den so- Wjetischen Grenzbehörden in Marienborn seit Sonntag ausgeübt wird, wird wahr- scheinlich zu einer Intervention der alliier- ten Kommandanten Westberlins führen. Die soWjetischen Grenzkommandos hatten am Sonntag zwei Inter zonenpostzüge in Marien- born angehalten und zwei Wagen des Zu- ges Berlin-Hannover ausrangieren lassen, die erst nach Stunden freigegeben wurden. Aus beiden Wagen behielten sie 763 Pakete zurück. Aus dem Gegenzug Hannover- Ber- lin beschlagnahmten sie 45 Pakete mit Tex tilien und 205 Pakete mit Zigaretten. Die scharfe Kontrolle wurde am Montag fort- gesetzt. Der Sowijetzonen-Nachrichtendienst ADN erklärte am Montagabend, die sowjetischen Kontrollorgane hielten sich nur gewissen- haft an die Richtlinien des Koordinierungs- ausschusses des alliierten Kontrollrats vom 25. April 1947, nach denen das Gewicht der Pakete sieben Kilo und ihre Länge neunzig Zentimeter nicht überschreiten dürften. Die Westmächte hätten diesen Beschluß verletzt, um günstige Voraussetzungen für Schieber aller Art zu schaffen“, Einigung über Polizeiverstärkung Frankfurt.(dpa) Die deutschen und die alliierten Sachverständigen haben sich, wie am Dienstag von amerikanischer Seite in Frankfurt verlautet, weitgehend über die Organisation der Polizeiverstärkung in den Bundesländern— insgesamt 10000 Mann geeinigt. Die Durchführungsverordnungen über Organisation und Ausbildung sollen voraussichtlich von der Bundesregierung zentral für alle Länder erlassen werden. 1 Am Freitag wollen die zuständigen al- jerten Sachverständigen in Bonn die Auf- teilung der neuen Polizeikräfte im Bundes- gebiet klären. Vor allem will man sicher- stellen, daß die 10 000 Polizisten von den einzelnen Ländern so eingesetzt werden, daß sie im Notfall für den Bund als Polizei- macht zur Verfügung stehen. Die Polizei- verstärkung soll deshalb nicht mit der all- semeinen Länderpolizei vereinigt und auch nicht im allgemeinen Polizeidienst ein- gesetzt werden. Polizei ist zuverlässig Stuttgart.(dpa) Die Hauptfachabteilung olizei in der Gewerkschaft öffentliche zenste, Pransport und Verkehr verwahrt eich in einer Erklärung am Dienstag in Stuttgart gegen Vorwürfe, daß die Polizei Unzuverlässig sei. In der Tagespresse seien nach einer Besprechung des amerikanischen ohen Kommissars MecCloy mit den Ministerpräsidenten der Länder im ameri- kanischen Besatzungsgebiet abfällige Be- merkungen über die Zuverlässigkeit der Polizei erschienen. Die Hauptfachabteilung Folizei betont, die gewerkschaftlich orga- misierten Polizeibeamten hätten es immer als ihre Aufgabe angesehen, das demokra- tische Gedankengut in ihren Reihen zu fes- en, ihre Volksverbundenheit herauszu- 0 stellen und die Handlungsweise der Polizei 0 dem Grundgesetz und den Länderver- assungen in Einklang zu bringen. Washington. Der Bürgermeister von New ole, William O'Dwyer, ist von Präsident . zum neuen amerikanischen Botschafter dlexiko ernannt worden. Nem Tork. Ungefähr 200 Hafenarbeiter im 1 0 Lorker Hafen haben abgelehnt, 90 Tonnen flei⸗ der Sowjetunion exportiertes Krabben- Pech aus dem britischen Cunard- Dampfer . zu entladen. weil, wie sie sagten, W. micht der Sowjetunion dabei behilflich sein ollen,„Geld zu verdienen“. s Genf, Polen hat ann Dienstag seinen Austritt us der Weltgesundheitsorganisation erklärt. 8 cheran. Bie Sowjetunion hat einer For- u der iranischen Regierung entsprochen drei am Dienstag einen iranischen Offizier und iranische Soldaten freigegeben, nachdem zie sieben Monate festgehalten worden waren. Herford. Das höchste britische Gericht in des dchland bestätigte am Dienstag in Herford Todesurteil gegen Peter Wählen, der im Pine„ J. bei einem Einbruch in Vlotho den sars bsrater des britischen Hohen Kommis- an erschossen hatte. Nach britischem Recht a das Urteil vollstreckt werden, obwohl die 1 in der Bundesrepublik abgeschafft Hoher, Entscheſdung liegt beim britischen en Kommissar. Up/dpa a Von unserem ce- Korrespondenten forderte, daß der Europarat von einer be- ratenden zu einer verfassunggebenden Ver- sammlung sich umgestalten möge, fand in Baden-Baden eine Europakundgebung statt, der weit über die engeren Heimatgrenzen hinaus Bedeutung zukommt. Es war das erste Mal, daß auf deutschem Boden maßgebende Politiker der Europa- bewegung zur deutschen Bevölkerung spra- chen und für ihre völkerversöhnenden Worte auch reichlich Beifall fanden. Der fran- z68ische Wirtschaftsminister André Philip beschäftigte sich sehr eingehend mit dem Schuman-Plan, dessen Verwirklichung die Voraussetzung bilde zu einem vereinigten Europa und dem Aufbau einer europaischen Armee. Weiterhin ergriffen auf der Baden- Badener Kundgebung die Leiter der zur Zeit in Straßburg weilenden Europa-Delegationen Italiens, der Niederlande und der Schweiz das Wort. Abschließend sprachen von deut- scher Seite der CDU-Fraktions vorsitzende im Bundestag, Dr. von Brentano, und der südbadische Staatspräsident Wohle b. Auch in Bühl und in verschiedenen Or- ten Südbadens werden in den nächsten Ta- gen Europakundgebungen stattfinden. Die Stadt Kehl erwartet in den nächsten Tagen den Besuch der deutschen Europaratsdele- gation. Beziehungen Besatzung Bevölkerung enger knüpfen Frankfurt.(Je.-Eig.-Ber.)„Ich stimme von ganzem Herzen den vom amerikani- schen Hauptquartier für Europa angekün- digten Bestrebungen bei. Ich bin überzeugt, daß das Verhältnis zwischen den amerika- nischen Streitkräften in Deutschland und dem deutschen Volk gut ist. Trotzdem kann es zum Nutzen beider Seiten verbes- sert werden. Ehrliche Bemühungen auf amerikanischer wie auf deutscher Seite können kleinere Unstimmigkeiten beseiti- gen und eine der Entwieklung förderliche Haltung aufrechterhalten. Ich freue mich, daß General Handy den unter seinem Kom- mando stehenden Truppen diese Absicht bekanntgegeben hat, und ich empfehle die gleiche Haltung allen Angehörigen des Amtes des amerikanischen Hohen Kommis- sars für Deutschland. Wir werden von gan- zem Herzen die von General Handy ver- kündete Politik unterstützen.“ Mit dieser Erklärung begrüßte der ame- rikanische Hohe Kommissar die Bekannt- machung des amerikanischen Hauptquar- tiers in Europa, in der die Angehörigen der US-Streitkräfte zur Aufnahme freund- schaftlicher Beziehungen mit der deutschen Bevölkerung aufgefordert wurden. In französischen Gefängnissen Nürnberg.(dpa) Die französische Dele- gation beim internationalen Kongreß des „christlichen Friedensdienstes“ hat in einer Adresse den französischen Staatspräsidenten gebeten, die achthundert noch in fran- 2z6sischen Gefängnissen festgehaltenen deut- schen Kriegsgefangenen freizulassen, sofern ihnen eine Schuld nicht nachgewiesen wer- den könne. Die übrigen sollten nach dem gültigen Recht und nicht nach Ausnahme- gesetzen, wie der„Lex Oradour“ verurteilt Werden. Der Bundestagsabgeordnete der Deutschen Reichspartei, Adolf von Thad den, hat, wie aus Bonn berichtet wird, den Sprecher der deutschen Europaratdelegation. Dr. Her- mann Pünder, aufgefordert, in Straßburg die Aufmerksamkeit der französischen Kol- legen auf die Lage der deutschen Kriegs- gefangenen in Frankreich zu lenken. von Thadden bezieht sich auf einen Bericht des deutschen evangelischen Gefängnis- pfarrers in Paris, Dekan Lindner, nach dem nur ein Drittel der deutschen Gefangenen, die sich noch zur Aburteilung in fran- zösischen Gefängnissen befinden, sich eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit schul- dig gemacht habe. Naktongfront im Wanken Nordkoreaner wollen noch in diesem Monat Feldzug beenden Tokio.(dpa) Die Verteidigungslinie der Amerikaner und Südkoreaner am Naktong, die seit zwei Wochen den Angriffen der nordkoreanischen Infanteristen und Panzer standgehalten hat, begann am Dienstag ins Wanken zu geraten. Die Nordkoreaner er- zwangen in pausenlosen Angriffen weitere Uebergänge über den Flug. Ihr Staatschef Kim Ir Sen hatte sie am Dienstag auf- gefordert,„im August den Sieg zu erringen und die Eindringlinge zu vertreiben.“ In der provisorische Hauptstadt Süd- koreas, Taegu, ist bereits der Gefechtslärm zu hören. Die Stadt wird von zwei nord- koreanischen Brückenköpfen nördlich von Waegwan und einem neuen Vorstoß von Norden her aus Richtung Kun wi direkt bedroht. Die nordkoreanischen Panzerspit- zen stehen bereits 20 km vor Taegu. Die nordkoreanischen Verbände in Stärke von etwa 6000 Mann waren in der Nacht von Montag auf Dienstag im Schutz der Dunkelheit an zwei Stellen(20 Km sùud- westlich und 22 km nordwestlich von Taegu) über den Naktongfluß vorgedrungen. Sofort eingeleitete Gegenangriffe amerikanischer und südkoreanischer Einheiten konnten eine Ausweitung der gegnerischen Positionen auf dem Ostufer verhindern. Auf dem Westufer des Naktong haden die Nordkoreaner in der letzten Zeit etwa 65 000 Mann mit starken Panzerkräften zusammengezogen, um die Naktong-Front die beste Verteidigungslinie der UNO-Trup- pen seit Beginn des Feldzuges— zu durch- brechen. Ein amerikanischer Sprecher in Tokio erklärte, die UNO-Truppen würden den letzten Mann einsetzen, um die Nak- tong-Stellung zu halten. Vierzig Kilometer südlich von Taegu nahm die 24. amerikanische I. D. am Diens- tagmorgen ihre Gegenangriffe gegen den Tschangnyong- Brückenkopf wieder auf. Der Boden ist dort durch die starken Regenfälle der letzten Zeit sehr verschlammt. Die Nordkoreaner konnten den Brückenkopf in der Nacht zum Dienstag mittels einer Unter- wWasserbrücke über den Naktong beträchtlich Verstärken. Der Sieg der UNO- Streitkräfte in Korea sei sicher, erklärte Präsident Truman am Montag zum zweiten Jahrestag der Aus- rufung der koreanischen Republik(Süd- korea) in einer Botschaft an Präsident Syng- man Rhee.„Ich weiß, daß der Angreifer zurückgeschlagen werden und daß das Volk von Korea zu Freiheit und Unabhängigkeit gelangen wird, die ihre natürlichen Rechte sind“, heißt es in der Botschaft. Syngman Rhee erklärte während einer Rede am Dienstag anläßlich des zweiten Jahrestages der Gründung der Republik von Korea, daß der Krieg mit der vollkommenen Niederlage der kommunistischen Eindring- linge und der Einheit des Landes innerhalb der Republik von Korea enden wird. Eirii Rommandotrupp der amerikani- schen Marine ist bei Chongjin an der nord- koreanischen Ostküste an Land gegangen und hat die an der Küste entlangführende Eisenbahnstrecke durch Sprengung eines Tunnels blockiert, gab ein Sprecher des ame- rikanischen Verteidigungsministeriums hier am Dienstag bekannt. Chongjin ist etwa 100 Kilometer von der sowjetischen Grenze entfernt. Washington glaubt nicht an Begegnung Molotow— Mao Tse Tung Washington,(dpa) In offiziellen Kreisen Washingtons werden die Berichte über eine angebliche Unterredung zwischen Molotow und Mao Tse Tung in Peking mit größtem Vorbehalt aufgenom- men. Man weist darauf hin, daß die Berichte völlig unbestätigt sind und äußert sich in diesem Zusammenhang optimistisch über die zukünftigen Beziehungen zwischen den USA und dem kommunistischen China. Washingtoner Kreise machen dazu gel- tend: Eine Intervention der chinesischen Volksrepublik in Korea sei wenig wahr- scheinlich. Es wird sogar angenommen, daß die Sowjetunion davon abgeraten hat. Fer- ner habe die Pekinger Regierung die Zu- sicherung, daß die USA keine territorialen Absichten in Formosa hegen. Drittens hätten die chinesischen Kommunisten bisher noch keinen Landungsversuch auf Formosa un- ternommen. Viertens würden die USA auf einen Einmarsch kommunistischer Truppen in Tibet— wofür jetzt starke Anzeichen vorhanden sind— höchstens mit einem Protest reagieren. Fünftens wird eine direkte Intervention Pekings in Indochina angesichts der Abneigung, die die vietna- mesische Bevölkerung gegenüber den Chi- nesen hegt, als sehr problematisch angesehen. Britische Besorgnis über Tschiang Kai-Schek Washington.(UP) Die britische Regierung hat die Vereinigten Staaten aufgefordert, Generalissimus Tschiang Kai- Scheck daran zu hindern, eine militärische Offen- sive gegen das kommunistische China zu beginnen, wurde am Dienstag von autori- tativer diplomatischer Seite in Washington erklärt. Wie verlautet, soll die britische For- derung der amerikanischen Regierung durch den amerikanischen Botschafter in London, Lewis Douglas, übermittelt worden sein. Bei Ausbruch des Krieges hatten die Ver- einigten Staaten ihre siebente Flotte de- auftragt, zu verhindern, daß die chinesi- schen Kommunisten in Formosa einfallen. Nach Ansicht der britischen Regierung hat Tschian Kai- Scheck diese Abmachung verletzt, indem er seine Flugzeuge Ziele in der Nähe der chinesischen Küste angrei- fen lieg. Die britische Regierung, so sagten diese Stellen, sei über die Möglichkeit äußerst beunruhigt, daß eine Offensivhandlung Tschiengs die Vereinigten Staaten in einen Krieg mit dem kommunistischen China ver. wickeln könnte. Mittwoch, 16. August 1950 82 . 1 N 2 W e N N g Der Rütlischuur der Europa-Armee Schumanplan · Geburtstag des vereinigten Europa sagt Brentano in der Straßburger Debatte über Montanunion Straßburg.(UP) Mehrere Delegierte aus Ländern des europäischen Kontinents spra- chen sich am Dienstag entschieden für den Schumanplan aus, den sie als Mittel zum Wiederaufbau eines starken, geeinigten Eu- ropas bezeichneten. Sprecher aus Italien, Frankreich. Holland und Dänemark setzten sich am zweiten Tag der Debatte über diesen Plan für den vom französischen Außenminister vorgeschlage- nen Zusammenschluß der Kohlen- und Stahlindustrien Europas ein. Sie wiesen die britische Kritik am Schuman-Plan zurück und bekannten sich rückhaltlos zu dem Grundsatz der internationalen Kontrolle, den die Franzosen als Kerngedanken des Planes ansehen, dessen Annahme jedoch von Großbritannien abgelehnt wird. Mit eindringlichen Worten appellierte der deutsche Delegierte und Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages, Dr. Heinrich von Brentano an die Vertreter der fünfzehn in Straßburg vertretenen Na- tionen, dem Schuman-Plan als Basis für ein geeintes Europa zuzustimmen.„Der Tag, an dem der Schuman-Plan zu einer wirtschaft- lichen und politischen Realität wird, wird nicht nur der Beginn einer Neuordnung der Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland, er wird der Geburtstag des Vereinigten Europas und, ich glaube fast, der Beginn einer Epoche sein, in der Menschen ohne Furcht vor wirtschaftlicher Not. und neuem Krieg leben können“, führte Bren- tano unter dem Beifall des Hauses aus. Bren- tano, der sich als erster deutscher Sprecher voll und ganz für die Bildung einer europài- schen Kohle- und Stahlunion einsetzte, wies Bedenken anderer Teilnehmerstaaten des Europarates mit dem Hinweis auf die ge- meinsamen europäischen Interessen zurück. Der britische konservative Delegierte Harold Macmillan setzte sich für die neuen Vorschläge der britischen Konser- vativen zum Schumanplan ein und machte starke Bedenken gegen die geplante oberste Verwaltungsbehörde geltend. Es sei gewiß, führte Macmillan aus, daß das britische Volk keiner übernationalen Behörde das Recht zugestehen werde, ihre Bergwerke und Stahlwerke zu schließen. In seiner Rede am zweiten Tage der Debatte über den Schumanplan erklärte Macmillan: „Wir werden einer übernationalen Behörde nicht gestatten, eine große Zahl unserer Be- völkerung in Durham, oder in den Midlands, in Süd- Wales oder in Schottland arbeitslos zu machen. Macmillan, der sich für den Plan der Konservativen einsetzte, die europäische Montanunion dem Europarat zu unterstel- len, sagte, seine Freunde und er hätten das Wagnis unternommen, dort einzugreifen, „wo Bevin sich gescheut hat Stellung zu nehmen“. Von französischer Seite nahm als erster der französische Abgeordnete Maurice Schuman zu den Befürchtungen und Einwänden Stellung, die in der Schuman- Plan-Debatte der Versammlung vorge- bracht wurden.„Wir wissen, daß die Ret- tung Europas ohne Großbritannien unmög- lich ist, aber die Sicherheit Großbritan- niens ist auch ohne Europa unmöglich.“ Stahlkonjunktur günstig für Schumanplan Düsseldorf.(VWD) Die Pause, die in den Pariser Verhandlungen über den Schuman- plan eingetreten ist, sollte nach Ansicht be- teiligter deutscher Kreise dazu benutzt wer. den, um die deutsche Auffassung zu den wirtschaftlichen Fragen zu präzisieren, die gegenüber den politischen Gesichtspunken jetzt immer stärker in den Vordergrund treten. Das bedeutet, daß die beteiligten Industriezweige mehr als bisher in den Be- ratungen hinzugezogen werden müßten, da- mit die politische Konzeption des Schuman- planes mit den wirtschaftlichen Möglichkei- ten in Einklang gebracht wird. Bereits an den in der vergangenen Woche in Paris ge- führten Verhandlungen hatten je drei Ver. treter des westdeutschen Kohlenbergbaus und der Stahlindustrie sowie ein Vertreter der verarbeitenden Industrie teilgenommen. Auf seiten der westdeutschen Stahlindustrie glaubt man, daß die europäische Montan- union im Zeichen der sich verstärkenden internationalen Stahlkonjunktur leichter zu realisieren sein wird als bisher. Einladung Londons durch Schuman- plan-Mächte erwartet London.(dpa) Diplomatische Kreise Lon- dons rechnen damit, daß die sechs an den Pariser Schumanplan- Verhandlungen betei- ligten Mächte Großbritannien zum Beitritt zur Montanunion aufferdern werden, wenn die Pariser Besprechungen nach Wiederauf- nahme der Verhandlungen Ende August zu einem vorläufigen Abschluß gebracht wer- den. In der letzten Augustwoche werden Sachverständige aus der Bundesrepublik, Frankreich Italien und den drei Benelux- ländern den Vertragsentwurf für die Mon- tanunion voraussichtlich fertigstellen, 80 daß er den beteiligten Regierungen unter- breitet werden kann. Man hält es in Lon- don für sehr wahrscheinlich, daß die sechs Mächte Großbritannien dann auffordern werden, sich in irgendeiner Form an dem Projekt zu beteiligen. — Indien will unbedingt vermitteln Neue Vorschläge zur Lösung des Kore aproblems im Sicherheitsrat New Fork.(dpa) Der indische Dele- gierte Sir Benegal Rau schlug am Montag im Sicherheitsrat vor, der Rat möge einen Ausschuß der sechs nichtständigen Ratsmit- glieder zur Lösung des Koreaproblems be- stimmen. Dieser Ausschuß soll alle Vor- schläge prüfen, die zur Regelung des Korea- problems eingebracht wurden und noch eingebracht werden. Die Mitglieder des Aus- schusses sollten sich dann über eine Emp- fehlung an den Rat einigen und diese bis zu einem bestimmten Termin vorlegen. Die Sitzung war wieder von außer- gewöhnlich scharfen Angriffen vor allem der Delegierten Norwegens(Sunde) und Frankreichs(Chauveh) gegen den Sowiet- delegierten Malik ausgefüllt. Sunde warf Malik vor, er migbrauche den Sicherheits- rat zu Propagandazwecken und habe seine Pflicht, den Sicherheitsrat zur Erfüllung seiner Aufgaben zu lenken, nicht erfüllt. Auch Chauvel kritisierte die bisher, wie er sagte, nur negativen Ergebnisse der Arbei- ten des Sicherheitsrats unter Vorsitz Maliks. Malik selbst verwahrte sich gegen den Vorwurf, er habe sich als Sowjetdelegierter ferngehalten, als Vorsitzender des Rates aber doch wieder teilgenommen. Er sagte, er habe den Vorsitz übernommen, um die Satzungen nicht zu verletzen. Die Sowzet- regierung lehne die Beteiligung an den Sicherheitsratssitzungen Wegen der Haltung der Mehrheit in der Frage der chinesischen Vertretung ab. Dies habe jedoch nichts mit der Uebernahme des Vorsitzes zu tun. Der britische Sicherheitsratsdelegierte Sir Gladwyn Jeeb deutete in einem Rund- funkinterview die Möglichkeit an, daß der sowjetische Delegierte Malik den Sicher- heitsrat nach Ablauf des Monats wieder verläßt. Friedensvertragsentwurf für Japan wird vollendet Washingon.(dpa) Die USA-Regierung stellt gegenwärtig den Entwurf einès japa- nischen Friedensvertrages fertig, der den Außenministern Großbritanniens, Frank- reichs und der Vereinigten Staaten bei ihrer nächsten Zusammenkunft im September in New Vork vorgelegt werden soll, wie aus unterrichteten Kreisen Washingtons ver- lautete. f Zelte 2 MORGEN eee n Mittwoch, 16. August 1950/ Nr. 1% merN Kommentar Mittwoch, 16. August 1950 Der Fall Brauch „Das ist der Fluch der bösen Tat, daß sie, fortzeugend, Böses immer muß gebä- ren“. Dieses Schiller-Zitat haben wir vor drei Wochen an dieser Stelle einem Kom- mentar vorangestellt, der sich mit dem Problem der heute noch in Frankreich un- ter der Anklage, Kriegsverbrechen begangen zu haben, festgehaltenen Kriegsgefangenen beschäftigt hat. Wir haben damals klar und eindeutig gesagt, es sei nicht unsere Sache, für irgendwelche Ss-Leute oder Soldaten einzutreten, die schwere Schuld auf sich geladen haben. Wir haben aber auch ohne Umschweife betont, wir hielten es für die von uns ehrgeizig verfolgte deutsch- fran- zösische Verständigung von außerordent- lichem Vorteil, wenn die Kollektivanklage gegenüber deutschen Kriegsgefangenen den Grundsatz„Recht muß Recht bleiben“ nicht verdrängen würde. Wer gefehlt hat, soll be- straft werden. Wer aber ohne sein Ver- schulden und ohne den Beweis strafbarer Handlungen ins Gefängnis geworfen wor- den ist, der hat ein unabdingbares Recht darauf, gehört zu werden. Ja, er hat sogar ein Recht auf moralische Rehabilitierung. Ein solcher Fall ist uns in den letzten Tagen zur Kenntnis gelangt. Der Mann- heimer Straßenbahnschaffner Josef Brauch wurde zwanzig Monate in einem holländischen Gefängnis festgehalten, ohne daß ihm im geringsten etwas Straf- bares nachgewiesen werden konnte. Wir stützen uns bei der Darstellung des Falles in erster Linie auf Berichte der holländi- schen Zeitung„HET VRIJe VOLK“, eine Quelle, die wohl als gut informiert gelten kann. Im August 1947 wurde der Folländer Gerrit Jan Kamp aus Almelo unter dem Verdacht verhaftet, im Dezember 1944 die Widerstandsgruppe in Almelo verraten zu haben. Kamp unterhielt während des Krieges persönliche Beziehungen zu Brauch, der als Feldwebel der Feldgendarmerie in Holland stationiert war. Kamp nahm Brauch oft im Kraftwagen mit, wenn dieser zum Rapport nach Bussum mußte. Unter Brauchs Uni- form schmuggelte Kamp wichtige Briefe und Päckchen nach Westholland für die Widerstandsbewegung, der Kamp angehörte. Brauch hatte davon jedoch keine Ahnung. Nach der Inhaftierung Kamps, dem man allem Anschein nach in Holland einen Strick drehen wollte, wurde am 6. November 1947 auch Brauch auf Betreiben holländischer Stellen in Mannheim verhaftet. Er wurde nach Dachau gebracht, wo er zwei Monate lang von Holländern verhört wurde. An- schliegend kam er nach Holland. Dort wurde er wegen eines kleinen Vergehens für drei Monate in ein Internierungslager gesteckt. Nachdem er diese Zeit abgesessen hatte. wurde er nach Scheveningen gebracht und Unter„richtige Kriegsverbrecher“ gemischt. „Diese drohten“, so schreibt das„HET VRIIJE VOLK,„ihn zu„coventrieren“, wenn er es Wagen würde zugunsten Kamps auszusagen. Sie erzählten ihm, daß Kamp ein schlimmer Bursche gewesen sei.“ Inzwischen rollte der Prozeß gegen Kamp ab. Ein öffentlicher Kläger machte den inhaftierten Brauch als Zeugen ausfin- dig.„Wir möchten wissen, warum Kamps Kläger so hinter Brauch her war“, fragte das„HET VRIIJIE VOLK“, und warum er so schlecht behandelt wurde, und darüber hinaus, warum er als Zeuge in einem Ge- fängnis zwanzig Monate festgehalten wurde?“ Die Zeitung berichtet darüber, daß sich Brauch, als er in Harlem verhört wurde, nicht setzen durfte. Die Untersuchung dauerte von acht Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags. Da er als Zeuge und nicht als Vepdächtige Person verhört wurde— kom- mentiert die Zeitung— hätte man ihn an- ders behandeln sollen. Aber es ist augen- scheinlich, daß die Detektive eine ganz ge- Wisse Aussage aus ihm herauspressen woll- ten. Durch die ganze Zeit blieb Brauch bei seinen ursprünglichen Aussagen. Das spricht Für ihn, insbesondere weil wir wissen, da seine Frau ihm einige Briefe aus Mannheim schickte, und über ihre Schwierigkeiten sprach. Sie versuchte, ihren Ehemann zu Überzeugen, endlich nachzugeben,“ Soweit das HET VRIIE VOLK. Brauch hat nicht nachgegeben. Er war davon überzeugt, nichts Schlechtes begangen zu haben. Er weigerte sich hartnäckig, gegen seinen Wil- len Ungünstiges gegen Kamp auszusagen. Er hatte vorteilhafte Zeugnisse von Holländern. Der Polizeiinspektor Boog war durch die Hilfe Brauchs der SS entschlüpft. Prof. Dr. van der Horst, Chefarzt aines Krankenhauses in Amsterdam, bestätigte, daß er und seine Patienten Brauchs Hilfe während der Be- Satzungszeit erhalten haben. Auch andere Holländer äußerten sich positiv über Brauchs Verhalten während der Besetzung. Brauch kam am 21. Juni 1949 nach Deutschland zu- rück. Er war standhaft geblieben. Ein hal- bes Jahr zuvor war der Holländer Kamp; von einem Spezialgerichtshof in Arnheim zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wor- den. Später wurde das Urteil von einem Kassationsgerichtshof in Amsterdam auf- gehoben und Kamp freigelassen. Aus dem uns vorliegenden Auszug aus der ProzehBberichterstattung der hollän- dischen Zeitung geht hervor, daß Kamp das Objekt eines Cliquenspiels gewesen ist. Brauch, als ehemaliger Bekannter Kamps und Angehöriger der deutschen Feld- gendarmerie in Holland, sollte den Holländer belasten. Es war sein Unglück, in die Affäre verwickelt zu werden. Er wurde auf diese Weise zu einem Kronzeugen für die turbu- lenten Rechts verhältnisse unserer Zeit, eines Zustandes, den schon viele Jahre vorher die staatlich sanktionierte Unterhöhlung jedes Reclitsgefühls herbeigeführt hatte. Der Fall Brauch ist das Glied in einer langen Kette. Er ist lehrreich und lehrhaft genug, um aus ihm zu lernen, denn einmal muß die Kettenreaktion unterbunden wer- den. Es ist keine Zeit dabei zu verlieren, wern wir nicht wollen, daß sich die Zeit selber verliert. E. Scher 7 Berge-Lamas- Diplomaten Wird Mao Tse Tung nach Lhasa marschieren?/ Von Dr. Karl Ackermann Ob Tibet demnächst den Einmarsch der rot chinesischen Truppen abwehren oder ihn stillschweigend hinnehmen wird, das ist eime Frage, die sich der Durchschnittseuro- päer wohl kaum sachlich beantworten kann. Was bedeutet ihm schon dieses sagenhafte Hochland, über das Film- und Roman- Literatur reichlich romantische Vorstellun- gen verbreitet haben? Vielleicht haftet in seinem Gedächtnis noch ein Rest von Sven Hedins Tibetfahrt. oder ein gelegentlicher Bericht über die Besteigung des Mont Everest. Mehr als eine verschwommene Vorstellung von Mönchshierarchie und Dalai Lama, poligamen Ehesitten und großer Unwirtlichkeit des Landes, wird wohl kaum amzutreffen sein. Und eben dieses Gebiet, auf dem etwa so viel Menschen wohnen wie in Berlin, und das die Größe von ganz Westeuropa Hat, kann nächstens eine Bedeutung gewin- nen, die der Himmelsruhe auf dem Dach der Welt für einige Zeit ein Ende bereitet. Wie verschiedentlich gemeldet und demen- tiert, soll sich bereits eine chinesische Armee auf dem Marsch nach dem 5000 Meter hohen Hochland befinden. In Lhasa, der Haupt- Stadt, sollen angeblich reichlich theatralische Vorkehrungen zu einer Verteidigung getrof- fen werden, die, wenn sie tatsächlich be- Absichtigt wäre, recht wenig den diplo- matischen Traditionen von Sitsang— wie das Hochland als autonome chinesische Auhenprovinz bezeichnet wird— ent- sbdräche. Großbritannien hat vorsorglich sein Desinterssement an einer Unterstüt- Zung des Dalai Lama bekundet. Es wird sich kaum dazu herbeilassen eine bewaff- nete Expedition wie im Jahre 1904 aus- zuschicken. Den Anspruch, den die Chinesen auf diese Außenprovinz erheben, der ihnen zwar 1914 auf der Konferenz von Simla abge- sprochen wurde, ist recht alten Ursprungs. Bereits 1566 wurden die Tibetaner von den Mongolen-Chans unterworfen. Dem Haupt der„gelben“ Sekte, dessen Diplomatie die Eroberer besänftigte, und der zur Festigung seiner Kirchengewalt die Ehelosigkeit der Priester eingeführt hatte, wurde damals der mongolische Titel eines Dalai Lama, d. h. Weltbeherrscher verliehen, während dem Abt von Taschi-Lumpo der Titel eines Pantschen-Lama, d. h. Lehrer der Welt, zu- gesprochen wurde. Mit mongolischer Schläue schufen die Chans jenes Doppelpapstum, das dann den Mandschu- Kaisern in Peking ge- stattete, Tibet trotz riesiger Entfernung stets unter ihrer Botsmäßigkeit zu. halten. In der neuesten Geschichte wirkte sich diese Doppelherrschaft insofern für Tibet sehr ungünstig aus, als der Dalai Lama sich unter englischer, der Pantschen-Lama aber unter chinesischer Aufsicht befand. Nach dem Tode des 13. Lamas im Jahre 1933 wurde es unmöglich, ein neues Kir- cHenhaupt zu wählen, da die politischen Wirren die zweihunderttausend Köpfe zäh- lende Priesterschaft in zwei Lager gespalten hatte. Erst 1940 konnte das jetzige Ober- haupt den Thron besteigen. 1933 geboren, 1937 als Wiedergeburt des alten Lamas er- kannt, durfte er bisher als Minderjähriger die Regierungsgeschäfte nicht führen. In diesem Jahre aber mündig geworden, dürfte nun die Frage seiner Anerkennung durch die Regierung in Peking gestellt sein. Wird ihn Rot-China akzeptieren oder wird er ins Exil gehen? Wird er umgekehrt, die Ober- herrschaft des Roten Drachen anerkennen, oder wird Mao Tse Tung mit Gewalt den seit Jahrhunderten verbrieften Anspruch durchzusetzen versuchen? Entsprechend chinesischer und tibetanischer Tradition wird die Angelegenheit wahr- scheinlich auf diplomatischem Wege bei- gelegt werden, Es ist für die weitere Aus- breitung des Kommunismus in Asien nicht ganz gleichgültig, ob sich der Dalai-Lama feindselig verhält oder neutral. Das Haupt des tibetanischen Kirchenstaates gilt näm- lich als Wiederverkörperung des Buddha. Wenn sich sein Herrschaftsbereich auch nicht direkt auf Indien erstreckt, so bestehen doch vielerlei Beziehungen und Bindungen gei- stiger Art. Der Lamaismus als Erlösungs- religion könnte auch nicht geringe missio- narische Wirkungen auf die zahlreichen Stämme der äußeren und inneren Mongolei ausüben. Wieviel darum dem roten China daran liegen muß, Lhasa als den Mittel- punkt des Riesenzirkels der buddhistischen Welt zu gewinnen, ist offensichtlich. Dazu kommen noch strategische Ueber- legungen. Schließlich ist das Fochland Sitsang eine ideale Bergfestung, die einer- seits für die Sicherheit Rußlands wie Chinas äubßerst wichtig werden kann, andererseits gegenüber Vorder- und Hinterindien eine beherrschende Stellung einnimmt. Zwar ist es keineswegs so, daß man dieses tief zer- kurchte und in die Wolken ragende, von Stürmen und Schnee gepeitschte, beinahe arktische Riesengebiet als ein Flugzeugmut- terschiff betrachten könnte. Flugzeuge haben vorerst noch die häufige Eigenschaft, an al- pinen Wänden zu zerschellen. Aber als Ab- schußbasis von ferngesteuerten Geschossen könnte das Land nicht ohne Bedeutung sein. Mögen nun solche strategischen Ueber- legungen auch übertrieben sein, mag die Kunde über mögliche Uranvorkommen in Tibet vorläufig wenigstens in den Bereich der Phantasie verwiesen werden, jedenfalls wird es für die Chinesen vorteilhafter sein, einen eigenen Residenten in Lhasa zu wis- sen, als das unbehagliche Gefühl zu haben, daß irgendwelche Europäer in ihrem Rücken operieren und die mongolischen Bergstämme gegen sie aufwiegeln. Die sozialen Gegensätze Schwierig wäre eine Eroberung Tibets durch die Chinesen keineswegs. Wenn auch das Bergland sehr schwer zugänglich ist, und die natürlichen Hindernisse ausgezeich- nete Verteidigungsmöglichkeiten bieten, so darf doch nicht vergessen werden, daß die Bevölkerung nicht einheitlich gesinnt ist. Die jahrhundertalte Kirchen- und Feudal- herrschaft hat sehr krasse Gegensätze Zwi- schen den Mitgliedern des Hochadels und der Kirchenfürsten und dem übrigen schwer arbeitenden Bauern- und FHirtenvolk ge- schaffen. Selbst die Tatsache, daß fast jeder vierte Tibetaner einem Kloster ange- hört und ein religiöses Leben führt, kann den schweren Sozialschaden des überalter- ten Feudalregimes nicht aufheben. Der Kampfwert der Einwohner dürfte daher memlich gering sein, während Mao-Tse- Tung die ganze Wucht seiner„siegreichen Volksarmee“ ins Feld führen kann. Selbst wenn man geneigt wäre, die sozialen Gegensätze in einer immerhin noch relativ primitiven Wirtschaftsgemein- schaft nicht allzu hoch zu veranschlagen, so muß man doch an die Schwierigkeiten denken, die zu überwinden wären, solch ein kleines Volk von nur drei Millionen Men- schen, zerstreut über ein so riesiges Gebiet, zu mobilisieren. Wir haben da nicht eine Schweiz vor uns, in der Kanton an Kanton stöht, und wo jedes Bergtal mit dem andern im lebhaften Austausch steht. Wie Owen Lattimore, dieser vielangefeindete, aber Ausgezeichnete amerikanische Chinakenner mehrfach betont, sind die Einwohner von Tibet nur in einem sekundären Sinne Tibetaner. In erster Linie sind sie Abzwei⸗ Sungen von Völkern aus allen möglichen n, setzt: Inneres: Maurice Brasseur. nmanzen; qean van Houtte. Windrichktüngen, ais Zentralasien, Indien, Nordchina, Südwestchina, Burma, leben als Nomaden oder eine Art von Oasenbewoh- nern, die durch Riesengebirge voneinander getrennt sind und werden im wahrsten Sinne des Wortes nur durch den Lamais- mus zusammengehalten. Dies beweist, wie wichtig es für China ist, sich Lhasas, der heiligen Stadt zu bemächtigen, wenn Tibet und die mongolischen Stämme unter seiner Botmäßigkeit bleiben sollen. Die Frage, ob Rotchina demnächst seine Truppen nach Lhasa schicken wird, und ob die Tibetaner sie abwehren werden, beant- Wortet sich demnach von selbst. Doch selbst In Italien steigen die Preise Aber„Ferragosto“ wird dennoch gefeiert Von unserem Dr. H. R.- Korrespondenten in Italien Mailand. Mitte August ist ganz Italien auf den Beinen, um den traditionellen „Ferragosto“ zu feiern. So heißen die mehr oder minder offiziellen Hitzefeiertage, die den Alltagsbetrieb für ein paar Tage fast völlig lahmlegen. Kein Büro arbeitet, die Banken sind geschlossen, die Minister und Abgeordneten auf Urlaub: selbst die Zeitungen feiern 24 Stunden. Was Beine hat, verläßt die unerträglichen Brutkessel der Großstädte und fährt mit Kind und Kegel ans Meer, an die Seen. ins Gebirge. Die Eisenbahnen und Autobuslinien haben Hochbetrieb: 38 Sonderzüge verlassen allein den Mailänder Hauptbahnhof, Dutzende weiterer Schalter sind eröffnet worden, um den Andrang einigermaßen bewältigen zu können, etwa 200 000 Reisende fahren täg- lich aus Mailand ab. Sogar die eisernsten Geschäftsleute folgen ihren Familien für ein paar Tage in die überfüllten Sommer- Frischen; der Volksmund. witzig wie immer, nennt diese abendlichen Sonderzüge die ztreni dei cornuti“(Züge der Hörnerträger) und behauptet, man finde darum keinen Platz, weil die Geweihe bis an die Decke reichten. Korea, Aufrüstung, UNO, Straßburg— den Ferienzügen ist wenig davon die Rede; wenn der Italiener feiert, will er nichts davon hören. Aber ein anderes Thema kehrt in fast allen Gesprächen wieder, das doch nur den Reflex der düsteren großen Probleme darstellt, auch wenn es der Mann von der Straße gar nicht empfindet: Die Preise steigen. Sie steigen langsam, aber unheimlich. Am meisten hat sich das Phänomen bisher auf dem Gebiete der Fettwaren bemerkbar gemacht. Oel ist seit dem Beginn des FKorea-Krieges um etwya 100 Lire pro Liter gestiegen, das heißt um 20 Prozent; Seife ist plötzlich knapp geworden; Butter klettert ebenfalls in die Höhe. Bestellt ein Geschäfsmann Zucker, so erhält er statt der angeforderten 100 Kilo nur 20; ähnlich steht es mit Reis. Eine noch unheimlichere Sprache reden andere Zahlen. Seit dem 21. Juni ist der Dollar auf dem freien Markt um 5,6 Pro- zent, der Schweizer Franken um 3,8 Prozent, das Gold um 16,5 Prozent gestiegen. Die Indexzahlen der Engrospreise waren im Juli vorigen Jahres auf 232. im Juni dieses Jahres auf 254, in der vierten Juliwoche auf 271 angelangt; die Zahlen für August stehen noch aus, höher. Die Rückwirkung auf das soziale und politische Leben macht sich sofort bemerk- bar— trotz„Ferragosto“ und Sonderzügen. Die Gewerkschaften kündigen für den Sep- tember Agitationen und Streiks an, wenn ihren Forderungen auf Lohnerhöhung von den Unternehmerverbänden nicht statt- gegeben wird. Die Unternehmer ihrerseits suchen nachzuweisen, daß das Steigen der Preise ganz ‚ natürliche“ Ursachen hat was dem Verbraucher nichts nützt, wenn er die höheren Preise zahlen muß. Die Re- gierung beobachtet vorerst die Situation sehr aufmerksam, hat aber zweifellos Pläne bereit, um der Tendenz zur In- lation Einhalt zu gebieten. Die Maß- nahmen werden keineswegs drakonischer, sondern rein wirtschaftlicher, aber sehr Wirksamer Art sein: Man wird Lebensmittel und Rohstoffe im Ausland einkaufen und in solchen Mengen auf den Markt bringen, daß das Gespenst der Warenauf- speicherung und der Hamsterei seinen Sinn verliert. Wie weit diese gute Absicht bei den steigenden Weltmarkt- preisen zu verwirklichen ist. bleibt vorerst eine zweite Frage; auf jeden Fall wird man der inneren Spekulation auf Krieg, Teuerung und Warenverknappung bis zu einem ge- Wissen Grad Herr werden. Denn selbstwerständlich haben die zwei- deutigen Elemente, die 1945 und 1946 an unsauberen Geschäften reich geworden, aber durcli die Fmanzpolitik Einaudis und seiner Mitarbeiter allmählich ausgeschaltet worden sind, sofort Morgenluft gewittert. Sie halten die Waren zurück, warten höhere Preise ab und steigern damit automatisch die Preise. Auf der Verbraucherseite ist umgekehrt eine Angstpsychose eingetreten, es wurde gehamstert zunächst im wesentlichen Oel, Zucker und Reis—, und die Preise stiegen. Die Regierung aber ist entschlossen, ihre Politik der Stabi lität der Lira zu wahren und alle in- flationistischen Tendenzen durch wirtschaft- liche Mittel wirkungslos zu machen. Es wird darauf ankommen, wer den längeren Atem hat. Bald nach dem Ende der Ferragosto“- Feiertage wird es sich zeigen, ob die ita- lienische Hausfrau mit ihrem Wirtschafts- geld auskommt, wenn sie von der See und aus dem Gebirge in die Grohgstadt heimkehrt. liegen aber zweifellos wenn eine diplomatische Beilegung der Dif- ferenzen mißlingen sollte, ist eine mögliche Soziale Veränderung in Tibet nur von zweit- rangiger Bedeutung gegenüber der Tat- sache, daß der Lamaismus und damit die Herrschaft der zweihunderttausend Mönche nicht umgestürzt werden kann, im Gegen- teil noch gefestigt werden wird, weil daraus für die zukünftige rote Politik in Asien er- hebliche Vorteile gegen den Westen er wach- sen können. Prinzessin Elizabeih gebar eine Jochler London.(dpa) Die britische Thronfolgerin, Prinzessin Elizabeth, schenkte am Dienstagnachmittag 12.50 Uhr ihrem zweiten Kind, einer Tochter, das Leben. Mutter und Tochter befinden sich wohlauf. Die neuge- borene englische Prinzessin steht in der Thronfolge hinter ihrem älteren Bruder Prinz Charles und vor Prinzessin Eliza- beths Schwester, Prinzessin Margeret- ROS e. Neues belgisches Kabinett Brüssel.(dpa) Eine neue belgische Regie- rung ist am Dienstag gebildet worden. An der Spitze des Christlich-Sozialen Ein- parteien-Kabinetts steht als Ministerpräsi- dent der 66jährige Christlich- Soziale Senator Joseph Pholien, der bereits das Justiz- ministerium innehatte. Neben Pholien um- faßt die neue Regierung fünfzehn Minister. Paul van Zeeland behält das Außenmini- sterium. Die wichtigsten Posten sind Wie folgt 11 1 Wirtschaft: Albert Coppe. Außenhandel und Euro- Parat angelegenheiten: Joseph Meurice. Landesverteidigung: Oberst E. A. de Greef. Das neue Kabinett wird sich am Don- nerstagnachmittag dem Parlament vorstel- len. Heute vormittag werden die Minister 125 Kronprinz Baudouin vereidigt wer- en. Einheitsstaat Indonesien ausgerufen Diakarta.(dpa) Indonesien ist von Staats- präsident Sukarno am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Bundesparlaments in Djakarta zum Ein- heitsstaat proklamiert worden. Damit wurde die bundesstaatliche Form aufgegeben, un- ter der Ende 1949 die Holländer Indonesien die Souveränität übertrugen. Sukarno erklärte, der Einheitsstaat der Republik Indonesien werde die gesamte in- donesische Nation umfassen. Die Schaffung des Einheitsstaates sei ein notwendiger Schritt im Kampf für die Unabhängigkeit Indonesiens. Durch die Verfassungsänderung werden die bisherigen sechzehn Bundesstaaten In- donesiens zu zehn Provinzen zusammenge- faßt. Eine neue parlamentarische Regierung, Wie sie in der Einheitsverfassung vorge- sehen ist, wird wahrscheinlich erst in ein oder zwei Wochen gebildet werden können. Ministerpräsident Mohammed Hatta wird heute zurücktreten, mit seinem Kabinett je- doch geschäftsführend im Amt bleiben, bis die neue Regierung gebildet ist. Indien und Pakistan feiern Unabhängigkeitstag Bombay.(UP) Indien und Pakistan feierten am Dienstag den dritten Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Im Gegensatz zu je- nem denkwürdigen Tag vor drei Jahren war in Indien auffallend, daß die Feier- lichkeiten außerordentlich gedämpft und bescheiden verliefen. Der indische Ministerpräsident Pandit Nehru sagte auf einer Unabhängigkeits- feier, daß Indien bemüht ist, den Krieg in Korea zu lokalisieren und die Feindseligkeiten dort möglichst bald zu beenden. Nehru, der in seiner Ansprache in der Hauptsache innerpolitische Angelegen- heiten behandelte, gab keine weiteren Hin- weise über seine Verhandlungen mit der Sowjet-Union und den Westmächten in Zu- sammenhang mit Korea. Auch„Volksstimme“ verboten Stuttgart.(UP) Die alliierte Hohe Kom- mission hat am Dienstag die in Stuttgart erscheinende kommunistische„Volksstimme“ für drei Monate verboten. Damit wurden im Bundesgebiet bisher elf kommunistische Blätter untersagt. Auch der„Volksstimme“ wird, wie ein amerikanischer Sprecher sagte, vorgeworfen, berichtet zu haben, daß Waffen aller Art nach Westdeutschland ein- geführt würden. Damit habe die Zeitung bewußt Tatsachen verdreht, denn nach alliierten Gesetzen sei die Einfuhr von Kriegsmaterial durch die Bundesregierung ausdrücklich verboten. Nach diesem Verbot erscheint in Württemberg-Baden keine EKP- Zeitung mehr. N Notiz zum Tage: Ja, ja, Sinsheim Der Kreis Sinsheim muß ab und au von sieh reden machen, um seinen Ruf als„außer. gewöhnlicher Landkreis“ zu rechtfertigen, Nicht immer fallen den mehr oder minder interessierten Beobachtern dabei nur positive Merkmale ins Auge. Vielleicht erinnert sich der Leser noch an unseren Bericht über die Bestrebungen Sinskheims, wieder sein Gleich. gewicht zu erlangen. Damals lebte der Land. kreis schon neun Monate in einem Interreg. num. Die Angelegenheit Dr. Bernheim Sollte erst viele Monate später abgeschlossen wer. den. Ueber das Ergebnis der„Staatsaxtion sind kaum Worte zu verlieren. Dr. Bernhein wurde rehabilitiert Der Landrat des Kreises stand nun vor einer schweren Entscheidung sollte er den Kreis wieder übernehmen, oder sich zur Ruhe setzen? Dr. Bernheim äußerte, daß er zwar gern nack Sinsheim aurückginge, aber doch erneute, vermeiden möchte. Niemand wird es Dr. Bern. Reim verdenken, daß er nach einem einund. einhalbjährigen Kampf um sein Recht, des ihm aber auch nichts erspart hat, in Penziog ging. Indessen wurde nun die Landratssteſſ ausgeschrieben und von den vierzehn Kundi. daten, die sich bewarben. entschloß sich der Kreisrat, neun zur Vorstellung vor den Kreistag vorzuschlagen. Es interessiert hien weniger, wer diese Kandidaten sind, oder mit Welchen Aussichten sie im Rennen liegen. ber 6. September als Tag der Wahl wird die Ent. scheidung bringen.) Viel wesentlicher ist, daß man sich nicht verłneifen konnte, von den Bewerbern ein amtsärztliches Zeugnis zu ver. langen. Das bedeutet, ganz grob ausgedrückt? „Wir wollen keinen Deppen!“— Wahrschein. lich hat man sich an anderen Orten über diese Vorbeugungs maßnahme amüsiert. Ades sie ist tatsächlich einer ernsten Ueberlegung wert, trotzdem sie, genau genommen, eins Farce ist. Abgesehen davon, daß sich„Paraly. tiker“ auch in einer Demokratie hinter festen Mauern zu befinden pflegen, so ist doch fes. zustellen, daß das Verlangen der für den neuen Landrat verantwortlichen Männer. von einer schlechten Menschenkenntnis zeugt und zudem gleichbedeutend mit einer Entwertung der Rehabilitierung Dr. Bernheims ist. Nu weil angeblich bei dem letzten Landrat 0 schlechte Erfahrungen“ gesammelt wurden, will man jetzt„ganz sicher“ gehen und außer. dem eine handgreifliche Rückversicherung be- sitzen. Das Beschamende der herauf beschworenen Situation ann gar nicht deutlich genug im Licht gerückt werden. Anscheinend sind nuf wenige Menschen darauf gekommen, welcher Bumerang in die Gegend geworfen wurde. Doch wer mit einem Bumerang nieht umzu gehen versteht, gerät selbst in Gefahr. Wäre der Gegenstand nicht so ernst, wäre er eines homerischen Gelächters wert. Aber das La- chen kann hier auch einem geborenen Humo- risten vergehen. Hoffentlich kat dieses Bei. spiel nicht unübersehbare Folgen— 2. B., daf sich jeder Bürger des Kreises Sinsheim mit einem Ausweis auszustatten hat, in dem det Grad seiner Vernunft bescheinigt wird.(un Briefzitate des DGB angezweifelt Köln.(dpa) Zu den von der Presse- stelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes veröffentlichten Auszügen aus Briefen füh- render deutscher Wirtschaftler, die sich für das von den Gewerkschaften geforderte Mitbestimmungsrecht der Arbeitnehmer aus- gesprochen haben sollen, stellte am Diens- tag ckie Kölner Firma Otto Wolf, deren Direktor Hehemann einen solchen Briel mit unterschrieben hatte, fest, daß der Briet am 21. Januar 1947 gschrieben worden ist. Er sei aus der Sicht der Stahlindustrie aus. drücklich zum Thema„Konzernentflechtung geschrieben worden und nicht zum Thema „Mitbestimmung“. Zum sachlichen Inhalt konnte sich die Firma nicht äußern, d Direktor Hehemann zur Zeit in Urlaub ist. Straffällige Bäcker Bad Oldesloe.(dpa) Die schleswig-hol- steinischen Preisbehörden haben Bäckem im Kreis Stormarn die ersten zwanzig Stra. bescheide geschickt. Die Bäcker hatten Brote mit einem Untergewicht bis zu zehn Prozent verkauft, ohne die Preistafeln zu ändern, 2 denen das ursprüngliche Gewicht vermerkt war. Sie miissen dafür jetzt Bußen von 50 bis 150 Mark zahlen. Bfiefe an die Horausgebel Noch einmal: die Arbeitseinheiten Ich habe mit großer Aufmerksamkeit die Verschiedenen Zuschriften über die vorge- sehenen Arbeitskompanien gelesen. Alle Leser des„Morgen“ werden volles Verständnis dafür haben, daß die meisten Angehörigen der lo- dustriepolizei über die geplante Kasernierung stark entrüstet sind. Dennoch möchte ich M. V, Mannheim, über seinen Artikel im„Morgen vom 12. August folgendes erwidern: M. W. Wirt sich zu einer Zeit freiwillig zu der Industrie- polizei gemeldet haben, als er auch an eine anderen Stelle einen für ihn passenden 4. beitsplatz gefunden hätte. Vielleicht hat M. N. gerade damals das Tragen einer Uniform vor, Serogen und deshalb eine fremde Militärmact als Arbeitgeber ausgewählt. Ich traf Ende 1945 einen Bekannten, der bat mir damals höhnisch lächeind erklärt, daß ef schon wieder Uniform trage und auch schon ein Gewehr besitze. Gut, ich war einverstel den und habe mir aber einen Arbeitsplatz ge sucht, bei dem ich ohne Schießlatte auskam. kann es einer amerikanischen Dienststelle uicht weiter übel nehmen, wenn sie ihre Angestel ten der Industriepolizei zur besseren ai sicht und Zusammenhaltung kasernieren W. Wenn das zufällig auch ein paar pflichtbew Familienväter betrifft, wie sich M. W. net dann kann die Dienststelle für diese keine 1 nahme machen. Mit solchen Beschlüssen m., mam bei einer militärischen Dienststelle e rechnen. Das haben wir Während des Krieg alle bei deutschen Dienststellen kennengelerm Wenn M. W. über gewisse Herren 5 deutschen Barras etwas abfällige Bemerkunte macht, dann tat er dies vielleicht deshalb, 116 er vielleicht einmal ohne weitere Begründutg zum Wachdienst herangezogen wurde. Ich ich heute noch staunen; denn viele der 7 bewußten Familienväter, die früher über“ 75 Sonntagswache zum Teil berechtigt schine ten, halten sich nach dem Ende des Furcht Krieges, freiwillig zum dauernden Wachdi in einer fremden Militärmacht gemeldet. mt Ich kann auch verstehen, daß die 1 stelle ihre Angestellten nach den krünen Dienstgraden der deutschen Wehrmacht det, da doch der Wachdienst mit militäris Dienst sehr stark verwandt ist. den Wenn also M. W. glaubt, daß er unter mit neuen Bestimmungen den Arbeitsvertrag der Labor Service Compang micht H enel unterschreiben kann, so wird ihn keins stelle, am wenigstens eine amerikanische, aufreibende Differenzen dau zwingen. Franz Kling. Mannheim — 1 f S S. Nr. 109 nd zu vog us„außer. aHtfertigeg. er minder ur positive innert sieh t über gie in Gleich. der Land. * Interreg. neim sollte Oossen wer. aatsa tion. Bernhein les Kreises tscheidung: amen, oder m äußerte, Mückginge, Differenzen S Dr. Bern. m einund. Recht. der in Pension ndratssteſm nn Kundl. 5 sich der vor den assert hier d. oder mit tegen,(der d die Ent. er ist, daß „von den nis zu ver. us gedrückt Vahrschein. ten über ert. Aber Jeberlegung men, eint h„Paraly. nter festen doch fest. für den anner. von zeugt und Entwertung s ist. Nur andrat 0 Wurden, und außer. erung be. schworenen genug in d sind nur n, Welcher fen wurde. icht umꝛu⸗ fahr. Wäre re er eines er das La- nen Humo⸗ dieses Bei. 2. B., das heim mit n dem def wird.( weikelt er Presse · aftsbundes diefen fü. ie sich für geforderte hmer aus- am Diens- If, deren chen Briel der Brief vorden ist. 18trie aus- flechtung um Thema zen Inhalt gern, dg Jrlaub ist. eswig⸗ hol. Bäckern zig Stral- tten Brote m Prozent ndern, aul vermerkt en von 5 III — heiten umkeit die lie vorge⸗ Alle Lesel dnis dafur m der In- sernierung ich M. W an einer enden A- hat M. W. iform vol. flitärmacht n, der hel rt, daß ef inverstan- tsplatz ge. uam. telle nicht Angestel en en eren Wii tbewußle W. nennt, keine Alb, issen muß lle immelt 28 Krieges ſengelenmt Nr. 189/ Mittwoch, 16. August b gsf FAT 4 Zelte 3 Wir tragen wieder Hüte! Aus dicker Strohborte ist der eckige Canotier gefertigt, den ein breites Ripsband schmückt. Die passenden Handschuhe haben die gleiche Borte am Stulpenrand. Das Modell rechts oben nennt sich„roque“ und ist aus Zartfarbenem Pikéestreifen für den ele- ganten Mantel bestimmt. Sehr jugendlich wirkt die Kappe aus klein- gemusterter Krawattenseide. Ihre Besonderheit, Intwurf und Zeichnung: Lore-Lina schmidt zu der sich nicht jede Frau wird entschließen können. besteht in der einseitigen Garnierung aus lang herabhängenden Federn. Für sehr kurzes Haàar ist die Kappe in Häub- chenform gedacht. Der vordere Wulstrand wird mit andersfarbigem Stoff überzogen, dessen Zipfel mit den übrigen Stoffenden im Nacken lose herab- hängen. Und zum Schluß ein Häubchen für den Abend. Es ist aus Goldstickerei oder Pailleten und be- kommt eine originelle Note durch die spitzen Enden, die im Nacken auseinanderlaufen, i-tu. * Die Schneiderin wird nach dem Viertel- jehresheft„SUSANN“ greifen, das sich ganz in den Dienst der Wiener Mode gestellt hat. Mit einer Fülle reizvoller und praktischer Vorschläge bringt sie für jeden etwas, Cochen Männer besser als Frauen! Eine heikle Frage für uns Frauen, nicht Wahr? Aber wir sind großzügig, wir sind ehrlich und wir sind mutig. Mit den besser kochenden Männern meine ich nicht jene Junggesellen, die uns manchmal zu einem Wirklich gelungenen Essen laden, auch nicht jene Hausväter, die ab und zu unter Verwendung aller Vorräte und des gesam- ten Küchengeschirrs ihrer Kochleidenschaft fröhnen. Ich meine die Wirklichen, die echten Köche, jene Kochkünstler, deren Vor- bilder klangvolle französische Namen haben wie Brillat-Savarin und Eskoffier, der Philosoph und der Techniker der Gastro- nomie. Sie blicken auf eine ruhmreiche Ver- gangenheit zurück. In Sage, Märchen und Geschichtsüberlieferung haben die 83 eine ganz eigene bedeutsame Stellung. Sie pflegten einstens mit königlichen Herr- schaften allmorgendlich in intimem Ge- spräch zu verweilen, ihre Gehälter lagen oft über denen der Minister. Sie waren Gegenstand des Neides zwischen regierenden Häuptern und ein Kräutlein, das einer dem arideren voraus hatte, konnte dem Nicht- wissenden den Kopf kosten.— All diese Köche waren Märner! Nur einmal— in dem Grimmschen Märchen vom Allerlei rauh— wird ein Koch von einer Frau aus dem Felde geschlagen. Aber es ist auch eine Prinzessin, die jene köstliche Suppe bereitet; und die Liebe hatte ihre Hand im Spiel. Ist das ein Argument, werden Sie sagen. An der Liebe fehlt es uns nicht. Langsam. langsam! Wir werden hören, Woran es fehlt.— Aus berufenem Munde sollte die Frage beantwortet werden. Des- halb habe ich den Küchenchefs führender Hotel- und Restaurationsbetriebe westdeut- scher Großstädte diese Frage vorgelegt. Da- bei mußte ich manch bittere Pille schlucken. Den Hauptgrund, warum die Frau in diesem Beruf bisher nicht Uberragendes geleistet hat, sahen alle in der grundsäàtzlich unterschiedlichen Einstellung zum Beruf. Eine Frau, die Köchin werden will oder ist, wird darin immer den Ubergang zur Fhe, zur Familie sehen, sie wird ihn im Gegen- satz zum Mann nie als Lebensaufgabe be- trachten und immer im kleineren Rahmen bleiben. Der gute Koch ist Idealist, ist Künstler. Das Kochen ist seine Passion, er kocht um des Kochens willen. l'art pour art. Die Frau kocht um der Menschen willen und am liebsten und besten für ihre Familie. Neben dem idealen Grund steht ein rein Praktischer, der es einer Frau fast unmög- lich macht, ein„großer Koch“ zu werden. Der Beruf erfordert einen ganzen Mann! Das heißt, er ist körperlich so anstrengend, daß eine Frau ihm einfach nicht gewachsen ist. So sind Versuche mit weiblichen Koch- lehrlingen— in der Fotelierslaufbahn meistens gescheitert. Die Tochter eines Gastronomen wird hie und da wohl in die Lehre gehen, um einen Einblick zu ge- winnen, um das ererbte Geschäft einmal führen zu können. aber sie wird nicht den Beruf in seiner ganzen Schwere erlernen oder gar ausüben. Zur Ausbildung gehören neben der reinen Lehre noch Jahre der Weiterbildung im Ausland. Die feine Küche in Deutschland und fast ganz Europa geht immer noch auf die französische Küche zu- rück, und nur der weltbefahrene Koch wird es zur Meisterschaft bringen. Die Frau ist stets irgendwie gebunden. Die Mehrzahl unserer Gewährsmänner zu unserer Freude sei es gesagt trauen den Frauen bei gleicher Ausbildung und unter gleichen Bedingungen gleiche Leistung zu wie den Männern.— Aber das gibt es eben nicht!— Der Patissier R., Meister alles Süßen, meint, daß die Frau mehr Phantasie habe als der Mann und geradezu pradestiniert sei für Süßfß-Speisen. Auch Herr G. rühmt die österreichischen Mehlspeisköchinnen und lobt die Frauen, die in Norwegen fast durchweg für die kalte Küche verantwortlich sind. Herr K erzählt von kleinen Speisehäusern in Bel- gien, unter Leitung einer Frau, die welt- berühmt waren. Herr Kr. erinnert sich gerne der Spezialitäten, mit denen franzö- sische Wirtinnen in den Vororten Marseilles die Gäste aus der Stadt anzulocken ver- standen. Aber sie betonen, daß es sich immer um kleinere Häuser familiären Charakters oder um irgendwelche Einzel- heiten handelt, in denen die Frau Vorbild- liches leisten kann. So hart wie Meisterkoch Sch. urteilt keiner von ihnen. Alle fünf Sinne seien bei der Frau kümmerlicher ausgefallen als beim Mann, sagt er! Ihm wollen wir mit Brillat-Savarin antworten, der— obwohl Mann und Gastronom— schreibt:„Da es nun einmal feststeht, daß sie— die Frauen sich immer, mehr oder minder, der Küche angenommen haben, so schuldet offenbar die französische Küche ihren un- bestrittenen Ruf als beste Küche Europas der Intervention der Damen; zumal dieser Ruf besonders von einer Legion von Speisen stammt, zu fein, zu leicht und locker, um aus anderen als Frauenköpfen zu stammen.“ Räumen wir ein, daß die französische Galanterie mit dem Schreiber durchgegan- gen ist, so lesen wir doch daraus mit Ver- gmügen, daß die Frauen für Spezialitäten ungemein begabt sind und hier ebenso schöpferisch sind wie die Männer. Wir wollen aber den Männern zugestehen, daß sie die besseren Organisatoren auch der Küche sind. Ihre Leistung ist umfassender als die unsere und beständiger. da sie aus dem Geist und nicht aus dem Gefühl kochen. A. H. Der Carten der alten Leute In Highfield in der britischen Grafschaft Lancashire gibt es einen Park, der sehr von den übrigen städtischen Anlagen abweicht. Er ist voller Obstbäume, hat schattige Lauben und lange Blumenbeete. In der Mitte erhebt sich ein hölzernes Sommer- haus mit einer großen Glasveranda und mehreren kleineren Räumen, darunter eine Küche, die wiederum in kleine Kochnischen unterteilt ist. Dieser Garten steht in der Obhut der Stadtgärtnerei. Er ist einzig den alten Pensionären und Rentnern von High- field vorbehalten, die bisher ziellos durch Keine Gitter vor den Fenstern. Der Strafvollzug ist auch heute noch 1950— ein umstrittenes Kapitel. Hier scheiden sich die Geister, Von den Men- chen, die unter Zuhilfenahme von Para- graphen über Recht und Gerechtigkeit zu entscheiden sich berufen fühlen ganz ab- gesehen, aber unter zehn befragten Straßen- gängern würden alle eine verschiedene, teil- weise gegensätzliche Auffassung über die Lebensgestaltung eines verurteilten Krimi- nellen haben. Wohl weil nichts verwischter 5 als das Gefühl für Recht und Gerechtig- eit. In demokratischen Staaten sind immer Weder neue Ansätze zu beobachten, die überkommenen Gefängnismethoden huma- ner zu gestalten. Erreicht wurde bisher noch sehr wenig. Man denke an immer noch benutzte Festungen alter Zeit und an die nach wie vor besetzten, abschreckenden Bauten im Stil der Jahrhundertwende auch in Westeuropa und Ubersee. Dicke Mauern, verschlossene Tore, dichte Gitter. Dahinter ist der Mensch, der sich außerhalb der Gesetze stellte, nur manchmal auch noch Mensch, öfter jedoch nur eine Nummer für Jahre oder zeitlebens. Daß kaum einer besser, einsichtiger in die sogenannte Frei- heit zurückkommt, weiß bald jeder Halb- wüchsige. Im Gegenteil! Auffällig und beachtenswert war daher der Bericht über ein Frauengefängnis in Amerika, das den Vorstellungen von Neue- zungen auf diesem Gebiet entsprechen dürkte. Es ist bisher das einzige dieser Art, wohlgemerkt, auch in Amerika, diese Bundes- Strafanstalt für Frauen unter sechsund- Zwanzig Bundesstrafanstalten für Männer. Die nun pensionierte Direktorin, Miss Helen Hironimus, versuchte bei ihrem Vortrag im Amerikahaus den wesentlichen Charakter dieser Aufbewahrungsstätte für kriminelle Frauen— anders kann man das Ganze nach ihren Schilderungen fast nicht bezeichnen— Wieder zugeben. Nicht strafen— bessern, scheint nach ihren Schilderungen in Alder son, West-Virginia, das Leitmotiv zu sein. Ein offenes Tor und aufstehende Türen in den verschiedenen Pavillons, die stwa jeweils dreißig Insassinnen aufnehmen können, und in dem sie sich frei bewegen können, wie etwa in einem Heim für Be- rufstätige. Fenster ohne Gitter! Nur in dem Haus, Wo die ersten Untersuchungen vor- genommen werden, sind welche angebracht. Ein natürliches Bollwerk gegen die Flucht bilden die Berge. Fünfhundert Frauen aller Rassen, Frauen weißen, negroiden, india- nischen oder mongolischen Ursprungs, be- lastet mit allen Arten von Delikten— Handel mit Rauschgiften und Auto-Dieb- stähle() überwiegen— bilden hier eine Gemeinschaft. Sie werden in der angeglie- derten Textilindustrie und in den landwirt- schaftlichen Betrieben als Arbeiterinnen, Buchhalterinnen, Sekretärinnen beschäftigt oder angelernt. Je nach Eignung und Beruf. Der Arzt, die Fürsorgerin und der Psycho- loge geben zunächst für jede einzelne dle Richtung an. Sie verdienen in ihrer acht- stündigen Arbeitszeit 1,90 Dollar. Die eine Hälfte davon müssen sie sparen, die andere PERCY AU ABWECEN domon von Hens Thoms — Copyright by Verlag des Drucſchauses Tempelhof, Berlin 10. Fortsetzung „Ja, Brenton. Aber wenn ich Ihnen nun in Loch zeige, würden Sie darauf ver- Achten, hineinzuschlüpfen?“ »Wenn es sein muß, Mac— ja.“ „Gut. Es gilt, ich nehme Sie beim Wort, Brenton.“ „Also—24 1„Also! Haben Sie einmal etwas von istress Sylvia Bradford gehört?“ „Sylvia Bradford? Nein, Mac.“ 0„Sehen Sie, Brenton, Sie kommen zu 8 Urter Menschen. Ich habe das schon mmer behauptet. Scotland LVard müßfte 8 in der großen Welt verkehren, Ge- schatten, Cocktail-Parties, Klubs und 80. 7 das hätte Ihnen in diesem Fall auch ken s Senützt, denn Mistress Bradford ver- urt dort nicht. Ich war heute vormittag 1 Eine schöne Frau. Eine verdammt one Frau!“ „Hm.“ A Ich war zuerst im Klub von Mister 2 und erfuhr nur soviel, daß er selten e Er kommt mal abends auf eine ver e hin und verschwindet dann. Wohin zu kewindet Mister Browm? Nach Hause? ir Hause ist er aber nicht. Also muß er as ade ein anderes Zuhause haben, nicht? ist logisch. Dann habe ich mir erlaubt, guten ins Handwerk zu pfuschen und den 0 Miller etwas auszuholen. Nur etwas, am a viel war es nicht. Nun, und was ist dabei heraus? Was meinen Sie? Miller 9 9 Radiofachmann. Er bastelt.“ * un— „Wann bastelt Miller? Er hat den ganzen Abend frei. Selten, daß ihn Mister Brown benötigt. Miller schlüpft meist schon um halb acht in die Pantoffel. Ein schöner Beruf! Vor acht Uhr morgens wird er dann nicht mehr gebraucht. Natürlich schwört er auf seinen Herrn. Wo aber ist nun sein Herr? Nun, bei Mistress Sylvia. Klar, nicht?“ „Vollkommen. Und wer ist Mistress Sylvia?“ „Ja, mein lieber Brenton, wer ist diese Dame? Kennen Sie Robby's Nightelub? Nein? Das dachte ich mir. Wissen Sie wem er ge- hört? Mistress Bradford. Wissen Sie, wer ihr das Geld dazu gegeben hat? Mister John Percival Brown! Nun, genügt Ihnen das?“ „Wir geraten langsam wieder auf ver- trauten Boden, Mac. Und dies alles wissen Sie von Miller?“ „Nein! Miller hat davon keine Ahnung. Von Miller wollte ich nur wissen, wann er in die Pantoffel steigt und ob ihn sein Herr noch abends braucht. Das andere weiß ich schon seit einiger Zeit, mein lieber Brenton. Sie müssen nämlich erfahren, daß Mister Brown und ich sozusagen Dutzfreunde sind. Wenn wir uns sehen, sagt er: Hallo, mein lieber Mac, wie geht es?“ Und ich sage: Wie geht es dir, Johnny?“ und schlage ihm auf die Schulter. Und dann trinken wir einen Spezial- Cocktail zusammen. Und wissen Sie, Wo? In Robby's Nightclub. Mistress Sylvia setzt sich dann freundlich zu uns und stellt uns Salzmandeln hin. Essen Sie auch 80 gerne Salzmandeln. Es ist schade, man be- kommt sie selten ganz frisch. Sie müssen warm und trocken sein und gerade aus dem Ofen kommen.“ nach Hause schicken. Wer sich nicht in die Ordnung fügt, wird bestraft. Strafe ist aber schon für die Frauen,— wenn sie nicht in der Gruppe arbeiten dürfen. 5 Sie tragen zwar im Stoff und im Schnitt gekennzeichnete Kleider. Aber es ist der Einzelnen überlassen, den Ausschnitt nach zhrem Geschmack zu gestalten, eine Rüsche, eine Spitze anzubringen. Sie dürfen auch die Puderquaste und den Lippenstift be- nutzen.„Warum nicht“?, fragt Miß Hiro- nimus.„Sieht nicht jeder Mensch lieber in ein leicht von Farbe belebtes Gesicht?“ Auch in der Freizeitgestaltung wird ver- sucht, das Selbstgefühl zu heben. Im Sport steht das Baseball-Spiel an der Spitze. Die Beteiligung an Singgruppen ergibt sich durch die im Programm eingebaute Pflege der Musik ganz von selbst. Daß eine Biblio- thek vorhanden ist, und die Seelsorger der verschiedensten Konfessionen ihres Amtes Walten, dürfte keine Besonderheit sein. Miß Hironimus gibt zu, daß diese Art des Strafvollzuges kostspielig ist. Das wäre wohl auch die einzige Einschränkung, die der Steuerzahler machen könnte. Aber die besonderen Methoden tragen doch den Er- folg in sich. Das ging aus Gesprächen am Rande mit dieser Frau hervor, die in jahre- langem Bemühen um den einzelnen Menschen schön geblieben ist und was noch wichtiger ist, auch nicht den leisesten Schimmer einer seelischen Verkrustung er- kennen läßt. Nichts ist zu viel, geht es doch um Menschen, die so lange sie leben, hoffen lassen. Hm. „Stop, Mac! Was Sie da sagen, ist wich- tig. Bleiben Sie bei der Sache. Seit wann Wissen Sie das?“ 5 „Nun, eigentlich seit langem. Brenton. Ich wußte nur nicht, daß der gute Johnny im Nebenberuf John Percival Brown heißt. Und der gute Johnny weiß bis heute nicht, daß der alte Mac im Nebenberuf Macallister heißt. Wir spielen nämlich dort alle Kuckuck miteinander. Genau genommen, weiß ich das erst seit zehn Tagen. Ist es Ihnen nicht auf- gefallen, daß man John Percival Brown nie in den Zeitschriften sieht? Ich fand zwei Bilder von ihm aus den letzten zwölf Jah- ren, als ich genau vor zehn Tagen mal das ganze Archivmaterial durcharbeitete. Es Waren sehr schlechte Aufnahmen, aber ich dachte plötzlich bei mir: Johnny, was bist du für ein wichtiger Mann! Ganz sicher War ich allerdings nicht.“ „Und wer ist Mistress Bradford?“ „Eine Dame, Brenton, eine richtige Dame! Das heißt, eine etwas extravagante Dame. Das ist traurig. Ich erzähle Ihnen die ganze Geschichte eigentlich nur, weil es sich diese Dame in den Kopf gesetzt hat, daß sie jetzt der kleinen Jane beistehen muß, und weil sie jeden Augenblick hier auftauchen kann. Sie weiß nämlich auch nicht, wo Johnny ge- blieben ist. Aber sie wußte genau, wer Johnny ist. Sie ist nämlich richtig befreun- det mit John Percival Brown. Jedenfalls war sie es bis vor einiger Zeit. Dann hei- ratete sie einen ungarischen Geiger. So etwas ist natürlich immer gut, weil es den Betrieb verbilligt, nicht? Es bleibt gewisser- maßen alles in der Familie. Wir haben die- ses Ereignis festlich begossen, und Johnny hat ihr eine riesige Perlenkette geschenkt. Wir haben sie alle als glänzende Imitation bewundert, heute weiß ich aber, daß sie echt War, Brenton! Und dann haben wir uns die Nase enorm befeuchtet. Wußten Sie eigent- die Straßen zogen, hin und wieder auf einer Bank in einer Grünanlage verweilten und im Grunde immer einsam waren. Die Stadtverwaltung von Highfield aber zeigte ein Herz für ihre Alten, als sie ihnen vor kurzem einen Schlüssel übersandte und sie in einem vom Bürgermeister selbst unter- zeichneten Begleitbrief bat, den„Garten der alten Leute“ in Benutzung zu nehmen. Die Stadtväter fanden damit dankbaren Wider- hall, denn die alten Leute, die fast alle ohne Anhang sind, kamen in Scharen in diesen Kleine Schule des guten Benehmens Der Herr wartet mit dem Sitzen nicht nur bis die Dame sitzt, sondern bietet ihr immer den besseren Platz an. Daß er— und nicht die Dame— steht, wenn die Sitzgelegenheiten nicht ausreicken, bedarf wohl keiner Erörte- rung.- Das gleiche gilt auck gegenüber einem alteren Herrn und für die junge Frau gegen- uber der älteren. Man setzt sich möglichst geräduschlos und lat sick nicht krachend in den Stuhl fallen. Benützen Sie die ganze Stuhl fläche und wip⸗ pen Sie nicht auf der Stuhlkante, Ihr Gast- geber könnte sonst den Eindruck gewinnen, Sie hätten Angst, der Stuhl würde zusammen- brechen. Sitzen Sie als Herr nicht zu breitbei- nig und umklammern Sie mit Ihren Füßen nicht die Stuhlbeine. Dagegen önnen Sie die Beine leicht übereinanderschlagen, jedoch nicht allzu lũssig. Die Dame kat ihre Knie und Füße stets geschlossen, ohne sie nack ein- wärts zu drehen. Dabei wird der eine Fuß ein wenig vor den andern gesetzt. Wenn Sie diese Haltung ermüdet, kreuzen Sie die Füße leicht, aber setzen Sie sich niemals breitspurig hin. Die Arme baumeln beim Sitzen nicht über der Stuhllehne, dienen auch nicht dem Kopf zur Stütze, sondern liegen lässig im Schoß. a Schwieriger ist es, den angeborenen Gang 2u ändern. Dennoch läßt sich auch hier manche Unschönheit ausmerzen durch auf- rechte Haltung und eine Schrittgröße, die mit der Körpergröße harmoniert. Man kann sich duch das übermäßige Schlenkern der Arme leicht abgewöhnen. 5 Bedenken Sie immer: Diese Lehren sollen nicht die Bequemlickkeit verbannen, sie ent- springen vielmehr den Gesetzen natürlicher Schönheit und Anmut. Otto La made Deutsche Krankenpflegerin ein Vorbild Micki Müller, eine dreiund zwanzigjährige deutsche Krankenschwester aus Düsseldorf hat sich in aufopferungsvoller Pflege in einem Isolierkrankenhaus der Insel Wight angesteckt und liegt nun selbst mit spinaler Kinderlähmung in dem Frankensaal, in dem sie vor wenigen Tagen noch selbst pflegte. Ohne sich freie Tage zu gönnen, hat die junge Deutsche Tag und Nacht gepflegt. Die Krankenhausoberin stellte Micki Müller ein glänzendes Zeugnis für ihre Hilfsbereit- schaft und Tüchtigkeit aus und erklärte unter anderem, es sei ihrem umsichtigen Verhalten zu verdanken, daß ein Kleines Kind vor dem Tod gerettet werden konnte. dpa Garten. Hier finden sie Gesprächspartner, hier können sie Freundschaften schließen, gemeinsame Arbeiten verrichten, kleine Feste feiern, oder auf einer bestimmten An- zahl von Beeten selbst ziehen, was ihnen gefällt. ö Auf dem schönen grünen Rasen stehen Liegestühle und Klapptische für sie bereit, Während sie an Regentagen das Holzhaus aufnimmt. In der Küche haben sie Gelegen- heit, Kaffee zu kochen oder Essen zu wärmen. Geschirr steht zur Verfügung. Gleich in den ersten Tagen, als die Alten glücklich und dankbar in ihrem Garten bei- sammen waren, regte sich ihr Tätigkeits- drang und sie überlegten, wie sie sich nützlich machen könnten. Ein paar alte Mätterchen begannen für die anderen zu stricken. Etliche hatten einen besonders ge- scheiten Einfall. Sie brachten ein Schild an der Gartentür an, das sich mit folgenden Worten an die Mitbürger der Stadt wandte: „Können Sie infolge Krankheit nicht selber einkaufen? Müssen Sie Ihre Kinder alleine zu Hause lassen? Haben Sie sonst irgendwie Hilfe nötig? Bitte, benachrich- tigen Sie uns. Wir helfen gerne. Es kostet Sie nichts!“ Seitdem wissen die Opas und Omas dort, daß auch ihre alten Tage noch Sinn haben und sie sind dankbar und froh darüber. Das merkt jeder Vorübergehende, denn aus dem Garten erschallt fröhliches Lachen. Auffallend ist der Gegensatz zu manchen Altersheimen, in denen es oft Reibereien und Unfrieden unter den Insassen gibt. In diesem Garten herrscht Harmonie. Und was auch getan wird, geschieht in voller Freiheit und Eintracht. So ist hier mit einem guten Gedanken und geringem Kostenaufwand Wahrhaft ein Stück Paradies für alte und einsame Menschen geschaffen worden. lich, daß John Percival einen stattlichen Humpen hebt? Zum Schluß wurde er dann sehr traurig. Wir werden alt, Mac“, sagte er dann zu mir, wir sahen uns beide im Spiegel hinter der Bar. Wir werden sehr alt, und uns liebt keiner mehr, Macl Du bist auch schon tüchtig verschrumpelt!“ Wir tra- fen uns danach aber noch öfters bei Mistress Sylvia. Nur die— eigentlichen Beziehungen zwischen ihnen hatten sich wahrscheinlich freundschaftlich gemildert. Nun, ist der Fleck auf der Weste Ihres Mister Brown groß genug?“ „Das langt, Mac! Das ist schön, Macl Das stellt meine Weltanschauung wieder her. Aber Sie sagten, diese Frau wisse auch nichts über das Verschwinden des Mister Brown?“ „Das ist es eben, Brenton! Sie hat keine Ahnung! Er war seit zwei Wochen nicht dort, Und sie kann es sich nicht erklären. An dem bewußten Morgen aber, als er verschwand, hatte er sie angerufen. So um acht Uhr her- um, obwohl er genau weiß, daß sie immer bis Mittag schläft. Es ist wegen des Teints, müssen Sie wissen. Frauen müssen viel schlafen, damit die Haut straff bleibt. Und sie geht ja immer erst spät zu Bett, und allmählich kommt sie auch in die Jahre, wo man darauf achten muß. Ich denke, sie wird so zwischen dreißig und vierzig schwanken. Nein, Brenton, ich bleibe bei der Sache. Sie schlief also fest und träumte angenehm, und Mister Brown hat sie gar nicht gesprochen!“ „Schlimm, Mac. Erst ruft er seine Tochter an, um mit ihr zu sprechen, aber sie reitet aus. Dann ruft er diese Mistress Sylvia an, aber sie schläft. Das zeigt doch, daß Mister Brown an diesem Morgen irgend etwas auf dem Herzen hatte, was persönlicher Art War. Denn ich nehme an, daß weder seine Tochter noch diese Mistress Sylvia etwas von seinen Geschäften verstehen. Dieses Hausputz leichter gemacht Schwere Möbel lassen sich leicht ver- rücken, wenn man unter die Füße dicke Scheiben von rohen Kartoffeln legt. Korbmöbel frischt man auf, wenn man sie mit einer starken Kochsalzlösung ab- bürstet. Sie werden dadurch sauber und straff im Rohr. Nach dem Trocknen werden sie mit farblosem Firnis überstrichen. Sie halten dann besser. Das Fensterleder soll nach dem Gebrauch, statt es aufzuhängen, immer zusammenge- rollt werden, da es weicher bleibt. Teppiche werden wieder heller und frischer, wenn sie mit ausgedrücktem Sauerkraut abgebürstet werden. Bei zarten Farben muß man jedoch vorsichtig sein, denn das Sauerkraut könnte zu scharf für sie sein. Schrammen, die sich auf Möbeln zeigen, entfernt man, indem man mit einem Korken, den man in Leinöl taucht. über die Schramme hinfährt. Bilder und Spiegel, die an feuchten oder sehr kalten Wänden hängen, beschlagen leicht; es setzt sich Schimmel und Belag an Scheiben und Kartons, der sie zerstört. Nagelt oder leimt man jedoch kleine Stücke von Korken oder entsprechende starke Holz- klötzchen hinter die Rahmen, so werden die Bilder dadurch vor enger Berührung mit der Wand geschützt. Es kann Luft heran. Frischgestrichene Zimmerfußböden soll man vor der Benutzung, aber nach liger Trocknung des Lackes, mehrmals mit recht kaltem Wasser aufwischen. Der Lack er- härtet dann vollends und kann, ohne zu kleben, betreten werden. K. K. ä——̃ e ⏑—————— Unternehmen, das er vor hatte, war also rein persönlicher Art, nicht wahr?“ „Möglich.“ „Ich kann mal mit ihr sprechen, Mac?“ „Ja, natürlich. Aber es bleibt zwischen uns beiden, Brenton!“ 3 „Abgemacht.“ „Gut, Brenton. Das Schlimmste ist nur, daß sie jetzt von dem Wahn besessen ist, sie müsse der kleinen Jane helfen! Verstehen Sie das, Brenton? Damit gibt es aber hier eine Katastrophe! Aus dem guten Daddy wird nun wahrscheinlich ein zweifelhafter Johnny!“ „Hm. Und das berührt Sie schmerzlich, Mac?“ „Ja, natürlich. Das wird doch ein mäch- tiger Schock für die Kleine werden, nicht Wahr?“ „Sicherlich. Ich wußte gar nicht, daß Sie so tief mit jungen Mädchen mitfühlen kön- nen, Mac! Aber lassen wir das. „Hm. Sagen Sie mal, Mac, wie war der Verschwundene nun wirklich? Bisher ken- nen wir ja nur den großen John Percival Brown, dieses Muster eines ehrsamen Ge- schäftsmannes, treusorgenden Vaters und anständigen Bürgers, nicht wahr? Damit kann ich nicht viel anfangen! Ich glaube, Wir kommen weiter, wenn Sie von Johnny berichten!“ „Ja, Brenton, wie war er? Eigentlich das, was man einen guten alten Jungen nennt, verstehen Sie? Kein Spielverderber. Er saß an der Bar und trank. Er trank ordentlich, Brenton! Er hatte seine Lieb- lingslieder, die er sich vorspielen lieg. Er nahm dieses Dasein nicht so ernst und Wichtig. Er konnte prächtig von seinen Reisen erzählen, bei denen ihn Sylvia an- scheinend ab und zu begleitet hatte, Was er war und was er sonst tat, konnte niemand daraus entnehmen. Seite 4 MANNHEIM Mittwoch, 16. August 1950/ Nr. 189 „Kurplalz-Struße... 2“ Es ist meistens was dran, sagt man 80 vor sich hin, wenn man ein Gerücht hört. Und seit Tagen geht nämlich in Mannheim eines um: Die Breite Straße soll einen an- deren Namen erhalten.„Kurpfalz-Straße“, erzählt man sich. Und von oben komme dieser Vorschlag. 5 * Zur Einweihung der neuen Brücke ist ja auch ein Name für sie fällig. Friedrichs- brücke hieß die alte. Nun ja, der Name Wurde 1891 zur Ehre des Großherzogs von Baden, der sie in diesem Jahre einweihte, gegeben. Mit Personennamen hat man aber 80 seine Erfahrungen gemacht in den letzten Jahren. Sie mußten allzuhäufig gewechselt Werden 5 4 Aber Breite Straße“ unterliegt Schwankungen. Breite Straße“ ist gut. in guten und in schlechten keinen immer Zeiten. Außerdem ist dieser Name uralt. Es gibt keinen Mannheimer, der sich erinnern Könnte, daß diese Straße jemals anders hieß. Die neue Brücke soll ruhig ihren neuen Namen erhalten, da es keine Großherzöge mehr gibt und Aller Wahrscheinlichkeit nach— auch nicht mehr geben wird. Und weil man heute auf Großherzöge im allge- meinen nicht sehr gut zu sprechen ist. Ihrer Politik wegen. Aber welche Veranlassung jaäge vor, die Breite Straße anders zu benennen. * Außerdem ist die Breite Straße zu einem Begriff geworden als Geschäftsstragße und Als denkwürdiges Zeichen unserer Stadt. Auf den Briefbogen der zahllosen Geschäfte steht überall: Breite Straße. Das ist äber mehr als eine Lagebezeichnung, das ist eine Empfehlung, eine Art Visitenkarte. Man kann sich gleich ein Bild machen, wenn jemand von sich sagen kann, er ist in der Breiten Straße. Sieh an, sagen die Leute, Wenn sie diesen Namen lesen, und das ist ungefähr so, wenn ein Berliner Geschäft von sich sagen kann, es habe seine Räume am Kurfürstendamm. * Aber„Kurpfalz-Straße“? Bis sich das überall herumgesprochen hätte, wäre viel- leicht schon wieder ein neuer Name fällig. Und außerdem würden die oppositionellen Marmheimer nach wie vor Breite Straße Sagen. Aus Trotz. 8 Lassen wir's dann eben bei Breite Straße“ Aber vielleicht stimmt einmal tat- sächlich kein Wort an dem Gerücht. Das Wäre um so besser. Gnikomson nieren, Tausende erleben ihre Arbeit, aber nur wenige kennen sie Drei Namen aus dem Vorspann des in Mannheim gedrehten Filmes Nicht jeder, der schneidet, ist ein Schneider. Manche sind auch Cutter. So heißen die Leute mit der Schere nun ein- mal beim Film. Eigentlich haben sie nichts anderes zu tun, als Ueberflüssiges wegzu- schneiden aus dem Zelluloidband, das etwa zweieinhalb tausend Meter lang ist, wenn es ins Filmtheater kommt, vorher aber mit- unter die stattliche Länge bis zu dreißig Kilometer aufweisen kann. Weil beim Film eben vieles doppelt, drei- und vierfach gemacht wird, bis man glaubt, es hat ge- klappt. Manches bleibt auch überhaupt weg, obwohl es im Drehbuch drinstand. Davor haben die Chargenspieler die meiste Angst. Es kommt vor, daß jemand einen ganzen Tag damit zubringt, zu sagen, daß der Wagen vorgefahren ist und nachher im kertigen Film denkt kein Mensch daran, mit dem Wagen zu fahren. Er liegt— sym- polisch— im Papierkorb des Cutters. Der hat aber noch mehr zu tun. als zu schneiden. Er macht auch die Uebergänge zwischen den einzelnen Szenen zum Beispiel, damit es nicht zwischen zwei Bildern einfach dun- kel bleibt im Kino. Er kann den Streifen so schneiden und wieder zusammenkleben, daß man von einem„hart“ geschnittenen Film spricht, bei dem die Bilder unver- mittelt aufeinanderfolgen oder er kann „weich“ schneiden, so daß die Bilder inein- ander überfließen mit Hilfe von Lichteffek- ten. Ein gewandter Cutter wird je nach dem Thema des Filmes oder der einzelnen Szenen diese oder jene Schnittart bevor- zugen, die mitunter sogar zum dramatur- gischen Mittel werden kann. Der Name des Cutters erscheint nur im Vorspann, und von 100 Kinobesuchern achten 99 überhaupt nicht darauf. Für den Fachmann ist der Name des Cutters jedoch Sehr wesentlich. Bei dem Film, der in un- serer Stadt gedreht wird, kann man Walter Boos im Vorspann lesen. Er ist noch jung, sehr jung, aber sein Name ist in Film- kreisen nicht mehr unbekannt. Er hat unter anderem bereits„Martina“ und„Morgen wird alles besser“ geschnitten. Solange gedreht wird, führt der Regis- seur das große Wort. Aber wenn„Abge- dreht“ ist, spielt der Cutter die erste Geige. Und wer dann am meisten mit ihm zu fun hat, ist der Komponist. Der ist immer der, auf dessen Haupt sich die glühenden Kohlen sammeln. Denn er soll dann die Zeit nach- holen, die im Atelier verbummelt worden ist und möglichst Tag und Nacht kompo- daß ihm die Gehirnwindungen rauchen. Schließlich kann er erst anfangen, wenn der Film fertig geschnitten ist. Mit der Stoppuhr in der Hand läßt er sich dann Protestmursch der Körperbeschüdigten nuch Bonn? Eine Resolution umreißt die Der Verband der Körperbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner, Kreis Mannheim, hatte für Sonntag seine Funktionäre zu einer Konferenz zusammen- gerufen, bei der der Kreisgeschäftsführer Gemming zunächst einen Ueberblick über die geschäftliche Entwicklung im VdK gab und kurz über die Durchführungsbestim- mungen zum 8 39a der 3. Durchführungs- verordnung zum Körperbeschädigtenlei- stungsgesetz(K BL) referierte. Er gab da- bei bekannt, daß unter gewissen Voraus- setzungen nun auch wieder Rente im Härte- ausgleich gezahlt werden kann. Im Anschluß hieran beschäftigte sich der Redner mit dem in Bonn vom Kabinett ver- abschiedeten Versorgungsgesetz- Entwurf. Seine Ausführungen über die Auswirkung des Gesetzes lösten lebhaften Protest aus. In der anschließenden Diskussion wurde ver- langt, daß man unter allen Umständen alles daransetzen müsse, die Härten in diesem Versorgungsgesetz- Entwurf ⁊zu beseitigen. Es sei selbstverständlich, daß der lang- geplante Protestmarsch nach Bonn durch- geführt werde, wenn auch in der Oeffentlich- Keit die Meinung vorherrsche, daß mit die- sem Versorgungsgesetz den Ansprüchen der Kriegsbeschädigten stattgegeben sei. Es Sei von einschneidender Bedeutung, ob es dem Vdk gelinge, das Parlament zur Arnahme eines geänderten Gesetzentwurfes zu veran- lassen Oder nicht. Besonders wurde betont, es erscheine notwendig, auch den letzten Kriegsbeschädigten und die letzte Hinter- bliebene für den Vdk zu gewinnen. da nach Auffassung der Funktionäre die Regelung der Ansprüche der Beschädigten und Hinter- pliebenen nicht nur eine Frage des Parla- ments, sondern auch eine Frage einer star- ken Organisation sei. 5 Wohin gehen wir? Mittwoch, 16. August: Palast:„Rauschgift an Bord“, 10.00, 11 45 und 22.00 Uhr:„Eine Heilige unter Sünderinnen“; Hotel„Rheinbrücken“ 19.00 Uhr: Frauengruppenabend der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft; Amerikahaus 19.30 Uhr: Theater-Abend„Tran“(Schauspieler des Stuttgarter Jungen-Theaters). Donnerstag, 17. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: George Gershwin— Rhapsodi in Blue, 2. Rhapsodie u. a. Folge J. .* Wie wird das Wetter? Wetterverschlechterung zum Abend Vorhersage bis Donnerstag früh; Am Mitt- woch zunächst heiter und Erwärmung bis über 25 Grad. Später Bewölkungszunahme. Am Abend oder in der Nacht zum Donnerstag schauerartiger Regen, Zum Teil gewittrig. Tem- peraturrückgang auf 13 bis 15 Grad. Zeitweise aufkrischende, südwestliche, später auf West drehende Winde. Uebersicht: Bei fortschreitendem Abbau des hohen Druckes über Mitteleuropa dringen vom Atlantik her kühlere Luftmassen in den Kon- tinent ein und erreichen am Mittwochabend auch den südwestdeutschen Raum. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 15. August: Maxau 410 7), Mannheim 260(2), Worms 183(3), Caub 170 9. 1 Forderungen des Verbandes Es wurde beschlossen, eine Resolution an die Bundestagsabgeordneten des Kreises Mannheim, die Verbandszentrale in Bad Godesberg, den Landesverband in Stuttgart und Bundesarbeitsminister Storch sowie den Bundesfinanzminister Dr. Schäffer abzusen- den. Die Resolution drückt im Namen der 10 000 organisierten Mitglieder des Kreises Mannheim den Pro- test gegen den vom Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurf aus, fordert den Wegfall der Anrechnungsbestimmungen und lehnt das vorgeschlagene Ausscheiden der 30% bis 40% ig Beschädigten aus der Versorgung, durch Entzug der Ausgleichsrente ab. Weiter wird für eine Grundrente für Witwen unter 40 Jahren plädiert und dagegen Stellung genommen, daß Erziehungsbeihilfen auf Ein- komemn angerechnet werden. Aus Briefen an den„Morgen“ die einzelnen Szenen vorspielen und macht 17 Sekunden heroische, fünf Minuten lyrische oder acht Minuten Tanzmusik. Keine Sekunde mehr, und auch keine Sekunde weniger. Es muß ja mit dem Gang der Handlung übereinstimmen, und der Walzer der Liebesszene darf nicht mehr in den Mord hineinklingen. Sein Name erscheint auch im Vorspann, und ihn behält das Publikum schon eher, wenn er gute Musik macht. Im„grauen Ford“ Wird Emil Ferstl zu lesen sein. Es ist nicht sein erster Film; er ist ein alter Hase. keene Das schöne Munnheim Foto: Tillmann-Matter Nake der Feudenheimer Fahre an der Straße nach Seckenkheim lehnt sich dieses alte Führhaus fast ein wenig an den großen Baum, als wolle es Schutz und Trost suchen. Sein Anblick führt uns für eine Weile heraus aus dem Getriebe des Tages in die Welt der träu- menden Beschaulickkeit, in der das Rauschen des Laubes zur Musik wird. Verschlossen sind Tür und Fensterläden, als wollten sie sagen: Wir naben nickts gemein mit euren Tagen der Maschine, der Zahlen und der Grobheit. Was Wunder, daß dieses Haus unter Denkmal- schutz stet g une Mariä Himmelfahrt als Dogma Papst Pius XII. wird voraussichtlich am 1. November(Allerheiligen) die Himmelfahrt Mariä zum Dogma der katholischen Kirche erklären. Wie im Vatikan bekanntgegeben wurde, wird der Papst zuvor in einem ge- heimen Konsistorium, das am 30. Oktober zusammentreten soll, mit den Kardinälen über das neue Dogma beraten. Das Dogma soll dann in einer feierlichen Zeremonie in der St.-Peters- Basilika verkündet werden. Der Lehrmeinung, daß nach dem Tode Maria ihr Leib mit der Seele, vereint durch göttliche Kraft in den Himmel aufgenommen wurde, haben sich die meisten katholischen Gläubigen angeschlossen. Sie war jedoch bisher nicht erklärter Glaubenssatz der katholischen Kirche. Die Verkündung des Dogmas von der leiblichen Himmelfahrt Maria ist im Laufe der Jahrhunderte von zahlreichen Würdenträgern der Kirche und Millionen von Katholiken gewünscht worden. Arkeune EN z BESEN Immer wieder Stromumstellung! In Mannheim wird nach und nach der Strom von 110 V auf 220 V umgestellt. Die Beschaf- kung neuer Glühlampen, Umarbeiten elektri- scher Geräte etc. muß der Verbraucher tragen. Die Umstellung vollzieht sich auch in Karls- ruhe. Aus einem Gespräch des Süddeutschen Rundfunks im„Echo aus Baden“ aus Karlsruhe vor nicht allzu langer Zeit mit einem Herrn der Stadt Karlsruhe war u. à. zu entnehmen, daß Karlsruhe die Glühlampen kostenlos um- tauscht, während elektrische Geräte mit einem Unkostenbeitrag von 50 Prozent umgearbeitet werden. Warum kann man das in Karlsruhe? Die Stadt Karlsruhe hat bestimmt nicht mehr Geld as Mannheim! A. S., Mannheim Lärm bei Nacht In der Junsbuschstraße sind verschiedene Gastwirtschaften, die allabendlich Tummelplatz und Treffpunkt verschiedener Arten von Men- schen sind. Die Bewohner der Straße sind nun nicht nur Abend für Abend dem fragwürdigen Genuß von allerlei Musikinstrumenten bis in die frühen Morgenstunden ausgesetzt, sondern haben auch den Lärm, den die Besucher dieser Lokale verursachen, durch Streitigkeiten und Schlägereien über sich ergehen zu lassen. Auch scheint der„Jungbusch“ in Fernfahrerkreisen Anklang gefunden zu haben. Lastzüge aller Kaliber und Ausmaße fahren abends auf, um danti die ganze Nacht hindurch einer nach dem anderen mit Motorenlärm die Bildfläche zu räumen. Ferner fragen die Bewohner der Jungbusch- straße unsere Stadtväter: Warum wurde unter Aukwand hoher Geldbeträge in Mannheim ein Autohof gebaut, wenn Fernlastzüge die Jung- buschstraße als Parkplatz benutzen. Hier wäre — ähnlich der Breiten Straße— ein Parkverbot beispielsweise von 21 Uhr bis 7 Uhr dringend am Platze. Kann den derzeitigen Zuständen nicht abgeholfen werden? K. B., Mannheim „Gebührenpflichtig“— aber nicht gebühren- frei Am Strandbad gibt es einen gebühren- pflichtigen Parkplatz für Autos, auf dem an Sommertagen viele Hunderte von Wagen ste- hen. Die Gebühr ist 50 Pfennig pro Fahrzeug. Ich habe es kürzlich einmal unternommen, mein Fahrzeug auf der Waldparkwiese gegen- über dem„Fahrradabstellplatz ohne Gewähr“ abzustellen, da mir das Parken auf dem ge- bührenpflichtigen Platz für Autos durch die Summierung zu teuer kommt. Aber siehe da, nach 14 Tagen etwa erhielt ich durch das Friedensgericht der Stadt Mannheim eine Strafverfügung über 5.— DM zuzüglich 2.20 DM Kosten(oder Haftstrafe von einem Tag). Auf meine persönliche Vorsprache bei zustän- digen polizeilichen Stellen wurde mir erklärt, daß auch von seiten der Polizei die Tatsache des Vorhandenseins eines gebührenpflichtigen, aber das gleichzeitige Fehlen eines gebühren- freien Parkplatzes als Unding bezeichnet wird. Doch hätten auch wiederholte polizeiliche 2 an diesem Zustand nichts geän- ert. Fs bliebe also die Frage offen, ob es einen gebührenpflichtigen Parkplatz geben kann, wenn nicht gleichzeitig auch ein gebühren freier zur Verfügung steht. Das Ganze sieht nach einer Art Monopol aus, das der Stadt ein müheloses Einkommen von mehreren Hundert Mark durch die Zwangslage, in die die Kraftfahrer versetzt werden, einbringt. R. R., Mannheim Warum nicht Fritz Rieger? Zu ihrem Kommentar zum Akademiepro- gramm vom 7. August 1950 möchte ich Ihnen noch folgendes mitteilen: Zwei Akademiekon- zepte unter Leitung von Fritz Rieger lagen be- reits beiderseits fest vereinbart vor. Es waren die Tage 6. und 7. November und 15. und 16. Januar dafür vorgesehen. Mit größten Schwierigkeiten wurde von Fritz Rieger ein Komert in Stuttgart wegen der obengenannten Termine verlegt und mußte, um diese Termine einhalten zu können, andere Angebote ab- lehnen. Vier Monate später hielten es die maßgeben- den Stellen für richtig, von diesen beiden Kon- zerten eines zu streichen(es würde inter essleren, aus welchen Gründen). Wenn nun daraufhin Fritz Rieger erklärte, dann auf beide Konzerte zu verzichten, so wird ihm dies jeder- mann nachfühlen können. Dieser Schritt ist ihm sicherlich sehr schwer geworden, da er bekanntlich außerordentlich an seinem Mann- heimer Nationaltheaterorchester und Publikum hängt. Dies sind die Tatsachen, Ich schrieb an den Vorstand der Akademie am 5. August 1950 einige Zeilen desselben Inhalts wie der Ihres Kommentars, und es freute mich sehr, daß Sie in gleichem Sinne offiziell Stellung nahmen. Fritz Rieger hat es um uns Mannheimer wirk- lich nicht verdient; er hat uns mit seiner Kunst sehr viele erhebende Stunden bereitet. L. H., Mannheim Ein Routinier mit langer Praxis ist auch der Mann, nachdem alles schreit, solange gedreht wird: Franz Göbel, der Maskenbild- ner. Er macht aus jedem Edelmann einen Ganoven, der sich im Spiegel bald selbst nicht mehr erkennt. Denn dem Film kommt es in erster Linie auf den Typ an und dann erst auf den Schauspieler. Wie eine Glucke ist er ständig hinter den Spielern her, denen er immer wieder mit dem Kamm durch die Haare fährt oder sie abtupft, weil ihnen dauernd bei der Hitze der Scheinwerfer Schweißperlen im Gesicht stehen. Außber- dem obliegt es seiner Kunst, die Menschen in jedes beliebige Alter zu versetzen, sie zu schminken(der Film verlangt darin andere Methoden als das Theater), ihnen Perücken zu verpassen, die Haare notfalls zu färben — kurzum sie so umzukrempeln wie es die Rolle eben verlangt. Mit wehendem Mantel flattert er aufgeregt über die Szene, eine Mischung zwischen Friseur und Maler, vom Statist zum Hauptdarsteller und zurück, und Selbst der Hund, der gleich bellen soll bei der nächsten Aufnahme, bekommt. noch eine Portion Puder auf die Nase, daß sie nicht glänzt wie eine Speckschwarte mle 19 200 Walt leuchten In diesen Tagen sind die ersten Versuche mit der Beleuchtung der neuen Neckarbrücke vorgenommen worden und zwar zunächst auf der vorgelagerten Verkehrsinsel zwi- schen der Breiten Straße und der Brücken- auffahrt sowie auf der gegenüberliegenden Neckarstadtseite. Hier tragen die alten hohen Betonmaste bereits die neuen Be- leuchtungspilze. Man sieht es ihnen von unten kaum an, daß sie einen Durchmesser von 1,5 m aufweisen. In jeden dieser Pilze sind acht Lampen zu je 200 Watt montiert. Die Pilzform wurde gewählt, weil sie sich in anderen Städten bereits bewährt hat. Die Brücke selbst trägt an jeder Seite sechs schlanke, zehn Meter hohe Beleuch- tungsmaste, so daß sie mit insgesamt 19 200 Watt angestrahlt werden wird. Gleichzeitig wird die Verkehrsinsel jetat wieder durch einbetonierte und mit Ketten verbundene Pfosten für den Fußgängerver- kehr eingeschrankt, so daß ein Ueberqueren des Platzes nur noch an den dazu bestimm- ten Stellen möglich sein wird. 9. Kurze„MM'- Meldungen Starkes Angebot, schwache Nachfrage. Der Dienstag- Wochenmarkt war sehr gut und sehr vielseitig befahren, die Nachfrage zeigte Ferienstimmung. Demgemäß waren auch die Preise annähernd kriedensmäßig. Zu Pfundpreisen waren angeboten: Aepfel von 15 bis 35, Birnen von 15 bis 35, Bühler Zwetschgen zu 20, späte Erdbeeren zu 90, Mirabellen zu 25, Reineclauden 20, Bananen 75 bis 90, herrliche Trauben 50 bis 60, Pfir- siche 35 bis 75, Brombeeren 35 Pf. Gemüse notierte mit Pfundpreisen: Tomaten zu 15 bis 20, Wirsing 12, Weißkraut und Rotkraut. zu 8 bis 10, Stielgemüse 20, Bohnen 15 bis 25, Gelbrüben 8 bis 10(in Büscheln 3 Stück 20), Spinat 15, Zwiebeln 15 bis 25, Stein- pilze 50 bis 60, Pfifferlinge 1 DM, Gurken 10 Pfg.(zum Einmachen 100 Stück 1.— bis 1,50 DM). Und mit Stückpreisen kostete: Blumenkohl 30 bis 80, Kohlräbchen 6 bis 7, Kopfsalat 6 bis 10, Endiviensalat 10 und Rettiche je Bündel 10 Pf. Freilichttheater Waldhof- Gartenstadt er- öffnet, Der Dramatische Klub Waldhof, der — wie wir seiner Zeit berichteten— aus eigenen Kräften und in Gemeinschaftsar- peit in Waldhof-Gartenstadt ein Freilicht- theater geschaffen hat, ist mit seinen Vor- arbeiten nun so weit gediehen, daß er am kommenden Sonntag um 16 Uhr das Frei- lichttheater eröffnet. Laienspieler, Mitglie- der des Dramatischen Klubs, führen das „Weiße Röss'!“ auf. Das Theater bietet 1500 Sitzplätze. Vorstandswahl beim Abg. Der bis- herige Präsident des Mannheimer Auto- mobilclubs im ADAC, Paul Häfele, hat sei- nen ersten Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Bis zur nächsten Ge- neralversammlung des Clubs wurde der zweite Vorsitzende Tücking kommissarisch mit der Leitung beauftragt. Sonderzug der Bundesbahn. Am Sonntag, 20. August, verkehrt ein Verwaltungssonder- zug von Mannheim nach Sinsheim(Elsenz), Bad Rappenau und Bad Wimpfen, der in Mannheim um 7.24 Uhr abfährt und wieder um 20.00 Uhr eintrifft. Der Fahrpreis be- trägt bis Sinsheim 2,40 DM, bis Rappenau 3,20 DM und bis Wimpfen 3,60 DM. „Freie Sängervereinigung“ geht nicht nach Berlin. Die Nachricht, in einer Mann- heimer Parteizeitung, wonach die„Freie Sängervereinigung Mannheim 1899“ sich durch einen Delegierten an dem National- kongreß in Berlin am 25. und 26. August beteilige, bezeichnet der Vereinsvorstand als durch ein Mißverständnis entstanden. Der Vorstand legt Wert darauf, festzustellen, daß sich zwar ein Sänger auf eine von außen kommende Aufforderung bereit erklärt habe, nach Berlin zu gehen, aber in einer nachfolgenden, durch den Vorstand herbei- geführten Abstimmung die überwiegende Mehrheit des Vereins sich gegen eine Ent- sendung eines Delegierten nach Berlin aus- gesprochen habe. Der Verein legt ferner Wert auf die Feststellung, daß er durch Anerkennung der Satzungen des Badischen Sängerbundes, dessen Mitglied er ist., sich von parteipolitischen Bindungen fernhält. Wir gratulieren! Heinrich Stiefel, Mann- heim, K 4, 11, wird 60 Jahre alt. Hans Hoff. mann, Mannheim, Ziethenstrage 65, begeht den 70. Geburtstag. Das 75. Lebensjahr voll- enden Johann Schuch, Mannheim, Jung- buschstraße 6, und Jakob Möhlinger, Mann- heim- Friedrichsfeld, Vogesenstraße 63. Pressebericht der Polizei Gefährlicher Heimweg. Vom Besuch der EKirchweihe in Mannheim-Waldhof kom- mend, wurde eine 56jährige Frau auf dem Weg zu ihrer Wohnung von einem noch un- bekannten Täter angefallen und in ein Ge- büsch geschleppt. Der Täter versuchte die Frau zu notzüchtigen, ließ aber nach den von der Frau ausgestogenen Hilferufen von ihr ab. Bei dem Versuch der Gegenwehr erlitt die Frau durch Schläge des Täters Verletzungen im Gesicht; außerdem wurde ihr die Handtasche mit etwa 14 DM ent- rissen. Glück im Unglück. Auf einer Straße im Käfertaler Wald blieb ein Kraftfahrer an einem quer über die Straße gespannten Seil hängen und zog sich leichte Verlet- zungen zu. Das von Baum zu Baum Se- spannte Hanfseil wurde sichergestellt. Der Täter steht noch nicht fest. Gasflaschen lösten Brand aus. In dem Anwesen einer Firma im Industriehafen brach durch die Explosion von zwei Gas- flaschen ein Brand aus. Der Brand konnte durch Betriebsangehörige gelöscht werden, Geringer Sachschaden ist entstanden. Unfug. Zwei junge Männer im Alter von 21 und 23 Jahren verübten auf einer Straße in Mannheim-Waldhof groben Unfug, indem sie auf einige Straßenlaternen kletlerten und diese löschten. Seebär blieb Sieger. In einem Lokal der Jungbuschstraße entstand zwischen einem Matrosen und einem Hilfsarbeiter eine Schlägerei, in deren Verlauf der Matrose seinem Widersacher eine Flasche auf den Kopf schlug. Der 20jährige Arbeiter trug eine Platzwunde davon und mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. 5 Ostzonenflüchtlinge wollen in den Landtag Der Deutsche Bund, Bezirk Nordbaden, eine Betreuungsor ganisation für Sowiet- zonenflüchtlinge, hielt eine Versammlung in Heidelberg ab. Beirat Mai vom Landes- verband Württemberg-Baden gab einen kul- zen Bericht über die bisher geleistete Arbeit des Bundes und hob hervor, daß vom 15. De- zember 1949 bis 1. Juni 1950 183 524 DM für Darlehen, Notstandshilfe, Heime und Sozial- leistungen verteilt worden seien, Die Flücht⸗ linge(in Westdeutschland rund zwei Mil, lionen) wurden aufgefordert, sich umgehend zusammenzuschließen. Eine Vertretung in den Landtagen durch Flüchtlingskandidafen wurde für unbedingt erforderlich gehalten. Eine sehr angeregte Aussprache behan- delte die Beobachtung der Stockholmer Be- schlüsse(Aechtung der Atombombe), del Friedenskomitees und die Forderung, den Vertriebenen mindestens gleichgestellt 2 werden. Motorsportler wollen Grusrennbahn bauen Warum der berühmte„Ring“ nach Hockenheim kam Das Prädikat, geschäftstüchtig gewesen zu sein, dürften jene Motorsportler, die in den Jahren 1925 bis 1927 dem Schiffer- stadter Ortsclub des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs angehörten, für sich nicht in Anspruch nehmen. Hätten sie sich da- mals kurzerhand über die Weigerungen der Otterstadter und Waldseer Gemeindeväter Hinweggesetzt und von anderer Seite ein Darlehen aufgetrieben, dann müßten sie heute nicht die großen Anstrengungen machen, um wenigstens einige der davon- geschwommenen Felle wieder aufzu- fischen. Die Schifferstadter Motorsportler tragen sieh mit dem Gedanken, auf den großen, herrlich im Walde gelegenen Hesseler Bruchwiesen eine Grasrennbahn zu er- richten. Der Sportleiter der ADñpAC-Lan- desgruppe Pfalz, Max Laubner, Ludwigs hafen, besichtigte dieser Tage das Gelände und bezeichnete es als geeignet. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß im Laufe dieses Jahres noch Rennen auf der Schifferstadter Grasrennbahn gefahren werden können. Gegenwärtig sind die Schifferstadter da- bei, die Wiesen, die nur wenige hundert Meter von der Straße nach Speyer entfernt liegen, zu vermessen. Das Gelände, das durch den neuen Bahnhof Schifferstadt- Süd gut zu erreichen ist, könnte Zehntau- senden Platz bieten, und der an alle Seiten grenzende Wald würde ideale Parkplätze geben. Wie sich die Dinge auch entwickeln werden, die große Chance haben die Schifferstadter verpaßt. Was ihnen da- vonschwamm, kfischten die Hockenheimer auf. Und nicht ohne ein wenig Neid schauen die Rettichdörfler heute hinüber auf den Ring, der nicht entstanden wäre, wenn die Schifferstadter, damals in Verbin- dung mit den Speyerer Motorsportlern, ihre Rennen Schifferstadt Rehhütte-Speyel Schifferstadt aus den Jahren 1925 bis 192 weitergeführt hätten. Um den Verkehr in Schifferstadt nicht zu behindern, sollte m jenen Fahren die mit Raffinessen ausgestat- tete Rennstrecke am Südrand Schifker⸗ stadts vorbeigeleitet werden. Die Schiffer stadter Gemeindeverwaltung erklärte sich bereit, den Schwarzen Weg bis zur Orts: grenze auszubauen. Die restlichen tausen Meter hätten die Gemeinden Otterstadt und Waldsee tragen sollen. Diese lehnten jedoch ab. Die Folge davon war, daß keine Um gehungsstraße gefunden und die so hofk- nungsvoll begonnene Arbeit jah abge- brochen wurde. In der Folgezeit wurde der Plan von den Schifferstadtern aufgegeben. Und nach in nach machte sich Hockenheim daran, eine Rennstrecke zu schaffen, die heute weit über die Grenzen Deutschlands hinaus be- kannt ist. Hätten die Schifferstadter nach einem so vielversprechenden Start nicht die Flinte ins Korn geworfen, dann Wake wahrscheinlich das bekannte Hocken heim heute eine Kleinstadt wie jede ande auch. Ein Vierteljahrhundert später wollen nun die motorsportfreudigen Schilf kerstadter unter ihrem Sportleiter und Ex. Rennfahrer Hoe fle die Arbeit von neuem aufnehmen. Sie hoffen, mit ihrer geplen- ten Grasrennbahn mehr Glück zu baben als mit der Asphaltrennstrecke. Die Schit kerstadter Gemeindeverwaltung hat ihnen Unterstützung zugesagt. bold .. n . ch ga. 2 E 182 Nr. 189 ersuche brücke mächst A2wi- ücken⸗ genden alten n Be- n von messer r. Pilze ontiert. ie sich lat. Seite eleuch- 19 200 1 jetzt Ketten gerver- queren stimm- 8. Mann- s Hoff- begeht ar voll- Jung- Mann- 53. ach der kom- uf dem deh un- ein Ge- hte die ich den en von enwehr Täters Wurde M ent- abe im wer an annten Verlet- un ge- . n dem iehafen i Gas- konnte Verden, ter von Straße indem Alerten kal der einem reine Matrose uf den 1 trug rztliche 1 Abaden, Sowijet⸗ lung in andes en kur- Arbeit 15, De⸗ DOM für Sozial- Flücht⸗ ei Mil- gehend Ung in didaten alten. behan- aer Be- ), der g, den t zu ninüber wäre, Verbin- n, ihre heyer 18 1927 ehr in Ute in gestal- hiffer⸗ miffer⸗ te sich Orts- ausend dt und jedoch e Um- ö hoff- abge⸗ on den ch ind 1, eine 2 Weit us be- r nach cht die Wäre ocken- andefe später Schik⸗ id Ex- neuem eplan- haben Schik⸗ ihnen old 0 Nr. 189/ Mittwoch, 16. August 1950 r LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 Lebrauitrag für OB Kraus Der bekannte Kommunalpolitiker und Vorsitzende des Städteverbandes Rheinland- Pfalz, Oberbürgermeister Dr. Kraus, Frankenthal, hat einen Lehrauftrag der Hochschule für Verwaltungs wissenschaften in Speyer erhalten. Seine Vorlesungen, die in der Zeit vom November bis Februar wöchentlich einmal stattfinden, werden das Themengebiet „Grundfragen der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz“ und„Arbeitsergebnisse der Sechserkommission für Verwaltungsver- einfachung“ sowie„Gegenwartsfragen des kommunalen Finanzausgleiches, insbeson- dere in Rheinland-Pfalz“, umfassen. Faustkampf. Am 12. August, gegen 7.30 Uhr, gerieten im Stadtteil Mitte zwei Män- ner in Streit, bei dem der eine seinem Geg- ner mehrere Faustschläge auf den Kopf und den Oberkörper versetzte, so daß dieser sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Nberlvent geglückt: Besuch in der Lehrlingsabteilung der BASF.: Inilin stellt 30 Prozent Lehrlinge mehr ein als erlorderlich „Fette Jahrgänge“ sollen ausgenützt werden, um Facharbeitermangel ab 1955 vorzubeugen Der zur Zeit immer noch herrschende Arbeitsmangel in fast allen Berufen läßt 2 wangsläufig auch die bange Frage auf- tauchen: Wie können jene Tausende junger Menschen, die nun in diesem Jahre der Schule entwachsen sind. zu einer Berufs- ausbildung gelangen? Eine Frage, die in ihrer Tragweite kaum zu überblicken ist, der aber, gerade in bezug auf die hand- Werklichen Berufszweige, von seiten der BASF in Ludwigshafen unerschrocken ge- genüber getreten wird. Eine Unterhaltung mit dem Leiter der BASF-Lehrwerkstätte vermittelte uns zu- nächst einen Einblick in die statistischen Un- terlagen, aus denen die Stärken der ein- zelnen Jahrgänge hervorgehen. Durch die Auswertung nach verschiedenen Gesichts- CGlanzvoller Nusklung des ersten Stadionfestes 30 000 stürmten Kassen und rissen Umzäunungen nieder Nach dem Motto„heute blau und mor- gen blau und übermorgen wieder“ ging das Staclionfest am Sonntagmorgen mit einem zünftigen Frühschoppen weiter, wobei gelbstverständlich auch die üblichen Ser- velats mit viel Senf nicht fehlen durften. Am Nachmittag legten dann die Großen das Festefeiern ist bekanntlich ziemlich anstrengend— eine Pause ein, wodurch endlich auch die Jungphönixe zu ihrem Recht kamen. Eierlaufen, Sackhüpfen und verzweifelte Anstrengungen am Kletter- baum wechselten sich ab, und bei einem Hundertmeterlauf konnte sich der Sieger sogar einen Fußball erkämpfen. Viel zu schnell ging der Nachmittag herum und die beginnende Dämmerung sah schon wieder Tausende auf dem Festplatz. Von diesem Moment an gab es keine Pause mehr. Das Morgengrauen wurde geflissentlich über- sehen und die letzten Gäste konnten die ersten schon wieder begrüßen. Auf das Drängen der Kinder hin wur- den die Spiele des vergangenen Nachmittags am Montag wiederholt, nur mit dem Unter- schied, daß die Erwachsenen sich diesmal nicht stören ließen. Doch wer etwa glaubte, der Höhepunkt sei schon überschritten, der kerte sich. Gegen 20 Uhr setzte der Andrang der Massen ein, ein Andrang, dem die zur Verkügung stehenden Kassen nicht mehr gewachsen sein konnten. Ueber Drahtzäune und durch unbewachte Eingänge stürmten die Ludwigshafener den Festplatz, so daß wohl an die 30 000 Personen durcheinander. schwirrten. Pünktlich um 22 Uhr begann das von allen ungeduldig erwartete Feuer- Werk, das mit einer wahren Begeisterung hingenommen wurde. 25 Minuten lang löste eine Ueberraschung am nächtlichen Himmel die andere ab. Der Clou von allem War ein Fußballer im blau-weißen Phönix dreßg, der nach einigen Ansätzen die glü- hende Fußballkugel hoch in den Himmel stieß. Brausender Beifall quittierte den Einfall. Der Brand der Raketen fand sich anschließend in Tausenden von Kehlen wie- der. Und um den zu löschen bedurfte es noch der ganzen Montagnacht. Abschließend kann festgestellt werden, daß sich dieses Fest durchsetzen wird, und der Phönixvergnügungsausschuß, Wilhelm Zickgraf mit seinem treuen Helfer Willi Seibert, versprechen sich mit Recht für das nächste Jahr den gleichen, wenn nicht noch besseren Erfolg, da sie durch die diesjäh- rigen Erfahrungen dann in in der Lage sein werden, noch mehr Sitzgelegenheiten zu schaffen. Die Ludwigshafener haben jedenfalls bewiesen daß ihre Volksfestliebe tatsächlich etwas unterschätzt wurde. Diesesmal hat der Fußballverein, dessen Vorstandschaft zum großen Teil auch mit dem Rhein- schanzenvorstand identisch ist, der Kar- nevalgesellschaft als Veranstalter den Rang abgelaufen. Es sieht fast so aus, als ob der Phönix nicht nur gute Spieler, sondern auch gute Kräfte der Rheinschanze an seine Schwingen heftet. L. W. punkten werden die Soll-Zahlen, bzw. der Lehrlingsbedarf im Facharbeiternach wuchs ermittelt. Aus der Tatsache heraus, daß die Gruppe der 48 und 50jährigen, der älteren Arbeitskräfte also, am stärksten, die der 34 und 35jährigen infolge der Kriegsver- luste am schwächsten vertreten ist, kam Werksleitung und Betriebsrat zu der Er- kenntnis, den Facharbeiternachwuchs auf weite Sicht unter Berücksichtigung ver- schiedener technischer Umstände sichern zu müssen. Man ging dabei von folgender Ueberlegung aus: Die Geburtenjahrgänge 1935 und 1936— aus ihnen resultieren die jetzigen Schulentlassenen— waren zahlen mäßig sehr hoch. Da nun seit 1941 ein starker Geburtenrückgang eingetreten ist, muß schon 1955 mit erheblichem Nach- wuchsmangel gerechnet werden. Um diesem Mißgzverhältnis, das durch wirtschaftliche Zeitumstände weiterer Geburtenrückgang noch größer zu werden droht, wirksam entgegenzutreten, hat es die BASF ermög- licht, die„fetten“ Jahrgänge in sofern aus- zunützen, als sie in diesem Jahr 30 bis 40 Prozent Lehrlinge über das eigent- liche Bedarfssoll hinaus einstellt. Eine Tatsache, die sowohl der Lehrstellen- not steuert, als auch in bezug auf die eventuelle Produktionsausweitung eine Wohlüberlegte Maßnahme bedeutet. Zur Zeit sind besonders geschulte Fach- kräfte mit der Eignungsprüfung der Lehr- stellenbewerber beschäftigt, die hier auf verschiedene Art und Weise sowohl auf ihre geistige, als auch manuelle Fähigkeiten ge- prüft werden. Das Ziel jener ausgedehnten Eignungsprüfung ist, festzustellen, inwie- Weit sich der persönliche Wunsch des Jungen mit der Eignung und schließlich mit dem Lehrlingsbedarf decken,. um den Bewerber in eine der 36 Berufssparten einreihen zu können. In der zum großen Teil wiederaufge- bauten vorbildlichen Lehrwerkstätte er- halten zur Zeit 325 Lehrlinge eile gründ- liche handwerkliche Gesamtausbildung, an deren Ende sie in die eigentlichen Spezial- Werkstätten draußen im Betrieb einge- gliedert werden. Ebenso wie die Lehrwerkstätten wurden zum Teil in eigener Regie auch die Uebungs- laboratorien für die Chemielehrlinge Wieder aufgebaut. Da im Chemiearbeiter- beruf bisher nur eine Anlernzeit angerech- net wurde und daher der Lohntarif unter dem eines Facharbeiters stand, ist man auf Initiative des Betriebsrates seit einem Drei- Vierteljahr dazu übergegangen, ei Che- miefacharbeiter heranzubilden, um somit eine Gleichstellung zu erreichen, Die Er- fahrung wird dabei lehren, ob eine völlige Aufhebung der Anlernberufe auf Grund des strukturellen Aufbaues innerhalb eines Chemiebetriebes möglich sein wird. Neben einem Unterrichtstag in der Berufs- schule erfahren die Lehrlinge zusätzlich noch einen halben Tag schulische usbil- dung innerhalb des Werkes. Zum Schluß seien noch einige Zahlen genannt: Von insgesamt 1800 Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren bildet die BASF 860 in handwerklichen und chemi- schen Berufen aus. Davon sind allein über 800 14 bis 18 jährige Lehrlinge. 011 Guter Anfang. Der Sporttoto Rheinland- Pfalz hatte mit einem Gesamtumsatz von 473 867 DM am ersten Spielsonntag gut be- gonnen. Der Wettbewerb bringt nämlich im I. Rang an 66 Gewinner je 1104 DM. Der II. Rang zahlt an 1354 Wetter je 53,50 DM und der III. Rang an 16 906 Gewinner je 4 DM aus. Entschädigungsanträge für restituierte Kraftfahrzeuge Durch die Restitutionsämter der Besat- zungsmächte sind vielfach Kraftfahrzeuge (insbesondere Kraftfahrzeuge ausländischen Fabrikats) zum Zwecke der Rückführung (Restitution) beschlagnahmt worden, obwohl die Besitzer das Fahrzeug von einer alliier- ten oder deutschen Dienststelle ordnungs- gemäß gekauft hatten. Nach einer Entscheidung der Entschä- digungs-Kommission bei der Hohen Alliier- ten Kommission kann in solchen Fällen nunmehr ein Entschädigungsantrag beim Landesentschädigungsgericht in Koblenz,. Obere Löhrstraße 127, gestellt werden. Dem Antrag sind eine beglaubigte Abschrift des Entnahmescheins, des Kaufvertrags mit der alliierten bzw. deutschen Dienststelle und der Quittung über die Zahlung des Kauf- preises beizufügen. Der Antrag muß spa- testens bis zum 23, August 1950 beim Lan- desentschädigungsgericht vorliegen. Feh- lende Unterlagen können nachgereicht wer den. Bei Stellung des Antrages muß sich der Antragsteller verpflichten, die vor- geschriebene Geschäftsgebühr von 10,.— DM zu entrichten. Wird sich die„Aubergine“ durchsetzen? Eine Lehrfahrt stellte das Köstliche dieser Frucht unter Beweis Im Einvernehmen mit dem Verband des pfälzischen Gemüse-, Obst- und Garten- baues lud die Bürklin-Wolfsche Gutsver- waltung die pfälzische und hessische Presse sowie den Rundfunk am Montag zu einer Besichtigung der Versuchsfelder und einer Kostprobe einiger verhältnismäßig unbekannter Gerichte ein. Im Mittelpunkt stand die Aubergine, eine südländische Eierfrucht, die der pfälzischen Hausfrau bisher noch wenig zu sagen hatte. Um die chronologisch richtige Reihenfolge einzu- halten, ging es erst auf die Felder, wo die dunkelvioletten Früchte wie schwere Trop- fen an den Stauden, die etwa die Höhe von Kartoffelpflanzen erreichen, hängen. Kleine violette Blüten leuchten dazwischen her- vor. Die Aubergine blüht bis zum Winter und die Ernte verteilt sich auf die Monate von Juli bis Herbstende. Daneben wendete sich die Aufmerksamkeit auch dem Pap- rika und nochmals der Tomate zu, und beim Anblick der Felder, auf denen hun- derte von verschiedenen Züchtungsversu- chen durchgeführt werden, erschien der Vergleich mit einem Rennplatz, auf dem sich die Sorten bemühen, einander auszu- stechen, berechtigt. Denn nur die allen An- forderungen gewachsenen Erzeugnisse wer- den sich behaupten können. Im Wachenheimer„Lug ins Land“ ver- sammelten sich dann die Gäste um die stil- voll mit Früchten aller Art dekorierte Ta- fels und haarte der kommenden Genüsse. Ein Spezialtopf von Südfrüchten mit Auber- ginen, Tomaten, Paprika und Gurken, im Ofen gebacken, löste die vorher vielleicht noch skeptische Zunge und beim nächsten Gericht, Auberginen mit Tomaten, Stein- Pilzen, Speck oder Fleisch gefüllt, wurde schon stürmisch zugelangt. Auch die in Bierteig gebackenen Auberginenscheiben schmeckten köstlich und sollten sich wirk- lich— und das soll der Sinn dieser Auf- zählung des Menüs sein— auf dem Kü⸗ chenzette der Hausfrauen durchsetzen. Auch Paprikaschoten mit Fleisch, Reis, Pil- zen oder Speck gefüllt, haben es in sich. „Die Liebe geht nun einmal durch den Magen“, das sollte jede Hausfrau beher- zigen, und je mehr Abwechslung der Kü- chenzettel bietet, desto harmonischer ver- läuft das Familienleben. Doch wer wußte bisher von dem ganzen Reichtum unserer schönen Pfalz, die so seltene gastrono- mische Leckerbissen hervorbringt(die noch nicht einmal viel Umstände bei der Zube- reitung machen). Außer einem geretteten Familienglück tragen diese Früchte auch noch andere geheimnisvolle Fähigkeiten in sich. So sollen, wie ein kleines Rezeptbei- spiel versprach, die Früchte das Lebens- elixier bedeuten. Und ein weiteres sagt: „Wie bleibe ich jung und schén? IB täg- lich reichlich Obst und Gemüse.“ Nun, die- sem Zweck wird jeder dienen,„mer haw- Wens ja“— die Auberginen L. W. für Ihre ent I DIPL. OPTIKER V.AN N HE N O 6, 7 Universum. Str., neben ee Schleck 2 J 2. 9 MO ODER N E IApE TEK dnoleum. Stragula. fenpiche — Billig: Billig: Billig: Kompl. Eiche m. Nußb. poliert Wohnzimmer 1 Büfett 1 Auszugtisch Kredenz 525, Pol Stühle Reh. Baumann& co. du ö, 4 MaNNHEINM ou 5, 4 — Täglich daher Aplemost Mauukhelmer ifadsſtaueu bacbeu ue mit EIN SPITZEFENFERZEUGENIS DER RH EINTURM- WERKE LUDWIGSHAFEN dienen. gelte. Liter 0 DMM 8 ERKANNIMACHUNSGEN 1 UNIERRIC HT SEIDbyVEEKE us deutschen ihrer Kraftfohrzeugreifen seit der Währungs- umstellung—— cuch ofs Reifen Mangelwere darstellten. oberstes Gesetz Wor, dem Verbraucher zu Die Rohstoffpreise für unsere Industrie sind seit Wochen in störkstem Ausmaß gestiegen, Was sich im Ausland und Inlond bereits durch starke Preiserhöhungen für Reifen widerspie· Wir erhöhten trotzdem unsere Preise zwi- schenzeitlich nicht. wiederum dem Verbraucher und der gesamten Kelterei Six, Mannheim G 6, 10 83 ——— Nienhtraucher durch TAB AK EX in Apotheken und Drogerien — J 5 bes fühlen wir erst 80 hientig, wie mollig es in unserem Heim ö, Es ruht sich 50 hut in den neu üder⸗ zogenen Sesseln und e Couch, mit dem Modernen Möbelstoff und den schönen Da- mast und Brokat kis- den aus dem Tate 3 Mannheim, Ruf40943 — S——ĩů— Arbeitsvergebung. Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim m. b. H. vergibt die Glaserarbeiten für Thorner Straße II. Bauabschnitt. 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Merkwürdig aber unbe- streitbar, ein Axiom, ein Grundsatz der keines Beweises mehr bedarf, so wie es keines Beweises bedarf, daß zwei und zwei vier ist. Alles was behördlich bearbeitet Wird, geht irgendwie schief. Da hat nun das bloße Lippenbekenntnis zur Demokratie, zur Meinungs- und Nach- richtenfreiheit nicht mehr ausgereicht. Die Stadt- und Staatsoberhäupter bedauerten mit Staatshäupter-Schütteln etwas für die Neugier der Presse, für die Unterrichtung der Oefkentlichkeit tun zu müssen und sie taten es. Flugs schossen, wie Pilze nach warmen Regenzeiten im Walde, die staatlichen, die städtischen Pressestellen im deutschen Be- Börden-Dschungel hervor, machten sich Wichtig und breit— und kosteten Geld. Sie waren zwar nicht das, was sie viel- leicht hätten werden können, Einrichtun- gen zur Unterrichtung der Oeffentlichkeit, aber sie waren nützlich zur Unterrichtung der Behörden über die Oeffentlichkeit, das heißt über alles was in der Presse stand. Das War die Sackgasse, in die sich die an- kängliche Geneigtheit patentiert demokrati- scher Staats- und Stadtoberhäupter zur Meinungsfreiheit zur Freiheit der Nachrich- tengebung verrannt hatte. Nun es kostet jede Pressestelle auch Geld. Die Staats- und Stadt-Oberhäupter wackelten wieder be- denklich mit ihren Staats- und Stadthäup- tern als sie der Finanzminister und der Stadtkämmerer Rechnung für die Presse- stellen präsentiert bekamen. Das Geld machte ihnen dabei weniger Sorge als die Tatsache, daß sie mit den Pressestellen doch nicht erreichten, was ihnen zu erreichen zweckmäßig erschien, nämlich die Lenkung der Oeffentlichen Meinung. Was nützt die beste Pressestelle, Wenn da und dort ein„frecher Zeitungs- schreiber“ doch herausbekommt, daß hier und drüben wieder einmal Unsinn ange- stellt worden ist. 5 Aus all diesen Schwierigkeiten sollten neue Wege führen, die— niemand weiß Wer sie gefunden hatte— zur Migßgeburt des Switters zwischen Amtsanzeiger und Publikumszeitung führt. Vom Standpunkt des Wettbewerbes ist das Merkwürdige dabei, daß die privat- Wirtschaftlichen Zeitungsverlage mit ihrem Steueraufkommen dazu beitragen, die steuerlich begünstigte Konkurrenz der Amtsblätter auszuhalten und zu finanzie- ren Vermächtnis an den Die Amtsanzeiger waren in der Zeit vor der Währungsreform für jedermann wich- tiges Hilfsmittel. Wollte die Hausfrau wis- sen, wieviel Nahrungsmittel aus Rationie- rungs- Wollust von vom Zwangswirtschafts- Wahn erfüllten Behörden ihren Familien- Angehörigen vorenthalten wurden, so mußte sie das„Amtsblatt“ kaufen. Damals war es für das Amtsblatt schwer(Papierknappheit), „Das deutsche Herz“ A mtlieh verkündet „Die Amtsanzeiger ganzer Gemeinden entwickeln sich in einer nicht erfreulichen Richtung“, meint der Bund der Steuerzah- ler, Nordrhein- Westfalen. Anstatt ihren Raum nur mit städtischen Bekanntmachun- gen zu füllen, suchten sie krampfhaft neue Aufgaben zu finden und so bringe der„Hei- delberger Amtsanzeiger“ einen Roman„Das deutsche Herz“ zum Abdruck(der ja wohl mit Amtsbefugnissen kaum etwas zu tun haben dürfte). Es ist nach Ansicht des Bundes keineswegs die Aufgabe der Amts- blätter, einen allgemeinen Zeitungsteil auf ökkentliche Kosten(d. h. auf Kosten der Steuerzahler) zu entwickeln und etwa den propagandistischen Zwecken zu dienen. „positive“ Lenkung der Politik zu betreiben. Doch die Zeiten sind vorbei. Die Rentabili- tät der Pressestellen wandelte sich deflzitär und die„Amtsblätter“ wurden als Handhabe Segen Umtriebe der„bösen Presse“ will- kommen geheißen. Egal, ob Minister oder Bürgermeister, egal ob Regierungspräsident oder Dorf- schulze, fast alle) wollen sie ihre Weisheit ge- druckt sehen, wollen es bestätigt haben, was Lortzing anmutig vertonte: „denn ien bin klug und weise und mich betrügt man nicht!. Doch die Zeit des amtsblätternden Publi- kums ist mit den Bezügscheinen vorbei. Einen größeren Anreiz müssen die Amts- blätter haben, sollen sie ihre ihnen behörd- lich zugedachte Aufgabe erfüllen: Deshalb wird jedem Handwerker, jedem Unternehmer, jeder Behörde, der oder die aus irgendwelchen Gründen gezwungen ist. Amtsblätter zu beziehen zugemutet, Romane zu lesen und Reden, die wegen ihrer Lang- Weiligkeit niemand abgedruckt hätte. Joseph Goebbels aber, Joseph Goebbels Würde sagen:„Sie machen es schlecht, denn Wenn ich auch dem Volk vorsetzte, was es nach meiner und meines„Führers“ Meinung kauen sollte, dann habe ich wenigstens dar- Auf geachtet, daß sie es nicht merkten, wo- her der Wind blies, dann habe ich auch dar- auf geachtet, daß das, was sie zu lesen be- kamen, gefällig geschrieben war und ihnen einging in Herz und Gemüt“. Wir könnten uns darüber hinwegsetzen, über diesen Amtsblätter- und Amtsanzeigen- Unfug, der getrieben wird, den es kommt soweit es nicht bereits so kam- so wie Till Eulenspiegel sagte(siehe Motto). Wir könn- ten das wenn wir nicht ebenso wie der Bund der Steuerzahler die leidige Frage auf werken müßten, wer soll denn das be- zahlen? Wer will es denn ertragen, daß von einer romanfindigen- nicht romantischen Stadtverwaltungs- Pressestelle Papier und Druckkosten bezahlt werden, die aus Steuer- geldern gespeist werden. Ja es geht entschieden zu weit, wenn Stadtverwaltungen und andere Zweige der ökkentlichen Hand ihre Unfähigkeit, elastisch ) Die Ausnahmen unter ihnen können an den Fingern einer Hand abgezählt werden. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Mittwoch, 16. August 1950/ Nr. 189 zu arbeiten, auf die Geschäftemachertour Das kann nur mit einem„Er- kolge“ geschehen, mit der finanziellen Abwürgung des Steuerzahlers. Frank Textor. Leipziger Messe soll gesamtdeutschen Handel fördern Westliche verfahrensmäßige Erleichterun- gen zur Förderug des gesamtdeutschen Waren- verkehrs kündigte der Hauptgeschäftsführer des Leipziger Messeamtes, Dr. Proepper, am Montag auf einer Pressekonferenz für die Leipziger Herbstmesse an, die vom 27. August bis 1. September dieses Jahres stattfindet. Der zur Frühjahrsmesse begonnene Warenaus- tausch soll von der Messegruppe Kunstge- werbe und Kunsthandwerk auch auf die Grup- pen Stahlwaren, Sportartkel, Papier- und Schreibwaren einschließlich Bürobedarf, che- mische und pharmazeutische Erzeugnsse, Schneid Porzellan sowie Galanterie- und K. waren ausgedehnt werden. Den Aus- gleich zwischen den Bestellungen von beiden Seiten werden das Leipziger Messeamt in Zu- sammenarbeit mit den Wirtschaftsorganen der Sowjetzonenregierung und der westdeut- schen Treunandstelle durchführen. Diese Mag- nahmen der Sowjetzonenrepublik würden nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers mit dazu beitragen, den innerdeutschen Waren- Verkehr im Sinne des bis 30. September dieses Jahres verlängerten Frankfurter Abkommens für Interzonenhandel weiter zu beleben. Im Verkehr mit ausländischen Kunden werde sich die Bereitschaft der Sowjetzone zeigen, mit allen Ländern der Welt Handel zu treiben. Das seit dem 1. August dieses Jahres gültige erleichterte Ausf uhrverfahren der So- Wietzone werde sich hierbei günstis auswir- ken. Zur Leipziger Herbstmesse hätten sich größere Einkaufsdelegationen aus Polen und Rumänien angesagt, die sich besonders für Verbrauchsgüter interessieren. Hauptge- schäftskührer Proepper erklärte, daß Leipzig wie im Vorjahr Einkäufer aus allen Teilen der Welt erwarte. Die Verlängerung des In- terzonenhandelsabkommens lasse auch aus Westdeutschland einen starken Besucherstrom erwarten. Eine Fläche von 75 000 am sei von 6000 Ausstellern, davon 600 aus westdeutschem Land, belegt worden. Mit 20 000 qm hätten die 1200 volkseigenen Betriebe eine um 20 Pro- zent größere Fläche als im Vorjahr inne. Außerdem würden sich an der Messe rund 700 Handwerksbetriebe und Handwerksgenossen- schaften aus der Sowjetzone beteiligen. Die Sowjetunion, die Tschechoslowakei, Ungarn, Frankreich. Italien. Oesterreich und die Schweiz seien als Einzelaussteller vertreten. Die Niederlande würden im Messehof“ eine Kollektivausstellung unterhalten. Rundfunkbetriebe sollten auch sparen Radio Stuttgart schloß mit Gewinn ab Der Bund der Steuerzahler von Nordrhein- Westfalen stellt folgende Rechnung auf: In der Bundesrepublik bestanden zum I. April 1950 7 746 144 Rundfunk- und Zusatage- nekmigungen(einschließlich der gebühren- freien). Das ergäbe ein Gebühren aufkommen von rund 186 Milhonen DM. Vorsichtshalber wird das Gebührenaufcommen mit nur rund 160 Millionen DM veranschlagt. wovon die Rundfunxgesellschaften im Kalenderjahr 1949 folgende Anteile erhielten: Nordwestdeutscher Rundfunk 65,8 Mill. Bayerischer Rundfunk 24,5 Mill. Hessischer Rundfunk 12,3 Mill. DM Südwestdeutscher Rundfunk II.6 Mill. DM Radio Stuttgart 11.2 Mill. DN DRM DN 125,4 Mill. D Den diese Anteile überschießenden Betrag von rund 35 Millionen DM scheint die Post- verwaltung als Entgelt für die Einziehung der Gebükren, für die Unterhaltung des Entstö- rungsdienstes, zur Bekämpfung der Schwarz- hörer, zu bekommen. In den drei westlichen Besatzungszonen ist dieser Anteil verschie- den hoch festgesetzt. Er beträgt in der ameri- kanischen Zone 19,3 Prozent, in der britischen Zone 25 Prozent und in der französischen Zone 20 Prozent. Die Frage, die der Bund der Steuerzah- ler Nordrhein- Westfalen an diese Feststel- lung knüpft, lautet:„Wie werden diese Zwaängsbeiträge der Rundfunkhörer ver- Wendet?“ Zur gleichen Zeit, als der Bund der Steuer- zahler in einem offenen Brief diese Frage kormuliert, versendet der Süddeutsche Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechtes, Stuttgart, seinen Geschäftsbericht für die Zeit vom 22. Juli 1949 bis 31. Dezember 1949. Aus diesem Geschäftsbericht geht her- vor, daß die halbjährigen Gesamteinnah- men 6 244 627,71 DM betragen und einen Ueberschuß von 314 257,89 DM zeitigten, nachdem folgende Aufwendungen bestrit- ten werden müßten: DM Gehälter 1601 222.51 Gesetzliche soziale Abgaben 79 191,3 Freiwillige soziale Leistungen 38 145,34 970 449,94 Hennes Lizenzen für Aufführungs- u. Vervielfältigungsrechte 129 855.— Abschreibungen, 4436 569,58 Post gebühren 1192 069,18 Techmische Betriebskosten 3887 487,63 Alle übrigen Aufwendungen 595 379,47 Ueberschuß 8 314 257,89 DM 6244 627,71 Diesem Geschäftsbericht ist ein Blatt beigelegt, aus dem hervorgeht, wie die Ver- wendung der monatlichen Hörergebühr von 2, DM aufgeteilt wird. Diese Aufteilung gibt zu denken, denn es geht aus ihr hervor: Von der Hörergebühr in Höhe von 2. DM monatlich beanspruchen: die Post für Inkasso und Entstörungsdienste sowie Leitungskosten—, 45 DM o— 1 gesetzlich soziale Abgaben—,03 Umsatzsteuer—,07„ alle übrigen Aufwendungen— 12 r Lizenzen für musikalische u. Uterarische Darbietungen—,04 Abschreibung für Abnutzung der Amlagen 4„ Technische Betriebskosten—,22„ Ueberschuß„„0000T0T0T0T0T0T0TbTb 2.— DM Es ist überraschend, wie hoch die unpro- duktiven Kosten sind. Daß die Post fast ein Viertel der Gebühr beansprucht, wäh- rend der Aufwand für Honorare, für Lizen- zen insgesamt um 10 Pf., das heißt um 5% der Gesamtgebühr und um 20% des auf die Post entfallenden Anteils geringer ist, ver- mag wohl nicht zur Hebung des Niveaus der Rundfunkgestaltung beizutragen. Dar- über hinaus wird es vom Steuerzahler als unangenehm empfunden werden, daß der Staat, der über seine Postverwaltung ohne- hin ein gutes Geschäft mit jedem Rund- funkhörer macht, ihn noch mit Umsatzsteuer belastet. Die Rundfunkgebühr gehört heute zu einem wesentlichen Bestandteil der Lebens- haltungskosten. Ihre Senkung ist wie aus dem Rechenschaftsbericht Radio Stuttgart hervorgeht, möglich, jedoch nur dann, wenn von staats- wegen aus die Bereitschaft besteht, der Rundfunkkultur das Opfer zu bringen, auf Belastung der Hörer zu verzichten. Radio Stuttgart verzeichnet Ende Dezem- ber 1949 626 944 Hörer und 627 Angestellte, wovon rund die Hälfte(314) an der Pro- grammgestaltung mitwirken, rund 6(110 in der Technik beschäftigt sind, während ein ungefähr ebenso hoher Anteil(116) An- gehörige der Verwaltung sind. Die Sender Mühlacker, Heidelberg, Mannheim und Studio Karlsruhe beschäftigen 87 Personen. Die Bilanzsumme betrug am 31. Dezember 4 635 083,17 DM, wobei sich ein Zuwachs gegenüber dem 22. Juli von 917 47/23 DMͤ ergab, der aus dem obenerwähnten Ueber- schuß von 314 357,89 DM besteht und sonst im wesentlichen sich aus Zugängen auf den Anlagekonten darbietet. In dem Rechenschaftsbericht wird vor- geschlagen, den sich im ersten Rechnungs- abschnitt ausgewiesenen Ueberschuß mit Rücksicht auf die Notwendigkeit künftiger Ausgaben für technische Entwicklungen und für den Funkhausbau dem Eigenkapital des Süddeutschen Rundfunks zuzuschreiben. Der Rundfunkrat wird darüber zu bestim- men haben. Aber ist damit alles erschöpft, Was eigentlich zu geschehen hätte? Ist es nicht vielmehr so, daß sowohl Ohren als auch Geldbeutel der Rundfunkhörer sanf- tere Behandlung verdienten, daß für diese künftigen Ausgaben zur technischen Ver- besserung ete mehr frei gemacht werden könnte? Vielleicht wäre der geeignete Weg dazu, wenm Gebühren-Herabsetzung unmöglich ist, beim Verbrauch der Einnahmen mehr auf Verbesserungen der Leistungen zu sehen, als auf bloßes Ausgeben. F. O. Weber Versteppung Wir dentgegengearbeitet Von 80 000 Hektar Kahlfläche, die in Nord- rhein- Westfalen 1948 festgestellt wurden— was rund 10 Prozent der gesamten Waldfläche von 800 000 Hektar ausmacht(normalerweise rechnet man mit 1 Prozent Kahlfläche)— wurden in- zwischen bereits wieder 40 000 Hektar angefor- stet. Die Einschläge der Nachkriegszeiten gingen zu etwa 5 Prozent in den Laubholz- bestand und zu 95 Prozent in den Nadelholz- bestand. 300 000 DM wurden im letzten Jahr für die Anlagen von Windschutzhecken u. a. m. ver- ausgabt, um einer Versteppung des Landes ent- gegenzuarbeiten. In diesem Jahre soll die gleiche Summe— mit der im Vorjahr ungefähr 1500 km Windschutzstreifen in einer Breite von 5% bis 2 bis 6½ m angelegt werden konnten— zur Verfügung stehen. Nach Aussagen und Prüfungen von Fachleuten lassen sich durch Schaffung von Windruhe Steigerungen der land wirtschaftlichen Erzeugung von von 15 bis 20 Prozent erzielen. Gleichermaßen dienen Auf- korstung und salle Maßnahmen gegen Ver- steppung der Sicherung der Wasserversorgung des Ruhrgebietes, dessen derzeitiger Jahresver- brauch sich auf rund 1 Mrd. ebm beläuft, bei fortschreitender Industrieproduktion jedoch auf jährlich 1,5 Mrd. in 5 Jahren geschätzt wird. Zerstückelung lan d wirtschaftlicher Betriebe In der Bundesrepublik gibt es im Verhältnis zur land wirtschaftlichen Nutzfläche mehr bäuer- liche Kleine und Rleinstbetriebe als in der Sowjetzone. Zu dieser überraschenden Feststel- lung kommt der Rreinische Landwirtschafts- verband in einer Untersuteang über die Struk- tur- und Eigentumsverhältnisse in der Bundes- republik und in der Sowjetzone. Der Verband stellt Zahlenangaben aus einer westdeutschen Statistik kür das Jahr 1949 und Angaben aus einem Artikel des Sowjetzonenministers für Planung, Heinrich Rau, gegenüber. Danach waren in der Bundesrepublik 32,9 Prozent aller Betriebe bis zu zwei Hektar groß gegen 29 Pro- zent in der Sowjetzone. Betriebe von Zwel bis kfünk Hektar machten im Bundesgebiet 27,5 Pro- zent aus, in der Sowjetzone dagegen uur 16,2 Prozent. In der Größenordnung zwischen 5 und 20 Hektar sind die entsprechenden Zahlen 32,2 bzw. 48.5 Prozent, zwischen 20 und 100 Hektar 6.3 bzw 6 Prozent, über 100 Hektar je 0,1 Pro- zent. Angesichts dieser allerdings auch durch Elima und Bodenbeschaffenheit bedingten— Zahlen kommt der Landwirtschaftsverband zu dem Schluß, daß der in der Sowjetzone erho- bene Ruf nach einer Bodenreform in der Bun- desrepublik nur agitatorisch zu werten, sach- lich dagegen ungerechtfertigt sei. Niederrhein- Schiffahrt kommt langsam in Schuß Bisher höchste Tonnenzahl seit Kriegsende erreichte der Schiffsumschlag in den Düssel- dorfer Häfen im Motiat Juli. Er belief sich ins- gesamt auf 121 221 t. Kein größerer Zu- bzw. Abgang war gegenüber dem Vormonat in der Getreide- undd Kohleneinfuhr zu verzeichnen. Auf gleicher Höhe hielten sich auch die Ein- fuhren von Benzin, Mineralölen, chem. Erzeug- nissen sowie Zellstoff und Papier. Ein erheb- licher Mehrumschlag wurde bei der Holzeinfuhr erzielt. In der Abfuhr dominierten wiederum Röhren, Eisen- und Stahlwaren. Für chemische Erzeugnisse wurde ein Rückgang festgestellt. Die Anzahl der abgefertigten Schiffe betrug 691. Im Hafenbahnverkehr wurden mit 4503 Waggons 73 000 t Güter befördert. R.-H. Hafen Krefeld soll belebt werden Der seit 1945 von der Militärregierung be- schlagnahmte städtische Hafen Krefeld-Uer- dingen ist jetzt teilweise wieder freigegeben worden. Infolge der Beschränkungen konnte dieser Rheinhafen im ersten Halbjahr nur rund 220 000 t umschlagen. Die Hafenverwaltung ist für die Zukunft sehr optimistisch, zumal sich das Stückgutgeschäft in Exportwaren aus der chemischen und eisen verarbeitenden Industrie günstig entwickelte. R.-H. Geringe Exportbelebung in Großbritannien Die britische Ausf uhr erreichte im Juli nach vorläufigen offiziellen Angaben einen Wert von 182 Millionen Pfund Sterling gegenüber 175,8 Millionen Pfund Sterling im Juni. Die Einfuhr lag mit 25,3 Millionen Pfund Sterling ungefähr auf der gleichen Höhe wie der Monatsdurch- schnitt der Importe im zweiten Vierteljahr 1950. Für die ersten sieben Monate dieses Jahres ergibt sich ein Einfuhrüberschuß von 256,9 Millionen Pfund Sterling gegenüber 239 Mil- lionen Pfund Sterling in der gleichen Zeit des Vorjahres. Technisierung der Landwirtschaft Die Umsatzentwicklung der Landmaschinen- industrie weist in zunehmendem Maße eine Mechanisierung der klein- und mittelbäuer- lichen Betriebe auf. Während im Jahre 1949 nur 30 Prozent der gekauften Schlepper auf die Größenklassen bis zu 17 PS entfielen, sind in den letzten Monaten über 50 Prozent dieser. Typen von der Landwirtschaft aufgenommen worden. Diese Entwicklung ist nach Mitteilung des Bundesernährungsministeriums in erster Linie darauf zurückzuführen, daß in verstärktem Maße Schleppergrößen herausgebracht werten, die für kleine und mittlere Betriebe geeignet sind und die durch die Entwicklung von Anbau- und Anhängegeräten mit einheitlichem Kupp- lungspunkt die Möglichkeit schaffen, fast alle im Laufe des Jahres anfallenden Arbeiten auf den Feldern maschinell auszuführen. Die zunehmende Mechanisierung hat nach Ansicht des Bundesernährungsministeriums zur Intensivierung der land wirtschaftlichen Be- triebe— Steigerung des Zuckerrübenanbaues und Erweiterung des Zwischenfruchtanbaues wesentlich beigetragen. Durch den zunehmenden Export von Land- maschinen, vor allem von Schleppern, hann die Serienproduktion wesentlich gesteigert werden, Was eine Verbilligung der Preise und eine Ab- satzsteigerung im Inlande nach sich zieht. Kurrnachrichten Amerikas Versorgungslage gesichert Maßgebliche Persönlichkeiten warnten im ameri- kanischen Rundfunk vor Angstkäufen und erläu- terten die gegenwärtige Versorgugslage. Die Lage in den einzelnen Wirtschaftszweigen faßten sie wie folgt zusammen: 1. Nahrungsmittel sind in größerem Umfang vorhanden als je zuvor, 2. die amerikanische Gummiindustrie hat gegenwärtig ihren höchsten stand in der Geschichte erreicht, 3. die Stromerzeugung ist um ein Drittel höher als bei Ende des zweiten Weltkrieges, 4. die Baumwollerzeugung und die Produktion von künstlichen Fasern liegt über der des Vorjahres, 5. sowohl die Stahl- als auch die Petroleumindu- strie sind darauf vorbereitet, allen zivilen und militärischen Erfordernissen zu genügen, 6. die Produktion elektrischer Maschinen kann im Not- falle sofort auf Hochtouren gebracht werden, 7. die Produktion von Maschinenteilen und Werk- zeugen kann jederzeit bis auf das Doppelte des gegenwärtigen Standes erhöht werden. Deutscher Brückenkonstrukteur gewinnt intern. Preis In einem internationalen Wettbewerb für den Ent- wurf einer Brückenkonstruktion zur Verbindung der Stockholmer Stadtteile Oestermalm und Södermalim wurde einer deutschen Gemein- schaftsarbeit von dem schwedischen Schiedsgericht der zweite Preis zugesprochen. Diese Arbeit stammt von der deutschen Baufirma„Hochtief Ad“, Essen, Dr.-Ing., Feuchtinger, Ulm, Architekt Schneider, Köln-Essen, und Regierungsbaurat à. D. Lauterwald, Essen. Den ersten Preis erhielten zwei Stockholmer Ingenieure, An dem Wett- bewerb beteiligten sich 196 Einsender aus 33 Län- dern. Außerdem wurden drei weitere Entwürfe deutscher Brückenbauer von Schweden angekauft. Die geplante Ueberbrückung wird wahrscheinlich erst in einem Jahrzehnt durchgeführt werden. Die angekauften Entwürfe sollen für die weitere Be- handlung des Projekts als Grundlage dienen. In einem Entwurf, der sowohl eine Brücke als einen Tunnel vorsieht, werden die Kosten auf über 100 Millionen Kronen(rund 81 Millionen D-) berechnet. Deutsch- holländischer Lack- und Farbenaustausch Ein gegenseitiger monatlicher Austausch von 60 t Lacken, Farben und Firnis bis Ende 1950 wurde von Vertretern der holländischen und deutschen Farbenindustrie bei Besprechungen in den Haag vereinbart. Außerdem wurde beschlossen, den Regierungen der beiden Ländern den einmaligen gegenseitigen Austausch einer Sondermenge von 100 t Lacken, Farben und Firnis für Ende des Jahres vorzuschlagen. Der Vorschlag hängt mit den Schwierigkeiten zusammen, die sich Anfang dieses Jahres bei den Besprechungen der Farben- industrien ergaben und zu einer vorübergehenden völligen Einstellung des gegenseitigen Im- und Exports führten. 5 Devisenfreiheit für Sozialversicherungs-Beiträge Alle in Großbritannien lebenden Ausländer dürfen künftig Geldüberweisungen von Großbritannien an mre Heimatländer zur Bezahlung von Sozialver- sicherungsbeiträgen vornehmen. Bisher war dies nur nach Ländern des Sterlingblocks möglich. UsA kauft russischen Tabak Vertreter New vorker Makler haben im Auftrage der Tabakfabriken der Südstaaten der USA in Moskau einen Kaufvertrag auf russischen Tabak unterzeichnet, der im September beliefert werden soll. Wie auch in vergangenen Jahren, ist gleich- zeitig die Lieferung von amerikanischem Tabak nach der Sowjetunion vereinbart worden. Schlägst du mit dem Zoll, hau' ich deine Ausfuhr Die schwedische Regierung hat das vor einigen Monaten erlassene Einfuhrverbot für französische Kraftfahrzeuge mit sofortiger Wirkung aufgeho- ben. Das Einfuhrverbot war eine Gegenmaßnahme gegen die prohibitive Erhöhung der französischen Papierzölle, die vor einigen Tagen rückgängig gemacht worden ist. In Zukunft werden die schwedischen Importlizenzen für französische Wagen wieder auf Grund der OEEC-Freilisten ohne quantitative Begrenzung erteilt. EKautschuk-Produktion als Rekordleistung Die Welterzeugung von Kautschuk erreichte im Juni 1950 nach einem Bericht des amerikanischen Handelsministeriums fast 168 000 Tonnen. Mit die- ser Rekordmonatsproduktion belief sich die Kau- tschukgewinnung im ersten Halbjahr 19350 auf ins- gesamt etwa 835 700 Tonnen. Fischfang mit Nylon Mit Fischernetzen aus Nylongarn wird in einer Fabrik in der holländischen stadt Goor experi- mentiert. Obwohl die Kosten für diese Netze höher liegen als die für gewöhnliche Fischer- netze, ist man der Ansicht, daß die Nylonnetze sich auf die Dauer als sparsamer erweisen wer- den, da das Nylongarn durch das Seewasser im viel geringeren Maße angegriffen wird. e Freilisten wesentlich erweitert Die Bundesminister für Wirtschaft und Er- nährung haben die deutsche Freiliste vom 30. Oktober 1949 in der Fassung der Bekannt- machung vom 30. April dieses Jahres erweitert, Die Listen derjenigen, die aus den OEEC-Län- dern ohne mengenmäßige Beschränkung ein- geführt werden können, wurden auf dem Chemie- Sektor unter anderem ausgedehnt aut Talg von Rindern und Schafen(roh oder ge- schmolzen), auf Fische, Robben und Walspeck, Walfett, Knochenfett, Abfallfett, Fisch- und Robbentran, Palmenöl sowie einige Textilien, wie Hanf, Hanfwerk und Wollabfälle. Auf dem Sektor der Ernährung wurde die Liste aus. gedehnt auf unpolierten Reis und Bruchreis, Fisch- und Robbentran für Ernährungszwecke sowie Palmöl und Olivenöl. In der Gruppe „Holzverarbeitung und verwandte Gebiete, Papier“, erfolgte die Ausdehnung auf Buchen- und andere Harthölzer sowie auf Nußbaum- holz und Kolonialhölzer. Gleichzeitig wurde die Anwendung der Liste aul die Länder Belgien, Luxemburg, die Schweiz, die belgischen Besitzungen(Belgisch- Kongo und Ruanda-Urundi) erweitert. Diese Aenderung der Einfuhrlisten noch vor Ver- ökfentlichung und Inkraftsetzung der neuen 60prozentigen Liberalisierungsliste hat ihren Grund in den neuen Entwicklungen am Welt- markt. Lastenausgleichsausschuß beim Bundesrat Nachdem die Beratungen über den Lasten- ausgleich nun auch innerhalb der Ausschüsse des Bundesrates in ein neues Stadium treten, besteht in diesen Kreisen die Absicht, einen dem Lastenausgleichsausschuß des Bundestages parallelen Ausschuß auch für den Bundesrat zu bilden, da die Beratungen über den Lastenaus. gleich augenblicklich in sechs verschiedenen Ausschüssen stattfinden. Es ist vorgeschlagen worden, für die Aufbringungsseite den Hessi⸗ schen Finanzminister, Dr. Hilpert, für die Re- gierungsseite des Lastenausgleichs einen Flücht⸗ Iingsminister der Länder als jeweiligen Vor- sitzenden dieses Ausschusses zu wählen. 4 Bundesrat und Artikel 131 Der Bundesrat wird am kommenden Freitag u. à. auch das Gesetz zur Versorgung vertrie- dener Beamter nach Artikel 131 des Grund- gesetzes sowie das Bundesversorgungsgesetz für Kriegsbeschädligte behandeln. Man erwartet inn Bonner politischen Kreisen erstmals eine stürmische Bundesratssitzung, besonders hin- sichtlich der Diskussion über die Versorgung der vertriebenen Beamten. Es dürfte jetzt schon feststehen, daß die Flüchtlingsländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie auch die Vertreter des Landes Hessen dem Reglerungsentwurf nicht zustimmen werden, In Kreisen des Bundesrates wird sogar angenom, men, daß eine Mehrheit den Regierungsentwurt in seiner jetzigen Form ablehnen und datür eintreten wird, daß, wie ein Vertreter des Bun- desrates unserem Korrespondenten gegenüber äußerte, das Recht der vertriebenen Beamten nicht durch die gespannte Lage der Bundes- finanzen umgebogen werden dürfe, Als bezeich⸗ nend wurde unserem Bonner Vertreter ange- führt, daß der Berichterstatter für die Sitzung kein Beamter ist. Berichterstatter ist nämlich Senator Ehlers aus Bremen, der 1946 von der KPD zur SpD übergetreten ist. Auch anläßlich der Beratung des Bundes- versorgungsgesetzes wird am kommenden Frei. tag im Bundesrat eine heftige Diskussion erwartet. Bonner politische Kreise glauben, daß diese Sitzung eine der bewegtesten und inter- essantesten des Bundesrates wird. Handelspolitische Abteilung Wird aufgebaut Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine neue Hauptabteilung VI gegründet, die später in die sogenaunte handtelspolitische Abteilung des zukünftigen Staatssekretariats für auswär⸗ tige Angelegenheiten eingebaut werden soll Leiter dieser handelspolitischen Abteilung wird der jetzige Hauptabteilungsleiter V, Außen: wirtschaft, Dr. von Maltzan, sein. Es wird da- mit gerechnet, daß das Staatssekretariat für auswärtige Angelegenheiten Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres errichtet werden Wird. Amerikas Hoffnung baut auf deutschen stahl Ein großer Teil der bei den Stahlwerken der deutschen Bundesrepublik seit Mitte Juni ein- gegangenen Auslandsaufträge wurde nach Mit- teilung der amerikanischen Wirtschaftszeituns „Journal of Commerce“ von den Us erteil. Das Blatt gibt die Zahl der Aufträge, die sich nach seinen laformationen vor allem auf Roh- und Walzstahl, Stahlbleche und nahtlose Rohre beziehen, auf 250 000 Tonnen an. 1 Obwohl die westdeutschen Stahlwerke für den Rest des Jahres mit Aufträgen eiagedeckt sind, glauben Marktbeobachter in New. Lore daß die seit Juni gegebenen Bestellungen innerhalb weniger Monate erledigt werden Kön- nen. Auch für das Jahr 1951 sagt man der Stahl; industrie des Bundesgebietes eine gute Besch tigung voraus. Zum gegenwärtigen Zeitpunt erteilte Aufträge köngen nach Ansicht des Blattes nicht vor dem ersten Quartal 1051 erfüllt werden. Währungsreformierter Zirkus WI II Steueramt reformieren Düsseldorf gilt eis liebenswürdige Stadt Sein Steueramt leistete sich jedoch jetzt 8e Bravourstückchen, Wollte da der Viele und bekannte Zirkus Banum ein Gastsp geben und bekam die scharmante Auftorderuug die städtischen Steuern im voraus zu 43 16 Der Zirkus wehrte sich und schrieb 4 175 Stadtverwaltung: Sie scheinen die 1 Jahre verschlafen zu haben, sonst müßten bt. wissen, daß auch wir„Währungsreform en, wurden, Alle Städte haben uns bisher 1 Steuerpauschale eingeräumt. Die Steus n, voraus zu verlangen, das hat noch kein e zu fordern gewagt. Vom letzten Jahr 8c Sie noch, daß wir anständige Menschen 1 und bezahlen. Weil Wir gezahlt haben, 1 Sie unmenschlich. Will die Stadt Düsseldorf ten Ruhm für sich verbuchen, einen 53 Jahre 1 Zirkus zu Tode versteuert zu haben! Vu nen nur sagen: Euer Steueramt ist au. Zirkus— aber ein schlecht geführter! 5 Frankfurter Effektenbörse vom 15. August Da die Münchner und Stuttgarter. des heutigen Feiertages(Maria Himm geschlossen waren, fehlte zu einem 8 das Arbitrage-Geschäft und die Frenkkurtz tenbörse verlief sehr ruhig. Der Grun. jedoch weiterhin freundlich, die meisten gebiete wiesen erneute Besserungen um 15 Bruchteile auf. Gewinne von 2 Prozent, 755 sich bei Accumulatoren, Eßlinger Maschi nnen NSU. Conti-Gummi stiegen um 3 Hahrt) Prozent. F metall und Salamander-schuh gewannen 118135 Prozent, Verschiedentlich sorgten jedoch ggeres Gewinnsicherungen des Berufshandels für g. Angebot, das mitunter erst auf erm 5 Niveau untergebracht werden konnte. So ant 1 Harpener 1,50 Prozent, Heſdelberger. 184 Prozent abgeben. Die Lage am Rentenms nach wie vor ruhig und gehalten. Nr. Meir meir gerv Onk. ente schw Beer. 1950, 4 arbe Gewe aus de mit g Stelle 2 Bür bei an Adress A 3142 — Sten kommt Betrach — dert. 8 8 aut, Bewerb Asnis deten a deckt — Nur per 2— e. r. 8 8— 5 2 5 Nr. 189/ Mittwoch, 16. August 1950 MORGEN Seite 7 189 9—— Erholung bemüht man sich, den Kindern terbewegung einen guten Ruf. Unter Chor- Ann elmer gen Ver 2. Erlen In envyd 5 gern Anregungen zu geben für ihr späteres meister Richard Schaudt wurden damals Leben und sie auch auf ihr Dasein als außer den Tendenzchören der mehrstim- Besuch bei GVA und der Falkenrepublik in Michelstadt Bürger im politischen Sinne vorzubereiten. mige Madrigalgesang und das Volkskied 8 Da wurde zum Beispiel ein Jugendparla- gepflegt. 1933 erfolgte das Verbot. Stadt- d Er. Neben der örtlichen Erholungsfürsorge 22 Uhr aber legt sich dann die Stille der„Bürgermeisterin“. Die Freizeitgestaltung— ment gewählt, das mit großem Eifer tagt; rat C. Haas hat nun die Initiative ergrif- . eind oder waren die Lager der Verschie- Nacht über das Lager im Tal. Das Schwei- und Was wäre nicht Freizeit— umfaßt die Kinder haben selbst eine Lagerordnung fen, den Verein gemeinsam mit ehemaligen 5 5 denen Jugendorganisationen, größtenteils gen der Nacht, das mit dem durch die Wanderungen, Sport, Gesang und andere aufgestellt und„bestrafen“ auch den, der Mitgliedern zu neuem Leben zu erwecken. 1 im Odenwald gelegen. Sammelpunkte für Bäume fahrenden Wind und dem Plätschern Beschäftigungen. Wasch- und sanitäre Ans sich dagegen vergeht. Zehn Lagerteilnehmer Nun trafen sich im Lokal Zorn viele alte 05 die Kinder von Schule, Haus und Arbeits- des Alten Bachs eine geheimnisvolle lagen wie auch die medizinische Fürsorge werden jeweils von einem Helfer umsorgt. Sängerkameraden, um alle Probleme zu be- dem stelle machenden Mannheimer Kinder und Melodie singt, die mit dem aufdämmernden sind in Ordnung. Die Mädchen werden von Dann werden Wander-, Sport-, Friedens- graben. Eine Kommission übernimmt die it aut Jugendlichen. Waren deshalb, weil von Morgen, dem neu erwachenden Leben im 20 Helferinnen betreut. und andere Feste gegeben, gemeinschaftlich Vorarbeiten für eine kommende General- r ge- ihrer weitere Beschickung mit Jungens und Lager, zu einem Akkord der Jugend und Zuvorkommender zeigte sich Erich Plx- n einem großen Versammlungszelt Lieder versammlung. An die Bevölkerung Käfer- speck, Mädchen aus Mannheim vom Staatlichen Lebensfreude zusammenklingt. 5 5 Falken-Lagers bei Michel- sesungen, zum Schwimmen wird in das tals ergeht die Bitte des Vereins, sich zur nen] esundheitsamt wesen der hier schon in ei VVV bri 250 bis 300 Jungen nahe liegende Alichelstadt Bad gegangen, Mithilfe bereit zu finden, damit die„Flora“ tihen, wieder abflauenden spinalen Kinderläh-„ Das in ein Tal eingebettete und an den stadt. Hier verbringen f delete kurz: es besteht die Möglichkeit, sich durch ihre Tätigkeit wieder aufnehmen kann dem 155 d 181, Berghängen klebende, in drei Teillager und Mädchen aus Mannheim, Heidelberg, glich. Beschäfti garten auszu-. d 0 1 5 mung abgeraten worden ist. So kommt 28, 5 4 f ib i Wie, alle möglichen Sun zumal sich der Verein bei passenden Ge- Aus. daß einige Organisationen ihre Zelte vor- Sruppierte Mädchenzeltdorf der GA nahe Karlsruhe und Frei urg ihre rien. l 1 der ei, reis, 272 5 Hirschhorn ist wöchentlich von rund 300 das bleibt den einzelnen Gruppen innerhalb 5 2. Sgenhei 1 ten chkeit wie zur wWecke zeitig abbrechen mußten, andere in ihren E 5 15 Ilgemeingültigen Größter und schönster Freizeitgestalter Verfügung stellen will. r Lagern immer weniger Mannheimer und jungen Damen(auch aus Mannheim) belegt. eines bestimmten VC ist die herrlich Natur:! e j ärti j Lagerleiterin Schmitz aus Heidelberg zeigte Rahmenplanes überlassen. Die 40 Zelte sind aber ist die he atur, 5 a 1 immer mehr auswärtige Kinder haben. sich sehr zurückhaltend. Trotzdem— hier in Dörfer zusammengefaßt, von denen eines Lungen der Jugend reinwäscht vom 3„Volkstheater“ auf der Rennwiese 0 1 195 N ist, was zu erfahren und zu sehen war: den Namen des verstorbenen Oberbürger- der Großstadt und„ g 5 Unter dem Motto„Frohe Laune bei Spiel 7 al legen Ge Jedes der drei Lager hat seine eigene misters Dr. Cahn-Garnier trägt Neben der neue Kraft gibt für den E. und Tanz“ hatte das„Theater des Volkes“ 1 heimer Tal gelegene der rman Louth auf die Nennwiese eingeladen, angespornt 5 Activities. Rund 250 Jungens von 10 bis 3 rials eines vorige gan HHN N 25 Jahren sind dort in zusammen 15 Vier- 3 8——.. g 5 3 99 mastzelten untergebracht. Jungens, von Ius dem Vereinsleben 5 N Pfingst 4 F, Ver. 5 85 und„„ Gründungsfest VfB Gartenstadt letzt die von Arnold e. 3 5 1„5 5 75 stattlich vertreten. Fränzel Rothmund mit 158 8 15 5 1 5 Kns ten für Stimmung und„Froh. annheim-Secke b. mur ipren allen Aue dlennbeim. Fieidelbers und be einem viertegen Gründungsfest) 3 Kapelle Kühner. Hochstätt unter Leitung von G. Lehmann 1 ee unter Mitwirkung Welt. Sinsheim, 26 von ihnen kamen sogar porto- am„Kuhbuckel“ ließ der junge Verein der Ein stattliches Sport-Rahmenprogramm ver- wesentlich zur Verschönerung beitrugen. 55„ e War. und frachtfrei mit dem Omnibus aus Berlin. offiziellen Gründung vor wenigen Tagen vollständigte das Bild dieser ersten Garten- Anschließend herrschte bei lebhafter An- 12 3 2 5 8 5 1 1 f Sie finden es„knorke“ im Lager. Ob sie nun am Wochenende eine kröhliche Feier e ee teinelune Weiter Rreise großer, bunter Be- auf, 15 1 75 rer und manch andere Ab- 1 lieber in dieser Gegend blieben anstatt folgen, wie sie die Gartenstadt in einem f 2 trieb bei Gesang und Tanz eine prächtige wechslung ließen die Kinder aufjubeln und weder in die Ex- Reichshauptstadt zurück- solchen Ausmaß wohl selten erlebt hat. Auch im Mannheimer Süden wurde auf Stimmung. am Sonntag kamen die Kinder der Besucher sten. zukehren?„Nach Berlin— aber festel“ Andreas Arnold— von der Karnevalgesell- der Rheinau eine Gründung gefeiert. Hier In den Lokalitäten von Keilbach hatten bei schönen Wertgeschenken herzerfrischend 2 0 0 tzdem schaft„Fröhlich- Pfalz, bekannt— hatte war es der ich dis zanlreicien Preunde des Selbst zu Wort. Großes Hallo gab es um reten Tro 8 d hi f isatorisches Meist K 1 8 1 25 5 die verschiedenen Kinder-Geschicklichkeits 1 Ihre fußballerische Niederlage gegen hier ein organisatorisches Meisterwer ge- stberg-Hochstätt 5 8 er- 8 its 375 Mannheimer Lagerteilnehmer haben sie schaffen dank der Unterstützung wohlwol- e ee eee 5 Motorsport Club Rheinau Prüfungen. Ein Jugendlicher sowie W. Löh- 15 ebenso mit Würde hingenommen, wie die lender Geschäftskreise. Ein stattlicher Pro- der auf dem von der Stadt überlassenen ein Stelldichein gegeben, um in sämtlichen nert sagten an. Ein Konterfei bunter Dar- maus. Mannemer Buwe“ ihren 5:0- Sieg mit pagandazug, mit acht Mannschaften, unter Pachtgelände bei ausgezeichnetem Besuch Räumlichkeiten einschließlich Zelt unter bietungen brachten die beiden Abende, bei denen Freude. Das„Kicken“ gehört zu ihrem Vorantritt des Spielmannzuges der Frei- seinen„Geburtstag“ beging. Vorsitzender Leitung von Karl Ritter ein buntschillern- denen Löhnert Wieder der Mittelsmann Hagen Tagesprogramm wie zum Beispiel das willigen Feuerwehr und Tausende von Dr. Türk Konnte mehrere Stadträte sowie des Sommerfest stimmungsfroh zu begehen. war. Karlheinz Reisinger und Renate Hessi- Boxen, Faustball, Schwimmen im nahege- wehenden VfB- Fähnchen in begeisterten führende sportliche Persönlichkeiten begrü- Das Stimmungsorchester GrieBkorn zeigte Schwehm zeigten gemeinsam letztere auch 1 legenen Bad, die Ausflüge in die nähere Kinderhänden, brachten die Gartenstädter Ben. Geschäftsführer Jungwirt hielt die sich allen Ansprüchen gewachsen, und so als Solistin— reizende Tamadarbietungen. 5 Umgebung, nach Dossenheim, Altenbach in Bewegung. Der vielseitig ausgestaltete Geburtstagsrede und betonte dabei den verlief das Fest bei enger Tuchfühlung Jutta Thiele-Lohfink/ Christa Förk eroberten und Schönau. Abends sitzen sie dann am Festplatz gab den Rahmen zu diesem Volks- festen Willen, den Sportgedanken in die harmonisch. i Sich die Sympathie der Besucher im Nu und Lagerfeuer wie die alten Präriejäger und fest ab. Vorsitzender Fred Werle hieß eine Herzen der Jugend 2u tragen. Im Unter- Flora“ Käfertal k 4 Mieder Loni Massar/ W. Werner waren mit ihrem singen COowboy-Lieder.„Zelt zum schwarzen stattliche Anzahl Ehrengäste willkommen haltungsteil gab es einen Kranz netter* ora i a nt. Tanaduett aus der„Saison in Salzburg“ dau“»zum Löwen„zum wilden und dankte den Gartenstädtern für ihre Unterhaltung, bei dem die Mädchenabteij- Dieser bereits 1898 gegründete Verein nicht Weniger erfolgreich, und der Rest des 6 Mam“ haben sie mit Kreide auf ihre Vier- Solidarität. Der Gesangverein Gartenstadt, lung des Turnerbund Nheinau durch ihre genoß bis 1933 mit seinem 150 Sänger star- Abends blieb ein gern gezollter Tribut an ale master Behausungen geschrieben. Ab Faulhaber's Doppelquartett und nicht zu- Reigendarbietungen Begeisterung auslösten, ken gemischten Chor speziell in der Arbei- Terpsichiore. rund- gesetz — 5 vartet. 1 5 Elk 5 FREIE BERUF E. 2 2 Ser. elne ir haben uns verlobt SSA IS. ANZEIGEN 4 1 1 Mie Brause einfach herrlich Len hin- 5 2. 8 5 rent EEUTH VOREZELBERGER Schnelltransporte E WEN ſinkt Von der Reise zurück: e 5 5 1 FIE D FIN 5 f M THEATER 9— FILMTHE 5 N 22. 3 5. Pelzmüntel Kurt Schellenberger 8 25 a 5 7 5 a en, In 5 Str. 11/13 0 K staatl. gepr. Dentist ALS TEN RR ung chantzs BER in 1 i Pelzbaus Schuritz, 7 6, 16 Mannheim-Feudenheim.„Mania walzws ka“ datür. e 5 Veruielfältigungen Schwanenstr. 25, Tel. 3 29 04 Täglich: 14.00, 16.00. 18.18. 20.30 Uhr 1 Schreibmaschinenarbeiten. Schreib-— Y— 5 GAPITOIL FF e uro Li g 94. a 5 5 amten 8 0 büro Lingott, U 6, 12. Tel. 4 26 SRAPHOLOGE MANYER 5 Telefon 311 80 Männer, Mädchen, Diamanten indes- Mein innigstgeliebter Gatte, Am Montag starb nach langem. 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Schüler lassen ihre Rokhen Beton mauern(auf unserem Bud an Kraftfahrzeug in einer gefährlichen Lehrer durchfallen Argentinien braucht Aerzte, verlangt aber„schöne Schrift“ Der Aerztebedarf Argentiniens weist ein Defizit von 25 Prozent auf, hat Präsident Peron kürzlich vor 1000 Chirurgen aus aller Welt erklärt, die zum Internationalen Aerztekongreß in Buenos Aires versammelt Waren. Während es noch vor wenigen Jahren einen großen Ueberfluß an Medizinern ge- geben habe, sei die Situation jetzt gründ- lich anders. Vor seiner Regierungszeit habe es zwar ein Ministerium für pflanzliche und tierische, aber keines für die menschliche Gesundheit gegeben. In den letzten fünf Jahren sei das Budget für Volksgesundheit um 308 Prozent angewachsen. Zahlreiche Aerzte würden benötigt für Staatsstellen und in dem von Eva Peron geleiteten Sozislen Hilfswerk. Da in den letzten Jahren das Lohn- und Gehaltseinkommen der Be- völkerung sich um 400 Prozent erhöht habe, gebe es auch auf dem flachen Lande für viele Aerzte eine Existenz. Dort seien früher clie Menschen ohne ärztliche Hilfe gestorben, Weil sie kein Geld hatten, sie zu bezahlen. Argentinien, das früher die ausgedehntesten Fieberzonen Amerikas hatte, habe dieser Epidemie den Krieg angesagt, und in vier Jahren würde das Paludische Fieber aus Argentinien verschwunden sein. Der vom Präsidenten Péron erwähnte Aerztemangel dürfte der Grund dafür sein, daß das Gesundheitsministerium mit der Zulassung ausländischer Aerzte liberaler verfährt als bisher. Bis vor kurzem mußte ein in Deutschland approbierter Arzt, wenn er seinen Beruf ausüben wollte, alle Examina einschließlich der Volksschul⸗ abschlußprüfung nachholen. Da diese Vor- schrift nur der Zulassung ausländischer Kerzte einen Wall entgegensetzen sollte, ließ man die Kandidaten sehr oft durch- fallen. In ausländischen Arztkreisen von Buenos Aires geht die Anekdote, daß einer der bekanntesten ausländischen Fachärzte, der hier seine Titel revalidierte, wiederholt Während seiner Studien„durchfiel“— Zu- nächst in der argentinischen Volksschul- prüfung, wo seine Leistungen in— Schön- schreiben als ungenügend bewertet wurden. Später wiederholte sich der Mißerfolg in der medizinischen Examina, wobei sich der groteske Umstand ereignete, daß der Ge- lehrte von Professoren für„ungenügend“ erklärt wurde, die einstmals in Berlin seine Schüler gewesen waren. 5 In der letzten Zeit sind infolge der vom Präsidenten Peéron erwähnten Aerzteknapp- heit in einigen Fällen deutsche akademische Fitel ohne Revalidierung anerkannt worden. Es waren der Titel eines Doktors der Medizin, den die Universität Breslau, und der eines Odontologen, den die deutsche Universität Prag ausgestellt hatte. Es gibt darüber hinaus noch einige andere Fälle, Wie z. B den des früheren Berliner Chef- Arztes Dr. Schlesinger, in denen das Ge- sundheitsministerium bzw. die Universität Buenos Aires deutschen akademischen Titel- trägern nach Ablegung eines einzigen medi- 2 zinischen Schlußexamens die Autorisation zur Praxis erteilten. Diese Fälle zeigen eine völlige Abkehr von der bisherigen Praxis an, doch ist mit einer generellen Zulassung Ausländischer Aerzte für die unmittelbare Zukunft nicht zu rechnen, wie in Univer- sitätskreisen erklärt wird. Vielmehr sind bisher verschiedentlich europäische, zu- gewanderte Aerzte von staatlichen Hospi- tälern oder Dispensarien angestellt worden und man hat ihnen nach Ablegung einer vorwiegend praktischen Prüfung für die Dauer ihres Kontraktes mit dem Staat die Autorisation zur Ausübung der Praxis ge- geben. Nach Lage der Dinge in Argentinien hängt eine solche Autorisation jedoch immer von zahlreichen individuellen Faktoren ab. Interessenten können sich an Ministerio de Salud Publica, Paseo Colon, Buenos Aires, wenden.). dpa Steht es in den Augen geschrieben! Die Augendiagnostik unter der Lupe der medizinischen Wissenschaft Im Jahre 1909 wurde im Krefelder Krankenhaus ein bekannter Augendiagno- stiker vor das Forum maßgebender Aerzte geladen, um eindeutige Beweise für die medizinische Zuverlässigkeit seiner„Kunst“ zu erbringen. Es handelte sich um den sei- ner Zeit vielgenannten Augendiagnostiker Felke, der behauptet hatte, aus der Iris des menschlichen Auges mit Sicherheit auf etwaige Krankheiten schließen zu können. Im wesentlichen geht diese ganze Idee von der Vorstellung aus, daß das Auge der Spiegel der Seele und des Körpers sei, und daß bei hinreichender Kenntnis der Tris sich ein genauer Krankheitsbefund erheben lasse. Auf dieser vagen Theorie hatte der Begründer der Augendiagnose, der Ungar Peczely, vor Jahrzehnten sein merkwürdi- ges System aufgebaut. Nach seiner Mei- nung sollte in jedem Teil der Iris ein Be- standteil des menschlichen Gesamtorganis- mus gleichsam„verschlüsselt“ sein; wer sich dieses Schlüssels zu bedienen wisse, könne demzufolge auch jede krankhafte Veränderung an dem entsprechenden Kör- perorgan aus diesem Spiegel ablesen. Ein vernichtendes Resultat Die Untersuchung des Falles Felke, der damals erhebliches Aufsehen erregt hatte, ergab ein geradezu erschütterndes Bild von der Leichtfertigkeit, mit der hier„herum- gedoktert“ wurde. Bei einem der zwanzig Fälle, die Felke vorgestellt wurden und bei denen ihm jegliche Unterhaltung mit den Kranken strengstens untersagt war, blickte der Meister der Augendiagnose angestrengt in die Iris Regenbogenhaut) des Patienten, um sodann folgenden schriftlichen Befund von sich zu geben: „Pupillen nicht gleichmäßig. Vermutlich Wurmplage. Trinkt gern gute Bouillon und guten Kaffee. Träumt nachts viel. Füße kalt. Blutandrang. Schmerzgefühl des Leibes, verbunden mit Schmerzen im Kreuz. Muß einmal hart aufgesprungen sein. Hat leicht Migräne, Magenschmerzen, neigt zu Gallen- steinen.“ Man sieht, es ist so ziemlich alles in dieser„Diagnose“ enthalten, was ein Kran- ker an körperlichen Beschwerden empfin- den kann. Und was ergab der klinische Be- fund? Syphilis! Es ist übrigens bezeichnend, wie der Ungar, der ursprünglich Techniker war, zu seiner Methode gekommen sein will. Im Alter von elf Jahren hatte er eine Eule gefangen. In seiner Todesangst krallt sich das Tierchen so fest um die Hand des Kna- ben, daß dieser, um sich aus der schmerz- haften Umklammerung zu befreien, ge- zwungen war, der Eule das Bein Zu brechen. Dieser Handgriff sollte zum Aus- gangspunkt einer Pseudowissenschaft wer- den, die seitdem Tausende von Anhängern gefunden hat. In dem Augenblick nämlich, da Peczely das Eulenbeinchen durchbrach, beobachtete er, wie sich in dem Auge der Eule, und zwar zum Rande der Iris hin, ein dunkler Strich bildete, der ausgerech- net auch noch in demjenigen der beiden Eulenaugen aufgetreten sein soll, das dem gebrochenen Bein seitengleich war. Peczely hat in späteren Jahren diese kindliche Be- obachtung zu einem komplizierten Verfah- ren ausgebaut, seinen Nachfolgern jedoch als einziges Vermächtnis den mehr berüch- tigten als berühmten„Iris- Schlüssel“ hin- terlassen, der nach wie vor das A und O der gesamten Augendiagnostik bildet. Was sagt die Medizin?. Um so verdienstvoller ist eine Unter- suchung, die der deutsche Arzt Dr. med. Kadziora kürzlich angestellt hat und die in der Feststellung gipfelt, daß diese Methode überhaupt keine echte Diagnose im Sinne der medizinischen Wissenschaft sei. Man könne sie allenfalls mit einer Ananmese vergleichen, also mit einer Auswertung der Krankengeschichte, die der Patient bei einigermaßen geschickter Fragestellung sei- tens des Augendiagnostikers ziemlich be- denkenlos ausplaudere. Im Grunde läuft also das ganze Verfahren darauf hinaus, zunächst einmal das Vertrauen des Kranken zu gewinnen, um sodann aus hingeworfenen Andeutungen allgemeiner, das heißt völlig unpräziser Umschreibungen ein Krankheits- bild aufzubauen, das aus dem Gesamtein- druck des Patienten und dem Einfühlungs- vermögen des Augendiagnostikers zusam- mengebraut ist. Natürlich kann es auch vorkommen, daß der Kranke auf die un- klaren Deutungen seines Augendiagnostikers mit der völligen Preisgabe seiner Krankheit reagiert; denn in der Regel ist ihm diese ja längst bekannt, da er meist schon eine Reihe von Arzten konsultiert hat, um es Rundfunktechnik und Programmgestaltung Es wird mehr für die Sender als für die Sendungen getan Von zwei Kräftegruppen wird der Rund- kunk in seiner heutigen Gestalt bestimmt: einerseits von Künstlern oder geistig schöp- kerischen Menschen, die gestalten, was vor dem Mikrophon geschieht, und andererseits von Technikern, deren Arbeit zwischen dem Mikrophon und der Ausstrahlung liegt. Dabei sollte der Programmgestalter kühren. Die Techflik aber hat sich in den letzten dlrei Jahrzehnten in ungeahnter, respektgebietender Weise entwickelt und dabei oft mehr Möglichkeiten geschaffen, als die geistige Gestaltung ausfüllen kann. S0 entsteht die Gefahr., daß die Technik sich emanzipiert und zum Spiel und Selbst- zweck wird. Woran nicht allein die Tech- niker schuld sind, sondern ebenso sehr die Programmgestalter, die andere Kräfte- gruppe also, die sich selbst an den techni- schen Möglichkeiten berauscht. Es gibt heute Funkhäuser, die im Ver- hältnis zu ihrer Aufgabe ins Gigantische über dimensioniert oder aber um vieles moderner sind als der Rundfunk, der- in ihnen gemacht wird. Auf der anderen Seite aber erlebt man, daß aus bescheiden; sten Räumchen Hörspielerlebnisse wachsen, die der perfektionierteste Hörspiel-„Kom- plex“ nie vermittelte, weil das Geistige dem Technischen nicht mehr adäquat ist, und weil das vermeintlich primitive zu einer Konzentration auf das Wesentliche zwingt und damit die Wirkung vertieft. Es ist vielleicht kein Zufall, daß eines der beacht- lichsten Programme des deutschen Rund- kunks aus dem bescheidenen Bremer Funk- haus kam; hoffentlich bringt hier die Uber- sjedlung der Bremer in ein neues Funkhaus, zu der die Umstände zwangen, nicht einen geistigen Abbau mit sich. Und wenn man jetzt bei Planungen eines neuen Funkhauses Wer ist eigentlich dieser C. W. Ceram! Kein Gelehrter in assyrischen Sandalen Kein Buch hat nach dem Kriege einen derartigen Erfolg in Deutschland gehabt wie C. W. Cerams 560 Seiten umfassender „Roman der Archäologie“, den Ende ver- gangenen Jahres Rowohlt unter dem stab- reimenden Titel„Götter, Gräber und Ge- lehrte“ herausbrachte. Dieser„Roman“, der kein Roman im engeren Sinne ist, hat be- reits eine Auflage von 60 000 Exemplaren erlebt, und ist in diesen Tagen als Lizenz- ausgabe des Rowohlt-Verlages bei der Deut- schen Buchgemeinschaft C. A. Kochs Verlag Nachf., in Hamburg erneut herausgekom- men und aus diesem Anlaß von uns aus- führlich besprochen worden. Das Buch ist Mmzwischen in USA, Kanada, England, Frankreich, Italien, Schweden, Holland, Norwegen und Dänemark übersetzt wor- den. Rowohlt ließ damals das ihm vorgelegte Manuskript von mehreren Universitätspro- fessoren und Archäologen auf seinen wis- senschaftlichen Wert hin prüfen, und das Urteil war einhellig: verblüffend. Hier war beispiellos, auf anderen Gebieten nur von Paul de Kruif und Anton Zischka erreicht, eine spröde Wissenschaft auf abenteuer- lichen, spannenden Hintergrund glänzend gemalt. Fünftausend Jahre Menschheits- geschichte Waren hier mit wissenschaftlicher Stichhaltigkeit aufgerollt, wofür es in der Tat in der Literatur keine Vergleiche gab. Wer ist Ceram? kragten die Interessier- ten. Zunächst vermutete man hinter C. W. Ceram einen Engländer, einen Gelehrten, der womöglich assyrische Sandalen trug; aber schließlich erfuhr man, daß er ein Deutscher war, ein junger Mann, Jahrgang 1915, ein Dilettant, eine Art archöologi- scher Karl May, mittlere Reife, Sohn eines biederen Schreinermeisters aus Schönwalde bei Berlin, der seit Kriegsende sein Domi- zil in Hamburg hat. Der Autor war Ro- wohlts Cheflektor. Ceram ist ein Pseudonym. Wer, wie der Berichtende, das Vergnügen hat, ihn lange zu kennen und ihm Freund zu sein, diesen großen, schwarzhaarigen, eleganten, manch- mal etwas schlaksig wirkenden Mittdreißi- ger, der weiß, daß er eine ungewöhnliche literarische Begabung ist. Wer mit ihm Nächte hindurch in winterlicher Einsamkeit nördlich des Polarkreises die Marketen- derwaren flaschenweise konsumierte und Applaus von ihm erhielt, weil man soviel Stehvermögen besaß, wer mit ihm nicht Weit weg war von dem, was man damals den Polarkoller nannte, wer seine Debat- tierlust kannte und seine umfassende Bil- dung, der an dieses vertrackte skurrile Leben wie mit dem Messer des Vivisektors ging, dem fiel es nicht schwer, zu prophe- zeien, daß er einmal Erfolg haben würde. Er, der damalige Fliegerleutnant, war ein Lästermaul gegen den militanten Ungeist, und es bereitete ihm noch nachträglich ein diebisches Vergnügen, von seinem Reinfall zu erzählen, wie er, der technisch völlig Unbegabte, in der Prüfung als Offiziers- anwärter zunächst durchflel, weil er die Grundbegriffe der flakartilleristischen Bal- listik nicht beherrschte, zur Verblüffung aller Stabsofflziere aber dreist und ein- drucksvoll erklärte, er könne den Herren stattdessen ein Kolleg über Spenglers Untergang des Abendlandes oder über das Kommunistische Manifest des Karl Marx, über das Weltbild des Kopernikus oder über Bismarcks Erinnerungen halten. in Frankfurt von schwebenden und hängen- den Studios spricht, die alles bisher in Deutschland Dagewesenę übertreffen sollen, dann mag der Einfältig-Fortschrittsgläubige daran eine helle Freude haben— der Be- obachter der Kulturarbeit des Rundfunks aber weiß, daß sich damit nicht auch auto- matisch die Sendung verbessert. Es will sogar manchmal scheinen. als ob die labora- toriumshafte, hygienisch bakterienfreie, voll- endete Rundfunktechnik die Gefahr in sich trägt, den schöpferischen Gedanken zu er- sticken. Es war das— wenn wir recht unter- richtet sind— auch einer der Hauptein- Wände, den die auf der letzten Autoren- tagung des Bayerischen Rundfunks ver- sammelten Hörspielautoren gegenüber dem Rundfunk machten. Es sei, so argumentier- ten Autoren von Ruf, die Gefahr des heuti- gen Rundfunks, daß er die Kluft zwischen der Idee des Dichters und dem. was letzten Endes aus dem Lautsprecher kommt. ver- breitere. Denn der Regisseur benütze einen technischen Aufwand der soundso oft das Hauptelement des Hörspiels, das dichteri- sche Wort, ersticke. Und wenn der Dichter sich schon der Gefahr einer Veränderung der von ihm gegebenen Substanz aussetze, dann ziehe er diese Selbstentäußerung beim Film vor, wo wenigstens ein finanzieller Ausgleich gegenüber der geschändeten Dich- tung erfolge. Mit anderen Worten: der Rundfunk muß sich darauf besinnen, dag das Geistige, das Dichterische, das Wort das Hauptwirkungsmittel ist, und daß sich seine konkreten, gestalthaften Kontraste nicht in technisch überfeinerten Schattierungen ver- lieren dürfen. Die Technik muß eben in jeder Weise in den Rang einer Dienerin an den kultu- rellen Aufgaben des Rundfunks gestellt werden. Und man darf bei allem Bemühen um vollendete Tonqualität und akustisch makellose Senderäume nie den einfachen Hörer vergessen, der mit seinem bescheide- nen Empfänger, oft mit überalterten Röhren, nur Bruchteile dessen im Lautsprecher ver- nimmt, was am Mikrophon mühsam pro- duziert wurde. Man kann der Uberfeine- rung auch vom Künstlerischen und Geisti- gen ber eine Grenze setzen, und man muß das tun, noch ehe das Geistige der techni- schen Perfektionierung erliegt. Es wird immer gut sein, wenn die Hörspielregisseure das Ergebnis ihrer Arbeit auch einmal im Lautsprecher eines einfachen Volksempfän- gers überprüfen. Im Orgelbau sind wir schon so weit, daß kein verständiger Orga- nist sich mehr eine amerikanische Riesen- orgel wünscht, an der sich zwar alle Schat- tierungen ausdrücken, aber beim besten Willen nicht mehr eine klare musikalische Architektur gestalten kann, Auch im Rund- funk ist es Zeit zu ähnlichen Erkenntnissen. Die meisten unserer modernen Hörspiel- studios sind aber noch aus einer ganz anderen Gesinnung heraus: aus dem kind- lichen Vergnügen am akustischen Spielwerk erbaut. Und noch eins: im Hof des NWDR in Hamburg stehen zahlreiche Baracken. Dort wird von einem grogen Stab technisch ge- plant, entwickelt und auf Funksicherheit und technische Vollkommenheit hin gearbei- tet. Das ist gut und notwendig so. Aber Wo stehen die Baracken, in denen geistig und künstlerisch das Programm geplant, entwickelt und auf Funksicherheit gebracht Wird und zwar ebenfalls unabhängig von der täglichen Sendung und auf längere Sicht? epd. zum Schluß auch einmal mit einem Augen- diagnostiker„zu versuchen“. Dieser Affekt des Kranken ist wohl als die eigentliche Ursache für den angeblichen Erfolg so vieler Augendiagnostiker anzusehen. Die Augenhintergrunds- diagnose Die Frage hingegen, ob es sich nun um ein Magengeschwür, einen Magenkrebs, um eine Verengung wichtiger Herzgefäße, einen tuberkulösen Prozeß. oder eine Rücken- markschwindsucht handelt, ist mittels der Augendiagnose unmöglich zu lösen. Denn dieser„Befund“ vermittelt ja allenfalls ein Bild der Krankheitssymptome, das heißt also der Beschwerden, niemals aber der Krankheitsursache selbst. Um etwas gänz- lich anderes handelt es sich dagegen bei der sogenannten Augenhintergrundsdiagnose die heute zum Rüstzeug jede modernen Arztes gehört. Mit Hilfe des von dem be- rühmten Naturforscher Hermann von Helm. holtz erfundenen Augenspiegels ist der Arzt in der Lage, auf dem Augenhintergrund also der Netzhaut, die Blutgefäße des menschlichen Körpers anatomisch genau und in ihrer vollen Funktion zu betrachten Auch der Sehnerv. sozusagen ein Stück Vvorgeschobenen Gehirns, gerät bei Anwen⸗ dung dieser Methode, die natürlich exakte medizinische Kenntnisse voraussetzt, in dag Blickfeld des Arztes. Veränderungen der Blutgefäße sowie der Netzhaut gestatten ziemlich sichere Schlüsse auf Erkrankungen des Gefäßapparates, des Stoffwechsels sowie auf Geschwulstbildungen im Schädelinnern. Zwischen der Iris hingegen und irgend- Welchen inneren Vorgängen oder Körper. organen besteht weder ein nervaler noch ein anderer nachweisbarer Zusammenhang Selbst bei Vergiftungen schwerster Art haben sich bislang keinerlei Veränderungen der Iris feststellen lassen. Es ist also blan- ker Unsinn, wenn von den Augendiagnosti- kern die Iris als eine Art von Projektions- feld für Erkrankungen des menschlichen Gesamtorganismus' bezeichnet wird. Befund aus dem— Glas augel Zu welchen Abirrungen und Selbst- täuschungen dieser Unfug führen kann, be- weist eine Begebenheit, die als erheiterndes Dokument menschlicher Dummheit seit Jahrzehnten in der medizinischen Literatur immer wieder zitiert wird. Vermutlich war es sogar der so„berühmt“ gewordene Ungar Peczely, dem das Mißgeschick passierte, daß er nach langer Betrachtung einer Tris mit überlegener Sicherheit seine Diagnose ver- kündete, dann jedoch zu seiner Verblüffung erfahren mußte, daß das von seinen Blicken durchbohrte Auge ein— Glasauge war. Alfred Püllmann Wissenschaft und Technik Die„Chemiker-Zeitung“ ist in diesen Tagen mit der„Deutschen Chemiker-Zeitschrift“ ver- einigt worden und erscheint nun im Apo- theeker- und Chemiker- Verlag, Berlin-Charlot- tenburg. Die ersten Hefte dieser nunmehr fusionierten Fachzeitschrift sind anläßlich der kürzlich veranstalteten Ausstetellungstagung für Chemisches Apparatewesen in Frankfurt in recht repräsentativer Form herausgegeben worden. 2 Als größte Tiefe des Meeres wurde durch neueste amerikanische Forschungen eine Senke in der Nähe der Philippinen ermittelt. Sie beträgt 14 400 m und liegt in dem sogenannten Mindenao-Graben, der von der deutschen„Em- den“ im Jahre 1929 zuerst ausgelotet wurde. Mit Hilfe neuester Radar-Tiefseelotungen ergab sich, daß das seinerzeit als bisher größte Ozeantiefe entdeckte„Emden-Loch“ nur 1 000 Meter mißt. Der zweittiefste Punkt Konnte unweit der japanischen Küste in der Ramape- Setike ausgelotet werden. Bei ihm wurden 11313 Meter gemessen. W. K. In der Nähe von Luxor in Aegypten gruben Araber am Fuße des Berges Gebel-et-Tarif vor vier Jahren ein Gefäß mit Manuskripten aus, Einige davon gelangten durch Zufall erst kürz lich in die Hände des Direktors des Koptischen Museums in Kairo, Togo Mina, der feststellte, daß es sich um Originale einer koptischen Bibliothek handelt. Die im 3. Jahrhundert n. Ch. geschaffene koptische Schriftsprache 38 auf Papyrus niedergeschrieben und in 0 gebunden. Einer der noch völlig erhaltenen Bände enthält die Geschichte der gnostischen Sekte, über die es bisher keinen einzigen Ori- ginalbericht aus jener Zeit gab. W. K. ———— 1944, als Oberleutnant zur Fallschirm- truppe versetzt, kam er mit fünf Granat- splittern im Arm von einem Stoßtrupp aus den Ruinen von Cassino zurück. Im Lazarett in Verona las er sein erstes archäo- logisches Buch. Das wurde der Anstog zum größten deutschen Nachkriegs-Best- seller„Götter, Gräber und Gelehrte“. Er begab sich, nach der Lektüre von einem weitere halben Hundert archäologischer Werke, sattelfest und literarisch fundiert, auf die Spuren Karl Mays, der auch den Schauplatz seiner Werke nie gesehen hatte. Fünf Jahre später schickte er mir seinen Wälzer. Drin stand:„Dem alten Kumpan adus stürmischen Tagen.“ Sein Pseudonym zu lüften untersagte er. Es wird nicht sein letztes Buch gewesen sein, das ein Bestsel- ler wurde. Walter Henkels Ein junger amerikanischer Sänger Kenneth Spencer in einem In der Reihe seiner Solistenkonzerte stellte das Amerikahaus Mannheim nun- mehr den amerikanischen Bassisten Ken- neth Spencer im Ufa-Palast vor. Auch zu diesem Liederabend fand sich wieder ein zahlreiches Publikum ein, das den Gast mit herzlichem, erst nach der dritten Zugabe abklingenden Applaus feierte. 5 In Europa ist der junge Bassist so gut Wie unbekannt. In Amerika dagegen scheint sich Kenneth Spencer mit zwei Filmen, in denen er mitwirkte,(ein dritter soll dem- nächst folgen), mit Konzerten und in Theateraufführungen einen guten Namen gemacht zu haben. Er bringt tatsächlich auch ein hervorragendes Stimmaterial mit, das die Tonskala des Bassisten mühelos nach der Höhe wie nach der Tiefe hin be- wältigt. Die russischen Männerchöre haben Stimmen wie die seine, so naturhaft ge- Wachsen, voll und stark. Von den Negro- Spirituals und den Volksliedern amefika- nischer Neger, die Kenneth Spencer am Schlusse seines Programmes vortrug, geht ja auch ein ganz ähnlicher Zauber aus wie von den Liedern und Tänzen der Kosaken: der Zauber ursprünglich- naiver Musikalität, in der Freud und Leid, Sehnsucht und * Liederabend im Ufa-Palast Schwermut, Liebe und Leidenschaft einge- fangen sind. Zuvor hatte Kenneth Spencer Gesänge von Händel, von Schubert die Lieder„Der Wanderer“ und„Wohin“ und von Brahms die„Sapphische Ode“ und„Vergebliches Ständchen“ gesungen. Und dabei zeigte sich die Intelligenz und das große Einfühlungs- vermögen, mit denen der von Paul Wehrle am Flügel begleitete Sänger sowohl das barocke Arioso Händels wie die Schubert- sche Melodik und die innige Verhaltenheit in Brahms“„Sapphischer Ode“ musikalisch zu gestalten wußte. Für das„Vergebliche Ständchen“ freilich ist seine Stimme wohl etwas zu schwer; der Gesamteindruck aber, den die Begegnung mit dem künstlerisch vielseitigen, die italienischen wie die deut- schen Originaltexte fast ohne Akzent wie- dergebenden Gast hinterließ. wurde dadurch nicht geschmälert. Kenneth Spencer ist für einige Monate aus New Vork. wo er sonst lebt, nach Europa gekommen— um einige Konzerte zu geben, vor allem aber, um etwa vier Monate in Berlin mit einem deutschen Gesangslehrer das deutsche Liedschaffen. auch der Gegenwart, zu studieren. K. H. Der deutsche Filmbedarf 40 Prozent aus eigener Produktion Der Vorstand des Verbandes deutschef Filmproduzenten, Verbandsgruppe Nord wies in einer Erklärung mit Nachdruck darauf hin, daß die„Woche des deutschen Films“ vom 29. September bis 6. Oktober eine rein deutsche Apgelegenheit sei, durch die für den deutschen Film geworben werden sollte. Ein Einspruch hiergegen, w er von einer amerikanischen Verleiher gruppe, der MPEA, jetzt erfolgt sei, müsse als unbegründet zurückgewiesen werden. Der Vorsitzende der Verbandsgruppe Walter Koppel, erklärte auf einer ien konferenz des Produzentenverbandes Nor und der Arbeitsgememschaft der Eine nalisten in Hamburg, gegen die drohende Ueberschwemmung mit ausländischen Filmen müßten Schutz bestimmungen. werden, wie sie in anderen Staaten e vorhanden seien. Das Bundesgebiet ha einen jährlichen Bedarf von 250 Fut den die deutsche Produktion nach intel augenblicklichen Möglichkeiten au 40 e befriedigen könne. Den amerikanische, organisierten Verleihern, die im 1 Jahre 150 Filme eingeführt hätten, Wan. man in diesem Jahre hundert Filme e gentieren. Bei den Verhandlungen bat 55 die Amerikaner aber jetzt 190 Filme n 5 langt und hinzugefügt, daß den unebf gigen amerikanischen Verleihern noch. 15 sätelich 25 Filme kontingentiert Wer 5 sollten. Diese unabhängigen Verleihfirm- hätten aber jetzt ein Kontingent Von er Filmen verlangt. Eine Realisierung diese amerikanischen Wünsche, die kür 75 deutsche Produktion unheilvolle 8 haben würden, sei unmöglich. den! wenn nichts Der Auge sekre 8 St raten die E ein V Bec! einen Mitgl. Die Verte deutse gegen Freihe außer geben ver wi Dr. in den densck der habe 8 fahrul leben und R harte Deutsc Unglü solang ren“. Sonder Gerich rechte Der gen v dun g dels Bildun Fälle sehe! kestzus einen der könnte der vo tassung recht Versan Der sident ster R Kritik stantie das Mi das je gern be Zur