Nr. 196 a Chmel salzburg) tion der ahrhun- zind die Kunst- Ablitera⸗ erhöhte unge- Dichters ist sie gen ein das in und in Unter komme: Daneben Bieder· Wender“ Boden ar aus- Thema- Weder och der Raison bendige können mgehalt schauer rch Re- eistung ommen. ite ver- cka der spürte erz im icht ge⸗ abend Verbin- denn je spürbar icht be⸗ m VIII. monien, 1 störte, tziehen, g nicht urde. In delberg) jlometer- s Sieger q) hinter fürnbers s Ehren- ichs, der er Kur- zorkum), inlacker) adt) Sie. hrer am ( Manu- 1 keinen ben. en über 1 Würm Mana- a8chafts- eiligten. em ein- erg) d- m Mitte ger mit Ad-Bau, gut aut . Krahl- P. V. gen Können, während 74,66 Pkt. veröffentlicht unter Lizenz- Nummer Us WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz felefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr 7 F ä ee 3 8 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 16 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 197/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 25. August 1950 Kongreß der liberalen Weltunion in Stultgart Vierhundert Teilnehmer aus 25 Ländern/ Ein Grußschreiben des Bundespräsidenten Von unserer Stuttgarter Redaktion 8 1 t tg à rt. Am Donnerstagvormittag wurde der vierte Weltkongreß der liberalen Weltunion in Anwesenheit zahlreicher Staatsmänner und Politiker aus europäischen und außereuropäischen Ländern in Stuttgart feierlich eröffnet. Vizekanzler Franz Blücher begrüßte die Gäste als Präsident der deutschen Sektion des liberalen Weltbundes und als Vertreter der Bundesregierung und des Der Vizekanzler warf die Frage auf,„ob in diesen ernsten Stunden eine solche Ta- gung berechtigt sei“. Er bejahte diese Frage und erklärte, das Gebot der Stunde sei es, nicht zögernd und ängstlich den Gefahren des kollektivistischen Bolschewismus ent- gegenzusehen, wie das Opfer einer Schlange, das nur darauf warte, verspeist zu werden. Der Fluch der Welt nach 1945 sei der Zwei- tel an der Fähigkeit zum Leben gewesen. Durch die Geschlossenheit unseres Willens müßten wir nunmehr endlich beweisen, daß Wir die Freiheit als das höchste Gut zu ver- teicigen entschlossen seien. Solche Tagun- gen seien also von Bedeutung und unmittel- barer Wirksamkeit. Daß dieser Kongreß ge- rade in Deutschland stattfinde, erkläre sich dadurch, daß in Deutschland wahrscheinlich das Schicksal der Welt entschieden werde. ES komme darauf an, daß das deutsche Volk in seinem Bekenntnis zur Freiheit gefestigt werde; einmal durch eine fortschreitende, Mrtschaftliche und soziale Ordnung, aber auch dadurch, daß man diesem Volke Anlaß gebe, an seine Freiheit, die es verteidigen müsse, zu glauben. Das deutsche Volk müsse issen, daß es nicht allein stehe. Die Not- vendigkeit, ihm das Gefühl der Isolierung zu nehmen, sei eine der wesentlichsten Vor- aussetzungen für das Gelingen des Frei- neitskampfes der ganzen Welt. Blücher verlas dann ein Begrüßungs- schreiben des Bundespräsidenten an seine Uberalen Freunde.„Ich glaube zu spüren“, 80 heißt es darin,„daß das Leid und das Leiden, das die Völker in der ungeheuren Katastrophe des Weltkrieges zerquält hat, eine sammelnde und bindende Kraft ge- Winnt. Es ist ein seelischer Vorgang zumal bei dem jungen Menschen, der es mit dem Veberwinden der bösen Vergangenheit einst nimmt. Dieses Gefühl hat das Ge- Spräch über dieVölkergrenzen hinweg rascher in Gang kommen lassen. In ihm soll der Bei- trag der freiheitlich gesinnten liberalen Gruppen einen kräftigen, unüberhörbaren Ton gewinnen. Es geht viel Sehnsucht nach menschlicher und bürgerlicher Frei- beit durch die Welt, aber sie stößt sich an den harten Wänden der Lebensnot und Le- densangst. Wenn wir dies wissen, dann cchließen sich das Bekenntnis zu dem Ent- kaltungsrecht des Individuums und zu der dczialen Verantwortung für den Anderen, ür die Gemeinschaft und ihre Gesundung n einer Gesinnung zusammen. Sie gibt die Maßstäbe für die Sozialwirtschaft wie ür die Bildungs- und Erziehungsfragen. jedes Volk muß sich seiner Gliedhaftigkeit m Aufbau der Völkerfamilie bewußt wer- den, Erst dann treten die Völker aus der duge der nationalen Selbstgerechtigkeit Bra eee, London. Der Ministerpräsident und Außen- minister des kommunistischen China, Tschu en- Lai, hat am Donnerstag in einer formellen Note au die Vereinten Nationen gegen die Anwesen- zeit des amerikanischen siebenten Flotten- keschwaders in den Gewässern von Formosa protestiert. Canberra. Der australische Ministerpräsi- 5 0 Robert Menzies gab am Donnerstag gekannt, daß die australische Regierung die richtung eines Generalkonsulats der deut- 1 15 i desrspudlk in Australien geneh- t at. Antwerpen. Die streikenden Antwerpener Hakenarpeiler sind am Donnerstag von ihrem bewerkschaftsverband zur Wiederaufnahme der Arbeit aufgefordert worden. mtondon. Die britische Marine hat damit ed ihre Reserveeinheiten zu ent- ſoltens. Die Admiralität gab bekannt, daß zu- 55 89 Schikkseinheiten der Reserveflotte leder ie den aktiven Dienst gestellt werden. n drid. Vierzig Personen sind beim Unter- uch eines Vergnügungsdampfers vor der spa- 0 chen Westküste auf der Höhe von Redondela gas Leben gekommen. Zwölf Passagiere wer- n noch vermißt. Das Schiff hatte sechzig ige Falangistem an Bord. 10 an nm. Der Vorstand der. Industriegewerk- Nhe Bergbau drohte in einer auberordent- verde Sitzung, daß er die Lohntarife kündigen ede; wenn die seit Juni eingetretenen Preis- winteungen nicht rückgängis gemacht wcnn. Voikspolizei beschlagnahmte in der kolpunkt Donnerstag beim sowietischen Kon- pakete t in Marienborn wiederum 36 Post- em ain. Die allljierte Kommandentur hat ber. der Ernährungsabteilung des Ber- in Berli agistrats, die Lebensmittelrationierung Augestin abzuschaffen, unter der Voraussetzung 955 immt, daß die Lebensmittelvorräte jeder- eau dem von der allſierten Kommandantur schriebenen Stand gehalten werden. 9e on. In der gesamten Bundesrepublik fin- eur Zeit auf Veranlassung des Bundes- Vorg e. alen winskere eine Personlaistandserhebung bei die een rechtlichen Dienstherren statt. unge sinen Ueberplick über die Unterbrin⸗ Ange örslichkeiten für verdrängte Beamte und en. 8 ehemaliger Reichsdienststellen i UP‚dpa Bundespräsidenten. heraus und sind bereit, von einander zu lernen im freien Austausch von Gedanken und Erfahrungen.“ Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier gab den ausländischen Gästen einen Ein- blick in die wirtschaftliche Struktur des Landes Württemberg-Baden, das er als das klassische Land der mittleren Industrie und Landwirtschaft bezeichnete. Er wies auf die Höchstleistungen der Unterneh- merschaft und die enormen Aufbauleistun- Sen der Bevölkerung hin, die in den ver- Sangenen Jahren ohne„Staat“ aus eige- ner seien. Auf die Probleme eines deutschen Bei- trages zur Verteidigung Europas ein- gehend, sagte der Ministerpräsident, wir Deutsche zweifelten nicht daran, daß die europäischen Völker und Amerika mehr und mehr eine Situation schaffen würden, die die positive und energische Mitwirkung des deutschen Westens herbeiführen werde. Am Vorabend hatte der Rat der libera- len Weltunion erneut den früheren spa- nischen Außenminister und Vorsitzenden der Außenministerkonferenz des Völker- bundes, Don Salvador de Maderiaga, zum Präsidenten gewählt. Der Kongreß, an dem rund vierhundert Vertreter aus 25 Län- dern teinehmen, dauert bis zum 28. August. Privatinitiative geschaffen worden London begrüßt Adenauers Initiative Wandel der britischen Haltung gegenüber dem deutschen Sicherheitsbedürfnis London.(UP) Großbritannien hat am Donnerstag zu verstehen gegeben, daß es die Forderung Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauers nach größerer Sicherheit für Westdeutschland zu unterstützen be- reit ist. Ein Sprecher des britischen Außen- ministeriums drückte„die volle Sympa- thie“ der britischen Regierung mit den von Adenauer ausgedrückten Besorgnissen über die Gefährdung der westdeutschen Sicher- heit als Folge der wachsenden Aufrüstung in der sowjetischen Besatzungszone aus. Der Sprecher der sich auf die Forde- rung Adenauers nach Verstärkung der westdeutschen Polizeikräfte bezog, erklärte, dag diese Forderung von den Außen- ministern der drei Westmächte während ihrer Zusammenkunft im September in New Vork erwogen werden müßte.„Viel- leicht wird darüber keine Entscheidung ge- troffen werdend, meinte der Sprecher.„Aber es können kaum Besprechungen über das deutsche Problem geführt werden, ohne daß Dr. Adenauers Demarche berücksich- tigt wird.“ Der Sprecher wies darauf hin, daß die „leicht bewaffnete Gendarmerie“, die in Stärke von 10 000 Mann Westdeutschland zusätzlich zu der Polizei bewilligt worden sel, in über ganz Westdeutschland verteil- ten Kasernen untergebracht werden und den einzelnen Ländern unterstellt bleiben würde. Die Bundesregierung könne sie in Notfällen anfordern. In allen amtlichen und nichtamtlichen britischen Aeußerungen der letzten Tage spürt man deutlich die Erleichterung dar- über, daß nunmehr von deutscher Seite die Initiative in der Frage der Sicherheit der Bundesrepublik, ergriffen worden ist und daß präzise Forderungen gestellt worden sind. Diese Haltung findet in London mehr Verständnis als alle Neutralitätsbestrebun- gen. Gleichzeitig hat sich ein deutlicher Wandel in der britischen Haltung zu diesem Thema bemerkbar gemacht. Der Grundsatz, daß alles geschehen müsse, um die Bundes- republik vor Gefahren aus der Sowjetzone zu schützen, hat absolut Vorrang erhalten. Die Gegenargumente von der„Gefahr einer deutschen Remilitarisierung“ treten demge- genüber sehr deutlich in den Hintergrund. Zum gleichen Thema berichtet unser Pa- riser Korrespondent, zwischen den Vor- schlägen Adenauers und der Auffassung der Pariser Behörden bestünden keine grundlegenden Differenzen. Ade- nauer wolle die Unterstellung der Polizei unter die Bundesgewalt, während Paris eine Unterstellung unter die Ländergewalt wün- sche. Indessen sei die Linie des Kompro- misses bereits durch die Erklärung des Quai d'Orsay, die am Mittwoch wiederholt worden sei, vorgezeichnet. Die Bundesregie- rung solle im Falle der Notwendigkeit das Recht haben, die Polizei zu revidieren. In der Frage der zahlenmäßigen Stärke der Polizei habe Paris noch keine Stellung ge- nommen, doch sei bereits erklärt worden, daß man einer Verstärkung nichts in den Weg legen würde. In amtlichen Kreisen sei man darüber befriedigt, das Problem der deutschen Aufrüstung dadurch umgangen zu haben, daß man nur noch von Polizei spreche. Entscheidung über Bereilschalts- polizei Ende August Bonn.(An.-Eig.-Ber.) Die Ministerpräsi- denten der elf westdeutschen Länder werden auf einer Konferenz am 31. August wahr- scheinlich die endgültige Entscheidung über die Organisation der Bereitschaftspolizei fällen. Auf einer Besprechung der Innenmi- nister am Donnerstag in Bonn konnten die ungeklärten Fragen nicht geklärt werden. Da die Aufstellung einer Bundespolizei den Be- stimmungen des Grundgesetzes zuwider- läuft, ist vorgesehen, dieses Problem durch Abschluß von Einzelverträgen zwischen dem Bund und den Ländern zu umgehen, in denen dem Bund die Befugnis erteilt wird, im Falle eines Notstandes die Befehlsgewalt über die Bereitschaftspolizei an sich zu zie- hen. Man hält es in Bonn nach den Bespre- chungen für wahrscheinlich, daß allein das Land Bayern sich weigern wird, ein derarti- ges Uebereinkommen zu schließen. Bezüglich der Polizeiorganisation ist die Aufstellung von Hundertschaften vorgese- hen, die auf die elf westdeutschen Länder verteilt werden sollen. Geplant ist, daß der Bund ein Drittel der Unterhaltskosten über- nehmen und außerdem die Erstausrüstung und Bewaffnung der Polizei finanzieren soll, wobei man mit Ausrüstungskosten in Höhe von 7000 DM je Polizist rechnet. Darin sind Allerdings nicht enthalten die Kosten für die Beschaffung der Fahrzeuge und für die Er- Stellung der Unterkünfte, gegen deren Be- zahlung sich die Ländervertreter bisher ebenfalls noch gesträubt haben. Soziellragen auf der Straßburger Iagesordnung Code für soziale Sicherheit in Europa entworfen Straßburg.(UP) Die europäische Ver- sammlung hat am Donmerstag die fünfzehn Mitgliederregierungen des Europarates auf- gefordert, Schritte zu unternehmen, um in einer Konferenz der Arbeitgeber, Gewerk- schaften und staatlich Beauftragten der europäischen Ländern einen europäischen Code für soziale Sicherheit zu entwerfen. Das Straßburger Parlament faßte diesen Beschluß mit 88 Stimmen bei sechs Stimm- enthaltungen. Nein-Stimmen wurden micht Abgegeben. Die Versammlung billigte mit der An- nahme des Vorschlags für den europäi- schen Code die Empfehlungen des Aus- schusses für soziale Fragen, der unter Lei- tung von F. S. SS rrarens(Nieder- lande) und Henri Heyman Gelgien) steht. Die einzigen Einwände kamen von Mitglieder des Rechtsausschusses, die sich bei der Abstimmung der Stimme enthiel- ten. Der Standpunkt des Sozialausschusses wurde in der kurzen Debatte stark von Louise Schröder Oeutschland) und A. J. Champion(Großbritannien) un- terstützt. Die Versammlung beschloß ferner ein- stimmig, allen Mitgliedsstaaten zu- empfeh- len, ihre Bestrebungen darauf zu richten, den innerhalb ihrer Grenzen lebenden An- gehörigen anderer Mitgliedsnationen die gleichen sozialen Rechte wie ihren eigenen Bürgern einzuräumen. * Nach einer kurzen Debatte nahm dle Straßburger Versammlung weiter den Be- richt des Ausschusses für kulturelle und wissenschaftliche Angelegenheiten an, der Verhandlungen zwischen den Mitgliedstaa- ten über den Abschluß kultureller Konveu- tionen in der Art der zwischen den Brüsse- ler Pakt-Staaten geschlossenen Kulturab- kommen empfiehlt. Frau Dr. Luise Reh ling Oeutschland) und Leopold-Sedar Sen ghor Französisch-Afrika) unterstütz- ten in der Diskussion die Forderung des Kultur ausschusses der europäischen Ver- sammlung. Ein neuer MeMillan-Plan Der konservative britische Delegierte Ha- rold Me Millan reichte am Donnerstag im Büro der Beratenden Versammlung des Europarats einen neuen Antrag über die Organisation der europäischen Kohle- und Stahlunion ein. Auch der neue Vorstoß Me- Millans soll dazu dienen, eine engere Zu- sammenarbeit Großbritanniens mit der Mon- tanunion herbeizuführen. Er sieht die Kon- trolle des Europarats über die Durchführung des Schumanplans vor. Der ursprüngliche Plan MeMillans, der die Unterstellung der Montanbebörde unter einen Unterausschuß des Ministerrats vor- sah, war von den britischen Konservativen angesichts der Opposition der übrigen Dele- gierten fallen gelassen worden. Die Kirche geht Das commt nicht nur auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Essen zum Ausdruck, auf dem die Kirchenführer nach einem Weg, der zur Erneuerung des kirchlichen Lebens führen soll, suchen, sondern das wird auch mit der Zeit in dem Verhältnis der Kirche zur Technik Sichtbar. Die modernen Errungenschaften werden in den Dienst der Kirche gestellt. Unser Bild zeigt den Stockholmer Bischof Manfred Bjoerkquist, der unlängst das kleine schwedi- sche Städtehen Moeja, das nur auf dem Wasserweg zu erreichen ist, mit dem Hubschrauber besucht kat. Die Einwohner waren zwar nicht wenig überrascht, als ihr Bischof im wahrsten Sinne„vom Himmel kerunterkam“, aber Bjoerkquist hat Mut genug bewiesen und gezeigt, daß die Kirche mit der Zeit get Bild: dpa Bundesrepublik darf nicht selbstgenügsam werden Die Beratungen der Arbeitsgruppen des Evangelischen Kirchentages Essen.(UP) Die Arbeitsgruppen des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Essen begannen am Donnerstag mit ihren Beratungen zu dem Leitmotiv des Kirchen- tages„Rettet den Menschen. Vor der Ar- beitsgrüuppe für Flüchtlingsfragen erklärte Bundesflüchtlingsminister 185 Luk a- sc hek, es werde keinen Krieg geben, wenn in Westdeutschland die soziale Frage gelöst und vor allem das Elend der Ver- triebenen beseitigt werden könnte. Der Minister versicherte, daß er die ihm gestellte Aufgabe mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und im Vertrauen auf Christus lösen werde. Der Flüchtlingsminister des Landes Nie- dersachsen, Pastor Albertz, wies dar- auf hin, daß sich die Situation der Flücht- linge weiterhin verschärft habe. Trotzdem sei bei den Vertriebenen der Gedanke einer Gesamtverantwortung lebendig. Albertz er- klärte, die Bundesrepublik dürfe keinen Raum der Selbstgenügsamkeit werden. Das Thema des Kirchentages müsse auch für die Brüder im mitteldeutschen Gebiet und jenseits der Oder-Neiße-Linie gelten. Albertz forderte den Kirchentag auf, zu dem Unrecht der Oder-Neiße-Linie Stellung zu nehmen, Er sollè sich auch zu der Frage der sozialen Gerechtigkeit dußern, die der Sicherheit vorangestellt werden müsse. Ab- schliegend sagte Albertz:„Ich bin für den Frieden um jeden Preis, sonst können Wir die Entwurzelten nicht bewahren vor denen, die nicht warten können, die Uniform wie- der anzuziehen. Die Bastion Deutschland kann nur durch soziale Gerechtigkeit und durch einen Sicherheitsetat verteidigt werden.“ Der Wuppertaler Oberbürgermeister Daum hat laut dpa den Präsidenten des deutschen evangelischen KEirchentages, D. Dr. von Thadden-Trieglaf, gebeten, den evangelischen Kirchentag 1952 in Wu p Pertal abzubha! Daum betont, daß Wuppertal durch seine geschichtliche Stellung innerhelb der evan- gelischen Kirche einen besonderen Platz einnehme. Mäßige Kampftätigkeit in Keren Nordkoreanische Umgruppierungen Tokio.(UP) Die Nordkoreaner haben am Donnerstag überraschend das Gros ihrer an der Front nördlich von Taegu stehenden Truppen zurückgezogen, so daß die Kampfhandlungen in diesem von der amerikanischen ersten Kavalleriedivision gehaltenen Frontabschnitt beinahe voll- ständig aufhörten. Nur noch kleinere nord- koranische Gruppen von einhundert bis zweihundert Mann halten die Hügel gegen- über der amerikanischen Front am Naktong besetzt. Der Rückzug erfolgte, nachdem die Kommunisten insgesamt sechsmal vergeb- lich versucht hatten, durch großangelegte Angriffe die amerikanische Front zu durch- brechen und die provisorische Hauptstadt Taegu zu besetzen. Die drei kommu- nistischen Divisionen, die bisher der ersten Kavalleriedivision gegenüber gelegen hat- ten, zogen sich ungefähr achtzehn Kilo- meter östlich von ihren bisherigen Stel- lungen zurück. Hier wurden sie umgrup- piert und griffen südkoreanische Regimen- ter an, die ihren neuen Stellungen gegen- über liegen. Während die kommunistischen Truppen umgruppiert werden, herrscht an den Fron- ten eine bedrohliche Ruhe. Die an der Süd- küste westlich von Masan die Front halten- den amerikanischen Marinetruppen und Infanteristen wurden gewarnt, daß sie jeden Augenblick mit einem Angriff zu rechnen hätten. Das Ziel der Kommunisten hier würde wieder einmal der große Nach- schubhafen Pusan sein. Nach den letzten Frontmeldungen ziehen die Nordkoreaner Truppen an der Nordflanke der amerika- nischen 25. Division zusammen. Sie werden an dem Zusammenfluß des Nam und des Naktong ungefähr 40 Kilometer westlich von Masan und im Pongammi-Gebiet kon- zentriert. Auf Grund eines Befehls General Mac Arthurs werden jetzt Südkoreaner in die Regimenter der ersten amerikani- schen Kavalleriedivision als gleichberech- tigte Soldaten eingereiht. Der kommunistische Sender Pyongyang behauptet in seinem Kommuniqué vom Donnerstag, daß Einheiten der nordkorea- lassen Angriff auf Pusan vermuten nischen Volksarmee die Stadt K un wi nördlich von Taegu wieder erobert und dabei 700 Soldaten der Vereinten Nationen getötet oder gefangen genommen hätten. Zwei britische Kreuzer haben in Hong- kong mit der Verladung von Ausrüstung für die beiden britischen Bataillone be- gonnen, die nach Korea gehen. Aus militä- rischen Kreisen verlautet, daß sich die bri- tischen Truppen in den nächsten Stunden einschiffen werden. Truman hofft auf weitere UNO- Truppen für Korea Washington.(dpa) Die amerikanische Regierung hoffe, daß alle mit den USA alli- ierten und befreundeten Mächte ohne Aus- nahme an der„unerfreulichen Aufgabe“ der militärischen Operationen in Korea teil- nehmen und daß möglichst viele Staaten Streitkräfte zu den unter der UNO-Flagge kämpfenden amerikanischen Truppen in Korea entsenden werden, sagte Präsident Truman gestern auf seiner wöchent⸗ lichen Pressekonferenz. Präsident Truman sagte ferner, er könne zur Zeit noch nicht sagen, ob die von ihm für den Koreakrieg geforderten 4,3 MII- liarden Dollar für die Dauer des gesamten Feldzuges ausreichen werden. Truman gab weiterhin bekannt, daß der USA- Botschafter in Venezuela, Walter Donnelly, als neuer amerikanischer Gesandter und Hoher Kommissar der USA in Oesterreich Vorgesehen ist. Ueber 16 Milliarden Dollar Rüstungsgelder bewilligt Washington.(dpa) Der Bewilligungsaus. schuß des USA-Repräsentantenhauses ver- abschiedete am Donnerstag den Entwurf eines Sondergesetzes, das die Ausgabe von 16 771 084 479 Dollar für den Ausbau der amerikanischen Streitkräfte“ und die Be- Waffnung der Atlantikpaktmächte und an- derer befreundeten Nationen vorsieht. Allein für Waffenlieferungen an das Ausland sind vier Milliarden Dollar in dem Gesetz ent- Halten. Sende 2 MORGEN r Freitag, 25. August 1950/ Nr. 197 — Freitag, 25. August 1950 Crogbrilanniens Asienpolilik Nach Informationen gut unterrichteter Kreise ist das britische Außenministerium augenblicklich mit einem Plan zur gründ- lichen Ueberholung seiner Asien- Politik be- schäftigt. Der Grund für diese eingehende Beschäftigung mit asiatischen Fragen ist zweifellos darin zu suchen, daß man in Lon- don aus den letzten internationalen Ereig- missen den Schluß gezogen hat, die gegen- Wärtige internationale Spannung stelle in erster Linie eine Spannung zwischen Asien und dem Abendland dar, und es hierbei Großbritannien mehr als jedem anderen Land zukomme, eine Initiative zu ent- Wickeln. Es handelt sich natürlich nicht mehr und nur allein um den alten kolonialen Gegen- satz zwischen dem Fernen Osten und Europa, sondern— bei aller Vorsicht mit in Verruf, geratenen Begriffen um einen rassi- schen Kampf zwischen den mehr oder weni- ger mündig gewordenen farbigen Völkern Asiens und den weißen Bewohnern Europas und Amerikas. Die Sowjetunion steht da- bei in den Augen der asiatischen Völker keineswegs ganz außerhalb jeder Diskussion, sondern befindet sich mit dem einflußreich- sten Teil ihres Gebietes durchaus im„wei- Ben Topf“. Die Erkenntnis, daß es in der gegenwär- tigen Phase der Weltunruhe in erster Linie um diesen„rassischen Gegensatz“ geht, der zum grogen Teil auf die mehr als verfehlte Kolonialpolitik der alten Weltmächte zu- rückzuführen ist, wurde besonders durch das Verhalten Indiens gefördert und durch die demonstrative Einladung Pandit Nehrus nach Peking so deutlich gemacht, daß niemand mehr verborgen bleiben konnte, welche Kräfte zur Zeit am Werke sind. Daß Frau Sun Lat Sen, die Vizepräsidentin Rotchinas und Gat- tin des verstorbenen„Vaters der chinesi- schen Republik“, diese Einladung aussprach, gibt ihr eine betont asiatische Note. Das britische Außenministerium fühlt sich berufen, die Initiative zu ergreifen, weil man in London grundsätzlich der Ansicht ist, diese unterirdischen Kämpfe zeigten, daß die Stunde der Diplomatie noch da und nicht bereits dis Stunden der aktiven General- stäbe geschlagen habe. Man verspricht sich von einer geschickten Diplomatie gerade des- Halb so viel, weil auch die Sowjetunion die Seele der Asiaten noch nicht erobert hat. Allerdings könnte Ungeschicklichkeit West- licher Militärs den Sowjets die asiatischen Früchte— von einem Tag zum andern ge- reikt— unerwartet schnell in den Schoß fallen lassen. Einer geschickten Diplomatie fällt nach britischer Ansicht die Aufgabe zu, Pandit Nehru zu ermuntern, mit Mao Tse Tung Fühlung zu halten, während London selbst alles tun müsse, mit Peking ins Gespräch zu kommen und die juristische Anerken- Ming ces füten Regimes effektiv werden 2⁊u lassen Tschiang Kai Schek müsse daran ge- hindert werden, Verwirrung zu stiften und die westlichen Fronten zu, unterminieren. Und Washington schließlich müsse davon Abgehalten werden, Formosa zu einem „Danzig“! des dritten Weltkrieges werden zu lassen. Das ist nach Ansicht unterrichteter Be- obachter das Grundgerippe der britischen Asien-Politik, wobei freilich so peinliche Fragen wie Indochina und Malaya nicht be- rücksichtigt sind. Die britische Diplomatie hofft bei den New Lorker Dreier-Bespre- chungen im September die beiden anderen Partner für den britischen Plan einer kon- struktiven und möglichst gemeinsamen Asien-Politik des Westens gewinnen zu können. Es hat den Anschein, als meine es das Foreign Office und besonders auch Außen- minister Bevin mit dieser britischen Ini- tiative sehr ernst. Denn man bemüht sich in London sehr darum, den Anschein zu ver- Wischen, als werde die britische Fernost- Politik von den Interessen der Kaufleute bestimmt, was zweifellos bei der Entschei- dung über die Anerkennung Rotchinas noch der Fall war. Auch die Tatsache, daß ein Krieg zwischen China und den Vereinigten Staaten Europa zur leicht verwundbaren, weil von amerikanischer Hilfe entblößen, Stelle des Westens machen könnte, rückt in den Hintergrund. Triebkraft der britischen Initiative scheint tatsächlich die Erkenntnis zu sein, daß eine geschickte Diplomatie in Asien wenn auch nicht das Wunder eines Dauerfriedens herbeizaubern, so doch einen Wesentlichen Zeitgewinn für den Westen herausholen könne. K. W.(London) Aussöhnung Athen-Belgrad fehlgeschlagen Belgrad.(UP) Die von Großbritannien unternommenen Bemühungen, eine poli t i- SC He Aussöhnung Zz wischen Griechenland und Jugoslawien herbeizuführen, sollen, wie aus zuverlässiger Quelle verlautete, endgültig fehlgeschlagen Sein. Obwohl der stellvertretende britische Außenminister Ernest Davies nach wie vor die Absicht hegt, dem jugoslawischen Staatschef, Marschall Tit o, in dieser Woche einen Besuch abzustatten, soll die jugosla- wWische Regierung bereits jetzt die Vor- Schläge der griechischen Regierung., die Da- vies aus Athen mitgebracht hat, zurückge- Wiesen haben. Der genaue Inhalt dieser Vorschläge ist zur Zeit nicht bekannt und Davies selbst legt Wert darauf, daß sein Besuch in Jugo- Jawien als lediglich„zufällige“ Anwesen heit betrachtet wird. Nach vie vor halten die Jugoslawen an ihrer Forderung fest, daß die griechische Re- gierumg den in ihrem Hoheitsgebiet ansässi- gen Slawo-Mazedoniern“ Minderheiten- rechte zugestehen müsse. Demgegenüber verharrt die griechische Regierung dabei, daß es in Griechenland keine slowakische Minderheit gäbe, sondern lediglich Grie- chen. Man sollte den Staat nicht verhöhnen Die Grenzen der Kritik des Bürgers an der Obrigkeit Die folgende Betrachtung stammt von einem nicht parteigebundenen Mitarbeiter, der Glanz und Elend der ersten Republik in der Nähe der Spitze beobachten konnte. „Es ist das Bestreben des Deutschen, sich abzusondern“, sagt Goethe, und ein Jahrhundert politischer Geschichte hat seit diesem Ausspruch dessen Wahrheit aber- mals bestätigt. Es half auch nichts, daß in diesen hundert Jahren zwei- oder drei- mal die Einheit mit Trompetenstößen ver- kündet wurde; alsbald machte sich wieder Partikularismus jeder Art geltend, im Bis- marckreich, in der Weimarer Republik und, Wie sich nachher überraschend herausge- Stellt hat, sogar im totalitären Ueberein- heitsreich Hitlers. Selbst da wütete eine „Gliederung“ gegen die andere, wie vor- her eine Partei gegen die andere, noch frü- her ein Fürst oder Stamm gegen den an- deren. Die bürokratische Wucherung hat dann oftmals noch den Ressortpartikularis- mus zum Wachsen und Gedeihen gebracht. jene Auffassung der Dinge, die nur die eigene Behörde, das eigene Ministerium sieht und lieber das Ganze Schaden leiden läßt als der konkurrierenden Behörde einen Erfolg zu gönnen. Im Wahlkampf, im Kampf um die Wählerstimmen ist das natürlich erst recht unausrottbar, denn auf dieser Werbung beruht ja das Mehrheitsprinzip und damit die Macht in der Demokratie. Nur wird bei uns heutzutage leicht übersehen, daß diese Demokratie erst gesichert, eigentlich erst geschaffen werden muß. Damit, daß das Bonner Grundgesetz in Kraft ist, daß wir einen Bundespräsidenten, einen Bundesrat und Bundestag und ein Bundeskabinett mit einem Kanzler haben, daß dieses alles mehr oder weniger auf Wahlen beruht, ist erst ein Rahmen geschaffen, aber noch kein atmendes, lebendiges und lebenskräftiges Wesen. In den Anfängen war diese neue Demokratie kaum mehr als ein homun- culus, dessen schützende Phiole sorgfältig gehütet werden mußte, oder ein Säugling im Brutofen. Inzwischen hat sich der Sprößling er- freulich, ja erstaunlich entwickelt. Aber das hatte er auch bitter nötig; denn er wurde sofort rauhen Stürmen und harten Gefahren ausgesetzt. Ueberhaupt waren seine Lebensbedingungen nicht ungünstig; jetzt kann er jeden Tag von einer Epidemie befallen werden, die in lebensgefährlichen Ausmaßen umgeht. Ohne Bild gesprochen: wem es darum Ernst ist, diese zweite deutsche Demokratie zu erhalten, der sollte in jedem Parteilager den Gedanken an die Staatsidee voranstellen, die noch kaum vorhanden, keinesfalls aber schon fest in das Bewußtsein der Massen gedrungen ist. Das heißt nicht im Entferntesten, daß diese werdende Staatsidee der zweiten Republik mit der amtierenden Regierung gleich- zusetzen wäre, daß also diese Regierung und ihre Handlungen oder Unterlassungen aus Staatsräson immer und allein schon- sam behandelt werden sollten. Das ist zwar die Neigung vieler Regierungen und ihrer Anhänger, sobald sie ihre Sessel eingenom- men haben. a Zur wirklichen Demokratie gehört die Opposition, eine scharfe, freilich sachliche Opposition. Die Opposition wiederum muß sich eine Grenze setzen. Nicht aus Milde oder Schwäche, auch nicht deshalb, weil sie vielleicht in einigen der Länder Minister Tibetproblem kann friedlich gelöst werden meint der indische Ministerpräsident Neu-Delhi.(dpa) Der indische Minister- präsident Pandit Nehru äußerte sich in Neu- Delhi auf einer Pressekonferenz zuversicht- lich über eine friedliche Regelung der Tibet- Frage. Die indische Regierung habe Peking „informell“ darauf hingewiesen, daß eine friedliche Regelung dieses Problems wün- schenswert ist. Es sei möglich, daß in Neu- Delhi in Kürze Besprechungen zwischen einer tibetanischen Regierungsdelegation und Vertretern der chinesischen Volksrepublik stattfinden werden. Die tibetanische Delega- tion ist bereits nach Neu-Delhi unterwegs. Ihr Führer hatte dieser Tage in Kalimpong (Westbengalen) erklärt, das Ziel der Bespre- chungen sei eine Lösung der Frage der Souveränität Chinas über Tibet. Peking müsse allerdings den Status Tibets einer „de- facto- Unabhängigkeit“ anerkennen. Zum Scheitern der Mission des UNO- Vermittlers im Kaschmir-Konflikt, Sir Owen Dixon, führte Pandit Nehru aus, die Schuld am Kaschmir-Konflikt trage allein Pakistan. Indien beabsichtige nicht, erneut militärische Maßnahmen in Kaschmir zu treffen. 5 Nehrü betonte an anderer Stelle, daß die Spekulationen über seinen angeblichen Be- such Pekings kaum begründet seien. Er habe keine derartige Einladung erhalten. Es habe lediglich vage Anregungen gegeben, die aber nicht von seiten der chinesischen Regierung gekommen seien. Indien will Maliks Ablösung abwarten Die indische UNO- Delegation in Lake Success hat am Donnerstag beschlossen, ihren Vermittlungsvorschlag für den Korea Konflikt erst einzubringen, wenn Ma- lik den Vorsitz im Sicherheitsrat turnus- mäßig abgegeben hat, das heißt also frü- hestens im September. Der indische Plan sieht die Bildung eines Ausschusses der sechs nichtständigen Sicherheitsratsmitglie- der vor, der Vermittlungs vorschläge für den Korea- Konflikt auszuarbeiten hätte. Indien soll sich zu diesem Aufschub ent- schlossen haben, weil die Amtsführung Ma- liks als Sicherheitsratsvorsitzender eine äußerst ungünstige Atmosphäre geschaffen hat und weil Presseberichte über einen et- Waigen Besuch Nehrus in Peking so bega- tive Reaktionen ausgelöst haben, daß sie in Neu-Delhi dementiert werden mußten. Man rechnet jetzt in Lake Success damit, daß Nehru persönlich an der kommenden UNO- Vollversammlung teilnehmen wird, um die Friedensbemühungen selbst in die Hand zu nehmen. 300 000 US- Eisenbahner werden streiken Washington.(UP) Zwei der bedeutend- sten amerikanischen Eisenbahnergewerk- schaften haben ihre Mitglieder angewiesen, am kommenden Montag um 6 Uhr(Ortszeit) in den Streik zu treten. Der Streikaufruf wurde erlassen, nach- dem es trotz zwei Wochen lang andauern- der Verhandlungen nicht möglich war, zu einem Uebereinkommen zwischen den Ge- werkschaften und den Eisenbahngesellschaf- ten zu gelangen. Der Streikaufruf der beiden Gewerk- schaften richtet sich direkt an ihre 300 000 Mitglieder. Die Arbeitsniederlegung dieser 300 000 Eisenbahner kann dazu führen, dag insgesamt eine Million Angestellte der Eisen- bahnen zur Untätigkeit verurteilt sind. Vorläufig kein Generalstreik in Finnland * Stockholm.(dpa) Der finnische Minister- präsident Dr. Kekkonen hat die Ver- treter der Gewerkschaften zu Besprechungen über den Lohnkonflikt empfangen. Die Ge- Werkschaften erklärten sich bereit, in Er- Wartung eines Regierungsvorschlages die geplanten Streikmaßnahmen zunächst auf- zuschieben. s Der finnische Reichstag, der schon am Donnerstag um 14 Uhr zusammentreten sollte, war auf Donnerstagabend vertagt worden, da die Regierung angesichts der neuen Situation die von ihr angekündigte Erklärung verschoben hatte. Slowakische Bischöfe verhaftet Vatikanstadt.(UP) Der Weihbischof von Truava(Tyrnau), Monsignore Michael Bz alk a und der Weihbischof von Spis (Zips), Stephan Barnas, sind, wie in va- tikanischen Kreisen bekannt gegeben wurde, Kürzlich in der Slowakei verhaftet worden. Auhßerdem seien zwei uniierte Bischöfe vom orientalischen Ritus in der Slowakei bereits vor einigen Monaten verhaftet worden. „Alle übrigen slowakischen Bischöfe befin- den sich unter Hausarrest, so daß sie ihren geistlichen Pflichten nicht nachkommen kön- nen“, erklärte ein Sprecher des Vatikans. Schweizer Geschenk an Südbaden Zürich.(UP) Die Schweizer Europahilfe hat beschlossen, das gesamte Unterkunfts- lager- und Werkstättenmaterial des Um- schulungslagers in Badisch-Rheinfelden und Freiburg im Breisgau dem Lande Baden zu schenken. Die Schweizer Europahilfe hat mit der Ausstattung der beiden Lager die Umschulung von fünfhundert Deutschen auf einen handwerklichen Beruf ermöglicht. Staatspräsident Leo Wohleb hat der Europahilfe den Dank des Landes Südbaden übermittelt und dabei gesagt, der materielle Wert des Geschenkes werde noch wesentlich durch den ideellen Wert übertroffen. Rücksicht genommen. Vorerst noch kein Ende der Treibstoffbewirtschaftung Bonn.(dpa) Die für Anfang September in Aussicht genommene Freigabe des Dieselöls ist ebenso wie die für einige Monate später angesetzte Freigabe des Benzins vom Bun- deswirtschaftsministerium vorerst auf unbe- stimmte Zeit verschoben worden. Der Grund hierfür ist, wie von zuständiger Seite ver- lautet, die Empfindlichkeit des Mineralöl- marktes gegen weltpolitische Störungen und außerdem in einem gewissen Maße die in den letzten Wochen zutage getretene Hor- tungsneigung weiter Kreise der Bevölke- rung. Uranbergbau— Staat im Staate Berlin.(dpa) Die britische Kontrollkom- mission in Berlin veröffentlichte umfang- reiches Tatsachenmaterial über die sowie- tisch verwalteten Uranbergwerke in der So- Wjetzonenrepublik. Die sowjetische Urange- sellschaft„Wismut-AG.“ stellte mit ihren 15 000 Verwaltungsangestellten in der So- Wjetzonenrepublik einen autonomen Staat im Staate dar und unterwerfe annähernd 300 000 deutsche Arbeiter einem Regime ko- lonialer Ausbeutung. Dabei werde auf Menschen- und Materialverschleiß keine Das gesamte Uran- bergbaugebiet unterliege der Kontrolle der NRW D- Truppen des sowjetischen Innenmi- nisteriums in Stärke von 5000 Mann. In dem Bericht wird darauf hingewiesen, daß sich der sowjetische Uranbergbau be- reits über das Erzgebirge, das Vogtlan l, das Görlitzer Gebiet, den Thüringer Wald und den Harz erstrecke. In der letzten Zeit seien 232 Ortschaften neu vom Uranbergbau be- troffen worden. Mit dem Vordringen zu den neuen Schürfstellen würden immer wieder Bergarbeiter zwangseinquartiert und Häu- ser beschlagnahmt. Das friedliche Leben in Hunderten von Ortschaften werde dadurch zerstört. Doch FDJ-Treffen an der Ruhr? Düsseldorf.(dpa) Der von der KPD her- ausgegebene„sozialistische Informations- dienst“ veröffentlichte eine Erklärung des „Komitees junger Friedenskämpfer“, nach der das„Treffen der Hunderttausend“ (30. September, D. Red.) trotz des Verbotes der Dortmunder Stadtverwaltung statt- finden solle. Das Komitee versichert„wir werden uns durch nichts und durch nieman- den davon abhalten lassen“. Deutscher Gartenbautag eröffnet Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Mit der Eröff- nung der Hauptsonderschau für Blumen und Zierpflanzen, an der sich auch zahl- reiche holländische und Schweizer Züchter beteiligen, begann am Donnerstag auf der Stuttgarter Gartenschau der Deutsche Gar- tenbautag des Verbandes des deutschen Ge- müsse, Obst- und Gartenbaues e. V., der bis zum 27. d. M. dauern wird. stellt, also dort Regierung oder an der Re- gierung beteiligt ist, sondern deshalb, weil sie mit der Regierung durch die Staats- idee noch oder wieder so bedroht ist, daß der Schutz der Republik eine Gemeinsam- keit derjenigen schafft, oder schaffen sollte, die diese Demokratie wirklich bejahen. Mancher unter den Politikern scheint ge- legentlich das Einmaleins der pofhitischen Gegebenheiten ebenso zu vergessen. wie es wesentliche Parlamentarier vor 1933 verges- sen hatten. Es ist in der heutigen Lage wirklich nicht schwierig, eine Volksver- sammlung gegen den Bundesfinanzminister aufzuwiegeln oder von einer Partei eine ra- dikale Gruppe abzuspalten oder den armen Notbau des Staates zu verhöhnen. Aber man muß sich klar sein, wessen Gschäfte man be- sorgt, wenn man hierbei die Greize der Verantwortung überschreitet. Diese Verantwortung kann nicht obrig- keitlich durch Gebote oder Verbote festge- setzt werden, sondern dieses Verantwor- tungsbewußtsein muß in den Bürgern des Staates leben. Wenn ihre Kritik den Zweck hat, die Staatsidee zu stärken, nicht sie zu schwächen, dann darf sie freilich durchaus scharf und für die Regierungen unbequem sein. Aber jeder, der Anspruch auf Format erhebt, sollte das Abe, das Einmaleins, nicht vergessen: daß im Osten wie im We- sten sehr genau abgelesen wird, wieweit die zweite Demokratie in Deutschland über- haupt ernst zu nehmen sein mag. Und im Innern gilt das gleiche: es ist müßig, wuch- tige Worte und Entschließungen und Forde- rungen an einen schwachbrüstigen Staat zu richten, sondern es kommt darauf an, diesen Staat für seine großen, ja beispiel- los schweren Aufgaben stark und tauglich zu machen. Dazu gehört freilich in erster Linie die entsprechende Staatsmannschaft der Regie- renden. Wahlen, wie sie bald in einigen süddeutschen Ländern der Bundesrepublik bevorstehen, sind immer eine Abstimmung über die Vertrauensfrage. Aber was hinter diesen parlamentarischen oder Wahlvor- gängen in absehbarer Zeit in der Bundes- republik zur Entscheidung steht, ist das Ja oder Nein nicht gegenüber einer Regierung, sondern gegenüber diesem Staat, wie er ist oder wie er werden soll.(dpa) Notiz zum Tage: Wir möchten vom Glauben etwas merken Bei der Eröffnung des Deutschen Evangell. schen Kirehentages in Essen sprack ein Berg. arbeiter dieses Grußwort:„Als Vertreter ger Essener Bergarbeiter möchte ich Ihnen den Dane aller schwerarbeitenden Männer und und Frauen unter und über Tage aussprechen dafur, dag sie mit dem Kirchentag ne Essen gekommen sind. Ja, wir wollen sagen, daß wir von diesem Kirchentag allerhand erwarten; denn wir möchten vom Glauben etwas merken. Es wird sicher viel geredet aber darum bitten wir Pastoren und Vicht. pastoren, die uns hier helfen wollen: Predigt uns nicht zu Tode, sondern lebendig. Das passiert aber erst dann, wenn alle den Einen meinen, der der Heiland der Welt ist und der die Menschen in Wirklichkeit retten Kang: Jesus Christus, der Herr.“(CND) Hälfte der Brüningschen Gehalts kürzung soll fortfallen Bonn.(dpa) Die Bundesregierung erwägt, die seit 1931 nach der Brüningschen Not- verordnung bestehende, sechsprozentige Ge- haltskürzung für die Beamten und An. gestellten des Bundes abzuschaffen. Statt. dessen ist im Entwurf eines Gesetzes zum Grundgesetzartikel 131 eine dreiprozentige Abgabe als Beitrag für die Versorgung der vertriebenen Beamten vorgesehen. Sie soll von den Beamten und Versorgungsempfän- gern des Bundes, der Länder und der Ge. meinden erhoben werden, deren Bezüge über 125 DM im Monat betragen.. Nach diesem Entwurf werden nach Mit. teilung des Bundespresseamtes die jetzigen Bezüge der im Dienst des Bundes, der Bahn und der Post stehenden Beamten und Ver- sorgungsempfänger um drei Prozent erhöht Die Angestellten des Bundes würden sogar sechs Prozent mehr erhalten als jetzt, sofern diese Gehaltssteigerung nicht schon durch Teuerungszulagen in den unteren Besol- dungs- und Vergütungsgruppen vorweg. genommen ist. Bei den Beamten, Angestell. ten und Pensionären der Länder und Ge- meinden wird diese Gehaltserhöhung im allgemeinen bereits gewährt. — 2 Rerausgeber Die Jugend kann nichts sagen mr Kommentar„Und was sagt die Jugend dazu?“ hat mich sehr angesprochen. Sehr auf- schlußreich sind die wenigen Antworten dazu. Leider antworteten die Jugendlichen nicht, die Sie namentlichangesprochen hatten, nämlich die „organisierten Jugendlichen“. Das ist Wohl auch verständlich, wenn man weiß und es täglich hört und liest, was die Parteien, denen ja die Jugendorganisationen größtenteils angeschlos- sen sind, zu diesem Problem zu sagen haben. Ein„Ja“ zur Remilitarisierung, nur über das Wie ist man sich noch nicht einig. Ob Adenauer oder Schumacher, ob Kardinal Frings oder Pfarrer Lehmann(wie ich in„Briefe an die Herausgeber“ las) sowie alle anderen maß- geblichen Männer heute, bejahen in irgend- einer Form die Aufrüstung. Was sollten auch da die von ihnen abhängigen Jugendlichen tun? Ihre Proteste blieben ja doch nur unbe- achtete Proteste. 5 Edgar Eckert, Mannheim Ihr Vorschlag an die Jugendverbände In Ihrem Kommentar„Und was sagt die Jugend dazu?“ ist das Wort„Jugend“ ge. fallen. Ich möchte, ohne die große Arbeit der Jugendverbände im geringsten anzu- tasten, sagen, daß der Begriff„Jugend“ auch die jungen Leute umschließt, die nicht orga- nisiert sind. Könnten sie vielleicht einmal eine zahlenmäßige Uebersicht des Verhält- nisses der Organisierten zu den Nichtorgani- sierten bringen? Ich entnehme den gesamten Ausführungen, daß Sie eine politisch inter- essierte Jugend wünschen. Deshalb schlage ich vor, daß Sie, vielleicht wöchentlich zwei- mal eine Seite für die Jugend bringen. Alfred Spriestersbach, Mannheim Im Namen vieler Mütter Man kann den Tag, an dem wir Dr. Ade- nauer vertrauensvoll unsere Stimme gaben, keinen gesegneten nennen. Wir haben ihn bzw. seine Partei nicht gewählt, damit sie die Be- waffnung der Bundesrepublik befürworten, sondern, daß sie die wirklichen Interessen des Volkes vertreten. Und diese liegen nicht im Bereiche eines neuen unseligen Krieges. Wir wollen nicht noch einmal unsere Män- ner auf den Schlachtfeldern wissen und un- sere Kinder zu einem falschen Ideal sowie erzogen und zu einer sogenannten Ehre begeistert sehen, auf 1e man verzichten kann. Wir bluten noch aus allen Wun- den, die der letzte Krieg uns geschlagen hat. Soll das Unglück von neuem beginnen und sich noch vertiefen? Nein! Wir wollen gesunden, wollen ein friedliches, gutes und arbeitsames Leben führen. Wir Mütter ken- nen nicht die Wege der hohen Politik, aber tiefstes menschliches Empfinden leitet uns, Stellung zu nehmen gegen die Bewaffnungs- pläne. Eine Mutter im Namen vieler.“ Julia Helfert, Mannheim Mehr Frauen in die Politik Früher habe ich den Kopf geschüttelt, wenn ich von politisierenden Frauen gehört und gelesen habe. Mein Grundsatz war— wie er bei den meisten Menschen auch heute noch vorherrscht—, die Frau gehört an den Kochtopf, sie soll für die Familie sorgen und ihre Strümpfe stopfen. Diese veralterte Ansicht gilt in der jetzigen schweren Zeit nicht mehr. Heute brauchen wir Frauen in der Politik. Es sind zu wenig Frauen poli- tisch tätig, sonst würde bestimmt mehr gegen den Krieg— und nicht, wie es im Augen- blick auch die deutschen Politiker tun— für den Frieden reden. Jeder vernünftige Mensch verabscheut den Krieg, nur die Herren, die nichts dabei ver- lieren und nur durch ihn gewinnen, können sich für Verteidigungsmagnahmen, d. h. kom- menden Krieg, einsetzen. Soll denn das Elend und Leid wieder beginnen, dieses unnötige Morden und Brennen? Wir Frauen wollen keinen Krieg— laßt die Männer der Familie. Warum läßt sich unsere Regierung wieder durch schöne Worte beeinflussen? Man sieht doch z. B. durch die freundschaftlich gehal-, tene Rede Mr. Churchills, daß diese Länder uns brauchen. Warum hat man nicht den Mut zu sagen:„Macht was ihr wollt“, Wir wollen keinen Krieg, wir kranken noch Jahr- zehnte an diesem letzten, wir wollen auf- bauen und in Frieden leben. Man sieht doch, daß sie uns alle wieder als Macht ansehen. Warum benützen wir diese Macht nicht dazu um ein„Nein“ auszusprechen? Eleonore Rohleder, Mannheim Ich bin dafür Warum sollen wir nicht ein paar Divisionen aufstellen? In der Sowjetzone stehen ja auch allerhand Truppenverbände. Und zu welchem Zweck? Die Antwort ist doch ganz einfach: man hat gewisse Absichten. Eben darum müssen wir den Tatsachen ins Gesicht sehen. Und uns beizeiten darauf einstellen. Wenn ich weiß, das mich mein Nachbar eines Tages verhauen Will, dann beschaffe ich selber mir auch, so- lange noch Zeit ist, einen Prügel. Darum bin ich dafür, weil ich meine, man solte nicht schutzlos dastehen. Gewiß, es ist nicht schön, in den Kasernen geschurigelt zu werden. Aber ist das nicht das kleinere Uebel gegenüber den weit größeren, die nachher kommen könnten! Dr. Schumacher hat schon recht, wenn er von einer„offensiven Verteidigung“ spricht. Aus einer solchen Ueberlegung weht der Geist, den viele schon beinahe ganz aufgegeben haben, R. L., Mannheim Wir sind dagegen Zu der Forderung des Bundeskanziers nach der Aufstellung einer Truppe in Westdeutsch⸗ land gibt der Verband folgende Stellungnahme zur Veröffentlichung:: Die Erholung scheint Dr. Adenauer micht bekommen zu sein. er aus einem bösen Traum erwacht? Anden können wir ehemalige Kriegsgefangene uns seine Forderung nicht vorstellen. Noch befinden sich Tausende unserer Kameraden hinter Sta- cheldraht. Uns hat man über fünf Jahre einge- kerkert, entehrt, viele unserer Kameraden hin- gemordet. Deutschland hat noch immer keinen Friedensvertrag, ja vielerorts lehnt man uns noch immer ais gleichberechtigt ab. Und da bietet uns Dr. Adenauer schon wieder a6 Kanonenfutter an. Nein, so geht es nicht. Wir wollen nicht noch einmal„Vorkämpfer“ sein, auch nicht für die westliche Rückzugstrategie. Wir fordem eine Einigung der Tat in Europa. Das igt unseres Erachtens die erste Voraussetzung für einen künftigen Frieden. Von unserem Bundes- Kanzler aber verlangen wir etwas mehr Mut. Seine ersten Aufgaben sollen sein: 1. Schaffung eines gerechten Friedensver. trages, 2. Beseitigung der Arbeitsiosigkeit un des Wohnraummangels, 3. Durchführung eines gerechten Lastenausgleichs und 4. Rückführung aller Deutschen im allen Ländern! Bundesverband der ehemaligen Kriegsgefangenen e. V. Kreisverband Mannheim Kann man als Christ Kriegsdienst rechtfertigen? Unter dieser Ueberschrift läßt Herr Pfarret K. Lehmann die Menschheit wissen, daß es „Gottes Willes sei, daß Menschen in den Krieg ziehen, bzw. Staatsmänner für Aufrüstung Bewaffnung der Bürger eintreten. Nach seinen Worten ist es kein Mord wWenn der Soldaf auf andere Menschen schießt. Ff was schießt denn der Soldat dann überhaupt wen er seinen Gegner nicht vernichten will“ Adam Kaufmann, Mannheim „Du sollst nicht töten“ In unserer Zeit nimmt das Christentum eig herrschende Position ein, Um so größer de Verantwortung. Unchristlich erscheint mir, dle ewig gültigen, keinem Zeitgeschehen unterwol fenen christlichen Grundprinzipien um augenblicklichen, wahrhaft unzulänglichen u- standes willen zu verraten. Die Einsender die begründet hatte, daß Kriegsdienst unch g ich sel, ist eine klar und natürlich empfinden Christin, während aus der Zuschrift des fed Pfarrer Kurt Lehmann eine peinlich wirken? unchristliche Sophistik spricht. Herr gen mann macht den Unterschied zwischen mot, 1 und töten zur Grundlage seiner Argumen tasten Akzeptieren wir diesen an sich zwelfelng gs Unterschied, so müssen wir feststellen, dab t Gebot der Bibel nicht lautet:„Du sollst m morden“, sondern„Du sollst nicht töten!“ werner A., Weinhelg Oder ist gestel gestel Ob nienb! Oberh versu- breche überr⸗ ten 81 streife die denen under Die Wie tätiger staurat denen mehr Witte und Re heit de 1 Hac terguts hat gesellse Heimat gestellt Der ner W. „Selbst brücke Lser-Ke Küh gelände m den mit me ich ver Euch“. ö sich. N⸗ ger den gannen das Sur Nach e immer aber Nu So viele lange N Zahl des Ga⸗ schafter Mirtsch⸗ neuen 1 nigen. tember — EE Nom o — Unte Schorns⸗ cher Schleier Häne de dumpf 2 der gedl Friedhof Vie die bark eit wandte „Sché „Es 1 „IA.“ „Das gehört Er Schwarze uben Lvangell. in Berg. reter der inen den Ner und sprechen, ag nach en sagen, allerhand“ Glauben geredet; d Wicht. Predigt dig. Das en Einen undd der n kann: eee nalts⸗ erwägt, zen Not- tige Ge- md An. 1 . Statt. zes zum rozentige gung der Sie soll sempfän.- der Ge. Bezüge ach Mit.“ jetzigen der Bahn und Ver- t erhöht en sogar Zt, Sofern n durch n Besol-· vorweg · ngestell und Ge- nung im eht doch, ansehen. cht dazu lunnheim f Divisionen n ja auch welchem ach: man 1 müssen en. Und ich weiß, verhauen auch, so- arum bin 197/ Freitag, 28. August 1986 MORGEN Blick ins Land Eine Bitte der Kriegsdienstgegner Freiburg. Die„Deutsche Friedensgesell- schaft Freiburg und die„Internationale der Kriegsdienstgegner“ Freiburg haben im Namen ihrer badischen Mitglieder den deut. schen Episkopat gebeten, eindeutig zur Frage des Rechts der Kriegsdienstverwei- gerung und der sittlichen Berechtigung des Krieges Stellung zu nehmen. Ein weiteres Schweigen der kirchlichen Autoritäten m dieser wichtigen Frage wird in dem Schrei- ben im Hinblick auf die Weltpolitische Situation als unverantwortlich bezeichnet. Nach siebzehnjähriger Unterbrechung Jugenheim. Die Neugründung einer deutschen Sektion der Pädagogischen Welt- bewegung(Pedagogical World Movement) ist auf der Pädagogentagung in Jugenheim an der Bergstraße, der 182 Erzieher aus Tausend 1 Der große Ludwig und die Russen Die Straße ist schlecht, staubig und vol ler Schlaglöcher; sie scheint kein Ende zu nehmen. Eintönig verbindet sie ein Bauern- nest mit dem anderen, gibt den heimzie- henden, hochbeladenen Getreidewagen und Kuhherden Richtung. Seit einer Stunde fast kein Auto, kein Motorrad. Spannungslos fließt das Land zu beiden Seiten dahin: flach, weit, einige Hügel, einzelne kleinere Wälder. Rechter Hand ahnt man die Donau. Das ist das eine Bayern, dem Baedekker kremd und unbekannt.— 215 Großbritannien, Frankreich Belgien, Hol. Rain. Ein kleiner Marktflecken n. 5 n. kle n an der land, Oesterreich, Italien, der Schweiz Dona Ne. Dänemark, den USA und Australien bei- i e Gärt it dem Ver 3 wohnten, beschlossen worden. Damit hat über, wc, dem Verkall kämpfende g 8 5 5 Häuser, wenige moderne Bauten, meistens die Bundesrepublik mach siebzehnjäh- Pensionen. Es ist 20 Uhr und die Straßen riger Unterbrechung— ihre internationalen sind fast leer. Der Mann ist alt und ist es aut dem gebiet der Ur geen nicht In das Gesicht, das einen dich- uehumgsarbeit wieder angeknüpft. ten, grauen Bart trägt, hat ein Leben auf der Scholle seine Züge gegraben. Er nimmt einen kräftigen Schluck, stopft sich seine geschnitzte Firoler und erzählt. 73 Jahre ist er alt. 73 Jahre lang ist er hier in Niederbayern. Er hat keinen Wunsch mehr. Er hat gute und schlechte Zeiten er- lebt, und was nun kommt, interessiert nicht. Unter Ludwig II. 2 Ja. ER war Bayerns Hoffmung. ER brachte Glück und Reichtum in das Land. Aber mun? Die Ernte wird dieses Jahr schlecht werden. 50 bis 60 Prozent Ausfall durch Regen und Neue internationale Verkehrsschilder Wiesbaden. Auf den Bundesstraßen im Städtedreieck Frankfurt-Wiesbaden-Darm- stadt sind die bisherigen Straßenverkehrs- schilder probeweise durch die von der Stra- henverkehrskonferenz der Vereinten Natio- nen in Genf vorgeschlagenen internationa- len Verkehrszeichen ersetzt worden. Die neuen Schilder zeigen nur einfarbige Bilder und Sinnbilder ohne Worte oder Abkür⸗ nungen. Das Zeichen für schlüpfrige Fahr- bahn wird zum Beispiel durch ein schräg- gestelltes Auto mit Schleuderspuren dar- ihn Wenn einer in Bayern reisen tut.. Kilometer Ferienfahrt unter der Sonne bodenmäßigen Reservoirs erstes und haupt- Sächliches Auffangbecken des ostdeutschen Flüchtlingstromes. Zu 78% Agrargebiet konnte die Einschaltung eines großen Teiles der Neubürger in den Arbeitsprozeg ohne Srößere Schwierigkeit und ohne soziolo- sische Spannungen erfolgen. Hierbei för- dernd war die gemeinsame stammes mäßige Herkunft der beiden Volksgruppen. Die Ge- fahr eines allgemeinhemmenden Gegensatzes der Geisteshaltung entstand nicht. Während des Krieges als Folge großen Evakuationen luftbedrohter norddeutscher Gebiete und Städte prallten hier die Geister aufeinander. Die von der Regierung erhoffte allmähliche Unterhöhlung des auch damals trotz aller Zentralisation lebendigen Separatismus trat nicht ein. Schneller als in anderen Ländern scheint sich hier das Aufsaugen der neuen Volksmasse zu erledigen. Nur in Ober- bayern mit seinem weit stärkeren National- empfinden lassen sich verschiedenerorts Ab. kapselungen und Zellenbildungen schle- sischer Flüchtlinge beobachten. Es sind Sies indes Einzelerscheinungen. Die Flüchtlings- frage in Bayern kann als positiv gelöst betrachtet werden. Es mag ein Spaß der Geschichte sein: Bayern erlebte unter Ludwig II., dem von der historischen Kritik als staatsmännisch völlig unfähig verurteilten, menschlich aber zweifellos interessantesten Monarchen des Landes seine größte Blüte. Sohn Maximi- Ate nicht At schön, len. Aber über den haben. lannheim ters nach tdeutsch · ngnahme neint Dr. Oder ist Anden ene uns befinden nter Sta- re einge · adden hin- er keinen man uns Und da eder ab en nicht man 0 forde Das ist zung füt Hagelschlag. 1923 war es auch so. Damals gestellt. zählte Rain 1500 Einwohner. Heute, bei Blumen haben gesprochen 65prozentiger Flüchtlingsbelegung, fast 60001 Oberhausen. Ein paar abgefallene Gera- Schwere Zeiten. Die Russen In zwei nienblätter wurden zwei jungen Dieben in Sie hatten versucht, in ein Tabakwarengeschäft einzu- brechen, waren dabei aber von dem Besitzer überrascht worden. Nach ihrer Flucht konn- ten sie auf der Straße von einer Polizei- streife identifiziert werden, weil sie noch im Knopfloch trugen, von denen man einige Blätter am Tatort Vorge- Oberhausen zum Verhängnis. die Geranien funden hatte. Die Anwesenheit der Presse behindert Wiesbaden. Die im hessischen Landtag tätigen Journalisten dürfen künftig die Re- Staurationsràume des Landtagsgebäudes, in dienen sich die Abgeordneten aufhalten, nicht mehr benutzen. Landtagspräsident Otto Witte erklärte, dag sich die Abgeordneten und Regierungsbeamten durch die Anwesen heit der Presse behindert fühlte. Das hohe Lied der edlen Frau Hachenhausen. Die Besitzerin des Rit- terguts Hachenhausen, Kreis Gandersheim, hat der braunschweigischen Siedlungs- gesellschaft 110 Hektar Ackerland für Heimatvertriebene Bauern zur Verfügung gestellt. i beck Kleine Neuigkeiten a Us München Der 42jàhrige Rettungsschwimmer Preiß der wollte von der 33 Meter hohen, als Selbstmörderbrücke“ bekannten Eisenbahn- brücke in München- Großhesselohe in den Fer-Kanal springen. Kühn schwang er sich über das Brücken- Stunden können sie hier sein. Keine kaner, nichts. Gleichgültig. e a Das Gespräch mit dem Bauern aus Rain charakteristischen Gegenwarts- Zeitfragen, die ihre Geltung, hier von lokaler Warte aus ge- sehen, für das ganze Land haben und die, So allgemein sie sind, im größten deutschen schwer und dringend deutet die Probleme Bayerns an. Bundesstaat besonders Sind. Zunächst das Flüchtlingsproblem. Bay- ern ist auf Grund seiner wirtschaftlichen außerordentlichen Struktur und seines Ameri- Alles gleich- Was die Pyramiden für Aegypten, das sind die alten Stein wohnungen, die soge- nannten Pueblos, für Amerika: Zeugen einer längst versunkenen Kultur und eine 8 Verbindung mit der Vergangen- eit. 5 In den Puebloruinen von Mesa Verde, Navajo National Monument, Aztec Ruin, Chaco Canyon, Montezuma Castle, Frijole Canyon und einer Reihe anderer, von der Regierung der Vereinigten Staaten geschütz- ter Ruinenstädte fand man die ältesten menschlichen Siedlungen Nordamerikas. Keine versinkende, ertrinkende Stadt Lüneburg wird nicht das Opfer seiner Salzstollen Von der alten Hanse- und Salzstadt Lüne- burg, deren Backsteinrot aus der jetzt blũ- henden Heide wie ein Denkmal aus großer Vergangenheit auftaucht, sagt man, sie ver- In der Tat stellten Geo- meter gerade in den letzten Monaten fest, daß kaum ein Kirchturm„gerade“ ist; sie ihren Schwerpunkt abhanden kommen zu lassen. Lüneburg, Stedt der schiefen Türme“ jedoch bedarf man genauer Instrumente, um das nachzuweisen. Allerdings gibt es Repor- ter, die Wunderdinge aus dieser Stadt zu be- Lichten wissen: Man könne einen Teller mit Suppe nicht mehr füllen, ohne Gefahr 2 laufen, daß sie auf den Tisch überschwappt; sinke im Boden. alle neigen sich leicht, ohne indes — 0 n geländer an den Brückenrand und verkündete 5 1 verlasse mich nach dem Sprunge auf uch bannen zu surren. immer noch. Schließlich aber nur über das Brückengeländer zurück. man müsse Betten und Schränke ständig neu stützen, da die Häuser versinken usw. Des Rätsels Lösung? Lüneburg ist nicht auf dem Sand der Heide erbaut(der könnte auch fortschwemmen)— unter der Stadt zie- hen sich große Salz vorkommen hin, die bergwerkartig abgebaut wurden und damit krüher einmal den Einsturz einiger Häuser verursachten. Gleiche Erscheinungen kennen Wir aus den Salzstädten Hohensalza jenseits der Oder-Neiße-Linie oder Schöningen im Braunschweigischen. Auch scheinen unter- irdische Wässer die Salzlager aufzulösen und damit die Unsicherheit des Baugrundes zu bedingen; Geologen halten darum Lüneburg für eines der Unter- in den Beifall der Menge:„Die Polizei ist mit meinem Sprunge nicht einverstanden, Es War totenstill. Preißner sammelte ich. Nach einigen Minuten hob sein Mana- ber den Hut. Die Wochenschaukameras be- Der Hut ging herunter, das Surren hörte auf, Das wieder iolte sich. Nach einer Stunde sammelte Preißner sich sprang er S0 viele schimpfende Münchner gab es schon lange nicht mehr. 0* lichen Gefahr. Das bedeutet, daß der Mensch Zeit genug hat, dem Schick wirken. 5 werden. Hauswand oder ein Kirchturm auf den Kopf fällt. Man kann das Mittelalter dieser Stadt genießen, ohne schmalbrüstigen Sen- sationen des Tageskalenders zu erliegen. Die Stadt Lüneb e dazu trieb, ihre komplizierten Bauwerke Die Bewohner der Pueblos weideten in 5 N As 8 5 5 F777 8 Gipfeln der diesen friedlichen Tälern ihre Herden, be- EIßs̃nsnsusu 8 zus äuslichen, steil abfallenden stellten ihr Stück Land, erzogen ihre Ein kenden, ertrinkenden Stadt. Der letzte ernst- hafte„Erdfall“, d. h. Zusammensturz der Erdoberfläche auf begrenztem Gebiet, trug sich vor etwa 900 Jahren zu. Der Stadtbau- rat Br. Kleeberg betont, daß im ganzen gro- Ben Lüneburg nur ein Quadratkilometer „bedroht“ sei. Das ist eine kleine Fläche in der Altstadt— außerdem senke sich der Boden in Jahren nach Millimetern! Jahrzehnte summieren ihr Maß zur wirk- Andererseits würde der„Salzstock“ Lüneburg, eine der schönsten norddeut- Tausendjährige Wolkenkratzer Von 1276 bis 1299 blieb im amerikanischen Südwesten der Regen aus/ Pueblos verwandelten sich in Ruinen g Manche von ihnen tragen nur ihrer einstigen strengen Schönheit, während sondere Felsvorsprünge aufgesetzt wurden. andere, durch Felshöhlen und geschützt, fast vollständig erhalten blieben. angewandte Stufenbauweise ist direkt von allem in den südwestlichen Staaten Mexikos, Arizona und im Südteil Kolorados liegen, hinterließen außer den Häusern, in Pueblo Bonita(anisch-schönes Dorf) im denen sie und ihre Vorfahren viele Jahr- hunderte gelebt haben, kleine Gebrauchs- gegenstände des täglichen Lebens, ja sogar Skelette ihrer Vorfahren und die mumifi- zierten Körper ihrer Kinder. Menschen? Und wie kamen sie dazu, der- artige Gebäude zu errichten? neue Völker in die blühenden Täler des amerikanischen Südwestens und vermisch- von über 200 m hatte. ten sich mit den bereits dort wohnenden erhaltene Pueblo Stämmen. Diese Einwanderer waren leiden- schaftliche Baumeister und hatten ein kana- tisches Streben nach Sicherheit, das Hügel dieser Landschaft, „Mesas“, anzulegen ten wie die Aegypter, keine Ornament ausgeprägtes Künstler wie die Kambodschaner und Mayas, aber ebenso handfeste Baumeister wie unsere Erst sich, obwohl sicherlich einige der Siedlungs- Plätze mit sicherem Blick für die Schönheit der Lage ausgewählt worden Waren. Die sal entgegenzu- Siedlung Betatekin Ruin im nördlichen 5 Arizona z. B. liegt in einem tief eingeschnit- Hören wir weiter: Es ist nicht erforder- tenen, sonnigen Felshalbrund und ist eine 10 lich, das„Senkungsgebiet“ zu räumen. Trotz- wirkliche Kostbarkeit unter den dem nähme die Stadtplanung darauf Rück- lungen. sicht. auch in Jahrhunderten nicht derartig durch 5 5 8 5 das Grundwasser angefressen, daß ernst- 5 9 der 15 9 N Fe. hafte Gefahr bestände. Allerdings führe der Westen en e Fernverkehr gegenwärtig durch einen Teil en„ Mexiko, 8 wohl dle a 5 8 ersten Wolkenkratzer in Amerika. Das des„Senkungsgebietes“— das würde durch 815 1 00 3 5 1 5 1 e„Sroße Mietshaus“ im Frijole Canyon den Bau einer Umgehungsstraße abgestellt ist, nach der Lage des Haupteinganges 2u schließen, offensichtlich aus Verteidigungs- Aztek Ruin und Montezuma Castle 1 Das Finanzamt Ist tlierisehsern st Der„Pfälzische Merkur“, Zweibrücken, veröffentlichte eine von den„Kerwebur- schen“ der Ixheimer Kirchweihe unterzeich⸗ nete Erklärung, die das Finanzamt Zwel⸗ brücken von ihnen verlangt hatte, weil es nach seiner Auffassung durch das Mitfüh- ren eines Wagens mit der Inschrift„Erpres- sungsamt““ bei Kirchweih- Umzug im Zwei brücker Stadtteil Ixheim beleidigt worden War. Durch die Abgabe dieser Erklärung be- trachtet das Finanzamt die Angelegenheit als erledigt. Bavàrias lians II., in politischer Hinsicht Dilletant par excellence, hat durch sein liberales, romantisch-schwärmerisches Wesen, durch sein großzügiges Mäzenatentum, seine Leut. seligkeit und fraglose menschliche Wärme verstamden, seinen Namen für immer in die bayrische Volkseele einzugraben. Mochte der größen wahnsinnige Regent seine Prunk schlösser bauen und ungeheure Summen für seine absurden Ideen verschleudern, mochte er in Glanz und Pomp den teuersten Hof Deutschlands halten und seine Schriftstücke mit„Ludwig XIV.“ zeichnen— es waren kleine Schwächen, die einem großen Men- schen gut anstanden. Die Straße, das Volk liebte und verehrte ihn in der Ueberzeu- gung, daß die vollen Speicher und Kassen, daß Frieden und Wohlstand das Werk ihres Königs und nicht die natürliche Auswirkung allgemeinerer Entwicklungen waren. So wurde ein Kult geboren. Er lebt heute ebenso wie vor 30 Jahren. Es ist lächerlich und ergreifend Zugleich, wie sich Deutschlands Urständigstes Volk an diesen Namen klammert. Vor allem das lichen Grüße in Ermangelung einer Brief- Alpenvorland und die Alpengebiete pflegen marke mit einem Lippenabdruck„freige- die Verehrung ihres„Großen Ludwigs“. Es macht“ hatte. 1 ist daher nicht verwunderlich, wenn in. 5 5 5 5 1 5 Der erläuternde Satz„Das dürfte Dir ihren Dörfern zuerst die Fama von der Er- mehr wert sein als eine Marke“ war auch mordung des Königs entstand. Alle r 5. 3 88 tisen vom Selbstmord des Kranken wurden für die Post bindend, die ihren Stempel Verlacht. nur um das Bild ihres vergötter- ordnungsgemäß über die rotglänzenden Kon- ten Landesvaters geschmückt zu halten. turen setzte und die Karte ohne Stratporto zustellte. 2 5 (Wird fortgesetzt) Bei der Erklärung handelt es sich um den gleichen Wortlaut, den wir in unserer Ausgabe vom 22. August veröffentlicht haben. Die Bundespost hat Sinn für Humor Daß die Bundespost Sinn für Humor ha N zeigte sich vor einigen Tagen, als ein Post- bote in Hannover einem jungen Mann mit verständnisvollem Lächeln eine Postkarte seiner Braut überreichte, die ihre schrift- noch Reste sätzliche Oberstöcke terressanförmig auf be- Uebergänge Die heute bei modernen Wolkenkratzern Die Erbauer dieser Pueblos. die vor dieser Terrassenbaumethode der alten Neu Pueblosiedlungen übernommen worden. Die riesige steinerne Wohnanlage von Chaco Canyon National Monument, ist okkensichtlich nach einem ausgearbeiteten Plan gebaut worden; heute eine Rume, ist dieses Dorf dennoch eines der eindrucks- vollsten und weitbekanntesten im Süd- westen der Vereinigten Staaten. Diese vor mehr als 1000 Jahren gebaute weit⸗ ausgedehnte zweiteilige Wohnsiedlung ist eine riesige halbkreisförmige Anlage, die vier Stockwerke hoch war und eine Länge Sie ist der größte Wolkenkratzer. Alte Chroniken lassen jedoch darauf schließen. daß es früher noch größere Bauwerke sie gegeben hat. Wer waren nun diese geheimnisvollen Etwa um das Jahr 1000 n. Chr. kamen den sogenannten der, errichteten befestigte Gemeinschaft: Sie waren keine überragenden Architek- serungsanlagen an und en Gemeinschafts- schaftsleben. 5 Land der Felsensiedlungen von eine Künstlerisches an Katastrophe heimgesucht. 23 schrecklich Jahre lang, von 1276 bis 1299, blieb de Regen aus, die Ernte lag verbrannt und ausgedorrt auf den Feldern, und ganze Dörfer waren dem Hungertod nahe. 8 Die Menschen führten einen aussichts sen Kampf gegen die Ungnädige Natur Mit dem Stoizismus primitiver Menschen begannen sie, alles, was ihnen vorher teuer Sewesen war, zu verlassen. Die Glück licheren unter den Flüchtlingen erreichte die fruchtbaren Täler des Südens. Vi Sledelten sich in der Nachbarschaft Felssied- Die vielstöckigen Wohnhäuser von im Bundes ehr Mut. densver, keit 15 ng ein cührung en e. V. Nowon von Hans Thomas Zahlreiche Vertreter des Baugewerbes, Gaststättengewerbes und der Gewerk- schaften Bayerns einigten sich mit dem 5 Vutschaftsministerium in München auf einen neuen Bierpreis zwischen 78 und 80 Pfen- nigen. Der neue Bierpreis soll am 1. Sep- tember 1950 in Kraft treten. 2 5 interessantesten suchungsobjekte. Aber man kann noch immer ungestört ungestraft seine Suppe in Lüneburg essen, man kann sich der Herrlichkeit der Stadt gerade jetzt zur Heideblüte erfreuen, ohne befürchten zu müssen, daß einem eine derselben Grundfläche, während zwei zu- — ęſ“-—b—?— Tb———— 2 ———¼———.— und PERCVY AUE ARBNE GEN — Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 18. Fortsetzung Unter innen lag die Stadt. Unzählige Schornsteine ragten über graue, glatte er empor und legten einen blauen Schleier über das Tal. Hinten sah er die he des Pantheons. Es lärmte und dröhnte umpf zu ihm herauf wie ein riesiger Motor, der. arbeitete. Dort lag der große Friedhof. Wenn er sich vorbeugte, sah er, die die Straßen anstiegen und in einen kern einmündeten. Er holte tief Lutt und ande sich an die Kleine. „Schöni“ sagte er und wies hinaus. 15 Selällt Ihnen?“ 51 „Das ist unser Haus! Der Garten dort gehört dazu.“ i 8 beugte sich hinaus und salli ein Warzes Stück Erde mit einigen Sträu- ern das an die Nebenstraße grenzte. das dort ist Ihr Ausgang, wenn Sie ncht durch den Laden wollen. Hier achtet e alen aufeinander, Sie verstehen?“ * 3 „Was wollen Sie jetzt machen?“ eich werde mich ausruhen.“ „Gut. Und dann?“ lech weiß noch nicht.“ 1 assen Sie auf: wir schließen früh den den. Bis dahin habe ich zu tun. Ich suche 5 en auch noch Wäsche heraus. Sie gucken etwas. Dann essen wir. Jeannot pet. Sie essen auch mit. Damn reden wir alter lch finde, daß Sie nett sind.“ „Ich find 1 5 125 * nde Sie auch nett! 58074. Jae Werden Sie lange bleiben?“ elleicnt.“ „Reden Sie immer so wenig?“ „Nein.“ „Nun, wir werden sehen. Auf Wieder- sehen, Percival!“ „Auf Wiedersehen, Marcelle!“ John Percival Brown hörte sie die Stiege herunterklappern. Er blieb noch eine Weile versonnen stehen und schmunzelte vor sich hin. Dann dehnte und streckte er sich, griff in die Tasche und stopfte sich umständlich eine Pfeife. Vom Fenster her strich ein frischer Frühlingswind über seinen Kopf Irgendwo weit unten summte die großée Stadt. Er fühlte sich frei und geborgen zugleich. Er steckte die Hande in die Hosen- taschen und räkelte sich fester in die ächzende Lehne. Im Hause schepperte eine Glocke. Sein Atem ging tief und rege. mäßig. Die Pfeife fiel dumpf auf einen ab- gewetzten Vorleger.. a John Percival Brown war eingeschlafen. * „Du willst etwas tun?“ fragte Jeannot und sah seinen Tischnachbarn fassungslos an, Sein eben äßiges braunes Gesicht, das beim Lachen zwei Reihen weißer Zähne sehen lieg, war ausnahmsweise ernst ge- worden.. 5 Jeannot war hübsch und intelligent dazu Beides erleichterte ihm das Leben; das eine bei den Frauen, das andere bei der Polizei. Diese ahnte wohl einiges, aber sie wußte wenig. Bei den Frauen war es umgekehrt aber sie redeten nicht darüber. Uebrigens waren sie seltener geworden, seitdem er mit Marcelle ging. Er schob das auf die Tat- sache, daß er sich bedenklich dem dreigig- sten Lebensjahr näherte. schen Backsteinstädte, lebt wie je; wenn es 2zu versinken droht, so gerade in diesen Ta- gen, da das violette Meer der Heide Als Zaubermantel Mauern und Tore dieser einst „festen Stadt“ umschäumt. Eher Aber ver- geht die Heide, als diese Stadt, die ihr den Namen gab. Sie saßen im Möbelspeicher von Mon- sieur Duval, der sich als Wohnzimmer und EBzimmer zugleich entpuppt hatte. Die letzten einhundertundfünfzig Jahre fran- 268ischer Geschichte hatten einen Peil ihrer Scheußlichkeiten hier abgelagert. Sie hatten gegessen. John Percival Brown hatte mit fabelhaftem Appetit zu- gegriffen, obwohl er sich erst an die Zwie- beln hatte gewöhnen müssen. Aber der derbe Landwein spülte alles hinunter und machte vergnügt und unternehmungslustig. Monsieur Duval fegte im Laden herum. Marcelle saß zwischen ihnen und rauchte. „Was willst du denn tun, Percy? Und warum? Du hast doch noch Geld, nicht? Und hier lebst du vorläufig fein und ruhig!“ „Jas, sagte er,„aber weißt du, irgend Stwas muß der Mensch doch tun.“ „Warum?“ „Ick will mir das alles mal von unten sehen.“ „Deshalb brauchst du doch nicht zu arbeiten!“ sagte Marcelle. „Du kannst natürlich etwas tun“, begann Jeannot wieder. Er dachte nach. Du kannst an die Bahnhöfe gehen und Koffer tragen. Du kannst auch morgens in die Markthallen und beim Abladen helfen. Das ist noch besser, denn da fällt meistens etwas ab. Aber es ist schwer und bringt nichts ein. Hast du etwas gelernt? Kannst du Auto fahren?“ N „Du kennst auch den Motor?“ N „Na ja, das ist schon etwas. Aber du kennst Paris nicht. Und dann ist es schwierig mit deinem Paß, weil du Ausländer bist. Du müßtest schwarz fahren. Das geht auch. Willst du das?“ „Ich weiß nicht recht „Nein, das ist nichts. Das ist auch schwer. und du verdienst wenig. Du könntest auf * rücksichten angelegt worden. Das Montezuma Castle wuchs während verschiedener Entwicklungsperioden Bereits im Jahre 1540, als die Spanier 0 ner E ie zu in den Südwesten Amerikas vordrangen, einem vierstöckigen Wohngebäude mit lagen die Felssiedlungen verödet und seit nicht weniger als 300 Räumen. Ursprüng- zwei Jahrhunderten vergessen. Es dauerte lich hatte das Montezuma Castle nur drei fast 1000 Jahre, bis in Amerika neue Wol- meinander übergehende Stockwerke auf kenkratzer gebaut wurden. 5 die Hundefahrt mitgehen. Wir greifen die Hunde auf und nehmen sie mit. Dann bringen wir sie wieder und kassieren die Belohnungen ein. Es geht am besten mor- gens oder abends, wenn die Mädchen sie herunter führen, Einer quatscht das Mäd- chen en, und der andere schneidet den Köter ab. Wie ist das? Willst du das?“ „Nicht übel, Jeannot.“ „Oder halt— du kennst ja den Motor! Du kannst auf die Autotour gehen. Das ist am einfachsten, und es paßt auch zu dir. Weißt du, wenn die feinen Damen mit ihren Kutschen herumschaukeln in Saint-Cloud, Neuilly oder Malmaison. Sie steigen dort aus, du gehst hin und knipst ein Kabel durch. Vom Auto verstehen sie einen Quark Wenn es plötzlich nicht mehr geht, sind sie geliefert. Du läßt sie erst eine Zeitlang angeben. Und dann kommst du und flickst auf, unter der sein Haar lu das Ding wieder zusammen. Das bringt am meisten. Du mußt dir nur die Nummern merken und den Ort oft wechseln. Wie ist das?““ „Das ging, Jeannot. Das würde mir eher liegen. Das wäre sogar ausgezeichnet. Nein, Weißt du, richtige Arbeit, die will ich nicht. Es ist nur. ich bin vorläufig noch etwas daran gewöhnt, ich habe nämlich früher mal richtig gearbeitet. Ziemlicher Blödsinn das, es fehlt mir eben noch etwas.“ „Ja. Und dann?“ „Poule Joyeuse?“ „Fein!“ 5 „Muß ich mich umziehen oder kann ich So bleiben?“ fragte Brown und sah an Si herunter.. Sie lachten beide.„Willst du dir vielleicht noch einen Frack leihen, Mann?“ Jeannot sah ihn belustigt, aber nicht unfreundlich an. Er hatte etwas übrig für den komischen Engländer. 1 Sie liefen zum Cinéma. Brovin, links ging JNeannot, sie hatten d Hände tief in den Taschen, so daß sich das Jackett prall über den Hüften spannte. Sie liefen steif in den Schultern, die vornüber geneigt waren, und schoben die Knie läss! nach vorn. 8 Ab und zu machte sie einen Sprung, 20 die Beine an und ließ sich schauke Jeannot war hübsch und gut gewachsen Percival aber war breit und interessant. Er hatte merkwürdige, gefährliche Augen, scharf und spöttisch. Er war unbeholfen U überlegen zugleich. Jedenfalls war es an genehm, sich mit den beiden sehen 8 lassen. 58 „Du bist heute mein Gast“, sagte Jeanno und löste Billette. Es war ein kleines Cinéma in einem Hausflur, der mit relle Plakaten austapeziert war. Er War übe füllt, und beißender Tabaksrauch 20g dichten Schwaden durch den flimmernden Lichtkegel. Sie schoben sich in eine de „Aber Mann“, sagt Jeannot,„Wenn es nur das ist! Du hast einfach Langeweile! Du kennst den Pfiff hier noch nicht. Aber laß mal, das gibt sich. Willst du heute abend mit uns mitkommen?“ „Gerne.“ „Fein“, sagte Marcelle, dann hauen Wir ab und stellen irgend etwas auf. Was dieren Reihen. Brown kaufte Schokolad machen wir, Jeannot?“ Stangen. Sie saßen, blätterten das Stati „Cinéma?“ auf, knabberten und waren zufrieden. Seite 4 8 MANNHEIM N r Freitag, 25. August 1950/ Nr. 197 Wohnungsamt im Sumba-Schritt Ein Schritt vor, ein Schritt zurück/ Erst Kompromiß, dann Zwang Seit Jahren bewohnt ein Mannheimer mit seiner Frau eine Dreizimmerwohnung, bestehend aus einem Schlafzinmer und Zwei Arbeitsräumen. Das Fhepaar hat die Generalvertretung von zwei verschiedenen Firmen, von denen eine durch die Frau Völlig selbständig bearbeitet wird. * Eines Tages verfügte das Wohnungsamt, einen der beiden Arbeitsräume zugunsten eines anderen Mieters freizumachen. Das Zimmer ist 17 qm groß und wird neben sener Eigenschaft als Büroraum auch als Auslieferungslager der Generalvertretung des Ehemanns benutzt. Eiri Vorschlag des Wohnungsamtes kam ach dem erfolgten Einspruch hinterher: e der Mieter 1000.- DM bezahlt, wird don der Beschlagnahme des Zimmers ab- gesehen. Nun, der Ehemann beschaffte sich unter Mühen diesen Betrag, bot sie dem Wohnungsamt an, um sein Zimmer freizu- kaufen, doch blieb die Ueberraschung nicht Aus: Das Wohnungsamt verlangte nun auf einma! 2000.— DM. Diesen Betrag konnte das Ehepaar nicht beschaffen. * Doch es kam noch einmal zu einer Eini- gung: Das Wohnungsamt erklärte sich be- reit, auf die Beschlagnahme zu verzichten, Wenn ein gleichwertiger Wohnraum, der nicht der Beschlagnahme unterliegt, dem Wohnungsamt zur Verfügung gestellt Würde., Voll Vertrauen auf diese Absprache annoncierte der Generalvertreter in der Zeitung und erhielt Angebote über etwa 20 beschlagnahmefreie Zimmer. Gleichzeitig versicherte er dem Wohnungsamt, daß er Wohnungsinteressenten einen eventuellen Schaden ersetzen würde, der etwa durch höhere Miete bei den angebotenen Zim- mern entstehen würde. Da kam wie aus heiterem Himmel der nächste Schuß des Wobnungsamtes: Es teilte mit, ihm stünde kein einziger Woh- nungssuchende für eines der angebotenen Zimmer zur Verfügung. Ergebnis also: Alle Gegenvorschläge und Bedingungen des Wohnungsamtes, die erfüllt wurden und Zzu denen sich das Amt auf dem Verhandlungs- Weg bereiterklärt hatte, wurden gegen- standslos. 8 Folge davon: Die Zwangseinweisung eines Mieters, der nun plötzlich da war, durch das Wohnungsamt ließ nicht auf sich Warten. Begründet wurde sie mit einer Beschlagnahmeverfügung, die bereits neun Monate früher ergangen war. Da aber das Wohnungsamt nach dieser ersten Verfügung zunächst auf den Vorschlag des Loskau- fens, später auf das anderweitige Zimmer- angebot durch den Generalvertreter ein- gegangen war, entstand bei diesem der Eindruck, daß an der neun Monate zurück- liegenden Beschlagnahmeverfügung nicht mehr festgehalten worden war. Um 80 mehr mußte das plötzliche Ausgraben der Verfügung überraschen. * Uns offen gestanden auch, nachdem wir von diesem Fall erfuhren. Kettenruucherin stahl Geld um neue Schuhe zu bezahlen Mit gedrehten Löckchen und zerrissenem Rock, mit gestopften Strümpfen und neuen Schuhen, die in der Verhandlung noch eine Rolle spielen sollten, sag Elise T. vor dem Amtsrichter, lächelnd, weinend, und mit einem etwas ungläubigen Seitenblick auf den Verteidiger, der zwar nicht von Geistes- schwäche, wohl aber von einer unge- Wöhnlich naiven seelischen Veranlagung der Angeklagten sprach. Es war nicht das. erste Mal im Leben der 36jährigen Angeklagten, daß der Staats- anwalt ihr Einsteigediebstahl vorwarf. Andere Staatsanwälte hatten ihr ganz andere Dinge vorgeworfen die Tötung ihres eigenen, lebend geborenen Kindes zum Bei- Spiel, Sie war damals verheiratet gewesen und hatte nicht gewußt, wer der Vater des Kindes sein würde, das sie erwartete. Die Augen des Neugeborenen brachten dann die Bestätigung, daß es nicht der Ehemann, sondern der Freund aus Puerto Rico war. Das Kind wurde getötet, die Mutter zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, und der Ehemann ließ sich scheiden. Aus der Straf- haft entlassen, wurde die junge Frau von ihren Eltern verstoßen, durfte ihre eigenen Kinder nicht sehen und führte Freunden und Bekannten den Haushalt. Sie hielt auch die Wäsche eines Zeugen in Ordnung, der freundlich und nett zu ihr war und— eine Bestätigung gab der Zeuge allerdings nicht— ihr die Ehe versprochen haben soll. Die gänzlich mittellose Frau— Ketten- raucherin, wie das Gericht feststellen konnte— sah im Fenster des Zeugen eine Tüte Tabak stehen und stieg in das Zimmer ein. Sie nahm außer dem Tabak einiges Bargeld mit und verschwand. Vor Gericht erklärte sie, die Rate für die neuen Schuhe sei dringend fällig gewesen. Außerdem habe sie versucht, den Lebens- Unterhalt für sich und ihren Sohn mit einer Tätigkeit zu verdienen, für die Geld zu fordern sie sich geschämt habe. Und ohne Aufforderung habe kein Mann ihr etwas gezahlt.. Deshalb habe sie eines Tages bei einer solchen Gelegenheit die Brief- tasche mitgenommen. Das Gericht anerkannte äußerste Not Als Triebfeder und verurteilte T. unter Berücksichtigung mildernder Umstände zu acht Monaten Gefängnis. i-tu. Miet motorräder Ja, das gibt's seit kurzer Zeit auch schon Wieder. Von der leichten 125er bis zur starken 500er. Alles schon lange nicht mehr plonken- Café Eröffnung des lages- Cafés heute 15 Uhr Wir freuen uns, Sie wieder bei uns begrüßen zu dürfen 1 5 Wohin gehen wir? Freitag, 25. August: Alster:„Opfer einer großen Liebe“; Capitol:„Das Mädchen Chri- stine“; Palast:„Robin Hood, König der Vaga- bunden“; Kurbel:„Liebe auf Eis“; Amerika- haus 19.00 Uhr: Tonfilme: Jung Uruguay“, „Die öffentliche Meinung“,„Weg in die Zu- kunft“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Se- Tigraphie und ihre Technik“, Spr.: Fr. Beckert. Stuttgart. Samstag, 26. August: Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: George Gershwin (Folge 2). Wie wird das Wetter? Abklingende Schauertätigkeit Vorkersage bis Samstag früh: Am Freitag Uebergang zu wechselnder Bewölkung, noch einzelne Schauer. Höchsttemperatur 22 bis 25 Grad. In der Nacht zum Samstag weitere Be- Wölkungsabnahme. Tiefstwerte 12 bis 16 Grad. n Später abnehmende südwestliche inde.. Pegelstand am 24. August: Maxau 394(), 8 237(— 6), Worms 163( 3), Caub 2 0 dagewesen. Aber was gut war, kommt wie- der— und nicht nur das. Von 13,— bis 16,50 DM kostet der Spaß pro Tag. Je nach Klasse— der Maschine natürlich. Und des Vermieters. Das Astauge im Holz: Man darf nicht mehr als 120 Kilo- meter innerhalb dieser Zeit fahren. Was darüber ist, kostet zusätzlich— neun bis zehn Pfennig das Kilometerchen, Wer ab und zu an Fahrkoller leidet, wird auch das bezahlen Darüber hinaus: selbstverschuldete Defekte gehen zu Lasten des Mieters. Dafür kommt der Vermieter für Steuer, Haftpflicht, Schmierung und ähnliches auf. Gewissenhaft muß der Verleiher sein bei der Auswahl seiner Kundschaft. Und das nicht nur hinsichtlich Moral. Es gibt da immer Grünbörner der Fahrkunst, über die man sich gelb ärgern könnte. Aber man muß nicht gleich schwarz sehen: Oft kommt alles auf den Start an. Wenn der ein gutes Ende verspricht rob Für Freunde der Lokalgeschichte Seit Anfang August wird den Besuchern des Schwetzinger Schloßgartens Gelegenheit geboten, sich an Hand einer Reihe fotogra- fischer Großgufnahmen über Geschichte und Entwicklung des Schlosses und seines Par- kes im ersten Raum des südlichen Zirkel- gebäudes anschaulich zu unterrichten. Eine kleine Ausstellung, die als Dauereinrichtung gedacht ist, wurde zu diesen Zweck vom Landesdenkmalamt Karlsruhe zusammenge- stellt und mit ausführlichen erläuternden Texten versehen. Neben historischen Plänen und Entwürfen von Breunig, Pigage, Raba- liatti, Petri, Sckell und Zeyher werden auch einige interessante Planaufnahmen von der Hand des verstorbenen Oberbauinspektors Schweitzer, des ehemaligen Leiters der Außenstelle Schwetzingen des Bezirksbau- amtes Mannheim gezeigt. Für den Besuch der Ausstellung wird kein Eintritt erhoben, Letzter Synagogenprozeß endet mit Freispruch „Wenn wir uns irren, dann ist der Irr- tum für die Rechtspflege nur tragbar, wenn er sich zugunsten des Angeklagten aus- Wirkt“, erklärte Landgerichtspräsident Dr. Silberstein gestern im Verfahren gegen den ehemaligen amtierenden Standartenführer Sch. von der SA-Standarte 171 und sprach den Angeklagten mangels ausreichenden Beweises frei. Der ehemalige Standarten- führer Sch., der erst im Dezember 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück- kehrte, war des schweren Landfriedens- bruches anläßlich des Synagogenbrandes in F 2 am 10. November 1938 angeklagt. In den vorangegangenen, im Zusammen- hang mit dem Synagogenbrand stehenden Verfahren war Sch. der Mittäterschaft be- schuldigt und nur Wegen seiner Abwesen- heit nicht worden. Die Verhandlung erbrachte den Beweis, daß Sch. an der befohlenen Sprengung der Synagoge nicht betefligt war; der Aussage eines Zeugen, Sch. habe Karteikästen an sich genommen, stand die gegenteilige Aus- sage des Angeklagten gegenüber. Das Gericht sprach ihn trotz Antrag des Staatsanwalts, der für eine Gefängnis- strafe von 15 Monaten plädierte, von der erhobenen Anklage mangels ausreichender Beweise frei. Damit dürfte der letzte der Prozesse um die Sprengung der Mann- heimer Synagoge seinen Abschluß gefunden haben. i-tu. zur Verantwortung gezogen Tempo mit„Tempo“ Es ist noch gar nicht lange her, da rollte bei der Firma Vidal und Sohn, dem Her- steller der im Straßenbild so vertraut ge- wordenen„Tempo“-Lieferwagen das 100 000. Fahrzeug vom Band. Die Bezeichnung „Tempo“ Wagen ist im Laufe der Jahre mehr als eine Firmenbezeichnung geworden — sie ist Begriff für eine bestimmte Gat- tung von Fahlzeugen. a Wie die meisten leistungsfähgen Fahr- zeugflrmen hat sich auch dieses Werk* eder hochgerappelt nach dem Kriege, und heute läuft die Produktion wieder. Zu den be- Währten Preiradfahrzeugen, die vor dem Krieg überwiegend das FHerstellungspro- gramm ausmachten, ist nun ein Vierradtyp hinzugekommen, der mit zahlreichen Auf- bau-Variationen vielfache Verwendungsmög- lichkeiten bietet, Statt des Ilo-Motors vom Dreirad werden bei den neuen Vierradtypen Volkswagenmotore verwendet. Trotz des Ein-Rad-mehr bleiben die Tempowagen ihrer alten Devise treu: Kleines Fahrzeug mit großer Leistung. Mit der Eröffnung eines Verkaufsgeschäf- tes in Mannheim, das Alfred Blauth in N 1 (Hadefa) als Tempo- Großhändler und fländ- ler betreibt, ist das erste Autogeschäft mit Ladenfront nach dem Kriege in Mannheim Wieder entstanden. Dort stehen hinter einer breiten Glasscheibe, für jedermann zu sehen, einige Typen des Werkes. Aber auch dieses Geschäft ist nicht neu; es ist eigentlich nur an anderer Stelle wie dererstanden, denn bereits seit 1929 hat der Inhaber die Vertretung für Tempo-Fahr- zeuge. Der schmuck eingerichtete Verkaufs- laden mag zwar ein wenig klein erscheinen, aber ein Anfang ist gemacht, und bei aus- geklügelter Raumaufteilung lassen sich coch eine ganze Reihe von Fahrzeugen unter- bringen. Eine neue Ravenstein-Karte Von der kartograpisch erfahrenen Ver- lagsanstalt und Druckerei Ravenstein in Frankfurt wird eine neue Rad- und Auto- karte der badisch-württembergischen Ver- kehrszentren vorgelegt, die im Maßstab 1:300 000 auf einer Blattgröße von 95 auf 90 em(ausgefaltet) im Norden etwa von der Linie Kaiserslautern-Mannheim-Bad Mergentheim, im Süden vom Bodensee- gebiet, im Westen von der Linie Pirma- sens entlang des Rheins und im Osten von der Linie Rothenburg-Dinkelsbühl-Kempten und Oberstdorf begrenzt wird. Ein Seidenglanzlack auf dem festen Papier schützt die Fünffarben-Karte, die auf eine Größe von 12,5 auf 22,5 em ge- faltet werden kann. Die Karte besticht vor allem durch ihre lückenlose Registrierung auch kleinster Ortschaften, Wanderwegen, Ruinen, Schlössern, Burgen usw. neben dem sorgfältig klassifizierten Straßennetz mit Kilometerangaben. Ist eine Musikhochschule so dringend nötig? Eine Leserin schreibt, was viele denken „Da lese ich in der Zeitung, daß man be- absichtigt, bis zum Herbst wieder eine Musikhochschule zu errichten. Natürlich ge- hört zu Mannheim auch eine Musikhoch- schule. Aber ich denke, gegenwärtig sind dringendere Aufgaben zu bewältigen, Dazu gehört zuerst einmal der Aus- und Aufbau der Elementarschulen und dann erst die Schulen der schönen Künste. Haben Sie einmal die Stundenpläne der beiden Mädchenschulen(CLiselotte- und Elisabeth- schule) angeschaut? Lassen Sie sich einmal von den Direktoren berichten, wie sie zur Zeit unterrichten müssen. Sie werden staunen! Warum hat man uns keinen Voranschlag unterbreitet, wie hoch die Erstellung einer Musikhochschule kommt? Wenn sie„vor- läufig nur in kleinem Rahmen“ errichtet wird, dann ist es nichts Halbes und erst recht nichts Ganzes. Trotzdem werden die baulichen Veränderungen eine hohe Summe verschlingen und dazu noch die Instrumente und die Gehälter der Lehrer und Lehre rinnen! Die Musikhochschule hat sich noch nie selbst erhalten können, nicht in ihren besten Jahren. Damit würden zu unseren enormen Theaterausgaben auch noch die Ausgaben der Musikhochschule kommen. Mit diesen Ausgaben könnte man eines der weniger zerstörten Schulhäuser wieder ausbauen, denn Elementarschulen sind wichtiger für Tausende von Schülern als eine Musikhoch- schule für wenige. Es sind gegenwärtig so viele Musiklehrer und-lehrerinnen in Mannheim. Warum will man die ums Brot bringen? Herr Laugs meinte zwar:„Gute Privatmusiklehrer dürften immer günstige Möglichkeiten der Berufsausübung finden“; ob er das mit gutem Gewissen behaupten kann?) Hat man überlegt, daß noch jahrelang der Musik- unterricht nicht in dem Maße ausgeübt werden wird wie früher, weil erstens die Wohnungen zu klein sind und man selten in den neuerbauten Wohnungen ein In- strument stellen kann, und zweitens kommen bei 80 Prozent der Bevölkerung zuerst wichtigere Anschaffungen bevor man daran denkt, ein Instrument zu kaufen. LZurze„MM“- Meldungen „Heutige Bauweisen“. Unter diesem otto zeigt die Bausparkasse GdF Wüsten- rot vom 26. bis 29. August, jeweils von 10 bis 20 Uhr, im Rosengarten eine Aus- stellung von Plänen und Modellen aus dem letzten Architekten wettbewerb der Spar- kasse. Wir gratulieren! Sophie Jörg, Mannheim- Käfertal, Habichtstraße 64, begeht ihren 76. Geburtstag. Elise Braun, Mannheim, J 7, 3, vollendet das 83. Lebensjahr. Emil Klingmann, Mannheim-Käàfertal, Forster Straße 23, kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma Heinrich Lanz AG zurück- blicken. Die Eheleute Otto Settele und Frau Helene, geb. Walz, Mannbeim- Waldhof, Speckweg 156, können ihre silberne Hochzeit feiern.. Aus dem Polizeibericht Wer sucht, der findet. Bei einer Haus- durchsuchung wurden 24 Paar Kinder- schuhe, die aus einem Diebstahl bei einer hiesigen Schuhfabrik herrührten, sicher- gestellt. Im Verlaufe der Ermittlungen Wurden drei weitere an dem Schuhdieb- Stahl beteiligte Personen festgestellt und bei ihnen weitere gestohlene Schuhe be- schlagnahmt. Insgesamt 87 Paar Schuhe im Werte von 460 DM und 13 Meter eines schon früher gestohlenen Stoffs konnten der geschädigten Firma zurückgegeben werden. Methode als Verräter. Die„Arbeits- Weise“ eines in Ludwigshafen festgenom- menen Einbrecherpaares ließ darauf schlie- Ben, dag auch mehrere in Mannheim ver- übte Einbrüche auf das Konto der beiden kommen. Die näheren Feststellungen wer- den ergeben, in welchem Umfange sie auch hier tätig Waren. Erkannt. Die Fahrraddiebin, die, wie Wir am 18. August berichteten, in einer Re- paratur werkstatt in den B-Quadraten ein gestohlenes Fahrrad zum Kauf anbot und flüchtig ging, als der Herkunft des Fahr- rades polizeilich auf den Grund gegangen werden sollte, wurde festgenommen. Sie wurde von einem Manne, dem sie das Rad in dem obengenannten Geschäft angeboten hatte, erkannt, als sie ein Lichtspieltheater betrat. Die Firmu durſte die Pension nicht streichen Hinweis auf Entnazifizierung nicht als stichhaltig anerkannt C. war 22 Jahre in einer Maschinen- fabrik, zuletzt als Oberkalkulator, im An- gestelltenverhältnis tätig. Auf eigenen Wunsch wurde er mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand ab 1. Januar 1945 in den Ruhestand versetzt. Gleichzeitig wurde ihm als Pension ein Betrag von 176 Mark monatlich gewährt, wobei die Firma aus- drücklich erklärte, daß das Ruhegehalt als freiwillige, jederzeit widerrufliche Leistung anzusehen sei. Im Zuge der Entnazifizie- rung stellte der Ex- Arbeitgeber im Juli 1945 dann auch die Pensionszahlung ein. C. erhob darauf Anspruch auf Weiter- zahlung seines Ruhegehaltes. Die beklagte Firma könne die Klausel, das Ruhegehalt stelle eine freiwillige Leistung dar, nicht dazu benutzen, sich unter Verstoß gegen Treu und Glauben von der Verpflichtung überhaupt zu lösen, zumal sie auch anderen früheren Parteigenossen Pension gewähre. Malerfuchschule in Mannheim urbeitel wieder Gleichzeitig Fachlehrgänge für das Bauhandwerk Unvermindert stark brennt unserer Wirt- schaft trotz des grogen Heeres von Erwerbs- losen, das sich zum überwiegenden Teil nicht aus Fachkräften zusammensetzt, der Man- gel an vollständig ausgebildeten, qualifizier- ten Handwerkern auf den Nägeln. Die durch den Krieg entstandenen Wissens- und Aus- bildungslücken auszufüllen, zielstrebig und vorausschauend die Möglichkeit zu bieten, auf wärtsstrebenden Gesellen des Handwerks zur Uebernahme eines beruflichen Erbes zu befähigen, ist eine der zahllosen Aufgaben, die uns die Gegenwart stellt. So gesehen, ist die Wiederaufnahme des Lehrbetriebes an der Gewerbeschule II in Marmheim mit dem Ziel der Meisterprüfung im Maler- und Bauhandwerk mehr als eine Selbstverständliche Funktion dieses Instituts. Nach schwierigen Vorbereitungsarbeiten wird dort am 15. September zum erstenmal Wieder die Malerfachschule(Höhere Ge- Werbeschule) einen in vier Semester geglie- derten zweijährigen Unterricht beginnen, der dem strebsamen Gesellen helfen will, seine berufliche Entwicklung zu fördern und ihn zum einfühlenden Nachgestalten oder selbständigen Entwerfen befähigen soll. In dieser Fachschule wird der Lehrstoff für die berufstechnischen und kaufmännisch- betriebs wirtschaftlichen Fächern so darge- hoten werden, dag der Studierende nach Absolvierung sich ohne weiteres der Mei- sterprüfung unterziehen kann, für deren Vorbereitung bisher lediglich ungenügende Kurzlehrgänge geboten werden konnten. Voraussetzung zum Besuch der Malerfach- schule ist der Nachweis abgeschlossener Lehre und bestandener Gesellenprüfung, doch können Angehörige verwandter Berufe (2. B. Plakat- Schriftenmaler, Graphiker) obne besonderen Nachweis als Gastschüler aufgenommen werden. Der Unterricht wird an drei Wochen- abenden jeweils vier Stunden gegeben, um die Möglichkeit einer Berufstätigkeit am Tage zu belassen. Das Schulgeld berägt pro Semester 54,.— DM, die notfalls in bis zu fünf Raten bezahlt werden können. Nach Beendigung der zweijährigen Ausbildung erhält der Studierende ein Abschluß zeugnis. Gleichzeitig werden an der Schule mit gleicher Zielsetzung und unter gleichen Vor- aussetzungen vier Fachlehrgänge für das Bauhandwerk abgehalten, die ebenfalls am 15. September beginnen und die in die Fachgruppen Stein, Holz, Metall und Instal- lation geteilt sind. Auch bei diesen Lehr- gängen wird die Reife zur Meisterprüfung angestrebt. Der Unterricht wird hier an drei Wochenabenden zu je drei Stunden ge- geben. Anmeldungen erbittet die Gewerbe- schule II(Mollschule), Wespinstraße 21—25, bis 1. September. Das zweite Semester der genannten Fachrichtungen beginnt am 1. März 1951. C. forderte die Verurteilung seines ehe- maligen Arbeitgebers zur Zahlung von monatlich 150 DM für die Zeit vom 1. Jan. bis 31. August 1950, insgesamt 1200 DM brutto. 5 Der Betrieb lieg durch seinen Vertreter einwenden, daß er seiner Fürsorgepflicht nachgekommen sei, da dem Kläger ein monatlicher Unterstützungsbeitrag von 25,.— DM gewährt werde. Die Firma bean- tragte die kostenpflichtige Abweisung der Klage. Durch die Beweisaufnahme wurde fest- gestellt, daß die bei der Firma lange Jahre beschäftigten und ebenfalls in den Ruhe- stand versetzten Kalkulatoren über 30 bis 40 Jahre tätig waren, während C. nur 20 Jahre bei ihr beschäftigt war. Der über 40 Jahre beschäftigte Kalkulator erhält eine Pension von 170, der über 30 Jahre tätige eine von 130 DM. Im Falle C. mit 20 Jahren Beschäftigungsdauer hielt das Ge- richt ein Ruhegehalt von 110 DM für an- gemessen. Der so ermittelte Betrag paßt sich an die von dem Werk an andere frü- here Angestellte gezahlen Pensionen an. Genaue Richtlinien, die beispielsweise die Ruhegehälter nach Betriebszugehörigkeit, Alter, Gehaltshöhe, sozialen Stand usw. kestlegen, bestehen bei der Firma nicht. Die Pensionen werden vielmehr von Fall zu Fall im Wege des Vergleichs mit an- deren Ruhegehältern festgesetzt. „Das Gericht mußte den eingeschlagenen Weg beschreiten, nachdem dem Kläger die Beweisführung durch das Nichtbestehen von Richtlinien erschwert, er jedoch be- müht war, den Beweis nach besten Kräften zu erbringen“ beißt es in der Urteils- begründung. Was die Frage anbelangte, ob die Firma verpflichtet war, trotz der jeder- zeitigen Widerruflichkeit eine Pension zu zahlen, so war das Gericht der Auffassung, „dag sie sich nach dem Grundsatz der gleichmäßigen Behandlung aller ihrer Ver- pflichtung nicht entziehen kann“. Auch die seinerzeit bestehende politische Be- lastung habe dem Ex- Arbeitgeber nicht das Recht gegeben, die Leistung völlig einzu- stellen oder sie unter ein gewisses, aus dem üblichen Rahmen tretendes Niveau zu senken. Die Firma wurde verurteilt an C. 880 DM zu zahlen während die Klage im übrigen als unbegründet abgewiesen wurde. Von den Kosten tragen der Betrieb drei, sein früherer Arbeitnehmer ein Viertel. Der Streitwert wurde auf 1200 DM festgesetzt. 5-der Alkohol macht stark. Bei einem nächt⸗ lichen Gelage in der Bürgermeister-Fuchs- Straße vollführten die Gàste in einer Woh- nung einen solchen Lärm, daß polizeilich dagegen eingeschritten werden mußte. Bei der Festnahme zweier Gäste und der Woh- nungsinhaberin leisteten diese den Polizei- beamten Widerstand. Bei der Arbeät gestorben. Ein Schiffs- führer war gerade dabei, beim Verholen des Schiffes an einen anderen Liegeplatz mit Hilfe seines Sohnes den Anker aufzuwin- den, als er von einer Uebelkeit befallen wurde und zusammenbrach. Bei der Ein- lieferung in das Krankenhaus war er be- reits tot. Wer fand die Schuhe? Wer hat in den letzten Tagen auf dem linken oder rechten Neckarvorland, auf der Maulbeerinsel oder am Neckarkanal ein Paar Herrenschnür- schuhe gefunden oder gesehen? Die Schuhe Werden zu einer Ermittlung dringend be- nötigt. Nachricht erbittet die Kriminal- polizei Mannheim KJ I— I. E., Zimmer 122, Kl. 268. Zwei Tote durch Abtreibung In den Vormittagsstunden des Mittwoch starben im Städtischen Krankenhaus zwei Frauen, die wenige Tage vorher unter Ver- dacht der Abtreibung in lebensgefährlichem Zustand eingeliefert worden waren. Es handelt sich um eine 28 jährige, ledige Arbeiterin aus Mannheim und eine 27jäh- rige, verheiratete Hausfrau aus der Nähe von Worms. Die Kriminalpolizei hat inzwischen die nötigen Ermittlungen eingeleitet. Genaue Anhaltspunkte liegen noch nicht vor. Backfische werben für„Backfisch“-Fest Es ist eine alte werbe psychologische Er- fahrung, daß der Umweg über die Kinder au den kapitalspendenden Erwachsenen nicht der schlechteste ist. Diesen Grundsatz setzte die Werbeleitung des Wormser„Backfisch- Festes“ in die Tat um und ließ einen Minia- tureisenbahnzug in Zusammenarbeit mit der Bundesbahn durch verschiedene Städte fahren. Die Lokomotive: ein überbauter Bundes- bahn-Elektrokarren. Die gummibereiften Wagen erster und zweiter Klasse im Som- mer-Jugendstil. Mit Begeisterung betrach- teten die Kinder das Gefährt als Selbst- zweck und freuten sich. einmal anders durch die Mannheimer Straßen fahren zu können, Von den Werbezetteln, die sie in die Hand gedrückt bekamen, verstanden sie recht Wenig. Die waren für die Großen. 5 Ob die begleitenden Backfische auch für die„Großen“ waren. 2 Ug. Veit Harlan dementiert Veit Harlan bezeichnete am Mittwoch in Göttingen alle Meldungen als unsinnig, nach denen er bei der in Mannheim gegründeten Tonbiid-Sstudio-Gmbfl. einen Film nach John Knittels Roman„Therese Etienne“ mit Kristina Söderbaum in der Hauptrolle dre- hen werde. Ab heute: Wieder Café Kossenhaschen Fast in aller Stille und ohne großes Aufhebens haben die Kossenhaschenleute daran gearbeitet, wieder zu erstellen, Was einst ein Schmuckstück(wie man es woh ohne Uebertreibung nennen darf) unserer Stadt war: Das Café Kossenhaschen an den Planken. Heute nachmittag werden die unteren Räume für das Publikum frei- gegeben. Wer die neuen, alten Raume betritt, glaubt geträumt zu haben, denn ihm bietet sich ein Bild, wie wir es von früher ken- nen. Mit Sorgfalt war man darauf bedacht, das Café wieder so zu erstellen, wie es bestanden hat. Da stimmt alles, ange- fangen von der Farbe des Stuhlbezuges bis zur Beleuchtung. Sicherlich wird damit vielen, die unsere Stadt noch aus fried- licheren Tagen kennen, eine große Freude bereitet. Und außerdem spricht es für den guten Geschmack des 1936 zum ersten Male eröffneten Unternehmens, daß die einstige Aufmachung auch heute noch nichts von ihrer Eleganz und Schönheit 1 hat und auch nicht verlieren Wird. Zunächst kann nur das Café im Par- terre in Betrieb genommen werden, doch hofft die Geschäftsleitung, in etwa sechs bis acht Wochen auch die oberen Räume, die ebenfalls einer gründlichen Renovierung bedürfen, der Oeffentlichkeit präsentieren zu können. Selbstverständlich werden auch diese Räumlichkeiten bis ins Detail der Vorkriegszeit angeglichen. Sobald der erste Stock in Betrieb ist, werden die un, teren Räume— wie früher— als Tagescaf verwandt, während der obere Stock wieder Konzertcafè werden wird. Bis dies jedoch möglich ist, bleiben die unteren Räume täg- lich bis Mitternacht geöffnet. acht Jose lang tätig kers Wes Regi Noch sabe. nach hiesi kolle Vert! gen Halt. 80 d. tung Zusa Nac! für Die t. Frau Die 1 Sams: Fried e F Unser vater A verste Necke Rhein Beerd Samst mittag i R Mein Er. versta: nach heit in hm. Kulme Ir Hi Fi Beerdi august Käkert ee e Herzl. Samkei tenen beo gleichz Anteilr Tod ut Mann Streube — gun Ein vb uv. det aus U Ell. groge Ache bunt Faq Talel . 197 ihren brmen gaben liesen niger auen, r für hoch- lehrer m will Laugs lehrer a der mit man Lusik- geübt is die selten a In- eitens erung man en. nächt⸗ uchs- Woh- eilich . Bei Woh- lizei- hiffs⸗ n des mit Awin⸗ fallen Ein- r be- 1 den echten oder hnür⸗ chuhe 1 be- ainal⸗ r 122, 1 9 twoch Zwei Ver- ichem ledige 7jäh⸗ Nähe n die enaue Fest e Er- der zu nicht setzte kisch- Iinia- it der tädte ndes- eiften Som- rach- elbst⸗ durch nnen. Hand recht h für ug. chen oBes leute Was Wohl serer an n die frei- tritt, zietet ken- acht, e Es inge s bis lamit ried- eude den rsten die noch nheit leren Par- doch zechs ume, rung eren rden etail der un- cafẽ eder doch täg- Nr. 197/ Freitag, 25. August 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ N 2 Seite 5 g Ludwigshafen im Spiegel des Tages Ein verdienter Schulmann wurde noch nicht festgesetzt. Datum für die Abhaltung des Streikes straße wurden in der Nacht zum 23. August sieben Ballen Kupferdraht im Gesamtge- wicht von 280 Kilogramm gestohlen. Der verließ Ludwigshafen-Oppau In diesen Tagen schied eine allseits ge- achtete Lehrerpersönlichkeit, Rektor i. R. Josef Neuberger, aus Oppau, wo er 40 Jahre lang als vorbildlicher Lehrer und Erzieher tätig war. Neuberger entstammt einer Bäk-⸗ kers familie auf der Sickinger Höhe im Westrich und wurde bereits 1910 von der Regierung der Pfalz nach Oppau versetzt. Noch die Kinder seiner ersten Schüler sahen bei ihm auf der Schulbank. Vor und nach dem 3. Reich war er Rektor an der hiesigen Schule und hat sich durch sein kollegiales und fürsorgliches Verhalten das Vertrauen seiner Kollegen erworben. We- gen seiner konsequenten weltanschaulichen Haltung hatte er sich mißliebig gemacht, so daß ihm für„1000 Jahre“ die Schullei- tung genommen wurde. Gleich nach dem Zusammenbruch 1945 war er maßgeblich am Wiederaufbau des Schulwesens beteiligt und Wirkte noch Jahre über sein Pensions- dienstalter hinaus als aktiver Lehrer. Rektor Neuberger gründete den Oppaue Kirchenchor. Besonders bekannt 088 Waren seine Kirchenkonzerte. Bis zu seinem Abschied war er am musikalischen Leben Oppaus interessiert und stand den Nach- Wuchsmusikern auch weltlicher Vereine mit aufbauender Kritik zur Seite. Der verdiente Schulmann wird seinen Lebensabend in Neckarsulm verbringen. Sie sind für Streik 5 Bei einer Urabstimmung über die beah- sichtigte Durchführung eines Proteststreikes segen die Preiserhöhungen, die vom Orts- ausschuß des deutschen Gewerkschafts- bundes in, den Landauer Betrieben ver- anstaltet wurde, stimmten 2677 Arbeit- nehmer für und 144 gegen einen Streik. Ein Kreistagssitzung. Am Montag, dem 28. August, ist im Saal des Vereinshauses der BASF in Limburgerhof, Königsplatz, eine Sitzung des Kreistages vorgesehen. Auf der Tagesordnung stehen außer der end- gültigen Feststellung des Haushaltsplanes für das Rechnungsjahr 1950 die Neuwahl der Beisitzer für die Soforthilfe-Ausschüsse die Wahl von zwei Vertretern in den Aus- schuß für die Wahl der Schöffen und Ge- schworenen und Verschiedenes. Die Sitzung ist öffentlich. Missionsabend. Die protestantische Kir- chengemeinde lädt für Freitag, 20 Uhr, zu einem Missionsabend im Gemeindehaus der Apostelkirche ein. Missionar Krüger von der Herrnhuter Brüdergemeinde wird über das Thema„Lebendige Gemeinde von far- bigen Proletariern in Kapstadt“ sprechen. Keinen Draht kaufen. Aus dem Lager- Platz eines Schrotthändlers in der Industrie- Draht hat einen Wert von 600 DM. Da die Täter bis jetzt noch nicht bekannt sind, wird vor dem Ankauf des Drahtes gewarnt und gleichzeitig die Bevölkerung um sach- dienliche Angaben gebeten. Vor der Stadt-Erklärung des größten pfälzischen Dorfes Kurz vor der Stadt-Erklärung, die vor- aussichtlich am 1. Oktober erfolgen wird, sucht die größte pfälzische Gemeinde, das Rettichdorf Schifferstadt, seinem Namen nochmals Ehre zu machen. Schifferstadt hat sich in den letzten Jahren erheblich ver- größert und hat heute, hinsichtlich der Ein- wohnerzahl, die 13 000-Grenze überschritten. Zur Stunde zählt Schifferstadt 13 012 Ein- wohner. Das Dorf wird nach Beendigung der Flüchtlingsumsiedlungsaktion ungefähr 13 200 Menschen in seinen Mauern be- herbergen. Es ist damit zu rechnen, daß die Einwohnerzahl Schifferstadts auch in Zu- kunft weiter ansteigt, zumal die Gemeinde- verwaltung und zukünftige Stadtverwaltung in verstärktem Maße bemüht ist, weitere Industriebetriebe in Schifferstadt anzusie- deln. Zu der günstigen Verkehrslage— der Ort hat als Eisenbahnknotenpunkt zwei Bahnhöfe— treten neben der Bezeichnung „Stadt“ verschiedene Faktoren, an derem seitherigen Fehlen verschiedene Ansied- lungspläne von Industriebetrieben geschei- tert sind. Die Leitung der Schifferstadter Elektrizitätsverwaltung ist gegenwärtig mit der Umstellung des elektrischen Ortsnetzes von 220/110 Volt auf 380220 Volt beschäftigt. Weiterhin beginnt in den nächsten Tagen die Firma„Luk“ mit dem Bau des Gasver- sorgungsnetzes für die zukünftige Stadt. Die Errichtung eines Wasserwerkes in unmittelbarer Nähe des Schifferstadter Bahnhofes beseitigt den in den Sommer- monaten vergangener Jahre aufgetretenen Wassermangel. Schifferstadt wird aller Vor- aussicht nach, als jüngste pfälzische Stadt eine vielversprechende Zukunft vor sich haben. für die gepflegte Köche 22 — n Nach langem, schwerem Leiden, für uns doch unerwartet, starb mein lieber Mann, mein guter Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5 Wilhelm Fritz im Alter von 48 Jahren. Mhm.-Feudenheim, Talstr. 32a. u t kster rauer: Johanna Fritz, geb. Traut- mann, und Klaus Elisabeth Fritz(Mutter) Familie Hugo Fleuchaus Beerdigung findet am Freitag, dem 25. August 1950, 17.00 Uhr, in Feudenheim statt. Allen, die Nach langem Leiden verstarb am Donnerstagmorgen mein lie- Statt Karten! Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen, Frau dohanma Sefernelt geb. Wöllner 5 sagen wir allen unseren innigst. Dank. Besond. Dank Herrn Vik. Schreyer f. seine trostr. Worte. Mannheim, 23. August 1950 Seckenheimer Straße 30a Paula Wöllner, geb. Ott und Anverwandte Seliebten Gatten, Herrn die zahlr. geschätzten Aufträge. Seckenheimer Str. 30a Paula Wöllner Witwe Meiner werten Kundschaft zur gefl. Kenntnis, daß wir das klehlro- und Rundunkgeschäft D. Wöllner und der verst. Frau Johanna Seiferheld, geb. Wöllner, in un. veränderter Weise weiterführen und bitten weiterhin um hre Mannheim, 23. August 1950 Otto Fulst, Elektro-Mstr. Rundfunk-Ausstellung zuröcle, zeigen und informieren wir Sie gern unverbindlich öder die neuesten Radio- Modelle MIEIGE SUCHE unter Nr. P 32587 Fabrikatiensräume z Uu mieten gesucht; auch im Vorort.— Gefl. Angebote an den Verlag. 1950/51 P H O R A CCC 7, 3(Planken) meinem innigst- Bequeme feilzahlung Telefon 42551 EMIL TEN Lud enlohu in guter Geschäftslage, möglichst mit 2 Schaufenstern und ent- sprechenden Nebenräumen, für sof. od. später zu mieten gesucht. 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Nach Gottes Willen wurde un- sere liebe Mutter, Schwieger- mutter und Oma, Frau isabeln feet Bechmann plötzlich und unerwartet in die Ewigkeit abberufen. Mannheim, 23. August 1950 Otto-Beck-Straße 14 In tiefer Fraue: Die Kinder und alle Anverwandte Beerdigung: Samstag, 26. 8. 50, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Adam Jakob verstarb im Alter von 73 Jahren Neckarau, den 24. August 1950 Rheingoldstrage 65 n tis der Fraue r: Die Kinder Beerdigung in Neckarau am Samstag, 26. August 1950, vor- mittags 11 Uhr. Mein lieber Mann, Herr verstarb am 23. heit im Alter von 72 Jahren. Mhm.-Waldhof-Schönau, Kulmer Straße 30 Hinterbliebenen: Frau Lisethe Göckler Käfertal. deorg und anna kecher Mannheim, 21. Streuberstrage 60 und An 2 einiges 4 ö E e ausgebgek 10 9 0 523 Walelmisehung 100 9 0139 Elk Zwepach große ftischheltepack. DM*, oas hocken a 100 0 0,36 Fraunenmischung 100 f 8,49 Tadeschggotade 100 g ON„80 75 Woblschmectend, erffischend Apfelsaft I ktr.-Flosche o. Gl. DM„75 e eee eee 50 Ernst Göckler August 1950 nach kurzer, schwerer Krank- Im Namen der trauernden Beerdigung: Samstag, den 26. 0 August 1950, 10 Uhr, Friedhof Herzl. Dank für die Aufmerk- Famkeiten anlägl. der diaman- tenen Hochzeit unserer Eltern Hleichzeitig für die erwiesene Anteimahme beim plötzlichen Tod unserer geliebten Mutter. August 50 Familie Hummel 5 gehörige i pRW-- Meisterklasse, II DRKW-Reichsklasse, Limousine, 3 1 KRAFTFAHRZZEUuEeE JAWa- Motorräder 250 cem, Teleskop-Gabel, Hin- terrad-Federg., automat. Kup- pelung. 1550,— DM a. W. Riesenacker& Romich, Secken- heim, Kloppenheimer Straße 34 Telefon 4 72 48 an Selbsttahrer- Lkw. LEIH-A0T0s Olympia Benzwagen Autohaus Schwind. 7. 17- fel. 42 4 olanatwemietuse an Selbstfahrer. Fabrikneue Maschinen aller Klassen. Seckenheimer Straße 136 GELEGENNETTSKRUFEI 3 t Opel-Blitz, m. Plane u. Sprie- gel, garantiert einwandfrei, gut be- reift, für 3500,— DM. Tempo- Wagen, 400 cem, Tief- lader, wie neu, mit Werksgarantie 2900, DM. 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Unsere Arbeiter- schaft wünscht im allgemeinen eine Sams- tags-Arbeit nicht. Sie will lieber eine halbe Stunde länger arbeiten und dafür den Sams- tag frei haben. Wir beschäftigen auch viele Frauen, die am Samstag ihren Wasch- oder Einkaufstag haben wollen, deshalb die Fünf-Tage- Woche.“ 5. Auszug aus dem Brief eines Mannheimer Industriellen. Lehrlingsstellen, Arbeitsplätze für Ju- gendliche, die eben aus der Schule entlassen vurden, zu beschaffen, eine Frage, die täg- lich an den Berufsberater herantritt, an je- dem in der Oeffentlichkeit oder in der Wirt- schaft Tätigen herangetragen wird— nicht zuletzt an den Wirtschaftsredakteur. Wir haben in Württemberg/ Baden zwei Arten der Jugendlichen- Schulung. Für Lehr- inge die Gewerbeschule, die Fortbildungs- und Berufsschulung ist. Für jugendliche Ar- belter bzw. Arbeiterinnen eine dreijährige Portbildungsschule(9 Unterrichtsstunden in der Woche), die ersetzt werden kann(bei Arbeiterinnen) durch den Besuch einer ein- ſhrigen Haushaltsschule, die als 9. Schul- ahr gilt. a Es ist begreiflich,— auf das Thema„24 Urlaubstage“ wollen wir hier nicht eingehen, da es bereits hinlänglich erörtert wurde— daß der Arbeitgeber seine Fließarbeit nicht unterbrechen kann, wenn eine jugendliche Arbeitnehmerin wegen Schulbesuches aus- fällt. Die Folge davon ist der Mangel an Arbeitsplätzen für Jugendliche. Bei den Mädchen trifft dieser Mangel ein Alter an, das Verlockungen zum asozialen Lebens- wandel sehr zugänglich ist. Für die Unter- baltspflichtigen, also für die Eltern etc. wäre die Belastung durch ein 9. Schuljahr zwar nicht in allen, aber in vielen Fällen durch- aus erträglich. Aus diesem Grunde wurde von den zu- gtindigen Wirtschaftskreisen, insbesondere ol der Industrie- und Handelskammer Mannheim, bereits vor geraumer Zeit der Vorschlag gemacht, die 3jährige Fortbil- dungsschule durch ein 9. Schuljahr abzulösen, damit nach dessen Beendigung die jugend- liche Arbeiterin nicht genötigt ist, ihre Ar- beitszeit zwecks Schulbesuches zu unter- brechen. Dieser Vorschlag ist von den zu- gandigen ministeriellen Stellen behandelt Forden, kam in den Landtag und wurde dort aufs Eis gelegt. Es dürfte das Problem im Landtag des- wegen zurückgestellt worden sein, damit es m Zuge der allgemeinen Schulreform ge- löst würde. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß der nielkach Zustimmung findende Vorschlag auch auf Ablehnung gestoßen ist, insbeson- dere deswegen, weil Frauen-Abgeordnete zuherten, kür die jugendlichen Arbeitskräfte auf die bei den Jugendlichen nicht verzichtet werden soll. Um allen sozialen Erfordernis- sen gerecht zu werden, könnte die Schul- verwaltung wahlweise Besuch des neunten Schuljahres oder aber die dreijährige Fort- bildungsschule anordnen. Es würde dadurch der Anfall von Jugendlichen, die die drei- jährige Fortbildungsschule besuchen, serin- ger werden, Während insgesamt mehr Ju- gendliche zum Zuge kämen. Indes dauert der Mangel an Arbeitsplät- zen kür Jugendliche an. Es ist bei Fließ- aubeit unmöglich, daß das Arbeitspersonal kommt und geht wie es Will. Jeder hat seinen Platz an seiner Stelle und muß die Arbeitszeit durchhalten können, weil an- sonst erforderliche umfangreiche tägliche Umsetzungen einen Betrieb, besonders einen Großbetrieb, behindern. Dazu kommt, dag ce in den Mannheimer Fabriken beschäftig- ten Arbeiter aus verschiedenen Gegenden uud Orten zusammenströmen. Aus Mann- beim, Käfertal, Waldhof, Sandhofen, Viern- dein, Wallstadt, Biblis, Bürstadt, Ilvesheim, Seckenheim usw. Die meisten dieser Orte haben eigene Fortbildungsschulen, wobei die Schulzeit in jeder Gemeinde eine andere ist. Is gehört keine Phantasie dazu, bei einem Betrieb mit etwa 100 Lehrlingen bzw. mit etwa 100 jungen Arbeitskräften sich aus- zumalen, was der stets wechselnde Arbeits- Hatz für eine Unordnung gäbe, wenn die Unternehmer nicht einfach die Einstellung Jugendlicher weitgehend reduzieren würden. Schätzungsweise könnten in Mannheim 1000 dis 2000 Arbeitsplätze mit jugendlichen aten zusätzlich im Jahre besetzt werden, wenn die Schulbehörden sich dazu entschlie- en könnten, ein neuntes Schuljahr als Fort- bildungsschuljahr für Jugendliche einzufüh- zen die in einen Beruf gehen wollen. Der gegenwärtige Sachverhalt führt da- au, daß wohl! oder übel fast ausschließlich ladchen über 18 Jahren eingestellt werden, die von der Fortbildungsschule befreit sind. Sozialpolitisch gesehen ergibt sich folgen- der Sachverhalt: Eine groſſe Anzahl der Ju- Lendlichen muß bis zum 18. Lebensjahr im Aterhaus bleiben, ehe sie Kontinuierlich ſerdienen. Für die Wirtschaft ist ein Stun- denlohn von 53 Dpf für ein 14jähriges Mäd- en, das in der Woche nur 3 Tage arbeitet Abgesehen von den 24 Urlaubstagen), eine belastung, die sich nicht verkraften läßt, ane Preisbeeinflussungen hervorzurufen. adsesehen davon ist noch festzuhalten, daß de Jugendlichen vom Fortbildungsunterricht erst um 13 Uhr oder noch später in den Be- nach Betriebsbesichtigungen die Meinung del der zweimalige Schulbesuch Während der Voche eine erholungbringende Abwechslung, trieb zurückkommen und nicht mehr er- sprießlich eingesetzt werden können, weil dies ja zeitraubende Umstellungen erforder- lich machen würde. Lehrlingsstellen, Arbeitsplätze für Ju- gendliche, die eben aus der Schule entlassen wurden, zu beschaffen ist eine Frage, die täglich an den Berufsberater, an jeden in der Oeffentlichkeit oder in der Wirtschaft Tätigen herangetragen wird,— nicht zuletzt an den Wirtschaftsredakteur, der sich mit diesen Zeilen bemühte, einen Hinweis zu geben, wie Lehrstätten und Arbeitsplätze für Jugendliche beschafft werden könnten. 5 Frank Textor. Textilpreise Weiter gesunken Die Ansicht, daß die Preise auf allen Ge- bieten der Lebenshaltung seit einiger Zeit an- gezogen haben, entspricht bei Textilien nicht den Tatsachen. Diese Erklärung gab der Vor- sitzende des Textilgroßhandels Schleswig-Hol- steins, Kähler, in Neumünster und stellte fest, das seit Anfang dieses Jahres die Preise um 50 Prozent zurückgegangen seien. Die jetzt zum Verkauf gelangende Winterbekleidung, wie Unterwäsche, werde trotz besserer Quali- tät billiger angeboten als im Herbst 1949. Käh- ler führte dies auf die bessere Rohstoffversor- gung, die zunehmende Leistung der Industrie und die Kalkulationsdisziplin des Handels zu- rück. Soweit ausländische Rohstoffmärkte ihre Preise erhöhten, seien diese vielfach schon bei den Vorlieferanten aufgefangen worden. Kreditpolitik behält Marschroute 200 Millionen I- DM Stücke werden geprägt Nach langer Ferienzeit beschäftigte sich der Zentralbankrat auf seinen turnusmäßigen Sit- zungen bei zeitweiliger Anwesenheit des Bun- desfinanzministers ausführlich mit der wäh- rungspolitischen Lage. Erwartungsgemäß sind Beschlüsse von weittragender Bedeutung nicht gefaßt worden. Wie aus gutunterrichteten Krei- sen verlautet, kam man zu dem Schluß, daß zur Zeit irgendwelche kreditpolitischen Maß- nahmen nicht erforderlich sind, d. h. also, daß sich keine Aenderung der kreditpolitischen Si- tuation ergibt. Der Zentralbankrat stellte mit Genugtuung fest,. daß sich erfreuliche Ansätze zur Belebung und Festigung des Kapitalmark- tes zeigen. Zwar sind besondere Maßnahmen auf dem Gebiet der Kapitalmarktpflege noch nicht eingeleitet worden, doch hat allein die Ankündigung, daß der Zentralbankrat Maß- nahmen in dieser Richtung erläßt, schon zu einer allgemeinen Kursbesserung geführt. Weiterhin beschäftigte sich der Zentral- bankrat informativ mit den verschiedenen „Bankfällen“ der letzten Zeit, so mit dem Fall Bürkle in Stuttgart, der Nassauischen Landes- bank in Wiesbaden und der„Jüdischen Indu- strie- und Handelbank“ in Frankfurt. Ferner wurden die technischen Modalitäten der Vor- ratsbilanzführung besprochen. Der Zentralbankrat beschloß, an Stelle der ursprünglich vorgesehenen Ausprägung von 150 Millionen I-DM- Stücken 200 Millionen Stück auszuprägen. Hierbei haben finanzielle Erwä- gungen keine Rolle gespielt; diese Erhöhung hat sich ausschließlich aus dem Verkehrsbe- dürfnis ergeben. Dekartellisierung sollte nicht zersplitternd sein Kurz vor Ziel Wettlauf mit Entwürfen Als Quittung gewissermaßen, als Quit- tung für von deutschen Stellen bewiesene Böswilligkeit, Unfähigkeit und Schwerfäl- ligkeit hat eine alliierte Stelle in emsiger Arbeit ein Dekartellisierungsgesetz entwor- fen. Soll man den Gerüchten glauben, so dürfte dieses Gesetz bereits fertiggestellt und seine Verkündung lediglich verzögert sein durch den Widerstand anderer alli- jerter Stellen. Indes hat der»Senatspräsident a. D. K 6ppel seinen Gesetzentwurf fast voll- endet; ist lediglich damit beschäftigt, so- Wohl den einzelnen Paragraphen als auch der Motivierung den letzten Schliff zu ver- leihen. Die Eile, mit der jetzt von bestimmter Seite eine Ueberrumpelung der deutschen Gesetzgeber beabsichtigt wird, ist unerklär- lich. Unerklärlich ist auch, wie— unter Verletzung des Grundgesetzes— die deut- scher Kompetenz über antwortete Dekartel- lisierung den deutschen Stellen wieder ent- zogen werden soll. Unverständlich in höhe- rem Ausmaße ist, daß geplant wird, bei den Dekartellisierungsstellen der elf Länder- ministerien entweder Besatzungsfunktionäre einzusetzen oder diese Stellen sogar zu schlieben. Unverständlich ist weiter, daß dieser Gesetzentwurf noch schärfer sein soll, als das Gesetz Nr. 56(US-Zone) bzw. die Verordnung Nr. 78(brit. Zone). Ein Aufteilungsprozeß, der nur zu einer enormen Kraftvergeudung führt und in kei- ner Weise der Schnelligkeit und Präzision der Arbeit, den Bedürfnissen einer produk- tiven Wirtschaft entspricht, ist keine Dekar- tellisierung mehr, sondern mutwillige Zer- störung. Eine Zerstörung, die sinnlos deucht, Wo alles sich noch— nicht ohne SchwWie- rigkeiten überwinden zu müs- sen— im Aufbau befindet. Die Frage der Dekartellisierung. a Die Frage der Kartelle und Trusts kann nicht isoliert behandelt werden von der all- gemeinen Wirtschaftspolitik, sondern muß eingeordnet werden in deren Grundsätze und Struktur. Eine Vernachlässigung, die Miß achtung des Antikartell-Prinzips beschwört die Gefahr der Inaugration jener wirt- schaftlichen Machtanballung herauf, die wir — vom Standpunkt bürgerlicher Moral— heute als verwerflich ansehen und die sich als wirtschaftspolitisch und betriebswirt- schaftlich ungesund erwiesen hat. Doch des- wegen darf das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden, um durch die Dekar- tellisierung nicht die gesamte Wirtschaft in einen Abgrund zu stürzen. Veränderte wirtschaftliche Voraussetzun- gen haben auf diesem Gebiete bereits zu Korrekturen geführt, in anderen Fällen Be- ratungen ausgelöst, wie solche Korrekturen durchgeführt werden könnten(Rezentralisie- rung der dezentralisierten— lies atomisier- ten— Großbanken). Noch immer aber taucht hier und dort eine sinnwidrige, eine völlig den wirtschaftlichen Erfordernissen wider- sprechende Maßnahme und Anordnung auf, die zur Vermehrung von Schwierigkeiten führt auf dem Gebiete des westdeutschen Wirtschaftslebens. Oader ist es vielleicht der Dekartellisie- rung zuträglich, daß zwei Stunden, nachdem die Ausschreibung französischer Zucker- Importe im„Bundesanzeiger“ veröffentlicht worden ist. die Devisenquoten erschöpft wa- ren, weil das Ausschreibungsverfahren um- ständlich erfolgt und die Ausschreibung selbst, bevor sie publik geworden ist, fin- digen Leuten bereits bekannt geworden war. Dies kann wohl nicht dazu beitragen, den Leistungswettbewerb zu fördern. In dem Ringen nach wirtschaftlicher Gesundung legen wir keinen Wert darauf, wer den Wettbewerb gewinnt beim mitternächtlichen Anstellen vor Bankschaltern, beim Jagen nach amtlichen Informationen, wo ein guts Geschäft zu machen ist. Nur am Rande und um Migßverständnissen vorzubeugen, sei hier bemerkt, daß die Banken natürlich keinen Einfluß darauf haben, welche Bewerber sich bei den Ausschreibungen beteiligen.) Indes werden auf einigen Gebieten einst- mals dringliche Forderungen der Alliierten auf wirtschaftspolitischem Gebiete rück gängig gemacht, wird sogar von einer Remontage in Fällen gesprochen, in denen eine Verlangsamung des Demontage-Tempos noch vor wenigen Wochen als„deutsche Zu- mutung empfunden wurde(Töging), Die Wandlung der Bedarfslage am Welt- markt macht erforderlich, daß eine Wand- jung in der Politik jenen Faktoren gegen- über eintritt, die in der Lage sind, beizu- tragen zur Deckung des Bedarfes. Jedoch ein— vielleicht sogar Morgenthau-Geist atmendes Dekartellisierungsgesetz, das die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft beeinträchtigt, ist die schlechteste Voraus- setzung dazu, Westdeutschland in Friedens-Gemeinschaft einzubauen, die sich gegen etwaige Aggressoren sichern will. Politisch betrachtet taucht noch die Ge- fahr auf, daß die durch einen verfehlten, Weil übertriebenen Dekartellisierungsprozeg Weiter geschwächte Wirtschaft, ihrer Arbeit- nehmerschaft ja vielleicht der gesamten Bevölkerung nicht mehr reizvoll genug er- scheint, geschützt und bewahrt zu werden vor einem Wohlstand und Vollbeschäftigung verheißenden Kollektivismus. F. O. Weber Handelsabkommen mit Portugal perfekt In dem jetzt unterzeichneten Handels- und Schiffahrtsabkommen mit Portugal sind der Kontingentierung unterliegende Importe von 11,12 Mill. Dollar vorgesehen. Davon ent- kallen allein 6,92 Mill. Dollar auf landwirt- schaftliche Erzeugnisse. Ausfuhren sind in Höhe von 20,46 Mill. Dollar im Warenabkom- men vorgesehen, wobei es sich nahezu aus- schließlich um Fertigwaren handelt. In maß- geblichen Kreisen wird der gesamte Waren- austausch mit Portugal einschlieſlich der Kolonien und unter Einschluß des libera- lisierten Warenverkehrs für das neue Ver- tragsjahr auf annähernd 30 Mill. Dollar ge- schätzt. Das Abkommen sieht u. 4. folgende Exportgüter vor: Maschinen, Personenkraft- wagen, Fahr- und Krafträder, Eisen-, Stahl-, Blech- und Metallwaren, Blei-, Farb- und Pa- pierstifte, Baumwollgewebe für die Kolonien, Chemikalien und Pharmazeutika, Erzeugnisse aus Holz und Papier, Kautschuk, Asbest und Leder, Rauchwaren, Glas, Keramik sowie Bier, Wein, Saatkartoffeln und Malz. Die portugie- sischen Behörden werden diese Kontingente auf Mutterland und Kolonien aufteilen. Die portugiesische Freiliste Zilt aber noch nicht in den Kolonien. Deshalb ist für diejenigen Wa- rengruppen, die im Mutterland liberalisiert sind, ein besonderes Kontingent von 2 Mill. Dollar für die Kolonien vorgesehen. Von kon- tingentierten Waren werden in der Hauptsache pflanzliche Oele, Schweineschmalz, Olivensl, Sardinen, Frisch- und Trockenfrüchte, Wein, Pyrita, Kolonialhölzer und Korkerzeugnisse importiert. Auf dem Zollgebiet, bei der An- wendung der Ein- und Ausfuhrverbote sowie für Geschäftsreisende ist die Meistbegünsti- gung vorgesehen. Grundsätzlich ist verabredet worden, Gegenseitigkeits- und ähnliche Ge- schäfte nicht abzuschließen. Im Zahlungs- abkommen ist ein Zweikonten- System, die Er- höhung der Kreditmarge von 2 auf 3 Mill. Hol- lar, sowie die Fakturierung in jeder beliebi- gen Währung vorgesehen. Deutsche Warenzeichen Freibeute Hoffnungen auf Lissabon Im kommenden Jahr findet in Lissabon eine Konferenz statt, an der Vertreter aus 50 Ländern teilnehmen sollen, auf der neue Grundsätze für den internationalen Schutz von Warenzeichen erarbeitet werden sollen. Für die deutsche Ausfuhrindustrie ist diese Kon- ferenz von brennendem Interesse. Nach dem Zusammenbruch sind deutsche Warenzeichen in zunehmendem Maße Frei- beute ausländischer Produzenten geworden. Im Jahre 1946 ratifizierten 27 der ehemals alliier- ten Staaten ein Abkommen, das alle bis zum 1. August 1946 angemeldeten deutschen Aus- landspatente für enteignet erklärte. Durch diese Maßnahme und durch Verstei- gerung, Verkauf und Lizenzerteilungen se- langten deutsche Warenzeichen in den Besitz ausländischer Firmen. Bekannte deutsche Exportfirmen der Mar- Kenartikelindustrie durften plötzlich die unter ihrem alten Warenzeichen hergestell- ten Güter nicht mehr exportieren, weil sie sonst mit den Schutzrechten der Erwerber in Konflikt geraten wären. Andere ausländische Firmen, die früher oft lediglich Zweig oder Verteilungsstelle des deutschen Stammhauses waren, machten sich selbständig. Sie produzierten sogar ohne Kennt- nis der Originalrezepte Waren, insbesondere Arzneimittel, versehen sie mit dem deutschen Warenzeichen und priesen sie als„allein echt“ unter gleichzeitiger Warnung vor„Nach- ahmungen aus Deutschland“ ihren Kunden an. Das in Südamerika beispielsweise seit Jahr- zehnten eingeführte„Bayer-Kreuz“ wurde von einer dortigen Firma zur Kennzeichnung eines Präparates verwendet, das den deutschen Na- men„Selvarsan“ trägt. Als ein Patient an die- sem Mittel starb, wurde die Ampulle an das Bayerwerk in Höchst eingesandt. Erst die ge- naue Analyse ergab die Fälschung. Nach den genannten Rechtsbestimmungen kann die Her- stellung solcher Medikamente unter deutschen Namen nicht einmal angefochten werden. Der„Markenverband e. V.“, die Vertretung der Firmen der deutschen Markenartikelindu- strie, hat vorgeschlagen, diese Warenzeichen ihren ursprünglichen Besitzern zurückzugeben, um die Täuschungen nicht zu verewigen. Die Konferenz von Lissabon wird diesen Vorschlag prüfen. Von einer internationalen Studienkommission werden augenblicklich die Voraussetzungen geschaffen, die zu einer Einigung unter allen Staaten führen sollen, die an der Frage der deutschen Warenzeichen interessiert sind. Von der internationalen Han- delskammer wurde die Gründung eines inter- nationalen Warenzeichenregisters angeregt. G. K. Langsamtreten mit Obst- und Gemüseimporten Der deutsch-italienische Sachverständigen- ausschuß für die Obst- und Gemüseeinfuhr be- endete am Donnerstag seine in München auf- genommenen Verhandlungen. Es wurde ver- einbart, daß demnächst 2 Millionen Dollar(von 12 Millionen Dollar) für die Einfuhr von fri- schem italienischem Obst und Gemüse ausge- schrieben werden. Bei dieser Ausschreibung soll die bisherige Antragsgebühr von 2 pro Mille durch eine bei den Außenhandelsbanken zu leistende Vorauszahlung von 50 Prozent der Antragssumme ersetzt werden. Italien hat sich bereit erklärt, die Liefe- rung von Aepfeln zunächst bis zum 12. Sep- tember einzustellen. In der Zwischenzeit soll die Bundesrepublik mit anderen Apfelausfuhr- ländern mit dem Ziel verhandeln, die Apfel- exporte bis etwa Ende Oktober auszusetzen. Sollten diese Bemühungen Erfolg haben, 80 wird Italien ebenfalls bis Ende Oktober keine Aepfel in die Bundesrepublik liefern. Der deutsche Verhandlungsführer, Ober- regierungsrat Dr. Stalmann, hob auf einer Pressekonferenz das große Verständnis hervor. das die italienische Delegation den deutschen Wünschen entgegengebracht habe. Dr. Stal- mann kündigte an, daß Trockenfrüchte, Toma- tenprodukte und Zitrusfrüchte in Küzre gegen- über Italien und auch anderen Ländern libe- Falisiert werden. Er hoffe, daß die Antrags- Zebühr auch weiterhin wegfallen könne, wenn sich die Handhabung der 50prozentigen Vor- auszahlung bewähre. Durch die Zwei-Promille- Gebühr habe man die Zahl der am Italienhan- del beteiligten Firmen von 15 000 auf 5000 ver- mindern können. Wirklich branchenkundige Firmen gebe es auf diesem Gebiet etwa 500 in der Bundesrepublik. Deutsche Stahlquote Kein Problem Wie wir aus unterrichteten Fachkreisen erfahren, sind erneut Besprechungen über die deutsche Stahlproduktion in Gang gekommen. Sie gehen von der Tatsache aus, daß im Monat Juli weit über ein Zwölftel der zugestandenen Jahresquote produziert wurde und daß der amerikanische Außenminister Dean Acheson vor wenigen Tagen erklärte, die Erhöhung der deutschen Stahlquote stelle„kein Probiem“ dar. In diesem Zusammenhang wird bei den Ver- handlungen auch die Frage aufgeworfen, in welchem Ausmaß die Thyssen-Hütte sowie die Hütte in Watenstedt-Salzgitter wieder einge- schaltet werden könne, wenn die im Bundes- gebiet vorhandene Stahlkapazität den Anfor- derungen nicht mehr entsprechen sollte. Für gewisse Walzwerkserzeugnisse sind die Liefe- fristen bereits auf 16 Monate angestiegen. An- gesichts dieser Termine und der ständig zuneh- menden Aufträge in den Eisenhütten-Werken rechnet man in deutschen Kreisen mit der Mög- lichkeit, daß die sogenannten„Entmilitarisie- rungsmaßnahmen“ in Watenstedt-Salzgitter (Zerstörung der Hallen des Stahl- und Walz- werkes mit einem Wiederbeschaffungswert von rund 80 Millionen DM) in Kürze eingestellt werden.. Wie verlautet, hat die Bundesregierung bereits Ende Juli den Beschluß gefaßt, der Hohen Kommission nochmals die Angelegenheit Watenstedt-Salzgitter zu unterbreiten. Aluminium-Industrie vor Remontage Das Bundeswirtschafts ministerium bestä- tigte unserem Bonner Vertreter Nachrichten, wonach die deutsche Aluminium- Industrie jetzt kurz vor dem Abschluß eines Liefer- vertrages mit den USA stehe, der die Ein- schaltung des stilliegenden Aluminiumwerkes Lünen in den Produktionsprozeg erhoffen lã t und gleichzeitig die Demontage des Ofen- nauses III des Aluminiumbberkes Toeging ab- wenden könnte. Gleichzeitig wird unserem Bonner Vertreter bestätigt, daß eine USA- Gruppe zur Zeit mit allen Tonerde-Fabriken der Bundesrepublik mit dem Ziel verhandelt, um gegen die Lieferung von Baustoffen aus Griechenland aus Westdeutschland Aluminium zu beziehen. Die westdeutschen Aluminium- bestände sollen nur noch 15 000 bis 20 000 Tonnen betragen, so daß für den amerikani- schen Auftrag eine Erweiterung der Alumi- nium- Kapazität und eine Erhöhung der durch das Washingtoner Abkommen gestarteten Pro- dulction von jährlich 85 000 Tonnen notwendig wäre. Es hat den Anschein, daß die Ver- Sine e handlungen zwar noch nicht positiv beurteilt werden können, daß aber bei den zuständigen Stellen in Bonn auf Grund der allgemeinen Weltlage gewisse Hoffnungen als berechtigt angesehen werden können. Dieselöl-Verbilligung nur für zwei Verbraucher gruppen Die Frage der Zuteilungsquoten und der Bestimmung des Preises von verbiliigtem Treibstoff für bevorzugte Bezieher steht auf der Tagesordnung der Kabinettssitzung. Einen Vorschlag des Bundeswirtschaftsmini- steriums zufolge sollen die bisher neun privile- gierten Beziehergruppen auf 2 Hauptgruppen, Fischerei, ferner Landwirtschaft. zusammen- gestrichen werden, wobei in manchem strengere Maßstäbe als bisher angelegt werden sollen. Angesichts der anhaltenden Aufwärtsbewe⸗ gung der Mineralöl- Weltmarktpreise hält das Bundeswirtschaftsministerium es für zweck mäßig, den Privilegierten keinen ermäßigten Festpreis, sondern einen noch festzulegenden Er- mähßigungssatz zuzubilligen. Rurznachrichten 100 Millionen Dollar Weitbank-Kredit Die Weltbank hat Australien eine 100-Millionen- Dollar-Anleihe zum Ankauf von Maschinen und industriellen Ausrüstungsgegenständen zur Ver- fügung gestellt. Die Anleihe hat eine zweijährige Laufzeit und ist in 25 Jahren rückzahlbar. Dr. Seebohm meistert Berliner Verkehrsproblem Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm kündigte in Berlin eine erleichterte Luftverkehrsverbindung Zwischen der Bundesrepublik und Westberlin zur deutschen Industrieausstellung im Oktober an. Wahrscheinlich könnten westdeutsche Besucher zum Eisenbahnfahrpreis zweiter Klasse nach Berlin fliegen. Um für die transportierten Aus- stellungsgüter, wie bei der Leipziger Messe, Fracht- freiheit zu ermöglichen, werde bereits mit Dienst- stellen der Sowjetzone verhandelt. Der Verkehrsminister, der zuvor an einer Fach- konferenz über Berliner Verkehrsfragen teil- genommen hatte, erneuerte den Wunsch nach einer deutschen Zuständigkeit für Luftverkehrs- fragen. Bei den bevorstehenden Verhandlungen mit dem„Civil Naviation Board“ will er sich nach- drücklich für einen„Lufttaxendienst Berlin-Ham- burg“ einsetzen. Dieses Projekt hält der Minister für günstiger, als die Berlin-Flugkarte auf den Eisenbahn-Fahrpreis zweiter Klasse zu verbilligen, Weil letzteres jährlich 230 00 DM Staatszuschũüsse erfordere, die der Finanzminister kaum bewilligen würde. Statt einer Verbesserung des Personenzugver- kehrs nach Westberlin kündigte Seebohm den Einsatz von Zubringerautobussen an, durch die Reisende von Berlin zu dem mit Schlafwagen aus- Sestatteten P-Zug Braunschweig—Bonn gebracht Werden sollen. Eine befriedigende Lösung im Per- sonenzugverkehr sei schwierig, so lange die Reisenden an der Zonengrenze die Züge verlassen müßten. Großraum-Bagger soll steigern Einen der größten Bagger Europas wird die „Braunkohlenindustrie- Ac“ in den nächsten Tagen in Betrieb nehmen. Die Montagearbeiten an dem Großraumbagger nahmen fast ein Jahr in An- spruch. Das mächtige Schaufelrad, das einen Durchmesser von sieben Meter hat, schafft in sieben Schaufeln 700 Liter. In einer stunde können 1000 t Braunkohle oder 1200 ebm Abraum gefördert Werden. Von der Inbetriebnahme dieses Baggers erhofft sich die Braunkohlen industrie eine bedeutende stei- gerung der Produktion im Eigenbau und eine Wesentliche Erhöhung der Kapazität des Elektrizi- tätswerkes, das den gesamten Regierungsbezirk Aachen mit Strom versorgt und auch erhebliche Strommengen in das Netz des RWE liefert. Aluminiumfachleute lernen Aluminiumfachleute aus acht Marshallplan- Ländern, darunter aus der Bundesrepublik Deutsch- land, sind in den Usa eingetroffen, um neue und Braunkohlenförderung bessere Methoden zur Gewinnung und Verwen- dung von Aluminiumschrott in den Vereinigten Staaten kennen zu lernen.. Loch in den Freilisten, durchlöchert Export Die seit Anfang August in Kraft gesetzten neuen dänischen Einfuhrbeschränkungen werden auf den deutschen Export nach Dänemark nach- teilige Auswirkungen haben. Dänemark hat eine bemerkenswerte Anzahl von Positionen seiner Freiliste in die gebundene Liste übertragen und Importe dieser Waren von der Erteilung einer Ein- fuhrlizenz abhängig gemacht. Damit wird der Pro- zentsatz der der Liberalisierung unterworfenen dänischen Einfuhr von 66 Prozent auf 52 Prozent vermindert. Unter den deutschen Exportwaren — besonders die deutsche Textilausfuhr berührt Werden. Australiens Ausfuhr-Ueberschuß Australien verzeichnete im Außenhandel im ab- Selaufenen Rechnungsjahr 1949/0 einen Ausfuhr-⸗ Überschuß von 79,4 Millionen australischen Pfund. Der Handel mit Deutschland stieg bedeutend an. Die Ausfuhr nach Deutschland erreichte 16,6 Mill. Pfund gegenüber einer Einfuhr aus Deutschland in Höhe von 6,6 Mill. Pfund. Außenhandel mit Schweden mehr als verdoppelt Schwedens Außenhandel mit der Bundesrepu- blik Deutschland zeigte im ersten Halbjahr 1950 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine erhebliche Zunahme. Die Einfuhr aus der Bundes- republik nach Schweden betrug in den ersten sechs Monaten 1950 255,1 Mill, skr(erstes Halbjahr 1949 117 Mill. skr). Dem steht eine schwedische Ausfuhr in die Bundesrepublik im Wert von 308,8 Mill. skr(11,86 Mill. skr) gegenüber. Frankfurter Effektenbörse vom 24. August Tendenz ruhig. Die Unternehmungslust hielt sich weiter in engsten Grenzen, so daß es auf allen Marktgebieten nur zu minimalen Abschlüs⸗ sen kam. Infolge der weitgehenden Geschäftsstille bröckelten die Kurse einzelner Hauptwerte erneut um Prozent-Bruchteile ab, doch blieb die Haltung Widerstandsfähig und im Grunde freundlich. In Spezlalwerten setzten sich kleine Meinungskäufe fort, die bei der herrschenden Marktenge zum Teil Stärkere Erhöhungen auslösten, während sonst die beiderseitigen Schwankungen unter 1 Prozent bile- ben. Bemerkenswert setzt erneut Mannesmann-VA mit 80 nach 78, daneben MAN 2½ Prozent, Akku- mulatoren Prozent und im Freiverkehr Fuchs Waggon mit 67 2 Prozent höher. Leicht abge- schwächt u. a. Vereinigte Stahlwerke, BMw, Ge- brüder Junghans und Westdeutscher Kaufhof. Etwas mehr Rüttgers-Werke um 2. Prozent. Per kestverzinsliche Markt blieb fest. Reichsmark Pfandbriefe teilweise% höher. 75 und zwar Binnen- und Hochseeschiffahrt sowie . —:. 8 MORGEN Freitag, 25. August 1950/ Nr. 197 Mac Zimmermann: Burleske Ein Beispiel surrealistischer Darstellungskunst — Sonntagsmaler sind„die wildesten Seelenexhibitionisten“ Ein PSychotherapeut entdeckt die Psychologie des Pins els Jetzt hat sich die Psychologie der seit Henry Rousseau und Winston Churchill immer zahlreicher werdenden Sonntags- maler bemächtigt, um die letzten verbor- genen Wurzeln ihrer Symbolsprache ans Tageslicht zu bringen. Ein Psychotherapeut in New Vork hat sich der Sache angenom- men und meint, daß es fast selbstverständ- lich sei, daß solche Lalenmalereien einen außerordentlich guten Einblick in die charakterliche Struktur des einzelnen, in den Bereich der unbewußten Wunsch- regungen und geheimsten Träume gewährt. Selbst der zugeknöpfteste Jurist zum Bei- spiel, der eher eine Bombe als eine unbe- dachte Bemerkung fallen lassen würde, demonstriert— freilich ohne dessen gewahr zu werden— in kindlicher Offenherzigkeit der Umwelt sein gesamtes Seelenleben und wird so zum wildesten Seelenexhibi- tionisten. a Wie entschlüsselt man nun die Symbol- sprache dieser Malerei? Es gibt Psycholo- gen, die der Meinung sind, daß dies nur vom Gegenstande des Bildes her möglich sei. Wenn man diesen Leuten Glauben schenken wollte, so könnte man dem Amateurmaler nur anraten, um alles in der Welt keine Treppenhäuser, offenen Fenster, Türknäufe; Schornsteine und ähnlich anzüg- liche Objekte zu malen. Was sie nach der Theorie der Freudianer bedeuten, kann an dieser Stelle überhaupt nicht wiedergegeben Werden. Aber Dr. Orgel, so heißt der Psychiater, hält nicht viel von dieser allzu schema- tischen Symboltheorie. Denn ein Maler arbeitet nicht nur mit der Hand oder mit dem Kopfe, sondern gewissermaßen mit dem ganzen Organismus. Seine Komposition, die Pinselführung, die Wahl und Zusam- menstellung der Farben, all dies sagt über die Persönlichkeit des Künstlers mehr aus als der Gegenstand. Wenngleich bei dieser feineren Analyse Monolog eines Museumsdieners Bei Eröffnung einer surrealistischen Gemälde- Ausstellung Das soll nun moderne Kunst sein. Na ja. Ich möchte mir sowas nicht an die Wände hängen. Meine Frau auch nicht. Das ist nichts für unsereinen. Wozu werden solche Bilder eigentlich öffentlich ausgestellt? Die, kauft doch kein normaler Mensch. Nur Museumsdirektoren. Damit die Nachwelt später einmal weiß, wie interessant unsere Zeit war. Wenn die Maler wollten, könnten sie auch anders. Sie wollen bloß nicht. Viel- leicht macht es ihnen Spaß, gerade so zu malen. Aber ob es dem Publikum Spaß macht? Ich weiß es nicht. Die Leute haben alle so ernste Gesichter, wie auf einer Beerdigung. Als ob hier irgendwas begraben Wird. Und die Herren von der Presse sehen ein bißchen gequält aus. Das kommt vom Nachdenken. Ueber diese Bilder soll man nämlich nachdenken. Aber trotzdem ver- steht man sie nicht. Und wenn man die Titel dazu liest, findet man erst recht keinen Sinn. Früher war das einfacher. Ich glaube nicht, daß Tizian und Rubens und Rembrandt ihre Bilder erklären mußten. Heute steht in jedem Katalog eine Ge- bruchs anweisung Also, ich sage bloß— wenn das Kunst sein soll, dann ist es Kunst von Verrückten. Geborstene Schädel, in denen Fische schwimmen, ein Hahn, der wie ein gesun- kenes Segelschiff aussieht und unter Was- ser kräht, Köpfe obne Körper und Körper ohne Köpfe, Wolken mit Spinnenbeinen und Plattfüßen, zerbrochene Säulen aus Papp- machéè, Gesichter aus glasigem Brei, Taschenuhren aus zerfliegßendem Hefeteig. Hier scheint überhaupt alles aus dem Leim gegangen zu sein. Geplatztes, Ausgehöhltes, Verquollenes, Klebriges, Schorfiges, Ver- faultes. Viel Eingeweide. Man muß an Bauchschüsse denken. Vermutlich handelt es sich um das Innenleben der Maler. Es kommt mir reichlich krank vor. Deshalb mußte auch ein Mediziner den einleitenden Vortrag halten. Kunsthistoriker sind da wohl nicht mehr zuständig. Vorhin unter- hielten sich zwei Herren über Symbole, Komplexe und Neurosen. Sie sprachen von den Bildern. Ich verstehe ja nichts davon, Aber ich hätte einfach gesagt: das Sieht alles nach bösen Träumen aus. Ich habe allerdings noch niemals solche Träume gehabt. Ich denke mir, solche Bilder kann nur einer malen, der nicht ganz in Ordnung ist. Diese Welt ist verbogen, zermanscht, in Verwesung übergegangen, von Maden zer- kressen. Wie ein überreifer Handkäse. Sehr unappetitlich. Die Maler sind vielleicht gar nicht krank, aber sie müssen alle eine schreckliche Angst haben. Vor irgend etwas. Und das Produkt dieser Angst nennen sie Surrealismus. Es kommt eben immer auf den Standpunkt an. Wenn unsereiner einen ordentlichen Schnupfen hat und sich schneuzt, zeigt er nicht gerade allen Leuten, Was im Taschentuch drin ist. Diese Maler leiden an einem chronischen Seelen- Kkatarrh, den sie auf die Leinwand niesen. Sie sagen, das wäre der Zustand unserer Zeit. Sie sollten vorsichtiger mit ihren Be- hauptungen sein. Als wir in Wolhynien die Ruhr hatten, bildeten wir uns auch nicht ein, daß unser Zustand typisch für die Menschheit wäre. Wir waren bescheidener, weil wir unser Bauchweh nicht künstlerisch umwerten konnten. Der Dokter sagte vorhin in seiner Rede, diese Maler müßten sich vom Erlebnis des Krieges befreien. Das klingt grohgartig. Aber ob sie überhaupt im Krieg waren? Ich bin Sanitätsgefreiter gewesen, immer draußen, im dicksten Schlamassel. Ich weis, Wie es War. Wenn diese Maler den Krieg wirklich gesehen hätten, sie würden sich freuen, daß die Welt wieder einigermaßen heil und sauber ist. Sie würden Blut, Zer- störung und Wahnsinn vergessen und ein- fach nur leben wollen, wie wir. Wer in der Hölle war, redet nicht soviel davon. Die hier sind nicht dabei gewesen. Das Café- haus ist kein Fegefeuer. Deshalb gefällt es ihnen, Zerstörung und Wahnsinn zu malen, Ausgeburten ihrer hysterischen Phantasie. Es ist eben modern, verrückt zu sein. Da hatten wir mal einen, der schrie immer, daß er ein blutiges Riesenmaul sieht, in das er hereinspringen muß. Das war ein Simulant und er kam in eine Strafkompanie. Die hier simulieren auch. Die Welt ist zum Glück gar nicht so, wie der Surrealismus sie dar- stellt. Dann würden wir nämlich nicht mehr arbeiten, sondern alle Selbstmord begehen oder überschnappen. Und der Staat müßte nicht Wohnungen, sondern Irren- anstalten bauen. Warum gibt es eigentlich keine surrea- listischen Malerinnen? Ich glaube, Frauen sind zu normal dafür. Einfacher, vernünftiger. Gewiß haben sie auch Angst, aber hre Angst ist anders. Ich kann mir nicht denken, daß Frauen solche Bilder malen mögen. Für sie hat das Häßliche, Verzerrte, Sinnlose keinen Reiz. Man sagt, sie haben keine schöpferische Phantesie, Sicherlich ist etwas Wahres daran. Frauen machen keine Ex- perimente und keine Revolutionen. Sie machen nicht einmal Mode. Das überlassen sie alles den Männern. Frauen erfinden keine Atombomben und keinen neuen Kunststil. Sie verzichten darauf, irgend- etwas zu zertrümmern. Sie haben auch das Pulver nicht erfunden. Sie sind dumm und beruhigend. Sie können sich nicht vorstel- len, daß die Erde zerplatzt und der Mensch nur ein Stück faulendes Fleisch ist. Sie sind ihrer Logik nicht überdrüssig, Weil sie nicht viel davon besitzen. Was ihnen an Intelligenz fehlt, ersetzen sie durch Herz. Sie sind Mütter und haben immer für irgendetwas zu sorgen. Das hindert sie auch daran, aus der Wirklichkeit fortzulaufen Sie setzen sich mit dem Leben auseinander, weil sie das Leben bejahen. Sie werden immer Wieder Kinder und Blumen, Tiere und Landschaften malen. Greifbare Dinge, die sie lieben und verstehen. Sie haben keinen Seelenkatarrh. Sie sind wunderbar gesund. Wenn es nach ihnen ginge, wäre unsere Zeit sehr uninteressant. Und es gäbe keinen Surrealismus. 2 Ernst Wiechert 1 Der Dichter des einfachen Lebens. Was vermag einer über sein Leben zu Sagen? Viel Kluges, und es wird immer Torheit darin sein. Viel Ehrliches, wird immer Lüge darin sein. Viel Demü- tiges, und es wird immer Hoffahrt darin sein. Ernst Wiechert) „Ihr sollt ja nicht nur leiden, sondern auch tun. Und alles was ihr tut, sollt ihr ja tun, um das Leid zu mindern. Laßt die am Besitz hängenden ihre Häuser und ihren Hausrat ausgraben aus dem Schutt der Zerstörung. Ihr aber sollt etwas ande- res ausgraben, was tiefer begraben liegt als dieses: ihr sollt Gott ausgraben unter den Trümmern des Antichrist, gleichviel, welchen Namen ihr ihm gebt. Dies sind Sätze aus einer Rede Ernst Wiecherts„An die deutsche Jugend“, 1945 vor der Münche- ner Studentenschaft gesprochen, und damit widerrufen, daß er 1948 in die Schweiz retirierte. Es ist niemals klar geworden, Was den damals 61 jährigen über die Gren- zen getrieben hat: man hörte sagen, es seien Flüchtlinge gewesen, die auf seinen Hof Gagert bei Wolfratshausen einquartiert werden sollten, das Verlangen nach Freiheit und Frieden, wie er selber es vielleicht der Wunsch näher zu sein dem „Abendziel“: der„Rückkehr zur grogen Ord- nung, zu wenigen Menschen, vielen Tieren und großen Wäldern. Wie er vorher in seinem Bekenntnisbuch„Wälder und Men- schen“ geschrieben hatte. Der Dichter der „ehernen Gerechtigkeit“ ging grollend von dannen: nie wieder wollte er„das Land des Hasses“ betreten. Er hat sein Wort gehal- ten. Am Donnerstag früh ist er nach langer Krankheit auf seinem Schweizer Wohnsitz in Uerikon am See gestorben. 1* Ernst Wiechert stammte aus Ostpreußen. „Ich weiß, daß mein Vater ein stiller Mann ist, mit mancher verschütteten, Sehnsucht in der Brust. Daß meine Mutter eine und es erklärte, schwermütige Frau war, die das dunkle Kleid ihres Lebens freiwilig von ihren Schultern tat, als der Krug ihrer Tränen gefüllt war, daß ich ein stilles Kind war, von einer leisen Trauer beschattet.“ Er ist Am 18. Mai 1887 in einem Forsthaus in Ma- suren geboren worden, in Königsberg zur Schule gegangen und später auf die Uni- versität, war Lehrer zunächst in Königs- berg und dann in Berlin und siedelte sich 1933 in Oberbayern an: nur noch als Schriftsteller zu leben. Wachsam beobachtete er von dort den Ausbruch der Tyrannis und mehr als einmal trat er mutig und be- kennend als deren Ankläger vor das Forum der Oeffentlichkeit. Weil er gegen die Ver- haftung des Pfarrers Niemöller protestierte, brachte man ihn 1938 nach Buchenwald und stellte ihn nach seiner Entlassung unter Gestapo-Aufsicht.„Der Totenwald“ heißt der Bericht über diese Leidenszeit, den er 1939„den Toten zum Gedächtnis, den Lebenden zur Schande, den Kommenden zur Mahnung“ schrieb und 1945 veröffentlichte. * Aus der Einsamkeit der Landschaft seiner Heimat, aus der Düsternis ihrer un- endlichen Wälder, aus der sehnsüchtigen Weite ihrer Ebene und dem schwermütigen Nach-innen-gekehrt-sein ihrer Bewohner ist vieles in sein Werk hineingeflossen. Seine Menschen, grüblerische Eigenbrötler Wie er selbst, tragen schwer an der ihnen aufgebürdeten Last des Lebens und fürch⸗ ten Gott mehr, als sie ihn lieben. Wiechert War fast dreißig Jahre alt und damals Sol- dat des ersten Weltkrieges, als er seinen Roman„Die Flucht“ unter dem Pseu- donym Ernst Barany Bjell veröffentlichte. Er schildert darin die Rückkehr eines Stadtlehrers„in die Natur“, die statt in Erfüllung in Selbstmord endete. Den Ruhm des zum Positiven gewandelten, vom„Durch- dpa-Foto bruch der Gnade“ überkommenen Dichters, begründete sein Buch von den Leiden des Krieges:„Jedermann“, die eines Namenlosen“, wie er im Untertitel Sagte. Es erhielt den Carl-Sschünemann- Preis des Jahres 1931/2 für den besten, lebensbejahenden Roman des Jahres. Gleich sein nächstes Buch wieder, der Roman des Fährmanns„Jürgen Doskocil“ und seiner Magd Marte Grotjohann wurde mit einem Preis ausgezeichnet.„Wegen seines hohen Bekenntnisses zu Arbeit und Treue, seiner menschlichen Reinheit, seiner dichterischen Kraft und künstlerischen Vollendung“ er- „Geschichte stets die Persönlichkeit des Malers auch unmittelbar in Betracht gezogen werden muß, läßt sich doch einiges Grundsätzliches sagen. Zunächst, so führt Dr. Orgel aus, manifestiert sich in der Amateurmalerei das menschliche Grundbedürfnis nach Un- abhängigkeit und Ueberlegenheit. Wer nicht die Möglichkeit hat, in irgendwelcher Weise Meister und Schöpfer zu sein, läuft Gefahr, infantil zu werden. Für den gewöhnlich Sterblichen ist es schwer, die seelischen Grundbedürfnisse mit dem täglichen Leben in Einklang zu bringen. Hier ist zweifellos die Malerei der denkbar beste Ausgleich für das, was das Leben versagt. Die Wahl des Objektes und die„Textur“ des Bildes hängen schließlich von der Per- sönlichkeit des einzelnen ab. Freilich liegt aller Laienmalerei stets ein Wunsch 20. grunde. Niemand malt, was er nicht mag Wenn einer etwa eine düstere Landschaft malt, durch die die Sonne nur in schwachen Lichtkreisen hindurchdringt, so kann man annehmen, daß für den Maler eine Frau die einzige Quelle des Lichtes ist, Während die Dunkelheit anzeigt, daß der Maler auf die übrige Welt mit Unsicherheit reagiert. Oer Kreis ist das klassische Symbol des Weib. lichen). Der Herr Generaldirektor aber, der während er mit Nebbich& Co. telefoniert ungeduldig und nervös sein Löschblatt mit Krakeligen Männchen bedeckt, wird es in Zukunft besser unterlassen, dadurch seiner Sekretärin Dinge zu entdecken, die er nicht einmal gern seine Frau wissen lassen würde. Ab. Monolog eines Caleriedirektors Bei Eröffnung einer surrealistischen Gemälde- Ausstellung „Lassen Sie die Finger davon. Mit einer Ausstellung surrealistischer Malerei tragen Sie nur dazu bei, die große Unordnung in den Köpfen der Leute zu vergrößern“. Das war der Ratschlag, den ich ein dutzendmal zu hören bekam.„Was wir brauchen, ist eine Kunst, die den Menschen mit Gott und der Welt wieder aussöhnt. Mit diesen gräbßlichen und spekulativen Machwerken verschlim- mern Sie nur die Zersetzung, reißen immer aufs neue die Wunden wieder auf, die doch so gerne verschorfen und heilen möchten“. Kurz und gut, ich Habe allerhand Vor- würfe und Anfeindungen einstecken müssen — sogar von seiten meiner alten Museums- diener, die es in völligem Unverständnis sogar fertig brachten, einzelne Bilder mit dem Kopf nach unter aufzuhängen. In den Jahren des dritten Reiches, ganz besonders aber im Kriege, schwor ich mir, nie mehr eine Phrase zu dulden, und ich habe den Entschluß gefaßt, gegen jede künstlerische Lüge zu Felde zu ziehen. Ueberall suchen die Leute eine Tapetentür, ein Mauseloch, um aus der Welt— hart und unbequem, Wie sie jedem ankommt— zu entwischen. Die Menschen unserer Zeit haben aus ihren Kriegen und Katastrophen noch keine nützliche Lehre gezogen. Was geschah, geschah trotz Logik und Vernunft. Die Ideale und Dogmen des Rationalismus haben versagt. Der menschliche Verstand hat sich als unzulänglich erwiesen— wenn nicht überhaupt sogar als Urheber des Zu- sammenbruchs unserer Welt. Aufgewühlt von den Erfahrungen der Zeit kam am Ende des ersten Weltkrieges in Zürich und Paris eine revolutionäre Gruppe von Dichtern und Malern überein, gegen die diktatorische Herrschaft des Intellekts Sturm zu laufen. In ihren Mani- festen fordern sie von der Kunst die Rück- besinnung auf die schöpferischen Impulse des menschlichen Instinkts und der Iatui- tion. In den tiefen Schichten des Unter- bewußtseins, die unter der zarten Epider- mes der Sinneswahrnehmungen liegen, in jenem zwielichtigen, nur Ahnungen weg- samen Niemandsland, auf dessen irratio- naler Ebene sich Traum und Wirklichkeit begegnen, ist die Erfahrung unabsehbarer Generationen, die Weisheit des ganzen Menschengeschlechts lebendig. Jene Wünschelrutengänger, die das kom- plizierte Geäder der menschlichen Seele zu bestimmen suchten, gebrauchten für ihre Analysen neuartige Darstellungsmittel von größter Freiheit. Sie haben durch ihren völligen Mangel an Konvention den bürger- lichen Geschmack schwer schockiert, und für das breite Publikum, das ihre Experi- mente mit dem Namen„Surrealismus“ etikettieren lernte, sind sie unbequeme Außenseiter und enfants terribles geworden. Der Surrealismus hat Furore gemacht. merhalb von drei Jahrzehnten hat er sich in allen Teilen der westlichen Welt aus- gebreitet. 5 Man mag ihn ablehnen, aber man darf ihn nicht ignorieren. Er gehört ebenso zum Bestand der Zeit wie die umstrittene Praxis der Psychoanalyse. Freuds Lehre ist das Evangelium der Surrealisten. Wie er Krankheit durch Bloßlegung ihrer psych. schen Ursachen zu heilen, so senken sie daz Lot in die Tiefe der Zeitseele. Vielleicht zeitigen auch ihre Enthüllungen eine befrel. ende Wirkung. Zumindest demonstrieren sie aber die Relativität aller Wahrnehmungen: die Welt als Prisma von ungezählten Facetten, deren verwirrende Summe erst einen Begriff vom Ganzen gibt. Die Surrealisten betreiben die Desillusionierung gewohnter und längst abgelebter Vorstellungen mit erschrecken. der Konsequenz. Mit der modernen Kunst verhält es sich wis mit neuen Weinen: man muß sie alt werden lassen, wenn sie richtig schmecken sollen, Das Unbegriffene ist stets der fatalen Situs. tion ausgesetzt, belacht und verlästert 2 werden. Man müßte ihnen erzählen, daß Manei, der Maler der herrlichen„Nana“ seine unsterblich gewordenen, mit Millionen he- zahlten Werke in einer kleinen Bretter bude ausstellte, weil ihm die groben Kunstsalons die Tür versperrten. Daß die snobistischen Gäste des pensionierten Zoll- beamten Rousseau die Bilder, die sie aus Jux bei ihm kauften, unten in der Conecier. gerie der Portiersfrau schenkten. Daß der französische Impressionismus, der eine Umwälzung des künstlerischen Sehens her. beiführte, Generationen lang einen zähen Kampf gegen die klassizistische Ueber- lieferung führte. Daß der deutsche Expres- sionismus der„Brücke“, das kühne Werk von Kirchner, Nolde und Franz Marc, erst sbät in den zwanziger Jahren beachtet und verstanden wurde. Die gleiche Trägheit, die jede neue Ent- Wicklung abzuwehren sucht, stellt sich heute Wie ein Prellbock dem Surrealismus entge- gen— einer künstlerischen Auffassung, die übrigens in der altniederländischen Malerei, im Jahrhundert des Hieronymus Bosch, bereits eine klassische Blüte erreicht 65 G. B. Zeichnung: Bruno Kröll „. Was mich am meisten ärgert, ist, daß man in die verborgenen Gründe des Unter- bei dem Quatsch nicht mal feststellen kau, bewußten einzudringen sucht, um eine ob er obszön ist... hielt es 1932 den Wilhelm-Raabe- Preis. Dann kam„Die Majorin“, worin ein Heim- kehrerschicksal geschildert wird, das sich zum Guten wendet, die Rückkehr eines Totgesagten, verstörten Menschen ins Le- ben, später die legendäre„Hirtennovelle“ und weiter„Der Kinderkreuzzug“. Er schrieb auch Dramatisches,„Das Spiel vom deutschen Bettelmann“ darunter(das Wil- helm Kempff vertonte), ein Mysterium von hohem Pathos, empfindungsstark und gläu- big, und schließlich das Wunschbild vom „Einfachen Leben“ des verzichtbereiten Kapitäns Thomas von Orla auf einer Insel in den Masurischen Seen. Sein letztes Werk War„Missa sine nomine“(Messe ohne Na- men), in dem noch einmal alles zusammen- klang, was in seinem Gesamtwerk bereits lebendig war. 9 *. Wiechert hat wohl nichts geschrieben was der Vollendung und Verdichtung der Bücher der dreißiger Jahre vergleichbar wäre. Seinen innigsten Wunsch aber hat er nie realisieren können:„ein Buch zu schreiben, das so ein- fach wie die Bibel wäre; einen Baum zu pflanzen, der den Kindern Frucht trüge; eine Schwelle zu bauen, über die die Be- ladenen treten könnten. Auch in dem chronistischen Roman„Die Jerominkinder“ nicht. Er war ein suchender und mit ihm ging willig die Schar seiner Jünger:„Die Menschen meiner Bücher sind Fanatiker. Ich bin es auch. Sie gehen durch Wandlungen und werden niemals fertig. Ich auch. Sie lieben die Erde und haben die Trauer, die niemals endet. Ich auch.“ Sie fanden das Ziel nicht und blieben schließlich allein ge- lassen, wie ihr Prophet es immer gewesen ist. * Ernst Wiechert, der schon 1929 für seine Novelle„Der Haupmann von Kapernaum“ den internationalen Literaturpreis der euro- päischen Zeitschriften bekam, gehört zu den erfolgreichen und vielgelesenen Schriftstel- lern deutscher Zunge. Seine Bücher sind vielfach übersetzt worden, in ein Dutzen Sprachen manche wie„Die Magd des Mür⸗ gen Doskocil“ und„Die Majorin“., Ihre Aut. lagen haben vielfach die Hunderttausend überschritten. Trotzdem hat es nicht an K tikern gefehlt, die ihm vor warfen, daß ef am wirklichen Leben vorbeigegangen is und sogar die Schweizer Freunde, denen ef 1947 eine Rede hielt, entdeckten in seinen Werk„verborgene und sublimierte Keim jener Geisteshaltung, die Europa an del Rand des Abgrunds führte“. Doch besten! sein Werk auch gegen solche Kritik: al wahrhaft dichterisches Suchen nach reinere Formen, nach der„großen Ordnung“ ine besseren Lebens. Werner Gille Kulturnachrichten Eine Kardinal-von-Galen- Stiftung Münster itis Leben gerufen worden, In Haus, das der von Galenschen Familie und dem bischöflichen Stuhl hierfür zur fügung gestellt worden ist, sol eine 0 logische Bibliothek mit 80 000 Banden einger. tet werden! Neben dem Archiv des cn vikariats und dem Domarchiv solten in 11 Gebäude auch das deutsche Institut für 56 schaftliche Pädagogik und die bischô 17585 Musikschule Unterkunft finden, Eine Büste 5 Kardinals Clemens August Graf von Ga, wird in der Fhrenhalle aufgestellt. Die Wiener Staatsoper soll bis zur so weit wiederhergestellt sein, daß im und im Rauchsalon Konzerte, Ausste lun Vorträge veranstaltet werden können. enlohe⸗ Prinz Krafft Alexander von Wee Oehringen, der bis zum Ende der Vers mice Saison dem Schauspielensemble des He 10 berger Stadttheaters angehörte, Staats- jugendlicher Komiker an das Hessische theater Wiesbaden verpflichtet worden. begin. Bruno Walter, der auf seiner 11 5 nenden Europa-Tournee zum ersten Ms ger⸗ 1933 wieder in Deutschland Frankfurt, am lin und München) dirigieren wird. ist über Mittwoch, von Kalifornien kommend. die Amstérdam nach Zürich gefahren, 0 Tournee beginnt. ist einem gehörte Ver- eo Foyer gen und a veröffe US WB Verant! Dr. Kar! Redakti Telefon Bankko. Allgeme Städtisc Bezirkss postsche Ludwigs Erscheir tür un nimmt eee 3. Jahr F Karl nachmi ruhe in des seit ten des Otto N ursache suchung anwralts nische I Dr. 1898 in verheir⸗ Er stut Staat sw. und Be. delshoch vierte i. 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