Nr. 207 Théatre die von Jeinrich Itheater Marke. timme on und gesun. Musik- 6 Hein- Spiel zu abe. An a Erich elmann ter in 1 Thea stausch· Hebbel- eaterz 1 Carl pflichtet vier und ermann yrmon- s spiel- ar des chmidt- d Lola us war sikstück 70jäh- den zu 1e g. Ariadne tspielen itte vor n nicht fünfzig ind Ab, len, das Chaos, Nieder- Spiegel lungen Malers ztverein Ar Is⸗ er auch en Bei- Keußbe⸗ resdner nkläge- ck und Werk; reiburg mlichen AK warz⸗ Warz- —-Licht⸗ lespost- pel der de am versität jalisten teil. reistra- g, Von Beste er nach eee sicher nur 80 diese nicht mmen, glaube Kann.“ jetzt + der Weder un ist nacht r Se- Paris Leu- mög- ts ge: en es Paris as Se⸗ Brad- Kom- a sie n sie enken tunde verem mher. nfah⸗ 3ofort sagte „Nationalen 82 veröffentlicht unter Lizenz- Nummer vs WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- uimmt der verlag keinerlei Gewähr . Munnheimer Unabhängige Zeitung Badens und der pfalz Gesehäftsstellen: aAchwetzingen. Karl-Theodor-Straße 18 Telefon 234 Weinheim, Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg,. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 5. Jahrgang/ Nr. 208/ Einzelpreis 0,13 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 7. September 1950 — Mationaler Gedenktag (dpa) Die Feierlichkeiten zum Gedenktag des deutschen Volkes“ Werden heute vormittag in der Bundeshauptstadt mit Gottesdiensten in der katholischen, der altkatholischen und der evangelischen Kirche eingeleitet werden. Die Bundesregierung hat für Nachmittag sechzehn Uhr zu einer vom Bundesinnen- ministerium vorbereiteten Feierstunde im Plenarsaal des Bundestages eingeladen, in deren Verlauf Bundespräsident Professor Heuß und Bundeskanzler Dr. Adenauer sprechen werden. Der„Nationale Gedenktag“ soll an alle Opfer der Vergangenheit erinnern, die ais Verfolgte, Soldaten oder als zivile Opfer des Krieges ihr Leben verloren haben. Daneben soll des Wiedererstehens des deutschen politischen Lebens vor einem Jahr gedacht werden, als Bundestag und Bundesrat zum ersten Mal zusammentraten. Der Gedenktag ist damit gleichzeitig ein Bekenntnis zur verfassungsmäßigen Ordnung des neuen Staates. Bonn. „Ersatzzeitungen“ der KPD Stuttgart.(UP) Als Ersatz für die zwei verbotenen KP- Zeitungen Württemberg Badens(die Stuttgarter„Volksstimme“ und das Mannheimer„Volksecho“) hat die KPD in Stuttgart in diesen Tagen begonnen, ein hektograflertes Blatt zu verteilen, das unter dem Titel„Tribune- Mitteilungsblatt der Landtagsfraktion der KPD im württemberg- badischen Landtag“ vor allem Behörden und sonstigen amtlichen Stellen zugestellt Wird. Auch die KPD- Landtagsfraktion von Rheinland-Pfalz gibt jetzt eine neue Zei- tung mit dem Titel„Tribüne des Wählers“ heraus, nachdem die französischen Besat- zungsbehörden das offlzielle KPD-Organ „Neues Leben“ kürzlich für neunzig Tage verboten hatten. Als verantwortlicher Re- dakteur zeichnet der KPD-Landtagsabge- ordnete, Willi Feller. Verteidigung der Bundesrepublik möglichst weit östlich Außenminister Schuman erläutert die französische Deutschlandpolitik, die im wesentlichen unverändert bleibt Von unserem Pariser Korrespondenten Alfred Lang Paris. Der französische Außenminister Robert Schuman hat die in- und aus- ländische Presse am Mittwochnachmittag zusammengerufen, um nach seiner alten Ge- wohnheit vor der Abreise zu einer interna tionalen Konferenz das Trommelfeuer der Fragen über sich ergehen zu lassen und die öffentlichkeit über die Absichten und Auf- fassungen der französischen Außenpolitik aufzuklären. Dabei ergab sich, daß die Deutschlandpolitik des Quai D'Orsa y keine wesentliche Anderung erfahren hat. Man hatte den Eindruck, daß Schuman sicher, ist, in dieser Frage Washington und London hinter sich zu haben. Die Frage der deutschen Beteiligung an der Verteidigung des Westens wurde sofort zu Beginn aufgegriffen. Der Außen- minister sagte hierzu, das Problem der Sicherheit und der Verteidigung sei das gleiche für Deutschland wie für die Alli- ierten, die Westdeutschland besetzt hielten. Das Gebiet der Bundesrepublik müsse gegen jeden Angriff verteidigt werden, und zwar so weit östlich wie möglich. Diese Verteidigung sei nur dann mög- lich, wenn alle Hilfsquellen gemeinschaft- lich nutzbar gemacht würden. Die Alliier- ten und die Mitglieder des Atlantikpaktes müßten sich an ihre Verpflichtungen halten. An eine Teilnahme Deutschlands an der militärischen Verteidigung sei nicht zu denken, bevor nicht die Alliierten aus gemeinsamen Mitteln ein Minimum von Defensiv- Kräften aufgestellt hätten. Erst dann könne man sehen, ob die Bundesrepublik ebenfalls an der militäri- schen Organisation Anteil nehmen solle. Die Fertigung von Kriegsmate- ria! durch die deutsche Industrie könne nicht ins Auge gefaßt werden und sei auch praktisch nicht möglich, weil das deutsche Rüstungspotential zerstört sei. Während die Erzeugung von Halb- und Fertigfabrikaten für Rüstungszwecke abgelehnt werden müsse, sei es doch möglich, daß West- deutschland in der Form von Grund- stofflieferungen, insbesondere Stahl, am Ausbau der Verteidigung teilnehme. Auf die Frage, ob zu diesem ecke die Noch leine Beilegung des Bauarbeftefkonfficles deutsche Stahlquote erhöht werde, erklärte Schuman, man habe 1947 die Stahlquote auf Grund des damaligen nor- malen deutschen Inlandsbedarf errechnet. Es sei nun eine neue Lage entstanden, da der Bedarf teilweise durch die alliierten Stahlaufträge an die deutsche Industrie stärker geworden sei. Es sei zu prüfen, ob nicht der Plafond der deutschen Stahlerzeugung vorüber gehend zu erhöhen sei. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Mini- ster, daß die saarländische Industrie keine Waffen herstelle, aber natürlich im Rahmen der mit ihr verbundenen französischen Wirt- schaft an der Aufrüstungsarbeit beteiligt werde. Es sei nicht anzunehmen, daß die geplante Erhöhung der deutschen Stahl- quote innerhalb der Montan-Union ein Ueberwiegen des deutschen Einflusses ber- beiführen werde, da die internationale Steigerung des Stahlbedarfs überall ein Hochschnellen der Erzeugung verursache und infolgedessen das Verhältnis zwischen der deutschen Industrie und ihren Partnern in der Montan- Union unverändert bleibe. Infolge der Vereinheitlichung des allgemei- nen Niveaus bleibe die Proportion immer die gleiche. Schuman bezeichnete die Schaffung eines Bundes außen ministeriums als wahrscheinlich. Die Tatsache, daß noch kein Friedensvertrag abgeschlossen sei, hindere diese Schaffung umso weniger, als ja ein solcher Friedensvertrag gewöhnlich unter Mitarbeit des Außenministeriums des unter- legenen Landes abgeschlossen werde. De Tacto besitze die Bundesrepublik ja Sinnen N Bundeskanzler Adenauer verhandelt heute mit Gewerkschaftsvertretern Bonn. Angesichts der inneren und äuße- ren Lage ist es notwendig, alle sozialen Spannungen zu vermeiden“, erklärte Bun- deskanzler Dr. Adenauer am Mittwoch vor den Abgeordneten der CDU/ CSU-Frak- tion, die zum erstenmal nach den Parla- mentsferien zusammengetreten waren. Er sprach sich für eine vertrauensvolle Zusam- menarbeit der Regierung mit den Sozial- bartnern aus und kündigte weitere Ge- spräche mit den maßgeblichen Männern des Cewerkschaftsbundes an. Der Bundeskanzler hatte am Nachmittag die Besprechungen mit den Vorsitzenden der Parlamentsfraktionen fortgesetzt. Nachdem er bereits eine Aussprache mit Dr. von Brentano, Dr. Schumacher, Vize- präsident Schäffer, Dr. Mühlfeld und Dr. Seelos hatte, weilte nunmehr Frau Helene Wessel(Zentrum) bei ihm. Anschließend an die Besprechung mit Frau Helene Wessel empfing Dr. Adenauer Vertreter der Arbeftgeberver- bände. Er besprach mit ihnen die Wirt- — Den Haag. Ein holländischer Militärspre- cher erklärte am Mittwoch, die holländische leglerung habe gegenwärtig nicht die Absicht, das Gesetz über die zwölfmonatige Dienst- plicht zu ändern. Sollten allerdings besondere Umstände eine Aenderung dieses Gesetzes wünschenswert oder notwendig machen, habe der Verteidigungsminister Sondervollmachten, um auf dem Verordnungswege die Dienstzeit aut höchstens achtzehn Monate heraufzusetzen. Sao Paulo. Ein Expreßzug entgleiste am onnerstag bei Sao Paulo und fuhr dabei auf ie Masten einer Hochspannungsleitung. Dabei zurden mindestens 36 Personen getötet und 8 100 verletzt. Wie die Polizei mitteilt, ist er Zustand einiger Verletzter so ernst, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. bt rankkurt. Deutschlands größte Synagoge 55 am Mittwoch in Frankfurt in Anwesen- eit von Vertretern der Bundesregierung, der nislschen Landesregierung und der amerika- 8 Hohen Kommission sowie der evan- 8 schen und katholischen Kirchen Deutsch- nds eingeweiht worden. Das neue Gottes- aus kaßt rund tausend Gläubige. erbuseldorf. Der„Deutsche Bund“, ein Dach- 01 and der Flüchtlinge aus der Sowjetzone, . Mittwoch den Bundestag telegrafisch ten,„durch ein eindeutiges Verbot der 0 und ihrer Gliederungen Deutschlamd, die ch esrepublik und Westeuropa vor einem b er Schicksal zu bewahren“. Dieses Ver- 8 sich nach der Zulassung freier demo- 8 Wahlen in der Sowjetzone von selbst eben. 5 0 Die Mehrheit des schleswig-holstei- 185 950 Landtags hat am Mittwoch auf Antrag Fp raktionen des deutschen Wahlblocks(CDU. benen DP) und des Blocks der Heimatvertrie- 95 und Entrechteten(BHH, die am Dienstag dr. 5 neugewählten Ministerpräsidenten 1 8 ter Bartram abgegebene Regie- Sserklärung gebilligt. UP/ dpa Von unserer Bonner Redaktion schaftslage und die Entwicklung auf dem Lohn- und Preissektor. Heute wird der Vor- sitzende des Deutschen Gewerkschaftsbun- des, Dr. Böckler, in der Bundeskanzlei erwartet. Ihn begleiten Mathias Fös cher und die Vorsitzenden der Industriegewerk- schaften Walter Freitag, Metall; August Schmitt, Bergbau; Adolf Kummer nuß, öffentliche Dienste, Transport und Verkehr; Wilbelm Gefeller, Chemie und Papier und Werner Bock, Textil und Be- kleidung. Bundesarbeitsminister Stor eh wird ebenfalls anwesend sein. Die Schiedsgerichts verhand- lungen zur Beilegung des Lohnstreiks im Baugewerbe wurden in Remagen fort- gesetzt. Ein Sprecher des Bundesarbeits- ministeriums bezeichnete sie als„langwierig und schwierig“. Ein Ergebnis wurde immer noch nicht erzielt, obwohl sich auf Wunsch der Sozialpartner Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard persönlich einschaltete. Obwohl Beobachter der Regierung den Eindruck haben, die Verkrampfung sei ge- löst, äußerte ein Sachverständiger aus der Sonderkommission, die die Vertreter des Arbeitnehmerstandpunktes berät:„Trotz aller anderslautenden Meldungen und Ge- rüchte ist von der 20-Pfennig-Mindestfor- derung der Bauarbeiter noch nicht abgegan- gen worden.“ Von einer Annäherung war auch am Mittwochabend noch nichts zu merken. Der Verbindungsmann der Bundesregierung, Oberregierungsrat Mass ar, verweigerte jede Stellungnahme, doch merkte man ihm die Besorgnis an, daß sich die„feindlichen Brüder“ eher auseinander- als zueinander- reden könnten. Offensichtlich ist das eigent- liche Problem, das sich Mittwoch klar her- ausschälte, daß sich beide Gruppen keines- kalls„bedingungslos“ dem Schiedsspruch fügen wollen, ehe sie nicht seinen Inhalt kennen. Der stärkere Widerstand liegt auf der Arbeitnehmerseite, wobei nicht bestritten wird, daß das neue Aufflackern der Bauar- beiterstreiks zwar örtlich selbständig ge- schieht, aber als Unterstreichung der an die Unternehmerschaft gestellten Forderungen gedacht ist. Lebensmittelpreise bis zu 22 Prozent gestiegen Düsseldorf.(UP) Nach einer Erhebung des statistischen Amtes für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet sind die Verbraucher- preise für wichtige Lebensmittel seit Mitte Juni bis zu 22 Prozent angestiegen. In einer Verlautbarung stellt der Deutsche Gewerk- schaftsbund hierzu fest, daß die Preisent- Wicklung bei einem großen Teil der Nah- rungmittel auch weiterhin ansteigend verläuft. Die statistischen Zahlen würden, so wird vom DGB betont, die Behauptungen verschiedener Wirtschaftsverbände und Re- gierungsstellen, die Preisentwicklung gebe den Gewerkschaften keine Berechtigung zu Lohnforderungen, eindeutig widerlegen. Die Lohn-Preis-Schere ziehe sich im Gegenteil nunmehr noch weiter ausemander. Arbeitgeber: Höhere Löhne nicht erforderlich Frankfurt.(dpa) Die hessischen Arbeit- geber verbände betonten Mittwoch in Frank- kurt erneut, daß die von den Gewerkschaf- ten geforderten Lohnerhöhungen nicht mit den gesteigerten Lebenshaltungskosten be- Sründet werden könnten. Nach amtlichen Unterlagen sei die Lebenshaltung im Bun- desgebiet nicht wesentlich teurer geworden. Nach den Angaben des statistischen Bun- desamtes hätte sich zwar die Lebenshaltung der Arbeiter seit Mitte Juli um 1,3 Prozent erhöht, da die Nahrungsmittel teurer ge- worden sind. Der endgültige Lebenshal- tungsindex sei jedoch nicht nennenswert gestiegen, wenn gegenüber den höheren Nahrungsmittelpreisen die im Sommer stark gesunkenen Preise für Kartoffeln, Obst und Gemüse sowie die festgebliebene Woh- nungsmiete mit einbezogen werde. Außer- dem seien die Industrielöhne seit der Wäh- rungsreform im Stundenverdienst um 25 Prozent und im Wochenverdienst um 44 Prozent gestiegen. Demgegenüber seien die Lebenshaltungskosten vom März 1949 bis August dieses Jahres von der Indexzahl 166,9 auf 149 gesunken. Bundesverband der deutschen Industrie gegen Gewerkschaften Köln.(UP) Der Bundesverband der deut- schen Industrie in Köln hat am Mittwoch in einer Stellungnahme zu einem Gewerk- schaftsflugblatt die Behauptung zurückge- wiesen, daß Löhne, Gehälter und Preise in einem krassen Mißverhältnis zueinander stünden und daß bisher alle Bemühungen, von der Preisseite her zu einer Verbesse- rung des Reallohnes beizutragen, ohne Er- folg geblieben seien. Der Verband stellt demgegenüber fest, daß die Gewerkschaften hierbei falsche Zahlenangaben gemacht hätten. So habe selbst das Wirtschaftwissenschaftliche In- stitut der Gewerkschaften eine Statistik veröffentlicht, aus der einwandfrei her- vorgehe, daß sich seit dem Frühjahr 1949 bis zum Juli 1950 die Reallöhne dauernd gebessert hätten. Dr. Adenauer bleibt optimistisch Bonn.(en- Eig. Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer äußerte sich am Mittwoch optimistisch zum„Fall Heinemann“. Er erklärte, daß wohl sachliche Meinungs- verschiedenheiten zwischen ihm und dem Bundesinnenminister bestünden, daß diese aber in keiner Weise mit der kirchlichen Tätigkeit Dr. Heinemanns zusammenhön- gen. Er sprach die Hoffnung auf eine bal- dige Beilegung des Konfliktes aus. Gerade die gegenwärtige Situation erfordere eine stabile Regierungspolitik. sadodwenessns 1 Außenminister in der Person des Bun des- kan:·lers, der sich in außenpolitischen Dingen zum Sprecher der Regierung ge- macht habe und sie in der Oeffent- lichkeit diskutiere. Immerhin sei zu berücksichtigen, daß die Hohe Kommis- sion das Einspruchsrecht auf gewissen Ge- bieten behalte. Infolge der bedingungslosen Kapitulation sei der frühere deutsche Staat verschwunden und ein neuer Staat entstanden. dessen Souveränität vorläufig noch in der Hand der Alliierten ruhe Zur Frage der deutschen Polizei erklärte Schuman, daß mit einer Erhöhung der ursprünglich zugestandenen Stärke von 10 000 auf 25 000 oder 30 000 gerechnet wer- den könne. Die etwa 80 000 Mann starke westdeutsche Gemeindepolizei sei keine Truppe in militärischem Sinne. Ihr stünden auf dem weit kleineren Gebiet der Sowiet- zone etwa 220 000 Volkspolizisten gegenüber. Diesem Mißverhältniss müsse abgeholfen werden. Die deutsche Vertriebenenfrage bereite nicht nur den Deutschen, sondern auch den Westmächten schwere Sorge. Schu- man zitierte die Bevölkerungsziffern Schles- wig- Holsteins(auf 2,8 Millionen Einwohner 1,8 Millionen Flüchtlinge). Die Sorge um die innere Sicherheit Deutschlands solle den Deutschen selbst überlassen werden, doch müsse es verhindert werden,— darin sei ein großer Teil der öflentlichen Meinung Deutschlands mit den Alliierten einig—, daß unter dem Vorwand der Aufstellung von 5 eine neue Wehrmacht ent- stehe. Ein anderer Franzose meint: Paris.(dpa) Der Vorsitzende des außen- politischen Ausschusses der französischen Nationalversammlung, Edouard Bonne Fous, wandte sich am Mittwoch in dem Fsriser Finanzblaft„Information“ gegen Bildung einer bewaffneten deutschen Bundespolizei und empfiehlt statt dessen eine Beteiligung Deutschlands an einer Europaarmee. Bonnefous gibt zu bedenken, daß die von Bundeskanzler Dr. Ade nauer geforderte kasernierte, motorisierte und mit automatischen Waffen ausgerüstete Bundespolizei der Beginn eine neuen deut- schen Heeres sei Er bezweifelt, daß diese Bundespolizei gegen die sowjetzonale Volks- polizei kämpfen würde und schreibt:„Es wird Zeit, daß die Alliierten aufhören, sich im demagogischen Buhlen um die deutsche Gunst mit der Sowjetunion zu überbieten. Diejenigen, die sich in der falschen Hoff- nung wiegen, daß die Wiedergeburt eines deutschen Heeres die beste Antwort auf die sowjetische Gefahr sei, möchte ich bitten, Brest-Litowsk und den deutsch- sowjetischen Pakt von 1939 nicht zu vergessen, Der 7. September Die Friedenskönigin wacht von der Hofgartenfassade der Bon- ner Universität über die Geschicke der Bürger dieser alten Stadt am Rhein, die schon so viel deutsche und europäische Geschichte erlebte und erlitt. Der Name Bonns ist, seitdem heute vor einem Jahr hier Bundestag und Bundesrat zum ersten Male zusammentraten und damit die deutsche Bundesrepublik aus der Taufe gehoben wurde, ein Begriff, der Hoff- nung und Trauer gleichermaßen in sich birgt. Die Hoffnung, daß der sehnlichste Wunsch des ganzen deutschen Volkes, in Frieden und Freiheit zu leben und 2 arbeiten und in der europäischen Völker- germneinschaft aufzugehen, verwirklicht werden wird— und Trauer auch über die deutsche Zerrissenheit, die unabhän- gig von unserem Willen, aber eisernen Notwendigkeiten und der Ungunst der Zeit gehorchend, uns zu diesem Proviso- rium zwang. Wenn wir dieses Tages gedenken, den zu feiern kein Anlaß besteht, dann in vollem Bewußtsein und klarer Erkennt- nis des Weges, der durch Schuld und Ver- hängnis, Unvermögen, Leid und Elend zu ihm geführt hat. Möge die„Regina Pacis“, die allen Völkern aller Konfessionen das gleiche gütige Antlitz zeigt, uns den wei- teren Weg weisen, uns, den Deutschen, Europa und der ganzen Welt, auf daß die Lebenden der Toten endlich würdig werden. Es war ein Sowjelllugzeug- auf Uebungsſlug Moskau protestiert wegen abgeschosse nem Flugzeug in Nähe der Koreafront London.(UP) Radio Moskau gab am Mitt- woch den Text einer sowjetischen Protest- note wegen des gestern gemeldeten Flug- zeugabschusses an der Küste Koreas be- kannt. Die Sowjetunion bezieht sich in dieser Darstellung auf Augenzeugenberichte zwei anderer sowjetischer Jäger, die das Flugzeug auf einem Uebungsfluge be- gleitet hätten und auf das sowjetische Beobachtungskommando der Insel Hai vun Tao. Das sowjetische Flugzeug habe sich auf einem Uebungsfluge von Port Arthur nach dem Gebiete der Insel Hai Vun Tao befun- den, das einen Teil des Grenzgebietes des Militärstützpunktes von Port Arthur dar- stelle und 140 Kilometer von den Küsten Koreas entfernt sei. Hier sei das sowjetische Flugzeug, das weder Bomben noch Torpe- dos mit sich geführt habe, grundlos von elf amerikanischen Jägern angegriffen und ab- geschossen worden. Das Flugzeug habe, ent- gegen der amerikanischen Darstellung, nicht auf die Jäger gefeuert und sich auch keinem amerikanischen Schiff genähert. Die ameri- kanische Version des Falles sei nur zur Vertuschung des wahren Sachverhalts, ver- breitet worden. Die sowjetische Regierung mache die USA für die Handlungsweise der amerikanischen militärischen Stellen verantwortlich und fordere Schadenersatz für den Tod der drei sowjetischen Piloten und das untergegan- gene Flugzeug. In der Note heißt es u. a.: „Die sowjetische Regierung erachtet es als notwendig, die Aufmerksamkeit der ameri- kanischen Regierung auf die ernsten Konse- quenzen zu lenken, die solche Aktionen der amerikanischen militärischen Stellen haben können.“ Der amerikanische Botschafter in Moskau, Kirk, habe sich geweigert, f Note entgegenzunehmen, weil es sich bei dem Zwischenfall um UN- Streitkräfte ge- handelt habe und weil die Angelegenheit daher von den Vereinten Nationen geprüft werden müsse. Außenminister Wyschinski habe erklärt, daß der Zwischenfall vom 4. September in keiner Weise mit den militä- rischen Operationen in Korea verknüpft sei. Die Note sei dann der amęrikanischen Bot- schaft in Moskau übersandt worden Der sowjetische Außenminister Andrej die Wyschins ki empfing am Mittwoch um ein Uhr nachmittags den amerikanischen Botschafter Alan Kirk. Der Sicherheitsrat trat am Mitt- woch unter dem Vorsitz des britischen De- legierten Sir Gladwyn Jeb b erneut zusam- men. Auf Verlangen des sowjetischen Dele- gierten Malik wurde zunächst die an die USA-Regierung gerichtete Protestnote der Sowjetunion zu dem Zwischenfall in den koreanischen Gewässern verlesen, bei dem ein sowjetisches Flugzeug von UNO- Streit- kräften abgeschossen worden war. Malik erklärte, die Sowjetunion gebe dem Sicherheitsrat die Note lediglich bekannt. stelle sie jedoch nicht zur Diskussion. Bei dem Flugzeug-Zwischenfall handele es sich um eine Angelegenheit, die allein die So- Wietunion und die USA betrifft und auch auf dieser Basis geregelt werden müsse. „Ernst aber nicht katasttophal“ 5 Tokio.(UP) Nach fast einer Woche er- bitterten Widerstandes gegen überlegene gegnerische Kräfte mußten die Truppen der Vereinten Nationen am Mittwochmorgen im nordöstlichen Abschnitt der koreanischen Front den wichtigen Hafen POh ang auf- geben. Im übrigen scheint sich die Lage an der Nordfront Koreas nach dem letzten Kom- muniqus aus dem amerikanischen Haupt- quartier etwas gefestigt zu haben. Ameri- kanische und südkoreanische Truppen hal- ten gegenwärtig ihre Stellungen und ver- hindern dadurch, daß die Nordkoreaner die Anfangserfolge ihrer Grogoffensive in die- sem Gebiet weiter ausbauen. Von dem wichtigen Knotenpunkt Kykongju aus sto gen UNO- Streitkräfte nach Norden Vor. Im Gebiet von Taegu wiesen Einheiten der amerikanischen ersten Kavalleriedivision zwei nordkoreanische Angriffe von Norden und Nordosten zurück. Vorher hatten die Nordkoreaner die Stadt Kasan erobert und Waren etwa 3 Kilometer vorgestoßen. Ein Sprecher des amerikanischen Ver- teidigungsministeriums erklärte am Mitt woch in einer Lageübersicht zu Korea, die Situation dort sei„ernst, aber nicht kata- strophal“. l* 9 9 8 2 N e 8 r Seite 2 MORGEN Donnerstag, 7. September 1950/ Nr. 20 ö — E en 0 0 0 Britische Gewerkschaften billigen Manner Wer wird in Bayern regieren? 1 Kommentar Brishton,(dpa-REUTER) Der Jahreskol. Donnerstag, 7. September 1950 Bund und Bürger Ein Jahr deutscher Bundestag Der deutsche Bundestag steht an der Schwelle seines zweiten Bewährungsjahres. Ein Bild voller Widersprüche und Gegen- sätze bieten uns Deutschland, Europa und die alte Erde. An vielen Orten schwelt der Brand. In Korea ist er offen ausgebrochen. Sorgen und Friedlosigkeit sind die Geiseln der Menschheit. Es ist schwer, in den schau- menden Wogen das deutsche Schiff auf Kurs zu halten. 5 Welches ist der Kurs? In der Eröffnungs- Ansprache des Bundestages am 7. September 1949 definiert ihn Alterspräsident Löbe: „Das deutsche Volk erhofft von unserer Ar- beit, daß wir eine stabile Regierung, eine gesunde Wirtschaft, eine neue soziale Ord- nung in einem gesicherten Privatleben auf- richten, unser Vaterland einer neuen Blüte und neuem Wohlstand entgegenführen.“ Schier unüberwindlich sind die Hindernisse, so mahnte Löbe, einer der letzten, größeren Repräsentanten des alten Reichstages, da- mals das Hohe Haus. 2 Diese Hindernisse haben kaum abgenom- men. Aber es konnten aus dem Nichts und dem Chaos der bitteren Niederlage heraus neue staatliche Fundamente gelegt werden. Nicht alles davon wird bleiben, denn das Grundgesetz ist ein Provisorium und sein entscheidender Aufruf ist der zur Vollendung der Einheit. Aber manches wird noch Be- stand haben. 2 Erste Reformen wird wahrscheinlich die vorläufige Verfassung selbst schon bald er- fahren. Sie werden sich aus der bevorstehen- den Revision des Besatzungsstatutes, der politischen Weiterentwicklung überhaupt, ergeben. Als der parlamentarische Rat sein Werk tat, waren den Abgeèordneten zahl- reiche Schranken gesetzt. Amerikanische „Empfehlungen“, die oftmals eine geringe Kenntnis deutscher Notwendigkeiten ver- rieten. und französische„Wünsche“ wirkten auf eine Dezentralisierung hin. die stellen Weise bis an die Wurzeln unserer Existenz geht. *. Die damals bereits gefürchteten Schwie- rigkeiten wegen der Finanzpolitik konnten durch eine geschickte Kompromigarbeit zwi- schen Dr. Schäffer dem Bundesfinanzmini- ster. Dr. Hilpert, dem Finanzexperten des Bundesrates, und Dr. Höpker- Aschoff, dem ersten Sachverständigen des Bundestages, alisgeglichen werden. Anders liegen die Dinge auf dem Gebiet des Schulwesens, des- sen heillose Zersplitterung nach einem Bun- desgesetz schreit. Aber Kuttur ist Länder- sache. Anders liegen sie auch auf dem Po- Iizeisektor. * Hier wird der Einbruch erfolgen. Die Sicherung des inneren Friedens verlangt eine schlagkräftige oberste Instanz. die ihre „Feuerlöschzüge“ dorthin jagt, wo der Brand ausbricht. Sie widerspricht dem Grundge- setz. Die Wirklichkeiten unserer Situation werden sich als stärker erweisen müssen als das konstruierte Verfassungswerk. Dem Parlament obliegt es, für eine Handhabung zu sorgen, die das Erforderliche nützlich dosiert. Eine Zusammenarbeit mit der Bun- desregierung ist zweckmäßig. E Mit dieser Feststellung wird ein Schat- ten heraufbeschworen. Es hat nicht alles ge- klappt, zwischen Regierung und Opposition. Regierung und Parlament. Der Kanzler, der sich auf das konstruktive Mißtrauensvotum stützen kann. war oft geneigt. der Volks- vertretung nicht ihr Recht werden zu las- sen. Dies vor allem in den ersten Monaten, in denen das Fehlen parlamentarischer Tra- dition den Bundestag an vielen Hürden scheuen ließ. 81 Plenarsitzungen und die 1073 Beratungen der 39 Bundestagsaus- schüsse schweißten inzwischen vieles zu- sammen. 9*. Trotzdem stehen die Wahl des Präsi- denten und die Reform der Parlamentarbeit Weiterhin an erster Stelle. Auf die Dauer jedenfalls, und darin sind sich die Regie- rungsparteien und die Oppositionsparteien einig, gellt es nicht an, daß außenpolitische Erklärungen des Bundeskanzlers von schicksalhafter Tragweite irgendeinem frem- den Journalisten einer ausländischen Agen- tur oder Zeitung abgegeben werden. Die Plattform ist das Parlament. Auch von dort aus werden sie in der ganzen Welt gehört. * Um seinem Recht Geltung zu schaffen, wird der Bundestag zuerst noch eine andere Aufgabe bewältigen müssen. Der Volks- vertreter, der glaubt, daß die sicherlich be- trächtliche Leistung von 76 verabschiedeten Gesetzen in einem Jahr bereits öffentliche Legitimation sei, irrt. Ausschlaggebend für die Bindung zwischen Bund und Bürger ist die ständige lebendige Aussprache und An- sprache. Es sei an das Wobnungsbaugesetz erinnert, eine großartige Leistung, deren Bedeutung jedoch dadurch verloren ging, daß die rechte Beleuchtung fehlte. Nicht die Vielzahl der aufgegriffenen Probleme gibt den Ausschlag, sondern die Vertiefung einiger weniger echter politischer Fragen, die jeden angehen. * Die Glasglocke über dem Bundeshaus muß gesprengt werden. Sie muß von innen heraus durch eine machtvolle, volksnahe und volksgebundene Politik einfacher Tat- sachen überwunden werden. Das grollende Murren aus den Gewerkschaften heraus, die Wahlergebnisse in Schleswig-Holstein mit dem Einbruch einer völlig neuen Partei, das Kriseln in den verschiedenen Landes- hauptstädten, alles weist darauf hin, dag echte Entscheidungen heranreifen und die Stunde des Parlaments da ist. Die nächsten Monate werden beweisen, daß die gewählte Vertretung des deutschen Volkes bereit ist, ihr Recht zu wahren, ihre Pflicht zu tun zum Besten und im Namen von Bund und Bürger.. Hugo Grüssen CSU möchte das Beispiel von Schleswi g-Holstein kopieren/ Ehard will Mini sterpräsident bleiben Anfang November werden mehr als künf Millionen stimmberechtigte Bayern ihre Stimmzettel in die Wahlurne werfen, um zum zweiten Male seit dem Ende des Krieges 100 Abgeordnete für den bayeri- schen Landtag zu wählen. Schon seit Mo- naten ist der Wahlkampf in Bayern im Gange, wenn er auch erst in diesen Tagen durch die Bekanntgabe der Wahlprogramme und die ersten Großkundgebungen der Par- teien„offiziell“ eröffnet wurde. Aber nicht nur der Wahlkampf, sondern auch die auf ihn folgende Neubildung der bayerischen Regierung wird bereits lebhaft erörtert. Ein Kenner der politischen Verhältnisse in Deutschland hat einmal erklärt, Bayern sei mit großem Abstand das westdeutsche Land mit dem„intensivsten politischen In- nenleben“ und die Lebhaftigkeit und Za- higkeit, mit der seit Monaten in München sämtliche nur erdenklichen Regierungs- koalitionen diskutiert werden, ist zweifel- los eine Bestätigung seiner These. Im Vordergrund des politischen Inter- esses steht gegenwärtig das Bemühen der CSU, zusammen mit der Heimat- und Kö- nigspartei und der FDP einen„Wahlblock“ zu bilden, der dann— ähnlich wie in Von unserem D. St.- Mitarbeiter Schleswig- Holstein— mit der„Wahlge- meinschaft Deutsche Gemeinschaft— Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten“ die Regierung bilden könnte. Die Gespräche zur Bildung des Wahlblocks, die in der bayerischen Staatskanzlei stattfinden und an denen prominente Politiker der drei Parteien teilnehmen, werden besonders von Ministerpräsident Dr. Ehard unterstützt. Dr. Ehard sieht in dieser Koalition die größte Chance für sich, weitere vier Jahre die Geschicke des zweitgrößten deutschen Bundeslandes zu lenken. Er scheint ent- schlossen, alle Trümpfe auszuspielen, um bayerischer Ministerpräsident bleiben zu Können. Unter diesem Gesichtspunkt muß auch sein Bemühen verstanden werden, als Nachfolger Karl Arnolds zum Präsiden- ten des Bundesrats gewählt zu werden. Da dieses Amt nur von einem Ministerpräsi- denten ausgeübt werden kann, würde Bayern es automatisch verlieren, wenn Ehard im November nicht wieder in die Staatskanzlei zurückkehren würde. Für Dr. Hans Ehard ist allerdings auf alle Fälle gesorgt— im„schlimmsten Fall“ würde er Präsident des Bayerischen Obersten Lan- Zwischenfall im badischen Landtag „Brücke Paris Bonn ist wichtiger als Brücke Paris Freiburg“ Freiburg. Ft-Eig. Ber.) Im südbadischen Landtag ist am Mittwoch ein Antrag zur Förderung des Europagedankens von den südweststaat freundlichen Abgeordneten da- zu benutzt worden, um die südwestdeut- sche Ländergrenzenfrage in die Debatte hin- einzuziehen. Der FDP- Abgeordnete Vor- tisch sagte zur„Brückenfunktion des Saarlandes zwischen Deutschen und Frank- reich“, die Saar sei keine Brücke, sondern em Zankapfel zwischen den Ländern. Da- her wolle Baden, auf das seiner Ansicht nach von den Altbadenern die Brücken- funktion ausgedehnt werden solle, keine „Versaarlandung“. Der Sprecher wurde darauf durch hef- tige Erwiderungen der Abgeordneten, die gegen die Verquickung des Südweststaat- problems mit der Europafrage waren, un- terbrochen. Nachdem die CDU gedroht hatte, den Saal zu verlassen, wenn der Redner nicht beim Thema bleibe, erklärte der Vorsitzende der SPD-Fraktion, das Recht der freien Meinungsäußerung inüsse auch gegen die 51prozentige Mehrheit der CDU im Landtag erhalten bleiben. Vortisch betonte dann noch einmal, daß Europa und die Ländergrenzenfrage eng miteinander verbunden seien. Man brauche keine politische Brücke zwischen Paris und Freiburg, sondern zwischen Paris und Bonn. Um das zu erreichen, müsse auch der geringste Anschein vermieden Werden, als ob Baden zur besonderen Plattform der deutsch- französischen Politik werden solle. Als Vortisch dem südbadischen Staatspräsidenten Wohleb erneut vorwarf, die badischen Südweststaatanhänger in einer Rede in Urloffen„Verräter“ genannt zu haben, verließ die CDU bis auf vier Abgeordnete den Sitzungssaal. In seiner Erwiderung erklärte Wohleb, er bedaure, daß die Debatte in dieser Weise ausgeartet sei. Wenn man Europa dadurch bejahen wolle, daß man alle kleinen euro- päischen Lander von der Landkarte ver- schwinden lasse, dann setze man sich da- mit in Widerspruch zu denen, die die Vereinigung Europas auf föderalistischer Grundlage anstrebten. Es sei nicht ersicht- lich, warum Baden von der deutschen Karte verschwinden solle. Der Vorsitzende der CDU, Antom Dichtel, sagte, Vortisch habe den deutschen Märmern, die für die Wiederherstellung Badens eintreten, ein Eingehen auf französische Belange und da- mit Landesverrat vorgeworfen. Bonn will vorläufig schweigen Bonn.(gn-Eig.-Ber) Der auswärtige Aus- schuß des Bundestages trat am Mittwoch- abend zu seiner ersten Sitzung nach den Parlamentsferien zusammen, nachdem am Tage die Fraktionen die gesamtpolitische Lage eifrigst diskutiert hatten. Bundeskanz- ler Dr. Adenauer war erschienen, um jetzt im Augenblick eine außenpolitische Debatte, vor allem aber auch eine Erörte- rung der Sicherheitsfrage im Plenum des Bundestages zu verhindern. Die Grund- auffassung der Politiker geht dahin, dag Bonn schweigen müsse, bis die Außen- minister in Washington gesprochen haben. Dortmunder FDJ Treffen soll trotz Verbot stattfinden Berlin.(dpa) Der Vorsitzende der kom- munistischen„Freien Deutschen Jugend“ in der Sowjetzone, Erich Honnecker, er- klärte am Mittwoch vor der provisorischen Volkskammer der Sowjetzonenrepublik in Ostberlin, daß sich die FDJ trotz Verbots am 1. Oktober zu einer„Großkundgebung des Friedens“ in Dortmund versammeln werde. Gerade nach dem Verbot hätten sich viele Jugendliche zur Teinahme gemeldet. Honnecker verurteilte die, wie er sagte, „brutale Unterdrückung der westdeutschen Friedenskampfer“ durch die Polizei der Bundesländer. So hätten es die Polizisten in Essen und Hamburg besonders darauf abgesehen, junge Mädchen mit Gummi- knüppeln zu schlagen. Die westdeutsche FD) hat den Minister- präsidenten von Nordrhein- Westfalen, Kar! Arnold, in einem Schreiben ultimativ aufgefordert, das Verbot des„Treffens der Hunderttausend“ am 30. September und 1. Oktober in Dortmund aufzuheben. An- dermfalls will die FDJ am 1. Oktober große Kundgebungen in zehn westdeutschen Städ- ten veranstalten. 5 Schwierige Verhandlungen über jugoslawische Kreditwünsche Bonn.(UP) Die Aussichten auf eine alliierte Genehmigung der jugoslawischen Wünsche hinsichtlich eines Warenkredits der Bundesregierung in Höhe von 65 Mil- lionen Dollar sind nach Ansicht maßgebli- cher Beamter der Hohen Kommission sehr gering. Die Jugoslawen, die bereits seit einigen Wochen mit deutschen Wirtschafts- und Finanzsachverständigen über ein Kre- ditabkommen verhandeln, sollen. wie diese alliierten Stellen berichten, von ihrer ur- sprünglichen Forderung von 100 Millionen Dollar bereits auf 65 Millionen herunterge- gangen sein. Aus der Umgebung der Hohen Kommis- sare verlautet, daß der gesamte Fragenkom- plex voraussichtlich an die drei westlichen Regierungen überwiesen wird. da es deut- schen und allierten Stellen in Deutschland bisher nicht gelungen ist. eine Entscheidung herbeizuführen. „Technik ist Gestaltung, nicht Produktion!“ Frankfurt.(Je.-Eig.-Ber.) Den Höhe- punkt der vom 5. bis 8. September dauern- den 80. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure in Frankfurt bildete am Mittwoch ein feierlicher Festakt mit einer Ansprache des Bundesverkehrsmini- sters Dr. Se ebohm.„Technik ist Gestal- tung, nicht Produktion!“ rief der Minister den rund 2000 Ingenieuren Westdeutsch- jands und der großen Zahl ausländischer Gäste zu, die den Franz-Althoff-Bau füll ten. Die Technik sei das Werk des Men- schen, und es wäre eine Tragik, daß ihre Vervollkommnung zu immer größerer Ver- Sklavung führe, weil man die Aufgabe der Ingenieure darin sehe. bloß die Technik, die Kräfte der Natur der Menschheit dienstbar zu machen statt zu erkennen, daß die Mis- sion darin bestünde, diese Kräfte mit der Kraft des Herzens statt allein durch die Schärfe des Intellekt zu gestalten. Aus dem Bewußtsein, die Kräfte der Natur natür- lich zu entbinden, müsse der Ingenieur in sittlicher Verantwortung an diese Metamor- phose herangehen. Zollkontrolle Westberlin West- deutschland? Bonn.(UP) Zwei Bundesminister und der Berliner Oberbürgermeister Professor Ernst Reuter haben sich am Mittwoch mit Vertretern der alliierten Hohen Kom- mission geeinigt, den Paketverkehr zwi- schen Westdeutschland und Westberlin schärfer zu kontrollieren. Bundes wirtschaftsminister Professor Dr. Ludwig Erhard und Bundesfinanzmini- ster Dr. Fritz Schaeffer kamen in Ge- genwart von Professor Reuter mit leitenden Beamten der Hochkommission überein, den Paketverkehr von Westberlin nach West- deutschland der Zollkontrolle zu unter- Werfen. desgerichts werden, eine Stellung, die seit kast drei Jahren für ihn offengehalten wird. Die Bayernpartei, deren Chancen für den Wahlkampf durch die dauernden inner- parteilichen Differenzen und die„schmut- zige Wäsche“, die von ihren Funktionären in aller Oeffentlichkeit gewaschen wurde, beträchtlich gesunken sind, dürfte in kei- nem Fall in die bayerische Regierung ein- treten. Mit ssinem Wort„nur der Teufel würde sich mit der CSU verbünden“ hat Dr. Baumgartner alle Türen hinter sich zugeschlagen. Außerdem hat die Bayernpartei seit dem Ausscheiden Don- hausers und Schmidhubers auch noch den Rest ihres„Ansehens“ verloren. Sogar Dr. Hundhammer, der seit zwei Jahren als aussichtsreichster Ministerpräsi- dent-Kandidat der Koalition CSU-Bayern- partei galt, weist eine derartige Lösung seit einiger Zeit entschieden von sich. Seine Freunde sitzen jetzt in der Königspartei. Auch die Bayernpartei selbst hat das er- kannt. Parteigründer Ludwig Lallinger äuherte dieser Tage in persönlichen Ge- sprächen, der„Sieg“ innerhalb der Partei habe ihm das Amt des bayerischen Innen- ministers gekostet. Der„weiß-blaue Hauskrach“ hat also weitreichende politische Folgen gehabt: Der Kredit der Bayernpartei bei einem sehr gro- Ben Teil ihrer Wähler ist zerstört, sie wird aller Voraussicht nach auch die nächsten vier Jahre eine reine Oppositionspartei bleiben und— Hundhammer wird nicht bayerischer Minister präsident. Anlaß genug also, für alle politisch interessierten Bayern von der CSU bis zur Sp, der Bayernpartei für den Streit ihrer Funktionäre zu danken. Eine Koalition der CSU mit den Sozial- demokraten, als deren Verfechter seit je der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Dr. Müller gilt(er würde in diesem Fall Wahrscheinlich Nachfolger Dr. Ehards wer- den), ist angesichts der allgemeinen politi- schen Situation in Deutschland nicht zu er- warten. Es bleibt also nur die Möglichkeit einer Regierungskoalition der bürgerlichen Partei unter Ausschluß der Bayernpartei mit den nicht- marxistischen Flüchtlingsgruppen. Diese Koalition dürfte im neuen Landtag, den augenblicklichen Wahlprognosen zufolge, über eine Mehrheit verfügen, die der des gegenwärtigen CSU-Kabinettes nicht nach- stehen würde. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg und zahlreiche Pro- bleme müssen noch gelöst werden, bis sich die neue bayerische Regierung in den ersten Dezembertagen Baverus zweitem Nach- Kkriegs-Landtag vorstellen kann. greß der britischen Gewerkschaften 3 Brighton lehnte am Mittwoch mit große Mehrheit einen Entschließungsentwurf z) der die Wiederaufnahme der Verhandlung über die Kontrolle der Atomenergie m über das Verbot der Atomwaffen innerhah der UNO forderte Der Antrag war vu mehreren Gewerkschaftsverbänden eing. racht worden und sollte ursprünglich n als Zusatzantrag zum allgemeinen Beridh des IUC-Rates behandelt werden. Da die eine Beschränkung der Redezeit bedeut hätte, kam es auf dem Jahreskongreß zu en. regten Szenen, bis sich die Verfechter d Atomwaffen-Kontrolle schließlich gegen den Präsidenten durchsetzen konnten. Der allgemeine Bericht des UC Rate in dem das Eingreifen der UNO in Kotte gebilligt und das Verteidigungs pro. gramm der britischen Regierung unte. stützt wird, wurde mit großer Mehr heit gebilligt. Ein Antrag auf Errich. tung eines europäischen Rates für Indi strie und Arbeit, der in enger Verbindumg mit dem Europarat arbeiten solle, wurde ab. gelehnt.. Acheson verlangt vermehrte Aufrüstung Westeuropas Washington.(UP) Der amerikanische Außenminister Acheson erklärte al seiner Mittwoch- Pressekonferenz, er halte es für sehr wünschenswert. Mittel un Wege zu finden, um Westdeutsel⸗ land in angemessener Weiz eine Beteiligung an der Vertei. digung Westeuropas zu ermög- lichen. Er lehnte es ab, sich über Fi zelheiten einer solchen Beteiligung auszl. lassen und betonte lediglich sein Einver. ständnis mit einer am Dienstag abgegebenen Erklärung des amerikanischen Hochkom- missars MecCloy.(Mecloy hatte erklär, daß eine Formel gefunden werden müss die es den Bewohnern Westdeutschlands en. mögliche ihr eigenes Land zu verteidigen Wenn sie das wünschten. Acheson forderte ferner, europa im nächsten Jahre weit meln aufrüsten müsse. Die westeuropäischen A., lantikpaktstaaten hätten kaum erst m ihrer Aufrüstung angefangen. Hinsichtlich Formosas stellte der amerikanisch: Außenminister fest, daß die USA nicht zur Unterstützung Tschiangkaischeks un. ternähen, das den Nationalchinesen aul Formosa gestatten würde, eine Offensiye gegen das kommunistische Festland- China zu unternehmen. Die militärischen Hills. lieferungen für Formosa seien lediglich zu Verhinderung einer Invasion der Insel be- stimmt. Die Gespensterarmee in Nord- China * 8 s01L die amer 72* —. 8 8 New Fork. In der amerikanischen Er- örterung um das Fernost-Problem treiben 200 000 vollausgerüstete Soldaten ihr gei- sterhaftes Unwesen. Ursprünglich traten sie auf Grund von Informationen von Tschiang- kaischeks Hauptquartier ins Leben, denn in Taipeh wurde behauptet, diese 200 000 Marin seien in Nordchina von Mao Tse-tung zusammengezogen worden und ständen be- reit, um in den Korea-Krieg einzugreifen. General MeaArthur gab diese Meldung rasch weiter. 5 Bald darauf meldeten amerikanische und britische Geheimdienste übereinstimmend, daß diese Informationen nicht bestä- tigt werden könnten. Und es gab zahl- reiche Stimmen, die diesen Meldungen über einen rot- chinesischen Aufmarsch an der koreanischen Grenze einen ganz bestimmten Zweck beimaßen, nämlich den, eine rot- chinesische Angriffsgefahr in Erscheinung treten zu lassen, die Washington geneigter machen sollte, den Wünschen Tschiangkai- scheks und den Plänen MeArthurs zu ent- sprechen. Nach dem diplomatischen Spiel zwischen Washington und Pekings und der eindeuti- gen Stellungnahme des amerikanischen Prä- Bricht Bevin eine Lanze für Peking-China? Die Aufnahme Rot-Chinas in die UNO wird nicht mehr zu umgehen sein London. Der britische Außenminister Bevin, der am Mittwoch nach New Lork abfährt, wird nach Verlautbarungen unter- richteter Kreise bei der kommenden Ta- gung der UNO-Vollversammlung erneut die Aufnahme des kommunistischen China in die Vereinten Nationen durchzusetzen versuchen. Er werde dabei eine kollektive Entscheidung in der Vollversammlung an- streben, heißt es, da er davon überzeugt sei, daß die komplizierten fernöstlichen Fra- gen, einschließlich der Zukunft Koreas und Formosas, nicht geregelt werden könnten, wenn die größte asiatische Macht nicht ihre Auffassung vor der UNO vortragen könne. Wenn Großbritannien zugunsten der Peking-Regierung stimmt, weitere Zauderer ermutigen, wie man in London annimmt, und damit die bisheri- gen fruchtlosen Bemühungen Grohbritan- niens im Sicherheitsrat letzten Endes zu einem Erfolge in der Vollversammlung führen. Bevin führt nach Erklärungen britischer Beamter ausführliche Memoranden zu dem Themen der kommenden New Lorker Außenminister-Konferenz mit sich. Es ver-: lautet, daß diese Themen gemäß ihrer Be- deutung vom britischen Standpunkt aus wie folgt klassifiziert werden können: 1. Fernost-Fragen, Indochina, Formosa und Korea. Wirtschaftliche Hilfe für Südost- asien, kommunistische Bedrohung; 2 öster- reichischer Staatsvertrag; 3. Bericht des Ständigen Atlantik Pakt- Ausschusses; 4. Deutschland und der Bericht der Studiagruppe für Deutsch- lan d; 5. UNO- Probleme im Lichte der gegenwärtigen Ereignisse; 6. Verhältnis der Sowjetunion und des kommunistischen China zu den Vereinten Nationen; 7. Ost-West- Handel; 8. Verteidigungsprobleme im Mitt- 3 so dürfte dies leren Osten, Afrika, Griechenland, Iran und Türkei. Dänemarks innenpolitische Lage unverändert Kopenhagen.(dpa) Der Ausgang der dänischen Folketingswahlen hat nicht die gewünschte Klarheit gebracht. Die Lage ist nach den Wahlen nicht weniger schwierig als vorher. Klare, Mehrheiten sind nicht ge- schaffen worden und eine Minderheitsregie- rung wird nach wie vor ihre jeweiligen Mehrheiten suchen müssen. In gut unterrichteten politischen Kreisen rechnet man damit, daß Hedtoff weiter rechnet man damit, daß Hedtoft weiter Möglichkeit sei. Er werde sich weiter auf die Radikalen stützen, die vermutlich nicht be- reit sein würden, selbst in die Regierung einzutreten, da sie in der Frage des Atlantikpakts und der Aufrüstung eine ablehnende Haltung einnehmen. Einer Regierung von Konservativen und der libe- ralen Venstre-Partei gibt man in politischen Kreisen keine große Chance. Eine solche Re- gierung, so wird erklärt, müßte die Unter- stützung der Rechtsstaatspartei haben, um über ebensoviele Mandate wie die Sozial- demokraten und die Radikalen zu verfügen. Man hält jedoch eine solche Zusammenarbeit mit der Rechtsstaatspartei für fast unmög- lich, da diese, so wird erklärt, keine klare politische Linie habe. Als einzige Lösung bleibt daher nach Ansicht politischer Kreise eine Weiterführung der Regierungsgeschäfte durch Hedtoft. Seine Regierung könnte sich auf vier Mandate mehr als bisher stützen, nämlich je zwei neue sozialdemokratische und radikale. Man glaubt allerdings, daß in jedem Fall einige Tage vergehen werden, bis es zu einer politischen Klärung kommt. ikanische öffentliche Meinung besiegen (Von unserem J. F. Korrespondenten) 5 e sidenten zur Formosa-Frage, hätte nun eigentlich angenommen werden können, dab damit auch für die 200 000 Rot-Chinesen die Stunde gekommen war, von der Bildfläche zu verschwinden, auf der sie anscheinend doch mehr eine Luftspiegelung als eine Rea. lität gewesen waren. Nun stellen aber politische Beobachter mit Erstaunen fest, daß diese 200 000 Mann in amerikanischen Erörterungen um dis Fernost- Problem weiter eine große Roll spielen und man auf amerikanischer Seite alles tut, sie als durchaus real erscheinen 10 lassen. Die Gründe dafür scheinen Klar Washington bemüht sich aus taktischen Gründen, die rot- chinesische Truppenkon. zentration an der koreanischen Gren „s ehrernst“ zu nehmen. Dadurch vel- bessert es seine eigene Position bei den Be. mühungen, mit Rot-China direkten Kontat zu erhalten. Denn man kann nur mit einem politischen Gegner in Tuchfühlung kommen, wenn man ihn respektiert. Und zum andern erlauben es die 200 000 rot chinesischen Soldaten den Washingtoner Stellen, def amerikanischen Oeffentlichkeit klar machen, wie wichtig es ist, mit Rol- China sehr vorsichtig umau⸗ gehen, denn von einer geschickten Be. handlung Rot-Chinas durch die USA häng — so wird demonstriert— Ausbruch oder Vermeidung eines dritten Weltkrieges ab, Die Vorbereitung dieses Kurswechsel scheint Washington dringend erforderlich und muß nach Ansicht unterrichteter Kreté bald erfolgreich durchgeführt sein. Denn man spricht hier bereits davon, daß auf der Tagesordnung der New) FVorker Dreier- Be, sprechungen nicht nur die Formosa-Frag stehen werde, sondern man sich dort end- gültig klar darüber werden wolle, ob un in welcher Form Rot- China det Eintritt in die UNO ermöglicht werden könne. Es gilt hier einen We zu finden, der gangbar ist, ohne daß die UsA ihr Gesicht verlieren. Die Washins, toner Experten, die mit der Ausarbeitun der neuen amerikanischen Asien- Politik be. schäftigt sind, sollen nach zuverlässigen li- formationen immer mehr der Ansicht u neigen, daß die Sowjets— trotz ihrer ver schiedenen Vorstöge— gerade im gegen Wärtigen Augenblick eine Aufnahme 5 Chinas in die UNO ungern sähen und de Washington hier in der Lage Wäre, eilt wichtigen Trumpf in die Hand zu bekomme Wenn sich aber Washington für die Rus Wwechslung der national- chinesischen 1 Vertretung durch eine rot- chinesische el setzt, dann dürfte es keine Hinder mehr dafür geben, daß Rot-China in 11 UNO einzieht— und damit selbstän 0 Großmacht wird, ein Ziel, das Mao Tee anstrebt und dessen Erreichung die Sowe im Grunde verhindern wollen. Das größte Hindernis für deg Westen 1 1 8 8 8 r ger dieses Ziel zu erreichen— ob der lich wünschte Erfolg eintritt ist de weiterhin völlig offen— ist abel it amerikanische Oeffentlichkel Und deshalb werden in der amerikani- g Erörterung der Frage, ob man Ts kaischek die Treue halten oder Rot, im Interesse des Weltfriedens den ud ge geben soll, die 200 000 Rot- Chinesen en angeblich in der Mandschurei bereitsten noch einige Zeit eine wichtige Rolle pi 7 85 daß West“ Vorzug Nr. 20 — illigen ahreskop. zaften 5 lit grohe Wurf a andlunge ergie u innerhab War van m einge. glich nu n Berich . Da die bedeute reg zu ek. echter dh gegen den UC.-Ra in San 188 pro-. ng Unter. r Mehr Af Errich. ür Indi- erbindug wurde ab. rte a8 rikanisch ärte aul er halte ittel un e utseh⸗ Weis Vertei. er mög. iber Ein. 18 auszu. Einver. gegebenen Hochkom. e erklär, n müsst lands er. rteidigen West.“ it mel schen Al. erst mi insichtlich i kanische A nicht jeks un- esen aul Okkensiye nd- China n Hills. iglich zu Insel be- itte un men, dad nesen die Bildfläche scheinend eine Rea. eobachter 700 Mann um dias Be Rolle her Seile neinen 2 nen Klar, aktischen ppenkof. Grente urch ver- den Be. Kontab nit einem kommen, m andern nesischen len, der Klar t Rol umzu- ten Be. SA hängt uch oder jeges ab. swechselz forderlich er Kreise n. Denn 6 auf det reier- Be- osa-Frage dort end. o b un n der 5glicht inen ez daß die Washing⸗ arbeitung olitik be- sigen In- sicht zu- hrer vel n gegen me Kol, und dab re, einen kommen, die Aus“ n UNO- sche ein⸗ ndernisse a in dle bständige Tse-tung 2 Sowjets Westen, ur. 208/ Donnerstag, 7. September 1950 MORGEN 8 Seite 3 Diesmal, soll es aber keine Hilfe für den hinanzmann Dunant sein, sondern eine Hilfe für die Verwundeten, die er er- Wirken will. Mitten in der Nacht bricht er von Castiglione auf. Es wird eine aben- teuerliche Fahrt quer über das Schlachtfe.d. Noch immer brennen Dörfer, die Luft riecht nach Rauch, Pulver und Verwesung. Krä- henschwärme hocken auf toten Menschen und Pferden. In Borghetto findet Dunant das Hauptquartier des kaiserlichen Mar- schalls MacMahon, den er von Algier her kennt. Morgens um sechs Uhr steht er vor dem Sieger von Magenta und Solferino. „Um Himmels Willen, wie kommen Sie hierher, Monsieur Dunant? Und wie sehen sie aus? Man könnte meinen, Sie seien ein alter Mann. Und ich weiß doch, Sie zind erst dreißig Jahre alt!“, empfängt ihn der Marschall. „Einunddreißig, ja. Aber mir kommt es selbst so vor, als sei ich in den letzten drei Tagen ein alter Mann geworden! Ich mußte es Werden, Marschall, denn ich habe die schlacht von Solferino an ihrer furchtbar- sten Stelle miterlebt: unter den Verwun- deten und Sterbenden.“ Der Marschall begreift ihn nicht und sleht ihn fragend an: „Ich kann mir schwer vorstellen, daß Sie deswegen aus Algier kamen.“ „Ich kam wegen meines Mühlenprojekts von Mons-Djelima und wollte deswegen eine Audienz beim Kaiser „Und da Sie wissen, daß der Weg zum Kaiser über seinen Marschall geht, kom- men Sie zu mir? Nun, ich will Ihnen gerne helfen, Morisieur Dunant!“ „Zwischen Algier und Borghetto liegt Solferino. Ich glaube, es gibt eine andere, eine größere Aufgabe für mich als Mons- Djelima!“ 0 „Und welche, wenn die Frage erlaubt Ist?“ „Für immer ähnliches Unheil verhindern, Marschall!“ Ueber das Gesicht MacMahons geht ein leichtes Lächeln:„Sie wollen Kriege ver- hindern?“ „Ich will zumindest versuchen, das Los der Verwundeten und Gefangenen zu lin- dern! Warum dürfen die französischen Aerzte den Oesterreichern, warum dürfen die gefangenen Oesterreicher den Franzosen nicht helfen? Muß denn selbst an der Schwelle vom Leben zum Tod der Haß die Orson Welles möchte Berlin.(UP) Jeder, der„dumm genug ist, sich sein Gesicht zu bemalen und sich einem Publikum zu stellen“, müsse wohl oder übel auch die Neugier der Presse er- tragen, erklärte der jetzt zu einem drei- tägigen Gastspiel in Berlin weilende„Drit- sammelten In- und Auslands journalisten. Trotz dieser„Ermunterung“ ging der über Erwarten aufgeschlossene Gast bald vom stockenden Frage- und Antwortspiel zum plaudernden Vortrag seiner Auffas- sungen über aktuelle Probleme von Lein- wand und Bühne über. Als Hauptschwie- rigkeit der Filmproduktion im weltweiten Rahmen bezeichnete Welles die ‚mationali- stische Abgeschlossenheit“ der Produktion in den einzelnen Ländern— Angst vor großzügiger Einfuhr ausländischer Filme und Heranziehung ausländischer Schauspie- ler— sowie das Bestehen des„Filmver- leih- Imperiums Hollywood“. Die besten Filme der Nachkriegszeit hätten die Italiener geschaffen, meinte Welles und erläuterte temperamentvoll:„In Italien scheint die Freiheit anregende, in Deutschland deprimierende Wirkung gezeigt zu haben“. Der deutsche Film habe nicht so sehr unter dem Kriege wie unter Hitler und der Isolation von der übrigen Welt gelitten. Seine Grundleiden seien Gleich- förmigkeit und mangelnde Aggressivität. Net und Spiel- Das„Goldene Rad von Mannheim“, das am g. September ausgetragen wird, verspricht ein radsportliches Groß-Ereignis für Mannheim zu werden, haben doch über 150 Fahrer aus allen Teilen Deutschlands, aus Frankreich und der Schweiz ihre Meldung zu diesem schwe- ren Straßenrennen abgegeben. Auf der 250 km langen Strecke Mannheim Ludwigshafen heingönheim Speyer Neustadt Bad Dürkheim Oggersheim Ludwigshafen Mannheim Sandhofen Lampertheim- Bür- Stadt- Lorsch Heppenheim— Weinheim Wegscheide- Hirschhorn Ziegelhausen- Pe- terstal— Schriesheimer Hof Ladenburg Jeudenheim Mannheim dürften scharfe Kämpfe entbrennen, und damit der Peters- teler Steigung am Schluß nach ein schweres Hindernis zu nehmen ist, ist kaum damit zu rechnen, daß eine größere Kopfgruppe ge- schlossen am Ziel eintrifft. Nach der Rückkehr aus der Pfalz ist in lannheim unterhalb der Kurpfalzbrücke eine Vangspause von 30 Minuten. Der Start ist um 7 Uhr hinter der Feuerwache, zur Zwangs- pause werden die Fahrer um 9,30 Uhr erwar- tet und die ersten Preisträger dürften am Ziel hinter der Feuerwache zwischen 13-14 hr eintreffen. Die Jugendfahrer starten ihr Rennen in den denwald um 10 Uhr und werden um 11.30 50* zurück erwartet. Auch hier sind über Fshrer am Start. Zwölfte Runde in Ragusa Unzicker spielte gegen Najdorf remis Nach einem Ruhetag am Samstag wurde am 1 das Internationale Schachländerturnier Wobees ss mit der zehnten Runde fortgesetzt. 1 i Deutschland gegen das an zweiter Stelle Sd fucle Argentinien anzutreten hatte. In der Metsenpartie trennten sich dabei der deutsche tieister Unzicker und der sehr starke argen Panels Meister Najdorf remis. Alle übrigen artien mußten abgebrochen werden. 1 der elften Runde des Schachländertur- 5 in Ragusa gewann die deutsche Mann- 8 am Montagabend gegen Dänemark mit n unten. Unzicker(gegen EFnevoidsen) und ami(gegen Pedersen) gewannen ihre de Mann“ am Dienstag resigniert den ver- Von Heinz Sponsel Menschen noch trennen? Ich beschwöre Sie, im Namen der Menschlichkeit, belfen Sie mit!“ MacMahon ist ernst geworden. Noch lange reden die beiden Männer miteinander. Als sich Dunant verabschiedet, hält er ein Empfehlungsschreiben des Marschalls an den Zivilaſtaché des Kaisers in den Han- den. Zwar gelingt es ihm trotzdem nicht, eine persönliche Unterredung mit Napoleon durchzusetzen. Aber dennoch ist es Dunant zu verdanken, daß eine Verfügung des Kaisers die Freilassung der gefangenen Aerzte anordnet. Dies ist der erste Beginn des„Roten Kreuzes“. Das Werk wächst Die Geister von Solferino lassen Henry Dunant nicht mehr los. In den Salons der großen Welt zu Genf, Mailand und Paris, in denen oft entscheidendere Politik gemacht wird als in den Kabinetten, ist Dunant ständiger Gast. Er kommt nicht, um sich zu amüsieren. Er kommt als Besessener einer Idee. Und überall predigt er sein Evange- lium: „Was ich zu sagen habe, meine Damen Ein Mense den die Welt vergaß und Herren, sage ich aus dem bitteren Erlebnis von Solferino heraus. Was not tut, ist eine Abmachung zwischen allen Völkern Gefangene und Verwundete nicht mehr als Feinde zu behandeln. Es muß dafür gesorgt werden, daß Lazarette und Verbandsplätze im Krieg durch einheitliche Abzeichen kenntlich gemacht werden und daß diese Abzeichen von allen Parteien geachtet werden. Nie mehr darf es vorkommen, daß man gefangenen Aerzten die Erlaubnis ver- weigert, für die Verwundeten zu sorgen. Nie mehr darf es vorkommen, daß Lazarette beschossen werden. Meine Damen und Herren, die Menschen sind soweit gekom- men, daß sie sich töten, ohne sich zu hassen. Leider scheinen die Schlachtfelder von Sol- fkerino nicht die letzten Europas gewesen zu sein. Eine erschütternde Feststellung für Menschen, die sich Christen nennen. Können wir schon die Kriege nicht vermei- den, so wollen wir wenigstens alles tun, um die furchtbaren Begleiterscheinungen und Folgen der Kriege zu lindern!“ In den stillen Nachtstunden aber sitzt Dunant über viele Bogen weißen Papiers und schreibt sich die Erinnerungen an Sol- ferino von der Seele. „Ich muß der Welt die Augen öffnen! Ich muß schreiben, was ich mit eigenen Augen sah, hart, schonungslos und offen. Vielleicht kann mein Buch von Solferino ein kleiner Schritt auf dem Weg zur Menschlichkeit sein, zur Menschlichkeit auch im Kriege!“ Im Jahre 1862 erscheinen Dunants Er- innerungen an Solferino“, In Paris, Turin, Petersburg, Leipzig, in ganz Europa wird das Buch zur Sensation. Dunant versteht es, das Buch in die richtigen Hände zu leiten. Es liegt auf den Schreibtischen der Könige und Minister, es findet sich in den Boudoirs der Königinnen, man findet es in den Redaktionen der Zeitungen. Und auf dem Schreibtisch Dunants türmen sich Briefe aus aller Welt, das Echo auf ein Buch, in Bergen. So schreiben die Brüder Concourt aus Paris:„Man beendet dieses Buch mit einer Verdammung des Krieges!“ Und Victor Hugo, Frankreichs großer Dichter, meint: „Ich habe Ihr Buch mit tiefstem Interesse gelesen. Sie bewaffnen die Menschlichkeit und dienen der Freiheit. Ich stimme Ihrem edlen Bemühen mit Begeisterung zu!“ (Wird fortgesetzt) Der farbenfreudige Betrieb fährt besser 05 - Farben können Räume größer oder kleiner erscheinen lassen Grau und trostlos dämmert ein trüber regennasser Morgen. Schwarze Gestalten drängen sich durch die Sperre aus der ver- räucherten Bahnhofshalle und hasten zu mrer Arbeitsstätte. Auch dort empfängt sie eine eintönige farblose Atmosphäre und ein schlecht beleuchteter Arbeitsplatz an einem finster drohenden Maschinenungetüm. Man sollte meinen, dieses grau in grau gemalte Stimmungsbild gehöre der Vergangenheit an. Aber es hat sich immer noch nicht überall herum gesprochen. wie wichtig der Umweltfaktor für die Lebens- und Schaf- fensfreude ist und wie sehr er die Produk- tionsleistung beeinflußt. Dabei ist es ganz Selbstverständlich, daß mit einem bißchen „Stimmung“ alles besser geht: mit einer wohlausgewogenen Abstimmung von Raum und Arbeitsplatz. Mensch und Maschine aufeinander, die ein flottes. aufmerksames Arbeiten ohne Unfälle ermöglicht. In Darmstadt hat kürzlich das Zentral- institut für Arbeitsschutz. Soest; vor Be- triebs- und Sicherheitsingenieuren, Ge- Stierkämpfer werden „Ich habe die Zithermelodie satt“, sagte der„Dritte Mann“ „Hätte mir doch nur einmal jemand hier gesagt,„Sie sind verrückt, ich wäre ermu- tigt gewesen“, fügte Welles hinzu. Lebhaft wandte sich Welles gegen Pres- semeldungen, daß der Film„Der Dritte Mann“ von ihm selbst als recht schwach Werkschaftsvertretern und Betriebsräten gerade unter dem Gesichtspunkt der Un- fallverhütung auf die neuen arbeitspsycho- logischen Erkenntnisse in bezug auf Licht und Farbe aufmerksam gemacht. Was durch die neuen Lampenarten und helle, freund- liche, ruhige bzw. an Kritischen Punkten warnende Anstrichfarben getan werden kann, ist keine Spielerei mit hübschen Far- ben, sondern ein nüchternes Rechenerempei. Ob die Masse einer Drehbank schwarz oder elfenbeinfarben gestrichen wird, dürfte schließlich annährend gleichviel kosten. Durch jahrelange Beobachtungen ist aber erwiesen, daß der Arbeiter die helle Bank viel lieber sauber hält als die dunkle und durch den„Zwang“ zu pfleglicher Behand- lung im seiner ganzen Haltung zu Ordnung und gleichbleibendem Fleiß angeregt wird. Nun kann es natürlich in einer mecha- nischen Werkstatt nicht aussehen wie in einem Operationssaal, und ohne ausrei- chende Beleuchtung bleiben alle Farben- experimente nutzloser Aufwand. Die Be- seitigung der häßlichen Anfaßflecken kann unter Umständen mehr von der Arbeit ab- halten als die hellen Flächen an„psycho- logischer Wirkung“ einbringen. Aber das sind bereits Argumente., auf die die Farb- spezialisten selbst hinweisen, die sich, un- geachtet mancher Meinungsverschiedenhei- ten, in der Empfehlung einer zurückhalten- de Anwendung der Farbe einig sind. Der Deutsche Normenausschuß legte 1927 in einer Vornorm für den Anstrich von Maschinen und Apparaten allgemein einen schwarzen Farbton fest. Aber zin dem Be- die Entwicklung vorwiegend von licht- schluckenden schwarzen und dunkelgrauen Farben auf lichtere Anstriche mit hohem Reflexionsvermögen. Noch wesentlicher ist aber die Trennung aller kritischen Bereiche von den unbewegten und„unwesentlichen“ Teilen und die Schaffung genügend schar- fer, dem Auge wohltuender Kontraste zwi- schen Arbeitsfläche und dem zu bearbei- tenden Werkstück. Alle arbeitenden Teile einer Maschine müssen mit einer schnell ins Auge dringenden„bewegten“ Farbe gegen die stationären Maschinenteile ab- gehoben werden. Ein in halbmatter, was- serfester Farbe mittelgrau gestrichener Maschinensockel mit ledergelb eingefaßten Arbeitsflächen oder bewegten Teilen wird für die Bearbeitung von Werkstücken aus Aluminium, Chrom., Nickel. Gummi, Stahl und Zinn, deren Farben wir als Kalt empfinden, empfohlen. Bei Werkstücken aus Messing. Kupfer, Bronze und Holz bewährte sich für die kri- tischen Werkzeugmaschinenteile ein helles Grün. Zeitstudien an einer Presse und Schlagschere zeigten eine Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit bei dem genannten Anstrich. Auch hellgrau gegen die dunkel- grün gestrichenen Massen der Maschine führte zu höherem Arbeitstempo. Der ursprüngliche Farbton dieser Maschinen War ein gleichmäßiges„Schlachtschiffgrau“. Ueber die Verwendung einer hellen Farbe, etwa Rot für Hebel und Steuerorgane sind die Meinungen geteilt, obwohl auch hier Versuche die Steigerung der Arbeits- geschwindigkeit durch Hervorhebung die- empfunden wurde.„Ich habe nur die Zi- streben“, die Werkstätten freundlicher zu ser Teile gezeigt haben. thermelodie satt“, lächelte er.„Na, wer hat das schließlich nicht“. Den dankbaren Wor- ten, die Orson Welles für das deutsche Theaterpublikum fand, schloß er rasch eine kleine Lektion über Zuschauer in den ver- schiedenen Ländern an.„Das beste Pu- blikum im Theater bilden Skandinavier, Deutsche, Engländer und Amerikaner, das schlechteste die Bewohner der Mittelmeer- länder“, dozierte der breitschultrige Globe- trotter.„In den warmen Ländern sind alle Leute Schauspieler— der schlechteste steht meist auf der Bühne. Außerdem mögen sie nicht, wenn sie einmal ruhig sein sollen.“ Noch einmal kehrte Orson Welles das „Enfant terrible“ heraus, als er gefragt wur- de, wobei er am liebsten und mit ganzem Herzen sei— Regie führen, schreiben oder auf der Bühne stehen.„Stierkampf“ ant- Wortete er prompt und wollte sich über das verblüffte Gesicht des eifrigen Reporters vor Lachen ausschütten.„Wirklich, ganz im Ernst, wenn ich ein guter Stierkämpfer sein könmte, das wäre mir am liebsten“. „Goldenes Rud von Mannheim“ internalional beselz Traditionsrennen des RRC Endspurt/ 150 Fahrer am Start Spiele, während die beiden übrigen Partien Remis endeten. Die Lage in der Spitzen- gruppe hat sich nicht verändert. Am Dienstag brachte die zwölfte Runde das Zusammentreffen der beiden Spitzenmann- schaften Jugoslawien und Argentinien. Zwel Hängepartien liegen die Südamerikaner bisher mit 1½:% vorn. Der starke Argentinier Najdorf besiegte dabei den bisher ungeschlagenen Gligorie Cugoslawien). Stand nach der zwölften Runde(in Klam- mern Hängepartien): 1. Jugoslawien 33 P.(4), 2. Argentinien 31%(6), 3. USA 31%(2), 4. Deutschland 29%(J), 5. Holland 27%(4), 6. Chile 25%(3). Borussia„blecht“ 8 000 Verstöße gegen das Vertragsspieler-Statut werden jetzt mit der erforderlichen Schärfe ge- ahndet. Die westdeutsche Verbands- Spruch kammer bestrafte den BV Borussia Dortmund mit einer Geldstrafe von 8000 DM und sperrte die Spieler Wieding, Wieschner und Mikuda bis zum 27. November. Dem Verfahren lag eine Klage des STV Horst- Emscher zu Grunde, der nicht tatenlos zusehen wollte, daß vier seiner besten Spieler zum westdeutschen Meister ge- zogen wurden, Lediglich Sahm erhielt ab sofort Spielberechtigung für die Dortmunder. Torverhältnis entscheidet um Unklarheiten vorzubeugen, gibt der Deutsche Fußball-Bund bekannt, daß für die Spielzeit 1950/1 bei Punktgleichheit nach Wie vor das Torverhältnis entscheidet. Hierbei wird das Divisions-Verfahren angewendet.. Diese Regelung findet allerdings nur für die erste un zweite Spielklasse Anwendung. In den übrigen Klassen bleibt es den jeweiligen Landes- Fußball- Verbänden überlassen, beson- dere Anordnungen zu treffen. 40 000 Garantie plus 30 Prozent Wie stark man in Berliner Veranstalterkrei- sen an dem Zustandekommen eines Kampfes zwischen Hein ten Hoff und dem amerika- nischen Neger„Tiger“ Jones interessiert ist, nur gestalten. gingen immer mehr Firmen dazu über, hellere Forbtöne für den Anstrich der Maschinen zu wählen. Das in Zusammen- arbeit zwischen Herstellern und Verbrau- chern herausgegebene Normblatt DIN 1842 über den Anstrich von Werkzeugmaschinen erklärte schließlich einen mittelgrauen, halbmatten Farbton für verbindlich, der möglichst genau eingehalten werden soll, aber eher etwas heller als dunkler sein darf. 5 Ergänzende Einzelheiten über den Funk- tionswert des Anstrichs bringt ein im „American Maschinist“ erschienener Bericht („How to Use Color in the Shop“ by Harry J. Williams. Associate Editor). Er gibt in kritischer Sichtung die Ansichten, For- schungsergebnisse und Erfahrungen führen- der Anstrichfarben-Erzeuger der Vereinig- ten Staaten wieder. Farbüberlegungen haben im allgemei- nen hinter der durch Beleuchtung und Re- flexionsvermögen der gestrichenen Ober- fläche erreichbaren Helligkeit zurückzutre- ten. Seit annähernd 25 Jahren zielt daher 00006 ⁵ ũã0⁵6⁵ ũããã0ß0P0P0P0P0P0P0f0f06 0606 f/ ĩͤ f eee beweist die Tatsache, daß Promoter Goettert dem deutschen Schwergewichtsmeister für die- sen Kampf 40 000 DM als Garantie und 30 Pro- zent der Gesamteinnahme nach Abzug der Steuern als Börse geboten hat. Goetterts Plan ist es, diese Begegnung zwischen Hein und Jones, der bekanntlich Kleinholdermann, Kohl- brecher und Conny Rux in Berlin vorzeitig schlagen konnte, als Abschluß der Berliner Freiluftsaison bis zum 15. Oktober im Olym- piastadion zustande zu bringen. Kleins Zeit nicht erreicht Bei den internationalen Schwimmeister- schaften von Ungarn in Budapest wurden die Leistungen der Wiener Europameisterschaften teilweise übertroffen. Herbert Kleins 200-m-Zeit von 2:38,6 konnte weder der ortho- dox schwimmende Oesterreicheer Pawlicek mit 2:46,0, noch der„Schmetterling“ Nemeth (Ungarn) mit 2:43, 4 erreichen. Großartig je- doch waren die ungarischen Krauler. Bei den Männern war Kadas über 100 m mit 57,6 noch um eine Zehntelsekunde schneller als Europameister Jany Frankreich) in Wien. Gsk) Margaret Dupont und Art Larsen Einzel-Endspiele in Forest Hills Die erste Entscheidung des Schlußtages der amerikanischen Tennismeisterschaften in Fo- rest Hills flel am Dienstag im Dameneinzel. Margaret Dupont(US) holte sich den Titel im Dameneinzel durch einen 6:89. 6:3-Sieg über ihre Landsmännin Doris Hart und ge- wann damit die Meisterschaft zum dritten Male in ununterbrochener Reihenfolge. Art Larsen gewann ausschließlich bei den Männern die Meisterschaft der Vereinigten Staaten durch seinen Sieg über Herbie Flam, den er 6:3, 4:6, 5:7, 6:4, 6:3 schlug. „Straßen-Kick!“— Auswirkungen Die Zeitung„Montag-Morgen“ in Wien hat berechnet, daß 70 Prozent aller in Oesterreich erzielten Tore innerhalb des Strafraumes zu- standekämen, während nur zehn Prozent aus Schüssen außerhalb des Strafraumes und 20 Prozent aus Kopfbällen resultierten. Die Zeitung führt dies darauf zurück, daß die Fuß- baller in Wien ihre ersten Fertigkeiten im „Straßen-Fußball“ mit kleinen Tennisbällen, die ein Kombinieren bis dicht vor das Tor erfordtern, erlernen. Zur Verbesserung der Arbeitsleistung an Maschinen ist auch die Umgebung des Arbeitsplatzes in Betracht zu Ziehen. Wände. Decken. Rohrnetze und selbst die Fußböden sind Faktoren in einem auf- einander abgestimmten Plan harmonischer Farben. Ein einziger Mißton der Farb- skala im Blickfeld des Arbeiters kann die ganze Mühe unwirksam machen. Grund- Sätzlich soll der Raumeindruck zugunsten der Hervorhebung des Arbeitsplatzes zu- rücktreten. Grün, Blau und verwandte Tönungen sind kalte— Rot. Gelb, Orange und ihre Unterschattierungen warme Far- ben. Die Farbe kann Räume größer oder Kleiner erscheinen lassen. Warme Farben kommen auf einen zu, kalte weichen zu- rück. Wenn das Innere eines Fabrikgebäu- des leer und kalt aussieht, wird eine warme Anstrichfarbe viel dazu beitragen., daß sich der darin Arbeitende wohler fühlt. Wenn andererseits der Arbeitsprozeß hohe Tem- peraturen mit sich bringt, rufen blau oder grün eine erträgliche Atmosphäre hervor. . K. Simon Blick ins Land Prof. Porsche Ehrenmitglied des ADA Stuttgart(gn-Eig.-Ber.) Der Allgemeines Deutsche Automobil-Club ernannte Prof. Dr. h. c. Ferdinand Porsche zum Ehren- mitglied. Prof. Porsche ist somit das Sie- bente Ehrenmitglied des ADAC. Die bishe- rigen Ehrenmitglieder des Klubs sind Karl Benz, Herzog Ferdinand von Bayern, Dr. Hugo Eckener, Dr. h. c. Dörr. Dr. h. e, August Horch und der Präsident des olym- pischen Komitees Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg Dr. Ferdinand Porsche wurde am Sonntag 75 Jahre alt und ist seit 50 Jahren erfolgreicher Förderer des Kraft- fahrzeugwesens, Konstrukteur schneller Renn- und Sportwagen sowie der Erfinder des in aller Welt bekannten Volkswagens. Großer Erfolg der HOGAFA Stuttgart.(tz Eig.-Ber.) Die südwest⸗ deutsche Hotel- und Gaststätten-Ausstel- lung, auf der mehr als 400 Firmen zehn Tage lang ihre neuesten Facherzeugnisse ausstellten, konnte am Montag mit mehr als 130 000 Besuchern ihre Tore schließen. Aus- stellungsleitung und Firmen sind mit dem Erfolg der Ausstellung sehr zufrieden, Der Umsatz übertraf alle Erwartungen, auch das Expertgeschäft war befriedigend. Ein- zelne Firmen erklärten bei Abschluß der HOGAFA, sie seien vorerst wegen Waren- mangels nicht mehr in der Lage, neue Ausstellungen oder Messen zu bestellen. Ihren Zweck, auf die große Bedeutung des Hotel- und Gaststättengewerbes und der verwendten Industrie für die deutsche Wirtschaft hinzuweisen und für Anerken- nung und Umsatz im In- und Ausland zu werben, hat die süd westdeutsche HOGAFA nach fachmännischem Urteil vollständig er- reicht. Der Keiler auf dem Motorrad. Heiligenmoschel(Westpfalz) dn). Auf der Landstraße kurz vor Heiligenmoschel sprang in der Dunkelheit ein schwerer Keiler, offensichtlich durch das Licht ge- blendet, einen Motorradfahrer an, riß die Lampe ab und kam mit den Pfoten in das Vorderrad, so daß sich Leichtmotorrad und Fahrer überschlugen. Der Fahrer humpelte zum Arzt, der Keiler in den Wald, beide verletzt. Auf der Strecke blieb das Motor- rad. Praktisch sind's eher mehr! Freiburg i. Br. Die Zahl der beim badi- schen Staat bediensteten Beamten, Ange- stellten und Arbeiter hat sich nach Haus- haltsvoranschlag für 1950/51 von 21 051 im Jahr 1949 um 2 399 auf 18 652 vermindert. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Zollverwaltung mit 2 262 Kräften vom Bund übernommen wurde, so daß die reine Einsparung 137 Bedienstete beträgt. Dem- gegenüber müssen allerdings infolge der Herabsetzung der Schülermegzahl für die badischen Volksschulen 200 Lehrer einge- stellt werden. „Miß Germany“ 1950 Baden-Baden. Die vom internationalen Komitee in Baden-Baden veranstaltete Wahl der„Miß Germany“ 1950 fand am Samstag im überfüllten großen Kurhaus- sdal statt. Acht Bewerberinnen, die königinnen von Hessen, Bayern, en, Württemberg, Rheinland, Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein stellten sich der Jury und den 1200 Besuchern, Grund ihrer Eintrittskarten stimmberechtigt Waren.„Miß Germany“ 1950 wurde mit großer Mehrheit die Vertreterin von Schles- Wig- Holstein, das 24jährige Mannequin Susanne Erichsen(aus Berlin). Noch am Sonntag mußte die neue Königin mit ihrem Manager nach Rimini(Frankreich) abreisen, um als deutsche Vertreterin zu der Wahl der„Mig Europe“ rechtzeitig einzutreffen. Ueber 1000 Tote bei Verkehrsunfällen Bonn.(UP) In sechs Ländern des Bun- desgebietes sind nach Mitteilung des Bun- desverkehrs ministeriums bei Verkehrsun- fällen im vergangenen Jahr 1004 Menschen ums Leben gekommen. Die Unfallzahlen der übrigen Länder der Bundesrepublik liegen in Bonn noch nicht vor. Das Bun- desverkehrsministerium betont in seiner Mitteilung, die gesetzlichen Straßenver⸗ kehrsbestimmungen reichten vollständig aus. Sie müßten nur befolgt werden. „Alte Herren“ kümpften um Käüferiuler Jubiläumspokul Im Endspiel schlug Ilvesheim den VfR überraschend 1:0 Der SC 1910 Kaàfertal hatte ein Turnier für AH- Mannschaften ausgeschrieben, das in der vergangenen Woche täglich zahlreiche Zu- schauer anzog und am Montag mit dem End- sbiel Ilvesheim gegen VfR seinen Höhepunkt fand. Man muß den„Alten“ bescheinigen, daß sie noch genau so ehrgeizig um die Palme des Sieges rangen wie die Aktiven(wenn es auch nicht mehr ganz so gut ging, wie in früheren Jahren). Das Turnier vermittelte ein Wiedersehen mit vielen früheren„Kanonen“, deren Namen mit dem Mannheimer Fußball- sport unauslöschlich verbunden sind. VfR schaltete in der Vorrunde Feudenheim 2:0 aus, Käfertal schlug 08 Mannheim 3:0 und Ilvesheim schoß gegen TV Viernheim mit 10:0 sogar eine„Sonderpackung“ heraus. In der Zwischenrunde hatte SpVgg. 07 gegen VfR nichts zu bestellen und unterlag 1:7, während sich Ilvesheim in einem gleichwertigen Kampf knapp gegen Käfertal 2:1 durchsetzte. Somit standen sich im Endspiel mit VfR und Ilves- beim die unzweifelhaft besten AH-Mann- schaften des Turniers gegenüber. Haushoher Favorit war der VfR mit seinen ehemaligen Ligaspielern Langenbein, Fett, Spind- ler, Schalk, Hoß felder. Aber die Fuß- ballgötter wollten es anders. Zwar zeigten die Rasenspieler das gepflegtere Feldspiel, schei- terten jedoch an dem Einsatz der Ilvesheimer, die mit einem vor der Pause erzielten Tor Turniersieger wurden und den von Käfertal gestifteten schönen Pokal errangen. E. H. Mannheimer Erfolge in Tübingen Der Mannschaft des TSV 1846 Mannheim gelang es, sich in Tübingen an die Spitze vor- zuschieben und den 8. Platz einzunehmen(im vergangenen Jahr 13. Platz). Bei dem nun für Baden, Württemberg und Bayern offenen Dreikampf im Volksturnen wurde Hofmann vom TV 1893 Rheinau erster Sieger. Im Dreikampf der Turner gelang es Wer- ner Zubrod, TV 1898 Seckenheim, einen 7. Platz zu erringen. a Tennis-Seniorenmeisterschaften Der frühere deutsche Davispokalspieler Friedrich Frenz(Hamburg) holte sich bei den deutschen Senioren-Tennismeisterschaften den Jitel durch einen 6.2, 2.6, 6·4-Sieg über den Vorjahresmeister Zander(Hannover). a Auch bei den Damen gab es einen Titel- wechsel, da die Vorjahresmeisterin Paula von Stuck(München) der um zehn Jahre jüngeren Frau Sauer(Köin) mit 1:6, 5:7 den Vortritt las- sen mußte. Frau Stuck kam dafür an der Seite des Präsidenten des deutschen Tennisbundes, Richard Stephanus(Hannover), zum Sieg im Gemischten Doppel mit 6:2, 4:6, 6:3 über Rauf Bergmann(Wiesbaden). Boxsport-Kronen stark gefragt Das neue Saisonende bringt dem deutschen Berufsboxsport am kommenden Wochenende drei Groß veranstaltungen, in deren Mittel punkt jeweils der Titel eines deutschen Mei- sters steht. Im Münchener Prinzregenten-Sta- dion steigt die Weltergewichts- Meisterschaft wischen Walter Schneider(Celle) als Titelver- teidiger und Karl Ochsle München). In Ber- lin wird Peter Müller(Köln) seine Revanche Segen Meister Stretz erhalten. Die dritte Mei- sterschaft endlich bringt Düsseldorf mit der Paarung Vogt Kleinwächter um den freien Titel im Halbschwergewicht. Den Nachfolger für Conny Rux zu finden, dürfte keineswegs leicht sein. Alte„Silberpfeile“ proben mit Carratsch. Lang und Uhlenhaut Die Mercedes-Benz- Werke nahmen am Mitt⸗ woch mit zwei im Jahre 1938 erbauten Drei: Liter-Rennwagen auf dem Nürburgring Er- probungsfahrten auf. Ab 11 Uhr wurde die Betonschleife befahren, um 14 Uhr sind beide Fahrzeuge auf der Nordschleife(Grand-Prix⸗ Strecke) eingesetzt worden. Die sehr schnellen Kompressorwagen werden von Carraciola, Lang und Uhlenhaut gesteuert. Volkswagen brach acht Rekorde Auf der Bahn zu Monthléry bei Paris hat der Volkswagen-Eigenbau mit Petermax Mul- ler, Deutschmeister W. Glöckler, H. v. Han- stein und H. Polensky nach der neuen Welt⸗ bestleistung über 10 000 km(in 81:12:31 Stun- den= 123,140 km/st insgesamt acht neue Welt⸗ rekorde der Klasse G(750 bis 1100 cem) auf- Zestellt u nd sein vorläufiges Ziel erreicht. die aut Seite 4 MANNHEIM eee Donnerstag, 7. September 1950/ Nr. 208 Grabmal für Dr. Cahn-Gurnier Auf dem am Weg zum Krematorium schön gelegenen Grabplatz des verstorbenen Oberbürgermeisters Dr. Cahn-Garnier ließ die Stadt Mannheim vor wenigen Tagen ein Grabmal setzen, das in seiner Form Vorbildlich ist und zugleich der Persönlich- keit des Verstorbenen gerecht wird. Vor einem Hintergrund von Gehölz. Ta- us, Eiben und Birken erhebt sich schlicht eine etwa zwei Meter hohe, sich nach oben etwas verjüngende klassische Stele aus Heidelberger Rotsandstein, die Bildhauer Hobbing in Heidelberg geschaffen hat. Auf Wunsch der Gattin des Verstorbenen nahm er seinerzeit auch dessen Totenmaske ab. Die Stele, die dem Humanisten Cahn-Gar- mier wohl entspricht, trägt auf der Vorder- seite den Kopf des Verewigten, noch ähn- lich, aber so vereinfacht, daß er ins Zeit- Jose entrückt ist. Die einfach eingemeigelte Inschrift lautet: Dr. Fritz Cahn-Garnier, Oberbürgermeister von Mannheim. 20. Juli 1889 bis 8. Juni 1949. rei Modenschau einmal anders „Warum macht der Herr Picasso aus dem Besenstiel ein Lasso... 2“ fragte der Sänger bei der kleinen Moderevue, die das Attribut„einmal anders“ für sich in An- spruch nahm. Antwort auf seine Frage wurde ihm nicht. Antwort wurde indessen den Mannequins oder vielmehr den origi- nellen Modellen, die sie zur Schau trugen. Modelle, die der Maler Eugen Roth be- malte und zu denen er erklärte:„Im das nötige Verständnis für die moderne Malerei zu wecken, sind hier malerische Komposi- tionen auf das Kleid übertragen. Sie sind nicht dem Stoff am Stück, sondern dem fer- tigen Kleid teilweise sogar am Körper auf- gemalt und auf den Zentimeter berechnet. Die zunächst ockergelben Farben werden nach dem Aufmalen im Säurebad fixiert und dann gekocht. Die Farben sind indan- thren.“ l. „Zeitlos“ nannte der Conferencier diese Kleider, vielleicht könnte man sie auch als „modern— aber nicht modisch“— be- zeichnen. 5 Im übrigen fanden die meist raffiniert einfach geschnittenen Modelle mit ihrer surrealistischen Bemalung recht lebhaften Anklang. 1 Die Moderevue wird am Samstag im Waldpark-Restaurant am Stern. i-tu. Woran erkennt man echte Fünfer? in der Nähe von Goslar sind jetzt Falschmünzer und Verbreiter von falschen Fünf-Mark- Scheinen der neuen Ausgabe kestgenommen worden. Die Bank deutscher Lander weist aus diesem Anlaß darauf hin, daß die neuen echten Banknoten zu fünf Mark zwei leicht erkennbare Merkmale aufweisen, die bei den Fälschungen nicht vorhanden oder nur vorgetäuscht sind. Als erstes ist das Kopf- Wasserzeichen im kreien weißen Raum auf der linken Seite der Banknote zu beachten. Versuche, dieses Kopf- Wasserzeichen auf Fälschungen durch Aufdruck oder Einpressung nachzuahmen, kallen sofort durch die unklare Wiedergabe auf, Des zweite Merkmal für echte Fünf- Mark-Acheine der neuen Ausgabe ist der im linken Notenteil in das Papier einge- bettete, von oben nach unten laufende me- tallähnliche Sicherungsstreifen, der gut zu erkennen und beim Betasten auch fühlbar ist. Er kann notfalls zu genauer Prüfung des Geldscheines durch einen spitzen Ge- genstand freigelegt werden. Wohin geben wir? Donnerstag, J. September. Siechen-Gaststätte N. 7. 7, 20.00 Uhr:„Astrologische Analyse des Tierkreises“, Vortrag von Heinrich Daub. Ame- rikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Violin Sonate von J. S. Bach(Ruggiero Riel) und Violinsonate Nr. 1 von Bartek(Lehudi Menu- Bir). Missionshalle des evangelischen Jugend- Werkes, Waldhofstraßge(Ecke Eggenstraße), 19.30 Uhr: Vortrag von Johann Grün:„Christen ohne Christus“. a Freitag, 8. September: Amerikahaus 19.00 Uhr: Tonfime:„Bolivien“,„Zwischen Ost und Weste; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Zeit aus den Fugen“, Spr.: Prof. Hermann Fried- mann, London. Wie wird das Wetter? Lebhafte Südwestwinde Vorhersage bis Freitag frün: Bei zeitweise stärker auffrischenden, südwestlichen Winden wechselnd bewölkt und am Tage vorüber- gehend ętwas Regen. Höchsttemperatur 21 bis 24, Tiefstwerte 13 bis 16 Grad. Veberrsicht: Ein kräftiges Sturmtief wan- dert vom Ostatlantik über Nordsee und streift mit seinem Frontensytsem auch unser Gebiet. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand vom 6. September: Maxau 478 ( 20), Mannheim 328( 10), Worms 242(f J), Caub 208(4 0). g bie Männer vom Bau streiken vorläufig nicht in Remagen werden abgewartet/ Massenkun dgebung im Rosengarten Ergebnisse der Besprechungen Die gestern im Rosengarten vor etwa 5000 Mannheimer Bauarbeitern von der Gewerkschaft Bau- Steine Erden abge- haltene, sehr temperamentvoll verlaufene Kundgebung hinterließ einen alles andere als geschlossenen Gesamteindruck. In der sich an den Bericht von A. Bender, Be- zirksleiter in Württemberg-Baden, über den Entwicklungsgang der Verhandlungen zur Lohnerhöhungsforderung für das Bau- gewerbe anschließenden Diskussion wurde sowohl(ungeachtet jeder Sachkenntnis) die sofortige Ausrufung eines Generalstreiks verlangt und beklatscht als auch die Ge- werkschaftsleitung wegen ihrer„Zurückhal- tung“ angegriffen als auch an die im Ge- folge einer Lohnerhöhung entstehende Lohn-Preis-Schraube erinnert. Das Wich- tigste gleich vorweg: es wird in Mannheim vorläufig nicht gestreikt, sondern zuerst der Ausgang der Besprechungen in Remagen abgewartet. Dagegen empfahl Bender, dessen Rede mehrere Male durch gegen die Gewerk- schaftsvorstände gerichtete Zwischenrufe unterbrochen wurde, die Bauarbeiter soll- ten bis zur Bewilligung eines um 20 Pfen- nig erhöhten Stundenlobhnes und Abschaf- kung der Ortsklasse IV als Mittel passiven Widerstandes mit ihrer Arbeitskraft éetwas sparsamer umgehen und sie dem Unter- nehmer nur noch zum Teil zur Verfügung stellen.„Wir haben kein Interesse daran, ob ein paar Unternehmer dabei kaputt gehen oder nicht!“ Das Baugewerbe sei nur der Schrittmacher für die Forderungen anderer Organisationen, die im Kielwasser mitschwimmen. Bei der verlangten 20. Pfennig-Sstundenlohn-Erhöhung handle es sich lediglich um eine Entschädigung für den Saisonausfall, die Forderung auf einen Preisausgleich werde folgen. Eingangs hatte der Redner die Entwick- lung der Besprechungen zwischen Unter- nehmern und Gewerkschaft von Königs- Winter über Frankfurt bis nach Remagen skizziert. Die Arbeitgeber hätten dabei im- mer wieder nicht akzeptable Surrogate an Stelle der Lohnerhöhung, wie beispiels- weise die Verlängerung der Arbeitszeit, Akkordarbeit, Leistungszulage und anderes angeboten und ihre Zuflucht zu fadenschei- nigen Gegenargumenten genommen. So sei es zum Beispiel unwahr, daß die Lohn- erhöhung im Baugewerbe auch eine Miet- preiserhöhung veranlasse, da die dadurch entstehende Spanne von den Unternehmern (etwa durch Herabsetzung der Zwischen- gewinne bei den Baustoffen) überbrückt Werden könne. Seit Ausrufung des Bau- arbeiterstreiks in Frankfurt, Hannover und teilweise auch in Hamburg mit 30 000 Strei- kenden hätten etwa 350 bis 400 Arbeitgeber in diesen und anderen Städten die Gewerk- schafts forderung erfüllt. Der Großteil der Unternehmer verhalte sich jedoch nach wie vor in seiner Ablehnung geradezu„zynisch unverfroren“,„Daran seid ihr selbst schuld“, meinten Zwischenrufer, die sich über die „Verschleppungstaktik“ bei den Verhand- lungen ärgerten. Bender betonte ausdrücklich, daß nur Ia- dustrie- und Regierungsbauten, nicht aber der soziale Wohnungsbau bestreikt würden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund sei auf- gefordert worden, diesen Streik zu unter- stützen; außerdem sollen von jedem in Arbeit stehenden„Kollegen“ vorläufig für zwel aufeinanderfolgenden Beitragswochen mindestens je eine sogenannte Kampffonds- marke zu einer Mark erworben werden. Der Sprecher kritisierte in diesem Zu- sammenhang die Berechnungsgrundlage des anderen Lagers, nach der gegenüber 1938 Meineide sollten Ehe und Ehre reiten Das Schwurgericht erkannte auf 13 Monate Gefängnis „1 love vou“ hatte Hildegard B. in einer Septembernacht auf einen Bierdeckel ge- schrieben und ihrem Freund zugeschoben. 25 Jahre war sie damals alt. Mutter eines zehnjährigen Kindes und längst mit einem anderen Mann verheiratet.„I love you“ hatte Hildegard also geschrieben und die Ehe- frau ihres Freundes, die mehr Anhalts- punkte für die Untreue hres Mannes als einen beschriebenen Bierdeckel aufweisen konnte, reichte Scheidungsklage ein. Hilde- gard schwor in der Zivilverhandlung vor dem Landgericht im FEhescheidungsprozeg zwel Eide, niemals ehewidrige Beziehungen zu dem beklagten Ehemann gehabt zu ha- ben. In Wirklichkeit dauerte die Liebe schon eineinhalb Jahre.„Es hat uns ja niemand gesehen, es kann uns ja niemand etwas be- weisen“, hatte der Freund ihr versichert. Und Hildegard schwor— hoch und heilig Zwei Meineide. Die schäbigen Ueberreste dieser inzwi- schen verklungenen Liebe wurden dem Schwurgericht in der Verhandlung am Mitt Wochnachmittag präsentiert. Zweieinhalb Jahre waren vergangen, ehe man der jun- gen Frau hatte nachweisen können, daß sie vorsätzlich meineidig geworden war. Der Freund war der erste, der schließlich ein Geständnis ablegte. In der Verhandlung war schließlich auch die Angeklagte in jeder Be- ziehung geständig.„Ich hoffte damals, seine Vorschau auf den 13. September 2000 Fragen sollten Es ist dann aber doch Am 13. September feiert die weltum- spannende Bürokratie einen ihrer größten Triumphe. Am 18. Sept. wird der heilige Hausfrieden mitten ins Herz getroffen. Unbarmherzig, voll ätzender Schärfe und penetranter Neugier wird Vater Staat an alle Türen klapfen, die da vielleicht kleine Schildchen tragen mit„Karl Schulze, Malermeister“ oder„ Prof. Dr. H. G., Gene- raldirektor“. In der unschuldigsten und ele- gantesten Weise wird das englische Sprich- Wort„my home is my castle“ ad absurdum geführt werden.. Am 13. September ist Volkszählung. Ordnung muß sein, Klarheit muß herr- schen, Zahlen müssen regieren, das ist das erste Gebot zu Fortschritt und Wohlstand der hoffenden Menschheit. Das Wort dem statistischen Amt. Eine beruhigende, warme Stimme flüstert: keine Angst, meine Damen und Herren, keine Angst. Alles bestens organislert, es kann uns keiner durchgehen. Schauen Sie, wir arbeiten nur in Ihrem Interesse. Und nur Ihretwegen, um es Ihnen 80 leicht zu machen wie möglich, haben wir uns beschränkt. Von den über zweitausend von den verschiedenen Parteien, Gewerkschaf- ten, Gesellschaften, Konfessionen, Gremien, Spezial-, Ober-, Mittel- und Unteraus- schüssen eingebrachten„Fragestellungsvor- schlägen“ haben wir nur 219 für notwendig erkannt und zu Nutz und Frommen unserer gemeinsamen Aufgabe ausgewählt. Auch die Zahl der Fragebogen ist niedrig gehalten. Fünf Bogen nur auszufüllen— daß kann noch angehen. Durch die großartige Unterteilung der Zählung— ein kleines Meisterwerk— ist der flüsisge Ablauf des häuslichen Dramas gewährleistet, 908 Zähler sind zwei Wochen lang unter persönlicher Leitung des Vorstandes des Statistischen Amtes Mann- heims gedrillt worden. Heute und morgen werden sie ihren Marsch in(laßt Zahlen sprechen) ihre fünf Reservate(2900 Zähl- bezirkel) und je etwa 50 000 Bewohner beginnen und ihre roten Mappen auf den Haushaltungsvorstandstisch ausschütten. Da es zum großen Teil stellungslose Kaufleute sind, denen für einige Tage Arbeit und Brot gegeben werden kann, hat auch dieses Ding seine zwei Seiten Die Volkszählung 1950 wird aller Vor- aussicht nach reibungsloser und schneller erledigt sein als die letzte. Vom Statisti- schen Amt Mannheim ist eine vorzügliche Organisation aufgestellt worden, die kaum eine Problematik in der praktischen Durch- und meine Ehe retten zu können“, erklärte sie dem Vorsitzenden des Schwurgerichts. „Ich hätte niemals geglaubt. daß ein Ehe- bruch in diesem Sinne strafbar sein könne.“ Das Schwurgericht verurteilte sie nach langwieriger Beratung zu einer Geféngnis- strafe von einem Jahr und drei Monaten und brachte ihr vier Monate Unter- suchungshaft in Anrechnung. Das Urteil schließt zwei Jahre Fhrverlust ein, Die An- geklagte nahm die Strafe an. Mit diesem Prozeß schloß die Sitzungs- periode des Schwurgerichts für dieses Quartal. i-tu die Lebenshaltungskosten als um 50, die Bauarbeiterlöhne als um 55 Prozent erhöht angegeben würden. Eine gerechtere Basis ergebe der Vergleich mit 1929 bis 1930— einem Jahr, dem gegenüber bei jeweils 50prozentiger Lebenshaltungskosten— und 50prozentiger Lohnsteigerung der Stunden- lohn im Baugewerbe heute zwei Mark aus- machen müßte. Nachdem die Gewerkschaf- ten mit ihrer bisherigen Politik der niederen Preise Schiffbruch erlitten hätten, seien sie einfach gezwungen, jetzt eine entgegenge- setzte Marschrichtung einzuschlagen und höhere Löhne zu verlangen. Der Bauarbeiter verdiene nicht nur die geforderte Entlohnung, er brauche sie. Er brauche sie im Hinblick auf seine oft wochenlange Arbeitslosigkeit im Winter, auf den beim Uebergang von einem Bauprojekt zum anderen entstehenden Arbeitsausfall, auf seinen großen Verschleiß an Arbeits- kleidung und Schuhen, auf das Arbeiten bei Wind und Wetter, nicht zuletzt aber auch im Hinblick auf die Schwere seiner 8 10 Vom 9.—17. September Stauspiegelsenkungen bei Ladenburg, Wieblingen und Neckargemünd Das Wasser- und Schiffahrtsamt Heidel- berg gibt davon Kenntnis, daß zur Vor- nahme von dringenden Neubau- und In- standsetzungsarbeiten an Ufer- und Schiff. fahrtsanlagen im kanalisierten Neckar sowie an Brückenbauwerken im Bereich der Stadt Heidelberg der Stauspiegel der Haltungen Ladenburg,. Wieblingen und Neckargemünd voraussichtlich in der Zeit vom 9. September, abends, bis 17. September 1950 abgesenkt Wird, und zwar: 1. Haltung Ladenburg: Die Flußstrecke vom Hochwasserabschluß La- denburg(Nkm 11, 7) bis Schleuse Schwaben⸗ heim NEkm 17,6) um etwa 1,00 m auf rund 95,50 m. Der Schiffahrtskanal von der Schleuse Feudenheim(Nkm 6,2) bis zum Hochwasserabschluß Ladenburg(Nkm 11,7) um 2,00 2,50 m. Der Schiffahrtskarial von der Schleuse Feudenheim bis zum Hochwasser- abschluß Ladenburg wird auhßerdem am 10. September 1950 ganz abgelassen. 2. Hal- tung Wieblingen: Von der Schleuse Schwa- benheim(NRkm 17,7) bis Schleuse Heidelberg (Nkm 26,0) um etwa 1,60 m, d. i. etwa 103,60 m. 3. Haltung Neckargemünd: Von der Schleuse Neckargemünd(Nkm 30,8) bis Schleuse Neckarsteinach(NkEkm 39,2) bis zu 0,50 m. Die durchgehende Schiffahrt auf dem kanalisierten Neckar ist in dieser Zeit ge- Sperrt. Gäriner und Gärinerinnen organisieren sich Fachgruppe Gartenbau jetzt auch in Mannheim Am Dienstagabend fand in Mannheim im Gasthaus„Gude Droppe“ eine Versammlung aller Arbeitnehmer im Gartenbau statt. Auf der Tagesordnung standen zwei Haupt- punkte und zwar: 1. Wirtschaftliche Lage im Gartenbau und 2. Gründung der Fach- gruppe Gartenbau. Als Referent war Ge- werkschaftssekretär Schwehm, Heidelberg, von der Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft Nordbaden erschienen. Er gab einen ausführlichen Bericht über die wirtschaftliche Lage im Gartenbau. Der Uns gesellt werden nur bei 219 geblieben führung der Zählung sowie der im Gegen- satz zu anderen Städten in Mannheim ge- planten Vorauswertung erblicken läßt. In einem von Dr. Hook ausgearbeiteten „Mannheimer Leitfaden“ wird den Zählern größte Hilfsbereitschaft zur Pflicht gemacht. Der diesjährigen Volkszählung kommt, da sie auf übernationaler Ebene erfolgt, so daß mit uns Suaheli-Stämme im hinter- sten Afrika gleichermaßen unter die büro- kratische Walze geraten, besondere Bedeu- tung zu. In dieser beruhigenden Gewißheit können wir also wieder einmal vom geteil- ten Leid sprechen, wobei— hoffen wir es das Leid keines wird und auch am 13. Sep- tember 1930 in den vier trauten Wänden die Sonne scheint wau Arbeitsplatz aller im Gartenbau Gartenbau sei heute durch die Einfuhren von Gemüse und Gbst gefährdet. Auch der Beschäf- tigten sei durch diese Wirtschaftspolitik in Frage gestellt. Er kritisiert die Einfuhrpolitik der Bundesregierung, die die Existenz der Gartenbaubetriebe gefährde. Schwehm for- derte neben einer Zurückdämmung des aus- ländischen Warenangebotes auch eine strenge Preisüberwachung für gärtnerische Erzeug- nisse. Es habe sich vielfach gezeigt, daß die Handelsspanne viel zu groß sei. Gärtnerische Produkte, die vom Erzeuger zu einem Preis von 8—10 Pfennig abgegeben würden, ge- langten für 20—25 Pfennig in die Hände des Verbrauchers. Er bedauerte weiterhin, daß gerade auch die Arbeitnehmer im Gartenbau nicht das nötige Interesse an der gesamten wirtschaft. lichen Lage hätten. Es sei notwendig, daß alle Gärtnerinnen und Gärtner sich zu- sammenschllegen in einer Fachgruppe, ganz gleich in welchem Betrieb sie beschäftigt sind. Er gab seiner Freude darüber Aus- druck, daß gerade viele ältere Kollegen an- Wesend seien, die schon vor 1933 sich ge- Werkschaftlich in der Gärtnerorganisation zusammengefunden haben. Er wandte sich an die Kollegen der Stadtgärtnerei mit der Bitte, sich der Fachgruppe anzuschließen und bei den Monatsversammlungen sich einzufinden, wo auch Fachvorträge ver- anstaltet werden sollen. Auf einstimmigen Beschluß wurde die Fachgruppe Gartenbau auch in Mannheim gegründet und der Leiter dieser Fachgruppe Kollege Herold, gab bekannt, daß am 6. Oktober der erste Fachvortrag stattfindet. „Es hat nochmal jut jejangen“, meinte ein Kölner Automobilist zu dem Unfall, den das obige Bild eingefangen hat. Ja, es war noch einmal ganz gut ausgegangen: Gegen 10.30 Uhr stürzte gestern ein in Richtung Frankfurt fahrender Dieselfernlastzug aus Buch bei Waldshut kurz hinter der Autobahnbehelfsbrücke bei Seckenheim samt An- hänger die dort ziemlich steile Böschung hinab, wobei er sich überschlug und wieder auk die Räder zu stehen kam. Der Anhänger wurde beim Aufprall völlig zertrümmert, während der Motorwagen nur beschädigt worden ist. Die ganze Ladung— große“ Mengen von Stoff- und Papierballen— wurde aus dem Fahrzeug geschleudert. Der Fahrer, der angibt, es sei ihm plötzlich unwohl geworden und er sei deshalb scharf an den rechten Straßenrand gefahren, um anzuhalten, wurde mit einer Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht, während der Beifahrer mit einigen Kratzern im Gesicht und dem Schrecken davonkam. Nicht Gegner, sondern Opfer Das Strafgesetzbuch ist für manchen Laien ein Buch mit sieben Siegeln,— für manchen Juristen ein engmaschiges Netz, das sich gelegentlich dehnen läßt. Von einer scheinbar geringfügigen Klei- nigkeit kann es abhängen. ob ein Verbre- cher zu einer Zuchthausstrafe verurteilt wird oder nur ins Gefängnis kommt. Wer einen Menschen vorsätzlich tötet, ist in den Augen des Mannes auf der Straße ein Mörder. Das Gesetz bezeichnet ihn als Totschläger und verurteilt ihn zu Zuchthaus nicht unter fünf Jahren. Hat er indessen vorsätzlich und heimtückisch oder grausam getötet, so erklärt ihn das Ge- setz für einen Mörder, der in den meisten Fällen mit lebenslänglichem Zuchthaus be- straft wird. An solche scheinbar geringfügigen Unter- scheidungen ist eine gesetzesmäßige Ver- Urteilung gebunden.— wie könnte sie sonst gerecht sein. wie könnte sie sonst an den verschiedenen Gerichtshöfen gleichermaßen gehandhabt werden? Wenn dieser Tage die Anklageschrift in einem Schwurgerichtsprozeß von einer„Kör. perverletzung mit Todesfolge anläßlich einer Schlägerei“ sprach, so handelt es sich hier um eine juristische Formulierung, die wir in unserem Gerichtsbericht(„Wie ein Blitz aus heiterem Himmel“ vom 31. August) über- nommen haben. Daß diese„Schlägerei“ ein- zig darin bestand, daß der inzwischen ver- urteilte Täter seinem Gegenüber„wie ein Blitz aus heiterem Himmel“ ein schweres Holzinstrument auf den Schädel schlug und der Getroffene. ohne selbst einen Schlag ge. tan zu haben, kurz darauf an den Folgen starb, ändert nichts an der Voraussetzung, die diese juristische Formulierung berech- tigte.— und das wollten wir herausge- stellt haben. A-tu. Kurze„MM“-Meldungen Städtische Gebäude flaggen. Am 7. Sep- tember werden aus Anlaß des Nationalen Gedenktages des städtischen Gebäude beflaggt. Jugendrat nimmt Stellung. Am Donners tag, 19 Uhr, nimmt der qugendrat der Stadt Mannheim in seiner Sitzung im Gewerk- schaftshaus unter anderem Stellung zur Frage der Remilitarisierung. Medau in Mannheim. Auf Einladung des Turnkreises Mannheim wird im Seckenhei- mer Vereinshaus, am Freitag, 8. September, 20 Uhr, die Medau- Schule einen Vorfüh-⸗ rungsabend unter dem Motto„Bewegung und Musik— Gymnastik und Tanz“, geben. Medau wird sowohl die einfache Form zei- gen, als auch das hehe Ziel, das durch ernsthaftes Training erarbeitet werden muß. Die Landsmannschaft Sachsen und Thü⸗ ringer hält ihre nächste Versammlung am Samstag im Lokal„Landkutsche“, D 5, um 20 Uhr, ab. Landsleute und Gäste will- kommen. Pilzlehrwanderung. Am kommenden Samstag veranstaltet der Bezirksverein Mannbeim des Deutschen Naturkundever- eins eine Pilzlehrwanderung im Käferteler Wald, zu der alle Pilzfreunde, auch Nicht- mitglieder, eingeladen sind Preffpunkt 14.15 Uhr am„KFKarlstern“, Führung: Karl Walter. Skisportler treffen sich. Der Skiverband Schwarzwald hat Mannheim als Tagungsort für seine vierte ordentliche Jahreshaupt- versammlung am 9. und 10. September aus- ersehen. Die Tagesordnung enthält manch interessanten Punkt, wie Wintersportpro- gramm 1951, Sprunganlage Hundseck und ein buntes Skibrettl. In der Programm- schrift begrüßt Oberbürgermeister Dr. Hei. merich die Tagungsteilnehmer in der Hoff- nung, daß die Arbeit des Skiverbandes Schwarzwald bei Bevölkerung und Stadt- verwalturig Widerhall und Würdigung fin- det. Carlo Schmid berichtet. Bundestagsabge- ordneter Professor Dr. Carlo Schmid wird im Rahmen des Unterbezirkstreffens der Sozialdemokratischen Partei am Sonntag, 10. September, 14 Uhr, auf dem Sportplatz Sellweide die Stellungnahme der SPD zu den jüngsten politischen Ereignissen be- kannt geben. Das Treffen ist umrahmt von volkstümlichen Darbietungen unter Mitwir- kung des Arbeitersängerbundes und Einig- keit„Lyra“, der Sportgemeinschaft Mann- heim, Sportgemeinde Mannheim-Seckenheim und der sozialistischen Jugendbewegung „Falken“, Wir gratulieren! Franz Bleile, Mann- heim, Ackerstraße 27, begeht seinen 7. und Berta Freund, Mannheim-Neckarau, Luisenstraße 11, ihren 78. Geburtstag. Friedrich Rothacker, Mannheim, Weiden- straße 10, kann seinen 83., Rosa Winkler, Mannheim, Grabenstraße 3a, ihren 84. Ge- burtstag feiern. Adolf Will, Mannheim Wallstadt, Mosbacher Straße 12, vollendet das 85. Lebensjahr. Aus dem Polizeibericht Der Gashahn war nicht zu. Ein be. dauerlicher Unglücksfall wird aus Käfertal berichtet. Dort fand die von der Arbeit zurückkehrende Tochter ihre Mutter tot auf dem Küchenboden liegend vor. Wie fest- gestellt werden konnte, wurde die ältere Frau durch ausströmendes Leuchtgas ge- tötet. Anscheinend hatte sie den Gashahn nach dem Kochen versehentlich nach rechts gedreht und war der Auffassung, nachdem sie keine Flamme mehr sah, daß das Gas abgestellt sei. Erhängt. In der Nähe des Sportplatzes auf der Sellweide wurde an einem Holun- derstrauch ein Mann in den mittleren Jah- ren erhängt aufgefunden. Wie es sich he- rausstellte, handelt es sich um einen Ler- heirateten polnischen Stastsangehörigen, dessen Frau, nach den aufgefundenen Fa- pieren zu schließen, in Oberhausen im Rheinland wohnhaft ist. Grund zur Tat un- bekannt. vier Zusammenstöße mit sieben Ver- letzten. Ueberhöhte Geschwindigkeit, Nicht- einräumung des Vorfahrtsrechts und Fah- ren auf der linken Fahrbahn waren die Ur- sache, daß es gestern bei insgesamt Vier Verkehrsunfällen insgesamt sieben Verletzte gab. In einem Falle waren die Verletzungen eines Radfahrers ernster Natur, gab es d bei dem Zusammenstoß mit einem Pu mehrere Rippenbrüche, Kopfprellungen und Schnittwunden. Die in die Zusammenstöße verwickelten Fahrzeuge wurden dabei meht oder weniger stark beschädigt deutschen Volkes alle Nr. Sbe 0 B Heid einst der Spit. Krieg Indu sie ITsch auf e muß grun sucht Baye ihrer mate Könr Mit 2 der Weltr bolfen hafen giedel gezan wird. der e bor mals Lensch lion sx Heim im In Land 3. Sel folger * n Rl drohe warne men schlec Bund. Lande dtellt end- age gegeb zum gelsti, dorgu Krieg GNR Ver Mal Be; Abz un e 8. 5. 8 5 8 8 2 r. 20 355 8 a 5 68 E ͤ* LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ 80 5 L 5 f. Spezialisten von Weltruf im Landkreis: achen—————— 1 2 61 328 1 2 2 a lungsmasch Limburgerhof ee, Die ersten Asveredelungsmaschinen surren in Eimburgerho 195 Flüchtlinge schufen sich eine neue Existenzgrundlage mit Aufbau einer Genossenschaft irteilt Böhmische Glaserzeugnisse aus dem wieder dabei, zu planen und ihre Ideen mit Glasveredelungen in eigener Regie zu 0 Heida-Steinschönauer Glasgebiet hatten dem gegenwärtigen Geschmack der Käufer- beginnen. tötet, einst Weltruf. Der Fleis und das Können schichten des in- und Auslandes anzu- Die Glasfacharbeiter des Betriebes von traße der Glasfacharbeiter jenes Gebietes, brachte passen. In einem behelfsmäßig eingerich- Limburgerhof sind Meister ihres Faches, die n 3186 Spitzenerzeugnisse hervor. Der letzte Welt- teten Raum der Zuckerfabrik in Limburger- seit ihrer Schulentlassung in der Glas- thaus krieg zerstörte jedoch die einst so blühende hof sitzen die Meister— einer von ihnen verarbeitung tätig sind, und mancher von essen Industrie insofern, als die Glasarbeiter, weil zählt bereits 66 Lenze— und zeichnen, ihnen hat bereits sein 50jähriges Berufs- oder ze deutscher Nationalität waren, aus der malen und gravieren. Unterdessen nehmen jubiläum hinter sich gebracht. Aus Gesprä- Ge- Ischechoslowakel ausgewiesen wurden. Bis die geretteten Zeugen ruhmvoller Vergan- chen mit ihnen spürt man die Freude, nach disten auf einzelne kleine Bearbeitungsgegenstände genheit, goldbemalte Becher, gravierte Rö- mehrjähriger Arbeitslosigkeit endlich wie- s be. mußten sie ihre Habe und ihre Existenz- mer, künstlerisch vollendet geschliffene der im alten Beruf, mit der Schleifmaschine, grundlage zurücklassen. Als Flüchtlinge Kristallvasen und anderes einen Ehrenplatz mit dem Pinsel oder den Graviergeräten inter- zuchten sie in Westdeutschland, zumeist in im Arbeitsraum in der neuen Heimat ein. arbeiten zu können. Es bedarf keines Be- Ver. Bayern, nach einem Betätigungsfeld in Im Erdgeschoß surren die schweren Ma- weises mehr für die Schaffensfreude dieser sonst rer Branche; denn, wenn auch bar aller schinen. Zwölf Männer und drei Frauen Menschen, wenn man erfährt, daß sie sich den I naterlellen Güter, brachten sie doch das stehen oder sitzen vor Schleif- und Kugel- ihre Schleifplatten selbst hergerichtet, die nagen Fönnen mit, Aber damals blieb es bei Ver- maschinen. Unter ihren geschickten Händen Schleifsteine gesucht und bearbeitet haben suchen. und scharfen Augen entstehen släserne und daß sie ihre Werkstätten in Limburger- kt in J Es ist in erster Linie das Verdienst von Kunstwerke. Neben Gefühl und Geschick hof in weniger als drei Wochen betriebs- „Kör. Landrat Hammer, diesen Spezialisten von benötigt der Schleifer aber auch Kraft, um fertig machten. Unentgeltlich leisteten sie einer mit Hilfe der rotierenden Stahl- oder Stein- im Interesse ihres Betriebes, an dem sie hier scheiben und dem auffließenden Quarzsand als Genossenschaftsmitglieder beteiligt sind, wir in Millimeter um Millimeter von dem zu be- 2000 Arbeitsstunden. Die Geschäftsführung 2 Aus arbeitenden Stück zu nehmen. Gegenwärtig ist der Ansicht, daß es bald gelingen wird, über ⸗ arbeitet der Flüchtlings-Glasveredelungs- die alten Auslandsbeziehungen wieder auf- ein- betrieb in Limburgerhof noch im Auftrag zunehmen und wie in früheren Jahren in Ver- Dritter, beabsichtigt jedoch in nächster Zeit erster Linie zu exportieren. bold Fleiß und Können der Glasfacharbeiter des Heida-Steinschönauer Gebietes brachten früher 2 eln 5 4 8 3 5 5 Spitaenerzeugnisse, die Weltruf genossen, hervor. Nach der Ausweisung aus Böhmen und Weres nach Jahren der Arbeitlosigkeit in Bayern haben die Heida-Steinschönduer jetzt einen eige- und Kündigungsirist muß grundsätzlich eingehalten Werden nen Betrieb bei Ludwigshafen gegründet. Im Bild: Ein junger Schleifer bei der Arbeit. Ges Blick in das Arbeitsgericht Ludwigshafen 2 Bilder: Foto-Heinrieh zung, Nur in wenigen Fällen zeigen zich vor ohne weiteres vor Beendigung derselben meinde keinen Betriebsrat gibt. Trotzdem tung des Dirigenten Lehrer Peter Braun rech- dem Arbeitsgericht Kläger und Beklagte als entlassen werden kann. Frühester Termin bemühte sich das Gericht, festzustellen, ob und wurde durchweg von eigenen Kräften usge⸗ erbitterte Gegner, meistens hat man den bei B. wäre der 10. Dezember Sewesen. Das die Kündigung in irgend einer Art un- bestritten. Pfälzer Gedichte, gemeinsam ge- Ltu. Eindruck, daß die Partner, die nicht in der Arbeitsgericht hielt eine Entschädigung von berechtigt sei, konnte aber nur feststellen, sungene Lieder, Heimat- und Wenderlieder, Lase Waren, unter sich auf einen gemem- 80 DN für angemessen, ein Vergleich, auf daß kein Arbeitgeber gezwungen werden gemischte- und Männerchöre, Sologesang samen Nenner zu kommen, nur darauf war- den beide Parteien eingingen.„ kann, einen Arbeiter oder Angestellten wei- und Volkstanz wechselten in bunter Folge Sep- ten, die unparteiische Ansicht eines Dritten In einem weiteren Fall konnte der Klä- ter zu beschäftigen, wenn Personalein- im ersten Teil des reichhaltigen Pro- nalen zu hören, um sich dann in allem Frieden ger Albert T. von der Zwecklosigkeit semer schränkungen vorgenommen werden müs“ gramms. Das die gemeinsam gesungenen Alle dieser Ansicht zu beugen. Es bedarf in der Klage überzeugt werden, obwohl er nicht sen. Noch dazu, wenn, wie in diesem Falle, Lieder begleitenden Orchester war nicht Mehrzahl der Fälle(in Ludwigshafen) nicht ganz zu Unrecht in seiner Entlassung eine das Ministerium solche Einschränkungen das Pfalz-, sondern das Oppauer Pfarr- ners- einmal eines Urteil. spruches. soziale Härte sah. Er War seit elf Jahren angeordnet hat.— Albert T. blieb nichts orchester. Stadt So Könnte auch im folgenden Fall schnell In ökkentlichen 1 bei einer hiesigen anderes übrig, als seine Klage zurückzu- Im zweiten Teil des Pfälzer Heimat- verk · ine Eini jelt werden. Der Vor- Gemeinde angestellt und wurde zu Gunsten ziehen. abends wurde das Müllers Stück„Die Bor- Zur 3 5 die eines Schwerbeschädigten entlassen. Pie für; jemeschterwabl“ aufgeführt, bei dem sich 5 5 i a inn angemessene Kündigungsfrist von fünf Heimatabend einer Pfarrgemeinde gie Lajenspieler an Originalität gegenseitig g des e Ae Unter ihnen Monaten wurde eingehalten, ebenfalls die Der größte Saal in Oppau, der„Rote überboten und Lachsalven am laufenden nhei⸗ par 5 50 3 5 der e e e Zustimmung des Arbeitsamtes eingeholt. Löwen“ war zum Brechen voll, als der Band erzielten. Das Publikum war begei- ber, 195 5 5 3 e als Kläger Nun strengte T. eine Kündisungseinspruchs- Katholische Kirchenchor für Sonntagabend stert, weil der Abend„so echt pälzisch“ rfüh⸗ N 5 35 en Flage an, bei der er allerdings die Zehn- zu einem„Pfälzer Heimatabend“ eingeladen verlief, und am guten Ende war man sich stand, da er sich zu Unrecht entlassen fagesfrist ver nne er e e 1. 5 5 0 me ens un del Liebe veredelt hier ein Flüchtling, künlte.— Es wär schwere Arbeit, die ver- tas g Verssumte. Aber auch ohne die- hatte. Der wohlgelungene Abend, der ge- Enis in dem Bekenntnis:„8 gibt kü eben. en obenrt jubilä„ 5 ses Versäumnis wäre eine derartige Klage mütliche und entspannende Stunden ver- schöner Ländche, s' gibt ka liewer Ländche 281 g zanriges Berufezubildum bereits langt wurde und B. konnte sie trotz guten nicht möglich gewesen, da es in der Ges m. 5 1„ e zei- hinter sich hat, ein Arbeitsstück. Willens, nach Aussage des Vorarbeiters, glich gewesen, da es in der mittelte, stand unter der musikalischen Lei- als die klä, die sunnſch Palz am Rhei. 15 Weltruf zum Aufbau eines Bette de ver körperlien ei, 8 8 An 2 bi N 2 5 f il f 5 i zu kommen 2 22 Thü⸗ bolken und damit im Landkreis Ludwigs- e Jag er nicht mehr 5 5 05 Erstmals führt eln 4 8 N i„brauche. Da die Einstellung schon ohn er ein am 5 die 3 einer e Mithilfe des Arbeitsamtes vor sich gegangen „ um iedelt zu haben, die voraussichtlich für die nile. 9j 5515000 5 8 5 i da ven grüser ne dein Banne e e Ein Ereignis von überragender Bedeutung/ Technische Daten der neuen Brücke wird. Am 28. August lief in einer Halle 8 b 1 5 1 B. Ein Wir betonten es bereits einmal, die Nach 8 9 3 5 ö 11„ Sin- 8 8 ö 1„ er Fertigstell r Strahen⸗ 5 1 1 %%%. ĩœò:!,, ̃ ̃ ebe e er Gg e gat gens 28. November 1948, länger hat B. nicht ge- bahnbrücke über den Rhein am Samstag beim und Ludwigshafen im Winter 1948/49 zeitigen Einbau beider Hauptträgerschluß- 1 enschaftlicher Basis an. Auf dem Produk- arbeitet, wurde auch der Lohn bezahlt. bei Frankenthal ist ein Ereignis, das in tauchte die Frage auf, ob man zur weiteren stücke von insgesamt 270 Tonnen Ge- 55 5 unsprogramm steht, wie einst in der alten Das Arbeitsgericht wies ausdrücklich seiner Bedeutung nicht hoch genug einge- Verbindung zwischen den verkehrsreichen wicht unter Einsatz von zwei 200-Tonnen⸗ e e Sebranchs, Nulzs ung Zierglas, geren Bib, Jet ein Mann, der 1 8 3. 8 1 2 Denn geim Schwimmkranen geschlossen., Bis Ende Mal 0 ler 1„Füchse“ schon sti Arbeit eingestellt wurde, nicht 5„ 5 aach bestehen lessen sollte, Wesen der geringen war dann die Montage d 5 l Karl! lander Tat- einde die alten„Füchse“ schon; atimmte. Arbeit. Linsestellt wurde, gu sehenden Fernverkehrslinie von West nach Widerstandskähigkeit dieser Brücke bei 50 weit en dende Sea band 2 1 1 8. 1 Ost, in 1 e 1 e n Eisgang entschloß man sich der Fahrbahnplatte eingebaut werden . 5 inen nac Orden, Süden un udosten im Frühjahr 1949 zur Fertigstellung eines konnte. sort dk Rheinland Plalz naum 2 ung abzweigen. Fahrbahnstranges der Frankenthaler a 5 1 gegen unbefriedigenden Entwurf für Bundesversorgungsgesetz 0 5 unsere Nachbarstadt Frankenthal Brücke. ei a ee 5 . g 0 4 edeutet die Fertigstellung dieser Auto- a„„ zeitigen, das Vorflutgelän 8 in der Verbandsvorstandssitzung des Vdk, mit allen demokratischen Plittem Segen die bahnbrücke Anschluß und Einbeziehung 1. Sicheres den l ranar üperbrückenden Maceivsewelpen und N tpro- 5 5 1 Auffassung, daß nur aus finanziellen Beden- jn d f 8 und somit für die Sicherung der Mann- Strombrücke, deren Stahlüberbau den Rhein Landesverband Rheinland-Pfalz, am 2. und uns, cl. in das große Fernstraßennetz, das Deutsch- Be„ 5„ g n a und 0 cdesverband R de einstimmig ken heraus die Versorgungslage verschlech- land durchzieht. eimer Behelfsbrücke keine Kosten mehr in zwei Oeffnungen von 147 und 161 Meter mm- 5 September in.. e einstimmig tert werden soll. Die Kriegsopfer protestie- Und für uns in Ludwigshafen und aufgewendet Werden sollten, war es not- Stützweite überspannt. Das Haupttragwerk Hei. ende Entschließung gefaßt: ren mit aller Schärfe Segen eine Versorgung, Mannheim schließlich bedeutet sie einmal wendig, die. Montase des Haupttraswerkes sind zwei 6 Meter hohe Vollwandträger. Hoff-„Der VdK als Sprecher der Kriegsopfer in der die 30- bis 40prozentigen Beschädig- eine Entlastung der Rheinbrücke. zum 0 zu beschleunigen, N 8 im Fall der Be- Darüber liest auf einem TFrägerrost aus andes in Rheinland-Pfalz erhebt angesichts der ten nicht enthalten sind und darüber hinaus andern eine Enflastung in bezug auf den. der Behelfsbrücke in 8 Quer- und Längsträgern und Buckelblechen tadt- akchenden Entwicklung in der Versorgung keine Rente vorgesehen ist, wo die Beschä- pernlast-Durchgangsverkehr. Nachstehend 1 5 1 18 1 1 N e die aus einer Betonplatte bestehende fn. hernend seine Simme. Die Kriegsopfer neh- digten durch Aufpietung der größten kör- bringen Wir einige technische Daten der 06 VF dek. rehrbahntakel. Für den Fahrzeugverkehr men keinesfalls stillschweigend eine Ver- perlichen Anstrengungen ein gewisses Ein- neuen Brücke. a sle e 9 75„steht eine 75 Meter breite Fahrbabn, für abge- ſchlechterung hin, wie sie der Entwurf des bommen erreichen. Von der Strombrücke stand bei Wieder-. erkehr hätte genommen werden gen Fußgänger und Radfahrverkehr ein wird dundesversorgungsgesetzes gegenüber dem Der Landesverband und der Landesver- aufnahme der Bauarbeiten im Frühjahr ö 2,85 Meter breiter Fuß- und Radweg auf der Landesversorgungsgesetz zeigt. Der Vdk bandsausschuß des Vdk beauftragen die 1949 der linke Ueberbau zur Verfügung. Von dem vorhandenen Brückenteil der der Oberstromseite zur Verfügung. Auf tas, bellt test, daß für die Kriegsopfer in Rnein- verantwortlichen Leiter der Organisationen, Seine Errichtung erfolgte in den Jahren Westöffnung aus wurden die Hauptträger der Unterstromseite befindet sich noch ein pla end-Pfalz bei der derzeitigen Versorgungs- unverzüglich diese Entschlieffung den Ver- 1989/0. Der Bau wurde damals bekannt- nach Osten mit einem Derrick von 40 Ton- 1.5 Meter breiter Fußweg. D zu lige keine endgültige, gerechte Versorgung tretern des Bundesrates, der Landesregie- lich durch einen Montageunfall, dessen nen Tragkraft im Freivorbau vorgetrieben, Im jetzigen Zustand führt eine Fahr- be⸗ begeben ist, Die Beratungen des Bundesrates rung, sowie dem Landtag in Rheinland- Ursache ungeklärt blieb und dem ein Teil während gleichzeitig vom östlichen Wider- bahn der Autobahn über den Rhein. Der t von aun Gesetzentwurf haben gezeigt, daß die Pfalz zuzuleiten mit der Aufforderung, sich der bereits montierten Stahlkonstruktion lager aus 28 Meter lange und bis zu 140 Ausbau der zweiten Fahrbahn bleibt einer twir⸗ elstige Bereitschaft für eine gerechte Ver- gegen die verschlechternden Bestimmungen zum Opfer fiel, unterbrochen und unter- Tonnen schwere Hauptträgerstücke mit späteren Zeit vorbehalten. Das Gewicht inig⸗ zarsung nicht vorhanden ist, Die 230 000 des Bundesversorgungsgesetz-Entwurfes zu blieb schließlich mit Rücksicht auf die einem modernen Schwimmkran von 200 der für eine Fahrbahn eingebauten Stahl- lann- Kriegsopfer in Rheinland-Pfalz wehren sich wenden.“ kriegsbedingten Zeitumstände. Tonnen Tragkraft eingebaut wurden. Die konstruktion beträgt rund 3900 Tonnen. meim gung 2 8 ee e 25 5 bam Hlartnsckige 2 42 1 5 5 12 5 5 25* AHuste nqual 1 ono, Nicſit wafr, Herr Reltor, iden- e e Er 5. waer 5 Und. Bro 0h tis perfekt in Buchhaltung, Steno- Sie eSSe auch Margarine: Ge- 5 N 8 5 8 5 ä mit grafle und Schreibmaschine deim- debe Dela pieſ ten Talern e e mit r.— 1 15 ekäümpft. 98* b endet ermob ten Fiehftafſen Sol ſeſmilend. ausedirfſorderg d, Naeaſde France per sofort gesucht. er angegriffenen bewebe. Packungen zu 1.31 und i 3.24 in allen 9 Mehr als teus nungen zufriedener Arzte. Handgeschrieb. Bewerbung mit be. zeugnisabschritten u. Lichtbild 5 tertal sind zu richten u. Nr. 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Die schönsten Geschichten der Weltliteratur.(Carl Pfeffer Verlag und Heidel- berger Gutenberg- Druckerei, Heidelberg). Der schön ausgestattete Band, den Rudolf K. Gold- Schmit-Jenter herausgab, bringt Kurzgeschich- ten aus dem deutschen Sprachbereich von Herder, Kleist, Schnitzler, Strauß, Thoma, Schäfer u. a. m., bietet daneben aber auch eine reichhaltige Auswahl aus den Kurzgeschichten vieler anderer Ländern vom Fernen Osten und Rußland bis zu beiden Amerika. Der Heraus- geber Wollte beweisen, daß die Kurzgeschichte, die durch amerikanische short stories unzäh- liger Magazine und deren gleich minderwer- tige deutsche Nachahmungen an Ansehen verloren hat, als dichterische Gattung die gleiche Beachtung verdient wie andere Formen der Erzählung. Goethe, Schiller, Kleist pflegten die Kurzgeschichte, und von ibrem Altmeister Boccsceio und Johann Peter Hebel mit seinen moralischen Schulbuchgeschichten finden wir bis zur Gegenwart viele bedeutende Künstler, die die kleine Form der Erzählung bevorzugten. Die sorgfältige und amüsante Auswahl ergab einen Band, der von der ersten bis zur letzten Seite Freude, Unterhaltung und künstlerischen Genuß vermittelt. egi. Die schönsten Tiermärchen der Weltliteratur. Gesammelt und zum Teil neu erzählt von W. M. Treichlinger(Janus-Bibliothek der Weltlitera- tur, Stuttgart. Wien, St. Gallen). In der Schluß bermerkung des Buches wird gesagt, daß es nicht für Wissenschaftler zusammengestellt wurde:„Dieser Band ist nur aus Freude am Fabulieren entstanden, in der Ueberzeugung, daß in jedem von uns, nicht nur zin jedem echten Manne', ein Kind versteckt ist, das mit der Wirklichkeit spielen will“. Und so ist aus den entferntesten Ländern eine Vielheit von Volksmärchen voll Weisheit, Spott, Einfalt und Humor mit wissenschaftlichem Eifer zusam- mengetragen worden und ein amüsantes Buch entstanden, dessen Reiz durch hübsche Feder- zeichnungen von Harriet Klaiber noch unter- strichen wird. egi. Heinrich Wolfgang Seidel: Krüsemann.(C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh). Mit über- legenem Humor und großer Wärme schildert Seidel in seinem Spätwerk das letzte Lebens- jahr des liebenswerten Berliner Spießers Krüse- mann, der in den Wirren der Nachkriegszeit seine selbstlose Güte und sein Geld an den Studenten Segewold verschwendet. Der Leser kolgt belustigt und gerührt den seltsamen Her- zensregungen des alten einsamen Mannes, dessen menschliche Würde erst nach dem Tode über seine irdische Unzulänglichkeit trium- phiert. R. Heinrich Wolfgang Seidel: Abend und Morgen. Fünf Erzählungen(C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh). Gemessen an dem umfang- reichen, weltbekannt gewordenen erzählerischen Werk seiner Gattin Ina Seidel ist das litera- rische Schaffen Heinrich Wolfgang Seidels, der 1945 am Starnberger See starb, klein geblieben: klein in seinem Umfang, klein auch in der Aus- strahlung. Gewiß haben auch die fünf Erzäh- jungen:„Der Mann im Klang“,„Genia“,„Elk“ „Nestwurz“ und„Das Seefräulein“, die nun 1 einem Band vereinigt erscheinen, nicht die Far- bigkeit und Lebendigkeit, wie man sie in den Romanen Ina Seidels findet; dennoch sprechen sie in ihrer gedämpften, menschlich warmen Tönung und in ihrer atmosphärischen Dichte immer wieder an. Kh- Hermann Stahl,„Traum der Erde“, Roman (Verlag L. Schwann, Düsseldorf). Dieser Ro- man, das Erstlingswerk von Hermann Stahl, ist ein Wurf, mit dem sich der junge Dichter verheißungsvoll einführte. Die Neuausgabe des Buches bei L. Schwann erscheint im 144. Tau- send! Die Patenschaft der großen nordischen Erzähler, vor allem Hamsuns, ist noch unver- kennbar, aber ebenso deutlich wird bereits bei diesem ersten literarischen Versuch, daß Stahl bedeutende Aussagen zu machen hat. Die Geschchte des Mädchens Mana, das die Ferien in einem Dorf des Westerwaldes verbringt und hier die Erschütterung der ersten Liebe und frühen Mutterschaft erfährt und durch einen Weisen aus Verwirrung und Furcht zur Be- jahung des Lebens geführt wird, ist mit einer Erzählungskunst gestaltet, die über prachtvolle Bilder, eine zuchtvolle Sprache und Dialoge von magischer Eindringlichkeit verfügt. th. Hans Bembé: Gefährliches Blut. Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart). Dies ist der Lebens- bericht des sieb zehnjährigen Doppelmörders Wilfried Helm, der seine Geschichte in den Monaten, die zwischen seiner Verurteilung zum Tode und der Begnadigung zu lebenslänglichem Zuchthaus lagen, einem amerikanischen Journa- listen in seiner Zelle erzählt hat. Aus diesen Gesprächen entstand ein fesselndes Buch, das nicht wegen seiner literarischen Bedeutung, als vielmehr wegen seiner Problematik in einem Verlag vom Format der Deutschen Verlags- anstalt erschienen ist. Das Buch ist mehr als die Erörterung des Schicksals eines Siebzehn- jährigen, der bei dem Angriff auf Dresden Eltern und Heimat verlor und in den unruhigen Nachkriegsjahren immer mehr auf die schiefe Bahn geriet. Der Verfasser betont, daß es sein größtes Anliegen ist, für jene Jugend, die nicht leben kann ohne kühne Taten, ohne Weite und Raum, ohne Abenteuer, auch in der Enge des heutigen Deutschlands einen gesunden Weg zu suchen, allerdings ohne ihn zu finden. egi. Walter Hagen: Die geheime Front, Organi- sation, Personen und Aktionen des deutschen Geheimdienstes. Nibelungen-Verlag, Wien und Linz). Eine spannende Chronik über die Organi- sation und die Arbeitsweise des ehemaligen deutschen Geheimdienstes, ein Stein in dem grogen Mosaik der jüngsten Zeitgeschichte. Der Autor, ehemaliger Angehöriger des Geheim- dienstes, hat eine von Romantik umwitterte Materie ganz unromaatisch dargestellt, die Sichtbarmachung der poltischen und militäri- schen Zusamenhänge und die Aufhellung so mancher Hintergründe sind die starke Seite des Buches. E. Sch-er Anette von Droste-Hülshoff: Werke in einem Band.(Carl Hanser Verlag, München). In dem fast 500 Seiten starken, sehr geschmackvoll auf- gemachten Band ist das Lebenswerk Anette von Droste-Hülshoffs mit seinen gewichtigsten Zeugnissen eingefangen: die reiche Sammlung jhrer Gedichte, diesen bezwingenden Aussagen eines reifen Menschentums, voll starken, natur- haften Klangs, wissend um das Leid und die Freude des Lebens, daneben einige Balladen (unter ihnen die bekannte„Ballade vom Roß- täuscher“) undi schließlich aus ihren Prosawer- ken die in ihrer realistisch knappen Formu- lierung so fesselnde Erzählung„Die Juden- buche“ und die„Bilder aus Westfalen“, aus dem Heimatland ihres Geschlechts. Es tut gut, in dem Werk der Droste, die eine Dichterin gewe- sen ist, wie die deutsche Literaturgeschichte bur wenige aufzuzählen hat, zu blättern, es tut gut, weil es wiedler Maßstäbe festigt und die Sinne schärft für die Lauterkeit echten Dichter. tums.-Kh⸗ Thomas Hardy: Die Heimkehr.(C. Bertels- mann Verlag, Gütersloh). In seinem klassischen Roman gestaltet Thomas Hardy, ein Zeitgenosse von Dickens, Schicksale von balladenhafter Dramatik. Die düstere Heide von Egdon, un- trennbar von dem Schicksal ihrer Bewohner. ist Ort und eindringlichst geschilderter Mittel. punkt der Handlung. Durch den Ablauf eines Jahres verfolgt der Leser die spannende Ent- Wicklung aller menschlichen Leidenschaften bis zum tragischen Ende. L Nach kurzer Krankheit verschied plötzlich und unerwartet 3 mein lieber, herzensguter Mann, mein treusorgender Vater und Schwiegervater, mein liebster Opa, unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Neffe, Herr Richard Arnold Fuhrunternehmer im Alter von 80 Jahren. Mhm. Neckarau(Schulstraße 60), den 5. September 1950 In tiefer Trauer: Frau Margarete Arnold STink SchwWò)rZzen Fritz Frey und Frau Liese, geb. Arnold Enkelkind Ingrid und alle Angehörigen Die Beerdigung findet am Freitag, dem 8. September 1950, 14 Uhr, auf dem Friedhof in Neckarau statt SHIAAB 5 Brombeerblattertee Shen Dolme llocf. Sasel. Nip! Is elde bau rl I: onotſlallen uud roger o h n'e NEO Fabriklager: Erhältlich IN KRITISCHEN TAGEN Bin de— ohne Gürtel. in allen Fachgeschäften. JULIUs GEIGER, B 2, 5 1 VERMIE TUN 8 E N Heute Donnerstag letzter Tag! Bernard Shaw's l „BVYVGMATLIORN“ Beginn: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr LAGERRAU M 180 qm, Innenstadt, Hinterhaus, 2 Treppen, zu ver m ie ten. Angebote unter Nr. P 34872 an den Verlag. An den Planken Telefon 44% Voranzeige ab Freitag: „Die Naent in Venedig“ Operette von Joh. Strauß 4-Zi.-Wohng., Badez., Spk. u. Zub., Oststadt, geg. 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Nach kurzer Krankheit verstarb plötzlich und unerwartet am 6. September 1950 unsere liebe Mutter, Schwester, Oma, Schwie- germutter, Schwägerin und Tante, Frau Marie Schüßler geb. Herrwerth im Alter von 71 Jahren. Mannheim- Waldhof, Tannenstraße 5 In tiefer Trauer: Martin Schüßler u. Frau Käthe, geb. Riehl und Sohn Gerhard Anton Schüßler u. Frau Greta, geb. Michel Die Beerdigung findet am Freitag, dem 8. September 1950, um 14.30 Uhr, auf dem Friedhof Käfertal statt. Statt Karten! Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Tochter, Schwieger- tochter und Schwester, Frau Silva Dürr ist nach langer, schwerer Krankheit am Sonntag, dem 3. Sep- tember 1950, sanft entschlafen. Für die Hinterbliebenen: Dr. Ludwig Dürr Die Beerdigung hat in aller Stille stattgefunden Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme u. die zahl- reichen Kranz- u. Blumenspen- den beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Adam Becker sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Nieden sowie den Krankenschwestern der Dis- konissenstation Feudenheim f. Al die liebevolle Pflege. Mh.-Feudenheim, Schillerstr. 39 Im Namen der Angehörigen: Marg. Becker, geb. Balg In tiefer Frau Emma Albert und Angehörige Beerdigung: Samstag, 9. Sept. 1930, 10.30 Uhr, auf dem Haupt- friedhof Mannheim. Hiermit geben wir die traurige Nachricht, daß mein lieb. Mann, unser guter Vater, Großvater, Urgroßvater und Onkel, Herr Franz Albert nach kurzem, schwerem Leiden, im Alter von 71 Jahren von uns gegangen ist. Mhm.-Neckarau, 6. Sept. 1950 Neck. Str. 26, früher Lindenhof Trauer: [Dkakik eb 1 TIER MAR K T 1 7 Von der Reise zurück! 2 siam.-Temp.-Kätzchen, männl., 10 Wochen, zu verkauf. Wind, B 2, 6. Dipl.-Psych. Dr. phil. Ruth Altmann Psychotherapeutin Mannheim F 2, 4a, II Sprechstd.: Mo,, Di., Do., Freit. von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung * WANZ EN nebst Brut vernichtet 100% m. T-Gas u la Vernebelung in 6 Stunden ohne Verklebung. 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Samstag Und wieder ein heiteres Wochenende in den Alster-Lichtspielen an den Planken September 22³⁰ 1 Iriumpß der frohen Caune! Ludwig Manfred Lommel Will Slahé- Bully Bullahn Evelyn Künneke Alfred Hardt Ethel Reschke Die lnstrumental-Solisten (Peter Cuske- Faul Vater Ernst Milke) Eine Heinz- Hoffmeister-Veranstaltung Will Aenders Bhf.; Karten zu DM 1,50 bis 3,.— in den Vorverkaufsstellen: Böttger, O 7; Schmitt, P 5, 14; Schleicher, Kiosk am Tat- tersall; Felber, K 1; Schreckenberger i. Weinheimer OEG: Sutmacher, Hauptstr., Musikh. Heckel, O 3 u. ab 12.30 ständig an d. Alster-Kasse Fdhm.; im Büro, N 7, 8; För die Miederverehaung Bades spricht am Freitag, 8. September, 20 Uhr, in der Kellerwirtschaft, Rosengarten Reg. Dir. Adolf Kühn, M. d.. es ladet ein Ulb Apbellssemeinschalt ger Bodener FREIE AUS SPRACHE! Kreisverbond Mannheim, jetzt D 2, 45— felefon 30602 — Sonder-Ange bol! SeRHUl- Ran kräftiges Segeltoch mit storken leder-Riemen ER 8 NRanze Solba-Leder 1 10 ⁰⁹ L ED ERWAR E N Merket-Eeke Wes Ihr, er 9602 eee Nr. 208/ Dornerstag, 7. September 1950 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Seite 7 Verwirrung werten von etwas über 68 Milliarden DM. Es mag die Gesetzgeber in der Bundes- furt, daß die deutschen Stellen zur Vorberei- Ladenschlußzeiten a Uf dem Leder markt Das ist die Not der schweren Zeit, das ist die schwere Zeit der Not, das ist die Zeit der schweren Not, das ist die schwere Not der Zeit, daß eben hinter jeder Entwicklung, sei sie noch so mabwendbar, ein Schuldiger gesucht wird von jenen, die da glauben, Axiome auf den Kopf stellen zu können. Würden geometrische Axiome an menschliche Interessen rühren, 80 würde sich sicherlich ein Politiker finden, oder aber ein Interessent, der sie widerlegte. Daß bei solchem Beginnen die Urheber sich in Sackgassen verlaufen müssen, ist wohl klar. Daß sie es tun, beweist nachstehende VWD- Meldung über die Preisentwicklung am Leder- markt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat auf die Eingabe der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie über die Preissituation auf dem Ledermarkt mitgeteilt, daß von seiten des Ministeriums gegen die Erhöhung der Lederpreise durch die Gerbereien mit allen zu Gebote stehenden Mitteln einge- schritten werden wird. In der Eingabe der Arbeitsgemeinschaft vom 28. August war darauf hingewiesen worden, daß durch die Preissteigerungen für rohe Häute und Felle auf den Auktionen in Hannover und Mainz ganz unhaltbare Preisverhältnise einge- treten seien, während die Weltmarktpreise im Gefolge der Auswirkungen des Koreakonfliktes lediglich um 20 Prozent anzogen. Mit Mangel an rohen Häuten und Fellen seien diese Stei- gerungen nicht zu entschuldigen. Wenn in den Gerbereien wirklich Mangel bestehe, so sei dies darauf zurückzuführen, daß bestehende Einfuhrmöglichkeiten nur teilweise ausgenutzt wurden und man bereitgestellte Devisen zum Teil verfallen ließ. Als vorübergehende Sofort- maßnahme war die Festsetzung von Richt- preisen als Höchstpreise beantragt worden, wo- bei als Richtpreis die jeweilige New Lorker No- terung, umgerechnet zum amtlichen Umrech- nungskurs in DM gelten soll. Ja, wenn es unbequem wird, den Weg der Marktwirtschaft weiter zu beschreiten, dann wollen sie flugs zurück und vergessen hierbei die unseligen Zeiten der Preisbindung, die da- durch gekennzeichnet war, daß sich vom Ver- braucher bis zum Robstofflieferanten niemand „gebunden fühlte“, nicht Prämien zu gewäh- ren; gleichgültig, ob diese in falsch berechneten Gewichten oder in Sachspenden ihren Nieder- schlag etc. fanden. Eim Lederindustrieller verglich die Situation mit einem Topf Wasser, das aus irgendeinem Grunde zum Sieden gebracht werden muß. Nun ist die Menge des vorhandenen Wassers so gering, daß jede Verdampfung eine spürbare f Verminderung mit sich bringt. Versucht man die Verdampfung abzuriegeln, dann besteht die Gefahr, daß der Topf explodiert. 5 Es mag in gegenwärtigen Zeitläuften viel- leicht das Schreckgespenst der Arbeitslosigkeit gul dem Gebiete der Lederindustrie keinen nachhaltigen Einfluß auf die sozialpolitische Betrachtungsweise ausüben. Jede Reglemen- tierung aber würcle zwangsläufig zur Einschrän- kung im Beschäftigungsstand der Lederindu- strie führen. Es fängt bereits bei den land- wirtschaftlichen Rohstofflieferanten an, der die Häuteabgabe wenig reizvoll findet, bietet sie ihm nicht Gelegenheit, einen Teil seiner betriebs wirtschaftlichen Verluste hereinzubrin- gell, die zu tragen ihm der gute Vater Staat e findet beim Bun 8 a 1 hre mogen beim— infsfer erat der beteiligte Kreise über die Lederpreisfrage statt. Die Aussichten, einen Preisdruck nach unten herbeizuführen— sie bestehen lediglich in der Importsteigerung— sind verhältnismäßig gering. Das geht schon daraus hervor, daß die lederver- arbeitende Industrie von den bisherigen Im- portgelegenheiten vorwiegend deswegen wenig Gebrauch gemacht hat, weil die aus dem briti- schen Empire, aus Mittel- und Südamerika, an- gebotenen Trockenhäute qualitativ nicht Schritt hielten mit frischen Rohhäuten. In einem gewissen Ausmaß hat auf die Import- Freudigkeit auf diesem Gebiete die geringe Kapitaldecke sowohl der Importeure als auch der Veredller stimulierend gewirkt. f Wir sollten es uns endlich einmal abgewöh- nen, hinter jeder, bei näherem Betrachten leicht erklärlicher Entwicklung eine Schweinerei zu erblicken, die von diesem oder jenem Wirt- schaftszweig verübt wurde oder verübt wird. Mit Vorbedacht sind die Worte Adalbert Cha- missos in den Verlauf dieses Berichtes gestellt worden. Denn es ist wirklich eine schwere Not dieser schweren Zeit, daß all- überall mit der Suche nach dem Schuldigen Zeit vergeudet wird, anstatt sich zusammen- zusetzen und gemeinsam(mit dem vermeint- lichen Schuldigen auf Abhilfe hinzuarbeiten. F. O. Weber Schadensteststellung oder Blamage? Wie wir bereits in unserer Ausgabe vom g. September 1950 berichteten, wird demnächst im Rahmen des endgültigen Lastenausgleichs eine Bekanntmachung veröffentlicht, in der die Geschädigten aufgefordert werden, ihre Ver- ſuste anzumelden. Wie wir noch zur Schadensfeststellung er- kahren, sollen zwar alle Schäden festgestellt werden, jedoch nur in dem Umfange, der zu der Festsetzung des Anspruchs bei der Ent- schädigung von Bedeutung ist. Die Bildung der Schädengruppen soll Erschwerungen und Verzögerungen vermeiden. Man hofft dadurch e Beweisschwierigkeiten auf Grenzfälle ein- zuschränken. Sachschäden bis zu 500 DM und inkommen unter 1800 DM kommen für den Allgemeinen Lastenausgleich nicht in Frage. die Hauptentschä gung bildet die eigentliche Ausgleichsleistung. Vorausleistungen sind die Uingliederungshilfe und die Eriegsschäden- dente. Andere Ausgleichsleistungen sind die Hlausratsentschädigung, die Wohnraummilfe und sonstige Forderungsmaßnahmen. ue organisatorische Durchführung der Aus- Leichsmagnahmen wird nach dem Vorbild des Solorthilkegesetzes erfolgen. Als einzige Bun- desdehörde ist in der Vorlage die zentrale dussleichsbehörde(jetzt Bundesausgleichsamt) zorsesehen. Auf Landesebene wird sich der Aulbau nach dem Beispiel der Soforthilfebe- dörden vollziehen. Beabsichtigt ist die Bildung 9 5 Zuteilungsausschüssen. Die besondere brwaltungs Gerichtsbarkeit. wie sie das So- orthilfegesetz kannte, fällt fort. Zuständig Verden die allgemeinen Verwaltungsgerichte. 1 le wir noch erfahren, rechnet der Bundes- anzminister mit belastbaren Vermögens- 1 Rund die Hälfte stellen hiervon Betriebsver- mögen. Die Grundvermögen kommen mit etwas über 18 Milliarden DM in Ansatz. Der weitaus größte Teil davon ist bebaut. Die land wirtschaftlichen Vermögenswerte kommen mit fast 12 Milliarden DM in Ansatz. Sonstige Vermögen 4 Milliarden DM. Auch über die jährlichen Auskommensmög- lichkeiten hat man im Bundesfinanzministe- rium genaueste Berechnungen angestellt. Man rechnet mit einem Jahresergebnis von über 1,5 Milliarden DM. Dabei kommen bei dem Plan des Ministeriums fast 900 Millionen DM auf das Konto der einmaligen Vermögens- abgabe, 350 Millionen DM auf die Hypotheken- Gewinnabgabe, die Obligationen-Gewinnabga- ben und die Kredit-Gewinnabgaben fallen mit einigen 10 Millionen DM weniger ins Gewicht. Da die endgültigen Hausentschädigungen nicht so schnell stattfinden können, soll eine Eingliederungshilfe vorweggenommen werden. Für die 15 Entschädigungsstufen ist ein vor- läufiger Grundbetrag von 500 bis 15 000 DN vorgesehen, der aber nur geleistet wird, wenn die Geschädigten nachweisen, daß die Einglie- derungshilfe produktiv angelegt werden kann. republik der Vorwurf. sie hätten sich zu saum- selig gezeigt in der Ausarbeitung eines end- gültigen Lastenausgleichsgesetzes, vielleicht nicht gar so arg bedrücken, weil sie sich, mit Recht, verteidigen können, auf diesem Gebiete vor eine Aufgabe gestellt worden zu sein, die ihresgleichen in der Welt und in deren Ge- schichte sucht. Die unabsehbare Menge von Papier, die wegen des Lastenausgleiches offiziell und in- offiziell bereits verschrieben wurde, bietet jedoch für den Gesetzgeber noch immer keine geeignete Grundlage, an die Arbeit selbst her- anzugehen. Ist doch bislang versäumt worden, die Voraussetzung für dieses Gesetzeswerk, die Schadensfeststellung, zu schaffen. Der heutige Staatssekretär im Bundes- finanz ministerium, damals noch Direktor der bizonalen Verwaltung für Finanzen, Alfred Hartmann, erklärte vor etwa ein und einem halben Jahre unserem Redaktionsmitglied, daß der deutsche Vorschlag der Schadensfestsét- zung damals von alliierter Seite abgelehnt worden sei, Die Allied Commission wich einer Befragung darüber beharrlich aus. General Clay sagte auf einer Pressekonferenz in Frank- turig des Lastenausgleiches Vorschläge unter- breitet hätten, die überprüft würden. Mit die- ser allgemeinen Beantwortung einer konkre- ten Frage war auch nichts anzufangen. Nun wird der Bundestag in die Rolle eines Mannes hereinmanövriert, der die Aufgabe hat, eine Riesenlast zu bewegen, von der ihm aber niemand sagt, niemand sagen kann, wie groß sie ist und wie schwer. Wird man dem Bundestag, wird man der Bundesregierung vorwerfen können, sie habe bei dieser Gesetzgebung versagt, wenn es sich herausstellen sollte, daß die oberflächlichen und die allgemeinen Schätzungen, die bisher angestellt wurden, sich als fehlerhaft erwie- sen? Lediglich dann, wenn dieses Gesetzeswerk verabschiedet wird, bevor gegeignete Maß- nahmen zur Schadensfeststellung durchgeführt worden sind. Doch die Zeit drängt— besser gesagt, die Politiker unserer Zeit scheinen sich darnach zu drängen, eine Blamage zu erleben, die ebenso groß zu werden verspricht, wie die Aufgabe groß ist, ein Lastenausgleichsgesetz zu schaf- fen. Frank Textor Memorandum wirft Lastenausgleich um und schafft völlig veränderte Auffassungen Der Vorsitzende des Lastenausgleichs-Aus- schusses des Bundestages der CDU, Abgeord- neter Kunze, hat am Dienstag sämtlichen Mit- Sliedern der Regierungskoalition ein Memoran- dum zum Stand der Lastenausgleichsgesetz- gebung am 1. September 1950 zugestellt. Darin wird betont, daß die Vorlage dieses Gesetzes die schwierigste Gesetzesarbeit ist, mit der sich der Bundestag in nächster Zeit zu befassen haben wird. Das Memorandum stellt das Ergebnis der Verhandlungen des Unkeler Kreises mit dem Bundesfinanzminister dar. Der Gesetzentwurf enthält 274 Paragraphen. Er ist in vier große Abschnitte eingeteilt. Der erste Teil behandelt die Grundsätze des Lastenausgleichs, der zweite Teil die Aus- gleichsabgaben, der dritte Teil die Ausgleichs- leistungen und der vierte Teil die Schlußvor- schriften. Im ersten Teil wird u. a. festgelegt, daß die Bundesregierung zur Vorfinanzierung der vorgesehenen Ausgleichsleistungen ermächtigt Wird, auf dem Kreditwege Geldmittel bis zur Höhe von 5 Milliarden DM zu beschaffen. Zur Frage der Abgabepflicht bei juristischen Personen heißt es in dem Memorandum: Doppel- oder Einfach- Besteuerung „Die Frage der Abgabepflicht bei juristi- schen Personen führte zunächst zu einer Diffe- renz der Auffassung des Bundesfinanzministe- riums und des Unkeler Kreises. Das Bundes- finanzministerium war der Auffassung, daß sowohl die juristischen Personen mit ihrem abgabepflichtigen Vermögen als auch die An- k teilseigner(Aktionäre) mit den entsprechenden Steuerwerten ihrer Anteile gemäß den Vor- schriften des Vermögenssteuer-Gesetzes ab- gabepflichtig zu stellen seien. Der Unkeler Kreis hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß das Gesamtvermögen nur einmal, und zwar an der Quelle in dem vorgesehenen Umfange heranzuziehen sei. Es ist zu erwarten, daß der Bundesfinanzminister sich diesem Standpunkt anschließen wird. Bei Feststellung des abgabepflichtigen Vermögens, so heißt es weiter, werden selbst- verständlich im Gegensatz zum Soforthilfe- gesetz alle Schäden und Belastungen abge- setzt. Ferner gehören zum sonstigen Ver- mögen im Sinne des Reichsbewertungsgesetzes nicht: a) deutsche Zahlungsmittel. b) noch nicht fällige Ansprüche aus Lebens- und Kapital versicherungen, sofern die Ver- sicherungen auf Reichsmark gelautet haben. Mit zum sonstigen Vermögen gehören da- Segen Eapitalforderungen. Guthaben und Rechte auf wiederkehrende Anzahlungen und Leistungen, soweit sie im verhältnis 1:1 auf Deutsche Mark umgestellt sind. Es Sei denn, daß sie auf einen Betrag festgesetzt wurden, der ein Fünftel ihres Reichsmark Nennbetrages nicht übersteigt. Abgabepflichtige, deren Jahreseinkommen 3000 DPM micht übersteigt und deren abgabe- pPflichtiges Vermögen nicht mehr als 50 000 DPM beträgt, kann die Abgabe auf Lebenszeit ge- stundet werden, sofern ihm nicht die Abgabe durch Veräußerung von Teilen des Vermögens zugemutet werden kann. Nach mehrfachen Prüfungen und Ueberlegungen wird das Ein- ommen abgestellt auf 2400 DM für die Ein- zelperson 480 DM für die Ehefrau und 240 DM für jedes unterhaltsberechtigtes Kind. Die Frage der Vermögensgrenze, ob 50 000, 40 000 oder 30 000 DM, soll noch geprüft werden. Bei den Ausgleichsleistungen wird festge- setzt, daß auf die Hauptentschädigung bei Kriegsschädenrente und die Hausratshilfe ein rechtlicher Anspruch besteht. Da die Haupt- entschädigung in ihrer Höhe erst festgelegt werden kann, wenn eine Uebersicht über die Höhe der anerkannten Schäden und eine eini- germaßen sichere Schätzung des voraussicht- lichen Gesamtaufxkommens möglich ist,. wird eine Eingliederungshilfe vorweg gegeben. Die Kriegsschädenrente wird grundsätzlich nur Arbeitsunfähigen oder nicht mehr zur Ein- gliederung kommenden Entschädigungsberech. tigten gewährt. Entsprechend den Beschlüssen des Unkeler Kreises soll die Kriegsschädenrente als solche nur für Währungsschäden und Schadensver- lusten Alten oder Erwerbsunfähigen bewilligt werden. Nach den Vorschlägen des Unkeler Kreises soll die aus Vermögensschäden sich ergebende Hauptentschädigung nach der freien Wahl des Anspruchsberechtigten ganz oder teilweise in eine Leibrente verwandelt wer- den können. Eine Einschränkung soll nur insoweit vorgenommen werden, als der Ge- schädigte nicht aus sonstigem Vermögen oder Arbeit Einkommen hat. Im letzteren Falle kann der Hauptentschädigungsanspruch nur bis zu der Höhe verrentet werden, daß er zusammen mit dem Einkommen aus Vermögen oder Arbeit die auf der Abgabeseite genann- ten Sätze 2400 DM, 480 DM für die Ehefrau plus 240 DM für jedes Kind. nicht übersteigt. Nach dem Gesetzentwurf beansprucht die vorgesehne Kriegsschädenrente von dem Jah- resaufkommen des Lastenausgleichs einen Betrag von etwa 420 Millionen DM. Lohndruck schreitet weiter fort 5 Die Gewerkschaft Handel, Banken und ver- sicherungen, Landesbezirk Rheinland-Pfalz, teilte mit, daß sie am 1. September die Tarif. veträge für die Angestellten im Einzelhandel, für die gewerblichen Arbeitnehmer im Einzel- n. gestellten im Groghandel und für die gewerblichen Arbeitnehmer im Großhan- del gekündigt hat. Außerdem wurde der Ta- rifvertrag mit der Interessengemeinschaft der Sporttoto-&mbh-Hauptstelle für alle Fest- und Zeitangestellten sowie für Aushilfskräfte gekündigt. Die Kündigung der Tarifverträge wird von der Gewerkschaft Handel, Banken und Ver- sicherungen mit der allgemeinen Entwicklung, insbesondere mit den in letzter Zeit auftreten den Preiserhöhungen für Lebensmittel und tägliche Bedarfsgüter, begründet. Die Verhandlungen für einen neuen Tarif- vertrag mit der Sport-Toto-GmbH von Rhein- land-Pfalz sollen kurz vor dem Abschluß ste- hen. Hierbei soll die Gewerkschaft ihre For- derung durchgesetzt haben, daß die als ge- sundheitsschädigend bezeichnete Nachtarbeit bei der Sport-Foto-GmbfH. in Rheinland-Pfalz unterbleibt. Landarbeiterlöhne erhöht Die im August im Bundesgebiet stattgefun- denen Lohnverhandlungen für Landarbeiter haben zu Lohnerhöhungen zwischen 7 und 22 ½¼ geführt. Darnach erhöhten sich die Eck löhne in Bayern auf 70 Pf um 7 Prozent, in Nordhan- mover auf 60 Pf um 8 Prozent, in Schleswig- Holstein auf 70 Pf um 12 Prozent, im Rhein- land auf 73 Pf und in Süd-Hannover auf 75 Pf um jeweils 14 Prozent. ln Württemberg- Besen auf 77 Pf um 19 Prozent und in West- falen auf 76 Pf um 22 Prozent. In Hessen, wo eine Ecklohn-Forderung auf 76 Pf mit einem Angebot auf 72(bisher 70 Pf) beantwortet wurde, sind die Verhandlungen gescheitert. Keine Einwendungen gegen Getreidepreis regelung Die Hobe Kommission hat— wie VWD von unterrichteter Seite erfährt— ihre Bedenken gegen die Preisanordnung 38/50 über die Fest- setzung von Erzeugerpreisen für Brot- und Fut- kergetreide fallen gelassen. Damit werden die in der Anordnung festgestetzten Preise von 320,00 DM pro Tonne Weizen, 280,00 DM pro Tonne Roggen und 240, 00 DM pro Tonne Futter- getreidde in Kürze Rechtskraft erlangen. Die Preisanordnung läuft bereits am 30. September dieses Jahres aus, was bei dem Entschluß der Hohen Kommission, ihre anfänglich sehr star- ken Bedenken insbesondere gegen den Futter- getreidepreis zurückzustellen, von Bedeutung gewesen sein dürfte. Wie verlautet, hat die Hohe Kommission jedoch zum Ausdruck ge- bracht, sie erwarte, daß bei der künftigen Fest- setzung der Getreidepreise durch das Parlament ihren Bedenken Rechnung getragen werde. Fett ansetzen schreitet fort Für die Fettversorgung im jetzt anlaufen den Wirtschaftsjahr bestehen nach Ansicht des Bundesernährungsministeriums gute Aussich- ten. Die Eigenerzeugung an Butter und Schlachtfetten wird weiterhin erheblich zu- nehmen, Einfuhren sind durch kontraktliche Bindungen in ausreichenden Mengen bereits gesichert. Außerdem geht die Bundesrepublik in das neue Wirtschaftsjahr wie im Vorjahr mit einem ansehnlichen Anfangsbestand an Fetten hinein. Die vorhandenen 120 000 t ent- sprechen etwa einem Zweimonatsbedarf. Der Verbrauch an Fett im abgelaufenen Wirtschaftsjahr wird mit 16,2 Kg Reinfett pro Kopf angegeben. Dies bedeutet gegenüber dem Bettverbrauch im Jahre 1948/49 mit 9,3 kg eine Steigerung um 74 Prozent. Verbesserung der Versorgung ist eine Folge der wesentlichen Steigerung der heimischen Erzeugung, die sich— Butter, Schlachtfette und Oelsaaten zusammengenommen— von 280 000 Tonnen auf 380 000 t erhöhte. Zudem konnten die Fetteinfuhren beinahe auf das doppelte der Vorjahresmenge, d. h. von rund 270 000 t auf 470 000 t erhöht werden. Flugverkehr erfordert Regelung Der Ausschuß der Arbeitsgemeinschatt Deut- scher Verkehrsflughäfen hat seine erste Sitzung abgehalten und Fragen der Bodenorganisation, insbesondere der Flugsicherung besprochen. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesver- Kehrsministerium sollen hierzu die organisato- rischen und technischen Fragen gelöst werden, damit ein Teil der Voraussetzungen zur Ver- besserung des Luftverkehrs geschaffen werde. „Der jetzige Zustand macht dadurch Sorgen, daß die Kosten für den Flugverkehr, der durch ausländische Gesellschaften in Westdeutschland durchgeführt wird, die deutsche Devisenbilanz täglich mit etwa 200 000 DM, im Jahr mit rund 70 Mill. DM, belasten. Obwohl aber die aus- ländischen Gesellschaften sich um eine gute Bedienung der Strecken bemühen, entspricht die Fahrplangestaltung noch nicht den deutschen Bedürfnissen“, erklärte der Ausschuß-Vor- sitzende, Ministerialdirektor Brandt-Düsseldorf, und fügte hinzu, daß die Dinge aber drängen, da in Kürze die Flugplätze Düsseldorf und Köln-Wahn in deutsche Verwaltung übergehen. Ein alliiertes Memorandum mit allen einzelnen Bedingungen die teilweise recht diffizil seien— sei bereits deutschen Stellen zugestellt worden. Zur Frage einer evtl. künftigen deutschen aktiven Beteiligung am Flugverkehr ob innerdeutsch, europäisch oder außereuropäisch — erklärte Ministerialdirektor Brandt: Wenn wir uns überhaupt eines Tages einmal mit die- sen Dingen beschäftigten könnten, dann wer- den wir erst merken, wie wir in den ver- gangenen Jahren ganz herausgekommen sind und zurückblieben. Dann müßte sich erst ein- mal ein Studienausschuß mit allen technischen und finanziellen Fragen befassen; z. B. habe Deutschland zwar eine gute Anzahl erfahrener Lufthansapiloten, aber auch diese mit ihren vorzüglichen Ju-52- Erfahrungen müßten sicher erst windestens eine einjährige Schulung durchmachen, um mit den modernen Maschinen vertraut zu sein, die ganz andere Vorausset- zungen ergäben. R.-H. Unglückliche Zins verpflichtung Die Bundesbahn hat, wie aus inem Antrag der FDP hervorgeht, zur Verzinsung der Aus- gleichs forderungen, das sind jene Bar- und Giralgelder, die bei der Währungsreform von der Bank deutscher Länder zur Verfügung ge- stellt werden mußten, jährlich 29,6 Millionen DM zu zahlen. Diese Zinsleistungen sind, wirt“ schaftlich kaum als etwas anderes als Sub- ventionen an die Notenbank anzusehen. An- gesichts ihrer bekannt schwierigen Finanz- situation dürfte die Bundesbahn dazu um 80 weniger in der Lage sein, als sie alle verfüg- Diese erhebliche baren Mittel dringend dazu benötigt. um Kriegsschäden zu beseitigen und Rationalisie- rungen vorzunehmen, damit so bald als mög- lich der wirtschafts- und verkehrspolitisch un- aufschiebbhare Anschluß an die europaischen Eisenbahnen wiedergewonnen werden kann. Zwar wurde auch der Bundeshaushalt mit einem l lionen DM für die Ausglefchsforderungen be- lastet. Der Reingewinn der Notenbank— von der Bank deutscher Länder im vergangenen Jahre neben Rückstellungen von 50 Millionen DM, mit 79,5 Millionen DM ausgewiesen fließt über die Finanzverwaltung dem Bund zu. Insofern wird ein Teil der Zinszahlungen vom Bund wieder vereinnahmt. Diese Mög- Uchkeit besteht aber für die Bundesbahn nicht. Ebensowenig für die Post, die gleichfalls mit 24,66 Millionen DM Ausgleichsforderungen be- lastet wurde. So erscheint es als ein wenig glückliches wirtschaftspolitisches Vorgehen, eine staatliche Monopolverwaltung, die wie die Bundesbahn schwer um die Ordnung ihrer Finanzen ringt, mit Zinsen für die Aus- gleichsforderungen zu belasten, die als eine Notmagnahme bei der Währungsumstellung anzusehen ist. 5 jährlichen Zinsendienst von 108,52 Mil- 85 a 5 Suben 5 15 een f eee lungen in London notwendig werden, sondern im Spiegel öffentlicher Meinung Der Arbeitsausschuß des Bundestages dis- kutierte am Dienstag erneut die Frage, ob die Läden am Samstag nachmittag offen gehalten weden sollen oder nicht. Es kam dabei zwar zu keinem endgültigen Ergebnis. Nachdem jedoch die Vertreter des Bundesarbeits- und des Bunderernährungsministeriums für die Offenhaltung eintraten, scheint sich die Mehr- heit des Ausschusses nunmehr ebenfalls für die Offenhaltung der Läden am Samstagnach- mittag zu entscheiden. Eine auf breiter Basis durchgeführte sta- tistische Erhebung hat gezeigt, daß sowohl in Groß- als auch in den Kleinstädten die Mehr- zahl der arbeitenden Bevölkerung für die Offenhaltung der Geschäfte an den Samstag nachmittagen ist. Im einzelnen ergab die Sta- tistik folgendes Bild: Offen- Ge⸗ halten: schlossen; Arbeiter 78 95 8 9⁰ Landarbeiter 64 3 27 Landwirte, Bauern 70 9% 720 Angestellte 75 77 13 +⁰ Beamte 77 9⁰ 4 25 Selbständige in Handel u. Gewerbe 73 97 17 Freie Berufe 75 14 9% Das Ergebnis dieser Umfrage dürfte ein- deutig die Notwendigkeit des geschäftsoffe- nen Samstag nachmittags erhellen, und den Einwamd der Deutschen Angestelltengewerk⸗ schaft, die darin eine Schmälerung der Rechte des kammännischen Angestellten sieht, ent- kräften. Wenn der kaufmännische Angestellte für die eingebüßte Freizeit am Samstag z. B. durch einen freien Montagvormittag entschä- digt wird, so ist damit auf der einen Seitd die Forderung der Gewerkschaft nach einer zusammenhängenden Freizeit von 174 Tag für denn Arbeitnehmer im Eizelhandel erfüllt und darüber hinaus einem dringenden Bedürfnis der arbeitenden Bevölkerung Rechnung ge- tragen. Das gilt ganz besonders für die Textil- und Schuhbranche. So ist doch bei dem durch- schnittlichen Einkommen einer Arbeiterfamilie 2. B. der Einkauf eines Kleidungsstückes oder eines Paares Schuhe eine so goße Ausgabe, die mit Umsicht durchgeführt werden muß. Der Verbraucher muß so viel Zeit haben, um durck Vergleich mehrerer Geschäfte das für ihn gün-⸗ stigste Angebot zu finden. Dazu reicht aber keineswegs die kurze Zeit nach Feierabend oder vielleicht eine Mittagspause. Revision der Handelsabkommen Korrektur Die den deutsch-britischen Handelsver- tragsverhandlungen in London zugrundegelegte Freiliste weicht von der endgültigen deutschen 60prozentigen Liberalisierung in einigen Posi- tionen ab. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, hat das Bundesernäàhrungsministe- rium auf Herausnahme einiger Agrarpositio- nen bestanden. Hierdurch wird es nunmehr erforderlich, daß nochmals zwischen den zu- ständigen deutschen und britischen Stellen eine Abstimmung darüber erfolgt, mit wel⸗ chen Kontingenten die nicht mehr in der deutschen Freiliste stehenden Positionen Kür die Einfuhr in die Bundesrepublik in der Wa- renliste angesetzt werden sollen. Es ist 2 erwarten, dag daduren keine neuen Verhand- daß diese Korrekturen des Warenabkommens im Einvernehmen mit der britischen Handels- abteilung in Westdeutschland vorgenommen werden können. Ostzonen-Briketts in Aussicht Ein vorläufiges Braunkohlen-Brikett-Liefe- rungsabkommen mit der Ostzone mit einem Gesamtvolumen von 2.6 Millionen Tonnen an die Bundesrepublik und West-Berlin für den Zeitraum bis 31. Dezember ist am 5. September unterzeichnet worden. Der Durchschnittspreis beträgt für Westdeutschland je nach Frachtlage 28,00 DM je Tonne und für Westberlin 29,00 DM 3e Tonne Rurrnacheichten Handel übernimmt Kohlenhalden Der Kohlenversand aus dem Ruhrgebiet Über- schreitet gegenwärtig die Förderung täglich um etwa 35 000 Tonnen. Die derzeit rund eine Million Tonnen betragenden Haldenbestände werden daher beim Anhalten der starken Abrufe im Laufe des Monats annähernd abgetragen werden. Erd ölförderung steigt minimal In der deutschen Bundesrepublik wurden im August 98 661 Tonnen Erdöl gefördert gegenüber 96 186 Tonnen im Vormonat und 786 735 Tonnen im August des Vorjahres. Während die Förderung im Emsland mit 45 645(45 17) Tonnen fast unverän- dert blieb, ist sie im übrigen Niedersachsen auf 43 108(41 151) Tonnen gestiegen. In Schlesvwrig-Hol- stein und Hamburg hielt sich die Förderung mit 9418(9295)) Tonnen auf Vormonatshöhe. In Baden wurden im August 490(519) Tonnen gefördert. Norwegen lehnt deutsche Einladung ab, lädt aber selbst ein Auf die kürzlich an Norwegen ergangene Ein- ladung der deutschen Bundesrepublik, eine Han- delsvertragsdelegation nach Frankfurt a. Main zu entsenden, hat die norwegische Regierung mitge- teilt, daß sie gegenwärtig nicht in der Lage sei, diesem Wunsche zu entsprechen, Sie hat daher die Bundesregierung aufgefordert, eine Delegation nach Oslo zu entsenden, Wie aus gut unterrich- teten Kreisen verlautet, wird die Möglichkeit, dieser Einladung zu folgen, im handelspolitischen Ausschuß des Bundeskabinetts demnächst erörtert werden. Kapital-Gefälle nach der Türkei Deutsche, französische, amerikanische und hol- ländische Unternenmungen haben der Türkei ihre Absicht mitgeteilt, in türkischen industriellen Unternehmungen Kapitalien zu investieren, ver- lautet von unterrichteter Seite in Ankara, Die Amerikaner schlagen eine gemeinsame amerika- nasch- türkische Ausbeutung der Petroleumlager vor. Von deutscher und französischer Seite bestent Interesse für die türkischen Kohlengruben, Hol- land beabsichtigt, eine Raffinerie für Sonnenblu- menkernöl zu errichten. Die verschiedenen Vor- schläge werden gegenwärtig von den maßgebenden Stellen geprüft. Strich durch die Freiliste, Schnitt ins eigene Fleisch Das Außenhandelsbüro der südbadischen Indu- strie- und Handelskammern fürchtet, daß sich die in den letzten Augusttagen bekanntgegebene Strei- chung der Schweiz aus dem Anwendungsgebiet der deutschen Freiliste sehr nachteilung auswirken und besonders die Grenzwirtschaft mit ihren engen Bindungen zur Schweiz hart treffen werde. Nutznießer der Korea-Affäre Während des ersten Monats des Krieges in Korea hat die japanische Wirtschaft einer Meldung der auf„Financial Times“ zufolge Aufträge der amerikanischen Besatzungsstreitkräfte im Wert von 12 300 Millionen Len(etwa 12,3 Mill, Pfund Sterling erhalten. Verhandlungen über weitere Aufträge im Werte von 7000 Millionen Len sind im Gange. Dr. von Mangold soll in das Epu- Direktorium Die Nominierung des derzeitigen Leiters der ständigen ERP-Mission der Bundesrepublik in Paris, Dr. von Mangold, für das Direktorium der europäischen Zahlungsunion wurde vom ERP- Ministerium bestätigt. Die Entscheidung über die Besetzung des Direktoriums wird jedoch erst im Oktober auf der nächsten Sitzung des Minister- rates in Paris getroffen werden. Jugoslawiens Koketterie mit dem westen An der fünften Jahrestagung der Gouverneure des internationalen Währungsfonds und der Welt⸗ bank, die am Mittwoch in Paris eröffnet wird, wird auch Jugoslawien teilnehmen. Es wird in Paris durch den stellvertretenden Außenhandeis- minister Velebit und den Gouverneur der jugo- slawischen Nationalbank Dermastia vertreten sein. Steigende Erzförderung Im Siegerländer Erzbergbau wurden im August bei 27 Arbeitstagen gegenüber 26 im Vormonat 110 751(104 112) Tonnen Erz gefördert, Die Erz- körderung im Dill- und Lahngebiet sowie in ober- hessen erhöhte sich auf 69 068(65 517) Tonnen. Frankfurter Effektenbörse 6. September 1983 0 Die Frankfurter Effektenbörse zeigte wieder freundlichen Grundton. Das Geschäft verllef Wän⸗ rend des Haupttages in ruhigen Bahnen., Verein- zelte starke Kundschafts-Nachfrage ließ es in eini- gen Spezlalpapieren zu mehrprozentigen Steige- rungen kommen, So zogen Akkumulatoren, Bte. Linoleum und Didier-Werke je 3 Prozent an, wäh- rend Hapag 2½ Prozent fester notiert wurden. Abgesehen von Goldschmidt mit einem Gewinn von 1½ Prozent und Felten mit plus 1% Prozent hielten sich die übrigen Aufbesserungen im Rah- men von 1 Prozent. Umfangreiche Gewinnreali- sationen des Berufshandeis wirkten sich jedoch beim Stahlverein und Lindes Eis in Rückgängen von 1½ Prozent aus. Der Rentenmarkt verkehrte Wiederum ruhig und nicht unfreundlich. E Aicher Cam ieium pla Nucleus, eius Gual. Eadtef uind bl 2 21 ue eee, 3 3 n* N 5 8 8 8* R Seite 8 MORGEN Donnerstag, 7. September 1950/ Nr. 209 Fusion als Ausweg aus der Krise Die neue Spielzeit des Mannheimer Nationaltheaters Das Mannheimer Nationaltheater hat in den letzten Wochen häufiger, als es sonst Während der spielfreien Zeit üblich ist, im Mittelpunkt heftiger Diskussionen gestan- den, und es hat nicht an Sensationen und und Sensatiönchen gefehlt, dieses Gespräch in Gang zu halten. Nun scheinen sich die Wogen ein wenig geglättet zu haben, und man geht, wenn auch ohne Intendanten und Opernregisseur, nicht ohne gute Hoffnun- gen in die neue Spielzeit. Der neue Schau- Spieldirektor Paul Riedy wird sie am 9. September mit seiner„Minna von Barn- helm!- Inszenierung eröffnen. Tatsächlich aber ist man aus der Krise, die seit der Währungsreform wie ein Schat- ten über dem Nationaltheater liegt, nicht herausgekommen und, nüchtern betrachtet, ist auch der jetzige Zustand nichts anderes als eine freundlich maskierte Improvisation, mit der die Gefahr ebensowenig gebannt ist, Wie sich die Krise durch geistreiche Apho- rismen aus der Welt leugnen läßt. Es be- darf keiner Erklärung, daß das Theater Allein machtlos ist gegen sie, wenn es auch das Seine dazu tun muß, das Publikum über die gewiß spannenden Klatsch und Skan- dalgeschichten hinaus für das zu interessie- ren, was auf der Bühne vorgeht. Mannheim hat ja nicht umsonst den Ruf einer Theater- stadt. Und wenn es auch richtig sein mag, daß viele Leute, die früher das National- theater mit tragen halfen, abgewandert sind oder die Mittel für eine tätige Unterstützung verloren haben, so sollte man in einer auf- strebenden Stadt schon wieder einiges Ka- pital vermuten können, vielleicht sogar ge- nug, um dem Theater zu neuem Leben zu verhelfen, von dem Goethe sagte, daß es immer„eine der wesentlichsten Angelegen- heiten bleibe. Im übrigen aber genügt es nicht, seinen Kunstenthusiasmus durch Proklamationen für das Theater zu doku- mentieren, sondern man muß., um es einmal ganz einfach zu sagen, auch ins Theater gehen. Jedenfalls wird es für die Zukunft des Nationaltheaters von nicht zu unter- schätzender Wichtigkeit sein, daß sich die Besucherziffern in der kommenden Spiel- zeit erheblich vergrößern. Städtische und staatliche Subventionen lassen sich nun ein- mal nur verantworten, wenn sie möglichst breiten Schichten der Bevölkerung zugute kommen. Es ist genugsam bekannt gemacht worden, daß man mit einem Fehlbetrag von immerhin 200000 DM anfängt. aber vielleicht immer noch nicht oft genug, daß man im nächsten Jahr mit erheblich geringeren Mitteln rechnen muß. Aller Voraussicht Neue Mitglieder des Mannheimer Nationaltheaters II. Helene Schmuck(J. hochdramatische Sängerin) ist in Mannheim geboren und aufge- Wachsen. Als Anfängerin war sie bereits am Nationaltheater Mannheim engüͤgiert. Ihre Tätigkeit als Opernsängerin führte sie dann nach Konstanz, Erfurt und Saarbrücken. In der vorigen Spielzeit hat sie gastweise die Brunhilde in der Wagnerschen„Walküre“ gesungen. Nt. nach wird man im nächsten Jahr nur insge- samt 1,15 Millionen DM an Zuschüssen zur Verfügung haben, immer vorausgesetzt, daß die finanzielle Lage der Stadt es erlaubt, wieder eine Million für den fraglichen Etatposten einzusetzen. Es sind schon im vergangenen Jahr An- sätze gemacht worden, der drohenden Ver- schärfung der Theaterkrise zu begegnen. Man wird sich erinnern, daß Oberbürgermei- ster Dr. Dreh. e. Hei merich damals eine Annährung an das Heidelberger Theater an- strebte, und daß man seinen Vorschlag, Mannheim nur noch die Oper und Heidel- berg Schauspiel und Operette zu belassen, heftig diskutierte. Auch der„Morgen“ hat sich damals zugunsten einer echten Fu- sion mit Heidelberg gegen diesen Plan gestellt, der inzwischen übrigens auch bei den maßgeblichen Instanzen als undurch- führbar fallen gelassen wurde. Jetzt will man es auf einem neuen Wege versuchen: Mannheims Oberbürgermeister hat an sei- nen Heidelberger Kollegen Dr. Swart einen Brief geschrieben, in dem er ihm im Einvernehmen mit dem Mannheimer Thea- terausschuß vorschlägt, für die jetzt kommissarisch verwaltete Stelle des Mannheimer Intendanten gemeinsam mit Heidelberg eine Persönlichkeit ausfindig zu machen, die geeignet wäre, einer späte- ren Zusammenlegung der beiden Theater die Wege zu ebnen, und die bedeutend ge- nug ist, der geplanten„grogen“ Gemein- schaftsbühne vorzustehen. Man weiß aus zahlreichen Debatten der Theaterfrage im Heidelberger Stadtratskollegium, daß man dort dem Gedanken einer Annäherung an Mannheim durchaus gewogen ist, und auch die efsten Aeußerungen aus Heidelberg fin- den Dr. Heimerichs Vorschlag akzeptabel. Es Wäre erfreulich, wenn er die Grundlage einer unvoreingenommenen Theaterdiskus- sion zwischen den beiden Städten schaffen würde, an der man zweckmäßig auch Lud- wigshafen und die anderen, an einem kom- munalen Zweckverband interessierten Ge- meinden unserer Umgebung beteiligen sollte. Hier scheint sich ein Weg abzuzeichnen,. der zum erstrebten Ziel führen könnte: zu einem aus gemeinsamen Mitteln der betei- ligten Kommunen getragenen, gemeinschaft- lichen Theater, dessen Ensembles aus den besten, jetzt auf mehrere Theater verteil- beginnt am Samstag ten Kräften bestehen und das in einem großen Orchester einen hervorragenden, im südwestdeutschen Raum nicht zu übertref- kenden Instrumentalkörper besitzen könnte. Dieses eine Theater, das nur Kosten für eine einzige Verwaltung fordern würde, müßte nach einer gewissen Anlaufzeit finan- ziell stark genug werden, um sich Kräfte engagieren zu können, die man gegenwärtig weder in Mannheim noch in Heidelberg be- zahlen kann. Es würde auf einem weiten Raum, in dem annähernd eine Million Men- schen lebt, der erste Kulturfaktor sein, dem auch der Staat eine entscheidende materielle Unterstützung nicht versagen könmte, und der die Aufwendungen recht- fertigen würde, die jetzt in ihrer Zersplit- terung nirgendwo ein wirklich lebensfähiges Theater zu erhalten imstande sind. Es würde, mit der großen Tradition des Mannheimer Nationaltheaters als Künst- lerishem Fundament, alle Aussichten haben, wieder in die erste Reihe der großen deutschen Bühnen aufzurücken. Für ein solches Ziel sollte es sich schon lohnen, ein paar lokalpatriotische Ambitionen auf- zustecken und die eine oder andere tech- nische Unbequemlichkeit im Theater- betrieb in Kauf zu nehmen. Aller Anfang ist schwer! Natürlich müßte für ein solches Theater auch der repräsentative Rahmen geschaffen werden. Dies um so mehr, als im Verlauf der Debatte über die Theaterkrise gerade von seiten des Publikums immer Wieder eingeworfen wurde, das Fehlen eines„richtigen Theaters“ sei für den schlechten Besuch mit verantwortlich. Man ist sich ja auch längst darüber klar gewor- den, daß das Mannheimer Nationaltheater auf der Notbühne der„Schauburg“ trotz aller technischen und räumlichen Verbes- serungen der letzten Zeit nicht wieder zu neuem Glanz aufsteigen kann. Die Ver- Wirklichung der Pläne für den Neubau eines Theaters im Ostflügel des Schlosses müßte daher in die Diskussion einbezogen werden, wobei man versuchen sollte, den Staat dafür zu interessieren, die Theater- planung in seine Wiederaufbaupläne des Mannheimer Schlosses einzubeziehen. Das Mannheimer Theater steht wieder einmal vor einem neuen Beginnen. Wie schön, wenn es diesmal wirklich der Beginn zu etwas Neuem wäre. Werner Gilles — Foto: Junge Film Union/ National Will Quadflieg und Cornell Borchers in einer Szene aus dem von Gustav Fröhlich insze. nierten Filmdrama„Die Lüge“ der Jungen Fil m- Union Rolf Meyer. Der Film wurde bei den Internationalen Filmfestspielen in Locarno gez eigt und läuft ab Freitag in Mannheim. Wann wurden die Erdteile entdecct! Homer kannte nur Kleinasien Not, Unternehmungslust und Gewinn- sucht haben zur Entdeckung der Erdober- fläche durch die Bewohner des engen euro- päischen Raumes geführt und ein chronolo- gischer Rückblick auf die Zeitpunkte, in denen die übrigen Teile der Erde in den Gesichtskreis Europas eintraten, ist nicht ohne Reiz und Interesse. Homer kannte nur Kleinasien; die Phöni- zier segelten im Jahre 1000 vor Christus schon zu den Häfen der Malabarküste Ost- indiens. 500 Jahre später war ganz Vorder- asien bekannt und um 300 vor Christi wur- den das Kaspische Meer und der Indische Ozean befahren. Von Ostindien hörte man erst 500 Jahre nach Christus durch die Be- richte des Moses von Chorene. Es folgten die ersten Reisen der Araber nach dem Fer- Eine Ceschidite fur Männer 4 Von Robert Benchley Diese Geschichte widme ich den Män- nern, die von ihren Frauen ewig geplagt werden, Beamte um Auskunft zu bitten. Jahrelang hatte ich darunter zu leiden: kaum waren wir aus dem Haus getreten, um irgendwohin zu gehen— und wenn es nur um die Ecke war— da wollte Doris, daß ich nach dem Weg fragte,„Frag doch den Mann dort, der wird es wissen!“ Wenn wir uns nicht ganz klar darüber waren, wo es das beste Schokoladeeis gab., sagte sie gleich:„Warum fragst du nicht den Jungen dort drüben? Der weiß sicher Bescheid.“ Ich kann nur schwer erklären, warum ich Fremde so ungern um Auskunft bitte. Aus Bruchstücken, die ich bei häuslichen Streitigkeiten auf Bahnhöfen oder an Stra- Benecken aufgeschnappt habe, schließe ich, daß sehr viele Männer meine Abneigung teilen, und daß ebenso viele Frauen, ähn- lich wie Doris, darin die Lösung der mei- sten Probleme sehen. Wir Männer scheuen uns wahrscheinlich, lästig zu fallen oder als lächerliche Nichtswisser dazustehen. Außerdem weiß ich nie recht, wie ich mein Anliegen einleiten soll. Wenn ich mit „Verzeihen Sie bitte!“ anfange, hört mich der Fremde wahrscheinlich gar nicht, be- sonders wenn er gerade nach der anderen Seite sieht, denn manchmal bringe ich ei- nen verständlichen Ton erst nach der drit- ten Anrede hervor. Oft dreht sich der an- dere rasch um und fragt natürlich:„Wie- so?“, und ich bin aufgeschmissen. Dann stehe ich da und bitte einen wildfremden Menschen um Verzeihung und keine Seele weiß warum. Um nun nicht ein ganzes Leben unter diesem Druck zu stehen, hatte ich mir ei- nen kleinen Plan ausgedacht, den ich hier- mit allen unterbreite. Er hat mich eine ordentliche Stange Geld gekostet, aber Do- ris hat es jetzt satt, Fremde um Auskunft zu bitten. VVVVCCCCCCCCCCCC PER CY AU ABECEN Roman von Hans Thomos Wir wollten eine Ferienreise nach Bo- ston machen. Ich hätte in wenigen Minuten herausfinden können, welcher Zug nach Boston ging, wenn Doris es mir überlassen hätte. Aber Doris verläßt sich nie auf Fahrpläne. Es muß außerdem noch jemand gefragt werden. Sicherheitshalber. Einmal standen wir vor einem Autobus, der über und über mit Plakaten beklebt war, die in roten Buchstaben schrien:„Dieser Autobus geht nach Coney Island“. Trotzdem mußte ich zu dem Schaffner gehen(der an seiner Mütze eine Aufschrift„Nach Coney Island“ trug) und ihn fragen, ob dieser Omnibus auch ganz bestimmt nach Coney Island fuhr. Er würdigte mich keiner Antwort. Als Doris also wieder sagte:„Frag doch mal den Mann da, wo der Zug nach Boston abfährt!“, biß ich die Zähne zusammen und Zwischen Himmel und Hölle Eg K WII Hundhammer verklagen Der Komponist des„Abraxas“, Werner Eg k, will gegen den bayrischen Kultus- minister Dr. Hundhammer gerichtlich vor- gehen, vorausgesetzt, daß der bayrische Landtag die Immunität des Ministers auf- hebt. Obwohl die Chancen dazu„reichlich unsicher“ seien,„sehe er sonst keine Mög- lichkeit, sich gegen„derartig unwahre“ Be- hauptungen zur Wehr zu setzen, wie sie der Minister in Passau ausgesprochen habe. Dr. Hundhammer hatte in seiner Rede auf der Schlußkundgebung des deutschen Katho- likentages unter Anspielung auf das Ballett „Abraxas“ von einem„satanischen Werk“ gesprochen, in dem der Teufel vom Altar Besitz ergreife und eine Hure zum Opfer darbiete.„Genau das Gegenteil ist richtig“, sagte Egk,„mein Abraxas spielt in der Hölle“. eee, faßte meinen Entschluß. Die Stunde hatte geschlagen. Ich tat, wie wenn ich mich mit dem Mann unterhielt, ging zu Doris zurück und sagte:„Fomm! Er sagt, der Zug fährt von Bahnsteig 10 ab.“ Acht Monate später kamen wir nach Hause zurück. Der Zug, der vom Bahnsteig 10 abgegangen war, ging nach Chicago. Ich hatte ihn vorsätzlich genommen. In Chica- go log ich Doris wieder etwas vor, was„der Mann dort drüben“ mir gesagt Habe, und anstatt nach New Lork zurückzufahren, fuhren wir nach Little Rock in Arkansas. Jedesmal, wenn ich mich nach dem besten Hotel erkundigen mußte; dachte ich mir eine Auskunft aus, die uns frierend und hungrig in die Außenbezirke verschlug. Von Arkansas fuhren wir nach Mexiko, und einmal machten wir— auf den Rat des Mannes am Zeitungsstand in Vera Cruz. versicherte ich— sogar einen Abstecher in die Sümpfe von Mittelamerika. Sie wissen schon, in der ersten Republik auf dem We- ge nach dem Süden. Nach diesem Erlebnis verlor Doris den Glauben an alles, was fremde Männer wissen. Als ich eines Tages auf einem kleinen Bahnhof in Mavicos sag- te:„Einen Augenblick mal, ich will nur rasch den Mann da fragen, wie man am besten nach Amerika zurückkommt,“ schluchzte sie laut auf:„Frag lieber nicht! Tu, was du für richtig hältst!“ Da wußte ich, daß ich die Schlacht gewonnen hatte. In zehn Tagen kehrten wir nach New Vork zurück— Doris sehr kleinlaut. Und von diesem Tage bis heute hat sie mir nicht ein einzigesmal zugemutet, einen Fremden um Auskunft zu bitten. Das Komische daran ist, daß ich mich jetzt dauernd dabei ertappe, wie ich selber die Leute frage. Seit jener Reise kann ich einfach nicht mehr anders. (Aus dem Amerikanischen von Kurt Wagensei) nen Osten und um 1000 nach Christus gab es bereits Christengemeinden in Turkestean und in der Wüste Gobi. Wahrheitsgetreue Berichte— damals eine große Seltenheit brachte Marco Polo 1270 von seiner Reise nach China mit. Im Jahre 1498 fand der Portugiese Vasco da Gama den Seeweg nach Ostindien; 1510 war sein Landsmann Albu- querque in Ceylon und auf den Sundain- seln. Von 1537 bis 1558 reiste Punto, der ebenfalls aus Portugal stammt, durch Japan und 1590 begann die Durchdringung Sibi- riens. Die Aegypter kannten Innerafrika; wahr- scheinlich hat ihre Flotte bereits 600 vor Christus den schwarzen Erdteil umfahren. Die Phönizier kamen bis zum Westkap Afrikas, und die Karthager 400 vor Chri- stus noch etwas weiter, bis zur Sierra Leone. Bereits 150 vor Christus sollen spa- nische Schiffe Afrika umfahren haben. Die Römer durchquerten die Sahara und Nero sandte eine Expedition zu den Nilquellen, Im Jahre 1291 schickte sich eine genuesische Flotte an, Afrika zu umsegeln, um den arabischen Zwischenhandel auszuschalten; sie gab aus Westafrika noch eine Nachricht und blieb dann verschollen. Leo Africanus drang um 1500 bis nach Timbuktu vor. Ob- gleich Vasco da Gama das Kap der Guten Hoffnung erst 1498 umfuhr, hatte es ein Mönch des Klosters Murano schon auf sei- ner Karte eingetragen, von der eine Kopie 1459 dem König von Portugal geschickt worden war. Im Jahre 1520 betraten die Portugiesen Abessinien. Daß Amerika vor der europäischen Er- oberungszeit von Asien aus entdeckt wurde, beweist unter anderem die Missionsreise afghanischer Mönche, die nach 40 jährigem Aufenthalt in Mexiko im Jahre 458 nach Christus nach China zurückkehrten, Wo sie ihre Berichte auf Befehl des Kaisers schrift- lich niederlegen mußten. Auf europäischer Seite berichtet eine in Kopenhagen auf- bewahrte alte Handschrift von den Nor- mannenfahrten, die ins 10. Jahrhundert bis zur Hudsonbay führten. Im 13. Jahrhundert hatten bretonnische und baskische Fischer Verbindung bis nach Neufundland ange- knüpft. Der eigentliche Entdecker der Neuen Welt ist der Däne Scolus, der 1406 eine Expedition über den Atlantik unter, nahm und Nordamerika„Torsklandet“ taufte, während Kolumbus stets der ixr⸗ tümlichen Meinung blieb, die Ostküßle Asiens entdeckt zu haben. Im Jahre 15ʃ6 hat der Spanier Balboa die Meerenge von Panama überschritten und als erster Euro- päer den Stillen Ozean gesehen. Sieben Jahre später umsegelte Magalhaes die Spitze Südamerikas und 1648 setzte der Kosak Deschnew über die Beringstraße. Australien wurde zuerst im Jahre 1601 Von dem Portugiesen Godinho de Eredia vom Van-Diemen-Golf aus erblickt. Gabriel Geyer Copyright by Verlag des Druchauses Tempelhof, Berlin 29. Fortsetzung „Nun, daß Sie hinfahren und den Bo- den vorsichtig sondieren. Sie können das Ja 80 gut. Ich dachte mir. Sie fahren erst einmal hinüber und inspizieren die Hotels. Und danm gebe ich Ihnen privat eine Emp- fehlung an einen guten Bekannten mit. Aber privat, Mac! Es ist Inspektor Renard von der Sureté. Er ist absolut zuverlässig und mir etwas verpflichtet. Sie können okfen mit ihm reden, er wird Ihnen be- Bilflich sein.“ „Jad, das ist gut! Das sagte Sylvia Bradford, ‚äund wir mit, Jane, nicht wahr? Sie sind Ansicht?“ „Ich weiß nicht recht, Sylvia“, sagte diese zurückhaltend. Sie hatte eine nach- denkliche Falte in der Stirn und schien Unsicher zu sein. Vielleicht haben Sie recht? Vielleicht ist es so das beste? Ver- stehen Sie Daddy eigentlich, Sylvia? Ich finde, diese Nachricht macht dies alles noch viel rätselhafter!“ „Aber Kind“, sagte Sylvia Bradford, „was wissen Sie von dem., was ein Mensch alles mit sich berumträgt und allein mit sich abzumachen hat? Was wissen wir von- ist wunderbar!“ fahren meiner einander? Wie wunderlich ist das Leben, und wie einsam ist die Seele eines Men- schen!“ „Das weiß ich natürlich nicht“, sagte Jane Brown still,„gut, Sylvia, fahren wir morgen!“ Nun, Mac?“ fragte Kommissar Brenton. Macllister war in einer denkbar un- behaglichen Lage. Dicht neben ihm saß Jane Brown, und er konnte sie nur sehen, wern er den Kopf scharf zurückwandte, wovon er aus vielen Gründen Abstand nahm. Dicht vor ihm saß Sylvia Bradford auf einem Hocker, so daß seine Beine ein- geengt waren. Das melancholische Gesicht Brentons zeigte einen Ausdruck., der ihm sehr mißfiel, und Clark Flush begnügte sich damit, die gleiche starre Aufmerksam- keit wie bisher allen zugute kommen zu lassen. Es War eine Lage, die ihn sehr be- drückte. Außerdem hatte er das dumpfe Gefühl, daß er sich bald würde erheben müssen. Das war in Anbetracht der Gegenwart Janes recht peinlich. Und ganz im Hinter- grund seines Denkens stand eine Frage, die so etwas wie eine Solidarität zwischen ihm und dem verschwundenen Mister Brown schuf. Diese Frage lautete: Warum soll der alte Johnny nicht einmal un- gestört nach Paris fahren? Aber er war sich völlig im klaren darüber, daß er diese Frage dort lassen mußte, wo sie stand. Im übrigen wurde er von dem Tischauf- bau nicht unwesentlich irritiert, den er sich geschaffen hatte. Sie hatten es immer so gehalten, daß die leeren Korbflaschen mit den langen Hälsen malerisch in der Mitte des Tisches postiert und zu einem Turm aufgerichtet wurden. Es war einfacher so in vieler Beziehung, es machte sich nett, und außerdem waren sie es 80 gewohnt. Nun befand sich aber ein stattlicher Turm in der Mitte, und Macallister hatte den trüben Eindruck, daß er jedem der An- wesenden mehr verriet. als er später ab- leugnen konnte. Er dachte dabei in erster Linie natürlich an Jane. „Ja, so ist das“, begann er langsam, „ich denke, ich werde morgen früh nach Paris fliegen.“ 5 „Das ist richtig! Wir fliegen, Jane!“ schloß Sylvia dazwischen. „Nein, ich fliege, Mistrebs Bradford!“ sagte MacAllister eindringlich, verstehen Sie, ich fliege. Es genügt wenn ich in Paris bin. Wir können doch nicht alle dorthin fahren, Verlassen Sie sich darauf „Nein, Mister MacAllister. i. fliegen mit! Nicht wahr, Jane?“ Sylvia Bradford War eine leidenschaftliche Frau.„Natür- lich fliegen wir mit! Sechs Augen sehen mehr als zwei! Wir Frauen verstehen uns besser auf schwierige Dinge als die Polizei, Mister MacAllister! Es ist abgemacht morgen früh! Ist es so, Jane?“ „Ja, Sylvia.“ „Also!“ „Das Flugzeug geht um sieben Uhr drei- Big von Croydon“, sagte Brenton sachlich und sah vielsagend auf die Uhr. Clark Flush seufzte mitleidig auf. „Los, Macl“ sagte Jane energisch und erhob sich. Auch Brenton und Sylvia Brad- ford standen auf. Francesco Berteoli hüpfte strahlend und dienernd heran und schob den Tisch zur Seite. Sein Bauch gab Mac- Allister unauffällig die Basis für ein leich- tes und müheloses Aufstehen. Und beide zusammen deckten geschickt Clark Flush, der größere Schwierigkeiten hatte. „Geben Sie mir Ihren Arm, Mac!“ kom- mandierte Jane. Er warf seinen Mantel über die Schul- ter und hing sich fest in ihren Arm. Dabei war er nicht ganz sicher. wer von ihnen beiden wen führte. Immerhin ging es bes- ser, als er dachte. Draußen stand sein Wagen. „Den Schlüssel, Mac!“ sagte sie fest und hielt ihm die Hand hin. —— Er gab ihr widerspruchslos den Schlüssel. Sie saß bereits am Steuer. „Wir haben alle Platz!“ rief sie kate gorisch. Sylvia Bradford schob sich neben sie. Brenton und Clark Flush setzten sich nach hinten. MacAllister drängte sich dazwischen und landete auf dem rechten Knie Brentons. „Wie war das nun in Wͤladiwostok, Mac?“ fragte der ernsthaft. MacaAllister stief ihm den Arm Seite. Sie setztem erst Sylvia ab. Dann kam Brenton an die Reihe. Zum Schluß fuhren sie nach Hampstead und hielten vor dem Haus der Mistreß Henderson. Jane Brown betrachtete es interessant und fand es nett. „So“, sagte sie und rutschte vom Steuer fort, zund jetzt fahren Sie mich nach Hause Mac. Gute Nacht, Mister Flush!“ Der Morgen begann bereits zu dämmern. Ein kühler Seewind fuhr durch die Straßen. Es roch nach Salz und Tang. Mac- Allister steuerte vorsichtig, aber er war wieder ganz klar und frisch. „Seltsamer Fall, Kind.., „Jane!“ sagte sie ruhig. „Ja, ach ja. Seltsamer Fall, Jane“, ver- besserte er sich.„Ich wäre lieber allein nach Paris geflogen. Es macht zuviel Aufsehen So. Außerdem weiß ich ja gar nicht, ob es dem guten Daddy recht ist, dag wir ihm nachspionieren. Es ist doch seltsam „Männer scheinen so zu sein, Mac.“ „Nein, Jane, das ist nicht richtig!“ „Mir scheint es aber so, Mac.“ 5 „Hm! Diese Sylvia macht, was sie Will. Sie kommandiert einfach drauflos „Das ist doch richtig, Mac.“ „Nein, das ist nicht richtig, Jane!“ Sie fuhren jetzt schweigend weiter. Macallister zog die Luft in tiefen Zügen ein. Hut und Mantel befanden sich hinten in die begann er. im Wagen. Seine Haare wirbelten durch. einander. Die Luft War nicht kalt, es Sins schon mitten in den Frühling. Jane Brown schwieg. Sie hatte immer noch eine nachdenkliche Falte in der Stirn, die ihr Gesicht älter erscheinen ließ. Offen- bar schien sie mit einem Entschluß 20 ringen. f „Mac“, begann sie nach geraumer Zeit, „ich habe mit Ihnen zu reden.“ Ja?“ 0 57 Jale 0 * N 5 5 2 1 Sie Wieder trat ein Schweigen ein. 8 hielten vor Barrington House. Maczkllistel zog die Bremsen an, aber seine Begleiterin rührte sich nicht. Plötzlich schien sie sich schlüssig geworden zu sein. Sie wandte 8 halb zu ihm hin und sah ihm ins Gesicht. Ihre Augen sahen ihn klar und gerade an, under rutschte unbehaglich nach links. „So, Mac! Nun hören Sie mal gut zu. Mik paßt das nicht, und das wird jetzt anders Werden!“ 5 „Ja, Jane, ich sagte schon es Wält besser gewesen, ich wäre allein geflogen Aber diese Sylvia „Diese Sylvia hat ganz recht, Mac! Darum geht es gar nicht! Ein Mensch kann u einfach so verderben und verkommen! 1 „Ist das nicht etwas hart über Ihre Daddy geurteilt?“ 1 „Ich spreche nicht von ihm, Mac! rede von Ihnen!“ „Von mir, Jane?“„ „Ja, von Ihnen! Ich habe über Sie 1 gedacht. Schon länger, nicht erst heute, 1 haben ganz gute Anlagen, aber Sie anne dem besten Wege, zu verkommen. Ich 4 5 da zum erstenmal etwas anderes. 85 und Sie und Clark Flush. Ich kannte lle noch nicht. Irgendwie gehört ihr nämlich 555 zusammen. Wie, weiß ich noch nicht, 4 ihr seid anders.. riss Dor ten der Gec Reg hab eine G7 auf d in de akt stand darur rungs siden tages. dent den ster! Arno! präsie Lände Besat ſeois Sir Wash batten Al erster Plena Weser fährt. wurde von De teine warer welch uns 1. user nicht. die Hong den beben die B seh Klipp er es saren Der Deuts nen den zone, and beton enhal Liel fol D. Sitzut rat 1 tram Dr. erna