/ Nr. 201 Sonett) —— Weiß auz. Kugel von Irchmesser sekt darh ug ich da den Wald „ War el. Alter Fuck 1 von Andi Französisch aungsunter. schiedene) undes m teilt, bring September. „eils in da deutsche Zwei geil e Künstleg Erfolg in tes in Sul r„Schwan hoff als en 1odulations e seit vielen imer Natio- empfinde. leiten t erwarte gen ist. Dr. Wal. imistischen e Gewähr z mit alle Forarbeiten atendantel if die nod Aufgaben iktage onkuns jatten die der Seht miths del 2 des Zell af fens 1 dition sol zerten un Iwestfunk. is Rosbald aufgenom. alten, zul kührunten, Genzmel Otto Erich Herman, einem jun: arthur tl. or Stra- Igor 1 — das del 7 stem de 25 fast an sich sell sich etwas ott seine aeuen Lt uhsamkel aus und 105 lieben rabe nad rechts a0 Schluchten sie steckt“ unentwegt en Zu 10“ 1 für 15 e und del ö hung er aus, 5 in del rere Veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 83 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der verlag keinerlei Gewähr . . N 75 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz . 8 3 — 5 Gerchäftsstellen:——— schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM3. 50 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang Nr. 202/ Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 31. August 1950 Die Glückwünsche des Minister präsidenten Der Tag, an dem die wiederhergestellte neue Neckarbrücke in Mannheim eingeweiht werden wird, ist für die größte Stadt Ba- dens ein Festtag von besonderer Bedeutung. Die neue Neckarbrücke— sie war unter den vier Neckarbrücken Mannheims von jeher die bekannteste und für das Verkehrsleben des grogen Industrie- und Handelsplatzes die wichtigste— War immer ein Wahrzeichen der zwischen Rhein und Neckar liegenden inneren Stadt, und auf dieser wiedererstan- denen Neckarbrücke wird nun wieder wie ehedem Tag um Tag strömendes Leben hin- und herfluten. Ein Bindeglied von höchstem verkehrstechnischem und wirtschaftlichem Wert ist da neu geschaffen worden, aus Ruinen erblühte neues Leben, an Stelle von Schutt und Trümmern erstand ein Werk, das seine Meister lobt. Daß die Landesregierung an dem bedeut- samen Ereignis, das die Einweihung der Neckarbrücke für Mannheim und durch des- sen Ausstrahlungen weit darüber hinaus für große Teile der Rheinebene darstellt, wärmsten Anteil nimmt und hohe Genugtu- ung darüber empfindet, daß hier ein Auf- bauwerk von solchem Rang geschaffen wer- den konnte, braucht wohl kaum besonders betont zu werden. Dem Regierungschef ist es ein wirkliches Herzensbedürfnis, der Stadt Mannheim zum 31. August, dem Tage der Weihe der neuen Neckarbrücke, seinę Grüße zu entbieten und ihr seine Glückwünsche und die der Landes- regierung von Württemberg-Baden zu über- mitteln. Es darf dabei die Versicherung ausge- sprochen werden: Württemberg-Baden und seine Landesregierung sind sich vollauf be- wut, welche hohe Wertschätzung der Wie- deraufbauwillen und die Tatkraft der Mannheimer verdienen, und dieser Wert- schätzung anläßlich der Einweihung der neuen Neckarbrücke Ausdruck zu geben, er- scheint der Staatsführung als Verpflichtung dem ganzen Lande gegenüber. Der Ministerpräsident des Landes Württemberg- Baden: (Dr. Reinhold Maier) Adenauer will mit Länderchefs Sicherheitsproblem besprechen Bonn.(UP) Dr. Konrad Adenauer er- wägt, die Ministerpräsidenten der Länder zu einer Besprechung über das Sicherheits- problem nach Bonn einzuladen. Ein genauer Termin für diese Besprechung soll noch nicht festgesetzt worden sein, obwohl Be- richte aus Königstein wissen wollen, daß der 9. September hierfür in Aussicht genommen worden ist. Die Ministerpräsidenten sind am Mittwoch in Königstein zu einer Konferenz zusammengetreten. Sie sind dabei zu dem Ergebnis gelangt, daß die Polizei in ihrer Gesamtheit zu einem Instrument gemacht werden müsse, das allen Anforderungen ge- recht werde. Beim Aufbau dieser Polizei- einheiten dürfe der föderative Charakter der Polizei nicht in Frage gestellt werden. Die Regierungschefs haben beschlossen. ihre Ansichten der Bundesregierung zu unter- breiten. 0 Deutsche Denkschrift Unser Bild zeigt die neue Neckarbrücke in Mannheim, die nach einem Beschluß des Mannheims neue Brücke über den Neckar Stadtrates „Kurpfalzbrücke“ Aufnahme: Tillmann-Matter heißen wird. Die mit einem Kostenaufwand von 3,8 Millionen Mark erstellte Straßenbrücke wird heute um 11.30 Uhr, in Anwesenheit des Bundes präsidenten, Prof. Dr. Theodor He u, eingeweiht. Die neue Brücke ersetzt die in den letzten Tagen des Krieges gesprengte Friedrichsbrücke, die 1891 einge weiht und in den Jahren 1939/40 umgebaut und verbreitert worden war. Wohnungsbauprogramm der Bundesrepublik gefährdet Wiederaufbauminister Wildermuth über Bauarbeiterstreik besorgt Bonn.(UP) Die zahlreichen Streiks der Bauarbeiter im Bundesgebiet seien geeig- net, sich in gefährlichem Maße auf die deutsche Volkswirtschaft auszuwirken und die erfolgreiche Durchführung des neuen Bauprogramms in Frage zu stellen, erklärte der Bundesminister für den Wohnungsbau Eberhard Wildermuth, in einem Sonder- interview mit der United Preg.„Die Lohn- korderungen der Bauarbeiter werden das ganze Finanzierungsprogramm in Frage stellen“, sagte der Minister und fügte hinzu:„Die Kosten je Wohnungseinheit wer- den höher und wir werden von den Mit- teln des nächsten Jahres einen erheblichen Teil für die Restflnanzierung der in diesem Jahr begonnenen Bauten verwenden müs- sen. An Stelle der von meinem Ministerium für 1951 errechneten 350 000 Wohnungen werden wir, wenn die Gewerkschaftsfor- derungen durchgehen, noch keine 270 000 erstellen können.“ Ein allgemeiner Bauarbeiterstreix im Bundesgebiet würde das Wohnungsbaupro- gramm von zwei ganzen Jahren durch- einanderbringen, erklärte der Minister und fügte hinzu, daß der„greifbere Erfolg“ von 330 000 Wohnungen für das Jahr 1950 nun- mehr in Frage gestellt sei. Der Minister meinte, daß erhöhte Löhne nicht mehr vom Baugewerbe getragen werden könnten, sondern auf die Mieten abgewälzt werden müßten„Die Zeit der großen Verdienste im Baugewerbe ist vorüber.“ Nach Auffas- sung des Ministers müßte die Bundesregie- rung noch mehr Zuschüsse als bisher lei- zur Sicherheitsfrage der Alliierten Hohen Kommission überreicht Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat die vom amerikanischen Hohen Kom- missar gewünschten zusätzlichen Infor- mationen über die deutsche Auffassung in der Sicherheitsfrage der Hohen Kommis- sion übermittelt. Eine Abschrift wurde Mecloy vor seinem Abflug nach den USA zugestellt, um ihm als Material für seine Berichterstattung in Washington zur Ver- ugung zu stehen. Am Nachmittag empfing der Bundeskanzler den Führer der Oppo- sition. Dr. Schumacher, zu einer ein- Sehenden Besprechung. Eine offizielle Ver- lautbarung über den Inhalt der Unter- redung wurde nicht bekanntgegeben. Von englischer Seite wurde gestern fest- 3 daß die Diskussion der letzten bei- en Wochen die verschiedenen Aspekte des Sicherheitsproblems weitgehend geklärt abe. Der Vorschlag Adenauers für die gutstellung starker bewaffneter Polizei- räfte als Gegengewicht gegen die Bereit- schatten der Sowjetzone müsse getrennt von der Frage eines deutschen Beitrages zur westlichen Verteidigung angesehen wer- den. Eine Entscheidung über jede dieser beiden Fragen liege bei den Regierungen der drei westlichen Besatzungsmächte. Der Vorschlag über die Polizeikräfte stelle bis- lang den kürzesten Weg dar und werde zur Zeit in London sorgfältig überprüft Durch die Aufstellung solcher Polizeikräfte werde jedoch die Verantwortung der Besatzungs- truppen für die Verteidigung des ihnen anvertrauten deutschen Gebietes nicht ver- ringert. Maßgebende britische Persönlich- keiten in Deutschland sind in diesem Fall der Auffassung, daß die beschleunigte Ver- stärkung der westlichen Verteidigung damit kaum weniger dringlich werde. Sie betonen, daß die Maßnahmen für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik und Westberlins mit größter Energie voran- gebracht werden, auch wenn aus nahe- liegenden Gründen nur wenige Einzelhei- ten hierüber an die Oeffentlichkeit gelan- gen. sten um den Mietpreis in den Neubauwoh- nungen bei durchschnittlich einer DM je Quadratmeter und Monat zu halten. Wil- dermuth meinte, es sei schwer zu sagen, ob den Lohnforderungen der Bauarbeiter Rechnung getragen werde.„Die deutsche Volkswirtschaft kennt praktisch seit 20 Jah- ren keine Streiks mehr. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden erst einmal mit die- sem Kampfmittel neue Erfahrungen sam- meln müssen. Ich persönlich halte den Schritt der Bauarbeiter für unklug. Wir dürfen nicht vergessen, daß es in West- deutschland noch etwa 110 000 arbeitslose Bau- und Bauhilfsarbeiter gibt.“ Storch schaltet sich ein Bonn.(dpa) Bundesarbeitsminister Anton Storch hat die Tarifpartner des Bau- gewerbes für Freitag zu einer Aussprache über die Lohnstreitigkeiten im Baugewerbe nach Bonn eingeladen. Die drei Tarifkontra- henten— die Industriegewerkschaft Bau, Steine, Erden, der Hauptverband der deut- schen Bauindustrie und der Zentralverband des deutschen Baugewerbes— haben die Einladung angenommen. Nachfrage nach Stahl und Schrott Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Im Bundeswirt- schaftsministerium häufen sich die amerika- nischen Klagen, daß die deutsche eisenschaf- fende Industrie die Stahlwünsche nicht erfülle. Hierzu stellte ein Sprecher des Mi- nisteriums fest, daß ohne eine Erhöhung der Stahlquote die Industrie nicht in der Lage sei, die seit der Korea-Krise in star- kem Maße herangetragenen Exportwünsche zu erfüllen. Nach der in Bonn herrschenden Auffassung wird mit Abschluß des Stahl- quotenjahres im September die zugebilligte Grenze von 11,1 Millionen Tonnen produk- tionsmäßig erreicht sein. Diese Menge wird jedoch durch den deutschen Eigenbedarf voll aufgesaugt. Die Kapazität der deut- schen Stahlindustrie beträgt nach Schätzung MeCloy erstattet in den USA Bericht Vorbesprechungen zur Außenministerkonferenz der drei Westmächte Frankfurt.(dpa) Der amerikanische Hohe Kommissar John MecCloy ist am Mitt Wochnachmittag von Frankfurt nach New Vork abgeflogen. Er wird dort als Deutsch- land- Sachverständiger an den vorbereiten- den Besprechungen zur Konferenz der Außen- minister der drei Westmächte teilnehmen. Der amerikanische Botschafter in London, Lewis Douglas, wird sich MecCloy in Lon- don anschließen. Die beiden amerikanischen Politiker werden bei den Vorbesprechungen in New Vork über die Arbeit des Londoner Studien- ausschusses zur Revision des Besatzungs- statuts Bericht erstatten. Allgemein wird angenommen, daß das Problem Deutschland in New Vork mit an erster Stelle steht und die Bundesrepublik als Auswirkung der Außenminister— Konferenz größere Sou- veränitätsrechte erhalten wird. Unterrichtete amerikanische Kreise er- Warten, daß die drei Außenminister auf Grund der Empfehlungen des Londoner Studienausschusses der Bundesrepublik weit- gehende außenpolitische Befugnisse zuge- stehen werden. Es wird angenommen, daß die formelle Beendigung des Kriegszustandes mit der Bundesrepublik beschlossen wird. Als eine andere erste Aenderung des Be- satzungsstatuts werden eine mögliche Er- höhung der gegenwärtigen Stahlquote von 11, Millionen Tonnen jährlich auf 14 bis 15 Millionen Tonnen und unter bestimmten Voraussetzungen die Uebertragung der Ver- antwortlichkeit für die Dekartellisierung an die Bundesregierung genannt. Möglicher- Weise könnten auch die bisherigen Begren- zungen im deutschen Schiffbau für den Ex- port positiver gestaltet werden. Maßgebende amerikanische Beamte sagen, daß innerhalb des deutschen Komplexes die Sicherheit der Bundesrepublik das Haupt- problem der New Lorker Außenminister- besprechungen sein wird. Es werde wahr- scheinlich darüber gesprochen, wie Deutsch- land innerhalb Europas verteidigt werden und welchen Beitrag die Bundesrepublik dazu leisten könne. Zuständige Stellen des amerikanischen Hohen Kommissariats in Frankfurt er- Warten, dag die der Bundesrepublik von den Westmächten genehmigten z ehnta u- send Mann Bundespolizei bis zum Ende dieses Jahres aufgestellt und organi- siert sind. Es wird betont, daß sich die zehntausend Mann nur aus Freiwilligen zusammensetzen sollen. Durch eine gründ- liche Ausbildung sollen sie als Grundstock kür ein etwaiges deutsches Verteidigungs- organ zum Schutze der Bundesrepublik dienen. Alle Personen, die sich freiwillig melden, sollen registriert werden. Die Amerikaner glauben, daß sich mehr als zehntausend Freiwillige melden, so daß auf diese zurückgegriffen werden kann, wenn die Zahl später erhöht werden sollte. Wie dpa hierzu aus Washington be- richtet, wird in der Frage der Aufhebung des Kriegszustandes mit der Bundesrepu- blik erwartet, daß Großbritannien und Frankreich bereit sind, dieses Problem ein- fach durch Bekanntgabe der Beendigung des Kriegszustandes zu lösen. Weniger ein- fach gestaltet sich diese Frage bei den Vereinigten Staaten, da derlei juristische Grundsätze vom Kongreß sanktioniert werden müssen. des Regierungssprechers rund 13,5 Millionen Tonnen. Gleichzeitig wandte sich der Präsident der deutschen Schrottwirtschaft, Hermann Adloff, gegen die Klagen der amerikani- schen Presse über den deutschen Schrott- export. Dort werde behauptet, Deutschland bevorzuge den Ostblock. Von fünf Millionen Tonnen deutscher Schrottexporte seien nach der Währungsreform im Rahmen der genehmigten Handelsverträge nur 350 000 Tonnen nach dem Osten transportiert wor- den, während Amerika, das bisher auf solche Schrotteinfuhren verzichtet habe, Plötzlich die Erfüllung längst verfallener Lieferverträge verlange, obwohl inzwischen der Konjunkturpreis in den USA von 18 Auf 46 Dollar angestiegen sei. Besatzungsstatut-Revision erst im Spätjahr? London.(dpa) Die Dreimächte-Studien- gruppe für die Revision des Besatzungs- statuts erörterte am Mittwoch auf ihrer zweiten Plenarsitzung in dieser Woche Fra- gen der Uebertragung außenpolitischer Be- kugnisse an die deutsche Bundesregierung nach der Revision des Statuts. In diplomatischen Kreisen Londons nimmt man jetzt allgemein an, daß die tat- sächliche Revision des Besatzungsstatuts erst im Spätjahr unter Fühlungnahme mit Behörden der Bundesrepublik erfolgt und noch nicht auf der New Lorker Konferenz von den Außenministern der drei West- mächte durchgeführt wird. Alarmierende Aktivität Bonn.(dpa) Unter der Ueberschrift „Rettet Deutschland für Europa“ haben 49 Prominente Flüchtlinge aus der Sowjetzone und einige Organisationen der Sowjetzonen- klüchtlinge die Oeffentlichkeit in einem Auf- ruf auf die Gefahr des Bolschewismus hin- gewiesen.„Die öffentlich und mehr noch im Geheimen wirkenden fünften Kolonnen der KPD und ihre vierzehn geschickt arbeiten den Hilfsorganisationen entfalten eine sich von Tag zu Tag steigernde Aktivität, die um so alarmierender ist, als weite Kreise in Westdeutschland vor der heraufziehenden Gefahr offenbar die Augen verschließen oder sich einer sinnlosen Angst hingeben“, heißt es in diesem Aufruf. Der Aufruf ist u. a. vom Präsidenten der Europa-Union in Deutschland,. Dr. Eugen Kogon, dem ehemaligen thüringischen Justizminister Helmut Külz, dem Leiter des Unter- suchungsausschusses freiheitlicher Juristen der Sowietzone, Dr. Theo Friedenau, und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Pro- fessor Dr. Hermann Brill unterzeichnet. Werktagung des Katholikentages Altötting.(dpa). Die dem 74. deutschen Katholikentag in Passau vorausgehende Werktagung wurde vorgestern in dem Wall- kahrtsort Altötting eröffnet. Im Verlauf der Werktagung, die bis Freitag andauert erar- beiten verschiedene Ausschüsse religi6se Themen. Die Tagungen finden unter Klau- sur statt. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 31. August 1950/ Nr. 202 Weitere 15 Millionen Dollar für Jugoslavien Washington.(dpa) Die Vereinigten Staa- ten haben sich bereiterklärt, Jugoslawien eine weitere Fünfzehn-Millionen-Dollar-An- leihe zu gewähren, gab Außenminister Acheson am Mittwoch auf seiner Presse- konferenz bekannt. Jugoslawien hat in den vergangenen zwölf Monaten bereits zwei An- leihen von je zwanzig Millionen Dollar von den USA erhalten. Wahltag in Südwestafrika Windhuk.(dpa) Die 25 000 weißen Wähler der ehemaligen deutschen Kolonie Sückwestafrika sind gestern zum erstenmal an die Wahlurne getreten, um sechs Ab- geordnete in das Parlament der südafrika- nischen Union und achtzehn Abgeordnete in das neugebildete Regionalparlament zu entsenden. Falls es den Nationalisten ge- lingen sollte, alle sechs Parlamentssitze zu gewinnen, wird die Regierungspartei Ma- Jans in der Lage sein, ihre Maßnahmen zur Trennung der Rassen ohne Rücksicht auf die Oppositionspartei der gemäßigten Akrikaner durchzuführen. Malans Partei verfügt im gegenwärtigen Unionsparlament über 80 Sitze, während die vereinigte Partei Feldmarschall Jan Christian Smuts' zu- sammen mit neun Vertretern kleinerer Gruppen 73 Sitze innehat. Sollte es Smuts Partei gelingen, die sechs Sitze Südwestafrikas für sich zu buchen, würde das Parlament nicht mehr arbeitsfähig sein, da von den 80 Abgeord- neten der Malan-Partei, einer der Sprecher ist, der nicht mitstimmen darf,, Nur Weiße haben in Südafrika ein Stimm- recht. Japanische Regierung verbietet linksradikalen Gewerkschaftsbund Tokio.(dpa) Die japanische Regierung hat die Auflösung des großen radikal Iinksstehenden Gewerkschaftsbundes„Zen- roren“ beschlossen. Dem Bund gehörten vor allem Gewerkschaften der Metall-, Automobil- und Werftindustrie sowie See- leute- Gewerkschaften an. Seine Gesamt- mitgliederzahl belief sich auf 1,2 Millionen. Er war dem kommunistisch geführten Welt- gewerkschaftsbund angeschlossen. Die Ge- Werkschaftszentrale wurde gestern morgen von 150 Polizeibeamten besetzt, die alle Akten beschlagnahmten. 93 Fischer bei Ceylon vermißt Colombo.(dpa) 93 Fischer, die vor der Weskküste Ceylons am Montag in einen schweren Orkan geraten waren, wurden am Mittwochabend(örtlicher Zeit) noch ver- mißt. Von den insgesamt 1500 Fischern, die mit einer Flotte von Auslegerbooten in das Unwetter geraten waren, hatten sich die meisten retten können. Viele erreichten an Holzbalken geklammert die Küste. Takt kü uütsche Wiederaufrüstung Wasfington.(dpal Der republikanische Senator Robert Taft sprach sich am Diens- tag in einer Wahlrede in LVoungstown(Ohio) kür' eine sofortige und volle Wiederaufrü- stung der deutschen Bundesrepublik aus. Die Forderung Tafts läßt vermuten, daß andere republikanische Senatoren und Abgeordnete deim Wahlkampf ebenfalls dieses Thema aufgreifen und auch die Demokraten hierzu Stellung nehmen werden. nne 7 Triest. Der Staatssekretär im britischen Außenministerium Ernest Davies unterbrach seine Rückreise aus Jugoslawien am Mittwoch in Priest, wWo er mit dem britischen Militär- gSouverneur, General Airey, eine längere Unter- Tedung über die Triester Frage hatte. New Vork. Außenminister Ernest Bevin wird die britische Delegation auf der nächsten UNO- Vollversammlung leiten, die am 19. September in New Lork beginnt. London. Der australische Außenminister Perey Spender ist aus Amsterdam kommend in Dontlon eingetroffen. Spender wird voraussicht- ch am Freitag eine Unterredung mit Bevin haben. Ankara. Der sowjetische Botschafter in Ankara, Alexander Lawrischew, soll mit neuen Instruktionen in die Türkei zurückgekehrt sein. Als der sowjetische Botschafter Mitte Juli die- ses Jahres„in Urlaub“ ging, hatte man in der Türkei angenommen, daß er abberufen worden sei und nicht zurückkehren würdle. Berlin. sowjetische Sowjetzonen- Volkspolizisten und Offizuere kontrollierten in der Nacht zum Mittwoch am Zonenübergang Ma- rienborn zwei Wagen des Postzuges Berlin- Hantiover, beschlagnahmen jedoch nichts. Der am Vortage zurückgehaltene Bahnpostwagen ö nach Köln wurde wieder an den Zug angekop- pelt. 8 Berlin. Der Fahrer Niesel des verhafteten ILD P-Generalsekretärs Günther Stempel, der zusammen mit Stempel vor drei Wochen vom Staatssicherheitsdienst der Sowjetzone verhaf- tet worden war, ist aus der Haft entlassen worden. 5 Berlin. Der zweite SED- Kreisvorsitzende von Kudolstadt in Thüringen, Kellermann, und der SbD-Landrat Herber aus Rudolstadt wurden vom Staatssicherheitsdienst der Sowjetzone Verhaftet. Ihnen wird„jahrelange parteischä- Adligende Tätigkeit“ vorgeworfen. Lüneburg. Westdeutsche Grenzbeamte nah- men bei Schnackenburg(Elbe) zwei SED-Funk- tlonäre fest, die nach ihren Angaben beauf- tragt Waren, sich nach dem Verbleib einer ille- galen Ladung von kommunistischem Informa- tlonsmaterial, Zeitungspapier sowie einer größeren Menge Kaffee zu erkundigen. Die Dadung wurde in der vergangenen Woche auf dem Schleppkahn„Saale bei Schnackenburg sichergestellt. 5 Nürnberg. Der Verlag Nürnberger Presse Gmb muß das KPD-Organ„Nordbayerische Volkszeitung, auf Grund gerichtlicher Verfü- gung weiter drucken. Das Landgericht Nürnberg Hat diese von der KPD beantragte Verfügung dem Verlag zugestellt und eine Geldstrafe in unbeschränkter Höhe angedroht, wenn der Verlag der Anordnung nicht nachkommt. Be- triebsleitung und Betriebsrat des Verlages Hatten in der vergangenen Woche gemeinsam beschlossen, wegen Existenzgefährdung der Be- legschaft den Druck der kommunistischen Zei- turig einzustellen, da an anderer Orten zusam- men mit dem Verbot von KPD-Zeitungen auch die Druckereien geschlossen wurden. UP/ dpa * men werden, pohang von UllO-Iruppen hartnäckig verieidigt Anhaltende schwere Abwehrkämpfe um die südkoreanische Hafenstadt Koreafront.(dpa) Die wichtige südkorea- nische Hafenstadt Pohang ist weiterhin schwer bedroht. Kigje ist wieder in nord- koreanischer Hand und hat damit innerhalb von zwei Tagen dreimal den Besitzer ge- wechselt. Die Südkoreaner haben sich auf Stellungen etwa 500 Meter südlich der Stadt zurückgezogen. Die nördlichen Zufahrts- straßen nach Pohang werden von den Süd- koreanern gegen erbitterte nordkoreanische Angriffe gehalten. Ueber sechzig nordkorea- nische Offiziere, unter ihnen ein Oberstleut- nant, wurden in diesem Frontsektor gefan- gengenommen. Im Mittelabschnitt wurden drei nord- koreanische Versuche, den Brückenkopf über den Naktong westlich von Jongsan zu ver- stärken, von den amerikanischen Truppen vereitelt. Im Süden— westlich von Masan — wurden die Amerikaner etwa fünfhun- dert Meter zurückgedrängt. Von ihren neuen Stellungen aus gingen sie am Mittwoch zu Gegenangriffen über und hatten Erfolge zu verzeichnen. An der Naktong-Front, im Einsatzraum der ersten amerikanischen Ka- valleriedivision, wenden die Nordkoreaner jetzt Lautsprecherpropaganda an. Vom Westufer aus fordern sie die Amerikaner auf, die Waffen niederzulegen und nicht mehr für die„Wallstreet-Imperialisten“ zu kämpfen. Amerikanische Bomber haben nach einer Mitteilung des Hauptquartiers General Mac- Arthurs zahlreiche Ziele von Pyongjang bis fast zur koreanisch-mandschurischen Grenze im Norden angegriffen. Die Nordkoreaner wenden nach Mitteilung der Luftstreitkräfte eine neuartige Abwehrmethode gegen Tief- flieger an. Sie spannen Drahtseile quer über die Landstraßen. Der sowjetische Sicherheitsratsdelegierte Malik hat dem UNO- Generalsekretär Trygve Lie am Dienstag ein Telegramm übergeben, das von 38 amerikanischen Offi- zieren und Soldaten unterzeichnet ist, die sich in nordkoreanischer Kriegsgefangen- schaft befinden. Sie fordern darin eine Zu- rückziehung der amerikanischen Truppen aus Korea und teilen mit, daß sie gut behan- delt würden. g Formosa auf der Tagesordnung New Vork.(dpa) In einer über dreistün- digen Verfahrensdebatte hat der Sicher- heitsrat am Dienstag beschlossen, die For- mosa-Frage in seine Tagesordnung aufzu- nehmen. Ein sowjetischer Vorschlag, unver- miglich einen Vertreter der Volksrepublik China zur Teilnahme an den Besprechungen des Rates über diesen Punkt einzuladen, wurde abgelehnt. Ueber eine überraschend von dem Sowietdelegierten Malik vorge- brachte Forderung, auch die Protesterklä- rung Tschou En Lais wegen angeb- licher Verletzung chinesischen Hoheits- gebiets durch amerikanische Flugzeuge in die Tagesordnung aufzunehmen, wurde noch nicht abgestimmt. Der Rat vertagte sich auf Donnerstag. Donnerstag ist der letzte Tag, an dem der Sowjetdelegierte Malik den allmonatlich wechselnden Vorsitz führt. Sowjetunion will an UNO- Vollversammlung teilnehmen Die Sowjetunion wird auf der im Sep- tember beginnenden Vollversammlung der Vereinten Nationen vertreten sein. Der Formosa ist praktisch neutralisiert Washingtons schnelle Gegenzüge zei gen das Problem in einem neuen Licht Von unserem J.-J.- Korrespondenten New Tork. Der August, der der So- Wjetunion mit der Präsidentschaft im Sicherheitsrat den Triumph der Aushöh- lung der UNO bringen sollte, scheint mit einer Niederlage der Russen zu enden. Mit einer unerhörten Schnelligkeit hat Was- hington zwei Schachzüge des Ostens pa- riert: die Forderung Rotchinas, die For- mosa-Frage vor die UNO zu bringen und der Versuch Tschiang Kai-Scheks, mit Hilfe Mac Arthurs die USA in einen Krieg mit Rotchina zu verwickeln. Die USA brauchten nicht lange zu überlegen, wie sie diesen Zügen begegnen sollten, denn in Washington war man dar- auf vorbereitet. Allerdings nicht darauf, daß MacArthur sich erneut um Politik kümmern würde, und zwar in der Art, wie das sehr oft Generale tun, nämlich ohne politischen Instinkt.. Aber die zumindest unkluge Formosa- Erklärung des Generals an den amerikani- schen Fyoertkämpferverband hatte auch etwas Gutes. Denn Washington fand so einen aktuellen Anlaß, endlich die Erklä- rung abzugeben, die es schon lange abzu- geben wünschte, nämlich, daß zwischen das chinesische Festland und die Insel Formosa nur für die Dauer des Korea- Krieges die 7. amerikanische Flotte gelegt worden ist, und daß daraus keinerlei poli- tische Schlüsse gezogen werden dürfen, weder von Peking noch von Taipeh. Der zweite Gegenzug Washingtons war die geradezu freudige Zustimmung zu dem rotchinesischen Begehren, den Fall For- mosa durch die UNO untersuchen zu las- sen. Washington hatte so Gelegenheit zu beteuern, wie wenig feindlich es China ge- sonen ist. Und damit tat Washington einen entscheidenden Zug gegen die So- Wjets. Denn es kann als sicher angenom- daß die Sowjets fest damit rechneten, Washington würde in der For- mosa-Frage größere Schwierigkeiten ma- chen und so eine glänzende Gelegenheit geben, die ganze Fernost-Frage mit Hilfe des Formosa-Problems auf die lange Bank zu schieben. Praktisch haben die schnellen Gegen- züge Washingtons bewirkt, daß Formosa aufgehört hat, ein so ernstes Problem darzustellen, das kriegsgefährlich werden könnte. Formosa ist nun tatsäch- lich neutralisiert worden. Es ist kein Streitgegenstand mehr zwischen den USA und Rotchina und für die Sowjets kein Pulverfaß mehr, an das sie überra- schend die Lunte legen könnten. Die De- batte um Formosa, die auf offlzieller Ebene kaum begonnen hat, hat zumindest poli- tisch mit einer Niederlage der Sowjets und Tschiang Kai-Scheks geendet. Gesiegt haben die Rotchinesen, die praktisch die amerikanische Zusicherung in Händen ha- ben, bei guter Führung in der Korea-Frage die Insel zu erhalten. Ob sie sie sich nun selbst holen müssen oder von Washington als Morgengabe einer Epoche besserer Be- ziehungen bekommen, kann dabei ruhig dahingestellt bleiben. Aber ganz entbehrt dieses Tauziehen um Formosa und die mannigfachen Versuche, es zu einem„Danzig des dritten Weltkrie- ges“ werden zu lassen oder zumindest da- mit zu drohen, doch nicht der Dramatik. Mit den letzten amerikanischen Ent- scheidungen ist nämlich eine neue Phase der Entwicklung zwischen Rot-Asien und dem Westen eingeleitet worden. Ist die amerikanische Formosa- Entscheidung der Anfang erhöhter Spannungen zwischen Peking und Moskau? Diese Frage bewegt nun die Gemüter, die davon überzeugt sind, daß in Asien und nicht etwa nur in Korea eine wichtige Vorentscheidung im Ost-West- Konflikt fällt. Es sieht fast so aus, als wollte Washing- ton nun den Spieß herumdrehen und For- mosa, das von den Russen dazu benutzt werden sollte, die internationale Verwir- rung und die militärische Aktivität zu steigern, zum ersten Schritt einer Versöh- nung mit dem vom Kreml noch nicht ganz eroberten asiatischen Teil des Ostblocks machen. Die Aussichten dazu scheinen nicht ganz schlecht zu sein, da in den USA Informationen vorliegen, wonach Mao Tse- tung keineswegs die Absicht hatte, dem sowjetischen Drängen, das Abenteuer einer Invasion Formosas einzugehen, zu folgen. amerikanische Botschafter in Moskau erhielt am Mittwoch die Anträge auf Einreisevisa für sechs Mitglieder der sowjetischen Dele- gation für die UNO-Vollversammlung in New Vork. Zwei der Visa wurden für hohe Beamte des sowjetischen Außen ministeriums beantragt. Ueber die Person des Chefdele- gierten der Sowjets in New Vork ist noch nichts bekannt. Acheson warnt vor Hilfeleistung für Nordkorea Washington,(dpa) USA- Außenminister Acheson richtete die Warnung an die chine- sischen Kommunisten, es werde als ein Ag- gressionsakt angesehen, den Nordkoreanern im Koreakrieg Hilfe zu leisten. Acheson be- tonte, daß die Vereinigten Staaten hinsichtlich des chinesischen Festlandes oder Formosas keine aggressiven Absichten haben. Die amerikanischen Streitkräfte, sagte Acheson auf seiner wöchentlichen Presse- konferenz, würden unter gar keinen Um- ständen provozierende Maßnahmen ergrei- fen, die den chinesischen Kommunisten An- laß zu der Annahme geben könnten, daß die USA ihnen feindlich gesonnen sind. Die siebente USA-Flotte versuche auf An- ordnung Präsident Trumans lediglich, For- mosa zu neutralisieren und aus allen Kämpfen herauszuhalten. a Auf die Frage, ob die amerikanischen Streitkräfte in Korea gegebenenfalls den nordkoreanischen Streitkräften bis über den 38. Breitengrad hinaus nach Nordkorea kolgen würden, erwiderte Acheson, die Vereinigten Staaten hätten bereits verschie- dentlich erklärt, diese Frage müsse von den Vereinten Nationen entschieden wer- den. Repräsentantenhaus billigt Antikommunistengesetz Washington.(UP) Das amerikanische Re- präsentantenhaus hat mit überwältigender Mehrheit den Gesetzentwurf zur Kontrolle der amerikanischen Kommunisten angenom- men. Das Gesetz wurde an den Senat über- Wiesen. Im Entwurf ist vorgesehen, daß Kommu- nisten und kommunistische Organisationen sich beim Justizministerium registrieren las- sen müssen, daß Kommunisten nicht in der Regierung und in der Rüstungsindustrie be- schäftigt werden dürfen, daß sie keine Pässe für Auslandsreisen erhalten sollen und ver- pflichtet sind, von ihnen herausgegebene Schriften als kommunistisch zu kennzeich- nen. Außerdem soll es Beamten und Ange- stellten der Regierung verboten werden, Kommunisten und kommunistischen Orga- nisationen Informationen über die militä- rische Sicherheit der Vereinigten Staaten sowie Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Vor der Annahme des Gesetzes lehnte das Haus mit 153 gegen 64 Stimmen den Antrag des Abgeordneten Emanuel Celler ab, dem Vorschlag Präsident Trumans zu folgen und durch Umarbeitung der gegen- wärtigen Gesetze die Bekämpfung von Spionen und Saboteuren zu erleichtern. Chinesisch ist gar nicht so schwer...: For mosa—— ForMAOSd- Forms A. Schwerbeschädigte durch Demontage arbeitslos Aus Trümmern der Kruppwerke geborgene Maschinen auf der Abbauliste Essen.(dpa) Die Kruppschen Schwer- beschädigten- Werkstätten haben ihren Be- trieb einstellen müssen, nachdem die Ver- handlungen über die Erhaltung ihres Maschinenparks gescheitert sind und die 19 Maschinen der Werkstätten jetzt demon- tiert werden. Die Werkstätten haben zwar Der erste Studententag nach dem Kxieg Eine alte Tradition soll wieder aufgenommen werden Von unserem WF- Mitarbeiter Köln. An der Kölner Universität wurde gestern der durch den Verband deutscher Studentenschaft veranstaltete erste deutsche Studententag nach dem Eriege eröffnet, der erst jetzt zustande gekommen ist, weil der Aufbau einer einheitlichen Organisation der Studentenschaften aller westdeutschen Hoch- schulen erst im vorigen Jahr vollendet wurde. Bei der Eröffnungsfeier erklärte cand. phil. Schwartländer, der erste Vorsitzende des Bundes, der Studententag, mit dem eine alte Tradition wieder aufge- nommen werde, sei nötig, damit die studen- tische Jugend der Oeffentlichkeit sagen könne. was sie auf dem Herzen habe. Wei- terhin solle aber auch den Repräsentanten des öffentlichen Lebens Gelegenheit gegeben werden, zu den Studenten zu sprechen und mit ihnen zu diskutieren. Schwartländer sagte, es sei an der Zeit, das Dilemma der Jugend zu überwinden. Er kritisierte heftig die mangelnde Berück- sichtigung der Organe der Jugend und der Studentenschaft durch die Institutionen des ökkentlichen Lebens.„Lassen Sie die Ju- gend nicht unmündig hineingehen in die Posten, die sie einmal zu übernehmen hat und geben Sie ihr die Freiheit, sich zusam- menzuraufen, womit sie die beste Selbst- erziehung für den Parlamentarismus übt.“ Die Ausführungen des Redners gaben eine Probe von der Art, in der die Delegier- ten des Kongresses in den nächsten Tagen mit ihren Gästen, darunter Vizekanzler Blücher und Prof. Carlo Schmid dis- kutieren werden. So warf Schwartländer die Frage auf, ob die Kultusministerien der Länder überhaupt in der Lage seien, die Kulturpolitik richtig zu betreiben. Die kul- turtragenden Kreise finde man heute in allen Schichten und in vielen Einrichtungen, zu denen auch die Universitäten gehörten. Deshalb sei es richtiger, aus all diesen Krei- sen ein Kulturparlament zu bilden, dessen Exekutive dann an die Stelle der jetzigen Kultusministerien treten könne. Die Par- teien, die heute vorwiegend von sozialen und wirtschaftlichen Fragen bestimmt seien, betrachteten die Kulturpolitik oft nur in Wahlzeiten als ihr Anliegen und auch sonst häufig als ein Mittel der Parteipolitik. bei der Landesregierung von Nordrhein- Westfalen die Bewilligung von Ersatz- maschinen beantragt, es ist aber noch nicht abzusehen, in welchem Umfang der Antrag genehmigt wird und dann die Maschinen aufgestellt werden können. Von den 55 Be- schäftigten der Werkstätten mußten 23 Schwerbeschädigte bereits entlassen werden. Der Rest wird zur Zeit noch mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Die Maschinen, die jetzt demontiert werden, wurden von den Schwerbeschädig- ten aus den Trümmern der Kruppwerke geborgen und in mühevoller Arbeit wieder hergerichtet. Sie standen bereits vor einem halben Jahr auf der Demontageliste, wur- den aber nach Rücksprache des Bundes- kanzlers mit den Hohen Kommissaren von den Besatzungsmächten für sechs Monate wieder freigegeben. Das Empfängerland Frankreich hat die in Verhandlungen ange- botenen Schrottlieferungen als Ersatz für die zum Teil veralteten Maschinen abge- lehnt. Auf dem Gelände der Kruppwerke lagern zur Zeit noch 40 000 Tonnen Maschi- nen und Geräte, die als Reparationsgut deklariert sind. Mit ihrem Abtransport sind 1500 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Da monatlich nicht mehr als 10 000 Tonnen verladen werden können, werden die Demontagen und der Abtransport des Reparationsgutes bis Jahresende andauern. Unter dem Reparationsgut befinden sich viele Maschinen und Kräne, die für Frie- denszwecke verwendbar sind und bei Neu- emsiedlung von Industriefirmen auf dem ehemaligen Kruppschen Guß-Stahlfabrik gebraucht werden könnten. Großbriiannien verlängert Dienstpflicht London.(UP) Der britische Minister- präsident Clement Attlee verkündete gestern in einer Rundfunkansprache an die britische Bevölkerung und die britischen Streitkräfte in Uebersee, daß die Regierung von dem Parlament die Zustimmung zu einer Verlängerung der militärischen Dienstpflicht von achtzehn Monaten auf zwei Jahre fordern wird. Diese Maßnahme müsse als der geeigneste Schritt angese- hen werden, die britischen Streitkräfte schnell zu verstärken. Attlee gab gleichzeitig die Erhöhung des Soldes für Angehörige der britischen Streitkräfte bekannt, um Freiwillige zu gewinnen. In einem gleichzeitig mit der Ansprache Attlees herausgegebenen Weißbuch wird festgestellt, daß die verlängerte Dienstzeit die britischen Streitkräfte innerhalb von sechs Monaten um 77 000 Mann verstärken werden. Premierminister Clement Attlee und Außenminister Ernest Bevin haben ge- stern in London die Pläne für die Erhöh- ung der britischen Verteidigungsbereit- schaft besprochen. Grundlage der Erörte- rungen waren die Arbeiten des Exekutiv- Ausschusses der Atlantikpaktstaaten. Die beiden Staatsmänner sollen auch zu der von Churchill geäußerten Kritik an der Lieferung britischer Werkzeugmaschinen in die Sowjetunion Stellung genommen haben. Weltkongreß der Christlichen Arbeiterjugend in Brüssel Mannheim.(Eig. Ber.) Am 3. September findet in Brüssel der Jubiläumskongreß der belgischen christlichen Arbeiterjugend(CAq) statt. Ueber 100 000 junge Arbeiter aus der ganzen Welt werden zu diesem Kongreß in Brüssel erwartet. Ueber 300 deutsche junge Arbeiter werden u. a. daran teilnehmen(da- von acht aus Mannheim). Der Heilige Vater wird über den Rundfunk zum Kongreß spre- chen. Alle Bischöfe und Kardinäle Belgiens und Frankreichs haben ihr Erscheinen zu- gesagt, weiter der Kardinal von Portugal, Bischöfe aus allen Ländern. Der deutsche Episkopat wird ebenfalls dort vertreten sein. Vom 5. bis 10. September findet ebenfalls in Brüssel eine Internationale Konferenz der CA statt. Ueber 500 offizielle Delegierte der Welt-CAJ werden dort in vier Sprech- gruppen über die Situation der Arbeiter- jugend in der Welt beraten. An dieser Kon- ferenz nehmen auch 27 Vertreter der deut- schen CA] als Delegierte teil. Zum Ab- schluß dieser Internationalen Konferenz wird ein Manifest der Delegierten an die Arbeiterjugend der ganzen Welt proklamiert Werden. Diese Erklärung der Konferenz wird Bezug nehmen auf die Probleme der arbeitenden Jugend in der ganzen Welt. Landesmissionsfest in Wertheim Karlsruhe.(epd) Das Landesmissions- kest für Baden findet in diesem Jahre am 17. September in Wertheim statt. Bei der Hauptfeier in der Wertheimer Stadt- kirche werden Prälat D. Hartenstein, Missionsinspektor Streckeisen aus Basel und Pfarrer Hammann aus Karlsruhe spre- chen. Für die Jugend ist wieder, wie im vorigen Jahr in Rastatt, ein besonderer Missionsgottesdienst vorgesehen. In den Gemeinden des Kirchenbezirks Wertheim werden die Gottesdienste am Missionssonn- tag durchweg von Missionsmännern ge- halten. Dem diesjährigen Landesmissionsfest kommt deshalb besondere Bedeutung bei, weil sich die Missionsgebiete draußen nach langer Unterbrechung allmählich wieder deutscher Missionsarbeit öffnen. So wird langsam Ostafrika für die deutschen Mis- sionare wieder zugänglich, und es besteht die Hoffnung, daß das auch bald für West- afrika wieder der Fall sein wird. Da auch die ausländische Hilfe sichtbar ihrem Ende entgegengeht, muß die deutsche Mission auch die finanzielle Verantwortung wieder auf eigene Schultern nehmen und sich wie- der an der nanziellen Versorgung ihrer Arbeit in Uebersee entscheidend beteiligen. Die technischen Voraussetzungen dazu sin dadurch geschaffen, daß die Mission mit einer beträchtlichen Devisensumme monat- lich rechnen darf. Die vor allem bei uns in Süddeutschland beheimatete Basler Mis- sion wird etwa zwanzig Prozent dieser De- visen mit den Opfergaben ihrer Freunde erwerben können. Mit allen diesen Fragen wird sich der Landesmissionssonntag in Wertheim befassen. Zürchers Fehdehandschuh Freiburg.(Ft-Eig.-Ber.) Auf einer gut besuchten Südweststaat- Kundgebung in Freiburg verlas der süd württembergische Staatspräsident Dr. Gebhard Müller einen Brief des südbadischen Oberlandes- gerichstpräsidenten Dr. Zürcher, der ihm kurz vor der Veranstaltung zugestellt worden war. Darin heißt es u. a.:„Sie haben den Rubikon überschritten; jetat wird eine andere Sprache zu sprechen sein. An anderer Stelle des Schreibens bezeich- nete Dr. Zürcher die Zuhörerschaft Dr. Müllers als„Sozialisten, Großkapitalisten landfremde Intellektuelle, Freimaurer un Antiklerikale“. Dr. Müller, der mitteilte, dag er schon mehrfach davor gewarnt worden sei, in Freiburg zu sprechen, be- zeichnete diese Vorgänge als politisch sehr ernst. In dem folgenden Referat ging Staats- präsident Müller auf die Finanziellen, wirtschaftlichen und staatsrechtlichen Gründe, die für den Südweststaat sprechen, ein. In der anschließenden Diskussion wurde der Reichskanzler a. D. Dr. Wirth mehrfach durch stürmische Protestäube- rungen des Publikums unterbrochen Schellhammer zweiter Vorsitzender Stuttgart,(tz-Eig.-Ber.) Ueber 180 Pe- legierte des Landesverbandes Württen berg-Baden für das Hotel- und Gaststät- tengewerbe erörterten auf ihrer Jahres- hauptversammlung am Dienstag und Mitt. woch in Stuttgart in erster Linie die Frage der zahlreichen Sondersteuern, die auf dem Hotel- und Gaststättenbetrieben lasten. Die Delegierten versammlung wählte 3 zweiten Vorsitzenden den Mannheim Gaststättenbesitzer Schellhammer auf Wel tere zwei Jahre.. da . — 8 ster. dete die chen rung 8 chen auf ihme gese- räkte des chen ache wird zeit von rken und ge- höh- reit- örte- utiv- Die der der inen men mber der CAd) s der 8 in unge (da- Vater spre- giens zu- ugal, sche Sein. Malls z der zierte rech- eiter Kon- deut- Ab- renz die miert srenz der ions- 1 tadt- ein, Basel spre- e im derer den theim sonn- ge- 1sfest bei, nach eder wird Mis- steht West- auch Ende ission ieder wie- ihrer ligen. sind mit onat- 1 uns Mis- De unde ragen 18 In nder De- ttem· ststät⸗ ahres- Mitt⸗ Frage t dem lasten. te als heimer wWel⸗ e Nr. 202 Donnerstag, 31. August 1950 MORGEN Seite 3 Frominentester Gast des Tages: Bundespräsident Dr. Heuß Die Wirtschaft wünscht Glück Durch die Zerstörung aller Brücken wurde der Wiederaufbau nach Kriegsende am stärksten behindert. In Mannheim, mit seinen zahlreichen Fluß- und Hafenüber- gängen, war der Verkehr besonders schwer betroffen. Die Stadtverwaltung nahm sich des Brückenbaus sofort mit aller Energie an. Die zweifellos schönste Brücke gelang Mr jetzt und wird als dringendste Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen Industriegebieten am 31. August 1950 dem Verkehr übergeben. N Eine besondere Ehrung wird unserer Stadt dadurch zuteil, daß die Einweihung in Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten Professor Dr. Heuß stattfindet. Die Mannheimer Wirtschaft spricht hiermit der Stadt zu diesem Ereignis ihre Glückwünsche aus. Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Mannheim (Klein) . 3 e. D'e„Heuß-Türe“ Im Mannheimer Schloß gibt es verschie- dene Haustüren; einige übriggebliebene alte und einige neue, denn ein solcher Rie- senbau von einst 3000 Fenstern hat natür- lich auch etliche Haustüren. In der Mitte lagen einst solche für die Kurfürstlichkei- ten und an den Seitenflügeln die für die Pferdekraftfahrer und Zofen. Die repräsentable Mitte ist noch nicht aufnahmefähig. zuerst muß man die Milch- kuh des Finanzamtes in einen Stall brin- gen, eben in diesen linken Flügel, der eigentlich der rechte Flügel ist, wenn man nicht gerade von Ludwigshafen her auf das Mannheimer Schloß schaut. Die Mann- heimer aber denken kurfürstlich, denn für Carl Theodor war es wirklich der linke Flügel, wenn er die Breite Straße hinunter- schaute. Dieser linke Flügel hat jetzt seine „Heuß“-Türe bekommen. Wer hat unserem Bundespräsidenten eine Haustüre zugesprochen? Das hat der Volksmund, das Mannemer Bloomaul, ge- tan. Wenn nämlich der Bundespräsident zur Brückenweihe nach Mannheim kommt, um einweihend über die Neckarbrücke hinweg nach der Kurpfalz— nein ich wollte sagen, um über die Kurpfalzbrücke über den Rhein— ach nein, über den Neckar zu gehen, wird er auch das Mannheimer Schloß beschauen, oder feiner ausgedrückt, eine Besichtigung des Schlosses vornehmen. Im Hinblick hierauf hat sich anscheinend das Bauamt im Schloß der pappe- und sperrholzresteverkleideten Eingangstür ge- schämt und eine neue Haustüre eingesetzt. Die Heuß-Türe ist aus Eichenholz und macht einen soliden Eindruck, wie sich das an einem Schloß gehört. Wenn du sie aber durchschritten hast, sei es päter einmal als Steuerzahler oder jetzt als neugieriger Be- frager des Volksmundes, dann stehst du vor gläsernen Pendeltüren, bei demen nur eine kleine Schutzstange dich daran hin- dert, in das Glas zu treten, und ganz un- gehindert können deine Blicke durch die blütenweiße, künftige Kassenhalle des Finanzamtes schweifen, wo die heiter be- schwingten Linien der Gewölbe dir das Zahlen zum Genuß machen werden. Selbst beschwingt pendelst du zwischen den Pen- deltüren wieder hinaus und hinter dir schließt sich automatisch die„Heuß-Türe“. Die letzte Hand wird angelegt, die letzte Niete geschlagen Die letzten Pinselstriche an Mannheims neuer Brücke über den Neckar. Schon hat das rohe Material feste Formen angenom- men— die Larve ist gefallen. Was vor kur- zem noch anonymer, gestaltloser Stoff: Stahl und Stein, jetzt ist es als vollendes Werk, als Ding an sich, in das ihm gegebene Zeit- und Lokalkolorit hineingeboren.„Hier bin ich!“, sagt es. Die Steine sprechen Man kann nicht mehr achtlos vorbei- gehen. Es ist geworden! In die Natur ge- Stelltes Menschenwerk. a Wachsender Verkehr zwingt zu ständiger Verbreiterung 7. g 1 3 ö 5 f - 458 ber ö ö 0—— U 3 N 1 8— 1 1 bes 125— 4 „22 0 5 — — 2— J a 5 1 7 5 4 ö 55 ae ö ö „ 1 1 3—— 7 1* 7* In 100 Jahren Breite der Brücke verdreifacht Mit eines der markantesten Zeichen des rapiden Wachstums unserer Stadt ist das ständige Zunehmen der Breite der ver- schiedenen Neckarbrücken. Unsere vier Zeichnungen, die alle im gleichen Maßstab gehalten sind und somit die natürliche Pro- portion zueinander wiedergeben, zeigen an- schaulich, wie stark dem immer größer werdenden Verkehrsbedürfnis Rechnung getragen wurde. Die oberste Zeichnung stellt schematisch die Kettenbrücke in ihrer Breite dar. Diese 1845 dem Verkehr über- gebene Brücke besaß eine Fahrbahn von 5,30 m Breite und zwei Gehwege zu je 1,17 m. 2,36 m fielen bei einer Gesamt- breite von 9 m als für die Aufnahme von Konstruktionsteilen notwendig für die prak- tische Nutzung fort. Die nächste Darstellung gibt die ir ihrer Gesamtbreite um mehr als das Dop- pelte gewachsene Friedrichsbrücke im Jahre 1891 wieder, bei der die Fahrbahn 10 m breit war, an die sich links und rechts Gehwege von je 3,85 m anschlossen. Auch bei dieser Brücke fielen durch Kon- struktion 2,30 m aus. Die auf der Zeich- nung schematisierten Straßenbahnschienen wurden 1900 eingebaut. Der 1939 in Angriff genommene Umbau der Friedrichsbrücke, der durch den Zu- wachs an Verkehr nicht mehr zu vermeiden War, verbreiterte die Brücke auf insgesamt 25 m, die Fahrbahn auf 11,70 m, während durch Anlage von zwei Radwegen zu je 1,85 m Breite die beiden Fußgänger wege auf je 3,50 m reduziert werden mußten. Auch hier fielen wieder 2,60 m durch Konstruk- tion weg. Die 1900 links und rechts inner- halb der Konstruktion eingelegten Straßen- bahnschienen wurden während dieses Um- baues in die Mitte genommen. Schließlich erreicht die Kurpfalz-Brücke 1950 die mehr als dreifache Breite der Kettenbrücke, und zum ersten Male ist die Gesamtbreite von 28 m nicht durch Kon- struktionsteile beeinträchtigt, wodurch die 28 m auch tatsächliche Nutzbreite be- deuten. Die Radfahrwege wurden gegen- über der umgebauten Friedriehsbrücke um jeweils 20 em auf je 1,65 m reduziert, Während die Fußgängerwege mit 3,50 m die gleichen Dimensionen beibehalten haben. Der eigentliche Nutznießer der Verbrei- terung ist somit der Straßenverkehr, womit zum anderen verdeutlicht wird, daß die Frequenz der Brücke— zumindest in den letzten Jahren— hauptsächlich durch den Fahrzeugverkehr bedeutend erhöht wurde. wurde. wartende Fortsetzung der Bauarbeiten am lichtraum und darunter ein Vortragssaal den Neckar. Nachdem das alte Kaufhaus unserer pfälzischen Bevölkerung. Zur Brückenweihe Mannheim befindet sich nun wirklich mitten im Wiederaufbau. verschwinden in zunehmendem Maße aus dem Stadtbild. An allen Ecken und Enden der Stadt wird geräumt, gegraben und gebaut. In der Heidelberger Straße reiht sich ein hohes Haus an das andere. Selbst wenn der eine oder andere Neubau in der Zahl seiner Stockwerke noch zurückbleibt, so ist doch zu erwarten, daß auch diese Bauten in den nächsten Jahren weiter in die Höhe streben werden. Die demnächst zu er- Die Trümmer Bahnhofsgebäude wird einen Antrieb geben, neue Bauten am EKaiserring zwischen Bahnhof und Wasserturm erstehen zu lassen. Auch einige bemerkenswerte öffentliche Bauten können in diesem Jahr noch bezogen werden. Im linken Flügel des Schlosses wird emsig für die Aufnahme des Finanzamts gearbeitet, die neuen Räume für die städtische Hauptverwaltung werden im Tech- nischen Rathaus bis zum Ende des Jahres fertiggestellt sein, und in der Kunsthalle wird der schwerbeschädigte frühere Athenesaal in seiner endgültigen neuen Form am 8. November eröffnet werden können. Es entstehen dort ein neuer Ausstellungs-Ober- für fast 300 Personen. Die Beseitigung der Trümmer des Nibelungensaals zeigt, daß auch hinsichtlich eines Wiederaufbaus des Rosengartens neue Pläne zu reifen beginnen. Mannheim schmückt sich aber auch wieder. Stadtrat und Stadtverwaltung sind von der Ueberzeugung getragen, daß in einer schwer beschädigten Großstadt mit starker Arbeiterbevölkerung zahlreiche Inseln der Erholung und auch der Schönheit vorhanden sein müssen. Die drei großen Mannheimer Parks, der Waldpark, der Luisenpark und der Herzogenriedpark, sind wieder richtige Erholungsstätten gewor- den. Zahlreiche neue Anlagen in der Stadt zeigen einen vollendeten Blumenschmuck und laden durch viele Bänke zum Verweilen ein. Schöne Plastiken, die Mannheim über den Krieg gerettet hat, sind an geeigneten Plätzen zur Aufstellung gelangt. In den letzten Tagen hat der bevorstehende Besuch des Bundes präsidenten es noch fertig- gebracht, daß Farbtopf und Pinsel auf manchen bisher vernächlässigten Gegenstand in Mannheim wieder neuen Glanz und gutes Aussehen zaubern. Wenn dann noch am 31. August die schwarz-rot- goldenen und blau- weiß- roten Fahnen wehen und die Lichter- ketten sich durch einige Hauptstraßen ziehen, dann kann man die Hoffnung hegen, daß wir auch wieder einmal von einem schönen Mannheim werden sprechen können. Das schönste und zweckdienlichste Ergebnis dieses Jahres ist aber doch die neue Brücke selbst. Im Herzen der Stadt spannt sie sich in kraftvollem, breitem Bogen über nicht mehr vorhanden ist, ist diese Brücke zum neuen Herzstück von Mannheim geworden. Sie ist auch ein Sinnbild des bewegten Mannheimer Lebens und ein Zeugnis für die Arbeitskraft und den Aufbauwillen Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim 2. Dr. Heimerich) Ob man will oder nicht, man muß Stel- lung dazu nehmen. Es hat seine eigenen Gesetze, nach denen es beurteilt werden will: statische, architektonische, physiaklischen. Und ist doch nur dem Wasser unter und dem Himmel über sich Rechenschaft schuldig. Aber— es lebt. *. Irgendwo schlägt ein Arbeiter eine Niete ein.„Die Letzte“. Die letzte von 101 342 15 000 Tagewerke hat die Arbeit in An- spruch genommen. endung. Aluminiumfolien auf die Stahlkon- struktion aufgelegt. Darüber eine Asphalt- schicht. Neuland in der Welt des Brücken- baus, meinen die Fachleute. Neuland— mit Schweißtropfen gepfla- stert *. Brücken sind Bauten, die einen Ver- kehrsweg über ein Hindernis führen, heißt es im Lexikon. Diese Brücke ist mehr. Und dieses Mehr bezieht sich nicht nur auf das Architektonische, das man viel- leicht mit der Bezeichnung„Trägerrost- brücke“ abtun könnte, wenn— ja wenn das alles nicht so jungfräulich neu wäre: die ganze Konstruktion. Verkehrstechnisch— nun: Diese Brücke ist ein Bedürfnis. * Wie ein Sehrohr hat ein Arbeiter seinen Oberkörper durch die Klappe, die in den Bauch der Konstruktion führt, über die Mit Augenschutzschild und Lederhundschuhen gibt der Elektroschweißger dem Geländer den letzten Halt Fahrbahn hinaus„aòsgefahren“. Bildunter- schrift„Torso“, meint der Fotograf. Ich muß unwillkürlich an ein surrealisti- sches Porträt denken. Aber der Mann, der da in den Eingewei- den der Brücke herumwühlt, ist mit sehr realen Dingen beschäftigt: es sind die letz- ten Meter Rohrleitung, die er verlegt. Unter ihm bricht sich der Strom an neuem Pfeiler 5 Brücke über den Strom... Die Ufer sind zusammengewachsen, Neckar- und Innen- stadt sich wieder näher gekommen. 2070 Tonnen Stahl knüpfen das Band. 2070 Tonnen Stahl, die in 26 Schiffs- ladungen nach Mannheim kamen. Am 31. März waren bereits die Hauptträger mon- tiert. Daß doch die neue Brücke auch zu neuen Ufern führe 5 Die alten liegen im Schatten, den die geschichtliche Figur Deutschland ab und zu geworfen hat. Es sind die, die hinter uns abgebrochen worden sind. Die Fahrbahn steht kurz vor der Voll- ——— Hier wird gekocht— aber keine Erbsensuppe, sondern der Teerbelag für die Fahrbahn der Kurpfalzbrucke Die alte Friedrichsbrücke— es hat Jahre gedauert, das wieder aufzubauen, was eine übergeschnappte Humantias in wenigen Mi- nuten sich siegreich zurückziehend ver- nichtete. Zwei Jahre— zweimal 525 600 Minuten! Daran sollte gedacht werden, bevor man die Blumen, die zur Einweihung gekränzt werden, sprechen läßt. f* Ja, in diesem Augenblick ist die neue Neckarbrücke gewissermaßen geometrischer Ort aller öffentlichen Mannheimer Inter- essen „Kurpfalz- Brücke“ soll das Neugeborene getauft werden. Kurpfalz-Brücke— ein Name, der eine Tendenz vertritt. Eine historische Tendenz nach der sich die gegenwärtige Kommunal- politik ausrichtet. Damals war Mannheim noch Hauptstadt! Laßt uns der Kurpfalzbrücke einen klei- nen Beinamen geben, weniger schmückend als mahnend: den einer Eselsbrücke. Als Gedächtnishilfe gewissermaßen. Damit die wenigen und die zweimal 525 600 Minuten nicht vergessen werden vob emen, Der kalbe Mann ist gar kein halber, sondern ein ganzer, der gerade dabei ist, zwei Rohr- stücke einer Leitung zutammenzuflanechen. Selbst verstandlich liegt das Rohr jetzt unter dem Fußweg der Brücke e Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 31. August 1950/ Nr. 202 Friedrichsbrücke, Zerstört worden. eine unserer Die Gewerkschaft grüßt Vor fünfeinhalb Jahren ist in Ausführung eines verbrecherischen Befehls auch die lebens wichtigsten Verbindungen über den Neckar, In Rekordzeit und in vorbildlicher Zusammenarbeit von Unternehmern, Tech- nikern und Arbeitern ist nun die neue Brücke erstanden, ein imponierendes Bauwerk von architektonischer Schönheit und verkehrstechnischer Zweckmäßigkeit. Sie ist ein Beweis für den zähen Aufbauwillen unseres Volkes und gleichzeitig Symbol, daß nur in verständnisvollem und gleichberechtigtem Zusammenwirken aller Kreise unserer Wirtschaft unser Vaterland wieder gesunden kann. Gewerkschaftsbund Württemberg-Baden Ortsausschuß Mannheim (Schweizer) Fluggenstreit ad uctu Die Arbeitsgemeinschaft der Badener bit- tet um folgende Veröffentlichung: Wir Badener wurden öffentlich beschuldigt, das Brückenfest stören zu wollen. Das Mittel dazu sei die Empfehlung an die Geschäfts- leute, die badischen Farben Gelb-Rot-Gelb ebenfalls zu hissen. Wir werden beschuldigt, damit Streit in die Oeffentlichkeit zu tragen. Die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer, sowie der Verband des Einzelhandels gaben den Pressehinweis der Stadt an alle ihre Mitglieder mit entspre- chender Empfehlung gesondert heraus. Wir Badener stellen fest, daß man hier eine Veberempfindlichkeit äußert, die unver- ständlich ist, ganz undemokratisch handelt und die verantwortlichen nach unserer Mei- nung mit Einheitlichkeit der Beflaggung der Stadt ein politisches Ziel erstreben, das man mit umgekehrten Vorzeichen uns unter- schiebt, um die Oeffentlichkeit im eigenen Sinn zu beeinflussen. a Um keinen Vorwand zu geben, bitten wir alle Badener, zum Brückenfest keine gelb-rot- gelbe Landesfarben zu hissen. Arbeitsgemeinschaft der Badener Kreisverband Mannheim. Bier wird billiger! Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauerbundes schwankt die mit Inkrafttreten des neuen Biersteuergesetzes eintretende Verbilligung des Bierpreises zwischen 20 und 30 Prozent. Sie ist in verschiedenen Län- dern verschieden und bezieht sich nur Auf das normale Konsum- oder Lagerbier. Die Preissenkungen, die für Spezialbiere, Wie 2. B.„Pils“ oder Exportbier eintreten, sind im allgemeinen geringer. in Preisstufe 1(einfache Gaststätten) kostet normales Konsum- oder Lagerbier: In Bayetrit ein halber Liter dunkel 39 Pf, ein halber Liter Hell! 40 Pf. In Hamburg: Ein Drittelliter 30 Pf. In Hessen: ein Viertelliter 27 Pf, ein Drittelliter 32 Pf. In Nieder- Sachsen: ein Viertelliter 32 Pf. In Nord- rhein- Westfalen: Ein Viertelliter 32 Pf. In Rheinland-Pfalz: Ein Viertelliter 30 Pf. In Württemberg-Baden: 0,3 Liter 30 Pf, ein halber Liter 48 Pf. Für die Preisstufe 1 sind dies Höchst- preise. In besseren Lokalen ist ein Preis- aufschlag von 10 Prozent erlaubt. Vornehme Gaststätten können einen Preisaufschlag bis zu 25 Prozent durchführen, während Luxus- lokale von jeder Preisbindung befreit sind. Berufungs verfahren brachte Freispruch Der Straßenbahnführer W., der im Zu- sammenhang mit dem ersten Straßenbahn- unglück in der Schimperstraße nach lang- Wierigen und sorgfältigen Verhandlungen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden War, wurde dieser Tage im Berufungsver- fahren freigesprochen. Das Gericht erklärte: Es sehe zwar nicht Als erwiesen an, daß den Wagenführer keine Schuld an dem Unglück treffe, könne je- doch seine Behauptung, wonach die elek- trische Bremse versagt habe, nicht mit der nötigen Wahrscheinlichkeit widerlegen. Die Verteidigung hatte schon im Verfah- ren in erster Instanz geäußert, so lange der Fall des Wagenführers Bauer nicht enschie- den sei, sei auch im Fall W. das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der Freispruch im Fall Bauer(wir berichteten bereits ausführ- lich über die Verhandlung, die das zweite Stragenbahnunglück in der Schimperstraßge zum Gegenstand hatte, bei dem bekanntlich sechs Todesopfer zu beklagen waren) be- Wies, daß technische Mängel eine Rolle ge- spielt haben. Diese Feststellung dürfte auch dle eigentliche Ursache für den Freispruch im Falle des Straßenbahnführers W. ge- wesen sein. i-tu. 90 Monate Gefängnis Die Große Strafkammer sprach in der Verhandlung gegen die beiden Einbrecher von der wir gestern bereits berichteten— nach mehrstündigen Plädoyers Gefängnis- strafen in Höhe von drei Jahren und acht Monaten sowie zwei Jahren und acht Mo- naten aus. Sie blieb damit nur jeweils um zwel Monate unter dem Antrag des Staats- anwalts. Die 40jährige Hehlerin wurde zu einem Jahr, die jugendliche Braut zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Wohin gehen wir? Donnerstag, 31. August: 11.30 Uhr: weihung der Kurpfalzbrücke. Freitag, 1. Sept.: Amerikahaus, 19 Uhr, Tonfllime: Weideland Montana“,„First Step“, Amerikanische Studentinnen“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Gedanken zum positiven Denken, Spr.: Martin Steinke-Tao Chuen, Priester des Klosters Tsi-Hia-Chan, China. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Am Donnerstag zimächst heiter oder leicht bewölkt. Später zu- nehmende Bewölkung und anschließend, zum Teil erst in der Freitagnacht etwas Regen möglich. Höchsttemperaturen 23 bis 26, Tiefst- werte 12 bis 16 Gradl. Schwache Winde erst um Süd, später aus West bis Südwest. Pegelstand am 30. August: Maxau 412(2), Mannheim 268(), Worms 194(12), Caub 174(17). Ein- Fröhliche Ferien ohne Heimweh in auswärtigen Lagern Stadträte besuchen die Entsendelager der freien Wohlfahrts verbände „Zicke-zacke, hei, hei, hei!“ Mit diesem schallenden Ruf begrüßten 31 Mannemer Buwe im Caritaslager Dielheim den voll- besetzten Mannheimer Autobus, dessen „Fracht“ ihm schmunzelnd entstieg. An der Spitze Stadtdirektor Schell, Mr. Jenkins und Gattin, Stadträtinnen und Stadträte, eine Medizinalrätin des Staatlichen Gesundheits- amtes, die leitenden Aerzte der Kinder- abteilung des Städt. Krankenhauses und des Kinderheims Sandtorf, Leiter und Vertreter der freien Wohlfahrtsverbände und des Roten Kreuzes, der Gewerkschaften und des Wohl- fahrts- und des Jugendamtes. Sie alle wollten einmal sehen, wie die jungen Mannheimer in ihren Ferienlagern, die am Samstag mit kleinen Schlußfeiern schließen, untergebracht sind und sich bisher erholt haben. Und da sie überall auf fröh- liche und gut aussehende Kinder trafen, die alle auch ihre Verpflegung lobten, sprang auch ein Funke Ferienstimmung auf die würdige„Inspektion“ über. „Wie ein Blitz uus heiterem Himmel!“ Mildes Urteil für Körperverletzung mit Todesfolge Gestern vormittag begann im Mannhei- mer Landgericht die zweite Schwurge- richtsperiode dieses Jahres mit einem Ver- kahren wegen gefährlicher Körperver- letzung mit Todesfolge. Angeklagt war der 40 jährige Ernst R., der bei einer Schläge rei in Neckarau am 3. Juli dieses Jahres mit einer Wasserwaage auf einen Unbe- kannten eingeschlagen und ihn getötet hatte. Mit den Worten:„Es ist uns gänzlich unverständlich, wie dieser Mann ohne wei- teres nach seiner Wasserwaage greifen konnte.. gab der Vorsitzende dem all- gemeinen Verwundern Ausdruck. Niemand kann sich erklären, wie Ernst R. zu die- ser Bluttat kam. Er gilt als solider, fleißi- ger Bürger, ist leidenschaftlicher Brief- taubenzüchter und nicht vorbestraft. Vor Gericht hinterließ er einen guten Eindruck und nahm auch die Strafe, von eineinhalb Jahren Gefängnis, die das Gericht über ihn verhängt hatte, ohne Zögern sofort nach der Verkündung an. Das Urteil wurde unter beiderseitigem Rechtsmittelverzicht um drei Uhr nachmittags rechtskräftig. Mit unbeirrter, ruhiger Stimme hatte der An- geklagte vorher den Hergang der Tat ge- schildert. 5 Er hatte am Sonntagnachmittag— an dem in Frage stehenden 3. Juli also—, in einem Restaurant in den Quadraten Mau- rerarbeiten verrichtet und verhältnismäßig viel zu trinken bekommen. Als er spät abends an einem Gasthaus vorbeikam und noch Musik hörte, kehrte er ein. Hier traf er einen seiner Freunde vom Brieftauben- verein, der ihm angeblich gesagt haben soll, irgendjemand wolle ihn(den Freund) in eine Schlägerei verwickeln. Betrunken wie er war, erklärte Ernst R. kategorisch: „Wer dein Feind ist, ist auch mein Feind.“ Zu viert hatte man nach„Feierabend“ das Lokal verlassen, anscheinend noch fried- lich. Dann war es zu einem kurzen Disput gekommen. Ernst R. hatte sich durch ein möglicherweise halb scherzhaft hingewor- fenes Wort und eine dazugehörige Geste angegriffen gefühlt und fast unvermittelt mit seiner Wasserwaage— einem größe- ren Instrument aus Hartholz— auf den Schädel eines seiner Gegner eingeschlagen. Der war sofort umgefallen.„Schädelbruch 8 Todesfolge“ stellte der Arzt später est. i Ernst R. hatte nicht geglaubt, seinen Gegner lebensgefährlich verletzt zu ha- ben. Umso erschütterter war er, in nüch- ternem Zustand von der Auswirkung seiner furchtbaren Tat zu erfahren. Das Gerücht, R. habe mit dieser Tat einen bestimmten Plan verfolgt, entbehrt jeder Grundlage. Die Verhandlung bewies, wie sehr der Verurteilte körperlich und seelisch unter den Folgen seiner Tat leidet. 5. i-tu Rathausläden gestern eröffnet In Anwesenheit von Vertretern der Stadt- verwaltung, der Industrie- und Handels- kammer und der Handwerkskammer wurden gestern mit der offlziellen Schlüsselübergabe für den jetzt fertig gestellten zweiten Teil der Rathausläden in N 1, 18-28, die Eröff- nung gefeiert. Dabei wurde der Wunsch ge- äuhßert, daß die letzte Lücke in diesem Ge- viert von dem wenigstens im Plan seit lan- gem kestliegenden Kino geschlossen werden möge. a Außerdem wurde von Vertretern der Bundesbahn bekanntgegeben, daß die ab 4. September in N 1, 18 aufnahmebereite Expreßgutannahme auch über die allgemeine Geschäftszeit hinaus geöffnet haben wird und daß darüber hinaus die Einrichtung einer Tarif-Auskunftsstelle geplant ist. Habereckl-Braustübl wiedererstanden Nach und nach kommen sie alle wieder, die durch den Krieg ausgelöschten„mar- kanten Punkte“, die einer Stadt ihr Ge- präge geben. Gestern war es das Habereckl- Braustübl in Qu 4, 13, dessen Rohbau- fertigstellung mit einem zünftigen Richtfest gefeiert werden konnte. 1 Das Habereckl-Braustübl- ein wie be- deutender„markanter Punkt“ damit wieder- erstanden ist, zeigt die Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Heimerich, Bürger- meister Trumpfheller, Beigeordneter Riedel, Oberverwaltungsrat Kleemann, Stadtdirektor Elsesser, Präsident Dr. Leiber(Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung), Stadtrat Barber, Regierungsdirektor Kuhn(Leiter des Arbeitsamtes), Dr. Krieger(Industrie- und Handelskammer) und anderen prominenten Persönlichkeiten bei der Feierstunde. Nachdem ein Zimmermann nach alt- „Come back“ der alten Kudeudesuhr Furtwangen, die kleine Stadt im süd- lichen Schwarzwald, besitzt das Uhrenmuseum der ganzen westlichen Welt. Hier wird mit zahlreichen, chronologisch geordneten Sammlungsstücken die Ge- schichte der Uhr nachgezeichnet. Sie geht von dem Prachtstück der Sammlung, einer Uhr aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, die mit dem rohen Stein als Gewicht, den beiden Bleikugeln als Pendel und dem hölzernen Waagbalken in ihrer Einfachheit kaum noch zu übertreffen ist, über die astronomische Uhr des Mönches Thaddäus Rinderle von St. Peter aus dem Jahre 1730 zu der ersten Kuckucksuhr von 1738, um sich dann über die Blütezeit der Kuckucks- uhren langsam in die„gute, alte Zeit“ der Spieldosen und Orchestreons fortzusetzen. Am Schluß steht die Uhr von heute, ein Wunderwerk der Technik und der Präzision. Auch die Geburtsstätte der Schwarzwald uhr, eine Uhrenwerkstatt, wie sie in früheren Jahren zu Dutzenden im Schwarz- wald zu finden war, hat in dem Museum ihren Platz gefunden. Mit Staatsmitteln wurde sie dem letzten Besitzer abgekauft, nachdem drei Generationen in ihr gearbeitet hatten. Die Arbeit wurde mit Werkzeugen getan, die es heute kaum glaubhaft er- scheinen lassen, daß mit ihnen zuverlässige Uhren hergestellt werden konnten. In nächster Nachbarschaft des Museums in Furtwangen ist die Staatliche Uhr- macherschule untergebracht, die vor kurzem ihr hundertjähriges Bestehen feiern konnte. Der Anblick der Schüler, die hier an langen Tischreihen mit feinsten Instrumenten und Lupen an den Uhren arbeiten, läßt noch einzige deutschem Handwerksbrauch den Richt- spruch gesprochen und die Versammlung drei Hochs auf Bauherr und alle am Bau Be- teiligten ausgebracht hatte, ergriff der OB das Wort zu einer kurzen, aber in herzlichem Ton gehaltenen Glückwunschadresse. Braue- relbeèsitzer Hans Hifigeldein hieß die Gäste Willkommen und gab eine Rückschau auf die Geschichte seines Hauses, zu dessen 215 Jahrfeier 1951 das Braustübl der Oeffentlich- keit übergeben werden soll. Mannheim ist um eine Stätte urmannhei- merischer Gemütlichheit reicher N i rob. Im neuen Gebäude. Das Institut Schwarz — staatliches, genehmigtes, privates Real- gymnasium mit nachmittäglicher Aufgaben- überwachung bezieht mit Beginn des neuen Schuljahres sein neues Gebäude in Mü 6, II, in dem ab sofort bereits Sprechstunden der Schulleitung eingerichtet sind.. Gartenfest. Die Kleingarten-Daueranlage „Sellweiden“ e. V. veranstaltet aus Anlaß ihres 30 jährigen Bestehens vom 2. bis 4. Sep- tember ein Gartenfest auf der Festwiese in ihrer Anlage an der Feudenheimer Straße. Der Festakt beginnt am Samstag um 17 Uhr. Vertreter der Stadtverwaltung sowie des Verbandes der Kleingärtner haben ihr Er- scheinen zugesagt. Wir gratulieren! Georg Sommer, Wein- heim, Lindenstraße 12(früher Mannheim, Waldhofstrage 31) wird 71 Jahre alt. Anne liese Weber, Mannheim, E 7, 6, begeht ihren 79. Geburtstag. Amalie Weber, Walldürn, Marsbachstraße 11, z. Z. Mannheim-Feu- denheim, Talstraße 96, vollendet das 80. Le- bensjahr. 5 einmal an die Werkstatt von nebenan, denken, in der es all das nicht gab. Und doch ist sie Vorläufer der modernen Methoden des Uhrenbaus gewesen, mit denen die Schüler vertraut gemacht werden, ehe sie als Uhrmacher, Präzisionstechniker und In- genieure in die Welt gehen, um ihr Können zu beweisen. Ein Teil von ihnen aber bleibt in der Heimat und hilft die hier ver- wüurzelte, alte Tradition der Schwarzwald- uhren zu erhalten. Vor einigen Jahren, von 1945 bis 1948, sah es so aus, als sollte diese Tradition zu Ende gehen. Die Uhrengegend im Schwarz- wald beiderseits der Grenze zwischen Süd- baden und Südwürttemberg mit den Städt- chen Villingen, Triberg, Furtwangen und Schwenningen trug damals alle Zeichen einer schweren wirtschaftlichen Depression. Die Uhrenfabriken, die alle während des Krieges für die Rüstung arbeiten mußten, wurden zum Teil demontiert, zum Teil hatten sie unter umfangreichen und rück- sichtslos durchgeführten Maschinenent- nahmen zu leiden. Nur die Maschinen, die älter als zehn und fünfzehn Jahre waren, wurden den Unternehmen als schmale Basis für einen neuen Anfang belassen. In der Nof dieser Zeit, die durch den da- mals üblichen Mangel àn Rohstoffen und Arbeitskräften noch erschwert wurde, schloß die Schwarzwälder Uhrenindustrie, nicht ganz freiwillig, den sogenannten Japy- Vertrag mit der französischen Uhrenindu- strie ab. Danach mußten 80 Prozent der Produktion nach Frankreich geliefert wer- den, wo die Uhren mit französischen Her- kunftszeichen versehen und re- exportiert Den Anfang machte das Caritas-Buben- lager in einer Baracke der frei und schön gelegenen Jugendherberge Wiesloch, deren Küche auch die Buben verpflegt. Frische, junge Theologiestudenten in kurzen Hosen, die auf diese Weise gleich mitten in die praktische Jugendarbeit hineinkommen, sind offensichtlich sehr verständnisvolle Lager- leiter. Und viel gütiges Verständnis ver- rieten auch die älteren Pfarrherren in Diel- heim und im Mädchenlager in Ladenburg am Neckar, die Pfarrsäle und idyllische Gärten nebst schönen Spielplätzen unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben. Das modernste und räumlich schönste aller besuchten Lager war unstreitig das mit 50 Mädchen belegte Caritaslager in Ladenburg a. Neckar. Dafür fehlten ihm freilich Berge und Wald. Diese Vorzüge besaßen aber alle Lager der Arbeiterwohlfahrt, die in großen Gast- haussälen in schönster Lage des Oden- Waldes aufgebaut sind. Man spürte hier allenthalben, wie sehr sich die in beson- deren Kursen geschulten Lagerleiterinnen und ihre Helferinnen, zum Teil erfahrene Kindergärtnerinnen, für ihre Schützlinge einsetzen. Besucht wurden die netten und wohl organisierten Lager Mönchzell, Loben feld, Waldwimmersbach, Haag und Ober- schönbrunn. In Meckesheim, einem Mädchenlager der Inneren Mission, waren die Kinder beim Volkstanz, als der Mannheimer Be- such eintraf. Und eine jugendliche Dich- terin hatte sogar ein Gedicht über Leben und Tageslauf im Lager gemacht, das zur allgemeinen Freude vorgelesen wurde. Im Bubenlager Schönau bei Heidelberg hatten sich ein paar Buben in die Einsam- keit zurückgezogen, um für den großen „Bunten Abend“, der Schlußfeier des Lagers, zu lernen, zu der ganz Schönau bei freiem Eintritt eingeladen wird. Schönau besitzt als besonderen Vorzug seine Höhenlage und schöne Wälder, ebenso das anschließend besuchte Bubenlager Sulzbach bei Weinheim, das fast auf der Höhe liegt, dafür aber über weniger schöne Räume verfügt. In diesen Lagern traf man neben Leitern der Inneren Mission als Helfer Studenten des Studenteneinsatzes, der von amerika- nischer Seite finanziert wird. Insgesamt sind tausend von den Astas ausgesuchte, deutschen Studenten während dieser Se- mesterferien in der praktischen Jugendarbeit. der Wetszonen eingesetzt, die drei Monate hindurch jeweils 250,— DM Monatsgehalt bekommen. Sie sollen dadurh mit der Jugend Konnex erhalten, deren Probleme praktisch kennenlernen und, wenn mög- lich, in der Jugendarbeit bleiben. In un- serem Gebiet(Nordbaden-Nordwürttem- berg) sind acht Studenten der Mannheimer Wirtschaftshochschule und fünf Studenten der Universität Heidelberg auf diese Weise eingesetzt. rei Junge Mannheimer Filmumaleure drehen Ihr erster Film:„Das geht zu weit“ wurde im Arkadenhof gezeigt 5 Junge Mannheimer Filmamateure haben sich dieser Tage auf Initiative von Eber- hard Fingado zu einer Schmalfilmproduk- tionsgesellschaft, der„Film-Ebfi“, zusam- mengeschlossen. Ihren ersten Film„Das geht zu weit“ führten sie im Nebenzim- mer des Lokales„Arkadenhof“ vor, das auch in der nächsten Zukunft als Kino- raum benutzt werden soll. Zuvor wurde wie bei den„Großen“ eine Wochenschau gezeigt, die durch ihr Mannheimer Lokal- kolorit besonders an den Einheimischen appelliert. Mit ihrem Erstlingswerk zeigt diese Amateur-Filmunion schon beachtliche An- sätze in Richtung auf ein Ziel, das in der technisch einwandfreien Produktion von Spielfilmen liegt. Es wäre ungerecht, wollte man die Arbeit dieser Gruppe von jungen Leuten mit den Maßstäben messen, die auf die Bildstreifen der Professionellen ge- eicht sind. Ganz im Gegenteil— hier muß der Mut zum Wagnis, den diese Per- sonengruppe mit ihrem Unternehmen zeigt, mit aufrichtiger Anerkennung begrüßt werden. Finanziert wird die Produktion von N 5 e Lebensgefährlich verletzt. In Friedrichs- feld fuhr ein 10 Jahre alter Junge auf sei- nem Fahrrad in ein mit überhöhter Ge- schwindigkeit fahrendes Motorrad. Der Auf- prall war so wuchtig, daß der Junge etwa künf Meter weit auf die Straße geschleudert wurde und mit einer schweren Gehirn- erschütterung und einem Oberschenkelbruch liegen blieb. Im Städtischen Krankenhaus wurde festgestellt, daß Lebensgefahr besteht. Gutgläubig. Eine Frau in der Lortzing- straße wurde von einer Unbekannten her- eingelegt, weil diese ihr glaubhaft ver- sicherte, zu vorteilhaften Preisen Zucker, Oel, Butter und Eier besorgen zu können. Mit einem größeren Betrag in der Tasche, der ihr vertrauensvoll übergeben wurde, verschwand die Betrügerin auf Nimmer- Wiedersehen. Oelflecken. Bei der Fahrt durch die Schwetzinger Landstraße rutschte ein Mo- torradfahrer auf einem Oelflecken aus. Er stürzte mit seiner Frau, die auf dem Sozius mitfuhr, vom Motorrad. wobei sich beide Personen Verletzungen zuzogen. Reise unterbrochen. Auf der Autobahn bei Seckenheim wurde der Fahrer eines Personenkraftwagens angehalten, der sich durch zu schnelles Fahren bemerkbar ge- macht hatte. Dabei stellte es sich heraus, daß der Wagen gar nicht sein Eigentum war. wurden. Die Franzosen sicherten dafür den deutschen Fabriken die Versorgung mit den dringendsten Rohstoffen. Dieser Vertrag blieb bis zum Juli 1949 bestehen. Inzwischen war die Währungsreform ge- kommen und damit wurden auch die Sorgen der Schwarzwälder Uhrengegend, in der, wenn man die Armbanduhren-Werke in Pforzheim ausnimmt, 80 Prozent der deut- schen Uhrenindustrie konzentriert sind, zu- sehends geringer. Von Juni bis Weihnachten 1948 setzte ein Boom ein, der die Produk- tionsziffern sprunghaft steigen lies. Die Werke konnten ihren gelichteten Maschinen- park ergänzen und setzten diese Wieder- beschaffungen ohne jede Finanzhilfe auch fort, als mit Beginn des Jahres 1949 normale Marktverhältnisse mit scharfen Konkurrenz- kämpfen und äußersten Kalkulationen ein- setzten. Heute heißen die Exportschlager der Uhrenindustrie. Kuckucksuhren, Jahres- uhren und Spieluhren. Dies„come back“ der Uhren, deren Zeit man schon vorüber glaubte, ist dem eigenwilligen Mode- geschmack zu verdanken, der, wie auf an- deren Gebieten, auch bei Uhren den Weg zurück in die Zeiten unserer Großeltern ge- gangen ist. Diese Entwicklung begann, als die Angehörigen der Besatzungsmächte die Kuckucksuhr als„Souvenir“ entdeckten und setzte sich fort als auf der ersten deut- schen Industrieausstellung in New Vork die Schwarzwälder Uhren die Amerikaner be- geisterten. Seither gehen Monat für Monat Tausende von Uhren aus dem Schwarzwald in alle Welt, vor allem nach Amerika, wo selbst die Einfuhrzölle von 100 bis 120 Pro- zent des Wertes der Uhren die Vorliebe dafür nicht zu ändern vermögen. W. Ft. Eurze I H“- Meldungen einem bestimmten Mitarbeiterstamm, Dar- stellern und Interessenten. Die Vorstel- lungen sind jedermann zugänglich und werden durch Rundschreiben avisiert. Gro: Ben Wert legt Fingado, der oft die ver- schiedensten Funktionen Regisseur. Dar- steller, Drehbuchautor und Kameramann) bei sich vereinigt, auf die dramaturgische Gestaltung über den Rahmen des Ama: teurhaften hinaus.„Wir wollen unserem großen Bruder, dem Spielfilm, gleichkom- men“, wünscht er. Die Mitwirkenden machen alles ehrenhalber, und die Darstel- ler erhalten auch keine Gagen. Die über den ständigen Mitarbeiterstamm hinaus- gehende Anzahl von Mitwirkenden wer. den von Fall zu Fall, oder besser: von Film zu Film neu verpflichtet. Liebhaberei— gewiß. Aber eine Lieb- haberei, die zugleich belehrend und unter- haltend ist. Nach der Bildfolge„Das geht zu weit“, die mit Schallplattenmusik unter- malt ist, wird die Film-Ebfi zunächst einen„Fahrerflucht“ betitelten farbigen Film und danach mit der„Unvergeßlichen Nacht“ ihren ersten Tonfilm(Klang wider- gabe durch Magnetophon) schießen bzw. drehen. Duc. 100 sondern in Offenburg aus einer Garage ge- stohlen worden war. Auch die Gutscheine für 80 Liter Benzin ließ er gleich mitgehen, Statt der angeblichen Reise nach Dänemark durfte der Mann den Gang ins Gefängnis antreten.. Viernheim grüßt. Die neue Kurpfalz: brücke schafft für Viernheim über die direkte Autobahnzubringerstraße Weinheim: Viernheim-Mannheim eine direkte Verbin- dung mit dem Stadtzentrum. Das seitherige Fehlen dieser Brücke war für den ganzen Personenverkehr Viernheims mit der OE in das Stadtinnere ein großer Nachteil. Für Viernheims wirtschaftlichen Verkehr mit Mannheim bedeutet die Eröffnung der neuen Brücke Zeit und Wegersparnis, was von Viernheim, das so eng mit der Mannheimer e verbunden ist, dankbar begrüßt wird. Basar in Käfertal. Zu einem Basar der katholischen Pfarrkuratie„St. Hildegard in Käfertal, in der Dürkheimer Straße 56, 2. September, ab 19 Uhr, lädt die Kuratie Freunde und Gönner ein.. Tus der Pialz i Deula-Landmaschinenlehrgänge Auf Grund einer Vereinbarung zwischen der Landwirtschaftskammer Pfalz und der Deula-Landmaschinenschule Rheinland sind (Voraussichtlich für Oktober 1950) mehrere dreitägige Lehrgänge vorgesehen. Die Lehr- gänge werden an verschiedenen Orten durchgeführt. Die Deula stellt hierbei zwel Lehrkräfte, einen Schlepper mit An- hänger, Unterrichtsgerät und Modelle. Die Kursuskosten belaufen sich für jeden drei- tägigen Wanderlehrgang auf 7.— DM je Teilnehmer. Bei weniger als 25 Teilneh- mern erhöht sich der Betrag entsprechend Nach Beendigung eines Lehrganges erhält jeder Teilnehmer ein Zeugnis mit allgemei- mer Beurteilung. Es handelt sich, um dies besonders hervorzuheben, nicht um einen Schlepper-Lehrgang, sondern um einen all- gemeinen Landmaschinen-Lehrgang. Wer Interesse für diese wichtigen Lehr- gänge hat, meldet sich sofort bei der Land- wirtschaftsschule und Wirtschaftsberatungs- stelle seines Kreises. 90 Jahre Kolpingsfamilie Die Kolpingsfamilie Spever feiert vom 3. bis 11. September ihr 90jähriges Bestehen. Sie ist die älteste Kolpingsfamilie der Pal: und auch der älteste Verein der Sta Speyer. Mit diesem Jubiläum ist auch der Pfälzische Kolpingstag verbunden. Sowohl in sozialer als auch in beruf- licher und kultureller Hinsicht leistete die Vereinigung Vorbildliches. Die Feier mit dem Pfälzer Diözesan-Kolpingstag wird am 3 September, 11.30 Uhr, mit einer umfang- reichen Handwerker- und Heimarbeitsaus stellung feierlich eingeleitet. Die Ausstellung bleibt acht Tage geöffnet. Mit einer Groß- kundgebung an der Nordseite des Domes am Sonntag, 10. September, und einer af, schließenden Abschluß- und Segensanda im Dom wird das Jubilkum beschlossen: Die Gesamtveranstaltung steht unter dem. Leitgedanken:„Rettet die Familis“, ken s Brück eignie erlebe ren, erst i hunde Krieg Zeitel Vorsc der über als ir ken D hatte gen u digen Do die orlear kenne Mann der P Mélac Stadt Au der, d Sollte dert Schiff, nisse Dieser Damal: Kriegs, abgebr mußte. den Fl r. 202 Dich- Leben as Zur elberg nsam- roßzen dies au bei hönau seine o das Zbach 5 liegt, däume eitern. denten erika samt suchte r Se. Arbeit Jonate gehalt t. der. bleme mög- n un- rttem- eimer lenten diese rei vom tehen. Pfalz Stadt h der inden. beruf- die mit rd am MHang⸗ tsaus· ellung Grob- Jomes 1 An- dacht ossen. te dem. A. 2 5 555 7. 2 55 Nr. 202/ Donnerstag, 31. August 1950 MORGEN Seite 8 Eine Stadt wächst über ihren Fluß hinaus Fast 250 Jahre behalf sich Mannheim mit Nachen, Fähren und Pontonbrũü Problem: Die Brücken werden zu schmal/ Alle Brückenweihen festliche Tage fü Im Jahr 1606, in dem Jahr, in dem Shakespeare„Othello“,„König Lear“ und „Macbeth“ schrieb, legte Kurfürst Fried- rich IV. von der Pfalz in dem Fischerdorf Marmheim zwischen Rhein und Neckar den Grundstein zur Festung Mannheim und gab ein Jahr später der Ansiedlung, die in der Chronik des Kloster Lorsch im achten Jahr- hundert schon erwähnt wird, die Privilegien einer Stadt. Es war das Jahr, in dem Eng- land seine erste Kolonie in Amerika— Vir ginia— gründete, das Jahr, in dem man in Bologna das erdachte, was wir heute als Scheck kennen, die Zett, in der der große englische Dichter John Milton geboren wurde, der polnische König Sigismund III. den protestantischen Adel seines Landes unterwarf, während in Deutschland Pro- testanten den Reichstag zu Regensburg sprengten und die protestantische Reichs- stadt Donauwörth vom deutschen Kaiser geächtet wurde, weil dort katholische Pro- zessionen gestört worden waren. In jenen Tagen malte in Spanien El Greco das Bild- nis des Kardinals Taverna, die Hollande begannen, Kattun aus Indien einzuführen, und in deutschen Landen wurde die Prü- gelstrafe in die Schulordnungen aufgenom- mer In jenen Tagen also wurde Mannheim eine Stadt, eine Stadt die nach kurfürst- lichem Willen das Handelszentrum der Pfalz werden sollte. Doch gleichzeitig war der Kurfürst darauf bedacht, die Stadt als Festung auszubauen, denn es lag schon ein Hauch kommender Dinge in der Luft. So entwickelte sich Mannheim zunächst in zwei Richtungen: Militärisch und wirtschaftlich. Und fast hatte der militärische Aspekt den Vorrang. Nicht zuletzt der für damalige Verhältnisse außerordentlich gümstigen stra- tegischen Lage durch den Flankenschutz zweier Flüsse wegen. Der zivile Verkehr über den Neckar, der wohl nicht sehr er- heblich gewesen war, wurde mit Nachen bewerkstelligt. Kaum jemand dachte in dieser Zeit an die Errichtung einer festen Brücke, denn Mannheim bestand im wesent- lichen nur aus dem, das wir heute die Alt- stadt nennen Festungscharakter hindert Brücken- Bau Wohl wurde gelegentlich Pontonbrük- ken gebaut, ein Fährbetrieb unterhalten, die Brücken aber im Verlauf kriegerischer Er- eignisse, von denen die junge Stadt viele erleben sollte, mehrmals wieder abgefah- ren, wenn irgendein Feind drohte, aber erst in den achtziger Jahren des 17. Jahr- hunderts, als nach ständig abwechselpdem Krieg umd Frieden wieder einmal ruhigere Zeiten einkehrten, wurde unter zahlreichen Vorschlägen zur Belebung der Stadt auch der Wunsch laut, eine feste Schiffsbrücke über den Neckar zu bauen., insbesondere els immer mehr Bürger sich auf der lin- ken Neckarseite Gärten anzulegen begonnen hatten und der Weg zu ihnen mit Fahrzeu- gen und Gerät durch das Fehlen einer stän- cligen Brücke recht beschwerlich war Doch erst sollte Mannheim noch einmal die Schrecken des Krieges durch den orleanschen Erbschaftsstreit Louis XIV. kermen lernen. Das Jahr 1689 schloß auch Mannheim nicht aus bei der Verwüstung der Pfalz durch den französischen General Melac. Französische Soldaten zündeten die Stadt an, plünderten und bramdschatzten Auch davon erholte sich Mannheim wie- der, doch eine andere als eine Pontonbrücke sollte die Stadt nicht vor dem 19. Jahrhun- dert erhalten. Die bis dahin bestehenden Schiffsbrücken wurden durch Kriegsereig- nisse immer wieder zerstört, wieder errich- tet, in Notzeiten abgefahren, unterbrochen oder durch den Fluß selbst immer wieder beschädigt und unbrauchbar gemacht. Außerdem mußte die Brücke auch wegen Eisgang im Winter häufig abgefahren wer- den. um dann erst wieder im Frühjahr Zusammengesetzt zu werden. Aus dem Jahre 1795 ist bekannt, daß die Pontonbrücke auf Befehl des österreichischen Generalmajors von Kospoth im Winter trotz Eisgang nicht abgefahren werden durfte und aus diesem Grund auseinanderriß, wobei zahlreiche Kähne abtrieben. Der Verlust und der Rücktransport von Gerns- heim nach Mannheim, wo die meisten Schiffe geländet waren sowie die Reparatur- kosten rissen ein großes Loch in den Stadt- säckel. Schließlich wurde die Brücke im gleichen Jahr noch einmal zerstört, als österreichische Truppen unter ihrem Gene- ral Wurmser die Festung bekämpften. in der sich die Franzosen festgesetzt hatten Im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts tauchen wieder Pläne für eine feste Brücke auf, wie schon einmal fast hundert Jahre früher. Jetzt konnte man aber hoffen, sie tatsächlich einmal verwirklichen zu kön- nen, denn Mannheim war um die Jahrhun- dertwende endgültig seines Festungscharak- ters beraubt worden, die Werke waren 82 schleift und damit etwas aus der Welt geschafft, das einem Brückenbau lange im Dieser Ausschnitt aus einem Stich von J. A. Baertels zeigt die Neckarbrücke im Jahre 1758. Damals Ratte Mannheim noch keine feste Brücke, sondern eine Schiffbrücke. die oft— in Kriegszeiten, bei durchpassierenden Schiffen oder Flößen, im Winter bei Eisgang usw. abgebrochen. unterbrochen oder aus Gründen der Sicherkeit sogar ganz abgefahren werden mußte. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Brücke nicht an der heutigen Stelle über den Fluß führte, sondern in Verlängerung der heutigen Straße zwischen K I und K 2. 6. D. Wendelstadts Kettenbrücke nach Ein heute fast vergessener Arztsohn baute vor hundert Jahren Mannheims Wunderbrücke über den Neckar Die unsere Stadt von Osten nach Westen und von Süden nach Norden geradlinig durchziehenden Straßenachsen, Planken und reite Straße, sind gewissermaßen die natürlichen Wegweiser für die Entwicklung es innerstädtischen Verkehrs gewesen. Wie e Planken die große Durchgangsstraße zur autobahn geworden sind, und in ihrer west- ſchen Verlängerung vielleicht einmal zu emer neuen Brücke über den Rhein führen norden, so hat die Breite Straße ihre folge- dene Fortsetzung in der VUeberbrückung 1 Neckars gefunden, woduch dann seit der 11 85 des vorigen Jahrhunderts die nörd- erscn Vororte verhältnismäßig rasch Pechlossen wurden und mit der Innenstadt erbindung fanden. 0 Als man sich um 1840 mit der Erbauung ner ersten festen Brücke über den Neckar wielte, stand die Wahl des Ortes so gut e außerhalb der Erörterung, weil der vom 8t los zum früheren Neckartor führende zeabenzug den Brückenschlag in dieser . geradezu aufdrängte. Schwieri- b schon war die Entscheidung, welchem weib rolekt man zustimmen sollte. Allge- 10 un verfügte die Brückenbautechnik um ne Zeit noch über verhältnismäßig geringe mod unen, so daß für damalige Begriffe die eine Konstruktion, wie sie zweifellos techntenge Kettenbrücke darstellte, als ein misches Wagnis galt. Immerhin— die anhelmer Stadtväter bekundeten bereits 1 mals einen Sinn für das Fortschrittliche „ersuchten es mit einem Ingenieur- apltän, dessen Weserbrücke bei Hameln wegen ihrer neuartigen und erfindungs- reichen Konstruktion damals viel von sich reden gemacht hatte. Nach dem Muster dieser Brücke ist nicht nur die Mannheimer Neckarbrücke, sondern sind in der Folge noch viele Brücken, so in Wien, Budapest, Petersburg und in anderen Städten gebaut worden. Man darf wohl behaupten, daß ihre Konstruktion eine technische Neuheit gewe- sen ist, die sich über einen gewissen Zeit- raum hin bewährt hat. Der Vater dieser Brückenbautechnik, der auf die Idee kam, die Brücke buchstäblich an Ketten aufzuhängen und an den steinier- nen Ueberbauten zu befestigen, ist Georg Dietrich Wendelstadt gewesen. Er wurde nach längeren Verhandlungen nach Mann- heim berufen und hier zusammen mit seinem Mitarbeiter G. Lüttich der Erbauer der 1845 vollendeten Hängekettenbrücke, einem berühmten Bauwerk seiner Zeit. Dem nachmaligen Wegebaurat Lüttich in Hameln verdanken wir ein für Mannheim besonders interessantes Kartenwerk, vermutlich in den Jahren 1855/56 entstanden und dem Inge- nieur Wendelstadt gewidmet. Auf 16 Blät- tern sind darin die einzelnen Konstruktions- pläne sowie ein Teil der Arbeitsgeräte fest- gehalten, deren man sich damals non mühselig genug— beim Brückenbau zu bedienen pflegte. Mas genannte Werk wurde wegen seiner Bedeutung inzwischen von der karthographischen Abteilung des städti- schen Vermessungsamtes fotokopiert und liegt beim Stadtarchiv zur Einsichtnahme auf). Wege gestanden hatte. Die Stadt war aber badisch geworden, hatte ihren kurpfäl- zischen Hof verloren und war durch ihre ungünstige politische Einordnung in eine wirtschaftlich nachteilige Lage geraten. So konmte den Plänen des französischen Ober- ingenieurs St. Phar und des bayerischen Geheimrates von Wiebeking zunächst nicht mehr als nur Interesse entgegengebracht werden. Das notwendige Geld dazu gab es Hichtk Doch die Notwendigkeit eines Brücken- baues blieb trotzdem bestehen. Man begann einige Jahre später, sich mit den neuartigen Konstruktionen des russischen Obersten Traitteur, einem gebürtigen Mannheimer, zu beschäftigen, der im Dienste des Zaren in Petersburg eine Brücke gebaut hatte, die auf englische fortschrittliche Erkennt- nisse der Technik zurückging. Der Stadtrat setzte sich mit Traitteur in Verbindung und erbat einen Voranschlag über eine an Ketten hängende Steinpfeiler- brücke. Doch 450 000 Gulden sollte sie kosten, und da zuckte der Stadtrat wieder bedauernd mit den Schultern mit einem traurigen Blick in die Kasse. Doch blieb das Gespräch über eine Kettenbrücke im Gange, weil die Neuartigkeit des Konstruk- tionsprinzipes die Gemüter beschäftigte, insbesondere als ein von der großherzog- lichen Wasser- und Straßenbaudirektion ausgearbeiteter Plan einer Bogenbrücke mit sieben Oeffnungen nicht zusagte, obwohl für diesen konservativen Bau nur 370 000 Gulden veranschlagt worden waren. Inzwischen waren nach der englischen Anregung auch in Deutschland Kettenbrük- ken entstanden, die weithin gerühmt wur- den. Der Gedanke an eine solche Brücke ließ die Mannheimer Stadtväter nicht los. Als Muster schwebte die neue Brücke in Hameln vor Augen, und so lag nichts näher, als sich mit ihrem Erbauer, Georg Dietrich Wendelstadt, ins Benehmen zu setzen. Man kam mit ihm zu einem Abschluß, und im Frühjahr 1842 wurde mit dem Bau begon- nen. Schwierigkeiten, die nicht voraus- zusehen waren, verzögerten jedoch die Fer- tigstellung bis 1845, und als man die Brücke am 15. November dieses Jahres einweihen konnte, waren statt der zuerst veranschlag- ten 213 586 Gulden 374 612 verbraucht wor- den. Trotz der unerwartet hohen finanziellen Anspannung bestand die Bevölkerung auf einer würdigen Einweihungsfeier, von der die Stadtväter wegen der weiteren entste- henden Kosten absehen wollten. Eine Sammlung der Bürgerschaft brachte 600 Gulden zusammen, die dem Gemeinderat überreicht wurden. Mit diesem Gelde wurde damm doch eine Feier zustandegebracht, die von einer bürgerlichen Gesinnung getragen War wie sie Mannheim auszeichnete. Ein glänzender Festzug bewegte sich vom Marktplatz aus zuerst durch die Breite Straße, danm über die alte Schiffsbrücke, die damals in der Verlängerung der Straße zwischen den Quadraten K 1 und K 2 über den Neckar führte und die mit dieser letz- ten Ueberquerung durch den Festzug ihres Dienstes enthoben wurde, um dann von der Neckarstadtseite zum ersten Male die neue Brücke zu überqueren. Der Zug endete wie- der auf dem Marktplatz, wo Bürgermeister Jolly eine Festansprache hielt, während die Großherzogin Stephanie von einem Fenster des Rathauses dem Treiben zusah. Bei einer benutzbaren Breite von etwa 6.50 m genügte die neue Kettenbrücke jedoch nicht allzulamge den Bedürfnissen des ständig wachsenden Verkehrs. Jedoch aus einem anderen Grunde wäre es ums Haar um die Kettenbrücke geschehen ge- wesen. Das war im Revolutionsjahr 1849, als der im demokratischen Lager stehende General Mieroslawski in Befürchtung eines preußischen Amgriffes auf Mannheim An- stalten machte, die Brücke zu unterminie- ren, um sie im Notfall zu sprengen. Da kam ein Mannheimer, der Stadtbaumeister Kieferle, auf den rettenden Einfall, die Brücke durch Wegnahme der Bohlen auf der Fahrbahn unpassierbar zu machen. Dieser Vorschlag wurde dann auch unter dem Aufatmen der Bevölkerung, die ihre Brücke schon verloren sah, akzeptiert und auf der Neckarstadtseite ausgeführt. Noch einmal drohte ein paar Tage später Gefahr, englischem Muster Einer freundlichen Auskunft des Nieder- sächsischen Staatsarchivs Hannover ent- nehmen wir folgende biographische Daten über den Erbauer der Mannheimer Ketten- brücke:„Georg Dietrich Wendelstadt war geboren in Wetzlar 1790 als Sohn eines Arztes. Er avancierte im Militärdienst bei den englischen, sodann hannöverschen Truppen zum Ingenieur-Kapitän. Als solcher hatte er die Leitung des Wegebau- und Brücken wesens. Die nahen Beziehungen seines Heimatstaates zu England verschaff- ten ihm die Kenntnis der neuen Errungen- schaften des damaligen englischen Brücken- baues. Die von ihm bei Hameln über die Weser gebaute Hängekettenbrücke wurde das Vorbild der Mannheimer Kettenbrücke über den Neckar, deren Bau der Gemeinde- rat in den 1840er Jahren Wendelstadt über- trug. Nach seiner Entlassung aus dem Mili tärdienst wurde er als Wegebaurat nach Stade versetzt(1855). Er zog sich dann in den Ruhestand zurück und starb 1860 in Hannover.“ In dem Augenblick, wo sich nach fast 100 Jahren zum vierten Male eine Brücken- Weihe an der gleichen Stelle vollzieht, will es uns als eine Art Ehrenpflicht erscheinen, dieses Mannes zu gedenken, dessen tech- nische Leistung hier in Mannheim einstmals sehr gefeiert wurde, dessen Name jedoch kaum einem Mitbürger noch bekannt sein dürfte, nachdem das ursprüngliche Bauwerk mehrere Verwandlungen hat über sich ergehen lassen müssen. Dr. Poensgen %% Jahre I 845 erhielt Man cken/ Die erste feste Brücke vor rund 100 Jahren/ Ein immer wieder auftauchendes r Mannheim/ 1845 mit Großherzogin, 1891 Groherzog und 1950 Bundespräsident meim zum ersten Male eine feste Brücke, die jetzt auch in der 7 reit 1 en F ührte 5 sti Johann Poppel, Verlängerung der Breiten Straße über den Fluß führte. Ein Stahlstich von: f 4¹ 7 7055 Stich der ganzen Stadt, der Mannheim aus der Vogelperspektive zeigt, entnommen, zeigt deutlieh die damals sensationelle, aus England übernommene Bauweise als Fee eee brücke mit Steinpfeilern und- türmen. Die Fahrbahn allerdings war noch aus Bohlen gebildet. als der General sich mit seiner Streitmacht umter dem Druck preußischer Truppen nach Mittelbaden zurückzog und am 22. Juni dem in Mannheim den Oberbefehl führenden Oberst Mersy telegrafisch den Auftrag übermittelte, die Brücke doch zu sprengen, um dann mit seinen Truppen dem General zu folgen. Doch der Oberst kam zum Glück nicht mehr dazu, seinen Auftrag auszufüh- ren, denn mit dem Bekanntwerden der preußischen militärischen Erfolge vollzog sich der Umschwung zur Gegenrevolution, und Mersy konnte nur noch mit Mühe aus Mannheim entkommen. Etwa dreißig Jahre nach der Einweihung der Kettenbrücke dachte man schon an eine neue Brücke. Verstärkt wurde der Ge- danke daran durch die inzwischen getrof- fene Feststellung, daß außer der Verkehrs- frage die Senkung der Neckarsohle durch Mündungsregulierungen das Problem drin- gend machte, da die Senkung sich ungün- stig auf die Pfeiler fundamentierung der Kettenbrücke auszuwirken begann. Dazu kamen schon lange insgeheim gehegte Zwei Friedricbsbrücke überdauerte 54 Jahre Eine Notbrücke wurde errichtet, und die Kettenbrücke abgetragen. Praktisch wurde beim Bau eine kombinierte Lösung zwi- schen dem ersten und dem zweiten Preis- träger verfolgt, so daß die fertige Brücke keinem der zum Wettbewerb eingereichten Entwürfe genau entsprach, sondern von mehreren Vorschlägen Einzelheiten über- nahm. Die Kosten des Baues waren auf etwa 1,5 Millionen Mark beziffert. von denen die Stadt ein Drittel beisteuern sollte. Das architektonische Bild der Brücke stammte im wesentlichen von dem zweiten Gewinner des Wettbewerbes, Heinrich Ger- ber, der eine äußerliche Aehnlichkeit mit der Mannheim vertraut gewordenen Ket- ten-Hängebrücke anstrebte, obwohl er von dem Konstruktionsprinzip der sogenannten Balkenbrücke ausging. Am 29. September 1891 wurde die nach dem Großherzog benannte, aus Stahl und Stein erbaute Brücke in Anwesenheit des Landesherrn eingeweiht. Ein festlicher Tag war dies für Mannheim, das alles auf- geboten hatte, um den Großherzog würdig zu empfangen. Ein Festessen versammelte die Spitzen der Verwaltung und der Gesell- schaft, bei der Friedrich einen Trinkspruch auf die Zukunft Mannheims ausbrachte. Der Abend des festlichen Tages erhielt sei- nen besonderen Glanz durch eine Auffüh- rung der damals noch neuen Oper„Caval- leria rusticana“ im Nationaltheater. Doch wieder war auch diese neue Brücke nur eine kurze Zeit den Anfor- derungen des Verkehrs gewachsen. Bereits 1926, als die Friedrich-Ebert-Brücke ein- geweiht wurde, war schon lebhaft über eine Aenderung der Friedrichsbrücke dis- kutiert worden, die sie in die Lage verset- zen sollte, den über sie binweggehenden fel über die Tragfähigkeit der Brücke, die man noch vor wenigen Jahren mit so gro- Ber Freude dem Verkehr übergeben hatte. Diese Momente führten in den achtziger Jahren zu Verhandlungen der Stadtverwal- tung mit der Landesregierung, die den Bau einer neuen Brücke an alter Stelle zum Ziele hatten. Inzwischen war auch der Be- völkerungsteil der Neckarstadt auf das fast Zehnfache angewachsen.. Die Vorarbeiten zu der Brücke, die spa- ter Friedrichsbrücke heißen sollte, began nen bereits 1885. Für diese Brücke war der Staat der Bauherr. 1887 konnte dem groß- herzoglichen Ministerium Vortrag über die Vorstudien in hydrotechnischer Hinsicht gehalten werden. Zur Erlangung eines Ent- wurfes wurde ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben, zu dem elf Pläne eingingen. Am 24. Oktober 1887 entschied ein in Mann- heim zusammengetretenes Preisgericht. Nach Genehmigung des preisgekrönten Entwur- fes, der von Gebrüder Benkiser. Pforzheim, und den Mannheimern August Bernatz, Grün und Machot stammte., konnte 1889 mit dem Bau begonnen werden. Strom von Menschen reibungslo ewäl tigen. Schließlich konnte 1938 eine Verbrei- terung der Fried ſchsbrücke ohne sie nicht wesentlich zu verändern— in An- Sriff genommen werden. Sie sollte in der Mitte auseiandergeschnitten, auseinander- geschoben und ein verbreiterndes, neues Mittelstück eingesetzt werden. Bei dieser Gelegenheit wurde der Brücke der im vori- gen Jahrhundert aufgesetzte üppige Schmuck genommen, so daß ihre Stahlkonstruktion nüchterner und glatter wirkte. Zeitbedingte Schwierigkeiten verzögerten die technisch ungemein komplizierten Arbeiten, so daß der Umbau nicht wie vorgesehen im Herbst 1939, sondern erst im Frühjahr 1940 beendet wurde. Doch die umgebaute Brücke sollte nicht mehr lange stehen. Der zweite Weltkrieg War bereits angebrochen, als der Umbau noch im Gange war, und ein Luftangriff am 23. September 1943 brachte die erste schwere Beschädigung durch einen Bombentreffer, der die Brücke allerdings nicht vernichtete. Das blieb dem Irrsinn der letzten Tage vor Kriegsende vorbehalten. Sinnlos wurde sie im März 1945 gesprengt. Heute— nach fünf Jahren des Behelfes. der Not und der täglichen Sorge um die kleinen Dinge des Lebens— nimmt eine neue Brücke ihre Stelle ein, noch breiter, noch größer, in klarer Gliederung, Ueber- schaubarkeit und einfachen Schönheit. Möge dieser neuen„Kurpfalzbrücke“ dag Geschick ihrer Vorgängerin erspart bleiben! Wir Menschen hoffen immer auf eine Zukunft voll Sorme, Friede und Glück, und ebenso oft sind wir betrogen worden. Trotzdem hoffen wir immer wieder von mle Der S mn Dieses Foto zeigt die 1891 eingeweinte Friedrichsbrücke, die Kettenbrücke nachgebildet wurde, in deer äußerlichen Form der aber als Eisen konstruktion nach dem statischen Prinæip des Selbsttragens von dem Baumuster der Kettenbrücke völlig abging. In der gezeigten Form blieb die Brücke bis Iss bestehen. In diesem Jahr wurde mit auf dem Bild der Arbeit des Verbreiterns begonnen, da die alten Dimensionen der Necharuberquerung den rapid gestiege- nen Bedürfnissen des Verkehrs nicht mehr gerecht werden konnten. FFP Seite 8 ee ee LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ B 31. August 1950 Nr: 202 Die Chemiestadt im Spiegel der Statistik: Wirischulis- und Soziulleben verzeichnen günstige Entwicklung Beschäftigten- und Einwohnerzahl steigen/ Aber unverändert 7000 Wohnungssuchende Unaufhaltsam, so teilt der statistische Monatsbericht„Wort und Zahl“ der Stadt- verwaltung Ludwigshafen mit, wird die Stadt größer. Anfang August wurde eine Bevölkerung von 121 420 verzeichnet, eine Zahl, die erneut um 500 über dem Stand des Vormonats liegt. Von der Zunahme entfiel nur ein Achtel auf den Geburten- überschuß, den Hauptteil brachte der Wan- derungsgewinn, ein untrüglicher Beweis da- für, daß jetzt doch erheblich mehr Wohnun- gen fertig gestellt werden als vor einigen Monaten. Der Bericht betont, daß die Zahlen aus dem Wirtschafts- und Sozialleben der Stadt recht günstige Entwicklungen ausweisen oder anzeigen. Eine Feststellung, die sowohl mit den letzten Arbeitsmarktberichten als auch in den Berichten des Oberbürgermei- sters an den pfälzischen Regierungspräsiden- ten übereinstimmt. Bei den öffentlichen Sparkassen stiegen die Sparguthaben erneut um 100 000 DM auf 7,2 Millionen DM; seit einem halben Jahr haben sie sich damit um rund 2 Millionen DM erhöht. Der Eisenbahn- güterverkehr hielt sich mit 192 000 Tonnen auf der Höhe des Vormonats und lag um 12 000 Tonnen über dem Stichtag des glei- chen Monat im Vorjahr. In den Hafenanla- gen verkehrten zwar mehr Schiffe als zuvor, es Wurden jedoch 10 000 Tonnen weniger umgeschlagen. Ein Rückgang, der nicht er- heblich ist, berücksichtigt man, daß die Um- schlagszahlen im Mai und Juni außer- gewöhnlich hoch waren. Auch für die Stra- Benbahn war der vergangene Monat recht erfreulich. Brachten die vielen Regenfälle doch eine angenehme Unterbrechung in der langen Reihe der sinkenden Beförderungs- zahlen, was mit einer geringfügigen Zu- nahme der Einnahmen verbunden war. Wie seit Monaten, so wuchs auch im Juli der Kraftfahrzeugbestand. Voraus- sichtlich wird er jetzt schon die 5000er- Grenze überschritten haben. Von den beim Monatswechsel Juli-August verkehrenden 4933 Fahrzeugen waren 2166 Krafträder. Genau 200 neue Führerscheine wurden aus- gestellt. Die offenbar durch die sommer- liche Hitze bedingte Erhöhung der Ver- Kkehrsunfälle hielt mit 72 weiter an; nur 16, Unfälle verliefen ohne Personenschäden; erfreulicherweise erforderten jedoch die übrigen 56 keine Todesopfer. Einen be- deutenden Erfolg der Anstrengungen zur Verbesserung der Ludwigshafener Ver- kehrs verhältnisse lassen die Zahlen der Fremden und ihre Uebernachtungen erken- nen; seit dem Vorjahr haben sie sich mehr als verdoppelt(1168:498). Die Bautätigkeit war rege, und wenn auch die Zahl der fertiggestellten Bauten und Wohnungen noch nicht allzu hoch ist, so bleibt anzumerken, daß neben Woh- nungsbauten jetzt auch wieder zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des äußeren Zustandes der Gebäude vorgenommen wer- den. Es sind rund 140 Bauanträge einge- gangen und 148 Genehmigungen erteilt worden. Die voraussichtlichen Baukosten werden fünf Millionen DM knapp über- steigen. 233 Personen haben eine Zuzugs- genehmigung nach Ludwigshafen bean- tragt und 204 Personen wurde sie erteilt. Die Zahl der Wobhnungssuchenden hat sich praktisch allerdings nicht verringert; sie beträgt immer noch rund 7000. Auf dem Arbeitsmarkt wirkten sich ebenfalls verschiedene günstige Einflüsse in erfreulichem Maße aus. Die Zahl der Arbeitslosen senkte sich um 11 Prozent. Im Stadt- und Landkreis Ludwigshafen (nicht im Arbeitsamtsbezirk!) gibt es noch 2261 Beschäftigungslose. Damit ist deren Zahl auf die Vorjahreshöhe zurückge- Ludwigshafen im Spiegel des Erster Eulenflug Wenn es dunkel wird, dann erst beginnt, wie jeder weiß, die Sehfähigkeit der Eulen. Und die Friesenheimer„Eulen“ scheinen allmählich den Abend des Jahres zu wit- tern, in dessen Dunkelheit die karnevallsti- schen Lichter besonders aufreizend fun- keln. So wollen sie am kommenden Sams- tag ihren traditionellen Herbstprobeflug unternehmen und laden dazu alle Freunde in das BASF.-Feierabendhaus ein, wo alle Register der Fröhlichkeit gezogen werden sollen. Unter anderen wird auch Reiny Gaudlitz seine viel bewährten Zwergfell- Ubungen vom Stapel lassen; ansonsten spie- len drei Kapellen am laufenden Band, so daß auch die verrosteten Beine wieder in Uebung kommen können. Mit einem Auge wirck die Eule auch noch so ganz nebelibei schon einmal auf die eventuellen Anwär- terinnen zur Faschingsprinzession 1951 schielen. Wollen wir hoffen, dag sie bei ihrem ersten Anflug nicht allzu viele Federn lassen mug. Parktheater:„Allotria“ Wir sahen die Wiederaufführung der ersten Forst-Filme und wir stellten fest, daß diese Meisterwerke auch heute noch von starker Wirkung sind. Aber auch seine rei- zende Blindekuh-Komödie, die Verwechs- Bürokräfte sind immer Angestellte Blick ins Ludwigshafener Arbeitsgericht In einer der letzten Sitzungen beschäf- tigte sich das Ludwigshafener Arbeitsge- richt mit der Arbeitsweise einer Totohaupt- geschäftsstelle in der Pfalz. Acht Kläger behaupteten, eine ganz erkleckliche Summe zu Wenig ausbezahlt bekommen zu haben. Die Schwierigkeit ergab sich hauptsächlich As den Untstand, dag der Toto-Betrieb noch eine sehr junge Institution ist und, da sie in privaten Händen liegt, kein Mensch eigentlich weiß, nach welchen Ta- rifen und Bestimmungen die Beschäftigten hier bezahlt und behandelt werden müs- Sen. Der Inhaber der beklagten Geschäfts- stelle St., erklärte, daß er seine Angestellten in drei Kategorien einteile, und zwar nach Dauer-, Zeit- und Aushilfs angestellten. Er berief sich dabei auf verschiedene andere Einrichtungen, die ebenfalls auf zeitweise Gelegenheitsarbeiter angewiesen seien, wie Verladearbeiten in Häfen usw. Kein Mensch käme dort auf den Gedanken, die Leute als feste Arbeitskräfte zu be- trachten. So kämen bei ihm jeden Tag zahllose Arbeitslose vorbei und fragten nach einer Beschäftigung, die bei starkem Posteingang aus Adressenschreibhen und anderen Nebenarbeiten bestehe. Bei diesem fraglos nicht vorauszusehenden Arbeitsan- fall habe er die Leute— und aus solchen setzten sich die acht Kläger zusammen— ohne Bemühung des Arbeitsamtes tage- weise beschäftigt und nach Stunden ent- lohnt. 60 bis 80 Pfennige betrug der Satz. Das Arbeitsgericht vertrat demgegen- über den Standpunkt, daß diese Art von Kettenverträgen, die nach Belieben ohne Sicherheit verlängert, beendet und wieder erneuert werden können, als sittenwidrig amzusehen sind, da sie jeglichen Kündi- gungsschutz ausschalten. Außerdem nisse jeder in einem Büro beschäftigte Arbeit- nehmer als Angestellter betrachtet werden und die Einstellung könne höchstens erst mit Ablauf der Saison, in diesem Falle Ende Monat Mai, gekündigt werden. Der Arbeitsrichter verkündete folgendes Urteil: St. hat an die Kläger insgesamt den Be- trag von 1 328 DM zu zahlen, womit alle weiteren Ansprüche abgegolten sind. Um dem Beklagten einen kleinen Schutz zu gewähren, da ihn die sofortige Auszahlung einer solchen Summe geschäftlich stark handicapen würde, hat ihm das Arbeitsge- richt einen Antrag auf Ausschließung der sofortigen Vollstreckbarkeit anerkannt. Ein Vertreter des Arbeitsamtes gab in diesem Zusammenhang bekannt, daß den Schwierigkeiten, die Totogeschäftsstellen durch die ungleich anfallende Arbeit haben, in Zukunft vielleicht abgeholfen werden kann. Das Arbeitsamt plant, eine Schreib- stube einzurichten, um die Totogeschäfte abzuwickeln. Für die Schreibstube wird das Arbeitsamt jeweils auf eine vorher be- fristete Zeit Kräfte zuweisen. lowyo lungen und Ueberraschungen, blendende Einfälle und humorvolle Tricks bringt, ist weder technisch noch künstlerisch überholt, ja, man kann sagen— noch nicht eingeholt! Trotz seines Alters wirkt dieser Film nicht verstaubt und sogar die Peter-Kreüder- Schlager klingen nicht unmodern; ihre zün- denden Rhythmen könnten zum Tage ge- schrieben sein. Renate Müller und Jenny Jugo, Adolf Wohlbrück und Heinz Rühmann sind ein Kleeblatt, an dem man seine helle Freude hat, und das einzig Traurige ist, daß Renate Müller und der in der Rolle eines überlegen klugen Dieners so köstliche Will Dohm schon lange tot sind, während ihre Kunst uns heute noch Freude und Heiterkeit schenkt. gebi- n A und Leben“ Anmeldungen bei Volkshochschule oder Gewerkschaft Der deutsche Gewerkschaftsbünd hat in Zusammenarbeit mit den deutschen Volks- hochschulen eine Arbeitsgemeinschaft ins drängt worden. Das Gesamtverhältnis er- gibt 3,5 Arbeitslose auf je 100 Beschäftigte. Gleichzeitig bleibt zu bemerken, daß 300 kreie Stellen gemeldet waren, darunter 200 von Industrie und Handwerk. Ueberdurch- schnittlich hoch liegt die Arbeitslosigkeit immer noch bei den kaufmännischen und Verwaltungsberufen. Der Berichtsmonat war in seinem Wit- terungscharakter recht freundlich, obwohl er in wechselvoller Weise ungewöhnlich gewitter- und niederschlagsreieh war. Die Niederschläge beschränkten sich auf zwölf Tage, waren jedoch dabei so ergiebig, daß bei wolkenbruchartigen Regengüssen teil- Weise bis zu 55 Liter auf den Quadratmeter gemessen wurden. Es gab insgesamt 16 Orts- und sieben Ferngewitter von großer Heftigkeit und Gefährlichkeit. Trotzdem War der Monat mit täglich neun Stunden Sonnenschein im Durchschnitt sonniger als es dem normalen Mittel früherer Jahre entsprochen hätte.-kloth stadt, Dannstadtſ Schauernheim, Assenheim Hochdorf, Böhl und zuletzt in Iggelheim das Märchenspiel vom Herrn des Riesenge- birges, Rübezahl, vor puppenspielbegeister- ten Kinderscharen abrollen und damit auch der Jugend des Landkreises eine der schön Ster deutschen Sagengestalten nahe bringen. So oft Xaver Schichtl seine Marionetten und seine einzigartige Vorführkunst, die Wirkliches Leben in die Puppen einzuhau- chen scheint, in Ludwigshafen zeigte, 0 oft wurde ihm dankbare Anerkennung zu- teil, die sich am sichersten aus der starken Teilnahme und Begeisterung der Kinder erkennen läßt. Um Wirklich jedem Kind diese im Spiel erzieherisch wirkende Volks- Kunst vermitteln zu können, werden die Eintrittspreise denkbar niedrig gehalten; außerdem wird für 20 Prozent jeder Schul- Klasse freier Eintritt gewährt, damit die Kinder minderbemittelter Eltern nicht aus- geschlossen sind. Für weitere Gastspiele sind die Märchen- spiele„Schneewittchen“ und„Tischlein deck dich.. in Vorbereitung. Leben gerufen, die és jedem Werktätigen ermöglicht, sein Wissen sowohl in prakti- schen Dingen des Alltags wie auch in äuße- ren Umgangsformen zu erweitern.„Arbeit und Leben“ nennen sich diese Kurse und behandeln alle Themen, die wichtig sind, um berufliches Weiterkommen Und eine ge- wisse Lebenssicherheit zu fördern. Ob es nun eine Einführung in die Volkswirtschaft ist, ob politische Fragen dem Hörer nahe- gebracht werden oder ob es ein solides Maß Allgemeinbildung ist, über die jeder ver- fügen sollte, alle diese Zusammenhänge, die zu wissen nötig sind, um eine bessere Zu- kunft zu bauen, will. diese Arbeitsgemein- schaft vermitteln. 5 Da auch in verschiedenen Städten in Rheinland-Pfalz, unter anderen auch in Ludwigshafen, diese Kurse in Kürze anlau- ken, ist es für jeden Einzelnen ab sofort möglich, sich bei der Völks Hochschule oder dem Frelssekretär der Gewerkschaft für das erste Semester einzuschreſben. Bie Ge- bühren betragen für Gewerkschaftsmitglie- der 16 DM und für Nichtmitglieder 20 DM. Die Erwartungen, die in den Kursus„Ar- beit und Leben“ gesetzt werden, bestehen nicht zu Unrecht. Auch richtiges und gutes Deutsch soll gelehrt werden, und nach Ab- solvierung eines einjährigen Kurses hat der Teilnehmer die Berechtigung, die Bundes- schule des deutschen Gewerkschaftsbundes, die Sozialakademie in Dortmund oder die Akademie der Arbeit in Frankfurt zu be- suchen. Außerdem können die Besucher von „Arbeit und Leben“ an sämtlichen Lehrgän- gen der Volkshochschule zum halben Ge- bührensatz teilnehmen. lowo. Schichtl-Theater im Landkreis Mit„Rübezahl“, dem Herrn der Berge In der Zeit vom 5. bis zum 16. Septem- ber wird das Marionettentheater von Xaver Schichtl im Auftrag des Ludwigshafener Kunstvereins eine Gastspielreise durch die Volksschulen unternehmen. Es wird, in Altrip beginnend, über Neuhofen, Limburger Hof, Mutter- im Landkreis Ludwigshafen Tischtennis-Oberliga startklar Der Spielausschuß des pfälzischen Tisch- tennis- Verbandes hat den Beginn der Ver- bandsrunde 1950/51 auf 23.24. September festgelegt. Nach den Epgebnissen der Auf- stiegsrunde, in der sich die beiden vorder- pfälzischen Mannschaften BSC Ludwigs- hafen- Oppau und ASV Ludwigshafen Edig- heim qualifizieren konnten, hat sich das Kräfteverhältnis Ludwigshafener Raumes verschoben. An der Zehnerliga sind beteiligt: 1. TITIV Kai- serslautern, Spielvereinigung Mundenheim, 1. TTG. Pirmasens, Phönix Ludwigshafen, FSV Ludwigshafen- Oggersheim, Sg Neu- stadt, SV Kandel, SV Kirchheimbolanden, so Wie die außerordentlich spielstarken Neu- linge Oppau und Edigheim, die zweifellos e Veberraschung sorgen werden. Auch Stadtsparkassen-Zweigstelle in Oppau baut auf Die Stadtsparkasse, Zweigstelle Oppau, fühlt sich mit Recht seit Jahren räumlich über die Maßen eingeengt, wurde doch der große Raum um ein Beträchtliches„ampu- tiert“, als das Ernährungsamt unseligen An- gedenkens geschaffen wurde. schlange der hungernden Normalverbrau- cher ist längst nicht mehr und die Stadt- sparkasse ist jetzt dabei, das Rückgebäude Wieder seinem ursprünglichen Zwecke zuzu- führen. Durch den Druck einer Luftmine und andere Kriegseinwirkungen ist das Ge- bäude jedoch stark beschädigt worden, so daß umfassende Renovierungsarbeiten, die zur Zeit im Gange sind, notwendig wurden. Mit den bereitgestellten Mitteln wird ein neues Dach errichtet. Es werden neue U- Schienen angebracht, eine neue Verschalung, Dachpappenbelag und eine neue Dachhaut alls Alkuttablech. Anschließend hofft man auch, die Innenarbeiten Verputz, Anstrich, Fensterverkleidung, Marmorplattenbelag an Säulen und Fensterbänken usw.) beenden zu können, so daß die Stadtsparkasse sich bald wieder wie früher etablieren kann. erneut zu Gunsten des Die Riesen- — Stadtnachrichten Ein Herrenfahrrad im Wert von 180 Dx, das ein Spenglermeister in verschlossenem Zustand in der Zollhofstrage abgestellt hatte, wurde won unbekannten Tätern ge- stohlen.— Am 25. August, gegen 16 Uhr, wurde ein unverschlossenes Damenfahrrad in der Leuschnerstraße entwendet. Autounfall nach Rennen. S. Miecob, ger Besitzer des Rennstalles„Falatia“ in Tud. Wigshafen, erlitt am Sonntagabend auf gem Heimweg vom Zweibrücker Rennen einen Autounfall. Kurz vor Ludv afen, auf der Bundesstraße zwischen Assenheim und Dannstadt stieß sein Wagen mit einen französischen Wagen zusammen. S. Michl erlitt Verletzungen an Kopf und. Füßen, während sein Sohn einen komp Blizzerten Beinbruch davontrug. Der Amateurreiter, der nach seinem Winzeler Sturz am 2, Ju mehrére Wochen im Pirmasenser Kranßeh⸗ haus gelegen hatte und erstmals, in e brücken wieder Rennen beiwohnen! wurde nun erneut., ins Ludvyié Ra Marienkrankenhaus eingeliefert. Die 12. jährige Tochter sowie eine mitfa pen Frau erlitten ebenfalls Verletzungen. Semesterbeginn der Volkshochschule, Wir weisen erneut darauf hin, daß das Winter. semester der Ludwigshafener Volkshech- schule in Form von Kursen und Arbeits. gemeinschaften am 2, September anläuft „Olympiade der Mode“. Die erste Herbst- modenschau wird am 5. und 6. Séptember von der Firma Hans Nägele im Pfalzbau veranstaltet. Rudolf Hanige, der bekannte Modeplauderer, wird die herbstlichen Schöpfungen gebührend einführen. Hie Schau, bei der noch andere Ludwigshafener Firmen mitwirken, wird erstmals nent geltlich zu sehen sein. Tischtennis-Elite i in Alzey Die südwestdeutschen Tischtennis-Mei- sterschaften werden am 2. und 3. Septem- ber in Alzey, Rheinhessen, in Verbindung mit dem traditionellen Volkerstadt- Turnier ausgetragen. Zu den Veranstaltungen sind alle Landesverbände zugelassen. ESR dart demnach damit gerechnet werden, daß die deutsche Spitzenklasse am Start sein Wird. — Die qualitativ außerordentlich starke Be- setzung geht schon daraus hervor, daß nur Spieler der e tellnahmebereck⸗ tigt sind. Georg König a als Qastdirigenti im Park Auch der vierte Bewerber, 0 Mannheimer, wußte 2 u gefallen Als vierter Bewerber um den Posten des zweiten Kapellmeisters des Pfalzorchésters stellte sich am Dienstagabend im Ebert Park Georg König vor. Er ist in Mann- heim geboren und aufgewachsen, nahm Wio- Jnunterricht bei Professor George his kampff und ging, nachdem er als iger dem Berliner Philharmofischen Orchester eine Zeitlang angehört hatte, in die Dirigen- tenschule von Clemens Krauß. Nach dieser sorgfältigen und umfangreichen Vorberei- tung war er als Kapellmeister in Krakau, Prag, Wien und Hamburg tätig. So brachte Georg König für sein Lud. wigshafener Gastspiel trotz seiner Jugend schon eine beträchtliche Erfahrung mit, die in der Ruhe und Sicherheit seines Dirigierens ihren Ausdruck fand. Solides handwerk: liches Können vereinigt sich bei ihm mit künstlerischer Reife. Er vermochte sowohl dem Intermezzo aus Mascagnis in Italien und Frankreich viel gespielter Oper„Freund Fritz“ als auch, um ein weiteres Beispiel 2 nennen, der Melodienfolge aus Verdis„La Traviata“ Ausdruck und Farbe in erfreu- lichem Maße zu geben. Man wird die Bewerbung Georg Königs ernsthaft erwägen dürfen, wenn die Ent- scheidung über die Nachfolge Wüsts, der sich als zweiter Kapellmeister des Pfalzorchesters einer so bemerkenswerten Beliebtheit er- freute, zu treffen ist. 5 1 Vkekzofk ILTSAFTTAHRZZE ue amm hr Fachoptiker gelgen und Lauten 8 U 0. Rer. 8(0. a 14 Muclæ in größt. Auswahl auf Teilzahl. guto⸗ Geigenbauer NReVER jetzt: N 4, 15(Gockelsmarkt) Vermietung an Selbszanrer Qu I, 1 Freſsgasse Ecke Breite Str. 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August 1950 thaler Autobahnbrücke . 1 V f MORGEN Seite 7 bias Programm der Mannheimer Irückenſestwoche Empfang Prof. Heuß, Volksfest, Chorgesang, Feuerwerk, Ausstellungen Donnerstag, 31. August 11.00 Uhr: Empfang des Bundespräsiden- ten durch den Oberbürgermeister an der Autobahnausfahrt. 11.00—11.30 Uhr: Langsame Fahrt des Bundes präsidenten durch Augusta- Anlage Planken Breite Straße zur Brücke. Ab 10.45 Uhr: Standkonzert der Polizei- kapelle Mannheim an der Brücke, Stadt- seite. 11.30 Uhr: Beginn des Festaktes; Chor des Badischen Sängerbundes:„Heilig Vater jand“(Leitung: Kreischormeiste Bilz); An- sprachen von Stadtdirektor Elsässer, Ober- bürgermeister Dr. Heimerich, Vertreter der württembergisch- badischen Regierung; Chor: „Bundeslied“ von W. A. Mozart; Einweihung der Brücke(drei Signalbomben mit Spreng- punkt in der Luft zeigen den Beginn an); Bootsauffahrt der Mannheimer Wasser- Sportvereine. 12.30—13.00 Uhr: Fahrt des Bundespra- sidenten mit Dr. Heimerich zur Franken (die am 9. Sep- tember eigeweiht wird); die Fahrt führt durch Waldhof- und Sandhofener Straße. 13.00 Uhr: Eintreffen des Bundespräsi- denten im Festzelt auf dem alten Meßplatz, Beginn des Festessens; während des Essens Ansprachen durch den Bundespräàsidenten und einem Vertreter der württembergisch- badischen Regierung. Etwa ab 14.30 Uhr: Hafenrundfahrt des Bundes präsidenten. Ab 15.00 Uhr: Volksfest auf dem alten Mehgplatz. 17.00 18.00 Uhr: Standkonzert auf dem Paradeplatz. 19.15 Uhr: Empfang der Industrie- und Handelskammer im Schloß, zu Ehren des Bundespräsidenten. 20.00 21.00 Uhr: Gesangsvorträge des Badischen Sängerbundes im Festzelt alter Meßplatz; es singen MGV Eintracht, Eisen- bahnergesangverein Flügelrad, MGV Har- monie und MGV Sängerlust Leitung: Chor- meister Gunch. Ab Einbruch der Dunkelheit festliche Illumination der Beiten Straße, der Planken (Paradeplatz bis Wasserturm) und des Mittelbaues des Schlosses; Polizeistunde für das gesamte Stadtgebiet: 2.00 Uhr; Einsatz von Spätwagen der Straßenbahn, der OEG und der Rhein-Haardt-Bahn nach allen Richtungen; die Bundesbahn gibt im Um- kreis von 50 km Sonntagsrückfahrkarten Aus, die vom 31. August bis 1. September, 12 Uhr, gelten. Freitag, I. September Volksfest auf dem alten Megplatz. 20.00— 21.00 Uhr: Gesangsvorträge im Festzelt; es singen MGV Liederhalle und Flora CLeitung: Ehrenkreischormeister Fried- rich Gellert); Polizeistunde auf dem Meß- platz 24.00 Uhr. Samsag, 2. September Volksfest auf dem alten Meßplatz. 11.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Blumen, Pflanzen und Früchte“ in der Kunsthalle. 20.00— 21.00 Uhr: Gesangsvorträge im großen Festzelt; es singen die MGV Er. holung, Germania Neckarau, Volkschor Neckarau, Sängerbund Sängerlust, Sand- hofen(Leitung: Chormeister Schuhmacher) und gemischte Chöre der Vereine Volkschor Waldhof, Volkschor Neckarau, Arbeiter- Sängerbund Rheinau, Freie Sängervereini- gung und Sängervereinigung Ostland(Lei- tung: Chormeister Bausenhart). Straßenbahnfahrplan der Festtage Nach Einweihung der Kurpfalzbrücke ergeben sich einige Aenderungen im Stra- ghenbahnverkehr. Bis heute 10.30 Uhr verkehren alle Straßenbahnen nach dem gültigen Fahr- plan nach sämtlichen Richtungen. Ab 10.30 Uhr— also während der Einweihungs- feiern— wird der Verkehr auf dem Ring zwischen Collinistraße und K 2, in der Breiten Straße zwischen K 2 und Collini- straße, in der Breiten Straße zwischen Neckarbrücke und Paradeplatz sowie zwi- schen Feuerwache und Ebertbrücke unter- brochen. Die Ringlinien laufen zwischen Collinistraße und Hauptbahnhof und Haupt- bahnhof-K 2-Planken- Rheinstraße. Bis zur Friedhofsschleife laufen die Linien 3, 15 und 25 von Waldhof, E-Werk und Sand- hofen kommend über die Ebertbrücke. Am Theodor-Kutzer-Ufer wird zwischen Ebert- brücke und der neuen Brücke ein Pendel- verkehr eingesetzt. Die Linien 3, 7, 16 verkehren in der In- ener von Ebertbrücke über Wasser- turm-Paradeplatz-Schloß zum Pfalzbau und Tattersall in beiden Richtungen. Ab Ebert- brücke nach Feudenheim und Käàfertal und ab Tattersall nach Ludwigshafen, Nek karau, Rheinau und Neuostheim ist der Verkehr fahrplanmäßig. Bis etwa 13 Uhr bleiben diese Regelungen in Kraft. Nach diesem Zeitpunkt gilt der neue Linienplan, nach dem die Linien 3, 5 12, 15 und 25 über die neue Brücke geführt werden. Die letzten Kurswagen laufen heute ab Paradeplatz nach allen Vororten mit An- schluß an Omnibuslinien um 2 Uhr nachts, auch die Rhein-Haardt-Bahn ab Collini- straße. Ab morgen werden sich die Anschluß- wagen nicht mehr an der Ebertbrücke, sondern am Paradeplatz kreuzen. Der Nachtwagentarif von 40 PDpf gilt für Fahr- ten ab 1.30 ab Paradeplatz einheitlich. Am Samstag wird während des Höhen- feuer werks der Verkehr auf dem Theodor Kutzer-Ufer und der e 5 21.30— 22.00 Uhr: Großes Höhenfeuer- werk an der neuen Brücke; Platz für Zu- schauer: Theodor-Kutzer-Ufer; Polizeistunde im Stadtgebiet: 2.00 Uhr; Spätwagen der OEG und Rhein-Haardt-Bahn, Spatwagen der Straßenbahn bis 2.00 Uhr. Sonntag, 3. September Volksfest auf dem alten Meßhplatz. 10.00 Uhr: Badischer Gartenbautag im Rosengarten. 20.00— 21.00 Uhr: Gesangsvorträge im Festzelt; es singen MGV Concordia, Aurelia Jlvesheim und Sängereinheit Viernheim (Leitung: Chormeister Ruland); Polizei- stunde auf dem Meßplatz: 24.00 Uhr. Montag, 4. September Volksfest auf dem alten Megplatz, Schlußfeuerwerk des ambulanten Gewerbes; Polizeistunde auf dem Meßplatz 24.00 Uhr. 5 Vom 30. August bis 10. September „Wohnen“, eine Ausstellung des Deut- schen Werkbundes, Gruppe Mannheim, im Wohnblock Eisenlohrstragße. Verkehrsregelung am 31. August Ab 8.30 Uhr wird der Fahrzeugverkehr auf dem Luisenring Richtung Friedrichs- brücke durch die Straßen K 2 K 3, K 2/ J 2, J 1/ J 2 und auf dem Fried- richsring aus Richtung Collinistraße durch die Straßen zwischen U 3/ U 4, T 3/ T 4, T 3/ 8 3 umgeleitet. Zum gleichen Zeit- punkt wird der Verkehr auf der Breiten Straße Richtung Friedrichsbrücke ab 41/81 gesperrt. Angrenzer können bis 10.30 Uhr durchgelassen werden. Brückenstraße und Theodor Kutzer- Ufer werden ab 10.00 Uhr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Käfertaler Straße und Friedrich-Ebert-Straße. Der Verkehr auf der Heidelberger Straße in Richtung Wasserturm wird ab 10.45 Uhr gesperrt und am Paradeplatz in Richtung Schloß abgeleitet. Ab 11.30 Uhr wird der Verkehr auf der Damm und Langstraße aus Richtung Jungbuschbrücke über die Laurentius- straße nach der Mittelstraße umgeleitet, die Straße am Meßplatz bei der Mittel- straße gesperrt. Der Straßenbahnverkehr auf dem Ring zwischen Rheinstraße und Collinistraße und der Breiten Straße zwischen Parade- platz und Friedrichsbrücke sowie auf der rechten Neckarseite zwischen Brücken- straße, Theodor-Kutzer-Ufer und Fried- rich-Ebert-Brücke wird umgeleitet. eingestellt und wie früher über die Ebert- brücke geleitet. Die Linien 3, 5, 15 und 25 fahren wie am Donnerstag während der Brückenweihe. Nach dem Höhenfeuerwerk gilt Fahrplan ab 1. September 1950. In den Nächten vom Donnerstag bis Sonn wird, während der Serriesselten ein Nachttarit der verechnet. zerlanserten Volksfest auf dem alten Meßplatz Nach den offiziellen Feierlichkeiten beginnt um 15 Uhr das Volksfest auf dem Mehgplatz. Das ambulante Gewerbe Mann- heims hat alle Vorkehrungen getroffen, um dieses der Bedeutung des Ereignisses ent- sprechend vielseitig und abwechslungsreich zu gestalten. Selbstverständlich darf hierbei die große Achterbahn nicht fehlen. Man hat sie diesmal aus Hannover holen müssen. Aber auch alle anderen beliebten Attraktionen wie Raupenbahn, Elektro- Selbstfahrer, Karussells, Schießbuden, Ver- losungshallen, Schiff-Schaukeln, Zucker- bäckerein, Wein- und Bierzelte, und was es sonst noch auf Volksfesten gibt, erwar- tet die hiesigen und auswärtigen Gäste. Einen besonderen Anziehungspunkt für die Jugend wird der Tanzboden im Freien vor dem Weinzelt bilden. Hier tanzt man bei Lampionbeleuchtung. Hühnchen am Spieß sorgen für das leibliche Wohl. Die Schausteller wollen, daß vor allem auch die auswärtigen Gäste mit dem besten Eindruck heimgehen. Darum wird sich der alte Meßplatz, auf dem auch das große Festzelt steht. in dem der Bundespràsident während des Festessens seine Ansprache hält, nicht wie ein Rummelplatz präsen- tieren, sondern attraktiv in vielgestaltiger Form. Das Volksfest dauert bis Montag, den 4. September und endet mit einem großen Schluß feuerwerk des ambulanten Gewerbes am Neckarvorland, das viele Ueber- raschungen verheißt. Damit wird Mann- heim während der Festtage zweimal— am Samstag und am Montag— ein Großfeuer- Werk erleben. 8. Feuerwerk in zehn Abteilungen Am Samstag um 21,30 Uhr— minuten- genau— beginnt das große Feuerwerk, das einen der Höhepunkte im vielgestaltigem Festprogramm der Brückenweihe darstel- len wird. Eine Blitzdonnergranate kündet den Beginn an. Drei Minuten verbleiben hiernach zum Sammeln der Zuschauer auf dem Festplatz. Da das Feuerwerk fast aus- schließlich ein Höhenfeuerwerk ist, kann es von allen Plätzen beiderseits des Neckar- vorlandes und des Neckardammes gleich gut beobachtet werden. Nach Ablauf der drei Minuten wird die Brückenbeleuchtung ausgeschaltet, und ein großer Feuerwerks- Blumenstrauß schießt als Willkommensgruß zum Firmament, Sleichzeitig die Eröffnung der Gartenbau- ausstellung symbolisierend. Dann beginnt am Himmel als bewegtes Farbenspiel eine Symphonie aus Feuer- Werksraketen, Leuchtkugeln und Bomben. Eine weitere Abteilung bringt(an der Not- brücke montiert und mit dem Blickfeld neckaraufwärts) drei mächtige„Front- stücke“ in beweglicher und fester Form, sprühend Gold- und Silberfeuer und wir- Kkungsvoller als der bekannte Wasserfall. Mit der sich anschließenden„Bomben parade“ der Meisterwerke deutscher Pyro- technik erhält das nächtliche Schauspiel seinen ersten Höhepunkt. Es folgt dann eine groge„Goldjubelfront“,, die den Sanzen Nachthimmel mit goldenen Leucht- EKskferchen, Golaflimmerregen und Goldflim- sem N unserer merstaub überzieht und in einem herr lichen Goldbaldachin ausklingt. Kaum ist dieses Bild verweht, da jagen „fliegende Untertassen“ als kreisende Feuerräder von ihrem Standort, teils Gold- bombetten auswerfend und teils sich wieder herab- und nochmals hinaufschrau- bend. Eine Ueberraschung reiht sich an die andere, bis das ganze Schauspiel in einem großen Finale ausklingt. In Sekunden- schnelle jagen über 100 automatisch abge- schossene Bomben mit allen nur erdenk- baren Effekten in die Nacht hinaus, um dort in einer tollen Kanonade zu zerplat- zen. Eine Schlußbombe mit mächtigem Blitz- schlag kündet das Ende des Schauspiels an und leitet zur bengalischen Beleuchtung der neuen Brücke über.— Das Feuerwerk wird von der bekannten Mannheimer „Feuerwerkerei Busch“ ausgeführt. 25. Unser neui Meckurbrick Trotz politisch beese Zeite Trotz Korea-Streitigkeite, Wenn a fehlt uns arme Schlucker s Geld, die Wohnung oder Zucker, Frohgelaunt gilt heit der Blick Unserer neue Neckarbrick. Guck norr hin, die scheene Boge Drei sind's bloß— sis nit geloge, Un was mich besonders freet Daß die Brick so mächtig breet. 's gibt keen Andrang un Gedrick Uff der neie Neckarbrick. Ja un's Scheenschte liebe Leit, Heuß' lich werd'se eingeweiht; Groß werd sicherlich der Trubel Die Begeischt' rung un der Jubel Denn sie is e Meeschterschdick Unser neui Neckarbrick. Norr der alte Steg blickt traurig Denkt, die Zeite sind doch schaurig. Einsam in die Wolke schaut er Denn bald heeßt er„Abgebauter“ Korz norr war sein Daseins Gliick Wege der nei Neckarbrick. 2155 Die„Hausnummer“ der Brücke Wie an einem ordentlichen Haus an der Haustür Klingeln mit den Namen der Hausbewohner angebracht sind, so ist auch die neue Brücke mit einem Namensschild versehen, das der Passant auf der rechten Seite des südlichen Brückenkopfes findet. Entsprechend dem Größenverhältnis zwi⸗ schen einem Haus und einer Brücke ist selbstverständlich das Schild in diesem Fall eine recht umfangreiche Bronzeplatte, die in dem Mannheimer Metallgußwerk August Weiland, Mannheim-Neckarau, hergestellt wurde. Außer dem Namen der Brücke ver- zeichnet sie einige später einmal historisch werdende Daten, die hier aufzuführen woh Wasser in den Neckar tragen hieße, denn es wird wohl kaum einen Bewohner unse rer Stadt geben, der sich nicht einmal die Mühe machen wollte, zu e. Stadt der SoxLIC! Seit 1899 ist unsere schöne Stadt die Heimat der Sunlicht-Werke. Aus der engen Gemeinsamkeit zwischen Stadt und Werk hat sich während dieser 51 Jahre eine echte, fruchtbare Freundschaft entwickelt. Eine Freundschaft, die sich im Auf und Ab der Zeiten stets bewährte. Sunlicht und Mannheim zwei Namen, die zu einem unlösbaren Ganzen verbunden sind. VON SUNIUIcH- DARUM GOT! Seit 5 Jahrzehnten sind Sunlicht⸗ 0 Erzeugnisse ein Begriff für Leistung, Qualität und absolute Echtheit. suxlichr Skirk Die traditionelle Marke seit über 50 Jahren. Das und VIM allverwendbare Putz⸗ und Scheuermittel in Küche Haus. Das ideale FAU H-WERKE Mittel für die Fein wäsche und zum Geschirr- Seite 8 MORGEN Honnerstag, 31. August 1950 Nr. 202 — Verbindender Brückenschlag von Ufer zu Ufer Der Brückenschlag kostet 3,8 Millionen Mark/ 67 Prozent davon übernimmt das Land Württemberg-Baden/ Mannheim zahlt den Rest von 33 Prozent/ Die Kur. pfalzbrücke ist Eigentum der Gemeinde/ Zum ersten Male ist Gesamtbreite von 28 Metern auch Nutzbreite/ Keine Konstruktionsteile stören Sicht und Fahrbahn 2 2 Wie sie wurde Als 1891 die Friedrichsbrücke in Mann- heim eingeweiht wurde, sollte sie bis 1908 die einzige feste Straßenüberquerung des Neckars zwischen Heidelberg und der Mün- dung des Flusses bleiben. In diesem Jahr erst kam die Jungbuschbrücke hinzu, die ald ebenfalls nicht mehr ausreichte, 80 daß die dritte Neckarbrücke 1926 die Fried- rich-Ebert-Brücke einen wesentlichen Teil des Verkehrs übernehmen mußte. Wenn auch die Friedrichsbrücke trotzdem immer noch die Hauptlast des Verkehrs zu tragen Hatte, so dachte man nach der Zerstörung der drei Brücken in den letzten Tagen des Krieges daran, die Ebert-Brücke als erste Wieder brauchbar zu machen, weil hier der geringste Aufwand an Arbeit und Geld erforderlich war. Das Mittelstück Brücke war zwar abgesprengt, lag aber, im grogen und ganzen gut erhalten, im Fluß- bett und mußte nur angehoben und wie- der mit den von den Ufern kommenden Tei- len verbunden werden. Diese unter den damaligen Verhältnis- sen des Mangels an Arbeitskräften, Finan- zen und Material bewunderswerte Leistung ermöglichte es, die Brücke bereits am 1. Mai 1946 dem Verkehr wieder zu über- geben. Selbstverständlich beschäftigte man sich auch mit der Wiederherstellung be- ziehungsweise dem Neubau einer Fried- richsbrücke, doch mußten diese Pläne aus den bekannten Gründen zunächst noch zu- Tückgestellt werden. In anfänglicher Zu- sammenarbeit mit der Besatzungsmacht behalf man sich mit mehreren Provisorien, von denen das letzte, der Steg neben der heute einzuweihenden Kurpfalz- Brücke, nun auch seine Dienste abgeleistet hat und abgebrochen werden wird. Das Flußbett wird geräumt Im Gegensatz zur Ebert-Brücke waren die Trümmer der Friedrichsbrücke kaum mehr zu gebrauchen, so daß hier eine neue Brücke projektiert werden mußte. Diese Planungsarbeiten kamen 1948 zu einem Abschluß. Zuvor war bereits die Mann- heimer Firma Grün& Bilfinger mit der Räumung des Flußbettes und der Vor- jandöffrungen beauftragt worden. Die ab- gebauten Stahlteile wurden verschrottet und in Schiffen abgefahren. Insgesamt mußten Stwa 2000 Tonnen Stahl weggeschafft wer- den, darunter rund 500 Tonnen Stahl, die unter Wasser lagen. Weiter mußten im Wasser liegend Trümmer des Flußgpfeilers beseitigt werden, der bis etwa zur Wasserlinie ebenfalls zer- stört war, während die unter Wasser lie- gende Gründung sich noch als brauchbar erwies. Allerdings mußte sie verbreitert werden, da die neue Brücke mit ihrer Ge- samtbreite von 28 Metern die Gesamt- breite der alten Friedrichsbrücke um drei Meter übertraf, während der Gewinn an Nutzbreite jedoch tatsächlich durch den Wegfall von Konstruktionsteilen auf der Fahrbahn wesentlich größer ist. Verbreiterung der Pfeiler Der auf zwei Senkkästen gegründete Flußpfeiler der alten Brücke mußte in seiner Grundierung mit Stahlbetonpfählen ver- breitert werden, nachdem sich erwiesen hatte, daß zusätzliche neue Senkkästen ihrer relativ kleinen Abmessung wegen unwirt- schaftlich gewesen wären. Mit je 18 Pfählen auf beiden Seiten wurde die Grundierung des Pfeilers erweitert. Der feste Unter- grund, auf den man bei den Rammarbeiten stieß, gestattete im Verlauf der Arbeit, die Pfeiler weniger tief einzurammen als ursprünglich vorgesehen. Um eine gleich- mähige Lastverteilung des Pfeilerschaftes und der Brücke auf die Grundierung zu er- reichen, wurden nach Abschluß der Ramm- arbeiten die Senkkästen und die Pfähle mit einer Stahlbetonplatte überdeckt und die gesamte Grundierung mit einer ebenfalls eingerammten Spundwand umschlossen. Schließlich konnte darauf die notwendige Verbreiterung des Pfeilerschaftes mit Beton hochgemauert werden. Bei dem auf dem Land stehenden Pfeiler wurde ähnlich verfahren, jedoch waren hier die Arbeiten erheblich einfacher, da dieser Pfeiler weniger beschädigt war und keine ausgesprochene Unterwasserarbeit geleistet werden mußte. 8 nischen her beachtenswert Wenn heute vormittag um 11.30 Uhr drei Böllerschüsse krachen, beginnt das Zeremoniell der Einweihung der Kurpfalzbrücke. Mit dieser Neckarüberquerung erhält Mannheim nunmehr seine dritte teste Brücke an dieser Stelle. 2336 Tonnen Stahl und 1045 Tonnen Zement waren notwendig, um sie in rund 43 700 Tagewerken zu erstellen. Im wesentlichen waren die Firmen Grün& Bilfinger AG, Mannheim(Widerlager und Pfeiler), MAN(Stahlkonstruktion), Stahlwerke Mannheim A6(Stahlgußlager), Alois Baumann, Mannheim Cahrbahnisolierung), Th. Goldschmidt AG, Mannheim(Fahrbahnklebe- und Ausguß masse), Kopp& Cie, Mannheim und Mabeg, Mannheim(Asphaltierung), Franz Litterer, Heinrich Schreiner, Heinrich Schmitt und Martin Franz(letzterer aus Schwetzingen, alle andern Mannheim) mit Malerarbeiten und die VDM-Halbzeugwerke GmbH, Frankfurt, mit Lieferung von Aluminiumfolien(zwischen Fahrbahn und Auflage als Korrosionsschutz) am Bau der Brücke beteiligt. lag beim Tiefbauamt Mannheim. Am Dienstag vormittag wurde die übliche Probebelastung vorgenommen. Die Ober- Bauleitung Ein Eisenbahnwaggon mit einem Tieflader, zwei Straßenwalzen und drei Feuerwehrfahrzeuge waren dazu aufgeboten worden und brachten zusammen ein Gewicht von 107 Tonnen— etwa ein Drittel der rechnerisch zulässigen Gesamtbelastung— auf die Brücke. Bei einer Konzen- trierung der Fahrzeuge auf dem Mittelstück der Brücke wurde eine Durchbiegung von 61 Millimetern gemessen. 200 Millimeter Durchbiegung sind zulässig. Nach den Kalkulationen der Statiker kann das Höchstgewicht eines einzelnen Fahrzeuges, das die Brücke passiert, 70 Tonnen betragen, ohne daß die Brücke Schaden leidet. Für Menschengedränge auf der Brücke ist eine zu- lässige Belastung von 450 kg auf einen Quadratmeter berechnet. Um an den Brückenenden eine Ueberdquerung der Fahrbahn durch Fußgänger zu vermeiden, wird der Fußgängerverkehr unter der Fahrbahn unterführt. Unterführungen sind auch für Radfahrer, Handwagen usw,. eingerichtet. Diese hervorragend ausgeleuchteten Durch diese Unterführungen an beiden Ufern ist ein flüssiger Straßenverkehr auf der Brücke gewährleistet. Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, daß zum ersten Male an dieser Stelle eine Brückenbreite erreicht wurde, die in ihrem Nutzeffekt nicht durch auf der Fahrbahn liegende Konstruktionsteile be- einträchtigt wird. Die volle Breite der Brücke ist somit auch ihre Nutzbreite. Die schlanke Taille der Kurpfalzbrücke 2 ee J — e’ e. 6.4075 ½⁰ f⁰ 5 467.5610 In elegantem Schwung führt die Brücke von einem Ufer zum anderen. Kein über die Fahrbahn hinausragendes Bauteil stört die Harmonie des Anblicks. Besonders auf- fällig kür den Betrachter sind die geringen Maße zwischen Ober- und Unterkante der Brücke. Hier ist tatsächlich eine Lösung gefunden worden, die sowohl vom Tech- ist wie auch vom Arxchitektonischen. Mannheim kann zufrieden sein mit seiner Brücke und mit den Männern, die sie gebaut haben. Doch nicht einfach war es, bis sie 80 stand wie sie jetzt steht. Schwierigkeiten ergaben sich vor allem dadurch, das bestimmte technische Voraussétzungen ge- geben waren und eingehalten werden mußten, während aber das Konstruktions- schema der alten Brücke durch den Fort- schritt der Brückenbautechnik und die ver- änderten Verkehrsverhältnisse nicht mehr in Frage kam. Gegeben waren die alten Stützweiten, da die alten Pfeiler noch vor- handen und brauchbar waren, die früheren Anschlugßhöhen an den Ufern, die ohne gleichzeitige Veränderung der Straßen- höhen an beiden Ufern nicht geändert werden konnten sowie die Forderung, eine möglichst geringe Steigung zur Brücken- mitte hin zu erreichen, da die Verkehrs- belastung der Brücke außergewöhnlich stark werden dürfte. Dem entgegen stand die Forderung der Schiffahrt auf eine freie Durchfahrtshöhe von sechs Metern über dem Spiegel des Neckars bei dem höchsten schiffbaren Wasserstand; die Friedrichs- brücke lag mit ihrer Unterkante so tief, daß eine Durchfahrtshöhe von nur etwa 4,70 m gegeben war. E So war eine an sich nicht erwünschte Steigung zur Mitte hin nicht zu umgehen, die jedoch durch den im wesentlichen motorisierten Verkehr unter den gegebenen Bedingungen auf das Mindestmaß beschränkt werden konnte. Dieser Tat- sache ist die„schlanke Taille“ der Brücke zu verdanken, die durch geringstmögliche Dicke der Fahrbahn und der Stahlkon- struktion erreicht wurde. Wohl hätte die Steigung reduziert werden können, doch hätte dies bedingt, daß bis etwa zu den Quadraten J 1 und T 1 die Breite Straße hätte angehoben werden müssen ein Unternehmen, das enorme Summen ver- schlungen hätte und wesentliche bauliche Veränderungen der Häuser der Angrenzer. So blieb nur die auch tatsächlich aus- geführte Lösung. Die wiedergegebenen Zeichnungen zeigen die Brücke in Seitenansicht(in Fluß- richtung gesehen) und im Grundriß(linke Hälfte der unteren Zeichnung) und in einer Draufsicht(rechte Hälfte). Der Grundriß zeigt mit Mittellinien die Lage der acht auf den Pfeilern und Widerlagern ruhenden, unter der Straße geführten Stahlhaupt- trägern an, die sich ohne Unterbrechung über die Gesamtlänge der Brücke erstrek- ken, während die Draufsicht die Anordnung und Aufteilung der Verkehrswege zeigt. Wer geht über welche Brücke? Wie untragbar die ganzen Jahre bisher die Verkehrsverhältnisse auf der Brücke, die die Hauptlast zu tragen hatte die Friedrich-Ebert-Brücke— waren, ist jedem Mannheimer klar. Autokolonnen über die ganze Länge der Brücke hinweg, die sich nur im Schrittempo vorwärtsbewegen konnten, hintereinander aufgefahrene Straßenbahn- züge und nicht zuletzt eine recht erhebliche Zahl von Unfällen sprechen eine deutliche Sprache. Es ist offensichtlich, daß die Ebert-Brücke als einzige in völligem Umfang brauchbare Flußüberquerung nicht ausreichte. Ver- gleichszahlen zwischen den Jahren 1947 und 1950 zeigen außerdem deutlich das ständige Anwachsen des Verkehrs. So erhöhte sich die Zahl der 1947 die Brücke überquerenden Personenfahrzeuge von 6160 auf 11 180 im Jahre 1950; die Vergleichszahlen für Kraft- räder sind 600:4397, für Radfahrer 5100:19 523. Daß die Zahl der Pferdegespanne von 190 auf 33 sank und ebenso die der Lastkraft- wagen von 5670 auf 5438 dürfte damit zu erklären sein, daß 1950 die 1947 noch nicht Wiederhergestellte Jungbuschbrücke einge- schaltet werden konnte. Durch die Kurpfalz- Brücke wird nun ein nicht unerheblicher Teil des Verkehrs, der bisher noch über die Ebert-Brücke ging, übernommen werden. Verkehrs- Statistiker rechnen mit einer Zahl von 4400 Personen- kraftwagen, 2900 Lastkraftwagen, 2400 Krafträdern, 22 200 Radfahrern, 370 Hand- wagen, 1000 Straßenbahnwagen und etwa 60 000 bis 70 000 Fußgängern, pro Jahr, die sich der Brücke bedienen. Acht Träger tragen Verbreiterungsarbeiten erwiesen sich auch bei den Widerlagern(die Stellen, an denen die Brücke an den Ufern aufliegt) als not- wendig, ebenso verschiedene Veränderun- gen, da die Kurpfalz-Brücke mit acht ein- zelnen Trägern aufliegt, während die alte Friedrichsbrücke mit zwei Fachwerk-Haupt- trägern auflag. Schließlich mußte ein Teil des Mauerwerks, der durch Bombenwürfe gelitten hatte, abgetragen und wieder neu errichtet werden. Um einer durch Temperatureinflüsse be. dingten Ausdehnung bzw. Schrumpfung der Brücke(bekanntlich dehnt sich Stahl bei Wärme aus) Raum zu geben, wurde die Brücke an der Auflagerbank des südlichen Widerlagers mit festen Lagern versehen, Während die Brücke im nördlichen Wider- lager auf Rollen ruht, die jeder Bewegung nachgeben kölinen. Interessant sind in diesem Zusammen- hang die Details, wie die Frage der Beweg- lichkeit der Brücke bei den Uebergängen ans Ufer und bei den über die Brücke führenden Straßenbahnschienen gelöst Wurde. Das Nordende der Brückenfahrbahn schließt mit einem kurzen Stahlband ab, das sich unter ein den Landteil abschließen- des gleiches Band schieben kann. Die Straßenbahnschienen können sich an der Stelle, an der sie die Brücke verlassen, an die Schienen, die bereits auf Land liegen, hineinschieben. Die Stahlkonstruktion Für das Gesamttragwerk aus Stahl wurden 1990 Tonnen Stahl gebraucht(ür das Geländer 20, für Besichtigungsstege 65, für Beleuchtungsmasten 8 und für sonstige Zwecke 7 Tonnen). Auf den acht parallel liegenden Längsträgern liegt eine Stahl- platte, die gleichzeitig Element der Haupt- tragkonstruktion ist. Um eine möglichst geringe Bauhöhe einhalten zu können, wurde bewußt von einer Stahlbetondecke abgesehen, die überdies ein wesentlich höheres Eigengewicht mit sich gebracht hätte. Mitentscheidend für die Wahl einer Stahlplattendecke mit Asphaltbelag war die Erfahrung, die mit diesem durch Patent geschützten MAN- Verfahren bei zwei anderen nach dem Krieg erbauten Brücken gemacht wurde. Statt der sonstigen Stahl- betonplatte tritt bei diesem Konstruktions- prinzip eine als Flächentragwerk ausgebil- dete Stahlplatte mit einer dazwischenlie- genden Aluminiumfolie isoliert, um eine Korrosion der Stahlplatte zu verhindern. Die Ersparnis an Eigengewicht der Brücke ist bei diesem Konstruktionsschema sehr beträchtlich. Eine Gegenüberstellung mit der Friedrich-Ebert-Brücke macht dies besonders deutlich: Bei etwa gleicher Brük- kenlänge beträgt das Konstruktionsgewicht der Ebert- Brücke bei einer nutzberen Breite von 18,10 m 2146 Tonnen, während die Kurpfalz-Brücke mit einem Konstruk- tionsgewicht von 2090 Tonnen auskommt, 5 eine um 10 m größere Nutzbreite auf- Weist. 50 mm Fahrbahnbelag Da die Ausführung eines unmittelbar auf einer Stahlplatte liegenden Fahrbahn- belages ein Novum in der Brückenbau- technik darstellt, wurde das straßgenbau- technische Forschungsinstitut der Tech- nischen Hochschule in Karlsruhe, das unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Friedrich Rab steht, hinzugezogen, um die günstigste Wahl des Belages und dessen Verbindung mit der Stahlplattenunterlage zu treffen, Nach zahlreichen Versuchen mit einer Stragenprüfmaschine(einem Rundlauf mit 20 Meter Durchmesser), mit der die bei der Brücke bestehenden Umstände hergestellt wurden, entschied man sich für einen Hart. gußasphalt in zwei Lagen von 50 mm Stärke der auf die Aluminiumfolie aufgetragen Wurde. Die Oberfläche wurde— um jede Schlüpfrigkeit auszuschalten mit einer Zackenwalze aufgerauht und außerdem mit durch teergebundenem Splitt versehen. Wesentliche Vorarbeiten im Labora- torium hatten die Tiefbauämter der Stadt Mannheim und Köln und die Firma MAN geleistet. Die Versuche ergaben, daß dieser sogenannte Leichtfahrbahnbelag in bezug auf Stabilität, Haltbarkeit und Wirtschaft- lichkeit den Erfordernissen einer Straßen- brücke vollauf gerecht werden kann. Nr. 202 Te. Viele uge e wesen 8 im Zus: des heu Der tec nicht a Friedric — 0 Ho. 0 1 12 Kur- ahn auch denen 8 not- lerun- t ein- e alte Laupt- 1 Teil. würke r neu Se be. 18 der bei le die lichen sehen, Wider- egung men- Weg- augen rücke gelöst rbahn 1 ab, eben- Die der n, an legen, 1 ge 65, Ustige arallel Stahl- laupt⸗ lichst znnen, decke ntlich bracht einer ar die datent Zwei ücken Stahl- tions- gebil· enlie- eine rn. der Hema ung dies Brük- Wicht baren hrend truk⸗ mmt, auf- 8 Elbar bahn- bau- nbau- Tech- unter edrich tigste dung bellen. einer mit ei der Sstellt Hart- tärke, ragen zede einer a mit bora- Stadt MAN lieser bezug Haft- aBen⸗ Stahl! t ü Die Brücke wurde in der Mitte auseinander- geschnitten, die Teile auseinandergeschoben 450—+ ies 90 8 —320.—. N * 75 r 0 00 0 5 2 Nr Pele Mannheimer werden wohl Augen- zeuge eines sehenswerten Shauspiels ge- damals I pesen sein, das seiner Besonderheit wegen Verkehrsverhältnissen auf der Friedrichs- im Zusammenhang mit der Brückenweihe brücke besser gerecht werden zu können, bes heutigen Tages erinnert werden darf: doch erwiesen sich die meisten Vorhaben ber technisch ungemein interessante und als undurchführbar, so daß ein zunächst 2000 0 Eine große Zahl von Projekten hatte Vorgelegene, um den beengten nicht alltägliche Vorbereitungsumbau der nicht viel beachteter Gedanke des Mann- Priedrichsbrücke in den Jahren 1939/40. heimer Oberbaurates Karl Fritsch, die 25. 00 Brücke einfach in der Mitte durchzuschnei- den und die beiden Teile nach außen zu schieben, in Erwägung gezogen wurde, wo- bei sich sogar herausstellte, daß dieses tech- nisch durchaus mögliche Vorhaben wirt- schaftlich ausgesprochen günstig war. Selbst verständlich war diese Lösung(wie jede andere es auch getan hätte) eine Fülle von technisch- statischen Einzelfragen auf, über deren Lösbarkeit jedoch für den Fach- mann kein Zweifel bestand, auch wenn ihre Aufzählung den Laien nicht interessieren mag. Erschwert wurde auf der anderen Seite dagegen die Arbeit wieder dadurch, dag; man(mit einigen, sehr kurzfristigen Ausnahmen) vermeiden wollte, den Fuß- gängerverkehr zu unterbrechen, anderer- seits aber auch eine Behelfsbrücke schlagen wollte. Nach umfangreichen Vorarbeiten, Be- rechnungen usw. wurde die im damaligen Bauzustand 1800 Tonnen schwere Brücken- konstruktion mit zwölf Wasserdruckpres- sen. die auf den Pfeilern und neben den Widerlagern postiert waren, zunächst ange- hoben und die Brücke nach Entfernung der alten Lager unterstapelt. Die Stapel waren aus Trägerstücken(Stahl) mit Hartholzzwi- schenlagern gebildet. Da jedoch nach dem Durchschneiden entlang der Mittelachse der Brücke die beiden Teile je einen Meter nach außen geschoben werden mußten, war es notwendig, die Stapel so zu konstruieren, daß sie gleichzeitig als Verschubbahn be- nutzt werden konnten. Zum Auseinander- fahren der Brücke wurden ebenfalls Wasserdruckpressen benutzt. Insgesamt wurde damals die Brücke um 1.50 m angehoben, um dann wieder auf die in der Zwischenzeit eingerichteten neuen Lager abgelassen zu werden. Schließlich wurde die Zweimeterlücke in der Mitte ausgefüllt und damit die Brücke wieder geschlossen. Gleichzeitig bei diesen Umbauarbeiten wurde die im Prinzip nicht geänderte Eisen- konstruktion von dem Zierat des vergan- genen Jahrhunderts befreit und wesentlich glatter gestaltet. Unsere zwei Bilder geben im Quer- schnitt die Veränderungen der Brücke durch den Umbau wieder, durch den die Radfahrwege als Fahrbahn für sich je- weils links und rechts der Eisenkonstruk- tion gelegt und die Straßenbahngeleise in die Mitte der Brücke gerückt wurden. 12 000 Glühlampen erstrahlen Wenn das große Tagesprogramm der Brückenweihe abgelaufen ist und der Abend sich über die Stadt senkt, dann werden sich noch einmal Abertausend auf den Weg machen, um sich den Vergnügungen auf dem Meßplatz, dem Feuerwerk und den vielen anderen Unterhaltungen hinzugeben. Und zu diesen Stunden werden sich die Hauptstraßen der City in festlicher Illu- mination darbieten. Eine Lichtkette von insgesamt 4000 Meter Länge zieht sich auf beiden Seiten der Breiten Straße von der Brücke bis zum Schloß sowie längs der Planken bis zum Wasserturm hin. An ihr hängen 12 000 Glühlampen(drei auf einen Meter) zu je 15 Watt, so daß sich insgesamt 180 000 Watt für diese Straßen- Illumination ergeben. In ständigem Wechsel erstrahlt zwischen zwei weißen eine grüne Lampe. Auch das Straßenbahn-Depot in der Collini- straße hat seine Front in gleicher Weise illuminiert. Die Kosten dieser Lichtkette, die im Auf- trag der Stadt von einer Firma in Laden- burg hergestellt wurde und deren Montage die Stadt übernommen hat, werden zu einem erheblichen Teil von den Geschäfts- leuten der Hauptkaufstraßen getragen. Auf die Stadt entfallen alle Straßenübergänge, Plätze und Ruinengrundstücke. Die ge- samten Stromkosten für die Illumination hat ebenfalls die Stadt übernommen. Gleichzeitig wird auch der Mittelteil des Schlosses von starken Scheinwerfern an- gestrahlt sowie im Innern farbig ausge- leuchtet, Die auf Seite 8 und 9 dieser Ausgabe ver- öfkentlichten Zeichnungen wurden vom Städti- schen Tiefbauamt Mannheim angefertigt, die Reproduktionen der Bilder auf Seite 5 stam- men von Originalen aus dem Besitz der Städti- schen Museen Die genannten Institutionen gaben urs freundlicherweise die Genehmigung zur Wiedergabe. F.& A. Ludwig K.., Mannheim S AUUNIERNEHEHMUN G Hochbau, Tiefbau, Stahlbeton bab, Holzbau, Schreinerei, Gloserei Gegröndet 1848 HorzsTRASSE 48 TELEFON 526 45%/ 446 90 bn Bauunternehmung Hoch-, Tief- u. Straßenbau MANNHEIM n . enn Eichendorffstr. 14 j ura SERGBOID FTeclee uud N NN S MANNHEIM .. SS HAN ET 40 Gartenfeldstr. 15, Tel. 50248 Karl Buchler Sen. Schlosserei- Stahlbau Mannheim Meerfeldstr. 64 Fernruf 4 05 06 Ausführung von Geländex- und Konstruktions arbeiten drücken ⸗ cus Stahlguß und Schmiedestahl lieferte Stahlwerk Mannheim s. 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Jahrhundert schon ein wenig schmal geworden und eigentlich jetzt Enge Straße heißen müßte, ist ihr Name geblieben und wird es auch bleiben, denn zu der Zeit, da sie entstand, war sie wohl imponierend breit; das war zu einer Zeit als die Stra- genbahn noch nicht erfunden war, und noch kein Mensch an sechsstöckige Geschäfts- häuser dachte mit Neon- Beleuchtung. Wie alles was alt ist, genießt sie Ver- ehrung und eine heimliche Liebe der Mannheimer. Und trotz des Widerspruches zwischen Beschaffenheit und Namen ist sie eine der Mannheimer Straßen. in der das Leben nie abreißt, in der es nie ganz ruhig wird bei Nacht, und in der es wogt und flutet bei Tag vom Strom der Menschen, in der es hallt vom Lärm der Straßenbah- nen, der Autos und Motorräder und vom Geklingel der flitzenden Radfahrer, die immer gerade dabei sind, sich mit Kühn- heit und Tücke an den Faltestellen der Tram vorbeizumogeln. Diese Straße hätte der Krieg umpflügen können wie einen Acker— sie wäre wie- dererstanden! Sowohl aus traditioneller Gewohnheit. mehr noch aber aus einem verkehrstechnischen Bedürfnis. Denn die Breite Straße ist nun einmal— der durch nichts zu verwischenden baulichen Anlage der Stadt nach— die Schlagader, die hin- überführt zu dem Stadtteil, in dem es noch vor etwa 200 Jahren nichts gegeben hat als ein paar Gärten, die sich Mannheimer Bürger dort angelegt hatten, und der heute aber einen immensen Teil der Gesamt- bevölkerung unserer Stadt aufgenommen und an den Industrie- und Handelsanlagen der Metropole zwischen Rhein und Neckar einen beträchtlichen Anteil hat. Nicht zu verwundern ist es also, wenn vor allem die Geschäftswelt gleich nach dem Kriege begann, ihre Häuser in der Breiten Straße wieder aufzubauen. Mit viel Provisorien zwar zunächst, von denen man nie genau wußte, ob man über sie lachen oder weinen sollte, aber immerhin der Gedanke, überhaupt wieder auf irgend- eine Weise Fuß zu fassen, einmal wieder anzufangen, war richtig. Und die Ueberlegung, daß ja einmal wieder auch eine Brücke über den Neckar entstehen müßte, eine richtige Brücke für Straßenbahn, Autos und Fußgänger, eine Brücke, die wieder ein Hinüber- und Her- überfluten mit sich bringen würde und da- mit auch eine Belebung, hat sich ja in- zwischen auch als durchaus nicht fehl am Platze erwiesen. Jetzt ist der Zustand ja endlich vorbei, da man mit der Kirche unis Dorf mußte, wenn man in die Stadt wollte und nicht gerade zu Fuß war. Und zu Fuß kommt wohl kaum jemand in die Stadt, wenn er in Waldhof, Sandhofen, in den Siedlungen oder sonstwie weit draußen im Norden der Stadt wohnt. Sie alle können jetzt wieder mit der Straßenbahn über die Kurpfalzbrücke fahren und brauchen nicht mehr über den Umweg über die Friedrich Ebert-Brücke klagen, der manchem Berufs- fahrer eine Viertelstunde Früher-Aufstehen gekostet hat. Dafür mag mancher jetzt aber neue Klage führen über die erhöhten Straßen- bahntarife. Es wird einem also doch immer auf irgendeine Weise das Leben sauer ge- macht. Aber das ist ein Fall für sich und gehört nicht hierher. Wir wollen uns jetzt auch dadurch nicht die Freude an der neuen Brücke verderben lassen. Denn schließlich freuen wir uns doch wirklich über sie, wenn es uns auch ein bißchen schwer fällt, zu verstehen, weshalb gerade eine Neckarbrücke Kurpfalz-Brücke heißen soll. Wo wir doch auch noch eine Rheinbrücke haben, die nach Ludwigshafen führt. Aber manchmal ist auch der Stadt- vater Ratschluß unerfor schlich Nun, wir sind gewohnt, daß manches geschieht, das wir nicht so ganz verstehen, und trotzdem schlucken wir es meist. Gut, sol! die Brücke eben Kurpfalz Brücke heißen! Aber an eines werden wir uns Mannheimer auf keinen Fall gewöhnen: An die Bezeichnung Kurpfalz-Straße. Das heißt, sofern daran gedacht ist, diesen Namen wirklich offiziell zu machen. In der Brückenfestschrift jedenfalls ist er uns be- gegnet. Nun mag natürlich sein, daß bei der Drucklegung der Schrift die Absicht, die Breite Straße Kurpfalz-Straße zu nennen, Zwar noch bestand, aber inzwischen revidiert wurde, doch am Text der Schrift nichts mehr geändert werden konnte. Es kann aber auch anders sein 5 EITE — 8E. Nahe der urplalahruete gelegen, finden Sie bei uns immer Was Sie suchen und Was elegante Herren, Damen und Kinder sich wönschen. epren-Anzuge 12 und-Mänte! Damen- Heider unad-Mäntel Elnzeinosen Abcke u. tescne Busen und vieles Sonstiges „ Kübler- Derkaufssfelle BFL EVS HAUS * geferle 01e MAN NHE NN BREITE STRASSE Des Fachgeschäft seit 1885 ESSO-STATION An der Kurpfalz brücke pöchter Friedrich Gehrig, Mannheim, Luisenring Der zeitgemäße Wagenpflege- Betrieb mit individueller Betreuung Schnellbedienung für Benzin und Diese an elektrischen Rechenwerkpumpen HI, 8 H 1/8 Mannheim Jeleton 436 96 Das Fachgeschäft DER GROSSEN AUSWAHI in Uhren, Gold und Silberwaren Trauringe Bestecke Cet. 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Ul. 3 kin Begriff för Qualität 229 Had NAME BRATITE SIN. U. 1.3 (ale Restaurant„OUElLLE“ reite Straße vis-a-vis Kaufhaus BRAUN J 1, 3 Inhaber OO ONCE UN RA 2 „Gute Biere la Weine Liköre Prima warme und kalte Speisen zu jeder Tageszeit Kaffee und Kuchen sowie Eis in bekannter Güte DER BRILLEN SPEZIALIST 6 1, 6 Breite Straße Vertreigslieferent aller Krankenkassen n Sticeteld der Kurpſ al zbucke* Genau einen Kilometer ist sie lang, die Straße, die der Kurfürst vom Schloß aus völlig übersehen konnte, wenn er es wollte. Man hatte ja überhaupt eine Vorliebe für das Gegliederte, Ueberschaubare, als unsere Stadt geplant und gebaut wurde. S0 kommt es, daß wir als einzige Stadt auf der Welt ein system der Häuser- und Straßenbezeichnung haben, das zwar die Fremden zunächst verwirrt, wenn sie davon hören und damit fertig werden sollen, aber es vorzüglich finden, wenn sie einmal hinter das Prinzip gekommen sind. Dann rühmen sie die Vortrefflichkeit des Systems, das es ermöglicht, den Ortskundi- gen ein ihm nicht bekanntes Haus ohne fremde Hilfe verläßlich und sicher finden zu lassen. Wohl ist die Quadratmethode nur auf die Innenstadt beschränkt, da man dieses strenge Bauprinzip später außer- halb des Ringes, der in etwa die Konturen der alten Festungsmauern nachzeichnet, nicht mehr einhalten konnte. Doch auch Nachteile hat diese Gliede- rung in Quadrate. Nachteile allerdings, die sich erst durch die stark zunehmende Motorisierung des Verkehrs bemerkbar machten und ver zwei- oder dreihundert Jahren noch nicht vorausgesehen werden konmten. Vör allem die Autofahrer wissen ein Lied davon zu singen, wie schwierig eine Fahrt dureh die Innenstadt ist, wenn man nicht gerade die Hauptverkehrs- straßen wählt. Das ist ein ständiges An- fahren und wieder Abbremsen durch die Rechtwinklichkeit und Gleichberechtigung der einzelnen Straßen. Zwar hat der von rechts Kommende den Verkehrsvorschrif- ten nach die Vorfahrt, aber da an jeder Kreuzung vier Straßen zusammenlaufen, kann es auch jeder Fahrer sein, def die Vorfahrt hat. Und sich auf diese zu verlas- sen, ist wohl juristisch nicht falsch, aber aus Gesundheitsrücksichten nicht immer ratsam. Denn es ist nie sicher, ob sich der andere daran hält. Praktischer ist es da schon, auf der Breiten Straße zu fahren, wie es ja auch die meisten tun, trotz fürchterlicher Enge und ständigem Gezuckel hinter der Straßenbahn; Aber man nimmt dies in Kauf, denn schließlich will man ja auch etwas sehen, mal da und dort einen Blick riskieren, kurzum: eben dabei sein, mitten drin und nicht am Rande, Problematisch wirt es jedoch weder, wenn manemit dem Auto unterwegs ist, in der Breiten Straße zu tun hat und nicht einfach eben durch- fahren will, weil man dann nicht weiß, wo man mit dem Wagen hin soll. Denn Par- ken darf man nicht, was an sich auch rich- tig ist, und naturgemäß stehen in den Seitenstraßen schon andere Wagen. Da muß man manchmal schon ganz ums Quadrat kahren, bis irgendwo noch ein Fleckchen frei ist. Aber daran ist nichts zu ändern. Die Problematik ist ja auch schon der Stadtverwaltung bekannt, die sich den Kopf darüber zerbricht, wo neue Park- plätze geschaffen werden können. Bekannt- lich gibt es davon in Mannheim entschieden zu wenige. Und was da nech werden soll, Wenn der Verkehr im gleichen Maß anstei- gen sollte wie bisher, weiß der Himmel odèr, in diesem Fall das Tiefbauamt. Nun gibt es ja Pläne, die Breite Straße breiter zu machen, und sogar die Frage ist schon aufgetaucht. die Straßenbahn gartz aus ihr herauszunehmen. Aber wo sollte man mit ihr hin? Nun, Pläne machen ist natürlich notwendig, wenn man ein bißchen weiter denkt als von zwölfe bis Mittag, aber Pläne sind auch leicht gemacht. Das hat man deutlich gesehen in den letzten Jahren, Da hatte die Verwaltung vor, Mannheim nach ganz modernen Grund- sätzen aufzubauen, großartige Projekte hingen fein säuberlich aufgezeichnet in der Kunsthalle, aber praktisch hat sich das Gesicht unserer Stadt in seinen Grund- zügen doch kaum verändert. Die alten Fluchten sind wieder bebaut, die Straßen- züge sind die gleichen geblieben, nur sind die neuen Häuser weniger verschnörkelt als früher, doch— sie stehen meist am alten Platz. Es ist auch garnicht so einfach, sie anderswo aufzubauen. Weil jeder nun mal an seinem Grundstück hängt und partout alles wieder so haben will, wie es einmal war. Dann kommt ja auch noch hinzu, dag unterirdisch die alten Leitungen so liegen wie früher, die Keller sich eben nicht bequemen, woanders hinzuwandern und vielfach die Fundamente noch standen. Man könnte das alles zwar auch verlegen, aber wer hätte das Geld dazu? Die Bau- behörden haben diesem Konservatismus notgedrungen auch Rechnung getragen und Baugenehmigungen erteilt für Plätze, auf denen nach dem Generalplan eigentlich nicht mehr gebaut werden sollte. Mit einer Einschränkung allerdings: Die Genehmi- gungen waren befristet. Aber die Bauher- ren sagten sich halt: Erst wird einmal ge- baut, nach uns die Sintflut! Und zum Teil haben sie damit. Sogar Recht behalten. Denn Jetzt ist man bel der Verwaltung schon zu dem Kompromiſʒ bereit. die in der Breiten Straße errichteten großen Gebäude stehen zu lassen und nur im Parterre eben einen Kolonnadendurchgang zu schaffen, damit doch die Verbreiterung der Breiten Straße möglich wird. In den Fenster- und Vitrinen- Anlagen unserer TEITILPIS SAGE zelgen wir Ihnen anläßlich der Brückenweihe ir interessanten Großaufnahmen Die Friedrichsbrücke im Wandel der Zeifen außerdem die markantesten Wahrzeichen Mannheims vor ihrer Zerstörung. In Verbindung mit dieser Schau zeigen wir die neuesten Früh- Herbsteingänge in allen Textilien für die Dame, den Herrn und unsere Jugend. andelsker Die 1 8 Textilpesgage der Breiten Straße 1, von 8.90 bis 18.00 Uhr uren genen g geöffnet. ſlunmmnmnmnmmmdummmmmmma Haus der We Cederwatren Breite Straße U I, 12 Ned ae, An der Friedrichsbrocke D Man heims billige Einkqufsqvelle för lederwaren aller Art Miecler- CG Ee. Le Does spezielgeschäft der Dame fur Miederwaren und elegante Wäsche auf der Brelſen Straße 9576 Tel. 447 53 OAS LEISTUNGSFAHIGE SPEZIAL HAUS FUR HERREN- UNO KNABEN KLEIDUNG MANNHEIM, s 1, 1 A MARKTPLATZ) DO PPLER, Manges 1.6 FAHRRADER 1 Tourem und sSpert 1 Kinder-F er in allen Größen Motor- Fahrräder Fahrrad- Hilfs motore Fahrrad- und Motorrad- Anhänger . PFL TFUCSCHA CHN. Sheblal. 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Nicht nur der Platz selbst mit seinem Brunnen, der schlecht und recht die Wirren der letzten Jahre überstanden hat, sondern die ganze Gegend um ihn ist ein Stück vom alten Mannheim, angefangen von den kümmerlichen Resten des Basser- mann-Hauses in R I, dessen Fenster seit Jahrhunderten das Leben und Treiben auf dem Platz sehen, der Unteren Pfarrei und dem uralten Rathaus(das alte Rathaus steht in NI) mit seinen hohen Schiefer- dächern, die wie große Hauben die Ge- bäude bedecken, bis zu den alten Geschäf- ten, deren Namen zu nennen das argwöh- nische Auge der Konkurrenz verbietet, die wohl geschäftlich konkurrieren mag, aber nicht historisch den vertrauten Läden um den Marktplatz herum die Stange halten kann, wenn man von Geschäften absieht, die wohl ebenso alt sind, aber nun nicht gerade am Marktplatz liegen. Doch bleiben wir Und auch das farbenfrohe Treiben an den Wochentagen, da der Marktplatz seine eigentliche Sendung erfüllt, gehört zu den vertrauten Bildern, die ein Mannheimer von seiner Stadt in sich trägt. Jede Stadt und jedes Dorf hat wohl seinen Markt, aber überall hat er doch seinen Kolorit, seine Eigenheit, ja, seine Besonderheit. Und an diesem Bild hat sich in Mannheim trotz aller umwälzenden Aenderungen kaum etwas verändert, wenn man darüber hin- Wegsieht, daß die Marktfrauen und-män- ner heute mit ihrem Motor fahrzeug auf drei Rädern angebraust kommen anstatt mit dem Hanwagen wie in früheren Zeiten, von der die Menschen immer sagen, daß sie besser gewesen sei. Aber das ist wohl nicht ganz wahr, denn jede Zeit hat ihr Bündel zu schleppen gehabt, nur sind uns Heuti- gen immer die Sonnenseiten vergangener Zeiten in Erinnerung. Aber wir wollten ja vom Markt spre- chen. Ja, da hört man es auch heute noch. Was den Mannheimern vor 50 und mehr Jahren schon vertraut im Ohr klang: Noch Was mitnemme, Madamche... Mit un- trüglich pfälzischer Färbung klang und Klingt es aus dem Mund der meist wohlpro- portionierten Marktfrauen, die so gemütlich aussehen und es im Grunde genommen auch sind, aber mit denen man um Himmels willen keinen Streit anfangen sollte, denn da sind sie mit einem Reichtum an Rede- wendungen so überlegen, daß man mit Si- cherheit den kürzeren zieht, während die Blaubeschürzten hinter ihren Körben und Kisten gewöhnlich die Lacher auf ihrer Seite haben. Ach ja, da sind auch noch die Bottiche, rings um den Brunnen aufgestellt, von denen wir schon als kleine Jungens uns nicht losreißen konnten angesichts der vie- len großen und kleinen Fische, die de in ihren letzten Lebensstunden berumschwam- men. Und wenn ein Kunde kam und mit spitzen Fingern auf diesen der jenen deu- len Mark tete, dann nahm ihn die Marktfrau in ihren diecken Stiefeln heraus— das war immer kür uns kleine Zuschauer das Zeichen weg- zusehen, denn dann wußten wir, jetzt kriegt das arme Fischlein eins mit dem Holzprügel auf den Kopf und haucht seine Fischseele aus. Und wie oft kam es vor, daß so ein glatter Aal sich zum Spundloch des Bottichs hinauswand und alles in helle Aufregung versetzte. Und was war das für ein Erlebnis, wenn Wir zuschauen konnten, wie die dreirädrigen Kehrmaschinen nach dem eigentlichen Markt auf dem Platz herumfuhren und ihn in phantastisch kurz dünkender Zeit blitzblank kegten. Immer kleiner wurden da die Ab- fallhaufen, um die die Maschinen herum- fuhren, die so schwerfällig schienen und doch so gewandt waren. Wie haben wir die Männer beneidet, die mit diesen Wagen umgehen konnten als wäre das gar nichts. Sie dünkten uns auf ihren hohen Sitzen wie Könige, und manchmal hatten wir den hei- zen Wunsch, es ihnen gleich zu tun. Doch dann wurden wir Kaufleute, Schlosser, Stu- denten und später alle Soldaten. Mancher, der heute ein würdiger Familienvater ge- worden ist, mag sich an diese Träume sei- ner Kindheit erinnern, wenn er über den Platz geht, auf dem es immer so viele Tau- ben gegeben hat, die so zahm waren, daß man ganz nah an sie herangehen konnte, aber die sich dann plötzlich im Schwarm rauschend in die Lüfte erhoben und dem Turm und den Dächern zustrebten. Nun, unser Marktplatz ist geblieben, er ist nicht größer geworden, weil er nicht grö- Ber werden konnte so wie er da liegt— eingeengt zwischen den Quadraten; er hat immer noch sein grobes Pflaster das manch- mal bläulich und dunkel schimmert, wenn es blankgefegt ist, es sind immer noch die gleichen Gassen zwischen den Ständen, durch die Hausfrauen prüfenden Blickes Wandern, um die billigsten und besten Aep- fel zu finden, noch immer gibt es vorne, entlang der Breiten Straße, Blumen zu kau- ken und auf der Rückseite, auf der Eck gegenüber G 2, F 1 und F 2 ist immer noch das Geflügelviertel, und am Eck steht immer noch der eine oder andere, der ganze Ket- ten von Knoblauchzwiebeln feilhält. Es ist das gleiche geblieben, und doch hat sich manches geändert. Ob aber auch der heuti- gen Jugend der Markt ein Erlebnis ist, wie er es einst für uns war Auf jeden Fall ist auch der Marktplatz durch die neue Brücke sOzUsagen Wieder näher an die Neckarstadt gerückt. Langsarn beginnt alles wieder in die alten Bahnen zu kommen und nicht zuletzt wird es die Ge- schäftswelt sein, die dafür dankbar ist. Und mag man schimpfen auf sie oder nicht— sie war jedenfalls mit unter den ersten, die begannen, praktischen Aufbau zu betreiben und damit auch ein Risiko übernahm, das sich mancher Privatmann zu übernehmen gescheut hätte. Hoffen wir, daß ihr und unser Optimis- mus Recht behält, denn schon wieder zucken drohende Blitze am Himmel. Weit weg zwar noch und so, dag wir kaum etwas davon bemerken. Aber die Welt ist zusammenge- schrumpft, und was heute an einem Ende geschieht, kann morgen schon am anderen Ende sein. Aber einmal— so müßte man glauben nach den Lehren, die hinter uns liegen— müßte die Vernunft doch siegen gegen Widersinn und allzu durchsichtige Manipulationen von Ehrgeizlingen, die mit der Unwissenheit der Menschen spielen wie mit einer Schachfigur. Jedoch sie können nur so lange spielen, so lange sie Figuren haben. 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Ramerac Kriegsw, leb die an das g Scholz, 2 An de stand er baus de värts. Mabnah. * N ii e 5 2 e Nr. 202 5 u. 202/ Donnerstag, 31. August 1950 MORGEN Seite — Durch die außerordentlich günstige Lage Mannheims an Rhein und Neckar, die ausge- dennten großen Hafenanlagen und die Alt- rheinarme rechts und links des Stromes, bot zich den Sportfreunden der Stadt schon immer eine ideale Gelegenheit, den Wassersport zu pflegen. Die modernen Sportarten waren es, die sich um die Jahrhundertwende die Herzen der damaligen Jugend eroberten. Und so kam es, daß in den beiden Schwesterstädten Rudern, Schwimmen und Kanusport Fuß faßten und Vereine entstanden, die mit ihren Aktiven sportliche Erfolge erzielten, die heute noch Klang haben. Der älteste Ruderverein, der Mannhei- mer Ruder-Club von 1875, konnte in einem Haus an der Rheinpromenade schon über 420 Siege feiern, darunter der triumphale Olympiasieg 1936. Er setzt heute seine alte Tracition mit der Ausbilddung junger Boots- mannschaften fort und pflegt seine internatio- nalen Beziehungen im Geiste der sportlichen Verbundenheit. Mit seinen über 600 Siegen, darunter allein deutschen Meisterschaften, einer Europa- meisterschaft, seiner auf Olympiaden errun- genen Gold- und Silbermedaillen, verschaffte aich der Mannheimer Ruderverein Amieitia Weltgeltung. Diese stolze Bilanz yeranlaßt heute noch alte Meisterruderer für den Rudersport tätig zu sein. Auf dem Neckar- damm entstand aus Ruinen wieder ein Boots- haus, ein mehr als schöner Beweis für die Tatkraft dieser Männer! Die Mannheimer Ruder gesell- gehaft Baden, die besonders nach dem Weiten Weltkrieg durch ihre großen Erfolge ich leistungsmäßig an die Spitze der deutschen Rudervereine stellte, kann gleichfalls an eine alle Tradition anknüpfen. Sie war erst vor Vochen in aller Mund, als sie durch Gerhard Reichert und seinen Kameraden drei deutsche MHelsterschaften nach Mannheim holten. Draußen auf der Rheinau pflegt einer der ſüngeren Rudervereine, die Ruder gesell- schaft Rhein a u, neben einer vorbildlichen Kameradschaft das Rudern. Gleich nach den Kriegswirren ging man unverdrossen ans Werk, le die Boote zu Wasser, um in Nachahmung an das große Vorbild des Vereins, den Ruderer Scholz, zu neuen Taten zu rüsten. 1 — ö stand erst in diesem Jahre wieder das Boots- baus des Wassersportvereins Vor- Värts. Dieser Verein wurde 1933 von NS- Maßnahmen hart betroffen; alle Boote wurden — eee, An der Sandhofer Straße amn Altrhein ent- Im Zeichen der Weihe der neuen Kurpfalz-Brücke Mannheim- Ruderer- und Kanuten-Hochburg MRG Baden, Ruder-Club 1875 und RV Amieitia gehören wieder zur Spitzen klasse Die Mannheimer Sportler der Ruder ver eine und Kanueclubs haben sich für die Ein- weinung der neuen Kurpfalzbrücke der Stadt verwaltung zur Verfügung gestellt. Ein schönes Zeichen dafür, wie sehr der Gemeinschaftsge ist die Freunde dieses Sportzweiges beseelt. Kein Zweifel— es wird ein farbenfrohes, prächtiges Bild sein, das die Boote bieten, wenn sie heute unter Böllerschüssen, Glockengeläut und Sirenengeheul durch den neuen Brücken- bogen fahren. Die Festgäste werden ihre Freude haben an der Augenweide, die ihnen ge- boten wird, und die Ruderer, Kanuten und Paddler schließlich werden stolz sein,„dabei gewesen“ zu sein. Das Verhalten der Vereine war für die Sportredaktion des„Morgen“ Anlaß, die Brückenweihe— vom Sportlichen her— in ihrer„Perspektive“ zu sehen. Die Redaktion. beschlagnahmt. Aber man muß sie gesehen haben, diese Sportler, wenn sie rasch nach Feierabend in ihrem heutigen Verein für volkstümlichen Wassersport mit hmergie an neuen Ruderbooten arbeiteten, um die Siege ihrer Vorgänger zu wiederholen. Nicht nur in Mannheim, sondern auch links des Rheins wird die Ruderei vom Ludwigs hafener Ruderverein 13878 erfolgreich betrieben. Die Nachbarn holten nicht nur Olym- Piasiege und deutsche Meisterschaften, sondern gelangten dank ihres Eifers wieder in die erste Reihe aller in Deutschland diesen männlichen Sport pflegenden Vereine. Beweis hierfür sind die großen Erfolge in diesem Jahr, konnte der Verein doch gewissermaßen„konkur- renzlos“ bei den deutschen Meisterschaften den Leichtgewichtsvierer mit und ohne Steuermann gewinnen. Ein weiterer stolzer Erfolg wird am Wochenende die mit einer Bootstaufe verbun- deme Bootshausweihe sein. Im Gesamten gesehen dürfen wir den Rudersport treibenden Clubs der Schwester- städte heute wohl ohne zu übertreiben atte- stieren, daß sie es verstanden haben, wieder an das Vorkriegsniveau anzufangen. Kein Wunder schließlich, stehen doch Männer an der Spitze dieser Vereine, deren sportlich-ethische Einstel- sung auf dem Bewußtsein basiert, mit der Pflege des Rudersports eine„Mission zu erfüllen. ope/kloth Schach-Länderturnier in Ragusa In der siebenten Runde des Schach-Län- derturniers in Ragusa unterlag Deutschland gegen die USA mit 1½:2½ Punkten und steht damit mit den USA mit je 18 Punkten auf dem zweiten Platz. Die Hauptpartie Re- shevski(USA)— Unzicker endete remis. Der Gesamtstand(Hängepartien in Klammern). 1. Jugoslawien 22%(1); 2. USA und Deutschland je 18; 4. Holland 16%(1); 5. Ar- gentinien 16(4); 6. Finnland 15%(1); 7. Bel- gien 15(2); 8. Schweden 14(2); 9. Chile 12½ (5): 10. Peru 10%(I). Die Hockey-Kugeln rollen wieder Kurz bevor die Blätter fahlgelb fallen, die Ertite eingebracht ist, holen die Hockeyer ihre Schläger hervor, um sie wieder zu kreuzen. Vorerst sind es die Freundschaftsspiele, die im Vordergrund stehen. VfR Mannheim— Phönix Ludwigshafen 2:3 Im ersten Spiel der Hockeysaison zeigten die Phönixspieler gegen den nicht komplett angetre- tenen Platzbesitzer kleine Vorteile, die zum knap- pen Siege reichten. Die beiden Tore fielen durch Sperber schon in der Pause. Dann vereitelte aber die Hintermannschaft von Phönix alle Angriffe, Im Spiel der Frauen schoß Frau Volk drei Tore bei einem Gegentreffer. Mrd Mannheim— Frankenthal 4:0 Mit fünk Mannschaften war am Neckarplatt beim Clubkampf Hochbetrieb. Den eindeutigen Sieg— Höhl war nach Strafecke in Führung gegangen— stellten die Mannheimer Stürmer Höhl(2) und Käfer durch Schußentschlossenheit erst nach der Pause sicher. II. Mannschaften 3:1 Für die Mrd und Jugend 3:1. TB Germania Mannheim— Grünstadt 2:2 Dieses äußerst kampfbetonte Spiel endete nach energischer Gegenwehr der Gäste unentschieden, obwohl im Sturm des TB wieder Kenngott und H. Ufer mitwirkten. II. Mannschaften 2:1 für TB. Schüler: Germania— Grünstadt 1:2. G. K. Böses Auge, böses Blut Conny will Manager verlassen Der Berliner Boxer Conny Rux hat sei- nem Manager Bruno Müller erklärt, er habe kein Vertrauen mehr zu ihm und wolle den Vertrag lösen. Der Vertrag läuft bis zum 27. November 1951. Wie dpa dazu erfährt, will Rux wie Hein ten Hoff und Dieter Hucks kei- nen festen Vertrag mehr mit einem Manager abschließen, sondern sich von Zeit zu Zeit der Hilfe eines lizenzierten Managers bedienen. Wie der Vertrag mit Bruno Müller gütlich ge- löst werden kann, ist zunächst nicht abzu- Sehnen. Rux und Mäller. die jahrelang sehr gut zusammenarbeiteten, werden sich erst nach Rux' Rückkehr aus Bayern Mitte September darüber schlüssig werden.„Eine lange Box- geschichte lehrt, daß Boxer, sobald sie einen Namen und Titel haben, dem Trugschluß ver- fallen, die hohe Beteiligung des Managers(sie beträgt im Fall Rux-Müller 33 ½ für den Ma- nager) könne eingespart werden“, meint der Berliner Sport-Kurier. Ehrung von Dr. Porsche. Zum 75. Geburts- tag des bekannten Automobilkonstrukteurs Dr. Ing. h. c. Ferdinand Porsche wird am kommenden Sonntag eine Sternfahrt aller Porschefahrer nach Stuttgart stattfinden, wo am Nachmittag Dr. Porsche die Fahrer auf Schloß Solitude empfangen wird. Das ausgezeichnete Kanu-Paar Nollerl Steinhauer nach Uberreickung der Blumengebinde nach einem badischen Meisterschaftssieg. Foto: Tillmann-Matter Ueber 1000 Paddler tummeln sich uuf Rhein und Neckur Erfolgreichster Verein ist der MRG mit Helmut Noller Ein besonders fröhliches Völkchen sind die Kanuten und Paddler. Wenn sie im Gleich- klang ihre Paddeln in das glitzernde Wasser tauchen und man von hohen Brücken aus die schnittigen Boote entschwinden sieht, kann man fast Sehnsucht verspüren nach diesem schönen Sport. Und wer den Wettstreit der Boote auf Kurz- oder Langstrecken-Regatten sah, oder wer gar einmal das lustige Lagerleben mit- machte, der wird verstehen, daß in Mannheim Über 1000 Paddler sich in neuen Vereinen fami- liäàr zusammenfanden. Auch bei den Kanusport- jern nahm Mannheim schon immer eine füh- rende Stellung ein. Sie konnte mehr als gehal- ten werden mit den 13 deutschen Meister- schaften von Helmut Noller, den Leistungen der mehrfachen Meisterin Frau Vetter-Schlei- cher und den Erfolgen sowohl des Bootskame- raden Nollers, Steinhauers, als auch den der deutschen Meistertitel einer Käthe Obermaier. Mit einer der größten Kanuvereine ist der Wassersport verein Mannheim Sandhofen, der nach der Wiederherstellung sein Bootshaus beschlagnahmt bekam und vor- übergehend im Bootshaus des früheren TV Sandhofen Unterkunft fand. Dieser rührige Verein, der in der Hauptsache das Wasser- Wandern betreibt, machte sich durch seine vor- bildliche Jugendarbeit auch im Rennsport einen Namen. Der Bootsbau steht hoch im Kurs, aber auch durch Kauf wertvoller Rennboote trachten die 200 Mitglieder den Anschluß an die neue Zeit zu gewinnen. Die„schnelle Pulle“ der Fruu Sauger Der Futterneid der Rennställe kam den Ausländern zugute Dieses Riesenrennen über 4000 km zerrt nicht nur an den Nerven der Beteiligten, son- dern bedeutet auch für das Material eine groge Zerreißprobe. Wie erwartet, fiel die Entscheidung in der Alpen- Etappe. Saagers Ehrgeiz, seine Strecken- kenntnis der schwierigen Alpenstraßgen waren ein Plus, zumal bei den Ausreißern nur starke Bolzer und starke Kletterer waren, dazu als Hils für Saager noch der Stuttgarter Steinhilb. An den kritischen Punkten(Wachtel bei Ramsau und am Obersalzberg) standen erwar- tungsvoll und hilfsbereit Reichenhalls fana- tische Sportsleute, die die ermüdeten Fahrer tatkräftig den Berg hinaufschoben, ihren „Harry“ vor allem, die übrigen mehr oder weniger. Als besonderes Glanzstück dann der Privatwagen„Fremdenheim Harry Saager“, aus dem Frau Saager„schnelle Pullen“ und Erfri- schungen reichte. Da mußte natürlich etwas geschehen, wenn der sportliche Geedanke einer solchen Rundfahrt nicht vor die Hunde gehen Soll. Zehn Strafminuten(davon 3 wegen Ueber- enahme eines kompletten Hinterrades) wurden Saager aufgebrummt. Rabeneick setzte dem BDR die Pistole auf die Brust mit der Drohung des Ausscheidens der ganzen Mannschaft. Nach der respektvollen Fahrt des Trikot- trägers Gyselinckx auf der Zeitetappe Regens- der Gesamtwertung führt weiterhin Gyselinckx (Belgien) vor Pfannenmüller, Schenk und Steinhilb, der durch einen Defekt des Belgiers de Corte auf den vierten Rang vorrückte. A. W. Silberlorbeer winkt für Gyselinckx Das Büro des Bundespräsidenten in Bonn kabelte an die Veranstalter der Deutschland- Rundfahrt, daß der Sieger damit rechnen dürfe, vom deutschen Verkehrsminister Dr. Seebohm das Silber-Lorbeerblatt überreicht zu bekommen. Es hat ganz den Anschein, daß der Belgier Roger Gyselinckx der zweite Aus- länder sein wird, der mit dieser höchsten deutschen Auszeichnung geehrt wird. Die 15. Etappe von Schweinfurt nach Kassel über 216.8 km gewann der Schwenninger Heinz Müller in 6:15 Stunden im Spurt vor, Saager, Siefert, Schulte und Bintner, aber nur we- nige Sekunden zurück folgte der Träger des Weißen Trikots, Gyselinckx, Belgien, der ge- genüber dem Felde mit seinen schärfsten Ri- valen wieder mehr als eine Minute gut- machte. Wind und Regen beeinträchtigten die Fahrt und erst auf den letzten 17 km ge- lang es einer Ausreißergruppe vom Felde wegzukommen, darunter war auch Gyselinckx, der wieder ein großartiges Rennen fuhr und damit bewies, daß er nicht zufällig seit der Das Bootshaus der K anu- Gesell- schaft Mannheim- Neckarau über- stand den Krieg. Vollkommen ausgeplündert und ohne Boote beginnend, richteten die 150 Sportler ihr Haus wieder her. Der Verein pflegte ebenfalls besonders die Jugendbetreu- ung, schaffte viele neue Rennboote an. Renn- erfolge blieben nicht aus. Glanzleistung: siehe oben— Käthe Obermaier. Der erfolgreichste Mannheimer Verein ist die Mannheimer Kanu- Gesell- schaft, die im deutschen Rennsport gefürch- tete Gegner stellt. Allein die phanomenale Lei- stung des dreizehnfachen Deutschen Meisters Helmut Noller auf der Kurz- und Langstrecke, der Deutschen Meisterschaft durch Steinhauer zeigen, welche„Kanonen“ in den Reihen der 100 Mitglieder zählenden Kanu- Gesellschaft stehen. Trotz vollkommen zerstörtem Bootshaus setzte man wieder Stein auf Stein, bis das unermüd- liche Streben belohnt wurde. Vor dem Krieg hatte der Kanu- Club Mannheim die stärkste Jugendabteilung. In der Nachkriegszeit konnte er, durch den Ver- lust des Bootshauses samt Inventar, den jungen Sportlern nicht sofort wieder ein Heim bieten. Durch den Ankauf eines Mannschafts-Kana- diers hofft man jedoch auf Aktivierung, zumal auch der Wiederaufbau gute Fortschritte macht und für 60 Boote schon Raum geschaffen wurde. Aus finanziellen Gründen wird man sich vorerst noch auf den Wandersport be- schränken. Der aus der Fusion der 1933 aufgelösten Ver- eine„Vorwärts“,„Möve“ und„Wassersportver- ein Mannheim“ hervorgegangene Verein für volkstümlichen Wassersport zählt schon wieder eine 60 Kanuten starke Pad delabteilung. Das schwer beschädigte Boots- haus ist vollkommen hergestellt und bietet wegen seiner günstigen Lage am Altrhein vor- wiegend dem Wasser-Wandern Gelegenheit. Viele junge Sportler tummeln sich aber auch in deti Rennbooten, um für kommende Regatten kith zu sein. Großen Opferwillen bewiesen die Freunde des K anu-Sportelub Mannheim Neckarau, als sie in Eigenarbeit ihr Beots- haus teilweise aufpauten, In der kommeggen Saison soll nach Anschaffung vo Rennbobten mit der Jugend-Abteilung der Rennbetrieb auf- genommen werden. Erst vor kurzem flatterten beim Richtfest der Paddel- Gesellschaft Mann- heim die Fahnen beim ueuerbauten Bootshaus an der Rheinpromenade. Auch hier soll im kommenden Jahr an die alte Tradition ange- knüpft werden, war der Club vor dem Kriege doch der stärkste rennsporttreibende Verein. Ausgesprochenes Pech hatte der Verein Mann- heimer Kanusport-Ost, denn sein Bootshaus blieb erhalten, verloren aber gingen sämtliche Boote durch Diebstahl. 1 lange Beschlagnahme des gründliche Renovierung. wurde sofort von alten Getreuen der Wander- sport wieder aufgenommen. Die Zukunft wird 7 burg nach Nürnberg(103,4 km) war dessen 9. Etappe in Konstanz das Weiße Trikot 0 11 eee en en e e Fleen e Vorsprung mit sieben Minuten so groß, daß trägt. Hinter ihm liegen Pfannenmüller, Otto 5 1 zu schaffen vermag. Die Rude v- die dahinterliegenden Fahrer keinen Angriff Schenk, Steinhilb und Harry Saager als beste 80 e Asi nau schließlich 7 mehr starten wollten. Auf der 14. Etappe nach deutsche Vertreter. 8 55 e zahlenmülle 5 kleine.. Schweinfurt bewachten sich die Spitzenreiter Besonders erfreulich ist, daß der Ra- 5 90 Kanu telluns, dis noch in der Pn * gegenseitig und überliéeßen die Ehre des Etap- beneick-Stall soviel Disziplin aufbrachte, trotz Wicklung besrikfen ist. 0 e e 85 A 1 der der Ablehnung der Berufung gegen die 10- Resumierend dürfen wir hier abschliegend Bei 0 5 a N 1 5 ugelstadt Weinfurt em agdeburger Minuten-Strafe von Harry Saager das Ren- feststellen, daß die Wiederaufbauarbeit die alle bel 15 V 5 2 5„ 3 Zoll, der die 221.8 Km in 5.48.45 Stunden zu- nen fortzusetzen. Pfannenmüllers Schlag in Clubs in der Nachkriegszeit geleistet haben, der 1 r, Günter Lange(Fran furt), schlug de 5„ 1 rücklegte. Zweiter wurde Schütz(Schweiz) vor das Gesicht von Otto Schenk wurde mit 100 unserer Rudervereine die Waage hält. gute Länge. 0 Foto: dpa Theißen(Hannover) und Meier(Schweiz), In DR gesühnt. ope/kloth ssen 1 5 8 eee eee 1 GESCHA FIE IMMO BIIIEN 1 MIEIGE SUCHE J — 8 Is f Ff 5 a Chem. Reinigung, Färberei, sucht 5 J Re 5„ I Lgrebeames Niegenmelstsrene. haus mit Wirtschatt Geschäftshaus taden oder Ladenteil J J paar sucht gutgehende Tanzsaal, in Vorort von Heidelberg 5 7 2 AJ J; du verkauf. Preis 48 000.— Dhr, An- in Feudenneim sof. zu verkauf.] oder Annahmestellen in geschäfte: 5 J rot- und feinbäckerei ing 25 r. Taite, Ang n er buen. derer, Aus bote u. Wr. mist an den Verlag fen* r zahlung 25 000.— Pn.., watts, Ang. unt. Nr. 0180 a. d. Verlag.] Angebote u. Nr. dis1 an den Verisg f 5 M 5 Mampfofen) Immobillen- Treuhänder, E 7, 0. i Fliegende Untertassen— Kein Spuk am IJ * S 3 3 2 u—— f 1 4 Y E e een Mön! Zimmer Himmel. Die Fliegenden Untertassen I plot. unter Nr. 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Die ehre 1943 gegebenen Voraussetzungen bestehen dient mehr, aber trotzdem müßte vor der Wie- Die Bundesregierung hat soeben dem Bun- ſetag einen Gesetzentwurf zur Wiedererhe- 2, J uns der Beförderungssteuer im Möbelfernver- Eis 1640 r im Werkfernverkehr und zur Aenderung aon Beförderungssteuersätzen vorgelegt. Sie gründet ihren Entwurf damit, daß heute kein rund mehr bestehe, die Steuer, die ab 14. Sep- ember 1944„während der weiteren Dauer des Krieges“ nicht mehr erhoben wurde, wegfallen zu lassen. Es sei daher geboten, die Beför- derungssteuer im Möbelfernverkehr wieder zu erheben und damit die ungünstigen Auswir- kungen der Maßnahmen, die man während des Krieges in Kauf nehmen zu können glaubte, zu beseitigen. Die Nichterhebung der Beförderungs- steuer im Werkfernverkehr habe eine Verschie- bung der Bedingungen des Wettbewerbs zwi⸗ schen denjenigen Unternehmern zur Folge, welche Güter für Betriebszwecke mit eigenen Fahrzeugen befördern, sowie ferner Unterneh- mer, die hierfür das Beförderungsgewerbe in Anspruch nehmen und infolgedessen mit der Beförderungssteuer belastet seien. Die Nicht- erhebung dieser Steuer begünstige außerdem die Zunahme des Werkfernverkehrs und wirke sich damit schädigend auf das Beförderungs- gewerbe aus. dereinführung dieser Steuer zunächst geprüft werden, ob sie zweckmäßig ist. 5 Die Begründung des Finanz ministeriums däucht fadenscheinig. Die von der Beför- derungssteuer befreiten möbeltransportieren- den Erzeuger sind nur scheinbar im Wett- bewerbsvorteil. In Wirklichkeit ist ihre steuer- liche Belastung aus dem Werkverkehr, aus der Kraftfahrzeugbenützung hoch, wiegt die bisher nicht erhobene Beförderungssteuer auf. In der Tat, scheinheilig dünkt die Begründung des WIRTSCHAFTS-KABEI: Fiskalische Wünschelrute schlug aus Fin„geldlich Lied“, ein„leidig' Lieil möchte bekannten Faust- litates sagen, wenn alltäglich aufs Neue die kechricht kommt, daß der Bundesflnanzminister nötigt Sei, diese oder jene Aufwendung zu bestreiten. Es ist soweit gekommen, daß die gchlagerzeile„Wer kann das bezahlen“ umge- ſadert werden müßte:„Wer kann das an- Bundesfinnanzministers, denn anstatt Gerechtig- keit im Wettbewerb zu schaffen, wird durch die Neueinführung einer längst aufgehobenen Besteuerung der Wettbewerb eindeutig und einseitig zu Gunsten jener Betriebe verschoben, die nicht selbst ihre Erzeugnisse auf ferne Strecken transportieren. Wenn es dem Bun- Gesflnanz ministerium um die Wiederherstellung der Gerechtigkeit ginge, ei, was wäre da nahe- liegender als Aufhebung dieser Steuerart im allgemeinen. Gewiß, es ist indes bekannt geworden, daß der Fehlbetrag des Bundeshaushaltes sich be- reits in den ersten vier Monaten des Fiskal- jahres auf eine Milliarde DM beläuft, daß also der Finanzminister, wenn der ordentliche Haus- halt ausgeglichen sein soll, in den restlichen acht Monaten noch Gesamtüberschüsse von 600 Mill. DM erzielen müßte, soferne der auberordentliche Etat in vorgesehener Höhe unberührt bleibt. Gewiß, das ist alles bekannt. Letztlich ist auch bekannt, daß infolge einer von keiner Seite bestrittenen Konjunktur eine Zunahme des Steueraufkommens zu erwarten ist. Diese natürliche Zunahme abzuwarten, erlaubt die Ungeduld rühriger fiskalischer Wünschelrutengänger nicht. Sie sind vielmehr bemüht, stets neu und wieder neu das ihrige dazu beizutragen, durch Erhöhung der Lasten selbst versprechend sich anbahnende Entwick- lungen zumindest zu verzögern. F. O. Weber Kurznachrichten Subventionierung der Zuckereinfuhr Die die Zuckerpreise auf den Weltmärkten in den letzten Wochen um rund 8 Prozent gestie- gen sind, wird nunmehr die Frage einer even- tuellen Subventionierung der westdeutschen Zuckereinfuhr aktuell. Bisher hatten sich die Einfuhrpreise ungefähr auf der Höhe der deut- schen Inlandspreise bewegt. Seitdem jedoch eine Anzahl von Ländern im Zusammenhang mit dem Korea-Konflikt umfangreiche Vorrats- käufe vorgenommen hat und allgemein eine Verringerung der südostasiatischen Zuckeraus- fuhren befürchtet wird. haben selbst die hohen kubanischen Vorräte den Preisanstieg nicht länger aufhalten können. Wenn daher die deut- schen Inlandspreise nicht ebenfalls erhöht wer- den sollen, wird eine Verbilligung der Einfuhr durch öffentliche Subventionen nicht umgangen werden können. Wie aus Bonn dazu verlautet, rechnet man dort nach dem augenblicklichen Stand der Preise mit einem Finanzierungs- bedarf von etwa 50 bis 60 Mill. DM im Jahr. Dabei befindet sich Westdeutschland gegenüber dem Vorjahr insofern in einer günstigeren Lage, als die inländische Zuckerrübenernte. die sich voraussichtlich auf 5,7 Mill. t belaufen wird, die des Vorjahres in Höhe von 4,7 Mill. t beträchtlich übertreffen wird. Bei normalem Zuckergehalt würde das einer Zunahme der heimischen Zuckerproduktion um 150 000 bis 200 000 t(Weißzuckerwert) auf 700 000 bis 750 000 t entsprechen. Es ist daher damit zu rechnen, daß die Zuckereinfuhr von bisher 540 000 t ab September 1950 auf 450 000 bis 500 000 t gesenkt werden kann, obwohl gleich- zeitig der Verbrauch von 1.1 Mill. t auf 1,2 Mill. Tonnen erhöht werden dürfte. Ueber 400 Mill. DM an Subventionen nötig Nach einer vorläufigen Aufstellung des Bun- desernährungs ministeriums sind für das Haus- haltsjahr 1950/51 insgesamt 410,5 Mill. DM an Subventionen für Nahrungsmittel notwendig. Davon müssen allein für Weizen 214,3 Mill., für Düngemittel 76,8 Mill. DM aufgebracht wer- den. Die Subventionierung von Roggen kostet 34.8 Mill., für Milokorn 23,9, für Zucker 21,5 Mill. DM. Kleinere Beträge sind für Gerste und Hafer(17,2 Mill.), für Mais(16,7 Mill.), für Oelkuchen 65.7 Mill.), für die Bergarbeiter Spitzenzulage(4,8 Mill.) und für Margarine- rohstoffe(4,2 Mill DM) aufzubringen. Davon können lediglich 14,4 Mill. DM bei Gartenbau- erzeugnissen, Wein, Margarinerohstoffen, Zuk- kerwaren und Kakao abgeschöpft werden. Dem- gegenüber betrugen die Gesamt-Subventionen für das Haushaltsjahr 1949/0 rund 544 Mill. DM. Wie Bundesfimanzminister Dr. Schäffer am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Bonn be- kanntgab. sind für Subventionen im ordent- lichen Haushalt für 1950/1 559 Mill. DM bereit gestellt. delten Bottwaren Wäsche- und Ausstattungen Und ſrigotagen AUSSTATTUNGEN FUR IRR HEIN liefert in bekannt guten und preiswerten Quclitäten: Das große Spezial haus am Platz e AN DEN PTANKEN Mäöbelkaufer! 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Er war damals 35 Jahre alt, hatte, in preßburg geboren, Philosophie und Juri- sprudenz studiert und stand am Beginn einer erfolgreichen Laufbahn; in das Ge- sichtsfeld der Maria Theresia war er da- durch getreten, daß er die ungarischen Ge- getze ins Deutsche übersetzte. Er hatte einige wichtige Sonderaufgaben. Die Auf- sicht beim Neubau des Schlosses in Ofen war ihm anvertraut, er leitete das gesamte ungarische Salzwesen und scheint auch auf das Kanal- und Straßenwesen förderlich einge wirkt zu haben. 1798 trat er zwölf Jahre vorher zum Hofrat ernannt, in den Ruhestand; 1804 ist er gestorben. Die amt- lichen Daten weisen auf eine gute, doch nicht außerordentliche Leistung, und wenn man notiert findet, daß er ein Drama,„Per- eus und Andromeda“, sonst noch ein Schauspiel gedichtet, daß er mit Geschick und Eifer Landschaftsbilder radiert habe, so ist das eben nur eine liebenswürdige Er- ganzung ins Schöngeistige, die er mit man- chen späteren k. u. k. Hofräten geteilt hat. Doch Kempelen genoß einmal Weltruhm. Als er 1770 mit der Geheimniskrämerei der zechs versteckten Monate Schluß machte, gelang es ihm, halb Europa und später auch die Neue Welt in eine neugierige Unruhe zu versetzen, indem er ein tolles Rätsel anbot: Da verließ, an einem Kastentisch montiert, der auf Rädern lief, ein feierlich gekleideter Türke die Werkstatt, ein kom- plizierter Mechanismus, der ein sublimes system von metallenen Rädern, Rollen, Walzen, Zügen und Zapfen verbarg. Auf dem Tisch war ein Schachbrett eingelegt, und die Besucher wurden freundlich ein- geladen, eine Partie anzunehmen. Der Türke, der auf genaue Regeln hielt und regel- widrige Züge durch Kopfschütteln ablehnte, mit der gewissenhaften Präzision eines Automaten die Figuren in eckigen Be- vegungen auf das richtige Feld brachte, pflegte ziemlich regelmäßig zu siegen. Die Sensation in Wien war außerordentlich. Aber das war nicht Kempelens Ziel. Der Iriumpf machte ihn ängstlich; er ließ ver- breiten, der Apparat sei kaputt gegangen und nicht wieder herzustellen. Die Ruhe sollte nicht viele Jahre dau- ern. Als der Großfürst Paul von Rußland Wien besuchte, gab der Kaiser seinem Be- amten den Auftrag, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Er wollte dem Gast etwas bieten, das dieser in Petersburg nicht ende könme. Joseph II. war selber ein paar Jahre vorher in Stuttgart gewesen, und dort hatte der Herzog Karl Eugen ihm seinen Mechanikus vorgeführt, den Kornwest- heimer Pfarrer Ph. M. Hahn, der Rechen- maschinen und astronomische Uhren kon- struierte. Die beiden Erfinder, der fromme Pietist und der aufgeklärte Hofrat, Passen uicht ganz zusammen. Aber die Zeit war hr aufgeschlossen für mechanische Kunst- gtücke. Der Großfürst spielte und wurde besiegt. Joseph meinte, Kempelen solle sein Licht nicht unter den Scheffel stellen, und gab ihm ein paar Jahre Urlaub. Der Türke reiste mit seinem Herrn durch die Welt, an die deutschen Höfe, nach Paris und London, auch nach Berlin. Er war jetzt eine literarische üngelegenheit geworden; aus den vielen Schritten, die sich mit der Schachmaschine beschäktigen, aus den Beschreibungen der ligur, der Apparatur, des Verhaltens von kempelens und seines Assistenten kann man ach ein gutes Bild des Verfahrens machen. Das Innere des Kastens konnte zunächst ein- gesehen werden mit der Unmasse von Rädern and Walzen, von vorne und hinten geöffnet; dle ganze Anlage war verschiebbar, so daß der Verdacht einer präparierten Außen- emvirkung wegflel; es wurde mit einer Schraube von Zeit zu Zeit das Getriebe auf- gerogen, so daß ein leicht rasselndes Ge- keusch die Bewegungen begleitete. Kempelen Mlegte einige Schritte von der Vorführung autkernt zu stehen und mit einer gewissen Fennung auf ein vor ihm aufgestelltes stehen zu blicken. Die Hypothesen über ernwirkungen häuften sich. Kempelen sel- er wie einer der Literaten berichtet, hat weinen Freunden mit edler Aufrichtigkeit — der Ceschichte/ gestanden, bey seiner Maschine komme Täuschung vor, sie werde nicht durch bloßen Mechanismus in Bewegung gesezet; er halte sich aber nicht für verbunden, solches dem ganzen Publicum zu eröffnen“. Den Schachgrößen im Cafè de Régence zu Paris war der Türke einige Male unterlegen. Aber sein Ruhm hielt das aus, und er festigte sich, als Potsdam besucht und der alte König besiegt wurde. Friedrich brannte darauf, den Apparat und sein Geheimnis zu besitzen Kempelen gab sie ihm, er scheint nicht unfroh gewesen zu sein über die Trennung von dem Sklaven, der sein Herr geworden War. Ihre Geschichte verläuft nun getrennt. Kempelen kehrte zur Arbeit in die Hof- kammer zurück, doch schon mit neuen, etwas absonderlichen Plänen erfüllt. Der Türke aber bekam Urlaub von der Berühmtheit. Friedrich lachte, als der Apparat auseinander- genommen war, er lachte mit etwas kau- stischer Selbstironie, als er die Eingeweide seines Gegenspielers kennengelernt hatte. Genug, man wußte Bescheid, und eine Kam- mer im Schloß mochte zur Betreuung aus- reichen. Kempelens Assistent war mit über- nommen worden. Bis dann nach Austerlitz und Jena Napoleon heranbrauste; durch seine Jugendiahre war der Ruhm des Türken gegangen. Der wurde entstaubt, geölt, zurn Schlachtfeld geführt und blieb Sieger. Später erstand ihn der Wiener Mecha- nikus Mälzl und machte eine bessere Jahr- marktssache aus ihm. Zwischendurch sollte ihm noch eine Chance von höfischem Halb- glanz blühen: Eugen Beauharnais, der ein leidenschaftlicher Schachspieler War, lud ihn zu sich nach München; im Palais Leuchten- berg gab es erneute Triumphe, und Napo- leons Stiefsohn gab dreißigtausend Gulden kür den Spieler und das Geheimnis, aber Als er beide besaß, lachte er nicht wie der große Friedrich, sondern suchte mit Erfolg den Ruf wieder rückgängig zu machen. Bereits 1789 hatte ein Freiherr von Rack nitz eine Dalberg gewidmete Schrift bei Breitkopf erscheinen lassen, in der er seine Nachbildung des Kempelenschen Spielers mit allen Finnessen beschrieb; aus Kombination und Beobachtung hatte er einen Apparat entwickelt, der nun auch spielen konnte- in der unteren Schublade des Kastens, der vorne auch die Walzen und das Räderwerk zeigte, war ein Mensch unter- gebracht, der sich beim Spiel aufrichten konnte; die Züge, die auf dem Schachbrett gemacht wurden, konnte er kontrollieren, weil das Brett ganz dünn war; die Figuren, mit magnetischen Eisenbolzen gefüllt, verur- sachten durch das Holz hindurch eine Reak- tion bei, den einzelnen Feldern entsprechen- den, leichten Stahlkörpern. Racknitz hatte durch Nachdenken das Verfahren im Prin- zipiellen herausgebracht, Das Geheimnis war in dieser Konstruktion des zweiten Schach- Apparates entschleiert. Als 1819 in London dann die„wissenschaftliche“ Enthüllung ver- öfkentlicht wurde, wanderte der Türke mit seinem Herrn nach Amerika aus, wo man damals wenig Londoner Reviepes las. Er verschwindet in den Rauchwolken einer Le- gende, die ihn 1854 in Philadelphia brennend untergehen läßt. Das ist das banale Ende eines geistreichen Täuschungsversuches, der zu Beginn der kavaliermäßige Ehrgeiz eines höfischen Vergnügens gewesen war und immer- hin als versteckte Mitwirker Schach- spieler von großem Rang fordere. Er verfügte offenbar über eine immense prak- tisch- technische Phantasie: eine der großen Wasserkünste in Schönbrunn, da, wo die vom Berge kommenden Kaskaden wieder gehoben werden, stammt von ihm; es wird eine Schreibmaschine erwähnt, die er für eine erblindete Bekannte konstruiert hat- und 1790 trat er mit einer neuen Erfindung hervor, die offenbar seinem Herzen näher lag, als der etwas fatale Ruhm, den ihm der türkische Schachspieler eingetragen hatte Konnte der eigentlich auch sprechen? Einer der Berichte sagt ja; wenn er das Schach geboten habe, sei ein Zischlaut„Schet“ sei- nem Munde entflohen. Andere registrieren nur, daß er zwei- oder dreimal, bei der Ge- fährdung von Königin und König, genickt habe. Jetzt hat Kempelen eine Maschine gebaut, die sprechen konnte. Seit 1778 beschäftigte er sich mit den Theorien der Akustik, mit dem Wesen und der Entwick- lung der Stimme: er suchte und bastelte, die menschlichen Sprechorgane nachzubilden: Wolfgang von Kempelen Von Theodor Heu ß daraus ist die Sprechmaschine entstanden; ein Buch von über vierhundert Seiten han- delt von seinen Ansichten, seinen Absichten und den Stufen des Erfolges. Kempelen be- richtet, wie er die Instrumente studiert habe auf ihre Annäherungswerte an die mensch- liche Stimme bis ihm beim Anhören eines Dudelsackpfeifers eine Einsicht sich öffnete. Ein Mundstück oder Stimmrohr hat die menschliche Stimmritze darzustellen, ein Klappensystem reguliert den Windgang und seine Stärke, ein Blasebalg ersetzt die Lunge. Mit den Selbstlauten a, o, u geht es verhält- nismäßzig leicht, schwieriger wird es mit dem e und gar mit dem i. Dann werden die Kon- sonanten entwickelt, von den Labialen aus, die am schnellsten bewältigt werden, zu den Zisch- und Gaumenlauten, durch eine Ta- statur wird das monströse Ding bedient, und es soll den Berichten zufolge mit der Stimme eines etwa vierjährigen Kindes laut und deutlich, wenn auch langsam gesprochen haben. Auch die Sprechmaschine hat noch einmal Sensation gemacht, der Kempelen schien ein Tausendsassa zu sein aber der Türke war für die Gesellschaft wie für die Masse geheimnisvoller gewesen, und das dicke Buch wollte ja nicht unterhalten, son- dern belehren. Da fiel es nun zwischen die Zeiten. Auch die Romantik hat dies Stück der Aufklärung, die, technische Phantasie, nich völlig verabschiedet, sie hat sie in ihren späten Stadien skurril weitergebildet, aber sie hat mit ihr gespielt. Hier aber war es Kempelen ernst, und sein künstliches und kunstreiches Mühen, wirklich das„Maschi- nelle“ am Menschen selber nachzubilden, mußte bei der Beendigung schon fast ver- jährt erscheinen, da eine neue Schau des Menschlichen begonnen hatte. (Aus dem in erweiterter Neuauflage beim Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins, Tübingen und Stuttgart, erscheinenden Buch des Bundespräsidenten Theodor Heuß„Schat- tenbeschwörung. Randfiguren der Ge- schichte“.) Theodor He ug Foto: Tita Binz Der alte Herr auf Viktorshöhe%% Fast jeden Abend zwischen 7 und 8 Uhr, wenn es das Wetter nur einigermaßen erlaubt, sieht man den alten Herrn sein Haus verlassen und den Park und das Tor am Wasserturm durchschreiten; das heißt, er schlendert mehr als er schreitet. Manch- mal ist seine Gattin bei ihm, manchmal ein anderer Herr, immer aber sein Airedaleter- rier. Er schlendert, meditierend oder mono- logisierend, auf den einsamen Waldwegen, teils Kiefern-, teils Laubwald, horcht ein bißchen nach den Wildtauben, läßt sich ein wenig die gute reine Waldluft durch die Lungen blasen, die hier pauschal abgegeben wird, vielleicht denkt er, wenn er so dahin. schlendert, über die Existenz Gottes im all- gemeinen, oder die Schönheit des abend- lichen Waldes im besonderen nach,. Das Haus heißt Viktorshöhe, der Wald ist der Kottenforst, der sich bis zum Venusberg bei Bonn hinüberzieht, und der alte Herr, man hat es schon erraten, ist der Bundespräsi- dent Theodor Heuß. 1 85 Ein Jahr lang ist er nun das, was man kfreundlicherweise den Landesvater nennt. In einem kurzen Jahr nur hat er es, wie kein anderer deutscher Staatsmann, fertig- gebracht, auf Grund seiner ungewöhnlich starken Persönlichkeitswirkung für das sesamte Volk eine echte Führungsautorität zu Werden. Keinem Politiker ist es wie ihm in den Nachkriegsjahren gelungen, diesem nach der Katastrophe so geschundenen, zer- rissenen, verstörten Volk so etwas wie einen nationalpolitischen Halt zu geben. Parla- ment, Regierung und Parteien begegnen manch fundierter Skepsis. Nur Theodor Heuß, der Bundespräsident, hat sich Ver- trauen, Zuneigung, tiefe Verehrung und sogar Liebe im ganzen Volke erworben, die ein unschätzbares staatspolitisches und moralisches Kapital geworden sind. Es gibt Leute, die sagen, es sei leichter, vom Bundespràsidenten empfangen Zu werden als von manchem Oberbürger- meister und von manchem Herrn von Kohle, Stahl und Eisen. Wer das Vergnügen Hat, ihn näher zu kennen, diesen bezaubernden, Weißhaarigen alten Herrn, der weiß, wo die Wurzeln seiner Popularität zu suchen sind: in dem echten menschlichen Gehalt seiner Persönlichkeit, seinem launigen Humor und seinem schelmisch-ironischen Augenzwin⸗ kern in der immer geschliffenen, sprühend- geistreichen Rede. Er entfaltet mit seiner faszinierenden Herzlichkeit, mit seinem un- ver wechselbaren Tonfall von Ironie, Wärme und vollkommener Klugheit, die feinsten Reize, und man wird ihn selten schwierig, mürrisch, gereizt oder zornig sehen. Das Zutrauen und Vertrauen, das er sich in diesem einen Jahr erworben hat, drückt sich in ungezählten Briefen aus— es sind täglich im Durchschnitt 250— die ihn er- reichen. Vom persönlichen Leid bis zur staatspolitischen Sorge geht der Inhalt dieser Briefe. Theodor Heuß' tägliches Arbeitspensum ist auch danach. Vor 7 Uhr morgens ist er bereits auf den Beinen, nach dem Frühstück werden die Morgenzeitungen und die erste Post über- flogen, und schon bald kommen die Be- sucher; angemeldet sind täglich zehn bis 2 wölf, die nicht angemelde Warden möglichst 5 Politiker, Künst- ler, Gewerkschaftler, Wissenschaftler, Jour- nalicen, Vertreter von Verbänden, Männer und Frauen, Inländer und Ausländer, Alte und Junge— es gibt aus dem gesellschaft- lichen Gefüge des Staates kaum eine Gruppe, deren Vertreter nicht schon auf Viktorshöhe waren. In letzter Zeit erreichen ihn viele besorgte Zuschriften über Jie innen- und außenpolitische Sicherung West deutschlands und die damit zusammen- hängende Frage der zur Zeit diskutierten Remilitarisierung. Täglich um 11 Uhr hält ihm der Bundes- Pressechef Vortrag, insbesondere über die ausländischen Pressestimmen. Dann folgen bis 13.30 Uhr Diktat und das Mittagessen und dann eine Stunde Mittagsschlaf. Nach- mittags wieder Besuche, Besprechungen mit den Referatsleitern(das sind die Herren seiner engsten Umgebung, Ministerialdirek- tor Dr. Klaiber als Chef des Präsidialamtes, Ministerialrat Bott als persönlicher Referent, Regierungsdirektor Dr. Werz, Ministerialrat Lehmann und Pressereferent Raederscheidt). Des Bundespräsidenten sehr schlichte Privatwohnung im oberen Stockwerk, die nur aus je einem Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer und einer Küche besteht, ist seine abendliche Welt, wo er seine Reden vorbereitet(zum Leidwesen der Journa- listen, die gerne gedruckte Redemanu- Alnſer Großherzog geſtern, umrauſcht von den jubelnden Zurufen der lhelſeerten Menge die feierliche Weihe der neuerbauten derdrichsbrücke vollzogen. In dem Feſtzuge, der vor hſgen Bildungsanſtalten einen hervorragenden Platz ein und mit freudiger Zuverſicht rußten die Blicke der Menge uf dieſen schlanken Geſtalten, die„in feſtem Schritt und ditt vorbeimarſchirten und ihre Mützen jubelnd vor im Landes fürſten ſchwenkten. Ein friſchfröhliches Hurrah ersol aus den jugendlichen Kehlen und aufrichtige Be⸗ Alterung kam in ihren Rufen zum vollen Ausdruck. Ae giftige Armee der Zukunft, die Träger einer werden⸗ in Generation, zogen, Tauſende an Zahl, an dem fürſt⸗ chen Zelt vorhei; in ihren jugendlichen, ſo ſehr empfäng⸗ ichen Herzen wird die Erinnerung an den geſtrigen Tag alle Zeiten eingegraben bleiben und wie immer ihr zGicsal ſich dereinſt geſtalten mag, die Flammen⸗ heit der Begeiſterung des geſtrigen Tages wird unver, uſchbar bleiben. Mit freudigem Stolze wird aber unſere Jugend die orte vernehmen, welche Großherzog Fried rich zän Feſteſſen geſprochen. In der gemüthvollen und den⸗ voc begeiſterten Sprache, welche die Kundgebungen unſeres toßherzogs zu dauernden Markſteinen in der Geſchichte i badiſchen und deutſchen Volkes geſtaltet hat, hat em unſer Landesfürſt, nachdem er die Bedeutung . ien Landesfürſten vorbeiſchritt, nahmen die Schüler der unſerer Handelsſtadt, welche der Regierung„viel, ſehr viel“ verdanke, in erhebender Weiſe gefeiert, ein Hoch auf die Zukunft Mannheims ausgebracht, das, wie es aus dem tiefſten Grunde eines edelfühlenden Herzens kam, den Weg zu aller Herzen fand und den begeiſtertſten Widerhall weckte. Wir bringen den Wortlaut der Rede, welche S. K. H. der Großherzog geſtern an die im Saale des Stadt⸗ parks verſammelten Feſttheilnehmer gerichtet, an anderer Stelle; hier ſei es uns geſtattet, auf die den vaterlän⸗ diſchen Geiſt fördernde, zündende Bedeutung des auf die Jugend bezuͤglichen Paſſus hinzuweiſen. Das heran⸗ wachſende, werdende Geſchlecht, das dazu berufen iſt, auszugeſtalten, was wir erbaut, zu verwirklichen, was wir erträumt, zu genießen, was wir erhofft und erſtrebt haben, bildet die geiſtige Frucht der Zukunft, deren Samen jetzt ausgeſtreut wird. Nicht nur für das Heim der Familie wird die Jugend erzogen und gebildet; in dieſer ſchweren Zeit, in der das Daſein in der That gleich⸗ bedeutend iſt mit einem täglichen Kampfe gegen die Sorge und Bitterniß des Lebens, wird der zukünftige Bürger nicht nur für die vier Pfähle ſeiner Wohnung erzogen; er muß dereinſt ein Bürger des Vaterlandes ſein, auf deſſen Schultern der moderne Staat ruht. Gleichwie ihm die allgemeinen Intereſſen ſeinen Platz im Volksheere anweiſen und ſein Maß an Bürger⸗ pflichten gegen Staat und Familie vorſchreiben, ſo werden ihm auch ohne Unterſchied des Standes ſeine Rechte am Ausbau der ſtaatſichen Gemeinſchaft zu⸗ erkannt. Geſchlechter kommen und gehen; die vor uns kamen, haben für uns gearbeitet, für uns gekämpft; und die nach uns kommen werden, für die wir mit Herz und Sinn vorkämpfen, denen wir das Arbeitsfeld beackern, auf daß ſie dereinſt die goldene Frucht pflücken, ſie tragen den Keim unſerer Zeit in ihren jungen Herzen. Daß die Saat herrlich aufgehe, daß die jugendlichen Schüler, welche geſtern jubelnd an ihrem Landesfürſten vor⸗ beizogen, dereinſt zu tüchtigen Männern, zu treuen Stützen des Thrones, zu opfermuthigen Vaterlandskämpfern im Falle einer Haus und Hof bedrohenden Gefahr werden —dieſen Hoffnungen hat geſtern Großherzog Friedrich in der Form eines Trinkſpruches begeiſterten Ausdruck gegeben. Es iſt ein Weckruf, der über die Mauern unſerer Stadt hinaustöut, der im ganzen Reiche ver⸗ nommen wird. Sorgen wir dafür, daß die Heranbildung der deutſchen Jugend ſich auf jenen Grundlagen vollziehe, welche die Bürgſchaft gewähren, daß aus ihr tüchtige, deutſche, vaterlandsfreudige Männer hervorgehen. Dann werden wir den Mahnungen und Wünſchen unſeres edlen Fürſten gerecht werden, und ein gut Stück zur Feſtigung derjenigen unwandelbaren Grundlagen, auf denen der monarchiſche Staat ruht, beigetragen haben. Festbericht über die Einweihung der Friedrichs- brücke aus dem„General-Anzeiger der Stadt Mannheim und Umgebung“ vom 30. September 1891. skripte haben, allerdings nur in Stichworten), dort hockt er, lesend, schreibend, eine Art Hieronymus im Gehäus und doch kein Hieronymus im Gehäus, denn man wird es nicht erleben, daß er sich wie ein Gelehrter einspinnt und sich in der Beschaulichkeit Wwohlfühlt. Dafür hat er sein Leben lang zu viel und zu gern mit der Politik zu tun gehabt. Kaum ein Abend, wo er sich vor Mitternacht zum Schlafen niederlegt. Theodor Heuß ist ein bezaubernder Causeur. Er wird nie ein Greis werden. Zu seiner ihm gemäßen Lebensform gehört die Zigarre und zuweilen ein„Viertele“. In Gesell- schaft ist er kein Spaßverderber, er„hockt“ gerne und kann bei fröhlichem Geplauder selten ein Ende finden. Nicht vergessen darf man seine Frau, Elly Heuß-REnapp, eine Dame par excellence, die sich als Landesmutter energisch und tatkräftig des Müttergenesungswerkes an- nahm, das bei der letzten Sammlung erstaunlichen Betrag von 2,5 Millionen DR erbrachte, der an die karitativen Verbände zur Verteilung kam. Zwölf offizielle Staatsbesuche durch alle westdeutschen Länder einschließlich Berlins hat Theodor Heuß hinter sich gebracht; Anfang Oktober, wenn er die große Indu- strieausstellung eröffnet, wird er Berlin seinen zweiten Besuch machen. Er fühlt sich zwar wohl auf Viktorshöhe, er preist die gesunde, herbe Höhenluft, die aus der Eifel herüberkommt, aber seine Residenz liegt etwas abseits von Bonn und also auch etwas abseits von der großen Politik. Und dies wiederum entspricht nicht so sehr dem Temperament und der Veranlagung des alten Herrn, dem zeitlebens doch die Poli- tik ein belebendes Element war. Wenn ihn auch das Grundgesetz mehr oder weniger auf repräsentative Aufgaben beschränkt, 80 wird er doch, wenn er Ende dieses Jahres in sein endgültiges Heim in die Koblenzer Straße in Bonn übergesiedelt ist, bei man- chem Anlaß das Gewicht seiner Persönlich- keit im politischen Getriebe zur Geltung bringen können. Im Staatsbewußtsein des deutschen Volkes hat keiner soviel moralischen und politischen Kredit wie Theodor Heuß. Man weiß, wieviel das dann Wert sein kann, Wenn es kritische Stunden im Leben des ä 0t0kttt0...':;:':::k:'::':'::k:' nn Sctaates gibt. Wie gut ist es dann für das Volk, wenn es in seinem Bewußtsein einen Halt hat, einen— um es mit einer litera- Tischen Metapher auszudrücken— ruhenden Pol in der politischen Erscheinungen Flucht. Zeichnung: Bruno Kröll „Und du sagst immer, für uns Tippelbruder Wird nischt getan.. Jetzt kommt Heuß so- gar selber, unsere neue Wohnung ein weinen MORGEN Donnerstag, 31. August 1850/ Nr. 20 3 2 Jqg hre Mannnelmer Beltedernabrüt KAUFFMANN GS CO. MANNHEIM INDUSTRIEHAFEN (Benfedern— Daunen) dus modernst eingerichftetem Betrieb in hygienisch einwandfreier Bearbeitung Die Kurpfalzbrüche ein Zeichen der wiedererstehenden Stadt/ seit 50 Jahren mit den Geschicken Mannheims und seiner industriellen Entwicklung verbunden, hilft ständig mit am Wie der qof bau. Dlant und baut vollständige Kraftwerke, Dampfturbogruppen, Generatoren, Transfor- matoren, Drehstrommotoren bis zu den größten Leistungen. Elektrische Ausröstungen för alle Industrien. Verdichteranlagen för Berg- und Hötten werke Stromrichter, Schaltanlagen u. Freileitungen för Hoch- u. Niederspannung · Isolierte Drähte und Kabel. Elektrische Bahnen und Freileitungen. 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Einige Gemlisehändler haben in den Kreisstädten ganze Lastwagenladungen mit Gurken unter die Bevölkerung verteilt. August 1950: ——ͤ— Gute Zeit für„saure Gurken“ Passionsspielbesucher aus Malta wollten dieser Tage mit einem alten deutschen Tausendmarkschein, der mehrere„Wäh- rungsreformen“ erlebt hat, Eintrittskarten kaufen. Sie waren erstaunt, daß dieses Geld keinen Wert mehr hat. * Bei einem abendlichen Spaziergang wurde eine Einwohnerin der Gemeinde Ellendorf im Ereise Uelzen von einem Ziegenbock in die Flucht gejagt. Als sie mit wehenden Röcken vor dem tit gesenkten Hörnern anstürmenden Bock durch die Dorfstraße floh, wußte sie keinen anderen Rat, als schnell durch das Fenster in ihre Wohnung zu steigen. Mit kühnem Satz nahm das Tier auch dieses Hindernis. Nach einer wilden Jagd durch die Zimmer gelang es der Frau schließlich, sich im Nachbarhaus in Sicherheit zu bringen. a. „Hier spricht der Ministerpräsident“ erzählte ein unternehmungslustiger 27jäh- riger Saarländer mehreren Bankdirektoren am Telefon. Dann empfahl er ihnen einen „kreditwürdigen Mann, der ein Darlehen braucht, um an seinem Kraftwagen Repara- turen ausführen zu können“. Nach dieser Ouvertüre erschien er selbst bei den Banken, um den Darlehensschwindel ab- zuschliegen. Insgesamt ergaunerte er auf diese Weise 1,2 Millionen Francs(etwa 14 400 DMW) und bekam dafür von einem Gericht ein Jahr neun Monate Gefängnis mit Strafaufschub für neun Monate. * „Einmal oben, einmal unten“, dachten dle etwa zwanzig Tanzpaare, als der Tanz- boden einer Gastwirtschaft in Roethenbach (Bayern) plötzlich nachgab. Die Balken waren so schlecht verlegt, daß die Tanzdiele einstürzte und die tanzende Gesellschaft im Eiskeller landete. Niemand wurde ernstlich verletzt. Aus einem Amtsblatt Des Alte Testament wird im amtlichen Mitteilungsblatt des Gemeindetages West- kalen zitiert, um die Helfer bei der Volks- zählung am 13. Sepember zu möglichst takt- vollem Auftreten anzuhalten. So ist aus dem Kapitel des ersten Buches der Chronik zu lesen:„Und David sprach zu Joab und zu des Volkes Obersten: gehet hin, zählet Israel, daß ich wisse, Wieviel ihrer sind. Solches aber gefiel Gott übel und er schlug Israel mit Pestilenz“. Nach dieser biblischen Einleitung fährt das Mitteilungsblatt fort:„Wir zitieren dieser Bibelverse nicht, um gegen die Volks- zänlung zu sprechen, sondern um den Beam- ten und Zählern in Erinnerung zu bringen, daß es sich um eine Belästigung der Bevöl- kerung handelt, die Geduld und Deskretion erfordert“. à la Hauptmann Köpenik Der 29jährige Straßenbaumeister des Kreises Eppingen wurde dieser Tage vom Landgericht Heidelberg zu einer Gefäng- nisstrafe von zwei Jahren und 3000 DM Geldstrafe verurteilt. Er hatte seit seiner Einstellung als Straßenbaumeister im Jahre 1947 laufend Baumaterialien Kies, Teer und zogar Obstbäume verschoben und damit einen Reinerlös von mindestens 6000 DM erzielt. An Hand von Formularen, die er sich selbst hatte drucken lassen, erhob er in emer Gemeinde Wegegebühren in Höhe Jon 3 DM pro Kopf. Als einige Bauern den Betrag nicht zahlen wollten, forderte er sie auf, eine Protestversammlung einzuberufen, die auch tatsächlich stattfand. Die abge- laßts Resolution wurde dem Straßenbau- meister zur Weiterleitung an die nächst- chere Dienststelle übergeben und landete Papierkorb.. 1 Weißt du, wieviel Autos rollen . in der Bundesrepublik/ Die wirtschaftlichen Erschütterungen sind bald überwunden 5 Ein Sonntagabend auf einer Autobahn- überführung in der Nähe eines Ausflugs- ortes ist für jeden Motorfreund wieder ein lohnender Zeitvertreib geworden. Die lange Kette der Kraftfahrzeuge, die vom Wochenendausflug nach Hause rollen, läßt erkennen, daß die Zulassungsbestimmungen seit Monaten wesentlich gelockert sind. Mannigfache Fahrzeugtypen, die wahllos hintereinanderfahren angefangen beim Motorroller über den selbst zusammenge- bauten Dreiradwagen bis zum Opel-Kapitän oder einem„dicken Amerikaner“— be- Weisen die enormen Anstrengungen der Kraftfahrzeugindustrie, die durch den Krleg bedingte Entwicklungslücke zu schließen. Aber ganz so wie es zunächst auf der Autobahnüberführung scheint, liegen die Dinge in der Praxis nicht. Die Zahl der in den elf Bundesländern zugelassenen Kraft- fahrzeuge hat den Vorkriegsstand noch nicht erreicht. Mit 1576951 Krafträdern, Personen- Wagen und Lastwagen liefen im April d. Js. immer noch 208 389 Kraftfahrzeuge weniger als 1938. Im zweiten Quartal 1950 waren rund 12 Prozent Fahrzeuge mehr zugelassen. Da aber eine genaue Aufgliederung nach Ländern noch nicht vorliegt und die April- aufstellung nur die privaten Fahrzeuge— ohne Post, Eisenbahn, Feuerwehr, Polizei usw.— zählt, gibt sie zur Zeit die klarste Uebersicht über den Stand der Motori- sierung. Motorrad in Führung Im einzelnen weist die Aufstellung für das Bundesgebiet 778 065 Krafträder, 464 936 Personenwagen und 333 950 Lastwagen nach. Dieses Verhältnis der Kraftfahrzeugarten untereinander spiegelt ungefähr das In- teresse am Motorsport, die finanziellen Ver- hältnisse und die geschäftlichen Notwendig- keiten der Bevölkerungskreise wider. Das EKraftrad liegt weit in Führung. Abgesehen davon, daß das Motorradfahren wohl haupt- sächlich ein Privileg der Jugend ist, wird der Krieg bzw. der Wehrmachtsdienst bei manchem das Interesse an einem Kraftfahr- zeug geweckt haben. Da der Geldbeutel aber meist nur zwei Räder zuläßt, ist es er- klärlich, daß heute 313 129 Krafträder mehr laufen als Personenwagen, während diese Fahrzeugart 1938 mit insgesamt 3856 711 Motorrädern nur um 142 253 vor den Per- scnenwagen lag. Die Tatsache, daß heute nur noch 78 646 Motorräder weniger laufen als 1938— bei den Personenwagen ist ein Rückgang von 249 522 zu verzeichnen— scheint das zu bestätigen. Diese Vorherrschaft des Kraftrades be- steht aber nicht in allen Gebieten der Bun- desrepublik gleichmäßig. Sie scheint in starkem Maß von der landschaftlichen und vor allem wirtschaftlichen Struktur der Länder beeinflußt zu werden. Bezeichnend ist nämlich, daß in den beiden Stadtstaaten Hamburg und Bremen, die auch auf diesem Sektor ihren Charakter als Geschäftsstadte erkennen lassen, rund doppelt soviel Per- sonenwagen zugelassen sind als Kraftrader. (Hamburg 22 108 Personenwagen und 11 937 Krafträder; Bremen 6841 Personenwagen und 3084 Krafträder). In dem flachen Agrar- gebiet Schleswig Holsteins halten sich Krafträder(19 963) und Personenwagen (18 325) fast die Waage. Bereits vor dem Kriege bestand hier zwischen der Zahl der Krafträder(30 513) und der Personenwagen (30 615) kaum ein Unterschied. In den westlichen und südlichen Bun- desländern verschiebt sich das Bild dann derartig, daß es in Hessen und Würt- temberg- Baden rund ein Drittel mehr Motorräder(77 665 und 78 691) gibt als Personenwagen(48 363 und 50 452). II Rheinland- Pfalz sind es schon dop- pelt soviel(56 858 gegenüber 28 299) und in Bayern(195 451 gegenüber 83 065), Süd- baden(32 692 gegenüber 16 117) und Süd- Württemberg Hohemzollern einschlieglich Lindau(34 398 gegenüber 15 710) mehr als doppelt soviel. Hessen, Württemberg Baden, Südbaden und Südwürttemberg⸗ Hohenzollern haben es darüber hinaus als einzige Bundesländer fertiggebracht, ihren Motorradpark von 1938 zu erweitern. Hes- sen hat 305 Motorfahrzeuge mehr, Würt- temberg-Baden 7 211, Südbaden 585 und Südwürttemberg-Hohenzollern 4945. Bei dieser Entwicklung wird die Lage der mei- sten bekannten deutschen Motorraafabri- ken ein gewichtiges Wort mitgesprochen haben. Allein im südwestdeutschen Raum lassen sich aufzählen Triumpf, Zündapp, Ardie, Hecker, Herkules in Nürnberg, BMW in München, DKW in Ingolstadt, NSU in Neckarsulm, Horex in Bad Homburg, Maico in Herrnberg, Riedel- Imme in Immen- stadt im Allgäu. Eine derartige Anhäufung oft genannter Motorradnamen ist in keinem anderen Gebiet der Fundesrepublik zu finden. Ein Drittel weniger Personenwagen Der Personenwagenverkauf im Inland hat sich von den wirtschaftlichen Erschüt- terungen der Kriegs- und Nachkriegszeit noch nicht wieder erholt. Die Anschaffungs- und Haltungskosten eines Wagens stehen in einem noch zu großem Mißg verhältnis zu dem Geldbeutel. Deshalb ist es nicht ver- wunderlich, daß noch 249 522 Personen- Wagen mehr angemeldet werden müssen, um den Vorkriegsstand von 714 458 zu er- reichen. Die größte Abnahme ist in Nord- rhein- Westfalen zu verzeichnen. Hier feh- jen noch 79 948 Wagen an 199 675 von 1938. Trotzdem steht Nordrhein- Westfalen noch mit 119 727 Personemwagen an der Spitze aller Bundesländer. Es folgt Bayern mit 83 065, das auch mit der Abnahme von 40 613 an zweiter Stelle liegt. Ihrem Vor- kriegsstand am nächsten kommen Süd würt- temberg-Hohenzollern mit 14 858 und Bre- men mit 6 841. Das sind nur 4 763 bzw. 5 021 weniger als 1938. Die Zahlen der anderen Bundesländer variieren entspre- chend der Bevölkerungszahl und der wirt- schaftlichen Struktur. 119 000 Lastwagen mehr Eine sehr aufschlußreiche Entwicklung zeigen die Lastwagen. Sie haben in allen Ländern nur Pluszahlen zu verzeichnen, so daß sie mit einem Mehrbestand von 119 779 gegenüber 1938(214171) zweifellos das Rennen zwischen den drei Fahrzeugarten gewormen haben. In dieser Sparte haben einzelne Länder soviel aufgeholt, daß sie eimen Teil ihrer Verluste in der Gesamt- zahl der zugelassenen Kraftfahrzeuge wett machen konnten. So hat z. B. Nordrhein- Westfalen mit einer Lastwagenzunahme von 37 699 den Personenwagen: und Kraft- radverlust von 79 948 bzw. 32 561 soweit ausgleichen können, daß insgesamt nur 74 810 Fahrzeuge am Vorkriegsstand fehlen. Württemberg Baden und Südwürt- temberg-Hohenzollerm, die auch bei den Motorrädern ihre Zahl von 1938 über- schritten haben, konnten trotz der geringen Personenwagenzahl mit einem Plus an Lastwagen von 10 993 bzw. 3 593 ihre Ge- samtvorkriegszahlen von 154 625 bzw. 54 195 bereits um 3 491 bzw. 246 über- bieten. Die zahlen wesentlich veränderten Vergleichs- zwischen Personenwagen und Last- Wagen liefern den besten Beweis für den Aufschwung des motorisierten Transport- gewerbes. Liefen 1938 noch 500 287 Per- soenwagen mehr als Lastwagen, so waren es im April nur noch 130 986 mehr. Vor dem Krieg ließ sich das Verhältnis der bei- den Fahrzeugarten zueinander in den Ge- bieten der jetzigen Bundesländer grob mit 1:3 bis 1:4 zugunsten der Personenwagen bestimmen. Jetzt hat es sich bereits auf 1:2 und verschiedentlich sogar auf 1:1, 5 ver- mindert. Wenn die Entwicklung der letzten Monate seit April anhält, dann dürfte die Gesamt- vVorkriegszahl der Kraftfahrzeuge im Bun- desgebiet bald erreicht und sogar über- schritten sein. Die Lastwagen haben es be- reits im April geschafft. Die Krafträder sind nach dem allerneuesten Stand auch schon so weit. Abzuwarten bleibt nur, ob die Personenwagen ihre Lücken wieder auffüllen können oder ob schließlich die Ueberzahl ihrer kleineren und größeren Brüder das zahlenmäßige Friedensbild wie- her herstellen. Gegen Schund- und Schmutzliteratur Eine gewaltige Aufgabe der Gewerkschaften: Das Bildungsniveau der Arbeiterschaft he Das Bildungsstreben der deutschen Ar- beiterschaft ist von jeher sehr ausgeprägt gewesen. Die ersten Arbeiterorganisationen Waren Arbeiterbildungsvereine, und erst aus innen erwuchsen die Arbeiter verbände mit ihren wirtschaftspolitischen Zielen, wie wir sie heute kennen. Die deutsche Bildungsarbeit ist auch vom Ausland als vorbildlich anerkannnt worden. Sie wird heute trotz stark gewachsener Aufgaben von den Gewerkschaften mit aller Macht vorwärts getrieben. Nicht allein der Gesichtskreis der Gewerkschaftsmitglieder soll erweitert werden, sondern das allge- meine Bildungsniveau der Arbeiterschaft soll gehoben werden. Das ist eine gewaltige Aufgabe. Um sie zu lösen, müssen Mittel angewandt werden, mit denen das Bildungsmaterial in möglichst weite Kreise der Bevölkerung hineingetra- gen werden kann. Bei der Gründung des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Oktober v. J. wurde daher ein eigener Verlag, der „Bund-Verlag“, ins Leben gerufen. Er hat die Aufgabe, die von den Gewerkschaften für wichtig gehaltenen Druckerzeugnisse herzustellen, zu vertreiben und gleichzeitig dafür zu sorgen, daß die gewerkschaftlichen Schriften von keiner politischen Partei oder Konfession beeinflußt werden. Höchstes Ziel ist es, mit Hilfe des Ver- lages Schund- und Schmutzliteratur aus der Bevölkerung fernzuhalten. Daher kauft der Verlag auch Romane, Gedichtbände oder wissenschaftliche Bücher anderer Verlage auf und gibt sie zu verbilligten Preisen an Betriebsbibliotheken, ewerkschaftsbüche- reien, aber vor allem auch an Einzelbestel- ler ab. Allerdings werden keine Werke ver- kauft, deren Tendenz für gewerkschafts- feindlich erachtet wird. Die Arbeit der Gewerkschaften findet ihren publizistischen Niederschlag in perio- disch erscheinenden Organen. Da ist Zzu- nächst einmal die„Qòelle“, ein gewerk- schaftliches Fachorgan, das den Funktionä- ren monatlich einmal kostenlos zugestellt Wird. Es enthält Beiträge führender Ge- werkschaftler zu allen Phasen ihrer tägli- chen Arbeit. Ergänzt wird es durch„Wirt- schaft und Wissen“, das den Funktionären als Mitteilungsblatt des wirtschaftswissen- schaftlichen Instituts der Gewerkschaften, nach Berufssparten unterteilt, kostenlos ge- geben wird. Für die Jugendarbeit wird die stark illustrierte Zeitschrift„Aufwärts“ vierzehntäglich herausgegeben. Wärtschaftswissenschaftliche und politi- sche Themen werden außerdem in den„Ge- Werkschaftlichen Monatsheften“ erörtert. Hier kommen führende Wirtschaftler, Wis- senschaftler und Politiker zu Wort. Diese Hefte können abonniert werden. In die gleiche Sparte gehören auch die Broschüren „Gewerkschaftliche Schriftenreihe“, in denen Fachexperten über Spezialthemen aus der sozialen und wirtschaftspolitischen Sphäre referieren. An der Spitze der Erzeugnisse des Bund- verlages steht die Wochenzeitung des DGB „Welt der Arbeit“. Dieses Blatt soll keine Konkurrenz für Tageszeitungen sein, son- dern ist das offizielle Organ des Deutschen ebe Gewerkschaftsbundes. Es erscheint mit einer Bundesausgabe, die für Regierung, Presse, Politiker und öffentliche Institutio- nen gedacht ist. Diese Ausgabe wird nicht verkauft und umfaßt gleichzeitig die neun verkäuflichen Länderbeilagen der„Welt der Arbeit“. In den Länderbeilagen werden örtliche Themen angesprochen. Ein umfang- reiches Feuilleton, eine Seite für die Frau und ein Sportteil sollen das Blatt„auflok- kern“ und verhindern, daß es ein trockenes „Funktionärsorgan“ wird. Neben der„Welt der Arbeit“ erscheinen noch monatliche Organe der 16 Industrie- gewerkschaften. Sie werden in örtlichen Druckereien am Sitz der Gewerkschaftsvor- stände gedruckt und befassen sich mit den ihnen nächstliegenden Problemen. Eine Pressestelle beim DGB- Vorstand in Düssel- dorf sorgt für eine enge Verbindung zur Tagespresse. Schließlich wird auch noch die von der Industriegewerkschaft Druck und Papier gegründete„Büchergilde Gutenberg“ gefördert. Wenn auch die Gewerkschaftspublizistik heute noch weit hinter den früheren— vor dem Jahre 1933— zurückbleibt, so ist doch die Qualität der Erzeugnisse erheblich ge- steigert worden. Höhere Qualität ist aber umzertrennbar mit der großen Aufgabe „das Niveau heben“— verbunden. Sie soll nach dem Willen der Gewerkschaften mit helfen, den Grundstein zu wahrer Mensch- lichkeit zu legen, die allein echte Völker- Verständigung und bleibenden Frieden brm- gen kann. Blick ins Land Um eän russisches Lied Stuttgart. In einer Gaststätte in Stutt- gart-Degerloch kam es zu einer schweren Schlägerei zwischen deutschen und litau- ischen Gästen. Dabei wurden drei Deutsche zum Teil schwer verletzt. Die Litauer hat- ten den Kapellmeister einer Tanzkapelle, der sich weigerte, ein russisches Lied zu spielen, tätlich angegriffen. An der Schlä- gerei, die sich daraus entwickelte, waren 25 Personen beteiligt. Die Haupttäter, zwei Litauer und ein Pole, wurden von der Polizei festgenommen. Autobahnbrücke„demontiert“ und verkauft Kaiserslautern. Das gesamte Gußeisen der unbeschädigten Autobahnbrücke am Vogelwoog bei Kaiserslautern im Gewicht von über fünfzig Zentnern und im Wert von über 7000 DM hat ein 20jähriger mit einem anderen Jugendlichen abmontiert und verkauft. Zur Erholung von dieser schwe- ren Arbeit schickte ihn jetzt der Richter auf vier Monate und zwei Wochen ins Gefängnis, während die an dem Unter- nehmenbeteiligten Eisenhändler ihre Ge- schäftstüchtigkeit durch bescheidene Geld- strafen belohnt sahen. Besichtigungsreisen nach Frankreich Neustadt/ Weinstraße. Prominente pfäl- zische CDU-Mitglieder haben am 28. August auf Einladung des französischen Hohen Kommissariats eine achttägige Besichti- gungsreise nach Frankreich angetreten. Vor kurzem hatten pfälzische SPD-Mitglieder eine ähnliche Reise unternommen. Die erste Glas- und Gebäudereinigerin Würzburg. Als erste deutsche Frau legte dieser Tage Frau Tilly Necker in Nürn- berg mit gutem Erfolg die Meisterprüfung in dem noch jungen Handwerk der Glas- und Gebäudereiniger ab. Verbeugung bei der Polizei abgeschafft Frankfurt/ Main. Die Frankfurter Polizei soll künftig wieder durch Anlegen der rech- ten Hand an die Kopfbedeckung grüßen. Nach 1945 war eine leichte Verbeugung als Grußform eingeführt worden. Gründe für die neue Aenderung wurden nicht genannt. Einstweilige Verfügung zu Gunsten Renate Müllers München. Zu Gunsten Renate Müllers haben die Hinterbliebenen der 1937 verstor- benen Filmschauspielerin gegen eine süd- westdeutsche Filmzeitschrift eine einstwei- lige Verfügung beim Amtsgericht München erwirkt, nach der die Weiter verbreitung der Druckschrift und insbesondere der Behaup- tung unter Strafandrohung verboten ist, daß die Künstlerin durch Selbstmord endete. Nach Ansicht der Hinterbliebenen sind die Berichte der Zeitschrift über die Gründe des frühen Todes von Renate Müller völlig ent- stellt und ehrverletzend. Gegen den Verfas- ser der Artikel und den verantwortlichen Redakteur der Filmzeitschrift haben die Verwandten Renate Müllers wegen Verun⸗ glimpfung des Andenkens einer Toten Be- leidigungsklage erhoben. Blitzlichtpulver in der Hosentasche Hanau. Bei einem Tanzvergnügen in Mittelbuchen, Kreis Hanau, erlitt der Frankfurter Berufsfotograf Gerhard Kubsch schwere Verletzungen an den Beinen und im Gesicht, als Blitzlichtpulver explodierte, das er in der Hosentasche bei sich trug. Matrosen werden gesucht Duisburg. Bei der stark beschäftigten Rheinschiffahrt herrscht bereits ein Mangel an ausgebildetem Schiffspersonal. Die Ver- mittlungsstelle für Binnenschiffer in Duis- burg teilte mit, daß neben Heizern und Maschinisten gegenwärtig allein 80 Matro- sen gesucht werden. Was es nicht alles gibt Oberhausen. Das wahrscheinlich einzige Untertagekino der Welt wurde jetzt in Ober- hausen nach langjähriger Unterbrechung wieder in Betrieb genommen. Es befindet sich 606 Meter unter der Erdoberfläche in einer stillgelegten Schachtanlage der Gute- hoffnungshütte und dient der Vorführung von Bergbau-Lehrfilmen. Treue Kurgäste Westerland. Als„treueste Kurgäste Westerlands“ durften sich der 93jährige Thomas Sonderburg und seine zehn Jahre jüngere Schwester Ada aus Glücksburg in das Goldene Buch des Nordseebades ein- zeichnen. Mit Ausnahme eines Jahres be- suchten die beiden Geschwister seit 66 Jah- ren Westerland jeden Sommer. In den Ferien muß verdient werden Heidelberg. Jeder zweite Student der Universität Heidelberg ist darauf ange wie- sen, während den Semesterferien zu arbei- ten, um sich dadurch das Geld für sein Weiteres Studium zu verdienen. n der Frischholtepockung mit Aufreißstreifen gau. Y uerde Hans Schmelcher, Ing. Licht- Kraft Radio Mannheim, Waldparkstr. 16 Telefon 4 40 80 Wärme- und kältetechnische Isolierungen Heinrich Baur MANNHEIM-NRECKARAU Adlerstraße 168 Telefon 484 70 Wilhem& Karl Heil HoOoIZz bau Mannheim, Fahrlachstr. 79/81 Telefon 4 42 26 Karl Allgayer Elektro- Unternehmen Mannheim O 7, 24 Telefon 4 43 77 Walter Breftrick Ab. i Bauunternehmen Hoch-Beton- Eisen-Beton Mannheim Franzosenstraße 3 Telefon 5 47 60 FFF Mannheim- Waldhof Alte verl. Frankfurter Straße Telefon 5 93 37 aH BER 5 Wasser, Licht u. Radio K. G. Mannheim N 2. 10 Telefon 42770 a eren Ludwig Trick Fernmelde- Technik Bau und Unterhaltung von Telefon- Signal- u. MANN HELM Burgstr. 40, Telefon 4 31 68 Philipp Bub jun. Malermeister Mannheim. Augartenstr. 81 Karl Backfisch Werkzeugmaschinen Mhm., Sandhofer Straße 20 Telefon 5 24 26 we flegen g Hans Kispert e Malermeister eee e e Wohnung: Werkstätte: G 7. 92 e G 7, 34 Telefon 5 47 46 Mannheim. Gontar dstr. 29 Telefon 4 36 63 Gustav Ernst Hoch-, Tief- u. Straßenbau Mhm., Gartenfeldstraße 15 Telefon 5 02 48 J. W. Sohmitt& Sohn Holzbau Holzhandlung Mannheim Hafenbahnstr. 100/110, Tel. 5 20 23 Robert Decker Elektro- u. Install.-Meister Mannheim, Meerfeldstr. 67 Telefon 4 40 65 Georg Vogt Elektro-Anlagen Mannheim- Neckarau Morchfeldstr. 36, Tel. 4 84 84 Karl Körner Malereibetrieb Mannheim Dürerstraße 48 Telefon 4 28 88 Carl Grab& Co. Baustoffgroßhandlung und Plattenverlegebetrieb Mhm,, Verbindungsk., Ik. Ufer 18 Telefon 4 31 02 Mondo Tölen Karl Faller Elektrogeschäft Mannheim, Waldparkstr. 28 Telefon 4 27 72 J alter und Tapezierer Karl Korn Malermeister Mannheim H 2, 9 Telefon 4 19 16 Steinwerk August Köstner u. Sohn hm., Büro: Suckowstr. 6 Telefon 4 35 78 Mannheim Konditorei- Caf é Gerstel F 2, 4 a gegenüber der Unt. Pfarrkirche Telefon 5 16 65 Karl Flach Elektrotechn. 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Schulze Malereibetrieb Mannheim Kantstraße 11 Telefon 4 32 85 Martin Uster Drahtflechterei Mannheim-Seckenheim Kloppenheimer Str. 78, Tel. 4 70 86 Otto Kehrberger Elektro- Radio Mannheim F 7, 19 Telefon 5 21 86 Richard Mentz Tapezier-, Polster- und Dekorationsgeschäft Mhm., J 1, 3-4, Werkst. D 3, 10 Telefon 5 04 23(3 14 23) Ludwig Straub Malereibetrieb Mannheim Uhlandstraße 4 Telefon 5 29 47 Wihelm Solembusch Dachdeckungsgeschaft Mannheim Renzstraße 9 Telefon 4 31 77 R A DI O Telefon 5 16 81 K 0 0 79 MANNHEIM Bülrgermeister-Fuchs-Straße 5 MANNHEIM- s CHUNAu Kattowitzer Straße 18 Heinrich Schneider Autosattlerei Mhm., Schwetzinger Str. 128 Telefon 4 25 26 Josef Strickle Inhaber ERHARD STRICKLR Malereibetrieb Mannheim, Kl. Merzelstr, 3 dosef Vath Wacgenfabrik Reparaturen pettenkoterstroße 10 fel. 5 30 8] Marco Ros Mannheim Käfertaler Straße 79 Telefon 5 28 72 Heinrich Moser Dachdeckermeister Mannheim Eggenstraße 5 Telefon 5 26 90 Fritz Kircher Kühlanlagen Mannheim Telefon 4 38 06 B 3, 6 Edwin Wiegand Tapeziermeister Polstermöbel und Dekorationen Mhm., M 5, 2, Tel. 4 23 84 Wilhelm Waldmann Kunst- und Bauschlosserei Mannheim Neckarau Friedrichstraße 57 Werkstätte: Friedrichstraße 173 Telefon 4 89 86 Karl Treiber Inh. H. Treiber, Baugeschäft Mannheim-Neckarau Dorfgärtenstraße 18 Jakob Nohe Dachdeckermeister Mannheim Oehmdstraße 8 Telefon 53 28 43 Pidsterer Mannheimer Rolladenfabrik Carl Wipfler KG. Mannheim, Jungbuschstr. 20 Telefon 5 19 03 L. W Kübler jun. 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Der im Februar dieses Jahres begonnene Aufbau des Hauses H 2, 18 8 gelüht ist vor kurzem vollendet worden. Damit hat das Uhrenfachgeschäft 15 2 25 R N 5 T— 0* N 2 1 D E N K. Karolus, das sich ursprünglich in G 2, 12 befand, und später vor- 7 Orher den V übergehend in H 2 untergebracht war, die Zeit der Provisorien endgültig Gebiet Meerwiesenstr. 36 MANNHEIM Telefon 4 43 97 beendet und sich auf dem neuen Grundstück ein modernes Geschäft mit Malereibefri e b schaft, Werkstatt eingerichtet. Dieses Fachgeschäft befindet sich nun bereits in. 8 — 5 der dritten Generation in Familienbesitz und wurde Anfang der neunziger Telefon 4 28 88 MANNHEIM Dürerstr. 48 Dal NI. EL S SSER Jahre gegründet. dlesen 2 immergeschäft- Treppenbau Die drei Obergeschosse des Hauses beherbergen ausschließlich Woh- 55 Untermühlaustr. 100 MANNHEIM Telefon 5 27 47 nungen. Bis auf den Verputz, der Anfang des nächsten Jahres angebracht 8 E 0 R 8 8 2 2 4 905 25 9 8 E. werden soll, sind die Arbeiten abgeschlossen. Für die nächste Zeit ist in- N und — 2 f Nr f e H Steff An dessen noch die Befestigung einer Leuchtreklame vorgesehen, die die U 4, 30 55§ö;⁰ðBĩ1n 8 Tel. 47 88 15 7 8 3 4 5 ührur FF Fassade etwas auflockern und die 80 dekorativen Lichtbänder unserer j 2ue Ladeneinrliehtung en Stadt um ein weiteres vermehren wird. Belspi- H 5. 3•4 ANNHEIM Tel. 4 18 79 Durch den neuen Bebauungsplan, der für die Blöcke H 1 und H 2 eine schilde 9 0 855 end TVT Zurücknahme des Erdgeschosses durch Schaffen von Arkaden vorsieht, Erw¾in Schusfer KG. 1 Waren erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden, denen Architekt Ernst Schreiner arbeiten Rücksi Schneider in der Planung Rechnung trug. MANNHEIM-KNFERTAIL. Telefon 5 36 07 501 52 runger e TT e!* R 1 7 Dachdeckermeister die vo 5 K 3, 18 Telefon 3 12 60 aul v Ausführung sämtl. Dachdeckerarbeiten f 1 8 einmal J05. KIRSCH 15 9 getzun, 51 nicht 1 Joh. Boxheimer— CARL MDFEEER K. G. Sanitäre Einrichtungen 0 Gipser- undstukkateurgeschäft AN 0 e e 0 0 Hei Anlagen e En 5 MANNHEIM-WALLSTADT ö 8 77097. ez un gs 9 r Mosbacher Straße 6 b Telefon 35 47 03 i l Ver! Ausführung von Innen- und Außenverputzarbeiten Jungbuschstre ze 20 relefon 31903 u. 43015 Mennheim Nulfsstr. 14 Tel. 423383 f 5 Als des 20 Württe schloss A. Ju: Neckar wurde, Wisch gesells Verbin den Ne der Al Durchf Mannh Mündu Plochir linken Blauke enden. Nein Donau Mittels d G. ische überwyi flachge Es is denn u die Ne Um, n chase nämlicl von 1 würde, Bodens daken, Vorhab sätzlich würder 1707! Niei vertret 552 NM und g. ruhig rund 1 müßter perspe infolge Schutz dei Pl. standli wand von Pl rund sind 21 weitere bronn- zum J. deten ungene Million aid, u des Ve Rechm zu den fediglie dag an ährlic tragen Nr. 202 . 152 gen 2333 N * — — INDUSTRIE 323388 WIRTSCHAFT SZZENTRUM SUDWESTDEUTSCHLANDS ieee eee MANNHEIM HANDEL Oberrheinhafen und Neckarkanal nicht unvereinbar — Leben und leben lassen Immer mehr löst sich der erbittert geführte, in seiner Struktur tragische Existenzkampf der Verkehrsträger in einer beachtlichen Vielfalt von Duellen zwischen den Verkehrsträgern einerseits und zwischen Gebieten, beziehungsweise Gebietskörper- schaften, deren spezifisches Interesse von diesem oder jenem Verkehrsträger be- herrscht wird, andererseits auf. Daß in diesem Durcheinander, in diesem Widerstreit der Meinungen und In- teressen, keine einer Bereinigung der Ver- kehrsverhältnisse und dem Beseitigen der gegenwärtigen Verkehrskrise dienende ziel- und zweckbewußte Verkehrspolitik auf- kommen kann, sei am Ende dieser Aus- führungen näher begründet und dargestellt. Zuerst ziemt sich aber einen Beweis, ein Beispiel nur, aus der Beispiele Vielzahl zu schildern für die Fehlplanung, der die gegenwärtige Verkehrspolitik verhaftet ist, weil starre Normorientierung verhindert, Rücksicht zu nehmen sowohl auf Verände- rungen der Verhältnisse im Verkehrswesen, die von Dauer zu sein versprechen, als auch zuk vorübergehende Strukturwandlungen. Ein Beispiel, daß die Durchführung eines einmal gefaßten Vorhabens mit Eifer be- trieben wird, selbst wenn die Voraus- getzungen, die zum Entstehen des Planes nicht mehr bestehen und der angewendete Eiter in seiner Fülle besserem Vorhaben gewidmet zweckdienlicher sein könnte, ist die Entwicklung der Dinge am kanalisierten Neckar bezw. am Oberrhein. Verbindung, nicht Sackgasse War geplant Als am 5. November 1921 in Ausführung des zwischen dem Reiche und den Ländern Württemberg, Baden und Hessen abge- schlossenen Staatsvertrages von 1. bis A. Juni 1921(Neckar-Donau- Vertrag) die Neckar-Kanal-Aktiengesellschaft gegründet wurde, war die Absicht ausschlaggebend, zwischen Rhein und Donau auf diesem Wege eine Verbindung zu schaffen. Grundlage bildete ein Projekt des heutigen Präsidenten der Neckar-Aktiea- gesellschaft, Dr. Ing. e. h. Otto Konz, die Verbindung zwischen Rhein und Donau über den Neckar mit teilweiser Untertunnelung der Alb zu schaffen. Der Kanal sollte, nach durchführung der Kanalisierungsarbeiten Mannheim— Plochingen 202 km bei der Mündung der Fils an der Straßenbrücke in plochingen beginnen und nach 60 km am linken Ufer der Donau bei der Mündung des Blaukanals unmittelbar unterhalb Ulm enden. Die künftige Wasserstraße vom Rhein bei Mannheim über den Neckar zur Donau bei Ulm sollte also 262 km lang sein. MUttels zweler Hebewerke bei Plochingen ud Göppingen sollte der Höhenunterschied mischen Neckar und Donau(215,80 Meter) überwunden werden— Trogwagenfahrt bei flachgeneigter Ebene. Es ist wichtig, an diese Dinge zu erinnern, denn merkwürdig leise ist es geworden um die Neckar-Donau-Verbindung Plochingen Um, merkwürdig still wohl, weil die End- phase in der Durchführung dieses Projektes nämlich allein nach Preisen und Lönnen on 1939) 330 Millionen Mark erfordern würde, und die Baukosten für den Donau- bodenseekanal zwischen Ulm und Fiedrichs- daten, der erforderlich wäre, um das ganze Vorhaben schmackhaft zu machen, noch zu- sitzlich 202 Millionen DM beanspruchen würden. ü) HRO Millionen DM erforderlich Niemand kann aber heute Investitionen lertreten, die im Jahre 1939 insgesamt 532 Millionen Mark Aufwand bedeuteten und gemessen an der heutigen Kaufkraft ruhig verdoppelt werden können, also mit rund 1064 Millionen DM veranschlagt werden müßten. Die Schiffahrtsstraßen verbindende Perspektive des Neckarkanalprojektes hat mlolge der schmal gewordenen Kapitaldecke Schutzbrillen bekommen, deren Sicht heute dei Plochingen endet. Das ist leicht ver- ständlich, denn zu dem vermutlichen Auf- wand von 1064 Millionen DM für den Kanal von Plochingen bis Ulm sind hinzuzuzählen rund 100 Millionen DM, die erforderlich and zur Deckung der Baukosten für den weiteren Ausbau der Kanalstrecke Heil- dronn Plochingen, abgesehen von den bis zum Jahre 1947 auf diesen Ausbau verwen- deten 93,2 Millionen Reichsmark und den ungenannten und vielleicht auch unzähligen Millionen, die seit 1947 hier verbaut worden and, und von denen sich laut Haushaltsplan des Vereinigten Wirtschaftsgebietes für das echnungsjahr 1947, in den Erläuterungen au den Ausgabeposten Kapitel(E 12) Tit. 13, keliglich 3 960 000 RIM feststellen lassen, 80 dal angenommen werden kann, daß sie ſährlich mindestens 4 Millionen DM be- tragen, weil nicht nur die Stadt Heilbronn, —ů Y Präsident Dr. Ing. e. h. Otto Konz, stuttgart, nder Zeitschrift für Binnenschiffahrt, Heft 1, anuar 1950, Seite 6 und 7. die auf sie entfallenden Aufwendungen von sechs Millionen DM für Straßen- umlegungen im Zuge des Kanaldurchstichs diese Ko- sten bis auf 2 Millionen DM 2u Lasten anderer öffent- licher Kassen abhalftern konnte. Wobei die verblie- benen 2 Millionen DM auf einen Zeitraum von vier Jahren verteilt und durch Zuweisungen aus dem Kommunalausgleichsstock (der ja auch durch Steuer- gelder gespeist wird) ge- deckt werden sollen. Es kann also angenom- men werden, daß aus 3 staatlichen und landeseige- nen Mitteln jährlich min-. 1 1 destens 4 Millionen DM in den Jahren 1948, 1949 und 1950 dem Projekt zuflossen, wodurch sich folgende in- teressante Gegenüberstellung mit dem Pro- jekt des Rhein-Main-Donau-Kanals ergibt: Rhein-Main- Rhein-Neckar- Donau-Kanal Donau-Kanal Schiffahrts- u. Schiffahrts- u. Tat VERKNH SERGVE RRE 585 283 6⁵⁰ 391 201 614 665 Kraftwerks- Kraftwerks- anlagen anlagen in Mill. DM mm Mill. DM Für fert. Teilstrecken 201,6 93,2 für in Bau befindl. Teilstrecken 46,5 100.— f. Straßenumlegungen 25,.— 100.— . Straßenumlegungen 350.2) 350,.—2) f. d. Fertigstellung 1411.5 1064.— 2034, 1707, 2 3) Dieser Vergleich ist lehrreich, denn er beweist, daß der Aufwand des Neckardurch- stichs bis zur Donau zu hoch wäre, um rentabel zu sein. Wichtig erscheint auch, sich die Gedanken des Präsidenten Konz zu eigen zu machen, die im Heft 1 der„Zeit- schrift für Binnenschiffahrt“ vom Januar 1950 niedergelegt sind: „Eine Wasserstraße kann bekanntlich ihren Zueck erst dann voll erfüllen, wenn sie nicht für sich— als Sackgasse— besteht. sondern als vollständiges Glied sich in einem organisch aufgebauten Netz auswirken kann.“ Diese Worte des erfahrenen Binnen- schiffahrtsfachmannes beleuchten schlag- artig die katastrophale Auswirkung des ge- genwärtigen Standes der Arbeiten am Rhein-Neckar-Donau-Kanal. Doppelinvestition tragbar? Es ergibt sich doch aus vorher Gesagtem kinanz- und wirtschaftspolitisch betrachtet, daß die Durchführung des Planes zwischen Rhein und Donau über den Neckar einen Kanal zu führen, eine Doppelinve- stition bedeutet, deren Gesamtauf- wand— wenn auch auf Jahrzehnte hin- durch verteilt— von ca. 3,8 Milliarden DM (2,034 Millionen Rhein- Main-Donau-Kanal und mehr als 1 707 Millionen DM Rhein- Neckar-Donau-Kanal) untragbar schon deswegen erscheint, weil für solche Investi- tionen die erforderliche, mindestens zwei Prozent Verzinsung gewährleistende Ren- tabilität nie erzielt werden könnte, falls das muß vorausgeschickt werden— die ge- genwärtig notorisch bekannt knappe Kapi- taldecke des Bundesgebietes in absehbarer Zeit einen solchen Aufwand gestatten Würde. Es ist fraglich, ob auf die endgültige Durchführung des Rhein-Neckar-Donau- EKanals in dem im Jahre 1921 vorgesehenen Umfange nach Aufkommen und Verbrei- tung neuer Verkehrsträger noch zurückge- kommen werden muß, noch zurückgekom- men werden kann. Bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge scheint es jedoch erfor- derlich, dieses Projekt solange z urück zustellen, bis die ver- kehrs politischen Vorausset- zungen und die finanz wirt- schaftlichen Vorbedingungen z ur Ausführung dieses Planes geschaffen sind. Dringlichkeitsfrage teilweise beachtet Das haben wohl auch die kanallustigen Kreise eingesehen, denn im Vordergrund des Meinungsstreites steht eigentlich heute nur der restliche Ausbau der Kanalstraße bis Plochingen, wobei nicht immer mit der be- sonders in gegenwärtigen Zeitläuften not- wendigen Offenheit und Ehrlichkeit ope- riert wird, denn sagte nicht schon Deutsch- jands hervorragendster Haushaltspolitiker, der Sozialdemokrat Lasker: „Wenn privatwirtschaftliche Unterneh- men untereinander in Wettbewerb stehen. 80 trägt das Risiko etwaiger Unrentabilität der Besitzer oder dessen Geldgeber. Bei Insti- 2) Geschätzt. ) Hier ist der Aufwand in den Jahren 1948/49/50 nicht berücksichtigt, weil darüber Unterlagen fehlen. Er wird in Fachkreisen auf 20 bis 25 Mil- lionen DM geschätzt. GUTERVERKEHNH AU EN NECNKAR N TONNE N 1818 038 1436 527 tutionen öffentlichen Rechtes, beziehungs- weise Einrichtungen, an denen der Staat beteiligt ist. wird das Risiko stets vom Ver- braucher, das heißt von der gesamten Bevöl- kerung, von der Gemeinschaft der Steuer- zahler getragen.“ Trugschlüsse Seitens der Neckar AG. wird mit— nur scheinbar berechtigtem Stolz— auf die bisherigen Verkehrsergebnisse hingewie- sen, die jedoch bei kritischer Betrachtung der Sachlage als unzulänglicher Beweis der behaupteten Erfolge gewertet werden kön- nen: Diese Tabelle beweist bei näherer trachtung nicht eine Ausweitung und besserung der Verkehrsverhältnisse, dern lediglich eine Zersplitterung des kehrsvolumens., die im Hinblick auf Absinken der Beförderungsziffern als hängnisvoll zu werten ist. Als im Jahre 1927 mit dem Bau der Kanalstrecke Mannheim Heilbronn begon- nen wurde, war die Voraussetzung gegeben, durch die Schaffung eines neuen Verkehrs- weges den Verkehr belebend zu verbessern. denn der Gesamtverkehr auf dem Rhein hatte 1927 nach Jahren starken und fast ununterbrochenen Aufstieges die 80-Millio- nen-Tonnen-Grenze erreicht, wovon rund 26 Millionen Tonnen auf den Oberrhein entfielen, der der Entlastung durch Kanal- verkehr bedurfte. Damals betrug der Ge- samtumschlag der Häfen Mannheim und Karlsruhe fast 9 Millionen Tonnen und ein weiteres Ansteigen dieser Verkehrsziffern Be- Ver- son- Ver- das ver- zu erwarten schien nieht nur be- rechtigt, sondern war auch be- rechtigt. e Mit dem Absinken der deutschen Pro- duktionskapazitäten ist natürlich auch die Beschäftigung des gesamten Verkehrsappa- rates in Mitleidenschaft gezogen, woran be- kanntlich die drei Hauptverkehrsträger— die Binnenschiffahrt vorzüglich leidtragend — partizipieren. Der Gesamtverkehr am In der Sudfunk- Reportage anläßlich der Ein- weinung der Staustufe Lauffen/ N. wurde er- wähnt, daß zwar das Schleusen mehr Zeit (auch Geld— Anm. d. Red.) koste, daß aber die Schiffe andererseits wesentlich schneller auf dem Neckar als auf dem Rhein fahren können. Tatsachen werden auf den Kopf gestellt. um dem Kanalhunger Auftrieb zu geben. Die Rheinschiffahrtsgeschwindigkeit lage bei 25 m je Stunde. wenn, ja, wenn nicht 8 191 der Schiffahrtspolizei- Verordnung für das deutsche Rheinstromgebiet auf gestauten Flußstrecken vorsäqke: in der Bergfahrt in der Talfahrt für Schleppꝛuge Höchst geschwindigkeit. 12 km je Stunde, 14 km je Stunde, I em je Stunde 83 82 82 — 8.5 Blick in den Mannheimer Hafenbetrieb Der 16 000 Tonnen-Getreide-Silo- und Speick er der Firma Rhenania A. G. Dieselkraftstoff bunkern. Schmieröl fassen, Trinkwasser übernehmen, Petroleum nach- füllen, Preßluft aufladen, kleine Reparaturen am Dieselmotor von einem an Bord befind- lichen Spezial-Monteur direkt ausführen lassen, können die Rheinschiffe adus diesem Boot während der Fahrt.„Oleg 25“ kommt auf Anruf über„Rheinfunle“ sofort zur Betankung. Rhein betrug im Jahre 1948 30 Millionen Tonnne, betrug somit also nur ein Drittel des Verkehrs ex 1937 mit 90 Millionen Ton- nen. Die Hafenumschlagszahlen Mannheim und Karlsruhe gingen von 8,5 Millionen (1937) bzw. 12 Millionen(1941) Tonnen im Jahre 1948 auf 4,5 Millionen Tonnen zu- rück. Auch wenn die Ergebnisse von Heil- bronn mit 1,4(ex 1948) bzw. rund 2 Millio- nen Tonnen(ex 1949) zugerechnet werden, ergibt sich keine Verbesserung der Ver- kehrslage, höchstens der Umstand, daß von den bescheidener gewordenen Beschäfti- gungszahlen der Rheinschiffahrt eine neu geschaffene Verkehrsstraße Arbeit, abzieht damit die Existenz der bestehenden Häfen noch mehr bedroht wird. Es liegt also eine offensichtliche Beein- trächtigung der Häfen Mannheim und Karlsruhe zugunsten des kanalisierten Nek- kars vor. Fortsetzung auf Seite 22 50 jähriges zielbewußtes Streben schuf dieses Großunternehmen: Mannheim, Erzeuger modernster Anlagen der Heizungstechnik. Strebeluerk G. m. b. H., — för Rillenschienen- Weichen v.-Kreuzungen NPA leichten, Vollständige Gleisanlagen JOSEDHHVOGEIE e Wir liefern: mittleren und schweren Verkehr Wir planen und e liefern: 1836 MANNHEIM Gegr. MORGEN Donnerstag, 31. August 1950/ Nr. dada Aböktabrg J. Jpealtong-Lezellachat m. b. H. MANNHEIM B 6, 26 Telefon 451 45(Jo leitungen) Unsere Aufbautermine för OGetreidesilos- Schüttböden. Stückgutlager: J. U. 50 1. 12. 50 1. 2. 51 Woörzburg und München in Vorbereifung. in Memnnheim- Indus triehefen in Frankfurt dq. M.- Osthafen in Mannheim-Rheinkai 11 Schiffahrt und Spedition von den norddeutschen Seehäfen- Benelux- häfen- bis zu den süddeutschen Binnenhäfen und Straßburg/ Basel einschließlich Zwischenstationen. Seefrachten LKW.-Verkehr. Transportversicherung Hafen der sich sehen lassen kann — Versorgungszentrum Südwestdeutschlands Der Zusammenfluß von Rhein und Neckar war ausschlaggebend für die Entwicklung der Stadt Marmheim. Seit der Reichsgründung, insbesondere um die Jahrhundertwende, wurde Mannheim südwest- deutsches Industrie- und Verkehrszentrum. Die Nähe der Main- Wasserstraße, die Entwicklung der Schiffahrt am Oberrhein ver- deutlichte die Vorteile des Wasserweges für Massengüter infolge billigerer Frachtsätze gegenüber dem Bahnverkehr. stand die Rolle eines Leichterungshafens für die südlich gelegenen Häfen zu spielen, die Tatsache, daß Mannheim Sitz der größten Big. benschiffahrts- Reedereien ist und daß sich überdies hier dex zweit. größte deutsche Rangierbahnhof befindet— mit einer Maximalleistung von 6000 Wagen täglich— verleiht dem Hafenkomplex besondere Bedeutung. Nicht zuletzt soll hier des Hauptzentrums für den Fern. lastwagen-Werkehr(Autohof) und des Anschlusses an die Autobahn gedacht werden. Hafenumschläge in Mannheim Der Gesamthafen besteht aus 2 Stromhäfen und 10 Hafenbecken, J. H. Koenigsfeld NIANNHEINI el, 439 09 und 525 64 Niederlassungen unter gleicher firme in: Karlsruhe, Hamburg, Kork bei Kehl, Köln, Stroſsburg, Stuntgort, Weil am Rhein. kitdampfes · Uerkeli auf dem Nhein. Wasserumschlag, Leger mit Wasser- und Babnanschlußd, logerung för Stöck: und Massengüter, Autoverkehre In Mannheim seit 1873 4 „* 1 7 976911 Mans SINNENHAFENSTR. 170 iin: 5 TELEFON 5297/4325 MANNHEIN Täglich Schnellverkehr: MANNHEIM- STUTTGART- MANNHEIM MANNHEIM- FRANKFURT MANNHEIM Export und Import nach und von allen Ländern JAT A-Agenten för LU FTFRACHTEN UND PAS SAGEN tägliche Zobringerdienste nach den flughäfen Frankfurt und Stuttgart Jacob Hirsch& Söhne G. m, b. H. Mannheim Gegründet 1844 Telegr.-Adr.:„Hirschius“ ZWEIGNIEDERLASSUNG MUNCHEN Getreideimport Lagerhaus Fassungsvermögen 15 000 t Getreide) Spedition Berg und Tal ä bei einer Größe des Hafens; 755 ha Jahr jährlich in Mill. t Halbjahr halbjährlich in Mill. t davon Wasser 265 ha 1907 7,9 I. 1949 175 und Land 490 ha 1914 7,3 II. 1949 1,8 Lagerplätze 348 ha Lagermöglichkeit für Grelter⸗ 1934 5.4 5 N l„ gut 1½ Millionen Tonnen) 1936 5,1 Vierteljahr vierteljährlich in t Uterlänge 44 km(28 km mit Gleisen belegh) 93³³ 6.9 Länge der Hafenbahn im 1940 9,0 J. 1950 661 000 Hafen(ohne Bundesbahn) 153 km 1941 9,5 II. 1950 783 000 Getreidelagermöglichkeit ehemals 200 000 t 5 17 jetzt wieder 135 000 t 5 roße Zollager 1948 3*3 88 57 1949 3,5 a g 55 Werfthallen 29 1941 hatte Mannheim mit Ludwigshafen zusammen% des gesam- Getreidespeicher 0. ten Rheinverkehrs von 91 Mill. t überhaupt.(auch Mühlenzentrum Deutschlands mit Umschlags- g kapazität von 4000 t in 8 Stunden) 12 Es ist nun keineswegs so, wie von auf ihr Fachgebiet beschränk- Oitanks(80 Mill. Liter Fassungsvermögen) 120 ten Verkehrswirtschaftlern behauptet wird, daß die Schiffahrtsaus- Kranen 187(1 v. 30 h) lastung zu einer Herabminderung des Bahnverkehrs führt. Im Gegen- Rlexatoren 55 teil, je reger der Umschlagsverkehr in den Häfen Mannheims, desto. 27 belebter der Bahnverkehr, die Ausnützung des Schienennetzes um Sſeb- und Brechwerke 61 den Knotenpunkt Mannheim mit seinen Ausstrahlungen nach allen Gleiswaagen 135 vier Himmelsrichtungen. Drehbrücken 8 Am Rande bemerkt sei, daß dieser Hafenbetrieb in verkehrsmäßig Kammerschleusen 2 Umformerwerke 3 günstiger Standortlage auf emem dichten Industrie- und Bevölke- rungs-Großraum von etwa 1% Millionen Einwohner stößt, wobei die günstigen Fahrwasserverhältnisse bis Mannheim zur Entwicklung dieses zweitgrößten Binnenhafens Europas— nach Duisburg-Ruhrort — und zum größten Stückgut- und Getreidelager-Binnenhafen Deutschlands führte. Die Möglichkeit, bei absinkendem Wasser- Außerdem Schiffswerft und Schiffsreparaturanstalten Umschlagsleistung in 3 Schichten bei 300 Arbeitstagen jährlich: 70 Greiferkranen Massengut 25,2 Mill. t bei 100 Stückgutkranen 7,2 MIII. t . zusammen 32,4 Mill. t Rhenania baut 16 000 To-Getreidelager Nicht nur Wiederaufbau, sondern auch Neuaufbau Nach vollständiger Zerstörung während des Krieges baut die Rhenania-Schiffahrts- und Speditions- Gesellschaft m. b. H., eines der bedeutendsten Schiffahrtsunternehmen Deutschlands, sitz Mannheim, im Mannheimer Industriehafen. Mühlenstraße 12, die Getreidespeicher- und Silo-Anlage wieder auf. Der bisherige Fassungsraum des schwerbeschädigten Siloteils betrug 6000 Tonnen. Der neue achtstöckige Schüttbodenspeicher, von dem jedes Stockwerk rund 880 qm Lagerfläche enthält, ist 42 Meter lang und 25 Meter breit. Er hat somit insgesamt mehr als 8500 am Lagerraum, faßt also rund 10 000 Tonnen Getreide, wenn pro Quadratmeter mit einer 1,7 Meter hohen Lagerung als 1,2 Tonnen gerechnet wird. Außerdem sind für Stückgut im Ram- penboden und in der anschließenden Werfthalle Lagerungsmöglich- keiten im Ausmaße von 2000 qm vorgesehen. Bei der Besichtigung des mit allen modernen Errungenschaften ausgestatteten Gebäudes bemerkte unser Mitarbeiter folgendes: An Längs- und Querseite des Gebäudes kann der Getreide- umschlag durch Schiffsannahme bewerkstelligt werden. Das Ge- treide wird aus dem Schiff mit Greiferkran in den Annahme- trichter gehoben, läuft über eine automatische Waage und wird — je nach Bedarf— im Schüttboden oder Silo eingelagert oder aber auf Waggons umgeschlagen. Pro Stunde können auf diese Art zweimal 60 Tonnen Getreide umgeschlagen(von Schiff auf Wag gon) oder eingelagert werden. Die Waggonannahme ist ebenfalls auf beiden Seiten des Ge- bäudes möglich. Sie erfolgt durch in das Untergeschoß des Ge- bäudekomplexes führende Annahmetrichter, wird mit Ueberhebe- Haupt- Elevatoren über eine automatische Waage und nach Bedarf in Silo oder Schüttboden oder in einen Waggon-Beladebunker Gas- sungsraum 20 Tonnen) bzw. über ein Schiffsbeladerohr in Schiſt oder Waggon umgeschlagen. Der Umschlag von Schiff oder Wag · gon auf Lkw. oder umgekehrt ist selbstverständlich auch auf die- sem Weg unmöglich. Der Getreidesilo besteht aus 40 sechzehn m umfassenden 25 Meter hohen Silo-Zellen mit einem Fass ungsraum von je 150 Tonnen, zusammen also rund 6000 Tonnen. Sellbstverständlich sind an allen Ausgangspunkten des Ge- treides ebenfalls automatische Waagen angebracht. Die maschi- nelle Einrichtung(MIAG, Braunschweig) besteht außerdem àw drei Hauptelevatoren, einem Ueberhebe-Elevator, je zwel Vertei- körderern für die acht Schüttboden- Stockwerke und für die 4 Silozellen, eine Getreidereinigungs- Anlage(Aspiration), automatl- schen Waagen, Trocknungsanlagen. Entstaubung. Die Entladung eines 1000-Tonnen- Schiffes an einem Arbeitstag die Möglichkeit, das Getreide zu belüften und zur Abtötung von „ zu begasen, verleiht dieser Anlage besonderen ert. Aufgefallen ist unserem Reporter die zentrale Steuerung der gesamten Maschiaenanlage von der Schaltwarte aus,. Der auf das Modernste ausgestattete Schaltschrank ermöglicht die Kontrolle jedes eingeschalteten Förderwegs mittels Leuchtschaltbild. Der Mannheimer Hafen ist nicht nur um 10 000 Tonnen Lager- raum bereichert, sondern auch um eine der modernsten Silo- und Speicher- Anlagen, die wir in Europa haben. we. Fendel 46 im Hafen von Mannheim Rheinschifffahrt, Spedition und Lagerung Leben und leben lassen Fortsetzung von Seite 21 Vor allem aber die Rentabilität Volks wirtschaftlich betrachtet Pre Ilisse Beeinträchtigung gerechtfertigt, wenn die Bevorzugung des Kanalisierten Neckar Als, Verkehrsweg begründet Wäre, durch seine günstigeren verkehrstechnischen Aus- nutzungs möglichkeiten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Ausschlaggebend vielmehr für die Scheinerfolge des kanalisierten Neckarz für die ansteigenden Heilbronner Um- schlagsziffern ist die bewußte, die künst- liche Benachteiligung Mannheims durch fol. gende Faktoren: 1. Die Einführung des Kohlenablauftarifes VI, der— zwar als typischer Bestandteil der Kriegstarifpolitik noch heute— 40 5 Jahre nach Beendigung des Krieges, von dem niemand wohl behaupten wird, daß eg Deutschland zum Segen gereichte— bel Neckar-Kanal-Frachten gilt. 2. Die Möglichkeit, Betriebs- und Unterbal- tungskosten bei Kohle und Erz auf den Steuerzahler abzuwälzen und bei dieser Transportart auf Kanalgebühr-Erhebung 2 verzichten. 3. Kanalgebühren werden teilweise nicht und soweit nur auf Friedensbasis erhoben, Die Gebühren müßten aber in Wirklichkeit für sämtliche den Kanal befahrenden Schitte rund das zh½fache der Friedensbast betragen. 4. Die bevorzugte Finanzierung des Neckar- kanalbaues zu Lasten des Wiederaufbaue und der Wiederherstellung zerstörter un reparaturbedürftiger— im Grunde jedoch bereits vorhandener Schiffahrts- und Hafen- Einrichtungen am Oberrhein, beson- ders aber in Mannheim und in Karlsruhe Mit dieser Feststellung gelangen wir zum Ausgangspunkt unserer Betrachtung, näm- lich zu der Auflösung des Existenzkamp- kes aller Verkehrsträger in zahllose Duelle Fortsetzung und Schluß Seite 23 Toto(i): MM Leix Werkfoto(2 Kühl- und Tiefgefrlerlagerel MANNHEIMS Kur Haus Id HarEN Temperaturen von + 0 bis— 2006 Thyssensche Kohlen- und Energiewirtschafts-Gmbll. Kohlengroſshandel e Boofekohlenhandel e Umschlag e lagerung Mannheim, Luisenring 6, Fernsprecher 430 45 Umschlags- u. Lagerbetrieb: Mannheim- Rheinquhefen 4(Thyssenhafen) Moderne Umschlags anlage: I Verladebröcke und 2 Portalkranen mit einer Tragfähigkeit bis zu 10000 Kg Et Wa 60000 qm Lagerfläche Einlegerung aller Wertvollen und verderblichen lebensmittel in großen aber auch kleineren Partien. Anlieferungs möglichkeit öber land-, Bahn- und Wasserweg; Mannheimer Künhlanstalt den, Mannheim Söterhallenstraße 27-31 0 Gute und schnelle Abwicklung durch großen Annahme- und Ausgoberaum Senque Verwiegemöglichkeit Tele fon 427 38%/59 Anschluß gleis Unterer Sand — —— Rhes pag Ludwigshafen(hein) ZWeigniederlass ung: buisburg-Ruhrort Befriebsstelle Wesseling Kölner Straſze 70 Telefon 589 Ludwigshafen(Rhein) Munddenheimer Straße 153 Rohrorter Straße 187 Telefon 23 44, 23435 Tel. 4 30 67, 414.29 Meßssen- und Stückgutverkehre Imschlag, Lagerung und Behandlung von Getreide Vertretungen an allen Rheinplätzen Spexioſverkehre nach dem Oberrhein N N 17 14 gelegenen ten Bin. er zweit. alleistung ö besondere den Fern. Autoban enbecken, 1 ir Grelle nnen) belegt) t 0 t ö ö av.%. a ö N j 1 ö 1 ö 2 i lch: Bedarf n ker(Tag. in Schi! der Wag- auf die. chzehn m zungsraum des Ge. e maschi. rdem aus 1 Verteil. ur die 40 automat. Arbeitstag ötung von sonderen erung der r auf das Kontrolle id. en Lager. Silo- und We, issen bilitzt t. More 18, wenn 1. Neckars e, dlürch men Aus- doch nicht ir für die Neckar) ner Um- ie künst⸗ durch fol. uftarifes““ Zestandtell te— Als ieges, von ird, dale ate— bei Unterbal. 2 auf den bei dieser Erhebung nicht und 3 oben, Die ichkeit fur en Schiffe edensbass s Necker⸗ zraufbauer törter und ide jedoch rts- und in, beson- Karlsruhe Wir zum ing, näm- e nzkamp- se Duelle 3 Seite — Nr. 202/ Donnerstag, 31. August 1930 Seite 23 Leben und leben lassen Fortsetzung von Seite 22 zwischen einzelnen Interessenten. Es mag hier ununtersucht bleiben, wieweit die Po- litik hier Porzellan zerschlägt, in dem sie geleitet von dem Bestreben beschwichti⸗ gend möglichst alle Wünsche nicht abzuleh- nen, Hoffnungen erweckt. Das ist auch un- maßgeblich, selbst wenn die Politik goldene Berge verspricht, kann die Wirtschaft nur den Erfolg erbringen, der durch Rentabili- tät des Unternehmens oder Vorhabens zu- grunde gelegt ist. Die Rentabilitätsaspekte der Rhein-Nek kar-Domau- Kanal- Projektierung basieren auf dem Gebiete des Schiffahrtswesens, wie oben bereits ausgeführt wurde, auf der absoluten Ignoranz des Kostenprinzi- pes. Eine solche Nichtbeachtung mag wohl als Uebergangs- und Anlaufskalkulation ge- rechtfertigt sein, wenn die Aussicht be- steht, sie späterhin überbrücken zu können. Auf dem Gebiete der Schiffahrt könnte dies wohl nur der Fall sein, wenn der Aus- bau des kanalisierten Neckars bis Plochin- gen die Bundesbahn den Ausnahmetarif AT 6 U 1 auch für diese erweiterte Strecke gelten lassen würde. Dasselbe gilt von der Nichtanrechnung von Kanalgebühren bei einigen Massen- gütern. Als nennenswerten Rentabilitäts- faktor hat die Neckar AG. lediglich die mit ihrem Vorhaben verbundene Belebung der Bnergiewirtschaft der Stromversorgung zu buchen. Doch selbst hier ist bei näherem Besehen keine Rentabilität festzustellen. Während die Energiequellen des Rhein- Main-Donau-Kanals jährlich eine Kapazi- tät von einer Milliarde kWh. liefern sollen, sind bei Vollendung des Rhein-Neckar-Do- nau-Kemals beim besten Willen nicht mehr als rund 400 Millionen kWh. jährlich her- auszu wirtschaften. Beachtlich ist jedoch die aus technischer Unzulänglichkeit begründete Kostenkalkulation dieser Stromquellen am Neckar, bei denen mit einem Erzeugerpreis von 0, 3 DM je kWh. gerechnet werden muß, während die Kraftwerke des Ober- rheins(z. B. Rheinfelden) und an der Rhein- Main-Donau-Kanalstrecke mit einem Er- zeugerpreis von 0, OI DM je kWh. kalkulie- ren können.(Trotz erhöhter Lohn- und Stoffkosten). Diese unter hiedliche Kosten- kalkulation wird dadurch nicht wettge- macht, daß am kanalisierten Neckar Klein- werke erstehen sollen, deren Stromzufüh- rung zum Endverbraucher weniger kost- spielige Anlagen notwendig macht als die Errichtung zentraler Großkraftwerke. Die Erfahrungen auf dem Gebiete der Energie- wirtschaft lehren, daß stets die Großzen- trale mit ihren Ueberlandleitungen ren- tablere Wirtschaft gewährleistete als das Kleinwerk mit kürzeren Zufuhrstrecken. Es wird von den Freunden einer würt⸗ tembergischen Wasserstraße, und eine solche landeseigene Wasserstraße würde wohl die Kanalsackgasse bis Plochingen darstellen, mit Recut darauf hingewiesen, daß durch die Kanalisierungarbeiten rund 2000 Hektar boden vor jeglicher Ueberschwemmungsge Lahr bewehrt worden ist, daß diese 2000 Hektar nutzbar gemacht orden sind für Industrie und Landwirtschaft und für den Verkehr. Abgesehen davon, dag von den 2000 Hektar ru A 700 Hektar abgerechnet werden müssen, die im Zusammenhange mit den Arbeiten am kanalisierten Neckar allein für Kanal- und Hafenzwecke verbaut wor- deen sind, die Wasserstands verhältnisse der Gegenwart, dieses Schmerzenskind nicht nur der Binnenschiffahrt, sondern auch der Binnenfischerei, lassen einen solchen Hinweis gegenwärtig geradezu absurd erscheinen. Leiden doch seit Jahr und Tag die Wasser- straßen an Niederwasser in einem Aus- maße, daß selbst die reguläre Ableitung der Fäkalien gefährdet ist und damit zusam- menhängend Infektionsherde entstehen, 80 daß es geradezu widersinnig erscheint, bei- zutragen am Entstehen weiteren Nieder- Wasserstandes. Vergleichbar wird das Neckarkanalprojekt und vergleichbar werden seine Vertreter und Verfechter mit einem Glücksspieler, den MORGEN e Nerdem Rhein-Necker-Donau- Verbindung Hennheim- Plochingen 202 b Pochingen · Ulm 80 Uim- Kelheim 173 K 67 m triecriemahafen- Olm 100. ständige Verluste am Roulette-Tisch veranlassen Letztes hinzugeben letzten Einsatz zu wagen, um Verlorenes einzubringen, wenn das Argument vor- gebracht wird, daß durch die Einstellung der Arbeiten bereits bestehende Kapitalinvestitionen entwertet würden. Es mag wohl sein, daß dies in gewissem Umfange eintritt. Vorübergehend aber nur, nämlich so lange, bis die deutsche Wirtschaft es sich wieder leisten kann, an dem Neckarkanal-Vorhaben weiter zu arbeiten, dessen Verwirk- lichung nur dann stattfinden dürfte, wenn des Kanals Auslastung ohne Be- einträchtigung bestehender Verkehrswege gewährleistet ist. Wenn das volks wirtschaftliche Interesse s groß wäre, daß die Beendigung des Neckarkanals der württembergischen Industrie und der württembergischen Wirtschaft überhaupt nur Erfolge brächte, würden sich bestimmt Unternehmer- kreise finden, die fortführen in der begonnenen Arbeit, deren Risiko und Last nur deswegen dem Staate zugemutet wird, weil es zur Mode geworden ist, zur schlechten Angewohnheit dem Staate zuzumuten, Verluste zu übernehmen und erfolg- sowie gewinnbringende Vorhaben den anderen zu überlassen. Dies ist aber eine Milchmädchenrechnung, denn es kann der Staat eben- sowenig Verlust erleiden, ohne seine Folgen abzuwälzen, wie es die Privat- wirtschaft nicht kann, die jedoch die Verlustfolgen selbst zu tragen hat. Letztlich ist der Verbraucher, ist der Steuerzahler dafür haftbar, zur ungeteil- ten Hand als Bürge und Zahler, wenn der Staat Verlustgeschäfte macht. Es soll hiermit nicht nur gegen den Neckarkanal geschrieben worden sein. Nein! Sinn und Zweck dieser Ausführungen wäre völlig verfehlt, würde der Leser nur diese Tendenz herauslesen. Wenn aber die Parole„Leben und leben lassen“ in der Ueberschrift als Leitsatz geprägt wurde, dann ist not- Wendig, im Resümee darauf zurückzukommen, was unter„Leben und leben lassen“ zu verstehen ist. Die Wahrheit richtet sich im Leben und im wirtschaftlichen Geschehen nicht nach den Menschen, sondern die Menschen haben sich nach ihr zu richten. In diesem Sinne ist es erforderlich, die Karten offen auf den Tisch zu legen, der Wahrheit die Ehre zu geben. Nicht eine— nur mit Aufwand erheblicher Mittel erstellbare— Schiffahrtsstraße neu zu errichten, zu Lasten der Erträg- nisse bereits bestehender Schiffahrtseinrichtungen und zu Lasten der Allge- meinheit. F. O. Weber Die vielfältigen Schiffsverkehre und sonstigen leistungen der FEND EI. S CH IF FAHRT S-AKTIEN GESELLSCHAFT M AN N HE I M und der NRHENUS S ESELLSCHAFT FUR SCHIF FAHRT, SPEDITION ND LAG EREI M. B. H. M AN N HE I M sowie deren Niederlossungen an allen Hauptplätzen bilden eine feste und zuverlässige BRUCKE zwischen der deutschen Wirtschaft und dem Ausland Der„starke Mann“ unter den Kranen in Mann keims Hafen Spedition Umschlag Lagerung. Sch K LERSCH KRUSE INHABER CARL L. SAT TINGER Gegründet 1875 Hagen i. W. Mannheim Iserlohn i. W. H. MILCHSACK Mannheim-Mühlauhafen 7 Werfthallenstraße 13 Telefon 5 38 64/4 22 19 c AR 1 Reederel/ schiff fahrt spedition/ Lagerung Vertreter der Reederei NATURA, Basel (Basler Lagerhaus- Gesellschaft) 420 29 und PAKHUISMEESTEREN, Rotterdam Augusta-Anlage 5.% 233 Büro- Ein riehtungen gegr. 1863 spedition, Schiffahrt, lagerung Transportversicherung 8 mit beschränkter Haftung Geber& Mader Oberrheinische lagerhaus- u. Sneditions-Gesellschaft N M. STRO MEYER LAGERHAUSGESEIIScHAFET KO HLENCROSSHANDEL UND EXPORT 1 BRIKETTFABRIKEN S CHIFFAHRT UMSCHTLAG BUNKERKOHLIEN DUN GEMITTEI ORF S CHADLINGSBEKARMPFUN OGS MIT TEI TREIB- UND SCHMIER STOFFE Zweigniederlassungen an allen wichtigen Plätzen 5 Hauptsitz: MANNHEIM fernspr· Sammel Nr. 4509- Tel.-Adr.: KO HlENSTRO MEYER. Fernschreiber Nr. O4 6854 Bigene Hzuser: „RHEIN uNION“ Transportgesellschaſt mb. MANNHEIN eederei eigene Umschlags anlage moderne Lagerhäuser Kraftfahrzeugpark— Spedition Duisburg- Rohrort, Köln, Moinz, fronkfurt d. M., Karlsruhe, Heilbronn c. N, Mönchen Antwerpen, Rotterdam, Basel, Straßburg, Poris Hd SINNE S& MANNR EAT Karl- Ludwig · Str. 27 c · Tel. S0.-Nr. 45236 · Telegr.- Adr. Stinnesugo (S TINNESHAUS) Schiffahrt Umschlag Brikettfabrik Fanol- Treibstoffe- Mineralöle Treibgas Koblengroßhendlung in allen Brennstoffsorten lieferung von Bootekohlen Seite 24 MORGEN Donnerstag, 31. August 1950/ Nr. 20 Wenn irgendwer, dann haben drei Männer, die auf Mannheims Boden zur Weltgeltung gelangten, Carl Benz. Josef Conrad Fendel, Heinrich Lanz Anspruch darauf, als Begründer neuzeitlicher technischer Entwicklungen und somit als Be- gründer ausgedehnter Industrieunternehmungen gewürdigt zu werden. Zwischen Brückenbau und der Landmaschinenfabrik Heinrich Lanz AG besteht eine Ideen- Assoziation. War es doch Heinrich Lanz, der den Grundstein legte zum Werden der Brücke, die die Industrie und Land- Wirtschaft verbindet. Diese beiden Wirtschaftszweige konnten und können niemals isoliert voneinaander leben; sie sind aufeinander angewiesen und tragen ihr Soziales und wirtschaftliches Schicksal ebenso gemeinsam, wie sie sich gemeinsam in den Gütern teilen, die ihrer Hände Arbeit erzeugt. Wer Lanz sagt oder Benz oder Fendel, der denkt unwillkürlich„Mannheim“. Es ziemt sich daher, dem größten Mannheimer Fabrikations- unternehmen der Firma Heinrich Lanz AG und seiner Geschichte eine Betrachtung zu widmen. Im Jahre 1859 trat Heinrich Lanz in das Geschäft seines Vaters, J. P. Lanz, Mannheim, ein und gliederte derselben eine Abteilung für Vermittlung englischer land wirtschaftlicher Maschinen an. Schon dadurch bewies Lanz wirt- chaftspolitische Einsicht, denn die Landwirt- schaft der sechziger Jahre zeigte erste Symp- ome des Arbeitermangels. Den Landarbeiter zogen bessere Verdienstmöglichkeiten in die ndustriezentren. Zunächst hatte die schöpferische Idee Hein- rich Lanz' dem Widerstand der konservativsten aller Wirtschaftsarten, der Landwirtschaft, zu überwinden. Daß dieser Widerstand beträchtlich War, geht aus Max Eyths Ausführungen in Göt- tingen(im Jahre 1893) hervor. 5 Jedes aàckerbautreibende Volk scheint seine fand wirtschaftlichen Geräte aus dem Dunkel zeit mitgebracht zu haben. Das Erstaun- e ist, mit welcher Beharrlichkeit die ein- fachen Formen derselben sich unverändert erhalten haben. Die unvergängliche Pyramide des Cheops scheint kaum eine starrere Gestalt zu besitzen als der ärmliche, aus einem Baum- ast geschnitzte Zinken, der tausendmal erneuert. heute noch die Erde des Niltals auf- bricht. An der Drave, am Ebro und am Rhein Anden wir die Grundformen des altrömischen Pfluges. Der Dreschwagen der Pharaonen geht ch immer im Orient seinen einförmigen Rundgang, der Dreschflegel der germanischen Urzeit klappert zu dieser Stunde in entlegenen Dörfern unserer Hügelländer.“ Reparaturwerkstätte mit zwei Leuten (1860) wurde die Anlage einer kleinen Repara- turwerkstätte notwendig. Sie fand ihre Unter- kuaft in einem kleinen Gartenhause in der Schwetzinger Straße, die Arbeiterschaft bestand adus zwei Leuten. Aus diesem kleinen Anfang erwuchs inner- halb der nächsten fünf Jahre eine große Repa- raturwerkstatt mit Dampfbetrieb; außerdem wurde die Schaffung einer Filiale in Regees- burg, wo ebenfalls eine Reparaturwerkstä tte ingerichtet wurde, nötig. Bis zum 31. Dezember 1865 buchte Lanz den Ein Blatt aus der Ruhmesgeschichte der Mannheimer Wirtschait Der Mann, der Heinrich Lanz hieß und sein Werk Verkauf von insgesamt 2300 Stück landwirt- schaftlicher Maschinen im Gesamtwert von 786 800 fl. Im Jahre 1867 begann die Firma J. P. Lanz& Co. die Fabrikation von Futter- schneidern, Hand- und Göpel-Dreschmaschinen. Am 1. Januar 1870 übernahm Heinrich Lanz diesen Zweig des Geschäftes auf eigenen Namen und gab ihm die Bezeichnung „Unternehmen zur Verbreitung verbesserter land wirtschaftlicher Maschinen“. Bis Ende 1874 betrug die Gesamtzahl der weit über die Grenzen des Zollvereins— also auch nach Oesterreich-Ungarn, in die Donau- fürstenländer, Holland, Belgien, in die Schweiz und nach Rußland, Italien und Frankreich— ver- kauften Maschinen 43 000 Stück mit einem Gesamtwerte von 11 Millionen Mark. 1879 bezeichnete Lanz seine Fabrik mit 800 Arbei- tern als größte kontinentale Fabrik land wirtschaftlicher Maschinen. 1880 konnte er sich rühmen, die ausländische Konkurrenz überwunden zu haben. Entwicklung der Firma Lanz AG: Arbeiterstand Loko- Großdresch- Schweröl- mobilen maschinen Schlepper 1860 2 1870 83 1879 1 1 1880 400 1898 5000 1900 2000 10 000 1904 10 000 1907 20 000 1910 4200 1912 30 000 20 000 1921 1 1923 5100 40 000 1925 5000 1927 35 000 10 000 1928 4000 15 000 1930 betrug die Arbeitnehmerzahl 4000 Per- sonen, 1940 hiergegen 9100. In den Jahren des Zusammenbruches 1945/46 wurden 3400 Beleg- schaftsmitglieder gezählt. 1950 6500 Arbeiter und Angestellte. In der letzten Phase des Krieges wurden fast alle Gebäude des Werkes in Trümmer gelegt. wohingegen der Maschinenpark relativ gut erhalten blieb. Es wurde rd. 75 Millionen Reichsmark Ge- samtschadten verursacht. Wie erfolgreich der Wiederaufbau des Werkes sich inzwischen voll- zogen hat, ergibt sich aus der Tatsache, daß zur Zeit wieder rund 6500 Arbeiter und Angestellte im Stammwerk Mannheim, im Zweigwerk Zweibrücken und in sechs Filialen beschäftigt werden. Gesamtausdehnung des Stammwerkes Mannheim: 480 000 am= 48 ha Uberbauter Raum: vor dem Kriege: 280 000 qm 28 ha im Kriege vernichtet: 265 00 am 1945 noch vorhanden: 15 000 qm heute bereits wieder erstellt: 230 000 qm Allein in den Jahren 1938 und 1939 wurden 4700 Lanz- Schlepper exportiert, was einen Lanz- Anteil von 45,5 Prozent im Jahre 1938 bzw. 62,5 Prozent im Jahre 1939 bzw. einem durchschnitt- lichen Lanz-Export-Anteil von 50 Prozent ent- sprach. Obwohl die absoluten Exportziffern noch hinter den vor dem Kriege erzielten zurückbleiben, so ist für die Wertschätzung des Lanz- Schleppers im Ausland doch die Tat- sache bezeichnend, daß Lanz im Jahre 1949 bereits wieder mit rund 48 Prozent an der Gesamt-Schlepper-Ausfuhr beteiligt war. Es würde ins Uferlose führen, die Entwick- lung der Landmaschinenfabrik von ihren An- kängen bis beute zu schildern. Dies ist auch unnötig in Mannheim, denn welches Mann- heimer Kind kennt nicht den Lanz-Bulldog, der die schwerfälligen Dampflokomobile ab- löste, nicht? Seine Unverwüstlichkeit, seine modernste Ausstattung ist gar wohlbekannt, denn in den rund 90 Jahren des Bestehens der Firma Lanz erblickten in Mannheim rund 130 000 Bulldogs das Licht der Welt. Wohl auf keinem Gebiete der Landmaschi- nentechnik ist so eifrig und so erfolgreich ver- bessert, konstruiert und Neues erfunden wor- den, wie bei den in zunehmendem Maße die Landwirtschaft erobernden Schleppern. Fährt man heute mit Auto oder Eisenbahn durch die deutsche Landschaft, bietet sich dem Auge der offensichtliche Fortschritt der Landtechnik dar. Es ist aber auch ganz offensichtlich, daß dieser Fortschritt nur unzulänglich gewürdigt wird, dern zuviel Möglichkeiten der Maschinisierung land wirtschaftlicher Betriebe bleiben ungenützt, Dies hängt damit zusammen, daß der Landwirt große Kapitalinvestitionen scheut für Maschi- nen, die er nur— während der Dauer des land wirtschaftlichen Betriebsjahres— vorüber- gehend nutzen kann. Auch hier war es wie- der die Firma Lanz AG, die sich bemühte, Ma- schinen zu konstruieren, deren vielfältige Ver- wendungsart Anwendung bei allen landwirt- schaftlichen Arbeiten während des ganzen Betriebsjahres ermöglichten. Gleichgültig, ob Schlepper mit einer Vielfalt von Einbaugeräten oder ob ein Dreschzug, der jetzt den langen Dreschweg auf das Aeußerste verkürzt und aus dem rüttelnden, schüttelnden Dreschkasten ein Instrument macht, das zu- gleich Strohpresse und Dreschmaschine mit ein- gebautem Motor ist, ein Instrument, dessen Wendigkeit der eines Automobils gleichkomemt. Gleichgültig, ob Rodemaschine und Sortierer zusammengeschlossen werden, überall bemer- ken wir, daß die 8000 Arbeiter, denen Heinrich Lanz“ schöpferische Idee heute noch Brot und Arbeit gewährt, aktiv beteiligt sind an der Ent- wicklung eines Fortschrittes, der uns billigeres Brot in reichhaltigeren Mengen zu gewähr- leisten verspricht. Mannheimer Mühlen haben Sorgen Die Mannheimer Mühlenindustrie. Pro- dukt einer organischen, fast jahrhunderte- langer Entwicklung, um leistungsfähige Müh- len am Verkehrsknotenpunkt an der Rhein- Neckar-Mündung zu placieren, hat durch Kriegs- und Nachkriegswirkungen große Schäden erlitten. Mehr aber als diese heute noch sichtbaren Zerstörungen erwiesen sich die zweimal Ab- satzgebiete zerstörende, abschneidende Welt- kriege für die Mühlenindustrie Mannheims als schädlich. Nach dem ersten Weltkrieg war das westliche Absatzgebiet. Elsaß-Lothringen, war die Saar verloren gegangen. Kaum ange- knüpft, zerriß das Ende des zweiten Krieges die erneuerten Geschäftsverbindungen und schnitt darüber hinaus die„Grenzstadt“ Mann- heim ab von allen ihren übrigen Versor- gungsgebieten Rheinland-Pfalz, Hessen. Bayern, die Gegenden des Mittel- und sogar des Niederrheines— denn auch die zählten zu den Absatzgebieten der Mannheimer Mühlen—, entwickelten eine Länderautarkie. die dazu führte, daß Mannheims Mühlen zu- nächst auf Nordbaden beschränkt waren und erst später Nordwürttemberg teilweise zu- rückerobern konnten. Eine Zerschneidung, die zu überwinden merkwürdigerweise in Zeitläuften schweben- der Gespräche und Verhandlungen über eine Europaunion schwieriger ist als je, obwohl es sich um Verbindungen handelt, die vor ihrer Unterbrechung durch Jahrzehnte hin- dur chorganisch gewachsen waren. Es mag dies damit zusammenhängen daß indes eine äußerst unglückliche Politik der Länderautarkie entwickelt worden ist. die zu Lasten der Steuerzahler einen Zustand auf. recht zu erhalten sich bemüht, der den natur- gegebenen Bedingungen in keiner Weise ent- spricht. Als Erbe des 1000jährigen— nur 12 Jahre dauernden Reiches wurde die Preisrege- lung aufrecht erhalten, die davon ausging. daß die Kornkammer Deutschlands im Osten gelegen war. Das deutsche Reich wurde da- mals in 24 Reichsgebiete aufgeteilt. wobei bei der Preisstaffelung die jeweiligen Fracht- kosten in Anschlag gebracht worden sind. Das war die Regelung vom Jahre 1934/35. Sie den heutigen Verhältnissen anzupassen, war bislang ergebnislos. obwohl der verlorene Krieg eine Umkehr der Verhältnisse mit sich gebracht hat, Zum wesentlichen Teil(bei Weizen je nach Ernteausfall bis zu 70 Pro- zent) sind wir auf das aus den Seehäfen Ham- burg, Bremen, Rotterdam, Antwerpen von Norden nach Süden bzw. von Westen nach Osten fließende Importgetreide angewiesen, das aber noch immer zu der alten und heute noch unzutreffenden Ost-West-Relation an- gerechnet werden muß. Daß dadurch Subventionsbedarf entstand, leuchtet ein. Aber sind nicht die Hunderten von Millionen D-Mark, die seit der Wäh- rungsumstellung im Jahre 1948 der Beibehal- tung dieser alten Abrechnungsformel geopfert worden sind. eine sinnwidrige, jeder ver- nünftigen Begründung bare Belastung der Gesamtwirtschaft, deren Nutznießer nur ein sehr beschränkter Kreis von Wirtschafts- unternehmen sein kann, die im Binnenland hren Sitz haben? Ueberflüssig, darauf hinzuweisen, daß die Bundesbahn trotz anerkannt erheblicher mühevoller Anstrengungen nicht in der Lage ist. hier das Budget auszubalancieren. Daß sie mit Zuschüssen arbeiten muß, die letzten Endes ebenfalls der unglückliche Steuerzahler bestreitet. Die 40prozentige Frachterhöhung, nicht zuletzt die seither er- kolgte weitere Spesenerhöhung der Fracht- raten, hat der Bundesbahn- Beförderung große Gütermengen entzogen und auf den Kraft- wagenfernverkehr abgelenkt. Daß dabei die Bundesbahn auch erhebliche Gütermengen auf dem Mühlensektor verloren hat, leuchtet ein. Die Sanierung dieses Zustandes durch den geförderten Seehafen-Ausnahmetarif herbei- zuführen, erscheint— gelinde gesagt— un- 7 weckmäßig. Erstens würde der gegenüber dem Nor- maltarif bereits ermäßigte Ausnahmetarif 17 B 1 durch Abschläge bis über 50 Prozent unterboten und damit das Defizit der Bun- desbahn erhöht werden. Diese Erhöhung des Bundesbahn- Defizits wird im gleichen Maß zunehmen, in dem die Mengen der nach die- 2 sem geforderten Seehafen-Ausnahmetarif be- körderten Gütern anwachsen. Zweitens ist es ein Trugschlug, daß die Bundesbahn auf diese Weise zu einer Erhö- hung der Importtransporte kommen konnte. Die Einführung der Importe über die See- hafen Hamburg Bremen oder die Benelux- nhäfen ist nämlich durch Sonderabkommen im Verhältnis 80:20 geregelt worden. Sie wird also durch den Seehafen-Ausnahmetarif nicht berührt. Von Mannheimer Mühlenkreisen wird ein- gewendet, daß die Mannheimer Mühlen ge- wohnt waren, in Normalzeiten ihr Auslands- getreide über die Beneluxhäfen zu beziehen, weil die Reisedauer von dort aus etwa nur die Hälfte der heute über die Nordseehäfen üblichen beträgt, was eine Ermäßigung der Frachten und der Zinskosten zur Folge hat; sie sind durchaus bereit, die Mehrkosten bei Einschaltung der deutschen Nordseehäfen im entsprechenden Anteil aus nationalem Interesse zu übernehmen. Sie wehren sich aber dagegen, daß über einen das Defizit der Bundesbahn vermehrenden Seehafen- Aus- nahmetarif eine Verlagerung der bislang offe- nen Subventionen der Getreidewirtschaft im Bundesetat in verdeckte Subventionen der Bundesbahn stattfindet. Damit würden die gleichen Startvoraussetzungen in der Mühlen- industrie, die nur bei einer organischen, der Wirklichkeit entsprechenden Kostenabrech- nung des Getreides gegeben sind, zerstört und das durch die Knappheit des Getreides ohne- bin begünstigte binnenländische Mühlenge- werbe auf indirektem Wege weiterhin sub- ventioniert werden. Gegen eine solche, dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz widersprechende Handhabung wendet sich die Mannheimer Mühlenindustrie, die gewohnt ist, mit ihren Schwierigkeiten selbst fertig zu werden und alle Anschlußfrachten in ihre oft entfernten Absatzgebiete auch selbst zu tragen; sie ist damit gegenüber den Binnenmühlen ohnehin schon kostenmäßig vorbelastet. Jede weitere — auch indirekte— Subvention würde be- deuten, daß auch die übrigen Verkehrsträger, insbesondere aber die Schiffahrt, zusammen mit der Müblenindustrie geschädigt und da die geforderten Ermäßigungen über die kal- kuülative Leistungsfähigkeit beider weit hin- ausgehen, u U. sogar geopfert werden würde. Nur am Rande sei darauf hingewiesen., daß früher die binnenländischen Mühlen nahezu ausschließlich Inlandsgetreide verarbeiteten, weil sie in Getreideerzeugungsgebieten ihren Standort hatten. Erst die Subventionspolitik der Nachkriegszeit hat hier einen Wandel ein- treten lassen, der die normale Getreidebewe- gung in ihr Gegenteil verkehrte: Auslands- getreide wurde nun unter erheblichen Sub- 1 ventionen den binnenländischen Mühlen zu- geführt, während Inlandsgetreide unter Auf- wendung von Frachtbeträgen aus öffentlichen Mitteln über weite Strecken befördert wer- den mußte. Diese künstliche Umstellung der Verhältnisse führte sogar dazu, daß Mühlen- kapazitäten in Gebieten neu erstanden oder vergrößert wurden, für welche bei Anwen- dung organischer Grundsätze der Getreidelen- kung im natürlichen Fluß des Geschehens durch das Selbstkostenelement keine Voraus- setzung gegeben war. Derartige Fehlinvesti- tionen kann sich aber eine durch Krieg und Nachkrieg geschwächte Volkswirtschaft nicht leisten Die Mannheimer Mühlenindustrie vertritt den Grundsatz„leben und leben lassen“ und ist bereit ihren Leistungswillen und ihre Lei- stungsfäbigkeit im ehrlichen kampf. in dem letztlich„seine Majestät der Kunde“ der bislang überhaupt nicht befragt wurde, den Ausschlag zu geben hat. unter Beweis zu stellen. Fra nie Textor werden quch für die Zokunft. seit einem halben Jahrhundert eng mit dem Schicksal der Stadt verbunden dank neuzeitlichster technischer Ausrüstung und bewährter kaufmännischer Tradition die Erzeugnisse der deutschen Ernte wie auch die hochwertigen Auslandsweizen zu S PITZENFABRIKATEN der Möllerei verarbeiten Erste Mannheimer Dampfmöhle von Ed. 1 Söhne Gmb. Hildebrand Rheinmöühlenwerke Mannheim Hober-Möhle Gmbt Mannheim Mannheimer Mehle Wurden zum uclitẽtsbbæqriſ in ganz Deutschland Mannheimer Schälmöhle Sievers& Söhne Pfälzische Möhlenwerke Mennheim Werner& Nicol Germanidq-Möhlen werke Mannheim Konkurrenz- F. 20 — if be⸗ 8 die Erhö- onnte. See- nelux- en im wird nicht rd ein- n ge- zlands- ziehen, a nur ehäfen ig der e hat; kosten ehäfen alem n sich zit der n-Aus- g offe- t im der n die ühlen⸗ n., der wrech⸗ ort und ohne- nenge- n sub- 2 der chende heimer ihren n und kernten sie ist hnehin weitere de be- träger, ammen ind da le kal- it hin- würde. en. daß nahezu eiteten, ihren spolitik del ein- ebewe⸗ slands- Sub- en zu- r Auf- itlichen t wer- ng der lühlen- n oder In wen- idelen- ehens Voraus- nvesti- eg und t nicht vertritt n“ und ire Lei- Urrenz- t der befragt unter Teætor Nr. 202 Donnerstag, 31 August 1950 HBastermann& Co. MANNHEIM ———— Gegründet 1824 CHEMIKALIENGROSSHAN DE. Dolf GEIS EI. O MASCHINENFABRIK Mennheim-Industriehefen Friesenheimer Str. 18 b Jelefon: 5 22 90% 2291/07 90 Telefon: Verzinketei 327 53 Wir liefern in bekannt erstklassiger Quclitäöt und modernsten Konstruktionen zu gönstigen Bedingungen: Förderanlagen aller Art Lufttechnische Anlagen Förderbänder für Bauindustrie Entstabbungen Flieſbandeinrichtungen für alle industriezweige„ Kohſenbeschickungs- und Fntaschungsanlagen Batnebe e Entlöftungen Blech- und Holzplattenbönder Staubtörderungen Flevatoren- Paternoster Stebb- und Materiolabscheider Becherwerke- frogtörderer Ventilatoren för: Drahtgurtbänder Hoch-, Mittel, und Niederdruck Kreisfransporteure. Rollenbahnen loftheizappatate Eiserne verzinkte Floschenkasten för Getrönke. Industris- lohnverzinkung Unsere Fachin genie ure beraten Sie gerne MMNNH EIMER GROSS DRUCKEREI S R I, 4-6 MORGEN Donnerstag, 31. August 1950/ Nr. 202 Den blitzschnellen Wechsel von Not, den Sturz aus sicherem Wohlergehen i einst Schiffahrtsrisken börsenmäßig gehandelt Mittelalter bildeten Gilden und Versicherung entwiekelt aus kassen). Im Die neuzeitliche bekannte Versicherungsvertrag stammt die Transportvers Aus dem heutigen Wirtschaftsleben ist di Erwerbsmäßig organisiert stellt das Versich direktem Wege. Sie dienen aber auch als Ruhekissen dem Könnte, wohlweislich durch eine Versicher sator im Eæistenzkampf. Saua HUf bau 5 Dem deutschen Versicherten und dem deutschen Versicherer wurden im Laufe der letzten drei Jahrzehnten viele Opfer zu- gemutet. Wer z. B. im Jahre 1907 eine Lebens- versicherung auf 10 000.— Mark abschloß, der konte verärgert durch die Inflation die Versicherung dann prämienfrei stellen lassen. Ihm ward versprochen, daß ent- weder er beim Abschluß des 85. Lebens- jahres oder seine Hinterbliebenen nach Ein- tritt des Todesfalles 285.— RM erhalten. Nach dem 20. Juni 1948 wurden etwa 25.— DM daraus. Doch der arbeitsame deutsche Mensch strebt nach Zukunftssicherung, die er nur bei der Versicherung finden kann. An an- derer Stelle dieses Blattes wird ausgeführt, welchen großen Aufschwung deshalb das Lebensversicherungsgeschäft wieder erlebt. Und erleben mußte, denn genau so wie wir Häuser wieder aufbauen, die der Krieg in Trümmer verwandelt hat, genau so wie schilderte wohl am besten Friedrich von Schiller in es ist wahrlich nicht erstaunlich, daß in dem Verwaltungsgebäude der ältesten, noch be- stehenden Versickerungsinstitutes, des Londoner„Lloyd“, der große Sitzungssaal, in sierten dann„Lloyds“ das Versicherungsgesel erung, später die Feuerversicherung und andere Zweige. Reichtum und Wohlhabenhkeit zur bitteren Armut und menschlichen Elends „Lied von der Glocke“, Und Verzweiflung des seinem n dlie dem wurden, Wandgemälde auf Szenen aus Schillers „Glocke“ hinweisen, um die Katastrophenanſälligkeit des menschlichen Lebens darzutun. Die Vorläufer der Versicherung finden sich im Altertum(2. B. Zünfte Hilfskassen. e sich aus der See- Versicherung. Der älteste dem Jahre 1347. Im 18. Jahrhundert organi- Räft börsenmäßig. Der Seeversickerung folgte römische Begräbnis- 2 Versicherung nicht mehr erungsgewerbe einen hgin wegzudenken. wichtigen volkswirt- schaftlichen und sozialpolitischen Faktor dar. Die angesammelten Kapitalien der Deckungs- reserven für etwaige Schäden dienen der Finanzierung in Handwerk, Industrie und Handel — bei der Lebens versicherung im direkten, bei den Schadensversicherungsanstalten auf in- Familienvater, der im Falle seines Ablebens seine Hinterbliebenen versorgt weiß; der vorgesorgt hat, falls Kranſcheit oder Unfall ihn erwerbsunfähig macht, der andere Unglücksfälle, von der die Familie heimgesucht werden ung mildert. Die Versicherung ist der Stabili- Die sekundären Wohltaten eines gesunden Versicherungswesens sind unter anderem die von den Versicherungsgesellschaften ausgehenden Förderung der Schadensverhütung. wir wieder Geld zur Sparkasse tragen, so ist es auch mit der Versicherung. Gewiß. das Problem der Währungsgeschädigten, das Problem der Heimatvertriebenen harrt noch seiner Lösung. Aber ist es deswegen erlaubt, die Zukunft zu vergessen? Dürfen wir des- halb„des Geschickes Mächte, mit denen kein ew'ger Bund zu flechten ist“ heraus- kordern? So wie auf allen Wirtschaftsgebieten, tut es auch hier not, ein offenes und ehrliches Spiel zu treiben. Die Versicherer haben Wohl noch nie unter schwierigeren Be- dingungen zu arbeiten gehabt als heute. Von den Ausgleichsforderungen gegen den Staat soll hier nicht die Rede sein. An an- derer Stelle dieses Blattes wird darüber berichtet. Das Schmerzenskind der deutschen Ver- sicherung ist 2z. Z. die private Krankenver- sicherung, bei der rund 8 300 000 Menschen versichert sind und deren Schadensverlauf nicht nur wegen des labileren Gesundheits- Zzustandes der Bevölkerung, sondern auch wegen der höheren Kosten der Heilbehand- lung sehr ungünstig ist. In der Autchaftpflichtversicherung und Vollkaskoversicherung wurde dieser Tage vom Bundeswirtschaftsministerium die be- vorstehende Anordnung über Erhöhung der Versicherungsprämien(bei Autohaftpflicht durchschnittlich um 46 Prozent, bei Voll- kasko um generell 75 Prozent) angekündigt. Die Versicherungsgesellschaften hatten hier den Wunsch nach Prämicnherauf- setzung geäußert, weil besonders im Last- kraftwagen verkehr die Schadensquote enorm gestiegen war. Das hing auch damit zusammen, daß die Reparaturkosten als Folge der allgemeinen Preiserhöhung an- stiegen, während der Schadensverlauf selbst (Anzahl der Schäden) prozentual nur eine geringe Steigerung gegenüber früheren Zeiten aufweist. Das Versicherungsgeschäft ist auf den Riskenausgleich aufgebaut. ES kann 2. B. für ein abgebranntes Haus der 100 C00 DM betragende Schaden nicht vergütet werden, wenn nicht aus der Versicherung von etwa 1000 Häusern je Haus rund 100 DM jähr- liche Versicherungsprämie erhoben würde, ohne daß diese Häuser in dem betreffen- den Jahre abbrennen. Je größer die Zahl der versicherten Objekte ist, desto leichter kann die Versicherungsgesellschaft die Prämie herabsetzen, vorausgesetzt, daß die zu wachsenden Risiken nicht ausgesprochene Schadenbringer sind. Die Zukunftsicherung sie ist der un- abdingbare Bestandteil eines geordneten Wirtschaftslebens eines Staates. Sie ist aber auch unabdingbare Voraussetzung der bürgerlichen Existenz und der Erhaltung des Familienlebens. Probleme und Sorgen der Lebensversicherung Von Dir. Alex Möller, Karlsruher Lebensversicherungs-AG. Der Lebensversicherung kommt heute als D-Markwerte zugeflossen. Insgesamt dürfte es sicherndes und konstruktiv ordnendes Element im Wirtschafts- und Finanzleben eine beson- dere Bedeutung zu, weil sie nicht nur durch die Uebernahme quantitativ und qualitativ oft erheblicher Risiken eine rationelle Ausnutzung aller übrigen Reserven ihrer Versicherten er- möglicht, sondern weil sie allgemein zu einem planvollen Wirtschaften erzieht. Das ihr inne- wohnende Prinzip der Vorsorge auf lange Sicht macht sie andererseits zu einer Kapitalsammel- stelle für ausgesprochen langfristige Kredite, deren Beschaffung heute von ausschlaggebender Bedeutung für die Fortführung des gesamten Wiederaufbaus geworden ist. Für unsere kre- ditpolitische Situation sind jene Pläne bezeich- nend, die z. Z. über die Umwandlung eingefro- rener kurzfristiger Gelder in echte langfristige Kredite diskutiert werden. Aus den bei der Lebensversicherung in den letzten 17% Jahren eingelaufenen Beiträgen sind über eine halbe Milliarde langfristig angelegt worden, obwohl aus diesem Prämienaufkommen außerdem auch die gesamten Versicherungsleistungen und ein Teil der allgemeinen Kosten zu decken waren. Ein großer Prozentsatz der Deckungsreserve in Ausgleichsfor- derungen, welche die Versicherungsunterneh- men gemäß den Währungsgesetzen zum Aus- ihre For- derungen an Reich und Länder entschädigungs- los abtreten mußten; außerdem sind der öffent- lichen Hand in Gestalt der Umstellungsgrund- schulden— also 1e der auf Reichsmark lauten- den Hypothekenschulden— aus den Prämien- Lebens versicherung erhebliche besteht heute bekanntlich gleich erhalten haben, nachdem sie reserven der sich dabei für die Lebens versicherung allein um eine Gröbßenordnung von etwa 2 Milliarden DM handeln. Die Ausgleichsfordderungen sind z. Z. unver- äußerlich. Ihre Verzinsung mit 3% Prozent reicht nicht aus, um nach Abzug der tarifmäßig für die Versicherten festgelegten Zinseinnah- TOD ESURSACHEN VON i000 MENSCHEN men auch noch den entsprechenden Verwal- tungskostenanteil zu decken. Für einen nicht unerheblichen Prozentsatz der laufend ausgezahlten Lebens versicherungen bestehen die Deckungswerte ganz oder über- wiegend in jenen illiquiden Ausgleichsfor- derungen. Die Forderung nach einer jährlichen Tilgung in Höhe von etwa 10 Prozent stellt mit Rücksicht auf den davon betroffenen ver- hältnismäßig alten Bestand, der durch diese Ausgleichs forderungen gedeckt ist, eine untere Grenze des flnamzpolitisch Vertretbaren dar, wenn man nicht andererseits auf diesem Sek- tor von dem fundamentalen Prinzip der kon- gruenten Deckung insoweit abgehen will. Auf Grund weitgehender Bestandserhaltung. die im Gesamtdurchschnitt bei etwa 60 Prozent, bei den alten Versicherungen noch etwas höher liegen dürfte, und des sehr erheblichen Neu- geschäfts stellt sich dieses Problem z. Z. nicht als eine Liquiditätsfrage dar. Im Interesse der Versicherten, die eine zumindest allgemein übliche Verzinsung ihrer Spargelder erwarten dürfen, muß aber grundsätzlich eine gerechte Regelung gefordert werden. Eine allmähliche Tilgung der Ausgleichsforderungen könnte übrigens ohne starke Inanspruchnahme der Länderbudgets durch eine Einschaltung der Lebensversicherungsunternehmen bei der Ver- teilung der ERP-Mittel erreicht werden. Anders liegen die Dinge aber dann, wenn über die jetzige Leistungspflicht hinausgehende Anforderungen an die Liquidität der Gesell- schaften gestellt würden. Das kann bei der Lebens versicherung zwar nur in anormalen Fortsetzung auf Seite 27 Wenn jede Frau wüßte, was jede Witwe weiß, wäre jeder Mann versichert Aus diesem Grunde wohl scheuten die Initiatoren einer neuen Wirtschaftsordnung in Großbritannien davor zurück, das eng- lische Versicherungswesen zu verstaatlichen, Denn der Zukunftsicherung Wert ist bedingt durch das ihr entgegengebrachte Ver- trauen. Kein Wirtschaftszweig hat aber wohl seine Vertrauenswürdigkeit so gut unter Be. Weis gestellt, wie gerade das deutsche Ver- sicherungswesen, das heute noch an erster Stelle darum bemüht ist, jenen zu helfen, die durch staatliche Eingriffe Versicherungs. werte einbüßten Die deutsche Versicherung ist ein Erwerbszweig und wird als solcher betrieben. Sie ist aber darüber hinaus in erster Linie der Versicherten Z uk unftssi cherung. ler Ver held CANCER 739 STRASSE ENTER SONSTIGE oA falschE s falscHEs vERSTGSSE USER] ENR 5000 Tote Die Zahl der Verkehrsunfälle hat sich in West- deutschland seit 1947 verdreifacht. Der zuneh- mende Verkehr, vor allem durch die vermehrte Dichte der Kraftfahrzeuge, forderte im Jahre 1949 rund 5000 Tote und 90 000 Verletzte. Eine Zusam- menstellung der Unfallursachen ergab, daß 1949 fast 60 Prozent von Kraftfahrzeugen bzw. deren Fahrern verursacht wurden(siehe Zeichnung). Jeder fünfte von einem Kraftfahrer verschuldete Unfall ist auf Nichtbeachtung des Vorfahrtsrech- tes zurückzuführen; fast ebenso häufig ist falsches Ueberholen der Grund für Unfälle; jede achte Unfallanzeige gegen Kraftfahrer ergab falsches Einbiegen als Ursache. Auch der Alkohol fordert wieder seine Opfer im Verkehr: bei jedem 13. Unfall, an dem ein Kraftfahrer beteiligt war, wurde nachgewiesen. daß Alkohol im Spiele War. Diese Unfallsursache hat sich damit seit 1947 genau verdoppelt. Globus-Karte ALNOHOl —— 3 N Ursprung 1896 Illau. lebens versicherungs-Akfiengesellschaff Piefeſ scimllicghe Formen der Cebens-, Denlfen- und Unfall- Vetsichei ung Heidelberg Ludwigshafen am Rhein I IEBENS VERSICHERUNG A. C. URSPRUNC 183 1 bas BEWäriNTE UTE ENMFENNMR NM FUR bit VERSO RS DER FAMIUH 5 b Bezirksleitung: Wolter Holland, Mannheim, Ebertstr. 54. Tel. 52019 5 9. Nr. langf bar i nicht Diese änder beson beder Volks Funk 14 a 5 1 K e — e 2 5 8 8 N85 2. 2 Nr. 202/ Donnerstag, 31. August 1950 MORGEN Seite 27 Nr. 202 5 Schäden im Bet 65 Milli b deutsche Versich cha im Betrage von 965 Millionen D-Mark vergüteten westdeutsche Versicherungen Probleme und Sorgen der N. i 25 Lebens versicherung ten dle Fortsetaung von Seite 26 ordnung Fällen wie Rücklauf, Beleihung, möglich sein, As eng- well die reguläre Auszahlung nicht von Ein- atlichen. wirkungen der Beteiligten abhängig ist. Aber bedingt die Erfahrungen der letzten Zeit haben gezeigt, Ver- daß der Sparer und in einem, wenn auch gerin- geren Maße, der Lebensversicherte dem neu- Wohl rotischen Zuge der Zeit gegenüber anfällig ge- 0 worden ist; d. h. er reagiert sehr viel schneller, nter Be. um nicht zu sagen nervöser auf Veränderungen ne Ver- der allgemeinen Lage und vor allem auch— 1 erster was noch gefährlicher ist— schon auf Gerüchte, helfen, Parolen, Prophezeihungen. Einzelne Propheten b rungs- im Bundesgebiet(äbrißens nicht nur in un Erstes Bild(von links): Immer wieder Fuhrer flucht. Die Hinterbliebenen können, wenn es ohne Schaden zu erleiden, verdankt er dem Umstand, daß er hinlänglich versichert war.— cherung serem anch sind durchaus in der Lage, den dem Autobesitzer gelungen ist, unerkannt au entfliehen, nur durch eine Zukunftssicherung, Drittes Bild: Bie schnellste Feuerwenr kann— besonders bei entlegenen Gebäuden— nieht solcher Sparwillen, wie er sich beispielsweise im Ein- die der Verstorbene woßltbeislich eingegangen war, versorgt werden. Vorsicht ist die Mutter rasch genug zur Stelle sein, um die Vernichtung wertvoller Güter zu verhindern. Ersatz naus in zahlen und Abheben dokumentiert, durch Un- der Weisheit und die Versicherung ist die Mutter der Vorsicht.— Zweites Bild: Dieses Auto kann nur die Versicherung gewähren.— Viertes Bild: Ein mit 50 Personen besetzter Omni- kenrufe zu beeinflussen. Ein solches neuroti- fuhr jüngst bei einem Unwetter auf schmaler Umgehungsstraße in einen Fluß. Es gelang, bus stürtzte beim Ausweicken eine 27 m hohe Böschung hinab, überschlug sien mehrere sches Fluktuationsmoment wirkt sich natur- die Passagiere schwer verletzt zu retten. Die Wagenreparatur kostete viel Geld, die Kran- Male. 3 Tote, 41 teils Schwerverletzte, eine Bilunz, deren Tragik erhöht wird, wenn die gemäß am allgemeinen Geldmarkt mit seinem ftenhausbehandlung und der Verdienstausfall noch mehr. Daß der Autobesitzer seinen Betroffenen oder deren Hinterbliebenen nicht durch ausreichende Versicherung geschützt 7 ständigen Kul und Ab nicht so aus wie etwa Wagen dennoch weiterbekalten konnte und mit seinen Reisebegleitern diese Zeit überstand, waren. 4 Foto: MM- Archiv bel den Sparkassen oder der Lebensversiche- rung, die schon wegen ihrer Dispositionen für te ein ruhiger Pol innerhalb der wirt- M. 2 H 0 d 2 V 0. gebracht hat; man denke zum Beispiel an EN schaktlichen Zelterscheinungen sein muß. In der Annnelm⸗ Heide erg Eln Versle erungszentrum die Explosion in Oppau, an den Warenhaus- 5 Wirtschaft wiederum äußert sich eine solche 5 a brand in Hamburg, an den Brand der 7 Nervosität in stoßweiser Nachfrage, z. B. nach Von Dir. E. Frey, Mannheimer Versicherungsgesellschaft Karosseriewerke im Rheinland und den Lebensmitteln und dringenden Bedarfsgütern, wodurch ein ruhiger Ablauf unmöglich wird. Aber nur eine stetige und ruhige Entwicklung kann einen gesunden Wiederaufbau gewähr- leisten. Dazu trägt die Lebensversicherung mit ihrem freiwillig übernommenen Zwang einer laufenden Rücklage entscheidend bei. Bekanntlich sind ihre Reserven bei dem Währungsschnitt auf 100:10 und nicht auf 100:6,5 zusammengelegt worden, was finanzpolitisch dadurch gerechtfertigt ist, daß dieses Geld als Die große Umschichtung, die als Folge des Zusammenbruchs im Wirtschaftsleben Deutschlands eingetreten ist, hat neben die traditionellen Plätze eine Reihe von weiteren westdeutschen Städten als Sitz von Ver- sicherungsgesellschaften treten lassen wie zum Beispiel Wiesbaden, Fulda, Lübeck und andere. Mannheim gehört dagegen zu den Plätzen, die in ihren Mauern schon seit langen Jahren Direktionen von Versiche- rungsgesellschaften beherbergen; die Um- schichtung hat nun auch das ihm verbun- dene Heidelberg zum Sitz verschiedener Ge- sellschaften gemacht. Es ist besonders inter- essant, festzustellen, daß dadurch die Zu- sammensetzung der in diesem Raum sitzen- den Gesellschaften fast ein genaues Abbild Vorsorge angelegt sind, durch einen besonderen Anreiz zur Beleihung oder zum Rückkauf nicht voll zur Geltung kämen. der deutschen Versicherungswirtschaft im Kleinen darstellt. Es sind alle großen Ver- sicherungszweige der Versicherungswirt- schaft vertreten: die Lebenversicherung, die Krankenversicherung, die Sachversicherung, die Transportversicherung, die Unfall- und Haftpflichtversicherung und auch die Rück- Versicherung. Zugleich stehen alle Unter- nehmungsformen in diesem Raum im Wett- bewerb miteinander: die private Aktien- gesellschaft, die private Gegenseitigkeits- gesellschaft und auch die öffentlich-recht- liche Versicherungsanstalt. Außerdem unter- hält in beiden Städten fast jede deutsche Versicherungsgesellschaft eine Verwaltungs- stelle oder Generalagentur zur Verwaltung nicht unbeträchtlicher Versicherungsbe- stände. Im südwestdeutschen Raum sind als Sitz von Verstcherungsgesellschaften außer- dem noch die Städte Stuttgart, Karlsruhe und Heilbronn von Bedeutung und man geht nicht fehl, wenn man das gesamte südwest- Wirtschaft aus der Vergangenheit, der auf eine solide Geschäftsführung gegründet war, hat zu einer in diesem Umfang nicht er- warteten Vertrauenskundgebung aller Be- völkerungskreise geführt, die sich in einem noch immer ständig wachsenden Versiche- rungsbestand aller Unternehmungen äußert. So ist es den deutschen Lebensversiche- rungsgesellschaften gelungen, trotz der vom Gesetzgeber verordneten Abwertung der alten Lebensversicherungen wieder einen Versicherungsbestand von beträchtlicher Größe aufzubauen, ein Ergebnis, das nur durch die Vielzahl von Unternehmungen und die große Zahl sachlich geschulter Mitarbeiter erreicht werden konnte. Gerade die Vielfalt der Unternehmungsformen und die durch den Wettbewerb erzwungene Vielfalt des Angebotes hat es möglich ge- macht, an alle Bevölkerungskreise mit ihren verschiedenertigen Bedürfnissen das Inter- esse an der Versicherung heranzutragen. Speicherbrand in Folzminden, die alle mehrere Millionen D-Mark Schaden brach- ten. Dank der vorzüglichen Organisation der Rückversicherung und der vorsichtigen Geschäftspolitik der Erstversicherer ist es gelungen, diese Schäden ohne die Hilfe aus- ländischer Rückversicherer zu tragen und die Entschädigunsbeträge ohne jedes Zögern den geschädigten Unternehmungen zum Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen. Diese Fälle haben zugleich auch den Be- satzungsmächten die Notwendigkeit gezeigt, daß die deutsche Versicherungs wirtschaft wieder in die internationale Verbundenheit mit dem Ausland eingeordnet werden muß, wie sie dem Wesen dieses Wirtschafts- Zweiges entspricht. Zwar ist uns zur Zeit der eigentliche Export von Versicherungs- geschäften noch verwehrt, das heißt die deutschen Versicherer sind noch nicht be- fugt, im Ausland ausländische Risiken direkt zu versichern, es ist aber schon wieder erlaubt, deutsche Interessen beim Ex- und — Eine Aufhebung der Verfügungssperre der deutsche Wirtschaftsgebjet in seiner Bedeu- Auch auf den Gebieten der Kranken- und Import im Ausland zu versichern und vor Sperrmarkguthaben, die geplante Konsolidie- tung für die Versicherungswirtschaft neben Sachversicherung ist es der gesunde Wett- allem ist auch der Austausch von Rückver⸗ runs der eingefrorenen kurzfristigen Bank- die großen Versicherungszentren West- bewerb, der es möglich macht, daß kein sicherungsverträgen seit Oktober 1949 wie- in West⸗ kredite und nicht zuletzt die Finanzierung des deutschlands, wie den Kölner, den Münch- echtes Versicherungs-Bedürfnis unbefriedigt der gestattet. Allerdings ist dieser Aus- aen VVV stellen den Ka- ner und den Hamburger Raum stellt. bleibt. Diese zwei Jahre haben deutlich tausell begrenzt auf das Verhältnis 1:1 für ermehrte 90 1 5 70 e 5 4 2 Die Aufhebung der Prämienbindungen in Sezeigt, daß nicht ein uniform ausgerichtetes aug- und eingehendes Geschäft, so daß die ahre 1949. gen e wenn den Instituten des lang, der Versicherungswirtschaft im Zuge der Versicherungs wesen sondern die kaufmän⸗- Versicherungswirtschaft noch nicht wieder 4„̃ erletigen Kredits und vor allem der Lebens. Währungsreform mit Ausnahme der Kraft- nische Beweglichkeit der Versicherer den wie früher devisenbringend tätig sein Kann. N. d Sterbetafel 226 Männer versicherung eine störungsfreie Weiterarbeit verkehrsversicherung hat zu einem scharfen besten Dienst am Kunden leistet. Diese Diskriminierungen der deutschen ichnung. im bisherigen Sinne ermöglicht wird. Ihre zwei Wettbewerb der auf einen engen Raum zu- Daß die deutsche Versicherungswirtschaft Wirtschaft müssen auch einmal fallen, wenn schuldete langkristig gebundenes Kapital nicht unmittel- wichtigen Volks wirtschaftlichen Funktionen; sammengedrängten und auf ihn wegen Ver- die erste kritische Zeit nach der Währungs- Deutschland wieder voll in den Weltmarkt rtsrech⸗ bar in den Konsum kließzen und damit auch Schutz des einzelnen und seiner Familie, sowie bots der Geschäftstätigkeit im Ausland reform mit ihrem fast vollständigen Rück- eingegliedert werden soll. Auch ein Teil der kalsches 19 5 e e. 1. 1 0 e beschränkten Versicherungsunternehmungen lagenverlust überstanden hat und daß sie in Mannheim und Heidelberg tätigen Ver- JJV—T—TVVTTVVVVſCCCCCC%%%C%%%%%%/ 1 besonderes Schwergewicht, Es wäre nieht un⸗ allgemeinen verhältnissen ohne Prämienerhö- erorterte Frage, ob die Versicherungswirt. um allen Anforderungen gewachsen au sein, Tag, der ihnen das Tor zur Welt wieder edem 18. bedenklich, wenn die gerade jetzt notwendigen hung, die unbedingt zu vermeiden ist. nur er- schaft mit Unternehmen übersetzt sei, dürfte wird nachträglich oft noch wie ein Wunder öffnet, in der sie früher zu arbeiten gewohnt igt war, Volks wirtschaftlichen und flnanzpolitischen füllen, wenn sie ihre ganze Kraft auf diese inzwischen durch die Praxis überholt sein, erscheinen, wenn man an die schweren waren und in der ihr Name noch beute jele war. Funktionen dieser langfristigen Werte, die zur beiden Aufgaben konzentriert. Der gute Ruf der deutschen Versicherungs- Schläge denkt, die gerade die erste Zeit einen guten Klang besitzt. 47 genau us-Karte 1 2 8 5 225 4 e 2 N E 0, 1 . ff. 0 . far Mannheim VERSICHERN UNSGSZWEIOE. fr Baden Heinrich fever, Betriebs unterbrechung, Einbruch-Diebstahl, Berdubung, Leitungswasser, Sturmschäden, Glas, Heffpflicht, Unfall, Kraft- 5 lichtenberger verkehr, Transport, Boots-Kes ko, Messe u. Ausstellung, Einheit, Maschinen, Montoge, Musikinstrumente, Reisegepäck, Valoren 0 8 8 K. 1 1 7 7 5 7 5 0. for den Abschloßz von LB ENA VERS IC HERUNMSENU empfiehlt sich dis fMlaumheime: Cebenoersicherunqa- Gesellachaf t A0. 5 0 5 5 Westdeutschland“ ALBIN GINA“ a 9 es* 8 77 Zwelgniederlassung d. Vereinigten Lebensversſcherungsanstalt a. G. 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Ein Gramm Güft hätte dem Arbeitslosen, der seine Schlangen besser kennt als seine Frau, 500 DM eingebracht. Raupeter begründete sei- nen Antrag mit dem Hinweis, daß die deut- sche pharmazeutische Industrie jährlich Millionenbeträge in Devisen ausgibt, um das dem Kreuzotterngift gleichwertige Ko- bragift einzuführen. Die Schlangenfarm Würde vielen Arbeitslosen neue Existenz- möglichkeiten bieten. 1500 Schulen in Nord- deutschland seien daran interessiert, die Farm für Lehrzwecke zu besuchen. Bei niedrigen Eintrittspreisen würden der Ge- meinde ungeheure Summen zufließen. Der Gemeindedirektor versprach, den Antrag weiterzuleiten. Doch schon tauchte das erste Hindernis auf. Raupeter mugte, um auf seinem eigenen Grundstück einen ein Meter hohen Zaun zu errichten, einen Antrag auf Baugenehmigung einreichen. Währenddessen nahm das in seiner Pla- mung einzigartige Schlangengehege langsam Gestalt an. Nur— die Mauer fehlte noch. Raupeter wartete auf die Genehmigung. Sie kam nicht. Dafür aber nach Monaten der Gemeindedirektor mit einem Polizisten und Beamten der Bauverwaltung. Raupeter war die Zeit zu lang geworden, deshalb hatte er mit dem Bau der Mauer schon begonnen. Den fehlenden Zement und die Ziegel- steine für die Mauer hatte sich Raupeter durch Gelegenheitsarbeiten verdient. Wäh- rend er auf Schlangenjagd war besichtig- ten die örtlichen Behördenspitzen das halb- fertige Gehege. Mit den Worten:„Die Mauer ist schief und besitzt nicht genug Festigkeit“, zerstörte der Ortspolizist die angefangene Mauer. Die Herren der Bau- behörden legten den„Bau“ still. Natürlich, so verteidigte sich Raupeter später, könne seine Mauer nicht so schnur- gerade wie die eines gelernten Maurers sein. Infolge Geldmangels könne er sich jedoch keinen Maurer leisten. Die Herren der Behörden interessierte das nicht. Da wurde Raupeter das erstemal massiv: „Kein Mensch, kein Gesetz kann mir ver- bieten, eine Schlangenfarm zu errichten. In den Mooren und in der Heide sind die Schlangen auch nicht durch Mauern vor der Oeffentlichkeit getrennt. Und in jedem 200 trennt Besucher und Giftschlangen nur eine Glasscheibe.“ Die Behörde zeigte sich weiter desinter- essiert. Günther Raupeter verlor die Ge- duld.„Zeigen Sie mir das Gesetz, das mir verbietet, eine Schlangenfarm zu errichten“, fauchte er den Gemeindedirektor an. Der konnte keine einschlägigen Vorschriften finden. Die Akte sei an die Gemeindepolizei Weitergeleitet worden. Die Gemeindepoli- zei:„Wir haben über die Sicherheits- bestimmungen nichts in Erfahrung bringen können.“ Die Akte sei an das Kreisbau- amt weitergeleitet worden. Das Kreisbau- amt:„Wir haben keine Sicherheitsbestim- mungen vorliegen.“ Die Akte sei an die Kreispolizeibehörde weitergeleitet worden!. Die Kreispolizeibehörde:„Mit Schlangen haben wir nichts zu tun.“ Die Akte sei an das Kreisveterinäramt weitergeleitet wor- den. Das Kreisveterinäramt:„Wir sind zwar Tierspezialisten, aber mit Schlangen hatten wir noch nichts zu tun.“ Die Akte sei an das Gewerbeaufsichtsamt weiter- geleitet worden. Das Gewerbeaufsichtsamt: „Wir sind für Schlangen nicht zuständig.“ Die Akte sei an das Kreisgesundheitsamt weitergeleitet worden. Das Kreisgesund- heitsamt:„Wir können keine Sicherheits- bestimmungen finden.“ Da platzte Günther Raupeter der Kra- gen. Er schrieb deutliche Briefe nach Bonn. Der persönliche Referent des Bundespräsi- denten, Hans Bott, antwortete, die An- frage zur Errichtung einer Schlangenfarm sei dem Leiter der Abteilung Gesundheits- wesen im Bundesministerium zugeleitet worden. Raupeter konnte das„weiter- und zuge- leitet“ nicht mehr hören. Er griff zum letz- ten Mittel. Gemächlich betrat er das Ge- meindebüro, stellte auf den Schreibtisch des Gemeindedirektors eine Milchkanne und lüftete langsam den Deckel. Das Per- sonal erstarrte und wurde blaß; eine Sekretärin schrie auf. Ueber den Rand der Kanne züngelten zwanzig Kreuzottern. „Wenn ich nun nicht bald meine Bau- genehmigung erhalte, lasse ich die Tiere raus“, drohte Raupeter energisch. Eine Woche später hatte er die Bau- genehmigung. Doch bis zum nächsten Früh- jahr muß er weiter stempeln gehen. Die Fangzeit für Kreuzottern ist vorüber. Statistik durstiger Kehlen Deutschland erst an zwölfter Stelle Haben Cognac, Gin und Whisky den Hopfen und den Saft der Reben verdrängt? Diese Frage mochten sich die Statistiker gestellt haben, als sie mit viel Fleiß und Mühe sozusagen eine Rangordnung der europäischen Bacchusjünger schufen. Diese zeigt zunächst einen Rückschlag der allge- meinen Trinkfestigkeit: Caca-Cola, der Kalte Krieg, Wirtschaftssorgen und viel- leicht auch vertiefte Guttempler-Sittlich- keit könnten hierfür als Erklärung dienen. Belgien steht mit 152 Litern pro Kopf an der Spitze der Biertrinker-Nationen, gefolgt von Großbritannien mit 107 und von Deutschland mit 70 Litern. Frankreich nimmt im Weinkonsum den ersten Platz ein. Auf den Durchschnitt übertragen trinkt der Franzose etwa einen halben Liter Rebensaft am Tage. Bei den Italie- nern beträgt der Jahresverbrauch erstaun- licherweise nur die Hälfte, ein wenig mehr als bei den Griechen. Auch bei den Spiri- tuosen halten unsere westlichen Nachbarn die Spitze, allerdings sehr knapp vor den Eidgenossen und den Schweden. Da die verschiedenen Getränke nicht den gleichen Alkoholgehalt aufweisen, machten sich die Statistiker auch daran, den auf den Kopf der Bevölkerung entfal- lenden Konsum an reinem Alkohol auszu- rechnen. Bei dieser Generalbilanz warf wiederum Frankreich mit rund 20 Litern alle Konkurrenten aus dem Rennen. Die Spanier erreichten 14, die Italiener 11. die Schweizer 10, die Griechen 8, die Belgier 7 Liter. Es folgen dann nacheinander die Tschechoslowakei, Oesterreich, England, Ungarn und Bulgarien. Die Deutschen, deren Vorfahren dem Liede nach zu beiden Seiten des Rheines imer noch ein- mal Prosit riefen, fielen auf den 12. Platz zurück, stehen aber mit 4 Litern noch vor Schweden und Dänemark. — Polizei im demokratischen Staat FBI— der bundesstaatliche Fahndungsdienst der USA Der folgende Artikel des Chefs des noch Eignungsprüfungen über sich ergehen amerikanischen Fahndungsdienstes„FBI“ lassen.. — auszugsweise der amerikanischen Zeit- Diese strengen Anforderungen geben der schrift„Confidential From Washington“ Bevölkerung die Gewißheit. daß die Fahn. entnommen— gewinnt im Hinblick aul dungen des FBI genau, erfolgreich% 135. 1 eine deutsche und unter peinlichster Beachtung der Bib S2 gerrechte durchgeführt werden. Die Friclg In einem wirklich demokratischen Staat des FBI auf kriminellem Gebiet— be hat jeder Staatsbürger eine ganze Reihe 97 Prozent der vor Gericht verhandelten von Rechten. Dazu gehören unter anderen Fälle führten zur Verurteilung des Ange Redefreiheit, religiöse Freiheit. Pressefrei- klagten— sind ein Beweis für die Recht heit und das Recht, im Falle eines Rechts- schaffenheit und die sorgfältige Arbeit der verstoßges vor ein objektives Gericht gestellt Beamten des FBI. zu werden. Diese Rechte sind durch Ge- Wenn der FBI die Wahrheit feststell setze verankert, und sie schützen die Staats- dann bringt er nicht nur Beweise 2u bürger wie ein Panzer gegen Verletzungen Ueberführung der Schuldigen, sondern aud seiner persönlichen Freiheit. Wird er zum zur Entlastung der Unschuldigen vor. Dieser Beispiel wegen angeblicher Rechtsverletzung Zug des modernen Polizeiwesens gehört 2 verhaftet, so gilt er solange als unschuldig, den wichtigsten Merkmalen der amerik. bis seine Schuld bewiesen worden ist. Dar- nischen Lebensweise. Tag für Pag führ über hinaus kann er, wenn er verurteilt die Arbeit der Kriminalabteilungen zu wurde, auf genau festgelegten Wegen Be- Aufdeckung falscher Informationen, unde. rufung einlegen. Die Machtbefugnisse des gründeter Gerüchte und ungenauer Au. amerikanischen Fahndungsdienstes Federal gaben, die sich gegen Unschuldige richten. Bureau of Investigation— FBI) sind streng Der Einzelmensch ist in einer demokte. begrenzt und im Laufe der Jahre durch tischen Gesellschaft unantastbar und mil Kongreßbeschlüsse und Direktiven des Prä- vor eigenmächtigen Uebergriffen der fe. sidenten genau definiert worden. glerung und den Willkürlichkeiten sene Der FBI entscheidet nicht selbst, welche Mitbürger geschützt werden. Aufgaben er übernehmen soll und welche nicht. Ehe der FBI seine Untersuchungen aufnimmt, müssen eindeutige Beschuldigun- 3 5 gen vorliegen, die falls sie sich als zu Deutsche Polizisten waren in USA Recht bestehend erweisen, dem FBI das„Die amerikanischen Polizisten sind in Recht zur Fahndung nach dem Täter oder Vergleich zu den deutschen phantastisch den Tätern geben. ausgerüstet. Alles ist motorisiert, und die Als Fahndungsabteilung des amerikani- Polizisten gehen kaum einmal einen Schrit schen Justiz ministeriums ist der FBI daran zu Fuß“, äußerte sich ein Polizist au interessiert, den Tatbestand festzulegen und München begeistert über seine Eindrüc Beweismaterial vollständig gerecht und un- aus den Vereinigten Staaten. Er gehörte g parteiisch zusammenzutragen. Die Ergeb- einer Gruppe von 11 Polizeibeamten ab nisse seiner Untersuchungen werden ohne dem amerikanischen Besatzungsgebiet, dh Kommentar dem Justizminister oder seinen in neuen amerikanischen Sommeranzügen Beamten unterbreitet. Von diesen Stellen gekleidet am 29. August von einem fünt. wird darüber entschieden,. ob der Fall monatigen Studienaufenthalt in den Ver- gerichtlich verfolgt werden soll. einigten Staaten auf dem Rhein-Main-Flug. Der FBI stellt an seine Beamten hohe hafen in Frankfurt entrafen. Anforderungen. Zur Zeit besteht eine Be- Reiseteilnehmer gaben an, daß der Haug. stimmung, wonach die Bewerber entweder halt der einzelnen amerikanischen Staaten ein juristisches Studium nachweisen und für die Polizei im Verhältnis bis zu zehnmal als Rechtsanwälte zugelassen, oder Absol- höher sei als in den Ländern des Bundes. venten einer Handelshochschule sein und gebietes. Die Unfallquote und die kriminel. das Diplom eines beglaubigten öffentlichen len Vergehen seien prozentual gleich. De Buchprüfers besitzen müssen. Wenn der Polizisten wollen ihre Erfahrungen in den Bewerber die grundsätzlichen Voraussetzun- Vereinigten Staaten durch Vorträge aud Sen erfüllt, muß er vor seiner Einstellung ihren Kollegen zugänglich machen. J. G. 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Aber die gleichen Leute, die ihre politische Gleichgültigkeit durch Negierung der Wirklichkeit kundtun, emp- fehlen ihren Nachbarn und Freunden sehr laut gerade diejenigen Filme, in denen der gadismus Triumphe feiert. Noch heute finden Prozesse statt gegen tierische Gefangenen wärter in den KZ's usw. und Richter wie Publizisten versuchen zu ergründen, wie junge, bislang unbeschol- tene Menschen zu solchen grauenvollen Taten angeregt, verleitet und verführt werden konnten. Zur gleichen Zeit, da man zich die Köpfe heiß grübelt, wie man die verkehlte Erziehung einer ganzen Genera- tion wieder gutmachen kann, werden dieser gleichen Generation— denn aus ihr rekrutieren sich die meisten derzeitigen Kinobesucher die übelst- sadistischen Fimmachwerke vor Augen geführt. Da werden von der Zensur allenthalben sparsam bekleidete Damen, die das Zellu- od bevölkern, mit großem Stimmaufwand gerügt und aus den Filmen geschnitten, da ereikern sich honorige Stadtväter über Filmplakate, auf denen das Brusttuch der Heldin einen Zentimeter unter die Moral- Grenzlinie gerutscht ist, und da verbietet man in allen Ländern der Welt der Jugend harmlose Filmchen, nur weil sich jemand freizügig entkleidet. Dabei kann die jugend das viel einfacher haben, sogar ohne Kinoeintrittspreise zu bezahlen: die Fohnraumnot läßt sie hinter manche schäd- liche Kulisse blicken, und an den Zeitungs- kosken prangen ein ganzer Harem von nackter Weiblichkeit, für denkfaule und eilige Käufer gleich auf der Titelseite Orausamkeiten auf der Leinwand Von ausgedrückten Augen, gesteinigten Damen und ehrbaren Pferden dererseits wieder bemühen sich manche Wochenschauen, nur ja keine Parade in der Welt auszulassen— wegen der zackigen Bildwirkung— und das zu einer Zeit, da viele Vernünftige Leute ernstlich gewillt sind, jedweden Krieg in Acht und Bann zu legen. Das Kinopublikum aber darf ruhig zusehen, wie der grausame Cesare Borgia befiehlt, einem Gefangenen die Augen aus- zudrücken. Zwar stellt sich im weiteren Verlaufe des Films heraus, daß nur Wein- trauben zu dem scheußblichen Zwecke benutzt wurden, aber immerhin wird der Vorgang dauerhaft und in Großaufnahme (zwei kräftig drückende Daumen!) dem zahlenden Publikum exemplifiziert. Das spricht sich herum, und siehe da, der Film muß des großen Erfolges Wegen verlängert Werden. Noch viel unverständlicher mutet die Vorführung des Films„Der unbekannte Geliebte“ an. Da muß man den Inhalt erzählen, um verstanden zu werden: Der gewichtige, breitschultrige Alan, selbstver- ständlich Millionär, ehelicht die etwas närrische, aber liebenswerte Erfindertochter Ann. Das Filmprogramm gesteht, daß sich beide herzhaft lieben, wir sehen das denn auch auf der Leinwand, und das ganze Spiel ist recht geschmackvoll, bis Millionär Alan endlich— um die Handlung voran- zutreiben— verrückt wird. Seit Sigmund Freud ehrenhalber Chefdramaturg des Films, Unterabteilung Seele, wurde, ersetzt man in gesellschaftlich höher gestellten Kreisen das Wort„verrückt“ Wohlklingen- der durch„schizophren“, Alan also, der seinen ehrlichen Bruder mit Haß verfolgt, weil er selbst ein ganz ausgekochter, gemeiner Kerl ist, bemerkt, daß seine Frau dem gehaßten großen Unbekannten(von dem man annimmt. er sei ermordet) heim- lich zugeneigt ist. Das reicht ihm, und er beschließt, seine Frau aus diesem Leben zu entfernen. Nachdem man eine halbe Stunde bei vom Winde klappernden Fenstern, dunklen Ecken und viel kriminalistischer Stimmungsmache darauf gewartet hat, geht's endlich los. Alan, männlich-sieghaft mit Reitstiefeln sausen auf Pferderücken durch die Gegend. Sie ahnt nichts Gutes(weil er vorher schon immer so mit den Augen gefunkelt und dazu geschrienen hat), und auf schmalen, steilen Bergespfad, wo die beiden Pferdebauch an Pferdebauch entlang- reiten, versucht der Bösewicht, sein Weib samt Roß in die Tiefe zu stürzen. Die aber entwischt ihm, jagt davon, schlägt unglück- licherweise mit dem Kopf gegen einen dicken Ast und stürzt. Der Gatte folgt, sieht die Bescherung, greift sich einen großen Feldstein, um mit diesem das Haupt seiner verletzten Frau endgültig am Boden zu zerschmettern. Da aber bäumt sich sein Pferd auf, schlägt ihm in letzter Sekunde den Feldstein aus der Hand und zertrampelt nunmehr den Leib des Bösewichts mit seinen Hufen(mehrer Male, damit auch die Leute in der letzten Parkettreihe es mitbe- kommen). Die junge Frau kann nun Wenig- stens noch einmal ehelichen, und zwar den anständigen, totgeglaubten Bruder des Schurken. Alles wäre ja noch zu verwinden, wenn dieser Film weiter nichts als Wildwest- Kkintopp sein wollte. Aber nein, er ist ernst- haft und großartig inszeniert, nutzt jede Möglichkeit zu strengstem Realismus und hay, der nächste Woche in Mannheim läuft. Orson Welles, der gegenwärtig in Westdeutschland gastiert und viel von sich reden macht, mit Rita Hayworth, die früher einmal seine Frau war, in dem Film„Die Lady von Shang- Foto: Columbia Films ist von Katharina Hepburn und Robert Taylor vorzüglich gespielt, wobei es aller- dings merkwürdig berührt, daß der Böse- wicht sympathisch und der ehrliche Bruder Wie ein besserer Gangster aussieht. Bühne und Film „Francisquita oder die Weltgeschichte“, eine dreiaktige Komödie von Heinz Coubier. wurde im Frankfurter„Kleinen Theater am Derartige Reißer, die weiter nichts sind als bewußt Konstruierter Sadismus, wünschen wir künftig in unser aller Interesse nicht mehr zu sehen. Sollten die Amerikaner so gut eingefettete Nerven besitzen, dann mögen sie sich das getrost ansehen und weiter produzieren, aber in Deutschland und wohl auch im übrigen Europa haben solche Filme nichts zu suchen. Und wenn sich bei uns die berufenen Stellen nicht um diese Angelegenheiten kümmern, so werden sich die küralich gegründeten Arbeitsgemeinschaften der Filmjournalisten dieser Fälle sehr energisch annehmen. Auch wenn einigen Verleihern dadurch das Geschäft verdorben wird. 200“ in der Inszenierung von Hannes Tan- nert, dem Intendanten des Baden-Badener Theaters, uraufgeführt. Das mit aktuellen politischen Bemerkungen und heiteren An- spielungen durchsetzte Stück ist ein Ver- wechslungsspiel im Rahmen der napoleoni- schen Zeit in Spanien. Es schildert die Er- lebnisse einer schönen und klugen, aber armen spanischen Schauspielerin, die der Zufall die Rolle einer französischen Diploma- tengattin und Gräfin spielen läßt. So rettet sie den Franzosen das Leben und sich einen Liebhaber. Eduard Künnecke arbeitet gegenwärtig an einer neuen Konzertsuite und wird anschlie- Bend eine komische Oper zu einem Textbuch trägt, berichtete Evelyn Künnecke, die Toch- ter des Operettenkomponisten, bei einem Gast- Spiel in Wuppertal. Der amerikanische Senat hat einstimmig eine Entschließung angenommen, in der er sich gegen jegliche Filme ausspricht, die von Kom- munisten, Nazis oder Faschisten gespielt oder produziert werden. Solche Filme sollen im internationalen Fimverleih nicht gezeigt wer- den, darunter fallen: 1. Aktive Mitglieder der italienischen faschistischen Partei und der deut- schen Nazipartei während des Krieges. 2. Per- sonen, die mit den deutschen SS- Truppen in Deutschland oder Italien zusammengearbeitet haben. 3. Mitglieder der kommunistischen Par- tei oder Personen, die den Kommunismus för- dern. P) Elisabeth Bergner, die in England viel von ihrer Beliebtheit in den letzten Jahren ver- loren, in Hollywood den erwarteten Anschluß nicht mehr gefunden und vor einigen Monaten Deutschland einen Besuch abgestattet hat, hat ge yyichts. Waagen onde sz wech T ferstr. 10 aturen — — 28 17 peiteres versprechend— angepriesen. An- und Peitsche, und seine junge Frau Ann Klaus Hebecker scheinlich den Titel von Erich Schulz-Gellen schreiben, die wahr- „Der Antiquitätenladen“ sich nun entschlossen, ihren endgültigen Wohn- sitz in Israel zu nehmen. Zis TEXTILHAUS DAS FUHRENDE HAUS AM MESSPLATZ b Mittelstraße 18 und F 25 8 Jelefon 5 27 08 8 0 Ober 40 Jahre Friedyick Schiueigert Juwelier- und Goldschmiedemeister Langerötterstraße 3 Telefon 5 13 13 Juwelen Uhren Gold- und Silberwaren Neuanfertigungen · Umarbeitungen · Reparaturen — —— WEIN- MUTTER Telefon 3 48 28 MANNHEIM Waldhofstr. 7 Hier kaufen sie NMATUR REINE WEINE aus Winzergenossenschaften der Pfalz, vom Rhein und Mosel. 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Für die anderen, die ihr mehr oder weniger umfas- sendes Körpergewicht auf der eigenen Brandsohle durch die Gegend bugsieren— nun, für die ist der Weg zwar nicht kürzer, aber doch etwas leichter und bequemer begehbar geworden. Das Gedränge auf der bisherigen Behelfsbrücke war ja mitunter zum Kopfabreißen und Bizepsbeschädigen. Auf der anderen Seite, die dort, das heißt in der Innenstadt wohnenden Mann- heimer— im Gegensatz zu den bisher be- handelten Spezies nicht„Neckarschleimer“ genannt— werden umgekehrt jetzt leichter den Weg in die Neckarstadt finden. Eine Kettenreaktion, die sich auf zwei Pole be- schränkt— aber beide sind Plusfaktoren: der eine„befruchtet“ den anderen Wenn bis jetzt nur von den Neckar- städtlern gesprochen wurde— auch für die neckarstädtischen Satelliten-Stadtteile gilt das Gesagte oder besser: Gedruckte. Auch die Bewohner von Luzenberg. Waldhof, Gartenstadt, Schönau, Blumenau und wie die peripherischen Stadtbezirke alle heißen, werden die Kurpfalz-Brücke frequentieren — mehr als jede der beiden anderen, die sich über den Neckar wölben. Brücken, wie die jetzt eingeweihte eine darstellt, sind nicht nur Verkehrsträger. Die als Kurpfalz-Brücke wie der alte Phönix- Rabe im wahrsten Sinne des Wortes aus der Asche gestiegene frühere Friedrichs- prücke ist ein Glied in der Kette, die Mannheims Stadtteile und ihre Bewohner zusammenschließt. Geschäftlich— nun, an den Kontobüchern werden sie erkannt wer- den: die kommerziellen Vorteile nämlich, die mittelbar auf den Weg über die Brücke zurückgehen. Zurück zu den Neckarstädtlern. Sie haben es verdient. Oder besser sie— die Kurpfalzbrücke nämlich. Erstens auf Grund Mrer zahlenmäßigen Bedeutung und zwei- tens außerdem. Und dieses Außerdem be- zieht sich nicht nur auf die vielen Kilome- ter Umweg, die fünf Jahre lang gefahren werden mußten. Sondern auch— sondern auch weil diese Brücke an dieser Stelle für sie(und nicht nur für sie) eine Notwendigkeit darstellt, die einfach nicht dispensabel ist. Die in den Brückenbau investierten Millionenbeträge werden auf dem Konto„Neckarstadt“ schon ihre Zinsen tragen. Die„Becker vun jwer'm Necker“ sind jetzt, da die beiden Ufer hier wieder und auf breiterer Basis zusammengewachsen sind, dem Kern der Sache oder Stadt näher gekommen. Dem Kern, der ohne das Fleisch der übrigen Stadtteile und ohne die Schale der Vororte ebenso wenig existieren kann wie diese ohne den Kern.. Was sonst noch über das Verhältnis der Neckarstadt- Bewohner zur neuen Brücke zu sagen wäre— nun, sämtliche Vorzeichen und astrale Konstellationen deuten auf eine gute Ehe hin. Die beiden Partner— und das kann ruhig, mit gutem Gewissen urid ohne Befragung des bajuwarischen Prophe- ten Alois Irlmaier gesagt werden— sind nicht nur sehr verträglich, sie brauchen sich auch gegenseitig, sind aufeinander ange- wiesen, mit anderen Worten: komplementär. Ja, auch Brücken haben ebenso wie Menschen ihre Schicksale. Und was die Neckarstädter dem neugeborenen Brücken- kind als sehnlichstes Wunschpaket mit in die Wiege legen wollen: daß die Kurpfalz- brücke nicht das gleiche Schicksal erleiden möge wie ihre Vorgängerin. Dieser Wunsch ist kein billiger Konjunktur-Sslogan— er ist im Gegenteil fast so etwas wie ein Stoß- Seufzer, der aus einem um das Leid wissen- den Herzen kommt. Ansonsten— nun, die beiden: Neckar- stadt und Kurpfalzbrücke werden das Kind schon schaukeln. Eine reifen-, elektrizitäts-, arbeit- und und zeitsparende Einrichtung, die die neue Brücke darstellt, wurde ihre Genesis von den Neckarschleimern ebenso eifrig und interessiert verfolgt, wie sie nach ihrer Geburt jetzt von ihnen begangen und befahren werden wird. Zwei alte Bekannte haben wieder zueinander gefunden Zwei alte Bekannte, die auf Du und Du miteinander stehen und wie ein Liebespär- chen ihre kleinen Vertraulichkeiten und Intimitätchen miteinander haben, von denen die anderen nichts wissen.„Ich brauche dich!“, sagte der eine, und„Ich bin für dich dal“ der andere. Das ist ungefähr wie„Wenn der Toni mit der Froni. Nur mit dem Unterschied, daß hier eine Gelegenheit zur Untreue gegeben ist. Gewiß, das Brückenmädchen gehört auch anderen Aber die Neckarstädter werden es trotzdem nie verlieren, bevor es in die ewigen Jagdgründe der Architektur einzieht. weil es vielleicht zu alt und zu altmodisch geworden ist. Wenn es einmal sterben muß dann eines natürlichen Todes mit allen Ehren. Das wünschen die Neckarschleimer— der Brücke und sich selbst rob Die neue Neckarbrücke Bindeglied zwischen Neckarstadt- Geschäften und Stadtzentrum TEXTI.- LENZ Das Spezlalgeschäft der guten aualitäten in Kurzwaren jeder Art- Strumpf- und Handarbeitswolle Trikotagen- Strumpfwaren Herrenartikel. Damen- und Babyartikel! Besonders preiswertes Angebot in Damen- Kleider und Mäntel für Herbst und winter Max-Joseph-Str. 2, gegenüber dem Weinheimer Bahnhof Telefon 5 48 23 50 HModejournale und Schnittmuster —— finden Sie in reichster Auswahl im Spezialgeschäft WILLY SCHMITT Langerötterstroſe 22 Telefon 5 08 62 5 Damenmoden o. Textilhaus E. Böhler& F. Schmidt Käfertaler Str. 1 MANNHEIM Telefon 4 05 69 Am Weinheimer OEG-Bahnhof Maschinen- 5triekerei M. 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Die Wiesen zittern vor Hitze, und es ist schwer, jemanden in dem hohen, blütenübersäten Gras liegen zu sehen; hätte er nicht sein braunes Bein in die Höhe ge- streckt und zwischen den Zehen eine Mar- guerite geschaukelt, ich wäre an ihm vor- beigegangen. Doch so ging ich dieser schau- kelnden Blume nach wie einer Melodie. Er schien mich nicht zu hören, er lag da mit dem Kopf auf dem Rucksack und zeichnete. Ich frug mich, was er wohl auf das Papier brächte, denn über ihm schwangen nur ein Paar weiße Wölkchen auf der blauen Him- melsglockenblume. Irgendwie kam mir die Zeichnung bekannt vor, doch wußte ich nicht, wohin damit. Als ich ihm„guten Tag bot, sah er nicht einmal auf, und unterbrach keineswegs die Balancegymna- Stik seiner Zehen. Erst als das Butterbrot- papier in meinen Händen knisterte, sah er zu mur hin.„Futterage“?, meinte er.„Ja“, sagte ich,„wie ist es mit einem Schinken brot?“ Er griff ohne zu zögern zu, sah mich einen Augenblick an und sagte:„Hm, ein Mädchen“, Es klang nicht sonderlich erfreut. „Eine Frage, was zeichnen Sie denn da so aus dem Himmel ab?“ „Ach so, ja gerade der Himmel hat mich darauf gebracht, es ist die Kuppel von St. Peter.“ „Waren Sie einmal in Rom?“ „Da komme ich gerade her.“ „So.“ Ich sah mir den Mann, der gerade meine Schinkenbrote verzehrte genau an, er machte nicht den Eindruck, als wenn er eine Luxusreise hinter sich hätte, und trotz- dem wußte ich, daß es wahr war, und forschte weiter: e ent. EAAHHU HEIN Gr. Bad. Hef⸗ 1. K% Natisnalthenter. Dienſtag, 856. Vorſtellung den 29. Sept. 1891.8 Bim Abonnement A. Jeſt-Vorſtellung zu Ehren der Auweſenheit Seiner Kgl. Hoheit des Großherzogs Friedrich anläßlich der Einweihung der neuen Neckarbrücke. 2 2 Cavalleria rusticana. (Sicilianiſche Bauernehre.) Oper in 1 Aufzuge. Noch dem gleichnamigen Volksſräck v. G. Verga, bearbeitet v. G. Targioni⸗Tozetti und G. Menasci. Muſik von Pietro Mascagni. Oirige err Kapellmeiſter Frank. Re Der Intendant.) 3 5 N 9 f 1 Santuzza, eine junge Bauerin. Fräul. Mohor. 43 Turiddu, ein junger Bauer 2 21 .„ Herr Mittelhaufer. Lucia, ſeine Mutter 2 8„Frau Seubert. Alfie, ein Fuhrmenn„Herr Knapp. Leia, ſeine Fraun 5„ Fräul. Tobis. Ein Sakriſtan, Landleute, Bettelvolk, Kinder. Die Handlung ſpielt in einem ſizitianiſchen Dorfe. Zeit: Die Gegenwart. Hierauf Szene aus: Wallenstein. ADAEAEEEEAEEABAMAHNHAHNMHNBAEAHAE EAA (Wallenſteis's Tod, 3. Akt.) 5(Reziſſeur: Der Intendant.) 7 Perſonen: fF Mar Pictotonenil! /- Herr Sturz. Ter„Herr Schreiner. Jo„„»„Herr Eichrodt. Buttler.„„ Herr Jacobi. Rittmeiſter Neumann„„Herr Grahl. . Frau Jacobi. Herzogin von Friedland 3 Sräfin Terzky„Frl. v. Rothenberg.[e Thekla 5 8 2 8 Fräul Schulze. Fräulein Nenbrunn, Hofdame der 5 31 Prinzeſſin 8„ Fräul. De Lank I. Gefreiter der Küraffiere 8 Herr Loſch. 2 Ein: Geſandtſchaft von Küraſſteren. 2 Die Scene iſt zu Pilſen. Die verehrlichen Theaterbefucher werden gebezer, zu dieſer Borſtellung in feftlicher Kleidung zu erſcheinen. E Kaffenersfn. /6 Uhr. Anfang ½7 Uhr. Ende/ 9 Uhr. Große Preiſe. 18 eee Anläßlich der Einweihung der alten Mann- heimer Friedricksbrücke gab das Großherzog- liche Badische Hof- und Nationaltheater eine Fest vorstellung, bei der Mascagnis damals ge- rade uraufgeführte Oper„Cavalleria rusti- cana“ und eine Szene aus Schillers„Wallen- stein“ gespielt wurden. Die Ankündigung stand im Anzeigenteil des„General- Anzeigers für Mannheim und Umgebung“ vom 28. Sep- tember 1891 5 „Wie sind Sie denn dahin gekommen?“ „Per Anhalter, nur über die Grenzen bin ich zu Fuß, sonst bin ich immer gut ge- fahren.“ „Wo kommen Sie her?“ „Mein Winterquartier war diesmal Berlin, aber ich habe mich rechtzeitig auf- gemacht, und als es im April noch schneite, War ich schon über die sieben Berge in Rom.“ „Und wie war es in Rom?“ „Doller Betrieb, soviel Amerikaner hat Europa lange nicht gesehen, auch sonst ist allerhand Volk da, Priester, Pilger, Vaga- bunden, und die Taschendiebezunft vom Balkan. Natürlich auch genug Leute, denen der Verlust einer Geldbörse so wenig weh tut, wie mir ein abgerissener Hosenknopf. Das Heilige Jahr ist ein Geschäft, viele Menschen schimpfen darauf, ich sage, warum so kleinlich? seit dem Sündenfall, der das erste gewerbliche Handelsgeschäft war, leben die Menschen vom Angebot ihrer Fähigkeiten, und dazu gehört auch der Glaube. Wir sollten froh sein, daß wir trotz unseres angeborenen Krämergeistes noch die Gabe besitzen, in das Licht der göttlichen Natur zu treten, und ihre reichen Früchte zu pflücken. Denn das Leben ist reich, arm machen wir es selbst.“ Es war eine Weile still zwischen uns, kern bimmelte eine Kapellenglocke, die Blüten standen so hoch, daß wir uns gegen- seitig nicht sehen konnten. „Wo wollen Sie denn hin?“. „Ich weiß es noch nicht genau“, sagte er mir,„an sich lockt es mich noch eine Weile in dieser schönen Gegend zu wandern, aber es brennt mir unter den Sohlen, denn mir fehlt der Zaster, ich muß versuchen, zu ein paar Scheinen zu kommen. Sie machen ja wohl nur eine billige Ferienreise, ich aber lebe sozusagen von den, Ferien anderer Leute.“ Wir schwatzten noch dies und das, dann erhob er sich, um auf der Landstraße sein Glück zu versuchen. Zwei Tage später kam ich nach Schloß Neuschwanstein. Eins der vielen Schlösser, die Ludwig II. von Bayern erbaut hat. ES War voll dort, und ein Schild im Vorhof besagte, daß es eine Ausländer- und eine Deutschenführung gäbe. Für die letztere versammelten sich nur wenig Leute, und so schloß ich mich den Devisenbesitzern an. Als ich seine Stimme hörte, erkannte ich ihn sofort, es war der Vagabund aus Rom. In den verschiedensten Sprachen erklärte er den Leuten die Eigenart des Bayernkö- nigs, sein Verhältnis zu Wagner, erläu- terte die Opern, sprach über Porzellan. Kristall, Brokatwebereien und die Bau- auskührungen, als hätte er all dies selbst geleitet. Als wir hinaustraten blieb er beküm- mert stehen, aber dann hellte sich sein Ge- sicht auf:„Das ist fein, Sie hier zu tref- ken, haben Sie wieder Schinkenbrote mit?“ „Ja“, sagte ich,„aber Sie haben jetzt einen guten Posten gefunden, da werden Sie sicher keine Zeit für mich erübrigen kön- nen.“ „Ach“, winkte er ab,„wissen Sie, das Mädchen, das hier einige Tage geführt hat, ist mit einem Ausländer auf und davon, da bot man mir diesen Posten gegen Trinkgel- der an, aber es ist man knapp, was ich bisher bekommen habe, und außerdem hatte ich Unkosten: Haarschneiden, Schuh- wichse, Hemd waschen, ich glaube. morgen wendere ich weiter, das ist nichts für mich, die Frauen riechen nach Parfüm, die Män- ner nach Haarwasser, das Schloß nach Mot- tenpulver und Bohner wachs, dabei scheint die Sorne draußen und der Alpsee lockt zum Baden. Am enderen Tag trafen wir uns, er nahm meinen Rucksack, der Schinkenbrote enthielt, und steckte den seinen, mitsamt der Schuhwichse, dazu. Ab und zu drehte er sich um und sah zum Schloß hinauf. „Von hier aus ist es schön, nicht wahr, aber irmen die Schwäne als Kronleuchter, als Waschschüssel, Waschkrug am Bett und an den Stühlen die Wände voller Bilder mit überlebensgroßem Tannhäuser und anderen Gestalten; der König war ein armer Mann, er hat die ewig wechselnden Bilder der Alpen vor sich gehabt und einen herrlichen See zum Baden, dabei verkroch er sich in eine künstliche Grotte und fuhr Boot in emem sch en, kalten Felsenloch. In sei- ner Seele schon Nacht, als sein Auge noch den Tag sah.“ Am See zitierte er das Schillerwort:„Er ladet zum Bade“. Wir wanderten noch weit am diesem Tage, ein Auto nahm uns mit nach Mittenwald, wo der Abendwind mit den nach Holz und Leim duftenden Gei- genleibern ein Tänzchen aufführte, daß es ein lustiges Gesumm gab: ich dachte an den lieben Augustin, den diese Melodie ver- führt hatte, in dem kleinen Städtchen zu bleiben., und der an das Ende seines Le- bens die schönen Worte setzte:„Mich hat das Leben grenzenlos verwöhnt.“ Wir nah- men ein paar Flaschen leichten Tiroler Landweines unter den Arm und suchten ein Plätzchen, von wo aus wir den Mond über das Gebirge steigen sehen konnten, um ihm zuzprosten. Wir sprachen von vielen Dingen, er, mein Bruder der Landstraße, hat genau so ein unruhiges Herz wie ich, wir finden, daß ein Leben zu kurz ist für die große Welt, und wollen keinen Augenblick versäumen. Wir haben so viele gemeinsame Gedanken und doch bindet uns kein anderes Band, als der rote Strom, der durch unsere Adern fließt und h Blut nennt, und der uns sich alle zu Brüdern auf dieser Erde macht. Xaver Fuhr: Rheinbrücke in Mannheim — Aus dem Besitz der Mannheimer Kunsthalle jugend sucht ihren musikalischen Weg Ferienkurse für neue Musik in Darmstadt Die alljährlich in Darmstadt durchge- führten„Ferienkurse für neue Musik“, die sich in fünf Jahren ihren fast unbestrittenen Rang in der Ausein andersetzung um die neue Musik und ihren zukünftigen Weg haben erringen können, mußten in diesem Jahr der Erweiterung durch repräsentative Aufführungen bedeutsamer Musikwerke unserer Tage weitgehend entraten. Sie waren so wesentlich zurückgeführt auf ihre ursprümgliche pädagogische Aufgabe, In- teresse für die bestehenden Probleme zu Wecken. Und da zudem ein in den letzten beiden Jahren spürbar gewordener Hang zu snobistischem Ueberspitzen weitgehend eingedämmt werden konnte und der Kreis der Dozenten mit dem Komponisten Ernst Krenek, Edgard Varèse und Wolfgang Fort- ner, dem Frankfurter Soziologen Theodor W. Adorno, den Instrumentalisten Tibor Varga, Peter Stadlen und Maurits Frank und dem Dirigenten Hermann Scherchen eine große Anzahl ausgeprägter Persönlich- keiten vereinte, entwickelten sich immer Wieder durchaus fruchtbare Aussprachen. Dabei wurde weitgehend die Richtung bestimmt, durch das zunächst im Mittel- punkt der Arbeit(in einem Seminar des Freiburger Professors Erich Doflein) und der musikalischen Wiedergabe stehende Schaffen des Komponisten Zela Barték. Mit ihm, dem kaum in irgendein System ein- zuordnenden, in seiner musikalischen Aus- sage wohl am stärksten und musikantisch- sten unter den bedeutenden Komponisten der„neuen Musik“, wurde das durchaus sinnfällig begonnen, was Adorno in seinem Seminar forderte, was der Pariser Kritiker Antoine Goléa als typisches Kennzeichen der jungen französischen Komponisten heraus- hob: die Abkehr von starrer Systematik, die Suche nach musikalischer Freiheit. Und wer sich vor Augen hält, wie sehr die deutsche musikalische Jugend durch die Plötzliche Begegnung mit der Vielfalt der musikalischen Entwicklung, von der sie ein Jahrzehnt hindurch ausgeschlossen War, verwirrt wurde und sich in Systeme und Dogmen flüchtete, wer sich dessen erinnert, wie nun seit Jahren ein Arnold Schönberg mit seinem System, weniger aber mit seiner Persönlichkeit fast als Heiliger gilt, der wird ermessen, wie brennend diese in Darmstadt angeschnittene Frage ge- worden ist. Daß sie nicht allein für Deutschland zum Problem geworden ist, zeigten erschreckend deutlich die unter dem Begriff„Musik der jungen Generation“ durchgeführten Ab- schlußkonzerte mit der Uraufführung von insgesamt 19 Werken junger Komponisten aus verschiedenen Ländern. Hier war nahezu ausschließlich erstarrter Formalismus oder epigonales Nachahmen Trumpf, hier fand die oft erstaunliche formale Sicherheit kei- PERCT AU ABNEGENN Roman von Hens Thomas Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 23. Fortsetzung Der Himmel war wolkenlos. die Sonne schien warm und strahlend. Unter ihnen rauschten die Baumkronen. Neben ihnen ragten Samdsteinquadern empor, und in der Ferne sahen sie die Türme und Dächer von Fontainebleau. John Percival hatte sich lang ausge- streckt. Er hielt die Pfeife kunstvoll in einem Mundwinkel. Die Hände hatte er in den Taschen. Die Mütze halb über die Augen gedeckt, blinzelte er in den Himmel und schlug die Schuhe im Takt zusammen. Marcelle saß aufrecht neben ihm und rauchte ebenfalls. „Ist es schön, Percy?“ fragte sie. „Hmé, brummte er zustimmend. „Hast du Spaß daran?“ „III.“ 5 „Bist du glücklich?“ „EIn.“ „Ich auch! Wärst du lieber mit der Fremden hier?“ Er schüttelte den Kopf. „Warum nicht?“ „in „Sie war aber hübsch!“ 5 „Und reich!“ sie war schrecklich verwöhnt, „Ja, das war sie! Es fällt ihr alles zu, sie braucht nur zu winken! Ich fand es richtig, daß du nicht mehr mit ihr zusam- men Warst. Sie hätte dir sicher viel Geld gegeben. Vielleicht hätte sie dich mit nach Amerika genommen. Kennst du Amerika eigentlich?“. „Hm.“ „Du warst schon mal dort? Und du kennst auch New Vork und die Niagara- Fälle?“ „Ist das schon lange her?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich kenne Genf. Ich war einmal drü- ben mit Onkel Raymond. Er hat ein Haus in Hochsavoyen. Es liegt an einem großen See. Onkel Raymond ist viel älter als Vater. Ich werde ihn einmal beerben. Genf ist schön. Aber Paris ist schöner. Wie ist London, Percy? Auch schön?“ Er schüttelte wieder den Kopf. „Viel Nebel und viele Polizisten, ja? Und dauernd Regen?“ n „Hast du in London gelebt?“ 1 „Mein Gott, du armer Junge! Erzähle mal! von dir, Percy! Wamdte dort?“ „E. „Eltern?“ Er schüttelte den Kopf und lieg die Pfeife vorsichtig über die Schulter ins Gras gleiten, ohne sich zu rühren.„Kin- der“, sagte er dann. Marcelle lachte laut auf. „Ja, Kinder“, wiederholte er ernsthaft, „eine Tochter. Sie wird einige Jahre älter sein als du!“ „Und wie heißt sie?“ lustigt. Hast du noch Ver- fragte sie be- nerlei Entsprechung in einer persönlichen Aussage: auch war vor allem nichts vom stürmischen Suchen junger Menschen, von gärenden Impulsen zu spüren. Selbst Hans Werner Henze ließ sich in seiner zweiten Sinfonie fast völlig vom Gesetz des Forma- len, des Zwölf-Ton- Systems, beherrschen, und sonst vermochten lediglich noch der Engländer Fricker und der Belgier Legyel wenigstens zeitweilig die selbst aufgerichte- ten Grenzen des Formalen auszuweiten. Man mag unterstellen, daß die Auswahl vielleicht nicht immer die besten Werke fand, und daß ein Komponist seine lange Zeit braucht, um seine eigene Tonschrift zu finden; dennoch bleibt das Ergebnis erschüt- ternd und wenig verheigungsvoll. Auch die mannigfachen Proben aus dem letzten Schaffen Ernst Kreneks, der seit z Wei Jahrzehnten um seine eigene Prägung des Zwölf-Ton- Systems ringt, blieb im Ein- druck zwiespältig— die letzten Sätze der vierten Klaviersonate, eine von Tibor Varga und Peter Stadlen prächtig gespielten Vio- linsonate und die vierte Sinfonie, in vielen Klangballungen und weitgespannten melo- dischen Bögen durchaus überkommenem Klangbild sich einordnend, versprechen, daß der Weg des 50jährigen, der seinen Geburts- tag inmitten seiner Schüler im Seminar Marienhöhe feierte, zu eindrucksvoller Aus- sage führen wird. Gerade ein von Hermann Scherchen geleitetes Sonderkonzert, dessen Abschluß die Sinfonie Kreneks, war, offenbarte den Zwiespalt, in den die neue Musik beim Vor- stoß an die Grenze dessen, was der Begriff Musik umfaßt, gerät. Schon die Ausschnitte aus Fortners Ballett-Musik„Die weiße Rose“, in ihrer Loslösung von tänzerischer Ausdeutung etwas fragmentarisch werdend, lösten mit ihrer Klangaskese vielfachen Wi- derspruch aus. Die eigenartige Kantate„Ein Ueberlebender aus Warschau“ für Sprecher, einstimmigen Männerchor und Orchester von Arnold Schönberg vermochte durch die unglaubliche Konzentration ihrer musikali- schen Aussage zu fesseln. Bei der„loni- sation“ für 13 Schlagzeugspieler des Franko- Amerikaners Edgard Varèse, einstmals In- genieur und Physiker und jetzt Komponist in New Vork, erhebt sich die Frage, ob dieses unglaublich raffiniert errichtete Bild aus rhythmischer Untermalung, in das sich Sirenen- und Glockenklang mischen, nicht letztlich die Atomisierung jeglicher Musik ist— ein Teil der Hörer war schockiert, ein anderer nahm es als kabarettistischen Scherz, der mindestens den Schlagzeugern Freude gemacht hat, jedoch Musik vollte dies eigentlich niemand mehr heißen. Und ähnliche Zweifel mußten die Ausschnitte aus der Zwölftonmusik von Joseph Matthias Hauer, dem Theoretiker der sogenannten Atonalität, die zusammen mit zwei Teile des Konzerts für Violine, Klavier und Bläser von Alban Berg in einem Studies. konzert aufgeführt wurde, auslösen. Die Zyklische Aufführung sämtliche Streichquartette Bartoks durch das(auch i Mannheim bekannte) Vegh-Quartett und eh von Tibor Varga und Peter Stadlen wi kungsvoll gestalteter Kammermusikabend der vor allem die Aufführung der von Bar. tok für Menuhin geschriebenen Sonate fl. Violine allein brachte, machte deutlich, zw. schen welchen Polen sich die neue Mus bewegt. E.. Kulturnachriditen Johannes Drießlers Oratorium„Dein Reid komme“ wurde kürzlich auf dem deutsche evangelischen Kirchentag in Essen uraufgefühl Der 29 Jahre alte Komponist, der die Kirche, musikabteilung an der nord westdeutsche Musikakademie Detmold leitet, hat den Text u dem Oratorium aus Bibelstellen zusammel gestellt. Inhalt des Werkes ist das Drama di die Heilstadt von Gottes erlösender Barmhertg keit. Außerdem wurden auf dem Essener Ri- chentag die„Missa brevis“ von Ernst Pep. ping und die nach einer geistlichen Did tung Rudolf Alexander Schröders komponiert“ Kantate„Christenheit— sei hoch erfreut“ von Hans Friedrich Micheelsen uraufgefühs Gegen die Weiterführung des Landshute, Stadttheaters in eigener Regie hat sich d Landshuter Stadtrat mit den Hauptargumen ten entschieden, daß die notwendigen hohe Zuschüsse in erster Linie für Schulzweck Verwendung finden sollten und mit der e. spielung des Theaters durch auswärtige Bil, nen mit weniger Kosten der gleiche kulturel“ Effekt erzielt werde. Für den Wiederaufbau des Frankfurt Goethe-Hauses und des Goethe-Museums wurd dem Verwaltungsausschuß des Freien deutsche Hochstifts von Emi: P. Jallouk, als Vertret des amerikanischen Hohen Kommissars, el Spende in Höhe von 150 000 DM überreicht. Der Badische Kunstverein e. V., Karlsrut veranstaltet in der Zeit vom 29. Oktober b. 26. November 1950 eine Ausstellung von het. ken zur Zeit in Baden ansässiger Künstler, B, Ausstellung soll einen Ueberblick über das del. zeitige Kunstschaffen in Baden vermitteh Ausstellungsbedingungen und Ausstellung papiere können bei der Ausstellungsleitus Karlsruhe, Waldstraße 3 angefordert werde Letzter Anmeldetermin: 15. September 1950. Der 53. deutsche Aerztetag in Bonn, üe dessen Verlauf wir bereits Montag berichtelel nalin ein neues ärztliches Berufsgelöpule d das wir im Wortlaut am 2. August veröffel icht hatten. In einer weiteren Entschliebün sprach sich der Aerztetag dafür aus, in Zukün bei der Ausbildung der Aerzte das Naturel, verfahren theoretisch und praktisch ernsthal zu berücksichtigen. Das Foto Paul Riedys, des neuen Schal. spieldirektors im Mannheimer Nationaltle- ter, kam aus dem Atelier Hostrup, Mannhel sich gegen Gott auflehnenden Menschheit 0 „Jane. Jane Brown.“ „Fein! Und was macht sie?“ „Sie reitet morgens im Hydepark, und abends geht sie ins Theater oder auf Ge- sellschaften. Was sie zwischendurch macht, weiß ich nicht.“ „Das weigh ich aber, Percy! Da ist sie bei der Königin von England und hilft ihr beim Strümpfestopfen!“ „Nein, das tut sie nicht, Marcelle. Sie War noch nicht bei Hof, und Strümpfe kann sie sicher gar nicht stopfen.“ „Doch, Percy, das hast du nur verges- sen. Weißt du nicht mehr. wie ihr die Königin gesagt hat: Jane, der Percy hat immer Löcher an den grogen Zehen! Das hast du nämlich wirklich. Entsinnst du dich? Na, siehst dul Aber meinetwegen! Und wie war das nun mit dir? Dein Vater War ein Lord, nicht?“ „Nein, das war er nicht. Er war Pfarrer. Ein kleiner, schottischer Landpfarrer. Er War ein alter, harter Mann, der nie lachte. Ich habe mir als Junge die Finger beim Glockenläuten erfrorem. Meine Mutter war sehr schön und immer blaß. Sie starb, als ich in Oxford war. Dort habe ich studiert. Erst wollte ich ein Dichter werden, weißt du! Und dann Schauspieler. Und schließ- lich Gelehrter! Aber ich hatte keine Aus- dauer dazu und auch kein Geld, und ich Sing in die Wirtschaft. Ich wurde Privat- sekretär bei einem großen alten Mann. Da lernte ich alles.“ „Und dann hast du in die Ladenkasse gegriffen und bist auf und davon, ja?“ „Nein. Noch nicht.“ „Ach so, da wurdest Lord, ja?“ „Nein, auch noch nicht. Das habe ich abgelehnt. Aber ich heiratete die Tochter eines Lords. Sie kam aus einer der älte- du dann bald sten Familien Englands, und sie war die Tisch und sagt: Mein Herr, der 17 schönste Frau von London. Geld hatte sie möchte seine Sachen verkaufen!“ Nein, 0 auch. Und der große, alte Mann starb, und kommst selber. Das ist nett von 0 dann kam der Krieg. Und alle brauchten Percy!“ sie Oel, und da wurde ich reich und mächtig.“ „Haaröl, Percy?“ „Nein, Brennöl! Petroleum!“ „So! Und ihr wohntet in einem Schloß, nicht? Mit Auto und vielen Dienern!“ „Ja. Wir kauften uns ein vornehmes, altes Haus in London. Es kostete sechzig- tausend Pfund. Autos hatten wir mehrere. Und Pferde und Diener. Was meinst du, wenn ich morgens aufstehe, kommt ein sehr vornehmer Haushofmeister und hilft mir. Ein anderer läßt das Bad ein. Ein Privatsekretär wartet schon und macht einen tiefen Diener, und draußen steht ein Chauffeur in dunkelblauer Livree vor einem großen Rolls-Royce. Und dann fahre ich in ein großes Haus mit vielen Zimmern, das ist mein Kontor.“ „Und wenn dich die Leute sehen, dann ziehen sie den Hut und sagen: ‚das da ist Percy Brown, nicht?“ „Ja, 80 ähnlich.“ „Fein! Und deine Frau?“ „Die ist schon lange tot.“ „Die Arme! Denkst du noch oft an sie, Pere y? 5 „Ja und nein. Es ist ja schon lange her, und ich war noch sehr jung damals.“ Ach so, natürlich! Aber weißt du, was nett ist an dir? Daß du so einfach und freundlich geblieben bist zu den armen Leuten! Du bist gar nicht eingebildet. Du fährst nicht mit dem großen Auto bei Mar- celle vor und schickst deinen Haushofmei- ster herein. Es ist ein vornehmer Mann mit weißen Haaren, nicht? Und er kommt zu mir und legt deinen Anzug auf den Sie lachte in sich hinein, bis es 8 schüttelte. 100 „Ja, meinst du, Marcelle? Aber en du, daß andere ist langweilig. Du sitzt d in einem Glaskasten. Alle Menschen n nen dich sehen, und du selbst siehst kein mehr. Du siehst immer nur krumme 5 ken, das ist scheußlich. Macht und Ge. sind schlimm, und noch schlimmer ist 5 daß man das erst begreift, wenn man 5 des hat. Sie sind nur so lange grob. 10 lange man sie nicht hat. Denke e Wäre Dichter geworden! Das Wäre 1 Wärst du denn mit mir hierhergefeht wenn ich mit dem großen Auto gekomm Wäre?“ N „Nein! Dann hättest du mich ins 5 fahren müssen! Und wir hätten das, deck aufgemacht, und ich hätte 80 1 Menschen hinweggesehen. Siehst du, „Na also! So ist es. Du fährst en. 15 Menschen vorüber, und sie laufen en 5 vorbei. Dabei wirst du immer leerer, eines Tages bist du tot.“. n: „Dann bekommst du aber ein 5 chen von mir aufs Grab!“ et aber doch erst 5 „Ja, Marcelle, nicht? Vorher nicht!“ Fel! „Du bist ein ganz verlogener g Percy“, sagte sie, faßte ihn hart 5 ber Nase und bog seinen Kopf hin un trom⸗ „Sehen Sie her, meine Herrschaften e ene petete sie, hier ist zu sehen die 15 155 Lords! Eines Oel-Lords!“ Sie la n bel steckend. Es schüttelte sie von inne 110 und ihre Augen wurden ganz Klein mausartig. Fehr Seine hun Grüt rung 7 besc tion: 2¹ f der ler letzt ihr! heit gleic Wer. Tass gege fange War. Jahn 1949 desr ergi nis neu. Jud, ten Ein dige don der Gro lane ihre wer sion Die höre Wat S0