Nr. 194 (Belgien emnitzj 2); Schild 8). hut über 8 Std. alz je 7.14.20 lit 16 Min. m hohen War Sein ldberg. 6 sechzehn Bürger- Pokal“ in arden die mer meht rgebnisse: nheim 4.0, Los kam jesheim S Hems. ASV Feu- — Neckar- Neckarau adenburg ade wurde drichsfeld pfer weh · dampf um Id Laden- , den Vfg. mit einer * Pre 1 fairsten ebenfals K. B. 000,— Du württem⸗ der über- effer aus, 1 Auwen· 48,.— DA 4.— Dll; 50 DM.— 37 Wetter 11 1— 11 9 21 2—1 beim 11 urg 1 1 121 83 11 9 124 ah. 1—1 2—1 21 1 a 1 rück 2 rg 12 chen 1 21 21 tragen f „ 5 124 „ 11 e sthalle zenel 1 des 19. nte un rden. A5 1 Ehren- nel und Urde das von Men- 8e hock⸗ zu begrü⸗ Werk von ene Fill or frühen ler deut. Galerie) verlasse nsel bo) den wal, nner 20. Platz der n offenen ia“ hatte als Fel or, Para- et. l er We , ist Zum mers Singspie sche am zehnte n fen. Verbfrentlieht unter Lizenz Nummer Us WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck. 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Jahrgang/ Nr. 195/ Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 23. August 1950 Die Verleidigungssorgen der Allantikpakimächie London.(dpa) Der Exekutivaus- schuß der Atlantikpaktmächte ist am Dienstagnachmittag in London zu seiner zweiten Sitzungsperiode zusammen- getreten. Den Vorsitz führt der Amerikaner Charles Spof ford. Die erste Sitzungsperiode des Exekutiv- ausschusses war am 25. Juli in London er- öfknet und am 5. August vertagt worden. Inzwischen haben die einzelnen Regierungen Mre Vorschläge für eine ver- stärkte Aufrüstung ausgearbeitet und der USA-Regierung zugestellt. Weiter haben die einzelnen Institutionen der Atlan tikpaktmächte ebenfalls Programme für eine beschleunigte Aufrüstung fertiggestellt. Man erwartet, daß auf der jetzigen Sit- zungsperiode des Exekutivausschusses die Antworten der Regierungen und die Pro- gramme der einzelnen Atlantikpakt-Aus- schüsse erörtert und koordiniert werden. Nach der Sitzung wurde in einer amt- chen Verlautbarung bekanntgegeben, daß der ständige Exekutivausschuß seit seiner Vertagung am 4. August erstmalig wieder die Prüfung der verschiedenen Maßnahmen aufnahm, mit denen die Stärke der allge- meinen Verteidigung des nordatlantischen Raumes beschleunigt erhöht werden kann. zum Schluß heißt es in der Verlautbarung, der ständige Exekutivausschuß werde bis Anfang September weiterarbeiten. Washington. Amerikanische Gewerkschaften erweiterten am Dienstag ihre Aktionen gegen die Einfuhr sowjetischer Erzeugnisse nach Amerika auch auf Sendungen, die mit Flug- zeugen in den USA eintreffen. Damit dürfte der für die Sowjetunion sehr gewinnbrin- gende Pelzhandel mit den USA praktisch zu einem Ende kommen. 5 New Vork. Der neueste und größte Atom- ofen in den Vereinigten Staaten ist am Diens- tag im National Laboratorium Brookhaven in Betrieb genommen worden. Der neue Ofen, mit dessen Bau nach Kriegsende begonnen wurde, ist der sechste Atomofen, der sich in den Vereinigten Staaten in Betrieb befindet. Wien. Hans Aderhold(Deutschland) vom SV Gronau(Westfalen) hat am Dienstag die Europameisterschaft im Kunstspringen(3-m- Brett) mit 183,68 Punkten vor dem Franzo- sen Guy Hernandez, 174,66 Punkten, gewon- nen. Werner Sobek(Deutschland) vom 88 Berlin-Spandau wurde Dritter mit 167,88 Punkten. Lüttich. Der am Freitag ermordete belgi- sche Kommunistenführer Julien Lahaut ist am Dienstagnachmittag in Lüttich unter großer Beteiligung seiner Gesinnungsfreunde beigesetzt worden. Darmstadt. Drei Jugendliche im Alter von U bis 23 Jahren wurden vom Landgericht Darmstadt zu Gefängnisstrafen von sechs Mo- naten bis zu einem Jahre und zwei Monaten Veurteilt, weil sie im Juni in einem Bens- eimer Tanzlokal zwei Juden beschimpft und mighandelt hatten. Schnackenburg. Ein in der Sowjetzonen- depublik beheimateter Lastkahn, der umfang- reiches kommunistisches Propagandamaterial und Kaffee aus dem Sowjetsektor Berlins nach Hamburg bringen sollte, wurde an der Zonen- renze bei Schnackenburg vom westdeutschen Zollgrenzdienst beschlagnahmt. Dortmund. Elf Plakatkleber hatten sich vor em Militärgericht in Dortmund zu verant- worten. Die Täter waren vor etwa 14 Tagen beim Kleben illegaler Plakate festgenommen Norden. Neim der Festgenommenen erhielten Getängnisstrafen von je sechs Monaten und zurden sofort in Haft genommen. Gegen zwei Angeklagte wurde das Verfahren abgetrennt. Berlin. Rund 180 Angehörige der Sowiet- zonen-Volkspolizei sind seit Beginn des Ko- veakonfliktes nach amtlichen amerikanischen dagen in die Berliner Westsektoren ge- en. Aer. Der in Westberlin tätige„Unter- 995 nssausschuß freiheitlicher Juristenn in der e Wietzone“ hat eine Anklageschrift gegen en Präsidenten der Sowjetzonen-Volkskam- Die und sächsischen Justizminister Johannes de lnann(Lap) fertiggestellt. In der Schrift, Dice Flugblatt veröffentlicht wurde, wird 92 8 mann beschuldigt, fortgesetzt Verbrechen Abe ie Menschlichkeit begangen zu haben. werder wird ihm Nötigung vorgeworfen. klareren Soll u. a. Haftentlassungen wegen 3 tünteniskeit bei bestimmten Gruppen von r ausnahmslos verboten und den 2u— ten Stendelnden Richtern und Staatsanwäl- trafe angedroht haben. a dern. Nachdem in der Nacht von Sonntag Kroll ontag keine Pakete am sowjetischen Kon- bunkt in Marienborn beschlagnahmt wor- in der den; entnahmen sowjetische Offiziere 1195 Nacht zum Dienstag aus dem Postzug zum bien Berlin 42 Pakete. Im Gegensatz dallagnanerigen Verfahren wurden keine Be- nem Gütsbescheinigungen ausgestellt. Aus Leföhnliets Wagen aus Düsseldorf wurden 35 n aus e Pakete und aus einem Güter wa- le 5. Nürnberg sieben Pakete entnommen, wat killen enthielten. walkümtensteat. Salzgitter. In der Hauptver- wurmitte der Reichswerke fanden an Dienstag- er 8 Verhandlungen zwischen Vertretern über datzungsbehörden und der Reichswerke zuberster Term ontage statt. Dabei wurde als zn künke er min für den Beginn des Abbaus der 1. Sens Prozent des Walzwerkgebäudes Vebtember festgelegt. P/ dpa 5 Adenauer unterrichtet Opposition und Regierungsparteien Europaratdelegation mit den Gedankengängen des Bundeskanzlers nicht ganz einverstanden Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Im Mittelpunkt der politischen Gespräche und Erörterungen standen am Dienstag in der Bundeshauptstadt die Probleme der deutschen Sicherheit und die von Bundeskanzler Dr. Adenauer aufgeworfene Frage der deutschen Wiederbewaffnung. Die Fraktionsvorsitzenden der Regierungsparteien, Dr. von Brentano(CDU/ Cs), Dr. Schä- fer FDP) und Dr. Mühlenfeld Deutsche Partei), die am Montagnachmittag eigens von der Sitzung des Europarates zurückgekommen waren, Bundeskanzler, gere Unterredung mit dem schen dem SPD- Vorsitzenden Dr. Wie nach dem Ende der Unterredung zwischen Dr. Adenauer und den Vertretern der Regierungskoalition bekannt wurde, hat insbesondere Dr. Mühlenfeld seine Be- stürzung gegenüber dem Inhalt und der Ten- denz des Adenauer-Interviews in der„Nevv Vork Times“ zum Ausdruck gebracht. Er soll erklärt haben, daß die Frage der deut- schen Wiederbewaffnung kein strategisches, sondern ausschließlich politisches Problem sei und nur unter diesem Aspekt gesehen werden dürfe. Insbesondere berge die ge- gebene Begründung, daß in der Sowjetzone Angriffs formationen aufgestellt würden, er- hebliche Gefahren in sich. Dr. Adenauer habe sich mit seinem Interview in einem be- dauerlichen Gegensatz zu der von der deut- schen Europadelegation in Straßburg ver- tretenen Ansicht gesetzt. Auch die Schaffung sogenannter„Polizeieinheiten“ könne nur in einem europaischen Rahmen in Betracht ge- 20gen werden. Dr. von Brentano, der, wie verlautet, den Ausführungen Mühlenfelds sympathisch gegenübersteht, gab am späten Nachmit- tag vor Pressevertretern einen Ueberblick über die bisherige Arbeit der Europarats- Delegation und behandelte dabei besonders eingehend die auch im Straßburger Parlament disku- tierten Fragen einer gemeinsamen euro- päischen Verteidigung. Dr. von Brentano erklärte, daß er in Straßburg seine Zu- stimmung zu einer Beteiligung der Bundes- republik an der europaischen Verteidigung nur unter der Voraussetzung einer völligen Gleichberechtigung gegeben habe, Er habe betont, daß eine solche Armee einer Se- meinsamen politischen Autorität stehen müsse, die nicht, wie bisher, auf unter- hatten am Dienstagmittag eine län- der sich eine mehrstündige Besprechung zwi- Schumacher und Dr. Adenauer anschloß. Zwꝛischenstaatlichen Vereinbarungen ba- siere, sondern eine echte europäische Föde- ration repräsemtiere. Nur eine solche Rege- lung könne auch für das deutsche Volk die Garantie bieten, nicht für fremde Inter- essen geopfert zu werden. Er habe auch am Dienstag, so sagte Dr. von Brentano, gegen- über dem Bundeskanzler die Ansicht ver- treten, daß das Problem der deutschen Sicherheit lediglich eine Teilfrage der ge- samten europäischen Verteidigung Sei. Wenn Dr. Adenauer im Hinblick auf die exponierte geographische Stellung Deutsch- larids die Schaffung einer besonderen Ver- teidigungstruppe gefordert habe, so Sei darin kein Wesentlicher Unterschied der Auffassungen zu sehen. Dr. von Brentano sagte, die Verteidigung deutschen Bodens Segen einen etwaigen Angriff aus dem Osten könne nicht als polizeiliche Aufgabe angesehen werden. Wenn eine Westpolizei Segen eine Ostpolizei kämpfen solle, so sei dies eine reine Bürgerkriegsaufgabe. Es sei daher richtiger, von einer Verteidigungs- truppe als von einer Polizei zu sprechen. Dr. von Brentano kündigte an, daß auf einer der ersten Sitzungen des Bundestages über die Straßburger Beratungen Bericht erstattet werde und somit auch die Frage der europäischen Verteidigung, die von Churchill aufgerollt wurde, in Bonn angeschnitten werde. Die Mehrheit der Europaversammlung habe den Gedanken vertreten, durch eine wirksame Verteidi- Sung nur durch eine Verteidigungsbehörde Sarantiert werden, könne, die parlamenia- risch kontrolliert sei und auf Grund von Staatsverträgen gebildet werde. An dieser Verteidigung möchte Deutschland selbstver- Starke Polizei anstalt Wiederbewafinung kommentiert Paris die Nachrichten aus Bonn Von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist augenblicklich mit dem Studium der französischen Denkschrift beschäftigt, die in der vergangenen Woche den Mitgliedstaa- ten des Atlantikpaktes übergeben und deren Text nicht veröffentlicht wurde. Meldungen aus Washington besagen, daß die französi- schen Vorschläge einen starken Eindruck auf die amerikanischen Stellen gemacht haben. Wie man in Paris erfährt, regt die französi- sche Note zunächst die Verschmelzung der bisher existierenden Organismen in einer einheitlichen Leitung aller Verteidigungsfra- gen an. Die Denkschrift empfiehlt auf mili- tärischem Gebiet die Harmonisierung der Waffenerzeugung in den verschiedenen Län- dern nach einem von der Leitung ausgear- beiteten Gesamtplan, der die Fabrikation auf die materiellen Möglichkeiten der einzelnen Staaten verteilen soll. Die Einrichtung einer politischen Zentrale, eines„atlantischen Po- litbüros“ soll die diplomatische Aktion der Weststaaten vereinheitlichen und verhindern, daß Seitensprünge eines einzelnen Landes die gemeinschaftliche Politik gefährden. In diesem Verlangen kann man die Suche nach einer Rückversicherung gegenüber der bii- tischen Haltung erblicken. Soweit bisher bekannt ist, geht das Doku- ment nicht auf die Frage einer deutschen Beteiligung an der S e meinsamen Verteidigung des We- stens ein. Aus den Erklärungen des Quai d'Orsay geht hervor, daß Paris an seiner bis- herigen Linie festhält und weder der deut- schen Wiederbewaffnung noch der Waffen- erzeugung durch die deutsche Industrie zu- stimmt. Indessen ist insofern eine gewisse Lockerung in der bisherigen Einstellung der französisichen Diplomatie festzustellen, als Paris, obwohl es nach wie vor gegen die Einrichtung einer zentralisierten Bundes- republik ist und die Länderpolizeikräfte den Länderregierungen unterstellt sehen Will, nichts gegen eine Verstärkung der Polizei- einheiten einzuwenden hat. Die Arbeit der Ausschüsse der Europaversammlung Moralische und materielle Sicherheit Europas angestrebt Straßburg.(UP) Die Ausschüsse der europäischen Versammlung arbeiten gegen- wärtig an verschiedenen Vorlagen, die in ihrer Gesamtheit ein umfassendes Pro- gramm zum Aufbau der moralischen und materiellen Verteidigung Westeuropas gegen den Kommunismus darstellen. Die Ausschüsse werden ihre Berichte am Donnerstag dem Plenum zur Billigung vor- legen. Die Hauptpunkte des erwähnten Pro- gramms sind: 1. Planung für eine Koor- dinierung der Verteidigung, einschließlich der von Winston Churchill vorgeschla- genen Europa-Armee, 2. eine europäische Charte der Menschenrechte, 3. ein euro- päischer Code für soziale Sicherheit, 4. der Schumanplan zur Zusammenlegung der Westeuropäischen Stahl- und Kobhleindustrie und andere wirtschaftliche Maßnahmen zur Stärkung der industriellen und findn- ziellen Kraft Europas. Der Unterausschuß für Sicherheit hat am Dienstag mit dem Entwurf der Richt- linien für die Koordinierung der Verteidi- gung der demokratischen Nationen 5 Euro- pas begonnen, wobei an eine gemeinsame Streitmacht gedacht ist, die jeder Aggression Widerstand leisten könnte. Der vom Un- terausschuß entworfene Plan, der auf Win- ston Churchills Vorschlag für eine euro- päische Armee basiert, sieht die enge Zusammenarbeit zwischen der neuen euro- päischen Verteidigungs- Streitmacht und den Armeen der Vereinigten Staaten und Kanadas vor. Ferner wird die Ernennung eines der europaischen Verteidigungs- ministers vorgeschlagen, der ermächtigt Werden soll, die nationalen Streitkräfte der europäischen Staaten zu einer vereinigten Verteidigungsmacht zu verschmelzen. In dem Plan wird ferner die Bildung einer neuen europäischen politischen Organi- sation vorgeschlagen, deren Aufgabe darin bestehen soll, die„demokratische europäische Kontrolle“ über die europäische Armee aus- zuüben, die in deni vor zehn Tagen von der Beratenden Versammlung gebilligten Chur- chill-Vorschlag verlangt wird. Wie weiter verlautet, hat der Unteraus- schuß für Sicherheit beschlossen, in seinem Plan nur rein politische Empfehlungen zu geben und es den nationalen Regierungen der europäischen Länder zu überlassen, die militärischen Details festzulegen, falls der Plan von den nationalen Parlamenten end- gültig gebilligt werden sollte. Der Rechts aussehuß beschloß in- zwischen den Entwurf der Charta der Men- schenrechte, der am Donnerstag dem Plenum erneut unterbreitet werden soll, um sechs Zusätze zu ergänzen. Der Ausschuß für 8 2 ia le Sicherheit berät über einen Plan zur Standardisierung der Sozialgesetz- gebung der westeuropäischen Länder. Der Wirtsehaftsausschuß verhandelt über die Rolle, die der Europarat bei der Verwirklichung des Schuman-Planes spielen Soll.. Die Verteidigung gegen den Kommunis- mus— militärisch, moralisch, wirtschaftlich und sozial— ist das Hauptziel aller dieser Beratungen. ständlich teilnehmen, weil es das gemein- same europäische Gut verteidigen wolle. Voraussetzung dafür sei allerdings die Her- stellung völliger Gleichberechtigung der Bundesrepublik. Die Entmilitarisierungsbe- stimmungen müßten fallen und das Besat- Zungsstatut müße entsprechend geändert Werden. Der Dienst Deutscher in fremden Heeren müsse jedoch kategorisch abgelennt Werden. 5 Laut dpa betonte Dr. Schumacher nach der zweieinhalbstündigen Unterredung mit Dr. Adenauer, daß der Standpunkt der Sp in der Frage einer Remilitarisierung Westdeutschlands un- verändert sei. „Der Sinn der Aussprache war Weniger die Suche nach einer Einigungsformel, als viel- mehr eine gegenseitige Information über die Motive der beiderseitigen Standpunkte.“ Dr. Schumacher kündigte an, daß er die An- sichten der Opposition heute vor der Presse in Bonn präzisieren werde. Dr. Adenauer gab keine Erklärung ab. Er will jedoch ebenfalls heute auf einer Pressekonferenz zu den angeschnittenen Fragen Stellung neh- men. Politische Kreise in der Bundeshaupt- stadt weisen darauf hin, daß die Unterre- dung am Dienstag das bisher längste Ge- spräch der beiden Politiker war. Bild: dps Prost! 8 3 5 denn ab I. September tritt das neue Bier- Steuergesetz in Kraft. Es sieht eine ⁊waneig-⸗ Pprozentige Preissenkung vor. Die Bundes- regierung, der Bundestag, der Bundesrat und die alliierte Hohe Kommission gaben den Liebhabern des edlen Gerstensaftes eine wirk- liche Freude gemacht. Die Bierpreissenkung ist ein Stüc praktischer Sozialpolitik, Dau kann man nur sagen:„Na, dann Prost ls, Lebensmitielsubyentionen werden fortgesetzt Bundesregierung sagt zu, alle Preissch wankungen aufzufangen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bundesregierung werde die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen, um die auf dem Weltmarkt eingetretenen Preisschwankungen aufzufangen und so die Preise der wichtigsten Nahrungsmittel, wie Brot, Getreideerzeugnisse, Zucker und Mar- garine, festhalten. Insbesondere werde da- für Sorge getragen werden, dag das Kon- sumbrot ohne Preiserhöhung in den Ver- kehr gebracht und dabei tatsächlich die landesüblichen Konsumgewohnheiten be- rücksichtigt würden. Dies geht aus einer Verlautbarung hervor, die das Presseamt der Bundesregierung gestern im Anschluß an eine Sitzung des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Kabinettes unter dem Vor- sitz des Bundeskanzlers herausgab. Auf der Unterredung wurde festgestellt, daß die von der Regierung eingeschlagene Linie hinsichtlich der Preisgestaltung auf dem Getreide- und Futtermittelmarkt unverändert beibehalten werde. Die Bundes- regierung werde weiter ihre Politik ver- folgen, durch Preissenkung und Qualitäts- hebung eine Verbesserung des Reallohnes durchzusetzen. Weiter stellte die Bundes. regierung fest, daß der Bezug der erforder- lichen Lebensmittel ebenso wie die Liefe- rung der gewerblichen Rohstoffe zur Dek kung des laufenden Bedarfs sichergestellt Sei. Es wurde zugesichert, daß die Bundes- regierung gegen unangemessene Preissteige- rungen einschreiten will. Stuttgart streikt nicht Stuttgart.(UP) Die Delegierten des Orts- ausschusses Stuttgart des Deutschen Ge- Werkschaftsbundes haben gestern endgültig beschlossen, den von kommunistischen Funk- tionären in einer Betriebsräteversammlung in der vorigen Woche geforderten Lohn- Proteststreik für heute nicht auszurufen. In einer mit großer Me heit gefaßten Ent- schließung wird betont, es sei auf Grund der Gewerkschaftssatzungen nicht Aufgabe des Ortsausschusses, Lohnbewegungen auszu- lösen. Dies sei vielmehr Sache der einzelnen Industriegewerkschaften. Neuer Vorstoß auf Iaegu abgeschlagen Koreakrieg im Februar Tokio,(dpa) Gegenangriffe von Einhei- ten der 25. amerikanischen Infanteriedivi- sion schlugen am Dienstag— dem vierten Tag der nordkoreanischen Offensive im Nordwestsektor— einen Vorstoß nordkorea- nischer Truppen auf das wichtige Verkehrs- zentrum Taegu zurück. Die Nordkoreaner verloren sechs Panzer. Auch im Südab- schnitt der Front waren amerikanische Ge- Senangriffe erfolgreich. Amerikanische Su- perfestungen warfen fünfhundert Tonnen Bomben auf den nahe der sibirischen Grenze gelegenen Hafen TSohOn g- ds chin. Nordkoreanische Truppen Sriffen am Dienstagfrüh westlich Masan die amerikanische Verteidigungslinie an vier Stellen an. Amerikanische Truppen wiesen drei Angriffe ab, während südkoreaniselle Marineinfanterie den vierten Angriff süd- lich Kos ong zurückschlug. Am Dienstag begab sich zum ersten Mal im Koreafeldzug ein höherer nordkoreani- scher Offizier— ein Oberstleutnant und Kommandeur eines Arxtillerieregiments in südkoreanische Gefangenschaft. Er er- klärte, die Ueberlegenheit der amerikani- schen Luftstreitkräfte und Artillerie sei S0 stark. daß der Krieg für die Nordkoreaner Praktisch verloren sei. Ein südkoreanischer Brigadegeneral sagte, aus Berichten des Abwehrdienstes gehe klar hervor, daß auf nordkoreanischer Seite ein immer stärkerer Mangel an kriegserfahrenen Soldaten auf- tritt, und daß immer mehr Nordkoreaner an Uebergabe denken. Die Nordkoreaner bauten bereits Verteidigungsstellungen weit im Norden des jetzigen Kriegsschauplatzes am Han-Fluß— aus. Der erste Abschnitt des Koreafeldzuges sei nunmehr beendet und die Schlacht um Taegu für die Nord- Koreaner verloren. Nach zuverlässigen Meldungen des Nach- richtendienstes soll der frühere Komman; deur der 24. amerikanischen I. D., General- major William F. Dean, beim Rückzug aus Taidschon verwundet in nordkoreani- sche Gefangenschaft gefallen und von Nordkoreanern ermordet worden sein. Die französische Regierung hat am Dienstag beschlossen, einen Verband fran- 2zösischer Landtruppen nach Korea zu ent- zu Ende, meint Johnson senden. Der Beschluß wurde auf einer Mi- nisterratssitzung in Rambouillet unter dem Vorsitz des framzösischen Staatspräsiden- ten Vincent Auriol gefaßt. Der UNO Soll ein französisches Infanterie-Bataillon in Stärke von 800 bis 1000 Mann zur Ver- fügung gestellt werden, das von dem fran- 268ischen Verteidigungsministerium beson- ders zusammengestellt werden wird. Der amerikanische Verteidigungsmini- ster Louis Johnson hat, wie erst jetzt bekarmt wird, am 25. Juli erklärt, der Koreakrieg werde etwa im Februar 1951 zu Ende sein, Wðwenn das UNO-Oberkom- mando bei seinen Plänen bleibt, die Nord- Koreaner nur bis zum 38. Breitengrad zu- rückzudrängen. Diese am Dienstag veröf- kentlichte Aeußerung Johnsons würde vor dem Bewilligungsausschuß des Repräsen- tantenhaus gemacht. Der n beriet über die Anforderung Präsent Trumans, Weitere 10,5 Milliarden Dollar für die USA. Verteidigung auszugeben.. Johnson befürwortet allgemeine Wehrpflicht Washington.(dpa) Der amerikanische Ver- teidigungsminister Johnson sprach sich am Dienstag vor dem Militärausschuß des USA-Senats für die Einführung der allge- meinen Wehrpflicht aus. Das Fehlen der all- gemeinen Wehrpflicht bezeichnete Johnson als„Sekähfliche Lücke in unserem Rüstungs- Programm“. Mit diesen Ausführungen un- terstützte Johnson den Antrag des Vorsit- zenden des Militärausschusses, Senator Ty dings, daß das Wehrpflichtgesetz noch in die- sem Jahr vom Kongreß verabschiedet wird. Malik will nord- und südkoreanische Delegierte hinzuziehen Lake Success.(UP) Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist am Dienstag um 20.15 Uhr MEZ erneut zusammengetreten. Sofort nach der Eröffnung der Sitzung er- griff der sowjetische Delegierte Jakob Ma- lik das Wort und bestand darauf, sowohl süd- als auch nordkoreanische Delegierte zur Sitzung zuzulassen. Bei Redaktions- schluß dauerte die Sitzung noch an. MORGEN r Mittwoch, 23. August 1950/ Nr. 195 — Kommentar Ilittwoch, 23. August 1950 Vom Kolchos zur Gelreidefabrik Infolge der Ereignisse in Korea fast kaum beachtet, hat sich in diesem Sommer eine Reorganisation der sowjetischen Land- Wirtschaft vollzogen, die einer zweiten Agrarrevolution gleichkommt. Handelte es sich bei der ersten um die Beseitigung des Privaten Bodenbesitzes, die Ausrottung des Kulakentums und die Schaffung der Kol- chose, so ging es jetzt darum, diese Kol- chose zu noch größeren Einheiten zusam- menzufassen, zu regelrechten Getreidefabri- ken, nach dem Muster der Sowchose, oder unmittelbaren Staatsgüter. Der öffentlich angegebene Grund ist die Leistungssteigerung. Die meisten der 230 000 Kolchose der Sowjetunion seien an- geblich zu klein gewesen, um wirklich ra- Honell zu wirtschaften. Es stünden jetzt ge- nügend Traktoren für eine vollständige Mechanisierung der Landwirtschaft zur Verkügung(die Produktion hat sich seit 1940 vervierfacht) und die optimale Größe solcher volltraktorisierten“ Betriebe sei von 400 Hektar aufwärts. Nun ist die Durch- schnittsgröße der Kolchose in der gesamten Sowjetunion 480 Hektar, doch ergibt sich diese Ziffer nur infolge der Riesenkollek- tive in Sibirien und in der Ukraine. In weiten Gebieten Mittel-, Nord- und West- ruglands, waren die bisherigen Kolchose Wesentlich kleiner— im Durchschnitt nicht über 160 Hektar. Im Leningrader Bezirk betrug die Durchschnittsgröße 100 Hektar, die von 56 Erwachsenen bewirtschaftet wurde, im Moskauer Bezirk 200 Hektar mit ea, 100 Personen. In der Schwarzmeer-Pro- vinz dagegen waren es 300 Bauern auf 2000 Hektar, und im Gebiet von Stalingrad 1000. Es wär, mit anderen Worten, in weiten Gebiete Rußlands die alte bäuerliche Dorf- gemeinde mit allen ihren persönlichen Bin- dungen und Zusammenhängen im großen und ganzen erhalten geblieben und nur Außerlich in die Form eines Kolchos ge- kleidet worden, wobei das Grundeigentum natürlich auf den Staat übergegangen war. Jeder dieser Kolchose hatte damals, 1935, eine in schönster Schrift auf Pergament ge- malte Urkunde über seine Errichtung er- Halten, die unter Glas und Rahmen am Ehrenplatz der guten Stube zwischen den Bildern Lenins und Stalins aufgehängt wurde. Darin wurde zwar das Land zum Volkseigentum erklärt, der bäuerlichen Ge- meinschaft jedoch dieser Grund und Boden „auf ewige Zeiten“ in kostenlose Pacht ge- geben. Und auch die Stalin-Verfassung von 1936 garantierte in Artikel 8 zur Allge- meinen Beruhigung ausdrücklich den dama- ligen Bestand. Diese Verfassung wurde jetzt natürlich nicht gebrochen. Die Bauern haben viel- mehr, der Sowjetpresse nach zu Urteilen, Angeblich selbst um eine Zusammenlegung der Kolchose im Interesse einer besseren Bewirtschaftung gebeten. Der Bauer wird durch die Neuregelung auch der letzten Reste eines persönlichen Verhältnisses zum Land oder zur Landgemeinde be- raubt und endgültig in ein landwirt- schaftliches Proletariat verwandelt. Wäh- rend im Kolchos der Leiter noch eine ge- Wisse Selbständigkeit der Planung hatte und die Bauern ein gewisses Maß an Privat- eigentum behalten konnten, soll das jetzt völlig aufhören. Schon bei der ersten Agrar- revolution hatten sie sich in manchen Ge- bieten dagegen gewehrt, und dort, d. h. vor allem in der Ukraine und den alten Ko- sakengebieten, wurden gleich damals die Super-RKolchose geschaffen, um die Dorf- gemeinde zu brechen. In Mittel- und Nord- rußgland, wo der Widerstand geringer War, Hes man es bis zu einer besseren Ver- sorgung mit Agrarmaschinen zunächst bei den mittleren Größen— und hier wird jetzt nachgeholt. Und zwar so gründlich, dal; in den Provinzen von Moskau und Leningrad die Zahl der Kolchose im Laufe eines einzigen Monats auf ein Drittel zu- sammenschmolz. Das ist zugleich der zweite große Schlag gegen den während des Krieges wieder re- ger gewordenen Selbständigkeitsdrang des russischen Bauerntums. Der erste war die Rubelauf wertung Ende 1948, die den Bauern um seine Ersparnisse brachte und auf eine eindeutige Begünstigung des Arbeiters und Städters hinauslief. Die neue Maß- nahme vollzieht sich im Schatten von Korea. Aber es ist mehr als wahrscheinlich, daß gerade die durch Korea gekennzeichnete Politik des Kreml eine ihrer wichtigsten Beweggründe gewesen sein dürfte. Es geht hier Weniger um die rein landwirtschaft- liche Produktivität als vielmehr um die Staats wirtschaft. Die neuen Getreide- Fabriken sollen die„Nahrungsmittelmuni- tion“ für den Kalten und Heißen Kriege liefern, die Erträge steigern, die Ansamm- lung einer größeren strategischen Lebens- mittelreserve ur die Städte und die Armee ermöglichen und evtl. auch eine Ausfuhr in die land wirtschaftlich weniger gut ver- sorgten Länder des Rubelblocks zulassen. Außerdem wird durch die Vergrößerung der Betriebe auch die Kontrolle und Er- zwingung der Produktion erleichtert und schließlich werden durch das Verschwinden von Zehntausenden von bisherigen Kolcho- sen viele Arbeitskräfte auf dem Lande frei, die nun in die Fabriken übergeführt werden Können. Es handelt sich somit um einen Schritt, dessen Tragweite gar nicht ernst genug genommen werden kann. F. Schließung der Sowjetbotschaft in Pretoria Pretoria.(dpa) Die Schließung der so- Wjetischen Botschaft in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria wird von der Regierung der Südafrikanischen Union„sehr ernstlich“ erwogen, obwohl ein derartiger Schritt den Abbruch der diplomatischen Be- ziehungen zur Sowietunion bedeuten würde. Dies geht aus einer Antwort des Ju- stizministers Swart hervor, die dieser auf einer Versammlung der nationalistischen Partei in Odendaalsrust, dem Zentrum der staat auf eine entsprechende Frage gab. neuen großen Goldminen im Oranje-Frei- Arbeitseinheiten und Waffendienst Eine Untefsuchung über den Rechtsschutz der bewaffneten Arbeitnehmer Wir haben in der vergangenen Woche unter der Rubrik„Briefe an die Herausgeber“ zahl- reiche Leserzuschriften veröffentlicht, die sich mit dem Problem der deutschen Arbeitsein- heiten, die bewaffnet werden sollen, beschäf- tigt haben. Wir hielten das Thema für Wich- tig genug, nicht nur darüber zu diskutieren, sondern auch rechtliche Untersuchungen über die Arbeitsverträge, in die wir Einblick hatten, anzustellen. Darüber berichtet der nachfol- gende Aufsatz. OD. Red.) Die geplante Bewaffnung der in amerika- nischen Diensten stehenden Arbeitseinheiten hat erheblichen Staub aufgewirbelt. An ihr soll festgehalten werden, wie erst am ver- gangenen Freitag wieder aus dem US- Hauptquartier in Heidelberg verlautete. Mit dieser Bewaffnung ergibt sich für die An- gehörigen dieser Arbeitsgruppen eine völlige Aenderung ihrer Lage, ohne daß jedoch die bestehenden Anstellungsverträge das schon gebührend berücksichtigten. Es ist nach un- seren Informationen vielmehr so, daß wei- terhin jene vorgedruckten Arbeitsverträge von zwölf Paragraphen gelten, die nach den Bestimmungen des„Circular 12 H USAREUR“ vom 27. Januar 1950 aufgestellt sind. Sie werden auch heute noch bei neuen Einstellungen zugrundegelegt, obwohl zwei- felhaft sein kann, ob mit der Bewaffnung überhaupt noch von Zivilangestellten des Arbeitsdienstes gesprochen werden kann und ob nicht an Stelle der geltenden, ur- sprünglich auf rein zivile Dienstleistungen und deren Bezahlung gerichteten Vorschrif- ten ganz andere Vereinbarungen treten müßten, die auch einen besseren Rechts- schutz der bewaffneten Arbeitnehmer als bisher garantieren. An sich erscheint es berechtigt, wenn sich die rein zivilrechtlichen Anstellungsverträge weitgehend nach den Bedürfnissen des Be- satzungs-Betriebes richten. So darf man u. U. sogar einverstanden sein, wenn die Zivil- angestellten der Arbeitseinheiten verhältnis- mäßig ungünstige Kündigungsbedingungen haben und wenn ihre Feiertage, Urlaub und Freizeit sich weitgehend nach den amerika- nischen Gebräuchen richten. Bedenklicher wird es schon mit dem Disziplinarrecht, wenn außer dem Einschreiten der ordent- lichen Besatzungs- und deutschen Gerichte auch noch Dienststrafverfahren verhängt werden können, für die anscheinend keine gerichtliche Nachprüfung vorgesehen ist. Hier offenbart sich bereits ein Subordinationsver- hältnis, das die Grundlagen eines normalen Arbeitsvertrages überschreitet. Genau so verhält es sich mit jenen ver- traglichen Bestimmungen der Ziffern 3 und 5, nach denen die Beschäftigten in jeder Arbeit verwendet werden können, die von den amerikanischen Truppen für notwen- dig erachtet wird. Angehörige von beweg- lichen Arbeitseinheiten können auch ohne vorherige Benachrichtigung an jedem anderen Ort verlegt werden, wo ihre Dienste nötig sind. In einem„besonde- ren Notfall“ kann die Heranziehung bei Tag und Nacht erfolgen, ohne daß Ue- berstunden vergütet werden, oder eine Ent- schädigung in Gestalt von Freizeit erfolgt. Derartige Vertragsklauseln sind außer- ordentlich dehnbar. Sie erscheinen berech- tigt, wenn ein Notstand, etwa ein Kata- strophenfall, einen besonderen Arbeitsein- satz erfordert. Unter anderen Bedingungen Aber wirken sie sich sehr einseitig zu Gun- sten des militärischen Arbeitgebers aus. Für dessen Arbeitnehmer gewinnen sie eine besonders schwerwiegende und nachteilige Bedeutung dann, wenn an die Stelle der reinen zivilen Arbeitsleistung die Bewaff- nung mit ihren Folgen getreten ist, möge es sich auch nur um einen reinen Wach- oder Polizeidienst handeln. In diesem Falle ist das Risiko der Be- troffenen erheblich gewachsen, ohne daß der militärische Arbeitgeber sich jedoch darum kümmern würde. Für Unfälle oder Krankheit, die sich während des Dienstes ereignen und mit dem Waffendienst We- sentlich häufiger und schwerer als beim zi- vilen Arbeitseinsatz sein können, wird viel- mehr von ihm keinerlei Haftung übernom- men. Insoweit sind die Arbeitnehmer aus- schließlich auf die deutsche Sozlalversiche- rung angewiesen, der sie nach dem Arbeits- vertrag angehören. 8 Damit gehen diese Verträge zugleich zu Lasten des deutschen Versicherungswerks. Die Sozialversicherung ist weder mit ihren Beiträgen noch mit ihren Leistungen Auf das besondere Risiko eines bewaffneten Ar- beitsdienstes eingerichtet. Sie gewährt dem- entsprechend nur Unfallrenten und enthält keine Versorgungsbestimmungen, wie sie bei Dienstbeschädigungen im Polizei- oder Mili- tärdienst aller Länder gewährt zu werden pflegen. Darüber hinaus müssen sogar die Berlins Ringen mit der Arbeitslosigkeit und der sprunghaft angestiegenen Sittlichkeitsverrechenziffer Von unserer Berliner Redaktion Berlin. Erfreulicherweise ist im großen und ganzen gesehen die Kriminalität West- berlins trotz der besonderen Schwierigkei- ten, Gefahren und Versuchungen, mit denen ce Stadt im Gegensatz zu den westdeut- schen Großstädten schwer zu kämpfen hat, nicht gestiegen, nur die Sittlichkeitsverbre- chen haben in erschreckendem Mage zu- genommen, darunter die abscheulichsten: die gegen Kinder und Jugendliche. Diese Straf- taten sind gegen das Vorjahr fast um das Dreifache gewachsen. Im Monat Juli d. J. wurden bei der Berliner Polizei 217 Sitt- lichkeitsdelikte gemeldet. Das ist fast eine alarmierende Feststellung, denn es handelt sich täglich um sieben Sittlichkeitsdelikte, allerdings in einer Stadt von über zwei Mil- lionen Einwohnern. Es ist sogar möglich, daß die Anzahl dieser Vergehen und Ver- brechen noch größer ist, weil wahrschein- lich manche Eltern von Anzeigen absehen aus Scham und aus Besorgnis, durch die Verhöre ihrer Kinder deren Seelen noch mehr zu vergiften. Die Untaten an Kindern und Jugend- chen vollziehen sich meist am hellen Tage in Ruinen, an denen Berlin keinen Mangel leidet oder im stadtnahen bereits von Ge- heimpolizisten kontrollierten Grunewald. Den Grund für die beängstigende Ausbrei- tung der Sittlichkeitsverbrechen suchen Fachleute in der Hauptsache in der hohen Arbeitslosigkeit. Von dieser Geißel wird ja Westberlin immer noch in höchst be- 1 Tibet will„de-facto- Unabhängigkeit“ Kalimpong, Westbengalen.(dpa) Tibet will seinen Status einer„de-facto-Unabhängig- keit“ beibehalten. Ein Uebereinkommen mit der chinesischen Volksrepublik hänge von der Anerkennung dieses Grundsatzes ab, erklärte in Kalimpong(Westbengalen) der Führer einer offiziellen tibetanischen Mis- sion, die zu Verhandlungen mit dem Bot- schafter der chinesischen Volksrepublik in Indien nach Neu-Delhi unterwegs ist. Ziel der Besprechungen sei eine Lösung der Frage der Souveränität Chinas über Tibet. Der Delegationsführer nahm gegen Be- richte Stellung, daß kommunistische chine- sische Truppen an der tibetanischen Grenze zusammengezogen würden und ein Ein- marsch nach Tibet bevorstehe. Solange Hoffnung auf ein Uebereinkommen besteht, sagte er, werde die Pekinger Regierung keine Truppen an der tibetanischen Grenze konzentrieren. N erf ned n N N iS. C bsc e N N 0 4 1 8 400. S0 Golf. BEN O AL E „eee umnruhigendem Maße heimgesucht, viel stär- ker als Westdeutschland. Alle Mittel, die in die Westberliner Wirtschaft hinein- gesteckt wurden. haben wohl deren Pro- duktivität erfreulicher weise einigermaßen gesteigert, die Qualität der Erzeugnisse erheblich gebessert und 2z. T. auch die Preise merklich verbilligt, aber bisher kaum eine spürbare Senkung der Arbeitslosenziffer hervorgerufen. Würden keine Notstands- arbeiten gemacht, dann würde Berlin sogar ein Heer von etwa 340 000 Arbeitslosen haben anstatt der bis jetzt registrierten etwa 290 000. Die Arbeitslosigkeit ist eine der furchtbarsten Hypotheken unter den zahllosen, die auf Berlin lasten. Viele Be- schäftigungslose, die in der Regel über keine behagliche Häuslichkeit verfügen, lungern in den Straßen herum und kommen dabei leicht auf gefährliche Gedanken. Aber mam darf nie vergessen, daß die Sittlich- keitsverbrecher nur einen ganz verschwin- denden Prozentsatz der Arbeitslosen aus- machen. Der relativ größere Teil der Sitt- Uchkeitsverbrecher rekrutiert sich wahr- scheinlich aus den vielen Sowjetzonen- Flüchtlingen, die als solche aus irgendeinem Grunde nicht anerkannt werden konnten, aber trotzdem nicht dorthin zurückkehrten, woher sie kamen. Sie leben unterirdisch in Berlin und können auf diese Weise leichter zu einer schweren Gefahr für die Bevöl- kerung werden. Eine Statistik, welche Schichten haupt- sächlich die Sittlichkeitsverbrecher stellen und in welchem Prozentsatz, liegt für die Berichtszeit noch nicht vor. Aber man geht wahrscheinlich nicht in die Irre, wenn man annimmt, daß unter diesen Verbrechern sich auch Menschen aus Kreisen der Be- schäftigten befinden. In diesen chaotischen, leiderfüllten Zeiten laufen zweifellos nicht Wenige frei herum, die geistig, seelisch oder moralisch durch Erbanlage, Umgebung oder furchtbare Erlebnisse krank geworden sind und bei passender Gelegenheit schreckliches Unheil anrichten. Es wird kaum möglich sein, sich gegen diese Menschen absolut Wirksam zu schiitzen. Es hat sich auch ge- zeigt, wWie schwer es ist. Sittlichkeitsverbre- cher dingfest zu machen. Nicht die Hälfte mrer Untaten konnte bisher aufgeklärt Werden. Trotz Aussetzung von Prämien, Aufrufen zur Mitarbeit an die Bevölkerung und Einsatz besonderer Polizeikräfte ge- lang es Zz. B. immer noch nicht, die Lust- mörder zweier Westberliner Kinder hinter Schloß und Riegel zu bringen. Die Polizei des Sowietsektors macht sich lustig über die vermeintliche Unfähigkeit der west- berliner Kollegen und erklärte. jetzt würde sie die Sache in die Hand nehmen. Sie tat es duch, Aber Erfolge waren ihr bisher lei- der auch nicht beschieden. Die Jugendlichen sind aber nicht nur durch Sittlichkeitsverbrecher gefährdet, sondern nach der Schulentlassung auch durch Arbeitslosigkeit, denn die Zurver- fügungstellung von Lehrstellen bereitet augenblicklich unüberwindliche Schwierig. keiten. Die Berliner Wirtschaft liegt eben noch zu arg danieder, um in genügendem Umfange Jugendliche in Lehrstellen auf- nehmen zu können. Das ist kein böser Wille der Unternehmer, wie manche glau- ben. Gegen Ende des Jahres wird West- berlin mit 20 000 jugendlichen Arbeitslosen rechnen müssen. Wenn keine durchgrei- fende Abhilfe geschaffen werden kann, Wird diese Zahl von Jahr zu Jahr anschwel- len. Der Magistrat, der ab 1. Oktober voraussichtlich Senat heißen wird, bemüht sich durch zahlreiche Maßnahmen der Not der Jugendlichen zu steuern.. übrigen deutschen Versicherungsteinehmer für das erhöhte Risiko im bewaffneten Ar- beitsdienst mit aufkommen. Die rechtliche Lage der zivilen Angehö- rigen von amerikanischen Arbeitseinheiten ist damit in verschiedener Hinsicht höchst unbefriedigend. Sie sind sehr erhebliche Ver- pflichtungen eingegangen und befinden sich in starker dienstlicher Abhängigkeit. An- dererseits ist ihr Schutz nicht so ausgestal- tet, wie es unter derartigen Bedingungen der Fall sein müßte. Das Mindeste, was zu tun Wäre, ist die Schaffung einer eindeutigen und klaren Rechtsgrundlage, um die heute noch üblichen, inzwischen von den Verhält- nissen überholten Verträge entsprechend den veränderten Bedingungen zu gestalten und den Beschäftigten Klarheit darüber zu verschaffen, für welche Zwecke ihre Dienste überhaupt benötigt werden. Die neuen Ver- träge schaffen dann vielleicht auch ein ein- deutiges Verhältnis gegenüber dem Grund- gesetz und dem deutschen Sozialversiche- rungsrecht. U. H. Die Kaserne lockt nicht Bremerhaven.(dpa) Rund dreihundert Freiwillige für den Dienst in den„Arbeits- einheiten“ wurden vom Bremerhavener Ar- beitsamt in den vergangenen vierzehn Ta- gen vermittelt. Von der etwa vierhundert Mann starken chemaligen Industrie-Polizei in Bremerhaven sollen jedoch, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, wegen der Abneigung gegen eine Kasernierung höch- stens 25 Prozent zu den Arbeitseinheiten übergehen. Duell Schwerdtleger contra Volz zu Ende Karlsruhe.(Ce.-Eig.-Ber.) Im Februar d. Js. hatte der Journalist Dr. Robert VOIz in einer badischen Zeitschrift gegen den Mitherausgeber und Chefredakteur der in Karlsruhe erscheinenden„Badischen Neue- sten Nachrichten“, Walter Schwerdtfeger, politisch schwerwiegende Beschuldigungen erhoben. In einem unter der Ueberschrift „Die Sauberkeit der deutschen Presse“ er- schienenen Artikel war Schwerdtfeger be- schuldigt worden, geheime Mitteilungen aus Reichspressekonferenzen des Jahres 1935 gegen Bezahlung einer fremden Macht ver- raten zu haben. Ferner hatte Dr. Volz gegen Schwerdtfeger die Beschuldigung erhoben, sich den jahrelang in seinem Betrieb und in der Oeffentlichkeit geführten Doktortitel zu Unrecht zugelegt zu haben. Daraufhin erstattete Schwerdtfeger Anzeige bei der Karlsruher Oberstaatsanwaltschaft gegen Dr. Robert Volz wegen übler Nach- rede. Das sich anschließende Ermittlungs- verfahren gegen Dr. Volz wurde aus tat- sächlichen und rechtlichen Gründen nun- mehr eingestellt. Gleichzeitig wurde auch ein Verfahren gegen Walter Schwerdtfeger Wegen Titelführung eingestellt, da die Tat vor dem 15. September 1949 begangen wurde und damit unter das Amnestiegesętz fiel. Nach dem Ermittlungsverfahren wurde fest- gestellt, daß Schwerdtfeger den Titel eines Doktors der Staats- und Handelswissen- schaft geführt hatte, obwohl er nie promo- viert hatte. Von Nikolaus fehlt jede Spur Karlsruhe.(Ce.-Eig.-Ber.) Das Tages- gespräch von Karlsruhe bildet das plötzliche Verschwinden des früheren Landesfinanz- präsidenten von Nordbaden, Dr. Nik o- laus, der, wie wir bereits berichteten, seit 15. August vermißt wird. Auf Grund eines schweren Nervenleidenis war Dr. Ni- kolaus seit etwa zweieinhalb Monaten vom Staatsdienst beurlaubt worden. Er sollte dieser Tage erneut ein Nervensanatorium aufsuchen. Großschmuggelring zerschlagen Baden-Baden.(dpa) Die Justizbehörden und Zolldienststellen von Württemberg- Hohenzollern und Südbaden sind gemein- sam mit sieben süddeutschen Staatsanwalt- schaften damit beschäftigt, die Zusammen- hänge zwischen einem Großschmuggelunter- nehmen und einzelnen süddeutschen Zoll- kahndungsstellen zu klären. Durch die Ver- haftung von Zollfahndungsbeamten in Of- fenburg wurde eine Bresche in einen Groß- schmuggelring geschlagen, der den deut- schen Fiskus um dreißig Millionen Mark Steuer- und Zolleinnahmen geschädigt hätte, wenn sein Projekt der illegalen Ein- fuhr von Zigaretten, Kaffee und Uhren aus der Schweiz in vollem Umfange gelungen Wäre. Generalstreik der kanadischen Eisen- bahner Montreal.(OP) Fin Generalstreik der kanadischen Eisenbahner, der am Diens- tag begann, hat den gesamten Eisenbahn- verkehr im Lande zum Stillstand gebracht und auch zur Einstellung des Post- und Telegraphendienstes geführt. Insgesamt nehmen die 125 000 Mitglieder von sieb- zehn Eisenbahner-„Brüderschaften“(Ge- werkschaften) an dem Streik teil. Sie for- dern Gehaltserhöhungen und die 40-Stun- denwoche. Von seiten der Regierung wird befürchtet, daß der Streik— übrigens der erste Eisenbabnerstreik in der Geschichte Kanadas der Wirtschaft des Landes einen schweren Schlag versetzen wird. Die Teilstreiks von Stellwerkswärtern und Schafſnern auf einigen kleineren Ei- senbahnlinien in den Vereinig ten Staaten haben sich am Dienstag auf zwei wichtige Linien bei Chikago und Pittsburgh ausgedehnt, wodurch verschie- dene große Stahlwerke gezwungen Wurden, ihre Produktion einzustellen. Dle streikenden Rotterdamer Hafenarbeiter haben al Dienstag auf einer Sitzung beschlossen, die vom„Aktions- komitee“ der Streikbewegung einberufen worden war, die Arbeit sofort wieder aufzu- nehmen. 0 Fuldaer Bischofskonferenz eröffnet Fulda.(UP) Die diesjährige Fuldaer Bischofskonferenz wurde am Dienstag mit einer Andacht des Episkopats am Grabe des heiligen Bonifatius im Dom zu Fulda eröffnet. Anschließend begaben sich die Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe der deutschen katholischen Kirche zu ihren Be. ratungen in das Palais des Bischofs von Fulda. Ueber die Tagesordnung und die Gespräche wird das traditionelle Schweigen gewahrt. Bei der diesjährigen Konferenz die drei Tage dauern wird, sind insgesamt 25 Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Weih- bischöfe, Generalvikare und Kapitularvikare anwesend, darunter auch der einzige resi- dierende Bischof der Sowietzone, Dr. Peter Legge von Meißen. Evangelischer Vollkongreß verurteilt Kommunismus Genf.(UP) Der zweite Vollkongreß dez Internationalen Rates der christlichen Kir- chen hat einstimmig eine Entschließung an. enommen, in der der Kommunismus ver- urteilt und den Vereinten Nationen die Un- terstützung im„Kampf gegen die nackten unprovozierten Aggressionen der nordko- reanischen Kommunisten“ zugesagt wird. Der Entschließung, der von den Delegler- ten von 43 Staaten, die 84 protestantische Bekenntnisformen vertraten, zugestimmt wurde, fordert die Vereinten Nationen auf, „Ueberall wo die Freiheit irgend eines Vol. kes bedroht wird, eine gleichartige entschle. dene Aktion zu unternehmen“. UNO-Vermittler in Kaschmir gescheitert Karatschi.(dpa) Der UNO-Vermittler für den Kaschmir-Konflikt, Sir Owen Dixon, hat in Karatschi bekanntgegeben, daß sein Mission gescheitert ist. 5 Der australische Jurist Sir Owen Dixon war Mitte April vom Sicherheitsrat zum Vermittler im Kaschmir- Konflikt ernannt worden. Aufgabe Dixons sollte die Ueber- Wachung der Entmilitarisierung Kaschmirs sein. Dort stehen sich reguläre indische und pakistanische Streitkräfte gegenüber. Auf Seiten der indischen Truppen kämpfen Ein- heiten der Kaschmir-Regierung. während die Truppen Pakistans von aufständischen Landeseinwohnern unterstützt werden. In. dien beansprucht Kaschmir, weil der Ma- haradscha von Kaschmir, ein Hindu, für den Anschluß an Indien eintritt, während Paki- stan seine Ansprüche auf Kaschmir damit begründet, daß die Bevölkerung dieses Ge- birgslandes zu vier Fünfteln aus Moslems besteht. Spanien ist nicht dabei Washington.(UP) Das amerikanische Ver- teidigungs ministerium hat nicht die Absicht Spanien in das militärische Hilfsprogramm einzubeziehen, teilte General Lymann Lem. nitzer mit. Lemnitzer, der Direktor det Abteilung für das militärische Hilfspro- gramm, erklärte vor dem Bewilligungsaus- schuß des Repräsentantenhauses,„wir haben Spanien in ürisere Berechnungen einberdgen“ Oro-. De Mens gesich der heftig gelisch Entscl burter Bedin Geme Entsch hütun. werde des I Gott, den 8 wahrt fangni christl. kängni einen Anwer stab g der Er die Ve beeintl Die stehen. Evange ie aus einer — Mec Wesen Pflege gen re Beobac und ar ter. E wollten Gottes Eltern zu tra Manche zum Se TCheteil“ kung v Begrün Voraus und nie tragbar gen urn: innigste bung d. tend ge die Gef file an die Horusgobef Kann man als Christ Kriegsdienst und inter. nationale Polizei rechtfertigen? Mit der Einsenderin, die begründen wollte, daß„Kriegsdienst und internafionaale Polize unchristlich“ sei, bin ich ganz einig darüber, daß ein rechter, d. h. ein vom Geist Christi be- stimmter Mensch immer Gottes Gebot über Alles stellen muß, daß ihm der gute Wille und die Liebe zu den Menschen nicht fehlen dar und daß er sachlich, gerecht und verstand voll auch gegen seine politischen Gegner sen muß. Unter allen Umständen! Diese christliche Haltung, geboren aus def Verantwortung gegen Gott und sein Ebenbild Jesus Christus wird aber nicht ohne Wel. teres, wie es die Einsenderin meint, ver. beugnet, wenn sich ein verantwortlicher Staats mann mit seinen Beratern und seinen Wählem aus wohler wogenen, sachlichen, gerechten und verständnisvollen Gründen für eine Aufrüstung und etwaigen Gebrauch der Waffen einsettt Tut er das, dann ruft er die Bewaffneten kel. neswegs zu Mord! Denn ein Mord setzt immer eine gemeinsame Gesinnung voraus, die Gewissen des Mörders zu fürchtbarstfer Selbe, Anklage veramaßt. Der rechte Soldat mord aber nie, auch wenn er tötet. Der Bewaffnete Wird gerufen, gegen seine eigene Lust, für eine gemeinsame Sache, sagen wir Zz. B. für die Fre“ heit und die Gerechtigkeit, für die Menschlich. keit und eine gute Ordnung gegen eine bös Sache, sagen wir gegen eine ungerechte Tyrannei sich einzusetzen. Auch der Soll der nach unserer Meinung für eine nicht gute Sache in Dienst gestellt worden ist, ist ke Mörder, wenn er seine Waffe nicht zum pers lichen Vorteil gebraucht und wenn er mich wollüstig wehrlose Menschen vergewaltigt. Für den Staatsmann können Situationen eit, treten, in denen er trotz allem Bemühen au gegen seine politischen Gegner„sachlle gerecht und verständnisvoll“ zu sein, zur kurch, baren Erkenntnis kommt, daß der polittsche Gegner die Mittel der Gewalt, das Schwelt 5 den modernen Formen benützt oder benütten Will, um seine für die Menschen nahen Pläne durchzusetzen und daß von ihm die Wet ten des Geistes, die Möglichkeiten zur Versi- digung bieten, verachtet werden. Solche Situationen gibt esl Wir haben u schmerzlich erlebt. Iu solchen Fällen aber eum es um der Ordnung, ja um des Erbarmens 5 des väterlichen Gottes willen, der keine uns rechte Tyrannei auf Erden ungestraft sich a4 toben lassen will, notwendig werden, 40 7 Waffen als ultima ratio zu rufen. Entsche tig sich ein Staatsmann aus diesen Gründen 1 das Schwert, handelt er nicht gewissenlos. go dern, je ernster und gewissenhafter er auch als Christ. 1271 Kriegsdienst und internationale Pole aktionen können also u. U. im Dienst des g ligen Gottes stehen, der nieht wWilz dag 15 Bosheit ungehindert ihre Macht austibt und de das Schwert von solchen mißbraucht Wird. 1 es zur Aufrichtung, Erhaltung und Erweitere einer widergöttlichen Tyrannei gebrauch a. furchtbar werden ganz harmlos scheinende i. ten im Dienst des Bösen da gebraucht, o aten Menschen und Obrigkeiten da sind, die e en- notfalls im Dienst der Gerechfigselt unden den. Ja, um millionenhaften Mord 2u hi im und einzudämmen, muß u. U. die Wakle In Dienst der Ordnung gebraucht werden. edo übrigen lese man die Auslegung des 5. 0 6 in der Bergpredigt! Sie weist darauf bf. . 5 sitzt, den dies Gebot im Auge atth. 5, 21 und 22). Kurt Lehmann. Pfarret. Mannie er wat f Vom verlag w gaben vo den Hau kleidung. und zur lich. Pbenfe abe die erschiene Wiener kostüm. praktisch klchtigun, „Gesel! pruchsve Unterbre⸗ g erst Uteratur Heft ichnam tzte 801 und Beitr der Blidi en zum mne des 1 — . domen Nr. 198 — net Fuldaer tag mit Grabe 1 Fulda ich die fe der ren Be- ofs von ind die weiligen nferenz, Sgesamt „ Weih⸗ Arvikare ge xesi- r. Peter rurteilt reg dez en Kir- ung an. nus ver- die Un- nackten nordko- t Wird. elegler- antische stimmt nen auf, nes Vol ntschle. nir ttler für Dixon, aß seine n Dixon rat zum ernannt Ueber- aschmirs sche und r. Auf ben Ein- Während ndischen den. In. der Ma- „für den ad Paki· ir damit eses Ge- Moslems 6 sche Ver- Absicht, rogramm m Lem. Kktor der Hilfspro· ungsaus- vir haben Berbgen. einen ethisch höheren Standort steht als die bol unf HA u,, Seite 3 Oespräche um das werdende Leben In der Evangelischen Akademie der Ham- burgischen Landeskirche wurden aus innerem Verantwortungsbewußtsein Gespräche über das vieldiskutierte Thema der Geburtenrege- in der Ehe hingewiesen habe. Da aber ge- rade nur eine leibliche Trennung auf lange lung geführt. Vom christlichen Standpunkt e e 5„ 8 0 etra ame, würde dies na em Hunte 8 e e bb apostolischen Wort geradezu als„Berau- lauf der Tebenstuntetlonen einzugreifen oder bung“ des anderen Eheteils anzusprechen ob eine verantwortliche Regelung der Lebens- Sein. EEC Diese grundsätzlichen Entscheidungen Der Meinungsstreit um das Recht des werden aus eingehenden ethischen und So- Menschen auf Geburtenregelung wird an- zialen Erwägungen unter christlichen Je- gesichts der Notlage weiter Volkskreise und sichtspunkten hergeleitet. Die Evangelische der Ueberbevölkerung wieder besonders Akademie Weicht auch den Verfechtern der heftig geführt. Ein Studienkreis der Evan- Geburteneinschränkung aus sozialen Grün- gelischen Akademie Hamburg hat jetzt eine den bei besonderer Notlage der Familie Entschließung erarbeitet, in der eine Ge- nicht aus. Die Last, die Kinder in einer burtenregelung grundsätzlich nur unter der unzureichend versorgten Familie bedeuten, Bedingung bejaht wird, daß die eheliche müsse notwendig abschrecken. Hier sei des- Gemeinschaft nicht aufgehoben wird. Der halb Einsicht und Hilfe der Oeffentlichkeit Intschluß zur zeitweiligen Empfangnisver- durch Staat, Schule und Kirche erforderlich. hütung dürfe nicht selbstherrlich gefaßt- Dem Staat wird die Förderung der Früh- werden. Die Ehrfurcht vor dem Geheimnis ehe empfohlen, wenn auch eine leichtfertige des Lebens und die Verantwortung vor Liebesbeziehung noch unreifer Menschen Gott, vor dem eigenen Ehegatten und vor und unüberlegte Heirat junger Leute Abge- den großen Gemeinschaften müßten ge- lehnt wird. Es wird aber zu bedenken ge- wahrt bleiben. Ueber die Wege zur Emp- geben, daß die mit aus Wirtschaftlichen fängnisverhütung wird festgestellt, daß nach Gründen erzwungener Spätehe um sich grei- christlichem Denken die Beachtung emp- fende sexuelle Freizügigkeit vor der Ehe kängnisfreier Tage grundsäzlich nicht auf die Geschlechtskrankheiten mit ihren Folge- erscheinungen besonders für die Frau fördert und zudem die seelischen und sittlichen Grundlagen für echte Liebesgemeinschaft in der Ehe zerrüttet. Vor einem selbstsüchtigen Mißbrauch 9 Anwendung mechanischer Mittel. Als Maß- stab gelte, daß die zeitweilige Verhütung der Empfängnis am sichersten erreicht und die Vereinigung der Eheleute am wenigsten beeinträchtigt wird. Die gewaltsame Unterbrechung einer be- stehenden Schwangerschaft wird von der Evangelischen Akademie abgelehnt, wenn kle aus anderen Gründen als zur Abwendung einer unmittelbaren Lebensgefahr erfolgt. Ein Blick auf den Mo- Medizinische Indikation—„Ist ein neues demarkt, heute, heißt in Nesen ins Dasein gerufen, so bedarf es der ein Kaleidoskop schauen. Pflege und Erhaltung. Jeder Vorstoß dage- Alle modischen Prinzi- gen rächt sich, wie vielfach medizinische pien wirbeln durchein- Beobachtung bestätigt, an der Gesundheit ander. Jedes beansprucht und am seelischen Gleichgewicht der Mut- schreierisch Erstlings- ter. Entsteht Leben da, wWwo wir es anders rechte. Da wird man wollten, dennoch, so sollen Christen es aus betäubt mit Schlagwor- Gottes Hand annehmen, auch wenn es den ten wie„Fischschwanz“, Eltern Not und Sorge oder noch schwerer„Dachkragen“ Elefan- zu tragende Uebel zu bringen scheint. tenhaut“,„ Kuttenstil 1 Manches un willkommene Kind wurde schon»Fersische Hosen“ und zum Segenskind“, Die Sterilisierung eines schließlich„»nur Fheteils als Mittel der Geburtenbeschrän- noch Sackartig“! Zu- kung wird in der Stellungnahme mit der nächst mag es einem Begründung abgelehnt, daß menschliche ergehen wie dem Emp- Voraussicht nur über kurze Zeiträume gehe kindsamen im Kaufhaus, und niemand wisse, ob eine heute als un- wo tausendfüßlerisches tragbar angesehene Schwangerschaft mor- Angebot den Wunsch in gen unter ganz veränderten Umständen aufs ratlose Melancholie ver- innisste gewünscht wird. Gegen die Aufhe- Wandelt.. bung der ehelichen Gemeinschaft wird gel- Hat man sich ein wenig tend gemacht, daß der Apostel Paulus auf erholt, so wirkt Klärung 55 f 3 en Sichversagens und Trost: Der allge- een 1 f meine Erscheinungstyp bel ind inter- en? en Wollte, e Politel darüber, hristi be. bot über Wälle und Hen dart, ständuls· gner seln aus del Ebenbild e wel int, ver- er Staats- Wählen ten und ukrüstung einsetil eten kel tzt immer die das r Selbe. it mordet 2 waffnele für eine die Frei- ur furcht⸗ politische chwert in penützen neilvollen die Wel⸗ Verstän- haben es ber kann mens, um ine unge Alchtigung. ist„Dame“— gelegent- lich kapriziös Dies jedenfalls wird bei den Pariser Modeschöpfern deutlich, diesen Meistern im Hellhören auf unber- Wir blättern in Frauenzeitschriften Vom Ge- Jo-Sstrickmodenheft, das im Vobach- Verlag Wiesbaden erscheint. liegen zwei neue Aus- ji 8 4 Sie bringen praktische Ratschläge für.„ 5 den Hausgebrauch: Pullover, Westen und Kinder- AL man 1 nen WO kleidung. Die Erläauterungen zum Strickvorgang Aufmerksamkeit schen- und zur Schnitteinteilung sind allgemein verständ- ken. uch. 1 Pariser Mannequins Fbenfalls im Vobach-Verlag ist als zweite Aus- treten nicht mehr als . e K W vom Geschlecht gegerbte enen, Sie bringt elegante j ener Stil, vom Brautkleid bis zum Eislauf- Vamps auf, vielmehr Wie— Töchter— wobei sie mädchenhaft sensibel hin und her trip- eln— wie ein Reh oder eine Gazelle. Zu- dem tragen sie vielfach tiefe Haarknoten. ſpruchsvolle Zeitschrift die jetzt nach langjähriger i i l 6 tte wir- Unterbrechun, Wieder im Verlag Stuttgarter Wer- Da ist der wie eine Mönchsku 0 ae ersenlenen ist, Sie isl aut ausgesucht Kutem kende braune Uebergangsmantel, der in Ane und graphisch sehr 3. N Rücken und Hüfte so viel stoffreicher ist, e e e e eee ee e e Satt, 80 daß is Dane fallen deutsch! 11 Beiträgen aus 1s Un 3 5 1 r unn 1. 50 feindliche Linie entsteht. Dazu ist die Schul- ter abfallend gerundet durch einen pele- 9 0 5 5 rinenartigen Kragen, der vom Hals bis zum mamigen Verlag Karlsruhe erscheint, zeig 1 3 tzte Sommerliche und erste herbstliche Modelle Oberarm aufliegt.. beharrt. und Beiträge, Die lebendige, originelle Note bringt eigensinnig; es hande sich um einen erns gen, Blldberſent ihres nach New Lork entsandten gemeinten Zeitausdruck, der sich auch ug dung uun literarischen Teil ſet eine Abhand- bei den Kostümen im Sackartigen zeigt. Sie us zum 100. Todestag Balzacs Über die tragische 8. s des Dichters e erwähnenswert.. haben schmale Revers, deren Einschnitte kostüm. Das aparte, kleine Wollkleid und der braktische Wintermantel finden besondere Berück- . 9 „Gesellschaft und Leben“ nennt sich die an- 0 ert Nummer 13 und 16 der„Frau“, die im der Geburtenregelung wird gewarnt und darauf hingewiesen, daß das Wort„Kinder- reicht auch heute durchaus noch seinen ursprünglichen Sinn habe und die Mutter- schaft echte Aufgaben einer Christin bleibe. Der Seufzer eines Vaters— in Amerika—: „Hat denn niemand mehr Kinder gern?“ zeige, wie sich die über die ganze westliche Welt verbreitete Angst vor Ueber völkerung auf das Lebensgefühl einer dadurch be- drängten Familie auswirke. Der Staat und die christliche Gemeinde seien von Gott her verpflichtet, mehr, als es nach dem letzten Krieg geschah, den Familien mit mehreren Kindern ihre Elilfe zu lleisten. Die Gefahr eines ungesunden Bevölkerungsaufbaues, einer Vergreisung in biologischem Sinne bestehe immer dann, Wenn eine schwindende junge Generation zahlenmäßig nicht stark genug ist, um alle Positionen zu übernehmen, die die ältere irmehatte. Deshalb wird auch am Schluß der Stellungnahme der Evangelischen Aka- demie darauf hingewiesen, daß die christ- liche Gemeinde mit ihrem ganzen Gewicht die irrige Meinung bekämpfe, Kinder scien nur Sache der betreffenden Familie., Die Eltern leisten für die Gemeinschaft einen stellvertretenden Dienst. Ihr mühevolles Ringen muß in der Gesetzgebung des Staa- tes wie äuch in aller privaten Liebesarbeit durch entsprechende Maßnahmen ständig nach Kräften unterstützt werden“. Foto: Elisabeth Hase temperamentlos in Rippenbogenhöhe, fast zufällig ihr Dasein fristen, dabei gerade, Weite Aermel. Ein lose fallender Stil wird unser Straßenbild im Herbst, Winter, ja selbst im Frühjahr auszeichnen, verstärkt durch große, tief und salopp aufgesetzte Taschen auf den gerade fallenden Mänteln, deren Gürtel hinten eine Handbreit unter der Taillenlinie halbmondig hängen. Der Straßenanzug soll großzügig sein, mit weiten, oft angeschnittenen Aermeln, deren sich immer mehr offenbarende Schin- kenform schamhaft„Bischofsärmel“ ge- nannt wird. Die Kragen stehen nicht mehr hoch, sondern liegen wie ein Dach auf den ERC AUE ARBECENV demon von Hens Thomas ——— Copyright by verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 16. Fortsetzung e Gewig!“ Seine Verlegenheit wuchs eder. Trotzdem stand er gehorsam auf, 8seinen Mantel aus und reichte ihn ihr hinüber. 4 Sie beobachtete ihn gespannt. Dann fuhr e mit geschickten Fingern über den Stoff, zöndete ihn, drehte die Taschen um und Fan m die Handschuhe. Sie prüfte das 5 idenkutter und roch an den Aufschlägen, un denen ein schwacher Lavendelgeruch aulstieg. Sie drehte an den Rnöpfen und 905 das Kleidungsstück schließlich befrie- st auf den Tisch. Können Sie das Jackett nicht ausziehen, mein Herr?“ Sie sah ihn Sie lief graziös die Wendeltreppe hinauf. Er sah erst jetzt, daß sie kleiner war. Sie stand wohl auf einer Erhöhung hinter dem Ladentisch. Sie trug einen kurzen, engen Rock, der sich beim Laufen fest über die Wade schob. Sie hatte sehr schöne Beine und War sich wohl auch nicht im unklaren darüber. Vor der Tür drehte sie sich noch einmal zurück und lächelte ihm zu. Er spürte, wie er rot wurde. Es dauerte eine geraume Weile. Er hörte Stimmen hinter der Tür. Er stand auf und zog sich das Jackett über. Dann setzte er sich wieder und wartete. Die Tür öffnete sich, und ein kleiner Mann mit einer Brille kam eiligst die Stu- ken herunter. Hinter ihm klapperten die hohen Absätze des Mädchens. Er tänzelte leicht in den Laden und schob sich hinter den Tisch. Das Mädchen blieb an der Treppe stehen, lehnte sich an das Geländer, den rechten Fuß auf der untersten Stufe, so daß sich ihr Rock spannte. Sie beobachtete scharf. „Guten Tag, mein Herr! Sie wollen Ihre und dabei frech und belustigt an, lch John Percival wurde es sehr unbehag- lach zumute. Trotzdem 20g er auch das die 0 Aus, nachdem er die Brieftasche in leer, entasche gesteckt hatte, und sah ver- den Zu, wie die Prüfung sich wiederholte. ks ist gut, mein Herr. Die Sachen sud chne u und wenig getragen. Sie sind nicht Qualität. Ich kann ihnen mit Gleich- Vertige g 0 Sachen verkaufen? Pas ist schön. Es Sirid 8 15 8 4 demoiselle“, sagte ute Sachen. Marcelle erzählte mir. 5 5 Prächtige Ware! davon. Ein guter Stoff! 0 Das ist prima Tweed, oh, er riecht gut und echt. Sie kommen aus England, mein Herr? „JA.“ g b „Das ist ein reiches Land und ein mäch- tiges Land. Ich kenne es leider nicht selbst. Das ist sehr schade. Aber wir kommen ja nie heraus, nicht wahr? Sie sind schon lange in Paris?“ 1 Percival, froh, daß die Sache nun in dleichas kam.„Ich will auch nichts zchwertiges. Ich will etwas Einfaches und gautkalliges. Etwas, was man alle Tage een kann, Sie verstehen?“ a weinten Es sind englische Sachen, mein le „1s. Ich komme von dort“ . Sie sah ihn prüfend an. Hinter U her Sti be: 1 1 Nein. Erst einige Tage.“ ..... 8 N SA* Der praktische Fee-Wärmer alis Wachstuch ist einfach herzustellen. Man braucht hierfür buntes Wachstuch, Tafelwatte, Leinen zum Füttern und ei- nen Reißverschluß. Alle Teile bestehen obenauf aus Wachs- tuch und innen aus Leinen. In der Mitte liegen drei Schichten Tafelwatte. Die Sei- tenwand und der Steg müssen zweimal her- gestellt werden. Die Wachstuchteile wer- ö Mitte ein Reißverschluß eingearbeitet. Damit der Wärmer sicher steht, wird aus den so viel größer zu- geschnitten, daß man sie um alle Teile her- umbiegen kann(8. Abbild.) Dann wer⸗ den die Seitenteile Wie die Abbildung und die Stege einmal in der Mitte mit der Hand abgesteppt(s. Arbeitsprobe). Nun werden alle Teile mit festem Garn über- wendlich zusammen- genäht und in der Watte eine dicke Rolle genäht, überzogen und um den Boden herumgenäaht. Kanzlit — Blick auf die Mode 1950/51 Schultern und wirken rückwärts wie Pele- rinen. Auch die Pariserin hat noch kurzes Haar, weshalb sie die glatten Kappen wie Perük⸗ ken trägt, oder das Baskenbarett, aber daneben kombiniert sie bereits mit Kutte und Sack große Hüte, die wie ein chine- sisches Dach, Krempe und Kopf in eine Linie gezogen, großgrädrig, bald die Schulter über- decken werden. Hingegen ist bei uns ein unauffälliger Typ— Post- und Dienstmütze — erlaubt, die in vielen Farben wandelbar, mit geripptem Stich, selbst gestrickt werden kann. Das Kleid ist gerade, ja dürftig in der Silhouette, auch wenn es in knapper Glocke oder zum Sack geschnitten ist. Ausschlag gehend ist der zum Theatralischen neigende Aermel. Er kann weit und offen fallen mit Manschetten, er kann stoffreich am Hand- Selenk gerafft sein, oder er ist eine Keule, die sich über dem Ellbogen verjüngt; seine Fülle kann von Plissee-Bahnen unterbro- chen werden, wie der Rock selbst, er karin auch als Puffärmel auftreten. 1 Der Rock— Länge 36 bis 40 Zentimeter vom Boden— ist eng, aber durch Raffun- Sen und tütige Taschen eine Idee tiefer be- tont, als die Hüfte eigentlich sitzt. Denn in Paris ist die Taille um 10 Zentimeter nach unten gerutscht!— was auch von den deutschen Winterkollektionen übernommen wurde. Das Beste aber ist die Elefantenhaut, womit die tragende Modefarbe für Winter und Frühjahr gemeint ist. Grau in allen Tönen, aber am liebsten in den Dunklen, woraus die Pariserin absichtslose Kleider trägt, mit schmalem Schweinsledergürtel an der richtigen Stelle— so tief und spitz ausgeschnitten, daß sich Revers ergeben, die mit Chiffon von rauchigem Lavendel oder dämmrigem Tüll in Ocker besetzt sind. Ein gleichfarbenes Taschentuch hängt an der Taille. Ebenso beliebt ist das wandelbare Kleid, mit blusig überhängendem Lumber- Jack als Oberteil, dessen Taille glaubhaft tief sitzt und die hauchartige Bluse für den Nachmittag verbirgt. Die Pelze locken durch gedeckte Hell- Dunkel- Wirkungen im Fell und durch den 5 ——n.. Widerspruch zu sonstigen Modeströmungen. Sie sind auf Taille gearbeitet mit mäßigen Glocken im Rücken und mächtigen Aer⸗ meln. Garniert man doch auch die knöchel- langen Abendkleider neuerdings mit Pelz. Sie wirken dadurch noch stärker schulter- frei, schlank und leicht anrüchig. Für die große Gesellschaft aber müssen die weiten Taftröcke rauschen, viele über- einander, in ungleicher Länge zipfelnd, die in ihrem Braun, Weinrot und Grün eins das andere hervorlugen lassen in blumen haftem Zauber, Ballerinenartige Tüllröcke, Wie Wolken gestuft in Giftgrün, Violett- rot und Grau. Von den Farben der Wintermode ist 2u Sagen: man nehme zwei urfeindliche Far- ben, dämpfe sie bis sie fast gestorben sind — dann lege man sie nebeneinander— 80 hat man das, was für 1950/1 erdacht Wurde. Wirklich einfach an dieser Mode sind nur die kleinen, freundlich bescheidenen Kragen an den Kleidern und die klassischen HBumps. Wer den Rest zu vereinfachen ver. mag— wer aus all den gebotenen Spiel- arten eine ergreift und sie konsequent ent- wickelt— der erst macht diese Mode mo- dern. Juliane Reck-Malleczewen Kurzes Haar bleibt noch große Mode Die Frage ob die Kurzhaarmode wieder durch Langhaarfrisuren abgelöst wird, be- antwortet die Internationale Fachzeitschrift die„Kabine“. Wir zitieren Wörtlich: Es wurden im Laufe des Sommers man- cherlei Mutmaßungen geschrieben und ge- äußert, die auf einen entscheidenden Mode- wechsel der Haarlänge hindeuten sollen, und es gab Frauen, die aus den unterschied- lichsten Gründen nicht zu bewegen waren, ihre langen Locken unter die Friseurschere zu bringen. Ihnen klang die Prophezeiung lieblich und sie witterten eine Renaissance der langen Locken. Aber davon ist noch keine Rede, denn die modebestimmenden Friseure lassen Kurzhaarffisuren in immer neuen Varianten erstehen und es sieht nicht so aus, als erschöpften sich ihre modischen Einfälle schon so bald. 5. ͤ—H— Wunderbare Stadt. Für Fremde wie ge- schaffen. Wir suchen gleich etwas Passendes für Sie aus und probieren es. Dann schicke ich es Ihnen zu. Marcelle bringt es Ihnen. Sie können es heute nachmittag bereits haben!“ „Nein. Ich möchte mich gleich umziehen.“ „Natürlich, wie Sie wünschen, mein Herr! Es ist noch einfacher so. Sie können sich nachher dort oben umziehen. Was dachten Sie sich denn, mein Herr? Etwas Modernes, wenig getragen? Wir haben sehr viel im Lager. Es hängt natürlich davon ab, Wieviel Geld Sie brauchen. Ich sage Ihnen Sanz offen: den Wert Ihrer Sachen kann ich Ihnen nicht bezahlen. Sie verstehen, man würdigt diese Qualität hier nicht nach Ge- bühr. Aber ein gewisses Aufgeld kann ich Ihnen selbstverständlich geben. Wenn Sie etwas Unmodernes nehmen wollten, sogar noch etwas mehr!“ „Ich brauche nicht so sehr das Geld“, sagte John Percival,„darüber werden wir einig. Ich möchte nur das hier aushaben und etwas Praktisches und Unauffälliges dafür anziehen!“ „Das ist sehr schön, mein Herr, ich ver- stehe vollkommen. Sie wollen einen anderen Menschen anziehen. So ist es doch? Ihre Uhr, mein Herr, wollen Sie die behalten? Darf ich sie einmal sehen? Oh, ein schönes Werk. Die Kette ist massiv? Sie gestatten? Etwas abgetragen. Sie haben sie nicht ge- schont. Aber immerhin doch von gewissem Wert. Ich würde sie Ihnen vielleicht ab- nehmen. Wir legen sie einmal beiseite, ja? Ihr Maß ist gut, mein Herr, normal und nicht zu stark. Das ist sehr schön. Wir be- geben uns sofort an diesen großen Schrank dort! Ich darf aber Ihre Adresse auf- schreiben? Es ist nur, Sie verstehen, wir unterliegen strengen Vorschriften. Die Frei- heit dieses Landes wird von Jahr zu Jahr mehr beschränkt. Sie glauben nicht, wie schwer dieses Geschäft geworden ist! Sofort, mein Herr, ich notiere nur noch Ihre Adresse!“ „Ich habe keine Adresse.“ „Sie scherzen, mein Herr, wie? Das ist doch nicht möglich! Sie wohnen doch irgendwo?“ „Nein“, sagte John Percival,„ich wohne nirgendwo.“ „Aber, mein Herr wo schlafen Sie denn?“ „Irgendwo, in Hotels oder Pensionen.“ „Und Ihr Gepäck?“ „Ich habe kein Gepäck. Ich habe nur dies hier.“ „Das ist großartig. mein Herr, das ist Sanz großartig! Das ist ein leichtes Gepäck. Obwohl es gut ist. Jedenfalls ist der Stoff von Qualität. Das steht außer Frage.“ Er setzte sich plötzlich auf den Tisch, schob die Brille auf die Stirn und sah sein Gegenüber scharf, aber nicht unfreundlich an. „Sie sind in Schwierigkeiten?“ „Nein. ich habe noch etwas Geld“, sagte Brown. Die Sache begann ihn zu interes- sieren. „Nein, nicht so. Das meine ich nicht. Ieh meine, haben Sie sonst Schwierigkeiten? Sie wollen doch nicht gekannt werden? Sie haben sich außerdem erst kürzlich den Schnurrbart abnehmen lassen. Es ist un- geschickt gemacht. Es sieht noch zu weis Aus.“ Das war der Fall. John Percival hatte sich wirklich eine glatte Oberlippe an- geschafft, die ihn im übrigen um einige Jahre jünger erscheinen lieg. Er hatte es seit langem gewollt, aber es war stets am Widerstand Janes gescheitert. „Sie haben sicherlich Gründe dafür, nicht wahr?“ „Ja, das stimmt“, sagte Brown, möchte etwas untertauchen.“ „Ausgezeichnet! Sehr gut, mein Herr. „ich Darf ich Sie fragen, warum Sie unter- tauchen wollen?“ „Ich möchte Studien machen. Ich WIII die Stadt kennenlernen, wie sie richtig ist. Nicht als Fremder. Sondern ganz von unten. Sie verstehen mich?“ „Doch, mein Herr, doch! Aber Sie müs- sen mir noch einiges sagen. Werden Sie Sesucht? Ich meine: werden Sie verfolgt? Es Sibt doch manchmal Zufälle im Leben. Glauben Sie mir, ich weiß mehr als andere, wie viele Zufälle es gibt!“ „Nein, ich glaube nicht, daß ich verfolgt werde.“ „Hm! Sie irren sich auch nicht? Aber Vielleicht werden Sie gesucht?“ „Das mag mein. Ich kann es nicht sagen. Aber jedenfalls nicht öffentlich.“ „Aha, ich verstehe! Und wenn man Sie findet, wäre es Ihnen sehr unangenehm? Ich meine, würde es Sie schmerzlich be- rühren? Und würden Sie Schwierigkeiten haben?“ „Es wäre mir im Augenblick nicht sehr angenehm.“ „Ja, mein Herr. mein Herr! Was machen wir da?“ Der kleine Mann hatte seine Nase mit der Hand gefaßt und 208 sie ab- wechselnd nach links und nach rechts. Es gab ihm ein nachdenklich Konzentriertes und unschlüssiges Aussehen. Er schielte dabei zu dem Mädchen hinüber und schien ratlos. Sie löste sich jetzt von der Treppe und kam langsam, mit wiegenden Hüften zum Tisch. Die Arme hatte sie in die Seite gestemmt. „Worauf wartest du eigentlich, Vater?“ „Ja, ich weiß nicht, mein Liebling „Hören Sie mal her, mein Herr“ sagte sie und tippte ihm mit der Hand suf die Schulter,„Sie sind nicht sehr gesprächig. Es geht nämlich hier darum, ob Sie etwas Schlimmes ausgefressen haben oder nicht. Seite 4 MANNHEIM P Mittwoch, 23. Aug 1950/ Nr. 195 4000 Zuschauer sympathisierten mit umerikunischen Fußballern Die Auswahlmannschaft des Deutsch- Amerikanischen Fußballbundes bestritt ihr 4. Spiel auf deutschem Boden in den späten Abendstunden des Montag traf die Reisegesellschaft mit der Auswahl- mannschaft des Deutsch- Amerikanischen Fußballbundes von Berlin kommend in der Rosengarten-Gaststätte ein, wo sich die offi- Zielle Begrüßungsfeier durch die Stadtver- Waltung und den VfR Mannheim im netten Rahmen abwickelte, da die Feier durch Ge- sange des Vokal-Ouartetts der Liederhalle Unter Leitung von Hinterschieth und Dar- bietungen einer flott aufspielenden Kapelle, sowie den würzigen, wechselnden Reden einen heimat- und sportverbundenen Kon- takt zu den amerikanischen Gästen her- stellte. Reglerungsdirektor Geppert, der die Gäste im Namen des Gastgebers VfR Mannheim begrüßte, bot ein herzliches Willkommen und dankte dem Präsidenten des DAFB, August Steuer, für den Besuch und der Wahl Marmheims als Reisestation.„Wir Sport- leute sehen über die Grenzpfähle hinweg und wollen jedes Volk verstehen ohne Vor- Singenommenheit über Standes-, Rasse- und Religions unterschiede“, sagte der erste Vor- sitzende des VfR. Es sei ihm eine Ehre, den Dank abstatten zu können für das große Hilfswerk der Amerikaner während der schwersten Notzeit Deutschlands. Zum Zeichen der sportlichen Verbunden- Beit überreichte Regierungsdirektor Geppert ein schönes Bild, dem Präsidenten August Steuer und dem Vizepräsidenten Henry Haarer die goldene Fhrennadel des VfR Mannheim. Bürgermeister Jakob Trumpf- Beller, der es sich nicht nehmen ließ, selbst mit der stadträtlichen Kommission in Sport- fragen der Stadt Mannheim zu kommen, er- Alelt für seine aufgeschlossene Haltung in sportlichen Belangen gleichfalls die Ehren- nadel des VfR. Bei seiner Ansprache hob der Bürger- meister hervor, daß die Stadt Mannheim mit ihren drei Oberligavereinen beizeiten die Notwendigkeit der sportlichen Betätigung durch den Bau des Stadions erkannt habe. Er schloß mit dem Wunsch, daß die gün- stigen Verhandlungen um Freigabe des Sta- dions sich bald zu Gunsten des Sportes aus- Wirken möchten. Präsident Steuer, der sich als munterer Plauderer sofort die Herzen der Versammel- ten eroberte, freute sich besonders über die Anwesenheit des Bürgermeisters und be- tonte, daß viele frühere Mannheimer in amerikanischen Sportvereinen Mitglied seien. „Da es bei den Diplomaten meist sehr lang- sam geht, haben wir die Fahrt des guten Willens nach Deutschland angetreten. Tore und Resultate sind uns Nebensache, die völ- kerverbindende Mission sind die Ursache dieser Reise“, meinte August Steuer. Nach einer geschliffenen Rede des Reise- marschalls Reimann vom HSV, der Ueber- reichung der Erinnerungsplakette und den EFhrennadeln der Amerikaner durch August Steuer sagte im Namen der Spieler der Manmnschaftskapitän William Sheppell sei- nen Dank. Eine tiefsinnige englische An- sprache von Prof. Langer beschloß diese schöne Begrüßungsfeier. Die Gäste erzwungen ein 2:2 gegen den IR In Anwesenheit von Bundestrainer Her- berger, Bürgermeister Trumpfheller- und anderen Prominenten bestritt die Auswahl- mannschaft des Deutsch- Amerikanischen Fußballbundes ihr 4. Spiel in Deutschland am Dienstagabend gegen den VfR auf dem Sportplatz an den Brauereien. Die Gäste stellten sich als eine sehr flinke, tech- nisch zuweilen versierte Elf vor, die von Beginn an mit großem Elan versuchte, die VfR- Hintermannschaft zu überraschen. Die Auswahlelf hatte besonders Vorteile in der Schnelligkeit, arbeitete auch verschie- dene gute Torchancen heraus, um jedoch an der eigenen Schußunsicherheit zu scheitern. Durch den Ausfall von Rößling standen beim VfR Löttke und Müller in der Ver- teidigung, Danner wurde Mittelstürmer, Stiefvater Rechtsaußen und auf dem linken Läuferposten probierte sich der Nachwuchsmann Beckerle. Lange Zeit brauchte auch der VfR, bis er ins Spiel kam. Langlotz und de la Vigne übertrieben dabei die technischen Rafinessen. Erst eine Energieleistung von Bolleyer führte durch den mitgelaufenen Danner zum 1:0. Es trug der Auswahlelf viel Sympathien ein, daß sie unverdrossen durch gekonntes Wechselspiel auf den Flügeln den Ausgleich zu erzwingen suchte, der zu diesem Zeit- punkt zweifellos verdient gewesen wäre. Doch bis zur Pause änderte sich nichts mehr an dem Ergebnis. Nach der Pause spurtete Blaeser los und erzielte den Ausgleich(48. Min.) Gleich darauf köpfte Stiefvater einen gut herein; kommenden Eckball an die Latte. Nach vielem Leerlauf im VfR-Sturm brachte es Danner in der 53. Min. endlich fertig, das Ein Schiff kommt wieder un die Oberfläche Von der Arbeit eines Mannheimer Ber gungsunternehmens Gestern morgen ist es gelungen, das im Rhein oberhalb der Neckarmündung ge- zunkene Haniel-Schiff„Schwarzwald“ über Wasser zu bringen, nachdem die acht Ar- beitskräfte des mit der Hebung beauftrag- ten Bergungsunternehmens einschließlich zwei Tauchern fast die ganze vorhergehende Nacht daran gearbeitet hatten. Seit 19. Juni waren sie schon mit den wenig ins Auge springenden Vorarbeiten beschäftigt, die gegenüber der eigentlichen Hebung meistens relativ langwierig sind. Da guckt er also jetzt schon wieder über das Wasser, der 2080 Tonnen schwere Kahn, der seit 1944 in den feuchten Armen von Vater Rhein gelegen war. Vorletzter von sechs Kähnen, die 1944 bombenver- senkt wurden und nun wie Oelsardinen in der Dose in ihrem kühlen Bett über- einander geschichtet waren, erforderte seine Bergung durch die Schräglage von 40 bis 45 Grad besondere Anstrengungen. Mit der einen Seite stützte sich die „Schwarzwald“ wie ein müder Krieger auf ein gesunkenes Wrack, so daß sie mit der anderen völlig absoff, wie man sich in den Kreisen der christlichen Seefahrer aus- drückt. Wie in einer Mulde lag das Schiff in das Strombett eingekiest. Einen so schwer gebauten Kahn wie die „Schwarzwald“, die vor allem für Erz- jadungen konstruiert wurde, gibt man nicht so schnell auf. Kein Wunder, daß die Be- sitzerfirma sehr daran interessiert ist, ihn wieder zum„Schwimmen“ zu kriegen, wie die Fachleute sagen. Das, obwohl das Vorderschiff ziemlich böse zugerichtet wor- den ist. Teure Socken Der Amtsrichter statuferte gestern in einer Verhandlung ein Exempel und ver- urteilte einen einschlägig vorbestraften jungen Mann wegen des Diebstahls von einem Paar Socken zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten. Der Angeklagte hatte einen Arbeits- kameraden bestohlen, einen landwirtschaft- chen Arbeiter, von denen— wie der Rich- ter erklärte— bekannt sei, daß sie ihr Geld am allerschwersten verdienten. Für ein wei- teres Vergehen dieser Art—„und sollte es sich nur um eine Nagelfeile handeln“ drohte der Richter eine Zuchthausstrafe an. In der Urteilsbegründung hieß es, dem Angeklagten werde eine abschreckende Strafe zugemessen, weil er es sich zur Pra- xis gemacht habe, Stellen in landwirtschaft- lichen Betrieben anzutreten und nach zwei Tagen unter Mitnahme seines Diebesgutes ungesehen wieder zu verschwinden. Der Angeklagte nahm das Urteil wider- spruchslos an. i-tu. Kette reißt nicht ab Die Hochflut von Sittlichkeits verbrechen, mit der zur Zeit— wie auch in anderen Städten-Marmheimer Gerichte zu tun haben, brachte gestern zwei besonders unge wöhn- liche Fälle vor den Richter der Zweiten Großen Strafkammer. n Wegen Sodomie in mindestens vier Fäl- jen(Widernatürliche Unzucht mit Tieren) wurde ein 44jähriger zu sechs Monaten Ge- Fängnis verurteilt. Ein Vergehen dieser Art kam in Mannheim seit mindestens einem Jahr nicht mehr zur Aburteilung. Der Ver- urteilte ist einschlägig vorbestraft, hat eine ausgesprochen krankhafte Veranlagung und beging die Tat jeweils in sinnlos betrunke- nem Zustand. Ausschlaggebend für den Verlauf der Ver- handlung war der Spruch des medizinischen Sachverständigen, der dem Angeklagten un- ter anderem den Schutz des 8 51— vermin- derte Zurechnungsfähigkeit zuer kannte. Das Gericht ordnete gemäß dem Antrag des Staatsanwalts Unterbringung in eine Trin- kerheilanstalt an. Wegen unsittlicher Vergehen an einem Wohin gehen wir? Mittwoch, 23. August: Capitol:„Rächer der Enterbten“; Palast:„Schrecken der Prärie. 10.00, 11.45 und 22.00 Uhr:„Ehekomödie“; Ro- sengarten 20.00 Uhr: Kaps-Jcham-Revue„Alles für's Herz“; Christuskirche 20.00 Uhr: Kir- chenkonzert des Schwarzmeer-Kosaken-Chors; Amerikahaus 15.30 Uhr: Tonfilme:„Jung Uru- guay,„Die öffentliche Meinung“,„Weg in die Zukunft“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag: „Landwirtschaft und Siedlungen in arktischen Landern“, Spr.: Prof. Dr. C. V. Regel, Schweiz. Donnerstag, 24. August: Amerikahaus 19.30 Unr: Schallplattenkonzert: George Gershwin (Folge 2); Wartburg-Hospitz 19.30 Uhr: Vor- trag von Dr. FHerdegen über„Urinunter- suchung, ihre Bedeutung in gesunden und kranken Tagen“(Verein für Homöopathie und Gesundheitspflege). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Donnerstag früh: Wechselnd zwischen heiterem und bewölktem Wetter. Oertliche Gewitterschauer. Warm, zeitweise schwül. Höchsttemperatur zwischen 25 und 30, Tiefstwerte 13 bis 17 Grad. Schwache, in der Richtung veränderliche Winde. künkjährigen Jungen wurde ein 30 jähriger, körperlich und geistig gesunder Mann zu einer Gefängnisstrafe von acht Monaten ver- urteilt. Dem Verurteilten, der bisher niclit vorbestraft ist, konnten sittliche Vergehen in fortgesetzter Handlung in mindestens neun Fällen nachgewiesen werden. Kommen Sie vom Rundfunk? In letzter Zeit sind mehrfach Betrüger aufgetreten, die angeblich im Auftrage des Süddeutschen Rundfunks nicht angemeldete Rundfunkempfänger ermitteln sollen, In einigen Fällen wurden sogar Geräte wider- rechtlich beschlagnahmt. Der Bevölkerung Wird dringend empfohlen, zu beachten, daß sich die Kontrollorgane des Süddeutschen Rundfunks durch mit Lichtbild versehene Ausweise legitimieren und niemals Geräte beschlagnahmen. Ebensowenig sind sie be- rechtigt, Wohnungen nach nicht angemel- deten Geräten zu durchsuchen. Es wird gebeten, bei Auftreten derarti- ger Schwindler unverzüglich die Polizei zu verständigen. Aus Briefen an den„Morgen“ Die besonderen Anstrengungen des Ber- gungsunternehmens, das im übrigen mit der„Schwarzwald“ sein 283. Schiff hebt, gründeten sich darauf, daß mit den sonst üblichen Bergegeräten(Hebekränen, Hebe- tanks usw.) allein wenig auszurichten war. Die„Schwarzwald“ hat ein Eigengewicht von über 400 Tonnen bei einer Länge von mehr als hundert Metern, zu dem noch 600 bis 700 Tonnen Resterzladung und Schlamm kommen. Verschiedene Räume bzw. Schiffsteile wurden deshalb„aufgekastet“: sie wurden von Tauchern mit einer Art dreiseitiger Bretterwand umgeben, die über die Wasseroberfläche hinausging. Nur s0 war und ist es möglich, diese Schiffsteile aufzupumpen und den Kahn wieder „schwimmend“ zu kriegen. In acht bis zehn Tagen wird es soweit sein. So hofft der Besitzer des Berge Werkes oder Bergeschiffes„Korsar“, das im übrigen technisch äußerst interessante Apparaturen aufweist. Sein Hebebock zum Beispiel der sich wie ein Galgen gegen den sonnenhellen Augüsthimmel abhebt, kann über 60 Tonnen greifen. Die Hebezylinder oder Hebetanks haben ein Auftriebsver- mögen von 70 bis 120 Tonnen, und mit zwei Ladebäumen können hinten und vorn jeweils sechs Tonnen transportiert wer- den. Zwischen der„Schwarzwald“ und dem „Korsar“ ist ein gemischtes Kranschiff eingeschoben, das über zwei elektrische Pumpen mit je 350 Kubikmeter stündlicher Förderleistung verfügt. Wie schwierig die Taucherarbeiten besonders beim Aufkasten Waren, läßt sich aus dem Wasserdruck gegen die Schiffswände ermessen, der in dreieinhalb Meter Wassertiefe 35 Tonnen ausmacht. 240 Taucherstunden waren bis jetzt erforderlich. Doch die Hauptarbeit ist getan. Wäh- rend die„Schwarzwald“ auf irgendeiner Werft einem neuen Schiffsleben entgegen- träumt, wird der„Korsar“ schon seine nächste„Kaperfahrt“ angetreten haben. rob- 9 AwreaucrN.„ BESGSHWE ANN Der neue Tarif Der neue Straßenbahntarif muß den schärf- sten Protest der Mannheimer Vorortbewohner herausfordern. Er läßt jedes gerechte Empfin- den für diese hauptsächlichen Langstrecken- fahrer, ausgenommen die preisbegünstigten Berufsfahrer, vermissen, indem er den Be- nützern von Fahrscheinheften mit mehr als fünf Teilstrecken den Preisnachlaß wieder fünfpfennigweise kürzt, den er für die Hefte mit fünf Teilstrecken gewährt. Dem Verfasser der Preisskala ist anschei- nend entgangen, daß er für das Fahrschein- heft mit fünf Teilstrecken einen Nachlaß von 25 Dpf.= eine Freifahrt gewährt und daß er diesen dann für die Hefte mit sieben Teil- strecken auf 20 Dpf., mit neun Teilstrecken sogar auf 15 Dpf. und mit mehr Teilstrecken wieder auf 20 Dpf. kürzt, anstatt ihn pro- gressiv zu steigern. Was er also dem Kurz- fahrer schenkt, wird dem Längerfahrer wie- der abgezwackt. Umgekehrt und richtig ist es aber bei den preisbegünstigten Berufs- fahrern. Diese ersparen, berechnet für fünf Fahrten ihrer Fahrscheinhefte, fortschreitend 50, 65, 80 und 95 Dpf., und was für den einen recht ist, ist für den anderen billig. Also herunter mit den Preisen für die Fahr- scheinhefte und zwar als Mindestmaß so viel, daß für jedes Fünferheft eine Fahrt frei ist. Gemessen nach dem Preis von I.— DM für fünf Teilstrecken darf ein Heft für sieben Teilstrecken nur 1,20 DM, für neun Teil- strecken nur 1,40 DM und für mehr Teil- strecken nur 1,60 DM kosten. Ein weiterer Einwand muß gegen die nur auf eine Vielzahl von Teilstrecken bedachte und nicht dem Verkehrsbedürfnis Rechnung tragende Festlegung der Teilstreckengrenzen vorgebracht werden. Auch bierbei müssen die Vorortbewohner, die vielfach durch den Verlust ihrer Stadtwohnung gezwungen wur- den, ihren Wohnsitz außerhalb der City zu nehmen, trotzdem aber in der Stadt arbeiten, ein größeres Entgegenkommen der Städtischen Straßenbahn erwarten. Warum setzt man, um als Beispiel die Vorortlinie nach Rheinau zu nennen, kleinere Haltestellen wie Sun- licht, Isolation, Bhf. Neckarau. Wallstattstr. usw. als Taxgrenze ein, anstatt die Haupt- haltestellen Altriper Straße, Friedrichstraße usw. Etwas mehr Grohzügigkeit wäre hier am Platze, um den Vorortkunden zu be- halten, der durch die Tarifänderung am meisten belastet wird! E. R., Mannheim Die Sache mit den Gasuhren Zwischen den Stadtwerken Mannheim und dem Installationshandwerk besteht eine Ab- machung, nach der alle, Rechnungen über den Einbau von Gasuhren den Stadtwerken vorgelegt werden müssen und dieses Amt einen Aufschlag von 20 Prozent in Anrech- nung bringt. Diese Maßnahme ist von unse- rem Stadtrat gutgeheißen, obwohl ihm doch bekannt sein muß, daß der Hausbesitz schwer angeschlagen ist und alle Kosten für Flie- gerschäden selbst tragen muß. Eine Bela- stung auf unabsehbare Zeit! Zu bemerken ist noch, daß in vielen mir bekannten Fällen während der kohlenarmen Zeit von den Stadtwerken Gasuhren abge- holt worden sind, um später wieder auf Kosten der Hauseigentümer eingebaut zu Werden. Dies wieder auf dem Umweg über den privaten Installateur, was die Sache be- stimmt nicht vereinfachte oder beschleunigte. Warum kann man nicht wie vor dem Kriege verfahren, als die Stadtwerke die Gas- uhren durch eigene Angestellte setzten? Auch für den Installateur wäre es eine Erleichte- rung, wenn er keine zeit mehr verlieren müßte mit der Beschaffung und Ausfüllung der anscheinend unvermeidlichen Formulare. Dazu kommt seit neuestem, daß auf An- ordnung der Stadtwerke aus unerfindlichen Gründen Gasuhren ihren Platz wechseln müssen; alles auf Kosten der Hauseigentümer. A. E., Mannheim Teilstrecke— einmal kurz, einmal lang? Die Omnibuslinie nach dem Lindenhof scheint sich der besonderen„Gunst“ der Straßenbahn zu erfreuen. Wie anders ist zu erklären, daß von sechs Haltestellen zwischen Hauptbahnhof und Speyerer Straße ein- „schließlich, also auf einer entfernungsmäßig kurzen Strecke, allein fünf als Teilstrecken- Srenzen„ausgezeichnet“ werden? Wie unberechtigt diese Bemessung ist, geht aus einem Vergleich mit den mehr als doppelt so langen Strecken Wasserturm Strandbad oder Wasserturm Feudenheim her- vor. Beide weisen trotz des beträchtlichen Ent- kernungsunterschiedes die gleiche oder gar eine geringere Anzabl Teilstreckengrenzen auf als Wasserturm Speyerer Straße. . 8 5 E. M., Mannheim Leder aus kürzester Distanz über die Linie zu bringen. 2:1 für VfR. Wieder ver- suchten jetzt die Gäste, auch diesen neuer- lichen Vorsprung des VfR aufzuholen. Be- sonders tatenfreudig zeigte sich dabei Avis, der wie ein Wirbelwind im Mannheimer Strafraum herumfegte und manche Ver- wirrung anrichtete. Fast wäre ihm auch der Ausgleich geglückt, doch Jöckel er- wies sich als letztes Hindernis. In der 83. Minute war es jedoch geschehen: Die Mannheimer bummelte, Healy spritzte da- zwischen und brachte den Ball ins Netz. Torwart Goldstein bewahrte wenig später seine Mannschaft vor einem sicheren Treffer, indem er eine Bombe von Lang- lotz wunderschön aus dem Tor faustete. Das Unentschieden ist für die Gäste ein großer Erfolg, es war aber dem Verlauf nach ge- recht. W. I.. Krippchen wird Krippe Von der Kinderkrippe in Mannheim wurde gerade in den letzten Wochen so stark Gebrauch gemacht, daß sie räumlich den an sie gestellten Anforderungen nicht mehr gewachsen war. Immer wieder muß- ten Mütter, die um Aufnahme ihres Kindes baten, auf die Erweiterung der Krippe ver- tröstet werden, da die bis jetzt vorhan- denen Räume mit 22 bis 23 Kindern voll belegt sind und die neuen Räume der Er- weiterung bedauerlicherweise noch nicht ganz bezugsfertig sind. Günstig trifft es sich, daß eine Erweite- rung in der gleichen Flucht mit den bis- herigen Räumen möglich war und im Werk ist, Noch zwei große, helle und schöne Räume, deren einer einen großen Kachel- ofen und eingebaute flache Schränke(für Kinderkleidung und Wäsche) besitzt, wer- den als je ein Spielraum und Schlafraum hinzukommen und weiter ein kleines Bad und ein Isolierraum. Sobald die Einrichtung der neuen Abteilung beendet ist, können weitere 20 Kinder aufgenommen werden. Dann wird der eine Teil der Krippe den Säuglingen vorbehalten sein und der andere Teil den Kleinkindern bis zu drei Jahren. rel. Heidelbergs Bahnhof wird Seit 1913 bemüht sich Heidelberg um einen neuen Bahnhof. Nun scheint es end- lich soweit zu sein, daß mit dem Bau be- gonnen werden kann. Die Baupläne liegen vor, der Kostenvoranschlag wurde auf 12,5 Mill. DM beziffert. Von dem 12-Mil- lionen-Kredit, den die Bundesbahn vom Landtag erhielt, werden 2.5 Mill. DM als erster Teilbetrag für den Feidelberger Bahnhofneubau abgezweigt, der als Durch- gangsbahnhof weiter nach Westen verlagert Werden soll, etwa parallel mit der Berg- heimer Straße. N Es ist geplant, die reizvolle Friedrich- Ebert-Anlage um 1,2 Kilometer zum neuen Bahnhof hin zu verlängern und sie als Re- präsentativstraße mit öffentlichen Gebäu- den, Hotels und Grünanlagen auszuführen. Dadurch soll die dringend erwünschte Ent- lastung der Mittel- und Weststadt erreicht werden. Das Babhnhofgebäude besteht nach den Plänen aus einem 130 Meter langem Hauptflügel, einer 60 Meter langen, ver- glasten Schalterhalle, die in den Bahnhof- Vorplatz hineinragt. Als Nebenflügel ist für spätere Zeiten ein 60 Meter langes Bahn- hofhotel vorgesehen. Ohne Berührung mit dem Straßenverkehr erreicht der Fremde eine 80 Meter lange Straßenbahn-Halte- insel sowie eine Omnibushaltestelle. Ueber eine breite Einfällstraße wird der Blick so- fort auf das Schloß gelenkt. — 1 Kurze„MM“-Meldungen Friedensmäßige Anfuhr und Friedens. preise. Der Dienstag- Wochenmarkt War wieder sehr gut befahren und zeigte Frie. denspreise, aber die Nachfrage war ferieh- mäßig. Obst kostete mit Pfundpreisen: Aepfel 15 bis 30, Reineclauden 15, Birnen 20 bis 35, Zwetschgen 12 bis 15, Pfirsische 25 bis 75, Mirabellen 20 bis 25, Bananen 80, Weintrauben 50 bis 55 Pf. Gemüse notierte folgende Pfundpreise: Tomaten 8 bis 10, Weißkraut und Rotkraut 10, Wirsing 10 bis 15, Bohnen 15 bis 20, Stielgemüse 10 bis 15, Spinat 20 bis 25, Gelberüben 8 bis 10, Rot- rüben 10 bis 15, Zwiebeln 12 bis 15, Weig⸗ zwiebeln zwei Pfund 15 Pf. Und mit Stück. preisen waren angeboten: Gurken 100 Stück 80 bis 1.— DM, große Gurken im Stück bis 30, Kohlrabi 5, Blumenkohl 20 bis 80 Kopfsalat 8 bis 15, Endiviensalat 10, Ret⸗ tiche in Bündel 10 Pf. Aktuelles Thema. Am 24. August spricht in der Baracke des evangelischen Jugend- werkes, Ecke Waldhof- und Eggenstraße, Johann Grün um 19.30 Uhr über das Thema „Kann die Menschheit die kommende Ka- tastrophe überleben?“ Wir gratulieren! Alois Fischer, Mann- heim, Käfertaler Straße 57, wird 70 Jahre alt. Karl Zwicker, Mannheim-Neckarau, Germaniastraße 36, begeht seien 75. und Mina Schmidt, Mannheim, Rathenaustr. 13, ihren 80. Geburtstag. Rosa Gauß, Mann- heim, Kobellstraße 11, vollendet das 64. Lebensjahr. Den 97. Geburtstag kann Eli- sabetha Freihöfer, Friedensstraße 5, feiern. Die Eheleute Con- stantin Fischer und Frau Gertraude, geb. Gebhardt, Mannheim, Karl-Blind-Straße 3, begehen das Fest der goldenen Hochzeit. Hans Brotz, Mannheim, Kobellstraße 6, wird 72 Jahre alt. Aus dem Polizeibericht Kurze Freude. Am hellen Tage bahnte sich gestern ein Dieb seinen Weg in eine am Kleinen Weidstückerweg gelegene Woh- nung, indem er die Gartentür aufbrach und durch das Küchenfenster einstieg. Er ließ eine Kleinbildkamera und verschiedene Klei- dungsstücke im Gesamtwert von etwa 400 DMark mitgehen. Seiner Beute erfreute er sich jedoch nicht lange, da er in der Nacht in einer Gaststätte im qJungbusch festgenom- men wurde. Von Unbekannt gestohlen. Ein vor einer f Gaststätte in der Sandhofer Straße abge- stelltes Kraftrad wurde von einem bis jetzt noch unbekannten Täter gestohlen. Verkehrsunfälle. Auf der Straßenkreuzung Moltkestraße Friedrich-Karl-Straße stieſden ein Personenkraftwagen und ein Kleinkraft- rad zusammen. Der Fahrer des Kraftrades 20g sich einen Unterschenkel- und Ellen- bogenbruch zu. Ein auf dem Tank sitzendes Kind wurde ebenfalls erheblich verletzt. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Der Fahrer des Personenkraftwagens hatte dem Kraftrad die Vorfahrt streitig gemacht, wäh- rend der Fahrer des Leichtkraftrades dis Kurve zu kurz nahm und außerdem in der Bedienung seines Fahrzeuges durch das aul dem Tank sitzende Kind behindert war.— Auf dem Theodor-Kutzer-Ufer verlor der Fahrer eines Personenwagens beim Leber- holen eines Lkw., der auf das Neckarvorland abbiegen wollte, die Herrschaft über seinen Wagen. Er fuhr in Höhe der Kobellstraße gegen einen Alleebaum, nachdem er den Bahnkörper der hatte. Hulbwochenprogrumm der Filmtheater Palast:„Schrecken der Prärie“ Ein altes Rezept: Pferdediebe in Arizona, deren Chef Besitzer einer Bar ist, eine Frau, die einsam gegen die Pferdediebe kämpft, viel Schießereien und fürchterlich knallende Faustschläge ins Gesicht. Dazu hinreißende Pferdejagden in unwahrscheinlichem Tem- po.— Und der strahlende Held! Der ist von ganz besonderem Saft, er kennt alle Listen und Tücken, er reitet wie der Teu- fel, gerät in falschen Verdacht und siegt am Ende doch nach fünf Minuten langem Geraufe, nach dessen Ablauf seine Hand- schuhe immer noch sauber sind. Ken Maynard und das Wunderpferd Tarzan spielen die Hauptrolle, getreu der Rezeptur. Die Wild- West-Helden beiderlei Geschlechts aus Hollywood vermögen es aber immer wieder, die Kinobesucher zu illusionieren, sie in jene Tage zurückzuver- setzen, in denen noch manches erlaubt war. ug. Palast:„Ehekomödie“ „Ehe zu Dritt“ heißt der Untertitel— und damit ist der Film im wesentlichen charak- terisiert: eine sonst getreue Gemahlin. von ihrem Göttergatten etwas vernachlässigt. wird einem anderen(mit mehr Freizeit) in die Arme getrieben. Das Happyend ist der Augenblick, da sie wieder reumütig zu Männe zurückkehrt. Daß dieser nicht neue Vorwurf mit ko- mödiantischen Spitzen versehen wird, ver- steht sich aus der Funktion Ernst Lubitschs als Regisseur; der Name verpflichtet. Trotz- dem ist der Film inszenatorisch nur ein Torso. Ueber weite Strecken(besonders zu Beginn) quält sich die Regie mit expositio- nellen Erklärungen, deren Anhäufung etwas ermüdend wirkt. Erst die zweite Filmhälfte mit der Verdichtung der Handlung vor al- lem gegen den Schluß zu zeigt die formende Hand des Meisters. Hier brillieren einzelne Szenen wie ganze Folgen mit situations- komischer Gelockertheit als frischer Wind auf der Leinwand. Hier ist das Lachen zu Hause, das immer gelacht werden wird, wenn es auf Kosten anderer geht. Ansonsten— nun, die Synchronisation und deutsche Dialog-Regie sind nicht gerade glücklich zu nennen. Ebenso stört die Be- gleitmusik teilweise mehr als sie untermalt. Trotzdem und alles in allem: Das leicht verdauliche Filmchen hat schon seine Würze, die es auch für Feinschmecker noch genieß- bar macht.— Lubitsch- Pfeffer. rob Capitol:„Rächer der Enterbten“ Wild- Wester mit allem Zubehör wie stoi- scher Ruhe und Ueberlegenheit des Helden. der trotzdem immer um den berühmten Bruchzeit einer Sekunde die Hand schneller am eigenen Colt oder fremden Kinn hat als seine Gegner, Pferdejagden, schwarze Schurken und strahlend weiße Unschulds- engel, das alte Original, das bald keins mehr ist(50 oft haben wir es schon gesehen.) bedrohliche Situationen, in denen sich zu- nächst alles gegen das Edle zusammenbraul, das dann aber doch die Oberhand behält Recht wieder zu Recht macht und die Schur. ken der Justiz ausliefert— und doch ist det Film mit all diesen handelsüblichen und immer wieder wirksamen Ingredienzien mehr als die gewohnte Schablone, weil eine geschickte Regie die Rauf- und Prügelszenen (auf die das Publikum ja wartet) nicht mit einer Handlung umgibt. sondern umgekehrt eine Handlung damit ausstattet, die auch vom Dramaturgischen her in den Höhepunk⸗ ten diese Szenen rechtfertigt. N Das ist ein Verdienst des Regisseurs Hd, win L. Marin, dem John Wayne als Hel und George Hayes als trinkfreudiges Orig nal mit Routine beiseitestehen. Darüber hin, aus erleben wir die typischen Charakters eines derartigen Filmes, angefangen vom finsteren Unhold bis zum betrügerischen vokaten und vom resoluten aber verliebten Cow-Girl über die erbschleichende Tante bis zum zarten Mädchen aus dem Osten, fit das die Luft im Wilden Westen eben doch zu rauh ist. mle . Sommerende— metęorologisch bewiesen Auf den großen Wetterkarten konnte ad in der vergangenen Woche den ersten die jährigen tropischen Wirbelsturm verfolgen der àm 19. August im Seegebiet östlich 0 rida angelangt ist; ein Anhaltspunkt 8 5 daß der Sommer seinen Abschied vorbereite Tropenorkane kommen zur Ausbildu wenn der Sommer der betreffenden Halb. kugel zu Ende geht. Nach ihrem Entstehung gebiet werden unterschieden: Ostasiatisen? Taifune, Zyklone des Meerbusens von. galen und der Arabischen See. Orkane e. der mittelamerikanischen Westküste, Südze orkane und westatlantische Hurrikane. Ip Tropische Wirbelstürme schöpfen iht Energie aus alten Kaltluftresten, die aus e seren Breitengraden mit der Passatdrift in g Tropen gelangen. Dort kommen dann 90 begrenzte Tiefdruckwirbel zustande 5 messer cd. 200—700 km). Aus dem nach inge Zentrum stark zunehmenden Luftdruckgefene resultieren die meist orkanartigen Winde. n. zusammen mit wolkenbruchartigen Reßeß fällen die bekannten Verwüstungen 0 ten. Wenn man bedenkt. daß wir in e europa schon Windgeschwindigkeiten 1 0 65 km/st Sturm nennen, dann bekommt 110 eine kleine Vorstellung von Orkanen 5 Windgeschwindigkeiten bis 200 km /st. ürlte Der erste westatlantische Hurrikan 8 0 nur die ostamerikanischen Küstengen b. streifen. Er bewegt sich zur Zeit mit 2 30 Stundenkilometer nordostwärts eitel etwa 500 km Entfernung von der Küste. . Mannheim-Neckarau, Straßenbahn überquert Scheun nebene Folge, Bauern Erman, und m Viekes die Fla Luft. Als hof ein feuer ent iel konnte Tier ver größte dumte verbra⸗ Aus letzten in der bruchse unbeka Herren Die Ei. ruinen des Scl eine 25 und st Krimin und bi Uche h. ES st gegen Munde: 45jähri; schwer gering. hafen-! 23.50 U eines wurde entfern Zeug. Vier Tagen sinnwei an der „Dürko Damen. einem ein D eee 2 5 Uni 1 855 — D1 G W. Einzel. 1 Ma! Harpet — 2 del If gol — 2 2 aktive Sensge ital. s Nr. 195 1 iedens. t War 2e Frie- ferien- reisen: Birnen irsische men 80, notierte bis 10, 10 biz bis 15 0, Rot- „ Weih⸗ Stück. 0 Stück Stück 5 bis 80, 0, Ret⸗ spricht Jugend- nstraße, Thema de Ra- Mann- 0 Jahre ckarau, 75. und istr. 18, Mann- das 64. un Eli- ckarau, te Con- le, geb. rage 3, ochzeit. 6, wird bahnte in eine e Woh- ach und Er ließ ne Klei- twa 400 reute er 1 Nacht genom- or einer Abge- bis jetzl reuzung stießen inkraft- aftrades Ellen- itzendes verletzt. gt. 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Der Umstand, daß bei Ausbruck des Brandes in den beiden nebeneinanderliegenden Bauernhöfen lediglich ältere Personen anwesend Waren, katte zur Folge, daß das Feuer nicht im Entstehen be hämpft werden konnte. Die Bewohner der Bauernhöfe wurden dureh die Rauchwolken auf ihren Feldern alarmiert. Sie konnten in Ermangelung von Feuerlöschgeräten nicht an die direkte Bekämpfung des Brandes gehen und mußten sien mit Hilfe von Eimerketten auf die Rettung der Wohngebäude und des Viehes konzentrieren. Bevor die Feuerwehr von Limburgerhof zur Stelle War, breiteten sich die Flammen eæplosionsartig aus und warfen die Getreidegarben Spielbällen gleich in die Luft. Als erste auswärtige Feuerwehr traf die Wehr der BASF- Ludwigshafen auf dem KRohl- hof ein. Inr folgten die Feuerwehren von Schifferstadt, Ludwigshafen und die Landbreis- feuerwehr. Den Feuerwehrmännern gelang es trotz Behinderung durch starke Rauch- entebieklung, ein Ausbreiten des Brandes zu verhindern. Von den Stallungen und Scheunen konnte allerdings nichts mehr gerettet werden. Außer einem Schwein entstanden keine Tierverluste. Dagegen ist aber der Gebäude- und Sachschaden beträchtlich. Während der größte Teil der Ernte des einen Bauernkofes gamte Getreideernte des anderen Bauernhofes verbrannte der ungedroschene Getreideertrag ein Opfer der Flammen wurde, fel die ge- dem Feuer zum Opfer. Zusammengenommen von nahezu 100 Morgen Land. Bild: Foto-Heinrich Ludwigshafen im Spiegel des Ausgeklügelter Einbruch. In einer der letzten Nächte wurde in einem Schuhhaus in der Bismarckstraße ein schwerer Ein- bruchsdiebstahl verübt, wobei die bisher unbekannten Täter eine größere Anzahl Herren- Die Einbrecher gelangten über die Haus- runen der Wredestraße an die Rückfront des Schuhgeschäftes. Dort durchbrachen sie eine 25 Zentimeter starke Backsteinmauer und stiegen so in das Geschäft ein. Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Ware und bittet die Bevölkerung um sachdien- che Mitteilungen. Es stießen zusammen.. Am 21. August, gegen 20.40 Uhr, im Heuweg(Ludwigshafen Mundenheim) ein Lieferdreirad und eine jährige Radfahrerin, wobei die Frau schwer verletzt wurde. Der Sachschaden war gering. und in der Hauptstraße in Ludwigs- bafen-Mundenheim am 21. August, gegen 28.50 Uhr, ein Pkw. gegen den Anhänger eines parkenden Lastzuges. Der Anhänger Wurde leicht beschädigt. Der Pkw.-Fahrer entkernte sich unerkannt mit seinem Fahr- Zzellg. Vier Fahrräder wechselten in den letzten Tagen ihre Besitzer, und zwar: Am Willer⸗ eömmweiher ein Damenfahrrad Marke„Mifa“, an der BASF ein Herrenfahrrad Marke Dürkoppé“, an der Bahnhofkasse ein Damenfahrrad Marke„Torpedo“ und aus emem Anwesen in der Hohenzollernstraße en Damenfahrrad Marke„Adler“. Im und Damenschuhe entwendeten. letzten Falle konnte der Täter, ein 19 jähriger Hilfsarbeiter aus Mutterstadt, ermittelt werden. Neue Trainingsmöglichkeit. Die Tisch- tennisabteilung des BSC Oppau hält ihr Training ab sofort wegen ausgiebigerer Möglichkeit in der Halle des Kleingarten- vereins Oppau in der Industriestraße. Der große, freundlich hergerichtete Raum ge- stattet das Trainieren an drei Spieltischen an jedem Wochentag. Infolge der idealen Raum- und Spielmöglichkeit verspricht sich die Abteilung Tischtennis einen weiteren Auftrieb und Mitgliederzuwachs. Interessen- ten sind jederzeit als Zuschauer willkommen. Jubiläum. Der Gipser- und Stukka- teurmeister Theodor Uebel hör, Oppau, feierte am Wochenende sein 25 jähriges Ge- schäftsjubiläum, Aus diesem Anlaß hatte der allseits bekannte und geachtete Jubilar seine gesamte Belegschaft und deren Familien zu einer Betriebsfeier in den großen Saal „Zum Roten Löwen“ eingeladen. Die Firma hat sich aus kleinsten Anfängen in 25jäh- riger wechselvoller Entwicklung auch den zeitbedingten Depressionen zum Trotz durch ihr gesundes Geschäftsgebaren zu einem anerkannten Fachbetrieb emporgeschwun- gen, der heute weit über die Grenzen der Stadt bekannt ist und eine Belegschaft von 5560 Mann zählt. Die Dummen werden nicht alle. Obwohl die Ludwigshafener Polizei vor kurzem be- reits über die gesamte Presse vor einem Gelreue Doublette eines Vorkriegs-Cungsterstückes Einbrecher fuhren mit Pkw. bei Foto-Spiegel vor und räumten Schaufenster aus In der Nacht zum Dienstag, gegen 3.10 Uhr, wurden aus dem Schaufenster der Foto-Drogerie Spiegel in der Ludwigs- hafener City in etwa einer Minute zahl- reiche Foto- Apparate gestohlen. Die Täter wendeten eine tolle Gangstermethode an: Sie fuhren mit einem Pkw. vor dem Schau- fenster vor(noch auf der Fahrbahn), zer- trümmerten die Scheibe, räumten in einem Zuge aus und ein und fuhren sofort weiter. Der Wert der Beute beträgt etwa 3000 DM. Hierbei bleibt zu berücksichtigen, daß die wertvollsten Leica- und Contax- Geräte über Nacht aus dem Fenster genommen worden waren. 5 MM- Reporter ermittelten zu dem Ein- bruch folgendes: Gegen 3.06 Uhr beobach- tete ein an der Ecke Oggersheimer- und Bismarckstr. stehender Nachtwächter, der auf seiner Runde gerade bei Willersinn& Walter vorbeigekommen war, einen Per- sonenwagen, der in entgegengesetzter Rich- tung zur Einbahnfahrt, also vom Pfalzbau kommend, durch die Bismarckstraße fuhr. Der Wagen, der von mehreren Tatzeugen als schmutzig-grauer Volkswagen(nicht Exportmodell) identifiziert wurde, bog im letzten Stück der Bismarckstraße in die Schulstraße ein, stieß dann im Rückwärts- gang aus der Schulstraße wieder in die Bismarckstraße und erreichte so rückwärts- fahrend das Haus Foto-Spiegel, wo er an der Bordsteinkante hielt. Das folgende spielte sich in Sekundenschnelle ab. Mit einem harten Gegenstand, vermutlich einem Hammer, schlug ein Mann ein oberkörper- großes Loch in die Schaufensterscheibe, legte sich daraufhin weit in die Auslage, raffte die erreichbaren Apparate zusammen und verschwand in dem sofort startenden Volkswagen. Als interessant darf vermerkt werden, daß der Einbruch eine getreue Doublette eines Vorkriegs-Gangsterstückes des Jahres Verhandlung gegen FDJ-Mitglieder erneut vertagt Erst fehlten Strafauszüge, jetzt Zivilanzüge Erstaunt sah der Präsident des französi- schen Gerichts erster Instanz in Neustadt a. d. H. am Dienstagvormittag auf, als sich der Gerichtssaal mit Trägern blauer Hem- den füllte. „Vor einem Gericht erscheint man im Zivilanzugi, meinte der französische Rich- ter,„und nicht in der Uniform einer Partei oder Organisation.“ Einzeln mußten die Blauhemden dann vor die Schranken der irdischen französischen Gerechtigkeit treten. Alle 17 Angeklagten waren anwesend, da- von 14 in blauen Blusen. „Die Angeklagten sind ja in ihren blauen Hemden festgenommen worden“, gegen- argumentierte der Verteidiger Gerhard Na- dolny(ein Neffe des bekannten ehemaligen deutschen Botschafters in Moskau). Da die 17 Verhafteten mittlerweile auf freiem Fuß Waren, wollte der Gerichtspräsident diese Argumentation nicht anerkennen. Tages Betrüger warnte, der unter dem Namen Dr. Jung auftritt und sich als Chirurg ausgibt, konnte es dem noch nicht gefaß- ten Hochstapler erneut gelingen, sich 500 DM zu ergauern. Am 16. August be- suchte der Pseudo-Doktor eine Oppauer Lebensmittelhändlerin. Nachdem er ihr versprochen hatte, durch seinen Onkel einige Sack Zucker zu besorgen, ließ sie sich beschwatzen, mit ihm in einem Auto zu der angeblichen Lieferfirma zu fahren. Dort händigte sie ihm arglos 500 DMI Aus, mit denen er das Geschäft abschließen und den Zucker verladen wollte. Er war dabei allerdings so vorsichtig, daß er die Frau und den Kraftfahrer in einem Lokal Warten ließ. Inzwischen aber war der zuckersüße Chirurg verschwunden.— Die Kriminalpolizei warnt nochmals eindring- lich vor dem Betrüger und bittet um um- gehende Benachrichtigung bei erneutem Auftreten. Kein erster Rang. Ja die Freundschafts- spiele haben es in sich und dieserhalb ist der Rheinland/ Pfalz-Toto froh, wenn nun wieder die Punktespiele beginnen. Durch diese Ausfälle gab es diesmal keinen I. Nang. Der II Rang zahlt an 172 Ge- winner je 584,— DM und der III. Rang an 3084 Wetter je 32,50 DM. Im Kleintip werden an 297 Gewinner je 58.— DM ausgezahlt. Der Gesamtumsatz betrug 436853 DM beim zweiten Wettag. Ergebnis: Die Sitzung wurde auf 16 Uhr vertagt, um den FDꝗ- Angehörigen Gelegen- heit zu geben, sich umzukleiden. Bei Re- daktionsschluß lag der Bericht über die Nachmittagssitzung noch nicht vor. 1937 ist. Damals waren Söhne wohl- situierter Eltern mit einem gestohlenen Wagen bei Foto-Spiegel gegen 4 Uhr mor- gens auf dem Gehsteig vorgefahren hatten die Scheibe mit einem Pflasterstein zer- trümmert und dann ausgeräumt. Als weiteres interessantes Detail sei vermerkt, daß sich in der Nacht zum Dienstag— etwa 90 bis 110 Minuten nach dem Einbruch bei Foto-Spiegel ein Paral- lel- Einbruch in einem Foto- Fachgeschäft in Oppenheim am Rhein(60 km von Lud- wigshafen entfernt ereignete. Auch dort fuhr ein Pkw. vor. Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf von Foto-Apparaten jeder Art. Die wert⸗ vollsten, der bei Foto-Spiegel geraubten Geräte. sind vier 8-mm-Schmalfilm- kameras, darunter ein Cine Nizo, 8 E, Modell C mit Steinheil-Cassar 1:2,5/ f 1,25 em(Kamera-Nr. 200 197; Wert 450 D. Die weiteren Schmalfilmkameras sind eine Siemens-Kino-Kamera 8 R(Objektivnum- mer 925 749), eine Agfa Movex(Nr. 850 905) sowie eine Paillard Bolex L 8. Unter den geraubten Kleinbildkameras befinden sich weiter ein Agfa-Karat 36(Nr. ZN 7877/ Ob- jektivnummer 23 068), ein Agfa-Karat 12 und eine Kodak-Retine II(Nr. 60 357). Der Wert dieser Geräte liegt jeweils zwischen 250 und 400 DM. Außerdem wurden Roll- film- Kameras 646 und elektrische Sixtus- Belichtungsmesser gestohlen. Kloth Edigheimer Turner zeigten erfreuliches Niveau Rektor F. L. Fuchs:„Turnen vergoldet den Alltag!“ Der Turnverein 1895 Edigheim, der erst vor einigen Wochen„wiedergeboren“ wurde, trat bereits am Sonntag mit seinem ersten Turnen vor die Oeffentlichkeit. Die aktiven Turner standen sich im Neunkampf und die Schüler im Drei- oder Vierkampf gegen- über, wobei deutlich zum Ausdruck kam, daß in der kurzen Zeit bereits erfreuliche Anfangsarbeit geleistet wurde und die rüh- rige Vereinsführung es verstanden hat, der Jugerid die richtigen Impulse zu geben. Am Nachmittag wurde ein Schauturnen vorgeführt, das eine stattliche Zahl von Turnfreunden in den Hof des Gasthauses Niedhammer gelockt hatte. Der erste Vor- sitzende, Rektor Friedrich Ludwig Fuchs, hielt die Festrede, der die Turnjugend und eine aufmerksam lauschende Zuhörerschar Herz und Ohr öffnete. Das ist immer so, Wenn F. L. Fuchs spricht, denn seine Worte haben Format und Gewicht! Er gedachte zunächst der vielen Kameraden, die nicht aus dem Kriege zurückkehrten, deren Geist aber lebendig geblieben sei und die Ju- gend beflügle zu ihren turnerischen Auf- gaben. Es gelte jetzt, in mühevoller Ar- beit den Verein wieder aufzubauen. Die Alten seien bereit, der Jugend den Weg zu Weisen, Es sei ihr Stolz, daß die Turn- idee wieder lebe. Wen sie im Innersten gepackt habe, den lasse sie nicht mehr los. Turnen erziehe den ganzen Menschen und vergolde den Alltag mit Sonntagsstim- mung. In längeren Ausführungen sprach Rektor Fuchs noch vom Wert des Turnens für Körper, Geist und Seele. Abschließend gab er der Hoffnung Ausdruck, daß es ge- lingen möge, in Edigheim wieder eine echte Turnerfamilie zu formen, so wie es früher einmal war. a Anschließend wickelte sich in rascher Folge ein buntes Programm ab. So wie es bei Turnern üblich ist, folgten Lied, Ge- dicht, Spiellieder und spaßige turnerische Singspiele der Kleinsten(Klasse der Ue- bereifrigen) Uebungen an Reck. Barren und Pferd. Ueberall war die Jugend unter Lei- tung ihrer eifrigen Turnwarte mit Schwung und Elan bei der Sache. Ein verheißungs- volles Zeichen für die Zukunft. Bei der Sie- gerehrung kam dann zum Ausdruck, daß nicht jeder der Beste sein könne, jeder aber sein Bestes gegeben habe. Am Abend traf sich die erwachsene Turnerfamilie nochmals im Vereinslokal, um im kleinen Sälchen bei Musik und Tanz den Tag fröh- lich ausklingen zu lassen. Die Siegerliste der Edigheimer ersten Ab- turnens: Aktive Turner: Neunkampf (180 erreichbare Punkte): 1. Hartmann Alfred 167,1 P.; 2. Fouquet Hans 162,3 P.; 3. Grosch- Witz Hans 158 P. Männliche Jugend I: Vierkampf(80 erreichbare Punkte): I. Klingmann Klaus 70,9 P.; 2. Ihle Kurt 70,6 P.; 3. Gahn Erwin 69,9 P. Männliche Jugend II: Dreikampf (60 erreichbare Punkte): 1. Michel Walter 52 P.; 2. Reuther Albert 48,8 P.; 3. Reuther Walter 477. Weibliche Jugend I: Vierkampf(80 erreichbare Punkte): 1. Willer Helga 69,4 P.; 2. Arnold Gudrun 66,3 P.; 3. Ritthaler Anneliese 66,1 P. Weibliche Jugend 11: Dreikampf (60 erreichbare Punkte): 1. Nungässer Margot 52,3 P.; 2. Prausa Erna 50,2 P.; 3. Cambeis Mar- got 50,0 P. nico- Arbeitsmarkt in Frankenthal Die Stadt Frankenthal, die am 2. Septem- ber mit der Eröffnung einer industriellen, handwerklichen und land wirtschaftlichen fei- stungsschau in den Blickpunkt der Oeffent- lichkeit rückt, wird, wie aus einer Statistik des Arbeitsamtes Ludwigshafen hervorgeht, hinsichtlich der Zahl der in ihren Mauern Beschäftigten, in absehbarer Zeit den Vor- kriegsstand erreicht haben. Er umfaßte im Jahre 1939 insgesamt 22 000 Personen, ging nach dem Kriege rapide auf 15 000 zurück, um noch vor der Währungsreform mit der Konsolidierung der Verhältnisse wieder auf 18.000 anzusteigen. Trotz des Hinzukommens eines starken Kontingents umgesiedelter Heimatvertrie- bener wurden bis zum heutigen Tage wei teren 2100 Menschen Arbeitsplätze vermit- telt. Besonders in den letzten Monaten konnte das Arbeitsamt erfolgreich vermit- teln, so daß augenblicklich nur noch 430 Männer und 215 Frauen als beschäftigungs- los registriert sind. 7 osschxkrs-AMZEIGENNTCJ für Ihre 8 YPHA- TRANSPORTE und Lieferfahrten Telefon 614 63. N Dll, OPTIKER — eee. Schreib-, fechen-, addler- Maschinen repariert Spezial-Reparatur-Werk⸗ stätte Herbert Sommer, Mannheim. Otto-Beck- Straße 8. Tel. 4 27 03. AAN NH EIN O 6, 9 Uiunnos- sr. neben 3 Pelzmäntel fertig und nach Maß. Reparaturen, Umarbeitungen. Helzhaus Schüritz, M 6, 16 — Dle altbewährten „Schäter“. 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August 1950/ Nr. 193 — FA MIIIENNAcHRIcHTEN Du warst Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme unseres lieben, unvergeßlichen Sohnes Günter sagen wir allen ein herzliches Vergelt's Gott. Hochw. Herrn Pfarrkurat Eber schonenden Worte, Dank den ehrw. Schwestern, den Ministranten, der männl. und weibl. Jugend und des Dekanats für Singkreis der St. Nikolausgeme lieben Sohn das letzte Geleit gaben sowie für die Blumen- und Kranzspenden. Mannheim(Erlenstraße 46), den 23. August 1950 Franz Schnätz und und alle Anverwandten Für die viel. Beweise herz- licher Anteilnahme sowie! die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- gang unserer lieben Ent- schlafenen, Fräulein Eisabein Sander sagen wir auf diesem Wege Allen unseren innigst. Dank. Mannheim, 22. August 1950 Feuerbachstraße 44 8 Im Namen d. Hinterbliebenen: Robert Sander 8 Beiladung gesucht von u. nach Dortmund, Uberlingen, Freiburg, Würzburg, München. Möbel- Spedition, Lagerung A. Kunz, J 6, 9, Telefon 5 28 76. 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Garage für Pkw., Oststadt, Nähe Leibnizstraße, zu vermieten. an- gebote unter Nr. 09789 à. d. Verlag. schaft Mannheim mbH. 5 fut noch eine Voce. trennt uns von den Festlichkeiten, die Mannheim anläßlich der Einweihung seiner Friedyichisbriicke erwarten. Mit diesem Ereignis wird nicht nur ein seit langem anstehendes Verkehrsproblem gelöst und das Band zwischen Innen- und Neckarstadt wieder enger geknüpft— ein solcher Brückenschlag ist auch der überzeugende Ausdruck für den Aufbauwillen unserer Stadt, die ja nicht zu Unrecht„die lebendige“ heißt. Der NIANNH EINER MORGEN Mannheims führende u. überparteiliche Tageszeitung- wird diesem wirtschaftlich wie kulturell gleicher- maßen bedeutsamen Gemeinschaftswerk eine Jestausgabe vridmen, deren repräsentativer Anzeigenteil die Schaf- fenskraft unseres Wirtschaftsraumes dokumentieren wird. Um bei Drucklegung unserer Festausgabe vom 31. August die nötige Sorg- falt walten lassen zu können, bitten wir, alle Anzeigenaufträge bis Ende dieser Woche aufzugeben. Auf Wunsch Vertreterbesuch. Fernruf 4 41 51/53 I WOonN UNS STA USC Biete 3 Zi., Kü. m. Bad, Neck.-Ost, Miete 86, DM, gg. 2 Zi., Kü., Mets bis 50. Ang. U. Nr. 09802 4. d. V. S ESCHAFEIE Bäckerei evtl. mit Lebensmittel zu Ktn. gesucht. Hohe Anzahlung.= Ang. u. Nr. 09753 à. d. Verlag. . E 1 1 6 87 T T N Ruinengrundstück ca. 250 qm, Innenstadt, gesucht. Angebote u. Nr. P 32345 à. d. Verl. 1 eziehbares Geschäftshaus mit 2 Läden, Lager, Wohnung, Einf., in erster Verkehrslage Mannheims, für nur 31 000,—, b. 22 000. Anz., zu verkauf. Immob.- Schäfer, U 4, 14. Grundstück m. gt. wirtschaftsbetrieb und Bar wegen Todesfall zu verkf. Anz. 30 000,— DM. Näheres durch Petry, Immobilien, E 3, 5. Einfamilienhaus m. sep. Werkstätte, Vorort Mannheim, zu verkaufen. Adr. einzus. u. A 09781 im Verl. Neubau in gut. Lage Weinheims: 2 Xx 2 Zimmer, Küche u. 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Sonntegesberfobctegen v0 een hohofdfen im Umkreis von 78 k m f Auakunfi erteilen dis fubckortonousgoben 20 e die Pff- teh Gesell. 77 8 und ständig im 3 Lebensmittelgeschäft in guter Tas, * denn steher Wi. vor de hat at Speise hole 1 Kerl Levite Vie tat es daß al (bestin das G. Dumm von ih dessen Nac Ruhr- kestzus und G. Völker eine 8 Seikent käufe Die Pr Rohsto reichlic Last „Wasch Persil bleiben anderen warten tet, da dem M ser Au habe 4 35 Proz besser Uebr vorbei, immer in den Ich Lande, Da traf Wegen 90 Itali der 80 Bezirk, Ludvri r. 195 in: Uhr. ber 1.00 Uer- ache fung ritt) 14.15 16.10 18.15 20.35 101 Falte ionen hau nik 406 19 8 h N ue 1 zue! onen zroges chtige und miker ranst. zufsst. rten 3 m. Bad; 1. 11. 50 H. Zu V. 1. 4 07 00. . ad, WC, „ Baufs, u verm. Be 1. t, Nähe n. An- Verlag. H f eck.-Ost, „ Miete 44 2 — 1 kn. 1 erlag. — — aager- Um- len- bzw. unter 7 er Lass verkauf. Verlag. 5 Nr. 195/ Mittwoch, 23. August 1950 INDUSTRIE UND HANDELSBLATT Seite 7 Cavaliere di Merito) oder des Verdienens Kein Geheimnis, nein, geschichtliche Ueber- lieferung, daß Profitjäger, skrupellose Ver- diener am Schaden des Nächsten, mit bpilli- gem Obolus sich Ehrentitel erschleichen konn- ten, ja— bei korrupten monarchischem Staats- system sogar Adelstitel. Immerhin, aus dieser Sturm- und Drang- periode bürgerlicher früh kapitalistischer Ge- sellschaftsordnung erstanden, nachdem dunkle Elemente ausgemerzt waren, Fortschritt der Kultur und der Technik, des Wissens und des Geistes. Bis aller wieder zusammenbrach oder zum mindesten zusamtmenzubrechen drohte. Wohl keine Generation vor uns hatte Ge- legenheit, den Neu- und Wiederaufbau auf aͤnnliche Vielfalt der Erfahrungen zu stützen wie die gegenwärtige. Und doch ist die Nei- gung, gleiche Fehler zu begehen, in gleicher Weise Sitte und Moral zu verletzen, wie es die Anfänger der bürgerlichen Gesellschafts- ordnung taten, obwohl jetzt die Zeit nicht da- für geeignet ist, solche Experimente zu machen, denn es geht um Sein oder Nichtsein der be- ztehenden Gesellschaftsordnung. * Wie dumm, da steht auf einmal ein Mann vor der Wohnungstür und bietet Seife an, er hat auch Zucker(das Pfund zu 1,50 DM) und Speiseöl. Ich spiele nicht gerne Denunziant, hole nicht gerne die Polizei, so nahm ich den Kerl in's Gebet und lese ihm gehörig die Leviten. Vielleicht hätte ich ihn anzeigen sollen. Ich tat es jedoch bewußt nicht, denn ich sagte mir, daß ale die Dummen, die auf ihn hereinfallen bestimmt hausiert er weiter, obwohl er mir das Gegenteil versprach), daß also alle diese Dummen ja genügend Geld haben müssen, um von ihm zu kaufen. Ich kann es nicht und bin dessen froh. Nach Oel und Zucker ist zurzeit im Rhein- Ruhr-Gebiet Seife als Hamsterobjekt Nr. 1 festzustellen. Große Posten werden von Einzel- und Großhändlern aufgekauft und in die über- völkerten Bergarbeiterstädte geleitet, da dort eine Seifenhamsterwelle festzustellen ist. Die Zeifenfabriken erklären dazu, daß diese Angst- käufe völlig unbegründet und sinnlos seien. Die Produktion laufe auf vollen Touren, die Rohstofflage sei gesichert und die Läger über- reichlich gefüllt. Last not least kündet Henkel, Düsseldorf, „Waschen wie im Frieden“ ab 1. September an. Persil sollte unter allen Umständen Persil bleiben und die Firma wollte nicht mit einer anderen Qualität unter diesem Namen auf- warten und habe bis zu dem Zeitpunkt gewar⸗ tet, da wieder natürliche Fette in ausreichen- dem Maße vorhanden seien. Nunmehr sei die- zer Augenblick da. Das neue- alte echte Persil habe 40 Prozent Fettgehalt gegenüber früher 5 Prozent. Die Firma bezeichnet es als noch besser und von intensiverer Wirkung. R.-H, Uebrigens ging ich bei einer Seifenfabrik vorbei, da erfuhr ich, daß der Absatz noch immer zu wünschen übrig zieße, obwohl er sich in den letzten Tagen merklich gebessert hat. Ich war auch übers Wochenende auf dem Lande, in der Nähe einer großen Zuckerfabrik. Da traf ich einen Ausländer, einen jener, die wegen der subtropischen Wärme ihrer Heimat hier Spezialisten für Speise-Eis sind. Der Aus- Mäger hatte seinen Pkw. voll Zucker. Woher, alen sie wissen? Ja, das ist schwierig 2 beantworten, denm der Handel, sowohl en gros als auch en detail kann nicht horten, er hat den Anschluß an das Horten verpaßt. Es wird wohl Deputatzucker gewesen sein, den Uliser guter Freund aus wärmeren Regionen hier in Künlende Speise und Trank vermengt. Für 50 DM„Ia Qualität Herren-Anzug- Stoff“ dot mir en passant beim Mannheimer Schloß ein Passant an. Quelle? Nun es gibt da groge Firmen in Mannheim und in Stuttgart, in Frankfurt und in München, deren Inhaber mit- unter„Cavaliere di Merito“, einer frommen Nation— die den Sonntag zu heiligen ge- wohnt ist— sind, was nicht daran hindert, sonn- tags hinter vergitterten Türen in dem mehr zu Alibi-Zwecken eingerichteten Ladengeschäft emsig Waren zu packen, zu schneiden und zu messen. 5 Indes herrscht nirgendwo eine tatsächliche Knappheit. Preise steigen und Preise fallen. as War seit jeher so undd wird voraussichtlich stets der Fall sein, so lange es eine einiger- maßen freie Wirtschaft gibt. Der Unterschied ischen gestern, pardon vorgestern(nämlich vor der Kriegs- und Zwangswirtschaft) und heute ist dur der, jedermann will beteiligt sein, bei dem dhlele 8 ja baisse, bei dem Spiele à la hausse. Das lohnt nicht. Man kann wohl mit tau- zenden Tonnen an einem sochen Spiele teil- dehmen, nicht aber mit einem oder zwei Pfurid zucker oder zel, drei Stückchen Seife. Deswegen ließ ich den Schwarzhändler, der dich als Hausierer tarmt, laufen. Die Dummen zollen Lehrgeld zahlen, wenn sie 80 zahlungs- tänig, solches aufzubringen, und zweitens wer- en sie vielleicht weniger dumm sein, denn kenntlich soll Schaden klug machen. Frank Textor. 5 ) Italjenisch;„Ritter des Verdienstes“. Preisentwicklung und Arbeitslosigkeit Der Koreakonflikt hat zu gewissen Störungen iu der ruhigen und erfreulichen Wirtschaftsent- nucktung Deutschlands geführt. Die Störungen hren nicht besonders stark und man kann hof- en daß sje mit dem Nachlassen der inter- nationalen Spannung von selbst wieder ab- ungen werden Aber immerhin, sie waren börhanden und haben wieder gezeigt, wie groß dle Empfindlichkeit unserer Wirtschaft noch kemer ist. Freilich beruht diese Empfind- ich- la. Far micht auf den wirklichen wirtschaft- ichen Tatsachen. Sie i st psychologischer Natur, sie ergibt sich daraus, daß bei jeder Störung der Versorgung, bei jeder Veränderung der Preise sofort an eine Wiederkehr der ver- Sangenen Verhältnisse gedacht wird, woraus dann jeder eitizelne verschiedene, aber Reich unberechtigte Schlüsse zieht. Die Anhänger der Planwirtschaft hoffen, daß ihr Weizen wieder blühen könnte, die Ueber vorsichtigen beginnen sich einzudecken und schaffen 80 Küünstlich Schwierigkeiten, die bei einem normalen Ver- halten gar nicht auftauchen Würden. Infolge der Zunahme der Rüstungen in den westlichen Ländern sind die Preise der Rohstoffe etwas in die Höhe gegangen. Dadurch können natür- lich auch die Preise in Deutschland berührt Werden, wenn auch sicherlich nicht stark, denn der Rohstoffanteil ist in den meisten Waren gering und die noch immer anhaltende Ratio- naislerung wirkt einer Preissteigerung ent- gegen. Wenn aber die geringste Aufwärts- bewegung der Preise zum Anlaß von Lohnfor- derungen genommen wird, dann kann die Preissteigerung unter Umständen auch ver- stärkt werden. Im Juni 1950 ist der Produktionsindex auf 107 Prozent des Standes von 1936 gestiegen Segen 87 im Jahre 1949 und ca. 60 unmittelbar nach der Währungsreform im Jahre 1948. Das ist eine so erstaunliche Steigerung, ein 80 außerordentlicher Erfolg, daß darauf immer Wieder verwiesen werden muß. Der Auf- schwung in diesem Fühjahr war, unterstützt von den Arbeitsbeschaffungsmaßaahmen der Regierung, sehr stark. Allein im zweiten Quartal des Jahres 1950 hat die Beschäftigung In der Irdustrie um über eine halbe Mi-lion zugenommen. Die Arbeitslosigkeit ist von über zwei Millionen auf 1,45 Millionen am 31. Juli zurückgegangen. Da die rein saisonmäßige Arbeitslosigkeit vom Wirtschafts wissenschaft- lichen Institut der Gewerkschaften seinerzeit auf rd. 400 000 geschätzt worden ist, kann man annehmen, daß sich hier auch die Arbeits- beschaffung trotz weiterer Zuwanderungen aus dem Osten und trotz des fortschreitenden Rationalisierungsprozesses günstig ausgewirkt hat. Daß die sogenanten strukturelle Arbeits- losigkeit, die von den Gewerkschaften auf 800 000 geschätzt worden ist, die aber gut auch noch höher sein kann, nicht ohne weiteres beseitigt werden kann, ist an dieser Stelle mehrfach gezeigt worden. Hier handelt es sich darum, ganz neue Arbeitsplätze zu errichten, Wozu vorläufig die an sich hohe Kapitalbi-dung Deutschlands nicht ausreicht. Die Aufsaugung dieser Arbeitslosen ist also ein Prozeß, der unvermeidlicherweise einige Jahre in Anspruch nehmen wird, wenn nicht eine verstärkte Kapitalzufuhr aus dem Auslande zu Hilfe kommt. Auch diese Art von Arbeits beschaffung, die im letzten halben Jahr mit sichtlichem Erfolg in Angriff genommen worden ist, setzt aber voraus, daß nicht jede Preissteigerung, die unter Umständen eintreten kann, zum Anlaß von Lohn- erhöhungen genommen wird. Die Reallöhne Sind seit 1949 teils durch die nach der Wäh- rungsreform erfolgte Steigerung der nomi- nellen Lohnstätze, teils durch die Preissenkung recht erheblich gestiegen. Sicherlich sind sie moch nicht so hoch wie vor dem Kriege und nicht so hoch, wie man sie wünschen möchte. Aber man kenn nichts Unmögliches verlangen und man muß sich vor allem über die Zusammenhänge im Klaren sein. Eine wirk- same Arbeitsbeschaffung setzt voraus, daß die Nominaköhne stabil bleiben. Wenn man um- gekehrt jede noch so geringe Steigerung der Preise zu Lohnerhöhungen zu benützen trachtet, so wird eine größere Arbeitsbeschaffung nie- mals möglich sein. Man kann nicht die gleiche Ware gleichzeitig konsumieren und investieren. Zur Investition, das heißt, zur Schaffung neuer Arbeitsstellen, kann sie nur verwendet werden, wenn sie nicht konsumiert wird. Lohnsteige- rungen bieten aber der Arbeiterschaft auch gar keine wirklichen Vorteile. Denn mit den Löhnen steigen die Kosten und wenn die Preis- steigerung nicht allgemein werden soll, bleibt dann gar nichts anderes übrig als eine Geldver- knappung, wodurch die Arbeitslosigkeit nicht vermindert, sondern eher gesteigert wird. Es Wäre sehr verantwortungstos, wenn jemand glauben wollte, man könne diesen Tatsachen ausweichen, daß man irgendweche Preiskou- trollen einführt. Diese pian wirtschaftlichen Mittel haben vorher nicht funktioniert und würden es heute noch viel weniger. Sie würden nur zu einer Vermehrung der Bürokratie, aber nicht zu einem Erfolg führen. Der einzige Weg, der eine ständige Besserung verspricht, ist die Fortsetzung der bisherigen Methoden, die Produktionssteigerung, die Leistungsteigerung. die Rationalisierung. L. M. 20 Milliarden Dollar Auftragser gebnis von Chikago Eine Chikagoer Importflrma hat in letzter Stunde dem deutschen Ausstellungskomitee der Internationalen Handelsmesse einen Stahlauf- trag für die Bundesrepublik im Werte von zehn Mixlionen Dollar erteilt, so daß der Leiter des Komitees, Reinhold Krause, den deutschen Messeumsatz einschließlich aller noch zu reali- sierenden Geschäfte mit etwa 20 Millionen Dollar,arigibt. Die Umsätze der einzelnen Aus- stellungsländer werden sich außerdem noch nachträglich bedeutend erhöhen, da die Chiga- goer Firma„Goldblatt Department Stores angeboten hat, alle nicht verkauften Ausstel- lungsstück zu übernehmen. Die Aussteller, die auf diese Weise erhebliche Einsparungen Ari Verpackungs- und Transportkosten erzielen, haben das Angebot angenommen. 5 Die Gesamtzahl der Messebesucher wird mit 300 000, die der Käufer mit 25 000 angegeben. Die Direktverkäufe veranschlagt die Messe- leitung jetzt auf insgesamt fünfzehn bis zwan- 21g Millionen Dollar, mit der Aussicht eines in der Folgezeit realisierbaren Geschäftsumfangs von fünfzig Millonen Dollar. Die größte Ver- kaufsziffer, verzeichnet Großbritannien mit einem Umsatz von fünf 3 2 85 938 gt die Bundesrepublik mi esseverkäute zun werke Ven Ver ulhrtenen- Pellar, Urne atze von 1 Million oder darüber haben auch Italien, Portugal und Jugoslawien, Griechenlatd liegt gleich unter dieser Grenze, während die Türhei 400 000 und Spanien 40 000 Dollar erzielten. Uber die allgemein für umfangreich gehaltenen Um- sätze Oesterreichs, Frankreichs, der Nieder- lande, der Schweiz und anderer Länder liegen keine zahlenmäßigen Schätzungen vor. Bisher verpönt nun mehr gefördert Richtlinien für die Wiederzuiassung von Gegenseitigkeitsgeschäften Sind nunmehr im Einvenehmen mit den alliierten Beobachtern und dem interministeriellen Eiufuhrausschug fertiggestellt worden. Der Einfuhrausschuß wird wieder Anträge auf Gegenseitigkeits- geschäfte entgegennehmen, wenn die darin vor- geschlagenen Transaktionen auf einem eigens dafür herausgegebenen Formblatt eingereicht werden. Die Grundsätze für die Genehmigung sollen jedoch nicht veröffentlicht werden, son- dern das Bundeswirtschaftsministerlum beab- sichtigt, atlein die Industrie- und Handelskam- mern und die interessierten Wirtschaftsver- bäncle über diese Richtlinien und das Ver- fahren der Antragsbearbeitung zu unterrichten. Es wird deshalb der Wirtschaft empfohlen, sich an diese Stellen zum Zwecke der Auskunftsein- holung zu wenden. Die erforderlichen Form- blätter werden in Kürze vorliegen. 1 i Genehmigung von Kompensa ons- e en War seit dem 21. Juni auf Grund einer Initiative der alliierten Beobachter ein- gestellt worden. Ein- und Ausfuhr steigen Einfuhr Uberschuß überwiegt er Wiederaufbau des Außenhandels der Bund Deutschland setzte sich im Juli 1950 verstärkt fort. Wie das statistische Amt für Bundeszwecke am Montag bekanntgab, nahmen Ein- und Ausfuhr erheblich zu. Preissteige- rungen von Bedeutung zeigten sich aur in der Einfuhr. Da die Einfuhr stärker Wuchs als die Ausfuhr, erhöhte sich der Einfuhrüberschuß nochmals. Nach Abzug der Einfuhren, die durch Mattel der Marshallplan-Hilfe und der Besat- zungsmächte bezahlt wurden, ergab sich— wie in den beiden vorangegangenen Monaten— ein geringer Ausfuhrüberschuß. 5 Die Einfuhr stieg von 791 Millionen DM im Juni auf 949 Millionen DM im Juli. Trotz dieser Steigerung lag die Einfuhr noch um 18 Prozent unter dem Nachkriegshöchststand von Dezem- ber 1949. Die Zunahme entfiel zu etwa 80 Pro- zent auf erhöhte Lebensmitteleinfuhren. Die Einfuhr aus den Marshallplan-Ländern nahm Stärker zu als der Import aus den übrigen Staaten. Der Anteil der ERP-Länder an der Gesamteinfuhr stieg von 58 Prozent im Juni auf 55 Prozent im Juli. Die Ausfuhr der Bundesrepublik zeigt durch die allgemein erhöhte Aufnahmebereitschaft des Weltmarktes erneut starken Auftrieb. Der Gesamtwert der Ausfuhr stieg von 652 MIII. DM im Juni auf 730 Mikionen PM im Juli und erreichte damit einen neuen Nachkriegshöchst- stand. Der Anteil der Fertigwaren am Export Wuchs. Er betrug 63 Prozent, lag allerdings noch niedriger als 1936(78 Prozent). Die Ausfuhr an Rohstoffen und Halbwaren setzte die Aufwärts- bewegung vom Vormonat geichfalls fort. Ab- Senommen hat die Ausfuhr an Blei. Kupfer und Roheisen. Der hohe Anteil der Marshallplan- jänder am Gesamtexport der Bundesrepublik blieb im Juli mit 76 Prozent unverändert. Ein Kino Senüge nicht, meint Gustav Z immermaan Gegen die Anordnung Nr. eins der alliierten Dekartellisterungsabteilung über das Verbot monopolartiger Verhältnisse in der Filmindu- strie wandte sich der Seschäftsführende Direk- tor der Verbandsgemeinschaft der hessischen Filmtheater“, Gustav Zimermana. Die Anord- nung sieht vor, daß in Gemeinden unter 100 000 Einwohnern ein Filmtheaterunternehmer je- weils nur ein Filmtheater betreiben darf. Die Stellungnahme Zimmermanus hebt hervor, dag als Folge der Durchführung dieser Anordnung, die sich nach Auslegung der„Decartellisation and De concentration Group“ in Frankfurt auch auf die Familienangehörigen u n d Verwandten bis zum 2 Weiten Gras de erstreckt, hunderte von Filmtheatern im Bundesgebiet an Fremde verkauft werden müssen. Diese Theater, die sich seit jahrzehnten imm Familienbesitz befanden, seien in der Regel aus der Aufbauarbeit der gesamten Familie entstanden. Der Besitz zweier Filmtheater, so heißt es Weiter, könne nicht als ein Kartell oder Mono- pol angesehen werden, das in der Filmwirt⸗ schaft wirtschaftliche Macht zu entfalten im- stande wäre. Bei einer erzwungenen Veräuße- rung könne andererseits das noch verbleibende Unternehmen nicht als sichere Existenzgrund- lage betrachtet werden, da die völlige Gewerbe- freiheit im Filmtheatergewerbe den ständigen Wettbewerb mit den Konkurrenzunternehmen erfordere. Durch die Anordnung würden fast 2000 Filmtheaterbesitzer in der Bundesrepublik betroffen, die wehrlos zusehen müßten, wie men ein Konkurrent ein zweites Filmtheater zvor die Nase baue“. Da der Konkurrent zwei- kellos schöner und größer bauen werde, wäre demit das Schicksal der um die Filmwirtschaft verdienten Theaterbesitzer in den meisten Fal. len besiegelt. Um die Härten dieser Anordnung zu mildern, habe der Zentralverband der deutschen Film- theater e. V. im Januar dieses Jahres die Strei- chung der ersten Stufe der zahlenmäßigen Be- schränkung erbeten. Dadurch wäre lediglich eine Beschränkung auf zwei Filmtheater in Orten bis zu 200 000 Einwohnern notwendig ge- wesen und den Filmtheaterbesitzern die Wett- bewerbsmöglichkeit geblieben. Dieser Kompro- mißvorschlag sei abgelehnt und die Durchfüh- rung zum ersten Januar 1951 gefordert worden. Der Zentralverband hoffe aber, bis zu diesem Zeitpunkt unter dem erbetenen Beistand der Bundesregierung eine Aenderung der Anord- nung beim„Film Reorganisation Committee“ der alliierten Hohen Kommission erwirken zu kön- nen. Produktionsindex sAisonal stagnierend Das Volumen der industriellen Produktion in der Bundesrepublik hat im Juli 1950 den im Vormonat erreichten Höchststand unverändert gehalten. Wie das Bundeswirtschaftsministe- rium in Bonn bekanntgab, stehen der weite- ren saisonmäßigen und konjunkterellen Be- lebung der Bauproduktion sowie einer Stei- gerung der bergbaulichen Erzeugung leichte Produktionsrückgange auf den meisten Gebie- ten der Investitionsgüter- und Verbrauchsgüter- produktion gegenüber. Sie tragen hauptsäch- lich saisonmäßigen Charakter und dürften sich zu einem großen Teil aus der Urlaubszeit und den in einigen Betrieben üblichen Betriebs- ferien erklären. Nach der Berechnung des Statistischen Bundesamtes stellt sich die Gesamtindexalffer der industriellen Produktion(einschließlich Bau) im Juli wie im Vormonat arbeitstäglich auf 107 Prozent von 1936 gegenüber 105 Pro- zent im Mai dieses Jahres und 86 im Juli 1949. Auf den Kopf der Bevölkerung bezogen, er- gibt sich infolge der Bevölkerungszunahme in der Nachkriegszeit nur eine Gesamtindexzif- fer von 85 Prozent von 1936. Der Juli-Index betrug bei 1936 gleich 100 im Bergbau 104, bei Grundstoffen und Produk- tionsgütern 110(dabei Fertigwaren 11), bei Verbrauchsgütern 90 und Energie 141. Zuerst Oberbehörde dann Lastenausgleich In Bonn wird zur Zeit der Gedanke erwo- gen, im Rahmen des endgültigen Lastenaus- gleichs eine eigene Oberbehörde zu schaffen, welche mittelbar dem Bundeskanzler unterstellt sein soll. Dieses Bundesamt für den Lasten- ausgleich hätte eine außerordentliche Bedeu- tung, zumal es sozial- und Wirtschaftspolitisch vor gleichnamigen Aufgaben stünde. Inter- Sssentet-Gegensätze zwischen den Lastenaus- Sleichspflichtigen auf der einen Seite sowie den Flüchteingen und Bombengeschädigten auf der anderen Seite auszugleichen. Als Leiter dieser Oberbehörde soll ein von beiden Interessen teti- Gruppen freier, neutraler Verwaltungsfach- mann vorgesehen sein. Wie unser Bonner Vertreter in diesem Zu- sammenhang weiter mitteilt, wird sich das Kabinett noch in dieser Woche mit dem Ent- wurf eines endgültigen Lastenausgleichs- Gesetzes beschäftigen. Das Bundesfinanzmini- sterium soll seinen dafür zuständigen Mitarbei- tern die Anweisung gegeben haben, die Unkeler Programmpunkte im großen und ganzen in den Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums einzuarbeiten. Es wird erwartet, daß dieser Gesetzentwurf dann als Regler ungsentwurf An- fang September bereits dem Bundesrat zur Be- schlußfassung vorliegt, so daß sich der Bun- destag vermutlich im Oktober mit diesem Gesetzentwurf beschäftigen wird. Wie weiter verlautet, ist beabsichtigt, die Tilgungsdauer voi 35 Jahresraten bei der Landwirtschaft, von 31 beim Hausbesitz und von 28 Jahresraten bei der gewerblichen Wirtschaft durch ein Bonus-Anreizsystem abzukürzen. Aufigegebene Unternehmungen überwiegen Neuanmeldungen Das Württembergisch-Badische Wirtschafts- ministerium stellt in seinem neuen Lagebe- richt erstmals Zahlen über die An- und Ab- meldungen, von Gewerbebetrieben in Würt⸗ temberg-Badden während des ersten Halbjahrs 1950 einander gegenüber, nachdem es bisher nur die Neuzugänge allein veröffentlicht hat. Danach hat im Gesamtdurchschnitt dieses Zeitraums der Anteil der Se werblichen Abmel- dungen(ohne ambulantes Gewerbe) 51 Prozent der Anmeldungen betragen. In der Industrie wurden sogar um 2 Prozent mehr Betriebe angemeldet als abgemeldet. Ueber dem Durch- schnitt lagen auch noch das Handwerk mit einer Abmeldungsquote von 57 Prozent und der Großhandel mit 52 Prozent, während im Einzelhandel und Gaststättengewerbe der Ab- gang gegenüber den Zugängen mit einem An- teilsatz von je 34 Prozent verhältnismäßig ge- ring war. Die geringste Abgangsquote hatte das ambulante Gewerbe mit 20 Prozent auf- zuweisen. Höchste Geschwindigkeit bei Einfuhrbewilligungen Der interministerielle Einfuhrausschug ge- nehmigte den Import von weiteren Lebens- mitteln in die Bundesrepublik und nach West- berlin in Höhe von über neun Millionen Dol lar. Im einzelnen wurden unter anderem 800 000 Dollar für den Import von rohem Wal- 81! aus Japan freigegeben, ferner 430 000 Pol lar für Butterlieferungen, 500 000 Dollar für Speck und zwei Millionen Dollar für Schweineschmalz aus Polen, vier Millionen Dollar für Weißzucker aus Kuba, den USA, Haiti und der Dominikanischen Republik so- Wie 200 000 Dollar für Weintrauben aus Bul⸗ garien. 5 Rurznachrickten Geringe Kontingente beschneiden Messebeteiligung Nur 44 deutsche Firmen sind zur Teilnahme an der Innsbrucker Messe(26. August bis 3. Sep- tember) eingeladen worden, während sich 77 Inter- essenten aus der Bundesrepublik gemeldet hatten. Dies ist auf die geringe Höhe des Messekontin- Sents zurückzuführen. Italſen wird auf dieser Messe mit 40 Firmen vertreten sein, die über ein Messekontingent von 72 Millionen Lire verfügen. Verkauf erst nach Ueberprüfung Die USA-Reglerung hat beschlossen, den Ver- Kauf von überzähligem Material vorläufig einzu- stellen, und zu prüfen, ob dieses Material nicht kur Verteidigungszwecke verwendet werden kann. Unter diese Anordnung fallen sowohl Industrie- betriebe sowie Ausrüstung, Vorräte und Material kür den zivilen und militärischen Bedarf. Der unaufhaltsame Goldfluß Die Goldbestände der USA haben gegenwärtig mit 23 954 Millionen Dollar ihren tiefsten Stand seit dem 6. August 1948 erreicht. Der Goldabfiuß seit dem 1. Januar dieses Jahres beläuft sſch auf 474 Millionen Dollar, davon sind 277 Milllonen Dollar in Gold seit Ausbruch des Koreakonfliktes e worden oder für den Abruf vorge- sehen. Woher stammt dieser DM-Export? Die österreichische Nationalbank hat infolge des großen Angebots an DM-Noten den Kurs in letzter Zeit zweimal gesenkt. Der Grundkurs wurde am 8. August von 275,44 Schilling für 100 DM auf 264,56 Schillings und am 17. August auf 261,21 Schilling herabgesetzt. Der Prämienkurs lautet seit dem 17. August 471,63 Schilling. Er betrug vor dem 8. August 497,32 Schflling. Wieder soll Gold bewegt werden Der Wirtschaftsminister der Südafrikanischen Union, E. Louw, Sab bekannt, daß die Union Großbritannien jährlich Gold im Werte von 50 Millionen Pfund Sterling verkaufen Will. Man hofft, daß Großbritannien diese Goldkàufe durch Exporte aus dem Sterlinggebiet abdecken wird. Eierkontrolle soll Export heben Norwegen exportiert in diesem Jahr etwa 1500 Tonnen Eier in die Bundesrepublik. Die Absatz- möglichkeiten sind laut NTB gut, doch hat Nor- wegen nicht die gleichen Preise wie Dänemark auf dem Weltmarkt erzielt. Die Dänen haben eine bessere Eierkontrolle und die norwegischen Ex- orte daher noch nicht die gleiche Qualität wie die dänischen. Für das nächste Jahr wird eine Besserung der norwegischen Fierkontrolle er- Wartet. Hoffentlich sinkt Bundesbahn-Deflzit Der Bedarf an Güterwagen aller Art ist in den letzten Wochen bei fast allen Bundesbahn-Direk- tionen derart gestiegen, daß die Wagenbestände der deutschen Bundesbahn gegenwärtig wieder voll ausgenutzt sind. Verschiedentlich wurden bereits geringe Wagenausfälle beobachtet. Textilexport aus der Schwelz sprunghaft gestiegen Der Bekleidungswarenexport aus der Schweiz uin die Bundesrepublik hat sich im vergangenen Jahr von 1,1 Mill. auf 19,1 sfrs erhöht, wie aus einer Statistik des Exportverbandes der Schweizer Be- kleidungsindustrie hervorgeht. Bei der im Allge- meinen rückläufigen Tendenz der Schweizer Tex- tilexporte wirkte die Oeffnung des westdeutschen Marktes vor allem für die Schweizer Strumpf industrie als Konjunkturstütze. Hilf“ Regierung Preise halten Dem Schuhmacherhandwerk ist es auf Grund seiner gegenwärtigen schlechten Wirtschaftslage nicht möglich, als Letztverarbeiter Preissteige- Tungen aufzufangen, heißt es in einer Erklärung der Landesinnungsverbände des Schuhmacher: handwerks, die auf dem Schuhmachertag in Köln abgegeben wurde. Die Verbände erwarten, daß die Bundesregierung geeignete Maßnahmen er- greift, um weiteren Preissteigerungen entgegen- zuwirken. Das Schuhmacherhandwerk weist dar- auf hin, daß es für irgendwelche Preiserhöhun- gen seiner Erzeugnisse— bedingt durch die Preis- steigerung der Rohmaterialien— nicht verant- wortlich gemacht werden kann. Holztrockner erfunden Eine westdeutsche Firma hat zur Behebung des Mangels an Trockenholz einen Holzschnelltrockger unter der Bezeichnung Hildebrandt-Feucht-Luft- trockner“ entwickelt. Die neue Anlage, die so- den eine Holztrocknung, für die bisher fünf bis sechs Tage benstigt wurden. Das Auslandsinter- esse an dieser Neuschöpfung wird Als recht groß bezeichnet. Eine erste Lieferung in die Schweiz ist bereits erfolgt. Kussichtsreſene Verhandlun- Sen laufen mit der Türkei, Südafrika, den skan- amnavischen Ländern, Holland und Ungarn. Auch in der Sowjetzone besteht großes Interesse, und man glaubt, im Rahmen des Inter zonenabkom- mens solche Lieferungen durchführen zu können, Rosinen für Westdeutschland Ueber den Ankauf von etwa 10 000 Tonnen Ro- sinen wird Segenwärtig zwischen der Bundes- resterung und der kalifornischen Stadt Fresno verhandelt. Die Ware soll zu nur 80 Dollar je Tonne Seliefert werden, obgleich der Welthandels Preis zurzeit ungefährt das Doppelte beträgt,. Es handelt sich um Ware alter Ernte, die die— Regierung entsprechend subventioniert. nanzierung der Lieferung wird aus ECA-Mittein erfolgen. riechenland und die Türkei hoffen ebenfalls größere Rosinenmengen an Deutschland loszuwerden. Nach Ansicht des Verbandes des e ee Obstanbaus wird die Kon- Ig ke Sutschlands an T. erheblich überschätzt. 1 Monopol, sozialistischer Trumpf Eine weitere Monopolgesellschaft für den tsche- choslowakischen Außenhandel, die„Technopol“ Aktiengesellschaft, ist in Prag geschaffen worden Die Gesellschaft besitzt Ates Ausschließliche Be- rechtigung zum Erwerb von Patenten, Patent- lizenzen, Schutzmarken und Muster aus dem Ausland. Sie ist außerdem berechtigt, technische Dokumente, Produktionsunterlagen und Baupro- jekte im Verkehr mit dem Ausland zu Übergeben und zu übernehmen. Ferner wird sie bei der Durchführung technologischer Prüfungen ver- mitteln und Vertragsverhandlungen Über die sich aus der Wissenschaftlich-technischen Zusammen- arbeit ergebenden Verbindlichkeiten führen. Deutsche Elektromotoren billiger als englische Deutsche Hlektromotoren mit 1000 FPS werden nach dem Wochenbericht der Hohen Kommission auf dem Weltmarkt um ein Drittel billiger als gleſchartige britische Erzeugnisse angeboten. Elek- tromotoren mit geringerer Stärke seien im all- gemeinen 15 Prozent billiger als die in Grog britannſen hergestellten Zellstoffmangel verlängert Papier-Lieferungsfristen Die Papfer-Erzeugung und Verarbeitung in Bundesrepublik leidet stark unter dem Zeitsto t Mangel auf dem Weltmarkt, der bereits zu elner Verlängerug der Lieferzeiten auf drei bis vier Monate geführt hat, stelit die Industrie- und Han- delskammer Wuppertal fest. Der Papierverbrauck in der Bundesrepublſk beträgt Zegenwärtig 26 kg pro Kopf und Jahr gegenüber 170 kg in den USA. In der Vorkriegszeit 12 der pro- Kopf- V in Deutschland bei 47 2 e Frankfurter Effektenbörse 22. August Tendenz wenig verändert. Die Aktienma der Frankfurter Börse nahmen weiterhin 2 0 sehr stillen und kursmägßig nur Wenig veränder- ten Verlauf. Bei Seringen Umsätzen War die Gesamthaltung gut behauptet. An den Haupt- märkten ergaben sich nur geringe Veränderungen, die außerdem in den meisten Fällen nomineller Art Waren und selten ½ bis 1 Prozent überschrit- ten. Für Motoren-Werke War die Nachfrage etwas bessere, Adler-Werke gewannen 2 Prozent und Daimler im Verlauf 1 Prozent. Bergbau-Aktien notierten ½ bis% Prozent freundlicher. Schwä⸗ cher lagen u. a. Conti-Gummi um 2 Prozent und Betola 1½ Prozent sowie nach Pause Deutsche Bank um 1% Prozent. Am Rentenmarkt hielt leb- hafte Nachfrage fur Reichsmark- Pfandbriefe an. Sonstige Renten still und zumeist unverändert. 2 S TIEIIEN. 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Die Soldaten, die in Finnland waren, haben erzählt, wie hier das Volk an der so robust und so unvernünftig erscheinenden Methode hängt, als ob sie ein völkischer Kultus wäre. In der Tat ist sie dort auch eine familiäre Sache, ein Erbstück aus Jahrhunderten und Jahrtausenden. Es ist mit ihr ähnlich wie mit den Kulturgewohnheiten Chinas. Sie ist kein hygienischer Einfall von heute, sondern ein fast irrational begründetes Mittel der Lebensbewältigung, dem Grau der Geschichte entstiegen, einem Volkstum zu Diensten, das sich durch sein starkes Profil einen sprichwörtlichen Namen gemacht hat. In Finnland ist die Sauna ein gezimmer- ter Raum, dem Wohnhaus angelehfit, in die Erde versenkt oder an den See gestellt, mit einem geschlossenen Ofen und heißen Steinen oder offenem Feuer zu heizen. Es 8011 400 000 Saunen im Lande geben, auf fünf Menschen kommt eine. Im Sommer baden sie täglich, im Winter zwei- oder dreimal die Woche. Die Massage gibt man sich selbst mit kunstgerecht gebundenen Birkenzweigen, mit denen raan sich abklopft, bis die Haut rot aufleuchtet. Dann siegt man sich kalt ab, geht in den See(besonders gut ist ein Loch im Eis) oder vergräbt sich im Schnee. Das seltsame Bad macht so heiß, daß die Kälte nicht schadet. Sie reizt noch die Wärmeregulation, indem sie die Aktivi- tät des strömenden Blutes vergröhert. S0 ist sie in ihrer Eigenart etwas ganz anderes als die auf 6 oder 7000 Gäste berechnete Therme des Diokletian, in der es gleichfalls heiße Luft, kalte Güsse und Massage gab. Natürlich ist es ein Unterschied, ob man den Menschen in trockene oder feuchte Hitze versetzt. Eine heiße Luft, die einen Päpstliche Enzyklika gegen philosophische Irrlehren Papst Pius XII. zeigt in einer unter dem Titel„Humani Generis“ veröffentlich- ten Enzyklika die philosophischen und theologischen Irrlehren auf, die den kathio- lischen Glauben bedrohen. Die Enzyklika verwirft die monistische Entwicklungstheo- rie, den Existenzialismus und den Histo- rismus, da ein Teil dieser Theorien den gottlosen Materialismus begünstigen. Die Entwicklungstheorie beispielsweise, die nicht einmal auf dem Gebiet der Na- tur wissenschaften gültig bewiesen sei, von zahlreichen Wissenschaftlern aber zur Er- klärung des Ursprungs aller Dinge heran- gezogen werde, diene genau den Richt- linien der Kommunisten und erleichtere men, den Geist Gottes zu leugnen. Die scheinbare Bestätigung der Evolution habe auch der Irrlehre des Existentialismus den Weg bereitet. Das Studium der in der Enzyklika ver- workfenen Irrlehren wird den Philosophen und Theologen vom Papst nicht unter- Sagt. Auf dem Gebiet der Evolutionstheorie werden auch Forschung und wissenschaft- liche Diskussion nicht verboten, soweit sie die Herkunft des Menschen aus der prä- existenten und lebenden Materie unter- sucht, jedoch noch nicht als erwiesen be- trachtet. Die ersten elf Kapitel der Genesis im Alten Testament werden in der Enzyklika als Grundlage der grundsätzli- chen Wahrheiten des menschlichen Heils bezeichnet. Sie geben außerdem eine volkstümliche Beschreibung vom Ur- Sprung des Menschen und des auserwähl- ten Volkes. Auch die zugestandene Ver- mischung mit überlieferten Erzählungen habe keinen Irrtum in das Alte Testament gebracht, da Gott die Verfasser dieser Ka- pitel inspiriert und sie somit gegen jeden Fehler bei der Auswahl und Bewertung der verwendeten Dokumente gefeit habe. 80 geringen Feuchtigkeitsgehalt hat wie die Luft der Sauna(10 bis 157% relative Feuchtigkeit), nimmt dem Organismus die Wärmeregulatorische Verarbeitung des Schweißes ab, während ihm die feuchte Hitze den Prozeß des Schwitzens ungemil- dert aufbürdet. So ist denn die Sauna als physiologische Situation etwas ganz anderes als der tropische Urwald, wie ihn das russisch-türkische Bad, das Dampfbad, nachbildet. Das Klima, das die Sauna ent- wickelt, gleicht dem der heißen Wüste. Was der Körper in diesem Klima erlebt, ist eine allgemeine Steigerung des Stoff- wechsels. Der Bedarf an Sauerstoff wird größer, die ausscheidungsreife Kohlensäure sammelt sich an. Die Kohlehydrate unter- liegen einem beschleunigten Umsatz, die histaminartigen Substanzen sind enorm ver- mehrt— gefäßerweiternde, dem Blutstrom glattere Wege bahnende Stoffe. Der Orga- nismus ist auf höchsten Touren, er reagiert in extremer Form. In diesem Augenblick setzt der zu Unrecht gefürchtete, schock- hafte Kältereiz einen das ganze System erfassenden Funktionsstop. Der Organismus wird unvermittelt, auf normale Touren zurückgeworfen. Nur die gewebefüllende, Wärmeverbreitende Aktion des Blutes bleibt bestehen, durch den Reiz der Kälte noch gefördert. Es ist das ein Training des Organismus, in dem die ganze Vielfalt der körpernotwendigen Reaktion auf 15 oder 20 Minuten zusammengedrängt ist: für den Vielbeschäftigten, dem der Fhythmus eines natürlichen Lebens verloren gegangen ist, das gegebene Mittel. 5 Freilich gibt es auch Zustände, bei denen man von der Sauna abraten muß. Nicht viele, aber einige. Bei Herzfehlern mit Atemnot, Schwindel, anfallweisem Herz- jagen und Stauungserscheinungen, wie Sie sich in geschwollenen Beinen und einer kreislaufbedingten Bronchitis äußern können, bei aktiver Tuberkulose und akuten Infektionskrankheiten ist die Sauna verbo- ten. Aber Rheuma und nervõése Erschöp- kungen sind ihre Domäne. Hier hat sie Wunder getan. 5 Schon vor 1939 gab es in Berlin eine öffentliche Sauna— in Zehlendorf draußen. In der Schweiz baut man seit 10 Jahren keine Dampfbäder mehr, sondern Saunen. Das Schweizer Bundesheer hat die Sauna in ihre Truppenhygiene eingeführt. Da ist es leicht zu verstehen, daß jetzt auch in den wieder aufbauenden Städten des deutschen Westens zwischen den Trümmern die Sauna auftaucht. In Darmstadt, in Frank- furt, in den rheinischen Städten, jetzt auch in dem fast unzerstörten Heidelberg und, eine kleine Sauna, in Mannheim, Dr. Karl Pintschovius Illustrationen: Ottwil Siebers. 5 Hilfe fur Nachtblinde 5 Von Professor Aus dem Pflanzenstoff Lutein ist ein wirk- sames Mittel gegen die Nachtblindheit gewon- nen worden. Professor Dr. G. von Studnitz, der das neue, bei Bayer hergestellte Präparat entwickelt hat, stellt uns dazu folgenden Auf- Satz zur Verfügung. Als Medikamente bezeichnet man Stoffe, die, einem Organismus zugeführt, krank- hafte Veränderungen in ihm beheben sol- len. Bei der Entwicklung dieser Stoffe lassen sich zwei ganz verschiedene Wege von- einander unterscheiden. Der eine setzt(seit Robert Koch) bestimmte Erreger der krank- haften Veränderungen voraus— seien es Bakterien, Viren oder was auch immer; man wird dabei nach chemischen Ver- bindungen suchen, die zwar dem Krank- heitserreger schaden, von seinem„Wirts- organismus“ aber getragen werden. Der zweite Weg dagegen besteht darin, Krank- heiten, die, auf Mangelerscheinungen be- ruhen— Vitaminmangel in Kriegs- und Hungerjahren— abzuhelfen. Er setzt die Kenntnis aller Faktoren und Stoffe voraus, die der menschliche Körper zum normalen Funktionieren nötig hat. So gesehen, ist das nunmehr(von Bayer) herausgebrachte Präparat„Adaptinol“, das schon gleich von Anbeginn so erfreulich viel Interesse findet, seiner ersten und eigentlichen Entwicklung nach zunächst nicht nur ein Medikament in diesem Sinn ge- wesen. Die Frage, die uns vor nunmehr schon acht Jahren, damals noch in meinem Hallenser Institut, beschäftigte, war viel- mehr zunächst nur die, ob es nicht möglich Sei, das normale menschliche Nacht- und Dämmersehen zu verbessern, d. h. ins- besondere die oft so lästig lange Anpas- sungszeit an Dunkelheit beim Uebergang abzükürzen und weiterhin ganz allgemein unsere Empfindlichkeit für diesen Seh- bereich zu steigern. Und dabei dachten wir zunächst noch nicht einmal so sehr an die eigentlich„Nachtblinden“(so sehr auch diese daraus Vorteil ziehen mochten), als vielmehr an die Tatsache, daß Anpassungs- fähigkeit und Empfindlichkeit im Dunklen selbst bei Menschen, die in dieser Hinsicht diagnostisch noch der„Norm“ zugerechnet werden, dennoch völlig unterschiedlich aus- gebildet sein können(wer kennt wohl nicht Menschen, die man in der Nacht am Arm nach Hause führen muß, weil sie nichts um sich herum erkennen können!)— und daß auch gute Dunkelseher sicher nichts dagegen haben würden, wenn sie diese ihre Fähigkeit noch würden steigern können! Der Weg, den wir von vornherein be- schritten, war durch die Erkenntnisse und Resutate fremder und eigener jahrelanger Forschung über die Funktion der Netzhaut einigermaßen sicher vorgezeichnet. So wußte man zunächst, daß die Netz- haut oder Retina eine Art photochemisches Laboratorium darstellt, das hochlicht- empfindliche Stoffe aufbaut, die bei Be- lichtung rasch zerfallen; das gibt den eigent- lichen Nervenreiz und führt zur Licht- empfindung. Bei Verdunklung schafft sie diese Stoffe wieder, indem sie sie erneut aufbaut, um somit abermals funktionsbereit zu werden. Hatte man sich einmal von dem Gedanken freigemacht, daß ein nichtkranker Organismus böchst vollkommen ist und seine Leistung durch Menschenhand sich eben einfach nicht mehr steigern lasse, S0 war nicht einzusehen, warum nicht ver- mehrte Zufuhr jener Stoffe, die die photo- chemisch wirksame Substanz zu ihrem Auf- bau nötig hat, deren Bildung beschleunigen, deren Konzentration erhöhen solle— im Sinne eines photochemisch rascheren und größeren Effekts! Jene Stoffe allerdings zu finden, lag nicht eben auf der Hand. Man kannte die photo- Wissenschaft und Technik Das Wilhelmshavener Seewasser-Aduarium, das größte in Deutschland, ist jetzt der Oeffent- bichkeit übergeben worden. In den 34 Schau- becken sind weit über tausend Tiere der Nord- See ausgesetzt worden. Der 1938 begonnene Bau ist erst zur Hälfte vollendet. Zur Vervollständi- gung der technischen Anlage fehlen zur Zeit noch die Mittel. Die wissenschaftliche Leitung des Aquariums hat Dr. Wilhelm Schäfer vom Wilhelmshavener Senckenberg-Iustitut. Ueber das Durchschnittsalter der Amerikaner „in der gegenwärtig vorhersagbaren Zukunft“ äußberte sich der New Vorker Facharzt Dr. Mar- tin L. Gumpert auf einer Konferenz für Alters- probieme und stellte fest, daß es wahrscheinlich 110 bis 125 Jahre betragen werde. Zu Beginn des Jahrhunderts seien nur vier Prozent der Amerikaner über 65 Jahre alt geworden, wäh- rend sich der Anteil dieser Altersgruppe heute bereits verdoppelt habe. Atomphysiker als Archãologen Radioaktive Einige Atomforscher am Kernphysika- lischen Institut der Universität Chikago sind mit einer für ihr Fach ungewöhnlichen Tätigkeit beschäftigt: sie versuchen fest- zustellen, wann sich bestimmte Ereignisse der mittelamerikanischen Frühgeschichte zugetragen haben. Sie bedienen sich dabei des radioaktiven Kohlenstoff-Isotops C 14, eines Elementes, das sich vom gewöhnlichen Kohlenstoff durch bestimmte physikalische Eigenschaften unterscheidet. Die wichtigste dieser Eigen- schaften ist, daß es radioaktive Strahlen aussendet. Auf etwa 5000 normale Kohlen- stoffkatome kommt ein Atom C 14. Es ent- steht in den hoch gelegenen Schichten der Atmosphäre, und zwar aus Stickstoff, der unter dem Beschuß kosmischer Strahlung zerfällt. Pflanzen und Tiere nehmen das Isotop mit dem Kohlendioxyd der Luft auf und atmen es wieder aus. Wenn sie sterben, findet dieser Austausch ein Ende, und das in den organischen Substanzen des Lebe- wesens verbliebene radioaktive C 14 be- Sinnt zu zerfallen. Da seine Zerfalls geschwindigkeit genau bekannt ist(jede Menge von C 14 zerfällt innerhalb von 5100 Jahren zur Hälfte), kann man aus der noch vorhandenen Menge des Isotops ermitteln, wann eine Pflanze oder ein Tier innerhalb eines Zeitraumes von 1000 bis 30 000 Jahren noch gelebt hat. Man sammelte nun in den bedeutend- sten archäologischen Fundstätten Mittel- amerikas Holzstücke, Pflanzenteile und Holzkohle, um ihren Gehalt an C 14 und daraus ihr Alter zu bestimmen. W. F. Libby, ein Chemiker, der sich als erster mit der Altersbestimmung auf Grund des Gehaltes an C 14 beschäftigt hat, und seine Mit- arbeiter werden die Funde analysieren. Eine der wichtigsten Fragen, die auf diese Weise gelöst werden sollen, ist, wann Dr. G. von Studnitz chemisch wirksame Substanz zwar nach ihrer Farbe und gewissen Eigenschaften— in Gestalt des sogenannten Sehpurpurs; die Kenntnis seiner chemischen Konstitution jedoch, und damit die seiner Aufbaustofkfe, war noch recht lückenhaft und seiner großen Lichtempfindlichkeit wegen nicht mit den üblichen chemischen Tageslichtmethoden anzugehen. Auf Grund bestimmter Beobach- tungen brachten wir aber gewisse aridere Netzhautstoffe mit jenem Aufpauvorgang in Zusammenhang. Ihre chemische Analyse erwies sich als Lutein— das mit dem gelben Pflanzen- farbstoff Xanthophyll identisch ist. Dieser Umstand machte es auch möglich, sie durch einen ausgedehnteren Anbau jener Pflanzen, deren Blätter oder Blütenblätter Lutein enthalten, in den Mengen zu gewinnen, die nötig waren, die Richtigkeit unseres Aus- gangspunktes zu überprüfen. Das geschah zunächst im Selbstversuch, dann bei einigen der Mitarbeiter— und ergab die eingangs schon erwähnte Wirkung: nicht nur die Empfindlichkeit im Dunkelsehen wurde stark gesteigert, auch die Anpassungszeit Wurde sehr verkürzt; wie sich bei der Prü- fung Nachtblinder, die erst später vor- genommen wurde, zeigte, blieb der Effekt auch hier nicht aus. Ein weiterer glücklicher Umstand, gerade in dem Lutein den in diesem Sinne wirken- den Stoff zu finden, war der, daß diese Substanz auch auf das Farbensehen farben- anormaler Personen Einfluß nimmt— Wir- kungen, die sich heute noch nicht ganz über- sehen lassen. Und auch andere Beobach- tungen rein klinischer Natur lassen schon erkennen, daß das aus jenen ersten Ver- suchen schließlich hervorgegangene und entwickelte Präparat„Adaptinol“ auch— und nicht nur im Hinblick auf die Nacht- plindheit— als echtes Medikament zu wer- ten sein wird. Hält doch seine Wirkung nicht nur über viele Monate nach der eigentlichen Kur noch an, ja, verstärkt sich zum Teil dabei noch— darüber hinaus greift es auch in die verschiedensten Er- krankungen des Sehorgans wirksam ein. Die seinem Wirkstoff zugeschriebene Schlüssel- stellung im retionalen Geschehen erweist sich damit als wohl noch erheblich größer als am Anfang anzunehmen war und wird uns auf der anderen Seite auch die Netz- hautarbeit noch wieder weiter klären helfen. „Spiel vom Thomaskantor“ Aufkührung in der Paulskirche in Frankfurt am Main „Eine Art aufgeführter Festrede“ nennt Günther Weisenborn selber auf dem Pro- grammzettel sein„Spiel vom Thomaskantor“, das die Städtischen Bühnen Frankfurt a. M. am Montagvormittag unter der Regie des Autors in der Paulskirche aufführten. Das ist in der Tat die treffendste Kennzeichnung dieser neuartigen Form der Darstellung; denn als solche, nicht als„Schauspiel“, will sie der Dichter gewertet wissen. Ein Erzähler(Max Noack) trägt nach alten Berichten die Lebensgeschichte Bachs vor, drei Sprecher Gobert Seibert, Werner Schrötter und Axel Schmidt) zitierten Pas- sagen aus zeitgenössischen Dokumenten, und in einzelnen Episoden verdichtet sich die Darstellung zu dramatischen Szenen, doch ohne daß der Grundton des Erzählens aufgegeben wird. Acht Laiensprecher, deren Amt Schüler und Schülerinnen übernommen hatten, akzentuierten den Bericht mit schlag- Wortartig formulierten Daten und den Aus- sagen von Episodenfiguren, wie etwa der Schüler und Freunde Bachs. Die einzige historische Figur— auch durch das Kostüm Als solche charakterisiert— war Anna Mag- dalena Bach, der die stimmungshaften lyrischen Intermezzi zufielen; sie wurde von Gesina Holtz verkörpert. Dazwischen hörte man Kompositionen Bachs für Orgel, Cembalo und Chor, aus- geführt vom Chor und Orchester der Mus- terschule unter der Leitung von Ehrhardt Hönemann(an der Orgel Dieter Sauer. am Cembalo Egbert Ennulat; nicht zu vergessen der junge Harald Stang, der den zweiten Satz aus der Flötensonate in F spielte). Ein hübscher Einfall war das Auftreten der Kurrendesznger mit ihren braunen Um- hängen und Windlichtern, Die Erstaufführung vor einem Publikum, das fast nur aus Schülern bestand, war für viele sicher die erste Begegnung mit Bach; man kann sich denken, daß ihnen diese neue Art der Darstellung, die dem erzählten Bericht die Eindringlichkeit und Suggestions- kraft des Spiels hinzufügt, Person und Werk des großen Musikers eher nahe- gebracht hat als eine der üblichen Feiern. .F. Das ist ein Spielplan! Im Schauspielhaus Zürich spielt Bassermann wieder Das Schauspielhaus Zürich eröffnet die neue Spielzeit in der ersten September- woche mit Shakespeares„Der Kaufmann von Venedig“ und läßt schon mit der Zweiten Premiere die problemschwere Dra- matik der französischen Elite zu Worte kommen. Diese Inszenierung gilt dem im vergangenen Jahr mit großem Beifall an zahlreichen Bühnen aufgeführten Werk „Der Gerechte“ des jungen Albert Camus. Ebenfalls aus Frankreich kom- mend, verspricht Marcel Ay mes Ko- mödie Der Herr von Clérambard“ einen köstlichen Abend. Mit Max Frischs längst versprochenem„Graf Oeder land“ und Friedrich Dürrenmatts neuer Komödie Die EBhe des Herrn Mississippi“ ist auch die Schweizer Dramatik würdig vertreten. Mit zwei Ur- auf führungen, Brechts Der!kauka- sische Kreidekreis“ und Gerhard Hauptmanns Herbert Engel mann“(in der Bearbeitung von Car! Zuck- mayer), löst die Direktion der„Pfauen- bühne“ alte Versprechen ein. Leider ver- mißt man Erich Kästners„Die Schule der Diktatoren“, die man im letzten Frühjahr Angeblich auf die neue Spielzeit verschob. In Sardous„Cyprienne wird den Zürcher Verehrern von Käthe Golds ex- quisiter Schauspielkunst Gelegenheit ge- boten, die Künstlerin in ihrer Glanzrolle zu sehen, und in Ibsens Hie Stützen der Gesellschaft“ feiert Zürich bereits in den nächsten Wochen erneut Wiedersehen mit dem Nestor der deutschen Bühne, dem Mannheimer Albert Bassermann. Ebenfalls Kleists romantisches„Käthchen von Heilbronn“ bietet Anlaß zu einer Wiederbegegnung: nämlich mit der in Ham- burg engagierten Münchnerin Dorothea Mayer, die erst im letzten Frühjahr die Zürcher Shakespearefreunde durch eine entzückende„Julia“ begeisterte. Mit be- sonderer Spannung erwartet man die in Hamburg zuerst gespielte Urfassung von Wedekinds Lulu“(ebenfalls mit Käthe Gold), an die sich das Schauspielhaus nach reiflicher Ueberlegung wagt. Erstmals erhält mem in der Schweiz die Gelegenheit, die selten aufgeführte Komödie des großen Renaissance- Philosophen Macchiavelli, seine„Mandiagora“ kennenzulernen; im Nachkriegsdeutschland hat sie einmal eine Würzburger Studentenbühne heraus- gebracht. Noch zwei weitere unvergängliche Perlen alter Dichtung findet man im Spiel- plan vorgesehen: Aeschylos“„„Der Perser“ und Calderons„Das Leben ein Traum“, Sonst trifft der Zürcher Theaterbesucher neben längst vertrauten Namen und Werken verschiedene Werke zeitgenössischer Autoren vor, wie Shaw „Mensch und Uebermensch“, Eliot„Cock- tail-Party“, O'Neill„Der Eismann kommt“, Wilder Emporium“, Giraudoux„Siegfried“ U. A., die manchen interessanten Abend er- Warten lassen. Walter Grieder * Die Sprache Deutsche Lorca- Erstaufführung unter Fehling in München von Federico Garcia Lorca sind in Deutsch- land bisher die Tragödien„Bluthochzeit“ (Stuttgart) und„Bernarda Albas Haus“(Essen) aufgeführt worden. Im Münchener Brunnen- hof-Theater folgte nun ein drittes Stück des spanischen Dichters. „Dona Rosita“ ist, obwohl im einzelnen mit hohem Kunstverstand und auch dra- maturgischem Genie gearbeitet, alles andere als ein Theaterstück im üblichen Sinne. Eher möchte man es ein spanisches Lieder- spiel ia drei Akten nennen. Liedhaft nam- lich oder auch balladenhaft ist die Ge- schichte von Dona Rosita, die aus Treue, Schlieglich aber aus wahrhaft hispanischem Stolz, ein Leben lang die Fikton aufrecht- erhält, sie stehe dicht vor der Hochzeit mit dem längst ungetreuen Verlobten. Und liedhaft ist namentlich die Form des Stük- kes, das teils in Prosa, teils in Versen ge- schrieben ist, den Vers dabei ganz bewußt Als ein stützendes Moment im sonst stark zer fließenden Ablauf verwendet und über- haupt von liedartigen Wendungen, wie dem Kehreim und der Rondoform einen äußerst geistreichen Gebrauch macht. Nur im Lied oder im Märchen, wirkt überdies überzeu- gend, Was in diesem Stück allen Ernstes den Gegenstand bildet: daß der Mensch„wie des Grases Blume“ ist. Der Untertitel„Die Sprache der Blumen“ ist nicht bildlich zu verstehen, sondern er ist eigentlich der Haupttitel: wenn Dona Rosita, ihres Le- bensinhalts beraubt, dahinsiecht, so tut sie es nicht„wie eine Rose“, die man vom Stock geschnitten hat, sondern sie is t diese Rose und verdeutlicht deren Schicksal und das Los aller Kreatur. Ein Stück, das den Menschen so sehr in seine Kreatürlichkeit zurückversetzt, ent- fernt sich notwendig vom Dramatischen Untersuchungen vor geschichtlicher —— Funde der Tepexpan-Mensch gelebt hat; sein irdischen Reste sind im Jahre 1947 von de Terra, einem Forscher der Viking- Stiftung im Boden eines vor geschichtlichen amerika. nischen Sees aufgefunden worden. Da die Menschenknochen von Skeletten ausge. storbener Mammutarten umgeben Waren folgerten einige Geologen, daß der Tepex. pan-Mensch wie diese vor mindesten; 10 000 Jahren gelebt haben müsse. Die Un. tersuchungen Libbys werden es ermög⸗ lichen, das Alter dieses Menscherfundeg ziemlich genau zu bestimmen. Andere Holz- und FHolzkohleproben stammen von dem Gelände der Sonnen- und der Mondpyramide in der Nähe der Stadt Mexiko. Diese Pyramiden Waren lange bevor die Azteken in diese Gegend ein wanderten— etwa um 1000 v. Chr. erbaut worden und gehörten einst zu den bedeutendsten Kultstätten Mittelameriks Eine dritte bisher unbeantwortete Frage ist die nach dem Alter der Tempelstad Monte Alvan. Diese historischen Ruinen sind vor allem durch den Goldschatz be. rühmt geworden, der dort in den dreißiger Jahren aufgefunden wurde. Die Zapoteken, Vorläufer der Azteken, zogen sich um dag Jahr 1100 n. Cbr. aus der Gegend zurüd Von ihrer Kultur weiß man nicht viel mehr als daß sie eine Art primitiver Bilderschrit entwickelt hatten und eine Zeitrechnung besaßen. Al Kaukasische Stadtkultur 50 00 Jahre vor Christus Aus der armenischen Grenzstadt Kan wird berichtet, daß man westlich von Kuta im Kaukasus auf Reste einer umfangreichen Siedlungskultur gestoßen ist, deren Alter von russischen Archäologen in das fünfz Jahrtausend vor Chr. zurückversetzt wird Damit ist der Kaukasus, welcher bisher nut als Völkerbrücke galt, wieder in den Mittel. punkt des archäologischen Interesses gerücht Seit vielen Jahren hatte man bereits in Gouvernement Kutais eine uralte Niederlas sung vermutet. Die hier in der Landschaft Mingrelien lebenden Grusinier wissen von alters her zu berichten, daß ein Urahn det in diesem Gebiet beheimateten altkauka. sischen Stämme, eine große Stadt begründe habe. Sollte es sich hier etwa um eine uralg einstige Hafenstadt handeln, als die O8, küste des Schwarzen Meeres noch fast bi an die südlichen Hänge des mittleren Kal. kasus verlief und die Niederung des Ridl. Flußes eine Meeresbucht bildete? Schon det römische Schriftsteller Plinius wußte van einer in diesem Raume längst vergangenen Stadt. Auch auf dem Berge Kwamly be Kutais will man noch aus dieser uralten Zeit Stein-Ringe zum Anbinden der Schilh gefunden haben. Die alten Griechen sahen in dieser Landschaft das alte Kolchis, Wollin nach der bekannten althellenischen Sa Jason, ein Königssohn, mit seinem Gefolge (spätestens 1350 v. Chr.) auf dem Schifle Argo den Argonautenzug unternahm, um das von einem Drachen bewachte goldene Vlies nach Griechenland zu holen. Da di Flußniederung des Rion damals längst ex. stierte und von den Griechen Phasis genann wurde, so muß ihre einstige Meeresbedek- kung schon sehr weit zurückliegen. Di große Bodentiefe der gemachten Funde Lal in dieser Randzone gleichfalls auf el außergewöhnliches Alter der Kulturrest schließen. Schon seit der jungen Steinzeit habe! unzählige Völkerscharen auf der damas schwierigen aber einzig möglichen bel. Führung, der heutigen georgischen Heer. straße, in 2400 m Höhe die Ueberquerum des Kaukasus gewagt, um auch in di klima- milde, fruchtbare albecken des Ria zugelangen. Dieses 1100 Kilometer lange tiefschluchtige und steil aufgebaute Kalium. und Kettengebirge mit seinem tosenden und in unheimliche Abgründe stürzen Bächen ließ hier am Steilabfall des Kas“ (5043 ra) für diese auch heute noch h liche Straße nur ein schmales Wesbal rei. Die 0 N völker sind Meister der Teppichuirkel der Waffen- und Goldschmiede Männer und Frauen lieben die Galt Silber- und Buntstickerei. Blaue mit Goll. und Silberblumen N 1— inn i Weltruf. aus Mingrelien haben We A. Hedae — der Blumen und nähert sich dem Lyrischen an. Daß é trotzdem von der Bühne herab aufs wn wirkte, war bei der deutschen Erstaud rung am Bayerischen Staatsschausple 9 München das Verdienst Jürgen Fehli 1 Sein beinahe hexenmeisterliches 1 die Töne, Gebärden. akustischen 7 visuellen Perspektiven zu setzen, fel 5 einen Triumph und war, diesmal, kaut, übers Ziel hinaus gesteigert bis dahin, die Absicht verstimmend wärkt. 7 175 Es bedeutet eine zusätzliche Schu 0 keit, dal das Stück fast nur unter Fug spielt. Das wird einem erst nacht klar, denn Fehling überwindet auch 60 Erschwernis wahrhaft„spielend“, 121 er nämlich sozusagen über weibliche 1 in die Frauenrollen einsetzt, Joana Gorvin als Rosita eine gewisser, maulfaule, von Hoffnungslosigkeit 19 55 gültig gewordene Sprechweise e die Haushälterin der Elisabeth, 1 schildt von Akt zu Akt nornen. 60 aussehen und mechanischer nee läßt, und am Höhepunkt seiner Hes c g. am Ende des zweiten Aufzugs, aus der 1 gegnung der armen, alten Junglern 90 dem gerade noch Wonlhäbigen ia fg Rosita und den beiden reichen* Gänschen aus der Familie Ayola eines Blumenwalzer eingekleideten Totentan“. Generationen zuwegebringt, der einem sonst armselig hausenden Belg Atem benimmt. 1 Wie das ganze Stück, so ist rung auf der Kippe zwischen dem— men! und dem Makabren. Ein Tropfen 5 Groteske, und es würde läppisch. e Tropfen mehr Innigkeit, und es Seht Guälende. So, wie es ist, ist Es 8080 haft.„ ver Us Ver. Dr.! 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