Nr. 193 nde at; Seint 17 Von de -Stiktung, Amerika. . Da die n aulsge. n Waren, r Tepex⸗ aindestenz . Die Un. s ermög henfundez leproben Sonnen- Nähe der n Waren e Gegend n st zu den lamerikaz tete Frage mpelstadt i Ruinen chatz be- dreihßiiger Zapoteken, h um dag id zurück viel mehl, Iderschritt itrechnung Al tur tus tadt Kan von Kutaß Angreichen ren Alter las künftz etzt Wird bisher nut el Mittel. es gerückt. bereits in Niederlas. Landschaft rissen von Urahn det altkaukz- begründet eine uralte die Ost h fast bi eren Kau- des Rio: Schon det wußte von ergangenen Wamly bel er uralten Jer Schill hen sahen is, wohn chen Sage m Gefolge m Schlifte gahm, um te goldene n. Da dis längst ex- sis genannt eresbedef- egen. 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Führer der Opposition, Dr. Kurt Schumacher, Von unserer Bonner Redaktion Mittwoch alle Ge- Bundeskanzler Dr. Adenauer und der legten vor der Presse ihre Anschauungen dar, die in einigen entscheidenden Punkten auseänandergingen. Während Dr. Adenauer in den Mittelpunkt seiner Ausführungen die Forderung nach innerer Sicherheit stellte und zu deren Verwirklichung die Aufstellung einer schlagkräftigen Formation nach Art der früheren Schutzpolizei verlangte, stellte Dr. Schumacher die deutsche Sicherheit unter den Blickwinkel der„strategischen und machtpolitischen Gegebenheiten.“ Er for- derte die Konzentrierung der Elite der demokratischen Streitkräfte am Eisernen Vor- hang und gegebenenfalls eine„offensive Verteidigung“ an Weichsel und Njemen. Bundeskanzler Dr. Adenauer, der am Mittwochvormittag vor der Kabinettsitzung zur Presse sprach, sagte, daß sich die deut- sche Sicherheitsfrage im Gegensatz zu der aller anderer europäischen Länder auf zwei verschiedenen Ebenen bewege. Sie sei ein- mal eine internationale und zum anderen eine Angelegenheit innerpolitischer Maß- nahmen gegen die kommunistische Wühl- arbeit. Die Frage der inneren Sicherheit sei streng von der äußeren zu trennen. Weder die Bundesregierung noch das deutsche Volk habe das gèeringste Interesse an der Errich- tung einer neuen deutschen Wehrmacht. Er Adenauer— habe in seinem Interviev- mit der„New Lork Times“ nichts anderes gefordert, als die Verstärkung der westdeut- schen Polizei. Die augenblickliche Polizei- situation in der Bundesrepublik sei untrag- bar. Adenauer erinnerte in diesem Zusam- menhang an die Vorgänge in Dortmund, München und anderen Orten, wo die Polizei nicht in der Lage gewesen sei, sich durch- zusetzen. Er kritisierte die Innenminister der Länder, die bestrebt seien, dem Bund auch den geringsten Einfluß auf die west- deutsche Polizei zu verwehren. Die Macht- losigkeit des Bundes untergrabe aber bei den Staatsbürgern jedes Vertrauen und jede Achtung in den demokratischen Staat. Dr. Adenauer forderte die Aufstellung einer Schutzpolizeitruppe, die in der Lage ist, Einbrüchen von der Zonengrenze her oder irgendwelchen Putschversuchen entgegenzu- treten. Die Stärke dieser Polizeieinheit müsse sich einerseits nach der Stärke und Bewaffnung der Volkspolizei, andererseits danach richten, was nach einer notwendigen Reorganisation der Länderpolizei noch an Brauchbarem übrigbleibe. Zur Gewährleistung der äußeren Sicher- heit forderte der Bundeskanzler eine aus- reichende Verstärkung der Besatzungstrup- Guderian und Speidel in London? London.(dpa) Ein Sprecher des briti- schen Außen ministeriums erklärte, in amt- lichen Kreisen Londons sei von einem Be- such der ehemaligen deutschen Generale Speidel, Guderian und Graf Sch we in in der britischen Hauptstadt nichts be- kannt. Der Sprecher war gefragt worden, ob die drei ehemaligen Generale von der bri- tischen Regierung eingeladen worden seien. In London waren Berichte verbreitet Wor- den. daß ein Besuch der drei Generale in London bevorstehe. Der Sprecher sagte, denn diese Berichte zutreffen sollten, er- folge der Besuch auf keinen Fall auf Ein- adung der britischen Regierung. ane, Paris. Der französische Delegierte im Exe- utivausschuß des Atlantikrates, Herve hand, ist zum Botschafter befördert worden. , Washington. Außenminister Dean Acheson außerte in seiner all wöchentlichen Pressekon- derenz, er hoffe, schon in absehbarer Zeit den amen eines zivilen amerikanischen Hochkom- wissars kür Oesterreich bekanntgeben zu Können. Washington. Die Lieferung amerikanischer aner nach den Westeuropäischen Ländern ird, wie vom amerikanischen Verteidigungs- ministerium bekanntgegeben wurde, noch in leder Woche mit der Verladung von zwanzig mittleren Panzern beginnen, die für Frankreich bestimmt sind. Berlin. Aus den zwischen Berzin und dem Bundesgebiet verkehrenden Postzügen wurden nder Nacht zum Mittwoch wieder sechs Pakete beschlagnahmt, deren Inhalt diesmal zum Teil aus Lederwaren bestand. Sieben andere von Volkspolizisten enmommene Pakete wurden aul Veramassung sowjetischer Offiziere wieder eingeladen. Berlin. Die Parteileitung der Sowjetzonen- Db hat den bisherigen Generalsekretär der füchsischen LDP Herbert Täschner, zum Nach- eser des vom Sowjetzonen-Staatssicherheits- denst verhafteten bisherigen LDP-General- eokretärs Günther Stempel ernannt. Täschner, lu in unterrichteten Parteikreisen als abso- al zuverlässig im Sinne der SED gilt, hat sein tam Dienstag angetreten. 0 Düsseldorf. Der Vorsitzende des deutschen ſacberkschaffsbundes Dr. H. Hans Böckler hat nach dreieinhalbmonatiger Krankheit seine Arbeit im Bundeshaus des DGB in Düsseldorf Wieder aufgenommen. Bielefeld. Eine größere Zahl von Rußland- Funkehrern und Angehörigen von Rechtspar- ſren drangen in Bielefeld in ein FDY-Heim abenin dem 20 Jungen und Mädel einen Heim- 85 Leranstalteten. Die Eindringlinge schlu- — die FDgler ein, nahmen ihnen die Aus- ö und demoljerten die Einrichtung. Die Soner nahm zwei Rädelsführer fest, Fünf Per- en wWurdeti verletzt, U/ dpa pen, insbesondere einen entsprechenden mi- ltärischen Schutz seitens der Vereinigten Staaten.„Diesen Schutz können nur die Ver- einigten Staaten gewähren, die über eine ungeheure wirtschaftspolitische Kraft ver- kügen und denen das Schicksal in dieser Periode der Menschheitsgeschichte eine Rolle zugeteilt hat, wie sie früher einmal das Römische Reich hatte. Wenn uns in diesem Verteidigungssystem eine Rolle Zugeteilt wird werden wir das prüfen und unter ge- wissen Voraussetzungen bereit sein, diese Aufgabe zu erfüllen.“ Dr. Adenauer be- zeichnete es aber als un zweckmäßig, diese Voraussetzungen schon jetzt zu Forderun- Sen zu präzisieren. Er sei der Auffassung, daß die zukünftige Entwicklung und„die Gewalt der Tatsachen“ die Fragen der Stahlquote, des Ruhr- und Besatzungssta- tuts von selbst lösen werden. Der Bundes- kanzler unterstrich wiederholt. daß eme deutsche Beteiligung an einer europaischen Verteidigung nur in einer föderativ aufge- bauten gemeinsamen europaischen Organi- sation in Frage kommen könne. Dr. Adenauer übte bittere Kritik an der Haltung der westlichen Alliierten, die seit dem Bruch mit den Sowjets im Jahre 1947 drei Jahre tatenlos verstreichen ließen, ohne sich auf eine Verteidigung der westlichen Demokratie ernstlich und genügend vorzu- bereiten. Er sei aber auch heute noch davon überzeugt, daß der Friede gewahrt bleibe, und ein allgemeiner Weltkrieg verhindert werden könne. Das sei jedoch nur dann denkbar wenn jeder mögliche Gegner vom anderen wisse, daß er keinen leichten Sieg haben werde und auch die Zerstörung des Siegerlandes absolut sicher sei. Schumacher fordert„offensive Verteidigung“ Der SPD-Vorsitzende Dr. Schumacher, der am Nachmittag die Auffassung seiner Partei zu dem Problem darlegte, wandte sich scharf gegen den„Propagandistischen Unsinn mit der Volkspolizei“. Diese werde in jedem Fall hinter der Roten Armee marschieren, da ihr Potential auf lange Zeit hin zu einer selbständigen Offensive nicht ausreiche. Die Behauptung, eine„par- tielle Aufrüstung“ Deutschlands richte sich gegen die Volkspolizei, sei barer Unsinn. Die Besatzungstruppen seien keine reine Dekoration und hätten nicht nur die Auf- gabe, das deutsche Volk zu friedlichen Bür- Sern zu erziehen, sondern es auch zu schüt- zen. Ein Vergleich Deutschland Korea sei darum objektiv falsch, weil die Volkspolizei bei einer eventuellen Invasion in jedem Fall mit den Besatzungstruppen zusammen- stoßen werde. Jede Diskussion der deutschen Sicherheit, so sagte der Führer der Opposition, habe von der Fragestellung auszugehen: Vertei- digung gegen wen und mit welcher Aussicht? Eine Verteidigung aus deutscher Kraft al- lein sei unmöglich. Auch ein Verteidigungs- kampf der europäischen Nationen sei aus- sichtslos. Entscheidend bleibe die tatkräf- tige Mitwirkung der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Der deutschen Ju- gend könne man eine Teilnahme an die- ser Verteidigung überhaupt nur dann zu- muten, wenn sie die Garantie besitze, daß das deutsche Land frei bleibe bnd nicht zum Vorfeld westlicher Rückzugsstrategie werde. Die Ausführungen Schumachers gipfelten in der Feststellung, eine offensive Verteidi- gung, die die Entscheidung des Krieges an Weichsel und Njemen suche, sei die erste und grundlegende Voraussetzung einer deut- schen Beteiligung an dieser Verteidigung. Mit einer„theatralischen Verstärkung der Besatzungstruppen“ um zwei Divisio- nen sei es nicht getan. Erforderlich sei viel- mehr die Konzentration aller Kräfte der Westlichen Demokratien an den Gren- zen des sowjetischen Einfluß? gebietes, an der Elbe, bei Helmstedt und bei Triest. Erst, wenn eine solche Zu- sammenballung erfolgt sei, werde das Pro- blem einer deutschen Wiederbewaffnung überhaupt spruchreif. Die Ausbildung ame- rikanischer Einheiten sei ebenso gut in Grafenwöhr möglich wie in Texas. Sowohl der Kanzler als auch Dr. Schu- macher forderten eine moralische Stärkung der deutschen Widerstandskraft, die heute in weitesten Kreisen der Bevölkerung er- lahmt sei. Dr. Adenauer sagte, wenn man alles laufen lasse, stärke man naturgemaß das Selbstbewußtsein der anderen. Dr. Schu- macher forderte eine moralische„levée en masse“. Ein wichtiges Mittel, einen Krieg zu verhindern, bestehe darin, den Aggres- soren klar zu machen, daß das Volk ihn ablehne. Vor allem würden diejenigen, die eine Rückversicherung durch finan- zielle Unterstützung der kommunistischen Organisation suchten, öffentlich an- ge prangert werden. Ebenso unerläg- lich sei eine öffentliche Kontrolle des Ost- West-Handels. paris nur mit polizeilräften einverstanden Von unserem Korrespondenten A. Lang Paris. Die Erklärungen des amerikani- schen Außenministers über die Notwendig keit der Beteiligung Deutschlands und Ja- Pans an der Verteidigung haben dieses Pro- blem, um das man in Paris herumzugehen versucht, mit grausamer Deutlichkeit her- ausgestellt. Die öffentliche Meinung in Frankreich macht sich über den Ausgang der Washingtoner Konferenz im September nicht viel Illusionen. Voraussichtlich wird die französische Diplomatie auf der Teillösung durch Auf- stellung starker deutscher Polizei- kräfte bestehen. Diese Haltung erscheint durchaus logisch. Wenn die Bundesrepublik dadurch zur gemeinsamen Verteidigung beiträgt, daß sie die innere Front schützt, so ist dies bereits eine fühlbare Entlastung für die Truppen der Vereinten Nationen, die jeder Sorge gegen Aufruhr. Sabotage und Fallschirmspringer enthoben und über ge- sicherte Versorgungslinien verfügen würden. Andererseits ist die französische Position gegen die Umstellung der westdeutschen Industrie auf Kriegsbedarf unerbittlich. Un- ter diesen Umständen sieht man gar nicht die praktische Möglichkeit zur Bewaffnung deutscher Einheiten. Auch aus diesem Grund erblickt man in der Aufstellung von Polizei- kräften die einzige praktische Lösung der Frage der deutschen Teilnahme am Schutz des Westens. Me Cloys Antwort an Adenauer „Nur durch vereinte Anstrengungen verstärkte Verteidigung“ Von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Am Mittwochabend forderte der amerikanische Hohe Kommissar MecCloy das deutsche Volk und seine Vertreter auf, die Verteidigung Europas durch ehrliche und gemeinschaftliche Aktionen zu unterstützen. Nur durch die vereinten Anstrengungen aller beteiligten Völker könne die Verteidigung Europas ge- stärkt werden. MecCloy nahm mit dieser Erklärung zu den Ausführungen Stellung, die Bundeskanzler Dr Adenauer am Vor- mittag auf einer Pressekonferenz in Bonn gemacht hatte. Weiter sagte MeCloy:„Jetzt ist kür alle demokratischen Völker und ihre Regierungen die Zeit der Entscheidun- gen und der ehrlichen Entschlüsse gekom- men.“ Der amerikanische Hohe Kommissar wies Weiter darauf hin, daß die Regierungen der Demokratien in den letzten Monaten ernst- haft Pläne zur Stärkung der Sicherheit und der Verteidigung Europas unter Einbezie- hung Westdeutschlands ausgearbeitet hät- ten. Die Sicherheitswünsche für Westeuropa und Westdeutschland würden von den Hohen Kommissaren in Verbindung mit den höch- sten Regierungsstellen in Washington, Paris und London erörtert.„Die deutsche Sicher- heit,“ so betonte MecCloy,„wird durch die gegenwärtige Art der Beziehungen zwi- schen der Bundesrepublik und den West- mächten erhöht, nicht aber vermindert. Die amerikanischen und die anderen Truppen der Vereinten Nationen kämpfen und ster- ben in Korea für die Sache der Freiheit, für die Freiheit der anderen Nationen genau so wie kür die der Amerikaner. Demokra- tische Völker“, so schloß Mecloy,„mögen einen langsamen Start haben, aber sie ver- mögen unüberwindliche Kräfte zu ent- wickeln und sind schließlich siegreich. Schon oft ist in der Geschichte die militä- rische Stärke Amerikas unterschätzt wor- den. Ich denke, man sollte sich hüten, dies noch einmal zu tun.“ Aus den verwirrenden und vielfach sich widersprechenden Nachrichten über das Problem der europaischen Verteidigung ent- nehmen wir den Meldungen der Agentur dpa, daß Außenminister Acheson am Mitt- Woch auf seiner wöchentlichen Pressekon- ferenz in Washington erklärt hat, Ade nauer habe bei seiner jüngsten Bespre- chung mit den alliierten Hohen Kommissa- ren nicht die Remilitarisierung der Bundesrepublik gefordert und auch nicht die Aufstellung einer west- deutschen Armee verlangt. Er habe sich für eine Stärkung der Verteidigung Westeuro- pas einschließlich Deutschlands ausgespro- chen. Acheson fügte hinzu, die Rolle, die die Bundesrepublik bei der Verteidigung West- europas zu spielen habe, werde gegenwärtig von den interessierten Regierungen geprüft. Achtung! Eingleisig Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von dem Verhältnis der Preise zu den Löhnen die Rede ist. Regierungen, Verbände, Persönlichkeiten und Hersonen geben Kommuniquès, De- mentis. Gegenbekhauptungen und wieder Kommuniquès heraus. Viele Köpfe und Hände sind dabei, den„Bundes fahrplan“ in Ordnung z2u Zeit, die— so scheint es wenigstens reckt oft Zukunft entgegenfährt. halten. Eine Stabilität bedeutet viel in unserer — ohne Fahrplan und Ziel einer ungewissen Freiwilligkeitskräſte der Kirche mobilisieren Deutscher Evangelischer Kirchentag in Essen eröffnet Essen.(dpa) Der deutsche evangelische Bundespräsident Professor Reuß er- Kirchentag in Essen, der vom 23. bis klärte, der Mensch werde nicht von der 27. August unter dem Motto Rettet den wissenschaftlichen Theologie, sondern Menschen“ etwa hunderttausend Christen in der Ruhrstadt vereinigt, wurde am Mitt- wochnachmittag in Anwesenheit von Bun- despräsident Professor Heuß und Bundes- kanzler Dr. Adenauer eröffnet. Der Präsident des deutschen gelischen irchentages, Dr. von Thad den-Trieglaff, wies in seiner Er- öfknungsansprache auf die enge Verknüp- kung der Geschichte Essens mit der Ge- schichte der industriellen Entwicklung an der Ruhr sowie, unter dem Beifall der Ver- sammlung, auf die Verknüpfung„mit dem Namen einer Familie“ hin, deren einst segensreiches Wirken in der Stadt unver- gessen sei und deren schweres bersönliches Geschick das tragische Geschick von Tausen- SVan- durch die Tat des christlichen Menschen ge- rettet, die als Beispiel wirke. Es komme Weniger auf große Theologen als auf gute Christen an. Wenn vom Staat und von der Kirche und den gemeinsamen Verantwor- tungen gesprochen werde, so„tritt vor utis der Katalog der Notvertriebene, Ausge- bombte, Kriegsversehrte, Kriegshinter- bliebene, Kriegsgefangene, Währungsge- schädigte, Arbeitslose, Verfemte“, auch der jüdische Mensch dürfe in dieser Reihe nicht Vergessen werden. Das christliche Gewissen dürfe es sich nicht so leicht machen und unter dem Druck der Tagesnöte das ver- Sessen. was in der Vergangenheit ge- sehen und noch nicht wieder in Ordnung gekommen sei. den und Abertausenden von Arbeitern an der Ruhr in sich schließe. 7 Der moderne Mensch sei zugleich mündig und Skeptiker geworden., fuhr von Thadden-Trieglaff fort, er sei den schützen- den Einflüssen der Kirche entwachsen und müsse sich nun selber seinen einsamen Weg durch das Gestrüpp weltanschaulicher Möglichkeiten bahnen. Dieser verwandelten Welt entspreche die Notwendigkeit einer sich energisch wandelnden Kirche. Die Kirche müsse den Menschen der Gegenwart ernst nehmen— und zwar nicht als Amts- kirche, sondern als Ereignis einer brüder- lichen Gemeinschaft. Die Laienglieder seien entschlossen, die ernste Bewährungsprobe lebendigen christlichen Glaubens in unserem Jahrzehnt nicht zu verschlafen. sondern die nicht mehr haltbaren Anschauungen der Vergangenheit zu revidieren. Die Bemühun- gen des Kirchentages würden es sein, die vorhandenen wertvollen Freiwillig keits kräfte der evangelischen Welt im Dienste einer geistigen Erneuerung der Kirche zus am menzuführen. Ruhe vor dem Der Bundespräsident sagte, der Staat solle keine politischen Motive in dem Raum der Kirche senden wollen. Aber er solle spüren, daß die Kirchen eine volks- Politische Kraft seien. Der Sinn des Laien- apostolats, von dem auf dem Kirchentag gesprochen werde, sei nach seiner Ansicht, daß die Kirche eine vom Volke getragene Slaubens gemeinschaft als Erbin finde. Der Staat sei weder evangelisch noch katho- lisch. Die Glaubenstrennung, die deutsches Schicksal geworden sei, sei wohl politisch vielfach unbequem, geistig und religiss jedoch fruchtbar geworden. Die evangelische und die katholische Theologie Deutschlands hätten als Beitrag der Deutschen zum gei- stigen Denken aller Völker in die Welt hinaus gewirkt. Im Bewußtsein des Tages müßte lebendig erhalten bleiben, daß evangelische und katholische Menschen in der Vergangenheit um ihres Glaubens wil⸗ len Märtyrer geworden seien. Das scheine religiös und politisch wichtiger zu sein als die Konfessionsstatistiken einzelner Be- hörden.(Siehe auch Seite 2.) Sturm in Korea UNO-Truppen rechnen mit Großangr iffen auf Taegu und Pusan Tokio.(UZ) Die militärische Lage an der gesamten Front in Korea hat sich am Mittwoch so wenig verändert, daß das Hauptquartier der 8. amerikanischen Armee darauf verzichtete, in der Nacht zum Don- nerstag(Ortszeit) ein besonderes Nacht- Kommuniqué herauszugeben. Die interessanteste Entwicklung war das Plötzliche Auftauchen von nordkoreani- schen Kampfflugzeugen des sowjetischen Baumusters„Jak“, die in den letzten 24 Stunden aus ihren Verstecken heraus- kamen und zum erstenmal seit dem Kriegs- beginn in Korea Kriegsschiffe der Vereinten Nationen angriffen. Amerikanische Auf- klärungsflugzeuge konnten im übrigen keine ernsthaften Kampfhandlungen an den Frontabschnitten bemerken. Daß diese Stagnation an allen Fronten wahrscheinlich die Ruhe vor dem Sturm bedeutet, wird urch die Erklärung eines Sprechers vom Hauptquartier, General Mac Arthurs be- stätigt. Dieser Sprecher sagte am Mitt- woch, es sei ein Großangriff auf Ta eg u zu erwarten, da die Koreaner ungeachtet aller Verluste vorwärts kommen wollten. Die 25. amerikanische Division hat am Mittwoch den Befehl erhalten, sich in Be- reitschaft für eine kommunistische Grog offensive an der Südküste in Rich- tung auf den Nachschubhafen Pusan zu halten. Der Beginn dieser Offensive wird in den nächsten 24 Stunden erwartet. Wie von Kundschaftern berichtet wurde, seien die Nordkoreaner dabei, Truppen im Gebiet von Tschintschu zusammenzuziehen, nachdem sie seit drei Tagen mit ihren Angriffen gegen die amerikanischen Stel- lungen aufgehört hatten. Nach Ansicht der Kundschafter wird die Tatsache, daß die Nordkoreaner weder in diesem noch einem anderen Abschnitt während der letzten drei Wochen irgendwelche Geländegewinne er- zielen konnten, sie wahrscheinlich zwingen, eine allesumfassende Offensive zu begin- nen, ehe es den Vereinten Nationen gelingt, genügend Streitkräfte zur Verfügung zu haben, um eine Gegenoffensive zu begin- nen. 5 Nach Ansicht der amerikanischen Be- kehlshaber ist die Südküste das geeignetste Gebiet für eine solche Offensive, da es den Nordkoreanern hier gelungen sei, sich am nächsten an den Hafen von Pusan heranzuarbeiten. Die Regierung der Philippinen hat in- zwischen ein Bataillon, das mit Panzern und Artillerie ausgerüstet ist und eine Stärke von 1205 Mann hat, für die Koreafront aufgestellt. Es wird auf Anforderung Mac- Arthurs an die Front geschickt werden. Militärallianz Mao Tse Tung— Ho Tschi Minh? Saigon.(UP) Die französischen Behörden in Indochina haben am Mittwoch den Te eines erbeuteten Dokuments veröffentlicht, von dem erklärt wurde, daß es den Beweis für das Bestehen einer Militärallianz Z- i- schen dem kommunistischen China und den kommunistische geführten Aufständischen Indochinas erbringe. In dem Dokument, das den Titel„Mili tärischer Angriffs- und Verteidigungsplan“ trägt, werden die Bedingungen aufgezählt, auf Grund deren sich chinesische kommu- nistische Truppen mit den Vietminh-Trup- pen vereinigen würden,„um den Angriff“ irgendwelcher„imperialistischer“ Truppen zurückzuweisen, die nach Indochina ent- sandt würden, um an dem jetzt bereits vier Jahre währenden Bürgerkrieg in Indochina teilzunehmen. Dieses Abkommen wurde angeblich am 5. Juni in der chinesischen Stadt Montze von Vertretern des kommunistischen China und der Vietminh-Bewegung unterzeichnet. MORGEN 15 Donnerstag, 24. August 1950/ Nr. 190 1 24. 1 1850 Ob Heuß mit Adenauer einverstanden ist? Wir haben uns in den letzten achtund- Vierzig Stunden allerlei Gedanken über die Politische und staatsrechtliche Position so- Wohl des Bundeskanzlers als auch des Bundespräsidenten gemacht. Das etwas Wirre Bild, entstanden durch das Interview Dr. Adenauers mit der„New Lork Times“ und durch seine angebliche Forderung gegenüber den Hohen Kommissaren, in Westdeutschland fünf Divisionen als Gegenstück zur Volkspolizei der Sowjetzone Aukzustellen— dieses Bild hat ganz von Selber auch den Bundespräsidenten in das Bliekfeld gestellt. Zwar ist in keiner Nachricht und auf keiner Bonner Presse- konferenz der Name des Bundespräsiden- ten gefallen. Auch hat sich Prof. Heuß seit seiner Rückkehr aus dem Urlaub jedes Kommentars zu den Remilitarisierungs-Ge- sprächen enthalten. Er hat beharrlich ge- schwiegen. Das hat uns zwar nicht stutzig gemacht, Aber doch immerhin zu einigen Ueber- legungen angeregt. Sie führen auf die etwas simple Frage hinaus, ob der Bundesprä- sident mit dem Vorgehen Dr. Adenauers einverstanden sei. Schließlich ist die all- gemeine Situation so, daß sich mit ihrer Beurteilung die ganze Bundesspitze be- Fassen müßte. Und dazu gehört ja in erster Linie, in der Optik der Bevölkerung, der Präsident der Bundesrepublik. Ihn, der Sich ihr mit seiner gewinnenden Art auf den Staatsbesuchen vorstellt oder sich ganz ein- dach mitten unter sie setzt, ihn, den Bun- despräsidenten, sehen die 47 Millionen der Bundesrepublik als ihren Repräsentanten Serade in hochpolitischen Fragen an. Warum schweigt Heuß, wenn die Wellen hoch und höher schlagen? Die Behaup- tung, die Bundesrepublik sei eine„Kanzler demokratie“, hat ihre Fundamentierung aus dem Grundgesetz bezogen. In diesem Ge- Setz, um dessen Formulierung seinerzeit der Parlamentamsche Rat schwer ge- ungen hatte steht unter Artikel 65 wört- lieh: Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richt- linien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Ueber Meinungs- Verschiedenbheiten zwischen den Bundes- ministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung be- Schlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung.“ Soweit der Artikel 65 des Grundgesetzes, dessen genaueres Studium wir im Augen- Blick, da man von einer Revision munkelt, nur empfehlen können. Aus ihm geht Klar hervor, daß der Bundeskanzler der Mann 1„Politik macht“. Das Grundgeset⸗ Bu canzler zur zentralen politi- schen Figur erhoben. Er allein ist der Mann an der Balancestange. Wern wir richtig unterrichtet sind, ist der Bundespräsident bis jetzt nur einmal Skkentlich aus seiner Reserve herausgetre- ten. Das war damals, als nach dem durch Dr. Adenauer angeregten Absingen der drit- ten Strophe des Deutschlandliedes im Ber- liner Titania-Palast die Präsidialstelle auf der Viktorshöhe sehr bestimmt erklärte, die Entscheidung über die Nationalhymne gehöre àzu den Rechten des Bundespräsidenten. Im Mai d. J. hat Vizekanzler Blücher in einem Vortrag in Köln die Frage aufgeworfen, ob es Wirklich dem Willen des Grundgesetzes entspreche, daß der Bundespräsident auf rein repräsentative Aufgaben beschränkt Werde. Blücher wollte mit dieser Aeußerung einen Ball anspielen, der vermutlich zu 2 12 einem Gegengewicht gegenüber dem Bun- deskanzler anwachsen sollte. Das ist aller- dings nicht eingetreten. Vielmehr hat sich der Bundespräsident aus allen Krisenzonen Berausgehalten. Er hat sich auf die Reprä- sentation und das Zeremoniell beschränkt. Es kann durchaus sein, daß sich hinter diesem Verhalten eine kluge Taktik ver- birgt, nämlich die Absicht, die durch Humor, schlichtes und zugleich bezauberndes Auf- treten angesammelten Kapitalien so lange Wie möglich von der Investierung zurückzu- behalten, Ob diese jetzt schon in Sicht, kon- nen wir in der Befangenheit, die von den Elementarkräften des politischen Alltages Ausgeht, nicht obne weiteres sagen. Vielleicht Hat der Schweizer Journalist. F. R. Alle- Mann, recht, der vor einiger Zeit meinte: „Heuß ist das Gegenteil eines„autoritären“ Staatsmannes— und eben damit gewinnt er Autorität: weil man sie an ihm als Selbstverständlich und nicht als angemaßt empfindet. Diese Autorität ist die größte EFraftreserve, über die die deutsche Demo- Kkratie heute verfügt. Wenn einmal die latente Krise der Bundesrepublik akut wer- den sollte, wird man erst recht erkennen Können, was eine solche Reserve bedeutet. Unter einer Voraussetzung: daß der Mann des weisen Maßes und des geschliffenen Wortes sich in einem solchen Augenblick auch als Mann der energischen Tat erweisen Wird.“ Der Bundeskanzler hat die Oeffentlich; keit und die öffentliche Meinung mit seinen Finessen kopfscheu gemacht, Wir vermissen das mit Präzision und Klarheit gesprochene Wort, das keine Drehung und Wendung zu- Jagt, Könnte nicht der Bundespräsident, ein Meister der Feder und der Rede, dieses Mort sprechen? Es braucht nicht gerade bei der Einweihung der wiederhergestellten Friedriehs brücke am 31. August In Mannheim sein, Unsere Stadt ist durch den Staatsbesuch allein schon ohne- bin geehrt. Aber ein Wort des Bundespräsi- denten von großer Festigkeit, auf einem Hochpolitischen Forum gesprochen, könnte Allen, die sich von den Interviews und Dementis, von den Rückziehern und den „einerseits- andererseits- Kommentaren, frei- schwimmen wollen, eine Brücke bauen zum Verständnis der Projekte der Bundesregie- Tung, von der wir alle wissen möchten, was sie in Wirklichkeit will und was sie nicht will. Im Kraſtfeld religiöser Impulse Der Evangelische Kirchentag als Organ der kirchlichen Erneuerungsbewegung Essen.„Die Generation, in der wir leben, gleicht Verbannten, die noch keine neue Heimat gefunden haben.“ Das ist ein Zitat des französischen Dichters und Fliegers An- toine de Saint-Exupéry, der in seinen weni- gen Büchern prophetische Wahrheiten über den modernen Menschen ausgesagt hat. Der dieses Wort im Zusammenhang mit dem Evangelischen Kirchentag zitierte, war der evangelische Landesbischof von Hannover, Dr. Lil je, der zur Prominenz der evan- gelischen Geistlichkeit in Doutschland nicht Wegen seines Alters oder der Amtswürde gehört, sondern weil er, Luther gleichend in Statur und Offenheit, lebendiger und wirk- lichkeitsnaher ist als viele andere Kleriker. Wenn alle wären wie Lilje, brauchten wur keinen Kirchentag, hat jemand gesagt. Es ist aber nicht so. Es gibt viele Verbannte, Von unserem WF-Mitarbeiter die noch keine neue Heimat gefunden ha- bem. Im Extrem meint dies auch das jüngst viel zitierte Wort eines Kirchenmannes, daß 95 Prozent der Mitglieder der Kirchen nur vergessen hätten auszutreten. Vielleicht nicht 95 Prozent, aber eine große Zahl von Menschen lebt in der Verbannung, die Saint-Exupéry beschwört. Es kommt nicht so sehr darauf an, ob dies die freiwillige Verbannung von der Kirche ist. Aber es ist zumeist die Verbannung von Gott. Wir haben seit dem Kriegsende auf allen Gebieten eine Ueberfülle von Tagungen er- lebt und erleben sie noch weiter. Der Reiz der freien Diskussion war zuerst grog. Später verlor sich das Neue, es blieb die Lehre der Ergebnislosigkeit. Wo konkrete Dinge be- sprochen werden, ohne zu einem praktischen Ergebnis zu führen, weil die Kraft, die Unauffällige westliche Hilfe für Tito Annäherung Jugoslawiens an Rom und Athen macht Fortschritte Von unserem F. D. Wien. Während nach übereinstimmen- den Informationen aus den Nachbarstaaten Jugoslawiens die diesjährigen Sommerma- növer nach Art und Umfang sich wesentlich von früheren militärischen Veranstaltungen unterscheiden und ihren drohenden Charak- ter kaum zu verbergen suchen, bemüht sich Marschall Tito selbst weiter darum, die Sorglosigkeit eines Urlaubers an der Adria zur Schau zu stellen. Weder die Ankündi- gung der Aufstellung einer ungarischen Miliz mit einer eindeutigen Spitze gegen Ju- goslawien, noch der Besuch des britischen Unterstaatssekretärs Davies in Belgrad konnten ihn bisher dazu bringen, seinen Sommerurlaub abzubrechen. Genz so unbesorgt sind aber Tito und seine Regierung in Belgrad nicht. Sie sind sehr rührig, und ihre politischen und wirt- schaftlichen Wünsche werden vom Westen angehört, gefördert und zum Teil erfüllt, in ziemlich auffälliger Weise erfüllt, um Tito micht Schlimmerem als propagandistischem rommelfeuer von seiten der Nachbarstaa- ten auszusetzen. Daß Unterstaatssekretär Davies im selben Atemzuge, in dem er er- klärte, Großbritannien wolle sich nicht in die politischen Angelegenheiten Jugosla- Wiens einmischen, die Ansicht äußerte, zwi- schen Belgrad und Athen bestünden eigent- ich nur Mißverständnisse und keine ern- sten Hindernisse für eine Aussöhnung, kann Korrespondenten nicht anders als Hilfestellung bei der deli- katen Frage der Annäherung ehemaliger Gegner gewertet werden. Gleichzeitig sprechen Informationen von einer zunehmenden Besserung der italienisch- jugoslawischen Be- ziehungen und dem bevorstehenden Ab- schluß eines Handelsvertrages zwischen Rom und Belgrad. Auch die Frage der italieni- schen Reparationen an Jugoslawien stehe kurz vor einer Regelung. In Wien meint man, daß dabei der italienische Finanzmag- nat Camillo Castiglione, der zu Tito Ausgezeichnete Beziehungen hat und wie- derholt vom italienischen Außenminister Graf Sforza zur Durchführung schwieri- ger Aufgaben in Belgrad herangezogen Wurde, sicherlich auch eine Rolle spielte. Derm Castiglione hat Tito das zu bieten, Was der jugoslawische Diktator am dring- lichsten braucht, Fertigerzeugnisse und In- vestitionsgüter der westeuropäischen Schwer- industrie und amerikanische Dollar-Kredite durch die Verbindungen Castigliones zu amerikanischen Finanziers. Und daß sich der Präsident der Weltbank Eugene Bla c k, demnächst nach Jugoslawien begeben wird, erscheint in diesem Zusammenhang als wei teres Zeichen einer gemeinsamen Anstren- gung des Westens, Tito das Durchhalten auf möglichst unauffällige Weise zu ge- statten. Neue Mindestlöhne in Frankreich Paris.(UP) Das französische Kabinett hat ein neues System garantierter Min- destlöhne für die französische Arbeiter- schaft beschlossen. Zur Festsetzung dieser neuen Mindest- löhne würde das Land in fünf verschie- dene Lohn-Zonen eingeteilt. Für das Gebiet von Paris wurde der Mindest- Stundenlohn auf 78 Frances(gleich 94 Pfennig) festgesetzt. Die Mindestlöhne für die übrigen Lohnzonen sind: Zone 2: 74,10 Franes(gleich 89 Pfennig); Zone 3: 70.20 Francs(gleich 84 Pfennig); Zone 4: 66.30 Francs(gleich 80 Pfennig): Zone 3: 64 Frances(gleich 77 Pfennig). Die linken französischen Gewerkschaf- ten zeigen sich, nach einem Bericht unseres A. L.- Korrespondenten, unzufrieden mit dem von der Regierung nach monatelan- gen Verhandlungen festgelegten Mindest- lohn. Ein ungelernter Arbeiter mit zwei Kindern hat in Zukunft in Paris ein- schließlich der Familienbeihilfe 23 450 Franes(283 DW) Monatseinkommen. Dieser Mindestlohn entspricht ungefähr den For- derungen der sozialistischen Kabinettsmit- glieder, insbesondere den Wünschen des Staatsministers Guy Mollet. Trotz der fraglos bedeutenden Verbesserung der Mindestlöhne hat die Linkspresse den Re- gierungsbeschluß mit großer Heftigkeit an- gegriffen. Streikausdehnung in Belgien Den Haag.(dpa) Während der Streik der Hafenarbeiter in Rotterdam und Amster- dam als beendet anzusehen ist, hat sich der Ausstand der Hafenarbeiter in Belgien wei- ter ausgedehnt. Nachdem die Rotterdamer Hafenarbeiter am Dienstag beschlossen hat- ten, sofort die Arbeit wieder aufzunehmen, sind ihre Kollegen in Amsterdam am Mitt- woch übereingekommen, ebenfalls wieder zu arbeiten, Dagegen kam in den belgischen Häfen Antwerpen, Ostende, Gent und Brüs- sel der Betrieb völlig zum Erliegen. Die Hafenarbeiter von Antwerpen haben am Mittwoch einen Kompromißvorschlag zur Beendigung des belgischen Hafenarbei- terstreiks zurückgewiesen. Damit schwan- den vorläufig die Aussichten auf eine bal- dige Beendigung des Streiks, Spender: Gemeinsame Verteidigung Straßburg.(UP) Der australische Außen- minister Percy Spender, der am Mitt- woch anläßlich seines Besuches in Straßburg eine Pressekonferenz abhielt, äußerte die Ansicht, daß Europa„untergehen“ werde, Das läßt sich hören Der Stadtrat von Erkelenz hat mit dem Stadtdirektor Josef Stehr eine Vereinbarung getroffen, derzufolge Stehr am I. Oktober aus seinem Amt ausscheidet und dafur von der Stadt Abfindungsbeträge von rund 70 0 DM erhält. Zwischen dem Stadtdirektor und dem Stadtrat waren Unstimmig heiten entstanden, in deren Verlauf dem Stadtrat Unfähigkeit vorgeworfen worden war. Am 1. September erhält Stehr von der Stadt bereits eine Pau- schalentschddigung von 20 00 DM. Vom 1. Oktober bis 1957 bekommt er dann einen monatlichen Zuschuß von 290 DM, insgesamt also rund 24 0 DM. In der gleichen Zeit zahlt die Stadt 12 00 DM in die Pensions- kasse. Von 1957 an erhält Stehr aus dieser Kasse eine Alterspension, die nicht ganz einem Dienstalter von zwölf Jakren als Stadtdirektor entspricht. Den Unterschiedsbetrag zu diesem Dienstalter zahlt ihm die Stadt dann monat- E. Scher lich zu.(dpa) wenn es mit dem Aufbau einer starken ver- einigten Verteidigungs- Streitmacht nicht rasch vorankomme. Spender betonte, in Australien erkenne man die Bedeutung eines starken Europa und sei davon über- zeugt, daß keine Nation sich allein verteidi- gen körme. Deshalb sei es notwendig, ge- meinsame Schritte für die Verteidigung zu unternehmen. Coudenhove-Kalergi fordert Stärkung des Europarats Straßburg.(dpa) Eine Stärkung und Re- organisierung des Europarates forderte in Straßburg der Generalsekretär der parla- mentarischen Europaunion Graf Couden- hove-Kaler gi, der zur Zeit in Straß- burg weilt, um dort den vierten quropäi- schem Parlamentarierkongreß vorzubereiten. Dieser wird vom 18. bis 21. September in Konstanz stattfinden. Das Statut des Europarats muß nach Ansicht Coudenhove-Kalergis derart ge- andert werden, daß nach amerikanischem Vorbild dem Ministerausschuß die Stellung eines Senats und der Beratenden Versamm- lung die des Repräsentantenhauses zufällt. „Zwischen dem allmächtigen Ministeraus- schuß und der machtlosen Beratenden Ver- sammlung muß ein Kompromiß gefunden werden, sonst wird die öffentliche Meinung durch den Mangel an praktischen Ergebnis- sen enttäuscht werden und der Versuch, Europa zu einigen, wird fehlschlagen.“ Deutsche Europaratdelegation besuchte Kehl Kehl.(Ce.-Eig.-Ber.) Einer Einladung des Bürgermeisters der Stadt Kehl folgend, weil ten am Dienstagmittag die deutschen Europa- ratdelegierten in der deutschen Grenzstadt, um sich von den politischen und wirtschaft- lichen Verhältnissen zu überzeugen. Immer noch trennt ein Stacheldraht, der die Stadt zehntausend D-Mark kostet, die Stadt in zwei Teile. Am Wochenende konnten wie- der einige Dutzend deutscher Familien nach Kehl zurückkehren. Labour-Konferenz über Rüstungen London.(dpa) Unter dem Vorsitz des bri- tischen Premierminister Clement Attiee traten am Mittwoch 24 führende Persön- lichkeiten der britischen Labour-Party im Labour-Rat National Council of Labour) zu einer Beratung über die Umstellung der bri- tischen Wirtschaft auf die vorgesehenen Rii- stungs maßnahmen zusammen. Attlee legte die vollen Auswirkungen der Maßnahmen dar, die in dem an die USA gerichteten Me- morandum über den britischen dreijährigen Rüstungsvorschlag über 3,4 Milliarden Pfund Sterling vorgesehen sind. Attléees Hauptziel bei der Einberufung der Besprechung war., sich der allgemeinen Zustimmung der Partei auch außerhalb der Parlamentsfraktion für seine Pläne zu ver- sichern, ehe das Parlament am 12. Septem- ber zu seiner Sondersitzung zusammentritt. „Nichts, aber auch gar nichts New Fork.(dpa) Die Sitzung des Sicher- heitsrates am Dienstag wurde erneut— auf Freitag— vertagt, ohne daß über die seit langem umstrittene Verfahrensfrage der Zu- lassung von Vertretern Nord- und Süd- Koreas eine Einigung zustande kam. Der bri- tische Delegierte Sir Gladwy Jebb charak- terisierte die festgefahrene Lage mit dem Hinweis, daß seit dem Beginn der Präsident- schaft des Sowjetdelegierten Malik „nichts, aber auch gar nichts“ erreicht wor- den sei. Möglichkeiten oder die Mittel, praktisch zu handeln, fehlen, vergrößert diese Lehre der Ergebnislosigkeit die Problematik nur noch. In geistigen Be- reichen hat die Spezialisierung aller Rich- tungen dazu geführt, daß die eine Gruppe die andere nicht mehr versteht und es kaum noch Brücken gibt. Es ist nicht so wichtig, wenn sich Gleichgesinnte von Zeit zu Zeit ihr Einverständnis miteinander be- stätigen, als daß Trennendes überwunden wird und Gegensätze gemildert werden. Das Wagnis des Evangelischen Kirchentages liegt nicht nur darin, sich gegen die Er- starrung des kirchlichen Lebens, die Ent- fremdung zwischen Kirche und Kirchenvolk durchzusetzen. Wo sich die Kirche, deren Anliegen die Religion ist, der Bedingungen anmimmt, unter denen die Menschen leben, die für die Kirche Kinder Gottes sind, bleibt ihr kein Lebensgebiet verschlossen. Bundespräsident Heuß hat der Kirche bei seiner Eröffnungsrede aus der staat- ichen Sicht eine volkspolitische Aufgabe zuerkannt, die diese habe, seit sie nicht mehr eine Abteilung des Staates sei. Kon- Kkret Übersetzt, bedeutet diese Aufgabe die Mission, den Menschen zu bessern und zu Gott zu führen. Wo die Menschheit in Ge- fahr ist, den Glauben an Gott zu verlieren, bedeutet diese Mission die Rettung des Menschen. Wer aber ist die Kirche? Theologen sehen sie von Gott her, von dem die Kirche ihren Auftrag hat. Für den Mann auf der Straße beginnt die Kirche dort, wo sie von der Gemeinschaft der Geistlichen und der Laien repräsentiert wird. Die radikal veränderte Situation, der wir uns nach dem Zusammenbruch gegen- übersahen, hatte ihre wesentlichen Züge nicht darin, daß das Dritte Reich unter- gegangen war, sondern in dem Umstand, daß es keine Wiederanknüpfungen an be- reits vorher Vergangenes gab. Die Erneue- rungsbewegung der evangelischen Kirche empfing ihren eigentlichen Impuls aus den Jahren des Widerstandes. Der Zusammen- schluß der Bekenntnisse, die Eisenacher Grundordnung, der enge Anschluß an die oekumenische Weltbewegung und die Be- hauptung der evangelischen Kirchen ge- genüber der Ost-West-Trennung haben sich mit einem überraschenden Nachdruck in den Vordergrund des öffentlichen Lebens geschoben. Das Neue, das durch den jähr- lichen, in diesem Sommer zum ersten Male stattfindenden evangelischen Kirchentag ge- schaffen wird, ist ein weiterer Schritt her- aus aus der Reserve. In normalen Zeiten wäre der Kirchen- tag, Wae viele andere Einrichtungen, wahr- scheinlich überflüssig. Wenn man nicht die Gottlosigkeit, sondern die Ferne von Gott voraussetzt, ist mit einer theologischen und organisatorischen Erneuerung der Kirche Heute keineswegs Genüge getan. Die leben- digen Teile der Kirche sind zusammenge- schrumpft und die Gotteshäuser leer, nicht Aber, weil die Menschen das Interesse ver- loren haben, sondern weil ihnen die Schwere der Zeit den Atem nimmt. Der Essener Kirchentag will den Menschen hel- ken, wieder ein Gehör zu bekommen für die religiösem Dinge, nach denen viele von ihnen verlangen. Lohn- und Preisgefüge nicht erschüttert Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade nauer erklärte am Mittwoch:„Die Bundes- regierung hat den dringenden Wunsch und wird alle Kraft daransetzen, daß das Lohn- und Preisgefüge nicht erschüttert wird und keine sozialen Spannungen entstehen.“ Die Lage auf den internationalen Rohstoffmärk- ten sei zwar geeignet, Preisschwankungen hervorzurufen, die Bundesregierung sei aber fest entschlossen, Preisschwankungen im Inneren nicht zuzulassen. Einigung über Regierungsbildung in Schleswig-Holstein Kiel.(UP) Der„Deutsche Wahlblock“ (CDU, FDP, DP) und der„Bund der Hei- matvertriebenen und Entrechteten“(BHE) haben sich über die Bildung einer neuen Regierung für das Land Schleswig-Hol- stein geeinigt. Die Parteien kamen über- ein, daß die CDU den Ministerpräsidenten stellen soll. Jede Partei des Wahlblocks erhält ein Ministerium. Der BHE hat zwei Ministerien zu besetzen. Wie aus einer ge- meinsamen Erklärung der Koalitionspart- ner hervorgeht, haben sie sich auch über grundsätzliche Fragen der Regierungs- politik geeinigt. Mecloys Herz schlägt für Jäger Frankfurt.(UP) Durch die persönliche Initiative des Hohen Kommissars John J. Mecloy werden deutsche Staatsangehö- rige in Kürze wieder zur Jagd zugelassen Werden. Das Amt des amerikanischen Hohen Kommissars hat zwei Anordnungen mit Richtlinien ausgearbeitet, die Mecloy inzwischen genehmigte. Die neue Gesetz- gebung sieht die Beibehaltung der Jagd- und Fischereirechte des amerikanischen Be- satzungspersonals vor, enthält aber Bestim- mungen, die jegliche Konfliktmöglichkeit zwischen Deutschen und Amerikanern aus- schliegen sollen. KP. Zeitung am Erscheinen verhindert Nürnberg.(dpa) Der Betriebsrat des Ver- lages„Nürnberger Presse GmbH.“ beschloß, sofort die Arbeiten für das bisher in dem Verlag erschienene KP-Blatt„Nordbayeri- sche Volkszeitung“ einzustellen. Auf Grund dieses Beschlusses wird die Zeitung im Ver- lag„Nürnberger Presse GmbH.“ nicht mehr gedruckt, so daß die Donnerstagausgabe Wahrscheinlich nicht erscheinen wird. Der Betriebsrat begründete diese Maßnahme da- mit, daß die Existenz der Belegschaft durch die Arbeit für das KP-Blatt gefährdet sei. Er wies darauf hin, daß am Montag in München die Lohndruckerei der kommuni- stischen„Südbayerischen Volkszeitung“ mit dem Verbot des Blattes für drei Monate für die gleiche Zeit von den amerikanischen Behörden geschlossen worden sei. —— Notiz zum Tage: Finanzministerielle Vernunft In diesen Tagen hat man beim Grenzsoll. amt St. Germannshof, auf dem Weg Zwischen dem pfdlzischen Bergzabern und dem elsdsg. schen Weißenburg, in aller Stille eine Schlichte hölzerne Zollschranke errichtet. Sie ist der Ersatz für jene etwas punkhafte Eisenbarriere, die vor nicht allau langer Zeit von Studenten Veler westeuropdischer. Nationen bei einer Kundgebung für ein einiges Europa demon. tiert worden war. Damit haben die Herten beim Bundesfinanzministerium in Bonn ein. mal mehr Humor bewiesen, als man ihnen nach dem Verhalten ihrer Kollegen von Finanzamt Zweibrücken zutrauen mochte. Pont will man nämlich ein kochnotpeinliches Per. fahren gegen ein paar„Kerwe- Buben eig. leiten, weil sie bei einem Kirmeß-Umeug das Zweibrücker Finanzamt durch den Kata zogen. In Bonn jedenfalls hat man sich weit.“ blickender gezeigt und betrachtet die 3000 Dll die man für die gerade drei Tage zuvor er. richtete Barriere ausgegeben hatte, als Opfer für ein neues und hoßſentliceh besseres Europa, obwohl man der Ansicht ist, die Studenteg hätten die Schranke ja duch wegräumen kön. nen, ohne sie zu demolieren. Immerhin aber verzichtet man auf einen„Strafantrag wegen Sachbeschädigung“, und zwar„aus politischen Gründen“, wie ein Sprecher erbelärte, und zumal es unwahrscheinlich sei, daß bei den in Frage kommenden Studenten„etwas 20 holen“ sei. Man hat sich also zu einer Politik cer Vernunft entschlossen, neben der sich der gelernte Burokratismus von Zweibrücken höchst wunderlich ausnimmt. Ob ihm wohl uberhaupt in den Sinn gekommen ist, daß e der Würde selbst eines Finanzamtes mehr dienen könnte, wenn er etwas Humor geꝛeigt Rätte? Wahrscheinlich nicht. Sonst wäre er nie Finanzamtsvorsteher geworden, denn vor. ldufig ist das humorvolle Beispiel von Bong noch die humorlose Regel beweisende Aus. nakme. Bfiete an dis Herausgober Sagt die Jugend wirklich nichts dazu? Sie haben in Ihrer Ausgabe vom Dienstag in Ihrem Kommentar„Und was sagt die Jugend dazu?“ den Vorschlag gemacht, aus den Mannheimer Jugendorganisationen eine Dele- gatiom mit dem Auftrag zu wählen, nach Bonn zu fahren und in einem Gespräch mit dem Bun- deskabinett die Haltung der Jugend zu dem Problem der Wiederbewaffnung darzulegen. In meinem Bekanntenkreis wurde sehr zebhaft über diesen Kommentar diskutiert, nicht nur weil Sie argumentiert haben, die Jugend müss mit den Kabinettsmitgliedern in direkte Verbin- Gung kommen, anstatt Resolutionen zu schik- ken, sondern weil sie die Mannheimer Jugend sozusagen zu einer„Pioniertat“ aufgerufen haben. Um 80 enttäuschter bin ich, daß ich bisber über das Echo Ihrer Anregung noch nichts in Ihrer Zeitung gelesen habe. Da ich ein eifriger Leser Ihrer„Briefe an die Herausgeber“ bin, habe ich diese Rubrik seit zwei Tagen beson- ders aufmerksam verfolgt. Kann es denn sein, daß die Jugend Mannheims sich auf einen sol- chen Vorschag nicht einmal rührt? Es wäre traurig, wenn sich mein Verdacht als begründet herausstellen sollte. Sie haben doch alle wesentlichen Organisationen in Threm Kom- Mmentar angesprochen, die Gewerkschafts jugend, lie„Falken“, die konfessionellen Verbände, die Natürfreunde-qugend, den Mannheimer Jugend. ausschuß und auch die Studenten der Wirt⸗ schaftshochschule. Es kann doch nicht an der Hitze oder gar an dem Urlaub liegen. Die Problematik brennt auf den Nägein, Und die Jugend schweigt, Ich bin enttäuscht über die Apathie, die fast schon Als Stumpfsinn bezeichnet werden kann. Das ist meine ganz persönliche Auffassung. Soll- ten Sie damit nicht einverstanden sein, dann werfen Sie meinen Wisch in Ihren Papierkorb G. M., Mannheim Anmerkung der Redaktion: Wir müssen leider bestätigen, daß sich bis jetzt noch keiner der zahlreichen Mannheimer Jugendver- bände zu unserer Anregung geäußert hat, Wir haben lediglich einen Telefonanruf erhalten, in dem wir um Zusendung von zehn Exemplaren der Dienstag-Ausgabe, in dem wir den el“ wähnten Kommentar veröffentlicht hatten, gebeten worden sind. Der Telefonanruf ist add Karlsruhe gekommen, wo sich die Frauel- verbände für unseren Vorschlag interessieren. Wir können dazu nur kommentieren:„Mannem inne“. Remilitarisierung und Waffenstillstands- vertrag f Nachdem es der Bundeskanzler anscheinend doch noch fertig bringt, unsere Jugend wieder in Uniform zu stecken, wäre es an der Zell, daz sich die Presse zu diesem Thema gent anders wie bisher äußert. Es ist bi. her kaum der Waffenstillstand berührt wor- den, der von einer geradezu ungeheuren Bede tung ist. Es ist ja bekannt, daß Deutschland, ob Osten oder Westen, keinertei Friedensver, trag hat, sondern nach wie vor nur Waffen stillstand herrscht. Wenn nun Deutsche gegen einen der Siegerstaaten, die Unterzeichner 2 Waffenstillstandes sind, mmitärisch eingese. werden, so ist dies nach den Bestimmungen 1 Bruch des Waffstillstandes. Was die Gesensen in diesem Falle mit deutschen Gefangenen! könnte und auch tun Wird, wissen Sie Sicher g genau wie ich. Der Masse des Volkes 2 Jedenfalls die Einzelheiten dieses wichtig Punktes kaum bekannt. im Hans-Krufft Aschoff, Mannhei Wir fordern Gibt dem Bundeskanzler die 1 sung das Recht, offiziell die Wieder 65 waffnung der Bundesrepublik bei alliierten Hohen Kommission zu toren oder tut er das aus eigener Machtvoh omg heit? Sollte in einem demokratischen 8 50 nicht zuerst das Volk hierüber befragt wWercint Hat Dr. Adenauer vergessen, daß Wir uns 55 Jahre nach der Einstellung der Lampe 5 lungen, immer noch im Zustand des Matte. stlilstandes befinden? Schon einmal hape geg das Sprichwort gehört:„Willst du den Fries darm rüste zum Kriegi« Wo es hingeführt e haben wir wohl noch alle in Erinnerung und hat Dr. Adenauer vergessen, wieviel 0 50 Blend dieser unsetige Krieg Über das 8 t Land und seine Menschen gebracht 35 ren er vergessen, daß noch vor zwei, drei 10 en der deutsche Soldat in den Augen der We Barbar bzw. eine Bestie war? Wasen, Für die Hinterbliebenen, Witwen, auch Schwerbeschädigten und Flüchtlinge wie nir für den sozialen Wohnungsbau Ste ie unter ungenügende Mitte. zur Verfügang, ant wer schwersten Opfern vom Volk aufgebracn noch den. Und nun will Dr. Adenauer aus 9 000 68 die Gelder für eine 1 von 60 80 000 Mann herausquetschen. Wir fordern, das sich Dr. Adenaue⸗ nächst für Folgendes einsetzen soli: 1 8 eines Friedensvertrages. 2. Einstelius Demontage, 3. Mitbestimmungsrecht. 205 der gung der Arbeitslosigkeit. 5. Senk Lebenshaltungskosten. h Heinz Wichter, Manna Wal Gobier Marel, Fran Burgeh, Wei Tu: b ol —— Mo „Re wü gen ma eine als Gus fra⸗ Wel mac Mon ! Ulti Dyn „WI dan Pitr des Uhr 7 Gua Filie ihn er il Am zu 8 mit U er. unte aufg Baie Gefe ende dunk Wehl späte riß Mens vorh. Dolle Wurd 14 Zusa Ungli stand sende mit keine Die I Absel recht, Gash. mord decku dazu W. erzäh Abent schrie Liebe 23. To mehr Eil selbst das E seiner lich, Wang. heit h und 2 welche Mordt We gefühn mal d Guay der, 9 Mada entgeg 8 Und“ Vo. in He Schuh er mi kanisc Schuh Schlie nem Soldat bezahl! derho! essen, Schuh in die sich, 1 Währe — Pl No m Das Sie 2 haben, aus. S durch kann ehrlich oder n 5„Ni sind 8 jedenf; wohin Iich da Schon ir ni blieber le Grenezoll. Zwischen m elsdssi. Schlichte 2 ist der nbarriere, Studenten bei einer n KaKa⁰ sieh weit. e 3000 Dll, zuvor er. als Opfer es Europa, Studenten men kön. kin aber ag wegen bolitischeg arte. und 6 bei geen etwas 20 er Politik r sich der eib rücken inm woßl st, daß eg tes mehr or gereigt wäre er denn vor- von Bonn nde Aus. Uu! eee be e eee s dazu? Dienstag sagt die t, aus den dine Dele- nach Bonn dem Bun- d zu dem larzulegen. hr ebhaft nicht nur end müsse te Verbin zu schik- er Jugend aufgerulen ich bisher nichts in in eifriger eber“ bin, en beson- denn sein, einen sol- Es wäre begründet doch alle em Kom- Atsjugend, bände, die T Jugend. der Wirt- der gar an i brennt welgt. Ich fast schon An., Das ng. Soll ein, dann apierkorb. Mannheim r müssen etzt noch ugendver- hat. Wir halten, in templaren e Frauen- dressleren. „Mannen Istands- scheinend 1d wieder der Zelt ma gan ist bis⸗ hrt wor- en Bedeu- utschlanch edensver- Waffen- che gegen chner def eingesel ungen en ſegenseile genen tun Sicher 89 les sind wichtigen gJannheim 3 Wiederbe- bei der Fordern, kommen, len Sta, Werden, uns kunt ä 25 5— 55 3 8 N e. 5 N 7. 196/ Donnerstag, 24. August 1930 5 2 uokGEN Seits 3 0 5 5 f 2 5 einem ganz anderen Lichte erscheinen 5 J Ein Flugzeug explodierte in der Luft e eee Ein 11 5 Die sofort vom Staatsanwalt erhobene Schwere Schlägereien beim Richtfest in Mann hat 23 Menschen in den Tod gei 5 Anklage lautete zunächst dahin, daß der Stuttgart. Im Verlauf des Richtfestes 1 5 od gejagt/ Der Strang erwartet den Mörder Uhrmacher„ein mechanisches Instrument, der Staustufe Hessigheim im Kreis Lud⸗ Auf der Suche nach einem geeigneteren schenleben auf dem Gewissen hat! Da sitzt der verkrüppelte Uhrmacher verhaftet eibe Zeitbombe, mit dem Vorsatz herstellte, wigsburg kam es auf dem im Baugelände Mordwerkzeug verfiel Guay dann auf den „Raben“. Madame Pitre, das wußte er, würde alles für ihn tun, wenn er sie nur genügend einschüchterte. Zunächst aber machte sich Guay an den Bruder der Pitre, einen beingelähmten Uhrmacher heran, der als erfindungsreicher Bastler bekannt War. Guay brachte ihm einen alten Wecker und fragte ihn, ob er ihm daraus einen Uhr- wWerkzünder anfertigen welle. Der Uhr- macher bejahte, ohne zu ahnen. zu welcher Mordtat er dadurch beitrug. Dann stellte Guay dem Raben“ ein Ultimatum.„Besorgen Sie mir 20 Pfund Dynamit“, sagte er zo der zitternden Frau. „Wie— das ist Ihre Sache. Tun Sie es nicht, dann lasse ich Ihr Haus pfänden.“ Madame Pitre beschaffte das Dynamit. Der Einbau des Zeitzünders war für Guay, der mit Uhren umzugehen wußte, eine Leichtigkeit. Alles andere ergab sich wie von selbst. Guay forderte seine Frau auf, aus seiner Filiale in Baie Comeau Schmucksachen für ihn abzuholen. Als Rita einwilligte, besorgte er ihr eine Flugkarte für den 9. September. Am Morgen dieses Tages ließ Guay die Pitre zu sich kommen und übergab ihr ein Paket mit der Aufschrift„Zerbrechlich“, Es enthalte eine kostbare Statue, sagte er. Madame Pitre solle das Paket sofort unter falschem Namen auf dem Flugplatz aufgeben, damit es noch die Maschine nach Baie Comeau erreiche. Falls sie ihm diese Gefälligkeit erweise, seien ihre Schulden endgültig getilgt. Madame Pitre, voll dunkler Ahnungen, aber unfähig, sich zu wehren, tat, wie ihr geheißen. Eine Stunde später detonierte die tödliche Ladung und riß mit Guays Frau 22 unschuldige Menschen in den Tod. Daß Guay kurz vorher eine Lebens versicherung von 10 000 Dollar für seine Frau abgeschlossen hatte, wurde erst vor Gericht bekannt. 14 Tage dauerte es, bis die Polizei im Zusammenhang mit dem vermeintlichen Unglücksfall auf einen merkwürdigen Um- stand aufmerksam gemacht wurde: die Ab- senderin eines geheimnisvollen Pakets, das mit der Maschine befördert wurde, hatte keine Schadenersatzansprüche angemeldet. Die Polizei nahm sofort die Suche nach der Absenderin auf. Sie kam gerade noch zu- recht, um Madame Pitre, die bereits den Gashahn aufgedreht hatte, vor dem Selbst- mord zu bewahren. Guay, der die Ent- deckung seiner Untat kommen sah, hatte sie dazu angestiftet. Was der„Rabe“ den Kriminalbeamten erzählte, erschien noch am selben Tag in den Abendzeitungen.„Sensationeller Mordfall!“, schrien die Schlagzeilen.„Flugzeug mi Liebesbombe in die Luft gesprengt. 23 Todesopfer!“ Albert Guay konnte es nicht mehr lesen, Er saß bereits hinter Gittern. Ein halbes Jahr später gab der herrische, selbstbewußzte Guay auf der Anklagebank das Bild eines menschlichen Wracks ab. In seinem blassen Gesicht zuckte es unaufhör- lich. Okt liefen ihm die Tränen über die Wangen. Seine anfängliche Unbekümmert⸗ heit hatte sich schnell verloren, als Verhöre und Zeugenaussagen zu Tage förderten, mit Welcher teuflischen Raffinesse er seine Mordtat durchgeführt hatte. Wenn Guay morgens in den Gerichtssaal geführt wurde, mußten die Polizisten jedes mal die wütende Menge zurückdrängen, die Guay zu lynchen versuchte.„Mörder, Mör- der, Mörder!“, schrie die hysterisch weinende Madame Pitre ihm aus dem Zeugenstand entgegen.„Da sitzt der Mörder. der 23 Men- später wurde das Todesurteil by hanging“ kamen zu spät. hörte. Aber seine von alledem wenig berührt. Sie hat ihre Stellung im Nachtklub aufgegeben und gibt den Korrespondenten der Presse Fünfminuten- Interviews für 50 Dol lar.„Ich habe Guay einmal geliebt, aber das 23. Juni wird Albert hängen, und ich werde ihm keine Träne nachweinen Aber Guay hing weder am 23. Juni noch hängt er heute. Plötzlich erfuhr nämlich die kanadische Oeffentlichkeit, die den ganzen Fall mit leidenschaftlicher Anteilnahme ver- kolgt hatte, daß die Vollstreckung des Todes- Selten hat ein Gerichtsverfahren so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie der in der Kriminalgeschichte einmalige Fall der Frankfurter Tiermorde, denen rund 60 wertvolle Insassen des Zoos zum Opfer flelen. Der Freispruch des Oberwärters Schacherl hat nicht überrascht. Schon der ganze Verlauf der Verhandlung zeigte, daß die Indizien nicht zu einer Verurteilung des Angeklagten ausreichten. Trotz der auf- gebotenen 40 Zeugen und einem halben Dutzend von Sachverständigen ist das Er- gebnis der Beweisaufnahme recht mager. Einwandfrei festgestellt wurde nur, daß die Tiere mit einem ungebräuchlichen Gift ge- tötet wurden, das ihnen nur jemand bei- bringen konnte, der ihre Lebens- und Freßg- gewohnheiten genau kannte, denn der sal- zige Geschmack der Natriumfluoridlauge 16st Widerwillen aus. Woher die großen Giktmengen kamen, die verwendet sein müssen, wer ein Interesse an den Tier- morden hatte, welche Motive den oder die Täter bewegten, ihr schändliches Vernich- tungswerk an unschuldigen Kreaturen bis in diese Tage fortzusetzen— all das konnte nicht ergründet werden. Der Oberwärter Schacherl ist durch das Urteil der Frankfurter Strafkammer nicht rehabilitiert worden. Nicht alle der vielen Verdachtsmomente, die gegen ihn sprachen. konnten entkräftet werden. Aber er bekam attestiert, daß andere dem Gericht noch stärker belastet erschienen, denen man nicht den Prozeß machte. Dazu gehören eimige seiner Kollegen, dazu gehört æuch der Zoo-Direktor, der bekannte Tierpsych o- loge und Schriftsteller Dr. Bernhard Grzi- mek. Warum mußten die Tiere im Frank- furter Zoo sterben? Darauf fand weder das Gericht, noch der Angeklagte oder irgend einer der sonstigen Beteiligten eine Antwort. Dafür sorgte die Undurchsichtig- keit der von Klatsch, Neid und Mißgunst geschwängerte Zoo- Atmosphäre, die kein klares Bild gestattete. Es schälte sich kein Motiv heraus, das die scheußlichen Taten verständlich machte,— ganz gleich ob man Schacherl oder irgendjemand anderen als Täter ansieht. Schacherl noch am aller- Wenigsten. Denn er hatte am meisten zu verlieren. Er stand am Ziel seiner Wün- sche, war im kurzer Zeit zum Oberwärter anvanciert, verdankte seine ganze Karriere dem Zoo-Direktor Dr. Grzimek, dem er auch dann die Treue hielt, als dieser in ein Verfahren verwickelt und zeitweilig aus seinem Amt entfernt wurde. Auch in sei- nem Schlußgwort fand er kein böses Wort gegen den Mann, dem er schließlich seine Verhaftung verdankte. Fast drei Jahre geht der Gifttod durch den Frankfurter Zoo. Es gab fünf Ver- dächtige Sie kamen in Untersuchungshaft, wurden wieder freigelassen. Nur Schacherl machte man den Prozeß und mußte ihn nun freisprechen. Privatdetektive hockten nächtlich auf den Bäumen, faßten keine Verdächtigen, sondern gerieten statt dessen selbst in Verdacht. Die Angst ging um, mam würde den Beteiligten in die Woh- PERCT AUF ABNYEOGEN Nomen von Hans Thoms —. Und willst du nicht mein Bruder sein. Vor dem amerikanischen Kriegsgericht in Heidelberg hatte sich ein 60jähriger Schuhmachermeister zu verantworten, wei er mit einem Messer gegen einen ameri- kanischen Soldaten vorgegangen war. Der Schuhmacher hatte in einer Gaststätte in Schlierbach, wahrscheinlich in angetrunke- nem Zustand, für zwei zufällig anwesende Soldaten Rippchen bestellt und diese auch bezahlt. Als einer der Soldaten der wie- derholten Aufforderung, die Rippchen zu sen, nicht nachkommen wollte, stach der ſchuhmacher ihn mit einem Taschenmesser in die Brust. Das Kriegsgericht vertagte eich, um nachzuprüfen, ob der Angeklagte Wänrend der Tat betrunken war oder nicht. Copyright by Verlag des Drucchauses Tempelhof, Berlin Angst zu haben. Dann brauchen Sie Hosen. Ihre Schuhe können Sie anbehalten. Und wenn Sie kein passendes Jackett finden, können Sie das auch ruhig anbehalten. Das heißt, nein! Dann ist der Anzug unvoll- ständig. Sie werden schon etwas finden. Hier in dem Schrank hängt genug. Und 17. Fortsetzung Das haben Sie wohl verstanden, ja? Daß 5 etwas sehr Schlimmes ausgefressen 165 i Slaube ich nicht, so sehen Sie nicht 115 Sie sind entweder noch Anfänger oder urch Zufall in etwas geraten. Aber man aun das ja nie Wissen. Nun sagen Sie ehrlich: a 5 5 danm nehmen Sie eine Baskenmütze, die oder nien emen wir Aerger mit Ihnen sind am bequemsten. Und jetzt ziehen Sie 2 5 5 i 105 „Nei. g sich um, ich sehe nachher, ob es paßt! eim, das bestimmt nicht!“ Sie nickte ihm zu und klapperte graziös 9„Nun Sut. Ich glaube Ihnen. Im übrigen nach oben. 5 5 ind Sie etwas Besseres oder waren es Der kleine Mann war wieder dienst- fertig geworden. John Percival Brown z0g sich hinter zwei aufgeschlagene Schrank türen zurück und kleidete sich aus. Er stieg in eine weite, blaue Hose, wie sie die See- leute tragen. Sie war aus dickem Stoff und schlug ihm um die Fesseln. Aber sie paßte gut, und sie war sauber, soweit er das fest- stellen konnte. Dann schlüpfte er in den Sweater. Das war unangenehm, denn es fröstelte ihn unbehaglich im Rücken, als sich die Wolle um seinen Hals legte, und er hätte um ein Haar seinen ganzen merk- würdigen Entschluß umgestoßen. Dann suchten sie ein Jackett für ihn aus. Er nahm schließlich ein derbes, graues, das ein- mal bessere Zeiten gekannt hatte und ihm im übrigen ausgezeichnet paßte. Nun lief er breitspurig vor einen blinden, altertüm- lichen Spiegel und sah sich an. Der Sweater hatte seine Haare wirr durcheinander- gebracht. a Er sah einem fremden Mann in mittleren Jahren vor sich, der nicht Unbeträchtliches vom Leben gesehen hatte— dafür zeugten die Runzeln und Falten— der im übrigen wohnte, nicht? Und jetzt wissen Sie nicht, ich 80 Sie sollen, und fangen es auch ziem- dc amlich an. Jeder andere hätte Sie jetzt . Polizei angezeigt. Aber so sind eben Vater ist ein freier Bürger ge. aur 50 Und ich auch! Es handelt sich jetzt ode rum, ob Sie lautlos wieder gehen rob wir mit Ihnen das Geschäft machen. ch Elaube, Vater, wir machen es“, sagte 3 und nahm die Hand des kleinen Mannes on der Nase. 5 „Hm, Marcelle, du bist gcheuch bin gar nichts, vater! lch weiß 80 a was ich tue. Aber wenn Sie überall 9 9 55 i mit Ihrem Paß sind, dann werden Ihr 0 in der Klemme sitzen. Und wenn zen Sit im Augenblicke unbeliebt ist, müs- 0 105 sich eben einen anderen anschaffen. Lauf d etzt suchen wir etwas für Sie aus. inen Alter, und hilf mir mall Sie brauchen Sater. Wir haben noch einen guten. delten. da oben, den dunklen, ge- en. Ieh habe ihn erst in der vorigen ausgewaschen, Sie brauchen keine er und kaut Kaugummi!“ Genau acht Tage verkündet. Guay brach in haltloses Schluchzen aus, als er aus dem Munde des Richters das„Death Tränen Nur Marie Ange, der„Engel“, zeigte sich internationalen ist vorbei“, erzählt sie den Reportern.„Am urteils bis zum 12. Januar ausgesetzt und Wer ist der Tiermörder im Frankfurter Zoo? Der Freispruch Oberwärter Schacherls wirft Rätsel auf wurde, da der Verdacht besteht, daß nicht der Juwelier, sondern der Krüppel den Mord veranlaßte. Der Prozeß erhielt seinerzeit eine beson- dere Note dadurch, daß bereits damals der Krüppel, der an Krücken ging und sich, als er in den Gerichtssaal geführt wurde, kaum aufrecht halten konnte, zunächst unter dem Verdacht der Mittäterschaft stand. Unum- wunden gab er zu, die Zeitbombe angefer- tigt zu haben, aber dennoch kam er frei, nachdem er den scheinbar einwandfreien Nachweis hatte erbringen können, daß er sowohl wie Marie Pitre geglaubt hätten, daß mit der Bombe Baumstümpfe hochgesprengt werden sollten. Anfang Juni verlangte der zum Tode verurteilte Juwelier Guay, einen Vertreter der Staatsanwaltschaft zu sehen. Vor ihm machte er Feststellungen, die, da er sie mit neuen Indizien belegen konnte, den Fall in nungen und in die Kleider Gift schmug- geln. Bei Schacherl fand man welches. Allerdings nur in Mikro-Spuren. Bei ande- ren suchte man nicht danach. Der Zoo- Direktor soll geäußert haben, er wolle ein Drehbuch über die ganze Sache schreiben. Den Filmplan gab er zu, aber es soll sich darin nicht um Tiervergiftungen handeln. Als ein ebenfalls verdächtiger Tierwärter mach Mannheim übersiedelte, gab es auch dort im privaten Tiergarten Vergiftungen, die nicht geklärt werden konnten. Und als man Schacherl verhaftet hatte, setzte ihm die Polizei einen Lockspitzel in die Zelle, der ihm auch prompt ein Geständnis ent- lockt haben wollte, das er sogar den Frank- furter Blättern als Sensationsbericht gegen Honorar und Beleg anbieten konnte. Aller- dings war es dann nicht schmeichelhaft für die Staatsemweltschaft, daß ihr Kronzeuge — Schacherl hatte gegen das angebliche Ge- ständnis von Anfang an protestiert— sich in der Hauptverhandlung als in jeder Be- ziehung unglaubwürdig herausstellte und schon wiederholt seine Unzurechnungs- fähigkeit gerichtlich attestiert erhalten hatte. Guay bei dem Morde an Frau Guay zu hel- fen“. Dann aber verwickelte sich der Krüp- pel derartig in Widersprüche, daß er jetzt als der Anstifter zur Tat angesehen wird. Denn nach der von der Staatsanwaltschaft vertretenen Theorie war er es gewesen, der einmal aus einem krankhaften Haßkomplex gegen Frau Guay heraus, dann aber weil er seine Schwester an den Juwelier zu verhei- raten wünschte, diesen solange bearbeitet hatte, bis er der grauenhaften Mordabsicht keine Schwierigkeiten mehr in den Weg legte. Wenn sich auch die Geschworenen der Ansicht anschließen sollten, daß tatsächlich der Krüppel der Anstifter der Tat war, dann ist sehr gut möglich, daß er statt des Gat- ten gehängt wird, während dieser dann un- ter Umständen mit einer Zuchthausstrafe davonkommen würde.. En d e Die Ermittlungen laufen weiter. Auch das Tiersterben scheint noch kein Ende ge- nommen zu haben. Und was der Vorsit- zende in seiner Urteilsbegründung über den Frankfurter Zoo und seine Atmosphäre sagte, wird wohl auch der Stadt Ver- anlassung geben müssen, dort einmal nach dem Rechten zu schauen; auch bei allen Verdiensten, die sich Dr. Grzimek um den Wiederaufbau des Zoologischen Gartens er- Warb, den er ohne einen Zuschuß aus dem Stadtsäckel verwirklichte. Und schließlich: die unschuldigen 60 Tiere, die den Gifttod starben, klagen an. Die an ihnen began- genen Untaten rufen nach Sühne, auch wenn es sich formaljuristisch nur um„ge- meingefährliche Sachbeschädigung“ handelt. Es sollte doch möglich sein, Fachleute zu finden, die das Dunkel aufhellen. Die Be- antwortung der Frage: Wer ist der Tier- mörder im Frankfurter Zoo? wurde zu einer Prestigefrage der alten Mainstadt. Man muß alles tun, sie zu beantworten. Wichtiger noch, es muß Purchgreifendes ge- schehen, den Tiervergiftern das Handwerk zu legen. Je Räuberromantik auf dem Bodensee Ferieneindrücke rund um die Bregenzer Festspiele 1950 Den Ferienreisenden, der Anfang August die deutsch- österreichische Grenze bei Lindau überschritt, interessierten wohl in erster Linie die überall mit großem Auf- wand propagierten Bregenzer Festspiele, insbesondere die Operette„Gasparone“, die man prächtig aufgezäumt als Spiel auf dem Wasser darbietet. Die Eindrücke wa- ren vielseitig wie ein dickes Buch, und in diesem Buch befanden sich gute, weniger gute und schlechte Seiten, aber fast im- mer interessante für den„Reichsdeut- schen“. Apropos Reichsdeutscher: der Aus- druck lebt in Oesterreich unverändert weiter. Das heißt, der Sinn des Wortes hat sich geändert. Es drückt nicht mehr— wie noch vor einem Jahr— etwas ver- ächtliches aus, vielmehr liegt ein kleines Bedauern darin, als wollte man sagen: ja, ihr da draußen habts halt gut. Mit eurer Mark könnt ihr schon was kaufen, Butter zum Beispiel in Hülle und Fülle während Wir immer noch zehn Deka pro Woche auf Karten bekommen. Und der Schilling? Du mein Gott, den wollens halt schon wieder mal abwerten. Ob die in Wien überhaupt noch was zum Abwerten dran finden?— So klagt der Oesterreicher, und die D-Mark tritt ihren Siegeszug in die freie Republik an. Sie ist fast schon so begehrt wie das Schweizer Fränkli. In Lindau schon trifft man ein buntes Völkergemisch: Deutsche, Franzosen, Ame- rikaner und vor allem Engländer. Und in Bregenz kommen die Schweizer und Ita- liener dazu. Zoll und Grenzübertritt gehen rasch vonstatten. Devise: nur rein, und laßt eure Devisen bei uns. Und im Zug traf ich dann auch den ersten typischen Grenzgänger. Bald hatte der Mann Ver- trauen zu mir gefaßt und erzählte, daß er während der Festspieltage durch Geschäfte mit D-Mark und Schilling bereits tausend Prozent verdient habe. Und er gab mir für die Mark sechs Schilling, während ich of- fiziell nur 4,50 Schilling zu beanspruchen hatte. Für den Schweizer Franken wollte der Hilfsbereite sieben Schilling zahlen, ich lehnte aber dankend ab. Sicher gab es noch bessere Gelegenheiten.. Den Wert des Schillings bekam ich schon in Bregenz Unangenehm zu verspüren,. Das billigste Zimmer kostete vierzig Schilling, aber man bekam es nicht. Alles überbelegt. Und Fantasiepreise können sich nur die Ame- rikaner und Schweizer leisten. Also zieht jedermann ins Hinterland, und dort hat jedes Dörfchen seine Gäste. Bis zu einer Entfernung von 50 Kilometern. In Bregenz selbst wogt— neben den österreichischen Farben— ein Meer von Fahnen aller Nationen. Der Ort hat Sein geruhsames Gepräge verloren. Ueberall herrscht großstädtische Hast.— Dann sag ich im Sportrestaurant an der Seeprome- nade und bestellte einen Most(Most ist das Billigste). Und ich hatte Zeit, dem Sprachen- Wirrwarr um mich herum zu lauschen. Da sagen zwei Engländer, überschlank, mit Knickerbockern und Sportmütze. Die rech- neten gerade aus, daß sie für ein Pfund Sterling nur 74 Schillung erhalten hatten. Und sie schnürten ihre Gürtel enger. Am Nebentisch schickte sich ein Schweizer Ehe- Paar an zu zahlen. Beide erweckten in ihrer körperlichen Fülle und in der unauffällig gediegenen Eleganz ihrer Kleidung den Ein- druck bürgerlicher Wohlhabenheit, die durch energisch und lustig zugleich aussah, aber einen infamen Zug um die Augen hatte, bei dem die Frauen lebhaft und die Männer Vorsichtig zu werden pflegen. Er versenkte die Hände tief in die Taschen, in denen auch sein Portefeuille verschwunden war, und betrachtete sich aufmerksam. Er kam sich breiter und stämmiger vor, und er hätte sich selbst jetzt nicht im Dunkeln begegnen mögen. Vorsichtig nahm er seine Zigaret- tendose an sich. Sie war ein Geschenk sei- ner Frau, und er verstaute sie in der Hüf- tentasche. Hinter ihm klapperten die Schuhe. Er wandte sich um. „Sind Sie zufrieden?“ „Sind Sie zufrieden?“ fragte er gegen. Sie sah ihn von unten aufmerksam und prüfend an, drehte ihn herum und rollte ihm den Kragen ein. Sie mußte sich dazu aufrecken, und er spürte ihr Bein an seinem Knie. Langsam kam ein Lächeln in ihr Ge- sicht. Sie sah aus wie ein Straßenjunge. „Es geht“, sagte sie,„so sehen Sie jeden- falls besser aus als vorher!“ Der kleine Mann hatte die Sachen bereits unter den Ladentisch verschwinden lassen. Er spannte den Schirm auf, hielt ihn gegen das Fenster und stellte ihn befriedigt beiseite. Auch der Hut fand Gnade vor seinen Augen. Dann befeuchtete er sinen dicken Bleistift und begann umständlich zu rechnen. „Was werden Sie jetzt machen?“ fragte das Mädchen. „Ich weiß es nicht“, antwortete John Percival. „Hm. Wo werden Sie wohnen?“ „Ich weiß es nicht“. „Sie kennen Paris?“ „JA. Allerdings nur oberflächlich. Früher.“ „Wollen Sie auf das andere Ufer?“ Von PPP „Ungern“. „Hm. Wie heißen Sie eigentlich?“ „Brown“. 0 5 „Brown. Das ist ebenso wie Miller und Smith. Und mit Vornamen?“ „Percival“. „Percival! Das ist schön! Das klingt gut! Percival! Ich glaube Ihnen sogar, daß Sie Percival heißen! Ich heiße Marcelle“. „Marcelle ist auch schön“. „Ja. Wollen Sie auf Montparnasse bleiben?“ „Vielleicht“. „Wenn Sie wollen, können Sie hier woh⸗ nen“. „Das Fairs „Ja. Wir haben oben ein kleines Zimmer frei. Wir vermieten es. Sie können auch essen hier. Es ist auch wegen der Anmel- dung. Damit ist es nicht so eilig!“ „Das wäre mir lieb“. „Ja. Im übrigen können Sie mal mit Jeannot reden, der weiß immer Rat. Viel- leicht kommen Sie bald wieder heraus aus der Klemme!“ „Sicher“. „Na, na! Wollen Sie?“ „IN „Gut, abgemacht!“ „Abgemacht!“ Er schlug in eine kleine, aber kräftige Hand ein. „Laß mal, Alter“, sagte sie dann,„wir machen das anders. Wir rechnen das nachher zusammen. Dies ist Percival, und er wohnt bei uns oben, verstehst du? Er igt auch bei uns. Nimm die Uhr fort, Alter. Ist das Ihre? Ja, also keine Schwierigkeiten? Gut. Sie bekommen nachher auch noch Wäsche, Sie sind ja ganz abgebrannt. Vorläufig reicht das eine Weile, Sie brauchen nichts zu zahlen. Haben Sie Geld?“ „Etwas.“ befindlichen Festplatz zwischen mehreren Kanalarbeitern zu schweren Auseinander- setzungen, die in erhebliche Schlägereien und Messerstechereien ausarteten. Wie die Landespolizei mitteilt, wurden sieben Per- sonen erheblich verletzt. Zwei von ihnen mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Kurze Zeit später kam es in der Nähe des Rathauses erneut zwischen Ka- nalarbeitern zu Tätlichkeiten, in deren Ver- lauf weitere zwei Personen vebletzt wurden. Im Verlauf einer dritten Auseinanderset- zung, die sich etwa eine halbe Stunde spä- ter in einer Gastwirtschaft ereignete, wurde eine zehnte Person verletzt. Reiche Ernte des nassen Todes Mainz. 57 Personen fanden bisher in diesem Jahr auf der linksrheinischen Strecke von Ludwigshafen bis Bingen den Tod im Rhein. Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion Mainz ertranken 1949 auf der gleichen Strecke in 12 Monaten nur 21 Personen. Tödlicher Bienenstich Säckingen. Eine 67 Jahre alte Frau àus Rotzel, Kreis Säckingen, wurde am Kopf von einer Biene gestochen. Der zunachst Wenig beachtete Stich verursachte eine größere Schwellung und führte kurz darauf zum Tode der Frau. Wir haben auch eine Rosenkönigin Zweibrücken. Die alte Rosenstadt Zwei brücken, die seit mehr als 35 Jahren einen der größten Rosengarten Südwestdeutsch- lands ihr eigen nennt, hat in diesem Jahr zum erstenmal auch eine Rosenkönigin gewählt. Trara trara— die Post ist da Karlsruhe. Die seit 18. Juni verkehrende „Schwarzwaldpost“, die Karlsruhe viermal Wöchentlich mit Freiburg verbindet und ctie Reisenden in zehnstündiger Fahrt durch die schönsten Teile des nördlichen und mitt- 5 leren Schwarzwaldes führt, hat auf der Sanzen Strecke regen Zuspruch gefunden. Zum Unterschied von allen anderen Post- orrmibuslimien erhielt die„Schwarzwald post“ ein mehrstimmiges Hornsignal, das sie schon von weitem kenntlich macht. Rückgratsverkrümmung operierbar München. Wie„‚Die Neue Münchner Illustrierte“ in einem Bildbericht aufwelst, werden jetzt in Amerika Operationen am Rückgrat höchst erfolgreich durchgeführt. Patienten, die sich zur Korrektur ihrer ver- krümmten Wirbelsäule entschließen, kön- nen durch die neue Operation eine normale Haltung erlangen. Zur Fixierung der Kör- perachse wird dem Patienten lange vor der Operation ein Gipsverband angelegt. Der chi- rurgische Eingriff erfolgt durch einen fen- sterartigen Ausschnitt im Gipsverband noch so schlechte Zeiten nicht zerstört Werden kann. Und als der Herr in Franken zahlte, machte der Ober trotz aller Hast einen tiefen Bückling und fand Zeit, beide zum Ausgang zu begleiten. Eine Gruppe französischer Pfadfinder, mit blauen Hem- den und roten Tüchern um den Hals, mit derben Bergstiefeln, suchte vergeblich Platz zu finden und zog lärmend weiter. Die Zeit verflog, aber mein Durst wurde nicht gestillt.„Herr Ober, wo bleibt mein Most?“—„Ja bittschön, sofort.“ und der Vielgeplagte eilte weiter Ich betrachtete die Umgebung. Von den Mauern des Hauses bröckelte der Kalk. Störte dies die Einhei- mischen nicht, im Blickfang aller Gäste, ganz in der Nähe der großen achttausend Menschen fassenden Holztribüne? Oder fehlt es àn Kapital? Schwer zu ergründende Frage! 8 Mein Durst stieg.„Herr Ober, bringen sie mir endlich meinen Most?“— Ja, sofort mein Herr“. Und wieder war er verschwun⸗ den. So ging es nicht weiter Ich legte einen Fünfmarkschein auf den Tisch, und sofort bekam ich meinen Most. An der nackten Europa störte sich der Kellner nicht im geringsten. Und dann war es Zeit, zur Seeauf-⸗ führung von Millöckers romantische Räu- beroperette„Gasparone“ zu gehen.. „Nun, das ist jetzt auch nicht so wichtig“. „Ich habe es mir gleich gedacht“, sagte der kleine Mann und kam jetzt langsam hinter dem Ladentisch hervor. Er War weniger beflissen, aber dafür freundlicher. Brown sah, daß er Kringel auf das Papier gemalt hatte, er hatte gar nicht gerechnet. „Ich sah es Ihnen gleich an. Sie sind gut aufgehoben bei uns und haben nichts zu befürchten. Ich kenne das Leben. Es geht immer mal herauf und herunter. Guten Tag!“. „Guten Tag!“ sagte John Percival und drückte dem Mann die Hand. „Sie sind jetzt ein sagen Wir nein, das geht nicht. Was sind Sie denn jetzt?“ Er dachte nach. Sie sind ein Schriftsteller aus England. Sie verstehen? Und Sie heißen Percival Brown. Das ist gut. So geht es. Und jetzt gehen Sie ruhig nach oben und richten sich ein“. „Los, Percival!“ sagte die Kleine und stieß ihn mit dem Ellenbogen an. 7 Er setzte sich in Bewegung und merkte Plötzlich, wie der Anzug seinen Gang ver- änderte. Er ging schwerer und wiegender. Er stieg hinter den klappernden Stöckel schuhen her, eine knarrende Treppe hinauf und gelangte in einen nicht unbehaglichen Raum, der nur wenig Platz bot, weil er mit Möbeln überfüllt war. Man sah durch die Türscheibe in den Laden. Sie gingen hin- durch, gerieten in einen Flur und stiegen eine noch wurmstichigere Stiege hinauf, Von einem Vorraum gingen drei Türen ab, Sie öfknete die letzte und nickte ihm zu. Es War ein kleiner, weißgetünchter Raum mit einem Bett, einem Wachstuchsofa, einem Tisch, einer Kommode und zwei Sesseln. Einige Bilder hingen an der Wand. Ein verschnör- Kelter eiserner Ofen stand in einer Ecke. Sie öffnete das Fenster. Er sah hinter ihr hinaus und war bezaubert. i N 9 1 14 1 Seite 4 MANNHEIM Ac Donnerstag, 24. August 1950/ Nr. 196 Schlaf, Resignation oder Einverständnis. Gedanken eines Ex-Obergefreiten Wenn man heute die politischen Nach- richten einer Zeitung liest, wundert man sich. Da wird von deutschen Politikern be- richtet, die etwas fordern, was ihnen vor Jahresfrist noch den Abschied eingebracht hätte. Und niemand rührt sich Da wollen Schwerbeschädigte nach Bonn Marschieren, weil das Staatspflaster auf ihren Wunden zu klein ist, während dort von fünf deutschen Divisionen gesprochen Wird, die man gerne haben wollte. Und niemand rührt sich Geld für Wohnungsbau ist nicht ausrei- chend da— heißt es. Und da sollen 60 000 Deutsche mit Waffen versehen, ausgebildet und kampffähig gemacht werden. Kostet das nichts? Und niemand rührt sich Noch sind nicht alle Tränen der Mütter, Witwen, Bräute und Ehefrauen über die Verluste des letzten Krieges geweint, noch sind nicht alle Soldaten nach Hause gekom- men, da werden schon irgendwo neue Uni- formen ausgedacht. 5 Und niemand rührt sich Noch ist die Erfahrung frisch, daß der Soldat den Krieg immer verliert, der Feld- herr selten und der Politiker fast nie, da sollen wir schon wieder eine politische Suppe auslöffeln helfen. Und niemand rührt sich Da werden Entscheidungen verlangt von uns, die wir nicht treffen können, weil un- ser Beitrag belanglos ist und weil ein Vor- hang durch unser zimmer geht. Dabei wollen Wir nichts anderes als leben. Leben— ein- mal ohne Brotmarken, ohne Uniform, ohne Angst, daß morgen wieder zunichte ist, was Wir gerade gestern mühsam errichtet haben. Und niemand rührt sich Haben wir die Gefahr heraufbeschworen? Sollen wir mit dem Karabiner dort ein- Springen, wo die Politiker versagt haben? Sollen wir Lückenbüßer sein? Wir wollen unser Haus bauen, unseren Acker bestellen, unsere Kinder lehren, unsere Wunden ver- gessen und nachts mit Ruhe schlafen kön- nen. Mehr nicht. Und niemand rührt sich. Es mißfällt uns der Osten, der Westen ist uns nicht unsympathisch, aber wir selbst stehen uns am nächsten. Wir wollen den Frieden; nicht nur, weil wir ihn brauchen, sondern weil wir den Krieg kennen. Doch man sagt uns, der Friede sei nur mit der Waffe zu sichern. Obwohl die Geschichte dieses immer wieder gebrauchte Argument der Politik ebenso oft widerlegt hat. Und niemand rührt sich Haben die Diplomaten nichts gelernt? Muß immer da der Krieg einspringen, wo der grüne Tisch versagt?— Jal solange auch die Völker nicht begriffen haben, daß die Diplomaten alleine keinen Krieg führen können. Und niemand rührt sich Warum eigentlich nicht? Sollten wir tat- sächlich immer noch nicht genug gelernt naben— wir, das Volk, einschließlich der anderen Völker? Bleiben wir immer die Marschierer, die Suppenauslöffler.. 2 Gnikomson Wer gehört zum Stadtplanungsrat Der von uns bereits wiederholt erwähnte neue Stadtplanungsrat ist ein Kollegium, das vom Oberbürgermeister innerhalb der Stadtverwaltung gebildet wurde und aus den mit dem Bauwesen befaßten höheren Beamten besteht. Es sind dies die Stadt- direktoren Platen und Elsaesser sowie der Leiter des Hochbauamtes Dipl.-Ing. Klim- mer, des Stadtplanungsamtes Oberbaurat Dörr und des Bauaufsichtsamtes Baurat Merz. In dem Gremium befindet sich ferner der technische Leiter der Gemeinnützigen Baugesellschaft Dipl.-Ing. Urban. Diesem Kollegium wird noch ein auswärtiger Sach- verständiger für Städtebau als freier Mit- arbeiter beigegeben werden. Es soll durch den Stadtplanungsrat nicht nur die enge Zusammenarbeit aller mit dem Bauwesen befaßten städtischen Stellen ge- Währleistet, sondern auch der Generalbe- bauungsplan nachgeprüft und ergänzt Werden. Für die einzelnen Bauvorhaben Wie z. B. Gestaltung der Autobahneinfahrt in Mannheim, des Schloßgparks, des Rhein- ufers, des ehemaligen Theaterplatzes sowie des Bahnhofsplatzes usw. sollen Projekte ausgearbeitet werden. Der Stadtplanungsrat hat nur vorberei- tenden Charakter, die Ergebnisse seiner Arbeit werden der Beurteilung der zustän- digen städtischen Gremien und der Oeffent- Uchkeit zu gegebener Zeit unterbreitet Werden. Wohin gehen wir? Donnerstag, 24. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: George Gershwin (Folge 2); Wartburg- Hospiz 19.30 Uhr: Vortrag von Dr. Herdegen über„Urinuntersuchung, ihre Bedeutung in gesunden und kranken Tagen“ Verein für Homöopathie und Gesundheits- pflege); Baracke des evangelischen Jugend- Werkes, Ecke Waldhof- und Eggenstraße, 19.30 Uhr: Kann die Menschheit die kommende Katastrophe überleben?“, Vortrag von Johann Grün. Wie wird das Wetter? * Vorhersage bis Freitag früh: Vielfach stär- ker bewölkt, mit einzelnen Gewittern. Schwül. Höchsttemperaturen 24 bis 27, Tiefstwerte 14 bis 17 Grad. Schwache bis mäßige, auf Süd- west drehende Winde. Oertliche Gewitter- böen. : Patenthrunnenunluge Rheindu liefert stündlich 1 200 cbm Wasser Neuzeitliche Grundwassererschließung durch Horizontalbohrungen Das Gewann Dossenwald gehört zu Rheinau und stellt eine typische Dünen- landschaft der Flußniederung dar: Sand- boden mit dürftigem Kiefernbestand. Dort wird, um den gesteigerten Wasserbedarf der Stadt Mannheim in vorausschauender Weise zu sichern, für das Wasserwerk Rheinau eine neue Brunnanlage erstellt, die Werkfoto Auf diesem Bild ist die Spitze der Bohr- vorrichtung zu sehen, mit der im Brunnen- schacht die neuartigen Horizontalbohrungen vorgenommen werden. Der geschlitzte Rohr- körper, der mitgetrieben wird, bewirkt bereits eine grobe Filterung des Wassers. pro Stunde 1200 Kubikmeter Wasser lie- fern soll. Das Gelände im Rheinauer Dossen- Wald weist einen Boden aus Sand, gro- bem und mittlerem Kies auf; es handelt sich um Neckarkies, denn hier in der Nähe, zwischen Neckarau und Altrip, mündete einst der Neckar in den Rhein. Das Grund- Wasser liegt acht Meter tief, die gut wasser- führenden Schichten in den groben Kiesen unterhalb 20 Meter. Anstatt nun wie üblich zehn bis zwölf Rohrbrunnen von etwa 25 bis 30 Meter Tiefe zu bohren und jeden dieser Brunnen, der mit einer Pumpe versehen sein müßte, an eine Leitung anzuschließen, wird nur ein Brunnen gebaut und zwar nach einem neuen amerikanischen Patentverfahren, für das die Mannheimer Firma Reuther-Tief- bau die alleinigen Baurechte erworben hat. Danach wird erst ein Eisenbetonschacht von vier Meter Durchmesser und 30 Meter Tiefe erstellt. Der Brunnenmantel wird in Stücken von drei Meter Höhe betoniert. Im Innern des Brunnenschachtes wird dann mit einem Greifer das Erdreich ausgehoben, wobei sich der Brunnenmantel durch sein Eigen- gewicht langsam absenkt. Ist die endgül- tige Tiefe erreicht, so wird die unterste Schle durch einen Taucher untersucht und eingeebnet. Die Brunnensohle wird hier- auf unter Wasser einbetoniert und der Brunnen ausgepumpt, der nun einem leeren Faß gleicht. Durch zuvor in der Wand aus- gesparte und provisorisch verschlossene seit- liche Oeffnungen werden— und das ist das grundlegend Neue des Verfahrens— in horizontaler Richtung in Höhe der am meisten Wasser führenden Schicht durch Hydraulische Pressen Filterrohre vorgetrie- ben. Diese bestehen aus einer Spitze, in der Form ähnlich einer Granate mit be- liebig vielen Ansatzrohren mit Schlitz- lochung. Mit besonderen Vorrichtungen wird gleichzeitig der Sand aus der die Rohre umgebenden Untergrundschicht her- ausgespült und in den Brunnen befördert, so daß die Filterrohre 40 bis 60 Meter lang in eine Kiesschicht eingebettet liegen. Das Grundwasser sickert durch den Kies in die Schlitze der Filterrohre und in das Innere des Brunnenschachtes, aus dem es mit einer großen Pumpe dem Wasserwerk zugeführt wird. Diese horizontale Grundwasserfassung Mannheimer Ingenieur in Stockholm erfolgreich Das Stockholmer Preisgericht hat sich für den Ankauf eines Entwurfs entschieden, den der beim städtischen Tiefbauamt Mannheim tätige Oberbaurat Karl Fritsch bereits im Jahre 1949 eingereicht hatte. Es handelte sich um einen internationalen Wettbewerb zur Erlangung von ideen- mäßigen Vorschlägen für eine Hauptver- kehrsader in Stockholm. Obwohl Oberbaurat Fritsch mit den ört- lichen Verhältnissen persönlich nicht ver- traut war, hat er eine ähnlich glückliche Lösung wie die beiden ersten schwedischen Preisträger vorgeschlagen. Minister weihen mit Wie wir soeben erfahren, haben folgende Minister der Landesregierung Württemberg Baden ihr Erscheinen zur Brückenein- Weihung am 31. August zugesagt: Verkehrs- minister Steinmayer, Innenminister Ulrich, Wirtschaftsminister Dr. Veit, Kultusminister Bäuerle und Ministerialdirektor Stetter für das Arbeitsministerium; auch Landtags- Präsident Keil hat die Einladung ange- nommen. ee 5 Kinder begrüßen Bundespräsident Die Mannheimer Schuljugend soll, nach einem Wunsch der Stadtverwaltung, den Bundespräsidenten Professor Dr. Heuß am 31. August bei seiner Fahrt durch die Stra- Ben der Stadt begrüßen und zum Teil auch auf der neuen Neckarbrücke Spalier stehen. Alle Schulkinder werden daher aufgefordert, sich hieran zu beteiligen. Die Lehrer der Mannheimer Schulen werden gebeten, sich für die Aufstellung der Kinder zur Verfü- gung zu stellen. Die einzelnen Schulen versammeln sich um 10 Uhr an folgenden Plätzen: Humboldt- schule, Neckarschule, Uhlandschule, Wohl- gelegenschule am neuen Meßplatz hinter der Hauptfeuerwache; Sickingerschule, Knaben und Mädchen, auf dem Platz hinter der Sik- kingerschule; K-V-Schule auf dem Parade- platz; Pestalozzischule und Karl-Friedrich- Gymnasium auf der Roonstrage vor dem Gymnasium; Diesterwegschule, Elisabeth- schule und Liselotteschule vor dem Wasser- turm(Springbrunnen am Ring) und Lessing- und Tulla- Realgymnasium in der Tulla- straße vor der Schule. Die Kinder werden von den Versamm- lungsplätzen durch ihre Lehrer und durch Helfer des Jugendsekretariats der Stadt Mannheim an ihre Plätze in den Planken und auf der neuen Brücke geführt. bietet große Vorteile, Statt 10 bis 12 Pum- pen ist nur eine Pumpe notwendig, statt 10 bis 12 Kabelleitungen muß nur eine Hochspannungsleitung gebaut werden; außerdem ist der Brunnen, der in seiner Leistungsfähigkeit 10 bis 12 normalen Brun- nen gleichkommt, billiger als diese. Fach- leute aus der Schweiz und Oesterreich be- sichtigten in diesen Tagen die Baustelle, und im Oktober findet in Mannheim eine kachwissenschaftliche Tagung statt, bei der die Betriebsergebnisse des neuen Verfah- rens bekanntgegeben werden. Die Anlage im Dossenwald wird im Dezember fertig. Im Großkraftwerk Rheinau Foto: Kortokraks Unser Foto zeigt den Brunnenschacht und den Beton mantel, der in dem Maße, wie durch den Greifer die Erde ausgehoben wird, durch seln Eigengewicht sich nach unten senkt, bis die gewünschte Brunnentiefe erreicht ist. ist ein Brunnen der gleichen Art ebenfalls im Bau, der bereits im Oktober in Betrieb genommen werden kann. Er dient hier zur Kühlwassergewinnung. Hier wird infiltrie- tes Wasser gewonnen aus einer Boden- schicht, die über 20 Meter unter dem Rhein- Wasserspiegel liegt. n Vier Vorstrafen: Schuld oder Schicksal des 19 jährigen? Richter konnte Mindeststrafe von zwölf Monaten nicht umgehen „Sind Sie der Angeklagte?“ fragt der Richter. Von seinem Platz auf der Anklage- bank an der Seite des wachhabenden Poli- zisten erhebt sich ein Junge von 19 Jahren, viermal vorbestraft wegen Diebstahl, Nöti- gung und Widerstand. e Der Richter verliest den Strafantrag, der gegen ihn vorliegt und vom eigenen Vater des Angeklagten gestellt wurde:„Ich stelle Strafantrag gegen meinen Sohn Hermann wegen Einbruchsdiebstahls in meine Woh- nung in Mannheim am 5. Mai 1950.“ „Eigentlich ist es ungewöhnlich, daß ein Vater sein eigenes Kind anzeigt. Wie kam es dazu?“— Der Vater kann keine Ant- wort geben. Er ist drüben, in der Ostzone, die Stiefmutter zuckte die Schultern Während der Vater noch in Kriegsgefan- genschaft war, hatte die Mutter sich bei ihren unmündigen Kindern nur alle acht Tage einmal sehen lassen, die Lebensmittel- karten verkauft und die Kinder zur Arbeit geschickt. Die kleinsten wurden von der Fürsorge in einem Heim untergebracht Theatergemeinde voll Vertrauen uuf die nächste Saison Umfangreiches Programm neben den regelmäßigen Vorstellungen So wie bis 1933„Bühnenvelksbund“ und „Freie Volksbühne“ bemüht sich heute die im vorigen Jahr entstandene„Theater- gemeinde“ für den Besuch des National- theaters weitere Bevölkerungskreise zu ge- winnen. Als politisch und konfessionell neutrale Organisation hat sie zum einzigen Ziel, die Theaterkultur zu pflegen und ihr neue Freunde zuzuführen. Trotz ihres kurzen Bestehens ist sie in Mannheim und Ludwigshafen bereits zum Begriff geworden, aber noch reicht die Mitgliederzahl bei weitem nicht aus, um dem Nationaltheater schon als ernsthafte Stütze dienen zu können. Den Bemühungen der Theatergemeinde ist es gelungen, mit Beginn der kommen- den Spielzeit den Preis für ihre Mitglie- der von 2.50 DM für eine Vorstellung auf 2.10 DM herabzusetzen. Diese Verbilligung dürfte es weiteren Kreisen ermöglichen, das Theater zu besuchen. Eine besondere Neuerung in der kom- menden Spielzeit bildet die Abteilung II der Theatergemeinde. In dieser Abteilung II verpflichten sich die Mitglieder zur Ab- nahme von 15 Vorstellungen in zehn Mona- ten. Diese Mitglieder kommen nicht in die geschlossene Vorstellung, sondern wer- den in die regulären Vorstellungen des Na- tionaltheaters eingeteilt. Der Preis ist der gleiche. Jugendliche bis zu 21 Jahren zahlen nach wie vor 1.40 DM. Die Jugend führt innerhalb der Organisation ihr Eigenleben. Sie hat ihre eigenen Jugendabende mit einem eigenen Arbeitsprogramm, außer Vorträgen, Studium des Handpuppenspiels des Laienspiels und des Sprech- und Bewe- gungschors unter künstlerischer Anleitung Eine der erfreulichsten und beliebtesten Einrichtungen der Theatergemeinde bilden ihre Einführungsabende zu den angesetz- ten Vorstellungen, die für jedermann ko- stenlos geboten werden, auch für Nicht- mitglieder. Dadurch, daß sich Persönlich- keiten des Mannheimer und Ludwigshafe- ner Kulturlebens sowie die Mitglieder des Nationaltheaters in uneigennütziger Weise für diese Abende zur Verfügung stellten, konnten diese Veranstaltungen zu einer guten Vorbereitung des Theaterbesuches gestaltet werden. Diese Abende werden auch in der kommenden Spielzeit beson- ders gepflegt. Eine weitere Neuerung der kommenden Spielzeit wird der„Zirkel“ bilden, gewis- sermaßen eine Ergänzung des Theater- besuches durch Veranstaltungen literari- schen und musikalischen Charakters. Es ist dabei an besonders ausgearbeitete Pro- gramme gedacht, wie sie der kunstliebende Theaterbesucher von Zeit zu Zeit sich wünscht. Auch gesellige Veranstaltungen wird die Mitglieder und Freunde der Thea- tergemeinde zusammenführen und genuß- reiche frohe Stunden erleben lassen. Wenn alle theaterliebende Menschen der beiden Städte Mannheim und Ludwigs- hafen sich entschließen, die Aufgabe der Theatergemeinde zu fördern und sie durch ihren Beitritt zu unterstützen, dann dür- ken das Nationaltheater und die Theater- gemeinde ihre Arbeit in der neuen Spiel- zeit mit Zuversicht weiterführen. Die vorgesehenen Aufführungen für die „Theatergemeinde“ sind: zum Auftakt die Oper„La Traviata“ von G. Verdi, dann das erfolgreiche Zeitstück„Der Tod des Handlungsreisenden“ von Arthur Miller, danach die Oper„Figaros Hochzeit“ von W. A. Mozart und zum Jahresende das Lustspiel Sturm im Wasserglas“ von Bruno Frank. Sonder veranstaltungen wer- den im Mitteilungsblatt der„Theaterge- meinde“ bekanntgegeben. 17 Jahre war der Junge, als er seine erste Straftat beging: Er stahl Nüsse von den Bäumen der Nachbarsleute und brachte sie seinen jüngeren Geschwistern nach Hause. Man verurteilte ihn wegen Dieb- stahls. Da lauerte er der Frau auf, die ihn zur Anzeige gebracht hatte, warf ihr, als sie mit dem Fahrrad an ihm vorbeifuhr, ein Lasso über und— wurde wiederum ver- urteilt. Aber der Richter, dem es darum zu tun War, den Dingen auf den Grund zu gehen, zog die Folgerung, der Angeklagte könne nicht gänzlich verroht und selbstsüchtig ge- Wesen sein, wenn er zuerst an seine jünge- ren Geschwister und dann erst an sich ge- dacht habe. Niemand hatte sich um uns ge- kümmert, meinte der Jugendliche Als der Vater aus der Kriegsgefangen- schaft kam, ging es eine Weile besser im elterlichen Hause; ja, es war bei der neuen Stiefmutter sogar erträglich, wenn man es als erträglich bezeichnen will, daß der Vater den Sohn zum Diebstahl von Alt- material anhielt. Aber eines Tages krachte es doch. Der Vater zog das Messer und der Junge erklärte:„Eher schlage ich dich tot!“ Aus dem Haus gewiesen, stahl er ein paar Gegenstände bei Nachbarsleuten, kehrte dann einige Tage später zurück, als niemand im Hause war und stahl durch Ein- steigediebstahl seine eigenen Schuhe, zwei Kleidungsstücke seines Vaters, Brot, Schmalz und ein paar Eier. Nicht zu ver- gessen ein Fahrrad, mit dem er zum Kaiser- stuhl trampte, um die Geschwister zu be- suchen, die dort in einem Heim unter- gebracht waren. Ehe er zu ihnen ging, ließ er das Fahrrad zu klingender Münze und die Münzen zu Schokolade werden. Nach dem umjubelten Besuch meldet er sich in Offenburg bei der Fremdenlegion. „Was hätte ich sonst tun sollen?“ fragte er den Richter. Aber die Verpflichtung für fünf Jahre Indochina hatte er doch nicht unterschrei- ben wollen; er ließ sich eine Freifahr- karte nach Hannover geben und fuhr mit einigen Kameraden nach Hannover, Lüne- burger Heide, Hamburg, Reeperbahn, Eisenach waren die nächsten Stationen. In Fulda wurde er gefaßt. „Und wer ist an allem schuld?“ „Schuld kann kein anderer sein als ich“ war die Antwort des Jugendlichen, der übrigens— wie bisher nach jeder Straf- verhandlung— Besserung gelobte. Kein Zweifel, den Angeklagten traf nicht „ganz allein die Schuld. Das Gericht er- kannte in der Urteilsbegründung weit- gehend mildernde Umstände an, konnte aber die gesetzliche Mindeststrafe für schweren Diebstahl im Rückfall, die auf ein Jahr Gefängnis festgelegt ist, nicht umgehen. 13 Monate Gefängnis lautete das Urteil. Und der Angeklagte bat inständig, noch einmal ins Jugendgefängnis geschickt zu werden, er sei doch noch so jung. i-tu. Kurze„MM“-Meldungen Neuer Treffpunkt. Die regelmäßigen Freitag- Zusammenkünfte des Touristen-Ver- eins„Die Naturfreunde“ finden ab sofort im Kantinenraum des neuen Gewerkschafts- hauses O 4, 8% statt. Waldhofelf mit Reisebegleitung. Zu dem Spiel 1. FC Nürnberg— SV Waldhof be- absichtigt der Verein, nach Nürnberg, zum Fahrpreis von 10, DM, einen Triebwagen laufen zu lassen. Interessenten werden ge- beten, sich bei der Geschäftsstelle zu mel- den. Teilerfolge. Wie die Ortsverwaltung der Industriegewerkschaft Nahrung, Genuß, Gaststätten, mitteilt, wurden nach Ueber- windung von Meinungsverschiedenheiten zwischen der Brauindustrie und der Ge- Werkschaft die Verhandlungen über den Manteltarif- Vertrag fortgesetzt. Die um- strittenen Fragen der Arbeitszeitregelung des Arbeitszeitausgleichs und der Ueber- stundenbezahlung wurden zur weiteren Klärung zurückgestellt. In anderen Fragen wurde Uebereinstimmung erzielt. Die Ver- handlungen werden Anfang September wei- tergeführt. Neuer Sekretär beim CVJM. Im Saal des Hauses in G 4, 1-2 wurde am Sonntag der neue aus Kassel kommende CVM-Sekretär Hans Konopatzki in Mannheim willkommen geheißen und in sein Amt eingeführt. Als Gäste waren Dekan Joest und Pfarrer Lutz erschienen. Wir gratulieren! Julius Schwab, Mann- heim, B 7, 4, wird 65 Jahre alt. Elisabetha Kraus, Mannheim-Wallstadt, Mosbacher Straße 4, Anna Blum, Mannheim, Friedrich- Böttger-Straße 13, Wilhelm Zink, Mann- heim-Seckenheim, Kehler Straße 2, und Friseurmeister August Ruf, Mannheim, 1, 27, begehen ihren 70. Geburtstag. Philipp Roth, Mannheim-Rheinau, Oster- straße 34, kann seinen 72. und Karl Peter Wunder, Maurerpolier i. R., Viernheim, kann seinen 76. Geburtstag feiern. Marga- rethe Herbeck, Mannheim- Sandhofen, Cari- tasheim Maria Frieden, vollendet das 80. Lebensjahr. Aus dem Polizeibericht Ehepaar mit„Nebeneinkünften“. Ein Ehepaar, dem zwei Einbrüche, und zwar einer Anfang August im Fahrlachgebiet so- Wie ein Gartenhauseinbruch zur Last ge- legt werden, konnte nunmehr kestgenom- men werden. Das Diebesgut— Hausrat und Kleidungsstücke— im Werte von etwa 500 DM wurde sichergestellt. Sie wollten einen Polen sehen. Vor der Polizeiwache Schönau erschienen drei Män- ner mit einigen anderen noch nicht ermit- telten Personen im Gefolge und verlangten Einlaß mit der Begründung, daß sie hier einem Polen gegenübergestellt werden woll- ten. Letzterer, mit dem sie angeblich auf dem Sommerfest in Streit geraten waren, sollte sich auf der Polizeiwache aufhalten. Als ihnen von den Beamten das Vorhan- densein des Gesuchten verneint wurde, machten sie Anstalten, gewaltsam in das Wachlokal einzudringen und versetzten einem der Beamten einen Stoß. Mit Gewalt müßtell die Eindringlinge aus der Wache entfernt werden. Offenbar hatten sie ihr Mütchen noch nicht gekühlt, denn kurze Zeit danach drangen sie in den Wohnwagen eines Schaustellers ein. Nachdem sie von Arbeitern des Schaustellers entfernt wor- den waren, bewarfen sie den Wagen mit Holzklötzen und zertrümmerten zwei Wa- genfenster. Durch den Polizei-Notruf muß- ten sie endgültig an ihrem Tun gehindert Werden. Im Tran auf fremdem Sattel. Ein vor einem Gasthaus in der Sandhofener Straße abgestellten Kraftrad wurde von zwei an- getrunkenen Männern zu einer Schwarz- fahrt benutzt. Da beide infolge des Alkohol- genusses nicht mehr sattelfest waren, ver- mochten sie einem Sandhaufen in der Karl- straße nicht auszuweichen und kamen 2zu Fall. Beide wurden verletzt, der Fahrer 80 erheblich, daß er ins Krankenhaus einge- liefert werden mußte. Das Kraftrad wurde stark beschädigt. Brand in der Wohnung. In einer Woh- nung in der Germaniastraße brach ein Brand aus. Die Wohnungsinhaberin hatte auf einer offenen Gasflamme Wachs be- reitet, das Feuer fing und den Fußboden, die Türfüllung und den Küchentisch in Brand setzte. Das Feuer wurde durch Haus- bewohner gelöscht. Wegen erlittener Brand- wunden im Gesicht und an den Armen mußte die Frau in das Krankenhaus ein- geliefert werden. Falsche Pässe Ein Italiener wurde gestern vom ameri- kanischen Gericht zu zweimal sechs Mona- ten Gefängnis verurteilt, weil er zwei an- deren Italienern falsche Pässe besorgt und sich damit gegen die Paßbestimmungen ver- gangen hatte. Da er zu zwei gleichlaufenden Strafen verurteilt wurde, braucht er nur ein- mal sechs Monate Gefängnis zu verbüßen. Der Verurteilte hat gegen das Urteil, Be- rufung eingelegt und ist gegen eine Kaution von 2500 DM freigelassen worden. Katholische Jugend in Ferien Buben und Mädchen des Bundes der deutschen katholischen Jugend in Mann- heim sind in diesem Jahr in noch gröbetel Anzahl als im vergangenen Jahr in Ferien nach außerhalb gezogen. In Tälern des Odenwaldes und des Schwarzwaldes, an der Nordsee und zwischen den Bergen der Alpen suchen sie Erholung und Entspannung. Ins- gesamt sind es 20 Lager, in denen 922 Bu- ben und Mädel untergebracht sind. Erfreulicher weise haben in diesem Jaht viele junge Freunde die Fahrt dem Lager vorgezogen. Sie wollen etwas sehen von ihrer Heimat. 342 begeisterte Wandervögel befinden sich zur Zeit auf der Landstraße. Vergessen sollen auch nicht die 35 Rom“ fahrer sein, die im vergangenen Monat die ewige Stadt besuchten. — 3 3 CC˙ 2 5 8 2 4 a +A 6 5 5 f 5 nd frische farben- 2 Anm, beheben BIElx ln Cunts Pale Pensum e Halt seine berenfie: blk Wäsch C, grund., St gebie in le Harla durch kleine nicht noch wird ten“ Eir aus G Diens wurde hafen wurde wicher lung Bil hafen- zwei unvers verkat sichere Zwe gegen zwei j 25 Jab Tür ei eines straße ten Ur rung Ein heim hafen revier angeor. Wiedle Am hafen Kirchhe men. Am ersten Nordpf An den Bürger. Ferdine Baudire Schlüss. Sozialal 1 Kurz Parteior hafener schulun, zu diese letzten amtes I Die hafen w Interesse entschie Erklärur die Not durch d Beruf h nen ein Arbeiten lung sei Hebenge Ergebnis nicht de seien nic erschien, Art we habe me Mit lbsiglkeit denden Arbeitsv gedanke bandwer Nüekspre serien nicht m. ei jedoc sonen v — 215 Zul, Re les. von ewe Auftrage ahzelgen bitten. de naglich 1 aurückzure digte Abs kür dle B agen dar, Soweit beträchtlie MA. 0 5 wer erled tangb. u. dent, He gebote ur 58 Wir st L mit nö; Schriktli ten a1 J Versiche Bezirks Hani nelmarbe einau/s Weins 3 Genandte Verkauf best 172 55 Pr —* F n ö B 5 8 N 5 8533. 8 2 3 7 5 ee e LUDWICSHAFEN UND DIE PPALZ es Fritz Helwert übergeben hatte, der ihn f ü i 18 Stadtnachrichten kater mene een fe. feen ln, Ueber 100 000 pfl Schnden Spendenlreudige Oppuuer summeln für Kirchenneubuu Ver- Student besonderer Fakultät. Im Stadt- leiter Weitergab, sprach Dr. Helwert über eim Großfeuer auf dem Kohlho f 8 5 f it Not-Inneneinrichtung vor ort gebiet Ludwisshafens erschwindelte sich die 4 benidgangen der Zasp. Bereits Im verlaufe der Lösch- und Aufräu- Erster Bauabschnitt sieht Kirchenschiff mit No 8 akts- in letzter Zeit ein Student aus München- in den Jahren 1903/04 war in Kirchheim- mungsarbeiten bei dem Großfeuer auf dem ie wir kürzlich berichteten, Opferfreudigkeit der schon so oft heimge- Harlaching bei vier verschiedenen Personen bolanden ein Erholungshaus gebaut Wor- Kohlhof über das wir in unserer gestrigen 1 1„ 1 alle Fe Oppauer einen tiefen Eindruck Se- dem dete kalacher Tatagenen 1 0 Weneihiehr 1945 hatten dort 0 5 i ee luck N ed 5 eschlossen und die macht und die Bereitwilligkeit, der Ge- be- kleinere Geldbeträge, die er bis heute noch über 13 000 Werkangehörige Erholung ge- Ausgabe 3 5 5 1 72 t e sind, ragen nur meinde Oppau wieder zu einer Kirche zu zum nicht zuriickzahlte. Da der Beschuldigte funden. Nach dem Kriese war das Heim Anhaltspunkte, die eine Vermutung über die 9 die Trümmer des ehemaligen verhelfen, angespornt und verstärkt. agen noch nicht festgenommen werden konnte, zuerst von Besatzungstruppen beschlag- Brandursache zulassen. Die seit dem Aus- evangelischen Vereinshauses und der evan- Eine Kirche bauen heißt heute sechs- ge- wird die Bevölkerung vor diesem„Studen- nahmt gewesen und ab 1946 vom Ober- bruch des Feuers vermißte 76jährige gei- 8 Kirche zum Himmel und es drängt stellige Zahlen flüssig machen. Das hra' icht N18 ten“ gewarnt. eslerungspräsidium zu Zwecken der Leh- stesgestörte Magdalene Bogen konnte in sich die Frage auf, wann es auch hier soweit Zeit und das Werk kann nur in einzelnen Eingefangen. Ein lediger Bauschlosser Terausbildung verwendet worden. Nachdem den frühen Abendstunden des Dienstags im sein wird, daß mit dem Wiederaufbau be- Bauabschnitten vollzogen werden. der aus Göppingen, der von einer auswärtigen es im vergangenen Jahr an die Bast zu- Rahmen einer Suchaktion von Polizei und gonnen werden kann. Der erste Bauabschnitt sieht das Kirchen- muß Dienststelle wegen Diebstahls gesucht rückgegeben wurde, mußte ein umfassender 1 5 5 schiff mit einer Notinneneinrichtung vor. 1 9 0 wurde, Konnte am 23. August in Ludwigs- Neuausbau vorgenommen werden. Das Heim Feuerwehr als verkohlte Leiche unter den Die Protestantische Kirchengemeinde Lab Bie Kirchengemeinde will mit dem Bau- eiten hafen ermittelt werden.— Am 22. August verfügt jetzt über 52 Betten und macht mit Trümmern einer Scheune rabargen werden. dieser Tage 0 e eee eee beginn noch etwas zuwarten, um sich nicht Ge- wurde bei einer Ausweiskontrolle ein ent- seinem Speisesaal und Tagesraum, dem Es wird dabenommen, daß sie in engem heraus, das sich Das. 1 51 ee in ein ungewisses Abenteuer zu stürzen, das den wichener Fürsorgezögling, der zur Ermitt- Lese- und Kasteeimmer sowie den Bädern Zusammenhang mit der Brandursache steht. e 4 eee 50 5 3 vor der opferfreudigen Gemeinde nicht ver- um- lung ausgeschrieben war, festgenommen. einen kreundlichen Eindruck, der verspricht, Nach vorläufigen Schätzungen beläuft e um 755 3. d 1 den antwortet werden könnte. 15 5 5. b daß sich die Aniliner, die dorthin kommen-. über die einlaufenden VVT ist noch, daß das in der lung Billiges Fapier wird teuer. In Ludwigs- wirklich at erholen ng dich der Gesamtschaden des Brandes auf Stand des Kirchenwiederaufbaus. An Weih- 5 Kestsllte Gpferki;:; 50 bafen-Uundenheim konnten am 22. August wir. über 100 000 Mark. da neben den Gebäuden nachten 1949 sind dem Rufe des Presdyte- Motkirche aufgestellte 4 1 20—. eren wel Männer festgenommen werden, die Niederfeldsiedl Ut und dem in ihnen eingelagerten Getreide riums 854 Oppauer Familien gefolgt und Sonntäslich die 5 5 2 5 55 agen unversteuertes Zigarettenpapier schwarz 0 eldsledler stellten aus Wertvolle landwirtschaftliche Maschinen und haben sich zu einem regelmäßigen Kirchen- aufnimmt, die eben e 7059 32 95 15 Ver- verkaukten. Das Zigarettenpapier wurde Da saßen sie wieder, von liebevoller Hand Wagen ein Raub der Flammen wurden. Ur- bauopfer verpflichtet. Allmonatlich wurden. 3. 5 5 e 5 77 wei⸗ sichergestellt. gebutzt und schön gemacht und gaben sich sprünglich wurde ansenommen, daß auch hier 1050 DM gespendet. Daneben gibt es 950 1 5 1 3 7 L Zwei„große Unbekannte“. Am 22. August die größte Mühe, einen Ehrenpreis zu er- Viehbestand zu beklagen sei, da die noch viele Familien, die ihr Opfer für das 3 e 1 1 e 81 1 deg gegen 22 Uhr überraschte ein Wachmann haschen. Wer? Nun, die Hühner und Kanin- Schweine, ihrem sonstigen Auslauf folgend, ganze Jahr auf einmal entrichtet haben, 80 2 5 2 1 1 80 Weise der der zwei junge Männer im Alter von 20 bis chen des Kleintierzuchtvereins Niederfeld. den Wes ins Freie durch die brennende daß die bis jetzt eingegangenen Spenden 5 8 e 200 D aus retär 25 Jahren, als sie gerade versuchten, die Im Nebenraum des Stengelhofes stand Käfig Scheuer suchten. Diese Annahme erwies sich bereits auf 11 683,61 DM angewachsen sind. 3 3 e„ r men Tür einer Metallhalle auf dem Grundstück an Käfig, jeder mit einem Schild versehen, als irrig. Ein einziges als verbrannt angese- Das ist für eine ausgebombte Gemeinde in Kir. 8 5. an der Goldenen Als eines Schrotthändlers in der Industrie- auf dem Rasse, Züchter und was man sonst henes Schwein wurde mit Brandwunden im neun Monaten ein schöner Erfolg. Auch auf Konfirmation, sowie die Spenden des Deutsch- Lutz straße aufzubrechen. Beide Männer konn- noch wissen mußte, verzeichnet waren. Der Feld eingefangen. die Kirchenleitung in Speyer hat diese 5 1 i von 150 DBI ten unerkannt entkommen. Die Bevölke- Fachmann sprach bei den einzelnen Arten, 5 5 J 18 5 g 8 5 5 der zu einem kurzen Besuch in der Heimat ann- rung wird um Angaben gebeten. deren Name oft gar nicht nach Hühnerhof 8 5 8. weilte und versprach, auch bei den tha Ein betrunkener Kraftfahrer zus Mann- klingt— zum Beispiel: Cochin, Lachs, ge- Segensreiche Tätigkeit des CVIM-Heimes Oppauern in New Vork für den Eirchen- cher deim mußte am 22. August in Lu dwigs⸗ streifte Wuyandotters, Orloffs, Minorka und Sautens l 1 bafen testgenommen und auf das Polizei- 1 55 3 kür 5 3 Kleine Feier anläßlich des 100. aufgenommenen Heimatlosen Im Herbst wird der evangelische Frauen- 9 revier gebracht werden, wo eine Blutprobe 0 85 1 5 92 5. 5 5 1 Di + Konnte 1 25 des Fung 10d 8 der Umstand erhellen bund wie in den Vorjahren einen Basar mit 15 angeordnet wurde. Sistonermaßen zuständig Tehn Ehrenpreise, er kt Konnte im„klaus des Jungen werden mu n ere Verkauf von Handarbeiten, Kaffee und eim, 85 siebzehn erste, dreiundvierzig zweite und Mannes„ das der Christliche Verein Jun- daß nur wenige der bisher über das Haus Kuchen, ebenfalls zu Gunsten des Wieder- Stag. wieder ASF-Haus Kirchheimbolan 35 dreißig dritte Preise konnten vergeben wer- ger Männer bei der Apostelkirche aus eige- des Jungen Mannes in Arbeit vermittelten aufbaus der Kirche abhalten. So fü 21 ster den, wovon die Ehrenpreise in der Haupt- ner Initiative und in Selbsthilfe erstellt hat, Heimatlosen die Stellung, die sie erhalten Baustein zu Baustein bis in nicht allku deter Am Montag konnte die BASF Ludwigs- sache auf Cochin-, Lachs- und Bannefelder- das Jubiläum des 100. aufgenommenen Hei- haben, später Wieder aufgaben. Worte des ferner Zeit der Bau begonnen werden Karm. eim, hafen ihr bekanntes Erholungsheim in hühner fielen. matlosen gefeiert werden. Neben den der- Dankes jener Heimatlosen, die jetzt in der 1 ra- Kirchheimbolanden wieder in Betrieb neh- Aber auch die Kaninchen ließen sich nicht seitigen Hausbewohnern und ihren Vor- Stadt Wohnen und Arbeit e e 8 e men. lumpen. Der deutsche Widder mit dem sei- gängern waren der erste und 3 wechselten mit 5 2 5 8 8 8 5 5 Urteil Blauhemd 80. Am Vormittag waren Omnibusse mit den denweichen Fell, dessen Ohren wie ein Pelz. sitzende, E. Schwarz und Dipl.-Ing. Vio 18 zählungen und dem Austausch von Erinne- teil gegen Blauhemden ersten Erholungsuchenden in Richtung kragen um den Kopf liegen, oder die Riesen-. 4 8 8 155 rungen. Acht Tage Gefängnis mit Aufschub nerds ka, von baudwigshaten abgefahren. schecken blaue und weine Wiener und nicht Bett, Aer ff y Strafregisterauszüge Ein An den Pforten des Heimes wurden sie von zu vergessen die Angorakaninchen schnitten 1 18 1 8 inden 8 N Worten präge 2 geben, hatte die CVIM-Leitung und dann die Zivilauszüge gefehlt hatten zwar fürzermeister Karl Eitler und Landrat alle sehr gut ab und sehörten zu den Tie- 5 N I e 3 muß- Kaffee und Kuchen spendiert. Der Heim- konnte am Dienstag, kurz nach 16 Uhr, k 80. Lerdinand Schardt empfangen. Nachdem ren, die einen der fünfzehn Ehrenpreise er- 5 A 1 5 It 5 1 8 leiter, H. Sonntag, betonte, daß er über endlich die Verhandlung vor dem franzö- 885 Laudtrector Camill Santo den goldenen hielten. Vierundzwanzig erste, ene ee ee e eswegs die Heimatlosen alle jungen Männer sischen Gericht I. Instanz in Neustadt ge- 10555 schlüsse! des Hauses an den Leiter der dreißig zweite und einundzwanzig dritte 2 115 18 25— a 5 555 8 20— 5 einlade, das Haus zu besuchen, denn Lese- gen die 17 angeklagten FDI-Mitglieder aus 1110 Soelalabteilung des Werkes, Direktor Dr. Preise bewiesen weiter die Güte der Schau. à 0 3* 5 g 15 8 8 daß und Schreibzimmer, Bibliothek und Tisch- Ludwigshafen abgewickelt werden. Drei- 9 75 3 1 5. 1 1 5 125 ner tenniseinrichtungen stehe allen, die es zu zehn Blaublusen wurden wegen einer ver- 4 2 2 2 ütl 125 8 0— 1. 1 benützen wünschen, zur Verfügung. Sonn- botenen Ansammlung und Mitführung einer 25 Ludw'gshalener Handwerk ist nicht ausbildungsmüdle JCCCCCCCCCCCTCT0ßCT0C0C0CßGC00C00ͤ TTT ĩͤ Han j 1 j altni 8 8. 8 des Gleichnisses vom verlorenen Sohn und tes den britischen Oppositionsführer Win⸗ 5 Es wird weiter umgeschult, und zwar in Lehr verhältnissen zeit daran gedacht, daß bereits zwölf Mo- brachte so den Grundgedanken des CVJM ston Churchill diffamierenden Karrikatur 5 2 8! nate später in einem stattlichen Haus das und den Grundgedanken des Heimes zum zu acht Tagen Gefängnis mit igten Kürzlich erschien in einem hiesigen lich nicht mehr umgeschult Werden Jubiläum der Unterbringung des 100. Hei- Ausdruck: Jungen Menschen zu zeigen, daß Aufschub verurteilt. Vier der engeklag- hier Parteiorgan ein Artikel über das Ludwigs- könnten. Es sollte nur das Arbeitsverhält- matlosen gefeiert werden könne., 4 8 i 85 e 92 ter- ten FPJ-NMitglieder wurden we gen voll. hafener Handwerk, in dem es als„um- nis durch einen normalen Lehrvertrag In welchem Maße die Arbeit des CVIM e l„ 5 jugendlichen Alters freigesprochen. Eben- auf schulungsmüde“ bezeichnet wurde. Anlaß geregelt werden, wobei man daran gedacht auf diesem Gebiete als segensreich gewertet haus“ imm. Falls einen Freispruch erzielten alle Ange- 1 5 au diesem Vorwurf bot ein Hinweis im habe, solche Lehrlinge 1 klagten in dem Punkt„Widerstand gegen e ketten Arbeitsmarktbericht des Arbeits- Alters unter gewissen Umständen schon Auch 1 8 n 5 5 die deutsche Staatsgewalt.“ Wie erikmer- han- amtes Ludwigshafen. vor Ablauf der Lehrzeit zur Gesellen- 1 5 2 5 8 3 Eimsgiegel: lich waren die FDY-Mitglieder u. à, beschul- rde, Die Kreishandwerkerschaft Ludwigs- prüfung zuzulassen. Diese älteren Lehr- 8 8 5 Parktheater:„Mein Mann der diet worden, durch ihr Verhalten den Zu- das baten weist den Vorwurf, daß sie kein linge würden in der Regel erwarten, das Wenn der Turnverein 1873 Mundenheim arktheater:„Mei sammenstoß mit Ludwigshafener Polizei- taten Interesse mehr an Umschulungen hätte, sie an Stelle der Erziehungsbeihilfe den mit seinem Vorstand Georg Nockel und der Cowboy“ Kräkten herbeigeführt zu haben. Demgegen⸗ walt, entscheden zurück und Sibt kolgende Hilksarbeiterlohn erhielten, Die Verein- Kapelle Evola als Träger der ganzen Mun- Aber bitte erwarten sie kein„Wild- über hatte ihr Verteidiger, Rechtsanwalt ache beklärungen: Nach dem Kriege habe sich barung des Hilfsarbeiterlohnes im Lehr- nemer Kerwe angesehen werden kann, 80 0 1 155 h cht— es wird nicht Gerhard Nadolny, mehrfach gegenargumen- ö ihr die Notwendigkeit ergeben, Personen, die vertrag sei möglich und auch erwünscht. ist auch die Spielvereinigung Mundenheim 0 N 8 küßt und geheiratet aber tiert, daß nicht die FDYler, sondern die Po- 1 durch die politischen Umstände aus ihrem Da in den letzten Jahren indessen nicht untätig gewesen. Die„Schuhbänneis. ee 8 Nettes. Die reizende lizei schuld an dem Zusammenstoß sei, asen beruf herausgerissen waren, durch Erler- Schwierigkeiten hinsichtlich der Weiter- 1 0 Leitung von Willi 5 1 5 Merle Oberen(als Iillionreto be i In der Urteilsbegründung vertrat das 555 nen eines anderen Berufes wieder eine bezahlung bei Unterbrechung der Bau- Leimert und dem Vertreter des südw-estdeut- Gary Cooper(als eleganter Cowboy) machen französische Gericht die Auffassung, die Wor- Arbeitsmöglichkeit zu geben. Diese Umscnu- tätigkeit oder beim Aussetzen infolge von schen Fußballverbandes Heinrich Gürster es ganz reizend. das Küssen. und sehr FDI-Friedenskämpfer befänden sich nicht mit lung sei vor allem für das Bauhaupt- und Witterungseinflüssen eingetreten wären, hatten ihr Lager in den Casino-Lichtspielen schnell, das Hefraten. Ohne wissen des auf dem richtigen Weg, wenn sie Sonntag Wa- lebengewerde gedacht. gewesen. Die habe das Sozialministerium Rheinland- und àuf dem Sportplatz aufgeschlagen. Die 7 5 der dann doch seine politische morgens die Bevölkerung mit Gesang und nus, krgebnisse der Umschulung hätten jedoch Pfalz am 13. März 1950 eine Anordnung Kapellen Ottusch und Grün sorgten Tür Laufbahn aufgibt und nach der Schwieger- Musik störten. Der Verteidiger War anderer dert ncht den Erwartungen entsprochen und erlassen, die es ermögliche, vorüber- durchgehend gute Stimmung und die Spiel-„„ Auffassung. Er meinte, wenn es recht sei, zelen nicht so gewesen, daß es zweckmäßig gehende Unterbrechungen der Ausbildung vereinigungsanhänger, die auch mit Fest- 8 chieht noch manches: Der daß die Heilsarmee durch die Straßen ziehe, 185 erschien, die Umschulung in der bisherigen eintreten zu lassen. In dieser Zeit sei der wagen der einzelnen Abteilungen am gro- f 8 vor e 15 7 5 Musik mache und sammle, dann sei es nichi rabe ann weiter aufrecht zu erhalten. Daher Lehrling berechtigt, Arbeitslosen-Unter- 13 1 5 8 8 1 5 911 1 3 7 5 5— dei mehr als eben billig, daß dieses Recht an- f f 1 ü zu empfangen. ichn. Mundenheim in diesen agen auf den 55 5 5 1 allen anderen Organisationen, auch der varz- A men e. e 1 1 Kopf zu stellen. Die Kerwespiele, die am andern 5 e e 5, zugestanden werde, Dhol- 5 Mit dem Anschwellen der Arbeits- 555. daß 8 e Sonntag sowohl von der Spielgemeinschaft 8 zu 5 3 5 ver- belglceit und den immer dringender wer- Handwerk mi sei, moschulungen— als auch vom Turnverein durchgeführt wur- Und wie er dar 0 2 i 5 5 carl- denden Plüchtlingsproblemen habe die im obigen Sinne durchzuführen, werde den, konnten vom ersteren mit 4:0 gegen bauten Haus seine Freunde bewirtet, das ist Schulbeginn in den Berufs- und Fach i 5 i daß sieh 5 2 5 irklich hübsch. Leider gibt es keine schulen. Infolge Verlegung des, Schul- 1 zu kubeitsverwaltung den Umschulungs- durch die Tatsache wiederlegt, daß sie Sandhofen gewonnen werden, während die wirkli übsch. Abt i b i a g l 5 N 5 5 5 Schlägerei und nichts geht in Trümmer— besinns auf den 1. September treten fol- r 80 danken von neuem aufgegriffen, die bei den hiesigen Meistern rund 2000 Lehr- Turnvereinler gegen Herrnsheim 12.9 ver- Are! mn 8 Sende Verschiebungen in Ludwigshafen ein: nge landwerkliche Organisation jedoch nach linge in der Ausbildung befänden; davon loren. Das machte aber den alten Turnern nur die Mädchenherzen, die von den Cow- Se 2 5 0 8 8 5 5 1 175 5 i 5 1 1 8 les geknickt werken Die Berufsschüler(innen), die zum Schul urde Nüeksprache mit den zuständigen Mini- rund 800 im Beuhaupt- und Nebengewerbe. gar nichts aus, im Gegenteil, für das faire boys pausenlos g 5 beginn für den 29., 30. oder 31. August serien die Umschulung in der alten Form Und unter diesen befänden sich viele, die Spiel, das innen die Herrnsheimer geliefert Zum Schluß singen sie dann alle noch bestellt waren, erscheinen acht Tage spä- Woh- ncht mehr für opportum erachtet. Damit auf Grund ihres Alters früher als Um- hatten, waren diese über die Sanze Kerwe einmal das Lied„Der Cowboy und die ter, also am 5 bzw. 6. bzw. 7. September eln zel jedoch nicht gesagt worden, daß Per- schulende, heute aber als Lehrlinge geführt als Gäste freundschaftlich mit ihren Spiel- Lady“, werfen ihre breitrandigen Hüte in zum Unterricht. Die übrigen Zeiten ändern natte zen vorgeschrittenen Alters grundsätz- werden würden. Bff. gegnern verbunden. jowo die Luft und schrien: Juppiiij.-gebi- sich nicht. be- 3 den,— 9 n e N ANT g rt ILSIEIkEN-eE such[[ ERM TETFUN er x 1 aus- 2 and- Zuhfrei ene, e e er. b 2 21 Woh 5 5 5 Sice Schl. r, Heiz fachmann und 85 immer- 0 ung 8 a, Ne. 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Oktober leisten, die sich auf insgesamt 62 626,80 DM hörden sind angewiesen, den Leutchen nur mente ausgestellt hatte, In Frankfurt a. M. Großverteiler abgegeben werden. Diese Wen 1949 unter der Ueberschrift„Roßtäuscher belaufen.„Durchreisevisen“ zu geben. Kaum haben er ignete es sich, daß ein Wandergewerbe- Stoffe, deren Wert als Meterware mitun- der„V mit Tüchern aus Sorrent“ auf die Geschäfts- Kann man daraus schon ermessen, welche sie die Grenze überschritten, so bleiben sie schein ausgestellt worden war, bevor der ter nur 6 bis 8 DM beträgt, werden dann lig Te: Praktiken ausländischer Hausierer hinwies, großen Umsätze diese Art von„Textilhänd- auch schon hier. Die begrenzte Dauer des Inhaber die Grenze überschritt. in Kupons zu 3 oder 3,20 Meter um 50 DM wereich die, in Automobilen herumfahrend, Land- lern“ machen, so ist es auch nicht uninter- Durchreisevisums ist kein Hindernis. Be- Ab und zu ist es möglich, diesem oder oder noch teuerer an den Mann gebracht, den La und Stadtbevölkerung mit wertlosen Stoffen essant, ihren Pfaden nachzugehen. stimmt findet sich irgendwo ein zugängli- jenem das Handwerk zu legen. Die deutsche Frage ist, wie lange dieser Unfug noch über h g überschwemmen und sich dabei nicht Mannheim scheint für diese Elemente cher Angestellter oder Beamter(die„Tuch- Polizei versagt aber in den meisten Fällen geduldet werden soll. Es wird erforderlich Familie 1 scheuen, mit einem Bügeleisen eingebügelte ein Platz nebensächlicher Bedeutung zu sein, Könige“ wissen da Bescheid) der eine deut- deswegen, weil es sich um Ausländer han- sein, daß die zuständigen ministeriellen dabei englische Fabrikationsmarken zu fälschen, wenn sie auch fast alle einmal über Mann- sche Kennkarte ausstellt, der das Durch- delt, die 88 verstehen, vor Besatzungsgerichte Stellen energisch dagegen einschreiten, Brot 5 beschäftigte sich die Kriminalpolizei des heim geschleust werden. Die Zentrale befin- reisevisum verlängert, oder aber findet sich zu 5 deren Rechtsprechung selbst- denn letzten Endes trifft der Schaden ein ein Un Bundesgebietes mit dieser Sorte ausländi- det sich anscheinend in Frankfurt, wo eine jemand, der ein solches Visum fälscht(siehe e nicht deutsche Gesetze zum auf den letzten Blutstropfen ausgepower⸗ rung 0 scher Stoff-Hausierer. Ausländern gehörende Textil-Import- und heutigen Lokalbericht über die Verurteilung Maßstab nehmen tes, im Wiederaufbau befindliches Wirt⸗ jener 6 Von Mannheim aus ergingen Warnungen Exportfirma ihren Sitz hat. Da für das leib- eines italienischen Tuchhändlers). Sind sie Bezeichnend für die ungeheuren, dem schaftsgebiet. F. O. Weber darauf an alle Kriminalpolizeistellen, denn in liche Wohl der Verteiler(der Schwarzhänd- aber einmal mit einigermaßen glaubwürdi- piskus vorenthaltenen Summen, und der—.— 3 Mannheim war eine nicht unbedeutende ler) gesorgt werden muß, bringt es mit sich, gen Papieren ausgerüstet, dann geht das deutschen legalen Wirtschaft abgeschöpften 5 de ält Hinsie N Zentrale des illegalen Handels mit Schmug- daß diese Firma ebenfalls jüngst Inhaberin Geschäft wie am Schnürchen. Ein Wander- Umsätze ist ein Beispiel, das sich in Mann- Mannheim wurde älter Wie gelwaren und Stoffen. Zahllose Razzien in eines Restaurants und Cafés Wurde. f gewerbeschein, eine dazugehörige Steuer- heim zutrug. In der Nähe des Finanzamtes Nach statistischen Erhebungen waren in über 80 den Mannheimer Hotels führten zu vielfäl- Anscheinend legen die„Tuchkönige“ die- liste, in die der erste Einkauf(aber womög- hatten sich ausländische Stoffhändler eta- Mannheim von hundert Bewohnern im Im tigen Verhaftungen und das Verteilernetz ser„Dreigroschenoper- Szenerie“ Wert da- lich kein Verkauf) eingetragen wird, ist das bliert, von denen zwei Geschäftsteilhaber Jahre 1939 28,9 unter 20 Jahren alt, 339 werden, dieser Art„Textilhandels“ wurde empfind- rauf, daß die„Vertreter“ nicht auf Abwege nächste Rüstzeug. Schätzungsweise passieren kurz nach der Geldreform je einen Betrag zwischen 20 und 40 Jahren; 26 zwischen 40 Hilfe 2 lich geschädigt. geraten, in fremder Umgebung etwa etwas mit längerem oder kürzerem Aufenthalt von 30 000 und von 40 000 DM ins Geschäft und 60 Jahren und über 60 Jahren 118. Im J wird d Weiter hat sich die Steuer- und Zoll- ausplaudern, was zweckmäßigerweise ge- rund 1000 Tuchhausierer im Jahre Mann- eingezahlt haben. Jahre 1946 dagegen: unter 20: 27,7; zwischen J werden, kahndung eingeschaltet und ein Mannhei- heim gehalten bleibt. f a l heim. Ihre Tagesumsätze werden mit 600 Auf die Frage, woher denn dieses Ver- 20 und 40: 29; zwischen 40 und 60: 303; anderes mer„Textilhändler“, der ein Heer auslän- Denn schon der Weg, wie sie über Wien bis 1000 DM eingeschätzt. Ihr Auftreten ist mögen stamme, erwiderten sie, sie hätten und über 60: 13 Personen. dürfen. discher Hausierer mit dem Verkauf seiner oder über Paris ins Bundesgebiet kommen, dementsprechend. Kaum warm geworden, Familienschmuck an Unbekannte veräu- Nach den Zahlen von Ende 1947 kommen Doch Stoffe betreute, mußte Steuernachzahlungen ist geheimnisvoll. Die konsularischen Be- sind sie schon Autobesitzer. Bert und davon die Anteile fnanziert. in Mannheim auf 100 Männer 115,6 Frauen, Zwangs a stehen, teils vo . 1 fals Wir möchten hiermit allen Freunden und Bekannten, unseren Ein jetzigen und ehemaligen Schülern für die vielen Glückwünsche m nserer Hochzeit herzlich danken Textilfa Z⁊zu u 1 8 guten 2 Mannheim(Kantstraße 8), den 23. August 1950. ministe 9 lichtete Hell Grone u. Flau Ursule cb. Beyer 4 0 elne boche be e 8 2 0. 0 85 war hoc — mre Vermählung beehren 1 5 Nach Gottes 9 8 8 sich anzuzeigen 1 nacht unsere lie utter un 5 0 Oma, Frau Aexcnder KRunæ 1 5 5 85 und Arb 13 b trennt uns von den Festlichkeiten, die Mannheim ff Helene uns anläßlich der Einweih seine de Bau Helene dölz We 8 dee„ kee 8 Mannheim Leutershausen* 1. 1 9880 1 Schanzenstr. 21. deb were neeser denen aun sun Friedeichisbriiche daten nach einem 1 8 18 2 4. August 1930 ö f 8 f 8 nerwarte 2 2 2 5 5 5 2 5 K en Jahren in die erwarten. Mit diesem Ereignis wird nicht nur ein seit 73 0 Ewigkeit abberufen. 3 f SkFScHRFTS- ANZEIGEN langem anstehendes Verkehrsproblem gelöst und das Doch W 80 Band zwischen Innen- und Neckarstadt wieder enger Hausbes 7 72 1 8 4 1 S ieter raus Dacharbeiten aller Art geknüpft— ein solcher Brückenschlag ist auch der 7 87 0 kührt aus. Rieth, Mannheim, Zennt- überzeugende Ausdruck für den Aufbauwillen unserer 1 Die Kinder straße 12, Telefon 5 32 82.. a 5 Schliegli und alle An verwandten Stadt, die ja nicht zu Unrecht„die lebendige“ heißt. Der Dr. Hes e Beer b gr een e denen NIANNHEIN IER NIORGEN bee erdigu 2„ ö 8 N jedhof. in 4 bis 8 Stunden ohne Verklebung Gebäude 1950, 13.30 Uhr, Hauptfri r e 5 e 12 447 19. 3 5 115 8 g 5 5 Mannheims führende u. überparteiliche Tageszeitung- ich habe Unser lleber Vater, Schwieger- Fitboten- Sch m id/ wird diesem wirtschaftlich wie kulturell gleicher- meinen vater und Großvater, Herr 8 8 e 1 85 Arbeitsle 5 ou 3 6•7. Ruf Nr. 328 69 maßen bedeutsamen Gemeinschaftswerk eine elde 0 2 Ernst Pfeffinger[IKUe HE N drohte l. R 1,60 Meter gammlur Oberfahrmeister i. R. 2b 148, Db. Mö BET- WII h, Alter E Fang 2 Diese verstarb heute im Alter von Meßplatz Bunker Teilzahlung.. Ostlücht 75 Jahren.* n N Mannheim, den 22. August 1950 Blitzableiter widmen, deren repräsentativer Anzeigenteil die Schaf- 1 da eee ne e kunrt sofort aus. Rieth, Blitz- fenskraft unseres Wirtschaftsraumes dokumentieren wird. una Die trauernden Hinterbliebenen: ableiterbau, Mhm.(Neckarstadt), auch die Eugen Pfeffinger und Frau Zehntstraße 12, Telefon 5 32 82. ücher H. Else Dümbte, geb. Pfeffinger 5 2 2 33 der Zige 5 und Angehörige F Um bei Drucklegung unserer Festausgabe vom 31. August die nötige Sorg- 1 80 eerdi: Prei 5 st 2 g 5 8 5 4 3 5 ben. 5 85 5 kalt walten lassen zu können, bitten wir, alle Anzeigenaufträge bis Ende Doch f T dieser Woche aufzugeben. Auf Wunsch Vertreterbesuch. Fernruf 4 41 51/53 i g am 1. Ja Weiße Strickjacke v. Augusta-Aul. Heute, Donnerstag, letzter Tag: kam* b. Friesenheim Frier 5 PAULA WESSELXY- MATHIAS WIEMANN in: aus dem tatt Karten! bei Kraft, Lu., Dieselstraße 14. 4 5 a 8 8 1 r. Gestreifte seidene Jacke am Hut- Das Herz muß Schweigen nach Kir Für die vielen Beweise u. Au horstweg verlor. 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CHL ers uur em- alex Alt- tal, n— ndel- chen 1 den: rück · 1 0 1¹ 20 95 Nr. 196/ Donnerstag, 24. August 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 eee Wohnraum amtlich zerstört Arbeitslosigkeit vergrößert Wenn ein aus den Ostgebieten stammen- der„Vertriebener“ in seiner Heimat zufäl- lig Textilfabrikant war und nicht darauf verzichtet, Soforthilfe zu beziehen oder auf den Lastenausgleich zu warten, sondern dar- über hinaus bemüht ist, sich und seiner Familie neue Elstenzen aufzubauen, und dabel anderen Vertriebeneri Arbeit und Brot zu beschaffen, so handelt es sich um ein Unternehmen, das gebieterisch Förde- rung verlangt. Vor allem Förderung seitens jener öffentlichen Verwaltung, die ja stets darauf bedacht ist, den Anschein zu er- wecken, sozial zu sein, Verständnis in jeder Hinsicht zu haben. Wie verhält sich die Wirklichkeit gegen- über solcher phrasehaften Theorie? Im allgemeinen kann wohl zugestanden werden, daß der Wille, den Vertriebenen Hilfe zuteil werden zu lassen, dokumentiert wird dadurch, daß Flüchtlinge gefördert werden; besonders dann, wenn sie nichts anderes fordern, als leben und arbeiten zu dürfen. Das ist herzlich wenig.) Doch überall dort, wo noch immer Zwangswirtschafts bestimmungen gelten, ent stehen, teils von böswilligen Elementen, teils von Gesetze nicht verstehenden und falsch auslegenden Bürokraten hervorge- rufen, Schwierigkeiten. Ein aus den Ostgebieten stammender Textilfabrikant hörte im Jahre 1946 auf die guten Zureden und auf die Versprechungen ministerieller“ Flüchtlingsverteiler und er- nchtete in einem der Brennpunkte badi- scher Arbeitslosigkeit, im Landkreis Sms- beim, ein Textilunternehmen(Kleider- und Amug- Erzeugung). Die Gemeinde Kirchardt war hochbeglückt, denn es kam ein Steuer- zahler, es kam ein Mann, der eine ver- wahrloste, baufällige und beschädigte Zi- garrenfabrik wieder ausbaute, der also Geld und Arbeit brachte. Schwierigkeiten machte de Baumaterialienzuteilung, Doch da der Unternehmer sich bereit erklärte, Flücht⸗ Ingswohnungen im Dachgeschoß zu errich- ten, komnte auch dieser Engpaß überwunden werden. Alsbald waren 58 Personen be- 1 und hatten ein Dach über dem opk. Doch die Zeiten wandelten sich. Der Hausbesitzer und der Dorfbürgermeister lechzten eingedenk der Vorkriegszeiten nach der Rückkehr einer Zigarrenfabrik. Schließlich gelang es, die Firma Helbruna, Dr. Hesse und Saar zu interessieren. Der Lextilfabrikant wurde angewiesen, das Gebäude zu räumen.„Mit nichten“ sagte er,„ich habe aufgebaut und eingerichtet, ich habe gezahlt und arbeite und ich habe meinen Vertrag.“— ‚Dann hetze ich die Arbeitslosen von Firchard auf Sie“, meinte der niedliche Dorfbürgermeister und drohte mit Einberufung einer Bürgerver- zammlung. Diese Drohung zog. Schließlich will ein Ostflüchtling, der rund 60 Leute beschäftigt, nicht daran schuld sein, daß 100 Arbeits- lose kein Brot, keine Arbeit finden, wenn auch diese 100 Arbeitslosen meist bäuer-⸗ der Zigarrenfabrik nur als Nebenerwerb ausüben. Doch die Zigarrenfabrik kniff, Sie sollte am 1. Januar einziehen, tat es nicht. Dafür am 4 Jahr spät ine andere, ebenfalls aus dem Osten ver gerte Zigarrenfabrik nach Kirchard, die heute rund 60 Leute meistens Frauen— beschäftigt. Der Erfolg: 00 Familienväter wurden brotlos, beziehen kellxeise Arbeitslosen- Unterstützung, wenn e dem Unternehmer auch gelang einen Lell noch als Heimarbeiter zu beschäftigen. Nun war noch die Sache mit den Hüchtlingswrohnungen. Sie waren im Dach- beschoss des Fabrikgebäudes ausgebaut orden(mit Baumaterialienzuteilung, das aus Flüchtlingskontingenten stammte) und ind jetzt im Wege, denn der Bezirkszoll- kommissar von Sinsheim bestätigte am 29. April 1950 unter(St) 1580 B, daß betriebs- remde Personen in dem Hause der Zigar- denkabrik aus zoll- und steuertechnischen Cründen nicht wohnen dürfen.. Daß diese Bestätigung vom 29. April kammt, ist ein Schönheitsfehler an der Sache, denn am 27. März 1950 schrieb der Dorkbürgermeister Dietz an die in der ktzten PFlüchtlingswohnung verbliebene Tamilie folgenden Brief: Ahnen zur Nachricht, daß ab 1. April öh die Zigarrenfabri in dem von Innen bewohnten Hause beginnt. Sie werden auf⸗ gefordert, zich unverzüglich aus der Woh- nung herauszubegeben. Die im Keller sich definalienen Gegenstände sind umgehend zu entfernen, sowie alles Umherstehende, Ihr Eigentum ist.“ gez. Dietz Sechs neuerbaute Flüchtlingswohnungen and indes zerstört Worden. Die Wände wur- n eingerissen. i Nun, das letzte Wort wegen der bis tet verbliebenen Wohnung wird das Ge- ucht sprechen. Es wird auch in Anspruch nommen werden bei der Entscheidung, her den Schaden zu bezahlen hat, der da- durch entstand, daß des Textilunternehmers schinen und Kessel im Freien verwahr- sen. Die Klagen laufen gegenwärtig bei em zuständigen Gerichte. Verwiesen werden aber soll auf den Mhaltbaren Zustand, daß eine Kommunal- ſerwaltung solche Maßnahmen treffen, sich i solcher Weise in das private und wirt- acaktliche Leben einmischen kann, ohne ah den Betroffenen automatisch Polizei und Staatsanwalt vor Uebergriffen schützen. Es ist bezeichnend, daß sich dieser Fall im Landkreis Sinsheim abspielt, in jener dezend, die ihre Landräte mit und ohne katichen Attest kast krankhaft häufig Vechselt. a Gewig, es gab auch in früheren Zeiten Prozesse zwischen Hausbesitzern und Mie- am Das ist die Grundlage des Recht- kes, daß jedermann geltend machen Aten ihm seiner Ansicht nach rechtens Mader wenn Verwaltungsorgane sich ein- aden, die, Recht und Verträge weiß 5 tend, Befehle ertellen, dann ist dies Des- cha ung des Rechtes, die Schaffung des Duutten möge nicht einwenden, daß der rbürger meister— der übrigens in der lbeschenzeit starb— seine Funktionen Aschätzt hat, denn es ist absolut unklar em Paragraphendschungel, in dem wir ücher Herkunft sind und ihre Tätigkeit in leben, wieweit die Befugnisse eines solchen Bürgermeisters überhaupt gehen, so unklar, daß bekanntlich beim Verwaltungsgericht in emsiger Arbeit hundert- und tausend- kach entschieden werden muß, wo die Ver- Waltung, die Recht wahren sollte, Unrecht tat und wo vielleicht nicht. Daß die Ent- scheidungen des Verwaltungsgerichtes in 80 hohem Prozentsatz von Rechtsbruch seitens der Verwaltung sprechen ist Beweis dafür, daß wir auch auf diesem Gebiete eine Ver- Waltungsreform brauchen. Es ist schmerz- Iich, daß der„Wasserkopf“ der Verwaltung den Steuerzahler untragbare Lasten auf- bürdet. Aber daß die Verwaltung nicht immer Recht zu wahren versteht, das ist nicht nur schmerzlich. Nein, es kann tödlich sein für die Demokratie. Tex Fleisch-Importpläne stoßen auf Devisen- Schwierig- keiten Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die Absicht, in Kürze grö- Bere Mengen Rindfleisch erster Qualität àus den Vereinigten Staaten zu importieren, das den innerdeutschen Fleischmarkt entlasten und 191 steigenden Fleischpréise erheblich senken 80l1I. Wie von unterrichteter Seite verlautet, haben die Vereinigten Staaten dem Verband des deutschen Fleischereigewerbes ein Ange- bot auf Lieferung größerer Mengen konser- vierten Rindfleisches erster Qualität ge- dacht, das zu Preisen abgegeben werden soll, die wesentlich unter den derzeitigen Inland- preisen liegen. Die Lieferfrist für die Importe beläuft sich auf rund drei Wochen. Für die Bundesrepublik liegen die Schwie- rigkeiten vor allem in der Finanzierung die- ser Importe aus dem„Dollargebiet“. Man sucht daher im Ernährungsministerium gegen- wärtig nach Mitteln und Wegen, die Bezah- lung nicht ausschließlich zu Lasten des Dol- larkontos der Bundesrepublik gehen zu lassen. Der Umfang der Fleischimporte ist noch unbestimmt, jedoch sind Fachleute der An- sicht, daß ein Import von mindestens 15 000 bis 20 000 Tonnen Rindfleisch notwendig sein würde, wenn ein Druck auf die Inlandpreise erzielt werden soll. Eine Opposition gegen die vorgesehenen Fleischimporte wird in Kreisen des Ernaàh- rungsministeriums vor allem von den Bauern- — und der Konservenindustrie erwar- et. Bank der Arbeit und Wirtschaft Nachfolgerin der Bank der Deutschen Arbeit Am 22. August wurde in Stuttgart die „Bank der Arbeit und Wirtschaft AG“ gegrün- det. Das Grundkapital, das 1 Million DM be- trägt, wird je zur Hälfte von den EKonsumge- nossenschaften und den Gewerkschaften auf- gebracht. Von den Gründern wurden die Ak- tien zum Nennwert übernommen, und zwar Wie folgt: 200 000 DM von Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr; 100 00 DM von Vermögenstreuhandverwal- tung des Deutschen Gewerkschaftsbundes; 100 00 DM Gewerkschaft Schuh und Leder; 100 000 DM Gewerkschaft Druck und Pa- pier; und je 250 00 DM von der GEG.-Zentrale in Hamburg und der Konsumgenossenschaft Stuttgart, die ihren Anteil auf die Konsum- genossenschaften des teilt. Das Grundkapital wird zunächst nur zur Hälfte eingeteilt. Wie wir weiter erfahren, hat Gewerkschaftssekretär Kleinknecht erklärt. mit dem Geschäftsbeginn der Bank sei im Oktober zu rechnen, es lasse sich noch kein genauer Termin angeben. Eine der vordring- lichsten Aufgaben der Bank, deren Geschäfts- stelle sich in Stuttgart, Friedrichstr. 13, be- kindet, sei die Abwicklung der Sperrkonten der ehemaligen Bank der Deutschen Arbeit. Nach der Satzung kann die Bank sämtliche Bankgeschäfte betreiben und soll, wie auf der Gründungsversammlung erklärt wurde, vor allem gemein wirtschaftlichen Aufgaben dienen, Alfred Moerike, Stuttgart, Walter Hoff(Geschäftsführer des Verbandes der württembergischen Konsumgenossenschaften) und Max Neumann(Hauptkassier im Ge- Werkschaftsbund) wurden zu Vorstandsmitglie- dern bestellt. Der Aufsichtsrat setzt sich aus je sechs Mitgliedern der Gewerkschaften und der Konsumgenossenschaft zusammen. Dringlichkeitsstufe I.: Wasserversorgung Mindestbedarf vier bis fünf Milliarden DM Die Notlage der Wasserwirtschaft, bedingt durch die Vernachlässigung der Investitions- tätigkeit während und nach dem Kriege, die daraus resultierenden Gefahren für Industrie, Bergbau, Siedlung und Wohnbau und nicht zuletzt für die Volksgesundheit schildert ein im Auftrag des Bundeswirtschaftsministe- riums vom Leiter des dortigen Fachreferats, Professor Pallasch, angefertigtes Memoran- dum. Der Denkschrift liegen bei eine Auf- stellung über die dringendsten, in den Wirt⸗ schaftsjahren 1950/51 und 1951/½2 geplanten Baumaßnahmen, der dafür erforderliche Kre- ditbedarf sowie die detaillierte Darstellung der Siedlungswirtschaft in den 11 Bundes- ländern. Der Wasserbedarf ist seit der Jahrhundert- wende, wie wir der Denkschrift entnehmen, auf das 2zwanzigfache angewachsen. Wenn unser Export zum Zwecke der Sicherung des Rohstoff- und Lebensmittelbedarfs der Bun- desrepublik verdoppelt werden soll, bedeutet das ein ganz erhebliches weiteres Anwachsen des Wasserbedarfs. Jede mehr geförderte Tonne Kohle bedingt einen zusätzlichen Was- serbedarf von 2,5 cbm. Bei Koks steigt dieses Verhältnis auf 5 cbm, bei Roheisen auf 15 cbm. Bei der chemischen, elektrischen, der Papier- und einer ganzen Reihe anderer Industrien kann die Produktionssteigerung nicht ohne die erforderliche Intensivierung der Wasser- versorgung erreicht werden. Der Wasservorrat ist nur in einigen Län- dern genügend gedeckt. Teilweise sind die Vorkommen durch Abwässer verunreinigt. Da- durch sind auch der Fischwirtschaft Millionen- schäden entstanden. Der Wasserverlust be- trägt infolge schadhafter Leitungen statt nor- mal acht etwa 60 Prozent. Die Wasserwirt⸗ schaft berechnet für das Bundesgebiet einen Investitionsbedarf von sechs Milliarden PM für Wasserwerke und vier Milliarden DM für Abwässerbeseitigung.„Wenn die Gelder nicht in einem, diesen Werten angemessenen Ver- hältnis bereitgestellt werden, treibt die Was- ser wirtschaft einer Katastrophe entgegen“, 80 heißt es wörtlich. Als Mindestbedarf werden, wie es heißt, nach vorsichtiger Schätzung“, vier bis fünf Milliarden DM angemeldet. Da für Anleihen gewisse Eigenmittel bereitgestellt werden müssen, die jedoch fehlen, konnten von den Ländern nur Bauvorhaben in Höhe von 548 Millionen DM angemeldet werden. Im ver- gangenen Wirtschaftsjahr 1949/50 konnten aber nur 29,5 Millionen bewilligt werden. Die Vorschau auf 1950/1 läßt erkennen, daß sich dieser Fehlbetrag auf mindestens 300 Millio- nen erhöhen wird. Zur Deckung sind deutsche Mittel nicht vorhanden. Die Bereitstellung von ERP-Mitteln wird als zweifelhaft angesehen. Vergleichsweise erwähnt das Memorandum das vom Bundesgesundheitsamt in Washington aufgestellte Wasserbauprogramm mit einem Kostenaufwand von acht Milliarden Dollar. In der Länderübersicht werden für die bei- den Wirtschaftsjahre vom 1. Juli 1950 bis 30. Juni 1952 die dringendsten wasser wirtschaft- lichen Maßnahmen in Westdeutschland mit 1008 Vorhaben angegeben. Die Gesamtkosten von 734,5 Millionen DM sollen folgenderma- Ben aufgebracht werden: Eigenfinanzierung 227,8, Kreditbedarf 466 Millionen, davon durch Teilkredite 1950/51 gedeckt 242,6 und 1951/2 gedeckt 223,4, ungedeckter Rest für beide Jahre 40,5 Millionen DM. Unter den Ländern hat Niedersachsen mit 226 die meisten Was- servorhaben angemeldet. Es folgen Hessen mit 206, Nordrhein- Westfalen mit 119, Württem⸗ berg-Baden mit 133, Württemberg-Hohenzol- lern mit 116, Bayern mit 69 und Baden mit 61. Bei den Gesamtkosten rangiert jedoch das Industrieland Norarhein-Westfalen mit 246,7 Millionen, also mit mehr als dem Doppelten, vor dem nächsten Land in dieser Reihenfolge, Württemberg-Baden mit 106,62, Niedersachsen mit 103 und Bayern mit 100,5 Millionen DM. Technik der Handelsabkommen Schaden für Obst- und Gemüsebau Nachdem die Erzeugerpreise im Obst- und Gemüsebau teilweise einen nicht mehr zu Unterbietenden Tiefstand erreicht haben(in Hessen wurden zum Beispiel für Pflaumen nur noch 2 bis 4 Pf je Pfund erzielt), muß in einigen westdeutschen Gebieten mit der Einstellung der Erntearbeiten gerechnet wer- den. Diese Entwicklung ist weitgehend eine unmittelbare Folge der Einfuhren aus Ita- lien, der Schweiz, Frankreich und Holland. Die Frage, wie diese Not aus Ueberfluß ent- standen und wie ihr zu begegnen ist, kann nur unter Berücksichtigung der Verhältnisse weiter zurückliegender Zeiträume, ferner aus der Handels- und Wirtschaftspolitik beantwor- tet werden, die mit der Liberalisierung ein- setzte. Im Zuge der autarken Bestrebungen wur- den— abgesehen von Italien und Spanien— die Obst- und Gemüseeinfuhren soweit wie möglich gedrosselt. Infolgedessen ging die Einfuhr je Jahr und Kopf der Bevölkerung bei Gemüse von 6,4 Kilogramm in der Zeit von 1928 bis 1932 auf 4 Kilogramm in den Jahren 1933 bis 1937 zurück, bei Obst von 7 auf 5,2 Kilogramm und bei Südfrüchten von 8 auf 7,8 Kilogramm. Demgegenüber betrugen die Importe vom 1. Juli 1949 bis 30. Juni 1950, ebenfalls auf den Kopf der Bevölkerung im Bundesgebiet berechnet, für Gemüse 5 Kilo- gramm, für Obst 7,8 und für Südfrüchte 6,3 Ki- logramm. Sie sind also gegenüber den Jah- ren 1933 bis 1937 bei Gemüse um 1 Kilogramm oder 25 Prozent, bei Obst um 2,6 Kilogramm oder 50 Prozent gestiegen, während sie bei Südkrüchten noch um 1,5 Kilogramm oder 20 Prozent darunter lagen. Dazu kommt— und das ist ausschlaggebend—, daß während des Krieges und in den Jahren danach bis zur Währungsreform die Anbaufläche für Ge- müse gegenüber dem Jahre 1938 noch einmal um rund 200 Prozent ausgedehnt wurde. Da- mit lag die Erzeugung um 6 Kilogramm je Kopf der Bevölkerung über dem Durchschnitt der letzten Vorkriegszeit. Berücksichtigt man ferner die Absatzkrise in der Konservenindu- strie, die früher etwa ein Viertel der Obst- und Gemüseernte aufnahm, schließlich auch die Normalisierung der Verzehrsgewohnheiten des Verbrauchers nach den fettarmen Jahren, so ist der Notstand des Obst- und Gemüse- baues erklärlich. 1 05 5 as soll nun geschehen? 2 ergeord- 3 85 e der Handelspolitik des Bundes sind einem Wirtschaftszweig zuliebe nicht verrückbar. Wohl aber könnte die Tech- nik der Handelsverträge verfeinert und kür bestimmte Obst- und Gemüsesorten zu Zeiten der deutschen Ernte eine Einfuhrsperre einge- baut werden. Einen gewissen Schutz würden auch Mindestpreise bieten. Wesentlich er- scheint darüber hinaus ein Ausbau der Markt- berichterstattung, um zu verhindern, daß— wie sich häufig ergeben hat— eine Import- schwemme entsteht, die den Absatz heimi- scher Produkte lahmlegt. Im übrigen dürfte sich aber eine gewisse Einschränkung des Ge- müsebaues im Laufe des kommenden Jahres nicht vermeiden lassen. Die Intensivierung des deutschen Exports als Lebensnerv der Volkswirtschaft des Bundesgebiets bedingt nun einmal Importe, namentlich auch an Obst und Gemüsen. Will das überbevölkerte wWestdeut-⸗ sche Industriegebiet das Volumen seiner Aus- fuhren erweitern, dann muß es seinerseits im Rahmen einer zielbewußten Politik. die auf eine arbeitsteilige europäsche Wirtschaft abzielt, zur Abnahme agrarischer Ueber- schüsse der Nachbarländer bereit sein. Zeiten werden fetter dank Erhöhung von Eigenproduktion und Importen der Einwohner des Bundesgebietes hat im N 1949/50 durchschnittlich 16.1 kg Reinfett verbraucht, wie das 5 schaftsministerium nach vorläufigen 5 schen Erhebungen bekanntgibt, In dem 5 unter dem Zeichen der Not stehenden N schaftsjahr 1948/49(vom 1. Juli 1949 bis 30. Juni 1949) konnten dagegen der Bevölkerung im Bundesgebiet nur 9,3 kg Reinfett zur Ver- fügung gestellt werden. Diese Verbesserung in der Fettversorgung war neben der Stei- gerung der Eigenerzeugung von rund 280 000 Tonnen auf 390 000 Tonnen Reinfett im we- sentlichen durch die sehr nachhaltige Erhöhung der Einfuhren möglich. Während 1948/49 rund 270 000 Tonnen Fett und Fettrohstoffe einge- kührt wurden, betrug die Einfuhr 1949/50 rund 460 000 Tonnen. Die Einfuhrbelebung ist im wesentlichen in der zweiten Jahreshälfte eingetreten. Von der Gesamtmenge von 460 000 Tonnen entfal- len auf die Zeit von Juli bis Dezember 1949 rund 140 000 Tonnen, auf die Zeit von Januar bis Juni 1950 320 000 Tonnen. Trotz der er- schwerten Lage auf dem Weltmarkt sind aus alten Kontrakten und Neuabschlüssen weiter- hin gut ausreichende Fetteinfuhrkontingente sichergestellt worden. Kartoffelkäfer-Gespenst regt sich wieder Im Bundesgebiet waren Anfang August dieses Jahres 23 347 Gemeinden, gleich 93,6/ vom Kartoffelkäfer befallen. Wie das Bundes- ernährunigsministerium mitteilt, dürfte mit Ausnabme von Schleswig-Holstein praktisch das gesamte Bundesgebiet verseucht Sein. Aber auch hier haben bereits 820 Gemeinden, das sind 60 Prozent, Kartoffelkäferbefall. Das Auftreten der Jungkäfer ist gehiets- Weise außerordentlich stark und zeigt, daß trotz der umfangreichen Bekämpfungsmaßnahmen in diesem Jahre— es wurden bis Ende Juli 866 969 Hektar Kartoffelanbaufläche gespritzt und 273 848 Hektar gestäubt— viele Larven und Käfer der Vernichtung entgangen sein müssen. Neben einer in der letzten Woche beobachteten Schwarmtätigkeit war häufig eine Massenerdwanderung des Käfers zu beobachten, die ihn von bereits abgeernteten, abgestorbenen oder kahigefressenen Kartoffelfeldern auf noch gesunde Kulturen führte, die er innerhalb kürzester Zeit vernichtete. Da bis zur Kar- toffelernte noch einige Wochen vergehen, ist die Bekämpfung, trotz aller noch so notwendigen anderen Arbeiten, fortzusetzen. Es ist dabei zu beclenken, daß die jetzt lebenden Käfer den Grundstock für die nächstjährigen Kartoffel- käfergenerationen bilden. Wirtschaftsunion Bonn—- Wien- Rom? In gewöhnlich gut unterrichteten politischen Kreisen Bonns wird davon gesprochen, daß man gewisse Bestrebungen feststellen könne, die dahin zielen, außerhalb der geplanten euro- päischen Zahlungsunſon zunächst zu einem weitgehenden Abkommen zwischen Bonn, Wien und Rom zu gelangen. Es scheinen bereits in- offizielle Unterhaltungen darüber gepflogen worden zu sein, daß man den Außenhandel zwi- schen diesen Ländern zollfrei in einer Wirt- schaftsunion aufbauen und die freie Konver- tierbarkeit der einzelnen Währungen sich gegenseitig zusichern wolle. Wir geben diese Nachricht unter dem Vorbehalt wieder, daß einmal offiziell über solche Pläne in Bonn nichts zu erfahren ist, und daß es sich zum andern um Absichten handelt, deren Verwirk- chungs möglichkeiten im Augenblick noch nicht abzusehen sied. OEEC- Planung wird um datiert Der Rat der OEEOC hat, wie dem Bundes- wirtschaftsministerium mitgeteilt wurde, beschlossen, daß die Teilnehmerländer an den vom OEEC-Rat angeforderten, bis Ende 1955 reichende Wirtschaftsplenungen nicht weiter Arbeiten sollen. Das Panungskomitee wird sich Mitte September mit diesem Ratsbeschluß näher befassen. Begründet wird dieser Beschluß damit, daß sich die Voraussetzungen für die Planungsarbeit infolge der weltwirtschaftzichen Umstellungen grundlegend verändert hätten. War für Deutschland als Ausgangsbasis der Planungsarbeit 1936 und für die übrigen Teil- nehmer 1938 aus das maßgebende Vergleichsjahr vorgeschrieben worden, so soll nunmehr ein- Schiff wird den Namen heitlich für alle Teilnehmer die Entwicklung des zaufenden Marshallplanjahres 1950/1 als Grundlage für die langfristige Planung des Wirtschaftsaufbaues und der Wirtschafts- gestaltung dienen. 5 Chikago-Messe: Wiederherstellung internatio- nalen Handels Es besteht die Möglichkeit, daß die inter- nationale Handelsmesse hika tiger Faktor für die jederherstellung internationalen Hendels auf multilateraler Verbandsgebietes auf- ein mäch- S Grundlage werden kann, erklärte der Präsident des Exportmanagerczubs in Chikago, V. A. Hofstetter, in einer Rede, die er am 18. August aus Anlaß der Messe in Chikago hielt. Der gegenwärtig auf Tauschbasis unter zweiseitigen Handelsabkommen abgewickelte internationale Handel, fügte Hofstetter hinzu, sei nicht nur ein beschwerliches und teures Geschäftsver- fahren, sondern mache es auch praktisch un- möglich, neue Produkte und technische Verbes- serungen in eine geplante Handelsschablone einzufügen.. Hofstetter setzte sich für eine Steigerung der amerikanischen Einfuhren ein, weil„der Haupt- faktor für eine Begrenzung der Ausfuhr der USA mur der Dohllarmangel im Vergleich zum Bedarf an amerikanischen Waren“ sei. Die Handelsmesse in Chikago habe gezeigt, daß sie für die Abreh- mer der USA das bisher wirksamste Mittel zu einer Vermehrung ihrer Donlareinnahmen biete. Daher hätten auch die amerikanischen Expor- teure ein Interesse an dem Erfolg der Messe. Die internationale Messe in den USA müsse in jedem Jahr abgehalten werden. a 5 Die deutsche Messeleitung beurteilt diese Rede Hofstetters dahingehend, daß die ameri- kanische Geschäftswelt in stärkstem Umfang an Importen interessiert ist und das damit die deutschen Fabrikanten Gelegenheit haben, in den USA einen bisher für die Bundesrepublik unbekannten Umfang Geschäfte zu machen, Leipziger Messe-Besucher benötigen Inter zonenpässe Nach Anweisung der Regierungen der USA, Großbritanniens und Frankreichs an die drei Hohen Kommissare werden die amtlichen Messe- ausweise zum Besuch der Leipziger Herbstmesse 1950 nicht als Reisepapiere an Stelle von Inter- zonenpässen anerkannt. Entgegen der bisherigen Regelung ist also neben dem amtlichen Messe- ausweis ein Interzonenpaß erforderlich, wie die Pressestelle der Eisenbahndirektion Wuppertal am Mittwoch mitteilt. Immer dringlicher fkordert Rhein- Schiffahrt 2 0llbegünstigtes Diesel! Die Spitzenorganisationen der Rheinsehiff- fahrt haben beim Bundesverkehrsministerium die sofortige Freigabe von zusätzlichen zoll begünstigten Dieseltreibstoffen béantragt, da sonst ein Teil der Rheinflotte stillgelegt wer⸗ den müsse. Eine amtliche Schiffahrtsstelle teilte hierzu mit, daß die der Schiffahrt für den Monat August zugeteilte Dieseltreibstoff- menge infolge der kürzlich eingetretenen Be- schäftigungskonjunktur bereits restlos aufge- braucht sei. 5 Die Rheinschiffahrt ist gegenwärtig erst- mals seit langer Zeit nahezu 100prozentig ausgelastet. Noch Anfang des Jahres lagen 50 Prozent aller Rheinschiffe still. In den letzten Wochen haben die Kohlenverladungen und der Exportversand so stark zugenommen, daß gegenwärtig alle Rheinkähne ohne War- tezeit mit Neuverladungen versehen werden können. Der Umschlag der fünf großen Nieder- rheinhäfen Duisburg-Ruhrort, Krefeld. Düs- seldorf, Neuß und Köln ist im Monat Juli um nahezu 300 000 Tonnen angestiegen Er betrug 1 427 295 Tonnen gegenüber 1 129 602 Tonnen im Vormonat. Schuhmesse in Pirmasens Die Pirmasenser Schuhmesse fand bereits am Sonntag, dem ersten Ausstellungstage, sehr reges Interesse. Ausländische Gäàste sind unter anderem aus Großbritannien, Indien und Südafrika einge- troffen. Einen großen Teil der Ausstellung nimmt die Schau der ö 3 1 hier gezeigten Uniyversalmaschine für alle Mate- rialstärken sind 1886 umfassende Sſcherhei nahmen eingebauf, daß ein Unfall pra geschlossen erscheint. 8 Kurrnaechrſchten Exportbedarf erfordert Stahlquoten-Erhöhung Vertreter der eisenschaffenden und eisenver- arbeitenden Industrie forderten auf einer gemein- samen Sitzung in Düsseldorf eine Frhöhüng der Rohstahlquote, damit neben der notwendigen In- landversorgung der erhöhte Exportbedarf der ver- arbeitenden Industrie, wie er sich aus den For- derungen des Marshallplanes ergibt, gedeckt wer- den kann. Nach einem Kommuniqué des Rohstoff- ausschusses industrieller Verbände und der Wirt- schaftsvereinigung der Eisen- und Stahlindustrie erstreckten sich die Gespräche auf die Versorgung mit Eisen und Stahlmaterial und besonders auf die durch die Verlängerung der Lieferfristen ent- standenen Schwierigkeiten. Die Erörterung habe ergeben, daß die Lage bei den einzelnen Walz- eisensorten unterschiedlich ist. Zwischen der eisenschaffenden und der eisenverarbeitenden Industrie sei eine enge Zusammenarbeit vereinbart worden,„damit Spekulationsbestellungen vermie- den und die vorhandenen Liefer möglichkeiten ausschließlich zur Deckung des echten Bedarfs eingesetzt werden“. Weitere Einzelbesprechungen seien beabsichtigt, um auftretende Schwierigkei- ten zu beheben. 150 000 t französischer Stahlprodukte nach USA Zwischen den Vereinigten Staaten und franzö- sischen Stahlwerken schweben, wie in Paris ver- lautet, Verhandlungen über die Lieferungen von 150 000 t französischer Stahlprodukte. Nähere Ein- zelheiten sind noch nicht bekannt. Bereits vor mehreren Monaten hatte die amerikanische Indu- strie einigen französischen Spezialfirmen für Ferro- Mangan Aufträge zur Herstellung von Mangan- Stahl erteilt. Interzonenhandels-Abkommen des Buchhandels Der Börsenverein Deutscher Verleger- und Buchhändler-Verbände in Frankfurt hat die Kom- missions- und Großbuchhandlung Ernst Glo b 18. Berlin, ermächtigt, mit der Leipziger Kommis- sions- und Großbuchhandelsgesellschaft m. b. H. einen Vertrag abzuschließen, der gegenseitige Lieferungen von wissenschaftlicher Literatur aus beiden deutschen Währungsgebieten vorsieht. Ver- rechnungseinheit im Sinne des Abkommens ist eine Westmark gleich eine Ostmark, Die Liefe- rung erfolgt mit Verlagseinzelrabatt zuzüglich sechs Prozent Kommissionsgebühr und der effek- tiven Versandkosten. 3,3-Mill.-DM-Auftrag für„Gute Hoffnung“, Walsum Die Schweiz hat der„Guten-Hoffnung-Hütte“ Werk Walsum Exportaufträge in Höhe von 3,3 Millionen DM für vier Rhein-Motorschiffe von je 1000 t gegeben. Erster Nachkriegs-Hapag-Dampfer von Stapel Auf der Howaldt-Werft in Hamburg wird am 28. August der erste Hapag-Dampfer-Neubau nach dem Kriege vom Stapel laufen. Das 2800-BRT- „Hamburg“ tragen. Am 21. August wurde das erste deutsche Fracht- Schnellschiff bei der Deutschen Werft in Finken wärder auf Kiel gelegt. Es handelt sich um ein 3000-BRP.Schiff mit einer Geschwindigkeit von 16 Seemeilen. Bundesrepublik erhält 2 Millionen ERP- Dollar Die Verwaltung für wirtschaftliche Zusammen- arbeit in Washington teilte der Bundesrepublik 2 026 000 ERP- Dollar zu. Davon sind eine Million Dollar für den Ankauf von Pulpe, Papier und Papiererzeugnissen, der Rest für Kautschuk und Rohöl sowie deren Derivate bestimmt. Bundesgebiet lockt Privatinvestitoren Wie unserem Bonner Vertreter bekannt wurde, liegen neue Investitionsangebote von amerikani- schen Firmen vor. So von der International Har- Vester New Lork und der American viscose Cor- poration New Lvork. Beide Investitionsangebote sollen zusammen die Höhe von 250 Millionen Dol- lar erreichen. 54,5 Millionen DM für Restausfuhrzahlungen Die ECA-Verwaltung hat zur Regelung der Restausfuhr zahlungen den für den 31. März 1951 vorgesehenen Globalvertrag in Höhe von 34,8 MiII. DM bereits jetzt aus dem GARIOA-sonderkontg Freigegeben, Dieser Betrag ist auf ein Sonderkonto Schnittlich 4 bis ½ Prozent. des Bundeswirtschaftsministeriums bei der Bank deutscher Länder übertragen worden. Mit der Ausgabe der Festsetzungsbescheide ist im Laufe des Monats September zu rechnen. Pfalz-Tabak-Ernte aussichtsreich Mit einer Tabakernte von sehr guter Qualitzt ist in diesem Jahre in der Pfalz zu rechnen, wie die Landwirtschaftskammer Pfalz mitteilte, Im Scheidegutgebiet stehen die Anbausorten Burley und Virginia Gold A sehr gut. Dasselbe gilt für das Zigarrengutgebiet. Eine weniger gute Qualität ist nach Angaben der Kammer bei der Ernte von Spättabakbeständen zu erwarten. Gemeinsame deutsch- holländische Zollabfertigung gefordert Die deutsche Delegation bei der Zentralkomis- sion für die Rheinschifffahrt will sich für eine beschleunigte Einführung der gemeinsamen deutsch- holländischen Zollabfertigung in Emmerich und Lobith einsetzen. Der Segenwärtige Zustand bei der Zollabfertigung an diesen beiden Plätzen sollte nach Ansicht des Bundesverkehrsministe- riums„auch die letzten Bedenken“ beseitigen. Nach holländischer und deutscher Auffassung würde die Wiederherstellung des Zustandes der Vorkriegszeit eine erhebliche Erleichterung für den internationalen Verkehr bedeuten. Jugoslawien-Kredit reift Wie in Bonn verlautet, sollen die Verhandlun- gen Über Investitionen nach Jugoslawien vor dem Abschluß stehen. Es wird von einem Bankkredit- abkommen von 100 Millionen DM gesprochen, Wie Weiter verlautet, würden die Allilerten ihre Zu- stimmung zu diesem Abkommen geben, CSR-Exportschau in Zürich Eine tschechoslowakische Exportschau, die zur Aktivierung des tschechoslowakisch- schweizeri- schen Warenverkehrs beitragen soll, wurde am Montag in Zürich eröffnet. Auf der schau wer⸗ den neben Kraftfahrzeugen vor allem Optische Geräte, Spielwaren und Textilfabrikate gezeigt. Amerikanische Rohbaumwolle-Ausfuhr 2,5 Mrd. Ibs Das nordamerikanische Landwirtschaftsministe- rium veranschlagt die Ausfuhr von Rohbaumwolle aus den Vereinigten Staaten in dem am 1. August begonnenen Jahr 1950/1 àuf mindestens fünf MII⸗ lionen Ballen(der Ballen zu 500 Ibs). Nach An- sicht des Ministeriums ist allerdings Voraussetzung für eine hohe Baumwolleausfuhr die Sicherstel⸗ lung der erforderlichen Dollarbeträge durch die Bezieherländer von der Ausfuhr während der ersten elf Monate des Jahres 1949/0 in Höhe von 5.726 Millionen Ballen wurden nach Angaben des Handels ministeriums 3, Millionen Ballen mit ECA-Mitteln finanziert. Japanische Baumwollspinner wollen nur ameri- kanische Ware Der Verband der japanischen Baumwollspinne- reien will in diesem Jahre den Hauptanteil des Japanischen Baumwoll-Bedarfes in den USA decken. Das der japanischen Regierung vorgelegte Einfuhrprogramm sieht den Bezug von 943 000 Ballen aus den USA bei einer Gesamteinfuhr von 1,361 Millionen Ballen vor. Frankfurter Effektenbörse vom 23. August Tendenz still. Die Börse verlief mangels beson- derer Anregung sehr ruhig. Sowohl Publikum als auch der Berufshandel warten weiterhin die Rlä⸗ rung mancher Unsicherheiten ab. Bei durchaus treundlicher Grundtendenz lagen die Aktienkurse gegen den Vortagen in den meisten Fällen unver- andert und selbst an den Hauptmärkten ergaben sieh nur geringfügige Veränderungen von durch- Fest Waren u. a. Demag, EMW. Pte. Linoleum sowie Mannheimer Versicherung mit Erhöhungen bis 2 Prozent. Andererseits schwächten sich Gebr. Junghans 2 Prozent, RWH I/ und Goldschmidt nach Hausse 3 Prozent ab. von„‚Unnotierten“ stiegen Gustav Kromschröder um 6 Punkte auf 96. Der Renten- markt lief bei kleinen Umsätzen unverändert fest. PFF MORGEN e Donnerstag, 24. August 1950/ Nr. 190 Salzburger Erlebnisse Die Kulisse Im letzten Jahr des ersten Weltkrieges erschien ein anonymes Flugblatt, in dem es hieß:„Nebelverhüllt ist die Welt, und end- los scheint der Weg des schrecklichsten aller Kriege. Niemand weiß, was die Stunde bringt. Trotzdem sei es gewagt, heute den Gedanken eines dem Frieden, der Kunst, der Freude geweihten Salzburger Festspiel- hauses zu denken. Wer an die Macht der Kunst glaubt und daran, daß die Werte und Werke der Kultur das einzige Bleibende sind im ewigen Wechsel der Dinge, der komme zu uns, im Zeichen Mozarts eine Stätte zu schaffen, an der, wenn einst die nachtdunklen Wolken des Weltverhängnis- ses verflogen sind und die Landschaft wie- der im hellen Licht der Sonne Ruhe und Frieden atmet, die Kunstfreude aller Län- der in festlicher Freude sich wiederfinden“ Die nachtdunklen Wolken des Weltver⸗ hängnisses sind zwar verflogen, aber der Optimismus, dieses jubelnde Bekenntnis im Zeichen Mozarts zu unserem reichen euro- päischen Erbe, wie es der Autor dieses Flugblattes, Hugo v. Hofmannsthal, ablegt, es erneuert sich Jahr für Jahr. Zusammen mit Max Reinhardt, Alfred Roller und Richard Strauß hatte Hofmannsthal den Salzburger Festspielgedanken verwirklicht. Noch im letzten Jahr lebte der letzte der grogen Vier, Richard Strauß, doch die dies- jährige dreißigste Wiederkehr der Festspiele erreichte auch sein irdischer Weg nicht mehr. Was das Beglückende dieses Salzburger Festspielsommers ist? Ist, um es zu empfin- den, eine möglichst große Zahl von Eintritts- karten— echten oder gefälschten— die Voraussetzung? Nein! Salzburg ist ein Tempelbezirk der Musik und der Kunst. Er ist nicht beschränkt auf den feierlichen Raum der Felsenreitschule oder den Platz vor dem Domportal. Er füllt die ganze Stadt zwischen Makartplatz und Residenz. Steht der Besucher überwältigt auf der Höhe des Mönchsberges und blickt hinüber zur alten Feste Hohensalzburg und zum Kapuziner- berg, sieht er gen Norden die weite Ebene und im Süden hinter dem Gaisberg, dem Goll und dem Untersberg die Riesen der Tauern sich auftürmen, so spürt er, dag hier, wo die schäumende Salzbach zwischen Felsen und Bischofsstadt die Alpenwelt ver- läßt, eine unendliche Fülle von Gegensätzen sich auflösen. Ja, Salzburg birgt den Schlüs- sel zu all diesen Welten. Es ist die Pforte, durch die man eintritt und ausgeht. Scheinbare Gegensätze der Natur, Disso- nanzen lösen sich hier in Harmonie auf. Harmonie, das ist das Zauberwort, das zum Verständnis Salzburgs führt. Die hohen Polizisten bewachen de wundern den Wagen eines Oesterreichische Sie Von Günter Bürgerhäuser in der Getreidegasse, wo Mozart geboren wurde, und die weiten prunkvollen Barockbauten und Renaissance- paläste der fürsterzbischöflichen Vergangen- heit bedingen sich gegenseitig, schmiegen sich aneinander in Uebereinstimmung, und drunten in den Gassen und auf den weiten Plätzen herrscht ein buntes Gewimmel festlich gekleideter Menschen, die alle Spra- chen unter dem weiten Himmel sprechen, indische Nabobs, ägyptische Prinzessen, spanische Granden, britische Lords, skandi- navische Geschäftsleute, Schweizer Indu- strielle und reiche Amerikaner. Dazwischen der Deutsche, froh, daß seiner Kunst diese ver- Söhnende, zusammenzwingende Kraft be- schert ist. Scheinbare Gegensätze der Men- schen untereinander lösen Salzburg und Mozart unweigerlich auf. Ich habe nieman- den streiten sehen. Ihre Gesichter spiegel- ten alle die gleiche Ergriffenheit oder Freude wider. Um Furtwängler jubelte hier die ganze Welt. Das ist Salzburg. Sein Ge- heimnis liegt in der Atmosphäre, der Musi- kalität seiner Luft, im Schöpferischen, das hier unter dem Einfluß der großen Begeg- nungen ans Licht drängt. Salzburg ist eine weibliche, ja, vielleicht die weibliche Stadt. Wer in ihren Bannkreis tritt, wird verwandelt. Was man findet, ist Harmonie, was man entdeckt, ist der Friede. Auch die koreanischen Wellen erreichten den Stadt- rand nicht. Es herrschte in ganz Europa eine Infla- tion an Festspielen, Festwochen, Jubiläen und Jahrhundertfeiern, alle darauf bedacht, um die Gunst der zahlenden Fremden zu buhlen. Und dennoch gibt es nur zwei Städte in Europa, Florenz und Salzburg, die fest- liche Städte sind, wo die Veranstaltungen nicht auf den Theaterraum beschränkt blei- ben, sondern sich die Grenzen verwischen. Wie man in Salzburg den trennenden Vor- hang zwischen Bühne und Zuschauerraum, wo immer es möglich war, vermied, ja, der Vorhang aus der Begriffswelt des Theaters in die der Politik hinübergewechselt zu sein scheint, so ist er offensichtlich auch zwischen den Stätten des feierlichen Spiels und denen des pulsierenden Lebens der Stadt gefallen. Oben auf dem Mönchsberg lauschen die Zaungäste, wenn unten auf der Bühne der Felsenreitschule die Arie des Sarastro(Josef Greindl) erklingt, oder die beseligende Stimme der Irmgard Seefried als Pamina in die Nacht aufsteigt. Vor dem Festspielhaus warten geduldig jene Men- schen, die keine Eintrittskarte erhielten oder die gar nicht daran denken können, sich eine zu erwerben, warten aber, ufn Furtwängler, den Philharmonikern oder den Sängern beim Verlassen des Hauses ihre Foto: Helmuth Kurth Getting Preß) den Purkpluatz vor dem Festspielhaus. amerikanischen Generals der Besatzungsarmee. Eindrücke aus einem Festspielsommer Kauf mann Ovationen darzubringen. Denn es ist ihre Kunst und es sind ihre Künstler, selbst wenn sie mitten in Salzburg nur am Radio die festliche Stunde miterlebt haben. Die Kunst Eigentlich sind es Furtwängler-Fest- spiele, wie es im Lauf der Jahre Reinhardt-, Toscanini-, Richard-Strauß- Festspiele gege- ben haben mag. So sehr steht diesmal die überragende Persönlichkeit des großen Diri- genten im Mittelpunkt der künstlerischen Ereignisse. Und wenn er den Taktstock er- hebt, so wie er es seit dem ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts gewohnt ist, dann steht ein Souverän im Reiche der Kunst vor seinem Orchester, dessen Autorität uns um so verehrungswürdiger erscheint, als sie ja die einzige ist, die im raschen Wandel der letzten Jahrzehnte unangefochen ihre Gül- tigkeit bewahrte. Furtwängler, der Dirigent der drei großen B, Beethoven Brahms, Bruckner, löste daher mit seinem„Fidelio“ auch den Höhepunkt der orkanartigen Be- geisterung in diesem Salzburger Festspiel- sommer aus. Der Chor der Gefangenen mit ihrem wundervollen Hymnus an Freiheit und Licht, das hohe Lied der Treue Leo- norens und das überirdische Hoffen in der Arie des gequälten Florestan in der Tiefe seines Kerkers mögen schon das Ihre dazu beitragen, unsere zutiefst aufgewühlte und verängstigte Zeit zu ergreifen. Aber die alten Besucher der Festspiele, die den „Fidelio“ hier bereits im fünfzehnten Som- mer vernahmen, erklärten, in der gewal- tigen Verdichtung und Verinnerlichung habe die Interpretation Furtwänglers die seiner Vorgänger am hiesigen Pult, Franz Schalk, Bruno Walter und Toscanini noch übertroffen. Ihm standen Julius Patzak, Kirsten Flagstad, Josef Greindl und Elisa- beth Schwarzkopf als Solisten von unüber- troffenem Können zur Seite, deren volle Stimmen selbst die größten Ensembles und mächtigsten Orchesterausbrüche durchbra- chen. In etwas Abstand zu diesem großartigen Erlebnis bot gleichfalls Furtwängler, dem genius loci huldigend, den„Don Giovanni“ und„Die Zauberflöte“ dar. Zweifellos in- terpretierte der Dirigent Mozart auf seine Weise, nahm die Tempi etwas langsamer, als man sie sonst wohl gewohnt ist, was den Arien zugute kam, ja, mit der„Zauber- flöte“ den Wirkungen des IIlusionstheaters auf dem Hintergrund der Felsenreitschule beraubt, mußte Furtwängler alle Mittel des Mozartschen Farbenreichtums der Melodik hervorzaubern, um die mystische Versen- kung und philosophische Betrachtung eines handlungsarmen Themas, wie sie das Mär- chen- Singspiel nun einmal aufweist, zu er- reichen. Eine besondere Kostbarkeit war die Aufführung von Richard Strauß' letztem Bühnenwerk„Capriccio“, das während des Krieges wohl in München zur Urauffüh- rung gelangt war, nun aber unter der Stab- führung von Karl Böhm seine eigentliche Welturaufführung erlebte. Ein„Konver- sationsstück für Musik“ nennt es der Komponist, in dem er seiner Freundschaft zu Clemens Krauß, von dem Titel und Libretto stammen, noch ein eindrucksvolles Denkmal setzt. Es geht in dieser Oper um die alte Frage der Opernkunst, ob nämlich Wort oder Ton die entscheidende Kraft des Operngebäudes darstellen.„Capriccio“ be- antwortet die Frage nicht, denn indem die Gräfin, die zur Kunstdichterin aufgerufen Wird, weder für das Wort noch für den Ton sich endgültig entscheidet, rettet sie die Kunstform, die allein durch Wort und Ton bestehen kann. Die beiden Kräfte werden von Flamand dem Musiker, und Olivier, dem Dichter, verkörpert, die in einem küh- nen Liebesspiel sich um die Gunst der Gra- fin bemühen. Es ist das fascinierende Er- gebnis eines Opernlebens, das Richard Strauß der Nachwelt schenkt, melodiös und von jener Wärme erfüllt, die das persön- liche Anliegen des Komponisten offenbart. Alljährlich bietet der klassische Boden der Mozartstadt einem zeitgenössischen Werk die Möglichkeit, einer internationalen Kritik gegenüber standzuhalten und in die — Salzburg Spiele ein belebendes Element der Diskus- sion und Anregung zu tragen. War es in früheren Jahren Gottfried v. Einems„Dan- tons Tod“ und im vergangenen Jahr Carl Orkfs heftig umstrittene„Antigone“, so galt der diesjährige moderne Opernabend Boris Blachers Kammeroper„Romeo und Julia“ und Benjamin Brittens„Raub der Lukrezia“. Joseph Krips dirigierte wie im letzten Jahr wieder die Modernen und wid- mete sich den musikalischen Partien mit ganzer Sorgfalt. Was Salzburg dabei ver- meiden muß, Experimentiertheater zu wer- den, trat als Gefahrenmoment bei Blacher und Britten nicht auf, denen man Festspiel- format zugestehen muß. Britten besitzt eine ausgesprochen melodische Begabung, der sein kleines Orchester nach Richard Strauß großem Vorbild in der Gegensätzlichkeit hoher und tiefer Lagen meisterhaft aus- nutzt. Denoch ist Brittens Oper auch nur ein„Schauspiel mit Musik“ und hier trifft er sich bei aller Gegensätzlichkeit der musikalischen Stilmittel mit dem als noch besseren Musiker angesehenen Blacher. Das Libretto ist von beiden überwunden und das Theater als Schau- und Spielstück tritt auch auf der Musikbühne wieder in den Vordergrund. Bei Blacher wird deutlich, daß er von Strawinsky herkommt. Von beiden kann erwartet werden, daß sie der Musikbühne im Laufe ihres weiteren Schaf- fens einen neuen szenischen Inhalt geben. Das alte Salzburg koramt am reinsten zur Geltung wenn die Orgel im Dom er- klingt oder in der Aula academica unter Rottmayers herrlichen Oelgemälden sich das Konzertpublikum im Mozarteum ver- sammelt. Hier war es Bach, dem diesmal in erster Linie die Festspielgemeinde huldigte, daneben Haydn, Brahms, Mozart, Händel und Beethoven. Während des 3. und 5. Brandenburgischen Konzertes saß Furt- Wängler am Flügel. Günther Ramin ern- tete nicht endenwollende Ovationen. Im Schein der flackernden Kerzen unter dem offenen Himmel der Felsenreitschule erleb- ten wir unter Bernhard Paumgartners werk- getreuer Stabführung Mozarts Serenaden. Die Domkonzerte, die Mozarts Kirchen- musikalisches Erbe wachhalten, blicken auf Foto: Lucca Chmel Tandesverkehrsamt Salzburg die ehrwürdigste künstlerische Tradition der Stadt zurück, denn die auf das 9. Jahrhun- dert zurückgehenden Kirchenchöre sind die älteste Aeußerung von Salzburgs Kunst- leben. Die anmutigste Komödie der Weltlitera- tur, Shakespeares„Was ihr wollt“ erhöhte den Reiz dieses Festspielsommers unge- mein, ist sie doch in des großen Dichters Sprache von sublimer Musikalität, ist sie doch mit ihren Scherzen und Intrigen ein köstliches Spiegelbild des Barock, das in Salzburg die großen Kulissen schuf und in das uns das Burgtheaterensemble unter Josef Gielen einen schlechthin vollkomme- nen Shakespeare hineinspielte. Daneben konnte def aus Raimunds Wiener Bieder- meierwelt hervorgeholte„Verschwender“ trotz seiner auf österreichischem Boden grohßartigen Darbietung nichts mehr aus- sagen. Es ergeht einem hier vom Thema- tischen her wie beim„Jedermann“, Weder „Das Sterben des reichen Mannes“ noch der offenbar von keinem Steueramt zur Raison gebrachte„Verschwender“ sind lebendige Gestalten unserer Wirklichkeit und können trotz manch tiefer Weisheit im Sinngehalt der Handlung letzthin nicht den Zuschauer von der Idee her packen. Allein durch Re- gie, Tradition und darstellerische Leistung ist hier kaum auf die Dauer auszukommen. Eine Botschaft Der Dirigent Bruno Walter nannte ver- gangenes Jahr Salzburg„ein Mekka der Kulturgläubigen“ und Hofmannsthal spürte hier schon vor 20 Jahren„das Herz im Herzen Europas“, Sie haben sich nicht ge- irrt. Das moderne Zeitempfinden der abend. ländischen Völker greift begierig das Verbin- dende auf. Es gibt sich freudiger denn je den Harmonien hin, die Salzburg so spürbar verströmt. Wer diese Atmosphäre nicht be- jaht, den trifft Shakespeares Wort im VIII. Sonett: „Wird dein Gehör gestört von Harmonien, so ist's, weil's diese wie ein Mißgzton störte, daß du, dich dem Konzerte zu entziehen, der Einklang bliebst, der Einklang nicht begehrte“. Mannheimer Vereine vor drei schweren Spielen Sind im Süden neue Ueberraschungen fällig? Der erste Spielsonntag der neuen Spielzeit Waäartete gleich mit einer Reihe Ueberraschungen Auf. So verlor der Exmeister VfR Mannheim in Darmstadt 4:5, obwohl er unbestritten die rei- fere Leistung bot. Der zweite Neuling, FC Sin- gen besiegte den Vizemeister Kickers Offen- bach 3:2. Der deutsche Meister VfB Stuttgart spielte im Ludwigshafener Rheinstadion gegen SV Waldhof 1:1. Trotz besserer Leistungen konnten die Stuttgarter in ihrem ersten Spiel nicht überzeugen. Klare Siege landeten der VfB Mühlburg, Eintracht Frankfurt, Fürth, Bayern München und 1860 München. Es ist klar, daß es nach der Sommerpause noch nicht bei allen Vereinen so klappt, wie man es erwartet hatte. Die Riesenserie mit 18 Vereinen wird, noch manche Ueberraschungen bringen. Am Sonntag spielen: HER Mannheim— VfB Mühlburg 1. FC Nürnberg— SV Waldhof Offenbacher Kickers— VfL Neckarau Bayern München— FC Singen Ss Reutlingen— 98 Darmstadt FSV Frankfurt— SpVgg. Fürth Schweinfurt— 1860 München Schwaben Augsburg— BC Augsburg Wi Stuttgart— Eintracht Frankfurt Der VfR Mannheim wird es am Sonn- tag gegen den Vf B Mühlburg, der in über- raschend guter Form seine diesjährigen Spie-e begann, nicht leicht haben. Die Mühlburger. die schon im vergangenen Jahr keine schlechte Rolle spielten, haben sich diesmal etwas vor- genommen. Tauchert hat seine Mannschaft gut Deisammen. Der soantägiiche Sieg über den FSV Frankfurt hat bewiesen, daß die Mühl- burger bereits sehr gut in Schwung sind. Hof- fentlich ist diese frühe und gute Form während der Saison zu halten. Obwohl der VfR in Darm- stadt verlor und Rößling hinausgestellit wurde, hat Mühlburg in Mannheim noch lange nicht gewonnen, denn die erste Niederlage hat die Mannschaft des VfR sicher aufgerüttelt. Ein knapper Sieg des VfR, zum mindesten aber ein Unentschieden solte zu erwarten sein, Der SV Waldhof fährt zum„Club“, der am Sonntag mit einer ansprechenden Leistung den VfL Neckarau besiegen konnte. Die Wald- höfer haben in ihrem Spiel gegen den VfB Stuttgart in keiner Weise überzeugen können. Der Sturm, der sehr oft nicht im Bilde war, muß sich anders einstellen, wenn er zu Erfolgen kommen will. Ein knapper Sieg von Nürnberg würde diesmal nicht überraschen. Der VfL Neckarau hat am Sonntag ein weiteres schweres Spiel gegen die Offen- bacher Kickers zu bestreiten. Beide Mannschaften mußten am Sonntag beide Punkte Abgeben, sie werden daher bestrebt sein, ein möglichst gutes Spie. zu liefern, um zu Erfol- gen zu kommen. In Offenbach sind die Aus- Sichten für die Neckarauer nicht besonders gün- stig, ein Unentschieden wäre für Neckarau in diesem Spiel schon ein Erfolg. Der Sieger über die Offenbacher Kickers, der FC Singen hat bei den Bayern in München keine Aussichten zu Punktgewinn zu kommen. Interessant wird die Begegnung in Reutlingen zwischen dem SSV Reutlingen und Darmstadt werden. Zu Hause sollte Reutfingen das bessere Ende für sich haben. Die SPV g S. Fürth wird sich auch beim F 8 V Frankfurt die Punkte holen. Sehwein- furt hat auch zu Hause kaum Aussichten gegen 1660 München zu gewinnen, die schon sehr gut in Schuß sind. Beim Lokalkampf Schwaben Augsburg BC Augs- burg könnte leicht ein Unentschieden heraus- springen. Der deutsche Meister VfB Stu tet gart müßte zu Hause über Eintracht Frankfurt zu einem Siege kommen, wenn auch der Sieg der Eintracht am vergangenen Sonntag gegen Reutlingen in der Höhe etwas überraschte. Die Spiele der zweiten Liga In der zweiten Liga gab es am ersten Spiel- tag einige ungewöhnliche Ergebaisse. 80 schickte Straubing seinen Gegner Arheilgen 10.2 geschlagen nach Hause. Der 1. FC Pforzheim besiegte Wacker München 4:2 und Regensburg schlug Ulm 1846 klar 3:0. Der Spielplan des Sonntags: Wacker München— Vikt. Aschaffenb.(26. 8.) Hessen Kassel— FC Freiburg ASV Durlach— Stuttgarter Kickers ASV Cham.— 1. FC Pforzheim Bayern Hof— SV Wiesbaden 1. FC Bamberg— SV Tübingen VfL Konstanz— Jahn Regensburg TSG Ulm 46— TSV Straubing SG Arheilgen— Union Böckiiigen Als Sieger erwarten. wir hier Wacker Mün- chen, Fe Freiburg, ASV Durlach, 1. FC Pforz- heim, Bayern Hof, SV Tübingen, Jahn Regens- burg und Union Böckingen. Das Spiel Ulm ge- gen Straubing ist offen. — Badische Rennfahrer in Nürnberg stark beachtet In prachtvollen Spurts holten sie die meisten Titel Nach 18 Jahren war es der„Solidarität“ wie- der möglich die Deutschen Bahnmeisterschaften in Nürnberg auszutragen. Zu diesem Start Waren 75 Fahrer aus den Ländern des Bundes- gebietes gekommen, die von zahlreichen Zu- schauern schon in den Vorläufen und erst recht bei den Hauptrennen gefeiert wurden. In den acht Fliegervorläufen sicherten sich Ziegler, Dewald, Hammer, Krimme und Baumann aus Heidelberg-Mannheim die Teilnahme zu den Zwischenläufen. Ziegler, Hammer, Baumann und Krimme waren unter den acht Fahrern, die um die Ausscheidung fuhren, so daß der End- Belgischer Nngrifi aul dus weiße Trikot Pfannenmüller gab die Führung an Gyselinck ab Die Deutschland-Radrundfahrer hatten nach Ab- solvierung der 9. Etappe die respektable Strecke von der Nordsee bis zum Bodensee zurückgelegt. Für den sieg kommen nur noch belgische oder deutsche Fahrer in Frage, nachdem die Italiener und Holländer ausgeschieden sind und die Fran- zosen und Schweizer weit abgeschlagen auf den unteren Plätzen des Gesamtklassements liegen. Auf der Etappe von Waldshut nach Konstanz gab es den erwarteten belgischen Generalangriff auf das weiße Trikot, Pfannen müller hatte be- sonderes Pech. Ihn ereilte ein Sturz und da er außerdem noch hintereinander zweimal von Defek- ten betroffen wurde, kam er mit zwölf Minuten Zeitverlust ins Hintertreffen. Gyselin ex ge- wann die Bergwertung am Zollhaus in Randen vor Pankoke. Mit klarem Vorsprung wird Gyse- linck der Bergpreis nicht mehr zu nehmen sein. Die Deutschen versuchten, ihren Spitzenreiter Pfannenmüller wieder heranzubringen, nachdem sich alles auf einen erbitterten Zweikampf Bel- gien- Deutschland zuspitzt. Vor allem Müller, Schwenningen fuhr in seiner engeren Heimat auf der Strecke Donaueschingen—Villingen—Schwen- ningen wie der Teufel. Gyselinck war der Etap- pensieg in Konstanz jedoch nicht mehr zu nehmen. Der Belgier, der auch das weiße Trikot eroberte, legte die 182 km in 3.27 Std. zurück vor Pankoke in 3.3037 Std. Die nächsten Plätze belegten mit 5.36,30 Std. Aeschlimann, Schweiz, Diederich. De Corte, Belgien, H. Müller, Schild, Peeters, Belgien, Weimer und Heuser. Erlo Iggelheimer Dreiecksrennen Das über eine Strecke von 250 km gehende Rennen brachte mit einer Besetzung von 170 Fahrern die größte Nachkriegsbeteiligung auf. In der A-Klasse fiel die Entscheidung des auf 18 Mann zusammengeschrumpften Feldes, erst 2 km vor dem Ziel. Hauptrennen, 250 km: 1. Hug ger, Herbert Schwenningen, 7:25 Std., 2. Brunner, Saar- brücken, 7.25,15 Std., 3. Holzmann, Frankfurt, 7.25,25 Std. Schmitt, Bad Neuenahr, eine halbe Radlänge zurück; 3. Ramscher, Wiesbaden, eine halbe Radlänge zurück; 6. Meng, Worms, 7. Maue, Schopp, I. Reutinger, Eschelbronn, 9. Marx, Mannheim, 10. Becker, Kreutersbach, A-Jugend, 75 km: 1. Koch, Schifferstadt, 2.30 Std., 2. Becker, Kreutersbach, 3. Kuhn, Rühlsheim.— Jugend-B, 30 km: 1. Zipp, Iggelheim, 1.25 Std., 2, Leghaupt, Friesenheim. — Altersklasse über 50 Jahre, 25 km;: 1. Mü- 1e r, Pforzheim;:. Klaus, Speyer; 3. Hunzinger, Mutterstadt.— Altersklasse bis 50 Jahre: 1. Hafner, Speyer; 2. Hamm, Mannheim; 3. Oberling, Iggelheim. Rekord-Duell im Aermelkanal Der Aegypter Hassan Abdel Rehim und der Franzose Roger le Marvan brachen den 24 Jahre alten Rekord des Pariser Bäckers Géo Michel. Re- him überquerte die Meerenge in der neuen Re- kordzeit von 10:52 Stunden, da er kurz vor der englischen Küste zum Endspurt ansetzte und den Franzosen le Marvan, der bis dahin in Führung lag, überholte. Von den 24 gestarteten Teilnehmern erreichten neun das englische Festland. Bei diesem Massenstart ging es um Preise der Londoner Zei- tung„Daily Mail“ die für den ersten männlichen und weiblichen Sieger je 1000 Pfund Sterling aus- setzte. Die 21jährige Engländerin Eileen Fenton beendete als erste Dame das Rennen. UP) lauf eine Angelegenheit der Badener wurde. In einem 200-m-Spurt raste Hammer(Heidelberg vor Baumann(Heidelberg) die 1-EKilometer- Strecke in 13,5 Sek. herunter. Er zieß als Sieger Heiß(Stuttgart) und Ziegler Mannheim) hinter sich und erhielt die von der Stadt Nürnberg 5„Frisch auf“-Rennmaschine als Ehren- gabe. Das Jugendfahren sah einen Nachwuchs, der im flottem Tempo die 4000 m herunter Kut belte. Der junge Fahrer Brinkmann(Borkum) verwies Witt(Dortmund), Beutel(Mühlacker und Henning(Hersfeid) auf die Plätze. 5 Mit 9 Punkten wurde Lorenz(Wallstadt) Sie. ger in der Altersklasse, die starke Fahrer an Start sah. Kretschmar Gortmund), Stapf Mans“ heim) und Tischner(Nürnberg) konnten keinen Zahn auf der 4-kKm- Strecke mehr zu geben. Das mit 38 Fahrern besetzte Rennen bel 10 Em war eine sichere Fahrt von Lösel Ain berg) vor Krimme und Dewald(beide Mang heim). Der Höhepunkt war das S0-Km- Mannschaft fahren an dem sich 17 Mannschaften beteiligten In unentwegter Jagd fuhr Löse: mit seinem 1 aArmigem Partner Pfannenmüller(Nürnberg) 15 von. Bis zur 3. Wertung hatte das taktisch 1170 fahrende Paar das ganze Feld, mit einem Ae von 41,3 km/st überrundet und als Siegel, 35 25 Punkten beendet. Das Paar Dewald Ban mann hielt sich mit 18 Punkten sehr gulf 1. dem zweiten Platz. 3. Geifl-Andreas 13, 4. K, Wolf 7; 5. Krimme-Ziegler 10 Punkten. 1 Aderholt Europameister im Springen „Dies war nicht der einzige Titel im Sprnek. den die Deutschen bei diesen Europameisters ten errungen haben“, sagte ein Tranzstscl erholt perte im Anschluß an den Sieg von Hans A. 955 im Wiener Praterstadion. Der Pariser Weges, allem von der Eleganz und den Schwie get und graden des deutschen Meisters peeindruck agi mehrfach entfuhr ihm ein„splendid“ und nnz fique“, wenn Aderholt vom hohem Brett 515 Selto Salto mit ganzer Schraube oder einen 1 vorwärtsgerichtet zeigte. Mit der Gesemtpun opa von 185,68 holte sich Aderholt den Titel des Eu meisters. es Können Auch Werner sSobeck bewies groß ahrend Mit 167.86 Pkt. holte er den dritten Platz. 0h Pt. der französische Meister Herenandez mit 176, Zweiter wurde. veröffen S B verant u Dr. Karl Redakti. Telefon: Bankkor allgeme stäcdltiscl Bezirkss postsche Ludwigs Erschein Für un nimmt 3 5. Jah 1 88 8 Weltu außere begrül als Ve Der in diese gung be und erk nicht 26 des Kol gegenzu das nur Der Flu, el an Durch c müßten Wir die teidigen gen seie barer W rade in dadurch, das Schi ES komt in seine werde; wirtscha auch dac gebe, an müsse, 2 issen, wendigk. u nehm aussetzui heitskam Blüch schreiber liberalen 80 heißt Leiden, Ratastro eine san Winnt. E bei dem Ueber wil einst ni! spräch üb in Gang! trag de Gruppen Ton ger nach me beit dure den hart. bensangs schließen kaltungsr sqzialen für die n einer die Maß. für die Jedes Ve im Aufb: den. Erst nge de Londor minister Lal, hat a an die Ve beit des Seschwade brotestier Canber dent Rob bekannt, Hrrichtun; schen BU migt hat. Antwen Hakenarpe Gewerksc der Arbe Londor legonnen. motten“. nächst 99 Mieder it Madrid Lang eine