r. 209* 3 us Mann. lichen d ge- (Mar. ehnte- S nken“ traffe, eine erhal- sind it und ut dez nklich 1 Aus- m tra. abend- tremen ssimis- a8 Nur Ueber- vertie- Eau · erbun. Stsein“ tration n der schei- Werden in des Sangen as Für 1 oder wollte, t ver 8 gibt 8, dem m dle innen W. St. gart Radio Mann- ar mit r(1697 Itscher t dem alichen 1 dag Veisen- Agnes en in unter ad des 1 auch Reut- Zwar nicht n vor- Spiel einen 1 Cha- aroline bstanz, d Frau an den adiger- cht als künst⸗ Thea- Prinzi- de ver- ing des ersetzte ind ge- 1 Aka- Gott⸗ ein der ne gel- n Vor- utsches atschen Lessing werke erlebte ätigun⸗ ad eine prende b. erstützt Unkels, Mängel Ksvolle sphäre Ile der id mit- EF. mee, anfor- „ indlich, ick aul Mann, Morton T. Als sach- Mac- zahlen, Ht= e, war diesen ner. Hälfte stoßen. timmt. dient! n muß Laufen agegen lassen Vielen Dank! 1 Zah- ündete it dem gesagt, ann in der 2 lang lange cescos einem den 1 den 200 er en in 8 veröffentlicht unter Lizenz. Nummer Us WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 33 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehiftsstellen: 5 Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße Telefon 236 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei-Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0,534 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DRM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 206/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 5. September 1950 ee präsident Dr. Gebhard Müller, Eine entsprechende Entschließung wurde mit groger Mehrheit angenommen. Es heißt darin: Der württembergisch-badische Städte- verband sieht es im allgemeinen nicht als seine Aufgabe an, zu politischen Tages- fragen Stellung zu nehmen, hält aber die Gliederung des Bundes auch im kommunal- politischen Interesse für so wichtig, daß er an der Südweststaatfrage nicht vorüber- gehen kann. Nach dem Grundgesetz ist die Regelung der Gemeinde angelegenheiten ausschließlich Ländersache. Nur durch eine Verminderung der Zahl der Länder kann eine zu große Verschiedenheit des deutschen Gemeinde- rechts verhindert und einer möglichst ein- heitlichen Gemeinde- und Städtepolitik der Weg geebnet werden. Auch aus Gründen der Verwaltungs- vereinfachung und Kostenersparnis ist eine Verminderung der Länderzahl erforderlich. Vor allem kann dann eine erhebliche Ver- billigung der staatlichen Verwaltung eintre- ten. Die neuen Länder müssen möglichst se gestaltet werden, daß sie wirtschaftlich aus- geglichen und finanziell leistungsfähig sind. Nur auf diese Weise können die schweren Nachteile eines horizontalen Finanzaus- gleiches vermieden werden. Die Vereinigung der Länder Württemberg und Baden ist der notwendige Anfang einer solchen Länder- grenzenreform. Aus drei Landtagen und drei Regierungen kann ein Landtag und eine Regierung entstehen. Auch das im Hinblick auf die zu bil- dende europäische Gemeinschaft erforder- liehe großräumigere Denken spricht für die Bildung des Südweststaates, der in seiner Wirtschaftlichen und finanziellen Aus- geglichenheit ein deutsches Musterland sein Wird. Die nunmehr fünf Jahre währende Zusammenarbeit zwischen badischen und Württembergischen Städten hat ergeben, men eee, Bagdad. Der irakische Ministerpräsident Jayjid Tawfiq Suweidi ist am Montag mit seiner Regierung zurückgetreten. Die irakische Regie- rung war seit dem 5. Februar dieses Jahres im Amt. Gründe für den Rücktritt wurden nicht angegeben. London. Die vier Außenminister-Stellver- treter werden die Verhandlungen über Oester- ſeich am Dienstag wieder aufnehmen. Im west- lichen diplomatischen Kreisen herrscht aber bezüglich der Aussichten einer Einigung Pessi- mulsmus. Es bestehen nach Auffassung ameri- kanischer und britischer Diplomaten keine An- zeichen dafür, daß die sowjetischen Manöver zur Blockierung der Besprechungen beendet Verden. Der sowietische Delegierte Georgi Sarubin hat bekanntlich erklärt, dag ein Ein- Sehen auf die sowjetischen Beschwerden hin- Sichtlich Triest als Voraussetzung zur Fertig- stellung des österreichischen Friedensvertrages gelte. Von seiten der Westmächte wurde dar- aut erwidert, daß zwischen diesen beiden Pro- blemen keine Verbindung bestehe. Brüssel. Der Hafenarbeiterstreik in Ant- werden, Gent und Brüssel, an, dem ungefähr 20000 Arbeiter beteiligt waren, endete am Montag mit einer allgemeinen Arbeitsaufnahme. Der Streik in Antwerpen und Gent hatte am 28. Juli als Proteststreik gegen die Rückkehr des belgischen Königs begonnen, war aber nach der Abdankung des Königs als Lohnstreik kortgesetzt worden. Athen. Die Abgeordneten der nationalpoli- ischen Union und der fortschrittlichen Republi- karer beschlossen am Montag, keine Parteimit- lieder als Minister in das Kabinett Venizelos zu entsenden und am Mittwoch gegen Venizelos zu stimmen. Die Nationalpolitische Union hatte im letzten Kabinett den Minister präsidenten lastiras gestellt. Venizelos hatte der Natio- Balpolitischen Union die Beteiligung an seiner Slerung anheimgestellt. Ohne die National- dolitische Union kann Venizelos nicht die nötige Stimmenzahl für ein Vertrauensvotum im Par- ment aufbringen. In politischen Kreisen der Friechischen Hauptstadt rechnet man jetzt doch ieder mit Parlamentsauflösung und Neu- wahlen. Stuttgart. Der Automobil- Konstrukteur Prokessor Pr. Ing. h. c. Ferdinand Porsche tierte am Sonntag in Stuttgart seinen 75. Ge- urtstag. 15 Bonn. Neun von elf Bundesländern haben s Montagabend eine Abnahme ihrer Arbeits- Gserzahlen im August um rund 82 000 gemel- 95 Es fehlen noch die Zahlen aus Nordrhein- estkalen und Württemberg-Baden. cet uburg. Auf Antrag der Staatsanwalt- dete wurde in Hamburg die letzte Ausgabe er Münchener Wochenzeitschrift„Echo der . voen Amtsgericht Hamburg beschlag- e Das Gericht begründete diese Maß- Artie, damit, daß die Zeitschrift mit ihrer dtikelserie Wer haf Hamburg gerettetꝛé und en Elusblättern, die das Bild des früheren Kalgiters Kar! Kaufmann mit der Unterschrift 05 rl Kaufmann— ein Kriegsverbrecher?“ 221 chemaligen Reichsstatthalter begünstigt d durch diese Veröffentlichung Stimmung für aukmann Semacht habe. 1 bacbertmund. Aut der Zeche„Frisdlicher rel Ber in Bochum-Linden sind seit Samstag ersleute durch Auslaufen der Kohle in er Ortsstrecke abgeschnitten. P/ dpa London, Kabinetf trat des Von unserer Stuttgertet Redaktion Schorndorf. In Gegenwart von Min isterpräsident Dr. Reinhold Maier, Staats- Landtags präsident Keil, aller württembergisch- badischen Ober bürgermeister, Bürgermeister und zahlreicher füh- render Kommunalpolitiker beschloß der wür ttembergisch-badische Städtetag auf Initia- tive des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. H e i trage nicht neutral zu verhalten, sondern den Zusammenschluß der drei südwestdeut- schen Länder mit allen Mitteln zu fördern und zu befürworten. Innenminister Ulrich, merich, sich in der Südweststaat- daß dieses gemeinschaftliche Wirken in je- der Beziehung ersprießlich war und nie zu irgendwelchen Benachteiligungen der einen oder anderen Gruppe von Gemeinden ge- kührt hat. Was bei den Städten möglich ist, sollte bei den Ländern nicht unmöglich sein. Eine weitere Entschließung befaßt sich nach Vorschlägen von Oberbürgermeister Dr. Swart, Heidelberg, mit der Frage eines Z week mäßigen Verwaltungs auf- baues in einem EZukünftigensüd- Weststaat. Sie fordert eine umfassende Selbstverwaltung der Städte und Gemein- den und sieht die richtige Lösung in der Errichtung von zwei Landschaftsverbänden, Baden und Wüttemberg, als kommunale Gebietskörperschaffen. Sitz des sogenann- ten Landschaftstages soll Karlsruhe sein. Durch die Bildung dieser großen kom- munalen Behörden soll eine Wahrung der jandsmannschaftlichen Eigenart der Lan- desstelle Baden und Württemberg gewähr- leistet werden. In einer dritten Entschließung fordert der Städteverband die Mitwirkung der kom- munalen Instanzen an der Gesetzgebung der Länder. In der Diskussion über die Südweststaat- frage, die unter dem Eindruck eines über- Die Gemeinden verlangen den Südweststaat Württemberg- badischer Städtetag bill igt Vorschlag Dr. Heimerichs, für den Südweststaat einzutreten zeugenden Referates des Oberbürgermeisters Dr. Heimerich, Mannheim, stand, sprachen sich alle Redner für einen aktiven Einsatz der Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Sinne der raschesten Bildung des Südwest- staates aus. Dr. Heimerich hatte u. a. gesagt: Das Schicksal des projektierten Südweststaates werde sich als Schulfall für die deutsche Länderpolitik und Länderproblematik er- weisen. Er betonte, wenn der geplante Süd- Weststaat nicht geschaffen werden könne, dann werde auch in ganz Deutschland die notwendige Bereinigung der Ländergrenzen ein Wunschtraum bleiben. Die vernünftige Gestaltung der deutschen Länder sei aber überhaupt erst die Voraussetzung für einen gesunden Föderalismus in Deutschland. Mehr Bundesmittel notwendig Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) In der Montags sitzung des württembergisch- badischen Mi- nisterrats wurde beschlossen, abermals an Bundeskanzler Dr. Adenauer heranzutreten. um Mittel zur Arbeitsbeschaffung, insbe- sondere auf dem Gebiet des Wohnungsbaues, zu erhalten, da sonst zu befürchten sei, daß der Wohnungsbau in Württemberg- Baden inn Spätherbst zum Erliegen kommen werde. Schußwaffen für deutsche Jäger Bonn.(dpa) In einem am Montag ver- öffentlichten Kommuniqué wird dem Bun- deswirtschaftsminister mitgeteilt, daß die deutschen Jäger für die laufende Jagdsaison bis zu 25 000 Gewehre und 50 000 Flinten erhalten können. Thema Nr. I: Die deutsche Bundespolizei Britisches Kabinett berät und schweigt— Paris nur für Länderpolizei 011 55 das Problem der deutschen 81 cherheit und den Koreakrieg zu er- örtern. In Anwesenheit der Chefs der drei Waffengattungen wurde über das Problem der deutschen Wiederaufrüstung gesprochen und die Frage angeschnitten, ob auf dem europäischen Festland mehr britische Divi- sionen stationiert werden sollen. Das Ver- teidigungsproblem wird das Hauptthema der Sondersitzung des britischen Unterhauses sein, die am nächsten Dienstag beginnt und zunächst zu einer Vorlage Stellung nehmen muß, die Militärdienstpflicht von achtzehn Monaten A Uf 2 wei Jahre zu verlängern. Trotz der vielen Ge- rüchte, die auch in Großbritannien um das Problem der Bundespolizei kursieren, schweigt sich das amtliche London immer noch über diesen Fragenkomplex aus. Am Montag nahm ein Sprecher des britischen Außenministeriums noch einmal zu Presse- berichten Stellung, daß der Bundesrepublik eine leicht bewaffnete Polizei in Stärke von 100 000 Mann bewilligt werden solle. Der Sprecher erklärte kategorisch, bisher sei keine Entscheidung getroffen worden. Sle könne nur auf der New Lorker Aubßenminister konferenz fallen. Zum Sicherheitsmemorandum der Deut- sche Bundesregierung erklärte ein Sprecher französischen Außen mini- Fe 2 N blik für eine Verstärkung der westdeutschen Polizei ein. Frankreich sei aber der Auf- fassung, daß diese Polizei weder mit schwe- ren Waffen ausgerüstet noch der Bundes- regierung unterstellt werden darf. Sie müsse in den einzelnen Ländern statio- niert werden und der Bonner Regierung nur im Falle eines Notstands zur Verfügung gestellt werden. Das Problem der deutschen Außenpolitik London.(dpa) Die britisch-französisch- amerikanische Studiengruppe für die Revi- sion des Besatzungsstatuts trat am Montag in London zu ihrer letzten Vollsitzung zu- sammen, bevor sie den Außenministern der drei Staaten Bericht erstattet Auf der Ta- gesordnung stand das Problem der deut- schen Außenpolitik. Die Studien- gruppe hat sich auf Empfehlungen geeinigt, nach denen die meisten der bisherigen Ein- schränkungen durch das Besatzungsstatut aufgehoben werden sollen. Ungeregelt ist noch die Frage, wie die Uebernahme der deutschen Außenpolitik durch die Bundes- regierung mit den Amtsbefugnissen der Hohen Kommission in Einklang gebracht werden soll. Mlehr alliierte Streitkräfte fordert Vizekanzler Blücher zur Sicherung Westdeutschlands Bonn.(UP) Vizekanzler und ERP-Mini- ster Franz Blücher richtete am Montag einen Appell an die Westmächte, den Kriegszustand mit der Bundesrepublik zu beendigen, das Besatzungsstatut zu besei- tigen und die Beziehungen zu Westdeutsch- land durch den Abschluß von Sonderver- trägen zu normalisieren. In einem Interview mit dem diplomati- schen Korrespondenten der United Press, K, Thaler, forderte der Vizekanzler, daß die Westmächte keine Zeit verlieren sollten, „starke Streitkräfte“ nach Westdeutschland zu schicken und damit einen Zustand des „offenkundigen Anreizes“ für potentielle An- greifer zu beendigen.„Wenn Westeuropa verloren ist, dann ist alles verloren“, warnte Blücher. ö Zum Verteidigungsproblem führte Blü- cher weiter aus, daß sich Deutschland nicht seiner Verantwortung für die gemeinsame Verteidigung entziehe.„‚lAber die Beteili- gung Deutschlands an einem umfassenden Verteidigungssystem wird von dem Ver- trauen unserer Jugend in die Bereitwillig- keit der freien Welt abhängen, die Sicher- heit Westdeutschlands durch ihre Unterstüt- zung zu gewährleisten.“ Adenauer besprach sich mit Heinemann Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte am Montag eine längere Aussprache mit Innenminister Dr. Heinemann über die durch das Sicherheitsmemorandum der Bundesregie- rung entstandenen Differenzen, Die Bespre- chungen zwischen dem Kanzler und dem Innenminister werden fortgesetzt. Die Differenzen werden in politischen Kreisen darauf zurückgeführt, daß der Kanzler das Memorandum letztlich ohne eine abschließende Rücksprache mit dem Innenminister und dem Kabinett an die Hohen Kommissare abgegeben hat. Ferner vermuten politische Kreise auch sachliche Differenzen zwischen dem Kanzler und dem Innenminister über die Frage der Bundes- polizei. Einige Kreise sprechen die Ver- mutung aus, daß möglicherweise die zwei- fache Verpflichtung Dr. Heinemanns als Mitglied der evangelischen Kirchensynode und als Bundesinnenminister diesen Kon- klikt hervorgerufen haben. 8 Gerüchte, daß Pr. Heinemann wegen der Differenzen zurückzutreten beabsichtige, wurden von offizieller Seite nicht bestätigt. Olſensive ohne Erfolge Koreafront.(dpa- Reuter) Die Nordkorea- ner haben am Montag ihre Offensive, die nach dem ersten Ansturm an Wucht ein- gebüßt und keine entscheidenden Erfolge gebracht hatte, an drei Schwer- punkten des UNO- Sperriegels aufgenom- men. Ihr Fauptangriff richtet sich gegen die Südflanke der 25. amerikanischen Divi- sion an der Südfront. Im Norden bedrohen sie die nördlichen Zugänge nach der seit Wochen umkämpften Stadt Taegu, wäh- rend es ihnen an der Ostküste gelang, die wichtige Straßenverbindung zwischen dem in amerikanischer Hand befindlichen Hafen Pohang und Taegu abzuschneiden., In allen drei Abschnitten sind schwere Kämpfe im Gange. Hahnemann, geh' du voran— aber wer hat die größeren Stiebel an? „Es muß noch viel getan werden“ für die Verteidigung Westeuropas, stellte man in London fest London.(UP) Der Rat der Außenminister- Stellvertreter der Staaten des Nordatlantik- Paktes erklärte am Montag:„Es muß noch viel getan werden“, um die Verteidigung Westeuropas zu verstärken. Zugleich for- derte er diese Staaten auf, ihre Waffenpro- duktion bis zum àugBersten zu steigern. Die Stellvertreter forderten auf ihrer letzten Sitzung vor dem Zusammentritt der drei Außenminister der USA. Großbritan- niens und Frankreichs in New Vork in der nächsten Woche, daß die Aufträge zur Lie- kerung von Waffen„unverzüglich“ vergeben werden. In einem Kommuniqué wird ausgeführt, daß die Stellvertreter ihren Regierungen empfohlen hätten, die Aufträge„bis zur duhßersten Ausnutzung der Produktionskapa- zität“ zu vergeben, besonders für die Her- stellung gewisser dringend erforderlicher Waffen tagt. Er wird am 13. September in Vork wieder zusammentreten. Der Vorsitzende des ständigen Exekutiv- ausschusses der Atlantikpaktstaaten, der Amerikaner Charles Spoffor d, erklärte auf einer Pressekonferenz. Er sei überzeugt, daß die Regierungen der Atlantikpaktstaa- ten die Empfehlungen des Exekutivaus- schusses bald in Taten umsetzen werden. Auf der Tagung habe die Solidarität und die Einheitlichkeit der Auffassungen der zwölf Delegierten starken Eindruck auf ihn gemacht. Es habe kein engherziges Feilschen um nationale Interessen gegeben. Spofford gab zu, daß das Aufrüstungs- programm der Atlantikpaktstaaten das Tempo verzögern könne, indem die So- zialleistungen in den einzelnen Län- dern verbessert werden. Er betonte, daß bei der Londoner Tagung weder über einen deutschen Beitrag zur Verteidigung des We- stens noch über die Bildung eines europài- schen Versorgungsministeriums gesprochen wurde, und lehnte es ab, Einzelheiten dar- über zu sagen, wie weit die Aufrüstungs- vorschläge der einzelnen Regierungen hin- ter den Mindestnotwendigkeiten zurückge- blieben seien. Neu- Fünfzig Divisionen für die Verteidigung Europas? Paris.(dpa) Der ständige Exekutivaus- schuß des Atlantikpakts ist in London, wie der Korrespondent des„Figaro“ am Montag mitteilt, zu dem Ergebnis gekommen, daß 50 bis 55 Divisionen und dazu die entspre- chenden Luftstreitkräfte nötig sind, um einen ersten Angriff auf Westeuropa abzu- wehren und die nötige Atempause zu ge- winnen, bis der Westen seine gesamten Hilfsmittel mobilisieren kann. Bisher war immer nur von etwa 30 Divisionen die Rede. Frankreich wird in etwa drei Jahren über 20 Divisionen verfügen. Dazu kämen, wie der Korrespondent aus sicherer Quelle erfahren haben will, 10 britische Divisionen (von 15 insgesamt aufzustellenden), die auf dem Kontinent stationiert werden sollen. Weitere 10 Divisionen sollen von Belgien, den Niederlanden, Norwegen und Dänemark gestellt werden. Außerdem soll in der Lon- doner Konferenz die Aufstellung von Heim- wehren, ähnlich wie in Großbritannien, er- örtert worden sein. a „Europas dringendstes Problem ist Sicherheit“ i Cherbourg.(UP) Milton Katz, Sonder- botschafter der Vereinigten Staaten für den Marshallplan, erklärte am Montag, Sicherheit gegen einen Angriff sei für den Augenblick das dringendste Problem Europas. Katz gab diese Erklärung an Bord der „Queen Mary“ ab, auf der er von den Ver- einigten Staaten nach Besprechungen mit Vertretern des State Departments zurück- gekehrt war Catz führte weiter aus, die Verwaltung des Marshallplans werde immer komplizierter, zuerst habe es nur wirtschaft- liche Probleme gegeben, mit denen man sich befassen mußte, jetzt müsse zusätzlich für den Frieden und die Sicherheit aller Völker gesorgt werden. Die Vereinigten Staaten betrachteten es als vordringlichste Aufgabe, den Frieden zu bewahren, darum müsse bei der Fortführung des Marshallplans auch für die Wiederbewaffnung Europas gesorgt werden. Es sei notwendig einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Bedürfnissen Europas dem Wiederaufbau, der Schaffung besserer Arbeitsbedingungen und der Wie- derbewaffnung herbeizuführen. Schumanplan- Verwaltung in Trier? Trier.(dpa) Der französische Bezirks- delegierte für Trier. Julit te, erklärte am Sonntag bei der Eröffnung der Ausstellung „Handwerk im Grenzland“ in Trier, die Stadt werde morgen vielleicht der Hauptsitz der Schumanplen-Verwaltung sein. Julitte, der im Auftrage des französischen Hohen Kommissars Frangois- Pon cet sprach, wies darauf hin, daß Trier in- kolge seiner geographischen Lage seit jeher ein Ort internationgler Berührungen ge- Wesen sei. 244 1 Deutschland- Politik Von unserem Korrespondenten A. Lang Faris. Die Rede des französischen Mini- sterpräsidenten, in der er die Erhöhung der Militärdienstzeit ankündigte, wurde von der Oeffentlichkeit ohne jede Erregung aufgenommen. Diese Maßnahme war seit Wochen erwartet worden und seit der Dienstpflichtverlängerung in Großbritannien und Belgien unvermeidlich. Lediglich auf Iinkssozialistischer Seite wird Plevens An- sprache kritisiert. Man wirft ihm vor, wich⸗ tige Probleme einfach beiseite gelassen zu haben. Vor allem bemerkt man die Ab- wesenheit jeder Erklärung über die Fin a n- z2jerung der Aufrüstung und be- mängelt, daß Pleven sich über die von Frankreich akzeptierte zahlenmäßige Stärke der westdeutschen Polizei nicht geäußert hat.(Bereits seit Wochen stellten die Pari- ser Journalisten in jeder Pressekonferenz ohne jeden Erfolg die Frage, welche Zah- jen Frankreich nunmehr für die deutsche Polizei als annehmbar betrachte.) Plevens Politik wird von der Mehrheit durchaus gut geheißen. Kennzeichnend da- für sind die Erklärungen des christlich demokratischen Führers Maurice Schu- man in der Parteizeitung„Aube“, Schu- man bezeichnete es als Plevens großes Verdienst, das deutsche Problem mit neuen Augen zu betrachten und die wichtigsten Punkte dieses Problems klar erkannt 2u haben. Der Ministerpräsident habe sich nicht dazu verleiten lassen, die zerstörten Illusionen durch eine neue Illusion zu er- setzen. Man könne 48 Millionen Westdeut- sche nicht ohne Polizei lassen, wenn ihnen 17 Millionen Ostdeutsche mit ęiner schwer bewaffneten Polizei entgegenstünden, denn das bedeute geradezu eine Prämie für den Ueberfall. Wolle man es allein den alli- jerten Truppen überlassen, einen even- tuellen ostdeutschen Angriff abzuwehren, so gebe man damit diesem den Charakter einer deutschen Volkserhebung gegenüber der Besatzung und diene nur dem russi- schen Imperialismus, der den Pan-Germa-⸗ nismus für seine Zwecke wieder aufleben lassen wolle. Man könne keine deutschen Truppen zulassen, solange es keine europäische Armee gebe. Diese Aeußerungen Schumans lassen darauf schließen, daß die Pariser Regierung end- gültig ihre Stellungnahme zur deutschen Aufrüstungsfrage festgelegt und dem Drange der westlichen Generalstäbe nicht nachgege- ben hat. Ihre Ansichten laufen demnach mit den Ansichten der Londoner Regierung und auch Adenauers parallel. Die militärischen Konzessionen an die Bundesrepublik be- schränken sich auf die Polizei. die im Frie- den einen deutschen Bürgerkrieg verhüten und im Kriegsfall die innere Front schützen solle. Die von den Militärsachverständigen für die europäische Verteidigung als not- wendig erachteten 50 Divisionen könnten in England Frankreich und Belgien auch ohne deutsche Mithilfe aufgestellt werden. Nach vielem Schwanken und ratlosen Manövern hat die Politik der Westmächte in dieser Hinsicht endlich eine einheitliche Linie gefunden, die wohl auch, wie man in Paris annimmt, der deutschen Volksmeinung am œhesten entspricht. . 8 2 2 5 8 8 8 8 2 N— ä Seite 2 MORGEN Dienstag, 5. September 1950/ Nr. 200 0 0 W Notiz zum Tage: Asiens eigene Wege e Die Auswirkungen des Formosa-Konfliktes/ Von Dr. Hans Penzel und Getahrenzulage 0 5 5 5 d tig. Er sti Dienstag, 5. September 1950 Im Slang der politischen Kommentare sicht zu nehmen, so daß für diesen Gebets- nommen hatte. Die kommumistische Welt 1 e. 5 einigg Das Bild des Studenten Der erste deutsche Studententag nach dem Kriege, der dieser Tage in Köln statt- Fand, ist mit einer Art Treuegelöbnis zum Staat abgeschlossen worden. Das mag für einen Studententag zunächst als verwunder- ich erscheinen. Aber als Hans Schwart- länder, der bisherige Vorsitzende des Verbandes deutscher Studentenschaften, am Sotrmtag zum Ende der festlichen Schluß- sitzung im Plenarsaal des Bonner Bundes- Hauses feststellte, die Studenten hätten aus der Begegnung mit Männern der Politik und des Staates erfahren, daß die Handlungen und Entschlüsse dieser Herren„längst nicht immer so verantwortungslos sind. wie es uns okt erschienen ist“, wurde nur formuliert, Was in den vorangegangenen Tagen in der Kölner Universität immer wieder zu beob- achten war: die Teimehmer des Kongresses hatten in politischen Dingen hie und da Mre eigene Meinung, aber wenn sie sachlich und nicht oberflächlich angesprochen wur- den, ließen sie sich gerne belehren. Und daß die politische Problematik überhaupt im Vordergrund stand. brauchte nicht mit tönenden Sentenzen etwa vom Primat der Politik in unserer entscheidungsschweren Zeit erklärt zu werden. Der Verband deutscher Studentenschaften Hat nicht zufällig erst in diesem Jahr den ersten deutschen Studententag nach dem Kriege veranstaltet. Abgesehen davon, daß sich in dem Verband, der erst 1949 zustande gekommen ist, die Vertretungen der Studen- tenparlamente an den einzelnen Hochschulen ber alle Schwierigkeiten hinweg zunächst einmal zusammenfinden mußten, hat nicht nur bis zu der entscheidenden Konferenz in Seeshaupt im Sommer des vergangenen Jahres, sondern bis in die letzten Monate hinein die Ost West- Problematik jede Studenten organisation erschwert. Immer wieder kam von einzelnen Studentenschaf- ten der Wunsch nach Aussprache mit den Komilitonen in der Ostzone zum Ausdruck, Während die Führung der Gesamtorgani- sation längst wußte, daß von den ostzonalen Autoritäten jeder offene Kontakt miß- braucht wurde. Heute gibt es unter den Westdeutschen Studierenden kaum noch Me lungsverschiedenheiten darüber. Der ersten Nachkriegstagung der Studenten in Westdeutschland war eine solche Klärung nur nützlich, denn sie erhielt damit eine Ausgangsposition, von der aus hinsichtlich der Ostzone nur noch die Solidarität mit den dortigen Studenten zum Ausdruck ge- bracht werden brauchte, die mitten in dem Terror des Systems für die deutsche Frei- Beit eintreten. d Das Bild des Studenten, wie es sich au einem solchen Kongreß präsentiert, ist bis zu einem gewissen Grade immer auch das Bild der Jugend einer Zeit. In den verwirr- ten ersten Nachkriegsjahren, in denen der Zwang, sich überhaupt und neu zu orien- tieren; nicht nur auf die junge Generation beschränkt war, sind von der Jugend in rer Gesamtheit und insbesondere von der studierenden Jugend viele falsche und ver- zerrte Meinungen umgelaufen. Die Norma- lisierung der äußeren Lebensumstände brachte auch hier zunächst die Wiederkehr des Alten, in Zuständen wie in der Argu- mentation, mit sich. Das kam noch kürzlich und zufallig ebenfalls in Köm auf der Hauptversammlung des Deutschen Städte- tages zum Ausdruck, der dem Jugendpro- blem gewidmet war und die Frage durch- aus offen lieg, ob die Aelteren, vor allen Dingen, die in den Schlüsselpositionen sitzen, der Jugend gegenüber überhaupt schon eine Einstellung gefunden haben. Was der Staatssekretär im Bundesinnenministe- rium, Ritter von Lex, jetzt vor dem Stu- dententag als eines der revolutionären Pro- bleme der Bundesrepublik bezeichnete, nämlich eine wirkliche Hilfe für die Jugend, lägt sich nicht nach dem Schemata lösen, die krüher unter der Rubrik Generations- probleme zu finden waren. Heute sei das Generationsproblem geradezu auf den Kopf gestellt, meinte in Köln ein Student; gewiß suche die Jugend nach neuen Autoritäten, aber sie wisse zugleich, daß es diese in vollendeter Form nicht gebe, und deshalb seien diejenigen Aelteren das Bindeglied zur Jugend, die ebenfalls nach dem Neuen such- ten und zeigten, daß sie dies tun. Nun soll man Kongresse jeder Art nicht überschätzen und ihren Diskussionen nicht mehr Bedeutung zumessen, als ihnen gebührt. Der Kölner Studententag war Allerdings wohltuend wenig belastet mit. AZeußerlichkeiten, und wenn die Schar der Teilnehmer, wie es innen gebührt, auch fast nur aus Idealisten zusammengesetzt war, so hatte dieses Gremium doch einen nicht unbeträchtlichen Repräsentant und man darf das Bild des deutschen Studenten, das hier sichtbar wurde, schon als das Bild ansehen, hinter dem die Mehrheit steht. Gemäß diesem Bild ist der deutsche Student von heute ein eminent palitischer Mensch, bei dem der Appell. kämpferisch. für die neue Demokratie einzutreten, nicht ungehört verhallen dürfte. Inmitten der Alternative, vor der die Hochschule steht, ist das eine Haltung, von der auch diese selbst profitieren könnte. Die lange Zeit viel zitierte Hochschul- reform, um die es inzwischen wieder einmal Stiller geworden ist, steht nicht zuletzt des- halb noch aus, weil man sich in der Ent- scheidung zwischen der Hochschule der Forschung und der Hochschule der Bildung nicht einigen konnte. Der Kölner Studen- tentag könnte lehren, daß die Studenten- schaft in ihrer Mehrheit in Richtung auf die Bildungsuniversität tendiert, die dann aber auch wirklich Menschen bilden müßte, ohne daß das humanistische Bildungsideal dafür allein ausreichend wäre. 5 W. F. einander- finden der Völker Asiens weird vom„kalten Krieg“ als einer Angele- genheit gesprochen, der mit Ruhe und ohne Befürchtung eines neuen Krieges zu begeg- nen ist. Niemand hat aber bisher gefragt, ob hinter jenen, die den„kalten Krieg aushalten sollen, auch die innere Ordnung, die seelisch- geistige Festigkeit, das notwen- dige Vertrauen von Mensch zu Mensch und vor allem vom Staatsbürger zur Regierung stehen. Daß dieser notwendige„Hinter- grund“ in jenen Kreisen, welche dem welt- politischen Verlauf ihre Richtung geben, ge- nau so fehlt, wie den viel- enttäuschten Hausfrauen vor den Krämerläden, beweist eine bedenkliche Gleichförmigkeit der Gei- stesverfassung bei Regierenden und Re- glerten. Beide entbehren heute Weithin der Fähigkeit, das Le- ben d üch im Kleinsten— Wirklich zu meistern. Man lebt in jeder Hinsicht von der Hand in den Mund und überträgt diese Organisations-, Kunst“ ohne Bedenken auch auf die politische, ja außenpolitische Sphäre. Dem Fehlen von wahren Persönlichkeiten, die sich durch sou- veränes Denken und Handeln im Alltags- leben des Volkes auszeichnen, steht— wie könnte es auch anders sein?— der fatale Mangel von Staatsmännern unter den Poli- tikern der westlichen Welt gegenüber. Das Bild, welches die Regierungsmänner und gar die Militärs seit Entstehen des Korea-Krieges von sich gaben und noch geben, offenbart nichts als allgemeine Rat- losigkeit und Ziellosigkeit, das Spiegelbild auch ihrer inneren Verfassung. Fünf Jahre nach Beendigung des letzten furchbaren Ringens, während der sich Veränderungen umwälzendster Art in Asien vollzogen, die uns zu ernsten Studien über die Weltlage veranlassen sollten, haben die Regierungen von England und Amerika hinsichtlich ihrer Asienpolitik noch immer keine Einigung er- zielt. Mangels dieses Gegensatzes unter den beiden führenden Staaten des Westens allein vermochte sich jene Formosa- Frage zu bilden, welche Mao Tse-tungs 470 Millio- nen Menschen legale Veranlassung sein kann, die Streitkräfte der UNO in Korea oder anderswo in einen Krieg ohne Ende zu verwickeln. Im ewigen Parteienstreit ist den allzuoft wechselnden Außenpolitikern jenseits des Atlantik anscheinend noch verborgen ge- blieben, was man sich in den Hauptstädten der asiatischen Länder schon lange von den Dächer zupfeift: Mao Tse-tung sucht nach Möglichkeiten zum Auf- bau einer eigenen und unabhän- gigen Außenpolitik. Der indische Premier, Pandit Nehru, altasiatische Weis- heit mit Nüchternheit der Sehweise für die heutige Weltlage in sich vereinend, machte in sicherer Erkenntnis der Chance dieser Stunde jenen Vorstoß im Sicherheitsrat der UNO zu Gunste des rot- chinesischen Stand- punktes in der Formosafrage, der hier im Westen mit worden ist. Abgelehnt Sich-zu- Weiter. Nachdem sich Chinas erster Minister Mao durch seine geschmeidige, organische und langsame Ueberführung des alten Feudalis- mus in eine gemäßigte, bürgerliche und nationale Revolution, durch Beendigung der Inflation und die Hebung der land wirtschaftlichen wie industriellen S0 viel Zynismus Indessen geht das Produktion einen guten Namen diesseits des Eisernen Vorhanges geschaffen hat, besteht der Plan, zwischen Rußland und dem Block der Westmächte eine Gruppe rein asiatischer Staaten aufzubauen, die über alle welt- anschaulichen und innerpolitischen Gegen- sätze hinweg eine unabhängige dritte Groß- macht darstellen. Neben Indien sind für diese Idee vor allem Indonesien, Persien, Aegypten, die Türkei, Syrien, Afghanistan u. à. m. bereits gewonnen. Indiens Eintreten zu Gunsten Chinas in der Formosa-Frage wird Mao Tse-tung wahrscheinlich veranlassen, auf gewisse Wünsche Nehrus zu Gunsten Tibets Rück- turm des sich ohnehm erneuernden Welt- buddhismus Schlimmes wohl verhütet wer- den kann. In den Ländern Asiens kristallisiert sich die Ueberzeugung immer mehr heraus, daß der Kommunismus Chinas in seinem Funk- tionieren wie auch in seiner geschichtlichen Entweklung unter allen Gebilden gleichen Namens ein neues und eignes Phänomen darstellt. In China bleibt es zudem unver- gessen, daß die Kommunisten während der ersten zwei Jahrzehnte ihres wechselvollen Kampfes gegen die Kuomingtang und die japanischen Eindringlinge von den Russen keinerlei Waffen oder ideellen Beistand empfangen hatten. Im Gegenteil. Stalin an- erkannte Tschiang Kai-Scheks Regime als die legitime Regierung Chinas. selbst im Jahre 1945. Die chinesischen Kommunisten Waren damals in seinen Augen„bäuerliche Rebellen, die nicht das Zeug in sich hätten, jemals die Regierungsgewalt zu überneh- men“. Dieser Haltung entsprechend überga- ben die Russen am Ende dieses Krieges die bedeutsamsten Städte der Mandschurei nicht etwa den kommunistischen Truppenverbän- den, sondern der Armee Tschiang Kai- Scheks. Damit hatte sich im Jahre 1948 in China eine Partei an die Staatsführung vor- gearbeitet, welche Moskau wenig verdankt und die ihren Marxismus aus- schließlich aus dem westlichen Europa über- zentrale hat sich diesem unerwarteten Auf- schwung der Genossen in China wohl rasch und unauffällig angepaßt. mußte aber ange- sichts der eignen Versäumnisse und mit Rücksicht auf die überwältigende„Ueber- macht“ von 470 Millionen„Neuzugängen“ die gewissen chinesischen Züge dieser dux ch eine vieltausendjährige Kultur festgeform- ten Asiaten hinnehmen. Eben dies Zurück- greifen der ersten chinesischen Kommuni- sten als„Vorbilder“ aus der früheren Kai- serzeit hat das heutige Regime der im Grunde konservativ empfindenden Masse irgendwie schmackhaft werden lassen. Aus diesem gleichen chinesischen Selbstbewußt- sein heraus fühlt sich das Volk des Reiches der Mitte nicht etwa als Werkzeug mosko- witischer Weltstrategie, sondern als gleich- berechtigter Bundesgenosse des russischen Nachbarn, zu dem es angesichts der Gefahr eines von den USA wieder aufgerichteten japanischen„Weltreiches“ wohl oder übel Zuflucht nehmen mußte. Die Menschen Chinas und Rußlands haben, was ihre Lebens auffassung angeht, nichts gemeinsam. Die klugen Leute in Peking gaben, als Mao zum Abschluß des russisch- chinesischen Freundschaftsvertrages neun Wochen in Moskau weilte, dieser Ver- schiedenartigkeit der Anschauungen mit dem lapidaren Satz Ausdruck:„Man braucht nicht neun Wochen, um nur ja zu sagen!“ Schwierige Koalitionsgespräche in NRW Zusammenschluß CDU-FDP- Zentrum nicht erwünscht Düsseldorf.(dpa) Die Situation zum Neu- beginn der Koalitionsgespräche in Nord- rhein- Westfalen wurde am Montag in Düsseldorfer politischen Kreisen als schwie- rig bezeichnet. Es lasse sich noch nicht vor- aussagen, wie die mit der Regierumgsbildung verbundenen Probleme gelöst werden kön- nen. Nach Ansicht der Gruppen, die für die sogenannte Kleine Koalition in Frage kom- men, hat die Zentrumspartei mit ihren gegen eine„einseitige Schwergewichtsverlagerung nach rechts“ gerichteten Stellungnahmen am Sonntag zu erkennen gegeben, daß sie eine Regierungskoalition CDU- FDP- Zentrum nicht für wünschenswert hält. Damit ergäben sich nur die zwei Möglichkeiten einer Koalition CDU-FDP oder CDU- Zentrum. Ministerpräsident Arnold soll es aber nach zuverlässigen Informationen nach wie vor ablehnen, eine Regierung CDU-FDP zubilden. Er sei aber heute ebensowenig Bereit, eine Regierung auf der Basis CDU- Zentrum zu bilden, weil damit die gegen- wärtige Uebergangslösung des reinen CDU- Kabinetts nur einer anderen Notlösung mit zu unsicherer Basis weichen würde. Schiedsverhandlungen über Lohnstreitigkeiten Bonn,(gn-Eig. Ber.) Am Montagnach- mittag hat das Schiedsgericht seine Ver- handlungen zur Beilegung des Ausstandes im Baugewerbe an einem unbekannten Ort in der Nähe der Bundeshauptstadt be- gonnen. Die Verhandlungen werden sich, wie man vom Bundesarbeitsministerium erfährt, voraussichtlich bis heute nachmittag hinziehen.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) Mecloy: Keine generelle Amnestie für deutsche Kriegsverbrecher Frankfurt.(dpa) In einem Schreiben an den Chefredakteur der New Vorker Zelt- schrift„Aufbau“, Manfred George, er- klärte der amerikanische Hohe Kommissar John MecCloy, daß er zu keiner Zeit eine generelle Amnestie für deutsche Kriegsver- brecher erwogen habe. George hatte in einem Schreiben an Me- Cloy von einer weitverbreiteten Aktion ehe- maliger Nationalsozialisten gesprochen, die das Ziel hätte,„die ungerechtfertigte Begna- digung von Kriegsverbrechern zu erreichen“. Mecloy betonte darauf, daß er auf keinen Fall einen Gnadenerlaß unter dem Druck einer organisierten Aktion, sei sie nazisti- schen oder anderen Ursprungs, unterzeich- ne werde. Eine solche Maßnahme könne nur durch das Ergebnis einer sorgfältigen oder sachlichen Untersuchung der Umstände jedes einzelnen Falles zustandekommen „Ring politischer Jugend“ Frankfurt.(dpa) Za einem„Ring politi- scher Jugend“ haben sich Vertreter der Bundesvorstände der Jungsozialisten(SPD), der Jungen Union(CDU) und der Deutschen Jungdemokraten FDP) zusammengeschlos- sen. Der Ring will, wie am Montag in Frankfurt mitgeteilt wurde, die Jugend- gruppen gegen die kommunistische Propa- ganda in der Bundesrepublik einsetzen und damach streben, daß die Jugendgruppen von den Parteien zu aktiver demokratischer und politischer Mitarbeit stärker herangezogen Werden. „Die SPD wird sich nicht beugen“ Auftakt des Wahlkampfes Mannheim.(Eig.-Ber.) Der sozialdemo- Kkratische Bundes- und Landtagsabgeordnete Erwin Schöttle erläuterte vor einer Delegierten versammlung von SPPDP-Funk- tionären den Standpunkt der Partei zum innen- und außenpolitischen Geschehen. Seine Ausführungen, über die er das Bibel- wort stellte:„Deine Rede sei ja, ja und nein, nein“ gipfelte in der Feststellung, daß die Partei im Kampfe um den materiellen und politischen Fortschritt auf sich selbst angewiesen sei und als eindeutige Minder- heit gegen den Strom schwimme.„Wir werden uns unter keinen Umständen beugen“, sagte Schöttle,„auch wenn dieser oder jener sich einen umgekehrten Persil schein“ zu beschaffen strebt“. Mit diesen Worten apostrophierte der Abgeordnete das Bürgertum, dem er den Vorwurf machte, im Kampfe gegen den Kom- munismus keine klare Haltung einzuneh- men und sich stets um eine Rückzugslinie zu bemühen. Schöttle kritisierte auch die „selbstmörderische Neutralität“ der Ge- Werkschaften, die die SpD in ihrem Kampfe allein ließe. Die SPD sei sich bewußt, daß sie völlig auf sich selbst ange- Wiesen sei, sie werde sich aber trotzdem nicht drücken. Nordische Sozialdemokratie vor der Kraſtprobe In Dänemark und Schweden wird gewählt Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Welt mann Kopenhagen. Am 3. September finden in Dänemark die Neuwahlen zum auf- gelösten Folketing statt, am 15. September in Schweden Kommunalwahlen, gekop- pelt mit einer Ergänzungswahl zur Ersten Kammer des Reichtages(etwa„Oberhaus“.) Die drei skandinavischen Länder werden bisher rein sozialdemokratisch regiert, in Dänemark und in Schweden sind diese Wahlen sowohl taktisch wie propagan- distisch angelegt als eine Kraftprobe, ob sich die Sozialdemokratie weiterhin als alleinige— oder überhaupt Regierungs- partei behaupten kann. Gemeinsam ist ferner diesen beiden Wahlen, daß die Außenpolitik außerhalb der Debatte liegt: in Schweden besteht ebenso Einigkeit zwischen der Sozialdemo- kratie und den großen bürgerlichen Parteien über die bisherige Linie der stark be- Wäakfneten, allianzfreien Neu- tralität, wie in Dänemark hinsichtlich des seinerzeitigen Beitrittes zum Atlantik- pakt und den sich jetzt daraus ergebenden Aufrüstungsverpflichtungen. Die Kampf- front hat sich— von den Kommunisten und einigen kleinen bürgerlichen Gruppen abgesehen— völlig auf den wirtschafts- politischen Sektor verlagert; es geht um Planwirtschaft oder Liberalisierung, um das „richtige Verhältnis“ zwischen Löhnen und Preisen, und besonders scharf um die „gerechte Verteilung“ der speziell durch die Aufrüstung erforderlichen gewaltigen neuen Steuern. „ Wer soll das bezahlen — Ueber diese Frage konnte man sich absolut nicht einig werden, als die dänische Regierung Hedtift in einer Sondertagung im August dem Parlamente einen Antrag auf Bewilligung von zusätzlichen 350 Millionen Kronen für Rüstungszwecke vorlegte. Die Regierung wollte nämlich hierfür Deckung schaffen durch eine Zwangsanleihe für Ver- mögen über 50 000 Kronen und eine Wehr- steuer, die ausschließlich von„steuerpflich- tigen Einkommen“ über 10 000 Kronen jährlich(was nach dem dänischen Steuer- gesetz praktisch einem Bruttoeinkommen von 1213 000 Kronen entspricht) getragen Werden soll. Die scharfe Ablehnung der bürgerlichen Opposition war natürlich gege- ben: man argumentierte, daß es geradezu unsittlich sei— ganz abgesehen von natio- nal ökonomischen Gesichtspunkten— wenn der Aufbau der Landesverteidigung, die doch Sache des ganzen Volkes sei, nur von knapp 10 Prozent der Bevölkerung bezahlt werden solle. Resultat: die 350 Millionen wurden bewilligt, wie jedoch hierfür Deckung geschaffen werden kann, soll die Sorge des neuen Folketing, bzw. der Wähler am 5. September sein. Aber auch in einer anderen, nicht minder vitalen Frage scheiden sich die Geister: die Wirtschaftliche und besonders devisenmäßige Situation Dänemarks ist so beängstigend, daß sie bereits international zu Befürchtun- gen Anlaß gibt. So hat soeben Michael Hoffman, der europäische Wirtschafts- korrespondent der„New Vork Times“— of- fenbar inspiriert von den amerikanischen Marshall-Experten in Kopenhagen— in zwei großen Artikeln die dänische Wirtschafts- politik sehr scharf kritisiert, seine Berichte gipfeln in der Konklusion:„Dänemark Ist vom europäischen Wieder- d Ufbauzug herunter gefallen!“ Hoffmans übrigens recht gründliche Unter- suchungen können mit einem gewissen Vor- behalt gewertet werden,— aber immerhin: der Handelsminister stellte im Folketing kest, daß Dänemarks Devisen-Unterbilanz im Laufe des kommenden Jahres auf 750 Millionen Kronen anwachsen werde, wenn nicht sofort einschneidende Maßnahmen be- schlossen würden. Die von der Regierung vorgeschlagenen konnte jedoch die bürger- liche Opposition ebenfalls nicht gutheißen: sie bestanden in scharfen Importrestriktio- nen Kaum in Einklang zu bringen mit den Liberalisierungsbeschlüssen der Pariser Mar- shall- Organisation), in der Vollmacht zur Einführung Weiterer Rationierun- gen und in neuen Umsatzsteuern auf nicht Unbedingt lebensnotwendige Verbrauchs- waren„zur Aufsaugung der überschüssigen Kaufkraft“. Die bürgerliche Opposition wünscht hingegen Devisenschwund un in- flatorische Tendenzen durch eine Umlegung der Finanzpolitik und eine Drosselung der staatlichen Investitionen und des Admini- strationsapparates zu bekämpfen.— Armer dänischer Wähler—, wie soll er sich im Ge- strüpp dieser nationalökonomischen Fach- kragen zurechtfinden? Aber die Wahlpropa- ganda aller Parteien hilft ihm: sie simplifi- ziert die eigentlichen Probleme so, daß jeder Steuerzahler und Verbraucher das von ihm Gewünschte heraushört.. Die wirtschaftliche Situation in Schwe- den ist zwar nicht rosig, aber nicht an- nähernd so angespannt wie in Dänemark. Die bürgerliche Oppositiôn, an der Spitze die liberale„Folkparti“, hat das Schwerge- wicht des Wahlkampfes gegen die teilweise Planwirtschaft der sozialdemokratischen Re- gierung gelegt. Man beruft sich in der Pro- paganda besonders auf das Zitat eines inter- national bekannten Nationalökonomen, dag es„eine teilweise Planwirtschaft ebenso wenig gäbe wie eine teilweise Schwanger- schaft“. Man nährt im bürgerlichen Lager die Hoffnung, daß man am 15. September die sozialdemokratische Mehrheit in der Ersten Kammer brechen könne.— Ob die Blütenträume der schwedischen und däàni- schen Opposition reifen werden, kann nicht prognostiziert werden,— aber fraglos steht die nordische Sozialdemokratie in diesen beiden Ländern vor einer sehr ern sten und symptomatischen Kraft- probe. Das Interesse der englischen La- bour-Partei für den skandinavischen Wahl- kampf ist durchaus verständlich. zurück, um im Licht der mitter nächtlichen Laterne sein Werk zu begutachten. Trotz Terror zum Treffen der Hunderttausend“ stand dort auf der Rückseite des guten alten Severin. Tores zu Köln. Als der Skribent den illegalen Schreiber ansprach, zuckte dieser nervös zu- sammen. Inm schien nicht wohl in seiner Haut und eigentlich sah das Gesicht unter der Schklägerkappe viel zu bieder aus, um einen Terroristen und dunklen Untergründler u eigen zu sein. Der Mann hatte sichtlich Angst, Sie wurde durch eine Zigarette beigelegt, „Was wollen Sie machen“, sagte er.„Rom. munist, nein, das bin ch nicht!— aber arbeitz. Jos“, 1,50 DM pro Stunde gab es bisher fir diese Tätigkeit und seit kurzem 50 Pfennig „Gefahrenzulage“. Ob er wohl viel mache in einer solchen Nacht? Man müsse sich de Arbeit einteilen, denn sie solle ja vorhalten, meinte der Schwarzarbeiter und nahm seinen Topf mit weißer Farbe auf. Und die Moral? Ja eben! gn N Jahrestagung des britischen Gewerkschaftskongresses Brighton,(dpa) Der Jahreskongreß des britischen Gewerkschaftsverbandes Tus wurde am Montag in Brighton Güd- england) eröffnet. Mehr als neunhundert Delegierte, die fast acht Millionen Arbeiter vertreten, nehmen teil. Auf der Tagesord- nung stehen politische und wirtschaftlich Fragen der verschiedensten Art, doch wer. den nach Ansicht von Beobachtern zwe Punkte alle andern in den Schatten stellen Die internationale Lage und die Aus wir kungen des neuen britischen Rüstungs programms auf das Wirt schaftsleben des Landes. Gespräche mit Gewerkschaftsvertretem in Brighton deuten darauf hin, daß dr“ Kongreß insgesamt in einer ruhigen Atmo- sphäre verlaufen wird. Man rechnet mi voller Unterstützung des Verteidigungspro- gramms der Regierung. Amerikanische Fortschrittspartel in Nöten New Vork.(UP) Unterrichtete Kreise er. klärten am Montag, der Koreakonflikt habs eine solche Zersplitterung der Fort- schrittspartei verursacht, daß 8 wahrscheinlich niemals mehr ihre frühen Stärke erreichen werde. Ein Vorkämpfer dieser Partei führte aus, daß viele Mitglle- der in dem Augenblick die Partei verlle Ben, als sie nach Ausbruch des Fores⸗ konfliktes weiter auf ihrer Opposition gegen alle Handlungen der Vereinigten Staaten gegen den Kommunismus beharrte. In ihren besten Zeiten waren die Fortschritt, lichen durch zwei Abgeordnete im Reprä- sentantenhaus und einem Fürsprecher in Senat vertreten, Gleichzeitig waren sle de Zünglein an der Waage zwischen den gro- Ben Parteien in New Tork. 5 Henry Wallace selbst hat die Parte“ zussmmen mit seinem Strategen Lee Prel. mam schon verlassen. Kandidat der Fortschrittspartei Vize- Präsidentschaft 1948, unterlag bel seinem Kampf für die Nominierung zum Senat. Schließlich sitzen die elf bedeutend. sten Kommunisten der Vereinigten Staaten die die Fortschrittspartei eifrig unterstüt- ten, im Gefängnis. Euthanasie-Kontroverse in Großbritannien London.(UP) Die britische Oeffenflicr keit befaßt sich am Montag eingehend mi einer Rede, die der anglikanische Bischol Ernest William Barnes vor britischen Wissenschaftlern in Birmingham hielt und in der er die Euthanasie, die Sterilisierung und die Geburtenkontrolle forderte, um 20 Anwachsen der Zahl der„minderwertigen Menschen zu verhindern. 5 8 Bischof Barnes, ein ehemaliger Dozent der Mathematik in Cambridge, sagte dt den Wissenschaftlern:„Das alte Gebo seid fruchtbar und mehret euch und brei tet euch aus über die Erde, konnte ii göttlich gehalten werden, solange die Wel mehr Menschen brauchte. Diese primitiu Notwetidigkeit existiert jetzt nicht mebt Heute braucht die Welt mehr fähige Men. schen, doch die minderwertigen Menschen vermehren sich zu schnell und bilden eine“ Bedrohung der Zukunft.„Wer den Ruf ge. hört hat, ‚du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, der wird ohne Hochmut damit einverstanden sein, daß man den menschlichen Leben ein Ende macht, wenn seine Last untragbar geworden ist: Die liberale„News Chronicle“ übt W andere Blätter an dieser Rede scharfe Nit tie und erklärt:„Wenn das menschlich Leben nicht geheiligt ist, dann wird dis Leben der Menschen niemals sicher sein, Die„Times“ meint, allein die Geschichte lehre, daß die Benachteiligung sogenannte minderwertigen Lebens schnell zu eine Mißachtung des menschlichen Lebens übel. haupt ausarte. Wieder ein schwerer Taifun über Japan Toklo.(Up) Mindestens 250 1 wurden am Sonntag im japanischen 1 striegebiet von Osaka und Kobe get 5 als ein Taifun mit Windgeschwindiskeite von 180 km/st über die japanischen Ins Honschu und Schikoku hinweggins ue Zahl der Vermißten wird von amtliche japanischer Seite mit 242 angegeben, 3 muß angenommen werden, daß auch 40 ihnen viele den Tod fanden. Die Zahl 0 Verletzten liegt bei 2200. Zehntaufene wurden durch den von den Meteorologe „Jane“ genannten Taifun obdachlos 155 macht. 11 145 Häuser wurden durch be Taifun völlig zerstört, 22 014 wurden 15 schädigt und mehr als 170 000 unter Was gesetzt. Allein im Gebiet von Kobe durch den Taifun 20 Schiffe unter. 600 deutsche Studenten zur Ernte nach Großbritannien London.(dpa- REUTER Sechsbunde deutsche Studenten werden in dies 5 Herbst nach Großbritannien kommen, 5 bei der Einbringung der Ernte zu helfen. Eine Vorausgruppe von siebzig Ern ita wird noch in dieser Woche in Großbri nien erwartet. 1 E Glen H., Ta II für de“ Scher nehm Meis geme deter krühe durch und einen sitazu! Meis zend, prerc Dry vier athle Mün 2 opte den Schritte ahtlichen „Trotz de“ gtand Severin. illegalen rvös zu- seiner unter der m weinen idler 20 * Angst. igelegt. „Kom- arbeits. sher fur Pfennig nache in sich die orhalten, m seinen 1 reß dez S Tus n Gügd⸗ mundert Arbeiter agesord- haftliche ch wer · rn zwel Stellen: us wir ischen as Wirt ertretem daß det n Atmo- met mit Ungspro⸗ artel reise er. likt habz Fort- daß 10 früher kämpft Mitglie- 1 verlie⸗ Kores⸗ on gegen Staaten rrte. ln rtschritt. KRepra. cher im 1 le dag den gro- ie Partelf e Pre. ay los für die lag bel ng zum deutend- tagten, terstüti kkentlich nend mit Bischol ritischen nell und lisierung „ Um ein vertigen r Dozent zagte vol 2 Gebol ind brei. unte flit die Wel primitive it meh, ige Men. Menschen den eine Ruf ge- en lieben Hochmut an dem nt, wen übt 1. arke Kri' Nschlichs wird des er sein. eschichts enannten zu einet ns über un Nr. 206/ Dienstag, B. September 1950 MORGEN Seite 3 Ein Mensch, den die Welt vergaß „Ganz der alte Dunant! Zäh, entschlossen und von der Idee, die er einmal gefaßt Hat, nicht mehr abzubringen. Aber eine Audienz beim Kaiser, jetzt mitten im Krieg? Es wird nicht einfach sein, Monsieur Dunant! Napoleon hat augenblicklich andere Sorgen, Sie verstehen doch?“ Aber Dunant ist zu zäh, als daß er sich von seinem Plan ab- bringen liege. „Es wäre mir schon viel geholfen, wern Sie mir ein Empfehlungsschreiben an den Kaiser geben könnten, damit ich als Zivilist leichter durch die Frontlinien komme und nicht als Spion verhaftet werde!“ General de Beaufort zögert nicht lange und nicht viel später hat der Finanzmann Dunant das Schreiben in Händen, das ihm den Weg zum Kaiser ebnen soll. Solferino Der Weg von Pontremoli nach Castig- lione, dem Hauptquartier des Kaisers, führt durch das Tal, in dem Solferino liegt. Bei Solferino aber ist die Hölle los. In diese Hölle fährt Henry Dunant. Noch ist er ganz und gar Geschäftsmann, dem es nur um sein Mühlenprojekt in Algier geht. Noch ist er nur Spekulant, der an den Millionen- verdienst denkt, wenn seine Pläne endlich behördlich sanktioniert sind. So treibt er den Kutscher zur Eile an. Das Geschäft jagt inn. Die Hoffnung auf das Geld gibt ihm Mut, in die Hölle des Krieges zu fahren, um den Kaiser zu sprechen. Doch zwischen ihm und dem Kaiser liegt verwüstete Erde, rauchen verbrannte Dörfer, krachen die Abschüsse von Kanonen, wimmern die Ver- wundeten überall, schreien nach Wasser, stöhnen vor Schmerzen, flehen die Mutter herbei. Die ganze Luft ist erfüllt von diesem Geschrei und Gewimmer, von dem Geruch des Blutes und des Todes. Dunant sieht das Grauen, das sich Men- schen selbst zufügen, er schreit dem Kut- scher zu:„Halt an, Kutscher! Es hat jemand im Straßengraben um Wasser gerufen!“ Und der Kutscher brüllt durch den Larm zurück:„Sie rufen überall, Signore! Nach der Mutter, nach Wasser, nach einem Arzt, nach einem Pfarrer. Wenn die Kanonen leiser werden, hört man sie überall rufen. Italiener, Franzosen und Oesterreicher!“ In diesem Meer von Leid vergißt Dunant sein Geschäft. Was bedeuten schon seine Mühlenpläne von Mons-Djelima vor der Wirklichkeit von Kolferino. „Man muß helfen, Kutscher! Man muß helfen! Man kann sie doch nicht einfach auf der Erde liegen lassen!“ brüllte Dunant. „Man wird sie liegen lassen müssen, Signore! Es sind zu viele!“ antwortete der Kutscher und haut auf die Pferde ein. Und der Wagen des Finanzmannes Henry Dunant poltert über Schlaglöcher, an ver- nehmen. deten ate Gestellüngsbefeh! für das Mädchen„Hansi“ Die vor kurzem bekanntgewordene Weige- rung des Lüneburger Standesbeamten, ein neugeborenes Mädchen auf den Namen „Gerti“ in das Geburtsregister einzutragen, weil dieser Name das Geschlecht des Kindes nicht erkennen lasse, hat jetzt noch ein Nachspiel. Trotz des Gutachtens der Gesell- schaft kür deutsche Sprache, wonach der Standesbeamte richtig handelte, hat der Vater des Kindes beim Amtsgericht bean- tragt, den Standesbeamten anzuweisen, die Untragung seiner Tochter auf den Namen „Gerti“ vorzunehmen. Der Stadtverwaltung Lüneburg ist in- wischen ein Schreiben eines Pfarrers aus Nordrhein-Westfalen zugegangen, der den Namen„Gerti“ ebenfalls ablehnt. In dem Brief heigt es unter anderem, daß ein Mäd- chen namens„Hansi“ während des Krieges einen Gestellungsbefehl zur Wehrmacht er- halten habe. Es sollte also im Interesse der Eltern liegen, solche Migverständnisse von vornherein auszuschliegen. — Sport und Spiel: Von Heinz Sponsel endeten Pferden vorbei, durch brennende Dörfer und an endlosen Zügen zerschlage- ner Gefangener vorbei. Am späten Abend taucht Castiglione auf. Dunants erste Frage ist keine Frage nach Napoleons Haupt- quartier mehr. Seine erste Frage heißt: „Wie kann ich helfen?“ Er ist nach Art der Vornehmen ganz in Weiß gekleidet und nimmt sich sehr sonderbar aus unter den Menschen in zerrissenen Uniformen, in ruß- geschwärzten Kleidern und in durchbluteten Verbänden. 5 Ganz Castiglione ist ein einziges Lazarett. In der kleinen Stadt liegen 6000 Verwun- dete, für die es nur zwei Aerzte gibt. Und Henry Dunant packt an. Er schleppt Wasser, er erneuert Verbände, er sitzt bei Sterben- den. Er hilft drei Tage und drei Nächte. Sein weißer Anzug ist voll Blut und Dreck. Dunant sieht es und es kümmert ihn nicht. Das andere sieht er nicht: daß in diesen drei Tagen und Nächten sein dunkles Haar schlohweiß wird. Irgendwann in diesen drei Tagen geschieht es, daß die italienischen Einwohner von Castiglione verwundete Oesterreicher aus der Kirche Chiesa Maggiore treiben wollen. Dunant aber stellt sich schützend vor die Ver- Wundeten. „Tut das nicht!“ schreit er,„sono fratelli! wir sind alle Brüder!“ „Es sind Oesterreicher und Oesterreicher sind unsere Feinde“, hallt es irgendwoher. „Der verwundete Soldat ist kein Feind mehr! Sono fratelli!“ Und Dunant macht der einfachen Land- bevölkerung klar, daß die italienischen und französischen Verwundeten auf der anderen Seite auch nicht sterben wollen, sondern Pflege und Hilfe erwarten. Er gibt als erster das Beispiel. Und er bleibt nicht allein. Alle beginnen zu helfen. Frauen bringen Linnen und Knaben schleppen Wasser. In Castiglione geschieht das,. was man eine„Sternstunde der Menschheit“ nennen könnte. Aber es fehlt an Aerzten. Dunant weiß unter den Gefangenen und Leichtverwun- deten einige österreichische Aerzte, die gerne bereit wären, zu helfen, wenn man ihnen die Erlaubnis gebe. Dunant spricht beim Lazarett- Intendanten vor. Sein Vor- schlag wird abgelehnt: „Nach geltendem Kriegsrechte ist jede Hilfe durch Feind, auch wenn sie verwun- det sind, verboten. Befehl ist Befehl!“ Dunant steht vor dem Ortskommandan- ten und trägt seine Bitte vor. „Wir sind hierfür nicht lautet der Bescheid. Inzwischen aber sterben die Männer an Wundfieber, Blutverlust und Erschöpfung; sterben, weil Paragraphen mehr gelten als das Gesetz der Menschlichkeit. Dunant ist verzweifelt. Er hat getan, was er konnte. Er hat gearbeitet bis zur Erschöpfung. Er hat viel Geld geopfert, um in Brescia Medikamente, Leinen, Tabak und Verpfle- gung zu kaufen. Er ist verzweifelt und er- schüttert über die Verhärtung der Herzen, der er begegnet. In dieser Stunde denkt er an den Kaiser. Noch hat er ja den Brief des Stabschefs de Beaufort in der Tasche. „Der Kaiser muß helfen!“ (wird fortgesetzt) zuständig!“ Intelligenz wird mit dem Löffel geschöpft Wird demnächst ein„Feldzug gegen die Dummheit“ geführt? 2 Von unserem norddeutschen Korrespondenten Gert Kisten macher Endlich gibt es ein Mittel gegen Dumm- heit. Jedenfalls behaupten es ernst zu nehmende Aerzte der Hamburger Univer- sitätsklinik in Eppendorf. Nach vierjährigen Versuchen hinter verschlossenen Türen gaben sie der staunenden Oeffentlichkeit Kenntnis von einer kleinen, schmutzigen Pille, die nach dem Einnehmen kräftig nach Fleischbrühe schmeckt und beachtliche Erfolge bei bisher zurückgebliebenen „geistig unterernährten“ Schülern erzielt hat. Sorgfältig haben die Aerzte die Ergeb- nisse ihrer bisherigen Versuche gesammelt. Selbst der medizinisch Ungebildete muß anerkennen, daß diese kleinen Pillen tat- sächlich eine erstaunliche Wirkung haben. Vierzig zurückgebliebene Schüler und Schülerinnen wurden ohne Wissen der Lehrer mit dem neuen„Mittel gegen die Dummheit“ behandelt. Zu Beginn der Behandlung schrieben die Kinder einen Aufsatz, fertigten Zeichnun- gen an oder übten sich in handwerklicher Kunst. Eine dreizehnjährige Hilfsschülerin schrieb:„Unser Haus. Unser Haus ist aus Stein. Obenauf ist ein Dach. Das Dach hat einen Schornstein. Wenn man in das Haus gehen will, muß man durch die Tür“, Fast eine Viertelstunde benötigte das Kind, um diese wenigen Sätze niederzuschreiben. Unter dem Material, das die Aerzte sammelten, befindet sich auch eine Zeich- nung, die ein sechsjähriger ABC-Schütze angefertigt haben könnte. Aber ein drei- zehnjähriger Hilfsschüller war es, der un- gelenk einen Baum ohne Aeste— nur einen Strich mit einer Kugel obenauf— und ein b Gitter mit kreisähnlichen Gebilden zeich- nete, das einen Wagen darstellen sollte. Acht Wochen später: Das dreizehn- jährige Mädel schreibt einen Aufsatz über „Unser Garten“. Der Unterschied källt sofort auf.„Auf den Beeten in unserem Garten blühen Rosen und Tulpen. Wie mögen sie sich freuen, wenn die Sonne scheint! Ich glaube, dann sagt Fräulein Rose zu Herrn Schmetterling:„Ich möchte auch so schön im Sonnenschein fliegen können wie Sle. Wollen Sie mich nicht mitnehmen?“ Und der Junge: Die Bäume haben plötz- lich Aeste, der Wagen ist perspektivisch gezeichnet. Die dumpfe Interessenlosigkeit ist einer regen Anteilnahme gewichen. Dieses Wunder vollbrachte Glutamin szure, ein völlig harmloser Nährstoff aus Milch, Fleisch und anderen Eiweißarten. Acht Wochen Behandlung mit Glutamin- säure— täglich von einem Arzt verab- folgt— verursachte die geistige Wandlung der Kinder. In Hamburg wurde die Glutaminsaure sofort unter Beobachtung gestellt. Fach- Münchner„Löwen“ wieder Deutscher Vereinsmeister Eine seltsame„Extrawurst“/ Vorjahrsmeister Th. Wied gab verletzt auf Tübingen wird in der Geschichte der deut- schen Turnerei einen besonderen Platz ein- Mit den deutschen Mehrkampf- Meisterschaften verbunden war, wie bereits gemeldet, die Ausrufung des wieder gegrün- Deutschen Turnerbundes. Von der krüneren DT unterscheidet sich der DTB da- durch, daß er jetzt die Landesturnverbände und nicht wie krüher die Turnvereine unter einen Hut gebracht hat. Von der Arbeits- sitzung des DTB- Hauptausschusses ist sonst noch bemerkenswert, daß das nächste Deut- che Turnerfest 1953 endgültig nach Ham- burg vergeben wurde. Dickhut bekam„Extrawurst gebraten“ Bei Turner-Wettkämpfen ist vielleicht ein anderer Maßstab anzulegen, als bei Titel- kämpfen anderer Sportarten. Aber es ist schon mehr als ein Schönheitsfehler, wenn im Mei- sterschaftswettbewerb des Jahres nicht für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen verlangt Verden. So wurde dem späteren Sieger Adalbert Dickhut, Dortmund, gestattet, seinen m-Lauf außerhalb seiner Riege mit Tur- nern zu laufen, die gar nicht im Zwölfkampf ftarteten Auch mit Rücksicht auf eine leichte derteteuns sind solche Extra-Würste in einer eutschen Meisterschaft völlig undiskutabel. der Vorjahrsmeister Theo Wied, der verletzt antrat, gab wegen eines Muskelrisses nach 85 künkten Uebung auf. So wurde der zuntsche Zwölfkampf zu einem Zweikampf ischen Adalbert Diekhut und Erich 5 wobei der westfälische Turnlehrer mit 985 P. zu einem knappen Erfolg vor Erich led(117,65) und Helmut Bantz, Wuppertal anserkelde(112,45 P.) kam. Dicchut, deutscher e im Bodenturnen, zeigte eine glän- Rent Freiübung, die mit einer„Zehn“ be- pier wurde, während Erich Wied am Lang- die zweite„Zehn“ herausholte. Münchner„Löwen“ nicht zu bändigen ryan ebunket war der Endkampf um die ner geen der insgesamt 16 Vereine mit Je Athlet mern und Turnerinnen, vier Leicht- ünchn und Leichtathletinnen antraten., Die er 1860er holten sich den Vereins- meisterschaftstitel wieder vor dem Titelver- teidiger KSV Hessen, Kassel und dem Ol- denburger Turnerbund. Die restlichen Ergebnisse Deutsche Turner-Vereins-Meisterschaft: 1. TS V 1860 München 445,56 P., 2. KSV Hes- sen Kassel 428,89 P.; 3. Oldenburger TB 418,53 P.; 4. Herner TC 413,65 P.; 5. Kölner TV 1843 412,97 P.; 6. Jahn Siegen 410,32 P. Deutscher Zwölfkampf Turner: 1. Adalbert Dlekhut, Eintracht Dortmund, 119,85 P.; 2. Erich Wied, TSV Stuttgart-Münster, 117,65 P.; 3. Helmut Bantz, Wuppertal-Langerfelde, 112,45 Punkte; 4. Horst Klaus, Klein Krotzenburg, 108,55 P. 5 5 Deutscher Sechskampf: 1. Sepp Hipp, Tus Balingen, 717 P.(100 m in 11,2, 1000 m in 2:56, 0, Hoch 1% m, Weit 6,33 m, Kugel 14,40 m, Schleuderball 58,30 m); 2. Hans Benz, TSV Bad Wörishofen, 653 P.; 3. Keller, TSV Süssen, 652 P.; 4. Schmid, Tus Balingen, 634 P.; 5. Peters, TV Jahn Minden, 628 P. Dreikampf Volksturnen Turnerinnen: 1. Hanni Hoppner- Schranz, TV Neu-Isen- burg 335 P.; 2. Edith Ruppert, SG Friedrichs- dorf, 315 P.; 3. Else Ostmann, TG Bielefeld, 300 P.; 4. Ursel Steffen, TG Geislingen a. d. Steige, 288 P.; 5. Maria Hopfer, MTV Darm- Stadt, 277 P. „Sensatiönchen“ im Olympia-Stadion Berlins Fußball-Elf errang bei regneri- schem Wetter am Sonntagnachmittag im Olympia- Stadion einen beachtlichen 2:1-Sieg gegen Hamburgs Vertretung. Es war der neunzehnte Berliner Sieg in 53 Spielen und der erste seit 1937. Die Berliner Mannschaft spielte mannschaftlich stärker durch die acht- köpfige Tennis/ Borussia-Basis, war im Sturm auch zügiger und hat den Sieg zweifellos ver- dient. Durch ständigen Regen in den Mittags- stunden waren nur etwa 40 000 Zuschauer im Olympiastadion erschienen. Sie erlebten ein schönes Spiel, vor allem in der ersten Hälfte, und bejubelten nach Schluß die beste Leistung einer Berliner Stadtelf in den Nachkriegs- jahren. ö gelehrte hatten beobachtet, daß diese Säure in der Hirnrinde Zucker ersetzen kann. Die Versuche schritten in Hamburg in aller Stille voran. Um völlig unbeeinflußt die Wirkung der Säure auf den Grad der In- telligenz beurteilen zu können, wurde den Erziehern der Kinder nichts von den Ver- suchen erzählt. Erst als die Lehrer ihr Er- staunen über die geistige Wandlung der Kinder äußerten, wurde ihnen die Ursache erklärt. HEinzugezogene Psychologen wur- den um der Sache willen von den Aerzten hinter das Licht geführt, indem eine Gruppe der Kinder echte Glutaminsäure erhielt, die andere eine billige Nachahmung ohne deren Wirkung. Die Psychologen wußten nichts davon und beurteilten die Kinder in ihren Leistungen nach einem Punktsystem. Eindeutig bestimmten sie nach Beendigung der Kur neun Kinder, die Wesentlich klüger geworden seien. Es waren die mit Glutaminsäure Behandelten. Doch die Versuche sind noch nicht ab- geschlossen und es handelt sich keines- wegs um ein Geheimmittel. Geistig auf- geschlossene Kinder, die Glutaminsaure er- hielten, wurden weder klüger noch zum Genie. Einen„Feldzug gegen die Dumm- heit“ zu starten. wie es ein Pressevertreter vorschlug, wird wegen der enorm hohen Kosten der Glutaminsaure vorerst nicht durchführbar sein. Außerdem müssen noch etliche Versuche durchgeführt werden, um alle noch vorhandenen Fehlerquellen zu er- schließen. Das alte Sprichwort„Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen“, scheint damit widerlegt, i Flaschenpost Nach sechs Jahren zugestellt Auf ungewöhnliche Weise empfing eine Frau im Ruhrgebiet Briefe von ihrem ver- schollenen Sohn. Sie wurden ihr durch Flaschenpost übermittelt. Flaschenposten haben oft Kunde von versunkenen Schiffen und anderen trau- rigen Vorfällen gebracht, aber im Zeitalter der Telegrafie sind sie selten geworden. Um so stärkere Beachtung erweckte ein Fund, der unweit von Husum in den Wat- ten gemacht wurde. Von den Seltsamkeiten dieser Gegend Anigelockt, war ein Besucher über den grauen Schlick vor der Küste gewandert. Er stocherte mit der Fußspitze zwischen allgetriebenn Holzresten und Fischkörben herum. Da flel sein Blick auf eine eng- verschmürte Papierrolle. Es handelte sich um Schriftstücke, die offenbar in einer Flasche dem Meer übergeben worden waren— um die letzten Grüße eines Men- schen. Eine Feldposkkarte und ein angefangener Feldpostbrief ließen den Zeitpunkt erken- nen. Absender war ein Matrosengefreiter, der, wie sich herausstellte, seit November 1944 vermißt wird. Während die meisten Schriftstücke nicht mehr zu entziffern Waren. ließ sich auf dem Brief noch die Anschrift erkennen. Die Post war für eine Frau in Wanne-Eickel bestimmt. Mit einer Verspätung von sechs Jahren würde sie nunmehr der Mutter des ver- schollenen Schreibers zugestellt. Rudolf Jacobs Rege Nachfrage nach„nackten Mädchen“ Eßlingen.(Id) Seit einer Woche treffen beim Eßlinger Oberbürgermeister Briefe aus nah und fern ein, die sich mit den mack- ten Mädchen“ befassen, einer Steinplastik, die an einem Eßlinger Kinderkrankenhaus angebracht war. Die Plastik mußte dort entfernt werden, weil die Aerzte und Schwe- stern an ihr Anstoß genommen hatten, Dar- aufhin sollte die Plastik an einem neu er- richteten Schwesternheim angebracht wer⸗ den. Durch Presseveröffentlichungen ist dieser Streitfall im ganzen Bundesgebiet bekannt geworden, und der EgBflinger Oberbürgermei- ster meint, er müsse nun bald einen persön- lichen Referenten zur Beantwortung der vielen Briefe über die nackten Mädchen be- schäftigen. In einem Brief aus Waldsrode bei Hannover heißt es zum Beispiel, es müsse doch für Schwestern ein Vergnügen sein, kraftstrotzende, gesunde Menschen zu sehen, auch wenn diese nur aus Stein seien, da doch die Schwestern den ganzen Tag mit kranken Menschen zu tun hätten. Ein be- kannter Verlag in Frankfurt will die bei- den steinernen Mädchen käuflich erwerben und bittet um Angabe des Preises. Der Ballspielverein Bad Harzburg möchte die Mädchengruppe als Patengeschenk der Stadt Ehglingen haben, und ihnen auf dem Vor- Platz ihres neuen Spielfeldes eine würdige Heimstätte geben. Eine Frau aus Köln meint, die Eßlinger Frauen hätten keinen Sinn für die Schönheit der Schöpfung. Sie habe in ihrem Wohn- Schlafzimmer be- stimmt noch Platz für die Mädchen, werde sich ihr Leben lang über sie freuen und allen ihren Besuchern an Hand der Plastik die Schönheit des menschlichen Körpers klar machen. 5 In seinen Antwortbriefen schrieb jedoch der Eßlinger Oberbürgermeister, die Quali- tät des Kunstwerks und die Rücksicht auf den Künstler, der im Krieg gefallen sei, ließen es nicht zu, die Plastik irgendwo ab- zustellen oder zu verkaufen. Man habe in Eglingen schon eine ganze Reihe Möglich- keiten gefunden, sie wieder aufzustellen. HAPAG vor neuem Aufstieg „Hamburg“ vom Stapel gelaufen/ Erster Nachkriegsneubau Mit dem Wort„Hapag“ verbinden sich für Tausende von Menschen aller Erdteile untrennbar Erinnerungen an ferne Länder, Seereisen, stolze Riesendampfer und glück- liche Zeiten. Auch der Krieg, der die Flotte der einst größten deutschen Reederei mit über hundertjähriger Tradition zerstörte, konnte diese Erinnerungen nicht auslöschen. Jetzt steht die Hapag wieder ganz am Anfang eines neuen Aufstiegs, So kommt auch dem Stapellauf der nur 2300 BRT großen„Hamburg“ als dem ersten Nach- kriegsneubau der Hapag mehr symbolische als wirtschaftliche Bedeutung zu. Wer je- doch einmal auf den Planken der Hapag- Ueberseeschiffe Albert Ballin“ und Pre- toria“ gestanden hat, der wird in dem Stapellauf der„Hamburg“ einen hoffnungs- vollen Start für die neue deutsche Handels- und Passagierflotte erblicken. Bewegt, wie die wechselvolle nord- atlantische See, auf der vor einem Jahr- hundert die ersten vier Schiffe der„Ham- burg- Amerikanischen Paketfahrt- Actien- Gesellschaft“ noch unter Segeln der Neuen Welt zusteuerten, war auch das Schicksal dieser großen Hamburger Reederei. 439 Schiffe, darunter 175 seegehende Dampfer und 19 im Bau befindliche Schiffe mit einer Gesamttonnage von 1 360 000 BRT umfaßte vor Ausbruch des ersten Weltkrieges die Hapagflotte. Die„Hamburg“ an deren Bug die von Bürgermeister Max Brauer geworfene Sekt- flasche jetzt zerschellte, hat als Schwester- schiff derselben Reederei die 10 532 BRT große„Hamburg“ zur Vorgängerin. Der Kriegsausbruch überraschte die alte„Ham- burg“ im Hafen von New Vork, wo sie be- schlagnahmt wurde. Die 1926 von der Hapag bei Blohm und Voss in Auftrag gegebene Zweite„Hamburg“ war 22 000 BRT grog. Sie wurde ein Opfer des zweiten Welt- Hamburg hatte seine beste Zeit eigentlich schon in der ersten Viertelstunde, als der Sturm ausgezeichnet zusammenarbeitete. Nach 26 Minuten fiel Hamburgs Tor durch Rohr- berg. Zehn Minuten vor der Pause gelang Berlin der Gleichstand durch Schmutzler. Der hervorragende Berliner Stürmer Wilde be- diente in der 65. Minute Graf so genau auf den Kopf, daß ein unvermeidbares Tor zu- stande kam. Forest Hills— ganz US- intern Bei den amerikanischen Einzeltennis- meisterschaften in Forest Hills wurden am Samstag die letzten Plätze der Vorschlug- runde vergeben. Dabei unterlag der ameri- kanische Davispokalspieler William Talbert dem jugendlichen Herbert Flam mit 7:9, 4:6, 3:6, während sich sein Doppelpartner Gardnar Mulloy mit einem 6:3=, 7:5, 6:2-Sieg über Earl! Cochell USA) in die Vorschlugrunde spielte. Außer den beiden Siegern qualifizierten sich noch die Amerikaner Dick Savitt und Art Larsen für das Semifinale. Im Damen-Einzel spielten sich Nancy Chaffee(USA) mit einem klaren 6:2-, 6:2-Er- folg über Barbara Scofield(USA) und Bever- y Baker(USA) mit einem 6:2, 9:7-Sieg über 128 Rosenquest(USA) unter die letzten ier. In Old England führen„Gunners“ Durch einen 3:0-Sieg über Sheffield Wed- nesday verteidigte Pokalhalter Arsenal seine Spitzenstellung in der ersten englischen Fuß- balldivision, allerdings gibt hierbei nur das bessere Torverhältnis gegenüber Huddersflel Town den Ausschlag. Das Londoner Lokal- spiel Charlton Athletic- Tottenheim(1:1) brachte mit 62 000 Zuschauern den Tages rekord. Wolverhampton Wanderers hatte zum ersten Male wieder ihre volle Mannschaft zur Stelle und siegte mit 7:1, dem höchsten Er- gebnis des Tages, über Bolton Wanderers. Hancocks zum ersten Male wieder dabei, war in besonders guter Form und schoß in den ersten vier Minuten bereits zwei Tore. Burn- ley wurde für das in seine jungen Spieler ge- setzte Vertrauen durch einen 3:1-Sieg über Middlesbrough belohnt. Birmingham und Manchester City, die bei- den aus der ersten Division abgestiegenen Mannschaften, haben sich bereits an die Spitze der zweiten Division gesetzt und da- mit gezeigt, daß es ihnen mit ihren An- strengungen um den Wiederaufstieg ernst ist. krieges. Nach letzten Meldungen soll das vor Sassnitz gesunkene Schiff jetzt von der Sowjetunion gehoben worden sein. Nicht nur die Reederei wünscht der neuen kleinen „Hamburg“ ein besseres Schicksal. 2 „Möge die„Hamburg“ eine Brücke zu den fernen Küsten für uns werden“ lautet Der lachende fand, 2 der Wunsch des Hamburger Bürgérmeisters. Dann betonte er, daß es einem Todesurteil gleichkomme, ein seefahrendes Volk nicht mehr zur See fahren zu lassen. Die lang- same Entfesselung des deutschen Schiffbaues und der Schiffahrt von alliierten Verbots- klauseln habe jetzt zur Aufhebung des Todesurteils geführt. Außer der„Hamburg“ wird augenblick lich auf der Hamburger Howaldtswerft an zwei je 5000 BRT großen Schiffen der Hapag gearbeitet. 5 Die„Hamburg“ soll bereits Mitte November den Hamburger Hafen zu einer Fahrt nach Westindien verlassen. G. K. Schwimmverein Mannheim weiter un der Spitze VfVW im großen Mannschaftskampf knapp geschlagen Der ursprünglich zwischen TSV 1346 SV Mannheim und vVfYW Mannheim geplante große Mannschaftskampf des DSV ge- staltete sich durch Ausfall des TSV 1846 im Sommerbad des Schwimmvereins Mannheim zu einem Duell SVM— VfywW. Sämtliche Teil- nehmer warteten im Gegensatz zum Vorjahr mit verbesserten Zeiten auf. Während der SVM im Kraul noch souverän das Feld be- herrscht, wofür die ausgezeichneten Zeiten von Wilfried Legler(1:05,83) und Kneis(1:09) eindeutig sprechen, konnte er auch in der Brustlage dank seines besseren Durchschnitts das größere Plus für sich buchen. In der Rückenlage hingegen war der Neuling H. Lud- wig(München) der ausschlaggebende Punkte- sammler für den VfyW. Ihm verdankt der VfyW auch seine Siege in der Lagen- und Rük- Kenstaffel, während der SVM die Brust- und Kraulstaffel klar gewinnen konnte. Endergeb- nis: SVM 639,8, VfVW 635,9 Punkte. Ruhiger Handball-Sonntag Bedingt durch das Repräsentativspiel in Freiburg war der letzte verbandsspielfreie Sonntag nochmals ziemlich ruhig, zudem eine Reihe von Vereinen diesen letzten Ruhetag auch als solchen benutzten. Ergebnisse: SV 98 Schwetzingen— VfL Neckarau 78 TSV Oftersheim— VfR Mannheim 13:8 FV 09 Weinheim— SV Waldhof 9:11 Sd Nußloch— Sg Leutershausen 4:11 SG Reichsbahn— Sc Pfingstberg 9·0 Sg Mannheim— TSV 1846 Mannheim 15:3 SpVgg Sandhofen— VfR Mannheim 14 Kleiner Hockey-Spiegel Im Vordergrund der gestrigen Spiele stand das Treffen TSV 1846 Mannheim— Ty 57 Sachsenhausen. Die Mannheimer erreichten das erzielte 2:2 unentschieden durch eine hervor- ragende kämpferische Leistung gegen die bis auf Dröse I. in bester Besetzung angetretenen Gäste.— Im Spiel der Frauen unterlagen die Platzbesitzer 1:2, das Jugendspiel endete 0:0 und im Spiel der AH Mannschaften blieben die Mannheimer 3:1 erfolgreich. FV Speyer— MTG 1:3(1:0). Die Gaste ohne Kraus, Kreher und Zinser taten sich in der ersten Halbzeit gegen die schnellen Platz- besitzer recht schwer. Erst eine vorgenommene Umstellung ließ auch im Sturm ein planmägßi⸗ geres Zusammenspiel aufkommen. So konnte Höhl die 1·0- Führung nicht nur aufholen, son- dem auch den Siegestreffer erzielen. Kempf Stellte das Endresultat her. II. Mannschaften 2:0 für Mannheim, Frauen ebenfalls 2:0 für Mannheim. VfR— Germania 3:0. In diesem Freund- schaftsspiel blieben die Rasenspieler durch Tore von Sperber, Binger und Dr. Kulzinger ver- dienter Sieger. Im Frauenspiel erzielte der Meister durch Treffer von Junge und Breuer einen 4:1-Erfolg. K. Europameister Dirtl geschlagen Erstmals deutsche Sandbahn-Elite vor dem Wiener. Auf der 1000-m-Sandbahn in Mühldorf kam erneut ein Treffen zwischen den besten deut- schen und österreichischen Dirt-Track-Speziali- sten zustande, wobei es erstmalig Siegl(Grö- benzell) und Gunzenhauser(Neidlingen) ge- lang, den österreichischen Weltklassefahrer Fritz Dirtl zu distanzieren. Siegl gewann das „Goldene Rad“ in der Halbliterklasse mit 120% kmjst vor Gunzenhauser und Dirtl. Mit 112,5 km /st stellte Siegl gleichzeitig einen neuen Bahnrekord auf(alter Rekord: Marxreiter/ Plattling 104,3 km /st.. Ergebnisse: 250 cem: Buchberger(München) JAP 95,7 kmist; 350 cem: Gunzenhauser(Neid- lingen) Norton 104,6 km /st: 500 cem: Siegl Gröbenzell) JAP 110, kmyst; Seitenwagen bis 600 cem: Haselbeck/ Scherzberger(Landshut) BMW 93,5 kmſst; bis 1200 cem: Haselbeck Scherzbeger BMW 94,5 km/st. i Totoquoten in Württemberg-Baden Beim vierten Totowettbewerb in Württem⸗ berg-Baden wurde nach der vorläufigen Ermitt-. Jung ein Gesamtumsatz von 649 900 PNM erzielt. Kein Wetter sagte alle zwölf Tips richtig vor- Aus, so daß nach Anwendung der gleifenden Jewinnskala die Wetter mit elf richfigen Tips in den ersten Rang kamen.— Die Quoten: 1. Rang: 17 Gewinner mit je 5313,00 DM; 2. Rang: 278 Gewinner mit je 324,50 DM; 3. Rang 2598 Gewinner mit je 34,50 DM. Zu- satzwefte: 351 Gewinner mit je 153,50 DM. N Seite 4 MANNHEIM Dienstag, 5. September 1950/ Nr. 206 Posträuber spielte mit„Beuie“-Eisenbahn Erster Verhandlungstag der Autospringer/ Bekannte Gesichter Polizeiposten standen vor sämtlichen Ausgängen des Landgerichtsgebäudes, das Publikum drängte sich hinter den Schranken, im Verhandlungssaal zuckten Blitzlichter Auf, als gestern, am ersten Tag des Schwur- Serichtsprozesses, die„Autospringer“ vor dem Rächtertisch standen. Alte Bekannte vom Postraubprozeß, nämlich Knabenschuh, Breunig und Hörner, Waren die Chefs der Bande, im Hintergrund Stand Franz Stuck, der sogenannte„geistige Urheber“ des Postraubs, der in der Ver- handlung nach jeder Frage wie automatisch von seinem Platz aufschnellte, um dem Vor- Sitzenden sein Jawohl“ zu entbieten. Robert Knabenschuh, alias Pango, sonnte sich indessen im Schein der Blitzlichter. Er spielte den Hauptakteur und gab Auskünfte, — soweit man als erster Posträuber Aus- Künfte gibt. Neben ihnen drei weitere junge Männer, Kraftfahrer und Fuhrunternehmer wie die anderen. Der Erste Staatsanwalt hatte sie beschuldigt, vom Frühjahr 1947 bis Mai 1949 auf der Autobahnstrecke Mannheim an der Ausfahrt Käfertal Viernheim in Rich- tung Bensheim mindestens 58 Transport- dliebstähle begangen zu haben. Der Mitange- klagte Franz Stuck war der Hehlerei an- geklagt. Die Autospringer hatten jeweils nach Mitternacht an der Autobahn ge- eigneten Lastzügen aufgelauert, sie verfolgt und waren bei gleichbleibend eingespielter Geschwindigkeit mit ihren eigenen gepol- sterten Personenwagen so nahe an den ver- folgten Lkw. herangefahren, daß sie vom Kähler des eigenen Wagens in den verfolg- ten Anhänger klettern konnten. Bei oft erheblichen Geschwindigkeiten hatten Se Schlösser aufgebrochen, Plomben gesprengt, Planen aufgeschnitten und die Beuteware in den eigenen Wagen oder in den Straßen- graben geworfen. Teilweise hatten sie sogar mit einer eigens dafür konstruierten Rutsche die Ware gemütlich in das eigene Fahrzeug geleitet. Wie sie dazu kamen? „Wir haben von der Tätigkeit der Auto- springer in der Gegend von Köln gehört und gelesen“, berichtete Knabenschuh nach einigem Zögern. Gelegentlich hatte man dann bei einem sonntäglichen Ausflug ins Neckartal im eigenen Wagen die„Sache mal probiert“ und von einem Milchlast- wagen die leeren Kannen herabge worfen. Von diesem Tag an klappte die Sache. Man verlegte sich auf„Autospringerei“. Zu einem Teil wird die Beute noch heute im Arsenal der Kriminalpolizei aufbewahrt. Stoffballen in Menge sind darunter, Schuhe en gros, eine elektrische Eisenbahn im Werte von 235,30 Dollar(mit der Posträuber Breunig zu spielen pflegte), Lederbrief- mappen und Fässer mit Heringen und Schnaps, 2100 Einheiten Penicillin im Werte von 16 000 DM, Tausende von Zigaretten, Tabak, Waschpulver.. ein Teil des Die- besgutes wurde in eigens dafür gebauten Stollen vorübergehend gelagert. Im allgemeinen waren die Angeklagten am ersten Verhandlungstag geständig, Wenngleich Breunig, Hörner und Knaben schuh auf Kosten der drei weniger erfahre- nen Mitangeklagten zusammenhielten und sich an einzelne aus der Vielzahl der Trans- portdiebstähle nicht mehr zu erinnern glaubten Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Wir berichten noch darüber. i-tu. Priedlicher Schluchlenlürm „Da wird unser Geld verpulvert“ sagte der Herr neben mir, der aussah wie ein Steuerzahler, was ihn jedoch keineswegs hinderte, sich der allgemeinen Freudè der Zigtausend anzuschließen, als pünktlich um halb zehn nach einem Pfundskanonenschlag das Prunk- und Gala-Höhenfeuherwerk am Samstag losbrach. Man muß bei aller Skep- sis doch sagen, das war eine Sache! Hut ab vor den Leuten, die sich damit beschäftigen, allerlei Wirkungen auf feuerwerkerischem Gebiet zu ersinnen. Das Tollste waren ja Wohl die„Fliegenden Untertassen“, die mit Geheul und unter Hinterlassen von gold- regenartigen„Kondensstreifen“ durch die Nacht schepperten— und das nicht nur einmal, sondern sogar dann noch einmal, als men schon glauben konnte, ihre Antriebs- Kraft sei geschwunden, so wie damals die Kraft von Samson, als er die Haare ge- schnitten bekam. Das Allertollste waren jedoch zweifellos die Massen, die von allen möglichen und unmöglichen Plätzen aus zusahen oder es Wollten. Ein derartiges Aufgebot hatte Wohl! kaum jemand erwartet, sonst hätte man verkehrstechnisch doch ętwas anders disponiert. Es gibt bei solchen Gele- genheiten immer Menschen, die es genau Wissen, wieviel Personen unterwegs Waren. Wie sie es allerdings ermitteln, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls sprachen sie von 120 pis 130 000. Es kommt ja schließlich auf ein paar tausend auch nicht an. 5 Fest steht trotzdem, daß Mannheim schon Stunden vorher einem Bienenschwarm glich, und selbst die Geschäfte in den Nach- Mittagsstunden bereits das Feuerwerk in rer Kasse verzeichnen konnten. Wer jetzt allerdings erfolgreich für wen geworben hat, bleibt offen. Mannheim für sein Feuerwerk oder das Feuerwerk Für Mannheim 2 gi Basare am Wochenende Der Wettergott meinte es Zwar nicht gerade böse übers Wochenende, aber er hatte am Samstag den Regen und am Sonntag so rauhe Winde ausgeschickt, daß er der Basaren in St. Hildegard in Käfer- tal und in St. Joseph auf dem Lindenhof ein wenig den Fahrplan umwarf, da er den Basarbetrieb im Freien teilweise unter- end. Der fröhlichen Stimmung der Be- sucher Konnte er freilich keinen Abbruch tun. Alle Räume im Schwesternhaus St. Hildegard in Käfertal waren bis zum letz- ten Platz besetzt. Neben Kaffee und Ku- chen, Wein, Likör oder Bier wurde auch ein geistiger Genuß bereitet. Stadtpfarrer Br. Straub hatte sein Arbeitszimmer, ein Feines Museum bildender Kunst, zur Be- sichtigung freigegeben und gab selbst Er- Jauterungen, Ferner konnten die Gäste in der reich beschickten Tombola auch von Mannheimer Künstlern gestiftete gute Bil- der gewinnen. Der Ertrag dieses Basars dient dem Schwesternhaus und der An- schaffung einer neuen Orgel. In der St. Josephs-Pfarrei auf dem Lin- denhof soll der Basar den Wiederaufbau der Kirche fördern, Da er seit 1933 die erste größere Veranstaltung der Gemeinde War, wurde er zu einer großen und herz- lichen Wiedersehensfeier, zu der die katho- lischen Gemeindemitglieder sogar aus der Ferne gekommen waren, Die belcannte Heimattreue der Lindenhöfer bewährte sich 80 glänzend, daß die Räume des Wohin gehen wir? Dienstag, 5. September: Capitol:„Der Weg ins Freies Amerikahaus 18.00 und 19.30 Uhr: Tonflime: Bolivien“,„Zvrischen Ost und West“. Mittwoch, 6. September: Amerikahaus 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Albert Einstein— Leben und Werk“, Spr.: Werner Buedeler, München. Siechen- Gaststätte, N 7,7 15.00 und 20.00 Uhr:„Modenschau einmal anders“. Wie wird das Wetter? Nicht beständig Vorhersage bis Mittwoch früh: Am Diens- tag tagsüber wolkig mit gelegentlichen Aufhei- terungen. Im allgemeinen trocken. Höchsttem- peratur 21 bis 24 Grad. In der Nacht stärker bewölkt, vorübergehend etwas Regen. Tiefst- Werte 12 bis 14 Grad. Mäbige Winde aus Südwest. a Pegelstand am 4. September: Maxau 269 ( 24), Mannheim 320( 47), Worms 234(7 42), Caub 178( 7). Schwesternhauses dem Andrang bei weitem nicht genügten. Auch hier gab es zahl- reiche Kinderbelustigungen. Am Unterhal- tungsprogramm, das wegen der Ueberfül- lung gekürzt werden mußte, beteiligten sich unter anderem auch der Kirchenchor, die Gemeindejugend und der Gesangverein „Harmonie“, Lindenhof, Die leiblichen Ge- nüsse: Kaffee und Kuchen, Wein, Bier, Likör und warme Würstchen wurden 80 begehrt, daß sie bereits am späten Sonn- tagnachmittag nahezu ausverkauft waren. Versöhnungsbund distanziert sich vom Friedenskomitee Die Mannheimer Ortsgruppe des Inter- nationalen Versöhnungsbundes bittet um Veröffentlichung folgender Erklärung: Die Mitarbeit des Internationalen Ver- söhnungsbundes, Ortsgruppe Mannheim, im Mannheimer Komitee der Kämpfer für den Frieden erfolgte unter jederzeitiger Wah- rung seiner Handlungsfreiheit. Die Grund- sätze des IVB sollten im Komitee der Kämpfer für den Frieden ebenso Anerken- nung finden, wie diejenigen anderer im Ko- mitee vertretenen Organisationen und Ein- zelpersonen. Es sollten in diesem Komitee die Friedensbewegungen aller Richtungen und Weltanschauungen vertreten sein und zusammenwirken. Es muß anerkannt wer- den, daß in Mannheim die Vertreter des IVB in der Geltendmachung ihrer Grund- sätze im Kampfe für den Frieden nicht ge- hindert worden sind. Inzwischen ist eine bedauerliche Ver- schärfung der politischen Gegensätze ein- getreten. Von offizieller Seite werden im Westen die Komitees der Kämpfer für den Frieden als eine„getarnte kommunistische Organisation“ bezeichnet. Es ist auch nicht gelungen, im Mannheimer Komitee der Kämpfer für den Frieden weitere maßge- bende Organisationen und Persönlichkeiten, die sich für den Frieden einsetzen, zu ver- einen. Der IVB hat sich aber seinem inter- nationalen Charakter entsprechend, aller parteipolitischen Problematik ferngehalten. Er sieht deshalb gegenwärtig keine Mög- lichkeit mehr, in dem Friedenskomitee die Aufgaben zu verwirklichen, die ihn zu sei- ner Mitarbeit bei der Gründung des Mann- heimer Komitees veranlaßt haben. Er sieht sich darum genötigt, seine Vertreter aus dem Mannheimer Romitee der Kämpfer für den Frieden zurückzuziehen. Die Haltung des IVB im Kampfe um den Weltfrieden ändert sich durch diesen Schritt nicht. Seine Stellungnahme geschieht nicht um irgend einer politischen Auffassung Willen. Er ruft zur Versöhnung auf zwi- schen Ost und West in Ablehnung jeglicher Remilitarisſierung und Aufrüstung, zur Ab- sage an den Geist der Gewalt und des Has Ses, der Vergeltung und der Ungerechtigkeit, weil er darin die Wurzel aller Kriege sieht. Seine Hand bleibt ausgestreckt nach jedem Wahren Friedenskämpfer. Im Geiste Jesu wird auch heute der Welt der Weg zum Frieden gezeigt werden körmen. Mannheim, den 3. September 1950 Der Internationale Versöhnungsbund Ortsgruppe Mannheim Die Gartenstädter jubilierten im Rosengarten Gartenbau- Ausstellung Mannheim: Ueber 10 000 Besucher in den ersten zwei Tagen Glänzender Verlauf der Jubiläumstagung/ Rekordbesuch der Ausstellung Es war eine stattliche Festversammlung, die der Vorsitzende des nordbadischen Gar- tenbauverbandes, Paul Legeland(Karls- ruhe), zugleich im Namen des südbadischen Verbandsleiters, Franz Krauß(Appenweier), am Sonntagvormittag in der Wandelhalle des Rosengartens als Teilnehmer des„Badi- schen Gartenbautages“ begrüßen konnte. Neben Landwirtschaftsminister Kirchgäß- ner Freiburg) und Ministerialrat Dr. Herren (Stuttgart), die beide später auch selbst das Wort ergriffen und ihren Sachlichen Ausfüh- rungen die Glückwünsche der beiden Lan- desregierungen voranstellten, sah man be- rufene Fachleute aus Gartenbau und Land- Wirtschaft in großer Zahl, daruner den als „außerplanmäßigen“ Redner besonders herz- lich begrüßten Präsidenten des Bauernver- bandes, Ströbele, die Leiter des Referates Gartenbau von Württemberg und Baden, die Stadtgartendirektoren von Mannheim und Heidelberg(wobei schon hier der entschei- dende Anteil Direktor Bußjägers am Gelin- gen der Jubiläums- Ausstellung betont sei!) die Kreisgartenbauinspektoren, die Vorsit- zenden der bayerischen und pfälzischen Bruder verbände, die Vertreter der badischen Gartenbau Absatzorganisationen, den Schöpfer des vorbildlichen neuen Garten- bau- Tarifvertrages Arnold- Stuttgart und Stadtrat Barber als Vertreter der Mannhei- mer Stadtverwaltung. Der besondere Anlaß des 50jährigen Ver- bandsjubiläums brachte es mit sich, daß dem eigentlichen Tagungsprogramm eine Reihe von kaum minder wichtigen Anspra- chen voranging, so daß die beiden Haupt- redner, Geschäftsführer Dr. Bäcker-Frank- furt vom Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaues und Di- rektor Möhring, der als Leiter der Gärtner- Lehranstalt Friesdorf hochinteressante be- triebswirtschafliche Fragen besprach, ver- 40-Jahrfeier der Gartenvorstadt- Genossenschaft Mannheim Die Gartenstädter verstehen nicht nur zielbewußt zu arbeiten, sondern auch zu feiern. Das bewies ihre Mitglieder-Ehrung mit„Buntem Abend“ im Rosengarten. Bür- germeister Trumpfheller als Vertreter der Stadt Mannheim, Altbürgermeister Böttger, Stadträte, Vertreter der Banken, der Post, der Bundesbahn, der Baugesellschaften und selbst des Rundfunks waren zu dieser 40 ahrfeier der Mannheimer Gartenvorstadt- Genossenschaft erschienen, über deren Wer- degang wir am 17. August bereits berich- teten. Landrat a. D. Becherer dankte in seiner Begrühßungsansprache der Stadtver- Waltung den Gründern und den Mitglie- Der Kleingarten paradies des Broßstudibewohners Dreißig Jahre Dauergartenanlagen Mannheim-Sellweiden e. V. „Mannheim war und ist heute noch ir süddeutschen Raum die Stadt, die am mei- sten zur Förderung des Kleingartengedan- kens getan hat“, lesen wir in der schmucken Festschrift zum 30jährigen Bestehen der „Kleingarten-Daueranlage Mannbeim-Sell- weiden“. Auf dem Weg nach Feudenheim zieht sich auf der linken Seite die Anlage der Klein- gärten hin, die unter dem Namen„Seil- weiden“ zum Begriff geworden ist. Hier wurden sowie an der„Dohllache“ durch den jetzigen Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. H. Heimerich die ersten beiden Mannheimer Daueranlagen geschaffen. Zum 30jährigen Jubiläum trug das Ge- lande Festschmuck, und auf der großen Spielwiese hatte die rührige Vereinsführung eine bunte Zeltstadt aufgebaut. Vorsitzender W. Spatz konnte zur Feierstunde Beigeord- neter Riedel als Vertreter des Oberbürger- meisters, Gartenbaudirektor Bußjäger, Be- zirksvorsitzender Knapp, MdL Fischer sowie die Stadträte Descher(SPD) und Kober (KPD) nebst vielen Vertretern befreundeter Brudervereine begrühen. Kurz und klar gab der Redner einen Rückblick über den Wer- degang des Vereins, dessen Stolz die Schaf- fung der Daueranlage ist, mit ihrer Kirsch- baumallee von 300 Bäumen. Der besondere Dank des Redners galt der Stadt für die bisherige Unterstützung. Groß war der Kreis der Gratulanten. Bezirksvorsitzender Rnapp, gleichzeitig Sprecher des Landesverbandes, betonte, daß wahre Kultur dem Boden entspringe. Md Fischer unterstrich das volks wirtschaftliche Moment und versprach erneut Vertretung der Kleingärtnerinteressen. Beigeordneter Riedel überbrachte die Glückwünsche des Oberbürgermeisters und machte die Mittei- lung, dag Mannheim demnächst vier weitere Gebiete als Daueranlage zur Verfügung stel- len werde. Eingehend streifte er das Ju- gend- und Nachwuchsproblem, denn der Jugend gehöre ein solches Paradies. Die Ideale der 17 000 Mannheimer Kleingärtner könnten nicht unberücksichtigt bleiben. In seiner Festansprache hob Gartenbau- direktor Bußjäger die Sehnsucht nach dem kleinen Paradies im Herzen der Großstadt hervor. Dankbar wurde davon Kenntnis ge- nommen, dag Mannheim für die Kleingärt- ner einen Fachberater zur Hebung der Gar- tenkultur bereitstelle. Stadtrat Kober(KPD) unterstrich die Liebe zur Erde und forderte die Bekämpfung des Krieges durch alle Menschen. Mit dem Dank von Michael Hil- lenbrand an alle Gäste klang der offizielle Teil aus, dem sich ein dreitägiges Sommer- fest anschloßg, mit einer reichhaltigen Tom- bola, einem stattlichen Kinderfestzug sowie schwungvollen Weisen der Kapelle Kühner. dern, die sich für den Gedanken einer Gar- tenvorstadt- Genossenschaft eingesetzt und zu dessen Verwirklichung wesentlich beige- tragen hatten. Dabei gedachte er auch der bereits verstorbenen Mitarbeiter. Eine ebenso intensive Weiterarbeit in diesem Sinne sei notwendig, um der heutigen Woh- nungsnot steuern zu helfen. Mit liebenswürdigem Humor betrachtete Altbürgermeister Richard Böttger, einer der Initiatoren der Mannheimer Gartenvor- stadt-Bewegung, seine Erfahrungen und Er- lebnisse bei dieser Arbeit. Ein ehemaliges Vorstandsmitglied dankte dem Aufsichtsrat und ihren Mitarbeitern für die bisher ge- leistete Arbeit und erinnerte daran, daß be- dauerlicherweise die Gartenstadt Waldhof immer noch keinen einzigen Saal besizte, der dem regen kulturellen Eigenleben der Gartenstadt, in der eine Reihe von Ver- einen entstanden sei, dienen könne und da- mit den rund 15 000 Einwohnern. Bei der Gründungsmitglieder-Ehrung, die Landrat a. D. Becherer vornahm, erhiel- ten eine gerahmte Ehrenurkunde als Weg- bereiter, Gründer und Förderer dieser Ge- nossenschaft: Altoberbürgermeister Böttger, Dr. Otto Moericke, früherer Stadtrechtsrat in Mannheim, Dr. Otto Simon, heute in Newy Vork, der einen Vertreter beauftragt hatte und die Mitglieder Schickenberger und Nagel. Im Namen der Geehrten dankte in herz- lichen Worten Dr. Moericke und erinnerte dabei heiter und launig an Einzelheiten der „ und Zusammenarbeit mit der Adt. Dann folgte, deftig angesagt von Walter Zehntbauer, ein„Bunter Abend“, der es in sich hatte. Es gab sogar eine Premiere: das von dem Gartenstädter Burkhardt gedich- tete und von Chormeister Dr. Stengel kom- ponierte Gartenstadt-Lied, das der ausge- feilt singende Männerchor„Gartenstadt“ mit Begeisterung vortrug. Auch das Dop- pelquartett„Gartenstadt“ konnte stürmi- schen Beifall ernten. Mit Spitzentanz und anderen geschmackvollen Tanznummern Warteten Sonja Loser und Günther Roeder auf und mit Chansons Jane Schuchardt. Orchesterstücke und Tanzmusik waren die Domäne der Kapelle Wahl, die eifrig mit- half, die Stimmung zu steigern. rei Ius dem Vereinsleben Ostpreußen in Stimmung Elchschaufel, Baltenkreuz und das Königs- berger Wappen verrieten, daß Ostpreußen die Räumlichkeiten der„Flora“ beherrsch- ten. Und sie taten es zahlenmäßig trotz Brückenbeleuchtung und Messe ganz gründ- lich in herzlicher Verbundenheit mit den Mannheimern,. Vorsitzender Paprotka der Ostpreußen vereinigung Mannheim sowie Heinz H. Binsch als debutierender Ansager bei diesem geselligen Abend sagten dies auch mit Freude. Im Zeichen dieser Verbunden- heit hatten sich eine Reihe Mannheimer Künstler und Künstlerinnen ehrenamtlich zur Verfügung gestellt. Kläre Frank-Deuster als Sopranistin gewann sich im Nu die Her- zen der Zuhörer. Elfriede Buttler, eine Ost- Ppreußin, ließ mit ihren von Binsch verfaß- ten Rezitationen Schicksal und Heimat wirk- lichkeitsnah werden, wie auch Anni Schmitt die heimische Mundart gebührend und tref- kend zu Wort kommen lieg. Im folgenden Teil bewiesen die sonst als still und zurück- haltend bezeichneten Ostpreußen, daß auch sie sich herzlich zu freuen verstehen. Gustav Krenz vom Nationaltheater besorgte dies vortrefflich am Xylophon sowie später als Meister der Magie mit verblüffenden Expe- rimenten. Ganz groß in Fahrt das Singspiel- Gesangstrio der„Jungflora“, reizend die drei lustigen Wäscherinnen(Friedel und Maria Thiel sowie Anni Schmitt) und nicht zuletzt der Bassist Karl Thomas, geschmackvoll be- gleitet von A. Schaaf, der mit seinem ge- sanglichen Können nicht geizte. Ein reizen- des ostpreußisches„Marjellchen“ leitete in neckischer Form zum letzten Teil des Abends über, der Terpsichore vorbehalten blieb. Petri-Jünger in Neckarau Der Angelverein 1910 Mannheim-Nek- karau hielt sein traditionelles Sportfischen ab. Mit mehr als hundert Anglern war be- reits am Sommtag in aller Herrgottsfrühe das Ufer von Rheinau bis an den Bellen- krappen belegt, ja selbst nach Altlußheim und Speyer hatten sich einige auf den Weg gemacht. Fast fünfzig der Sportangler hatten sich auf Gutfische verlegt, d. h. sie suchten nach schweren Brocken wie Zander, Hecht uswy. Die Voraussetzungen für Weißfisch waren günstig, und einige Stunden hindurch Wurde fleißig angebissen, so daß manche kaum mit dem Ziehen nackkamen. Für die „Brockenjäger“ aber war der Wasserstand ungünstig. Immerhin ergab das große Preisfischen das stattliche Quantum von 230 Pfund Weißfischen, einen Hecht von 1750 Gramm und zwei Zander mit etwas über drei Pfund. Quantitativ also mehr als im Vorjahr, aber weniger Edelfische. Der alte Fuchs und Glückspilz Otto Striehl, der erst kürzlich einen Karpfen von 17 Pfund aus dem Rhein zog, blieb mit 9675 Gramm Hauptgewinner, während Franz Geisbauer (5275 g) und Rolf Hoffmann(4625 g) die Nächstbesten waren. Am Nachmittag gab es im Volkshaus Neckarau ein großes Fisch- essen, und eine frohe Unterhaltung massig besucht durch die Neckarauer— be- schloß den großen Fischertag der Neckar- auer, wobei die Sieger mit vielen prak- tischen Geschenke geehrt wurden. GV Harmonia Waldhof mit spätem Volksfest Der Gesangverein Harmonia Waldhof, Senior der Waldhofgesangvereine, der im Herbst seinen 63. Geburtstag begehen Wird, startete über das Wochenende im St. Fran- ziskushaus sowie auf dem angrenzenden Freigelände ein etwas verspätetes Sommer- fest, bei dem sich bereits am Samstagabend der Frauenchor 08 Mannheim sowie der Harmoniachor bei gesanglichen Delikatessen unter Leitung von Otto Hart den Besuchern vorstellten. Am Sonntag waren außer dem Harmo- nia- Filjus„Sängerlust“ unter Leitung des jüngsten Mannheimer Dirigenten Greß auch noch die Mannen der„Viktoria“ Waldhof zur Stelle, so daß es einen kleinen Freund- schaftswettbewerbd im Volksliedersingen gab bei dankbarer Zuhörerschaft. Anson- sten herrschten drinnen und draußen viel Frohsinn, wozu nicht zuletzt der Trachten- verein dunzeller beisteuerten, während sich die Kegler um die winkenden Preise ab- rackerten, die Budenbesitzer aber bemüht blieben, den Besuchern soviel Abwechslung wie möglich zu bieten. Die„Buren“, wie die Harmonialeute bei den alten Waldhöfern heißen, stellten sich mit allen Leuten gut nur mit dem Wettergott leider nicht, so daß der Zweck nicht voll erreicht wurde. Immerhin hatten die Besucher bei den ge- pflegten Weisen der Stimmungskapelle K. Kretzler viel Vergnügen und tanzten mit staunenswerter Ausdauer. hältnismäßig spät zum Zuge kamen. Ueber ihre Darlegungen wird in anderem Zusam- menhang noch einiges zu sagen sein. Abschließend überreichte Ehren- und Alterspräsident Fritz Kocher-Mannbheim würdig und menschlich warmherzig wie stets— die Meisterbriefe an die Jungmei- ster 1949/50; es waren ihrer zwölf, darunter vier aus dem Kreisgebiet Mannheim. Die Jubiläums- Ausstellung Pflanzen und Früchte“, deren vorzügliche Leistungen noch eine Besprechung erfahren Werden, hatte nach dem verheißungsvollen Auftakt am Samstag über Sonntag einen Wahren Rekordbesuch zu verzeichnen, der am Nachmittag zeitweise Schließung und Inan- spruchnahme von polizeilicher Hilfe zur Re- gelung des Andrangs notwendig machte. Mehr als 10 000 Menschen dürften sich be- reits davon überzeugt haben, welche Fülle an Arbeit und Mühe von allen Beteiligten bewältigt wurde, um diese in jeder Einzel- heit wirklich sehenswürdige Schau in der Kunsthalle und dem angrenzenden Freige- jände aufzubauen. Sie ist ein Meisterstück klarer Gliederung und geschmackvoller Ge- samt wirkung. Ins. Kurze„MM“-Meldungen Eingeschlossen. Aus dem Garten eines Hauses in der Leiblstraße stieg ein Dieb auf die Veranda und gelangte von dort in ein Zimmer, das er, um durch Bewohner nicht gestört zu werden, von innen ver- schloß. Er entwendete so in aller Ruhe zwei Koffer mit Kleidern im Werte von etwa 2000 DM. Impfungstermin verlegt. Die auf 6. Sep- tember, 14 Uhr, in der Sickingerschule an- beraumte Diphtherie- und Scharlachschutz- impfung wird auf 13. September, 14 bis 15 Uhr verlegt. Die monatlichen Diphtherie- und Scharlachschutzimpfungen in der Sickingerschule sind künftig jeweils am weiten Mittwoch eines jeden Monats von 14 bis 15 Uhr. 5 „Bedeutung des Südweststaates“. Am 6. September, 20 Uhr, sprechen im Schüt⸗ zenhaus Feudenheim in einer öffentlichen Versammlung über die„Bedeutung des Südweststaates“ Verwaltungsrat Dr. Walter Siebler und Stadtrat Heinrich Wittkamp. Zum Artikel„Schwindler am Werk“, Der Verkaufsleiter des Versehrtenwerkes Eßlin- gen, Gemeinnützige GmbH. mit Blinden- Abteilung erklärt zu dem von uns gestern veröffentlichten Schreiben des Verbandes der Körperbeschädigten:„Gegen den vor- stehenden Artikel muß ich in bezug der Schädigung, die wirklich Schwerkriegsbe- schädigten entstehen können, Verwahrung einlegen. Das Versehrtenwerk Eßlingen beschäftigt weit über 80 Schwerstkriegsbe- schädigte und Kriegsblinde. Unsere Ver- käufer sind alle mit einem besonderen Aus- weis ausgestattet, der einen besonderen Stempel des Versehrtenwerkes trägt. Wir haben demgemäß mit den von dem Mann- heimer Verband erwähnten Schwindlern nichts zu tun und bitten das Publikum, da- von Kenntnis nehmen zu wollen. Dasselbe betrifft auch die von uns angebotenen Holz- schnitzereien, die ebenfalls von Körper- beschädigten angefertigt werden. Neues Lokal auf dem Lindenhof. Am Samstag erhielt der Lindenhof— dieser mit Lokalen so gering ausgestattete Stadtteil durch Eröffnung eines Moninger-Ausschanks in der FRheindammstraße 19 einen willkom- menen Zuwachs. Außer dem geräumigen Schankraum steht ein Nebenzimmer zur Verfügung, ein großer Saal wird nach dem weiteren Ausbau folgen. Dazu kommen vier Fremdenzimmer, die schon in Kürze einge- richtet sein werden. Damenmode Mendel im neuen Gewand. Nach vollständiger Umgestaltung hat der Mannheimer Damenmode-Salon Mendel in der Augusta-Anlage 3 wieder eröffnet. Durch eine besonders glückliche Lösung gelang eine Zweiteilung des Verkaufsraums in der Tiefe, die einen Abschluß für eine indivi- duelle Bedienung der Kundschaft ermög- cht, ohne den Gesamteindruck von dem modern und gediegen eingerichteten Ge- schäft zu beeinträchtigen. Wir gratulieren! Frau Luise Beck, Mann- heim, Im Lohr 60, wurde 75 Jahre alt, Ebenfalls den 75. Geburtstag begeht Josef Gentil, Mannheim, Soflenstraßge 14. Elisabeth Bürkel, Mannheim, Bürgermeister-Fuchs- Straße 12, vollendet das 79. Lebensjahr. Georg Schmitt, Mannheim G 7, 11, kann seinen 82. Geburtstag feiern. Heimattreffen der Vertriebenen Bei einem vom Landesverband der ver- triebenen Deutschen, Kreisverband Mann- heim, einberufenen Heimattreffen der Ver- triebenen in Ladenburg forderte Bundes- tagsabgeordneter Dr. von Golliezek eine europäische Hilfe zur Lösung der Flücht⸗ lingsfrage; zuvor müßte jedoch vom deut- schen Volke selbst noch viel getan werden. In den nächsten Monaten seien die erfor- derlichen Gesetze zu verlangen, die Heimat- vertriebenen müßten endlich als eine Gruppe anerkannt werden, wenn auch die Flüchtlinge durch Energie und Fleiß das Schlimmste selbst überwunden hätten. Der Wunsch, in die alte Heimat zurückzukehren, sel zwar verständlich, doch dürfe dies auf keinen Fall um den Preis eines Krieges geschehen. Landesvorsitzender Bartunek sagte, es sei bisher viel versprochen, aber wenig gehalten worden. Die ständig in ihren Be- sucherzahlen wachsenden Kundgegungen der Heimatvertriebenen müßten als eine sehr ernste Warnung an die Verantwort- lichen aufgefaßt werden. Nach Ablehnung des Remilitarisierungsgedankens setzte sich Bartunek mit dem oft erhobenen Vorwurf, die Flüchtlinge dächten zu sehr an sich selbst und zu wenig an Gesamtdeutschland, auseinander und hielt entgegen, daß die Flüchtlinge bereit seien, mitzuarbeiten, aber nur dann, wenn ihnen auch maßgebliche Stellen eingeräumt würden, wo sie mit- reden könnten. Er betonte die Bereitschaft am deutschen Schicksal entscheidend mit- zuwirken. „Blumen, Ar. 200 — L. Der jett mutig für ei schein Mittel fischer band gung ein gr park e und 80 nicht 1 den E bösen losere in del — ö Sei; kriegs. Apath hafene dicht konnte Veran- versta. dle V. damit ter Z2u We am 6. und a schaue „Mode sonder Model! Olym Rudi Hanno auktrit wigshe premié gen b sich 21 wigshe beteili, dern umrah eich k diese und hi — der Am wigsha der 1 8 Clanz Raupe: Buden Fleiner garten gestalt Als des gr dings dichter Tanzbe tanzfre Die eröfkne dangve linger batin dann Schors Dame und G Aerme komisc dend s 8 00 Am Verein nh Vichth. hrels, von beim, beim Freunc Lecker gut or Besuch ber d Scheibe batten des Be hren Jamt b 00 Pf bebere Leistur Werder arbeit an der und u dächtn dchakt Weinh. Pfund app Speyer dete. ASV J Ael urnier Gary vurde Meiste und 8 abe lh. 20⁰⁰ ber Am- und 8 Wie nei- nter nen, iche ren len nen an- Re- te. be- Ulle sten 2el- der ige- ines Dieb t in mer ver- uhe von Sep· an utz- 8 15 rie- der am von nüt⸗ hen des Uter P. Der zin den- tern Ades vor- der sbe- rung gen sbe- Ver- Aus- eren Wir ann lern da- elbe Lolz- per- mit 11 anks com- igen zur dem vier nge- and. der 1 in urch lang der livi⸗ ng- dem Ge- ann; All. Josef beth leis- jahr. rann en bringen, Ar. 206/ Dienstag, 5. September 1950 Seite 5 — Der schöne Weiher im Ebertpark, der ett wieder durch ein Schwanenpaar an- mutig belebt ist, und dessen Fischreichtum für ein Preisangeln besonders geeignet er- gcheint, stand an diesem Wochenende im Mittelpunkt des Interesses unserer Sport- scher. Hier tagte der Landesfischereiver- band und veranstaltete unter reger Beteili- ung der verschiedenen Angelsportvereine ein großes Preisfischen. Aber die von den parkbesuchern stets mit Liebe gefütterten und sonst so zutraulichen Fischlein machten nicht mit. Sie verschmähten die verlocken- den Köder und warteten geduldig, bis die bösen“ Angler verschwanden und harm- bbsere Parkgäste wieder hakenlose Gaben in den Teich warfen. Statt einer Menge 1 Start der Herbstmoden seitdem sich Frau Mode in den Nach- kriegsjahren allmählich von ihrer schweren Apathie erholt hat, konnte die Ludwigs- hafener Damenwelt schon so manches Ge- dicht auf dem Laufsteg bewundern. Sie zonnte aber auch die reiche Phantasie der Veranstalter erkennen, die es immer wieder verstanden, reizvolle Ueberraschungen in dle Vorführungen einzuflechten, um ihnen damit immer wieder einen anderen Charak- ter zu geben. Wenn nun das Bekleidungshaus Nägele zm 6. und 7. September jeweils nachmittags und abends den Reigen der Herbstmoden- schauen eröffnet, so besagt schon der Name Moderevue“, daß, diesesmal etwas ganz be- onderes geboten werden soll. 80 bis 100 Modelle des Hauses werden in dieser Olympiade der Mode“ mitwirken, mit der zudi Haniger von der Mode- Mustermesse Hannover zum ersten Male in dieser Saison zuktritt. Nun, diese Revue, die für Lud- wigshafen und ganz Süddeutschland eine première bedeutet, wird viele Ueberraschun- schon allein dadurch, daß ach zum ersten Male neben anderen Lud- igshafener Firmen auch die Blumengeschäfte beteiligen und mit lebendigen Blumenkin- dern die Blüten der modischen Phantasie umrahmen werden. Es ist anzunehmen, daß eich kein Mitglied des schönen Geschlechits diese Veranstaltung entgehen läßt, denn— und hier wird ebenfalls ein Norum geboten der Eintritt für diese Revue ist frei. Am vergangenen Wochenende stand Lud- igshafens Niederfeldsiedlung im Zeichen der nun schon traditionellen Kirchweih. Der Platz vor dem Bunker erstrahlte im Glanz einer bunten Lichterpracht und Raupenbahn sowie Eis- und Schokolade- Buden hatten sich im Kreis geschart. gestaltet werden kann. Als dann die Kapelle Grün das Podium des großen Festzeltes bestieg, verlor aller- dings schnell alles an Zugkraft. Immer dichter füllten sich die Bankreihen und der Janzboden wankte unter dem Andrang der tanzfreudigen Jugend. Die Reihe der Unterhaltungs-Einlagen eröftnete der erst kürzlich gegründete Ge- dangverein Eintracht, Niederfeld, mit wohl- klingenden Chören. Eine junge Tanzakro- hatin debütierte und erntete Beifall. Und dann kam Seppl von der bekannten„Firma“ Schorsch und Seppl, der sich diesmal als Dame verkleidet hatte. Was er an Witzen and Glossen recht„undamenhaft“ aus dem dermel schüttelte, war so treffend und 80 ſomisch, daß das fröhliche Gelächter wän⸗ lend seines ganzen Vortrages nicht abriß. kälkzer Sportecke: Am Sonntagvormittag veranstaltete der Verein kür Sport- und Körperpflege Rhein- anheim ein Mannschaftsturnier im Ge- hicntheben um den Jean-Hahl-Gedächtnis- hrels, wozu die Gewichtshebermannschaften on AC Marburg, AV Speyer, ASV Oggers- beim, ASV Ludwigshafen und AC 92 Wein- eim am Start erschienen. Die pfälzischen Freunde des Kraftsportes ließen sich diesen Leckerbissen nicht entgehen, so daß sich die gut organisierte Veranstaltung überaus guten esuches erfreute. Als Favorit gingen die He- ber des hessischen Landesmeisters an die öcheipenhentel; die sympathischen Marburger ſatten den Fehler begangen, mit Uebergewicht e Bantamgewichtlers anzutreten, so daß sie en sicheren Sieg schwinden sahen. Insge- zan brachten sie 3135 Pfund zur Hochstrecke. 00 Pfund bekamen die Hessen infolge des ebergewichtes abgezogen, so daß sie mit der stung von 2735 nur vierter des Turnieres erden konnten. Eine schöne Mannschafts- beit legten die Männer des As Oggersheim z den Tag, die 3030 Pfund zusammenhoben 10 mit dieser Leistung den Jean-Hahl-Ge- achtnis-Wanderpreis gewannen. Die Mann- Wet des badischen Landesmeisters AC 92 bümneim belegte mit einer Leistung von 2925 und(850, 915, 1160) den zweiten Platz, 89005 vor dem südwestdeutschen Meister AV gacder mit 2865 Pfund. An letzter Stelle lan- 05 mit einer Leistung von 2405 Pfund der V Ludwigshafen. Heltester Teilnehmer dieses Mannschafts- urniers war der Marburger Schwergewichfler 15 mit einem Alter von 52 Jahren. Gury 1 erst vor einer Woche neuer deutscher 1 im Schwergewicht der Altersklasse II abe schert nun im beidarmigen Stoßen die hakte Leistung von 280 Pfund. Pressekonferenz beim Phönix 5 die Zusammenarbeit mit der einheimi- Ante Presse zu vertiefen und verschiedene Sy Phörasen einmal zu erörtern, hatte der wigsh. nix Ludwigshafen die Mannheim-Lud- Meeder Presse dieser Tage zu einer Be- ung eingeladen. Die Aussprache war er- kreb 8 Free vor allem, weil dabei Dinge geklärt baden, die gerade unsere Rhein-Neckar-EHcke wegen. 1855 Reim, der 1. Vorsitzende des SV Phö- kam nach kurzen Worten der Begrüßung Ein Plener Mustergarten zeigte, wie der Vor- garten eines Siedlerhauses besonders nett LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Lundesfischereiverbund preisungelte im Ebertpurk Die munteren Fischlein narrten die Meister der Sportangler Sieben- und Achtpfünder und statt einem Gesamtergebnis von mehreren Zentnern er- gab das Preisfischen nur eine Ausbeute von 70 Pfund und die Preisrichter mußten, auf das Gramm genau, die einzelnen Ergebnisse gegeneinander abwägen. In der Pause des Nachmittags- Konzerts, mit dem das Pfalzorchester für Unterhal- tung sorgte, nahm Dr. Arthur Wiese die Preisverteilung vor. Ven den Vereinen holte sich Mundenheim den ersten Preis, ein Wertvolles Oelgemälde(der vom Regie- rungspräsidenten gestiftete Wanderpreis), Während Ludwigshafens Angelsportverein den zweiten und Mechtersheim den dritten Platz belegte. Bei den einzelnen Sport- fischern war ebenfalls ein Mundenheimer, Fritz Feht, der Sieger. Zweiter wurde Willi Baumann und dritter Karl Göppel, beide aus Friesenheim. Da es 30 schöne Preise gab, konnten viele der Beteiligten mit einem Lohn für ihre Mühen nach Hause gehen. Der Höhepunkt der trotz der mageren Ausbeute sehr schön und stimmungsvoll verlaufenen Veranstaltung war eine Feier- stunde am Sonntagvormittag im Park- Theater“.-Zebi- 12000 Iniliner demonstrierten gegen Urteil des Arbeitsgerichts Am Montag demonstrierten rund 7000 Arbeiter der BASF Ludwigshafen auf dem großen Werksplatz beim Verwaltungsgebäude gegen ein Urteil des Arbeitsgerichtes Ludwigshafen, in dem die Wahl des BASF Betriebsrates auf Grund eines Einspruches der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft vor kurzem für ungültig erklärt worden war. Die BASF-Arbeiter forderten das Er- scheinen des Botriebsrates, dem das Ver- trauen ausgesprochen wurde. Die Arbeiterschaft, so betonte ein Spre- cher, sei nicht gewillt, sich den Eigeninter- essen einer kleinen DAG- Gruppe zu beu- gen. Gleichzeitig protestierten die Versam- melten gegen die Anwendung des Kontroll- ratsgesetzes Nr. 35(Entflechtung) auf die BASF. Dieses Gesetz, so wurde zum Aus- druck gebracht, würde das organisch ge- wachsene Werk zerstören und lahmlegen. Eine gleiche Demonstration, an der 5000 Arbeiter teilnahmen, wurde im Werksteil Nord der BASF abgehalten. Beide Aktionen sind auf Beschlüsse der 700 Vertrauens- männer zurückzuführen. Der stellvertretende Betriebsratsvorsit- zende, Hofmann, teilte am Montagabend mit, daß der BASF- Betriebsrat von allen Einspruchsmöglichkeiten Gebrauch machen wird, wenn er das bestätigte Arbeits- gerichtsurteil erhält. Ruthenplulz 80ll in diesem Monat fertig werden Moderne Anlage mit Ringverkehr entsteht Im Zentrum des Vorortes Friesenheim treffen sieben verkehrsreiche Straßenzüge radial auf den Ruthenplatz. Die Friesen- heimer Straße als Teil einer Landstraße II. Ordnung mit zwei Straßenbahngleisen, die Leuschnerstraße mit zwei Fahrbahnen, sowie Ruthen- und Rheinfeldstraße als Zu- fahrtsstraßen zur BASF, geben dem Platz das Gepräge eines Verkehrsknotenpunktes ersten Ranges. Der Platz, wie er vor der Zerstörung angelegt war, mit dem kleinen Rondell, der vorspringenden Ecke Friesenheimer-Tauben. straße und den schmalen Gehwegen war für die damaligen Ansprüche des Verkehrs ausreichend. Heute verlangt die Entwicklung des Kraftfahrzeugverkehrs Straßen, die den derzeitigen Anforderungen nicht nur ge- nügen, sondern in Jahrzehnten den kon- tinuierlich steigenden Ansprüchen des Ver- kehrs noch gerecht werden können. Miederfeldsiedler, feierten ihre„Kerwe“ Das„vergessene Dorf“ war diesmal nicht vergessen Sehr lustig war wohl auch die für die Aelteren reservierte Samba, die Zuschauern Wie Ausführenden viel Spaß machte. So saß man stundenlang zusammen, ohne daß es Langeweile gab. Siedler-Gemeinschafts-Chef Franz Treber, der wegen der immer noch so schlechten Straßen die Siedlung oft als „Vergessenes Dorf“ bezeichnete, konnte feststellen, daß trotz dem schauerlichen Zu- stand der Zufahrtswege Gäste von zahl- reichen Nachbarorten gekommen waren, um mit den Siedlern zusammen zu feiern.-gebi- Bundesgartenschau nicht in Ludwigshafen. Die Vorstandschaft des Zentralverbandes des deutschen Gemüse-, Obst- und Garten- bgues hat beschlossen, die Durchführung der Bundesgartenschau 1953 der Stadt Hamburg zu übertragen. Dieser Beschluß wurde ge- faßt, weil die Stadtverwaltung Ludwigs- hafen keine bindende Zusage geben konnte. Erster Vortrag in der Volkshochschule. Im Rahmen der Vortragsreihe C wird am Mittwoch, 20 Uhr, im kleinen Saal des Feierabendhauses der BASF Universitäts- professor Pr. Werner Wiesner, Mainz, über das Thema:„Die religiöse Wandlung in den letzten hundert Jahren“ sprechen. zuerst auf die vielen, um den Verbandsvorsit- zenden von Südwest kursierenden Gerüchte zu sprechen Er erklärte, daß Karl Fahrbach ehrenamtlicher Vorsitzender des Aufsichtsrates der Toto- GmbH. Rheinland-Pfalz sei und am Toto keinen Pfennig verdiene. Die Aufträge für die Heimkehrer-Anzüge, die der Toto stif- tet, habe Fahrbach erst nach Ablehnung an- genommen. Auch mit dem„Aufkauf Lipponers durch den Totogewaltigen“, wie es überall hieß, habe F. nichts zu tun. Dr. Heim nahm es auf sein Wort, daß F. erst durch ihn davon Kenntnis erhielt, daß Phönix Ludwigshafen mit Lipponer in Verhandlungen stehe. Gerüchte um„Stadion Ludwigshafen“ Sehr interessant waren auch die Ausfüh- rungen des 1. Vorsitzenden des Stadion-Aus- schusses, Dr. Bauer. Er wandte sich entschie- den gegen die kursierenden Gerüchte, daß Lud- wigshafen aus öffentlichen Mitteln 800 00 DM aufgebracht habe, um den Bau zu finanzieren. Der Bau habe nicht einmal 250 00 DM ge- kostet. Man sei billig, d. h. umsonst und ohne IAnfuhrkosten zu dem Schutt für die Zu- schauerränge gekommen, und als sich schließ- lich noch die Fuhrunternehmer, die den Mannheimer Schutt abzufahren hatten, wegen der weitaus geringeren Fahrstrecke darum rissen, nach Ludwigshafen fahren zu dürfen, wuchs der Bau enorm. Heute ist das Stadion zu 40 bis 50 Prozent mit Mannheimer Schutt gebaut, wobei fast nur Arbeitslose eingesetzt worden waren. Auch die Steine für die Stufen- umrandung wurden aus den Trümmern her- aussortiert. Auch hier hatte der Toto also kei- nen Anteil. Erst der Bau der Tribüne wird aus Mitteln des Totos und der Stadt(250 000 DM) vorgenommen. „Affäre Lipponer“ Dieser Punkt lag Dr. Heim sehr am Her- zen. Wir wollen auf seine Ausführungen nicht weiter eingehen, da wir weitere unausbleib- liche Auslassungen vermeiden möchten, zumal ja da der Rechtsausschuß des DFB jetzt das Wort hat. Wir freuen uns folgendes feststel- len zu können: Um gewisse Elemente aus dem Sport auszuschalten, ist es nicht mehr als recht und billig, gegen die Spieler vorzugehen, die. um sich Vorteile zu verschaffen, zwei Verträge unterschrieben haben. Wr freuen uns weiter. feststellen zu können, das er den zweiten Ver- Die neue Anlage, mit Ringverkehr als harmonischer Abschluß der Leuschnerstraße gedacht, erhält eine Insel von 29 m Durch- messer, eine Fahrbahn von 12 m Breite und Gehwege von 4 m Breite. Die Kurven der Einmündungsstraßen erhalten 8 m Radius, so daß ein reibungsloser Verkehr gewähr- leistet ist. Für die Befestigung der Fahr- bahn ist griffiges blaufarbenes Melaphyr- Kleinpflaster vorgesehen. Die Gehwege dagegen erhalten Basaltplattenbelag. Das durch die Straßenbahngleise geteilte Ron- dell, die Insel vor dem Bunker und das Endstück der Mittelallee erhalten eine Be- festigung aus Porphyr und rotfarbigem Felsensand. Vier am Rande des Rondells aufgestellte Kandelaber dienen der Platz- beleuchtung; auch eine Uhrensäaule wird in der Mitte des Rondells aufgestellt. Mit dem Ausbau der Anlage wurde im Juli begonnen. Die Straßenbahn Hat bereits am 1. August den Verkehr bis zum Ruthen- platz wieder aufgenommen, und die Linie 3 wird nach der Fertigstellung der Kurpfalz- brücke in Mannheim den Verkehr bis zur Endhaltestelle Friesenheim aufnehmen. Die gesamte Anlage wird voraussichtlich bis zum 20. September fertiggestellt sein und dem Verkehr übergeben. „Zarewitsch fällt aus“ Per Adresse: Pfalztheater Kaiserslautern So war am Eingang des Ebertparkes Zzu lesen, und die erwartungsvgllen Menge vom zwei- bis dreitausend Köpfen zählt, mußten enttäuscht umkehren. Wie Wir erfuhren, hat das Pfalztheater die Vor- stellung wegen schlechter Witterung ab- gesagt. Da es aber außer einem ganz kur- zen Schauer um 15.15 Uhr, der nicht ein- mal das Nachmittagskonzert im Ebertpark unterbrechen konnte, bis zum Abend nicht regnete, erscheint die Absage nicht stich- Haltig. Es ist nicht das erste Mal, daß das Pfalztheater die Ludwigshafener Theater- freunde aufsitzen ließ. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn die Stammkundschaft der Ebertpark- Veranstaltungen das Ver- trauen verliert und sich für die Sonntage et- Was anderes, sichereres vornimmt. Eine Fahrt nach Friesenheim kostet Geld und Zeit— und für viele bedeutete die unvorher- gesehene Absage einen verpfuschten Sonntag. G. B. Oggersheimer Athleten gewonnen Jeun-Huhl-Cedüchtnispreis Saisonschluß der Radsportler in Haßloch/ Phönix-Heim sprach klärende Worte trag erst abschloß, als er im Glauben War, der alte Vertrag wäre durch das neue DFB-Statut ungültig geworden. Da beide beteiligten Ver- eine von dem neuen Vertrag Kenntnis hatten, lag keine arglistige Täuschung vor.. Saisonschluß in Haßloch 200 Runden gewannen Klehr-Knösselsdörfer sicher Die Amateurschlußveranstaltung auf der Radrennbahn in Haßloch brachte noch einmal recht beachtlichen Sport, litt aber infolge von drei schweren Stürzen in sportlicher Hinsicht etwas, ein Nachteil, der sich in erster Linie im Mannschaftsfahren bemerkbar machte. Im Flieger-Hauptfahren kam Klehr, Lud- wigshafen, vor Grunewald, Wiesbaden, zu einem klaren Sieg und im Ausscheidungsfahren konnte Knösselsdörfer, München, Schmid, Stuttgart, und Weiner, Haßloch, hinter sich las- sen. Im 200-Runden-Mannschaftsfahren der Klasse A kam die Kombination Klehr-Knös- selsdörfer zu einem weiteren Sieg, der mit zwei Runden Vorsprung recht klar und ein- deutig ausfiel. Das 200-Runden-Mannschaftsfahren der Klasse B sah Schuster-Hürth mit Rundenge- winn vor Müller-Holz und Kiefer-Hornbach in Front. Das Jugend-Punkte-Fahren gewann Löwer, Haßloch, überraschend vor Zipp, Iggel- heim. Ergebnisse: Fliegen-Hauptfahren: 1. Klehr. Ludwigshafen: 2. Grunewald, Wiesbaden.— Ausscheidungsfahren: 1. Knösselsdörfer, Mün- chen; 2. Schmid, Stuttgart; 3. Weiner, Haßloch; 4. Meng, Worms.— 200-Runden-Mannschafts- fahren Klasse A: 1. Klehr-Knösselsdörfer, Lud- wigshafen-München, 25 Punkte; 2. Schertzle- Meng, Stuttgart- Worms, 21 Punkte; 3. Grune Wald- Scherer, Frankfurt, 2 Runden zurück, 10 Punkte; 4. Kaufmann-Tielemann, Mannheim, 2 Runden zurück, 10 Punkte; 5. Kimle- Schmid. Stuttgart, 2 Runden zurück, 6 Punkte.— 200 Runden-Mannschaftsfahren Klasse B: 1. Schu- ster-Hirth, Haßloch- Dudenhofen, 26 Punkte; 2. Müller-Holz, Haßloch, 1 Runde zurück; 3. Kie- fer-Hornbach, Dudenhofen- Iggelheim, 2 Run- den zurück.— Jugend-Punkte-Fahren: 1. LG- wer, Haßloch, 12 Punkte; 2. Zipp, Iggelheim, 10 Punkte; 3. Hain, Iggelheim; 4. Zahner, Lud- wigshafen. n, und die Nartungsvollen Auschauer, die bei solchen Gastspielen bekanntlich einie ee S N— 777 Der Wunsch von Millionen Hausfrauen geht in Erfüllung! persil mit echter seife! persil mit echtem schaum! Ein Schaum, bei dem Sie das gute Seifenfeit fühlen. Ein Schaum, der nicht durch seine Menge blendet und selbst bei schmotzigster Wäsche stehen bleibt Schon bei der ersten Wäsche zeigt es sich: Persil ist noch besser als früher und wäscht noch Weizer. Persil wirkt schonend-Weich und läßt Ihre kostbere Wäsche länger leben. Aber- verwenden Sie Persil geneu nach Vorschrift, ohne weitere Zusätze uncl in richtiger Menge. 7 N nd achlen Sie bitte darauf, liebe Hausſrau, daß 1 12 der wertvollen Seiſe im Persil nichis verloren gehl. 2 0 a S Geben Sie billè einige Zeit vor Bereilung der Waschlauge ein paar Handvoll Henko in den mil kaltem Masser geſulllen Kessel. Dann wird das Wasser weich iie Regenwasser. Persil, die vollendete Wäschepflege! Paket 65 Pfg. Doppelpaket nur DM I. 20 . N* 8 8 8 8 8 5 5 8 8 8 8 5 8 4 N 288 8 n 8* N e 8 8 r ä. 85 N 8 8 8 e 8 5 8 ag, 5. September 1950/ 1 Seite 6 MORGEN Dienstag, 5. Sep Nr. 206 2 N Nr. Meine liebe, herzensgute Frau, unsere liebe, gute Mutter, SEA 1- ANI Gswerkschat Bau- Steine- Erden, Verwaltungsstelle Mannheim, 0 4. 8-9 Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, Frau 1. 8* Käthe Adelhelm Umzüge Achtung! Bauarbeifer!. 5 8 4 E E E im Stadt- u. Hernvetrhanr. akte Am 6. September 1930 findet um 14 Uhr im Rosengarten(Musen- B ER NAR D S HAW S b. K reil Kunz, Spedition- Möbeltransport saah) eine öffentliche Massenversammlung für alle schaffenden im 4 LSTER 83 8 2 6. 9. Tel. 526 78 ist ch 1 nwerem, mit sroger Geduld ertragenem F 5 Baugewerbe Statt. 5 5 An den planken 98 B. eren me re. 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Tel. 4 05 04.,, 238 i i 5.— 2 22 Heæreus Felmauu 3 Alle schüler haben Bleistift, Papier und das letzte Volksschulzeugnis 4 4 Kniehosen 7,50 8.50 12.7 mitzubringen, ebenso die von der Volksschule Mannheim ausgegebenen 5 VERSCHIEDENES, 255 Juugate VLlde Handscheine. 9 e lange Hosen 19% 22, 25, U 2 85 Gewerbeschule I 8 Gewerbeschule II Wespinstr. 21-25 Hund(Dackelart), schwarz- braun, a. 710 5, Knabenhemden 450 6.70 9 7⁰ 2 Die Schiller der künftigen II., III. Die Schüler der künftigen II. Klas- Waldi hörend enflaufen. Abzugeb.— sie ist gerade in den Jahren, und IV. Klassen melden sich zu sen melden sich am Donnerstag, bel Oehme, J 6, 9, V. Da Schuhe, Handschuh', Lederwaren der ihnen angegebenen Zeit(Frei- dem 14. September 1950, vormittags Jung. Kater(sch.-wß.) am 31. 8. am 5 Bevor Spart Ihr allerhöchstes Ideal. Indes ihr Taschengeld ist schmal. Sie jedes Inserat studiert. 80 kauft sle gut für kleine Preise, Man liest als Einksufsvorbereitung Die Inserate in der Zeitung. 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Die neueingetretenen Lehr- Unge und Anfängerinnen haben sich unter Vorlage des letzten Schul- zeugnisses und des Lehrvertrags bzw. einer Bescheinigung der Firma Über die Dauer der Lehrzeit anzumelden: Dienstag, den 12, September 1950, vormittags 8— 12 und nachmittags 14—17 Uhr Schulpflichtig sind sämtliche in Marmheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen be- schäftigten weiblichen Lehrlinge mit Zjähriger Lehrzeit der Berufsgrup- pen: Einzelhandel, Großhandel, Industrie und Freie Berufe, ferner Anlernlinge mit 2jähriger Lehrzeit und Anfängerinnen ohne Lehrver- trag. Die Schülerinnen der künftigen zweiten und dritten Klassen mel- den sich am Donnerstag, 14. September 1930 vormittags: B38 Uhr, in hren bisherigen Klassenzimmern.— Höhere Handelsschule. Die Prüfungen zur Aufnahme in die Höhere Handelsschule finden am Montag, dem 11. September 1930, vormittags 8.43 Uhr statt. Mitzubringen sind Abgangs- zeugnisse und Schreibutensilien. Direktion der Handelsschule II. Zahlungsaufforderung. stellten- Die Beiträge zur Kranken-, Invaliden-, Ange- u. Arbeitslosenversicherung sind von den Betrieben, die die Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst berechnen, am zwei- ten age nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung zu entrichten. die die Zahlung der Beiträge für den vergangenen jenigen Betriebe, Die- Monat bisher nicht vorgenommen haben, werden hiermit aufgefordert. die Beitragsentrichtung bis spätestens am 12. des laufenden Monats nachzuholen. halb 7 Tagen nach Zustellung der Beitragsrechnung einzuzahlen,. Von allen übrigen Arbeitgebern sind die Beiträge inner- Bei Zahlungsverzug muß ein einmaliger Säumniszuschlag in Höhe v. 2 v. H. der rückständigen Schuld erhoben werden. Auch muß ohne weitere Mahnung die Anordnung der Zwangsvollstreckung erfolgen Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. Der Vorstand. Friedrichspl. entl. Abzug. geg. Bel. Mhm., Friedrichsplatz 12, IV. Die junge Dame welche am So., 3. 9., in Begleitg, von 2 ält. 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Von den fünf Befragten im Baugewerbe tätigen Personen waren vier gewerkschaft- lich organisiert, von den befragten ver- schiedenen Berufen angehörenden 120 Per- sonen gehören 40 einer Gewerkschaft an. Wenn unmittelbar betroffene Arbeitneh- mer mit dem Verhältnis Arbeitgeber/ Arbeit- nehmer nichts anzufangen wissen, wie soll es von Menschen verlangt werden, die in der Wirtschaft weder als Arbeitgeber noch als Arbeitnehmer tätig sind. 5 Am 4. September traf in einer südlich von Bonn gelegenen Ortschaft jenes Schiedsge- richt zusammen, dessen Aufgabe es ist, einen Spruch über den Lohnstreit im Bau- gewerbe zu fällen. Die Verhandlungen finden unter dem Vorsitz von Dr. Seeger, Stuttgart, statt. Er ist früherer Syndikus der Zement-Indu- strie. Die Arbeitgeber der Bauindustrie wer- den vertreten durch Dr. Fischer, Stutt- gart, Dipl.-Ing. Ris, Leverkusen, und Dr. Roo hOhI, Hannover; die Arbeitnehmer durch Arbeitsamtsdirektor a. D. Ziegler Ernst, Frankfurt, und Bebert, Hamburg. Wie in diesem Zusammenhang verlautet, wird der Ort der Zusammenkunft geheim gehalten, da bei den Besprechungen in Bonn kommunistische Elemente versucht haben, die Verhandlungsteilnehmer unter Druck zu setzen. Die Mehrzahl der Berufstätigen in der Landwirtschaft und eine mehr oder minder groge Anzahl in allen anderen Zweigen der Wirtschaft sind keine Arbeitgeber und keine Arbeitnehmer, sondern Klein- Unternehmer und deren Familien angehörigen. All diese dünkt der Bauarbeiterstreik, dünken die ihn hervorrufenden Lohnstreitigkeiten un- interessant. Zum mindesten so uninteressant, daß sie nach Ursache nicht weiter forschen und vielfach geneigt sind, die Wirkung vor- ausbedenkend, von Sabotage, von RP- Zersetzung etc. zu sprechen. 5 Es sei eingeräumt, daß den Herren Pieck und Grotewohl und ihren Kollegen oder Freunden der Frankfurter Bauarbeiterstreik sehr gelegen kommt. Es sei Weiterhin ein- geräumt, daß die westdeutschen Ausläufer der SED nicht uninteressiert sein dürften am Bestehen und an der Erhaltung dieser Lohnstreitigkeiten. Jedoch eines muß trotz- dem klargestellt werden: a Das Lohnrecht des Bauarbeiters. „Die Löhne im Bauhauptgewerbe Sind von 1945 bis 1949 um rund 50 Prozent Se- diegen“, schrieb àm 19. Oktober 1949 der Gewerkschaftsbund Württemberg/ Baden, Ortsausschuß Mannheim, und gab weiter zu, daß die Ziegelei-Arbeiterlöhne seit dem 14 Februar 1940 bis heute laut Lohnabkom- men vom 30. Mai 1949 um 65 Prozent ge- stiegen seien. Demgegenüber wurden folgende Lohn- veränderungen im Bundesgebiet festgestellt: Zlegeleiarbeiter: Lohpanteil an Löhne Lönne Löhne Fertigungs- Arbeits- 1939 1946 1949 kosten vorgang RNA RM DM 6% Lehmloch 0,60 0,81 1.20 3 Lock 0,70 0,93 1.37 4% Koller 0,60 0,81 1,20 1,5% Presse 9,70 0.93 1.20 3% Gerüste 0,60 0,81 1,20 1% Brenner 0,65 0,87 1,03 64,5 0% Oefen 0,65 0,87 1,56 10% 1.51 2/ Verladekolonne 0,60 0,81 0,99 Die Lohngestaltung im Bauhauptgewerbe hängt von dem Ecklohn, dem Lohn für Maurerfacharbeiter ab. Es betrugen die Löhne für: Im Jahre Maurerfacharb. Hilfsarb. Dpf pro Std. Dpf pro Std. 1945 95 70 1946 110 93 19491 144 122 Wenn die generelle Lohnerhöhung von 20 Pf je Stunde durchgesetzt würde, dann betrüge die Lohnerhöhung, bei Maurerfacharbeitern 69 Pf= 70% des Lohnes von 1945, bei Hilfsarbeitern 72 Pf= 103% Lohnes von 1945. . ) Laut Marburger Schiedsspruch vom 16. Mai 1949. des Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat nach den Angaben aus dreizehn Groß- städten des Bundesgebietes die wichtigsten Preis veränderungen für die Zeit von Mitte Juli bis Mitte August dieses Jahres berech- net. Preissteigerungen ergaben sich bei Nahrungsmitteln(ohne Kartoffeln, Gemüse und Obst) um 3,5%, bei Genußmitteln um 0,4%, bei Heizung und Beleuchtung um 0,2% und bei Bildung und Unterhaltung um 0,1% Dagegen sind die Preise für Beklei- dung um 0,5%, Reinigung und Körperpflege um 0,4%, Hausrat um 2,3% und die Fahrt- kosten um 0,2% gesunken. In der Gruppe Nahrungsmittel wirkten sich vor allem Preiserhöhungen für Brot, Mehl, Nährmittel, Fleisch, Fette, Eier und teilweise auch für Fische und Zucker aus. Diese Preissteigerungen haben zu einer Ver- teuerung der Gesamtlebenshaltung um 1,3% geführt. Dies wird allerdings durch die in der Statistik nicht erfaßten erheblichen Preissenkungen bei Kartoffeln, Obst und Gemüse ausgeglichen. Zu der kürzlich vom DGB veröffentlich- ten Kritik an der amtlichen Index-Berech- nung erklärt das Statistische Amt, daß das amtliche Mengenschema für den Konsum einer mittleren Arbeitnehmerfamilie den tatsächlichen Verbrauch ungefähr zutreffend ausdrückt. Ein nennenswert anderes Ergeb- nis könne auch bei einer anderen Index- berechnung nicht gewonnen werden. Die Ausgabensumme der„Indexfamilie“ zu den heutigen Preisen betrage im übrigen nicht mehr 270, sondern nur noch 240 DM. Die nach dem individuellen Einkommen aufge- stellte Verdienststatistik der Arbeitnehmer könne als Indexunterlage nicht verwendet werden, da der Index nach dem Familien- einkommen berechnet werden müsse und die Familie in vielen Fällen nicht nur von dem Einkommen eines einzigen Familien- mitgliedes lebe. Es ist nun zweifellos, daß Forderungen in maximaler Höhe gestellt werden, um eine Verhandlungsbasis zu haben, während die Bewilligungen bei Verhandlungen immer von dem Minimum ausgehen, um dann ge- steigert werden zu können. Bei der Betrachung des Bauarbeiter- streiks muß jedoch auch auf die Folge- wirkungen Rücksicht genommen werden, auf jene Folgewirkungen, die die Allgemein- heit der Verbraucher treffen, nämlich die Mieter. Hierüber gibt interessanten Aufschluß die Meldung unseres Bonner Korrespon- denten: Lohnerhöhung und Mietpreise „Bei der Bauindustrie, die durch die Kriegsereignisse ihre gesamten Einrichtun- gen eingebüßt hat und bei der es auch im Zuge der Währungsreform keine Hortungs- gewinne zu machen gab, müßte eine Lohn- erhöhung in vollem Umfange auf die Bau- kosten abgewälzt werden. Das käme einer durchschnittlichen Baukostensteigerung um 7 Prozent gleich und müßte ebenso zwangs- läufig Mieterhöhungen im Gefolge haben“, erklärte der Wiesbadener Bundestagsabge- ordnete Dr. Preußker unserem Bonner Ver- treter im Zusammenhang mit den Schlich- tungsverhandlungen im Baugewerbe. Dr. Preußker verweist darauf, daß bereits am 9. April 1949 die Bauarbeiter-Ecklöhne um 11 Prozent auf 1,43 DM erhöht worden sind. Anläßlich dieses Marburger Schiedsspruches vom 9. April 1949 sei der Baugewerkschaft aufgegeben worden, mit den Arbeitgebern einen Akkord-Tarif für das Baugewerbe zu erstellen: Die Gewerkschaft habe bisher je- doch noch nicht daran gedacht, diese Auf- lage zu erfüllen. Es müsse deshalb, 80 schließt Dr. Preußker, das Ziel der Schieds- tätigkeit der Bundesregierung sein, die Ent- Wicklung endgültig in diese Richtung zu bringen, weil durch Leistang bezogene Löhne gleichzeitig die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung gestärkt würde. Auch wenn die gegenwärtige Preisent- wicklung, bedingt durch die„Koreanische Unruhe“, vorübergehend bewegt sein sollte, muß den Bauarbeitern eine gewisse Berech- tigung ihrer Lohnforderungen zugestanden werden, wenn es auch dünkt, daß stark über das Ziel hinaus geschossen worden ist, als die generelle 20 Dpf betragende Er- höhung des Stundenlohnes von der Arbeit- nehmerseite zum Ausgangspunkt der Ver- handlungen gewählt wurde. e 28 N 82 A 5 N—. 5 15 2** 8 2.. 2 2 Seite 7 . Es ist auch noch eine dritte Schwierig- Getreidebörsen keit zu überdenken. Das Lohngefüge in den Baugewerben, sowohl in der Industrie als auch im Bauhauptgewerbe, war auf die Leistung in den einzelnen Zweigen sorg- kältig abgestimmt. Merkwürdigerweise wird durch die generellen Lohnerhöhungsforde- rungen eine Nivellierung der höheren Be- rufs kategorien zugunsten der niederen Arbeitssparten hervorgerufen. Ein Probiem übrigens, mit dem Großbritannien gegen- Wärtig sehr zu kämpfen hat. Durch die Lohnangleichungen wird die Zielstrebigkeit Ob Streik auch in Mannheim oder An- nahme des Schiedsspruches soll anscheinend endgültig auf einer für den 7. September vorgesehenen Bauarbeiter versammlung be- schlossen werden. Wie wir aus dem Mannheimer Gewerk- schaftshaus erfahren, ist mit einer Aus- dehnung des Bauarbeiterstreiks auf Mann- heim nicht zu rechnen, falls der Schieds- spruch, um dessen Zustandekommen gegen- Wärtig verhandelt wird, die Arbeitnehmer- seite befriedigt. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so würde der Bauarbeiterstreik auch in Mannheim ausgelöst werden. Die Frage, warum dann überhaupt ein Schiedsgericht zusammentreten muß. wenn die Annahme des Schiedsspruches von der den Gewerkschaften zu beweisenden captatio benevolentiae abhängt, können wir leider nicht beantworten. nach Fachausbildung verringert. Das kann aber ebenso wenig der Wunsch des betref- fenden Bauarbeiters als auch der gesamten deutschen Wirtschaft, ja des gesamten deut- schen Volkes sein, daß Lohnverhandlungen zu einer Nävellierung in der Arbeitsausbil- dung nach unten führen. Wer wird aber noch lustig sein, Facharbeiter zu werden, wenn der Unterschied im Lohne zwischen gelernten und ungelernten nicht mehr aus- macht als 15 Prozent im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen der Mindest- unterschied stets 20 Prozent betrug. F. O. Weber Länderpartikularismus schädigt die Wirtschaft und Landes finanzen Zahlreiche Klagen aus Kreisen der Wirtschaft haben den deutschen Industrie- und Handelstag veranlaßt, an den Bundesminister für Wirtschaft, Professor Dr. Ludwig Erhard, die Eingabe zu richten, Maßnahmen gegen den Wirtschaftspartiku- larismus der Länder durchzuführen, da er im krassen Gegensatz den Prinzipien der freien Marktwirtschaft stehe. Einige Länder, so heißt es in der Eingabe, hät- ten ihren Pienststellen in internen Verfügungen Weisung gegeben, Aufträge nur an Erzeugungs- betriebe des eigenen Landes zu erteilen. Andere Länder, die durch derartige Maßnahmen geschädigt worden seien, hätten zwangsläufig ähnliche Vor- kehrungen getroffen. 80 habe das Wirtschafts- ministerium von Württemberg-Baden eine Ver- fügung erlassen, wonach der gesamte Bedarf der Behörden und Schulen bei württembergisch-badi- schen Betrieben zu decken sei. Ein ähnliches Ver- fahren bei einem niedersächsischen Auftrag auf Lieferung automatischer Kupplungen habe dazu geführt, daß eine in Niedersachsen anssssige Firma den Auftrag erhielt, die ihrerseits lieferunfänig gewesen sei und ure ne heranziehen mußte. „Großer Befähigungsnachweis“ ist gleichbleibende Forderung Für einen echten Leistungswettbewerb im Handwerk unter Beibehaltung des großen Be- fähigungsnachweises setzte sich der Haupt- geschäftsführer des Zentralverbandes des deut- schen Handwerks, Dr. Wellmann, auf der Jubiläumstagung des deutschen Stellmacher- und Karosseriebauhandwerks ein. Die Ent- scheidungen über Fragen der Gewerbefreiheit müßten nach Ansicht von Dr. Wellmann von den Alliierrten den zuständigen deutschen Stel- len überlassen werden. Der Geschäftsführer des sozialpolitischen Ausschusses des Zentral- verbandes, Coers, hob hervor, daß der soziale Friede nur durch eine Erhöhung der Kaufkraft, nicht aber durch Lohnerhöhun- gen gesichert werden könne. Das Stellmacher- und Karosseriebaubhend- werk, dem gegenwärtig 16 000 Betriebe im Bundesgebiet und in Westberlin ngehören, ist seit dem vorigen Jahr im Zentralverband des deutschen Wagen: und Karosseriebauhandwerks zusammengeschlossen. Der Zentralverband ge- hört der Europäischen Karosseriebau-Union. Sitz Paris, an. Schultze-Delitzsch 2 1eht Bilanz Im Mittelpunkt der Deutschlandtagung des Deutschen Genossenschaftsverbandes Schulze- Delitzsch e. V. in Köln stand der Aufruf zu einer Stiftung für die wirtschaftliche For- schung, für die Berufsschulen und für die För- derung des Nachwuchses im Rahmen des neu- gebildeten„Schulze-Delitzsch-Groschen“. Die Hauptzweige des Spitzenverbandes der ge- werblichen Genossenschaften, der auf der Köl- ner Tagung ein Bekenntnis zur freien Markt- wirtschaft und zur Mittelstandspolitik abgelegt bat, sind die Kredit- und Warengenossen- schaften. Der Mitgliederbestand der Kreditgenossen- schaften setzt sich vornehmlich aus Handwer- kern, Einzel- und Großhändlern, Staats- und Gemeindebeamten, Bauern und Landwirten, Angestellten und Arbeitern zusammen. Im vergangenen Jahr wurden Kredite von 5000 bis 100 000 DM ausgegeben, wovon der größte Anteil, nämlich 19 Prozent zwischen je 20 000 bis 50 000 DM. gelegen hat. Zwischen 10 000 bis 20 000 DM waren es 15 Prozent, zwischen 50 000 und 100 000 DM beachtlicher weise sogar noch 11 Prozent. In den 1790 Warengenossenschaften sind 880 Verbände der Handwerker, 550 Verbände des Einzelhandels, 220 sonstige gewerbliche Grup- pen und 130 Produktivgenossenschaften zusam- mengefaßt. Diese Gruppen enthalten rund —— N 2 1* e 939,9 Mill. Die Bundesrepublik Deutschland hat im Rah- men des Marshallplans bis zum 30. August 1950 insgesamt 939,9 Millionen Dollar erhalten. Sie steht damit hinter Großbritannien mit 2,6 Milli- Arden Dollar, Frankreich mit 2,01 Milliarden Dollar und Italien mit 1,06 Milliarden Dollar an vierter Stelle der ERP-Freigaben. Hopfenschwemme dürfte Preise regulieren Die diesjährige Hopfenernte im Bundesgebiet wird auf 153 000 Dis 160 000 Zentner geschätzt gegen- über einer abgewogenen Ernte des Vorjahres von 116 032 Zentner. Im Vorjahre mußten von dieser Ernte 30 000 Zentner exportiert werden, wodurch im Inlande selbstverständlich ein empfindlicher Hopfenmangel entstand, der zu Preisauftrieben führte. Private Kopplungsgeschäfte verboten Zahlreiche Firmen in Rheinland-Pfalz machen in letzter Zeit wieder wie in den Nachkriegsjahren die Abgabe von Mangelwaren, vor allem von Zucker, von der gleichzeitigen Abnahme anderer Waren abhängig, heißt es in einem Bericht der rheinhessischen Industrie- und Handelskammer in Mainz. Die Industrie- und Handelskammer wies in die- sem Zufsammenhbang darauf hin, daß derartige Kopplungsverkäufe nach den Bestimmungen des Wirtschaftsstrafgesetzes verboten seien. Firmen, die beim Abschluß von Kopplungsgeschäften ange- troffen werden, hätten mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Wie hierzu ergänzend verlautet, ist auch in anderen Bundesländern eine ähnliche Entwicklung zu verzeichnen. So wurde in den letzten Tagen in Frankfurt von zahlreichen Lebensmittelhändlern Zucker und Marmelade angeboten, wobei der Kau- fer von fünf Glas Marmelade zehn Pfund Zucker erhielt. Staatliche Kopplungsgeschäfte scheitern auch Das Bundesernährungsministerium scheint es mit der Illegalität von Kopplungsgeschäften nicht so tragisch zu nehmen, denn zum Wochenende kam ein Erlaß heraus, wonach die Abgabe von Milocorn nur gegen Umtausch von Roggen gestattet sei. Der ERP. Dollar flossen ins Bundesgebiet 200 000 selbständige Betriebe der gewerblichen mittelständischen Wirtschaft des Bundes- gebietes. 124 000 Lebensmittel- Einzelhändler Der Hauptverband des Deutschen Lebensmit- tel-Eitzelhandels kann berichten, dag im Bun- desgebiet rund 124 000 Lebensmitteleinzelhan- delsbetriebe wieder vorhanden sind, von denen 87 000 bis 5 Beschäftigte, 32 000 6 bis 10 Be- schäftigte und 5000 mehr als 10 Beschäftigte, zusammen 335 000 Personen(davon 276 000 männlich und 266 000 weiblich) halten. Der Ge- samtumsatz stellte sich 1949 auf 14 bis 16 Mil- Harden DM, wovon einen Jahresumsatz bis 100 O00 DM 20 500 Betriebe melden, von 100 000 bis 200 000 DM 61 500 Betriebe, von 200 000 bis 500 000 DM 35 000 Betriebe und über 500 000 DM rund 7000 Betriebe. Situation, bereits abgeschlossene Geschäfte konn- ten nicht mehr erfüllt werden, nachdem vorerst Milocorn freigegeben worden war. Außerdem stand dem Importhandel keine Möglichkeit zum Roggenumtausch zur Verfügung. Das Bundes- ernährungsministerium scheint die Unhaltbarkeit dieser Kopplungsverordnung eingesehen zu haben, denn— wie wir auf Rückfragen bei maßgeblichen Stellen des Landesernährungsamtes erfahren, ist Milocorn wieder frei handelbare Ware. 125 Jahre„Fochtenberger's Kölnischwasser“ Im Jahre 1825 wurde das Unternehmen in Heil- bronn gegründet, das im Jahre 1917 der jetzige Inhaber, Hans Merker, übernahm. Neben dem ausgesprochenen Markenartikel„Fochtenberger Kölnischwasser“ wurden noch verschiedene Spezia- litäten z. B.„Lavendel-Wasser“, parfümierte Köl- nischwasser und Haarwasser hergestellt. Im Jahre 1944 total ausgebombt, konnte das Unternehmen mit dem Wiederaufbau erst 1949 beginnen.„Gold- talter“ heißt das neue Produkt dieser alten Heil- bronner Firma, deren Export— in den vorderen Orient, Syrien, Aegypten und Indien— einst- mals bedeutenden Umfang aufwies. 5 Steuerrechtliche und steuer wirtschaftliche Gegenwartsfragen behandeln eine am 18. September 1950 in der Mannheimer Wirtschafts-Hochschule beginnende Vortragsfolge, die von der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft veranstaltet wird. Anschlie- Bend an jenen Vortrag findet eine Aussprache zur Klärung von Zweifelsfragen statt. Programme können bei der Industrie- und Handelskammer Mannheim angefordert werden. Freiliste ersetzt„Plafond“ Die Festsetzung eines bestimmten Betrages(Pla- fond) für die Einfuhr deutscher Waren, die weder in der Freiliste noch in der Kontingentsliste des deutsch- französischen Handelsvertrages aufgeführt worden sind, ist mit Wirkung vom 29. August auf- gehoben worden. Die Einfuhr aus dem Bundes- gebiet kann in Zukunft nur entweder auf Grund der neuen erweiterten Freilisten ohne Beschrän- kung oder mit Importlizenzen erfolgen. .. 8 25 e e 8. Getreidehandel kam dadurch in eine unhaltbare Mannheim. Am Brotgetreidemarkt kommt In- landweizen etwas besser an den Markt. Qualitäts- zuschläge werden teilweise bewilligt. Die Nach- frage der Mühlen nach Weizen ist sehr rege. Ein- fuhrabschlüsse mit Argentinien und Ungarn wer den getätigt. Die Verladungen von Pakistan Weizen sind im Gange. Die Angebote in Roggen haben etwas nachgelassen. Für die Teigwaren- fabrikation wird dieser Tage ein Dampfer mit 3600 t Weizen als erste Rate erwartet. Inlandfutter- hafer neuer Ernte wird bei zögernder Aufnahme reichlicher angeboten; es werden 26 bis 27 DM per 100 Kg waggonfrei Mannheim verlangt. Nachfrage besteht hauptsächlich für gute Qualitäten. Aus- landhafer wird immer noch bevorzugt und wur- den 28,25 bis 28,50 DM je 100 kg frei Mannheim erzielt. Am RBraugerstenmarkt ist eine Befestigung einge- treten, die Angebote sind ausreichend; die Nach- frage der Mälzerelen und Brauereien haben sich etwas verstärkt. Ueberhöhte Preis forderungen stoßen auf Ablehnung. Für badisch-württember-⸗ gische Braugerste guter Qualität wurden 35 bis 35,50 DM je 100 kg frei Verladestation verlangt. Besonderes Interesse besteht für pfälzisch-rhein- hessische Ware, wWo 36 bis 36,30 DM ab pfälzer Station offeriert wurden, Inlandfuttergerste wird gesucht, doch liegen geringe Angebote vor; auf einer Preisbasis von 28,50 bis 30 DM je 100 kg je nach Qualität ab oberr. Station kamen einige Abschlüsse zustande. Auf derselben Preisbasis ist auch Marokkofuttergerste ab Kehl offeriert wor- den.— Am Mehlmarkt ist durch eine leicht gebes- serte Versorgung etwas Entspannung eingetreten. Bei Weizenmehl entspricht die Nachfrage dem Angebot. Roggenmehl ist reichlicher vorhanden. Am Futtermittelmarkt ist ebenfalls eine Entspan- nung festzustellen. Mühlennachprodukte sind besser am Markt. Weizenkleie wird mit 14,00 bis 15, DM je 100 kg und Roggenkleie zu 12,50 bis 13,50 DN je 100 kKg umgesetzt. Die nachträgliche inzwischen widerrufene— Anordnung des BEM, das freigestellte Milocorn gegen Roggen umzu- tauschen, hat in Handelskreisen Mißgstimmung her- vorgerufen. Mais bleibt sehr knapp, und wird nur aus Norddeutschland zu überhöhten Preisen, die abgelehnt werden, angeboten. Malzkeime stellen sich auf 17,25 DM je 100 kg mit Sack ab Ppfälz. Station, bei schlechter Nachfrage; Bler⸗ treber ist zu 19 DM je 100 kg gut angeboten. Trockenschnitzel bleiben unverändert. Mischfutter Wird noch gut begehrt und stellt sich auf 34 bis 35 DM je 100 kg àb südd. Fabrik. Ausländisches Fischmehl ist mit 58,75 DM, deutsches Fischmehl zu 59 DM und deutsches Heringsmehl zu 586 VM mit Sack ab norddeutscher Station als Großhan- delspreis offeriert. In Dorschmehl liegen keine Angebote vor. Am Rauhfuttermarkt sind die Um- Sätze in Heu minimal und die Preise unverändert. Das Ueberangebot in Stroh ist kaum abzusetzen. Der Kartoffelmarkt zeigt weiterhin überreiches Angebot; Absatz ist schleppend. Die Erzeuger Preise ab Station per 50 kg lose lauten: Pfalz 3,25 DM, Rheinland 3,75 DM, Baden 3,10 DM. Han- nover 3,30 DM, Bayern 3,00 DM, Westfalen 3,60 DM, Frankfurt. Angesichts des Fehlens ausreichender Angebote an Inlandsweizen sind die meisten Mün- len gezwungen, über dem Festpreis liegende For- derungen zu bewilligen, Für den kommenden Monat wird mit etwas größeren Anlieferungen ge- rechnet. In Marktkreisen besteht indessen ll Semein der Eindruck, daß die in der Anordnung PR 38/50 festgelegten Preise keine Gültigkeit mehr erlangen werden, da die inzwischen eingetretenen Verhältnisse dieser, übrigens von der Oberkom- mission immer noch nicht gebilligten Anordnung davongelaufen sind. Der Großhandelspreis für Weizen stellt sich durchweg auf 33,50 34,50 DM Je 100 Kg. Auslandsweizen Wurde bisher in nen- nenswertem Umfang noch nicht zugewiesen, neue Anlieferungen Werden erwartet. Das Roggen- angebot übersteigt die Nachfrage, obwohl ein nicht unerheblicher Teil von der Vorrats- und Einfuhr⸗ stelle über den Großhandel und die Genossenschaf- ten eingelagert und darüber hinaus bereits gröbere Mengen von der Landwirtschaft verfüttert werden. Braugerste wird in guter Qualität seſtens der Ver- arbeiter mit 33—34 bezahlt, abfallende Ware ist mit 31—32 DM je 100 kg ab Station weiterhin schwer abzusetzen. Industrie- und Futtergerste ohne Ge- schäft. ebenso Industriehafer. Futterhafer stellt sich auf 2526 DM ab Station. Mais bleibt gesucht. die Landwirtschaft legt aber die hohen Preise nicht an. In Milokorn wurden für Hessen 4000 zum subventionspreis zugeteilt, der sich für den Verbraucher auf rund 28 DM stellt. Weizenmehl ist Weiter stark gefragt, Roggenmehl hat bei ge- nügendem Angebot schleppendes Geschäft. Infolge der gestiegenen Preise liegt der Futtermittelmarkt stiller und eher nachgebend. Lediglich nach Nord- deutschland sollen einige größere Abschlüsse zu stabilen Preisen getätigt Worden sein. Das An- gebot in Kleie bleibt stetig. Weizenkleie& 14—14, 50, Roggenkleie 12, Weizenfuttermehl 1617, Körnèer- Mischfutter 34,75—35,25, Oelkuchen-Mischfutter bei besserer Nachfrage 29—30 je nach Mischung, Bier- treber 20,50—21,00, Malzkeime 20-21 DM Je 100 kg mit Sack ab Mühle bzw. Lieferwerk bzw. ab Sta tion. in Trockenschnitzeln per Oktober Dezember (14,5015, DM ab Werk) herrscht noch Zurück haltung. ebenso erfolgen in Oelkuchen zur spä- teren Lieferung noch keine Abschlüsse, Fisch- mehle noch ausreichend erhältlich, deutsches Fisch mehl 58, deutsches Dorschmehl 64 DM je 100 Kg ab Küste. In Heu und Stroh ist das Geschäft bei Un- veränderten Preisen lustlos. Wiesenheu Sut, ge- Sund, trocken 7,007, 40, Luzerneheu gut, gesund trocken 7,207.60. Weizen- und Roggenstroh bind. fadengepreßt 1.80. drahtgepreßt 2,202.30 PM je 100 kg ab Verladestation, Sämtliche Preise ver- stehen sich als Großhandelspreise. Frankfurter Effektenbörse a m 4. September Die Frankfurter Effektenbörse eröffnete die neue Woche in unverändert freundlicher Grund- haltung. Die Umsatztätigkeit war infolge der nur zögernd eintreffenden Limiterneuerungen in den meisten Marktgebieten noch relativ mäßig. Besonders schwerindustrielle und Montan-Werte Weckten reges Anlage- Interesse, so dag es Mer zu erneuten Besserungen von durchschnittlich 1 und 1½/ kam. Darüber hinaus zogen Feiten && Auillaume sowie Rhein. Braunkohle je 2% an. Auch Pingler-Werke konnten 2 Prozent ge- Winnen. Vereinzelt sorgten Glattstellungen für geringfügige Abschwächungen, die allerdings bei Didier-Werke 2 Prozent erreichten, Der Renten- markt verkehrte bei nicht unfreundlicher Tendenz sehr ruhig. 5 8 S TEITEN. AN GEB O 1 E — und Großlöschanlagen tatkräftige für Nordbaden und Pfalz an den Verlag Führende Spezialfabrik für Feuerlöschtechnik sucht zum provi- sonierten Verkauf von Handfeuerlöschern, fahrbaren Löschgeräten Mitarbeiter Branchekundige Herren werden bevorzugt. 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Witwe“ zu beschäftigen. Wenn man in die Jahre kommt und ein großes Schlußprogramm seiner Verwirk- lichung harrt, ist jeder Tag, ja beinahe jede Stunde von unwiderbringlichem Wert. Carl Froelich ist einem großen Geburtstags- rummel entflohen. Es hätte seiner sprich- Wörtlichen Bescheidenheit widerstrebt, jener Bescheidenheit, die es Biographen mit shr- lichem Wollen bisher unmöglich machte, seine Lebensgeschichte zu schreiben. * Froelichs Filmbegegnung fällt in jene Jahre, da es noch keine Filmpaläste, sondern nur schaubudenartige„Bioskop- Theater“ gab. Das ist beinahe 50 Jahre her, und auf diesem Wege gibt es selbstverständ- lich zahllose interessante Geschichten um seine Person. Einige seien zur Geburtstags- erinnerung erzählt: In Berlin- Südwest wurde an jenem Septembernachmittag 1908 bei Froelichs die Mittagsmahlzeit kalt. Auf dem Heimweg von Meßgters Friedrichsstraßen-Atelier zum Familienmittagstisch erfuhr Carl Froelich, seit fünf Jahren als all-round-man und Operateur bei Oscar Meßter beschäftigt, von der größten Verkehrskatastrophe seit Jahrzehnten, die sich vor wenigen Minuten ereignet hatte. Am Gleisdreieck waren zwei Hochbahnzüge zusammengestoßen und in die Tiefe gestürzt. Wenige Minuten später war Froelich mit seiner Kamera an der Unfallstelle und hielt auf 250 Meter Cellu- joid dieses Unglück dokumentarisch fest. Am Nachmittag, wenige Stunden nach der Aufnahme, ging bereits ein Froelich- Telegramm an sämtliche Meßter-Kunden: „Soeben Hochbahn abgestürzt stop 250 Meterfilm stop drahtet Kauf“. Telegramm- boten brachten bis Mitternacht 300 Bestel- jungen„Hochbahnunglück“, die im Laufe der Nacht bereits ausgeliefert werden konnten, Am Abend des Unglückstages, also knapp 6 Stunden nach dem Geschehen, lief der Film bereits im Programm des Berliner Apollo-Theaters. Die übrigen deutschen Neue Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters V. Eleonore Rieger tritt als Operettensoubrette in das Ensemble des Nationaltheaters ein. Sie wurde in Lindau am Bodensee geboren und ging, nach ihrer Pensionatszeit. an die Staat- che Akademie und die Opernschule in Mün- chen zur Musikausbildung. Dort war sie übri- gens mit Hilla Oppel zusammen. Eleonore Rieger begann als Konzertsängerin und war oft auch vom Bayrischen Rundfunk verpflich- tet worden. nt kein Alter“ Froel ich hat heute Geburtstag Lichtspieltheater darauf. 5 Die junge Filmtechnik hatte die Tages- zeitungen in der Aktualität geschlagen. * 1928 war nach 16 hintereinander gedreh- ten Stummfilmen mit Henny Porten das Froelich-Porten- Reservoir erschöpft. Mit seinem Freund und Mitarbeiter Walter Supper fuhr Carl Froelich im Frühjahr 1929 nach London. Zusammen mit Pabst und Dupont erlebte er im Kino am Trafalgar- Squarre die Aufführung der„Broadway- Melodie 1928“. „Ich werde einen Tonfilm machen, der Stummfilm ist tot, es lebe der Tonfilm!“ erklärte Carl Froelich beim Verlassen des Kinos dem Londoner Tobis-Direktor, dem es nahezu die Sprache verschlug. Mit den besten Ratschlägen fuhr er nach Berlin zu- rück. Die Ufa schwankte damals noch mit „Melodie des Herzens“ zwischen Stumm- und Tonfilm, als Froelich sich den Kiste- maeker-Stoff„Die Nacht gehört uns“ sicherte und die französische Version an- bahnte. Walter Reisch schrieb das Drehbuch und Mitinhaber und Produktionsleiter des Carl Froelich- Tonfilmstudios, Friedrich Pflughaupt, jonglierte mit Zahlen. 700 000 Goldmark war die Endsumme. Ein Wagnis, denn nur 27 Theater verfügten in Deutsch- land über eine Tonfilm-Synchroneinrichtung. „Die Nacht gehört uns“ mit Hans Albers und Charlotte Ander verschlang 700 O00 DM und einen Tag vor der Premiere in Berlins „Capitol“ Carl Froelichs goldenes Zigaretten- etui, als effektiv kein Pfennig Bargeld mehr vorhanden war. Am 23. Dezember 1929 ge- staltet sich die Premiere zu einem groß- artigen und durchschlagenden Erfolg. Der Tonfilm überzeugte, die Unzulänglichkeit des Stummfilms war überwunden und bald 20g Froelichs Tonfilmstudio in eigene Ateliers in Tempelhofs Borussiastraßge ein. zeigten den Film tags Foto: MM- Archiv Carl Froelich, der am 5. September seinen 75. Geburtstag feiert, drehte in Berlin seinen ersten Nachkriegsfilm„Drei Mädchen spin- nen“. Unser Bild zeigt ihn mit Georg Thomalla während einer Drehpause im Tempelhofer Atelier. Fast 75jährig ging Carl Froelich jugend- lich-frisch 1950 an seinen Nachkriegsfilm- start. Vor wenigen Tagen fiel in Tempel- hofs Ufa-Studio die letzte Klappe zu„Drei Mädchen am Spinnrad“, einer Filmkomodie, die sich an„Wenn wir alle Engel wären“ „Krach um Jolanthe“,„Hochzeit auf Bären- hof“,„Wenn der Hahn kräht“ und die „Familie Buchholz“ anschließpt. Carl Froelich ist wieder da. 75 ist schließ- lich nach seinen Worten, kein Alter. Das ist Carl Froe lich Wolfgang März Literarische Ambitionen am Lido XI. Internationale Filmfestspiele in Venedig Im Durchschnitt werden täglich auf den fünf Kontinenten zwei Filme fertiggestellt, das sind mehr als 700 im Jahre. Davon werden nach Behauptung der Produzenten die besten an den Lido von Venedig ge- schickt. Hier sind sie von morgens 10 Uhr bis nach Mitternacht zu sehen, und der Berichterstatter darf nicht einmal„schwän- zen“, weil er ja nie gewiß ist, ob nicht ge- rade dann das Weizenkorn unter der Spreu auftaucht, wenn er es sich in der Adria gutgehen läßt. Deutschland kam gleich am dritten Tage an die Reihe. Curt Götz zeigte seinen Ein- Mann-Film„Dr. med. Hiob Präto- rius“., Sein Ehrgeiz besteht darin. gleich- zeitig Autor, Regisseur und Hauptdarsteller zu sein und überdies lange Monologe zu führen. Ein witziger Kollege meinte, beim nächsten Film müsse man achtgeben. daß Götz nicht auch noch dem Operateur das Brot wegnehme. Das war boshaft. aber mehr kann man beim besten Willen dazu nicht sagen. Mehr, aber nichts Besseres läßt sich über den englischen Streifen „State Secret“(Staatsgeheimnis) be- richten. Da ist Douglas Fairbanks jr., ein berühmter Arzt, der zu einem östlichen Diktator im Lande Vosnia micht: Bosnia) gerufen wird. Die Operation gelingt, der Diktator stirbt. Aber damit Fairbanks nichts ausplaudert, will man ihn kurzerhand erschießen. Halsbrecherische Flucht, Verfol- gung, Verhaftung. wieder Flucht. endlich Rettung. Damit nun niemand auf die Idee kommt., den Diktator Niva mit einem an- deren zu verwechseln, der auch ein a und ein i im Namen hat, ist man einem tollküh- nen Ausweg verfallen: Das Ganze wird in einem erfundenen Idiom gesprochen, das ans Ugro- Finnische anklingen soll. Doppelt erheiternd die Kulisse. in der man die Ufer des Garda-Sees und das alte Trient erkennt! 0 5 Rossellini zeigt außer„Stromboli“ seinen Bilder einer Ausstellung/ Suite von Hedvig Rohde Es war sehr heiß in dem niedrigen glas- gedeckten Gebäude, das die Gemäldeausstel- Jung der Künstlerkolonie enthielt und gleich- zeitig als Konzertraum dienen mußte. Der Flügel auf dem Podium schien schon bei- nahe an die Ecke zu stoßen. Hinter dem Kopf des Pianisten, der Bach spielte, zeigte sich ein anderer Kopf mit gesträubten Haa- ren; es war das Porträt eines ortsbekannten Sonderlings, das man vergessen hatte zu entfernen, bevor das Konzert begann. Da- neben erkannte man eine Felsenlandschaft, auf der das Auge während des Hörens aus- ruhen konnte. Der geschlossene Flügel, dessen Pedale der Pianist nicht benutzte, hatte einen dumpfen Klang. Es war. als hätte die Mu- sik nicht Platz genug, sich zu entfalten. Der Mann vor dem Instrument war klein und unansehnlich. Er sah durstig und gequält vor sich nieder auf seine gespreizten Finger, deren Verrenkungen ihn zu verwundern schienen. Das Publikum klatschte gedämpft, nach- dem die Fuge sich bis zu dem abschlleßen- den Dur-Akkord durchgerungen hatte. Der Pianist war aufgestanden und sprach ein paar erklärende Worte, mit denen er die nächste Nummer seines Programms ankün- digte: Mussorgski, Bilder einer Ausstellung. Er sprach, wie niemand es anders erwartet hatte, schlecht, als müßte er seine Sätze mit großer Mühe zusammenfügen und erwarte dabei irgendeine Hilfsstellung aus dem Pu- blikum. Er warf schnelle, angstvolle Blicke über die Stuhlreihen. Aber das Publikum ließ ihn im Stich. Es saß da, müde, abgestumpft durch die Hitze und den fühlbaren Luftmangel, zu- sammengedrängt, doch schon nicht mehr er- Wartungsvoll. bloß noch fordernd. Eine schwitzende, unerbittliche Masse, die be- zahlt hatte und darauf bestand, das ange- sagte Programm bis zum Ende anzuhören, Obwohl dabei von Genuß kaum die Rede sein konnte. 5 Der Pianist sprach immer leiser. Stok- kend las er die Titel der von dem Kom- ponisten. wie er sagte. nicht musikalisch abgemalten, sondern noch einmal erfun- denen Gemälde aus einem zerknitterten Bogen ab, den er endlich zusammenfaltete, Worauf er sich hastig wieder setzte und, ohne abzuwarten, bis völlige Stille eintre- ten würde, in die Tasten schlug. Es war die Eingangspromenade, die er in seiner Erklä- rung eben beschrieben hatte. jenes durch- laufend immer wieder aufklingende Ritor- nell, durch das Mussorgski Bild von Bild trennt, wie in der Ausstellung der Be- sucher, um sich zu erholen, einen kurzen Gang einschiebt, um von einem Saal in den mächsten, von einem Bildeindruck zu dem gamz anders gearteten folgenden zu gelen- gen. Das Ritornell war einfach, eingängig und festlich, es führte die Zuhörer ganz ohne Anstrengung durch einen Raum. ähnlich wie den, in welchem jetzt Stuhlreihen aufge- stellt waren und der an anderen Tagen ebenfalls zu nichts anderem benutzt wurde, als um Bilder aufzuhängen., die man, von Eindruck zu Eindruck schreitend, anzu- sshen kam. Und plötzlich war es geschehen. Es war nicht irgendeine Ausstellung, worin sich der oft mit Gleichmut erlebte einfache Vor- gang abspielte— es War die Ausstellung, die Mussorgski in diesem Augenblick be- suchte. Es waren die Bilder, die er mit diesem Augenblick in sich aufnahm wie eine Sage, tief vertraut und schrecklich, auf- wühlend und lieblich verspielt, Heimat und Fremde in einem. Jeder der Hörer, die eben noch faul und verdrossen nebenein- ander gehockt hatten, sah die Bilder. Ob- Wohl jeder sie anders sah und sogar manche das angekündigte Eierschalenballett der kleinen Küken verwechselten mit dem Kindergeschrei im Tuileriengarten, obwohl niemand eine Vorstellung des altrussi- schen Hexentanzes hatte oder das Tor von Kiew kannte und jeder Einzelne während des wWiederkehrenden Ritornells von ganz um terschiedlichen Erlebnissen zurückfand, sah doch jeder die Bilder, die Mussorgski gesehen hatte. Es war kein anderer Grund erkennbar für das plötzliche Aufblühen der unter dem Glasdach zusammengepferchten Menge., als daß eben der Raum., de sich mit Musik füllte, gleichfalls eine Ausstel- lung war; aber der Pianist, der das endlich geöffnete spröde Instrument bezwungen hatte und mit wachsender Hingerissenheit seine Meisterschaft an ihm erwies, wußte, daß ihm an diesem Abend die seltene Gnade widerfuhr, einen schöpferischen Akt Wiederholen zu dürfen. Während keine Sech- zehntelnote seiner Aufmerksamkeit ent- Sing, war er schwindlig vor Glück. Er fühlte. wie er Mussorgski wurde. Aber das Wunderbarste: jeder seiner Hörer wurde ebenfalls Mussorgski. Zwei- hundert neue Mussorgski durchwanderten die Bilder einer Ausstellung. Zweihun- dertmal und zehnmal zweihundert- mal bei zehn verschiedenen Bildern— traf der Blitz des Erkennens ein Ich, das seine Vergangenheit, seine Zukunft und seine voll- gefühlte Gegenwart mitbrachte. um, Bild für Bild, sich selbst zu begegnen. Die Sage war zu Ende. Die Ausstellung schloß ihre riesenhaften Flügeltüren. Mit der physischen Anstrengung., die das letzte Fortissimo dem Spielenden abverlangte, tauchte er aus Mussorgskis Ich wieder em- Por. Er sah, daß die übrigen im Saal noch nicht angelangt waren, und verhielt kurze Zeit, die Hände auf den Tasten, ehe er sich erhob und das Zeichen zum Beifall gab, der orkanartig einsetzte. Er verließ den stickigen Raum. Die Wangenmuskeln sei- mes Gesichts, von der übermäßigen An- strengung verbraucht, hingen schlaff herab. Gewobhnheitsmähßig bewegte er seine Finger in den Gelenken und fühlte den vertrauten Schmerz, der ihm sagte, daß er sein Tag- Werk redlich zu Ende gebracht hatte. Er stand verloren in der Mitte des als Künst- lerzimmer bergerichteten Büros. seine Augen hatten jede Farbe eingebüßt, und er war naß von Schweiß. Draußen schwoll der Beifall von neuem an, er ging hinaus und zeigte den wie rasend Klatschenden dieses entleerte Ge- sicht, das nicht ihm gehörte. Aber sie be- griffen nicht. Sie erzwangen die Zugabe, die er in traumhafter Erschöpfung her- unterspielte, und dann ließen sie ihn eben- so beziehungslos allein, wie sie anfaligs gekommen waren. Gleichwohl fühlte er sich jedem von ihnen auf eine weder wohltuende, noch abzuändernde Weise blutsver wandt. Sie wa- ren wie er eine halbe Stunde lang Mus- sorgski gewesen. PERCY AUE ABW ECE Roman von Hons Thomas Copyright by Verlag des Pruckhausèes Tempeimof, Berlin 27. Fortsetzung Man konnte nicht behaupten, daß er ver- gnügt aussah. Im Gegenteil, die Trauer seines Chefs schien auf ihn übergesprungen Zzu sein, und seine Augen blinzelten in eine verlorene Ferne. Es War auch nicht von der Hand zu wei- Sen, daß Macllister sich einen bemerkens- Werten Schwips in den Kopf gebraust Hatte. Das war nichts Ungewöhnliches. Es Machte diesen Kopf klarer und hellsich- tiger, beeinträchtigte aber die Fähigkeiten seiner Zunge und seiner Beine, die sich erst später am Steuer wieder durchsetzten; jedenfalls, was die Beine anbetrifft. Clark Flush saß am Flügel und spielte. Er hatte endlich Gelegenheit, dem an- deren die musikalischen Ergebnisse der letzten Tage mitzuteilen. wozu bislang keine Gelegenheit bestanden hatte, da Mac- Allister zu stark in Anspruch genommen war und ein beachtlich zeitiges Schlaf- bedürfnis bewiesen hatte. Clark Flush ließ die ncuen Melodien Wie absichtslos in sein Spiel einfließen, und ein kurzes Nicken des anderen zeigte ihm, daß er Beachtung gefunden hatte. Da War ein trauriger Walzer mit einem melancholischen Schluß. Und dann kam ein Tango, in dem davon die Rede war, daß der Mensch auf etwas wartet, ohne zu wis- sen, Worauf er wartet: Vielleicht auf dich. Vielleicht auf mich. Jedoch im Grunde wartet jeder nur auf sich! Das Gesicht Macallisters schob sich immer faltiger zusammen. Offentsichtlich stimmten ihn die Bemühungen seines Freundes nicht heiterer. Clark Flush setzte sich zu ihm. Auch er schien nicht mehr ganz nüchtern. Sein Ge- sicht war edel, die grauen Schläfen gaben ihm ein interessantes Aussehen. Aber die Augen schwammen ziellos in diesem Ge- sicht herum, und man konnte ahnen, daß er viele Möglichkeiten hatte, zu verkommen. Die Taverne leerte sich bereits. Es war spät, und Francesco begann, die Scheine zu zählen und das Hartgeld zu sortieren. Sie schwiegen. „Problematisch!“ sagte Macallister nach einer Weile tiefsinnig,„sehr problematisch!“ „Ja, Mac, das liegt in der Zeit.“ „Jad die Zeit!“ „Und die Musik, Mac? Etwas traurig, nicht?“ „Sehr traurig, Clark sehr traurig!“ „Sie wird bald an den Mann gebracht, Mac!“ »Das wäre schade! Sie ist noch viel zu jung.“ „Meinst du, besser?“ „Vielleicht!“ „Wovon redest du eigentlich, Mac?“ „Wovon ich rede? Das ist sehr schwer, nicht? Ich rede von Jane Brown!“ „Ach sol“ „Sag mal, Clark, kannst du dir vor- stellen: Du kennst einen Mann, einen net- ten, alten Jungen. Mit dem du säufst und sagst Johnny zu ihm. Nachts. Mac, nachts! Tags erzählst du überall, daß er ein ver- dächtiger Kerl ist. Also verstehst du? Nachts ist er der liebe Johnny und tags ist er ein krummer Hund. Ist klar, nicht?“ „Ziemlich.“ „Siehst dul Ihr seid nun beide fast im gleichen Alter, nicht? Und nun trikkst du sie wird vom Warten Plötzlich seine Tochter. Nein, sie trifft dich! Das heißt— warte mal— sie trifft dich gar nicht, sie trifft vorbei, nicht? Ver- stehst du?“ „Nicht ganz, Mac.“ „Ist auch nicht so wichtig. Und sie ist ein feiner Kerl. Gar nicht verhalten, Clark! Sie hat einen beachtlichen Schneid in sich!“ „Das hat sie nicht. Mac!“ „Das hat sie doch, Clark!“ „Ich muß es doch wissen, Mac!“ „Wieso du?“ „Wer denn sonst Mac?“ „1 ln „Meinetwegen dul“ 5„Na, siehst du! Aber nun ist sie sehr jung und sehr reich, Clark! Da liegt das ganze Problem. Ich kann sie doch nicht heiraten, nicht?“ „Nein!“ „Einmal im Leben ist es mir so gegan- gen wie jetzt, Clark. Kurz nach dem Kriege. Ich war etwas über zwanzig. Sie hieß Isabel, und wir studierten zusammen. Sie hatte ein blasses Gesicht mit ganz großen, klaren Augen. Wir wollten später unseren Kram zusammenwerfen und heiraten. Da- mals hatte es mich gepackt. Sie war ein großes Luder, Clark! Aber das ahnte ich nicht. Das kannst du auch nicht ahnen Wenn sie dich so groß und offen ansehen und wenn sie dir mal über den Kopf strei- chen, nicht? Dann liegst du nachts und träumst das Blaue vom Himmel herunter, und tags läufst du dauernd um sie herum, um nachzusehen, ob sie wirklich da ist. Und dann ist sie dal. Und dann mit einemmal ist sie nicht mehr da, ver- stehst du?“ „Das verstehe ich gut, Mac!“ „Sie war ein großes Luder. Clark. Aber als sie fort war, habe ich die Welt kennen gelernt und den Flickkram an den Nagel gehängt. Und das ist auch etwas wert.“ „Und heute, Mac?“ „In Peschawar lernte ich den Whisky kennen. Da war ein alter Oberst. Hunt, hieß er, der saß schon drei Jahrzehnte dort draußen MacaAllister spann ein langes Garn ab, er kam allmählich in sein Element. Es be- ganmn in Indien, und es rollte langsam über China bis nach Japan ab. Nur die Zunge machte ihm ab und zu Schwierigkeiten, sie War wie ein Pferd, das sich ins Gebiß legt Und seine eigenen Wege gehen will. Außer- dem war es höchst zweifelhaft. ob sein Herz an dem Gewebe Anteil nahm. das sein Kopf kunstvoll knüpfte. Uebrigens war das auch nicht so wesent- lich, denn Clark Flush trug jene starke Aufmerksamkeit zur Schau, an der sich die 1 5 brechen wie Wellen an einem Molen- Opf. Schon in Osaka war etwas Fremdes an Macallister herangetreten, das ihn beein- trächtigte, es verstärkte sich in Tokio und Vokohama, so daß er seine Beine mühsam an sich zog und sie ächzend auf den leeren Sessel sich gegenüber legte. Bei der Ueber- fahrt nach Wladiwostok aber ließ es sich nicht mehr abstreiten, daß seine rechte Schulter von einem Gegenstand belastet wurde, der dort nicht hingehörte. Er schob den Kopf langsam und miß- trauisch nach rechts und entdeckte eine Weiche, schwammige Hand, die ihm nicht unbekannt vorkam. Er folgte dieser Hand und sah armaufwärts in das melancholische und vorwurfsvolle Gesicht Brentons, das dicht neben der bunten Ampel Francesco Berteolis hing und sich nur dadurch von ihr unterschied, daß es grau war und kein Licht spendete. „Wollen Sie mich verhaften. Brenton?“ kragte MacAllister. jüngsten Film„Francesco giullare di Dio“(Franziskus, der Gaukler Gottes). Er enthält 11 Szenen aus dem„Blümlein“ geg Franz von Assisi in der Art von Stationen einer Legende; die eindrucksvollste ist die Begegnung mit dem Leprakranken. Giottos Fresken in Assisi haben Rossollini als bild. liche Muster gedient, und jede„Station“ schließt mit einer„gestellten Gruppe“, die an Giotto erinnert. Doch gerade im Sta- tischen liegt der Mangel des Filmischen abgesehen von der gewollten Primitivität, die Rossellini wenig zu Gesicht steht. Um kranziskanische Tugenden zu verfilmen, muß man wirklich einfältig sein und nicht nur Einfalt spielen. Das Beste, was bisher ist der amerikanische Film„Asphalt- Jungle“(Asphalt-Dschungel) von John Huston. Eine Bande begeht einen Juwelen diebstahl; einen nach dem anderen trifft sein verdientes Schicksal: Der wird ver- raten, jener umgebracht, ein dritter nimmt sich das Leben. Keiner ist ganz schlecht oder ganz gut, keiner Klischee. Alle haben Durchschnittsgesichter und Durchschnitts- Passionen. Hier ist der Verismus zur in- neren Wahrhaftigkeit geworden, welche ohne die àsthetisch- religiösen Ambitionen Rossellinis auskommt.„Asphalt Jungle“ atmet Leben und nicht Literatur. Horst Rüdiger zu sehen War, Der deutsche Film„Nachtwache“ ist in Venedig neben fünf anderen europäischen Filmen mit einem amerikanischen Preis für die besten Filme Europas aus dem Jahr 1949 ausgezeichnet worden. Den „Golden— Laurel“- Preis von David 0. Selznick für den besten europäischen Film, der Leben und Charakter des herstellenden Landes am klarsten spiegelt, erhielt der italienische Film„Donne Senza nomi“ (Frauen ohne Namen). Regie des Films, der die Geschichte eines Flüchtlingslagers für Frauen beschreibt, führte der Ungar Geza Radvany, Darsteller sind der Italiener Gino Cervi und die französische Schau- Spielerin Francoise Rosay. Die amerika- nischen Auszeichnungen werden in diesem Jahr zum ersten Male verliehen. Mit einer Goldmedaille sind die fünf Filme ausge- zeichnet worden, die bis zur Schluß entscheidung durchkamen:„Vi vil ha et barn“(Wir wollen ein Baby/ Dänemark), „Nachtwache“(Deutschland),„Retour a la vie“(Rückkehr zum Leben/ Frankreich „Passport to pimlico“ aß für Pimlico Großbritannien) nud„Kerleken segrar“ (Liebe besiegt alles/ Schweden). Kulturnachrichten Fritz Kampers, der bekannte Komiker und Charakterdarsteller, ist nach kurzer Krankheit in Garmisch- Partenkirchen gestorben. Der in in Bayern beheimatete Künstler begann seine Bühnenlaufbahn in München, wo er die Thea- terschule besucht hatte, und kam dann über Bayreuth, Karlsruhe, Luzern, Sondershausen, Rudolstadt, Arnstadt, Düsseldorf, Aachen und wieder München nach Berlin. Peter Ostermayr holte ihn zum Film, wo er in mehr als zwei- hundert Rollen wirkte. Ein Gastspiel der Studiobühne der Univer- sität Erlangen mit Günther Weisenborns„Bal- lade vom Eulenspiegel“, das anläßlich des ersten deutschen Studententages in Köln stattfinden sollte, wurde in letzter Stunde ab- gesagt. Wie die Leitung der Erlanger Studio- bühnen hierzu erklärt, habe der Kultusmini- ster von Nordrhein- Westfalen, Frau Christine Teusch, den„Verband deutscher Studenten- schaften“ gezwungen, die Aufführung abzu- sagen. Frau Christine Teusch bezweifelte in der Absagebegründung die Notwendigkeit studentischer Aufführungen und gab außerdem finanzielle Gründe für die Ablehnung an. In Kreisen der Studiobühne Erlangen ist man jedoch der Ansicht, daß die Absage politische Hintergründe hat, da Frau Teusch die Auf- führung des Schauspiels„Schiff ohne Hafen“ von Jan de Hartog, das eine christliche Ten- denz hat, durch die Studiobühne Darmstadt genehmigte, während Weisenborns„Eulenspie- gelballade“ ein mehr sozialistisches Stück aus den Bauernkriegen, abgelehnt wurde. Die„Deutsche Therapiewoche 1950“ in Ver- bindung mit dem Kongreß des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands, die vom 2 bis 10. September 1950 in Karls- ruhe stattfindet und eine der bedeutendsten medizinischen Veranstaltungen in Europa ist, wurde durch den Verbandsvorsitzenden Or. Dr. med. Kienle, Karlsruhe, eröffnet. Bisher haben sich über 1800 Aerzte, unter ihnen nam- hafte Wissenschaftler des In- und Auslandes, angemeldet. „Noch nicht, Mac“, entgegnete der Kom- missar,,„es langt bei Ihnen bisher nur zu einigen Monaten. Knapp ein Jahr. Und das ist zu wenig für mich. Ich warte lieber noch.“ „Das ist schön von Ihnen. Brenton, Und bis dahin weisen Sie ein Glas von mir nicht ab?“ „Keineswegs, mein lieber Mac!“ „Dann setzen Sie sich. Legen Sie erst meine Beine vorsichtig an die Erde. Vor- sichtig, Brenton, es muß noch Leben drin sein, obwohl es im Augenblick ins Un- bewußte zurückgetaucht ist. So! Und das da trinken Sie! Das ist die Sonne des Sü- dens. Füllen Sie sich den Leib damit, dann trägt es Sie warm durch den Nebel. WIr sitzen an der steinigen Küste der Adria hier, Brenton, schon seit Stunden! Uebrigens wie haben Sie mich eigentlich gefunden! „Das war nicht schwer. Mac.“ „Aha, der Daily Spectator““ „Nein, der nicht. Der meinte, Sie schlie- ken seit fünf Stunden.“ „Also Mistreß Henderson!“ a „Nein, die nicht. Die meinte. Sie arbei- teten die Nacht durch.“ „Ist ja auch gleich, Brenton! Ist ja 80 egal! Haben Sie das gehört, wie ich Aut diesem Kahn vom Regen in die Traute kam? Die Welt ist so schlecht, Brenton! Bevor Sie Nippon von ferne sehen, existiert in Tokio bereits eine Akte über Siel Sie sind fotograflert, verhört und ges prüft, selbst Ihre Fingerabdrücke haben sie schon, ohne daß Sie etwas davon ge. merkt haben. Dagegen ist Scotland. ein Quark! Dann kommen Sie ins Hotel und wenn Sie einmal auf der Straße gehen, so begrüßt Sie ein freundlicher, lien der Mann.. übrigens, haben Sie es eb gewußt, daß ich hier zu finden bin? Sin Sie denn dienstlich hier?“ „Nicht gerade, Mac!“ verd us Vera Dr. K Reda Telef Bank Allge Städlt Bezir Posts Lud v Ersch Für nimm 5. Je B im E Hal berei für e ursp! Bund lasse! stein gen für Minis hor! lung 610 Leite tion B dent seine nen rück liche Die steht Diens erste sitzur Kurze zwei ende Will! einan ment. geord Könnt 1 K. Land vorsi Ba x en ihn 8 schen Block rechte neten N. vom eidigt seines SPD) dem Zum und geord Kra Dien bank wese Grug