tgeber lieber harten ich i. Rezent Nietz. teller n und Lange, „ Jun. ich fi Ur dig n Ge- 8 eine dem reitet Würze de und espekt arquß en Hot Gegen chs yell haben, 9 4 enkoꝶ gestal. — Ste · pro- Hasi — Va. weiten Idlosen etation er in chließ (J. Je. eines Dazyi. Jestal, Weib⸗ von 4. ot. Dis tückez Dar. 5 00 Trotz e eine ad de. 1 Tannes n Mit- enter Sphäre. beisen ich Be. Ueber- Vie der anden · he Zu- mmer wie ihn Im er⸗ ina en der 4 Per⸗ Mar In ag des vielen kaners named Rund- Montag Lultur⸗ 00 DM M aul 150 000 oniker, 1 oniker zühnen n der Dich · 2 Sant⸗ 6 ein- ide ab m ver- g. Alf eptem· oderne Un ler an Atom- e, dab e zwei Koh- seien. „Cen- — je Tür 1 ging er den Hände. n und je Uhr sichtig chritte nicht tigkeit l und 8 und Vor- id mit Sr, 80 sagte tun?“ feines r Sei ratte. 4e en itzen- laube. Oder aber e Du: dabei zurice r sich rieb ab er, ver- n der einem 7 Veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck. verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- ulmmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz G'eschiftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor- Straße 16 5 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 3-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen à. RH. 8. Jahrgang/ Nr. 220/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Donnerstag, 21. September 1950 „Ein weiterer Schritt zur Normalisierung“ sagt die Bundesregierung zum New Vorker Kommuniqué/ Die Stellungnah me der Parteien Bonn. Das New Forker Kommuniqué ratungen und Besprechungen in Bonn. offizielle Verlautbarung der Bundesregierung spricht v Normalisierung der Beziehungen Deutschlands zu den von unserer Bonner Redaktion stand am Mittwoch im Mittelpunkt der Be- Es stößt überwiegend auf Zustimmung. Eine on„einem weiteren Schritt zur Westmächten“, Bundeskanzler Dr. Adenauer wird am Freitag erste Verhandlungen mit den alliierten Hohen Kommissaren beginnen. Die Hohen Kommissare. MecCloy. Sir Eirkpatrick und Frangois-Poncet, haben ihre Rückkehr für Donnerstag angekündigt. Das Gespräch soll einen 1 1 a. 2 n inf Charakter haben. Man erwartet wichtige Ergänzungen und Erläuterungen. e Am Mittwochvormittag befaßte sich das Bundeskabinett in einer längeren Sit- zung mit den Beschlüssen der Außenmini- sterkonferenz. Es begrüßt die Verpflichtung, jeden Angriff gegen die Bundesrepublik„als einen gegen sich selbst gerichteten Angriff zu behandeln“. Auch die Absicht, den Kriegs- zustand zu beenden. wird mit Genugtuung verzeichnet. Die fortschreitende Beseitigung der alliierten Kontrollen sei ein Beweis da- für, daß die Allijerten gewillt sind, dem deutschen Volk auf dem Gebiet der Gesetz- gebung und Verwaltung eine erhöhte Eigen- verantwortung zu übertragen. Das gelte auch für die Außenpolitik. Gewisse Vorbehalte werden jedoch bezüglich der Revision des Besatzungsstatuts laut.„Es wird inten- g iver gemeinsamer Arbeit be dürfen, um die Ankündigung des Kommuniquèes in die Wirk liehkeit umzusetzen“, 0 besagt der Kapinettsbeschlußz,„dabei wird die Bundes- regierung ihre Aufmerksamkeit darauf rich- ten, die bisher einseitige Regelung ihrer Be- ziehungen zu den alliierten Mächten bald- möglichst auf vertragliche Basis zu stellen“. Es ist sehr aufschlußreich, daß im Gegen- satz dazu von britischer Seite am Mittwoch darauf hingewiesen wird, daß der Abschluß auch nur eines de facto-Friedens die Tei- lung Deutschlands for malisie ren müßte. Die Westmächte seien ent- schlossen, der Bundesrepublik und Berlin praktisch alles im Verlauf einer progressi- ven Entwicklung zu geben, was unter den gegenwärtigen internationalen Verhältnissen möglich ist. ohne aber in ihrer Position Rechts lücken entstehen zu lassen. Aus die- zen Gründen scheine eine Revision des Be- zatzungsstatuts angezeigt, nicht aber seine Beseitigung. Die Feststellung des Kommuni- quess, daß die Rechte der Alliierten in Heutschland durch die Beendigung des kriegszustandes nicht berührt werden sol- len. bedeute vor allem eine Sicherung gegen- über„dritten Teilen“. Die Stellungnahme der Parteien Vizekanzler Blücher nannte das Kom- muniquè eine„Sicherung des Frie- dense. Der Zeitpunkt, zu Einzelheiten Stellung zu nehmen oder ein„Klage- und Frage-Lied zu singen“, sei verfrüht, da die Verhandlungen noch liefen. Die Sozial- demokraten begrüßen die Fortschritte, aber Dr. Schumacher meint, daß man zu emer Politik wirklicher Entscheidungen nicht gekommen sei. Man spiele das Spiel der kleinen Mittel und gehe nicht den Schwierigkeiten zu Leibe. Vor allem zeige aich jetzt, daß das Vorprellen des Kanzlers in der Sicherheitsfrage eine ungünstige Atmosphäre geschaffen habe. Dr. Hermann Sehäfer(FDP) beklagt, dag die Bundes- 2 Buenos Aires. Der gegenwärtig in Süd⸗ amerika weilende nordrhein- westfälische Mini- der Dr. Karl Spiecker wurde am Dienstag vom argentinischen Staatspräsidenten Juan Peron empfangen. 1 Bonn. Im Oktober wird Zucker auf jeden al wieder reichlich zur Verfügung stehen. Wie aus dem Bundesernährungs ministerium verlautet, sollen in diesem Monat fast 200 000 ornen, das ist der doppelte Normalbedarf, treigegeben werden. 4 Bonn. Die Bundesregierung hat dem Bun- esrat eine Durchführungsverordnung zum So- forthilfegesetz zugeleitet, nach der rückwir⸗ end vom ersten April 1950 an Renten von ansebörigen der Unterhaltsbilfeempfänger nur eschränkt Ausgerechnet werden. Bisher waren ese Renten voll von der Unterhaltshilfe abgezogen worden. 1 Bonn. Der britische Staatssekretär im oreign Office, Lord Henderson, trifft heute auf dem Flugplatz Wabhnerheide bei Köln ein 5 wird am Freitag Bundeskanzler Dr: denauer, den Bundesministern und dem gucbesitionskührer Dr. Schumacher einen Be- * abstatten. Henderson trifft am Samstag Mitglieder der nordrhein- westfälischen desregierung in Düsseldorf. 1 München. Ein Vertreter des bayerischen ustiministerjums teilte am Mittwoch mit, n neuer Antrag des thüringischen Justiz- vonisteriums, die ehemalige„Kommandeuse on Buchenwald“, Ilse Koch, auszuliefern, sei abgelennt worden. b Berlin. Das sowietzonale Informationsamt estätigt am Mittwochnachmittag die Buka- tester Meldung, nach der sich der stellvertre- ade Ministerpräsident Walter Ulbricht auf v Wege nach Bukarest befindet, um dort handlungen zu führen. Zu der Delegation ſehören außer Ulbricht der sowfetzonale 15 N für Außenhandel und Materialver- Stans, Georg Handke, die Sowietzonen- gatssekretäre anton Ackermann, Bruno Heller und Willi Rumpf, sowie die Haupt- 5 85 ungsleiterin im sowjetzonalen Außen- vil terium. Greta Kucchoff. Pie Delegation Schaft, Bukarest über eine verstärkte wirke zerdttliche und kulturelle Zusammenarbeit erhandeln. UP/ dpa regierung nicht direkt mit den westlichen Alliierten über eine Revision des Besat- zungsstatutes verhandeln kann.„Zwischen- Slieder sind nicht immer geeignet, eine ver- Wiekelte Lage zu klären“, sagte er,„sie neigen unter Umständen dazu, komplizierte Zusammenhänge nicht zu vereinfachen, son- dern noch komplizierter zu machen.“ Es bleibt alles beim„alten“ Inzwischen hat das Rätselraten um das Außenministerium begonnen. Man spricht von Prof. Hallstein, von Dr. Kurt Kiesinger und Theo Kor dt. Im Bundeshaus greift allerdings das Bonmot „es bleibt alles beim Alten“, das heißt, der Bundeskanzler wird die Funktion des Außenministers mit übernehmen und sich wahrscheinlich lediglich auf einen Staatssekretär und unter Umständen auf einen Kreis freier Berater stützen, wie dies bereits von der CDU-Fraktion und der SPD-Fraktion an ihn herangetragen wurde um sich. Das würde dem amerikanischen „Gehirntrust“ oder dem Begriff des„team Work“ entsprechen. Der eigentliche Apparat besteht in seinem Kern bereits in der Dienst- stelle für auswärtige Angele- gen heiten. Hier rechnet man damit, daß die bisherige Abteilung II, Verbin- dungsstelle zur alliierten Hohen Kommis- sion, Leiter Ministerialdirektor Blan ken- horn, einen Teil ihrer Aufgaben ver- liert und der Abteilung III, Konsular- abteilung, angegliedert wird. Abteilung III soll, wie im„Auswärtigen Amt“ Rechts- abteilung werden, die Handelspolitik wird bei Abteilung IV liegen, während eine neue Institution, die Abteilung V, die kulturellen Belange wahrnehmen wird. Auch der Aufbau der Mission ist bereits Gegenstand langer Ueberlegungen gewesen. Falsche Gerüchte um Francois-Poncet Paris.(A. L.-Eig.-Ber.) Ein Sprecher des französischen Außen ministeriums verwahrte sich am Mittwoch gegen die in Deutschland verbreitete Nachricht über die Absicht des Quai d'Orsay, bei Gelegenheit der Umwand- lung der Hohen Kommissariate in Botschaf- ten den französischen Hohen Kommissar Andrée Frangois-Poncet abzuberufen und durch eine andere Persönlichkeit(es wurde unter anderem der Name des augen- blicklichen Ministers für Volksgesundheit und stellvertretenden Außenministers Pierre Schneiter genannt) zu ersetzen. Der Sprecher stritt nicht nur die Absicht der Abberufung Frangois-Poncets ungewöhnlich energisch ab, sondern machte darauf auf- merksam, daß es völlig irreführend sei, von einer Umwandlung der Hohen Kommis- sariate in Botschaften zu sprechen. Das neue Bundesaußen ministerium werde weder Bot- schafter nach Paris, London oder Washing- ton entsenden, noch sei beabsichtigt, eine 8 politische und diplomatische Vertretung der drei Westmächte bei der Bundesrepublik in anderer Form als derjenigen der Hohen Kommissariate einzusetzen, deren Ein- spruchsrecht auch in außenpolitischen Fra- gen durch die New Vvorker Beschlüsse nicht berührt sei. Der Sprecher betonte außerdem, daß durch die Beschlüsse der drei Außenminister in New Vork keine Veränderung in der gesetzlichen Basis der alliierten Besatzung von Deutschland eintreten werde. Unzutref- fend sei auch die Annahme, daß die Höchst- grenze der westdeutschen Stahlproduktion durch die drei Außenminister erhöht worden ist. Allerdings würde den Hohen Kommis- saren die Vollmacht erteilt werden, zur Er- füllung bestimmter Programme für die west- europäische Verteidigung eine zusätzliche Stahler zeugung zu genehmigen. Für die all- gemeine Produktion bleibe hingegen die bis- herige Höchstgrenze von 11 100 000 Tonnen pro Jahr bestehen. Beendigung des Kriegszustandes gilt für ganz Deutschland London.(dpa-REUTER) Zu der Erklä- rung der drei Westaußenminister, daß der Kriegszustand mit Deutschland beendet wer- den soll, sagte ein Sprecher des britischen Außen ministeriums am Mittwoch, diese An- kündigung beziehe sich auf das ganze Deutschland, dem von den Westmächten der Krieg erklärt wurde Dazu gehörten auch die jetzt unter polnischer Verwaltung ste- henden deutschen Gebiete jenseits der Oder- Neiße-Linie. Der Sprecher fügte hinzu, in London warte man noch auf nähere Angaben der drei Außenminister, ob der Kriegszustand mit Deutschland von allen drei Westmäch- ten gemeinsam oder getrennt beendet wer- den solle. „polizeikrieg“ in Berlin Gegenseitige„Vergeltungsmaßnahmen“/ 77 Polizisten festgenommen Berlin.(dpa) Aus der Festnahme von sechs bewaffneten Volkspolizisten am Mon- tag in Westberlin hat sich jetzt eine Art „Polizeikrieg“ entwickelt. In der Nacht zum Mittwoch und in den frühen Morgenstunden nahm die Westberliner Polizei 44 Volkspoli- zisten in den Westsektoren fest. Die Fest- nahmen sind eine Gegenmaßnahme zu dem Vorgehen der Volkspolizei, die am Dienstag- nachmittag 26 Angehörige der Westberliner Polizei festsetzte, die unbewaffnet auf dem Wege von oder zum Dienst in öffentlichen Verkehrsmitteln den Sowietsektor berührten. Die Volkspolizei hatte am Dienstag erklärt, daß sie die festgenommenen Westberliner Polizisten erst entlassen würde, wenn die am Montag in Westberlin gestellten Volkspolizi- sten freigelassen würden. Am Dienstagnachmittag sperrte die Volks- polizei die Oberfreiarchen- Brücken an der Grenze zum amerikanischen Sektor in bei- den Richtungen für den Fahrzeugverkehr. Nur die Straßenbahn darf noch passieren. Ueber diese Brücke war die Lastwagen- kolonne mit den am Montag festgenomme- nen sechs bewaffneten Volkspolizisten nach ihren Angaben versehentlich in den ameri- kanischen Sektor gefahren. Die in der Nacht zum Mittwoch von der Westberliner Polizei festgenommenen 44 Volkspolizisten sind in Hungerstreik getre- ten. Sie rührten das ihnen angebotene Mit- tagessen nicht an und lehnten auch Brot und Wurst für den Abend ab.„Und wenn sie uns als Leichen heraustragen, Wir essen nichts“, erklärte ein Volkspolizeiofflzier. Die Volkspolizisten, darunter auch einige Frauen, sind in einem großen Raum des Polizeiprä- sidiums in der Friesenstraße untergebracht. Von den Berliner Tageszeitungen, die ihnen gegeben wurden, lasen sie nur die sowjetisch lizensierten, während die Westberliner Zei- tungen unberührt gelassen wurden. Mehr- mals stimmten sie FDꝗi-Lieder an. Die am Montag im amerikanischen Sektor Berlins festgenommenen sechs Volkspolizisten aus der Sowjetzone er- klärten sich am Mittwoch damit einver- standen, daß am Freitag die Verhandlung gegen sie vor dem amerikanischen Bezirks- gericht in Berlin beginnt. Sie hatten am Mittwoch vor dem Vernehmungsrichter des Bezirksgerichts auf einen Nachprüfungs- termin verzichtet.. Sowjetische Soldaten und Volkspolizisten nahmen am Mittwoch in Lichtenrade im amerikanischen Sektor Berlins unmittelbar an der Grenze zur Sowietzonenrepublik zwei amerikanische Militärpolizisten und einen Westberliner Polizisten fest. die sich auf einer normalen Patrouillenfahrt be- fanden. Sie bemächtigten sich auch ihres Fahrzeugs. Wie hierzu von der amerikanischen Militärpolizei mitgeteilt wurde, haben die beiden amerikanischen Militärpolizisten ihr Hauptquartier durch den Funk ihres Wagens sofort von dem Zwischenfall unter- richtet. Sie gaben an, daß sie innerhalb des amerikanischen Sektors festgenommen seien. Unmittelbar nach dieser Mitteilung brach die Verbindung mit den Festgenom- menen ab. Kein Strom für Westberlin Trotz der grundsätzlichen Einigung über das Fernstromabkommen zwischen West- berlin und der Sowjetzone teilte die Ost- Bewag am Mittwochnachmittag der West- berliner Bewag ohne Angabe von Gründen mit, daß die Stromlieferungen nach Berlin am Mittwoch um 24 Uhr eingestellt werden. Dazu wird von zuständiger Seite mit- geteilt, daß die West-Bewag trotz des Aus- falls der Stromlieferung aus der Sowjetzone den normalen Anforderungen der Ver- baucher entsprechen kann. Gewisse Schwie- rigkeiten könnten in der Spitzenbelastungs- zeit auftreten. Einigkeit zwischen hat folgenden Wortlaut: zutreten, gebot. Es hat nicht an ihnen abzugeben. entschlossen vorwärts zu gehen.“ Aufruf der Regierungen von Württemberg-Baden und Württemberg⸗ Hohenzollern zur Volksbefragung Der württembergisch- badische Ministerrat hat am Montag beschlossen, in Uebereinstimmung mit der Regierung von Württemberg- Hohenzollern einen Aufruf zur Volksbefragung über den Südweststaat am 24. September zu erlassen. Der Aufruf „Seit zwei Jahren sind die Regierungen Württemberg-Baden und Württemberg Hohenzollern unablässig bemüht, die Vereinigung der drei südwestdeutschen Länder herbeizuführen, wie es ihnen ihre Pflicht, für die Interessen der Bevölkerung ein- hinausgezögert worden ist. Nun hat die Bevölkerung selbst das Wort. Von der tiefen Ueberzeugung erfüllt, und Badens im Interesse aller Bevölkerungskreise liegt und ein wichtiger Beitrag für die gesunde Entwicklung unseres deutschen Vaterlandes ist, appellieren die Regie- rungen Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern einmütig und eindringlich an die Bewölkerung ihrer Länder, ihre Stimme am 24. September für die Vereinigung Laßt euch nicht durch die Bequemlichkeit oder Verärgerung davon abhalten, zur Urne zu gehen. Die Entscheidung ist in eure Hand gelegt. Wahrt jetzt euer Recht, selbst zu bestimmen, wie euer Staat in der Zukunft aussehen soll. Die Forderung der Stunde gebietet uns allen, nicht stehen zu bleiben, sondern einmütig und gelegen, wenn die Entscheidung so lange daß der Zusammenschluß Württembergs Acheson schlägt UNO-Iruppen vor Der iranische Delegierte Nasrollah En tezam Präsident der Vollversammlung New Tork.(dpa-AFP). Der iranische Dele- gierte Nasrollah Entez am wurde noch am späten Dienstagabend zum neuen Präsidenten der UNO- Vollversammlung ge- Wählt. Er erhielt 32 Stimmen. 22 Stimmen entflelen auf den pakistanischen Außen- minister Sir Mohammed Zafonkleh Khan. Vizepräsidenten der UNO-Vollversamm- lung wurden die Delegationsführer der USA, der Sowjetunion. Großbritanniens, Frankreichs und Nationalchinas. Außer die- sen„großen Fünf“ stellen Australien und Venezuela je einen Vizepräsident. Auf der zweiten Sitzung der UNO-Voll- versammlung am Mittwoch wurde der ko- lumbianische Verteidigungsminister Dr. Ro- berto Urdaneta zum Vorsitzenden des Politischen Ausschusses gewählt. Der Politische Ausschuß ist das wichtigste Arbeitsgremium der UNO- Vollversammlung. Der kubanische Delegationschef Gustavo Gutierrez übernahm den Vorsitz des Wirtschaftsausschusses. Zu weiteren Vorsitzenden wurden ge- wählt: Dr. van Heu ven- Goedhart Hol- land)— Sozialausschuß. Prinz Waithay akon(Siam)— Treu- händerschaftsausschuß.. Frantisek Outraija(Tschechoslowakei) — Rechtsausschuß. Jam Saha b(Maharadscha von Nawa- nagar-Indien)— Budgetausschuß. Bei der Abstimmung über den Antrag, die nationalchinesische Delegation von der Tagung der Vereinten Nationen auszu- schließen, um an ihre Stelle Delegierte der chinesischen Kommunisten aufnehmen zu können, stimmten am Samstagabend für den Antrag: Afghanistan, Burma. Weigruß- land, die CSR, Dänemark. Indien, Israel, Holland, Norwegen, Pakistan. Polen, Schwe- den, die Ukraine, die Sowietunion, Groß- britennien und Jugoslawien(also 16 Staaten). Gegen den Antrag stimmten: Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien. Chile, China, Kolumbien, Kostarica, Kuba. Dominikani- sche Republik, Es Salvador. Abessinien, Grie- chenland, Haiti, Honduras. Island, Iran, Irak, Liberia, Luxemburg, Mexiko, Neusee- land, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, die Philippinen, Thailand. Türkei, Süd- Afrika, die USA, Uruguay und Venezuela (also 33 Staaten). Der Stimme enthielten sich: Argentinien, Kanada, Ecuador. Aegypten, Frankreich, Guatemala, Libanon, Saudi-Arabien, Syrien und der Jemen(also 10 Staaten). Achesons Vier-Punkte-Plan Der amerikanische Außenminister Dean Acheson forderte die Vereinten Nationen am Mittwoch zur Annahme eines Vier- Punkte- Planes der USA auf, in dem unter anderem die Aufstellung bewaffneter UINO-Polizei- Streitkräfte zum Einsatz gegen jede Friedensbedrohung gefordert wird. Der Plan, den Außenminister Acheson Bund und Ländern über Aufstellung der Bereitschaftspolizei Bonn.(dpa) Bundesratspräsident Dr. Hans Ehard erklärte am Mittwoch nach einer Unterredung mit Bundeskanzler Dr. Ade- nauer in Bonn, zwischen Bund und Län- dern bestehe volle Einigkeit über die Auf- stellung der auf Grund der New Vorker Deutschland-Beschlüsse zugelassenen Bereit- schaftspolizei. Diese Polizeikräfte würden demnächst von den Ländern aufgestellt wer- den und dem Bund in Notfällen uneinge- schränkt zur Verfügung stehen. Ausbildung, Bewaffnung und Gliederung dieser Polizei sollen einheitlich sein. Zu diesem Zweck müsse ein Koordinierungsausschuß der Län- der beim Bundesinnenministerium gebildet werden. Die Finanzierung dieser Bereitschaftspoli- zei ist nach den Worten Ehards ein zweit- rangiges Problem. Gegebenenfalls würden die Länder einen Zuschuß des Bundes in An- spruch nehmen. Auf jeden Fall müßten diese Polizeikräfte so schnell wie möglich aufge- stellt werden. In Angelegenheiten der Sicher- heit dürfe es kein Zögern geben. Ehard be- tonte, daß die Bereitschaftspolizei mit Mili- tär nichts zu tun hat. Diese beiden Begriffe müßten sehr klar auseinander gehalten wer- den. Die Bereitschaftspolizei würde jeden- kells aus Einheiten mit vollen polizeilichen Befugnissen— wie Recht der Festnahme usw.— bestehen. zu Beginn der allgemeinen Debatte der UNO- Vollversammlung vorlegte, umfaßt folgende Punkte: 1. Einberufung einer Sondersitzung der UINO- Vollversammlung innerhalb von vier- undzwanzig Stunden, wenn der Sicherheits- rat außerstande ist, gegen einen Friedens- bruch oder einen Aggressionsakt einzu- schreiten. 5 2. Schaffung einer„Sicherheits- oder Friedenspatrouille“(ein Aus- schuß) durch die Vollversammlung, die sofort und unabhängig in Gebieten zur Be- obachtung und Berichterstattung eingesetzt werden könnte, in denen internationale Konflikte drohen. Diese„Patrouille“ soll nur mit der Zustimmung oder auf Aufforde- rung des betreffenden Staates eingesetzt Werden.. 3. Ein Plan, nach dem jeder Mitglied- staat der UNO innerhalb seiner nationalen Streitkräfte eine oder mehrere UNO- Einheiten bestimmt, die beson- ders ausgebildet und ausgerüstet in stän- diger Bereitschaft für sofortigen Dienst bei Aktionen der Vereinten Nationen gehalten werden sollen. 4. Die UNO-Vollversammlung soll einen Ausschuß bilden, der einen Bericht über die Möglichkeiten ausarbeitet, mit denen die Vereinten Nationen in gemeinsamer Aktion — einschließlich der Anwendung bewaff⸗ neter Gewalt— die Ziele und Grundsätze der UNO- Satzungen verwirklichen könnten. Die Lage in Korea Tokio. Starke amerikanische Verbände sind am Mittwoch mit Artillerie und Pan- zern über den Han-Fluß in die Vorstädte Seouls eingerückt und gruppieren sich ge- genwärtig zu einem Sturm auf die frühere südkoreanische Hauptstadt. Nach letzten Meldungen hat sich der kommunistische Widerstand vor den Toren der Stadt ver- steifb. General Macarthur wurde am Mitt- woch in seinem vorgeschobenen Gefechts- stand davon unterrichtet, daß sich ein kom- munistischer Marschverband, bestehend aus 200 Fahrzeugen und 40 Panzern, von der mandschurischen Stadt Antung aus auf dem Marsch nach dem Süden befinden. Wie nach den letzten Meldungen verlautet, hat die Marschspitze dieser kommunistischen Ro- lonne die Stadt Kaesong, 55 Kilometer nord- Westlich von Seoul, erreicht. Gegnerische Truppenbewegungen in Richtung Seoul wer- den außerdem von der Südfront gemeldet. Am äußersten nördlichen Frontabschnitt säuberten südkoreanische Verbände am Mitt- Woch die Hafenstadt Pohang von zurück- gebliebenen kommunistischen Widerstands- nestern und drangen über die Stadt hinaus um zwei Kilometer bis zu den nördlichen Höhen vor. In der Nähe von Samtschok, an der Ostküste Koreas und in der gleichen Höhe wie Seoul, sind südkoreanische Marine- infanterieeinheiten gelandet und haben dort einen Brückenkopf gebildet. Im Raum von Waegwan haben Einheiten der 24. amerikanischen Division einen grogen Durch- 5 durch die kommunistischen Linien er- zielt. Stützpunkt Dongkhe zurückerobert Saigon.(UP) Nichtamtlichen Berichten zufolge haben französische Truppen am Mitt. Woch den strategisch wichtigen Stützpunkt Donghke an der chinesischen Grenze zu- rückerobert. der am Montag von kommumi- stischen Vietminh besetzt worden war. Die in Saigon erscheinende französische Zeitung„L'Union Francaise“ forderte am Mittwoch dringend neue amerikani- sche Waffenlieferungen zur Unter- stützung der in Indochina kämpfenden fran- z6sischen Truppen. Die westlichen Demo- Fratien dürften es auf keinen Fall zulassen daß Indochina von kommunistischen Trup⸗ pen überrannt werde. 55 0 4 Donnerstag, 21. September 1950 aber nicht ganz e Das New Lorker Kommuniqué ist in vielfacher Beziehung aufschlußreich. Die Historiker werden es wahrscheinlich eines Tages als charakteristisch für den geistigen und politischen Zustand unserer Gegenwart deklarieren, denn Mißtrauen und Vertrauen, Furcht und Zuversicht halten sich in diesen Beschlüssen die Waage. Das Besatzungsstatut Soll revidiert werden, aber nicht Sanz, der Bund soll eine eigene Außenpolitik erhalten, Aber nicht ganz, die wirtschaftlichen Kon- trollen sollen beseitigt und die Gesetzgebung der Republik frei werden— aber nicht ganz. Ein französischer General, M. Cochet, hat in diesen Tagen in der Zeitung„L'information“ den Deutschen vorgeworfen, sie benutzten Alles und jedes zur Erpressung ,und wieder Stürzen sie sich mit gesenktem Haupt aufs neue iris Abenteuer“, so heißt es in diesem Artikel, der aber mit der Hoffnung schließt, dag Deutschland eines Tages doch ein sicherer und zuverlässiger Verbündeter werde“. Dieser merkwürdige Zwiespalt spiegelt sehr gut die Auseinandersetzungen wieder, aus denen das Kommuniqué der Außen- minister hervorgegangen ist. Hat man diese Schwierigkeiten erkannt, dieses Gezerrtsein zwischen Wünschen und Erfahrungen, zwi- schen Notwendigkeit und Möglichkeiten, wie Es die alliierte Deutschlandpolitik bestimmt, dann wird man in dem Dokument dennoch eine gute Grundlage erblicken dürfen. Schon Allein die Erklärung, daß jeder Angriff auf die Bundesrepublik als Aggression gegen die drei großen Westmächte angesehen und be- trachtet wird, der feste Wille, deutsches Schicksal, die Freiheit Europas und der Welt unter einem gemeinsamen Gesichtswinkel zu bewerten und„die Wacht an der Elbe und der Spree“ zu beziehen, ist eine bedeutsame Wende. Sie wird unserem inner- Politischen Aufbau zugute kommen. Ueber die offenen Fragen äber werden„gleichbe- rechtigte Verhandlungen“ anlaufen, so daß man das wirkliche Ergebnis der Konferenz erst im Laufe der Zeit in seiner ganzen Tragweite überschauen kann. Es wird Aufgabe einer geduldigen und klugen Politik sein, die Entwicklungen aus- zubauen und von einem neuen Standort aus Deutschlands Leid und Deutschlands Not zu überwinden. Hugo Grüssen UNO- Tagung mit UDeberaschung? In New Lork verbreitete sich mit Beginn der UNO-Vollversammlung eine sehr ge- spannte Atmosphäre. Man macht sich auf Veberraschungen von allen Seiten gefaßt. Bis zu einem gewissen Grade rechnet man damit, daß die offiziellen Beratungen der Vollversammlung im wesentlichen nur den äußeren Rahmen für eine intensive Tätig- keit hin fer den Kulissen abgeben Werden. Zudem laufen UNO-Vollversamm- ung, Dreier- Besprechungen und Atlantik- Konferenz gleichzeitig nebeneinander weiter. Aber dieses Kulissenspiel bezieht sich keineswegs nur auf die westliche Seite der in New Lork versammelten Diplomaten. Es geht weiter um ein Abtasten der schwachen Stellen auf beiden Seiten der ost-westlichen Front. Und den USA geht es auch vor allem darum, der Sowjetunion die Rückkehr zu Mißbrauch und Lahmlegung des Weltsicher- Heitsrates zu verhindern, da die militärische Entwicklung in Korea die Sowjetunion zwin- gen wird, Farbe zu bekennen. Deshalb ist das Streben der USA darauf gerichtet, Vor- Kkehrungen zu treffen, um in einem mög- chen Ernstfall innerhalb von 24 Stunden die UNO- Vollversammlung zusammenzu- rufen, wenn der Weltsicherheitsrat durch ein sowietisches Veto lahmgelegt werden Wird, eine Möglichkeit, die gegeben ist, seit- dem sich Sowietrußland entschloß, auch nach Ablauf der Präsidentschaftsperiode Maiks an den Beratungen des Sicherheitsrates teilzunehmen. Die allgemeine Meinung geht nun dahin, daß die Sowjets— trotz der für sie be- denklichen Entwieklung in Korea— Zu- mindest während der Dauer der UNO- Generalversammlung keine offene Inter- vention in FKorea unternehmen werden. Während dieser Zeit könnte die Vollver- Sammlung nämlich sofort in Aktion treten und Entscheidungen treffen, die nicht Ge- fahr laufen,„gevetot zu werden und abso- lute Weltgültigkeit haben. Die allgemein interessierende Frage ist jedoch jetzt die, ob es durch diese Ab- schneidung des Rückwegs zur Obstruktions- Politik auf UNO-Ebene dem Westen ge- lingen wird, den Kreml zu einem diploma- tischen Einlenken in der Fernost-Frage zu zwingen. Es wird ganz deutlich, daß die Ofkensive von den Amerikanern aus auf der militärischen und diplomatischen Ebene gleichzeitig vorgetragen wird. Vom Gelingen dieser Ofkensive hängt wahrscheinlich die Entscheidung über Krieg und Frieden für die Welt ab. Nach Lage der Dinge— die ein sowieti- sches Manövrieren auszuschließen scheint— gibt es nach Ansicht politischer Beobachter Von sowjetischer Seite zwei Uberraschungs- möglichkeiten: Verlassen der UNO oder diplomatisches Einlenken. Zu einem eklatanten Austritt könnten die Scwiets durch eine weitere für sie un- günstige Entwicklung in Korea veranlaßt werden. Denn für sie steht zweifellos ihr Prestige auf dem Spiel, wenn sie den Nord- koreanern, die sie zu diesem Abenteuer ver- anlaßt haben, im Augenblick wirklicher Not nicht helfen. Ein Verlassen der UNO Würde das Risiko, das Gesicht zu verlieren, aAusschliegen. Aber diesen Schritt scheinen die Sowjets nicht unternehmen zu wollen. Für sie gibt es noch die Möglichkeit. in einem diplo- matischen Handel einen Ausweg aus der prekären Situation zu suchen. Und dafür sind verschiedene An- zeichen spürbar und in zahlreichen Kombi- nationen bereits ausgesprochen worden, bei denen das Wie dererscheinen Mai- SKys und Litwinows auf der Mos- kauler Bühne eine gewisse Rolle spielt. Die ganze Situation, die so ernst ist, wie Vielleicht nie zuvor, kann jedoch von der ist, MORGEN Donnerstag, 21. September 1950/ Nr. 220 westlichen Seite nur mit Erfolg gemeistert Werden, wenn es Dean Acheson gelingt, die Einheit der westlichen Mächte auch über alle Verteidigungsfragen. zu denen nun auch das Deutschlandproblem gehört. herzustel- len. Deshalb drängte er so und deshalb müs- sen die Besprechungen, die ursprünglich vor Beginn der UNO-Generalversammlung ab- geschlossen sein sollten, weitergehen, Und von ihrem erfolgreichen Ausgang hängt für die eigentliche Ausein andersetzung zwischen Ost und West so sehr viel ab. Denn Einheit des Westens in den zahlreichen Detailfra- gen bedeutet Stärkung der diplomatischen Position in offiziellen Beratungen und in- offiziellem Kulissenspiel. Deshalb vird allgemein diese UNO- Generalversammlung und all das, was sich um sie herum tut. für so entscheidend gehalten und vorausgesagt, daß die nächsten Wochen eine Fülle von Ueberraschungen bergen. J. J.(New Fork) Griechenland von den Göttern verlassen Kritische Notizen einer Reise nach Hellas Saloniki.(K. R.) Erst seit einigen Wo- chen sind an der jugoslawisch- griechischen Eisenbahngrenzstation Djevdielno die Barri- kaden von den Schienen geräumt, die über zehn Jahre die Strecke Belgrad- Saloniki sperrten. Bereits nach kurzem Aufenthalt in Griechenland merkt der westliche Rei- sende, daß er rücksichtslos mit seinen Schul- träumen über dieses vielgerühmte Land brechen muß. Wenn auch noch ihre alten marmornen Tempel stehen, so haben— das ist der Eindruck nach einer Kreuzfahrt— die guten Götter dieses schwer heim- gesuchte Volk verlassen. Wenn auch, wie uns griechische Finanzleute versichern, der Wiederaufbau im Steigen und der Goldhan- Frankreich und die Spanienfrage Spanische Beobachter bei den Manövern in Deutschland erregten Aufsehen Von unserem E. J. Paris. Trotz des vom französischen Ver- teidigungs ministerium herausgegebenen De- mentis über eine angebliche Zusammenkunft führender Persönlichkeiten der West-Union mit spanischen Militärs, konnte der Eindruck nicht verscheucht werden, daß Fühler mili- tärischer und politischer Art zwischen Frank- reich und Franco- Spanien ausgestreckt wor- den sind. Die demonstrative Einladung spanischer Militärs zur Teilnahme an den westalli- 1erten Manövern in West- deutschland durch die amerikanischen Besatzungsbehörden und die Aeußerungen von spanischer Seite, die bei dieser Gelegen- heit bekannt wurden, haben auch in politi- schen Kreisen den Eindruck verstärkt, daß die Frage der Beziehungen zwischen den Westmächten und Spanien einer Lösung ent- gegenreift. Für die Suche nach einer Lösung besteht umso mehr Anlaß, als die Frage der Aufhebung des UNO-Banns über Spanien auf der Tagesordnung der augenblicklichen UINO- Vollversammlung steht und auch eine Entscheidung Frankreichs erfordert. Bisher war es so, daß sich Frankreich und Großbritannien in der spanischen Frage um eine gemeinsame Haltung bemühten. Seit einiger Zeit sind aber französische Be- strebungen im Gange, die britische Regie- rung davon zu überzeugen, daß Spanien für die Verteidigung des Westens in Europa von großer Bedeutung ist und deshalb eine kon- Korrespondenten ziljantere Haltung im politischen Bereich angebracht wäre. Die These, die der französische Hohe Kommissar in Deutschland, M André Frangois-Poncet, kürzlich aussprach, dag man bei der Zusammenfassung der Kräfte zur Verteidigung des Westens sich nicht von Urteilen über die Staatsform eines Staates leiten lassen dürfe, findet immer mehr Anhänger und scheint auch geeignet. so meint man, den britischen Standpunkt in der spanischen Frage einer Revision näher zu bringen, zuma! London in anderen Fällen sich auch nicht von politischen Gedanken- gängen beim Erreichen bestimmter Zwecke leiten lasse. Für Frankreich hat jedoch die Spanien- Frage auch noch aus einem besonderen Grund Bedeutung. Zwischen Paris und den eingeborenen Fürsten in Nordafrika beste- hen erhebliche Spannungen. Abgesehen von den Eigeninteressen, die die Araberfürsten mit ihrer Resistenz gegenüber Frankreich verfolgen, hält man es in Paris nicht für unwahrscheinlich, daß sie damit auch einem arabischen Wunsch Geltung verschaffen wollen, Franco-Spanien wieder in die Ge- meinschaft des Westens aufgenommen zu sehen. Das ist mit ein Grund, daß manche französischen Politiker es vorziehen würden, wenn Frankreich von sich aus zur spanischen Frage eine positivere Haltung einnähme. Normenbrecher und Qualitätsbrigaden sollen Erfolg des Fünfjahresplanes in der Sowjetzone garantieren Von unserer Berliner Redaktion Der Fünfjahresplan in der Sowjetzone, dessen Initiator der stellvertretende Mini- sterpräsident und Generalsekretär des Zen- tralkomitees der SED Walter Ulbricht Soll die industrielle Erzeugung der Sowjetzone in der Jahren 1950 bis 1955 um 200 Prozent und die land wirtschaftliche Produktion um mindestens 25 Prozent er- höhen. Die Durchführung des Fünf jahres- planes wird nach Ansicht Ulbrichts ein sol- ches Wachstum des materiellen Wohlstan- des der Bevölkerung mit sich bringen, daß der Vorkriegslebensstandard bedeutend überschritten wird. Die Lebenshaltung des Volkes im Jahre 1955 werde im Vergleich zu 1949 auf mehr als das doppelte gestie- gen sein. Um die gesteckten Ziele des Fünf- jahresplanes zu erreichen, muß allerdings ein Tempo im industriellen Aufbau durch- gehalten werden, das, wie Ulbricht meint, bisher noch von keinem kapitalistischen Land erreicht worden sei. Die Arbeiter, die— wie auch die übrigen Bevölkerungs- teile— ihre Meinung nicht zum Ausdruck bringen dürfen, ja oft das Gegenteil dessen, Was sie denken, zu sagen sich gezwungen sehen, betrachten in Wahrheit den Fünf- jahresplan, der unter der Herrschaft des Imperativs:„Schaff schneller Genosse“ steht, Als eine neue, ihnen auferlegte Qual, denn die aus der Sowjetunion importierten Sta- chanowmethoden, die als rücksichtslose Aus- beutung der menschlichen Arbeitskraft emp- kunden werden, werden nun noch eine er- hebliche Verschärfung und allgemeine An- wendung erfahren. Es ist bezeichnend, daß gerade jetzt Adolf Hennecke seinen sowjetischen Lehrmeister Stachanow in der Oeffentlich- keit überschwenglich lobt und versichert, daß dessen Name noch in Ehren genannt Werde, wenn 2. B. Adenauers Name längst auf dem„Schindanger“, wie er sich aus- drückte, verblichen sei. Die noch exeptio- nellen Leistungen der Aktivisten, wie die deutschen Stachanowarbeiter genannt wer- den, sollen im Zuge des Fünfjahresplanes zu Dauerleistungen der Masse der Arbeiter werden. Ferner verlangt Ulbricht, daß die Arbeiter auf allen Gebieten nicht nur die bisherigen Zeiten für die Fertigung einer Einheit stark unterbieten und damit die Normen erhöhen, sondern gleichzeitig auch die Qualität wesentlich verbessern. Als Beispiel führt Ulbricht unter ande- rem den Loggerbau an. Zur Herstellung eines Loggers benötigt man gegenwärtig 90 000 Stunden, in Zukunft soll die Ferti- gung in 35 000 Stunden erfolgen. In der Hälfte der bisherigen Zeit soll auch ein Gütereisenbahnwagen hergestellt werden. Der Vater des Fünfjahresplanes verspricht sich viel von den Leistungen der Aktivi- sten, Normenbrecher und Qualitätsbrigaden sowie von dem Ausbau der Wettbewerbe in den Betrieben. Er zitiert das Wort Stalins, daß das wunderbare am Wettbewerb sei, daß er einen Umschwung in der Einstellung der Menschen zur Arbeit hervorrufe, denn er verwandle die Arbeit aus einer schänd- lichen schweren Last, als die sie bisher galt, in eine Sache der Ehre, des Ruhms, der Tapferkeit und des Heldenmutes. Deswegen müsse jeder, der diese schöpferische Mas- seninitiative einschränke, als Bremser bei- seite geworfen werden. In der Sowjetunion ginge der brennendste Wunsch jedes Werk- tätigen dahin„Held der Arbeit“ zu werden und damit die Achtung und Verehrung von Millionen zu genießen. Der gleiche Titel wird übrigens auch in der Deutschen Demo- kratischen Republik verliehen. Das Heer der Arbeitenden wird für den Fünfjahresplan stark vergrößert werden, vor allem durch Frauen, denn die Männer befinden sich meist schon alle im Arbeitseinsatz. Ulbrichf spricht daher vom Einsatz einiger hunderttausend Frauen und Mädchen, die bisher noch niemals gearbeitet Haben“. Diese Ankündigung hat in der Sowjetzone und im Sowietsektor nicht nur beim weiblichen Geschlecht Beunruhigung und Bestürzung hervorgerufen, denn auch viele Männer sind gegen den Arbeitseinsatz ihrer Frauen, weil dadurch ihre Häuslichkeit und die Erziehung ihrer Kinder schweren Schaden erleidet. Außer durch Wettbewerbe in den Be- trieben soll die Erhöhung der Intensität der Arbeit auch durch gründliche manuelle, technische und ideologische Schulung der Arbeitenden erreicht werden. Wesentlicher aber noch als Wettbewerbe, Schulungen, Masseneinsatz von Frauen und Mädchen wird eine umfassende Rationali- sierung des gesamten Maschinenparkes in der Sowjetzone sein. Die zur Durchführung des Fünfjahresplanes nötigen Maschinen, Werkzeuge und Rohstoffe sollen zum großen Teil aus der Bundesrepublik bezogen wer- den. Ulbricht verspricht daher, daß er alles tun werde, um die innerdeutschen Wirt- schaftsbeziehungen zu entwickeln ohne zu warten, bis die Einheit Deutschlands auf „demokratischer“ Grundlage hergestellt sei. Gleichzeitig aber werde nichts unterlassen werden, um die Wirtschaft in Westdeutsch- land aus der Zange der USA-Machthaber zu befreien. Sicherheitsgarantie gilt auch für Angriff der Volkspolizei Bonn.(dpa) Die Sicherheitsgarantie der Westmächte für das Gebiet der Bundesrepu- blik gilt nach einer Erklärung von Bundes- kamzler Dr. Adenauer auch gegenüber einem etwaigen Angriff der Volkspolizei der Sowjetzone nach koreanischem Muster. Vor der CDU/ CSU-Bundestags fraktion wies der Bundeskanzler am Mittwoch in Bonn auf die weittragende Bedeutung der Sicherheitsgarantie für die künftige politi- sche Entwicklung in Westeuropa hin.„Die Westmächte haben den Schutz der deutschen Grenzen übernommen.“ Es sei anzunehmen, daß sich die Schutzmaßnahmen so gestalten, daß Deutschland nicht Kriegsschauplatz wer- den kann. Die alliierte Zusicherung sei ge- nau, denn jeder Angriff gegen die Bundes- republik oder Berlin— von welcher Seite er auch kommen möge— bedeute einen An- griff auf die Westmächte. Maßnahmen gegen Kommunisten Düsseldorf.(dpa) Der Innenminister von Nordrhein- Westfalen hat in einem Rund- erlaß den Landes- und Kommunalbehörden verboten, getarnten antidemokratischen Organisationen behördeneigene Räume zur Verfügung zu stellen oder ihnen irgend- welche Unterstützung, insbesondere finan- zieller Art, zu gewähren. Die Gemeinden, Gemeindeverbände, öflentlich- rechtliche Körperschaften und Organisationen wurden ersucht, im gleichen Sinne zu verfahren. Britische und deutsche Polizei durch- suchte am Dienstag überraschend das kom- munistische Parteihaus in Düsseldorf. Dabei wurde ein Spezialfunkgerät gefunden und eine Anzahl kommunistischer Schriften be- schlagnahmt. delskurs im Fallen begriffen ist, stehen doch nach wie vor dunkle Gewitterwolken sowohl über dem innenpolitischen Leben als auch über den Grenzen voh Hellas. Elegantes Athen Wie es fast immer falsch ist ein Land allein nach seiner Hauptstadt zu beurtei- len, muß man auch Athen— die Griechen selbst tun es in selbstironisch-bitterer Weise— als eigenen Faktor innerhalb Grie- chenlands betrachten. Die Metropole zeigt eine überraschend rege Verkehrs- und Bau- tätigkeit, doch hat man den Eindruck, daß die Marshallplangelder in den teilweise bis zu 80 Prozent zerstörten Dörfern und Städ- ten der Nordprovinzen des Landes besser angelegt wären. als hier am Boulevard Venizelos und am Omoniaplatz hyper- moderne Wolkenkratzer erstehen zu las- sen. Wohl in keinem der vom Kriege heim- gesuchten Länder Europas sind die sozialen Gegensätze heute noch so auffallend kraß wie in Griechenland. Der in Athen von Frauen und Männern so bewußt zur Schau getragenen Eleganz in der Kleidung merkt man ohne Schwierigkeit an, daß sie vom Munde abgespart ist. Auch ein Jahr nach Beendigung des Bürgerkrieges ist für die Durchschnittsbevölkerung eine Fleischmahl- zeit in einem Athener Stadtrestaurant nahezu unerschwinglich: 25 000 Drachmen verlangt der Kélmer dafür. Das durch- schnittliche Tagesverdienst eines Atheners liegt zwischen 20 000 und 40 000 Drachmen. Die breite Masse lebt spartanisch und der Volksmund behauptet tiefgründig, daß Grie- chenland heute die meisten Vegetarier habe. Die althergebrachte griechische Tra- dition einer engen Familien- und Ver- wandten gemeinschaft bewahrt durch gegen- seitiges Hilfeleisten weite Volksteile vor dem Verhungern. „ hungernde Provinz Die Aermsten in Griechenland, auch außerhalb der direkt vom Kriege zerstörten Gebiete sind jedoch die Landbewohner. Die beinahe eine Million zählenden Flüchtlinge sind zwar zum größten Teil wieder in ihre zerschossenen und niedergebrannten Dörfer zurückgekehrt, aber ihr Leben ist unbe- schreiblich hart. Die primitiven Ställe und menschliche Wohnungen— vier Pfähle und ein Strohdach— sind kaum voneinander zu unterscheiden. In den am meisten betroffe- nen bäuerlichen Nordprovinzen kommen auf zwanzig Einwohner noch eine Kuh und drei Schafe. Nicht viel besser ist die Lage in den von der Kriegsfurie verschonten Lan- desteilen. Wir arbeiten so gut und sO viel wir können“, sagte uns der Gemeindevorsteher von Almyros in Thessa- lien, aber die Herren haben auch vor dem Kriege nicht viel für uns übrig gehabt“, und er machte eine bezeichnend verächf- liche Armbewegung nach Süden, dorthin, Wo das„harte marmorne Herz,“ der Haupt- stadt Athen bislang vergessen hat, für den vernachlässigten Norden zu schlagen. Fast derselben Meinung sind auch die àmerika- nischen„Adviser der Marshallplankomfis- sion, die bitter darüber klagen, daß„trotz aller Millionen, welche die Vereinigten Staaten in das Land pumpen, die Griechen sich nicht in genügendem Maße selbst helfen“, Daß man soeben einige tausend überflüssige Staatsbeamten und einige hun- dert Dienstautos„abgeschafft“ hat, wird nur mitleidig belächelt. Voller Besorgnis schauen sowohl die verantwortungsvollen Griechen als auch ihre westlichen Berater aüf den dauernden politischen Kuhhandel, der den kaum begonnenen wirtschaftlichen Gesundungsprozeb und den Glauben des Mannes der Straße an die Demokratie erneut erschüttert, zumal es immer ö sich bei den einander die Hand reichenden Regierungskrisen fast ausschließlich um parteipolitische Egoismen handelt. Immer mehr Stimmen rufen deshalb nach dem neutralen„starken Mann“, und dieser Mann im Hintergrund ist der Nationalheld Mar- schall Papa gos, der für die Mehrzahl der Griechen das Symbol der nationalen Einig- keit darstellt. Gut bewachte Kominformgrenzen. Die andere politische Gruppe, die im Hintergrund auf ihre Stunde wartet, sind die Kommunisten. An der albanischen Grenze sind die blutgetränkten Stellungen am Kalamas, am Motista und Kastoria wieder kriegsmäßig besetzt. Oberst Skatios, Stabsoffizier einer dort eingesetzten Armee, erzählte uns in einem Kafeineion des maze- donischen Städtchens Edessa von dem ungeheuer harten Dienst der in diesem weglosen Gebirgsland eingesetzten Sol- daten, die eben wieder ihre Proviantlager für viele Monate auffüllen, denn vom Herbst bis zum Frühjahr ist an einen Nachschub kaum zu denken. Auch die„heißen“ Nord- grenzen gegen Bulgarien, wo die Haupt- macht der zur Zeit etwa 145 000 Mann star- ken griechischen Armee steht, sind in stän- diger Alarmbereitschaft alle strategisch Wichtigen Punkte bewacht. Die neuerdings mit großer Sendestärke von Bulgarien aus arbeitende Radiostation der griechischen Zachariades- Kommunistengruppe„Freies Griechenland“ droht jeweils in kurzen Ab- ständen mit der Entfachung eines neuen Bürgerkrieges. Die Griechenland-Debatte Maliks im Sicherheitsrat der UN wird in Athen als propagandistisches Vorspiel zu einem neuen kommunistischen Aufstand ge- wertet. Eine erste Gruppe von aus Polen kommenden Kominformagenten wurden be- reits Ende August an der albanischen Grenze gestellt. Die Deutschen und der Tabak In vielen Orten sind wir seit dem Rück- zug der deutschen Truppen die ersten Deutschen, welche der griechischen Bevölke- rung gegenüberstehen. Trotz korrekter Wah- rung der balkanesischen Gastfreundlichkeit hat man den Eindruck, daß die Ereignisse der Kriegsjahre noch nicht vergessen sind. Kühl sucht uns ein junger griechischer Leh- rer zu überzeugen, daß seiner Heimat das unermeßliche Leid des kommunistischen Bürgerkrieges erspart geblieben wäre, wenn Hitler nicht vorher das Land mit Krieg überzogen hätte. Unser Hinweis, daß an den inneren Unruhen nach 1945 zum größten Teil die unvorstellbare soziale Miß wirtschaft Schuld trage, wird achselzuckend übergan- gen. Der Unwille der thessalischen und mazedonischen Tabakherren gegenüber Deutschland beruht auf ganz„unpolitischen Grundlagen“: Nur zehn Prozent der Vor- kriegsmenge der griechischen Tabakerzeus- Nisse fludet heute seinen Weg nach Deutsch- land. Andererseits sind diese Sorgen zu ver- stehen, wenn man gerade in diesen Tagen durch die Tabakgebiete Griechenlands reist und die Hütten und Dörfer im wahrsten Sinne des Wortes unter den zum Trocknen aufgehängten gelbbraunen Blättern gerade- zu begraben sind. Finanz fachmann und Ko- ordinationsminister Tsouderos hat trotz die- ser aromatischen Goldquellen bis jetzt noch keinen Weg gefunden, um das Defizit von 265 Millionen Dollar in der staatlichen Zah- lungsbilanz auszugleichen. DGB: Innenpolitische Probleme am wichtigsten Düsseldorf,(dpa) Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes erklärte am Mittwoch in einer Stellungnahme zum New Vorker Kommuniqué, die Beschlüsse der Außenministerkonferenz zeigten gewisse Fortschritte in der Behandlung der Deutsch- landfrage. Für den Bundestag, den Bundes- rat und die Bundesregierung bleibe aber nach Wie vor das innerdeutsche Problem die pri- mare Aufgabe. Der DGB erwarte die schnellste Erledi- gung der folgenden Fragen: Neuordnung der Wirtschaft, Regelung des Mitbestimmungs- rechts, Erhöhung des Lebensstandards der arbeitenden und arbeitslosen Menschen, Ver- wirklichung der Vollbeschäftigung, Fortfall der Gehaltskürzung bei Beamten und öffent- chen Angestellten, gerechte Regelung des Lastenausgleichs und Reform der Sozialver- sicherung. Nach Ansicht des DGB seien diese Maßnahmen ebenso wichtig wie die Beendi- gung des Kriegszustandes. Lohnverhandlungen für Arbeiter im öffentlichen Dienst abgebrochen Königstein.(UP) Die am Montag in Kö- nigstein begonnenen Verhandlungen der Ge- werkschaft Oeffentliche Dienste. Transport und Verkehr sowie der DAG mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, den Vertretern der Arbeitgeberverbände und des Ressortausschusses der Bundesregierung wurden am Mittwoch überraschend ohne Ergebnis abgebrochen. Die Arbeitgeber er- klärten hierzu, die Forderung der Gewerk- schaften auf Gewährung von Teuerungszu- lagen in Höhe von 15 Pfennig pro Stunde bzw. Erhöhung der Angestelltengehälter um 35 DM monatlich sei unannehmbar“, leichzeitig wird bekannt. daß die Ge- Werkschaft der Eisenbahner Deutschlands in einem Schreiben an die Hauptverwaltung der Bundesbahn die Auszahlung von Teue- rungszulagen für alle Eisenbahner im Hin- blick auf die gestiegenen Lebenshaltungs- kosten verlangt hat. Arbeitsminister gegen Regierungs- entwurf zur Mitbestimmung Bonn.(dpa) Die Arbeits- und Sozial- minister der Bundesländer haben am Mitt- woch in Bonn auf einer Bundesratsaus- schußsitzung den Regierungsentwurf zur Mitbestimmung als keine glückliche Lösung dieser Aufgabe bezeichnet und den Bundesrat aufgefordert, der Bundesregierung eine Veberarbeitung des Entwurfes zu empfeh- len, Die Notwendigkeit, die Betriebsver- fassung gesetzlich zu regeln, wird von den Arbeitsministern im vollen Umfange bejaht. Die Arbeitsminister empfehlen besonders eine 50prozentige Beteiligung der Arbeit- nehmer im Aufsichtsrat. Der Arbeitnehmer- vertretung müsse auf jeden Fall ein un- abdingbares Recht auf umfassende Bericht- erstattung und Auskunft gegeben werden. Das Aktienrecht solle entsprechend geändert werden. Dem Betriebsrat soll es freistehen, in den Aufsichtsrat auch Personen vorzu- schlagen, die nicht dem Betrieb angehören, aber über wirtschaftliche Erfahrung ver- fügen und das Vertrauen der Arbeitnehmer geniehen. 5 SPp fordert Demontagestop Bonn.(dpa) Die SPD-Fraktion des Bun- destages hat die Bundesregierung in einem Antrag ersucht, mit den alliierten Hohen Kommissaren sofort Verhandlungen aufzu- nehmen, um nicht nur das Ende der Entmili- tarisierung, sondern auch die Einstellung aller Demontagemaßnahmen zu erreichen, Die Bundesregierung soll außerdem dafür eintreten, daß alle Transporte von Demon- tage- und Reparationsgut eingestellt wer- den. Alle Vorschriften,„die eine zeitgemäße Modernisierung des Friedenszwecken die- nenden deutschen Produktionsapparates be- hindern“, sollen aufgehoben und ein aus- reichendes wirtschaftliches Fabrikationspro- gramm eingeräumt werden. Darüber hin- aus soll die Bundesregierung bei den alliler- ten Hohen Kommissaren erwirken, daß die Kontrollorgane durch Vertreter solcher de- Mmokratischer Länder ergänzt werden, die am Kauf deutscher Waren interessiert sind. Journalistenverband will Kommunisten ausschließen Bonn.(dpa) Der Vorstand des Deutschen Journalistenverbandes DJV) vertritt in einer am Mittwoch in Bonn veröffentlichten Erklärung die Auffassung,„daß Verbands- mitglieder, die die Politik des Kommunis- mus oder der Sowjetzone bejahen, nicht in der Lage sind, eine den Satzungen des Deut- schen Journalistenverbandes entsprechende Tätigkeit auszuüben.“ Das gleiche gelte ins- besondere für solche Journalisten, die die Einschüchterungsversuche aus der Sowijet- zone gegenüber den Journalisten der Bun- desrepublik billigen. Die Vorstände der Landesverbände des DJV werden ersucht, die Folgerungen aus dieser Situation in voller Berücksichtigung des Regierungsbeschlusses vom 19. Septem- ber 1950 zu ziehen. Künftig sollen auch keinerlei Beziehungen berufsmäßiger oder organisatorischer Art mit der Presse der Sowjetzonenrepublik und deren Organlsatio- nen mehr bestehen. . E! bere Sig eins Zirk die kur: bere run; deut eurc Bed. dasz Ultr auch funk teur einfl bein FM type Kleil quer Dies teile aus. tisch sind tige! ziele mod ders args les tie ch en im ler un ar- ler g- te · h- eit 8 ad. h- las nn eg akt en ft. 18 it r n- it- rt u- n, 15 er N= m en = li- 1g n. ür n. 1 62e 22 85 n. 25 le e- Nr. 220/ Donnerstag, 21. September 1950 MORGEN Seite 8 Wandel in der Behandlung von Strafgefangenen Zum 12. Internationalen Haager Kongreß für Strafvollzug Ein grundlegender Wandel der traditio- nellen Gepflogenheiten beim Strafvollzug und der Behandlung von Gesetzesbrechern wird von nicht weniger als 25 Ländern an- gestrebt, die die ganze Erde von den Verei- nigten Staaten bis Japan und von Schwe- den bis Australien umspannen. Dies ist das Ergebnis einer sechstägigen Konferenz, an der 450 Gefängnisdirektoren, Strafvollzugs- beamte, Wohlfahrtspfleger und Psychologen teilnahmen, die in einem gemeinsamen Be- richt die verschiedenen Regierungen er- suchen, den Strafvollzug in ihren Ländern nach ihren Gesichtspunkten abzuändern. Der Kernpunkt dieses weltweiten Planes ist eine individuellere Behandlung der Ge- setzesverbrecher. Jeder Strafgefangene soll als Einzelpersönlichkeit behandelt und jedes Verbrechen so betrachtet werden, als ob ihm ein nicht mit anderen Motiven zu ver- gleichender Beweggrund zugrundeliege und deshalb auch eine besondere Behandlung erfordere. 5 Hinter diesem Plan steht der moderne Grundsatz, daß das Gefängnis mit Ausnah- me einiger weniger absolut hoffnungsloser Fälle ein Ort ist, wo dem Gesetzbrecher geholfen werden soll, sich zu rehabili- tieren. Bis in die jüngste Zeit wurden die Gefängnisse als Anstalten beurteilt, in denen aus der Gesellschaft ausgestohßene Männer, Frauen und Jugendliche für ihre Verbrechen in vollem Umfange zu büßen hatten. Das Gefängnis sollte als Abschrek- kungsmittel wirken und denen eine Lehre sein, die sich als Feinde der Gesellschaft herausgestellt hatten, ganz gleich, ob ihr Verbrechen verhältnismäßig geringfügig War. Diese Einstellung änderte sich im Laufe des letzten Vierteljahrhunderts wesentlich. Eine Schweinchengeschichte Ein Mutterschwein auf einem großen Hofe nahe dem Bodensee hatte geferkelt. Mit zwölf niedlichen, kleinen Schweinchen, die sich gegenseitig jagen, und deren Rosa- schnäuzchen begehrlich im Dreck wühlen, tummelt sich Mutter Jolanthe auf der Schweinekoppel. Plötzlich erinnert sie sich ihrer Mutter- pflicht, legt sich seitlich auf den Boden und schon hängen elf kleine Schweinchen mit rundlichen Bäuchen schmalzend und grun- zend an ihr und trinken sich voll. Das zwölfte Ferkel hatte in der Umzäunung ein Loch gefunden und sich in der nebenan liegenden Koppel selbständig gemacht. Nun aber Mahlzeit gehalten werden soll, scheint ihm die Freiheit wenig begehrlich. Der Einzel- anger behauptet sein Recht, rennt an dem aun auf und ab und mault, wie eben kleine Schweine zuweilen maulen können, findet aber den Durchschlupf nicht mehr. Mutter Jolanthe wird aufmerksam. Sie bleibt aber ruhig liegen, bis sie glaubt, daß die elf Kinder satt sein könnten. Dann schüttelt sie diese ab und rennt an den Zaun, mit ihrem abtrünnigen Kind zu schimpfen. Auf und ab geht es an den Stan- gen entlang. Diesseits ein vorwurfsvolles Grunzen, jenseits ein jämmerliches Mauzen. Immer wieder versucht der Ausreißer durchzukriechen, aber der Raum zwischen dem Boden und der untersten Stange ist zu eng, oder das Bäuchchen des Ferkels zu rund. So geht es eine Weile fort. Mit ge- spreizten Beinchen steht die fußballmann- schaftstarke Schar dabei und wartet, was aus der Geschichte werden soll. Da bekommt Mutter Jolanthe einen Ein- fall. Sie legt sich hart an dem Zaun auf den Boden und drückt den Bauch gegen die Stange, sodaß das Kleine drüben ebenfalls Mahlzeit halten kann. Eine Zeitlang schaute ich dem Sättigungsakt zu. Dann sprang ich über die Koppel, hob das Schweinchen hoch, das mich mächtig ausschimpfte, und beför- derte es in die andere Koppel hinüber. So- fort kroch es unter den Bauch der Mutter, die mich aus böslistigen Augen ansah und mir ebenfalls ein Grunzen nachschickte. Ob es Dank oder Vorwurf war, konnte ich nicht Der Gesetzbrecher wird neuerdings als eine Person betrachtet, die eher Hilfe als Strafe verdient. Selbst in den starrköpfigen Ver- brecher, der aus verbissenem Groll der Ge- sellschaft gegenüber handelt, wird die Hoff- nung gesetzt, daß er den Weg zur Gesell- schaft zurückfinden kann, gegen deren Ge- Setze er verstoßen hat. Der diesjährige 12. Internationale Kon- greg für Strafvollzug hat diese Möglich- keiten gründlich erörtert. Da sich unter den Delegierten auch zahlreiche Regierungsver- treter befanden, die für den Strafvollzug in ihren Ländern verantwortlich sind, ist an- zunehmen, daß in den nächsten fünf Jahren neue Strafvollzugsmethoden auf internatio- naler Grundlage eingeführt werden. Der im Haag ausgearbeitete Plan sieht an erster Stelle vor, daß jeder Gesetzes- brecher sofort nach der Voruntersuchung und vor dem Urteilsspruch medizinisch untersucht wird. Die Untersuchung muß nach verschiedensten Gesichtspunkten vor- genommen werden, und zwar hinsichtlich des Gesundheitszustandes, des Charakters, der sozialen Umwelt, der Erziehung, Ver- erbung und der allgemeinen Intelligenz.— Diese Diagnose dient dem doppelten Zweck: die wahren Beweggründe des Verbrechens festzustelen und die geeigneteste Behand- lung des Gefangenen zu bestimmen, die Klümftige Rückfälle verhindern soll. Wird dem Richter damit ein umfassendes Gut- achten in die Hand gegeben, dann ist an- zuehmen, daß so das Urteil mehr auf den Gesetzbrecher als durch Verbrechen abge- stimmt wird. Durch derartige Analysen über Verbre- chen und Verbrecher ist man bereits zu be- deutenden und interessanten Schlußhfolge- rungen gekommen. Selbst der Zahn(0) eines Missetäters kann dessen ganze Geschichte begründen, wenn man auf den Mangel an Kalzium eingeht, der verbrecherische Nei- gungen durchaus fördern kann. Wenn man andererseits bedenkt, daß durch diese Methode allgemein durchge- führte Studienergebnisse vergleichend zu- sammengefaßt werden, erhält man ein Ge- samtbild über das emotionelle und psychi- sche Verhalten gewisser Verbrechertypen, die international zur Bewertung von Straf- taten, sowie zur Behandlung von Gesetzes- brechern herangezogen werden können. In mehreren Ländern ist man bereits zu solchen vergleichenden Beobachtungen über- gegangen. Die beiden modernen Wissen- schaften Psychologie und Psychiatrie werden heute schon in verschiedenen amerikani- schen Staaten bei der Prüfung der seelischen und intellektuellen Verfassung von Ver- brechern praktisch angewandt. In einigen Gefängnisverwaltungen der USA ist man infolge des Mangels an Sachverständigen dazu übergegangen, sich vorläufig noch mit der„Gruppentherapie“ zu begnügen, aber selbst die Heranziehung derartiger wenig individueller Untersuchungsmethoden dient letzten Endes der Absicht, praktische Wege ausfindig zu machen, um den Gefangenen zu helfen, damit sie nach der Strafe den An- schluß an das normale soziale Leben leich- ter finden. Schon die Trennung nach Berufsver- brechern, Zufallsverbrechern oder Jugend- lichen gestattet bereits eine individuellere Behandlung. In den Gefängnissen bestimm- ter Länder gestattet man den Gefangenen sogar während der Strafverbüßung den Wochenend- oder Feiertagsurlaub, und innerhalb der Gefängnisordnung wird es bestimmten Gefangenen erlaubt, sich auf Examen vorzubereiten. Andernorts ist man auch dazu über- gegangen, bei kurzfristigen Gefängnis- strafen den Gesetzesbrechern das Absitzen ihrer Strafe im Gefängnis zu ersparen. Auf der Haager Konferenz wurde sogar der Reformvorschlag angeregt, Gefängnisstrafen in Geldstrafen dann umzuwandeln, wenn der Gesetzes verbrecher die Voraussetzungen dafür bietet. Diese Strafmilderung kann bei leichten Verbrechen schließlich dadurch erreicht werden, daß der Verurteilte unter offizieller Aufsicht zu zwangsweiser Haus- arbeit verpflichtet wird. Die Strafe soll keine Vergeltungsmaß- nahme mehr sein, geschweige denn, daß Im Brennpunkt des Weltinteresses Eine Aufnahme aus dem friedlichen Korea, und zuar ein Ecktürmeken der Außenmauer des Königspalastes in Seoul, der südkoreanischen Hauptstadt, die gegenwärtig im Mittelpunkt heftiger Kämpfe steht. man sie noch als einen Racheakt der Gesell- schaft empfinden darf. Sie muß nach modernen Gesichtspunkten, wie sie auf dem 12. Haager Kongreß für Strafwesen be- handelt wurde, etwa so erwägt werden, wie ein Arzt einem Kranken die Diagnose Stellt. Das kann im Einzelfall eine drastische „Chirurgische“ Behandlung einschließen, die verabreichte Medizin mag bitter schmecken, und die Behandlung kann es mit sich bringen, daß man von Freunden und der Gesellschaft isoliert wird. Der Blickpunkt jener aber, die das Strafmaß bestimmen, und die den Gesetzbrecher zu behandeln haben, ist völlig neu. Es wird natürlich noch geraume Zeit vergehen, bis derartige Gesichtspunkte universell in die Praxis umgewandelt werden. Ein guter Anfang ist jedenfalls gemacht worden. George Franks „Unternehmen Ochsenbrücke“ Die australische Viehwirtschaft macht sich die Erfahrungen der Luftbrücke zunutze Seit einem Jahre besteht in einem ent- legensten Teile des australischen Kon- tinents, in dem sogenannten Kimberley- Gebiet, eine Luftbrücke, die in erster Linie Ochsen, Kühe und Kälber befördert. Man machte sich die Erfahrungen der Organisa- tion während der Berliner Blockade zu- nutze und wandte sie im größeren Maßstabe auf das genannte Gebiet an. Durch hohe Gebirge und Wüsten ist das Farmland von Kimberley fast gänzlich von den Märkten imm übrigen Australien im allgemeinen und im besonderen von den Weltmärkten abge- schnitten. Hier leben nur einige hundert Weiße in kleinen verstreuten Siedlungen, die in der endlosen Weite der Landschaft zu verschwinden scheinen. Sie sind die Herren über rund eine Million besten Viehes, des- sen Fleisch und andere Nebenprodukte nur unter großen Schwierigkeiten zu den Märk- ten gelangen können. Bisher war es üblich, einmal im Jahre die Herden auf den großen Treck zu schicken. Ueber hunderte von Kilometern mußten die wertvollen jere getrieben werden, um endlich auf die Märkte der Küstenstädte zu gelangen. Sie durften nicht unter fünf Jahre alt sein, da sie sonst den Strapazen dieser großen Reise über Land nicht ge- Wachsen waren. Alle diese Schwierigkeiten trieben die Preise in die Höhe und waren ein schlechtes Geschäft für alle Beteiligten. Nunmehr entschloß sich eine Gesellschaft, die Herden über eine Strecke von 600 Kilo- metern in der West-Nord- Richtung des Kimberley- Gebietes„auszufliegen“. Man nermt diesen neuen Weg, auch die ent- legensten Farmgebiete in Australien an den Welthandel anzuschließen, das„Unterneh- men Ochsenbrücke“. Es wurde in der lär- menden Großstadt wie in der einsamen Hütte des Cowboys zu einem Begriff. Auf a eee die kühnen Männer, die eine solche Orga- nisation mit Energie und Tatkraft aufbau- ten, ist das gamze Land stolz. Gleichzeitig kommt mit den Maschinen eine Fülle von Verbrauchsgütern aller Art in das Farm- land zurück. Jede Maschine, die Vieh aus- geflogen hat, ist zum Rande mit all den Din- gen beladen, die man schon seit langem in der Oede und Eintönigkeit von Kimberley- land vermißte. Vom Kühlschrank bis zum weiden. Fernsehapparat, von der Schraube bis zur umfangreichen Pumpanlage umfassen die Frachten alles Lebensnotwendige, die auf den einsam gelegenen kleinen Flugplätzen des„Unternehmen Ochsenbrücke“ aus- Ssladen werden. Schwerfällige Transport- maschinen werfen ihre breiten Schatten über das grüne Grasland von Kimberley, auf dem riesige Herden wertvollen Viehes 8 P. H. Blick ins Land Devisen für private Italien-Reisen Stuttgart.(Eig. Ber.)— Wie das Wirt- schaftsministerium mitteilt, können ab so- fort Devisen auch für nichtgeschäftliche Reisen nach Italien beantragt werden. Als Höchstbetrag sind für jede Person im Ka- lenderjahr DM 600.— und für Kinder unter 14 Jahren DM 300.— festgesetzt worden. Anträge auf Zuteilung von Devisen sind in beiden Landesbezirken bei den zuständigen Aemtern für Oeffentliche Ordnung oder bei den Landratsämtern in vierfacher Ausfer- tigung einzureichen. Die erforderlichen Vordrucke sind bei den Außenhandelsban- ken erhältlich. „Blaues Band des Bodensees“ Lindau.(dpa) Das österreichische Motor- schiff„Austria“ gewann in der Hauptklasse am Sonntag vor über 8000 Gästen und zahl- reichen Lindauern das„Blaue Band des Bodensees“, das zum ersten Male in der Ge- schichte des schwäbischen Meeres“ ver- liehen wurde. Mit 30 km /st fuhr das Schiff, das jüngste der an dem Wettbewerb teil- nehmenden Passagier fahrzeuge, bei einer Motorkraft von über 1000 PS, den übrigen Schiffen davon und hatte am Ziel vor dem zweiten Schiff, dem Dampfer„Hohentwiel“, Heimathafen Friedrichshafen, fünf Minuten unterscheiden, denn die Sprache der Schweine ist sehr schwer zu verstehen. 5 J08S. ....... Eine schöne, aber auch teure Angelegenheit Was man vom UKW-Empfang wissen sollte Der erste Schritt in den vierten Wellen- bereich des Rundfunks ist getan. Unabhän- Sig von Ultrakurzwellensendungen, die einstweilen noch lange nicht in jedem Be- rk aufgenommen werden können, werden die anderen Wellenbereiche lang, mittel, kurz, ultrakurz, besonders der Mittelwellen- bereich, für den größten Teil der Bevölke- rung Westdeutschlands, für den Empfang deutscher Sendungen, vor allem aber für den europäischen Fernempfang immer die gleiche Bedeutung behalten. Aber es ist Tatsache, daß bereits verschiedene frequenzmodulierte Ultrakurzwellensender arbeiten. Es genügt nicht allein zu wissen: Der M-(d. h. frequenzmodulierte)-UK W ist ein Weg, mehr und besser Rundfunk zu hören. je selbst die Industrie zugibt, gilt immer auch der Grundsatz: Der FM-URW-Rund- funk ist eine schöne, leider aber auch eine teure Angelegenheit, Diese Erkenntnis be- einflußt immer wieder alle Ueberlegungen beim Entwurf und bei der Konstruktion von FM- Empfängern. Es sind zwar auch Geräte- typen bekannt, welche mit verhältnismäßig kleinem Aufwand den Empfang von fre- guenzmodulierten Sendern ermöglichen. lese billigen Lösungen nützen aber die Vor- teile der FM- Technik nicht nur ungenügend aus, sondern liefern letzten Endes prak- tische Empfangsergebnisse. die schlechter Sind. als diejenigen, die man mit gleichwer- tieem Aufwand im Mittelwellenbereich er- zielen könnte. Die wichtigsten Vorteile des frequenz- moduljerten UKW. Rundfunks sind beson- ders gute Störfreiheit des Empfangs— die argsten Störer sind die Zündfunken von 5 Fahrzeugmotoren—, verbesserte Wieder- gabequalität gegenüber der normalen Rund- funktechnik, leichtere Trennmöglichkeit der FM- Sender voneinander als bei norma- len amplitudenmodulierten Sendern sowie schließlich die Möglichkeit im URW-Band (87,5 bis 100 mHz, das sind die Wellen- längen zwischen 3,43 und 3 m) eine ganze Anzahl von neuen Rundfunksendern unter- zubringen, ohne daß die Gefahr gegensei- tiger Störung besteht. Zum letzten Punkt muß man allerdings wissen, daß der UK W-Empfang niemals den Charakter eines ausgesprochenen Fern- empfangs haben wird wie etwa der Kurz- wellenempfang, sondern immer Orts- oder Bezirksempfang bleiben wird. weil sich die ultrakurze Welle, von keiner ionisierten Schicht der Gashülle der Erde zurückgewor- fen, nur soweit ausbreitet, wie die optische Sicht reicht, soweit also wie man bei ganz klarem Wetter von der Spitze der Sende- antenne aus sehen kann. Ist die Sender- antenne 30 Meter hoch aufgestellt, so liegt die Empfangsgrenze im Umkreis von etwa 20 Kilometern. Steht die Antenne auf einem freistehenden Berg etwa 300 Meter hoch beträgt ihre Reichweite schon rund 60 Kilo- meter. Außerdem reißt die Ausbreitung der Uultrakurzen Wellen glücklicherweise an der Grenze der optischen Sicht nicht plötzlich ab. Die Wellen schmiegen sich vielmehr über die optische Sicht hinaus noch inner- halb einer gewissen Entfernung der Erd- oberfläche an, sie werden„gebeugt“ und sind deshalb auch im Schatten eines zwi- schen Sender und Empfänger stehenden Hindernisses zu hören, wenn auch ihre Intensität sehr schnell abnimmt. Wer Wert auf guten UKW- Empfang legt, muß sich wieder daran erinnern, welche wichtige Rolle in den Kindertagen des Radios die Antenne spielte. Heute lie- fern einige Meter Draht im Zimmer ver- legt auch schon bei Mittelklassen-Empfän- gern meist ausreichend kräftigen Fern- empfang. Die Antenne für Lang- und Mit- telwellen ist also ziemlich nebensächlich geworden und selbst in der Praxis des Kurzwellenhörens wird nach der Regel verfahren: je länger die Antenne, desto Aeeneumnummunmemunumummeumeumeumemmememmunmuuem Südweststaat oder Baden? In der Schweiz gibt es Ordnungsstrafen für Bürger, die versäumen, zu lebenswich- tigen Fragen ihre Stimme abzugeben. Denn wer nicht teilnimmt, beweist, daß ihm das Schicksal seines Landes gleichgültig ist. eden kräftiger die Empfangsspannung. Die Form der UR W- Antenne ist nicht beliebig, son- dern muß für den gewünschten Wellen- bereich abgestimmt sein; die Antenne muß möglichst auch noch eine gewisse Richt- Wirkung besitzet!. Die einfachste Lösung dieser Ansprüche liefert die Dipol-Antenne, die nur aus einem waagerechten Metallstab zu bestehen braucht, der in der Mitte in einem Isolier- stück gefaßt ist. Die Länge des Stabs muß die Hälfte der Wellenlänge betragen. Die waagerechte Anordnung wird durch die in Deutschland übliche Ausstrahlung der UR W- Sendewellen in waagerechter Polarisation verlatigt. Eine Verbesserung des einfachen Dipols, bei dem das aufgenommene Fre- quenzband verhältnismäßig eng ist, erreicht der Falt-Dipol, ein schleifenförmig geboge- nes Rohr von etwa der halben Wellen- 1 Vorsprung. Dichtauf folgten die Schwe- ben“, Heimathafen Friedrichshafen, und die „Lindau“, Heimathafen Lindau, mit größe- rem Abstand die„Augsburg“, Heimathafen Lindau sowie die anderen Schiffe. Schuß Hieb. und Stichverletzungen Mainz.(dpa) Alle Krankenhäuser, Klini- ken und Kuranstalten haben Personen, die mit Schuß-, Stich- oder Hiebverletzungen oder in einem sonstigen auf eine strafbare Handlung hindeutenden Zustand eingelie- fert werden, sofort der nächsten Polizei- behörde zu melden, heißt es in einer Rund- verfügung, auf die das Innenministerium von Rheinland-Pfalz am Dienstag hinweist. Die Verfügung ist auch auf Personen an- zuwenden, die infolge Geistesschwäche um- herirren. Gegen den nebenamtlichen Unterricht Mainz.(dpa) Es sei heute nicht mehr vertretbar, daß hauptamtliche Berufsschul- Lehrkräfte über ihre Pflichtstunden hinaus bezahlten nebenamtlichen Unterricht er- teilen, während gleichzeitig zahlreiche an- dere Lehrkräàfte, vor allem Junglehrer und Ostklüchtlinge, keine Anstellung finden Könnten, heißt es in einer Mitteilung des Kultus ministeriums Rheinland-Pfalz. länge, das wieder in der Mitte durch einen Isolierstoffkranz in Waagerechter Lage an einem Halter befestigt wird. Steht die Falt- antenne mit ihrer Breitseite zum Sender, erhält men das Höchstmaß der aufnehm- baren Antennenspannung, dreht man den Faltdipol, so sinkt die Antennenspaimung bis auf Null bei senkrechter Stellung zum Sender. Uebrigens gibt es auch UKW-Zim- merantennen, kreisförmige Faltdipole, die auf einem Bakelitsockel befestigt auf das Empfangsgerät gestellt werden. Wenn man die Arbeitsweisen der neuen Empfängertypen verstehen will, muß man sich klar machen, daß sie gleichzeitig zwei Neuerungen enthalten: Einen Ultrakurz- Wellenbereich und die Möglichkeit frequenz- modulierte Sendungen zu empfangen. Für die Frequenzmodulation muß die gesamte Technik des Empfängers umgestellt wer- den. Ein FM- Gerät muß vom normalen Empfänger mindestens in folgenden Punk- ten abweichen: 1. Es muß eine wesentlich grö- Bere Bandbreite als normale Rundfunk- geräte besitzen. 2. Es muß mit einer Ein- richtung versehen sein, die es gestattet, frequenzmodulierte Hochfrequenz gleichzu- richten. Einen einfachen FM- Empfänger, der diesen beiden Forderungen entspricht, karm man als Einkreiser aufpauen. Will man aber außerdem noch die Vorteile des FM- Empfangs, also große Störfreiheit, ge- ringe Verzerrungen und gute Selektion voll ausnutzen, so muß der Empfänger auch noch einen richtig gebauten Amplituden- begrenzer besitzen. Man kann große Band- breite und EM- Gleichrichtung zur Not auch mit einfachen Mitteln erreichen. ein wirk- samer Amplitudenbegrenzer erfordert einen merklichen Mehraufwand. Er braucht näm- lich für seine Funktion eine genügend große Hochfrequenzspannung, die man nur durch genügend hohe Verstärkung der an- Foto: Marburg Kurz und klein Sydney(Australien). Ricky Field, ein 25= jähriger Cowboy, ist auf den glänzenden Einfall gekommen, sich selbst zu verlosen. Er bietet tausend Lose zum Wert von je einem australischen Pfund zum Verkauf an. Der Gewinner dieser seltsamen Lotterie hat Anspruch auf die Gratisdienste Fields wäh- rend eines Jahres. Der„Lotteriegewinn“ erklärt von sich selbst, er sei vollkommen gesund, besitze einen vorzüglichen Charak- ter und stehe morgens ohne zu klagen früh auf. irischen Damen-Ruderklubs Recht beleidigt, als sie— auf dem Wege zum Fluß, auf dem sie eine Regatta aus- tragen wollten am Ufer angebrachte Plakate mit der Inschrift„Achtung Gefahr, Damen rudern auf dem Fluß“ London. Der siebzigjährige Beamte Char- les Whitbread hatte es vor 20 Jahren ver- absäumt, zwei freiwillige Zahlungen zu seinem Pensionsfonds zu leisten. Nach nun- Reading(England). Die Mitglieder des waren mit vorfanden. mehr 39 Beamtenjahren muß er nun fest- stellen, daß er nur die Hälfte seiner Pen- sion ausgezahlt erhalten kann, obwohl er sonst alle Zahlungen regelmäßig geleistet hat. Whitbread zog sich in diesem Som- mer in den Ruhestand zurück. Er hatte 39 Jahre lang im Pensions ministerium() gearbeitet. London. Die hier zu Besuch weilende Gattin des Sultans von Johore wollte eigentlich ins Kino. Unterwegs änderte sie ihre Absicht und fuhr ins Krankenhaus, Wo sie eine gesunde Tochter zur Welt brachte. Der Sultan ist begeistert von dem Familien- zuwachs. denen der älteste 60 Jahre alt ist. Der Sultan selbst zählt 77 Lenze. r Helsinki. Einar Tuominen setzte das Bauerngehöft seines Bruders in Brand und beging anschließend Selbstmord, indem er sich in den nahen Fluß stürzte. Das Motiv der Tat: Er wollte gegen das Testament seines Vaters„protestieren“. In einem hin- terlassenen Brief beklagt er sich darüber, daſßz der Vater seinem Bruder den Hof hin- terlassen habe, während er nur Geld er- hielt, das durch die Inflation wertlos wurde. Berlin. Herbert Kirsch, ein 43jähriger Er hatte bisher nur Söhne, von Liliputaner wurde vor das Distriktsgericht von Rothenburg zitiert. Er steht unter der Anklage, einen nahezu zwei Meter großen Mann niedergeschlagen zu haben. Gießen. Graf Felix Luckner, der nun- mehr schon legendär gewordene„See- teufel“ des ersten Weltkrieges, erklärte hier in einem Vortrag vor der Schuljugend, sein Ideal sei der amerikanische Wildwestheld „Buffalo Bill“. Friedrichshafen. Dr. Hugo Eckener hat richshafen zurückgegeben. Er hat den Bür- germeister ersucht, ihn aus der Liste der Ehrenbürger zu streichen. Dieser Schritt des weltbekannten Luftschiffers, eines der engsten Mitarbeiter des Grafen Zeppelin, ist auf eine Auseinandersetzug zwischen ihm und der Stadt Friedrichshafen um das Erbe der„Zeppelin- Stiftung“ zurückzuführen. kommenden Wellen erreichen kann, Das heißt wiederum, ein solches als Ueberlagerungsempfänger(Super) ge- schaltet werden, und auch bei ihm macht die große Bandbreite noch erhebliche Schwierigkeiten. Das erklärt, daß die Zu- satzgeräte bzw. Bauteile für hochwertige Superschaltungen zwei- bis dreimal 80 teuer werden als die einfachen Zusatz- geräte ohne Amplitudenbegrenzer, die für 70 bis 80 DM. angeboten werden. Man er- Wartet, daß bei entsprechendem Interesse des Hörerpublikums am UR W- Empfang ein Teil der normalen Rundfunkempfänger be- reits in der Fabrik mit UR W- Teil als 4. Wellenbereich unter weitgehender Ausnut-⸗ zung der ohnedies vorhandenen Elemente des AM- Empfängers für einen Mehrpreis von 10 bis 20 Prozent des üblichen ampli⸗ tudenmodulierten Supers gebaut werden kann. K. Simon seine Ehrenbürgerrechte an die Stadt Fried- — Gerät muß 8. Fast eine Million Brandschaden Im August wurden in Württemberg-Baden Wieder Sachwerte in Höhe von fast einer Million DM durch Brandschaden zerstört. Die Zahl der Brände Vormonat fast gleich geblieben. Die Scha- denssumme ist nur unwesentlich gestiegen. Infolge der zahlreichen Gewitter entstanden 15 Brände durch Blitzschlag, die hauptsach- lich land wirtschaftliche Anwesen betrafen. Die Feuerwehren in beiden Landesbezirken wurden im Berichtsmonat 263mal alar⸗ miert, und zwar zu 125 Bränden und 120 sonstigen Hilfeleistungen. In 18 Fällen han- delte es sich um blinde bezw. böswillige Alarme. Der weitaus größte Schaden(fast 600 000 D) entstand bei 26 Brandfällen in landwirschaftlichen Anwesen. Bei den Bränden wurden 12 Feuerwehrmänner ind 3 Zivilpersonen verletzt. ist gegenüber dem. 75 5 MANNHEIM Dormerstag, 21. September 1950/ Nr. 220 Wie soll die Bahn zur Brücke geführt werden? Der Generalbebauungsplan sieht Dammaufschüttung vor/ Der MM unterbreitet einen anderen Vorschlag Bis vor 100 Jahren, bis zum Beginn des Zeitalters der Technik, war eine Stadt ein stark zusammengefaßtes, in sich abgeschlos- senes Gebilde. Heute wird die Stadt durch das Netz, das die Technik spannt, aus ihrer Lokalität herausgerissen und in dieses Netz eingefügt. So ist heute im Städtebau nicht mehr Allein die landschaftliche Gegebenheit maß- gebend, sondern es muß auch den verkehrs- technischen Relationen Rechnung getragen Werden. Diese technischen Einrichtungen sind dynamischer Natur und werden daher nie zu einer Endform gelangen. Daher gilt es, diese technischen Einrichtungen so labil anzuordnen, daß sie sich in ihrer Anlage Zurück aus Paris Haben Sie schon den neuen Existenzia- listenbart in den Straßen der Stadt getrof- ken? Den schmalen, mehr oder minder strup- pigen Bartstreifen, der sich um das Kinn herum von einem Ohr zum anderen zieht? Die Studenten der Mannheimer Freien Akademie sind von ihrer Studienreise nach Paris zurückgekehrt und haben neben Skiz- zen und leeren Geldbeuteln, neben langstie- ligen Regenschirmen und tausend neuen Ein- drücken auch die Bartmode der jungen Pa- riser mitgebracht. 44 Kunstschüler fuhren über Nancy west- Wärts, um die schönste Stadt der Welt zu erleben. Sie waren durch die Vermittlung Bilfsbereiter Franzosen in einem Internat in Pontoise untergebracht; von hier aus fuh- ren sie täglich im grünen Touring-Omnibus zur Stadt. Die Impressionisten hängen in der Oran- gerie, von den Pointillisten bis zu den Sur- realisten und darüber hinaus ist alles im Museum der modernen Kunst vertreten, das Petit Palais zeigt zwei französische Sonder- ausstellungen, ja, und bei allem ganz abge- sehen vom Louvre. Was gibt es von Paris zu berichten? Dem, der die Stadt nicht kennt, bleibt sie unvor- stellbar. Dem Maler ist sie ein Wunder aus einem hundertfach nuancierten Grau, eine Fülle von Motiven, ein Bilderbuch von Re- Kklame, Dekoration und Farbigkeit. Was trägt man in Paris, fragen die Leute. Man trägt alles— außer Hüten. Junge Mäd- chen tragen keine Hüte und keine Tücher, auch Strümpfe sieht man selten, denn sie sind sehr teuer. Im allgemeinen kann man Sagen, daß die Bubiköpfe etwas länger und die langen offenen Haare etwas häufiger ge- worden sind. Alle Frauen tragen lose Hängejacken, und in der Farbkomposition mMrer Kleider sind sie sehr viel vorsichtiger Als Wir Hoffen wir, daß die Bärte schön gedeihen und daß sie sich ins Mannheimer Stadtbild eingliedern. Ch. B. Wer tagte gestern im Rosengarten? Wenn bunte Fahnen am Rosengarten Wehen, oder betröpfelt ihr Laken hängen lassen und eine Reihe schwerwiegender Autos dem Auge eine Weide sind, dann ist es der Tag der Herren, oder eine Tagung. Gestern Morgen war es die Rheinschiff- fahrt, die sich zu ihrer alljährlichen Mit- glieder versammlung im Rosengarten traf. Im internen Rahmen wurden die Sorgen und Nöte der Rheinschiffahrt besprochen und ein Geschäftsbericht gegeben. Oberbürgermeister Dr. Heimerich und Dr. Uhlig von der Industrie- und Handelskammer begrüßten die Tagungs- teilnehmer und wiesen in umfangreichen Ansprachen auf den großen Wert gemein- samer Behandlung aller Rheinschiffahrts- fragen hin. Dr. Ulrich von der badischen Hafen verwaltung erklärte Aufbau und Gliedernug des Mannheimer Hafens bei einer informativen Hafenrundfahrt. Botanischer Schulgarten bleibt im Herzogenried Da der Schulgarten im Herzogenried bereits die nötigen Gebäude, Wasserleitun- gen, sonstige Einrichtungen. einen teil- Weise interessanten Bestand an Strauch- Werk und Bäumen und genügend Raum besitzt, bleibt er nun doch im Herzogenried. Die Stadtgärtnerei, der er jetzt untersteht, hat schon mit besonderen und gründlichen Methoden der Unkrautbekämpfung und mit der Bodenverbesserung begonnen und hofft, bis zum Frühjahr hier den neuen botanischen Lehrgarten eröffnen zu können, der für Unterrichtszwecke auch Pflanzen an die Schulen liefern wird. Vorgesehen sind bis jetzt eine Systematische Abteilung nach dem natürlichen System der Pflanzen- familien eine Biologische Abteilung, eine Teichlandschaft, eine Heidelandschaft, ein Alpinum, eine Abteilung für Gewürzpflan- zen und eine für Heil- und 1 rei. Wie wird das Wetter? Kühl. Schauerniederschläge Vorhersage bis Freitags früh: Bei schwachen bis mäbßigen westlichen Winden wechselnd. meist stark bewölkt. Einzelne schauerartige Niederschläge. Nachts gebietsweise Bewöl- kungsrückgang. Höchsttemperatur 15 bis 17, Tiefstwerte 7 bis 10 Grad. Uebersicht: Auf der Südseite des Nord- West- und Nordeuropa urnfassenden Tiefdruck- Systems fliegen weiterhin kühle Meeresluft- massen nach Mitteleuropa. Wetteramt Karlsruhe. Wohin gehen wir? Donnerstag, 21. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die ungarische Hochzeit“; Ame- riKahaus 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Mr. Jo Doe und der kalte Krieg“, Spr.: Mr. Leo Lania Us Wartburghospiz, F 4, 20.00 Uhr: Dr. K. A. Mader spricht über Das Wesen der Homo- pathie und ihre Grenzen“; Misslonshalle des evangelischen Jugendwerkes, Waldhofstraße (Ecke Eggenstraße), 19.30 Uhr: Der Mensch zwischen zwei Welten“, Vortrag von Johann Grün. Freitag, 22. September: Nationaltheater 19.30 Uhr: Das unbewohnte Eiland“; Ame- rikahaus 19.00 Uhr: Filme:„Grenze ohne Sta- cheldraht“, Ich und Mr. Marshall“,„ERP in Action“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die moderne Schweizer Literatur“, Spr.: Dr. Alb. Bettex, Zürich. dem jeweiligen Stand der Errungenschaften anpassen können. Das schienengebundene Fahrzeug besitzt vor anderen Transportmitteln den einen großen Vorzug, daß es innerhalb der Stadt Keine großen Abstellplätze benötigt. Viel- leicht ist die Eisenbahn zur Zeit in einem Umbruchstadium begriffen, was beispiels- weise aus dem Triebwagen- System und der zunehmenden Elektrifizierung der Haupt- strecken hervorgeht. Die Stadt und ihre Wohnbezirke bezie- hen sich auf den Menschen. Sie sind im Gegensatz zu den technischen Anlagen im Grunde genommen statischer Natur und richten sich heute noch nach den topo- graphischen Verhältnissen.— So wie sich der Südländer bewußt in seiner Stadt von der Natur abkehrt, so streben wir den Na- turwerten entgegen. Wir versuchen, land- schaftliche Werte als Blickziele in die Frei- raumgestaltung der Städte mit einzubezie- hen. Das Flußufer ist in der Ebene dem Wesen nach nur zweidimensional zu gestal- ten. Eine Natur, wie sie das Rheinufer in Mannheim darstellt, muß durchwandert werden, damit durch die Bewegung der Relz der Räumlichkeit wahrgenommen werden kann, oder im Fluße treibend. Mannheim öffnet sich in seinem Stadt- gefüge nicht nach dem Rhein, es war von jeher Brückenstadt des Rheins, aber Fluß- stadt des Neckars, gegen den es sich in seiner Struktur weit mehr öffnet. Das Schloß drückt ganz und gar die Bezogen- heit zur Stadt aus. Ludwigshafen öffnet sich dagegen eindeutig dem Rhein. Bahn- technisch gesehen braucht Mannheim einen Durchgangsbahnhof. Die Nord- sSüd-Linie muß auf glattestem Wege durchgeführt werden, da sie in Konkurrenz steht mit der Nord—Süd-Linie links des Rheins. Der Bahnhof muß unmittelbar am Stadtzentrum liegen und zwar so, daß sich die Stadt zu beiden Seiten des Bahnhofs ausdehnt. In diesem Punkte ist der Eisenlohrsche Plan nur zu bejahren. Die Bahn wird hoch- gelegt, und so bedeutet sie für die Verbin- dung beider Stadtteile— auch optisch— kein Hindernis. Denn der eine Teil Mann- heims orientiert sich nach dem Odenwald (Bergstraße), der andere nach der Haardt. Ein Damm würde die Stadt vollständig vom Rhein trennen, und so schlage ich vor: die auf ein Minimum reduzier- ten Gleisanlagen im Bereich des Schloßgartens auf Beton- oder Stahlstützen zu legen(wie aus der Skizze zu ersehen ist). Die optische und räumliche Beziehung zwischen Rhein, Schloß und Stadt wäre damit gewährleistet. Eine Dammschüttung kostet auch Geld, be- sonders wenn das Schüttgut von weit her- transportiert werden muß. Die Rheinbrücke liegt heute an der da- für gegebenen Stelle. Eine Verlegung wei- ter südlich auf die Höhe des Rheinparks würde die schöne Rheinufer-Landschaft zerstören. Dipl.-Ing. Hannes Ott, Architekt Mannheims Hausfrauen schließen sich zusammen Sozialer Hilfsdienst für minderbemittelte Mütter geplant Die schon lange gehegte Absicht,. auch in Mannheim eine Berufsorganisation der Hausfrauen zu schaffen, wurde nun Wirk- lichkeit. In der ersten Versammlung trafen sich 40 Hausfrauen und schlossen sich zum „Hausfrauen- Verband“ zusammen. Zur ersten Vorsitzenden wurde Käthe Bel z, zu ihrer Stellvertreterin Margarethe Hän- del gewählt. Hilde Hertha Hoffmann Heidelberg), in deren Händen die Organisation dieses Ver- bandes in Nordbaden liegt, wies in ihrem Vortrag auf die Ziele und Bestrebungen der Organisation hin. Sie ging davon aus, daß nur durch einen Zusammenschluß er- reicht werden könne, die Anerkennung der Hausfrauentätigkeit als Beruf durchzusetzen und Sitz und Stimme in allen wirtschaft- lichen Behörden zu erhalten. In dem Pro- gramm ist ferner vorgesehen die pflicht- mäßige haus wirtschaftliche Ausbildung der weiblichen Jugend nach modernen rationel- len Arbeits- und Lehrmethoden— haus- wirtschaftliche Lehrwerkstätten—;: die Be- rufsausbildung der Haushaltsassistentin und deren Anerkennung als vertrauensvoller Fachberuf: eine bessere Berufsausbildung der Hausfrau unter Beachtung der volks- wirtschaftlichen Grund voraussetzungen. Sie wies nach, welche Möglichkeiten den Frauen in die Hand gegeben sind, eine Besserung des Miets- und Wohnungswesens in bera- tender Mitarbeit im Wohnungsbau, bei dem auch Wohnungen für berufstätige Frauen angestrebt werden müssen, zu erreichen. Sie können ferner Einffuß auf Herstellung und Preise von haus wirtschaftlichen Gegenstän- den zur Entlastung der Hausfrau nehmen. Um die Hausfrauentätigkeit geistig zu unter- bauen, sollen Kurse eingerichtet werden und außerdem eine rationelle Schulung in dau- ernder Fühlung mit der Industrie erfolgen. Zu den Plänen gehört noch die Einrichtung eines sozialen Hilfsdienstes für minder- bemittelte Hausfrauen, um verbilligte, wenn möglich kostenlose Haushalthilfen zu be- kommen. Dieser Hilfsdienst soll in Form einer Versicherung an eine Krankenversiche- rung angeschlossen werden. Ferner soll die Einrichtung von Erholungsheimen für min- derbemittelte Hausfrauen erfolgen. Je mehr Frauen sich für diese ganzen Bestrebungen einsetzen, desto größer und schneller könne der Erfolg sein. Die Firma Bazlen stellte eine Reihe von Neuigkeiten auf dem Gebiete der Küchen- geräte zur Schau. Außerdem wurde ein Jenaer-Glas verlost. Es ist geplant, die „Wir bauen uns ein Im Mannheimer Jugendausschuß werden zukünftig neben den bisherigen Organisa- tionen auch Vertreter weiterer vier neu- Konstituierter Mannheimer Jugendverbände zu Wort kommen. Einstimmig nahm der Ausschuß auf seiner letzten Sitzung unter Vorsitz des Stadtrates J. Ott sowie im Bei- sein des Kulturdezernenten Prof. Langer die Aufnahmeanträge der Schlesischen Jugend, des Ringes Deutscher Pfadfinderbünde, der Jugendgruppe der Theatergemeinde und der Jugendabteilung der„Solidarität“ an. Ein Antrag der Deutschen Autonomen Jugend wurde nach lebhafter Diskussion ihrer Sat- zungen auf Grund ihrer autoritären und nationalistischen Tendenzen und der ver- mutbaren Pflege des Führerprinzips bis auf Weiteres zurückgestellt. Die Vertretung der Jugendgruppe der Theatergemeinde und der Jugendabteilung der„Solidarität“ fand in der Erwartung, daß diese infolge ihres be- sonderen, konfessionell wie politisch neu- tralen Charakters wesentlich zur Auflocke- rung der in gewissem Sinne starren Jugend- repräsentation Mannheims diene, besonde- res Entgegenkommen. Das Ergebnis der sich über einundeinhalb Stunden hinschleppenden Debatte über die Mannheimer Jugendheime sind folgende Tatsachen und Beschlüsse: Der Bau von Jugendheimen sei vor- dringlich, sei sowohl dem Sozial- wie dem Kulturreferat ein herzliches Anliegen und werde von den bestimmenden Behörden größte Unterstützung finden. Allein erlaube es die angespannte Finanzlage der Stadt wie Diplomingenieur Klimmer in längeren Referaten darlegte— nicht, alle vorliegen- den, zum Teil detaillierten Baupläne unver- züglich zu realisieren. Viele Faktoren seien zu berücksichtigen und verhinderten eine sofortige Erstellung. 12 bis 14 Millionen Schulschäden warten auf Behebung. Trotz- dem sei mit finanzieller Hilfe der Besat- früheren Vorsitzenden zu der nächsten großen Veranstaltung einzuladen und sie darum zu bitten, den Ehrenvorsitz im Haus- frauenverband anzunehmen. hm. Industriefirmen helfen den Horten Die Vereinigten Glaswerke(Spiegel- fabrik), Waldhof, die schon vor einiger Zeit einen vorbildlich schönen Werkskinder- garten einrichteten, haben nun auch den Waldhofer Kinderhorten auf ihrem Gelände einen großen Spielplatz von 10 16 Qua- dratmetern zur Verfügung gestellt. Da er an die Waldhofschule, in der sich der Hort befindet, angrenzt, sind die Hortkinder sehr beglückt über diese schöne Spielmöglich- keit. Zur Einzäunung des Platzes hat die Direktion der Süddeutschen Drahtindustrie AG. den Draht gestiftet. Die Theatergemeinde beginnt am Frei- tag, 19.30 Uhr, im Kellerrestaurant des Ro- sengartens die Winterarbeit mit dem ersten Einführungsabend der Spielzeit 1950/51. Willi Schmidt spricht über die Oper„La Traviata“ von Verdi, Mitglieder des Natio- naltheaters bestreiten den fiüsikalfschel Teil. Der Kartenverkauf für das„Be- schwingte Wochenende“ am 30. September hat begonnen. Es wirken mit: Das Ballett des Nationaltheaters unter Gaby Loibl so- wie Irma Wolf und Hans Beck vom Na- tionaltheater. Zum Tanz spielt Kapelle Meixner. . Zeichnung: Hannes Ott Ein Damm würde die Sicht versperren, eine Stützenkonstruktion gibt den Blick frei. Eurze„MM“- Meldungen Einfache Verwaltung oder noch mehr Steuern? Unter diesem Thema veranstaltet die Vereinigung Südwest, Aktionsgruppe Mannheim, eine Kundgebung am Freitag, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens, bei der zur Entscheidung am Sonntag, dem 24. September, Prof. Dr. Carlo Schmid, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Mannheim-Stadt, und Stadtrat A. M. Lehr, CDU Freiburg, sprechen werden. Eintritt ist frei! Freie Aussprache! Der Verein für Naturkunde Mannheim hält am 23. September um 16 Uhr in der Wirtschaftshochschule, Hörsaal 26, seine Jahreshauptversammlung ab. Auf der Ta- gesordnung steht 1. der geschäftliche Teil, 2. ein Farblichtbildervortrag von Dr. E. Feld- hoffen, Lampertheim, über„Die Alpenflora des Wendelsteingebietes“. Die Landsmannschaft Sudetenland veran- staltet am Samstag, 19.30 Uhr, im„Zäh- ringer Löwen“(Schwetzinger Straße) einen „Sudetendeutschen Abend“, zu dem alle Freunde, Vertriebene und Landsleute ein- geladen werden. In der Originalfassung. Die erste Ver- anstaltung des zweiten Jahrganges des Son- der-Zyklus kultureller Filmveranstaltungen ist am Samstag, 22.30 Uhr(Spätvorstellung), U. Sonntag, 10.30 Uhr Vormittagsvorstellung) mit der Originalfassung des Sir-Laurence- Olivier-Films der Rank- Produktion:„H a m- let“, nach Shakespeare. Mitgliedskarten im Sekretariat der Abendakademie und im Büro der Alster-Lichtspiele. Wir gratulieren! Heinrich Schneider, Mannheim, Mainstraße 29, begeht seinen 75. Geburtstag. Ebenfalls das 75. Lebensjahr vollendet Philipp Mattler, Mannheim- Käfertal, Niersteiner Straße 7. Kapitän Karl Witter, Nlvesheim, Scheffelstraße, kann sein 40jähriges Dienstjubiläum feiern. Pressebericht der Polizei Im geeignèten Augenblick. Re zu stehen kam einem Tramsportunternehmer das Zusammensein mit einem Mädchen, das ihn im geeigneten Augenblick um den Be- trag von 600 DM erleichterte. Obwohl dem Bestohlenen das Mädchen vollkommen Der Sozialausschuß regelte Winterbeihilfe, Brennstoffbeihilfe Einen breiten Raum in der gestrigen Sit- zung des Sozialausschusses nahm ein Be- richt Amtmann KRnüttels über die Tätig- keit des Amtes für Soforthilfe im ersten Jahr seines Bestehens ein. Danach lag allgemein die Soforthilfeab- gabe bei weitem nicht so hoch. wie die ersten Berechnungen vermuten ließen. Grundsätzlich sei nur den Unterhaltshilfe- bedürftigen ein Rechtsanspruch eingeräumt worden. Von über 5000 Anträgen auf Unter. Baltshilfe seien 3210 bewilligt, 1747 vom Antragsteller zurückgenommen und 312 ab- gelehnt worden, während 40 noch nicht hät- ten bearbeitet werden können. Bis jetzt habe das Amt 1 626 503 DM Unterhaltshilfe ausgeschüttet. An Anträgen auf Hausrats- Hilfe seien 8894(59 Prozent) mit einer Summe von fast einer Million DM positiv entschieden worden, durch Rücknahme 555 und durch Ablehnung 1240 wegen Unzustän- digkeit ausgeschieden. Prozentual seien mehr Flüchtlinge als Sachgeschädigte be- rücksichtigt worden. Im Oktober könnten voraussichtlich die restlichen Fälle der Dringlichkeitsstufe eins erledigt werden. Darüber hinaus seien verschiedene Fälle der Dringlichkeitsstufe zwei und drei positiv beschieden worden, so daß Mannheim in der Auszahlung von Hausratshilfe-Zuwendun- gen über dem Landesdurchschnitt stehe. Die Ausbildungshilfe werde rückwirkend ab Huus, ein Haus von luuler Groschen Professor Langer proklamiert das„Jahr der Jugend“/ Jugendausschuß bes chäftigte sich mit der Remilitarisierung zungsbehörde schon viel getan worden. In nächster Zeit werde an der Waldpforte von den Amerikanern die erste Baracke gebaut werden. Die Stadt hoffe weiterhin, in Mos- bach eine zweite Baracke, die im Friedrichs- park aufgestellt werden soll, billig erwerben zu können. Das Erlenhofprojekt sei mit einem Kostenvoranschlag von über 250 000 DM das kostspieligste, doch versprächen die seit langer Zeit geführten Verhandlungen ein baldiges und befriedigendes Ergebnis. Ueberaus anerkennenswert sei die Bereit- Willigkeit der Hohen Kommission, an diesen vielseitigen Jugendproblemen Anteil zu neh- men. Der geschäftsführende Ausschuß wer- de sich des ganzen Komplexes in kürzester Frist annehmen und an höchster Stelle vor- stellig werden. In seiner begeisterten und begeisternden Art trat Professor Langer ein für eine große Sammelaktion durch die Jugend selbst, die mit dem Kurpfälzischen Jugendtage am 30. September das„Jahr der Jugend“ in Mann- heim eröffnen soll.„Warum immer müßig die Hände in den Schoß legen, warum immer nur zuwarten und hoffen: die Stadt wird uns schon was zusammenbauen. Drückt der Jugend die Sammelbüchse in die Hand und laßt sie auf die Menschheit los. Es wäre gelacht, wenn nicht auch Groschen ein Ju- gendheim bauen könnten!“ Ein„Kreuzzug für die Jugend“! müsse unternommen, der Jugend Gelegenheit gegeben werden, selbst zu beweisen, wraas in ihr steck. t Der eigentliche Anlaß dieser außerordent. chen Sitzung, das Problem der Remilitari- sierung Westdeutschlands, forderte die ver- schiedenen Vertreter zu manchen vagen und gewagten Ansichten heraus. Allgemein wurde eine nationale Wiederaufrüstung der Bundesrepublik im Sinne der früheren Wehrmacht abgelehnt. Doch— Stadtrat Ott schilderte damit die ganze Problematik des Themas— sei es eine individuelle und keine kollektive Frage, die zur Entscheidung stünde. Jeder einzelne habe die Verpflich- tung, das zu tun, was seiner Ansicht nach dem Frieden und dem Wohlstand seines Vaterlandes und der Menschheit am nütz- lichsten sei. Nach einigen redaktionellen Abänderun- gen wurde sodann einstimmig folgende Re- solution gefaßt: Die im Stadtjugendausschuß vertrete- nen Jugendverbände bedauern, daß durch die Remilitarisierung in der von Sowjet- Rußland besetzten Ostzone die Argumente geliefert wurden, einer Remilitarisierung in Westdeutschland das Wort zu reden. Die Jugend ist der Meinung, daß die Verteidigung der bedrohten demokrati- schen Freiheiten auch in Deutschland die Aufgabe aller in der UNO vereinten Natio- nen sein muß. Die Erstrebung eines Friedensvertrages und der Gleichberechtigung, die Schaffung und der Ausbau der sozialen Sicherheit in der Bundesrepublik sollten zunächst unsere Aufgabe sein, um allen schädlichen Einflüssen zu widerstehen, die unser demo- Kkratisches Zusammenleben in der Freiheit gefährden könnten. Diese Entschließung sei gleichzeitig, so wurde betont, als Antwort auf eine vom „Mannheimer Morgen“ veranstaltete Rund- frage zu werten. Die Jugendvertreter wollen im übrigen weiterhin bemüht sein, durch Zufklärende Vorträge namhafter Politiker und Persönlichkeiten das Interesse der Ju- gend an diesen entscheidenden Fragen zu wecken und zu steigern. In einem weiteren Aufruf wird die Ju- gend Mannheims an ihre staatsbürgerliche Pflicht erinnert, am 24. September bei der Volksbefragung für den Südweststaat teil- zunehmen. 1 i unbekannt war, brachte es die Kriminal- polizei innerhalb weniger Stunden kertig, die Unbekannte aufzustöbern. Allerdings Waren von dem gestohlenen Geld nur noch 168 DM sowie eingekaufte Waren im Werte von 40 DM vorhanden. Durch die Hintertür. Nach einer Kletter- partie über ein Nachbardach gelangten unbekannte Einbrecher durch eine Hinter- tür in eine hiesige Wirtschaft und entwen⸗ deten die darin aufbewahrten Zigaretten- und Schokoladenbestände im Werte von 500 DM. 5 Verletzt aufgefunden. Auf dem Waldhof Wurde kurz vor Mitternacht auf der Straße von einem Straßenpassanten ein verletzter Mann aufgefunden, der in dem Aufgefun- denen einen bei ihm im Hause wohnenden Nachbarn erkannte. Im Städt. Krankenhaus Wurde ein Bruch des linken Unterarms, ein Kieferbruch und verschiedene andere Ver- letzungen festgestellt. Ob die Verletzungen von einer Schlägerei oder von einem Ver- kehrsunfall herrühren, bedarf noch der Aufklärung. Angefahren und umgerissen. Auf der Straßenkreuzung Käfertaler— Friedrich Ebert-Straße wurde ein jüngerer Mann von einem amerikanischen Personenfahrzeug angefahren und zu Boden geschleudert. Er erlitt einen doppelten Unterschenkelbruch und wurde von dem amerikanischen Fahrer sofort ins Städtische Krankenhaus gebracht. — Beim Ueberholen zweier Radfahrer ge- riet auf der Mannheimer Straße ein Lkw. Fahrer zu weit in die linke Fahrbahn; da- bei kam er mit einem aus der entgegen- gesetzten Richtung kommenden Pkw. in Berührung. Durch die überhöhte Geschwin- digkeit wurde der Fahrer des Lkw.'s aus seiner Fahrbahn geworfen, so daß er gegen die Einfriedigung eines Wohnhauses rannte und diese in einer Länge von 13 Meter um- Der Lkw. konnte später auf einem Arkplatz in beschädigtem Zustand aufge- funden werden, dagegen konnte man des Fahrers nicht habhaft werden. (Weitere Lokalnachrichten Seite 5 und Seite 9) Vertriebene wurden vor Sachgeschädigten berücksichtigt und Kartoffelbeihilfe 1. April bezahlt an 215 Studenten und Schü- ler sowie an 35 Lehrlinge und Anlernlinge des Handwerks und der Industrie. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt seien 53 065 DM ausgeworfen worden. Außerdem würden bedeutende Mittel für Gemeinschaftshilfe, Wohnungsbau und Flüchtlingssiedlungsbau Fliegen. Seit 6. Juli sei die Dienststelle mit der Durchführung der Existenzaufbauhilfe beauftragt, von der die erste Geldzuteilung von 250 000 DM im August an 56 Antrag⸗ steller in Einzelbeträgen von 3000 bis 5000 DM hätten gegeben werden können. Im Oktober erhalte das Amt wahrscheinlich nochmals 111 00 PM und eine größere Zu- Wendung aus dem 80-Millionen-Kredit. Ge- Senwärtig könnten bis 13. November wie⸗ der Anträge auf Aufbauhilfe gestellt wer- den. Insgesamt habe das Soforthilfeamt 21095 Anträge ganz oder teilweise bearbei- tet und 2 848 000 DM an finanziellen Hil- ken verschiedener Art ausgegeben. Weiter beschäftigte sich das Gremium wie jedes Jahr um diese Zeit mit der Win- terbeihilfe. die den in laufender öffent- licher Fürsorge stehenden Unterstützungs- empfängern einschließlich der Sozialrentner sowie den nicht laufend Unterstützten, deren Einkommen den Fürsorgerichtsatz nicht übersteigt, gewährt wird. Als Brenn- stoffbeihilfe sollen erhalten: Alleinstehende 18, Ehepaare ohne Kinder 24. Ehepaare mit einem Kind 30, mit zwei bis drei Kindern 36, mit vier und mehr Kindern 42 DM, Während die Sätze der Kartoffelbeihilfe für Alleinstehende 14, für Ehepaare ohne Kin- der 21, mit einem Kind 28. mit zwei Ein- dern 35, mit drei Kindern 42. mit vier Kin- dern 49 und mit fünf und mehr Kindern 56 DM betragen werden. Zur Deckung des durch Heizungskosten im Städtischen Altersheim entstandenen Defizits der Stadtverwaltung in Höhne von 6000 DM soll dieser Betrag vorbehaltlich der Genehmigung der Preisüberwachungs- stelle in Karlsruhe ab 1. Oktober 80 aut die Mieter umgelegt werden, daß auf ein Einzelpersonen-Zimmer drei und auf ein Zwei-Personen-Zimmer vier DM gegen- über bisher 1,40 bis 1.900 PM kommen. Zur Bekämpfung des Bettlerunwesens sei eine in die Breite gehende Aufklärung der Bevölkerung notwendig, meinte Stadt- direktor Schell. Falsches Mitleid sei in vie- len Fällen(von denen Schell einige mehf oder weniger überzeugende herausgriff) nicht Ati gebracht. Unwesentlichere Punkte der umfangrei- chen Tagesordnung betrafen die Ratten: bekämpfung, die Neuwahlen der Belsitier für den Soforthilfe- Ausschuß, die Schul- Speisung und die Vollmachtserteilung an Gänshirt als Stellvertreter der Lei des Stadtjugendamtes. Dud- * Auf stad tern des sche Leb trag Dre Leb Cor. Eine 2681 alle Cor. Pro I Bild Kön 22 Blei, dis 6, Met.-G werkst. — Gebr. 120/220 Les. 2 Beitstie sucht. Küche Angel Nänma Preiss A- 18 5 en , n, r en r- ler ler ich on ug Ke im ich u 2 ie· e mt l- il im n- U- 5 er ., ata n- de nit 1 hr ht 1 00 Nr. 220 Donnerstag, 21. September 1950 MORGEN Seite 5 Der gemeinsame Der Kulturpolitische Ausschuß des Würt⸗ dembergisch-Badischen Landtags billigte die neuen vom Kultusministerium eingeführ- ten Stundenpläne für die Oberschulen grundsätzlich. Der Ausschuß begrüßte insbesondere die Einführung der Gemeinschaftskunde Als Unterrichtsfach, die Heraufsetzung der Eflichtstundenzahl und die grundsätzliche Einführung der 50-Minuten-Stunde. An- dererseits tritt der Kulturpolitische Aus- schuß für die Wiedereinführung des Eng- lischen als Pflichtfach auch für altsprach- liche Züge ein. Außerdem soll die Notwen- digkeit von Musik und Kunst als Pflicht- fächer an allen Oberschulen nochmals überprüft, Arbeitsgemeinschaften sollen auf solche Fächer beschränkt werden, die nicht schon durch Pflichtstunden berücksichtigt ind. Eine einheitliche Regelung für alle 1„Lurpfulzstruße“- im Wege des Offenluge-Verfuhrens Buchstaben und Zahlen bleiben angeschlagen Zu der gestern an dieser Stelle ange- schnittenen Frage, ob die Breite straße ihren angestammten Namen behalten, oder von jetzt an Kurpfalzstraße heißen soll, schreibt uns Oberbürgermeister Dr. Heimerich: „Der Verwaltungsausschuß des Stadtrates hat am 8. August beschlossen, die bisherige Breite Straße„Kurpfalzstrage“ zu benen nen. Der Stadtrat hat diese Benennung im Wege des Offenlage- Verfahrens gebilligt. Dabei war sich der Stadtrat völlig im klaren darüber, daß die offizielle Bezeichnung der Straßen und der Häuser der Innenstadt noch mit Buchstaben und Zahlen erfolgt und daß nur diese Buchstaben und Zahlen an den Straßen- und Häuserecken angeschla- gen sind und nicht die Straßennamen. Ich habe dann in meiner Rede bei der Brücken- weihe über die frühere Breite Straße und jetzige„Kurpfalzstraße“ wörtlich folgendes gesagt: Lenken wir von der neuen Brücke unser Auge dahin, wo der Rhein an Mannheim vorbeifließt, so wird unser Blick begrenzt von dem alten kurpfälzi- schen Schloß, das sich jetzt in einem langsamen Wiederaufbau befindet. Da- zwischen liegt die Breite Straße. Ist es aber noch eine Breite Straße, die den von der Brücke kommenden Verkehrsstrom aufzunehmen vermag? Gegenüber der Brückenbreite von 28 Meter bildet die Breite Straße heute einen Engpaß von nur 17 Meter Breite. Die ehemals Breite Straße ist also eine Illusion geworden und ihr Name paßt nicht mehr in die neue Situation, auch wenn wir die notwendige Straßenverbreiterung mit aller Energie anstreben. So schlägt der Stadtrat der Bevölkerung vor, den Verbindungsweg zwischen der„Kurpfalzbrücke“ und dem „kurpfälzischen Schloß“„Kurpfalzstrage“ 2 Neue Inschriften der Heimatortskurteien Heimatvertriebene melden ihre Personalien der zuständigen Kartei Die Zentralstelle der Heimatortskarteien in München, in der sämtliche Heimatorts- karteien im Bundesgebiet zusammengefaßt sind, hat jetzt die neuen Anschriften der Heimatsortskarteien bekannt gegeben, bei denen die Adressen der Heimatvertriebenen gesammelt werden. Die Zentralstelle hatte auf Wunsch des statistischen Bundesamtes die Heimatortskarteien neu gegliedert. Die neuen Anschriften lauten: Heimatsortskartei für Oberschlesien: Passau, Innbrückgasse 9. Heimatsortskartei für Niederschlesien: Bamberg, Obere Königstraße 4. Heimatortskartei für Groß- Breslau: Cham, Steinmarkt 10. Heimatortskartei für Sudetendeutsche: Regensburg, von-der-Tann- Straße 7. Heimatortskartei für Südost- Deutsche: Stuttgart, Neckarstraße 222. Heimatortskartei für Danzig-Westpreu- Der Kulturpolitische Ausschuß ist einverstunden Lehrplan kommt gleichartigen Oberschultypen in den beiden Landesteilen Nordbaden und Nordwürt⸗ temberg soll herbeigeführt werden. Der Selbst verantwortung der Schulleiter ist nach Anhörung der Elternschaft in angemes- senem Umfange Raum zu geben. Der Kulturpolitische Ausschuß nahm mit Befriedigung von der Erklärung des Kult- ministers Kenntnis, daß mit der Einfüh- Tung eines gemeinsamen Lehrplanes für das fünfte und sechste Schuljahr in allen Schulgattungen die Schulreform nicht auf dem Verordnungswege vorgenommen wer- den solle. Auf Grund dieser Erklärung er- klärte sich der Ausschuß mit diesem ge- meinsamen Lehrplan für die Klassen 3 und 6 einverstanden. Außerdem wurden die neuen Lehrpläne für die Volksschulen gebilligt und nach ihrem Unterrichtsziel als sehr glücklich bezeichnet. zu nennen. Wir wissen, daß die älteren Mannheimer den Namen„Breet-Strooß“ nicht gerne aufgeben, aber die jüngeren werden sich an die neue Bezeichnung rasch gewöhnen. Von einer bloßen Empfehlung kann also keine Rede sein. Die offizielle Bezeichnung der früheren Breite Straße ist also„Kur- Pfalzstrage“ ohne daß durch sie die nähere Bezeichnung der Blocks und Häuser mit Buchstaben und Zahlen zur Aufhebung ge- langt ist Ich bin überzeugt, daß sich auch die in der früheren Breiten Straße ansäßige Geschäftswelt rasch an die neue Bezeich- nung gewöhnen wird. Gerade für die pfäl- zische Kundschaft ist die Bezeichnung „Kurpfalzstraße“ sehr deutlich.“ Mordprozeß in Heidelberg Vor der Großen Strafkammer Heidel- berg unter Vorsitz von Landgerichtspräsi- dent Dr. Anschütz beginnt am Freitag der Prozeß gegen den Mörder einer 75jährigen Heidelberger Geschäftsinhaberin, den 22 jäh. rigen in Mannheim gebürtigen Werner Wolfert. Wolfert hat Mitte Juni in der Dante- straße mit seltener Grausamkeit und Kalt- blütigkeit die Inhaberin eines Kolonial- Warengeschäftes mit einer Milchflasche er- mordet und ausgeraubt. Er hatte dann einige Stunden neben der Leiche verbracht, um durch das Rauchen zahlreicher Zigaret- ten und das Wegwerfen der Stummel den Eindruck einer größeren Verbrecherbande hervorzurufen. Am Morgen nach der Tat hatte er sich mit dem Schnellzug nach Treysa begeben, wurde jedoch von der Hei- delberger Kriminalpolizei dort schnell aus- findig gemacht und festgenommen. Heimatortskartei für Pommern: Lübeck, Wickedestraßge ga. Heimatortskartei für Ostpreußen: Neu- münster, Nachtredder 31. Heimatortskartei für Deutsche aus dem Wartheland und Polen: Hannover, Alte- Celler-Heer-Straße, 5. Heimatortskartei für Baltendeutsche: Hamburg 36, Terrassenstraße 7. Heimatortskartei für die Gebiete west- lich der Oder-Neiße-Linie: Augsburg. Volk- hartstraße 9. Die Heimatortskarteien geben staat- lichen, öffentlichen und privaten Stellen Auskünfte über Anschriften der Heimat- vertriebenen und beschaffen Urkunden oder Ersatz bescheinigung. Sie arbeiten grund- sätzlich gebührenfrei und verwenden frei- willige Spenden zur Deckung der Unkosten. Zentralstelle der Heimatortskarteien in München bittet erneut alle Heimatvertrie- benen, ihre Personalien bei den zuständi- Kurze Sportnotigen.. Sportplatzweihe bei SB Rhein-Neckar. In monatelanger harter Arbeit haben Vorstand- schaft, Mitglieder und Freunde des SB(Abt. Rot-Weiß) auf dem von Bomben zerwühlten Gelände zwischen Kali-Chemie und Sellweide ein Spielfeld erstellt, das im nächsten Jahr noch eine Aschenbahn erhalten soll. Die Platzweihe nahm am Nachmittag P. Frowin vor. P. Müller überbrachte als erster Vor- sitzender Glückwünsche des Stammvereins. Nach Schüler- und Jugendspielen trennten sich die Aktiven(Rot-Weiß Grün-Weiß) 2:2; auch die Reserven waren„friedlich“ und spielten 1:1. Bein Wein, Bier, Würstchen und Tanz wurde anschließend die Platzweihe im Bierzelt noch tüchtig gefeiert. „Endspurt“-Erfolge. Mannheimer Renn- fahrer konnten bei einem in Nußloch durch- geführten Rundstreckenrennen schöne Erfolge erzielen. So gewann Schönith vom RRC „Endspurt“ das 30-Runden-Hauptrennen vor Nagel(Karlsruhe) und Hinschütz, Mannheim. Die Altersklasse gewann Hamm vom RV Waldhof vor Rößler und„Endspurt“-Becker. Bei der B-Jugend war ein weiterer„End- spurt“-Sieg durch Röper fällig. Heute Start in Baden-Baden zum 18. internationalen Tennisturnier In der alten deutschen Tennis-Traditions- stätte Baden-Baden wird, wie wir bereits be- richteten, heute auf den Platzanlagen des TC Rot-Weiß das 18. Internationale Turnier mit einer großartigen Besetzung gestartet. Erstmalig nach der offiziellen Wiederzulas- sung Deutschlands zum internationalen Ten- nissport treffen in diesen Tagen die Spitzen- spieler aus zahlreichen Ländern aller Kon- tinente aufeinander. In der Sonderklasse spielen bei den Herren u. a. der Welt- ranglistenspieler Drobny, der Franzose Destremau, der Australier Harper, der Argentinier Weiß, der Amerikaner Gar rett und die Deutschen von Cramm. Buch- holz und Gulcz. Bei den Damen interessieren die Teilnahme der australischen Meisterin Thelma Long, der Amerikanerin Dorothy Head und der Argen- tinierin Weis. Mit jeweils 16 Herren und 16 Damen ist die Sonderklasse überaus stark besetzt. Aber auch die Doppel und die Mixed haben eine erstklassige Besetzung aufzuweisen. Bei den Auslosungen wurden Drobny und Drestemau in der oberen sowie v. CEramm und Weiß in der unteren Hälfte(K. o.- System) gesetzt. Für die Achtelrunde wurden außer- dem Harper und Buchholz oben sowie Gulcz und Garrett unten gesetzt. Bei den Damen wurde ebenso verfahren mit der australischen Meisterin, der deutschen Meisterin Unge Poh- mann), der Amerikanerin Dorothy Head und der Argentinierin Weiß. Die sensationelle Niederlage des„Club“ gegen Singens Willimowski-Elf ist zwar im Süden noch Tagesgespräch, aber schon wirft ein weiteres ereignisreiches Wochenende seine Schatten voraus, das diesmal sämtliche acht- zehn Mannschaften der 1. Liga auf dem Plan sieht. Es spielen: VfL. Neckarau— schweinfurt 05(Sa, 16.30) Fe Singen— Fs Frankfurt J N SpVgg Fürth— VfB Mühlburg BC Augsburg— VfR Mannheim München 1860— Darmstadt 98 SV Waldhof— Schwaben Augsburg Eintracht Frankfurt— Bayern München VfB Stuttgart— Kickers Gffenbach SSV Reutlingen— 1. FC Nürnberg Im Lager des deutschen Meisters wird man dem Spiel mit Kickers Offenbach etwas be- unruhigt entgegensehen. Die Cannstatter fan- den in früheren Kämpfen nur selten die rich- tige Einstellung und im Vorjahr gab es mit 2:1 und 4:1 sogar zwei Offenbacher Siege. Die Frankfurter Eintracht sollte gegen Bayern München eine reelle Chance haben. Für die Münchener wird es von der Wirksam- keit des Angriffes abhängen, ob ge die abwehrstarke Eintracht die Spitzenposition gewahrt bleibt. Der„Club“ wird sich in Reut- Iingen auf keine Experimente einlassen. Ge- rade die Vorsonntags-Schlappe dürfte den „Bumbes- Schützlingen“ den richtigen Wind in die Segel geben. Das Selbstvertrauen des FC Singen dürfte sich seit dem letzten Sonntag nicht unerheblich gesteigert haben. Nun ist aber gerade der FSV Frankfurt eine Mann- schaft, die mit Gegnern dieser Art fertig zu werden versteht. Unsere Mannheimer Vereine stehen O une 220 u. mah g. in G gen: Lübeck, Moislinger Allee 96. gen Heimatortskarteien zu melden. an diesem Wochenende, Wenn auch zwei Ein düsterer Prophet: Carl Schelenz:„Ohne Abseits- Ruin des Hundballs“ Wird das zügige Feldspiel von totaler Deckung verdrängt? Der vom internationalen Handball-Verband CHF) auf dem Wiener Kongreß gefaßte Be- schluß, in Zukunft ohne Abseits zu spielen, hat bei namhaften Regelfachleuten große Bestür- Ob der Wiener Beschluß eine bessere oder zufriedenstellendere Lösung zung hervorgerufen. Sieg beizumessen sei. Sollte diese Entwick- lung nicht eintreten, dann wird es totsicher die von C. Sch. vorhergesagte der„totalen Dek kung“ sein. Was nun eintritt, ist ziemlich gleichgültig, denn beides wird unserem Hand- ballsport nicht dienlich sein pit als zuvor bedeutet, wird von vielen Experten bezweifelt. Schelenz einem„sid“-Mitarbeiter: Endgültig ohne Feldspiel „In absehbarer Zeit führt die Ohne-Abseits- Regelung zu der Feststellung, daß dem Hand- ball die Gestaltung zum reizvollen Feldspiel endgültig genommen wird. Die Spitzenvereine werden notgedrungen zu einem Abriegeln des Tores übergehen müssen, was nur durch die Zurücknahme sämtlicher Feldspieler erreicht Werden kann. Jeder Versuch, mit einer offenen Abwehr zu spielen, löst eine Vielzahl von Toren aus, da der Schlugßmann den frei am Torraum stehenden Stürmern gegenüber völlig machtlos ist. Immerhin führt der Wiener Beschluß erst einmal eine Regelung herbei, die das für den Schiedsrichter nicht lösbare Fußballabseits so- wie das Problem der„Beton“-Deckung mit Ab- seitslinie ausschaltet. Die Richtigkeit dieser Anschauung offenbart am besten die Hochlei- stung der beiden Endspielgegner Hassee-Win- terbeck und Polizei Hamburg. Totale Deckung als Folge Die Abschaffung jeglicher Abseitsbestim- mung bedeutet den Schwanengesang des sprit- Zzigen, geistvollen Handballspiel, wie es uns Pionieren des deutschen Handballs in seinen Anfängen vorgeschwebt hat, und wie es in seiner Blütezeit Weltruhm erlangte. Deshalb kann die jetzige Regelung meiner Ansicht nach noch nicht endgültig sein. Sicherlich begrüßen es siebzig von hundert aller Mannschaften sehr, ohne Abseits zu spielen, da sie diese neue Regel als eine große Erleichterung empfinden. Bald aber werden sie jedoch bitter enttäuscht sein. Das Bestreben ehrgeiziger Gegner, un- bedingt auf Sieg zu spielen und Punkte zu sammeln, führt zu einer„totalen Deckung“. Dadurch verschwindet alle Schönheit, die ein offenes Spiel bisher besonders reizvoll machte.“ Die Auffassung der„Morgen“-Sportredak- tion zu dieser Frage ist nicht minder düster als die Schelenzsche Propheterie. Wir Außer- ten sofort nach dem Wiener Kongreß unsere Auffassung, als wir die Frage stellten, welche Bedeutung einem mit 24:25 Toren errungenen Heimspiele fällig sind, einmal mehr vor einer schweren Aufgabe. Der VfR-Ssturm muß einen ordentlichen Wirbelwind vorzaubern, wenn in Augsburg bei den Beton-Ballspielern die Punkte geholt werden sollen. Immerhin haben die VfRler in den letzten Spielen ge- zeigt, daß sie„Mauern aufbrechen“ können. Das sollte ihnen auch am Sonntag gelingen. Daß sich der Waldhof auf dem derzeitigen Tabellenplatz nicht wohlfühlt, bedarf keines Kommentars. Und daß die Mannschaft auch gar nicht auf diesen Patz gehört, glauben wir ebenfalls behaupten zu dürfen. Es war nun einmal ein schwerer Start. Wenn ein Verein zu Beginn einer Runde gleich die„dicken Brocken!“ haufenweise vorgesetzt bekommt (und kein einziges richtiges Heimspiel absol- vieren kann), dann kann leicht einmal etwas schief gehen. Am Sonntag jedenfalls wird man auf dem Waldhofplatz alles daran setzen, den ersten Sieg zu landen(schon wegen der Rasen- Weihe). Wir sind optimistisch und glau- ben, daß das Vorhaben gelingt.— Auch der VfL Neckarau wird am Samstag wohl nichts unversucht lassen, einen Heimsieg zu errin- Sen. Die Schweinfurter scheinen Allerdings in diesem Jahr tatsächlich auf Kugellagern zu rollen. Wir glauben an eine Punkteteilung. Tritt sie ein, so darf sie ebenfalls als Erfolg der Fährleute gewertet werden.(Anm. d. Red.: Auf Wunsch der Vereinslei tung teilen wir unseren Lesern mit, daß die Zeitangabe auf den Plakaten für das Nek karauer Samstagspiel nicht mehr stimmt. Der Verband hat das Spiel in letzter Minute um 30 Minuten vorverlegt, so daß bereits um 16.30 Uhr Spielbeginn ist). Für das Spiel der„Kleeblätter“ gegen In diesem Zusammenhang inter- essiert eine Stellungnahme des ältesten und bekanntesten deutschen Handball-Lehrers Carl Schelenz, der zur Zeit als einer der„Väter“ des Handballpiels an der Landes- Sportschule Mürwik tätig ist. In einem Interview erklärte Große Jugendwettkämpfe am Sonntag im Stadion Stadion, die der TSV 1846 Mannheim am Sonn- tag anläßlich des 40 jährigen Bestehens seiner Abteilungen Leichtathletik und Fußball ver- anstaltet, liegen bereits 200 Meldungen aus- wärtiger Vereine, unter ihnen der Stuttgarter und Frankfurter Club vor. Die Ausschei- dungs- und Vorkämpfe beginnen am Sonn- tag vormittag 9.30 Uhr; die Entscheidungen werden ab 14 Uhr ausgetragen. Auch dem TSV 1846 bleibt zu wünschen, dag der Wetter- gott am Sonntag ein Einsehen hat, verdient doch das Vorhaben des Vereins, ein Sportfest der Jugend zu veranstalten, volle Aner- kennung. Mannheimer Skihasen ermittelten Leichtathletik-Meister Unsere Mannheimer Skihasen treiben seit Jahr und Tag als Ausgleichssport Leichtathle- tik. Am vergangenen Wochenende ermittelten sie, wie alljährlich, auf dem MTG-Platz ihre Clubmeister. Die„Palme“ errang erneut Alois Gabriel. Auf dem zweiten Platz landete der erst zu den Aktiven aufgerückte Claus Dorn. Clubmeisterin wurde Ellen Wipfler vor Inge Woll und Annel Stolzenberger. Den Fünfkampf der Jugend konnte Theo Franz für sich entscheiden. Obwohl die Bahnver- hältnisse ungünstig waren, erzielten die Ski- haserln in allen Disziplinen recht anspre- chende Leistungen. Saisonschluß in Feudenheim! Der Radfahrerverein 1893 Feudenheim teilt mit: 5 „Am Sonntag beschließt der RV 1898 Feu- denheim seine diesjährigen Veranstaltungen auf seiner Bahn mit einem großen 200-Runden- Mannschaftsfahren nach 6-Tage-Fahrt. Auf dem Programm steht außerdem ein Flieger-Ren- nen, Punkte- und Verfolgungsfahren. Im Rah- menprogramm kommt auch die Jugend zu Wort. Zu dieser letzten Ausein andersetzung haben wiederum die besten Amateure Süd- deutschlands ihre Teilnahme zugesagt. 80 bleibt nur noch zu hoffen, daß der Wettergott für diese Schlußveranstaltung das nötige Ver- ständnis aufbringt, damit ein würdiger Ab- schluß gewährleistet ist.“ I. Südligu vor spannungsgeludenem Pußbull-Wochenende Auf dem Papier: Mannheimer Vereine könnten 5 Punkte erringen/ Halten Bayern Tabellenspitze? Mühlburg erwarten wir die Hausherren in Front · Phönix prüft den Meister Die einzigen verlustpunktfreien Vereine der ersten Liga Südwest, Wormatia Worms und 1. FC Kaiserslautern, stehen am Sonn- tag vor ernsthaften Prüfungen. Der schuß gewaltige Tabellendritte Phönix Ludwigs hafen ist in seiner gegenwärtigen Form durchaus für eine Ueberraschung auf dem Betzenberg gut, zumal beim FckK die Dek kungsschwächen noch nicht vollkommen be- hoben sind. Der sensationelle 7:0-Erfolg gegen Neuendorf stempelt Wormatia Worms auch bei Eintracht Trier zum Favoriten, wenn auch die Trierer erfahrungsgemäß gegen spieltechnisch überlegene Mannschaften mit großer Konzentration zu Werke gehen. Der Vierte im Spitzenquartett, der FK 03 Pir- masens, wird in Andernach dem stark verbes- serten Seitenläufer Laag die Bewachung des gegnerischen Spielmachers Kolken überlassen. Mit dieser Maßnahme und bei erforderlicher Energie wäre der mögliche Ueberraschungs- faktor ausgeschaltet.. Tus Neuendorf, nach zwei Spielen ohne Pluspunkt bei einem Torverhältnis von 1219, hat im Spiel gegen Neustadt die Frage zu be- antworten, ob die Reihe der Mißerfolge nun- mehr abgeschlossen ist. In den restlichen Be- gegnungen haben die Gastgeber Tura Lud- wigshaben(gegen Eintracht Kreuznach), Mainz 05(gegen Engers) und ASV Landau(gegen VfR Kaiserlautern) bei ausgeglichener Spiel- . im Platzvorteil ein entscheidendes Plus. Morgen ist es zu Auf dem Hintergrunde der welt- stadt Paris mit ihren tausend Lich- tern, vor der glitzerden Kulisse des Montmartre und der französi- schen Filmstudios spielt sich ein Leben ab, wie es dramatischer und tragischer kein Roman und kein Drehbuch schildern könnten: das Leben der jungen Schauspielerin Corinne Luchaire. Wie ein Komet Sing sie 1936 am Himmel des fran- zösischen Films auf, bis der Krieg alle Lichter erlöschen lieg und Corinne Luchaire, die Tochter des Propagandaministers der Vichy- Kegierung, mit in seinen Strudel 20g. Italiens Außenminister Ciano, Deutschlands Gesandter Otto Abetz, 0 0 spit! Frankreichs Marschall Philippe Pétain spielen in diesem Leben nicht nur die Rolle von Statisten. 1945 wird Corinne verhaftet und zu zehn Jahren„nationaler Un- würdigkeit“ verurteilt. Als man sie schließlich begnadigt, und als der Regisseur Leonid Moguy ihr die Hauptrolle in seinem neuen Film„Morgen ist es zu spät“ geben will, stirbt Corinne Luchaire am Vorabend des Drehbeginns zu die- sem Fum. Der von der ersten bis zur letzten Zeile erschütternde und spannende Tatsachenbericht über ihr Leben erscheint jetzt in der großen Ulustrierten„Der Stern“. Das neue Heft bringt außerdem: AHiompilof von Hiroshima warnt vor neuem Krieg Ein sensationelles Bild- Interview des„stern“ mit dem Atombombenpilo- ten von Hiroshima. Und den Beginn der aufsehenerregenden Bildfolge IIITO-Aebell gegen Mitler und Stalin Bilder vom Partisanenkampf Titos und vom heutigen Jugoslawien. Könnte Tito sich gegen einen Angrift aus dem Osten wehren? Den„Gtern“ erhalten&ie an allen Zeitungoberliauſdutellen 3 K AUFGESUCHE 5 Blei. Zink, Mess., 1,20 u. mehr. Zinn 115 6, Akkublei 65, Alu bis-,60 Kft. st.⸗-Großh. Ing. Hilsenbeck, Pump- werkstraße 56, Ecke Gartenfeldstr. Gebr. rotor, Kurzschlußläuf., ½ PS, 120/20 V., 700-100 Umdr., zu kfn. Ses. Angeb. u. Nr. 01487 a. d. Verl. Reitstiefel, Gr. 41-42, zu kaufen ge- sucht. Angeb. u Nr. 01464 a. d. V. Küche u. Kleiderschrank gesucht. Angeb. unt. Nr. 01387 a. d. Verlag. * maschine zu best. Preis gesucht. isangeb. u. Nr. P 36839 à. d. V. Goldener Armreif, 0,585, oval, mas- siv, nicht unter 20 Gr., aus Pri- vathand zu kaufen gesucht. 1 gebote unt. Nr. P 36840 an d. Verl. Nähmaschine geg. bar zu kauf. ges. Angebote u. Nr. P 36842 à. d. Verl. f mt. klein-Zimmerofen zu kauf. gesud Angebote u. Nr. 01335 a. d. Verlag. [ roergktkuf k National- Registrierkasse, auch um- zustellen auf Kellnerkasse u. Nie- derdruckkessel gg. Gebot zu verkf. Adr. einzus. u. A 01467 im Verlag. Küchen ab 138,.— DM. MOBEL-WII. D, Alter Meßplatz, Bunker(Teilzhlg.) Mehrere versenkbare u. Kastennäh- maschinen, 60,— bis 210,—, zu verkf. Hausser, M.-Neck., Rheingoldstr. 5. Knabenkleidg. 8—14 J., Arb.-Stiefel, Gr. 41, Damenkl., Gr. 42, kl. Zieh- harmonika, Taschenuhr zu verkfn. Geissinger, H 7, 9, Sa. nachm. W ß. Herd 30,-, fast neuer Gaskocher, 2flam., 25, zu verkf. Mhm.-Neuost- heim, Grüne waldstraße 26, III. amerikanische Kleider und Kostüme billig zu verkaufen. Feudenheim, Rückertstraße 11, 1. Stock. Fohlenmantel, 40/42, 350, zu verkfn. Adr. einzus. u. Nr. A 01440 i. Verl. Velourteppich 2,5“ 3,5 sehr gut erh. u. Staubsauger, 125 V., f. Druckerei od. Geschäft zu verkaufen. Ang. unter Nr. 01423 an den Verlag. 2 22 Jiſloiderschränlee u. Schlafz.-Schr.(Tz.)(Pass. Schlafz.-Teile jederz. nachlie- ferb.) Streit B 6. 5(k. Lad.) T- Träger NP 36 und 38 und Spez.- Prof. 24 abzugeben. Angeb. unter Nr. P 36833 an den Verlag. wegen Auswanderung zu verkaufen: 1 mod. Wohnzimmer, Nußb. pol., 1 eich. Bettstelle, 1 Schreibmasch.- Tisch, 1 Herrenulster u. Stutzer, 2 gr. Waschbütten, 1 Radio, 1 Eis- schrank, 1 Elektroherd 120 Volt, 1 Küchenschrank, alles preisw. und gat erhalt. Sigwart, August-Bebel- Straße 59, 3. Stock. Moniereisen, 14 hym, Seil mit Rolle, Gerüstböcke, Stangen u. Stufen zu verk. Große Merzelstr. 50(Laden). Großraumofen f. Werkst. Lager usw. billigst zu verk. 8 6, 20, Gaststätte. Laden- Einrichtung zu verkaufen. Sandhofer Straße 19. Speisezimmer zu verkaufen. Wald- Parkstraße 30, 1. Stock. Radio, Telef., 90, DM, zu verk. Ab 18 U. Mhm., Schwarzwaldstr. 8 V. r. Gebr. Fahrräder 45—60 DM zu verk.. Hausser, Rheingoldstraße 5. Fohlenjacke, braun, Gr. 42—44, prels- wert zu verk. Tel. Mhm. 4 84 01. Stimmt's, Frau Doktor, Sie essen auen Margarine? Erst: Sanella auf eine Scheibe Brot streichen. Dann: Millionen Hausfrauen Vertrauen Sanella ein. Es ist kein Geheimnis- sie essen Sanella gern. 5a 28 kosten] Das sollten Sie nicht versäumen, denn nur so wer— den Sie entdecken, wie wundervoll frisch und rein Sanella heute schmeckt. Rein, weil Sanella nur aus sorgsam ausgewählten, reinen Fetten bereitet ist. Frisch, weil Sanella als meistgekaufte Marke besonders schnell- und darum ganz besonders frisch— in Ihre Hand gelangt. kaufen täglich mit pet Für die Leichtathletik-Jugendwettkämpfe im Seite 6 n FFS ee MORGEN Donnerstag, 21. September 1950/ Nr. 220 den 20. September 1950 Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweise herzlichster Anteilnahme beim Heimgang meines geliebten, unvergeßlichen Mannes, meines treusorgenden Vaters, unseres lieben Schwiegervaters, Großvaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Brauereibesitzer Julius Treiber sagen wir unseren innigsten Dank. Die vielen Beileidsbezeugungen, Kranz- und Blumenspenden, die liebevolle und herzliche Anteilnahme der Belegschaft, die Beteiligung der Vereine und die Teilnahme so vieler Mittrauernden, war uns ein großer Trost in unserem tiefen Leid. Ludwigshafen a. Rh.- Oggersheim, Maxdorf, Stebbach in Baden, Frau Babette Treiber, geb. Gloßner Walter Treiber und Familie nebst Verwandten Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere herzensgute Mut- ter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester u. Schwägerin, Frau Katharina Link Wwe. geb. D wohlversehen mit den heil. 75 Jahren zu sich in die Ewigkeit Ladenburg Neckar, den 20. Marktplatz 4, früher Mannheim In Sterbesakramenten, reisch im Alter von zu rufen. September 1950. tlefer Trauer: Die Kinder und Angehörigen Beerdigung: Samstag, den 23. September 1950, 10.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim DANK SAGUNG Beim Hinscheiden unseres lieben Entschlafenen, Herrn Richard Payer Intendant künlen wir uns allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben, tief verbunden. schweren Geschick, Für die sorgen verbunden volle Anteilnahme an unserem in dem Ausdruck der letzten Blumengrüße, danken wir von ganzem Herzen. Mannheim(Elisabethstraße), den 21. September 1950 Frau Gabriele Payer Sohn Gregor und Vater Peter Payer Heimgekehrt vom Grabe unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Käthe Kahn geb. Arnold sagen Wir allen denen, die ſhr die letzte Ehre erwiesen haben sowie für d. zahlreichen Kranz- und Blumenspenden herzlichen Denk. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Günger für seine trostreichen Worte. NMhm., Mönchwörthstraße 109 Die trauernden Hinterbliebenen Dsttitk. eksucht Selbständ. Bäckergeselle 28 J., led., sucht pass. Wirkungs- kreis, auch auf dem Lande.- An- gebote u. Nr. 01466 an den Verlag. Jung., gelernter Autoschlosser in ungek. Stellg., su. Stelle als Kraft- fahrer. Ang. u. Nr. P 01508 a. d. V. Dipl.-Ingenieur Masch.- u. Apparatebau, Entwick- lung, Konstruktion, Betrieb, Meß- u. Prüfwesen, viels. Erfahrg., sucht geeignete Position.— Angeb. unter Nr. 01512 ͤ an den Verlag. Jg. flotte Bedienung sucht gute Ser- vierstelle. Ang. u. Nr. 01502 a. d. V. Fräulein sucht Stelle in gu. Hause. Angeb. unt. Nr. 01482 an d. Verlag. S TEII EN. A NGEBOTE Vertrete „Groger Hirsch“, 8 1 und Bezirksvertreter mit Kolonne für konkurrenzl. Hauskuren (auf Bestellung). Hoher Verd. für Mannheim und Umgebung.— Am Donnerstag, dem 21. 9. 50, um 16 bis 18 Uhr im Gasthaus rinnen) Tägl. 50.-DU u. mehr Prlv.-Vertr.(innen)(auch f. Büro) Vorzust. Freitag, den 22. 9., bei H. Faut, v. 9—12 u. 15—19 Uhr Bhf., Wartes. II. Klasse Kürschner gesucht. Pelzhaus Chr. Schwenzke L 7. 6a Zum sofortigen oder baldigen Eintritt werden gesucht: 1—2 perfekte Oberlederzuschneider und 2—3 perfekte Schäftestepperinnen Angeb. erbeten an ROvo A.-G., Speyer a. Rh. Jüng, Kaufmann a. d. Heizungs- od. Sentären Branche für Kalkulation und Rechnungswesen für baldigst gesucht. Ausführl. Bewerbungen mit Bild, Angabe der Gehaltsanspr. Ste. einzureichen unter Nr. 01494 an den Verlag. Kürschner u. Pelznäherin, I. Kräfte, in Dauerstellung gesucht.- Angeb. m. Lohnanspr. erbet. u. Nr. P 01483 an den Verlag. Bedeutend. Industriewerk d. Schreib- Warenbranche sucht f. den Bezirk Mannheim einen gut eingeführten VERTRETER für den Verkauf von Reklame- Artikeln und Kartonagen. — Bewerbungen unter Nr. D 1640 ub. Krückemeier, Anzeigenmittler, 13a) Coburg, erbeten Tüchtiger Werkzeugmacher als Mei- ster- Stellvertreter v. bedeut. Werk am Platze gesucht. Bewerbg. erbet. unter Nr. P 36831 an den Verlag. Unabhängige vertreter, mögl. mit Führerschein, f. die Reise gesucht. Vergütet werden Tages- und Ver- trauensspesen sowie Umsatzprovis. Angeb. unt. Nr. P 36834 an d. Verl. Kontoristin f. Stenografle u. Schrbm. sowie sonst. Büroarbeiten, sichere Rechnerin, zum baldig. Eintritt ge- sucht. Handschriftl. Bewerbung. mit Bild, Lebenslauf, Zeugnis- abschriften, Gehaltsansprüchen unt. Nr. 01495 an den Verlag. Zuverl. Mädchen od. Frau für ganze oder halbe Tage in 2-Personenhaus- halt, Oststadt, gesucht.- Angebote unter Nr. 01534 an den Verlag. suche für Likörbüfett kentiges Fräulein Gutes Aussehen. Adr. einzus. unter A 01532 im Verlag dewissennane Hontoristin mit Kenntnissen in Buchhaltung, Stenografle u. Schreibmaschine 2. sofortig. Eintritt gesucht. Hanomag Vertriebsgesellschaft Erich Habicht mbH., Mannheim, Seckenheimer Landstraße 204. Jüngere, tüchtige Stenotypistin für die Verkaufsabteilung eines größeren Industriebetriebes in Rheinau z. 1. 10. 50 gesucht. Bewerbungen unt. Nr. P 36837 an den Verlag 0 n EIE A f 2 Freundinnen, Frl., 24 Ihr., dunkel, schlank und Krieger witwe, 32 Jhr. (ſugdl. Erscheing.), berufstät., mit eig. Wohnung, wünschen Bekannt- schaft netter Herren passend. Al- ters zur Freizeitgestaltung. Bei Zu- neigung spät. Heirat. Zuschriften erb. unt. Nr. 01499 an den Verlag. in I0-kg-Eimern, mit 10% Seifenflocken in EWALD E S EIFENGROS Ia Schmierseife für Industrie und Großverbraucher per kg—,89 DM Ia Waschpulver für Großbetriebe usw. per Säckchen 1,85 DM Solange Vorrat reicht Limburgerhof/ Rheinpfalz, Fernruf 337, Amt Neuhofen 2,5-Kg-Taschentuchsackchen RNESTUS SHANDLUNG [vesstglekzgune-dn Vergessen Sie nicht die Versteigerung Freitag, 22. Sept., 9 u. 14 Uhr, Qu 1, 4 zu besuchen. Reichhaltiges Wirt- schaftsinventar, Restaur.-Automaten, elektr. Masch. für Restaur.-Betrieb, 120 Volt u. vieles andere. Inserat v. Dienstag, 19. Sept. bitte beachten. Besjchtigung: ab 8 Uhr. Alois Stegmüller, versteigerer, U 1, 21, Telefon 4 24 30. Zwangsversteigerung. Samstag, 23. Sept. 1950, 10 Uhr, werde ich im Qu 6-Bunker, gegen bare Zahlung im Vollstreckungswege öffentlich verseigern: 1 Radioapparat, Löwe, Opta 151. Mannheim, den 20. September 1950. Neudeck, Gemeindevollzieher. Privatkapital verfügbar. Anr. 4 49 49. 2000,— DM von berufstät. Ehepaar p. sofort als Darlehen gesucht. An- gebote unt. Nr. 01496 an d. Verlag. 5000,.— DM kurzfristig gegen prima Sicherh., sofort geg. gute Verzin- sung gesucht. Ang. u. Nr. P 01485 an den Verlag. StbibykzKEus [ounrkERRIc HOT e ech Mannheim Tullastr. 14 Tel. 424 24 Ab sofort wieder Einzelunterricht in Stenografie u. Maschinenschreiben.- Außerdem Tages- u. Abendklassen. Oberprimaner erteilt Nachhilfestun- den in Mathematik. Adr. einzus. unter Nr. A 01514 im Verlag. Lekschkrfs-Auz kick itboſen- Schmid i au 3. 6-7. Rut Nr. 528 68. usw. Nanzen vernlehtet 100% ig in 4 Std. o. Verkl. das Fach- geschäft O. Schöps, Binnenhafen, Tel. 4 47 19. Annahmest. b. Rimmler, J 2, 4, 2 Treppen rechts. Selbstangefertigte, elegante Pelæmänlel Umarbeitungen Reparaturen Kürschnerei Somogyi Max-Joseph-Str. 16, 1 Tr. links Prägen von Adrema und Adrexplatten, Applanierungen u. Anderungen schnell u. zuverlässig Büromaschinen-MAIER L'hafen, Amtsstr. 3, Tel. 6 27 40 ordnen, die ein Nachschlagewerk ab J. Oktober Kostenlos in zwölf Fortsetzungen je Woche. Vergessen Sie daher nicht, diese Seiten dus zuschneiden und in die Sammelmappe einzu- lhnen der — Telegramm on die Herren NMelizgermeisfer! Lage, Durch Großeinkauf in Dänemark sind wir in der zunge, allerbeste, blutfrische RINDERVUIERTEIL Kälber und Fresser zu konkurrenzlosen Preisen anzubieten. Die ersten Waggons sind bereits eingetroffen und können in unserem Lager Ludwigshafen a. Rh.. Schlachthof- besichtigt werden. LDalentin Posfel Vieh- und Fleisch-Großhandlung Telefon: tagsüber 24 46 Ludwigshafen a. Rh. abends 28 02 Frankenthal Wohnzimmer Speisezimmer Nußbaum poliert, preiswert Möbel- Binzenhöfer Kaiserring 34 Sögemehl- Dauerbrandöfen von 46,.— DM an E. Etter, Mannheim Friedr.-Ebert- Str. 23, Tel. 5 47 05 Volksbefragung über die Neugliederung in den Ländern Baden, Württemberg-Baden u. württemberg- Hohenzollern am 24. September 1950 Nach dem Gesetz Nr. 1087 vom 12. Juni 1950(Reg.-Bl. S. 59) ist im Gebiet der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern eine Volksbefragung durchzuführen, die den Zweck hat, eine Verein- barung über die territoriale Neugliederung dieser Länder vorzubereiten. Die Volksbefragung findet am 24. September 1950 von 8 bis 18 Uhr statt. Die Stimmlisten sind aufgestellt und können in der Zeit von Montag, den 4. September bis Sonntag, den 10. September 1950, täglich von 8 bis 12 Uhr und 13—17 Unr, in der Adremazentrale des Städt. Wahlamts, Amtsgebäude K 3, Eingang Stadtwerke, Kellergeschoß, eingesehen wer- den. Jeder Stimmberechtigte, der die Stimmliste für unrichtig oder un- vollständig hält, kann deren Berichtigung während der öffentlichen Auf- legung schriftlich oder mündlich beim Städt. Wahlamt beantragen. Ex hat die erforderlichen Beweise beizubringen, sofern die behaupteten Tat- sachen nicht offenkundig sind. Nach Ablauf der Auflegefrist ist eine Be- richtigung der Stimmliste nicht mehr zulässig. Das Städt. Wahlamt hat den Stimmberechtigten in den letzten Tagen Benachrichtigungskarten zukommen lassen, aus denen der zuständige Stimmbezirk und Abstim- mungsraum sowie die Nummer, unter welcher der Stimmberechtigte in die Stimmliste eingetragen ist, hervorgehen. Da die Benachrichtigungs- karten auch für die Landtagswahl am 19. November 1950 und die Stadt- ratswahl im Dezember 1950 gelten, sind dieselben zur Ausübung des Stimmrechts am 24. September 1950 dem Stimmbezirksvorstand nur vor- zuzeigen und zur Wiederverwendung bei der Landtags- bzw. Stadtrats- wahl sorgfältig aufzubewahren. Personen, die nach den gesetzlichen Bestimmungen vom Stimmrecht ausgeschlossen sind, aber irrtümlicher- weise in die Stimmliste aufgenommen wurden und eine Einladung zur Abstimmung erhalten, dürfen nicht abstimmen. Ausstellung von Stimm- scheinen: Stimmberechtigte, die aus gesundheitlichen Gründen(z. B. Insassen von Krankenanstalten) oder aus sonstigen zwingenden Grün- den ihr Stimmrecht außerhalb ihres wohnungszuständigen Stimmbezirks geltend machen wollen, können beim Städt. Wahlamt die Ausstellung eines Stimmscheines beantragen. In folgenden Anstalten werden beson- dere Stimmbezirke eingerichtet: Städt. Krankenhaus, Theresjen-Kran- kenhaus, Diakonissen- Krankenhaus, Heinrich- Lanz Krankenhaus, St. Hedwigs-Klinik und Caritasheim„Maria Frieden“ in Mannheim-Sand- hofen. Es wird gebeten, bei Krankenhausaufenhalt von Stimmberechtig- ten beim Städt. Wahlamt oder bei der betreffenden Anstaltsleitung früh- zeitig die Ausstellung eines Stimmscheines zu beantragen, damit die Krankenhausinsassen am 24. September 1950 ihres Stimmrechts nicht ver- lustig gehen. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, daß der letzte Tag für die Ausstellung von Stimmscheinen der 22. September 1950 ist. und daß die vom Städt. Wahlamt ausgegebenen Stimmscheine nur im Lan- desbezirk Baden gültig sind. Mannheim, den 20. September 1950. Stadtverwaltung, Ref. 1 Abt. R. Wahllokale in Neckarau und Sandhofen verlegt. Die Stimmberechtigten der Stimmbezirke 89 bis 95 in Neckarau werden hiermit darauf auf- merksam gemacht, dag die Abstimmung bei der Volksbefragung am 24. September 1950 nicht wie vorgesehen in der Kirchgartenschule, sondern im Evang. Gemeindehaus bzw. im Volkshaus Neckarau statt- findet und zwar befindet sich der Abstimmungsraum des Stimmbezirks 89 im unteren Rundsaal des Evang. Gemeindehauses, des Stimmbezirks 90 im oberen Rundsaal des Evang. Gemeindehauses, des Stimmbezirks 91 im Nordsaal des Evang. Gemeindehauses, des Stimmbezirks 92 und 93 im Terrassenraum des Volkshauses, des Stimmbezirks 94 und 95 im Kleinen Saal des Volkshauses.— Die Abstimmungsräume der Stimm- bezirke 110 bis 113, in Sandhofen mußten von der Sandhofenschule, Sonnenstraße 39, nach der Gustav-Wiederkehr-Sschule, Kriegerstraße 28. verlegt werden. Schlachthof-Freibank: Freitag, den 22. 9. 50, von 8—12 Uhr. Samstag, den 29. 9. 50, von 8—10 Uhr, Verkauf ohne Nummern. Arbeitsvergebung. Die Gemeinnũtzige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt die Glaserarbeiten für die Wohnbauten„Auf dem Sand“. An- gebotsvordrucke können ab Donnerstag, 21. 9. 1950, in unserem Bau- büro, Habichtstraße 74, abgeholt werden. Mannheim, den 19. Sept. 1950. Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. Vergleichsverfahren Fa. Ziegenberg& Co., Mannheim, G 3, 4. Der Ter- min zur Verhandlung über den Vergleichsvorschlag wurde von Amts 8 E KA NNITIMACHUNGEN wegen verlegt auf Samstag, 30. September 1950, 9 Uhr, vor dem Amts- gericht Mannheim, Schloß, 2. Stock, Zimmer Nr. 213. Mannheim, den 17. September 1950. Amsgericht BG 2. in kritischen Tagen Watte welch— einfach ideal Erhältlich in allen Fachgeschäften. Fabriklager: JULIlus GEIGER, B 2, 3 NEO. Ein Handbuch des Wissens för die Lebenspraxis mit 25 000 Stichwörtern, 100O Seiten ext und vielen Kunstdrucktafeln. Karten, Daten usw. sind cuf den neuesten Stand gebracht. Der Mannheimer MORGEN bietet allen Abonnenten am 29. September zustellt. VERANSTALTUNGEN 1 Heute, Donnerstag, letzter Tag: A WALD BAL SER in„ROC A Ein Film um L. van Beethoven Beginn: 14.00 16.00 18.15 20.30 3 Voranzeige ab Freitag: Ein außergewöhnlicher Kriminalflim ten%„Geföhrliche Begegnung“ BRegle: FRITZ LANC Ab heute DOUGLAS FAIRBANRS jr. Aindpad der Seeiauer Ein abenteuerlicher Großfarbfilm Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.15 Uhr Heute letzter Tag! Theo Lingen, Hans Moser in Beginn: 9.30, 11.30, 13.35, 15.40, 17.43, 20.00 Uhr Spätvorstellung 22.00 Uhr: Der Indianerfilm „% Frommeln am Mohawk Voranz. ab Fr.: Eine ergreifende Liebesgeschichte Inr erster Mann(Matenog rüde) mit Vivien Leigh- Robert Taylor Uhr An den Planken Am Meßplatz Telefon 511 80 Breite straße 11, 8 Telefon 4 46 35 Heute Victor de Kowa 1 14.20 deer bes.. mübenaort ppfbf Hoss del Munenenaleh 3 Fritz Kampers Eine Verfolgungsjagd über 5 krdteile 20.35 Carl Raddatz Der Schatten 14.30 Mar. Wischmann des Herrn MoNtron 180 Ab morgen: Paul Dahlke Ein aufergewöhnl. Kriminalstoff Des großen Erfolges wegen WuNscH KONZERT DER DEUTSeHNMEISsTER Samstag, 23. September 1950, 21.45 Uhr, im Musensaal Vorverkauf: Rosengarten, schmitt, Schleicher, 5 J———T————V——T—F—VZVZTVV——Z—V—V—V Achtung! Gehbehinderte! Zur Volksbefragung am 24. 9. 1950 werden Gehbehinderte mit Autos zum Wahllokal gefahren. Wir bitten um genaue Adressen- angabe an die Arbeits gemeinschaft der Badener Kreisverband Mannheim, D 2, 4-5, Telefon 5 06 02 Heidelberg Natur-Weine Nur l. Quqclitäten! 5 Ltr.: 49er Dorndürkheimer Berg 2.00 diger Niersteiner Domthal Orig.-Abfüllung. 2.10 ader Liebfrauenmilch. 2.20 49er Oppenheim. Brünnchen 2.30 49er Kallstadter Nill Orig.-Ab füllung ager Forster sSchnepfenpflug Orig.-Ab füllung 2.80 3.00 Große Auswahl in wein, Südwein, Spirituosen etc. Weinhandlung Pöäts ch Mannheim, Langerötterstraße 38 Josephine BAKER Das Wunder an Musikaltal die Frau, die eine Welt begeistert mit Orchester, dirigiert von Frankreichs groß. Jazzpianisten Professor Pierre splers Nach den triumphalen Erfolgen in München, Hamburg, Berlin, Bremen, Frankfurt, Stuttgart TAPETEN-TINTLEUN K. Götz D 1, 13— am faradeplatz Einziges Gastspiel Freitag, 22, Sept., 20 Uhr Capitol, Heidelberg Karten von 2,.— bis 10,30 DM in d. Städtischen Konzertzentrale, Fr.-Ebert-Anlage 2(Tel. 30 76) bei Hochstein, Pfeiffer, Neuen heimer Musikhaus sowie an der Abendkasse WANZ EN nebst Brut vernichtet 100% m. T-Gas u la Vernebelung in 6 Stunden ohne Verklebung. Staatl. konz. Firma k. tehmann Hafenstraße 4 Ruf 53841 Kaufen Sie jetzt Ihren Bedarf an 1 Ferkeln bevor die Preise steigen. Liefere Ihnen dieselben der westf. u. han- noversch. Rasse, die besten 2z. Zucht u. Mast geeignet, auf Wunsch weiß oder schwarzbunt per Nachnahme. 8 bis 10 Wochen 40.00 bis 45.00 DM 10 bis 12 Wochen 45.00 bis 51.00 DM 12 bis 14 Wochen 51.00 bis 59.00 DM Garantie für leb. 4 ges. Ank. noch 10 Tage n. Empfang. Bei Nichtgef. nehme ich die Tiere auf meine Ko- sten zurück. W. Knoke, Schloß- Holte 324 1./ W., Telefon 1 48. 2 8 2 8 1 1 3 Akkumulqtorenfabrik Zweigniederlossung Xaver Beeker Mannheim, 67, 14 el. 42326 Wir vergüten zu Hôchstpreisen Akku-Altblei-Altbafterien cuf Gegenlieferung durch den Fachhondel Ar. 220 letts erh due Förd gohle ach dami Fendert. Ohne achtan 5 Man. lemgeger mn Stein Arbeit Inde Aus Die L en insge ESt gere einschl. chenkoks pechkohle Die N. ich weite Aahlenkko! as im Ju or allen Vektrizit. de Ausf Fandel i wierig! Ene Kol hle, Kc drechkok ich soga! deinkohl August 4. Der V Avon 2, august g. chenland erheblich Die S. markt ha ſeränder die Ver Ausland ernstliche raten, v Million drohten, August E nal. Im Zi wage un namen der Indu zu, Mitt. bestand die tägli. etwa 35 C Die m härtig d Bedarfs augenme gort-Auft s geht Ausland um Ge nacht. L der Neu desen St u verste em Geb kession Reicht sei Eine I lr den rd(vo eise, G raucher. beten, ir Mirtschaf den ihr fügen t enn den Aelbend. Ant des nit 2.630 gesetzt Ard, da kalten W. bel gleich de Expo markt —— on en en in, art r le, 605 n 1er Auf 349 800 t gesunken. Jonte sich von 67 200 t im Juli auf 71 200 t Mr. 220/ Donnerstag, 21. September 1950 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Sete 1 Kohle in Krise Nach dem Monatsbericht der Deutschen kohlenbergbau-Leitung ist die Steinkoh- en förderung von 9,17 Mill. t im Juli zur 9,45 Mill. t im August gestiegen(August Arbeitstage gegenüber 26 im Juli). Arbeits- ſiglich ist die Förderung von 352 600 t auf Seit Anfang Septem- der steigt die Steinkohlenförderung wieder en; am 11. September wurde eine Förderung on 356 000 t erreicht. Die Erzeugung von Zechenkoks hat im ugust von 2,08 Mill. t auf 2,21 Mill. t zuge- aommen. Die kalendertägliche Erzeugung er- im august. Inzwischen hat sich die Erzeugung on Zechenkoks auf 74 ö000 f täglich erhöht. Die Braunkohlenför derung des zundesgebjetes betrug 6,41 Mill. t(6,18 füll. t). Die Herstellung von Braunkohlenbri- letts erhöhte sich auf 1,31 Mill, t(1,27 Mill. t). de Förderung von bayerischer Pech ohle betrug im August 119 800 t; sie hat ich damit gegenüber dem Juli(119 500 t) kaum zaändert. Ohne den Wechsel von Schachtanlage zu chachtanlage wurden im Steinkohlenbergbau 55 Mann neu angelegt; die Abgänge betrugen emgegenüber 6551, so daß sich die Zahl der m Steinkohlenbergbau beschäftigten Arbeiter um 300 Mann vermindert hat und de August 437 500 Mann betrug · Die Lieferungen an Kohle betru- en insgesamt 9,75 Mill. t(alle Kohlenarten St gerechnet), davon entfielen auf Steinkohle anschl. Steinkohlenbriketts 5,79 Mill. t; Ze- cbenkoks 2,54 Mill. t, Braunkohlenbriketts und pechkohle 1,42 Mill. t. Die Nachfrage auf den Kohlenmärkten hat ich weiter erhöht. An Steinkohle und Stein- lohlenkoks wurden arbeitstäglich 10 vH mehr a im Juli versandt. An dieser Zunahme waren or allem der Hausbrand, die Schiffahrt, die Hektrizitätswerke, die Bundesbahn, aber auch de Ausfuhr beteiligt. Mit dem plötzlichen Fandel in der Marktlage haben alle Absatz- Unplerigkeiten der Zechen aufgehört. Ein- Ane Kohlensorten, wie Gas- und Anthrazit- hle, Kokskohle in gut backender Qualität, krechkoks III und alle Brikettsorten haben ich sagar verknappt und sind nur mit Ver- ügerung lieferbar. Die Halden bestände an Steinkohle ind Steinkohlenkoks sind daher von 1,89 Mil- lonen t Ende Juli auf 1,16 Mill. t Ende August lezunken. Sie betrugen für Steinkohle Anfang August 939 000 t, Ende August 671 000 t, für dteinkohlenkoks Anfang August 905 000 t, Ende dugust 487 000 t. Der Versand von Kohle für den Export b von 2,35 Mill. t im Juli auf 2,39 Mill. t im gugust gestiegen; besonders Schweden, Grie- denland und Frankreich haben ihre Bezüge erheblich erhöht. * Die Situation am westdeutschen Kohlen- markt hat sich in den letzten Wochen rasant ſerändert. Während in den Sommermonaten die Verkäufe im Inland und nach dem Ausland beträchtlich zurückgingen, so daß ernstliche Liquiditätsschwierigkeiten auf- taten, weil die Haldenbestände bereits die . Millionen-Tonnen-Grenze zu übersteigen drohten, entwickelte sich der Absatz im ugust bereits normal. Im September anor- nal. Im Zuge der erheblichen Export-Auf- tige und einer neuen Inlandskonjunktur. nahmen die bis dahin schleppenden Abrufe der Industrie von Tag zu Tag sprunghaft zu, Mitte September wurde ein Halden- bestand von 750 000 Tonnen erreicht, wobei die tägliche Abtragung die Förderung um eta 35 000 Tonnen übersteigt. Die maßgeblichen Stellen sind gegen- färtig damit beschäftigt, die Echtheit des hedarfs zu prüfen, wobei ein besonderes Augenmerk den stetig anwachsenden Ex- Iurt-Aufträgen gewidmet werden muß, denn s geht nicht mehr weiter an, daß das uslend den westdeutschen„Kohlenpott“ um Gegenstand auspowernder Auflagen macht. Die Bundesregierung hat bereits bei ler Neuregelung des Exportkohlenpreises desen Standpunkt vertreten und hat dabei uu verstehen gegeben, daß mit der auf die- em Gebiet dem Auslande gemachten Kon- sion die Grenze des Vertretbaren er- Reicht sei. Eine Drosselung des Hausbrandgeschäftes für den Winter, wie sie zur Zeit erwogen Mrd(wobei merkwürdigerweise gerade jene eise, die sich anheischig machen, Ver- ſraucher- und soziale Interessen zu ver- beten, in ihrer Sehnsucht, die freie Markt- Rutschaft abzusetzen, jene Interessen, de- en ihr Lippenbekenntnis gilt, mit den nden treten) kann nicht heilsam sein, enn der Hausbrandverbrauch ist gleich- deibend. Er betrug im Jahre 1936 25,3 Pro- aut des gesamten Inland- Verbrauchs, der 3 2.630 Kilo per Kopf der Bevölkerung Agesetzt war. Wenn nun angenommen Ard, dag dieser Status weiterhin beibe⸗ alten werden soll, dann bedeutet dies, daß el gleichbleibender Kohlenförderung auch de Exportquote nicht erhöht werden dürfte. m so mehr nicht erhöht werden darf, als de ansteigende Kurve von Exportaufträgen au dem industriellen Sektor zwangsläufig u einer Erhöhung des Industrie- Inlandver- tauchs führen würde.. 5 Is wird in der Förderleistung ein gewis- ir Anstieg— Fachkreise schätzen ihn auf ich 20 000 Tonnen— zu verzeichnen sein, pal die Urlaubsschichten ihrem Ende zu- Fhen. Das tritt im Oktober ein. Die Vor- au für das letzte Quartal des laufenden ahres sah eine Förderung von 386 000 Ton- zen im arbeitstäglichen Durchschnitt vor. lese Förderleistung dürfe gemessen an den herigen September-Ergebnissen(ca. 350 000 ubeitstägliche Tonnen) nicht ganz erreicht erden. Selbstverständlich werden Stimmen laut erden, die für diese Entwicklung die freie ktwirtschaft verantwortlich machen wol- er Denen seien jedoch die Ausführungen Generaldirektors Dr. Kost vorgehalten: „Was sich zu Beginn dieses Jahres mit sogenannten Wiederherstellung des Koh- Kamarktes vollzogen hat, ist nicht viel mehr e als die Beseitigung des behördlichen Zutei- lungsverfahrens und sein Ersatz durch das Bestell- und Lieferverfahren bei den Orga- nen der Kohlenwirtschaft. Eine echte Markt- Wirtschaft in dem Sinne einer Steuerung des Wirtschaftsprozesses über den Preisme- chanismus ist in der Kohlenwirtschaft nicht wieder hergestellt worden. Die behördliche Preisfestsetzung und Preiskontrolle ist ge- blieben. Das ganze kommt mir so vor, als hätte man uns die Führung eines Fahrzeugs anvertraut mit der Versicherung, es könne alle wirtschaftlichen Wege befahren. Wir müssen leider nachträglich feststellen, daß es sich nur um ein an die Schienen gebun- denes Fahrzeug handelt und wir noch nicht einmal befugt sind, die Weichen zu stellen. Der Kohlenbergbau hat eine lange Erfah- rung mit dem behördlich festgesetzten Preis; seine Einwände richten sich nicht allein und in erster Linie gegen die amtliche Preisfest- setzung.“ Von viel einschneidenderer Bedeutung ist die Politisierung der Kohlenpreise, die dazu führt, daß die Erlöse nicht zur Kostendek- kung ausreichen, und daß die Bergbau-Fi- nanzierung, von der alliierte Stellen meinen, sie könne vom Bergbau selbst allein bestrit- ten werden, nichts dazu beiträgt, die Be- darfsdeckung zu verbessern. Nein, im Ge- genteil, es werden die Aussichten für die Bedarfsdeckung dadurch verschlechtert, daß keine Finanzierungsmöglichkeiten bestehen. In diese Situation platzt die Tarifkündi- gung der Industriegewerkschaft Bergbau. Sie erklärte, nur für eine Lohnerhöhung könne weiter steigende Förderung erzielt werden. Für diese Behauptung, die ein fern- gelenktes Geschoß der stark von östlichen Ideologien beeinflußten IG Bergbau zu sein scheint, fehlt nicht nur der Beweis, sondern sie wird auch durch Tatsachen widerlegt Eine Nachprufung der Arbeitsleistung im Abbau von Dezember 1949 bis Juli 1950 ergab eine Zunahme von 80 ſeg. Die Leistung liegt gegenwärtig bei 3028 jeg und erreichte damit 85 Prozent des entsprechenden Leistungsstan- des der Vorkriegszeit. Die gesamte Untertags- leistung ist von Dezember bis Juli um 35 leg gestiegen und beträgt heute etud 73 Prozent der Leistung von 1938. Seit Kriegsende sind die Bergarbeiter-Löhne bereits dreimal erhöht worden. Im Jahre 1946 um 20 Prozent, im Jahre 1948 um weitere 15 Prozent und im laufenden Jahr um 9 Pro- zent. Der nach diesen Lohnerhöhungen zu verzeichnende Anstieg der Förderungsleistung steht somit in keinem Verhältnis zu der Lohn- erhöhungs-Quote. Müßig zu sagen. daß im Kohlenbergbau 30 Prozent der Zechen mit erheblichen Ver- lusten arbeiten. so daß eine neuerliche Lohn- erhöhung das Gegenteil von Leistungsstei- gerung mit sich brächte. Es mag am Rande vermerkt sein, daß die Vorrechtsforderungen der Bergbau- arbeiter nichts zu tun haben mit der Exi- stenzerhaltung dieses— Zugegeben sehr wichtigen— Kreises von Arbeitskräften. Mehr noch als gegen mitunter argen Wu- cher betreibende Landwirte hat in der deut- schen Bevölkerung der Bergarbeiterstand in der Zeit vor der Währungsreform verhalte nen Groll geweckt. Die westdeutsche Bevölkerung erinnert sich mit berechtigtem Zorne jener Zeiten, da die Beroarbeiter— wohl zum Teil auch auf Kosten der übrigen Bevölkerung— Sach- prämien bezog. die vom Inland und vom Ausland aufgebracht wurden und die dann mit hunderttausenden Feierschichten von den Ruhrarbeitern verhöckert worden sind. Es ist nicht vergessen, daß vor der Wäh- rungsreform ein erheblicher Teil dieser Bergarbeiter bei möglichst geringer Lei- stung möglichst großen Anteil an diesen Sachprämien zu ergattern bestrebt war. „Man soll dem Ochsen, der da drischt, das Maul nicht verbinden.“ Des Bergarbei- ters Existenz ist lebenswichtig für die Be- völkerung des gesamten Bundesgebietes. Das schließt nicht aus, daß übersteigerte Forderungen. Forderungen, die den deut- schen Bergbau gefährden, und mit ihm die gesamte deutsche Wirtschaft, bumerang- artig zur Vernichtung der Bergarbeiterexi- stenz führen würden. F. O. Weber Körperschaftssteuern-Richtlinien erheischen Verwaltungs anordnung In der vergangenen Woche hat das Bundes- finanzministerium dem Kabinett den Entwurf einer„Verwaltungsanordnung betr. Körper- schaftssteuer-Richtlinien für die Zeit vom 21. Juni bis 31. Dezember 1948 und das Kalender- jahr 1949“ vorgelegt. Da der Entwurf die Zu- stimmung der Länder gefunden hat und be- reits mit allen interessierten Ministerien und den Spitzenverbänden der Wirtschaft und Ge- nossenschaften eingehend erörtert worden ist, dürfte mit seiner schnellen Verabschiedung zu rechnen sein. Diese Richtlinien, die 68 Ab- schnitte umfassen, sollen Zweifels- und Aus- legungsfragen beheben, vorbehaltlich der Entscheidung der Rechtsmittelbehörden— die sich bei der praktischen Anwendung des Kör- perschaftsteuerrechts ergeben haben. Alle im Widerspruch zu diesen Richtlinien bisher er- gangenen Anordnungen werden aufgehoben. Nachstehend sind diejenigen Abschnitte aufge- führt, die wesentliche Aenderungen bringen: Die auf Anordnung der Besatzungsmächte für bestimmte Aufgaben errichteten Unternehmen, wie die North German Coal Control, die North German Timber Control etc., besitzen volle Rechtsfähigkeit und sind daher unbe- schränkt körperschaftssteuerpflichtig und bei der Veranlagung wie sonstige Personen des privaten Rechts zu behandeln, obwohl sie nicht als Kapitalgesellschaften deutschen Rechts betrachtet werden. Sofern sich die öffentlichen und unter Staatsaufsicht stehenden Sparkassen aus- schließlich der Pflege des eigentlichen Spar- verkehrs widmen, d. h. wenn sie Anlagekon- ten führen, die durch die Ausgabe von Spar- büchern gekennzeichnet sind, sind sie körper- schaftssteuerfrei. Durch Dienstleistungen im beschränkten Umfange, die nicht mit dem De- positen-, Giro, und Kontokorrentverkehr zu- sammenhängen, wird diese Steuerfreiheit nicht beeinträchtigt. Sofern sich diese Institute jedoch neben dem Sparverkehr noch mit an- deren Aufgaben befassen, sind sie für den Veranlagungszeitraum 11/48 und 49 mit 40 Prozent ihres Gewinns körperschaftssteuer- pflichtig. Sondergewinne und Verluste finden hierbei keine weitere Berücksichtigung. Weiterhin behandelt der Entwurf eingehend die Förderung für gemeinnützige, mildtätige, kirchliche, religiöse und wissenschaftliche Zwecke. Die in diesem Zusammenhang gezahl- ten Mitgliedsbeiträge müssen für das zweite Halbjahr versteuert werden, während sie für 1949 abzugsfähig sind. Die vom 1. Januar 1949 vorgeschriebene zusätzliche Anerkennung der Förderungswürdigkeit ist wohl für gemein- nützige Zwecke im engeren Sinn erforderlich, entfällt dagegen für mildtätige und kirchliche, sowie wissenschaftliche und religiöse Zwecke, obwohl die beiden letzten eigentlich nach 8 17, Abs. 3, Ziff. 2 des Steueranpassungsgesetzes zu den gemeinnützigen Zwecken im weiteren Sinne gehören. Ob derartige Zuwendungen anerkannt werden können, entscheiden die Finanzämter von Fall zu Fall, wogegen dann jedoch die Möglichkeit eines ordentlichen Rechtsmittelverfahrenis gegeben ist. Pensions- und Unterstützungskassen für Zugehörige mehrerer wirtschaftlich nicht miteinander verbundener Geschäftsbetriebe können in Ausnahmefällen auf Antrag en- gegen der ersten Körperschaftssteuerverord- nung vorübergehend oder auf längere Zeit von der Körperschaftssteuer befreit werden, so- fern diese Betriebe demselben Wirtschafts- zweig angehören. Hierüber hat in jedem Falle die für die Finanzverwaltung zuständige oberste Landesbehörde zu entscheiden. Die- jenigen Unterstützungskassen jedoch, die jedem Angehörigen des Betriebes ohne Be- rücksichtigung seiner sozialen Lage Zuwen- dungen gewähren, sind ausnahmslos zur Zah- lung der Körperschaftssteuer verpflichtet. In- wieweit jedoch Zuwendungen an Pensions- und Unterstützungskassen beim Spender ab- zugsfähig sind, ist noch offen gelassen. Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände, Ge- Werkschaften usw., also Berufsverbände ohne öfkentlich rechtlichen Charakter, sind nicht körperschaftssteuerpflichtig. Die Steuerfreiheit besteht jedoch nur dann, wenn diese Ver- bände die für den Berufsstand eigentümlichen Belange ohne direkten Vorteil für den ein- zelnen vertreten, Sofern der Verband andere Interessen(geselliger oder kultureller Art) oder die Interessen einzelner Mitglieder ver- tritt, entfällt die Steuerfreiheit. Von den Beitragseinlagen der Haus- und Grundbesitzervereine sind 20 Prozent steuer- pflichtig, wobei dlese Einnahmen jedoch vor- her durch die Beiträge an übergeordnete Ver- bände gekürzt werden können. Die Steuer- pflicht für andere Einnahmen bleibt von dieser Regelung unberührt. Bei politischen Parteien und politischen Vereinen, die unbeschränkt steuerpflichtig sind, bleiben besondere Ein- künfte, abgesehen von Kapitalerträgen, außer Ansatz. Besonders eingehend ist die Berech- nung der Mindestein kommen und ihre Be- steuerung behandelt, da durch die verschiede- nen Rechte auf Aktien und Anteile bei der Verteilung des Gewinns dahingehend Zweifel entstanden sind., ob die Ausschüttungen von vier Prozent nur von dem an der Dividende teilnehmenden Kapital oder aus dem gesamten Grund- und Stammkapital zu berechnen sind. Es soll jedoch nur der Betrag der Mindest- besteuerung unterliegen, der über einer vier- Prozentigen Ausschüttung liegt. Sparkassen, die neben der Pflege des Sparverkehrs auch andere Geschäfte tätigen, unterliegen der Min- destbesteuerung im vollen Umfange, wobei es ohne Bedeutung ist,. aus welchen Mitteln die Ausschüttungen stammea. Im Gegensatz zu Erwerbs- und Wirtschafts- genossenschaften, die unbeschränkt der Kör- perschaftsbesteuerung unterliegen, sind land- wirtschaftliche Nutzungs- und Verwertungs- genossenschaften dann befreit, wenn sie nur Zweckgeschäfte mit ihren Mitgliedern tätigen. Alle anderen Geschäfte, ob mit Mitgliedern oder Nichtmitgliedern, führen grundsätzlich zur vollen Steuerpflicht. Werden jedoch Nut- zungs- und Verwertungsgenossenschaften auf Grund gesetzlicher Vorschriften oder behörd- licher Anordnungen zu Geschäften mit Nicht- mitgliedern gezwungen, sind nur diejenigen Gewinne, und zwar pauschal, steuerpflichtig, die aus solchen Geschäften erwachsen. Bei Kreditgenossenschaften liegen die Dinge ähn- lich. Ausgenommen von dieser Regelung sind die zweckgebundenen Flüchtlingskredite aus Haushalts-, Soforthilfe- und ERP-Mitteln, die als solche gekennzeichnet sein müssen. Reine Spar- und Darlehnskassen werden in diesem Zusammenhang als Kreditgenossenschaften ge. wertet. Werden von diesen Kassen jedoch auch Warengeschäfte betrieben, wobei das Kreditgeschäft der Hauptgeschäftszweig ist, wird die nach dem Gesamteinkommen berech- nete Körperschaftssteuer auf ein Drittel er- mäßzigt. Beförderungssteuer im Fernverkehr Der Bundestags-Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen beschäftigte sich mit dem Ent- wurf eines Gesetzes zur Wiedererhebung der Beförderungssteuer im Möbelfernverkehr und im Werkfernverkehr und zur Aenderung von Beförderungssteuersätzen. Der Gesetzentwurf wurde vom Ausschuß angenommen. Darnach wird, falls der Ge- setzentwurf, was anzunehen ist, auch vom Bundestag angenommen und vom Bundesrat gebilligt sein wird, die Beförderungssteuer für Beförderungen im Ortslinien-Verkehr, im Kraftdroschken verkehr, im Mietwagenverkehr mit Personenkraftwagen und im Verkehr mit Landkraftposten 3 Prozent des reinen oder 2.913 Prozent des tarifmäßigen Beförderungs- preises betragen. Gleichzeitig genehmigte der Bundestags- Ausschuß für Finanzen- und Steuerfragen den Entwurf eines 8 Vergünstigungen für gewerbliche Tabakpflan- zer im Erntejahr 1950. Ueber die Frage der Steuerrückvergütung an die Imkerschaft für von ihr benötigten Futterzucker auf Grund eines Antrages der Dp, der schon seit Januar 1950 behandelt wird, faßte der Ausschuß noch keinen Be- schlug, sondern schlug vor, erneut Unter- suchungen anzustellen. Erleichterte Kreditbeschaffung fkür Hleimat vertriebene erleichtert Nachdem bisher in der Kreditbeschaffung für Heimatvertriebene Schwierigkeiten mit den Hausbanken bestanden, scheint man nun in Besprechungen in Bonn einen neuen, die Kreditbeschaffung wesentlich erleichternden Weg gefunden zu haben. Wie wir erfahren, haben Verhandlungen zwischen der Vertrie- benenbank und der Indufinanz(Gesellschaft für Vermittlung industrieller Absatzfinanzie- rung) stattgefunden, in denen man übereinge- kommen ist, daß die Vertriebenenbank für alle Flüchtlingskredite, welche die Indufinanz ver- mittelt, eine Bürgschaft bis zu 90 Prozent des Nennwertes übernimmt. Die Indufinanz befaßt sich bekanntlich als Vertragsanstalt des Vereins deutscher Maschi- nenbau- Anstalten ausschließlich mit der Finanzierung des Inlandsabsatzes produktions- kördernder Wirtschaftsgüter, wie Maschinen, Geräte, Fahrzeuge, Apparate und Produk- tionsanlagen. Man hofft in Bonn, daß mit Gesetzes über Tabaksteuer diesem Abkommen denjenigen Flüchtlingen, die keine Kredite erhalten konnten, weil nach den Bestimmungen der Bankinstitute die not- wendigen Voraussetzungen für Sicherheiten fehlten, nunmehr durch die Vertriebenenbank verbürgte Kredite gewährt werden können. Die Bürgschaftsquote wird vom Aufsichtsrat der Vertriebenenbank demnächst im einzelnen festgelegt. 5 Arbeitsamt nur noch Registrierbehörde Nach dem vom Bundesarbeitsministerium nunmehr fertig gestellten Entwurf zu einem Kündigungsschutzgesetz sind keine Arbeitsge- nehmigungen beim Antritt einer Stelle durch das Arbeitsamt mehr vorgesehen. Die Arbeits- ämter werden also— falls nicht in Zukunft ein Arbeitermangel besondere Lenkungsmaß- nahmen notwedig machen sollte— nur noch Registrierbehörden sein. Das Kündigungs- schutzgesetz, das noch im Oktober dem Bun- deskabinett zur Verabschiedung vorgelegt wer- den soll, hebt alle Vorschriften über den Ar- beitsplatzwechsel aus der Zeit der Kriegs- und Zwangs wirtschaft auf. Der Arbeitgeber hat lediglich künftig einen Durchschlag der An- meldung zur Krankenkasse des Arbeitnehmers dem zuständigen Arbeitsamt zuzuschicken, da- mit die Arbeitsämter den statistischen Ueber- blick über die Arbeitsmarktlage behalten. Die Ausarbeitung des Entwurfs zum Kün- digungsschutzgesetz erfolgte durch das Bundes- arbeitsministerium auf Grund der Vorschlage, die gemeinsam von Arbeitgebern und Arbeit- nehmern in Hattenheim ausgearbeitet worden sind. Nach dem Entwurf sind solche Kündi- gungen sozial ungerechtfertigt, die weder mit der Person noch mit dem Verhalten des Ar- beitnehmers zusammenhängen, es sei denn, daß zwingende betriebliche Erfordernisse Kün- digungen notwendig machen. In diesem Falle muß aber der Arbeitgeber diese Erfordernisse beweisen. Sind Kündigungen durch die ge- schäftliche Lage bedingt, so muß der Unter- nehmer die soziale Lage der für Kündigun- gen in Frage kommenden Arbeitnehmer be- rücksichtigen. Die Arbeitsgerichte können sozial unge rechtfertigte Kündigungen aufheben, oder, falls eine Weiterbeschäftigung weder dem Arbeitgeber noch dem Arbeitnehmer zu- mutbar ist, für den Entlassenen eine Entschä- digungssumme bis zu einem Jahresverdienst aussprechen. Betriebsratsmitglieder können nur entlassen werden, wenn durch das Verhalten eines solchen Arbeitnehmers eine fristlose Kün- digung ausgesprochen werden kann. Der Ent- wurf regelt auch die Frage von Massenentlas- sungen. Sie müssen erst beim Arbeitsamt an- gezeigt und dürfen dann nicht vor zwei Mo- naten wirksam werden. Gegegebenenfalls kann das Landesarbeitsamt, falls die Lage es erfor- dert, unterdessen eine Verkürzung der Wo- chenarbeitszeit genehmigen. Straßenverkehrsordnung 8011 korrigiert werden Da auf Grund der ständig steigenden Un- fallziffern mit der Notwendigkeit einer Prä- mienerhöhung argumentiert werde, müßten sei- tens der Bundesregierung die Länderregierun- gen veranlaßt werden, die Verkehrsvorschrif- ten strengstens anzuwenden und zu erwä⸗ gen, inwieweit die Bestimmungen der Reichs- straßenverkehrsordnung überprüft und er- gänzt werden müssen, heißt es in einem Schrei- ben des Bundestagsausschusses für Wirt- schaftspolitik an das Bundestagspräsidium. Ver- kehrsrisiken dürften nicht durch erhöhte Prä- mienleistungen„abgewälzt“ werden. Die vor- geschlagenen Maßnahmen würden schon er- heblich dazu beitragen können, daß Maß der Unfälle herabzusetzen. Bedenken gegen„Hlalbkonjunktur“ In politischen Kreisen Bonns hegt man Be- denken gegen alliierte Pläne, die westdeutsche Industrie in die Rüstungsproduktion einzube- ziehen, wobei nicht die Erzeugung von Fertig- fabrikaten, sondern nur die von Halbfertig- fabrikaten erlaubt werden soll. Diese Methode würde auf der deutschen Seite eine Verknap- pung der eisenproduzierenden Rohstoffe und einen Devisenschwund durch einseitige Roh- stoffeintuhr zur Folge haben, während die deutschen Arbeitskräfte keine entsprechende Verwendung fänden und lohnintensive Bear- beitung auf die Industrien anderer Länder überginge. Frankreichs Wünsche gefährden Handels beziehungen Wie unserem Bonner Vertreter bekannt wurde, scheint die Unterbrechung der deutsch- französischen Handelsvertrags- Verhandlungen nicht so unerheblich zu sein, wie man dazu neigte, es der Oeffentlichkeit plausibel zu ma- chen. Hat sich doch inzwischen klar abge- zeichnet, daß Frankreich zwar auf Lieferung lebens- wichtiger Güter aus der Bundesrepublik Wert legt, andererseits aber seine Liefe- rungen an die Bundesrepublik, wie Lie- terung von Weizen, Fetten, Oelsaaten, Zucker und Dieselöl stark drosseln will. Es hat den Anschein, als begünstige die französische Regierung eine Bevorratungspoll- tik im eigenen Lande, wodurch die weiteren Verhandlungen über den Güteraustausch er- heblich erschwert werden dürften. Falls Frankreich sich nicht bereit erklärt, für die Bundesrepublik die lebensnotwendigen Nah- rungsmittel in angemessenem Umfange zu lie- fern, steht zu befürchten, daß der deutsch- französische Handelsverkehr stark absinken wird. Es wird in Bonn betont, daß die franzö- sische Bevorratungspolitik die Liberalisierung — gelinde gesagt— gefährde. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Verpflichtungen innerhalb der Europäischen Zahlungsunion hingewiesen, wodurch es der Bundesrepublik in Anbetracht der augenblick lichen handelspolitischen Grundsätze der Fa- riser Regierung nicht möglich ist, ausreichende Gegenlieferungen von Frankreich zu erreichen. Die Verschuldung an Frankreich würde die westdeutsche Zahlungs- und Kreditmöglichkeit im Handelsverkehr mit allen übrigen Mar- shallplan-Ländern belasten, da die Bundesrepu- 4 blik damit mit einem Schuldkonto in den zu bildenden gemeinsamen Kredittopf käme. So- fern sich die französischen Vorschläge nicht ändern, würde allein damit die Hälfte der uns erlaubten Gesamtverschuldung erreicht sein. Man dürfe auch, wie in diesem Zusammen- hang in Bonn betont wird, den Schumanplan nicht vom übrigen Außenhandel getrennt sehen. Wenn die Bundesrepublik durch den Schu- manplan verpflichtet werde, die deutschen Kohlenlieferungen außerhalb des Handelsver- trages durchzuführen, so dürfe es andererseits nicht dazu kommen, daß die deutsche Kohle- und Stahlindustrie durch den Schumanplan mit Abgaben zugunsten weniger leistungsfähiger Industrien der anderen Teilnehmerländer be- lastet werde. Durch solche Belastungen wür- den die deutschen Waren im In- und Ausland verteuert und die Ausfuhrchancen vermindert. b Was Recht ist, muß sich durchsetzen: Marken- schutz 5 Die portugiesische Regierung hat sich nach Mitteilung der Industrie- und Handelskammer Solingen verpflichtet, die Verwendung des Na- mens„Solingen“ für Schneidwaren in Portugal, den portugiesischen Inseln und Kolonien zu ver- hindern, wenn die Waren nicht in Solingen her- Sestellt sind. Als e hat die Bundes- republik zugesagt, die Bezeichnung„Portweine“, Porto“ und„Madeira“ sowie deren Uebersetzun- Sen anzuerkennen. Portugal verpflichtet sich, alle Bezeichnungen von Weinen regionalen Charak- ters wie Rhein, Mosel und Nahe, die nach deut- schem Recht einen Anspruch auf eine Ursprungs- bezeichnung haben, ebenfalls anzuerkennen. Auch Oesterreichs Währung will frei werden Ueber eine Aufwertung des österreichischen Schillings oder über die Festsetzung eines Ver- rechnungskurses von 70 Schilling für ein Pfund Sterling liegen unterrichteten Wiener Bankkreisen keinerlei Meldungen vor. Es wird jedoch zugege- ben, daß im Zusammenhang mit bevorstehenden Verhandlungen über die Liberalisierung aller Devisenkurse anläßlich des Beitritts Oesterreichs zur europäischen Zahlungsunion(EZU) wahr- scheinlich neue Verrechnungskurse festgestellt werden müßten, die sich frei auspendeln dürften. Man glaubt, daß die Parität des österreichischen Schilling in diesem Falle zwischen 24 und 28 Schilling für einen Dollar und zwischen 67 und 78 Schilling für ein Pfund Sterling stellen werden. Gewerkschaft Breitenbach erhöht Preise Eine Erhöhung des Steinkohle-Abgabepreises von 2 DM auf 2,20 DM pro Zentner beschloß der Aufsichtsrat des Zweckverbandes zur Nutzung der Gewerkschaft Breitenbach, Kreis Kusel/ Pfalz. Schwedische D-Mark-Notierung amtlich Die schwedische Zentralbank hat am Dienstag erstmalig die DM amtlich notiert und zwar mit 123,06 srk für 100 DM Kaufkurs und 123,30 skr Verkaufskurs. Hierzu verlautet, daß diese Kurse schon bisher im beiderseitigen Handelsverkehr angewandten entsprechen, Man rechnet damit, daß die schwedischen Handelsbanken in einigen Wochen die Erlaubnis erhalten werden, eigene DM-Konten in der Bundesrepublik zu eröffnen. Außenhandels-Tagung in Hamburg Am 21. und 22. September findet in Hamburg unter dem Vorsitz des Leiters der Außenhandels- Abteilung des Bundeswirtschaftsministeriums, Freiherrn Dr. von Maltzahn die 25. Außenhan- delstagung statt, die sich vornehmlich mit Fragen der Außenhandelspolitik und der Zolltarifreform befassen soll. Darüber hinaus werden aktuelle Fragen des Ein- und Ausfuhr-Verfahrens und des Zahlungsverkehrs besprochen werden. Deutscher Kraftwagen-Export nach Oesterreich Die Automobilindustrie der Bundesrepublik Deutschland hat begonnen, den österreichischen Markt zurückzuerobern. Von 179 fabrikneuen Personenwagen, die im Juli 1950 nach Oesterreich eingeführt wurden, stammen 70 aus Deutschland, 60 aus Großbritannien, 24 aus Frankreich, 13 aus 8 55 CSR. neun aus den UsA und einer aus en. Amerika stopt Ratengeschäfte In den Usa ist am Montag eine Stopverord- nung gegen übermäßige Abzahlungsgeschäfte in Kraft getreten,. Danach sollen bei Kundenkrediten höhere Anzahlungen geleistet und die Dauer der Abzahlung verkürzt werden. Die Höhe der An- zahlung und die Anzahl der Monatsraten für dle einzelnen Warengattungen sind festgelegt,. Frankfurter Effektenbörse 20. September 1950 Das Ergebnis der Außenminister-Konferenz in New Vork wurde an der Frankfurter Effekten- börse mit Befriedigung aufgenommen, wobei be- sonders die Erhöhung der Stahlproduktions-Quote und der unbeschränkte Export von Stahl starke Beachtung fanden. Die Geschäftstätigkeit War während des ganzen Tages lebhaft. Die Kurs- Sestaltung wurde in nahezu allen Marktgebieten durch Besserungen von durchschnittlich 1 bis 2% beherrscht. Bemberg und BBC erzielten Gewinne von je 5 Prozent, Rheinmetall und süddeutsche Zucker lagen je 3 Prozent fester. Aufschläge von je 24 Prozent verbuchten BMW. während Bude rus 2½ Prozent gestiegen. Die Genehmigung zum uneingeschränkten Bau von Handelsschiffen für den Export wirkte stimulierend für Schiffahrts- werte und so konnte Norddeutsche Lloyd 2% fester notieren; Hapag wurden 3½ Prozent höher taxiert. Im Freiverkehr, der durch sehr leb⸗ haften Umsatz gekennzeichnet war, waren Eisen- hütte 2 Prozent und Gute Hoffnungs-Hütte 1% befestigt Am Rentenmarkt, der wiederum ruhig verkehrte, wurden aprozentige Frankfurter Hypo- theken- Pfandbriefe 4% heraufgesetzt. »„— Peil eee, K, b 133 α⁰ÿ 5 5 2 8—*. e— Seite 8 MORGEN Donnerstag, 21. September 1950/ Nr, 2 2 Die neuen Häuser der 6 innützi B Uschalt M hei b. H Auser der ememnutzigen baugesellscha annnheim m. D. H. 8 0 7 0 Wer Cudwig- Frank- Block erstellten folgende Firmen: Eisenlohr- Block 55 — haben Arbeitsgemeinschaft der Architekten: U 2 0 N. N D. 2 N N F R* 5 g inna 1 F. ANTONNOLL GNVEIBH A ui FESFUinand Ul. Heinrich Mündel N 5 i i 5 grenzer ARCHITEKTEN BDA. 98 1 Seele. Corneliusstraße 22 Telefon 4 33 23 BAUUNTERNEHMUNG 2 g 8 1 verzogen nach: Untermühlaustrage 75 be . Schmucker 8 früher: Lenaustr. 19 Telefon ab 1. 10. 1950: 5 09 93 stehen ARCHITEKT BDA. MANNHEIM-NFECKARAU Rheingoldstr. 4, Fernrof 48177 über. Friedrichsplatz 1 Telefon 4 12 52 8 8 8 2 1 0 3 Stommfirmo gegründet 1796 von Sg. Philipp Noll Möbelhaus und Schreinerei- lnnenausbau 33 E. Sepin! an TUR Hauc. ARC HITERT BDA. heim Seckenheim, Zöhringerstr. 10 l, Telefon 471 00 ergt, e raul-Martin-Ufer 24 Telefon 4 48 60 eee—leeüst des Bu JOHANN MARIA ROSA e GEORG BRENNEISEN 5 ue 5 Terrazzogeschäft Ausamn U 4, 30 Schlosser meister Tel. 4 47 66 Eichendorffstraße 66 Telefon 50332[weckn Ausführung von Schlosser arbeiten 42 4 8 3 durch! und Anfertigung von Treppengeländern Ausführung sämtlicher Terrazzoarbeiten Neuglie nach ihnen 3 5 I Allen!. M. K. Mechler fl. Rilter B. Stürmer Ernst Kohle Malermeister Malereibetrieb 5 5 1 Gipser- und 5 Mannheim-Friedrichsfeld Mannheim- Friedrichsfeld Dachdecker meister Stukkateur geschäft* Schlettstadter Straße 33 Trautenfeldstraße 14, Tel. 4 70 07 Kleine Riedstr. 9, Tel. 5 08 87 Eichendorffstr. 32, Tel. 503% grundg. Telefon 4 70 07 Ausführung von Ausführung v. Dachdecker- Ausführung von Verputz- der bad Ausführung von Malerarbeiten Malerarbeiten arbeiten arbeiten 3 beteiligt PRUTSOBOTTA DH. REIBER 3 — duren Bau- und Möbelschreinerei Holz bearbeitung. Taubenstr. 44 Mhm.-Sandhofen Telefon 5 91 81 Hintergasse 19 Mhm.-Sandhofen Telefon 5 90 87 the sc Ausführung von Schreiner arbeiten Ausführung von Glaserarbeiten bringen mung k darüber 2 Südwest Johann Miltner a A. BAupER* Gipser- und Stukkateurgeschäft 552 Wohnungen werden bezugstertig Platten- und Fliesengeschäft m Süd Eichbaumstr. 3 Mhm.-Feudenheim Telefon 5 16 14. 8 a 125. 1 e Wilhelm-Wundt- Str. 8 n l 83 43 eu 8 8 Hit dem heutigen Richtfest im Ludwig-Frank-Block vollendet die Ge- Verleg VO and- un o den Atren 18 Ausführung von Verputzarbeiten meinnüteige Baugesellschaft Mannheim mbH. die beiden größten Bau- 55 2 8 eh übe vorhaben, die sie seit ihrem Bestehen in Angriß genommen hat. Insgesamt Nur werden bis Ende d. J. 552 Wohnungen bezugsfertig sein. Das ist für den ppestd sozialen Wohnungsbau und besonders für Mannheim eine beachtliche Lei-— U 97 P A 6 1. 6 S 1 1 H. HH FI S CCH ER stung, die um so mehr registriert zu werden verdient, als die Anstrengungen 2 1 2 a Mrtsche 2 noch erheblich verstärkt werden müssen, wollte man in absehbarer Zeit perden, Gas EREI auf dem Wohnungsmarkt ein einigermaßen annehmbares Verhältnis zwischen ZIMMEREI UND TREPPENBAU mus in 8 Angebot und Nachfrage erreichen. der wer Laurenfiusstroße 26 Telefon 525 23 Bereits im Januar vorigen Jakres wurde mit dem Bau der Häuser des 25 t lefon 3 93 3 eines B. Wohn üng Waldhofsträße 134 Eisenlohr- Bloch s nach eigenen Plänen begonnen. Nach Beendigung Alte verlängerte Frankfurter Straße Telefon 1 5 des ersten Bauabschnitts können in Kürze 233 Woknungen übergeben werden; Ausführung von Zimmererar beiten enen Fi Ausführung von Glas erarbeiten aller Art dann folgen in zwei weiteren Abschnitten nochmals 120 Wohnungseinkeiten. 185 8 8 Ihre Größe liegt zwischen 33 und 63 Quadratmeter und umfaßt ein, zwei, 1 85 drei 3 vier Zimmer— ausgestattet mit Wohn, oder Kochhüche, Bad und 55. Nebengelassen. Die einzelnen Häuser beherbergen damit in jedem ihrer fünf 1 4 minderu K A R 1 E. L2 2 21 Stockwerke awei Familien. Elektrische Lichtanlagen Beleuchtungskörper lch best Die Pläne für den Ludwig Frank-Block fertigten die Archi- der Gen i teten H. und F. Mündel, Schmucker und Serini. Im vergangenen Jahre O. K E N 25 21 755 82 0 2 5 der Ger Elektromeister wurden zunächst innerhalb des ersten Teilabschnitts 110 Wohnungen be- Hinblick Meerfeldstraße 62a Telefon 4 10 30 zogen, der zweite brachte nunmehr weitere 199 Einheiten. Die Hülser des F 7, 19 MANNHEIM Telefon 5 216 9195 E 1 5 5 05 Vorjakres zeichnen sich dureh die charakteristischen Laubengänge aus, 1 ektroinstallationen- Radio wünrend man in diesem Jahre wieder Zwei- und Vierspänner mit nur kurzen w Loggien baute. Die Größe der Ein-, Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen 4 25 schlie beträgt hier 33 bis 65 Quadratmeter. Parkett- Spezialgeschäft dr 8 Alle Bauten wurden in Schüttbetonbauweise ausgeführt, wobei die be-. MAI ERSESEH AFT SSE WII teiligten Baufirmen Draht-, Stahlblech-, Holz- und eine sogenannte ver- J O S E P K N E D 2* lorene Schalung verwendeten, die eine Außenverkleidung aus Kunststein- 4 Siecler Straße 21 Teleton 51279 platten aufzunenmen hatte. Daß die anderen Häuser zunächst ohne Verputz Mittelstraße 101 MANNHEIM Telefon! 5 7585 lekorn 8 bleiben, dient dazu, den völligen Feuchtigkeitsausgleich zwischen Schütt- Ausführung sämtlicher Parkett- und Holzfußböden kehren 2 Ausführung von Malerarbeiten beton und umgebender Luft zu gewährleisten, womit dieser sich mit der de der klassischen Steinbauweise vermutlich messen kann. Lediglich Ecke Lange- Bundes rötter- und Geibelstrage wurden Steine verwendet, um einen Uebergang zu N 2 1 0 88 2 den angrenzenden Gebãuden zu schaffen. N 8 Pelel Jchpeider U John 9 1 5 Ka 71 Bödler Allen Häusern gemeinsam ist die Ofenheizung, die Waschküche und Installationen 85 5 Ar eRrie 1 5 offene Bauweise, die die Schaffung von Grünanlagen mit 3. Gipser- und 3 1 t häft inderspielplätzen ermöglicht. Geplant ist darüber hinaus in beiden Fällen 4. 8 5. 7 Stahlbau die Errichtung eines Kindergartens, der hoffentlich nicht allzu lange auf Stukkateurgesch alt Unie ab Mhm.-Käfertal, Aufstieg 45 5 sich warten lassen wird. de Mannbeim- Käfertal dem der 00 55 Mannheim-Scharhof ene del zu Ausführung von Steinmetz- Telefon 5 92 23 Mhm. Mönchwörthstr. 103 85 55 N 1 uten n arbeiten Anfertigung von Treppen- Ausführung v. Verputzarbe 10 geländern N kung der JAKOB EICHNER deen e ö vesentlie n n Dachdecker meister Das dae wess, Id ache, GUN& BIL FINGER AC e ee Mannheim weberstraße 7 Kunst- und Bauschlosserei 1 i Ausführung von Dachdecker arbeiten müssen, 2— r Telefon 4 38 36 Langerötterstraße 110 BAUUNTERNEHMUNG. STAMMHAUS MANNHEIM— ling de 8 Telefon 5 13 63 anz Wi Auskführg. 5 Ausführung der Anschlag- F 12 1 T 5 l 1 F 5 5 T 1 utreten. 5 arbeiten arbeiten 5 unststeinhetrie nemand TIEFBAU- HOCHBAU STAHLBETONBAU I Batertal-sna Rüdesheimer Straße a8 Telefon 516 28 en 2. Ausführung der Treppenanlagen 0 2 N. ELSTKSS5 E R— Zimmer geschäft und Treppenbau 4 kreisen Untermühlaustr. 100 MANNHEIM Telefon 3 27 47 5 E 0 0 E VI f Ausführung von Zimmererarbeiten D 5 24 J.* f H 98. 2 2 92 5 1 K A 2 1 2 U D EF WI* EU 3 Dachdecker meister dug Pr 2 Hoch- und Tiefbau staatl. gepr. Blitzableitersetzer duch Scl J. W. Schmitt& Sohn Rüdesheimer Str. 4 NI ANNVHEIII Telefon 5 0122 auen Holzbau Zimmerei Treppenbau Folzhandlung Ausführung der Dacharbeiten Gtogher: 1 MANNHEIM-FEUDEN HEIN Telefon 5 19 40 e Mannheim- Waldhof, Hafenpannstrafe 100-110 Ihre gewünschte Anlage liefert erstklassig— Telefon 5 20 23 3 3 g 5 Ausführung von Zimmererarbeiten armur Haun debrg ittemaler Faehre-Groulich Karl Hruschka Kan al baumeister 5 2 5 Gipser meister 2 Ri* 9 8. tt Mh.-Neckarau, Schulstr. 103 NMh.-Feudenheim, Feldstr. 57 Meerfeldstr. 39 Tel. 4 49 05 Gas-, Wasserinstallation Sanitäre Anlagen [Char CWUttke Feleton 82 Telefon 8 0g 85 Elektroinstallationen Kühlanlagen ind Z en tr AI RE IZ un 8 Dachdecker meister Ausführung von Entwässe- Ausführung von Gipser- und Radio Beleuchtungskörper— 0 Bürgermeister-Fuchs- Str. 1-3. Anruf 5 48 91 rungsarbeiten stukkateurarbeiten 5 Mannheini Bellenstraße 2 Telefon 4 05 16 0 Spezialgeschäft für komplette Dachdeckungen j ö i 135 N 725 1 e 2 t z anlag 2— 18 0 115 5 1 5 Ludwigshafen/ Rh.. Cud mi- Frank- und Eisenloßhr- Bloc S HEINR. MICHEL BACH 0m FRIEDRICH ECKERT 0 bl. W. 8 5* 5 Im Lohr 28 Telefon 4 38 57 Kanalbau und Hausentwässerung F R 82 N K& 8 0 N A 0— 5 10 iI mmerges cha m Lohr elefon* f Ausfün 1„„ S ANITXRE ANLAGEN Mittelstraße 12 Telefon 5 06 50 125 0 1 5 5 3 1 0 1 1 5 Karl-Marx-Straße 10 Telefon 4 83 28 1 5. a) Ausführung von Entwässerung s- NM ũ 1A N N H E 1 Ausführung von Zimmererarbeiten sanitären Anlagen Arbeiten 5 1 5 2** Kanalbau- Hausentwässerungen Mich. Langendörfer Karl Morr J fil fem IU L U DW 1 4 U. E rZ— Installationen u. sanitäre Anlagen eee Schreiner meister 5 Spengler meister Au 9 8 8b 5 9 m itt Installationsgeschaft Mannheim-Seckenheim Gipser geschäft Mannheim- Waldhof, Korbo ngel 18* 1 Kloppenheimer Straße 10 55 2. m 1 e Tel. 3 04 37 e Viernheim 3. Telefon 5 50„ 4 bd Waldhofstr. 136 Telefon 5 09 us fkührung von rei beite rerl f us führung von sanitäre 1. ein: Spenglerarbeiten 8 o Steinstraße 19 Telefon 260 s Amtlichen Spenglerarbeiten— 5 r. 20 N. 220/ Donnerstag, 21. September 1930 — MORGEN — l. * Wenn wir die Länderabgrenzung in der Bundesrepublik Deutschland betrachten, so haben wir 11 Länder, unter Einbeziehung Westberlins 12 Länder. Diese Länder, zußer Bayern, sind mehr oder weniger zu- fällig und unter dem Einfluß der Zonen- grenzen zustandegekommen. Sie sind sehr verschieden in ihrer Größe und Bevölke- rungszahl und sie sind vor allen Dingen sehr verschieden in ihrer Wirtschaftskraft. Meh- eren Habenichtsen unter diesen Ländern stehen finanzkräftige Territorien gegen- über. Daraus ergibt sich das schwierige problem des horizontalen Finanzausgleichs. 5 Die Schöpfer des Grundgesetzes haben die groben Mängel in der deutschen Länder- abgrenzung gesehen und haben dafür ge- oo orgt, daß Art. 29 in das Grundgesetz ein- —eefügt wurde, der von der Neugliederung — es Bundesgebietes spricht. Es heißt dort: N bas Bundesgebiet ist unter Berücksich- tuns der landsmannschaftlichen Verbun- genheit, der geschichtlichen und kulturellen zusammenhänge, der Wirtschaftlichen 332[weekmäßigkeit und des sozialen Gefüges dureh Bundesgesetz neu zu gliedern. Die Neugliederung soll Länder schaffen, die nach Größe und Leistungsfähigkeit die ihnen obliegenden Aufgaben wirksam er- fallen können. Die Neugliederung soll vor Ablauf von drei Jahren nach Verkündigung des Grundgesetzes geregelt werden.“ Für den Südwestraum ergibt sich noch etwas besonderes aus dem Art. 118 des Grundgesetzes, der von der Neugliederung der badischen und württembergischen Län- der handelt. In diesem Gebiet kann die Jeugliederung durch eine Vereinbarung der beteiligten Länder erfolgen. Kommt diese nieht zustande, so wird die Neugliederung duren Bundesgesetz geregelt, das eine Jolksbefragung vorsehen muß. Wie zweck- näbig. wäre es gewesen, im Südwestraum ene solche Vereinbarung zustande zu bringen und es nicht zu einer Volksabstim- nung kommen zu lassen! Wir müssen uns rüber im klaren sein, daß der Fall des üdweststaates der Schulfall für die Län- dergrenzenreform überhaupt ist. Wird hier im Südwesten eine zweckmäßige Länder- grenzenreform nicht erreicht, so wird aus der Neugliederung des Bundes wahrschein- Ich überhaupt nichts werden. Nur wenn an Stelle von elf Ländern in Westdeutschland fünf, böchstens sechs irtschaftlich ausgewogene Länder gebildet verden, wird auch ein wirklicher Föderalis- mus in Deutschland entstehen. Diese Län- der werden dann gleichberechtigte Glieder eines Bundes sein und werden nicht oder doch nur mit einer sehr kleinen Spitze auf einen Finanzausgleich oder eine Bundeshilfe angewiesen sein. Auch die Gemeinden und Städte haben großes Interesse an einer Ver- minderung der Zahl der Länder. Bekannt- ich besteht jetzt überhaupt kein Verhältnis der Gemeinden zum Bund. Die Regelung er Gemeinde angelegenheiten, sowohl im finpliek auf den Aufgabenbereich der Ge- deinden, wie das Gemeindeverfassungs- n und die Finanzen der Gemeinden, ist. dusschlieglich Sache der Länder. Besonders wichtig aber ist eine kleinere Zahl von Ländern unter dem Gesichtspunkt elner deutschen Verwaltungs- tetor m. Bei dem gegenwärtigen System zehren 3 sehr große Verwaltungsapparate, de der Gemeinden, der Länder und des zundes an den Steuermitteln. Es besteht die allgemeine Ueberzeugung, daß eine Ver- haltungsvereinfachung unbedingt erforder- lch ist. Sie wird sich auf alle drei Verwal- ungsträger erstecken müssen, in erster Une aber auf die Länder, die auch, nach- am der Bund ins Leben getreten ist, einen liel zu großen Verwaltungsapparat beibe- lelten haben. Wir haben im Westen nicht geniger als zwölf Länderparlamente und ewa 100 Länderminister. Eine Verminde- zung der Zahl der Länder auf sechs würde desen Apparat und seine Kosten ganz desentlich einschränken. Räft 5 03 79 utz- 0 87 Das sind die staatspolitischen und ge- neindepolitischen Gesichtspunkte, die die äcte und Städteverbände veranlassen ssen, für eine Reduzierung der Zahl der linder und damit auch für die rasche Bil- dung des Südweststaates— bestehend aus 1 aus Württemberg und ganz Baden— ein- utreten. Was Baden anbetrifft, so kann emand bezweifeln, daß dieses Gebilde kon räumlich ein höchst seltsames Staats- keblde in Form eines Schaftstiefels dar- bellt. Auf je 10 qkm badische Fläche ent- Alt 1 km Landesgrenze. Von 34 badischen zeisen ist nur ein einziger— der Schwarz- haldereis— kein Grenzkreis. Baden ist ele ausgesprochene staatliche Kunstschöp- ag. Franken, Pfälzer, Alemannen und auch Schwaben sind in diesem buntschecki- der notwendigen Leibesfülle. Sie fügte hin- zu, daß man dem aber dadurch leicht ab- helfen könne, indem man Baden durch die Einverleibung von Württemberg vergrößere. Hier sei nun die Frage aufgeworfen, wie ein altbadischer Staat vier Hochschulen mehreren Kunsthochschulen unterhalten, sieben Kulturtheater finanzieren, für meh- rere große Häfen sorgen und die Trümmer städte Mannheim, Pforzheim und auch Karlsruhe in entsprechender Weise unter- stützen will. Das Schicksal von Freiburg zeigt, daß die südbadische Regierung noch nicht einmal mit dem Trümmerproblem von Freiburg einigermaßen fertig geworden ist. Schließlich soll aber auch noch unser Verhältnis zu Frankreich betrachtet werden. Einem europäisch eingestellten Frankreich kann es völlig gleichgültig sein, ob hier an seiner Rheinseite ein Südweststaat besteht oder das alte Baden, wenn nur dieser Süd- Weststaat friedlich eingestellt ist und für die Völkerverständigung, insbesondere für die Freundschaft mit Frankreich eintritt. Daran kann aber kein Zweifel bestehen. Ein kleines Baden, als deutsches Vorfeld an der franzö- sischen Grenze, bringt immer die Gefahr mit sich, daß in allen Vorurteilen befangene, nicht ganz europäisch denkende französische Kreise, ein so kleines Land wirklich als ein Vorfeld und als eine Domäne für ihren be- sonderen Einfluß betrachten wollen. Daran haben wir als Deutsche kein Interesse. Wir Wollen im ganzen Freundschaft mit Frankreich, aber wir wollen keine besonde- ren französischen Einflußsphären auf deut- sche Gebiete. Auch aus diesem Grunde muß der Südweststaat geschaffen werden. Der Württembergisch- Badische Städte- verband, der in Gegenwart der Minister- Präsidenten Dr. Reinhold Maier von Würt- temberg- Baden und Dr. Gebhard Müller von Württemberg Hohenzollern und in An- wesenheit der Vertreter aller nordbadischen Was haben die Städte vom Südwesstaat zu erwarten? Oberbürgermeister Dr. Heimerich über das Thema der Volksbefragung unter kommunal politischen Gesichtspunkten Städte auf seiner Tagung in Schorndorf die Südweststaatfrage behandelte, hat mit überwältigender Mehrheit folgende Resolu- tion angenommen: 1. Der Württembergisch-Badische Städte- verband sieht es im allgemeinen nicht als seine Aufgabe an, zu politischen Tages- fragen Stellung zu nehmen, hält aber die Gliederung des Bundes auch im kommunal- politischen Interesse für so wichtig, daß er an der Südweststaatfrage nicht vorüber gehen kann. 2. Nach dem Grundgesetz ist die Rege- lung der Gemeinde angelegenheiten aus- schließlich Ländersache. Nur durch eine Verminderung der Zahl der Länder kann eine zu große Verschiedenheit des Deut- schen Gemeinderechts verhindert und einer möglichst einheitlichen Gemeinde- und Städtepolitik der Weg geebnet werden. 3. Auch aus Gründen der Verwaltungs- vereinfachung und Kostenersparnis ist eine Verminderung der Länderzahl erforderlich. Vor allem kann dann eine erhebliche Ver- billigung der staatlichen Verwaltung eintreten. Die neuen Länder müssen mög- lichst so gestaltet werden, daß sie wirt- schaftlich ausgeglichen und finanziell lei- stungsfähig sind. Nur auf diese Weise kön- nen die schweren Nachteile eines horizon- talen Finanzausgleiches vermieden werden. 4. Die Vereinigung der Länder Württem- berg- Baden ist der notwendige Anfang einer solchen Ländergrenzenreform. Aus drei Landtagen und drei Regierungen kann ein Landtag und eine Regierung ent- stehen. 5. Auch das im Hinblick auf die zu bil- dende Europäische Gemeinschaft erforder- liche großräumigere Denken spricht für die Bildung des Südweststaates, der in seiner wirtschaftlichen und finanziellen Ausge- glichenheit ein deutsches Musterland sein wird. Bresche in die Wohnungsnot: Die neuen Woh nblocks schaft an der Eisenlohrstraße —— der Gemeinnützigen Wohnbaugesell- Aufnahme: Leix 6. Die nunmehr fünf Jahre währende Zusammenarbeit zwischen württembergi- schen und badischen Städten hat ergeben, daß dieses gemeinschaftliche Wirken in jeder Beziehung ersprießlich war und nie zu irgendwelchen Benachteiligungen der einen oder anderen Gruppe von Gemeinden geführt hat. Was bei den Städten möglich ist, sollte bei den Ländern nicht unmöglich sein. g Die Abstimmungsberechtigten werden am 24. September dieses Votum der kommu- nalen Sachverständigen unter allen Um- ständen beachten müssen. Ministerialrat Dr. Werber wirbt für dus alte ungeteilte Buden Schuler-Zweibrücken reklamiert die Pfalz für Bayern Ihre bis jetzt größte öffentliche Kund- gebung in Mannheim veranstaltete die Ar- beitsgemeinschaft der Badener am Diens- tagabend in der vollbesetzten Rosengar- ten- Wandelhalle. Der gute Besuch gab den Rednern gewissermaßen das Rückgrat für ein sehr selbstbewußtes Auftreten, das sie in einem Fall von einem 70-Prozent- Plebiszit für die Wiederherstellung des alten Landes Baden sprechen ließ. Daß er nicht auf die Anwesenheit von Vertretern des Südweststaat-Gedankens zurückzufüh- ren ist, zeigt die Tatsache. daß von der Diskussionsmöglichkeit überhaupt nicht Ge- brauch gemacht wurde. Referent des Abends war Ministerialret Dr. Werber aus Karlsruhe., dessen Aus- führutigen oft von lange anhaltenden Bei- fallskundgebungen unterbrochen wurden, Die geschichtlich⸗Gkonomische Entwicklung unter die Lupe nehmend. erklärte der Sprecher,„mir scheint. daß es jetzt im Gegensatz zu der für das wirtschaftliche Zurückbleiben Badens hinter Württemberg verantwortlichen früheren Praxis zum Ge- bot der Vorsicht gehört, lebenswichtige Be- triebe nicht mehr ins Landsinnere, sondern nach dem Westen zu verlagern“. Das alte Großherzogtum Baden sei heute Grenzland in positivem Sinne als Brücke zu einer Fö- deration zwischen Deutschland und seinen westlichen Nachbarstaaten. Der Redner deutete an, daß damit ein gewisses Funda- ment für den wirtschaftlichen Wiederauf- schwung Badens gegeben sei. Im sogenannten kleinen Südweststaat- der bisherigen Länderordnung— hingegen habe Nordbadens Wirtschaftskraft immer weiter hinter der Nordwürttembergs her- gehinkt, meinte Dr. Werber, seine Behaup- tung mit Zahlenbeispielen aus dem Ein- kommen- und Umsatzsteuer- Einkommen belegend. Die Folge dieser Entwicklung sei große Arbeitslosigkeit insbesondere un- ter der nordbadischen Jugend.„ Nordwürt- temberg floriert, Nordbaden— stagniert“. Es sei nicht anzunehmen, daß die Verhält- nisse in einem größeren Südweststaat sich änderten. Aus der privatwirtschaftlichen Perspek- tive gab der Referent ein Beispiel, nach dem ein sächsischer Industrieller mit bedeuten- den Vermögenswerten abgehalten worden sei, sich in Karlsruhe anzusiedeln durch ein Gutachten des Verbandes württember- gischer Textilindustrieller, Sitz Stuttgart: „Wir können die Genehmigung nicht befür- Worten, so lange nicht die eigene Industrie voll ausgenutzt ist.“ Solle die badische Wirtschacft etwa erst in Gang kommen, wenn die schwäbische voll beschäftigt sei?„Wir lehnen es ab, auf der einen Seite das Land der Vollbeschäftigung zu sehen und auf der anderen das der Arbeitslosigkeit.“ Ein wei- teres Exempel der schon im Dritten Reich einsetzenden Benachteiligung und Rück- wärtsentwicklung Badens statuierte der Redner mit dem Hinweis auf den Rückgang der Güterfernverkehrskonzessionen in Nord- baden von 49 Prozent 1939 auf 40 Prozent nach Kriegsende und auf die Zunahme in Nordwürttemberg von 51 auf 60 Prozent im gleichen Zeitraum. So brächten die Schwa- ben auch dem Ausbau des Rhein-Neckar- Kanals einschließlich des Heilbronner und Plochinger Hafens größeres Interesse ent- gegen als dem des Hochrheins von Basel bis Konstanz. Auf derselben Linie lägen die Verkehrsverhältnisse: Baden sei dafür, daß primär die Rheintalverkehrsstrecke eisen- bahntechnisch ausgebaut werde und nicht die Linie nach Stuttgart und Friedrichs- hafen. Das wirtschaftliche Schwergewicht Marschklänge im Musensdul bei den Hoch- und Deutschmeistern Auf ihrer Konzertreise machte die Ka- pelle der Hoch- und Deutschmeister in Mannheim halt, für ein zweitägiges Gast- spiel im Musensaal. So witzig der Ansager Fritz Düse) die Atmosphäre von Alt-Wien zu schildern unternahm, so unmittelbar war der Kontakt mit den Hörern hergestellt, als die Klänge des Regiments-Marsches er- Kklangen. In ihren historischen Uniformen mit ihren blitzsauberen Instrumenten, vor- zliglich eingespielt, entfalteten sie unter der Stabführung ihres Kapellmeisters Julius der seit 30 Jahren amtiert, eine rhythmische Verve, der sich kein Hörer entziehen konnte. Vor allem zogen die Mär- sche vorüber, die längst über die schwarz- gelben Grenzpfähle hinaus, in aller Welt Deimisch geworden sind, der Radetzky- Marsch, um den sich Legenden ranken und der im Mittelpunkt von Romanen steht. Auch der berühmte Kaiser-Walzer wurde schmissig dargeboten, wie die Ouvertüre zu Ziehrers Operette„Die flotten Geister“. Aber nicht nur die heitere Musik ist ihre Domäne. Die Musiker, die gestern Trompete und Flügelhorn handhabten, können auch die Violine in die Hand nehmen und einen Walzer in seiner ganzen berauschenden Se- ligkeit vorzaubern. Auch dies hatte zur Werbung für die österreichische Musik bei- getragen, als deren Vertreter das Mann- heimer Publikum die Gäste aus Wien im Musensaal feierte. Dr. Chmel Am Samstagabend 21.45 Uhr geben die Hoch- und Deutschmeister im Musensaal ein Wunschkonzert unter dem Motto:„Sie wün. schen— wir spielen.“ Badens dürfe nicht vom Rhein- in das Neckartal verlagert werden. Nachdem Dr. Werber die kulturellen Verdienste Badens herausgestellt hatte, Wandte er sich gegen die Argumentation des anderen Lagers, daß Einigkeit stark mache. Er bezeichnete es als wenig ge- schmackvoll,„extra“ einen Südweststaat ins Leben zu rufen, um gegenüber Nord- rhein- Westfalen und Bayern eine Art Boxerstellung zu beziehen. Zwar würden in einer Demokratie die Stimmen nicht ge- wogen, sondern gezählt, doch hätte auch der Südweststaat nur fünf Stimmen im Bundes- tag gegenüber sechs der beiden kleinen Stadtstaaten Hamburg und Bremen zusam- men. Es sei also nicht so, daß der Südwest- staat größeres Gewicht im Bund hätte. Von der Vermögenslage ausgehend. sei Baden alles andere als finanzschwach und micht existenzfähig. Im Gegenteil liege das Land und insbesondere Südbaden auf dieser Ebene weit über dem Bundesdurchschnitt. Als einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor bezeichnete der Sprecher das Schluchsee werk. das größte Kraftwerk Deutschlands, das soviel Industrie- und Haushaltsstrom produzieren könne, wie 12 Städte von der Größe Mannheims verbrauchen.„Wenn der Hochrhein schiffbar gemacht ist und 80 zehn Millionen Kilowattstunden gewonnen werden können, dann ist der Rhein der billigste und wirtschaftlichste Niederlas- sungsplatz der ganzen Bundesrepublik“. Das oft zitierte Defizit im südbadischen Etat könne sofort beseitigt werden, wenn das Land seine Sozialrenten auf den Bun- desdurchschnitt herabdrückte. Das Argu- ment der Verwaltungseinsparung nannte der Referent einen billigen Roßtäuscher- trick. In einem Südweststaat würden fünf statt zwei Regierungen benötigt: eine Zen- tralregierung in Stuttgart und Neben- regierungen in Tübingen, Karlsruhe, Frei- burg und Ludwigsburg. Der Südweststaat würde die bisher teuerste Regierungsform in Süddeutschland darstellen. Wir müssen in der Heimat verwurzelt bleiben und das ist die Grundlage für ein National- gefühl, das für unsere Selbstbehauptung notwendig ist.“ Den grundlegenden Ausführungen Dr. Werbers hatte Rechtsanwalt Schuler aus Zweibrücken, ein Anhänger des den An- schluß der Pfalz an Bayern vertretenden Pfalz-Ausschusses nicht mehr viel hinzu- zufügen. Er meinte, daß die meisten Pfäl- zer nicht für den Südweststaat plädierten, in dessen Grenzen erstaunlicherweise sein Land heute schon einbezogen werde. Ein Recht auf die Pfalz hätten zunächst die Pfälzer und dann Bayern, aber keineswegs ein Südweststaat oder die fiktive Kon- struktion einer Kurpfalz. rob Noch wenige Tage Nur noch wenige Tage sind es bis zur Volksbefragung über die Neugliederung des südwestdeutschen Raumes. Die Aktivität der beiden konkurrierenden„Parteien“ stei- gert sich. Es geht um den Endspurt. Nicht minder groß ist die Aktivität des Statistischen Amtes. Ihm oblieg die Auf- teilung und die Organisation der Stimm- bezirke, die objektive Zählung und Aus- Wertung der Stimmen. War früher das Stadtgebiet Mannheim in 114 Stimmbezirke aufgeteilt, so sind es jetzt 147. um der Be- völkerung den Gang zur Befragung so leicht wie möglich zu machen. Die Zahl der Stimm- berechtigten wird unverbindlich auf 174 000 beziffert, da durch Heimkehrer oder Tod die Zahl bis kurz vor der Wahl noch schwankt. In 45 Gebäuden werden am Sonn- tag die Wähler(hoffentlich alle!) ihre Stim- men abgeben. Das Personal eines Wahl- lokals setzt sich zusammen aus einem Vor- sitzenden, vier Beisitzern und einem Schrift. führer. Die Vorsitzenden sind nach der Pro- portion der im Stadtrat vertretenen Parteien ermittelt worden. Die Stimmenauslegung soll diesmal etwas großzügiger gehandhabt werden. Während bei anderen Wahlen oder Abstimmungen nur ein Kreuz in dem betreffenden Kreis die Stimme als gültig zählen lieg. sollen bei der Südweststaatabstimmung auch Klare, eindeutige Bemerkungen mitgezählt werden. Als Beispiel: Wenn statt eines Kreuzes oder eines„Ja“ im Kreis bemerkt wird:„Ich bin Gehbehinderte Wähler können von der Vereinigung Südwest am Wahlsonntag mit Personenkraftwagen zum Wahllokal gebracht werden. Anforderungen sind bis Samstag zu richten an:„Vereini- gung Südwest“, Mannheim, K 5, 3, Telefon 4 51 51/475, am Sonntag Telefon 3 28 98. Zur Südweststaatfrage sprechen am Don- nerstag, 20 Uhr, in Ilvesheim im Gasthaus „Zum Schiff“ Landtagsabgeordneter Ruhn (Mannheim, CDU) und Dozent W. Krause (Mannheim, Sp). für Alt-Baden“ oder„Der Südweststaat ist das einzig richtige“, so sollen diese Anmer- kungen dem Inhalt gemäß ausgewertet wer⸗ den. Es wird aber gebeten, von solchen „Kundgebungen“ Abstand zu nehmen, weil dadurch die Zählung erschwert wird und Anlaß zu Unklarheiten entstehen kann. Für viele, die es noch nicht wissen soll- ten: Wenn jemand seine Benachrichtigungs- karte zur Wahl verloren hat, ist er den- noch stimmberechtigt. Mit seiner Kennkarte versehen, geht er in sein Wahllokal und läßt seinen Namen in der Wahlkartei nach- schlagen, in der seine Wahlberechtigung vermerkt ist. Es hat sich bei den letzten Wahlen gezeigt, daß viele Stimmberechtigte bei Verlust ihrer Benachrichtigungskarte darin einen Wahlhinderungsgrund sahen. Es liegt im Sinne beider UVeberzeugungen, der Südweststaatler und der Alt-Badener, daß diese Volksbefragung von möglichst allen beantwortet wird. um endlich Klarheit zu schaffen. ug. * Noch eins: Die Benachrichtigungskarte hat nur in Mannheim Gültigkeit. Stimm- scheine. die das Städtische Wahlamt bis 22. September einschließlich ausstellt, gelten nur im Landesbezirk Nordbaden. Was machen nun aber alle, die am Sonntagmor- gen früh nach Stuttgart oder Augsburg oder Freiburg fahren— wie machen die von ihrem Stimmrecht Gebrauch? Könnte auf dem Bahnhof ein Wahllokal eingerichtet werden, daß seine Tätigkeit ganz besonders früh aufnimmt? [le fefsuchtk I S FESCHAFTIE DLLs Use 912 z Gebiet vereinigt. Die geistreiche Ste- Hermann, unte Napoleon meinte, als sie ihr neues ecbberzostum besah, Baden habe doch ele zu schmale Taille und es fehle ihm an 818(— mit Wohnung, in Neubau, Er- lenhof, geg. Baukostenzuschuß zu verm. Anfragen b. Architekt Merkel, Mhm., Moselstraße 7. 9515 TAK! 5 i 135 USHAAR 5 immer ee evtl. Küche, Keller, Garten, gegen — S Bauzuschuß(i. Sa.) zu vermieten. re 8 OHW) ATZE Angeb. unter Nr. 01510 an den Verl. —FSombeerblättertee i 6m 2 leere Zim., Oststadt, an sol., ält., bl. berufstät. Ehepaar sof. abzugeben. — ind — 1 III ö U anmer, Ki., Bad, gg. Baukost.- ar. 6 bis 1. 11. 50 beziehb., zu vm. imzus. u. Nr. A 01479 im Verl. Angeb. unt. Nr. 01305 an d. Verlag. Schöner, geräumiger Eckladen etwa 60 am, mit großen Schau- fenstern, gg. Baukostenzuschuß zu vermieten Angebote unter Nr. P 36636 an den Verlag Teilmöbl. od. möbl. Zi r v. kin- derlos. Ehepaar gesucht. Angeb. unter Nr. P 01498 an den Verlag. Saubere Schlafstelle von Arbeiter ges. Preisang. u. Nr. 01503 a. d. V. 3-Zim.-Wohng. gesucht. Angeb. u. Nr. 01474 an den Verlag. Einf. möbl. Zimmer m. Kochgel. v. ält. Frau in Neckarau gesucht. Angeb. unt. Nr. 01473 an d. Verlag. Leeres Zimmer, mögl. mit Küchen- u. Badbenützung per 1 Oktober in nur guter Lage gesucht. Angeb. un- ter Nr. P 36632 an den Verlag. Möbl. Zimmer v. alleinst. Herrn ges. Angeb. u. Nr. 01526 a. d. Verlag. Möblierte Zimmer u. leere laufend gesucht. Presse- Beobachter Mhm., Ufer-Passage, bei d. Feuerwache. Zim. u. Kü. geg. Baukostenzuschuß ges. Angeb. u. Nr. 01537 an d. Verl. Gesucht J- UH-Ammer-Wonnung m. Zentratheizg. u. Bad, in der Oststadt. Ein angemessen. Bau- kostenzusch. k. gewährt werd. Angeb. u. Nr. P 01480 a. d. Verl. Café Restaurant od. Lebensmittelgeschäft, evtl. mit Wohnung, geg. Kasse sofort zu Übernehmen gesucht.- Ang. unter Nr. P 01500 an den Verl. Biete: In Frankfurt/M. mod. 2-Zim.- Wohng., Kü., Bad, Dampfheizung: suche in Mannheim in gut. Wohn- lage 3-Zi.-Wohng. wie oben. An- gebote unt. Nr. P 01497 a. d. Verl. UL Serkgitteu den Teilhaber(in) mit 10002000 DM ges. Angeb. unt. Nr. 01313 an d. Verlag. Mittler. Textilunternehmen mit größerem Kundenkreis sucht zwecks weiterem Ausbau Stillen Teilhaber mit Beteiligung von 20 000 bis 30 000 DM.— Angebote unter Nr. P 36841 an den verlag. Anzeigen im„Mannheimer Morgen“ sind nicht teuer denn sie bringen den gewünsch- ten Wer beer folg! 2 L IMMOSsHHtEn Günstige Gelegenheit! Bauplatz in Schriesheim, im bebauten Waldgel. des Branich- 2000 evtl. 1000 qm- in vorteilhafter Lage zu verkaufen. Schriftl. Anfr. u. Nr. 01393 a. d. V. Ca. 3000 am Industriegelände in Mennhbeim, Nähe Ferngasleitung Bedingung, möglichst Gleisanschl., zu kaufen gesucht.- Angebote unt. VERSCHIEDENES Negt an, aber nielit aug!. Quieta-Gelb mit 20% Bohnen-Kkoffes Jetzt auch in 100 g-Beuteln Nr. P 36835 an den Verlag. Bügel- Anstalt für Damen- und FHerrenkleidung KN AFITAUNZTU e J Lenz-Bulldos 30 P& Büchner& co. gheinhäuserstr. 14 erstklass. Zustand, gegen Kasse zu verkaufen. Telefon 4 70 54. Kleiderpflege Schmitt, L 14, 19. Tel. 40284 Horex, 350 cem, m. Seitenwagen u. Wer übernimmt futo· Ric 1,4 Ltr., fahrbereit, zu verk. eal-Garege, Werftstraße 33 WEIN VERKauE vermietung DR 0 See 80 54 5 Über die straße, bei Lieferung af. Selbstfanrer 3½ t Opel-Blitz-Lieferwagen, in ta- auf Kommission? Sicherheit er- forderlich. Angebote unter Nr. 01520 an den Verlag dellosem Zustand, preisw. abzugeb. NSU-Fox, nach 6500 km, in bestem Angeb. u. Nr. P 36838 an d. Verl. Tust. zu verkf. Preis nach Verein- DKW, Topolino, VW., Benz 170 U barung. Ang. u. Nr. P 01521 a. d. V. dringend geg. bar ges. Tel. 4 05 04. Seite 10 8 5 3 MORGEN e rr Donnerstag, 21. September 1950/ Nr. 22 Wer liest, kommt Weiter 7 Von Ernst Heimeran Die„Frankfurter Buchmesse 1950“ ist gestern eröffnet worden. Ein Landbürgermeister in meiner Hei- mat war weitum dafür berühmt, daß er Auf keine noch so entlegene Frage die Ant- Wort schuldig blieb, denn— so hieß es er- klärend„er hat zu Hause ein dickes Buch, da steht alles drin!“ Was war dies wohl für ein geheimnis- volles Buch, in dem„alles drinstand“? Ein Konversationslexikon? Wahrscheinlicher eine Reihe gutgewählter Nachschlagewerke, Wie sie sich früher auch auf dem Lande in dem oder jenem Hofe vorfanden. Der baye- rische Wanderer und Volkskenner Ludwig Steub erzählt von so manchem belesenen Bauern seiner Zeit. Das sind aber nicht nur Geschichten aus alten Zeiten, die auf unsere Zeit nicht mehr passen. Ich habe selber einen studierten Freund, einen Arzt, der eines Tages einen Hof übernahm und selber bewirtschaftete. Die Bauern machten sich erst weidlich lustig über den Herrn Doktor, der die Viehzucht aus Büchern lernen wollte. Denn sie sahen ihn feierabends sitzen und studieren. Nach zwei Jahren hatte der Doktor das höchst- prämiierte Vieh. Natürlich brachte er auch Begabung für das Bauern mit— schließlich braucht man mit oder obne Bücher für elles Begabung—, aber den Erfolg ver- dankte er den Büchern. Soviel ist jedenfalls sicher: es gibt kein menschliches Problem, auf das sich nicht Antwort fände. Wer richtig zu lesen ver- steht, kann sich für alle Anliegen des Le- bens in Büchern Rat holen. Dieses richtige Lesen muß man aller- dings üben. Je lebhafter der Gebrauch von Büchern, desto größer der Nutzen. Es nilft zum Beispiel ja auch nichts, einen noch 80 großartigen Fotoapparat zu benützen, wenn man nicht mit ihm umgehen gelernt hat. Ich reiste mit so einem Nichtskörmer in- mal durchs höchste Norwegen, er knipste unaufhörlich, aber geworden ist nichts. Da ich selber nicht fotografiere, weiß ich nicht, woran das lag; aber wenn ich es hätte wis- sen wollen, hätte ich nur das entsprechende Buch studieren müssen, und dann hätte ich es gewußt. Wern von Büchern die Rede ist, wird oft nur an Bücher gedacht, die der Zer- streuung dienen. Gewiß sind sie auch dazu nützlich; aber um sich zu zerstreuen, gibt es andere Mittel genug. Deshalb hat ein großer Leser einmal gesagt:„An Zerstrau- ung läßt es die Welt nicht fehlen; wenn ich lese, will ich sammeln.“ Manch einer denkt auch: das Lesen ist nichts für unsereinen. So ähnlich sagte em- mal ein Zimmermann:„Aber unsereins kommt halt gar nicht zum Lesen.“ Die Stachelschweine Von Arthur Schopenhauer Der große deutsche Philosoph starb vor 90 Fahren, am 21. September 1860 Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich, an einem kalten Wintertage, recht nahe zusammen, um, durch die ge- genseitige Wärme, sich vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln; welches sie dann wieder von einander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wie- der näher zusammenbrachte, wiederholte sich jenes zweite Uebel; so daß sie zwischen zwei Leiden hin und her geworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung von einan- der herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten.— So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zu ein- ander; aber ihre vielen wider wärtigen Ei- genschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder von einander ab. Die mittlere Entfernung, die sie endlich heraus- finden, und bei welcher ein Beisammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Ent- fernung hält, ruft man in England zu: keep your distance!— Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwär- mung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfun- den. Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesell- schaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen. „Da müssen Sie sich vor mir nicht ent- schuldigen“, sagte mein Bekannter, der wuhte, daß der Zimmermann ein leiden- schaftlicher Fußballspieler war,„ich zum Beispiel komme nie zu einem Fußballspiel.“ „Ah, gebhns, machens Witz!“ sagte der Zimmermann und ging kopfschüttelnd ab. Das Beste an der Geschichte war noch dies, daß mein Bekannter durch Lektüre vom Fußball immerhin soviel wußte, daß er im Toto einen ganz ansehnlichen Betrag gewann(den er größtenteils wieder in Bü- chern anlegte), während dem Zimmermann dieses Glück nicht beschieden war. Er hätte vielleicht doch lesen sollen. Denn wer liest, zieht sich Siebenmeilen- stiefel an. Wer liest, kommt weiter. Alle grogen Wirtschafsführer und Staatsmänner sind große Leser gewesen(von allen gei- stigen Berufen, denen das Buch Hand- werkszeug ist, versteht sich das von selbst). Ein großer Leser sein heißt nicht, das lesen, Was gerade allgemein gelesen wird, sondern das, was einem förderlich ist. Das sind keineswegs nur Fachbücher. Oft kann ein poetisches Werk einem Leben eine neue Richtung geben. Edison hatte seine besten Einfälle beim Lesen von Gedichten. Der alte Fritz las klassise Dramen, um seine Gedanken zu sammeln. Der rauhe Napoleon hatte bekanntlich immer Goethes schwär- merischen„Werther“ bei sich. Was man und wie man lesen Soll, muß jeder für sich selbst heraus- finden. Zur Anleitung sind die Buchhänd- ler da. Sie sind gewissermaßen die Buch- Beilkundigen, die einem sagen können, was für ein Buch man in dem oder jenem Fall„einnehmen“ soll. Ernst Ludwig Kirchner: Gelbes Engelufer Eine der Neuerwerbungen der Mannheimer Kunsthalle dir„ 5 Erzählung von Hermynia zur Mühlen Wenn man in die Whitestockroad einbog, vernahm man bereits an der Ecke das Sur- ren einer Nähmaschine, und nach wenigen Schritten sah man Mr. Elman., den alten Flickschneider, an seiner Arbeit sitzen, und die Sonnenstrahlen verfingen sich in dem kleinen kreisenden Rad.(Im Winter war es an grauen nebligen Tagen das einzig Helle i der Gasse). Der alte Elman erweckte den Eindruck, als habe er sich vor fünfzig Jahren, an dem Tag, da er nach der Flucht aus Rußland mit seiner jungen Frau England erreicht hatte, an die Nähmaschine gesetzt und sitze seither dort, ohne Rast. ohne Ruhe für seine ewig fleißigen Hände. Aber er fand immer Zeit für ein freundliches Wort, für ein gutes Lächeln, das sein zusammenge- schrumpftes, von zahllosen Falten durch- zogenes Gesicht verschönte, und seine Frau erzählte, daß nicht nur seine Hände arbei- ten, und sein Geist, mit schweren talmu- dischen Fragen beschäftigt, ebenso spitz und durchdringend sei wie die Nadeln, mit denen er die Gewebe durchstach. Die kleine dicke Frau prahlte gern mit Tüchtigkeit ihres Mannes. verdankte sie doch alles ihm. Das ruhige sichere Leben in England, diesem merkwürdigen Land, wo es keine Pogrome gab, den bescheidenen, aber stets zunehmenden Wohlstand, und vor allem Sammy, den Sohn, den Einzigen, der nicht mit den Eltern in den Whitestock- road wohnte, sondern in der City eine an- gesehene Stellung bekleidete und in einer guten Gegend eine hübsche Wohnung hatte. „Ja, Ihr Sammy“, sagten die Nachbarn. „So ein schöner Mann und so elegant. Er sieht aus wie ein Lord. Und diese vorneh- men Manieren!“ „Mein Mann“, pflegte die kleine Frau (in noch immer gebrochenem Englisch) zu erwidern,„mein Mann hat ihn in eine gute Schule geschickt. Er spricht englisch wie ein Herr. Und er ist ein braver Sohn. Er be- sucht uns alle vierzehn Tage.“ Es War tatsächlich schön von Sammy, der in der großen Welt Montague hieß, daß er die alten Eltern nicht vernachlässigte, obgleich er die Besuche bei ihnen scheute. Worüber sollte er mit ihnen sprechen? Sie verstanden nichts von dem Leben und Treiben in der City. und er fand das Spin- tisieren des Vaters lächerlich. Es war ihm auch peinlich, wenn die Mutter mit ihren Erinnerungen an das kleine russische Städtchen kam,— er war in England ge- boren, hatte nichts mit den Barbaren im Osten zu tun. So saß er denn meist auf dem einzigen bequemen Stuhl in der kleinen Stube hinter der Werkstatt und nickte im- mer wieder, wenn die Mutter etwas sagte. Sie aber betrachtete ihn mit verzückten Blicken: Wie schön er ist.. wie vornehm . mein Sohn! Ihre ganze Liebe gehörte Sammy; sie war mit sechzehn Jahren verheiratet wor- den, und hatte anfangs vor dem stillen Marmn, der um zwölf Jahre älter war als sie, eine gewisse Angst empfunden. Später legte sich die Angst, sie gewöhnte sich an ihren Mann, aber sie liebte ihn nicht. Er War in ihrem Leben etwas Notwendiges, Wie ein Dach über dem Kopf. wie das täg- liche Brot. Sie hätte sich das Leben licht ohne das Surren der Nähmaschine vorstel- len können,— aber alles Glück, alle Freude kam von Sammy. und nur von Sammy. Und dann beugte sich eines Tages der alte Elman still immer tiefer über die Nähmaschine, bis sein Kopf ganz hinab- sank, und als seine Frau zu ihm herbeige- eilt kam, war er tot. Frau Elman weinte und jammerte um den guten Mann und lächelte dann unter Tränen, wenn die Nachbarn tröstend sag- ten:„Sie haben doch Ihren Sohn. Der muß Ihnen ein großer Trost sein.“ Eigentlich ging ihr der alte Mann nicht sonderlich ab; in der ersten Zeit kaufte sie immer allzu reichlich ein. weil sie ver- gag, daß er keiner irdischen Nahrung mehr bedurfte, und das Surren der Nähmaschine fehlte ihr. Sie blieb einstweilen in der klei- nen Wohnung neben der Werkstatt, Sammy hatte es so gewollt.„Einstweilen“, hatte er gesagt, und sie hatte bei sich ge- hofft. dies bedeute, daß er sie zu sich neh- men werde,— woran Sammy allerdings nicht gedacht hatte. Er kam jetzt jede Woche. immer elegan- ter, immer englischer. Bisweilen, wenn er modernen Slang verwandte, verstand die Mutter ihn nicht. Und jetzt, da sie nicht als Hintergrund den alten Mann hatte, der ebenso klug gewesen war wie Sammy, fühlte sie sich häufig befangen und wagte nicht zu sagen, was ihr in den Sinn kam, seufzte nur und betrachtete Sammy be- wundernd. Eines Tages kam er in einem neuen, ganz besonders eleganten Anzug.(„Von Pcole“, sagte er stolz). Die alte Frau schnupperte: plötzlich roch es in der kleinen Werkstatt nach einem so erstklassigen Stoff, wie ihn der alte Flickschneider nie auf der Maschine gehabt hatte, und nach PERC TAN ABNE OEM Roman von Hans Thomas Copyright by Verlag des Drucchauses Tempelhof, Berlin 41. Fortsetzung Es handelt sich anscheinend um eine An- näberung zwischen den englischen und französischen Oelinteressen. die sich Zu- nächst auf den vorderen Orient er- strecken und zu einem größeren Zu- sammenschluß führen soll. Bezeichnend für die Bedeutung dieser Besprechungen ist die Tatsache, daß sie auf einen ganz engen Kreis von Persönlichkeiten beschränkt wur- den und sich in aller Stille abspielten. An den zuständigen Stellen des Außenministeri- ums und des Petroleumsyndikats stellt man diese Verhandlungen energisch in Abrede. Auch die sonst gut unterrichteten Börsen- kreise zeigen sich uninformiert. Offenbar befürchtet man den Widerstand der Stan- dard Oil, die sich gerade in letzter Zeit stär- ker an Rußland anlehnte. Von englischer Seite nahm John Percival Brown an den Verhandlungen teil.“ Er nahm einen kräftigen Schluck und schrieb weiter. Zunächst beleuchtete er die Oelpolitik im vorderen Orient, dann ging er auf die Möglichkeiten und Aussichten eines Zusammenschlusses ein, und schließlich be- grüßte er warm die englisch- französische Zusammenarbeit. Als er fertig war, überflog er das Geschriebene noch einmal und war zufrieden. Das Gesicht James Mortons 20g an ihm vorüber; diejenigen Brentons und des alten Sullivan folgten. MacaAllister grin- ste verbissen und grimmig. Dann füllte er einige Zettel aus. Jeder enthielt den gleichen Text. Er lautete: „Habe Spur gefunden stop bin zuversicht- lich hoffe bald zum Abschluß zu kommen stop alles wohlauf.“ Er schrieb die Adres- sen von James Morton, Sullivan und Brenton darauf. Als er merkte, daß er in Gedanken vier Zettel ausgefüllt hatte, schrieb er noch die Adresse Clark Flushs dazu. Gestern war Sylvia zurückgeflogen, ohne daß sie auf beachtenswerten Widerspruch gestoßen war. Jane Brown war in die Halle getreten. Er sah sie aufmerksam an, ohne sich zu rühren. Die neuen Pariser Pastell- farben standen ihr hervorragend. Sie trug neuerdings einen kleinen Scheitel und hatte sich das Haar kurzschneiden lassen. Es machte sie älter und reifer. Die grauen Augen sahen hell und durchsichtig aus. Sie hatte ihn entdeckt und kam mit kräftigen federnden Schritten auf ihn zu. Er musterte sie aufmerksam, während sie vor ihm stand und zu ihm heraufsah. Als er an ihren Augen hängenblieb, wurde er unsicher.„Das ist hübsch, Jane.“ „Das ist von Worth, Mac.“ 9 „Sie müssen es bezahlen. Mein Geld ist Alle.“ 280. Ein herber, frischer Geruch stieg zu ihm auf und machte ihn unruhig. Er schob ihr einen Stuhl zurecht und setzte sich wie- der.„Sehen Sie das Jane.“ „O Mac“, sagte sie lustig,„was haben Sie für eine komische Handschrift! Wissen Sie, wie das aussieht? So, wie die Rezepte immer aussehen! Sie schreiben wie ein Doktor, Mae!“ „Das ist auch ein Rezept, mein Kind““, sagte MacAllister.„Wissen Sie was das ist? Das ist eine Medizin für die Krankheit Ihres Daddy.“ Sie hatte die ersten Absätze gelesen. „Mein Gott, das stimmt doch alles nicht, Mac!“ sagte sie betroffen. „Natürlich stimmt es nicht“, sagte Mac- Allister kaltblütig,„deshalb kommt es ja auch in die Zeitung.“ „Haben Sie denn kein schlechtes Ge- wissen dabei?“ „Gewissen, Kind? Es muß doch jetzt etwas geschehen, nicht? Und es geschieht doch nichts, nicht? Wir haben die Kleider und die goldene Uhr. Wir haben sie teuer bezahlt. Wir wissen jetzt, daß der gute, alte Jo., daß Ihr Daddy hier in Paris ist oder war und seltsame Dinge treibt. Das könnte ich ja auch schreiben! Aber das geht nicht, denn da wäre der Teufel los, nicht wahr? Ich hätte das früher geschrie- ben und es wäre interessant gewesen. Aber seit meiner Bekanntschaft mit der Gattung Brown ist das vorüber. Das waren schöne Zeiten, mein Kind, schöne Zeiten.!“ „Schadet Ihnen das nicht, Mac?“ „Warum?“ „Ich meine, wenn es herauskommt!“ „Nun und?“ „Und Sie tun es doch?“ „Haben Sie einen besseren Vorschlag?“ „Nein. Sie sind ein guter Mensch, Mac. Und Sie glauben, daß wir Daddy finden Werden?“ „Sicherlich.“ „Verstehen Sie ihn?“ „Nicht ganz.“ „Ich auch nicht, Mac! Aber ich spüre ihm nach, bis ich ihn finde. Wissen Sie, daß ich gar nicht mehr weiß, wie er aus- sieht? Er löst sich auf, es ist merkwürdig. Ieh sah eben noch seinen Anzug und seinen Hut. Es war ganz fremd, Mac, wie ein Rahmen ohne Bild. Aber es tut gar nicht Weh. Ich freue mich, daß wir heute abend allein ausgehen! Sie auch?“ 7 einer teueren Seife und nach teuerem Ta- bak. Und Sammy erzählte in seinem vor- nehmsten Tonfall von einem Diner im Dor- chester.„Du weißt doch, Mutter, das wirk- lich vornehme Hotel!“, und dann, da sie ihn verständnislos anblickte, etwas unge- duldig:„Hörst du überhaupt zu?!“ Und den Geruch des Herrn“ in den Nüstern, erwiderte sie hastig, erschrocken: r Sammy lachte. Lachte etwas geschmei- chelt, und begriff nicht, weshalb die alte Frau ihn plötzlich entsetzt anblickte, die Hände vors Gesicht schlug und laut zu weinen begann. Er sagte hastig ein paar freundliche Worte und eilte fort. Er hatte in der„guten Schule“ gelernt, daß es vul- gär sei, seine Gefühle zu zeigen,— die alte Frau aber blickte sich in der langen Werkstatt. um, und es wurde ihr zum erstenmal ganz klar bewußt, daß die Näh- maschine stehe, daß die magere gebeugte Gestalt nicht mehr das Rad andrehe, daß sie allein sei, mutterseelenallein. Ihr lautes Schluchzen rief eine Nachbarin herbei.„Im Gottes willen. Mrs. Elman, Was ist geschehen?“ a 9 „Mein Mann“, sagte weinend die kleine alte Frau.„Mein Mann ist tot.“ „Das ist sehr traurig, aber wir müssen alle sterben. Und Sie habe doch eben lie- ben Besuch gehabt. Ihr Sohn Sammy,— Montague— der vornehme Sohn, der, das wußte sie jetzt genau, sie nie zu sich nehmen würde, der ein Fremder war, und zu dem sie„Sir“ gesagt hatte. Dieses„Sir“ trennte sie jählings von allem, was ihr vertraut gewesen war. Die Straße war fremd, das Haus, die Menschen, alles, alles. Und als ein junger Mann mit einem Rock kam, den er flickem lassen wollte, blickte sie ihn verwirrt an und sprach, was sie seit Jahren nicht mehr getan hatte, russisch. Dann, als er gegangen war, nickte sie und lächelte. Es war ja alles nur ein Traum, das fremde Land. der Tod des Mannes, und daß sie einen Sohn Sammy Hatte. Sie stellte sich in die Tür und blickte die Straße entlang. Gleich würde der Mann kommen, er lieg sie ja nie allein, gleich würde sie die Nähmaschine surren hören und in die Küche gehen, um das Essen zuzubereiten, eine kleine alte zufriedene Frau, eine höfliche, gut erzogene Frau, die zu fremden Herrn,— wie sie das hier ge- lernt hatte—, Sir sagte. „Jane“, sagte er unschlüssig,„es ist nicht ganz einfach! Ich kenne diese Keller hier. Sie sind alle harmlos und besser als ihr Ruf. Aber manchmal geht es auch an- ders zu. Ich bin froh, daß Sylvia nicht dabei ist. Und ich nehme sie nur mit, wenn Sie sich nach mir richten. Glauben Sie mir, es ist wichtig; ich bin sonst nicht ängstlich.“ „Gut, Mac. War Daddy oft dort?“ „Es scheint so.“ „Meinen Sie, könnten?“ „Vielleicht.“ „Das wäre herrlich, Mac! Dann werde . Aber sie sagte nicht was sie vorhatte. Nur ihre Augen funkelten spöttisch und böse. Sie gingen. MacAllister drückte seine Zettel einem Boy in die Hand. Draußen nahmen sie einen Wagen. Der Chauffeur sah sie neugierig an, als er das Ziel ihrer Fahrt erfuhr. l Die Poule Joyeuse war noch verschlafen. Einige kleine Leute saßen um die Theke herum und tranken ihren Abendschnaps. Die Kapelle stimmte migmutig ihre Instru- mente. Im zweiten Keller saßen einige ver- frühte Paare. Der Mief vom vorigen Abend hing noch in der Luft und hatte sich noch nicht erneuert. Die Oellampen blakten trübe. Sie fanden wenig Beachtung. Sie setzten sich auf die Bank an der Wand und Mac- Allister bestellte Champagner. Das Mäd- chen verschwand. Nach einer Weile erschien Papa Buisson persönlich. Er hatte offen- sichtlich geschlafen, denn seine Haare hingen ihm unordentlich über die Stirn und das Hemd stand offen. Jane Brown zuckte zusammen, und MacAllister feixte in sich hinein. Papa daß wir ihn treffen Buisson begrüßte MacAllister —— Theater in Hamburg Von Zuckmayer bis Eliot Das dramatische Schaffen der Gegenwart nimmt in der neuen Spielzeit der Hambur. ger Theater, wenn auch der Auftakt zum Teil unter klassischem Vorzeichen stand, den weitaus größten Raum ein. Wie vor 50 Jahren eröffnete das Staat. liche Schauspielhaus an der Firchenalleę (Intendant: Albert Lippert) das Jubiläums. jahr mit Goethes„Iphigenie“. Man sab Liselotte Schreiner in der Titelrolle. Horz Casper als Orest und Günther Hadank ah Thoas(Regie: Lothar Müthel). Unter den vier bedeutenden Gastregisseuren(Strouz, Koch, Sellner, Müthel) sind im Jubiläums. jahr an Neuinszenierungen vorgesehen „Orestie“ von Aeschylos, Ibsens„Peer Gynt. mit der neuen Musik von Harald Saeverud „Siegfried“ und„Intermezzo“ von Girau. doux,„Die Bluthochzeit“ des Spanien Lorca.„Der Gesang im Feuerofen“ von Zuckmayer. Als Uraufführung ist Georg Kaisers letztes Stück„Alain und Elice“ vor. gesehen. Bemerkenswert ist noch ein Gast. spiel des Wiener Burgtheaters mit Ibsens „John Gabriel Borkmann“(in den Haupt. rollen: Käthe Dorsch und Werner Krauß), Die Hamburger Kammerspiele(Inten- dantin: Ida Ehre) stellten an den Anfang das viel umstrittene Schauspiel„Als der Krieg zu Ende war“ von Max Frisch. Mit besonderem Interesse wird man den Erst- auf führungen„Coctail-Party“ von Eliot „Ein Rechtsanwalt wird angeklagt“ von Rice und„Das ewig Weibliche“ von Feh- fisch begegnen.„Der Reisende ohne Gepäck von Andcuilh und der Kriminalprozeß un Christus„Gericht bei Nacht“ von Fodor Werden das breitere Publikum ansprechen. Unter den Regisseuren finden sich die Na. men von Helmut Käutner und Wolfgang Liebeneiner. Mit dem klassischen Lustspiel„Minna von Barnhelm“ eröffnete das Thalia-Thea- ter(Intendant: Willy Maertens) seine Pfor- ten, um gleich danach mit der deutschen Erstaufführung der leichten englischen Ko- mödie„Mein Sohn Eduard“ einen runden Publikumserfolg zu erzielen. Wie stets, wird das gute Unterhaltungs-Genre gepfleg (Moliere, Wilde, Shaw). Besondere Lecker. bissen versprechen„Die Saat ist grün“ von Emlyn Williams,„Nicht zuhören. meine Damen!“ von Sascha Guitry und Guy Bol- ton,„Mein Freund Harvey“ von Mary Chase. 5 Helmuth Gmelins Zimmertheater, das auch in seiner dritten Spielzeit in der A.- sterchaussee zu Hause ist, zeigte, wie schon berichtet, zu Beginn die sensationelle ame- rikanische Kriminalburleske„Spitzenhäub- chen und Arsenik“. Geplant sind:„Fam! lientag“ von Eliot,„Einmal im Leben“ von Saroyan sowie die Dramatisierungen der Romane„Der Idiot“ OMostojewski) und „Anna Karenina“(Tolstoj). Vasa Hochmarm wird in seiner„Tribüne“ nach den„Brüdern Karamasow“ Oosto- jewski) Kafkas„Prozeß“, dramatisiert von Andre Gide, herausbringen. weiterhin Clau- dels„Verkündigung“, Chestersons„Magie“, Frischs„Santa Cruce“ und als Urauffäh- rung Guntram Prüfers„Zwischen gestern und morgen“. 1 Dr. Sattlers Boulevard-Theater aàm Be- senbinderhof sieht Gastspiele mit Heide- marie Hatheyer, Carl Ludwig Diehl, Heinz Rühmann, Paul Kemp, Hans Söhnker und Erich Ponto vor. Heinz Hilpert wird mit „Spiel von Liebe und Tod“ zu Gast sein, Helge Roswaenge in„Nacht in Venedig“ Maria Eis als„Sappho“ und Hans Hotter und Rudolf Bockelmann in„Tiefland“, wäh⸗ rend die Staggione d'Opera Italiana„Ma- dame Butterfly“ aufführen wird. Noch ein Wort zur Staatsoper., die an 4. Oktober mit den„Meistersingern“(unter der Regie ihres Intendanten Dr. Günther Rennert) die neue Spielzeit eröffnet. Neben Repertoire-Opern wird das moderne Musik- Theater vertreten sein, durch„Der Mond“ von Carl Orff und die deutsche Erstauffüh- rung der realistischen Oper„Der Konsul von Gian-Carlo Menotti. Ein modernet Tanzabend von Dore Hoyer und eine Reihe von Matineèen werden die avantgardistischen Bemühungen dieser Opernbühne Weiter vorantreiben. a. K. 5 Der Hanseatische Goethepreis der Univer- sität Hamburg für das Jahr 1950 ist dem Schweizer Historiker Prof. Dr. Carl J. Burck⸗ hardt verliehen worden. Der Schweizer Histo riker hat der Universität Hamburg mitgetell. daß er über die Verleihung sehr bewegt sel und Ende November zur Entgegernahme det Auszeichnung nach Hamburg kommen werde väterlich. Er brummte auch der jungen Dame etwas Tröstliches zu und schaukelte hinter die Theke. Zwei Paare tanzten. Mac- Allister drehte die Flasche sorgfältig 1. dem Blechkübel. Jane Brown hatte iht Hand auf den Arm ihres Begleiters gelegt und schien es nicht zu bemerken. „Was sind das für Menschen. Mac?“ „Franzosen“, antwortete er lakonisch. „Ja. Und was machen sie?“ „Sie trinken Schnaps, Jane.“ „Sie sehen merkwürdig aus Mac“, sagte sie und schauerte leicht zusammen.. dicke Mann, der uns die Flasche brachte Was sind das für Menschen? Sie sind alle so häßlich und gedrückt. Ob sie es selbef wissen? In England sehen sie nicht so as nicht wahr?“ 3 0 „Doch Jane“, sagte MacaAllister, sehen sie genau so aus. Nur werden 81 selten zu Cocktailparties und Springkon. kurrenzen eingeladen. Und das ist auch 800 so, denn sonst würde die Welt noch 5 interessanter werden. Es sind recht orden liche Leute, Jane, etwas mitgenommen, abe das zählt hier nicht.“ er Sie tranken sich zu. Der Champagne warf einen Tropfen Staub auf, und 8 machte die Nase kraus. „Tanzen Sie jetzt mit mir. Ma „Wenn sie Mut haben?“ in Sie tanzten. Sie hing leicht und zart seinem Arm; die Pastellfarben machte, sie zierlicher. Er mußte sich herabpeufe- Sie tanzen gut zusammen. Er hielt sie V0 sichtig und vermied es, sie an 810 95 ziehen. Seine krausen roten Haare 11 15 teten und sein Gesicht war straff und. schlossen. Er hätte gut aussehen h wenn er nicht die Sommersprossef a seiner Nase und seiner Stirn gehabt lein Aber er war sympatisch und ein wenig melancholisch. 2. — Tel Baf All. Sta Bez Pos Lud Ers. Für nim 5. tags der „mi her kan nun Ent Mel den das beteé star Nev end. Pra. hen Kan gen ster Hie lach scho sch im J Abg ges Sch. Hau Qua men Krie sich bo halb nun; ökken ster! stell doch Kon pelle groß die spra los, Dr. man sche! Seeb Stut kom Ame zeicl gele! die trate „ora tions sen Vize