Jr. 24 enfallg O0 Mil- Diese erwar- ſersuch Alten Werk, 1 1951 h aller ritten) in it, dem Leser- en Bri. ch der Lethode eigene h- und ue, strierte rannten let. Sie 8 Und nd 8 Mat- geberin ndische n den wichen. Schrift: eiligen dessen sprach- g der wurde. bsätzen de Zwi- bindung en, bei rischen Dgraflen 1e um rift ge⸗ lt. Die Straße“ Verkauf gesell- Auf- n dann agen an- 12 Graak eaters Wolf ist auf bahn Mitglied theater. aiĩmund⸗ urg, Ga. Jetzt sie zwei che i lten, ist oubrette nt. — on der lag das e, Ma- sie für Schill. kleinen konnte Kleider Kessel baute konnte. kaltes Teller Us. An Holz- Ukerab- h über Teller n Erd- Wachs, 1 und schien nd im henden eige a Tisch. kt eine in Vox. Onkel z Zu- igt den starre n Pan- kt, und „ie ein kfärmel rgfältie Und el veröffentlicht unter Lizenz Nummer vs WB 110 perantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. schilling Bedaktion, Druck, Verlag: Mannheim Am Marktplatz felefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz descehiftsstellen: schwetzingen. karl-Theodor-Sstraße 18 Telefon 234 welnheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.30 frei- Haus postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Agenturen DN 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh., 3. Jahrgang/ Nr. 215/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 15. September 1950 den Glauben des deutschen Volkes an die len wurde. Eröffnet wurde die Sitzung durch eine Regierungserklärung, die der Bundeskanz- ler verlas. Dr. Adenauer begann:„Die Wahlen am 15. Oktober in der sowjetischen Besatzungszone sind ungesetzlich und nach demokratischem Recht null und nichtig. Die Bundesregierung unterstützt jederzeit und mit allen ihr zu Gebot und zur Verfügung stehenden Mitteln den Willen der Bevölke- rung in der Sowjetzone nach Befreiung von dem kommunistischen Joch der sozialisti- schen Einheitsparteien und nach einer wahrhaft demokratischen Vertretung. Die Wühlarbeit des Kommunismus in der Bun- desrepublik wird sie energisch unterbin- den. Die Bundesregierung hat am 22. März 1950 eingehende Vorschläge für die Durchführung gesamtdeutscher Wahlen auf demokratischer Grundlage bekanntgegeben. Sie wiederholt feierlich vor aller Welt ihre Vorschläge und fordert ihre Durchführung. Die Regierungserklärung schloß mit den Worten:„Alle Deutschen aber bleiben auf- gerufen, entschlossen und unverbrüchlich zusammenzustehen: für die Einheit und Freiheit Deutschlands gegen jeden Versuch kommunistischer Gewaltherrschaft.“ Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser. ergriff dann das Wort, um noch einmal persönlich zu den Oktober wahlen. Einzelheiten seines Weiß- buches und der kommunistischen Taktik zu sprechen.„Täglich erreichen uns bange Fragen aus der Sowjetzone“. sagte er Wörtlich,„die noch nicht enteigneten Bauern fürchten die Kolchosivierung, die Handwer- f Fer zwangsweise Eingliederung, Kaufleute 8 OMO-Streiikraſte im Gegenangriff Tokio.(UP) Ein starker britisch- ameri- kanischer Flottenverband, bestehend aus Kreuzern und Zerstörern, hat am Mittwoch mit Unterstützung von Trägerflugzeugen in der bisher größten Operation dieser Art, den vor Seoul gelegenen Hafen Intschon sowie Flugplätze und andere militärische Ziele an der koreanischen Westküste un- ter Beschuß genommen. Wie aus dem Hauptquartier der Flotte verlautet, drangen die britischen und ame- rikanischen Kriegsschiffe in das Hafenge- biet von Intschon ein, und beschossen die Kaianlagen sowie die Verbindungsstraßen nach der ehemaligen südkoreanischen Hauptstadt Seoul. An allen anderen Fronten des Brücken- kopfes in Korea herrschte am Donnerstag nur geringe Kampftätigkeit. Die Vereinten Nationen haben nach Mitteilung gutunterrichteter Kreise das elgische und niederländische Angebot auf Entsendung von Landtruppen nach Südkorea angenommen. Bern. Der Nationalrat Josef Escher wurde 175 Donnerstag zum neuen Bundesrat für Cetebe gewählt. Sein Vorgänger Enrico elio ist von seinem Posten zurückgetreten und wurde zum schweizerischen Gesandten in om ernannt. 5 aris. Der Vorsitzende des Ausschusses der 5 erbekehlshaber der Westeuropaunion, Feld- . Montgomery, und der Oberbefehls- pa er der Landstreitkräfte der Brüsseler aktmächte, General de Lattre de Tassigny, 995 sich zur Erholung einige Tage in Saint 9 05 de Luz in der Nähe der spanischen denze aufhalten, werden durch eine Mittels- Hen mit dem spanischen Generalstab Ver- Lalſuntestrasen erörtern. Wie die Leitung de Monde“ weiter mitteilt, werde in zwei bis N eine offizielle Zusammenkunft olsen, wenn diese erste Fühlungnahme zukriedenstellend verläuft. ndadrid. Die geplante Spanienreise König 155 von Aegypten ist abgesagt worden. Pian Faruk hat sich darauf beschränkt, von larritz aus einen zweitägigen Ausflug zu 888 in Grenznähe gelegenen nordspanischen a8 al San Sebastian zu unternehmen. Bei . Gelegenheit hat er eine ausgesprochene 1 8 General Francos, die„rote“ Her- 5 von Valencia zu einem. Essen eingeladen 5 Gerüchte, die davon wissen wollten, daß 1 188 nach dem Besuch König Abdullahs von ner ordanien auch dessen politischen Geg- e König Faruk von Aegypten einladen * haben sich nicht bestätigt. er dnlkurt. Ein Kommando der Frankfur- i ee beschlagnahmte am Donnerstag 15 15 000 Exemplare des kommunistischen 1„Hessenecho“ in der Frankfurter 8 der„Sozialistischen Volkszeitung“. 5 5 beschlagnahmten Zeitungen enthielten — 5 Kukrut zum kommunistischen Treffen 100 000 jungen„Friedenskämpfern“ in rhein. Westfalen. alliierte Bundeskanzler Dr. Adenauer hat die Nester Hohe Kommission ersucht, daß die 1 8 Mächte bei der polnischen Regie- t segen die„systematische Schändung“ . Kriegsgräber in Polen protestieren Run Venn möglich die weitere Einebnung der stätten verhindern. UP/ dpa Bundeskanzler Adenauer erneuert Forderung nach gesamtdeutschen Von unserer Bonner Redaktion Während in New Lork die Außenminister der drei Westmächte tagen, hat der deutsche Bundestag am Donnerstag der Organisation der Vereinten Nationen den ,, ungeheuerlichen Rechtsbruch und den verbrecherischen Mißbrauch“, den ein Mitgliedsstaat dieser Organi- sation mit dem deutschen Volk treibt, unter breitet. Das Parlament richtete an die Ver- einten Nationen die Bitte, diesen Rechtsbruch der Sowietmacht zu verurteilen und damit Geltung von Recht und Freiheit zu stärken. Dieses gab der sozialdemokratische Abgeordnete Wehner auf der 85. Sitzung des Plenums bekannt, die zu einer entschiedenen Kundgebung gegen die ostzonalen Oktoberwah- und Gewerbetreibende die Enteignung. An- gestellte erwarten ihre Entlassung, Arbeiter befürchten die Heraufsetzung der Arbeits- norm bei völlig ungenügender Verbesse- ming der Lebenslage.“ Es sei eine der Hauptaufgaben Gesamt deutschlands, d. h. der Bundesrepublik. in engster Verbindung mit der Sowjetzone, gegen das Unrecht und für die Freiheit zu kämpfen und das zu- nehmende Unsicherheitsgefühl des Kommu- nismus noch zu verstärken.„Den Rädels- führern der Bolschewisierung auf deutschem Boden muß gesagt werden, daß sie einen Versuch am untauglichen Objekt unter- nehmen“, so rief Kaiser unter dem Beifall des ganzen Hauses. Der Vorsitzende des gesamtdeutschen Ausschusses, Bundestagsabgeordneter Weh- ner. sprach im Namen der Bundestags- fraktionen. Er warnte:„Mit den Mitteln des Terrors, der Fälschung und der Lüge Wollen sich die kommunistische-soziali- stische Einheitspartei und ihre Satelliten- gruppen am 15. Oktober die Vollmacht er- pressen, ihre Politik der Bolschewisierung fortzusetzen und mittels der kommunistisch gelenkten„Nationalen Front“ auf das übrige Gebiet auszudehnen. Wehner unter- Bundestag verurteilt Wahlbetrug in der Sowietzone Wahlen/ Appell an die UNO strich, daß den Menschen in der Ostzone kein Weg zu einem Nein offen geblieben sei. Sie würden gepreßt. ihre Ueberzeu- gung zu verleugnen und Kandidaten zu Wählen, die sie hassen und verachten. Deshalb wende sich der Bundestag an die Vereinten Nationen. Fünf Forderungen Der Sprecher des Parlamentes unter- breitete dann im Auftrage der Parteien der Bundesregierung fünf Forderungen. Das deutsche Volk und die Welt müsse über die kommunistische Diktatur nachhal- tig unterrichtet werden. Die Bundes- regierung habe noch einmal die Be- satzungsmächte in aller Form um freie, ge- heime und direkte Wahlen zu einem ge- samtdeutschen Parlament gebeten. Unver- züglich sei die Strafverfolgung gegen alle Personen einzuleiten, die sich an Ver- brechen gegen die Menschlichkeit in der Sowjetzone beteiligt hätten. Alle die- jenigen, die sich im Auftrage des dritten Parteitages der kommunistischen SED und des Nationalkongresses der Vorbereitung von Gewalthandlungen schuldig machen, sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem müsse die Bundesregierung den Widerstand Berlins verstärken. Die Er- klärung des Bundestages klang aus in dem Aufruf:„Das deutsche Volk will den Frieden in der Freiheit nach innen und außen, den Frieden in der Gemeinschaft freier Völker. Der deutsche Bundestag appelliert an die Demokratien der Welt, dem deutschen Volk in diesem Kampfe bei- zustehen. Spb fordert Kündigungsrecht bei Tarifverträgen Anschliebend wandte sich das Plenum der gesetzgeberischen Arbeit der Tagesord- nung zu. Zunächst wurden drei Vorlagen zu arbeitsrechtlichen Fragen an die Ausschüsse Vex wiesen. Die Deutsche Partei hatte einen Gesetzentwurf eingebracht, nach dem die Beiträge zur Renten Pflichtversicherung nicht mehr wie bisher durch automatischen Lohnabzug, sondern wieder wie vor dem Kriege durch das Kleben von Beitragsmar- ken bezahlt werden sollten. Die SpD sprach sich gegen den Entwurf aus und empfahl, das Lohnabzugsverfahren beizubehalten und es nach Möglichkeit zu verbessern. Der Ent- Wurf wurde nach der ersten Lesung an den Ausschuß für Sozialpolitik weitergeleitet. Die SPD will den Gewerkschaften die Möglichkeit geben, die Lohn- und Gehalts- bestimmungen der vor dem 20. Juli dieses Jahres abgeschlossenen Tarifverträge ohne Rücksicht auf die vereinbarte Kündigungs- fristen zu kündigen. In ihrem Antrag wird ein entsprechendes Gesetz gefordert. Der SPD- Sprecher begründete die Forderung seiner Fraktion mit der Preisentwicklung, die die Gewerkschaften gezwungen habe, Lohnforderungen zu stellen. Sprecher. der CDU/ CSU, der FDP und der Deutschen Par- tei warnten dagegen vor einem„Einbruch in die Vertrassphäre der Sozialpartner“ der sich auch für die Arbeitnehmer unangenehm auswirken könnte. In einem zweiten Antrag verlangte die SPD, der Arbeitsvermittlung und der Arbeitslosen versicherung die Selbstver- waltung zurückzugeben, die unter der nationalsozialistishen Regierung aufge- hoben worden war. Arbeitsminister Storch stellte einen diesbezüglichen Gesetzentwurf seines Ministeriums in Aussicht. eue innerpolitische Spannungen in Großbritannien Konservativer„Tadelantrag“ gegen Durchführung der Stahl- Verstaatlichung London.,(dpa) Eine heftige inner- politische Kontroverse zwischen Labour- regierung und konservativer Opposition ist am Donnerstag ausgebrochen, nachdem Premierminister Attlee in der Verteidi- gungsdebatte des Unterhauses bekanntgab, daß die britische Regierung ihre Pläne zur Verstaatlichung der Eisen- und Stahl- industrie durchführen wird. Der Regierungsbeschluß, mit dem das schon vom vorhergehenden Parlament ver- abschiedete Gesetz zur Verstaatlichung der Stahlindustrie in die Tat umgesetzt werden soll, stieß sofort auf heftige Ablehnung der Konservativen und kann zum Sturz der Regierung führen, wenn in der kommen- den Woche über einen von Churchill eingebrachten Antrag abgestimmt wird. Churchill legte einen Antrag vor, in dem bedauert wird, daß in einer der kri- tischsten Perioden der nationalen Sicher- heit Großbritanniens„in eine ernste poli- tische Kontroverse im eigenen Land ge- stürzt“ werden soll. Die Regierung hat Churchills Herausforderung angenommen und bekanntgegeben, daß sie seine Vorlage als einen Tadelantrag betrachte. Es wird angenommen, daß die Regierung im Falle einer Annahme des Antrags, über den im Anschluß an eine am kommenden Dienstag beginnende Debatte abgestimmt Wird, zurücktritt. Die Bekanntgabe Attlees hatte nach der verhältnismäßig ruhigen vorausgegangenen Aussprache über Verteidigungsfragen die Wirkung einer Bombe. Es kam zu einem lebhaften Wortgefecht zwischen Attlee und Churchill. das von Beifalls- und Migßfallens- azußerungen der Parteigänger beider Poli- tiker begleitet wurde. Als Versorgungs- minister Russel Strauss unter dem Beifall der Regierung mitteilte, daß am 2. Oktober die endgültigen Ernennungen für den aus einem Vorsitzenden und mindestens sechs Mitgliedern bestehenden Verwaltungsrat zur Leitung der verstaatlichten Industrie- zweige erfolgen werden, sprang Churchill erregt auf und kündigte an, daß er einen Antrag einbringen werde, der das Vor- gehen der Regierung verurteilt. Außerdem verlangte er, daß am kommenden Dienstag eine Debatte über das Verstaatlichungs- problem stattfindet. Das Gesetz zur Verstaatlichung der bri- tischen Stahlindustrie. das vom vorange- gangenen Parlament verabschiedet Winde, sieht vor, daß die betreffenden Industrie- zweige am 1. Januar 1951 oder zu einem anderen Zeitpunkt während des kommen- den Jahres vom Staat übernommen werden. Die Regierung hatte wiederholt darauf hin- gewiesen, daß sie das Gesetz sobald wie möglich in die Tat umsetzen werde. Für viele Mitglieder der Opposition kam die Regierungsankündigung trotzdem über- raschend, weil sie angesichts der geringen Labourmehrheit im Parlament noch immer im Zweifel waren, ob die Regierung ihr Vorhaben wirklich wahrmachen werde. Politische Kreise Londons rechnen im Falle einer Arnahme des Churchill-An- trages zur Verstaatlichungsfrage auch da- mit, daß die Regierung Neuwahlen ansetzen Wird. DiE WELT POLITI SchFE LEE. „Sie setzt sich mit Vorliebe immer wieder auf dieses Bild...“ Außenminister scheinen sich noch nicht einig zu sein Bis auf die Frage der New Vork. Die drei westlichen Außen- minister widmeten ihre gesamte Sitzung des Donnerstags den Fragen einer Wie- deraufrüstung der Bundesrepu- blik und einer deutschen Teilnahme an der westeuropäischen Verteidigung. Wie verlautet, konnte in den Hauptfragen noch keine Einigung erzielt werden. Für die nächste Sitzung planen die drei Außenminister Acheson, Bevin und Schuman eine allgemeine Besprechung fernöstlicher Fragen. Dabei würde die Zukunft Formosas, Koreas und Indo- chinas sowie die Anerkennung der kom- munistischen Regierung der chinesischen Volksrepublik in Peking zur Sprache kom- men. 0 Bei ihrer Deutschland- Sitzung verhan- delten die Minister nur unter Hinzuziehung der drei alliierten Hohen Kommissare, die in der Nacht zum Donnerstag eine für alle Mächte annehmbare Formel zur Verstärkung der Polizeikräfte der Bun- ö desrepublik ausgearbeitet hatten. Diese Frage wird völ- lig gesondert von dem Problem behandelt, ob die Bundesrepublik ein eigenes militäri- sches Truppenkontingent haben soll, mit dem sie zur westlichen Verteidigung bei- tragen werde. Nach Ansicht von Beobachtern haben sich die Meinungsunterschiede zwischen den drei Mächten in den Fragen, in denen Großbritannien und Frankreich der Auffas- sung der USA entgegenstehen. bereits Weitgehend verringert. Atlantischer Oberbefehlshaber New Fork.(dpa-Reuter) Die Außen mini- ster haben im übrigen die Ernennung eines nordatlantischen Oberbefehlshabers für die westeuropäische Verteidigung beschlossen. Wie von amtlicher Seite verlautet, einigten sich die Außenminister ferner über eine umfassende Reform und Straffung der nordatlantischen Organisation. Die Frage der deutschen Beteiligung an der Verteidigung Europas wird ebenfalls dem Rat der Außenminister der Atlantik Paktmächte zur Diskussion gestellt wer- den. Außenminister gegen Aufnahme der Türkei in den Atlantikpakt? New Tork.(dpa-AFP) Die Außenmini- ster der drei Westmächte sollen, wie am Don- Authebung der Ruhrbehörde? Durch Schumanplan unnötig geworden London.(UP) In britischen Regierungs- kreisen wurde am Donnerstag erklärt. daß die internationale Ruhrbehörde bald aufge- löst werde, da sie ihren Zweck erfüllt habe. Ein Teil ihrer Funktionen werde auf die neue Behörde des Schumanplans über- gehen, sobald sie gebildet sei. Auch die Behörden„combined coal con- trol board“ und„combined steel control board“ sollen nach einigen Monaten aufge- 168t werden. Britische Beamte wiesen in diesem Zu- sammenhang auf die veränderte internatig- nale Lage hin, auf die neue Einstellung der Westmächte zur Verteidigung Europas und auf die Bestrebungen zur engeren Zu- sammenarbeit der Staaten Westeuropas, besonders auf den Schumanplan, und stell- ten fest, daß diese Behörden durch die Er- eignisse in weitem Maß entbehrlich gewor- den seien. Die internationale Ruhrbehörde war im Dezember 1948 gegründet worden. Betei- ligt waren die USA, Großbritannien, Frank- reich, die Benelux-Staaten und später auch die deutsche Bundesrepublik. Zu ihren Aufgaben gehörte die Verteilung der deut- schen Kohlen-, Koks- und Stahlproduktion für den Export und den deutschen Binnen- markt, damit diese Erzeugnisse im allge- meinen Interese verwandt und diskriminie- rende Maßnahmen verhindert werden. Fer- ner sollte die Ruhrbehörde die Interessen des Auslandes im Ruhrgebiet wahrneh- men. Die Beamten wiesen darauf hin, daß die Verteilung der Kohle heute nicht mehr die Bedeutung habe wie vor einigen Jahren, als die deutsche Kohlenproduktion noch ge- ring war. Ferner umfaßten die Machtvoll- kommenheiten der Ruhrbehörde nur das Ruhrgebiet und nicht die übrigen deutschen Industriegebiete. Heute sei die Ruhr- behörde praktisch eingeschlafen. Die Be- deutung ihrer Funktionen sei schon im Ab- nehmen begriffen gewesen, als sie in Düssel- dorf ihren Betrieb aufnahm. Britische Beamte teilten weiter mit, daß die bei den Behörden„combined coal control board“ und„combined steel control board“ in Deutschland aufgelöst werden. Schon bei ihrer Gründung sei vorgesehen gewesen, daß sie später in der internatio- nalen Rührbehörde oder einer anderen in- ternationalen Behörde aufgehen sollten. Is solche Behörde werde zur Zeit die neue Behörde des Schumanplans betrachtet die die Produktion und Verteilung von Stahl und Kohle in den beteiligten Staaten regu- lieren würde. Frankreich, das früher zu den eifrigsten Befürwortern der Ruhr- Kontrollbehörden gehörte, habe nach An- sicht der Beamten im Hinblick auf den Schumanplan das Interesse an ihr ver- loren. Sie werde daher nach einiger Zeit in aller Ruhe sterben, wahrscheinlich zu Beginn des neuen Jahres. Bundespolizeikräfte nerstag aus der amerikanischen Delegation verlautet, zu der Auffassung gekommen sein, daß eine Aufnahme der Türkei in den Nord- atlantikpakt nicht opportun ist. Die drei Minister sollen darin übereinstimmen, daß die von der Türkei gewünschte Aufnahme in die Paktor ganisation nicht gerechtfertigt wäre, da die Interessen dieses Landes von denen der Mitgliedstaaten der atlantischen Gemeinschaft in vielen Punkten abweichen. Kritik an Trumans Personalpolitik New Vork.(dpa- AFP) Die Personalpoli- tik Präsident Trumans wurde am Don- nerstag von der demokratischen„New Vork Times“ im Zusammenhang mit der Ablösung Verteidigungsminister Johnsons scharf Kritisiert. Das Blatt schreibt:„Aus vollkommen kla- ren Gründen fällt die Hauptverantwortung in dieser Angelegenheit weniger auf qohnson Als auf den Präsidenten selbst. Johnson hatte seinen Posten vor allem erhalten, weil er Wesentlich dazu beigetragen hatte, die Mittel für den Feldzug bei den Präsidentschafts- wahlen im Jahre 1948 herbeizuschaffen. Diese Hintergründe allein gefährdeten das Ansehen und die Autorität des gesam- ten Verteidigungsministeriums beträchtlich.“ Präsident Truman habe es zudem zugelassen, daß die Meinungsverschiedenheiten zwischen Johnson und Außenminister Acheson sich über Monate hingezogen. Er hätte dieser Lage vor mehreren Monaten ein Ende machen können und müssen. Erwägt Washington Vierer- Konferenz? Washington.(UP) Präsident Truman gab am Donnerstag bekannt, daß er das amerikanische Außenministerium ange- wiesen hat, sich erneut um die Ausarbei- tung eines Friedensvertrages mit Japan zu bemühen. Truman teilte ferner mit, daß die ameri- kanische Regierung die Möglichkeit prüfe, die Verhandlungen über den Abschluß eines Friedens vertrages mit Deutsch- land und eines österreichischen Staatsver- trages wieder aufzunehmen. Der Präsident fügte hinzu, daß unter anderem an eine Konferenz der Außenminister der Sowiet- union, der Vereinigten Staaten, Großbritan- niens und Frankreichs gedacht werde, auf der über die Friedensverträge beraten Wer- den soll. Pekings Botschafter in Indien Neu Delhi.(OP) Der erste Botschafter des kommunistischen China bei der indischen Regierung, General Lvuan Chun Hsien, stattete am Donnerstag Ministerpräsident Jawaharlal Pandit Nehru einen Besuch ab. General Yuan brach damit die sonst üblichen diplomatischen Gepflogenheiten, da er dem Präsidenten der indischen Republik sein Beglaubigungsschreiben noch Zieht überreicht hat. Während der halbstündigen Unterredung mit Nehru überreichte der Botschafter dem indischen Ministerprasi- denten im Namen von Außenminister Tschuen Lai ein paar wertvolle Vasen. In hiesigen politischen Kreisen wird an- genommen, daß der Botschafter der Peking regierung als ersten diplomatischen Schritt die drei Delegierten aus Tibet empfangen wird, die seit fünf Monaten in Indien auf eine Gelegenheit warten, um mit einem Vertreter der kommunistischen Regierung Chinas die zukünftigen Beziehungen ihres Landes mit der Pekingregierung zu be- sprechen. Zwei Mitglieder der gegenwärtig in Neu Dehli weilenden tibetanischen Delegation statteten am Donnerstag dem Botschafter einen Höflichkeitsbesuch ab. 8. 8 8. N 8 e e 8. 85 8 8 2 8 N e Seite 2 MORGEN Freitag, 15. September 1950/ Nr. 215 En Freitag, 15. September 1930 Neutralität? Die Westeuropäer haben das unangenehme Gefühl, in einem Wagen ohne Bremsvorkzich- tung zu sitzen, der überaus schnell bergab Fährt. Unser Erdteil, soweit er nicht hinter dem Eisernen Vorhang liegt, wird Weltpoli- tisch immer bedeutungsloser. Sein Schicksal hängt von dem Ausgang des Streites zwi- schen zwei Gigantenstaaten ab. Die europa- ischen Sympathien gehen zu Amerika, das mit Europa enger verwandt ist, dessen Men- schen aus Europa stammen und dessen Heere die Briten aus höchster Not gerettet und Frankreich, die Beneluxstaaten und Italien befreiten. Dessen mächtige Hand das Züng- lein an der spanischen Waage festhielt und dessen Nahrung die Europäer vor dem Ver- Hungern rettete. Dessen großzügige geldliche Hilfe die europäische Wirtschaft wieder auf die Beine stellte und das mit dem Atlantik- Pakt die westliche Verteidigungsgemein- schaft schuf. Es werden aber die Leute immer zahl- reicher, die den Abschluß des Atlantikpaktes bedauern. Denn wenn die USA und die UdssR den gefürchteten Krieg miteinander beginnen, ist Westeuropa im Schlepptau Amerikas und wird ohne Zweifel das erste Opfer des Krieges werden. Europaische Neu- tralität ist ausgeschlossen, da es um die Sache der Freiheit, der Demokratie und der Menschlichkeit geht und da nur die Zusam- menballung aller Kräfte die Gefahr bannen Kann. Da Europa allein nicht stark genug ist, sich zu verteidigen, verlangt es ungeheure Geldsummen, Kriegsmaterial und Divisionen von Washington. Washington wiederum ver- langt für diese Zugeständnisse unbedingte Gefolgschaft. Sozusagen Verbundenheit auf Gedeih und Verderb. Darum mißbfällt vielen heute für verdächtig gehaltenen— Leuten der Atlantikpakt. Westeuropa ist materiell durchaus im- stande, sich gegen einen Angriff allein zu Verteidigen. Seine Stärke ist ausreichend, um dem eventuellen Angreifer von vornherein jede Lust zu kriegerischen Abenteuern zu nehmen. Westeuropas Bevölkerung ist so groß wie die russische und ihr geistiges Niveau ist dem der Russen überlegen, ihre Arbeitsweise rationeller und ihr Lebens- standard höher. Die westeuropaische Indu- strie hat höhere Erzeugungsziffern als die russische und die der Vasallenstaaten, die Westeuropäische Technik ist besser als die russische, das Verkehrswesen unvergleich- lich viel besser organisiert. Westeuropa ist ein ebensolcher Gigantenstaat wie die So- Wietunion. Wenn es geeinigt wäre, entgegnen die Widersacher der Neutralität. Worauf man erwidern darf, daß Europa gerade im Zeichen des Atlantikpaktes dabei ist, geeinigt zu Werden, zumindest militärisch. Daß der Schumanplan industrielle Einigung teilweise bringt und auf weitestem Gebiet vorbereitet. Daß clie Landwirtschaft Westeuropas in Fürze Sbenkalls géemigt wird. Was man im sieben des Atlantikpakts kann, wird man auch im Zeichen Westeuropas können, denn das Risiko der Einigung wird dabei ver- mindert. Wenn wir uns neutral halten, werden die Russen über uns herfallen und die Ameri- Kaner werden uns nicht helfen, sagen die Atlentikmänner. Wir hatten weder uglA noch 1939 einen Pakt und sie haben uns doch ge- Bolfen. Die Russen werden nicht über uns Berfallen, wenn wir uns stark genug machen. Wenn aber, werden uns die Amerikaner Nieht im Stich lassen, denn wenn wir besiegt Werden, geht es ihnen an den Kragen. So dachte Wilson 1917 und Roosevelt 1941. Es ist kaum anzunehmen, daß Truman oder seine Nachfolger anders denken und anders Handeln werden. Washington hat den Atlantikpakt nicht aus reinem Altruismus Abgeschlossen, Washington wollte seine poli- tische und strategische Situation stärken. Die Alte britische Politik des Kontinentaldegens Wurde von den Amerikanern modernisiert, sis nahmen als Degen gleich den halben Kon- tinent. Wenn wir uns neutral halten, werden die Amerikaner uns weder Geld noch Waffen noch Treibstoff geben, erklären die Atlantik- männer. Natürlich werden sie das Geld geben, mit dem wir Waffen bauen können, derm ein unbewaffnetes Europa würde das ohnehin schon erschütterte Gleichgewicht endgültig zugunsten der Russen zerstören. Ein neutrales Westeuropa ausschalten, es nicht mehr unterstützen, hieße die Russen zum Angriff verlocken und ihnen endgültig das Uebergewicht verschaffen. Und warum sollen die Amerikaner uns kein Benzin ver- kaufen? Wer nähme es ihnen denn sonst ab? Die britischen Oelgesellschaften könnten ganz Europa versorgen, statt dem China- Seschäft nachzuweinen. Baumwolle gibt es auch in Aegypten und Gummi kann man, Selbst wenn die Briten sich aus dem Fernen Osten zurückziehen müßten, bekanntlich auch künstlich herstellen. Es soll ein euro- Päisches Land geben, das darin besondere Erfahrung hat. Selbstverständlich kann Westeuropa in dem großen Streit der Ideologien nicht neu- tral bleiben. ES Will keine russische Sklaverei. Aber man darf auch einmal sagen, das es keine amerikanische Sklaverei will, daß es nicht auf Gedeih und Verderb mit einem großen Lande ver- bunden sein will, dessen Politik sehr häufig Fehlleistungen erster Ordnung hervorbringt. Es muß Neutralitätswünsche in Europa be- stärken, wenn ein amerikanischer Minister die unglaubliche Dummheit begeht, einen Frisch- fröhlichen Angriffskrieg zu predigen und ein amerikanischer General— wenn auch erst mit dem Mund— großzügig seinen Atombombenvorrat auf russische Ziele streut. Es muß die Lust der Europäer dazu, ihre An- gelegenheiten selbst und allein in die Hand zu nehmen, bestärken, wenn sie von irgend- einem Senator aus dem amerikanischen Mit- telwesten angegrobst werden und man sie als dekadentes, unzuverlässiges Pack be- zeichnet und ständig mit Verminderung oder Völliger Entziehung des Dollarsegens be- droht, falls sie nicht genau das tun, was Amerika von ihnen erwartet. Zweihundert bis zweihundertfünfzig Mil- Jonen(das hängt davon ab, ob man die Manier mittun läßt) arbeitsame Westeuro- päer können sich allein davor schützen, über- fallen zu werden. Sie können sich wahr- scheinlich recht schnell über ihre Zusammen- arbeit einigen, genau wie sich sechs Staaten auf den Schumanplan einigen konn- ten. Westeuropa kann sehr wohl ein starker Block werden, ohne zwangsläufig zu einer USA-Zweigniederlassung zu werden. Es kann auf diese Weise mehr zur Erhaltung des Friedens tun und bei gutem Willen soziale Zustände schaffen, die den Mitglieder- bestand der KP's gewaltig sinken lassen und damit die Gefahr abwenden können. Wenn wir das nicht tun, schlittern wir über kurz oder lang in etwas hinein, aus dem wir un- vorteilhaft verwandelt wieder heraussteigen werden. Für Europa gibt es nur eine Lö- Sung: Europa. Alfred Lang Adenauer protestiert gegen Einebnung deutscher Friedhöfe in Polen Bonn(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade nauer hat die alliierte Hohe Kommission in einem Schreiben aufgefordert, Maßnah- men gegen die von der polnischen Regierung angeordneten Einebnungen deutscher Fried- höfe zu ergreifen. Der Bundeskanzler hat die alliierte Hohe Kommission und über sie die drei Westmächte gebeten. bei der pol- nischen Regierung gegen diese systemati- schen Grabschändungen zu protestieren. Eine FDP-Anfrage zu diesem Thema er- widerte der Kanzler, daß der polnische Rundfunk im Mai dieses Jahres auf eine Verfügung des polnischen Innenministers hingewiesen habe, in der eine Beseitigung deutscher Friedhöfe bis zum 1. Dezember dieses Jahres verlangt wird. Die Bekannt- gabe sei später noch einmal wiederholt worden. Dehler fordert Freilassung der deutschen Kriegsgefangenen Frankfurt.(UP) Bundesjustizminister E. Thomas Dehler forderte am Donnerstag in der Frankfurter Paulskirche anläßlich des 38. Deutschen Juristentags vor 500 deut- schen und österreichischen Juristen im Namen des Rechts die Freilassung der deutschen Kriegsgefangenen aus russischer Gefangenschaft. Die Ueberprüfung einiger Urteile amerikanischer Kriegsgerichte über deutsche sowie eine rechtsmäßige Verhand- lung über diejenigen Deutschen, die sich noch immer ‚nur auf Grund von Vermu- tungen“ in französischer Gefangenschaft be- fänden. Der Bundesjustizminister forderte dar- über hinaus, daß die Besatzungsmächte die von ihnen gebilligte westdeutsche Verfassung respektieren und daß das„einseitig“ auf- erlegte Besatzungsstatut auf eine Basis des Rechts gestellt werde. Dr. Dehler betonte, der Augenblick sei gekommen, in dem jeder für oder gegen das Recht Stellung nehmen müsse. — Der Großwahltag und sein Gesetz Wie und wer wird am 15. Oktober in der Sowjetzone gewählt? Berlin. In der Deutschen Demokratischen Republik(D. D. R.) ist am 15. Oktober Groß- Wahltag. Es werden die Abgeordneten für die Volkskammer, für die fünf Landtage, sowie für die Kreistage und Gemeindever- tretungen gewählt. Ost-Berlin, das staats- rechtlich noch nicht als der D. D. R. zugehörig betrachtet wird. sendet in die Volkskammer 66 Vertreter mit beratender Stimme. Die Wahlen werden auf Grund des kürzlich ver- abschiedeten Wahlgesetzes vorgenommen, das ein gemeinsames, bereits verkündetes Wahlprogramm mit gemeinsamer Kandida- tenliste der Nationalen Front vorsieht. Hier gerät das Wahlgesetz in einen nicht wegzu⸗ disputierenden Widerspruch zum Artikei 51 der Verfassung, der die Grundsätze des Ver- hältniswahlrechtes vorschreibt. Begründet wird die Einheitsliste mit nationaler Ver- antwortung und Sicherung des Aufbauwer- kes. In der Präambel des Wahlgesetzes wird behauptet:„Frei von kleinlichem Hader eigenmächtiger Interessengruppen werden die Wahlen am 15. Oktober 1950 so zu wahr- haft freien Volkswahlen.“ Eine Möglich- keit, gegen das verfassungswidrige Wahl- gesetz Klage zu erheben, besteht in der D. D. R. nicht. Die D. D. R. setzt ihre Hoffnung sehr stark auf die Jugend. Deswegen beginnt die Wahlberechtigung schon mit dem vollende- ten 18., die Wählbarkeit bereits mit dem vollendeten 21. Lebensjahr. Die Wahlleiter sind die Innenminister, Landräte, Oberbür- germeister und Bürgermeister; sie gehören, Von unserer Berliner Redaktion Wenn nicht ausschließlich, so doch über- wiegend, der herrschenden Staatspartei (SED) an. Die Auszählung der abgegebenen Stimmzettel erfolgt nicht öffentlich, wie aus dem 8 38 des Wahlgesetzes geschlossen wer- den kann. Diese Einschränkung verstößt gegen den 8 32 des gleichen Gesetzes, in dem es heißt:„Die Wahlhandlung ist öffent- lich.“ Zur Einheitslistenwahl gehört. falls sie Sirm haben soll, die Einheitspartei. Wenn auch diesmal mehrere Parteien und Orga- nisationen Wahlkandidaten aufstellen, so dürfen wir diese Vielheit doch als eine Einheit betrachten, denn absolut beherr- schend in der D. D. R. ist die von der sowie- tischen Besatzungsmacht gestützte und ge- deckte SED. Alle Kandidaten, einerlei von Welcher Gruppe sie nominiert werden, be- dürfen in Wahrheit des geheimen Placets dieser Staatspartei. Die CDU der Sowjet- 2zone z. B. ist nach Aussage des in diesen Tagen mit sieben Familienmitgliedern nach Westberlin geflohenen brandenburgischen Justizminister Stargardt innerlich völlig zusammengebrochen, ein Zustand, der nach Aussage dieses Ministers dem Parteivor- sitzenden, Otto Nuschke, die Tränen strom Weise in die Augen getrieben haben soll. Bei der LDP liegen die Verhältnisse kaum Wesentlich anders. Diese beiden sogenann- ten bürgerlichen Parteien sind infolge der ständigen Säuberungen zum Teil nicht in der Lage, die ihnen genehmigte Anzahl von Kandidaten für die Wahlen zum 15. Okto- Wie stehen Sie zur Bereitschaftspolizei? Die Antwort eines repräsentativen Teils der Bevölkerung Die Diskussionen zwischen den westlichen Hauptstädten einerseits und die Verhand- lungen zwischen Bonn und dem Petersberg andererseits zeigen, was für eine kompli- zierte Prozedur die Aufstellung der im Prinzip genehmigten Bundespolizei ist. Das scheint auch die Ansicht der westdeutschen Bevölkerung zu sein— jedenfalls nach den Ergebnissen einer Umfrage des Insti- tuts für Demoskopie“ in Allensbach am Bodensee. 5 2000 Personen, ein repräsentativer Be- völkerungs-Querschnitt der Bundesrepublik, wurden gefragt: Es ist geplant, die west- deutsche Polizei um 10 000 Mann zu vergrö- Bern und besser zu bewaffnen. Sind Sie für diese Verstärkung oder dagegen?“ Rund einem Fünftel(12 v. H.) war diese Frage gleichgültig; etwa ein Viertel(27 v. H.) stimmte gegen die Polizeitruppe und die Fall Bürkle zieht weitere Kreise Hat OB. Klett im Wahlkampf finanzielle Hilfe von Bürkle erhalten? Stuttgart. Der Skandal um den Acht⸗ Millionen- Kredit, den die Städtische Spar- und Girokasse an den Geschäftsmann Willi Bürkle gegeben hat, zieht immer weitere Kreise. So berichteten die Stuttgarter Zeitungen am Donnerstag zum Teil in gro- Ber Aufmachung über einen in den letzten Tagen aufgefundenen Briefwechsel zwi- schen Bürkle und dem Stuttgarter Ober- bürgermeister Dr. Klett, in dem sich die- ser bei Bürkle für seine materielle Unter- stützung bei der Oberbürgermeisterwahl im Frühjahr 1948 herzlich bedankt. Zwei Angestellte von Bürkles Berliner Büro sagten der Staatsanwaltschaft gegen- über aus, Bürkle sei von dem ehemaligen württembergisch-badischen Arbeitsminister und jetzigen KPD-Bundestagsabgeordneten Rudolf Kohl empfohlen worden. Kohl fabe den Sowjetzonenminister Selbmann in einem Brief gebeten, Bürkle auf einer Reise durch die Sowjetzone zu unterstüt- zen, da dieser den illegalen Kampf der kommunistischen Partei in Westdeutsch- land durch finanzielle Beihilfen unterstützt habe. Ober bürgermeister Dr. Klett hat am Donnerstagabend vor dem Stuttgarter Ge- meinderat die in der Oeffentlichkeit kur- sierenden Gerüchte aufs schärfste zurück- gewiesen und es als ausgesprochene Ge- meinheit bezeichnet, einen Kausalzusam- menhang zwischen der etwaigen Wahlhilfe Bürkles und der späteren Kreditgewäh- rung durch die Girokasse konstruieren zu wollen. Er habe nach seiner Wahl von seinem Wahlauschuß vorgedruckte Dank- briefe erhalten, die er selbstverständlich unterzeichnet habe. Ob Bürkle unter den Empfängern gewesen sei oder nicht, könne er nicht sagen. Im Namen der KPD wies ein Mitglied des Gemeinderates die Meldungen zurück. Bürkle habe die KPD unterstützt. Seine Partei habe von Bürkle keinen Pfennig empfangen. Die Stadträte forderten über- einstimmend restlose Klärung des Falles durch die Staatsanwaltschaft ohne Ansehen der Person. Aulgeschoben ist nicht aufgehoben Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Die Krise um die Ministersessel in Bonn, insbesondere um die Bundesminister Heinemann und Schäffer ist nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. In der Bundeskanzlei rechnet man damit, daß auf der politischen Ebene die Erörterungen im Verlauf der kommenden Woche wieder aufgenommen werden können und daß im Zusammenhang hiermit dann unter Umständen scharfe Koa- itionsprobleme auftauchen. Bundeskanzler Dr. Adenauer weilte am Donnerstag persönlich in der Fraktions- sitzung der Bayernpartei und bat sie, den Mißtrauensantrag gegen den Bundesfinanz- minister zurückzuziehen. Eine Erklärung lehnte er anschließend ab. Er sagte ledig- lich:„Das sind nette Leute, die Bayern. fra- gen Sie sie doch selbst.“ Wie man aus Krei- sen der BP erfährt, ist man dort aber nicht gewillt. Dr. Schäffer aus der Zange zu las- sen. Da ein Teil der Freien Demokraten mit den Bayern an einem Strang ziehen Will und die CSU bereits erklärte, daß sie eine Demission Dr. Schäffers als unen- Von unserer Stuttgarter Redsktion nehmbar betrachte, könnte nur ein Berg- rutsch ausgelöst werden, der die Bonner Regierungsverhältnisse völlig auf den Kopf stellen dürfte. Angesichts der verschiedenen Aeußhßerungen über eine„Politik des natio- nalen Notstandes“ schiebt sich eine solche Möglichkeit noch stärker in das Blickfeld. Often ist auch nach wie vor der Fall Heinemann. Das Bundesinnenministe- rium wandte sich am Donnerstag gegen die in den„Nachrichten des Nauheimer Kreises“ geäußerte Ansicht, daß jüngste Verhand- lungen zwischen Prof. Noack und Dr. Heinemann„wichtige Fortschritte für den Nauheimer Kreis erhoffen ließen“. Prof. Noak selbst bezeichnet die Ausgabe der „Nachrichten“, in der diese Behauptung auf- gestellt wurde, als Fälschung. Aus dem Bundeskanzleramt hört man, daß von Be- ziehungen Noaks zum Bundeskanzleramt oder von Verhandlungen mit Vertretern der Bundesregierung keine Rede sein könne“, Das alles läßt den Schluß zu, daß sich dle Heinemann-Krise seit dem Besuch des In- nenministers bei Dr. Sehumacher eher noch verschärft hat. Heinemann persönlich zeigt keinerlei Absicht in den strittigen Punkten nachzugeben, so ist mit seiner De- missionierung zu rechnen. 18 Druck und Papier kündigt Lohnabkommen Freiburg. t-Eig.-Ber.) Der erste Ver- bandstag der„18 Druck und Papier“ in Freiburg hat seinen Zentralvorstand beauf- tragt, alle laufenden Lohnabkommen in der Papier- und Pappe- Verarbeitung, der Papiererzeugung und im graphischen Ge- Werbe sofort zu kündigen, sofern das noch nicht geschehen ist. Zur Begründung wird festgestellt, die Preiserhöhungen der letzten Monate hätten die Aufnahme von Lohn- verhandlungen zur zwingenden Notwendig- keit gemacht. Der Verbandstag richtet dann an alle Mitglieder der„IG Druck und Papier“ den Appell, einmütig den Kampf um eine bessere Lohngestaltung aufzuneh- men. Lohn-Urabstimmung im öffentlichen Dienst Stuttgart.(dpa) Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im Bundesgebiet sol- len nach Mitteilung des Hauptvorstandes der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr in Stuttgart in der kommenden Woche in einer Urabstimmung über Lohnforderungen der Gewerkschaft entscheiden. Sie sollen gefragt werden, ob sie bereit sind. auf Anweisung des Gewerk schaftsvorstandes zu streiken, falls ihre Lohnforderungen nicht erfüllt werden. Henschel- Werke drohen mit Aus- sperrung Kassel.(dpa) In einem Flugblatt zur Ur- abstimmung der gewerkschaftlich organi- sierten Metallarbeiter in Hessen hat die Geschäfsführung der Henschel-Werke in Kassel gedroht, auch bei einem Teilstreik in Schlüsselbetrieben sämtliche Werke still zulegen und die gesamte Belegschaft fristlos zu entlassen, Die Folgen eines Streiks seien außer Verlust des Arbeitsplatzes und der damit verbundenen Abmeldung bei den Krankenkassen keine Aufnahme in anderen Betrieben. Hälfte(51 v. H.) war dafür. Insbesondere die Angehörigen der sozial besser gestellten Schichten stehen in dieser Sache hinter Adenauer, aber auch alle anderen Be- völkerungsgruppen sind nahezu im gleichen Verhältnis für und gegen die Bereitschafts- Polizei(abgesehen von den Kommunisten). Von den aktiven Teilnehmern des letzten Weltkrieges war nur rund ein Zehntel(11 V. H.) gleichgültig, dafür sagten 58 v. H. ja und 34 v. H. nein. Diejenigen, die sich für eine Verstär- kung der westdeutschen Polizei ausgespro- chen hatten, wurden weiter gefragt: Halten Sie diese Verstärkung um 10 000 Mann für ausreichend?“ Die Antwort lautete: Nein, vie! zu wenig 7 e J Aus ksfchene 16 Kein Urteil„„ 6„„„66 15 75 100% Rund 70 v. H. der befragten Gruppe ver- traten die Meinung, daß 10 000 Mann Be- reitschafts-Polizei die Sicherheit der Bun- desrepublik nicht garantieren könnten, und es ist bemerkenswert, daß die ehemaligen Kriegsteilnehmer zu 75 v. H. betonten, 10000 Mann seien zu wenig. Es ist nicht leicht, von einem Kommen- tar abzusehen. R. G. Polizeigewerkschaft für britisches Besatzungsgebiet Hamburg.(dpa) Die Berufsverbände der Polizeibeamten der Länder Schleswig-Hol- stein, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein- Westfalen und aus Westberlin haben sich in Hamburg zur„Gewerkschaft der Polizei- beamten“ zusammengeschlossen. Die bisherigen Einstellungsbeschrän- kungen für ehemalige Wehrmachtangehörige in der Polizei sind von der alliierten Hohen Kommission aufgehoben worden. Wie dpa aus alliierten Kreisen erfährt, sind als Einschränkung für die Einstellung ehema- liger Wehrmachtsangehöriger künftig nur noch die Entnaziflzierungsbestimmungen maßgebend. ber selbst zu stellen, so daß SED- Mitglieder Oder sog. Parteilose einspringen müssen. Genau betrachtet. sind die Wahlen am 15. Oktober völlig überflüssig. denn ihre Ergebnisse sind von vornherein in allen Einzelheiten längst festgelegt. Es wurde durch Gesetz die Gesamtzahl der Abgeord- neten für die einzelnen Parteien und Or. Sanisationen bestimmt. Die Volkskammer 2. B. wird 400 Abgeordnete haben, also ge. nau so viele wie das Bundesparlament, ob. wohl die Bevölkerung der D. D. R. nicht halb so groß wie die der Bundesrepublik ist. Die Begründung dieser überhöhten Mandatszif. fer ist in der Präambel des Wahlgesetzes 2 lesen. Dort heißt es:„Die Wähler in der D. D. R. erheben am 15. Oktober ihre Stimme auch für die Brüder und Schwestern in Westdeutschland“. In vertraulicher, inter- fraktioneller Besprechung unter dem Vor- Sitz wurde bestimmt. wieviele Kandidaten die Sirzelnen Parteien und Organisationen Zur Wahl stellen dürfen. Hierbei sicherte sich die SED eine hochqualifizierte Mehrheit Binnen kurzem werden die Namen der Kandidaten bekanntgegeben. Die Wahlen können also an den fixierten Resultaten auch, nicht das geringste mehr ändern. Es ist überhaupt unrichtig, hier von Wah- len zu sprechen, denn dazu wären minde- stens zwei Kandidatenlisten erforderlich Das Wahlresultat kann auch keinesfalls An- spruch darauf erheben, die Meinung der Wähler widerzuspiegeln. Nehmen wir zum Beweis dessen als Beispiel einmal den extre- men Fall an: Allen CDU-Wählern sind die Volkskammerkandidaten ihrer eigenen Par- tei nicht genehm. Diese Unzufriedenen sind nach 8 36, Satz 1 berechtigt, ihre Ablehnung auf den Stimmzettel zu vermerken, ohne daß dieser dadurch ungültig würde. Der ange- führte Paragraph lautet:„Der Wahlberech. tigte hat das Recht, auf dem Stimmzet.I Ver. anderungen vorzunehmen.“ Trotz der totalen Ablehnung würden aber alle CDU-Abgeord- neten gewählt sein. Noch merkwürdiger wie der 8 36 erscheint der 8 48. Er lautet:„Die Vertretungskörper- schaft kann auch einen Bürger mit seiner Zustimmung durch Beschluß aufnehmen. Er hat damit die gleichen Rechte und Pflichten wie ein gewählter Abgeordneter.“ Diese Be- stimmung gestattet leicht, nachträglich das ursprüngliche Zahlenverhältnis der Zusam- mensetzung der Körperschaft zu verändern. Der 8 48 verbietet nicht, durch Neuaufnah- men die in 8 2 des gleichen Gesetzes festge- legte Höchstzahl der Abgeordneten zu über- schreiten. Aber will man den 8 48 nur auf Ersatzfälle anwenden, so kann sich ihm bei großen Parlamentssäuberungen ein weiter Spielraum für die Strukturveränderung des Parlaments bieten, denn es ist nicht untersagt, 2. B. für einen hinausgesäuberten LDP-Mann als Ersatz einen SEbD-Mann aufzunehmen. VdK ist zufrieden Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der VdK be- grüßte am Donnerstag„mit Genugtuung, daß bei der ersten Lesung des lang erwar- teten Bundesversorgungsgesetzes die For- derungen des VdK zur Versorgungsreform von den Sprechern fast aller Parteien an- erkannt wurden.“ Besonders akzeptiert wird die Ablehnung der Beschlüsse des Bundesrates, wonach selbst bei schwersten Körperschaften keinerlei Rente mehr gezahlt werden sollte, falls der Ledige mehr als 400 DM, der Verheiratete mehr als 500 DM Einkommen hat. Die Verlautbarung schließt mit der Bitte an den Bundestag, seine Be- ratungen angesichts der dringend erwarte- ten Hilfe zu beschleunigen. Bundesfinanzminister Fritz Schäffer hatte am Donnerstag mit Vertretern vieler Interessenvereinigungen eine Aussprache über den Lastenausgleich. Britische Unterstützung der arabischen Liga löst heftige Opposition in Paris aus Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Während die französische Diplomatie sich ihrer Tradition gemäß auf die Nachricht von der amerikanisch britischen Entscheidung, auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen für die Anerken- nung der arabischen Liga als regionale Gruppe der Verein- ten Nationen einzutreten, abwartend verhält und nur von„unerwartetem Vor- gehen“ spricht, ist die Reaktion der Politiker äußerst heftig.. Die„Aurore“ bezeichnet die Nachricht als eine Ohrfeige für Frankreich. Ein konserva- tiver Abgeordneter erklärte unserem Korre- spondenten, das Vorgehen von Washington und London sei eine offene Feind Seligkeit gegen Paris und stelle ein Erpressungsmanöver dar. Für die Nord- afrika-Politik Frankreichs wäre es in der Tat geradezu eine Katastrophe, wenn die Angel- sachsen ihre Absichten durchführten und in Lake Success eine Mehrheit finden würden. Die arabische Liga unterstützt ganz offen die algerischen, tunesischen und marokkanischen Parteien, die für die Lostrennung von Frankreich und eine Selbständigkeit ihrer Staaten kämpfen. Die Mehrheit der französischen Politiker erblickt in der Liga, die 1945 in Kairo auf britisches Betreiben hin gegründet wurde, Sein britisches Kampfinstrument gegen Frank reich. Die Verdrängung der Franzosen aus ihren früheren Völkerbundsmandaten in Syrien und Libanon war die erste Auswir- kung der Gründung der Liga. Die neue angelsächsische Initiative wird auch als Ver- such bezeichnet, einen politischen Bund der arabischen Staaten, der im Krieg mit Israel sein Prestige vollkommen verloren hatte, wieder zu beleben. Der Sultan von Marokko und der Bey von Tunis richteten in den letzten Tagen an den amerikanischen Staatssekretär Acheson Schreiben, in denen sie sich über die französische Schutzmacht beklag- ten. In der vergangenen Woche kam es zu Zusammenstößen zwischen Algeriern und der Pariser Polizei bei Gelegenheit eines Prozesses im Justizpalast gegen vier Alge rier, die franzosenfeindliche Zeitungen ver- teilt hatten. Der französischen Regierung, die in Tunis schon Schritte zur stärkeren Beteiligung der Eingeborenen an der Ver- waltung unternimmt und es als ihr Ziel er- klärt, das Land allmählich zur Autonomie zu führen, werden systematisch Schwierig- keiten gemacht. Es dürfte dabei eine gewisse Rolle spielen, daß in Tunis große Erdölvor- kommen an der Erschließung sind, an der französische, amerikanische und britische Gesellschaften sich zu je einem Drittel be- teiligten(oder beteiligen mußten). f Am Mittwoch kam es in Paris zu einem englisch- jüdischen Zwischenfall. Ein briti- scher Diplomat, der in der Nähe einer Sy- nagoge wohnte, hatte seinen Wagen vor der Synagoge geparkt, in der sich eine starke Gemeinde zum Gottesdienst des Versôh- nungsfestes versammelte. Entgegen dem versönhnlichen Charakter dieses Feiertages entstand unter den Synagogen-Besuchern große Aufregung über die vermeintliche Provokation des britischen Diplomaten, der tätlich angegriffen und gezwungen wurde, einen anderen Parkplatz aufzusuchen. Die Erdbebenkatastrophe in Indien Kalkutta.(UP) In den nördlichen Gebie- ten der indischen Provinz Assa m brach nach dem neuen schweren Erdbeben eine Panik aus, da die Bewohner des Landes eine Kata, strophe befürchteten. Die Bevölkerung hielt sich nur im Freien auf und wagte es kaum die Behausungen wieder zu betreten. Zahl- reiche Gebäude stürzten nach dem Erdstoß ein, der etwa 90 Sekunden dauerte. Bei Dibrurgarh. nicht weit von der indisch- tibetanischen Grenze drohte der Brahma- putra bereits am Donnerstag aus den Ufern zu treten. Zugleich hörte man ebenso wie am Mittwoch ein lautes unterirdisches Grollen, Die Stadt Dibrugarh scheint am Donnerstag das Epizentrum des Erdbebens dargestellt zu haben, da weiter nördlich nur leichtere Stöße verzeichnet wurden. In Kalkutta wurde kein Erdstoß verspürt. des Volkspräsidenten Wilhelm Pieck * E 3233§ĩ2.a Ä 1 .ru 0 R. itglieder nüüssen. alen am un ihre in allen Wurde bgeord. und Or. kammer Also ge- ent, ob. cht halb ist. Die adatszif. etzes 20 in der Stimme tern in „ inter- m Vor- m Pieck Men die nen Zur te sich lehrheit. hen der Wahlen Sultaten n. n Wah- minde- derlich. alls An- ing der vir zum n extre- sind die en Par- den sind lehnung hne daß r ange- berech- Ver. totalen bgeord- rscheint Körper- b seiner men. Er flichten ese Be- ich das Zusam- ändern. aufnah- kestge· u über- aur auf ihm bei weiter ing des tersagt, Mann men. 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Zum Schutz gegen Diphtherie Koblenz.(LDN) Das Landesgesetz zur Durchführung der Diphtherieschutzimpfung in Rheinland-Pfalz, das vom Landtag am Mittwoch verabschiedet wurde, ist ein Er- mächtigungsgesetz. Danach kann der aktiven Diphtherieschutzimpfung unterzogen wer- den: jedes Kind in dem der Pockenschutz- impfung folgenden Jahr, sofern es nicht nach ärztlichem Zeugnis Diphtherie über- standen hat(erste Impfung), ferner jedes altere Kind kurz vor oder nach Eintritt in die Schule als zweite Impfung, wenn es nicht in den letzten drei Jahren Diphtherie überstanden hat und ferner jedes Kind vom 10. bis zum 12. Lebensjahr als dritte Imp- fung, ebenfalls wenn es nicht nach dem drztlichen Zeugnis in den letzten drei Jah- ren Diphtherie überstanden hat. Das Innen- ministerium wird ermächtigt, nach An- hörung des Seuchenausschusses des Gesund- heitsrates die Schutzimpfung obligatorisch anzuordnen. SED-Agenten werden entlassen Koblenz.(dn) Bei der Besprechung eines Antrags der SPD auf Lockerung der Be- förderungssperre stellte die KpD den An- trag, der Landtag Rheinland-Pfalz möge die Landesregierung auffordern, ihre Ver- fügung wieder aufzuheben, wonach alle Be- amten, die sich aktiv kommunistisch be- tätigen, aus ihrem Amt entlassen werden. Minister präsident Altmeier erwiderte dar- auf, die Landesregierung habe diese Ver- kügung zum Schutz der deutschen Republik vor SED-Leuten erlassen. Die Landesregie- rung habe dafür zu sorgen, daß die Ver- waltung von Leuten gesäubert werde, die vom Osten her ihre Anweisungen erhielten und sich als Gegner der Verfassung und Staates betätigten. Diese Elemente würden daher rücksichtslos entfernt. Schicksals-Steine 5 Niemals in meinem Leben war ich S0 glück- lich wie heute, nicht einmal damals, als ich noch die vergötterte May vohe war! Und wieder wechselte der Stein seinen Besitzer. Um sich zu sanieren, verkaufte ihn der Herzog von Newcastle, ehemals Lord Hope, an einen New Vorker Juwelier. Dieser N wenige Zeit darauf durch Selbst- mord. Der nächste Besitzer des„Hope-Diaman- ten“ war der märchenhaft reiche russische Prinz Kanitovsky, der sich zu jener Zeit in Faris aufhielt. Er hatte Beziehungen zu einer jungen, bildschönen Tänzerin aus den „Folies Bergère“ angeknüpft. und nachdem diese seine Geliebte geworden, machte er ihr den kostbaren Diamanten zum Geschenk. Am folgenden Tag, als die junge Tän- zerin beim Auftreten zum ersten Male den „Hope-Diamanten“ trug. wurde sie auf offener Bühne von einem eifersüchtigen Liebhaber, den sie um des Prinzen willen verlassen, erschossen. Doch auch an Prinz Kanitovsky selbst sollte sich der Fluch, der diesem aus einem buddhistischen Tempel geraubten Stein an- zuhaften schien, in furchtbarer Weise erfül- len. Er überlebte seine Geliebte nur um zwei Tage. In der Umgebung von Paris wurde der Prinz ermordet aufgefunden, als noch ganz Paris von dem aufsehenerregen- den Mord in den„Folies Bergère“ sprach. Wie die spätere Untersuchung ergab. war er von Landstreichern überfallen und im Handgemenge erdolcht worden. Ueber einen griechischen Juwelier gelangte nunmehr der Stein an den Sultan Abd-ul-Hamid. In der Nacht, die auf den Kaufabschluß folgte, fand der Juwelier mit seiner ganzen Familie infolge eines Berg- unglücks den Tod. Aber auch der Sultan fand ein gewaltsames Ende: er wurde Während eines Aufstandes der„Jungtürken“ tödlich verwundet. So War der Weg dieses Steines gezeich- net von Leid, Unglück und Tod; doch immer wieder forderte er neue Opfer. Einer seiner Besitzer kam beim Untergang des Ozean- riesen„Titanic“ ums Leben, ein anderer infolge eines Eisenbahnzusammenstoßes. Ein amerikanischer Millionär, der ihn vor einigen Jahren erwarb, lieg nach erfolgtem Kauf sich selbst und seine ganze Familie mit einer enormen Summe gegen alles Unglück versichern, das etwa durch den „Hope-Diamanten“ ausgelöst werden sollte. Als jedoch kurz darauf seine Schwieger- mutter bei einem Autounglück getötet wurde, lehnte die Versicherung jeden Schadenersatz ab mit der vernünftigen Be- gründung, in New Vork sei es geradezu, an der Tagesordnung“, daß Menschen bei Autozusammenstößen ums Leben kämen. Mit dem Diamanten habe das Unglück, das der Dame zugestoßen sei, nichts zu tun. Die letzte Besitzerin des„Hope-Diaman- ten“ war Mrs. Evelyn Walsh MeLean Reynolds in New Vork. Sofort nachdem der Stein in ihren Besitz übergegangen War, hatte sie ihn durch einen Geistlichen weihen lassen. Die ganzen Jahre hindurch ver- wahrte sie den Diamanten unter ihrem Kopfkissen und sah in dem kostbaren Stein ihren Glücksbringer. Sie sollte Recht behal- ten: niemals, solange sie lebte, spürte sie etwas von dem unheilvollen Fluch, der diesem Stein anhaftete. Im Mai 1947 starb sie, 60 Jahre alt, in ihrer New Lorker Wohnung. In ihrem Testament hatte sie bestimmt, daß der„Hope-Diamant“ 20 Jahre lang von niemanden getragen werden darf. Erst nach Ablauf dieser Frist. im Jahre 1867 also— so bestimmte sie weiter— sollten ihre Erben, sieben Enkel, darüber einig werden, ob sie den Stein verkaufen oder ihn zwecks Erbteilung in sechs Stücke zer- sägen lassen wollen. So ist die Geschichte des„Blauen Fran- zosen“, den wir heute„Hope- Diamanten“ nennen, vorerst zu Ende. Aber— vielleicht doch nicht ganz, denn da ist noch eine seit- same und interessante Sache zu berichten: Wie bereits gesagt, war der„Bleu Français“ nachdem er im Jahre 1792 in Paris gestohlen worden war, von den Dieben geteilt wor- den. Einer dieser Teile— eben der heutige „Hope- Diamant“— war zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts aufgetaucht. während ein zweiter Teil erst im Jahre 1874 zum Vorschein gekommen war. Man nannte ihn den„Blauen Tropfen-Diamant“. welcher Name später in„Half Regent“ Gicht zu verwechseln mit dem Riesen- diamanten„Regent“) umgeändert wurde. Man wußte lange nichts über das Schick- sal dieses Steines; erst im Jahre 1938 hörte man wieder von ihm. Damals— also ein Jahr vor dem Kriege— fand in Stockholm eine belgische Verkaufsmesse statt. Die große Sensation dieser Messe war— der Ist Ivar Kreuger in Paris ermordet worden? Der Fall des schwedischen Zündholzkönigs wird wieder aufgerollt Die Welt hat eine neue Kriminalsensation: den Fall Ivar Kreuger. Der rätselhafte Tod des schwedischen Streichholzmagnaten in der Pariser Avenue Vittorio Emanuele liegt kast zwei Jahrzehnte zurück. Der in Paris lebende schwedische Journalist Jules Ber- man hat vor kurzem in einer Pariser Zeit- schrift behauptet, Kreuger habe nie Selbst- sei ermordet worden. Bermans Veröffentlichungen werfen der damaligen französischen Polizei so schwere Unterlassungssünden vor, daß sich die Be- hörden nun gezwungen sehen, den„Fall Kreuger“ noch einmal aufzurollen. Als treibende Kraft hinter Berman darf man Torsten Kreuger, den Bruder des Toten, vermuten. Torsten hatte schon 1934 behauptet, sein Bruder sei ermordet worden. Anfang 1937 versuchte er erneut, eine Revisionsverhandlung durchzudrücken. Dies- mal wollte er beweisen, daß sein Bruder einer weltweiten Verschwörung des ameri- kanischen Bankhauses Morgan zum Opfer gefallen sei. 1938 fügte Torsten hinzu, auch die Sowjetunion sei nicht unbeteiligt ge- Wesen. Beweis: Der sowjetische Schrift- Steller Ilja Ehrenburg habe ein Jahr vor dem Tode Kreugers ein Buch über Schwe- den und Ivar Kreuger veröffentlicht— in dem er Kreuger auf geheimnisvolle Weise in Paris ums Leben kommen lieg. Als 1938 ein Kreugerfilm das Leben und Sterben des Finanzmannes zeigen sollte, wurden die Lichtspieltheater mit Drohbriefen und Boykottmaßnahmen überschüttet. Die trei- benden Kräfte konnten nie festgestellt wer- den. Torsten Kreuger gab nicht nach: am 16. Februar 1941 veröffentlichte er in „Stockholms Tidningen“ zwölf Punkte, die seine These beweisen sollten. Auch dieser Versuch, Licht in das Dunkel zu bringen, schlug fehl: Für Kreugers Tod war die Pariser, Polizei zuständig. Aber in Paris residierte der deutsche SD. 5 Berman hat jetzt den Stein ins Rolle gebracht. In seinem Bericht behauptet Berman, ein hoher französischer Kriminal- beamter habe ihm bereits 1937 erklärt, er wisse genau, daß Kreuger nicht Selbstmord gemacht habe, aber es sei gefährlich, den mysteriösen Fall näher zu erforschen. Berman ließ sich nicht abschrecken. Seine Veröffentlichungen führen verschie- dene Widersprüche und Unklarheiten der Polizeiberichte und Zeugenaussagen auf, die es unverständlich erscheinen lassen, daß man nicht schon früher eine Unter- suchung anordnete, so sagte zum Beispiel Kreugers Sekretär, Littorin, aus, daß der Tote, der ein Rechtshänder war, die Pistole iti der krampfhaft geschlossenen linken Hand gehalten habe. Die Sekretärin Karin Böckmann dagegen wollte die Waffe in der linken Seite im Bett liegen gesehen haben. Polizeikommissar Mangaud schließlich be- richtete, daß die Pistole am linken Bein des Toten gelegen habe. Redaktionen, die bald nach dem Tode auf Gerüchte hin bei der Polizei angerufen Wann kunn 80 Waldhof den ersten Sieg lunden? Der VfR steht vor einer leichten Aufgabe Der vergangene Sonntag brachte den Mannheimer Vereinen wieder nur zwei Punkte, die der VfR gegen 1860 München holte, nachdem er es durch kluge taktische Einstel- zung verstanden hatte, den„Beton“ der Löwen zu durchbrechen. Der Waldhof verlor in Mün- chen mit Pech. Auf Grund seiner Leistung hätte er zum mindesten einen Punkt verdient gehabt. Der VfL war bei den Augsburger Schwaben von allen guten Geistern verlassen und ließ sich glatt mit sieben Toren über- kahren, denen er drei Tore entgegensetzen konnte. UDeberrascht hat noch der hohe 8:1-Sieg ger Mühblburger über das Schlußlicht Reut⸗ mgen. 0 Der kommende Sonntag wird weitere Klä- rungen in der Spielstärke bringen. Es spielen: Vin Mannheim— ssVy Reutlingen Eintracht Frankfurt— SV Waldhof Schweinfurth— VIB Mühlburg SV Frankfurt— 98 Darmstadt(16. 9.) Schwaben Augsburg— SpVgg. Fürth Kickers Offenbach— BC Augsburg 1. FC Nürnberg— 1. Fe Singen Bayern München— 1860 München Der Ve R steht gegen Reutlingen, das mit 20 Gegentoren die schwächste Hinter- mannschaft aufweist, vor einem sicheren Sieg. Ein anderer Ausgang wäre eine Riesensensa- zen. Der 8 V. Waldhof, der in Frankfurt n die Eintracht antritt, hat keine un- Osbare Aufgabe vor sich. Ein knapper Sieg önnte diesmal herausspringen. „Der VfB Mühlburg hat in Schweinfurt dle beiden Niederlagen des Vorjahres wettzu- machen. In seiner heutigen Form muß ihm des ohne weiteres gelingen. Darmstadt hat in tennkurt gegen den FSV bei richtiger Ein- dellune noch nicht verloren, wenn man auch em bsy von vornherein die größeren Chan- den geben muß. In den übrigen Spielen er- Nen wir Siege von Fürth, Offenbach und eitenbers. Das Münchener Lokalspiel könnte den knappen Sieg der Bayern oder ein Un- entschieden bringen. Die Spiele der 2. Liga 8 Auch geht nicht alles nach Wunsch. Jahn egensburg erlitt am letzten Sonntag durch Bayern Hof seine erste Niederlage. Die Hofer wurden so ungeschlagener Tabellenführer. Die Spiele am Sonntag werden auch hier eine weitere Klärung bringen. Es spielen: Hessen Kassel— ASV Durlach Asv cham— Stuttgarter Kickers Fe Freiburg— Wacker München Bayern Hof— 1. FCC Pforzheim 1. Fc Bamberg— Vikt. Aschaffenburg VfL Konstanz— SV Wiesbaden Ulm 1846— SV Tübingen Sd Arheilgen— Jahn Regensburg Union Böckingen— TSV Straubing 8 Die Stuttgarter Kickers sollten in Cham und Jahn Regensburg in Arheilgen zu siche- ren Siegen kommen. Ansonsten erwarten wir siebenmal die Platzherren in Front. Und über dem Rhein Die Südwest- Oberliga, die durch die nach- trägliche Qualifikation von Eintracht Kreuz- nach nun endlich komplett ist, setzt ihre Punktespiele mit einem vollen Programm fort. Die herausragendste Begegnung ist Zwei- fellos das Zusammentreffen des derzeitigen Spitzenreiters Wormatia Worms und Tus Neuendorf. Die Nibelungenstädter müssen nach ihrem glänzenden Sieg am Vorsonntag in Landau auch in ihrem Heimspiel gegen die starken Neuendorfer als Favorit angesehen rden. 5 5 N 1. FC Kaiserslautern, noch nicht rich- tig in Schwung, muß den schweren Gang zum „Favoritenschreck“ Engers antreten. Der Tabellenzweite, Phönix Ludwigshafen, em- pfängt diesmal zu Hause den alten Widersacher 05 Mainz. Nach Kampf sollte hier der Platz- besitzer zu einem knappen Siege kommen. Auch Pirmasens dürfte stark genug sein, um eigenem Publikum zu Eintracht Trier vor distanzieren.. l. n Reichlich offen hingegen erscheinen die Paarungen VfR Kaiserslautern gegen Spygg Andernach und VfL Neustadt gegen Tura Lud- wigshafen. Der Neuling Kreuznach wird gleich im ersten Auftreten in der neuen Umgebung Farbe bekennen müssen. Im ASV Landau er- hält die Jupp-Rasselnberg-Elf einen aner- kannten Prüfstein vorgesetzt. hätten, erhielten die Auskunft, man wüßte von nichts. Obwohl die Führung einer Selbstmörderkartei auch in Paris gesetzliche Vorschrift sei, werde man Kreugers Namen vergeblich darin suchen. Ueber eine Woche habe es gedauert, bis der Sarg überführt und die Verbrennung angeordnet wurde. Die Maßnahmen, stellt Berman fest—, hat nicht etwa einer der zehn engsten Mit- arbeiter Kreugers, die damals alle in Paris Waren, getroffen, sondern ein Fremder, Mr. Durant vom Bankhaus Higginson aus New Vork, der Kreuger während der Ueberfahrt nach Europa auf der„Isle de France“ nicht von der Seite gewichen sei. Außerdem fragt Berman: warum wurden von der Mordwaffe nie Fingerabdrücke ge- nommen? Warum wurde das Tagebuch des Toten mit so verdächtiger Eile vernichtet, daß nicht einmal nächste Verwandte es einsehen durften? Warum durfte der Pariser schwedische Konsul keine Einsicht in die Papiere des Toten nehmen und warum wurde ihm der Eintritt in die Wohnung verwehrt? Wer gab wenige Stunden nach dem Tod die ge- heimnisvolle Anweisung,— die auch durch- geführt wurde—, alle in der Pariser Woh- nung gefundenen Privatpapiere des Toten zu verbrennen? Fragen über Fragen, Widersprüche und Nachlässigkeiten deutet Berman an. Sie ge- nügen, um die Pariser Kriminalbehörden in Atem zu halten. dpa. Spatz siegte im freien Stil Ländermannschaft noch nicht aufgestellt Nach den Ausscheidungskämpfen füx die Zusammenstellung der deutschen Rfnger- Nationalstaffel im griechisch- römischen Stil, die unter der Leitung des Hauptsportwartes Jean Földeak(München) in Bad Reichenhall durchgeführt wurden, folgten nun die Begeg- nungen im freien Stil. In fünf Gewichtsklas- sen wiederholten die Erstplacierten der grie- chisch- römischen Stilart ihre Siege. Sie dürf- ten sich damit endgültig die Fahrkarte nach der Türkei gesichert haben. Heini Weber (Göppingen) besiegte Hintermaier; Nettesheim(Köln) war abermals über Macko- Wiak erfolgreich; Gustav Gocke verlor im Mittelgewicht gegen Bruno Henze Frank- furt). Der Schifferstadter Bertl Ferber schulterte im Halbschwergewicht abermals Duffner, während im Schwergewicht wiederum Max Leichter(Eckenheim) gegen den alten Routinier Willi Liebern Dortmund) den kür- zeren zog. Weber, Nettesheim, Henze, Fer ber und Liebern stehen somit für die deut- sche Ländervertretung bereits fest. In den übrigen drei Gewichtsklassen Ban- tam, Feder- und Leichtgewicht, gab es bei den Freistilͤkänſpfen nachfolgende Ergebnisse: Manfred Spatz Feudenheim) besiegte Josten(Hochemmerich) nach Punkten. Schmitz (Köln) holte gegen Bischoff(Göppingen) einen Punktsieg, während Ehr!(München) im Leichtgewicht diesmal Kern sicher nach Punkten bezwingen konnte. Nachdem bei den Kämpfen im griechisch-römischen Stile Man- fred Spatz. Schmitz und Ehrl den kürzeren zogen, gelang ihnen im freien Stil jedesmal ein Erfolg. Diese Siege sind zweifellos wert- voller, da zwei von den drei Länderkämpfen in der Türkei im freien Stil durchgeführt werden. 300 000 DM für den Sport Die Bundesregierung stellt für das Haus- haltsjahr 1950/1 300 00 DM für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiete der Leibes- übungen zur Verfügung, berichtet die„Rhei- mische Post“, Düsseldorf, in einer Meldung aus Bonn. Dieser Betrag soll zur Finanzierung von internationalen Turn- und Sportveran- staltungen in Deutschland, für die Entsen- dung repräsentativer Turn- und Sportmann- schaften ins Ausland und die Vorbereitung 8 die Olympischen Spiele zur Verfügung stehen. Heini Magie und Mystik der Edelsteine Von Richard Pilaczek „Half-Regent“. Und als die Messe beendet War, wußten die schwedischen Zeitungen eine neue Sensation zu berichten: die Film- schauspielerin Greta Garbo— Besitzerin einer Edelsteinsammlung von beträchtlichem Wert hatte den„Half Regent“, den Bruder des unheimlichen„Hope-Diaman- ten“, zu einem hohen Preis erworben, der jedoch nicht genannt wurde. Der Schatten des„einäugigen“ Brahma Ein anderer Diamant, auf dessen jewei- ligen Besitzern der böse, zerstörende und vernichtende Schatten des erzürnten indi- schen Gottes Brahma zu liegen scheint, hat eine Geschichte, die in ihrem Beginn der des „Hope- Diamanten“ seltsam ähnelt. Auf einer Insel des Flusses Sirangam in der indischen Provinz Madras steht seit Jahrhunderten ein Tempel mit der Statue Brahmas, jener Gottheit, die mit Wischnu dem„Allwirkenden“, und Schiwa dem „Gnädigen“ zu sammen die indische Götter- trinität bildet. Nur selten war es einem Europäer damals, in der Zeit vor rund 200 Jahren, in der diese Geschichte spielt, vergönnt, den Tempel zu betreten, denn die Wächter verwehrten den Ungläubigen den Anblick Brahmas, ihres Gottes. (wird fortgesetzt) Jugendkriminalität wieder normal Frankfurt a. M.(dpa) Biologische Be- obachtungen bei der deutschen Jugend haben ergeben, daß die Pubertät allgemein um zwei Jahre früher einsetzt als vor 1939. Dies erklärte der Dozent für Jugend- und Wohlfahrtspflege am staatlichen Seminar in Düsseldorf, Dr. Flintrop, auf einer gemein- samen Tagung evangelischer und katho- lischer Jugendverbände im Jugendhof St. Michael in Unterbernhards(Rhoen). Das Längenwachstum zeige ansteigende Tendenz. Die Zerfahrenheit und Nervosität sei größer als früher. Die Jugendkriminalität gehe nicht über das normale Maß hinaus. Da der körperlichen Frühreife eine geistige Spät reife entspreche, werde eine Heraufsetzung des Strafmündigkeitsalters von 18 auf 21 Jahre gerechtfertigt. Die mutmaßliche Ursache der biologischen Veränderungen sieht der Referent in einer seit Jahren zu beobachtenden Klimaverschiebung. ö Patentierte Hutmode für Herren Amberg.(UP) Zwei„Modeschöpfer“ aus Daigering bei Amberg haben eine neue Herrenhutmode beim Patentamt in München angemeldet. Das neue Modell ist ein zwei- farbiger Hut, bei dem Krempe und Hutkopf jeweils anders gefärbt sind. Das neue Modell, für das sich bereits führende Mode- häuser interessiert haben, soll in 150 Farb- zusammenstellungen geliefert werden. Bald reisen wir zweistöckig Probefahrt des Doppeldecker-Wagens der Deutschen Bundesbahn Der erste„Doppeldecker“-Wagen der Bundesbahn hat in diesen Tagen seine Pro- befahrt gemacht, In monatelanger Arbeit ist er— nach den Plänen des Konstrukteurs beim Eisenbahn-Zentralamt Minden, Ober- reichsbahnrat Dr.-Ing. Adolf Mielich, und seiner Mitarbeiter— bei der Waggon- fabrik Wegmann& Co. in Kassel gebaut worden. Es ist geplant, zunächst zwei„Dop- peldecker-Züge mit je drei Wagen einzu- setzen. Nach dem jetzt fertiggestellten ersten Wagen werden im Laufe des Monats Okto- ber die für den ersten„Doppeldecker-Zug bestimmten weiteren zwei Wagen, die be- reits im Bau sind, einsatzbereit sein. Dann Wird der zweistöckige Zug auf der Strecke Dortmund— Frankfurt— Fulda als Eilzug verkehren. „Die Probefahrt mit dem ersten zwei- stöckigen Wagen ist sehr zufriedenstellend verlaufen“, sagte uns der zuständige Refe- rent der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbahn in Offenbach(Main), Ministe- rialrat Rudolf Körner, der soeben von dieser ersten Fahrt zurückgekommen ist. Der Wagen wird jetzt den bei der Bundes- bahn beim ersten Einsatz neuentwickelter Fahrzeuge üblichen technischen Versuchen unterworfen, zumal er zahlreiche bisher bei der DB noch nicht vorhandene Neuerungen aufweist(neuartige Wagenübergänge usw.). Zweistöckig fahren ist nichts Neues. Nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutsch- land, und zwar auf der Strecke Lübeck Büchen verkehren seit einigen Jahren schon zweistöckige Züge. Der neue„Doppeldecker Zug der Bundesbahn aber unterscheidet sich doch sehr wesentlich von denen der ehe- maligen Lübeck-Büchener Eisenbahn, da bei seiner Entwicklung die neuesten Erfahrun- gen und Erkenntnisse des Waggonbaues be- rücksichtigt worden sind. Der neue„Doppeldecker-Zug zeichnet sich durch ein auch in der 3. Klasse gebote- nes Höchstmaß an Reisebequemlichkeit und einer der modernen Geschmacksrichtung ent- sprechende Inneneinrichtung aus, bei deren Gestaltung die bekannte Architektin, Frau Liesel Bertsch, mitwirkte. Der gesamte Zug wird aus drei Wagen bestehen und 334 Sitzplätze haben; im Obergeschoß eines Wa- gens sind mehrere Abteile 2. Klasse und im Oberdeck des dritten Wagens ein von der Ds bewirtschaftetes Speiseabteil unterge- bracht. Die 3.-Klasse-Abteile sind recht be- quem gepolstert. g Die zweistöckigen Wagen, die 22,4 Meter lang sind, haben— ähnlich wie in den Tro- pen— über dem Obergeschoß ein Strah- lungsdach; sinnvolle Einrichtungen sorgen weiter für dauernde Frischluftzufuhr, so daß man in diesem„Doppeldecker“ auch im Hochsommer sozusagen immer im Schatten fährt. Im Winter sorgen genügend Heizkör. per für wohlige Wärme. Vor den Fenstern sind Sonnenblenden angebracht, die stören den Sonnenschein und Zugluft abhalten, durch deren Schlitze— die immer frische Luft einströmen lassen— man aber genü- Send Aussicht behält. Die Wagen laufen be- sonders ruhig, da sie auf einem völlig neu. artigen Drehgestell ruhen, das in vollkom- mener Weise die Erschütterungen ausgleicht. Sowohl die Wagen des Doppeldecker Zuges als auch die Lokomotive sind stahlblau gestrichen und machen einen sehr guten Eindruck. 2 Neben der größeren Wirtschaftlichkeit dieser zweistöckigen Wagen ist besonders bemerkenswert, daß die leichtere Bauart der „Doppeldecker“ eine größere Geschwindig- keit zuläßt und daß die Beanspruchung des Oberbaues geringer ist. Der neue Zug wird im Laufe des Oktober als planmäßiger Eil- zug eingesetzt. E. R. E. Blick ins Oberdech: auch die dritte Klasse ist 5 gepolstert Foto: H. Först 00000000000——! ·¹ r Kunn Weltmeister wieder nuch der Krone greiien? Erste Handball-Länderspiele Deutschlands stehen bevor Die Wiederaufnahme in die IHAF hat bei unseren Handballern eine verständliche Freude ausgelöst. Sie gibt der gesamten Ver- bandsarbeit des Deutschen Handball-Bundes, die zunächst ganz im Zeichen zukünftiger internationaler Aufgaben stehen wird, einen mächtigen Auftrieb. Handball- Präsident Willi Daume erläuterte in einem ISK-Interview die Auswirkungen des Wiener IHAF-Kongresses. „Vor 25 Jahren— 1925— bestritten wir unser erstes Handball-Länderspiel gegen Oesterreich. Nach wiederum 25 Jahren wer- den wir nun unser erstes Nachkriegstreffen gegen die Schweiz austragen. Dann leisten wir einer Einladung Schwedens Folge, das uns zu zwei Begegnungen in der Halle ein- geladen hat. Ob nun das erste Treffen in Göteborg und das zweite Treffen in Berlin oder in umgekehrter Reihenfolge stattfindet, wird erst die Vereinbarung lehren. So wer- den wir langsam in Deutschland wieder aus „alt und jung“ eine Nationalmannschaft auf- bauen, die 1952 bei der nächsten Handball- Welt meisterschaft wieder einen Griff nach der Weltmeister-Krone riskieren darf. Anwärter für die National- Elf. „Wir werden sofort nach Festlegung der Termine unsere Handball-Nationalmannschaft noch zu einem weiteren Vorbereitungskursus zusemmenziehen. Ein Stamm der National- mannschafts-Anwärter kann schon genannt werden: Torleute: Bröker(Hochheide/ Nieder- rhein), Thome(TSV Rot-Baden), Hauser(Stutt- garter Kickers); Verteidiger: von Raven Ham- burg) und Bernard(Schwabing München); Läufer: Heidemann(RSV Mülheim), Vick (Polizei Hamburg), Podolski(Kie); Stürmer: als Linksaußen drei: Junker(Schutterwald) v. Wodke München), und Wanke(Hamburg); dann: Rohwer(Kie), Bernhard Kempa(Göp- pingen), Dahlinger(Kiel) und Kuchenbecker (Flensburg).“ Keiner kann sich mehr„abseits“ stellen „Es war 1928“— 80 erläuterte uns Willi Daume— daß unser Regelwerk vom damals gegründeten Internationalen Handball-Ver- band genehmigt und das deutsche Wort, Hand- ball! von allen Verbänden der Welt offiziell übernommen wurde. Nun hat die IHAF bei ihrer Wiener Tagung sich erneut unser Regel- werk vom„Handball ohne Abseits“ zu eigen Semacht. Jetzt kann sich kein Land mehr abseits stellen“— schmunzelt der DHB-Pra- sident— oder zu Fußballabseits“ greifen. Der schnelle Handball mit großen Torquoten wurde international anerkannt und an Spe- zialisten der Deckung und der Hintermann- schaften wird es nun liegen, statt des Beton- systens eine fliegend störende Verteidigung aufzubauen. Hockey-Notizen Der am Samstag niedergegangene Regen ermöglichte nicht das vorgesehene Programm, denn die Spiele VfR MTG, TSG Bruchsal Segen HTV 46 mußten wegen ungünstiger Platz verhältnisse ausfallen. In dem in Mannheim Aurchgeführten Spiel Germania— TSG 78 0:9(0:4) zeigten sich die Gäste in ausgezeichneter Ver- fassung. Bereits lagen die Platzbesitzer 0:4 im Rücktstand und mußten in der zweiten Hälfte weitere fünf Treffer hinnehmen. Die Tore erzielten App G), Brukert(3), Seubert (2) und Riehl. Bei den Frauen blieben die Platzbesitzer gegen die nur mit acht Damen antretenden Heidelberger in einem Freundschaftsspiel 1:0 erfolgreich. HCH— TV 46 Mannheim 3:0(1:0) Im zweiten Spiel des Tages standen sich HCH— TV 46 Mannheim gegenüber. Die Nie- derlage entspricht in dieser Höhe nicht ganz dem Spielverlauf. Die Platzbesitzer, die wie- der Baudendistel im Sturm stehen hatten, waren im Ausnützen der Chancen entschlosse- ner. Bis zur Halbzeit erzielte Baudendistel einen Treffer und fügte nach der Pause noch zweei weiter an. Crusius und Nolte stellten das Endresultat her. Im Spiel der Frauen, das als Freundschafts- spiel mit verkürzter Spielzeit zum Austrag kam, blieben die Platzbesitzer 1:0 im Vorteil. (Anmerkung der Redaktion: Raumtech-⸗ nische Schwierigkeiten verhinderten in dieser Woche ein rechtzeitiges Veröffentlichen der Hockeyergebnisse.). MANNHEIM Freitag, 15. September 1950/ Nr. 218 Eriehungsberutungsstelle heflig umstritten Es kommt auf geeignete Persönlichkeiten, weniger auf Methoden an Zu Beginn der gestrigen Sitzung des Jugendwohlfahrts ausschusses teilte Vorsitzender Stadtdirektor Schell mit, daß das Kinderheim Sandtorf zunächst zur Aufnahme von Tbe- Schwerstkranken ins Auge gefaßt, jetzt aber eine andere Lösung in Aussicht genommen worden sei. Die stationäre Behandlung der schwer- kranken Erwachsenen sei geboten, da sie oft ihre und anderer Leute Kinder infi- Zlerten. Ueber die künftige Weiterverwen- dung des Sandtorfer Kinderheims als Heil- stätte für tuberkulöse Kinder sei man sich trotz des Ausfalls der bisher von der Landesversicherungsanstalt übernommenen Finanzierung ab 1. November zunächst einig, doch werde daran gedacht, diese kranken Knaben und Mädchen in auswärts liegende Heime(möglicherweise im Schwarzwald) unterzubringen. Die Kosten dafür seien etwa die gleichen wie bei einer Verschickung nach Sandtorf. Eine weitere Information des Stadtdirek- tors betraf die Schulungseinrichtungen der Sozialen Berufe und hier insbesondere das Fröbelseminar, dessen Lehrgänge zur Ausbildung von Kinder gärtnerin- nen am 1. Oktober anlaufen. Der Aus- schußgvorsitzende bezeichnete diesen Be- ruf als sehr aussichtsreich, da unter allen Umständen zusätzliche Kinderhorte für Klein- und insbesondere für Schulkinder geschaffen werden müßten, für die dann entsprechendes Pflegepersonal zur Ver- fügung stehen muß. Bisher existierten lediglieh soviel Horte, daß nur etwa vier Prozent der Mannheimer Kinder aufgenom- men werden könnten. Es sei vor allem auch ein weiterer Ausbau der Einrichtung des Fröbelseminars geplant, das später Wieder seine früheren Räume im Schloß- garten beziehen solle. Sieben von bis jetzt im Fröbelseminar ausgebildeten Mädchen seien für ein Jahr nach Schweden gekom- men. Im übrigen sei auch die Ausbildung von Jugendleiterinnen in absehbarer Zu- kunft durch das Seminar beabsichtigt. Der Vorsitzende wußte bei dieser Ge- legenheit zu berichten, daß auf amerika- nische Anregung und Teilfinanzierung— die Stadt müßte einen 65 000 DM- Zuschuß In Flausch- Sede- Pelz- Leder Sie hatten vorher überhaupt keine Ver- sprechungen gemacht. die sieben an der von I. V. Borstel veranstalteten Leistungsschau beteiligten Mannheimer Firmen. Es Sing Amen auch sichtlich nicht darum. mit den glanzvollen Namen aus dem Reich der Mode zu konkurrieren. Vielmehr wollten sie beweisen, daß es möglich ist, für den Fußgänger auf dem Großstadtpflaster einen Anzug zu schaffen, der zwar fesch. aber bei mähzigen Einnahmen immerhin noch zu er- schwingen ist. Ob es sich nun um die zum größten Teil schräg geschnittenen, gesteppten Morgen- röcke des Wäsche-Spezialgeschäftes Heinrich Pfister handelte, oder um die in Farbe und Schnitt geschmackvollen Strickkostüme und Kleider von Pogema“(Fritz Geipel). Der Modesalon Maria Kuenzer wagte es, neben seinen für schlanke Frauen gearbeiteten Mänteln, Kostümen, Nachmittags- und Abendkleidern. die besonders die Berufs- tätige wie die Hausfrau ansprechen sollten, auch der korpulenten Trägerin gerecht zu werden. Und siehe dal Die der vollschlan- ken Linie angepaßten Modelle wirkten nicht minder flott, zumal die mit dem modischen Beiwerk abgestimmten Farben— W. Drefke stellte die graziös verarbeiteten Hüte,„Ke uso“ die Schuthe, Joh. Jung den Schmuck und Optik Mücke die Brillen— die Eleganz des Armuges unterstrichen. Das Haus Hosen-Moll hatte sich zur Vorführung seiner Modelle für den Winter- und Motorsport, den Tages- und Abend- arug in Leder und Tuch Operettentenor Willy Stahl ausgesucht. Eine ausgezeichnete Wahl. Jedes Kleidungsstück wirkte bei sei- nem Gang über den Steg mit Motorrad oder läàssig gerauchter Zigarette sehr schmissig und natürlich. g Num noch ein Wort zu den Pelzmänteln von Lilli v. Gostomski. Ausnahmslos waren die Hänger, ob Kanin. Biber-Lamm oder Persianerklaue, ausgezeichnet verarbeitet. In den Schultern, den phantasievollen Kra- gen, vor allem aber in dem sich unauffällig meinander schmiegenden und nach unten gefällig ausschwingenden Pelzmaterial. Die Ansage Dahlke) hätte man sich vielleicht Sbwas Witziger gewünscht. hm. Wohin gehen wir? Freitag, 15. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Minna von Barnhelm“; Alster: „Eroica“; Capitol:„Der Mann, der sich sel- ber sucht“; Palast:„Der Theodor im Fuß- balltor“; Kurbel:„Hochzeit mit Erika“; „Morgenstern“, Sandhofen, 20.00 Uhr: Für den Südweststaat sprechen Stadtrat Ott und Gewerkschaftssekretär Maier; Amerikahaus 19.00 Uhr: Filme:„Ein Freund des Farmers“, „Josemite National Park“ und„ERP in Ak- tion“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Das UNESCO-Experiment in Haiti“, Spr.: Prof. Dr. E. W. Altmann, München; Seckenheim, Sportplatz am Neckar, 15.00 und 20.15 Uhr: Circus H. Schickler(Leser des„MM“ mit Gutschein 50 Prozent Ermäßigung); Wart- burghospiz, F 4, 20.00 Uhr: Solistenkonzert der„Konzertgemeinschaft blinder Künstler Süddeutschlands“ mit Hans Kohl, Bariton. Samstag, 16. September: Nationaltheater: Keine Vorstellung; Amerikahaus 15.00 und 16.30 Uhr: Filme:„Ein Freund des Farmers“, „Josemite National Park“, ERP in Aktion“; 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Berihmte Stimmen der Welt(Folge 3); Wirtschafts- hochschule 19.30 Uhr:„Gegenwart und Zu- kunft im Lichte einer wahren Evolution“, Vortrag von Dr. Bruno Krüger, Stuttgart (Anthroposophische Bücherstube). Wie wird das Wetter? Vorbersage bis Samstag früh: Am Frei- tag anfangs stark bewölkt, strichweise et⸗ was Regen, danach bei wechselnder Bewöl- kung überwiegend trocken. Höchsttempera- tur um 20, Tiefstwerte 10 bis 13 Grad. Mäßige südwestliche Winde. Pegelstand am 14. September: Maxau 452 19), Mannheim 318( 18). Worms 243 (12), Caub 222(— 10). beisteuern— ein Haus in der Nähe der Kunsthalle zur Aufnahme einer Erzie- hungsberatungsstelle erstellt wer- den könne, deren Aufgaben besonders„auf dem psychologischen Sektor“ liegen sollen. Jedoch befindet sich dieses Projekt noch im Frühstadium der Planung und bedarf— wie allgemein anerkannt wurde— noch eingehender Ueberprüfung. Stadträtin Maurer(SPD) meinte dazu(und andere Mitglieder des Gremiums stimmten ihr bei), daß doch zuerst die Voraussetzungen dafür geschaffen werden sollten, daß das Grund- übel— das Elend in den Familien— be- seitigt werde. Auch Stadtrat Dr. Helffen- stein(FDP) hielt nicht viel von der Psy- chologie nach amerikanischem Modell und Kritisierte heftig die Einstellung der Kin- derpsychologin durch die Stadtverwal- tung, für deren Person und Fähigkeiten Stadtdirektor Schell wiederum eine Lanze brach. Der Letztgenannte betonte außer- dem, daß die Erziehungsberatungsstelle, Wenn sie überhaupt komme, ja mit deut- schen Kräften und unter deutscher Leitung arbeiten werde. Metallarbeiter am Einen Bericht Ferienerholung Falkenberg, die Leiterin des Städtischen Jugendamtes. Sie hob die Verbesserung von Verpflegung und Unterkunft in den örtlichen und auswärtigen Lagern gegen- über dem vergangenen Jahr hervor und meinte, daß sich nach dem Eindruck der Lagerleiter die Kinder allgemein gut er- holt hätten. 1200 Kinder seien in 14 ört- lichen und 650 in 16 auswärtigen Lagern der drei Wohlfahrtsverbände untergebracht gewesen, während 200 Kleinkinder an sechswöchigen Kuren in Sandtorf teil- genommen hätten. Kinder von Fürsorge- empfängern und von in schlechten wirt- schaftlichen Verhältnissen lebenden Eltern seien ebenso wie Pflegekinder weitgehend von den Beiträgen für die Ferienlager be- reit worden. Stadtdirektor Schell sprach den Orga- nisationen und Helfern, die diese, wie er sagte,„segensreiche Einrichtung“ erst er- möglichten, im Namen der Stadtverwal- tung seinen aufrichtigen Dank aus. Ende ihrer Geduld über die diesjährige gab Dr. Erdmuthe rob Betriebs versammlung der Mannheimer Motorenwerke verlangt Kampf Zu der großen Betriebsversammlung der Mannheimer Motorenwerke hatten sich et- Wa 1200 Arbeiter und Angestellte im Capitol eingefunden. Der stellvertretende Betriebs- ratsvorsitzende Friedrich Kurz gab den Tä- tigkeitsbericht des Betriebsrates ab und führte unter anderem Folgendes aus: Als Folge der guten Absatzmöglichkeiten und der erhöhten Aufträge habe sich die Beleg- schaft vergrößern lassen, wohl auch des- wegen, um gegen das Ueberhandnehmen der Ueberstunden angehen zu können. Es könne nicht verantwortet werden, daß die Gesundheit ruiniert werde, nur um des Geldverdienens willen Nach dem Stand vom 13. September 1950 werde die Zahl der Betriebsangehörigen auf 1979 beziffert, 35 Lehrlinge seien neu in den Betrieb aufge- nommen worden. Die mündlichen und schriftlichen Bewerbungen seien ständig im Steigen begriffen. Dem Betriebsrat sei es in Zusammenarbeit mit der Werksleitung gelungen, den Ausbau von verschiedenen Hallen und der Lehrlingswerkstätte voranzu- treiben. Für die Unterbringung der notwen- digen Sanitätsstelle müßten bessere Räum- lichkeiten gefordert werden. Auf die Lohn- frage eingehend, meinte der Redner, daß Ursache der kommenden Lohnkämpfe Preis- steigerungen seien. Die Gewerkschaften hätten sich in ihren Verhandlungen immer wieder um eine Stabilität der Preise be- müht, jedoch sei der Erfolg gleich null. Daraufhin beabsichtige der Metallarbeiter- verband die Tarifverträge vom 1. Mai 1950 zu der vertraglich schnellstmöglichen Zeit — am 1. Oktober 1950— zu kündigen. Die Geduld der Metallarbeiter sei zu Ende, sie grifken nun zu den gewerkschaftlichen Kampfmitteln. Der Mensch sei wichtiger als die Maschine und die Gesundheit des Ar- beiters sei sein einziges Vermögen, argu- mentierte der Redner unter Beifall. In diesem Zusammenhang appellierte Friedrich Kurz an die Solidarität der Ar- beiterschaft, die sich in vergangenen Zeiten nur dadurch gewisse Rechte erkämpft habe, Aufnahme: Tillmann-Matter Die große Gesumtbaustelle der Heidelberger Straße prùsentiert sich zur Zeit noch Nöefigt verwirrend. Die Mannheimer hoffen, daß sick aus dieser Wirrnis nach und nach klare und bestimmte Zuge für das bauliche Antlitz der Stadt kerausschdlen, Eine Stadt muß ein Ge- sicht haben mit unver wechselbarer Prägung. Werden wir dieses Ziel erreichen? die heute fast schon zur Selbstverständlich- keit geworden seien. Ein günstiges Bild konnte der Betriebsrat von der sozialen Ar- beit geben. Danach seien bisher zwölf Woh- nungen bezogen worden, ein weiterer Block sei im Bau. In diesem Sommer sei es mög- lich gewesen, 13 Kinder von Betriebsange- hörigen im Schwarzwald, 48 auf der Insel För einen Ferienaufenthalt zu ermöglichen. Sieben Kindern steht noch eine Ferienreise bevor. Die Betriebsversammlung der Mann- heimer Motorenwerke schloß mit einem scharfen Protest gegen Preistreiber und die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. ug. Lurze„MM'- Meldungen Das Rote Kreuz: Mannheim-Wallstadt veranstaltet am 16. und 17. September im Saal der„Krone“ eine Wohltätigkeitsveran- staltung. Die Pommerische Landsmannschaft hat am 16. September, um 20 Uhr, ihre Monats- versammlung im Siechen, in N 7, 7. Unter anderen spricht Verwaltungsrat Dr. Sieb- ler über„Die Heimatvertriebenen und der Südweststaat.“ Hundert Jahre Evangelische Gemeinschuſt Der Gemeindebezirk Mannheim umfaßt auch Weinheim und Frankenthal Am II. September begeht die Evangeli- sche Gemeinschaft, Gemeindebezirk Mann- heim, mit einer Jubiläumsfeier das hundert- jährige Bestehen ihrer Kirche in Deutsch- land. Geschichtlicher Ausgang der Evange- lischen Gemeinschaft ist die große Er- Weckungsbewegung des 18. Jahrhunderts. Unter Jakob Albrecht, 1759-1808, entstand eine kirchliche Arbeit an den in Nordame- rika ansässigen Deutschen. Daraus bildete sich ein Gemeinschaftswerk und später eine evangelische Kirche. Die bewußte Abzielung der kirchlichen Betreuung auf deutsche Menschen gab dem neuen Zweig am Kir- chenstamm seine Gestalt und Eigenart. Im Jahre 1850/51 führten die Beziehun- gen zwischen der Evangelischen Gemein- schaft in Nordamerika und dem alten Va- terland dazu, daß sie in Deutschland eine missionarisch- evangelistische Arbeit begann. So entstanden ihre Gemeinden. 1865 wurde das Werk kirchlich organisiert. Auf euro- päischem Boden breitete es sich aus über Deutschland, die Schweiz. Frankreich, Lett- land, Polen und Oesterreich. Die Evangelische Gemeinschaft besitzt als Freikirche volle Selbständigkeit ohne irgendeine Bindung an den Staat. Die Länderregierungen haben sie als geordnete Kirche anerkannt und ihr die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ver- liehen. Das Bekenntnis der Evangelischen Ge- meinschaft hat reformatorische Prägung. In ihr gilt der Grundsatz persönlicher Entschei- dung und Freiwilligkeit, Sie hat eit geord- netes geistliches Amt und zugleich rege Be- tätigung der Gemeindeglieder am kirch- lichen Leben und Werk. Ihre kirchlichen Anliegen und Ziele sind: Erweckung und Führung wahren Christenlebens, im Glau- ben verbundene Gemeinden, verantwor- tungsvolles christliches Handeln. in Familie, Beruf und Oeffentlichkeit. In ihrem kirchlichen Leben unterhält die Freikirche ein eigenes theologisches Seminar in Reutlingen, ein Verlagshaus in Stuttgart, das Diakonissenhaus Bethesda in Elberfeld mit Zweiganstalten, sowie Alten- und Kin- derheime. Mit ihrem Hilfswerk leistete sie einen Beitrag, die kriegsbedingten Nöte in unserem Volk zu überwinden. Der Gemeindebezirk Mannheim, be- stehend seit 1907, hat in seinen Einzel- gemeinden Mannheim, Weinheim A. d. B. und Frankenthal neben schmerzlichen Verlusten an Menschen auch sein gesamtes kirchliches Eigentum im Kriege verloren. Die Landsmannschaft Danzig-Westpreu- Ben hält am 16. September, abends 20 Uhr, im Lokal!„Komet“, Langstraße 14, ihre Versammlung ab. Stadtrat Bartsch spricht. Der Christliche Verein Junger Männer, Mannheim, veranstaltet in seinen Räumen G 4, 1-2, am 17 September, 20 Uhr, eine Berichterstattung über den Evangelischen Kirchentag 1950 in Essen mit Pfarrer Voges Als Redner. Ausbildungsstätte für Friseure. Anläßlich der Eröffnung und Einweihung ihrer Be- rufswerkstätte tritt die Friseur-Innung Mannheim am Sonmtag, 17. September, 10 Uhr in der Mollschule, Wespinstraße, mit einer Feier an die Oeffentlichkeit. Direkt aus Wien. Die Original Hoch- und Deutschmeisterkapelle aus Wien begegnet uns nach fast einem Jahrzehnt am Mon- tag, 18. September und Dienstag, 19. Sep- tember im Musensaal des Rosengartens. Obermusikmeister Herrmann leitet diese bekannte Kapelle, die zuletzt in einem Willi- Forst-Film„Weaner Madeln“ zu hören war. Das Eisenbahn- Verkehrsamt Mannheim läßt am Sonntag einen Sonderzug nach Bad Friedrichshall-Kochendorf laufen. Ab Mann- heim 7.00 Uhr, an Bad Friedrichshall- Kochendorf 9.00 Uhr. Um 21.32 Uhr wird der Zug wieder in Mannheim eintreffen. Am 24. September haben die Samba- Freunde Gelegenheit, ihre Tanzkünste auf den rol- lenden Rädern zu beweisen. Und zwar von 6.45 Uhr bis 9.20 Uhr nach Weinsberg, von wo aus der Zug um 19.00 Uhr den Bahnhof verläßt und um 21.29 Uhr wieder in Mann- heim ankomumt. Wir gratulieren! Emma Salzgeber, Mann- heim, T 2, 13, wird 82 Jahre alt. Lina Bucher, Mannheim- Rheinau, Zwischenstraßge 11, voll- endet das 87. Lebensjahr. Die Eheleute Karl und Pauline Rath, Mannheim, Bibienastr. 18, können ihre goldene Hochzeit feiern. Au- guste Buchelt, Mannheim- Käfertal, Eden- kobener Straße 14, feierte am 14. September Mren 95. Geburtstag. Zwischen Linerseiis und Nudlererseiis Landesbezirkspräsident Dr. Kaufmann: Was auch fotografiert und plakatie rt werden sollte Finanzminister Dr. Kaufmann machte über das Plakat der„Altbadener“ mit den Bahnhöfen von Stuttgart und Mannheim etwa folgende Ausführungen: Seit einiger Zeit haben die„Altbadener“ ein Plakat angeschlagen, das auf der einen Hälfte den Stuttgarter Bahnhof in strahlen- der Schönheit und auf der anderen Hälfte den Mannheimer Bahnhof in ziemlich deso- latem Zustand zeigt. Darunter steht:„Stutt- gart vorne“ und„Mannheim hinten“. Mit diesem Plakat soll die von den„Alt- badenern“ immer wieder behauptete Zurück- setzung des Landes Baden durch Württem- berg in Verkehrsfragen illustriert werden. Gegen eine solche Darstellung, die ich nicht anders als demagogisch nennen kann, muß ich nachdrücklichst Verwahrung einlegen. Selbst wenn es wahr wäre, daß die Wieder- herstellung des Stuttgarter Bahnhofs weiter vorangetrieben ist, als die des Mannheimer Bahnhofs so müßte ein derartiges Heraus- greifen eines Einzelfalles, der für das Ganze gar nichts beweist, entschieden zurückge- Wiesen werden. Aber es ist noch nicht ein- mal wahr, was das Plakat darzustellen ver- sucht, um die badische Volksseele gegen die Württemberger zum Kochen zu bringen. Richtig ist, daß die Bomben die Haupt- kassade des Stuttgarter Bahnhofs weniger zerstört haben, als die des Mannheimer Bahnhofs. Richtig ist aber auch, daß das Innere des Stuttgarter Bahnhofs heute noch in einem schlechteren Zustand ist, als das Innere des Mannheimer Bahnhofs. Hätten die Stuttgarter die Vorderfassade ihres Bahn- hofs vollends zerstören sollen, damit sie den „Altbadenern“ kein Aergernis bietet? Warum fotografieren die„Altbadener“ nicht die Friedrich-Ebert-Brücke und die Kurpfalzbrücke in Mannheim und warum nicht die alte und die neue Brücke und die irn Bau befindliche Ernst-Walz- Brücke in Heidelberg? und warum stellen sie diesen Brücken nicht die Notbrücke gegenüber, die Stuttgart mit Cannstatt verbindet? Warum fotografleren sie nicht den Mannheimer Hafen, in dessen Wiederaufbau bereits 25 Millionen Mark staatliche Gelder hinein- gesteckt wurden und warum nicht das Erb- prinzen-Palais in Karsruhe, in das jetzt das Oberste Bundesgericht kommt? Warum sagen sie nicht, daß große Mittel bereit- gestellt wurden für das chemische Institut und die Frauenklinik in Heidelberg, was dieser Institute in den Jahrzehnten vor dem Kriege nicht getan hat? Und warum sagen die„Altbadener“ auch nicht, daß jetzt mit staatlicher Hilfe endlich mit dem Neubau des Heidelberger Bahnhofs begonnen wird, den „Altbaden“ schon seit bald 50 Jahren pro- jektiert, aber nicht baut? Und warum foto- grafleren die„Altbadener“ nicht die umfang- reichen Fabrikbauten der Firma Siemens & Halske in Karlsruhe, die mit erheblichen staatlichen Mitteln erstellt und in denen etwa 6000 Personen Beschäftigung finden werden? Die Irbeitsgemeinschuſt dunki „Zu der am vergangenen Freitag von der Arbeitsgemeinschaft der Badener, Kreisverband Mannheim, einberufenen öf- fentlichen Versammlung, die im Rosengar- ten stattfand und zu der Herr Regierungs- direktor Kühn sprach, hatte der Kreisver- band Mannheim ordnungsgemäß bei dem hiesigen Amt für öffentliche Ordnung um Erlaubnis gebeten, die Bevölkerung auch mit einem Lautsprecherwagen zur Teil- nahme an dieser Versammlung einladen zu dürfen. Dem Antrag konnte aus folgenden Grün- den nicht entsprochen werden: Der Herr Polizeipräsident hatte sich mit Ober bürgermeister Dr. Heimerich in Ver- bindung gesetzt, der seinerseits mit dem Sücweststaat- Komitee die Verbindung auf- nahm und dort den Vorschlag machte, ge- nerell von beiden Seiten auf eine Laut- sprecher werbung zu verzichten. Da man diesem Vorschlag, wie uns gesagt wurde, von seiten der Südweststaatler zustimmte, „könne auch der Arbeitsgemeinschaft der Badener eine öffentliche Lautsprecher wer- bung nicht zugestanden werden.“ Die Arbeitsgemeinschaft der Badener hat davon abgesehen, aus diesem, jeden de- mokratischen Spielregeln fremdem Verhal- ten, eine Staatsaktion zu machen. Umso be- merkenswerter ist der amscheinend über Nacht eingetretene Stimmungswechsel zu beurteilen, dessen Anlaß die mäßig be- suchte Südweststaat Veranstaltung mit Herrn Dr. Heimerich war. Die Erkenntnis des Herrn Oberbürgermeisters, daß auch für die Südweststaat- Freunde eine Laut- sprecher werbung willkommenes Mittel sein könnte, um ihre Anhänger zu mobilisieren, freut uns insofern. als uns heute mitgeteilt wurde, daß künftighin uns jetzt eine Wer- bung mit Lautsprecher wagen gestattet wer- den würde. Wir sprechen hiermit öffentlich unseren Dank der maßgebenden Behörde aus. In Treue zu Baden! Arbeitsgemeinschaft der Badener bahnwagen der Linie 2, Richurd Payer 1 Donnerstag früh gegen 6 Uhr wurde det frühere Intendant des Mannheimer National theaters, Richard Payer, vor seinem Hause in der Elisabethstraße tot aufgefunden. Nach den bis jetzt von der Polizei getroffenen Feststellungen liegt einwandfrei Selbstmord Vor. Payer hat sich von dem Balkon seiner im künkften Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße gestürzt. * Richard Payer war der als Nachfolger Richards Dornseiffs aus Wiesbaden nach Mannheim geholte letzte Intendant des Na. tionaltheaters, der erst vor wenigen Wochen seinen Abschied genommen hatte, weil wie es in einer amtlichen Verlautbarung hieß— sich seine Erwartungen, die er an die Uebernahme des Intendantenpostens ge- knüpft hatte, nicht erfüllt hätten. Der 51jährige Wiener kam von der Oper her: er hat seine künstlerische Laufbahn als jugendlicher und Heldentenor in Gablonz begonnen und war anschließend in Sàar- brücken und Aaachen engagiert. Während des Krieges war er Intendant in Wiesbaden und übernahm 1945 für kurze Zeit die Lei- tung des dortigen Hessischen Staatstheaters. Der Verstorbene, der Frau und Kind hinter- laggt, war ein leidenschaftlicher Kunstsamm- ler, der sich auch mit der Restaurierung alter Gemälde beschäftigte. ew. Aus dem Polizeibericht Tödlicher verkehrsunfall, Ein tödlicher verkehrsunfall ereignete sich kurz nach 12.00 Uhr vor dem Friedrichsplatz an der Straßenkreuzung P 7/% 7. Dort wollte eine 57 Jahre alte Frau kurz vor dem Straßen- der in Richtung Bahnhof fuhr, die Fahrbahn überschreiten Der Straßenbahnführer hatte in diesem Augenblick schon seine Fahrt verlangsamt, weil er einen von links kommenden Fer- sonenwagen passieren lassen wollte. Dis Frau wurde von dem Vorderteil des Stta- genbahnwagens an der linken Schulter an- gestoßen und zu Boden geworfen. Pabel fiel die Frau so unglücklich auf den Kopf, daß sie mit einem Schädelbruch ins Städ- tische Krankenhaus gebracht werden mußte, Wo sie kurze Zeit darauf verstorben ist. Zweierlei Kennkarten, Was manche Per- schen zu wenig haben, hatte ein junger Mann, der von der Polizei auf der Autobahn bei Seckenheim kontrolliert wurde, zupiel. Er war mit zwei Kennkarten ausgestattet Die zweite hatte er allerdings einem Zim- mergenossen gestohlen gehabt. Weiterhin hatte er 5 Lohntüten mit einem Gesamt- betrag von 467. DM unterschlagen und sich damit aus dem Staube gemacht. E wurde festgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. 85 Jahre Arbeiter-Sängerbund Zum Abschluß des Jubiläumsjahres des Arbeiter-Sängerbundes Mannheim gibf der Sängerbund am Sonntag, 15 Uhr, im Volks. haus Neckarau ein Festbankett mit einem Freundschaftssingen der geladenen Vereine Einigkeit-Lyra, Mannheim-Wohlgelegen, Ein- tracht 1863 Mannheim- Käfertal, Liederkram 1843 Ladenburg, Sängerrose 1950 Mannheim“ Blumenau, Straßenbahner- Gesangveren Marnheim-Ludwigshafen und Volkschor Bürstadt. In der Festschrift betont Bürger meister Jakob Trumpfheller, zuslei Schirmherr des Banketts, den Grundgedan, ken der volkstümlichen Musikpflege? Die Kunst dem Volke durch das Volk. Chor- dirigent Albert Engelmann leitet den mus“ kalischen Teil des Festtages, der mit einem großen Ball zu den Klängen der Kapelle Wahl beschlossen wird. 25 Jahre Malerinnung Anläßlich ihres 25 jährigen Bestehens Ver- staltet die Malerinnung Mannheim am Samstag, 19.30 Uhr, in der Wandelhalle 558 Rosengartens einen Festakt und einen bun- ten Abend. Der Festansprache des Oberme. sters folgt die Fhrung von verdienten In nungsmitgliedern. Das Arion-Quartett un die Kapelle Wahl werden zur Unterhaltung und zum Tanz musizieren, Rudi Buro 2 Ansage besorgen und ein Ballett des 7 naltheaters mit tänzerischen Darbietung 1 aufwarten. Am 15. September wird 11 Fachschule für das Malerhandwerk Mannheim wieder ihre Pforten für die gt terbildung der Gehilfen öffnen. Das 8 dium erstreckt sich über zwei Jahre 0 Wird, um jedem die Teilnahme möglich 57 machen, an drei Wochenabenden zu je 80 Stunden abgehalten. Die Semestergeb 1 (kür ein halbes Jahr) beträgt 34 DN 0 kann in fünf Monatsraten gezahlt Wer urde det Jational⸗ n Hause en. Nach roffenen Ibstmord n seiner Vohnung 1 ichfolger en nach des Na. iesbaden die Lel- theaters. 1 hinter- stsamm. urierung ew. „ zuviel. gestattet, m Zim- Kr. 215/ Freitag, 15. September 1950 MORGEN Erholung für die Mütter Alle Verbände der freien Wohlfahrt: Caritas-Verband, Innere Mission und Arbei- terwohlfahrt haben sich in diesem Jahr nicht nur für die Kinder-, sondern auch für die Müttererholung eingesetzt. Da war etwa eine jüngere Mutter, die in einer schlimmen Ehe körperlich und seelisch völlig zermürbt war und schuldlos geschieden wurde. Da war eine Mutter von vier Kindern, die durch eine längere Erkrankung körperlich sehr heruntergekommen war, da war eine Krieger witwe mit Kindern, die wegen einer Erkrankung der Atmungsorgane unbedingt Erholung brauchte, und da waren noch andere Fälle von kinderreichen Müttern, deren Mann sehr wenig Verdienst hat und die daher völlig abgearbeitet und abgesorgt waren. Und für sie alle forderten Aerzte dringend eine Erholungskur, da diese Frauen arbeitsunfähig waren, aber keine in der Lage war, sich die Kur selbst zu ver- schaffen oder einen Versicherungsträger dazu heranzuziehen. All diesen Frauen, bis jetzt sind es ein Dutzend, half die Mannheimer Arbeiter- Vohlfahrt, zum Teil aus eigenen Mitteln, da das Ergebnis der Sammlung für das Müttergenesungswerk bei weitem nicht aus- reichte. Sie verschickte die Frauen in ihre Schwarzwaldheime in Schenkenzell und in Stalten bei Müllheim- Badenweiler und außerdem in das Heim Nordalb bei Geis- lingen an der Steig, die alle ärztlich über- wacht wurden, Einzelzimmer und gute Ver- pflegung bieten, je nach Anordnung der Aerzte für drei bis sechs Wochen. Der Er- kolg dieser Kuren war sehr günstig. Alle Frauen kamen völlig aufgelebt zurück, hatten an Gewicht zugenommen und waren auch seelisch zur Ruhe gekommen und auf- Bald werden sie es geschafft haben, die eit drei Jahren und mehr dabei sind, den zerstörten Gerichtsanbau auf dem linken Flügel des Schlosses auszubauen, damit das Amtsgericht, das zur Zeit teilweise noch in Baracken untergebracht ist, wieder in den alten Räumen einquartiert werden kann. Das heißt— nur dem Grundstück nach sind es die gleichen Räume. Aus aufgearbeiteten Trümmerresten des zerstörten Gebäudetei- les(und aus anderen Materialien) wird der äußerste Teil des linken Flügels wieder auf- gebaut. Aeußerlich gleicht er dem übrigen Bau, aber wie gesagt, nur äußerlich. Vom Innenhof gesehen zeichnet sich das Bild der neuen Räumlichkeiten deutlich ab: während 6 die alten Bauten nur ein Erdgeschoß und drei weitere Stockwerke aufzuweisen hat- schosse einschließen, aber dennoch im Ge- sims harmonisch mit dem übrigen Teil des Baues übereinstimmen. Die früher sehr hohen Geschosse können auf diese Art, unse- rer modernen Bauweise entsprechend, bes- ser ausgenutzt werden. Maurer, Zimmerleute und Installateure, die ten, wird der neue Gebäudeteil vier Ge- Seheitert, und vor allem: sie waren wieder arbeitsfähig. Leider kann dieses Erholungswerk der Arbeiterwohlfahrt, dessen Einzelkuren rela- tiv teuer sind, aus Mangel an Mitteln bis jetzt nur in kleinerem Umfange und nur in Sanz dringenden Fällen ermöglicht werden. rei. Geht es wirklich nicht auch ohne? 5 Handschellen sind ein Paar Metallringe, die durch eine kurze Kette zusammengehal- ten werden. Gewöhnlich dienen sie dazu, Schwer verbrecher durch Fesselung am Aus- reißen zu verhindern. Gewöhnlien Ungewöhnlich, daß dieser Tage ein harmloser 17 jähriger Junge damit Be- kanntschaft machen mußte. Er wurde am Dienstagabend, gegen 21 Uhr, als er mit seinem Fahrrad durch das Manövergelände der amerikanischen Armee im Wald bei Friedrichsfeld fuhr(ohne sich, wie er sagt, des Verbots, dieses Gelände zu betreten, bewußt zu sein), von amerikanischen Sol- daten vorläufig festgenommen. Da er sich nicht ausweisen konnte, wurde er zunächst einmal die Nacht über in das Mannneimer Landesgefängnis einquartiert. Seine Bit- ten, doch beim Caritasjugendheim fern- mündlich Erkundigungen über seine Per- son einzuziehen, wurden angeblich nicht befolgt. Vorgestern morgen wurde der junge Mann dann— mit Handschellen gefesselt — zur CI nach Heidelberg abgeführt. von Wo er später wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Die Festnahme war sicher begründet. Es sind die Handschellen, über die der Junge und andere, denen er die Geschichte erzählte, sich so aufhalten. Dud- Justitia kommi aus den Wohnungssorgen Die neuen Räume im Gerichtsflügel des Schlosses vor der Vollendung Ein Teil der Räumlichkeiten geht in die- sen Tagen seiner Vollendung entgegen. In den sechs Büroräumen in den Obergeschos- sen werden nach und nach die Büros aus den Baracken einquartiert werden können, während die Fertigstellung der zweige- schossigen großen Schöffensäle noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Sie wer- den in der Dimension und in der Kon- struktion den früheren Schöffengerichts- sälen gleichen, aus einem erhöhten Podium für das Gericht, einem großen Zuhörerraum und einer Vorhalle bestehen. Nur der untere der beiden Schöffengerichtssäle zeich- net sich durch eine Besonderheit aus: durch eine Galerie nämlich, deren Bestimmung nicht ohne weiteres zu ermitteln ist. Mög- licherweise könnte von dort aus beim nächsten Sensationsprozeß der entspre- chende Film gleich mitgedreht werden Wie dem auch sei, die Räume in ihrer hellen Grautönung, mit großen schmucklosen, Fenstern und Gängen in moderner, betont sachlicher Linienführung, entsprechen be- wuht dem Charakter eines Justizgebäudes. . i-tu. Elekirifizierung und Modernisierung gehen Hund in Hand Was alles an Material für die Elektrifizierung der Strecke Stuttgart Mannheim gebraucht wird Die Elektrifizierung der Strecke Stutt- gart— Bruchsal— Mannheim Heidelberg scheint Wirklichkeit zu werden. Am ersten Bauabschnitt, an der Strecke Ludwigsburg Bietigheim wird gearbeitet. Er soll bereits am 7. Oktober, mit Inkraftreten des neuen Winterfahrplans, in Betrieb genommen werden. Anfang Mai 1951 soll der Fahrlei- tungsbau bis zum Bahnhof Vaihingen Enz vorgeschritten sein. Mit Erreichung dieses Zieles allerdings sind die bisher bewilligten Mittel erschöpft. Es ist zu hoffen, daß wei- tere Mittel im nächsten Haushaltsjahr vom Land für die Weiterführung der Elektrifi- zierung bewilligt werden. Die Gesamtkosten dieses Projekts belaufen sich auf etwa 100 Millionen DMͤ. Da es der Bundesbahn aug- enblicklich nicht möglich ist, Gelder in die- sem Ausmaße auf zuwenden, finanziert das Land Württemberg-Baden diesen Plan. In einer entsprechenden Vereinbarung zwi- schen dem Land und der Bundesbahn ist festgelegt, daß nach Maßgabe der jeweils zur Verfügung stehenden Mittel die Elek- trifizierung der Strecke Stuttgart— Mann- heim vom Land finanziert werden soll. Ebenso ist vorgesehen, nach Abschluß der Elektrifizierung Stuttgart— Mannheim die Strecke Bruchsal— Karlsruhe durchzufüh- ren, die ebenfalls vom Land finanziert wer- den müßte... Wozu aber, so wird sich der Mann auf der Straße fragen, braucht man diese 100 Millionen DM? Nun, das läßt sich in einigen nackten Zahlen illustrieren: Die Strecken- länge Stuttgart— Bruchsal— Heidelberg — Mannheim, einschließlich der Vorort- strecke im Gebiet von Mannheim, beträgt 165 km. Für das Gesamtbauvorhaben sind 15 000 Tonnen Stahl, 2 000 Tonnen Kupfer, 200 Tonnen Aluminium, 800 Tonnen Blei, 12 000 Tonnen Zement und 80 O00 cbm Kies erforderlich. Für eine freie Gleisstrecke von 242 km und 326 km Bahnhofsgleis müssen Fahrleitungsanlagen errichtet werden. Diese beiden Kilometerzahlen betreffen natürlich nicht die Streckenlänge Stuttgart— Mann- heim. Wie bereis oben erwähnt, sind dies (einschließlich Vorortstrecke in Mannheim) 165 Km. Die beiden Kilometerzahlen für die Fahrleitungsanlage ergeben sich daraus, daß man auf freier Strecke doppelgleisig und innerhalb der Bahnhofsanlagen z. T. vier- bis sechsgleisig(schließlich muß man ja auch rangieren können) elektrifizieren muß. Für all diese Fahrleitungsanlagen sind 6 000 Maste, 25 000 Isolatoren, 680 km Fahrdraht und für die Mastfundamente 34 000 ebm Kies und 5 000 Tonnen Zement notwendig. Die Stromversorgung der elektrifizierten Strecke erfordert die Erzeugung und Ver- teilung von etwa 130 Millionen kWh im Jahr. Sie macht die Erstellung von drei Um- spannwerken und den Aufbau von etwa 70 km FHochspannungsfreileitungen notwendig. Der Strombedarf soll zunächst in der Nähe der grogen Verkehrsknoten Stuttgart und Mannheim gedeckt werden. Für dieses neue Projekt werden 35 elektrische Triebwagen und 45 elektrische Lokomotiven benötigt, Woher nehmen und nicht stehlen?, sagt der Volksmund. Auch diese Fahrzeuge müssen neu gebaut werden. Nun ist es aber mit einer Fahrleitungs- anlage und der zu ihrer Versorgung mit Fahrstrom nötigen Stromerzeugungs- und Verteilungsanlagen nicht getan. Die Elektri- fizierung einer Bahnstrecke erfordert noch manches andere, das der Laie wohl kaum ahnen wird. Es muß der für die Unterbrin- gung der Fahrleitung und der Stromabneh- mer erforderliche sogenannte„Lichtraum“ geschaffen werden. Das bedeutet, daß an manchen Brücken und Ueberbauten Gleis- hebungen oder Gleissenkungen durchge- führt werden müssen. An Dächern von Bahnsteigen und Güterschuppen müssen Kürzungen und an manchem Tunnel Ver- änderungen vorgenommen werden. Sehr oft stehen auch elektrische Freileitungen und Signale dem geforderten Lichtraum im We- ge und müssen entfernt oder verlegt wer- den. Damit wird zugleich mit der Elektrifi- zierung eine gründliche Ueberprüfung, 2z. T. Modernisierung der betreffenden Bahnan- lagen vorgenommen. In Heidelberg lugen Brillunten uuf der Straße Zivilisten mit Zivilcourage— die Gangster wurden nervös 5 Die Bewohner der stillen Landhaus straße in Heidelberg hörten Mittwochnacht gellende Hilferufe. Zwei elegant gekleidete Einbrecher waren durch das offene Keller- fenster in eine Villa eingestiegen. Nachdem sie eine alte Haushälterin gezwungen hat- ten, ihmen den Weg zum Schlafzimmer der Hausherrin zu zeigen, plünderten sie dort eine Schmuckkassette, nahmen eine Uhr und eine Handtasche voll Geld und rissen der im Bett liegenden Villenbesitzerin, die sie durch einen kräftigen Würgegriff unschäd- lich machten, einen kostbaren Brillantring vom Finger. Die überfallene Frau wehrte sich jedoch und schrie aus Leibeskräften. Im gleichen Moment hatte die treue Haus- hälterin ein Fenster geöffnet und rief ebenfalls laut um Hilfe. Von so viel Ge- schrei verwirrt, suchten die Banditen das Weite, kletterten eiligst über den Garten- zaun, obwohl das Gartentor offen war, und verloren einen Teil ihres Raubes. Von den FHilferufen alarmiert, nahm ein armamputierter Schwerkriegsversehrter so- kort die Verfolgung auf. Er wurde dabei von einem Arbeitslosen unterstützt, der sich mit seinem Fahrrad gerade auf dem Heim- weg befand. Weitere Passanten und ein Polizist schlossen sich der Verbrecherjagd an, die mit der Festnahme des einen Gang- sters endete, der zunächst ein Dolchmesser und zwei Brecheisen weggeworfen hatte. Sein Komplize konnte kurz darauf von einem Polizeiauto gestellt werden, obwohl er sich als harmloser Nachtwandler zu tar- nen suchte und kein belastendes Indiz bei sich trug. Außerdem werden je nach Zuggattung und Die Strecke Stuttgart— Mannheim ist aus einer Reihe anderer Strecken bevorzugt zur Elektrifizierung vorbereitet worden. Die Strecke ist durch den Personen- und Güter- verkehr ungewöhnlich stark belastet und weist durch Kurven und Steigungen auch schwere Strecken verhältnisse auf. So hat der Streckenabschnitt Bietigheim— Lud- wigsburg die stärkste Belastung innerhalb des Schienennetzes des gesamten Bundes- bahngebietes zu tragen. Auf seinem Rücken kommen die Personenzüge aus Karlsruhe, Heidelberg über Mühlacker, der Personen- zug von Heilbronn und all die vielen Güter- züge, die zum großen Kornwestheimer Um- schlagebahnhof fahren. Außerdem hat die Strecke eine neun Kilometer lange Stei- gung; eine elf Kilometer lange Steigung macht dem Dampfbetrieb auch auf der Strecke Bretten— Maulbronn erhebliche Sorgen. Durch die Elektrifizierung lassen sich diese Schwierigkeiten beseitigen Belastung Fahrzeitverkürzungen von 13 bis 25 Prozent und Kohlenersparnisse in der Gröhenordnung von 190 000 Tonnen pro Jahr erzielt werden. t. Die beiden Täter sind Polen, Angehörige der polnischen Wachtmannschaft in ameri- kanischen Diensten. Es wird vermutet, daß die tschechische Hausangestellte der über- fallenen Villenbesitzerin mit den Polen unter einer Decke steckt und ihnen durch Offenlassen der Fenster und Türen Vor- schub geleistet und während der Pat Schmiere gestanden hat. Jedenfalls ist sies seither spurlos verschwunden, desgleichen die geraubte Handtasche, ein Brillantring im Werte von 5000 bis 6000 DM und ein edelsteinbesetzter Orden. Alle anderen Schmuckstücke wurden auf der Straße wieder gefunden. ep- Große Pläne bei GYA Da es sich allmählich herumspricht, daß die Sommerferien vorbei sind. bleibt auch der GA nichts anderes übrig, als sein Herbstprogramm zu starten. 5 Es ist um einige beachtenswerte Möglich- keiten bereichert worden. Neben den bis- herigen Sport-, Unterhaltungs- und Lehr- abteilungen werden Kurse für Englisch und Stenografie abgehalten. Auch das königliche Spiel der 64 Felder wird unter Anleitung er- fahrener Meister bald virtuos beherrscht werden und last not least wird berufstätigen Mädchen abends Gymnastik vorgepfiffen. Anmeldnugen für Jugendliche bis 25 wWer⸗ den täglich von 14-20 Uhr entgegengenom- men. Die Heimleitung hofft mit dieser Pro- grammerweiterung einen erneuten Schritt zum Ziel getan zu haben: Das Haus in der Sophienstraße zu einem geselligen Mittel- punkt der Mannheimer Jugend zu machen 7 8 N WANZEH bereeter J Gut erh. Schlaf- zimmer u. eich. Ausziehtisch bil- Upgahlge Frauen suchen nach einem wirklich zuver- lässigen, unschädlichen Mittel gegen die lästigen Folgen des Schwitzens. Jetzt ist es da: Klosterfrau Aktiv- Puder! verblüffend saugfähig und geruchbindend, kühlend und trock- nend, pflegt er Körper und Füße, Hilft er Wäsche, Kleider, strümpfe schonen. Erproben auch Sie ihn! Klosterfrau Aktiv-Puder ist ab 75 Pfennig in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. vernlehtet 100proz. nebst Brut mit T. gas Ventox Stsgtl. konz. Firma Auler G m. b. H., Mannheim Sophienstr. 24. Telefon 432 33 lig zu verkauf. Adr. einzus. unt. A 01125 im Verl. Kl. Bücherschrank zu verk. Angeb. unter Nr. 01124 SFID VERKEHR 10 000 DN erststellige Hypothek f. 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Städtisches Tiefbauamt. Das mit Beschluß des Amtsgerichts Mannheim vom 5. August 1950 über das Vermögen der Firma Fritz Weigold, Fahrzeugbau in Mannheim, Gärtnerstraße 20, eröffnete Vergleichsverfahren wird nach Bestätigung des Vergleichs mit Wirkung vom 8. 9. 1950 aufgehoben. Die Vergleichs- schuldnerin unterwirft sich der Ueberwachung ihrer Geschäftsführung durch den bestellten Sachwalter Dipl.-Kaufmann Heinz Bangert in Mannheim, Moselstraße 12, Tel. Nr. 5 47 82. Mannheim, den 9. Sept. 1950. 5 Amtsgericht BG 5. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 69 Fiedler& Podey, Neuluß- heim. 1 Paket mit 2 Mustern a) Puppenstubenhimmelbett aus Zelluloid, Gesch.-Nr. 0/155; b) Puppenstubenservier wagen aus Zelluloid und Spritz- guß, Gesch.-Nr. 0/1600. Plastische Erzeugnisse. Schutzfrist 3 Jahre. An- gemeldet am 6. September 1950, 16 Uhr. Schwetzingen, den 1. Sept. 1950. r Amtsgericht. Im Konkursverfahren über das Vermögen des Alfons Edmeier, Polster- und Tapezierwerkstätte in Altlußheim bei Mannheim, soll mit Geneh- migung des Konkursgerichts die Schlugverteilung vorgenommen wer- den. Verfügbar sind 2793,65 DM. Auf die bevorrechtigten Forderungen entfallen 4033,52 DM. Auf nichtbevorrechtigte Konkursgläubiger entfällt keine Dividende. Das Schlußverzeichnis ist in der Geschäftsstelle des AG. schwetzingen niedergelegt. Schwetzingen, den 11. September 1950. Der Konkursverwalter: RA. Dr. H. Trunk. een: Hohe Belohnung! 00 gupler 2.20 U mehr 9 9 8 Längliche Brillantbrosche mit zwei großen, grünen Steinen verloren. Blei. Zink, Mess., 1,20 u. mehr, Zinn Wertvolles Andenken. Gegen 7 5 8 5 1,„„ bis 6,—, Akkublei 65, Alu 35. kauft Belohg. abzugeben, Brucker, Hote Met.-Großh. Ing. Hilsenbeck, Neckar- Rheinbrücken, Mhm., Tattersallstr. 2. stadt, Pumpwerkstr. 58. Tel. 5 05 22. deh Preis len Zahle Kür e Zink. Blei. Aluminium. Zinn, Alt- eisen, Lumpen Papier u. Flaschen. F. 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Oktober beginnt das 10. Semester der Ludwigshafener Volkshochschule. Der vorliegende Arbeitsplan beweist, daß nach den bisher gewonnenen Erfahrungen ein Programm zusammengestellt wurde, das den Ansprüchen aller Hörer gerecht wer- den kann. Wenn im vergangenen Winter- semester in der Vortragsfolge die politi- schen und kulturellen Verhältnisse der westlichen Völker behandelt wurden, s0 wird die Reihe A in diesem Winter ver- suchen, ein der Wirklichkeit möglichst na- hekommendes Bild der Sowjetunion zu ge- ben. Nur wenig Persönlichkeiten kennen das heutige Rußland aus eigener An- schauung so gut, daß sie in unanfechtba- rer wissens chaftligcher Form dar- über dozieren könnten. Die VHs hat keine Mühe gescheut, diese Wenigen zu ermit- teln. Eine Mühe, die aus der Erkenntnis geboren ist, daß einem objektiven Bild der Struktur dieses mächtigen Reiches eine außerordentliche Bedeutung zukommt. Es liegt dabei nicht im Interesse der VHS, die Gegensatze zwischen Ost und West zu ver- schärfen, sondern im Gegenteil, sie eher abzuschleifen. Die Vortragsreihe B führt in die Ver- gangenheit der bildenden Künste und soll die in den letzten 50 Jahren unverdient etwas in den Hintergrund getretene Male- rei der italienischen Renaissance dem heu- tigen Menschen wieder vor Augen führen. Wenn sich auch der Stil der modernen Malerei wesentlieh von den Gesetzen der Renaissance-Malerei entfernt hat, 80 wird diese Vortragsreihe, unterstützt von wertvollen IIlustrationen, doch manche Be- ziehung zu der modernen Kunstbetrachtung erkennen lassen und den Weg zu einer har- monischen Geisteshaltung weisen. Die naturwissenschaftliche Vortrags- reihe C wurde gemeinsam mit der Lud- wigshafener Ortsgruppe der„Pollichia“ zu- sammengestellt und umfaßt allgemein inter- esslerende Themen aus den Gebieten der Geologie, Chemie, Botanik und Atom- Physik. Neben diesen drei Vortragsreihen zeu- gen die Kurse und Arbeitsgemeinschaften in ihrer Zusammenstellung von dem Wil- len der VHS, sich den tatsächlichen Be- dürfnissen der Bevölkerung anzupassen. Allgemeinbildende Themen, wie Literatur, Kunst oder Fremdsprachen werden durch berufsfördernde Kurse erweitert, die so- wohl in kaufmännischen als auch in hand- werklichen Berufsgruppen in Wort und Film wertvolle Anregungen geben. Nicht zu vergessen die haus wirtschaftlichen Ar- beitsgemeinschaften, die für die gerade beute stark in Anspruch genommene Haus- frau eine nicht zu unterschätzende Hilfe bedeuten. Es bleibt zu erwarten, daß diese Kurse und Arbeitsgemeinschaften eine Resonnanz finden, die den Einsatz bester Fachkräfte nicht illusorisch werden läßt. Die Volks- hochschule stellt selbstverständlich auch im Wintersemester auf Antrag Freiplätze zur Verfügung oder ermöglicht zumindest Ra- ten zahlungen für die Kursgebühren. Die Anmeldungen für die vom 2. Oktober 1950 bis 17. März 1951 laufenden Kurse können ab 15. September bis 20. Oktober bei der Schifterstudter„Gus-Krieg“ entgültig beendel Mit dem Bau des Gasversorgungsnetzes wurde am Donnerstag begonnen Seit wenigen Tagen liegen an der Straße Rehhütte— Kohlhof isolierte Eisenrohre. Gestern vormittag lüftete sich das Geheim- nis um sie, als ein Trupp Arbeiter mit Schaufeln, Hacken und Megßgeräten von Schifferstadt kommend. unerwartet an der Abzweigung der Straße nach Schifferstadt die Arbeit aufnahm. Es handelt sich bei diesen Arbeiten um die Verlegung von Gas- zuleitungsrohren nach Schifferstadt; denn endlich ist es soweit, daß das seit einem Jahr akute Gasversorgungsprojekt des größten Dorfes der Pfalz Wirklichkeit wird. Ob sich die Schifferstadter angesichts ihrer bevorstehenden Stadterklärung dazu ver- pflichtet fühlten, sei dahingestellt. Be- kanntlich gab es ja innerhalb der Einwoh- nerschaft starke Strömungen gegen den Gasversorgungsplan. Auch die Schiffer- stadter Elektriker machten einst in einem scharfen Artikel im„Schifferstadter Tag- blatt“ Front gegen die gesamte Gasangele- genheit, wobei sie nicht vergaßen, auf die Vordringlichkeit der Umstellung des elek- trischen Ortsnetzes auf 220/380 Volt hinzu- weisen. Fun ist es aber doch soweit, daß Schif- kLerstadt mit Gas versorgt wird. Die ge- be stellt die Münchener Firma „Lk“ in eigener Regie. Zur Zeit wird die Ferngasleitung an der Rehhütte angezapft. Ein Rohrsystem soll von dort aus als Hoch- druckleitung dem Rehbach entlang zur Straßzengabelung Friedhofstraße— Marm- heimer Straße in Schifferstadt führen. An jener Straßengabelung wird eine Regler- station gebaut, die den Hochdruck in Nie- derdruck verwandelt. An dle Reglerstation schließt die„LK“ sämtliche Zuleitungs- stränge für Schifferstadt an. Die Verwirklichung des Gasversor- Fungsprojektes wird einen beträchtlichen eltraum in Anspruch nehmen, denn allein die Gesamtstraßenlänge des Dorfes beläuft leitungsrohre für die Häuser der sich auf über 35 Kilometer. Dazu kommt der Umstand, daß Schifferstadt eine An- zahl Straßen mit guter Asphaltdecke sein Eigen nennt. In diesen Straßenzügen müs- sen die Gasrohre in einem der beiden Bür- gersteige verlegt werden, während die Zu- gegen- überliegenden Straßenseite nur durch kleine Tunnels unter der Straße hindurchgeführt Werden können. Angesichts der Tatsache, daß die Fertigstelung des gesamten Gas- versorgungsnetzes längere Zeit in Anspruch nimmt, ist die„LUK“ bestrebt, das Dorf Stappenweise mit Gas zu versorgen.-muh klärung dieses Geschäftsstelle der VHS im Stadthaus Wit telsbachstrage, Zimmer 315, und nach dem Umzug der VHS. Dienststelle im Stadthaus Jubiläumstraße, Zimmer 306, abgegeben werden. Auch bei Kursbeginn können An- meldungen noch bei den jeweiligen Kurs- leitern erfolgen. oO Stadtnachrichien Versammlung der Gewerkschaft„Er- ziehung und Wissenschaft“. Der Kreisver- band Ludwigshafen versammelt sich heute, 17 Uhr, im„Großen Bürgerbräu“. Neben dem Jahresrückblick und der Neuwahl steht ein Referat des zweiten Vorsitzenden des Lehrervereins, Heinrich Lehr, auf der Ta- gesordnung. der über das Lebensbild Pe- Stalozzis sprechen wird. Wichtige Zeugin gesucht. In der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag wurde in Ludwigshafen Ecke Kanal- und Schanzstrage, in der Nähe der Plakatsäule auf dem Rolandsplatz. ein auf dem Heim- weg nach Friesenheim befindlicher, ange- trunkener Arbeiter von einem unbekannten Mann überfallen und beraubt. Kurz vor dem Ueberfall begegnete der Angetrunkene einer Frau, die ein helles Kleid trug und einen kleinen weißen Hund an der Leine führte. Jene unbekannte Frau kam damals von der Schanzstraßge und ist durch die Ka- nalstraße in Richtung Blücherstraße weiter- gegangen. Da anzunehmen ist, daß die Frau Wahrnehmungen über den Raubüberfall gemacht hat, wird sie gebeten, zu der Auf- Verbrechens beizutragen. Mitteilungen bzw. sachliche Angaben wer- den auf Wunsch von der Kriminalpolizei vertraulich behandelt. Flüchtiger Dieb. Der 16jährige Günther Meretz, der sich in einem hiesigen Ueber- nachtungsheim aufhielt. hat vor einigen Tagen unter Mitnahme eines gut erhaltenen Herrenfahrrades und eines Geldbetrages von 50 DM— beides hatte er einem Heim- insassen gestohlen— die Unterkunft ver- lassen und ist seither nicht wieder zurück- gekehrt. M. ist von der Staatsanwaltschaft Stuttgart zur Festnahme ausgeschrieben. Die Polizeidirektion bittet um sofortige Verständigung bei Auftreten des Diebes. Umzug städtischer Aemter. Das städt. Kultur- und Presseamt zieht am 14. und 15. September in das neue Verwaltungsgebäude in der Jubiläumstraße um. Am 18. und 19. September verlegt die städtische Material- verwaltung ihre Diensträume ebenfalls in das Verwaltungsgebäude in der Jubiläum- straße. Plülzer Exportwure: Wurstmarki-Stimmung Akustische Schnappschüsse als Heimatklänge für Uebersee-Pfälzer Der ist bestimmt kein echter Pfälzer, der noch keine richige Wurstmarktstimmung erlebt hat. Aber es werden ihrer wenige sein, die das heiter- ausgelassene Treiben des pfälzer Nationalfestes nur vom Hören- sagen kennen. Die Mehrzahl der Bewohner des sonnigen Fleckchens Erde am schönen Dhein hat sich mindestens einmal schon im Dreivierteltakt durch die großen Dürkhei- mer Weinzelte„geschlängelt“ und auf der Wurstmarktwiese zu jener Stimmung bei- getragen, die das fröhliche Wein- und Wurstfest an der Haardt über Länder und Kontinente hinweg bekannt gemacht hat. dem diesjährigen Wurstmarkttreiben ist die Ehre beschieden, auf Band gebannt, über das große Wasser in die„Neue Welt“ ver- schickt zu werden, um Pfälzern, die schon lange Jahre fern der Heimat weilen, ein Gruß aus der Heimat zu sein und Kunde zu geben von dem nie versiegenden Frohsinn im pfälzer Land. Die Ludwigshafener Firma Hartinger& Söhne, die mit ihrem Tonstudio, mit 40 Ein ganz„alter, hurtgesottener Sünder“ Oeffentlichkeit muß geschützt werden deshalb: Zuchthaus Mit 16 kleinen und großen Vorstrafen mußte sich Willl erneut mit den Rechts- pflegern unterhalten. Er, der 59 jährige, war auch Pfleger. Nur einer mit umgekehrten Vorzeichen. Denn Willi pflegte nicht seine Fatienten, sondern seit 1916 mit kurzen Unterbrechungen immer sich selber, und lebts eine ganze Reihe von Jahren auf Kosten seiner Mitmenschen. Ein Umstand, der das Gericht veranlaßte, ihm das trau- nie Prädikat„alter, hartgesottener Sün- er“ zu geben. Diesmal, vor Ludwigshafens Schökkengericht, wurde ihm ein neues um- dangreiches Sündenregister vorgehalten. Jon Oktober 1948 bis 1950 ergaunerte sich Willi nämlich insgesamt 586 PM auf ver- zehledene Art und Weise. 5 In Kassel, wWo er einige Zeit in einer Gemeinschaftsunterkunft Wohnte, fälschte er Belege, dann betrog er Arbeitskameraden durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und erhielt für angeblich zu zahlende Ali- mente 400 DM. Zwischendurch unterschlug er Einschreibepäckchen und eine Akten- tasche, dann protzte er mit seinem nie 32 vorhandenen Postsparbuch und erschwin- delte sich unter anderem nochmals einige Hunderter. Das Gericht konnte bei genauester Be- leuchtung des umfangreichen Sachverhal- tes keine mildernden Umstände finden, wes- halb der zu erwartende Zuchthausantrag für den wiederholt rückfällig gewordenen Betrüger entsprechend hoch(zwei Jahre und vier Monate) wurde. Im Urteil er- kannte der Richter auf ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus zuzüglich 300 DM Geld- strafe(ersatzweise weitere zwei Monate Zuchthaus) und obendrein, weil die Taten aus ehrloser Gesinnung und ohne jede wirtschaftliche Not ausgeführt wur- den, die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der Vorsitzende betonte in seiner Ur- teilsbegründung ausdrücklich, daß die Oef- fentlichkeit vor solchen Elementen ge- schützt werden müsse und gerade in die- sem Falle keine Gnade vor Recht ergehen dürfe.-Atzl ken Kapelle des Festzeltes gespielt und dern Lautsprechern, einer Anzahl von Mikrofo- nen und zweieinhalb Kilometer Kabel auf dem pfälzer Nationalfest im Weinzelt der Winzergenossenschaft vertreten ist, ist der technisch einwandfreie Fang akustischer Schnappschüsse zu verdanken. Im Mittel- Punkt des über eine halbe Stunde laufen- den Bandes steht der neue Dürkheimer Wurschtmarktmarsch, von der 30 Mann star- ausgelassenen Treiben Tausender fröhlicher Zecher untermalt. Der Bruder des Kompo- nisten singt„höchstpersönlich“ in guter Wurstmarktlaune die munteren Worte des Marsches und der übrigen Stimmungslieder. Des Festzelt-Ansagers weinfeurige Stimme, ferner Schunkellieder, urbajuwarische Lau- te, alles in allem: Wurstmarktstimmung in höchster Konzentration gibt das kleine un- scheinbare Metallband wieder. Dieses Wurstmarkt-Magnetophonband, neben den Rundfunkaufnahmen wohl das einzige existierende Exemplar, wird dieser Tage im Ludwigshafener Studio der Firma bearbeitet und die eingefangenen Beweise pfälzischer Weltverbrüderung auf Platten geschnitten. Als Wachsplatten gehen sie dann hinauf nach Hamburg zum Komponisten schöner pfälzer Lieder, zu Franz Funk, ei- nem sehnsüchtig nach der Heimat schau- enden Pfälzer, der mit ihnen nach Nord- amerika reist. Die Pfälzer über dem großen Wasser sehen erwartungsvoll diesem Stück chen Heimat entgegen. Mit dem Festwirt jenes Dürkheimer Weinzeltes hoffen alle Pfälzer, daß die Platten dazu beitragen mögen, im kommen- den Jahr noch mehr Menschen der„Neuen Welt“ auf den Wurstmarkt zu locken, um auf diese Weise über Nacht jene Verbrü- derung zustande zu bringen, um die sich die hohe Politik schon jahrelang vergeblich be- mint 1 bold Für Tura-Schlachtenbummler Zu dem Meisterschaftsspiel der Südwest- deutschen Oberliga am Sonntag, 15 Uhr, im Stadion Neustadt, VfL. Neustadt Tura Ludwigshafen verkehrt ein Sonderzug ab Ludwigshafen 12.30 Uhr. Fahr- Preis 1,80 DM hin und zurück. Vorverkauf: Geschäftsstelle: Kanalstraße 11a und Lokal Dienst, Schanzstraße. Stahlbau- Schaffer hat die zugesagten Termine eingehalten. Die Träger für die Tribüne im Stadion stehen. Inawischen sind die Arbeiten schon wieder weiter fortgeschritten. Wann und mit wem ein Tribünen-Einweikungsmatch steigt, ist noch nickt bekannt. Um ein Spiel mit Arsenal/ London ist es, leider rukig geworden. Moderne Frauenklinik im Foto: Heinrich glüdtischen Krunkenhaus Fernsprech- und Rundfunkanschlüsse für Patienten vorgesehen Im Wiederaufbauprogramm des Städti- schen Krankenhauses war unter den vor- dringlichen Baumaßnahmen auch die Wie- dererrichtung des bis zu den Kellerdecken zerstörten Baues 14, der ehemaligen Frauen- klinik, vorgesehen. Nach Bereitstellung eines Teilbetrages der Baukosten konnte Mitte März mit den Maurer- und Eisen- betonarbeiten begonnen werden. Sie wurden am 20. Juli beendet. Vor Inangriffnahme der Bauausführung war eine umfangreiche Trümmer- und Schuttbeseitigung sowie der Abbruch der größtenteils nicht mehr ver- Wendungsfähigen Kellerbetongewölbe not- wendig. Die Zimmer-, Dachdecker- und Spenglerarbeiten wurden im August been- det, so daß das Gebàude jetzt im Rohbau voll- endet ist. Inzwischen wurden auch die Mon- tagearbeiten für die Heizungs-, Dampf- und Warmwrasserversorgungsanlage in Angriff genommen. Durch den neuerrichteten massiven zweistöckigen Anbau hat Bau 14, der vor der Zerstörung nur durch einen überdachten Gang im Erdgeschoß mit Bau 15 verbunden War, sowohl im 1. wie im 2. Stock direkte Verbindung mit Bau 15. Durch dieses Zu- sammenbauen mit dem Nachbargebäude wurde nicht nur Erleichterung in der Kran- Kkenbeförderung geschaffen, sondern es konnten auch in sämtlichen Stockwerken zusätzlich Räume gewonnen werden. Im Untergeschoß machte das Einfügen Von Zwischen und Aussleichswänden Aen-⸗ derungen in der Raumunmterteilung not- Wendig. Neben der Regulierstation für die Versorgung mit Dampf und Warmwasser Pfälzer Sportecke: wird ein Stationslabor eingerichtet. Das Erdgeschoß erhält zwei Kranken- sdle mit je 8 Betten und einen Krankensaal mit 53 Betten. Ferner werden dort unter- gebracht: Die Stationsküche, das Untersuch- ungszimmer, das Kinderzimmer und ein Zimmer für die Schwestern. Angeschlossen liegen die erforderlichen Nebenräume, wie Bäder und Klosetts; außerdem ist eine Pa- tientenaufzugsanlage eingefügt. Von einer geräumigen Vorhalle gelangt man zu den Operationsräumen, und zwar einem septischen und einem aseptischen, bei denen auch Vorbereitungs- und Sterilisier- räume liegen. Das Obergeschoß erhält zehn Zimmer mit je zwei Betten, ein Zimmer mit drei Betten, ferner eine Stationsküche, ein Kinderzimmer und Räume für die sanitären Belange der Patienten. Sämtliche Krankensäle und Krankenzim- mer werden mit fließendem Wasser(Kalt und warm) ausgestattet. An den Kranken- betten sind Steckdosen für Rundfunk(Kopf- höreranschluß) vorgesehen; des weiteren werden die Räume mit Lächtrufanlage ver- sehen, so daß von jedem Krankenbett aus die Schwester gerufen werden kann. Die Krankenzimmer im 1. Obergeschoß erhalten Steckdosen für die Einschaltung tragbarer Fernsprechapparate. Das Gebäude wird mit elektrisch betriebenen Uhren ausgestattet. Nach Fertigstellung der Anlage, die 45 Betten zählt, dürfte im Städtischen Kran- kenhaus ein weiterer, wenn auch im Ver- Böältnis zum Bedarf kleiner Fortschritt im Wiederaufbau der Gesamtanlage erzielt sein. g Zwei Radsportereignisse vor Saisonabschluß Bahnrennen in Rülzheim/ Rundstreckenkämpfe in Schifferstadt Der kommende Sonntag bringt in der Pfalz Kurz vor Toresschluß im Radsport wieder zwei Veranstaltungen, die nicht nur in der Pfalz, sondern auch in Baden erhöhte Be- achtung finden werden. Rülzheim ist Schauplatz einer Bahn- veranstaltung, die an Bedeutung gewinnt, da es dem Veranstalter gelungen ist, zu diesem Rennen eine italienische Mannschaft in Südwestdeutschland an den Start zu brin- gen. Neben den Italienern Brizzi/ Cherici sind aber noch die Schweizer Iseli) Hofer, die in Deutschland schon rühmlich bekannt sind, am Start, so daß eine gute Leistung der Deut- schen Intra/ Holzmann, Klela/Knösselsdorfer, Gebr. Weinerth, Schmid /KRinle usw. notwen⸗ dig sein wird, wenn sie ehrenvoll gegen die Ausländer bestehen wollen. Mit von der Partie sind auch Thielemann/ Kauffmann Mannheim) und Raupp/Brendle(Karlsruhe). Das 100-kKm-Mannschaftsfahren wird also ein radsportliches Ereignis werden. Erster Start zum Rehbach-Preis Am Sonntag treffen sich rund 80 Rad- rennfahrer in Schifferstadt, um beim „Großen Preis vom Rehbach“ auf die Bahn zu gehen. Aus der Meldeliste sind die Namen bekannter Größen des Radrenn- Sportes wie Barth, Wiesbaden, Ulrich, Mannheim, Meng, Worms u. a. zu finden. Das Rennen wird in sieben Klassen aus- getragen, darunter auch das Altersfahren. Ferner steigt eine Erstlingsfahrt der Schifferstadter Jugend. Unter den Alters- fahrern, die am Sonntagnachmittag über den Schifferstadter Asphalt brausen, startet auch ein 69 jähriger. Der„Große Preis vom Rehbach“ wird zum ersten Mal in Schifferstadt gefahren. Er soll mit Unterstützung der Gemeinde Schifferstadt in Zukunft zu einem pfàl- zischen Radsportereignis werden. Die Schifferstadter Rundstrecke ist die schnellste der Pfalz und mißt 1,2 Kilometer. Die Straßenbeschaffenheit kommt der der Rennbahnen gleich. Dadurch, dag die Rennfahrer infolge der Kürze der Bahn nur 2% Minuten Fahrzeit für eine Runde benötigen, kommt auch das Publikum auf seine Rechnung. Städtekampf der Schwerathleten Am Samstagabend, 19.30 Uhr, kommt es im Ebertpark in Ludwigshafen erneut 2 einem Städtevergleichskampf im Gewicht⸗ heben und Ringen zwischen den Schwester städten Mannheim und Ludwigshafen. Die alte Tradition, in jedem Jahr zweimal auf der Ringermatte und an der Scheibenhantel die Kräfte zu messen. wird damit zwischen diesen beiden Städten fortgesetzt. Erst vor wenigen Wochen war zwischen diesen bei- den Städten in Feudenheim der Vorkampf in der diesjährigen Begegnung, wobei die Ludwigshafener Gewichtheber und die Mannheimer Ringer erfolgreich sein konn- ten. Werden sich diesmal diese beiden die Erfolge wieder teilen? Die Ludwigshafener Gewichtheber dürften abermals zum Erfolg kommen, doch bei den Ringern kann mit einem knappen Mannheimer Sieg gerech- net werden. 7 8 Geschäftszeiten! Montag bis Freitag 8.00 13.00 und 14.0018. 00 Uhr, Saomsteg 8.00 18.00 Uhr durchgehend geöffnet 5 5 3 3 . 5 9 8 8 9 8. 8 e 8 2 8 3 8 2*. e 22— 2 D HANDELSBLATT 3 Seite 8 INDU STRIE- 1 N S Freitag, 18. September 1950/ Nr. 1 Seeber— hie— des Patents, des Geschmacks- oder Gebrauchs-(Gemenge, Gemische, zusammengesetzte Wa- Zahlungsfähigkeit 9 des W des Urheber- ren). Hiernach werden Waren, die aus ver- g 5 155. rechts, des Vervielfältigungs- und Bearbei- schiedenen tariflerten Bestandteilen bestehen, 5 die we. inter 5 Ssjert tungsrechts an den Waren ein. Die Zoll- und eine Aussonderung der Bestandteile 0 Es ist unmöglich. die Wirtschaft mit behörde kann als Zollwert den Rechnungs- untunlich erscheint, wie folgt behandelt: wenn bi höheren Steuern zu belasten, Es ist doch preis gelten lassen, wenn er nach den Bedin- alle Bestandteile zollfrei oder mit gleichen 80 eine Torheit, den Steuerzahler im Volke gungen und Umständen des Handelsgeschäftes Zollsätzen belegt sind, nach derjenigen Tarif- W Stärker heranziehen zu wollen. Nur eme als Normalpreis angesehen werden kann. Als stelle, unter die der gewichtsmäßig vorherr- 87 Steiseruns des Einkommens kann den Einfuhrort gilt bei Einfuhren über See, der schende Bestandteil fällt, wenn ein Bestand- Be Steuerzahler zahlungskräftiger machen. erste Löschungs- oder Umladehafen der Ware, teil zollbar ist, nach dessen Tarifstelle und di Bundesfinanzminister Schäffer bei anderen Einfuhren der erste Ort der Zoll- wenn mehrere Bestandteile mit ungleichen W. am 12. September 1950 vor dem stelle. Ausländische Preis- und Wertangaben Zollsätzen belegt sind, nach der Tarifstelle K Politisch- Akademischen Club sind in Deutsche Mark nach dem geltenden des Bestandteils, der zur höchsten Zoll- m in München. Kurs umzurechnen, den der Bundesminister belastung führt. 1 Man möchte es fast glauben, daß es pure der Finanzen öffentlich bekannt gibt. In Ar- Von Waren, die Gegenstand eines Dum- die Wahrheit ist, was die Spatzen von den Da- tikel III des Zolltarifgesetzes werden die Vor- pfnhgs sind, kann die Bundesregierung zusätz- Bi chern pfeifen, was sich die Leute nicht mehr schriften über die Zollbehandlung der im lich einen Antidumpingzoll erheben, bis zur Pr zuraunen, sondern öffentlich zurufen: Zolltarif nicht erfaßten Waren behandelt Höhe des Betrages der Dumpingspanne. he „Die Lohn- und Preiss pirale ist 8 in Bewegung gesetzt.“ 0 50 Wie gesagt. es fällt schwer, das Gegenteil Wahrheit und Irrtum 110 zu glauben, obwohl das Statistische Bundes-. 8 8b amt in gewiß einwandfreier Weise dieses un- in der Wirtschafts politik 110 glaubliche Gegenteil errechnet. 5 Verdutzt mögen wohl auch die Wirt- Die Bundesregierung hat vor einiger Zeit vor. In der Wirtschaft ist jeder Interessent det schaftsminister eine Aufstellung bestimmter den jetzt in Genf wirkenden Professor der Das heißt er ist in der Regel nicht fähig, einen sch Wirtschaftszweige gewünscht haben, aus der Nationalökonomie Wilhelm Röpke mit der, ebenso objektiven Standpunkt einzunehmen Au klar und eindeutig hervorgeht, daß etwaige Abfassung eines Gutachtens über die deutsche wie in einer technischen oder medizinischen 10 Lohnerhöhungen auf diesem oder jenem Ge- Wirtschaftslage beauftragt. Das umfangreiche Frage. Er hört es daher gern, wenn ihm 4 biete ohne gleichzeitige Preisverteuerung auf- Memorandum soll, wie wir vom Verfasser er- irgend jemand erzählt, es gebe ein Rezept, alle bre gefangen werden. Der Preis, der für dieses fahren, im Druck erscheinen. Vorläufig sind wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch eine un Auffangen bezahlt werden muß, ist allerdings nur Auszüge daraus bekannt, die aber immer- Maßnahme zu beheben, die zugleich seinen nel hoch, bringt die betroffene e hin schon heute deutlich erkennen lassen, daß eigenen Wünschen entgegenkommt. Wenn etwa Me knapp an den Rand der e das heißt, sein Inhalt sich in allen wesentlichen Punkten der Vertreter eines landwirtschaftlichen Inter- der des Stillstandes, im Fortschritt der Produk- mit den Ratschlägen deckt, die das Bundes- essenverbandes behauptet, das beste Mittel 2240 tionsausfall. An anderer Stelle dieses Blattes wirtschaftsministerium und seine Vorgängerin, zur Behebung der Arbeitslosigkeit sei die bet Wird erläutert. inwiefern ein solcher. die Verwaltung für Wirtschaft, seit dem Früh- Steigerung der land wirtschaftlichen Preise, da tra 1 8 5 FF und fahr 1948 von dem Wissenschaftlichen Beirat dadurch die Kaufkraft für industrielle Erzeug- lick g. 1 5 5. 5 Ane d üs erhalten hat. Die Gutachten des Wissen- nisse gehoben werde, so ist der Bauer in den 128 aden 1 8 5 3 schaftlichen Beirats sind inzwischen im Verlag seltensten Fällen geneigt, die Behauptung ner 8 5 Otto Schwarz in Göttingen als Buch näher zu prüfen. Er glaubt sie vielmehr, weil Pro nieht die Wirtschaft, sondern erschienen. Sie sollten von allen, die sich ein es für ihn sehr angenehm wäre, wenn die Rei der Mensch. Urteil in wirtschaftspolitischen Fragen bilden Behauptung richtig wäre. In Wirklichkeit ist her Jener ausgemerkelte und ausgepowerte wollen, gelesen werden. Man Weiß, daß der sie natürlich reiner Unsinn, denn die Stei- Sch deutsche Mensch, der bislang im Wiederauf- Wissenschaftliche Beirat in politischer Hin- gerung der land wirtschaftlichen Preise be- 30 dau nur Opfer gebracht hat, gleichgültig, ob sicht keineswegs einheitlich zusammengesetzt dingt auf die Dauer höhere Löhne, wodurch für er Arbeiter ist oder Angehöriger des Beam- ist. Wenn er in nahezu allen Fragen, die ihm die Konkurrenzfähiskeit der Industrie gegen- kür tenstandes, gleichgültig, ob er Unternehmer gestellt worden sind, zu einer übereinstim- über dem Auslande vermindert und ihre Pro- lich ist oder kleiner Handwerker, Bauer oder menden Meinung gelangen konnte und wenn duktivität nicht gesteigert, sondern beeinträch- Hat darüber hinaus diese Meinung sich wiederum tigt wird. Was für den Bauern gilt, gilt der weitgehend mit der eines Schweizer Beobach- genau so auch für die Vertreter anderer wirt-. Lebenshaltungskosten ters deckt, der zwar die deutschen Verhält- schaftlicher Interessen. Der Unternehmer hört a August 195 0 nisse genau kennt, aber doch nicht unmittel- es gern, wenn von einer Eindämmung der ius Das Bundesamt für Statistik hat nunmehr die bar an ihnen beteiligt ist, so beweist das eben, angeblich ruinösen Konkurrenz gesprochen 14 amtlicnen Zahlen über die Entwicklung der daß auf einer wissenschaftlichen Basis über wird, denn seine Tätigkeit ist naturgemäß kutt Lebenshaltungskosten in einer vierköpfigen ar- die Situation Westdeutschlands und über das, sehr viel leichter und bequemer, wenn er sich dar beiterkamilie für August 1950 bekanntgegeben. was sie erfordert, Klarheit erreicht werden nicht wegen seiner Wettbewerber Sorgen zu Gel een Lede kann. Was auf dieser Ebene an abweichen- machen braucht. Der Arbeiter wiederum hält N Bre 80* dag sie die Preiserhöhungen auf den Meinungen auftauchen mag, ist kaum hohe Löhne für die beste Maßnahme und läßt 5 5 der anderen seite aufhoben. In den einzelnen mehr als eine Nuance, deren Bedeutung man sich gern dazu überreden, daß— wie der ur Ausgabegruppen im Bundesgebiet haben sich nicht im mindesten überschätzen darf. Im Deutsche Gewerkschaftsbund vor einigen 600 nach der Preisindexziffer die Lebenshaltungs- Gegensatz zu dieser übereinstimmenden Er- Tagen behauptet hat— dadurch keineswegs floc kosten wie folgt geändert: 8 8 kenntnis objektiver Betrachter findet man die Produktionskosten erhöht zu werden lich. 1938 100 e dagegen in der wirtschaftspolitischen und brauchen, weil die Lohnerhöhung aus Gewin- eing Ausgabegruppen Aug. Juli Aug. August 1950 politischen Praxis die größten Gegensätze. So nen bezahlt werde und überdies zur Rationa- 50 1950 1949 gegen entsteht für den Zeitungsleser 8 völlig 1 lisierung der Betriebe anreize. 155 Ernährun Juli 50 Aug. 49 zerrtes Bild. Er muß, wenn er die verschie- 1. 4 5 5 o hne Obst u. Gemüse 135 154 163 1,0. denen Verlautbarungen liest, den Eindruck Diese Sachlage ist in„ 1 be- Sch inkl. Obst u. Gemüse 150 153 160—2,0— 6,2 erhalten, als gebe es die verschiedensten Mög- denklich. Wenn man sich so leicht durch vert kütt 5 205 284 284 9 T 0% ſichkeiten, mit den Problemen der Gegenwart meintliche Interessen blenden laßt. 80 wird heu TTV de e ee e ee ee 25 zun un eleuchtg. 1 2 3 8 1 5 2 23* 1 m 0 Sereſdung 5 162 183 204 0. 10-6 Bu keinem andsten Geiene are e 55 VVV 55 Reinig örperpfleg 55.— 5,3 derartiger Zustand möglich. Würden etwa die Man Segen fehlungen, die gene ö VVVVVVVCTCTCVCC e itisc! a i Bestrebungen schmeicheln, von vornherein zür Bildung u. Unterheltung 140 141 141 0,3— 0, Vertreter politischer Parteien oder wirtschaft- 5 33 5 2 5 türlich 1 Hausrat 139 161 178 1,1— 9,2 licher Verbände der Bevölkerung einzureden mißtrauisch sein, Das wäre die na ne Ze Verkehr 133 133 134 Vb— 1,0 suchen, daß man statt der vorhandenen Auto- Reaktion vernünftiger Menschen. Ein Patient, Fats Gesamtlebenshaltungskosten mobile konstruieren könne, die keinen Kraft- der mit Beschwerden zum Arat„ nere äTVVVVVVTVVTVCVVVVVVCVCVVVCVCCVCVTCCCCTVTTCCCTVVVVVVVVVVVVVVVVTVVVVVVTVVVVVVVVVTVTVVTVVTVVVVVVVVVVVT——WWW zent lakel. Obst u. Gemüse 148 140 157 0,— 46 der bekanntesten Techniker auf diesem Ge- mehr zu trinten und mög che 5. dle Berücksichtigt man die verschiedenen Preis- biete ohne weiteres ausreichen, um jedermann worauf er Lust hat, würde 3 ich 5 pern senkungen und Preiserhöhungen, so zeigt sich davon zu überzeugen, daß die erwähnten ein, diesen Arzt für eine Leuchte seiner Wis- Polttiker Unsinn reden. Wollten sie die Be- senschaft zu halten. In der, Wirtschart aber im einzelnen, daß die Bewegung der Inde xziffer im wesentlichen von der saisonalen Preissenkung für Obst, Gemüse und Kartoffeln beherrscht Wird. Nimmt man Obst und Gemüse aus, so er- gibt sich für die Indexziffer eine Erhöhung gegenüber Juli von 0,3 Prozent. Außer den Preissenkungen bei Obst, Gemüse und Kartof- feln wirken auch noch Preisrückgänge nichtsai- sonmäßiger Natur den Preiserhöhungen bei be- stimmten Waren entgegen. Knecht. Man kann dessen Opferwilligkeit nicht über die Grenzen dessen, was für Men- schen erträglich ist fordern. Gefordert aber muß werden, daß das Opfer nicht nur von anderen Kreisen gewünscht, sondern von al- len erbracht wird. Völlig verfehlt, ja, purer Wahnsinn dünkt die immer wieder und immer wieder auftau- chende Absicht, Preise zu senken durch Herabminderung der Qualität. Es geht nicht um die nominelle Höhe der Preise, genau wie es nicht um die nommelle Höhe der Löhne geht, sondern es geht, wenn um Reallohn bzw. Realeinkommen gerungen wird, um den Realwert der Güter. Man sage nicht, daß es einerlei sei, ob ein Kleidungsstück doppelt durchgenäht ist oder nur einfach, oder gar nur geheftet, ob diese oder jene Ware aus minder gutem oder schönem Material herge- stellt ist oder nicht. Das ist das Ausschlag Ssbende, daß wirtschaftlicher Fortschritt an eine Voraussetzung gebunden ist, an die Vor- Aussetzung, nicht nur größere Quantitäten, sondern auch stets besser und besser wer- dende Qualitäten zu erzeugen. Der Bundesfinanzminister hat darauf hin- gewiesen, daß die sozialen Aufgaben des Bun- des doppelt so hoch seien wie die gesamten Verwaltungsausgaben des Bundes, der Län- der und Kommunen. Aus dieser Tatsache geht hervor, daß— weil erwiesenermaßen die Mittel zur Deckung dieser sozialen Ausgaben nicht vorhanden sind. niemanden weggenom- men werden können— eine befriedigende Lösung nur darin zu finden ist, daß die für die sozialen Aufgaben erforderlichen Mittel geschaffen, also erarbeitet werden müssen. „Auch Steuerbeamte sind Diener Gottes“, rief Dr. Schäffer und er legte damit gleich- Zeitig ein Zeugnis für den Aufgabenkreis der Finanzverwaltung ab. Ein Zeugnis, dessen Glaubwürdikeit fraglich ist, solange die drük- kende Bürde der Steuerlast es rentabler macht, Energie und Leistungsfähigkeit zur Abwendung von Steuerpflichten einzusetzen, statt sich zu bemühen, mit mehr und besser Arbeiten zahlungskräftiger zu werden. Das ist nämlich keine Zahlungsfähigkeit, deren einziger Zweck ist, den unersättlichen Hunger des Fiskus zu befriedigen. F. O. Weber Zolltarit-Gesetz Im Zeichen der Ignoranz Die Bundesregierung hat nunmehr dem Bundestag den Entwurf eines Zolltarifgesetzes zugeleitet. Nach diesem Gesetzentwurf wer- den die Zollsätze für die zollbaren Waren verdreifacht, der Mindestzoll beträgt bei Wertzollbaren Waren zehn Prozent. Zollfreie Waren unterliegen einem Zollsatz von zehn Prozent des Wertes. Artikel II des Gesetz- entwurfes behandelt die Vorschriften über die Wertverzollung. Hiernach wird der Zoll für Wertzollbare Waren nach ihrem Zollwert (Normalpreis) bemessen. Der Normalpreis ist der Preis, der für die eingeführte Ware bei einem Verkauf zum freien Marktpreis im Ein- kuhrort zwischen unabhängigen Verkäufern und Käufern in dem für die Zollvorschriften maßgebenden Zeitpunkt erzielt werden kann. Er bestimmt sich nach der Menge der ver- kauften Ware, wenn der Kaufpreis von dieser Menge abhängt. Der Normalpreis umfaßt die Kosten, die den Verkauf der Ware und ihre Lieferung ab den Käufer bis zum Einfuhrort belasten und schließt das Recht zur Benutzung hauptung aufstellen, daß es bei Blinddarm- schmerzen besser sei, zum Gesundbeter zu gehen als zum Arat, so würde die Oeffentlich- keit ohne Zweifel den Aerzten recht geben und das gleiche würde für jeden anderen Be- reich des menschlichen Wissens gelten. Nur in der Wirtschaft ist es anders. Warum? Ein beliebter Einwand ist der, daß die Wissen- schaft sich selbst nicht einig sei. Aber wir sehen, daß davon gar keine Rede sein kann. In Wirklichkeit liegen ganz andere Gründe nimmt es jeder für die selbstverständlichste Sache von der Welt, daß das, was ihm nütz- lich und erstrebenswert erscheint, das richtige sein werde. Wenn die Demokratie zu einer vernünftigen und guten Wirtschaftspolitik ge- langen soll, dann bedarf es hier noch eines langen Erziehungsprozesses. Die Oeffentlich- keit wird lernen müssen, denen zu mißtrauen, die ihr nach dem Munde reden. Es gibt auch in der Wirtschaft keine Hexerei. Gesundheit muß erkauft werden. 5 L. Industrie- und Handelstag bestätigt Erfolge Der Hauptausschuß des Deutschen In- dustrie- und Handelstages begrüßte am Dienstag in Bonn in einer Entschließung die Entschlossenheit der Bundesregierung. An der bisherigen Wirtschaftspolitik fest- zuhalten. Er sieht keinen Anlaß, von den Grundsätzen der sozialen Marktwirtschaft abzugehen. Vorratskäufe hätten zwar eine gewisse Spannung zwischen Angebot und Nachfrage und die internationale Rohstoff- lage gewisse Preiserhöhungen hervorgeru- fen. Doch rechtfertige dies nicht einen Rück- fall in die Plan- und Zwangswirtschaft, auch nicht im Preisrecht. Die Bundesregierung müsse allerdings stärker als bisher für Einheitlichkeit. Ge- schlossenheit und Rechtzeitigkeit der er- forderlichen Maßnahmen sorgen. Insbe- sondere müßten die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der einzelnen Ministerien drin- gend abgestimmt werden. Dabei sollten die Grundlinien der Wirtschaftspolitix vom Wirtschaftsministerium aufgestellt und ge- sichert werden. Die Unternehmer, so heißt es ferner, hätten die Preise durch Ausnutzen aller be- triebs wirtschaftlichen Möglichkeiten zu hal- ten. Auswüchsen müsse noch stärker als bisher aus den eigenen Reihen entgegen- getreten werden. Im Vordergrund der künftigen Wirt- schaftspolitik müsse stets die Forderung des Außenhandels stehen mit dem Ziel die Zahlungsbilanz zu verbessern. Ein allge- meines Ansteigen der Löhne würde einen neuen Preisanstieg unvermeidbar machen. Das würde den Export bedrohen und die Lebenshaltung des Arbeiters nicht verbes- sern. Schwierigkeiten in der Rohstoff- beschaffung müßten durch das Erschließen von Einfuhrmöglichkeiten oder durch ein Lockern bestehender Herstellungsbeschrän- kungen und Verbote beseitigt werden. Wirt- schaftsordnungs- und Arbeitsbeschaffungs- programme sollten zwar rechtzeitig vorbe- reitet werden, unter den gegenwärtigen Verhältnissen sollten sie aber nur für den Wohnungsbau, die anfinanzierten Projekte und für besondere Notstandsgebiete ver- wirklicht werden. Zeichen und Wunder erforderlich bei Aluminium Die Bestände der Industrie an Aluminium, die vor Wochen noch schätzungsweise 15 000 bis 20 000 t betrugen, schrumpften auf weni- ger als 10 000 t zusammen. Die Enappheit wird noch durch die Tatsache verstärkt, daß die Elektroindustrie wegen Mangels an Kupfer zu Aluminium als Austausch über- geht, und daß infolge der Weltlage ein zusätz- licher Aluminiumbedarf darüber hinaus be- steht. Die Folge dieser Situation ist, daß auf dem grauen Markt Ueberpreise bezahlt wer- den, und daß ernstlich die Gefahr einer Ver- sorgungslücke besteht. Dazu kommt, daß die westdeutsche Industrie vom Ausland mit Aluminium nicht mehr beliefert wird, weil sich dieselben Knappheitserscheinungen auch auf den Weltmärkten immer mehr bemerkbar machen. Das Ausland möchte sogar deutsches Aluminium haben, worüber bekanntlich zur Zeit mehrfach verhandelt wurde. Deutscher- seits weist man jedoch darauf hin, daß schon bei der Vorkriegskapazität immer eine leichte Knappheit an Aluminium bestand, die infolge der Demontagen sich auch noch von dieser Seite vergrößert hat. Zur Zeit finden be- kanntlich Verhandlungen mit den Alliierten wegen der Wiederinbetriebnahme des Werkes Lünen statt. Dieses Werk würde mit einer Produktionskapazität von 20 000 t wieder in Betrieb genommen werden können. Falls dazu noch die Demontage des Ofenhauses III des Werkes Töging apgestoppt werden könnte, würde nach Ansichten von Fachleuten die Möglichkeit bestehen, die noch erhaltenen wertvollen Teile des Werkes in etwa acht Monaten wieder betriebsfertig zu machen. Deutsches Dekartellisierungs- gesetz scheint noch Chancen zu haben Bundes wirtschaftsminister Prof. Erhard wird, wie von informierter Stlelle verlautet, in Frankfurt mit der alliierten Dekartellisie- rungsstelle verhandeln. Bei dieser Gelegen- heit wird der Wirtschaftsminister, wie wir weiter erfahren, den Köppelschen Dekartel- lisierungs- Gesetzentwurf den Alliierten for- mell überreichen. An diese Verhandlungen wird die Hoffnung geknüpft, daß möglicher- weise mit gewissen Abänderungen die alliier- ten Dekartellisierungs- Sachverständigen den Entwurf akzeptieren und ihn als intermini- sterielle und inter parlamentarische Diskus- ionsgrundlage empfehlen werden. Weiter wird in den gleichen Kreisen auch mit der Erörterung des Entflechtungskom- plexes gerechnet, sowie damit, daß bei dieser Gelegenheit Prof. Erhard nachdrücklich seine maßgebliche deutsche Einschaltung in der Zu- kunft fordern dürfte. Sollten die Bemühungen Erhards von Erfolg begleitet sein, dann hofft man auch auf eine Revisionsmöglichkeit des alliierten IG-Entflechtungsgesetzes Nr. 35. Krankenhauskosten 2 uU h OH Gegen die steigenden Krankenhauskosten wendet sich der Verband der Privaten Kran- kenversicherung(PKV) in einer offfiziellen Stellungnahme. Die außerordentliche Er- höhung der sogenannten„Nebenkosten“ gegenüber Selbstzahlern sei nicht nur recht- lich, sondern auch sozial untragbar und mache die Preiskontrolle illusorisch. Durch die im gesamten Bundesgebiet zu beobachtende Er- höhung der Nebenkosten sei die Kranken- hausbehandlung im Effekt weit über die Grenzen der Preisbildung hinaus verteuert worden. 75 720 5 25 5 5 15 880 er sus gutem Grund Kleidung von langer Lebens- dauer kaufen möchte, wende sich an das Bekleidungshaus für Baden, Südhessen und die Pfalz: Engelhorn und Sturm. Herbstliche hamenmäntel 37. 77. 87. Herren- popelinemöntel 69.- 89. 93. Herten- Chevlotmöntel 98. 129. 149. 1 I för Boden, Südhessen und die Pfals Des Bekleidun Be der Me zig Her Chi Hel Hil Far Be. vor Ma 50/ Nr. 2 1— Mehrzahl in Ostdeutschland lag. 3 * 82 F r T Ar. 215/ Freitag, 15. September 1950 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Seite b deres 85 5— Anti-Alkoholiker und Vegetarier? Die Gewinnung von Alkohol als Nebenpro- dukt bei der Fabrikation von Zellstoff, Kar- bid, Buna oder Kunststoffen ist für die chemi- sche Großindustrie heute kein Problem mehr, woll aber ist der Absatz des auf diesem Wege anfallenden Sprits ein solches. So richten sich heute mehr denm je die Wünsche der In- dustrie auf den Markt, den der Trinkbrannt- weinkonsum mit einer im Jahre 1949 0, 1 je Kopf der westdeutschen Bevölkerung aus- machenden Höhe für die Korn-, Kartoffel- und Obstbrennereien bietet. Entgegen kommt diesen Bestrebungen der Wunsch des dem Bundes Finanzministerium unterstehenden Branntweinmonopols, seine Unkosten dadurch herabzusetzen, daß es statt mit Tausenden von meist kleinen land wirtschaftlichen Neben- betrieben nur noch mit wenigen Großpro- duzenten arbeiten möchte. Daß diese Ab- sichten jedoch von Angehörigen des Wissen- schaftlichen Beirates des Bundesfinanzministe- riums in einer den Tatsachen auf schroffste widersprechenden Weise begründet, die Be- deutung des Brermwesens für die Landwirt- schaft bagatellisiert und daraus folgend seine Aufhebung befürwortet wird, ist unverant- wortlich. 5 Die Vorwürfe, die früher den Kartoffel- brennereien gemacht wunden, nämlich daß sie ungerechtfertigte Subventionen erhielten, sind heute gegenstandslos, da ihre überwiegende Irn Gebiet der westdeutschen Bundesrepublik herrschen zahlenmäßig die obstbrennenden Kleinst- betriebe in Württemberg-Baden und Unter- franken, erzeugungsmäßig die mittelbäuer- lichen Kornbrennereien in West- und Nord- westdeutschland vor. Bei den Kartoffelbren- nereien liegen in Westdeutschland nur zwölf Prozent der Brennrechte des ehemaligen Reichsgebietes(293 000 hl Weingeist von frü- her 2 465 000 hl). Sie alle liefern mit der Schlempe als hochwertigem Eiweißfutter einen außerordentlichen wertvollen Beitrag für die deutsche Landwirtschaft und speziell für die Milcherzeugung. Vom landwirtschaft- lichen Standpunkt aus ist die Schlempe das Hauptprodukt, Branntwein das Nebenprodukt der Brennerei. Schlempe stellt mit ihrem Wertverhält- ns von verdaulichem Eiweig zu Stärke, das 14 und 1:5 beträgt, das wertvollste Leistungs- futter auf wirtschaftseigener Basis überhaupt dar, Ueberall liegen die Milchleistungen und Getreideflachenerträge von Betrieben, denen Brennereien angeschlossen sind, an der Spitze. Die bei voller Ausübung des Brennrechts im Bundesgebiet anfallende Schlempe entspricht 60000 t Kraftfutter. Diese durch Kartoffel- flocken zu ersetzen, wie es der Wissenschaft- che Beirat des Bundesfinanz ministeriums empfiehlt, ist eine Utopie, denn weder gibt es 80 viele Kartoffeltrocknungsbetriebe in West- deutschland, noch können Kartoffelflocken annähernd so billig geliefert werden wie die Schlempe. Sogar in den USA, wWo an Eiweiß- kutter keinerlei Mangel herrscht, beginnt man heute die Schlempe als wertvolles Produkt vor allem für die Viehwirtschaft zu schätzen und auszunutzen. Auch der Hinweis, daß dlas Getreide besser tür die menschliche Ernährung als für Brenn- Zwecke genutzt werde, geht an den wahren Tatsachen vorbei, denn in den Kornbren- gereien werden weniger als ein halbes Pro- zent der Getreideernte verarbeitet, und durch die Gewinnung der Schlempe keine Nährstoffe vernichtet, sondern solche gerade in erhöhtem Maße gewonnen., Und letzten Endes ist ja der Aus den Kornbrennereien hervorgehende Steinhäger oder sonstige Edelsprit nicht das- selbe wie der von der industriellen Laugen- oder Synthesenbrennerei hergestellte Alkohol, dem die„Blume“ fehlt und dessen Eutwick⸗ lung im Alter zweifelhaft bleibt. Die Erfah- rungen in Schweden, wo Sulfitsprit aus den Papierfabriken zuerst hergestellt wurde, zei- gen das. Eine besondere Härte würde aber über diese Wirtschaftlichen Erwägungen hinaus die Schliegung der süddeutschen Obstbrennereien bedeuten, da diese kleinsten landwirtschaft- chen Betriebe auf die Verwertung ihrer ge- ringen Obstsorten angewiesen sind, wenn sie nicht dem Ruin entgegen gehen wollen. Die Beseitigung dieser sogenannten Abfindungs- brennereien würde ohne Zweifel die illegale Herstellung von Trinkbranntwein Tördern, Während ein Hauptargument des Finanzmini- steriums gerade der Gedanke ist, dag nach dern jahrelangen Verbot des Spritbrennens aus Kartoffeln und Korn der Zeitpunkt für dlie Schließung der land wirtschaftlichen Bren- nereien jetzt der günstigte Sei. Dr. C. G. C. Ruhrbehörde beendet ihr Dasein „Wenn die Ruhrbehörde noch nicht tot sein sollte, dann liegt sie jedenfalls im Sterben“, erklärten jetzt alliierte Mitglieder dieser Be- hönle dem Berichterstatter der New Vork Harald Tribune, Don Cock. Es sei nur noch nicht klar,„wie man ihr ein anständiges Be- Sräpnis verschaffen könnte“. Als sie vor 15 Monaten ins Leben gerufen wurde, sollte sie vor allem Kohle und Stahl bewirtschaften und für einen freien Zugang zu den Erzeugnissen der Schwerindustrie des Ruhrgebietes sorgen. Beides erwies sich jedoch sehr bald als über- flüssig. Kohle und Stahl standen schon in Kürze 50 reichlich zur Verfügung, daß auf eine Zu- teilung verzichtet werden konnte. Den Ruhr- industriellen kam es wiederum nur auf die Aufträge an— gleichgültig, ob sie aus dem In- oder Ausland stammten. Das Einzige, wo- mit sich die Ruhrbehörde überhaupt befaßt hat, war die Spanne zwischen den Inlandpreisen für Kohle und den höheren Exportpreisen, die auf Wunsch der Franzosen auf das Niveau der In- landpreise gesenkt werden sollten. Nachdem die Deutschen nach einer Verhandlungsgauer von von über drei Monaten zugestanden hatten, die Differenz um ein Fünftel zu verringern, ist dieser Kompromiß schließlich zum Beschluß erhoben worden. Aber auch diese Entscheidung der Ruhrbehörde ist schließlich noch nicht das letzte Wort, als sie noch von der alliierten Hochkommission umgestoßen werden kann, deren Zuständigkeit dadurch gegeben ist, daß davon auch alle übrigen, nicht im Ruhrgebiet gelegenen deutschen Kohlengruben betroffen werden. Ein solcher Schritt der Hochkommis- sion liegt durchaus im Bereich des Möglichen, da die Englätcider, die ihre eigene Kohle eben- fall zu zwei verschiedenen Preisen verkaufen, kaum geneigt sein werden, ein für sie belasten- des Präjudiz zu schaffen. Ursprünglich hatte man sogar angenommen, daß die Ruhrbehörde sowohl die Hochkom- mission als auch den Abzug der Besatzungs- truppen überleben werde. Heute ist man sich jeddoch in maßgebenden alliierten Kreisen, wie offen zugegeben wird, darüber im klaren, daß die Ruhrbehörde an dem Tag erledigt ist, an dem der Schumanplan in Kraft tritt und eine Oberbehönde für die gesamte westeuropäàische Kohlen- und Stahlwirtschaft errichtet wird. Für uns kommt diese Entwicklung nicht über- raschend. Oft und deutlich genug ist von deut- scher Seite darauf hingewiesen worden, daß das Ressentiment, dem die Ruhrbehörde ihre Ent- stehung vendankte, den Mangel an konstruk- tiven Ideen nicht wettmachen könne. Die Ziel- Setzung der Ruhrbehörde hat sich im Negativen erschöpft. Deshalb ist die Zeit über sie hin- weggegangen. Eisenhütten fürchten Druck Spekulationen mit Schrott Die neuesten Veröffentlichungen des Schrott- verbandes e. V. bedürfen einer Ergänzung. Viele Schrotthandelsflrmen sind in letzter Zeit zu großzügig in das Exportgeschäft gegangen, um die dort bei 100 DM liegenden Tonnen- Preise gegenüber 73 DM Inlandsfestpreis„mit- zunehmen“, statt die seit langem von der deutschen Stahlindustrie geforderte Zurück- haltung zu üben. Unter Vernachlässigung einer Vorratsbildung für etwa zwei bis drei Mo- nate innerdeutschen Schrottverbrauches— das um die dort bei 110 DM liegenden Tonnen , wurden allein im ersten Halbjahr 1950 1,25 Mill. Tonnen Schrott exportiert. davon im Juni der Halbjahres-Spitzenrekord.(der im Juli sogar dann noch trotz aller Warnun- gen und Bitten um 50 000 Tonnen überboten wurde), während in diesen sechs Monaten nur 2, 14 Mill. Tonnen den deutschen Werken zur Verfügung gelassen wurden. Die Spannungen zwischen Schrotthandel und Stahlindustrie haben daher erneut erheblich zugenommen. Von Hüttenseite wurde erklärt, daß der Verdacht bestehe, der Schrotthandel wolle die Industrie zu erheblichen Preiszu- geständnissen und konjunkturellen Aufschlä- Sen zwingen, was aber im Interesse stabiler Stahlpreise diskussionslos abgelehnt werde. Um Auswüchsen auf der Schrottseite einen energischen Stopp entgegenzusetzen, wurde das Bundeswirtschaftsministerium um Ein- griff gebeten. Dieses hat Anfang September anläßlich einer lebhaften Tagung der Landes- verbände der deutschen Schrottwirtschaft in Düsseldorf schärfste Preiskontrolle verhängt. Der Bundeswirtschaftsminister verkündete die Einsetzung eines besonderen Prüfungs- stabes mit der Aufgabe„auf das schärfste die Innehaltung der Höchstpreisanordnung zu kontrollieren und, bei Feststellung von Ver- stögzen schärfste Strafen bis zur Geschäfts- schließung zu verhängen“, Nachdem im August die deutsche eisenschaffende Industrie infolge der keineswegs notwendigen innerdeutschen Schrottverknappung im Rahmen ihrer stetig steigenden Stahlerzeugung notleidend gewor- den war, erwartet man nunmehr eine Besse rung der Versorgungslage. R.-H. Lex Ufi beschwert noch immer Gemüter Im Bundeswirtschafts- und Bundesfinanz- ministerium wind zur Zeit ein Gesetzentwurf über das Ufa- Vermögen ausgearbeitet, der in der nächsten Woche kabinettsreif sein soll. Die Hohe Kommission hatte den Vorsitzen- den des Bundestagsausschusses für Film, Funk und Presse, Dr. Vogel, wissen lassen, daß sie gegebenenfalls bereit sei, den deutschen Stel- len die Ufa-Entflechtung zu überlassen, falls ein entsprechender deutscher Gesetzentwurf vorgelegt würde. Es besteht damit begründete Aussicht, daß die Liquidierung des Ufa-ver- mögens in deutsche Zuständigkeit gelangt. Kurznachrichten Guter Jahrgang 1950 Traubenproben im mittleren und oberen Moselgebiet ergaben ein Mostgewicht von durch- schnittlich 75 Grad Oechsle, womit nach Meinung der Winzer bei einigermaßen anhaltender son- niger Witterung die Gewähr für einen guten 1950er Qualitätswein gegeben sein dürfte. Auch harmlose vermögen beschlagnahmt Die Hoffnung, daß die amerikanischen Behör- den in Japan wenigstens das Vermögen der soge- nannten„harmlosen“ Deutschen zurückgeben würden, hat sich, wie die Studiengesellschaft für Privatrechtliche Auslandsinteressen in Bremen mitteilt, nicht bestätigt. Bisher wurden lediglich unbedeutende Reste persönlicher Habe oder der Liquidationserlös aus dem Verkauf solcher Sachen Wenigen Deutschen aus Japan zugestellt. Noch eine Milliarde Kriegsschäden der Bundesbahn Die noch nicht beseitigten Kriegsschäden bei der Bundesbahn betragen weit üder eine Mil- liarde DM, erklärte Minfsterialdirektor Dipl.-Ing. Leo Brandt vom nordrhein- westfälischen Ver- Kkehrsministerium am Mittwoch auf dem Gewerk- schaftstag der„Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands“ in Gelsenkirchen. Von 1945 bis Ende 1949 habe die Bundesbahn aus eigenen Mit- teln eine Milliarde Reichsmark und 6900 Millionen DM zur Beseitigung der Kriegsschäden auf- gebracht. In den nächsten Jahren benötige sie Jährlich 330 Millionen DM. Ewiger Beratungsgegenstand: Lastenausgleich Der Bundestagsausschuß für den Lastenaus- Sleich begann am Mittwoch mit den Beratungen über das Feststellungsgesetz. Der Ausschuß wird am kommenden Mittwoch zusammen mit den Verbänden der Fljegergeschädigten und Flücht- Ungen das Feststellungsgesetz Weiter beraten. 19 Mill. DM für Brücken- und straßenbauten Der Haushaltsausschuß des Bundestages be- willigte am Mittwoch 19 Mill. DM aus Bundes- mitteln für Brücken- und Straßgenbauten, darun- ter kür die Friedensbrücke in Frankfurt und die Koblenz-Pfaffendorfer Brücke. Es wachsen die Pappeln Der vom Landesverband Rheinland-Pfalz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald an alle Grundstücksbesitzer gerichtete Appell zum ver- stärkten Pappelanbau ist, wie der Verband am Montag mitteilte, in verschiedenen Gegenden des Landes, vor allem in Rheinhessen, àuf frucht- baren Boden gefallen. Man habe den Wert die- ser schnellwüchsigen und vielseitig verwertbaren Holzart erkannt, die lazu berufen sei, die Ver- Sorgungslücke an Holz aus der einheimischen Produktion schließen zu helfen. Die starke Nach- frage und der Wunsch nach Beratung der Inter- essenten bei der Auswahl der Standorte und der Pappelsorten hat die Schutzgemeinschaft Deut- scher Wald veranlaßt, einen Arbeitskreis„Pap- pelanbau“ unter der Leitung von Forstmeister Demmer, Boppard, zu bilden. Die Konstituierung des Arbeitskreises wird auf der grogen forst- lichen Tagung am 13. September in Bad Ems erfolgen. Grünland statistisch erfaßt Anläßlich einer Tagung der Futter- und Grün- landabtellung der deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft DLG) in Cochem a, d. Mosel wurde beschlossen, im Rahmen der„Grünlandsoziologi- schen Arbeitsgemeinschaft“ eine Pflanzenbestands- aufnahme und die Kartierung des deutschen Grün- landes durchzuführen. Finnland ahmt BdL nach Vertreter der führenden finnischen Banken erklärten dieser Tage, daß der Zinssatz für Ein- lagekonten von fünf auf sechs Prozent und für tägliche Kündigungen von ein auf zwei Prozent erhöht wird. Die Zinserhöhung, die mit dem 1. Oktober in Kraft tritt, soll die Spartätigkeit anregen und eine inflationistishe Bewegung verhindern, Streit um Krabbenfangplätze Die norwegische Regierung hat in einer in Stockholm überreichten Note eine schwedische Forderung auf Einräumung von Fischereirechten im Oslofjord zurückgewiesen, Norwegische Wach- boote hatten im sommer eine schwedische Fischer- flotte von ihren gewohnten Krabbenfangplätzen in norwegischen Gewässern verwiesen. In der nor- wegischen Note wird behauptet, die schwedischen Fischer hätten seit 1944 eigenmächtig in diesen Gewässern gefischt. Rekord geschwindigkeit bei Buttermaschinen Eine der größten Milchverwertungsanlagen in Europa wurde in diesen Tagen von der schwedi- schen Molkereigenossenschaftszentrale in Katrine- holm bei Stockholm in Betrieb genommen. In dieser Anlage kann 20 Minuten nach der Anliefe- rung der Milch die versandfertig gepackte Butter ausgeliefert werden. Die Trockenanlage verarbeitet 90 kg Milch binnen einer stunde zu 800 KG Milchpulver. Prozeß um Vorratsvermögens-Abgabe Das Finanzgericht Rheinland-Pfalz hat nach einer Mitteilung des rheinhessischen Weinbauver- bandes in einem Muster-Prozeß entschieden, daß das am 20. Juni 1948 vorhanden gewesene Vor- ratsvermögen an Wein, soweit es den Normal- bestand übersteigt, mit 4 Prozent statt mit 2 Pro- zent abgabepflichtig ist. Der Bund der deutschen Weinhandelsvereini- gungen wird sich nach Kenntnis der Entschei- dungsgründe, die noch nicht vorliegen, mit der Frage befassen, ob eine Rechtsbeschwerde bei dem neugebildeten Bundesfinanzhof in München einge- leitet werden soll. Künstliche Besamung von Kühen in Württemberg Die staatliche Stelle für die künstliche Besa- mung von Kühen in Waldsee(Württemberg), neben Stuttgart die einzige in Westdeutschland, hat dieser Tage ihre Arbeit aufgenommen. In etwa zwei Monaten wird in Herbertigen(Würt⸗ temberg) eine weitere Stelle in Betrieb genommen Die Arbeit dient nicht züchterischen Zwecken, son- dern lediglich der Bekämpfung von Geschlechts- krankheiten der Rinder Oeck- oder Beschäl- seuchen). Die Voraussetzungen zur Gründung einer staat- lichen Stelle für die künstliche Besamung von Kühen waren in Waldsee insofern besonders gün- stig, als durch die vor anderthalb Jahren von den Züchtern geschaffene Besamungs-Genossen- schaft umfangreiche Erfahrungen gesammelt Werden konnten. Von den über 600 Besamungen, die die Genossenschaft bisher durchgeführt hat- in Waldsee wird keine Kuh mehr natürlich Sedeckt— waren etwa 70 Prozent erfolgreich. Buttermarkt beruhigt Auf dem Buttermarkt in der deutschen Bun- desrepublik ist eine Beruhigung eingetreten, nach- dem die Preise auf den Auslandsmärkten sich stabilisiert haben und verstärkte Buttereinfuhren zu Preisen durchgeführt werden, die dem der- zeitigen Inlandspreis entsprechend der Butter- und Vorratsstelle wird zwar noch laufend Frisch- butter angedient, doch sind die Mengen wesentlich kleiner geworden. An der im Bundesgebiet ein- gelagerten Menge ist Westfalen mit 4004 Tonnen beteiligt, das damit als einziges Land der Bundes- republik die Planzahl bei der Einlagerung er- reicht hat. Frankfurter Effektenbörse 14. September 1950 Anhaltende Meinungs- und Anlagekäufe des Publikums ließen die Frankfurter Effektenbörse die freundliche Tendenz beibehalten. Die Ge- schäftstätigkeit war in den meisten Marktgebie- ten recht lebhaft, da aus vereinzelten Gewinn- mitnahmen etwas Material bereitstand, das je- doch durchweg glatt Unterkunft fand. In der Kursgestaltung wurde das Bild wiederum durch erneute Aufwendungen im Rahmen von 1 bis 2% beherrscht. Harpener Bergbau gewann darüber hinaus 3¼½%, Degussa 3%, RWE waren um 234% befestigt. Brown Boveri& Cie. wurden 5% höher taxiert, ohne dag es zum Umsatz kam. Großbanken ebenfalls gesucht und bis 1% fester. Der Rentenmarkt blieb weiterhin ruhig und nahezu unverändert. „„ lst es ein Wunder, dag Linde's bel Verbrauch stets frisch belm Kaufmann zu haben ist und dag er so gut schmeckt? Lindes Jace! solch hohem 5 N F AMIIIEN NACHRICHTEN eee — Nach langem, mit Geduld er- tragenem Leiden verstarb am B. September 1950 mein lieber Mann, unser guter Vater, Bru- der, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Karl Dürr im Alter von 68 Jahren. Waldhof- Gartenstadt Wotanstrage 23 In tlefer Trauer: Franziska Dürr geb. Schwögler mit Kindern und Verwandten Beerdigung findet am Samstag, 6 september 1950, 10 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt Mein innigstgellebter, treuher- Ager Mann, mein lieber Sohn, Kaus Schwager und Onkel, rr Haldemar Hao . am 12. 9. 50 nach kurzer, werer Krankheit von uns 5 Für die viel. Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- u Blumenspen- den beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Teroniua Mechesheimer geb. Seufert sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Hochw. Pfarrkurat Eber- wein kür die tröstenden Worte am Grabe. Mannheim, 13. Septbr. 1950 Untermühlaustrage 51 Florian Meckesheimer mit Kindern und Angehörigen Harro Haun Waltraud Haun geb. Luksch VE RMAHLTE Mhm.-Neckarau Schulstr. 103 16. September 1950 [ernteten 8 Tullastr. 14 Tel. 424 24 1 1 1bi. 18. September beginnt ein na Apendke ee 2. Vor bereit. auf die kfm. Geh.- Prüfung: Buchführung, kfm. Rechnen, Betriebslehre usw. 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Orsom soll in einer deutsch- ameri- kanischen Gemeinschaftsproduktion unter einem französischen Regisseur spielen. Da Welles beim Hamburger Theatergastspie! in Sattlers Besenbinderhof-Theater ver- sprach, neben dem normalen Deutsch auch Plattdeutsch zu erlernen, und da Margari- tofk zu Film-Deutschlands finanzstärksten Leuten zählt, könnte aus dem Filmplan etwas werden. Wenn Orson Welles be- rechenbar ware Vorerst leistete er sich in Deutschland attraktive Kleinigkeiten jungenhafter Art. Karas' Zithermelodien im Hintergrund des aufgescheuchten Publikums, konnte Welles seine Späße unangefochten treiben. Er lief schnurstracks dem honorigen Empfang am Hamburger Hauptbahnhof aus dem Wege, quittierte die Frage, was er von Coca-Cola halte, mit der ernst gemeinten Bemerkung, das sei ein sehr interessantes Thema und er schreibe gerade eine Novelle darüber, empfahl sich den staunenden Journalisten als Kollege, weil er über seinen Deutsch- lIand-Aufenthalt eine Serie für France Dimanche schreiben wolle und pries die italienischen Journalisten, denen man er- zählen könne, was man wolle, und die dann doch immer ihren eigenen Kram schrieben. Welles Theaterdarbietung war für alle Anwesenden einigermaßen verblüffend: ein bißchen Faust mit Duke Ellingtons Musik, eine Probe Oscar Wilde, Zauberkunst- stücke, mit vollendetem Charme dargeboten, Gesang der farbigen Eartha Kitt(hoch- begabt und ungemein wandlungsfähig) und dann schließlich noch ein Stück Shake- speare, gespielt mit saftigem Pathos. Ge- legentlich auch änderte Welles das Pro- gramm nach eigenem Ermessen. Denn er ist, so scheint es, für das Publikum da, und nicht, wie üblich. umgekehrt. Nur Fachleute und gegen Ueberraschungen Gefeite konn- ten sich aus diesem Misch-Masch-Theater- abend etwas ableiten. Aber solche Ableitung ist nützlich und notwendig. Der ganze— mit Verlaub zu sagen— Welles-Rummel wäre des Auf- hebens und gar einer Nachlese nicht wert, steckte nicht hinter aller Sensationshasche- rei— die mehr vom Publikum als vom Star ausging— eine sehr wichtige Er- kenntnis, an der man nicht vorübergehen sollte. Welles ist, ganz abgesehen von einem eminenten darstellerischen Können und einer schlagfertigen Klugheit, zunächst ein- mal eine Persönlichkeit. Cocteau hat ihn beschrieben:. ein Riese mit einem Kin- dergesicht, ein Baum voller Vögel und „La Traviata“ Unter Leitung von Karl Fischer Die Dirigentenqualitäten Kar! Fischers, des neuen Opernkapellmeisters des Na- tionaltheaters, erwiesen sich am Mittwoch- abend neuerdings an einef von ihm geleiteten„Traviata“- Aufführung. Fischer ist ein klar und zielsicherer disponie- render Kopf, dessen nachschöpferische Arbeit, so will es scheinen, mehr überle- gener Klugheit des Denkens als gefühls- mäßigen Impulsen entspringt. Seine Aus- legung der„Traviata“ zeigte bei ungetrüb- ter gesanglicher und instrumentaler Präzi- sion eine ausgesprochene Bewußtheit, die an der Kunstleistung nichts überhitzt, da- gegen manches auf eine höchst reizvolle Art und Weise sublimiert. Das geschmeidige Ab- und Zugeben in Dynamik und Zeit- maßen, eine geschmackvolle Heraushebung der verfeinerten Pastelltönung der„Tra- Viata“!-Musik und die trefflich beobachtete verhaltene Intensität der dramatischen Linie waren die vornehmlichen Merkmale dieser vom gut besuchten Hause mit sehr herzlichem Beifall quittierte Aufführung, als deren künstlerischer Mittelpunkt die Violetta Liselotte Buckups mit Recht vom Publikum besonders anerkannt wurde. . s- Gastspiel in Westdeutschland Schatten; ein Kettenhund, der sich losgeris- sen hat und in einem Blumenbeet schlafen geht. Ein fleißiger Bummelant, ein weiser Verrückter; eine Insel der Einsamkeit, gegen die die Menschheit anbrandet; ein Student, der während der Vorlesungen schläft. Seine Taktik: sich betrunken zu Stellen, einfach, um allein gelassen zu wer- den.“ Ob Genie oder nicht, ob total ver- rückt oder nur ein wenig, darüber wird ge- stritten. Nicht zu bestreiten ist die schau- spielerische Größe, und die Kraft seiner Persönlichkeit, wenn man ihm auch in Amerika ein bißchen übel nimmt, daß er das Hollywood-Klischee ablehnt. Er steht dort übrigens, jedenfalls weiß das die „Basler Nationalzeitung“, auf einer Art „schwarzer Liste“ von Künstlern, die im Verdacht„un amerikanischer Aktivität“ stehen Persönlichkeiten sind in Deutschland auf der Bühne und Leinwand rar gewor- den. Wenn beispielsweise Gründgens den Hamlet auf seine persönliche Weise inter- pretiert, dann herrscht bei vielen Verstim- mung. Wo heute als höchstes Maß der Dinge schon allein die Werktreue als ein lockendes Ziel erscheint, gilt die persön- liche, also subjektive Auslegung eines Werkes nichts mehr. Gut ist nur, was der Durchschnitt begreift. Spuren von Genia- lität gehören ins Ressort von Sigmund Freund und gelten schlichtweg als nicht mehr normal. Menschen wie Cocteau und Sartre würden— wären sie Deutsche— vermutlich mit ihren Werken nicht über die Resonanz einer Studio-Aufführung hin auskommen. Gagenforderungen— ob in ihrer Höhe zu Recht oder Unrecht— sind mitunter wichtiger geworden als Leistun- gen. Aber für drittklassige Schauspieler, die als Stars abgestempelt sind und ein Fotograflergesicht haben, zahlt man jeden Preis. Vielleicht war Orson Welles! Gastspiel! in Deutschland eine Sensations-Spekula- tion seines Managers. Dann hat ausnahms- Weise ein Manager etwas Gutes getan. Denn wer mit Orson Welles sprach, dem Wird aufgefallen sein, wie abseits wir bei den die Welt erregenden kulturellen Din- gen trotz mancher Erfolge immer noch stehen. Vielleicht rüttelt diese Erkenntnis ein wenig an den Mauern unseres reichlich kaden Kulturbetriebes. Hoffentlich gelingt es, nach Welles auch Barrault, Simon, Jouvet und andere Künst- ler von Rang recht oft nach Deutschland zu bekommen. Klaus Hebecker „Der Theodor im Fußballtor“ ein Lustspielfilm der Zeyn-Styria- Gesellschaft mit Theo Lingen, Gustav Knuth. Charlott Daudert und anderen. Unser Bild zeigt eine Szene mit Josef Meinrad, Hans Moser und Lucie Englisch. Der Film läuft ab heute in einem Mannheimer Lichtspieltkeater. Die Fliege 735 Humoreske von Alexander Sacher-Masoch Verhandlung vor dem Polizeirichter. Aufgerufen werden Sebastian Müller, seines Zeichens Hausbesorger des Hauses Mozart- straße Ig, und Johann Maiberger, Beamter der städtischen Versicherung. Sebastian Müller, kahlköpfig, breit- schultrig. mit ergrauten Haarbüscheln an den Schläfen, gibt sein Alter mit achtund- künfzig Jahren an. Schnaufend tritt er vor den Richtertisch hin. „Sie haben.. sagte der Richter. „Nicht ich. Er hat mich auf den Kopf“. „Ruhe!“ schreit der Richter.„Sie haben zuzuhören“. Er wendet sich an Maiberger: „Am Donnerstag vorige Woche, gegen 6 Uhr abends gerieten Sie laut Anzeige mit dem hier anwesenden Sebastian Müller in Streit. Dieser Streit artete in eine Prügelei aus. Ich sehe hier nicht ganz klar. Jeder von Ihnen behauptet, zwei Ohrfeigen erhalten zu haben. Weshalb haben Sie gestritten?“ „Also, Herr Richter, das war so. Ich bin am Nachmittag in meinem Zimmer geses- „Die Zeit aus den Fugen“ Z wei Vorträge im Mannheimer Amerikahaus In einem klar disponierten Vortrag im Mannheimer Amerikahaus über„Gabriel Marcel und der christliche Existenzialis- mus“ entwarf Prof. Pr. O. F. BOI IO von der Universität Mainz ein umfassen- des Bild von den einerseits geleugneten, andererseits als völlig unproblematisch be- zeichneten Beziehungen zwischen Christen- tum und Existenzphilosophie am Beispiel Gabriel Marcels. Dieser französische Den- ker, der sich erstmals als Vierzigjähriger eindeutig zum Katholizismus bekannte, legt seiner religiös- philosophischen Haltung die Einsamkeit des Einzelmenschen zu- grunde. Für den Menschen wird jeweils das„engagement“, der persönliche Einsatz in die Wirklichkeit mit ihren äußeren Bin- dungen(Eigenschaften, Besitz, Umwelt), entscheidend. Das Ziel dieses Sich-einer- Sache-Verpflichtens kann jedoch nicht durch mechanisches, wissenschaftliches Denken erreicht werden, sondern im ständigen Wech- selspiel der Aneignung gegen dię Entfrem- dung von der„kernhaltigen Wirklichkeit“. Die Psychologie zum Beispiel vermag objek- tive Aufschlüsse über den Umgang mit dem Menschen zu geben, niemals aber bis zu sei- nem Kern vorzustoßen, weil der Mensch eine in ihrer Freiheit handelnde Person ist. Für Gabriel Marcel geht dem Menschen in der Liebe zum Du, in Hoffnung und in Gläubigkeit die Wirklichkeit auf. Es ist also möglich, die Angst, die im Mittelpunkt des auberchristlichen Existenzialismus steht, zu überbrücken durch den konkreten Akt der Glaubenserfahrung, der sich für jeden Men- schen individuell vollzieht. Einen anderen, wesentlich aus biologi- schen Gesichtspunkten geschöpften Versuch, den Krisenerscheinungen unserer Zeit einen Sinn zu geben und ihnen Auswege zu Wei sen, unternahm im Mannheimer Amerika- haus Prof. Hermann Friedmann, ein finnischer Biologe deutscher Abstammung, der jetzt in London wirkt, mit seinen Aus- führungen über dem Thema„Die Zeit aus den Fugen“. Prof. Friedmann betrachtet unsere Kulturkrise als einen Uebergangs- zustand, der zu einer harmonischen Reife gelangen wird, sobald die Menschheit für die von der Technik geprägte neue Lebens- situation das ihr gemäße Nerventempo er- rungen haben wird. Der Mensch hat die Erde erst als ein später Gast bevölkert, während das Tier sich den jeweiligen geolo- gischen Epochen bedeutend langsamer ASS milieren konnte. Da der Mensch sich inner- halb seiner Organe, deren Funktionen und innerhalb seiner Instinkte(wozu auch der Verstand gehört) in eine höhere und eine tiefere Wesensschicht gliedert und— bio- logisch gesehen— wie das Tier zwei Grund- typen, Raubtier und Herdentier, verkörpert, ist es immer wieder die ungeheure Macht der Suggestion, die sich den leicht beein- flußbaren„Herden“-Teil der Menschheit dienstbar macht. So entstehen die Hauptübel der Geschichte, die Völker-, die Religions- und die Klassenfeindschaft. Man muß, so fordert Prof. Friedmann, den Menschen sich selbst bewußt machen, damit er seine tiefe- ren, die animalischen Züge, überwinden lernt. Nur so wird die Menschheit das ihr biologisch und geistig vorgezeichnete Ziel segensreich erlangen können. W. St. sen. Ich wohne Mozartstraße 19. dort, wo Herr Müller Hausbesorger ist. Mein Zimmer geht auf den Vorgarten hinaus. Das Fenster war offen.“ „Bitte nicht so umständlich. Kommen Sie zur Sache!“ „Das gehört alles zur Sache, Herr Rich- ter. Es ist wichtig, daß das Fenster offen war. Und es ist wichtig, daß Herr Müller unten im Vorgarten gesessen ist und Zei- tung gelesen hat.“ „Also gut. Weiter, weiter.“ „Also ich sitze da in meinem Zimmer und schreibe eine Eingabe an den Magistrat. Da setzt sich eine Fliege vor mich auf das Papier, ganz frech vor meine Nase hin. Ich jage sie fort. Hschsch! Was macht das Luder? Setzt sich nach einem Rundflug um meinen Kopf wieder aufs Papier. Frechheit denke ig“ „Herrr!⸗ „Das ist wichtig. Sie werden gleich sehen. Sind Sie schon mal von einer Fliege geär- gert worden? Von einer Brummfliege? Von so einem dicken raffinierten Biest? Von Prost. Also die Fliege kommt immer wieder. Ich schreibe, sie kommt. Ich höre auf. Ver- jage sie, will sie fangen, schlage nach ihr mit der Hand, einem Buch, dem Lineal— sie ist fort. Mit der Zeit werde ich wütend. Höre auf mit dem Schreiben. Sitze geduckt, lauere ihr auf— da setzt sie sich hin, ganz nah— langsam, nur langsam jetzt hast du Sie, denke ich mir, Bumm!— meine Hand schlägt auf den Tisch, nichts erwischt, keine Fliege. Da verliere ich ganz den Kopf, haue, schlage, steche drauf los. Jetzt muß ich sie haben. Das steht fest. Ich pirsche mich heran wie ein Jäger, verfehle sie, stürme ihr nach, vergesse alles, alles um mich herum. Da plötzlich, das Fenster ist offen, entwischt sie. Fliegt einfach hinaus. Läßt mich zurück mit dem demolierten Zimmer, ist nicht mehr da. Ich beuge mich hinaus, sitzt eine Glatze unter mir im Garten. Und auf der Glatze — Herr Richter, sitzt sie! Da springe ich aus dem Fenster, mit dem Lineal, haue zu, bar Erwischt! So war das, Herr Rich- er.“ „Na und?“ „Na ja, die Glatze gehörte Herrn Müller, und der stand auf und klebte mir eine Saftige. „Stimmt das. Herr Müller?“ f „Jawohl, Herr Richter“, erwiderte Seba- stian bedächtig.„Stimmt. Ich habe ihm eine gegeben, dann hat er mir eine und dann haben wir es wiederholt. Eine Frechheit, mir auf den Kopf zu schlagen. Weil wir sehr gebrüllt haben, sind Leute gekommen. Dann hat ein Beamter uns aufgeschrieben aber das mit der Fliege habe ich nicht gewußt. Da sieht ja die Sache anders aus. Das kann man ja verstehen Sie sahen einander an. Einträchtig, Arm in Arm gingen sie heim. 7. PERCYT AUF A Roman von Hons Thomas N Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 36. Fortsetzung Sie war schlank und groß, nicht mehr jung, aber ebenmäßig und schön. Schwarze Wellen rahmten ein weiches, anmutiges Gesicht ein. Es war fremdartig und inter- essant, breit im Kinn und Backenknochen, fast slawisch. Das Herz John Pereivals 20g sich zusammen; er spürte es, und er wußte aus Erfahrung, daß jetzt. Vorsicht am Platze war. Sie sah aus wie eine Schloßfrau des siebzehnten Jahrhunderts. „Madame“, sagte er gemessen und feier- lich, rig einen eingebildeten Federhut vom Kopf, schwenkte ihn weit ausholend und preßte ihn gegen die Brust, indem er gra- vitätisch ein Bein zurückstellte und sich tief verneigte.„Madame, der Herr dieses Schlosses entbietet Ihnen durch mich seinen unwürdigen Diener, seinen ehrer- hietigsten Gruß. Der Herzog läßt Sie bit- ten, über mich und sein Haus zu verfügen nach freiem Willen und Belieben. Mein Herr ist glücklich über die Ehre, die ihm widerfahren ist und hofft, daß Euer Lieb- den alles nach Wunsch finden werden!“ „Monsieur“, sagte sie ebenso steik und gemessen und verneigte sich huldvoll,„die Kleiderkammern dieses Schlosses haben uns bereits entzückt. Sagen Sie dem Her- 20g, daß wir ihm geneigt sind. Wir konn- ten die Erfahrung machen, daß seine Knappen ritterlich und mannhaft mit den Drachen dieses wilden Sees zu kämpfen Wissen. Dürfen wir den Namen des Hel- den erfahren, der solcherart den Tod nicht scheute?“ „Der Name ist Euer nicht wert, hohe Fraul Er lautet Jean Le Brun!“ „Wir sind entzückt, Marquis! Um die- sen Namen ist viel Rühmens! Sie retteten vorhin die Fürstin Olkonsky. Mein Herr und Gebieter, der Kaiser, wird Ihre Tat zu belohnen wissen!“ „Madame la Princesse. sagte John Percival und richtete sich anmutig auf; er sah in zwei helle, blaue Augen, die im Kontrast zu den schwarzen Haaren stan- den, und er war betroffen. Sie waren in der hellen Morgensonne halb geschlossen; das gab ihrem Gesicht eine Mischung von Spott, Wissen und Hochmut. Er vollführte einige große Gesten; zu einer eingebil- deten Dienerschaft gewandt, klatschte er zweimal in die Hände. Dann wies er ein- ladend auf den Tisch und bot ihr feier- lich seinen Arm. Es war ein gestreifter grober Wollärmel und knisterte rissig in der steifen Seide, die er aufnahm. „Die Kleiderkammern dieses Hauses sind leider alt, Madame“, sagte er ent- schuldigend,„aber Garten und Küche sind jung geblieben!“„Und wo ist Ihr Herzog. Marquis?“ fragte sie, als sie Platz genom- men hatten. „Er ritt zur Falkenbeize, Madame“, sagte John Percival, während er Tee ein- goß und ihr das Weißbrot reichte. Er dachte an den schnaufenden Knollen von Onkel Raymond und mußte lächeln. Sie sahen beide aus wie aus einer unwirk⸗ lichen Welt, aber sié paßten in die Welt Raymond Duvals. John Percival begann, das Huhn zu tranchieren. Er tat es intensiv und schien an seine Tätigkeit hingegeben. In Wahrheit wollte er Zeit gewinnen. denn er wußte, daß sie ihn prüfend be- obachtete, während sie in kleinen Schluk- ken trank. Die Verlegenheit, die sie beide durch das Schauspiel ihrer Begrüßung ver- deckt hatten, war von ihnen gewichen; aber John Percival hatte gemerkt, daß sie ihm gewachsen war. „Ich ahnte bisher nicht, daß die Eng- länder so viel Sinn für Romantik haben, Monsieur“, sagte sie plötzlich in fließen- dem Englisch und lächelte ihm Zu,„ich kannte sie immer nur nüchterner und praktischer!“ „Madame“, sagte John Percival,„wir sind eine romantische Nation! Es wird uns nur sehr selten Gelegenheit gegeben, unsere Seele zu zeigen. Dies war mein erster Kampf mit schwWänen, denken Sie, und da- zu mußte ich erst alt und grau werden!“ Er legte ihr geschickt das kalte Fleisch vor, dann gestikulierte er kurz und herab- lassend in den Garten. Er hob den Arm scharf und abweisend und setzte sich ihr gegenüber. Der imaginäre Troß der Diener- schaft war verabschiedet. Sie aßen hungrig und mit Genuß. Johan Percival beobachtete sie verstohlen. Die Sonne ließ feine Risse in ihren Augen- winkeln auftauchen, die neugierig mach- ten, weil sie ihre Geschichte verschwiegen Sie hatte eigenwillige Augenbrauen und latrige seidige Wimpern. Wenn sie lachte, zogen sich die Augen schmal zusammen, sie schien etwas zu versprechen und sich gleichzeitig darüber lustig zu machen. Sie war eine ungemein reizvolle Frau, und John Percival dachte angestrengt nach, denn sie kam ihm. bekannt und vertraut 9 „Sie sind schweigsam, Marquis!“ „Man sollte es sein, Madame, wenn man den Leidenschaften des Gaumens frönt, nicht wahr? Essen, das ist wie eine Kommunion oder eine Messel! Im übrigen rede ich unterbrochen mit Ihnen. Ich fragte Sie nach Ihrem Herrn, dem Kaiser. Sie be- richteten, daß es ihm gut gehe und daß er auf Bären jage. Der gute Kaiser! Immer noch so rüstig und jugendlich? Daß Sie Slawin sind, steht außer Frage. Ich fragte Sie, ob Sie sich noch unserer letzten Be- gegnung erinnerten! Sie vergaßen zu ant- Worten, hohe Frau! Sie wissen, wir sahen uns lange nicht. Wo war es doch zuletzt?“ „Sie sind sehr vergeglich, Marquis!“ „Das Alter, Madame, das Alter! Es sind die vielen Geschlechter, die wir mit uns herumtragen, sie nehmen uns die Kraft. War es nicht bei Hofe? Sie trugen ein schmales, weißes Kleid mit einer breiten Schleppe, und Sie hatten nur eine selt- same Agraffe auf der Schulter. Dies blieb haften bei mir, Madame! Wo sah ich Sie zuletzt?“ Sie wurde unruhig und sah ihn nach- denklich an. Hinter seinen Worten steckte eine Wirklichkeit, die in die Welt, die er spielerisch entwarf, einzubrechen drohte. „War es nicht am Hofe von Saint James, Marquis?“ fragte sie spöttisch. „Es war eine seltsame Agraffe, Fürstin, und ich weiß auch jetzt, wie sie aussah. ES war eine riesige Spinne mit roten Augen, Rubinen, glaube ich. Um den Leib sagen Brillanten. Sie hatte die Beine weit ausgestreckt und die hielten Ihre Schulter umspannt. Es war aufregend, Madame. Dies steht vor mir, wenn ich Sie ansehe. Nein, nicht am Hofe von Saint-qames, auch nicht in Versailles; aber es war ein großer Empfang, und es waren viele Menschen da. Helfen Sie mir, Madame, und ver- zeihen Sie meine Vergeßlichkeit!“ „Es ist unser Los, Monsieur, uns damit abzufinden, daß wir vergessen werden“, sagte sie seufzend.„Und es ist noch schwe- rer für eine Frau, in das Alter zu kommen, in dem sie Erinnerungen weckt! Sie sind nicht sehr galant, Marquis!“ — Josephine Baker gastiert in Deutschland Nur ein Maler sollte darüber schreiben am besten ein Pariser Maler, ein Imprez. sionist und nebenbei ein Modezeichner ersten Ranges. Josephine Baker ist völlg „Grande Dame“ geworden, das bananen. umgürtete Girl ist verschwunden. 8 scheint nur noch geringen Wert auf irgend. welche aggressive, körperliche Betonung ihres rassigen Selbst zu legen. Sie deute“ sich, d. h. ihre im Scheinwerfer elfenbein. farben glänzende Schönheit, ihren Tam und Panther-Gang, ja ihre Stimme nur an Wirkt aber dadurch um so suggestiver: ei; lebendes Bild, das nie aus dem. von ihren eigenen Instinkt vorgezeichneten Küng. lerischen Rahmen tritt. Allerdings nich allein eigener Geschmack, auch der Erfin. dungsgeist raffinierter Modeschöpfer madit aus ihr den triumphalsten, nämlich beser. testen Mannequin, der je Kleider— und v für Kleider!— trug und vorführte. Kleid, Pelze, Hüte und Coiffure-Federn, Fächen Schuhe und Schmuck! Ihr„Changement da décors“, wie sie es, parlierend, nannte“ begleitet kaleidoskopisch des lebenden Bildes, der tanzenden Plastik mannigfaltig Metamorphosen, bedingt durch jedes nei Chanson dansant, tanzendes und getanzts Liedchen, welches zu ihrem Wesen so vol. kommen paßt. wie in ihren Gliedern di dekorative Pracht phantastischer Roben ansteht. Schließlich dominiert aber doch die Sens. tivität ihres Körpers über alles„Ange. gene“, die Melodie über die reiche Instru- mentation mittels des Kostüms. Und da Unnachahmliche ihrer Körperlichkeit wl durch eine unvergeßliche, in allen Registen erfahrene Stimmgebung unterstrichen, di einmal aus der Wildheit aufbrach, um gd im Reflex der Ville Lumiere zu sänftige Summa summarum: Wenn man von eing Danseuse, Diseuse und Chansonette d Begriff„Klassisch“ gebrauchen will, hie scheint es gerechtfertigt. Das ist das Ver. dienst ihrer zweiten Heimat. Frankreich Ihr Ursprung verrät sich nur noch als leis mitschwingender, immerhin deutlich per. nehmbarer Oberton. Der fast ausverkaufte Museumssaal 1 München brachte Josephine Baker eilt stürmische Ovation nach der anderen ell. gegen— und vergaß auch nicht, ihren ami santen, eleganten Partner Louis van Bug ihren prachtvollen französischen Begleite das Orchester Ernst Jäger— und die t immer liebe, geistreiche Ansagekunst Hel. muth Krügers zu würdigen. Kalckreuf „Spitzenhäubchen und Axseni im Hamburger Z immer-Theatel Eine tolle Kiste, ein verrückter UIk, ein freche Kriminalgroteske, wie sie nur e Amerikaner schreiben konnte. Wer d6l Schauerstück„Spitzenhäubchen und Are nik“ von Joseph Kesselring, erstaufgefüh in Gmelins Zimmer- Theater in Hamburg auch nur eine Sekunde ernst nimmt, 7 nicht begriffen, daß hier ein Aufer Seil spitzen und witzigen Pfeile, teils n saftigem Humor, teils mit, bitterer Troß getränkt, auf die von Mord und Sadisi friefende Literatur und Filmdramatik ab- schiegen wollte, die nicht nur in Hollywen Hoch im Kurs steht.. Dreieinhalb Jahre hatte Kesselring i der persiflierenden Ausgeburt seine Phan. sie in Amerika einen Sensationserfolg, u in England erging es ihm nicht schlechte Auch dem Hamburger Zimmer Thea braucht um Serienaufführungen nicht bank zu sein, zumal unter Helmuth Gmellg pointierender Regie brillantes, burleste Theater gespielt wird. Worum es sich überhaupt dreht? 2% alte, zart besaitete Tanten(daher Spitzel. häubchen) beförderten zwölf alte Herten die ein möblieres Zimmer mieten wollten durch Gift im FHolundergetränk(dat Arsenik) in das Jenseits ihres Kellers. Neffe, der plötzlich auftaucht, hat ebenfe zwölf Morde auf dem Gewissen und d. Beweisstücke im Koffer gleich mitgebrad Da entsteht eine böse Rivalität. Zur rech ten Zeit greift die Polizei ein. Die Tante landen im Sanatorium, der Neffe im G5. fängnis. Ist es Wahnsinn, hat es doch Methoc Und diese zur Mode gewordene Meth vieler Auch-Autoren wird in Form eis Kalauers angeprangert. A E. K — „Madame, Sie belieben zu scherzen I vermeide es nur, Ihnen von meinen Hol nungen zu sprechen; sie verfallen del Spott meiner Jahre. Es ist unser Los, Me dame, die Träume unserer Jugend une füllt durch ein gebrechliches Alter frage zu müssen!“ sagte er melancholisch seufzte tief auf. „Nun, Sie schienen mir vorhin kübiger als jetzt!“ lachte ihn an. „Sie haben die Möglichkeit eines 1 nauen Vergleiches?“ fragte er strafend mißbilligend. Er hielt den Kopf 9 gegen die Sonne und blinzelte sie an. 140 da er leicht befangen war, sah er unde schämter aus, als er wußte. Er h übrigens, daß ihm das Blut in die Sg stieg, und er sah mit Vergnügen. dab a, über inr Gesicht ein flüchtiges Rot huscht Sie ließen dieses Thema auf sich berü und wandten sich geflissentlich c Essen zu. „Es ist schlimm, Marduis, aber ich Ihnen gestehen“, begann sie nach 0 Weile,„ich habe Sie auch vergessen kann mich nicht mehr an Sie erinneg Das ist vielleicht kein Nachteil“. füste, schnell hinzu,„denn Ihre Hoffnungen 85 nen reizvoll sein! Sie sind es auch 8. 115 lich. Wollen Sie mir helfen? Ihr Nan Monsieur?“ zune „Ist Jean Le Brun, Madame. Ich 8 ihn bereits!“ diess „Verzeihung. Und Sie sind Gast de Schlosses?“% Gew „Wie sie, Madame. Es gehört Herzog!“ 090 Sie musterte das Haus von Raym 1 Duval eingehend und aufmerksam, de wunderbares altes Schloß, Marquss lange bewohnen Sie es schon?“ „Zwei Tage, Madame.“ leich, entgegnete sie Ul muß einel 170 verõ vs Vera Dr. K Reda Telet Bank Allge Städdt Bezir Posts Lud v Ersch Für nimm 5. J Wes ang kap ein. sen die ziel pl. g Wie Di Fran! 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