r. 200 lare Ottes). a“ deg tionen st die riottog bild- ation“ . die Sta- en— Awität, 4 „ muß t nur Wer, alt- John welen- trifft ver- nimmt lecht haben anitts- ur in⸗ Welche tionen Ungle“ üdiger ist in lischen Preis dem Den id 0. Film, lenden It der nomi“ us, der rs für Gez Aliener Schau- zerika- diesem einer ausge- chluß- ha et mark), r a la creich imlieo zegrar“ er und ankheit Der in n seine Thea- n über hausen, en und ermayr 8 2wWei⸗ Univer- 8„Bal⸗ ch des Köln nde ab- Studio- usmini⸗ hristins denten- abzu- elte in digkeit Berdem an. In st man litische e Auf- Hafen“ e Ten- mstadt enspie- ick aus in Ver- bandes lands, ar ls- endsten pa ist, Kom- gur 2 ad das lieber 1. Und n mir e erst ö n drin s Un- ad das es Sü⸗ dann I. Wir Adria rigens, aden?“ schlie- arbei- ja 80 m auf Traufe enton! sehen, über id Se- haben n Se- vard Hotel, gehen, cheln- Selbst Sind N veröffentlicht unter Lizenz- Nummer us WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 300 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehiftsstellenn schwetzingen. Karl- Theodor-Sstraße 18 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 8. Jahrgang/ Nr. 207/ Einzelpreis 0,15 DRI Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Mittwoch, 6. September 1950 Hallstein Staatssekretär im Bundeskanzleramt Bonn.(dpa) Als einziger Staatssekretär im Bundeskanzleramt wird Prof. Dr. Walter Hallstein dort sowohl den Geschäfts- bereich der inneren als auch die Dienststelle für auswärtige Angelegenheiten leiten. Der ursprüngliche Plan, zwei Staatssekretäre im Bundeskanzleramt einzusetzen, ist fallenge- lassen worden. Unter Staatssekretär Hall- stein arbeiten nunmehr zwei Hauptabteilun- gen im Bundeskanzleramt: die Dienststelle für auswärtige Angelegenheiten, die von Ministerialdirektor Herbert Blanken- horn geleitet wird, und die innere Abtei- lung unter Ministerialdirektor Dr. Hans Globke. Prof. Hallstein ist gegenwärtig Leiter der deutschen Schumanplan-Delega- tion in Paris. Köhler kommt nicht wieder Bonn.(gn- Eig. Ber.) Bundestagspräsi- dent Dr Brie Föhler wird ads seinem Urlaub nicht mehr auf sei- nen Präsidentenstuhl im Bundestag zu- rückkehren. Dieses erklären maßggeb- liche Kreise der CDU/CSU-Fraktion. Die Neuwahl des Bundestagspräsidenten steht bevor. Der Aeltestenrat hatte am Dienstag nach den Parlaments“ rien seine erste Sitzung. Er setzte pe der Sonder- sitzung am Donnerstag für Freitag eine kurze Plenarsitzung an. Die kommenden Wei Wochen soll dann über das Wochen- ende hinaus getagt werden. In Zukunft will man immer zwei Arbeitswochen mit- einander verbinden, um dann eine Parla- mentsfreie Woche zu haben, damit die Ab- geordneten sich ihren Wahlkreisen widmen können. Dr. Bartram Minister präsident von Schleswig-Holstein Kiel.(dpa) Der schleswig-holsteinische Landtag hat am Dienstag den CDU-Kreis- Vorsitzenden von Neumünster. Dr. Walter Bartram, zum neuen Ministerpräsiden- en von Schleswig- Holstein gewählt. Für ihm stimmten die 44 Abgeordneten des deut- chen Wahlblocks(CDU, FDP, DP) und des Blocts der Heimatvertriebenen und Ent- recktketen, während die 19 SPD-Abgeord- neten dagegen stimmten. Nachdem Ministerpräsident Bartram vom Landtagspräsidenten Karl Ratz ver- eiligt worden war und die Glückwünsche seines Vorgängers, Bruno Diekmann SPD) entgegengenommen hatte, stellte er dem Landtag sein neues Kabinett vor. Zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Finanzminister wurde der BHE-Ab- geordnete und Vorsitzende Waldemar Kraft berufen. Den Haag. Der holländische Verteidigungs- mimister Schok king hat sich für eine Wie- derbewaffnung der Bundesrepublik ausgespro- chen. Diese Wiederaufrüstung, erklärte Schok- ling in einem Memorandum an das holländi- sche Parlament, sei ein untrennbarer Teil der heskeuropäischen und nordatlantischen Ver- teidigunig. Cherbourg. Die ersten Panzer, die von den Vereinigten Staaten nach den Bedingungen des Wafkenhilfeprogramms nach den westeuropä- schen Ländern geliefert wurden, trafen hier am Dienstagmorgen an Bord des amerikani- schen Frachters„American Miller“ ein. Bern. Der Schweizer Bundesrat beschloß am Dienstag, alle Kommunisten aus dem Staats- dienst zu entlassen. Damaskus. Die Koalitionsfront der syrischen Oppositionsparteien hat jetzt die erste offene 5 ion gegen die neue Verfassung, die die syfi- Dies verfass unggebende Versammlung am e angenommen hat, durchgeführt. Die delt atuhrer schickten Protesttelegramme an en Staatspräsidenten und die arabische Liga, 8 denen sie erklärten, die Verhältnisse in Mien entsprächen nicht dem Willen des Volkes. 1 Dortmund. Der chemalige deutsche Reichs- eneler Dr. Heinrich Brüning ist über Köln aus Deutschland abgereist. Er hatte sich län- gere Zeit zu Besuch im Bundesgebiet aufge- halten. München. Der ehemalige stellvertretende andesvorsitzende der Bayernpartei, Bundes- ASsabgeordneter Anton Donhauser, ist aus der Wernpartei ausgetreten. Gleichzeitig mit ihm 5 auch der Bundestagsabgeordnete Hermann uner die Bayernpartei verlassen. derber. Fünf Parteien sind jetzt in West- „un neu zugelassen worden. Nach einer am 1 bekannt gewordenen Mitteilung der 1 Kommandantur an den Magistrat 550 Es: die Deutsche Partei, die Deutsche kon- Pantalive Partei, die unabhängige sozialistische 8 0 die Demokratisch- konservative Mittel- el und die Radikal-soziale Freiheits- 1 Nurnberg. Das amerikanische Bezirksgericht . hat am Dienstag nach halbstündiger en duchung den 19 jährigen Gerhard Groh und n jährigen Heinz Thiel, beide aus Selb in tell nen. zu je fünf Jahren Gefängnis ver- 5 18 Beide hatten im Auftrage des tschecho- üb leschen Sicherheitsdienstes Informationen mel amerikanische Truppeneinbeiten gesam- placuneburg. Nach einem über dreistündigen Sender beantragte der öffentliche Kläger, natspräsicent Dr. Erich-Walter Becker, am . die Einstufung des ehemaligen Reichs- 0 Präsidenten Dr. Hjalmar Schacht als 0 entlichen Förderer des Nationalismus in die uppe 3 der„Miaderbelasteten“. / dpa Tritt Bundesminister Heinemann zurück? Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und dem Bundeskanzler anscheinend unüberbrückbar Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Bundeskabinett behandelte am Dienstag in einer eineinhalbstündigen Geheimsitzung unter Vorsitz Dr. Adenauers Fragen der Sicherheit und den Konflikt zwischen dem Kanzler und Bundesinnenmi nister Dr. Heinemann. Bundeskanzler Dr. Adenauer erklärte anschließend, daß die Aussprache zwischen ihm und Dr. Heine mann fortgesetzt werde. Während Vizekanzler Blücher und Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard den Fall optimistisch beurtei len, meint Heinemann selbst, daß die Mon- tag- Besprechung zwischen ihm und dem Bundeskanzler ergebnislos abgebrochen wurde und eine Klärung der Standpunkte vorab Von offizieller Seite wurde am Dienstag betont, daß eine Demission des Bundes- innenministers wenig wahrscheinlich sei. Kreise, die Dr. Heinemann nahestehen, vertreten jedoch eine andere Auffassung und sprechen von seinem Rücktritt. Der Konflikt Adenauer Heinemann da- tiert nicht erst seit heute. Die offiziellen tellen sind bemüht, ihn auf formalistische Vorgänge zurückzuführen. Das berührt aber nicht den eigentlichen Kern. Die Kabinetts- mitglieder sind schon manchmal über die Eigenwilligkeit Dr. Adenauers gestolpert, ohne daß es darüber zu einer offenen Krise gekommen wäre. Darum stellen politische Beobachter die Erwägung an, ob der Kern des Problems nicht irgendwo anders zu suchen sei. Wie erinnerlich, stand besonders Bundes- innenminister Heinemann, als im Frühling dieses Jahres der deutsche Beitritt zum Eu- roparat diskutiert wurde, nicht auf dem ausstehe. Standpunkt, daß ein Kabinettsbeschluß ver- kündet werden sollte. Heinemann sagte nicht nein zu Straßburg, er sagte aber auch nicht ja zu dem pointierten Kurs Dr. Adenauers. Hier liegt der eigentliche Ansatzpunkt, des- sen Vertiefung man sich vorstellen kann, wenn man sich vor Augen führt, daß dem Bundesinnenminister ja eigentlich das Ver- kassungsschutzamt und die Bundespolizei unterstellt werden müssen. Es ist sehr viel- sagend, daß in den letzten Stunden in Bonn immer mehr von einem kommenden Staatssekretariat für Sicher- heit und Polizeifragen gesprochen wird. Dieses soll sowohl das Verfassungs- schutzamt wie auch die Bundespolizei um- fassen und der Bundeskanzlei direkt unter- stellt sein. Die Korrespondenz der Freien Demokra- ten spricht am Dienstag in ihrer jüngsten Ausgabe das Innenministerium„als neural!- gischen Punkt der Bundesrepublik“ über- Status von Kriegsgefangenen geregelt Berlin als Sitz des Bundesverwaltungsgerichts vorgeschlagen Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat in ihrer Sitzung am Dienstag den Status von Kriegsgefangenen geregelt, um Unklarhei- ten über die Unterhaltsbeihilfen für Ange- hörige von Kriegsgefangenen zu beseitigen. Die Regierung schlug außerdem vor, das Bundesverwaltungsgericht nach Berlin Z⁊u Verlegen und beschloß, ein öffentliches Strafverfahren gegen den DRP. Redner Jo- sef Bär wegen Beleidigung einzuleiten. Der Status der Kriegsgefangenen wird in einer Verwaltungsanordnung mit Aus- ihrungsbestimmungen über Unterhalts- beihilfen an Angehörigen von Kriegsgefan- genen umrissen, nach der die Eigenschaft als Kriegsgefangener auch dann nicht verloren geht wenn ein Kriegsgefangener während seiner Gefangenschaft in Haft genommen wurde oder nach einer Flucht in Gewahr- sam einei ausländischen Macht kam. Die Kriegsgefagenen-Eigenschaft verliert aber, wer sich freiwillig für ein ziviles Arbeits- verhältnis meldet. Das gilt nicht für Ar- beitsverhältnisse in Sowjetrußland, Polen, Jugoslawien und Albanien. Fremdenlegio- näre werden nicht ausdrücklich erwähnt. Ein Regierungssprecher äußerte die An- sicht, daß militärischer Dienst für fremde Staaten in gewissem Grade auch eine frei- willige Dienstverpflichtung sei. Der Gesetzentwurf über das Bundesver- waltungsgericht sieht unter anderem vor, daß dieses Gericht, dessen Sitz Berlin sein soll, in Senaten arbeiten soll. Der Präsident, die Senatspräsidenten und die Hälfte der Richter müssen mindestens drei Jahre in der Verwaltungsgerichtepraxis gearbeitet haben. Als Neuerung soll ein oberer Bun- desanwalt als ständiger Vertreter des öffentlichen Rechts eingeführt werden. Schließlich verabschiedete das Kabinett ein Gesetz über ein deutsch- französisches Sozialversicherungsabkommen, das die Staatsangehörigen beider Länder in der Krankenversicherung und der Unfall- und Rentenversicherung gleichstellt. Das vom Bundesrat vorgelegte Güterkraftverkehrs- gesetz wurde abgelehnt, weil es auch den Nahverkehr behandelt, dessen Probleme nicht genügend geklärt seien. 2229 Deutsche nach Kehl zurück- gekehrt Freiburg.(Et-Eig.-Ber.) Wie der sudbadi- sche Staatspräsident Wohleb am Dienstag vor dem Landtag erklärte, sind in Kehl bis zum 31. August insgesamt 1037 Wohnungen von der französischen Beschlagnahme frei- gegeben worden. 2229 Deutsche seien bis zu diesem Zeitpunkt in die Stadt zurückgekehrt; zusammen mit den Vororten betrage die Einwohnerzahl Kehls heute 3623 Personen. Wie Wohleb weiter mitteilte, sind die Verhandlungen zwischen deutschen und französischen Interessenten über den ge- meinsamen Betrieb des Kehler Hafens ge- scheitert. Segelflug weiterhin verboten Bonn.(dpa) In einer am Dienstag ver- öfkentlichten Anordnung hat die alliierte Hohe Kommission die Gebiete festgelegt, auf denen sich Deutsche in der zivilen Luftfahrt betätigen dürfen. Das Verbot des Segelfluges wird ausdrücklich bestätigt. Die Modell- fliegerei wird dagegen gestattet. Die Be- schäftigung von Deutschen beim fliegenden Personal, die Herstellung von Flugzeugen oder Flugmotoren in Deutschland sowie der Besitz oder der Betrieb von Flugzeugen durch Deutsche oder deutsche Organisatio- nen bleibt verboten. Die Unterhaltung ziviler Flughäfen erfolgt Wie bisher auf örtlicher Basis. Die Geneh- migung zum Erwerb oder für den Besitz eines Flughafens wird vom militärischen Sicherheitsamt nur einer Landesregierung, einer Gemeinde oder einem Zweckverband auf ähnlicher Basis erteilt. In der jeweiligen Lizenz werden die Bedingungen für den Be- trieb des Flughafens festgelegt. N Alilee bittet um gewerkschaftliche Unterstützung des britischen Rüstungsprogramms Brighton.(dpa-REUTER) Premiermini- ster Attlee forderte am Dienstag auf der Jahreskonferenz des britischen Gewerk- schaftkongresses(TUC) die volle Unter- stützung des Rüstungsprogramms der Re- gierung durch die organisierte Arbeiter- schaft. Er wies darauf hin, daß das neue britische Rüstungsprogramm einige ungün- stige Auswirkungen auf den Lebensstan- dard der britischen Arbeiterschaft haben werde, betonte aber, die Regierung habe Einfluß darauf, wie weit diese Auswirkun- gen gehen würden.„Erhöhung der Produk- tion upd der Produktionskraft, intensivere Ausnutzung der wirtschaftlichen Möglich- keiten des Landes und noch engere Zusam- menarbeit zwischen Arbeitern und Be- triebsleitungen können diese ungünstigen Auswirkungen zu einem großen Teil, viel- leicht sogar ganz, kompensieren.“ a Attlee kündigte an, daß in gewissem Umfang eine Neuverteilung der Arbeits- plätze stattfinden werde. Er forderte die Gewerkschaften auf, dazu beizutragen, dag genügend Arbeitskräfte für dringende Rüstungsvorhaben zur Verfügung stehen. Etwaige Aenderungen in den Arbeitsbedin- gungen müßten von den Arbeitern als ihr Beitrag zur Sicherung Großbritanniens an- gesehen werden. a Der Premierminister setzte sich für die Beibehaltung des Lohnstops ein, da die Gefahr einer Inflation durch die zusätz- lichen Rüstungsausgaben erhöht werde. Die in der Hauptsache durch die Kommu- nisten verursachten Schwierigkeiten hätten Großbritannien gezwungen, weit größere Beträge für die Verteidigung auszugeben, als die Regierung wünsche. Abschließend sagte Attlee:„Der Kom- munismus ist heute im wesentlichen eine Verschwörung gegen die Freiheit der Be- völkerung, soviel er auch von den Rechten der Arbeiter und vom Frieden redet. An einen Erfolg der Kommunisten glaube ich nicht einen Augenblick, aber die Tätigkeit der Kommunisten macht eine ständige Wachsamkeit notwendig.“ Belgische Sozialisten gegen Militärzeitverlängerung Brüssel.(UP) Informierte Kreise der bel- gischen sozialistischen Partei berichten heute, daß sich ihre Partei beim Zusammentritt des belgischen Parlaments Anfang Oktober der Verlängerung der Militärdienstpflicht um zwei Jahre widersetzen werden. Nur 18 000 Mann von den 80 000 unter Waffen stehen- den könne die Regierung zur Zeit voll aus- rüsten und etwa 15 000 seien vollkommen wertlos mit Schreibarbeiten beschäftigt. wird in sozialistischen Kreisen erklärt. Das Verteidigungsministerium dementierte die Behauptung der Sozialisten, daß nur 18 000 Mann ausgerüstet werden könnten, gab aber zu, daß im Augenblick nur zwei Divisionen voll einsatzfähig seien. haupt an. Die FDP glaubt nicht, daß die Spannungen um Heinemann die Koalition gefährden werden. Man bescheinigt dem Innenminister. er sei nicht der ein- zige, der das Gefühl habe, daß der Kanzler wichtige Entscheidungen herbeiführe, ohne die Mitglieder des Kabinetts an der Mei- nungsbildung zu beteiligen. Die Gesamtsituation des Kabinetts scheint in der nächsten Zeit schweren Be- lastungen ausgesetzt zu sein. Das bestätigt die Tatsache, daß sich der Fraktionsvor- stand der CDV/ CSU am Dienstag mit den Anträgen auf Rücktritt des Bundesfinanz- ministers Dr. Schäffer befaßte und zu der Auffassung kam, daß man nicht ohne Weiteres damit rechnen könne, daß die Freien Demokraten Schäffer stützen wer- den. Die CDU/ CSU beschloß, sich rückhalt- 108 hinter den Finanzminister zu stellen. „Man wird der FDP sagen müssen, daß es sich hier um eine freie Regierungspolitik handelt“, äußerte ein namhafter CDU- Vertreter. Der Fall Heinemann wurde allerdings nicht erörtert. Kirkpatrick bei Heuß Bonn.(dpa) Bundespräsident Professor Theodor Heuß hat zu Ehren des britischen Hohen Kommissars Sir Ivone Kir kpa- trick am Dienstagabend einen Empfang auf der Viktorshöhe gegeben. Neben Sir Ivone und seiner Gattin waren mit ihren Frauen eingeladen: der Leiter der kanadi- schen Mission, Thomas Clayton D a 8 der Leiter der indischen Mission, Shri Krem Kris hen, der österreichische Generalkon- sul, Joser Schönherr, Bundesinnenmini- ster Dr. Gustav Heinemann. Kirkpatrick hatte am Dienstagnachmit- tag den SPD-Vorsitzenden Dr. Kurt Schu- macher und den zweiten SPD- Vorsitzen- den Erich Ollenhauer zu einem etwa zweistündigen Gespräch empfangen. Eirk- patrick hatte die beiden SPD-Politiker vor allem eingeladen, um sich vor seiner Ab- reise zur Aubenministerkonferenz in New Fork über die Haltung der deutschen So- zialdemokratie zu aktuellen politischen Fra- gen zu informieren. 110 000 Arbeitslose weniger Bonn.(Eig. Ber.) Die Arbeitslosenzahl im Bundesgebiet hat sich im August gegenüber dem Vormonat um 110 716 verringert. Das Bundesarbeitsministerium gab am Dienstag bekannt, daß jetzt 1 341 206 Arbeitslose registriert sind. Davon sind 917 505 Männer und 423 701 Frauen. Die Arbeitslosigkeit ist bei den Männern um 88 431 und bei den Frauen um 22 285 zurückgegangen. Kanada rät Großßbrilannien zum Schumanplan Ottawa.(dpa-REUTER) Kanada hat der britischen Regierung mitgeteilt, es würde „unklug“ sein, sich nicht sofort dem hinter dem Schumanplan stehenden Prinzip einer Stärkung der westeuropäischen Einheit an- zuschließen, dab der kanadische Außen- minister Lester Pearson am Dienstag in Ottawa bekannt. Wenn auch Kanada mit diesem„klugen und vorausschauenden Akt französischer Staatskunst“ nicht unmittelbar in Zu- sammenhang stehe, sagte Pearson, habe er Großbritannien jedoch inoffiziell erklärt, daß Kanada den Schumanplan für einen „Weitreichenden Plan ansieht, dessen Be- deutung wahrscheinlich in politischer Hin- sicht größer ist als in wirtschaftlicher“. Er habe der britischen Regierung erklärt, es würde unklug sein,„nicht alles zu tun, um die Franzosen bei allen Vorschlägen zu er- mutigen, die den jahrhundertealten Konflikt zwischen Franzosen und Deutschen bei- legen könnten.“ Wahlsieg der türkischen Regierungspartei Ankara.(dpa-AFP) die demokratische Regierungspartei ist aus den am Sonntag abgehaltenen türkischen Gemeindewahlen mit einem überwältigenden Sieg hervorge- gangen. Nach bis jetzt vorliegenden Resul- taten aus etwa 90 Prozent der Gemeinden, haben die Demokraten einen weiten Vor- sprung vor der epublikanischen Opposi- tionspartei erzielt. Der türkische Rundfunk, der die Wahlbeteiligung mit nur etwa 40 bis 60 Prozent angibt, sieht in dem Wahl- ergebnis eine Bestätigung der Regierung Menderes durch die Wählerschaft. Ausnahmezustand im südpersischen Oelgébiet Teheran.(dpa-AFP) Ueber das südper- sische Erdölgebiet in der Nähe des persi- schen Golfs, ist der Ausnahmezustand ver- hängt worden. Gründe für diese Maßnahme wurden bisher nicht bekanntgegeben, In dem weiter nördlich gelegenen per- sischen Kurdistan, wo seit mehreren Monaten Ruhe herrschte, sind Kämpfe zwi- schen Regierungstruppen und einem Ge- birgsstamm ausgebrochen. Zu den Kämpfen kam es, nachdem der persische Generalstab die Entwaffnung der Angehörigen des Javanrud-Stammes angeordnet hatte, die sich Plünderungen zu Schulden kommen lieben. Zum ersten Male wurden dabei Kampfflugzeuge eingesetzt. Sowielischer Flieger in abgeschossenem Bomber Mysteriöser Zwischenfall an der Korea-Front an den Sicherheitsrat gemeldet Washington.(dpa-REUTER) Das ameri- kanische Außenministerium gab am Diens- tagmorgen bekannt, daß Schiffe der Verein- ten Nationen vor Korea von einem zweimo- torigen Bomber angegriffen wurden, der einen roten Stern als Kennzeichen trug. Der Bomber wurde abgeschossen. Aus dem Wrack des Flugzeuges wurde, wie das USA- Außenministerium weiter feststellt, die Leiche eines sowjetischen Offiziers geborgen. Er wurde auf Grund seiner Papiere als Leutnant der sowjetischen Luftstreitkräfte identifiziert. Die Vereinten Nationen sind von dem Zwischenfall sofort verständigt worden. Eine Stellungnahme des Weißen Hauses zu dem Zwischenfall liegt noch nicht vor. In dem der UNO zugeleiteten Bericht ist zum ersten Male behauptet worden, daß ein sowjetisches Flugzeug mit mindestens einem sowjetischen Soldaten an Bord unmittelbar an den Operationen in Korea teilgenommen hat. Die amerikanischen Luftstreitkräfte hatten am 9. Juli gemeldet, dag die Nord- koreaner Flugzeuge des sowjetischen Bau- musters Lak 9 verwenden. Inzwischen ist gauch berichtet worden, daß Düsenjäger vom Typ Vak 15 über der Front aufgetaucht sind. Von keiner Stelle der Vereinten Nationen war aber bisher angedetuet worden, daß diese in der Sowjetunion gebauten Maschi- nen von anderen als nordkoreanischen Be- satzungen geflogen würden. Allerdings er- klärte ein Sprecher des US-Außenministe- riums am Dienstagabend, es stehe bis jetzt noch nicht mit Sicherheit fest, ob der zwei- motorige— einen roten Stern tragende Bomber, der am Montag vor der Küste von Korea von USA-Flottenstreitkräften abge- schossen wurde, eine sowjetische Maschine War. In Washington wird erwartet, daß der amerikanische Sicherheitsrats- Delegierte, Warren Austin, auf den Zwischenfall im Rat zur Sprache bringen wird. Der Sicherheitsrat wird sich außerdem vermutlich mit der amerikanischen Ent- schließung befassen, die die Vereinten Na- tionen auffordert, sich jeder Unterstützung der Nordkoreaner zu enthalten. In Tokio weiß man von nichts Tokio.(UP) Von den Pressestellen der amerikanischen Flotte und der Seestreit- kräfte in Tokio wurde über den Abschuß eines sowjetischen Flugzeuges vor der korea- nischen Westküste nichts bekanntgegeben. Auf eine Anfrage von United Press ant- Worteten beide Pressestellen übereinstim- mend, daß ihnen ein derartiger Zwischenfall Völlig unbekannt sei. Korea: Die Lage ist ernst Koreafront.(dpa-REUTER) 30 000 an- stürmende Nordkoreaner rissen am Diens- tag eine breite Lücke in die UNO-Vertei- digungslinie nördlich von Kyongju. Nord- Koreanische Vorhuten stehen bereits vor den Toren dieses wichtigen Bahn- und Stra- Benknotenpunktes, der 25 Kilometer süd- Westlich von Pohang liegt. Ein Sprecher des amerikanischen Hauptquartiers bezeichnete die Lage als ernst. Durch diesen Durch- bruch wurde die wichtige Hafenstadt Po- hang im Westen und Südwesten Abgeschnit- ten. Auch der Druck auf Taegu hat sich erheblich verstärkt. Die Stadt ist jetzt von Westen, Norden und Osten schwerem nord- koreanischen Druck ausgesetzt. Der 8 b 8. mende Regen, der am Dienstag im ge- samten Bereich der Nordfront niederging, machte ein Eingreifen der UNO-Luftstreif- kräfte nahezu unmöglich. An der Naktong- Front hat sich di Lage kaum verändert. 1 Die bisherigen Ausfälle der amerika nischen Truppen seit Beginn des Koreafeld- zuges wurden am Dienstag mit mehr Als 12 000 Mann angegeben. Die Zahl schließt Verwundete und Vermißte mit ein. Die chinesische Nachrichtenagentur nannte am gleichen Tag als amerikanische und Süd- koreanische Verlustziffer 40 000 Gefallene und Gefangene eingeschlossen. In der nord- koreanischen Hauptstadt Pjoengjang wird Weiter behauptet, es seien bereits mehr als hundert amerikanische Flugzeuge abge- schossen. Frankreich hat die Vereinten Nationen davon in Kenntnis gesetzt, daß es ein In- fanterie-Bataillon zur Verfügung des UNO- Oberkommandos in Korea stelle. Wyschinski geht nach Lake Success Moskau.(OP) Der sowjetische Augen- minister Andrei Wyschinski wird, wie in Moskau bekanntgegeben wurde, die SoWje- tische Delegation auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New Vork Her- sönlich führen. MORGEN eee e 3 r Mittwoch, 6. September 1950/ Nr. 2 Mittwoch, 6. September 1950 Kapitulation verhindert Wiederaulrüstung Die Diskussion über einen deutschen Beitrag zur europäischen Verteidigung wird immer wieder mit dem Argument geführt, unser Land habe seine volle Handlungsfrei- heit noch nicht wiedererlangt und könne daher so verantwortliche Entscheidungen nicht treffen. Während in diesem Zusam- menhang zumeist die politischen Verhält- nisse gemeint sind, beeinflussen die bedin- gungslose militärische Kapitulation und die daran geknüpften alliierten Maßnahmen die deutsche Lage aber noch in einem ganz anderen Sinn, als gemeinhin beachtet wird. Der Schein des 1945 geschaffenen Rechtszustandes und der von den Besat- zungsmächten gemeinsam herbeigeführten Situation ist bisher noch nicht beseitigt worden. Jede der einzenen Mächte mag bisher für sich oder zusammen mit anderen tatsächlich und rechtlich gegen die damals getroffenen Abmachungen und die spätere gemeinschaftliche Politik verstoßen haben. Praktisch ist damit eine Lage geschaffen, die nicht wieder rückgängig zu machen ist. Der offene Bruch und die einseitige Erklärung, sich nicht mehr an die früheren Abkommen halten zu wollen, sind bisher von beiden Seiten vermieden worden. Namentlich die Sowjetunion versucht aus dieser Lage immer wieder politisches Kapital zu schlagen. Die Bevollmächtigten der deutschen Wehrmacht haben am 6. Mai 1945 in Lille vor den Vertretern des alliierten Oberkom- mandos die bedingungslose militärische Kapitulation erklärt und unterschrieben. Schon bei diesem Akt war ein sowjetischer General als Vertreter seines Landes betei- ligt. Der Form halber, und um jeden Zwei- kel auszuschließen, ist dann am Abend des 8. Mai die ganze Zeremonie noch einmal im Hauptquartier des Marschalls Shukow in Berlin-Karlshorst wiederholt worden. Die an diesem Abend vom deutschen und Alliierten Oberkommando unterzeichneté Kapitulationsurkunde hatte den gleichen Wortlaut wie die von Lille. Den Siegern blieben darin Sanktionen gegen solche deutsche Soldaten vorbehalten, die der Kapitulation keine Folge leisteten. Winston Churchill, damals britischer Premier- minister, erklärte hierzu in einer Rundfunk- botschaft, daß die Deutschen, die jetzt noch weiterkämpfen, den Schutz der Kriegs- gesetze verwirkt hätten. Mit dem Schutz der Kriegsgesetze ist es der Praxis der Atombombe, der modernen Kreuzzüge und des totalen Krieges gewiß eine eigene Sache. Sie dürfen, wie unzählige Einzelheiten des Soldaten- und erst recht des Kriegsgefangenenlebens und nicht zu- letzt die immer noch laufenden Prozesse der Nachkriegszeit zeigen, dennoch nicht auhger Acht gelassen werden. Deshalb ist es nicht unerheblich, was der Osten und vor allem die Sowjetunion von neuen deutschen Truppen denken würde, gleichviel, ob sie unter der schwarz- rot- goldenen oder einer europäischen Flagge eingesetzt werden würden. Nach dem formellen Buchstaben aber könnten und würden die Sowjets, die alle diese Dinge sehr geschickt zu nützen ver- stehen, sich auf die bedingungslose militä- rische Kapitulation berufen. Eine verstärkte westdeutsche Polizei, die als Gegengewicht gegen die Volkspolizei zu gelten hätte und damit eine interne deutsche Angelegenheit bliebe, würde zwar nicht unter die Kapitu- lation fallen. Jeder deutsche Waffendienst aber, und erst recht jeder Kriegsdienst, stellt immer noch einen Bruch der Kapitu- lation dar und beraubt, nach Churchills eigenen Worten, die betreffenden Soldaten des Schutzes der Kriegsgesetzée. Die Bun- desrepublik, die vom Osten nicht anerkannt Wird, vermag also deutsche Truppen kei- nen völkerrechtlichen Schutz und Anerken- nung zu gewährleisten. In diesem recht- losen Zustand herrscht lediglich das völ- kerrechtliche Prinzip der Gegenseitigkeit, d. h. allein nach Repressalien und Härten vermag stillschweigend eine bessere Be- Handlung der beiderseitigen Kämpfer ein- zutreten. Der letzte Krieg hat aber gezeigt. Wie wenig Rücksicht autoritäre Staaten in 5 dieser Hinsicht auf ihre eigenen Unter- tanen zu nehmen pflegen. Deutschen Angehörigen einer übernatio- nalen europäischen Truppe unter einem nichtdeutschen Kommando würde es nicht besser gehen. Von amerikanischer Seite wurde jener bedauerliche Präzedenzfall ge- schaffen, nach dem mehrere Deutsche Kriegsgerichtlich verurteilt wurden, die in Schanghai auch nach der deutschen Kapi- tulation noch weiter Dienst getan hatten. Sie standen schon vor dem 8. Mai 1945 unter japanischem, also keinem deutschen, Kommando und hatten nicht einmal eine eigentliche Kampftätigkeit verrichtet. Welch ein gefundenes Fressen wäre es unter Be- rufung hierauf für die sowjetische Füh- rung, die Masse der deutschen Teilnehmer an einer solchen europaischen Truppenein- heit als rechtlose Kapitulationsbrecher und Partisanen zu behandeln, einige ausge- Wählte Vertreter aber in riesigen Schau- prozessen abzuurteilen und daraus propa- gandistisches Kapital zu schlagen. Euro- Päische Verteidigung und deutsche Wieder- aufrüstung richten sich erklärtermaßen als Vorbeugungsmaßnahmen gegen einen An- griff aus dem Osten. Sie wären sinnlos, wenn sie nicht auch den Ernstfall dieses Angriffs mit allen seinen Folgen berück- sichtigen würden. Daraus entsteht der Zwang, notgedrungen auf die sowjetische Auffassung von der fortwirkenden Kapi- tulation einzugehen, denn was auf west- liche oder eigene deutsche Initiative bisher in Westdeutschland entstanden ist, hat nicht die Billigung der Sowjets gefunden. Damit stehen wir an dem Punkt, der von Churchill und im Schanghai-Prozeß fest- gelegt wurde. Gewiß wird daraufhin bei der Spaltung der Welt und angesichts des erklärten Willens der Mehrheit aller Deut- schen die freiheitliche Entwicklung in West- deutschland nicht wieder rückgängig ge- gen macht werden. Alles aber, was zur Vertei- digung dieser Freiheit erwogen wird, ist mit der untilgbaren Hypothek der bedin- gungslosen militärischen Kapitulation be- lastet. Sie kann auch nicht vom Westen einseitig gelöscht werden. r Friedensburg glaubt nicht an Sowjetangriff Berlin.(UP) Der Berliner Bürgermeister Dr. Ferdinand Friedensburg erklärte am Montag in einem der UNITED PRESS gewährten Interview, er rechne nicht mit einem sowjetischen Angriff auf Westberlin oder auf Westdeutschland. Es seien nach seiner Ansicht auch keine Anzeichen vor- handen, die darauf hindeuteten, daß ein derartiger sowjetischer Schritt unmittelbar bevorstehe. Wörtlich sagte Friedensburg: „Ich glaube nicht an eine wirkliche Kriegs- gefahr, wenigstens nicht gegenwärtig. Die meisten Berliner glauben ebenfalls nicht daran. Wir Berliner sind viel ruhiger, als die Weiter im Westen lebenden Deutschen.“ Rüstungproduktion in der Sowjetzone? Bonn.(dpa) Nach Flüchtlingsberichten aus der Sowjetzone werden zur Zeit in Sternbuchholz bei Schwerin, in Wulkow, Toepchin, Gnaschwitz, Torgau, Schönebeck, Erkner und Primerburg Artillerie-, Flak- und Panzergranaten, Sprengstoffe und Bomben sowie Munition für verschiedene Zwecke hergestellt. Die Jahresproduktion allein in Sternbuchholz soll bei 300 000 Granaten liegen. Darüber hinaus werden nach den gleichen Berichten in sieben Werken, darun- ter in Riesa, Bautzen und Eisenach, Panzer, Panzerausrüstungen-, Panzermoteren und Nanzerplatten hef gestellt. Im Panzermon- tagewerk Fürstenberg(Mecklenburg) soll der verbesserte Stalinpanzer gebaut werden. Turbinenjäger, Flugzeugmotoren und Flug- zeugausrüstungen sowie sollen bei Junkers, Bramag, Neestler, in der Gothaer Waggonfabrik. Reifen für Groß- fluzeuge in sechs Gummifabriken herge- stellt werden. Bei Zeiß wird optisches Ziel- und Peilgerät angefertigt. die Mon- tanjawerke in Nordhausen, die Leicht- metallwerke in Harzgerode und die SAG Lindner in Halle produzieren V-2-Geschoße und V-2-Fahrgestelle. Bisher tausend„Zeugen Jehovas“ verhaftet Berlin.(dpa) Die Zahl der bisher in der Sowjetzone vom Staatssicherheitsdienst und der Volkspolizei verhafteten Anhänger der „Zeugen Jehovas“ beläuft sich nach An- gaben gut unterrichteter Kreise der Reli- gionsgemeinschaft auf rund tausend. Ein führender Prediger der„Eeugen Jehovas“ erklärte am Dienstag, die Lage der Sekte sei nach dem am Montag erfolgten Verbot etwa mit der der Juden unter dem nationalsozialistischen Regime zu ver- gleichen. FDJ Kundgebungen in NRW üverboten Düsseldorf.(dpa) Der Ministerpräsident von Nordrhein- Westfalen, Karl Arnold, Hat inn seiner Eigenschaft als Innenminister bis auf weiteres alle Umzüge, Kündgebun- und Veranstaltungen unter freiem Himmel der kommunistischen FD) und kommunistischer Tarnorganisationen ver- boten. Darunter fallen auch Veranstaltungen des„Komitees der Kämpfer für den Frie- den“ und der„Aktionsgemeinschaft der Jugend für ein einiges Deutschland“. Kund- gebungen von Ersatzorganisationen dieser Verbände wurden ebenfalls untersagt. Als Grund wird angegeben, daß die öffentliche Ordnung und Sicherheit in den letzten Wochen immer mehr durch Ausschreitungen, Umzüge und Kundgebungen gestört und der verfassungsmäßige Schutz von Freiheit für Leib und Leben der Staatsbürger gefährdet Worden sei. Flugzeugrümpfe — Spanien im Marshallplan Franco hat aber wenig Lust, seine Handlungsfreiheit zu verkaufen Madrid, Anfang September. Das Tor zum Marshallplan, das für Spanien so lange ver- schlossen war, hat sich nun also aufgetan. Freilich, eine Triumphpforte ist es nicht— trotz den stattlichen Mehrheiten, mit denen Senat und Repräsentantenhaus in Washing tom der Bereitstellung jener 62,5 Mill. Dol- lar zugestimmt haben, die wenig mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein des spa- nischen Kapitalbedarfes sind. Man könnte Allenfalls von einem Nebeneingang spre- chen, durch den das Regime jetzt endlich Zutritt zum Kreis der durch die Vereinig- ten Staaten unterstützten Länder findet. Aber noch ist es nicht soweit. Ob Franco sich entschließen wird, die Seitenpforte zu benützen, ist— so überraschend es klingen mag— noch keineswegs sicher. Zwar ist trotz der unveränderten Abneigung Tru- mans gegen die Spanienhilfe kaum damit zu rechnen, daß er das Veto an einen Fall verschwendet, der mehr grundsätzliche als zählbare Bedeutung im internationelen Rahmen der amerikanischen Filfspro- gramme hat. Es hat andere Gründe, daß man in Ma- drid bislang noch keine Freudentränen über die dargebotenen Kredite vergoß. Eine Hilfe, die durch die ECA-Verwaltung läuft, ist automatisch mit Kontrollen verbunden, die auch andere vom Marshallplan begün- stigte Länder auf sich nehmen mußten. Die Errichtung einer Kontrollkommission, die in Madrid die Verwendung der Gelder überwacht und nebenbei der Wirtschafts- politik des Regimes in die Karten schauen mag, ist aber einer der Punkte, an denen das Projekt noch scheitern könnte. In allem. was nach Einmischung in spanische Angelegeheiten aussieht, ist das Regime von jeher von besonderer Empfindlichkeit gewesen. Ohnedies kommt ein Beitritt Spa- Von unserem Madrider Dr. H. B.- Korrespondenten niens zur Organisation der Marshall-Län- der auf absehbare Zeit nicht in Betracht. Franco hat mehr als einmal wissen las- sen, daß er angesichts der Widerstände, auf die sein Regime bei den meisten westeuro- päischen Regierungen stößt. sich nicht mit innen an den Tisch der Marshallplan-Ver- Waltung setzen oder gar kollektive Ver- pflichtungen mit ihnen gemeinsam über- nehmen möchte. Die Abneigung zwi- schen Spanien und seinen et- Waigen Partnern beruht also durchaus auf Gegenseitigkeit und schließt auf absehbare Zeit eine Zu- sammenarbeit in den gleichen Organisatio- nen aus. Aber noch aus anderen Motiven betrachtet man in Madrid die dargebotene Anleihe mit gemischten Gefühlen; sie wäre willkommener, wenn man sicher sein kKkönmte. daß sie dem Regime auch weiterhin die freie Wahl zwischen einer Politik der „dritten Position“ und einer engeren An- lehnung an den Westen offen läßt. Zwar hat Franco schon vor Monaten dem ameri- kanischen Journalisten Weinthal— an Hand des Beispieles der Schweiz— dargelegt, daß es gegenüber den heutigen Konflikten keine Neutralität mehr geben könne. So ist es kein Wunder, daß die 62,5 Mil- lionen Dollar— kaum ein Zehntel des spa- bischen Kapitalbedarfes, den Fachleute auf 700 Millionen schätzen— in der Presse zu- nächst zurückhaltend begrüßt wurden. Das mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, daß man zunächst die Bedingungen abwar- ten möchte, die Washington an die Hilfe knüpft. Auf jeden Fall hat die offlziöse „Voz de Espana“ bereits Klage über den geringen Umfang der Hilfe geführt und auch andere Blätter liegen auf der Linie der bekannten Erklärungen von Außenmi- nister Artajo, der eine Finanzhilfe als Was wird aus Niederländisch-Neuguinea? Australien stärkt Holland den Rücken im Streit mit Indonesien Amsterdam. Dr. H.-Eig.-Ber.) Als die Nie- derlande zu Anfang dieses Jahres ihren ostindischen Kolonialbesitz aufgeben und in die staatliche Selbständigkeit Insulindes einwilligen mußten, blieb in ihrem Besitz nichts als der niederländische Teil der gro- gen Insel Neuguinea zurück. Sie sträubten sich heftig, auch diesen Rest ihres ehemaligen riesigen Kolonialreiches her- auszugeben, erklärten sich jedoch bereit, über die zukünftige Stellung Niederländisch- Neuguineas mit der Republik Indonesien noch im Verlaufe dieses Jahres Verhand- lungen einleiten zu wollen. Der größere Teil des Jahres ist inzwischen vorüber- gegangen, ohne daß sich die Parteien nähergekommen wären. Dr. Soekarno, der Präsident von Indonesien, hat im Gegen- teil fast keinen Tag vorübergehen lassen, um in öffentlichen Ansprachen den An- spruch der Republik auf Neugülnes zu er- Hebel. Er war sogar soweit gegangen, sei- nem Volke die Eingliederung. Neuguineas in die Republik Indonesien bis zum Ende dieses Jahres als sicher in Aussicht zu stel- len, worauf er noch in den letzten Tagen verkündigte, die Nichteinwilligung der indonesischen Wünsche werde zwischen In- donesien und Niederland zu einem ernsten Konflikt führen. Man verhehlt sich in Holland nicht, daß Soekarno Zwangsmittel gegen Holland be- sitzt: es geht dabei um die außerordent- chen Werte, welche die niederländische Privatwirtschaft noch immer in Indonesien besitzt(Pflanzungen, Schächte, Oelvorkom- men, Verkehrsmittel etc.), auf die Soe- karno, falls ihm Folland nicht zu Willen Ein Meilenstein im Ab Berlins Die Vier-Sektoren-Stadt rüstet sich zur Industrieausstellung Von unserer Berliner Redaktion Berlin beginnt wieder zu einem bedeu- tenden Ausstellungsplatz zu werden. Die Wunden, die der Krieg den schönen Hallen am Fuße des Funkturmes geschlagen hat, sind vernarbt. Neuschöpfungen aus Stahl und Glas sind in imponierendem Ausmaß entstanden und noch im Entstehen begrif- ken. Seit Monaten wird Tag und Nacht eine unermüdliche Bautätigkeit entfaltet, um bis zum Ausstellungsbeginn alle Gebäude und Anlagen fertigzustellen und das aufge- Wählte Gelände zu planieren. Etwa 1500 bis 2000 Arbeiter finden dabei Lohn und Brot und ungefähr 118 Firmen Verdienst. Das ist immerhin eine durch GARIOA-Mittel er- möglichte fühlbare Erleichterung der Ar- beitslosigkeit, unter der Westberlin noch immer empfindlich leidet. Der großzügige Ausbau des durch seine prachtvollen Hal- jen und seine herrlichen Gartenanlagen Wirklich schönen und verkehrsmäßig außerst günstig gelegenen Ausstellungsge- landes mit seinen geräumigen Parkplätzen ist zweifellos ein Meilenstein in der Em- porentwicklung der Stadt, die durch den Bombenhagel, den Artilleriebeschuß, durch Häuser- und Straßenkämpfe und mehrfache Demontagen zum Teil bis zur Unkenntlich- keit zerstört worden war. Die Wendung zum Licht, die sich trotz unzähliger Hemm- nisse und Schwierigkeiten, die immer noch nicht abreißen wollen, unablässig vollzieht, verdankt die Stadt der Initiative ihrer Be- wohner und der tatkräftigen Hilfe der Welt, vor allem Amerikas. Wenn am 1. Oktober die Industrieaus- stellung durch Bundespräsident Heuß er- öfknet wird, werden in elf Hallen und eini- gen Pavillons insgesamt etwa 45 000 qm überdachter Raum und mehr als 10 000 qm offenes Ausstellungsgelände zur Verfügung stehen. Das sind etwa 90 Prozent der Räume und Flächen, die das Vorkriegs- berlin in seinen besten Zeiten bieten konnte. Mit der jetzt entfalteten starken Bautätigkeit ist aber die Ausdehnungsmög- lichkeit noch nicht erschöpft. Daß diese größte deutsche Industrie- schau der Nachkriegszeit einem Bedürfnis entspricht, beweist die Tatsache, daß sich die Ausstellungsleitung nicht, wie sonst üb- lich, um Aussteller zu bemühen brauchte, sondern, daß diese von selbst kamen und daß ihr Verlangen nach Raum größer war, als es befriedigt werden konnte. Etwa 1000 Firmen wurden nach sorgfältiger Auswahl als Aussteller zugelassen. Ein Rundgang durch die fertige Aus- stellung im Oktober wird einen Marsch von etwa fünf Kilometer Länge bedeuten. Die nur 14 Tage währende Ausstellung wird einen ausgezeichneten Ueberblick über die Leistungsfähigkeit des wichtigsten Indu- strieschaffens der Gegenwart gewähren. Die Verantwortung, daß nur Spitzenerzeugnisse gezeigt werden— worauf die Ausstellungs- leitung entscheidendes Gewicht legte haben die westdeutschen und westberliner Verbände übernommen. Wenn sich auch die große Oktoberschau „Deutsche Industrieausstellung Berlin 1950“ nennt, so wird auf ihr doch auch das Aus- land mit seinen Erzeugnissen vertreten sein, Mit rein amerikanischen Mitteln z. B. wird zur Zeit das Marshall-Haus, das eine ERP- Ausstellung und eine amerikanische Regie- rungs-Ausstellung enthalten wird, auf dem Platz der Nationen errichtet. Außer der USA haben sich noch England, Frankreich, Italien, Belgien und die Schweiz angemeldet. Mit anderen Ländern schweben noch Ver- handlungen, so z. B. mit Japan. Einige nordische Staaten dagegen konnten sich bis- her nicht entschließen, die Ausstellung zu beschicken. Damit den ausländischen Aus- stellern die Möglichkeit geboten wird, gleich in Berlin Geschäfte zu tätigen, werden vom Bundes wirtschaftsministerium sogenannte Messekontingente zur Verfügung gestellt. ha Ein Produktionskatalog der wioestberliner Wirtschaft liegt bereits vor. Er bietet eine Uebersicht über die in Westberlin erzeugten Waren, über die Bezugsquellen und die Wirtschaftsverbände. Ein Export-Katalog der westberliner Wirtschaft in fünf Sprachen wird zum Ausstellungsbeginn erscheinen. Berlin, der Vorposten der freiheitlichen Welt, die schmerzhafte Berührungsfläche zweier sich diametral gegenüberstehenden Weltanschauungen, hofft auf einen 80 starken Besucherstrom in der Zeit der Aus- stellung, daß ihre Kapazität, täglich 70 000 bis 80 000 Menschen zu empfangen, durch die Gäste und die Berliner selbst voll aus- genutzt wird. sein sollte, die Hand legen könnte. Die Niederlande befinden sich darum in einer recht unerquicklichen Lage; doch hat diese sich nun dadurch etwas gebessert, daß sich an die Seite Hollands Australien stellte. Es geschah dies in der Form von Erklärungen, die der Außenminister Australiens, Perey Spender, im Haag abgab, wohin er mit der Absicht gekommen war, Holland und die Welt von der Stellungnahme Austra- liens in der Neuguinea-Frage zu unter- richten. Australien werde unter keinen Umständen mit der Eingliederung Nieder- ländisch-Neuguineas in die Republik Indo- nesien einverstanden sein, was gleichbe⸗ deutend ist mit dem Wunsch Australiens nach Fortdauer der niederländischen Herr- schaft auf Neuguinea. Australien fürchtet nämlich, daß im Falle einer Eingliederung Niederländisch-Neugiuneas in das indone- sische Staatswesen über kurz oder lang auch der östliche, unter australischer Ober- herrschaft stehende Teil der Insel bedroht sein werde. Schwierige Regierungsverhältnisse in Indonesien Diakarta.(UP) Mohammed Nats ir, der von Staatspräsident Soekarno be- auftragt worden war, die neue Regierung des Indonesischen Einheitsstaates zu bilden, gab am Dienstag sein Mandat wieder zu- rück. Es war ihm nach fünfzehntägigen Verhandlungen mit den Parteiführern nicht gelungen, eine Einigung über die Zusam- mensetzung des Kabinetts zu erzielen. In hiesigen Kreisen rechnet man damit, daß Präsident Soekarno Natsir noch einmal bit- ten wird, eine Regierungsbildung— dieses Mal unter weniger strengen Vorbedingun- gen— zu versuchen. Seit der Umwandlung des Indonesischen Bundes in einen Einheitsstaat traten die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Moslems und den politisch linksstehenden Nationalisten von Tag zu Tag deutlicher hervor. Die größten Schwierigkeiten bereitet die Besetzung des Innen ministeriums. Beim ersten Auftrag zur Kabmettsbildung war Natsir vorgeschrieben worden, die Ministe- rien auf Grund der Kräfteverteilung im Par- lament zu besetzen. Diese Forderung wird Voraussichtlich nun fallengelassen werden. Die Erde bebt immer noch in Indien Kalkutta.(dpa-REUTER) Im Gebiet der Stadt Dibrugarh in Oberassam am Ober- auf des Brahmaputra, wo seit Mitte August täglich etwa zwölf Erdstöße statt- finden, sollen weitere vierhundert Men- schen in der vergangenen Woche getötet oder verletzt worden sein. Aus den Gebir- gen, wo die indischen Luftstreitkräfte täg- lich Nahrungsmittel zur Versorgung der Bevölkerung in den abgeschnittenen Ge- bieten abwerfen, wurden auch am Montag weitere heftige Erschütterungen und ge- Waltsame Veränderungen der Erdoberfläche gemeldet. Der indische Ministerpräsident Pandit Nehru hatte sich Montag von Neu Delhi aus im Flugzeug auf eine dreitägige Inspek- tionsreise nach den betroffenen Gebieten begeben. Er erklärte einer großen Men- schenmenge, die sich in Gauhati zu seiner Begrüßung eingefunden hatte, daß die indi- sche Regierung aus allen Teilen der Welt Hilfsangebote für die unter den Folgen der Beben und anschließenden Ueberschwem⸗ 1 leidende Bevölkerung erhalten 2. Dänemark wählt ein Parlament i Kopenhagen.(dpa) Zweieinhalb Millionen dänischer Wähler gingen am Dienstag zu den Urnen, um ein neues„Folketing“ zu wäh- len. Da die Teilnahme an den Wahlver⸗ sammlungen nicht sehr stark war, wird auch nicht mit einer starken Wahlbeteiligung ge- rechnet. Die sozialdemokratische Minderheits- regierung Hedtoft, die seit November 1947 im Amt gewesen war, war am 9. August zu- rückgetreten. Nach Ansicht von Beobachtern werden die Sozialdemokraten auf Kosten der 5 einen Stimmenzuwachs er- alten. „Rückzahlung“ der von Spanien im Kampf gegen den Kommunismus bereits seit 1% vorgeleisteten Opfer hinstellte. Diese Theg ist natürlich nur zu dem Zweck erfunden von vornherein die Verpflichtungen abzu- lehnen, die dem Regime international ag der Entgegennahme einer Anleihe erwachsen könnten.. Die Begeisterung ist also weder bei de Spendern noch bei den Empfängern de Spanienhilfe übermäßig. Wenn Truman s nicht verhindert, so gewiß nur, weil er m diesem relativ bescheidenen Betrag dei hartnäckigen Einwänden der Militärs gegen die Spanienpolitik des Weißen Hauses d Argumente zu nehmen hofft. Auffallenl war immerhin, daß sich gegen den Beschlu des Kongresses in England und Frankreid kaum Widerspruch erhob. Würde es sid nicht um wirtschaftliche, sondern um mil, dies wohl anders gewesen, denn auf jede Symptom, daß man sich in Washington ſlt die Aufrüstung Spaniens zu interessieren beginnt, pflegt auf britischer und besonden auf französischer Seite besonders empfind. liche Reaktionen auszulösen. Aber die Be. kürchtungen, daß sich die amerikanischen Strategen auf eine Preisgabe Westeuropa bis zu den Pyrenäen vorbereiten, sind kaum angebracht, solange sich die Spanienhilfe n ihrem jetzigen Rahmen hält. Trotzdem spricht manches dafür, daß di Armahme der Kredite durch Franco de ersten Schritt auf einem Wege bedeuten würde, an dessen Ende unübersehbare Ver pflichtungen für das Regime stehen könnten Das erklärt die Vorsicht, mit der das Them in der hiesigen Presse behandelt wird. D. finanzielle Lage des Regimes läßt Frand kaum eine andere Wahl, als nach der lang. ersehnten Frucht der Anleihe zu greifen Doch wird er sie nur dann ohne Zögen brechen, wenn er sicher ist, daß in ihr nic der Wurm politischer und militärischer Hj. potheken verborgen ist. Es fehlt nicht af Stimmen, die davor warnen, die außenpol tische Handlungsfreiheit zum Ramschprel eines bescheidenen Kredits zu verschlen. dern. Manche Verfechter der„dritten po. sition“ wollen die Vorsicht sogar bis au Ablehnung der Botschafter treiben, die In Herbst zurückkehren werden, sobald d Vereinten Nationen den diplomatischen Bann gegen das Regime aufgehoben Haben. Aber auf so radikale Weise pflegt der steg behutsame spanische Staatschef nicht Pol, tik zu machen. Seiner Findigkeit ist es u. zutrauen, daß er einen Weg aufspüren Wird das Linsengericht dieser Anleihe zu nehmen, ohne dafür das Erstgeburtsrecht seiner in. ternationalen Handlungsfreiheit zu verkau- ken. Hliefo an die orausgobo Die Reform der Ländergrenzen Ich freue mich über Ihre positive Haltung zur Südweststaatfrage. Besonders angenehn aber berührt mich, daß Sie dieser Frage nici mehr Bedeutung beimessen, als sie Wirkl. besitzt. Einige altbadisch gesinnte südbadisch Blätter stellen in der Tat die Südweststaatpb. lemik dem Weltgeschehen voran, ja sie gehen sogar so weit, ganze Titelseiten mit schwul stigen Anti-Südweststaatartikeln zu füllen daß man tatsächlich den Eindruck gewinn die kommende Südweststaatabstimmung d ein welterschütterndes Ereignis. Die Ausein andersetzung zwischen den Alt⸗ badenern und den Anhängern des Südwest staates nimmt immer schärfere Formen an. in allgemeinen zeigen die Altbadener dabei die größere Regsamkeit, doch die Südweststagtlet arbeiten mit mehr Logik und Feingefühl. Gi. wih verfolgt Herr Wohleb eine sehr geschickte Taktik, um für die Wiederherstellung, badens zu werben. Während Ministerpräsident Dr. Reinhold Majer auf streng politischen Kundgebungen polternde Reden hält, läßt sc sein südbadischer Rivale auf gemütlichen Volksfesten Blumengebinde überreichen u mit heimatlichen Speisen und Getränken be⸗ Wirten, wobei er, ähnlich seinen Fürstlichen Vorgängern aus galanter Zeit, mit beachtl chem Geschick den wohlwollenden Landes herrn spielt. Dabei hält er selbstverständlich noch eine kleine Festrede und erntet dam nicht selten beachtlichen Beifall, denn Hel Wohleb ist zwar kein Cicero, aber doch im- merhin ein geschickter Redner. Man kann der wohldurchdachten Werbe. technik Wohlebs eine gewisse Anerkennun nicht versagen. Doch auf seine Gedankengänge und Versprechungen läßt sich diese Anerken. nung schwerlich ausdehnen. So vertritt Hen Wohleb die These, daß eine Fusion Badem und Württembergs zur Unterdrückung det Badener durch die grimmigen Schwaben fil. re müsse. Herr Wohleb scheint seine badische Landsleute recht gering einzuschätzen, wenn er glaubt, daß sie sich begebenenfalls kampf los„schwabifizieren“ liegen. Im übrigen unterscheiden sich die südbadischen Alemannen von den nordbadischen Pfälzern mindesten, 1 wie die Badener von den Schü en, 4 Etwas belustigend wirkt die Methode, mit der Herr Wohleb die Flüchtlinge zu gewinnen sucht. Mit seinen lockenden Versprechungen findet er hier wohl kaum Anklang, denn 5 Flüchtlingsproblem ist zu vielseitig, um 4 altbadischem Raum gelöst zu werden, auch wenn es sich ausschließlich um den badischen Anteil der Heimatvertriebenen handelt. 35 südbadische Staatspräsident weiß das Wo selbst. Herr Wohleb baut Luftschlösser. t macht Versprechungen, die er dann nicht ha- ten kann. Man hat trotz der intensiven Propagand der Altbadener den Eindruck, daß der Sd, weststaatgedanke selbst in Südbaden von 1a zu Tag an Boden gewinnt. Daß fanatische Al, badener ihre dissentierenden Landsleute a „Qulslinge“ bezeichnen, erweckt allenthalben Heiterkeit. Die Südweststaatpropaganda läßt biswellen manches zu wünschen übrig. So ist es durch aus verwerflich, wenn in dieser rein inn politischen Angelegenheit die Frage der fe. satzungsmächte angeschnitten wird. Es ist Kin disch, die Franzosen und deren angebliche badische Projekte als Schreckmittel zu Präsen tieren, zumal wenn es in einer Zeit geschie in der sich die besten Vertreter der Länder zu beiden seiten des Rheines um die 05 knüpfung engster freundschaftlicher Fife, bemühen. Die Frage der Besatzungsmächte hört ebensowenig wie die Frage der Konten sionen in das Südweststaatproblem. im Günther Schneider, Mannhes Nr. 5 Jan Bet län Fan Trat ver dur . spd die in s Mig zeic unb Din tärische Kredite gehandelt haben, so wan gra- Wer ist ihre 1 in Mut und bey n gew. Wir! gone ter aucl trag jun: klei nur SY Wer 0 möge Wei heit lich. Fra- dan um, Leib mit nich es Wie Reic 1 0 Stäc 5 Frei sich etw der küh Fra Jas len — Nr. 2 m Kampf seit 190 se Theg erfunden en abzu- ional au rWachsen bei de gern der uman 8 sil er m trag den ars gegen AuUses die ruffallend Beschluß rankreich Es dich um mil! 1 S0 Wär auf jede agton füt eressieren besonden empfind. die Be. kanischen steuropat ind kaun enhilfe h „ dab dis anco den bedeuten dare Ver. könnten as Them Wird. Da t Franc der lang. 1 greifen e Zögern ihr nich scher Hy. nicht a uhenpoll, 0 mschprel 7erschleu- itten Po- bis Au 1, die in bald die matischen en haben. der steg cht Poll. ist es 20. ren Wird nehmen, einer in- verkau· be eee aged zen 2 Haltung angenehm rage nici Wirklich idbadischt ststaatpo sie gehen t schwul u Fküllen, gewinn nung bel den Al Südwest en an, In dabei die 2ststagtlef Fühl. Ce- geschichte ung Alt präsident 5 olitischen „ läggt sich mütlichen chen und nken be- ürstlichen beachtli⸗ Landes- ständlich tet damit enn Hen doch im- Werbe erkennung kengäng Anerken. tritt Her n e tung de ben füh. badischen en, wenn 8 Kampf. übrigen jemannen undeslen n Schwe- aode, mi ewinnen echungen denn das um aul len, auch badischen elt. Der as Woll Sser. Ef nicht hal; opagand 53 Süd. von 148 ische Al. leute ab enthalben biswellen s durch Nr. 207/ Mittwoch, 6. September 1950 Anmut kann man erlernen Bei einem Besuch in London lernte ich Jane kennen. Für mich lag der Reiz dieser Bekanntschaft darin, daß diese junge Eng- länderin einen Tag zuvor der königlichen Familie vorgestellt worden war. Natürlich fragte ich sie nach ihren Eindrücken und vermutete, daß sie vielleicht— beeinflußt durch die etwas ungewöhnliche Umgebung — unbeholfen aufgetreten ist. Ganz im Gegenteil. Das erfuhr ich später. Munter und zierlich war sie durch die Reihen der Hofdamen und der Herren in glänzenden Uniformen oder dunklen An- nügen, auf denen die Orden und Ehren- zeichen blitzten, geschritten und war unberührt von diesen sinnverwirrenden Dingen geblieben. Jane weiß, daß sie eine graziöse Haltung hat und daß sie— auch wenn sie keine ausgesprochene Schönheit ist— durch die Natürlichkeit und Anmut mrer Bewegungen wirkt. Nicht immer ist Jane graziös und sicher in ihrem Auftreten gewesen. Von ihrer Mutter erfuhr ich, daß sie sich als Schulkind und noch als Backfisch linkisch, fast plump bewegte. Wenn sie nun bei allen Begebenheiten gewandt auftritt, ist dies nicht eine Aus- wirkung ihrer ursprünglichen Anlagen, gzondern das Ergebnis jahrelang fortgesetz- ter gyrrmastischer Uebungen. Sicherlich kann auch die Tanzstunde sehr viel dazu bei- tragen, den natürlichen Charme eines jungen Mädchens zu steigern, aber die kleinen alltäglichen Bewegungen können nur durch eine planvolle und intensive gymnastische Grundausbildung erreicht werden. Gymnastik für Frauen und Mädchen, möglichst früh begonnen und systematisch weiterbetrieben, ist nicht nur eine gesund- heitliche Forderung. Wichtig ist die morgend- liche Zehn-Minuten-Gymnastik für jede Frau in jedem Alter. Ganz besonders aber dann, wenn sich etwa um die Vierzig her- um, zwanzig bis dreißig Pfund zuviel um Leib und Hüften angesetzt haben und es mit Gesundheit, Anmut und Jugendfrische nicht mehr so gut bestellt ist. Darum geht es doch letzten Endes in der Gymnastik, wie sie neben einigen anderen in der Doris- Reichmann-Schule in Hannover geübt wird (8. Bild). Aehnliche Kurse finden in allen Städten statt. Es sollte eigentlich der Ehrgeiz jeder Frau sein, Anmut, gute Haltung und sicheres Auftreten zu erreichen. Und noch etwas anderes kommt hinzu: Gymnastik ist der sicherste Weg, Minderwertigkeitsge- fühle, unter denen bekanntlich nicht wenige Frauen leiden, zu beseitigen. Es ist erwiesen, daß der tänzerisch und rhythmisch geschulte ensch sich der Sicherheit seines Auf- Cute Leistung- erschwingliche Preise Der Modesalon Rexer zeigte in seinen intimen Räumen eine Leistungsschau seiner Herbstmodelle vom Backfischkleid bis zum großen Abendkleid. Die aparte Verarbeitung und die Stoffe, überwiegend in Pastell- farben, fanden Anklang. Sehr ansprechend wirkte allgemein ein zweiteiliges Kleid aus einem engem, schwarzen Rock und smaragdenem Lumberjack Oberteil mit Wollstrickbund eine besondes jugendlich, flotte Note, die trotzdem die weiblich grazile Linie wahrt. Eine Leistungsschau, deren gut gearbeitete Modelle sich durch erschwingliche Preise auszeichneten. Sport und Spiel: Eine interessante und für uns wenig er- kreuliche Nachricht ging in diesen Tagen durch die Presse: Caracciolas Klage auf Her- ausgabe der beiden Mercedes-Benz-Rennwa- gen der Formel I wurde durch das Gericht in Zürich abgelehnt. Die meisten Motorsport freunde werden wahrscheinlich im einzelnen gar nicht wissen, worum es sich handelt. Des- halb sei der„Leidensweg“ dieser beiden Rennwagen hier kurz wiedergegeben. Vor dem Kriege staunte die ganze Welt über den Siegeszug der deutschen Rennwagen der Daimler-Benz und Auto-Union. Es waren Kompressor-Rennwagen mit einem Dreiliter- Motor. Nachdem sie oftmals in Tripolis sieg- reich gewesen waren, in einem Rennen, das urch seine berühmte„Lotteria di Tripoli kimanziell von großer Bedeutung war, ent- schloß sich die Sportkommission des italie- nischen Automobil-CIuhs überraschend im Herbst des Jahres 1938, das Rennen nicht für ormel-Rennwagen, sondern für Rennwagen er Klasse bis 1,5 Liter auszuschreiben. War- um?— Nun, Italien hatte in seinen kleinen Alfa-Romeo- und Maserati-Rennwagen zwei aussichtsreiche Bewerber, während weder die uto-Union noch Mercedes-Benz einen sol- chen Wagen besaſzen. Die Ausschreibung erschien im Oktober 1938, und in Stuttgart war man nicht wenig erstaunt. Kurz entschlossen trat die techni- iche Direktion zusammen und beschloß, einen 15-Liter-Rennwagen für Tripolis zu bauen. sagt— getan! Und nun begann eine Ar- beit, die in der Geschichte der modernen echnik wohl einmalig sein dürfte. Man weiß, daß eine französische Gruppe 55 Jahrelang damit beschäftigte, einen Na- nonal-Rennwagen zu bauen. Er ist niemals üder mehrere Runden gekommen. Nach dem diese hat es der bekannte englische Renn- Gier Raymond Mays verstanden, eine Narbe englischer Firmen für den Plan eines lahonal-Rennwagens zu begeistern. Nach Menger Vorbereitung erschien dieser blieb erstmals beim Silverstone-Rennen und j am Start mit Differenzialbruch liegen. e ͤber war es damals mit den beiden Mer- veigglroll f- FRAU ul ſllißlil, tretens bewußt ist, guten Geschmack und ein in Fleisch und Blut übergegangenes Ge- fühl des Selbstbewußtseins besitzt. Wie eng diese Eigenschaften mit der An- mut verknüpft sind, hat Goethe einmal in einem seiner Sprüche ausgedrückt:„Willst Du schon zierlich erscheinen und bist noch nicht sicher?— Vergebens!— Nur aus voll- endeter Kraft blicket die Anmut hervor.“ An einer anderen Stelle sagt er: Das Ge- Fühl eigener Anmut macht anmutig“. Photo Reinhold Lessmann Jane war nur ein kleines Beispiel. Sie mag als Verkörperung eines Ideals gelten, dem ohne große Mühe und ohne viel Kosten jede von uns nacheifern kann. Gesunde Lebensweise, verbunden mit einem froher Gemüt und regelmäßiger Befolgung gymna- stischer Uebungen helfen jung zu bleiben. Anmut ist wirklich zu erlernen. Gymna- stische Uebungen, Sport und Spiel in Luft und Sonne sind ihr nie versagender Quell. Das gilt für jede Frau Ingeborg. Selte 3 „Das Leben Eine interne Umfrage wurde kürzlich in einer wirtschaftlich besonders bedrängten deutschen Stadt angestellt. Tausend Haus- frauen, deren Männer in Beschäftigung stehen, wurden gefragt:„Können Sie mit dem zur Verfügung stehenden Wirtschafts- geld die normalen Wirtschaftsausgaben — Bezköstigung, Miete, Instandsetzungen und Ersatzanschaffungen— bestreiten? Das war offensichtlich eine Milchmädchenfrage, und fast alle der befragten Frauen antwor- teten mit„Nein“. Diese Frage stellte jedoch nur die Einlei- tung zu einer zweiten dar. Sie lautete:„Hat Ihr Mann Verständnis dafür, daß er und die Kinder nicht friedensmäßig beköstigt und bekleidet werden können?“ 583 Frauen sagten wieder„Nein“.— Dies Resultat ist jedenfalls bedrückend. Sagt es jedoch etwas Neues? Etwas, das wir nicht aus dem Tagesgespräch wüßten? Es fließen viele stille Tränen deshalb. Un- zählige, bisher glückliche Ehen werden ver- Siftet, und drohen zu scheitern, weil der Mann kein Verständnis dafür hat, daß die Frau mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln keinen friedensmaßigen Lebensstan. dard meistern kann. Auf den Schultern der Frau lädt sich wieder einmal das Dilemma des stabilen Lohn- und Gehaltsniveau und der erhöhten Preise ab. Wie dieser Tatsache begegnen? Wie dem Manne erklärlich machen, daß die Lebens- führung einfacher sein muß, auch wenn das Friedenseinkommen zur Verfügung steht? Darauf ist die Antwort schwer, und sie läßt sich allgemein fast nicht erteilen. Eine falsche Reaktion, das läßt sich mit Gewißheit sagen, ist die Resignation oder der Versuch, auf den Schelm anderthalbe zu setzen. Die Dinge schlittern zu lassen, würde heißen, das Uebel langsam zu ver- schlimmern. Burschikose Entgegnungen än- dern die Lage auch nicht. Es ist sogar Duld- samkeit und Verständnis geboten. Versetzen wir uns in die Lage des Man- nes. Er sieht die vollen Schaufenster nicht die Preisschildchen!— weiß, wie er früher gelebt hat, und daß er nicht weniger verdient. Sein Stolz wird durch den nied- Schließlid) War alles im Möbelwagen. Sind sie schon einmal umgezogen? Eine verdächtig bürgerliche Frage. Heute fragt man eigentlich: Wann sind sie zum letzten Male umgezogen? Bei uns war natürlich Umzug, ganz friedensmäßig, vom Wochen- endhäuschen, das uns als Evakuierte aufge- nommen hatte, zurück in die Stadt. Das Ereignis wirkte auf jung und alt ganz verschieden. Die Angehörigen des ersten Jahrzehnts wunderten sich zunächst über die zunehmende Enge in der ohnedięs engen Wohnung. UDeberall stand etwas herum. Jede Lücke war ausgefüllt mit Kisten, Kasten, Koffern und Behältnissen aller Art. Und die Erwachsenen hatten Plötzlich gar kein Verständnis mehr für den normalen Wissensdurst der Kleinen. Sie fanden, draußen könne man doch am besten spielen.— Schließlich, als die Packer kamen und alles herrlich aufregend wurde und plötzlich neugeschaffener Platz geradezu dazu geschaffen schien, sich zwischen den Beinen der Möbelträger zu ergehen, wurden sie schnöde zur Großmutter abgeschoben. Das nächste Jahrzehnt konnte schon besser verwendet werden. Nun ja, man tut, Was man kann. Man kann auch seine junge Kraft erweisen, wenn man seinen Daumen fest unter einen Kistendeckel klemmt und damit eine zeitraubende Suche nach dem im Apothekerkasten verstauten Pflaster verursacht. Die Jüngsten unter ihnen troll ten sich schließlich zum Möbelwagen, um dort fachmännische Anweisungen zu geben, nicht ohne zuvor den Werkzeugkasten mit Elektrik-Sachen ausgepackt zu haben und auf für Buben brauchbare Restbestände zu untersuchen. Fro/// pßpßpßpßpßpßpßpß—ß—ß——ß—————————— Die seltsame Story der deutschen„Silberpfeile“ Schicksal zweier Rennwagen/ Von Hans Bretz, Vizepräsident des ADAC cedes-Benz-Rennwagen? Sie wurden in knapp sechs Monaten hergestellt, fuhren nach Tripo- lis und belegten dort mit Hermann Lang und Rudolf Caracciola die beiden ersten Plätze. Und dann kam der Krieg. Man war in Untertürkheim um das Schicksal dieser Renn- wagen wie der gesamten Rekordwagen sehr besorgt. Da Rudolf Caracciola schon lange in der Schweiz lebte, es aber andererseits nicht möglich war, ihm seine Bezüge nach dort zu transferieren, übereignete die Daimler-Benz- AG. dem Rennfahrer diese beiden Wagen, nebenher natürlich auch in der Hoffnung, daß sie in der Schweiz sicher stehen würden. Es gab Schwierigkeiten, denn die„Transferie- rung“ dieser beiden Rennwagen wurde von der damaligen Politik als„Defaitismus“ ange- sehen; so blieb nichts anderes übrig., als die Wagen in Dresden einzumauern. Als dann auch der Osten bedroht schien, schickte man die Rennwagen doch auf die Reise zu ihrem Besitzer nach der Schweiz. Aber jetzt ging's erst los: Auf Grund eines Kontrollratsgeset- zes wurden die beiden Wagen in der Schweiz beschlagnahmt,„als deutsches Vermögen“, wie man sagte. Die Schweizer Bundesregierung stellte sie zu erheblichen Preisen zum Ver- kauf. Doch wer konnte diese Wagen schon kaufen ohne den Ersatzteildienst und die Betreuung des Untertürkheimer Werkes? Niemand! Und nun klagte Caracciola, Seine Klage wurde abgewiesen, weil, wie das Gericht sagt,. der Kläger keinen„förmlichen Vertrag“ vor- weisen könne, laut dem er tatsächlich der Eigentümer der Wagen ist. Während die ganze Welt darauf wartet, daß der tödlich langweilig gewordene Grand- Prix-Sport wieder durch deutsche Wagen be- lebt wird, während Porsches fertige Kon- struktion dei Cisitali- in die Konkursmasse des Werkes geriet, während weder die fran- zösischen noch die englischen Wagen offen- bar geeignet erscheinen, die bis zum Jahre 1953 noch gültige Formel I am Leben zu er- halten, stehen also zwei deutsche Wagen nach wie vor beschlagnahmt in Zürich. Die Sport- ler schütteln den Kopf und den Juristen steigt Es kam überhaupt allerhand längst Ver- gessenes zum Vorschem, und anstatt die Ab. schiedssuppe zu kochen, hockte die Aelteste am Puppenkasten und zog ihrem alten Liebling ein Kleid für die Reise an., Dabei hatte sie ihr zweites Jahrzehnt bald vollendet. Das dritte Jahrzehnt schuftete ehrlich, zielbewußt und verbissener Wut in voraus- schauender Umsicht. Das vierte Jahrzehnt, bewahrte sich den Sinn für die Komik des ganzen Trubels. Ich zum Beispiel warf viel auf den Kehrichthaufen. warum den alten Krempel in der neuen Wohnung, wo auch nicht mehr Platz ist, belasten? Der Möbel- Wagen war ohnedies rappelvoll. Das fünfte Jahrzehnt, vertreten durch den Hausherrn, bzw. krank in seinem Bett, inmitten der Un- ordnung wie ein brandungsumschäumtes Atoll in der Südsee. Er war ganz bescheiden und wollte rein garnichts, nein wirklich nichts!„Kann sich nicht mal einer für einen Augenblick an mein Bett setzen? Sag doch den Packern, man sollte, zuerst“. Gottlob, auch für ihn fand sich eine Großmutter 1 Schließlich war alles im Möbelwagen, zuerst die Möbel, die Betten, das Einge- machte, der Krimskrams zuletzt und dann noch die Hühner. Die kamen dann auch zuerst wieder heraus, die Hühner sowie der Krimskrams. Der stand in der neuen Wohnung an bevor- zugten Plätzen. Man konnte nicht um- Hin, über ihn zu fallen oder ihn zum Fallen zu bringen. Die Mausefalle, die Gießkanne, drei leere Bierflaschen, die Wärmeflasche, die nur gelötet werden muß, die Weihnachtsplätzchenausstechförm- —.—— die Röte der Beschämung ins Gesicht, weil sie nichts anderes tun können, als sich auf das Gesetz, das sie nicht schufen, zu berufen! Dies ist ein trauriger Beitrag zum Auto- mobil-Rennsport der Nachkriegszeit. Daß er nach dem Ausgang des Großen Preises auf dem Nürburg-Ring von uns Deutschen als doppelt traurig empfunden wird. kann man uns nicht verdenken. Aber, was hilft's?— Wir können es von uns aus nicht ändern, wir kön- men nur arbeiten und hoffen, daß wir eines Tages wieder mit dabei sind. Der„Morgen“-Tip für das kommende Wochenend 1 VfB Mühlburg— Ss Reutlingen 1—— 2 VfR Mannheim— 1860 München 1 0— 3 1. FC Nürnberg- VfB Stuttgart e k 4 Bayern München— SV Waldhof 1—— 5 FSV Frankfurt— BC Augsburg 1—— 6 Darmstadt 98—Spygg Fürth 2—— 7 Kick. Offenbach— Eintr. Frankfurt 1 0 8 Schwab. Augsburg— VfL, Neckarau 1 9 Stuttg. Kickers— 1. FC Pforzheim 0 1 10 VfL. Konstanz— Union Böckingen 0 2 11 1. FC Freiburg— ASV Durlach 1—— 12 Bayern Hof— Jabn Regensburg 1 0— 13 Wacker München— SV Tübingen 1—— 14 Hessen Kassel— Vikt. Aschaffenburg 1 Rheinland-Pfalz: 1 1. F. C. Nürnberg— VfB Stuttgart 1 2 0 2 VfR Mannheim— 1860 München 1 0— 3 Bayern München— SV Waldhof 1—— 4 FSV Frankfurt— BC Augsburg 1—— 5 Fort. Düsseldorf— Rot-Weiß Essen 0 1 6 Duisburger SV Preußen Münster 2 0 7 Mainz 05— VfR Kaiserslautern 1—— 8 SpVgg Andernach— Phön. Lud'hafen 21 9 Hannover 96— VfL Osnabrück 0 2— 10 VfB Oldenburg— Hamburger Sv 2—— Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11 Bor. Dortmund— Preuß. Dellbrück 1 12 Schalke 04— Hamborn 07 1—— 13 Kick. Offenbach— Eintr. Frankfurt 1 14 Tura Ludwigshafen— FK Pirmasens 1 2 Sport- Telegramme Der deutsche Steher und Straßenmeister Erich Bautz wird am Samstag als erster deutscher Radfahrer nach dem Kriege in Paris starten. Bautz, der in Frankreich durch seine Beteiligung an der Tour de France be- kannt ist, nimmt an einem 100-Kilometer- Steherrennen teil.— Das für den 12. Novem- chen und der alte Gartenhut. schen balancierten Dazwi- Gardinenstangen mit starker Neigung, geräuschvoll hinzuschla- gen und dabei das zwölfte der eben zum Einräumen ausgepackten Weinglä- Ser zu zertrümmern. Der ererbte Greul von Marmeladenschale im Jugendstil hinge- gen, von allgemeiner Abneigung durch Menschen und Dinge behütet, blieb natürlich auch bei diesem Umzug verschont und wird noch den Geschmack der Urenkel ruinieren. Und die lieben Hühner! Freiheitsgewohnt und ohne Scheu vor Zäunen und Mauern machten sie sich daran, das Terrain zu son- dieren. Aufgeregte Kinderstimmen machten schließlich auf ihren unerwünschten Frei- heitsdrang aufmerksam. Also nichts wie heraus: Komm wi wi wi! Aha— das zieht! Noch ein wenig Futter, soo— Aber ach, bald zieht's nicht mehr, der Kropf ist stein- hart gefüllt— die Ferne lockt, das Futter nicht. Hilda nähert sich dem Rhein, Beatrix und Babette untersuchen die Nachbargärten und Agathe ist auf der Straße. Nein, sie kommt nicht! Und wir hatten uns eingebil- det, sje hörte auf ihren Namen seit damals. als wir sie mit dem Salzlöffel gefüttert und wieder gesund gepflegt hatten. Es ist schon so, wie die Verfasserin jenes Köstlichen Buches„Das Ei und ich“ sagt: Hühner haben so gar keinen Sinn für Zu- sammenarbeit. So stutzte also dieselbe Schere den Hühnern die Flügel und uns die Auswiichse unserer Eitelkeit. J Es bleibt noch genug zu stutzen übrig, falls wir mal wieder umziehen sollten! O. B. 0—0T0T—TTTTTTTTTT—T—T—T—T—T———————— ber in Aussicht genommene Fußball-Reprs- sentativspiel Süddeutschland— West- deutschland wird wahrscheinlich in Frankfurt am Main ausgetragen.— Einen Toten, vier Schwer und zahlreiche Leichtverletzte gab es am Sonntag nach einem Fußballspiel in Rio de Janeiro zwischen Vasco da Gama und dem Amerika-Fußball- Club. Nach dem vom Amerikaclub mit 3:2 Sewonnenen Spiel kam es durch Anhänger des Vasco-da-Gama- Clubs zu tätlicheen An- Sriffen auf den Schiedsrichter, die ihn für die Niederlage ihrer Mannschaft verantwort- lich machten. Die Polizei, die den Schieds- richter vom Platz geleitete, eröffnete sofort das Feuer. Titelverteidigerin Os bor ne Dupont, USA, erreichte am Montagnachmittag in der Vorschlußrun- denbegegnung gegen ihre Landsmännin Nancy Chaffee zum fünften Male das Endspiel um die amerikanische Damen-Einzelmeisterschaft mit einem 6:0, 1:6, 6:0. Osborne Dupont und Doris Hart. Vereinigte Staaten, treffen sich somit in zwei aufeinander folgenden Jahren im Endspiel— Der Mannheimer Rei terverein nahm an dem gut besuchten Reitertreffen in Neuhofen teil. Dank der aus- gezeichneten Ausbildung durch Reitlehren V. Schehle konnten Erfolge erzielt werden. Beim Geländeritt wurde Dr. Hammer auf Raubritter Sieger. Zu einem Weiteren Sieg kam Dr. Hammer ebenfalls auf Raubritter im Jagdspringen Klasse A. Außerdem wurden mehrere Plätze errungen. Totoquoten aus Hessen und Bayern. Bayrischer Toto: Erster Rang der Zwölfer⸗ Wette: Elf richtige Voraussagen für 38 Ge- Wwirner je 3483 DM, zweiter Rang: 111 Gewinnner je 240 DM, dritter Rang: 4640 Gewinner je 28,50 DM. Neunerwette: Erster Rang: Ein Gewinner 32 238 DM, zweiter Rang: 57 Gewinner je 565,50 DM. N Hessentoto: Erster Rang ein Gewinner mit 17 866 DRM. zweiter Rang: 12 Ggwinner mit je 1488 DM, dritter Rang: 148 Gewin- ner mit je 120,50 DM. In der Zusatzwette erhalten acht Gewinner für sieben richtige Tips je 863,50 DM. Rheinland-Pfalz: 1. Rang 27 Gewinner mit 2899 PM; II. Rang 586 Gewinner mit 133,50 DM; III. Rang 3834 Gewinner mit 13,40 DM; Kleintip:: 12 Gewin- ner mit 1880 DM. ist zu teuer“ rigeren Lebensstandard verletzt. Er schämt sich, nicht zu den größeren Verdienern zu gehören. Er tut sein Möglichstes, soll es die Frau also auch tun! Wenn sie in stärkerem Umfange nebensächliche Ausgaben abstrei- chen würde,— denn daß die Preise ange- zogen haben, weiß auch er! ließe Sich Wenigstens im früheren Umfange essen, ins Kino und Theater gehen. Zu solchen, hm nicht konkret vorschwebenden Einsparun- gen versucht er die Frau durch seine hohen — in Wirklichkeit gar nicht so hohen Anforderungen anzuhalten. Die Männer erziehen gern. Lassen wir ihnen das Vergnügen— und erziehen wir jetzt unsererseits. Die Frau muß ihm ver- ständlich machen, welche Kaufkraft seinem Lohn oder Gehalt heute innewohnt. Der Weg, ihm das Geld hinzuwerfen und zu sagen:„Wirtschafte doch dul“ wäre falscher als falsch. Aber es wäre möglich inn— bei guter Laune!— langsam und bedacht mit den eigenen Sorgen vertraut zu machen. Männer fühlen sich schmeichelhaft, wenn sie um Rat gefragt werden. Beispielsweise könnte die Hausfrau eines Abends, während er die Zeitung oder ein Buch liest, ein Mo- natsbudget aufstellen, sich darin vertiefen und schließlich bei passender Gelegenheit fragen:„Du, also entweder kaufe ich dem Kleinen in diesem Monat ein Paar Hosen du weißt, wie zerrissen die alten sind! und wir dürfen nur dreimal Fleisch kaufen, oder... Wie mach— ich das nur Sieh her.. Dann wird er sich garantiert mit diesem Budget beschäftigen. Es muß aber vollständig und unantastbar sein] Manche Frauen sind damit zum Ziel ge- kommen. Es gibt natürlich noch ähnliche Wege. Sicher ist jedenfalls: diese zeitge- mäße Streitfrage können die Frauen nur alis eigener Kraft lösen, und mit— Diplo-⸗ matie. Elsa Berger clgonte unleuußbcle gertriolt. —— Kanzlit Die Karierte Herren-Hausjacke für Gr. 4030 Wirkt ohne Aufschläge, mit nur 2 Knöpfen, beson- ders elegant. Man beginnt das Rückenteil mit 150 M und arbeitet zuerst 30 M hell, 30 M dunkel im Wechsel. Nach 10 em wird in Streifen ge- strickt: 16 mm breit dunkel, 3 mm breit hell im Wechsel, so daß 4 helle Streifen entstehen. Dann vom Anfang wiederholen. Genau so arbeitet man die Vorderteile und be- Sinnt hier mit 100 M. Beim linken Vorderteil Knopflöcher einarbeiten. Für den Aermel schlägt man 85 M auf. Zum Schluß werden alle senkrechten Streifen viermal mit je 2 Kettenmaschenstreifen behäkeit (S. Arbeitspr.) Nach dem Zusammennähen strickt man einen langen 3 em breiten Streifen nur rechts und näht ihn unter sämtliche Ränder. Will man es ganz gut machen, kann die Jacke noch gefüttert werden. Materialverbrauch 800 g Wolle. 3 Saubere Flaschen sind zum Ein- machen eine Vorbedingung, sonst halten sich weder Saft noch Früchte des Sommers. Wir säubern fettig gewordene Flaschen am ein- fachsten mit warmem Kaffeesatz oder Soda- Wasser mit etwas Kleie. Fest in den Fla- schen sitzender Schmutz kann beseitigt ver- den, wenn wir eine Chlorkalklösung einfül- len und sie einige Tage stehen lassen. Milch- rückstände entfernt dem Wasser beigege- bene Holzasche. T. Kleine Sportnotizen DREI DEUTSCHE MOTORRADMEHISTER Nürnberg bringt am kommenden Sonntag mit dem achten Lauf die Entscheidung der deut- schen Motorradmeisterschaft 1950.— Drei Titel- träger stehen bereits fest, und zwar, wie wir bereits berichteten, in der 600-cem- Seiten- wagenklasse NSU-Böhm-Fuchs, ferner bei den „Kleinen“ DKW-H. P. Müller und der Karls- ruher Gablenz mit der italienischen Dame“ Moto-Parilla) in der 250-œαỹ,m;-Klasse. AUGSBURGER BOXRKAM FE. Beim inter- nationalen Boxkampftag in Augsburg kämpften Petri(Kassel) und Labalette Frankreich) im Leichtgewicht unentschieden und dasselbe Er- gebnis hatte die Schwergewichtsbegegnung Kupsch-Heidelberg gegen Pacini-Italien. Der Mannheimer Federgewichtler Abele unterlag gegen Conforti Frankreich nach Punkten. RUDERER- EUROHPPAMEISTERSCHAFTEN. Dänemark ist eine der aufstrebendsten Nationen im Rudersport. Unter seinen 2 000 Rennruderern befinden sich zahlreiche junge Talente, die zu größeren Veberraschungen fähig sind. In Mailand holten die Dänen auf der idealen Regattastrecke des Wasserflughafens „Idroskala“ drei Europameisterschaften. Die Sieger und Meister: Einer: Dänemark(Larsen); Zweier m. St.: Italien Libertas); Doppelzweier: Dänemark GAdraets-Klub); Zweier o. St.: Schweiz(Seeklub-Zug); Vierer o. St.: noch nicht ausgetragen; Vierer mit St.: Dänemark(Aar- hus RK); Achter: Italien(SC Varese). Im vie- rer o. St. wurde das Ergebnis wegen einer Kol- lission der Boote Jugoslawiens und Norwegens annulliert. Das Rennen wurde nachgeholt und am Montag von Italien gegen Dänemark gewon- nen. Durch diesen Erfolg holte sich Italien zum 8. Male den„Coupe Glandaz“. BUNDESTOTO ABGELEHNT. Das war die Quintessenz einer Münchener Tagung der zehn deutschen Toto- Unternehmen, die aber mit 6:4 beschloß, eine Ausspielung von Eigen- heimen doch noch in Erwägung zu ziehen. Der Entscheid fällt anfangs Oktober in Hannover. *. 8 a r 8. 9 8 N MANNHEIM Mittwoch, 6. September 1950/ Nr. 207 Hohe Zuchthausstruafen für Posträuber-Autospringer Lediglich ein Verurteilter kam mit Gefängnisstrafe davon Zu Beginn des zweiten Verhandlungs- tages im Schwurgerichtsprozeß gegen die Autospringer wegen des in Gemeinschaft und Dr. Silberstein im Namen des Gerichtes Kriminaldirektor Riester und Kriminalober- Sekretär Fackel für die bei der Festnahme und Ueberführung geleistete Arbeit offiziell seinen Dank aus. Bei der Vernehmung der Zeugen gab Rriminalobersekretär Fackel einen ausführ- lichen Bericht über die Tat und über die Sozialen Verhältnisse der Täter. Zwei von ihnen lebten unter katastrophalen sozialen Verhältnissen, während vor allem die drei jungen Posträuber auf Grund ihres hand- Werklichen Könnens als Kraftfahrer und Autoschlosser in durchaus geordneten Verhältnissen hätten leben können. Ueber die Beweisführung erklärte der Kriminalobersekretär:„Ieh muß immer Wieder auf den Postraub zurückkommen. Beim Durchsuchen der Wohnungen der Ver- dächtigten nach Beweismaterial wegen des Postraubs fanden wir Beweisstücke, die nur von den Autospringern stammen konnten“. Die Veberführung der am Poôstraub nicht beteiligten Autospringer war damals nicht sonderlich schwierig gewesen, einer von innen gestand sehr bald seine Beteiligung an 89 Transportdiebstählen ein, später erst Widerrief er seine Aussagen. Die jungen Posträuber hingegen gaben ihre Taten grundsätzlich erst dann zu, wenn ihnen keine andere Wahl mehr blieb. Wie sich in der Verhandlung heraus- stellte, hatten die sechs nach gelegentlichen Differenzen in zwei verschiedenen Trupps gearbeitet— eine Gruppierung, die sich auch in der Verhandlung immer wieder abzeichnete, Als Knabenschuh, Breunig und Hörner der„groge Coup“ gelungen war, schieden sie aus dem„Unternehmen“ aus; die andere Gruppe unter der Führung Biedermanns setzte ihre Tätigkeit noch eine Zeitlang fort. 300 Anzeigen wegen Transportdieb- stahls in unserem Gebiet sind in der in Frage stehenden Zeit eingelaufen“, erklärte der erste Staatsanwalt, Dr. Angelberger, in seinem Plädoyer. Er bezeichnete den „hochgradigen verbrecherischen Willen“ der Angeklagten als besonders straf erschwerend. Der Schaden selbst lasse sich nicht über- sehen, da nur ein Teil der tatsächlich begangenen Transportdiebstähle der Anklage und dem Urteil habe zugrunde gelegt werden können. Weder ergebnislose Streifzüge noch ein schwerer Autounfall, bei dem einer der Angeklagten erheblich ver- letzt wurde, habe die Bande von ihrem Treiben abhalten können. Vor der Währungsreform seien ihnen große Mengen Butter und kostbares Penicillin in die Hände gefallen, nach der Währungsreform wurde die Ware zum Teil verkauft, das Geld zin Saus und Braus“ wieder ausgege- ben. Der Antrag Dr. Angelbergers gegen Breunig lautete auf 5 Jahre Zuchthaus, die er in Verbindung mit der Strafe von 5 Jahren Zuchthaus, die im Postraub- prozeß gegen Breunig verhängt wurde., zu Verkluagen des Arbeitgebers bruchte Nachzahlung Die Firma hatte Bezahlung von Ein- und Ausfahrzeiten gesperrt K., als Kraftfahrer bei einem Speditions- und Fuhrunternehmer tätig, verklagte seinen Arbeitgeber vor dem Arbeitsgericht. Als Be- gründung führte er an, daß dieser ab 4. Fe- Pruar dieses Jahres die Bezahlung der Ein- und Ausfahrzeit gesperrt habe(von— außer Samstag— nach dem Schiedsspruch des Schiedsausschusses für Nordbaden täglich einer Stunde zu einem Lohn von 1,21 DMW, So daß er(K.) bis zum Tage der Klage- erhebung einen Anspruch auf Zahlung von 85 Stunden mit zusammen 102,85 DM habe. Da die Firma zum gleichen Zeitpunkt auch die Bezahlung von einer Mark Essengeld für samstags eingestellt habe, stünden ihm außerdem für 17 Samstage 17 DM zu. Der Kraftfahrer beantragte die Verurteilung seines Arbeitgebers zur Zahlung von insge- samt 119,85 DM. Der Firmeninhaber ließ einwenden, in der von K. herangezogenen Vereinbarung sowie dem Schiedsspruch sei die Entlohnung der Kraftfahrer nicht im Stunden-, sondern im Wochenlohn festgesetzt worden. Die Anfüh- rung des Stundenlohnes sei lediglich aus Praktischen Erwägungen erfolgt und stelle keine in die Bestimmungen der Tariford- nung für das Möbeltransport-, Speditions- und Fuhrgewerbe in Baden eingreifende Neuordnung dar. Seit Bestehen der Tarif- ordnung würden die Ein- und Ausfuhrzeit der Chauffeure nicht besonders vergütet, diese Zeit sei vielmehr in den festgesetzten Wochenlohn einbegriffen gewesen. Die Bestimmungen, auf die sich sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer bezogen, sind in der zwischen dem Verband des Württembergisch-badischen Verkehrsgewer- bes, sozlal wirtschaftliche Vereinigung Mann- heim und dem Gesamtverband des Per- Sonals der öffentlichen Dienste und des Ver- Kehrs Stuttgart am 29. April 1948 geschlos- Senien Vereinbarung sowie in dem bereits naher bezeichneten Schiedsspruch paraphiert. In seiner Urteilsbegründung wies das Ge- richt darauf hin, daß durch diese Ueberein- kommen lediglich die Löhne neu geregelt Wurclen, Für die anderen Arbeitsbedingun- gen gälten also die alten, bisher noch nicht aufgehobenen Tarifbestimmungen Weiter, nach denen die regelmäßige Arbeitszeit täg- lich acht Stunden betrage. Die nach der Ta- rifordnung zulassige regelmähige Arbeitszeit der Kraftfahrer dürfe ohne Ruhepause bis zu neun Stunden täglich oder 54 Stunden in der Woche ausmachen. Nach Ansicht des Gerichts umfaßt diese Arbeitszeit den reinen Dienst am Steuer, Vor- und Abschlußarbei- ten, sonstige Hilfsarbeiten und Arbeitsbereit- schaft. f Grundsätzlich: Es wurde nicht nur der Wochenlohn in der betreffenden Verein- barung festgelegt, sondern sleichzeitig im Gegensatz zu der früheren Tarifordnung ein Stundenlohn von 1,15 DM. Wenn man diesen mit 48 Stunden vervielfacht, S0 er- gibt sich der vereinbarte Wochenlohn von 55,20 DM. Darauf stützte nun K. seinen An- Wohin gehen wir? ittwoch, 6. September: Palast 10.00, 11.45 3 Uhr:„Arlberg-Expreg“: Schützen- Baus, Feudenheim, 20.00 Uhr:„Uber Bedeutung des Südweststaates“ sprechen Dr. Walter Siebler und Hans Sautter. Amerikahaus: 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Albert Einstein— Leben und Werk“, Sprecher: Werner Buedeler, München. Siechen-Gaststätte, n 15.00 und 20.00 Uhr:„Modenschau einmal anders. Donnerstag, 7. Sept.: Siechen-Gaststätte, N. I, 7, 20.00 Uhr:„Astrologische Analyse des Tierkreises, Vortrag von Heinrich Daub. Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Violinsonate von J. S. Bach(Ruggiero Ricci) und Violinsonate Nr. 1 von Bartok(Yehudi Menuhin). Wie wird das Wetter? Mäßig warm n Vorhersage bis Donnerstag früh: Arn Mitt- woch Uebergang zu wechselnder Bewölkung, noch vereinzelt leichte Schauerbildung. Mäßig warm, Höchsttemperatur aber noch meist etwas über 20 Grad. In der Nacht zurn Don- nerstag aufheiternd und merklicher Tempe- raturrückgang. Im allgemeinen schwache Winde. a Uebersicht: Die Nähe einer schwachen Kaltfront bedingt in unserem Raum noch leichte Niederschlagsneigung. Welteramt Karlsruhe Pegelstand am 3. September: Maxau 457 ( 1), Mannheim 318(— 2), Worms 241 + 7), Cdub 208( 30). trag: er behauptete, hieraus resultiere, daß die Bezahlung der Kraftfahrer nur für 48 Stunden festgelegt worden sei. Obwohl das Gericht dem Kläger in puncto Ueberstunden-Bezahlung nicht Zu- stimmte, vertrat es letzten Endes den Stand- punkt, daß die Firma zur Einstellung der Bezahlung der Ein- und Ausfahrzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist nicht be- kfugt War. Sie hätte von der Bezahlung die- ser Beträge nur dadurch absehen können, daß sie K. unter Einhaltung der tariflichen bzw. einzel vertraglichen Kündigungsfrist kündigte und ihm einen neuen Vertrag an- bot. Aus diesem Grund wurde der Klage zugestimmt.-der. einer Gesamtstrafe von 8 Jahren Zuchthaus zusammengezogen wissen wollte. Gege Knabenschuh beantragte er 3 Jahre Zuchthaus, mit der Strafe aus dem Postraubprozeß zu einer Gesamtstrafe von 6% Jahren zusammengezogen. 3½ Jahre Zuchthaus Strafantrag für Hörner würden eine Gesamtstrafe von 7 Jahren Zuchthaus ergeben. Gegen Biedermann, den Anführer der zweélten Gruppe, der am Postraub nicht beteiligt war, wurde Strafantrag über 5 Jahre Zuchthaus gestellt. Sein starker verbrecherischer Wille erfordere, daß Poli- zelaufsicht angeordnet werde. Die Strafan- träge gegen seine Kumpanen G. und A. beliefen sich auf 2% Jahre Gefängnis. Franz Stuck, der wegen Hehlerei ange- klagt war und— wie beim Postraub— im Hintergrund fungiert hatte, war nach Ansicht des ersten Staatsanwalts nicht in den Besitz beträchtlicher Güter gelangt. Der Antrag gegen ihn lautete immerhin auf 2 Jahre, und damit auf eine Gesamtstrafe von 8 Jahren und drei Monaten. Weitere Ermittlungen gegen Franz Stuck seien im Gange. Das Schwurgericht verurteilte die sechs Autospringer wegen des in Gemeinschaft und in fortgesetzter Tat verübten Verbrechens des Transportdiebstahls: Breunig zu fünf Jahren Zuchthaus unter Einbeziehung der Strafe aus dem Postraubprozeß zu einer Ge- samtstrafe von sieben Jahren Zuchthaus, Biedermann zu einer Zuchthausstrafe von fünf Jahren und Anordnung von Polizei- aufsicht, Knabenschuh zu drei Jahren Zuchthaus und einer Gesamtstrafe von sechseinhalb Jahren, Hörner zur gleichen Strafe und G. zu zwei Jahren Zuchthaus. Für A. erkannte das Gericht eine Gefäng- nisstrafe von zwei Jahren als ausreichend. Franz Stuck wurde wegen Hehlerei zu sechs Monaten und damit zu einer Gesamtzucht- hausstrafe von sieben Jahren und drei Mo- naten verurteilt. Die in der Zwischenzeit verbüßte Haft wird allen Angeklagten an- gerechnet. Je ein Lkw von Breunig und Knabenschuh und ein Personenwagen von Biedermann wurden eingezogen. Alle Verurteilten(außer A. und Franz Stuck) behielten sich den Einspruch gegen das Urteil vor. Münchener Elektro-Messe 1950. Zu der „Münchener Elektro- Messe 1950“ vom 16. September bis 1. Oktober gibt die In- dustrie- und Handelskammer, L 4, 15, Zimmer 3, zum Preise von 7 DM Messe- Ausweise aus. Drei Viertel gegen Sumstug-Ludenschluß Ein Querschnitt durch Gesamtheit von Nord- und Südbaden „Sollen die Läden am Samstagnachmit- tag offen halten oder geschlossen sein?“ So lautet eine Frage, die das„Institut für Demoskopie“ in Allensbach am Bodensee im August an einen repräsentativen Bevöl- kerungs-Querschnitt von 1 000 Personen in Nord- und Südbaden richtete. Das Ergebnis, das gleichlautend für Süd- und Nordbaden gilt, zeigt, wie die Bevölkerung, also auch Einzelhändler und Angestellte in Handel und Gewerbe, über dieses viel diskutierte Thema denkt: insgesamt 74 v. H. antworte- ten„okken halten“, nur 9 v. H. sprachen sich für den Ladenschluß aus, und 17 v. H. fanden diese Frage mehr oder weniger gleichgültig. Die Dreiviertel-Mehrheit für das Offen- Sammlung der Caritas „Der Herr gab Dir, gib Du den Armen!“ ist das Leitwort, unter dem der Caritasver- band vom 8. bis einschließlich 10. Septem- ber seine diesjährige Haus- und Straßen- sammlung durchführt. Was mit den bis- herigen Spenden geleistet wurde und wel- chen Aufgaben die neuen Gaben dienen sollen, beleuchten einige Zahlen aus der Arbeit der Caritas, die damit, wie alle Ver- bände der freien Wohlfahrt, die öffentliche Wohlfahrt und mithin den Steuerzahler er- heblich entlastet. Rund 700 000 Helfer und Helferinnen stehen ehrenamtlich in der Caritasarbeit und 78 000 Ordensleute, die ebenfalls keine Entlohnung erhalten. Mit 355 400 Plätzen werden allein 4673 Caritas- Kindergärten unterhalten. In der Erzdiözese Freiburg, zu der auch Mannheim gehört, be- finden sich mit 4 600 000 Verpflegungstagen im vergangenen Jahr: 80 Alters- und Sie- chenheime, vier Heime für körperlich und geistig Gebrechliche, 28 Waisen und Er- ziehungsheime und 42 Krankenhäuser und Heilstätten, 7284 Kinder wurden in Er- holungsaufenthalt verbracht. In 708 Kran- kenpflegestationen arbeiten Tag um Tag 1482 Schwestern. In Mannheim selbst wurden im vergan- genen Jahr 35 Tonnen Lebensmittel an Be- dürftige verteilt und 2450 Wäsche- und Kleidungsstücke. In Erholung geschickt wurden: 2120 Kinder, 62 Mütter und 16 son- stige Erwachsene. In der Bahnhofsmission wurden 8000 Essen verabreicht. Uebernach- tungen wurden ermöglicht: 8824 Männern, 2684 Frauen und 933 Kindern. Ferner wurde eine Studentenspeisung mit zehn Studenten täglich durchgeführt. rei. „OGedenkt der Brüder in Not“- Hilfe für die Ostzone Das Hilfswerk wurde von politischen Flüchtlingen der CDU, SPD und LD gegründet „Gedenkt der Brüder in Not“ ist ein so- ziales Hilfswerk zur Betreuung der not- leidenden Bevölkerung in und aus der Sowjetzone, das bald möglicherweise noch in diesem Monat hier für den Stadt- und Landkreis Mannheim einschließ- lich Heidelberg, eine Zweigstelle der noch in Karlsruhe einzurichtenden Betreuungs- stelle eröffnen wird. Dies wurde auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, die von führenden Persönlichkeiten des Hilfswer- kes einberufen worden war und von maß- geblichen Vertretern der kommunalen Ver- waltung, besucht wurde. Wie dabei betont wurde, ist die Organi- sation im Dezember 1949 von politischen Flüchtlingen der CDU, SpD und LD aus der russisch-besetzten Zone ins Leben ge- rufen worden. Deshalb ins Leben gerufen worden,„weil wir uns verantwortlich füh- len für das, was dort drüben geschieht— denn auch das ist Deutschland“. Es seien nicht nur ehemalige Aktivisten der NSDAP, die dort in Konzentrationslagern gefangen gehalten würden, sondern auch aufrechte Demokraten. So sei das soziale Hilfswerk Aus Briefen an den„Morgen“ „Brüder in Not“ zwar eine soziale Ein- richtung, jedoch aus der Not der politischen Entwicklung in der Sowjet-Zone heraus Seboren worden: eine Vereinigung, die un- ter dem Protektorat der Bundesminister Kaiser und Lukaschek stehe und vom Ost- büro der SPD in Hannover wie von der ODU und FDP unterstützt werde. Das Hilfswerk, so wurde weiter ange- führt, habe als erste Maßnahme in Rhein- land-Pfalz, Hessen und Nordrhein-West- kalen letzte Weihnachten rund viereinhalb Millionen Gedenkkerzen mit der Aufschrift „Gedenket der Brüder in Not“ verkauft und aus dem dabei erzielten Erlös für über 120 O00 DM Lebensmittel in die russische Zone verschickt. Die dortige Bevölkerung leide auch heute noch große Not und ihre Fleischkarten würden immer noch mit Fisch beliefert. Besonderer Mangel herrsche an Fett und eiweißhaltigen Lebensmitteln, aber auch an Medikamenten, Kleidung, Schuhen und anderen Dingen. Weiter habe die Vereinigung bis jetzt 45 000 DM als zinslose Darlehen zur Exi- stenzgründung an Sowijetzonenflüchtlinge ANR N. a BESGHNWE DEN Tierliebe— schwer gemacht Die Stadt Mannheim hat in bezug auf die Höhe ihrer Hundesteuer einen traurigen Rekord inne. Diesen Betrag(72. DM) von jedermann, ohne Rücksicht auf seine finanzielle Leistungs- fähigkeit zu verlangen, grenzt ans Unmora- lische, um so mehr, wenn man sich die Gedan- kengänge der Gesetzgeber vergegenwärtigt: „Wer sein Tier lieb hat, wird schon bezahlen.“ (Wer wird schon die Rohheit besitzen, es töten zu lassen?) Diese Steuer kann außerdem auch noch nahezu widerstandslos erhöht werden. In- zwischen hat man trotz krampfhaftem Suchen nach neuen Eirmahmequellen die Hundesteuer Für 1950 Och nicht erhöht; dafür ist man aber Städischerseits auf einen neuen Trick verfallen: Man erläßt eine verschärfte Eintreibungsord- nung, allerdings nur für den Dienstgebrauch, ohne die Oeffentlichkeit etwas davon wissen zu lassen. Wenn nun der säumige Steuerzahler glaubt, nach dem Modus des Vorjahres auch dann noch willkommen zu sein, wenn er den Termin ein paar Tage überschreitet, weil er eben das Geld jetzt erst zusammengebracht hat, dann sieht er ich diesmal getäuscht! Wo die Stadtkasse im Vorjahre noch weithin Nach- sicht und Verständnis walten ließ, ist sie nun weitaus schneidiger! Der ‚äarme Sünder“ darf nun, nachdem es natürlich schon zu spät ist, davoti Kenntnis nehmen, daß es da eine neue Pfändungsgebührenordnung der Stadt Mannheim Sit, die in kühner Staffelung Strafgebühren erhebt, daß es ihm nur so schwindelt. Er konnte sich bisher bei Zahlungsverzug mit dem Ge- meindekassier auf mündliche Weise einigen. Nun muß der arme Gemeindebeamte, ohne daß er den sauberen Weg einer vorherigen Mah- nung beschreiten durfte, den hinterlistigen Uebertölpelungsanschlag eines städtischen Finanzexperten zur Ausführung bringen. Es wäre allerdings interessant, zu erfahren, welche Rechtsgrundlage dafür besteht, ungemahnte Steuerbeträge ohne Warnung sofort mit Pfän- dungs- und Strafgebühren zu belegen. R. B., Mannheim Die neue Brücke Jeder Mannheimer ist erfreut, daß die neue Brücke den heutigen Verkehrsverhältnissen entsprechend gebaut und in einem feierlichen Rahmen dem Verkehr übergeben wurde. Aber wir fragen uns, war es nötig, bei der Schwere der Zeit, die Feierlichkeiten in so großem Aus- maß aufzuziehen? Wir stehen auf dem Stand- punkt, daß mit einer kleinen Feierstunde die- sem Akt Genüge getan worden wäre. Die Baukosten der Brücke konnten wir aus der Zei- tung entnehmen, nicht aber die Kosten für die Festlichkeiten. Diese aber ititeressjeren in großem Maße Mannheims Bevölkerung. Daß diese Kosten nicht zu nieder sind, kann man sich an den fünf Fingern abzählen. Vorbereitungen, Schmückungen, Empfänge, Festessen, Beleuchtungen, Feuerwerk usw. ver- schlangen bestimmt gewaltige Summen. Daß die Behördenangestellten natürlich an diesem Tage arbeitsfrei hatten, erfreut jeden Steuer- zahler. Das ist anscheinend schon zur Gewohn- heit geworden Woher entnimmt der Stadtrat diese Gelder? Warum hat man bis beute noch nicht erfahren, wieviel zu diesem Zweck vorgesehen bzw. auf- gewendet wurden? Wir erwarten, daß in Kürze detaillierte Aufstellungen über die verbrauch- ten Summen der Mannheimer Bevölkerung be- kannt gegeben werden, damit jeder sich aus- rechnen kann, was zur Linderung der sozialen Not damit hätte getan werden können. (Sechs Unterschriften) Der Kanal ist voll Die katastrophalen Flächenregen der letz- ten Zeit haben im Vorort Neuostheim untrag- bare Kanalzustände gezeigt. Nicht allein, daß unter der Bahnunterführung der Dürerstraße stundenlang jeder Fahrverkehr und Straßen- bahnverkehr unterbunden ist und Straßenbahn- benutzer wie Fußgänger gezwungen sind, die steile, glitschigen Rasenböschungen der Ried- bahn verbotswidrig zu überklettern. Auch die Keller in Neuostheim wurden durch Rückstau unter Wasser gesetz. Nach dem städtischen Kanalplan hat jeder Vorort mindestens einen, Feudenbeim zwei, Seckenheim sogar drei Regenausläufe nach den angrenzenden Gewässern. Dem Kanalnetz Neu- ostheim, dem die Ost-Schwetzinger- und Innen- stadt verstopfend vorgelagert sind, fehlt dieser Regenüberlauf trotz günstiger Möglichkeit am Neckar. Es ist klar, daß die Pumpanlage für die Bahnunterführung unwirksam bleiben muß, wenn die Vorfluter durch Regenwasser verstopft sind. Die Entschuldigung, es handle sich nur um seltene Katastrophenfälle, kann die Neuostheimer keineswegs beruhigen, die letzten Tatsachen haben auf ein dringendes unaufschiebbares Bedürfnis für Neuostheim hingewiesen, so daß eine Anregung auf Abstel- jung dieses Gefahrenzustandes nicht unberech- tigt erscheinen dürfte. S. S., Mannheim ausgehändigt, in Bad Kripp bei Remagen 8 Rhein, ein Heim für Ostzonenflücht- lige ohne Angehörigen mit einer Auf- nahmefähigkeit von 150 Personen und in Frankfürt eine Baracke mit 50 Betten als Uebernachtungsmöglichkeit erstellt. Eine zweite werde in Wiesbaden eingerichtet im Hinblick darauf, daß Hessen als erstes Auf- kangland für Sowjetzonenflüchtlinge gilt. Die gleichen oder ähnliche Aktionen seien für Nordbaden ins Auge gefaßt. Oeffent- liche Mittel stünden der Hilfsorganisation nicht zur Verfügung, so daß sie, die als gemeinnütziges Unternehmen anerkannt ist, auf Spenden angewiesen sei, die völlige Steuerfreiheit genössen. Der Sprecher der Hilfsgemeinschaf: warnte in diesem Zusammenhang alle ökkentlichen Dienststellen in Westdeutsch- land vor SHD-Agenten und kommunisti- scher Infiltration.„Diesen Menschen muß das Handwerk unter allen Umständen ge- legt werden“. Mit ihrer Propaganda bzw. deren Duldung beginne die innere Fäul- nis, der innere Verfall eines demokratischen Staatsgebildes— so habe er in der Sowiet- zone begonnen. Die Resignation eines gro- gen Teils der dortigen Bevölkerung sei be- reits soweit fortgeschritten, daß viele nicht mehr an die Nützlichkeit eines Wider- standes gegen das kommunistische Regime glaubten. Ihnen müsse die Ueberzeugung gegeben werden, daß der deutsche Westen alles tun werde, um die Grenze zur Sowijet- zone niederzureißen. Daß die Spenden von verschiedenen westdeutschen Unternehmern en die KPD oder dieser nahestehenden Verbände alles andere als eine Rückversicherung darstell- ten, lehre die Entwicklung jenseits des eisernen Vorhangs mit Enteignung, Boden- reform und Steuerkontrollen. Der Ernst der Situation werde leider in Westdeutsch- land noch nicht genügend gewürdigt.„Mit unserem Werk erweisen wir der Bundes- republik einen großen Dienst und erfüllen die Aufgabe, für die die westdeutsche Be- völkerung bald reif werden möge“. Dud- Gedenktag in Mannheim auf 10. September verlegt Die Bundesregierung hat beschlossen, den 7. September zur Erinnerung an das Wie- dererstehen des deutschen politischen Lebens als„Nationalen Gedenktag des deutschen Volkes“ zu bezeichnen. Er soll mit einer Ehrung für alle die Ungezählten verbunden werden, die als Opfer des Krieges, als Soldaten oder als Gefangene, als politisch, rassisch oder religiös Verfolgte gestorben Sind. In Mannheim wird dieser Tag infolge der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit erst am 10. September begangen werden können. Die Stadtverwaltung veranstaltet an diesem Tage um 11 Uhr eine Feierstunde im Nationaltheater. Die Gedächtnisrede wird Bundestagsabgeordneter Robert Margulies halten. Die Mitglieder des Nationaltheaters Hanns Ernst Jaeger und Walter Schwarz werden Dichtungen rezitieren. Die Feier wird umrahmt durch musikalische Darbie- tungen des Nationaltheater- Orchesters unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Karl Fischer. Das Orchester spielt den Trauermarsch aus der Dritten Sinfonie (Eroica) von Ludwig van Beethoven und den Trauermarsch aus der„Götterdämmerung“ von Richard Wagner. Die Bevölkerung ist zur Teilnahme an der Veranstaltung einge- laden. Der Eintritt ist frei. i halten der Läden geht mit geringen Schwankungen durch alle Bevölkerungs- schichten und— was noch bemerkenswerter erscheint— auch durch alle Berufsgruppen. Ofken Geschlos- Kein 70 sen% Urteil% Gesamt 74 9 17 Arbeiter 78 8 14 Landarbeiter 64 3 33 Landwirte, Bauern 70 7 23 Angestellte 75 13 12 Beamte 77 4 19 Selbständ. in Handel und Gewerbe 73 17 10 Freie Berufe 75 14 11 Die Angestellten, also unter anderem auch das Personal des Einzelhandels, wünschen zu genau drei Vierteln, daß die Läden am Wochenende offen gehalten würden. Rund drei Viertel der Badener Bevölkerung würden sich durch einen Ladenschluß am Samstagnachmittag behin- dert fühlen. Auf der anderen Seite tritt bei Angestellten, Gewerbetreibenden und An- gehörigen der freien Berufe eine relativ starke Minderheit von 13 bis 17 v. H. auf, die für den Ladenschluß am Samstagnach- mittag plädiert. Eine zweite Frage sollte ermitteln, wie weit der Samstagnachmittag tatsächlich für Einkäufe in Anspruch genommen wird: „Haben Sie in den letzten Wochen am Samstagnachmittag Einkäufe gemacht?“ 67 v. H. bejahten diese Frage, und die überwiegende Mehrheit dieser Gruppe betonte, daß sie diese Einkäufe weder am Samstagvormittag noch an einem anderen Wochentag hätte erledigen können. Kurze„MM“-Meldungen Wochenmarkt in südlicher Fülle. Auf dem Dienstag- Wochenmarkt war in reicher Fülle prachtvolles Obst und sehr schönes Gemüse angefahren. Obst notierte folgende Pfund: preise: Aepfel von 10 bis 40, Birnen 10 bis 35, Pfirsiche 20 bis 55, Trauben 50 bis 65, blaue Dürkheimer Trauben 40 bis 45, Mirabellen 35, Zwetschgen 15, Bananen 65 bis 75 Pf und als Delikatesse Süßmelonen je Stück 2,.— bis 2,50 DM. Gemüse war mit folgenden Pfundpreisen angeboten: Tomaten 10, Spinat 15 bis 25, Pfifferlinge 90 bis 1.— DM, Bohnen 15 bis 30, Rotkraut und Weißkraut 10, Stielgemüse 10, Wirsing 10 bis 15, Rotrüben 10, Gelbrüben 10. Zwie⸗ beln 10 bis 12 Pfennig. Und mit Stück- preisen Waren vorhanden: Kohlrüb- chen 10, Endiviensalat 15 bis 25. Kopf- salat 5 bis 20, Sellerie 10 bis 20, Blumen- kohl 20 bis 1.— DM, Gurken 5 bis 25 und zum Einmachen 100 Stück 1.— bis 1,30 DM, Rettiche 10 bis 15 Pf im Bündel. Gartenstadtlied. Das in unserem Bericht über die 40 Jahrfeier der Gartenstadt- Genossenschaft erwähnte Gartenstadtlied stammt nicht, wie in der Festschrift an- geführt, von Burkhardt, sondern von Michael Braun. 5 Am 7. September, 20 Uhr, wird im „Siechen-Bräu“ der Astrologe H. Daub seine für den Winter 1950/51 geplante Vor- tragsreihe mit dem Thema„Astrologische Analyse des Tierkreises“ eröffnen. Eintritt frei. Anfang Oktober sollen die Diskussions- abende der„Freunde der Astrologie“ be- ginnen. „Christen ohne Christus.“ Darüber spricht Johann Grün am 7. September, 19.30 Uhr, in der Missionshalle des evang. Jugendwer- kes, Waldhofstraße, Ecke Esgenstraße. Monats versammlung. Die Ostpreußen; vereinigung lädt zu ihrer nächsten Monats- versammlung am 11. September, 19.30 Uhr, irn Lokal Fahsold. T 2, 15, ein. Monats versammlung. Die Landsmann- schaft Sudetenland lädt für den 9. Septem- ber, 19.30 Uhr, in den„Kaisergarten“(Nek- Karstadt, Zehntstraße) zu ihrer Monatsver- sammlung ein. Anderer Redner. An Stelle von Stadtrat Heinrich Wittkamp spricht Stadtrat Hans Sautter bei der auf 6. September angesetz- ten öffentlichen Versammlung über„Die Be- deutung des Südweststaats“. Die Veranstal- tung findet um 20 Uhr im Schützenhaus Feudenheim statt. Nicht Wirtschaftshochschule. Der Vor- trag von Professor Dr. Hans Mayer, Dozent an der Universität Leipzig,„Die Friedens- Politik der Sowjetunion“, veranstaltet von der Gesellschaft zum Studium der Sowjet- union, findet nicht, wie angekündigt, in der Wirtschaftshochschule, sondern in der Aula der Sickingerschule, U 2, am 6. September, um 20 Uhr, statt. Wir gratulieren! Katharina FHellen- schmidt, Mannheim- Sandhofen, Kalthorst- straße 8, vollendet das 80. Lebensjahr. Die Telefonistin Hilde Galm, Mannheim-Wald- Pier e Konnte ihr 251àahriges Stjubiläum bei Firma Bo uther GmbH. feiern. F Aus dem Polizeibericht Ohne Hose. In den Morgenstunden ge- traute sich in der Nähe des Hauptbahn- hofes ein Mann nicht so recht aus einem Ruinengrundstück ans Tageslicht zu kom- men. Er hatte auch allen Grund dazu, war ihm doch, während er im Keller des aus- gebomten Grundstückes schlief, von einer noch unbekannten Frau, mit der er vorher zusammen war, die Hose mit Brieftasche und Bargeld gestohlen worden. Mit dem Notrufwagen brachte man den Bestohlenen nach der nahen Polizeiwache und entließ inn dort. nachdem er mit einer Hose ver- sorgt worden war. Ohne Bedacht. Ein achtlos in einen auf der Mittelstraße abgestellten Personen- wagen geworfener Zigarettenrest dürfte wohl die Ursache gewesen sein, daß die Polsterung des Wagens Feuer fing. Zum Glück war gleich die Feuerwehr zur Stelle, so daß ein größerer Schaden vermieden un der Brand innerhalb kürzester Zeit gelöscht werden konnte. 8 Ohne Sorgfalt. Weil ein Kraftfahrer seine Zugmaschine auf der Seckenheimer Straße Hauptstraße nicht auf der äußersten rechten Straßenseite abgestellt hatte, riß ein vorbel⸗ fahrender OEd-Zug an der Zugmaschine einen Eisenteil ab, der unglücklicherweise gegen eine benachbarte Schaufensterscheibe flog, wobei diese in Trümmer ging. Der Sachschaden beläuft sich auf etwa 250 DNA. Ar. 20 Un eignet hafen ein M sechs etzt. ſahrze hahn, ruhrv monat ander! ES genkr. 4 Self Radfa schädi amer zu d Wilhe Motor Föch entsta Zu kenhat jährig DM g. zahlen mußte Festst versch Ins getrie hafen, Stadth gebrac Septer Stadth des U publik Bun Nord Hinter anstal m F Leuscl reichh. beschd Stunde Ku! neuart Zugen großer Wird ebenfs parks den v dem Roeder: die Se für di Pla Sonnte Leunte erkolg lauer v Schrie: Tung lenbur heimen die Ri Anme! 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September 1950 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 5 . Stadtnachrichten Unverändert hoch. Im Monat August er- eleneten sich im Stadtgebiet von Ludwigs- baten 78 Verkehrsunfälle. Dabei wurden ein Mann getötet und 56 Personen(darunter zechs Kinder unter vierzehn Jahren) ver- letzt. An den Unfällen waren 111 Kraft- fahrzeuge, drei Straßenbahnen, eine Eisen- bahn, 25 Radfahrer, 10 Fußgänger und ein fuhrwerk beteiligt. Im Vergleich zum Vor- monat hat sich die Unfallziffer nicht ge- andert. Es stießen zusammen... auf der Stra- benkreuzung Woll-Maudacher Straße am September ein Motorradfahrer und ein nadfahrer, wobei beide Fahrzeuge stark be- cchädigt wurden. Die beteiligten Personen amen mit dem Schrecken davon, .. am gleichen Tage, gegen 11.20 Uhr, zul der Sraßzenkreuzung Schiller- Kaiser- ilnelm-Straße ein Lastkraftwagen und ein otorradfahrer, wobei der Kradfahrer einen bnöchelbruch erlitt. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden. Zu spät. In einem Ludwigshafener Wa- kenhaus wurde am 4. September einer 30 jährigen Frau ein Geldbeutel mit etwa 100 DM gestohlen. Die Frau, die nach dem Be- zahlen vergas, ihre Geldbörse mitzunehmen, mußte eine Minute später die betrübliche leststellung machen, daß der Geldbeutel verschwunden war. Ins neue Heim. Das Personalamt und der getriebsrat der Stadtverwaltung Ludwigs- hafen, zwei Dienststellen, die bisher im dtadthaus in der Wittelsbachstraße unter- ebracht waren, verlegen am 6., 7. und 8. 8 geptember ihre Bürordume nach dem neuen Stadthaus in der Jubiläumstraße, Während des Umzugs ist das Personalamt für den publikums verkehr geschlossen. Bunter Abend beim VdRk. Die Ortsgruppe dord des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen und Sozialrentner, ver- anstaltet am kommenden Samstag, 20 Uhr, m Feierabendhaus der BASF an der Leuschnerstraße einen bunten Abend. Ein lelchhaltiges Programm wird den Körper- beschädigten und ihren Angehörigen zwei Stunden froher Unterhaltung schenken. Kunst und Mode. Eine Wiederholung der neuartigen Modenschau von Kunstmaler zugen Roth und Hilde Roth-Rabe, die mit großem Erfolg im Ebertpark gezeigt wurde, ird am kommenden Freitag um 19.30 Uhr ebenfalls in der Konzertmuschel des Ebert- parks veranstaltet. Die Zahl der Mitwirken den wurde erweitert, so daß man außer dem Tanzpaar Irene Walter und Günther Foeder noch die Tänzerin Sonja Loser und die Sängerin Jane Schuchardt sehen wird. für die Ansage wurde Fritz Düse gewonnen. Planwanderung der Pfälzerwäldler. Am Sonntag führt der Pfälzerwaldverein seine beunte Plan wanderung durch. Die Abfahrt erkolgt mit der OEG in Mannheim, Haupt- uerwache, 7.10 Uhr, über Weinheim nach Schriesheim. Die anschließende Fußwande- zung kührt die Wanderfreunde zur Strah- lenburg, Sanatorium Stammberg, Schries- heimer Hof, und nach Schönau, von wo aus die Rückfahrt über Heidelberg erfolgt. Die Anmeldung für Geselschaftsfahrkarten 60 DW) muß bis Samstag um 18 Uhr beim pfälzischen Reisebüro Ludwigshafen, Pismarckstralze 50, und in Mannheim bei Schuhmachermeister Alfons Büttner, T 3, 6, erkolgen. Versammlung des evang. Arbeiterwerkes. um Samstag, 9. September, hält das„Evan- felische Arbeiterwerk“ in Ludwigshafen- Edigheim, im Lokal Niedhammer, eine ute öffentliche Versammlung ab. Es kricht der 1. Vorsitzende des Evang. Män- nerwerks Ludwigshafen, Albert Koch, lber Tätigkeit und Ziele des Arbeiter- 5 Die Bevölkerung ist herzlich ein- en. klälzer Handball- Ecke: Das Hauptaugenmerk der Handball- keunde war vor dem Start der Meister- dhaktsrunde auf die Landauer Prestige- kämpke gerichtet: Während vor acht Wo- den die Rheinhessen im Alzeyer Stadion die Pfälzer Vertretungen klar distanzieren anten, gelang den Pfälzern diesmal die anche. 0 Um der Wahrheit Ehre zu geben: For- ma stand mit den Einheimischen im dunde und bescherte recht glücklich er- uungene Siege, waren doch die Rheinhessen eineswegs in der Spielanlage schlechter. Das Gerippe der erfolgreichen Frauen- Mannschaft stellte der süd westdeutsche leister SV„Phönix“ Ludwigshafen, dessen Nielerinnen in Alzey gefehlt hatten. In er- zer Linie die hervorragende Torsteherin lübrod, ferner Klett, Rummer, Baumann, ast und Haferstroh waren es, die den brundstein zum 6.5 legten. Auch bei den Männern waren die her- borragenden Spieler bei den Ludwigshafe- lern zu suchen, nämlich Monath Friesen- ein) in der Deckung und Siefert Phönix düdwigshafen) im Sturm. Aber auch Pre- er, Hauptmann und mit etwas Abstand betele rechtkertigen ihre Berufung. Das webe jedoch stellte auch hier der süd- nleldeutsche Ineister, SI Hafloch. Aller- alüss, seine Stürmer konnten nicht restlos erzeugen und verstanden es in keiner mielbhese, das Angriffsspiel in die Breite u iehen. Allgemein konnten die Gäste so- ir besser gefallen. Wenn trotzdem ein 2 der Pfälzer zustandekam, War zuletzt dem energischen Schlußspurt uu verdanken. a Aundenheim endlich in der Landesliga el 15 letzten Würfel in der neuen Klassen- zmwellung für die am 17. September 1950 innenden Pflichtrunden sind gefallen. Nate des TV Mundenheim auf Aufnahme leute Landesliga wurde endlich akzep- 0 1. um gleichen Zuge aber auch noch- 155 zu einer Uebergangslösung Zuflucht 1 nmen, nach der die Landesligen Süd 5 dom Verband bestrittene moralische Frunkenthul demonstriert sein Leistungsvermögen Eine neuartige Schau: Arbeit und Aufbau von Stadt und Land werden vorgestellt Die„Leistungsschau Frankenthal“, die die Stadt anläßlich der am 9. September er- kolgenden Einweihung der Autobahn-Rhein- brücke Frankenthal veranstaltet, hat ge- halten, was ihre Väter versprochen haben: sie ist ein Erfolg. Der Grundgedanke, Leistung, Arbeit und Aufbau einer ganzen Stadt und eines ganzen Landkreises um- fassend, repräsentativ und mit erlesenen Charakterisierung der Oeffentlichkeit vor- zuführen, ist in dieser Art und Ausführung neuartig. Es spricht für die Aufgeschlossen- heit Frankenthals, daß ein solcher Gedanke nicht nur gerade hier geboren wurde, son- dern auch in die Tat umgesetzt werden konnte. Es lohnt sich, das Ergebnis zu sehen. Eine verwirrende Fülle von Höchstleistun- gen und Qualitätsarbeit der Industrie und des Handwerks erwartet den Besucher. Sonderschauen der Frankenthaler Künstler, Maler, Plastiker, ergänzen den Eindruck. Eine andere Abteilung der Schau ist der Geschichte gewidmet. Alte Handschriften, U. A. eine von Kaiser Barbarossa unterzeich- nete Urkunde, Dokumente und Schriften sind hier im Original zu sehen. Im gleichen Saal befinden sich, ständig von einem Polizeibeamten bewacht, die von Frankfurt a. M. zur Verfügung ge- stellten Nachbildungen der Reichsklein- odien, deren Originale nach dem letzten Krieg hinter dem eisernen Vorhang ver- schwanden. Bundespost und Bundesbahn sind ebenfalls mit Sonderschauen vertreten und haben be- sonders bei der großen Modell- Eisenbahn lebhaften Andrang zu verzeichmen. Hauptträger der Ausstellung ist die Industrie, die auf dem Freigelände in der Zelthalle ihre Erzeugnisse zeigt. Die Schnellpressenfabrik Albert& Cie, läßt ein Modell ihrer Kupfertiefdruck-Super-Palatia arbeiten. Klein, Schanzlin& Becker zeigen ihre Pumpen, Kühnle, Kopp& Kausch Wartet mit einer imposanten Turbine auf, Balckes Maschinen, Häberles Schwimmer und die schweren Brocken der Gußwerke vervollständigen den Aufmarsch: ein im- posantes Bild der industriellen Kapazität Frankenthals. Nicht weniger eindrucksvoll ist die Schau der Frankenthaler Hand- Werker in der Turnhalle. Schließlich sind noch die Erzeugnisse der Pfälzischen Gummiwerke in Frankenthal, der Kork. fabrik Bender& Co. und der Turngeräte- fabrik Pfeiffer besondere Anziehungs- punkte. Die land wirtschaftlichen und indu- striellen Betriebe des Landkreises sind ebenfalls vertreten. Zusätzlich wurde auch der Wiederaufbau Frankenthals anhand zahlreicher Modelle vorgeführt, unter denen das Modell des Frankenthaler Rathaus- Neubaues heraus- ragt. Das Landesarbeitsamt zeigt in an- schaulichen Statistiken die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Zum Schluß lenkt der Gast seine müden Schritte in die Unterhaardter Weinkosthalle, in der er ausgesuchte Konsum- und Spitzen- weine aus den Weinorten des Landkreises zu billigen Preisen kosten kann. Wenn er dabei nachdenkt über alles Gesehene, er- kennt er sicher, daß diese Vielfalt einfach Hipp-Hipp-Hurru beim Ruderverein Bootshaus geweiht, Vierer getauft, Achter geschenkt Der zweite September ging bei Ludwigs- hafens seriösem Ruderverein 1878 als großer Tag in die Klubgeschichte ein. Denn Sportheimweihe und Bootstaufe sind keine alltäglichen Ereignisse. Ein stattliches Gremium alter und junger Herren hatte sich in feierlicher Schale an der Bootsbrücke versammelt, wo der neue„Vierer ohne“ von Fritz Welker, dem altbekannten Ruderpionier, auf den Namen„Otto Fickeisen“ getauft wurde, jenem Ruderer, der es, zusammen mit seinen Mannen im Vierer bei der Olym- piade in Stockholm 1912 zu Weltmeister- schaftsruhm brachte. Die ihm wider fahrende Ehrung wußte der Pate in kurzen Worten zu schätzen. Anschließend„steuerte“ Ver- einsvorsitzender Dr. Klaus Peters die Boots- hausweihe. In seiner Ansprache hob er das freudige Ereignis hervor. Sein beson- derer Dank galt dem süddeutschen Sport- Verband, dessen Vorsitzender, diger Genugtuung verwies Dr. Peters auf die Spendefreudigkeit der Ludwigshafener Geschäftswelt sowie die Opferbereitschaft der Sportkameraden. 5 Nachdem der Redner mit hipp-hipp- hurra geschlossen hatte, spendete Christian Löffler reiches Lob für das schmucke Sport- heim und übergab zur Freude des LRV einen schnittigen Renn-Achter als Geschenk. Wilhelm Reichert machte sich zum Sprecher für den Mannheimer Regatta- verband sowie den Ruderverein und brachte die Glückwünsche der Schwester- vereine. Dr. Leibrecht vom Ruderverein München reihte sich ebenfalls in die große Zahl der Gratulanten ein. Dr. Peters ver- sprach den Münchener Ruderfreunden, den schon so oft geplanten Besuch im nächsten Jahr zu verwirklichen. . Rückblicke aui Landuuer Prestige-Spiel Klasseneinteilung endlich abgeschlossen und Nord in je zwei Achterstaffeln starten. Dabei kam der ASV Fußgönheim als ein- ziger Ludwigshafener Vertreter in die Staf- fel I, während die restlichen einheimischen Mannschaften die Staffel II der Landesliga Nord bilden und zwar: Rheingönheim, Tura Lu,, Mundenheim, Hochdorf, Ruch- heim, Mutterstadt, Schauernheim und Otterstadt. g sitze Christian. Löffler, unter- den Gästen weilte. Mit freu- Nach dieser offiziellen Feier, die in Form eines Herrenabends gestaltet wurde, feier- ten die Ludwigshafener Ruderer ihren bedeutungsvollen Tag in gewohnter Art und Weise. Am Sonntag traf sich die Sportfamilie nochmals ohne Gäste in ihrem neuen Heim. oll nicht in einem Bericht erschöpft werden kann. Meshalb: Pardon für die Redaktion.) Erfreuliche Besucherzahlen Rund 8000 Besucher sahen am Sonntag die„Leistungsschau Frankenthal“. In dik- ken Enäueln schoben sich die Menschen durch die Säle und Gänge. Die Eingänge, Gaststätten und Kassen waren zeitweise verstopft. Auf einem Treppenaufgang wurde das Geländer abgerissen. Aussteller und Ausstellungsleitung waren am Abend die- ses Auftaktes, der mit der ersten Frei- lichtvorführung des Filmes„Wiener, Blut“ ausklang, zwar sichtlich erfreut, ebenso sichtbar aber auch am Ende ihrer Kräfte. Schließlich bekam auch die Bundesbahn einen„Hauch“ dieses Sturmes zu spüren. Schon in den frühen Nachmittagsstunden Warem alle Züge nach Frankenthal beäng- stigend überfüllt. Teilweise mußten die Reisenden an den Bahnhöfen zurückbleiben. „Jedermann“ in Frankenthal Eine Aufführung des Pfalztheaters Kaiserslautern Im Rahmen der„Frankenthaler Fest- Woche“ gastierte das Pfalztheater Kaisers- lautern mit einer Aufführung von Hugo von Hofmannsthals„Jedermann“, die auf dem Frankenthaler Marktplatz geplant war und infolge ungünstiger Witterung in das „Feierabendhaus“ verlegt wurde. Hofmannsthal hat dieses„Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ aus einer Epoche des mittelalterlichen englischen Theaters wiedererweckt, in der die alten Mysterienspiele sich von ihrer starken Bin- dung an biblische Vorgänge lösten und die christliche Lehre in symbolische Lebens- darstellungen kleideten. In diesen sind Gott, der Tod und der Teufel ebenso wie gute und schlechte Eigenschaften des Menschen Spiel- figuren und verkörpern die Moral in ihren Erscheinungen. Hugo von FHofmannsthals großartige Sprachkunst erhob diese weise, gedanklich sehr ausgewogene lyrische Bühnenballade in eine Sphäre zeitloser Gültigkeit. Von dieser seiner Sprache her Will Hofmannsthal auch erfaßt sein. Die Zentralgestalt, der Jedermann, ver- langt eine schauspielerische Persönlichkeit „Sddlkrunkes“ Edigheim ließ sich nicht erschüttern und feierte auf fünf improvisierten Tanzböden zünftig Kerwe Alljährlich, wenn die Zwetschgen reifen und nach dem Kuchenblech verlangen, bringt sich der nördlichste Stadtteil Lud- Wigshafen, den Frankenthalern, Mörschern, Studernheimern und vor allem dem seit Jahrhunderten brüderlich mit ihm verbun- denen Oppau mit der„Edegummer Kerwe“, eindringlich in Erinnerung. Dann völker- Wandert man von allen vier Seiten nach dem uralten Otinheim, das bereits im Nibelungenlied als jener Ort erwähnt wird, in dessen Bantigrenze Held Siegfried von, dem grimmen Hagen an einem Brunnen erstochen wurde. Es ist doch so, daß es immer wieder Nöte gibt, die in den Freudenbecher des Lebens bittere Wermutstropfen träufeln. Die Edigheimer leiden nun schon Jahre lang an einer großen Saalnot, die beson- ders an der Kerwe allseits als schmerzlich empfunden wird. Es blieb nach dem Kriege nur noch das kleine Frangersche Sälchen allein auf weiter Flur, das die Tanzbeses- senen nie zu fassen vermochte. Wenn sich trotzdem die Kerwe auf fünf Tanzböden entfalten konnte, so nur, weil sich die Edigheimer als wahre Meistern der Impro- visation erwiesen. Bei Niedhammer ging es im stehen- gebliebenen Saalrestchen zwar äußerst eng her, doch welches Pärchen drückt da nicht einmal gerne ein Auge zu? Bei Fenzel wurde das Kino für zwei Tage beurlaubt und es gab rauschende Kerwenächte mit der Kapelle Schwöbel. Im„Pfälzer Hof“ erstand zwischen Platanen unter Zeltbah- nen eine Steintanzfläche. Den Vogel jedoch hatten die Fußballer abgeschossen. Mit beachtlichem Totozuschuß, fühlbarer Mayer scher Brauereihilfe und den Bausteinen der ASV- Anhänger und Edigheimer Ge- schäftsleute wurde vor wenigen Wochen ein Bauprojekt— es soll einmal das Klub- haus werden— im„Edegummer Wäldche“ in Angriff genommen, das den„saalkran- ken“ Edigheimern in letzter Sekunde aus der Patsche half. Auf einem etwa 12 20 Meter fassenden Zementsockel erstand im Blitztempo ein großer, bretterverschalter Saal mit einem aalglatten Tanz-„Parkett“ und allem, was dazu gehört. All diese Vorkirchweihsorgen wurden nun nach Edigheimer Art vom Sonntag bis Dienstag gründlich„naß gemacht“ und „tief begraben“. Vom Zwetschgenkuchen und der holländischen Kirschtorte bis zum Reh- und Wildsaubraten, vom Mohren- kopf und Luftballon bis zur Schießbude, Kettenreitschule und erstmals verbilligtem Gerstensaft war alles da, was zu einer echten Pfälzer Kerwe gehört. Es war zwar etwas kühl- windig, doch diese frische Brise blies für zwei Tage nur immer mehr in die Segel des Edig- heimer Kerweschiffes und brachte es in volle feucht-fröhliche Fahrt, die allen Kerwegästen wieder einmal ein ganzes Jahr gedenken wird. von geistiger Reife mit einer guten Sprech- disziplin. Hier lag ein empfindlicher Mangel der Inszenierung Rolf Weidenbrücks. Er suchte ihm wohl zu begegnen, indem er das Bühnengeschehen durch die illustrative Musik Alfred Habermehls(der das Orchester leitete) und durch die von Gisela von Stosch geführten Ballettszenen zeitlich weitete und das theatralische Element unterstrich. Diese Auffassung kommt jedoch der zuchtvollen Symbolprägung Hofmannsthals nicht ent- gegen. Soweit der Referent die mit erheb- licher Verspätung begonnene Aufführung die sich offiziell als Festaufführung an- sprach, verfolgen konnte, erreichte sie kaum eine nachhaltige Wirkung. Zudem war es der verantwortlichen Organisation erst nach eineinhalb Stunden gelungen, das unent- wegte Spiel einer deutlich hörbaren Jazz- kapelle im gleichen Hause abzustellen, als der erste Teil des„Jedermann“ sich dieser unfreiwilligen musikalischen Paro- disierung bereits geopfert hatte. W. St. Kabarettabend des VdK Unter dem Titel„Stimmung und Rhyth- mus“ veranstaltete die Ortsgruppe Ludwigs- hafen- Gartenstadt des Verbandes der Kriegsbeschädigten einen heiteren Abend, dessen Reinertrag den Witwen und Waisen zugedacht war. Man hätte dieser Veranstal- tung einen besonders starken Besuch ge- wünscht, damit der edle Zweck auch voll und ganz erreicht werden könnte, aber lei- der wagten sich bei dem naßkalten Wetter nur wenige Zuschauer in die sonst so gerne besuchte Freilichtgaststätte. Ein reichhalti- ges Programm belohnte die mutig Aushar- renden. 5 Die„Coanitas“ spielten alte und neue Schlager zum Tanz und das Gesangstrio „Die Rhythmusboys“ unterhielt mit flotten Liedervorträgen. Ansager Ady Osterroth plauderte scharmant und witzig, und Inge Münzenberger entzückte in einem mit Gra- zie und Anmut getanzten Walzer. Der Glanzpunkt des Abends war Heinz Frech mit seinen köstlichen Dialektvorträgen, die herzlichen Beifall fanden. Viele große und kleine Firmen Ludwigs hafens und der Gartenstadt hatten schöne Preise gestiftet, die der Tombola eine große Anziehungskraft verliehen und die bei dem lustigen Preisraten„20: 3“ den Siegern der nicht sehr mühevollen Wettbewerbe wink ten. Später bauten die Coanitas ihre Noten- pulte dann in dem kleinen Saal des Volks- hauses auf und bei Tanz und froher Unter- haltung blieb man noch lange beisammen. Parktheater:„Der Weg ins Freie“ Wieder eine Reprise, die weite Kreise des Publikums interessiert und die dem Theater besseren Besuch bringt, als manche Erstaufführung! Aber im Gegensatz zu den Forst-Filmen, bei denen Buch, Regie und Darstellung gleich wertvoll waren und diese Filme zu wirklichen Meisterwerken machten, konzentriert sich hier das Interesse auf den Star, und man nimmt die triviale Geschichte von der heruntergekommenen Sängerin in Kauf. Der Weg ins Freie“ zeigt uns Zarah Leander in ihrer reiferen Schön- heit, und der dunkle Klang ihrer au manche so stark wirkenden Stimme kommt in den melodischen Liedern von Theo Mackeben voll zur Geltung. Neben ihr erweist Siegfried Breuer in der Zeichnung eines zweideutigen Charak- ters wieder einmal sein großes darstelleri- sches Können, während Hans Stüwe der undankbaren Rolle des verlassenen Ehe- mannes noble Züge verleiht. Unter der nicht immer glücklichen Regie von Rolf Hansen sieht man außerdem die begabte Eva Immermann, Hedwig Wangel, Hilde v. Stolz und den Tenor Walter Ludwig. dessen schöne Stimme den Opernfragmenten Format und künstlerisches Niveau geben. „Woge“ gewann Rekordhoch- und Jagdspringen Ländliche Jungreiter stiegen in Neuhofen in den Sattel Der Wettergott war am Samstag und Sonntag mit dem Neuhofener Pferde- zucht-, Reit- und Fahrverein und hielt, elitgegen allen Befürchtungen, die Him- melsschleusen zum 2. Reit-, Spring- und Fahrturnier des Vereins geschlossen. Aber dennoch muß er für den etwas hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Besuch ver- antwortlich gemacht werden. Ausgestal- tung und Vielfalt des Gebotenen hätten eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung gerechtfertigt. Gegenüber dem Reitturnier des Vorjahres hat der Verein in jeder Be- ziehung Fortschritte gemacht. Es waren diesmal allein über 70 Pferde aus edlen Kunn Chemiesiudt südwestdeuisches Sporizentrum werden? aus Leserkreisen: Städtisches Sportamt ist erforderlich Eine Anregung Wir stellen nachfolgend einen Leser- beitrag zur Diskussion, der uns bedeu- tungsvoll erscheint, da er einmal vor Augen stellt, daß Ludwigshafen auf sportlichem Gebiet das Vorkriegsniveau noch nicht wieder erreicht hat, zum anderen die Frage berührt wird, was geschehen kang, um Ludwigshafen zu einem Sportzentrum in Südwestdeutsch- land werden zu lassen.— Der Artikel ist allerdings nicht in allen Punkten mit der Auffassung der Redaktion identisch. Jeder Ludwigshafener, der die stolze Sportgeschichte seiner Vaterstadt kennt, weiß, daß es der Chemiestadt nicht in allen Sportarten gelang, in der Nachkriegszeit an die großen Leistungen früherer Jahre anzuknüpfen. Wenn man Gedanken über die Ursachen dieser Entwicklung anstellt, so wird man vor allen Dingen an den Ver- just vieler Menschen im Kriege denken, wodurch zweifellos die Zahl der wirklichen Könner im Sport vermindert wurde. Die Nachkriegs verhältnisse mit al! ihren Begleiterscheinungen sowie die oft mangeln- den Uebungsmöglichkeiten haben den Sport als Leistungssport ebenfalls alles andere als gefördert. Wenn jene mißlichen Verhält- nisse bei anderen Städten ebenfalls festzu- stellen waren, so vermochten manche dennoch wieder stolze Triumphe zu feiern. Es bleibt dabei aber die Tatsache, daß die Führung des Sportes und vor allem die Sportlehrer und Trainer entscheidend das Leistungsniveau beeinflussen. Es soll aber an dieser Stelle nicht eine Schuldfrage erörtert werden. Dies um so weniger, ange- sichts der jüngst errungenen Meisterschaf- ten verschiedener Ludwigshafener Mann- schaften. Es soll lediglich aufgezeigt werden, daß früher eine bessere Zusammenfassung und Zusammenarbeit in allen Sportarten innerhalb des Stadtgebietes maßgeblich zu den Erfolgen beitrug. So bestand beispielsweise zu Anfang der zwanziger Jahre in Ludwigshafen ein Orts- verband für Leibesübungen, der die gemein- samen Interessen des Sportes vertrat und besonders die Werbung für den Sport- gedanken als seine Hauptaufgabe betrach- tete. Der Verband strebte an, der Jugend zu beweisen, daß es ungleich gesünder und vergnüglicher ist, in friediſchem Kampf die Kräfte mit Altersgenossen zu messen und so die Fortschritte der physischen Leistungs- fähigkeit festzustellen, als in rauchigen Kneipen zusitzen oder in Kinos sich verbil- dende Schauerstücke anzusehen. Könnte eine solche gemeinsame Vertre- tung in der Stadt nicht auch heute noch fruchtbare Arbeit leisten? Außerdem besaß die Stadtverwaltung in früheren Jahren ein ständiges Sportamt, das die Vereine in ihren Bestrebungen, das Lei- stungsniveau zu steigern, tatkräftig unter- stützte. Grundüberlegung war, daß es zahlreiche Aufgaben gibt, die ein Sportver- ein allein nicht lösen kann. Wer weiß, welche Arbeit es für einen Verein bedeutet, die Durchführung einer Meisterschaft oder einer bedeutenden Veranstaltung zu über- nehmen, der wird verstehen, daß mancher Verein sich nur ungern oder überhaupt nicht um die Uebertragung einer derartigen Aufgabe bemüht. So gibt es gerade heute ein ausgedehn- tes Arbeitsgebiet, das eine gemeinsame Ver- tretung aller Sportzweige und ein städti- sches Sportamt zum Wohle unseres heimi- schen Sportes geradezu erfordert. Das neu- errichtete und wirklich vorbildliche Rhein- stadion gibt zudem die Möglichkeit zu gro- Ben Veranstaltungen, die über den Rahmen eines einzelnen Vereins hinausgehen. Lud- wigshafen könnte ja gerade mit diesem Großstadion auf sportlichem Gebiet eine Stellung erringen, die das vorläufige Zu- rückstellen auf anderen Gebieten einiger- maßen wettmachen würde. Dieses Ziel ist um so leichter zu erreichen, da die Bevöl- kerung der Chemiestadt und der Umge- bung als sportfreudig bekannt ist und bei guten sportlichen Leistungen von jeher alle sportlichen Wettkämpfe in großer Zahl be- suchte. Sollte ferner aus dem Plan, in Lud- wigshafen eine große Sporthalle zu errich- ten, Wirklichkeit werden, dann sind die Voraussetzungen, eine bedeutende Sport- stadt in Süddeutschland zu werden, in ho- hem Maße gegeben. Scha.— Ställen auf der Bahn. Gute Leistungen von Reitern und Pferden ließen die Her- zen der Pferdefreunde höher schlagen. In diesem Zusammenhang verdient die all- seits bewunderte siebenjährige Stute„Woge“ des Rheingönheimer Reitlehrers Walter Pausch besondere Erwähnung. Das Turnier begann am Samstagnach- mittag mit einem Geländeritt und fand am Sonntagabend mit dem Rekordhochsprin- Sen seinen Höhepunkt und Abschluß. Am Samstag anden Reiter prüfungen. Jagd- Springen und Wettkämpfe der Vereine in der Fahrerprüfung statt. Der Sonntag brachte am Vormittag Dressur- und Eig⸗ nungsprüfungen. Am Nachmittag folgten die Hauptprüfungen(öJ agdspringen). Das Reitturnier sah folgende erste Sie- ger: In den Reiterprüfungen für ländliche Jungreiter und Jungreiterinnen Horst Stei- Ser auf Pferd„Veronika“. Im Wettkampf der Vereine um den Preis der Gemeinde Neuhofen siegte der einheimische Verein. Die Dressurprüfung Klasse A mit Pfer- den, die in der Landwirtschaft Verwendung finden, gewann Fritz Hauck auf„Agathe“. Das Jagdspringen Kl. A sah Harry Schalter auf„Rosa“ siegreich. In der Abteilung B Sewann Pr. Hammer vom Mannheimer Reiterverein auf„Raubritter“. Die drei ersten Preise des großen Geländerittes er- 1 Walter Striebinger auf„Friedel“ Pr ammer auf„Raubritter“ un 1 auck a. d F. Hauck Im Jagdspringen der Klasse L. Holte si Fritz Hauck mit„Woge“ den ersten Pl unnd im Rekordhochspringen errang wie- derum„Woge unter seinem Besitzer Pausch mit einer Sprunghöhe von 1,81 Meter einen weiteren ersten Preis. bold Ludwigshafener Schlachtviehmarkt vom 5. September. Auftrieb: 22(direkte Zufuhr 2) Ochsen, 10(4) Bullen, 21(6) Kühe, 38(7) Färsen, 18(22) Kälber, 369(44) Schweine und(20) Schafe. Es wurden umgesetzt je kg Lebendgewicht: Ochsen 11 Stück zu 90—100, 11 Stück zu 7386, Bullen 8 Stück zu 85—88, Kühe 5 Stück zu 72—88, 6 Stück 5670, Färsen 18 Stück zu 90—101, 8 Stück zu 80—89, 5 Stück zu 72—79, Kälber 12 Stück zu 125—130, 6 Stück zu 104—130, Schweine 51 Stück zu 155158, 223 Stück zu 150—153, 30 Stück zu 145149. e 8 1. 5 8 8 9 8 8 7 2 N .— S e. e n TTT 2* Seite 8 MORGEN Mittwoch, 6. September 1950/ Nr. 207 3-Zi.-Wohnung geg. Mietvorauszah- Nach fast einjähriger Krankheit Dle altbewährten 1 MIETISGSESUCAHE U lung gesucht. Angeb. erbeten un- ter Nr. 0533 an den Verlag. Verschied heute vormittag mein lieber Mann, unser guter Sohn, Schwiegersohn, Schwager, on- kel und Neffe Karl Heek um Alter von nahezu 43 Jahren. Mannbeim-Waldhof, 5. Sept. 1950 Roggenstraße 17 In tlefer Trauer: Frau Rosalie Heck nebst Angehörigen Die Beerdigung findet am Don- nerstag, 7. Sept. 1950, 14.30 Uhr, auf dem Friedhof Käfertal statt Hiermit geben wir die traurige Nachricht, daß mein lieb. Mann, unser guter Vater, Schwieger vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel „Schäter“. GARAGEN wieder lieferbar Einzel- und Reihen ausführung Wilh. Schäfer Mannheim Rheinau Harpener Straße 3. Tel. 4 84 05 FREIE BERZUuf E ülvlduelte schönnensnnege Hormon- und Vitaminbehandlung. Spezialcremes und neuartige Schlankheitskuren, Massagen aller Art (Gesichtsbehandlung 2,50—3,50 DMW). Ruth Mayer, Apothekerin, B 2, 5, Telefon 5 34 49 Sprechstunden Dienstag u. 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Sept. 50, 13.00 Uhr, auf dem Hauptfriedhof in Man R Für die vielen Beweise herzl. zahl- Anteilnahme und die reichen Kranz- und Blumen- spenden b. Heimgang unseres eben Entschlafenen, Herrn Johann Szaidel sagen wir allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen haben, un- seren innigsten Dank. Beson- deren Dank der Firma Schwei- kert für mre liebevolle Auf- opferung, dem Arbeitergesang- verein sowie dem Turn- und Sportverein. Berte Szaidel, geb. Gramlich mit Kindern 5 Johann und Maria Szaidel (Eltern) und Geschwister Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die vielen Kranz- u. Blumenspenden beim Heimgang unserer lieb., unver- Seglichen Mutter, Schwieger mutter, Schwester und Oma Luise Adler geb. Ehrbar sagen wir auf diesem Wege un- seren herzl. Dank. Mannheim, Käfertaler Straße 19 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahlr. Kranz- u. Blumenspenden beim schlafenen, Herrn brfstonn Herrmann sagen wir allen unseren innig- sten Dank. 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Schulpflichtig sind sämtliche in Mannheim, Ilvesheim, Neckarhausen und Edingen beschäftigten Lehr- linge der Wirtschaft, der Verwaltung, Behörden, Bahn, Post, ohne Rück- sicht auf Alter und Vorbildung(ausgenommen Lehrlinge, die das Ab- schlugzeugnis der Wirtschaftsoberschule oder Höberen Handelsschule besitzen). Ferner sind schulpflichtig sämtliche männlichen Büroange- stellten ohne Lehrvertrag(auch bei Aerzten, Zahnärzten, Dentisten und Freien Berufen) hier mit der Einschränkung bis zum 18. Lebensjahr. Verantwortlich für die anmeldung sind die Lehrfirmen. Für die bis- herigen Klassen der Handelsschule, Höhere Handelsschule und Wirt- schaftsoberschule wird der Unterricht am Donnerstag, Die Direktion der Friedrich-List- Schule. wieder aufgenommen. 14. Sept. 1950 Oeffentliche Erinnerung. An die Zahlung folgender Steuern und Ab- gaben wird erinnert: 1. Lohnsteuer, nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch. nach Rel.-Bek.) und Abgabe Notopfer Berlin für August 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Lohnsteueranmeldung; fällig 10. 9. Einkommen- und Körperschaftssteuer- nebst Kirchensteuer Vor- d 1950. auszahlung und Abgabe Notopfer Berlin für 3. Kal.-Viertelfsahr 1950 nach d. zugest. Vorausz.-Bescheiden; fällig 10. 9. 1959. 3. Umsatzsteuer für August 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Vor- anmeldung. Nichtbuchf. Landwirte, die nach Richtsätzen versteuern, zahlen ohne Voranmeldung; fällig 10. 9. 1930. 4. Abschluß u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellt. Bescheide. Einzelmahnungen erfolgen nicht mehr. Bückstände werden unter Be- rechnung der S.-Zuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstr.-Verf. ein- gezogen. St.-Nr. angeben. Briefe, die Schecks oder sonst. Zahlungsmittel enthalten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden. Die Finanzämter: Mannheim, Schwetzingen, Weinheim. Alle sieben Jahre erneuert sich der Mensch. 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September 1950 beim Termin zur Wahl eines endgültigen Verwalters, eines endgültigen Gläubigerausschusses, zur Entschließung über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände ist am: Diens- tag, 26. September 1950, vormittags 9 Uhr und zur Prüfung der an- 0 24. Okober 1950, vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht hier(Schloß, westl. Flüge), 2. Stock, Zim- Wer Gegenstände der Konkursmasse besitzt oder zur Masse etwas schuldet, darf nichts mehr an die Gemeinschuldnerin leisten. Der Besitz der sache und ein Anspruch auf abgesonderte Befriedigung daraus ist dem Konkursverwalter bis 25. September 1950 anzuzeigen. Amtsgericht BG nerhalb Mannheims Zu kaufen gesucht Angebote unter Nr. P 34750 an den Verlag S FESOCHAFETIE Keramikfabrik neuwertig, kompl. eingerichtet, bei Karlsruhe, 30 000, DM, zu verkfn. über Immobil.-Büro, Karlsruhe, 4. Steinstraße 8, Telefon 40 12. 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In den ein- zelnen Ländern des Bundesgebietes bietet sich gegenwärtig folgender Status dar: Schleswig-Holstein um 12 331 auf 1380 821 Hamburg— 7. 912„ 86 761 Niedersachsen„ 22 995„ 315 911 Nordrhein/ Westfalen„ 22 919„ 190 488 Bremen„ 1 215 2 21 419 Hessen„ 12 672„ 104 469 Württemberg/ Baden 1 52 465 Bayern„ 23 514„ 317 370 Rheinland/Pfalz„ 54 137 Baden 5 608„ 9 61 Württ./ Hohenzollern 1 3 8 37³ Zur gleichen Zeit machen sich bedenk- liche Anzeichen bemerkbar, daß der Ernst der Lage unterschätzt wird. Es beginnt da- mit, daß unbegreiflicher weise noch immer keine Ueberprüfung der Arbeitslosigkeits- Statistik erfolgte. Daß diese Ueberprüfung nötig ist, erhellt daraus, daß acht Prozent der die Arbeitslosigkeit meldenden Arbeits- ämter auch auf Anforderung keine Arbeits- kräfte stellen können; weder Facharbeiter — noch Hilfsarbeiter—. Für viele Unter- stützungsbedürftige bedeutet nämlich die Registrierung als arbeitslos eine Chance ein geringes Einkommen um einen geringen Betrag zu vermehren. Es wird eines Tages soweit sein, daß der noch immer um eine Million liegenden Ar- beitslosenziffer zum Trotze keine Arbeits- kräfte mehr vermittelt werden können, weil die registrierten Arbeitslosen nicht mehr als einsatzfähige Kräfte bezeichnet werden können. Die öffentliche Hand dürfte dabei einiges ersparen bzw. einige Lasten auf die Arbeitslosen versicherung abwälzen. Politisch mag das vielleicht eine be- queme Lösung sein, wirtschaftlich aber gesehen und mit Vernunft betrachtet, bietet es sich als unhaltbarer Zustand dar, ab- gesehen davon, daß die Methode beim nähe ren Durchdenken auch politisch als Leicht- fertigkeit anzusprechen ist. Während näm- lich mit Recht auf die Erfolge der bisheri- gen Wirtschaftspolitix hingewiesen wird, duldet die Regierung das Entstehen des Eindrucks, daß die Wirtschaftspolitik falsch sei. Welcher Ignorant möchte evtl. behaup- ten, daß die Wirtschaftspolitik richtig sei die nicht imstande ist, mindestens die Hälfte oder zwei Drittel von den restlichen 1,3 Millionen Arbeitslosen zu beschäftigen. Politische Kurzsichtigkeit wird aber heute unter angeblich„sozialer“ Firma von der Entwicklung der Dinge geforderten letzten Weisheit erhoben. Da sind z. B. die Ladenschlußzeiten. Ihre Regelung— fände sie nach dem von radi- kalster Seite geforderten Schema statt käme einer Lohnerhöhung gleich, denn bei gleichbleibenden Löhnen würde die Arbeits- zeit verkürzt werden. Ihre Regelung nach einem von weniger radikaler Seite ge- forderten Schema, wäre unpraktisch und teilweise schädigend für jene überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, die nicht als Ladenangestellte tätig ist. Doch mit Wichtigtuerei wird über dieses hema aneinander vorbeigeredet; wohl Weil es irgendjemanden politisch vernünftig— das heißt ihm keine Wählerstimmen ver- scherzend— däucht, darüber zu verhandeln, wenigstens äußerlich entgegen der Vernunft, entgegen der Forderung der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung, ein Lippen- bekenntnis für„soziale Belange“ abzulegen, die keine sozialen Belange für die Laden- angestellten sind, sondern nur eine Frage der Zeitverteilung. Es wird in der letzten Zeit ziemlich Zündstoff in die Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber von dritter Seite her hineingetragen. Das kann nicht gut tun, denn im Hintergrund lauert eine Macht, die nach— in den Tagen der russischen Revolution als bewährt bekann- ten— Rezept bemüht ist, die gesellschaft- lichen Kräfte durch Zersplitterung zu ie schaft bemächtigen zu können. Ist es dann aber einmal soweit, dann gibt es keine Ladenschlußzeiten mehr, dann gibt es auch keine Lohnstreitigkeiten, sondern nur blinden Gehorsam. Wir hatten doch eine Kostprobe von solchen Methoden„genießen“ dürfen. Ge- nügt das nicht? F. O. Weber Deutsch- französische Rheinschiffahrts gesellschaft Am I. Oktober soll das Abkommen zwischen dreizehn deutschen und dreizehn französischen Reedereien über die Gründung einer deutsch- französischen Rheinschiffahrtsgesellschaft in Kraft treten. Die neue Gesellschaft soll mit Immer Wettrennen den Partnern müssen je 50 000 Tonnen Kahn- raum eingebracht werden, die der Gesellschaft vermietet werden sollen. Im Zusammenhang mit den deutsch-franzö- sischen Abmachungen über den Rhein ist inter- essant, daß jetzt bei den Verhandlungen über die Gründung einer deutsch-framzösischen Hafenverwaltung in Kehl eine Verzögerung eingetreten zu sein scheint. Die südbadlischen Behörden lassen die Verhandlungen auf einer mehr privaten Ebene von den Reedern weiter- führen, die sich eher leisten können, den Ver- mandlungsgang ruhig abzuwarten, weil sie in Mannheim und Karlsruhe andere, zum Teil nicht voll ausgelastete Einrichtungen besitzen. Zugleich schenkt man beim südbadischen Staat der Entwicklung des Hafens Weil, der mit seinen kurzen Bahnverbindungen besonders günstig gelegen ist, erhöhte Aufmerksamkeit. Ft. mit Kartellgesetzen hat letzter Vorschlag wenig Chancen In unterrichteten Kreisen wird es für möglich gehalten, daß ein alliiertes Wettbewerbs- gesetz verendet Wird, bevor noch die Arbeiten an dem neuesten HKartellgesetzentwurf des Bundes wirtschafts- und des Bundesjustizministeriums abgeschlossen sind. An der Existenz eines solchen Gesetzentwurfes der allüerten Hohen Kommissionen wird nicht zweifelt.) mehr ge- Nachdem das Gutachten der aus den USA zuruüchgehehrten deutschen Kartellkommission fertiggestellt ist. Werden die darin enthaltenen Anregungen nock in den Entwurf des Senats- prdsidenten Köppel im Bundesjustiministerium eingearbeitet. Es ist nicht unbekannt ge- blieben, da der Bundes wirtschaftsminister mit seiner ausgesprochenen Kartellfeindlichkeit starſeen Widerständen begegnet, und daß auch in seinem eigenen Ministerium die Auffassun- gen ber das Ausmaß der zu rechtfertigenden Restriktionen von Marletabreden geteilt sind. Hieraus ist zu erklären, daß immer neue Kartellgesetzentwürfe ausgearbeitet worden sind, ohne daß bisher auch nur einer Aussicht auf Annahme durch die parlamentarischen Instanzen besaß. Obwohl der von Senatspräsident Dr. Köp- pe! Anfang August fertiggestellte Kartellgesetz- entwurf noch nicht die Erfahrungen berücksich- tigt, welche die deutsche Kartell-Studienkom- mission in Amerika machen konnte, ist dieser Entwurf nunmehr von dem zuständigen Re- kerenten im Bundesjustizministrium, Kawilicki, überarbeitet worden, so daß der Entwurf Köp- pel-Kawilicki nunmehr als letzter Vorschlag zur Regelung der Wettbewerbsordnung in Bonn vorliegt. Wir geben nachstehend einige wich- tige Gedanken dieses Entwurfes wieder: In S1 wird festgestellt, daß Verträge selbstän- diger Unternehmen und Beschlüsse von Ver- einigungen, die den Zweck haben oder geeignet sind, in gemeinschaftlichen Interesse der Betei- ligten die Marktverhältnisse für den Verkehr mit Waren oder gewerbliche Leistungen durch Beschränkungen des Wettbewerbs der Markt- beteiligten zu beeinflussen, unwirksam sitid, soweit nicht die Kartellaufsichtsbehörde eine Ausnahme zuläßt. Nach 8 2 des Entwurfes kann die Kartellaufsichtsbehörde Verträge oder Be- schlüsse der in 8 1 bezeichneten Art geneh- migen, wenn sie in der Hauptsache dem Zwecke dienen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaft- lichkeit der beteiligten Unternehmen in tech- nischer, betriebs wirtschaftlicher oder organisa- torischer Beziehung zu heben. Die Kartellauf- sichtsbehörde kann nach 8 3 des Gesetzentwurfes Verträge oder Beschlüsse der in& 1 bezeich- neten Art genehmigen, wenn sie ausschließli dem Zweck dienen, den Außenhandel zu sichern und zu fördern, um auf Binnen- und Welt- märkten die gleichen Wettbewerbsbedingungen gegenüber Wettbewerbern zu schaffen, die die- sem Gesetz oder einer entsprechenden Rege- lung eines anderen Staates nicht unterliegen. Nach 88 sind Verträge, durch die ein Unter- mehmen einer Wirtschaftsstufe Mitgliedern nach- folgender Wirtschaftsstufen Bindungen beim Absatz auferlegt, nichtig, soweit sie dem Ab- nehmer einer Ware erstens für Waren anderer Art oder Herkunft oder zweitens für gewerb- liche Leistungen Verpflichtungen in bezug auf die Art der Preisfestsetzung oder die Forderung von Preisen auferlegen. In 5 12 heißt es: Unter- nehmen, die in der Lage sind, den Markt für eine bestimmte Ware oder für eine gewerbliche Leistung wesentlich zu beeinflussen, insbeson- dere die Preise oder Geschäftsbedingungen für eigene oder fremde Waren oder Leistungen, die Richtung, Art oder den Umfang des Angebots oder der Nachfrage ohne Rücksicht auf Wett- bewerber zu gestalten(marktbeherrschende Unternehmen), unterstehen gemäß 8 13 der Aufsicht der Kartellaufsichtsbehörde. Bestehen zwischen rechtlich selbständigen Unternehmen tatsächliche der rechtliche Beziehungen wirt- schaftlicher, organisatorischer, finanzieller oder persönlicher Art, die zu einheitlicher wirt- schaftlicher Leitung führen oder die ein Unter- nehmen in die Lage versetzen, die Bildung oder das Verhalten eines anderen Unternehmens durch rechtliche oder tatsächliche Mittel maß- geblich zu beeinflussen(Konzerne), so giſt jedes ann dem Zusammenschluß beteiligte Unter- nehmen als marktbeherrschend, wenn der Zu- sammenschluß als solcher marktbeherrschenden Einfluß hat. § 13 regelt die Befugnisse der Kartellauf- sichtsbehörde. Er lautet: Die Kartellaufsichts- behörde ist befugt 1. bei marktbeherrschenden Unternehmen Prüfungen über ihre wirtschaftlichen Verhält- misse, insbesondere über Kostengrundlage, Be- triebsein richtungen, Geschäftsbedingungen, Li- zenzverträge, Erträge und die Leistungsfähig- keit des Unternehmens vorzunehmen; 2. das Fordern oder Anbieten von Preisen zu verbieten, die eine mißbräuchliche Ausnutzung der Machtstellung enthalten; 3. die Anwendung von Geschäftsbedingungen au untersagen, die von der im Gesetz für den Rechtsfall vorgesehenen Gestaltung des Ver- tragsverhältnisses abwyeichen und eine migß- bräuchliche Ausnutzung der Machtstellung ent- enthalten; 4. Marktbeherrschende Unternehmen zu ver- pflichten, mit allen Personen, die Nachfrage zu ihren Waren oder gewerblichen Leistungen halten, zu den üblichen Bedingungen nach dem Grundsatz der gleichen Behandlung in Ge- schäftsverkehr zu treten(Rontrahierungszwang). es sei denn, daß a) der Nachfragende einer Wirtschaftsstufe angehört, mit der das Unter- mehmen Geschäftsbeziehungen nicht unterhält, b) der Nachfragende keine sichere Gewähr für die Erfüllung seiner Verbindlichkeiten bietet und es ablehnt, angemessene Sicherheiten zu stellen, e) in der Person des Nachfragenden sonstige Gründe vorliegen, die bei Würdigung aller Umstände die Anbahnung oder Fort- setzung von Geschäftsbeziehungen nicht zumut- bar erscheinen lassen. Diese Vorschriften finden keine Anwendung für die Bundesbahn, soweit sie Personen und Güter auf dem Schienenweg befördert, ferner für die Bundespost, soweit sie Sendungen und Pakete befördert und den Pastscheck-, Fern- sprech- und Telegrafenverkehr betrifft, außer- dem Versicherungseinrichtungen, denen auf Grund gesetzlicher Vorschriften für Ereignisse bestimmter Art das ausschließliche Recht zur Versicherung zusteht. Die der Kartellaufsichtsbehörde übertra- genen Aufgaben und Befugnisse soll ein Bun- deskartellamt wahrnehmen. Geht jedoch die Wir kung der Marktbeeinfſussung nicht über das Gebiet eines Landes hinaus, so kann das Bun- deskartellamt diese Aufgaben und Befugnisse der zuständigen obersten Landesbehörde über- tragen.„ In§ 43 endlich bestimmt der Gesetzentwurf daß das Gesetz auch auf Unternehmen Anwen- dung findet, die von der öffentlichen Hand in Gemeineigentum oder Gemeinwirtschaft betrie- ben werden. Dr. H. ) Siehe„Morgen“ vom 25. August„Dekartellisjerung sollte nicht zersplitternd sein“. landete vor Arbeitsausschuß Der Arbeitsausschuß des Bundestages wird in den nächsten Wochen eine vergleichsweise Beratung der drei vorliegenden Gesetzentwürfe über das Mitbestimmungsrecht, nämlich dem- jenigen der SPD, dem sogenannten Schröder- Entwurf der CDU und den Regierungsentwurf des Bundesarbeits ministeriums beginnen. Lohnsteuer-Richtlinien k a binettreif Die Lohnsteuer-Richtlinien 1950 sind im Bundesfinanzministerium fertiggestellt worden. Sie werden in der kommenden Woche vom Kabinett beraten werden. Unmittelbar wor der Fertigstellung ist ferner der Gesetzentwurf des Bundesfinanzministe- riums über die Verwertung des Vermögens der Hauptveranlagung 1949. Marktwirtschaftliche Prinzipien a uf den Kopf gestellt Im Gegensatz zu der Durchsetzung markt- wirtschaftlicher Prinzipien in der Bundesrepu- blik auf den meisten Wirtschaftsgebieten be- stehe beim Getreidehandel praktisch ein Außenhandelsmonopol, erklärte der Getreide- importeur Bundestagsabgeordneter Margulies, Mannheim, in einem VWD- Interview: zur gegenwärtigen Lage auf dem Getreidemarkt. Die„Reichsnährstandspolitik der Bundesrepu- blik“ in naher Zukunft im Interesse der Privatinitiative zu durchbrechen, sei im Zu- sammenhang mit der weltpolitischen Lage als ziemlich aussichtslos zu beurteilen. Daß die Importpolitik hinsichtlich der Versorgung Westdeutschlands nicht immer eine glückliche Hand gehabt habe, ergebe sich aus der Tat- sache, daß die Bundesreserve ausgeschöpft sei. Durch Verzögerung der Ausschreibungen in der letzten Zeit hätten sich außerdem un- günstige preisliche Konsequenzen ergeben. Aus Individualimporten seien lediglich 450 000 Tonnen zu erwarten. wobei sich die abge- schlossenen Kontrakte— zum Beispiel beim Pakistan-Weizen— teilweise bis März näch- sten Jahres hinauszögerten. 5 Ablieferung gehe in Erwartung höherer Freise sehr zögernd vor sich, und Roggen werde in großem Umfange verfüttert, da die Futter- mittel zu teuer seien. Dennoch dürfe die Ge- treideversorgungslage der Bundesrepublik nicht als kritisch beurteilt werden, da im Rah- men des ECAH- Programms Anlieferungen in Aussicht ständen und keine Anzeichen dafür vorlagen. daß diese nicht durchgeführt werden. Verluste anmelden Im Rahmen des endgültigen Lastenaus- gleiches wird demnächst eine Bekanntmachung veröffentlicht werden, in der die Geschädig- ten aufgefordert werden, ihre Verluste anzu- melden. In Frage kommen Vertriebene und Kriegssachgeschädigte. Vertriebene sind die- jenigen deutschen Staatsangehörigen oder Volkszugehörigen, die ihren frühern Wohnsitz außerhalb der Grenze des Deutschen Reichs- gebietes vom 31. Dezember 1937 hatten oder das Gebiet jenseits der Oder/ Neißge-Linie ver- lassen mußten und nicht mehr dorthin zurück- gehen können. Kriegssachgeschädigte sind die- jenigen Personen. die im Sinne der Kriegs- schaden verordnung vom 30. November 1940 in der Zeit vom 26. August 1939 bis 1. August 1945 Schäden durch Luftangriffe oder Kampf- handlungen erlitten. Um die Schadensfest- stellungen zu erleichtern, werden bei Vermö- gensverlust 15 verschiedene Schadenstufen vor- gesehen, während für Berufsverlust sieben Gehaltsstufen in Frage kommen sollen. Als höchster Schadensfall soll der Betrag von 150 000 DM entschädigt werden, Die Gehalts- gruppen schließen bei einem Jahreseinkom- men von 12 00% DM ab. 5 Besonderen Gesetzen bleiben die Regelung etwaiger Ansprüche wegen Vermögensschäden aus anderen Gründen, die mit dem Kriege zu- sammenhängen., vorbehalten. Dazu gehören u. à. Ansprüche aus Ablieferung von See- und Binnenschiffen, aus Demontageschäden, aus Restitutionsschäden, aus dem Verlust von Pa- tenten, Gebrauchsmustern usw., aus Verms⸗ gensbeschlagnahme, aus Forderungen an Bahn und Post usw. 5 Kurrnachriekten Flottes Weingeschäft in Koblenz Auf der Naturwein- Versteigerung von Winzer- genossenschaften von Mosel und Saar, die die Haupkkellerei der Winzergenossenschaften des Rheinlandes e. G. m. b. H. in Koblenz durchführte, wurde bei gutem Besuch und flottem Gebot ein Gesamtumsatz von 174 410 DM erzielt. 47 Fuder 49er Moselwein erbrachten insgesamt 111 160 DM und 1200 Flaschen 1945er Mosel 3120 DM sowie 18 Fuder 1949er Saarweine insgesamt 60 130 DM. Das Fuder Moselwein kostete 1700 bis 3510 DM. Die Flasche Moselwein kam 2,40 bis 2,70 DM Der Saarwein kostete im Fuder 1970 bis 3910 DM. Keine Streikgefahr in der Pfalz2 In der pfälzischen Bauindustrie besteht nach Ansicht des Verbandes der pfälzischen Industrie, dessen Vorstand in Neustadt Fragen des Mitbe- stimmungsrechtes und der augenblicklichen Situa- tion im Baugewerbe besprach, keine akute Streik- gefahr. Auf der Vorstandssitzung wurden, wie der Verband am Dienstag mitteilte, keine Beschlüsse gefaßt. Der Verband teilt ferner mit, daß am 6. Sep- tember die Arbeitgeber der westdeutschen Schuh- Industrie in Königstein Paunus zusammenkommen werden, um vor der Aufnahme von Tarifver- handlungen mit dem DB ihre Ansichten über einen neuen Manteltarif in der Schuhindustrie aufeinander abzustimmen. Ohne Werbung kein Fremdenverkehr Von den im deutsch- österreichischen Reise- abkommen für den deutschen Reiseverkehr nach Oesterreich bewilligten zwei Millionen Dollar sind bisher noch nicht 200 000 Dollar in Anspruch ge- nommen worden. Wie aus einer in der„Neuen Wiener Tageszeitung“ veröffentlichten Unter- suchung hervorgeht. Für das nur schwache An- laufen des Reiseverkehrs nach Oesterreich wird neben den zu hohen Paßgebühren der deutschen und österreichischen Stellen die unzureichende österreichische Verkehrswerbung in der Bundes- republik verantwortlich gemacht. Unreifer Käse darf nicht rollen Das dänische Landwirtschaftsministerium hat an der deutsch-dänischen Grenze bei Krusau eine scharfe Kontrolle der Käseexporte eingeführt, da sich herausgestellt hat, daß viele der zur Ausfuhr kommenden dänischen Käsesorten nicht die ge- setzliche Lagerungszeit von acht bis neun Wochen erreicht haben. Eine Reihe von Kühlwagen mit Käse für das Bundesgebiet wurden bereits zurück- gesandt. Die Ursachen für überstürzte Lieferun- gen sind offenbar Gerüchte über bevorstehende deutsche Zollerhöhungen. Usa schränken Kredite ein Um einer Ausweitung der inflatorischen Ten- denzen in der USA- Wirtschaft zu begegnen, Wer- den in Kürze Kreditrestriktionen in Kreft tres ten, verlautet aus Kreisen, die der USg-Regle rung nahestehen. Der Federal Reserve Board wir eine entsprechende Verlautbarung herausgeben, sobald Präsident Truman das in der vergangene Woche vom Kongress genehmigte Wirtschaftskons trollgesetz ratifiziert hat. Europäische„Fernseh-Union“ Französische Fernsehtechniker bemühen sich gegenwärtig, eine technische Zusammenarbeit und eine Art Fernsehunion mit der Bundesrepublik herbeizuführen, die künftig ganz Europa mit Programmen versorgen soll, meldet der französi- sche Informationsdienst„Wirtschaft und Technik“ Von deutscher Seite sei für Bildsendungen eine Norm von 625 Zeilen vorgeschlagen werden, wäh- rend in Frankreich zum Teil schon mit 819, in Großbritannien mit 405 und in den USA mit 523 Zeilen gesendet wird. f Erdölschürfungen in der Pfalz Im Auftrag norddeutscher Petroleumfirmen werden gegenwärtig im Bienwald bei Kandel Pfalz Erdölschürfungen durchgeführt. Es handelt sich um eine Gruppe von Physikern, die zunächst Plätze ermitteln, an denen sich petroleumhaltige Erde findet. Die Untersuchungsergebnisse werden dann Geologen zur Verfügung gestellt, die Bohr- versuche vornehmen lassen. Rohstahl- Produktion unverändert Die Rohstshlproduktion in der Bundesrepublik betrug im August nach Angaben der Fachstelle Stahl und Eisen 1 087 347 Tonnen gegenüber 1 Tonnen im Juli. Bei 27 Arbeitstagen im gegenüber 26 im Juli blieb die Tagesproduktio damit fast unverändert. 5 Die Roheisenerzeugung belief sich im Augus auf 667 526 Tonnen gegen 761 900 Tonnen im Juli. Frankfurter Effektenbörse vo m 5. September 1950 Das freundliche Tendenz der Frankfurter Effek- tenbörse ist weiterhin beibehalten worden. Da jedoch der Order-Eingang etwas zögernder erfolgte, war die Umsatztätigkeit etwas ruhiger. Die Kurse lagen im allgemeinen auf dem Vortags- Schlußniveau, doch erzielten eine Reihe stärker verlangter Papiere gute Besserungen. Heidel- berger Zement zogen anfänglich 1½ Prozent an, um auf 3½ Prozent höherem Stand zu schliegen. Conti-Gummi gewannen 1½ Prozent, im übrigen Rielten sich die Veränderungen nach beiden Seiten im Rahmen von 1 Prozent. Großbanken jedoch cher angeboten und überwiegend i Prozent schwächer. Im Freiverkehr stiegen Zeiß-Ikon und Dyckerhoff Zement je 2 Prozent. Der Markt für testverzinsliche Werte verlief ruhig und ut gehalten. D sc rS-A se S TEIIEN. ANGEBOT E J Jüngere, flotte IDMA-TRANSPODTE Zahlreiche Rehlamalionen und Liefertahrten Telefon 514 62. Uhren-Reparaturen Zimmer, am Tattersall. Vervielfältigungen Schreibmaschinenarbeiten. Schreib- von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots-. Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einsendern sobald als mg- ch re Bewerbungsunterlagen zurückzureichen. Zeugnisse, beglau- fachmännisch und preiswert bei bigte Abschriften und Photos stellen für die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar deren wiederbeschaffung— soweit überhaupt möglich— mit beträchtlichen Kosten verbunden Ist. MaxWHERAER MoRGEN. Anzeigen-Abteilung flein-Bedlenung für Bahnhofswirtschaft gesucht, Albrecht, Schifferstadt/ Pf. Friseur-Llehrmäcchen der U-z-Schule. 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September 1950/ Nr. 207 f N Leitartikel aus dem jenseits Herr Stoppoloni Geister haben es heute nicht mehr nötig. in der ibnen eingeräumten Geisterstunde durch kinstere Gänge und zugige Säle zu Spuken an die sich in der Regel die grau- sige Erinnerung an eine vor Jahrhunderten begangene Untat knüpft. Ein für allemal haben sie damit Schluß gemacht, in theatra- lischer Selbstmörderpose, bleich, die Pistole an der Schläfe, an irgendeinem Fenster auf. zutauchen, um sich, ausgeschlossen von der liebenswerten Welt der Lebenden, an den Eatsetzensschreien harmloser Passanten zu Weiden. Rasselnde Ketten. klappende Gebeine, knarrende Dielen gehören der Vergangenheit An. Die fortschrittliche Geisterwelt ist von diesen völlig rückständigen, dumm-roman- tischen und dazu höchst unhumanen Metho- den abgerückt. Sie mag erkannt haben, daß man sich durch Verbreitung von Angst und Schrecken, durch buchstäblich haarsträu- bende Manieren auf die Dauer keine Freunde schaffen kann. Der Umschwung zeigt erfreuliche Resultate. Längst haben spiritistische Kreise den Verkehr mit dem Jenseits aufgenommen. Die Gäste von drü- ben gehen zwanglos bei uns ein und aus. Das gegenseitige Einvernehmen hat sich derartig vertieft, daß Professor Stoppoloni aus Camerino, ein in Geisterkreisen wert- geschätzter Mann, in Italien eine alle vier- zig Tage erscheinende Zeitschrift ins Leben rufen konnte, deren Schriftleitung zu je acht Sitzen von hiramlischen und irdischen Redakteuren besetzt ist. „Aurora“ ist zwar nicht das erste spiri- tistische Fachorgan— im internationalen Zeitungsmuseum in Aachen wird ein Spiri- tistenblatt aufbewahrt, das man weiß auf schwarz gedruckt hat. damit es von Gei- stern auch in der Nacht gelesen werden kann— aber die Tatsache, daß Vertreter des Jenseits die jeweilgien Leitartikel schreiben, muß als aufsehenerregende Neue- rung hingenommen werden. Jeden Samstag um 17 Uhr findet die Übliche Redaktionskonferenz statt. Die sech- zehn Teilnehmer sitzen— hinter verschlos- senen Türen— an einem großen runden Tisch. Acht von ihnen sind für das irdische Auge nicht sichtbar. Ihre Stühle stehen leer, aber man weiß, daß sie anweseid sind, denn sie greifen mit temperamentvollen Klopf zeichen und durch den Mund des Buchhal- ters Raoul Bocci, eines Spezialmediums für Neue Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters VI. Helene Seip ist Rheinländerin aus Bonn. In frünen Kindheitsjahren wollte sie Sänge- in werden; als sie neun Jahre alt war, sprang sie bei einer Aufführung des„Don Carlos“ von Schiller im Kurtheater Bad Neuenahr für die Darstellerin der Infantin ein. Seitdem blieb der Wunsch, zum Theater zu gehen, in ir lebendig. Sie ließ sich im Reinhard-Semi- na in Wien ausbilden und nahm noch Schau- spielunterricht bei Lydia Sir. Mannkeim ist ihr erstes Engagement: sie wird dem Schau- spielensemble des Nationaltheaters als„Senti- mentale“ angehören. nt intellektuelle Phänomene, stürmisch in die Debatte ein. Er ist, so bescheiden seine be- rufliche Stellung anmutet, der erste Mann an der Spritze. Mit verklärten Augen auf einer Matratze ruhend, nimmt er das übersinn- liche Diktat entgegen und spricht es druck- reif auf ein Stahlband oder in Dr. Stoppo- lonis Magnetophon, das ein ortsansässiger Radiobastler eigens für diese Sitzungen konstruiert hat. „Wir müssen den Materialisten, unseren größten Widersachern, die ironische Falle an den Mundwinkeln aus dem Gesicht wi- schen“, wettert der Leitarfikler der ersten Nummer, den ein Kreuz vor seinem Namen als einen Verstorbenen ausweist.„Materia- listen, öffnet eure Augen. Betrachtet eure kleine Welt, euer Universum aus sieben Planeten. Dann heftet eure Augen an die Linse eines Teleskops, und ihr werdet über- zeugt sein, daß hinter eurer Welt noch viele andere Welten liegen. Ergriffen von dieser Weite und Großartigkeit werdet ihr euch klein und winzig vorkommen, werdet ihr niederknien, die Stirn neigen und erkennen, daß der Materialismus keine Daseinsberechti- Sung hat. Die Menschen säen Licht und Schatten. Wir aber“— so verheißt der Autor aus dem Jenseits—„möchten die Schatten aus der Welt bannen. Wir lassen uns wohlgemut zu Grabe tragen, denn wir wissen, daß wir auch morgen noch leben Werden. Wir haben genug Beweise.“ Am 18. Februar 1950— so berichtet eine redaktionelle Notiz— erhob sich aus dem in Ruhestellung ausgestreckten Medium, dem erwähnten Buchhalter Raoul Bocci, eine zitternde Erscheinung, die im selben Augenblick spürbare Kälteschauer in dem geheizten Zimmer verbreitete. Die Erschei- mung nahm dem Medium den Wollschal ab hat gute Beziehungen zu den Geistern und band ihn fröstelnd um. Dann schaute sie sich verwundert um und fragte: „Wo sind wir hier?“ „In einem Zimmer in Camerino“, ant- Wortete Professor Stoppoloni. „Camerino?“ Der Geist schien zu über- legen. „Und wo ist der Osten?“ Der Professor wies in die Richtung. Dann hörte man die Erscheinung flüstern:„Bo- lognola“ und. noch schwächer,„valanga Lawine“. „Wer bist Du?“ so fragte der Professor. Mit dünner Stimme kam die Antwort wie aus weiter Ferne:„Angelino“. Die Erschei- nung saß zitternd auf dem Rand der Lager- statt. Professor Stoppoloni fragte hierauf, ob er seiner Familie irgendeine Nachricht überbringen solle. Es erfolgte keine Ant- wort. Die Erscheinung wurde zusehends durchsichtiger, und sie löste sich vor aller Augen gänzlich auf. Bolognola ist ein kleines Dörfchen in den sybellinischen Bergen, etwa 24 Kilometer östlich von Camerino gelegen. Die Nach- kforschungen ergaben, daß ein Mann namens Angelino im Jahre 1934 bei einem Lawi- nenunglück mit Frau und Kind ums Leben gekommen war. Professor Stoppoloni bedauert, daß der beschränkte Raum des Blattes ihm nicht gestattet, auch über andere Fälle ins ein- zu machen. zene gehende Mitteilungen Durch seinen ärztlichen Zivilberuf an Schweigepflicht gewöhnt, verheimlicht er die Namen seiner spirituellen Mitarbeiter. Die Geister wollen anonym bleiben. Man munkelt, daß Dante die Literaturseite übernommen hat, und Turnvater Jahn den Sportteil— Gerüchte, die von seiten Pro- — Der Straße. CAS TIANIEN So glatt und rund und wie poliertes Holz, In dem die Maserung das Aug' entzückt, Schält ihr, der Kinder Raub und erster Stolz, Euch aus dem Stachelbett und kühlt und schmückt Die Hand, die- euch heraufhob aus dem Schritt Manche auch von euch Sind dreieckförmig, aber noch der Schnitt Ist rund zu fühlen, leiblich, körpergle ich. Die Kinder nehmen euch in ihren Schutz, Das Schöne liebend, Frucht die nur gesehn Und nicht gegessen werden kann. In Schmutz Tritt euch der Bürger. Aber heilend soll Kastanienkette sein in vielen Wehn. Des Lebens seid ihr, seines Wunders voll. 1 Hedwig Rohde fessor Stoppolonis bisher nicht dementiert worden sind. Dem hochverdienten Gelehrten — Grohoffizier und Ritter höchster Orden, Inhaber der Goldenen Medaille der„Engels- gleichen Goldgezierten“ Kontamtins des Großen— ist in Anerkennung seines ge- meinnützigen Wirkens von höchsten Gei- stern der Titel eines„Irdischen Großmei- sters des Kreuzzugs der Spiritisten“ ver- liehen worden. G. B. Bleibt das Fernsehen im Hintergrund Immerhin weiter entwickelt als der Funk bei seiner Einführung Bei einem Rundgang durch die unlängst in Düsseldorf veranstaltete„Deutsche Funk- Ausstellung 1950“ vermißte man mit einiger Verwunderung den Blick auf den heutigen Stand der deutschen Fernsehtechnik. Die offlziellen Redner, unter ihnen auch Staats- Sekretär a. D. Dr. Bredow, erwiderten auf alle in diese Richtung zielenden Fragen, ran solle sich doch noch einige Jahre gedulden. Und selbst der Vertreter des Rundfunkhan- dels, der in erster Linie finanziell am Rund- funk interessiert ist, erklärte kategorisch: „Alle Mitteilungen über Dinge, die in der Entwicklung sind, stören die Entwicklung“. Es ist aber doch gewiß der Wunsch aller, die es mit dem Fernsehrundfunk ernst mei- nen, daß die durch sie erst gestörte Ent- wicklung wieder in Gang gebracht wird. Zu ihnen gehört hoffentlich auch der Ver- Waltungsrat des Nord westdeutschen Rund- Funks(NWD RH), der sich unmittelbar vor der Funkausstellung ausführlich mit Fernseh- fragen befaßte. Immerhin hat Deutschland in der Fern- sehtechnik einiges geleistet, seit es 1935 mit dem regelmäßigen Programmbetrieb begann, bald darauf das erste Fernsehspiel sendete und bis in die Kriegsjahre hinein die Mög- lichkeiten der Fernsehprogrammarbeit syste- matisch ausgeweitet hatte. In Fernsehstuben hatte die Oeffentlichkeit diese Arbeit ver- folgen können. Ein„Fernsehvolksempfän- ger für wenig mehr als 600 Mark stand kurz vor Kriegsausbruch im Produktions- programm. Technisch hatte man sich von primitivsten Anfängen bis zum 441-Zeilen- Bild hinaufgearbeitet, von der„Nipkow- Scheibe“ war man zum Ikonoskop gekom- men, ein primitiver Abtastraum war längst einem lichtüberfluteten Studio gewichen, in dem Fernsehspiele inszeniert wurden, die inhaltlich wie formal künstlerischen Ansprü- chen standhielten, und ein Stab von Fern- sehexperten hatte sich herangebildet. Das Kriegsende und die Nachkriegsjahre machten unter diese Entwicklung einen Strich. Praktisch aus dem Nichts begann der Nord westdeutsche Rundfunkt 1949 zu- gleich für die anderen Sender mit den Vor- arbeiten für einen neuen Fernsehstart. Nur der Techniker kann ganz ermessen, welche Schwierigkeiten überwunden werden muß- ten, bis im März 1950 erstmals wieder ein Fernsehbild in Deutschland zu sehen war— zuerst noch über Draht übertragen, im Juni dann erstmals drahtlos. Auch wenn es zu- erst noch Filme waren, die übertragen wur- den, standen doch auch die Apparate für die direkte Abtastung bald bereit. Die Pläne der Fernsehleute hatten den ersten Rückschlag erfahren, als der Verwal- tungsrat des NWDR im März auf Grund un- zureichender Information durch fachkundige Persönlichkeiten den Etatposten, der für ein Fernsehversuchsprogramm vom Sommer 1950 ab vorgesehen war, strich und auch die Mittel für die technische Entwicklung spür- bar kürzte. Die zweite Behinderung ergab sich durch die NWDR-Technik selbst, als der Sprung auf die Ultrakurzwelle im Mai 1950 nicht den Erfogl brachte, den man er- wartet hatte. Nur spärlich kamen die Hörer. Und so fürchtete man— ebenso wie die In- dustrie, die sich nach längerem Zögern schließlich der URW- Produktion zugewandt hatte!— eine Beeinträchtigung der Ultra- kurzwellenentwicklung, wenn man das Fernsehen jetzt zu sehr propagiere. Ein Zusammenspiel der Technik und Wirtschaft, Canz kurze Kurzgeschichten Ein dünnes kleines Männchen tippte in einem Restaurant einem Mann auf den Arm, der sich einen Mantel anzog.„Ver- zeihen Sie vielmals“, sagte der Kleine, „aber sind Sie zufällig Herr Fritz Appel- mann?“ „Nee, bin ich nicht“, andere brummig. a „So— ja— dann also—“ stammelte der erste,„die Sache ist nämlich die, Herr Fritz Appelmann bin ich— und dem gehört der Mantel, den Sie gerade anziehen.“ * Friedrich Wilhelm IV liebte die Pünkt- lichkeit. Er war darum höchst ungehalten, als bei einer musikalischen Soiree die Mit- glieder des Quartetts keine Anstalten mach- ten, ihre Noten auf die Ständer zu legen und anzufangen.„Was ist denn los?“ er- kundigte er sich bei seinem Adjutanten. Dieser flüsterte zurück, daß sich die Musiker in einer peinlichen Verlegenheit befänden. Prinzessin Wilhelmine habe sich auf den Sessel gesetzt, auf den man die Noten gelegt habe. Da lachte der König.„Steh auf, Wil- helminchen!“ rief er amüsiert.„Die Noten, auf denen du sitzt, sind nicht für Blas- instrumente. antwortete der von Privatkapital und Hörermitteln ergab sich, das zu stärksten Bedenken Anlaß ge- ben mußte und noch mug. Denn als Resultat hat sich daraus nicht nur das Fehlen der Fernsehtechnik auf der Düsseldorfer Ausstellung ergeben, vielmehr ist die Fernseharbeit ganz allgemein in ein Stagnieren geraten. Bestehende Möglichkei- ten werden nicht ausgenutzt. Die Techniker — welche Widersinnigkeit!— versuchen, das Rad der Entwicklung aufzuhalten. Und das ist in einer Zeit, in der sich das Fern- sehen überall in der Welt beispiellos aus- breitet. Es ist geradezu töricht, wenn sogenannte Fachleute behaupten, durch die jetzt ein- getretene Verzögerung werde man in der Lage sein, dann wirklich vollkommenes Fernsehen zu bieten. Wer ständig auf Ver- vollkommnung wartet, wird immer zu spät kommen. Dabei ist das Fernsehen technisch heute erheblich weiter, als es der Rundfunk zur Zeit seiner Einführung war. Die Empfän- gerfrage aber kommt erst in zweiter Linie. Müßzig sind auch alle Kalkulationen, zu wel- chem Preis ein Empfänger lieferbar sein Wird. Hier sollte die Industrie lediglich aus ihren Fehlern bei der Ultrakurzwelle lernen und nicht zu gegebener Zeit so kleine Serien auflegen, daß die Preise unsinnig überhöht sein müssen. Entscheidend aber ist die Frage des Sen- ders— das heißt: das Programm. Das Fern- sehen ist nämlich heute kein technisches Problem mehr. Was in dieser Hinsicht zu tun ist, geschieht in den Laboratorien. Er- forderlich jedoch ist, daß Deutschland so schnell wie möglich mit einem Fernsehpro- gramm beginnt, um den seit vielen Jahren verlorenen Anschluß an die internationale Entwicklung wiederzugewinnen. Wir hörten von Besuchern in Amerika, daß die Metho- den der deutschen Fernsehspiele noch heute vnübrtroffen sind. Trotzdem wird das Fern- schen in wenigen Jahren zahllose Fachkräfte erfordern, die nur allmählich herangebildet werden können. Und die Wechselwirkung von Kultur und Technik wird im Fernseh- rundfunk vor neue Bewährungsproben ge- Stellt. Hier muß so schnell wie möglich die Praktische Arbeit beginnen, die nur in Form eines regelmäßigen Programms geleistet Werden kann. Das Geld dafür ist vorhan- den— sonst könnten die deutschen Sender nicht solche Summen in Funkhausneubauten und Ultrakurzwellenexperimente stecken. G. E. PERCYAUARWECEN Roman von Hans Thomas Copyright by Verlag des Druckhauses Tempethof, Berlin 28. Fortsetzung „Das wollte ich meinen. Brenton! Hier in dier Taverne herrscht Ordnung! Hier halte ich ein Auge drauf! Was sehen Sie sich denn um? Kleine Verabredung, wie? Es ist nicht gut, wenn ehrenwerte britische Beamte zu oft in Nachtklubs gehen! Bei Bobby fängt es an, und wo es endet, weis niemand. Ist sie hübsch., Brenton?“ „Ich glaube ja, Mac.“ „Ist sie jung, Brenton?“ „Sehr.“ i „Sie mal an! Und was sagt Ihre Frau dazu Brenton, wenn Sie oft Nachtdienst machen?“ „Sie hat geschimpft, als ich aus dem Bett bin.“ „Sie lagen schon im Bett?“ . „Und Sie sind hier verabredet?“ . 5 „Verdammt noch mal, Brenton, Sie wer- den mir interessant. Und wo soll das Enden?“ „Wahrscheinlich in Paris, Mac.“ „Wieso?“ „Da ist sie schon, Mac! Soll ich Sie vor- stellen oder entsinnen Sie sich noch?“ Macallister hob den Kopf. Neben der bunten Ampel Francesco Berteolis hing ein Gesicht, aus dem ihn zwei graue Augen verwundert und mißgbilligend anblitzten. Die Wirkung dieses Gesichtes war verblüffend. MacAllister suchte sich selbst in Windeseile zusammen, und das war nicht einfach, denn seine Schultern klemru- ten so bequem in der Lehne des Sessels, daß er seine Hände nicht aus den Taschen be- kam. Seine Füße hatten unter dem Sessel des Kommissars einen sehr angenehmen Stützpunkt gefunden, der sich aber jetzt in- sofern als tückisch erwies, als sein rechter Schuh festsaß. Immerhin kam er schnell genug zu halber Höhe empor, aber ebenso schnell wurde er wieder zurückgedrängt. „Bleiben Sie sitzen, Mac, Sie sind müde“, sagte Jane Brown und setzte sich neben ihn.„Sie waren schneller als ich, Herr Kom- missar, ich bekam keinen Wagen und mußte Warten. Sehen Sie, ich wußte, daß er hier War. Guten Tag, Mister Flush, setzen Sie sich doch wieder! Nun, was sagen Sie, Mac, ist das nicht toll? Aber Sie haben recht ge- habt, ich habe an Sie denken müssen!“ „Ja“, sagte MacaAllister und sah ratlos auf Brenton. Der lächelte. 5 „Was sagt er denn, Herr Kommissar?“ „Ja, er meinte gerade, daß ich ihm in- teressant werde, Mig Brown. Und vorher fuhren wir von Lokohama nach Wladiwo- Stok, und dann „Ja, und? Ich verstehe nicht „Ich bin nämlich noch gar nicht zu Wort gekommen, Miß Brown. Der gute Mac hat so fesselnd erzählt, daß ich warten mußte. Und außerdem erzählt er auch immer etwas aus der großen, weiten Welt. Wir kommen so selten hinaus. Ich selbst war noch nie in China und Japan. Und dabei ist das ein alter Traum von mir. Früher hoffte ich oeh Die Stirn MacAllisters färbte sich noch um einen Schein dunkler. Er hatte seinen rechten Fuß langsam frei bekommen und 20g ihn jetzt vorsichtig nach vorn, so daß sich die Schuhspitze unterhalb der Knie- kehle des Kommissars befand. Es war eine aussichtsreiche Stellung, aber er kam nicht dazu, sie zu einem Angriff auszunutzen, denn plötzlich hing ein neues Gesicht neben der Ampel Francesco Berteolis. Es war ein altmodisches, romantisches Gesicht mit großen leidenschaftlichen Augen, die jetat, da sich das Gesicht neigte, von einer Fülle kunstvoll gedrehter Locken verdeckt Wurden. „Hallo, Jane, ich bin ja so glücklich!“ sagte Sylvia Bradford. Sie war im Pelz, der ein weißes Abend- Kleid verdeckte. »Es muß sofort etwas geschehen, nicht? Ich wußte es ja. Da stecken persönliche Dinge dahinter! Was meinen Sie, Mister Macallister? Sie sind von Scotland Vard. nicht? Wie geht es Ihnen? Sie waren einmal bei mir, ich habe es sofort gewußt. Wie haben Sie es denn erfahren? Und wie geht es Ihnen, Herr——2 Flush? Sind Sie Clark Flush? Ach, das ist schön! Ich bewundere Sie so! Wir fahren sofort hin, Jane, ja? Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen vorgegriffen habe! Ich bin Ihnen so dankbar, daß Sie mich gleich benachrichtigt haben! Ich bin So aufgeregt! Ist dies Ihr Glas, Mac? Ich darf wohl daraus trinken, ja? Komisches Lokal hier!“ „Ja, Mac“, sagte Brenton,„einmal hatte ich einen großen Fall und sollte nach Singa- Pur geschickt werden. Das war. warten Sie mal „Quatschen Sie nicht, Brenton“, sagte Macallister grob,„also wo ist Mister Brown?“ „Wahrscheinlich in Paris.“ „Und woher wissen Sie, daß er in Paris 1862. „Heute nacht, beträchtlich nach Mitter- nacht, rief mich der Vard an. Ich hatte ein paar Leute in die Häfen geschickt. Für alle Fälle. Wir konnten ja sonst so wenig tun, Mac! Es sollte alles geheim bleiben, nicht? Nun, Mister Browm ist nach den Bildern, die uns Mig Jane gab, von drei Personen einwandfrei wiedererkannt worden. Am Zoll in Dover von zwei Beamten, denen er aufgefallen war, weil er kein Gepäck bei sich hatte. Und ein Steward hat ihn auch wiedererkannt und sagt aus, der betreffende Herr sei nach Paris gefahren. Das Datum stimmt. Und ich habe die Zeit verglichen, Mac. Mister Brown muß von Selfridge direkt zur Victoria Station gefahren sein.“ „Verdammt! Und Sie riefen Mig Jane an?“ „Ja, Mac, nachdem ich Sie nicht finden konnte. Und da erfuhr ich, dag Sie nach Mitternacht Ihre Geschichten zu erzählen pflegen. Ich wußte das noch nicht, Mac!“ „Ja, und ich rief gleich Sylvia an“, sagte Jane. f „Und ich fuhr gleich her!“ sagte Sylvia Bradford. „Und mich rief keiner an?“ sagte Mac- Allister. „Mig Jane wußte, daß Sie hier seien“, sagte Brenton mit einem infamen Ausdruck im Gesicht,„sie meinte, wenn Sie nicht auf der Redaktion oder im Bett seien, so seien Sie hier.“ „Mister Brown fuhr allein, Brenton?“ „Anscheinend ja, Mac.“ „Und sein Verhalten?“ „Der Steward sagte nur, völlig normal, eher vergnügt.“ „Das kann nicht sein, Herr Kommis- Sar“, sagte Sylvia Bradford.„glauben Sie mir, ich kenne Mister Brown auch. Er sah immer vergnügt aus, ob er es war oder Leerer reer eee ee eee eee eee, Kulturnachriqnten In einer„Tristan“-Aufführung imm Théatre du Grand Casino zu Vichy Frankreich), die von Carl Elmendorff geleitet wurde, sang Heinrich Hölzlin vom Mannheimer Nationaltheater mit„großem persönlichen Erfolg“ den Marke. Das„Journal de Vichy“ hebt die schöne Stimme Hölzlins,: seine sorgfältige Deklamation und die mit starker innerer Gestaltungskraft gesun. gene Klage König Markes hervor. Der Musik- Kritiker des Pariser„Figaro“ erklärt, daß Hein- rich Hölzlin Stimme, Empfindung und Spiel zu einer vollkomenen Leistung vereinigt habe. An weiteren deutschen Künstlern wirkten Erich Hallström als Tristan und Rudolf Bockelmann als Kurwenal erfolgreich mit. Die Württembergischen Staatstheater in Stuttgart verhandeln zur Zeit mit dem Thea- ter der Stadt Marseille über Opernaustausch- gastspiele. Karl Heinz Stroux vom Berliner Hebpel- theater ist vom Intendanten des Landestheaterg Darmstadt zu einer Inzenierung von Carl Sternheims„1913“ als Gastregisseur verpflichtet worden. Das„Duo-Konzert für Violine, Klavier und Orchester“ des Schönberg- Schülers Hermann Heiß ift am Montag im Rahmen des Pyrmon- ter Musikfestes uraufgeführt worden. Es spiel- ten das große Symphonie-Orchester des NWDR Hamburg unter Dr. Hans Schmidt- Isserstedt und als Solisten Jean und Lola Benda, Lausanne. Das vollbesetzte Haus war begeistert. Das Werk ist das erste Musikstück in dieser Instrumentalbesetzung. Mit dem Ruf„Ruhe!“ kämpfte der 70jäh- rige Dirigent Sir Thomas Beecham den zu früh einsetzenden Beifall für Ilse Hollwe g, Düsseldorf, in einer Aufführung der„Ariadne auf Naxos“ bei den Edinburgber Festspielen nieder. Das internationale Publikum hatte vor lauter Beifallsfreudigkeit die Sängerin nicht zu Ende singen lassen. Die Wandlungen der verflossenen fünfzig Jahre dieses Jahrhunderts, das Auf und Ab, durch das seine Menschen gejagt wurden, das dichte Beieinander von Ordnung und Chaos, Blühen und Verderben, Aufstieg und Nieder- gang: man könnte sich keinen besseren Spiegel dafür denken als das vielfachen Wandlungen unterworfene Werk des bald 60jährigen Malers Otto Dix, das der Badtische Kunstverein gegenwärtig in seinen Räumen in Karls- ruhe zeigt. Die Ausstellung, die später auch nach Heidelberg kommt, geht mit einigen Bei- spielen bis zu den ersten künstlerischen Aeuße- rungen des bei seinem Debut auf der Dresdner Secession 1919 durch seinen agressiven, ankläge- rischen Ton auffallenden Malers zurück und berücksichtigt besonders das malerische Werk; ein großer Teil der übrigen zuerst in Freiburg gezeigten Kollektion konnte aus räumlichen Gründen nicht gehängt werden. Ny Zu der Uraufführung des Films„Schwarz- waldmädel“ wird ein„Sonderpostamt Schwarz- waldmädel“ in den Stuttgarter Palast-Licht⸗ spielen mit Genehmigung des Bundespost- ministeriums den ersten Filmsonderstempel der deutschen Bundespost ausgeben. Die elfte Tuberkulosekonferenz wurde am Sonntagabend in der Kopenhagener Universität eröffnet. Ueber 800 Tuberkulose- Spezialisten aus mehr als 40 Ländern nehmen daran teil. Die in Göttingen lebenden Nobelpreisträ- ger, die Professoren Hahn, Heisenberg, von Laue und Windau, sind zum 50jährigen Beste- hen der Nobel-Preisstiftung im Dezember nach Stockholm eingeladen worden. nicht! Das lag in seiner Art. Er fuhr sicher nicht vergnügt nach Paris, er sah nur 80 aus! Jane, habe ich recht?“ „Ich weiß es nicht, Sylvia“, sagte diese nachdenklich,„ich verstehe überhaupt nicht mehr viel.“ „Haben Sie schon etwas unternommen, Brenton?“ Nein, Mac, noch nicht. Und ich glaube auch nicht, daß ich viel unternehmen kann. „Warum nicht?“ „Ja, mein Lieber, das wird jetzt schwierig, denn jetzt müssen wir vor der Pariser Polizei Farbe bekennen. Entweder wir suchen Mister Brown offen. dann ist es gut und ich kann auch noch heute nacht kabeln. Oder es soll alles wie bisher ge- heim bleiben. Dann kann ich mit Paris wenig anfangen! Was soll ich denn den Leu- ten dort erklären? Und selbst wenn es mög- lich wäre, Mac, in Paris bleibt nichts ge- heim. In zwei Tagen spätestens wissen 6s Ihre Kollegen vom Temps, und Paris Midi.“ „Verflucht, das ist richtig!“ „Ja, aber es muß doch sofort etwas ge- schehen, meine Herren!“ sagte Sylvia Brad- ford. Ihre Augen brannten, und der Kom- missar wich ihnen behutsam aus, da sie ihm ungemütlich wurden. So blieben le an MacAllister hängen. „Mac! Mister Macallister! Denken Sie nach! Hier ist jedoch jede Stunde wichtig! Da irrt ein Mensch mit schwerem Herzen in einer wildfremden Stadt umhet. So ist es doch, nicht? Wif müssen hinfah- ren, ich habe es ja gleich gesagt! Sofort müssen wir zu ihm!“ „Das habe ich mir auch gedacht,“ sagte Brenton ruhig.. „Was denn?“ fragte Macallister. verd vs Vers Dr. I Red⸗ Tele Ban! Allg. Städ Bezi Post: Lud! Erscl Für nim! 5. J „Na Voll Bun der der Die sech min Pler dere He spre Opf. Ver. Krie s0ll poli wer erste ist Verf Stas verb Bad das in 8 hekt dem Lan badi und Wire Rhe tune here zun; „Ne ver! dak order 8 ren Spal desk vor tion men spra men part pra Gew die! Par! 88 Bre pras Dr. Hele Fra Ve! bär cher Regt das Pflic Wur übel