— S 8 2 * Schon ame- Mäub⸗ „Fami- * von n der und ibüne“ Dosto⸗ rt von Clau- Lagie“, uffün · gestern m Be- Heide- Heinz r und d mit t sein, nedig-, Hotter „ wäah⸗ „Ma- lie am (unter ünther Neben Musik. Mond ufküh⸗ onsul dernet Reihe tischen Weiter A. K. niver-⸗ . dem Burck⸗ Histo- geteilt, egt sel ne der werde, — jungen mukelts zart in achten eugen. e Vor- ich 20 leuch- nd ge- önnen, n auf N hätte. 1 klein Veröftentlicht unter Lizenz Nummer US WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Kari Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck. verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehäiftsstellen: Schwetzingen. 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Als Punkt eins stand auf der Tagesord- nung der Antrag der Bayernpartei auf Entlassung des Bundesfinanzministers. Die Mehrheit des Hauses entschied wiederum, den Punkt abzusetzen. Dr. Seelos betonte, daß ihn der Bundespräsident persönlich ge- beten habe, die Diskussion erst dann zu starten, wenn die Verhandlungen um die New Vorker Außenministerkonferenz be- endet seien. Das erstmalige Eingreifen des Präsidenten in das politische Tagesgesche- hen erregte Aufmerksamkeit. Auch der Kanzler bot das Hohe Haus, die Besprechun- gen zwischen ihm, dem Bundesfinanzmini- ster und dem Antragsteller abzuwarten. Hier machte der CSU-Abgeordnete Hor- lacher den Zwischenruf:„Es fällt mir schwer, nicht zu widersprechen.“ Noch schwerer fiel es den Sozialdemokraten und im Namen seiner Fraktion warnte der SPD- Abgeordnete Schöttle davor, durch ewi- ges Aufschieben der Oeffentlichkeit ein Schauspiel zu bieten, das der Würde des Hauses abträglich sei.„Es ist besser, der Qual ein Ende zu machen und abzustim- men.“ So schien der längst fällige trojanische Krieg nicht stattzufinden, insbesondere als sich auch Bundesverkehrsminister Dr. S e e- bo h m entschuldigen lassen mußte und des- halb auch der zweite Punkt der Tagesord- nung, die Interpellation der SPD über öffentliche Aeußerungen von Bundesmini- stern zu außenpolitischen Fragen zurückge- stellt wurde. Aber dann traf Dr. Seebohm doch kurz nach 16 Uhr ein und die Schlacht konnte beginnen. Lütkens, der die Inter- pellation begründete, begann mit einer großzügigen Geste, indem er dem Kanzler die Genesungswünsche seiner Fraktion aus- sprach, Anschliegend legte er um so schärfer bs, Zitierte den Bundesjustizminister Dr. Dehler, der in Hamburg gesagt hatte, man habe Anlaß, die Mär von der deut- schen Aggression zu widerlegen, rückte Dr. Seebohm auf den Leib, der am 15. Juni in Stuttgart gesagt hatte, das Potsdamer Ab- kommen sei„von einem Asiaten, einem Amerikaner und einem Europàer unter- zeichnet worden, die von europäischen An- gelegenheiten nichts verstanden und damals die Selbstbestimmung der Völker mit Füßen traten“. Lütkens stellte die Frage, ob dieser „Oratorische Fehltritt“ Hilfe für den Frak- tionskollegen DP- Minister Hellwege gewe- sen sei, der sich ja unter den Augen des Vizekanzlers auf ein Europa-Ministerium me eee, London. Es sei damit zu rechnen, daß die britische Regierung in den Ausstand der Ar- beiter in den Gaswerken eingreifen werde, verlautete am Donnerstagnachmttag von in- kormierter Seite. Wie die Gewährsleute mein- ten, werde die Regierung innerhalb der näch- sten 24 Stunden Truppen in die 16 wichtigsten Gaswerke entsenden, um die Londoner Gas- versorgung, die durch den von der Gewerk- schaft nicht genehmigten Streik ernstlich bedroht ist, zu gewährleisten. Karatschi. Eine westdeutsche Handelsdele- ation unter Führung von Dr. Hilger van Scherpenberg traf am Mittwochvormittag in der pakistanischen Hauptstadt Karatschi ein. Die Delegation hatte am Nachmittag bereits die ersten Besprechungen mit Vertretern der Regierung bezüglich der Erneuerung des west- utsch- pakistanischen Handelsvertrages, der am 30. September erlischt. Lake Success. Sir Owen Dion, der Schlich- ter der Vereinten Nationen im Kaschmirkon- flit, hat dem Sicherbeitsrat der Vereinten Nationen die Teilung Kaschmirs und Jammus empfohlen. Dixon ist davon überzeugt, daß eine Teilung die einzig mögliche Lösung dar- stelle, die auch geeignet sei, das Auftreten eines neuen Flüchtlingsproblems zu vermei- den. Dixon spricht sich für direkte Verhand- lungen zwischen Indien und Pakistan aus,. Er hat den Sicherheitsrat gleichzeitig mit Vorlage zeiner Empfehlung gebeten, inn von semem Amt als Schlichter zu entbinden. Bonn. Der Rat der Alliierten Hohen Kom- mission hat am Donnerstag in seiner 40. Sit- zung die deutsche Stahlproduktion 1949/50, die em Prozent über der festgelegten Quote 11,1 Mill. t liegt, genehmigt. Gleichzeitig ver- kügte er, daß die durch erhöhte Exporte ver- ursachte Mehrproduktion an Stahl im näch- sten Jahr eingespart werden muß, wenn bis . die gegenwärtige Quote nicht geändert ird. Duisburg. Eine 20prozentige Lohnerhöhung vurde von den Duisburger Hafenarbeitern aut einer Gewerkschaftsversammlung gefor- ert. Es wurde angedroht, daß die Hafen- arbeiter zusammen mit den in der örtlichen Schiffahrt Beschäftigten in den Streik treten werden, wenn nicht die Arbeitgeber inner- halb von 14 Tagen diese Lohnforderung bewil- ligten. 5 Berlin. Sieben weitere Volkspolizisten der Oujetzone sind im Verlaufe der Nacht zum onnerstag von der Westberliner Polizei in Westberlin verhaftet worden. Frankkurt. Vom 1. Oktober an können Wieder Wertpakete bis zu 1400 Mark nach sterreich geschickt werden. UP/ dpa Von unserer Bonner Redaktion spitze, da er inzwischen die Ueberflüssigkeit seines Bundesrats ministeriums erkannt habe. Auch Jakob Kaiser blieb von einem Tiefschlag nicht verschont. Aus verschiedenen Aeußerungen zog Dr. Lütkens die Folgerung, daß von einer ge- meinsamen Konzeption des Kabinetts keine Rede sein könne, denn während der Bun- deskanzler auf Verständigung hinarbeite, auch wenn man über seine Interview- Poli- tik verschiedener Ansicht sein könne, wüß⸗ ten seine Minister nichts besseres zu tun, als die außenpolitische Atmosphäre zu vergif- ten. Es lag nahe, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer dem sozialdemokratischen Spre- cher in die Parade fuhr. indem er ihn auf den Widerspruch aufmerksam machte zwi- schen der Betonung der Ueberstärke des Bundeskanzlers und seiner Unfähigkeit, die Ministerreden zu unterbinden. Ein Bom- bengelächter erschütterte das Haus, als Dr. Adenauer fortfuhr:„Sie haben die Schwäche der Position des Kanzlers nach dem Grundgesetz sehr gut dargestellt. Ich möchte aber betonen, ich habe mir diese Rede nicht bestellt.“ Ernst werdend, verwies der Kanzler dann darauf, daß er nicht der Vorgesetzte der Minister sei und von der einzigen Möglich- keit, die die Verfassung kenne, dem Bun- despräsidenten die Entlassung eines Mini- sters vorzuschlagen. habe er bisher keinen Gebrauch machen können. Adenauer ver- trat auch den Standpunkt., daß die Ressort- minister sich darüber klar sein müßten, daß sie als Regierungsmitglieder nicht nur Par- teipolitiker seien. sondern sich eine gewisse Reserve auferlegen müßten. Auch für inn sei es nicht angenehm. von den Hohen Kom- missaren zur Rede gestellt zu werden, und er erwarte immer mit einer gewissen Be- Sorgnis die Montagssblötter. Entschieden aber widersprach der Kanz ler der Auffassung Dr. Lütkens, die New Vorker Beschlüsse seien eine Quittung auf gewisse Ministerreden gewesen. Er sei sehr zufrieden und ein wesentlicher Fortschritt auf unserem mühevollen Wege müsse ver- zeichnet werden. Im übrigen bitte er das hohe Haus, jetzt Geduld zu haben, bis eine große außerpolitische Debatte stattfinden könne. Arnolds Regierungserklärung Düsseldorf.(UP) Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein- Westfalen, Karl Arnold, hat dem Landtag am Donnerstag sein aus acht CDU- und zwei Zentrums- Minister bestehendes neues Kabinett vor- gestellt. Arnold betonte in seiner Regie- rungserklärung, Nordrhein-Westfalen wolle das soziale Gewissen der Bundesregierung sein.„Die vom Grundgesetz gewollte Ein- schaltung der Länder in die Arbeit des Bundes bedeutet aber nicht“, so sagte er, „daß ein politischer Prozeß einsetzen soll, der jeweilige Landesregierungen zu einem getreuen Spiegelbild der jeweiligen Bundes- regierung macht.“ Nordrhein- Westfalen werde immer für und nicht gegen den Bund arbeiten. Das treffe besonders für das Be- streben der Bundesregierung zu, europäi- sche Lösungen zu finden. Ministerpräsident Arnold forderte in seiner Regierungserklärung eine durch- greifende Verwaltungsreform. Für den In- nenminister verlangte er volles Weisungs- recht über die Polizei. Bayern verbietet FDJ-Rundgebungen München.(dpa) Das bayerische Innen- ministerium hat am Donnerstag alle Poli- zeidienststellen angewiesen, alle Kund- gebungen der FDJ, des Komitees junger Friedenskämpfer, der Aktionsgemeinschaft der Jugend für ein einiges Deutschland und auch anderer getarnter kommunistischer Organisationen zu verhindern. Die Wer- bung für diese Veranstaltungen soll unter- bunden, Plakate sollen entfernt und sicher- gestellt werden. Der hessische Innenminister Heinrich Zinnkann hat für Hessen ein ähnliches Verbot erlassen. Vorerst 30000 Mann Bundespolizei Mecloy über die Ergebnisse der New Vorker Außenministerkonferenz Von unserem Je- Frankfurt. Die Aufstellung einer euro- päischen Streitmacht und die übereinstim- mende Bereitschaft, den Westen mit allen Mitteln gemeinsam zu verteidigen, bezeich- nete der amerikanische Hohe Kommissar MecCloy nach seiner Rückkehr aus den USA als wichtigstes Ergebnis der New Vorker Außenminister konferenz. Er unter- strich, daß diese Aufgabe mit allgemeinem Enthusiasmus angepackt worden sei, wie es überhaupt das Bestimmende der Verhand- jungen in 7ew Vork gewesen sei, durch Stärkung der Position der Demokratien zur Sicherung und Erhaltung des Friedens bei- zutragen. Mecloy bestätigte, daß der Bundesrepu- blik die sofortige Aufstellung einer motori- sierten Polizeitruppe von 30 000 Mann auf Länderbasis zugestanden worden sei. Sobald diese Formation, über die von der Bundes- regierung im Notfall verfügt werden darf, gebildet und ausgerüstet wäre, sollte in weitere Verhandlungen über diese Frage eingetreten werden. Damit sei man dem verständlichen Wunsche des Bundeskanz- lers zur Sicherung des inneren Friedens in Westdeutschland nachgekommen, ohne daß man gewillt wäre, unter dem Deckmantel polizeilicher Notwendigkeiten die Bildung einer Armee zuzulassen. 5 Für die Bundesrepublik und Westberlin bedeuten die Beschlüsse der Außenminister nach Ansicht Mecloys Sicherheit vor jedem Angriff, ganz gleich, von wem er auch komme, wobei der Hohe Kommissar unter Hinweis auf den Wortlaut des Kommuni- quées auch die Volkspolizei einbezog. Für die gemeinsame Verteidigung werde auch Westdeutschland genau wie die anderen Demokratien Opfer bringen müssen. Man sei jedoch bemüht, alle zusätzlichen Be- lastungen möglichst gerecht zu verteilen. Angaben über den Umfang der für die Bundesrepublik vorgesehenen Truppenver- stärkungen, deren Unterbringung und Ver- pflegung voraussichtlich über Besatzungs- konto laufen müßten, lehnte Mecloy aus Geheimhaltungsgründen ab. Die Erhöhung der amerikanischen Streitkräfte wäre je- doch grundsätzlich und unabhängig von der Entwicklung in Korea beschlossen worden. Bei der teilweisen Aufhebung der Stahl quote handle es sich um eine Zwischenlösung. Eine deutsche Stahlpro- duktion für Verteidigungszwecke des Westens würde nicht auf die Quote ange- rechnet werden. Was als für die Verteidi- gung bestimmt anzusehen sei, entscheide die Hohe Kommission. Die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland werde voraussichtlich durch eine einseitige Deklaration erfolgen. Die Regierungen würden ihr Vorgehen da- bei koordinieren. Da man sich grundsatz- lich einig wäre, dürfte die Verabschiedung entsprechender Gesetze trotz bestehender verfassungsrechtlicher Schwierigkeiten nicht allzuviel Zeit in Anspruch nehmen. Korrespondenten Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer wird am Samstag mit den drei alliierten Hohen Kommissaren auf dem Petersberg zusammentreffen, um nähere Einzelheiten über die New Lorker Außenminister- beschlüsse zu hören. Der Bundeskanzler sagte einem dpa- Vertreter, er hoffe, dann auch seinerseits bald über Einzelheiten der New Vorker Außenministerkonferenz unter- richten zu können.„Zunächst ist jedoch Zurückhaltung am Platze.“ / une ul. 13. Au 1 wu 15e. % 0 1 If. 1, Marshall erörtert europäische Verleidigungsſragen mit seinen französischen und britischen Kollegen Washington.(UP) General George C. Marshall übernahm am Donnerstag den Posten des Verteidigungsministers und gab gleichzeitig bekannt, daß er am Freitag mit den britischen und französischen Verteidi- gungsministern zusammentreffen werde, um über die Frage der Wiederauf- rüstung Westdeutschlands zu verhandeln. f Der Verteidigungsminister machte diese Feststellung auf einer Pressekonferenz in Pentagon, nachdem er kurz zuvor auf sein neues Amt vereidigt worden war. Marshall lehnte es ab, seine Ansichten über die Wiederaufrüstung Westdeutsch- lands preiszugeben. Ebenso verweigerte er einen Kommentar zu der Frage eines Prä- ventivkrieges. Die Außenminister der drei westlichen Großmächte und der Rat der Atlantikpakt- organisation hatte vergangene und Anfang dieser Woche die Frage der Aufrüstung Deutschlands besprochen, diesbezügliche Be- schlüsse jedoch zunächst hinausgeschoben. Nach Ansicht politischer Beobachter wird Marshall auf dem Treffen der Verteidi- gungsminister wahrscheinlich versuchen, seine Kollegen für den amerikanischen Vor- schlag zu gewinnen— Einbeziehung der Bundesrepublik in das westeuropäische Ver- teidigungssystem. Beendigung des Kriegszustandes Nicht vor Anfang nächsten Jahres London.(dpa) Entgegen früheren Mel- dungen gab ein Sprecher des britischen Außen ministeriums am Donnerstag be- kannt, daß die drei Westmächte den Kriegs- zustand mit Deutschland nicht gesondert, sondern durch eine gemeinsame Er- klärung beenden werden. Die bereits für die nächsten Wochen erwartete britische Aufhebungserklärung sei nunmehr bis zur Durchführung der entsprechenden amerika- nischen Gesetzmaßnahmen zurückgestellt Heikle Fragen auf der Und Tepee dung Wyschinski legt ebenfalls einen Friedensplan vor New) Tork.(UP) Der Verfahrensausschuß der UNO- Vollversammlung beschloß am Donnerstag gegen den Widerspruch des so- Wjetischen Delegierten Andrei Wys chin sk i und des tschechoslowakischen Delegier- ten den amerikanischen Vorschlag über die Aufstellung einer UNO- Streit- macht auf die Tagesordnung der gegen- wärtigen Session der Versammlung zu set- zen. Die Abstimmung ergab 14 Stimmen dafür und 2 Stimmen dagegen. 5 Ferner beschloß der Verfahrensausschuß die Beschwerde der USA, Großbritanniens und Australiens über die Zurückhal⸗ tung von hunderttausenden deutscher un d japanischer Kriegsgefangener durch die So- Wjetunion unter die Beratungsgegen- stände aufzunehmen. Der sowjetische Dele- gierte Wyschinski opponierte auch dagegen und behauptete, daß die UNO nicht befugt seien, sich mit Fragen zu beschäftigen, die mit dem zweiten Weltkrieg im Zusammen- hang stünden. Ferner beschloß der Ausschuß die Spa- nienfrage wieder aufzunehmen und den Vorschlag über die Aufhebung des Boykott- beschlusses aus dem Jahre 1946 auf die Ta- gesordnung zu setzen. Auch dieser Beschluß wurde gegen die Stimme der Sowjetunion und der Tschechoslowakei angenommen. Eine Entscheidung über die Behandlung der Frage Formosa wurde vorläufig aufge- schoben. Dagegen wurde beschlossen, die Vorlage des Wirtschafts- und Sozialaus- schusses über die Unzulässigkeit der Störung der„Stimme Amerikas“ und anderer Sen- dungen durch die Sowjetunion unter die Be- ratungsgegenstände aufzunehmen. Die nationalchinesische Klage gegen die Sowjetunion wegen der Verletzung des sowjetisch- chinesischen Vertrages und der Hilfeleistung an die Kommunisten wurde aufgenommen. Ebenso wurde die Be- schwerde wegen der Verletzung der Men- schenrechte durch Rumänien und Bulgarien (Kirchenverfolgung) auf die Tagesordnung gesetzt. Der sowjetische Außenminister Wyschin- ski hatte am Mittwoch nach der Rede Ache- sons erneut den von ihm bereits vor längerer Zeit vorgeschlagenen Fünf-Mächte- Friedenspakt vorgeschlagen. Die Grog mächte, sagte Wyschinski, hätten zur Erhal- tung des Friedens eine ganz besondere Ver- antwortung. In scharfer Form wandte sich Wyschinski gegen die Ausführungen Ache- sons. Der USA- Außenminister wolle die UNO auf einen Weg stoßen, den die Sowiet- unjon auf keinen Fall beschreiten werde. „Dieser Weg führt nicht zum Frieden“ Wyschinski legte den Vorschlag für einen Fünfmächtepakt in einer drei Punkte umfassenden Entschließung vor, in der ein unbedingtes Verbot der Atomwaffen und eine allgemeine Abrüstung um ein Drittel gefordert wird. Jeder Staat. der Atomwaffen oder andere Massenvernichtungswaffen anzu- wenden versuche, solle als Kriegsverbrecher behandelt werden. Die Vollversammlung soli ferner jede Propaganda für einen neuen Krieg verurteilen und alle für eine derartige Propaganda Verantwortlichen bestrafen. Wyschinski zitierte Stalin, um zu beweisen, daß die Sowjetunion und ihre Führer im Interesse der Aufrechterhaltung des Frie- dens stets der UNO größte Bedeutung bei- gemessen haben. Die Sowjetunion werde im Verlaufe der UNO- Vollversammlung noch Gelegenheit haben, auf die„rohen“ Angriffe des amerikanischen Außenministers Acheson gegen die UdssR näher einzugehen. Die Friedenspläne der Sowjetunion wur- den vom Lenkungsausschuß ebenfalls auf die Tagesordnung der Vollversammlung ge- setzt. Gegen ihre Aufnahme wurde keine Opposition laut. Die For mosafrage wurde vorerst noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt, da- mit vorher ein amerikanisches Memoran- dum vorbereitet werden kann. Auch eine sowietisckche Beschwerde über amerikani- sche Aggression gegen China“ wurde zu- rückgestellt, bis eine sowjetische Denk- schrift vorliegt. Die Beschwerde bezieht sich auf Angriffe amerikanischer Flugzeuge auf mandschurisches Gebiet und auf die ame- rikanische Formosa- Politik. worden, mit denen nicht vor Anfang nächsten Jahres gerechnet werden könne. Diplomatische Kreise Londons glauben, daß dieser Beschluß auf amerikanische Wünsche zurückgeht, da die USA nicht als einzige der drei Großmächte mit Deutsch- land im Kriegszustand bleiben wollten. Eine Beendigung des Kriegszustandes durch andere westeuropäische Staaten erwartet man in London unabhängig von der Erklä- rung der drei westlichen Großmächte. Mochs Rolle in New Tork Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang) Paris. Wie aus Regierungskreisen ver- lautet, ist der nach New Tork entsandte französische Verteidigungsminister Jules Moch mit einem kompakten Aufrüstungs- Programm versehen, das er seinem ameri- kanischen Kollegen Marshall vorlegen Soll. Moch, der den Chef des französischen Generalstabs, General Blane, einen Auf- rüstungsspezialisten und bewährten Militär- organisator, in seiner Begleitung hat, soll die Amerikaner davon überzeugen, daß die Aufstellung deutscher Truppen dureh die Ausdehnung und Wirksamkeit des franzö- sischen Militärprogramms unnötig wird und die Verteidigung Europas auch ohne ak tive deutsche Mithilfe gesichert ist. In seinen Akten befindet sich der Plan zu einer völligen Umgestaltung der französi- schen Wehrmacht einschließlich des Schut- 22s gegen die„Fünften Kolonnen“, die Dar- stellung der industriellen Möglichkeiten für die Waffenfertigung und einem eingehen- den Bericht über die militärische Lage in Indochina. Man hofft in Paris, daß der Verteidigungsminister nicht nur die Ameri- kaner zu einer Aenderung ihres Stand- punktes in der Frage der deutschen Auf- rüstung bewegen kann, sondern auch ihre finanzielle Hilfe zur Durchführung des Auf- rüstungsprogramms erhalten wird. Er 801L dem Außhenminister Schuman Hilfestellung leisten. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß Moch außerdem von seiner (der sozialistischen) Partei damit beauf- tragt wurde, die Rolle eines Wachhundes zu spielen und dafür zu sorgen, daß Schuman auf keinen Fall von der Linie ap- Weicht, die von der Pariser Regierung, in der die Sozialisten eine führende Rolle spielen, festgelegt wurde. Schuman hat vor der Presse in New Vork auf die völkerverbindende Rolle der Montanunion angespielt. Es wird an- Senommen, daß nach der Verstaatlichung der britischen Stahlindustrie die Labour Regierung Anschluß und Einfluß auf die Montanunion sucht und daß ihre Ab- sichten von ihren französischen Gesin- nungsfreunden gebilligt und unterstützt Werden. Es wird für möglich gehalten, daß Moch in New Vork einem e urOpAI- schen Rüstungs pool das Wort reden wird, der die Montanunion unter gleich- zeitigem Einschluß der Briten einschränkt und ihren Charakter den Sozialisten wün- schen entsprechend verändern soll. Auch Finanzminister Petsche nach New Vork Faris.(dpa) Der französische Finanz- minister Maurice Petsche fliegt jetzt auch nach New Vork, um Außenminister Schuman und Verteidigungsminister Jules Moch bei den dortigen Rüstungsbe- sprechungen zu unterstützen. Die drei fran- 268ischen Minister sollen versuchen, ge- Wisse militärische und finanzielle Forde- ungen ihrer Regierung durchzudrücken die die Amerikaner bisher ablehnten. 5 USA-Sachverständige für Flücht· lingsfragen nach Deutschland Washington.(dpa) Neun amerikaniscl Sachverständige für Wirtschafts- 198 zialpolitik unter Führung des New Vorker Bankiers Hans Christian Sonne sind am Donnerstag von New Lork zu einem drei- monatigen Aufenthalt in Deutschland abge- reist, um das Flüchtlingsproblem zu unter- suchen. Die Sachverständigen reisen nicht im Auftrag der USA-Regierung. Sie sind Vielmehr auf Grund Privater Verträge von der Bundesregierung verpflichtet Wor- den, um gemeinsam mit deutschen Ver- tretern Vorschläge zur Eingliederung der Flüchtlinge in das deutsche Wirtschaftsleben auszuarbeiten. Ae MORGEN Freitag, 22. September 1950/ Nr. 221 Mone Kommentar 8 Freitag, 22. September 1950 Denkt an Morgen! Wenige Tage trennen uns noch von der Abstimmung über den Südweststaat; dier „Wahlkampf“ hat seinen Höhepunkt er- reicht. Außenstehende, wie unsere Lands- leute in Nord- und Westdeutschland, erfah- ren hierüber durch die Sroßen Tageszei- tungen nur weniges. Wenn man mit ihnen Pricht, so wundern sie sich über die Tiefe der auseinandergehenden Meinungen und Können sich einfach nicht erklären, wieso die Bildung des Südweststaates nicht die ein- Zig mögliche Lösung dieser Wahl sein kant. Damit wird zugleich von unparteiischer Seite, die zwar die Mentalitäten der strei- tenden Länder nicht voll berücksichtigt, dafür aber mehr das Größere sieht. um das es Seht, ein hartes Urteil über die Platt- form dieser Ausein andersetzung gefällt. Und sie hat leider nur 2u recht. Ein gesun- der Lokalpatriotismus kann oft von Nutzen Sein; wenn aber, wie hier. zwischen ihm und einem offensichtlichen Vorteil für beide Parteien und für die sie umschließende Ein- heit, nämlich unser deutsches Vaterland, gewählt werden kann, dann muß er zu- Sunsten der größeren Sache zurücktreten. Das Erschütterndste an dieser Zusein andersetzung ist ihr Niveau, an dem leider auch Landtags- Abgeordnete nicht„unschuldig“ sind. Als Vertreter beider Seiten mußten sie sich in einer Diskussion sagen lassen, daß es doch um andere Dinge ginge, als darum, daß Mannheim einmal Büchsenfleisch zu- Seteilt bekommen hätte und Stuttgart nicht, daß in Mannheim der Bahnhof noch nicht aufgebaut und daß der Mühlburger Fußballverein von den Schwaben irgendwo einmal angepöbelt worden Sei. was ja be- Kkanntlich unter Rivalen öfters vorkom- men soll. Auf dieser Ebene bewegte sich Seine Versammlung und leider ist es àuch draußen nicht besser. Man spricht nur von Schwaben und Badenern, jongliert mit Prozentzahlen und beweist mit statisti- schen Angaben alles— je nach Wunsch. Dabei denkt kein ernsthafter Mensch auf beiden Seiten, besonders aber nicht ein Außenstehender, ihnen den Wert ihrer landsmännischen Eigenarten, ihrer Tüchtig- Reit und ihrer Heimatliebe abzusprechen. Gegenseitige Wertschätzung nicht zuletzt ist es, die beide Seiten zueinander Zieht, im anderen Falle wäre eine verlierende Seite bestimmt nicht so aktiv. Leider gibt es aber noch andere angeb- lich trennende Momente, die in letzter Zeit mehr an die Oeffentlichkeit gelangt sind; dla sind in erster Linie konfessionelle Be- denken. Man soll sich hier aber nicht täuschen. Die Not der letzten Jahre hat die Eirchen glücklicherweise enger zusammen- Seführt und auch die Flüchtlinge haben zu einem Ausgleich viel beigetragen. Darüber hinaus lehnen die meisten Menschen jede Parteinahme einer Konfession ab. Gleichfalls auf dieser persönlichen Ebene ert bei einigen Herren in Karlsruhe die Befürchtung, durch den Südweststaat ihre „Stellung zu verlieren. Hier trifft das Allzu- Menschliche auf das Allgemeinwohl und nicht jedem ist die Charakterstärke gege- ben, sich diesem unterzuordnen. Wir sind aber überzeugt, daß man hier alles tun Wird, um Härten zu vermeiden; eine abrupte Entscheidung ist weder zu ver- treten noch zu erwarten. 5 Alle diese Dinge haben aber eine unter- Seordnete Bedeutung gegenüber dem, was der neue Staat uns bringen soll und wird And sind zu sehr unter dem Blickwinkel der 5 Gegenwart Sesshen. Die Vorteile eines Südweststaates, wie die wirtschaftliche und Kulturelle Kräftezusammenfassung, eine Ausgewogenheit innerhalb der einzelnen Nänder im Bundesgebiet sind so oft ge- Sehildert worden, daß ich hier nicht auf sie Sinzugehen brauche. Aber auch sie sollten mehr unter dem Gesichtspunkt des„Mor- Send als dem des„Heute“ betrachtet Werden. Und hier muß die Jugend ein- springen. Sie ist dazu berufen, die Ressen- timents der Alten zu überbrücken, den neuen Staat zu bauen und ein Zusammen- Sehörigkeitsgefühl herzustellen, das uns in Wenigen Jahren nur mit Beschämung an die 80 kleinen menschlichen Gegensätze bei dieser Auseinandersetzung denken läßt. Zu einer Stunde wo junge Europäer aus sinem gesunden Gefühl heraus die Grenzpfähle verbrennen, wo eine Stadt in unserer Heimat sich mit über- Wältigender Mehrheit zum Europagedanken bekennt, wo der Motor die Grenzen zuein- ander bringt, wollen wir nicht in einer Kkleinlichen Weise die uns gebotene Chance gaSus dler Hand geben. Verhindern wir, daß ein durch die Leidenschaft der Ausein- andersetzung beeinträchtigtes unklares Re- Sulfat an einzelnen Orten den Anlaß zum Selbständigen Handeln bilden könnte. Sor- Sen wir dafür, daß ein jeder sich an der Abstimmung beteiligt. Wir wollen die Lauen wecken und ihnen sagen, daß sie Später keine Berechtigung zur Kritik be- Sitzen, wenn sie nicht von ihrem Bürger- recht Gebrauch machen. 8 Wir wollen uns darüber klar sein, daß des Ergebnis dieser Abstimmung nicht nur aun Inland sondern auch im Ausland mit Interesse erwartet wird. Aber nicht nur das Ergebnis; auch die Wahlbeteil:gung Wird ein Bild davon geben, ob wir auf dem Wege zu einem politisch reiferen Volke sind, oder ob wir in Uneinigkeit und Lethargie versunken wieder warten wollen, bis kremde Befehle uns wecken. Stuttgart. denten über die sich aus Haupt nicht beteiligen würde. lich eine klare werde einer Aenderung der unnatürlichen Grenzziehung dienlich Sein berg Hohenzollerns innerhalb von Zusammentritt der Versammlung Auf jeden Fall müßten die bergisch-badischen Landtagswahlen frist- gerecht am 19. November werden, ein Umstand, der auch zu emer staatwahlen führen könne. Bonn. 48 Millionen Einwohner der Bun- desrepublik werden durch das neue Bun- desversorgungsgesetz verpflichtet, drei Mil- liaden DM jährlich für die Opfer der beiden Weltkriege zu zahlen. Vor dem letzten Kriege waren aus der Steuerkasse eines 68 Millionen Volkes nur 1.6 Milliarden RM für die Kriegsbeschädigten aufzubringen. Bundesarbeitsminister Storch, der diese Feststellung auf einer Tagung des Reichs- bundes der Kriegsbeschädigten in Bonn traf, erklärte, dieses Zahlenverhältnis zeige deutlicher als langes Reden die Schwierig- keiten der Sozialpolitik der Bundesregie- rung und die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit. Storch betonte, daß die Bundesregierung nicht nur für die Kriegs- Opfer, sondern ebenso für Vertriebene und Flüchtlinge zu sorgen habe und sagte wört⸗ lich„Recht hat die eine Gruppe genau 80 gut wie die andere“. 5 An diesem Satz des Ministers kristali- sierte sich einer der wichtigsten Punkte der Kritik an dem neuen Versorgungsgesetz. Der Vorsitzende des Kriegsopferversorgungs- ausschusses, SPD- Abgeordneter Led din, vertrat auf der Kundgebung mit Nachdruck das„Primat der Kriegsopfer“, die vor allen anderen geschädigten Gruppen Berücksich- tigung kinden müßten. Das interessanteste Symptom der Tagung war die Tatsache, daß die SPD-Fraktion sich nunmehr offen- bar endgültig hinter die Forderungen des Reichsbundes nach der Einheitsrente stellt und damit in Gegensatz tritt zur Fassung des Regierungsentwurfes, der eine Auftei⸗ lung in Grund- und Ausgleichsrenten vor- sieht, die auch vom„Verband der Kriegs- beschädigten“ vertreten wird. Mit deutli- cher Anspielung auf seinen Fraktionskol- legen Helmut Bazille, den geschäftsfüh- renden Vorsitzenden des VdK. kritisierte Leddin.„gewisse Leute, die in der Vergan- genheit Forderungen erhoben haben, um den Beifall der Massen zu finden, deren Ge- dächtnis aber inzwischen gelitten hat“. Die Feststellung Leddins, daß„einige Kriegs- opferorganisationen“ sich mit der Tendenz des Regierungsentwurfes identifizieren, Washington.(UP) Ein am Mittwoch ver- öflentlichter Bericht der amerikanischen Regierung schätzt die Zahl der in sowieti- schen Lagern umgekommenen Toten auf 1,5 Millionen. Dem Bericht zufolge sind dies 50 Prozent der ehemaligen deutschen Wehr- machtsangehörigen, die als Vermißgte oder Kriegsgefangene nach amtlichen Schätzun- gen in der Sowjetunion zurückgeblieben sind. Dieser Bericht wurde zusammengestellt, um die sowjetische Behauptung zu ent- Kräften, daß die Westmächte eine„ge- heime! Totenliste mit den Namen von 1,5 Milliomen vermißten deutschen Soldaten zurückhielten. Die Höchstzahl an Kriegs- gefangenen“, heißt es wörtlich.„die von der Sowjetunion zugegeben wurde, belief sich auf 1 894 506. Eine Addition dieser bei- den Summen— die der 1.5 Millionen„ge- heimen“ Toten und der Kriegsgefangenen würde die geschätzte Zahl deutscher Kriegs- gefangener ergeben, die in der UdSSR zu- Tückgeblieben sind. Die sowietische Zahl von etwa 1,5 geheimen Toten kommt auch den Vermißtenzahlen deutscher Statistiken nahe“. 5 „Obwohl genaue Statistiken“, fährt der Bericht fort,„unmöglich sind. muß man da- mit rechnen, daß die Zahl der Todesfälle in den ersten Tagen der Gefangenschaft be- sonders jedoch in den Wintern 1944. 1945 und 1945/6 enorm war. Wenn diese Tal- sache den meisten Angehörigen vieler Kriegsgefangener auch bekannt ist. ist man sich der Höhe der Todesfälle wahrscheinlich anderweitig nicht bewußt... Der unbestreit- baren Tatsache, daß die überwältigende Mehrheit dieser Vermißten als Krlegsge- fangene in sowietischen Kriegsgefangenen- lagern, zum größten Teil während der kal- v. R. f i 4 KPD mit eigenen„Stimmzetteln“ Durlach.(e.e.-Eig.-Ber) Trotz des Ver- botes des Landesbezirkspräsidiums Nord- baden, wonach sämtliche KPD-Kundgebun- Sen in Nordbaden verboten sind, werden Seit einigen Tagen solche Kundgebungen, Sstarnt als Mitgliederversammlungen, abge- Balten. Dabei werden Scheine verteilt mit der Aufschrift„gegen den Volksbetrug, für den Abzug der Besatzungstruppen, für ein Siniges, unabhängiges, demokratisches und kriedliebendes Deutschland. Ich stimme für Deutschland und den Frieden.“ Die Scheine sollen am kommenden Sonntag als Stimm- zettel abgegeben werden. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier äußerte sich in einem Inter- view mit unserem Stuttgarter Korrespon- der Volks- befragung ergebenden innerpolitischen Fol- serungen. Er bezeichnete es als das größte Unglück, wenn sich ein Prittel der Bevölke- rung des Südwestraumes für den Südwest- staat, ein Drittel für die Wiederherstellung der alten Länder entscheiden und das dritte Drittel sich an der Volksbefragung über- Eine solche Entscheidung würde jeden Fortschritt lahm legen und die Dreiteilung der Länder auf unabsehbare Zeit begünstigen und aufrecht erhalten Der status quo sei die unwillkom- menste aller Lösungs möglichkeiten. Ledig- Mehrheitsentscheidung heutigen Nach dem Gesetz über die Volksbefra- gung würden die drei Regierungen Würt⸗ temberg-Badens, Südbadens und Württem- Zz we! Monaten, das heißt also bis zum 24. Novem- ber, eine Vereinbarung zu treffen haben. Doch befürchte er, im Hinblick auf die Not- Wendigkeit einer Genehmigung dieser Ver- einbarung durch die alliierte Hohe Komis- sion und durch die Ausführungsgesetz- gebung der Landtage werde bis zum evtl. verfassunggebenden kür den Südweststaat eine nicht unbeträchtliche Zeit verstreichen.— Württem- durchgeführt gewissen Hinausschiebung von Südwest- Von unserer Stuttgarter Redaktion Falle einer positiven Entscheidung des vol kes für den Südweststaat mit Verfassungs- wahlen im März 1951. vorgeschlagene kurzfristige der Legislaturperiode des württembergisch- badischen Landtages durch Gesetz lehnt der Ministerpräsident mit dem Bemerken ab. man müsse sich streng an die Verfassung halten. Einem Landtag und einer Regie- rung, die sich selbst auch nur um einige Monate verlängert habe, werde es an der moralischen Kraft fehlen., die sehr wichti- gen Entscheidungen zu treffen, die die eventuelle Gründung des Südweststaates erfordern würde. Der neue Landtag werde sich auf jeden Fall in diesem Jahre kon- stitujeren und die neue Landesregierung ernennen. Er hoffe im übrigen zuversicht- lich, daß die jüngsten Washingtoner Be- schlüsse der Westalliierten dazu beitragen würden, die Hohe Kommission zu veran- lassen, ihr Veto gegen das württembergisch- badische Landtagswahlgesetz zurückzu- ziehen. Entscheide sich am Sonntag eine klare Mehrheit Badens für die Wiedererstellung Altbadens, so werde die württembergisch- badische Regierung einer Auflösung des Landes Württemberg-Baden keine Hinder- nisse in den Weg stellen, die endgültige Entscheidung aber liege nach der Verfas- sung beim Landtag. In diesem Falle be- stehe aber die Gefahr, daß die Badener sich durch die von den Verfechtern der Klein- staaterei methodisch geschürten Gegensstze so gründlich auseinandergeredet hätten, daß sie sich nicht mehr ohne weiteres ver- tragen würden. Auf jeden Fall müßte dann Primat der Kriegsopfer? SPD spricht sich gegen Bundesversorg ungsgesetzentwurf aus Von unserer Bonner Redaktion wurde von der Versammlung mit lebhaften Pfui-Rufen quittiert. Abgesehen von dieser eigentlichen Streit- frage. stimmen die Forderungen des Reichs- bundes, der 400 000 Kriegsopfer vertritt. mit dem Verlangen seines zahlenmäßig stär- keren Rivalen, dem Vdk, im wesentlicher überein. Sie verlangen einen Ausbau der Heilbehandlung und ihre Ausdehnung auch auf die Kriegshinterbliebenen und Waisen sowie eine stärkere Berücksichtigung der Be- schädigten mit 30- und 40prozentiger Er- werbs minderung. Darüber hinaus besteht der Reichsbund auf der rückwirkenden In- kreftsetzung des Entwurfes zum 1. April 1950. Konstanzer Parlamentarier-Kongreß beendet Konstanz.(U) Der Vierte Europäische Parlamentarierkongreß in Konstanz ist in der Nacht zum Mittwoch mit Abschlußg- ansprachen des Präsiendenten und des Ge- neralsekretärs der UP, Georges BO hy (Belgien) und des Grafen Coudenhove⸗ Kalergi Schweiz) beendet worden, Das Tagungsprogramm war mit Rücksicht auf die deutschen Abgeordneten, die am Don- nerstag zur Vollsitzung des Bundestages Wieder in Bonn sein mußten, rascher als vorgesehen behandelt worden. „Iswestija“ kennt die deutsche Geschichte schlecht Moskau.(dpa) Das sowjetische Regie- rungsorgan„Iswestija“ schreibt zu den am 15. Oktober stattfindenden Sowjetzonen- Wahlen:„Diese Wahlen sind ein historisches Ereignis im Leben des deutschen Volkes, das damit zum ersten Male in sei- ner Geschichte in freier Wahl Regie- rungsorgane eines demokratischen Staates bestimmen kann. Die arbeitende Bevölke- rung der Deutschen Demokratischen Repu- blik hat sich entschlossen gegen jeden Par- teienkampf bei den Wahlen gewandt. Sie hat den Wunsch. alle Wahlvorberätungen auf der Grundlage eines einzigen Wahlpro- gramms durchzuführen.“ Politik mit Menschenleben US-Regierung veröffentlicht Bericht über deutsche Kriegsgefangene ten Winter, ums Leben kamen, ist allge- mein wenig öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt worden.„Geht man“, heißt es weiter,„von der Schätzung aus, daß etwa 3,3 Millionen ehemalige Wehrmachtangehö- rige in der UdssR blieben und nimmt man eine Sterblichkeitsziffer von 50 Prozent an, so kann auch über die 1,5 Millionen deut- schen Soldaten, die angeblich in der gehei- men Totenliste aufgeführt sind. Rechen- schaft abgelegt werden. Dasselbe gilt von den deutschen Schätzungen, die die Zahl der Vermißten auf 1,5 Millionen beziffern.“ An diese Feststellung schließen sich Aus- zlige aus Gefangenenaussagen an, die ein deutliches Bild von der enormen Sterblich- Keitsziffer in sowjetischen Gefangenenla- gern geben. Ein ehemaliger deutscher Kriegsgefangener aus dem Lager 7158 in Tscherepovets gibt die Belegungsstärke des Lagers im Januar 1945 mit ungefähr 6000 an. Während der ersten zwei Monate sind nach Angaben dieses Gefangenen 1000 Menn an Unterernährung und an Verwundungen gestorben, die noch aus dem Kriege stamm- ten. Ein früherer Gefangener aus dem La- ger 7610 in Korkino machte folgende An- gaben:„Das Lager hatte im Sommer 1945 etwa 1800 Insassen, von denen mehr als 1000 an Typhus starben.“ Folgende Aussage eines Gefangenen wird zitiert, der in einem Lager in Astrakhan untergebracht War. Unweit des Lagers habe sich ein See befun- den, der in Kriegsgefangenenkreisen allge- mein den Namen„Totensee“ trug. Gefan- gene. die zu schwach zum arbeiten gewesen selen. Kranke oder Antikommunisten wur- den zu dem See gebracht und dort ertränkt. Die Zahl der so ums Leben gekommenen Deutschen wird von dem ehemaligen Ge- kangenen auf 3000 geschätzt. Ministerpräsident Dr. Maier rechnet im Die vom„Mannheimer Morgen“ kürzlich Verlängerung EN Nur klare Mehrheitsentscheid ung ist von Nutzen Ministerpräsident Maier über die Auswirkungen der Volksbefragung wegen der südweststaatfreundlichen Hal- tung Mannheims, Pforzheims und Heidel- bergs mit großen innerpolitischen Schwie- rigkeiten gerechnet werden. Eine klare nordbadische Entscheidung für den Süd- Weststaat dagegen würde die gesamte poli- tische Situation in Südbaden so andern, daß dort der bisherige Widerstand gegen einen Zusammenschluß in sich zerfallen werde. Erzbischof Rauch war falsch informiert Tübingen.(UP) Der Staats präsi- dent von Württemberg Hohen- z Ollern. Dr. Gebhard Müller, hat in einem Interview mit dem Südwestfunk mitgeteilt, der Erzbischof von Freiburg, Dr. Wendelin Rauch, sei durch eine fal- sche Information veranlaßt Worden, seine Neutralität zur Frage des Südweststaates aufzugeben. Der Erzbischof sei bewußt falsch unterrichtet worden, um ihn für Alt-Baden zu gewinnen. Die tellungnahme Dr. Rauchs bedeute jedoch nicht eine Ent- scheidung der kirchlichen Obrigkeit. Dr. Müller wies in seinem Gespräch mit dem Südwestfunk auf die Gefahren einer poli- tischen Aeußerung kirchlicher Würdenträ- ger hin. Er meinte. im Dritten Reich seien die Bischöfe zu politischen Erklärungen ge- zwungen worden. Sie sollten dankbar sein, wenn dies heute nicht mehr geschehe. Die Bischöfe sollten sich aber nun nicht ihrer- seits in politische Angelegenheiten ein- mischen. Gerade als christlicher Politiker, betonte Pr. Müller, rufe er die Wähler auf, am Sonntag für den Südweststaat zu stimmen. Das erzbischöfliche Ordinariat und die „Arbeitsgemeinschaft der Badener“ in Frei- burg haben, wie unser Pt.- Korrespondent berichtet, die Aeußerungen des württem⸗ bergisch- badischen Finanzministers. Dr. Edmund Kaufmann. über eine kfranzö- sische Werbenktion in Südbaden für die Wiederherstellung Badens, energisch de- mentiert. Das Ordinariat erklärt hierzu, daß der frenzösische Offizier in Lahr, der angeblich alle katholischen Geistlichen zu emem„noch aktiveren Einsatz“ für Alt- Baden aufgefordert haben soll. lediglich in privaten Unterhaltungen mit einem ihm befreundeten Geistlichen über die Länder- grenzenfrage gesprochen habe. Autobahnausbau bis Baden-Baden Baden-Baden. Auf der gegenwärtig in Baden-Baden stattfindenden Bundestagung des Verbandes der öffentlichen Verkehrs- betriebe, an der über 400 Gäste des In- und Auslandes teilnehmen., sprachen am Donnerstag auf einer Hauptsitzung der frühere Reichskanzler Dr. Luther und Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm. Dr. Seebohm gab bei dieser Gelegenheit bekannt, daß die Autobahn Frankfurt- Mannheim Karlsruhe in allernächster Zeit schon nach Rastatt und Baden-Baden wei- tergeführt werden soll und dag mit der Verwirklichung der Elektrifizierung der internationalen Rheintal-Linie von Frenk- kurt über Mannheim Heidelberg Karls- ruhe über Freiburg und Basel bereits von der südbadischen Seite her begonnen wor- den sei. * „Was kostet Freiheit“- fragt Norwegen Diskussion um ein Gesetz Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. Kopenhagen.„Ist Norwegen auf dem Wege zum Polizeistaat?“, fragte soeben 111 einer Versammlung in Oslo ein norwegi- scher, konservativer Politiker.„Will man die Freiheit verteidigen— indem man sie aus- löscht?“— Das ist eine der ruhigsten und abgewogensten Aeußerungen in einem Mei- nungskampfe, wie ihn mit solcher Leiden- schaft das freie Norwegen noch nicht erlebt hat, der in den beiden skandinavischen Bru- derländern mit banger Anteilnahme verfolgt wird, und im übrigen— ganz West- europa angeht. Drei dünne Broschüren, vor wenigen Wochen veröffentlicht, sind zur Zeit die meist gelesene Lektüre des norwegischen Volkes. Ausgearbeitet von einer Kommission juristischer und militärischer Sachverstän- diger, enthalten sie einen Gesetzesvorschlag der Regierung zu„zivilen Verteidigungs- maßnahmen“ gegen Fünfte-Kolonne-Tätig- keit— anwendbar auch in Friedenszeiten. Aber„Krigslov!—„Kriegsrecht“ hat die öffentliche Debatte diese Gesetzesvorlage getauft. Wohlgmerkt: aus der Opposition, die alle Kreise des norwegischen Volkes er- faßt, werden hier nur Persönlichkeiten zitiert, die erhaben sind über jeden Verdacht kommunistischer Sympathien, und die sogar überwiegend für Norwegens Anschluß an den Atlantikpakt waren und sind. So sagt einer der führenden Männer der einstigen Widerstandsbewegung:„Dieser Gesetzes vor- schlag ist ein fürchterliches Gespenst, er ist schlechthin alles, was wir in den fünf Jahren der Hitler-Okkupation bekämpften. Hof- fentlich werden wir jetzt wie damals über und unter der Erde dagegen kämpfen, daß so etwas jemals Gesetz wird.“ Die so hart angegriffene Regierungsvor- lage sieht u. a. vor: Einführung der Todes- strafe. auch in Friedenszeit.— Sonderge- richte gegen Verräter, genannt zivile Standgerichte“, mit Urteilsfindung inner- halb 48 Stunden und sofortiger Vollstrek- kung eines eventuellen Todesurteiles. Ferner ebenfalls anwendbar ohne Kriegs- zustand. Verhaftung und Unterbringung in einem Internierungslager ohne richterlichen Haftbefehl Pressezensur Verbot von Zei- tungen und Zeitschriften. All dieses und mehr wäre falls diese Vorlage zum Ge- setz erhoben würde auch ohne Kriégszu- stand möglich wenn ein Krieg droht“ oder „wenn Norwegens Selbständigkeit und Si- cherheit in Gefahr ist... Also. fragt die öffentliche Diskussion über alle Parteigren- zen hinaus— wann z. B.? Der Kommentar zu dieser Vorlage gibt die Antwort: Das Gesetz wird zur Anwendung kommen köp- nen in Situationen. wo die Selbständiskeit oder Sicherheit Norwegens bedroht ist. Bei Nr Notiz zum Tage: 1 Halbnackt ist weniger wert! Bundestags- und Landtagsabgeordneter Dr. Franz Josef Würmeling(CDU) weist die Landesregierung von Rheinland/ Pfalz in einer kleinen Anfrage darauf Rin, daß bei Postämtern im Kreis Neuwied eine Am. ordnung der Landeszentralbank verbreitet werde, wonach Fünfmarkscheine, auf denen die unbekleidete Frauengestalt der Europa bemalt worden ist, nur zum Kurs von 4 DM. in Zahlung genommen werden durfen. Im be: nachbarten Bonner Bezirk dagegen werde die bemalte Banhnote zum vollen Nennwert angenommen. Dr. Würmeling fragt die Lan- desregierung, ob sie eine Maßnahme billige, dik die gegen Staatsbürger gericktet sei, welche 5 an der unbefleideten Frauengestalt Ans los m genommen und clies durch„Leber malung es an entsprechender Stelle“ ausge: 2 druchet hätten. Ru Mi mo Endkampf um Seoul. Tokio.(UP) Amerikanische Marineinfan. ges terieeinheiten sind am Donnerstag in die me südkoreanische Hauptstadt Seoul einge- un! drungen und haben den Flugplatz der üb. Stadt besetzt. Nach den letzten Meldungen tie ist der Kampf um Seoul nun in sein End- del stadium eingetreten. Ein Sprecher des gre Oberkommandos dementierte die Berichte, daß eine starke kommunistische Panzer- kolonne aus der Mandschurei auf dem Scl Wege nach Seoul sei. 0 Von den Frenten im Südosten Koress ein werden weitere Fortschritte der UNO. Ab Streitkräfte gemeldet. Im äußersten Süden, gre bei Masan, leisten die Nordkoreaner den bu härtesten Widerstand. Weiter nördlich rec wurde ein Versuch der Amerikaner., einen rig neuen Brückenkopf auf dem Westufer des 1111 Naktong-Flusses zu bilden, von den Kom- R munisten abgeschlagen. 01 An der Ostküste erzielten die südkorea- tri. nischen Verbände weitere Fortschritte und Ka! besetzten mehrere Ortschaften nördlich von lis Vvongdschon. 8 Als bisher ranghöchster nordkoreani- 85 scher Offizier hat sich am Donnerstag süd- 5 lich von Tabudong Oberst II Ha-Ku, der Stabschef der dreizehnten Division, den üb amerikanischen Truppen ergeben. Er er- nat klärte, er sei übergelaufen. weil er sich da: darüber klar geworden ist, daß die So- Mu Wietimion den Koreakrieg zu ihrem eige- Or nen Vorteil begann.(8e Der Umschwung in Korea ist zum gro- De Ben Teil durch eine neue 6.5-Zoll-Luft-⸗ Hö rakete herbeigeführt worden. die seit eini- ro ger Zeit von den UNO-Luftstreitkräften be verwendet wird. Da begeisterte Berichte 1el über die Erfolge der Rakete gegen die bis- 5 her fast unverwundbaren nordkoreanischen Panzer kamen ist mit der beschleunigten Massenherstellung begonnen worden. Halt am 38. Breitengrad oder nicht? Washington.(UP) In seiner gestrigen in Pressekonferenz sagte Präsident Truman, G1 die Entscheidung darüber, ob die Streit- vol Kräfte der Vereinten Nationen bei ihrem nus Vorgehen gegen Nordkorea über den 38. poä⸗ Breitengrad hinaus vorgehen Sollen, liege der bei der UNO selbst.— Der Auhßenminister Bu der Republik Süd-Korea erklärte am Don- An nerstag einem Korrespondenten der United 47 Press, die Truppen der UNO müßten„bis Bli an die Grenzen der Mandschurei“ vorgehen, 83 „andernfalls wäre das Blut nutzlos ver- pu gossen und die Opfer umsonst gebracht“. 2a Pre Pa 2 2 der gegen die Fünfte Kolonne licl F. Welt mann licl kri der gegenwärtigen Weltsituation wird dies une indessen der Fall sein können, selbst wenn 861 das Land nicht im Krieg ist. und selbst W Wenn sich eine akute Kriegsdrohung gegen Tre Norwegen nicht beweisen läßt.“ Das die hie Be als erklärt ein norwegi⸗ En s cher Politiker— z. B. jetzt! Nun, diese Vorlage wird in dieser Form 5 nicht Gesetz werden, aber sie hat ein Gu- del tes gehabt: sie stellte die echte Demokra- lan tie Norwegens unter Beweis und klärte lan die Begriffe, mit welchen Mitteln westliche Oe Freiheit jedenfalls nicht verteidigt werden Ta kann. Ein Sturm der Opposition fand Aus- 21e druck in politischen Versammlungen, Dis- SY kussionen und in der Presse. nicht nur im har liberalen„Dagbladet“ und der konservati- len ven„Aftenposten“, sondern auch im so- un zialdemokratischen Regierungsorgan„Ar- 3 beiderbladet“. Am eindrucksvolisten sind die Stimmen der norwegischen Kultur- Elite, die in diesem Lande bei der politi- schen Meinungsbildung eine sehr große Rolle spielen. Genannt seien nur so aus- geprägte Antikommunisten und Atlantik Paktanhänger wie Sigurd Hoel, Aksel me Sandemose und der bekannte Jurist Prof, vor Kristen Andersen. Zitieren wir zu dem feht Thema Internierung ohne richterlichen sch Haftbefehl in Friedenszeiten“ Sigurd Hoel: Me „Der Gesetzvorschlag nennt es Sicherung“, 7980 Hitler nannte es Schutzhaft“, ſch würde Jal vorschlagen, es— Freiheits ferien zu Po nennen.“— Und in dem großen norwegi- Sur schen Blatte„Verdens Gang“ weist Aksel de Sandemose darauf hin. welch ipnenpoliti- hat scher Mißbrauch mit so einem Kautschuk-⸗ in gesetze getrieben werden könnte. Das Re- fra sultat dieses interparteilichen Opposftions- Do sturmes blieb nicht aus— Symptom für ade eine gut funktionierende Demokratie: Ju- die stieminister Gundersen, einer der Väter un dieser Gesetzesvorlage, erklärte soeben, im daß diese nur als eine Diskussionsbasis ge- die meint sei, und daß die endgültige Formung det des Gesetzes zum Schutze gegen die Fünfte en! Kolonne natürlich in Uebereinstimmung übe mit den Freiheitsbegriffen der überwiegen- Ge den Majorität des norwegischen Volkes sein 268 müsse. Mi. Und hier besteht kein Zweifel: Nor- de wegen ist bereit, jeden vernünftigen Preis un zur Sicherung seiner Freiheit vor östiichel Sch Gleichschaltung zu zahlen. Aber man ist be nicht gewillt,„die Freiheit mit dem Ver- ka lust der Freiheit zu erkaufen“. wie es mir Kre trekkend ein norwegischer Politiker in einem Gespräch definierte. Wer das norwegische 5 Volk kennt, weiß, dag es sich der Fünfte 12 Kolonne-Gefahr auch ohne zivile Stand- 61 gerichte“ und Internierungslager in Frie- Ar denszeiten wird erwehren können. Nr. 221/ Freitag, 22. September 1950 MORGEN 3 Seite 3 „statsradiofonien. mr. berg, cobenhagen, radio-huset dankbar für erlaubnis mitschneiden tanz- musik peter rasmussen sonntag 24 9. stop sendung 26. 9. 23.00 23.30 stop. donnerstag mittschnitt für sendung 30. 9. stop haben vor- sorglich leitung bestellt stop er- bitten bestätigung, stop empfeh- lungen nordfunk.“ Das Zimmer, in dem solche Telegramme diktiert werden, liegt im NWDR- Funkhaus in Hamburg. Vor wenigen Minuten haben es Zwei Japaner verlassen. Herr Kanags- wam, einer der Direktoren der japanischen Rundfunkgesellschaft. und Herr Takasumi Mitsui, Direktor der„Mitsui- Stiftung“. Für morgen hat sich ein Australier angesagt. Wer an ausländischen Rundfunkleuten Westdeutschland besucht., findet eines Ta- ges in dieses kleine Zimmer mit der Num- mer 40, in dem das Außenreferat des NWDR untergebracht ist. Die Gäste können sich der über das deuschte Rundfunkwesen orien- Sen tieren, und meist kommen sie. um zugleich End- f den gegenseitigen Austausch von Pro- 10 grammen zu diskutieren. 1 leute gehören England, Frankreich, die dem Schweiz, Oesterreich, die skandinavischen Lander, Italien, zu den laufenden„Ab- nehmern“ und„Lieferanten.“ Kanada war Creas eines der ersten Länder, mit denen ein NO Abkommen über den Austausch von Pro- üiden, grammen getroffen wurde. Zwischen Ham- den 9 burg und Montreal entwickelte sich ein dlich] rechtes Freundschaftsverhältnis. Zu Schwie- inen] rigkeiten im Programmaustausch kam es des nur mit einem Lande: mit den USA. Der Lom. Rundfunk wird in den meisten Ländern 1 von Anstalten des öffentlichen Rechts be- rea- trieben, und der Austausch der Programme und kann sich daher in einem freien, groß- von zügigen Geben und Nehmen vollziehen. Der US-Rundfunk hingegen ist privat und kom- 1 merziell geleitet. Das erschwert den Aus- süd. tausch. der* Da Musik die einzige„Sprache“ ist, die den( überall verstanden wird, umfaßt der inter- er- nationale Programmaustausch hauptsächlich sich das Reich der Töne: Klassische und moderne So- Musik, Unterhaltungskonzerte, Opern im ige-⸗] Original(Mailänder Scala) Festspielkonzerte 9(Salzburg, Edinburgh) und natürlich Jazz. gro- Der Austausch von Wortsendungen, wie ukt⸗] Hörspielen, ist verständlicher weise dort am ein. kruchtbarsten, Wo keine Sprachhindernisse ten bestehen. Also mit der Schweiz und Oester- chte] reich. Kanada schlug auch hier die erste bis- 5 f chen 4 5 0 35 200 000 Menschen mit künstlichen Gliedmaßen * Hannover.(dpa) Rund 200 000 Menschen in der Bundesrepublik tragen künstliche Glieder, erklärte Ministerialrat atzold vom Bundesarbeitsministerium bei Eröff- nung der 38. Tagung der deutschen ortho- pädischen Gesellschaft in Hannover. Nach 5 den Ausführungen Pätzolds leben in der ster Bundesrepublik gegenwärtig 151 729 Bein- on= 1 amputierte, 6361 Doppel-Beinamputierte, ited 47 586 Armamputierte, 832 Ohnhänder, 84 „bis Blinde ohne Hände, 819 Doppelamputierte, 85 83 dreifach Amputierte und 9 vierfach Am- lente: In Anbetracht dieser erschreckenden Zahlen sei eine Weiterentwicklung der Prothesen unbedingt erforderlich, betonte Pätzold, der im Namen der Bundesregierung der orthopädischen Gesellschaft jede mög- liche Hilfe zusagte Durch die außerordent- lich vielen Verwundungen im letzten Welt- krieg, das Ansteigen der Kinderlähmung, Völkerverbindende Musik Internationaler Programmaustausch der Rundfunksender Bresche. Es überspielt seine ausgezeichneten Bilder aus dem kanadischen Alltag dem deutschen Schulfunk gleich auf Deutsch. Wie geht nun der internationale Pro- grammaustausch vor sich? Es bestehen drei Möglichkeiten: Die Sendung wird direkt übernommen, so daß z. B. schwedische und deutsche Hörer gleichzeitig Tanzmusik hören, die Stockholm sendet, oder die Sen- dung wird vom nehmenden Partner auf Band mitgeschnitten und zu anderer Zeit gesendet. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, daß das gebende Funkhaus selbst auf Band mitschneidet und dieses dann der Ge- genseite per Luftpost zuschickt. Wie sehr die Dinge noch in der Ent- wicklung stehen und welche Möglichkeiten der internationalen Verständigung sich bie- ten, zeigen die Pläne des NWDR, der für mehrere Wochen Angehörige seines Hauses an französische und englische Sender schickt und dafür ausländische Rundfunkleute an den deutschen Sendern mitarbeiten läßt. Weiter werden Reporter des dänischen Schulfunks in Westdeutschland Funkbilder einfangen und deutsche Funkreporter in Dänemark. Das Zimmer 40 im NWD R-Funkhaus Hamburg hat jedoch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Ausländischen Reportern wird hier kollegiale Hilfe geleistet. Sie dürfen als Gäste die technischen Einrichtungen benutzen, Aufnahmen durchführen oder ihre Reportagen nach der Heimat über- spielen. Ein amerikanischer Berichterstat- ter der NBC aus New Lork machte das so: Mit einem freundlichen Hallo betrat er das Zimmer 40 und erklärte, daß er von 15.03 bis 15.07 gern ans Mikrofon treten würde, um seinen amerikanischen Hörern den neuesten Reisebericht vorzutragen. Er habe die Absicht, ihn vom Funkhaus Hamburg direkt ins amerikanische Programm hinein- zusprechen. Um 15.10 Uhr sagte er wieder „hallo“, dankte und ging. Es hatte geklappt. G. K. Ein guter Ruf verpflichtet Die Post soll„Karl“ finden? Lindau(dpa) Im Vertrauen auf die oft bewährte Findigkeit der Bundespost er- schien am vergangenen Samstag eine junge Allgäuerin aus Immenstadt bei der Post- agentur in Schlachters im Kreis Lindau und bat die Beamten unter Tränen, ihr behilf- lich zu sein, ihren untreu geworden„Schatz“ wieder in die Arme schließen zu können. Sie habe„Kar!“ bei der 2000-Jahrfeier in Kempten kennengelernt. doch sei er nach einer zärtlichen Sommernachtstunde auf Nimmer wiedersehen entschwunden. 812 wisse außer dem Vornamen nur, daß„er“ angeblich in Schlachters wohne, unge wöhn⸗ lich kleine Zähne habe und mit einem NSU-Motorrad fahre. Es ist leider nicht be- kannt geworden, ob es der sonst zuver- lässigen Post gelungen ist, der von Amors Pfeilen schwer getroffenen Allgäuerin bei der Fahndung nach dem verlustig gegange- nen Liebhaber einen Fingerzeig zu geben. Bremerhaven.(dpa) Mit dem amerika- nischen Transporter„General Blachford“ traf dieser Tage der fünfundvierzigjährige ehemalige amerikanische Rechtsanwalt Fre- deric Bauer mit seiner dreiunddreigigjäh- rigen Frau und seinen beiden Kindern von neun Monaten und drei Jahren in Bremer- haven ein. Er wurde aus den USA nach Deutschland deportiert. Bauer, der als gebürtiger Elsaß-Lothrin- ger 1930 unter französischer Quote nach den USA auswanderte, studierte dort Jura, erhielt 1935 die amerikanische Staatsbür- gerschaft und durfte als Anwalt vor ober- sten amerikanischen Gerichten auftreten 1938 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde, obwohl er amerikanischer Staats- bürger war, nach Kriegsbeginn zum Wehr- dienst einberufen und 1941 von der Ab- Wehrstelle der Wehrmacht mit einem Son- derauftrag nach den USA geschickt. Bauer dachte jedoch nicht daran, Spionage für die deutsche Wehrmacht zu treiben, son- dern eröffnete in Washington eine Rechts- anwaltspraxis. 1942 wurde er zur ameri- kanischen Armee einberufen. wo er zuletzt Mastersergeant war und eine Ordens- spange erhielt. Als nach Kriegsende sein Spionageauftrag bekannt wurde. kam er in die Internierung nach Ellis-Island, ob- wohl ihn das amerikanische Kriegsdeparte- ment von der Anklage der Spionage frei- gesprochen hatte. Schließlich wurde er nach Deutschland ausgewiesen. Jede badische Gemeinde kann sich ausrechnen.. Eine sachliche Betrachtung von Reg.-Dir. Kuhn, Die Badener ohne Unterschied erstreben die Einheit Europas, sie alle ohne Unter- schied wollen den Frieden mit der ganzen Welt. Baden, das Württemberg von drei Seiten(im Süden, im Westen und im Nor- den), ob liebevoll oder krampfhaft um- schließt, zum kleineren Teil aus Franken, zum größeren Teil aus Schwaben besteht, also stammesmäßig die gleiche Bevol- kerungszusammensetzung wie Württemberg hat, wird am kommenden Sonntag Stellung nehmen, ob die alten Länder Baden und Württemberg wiederhergestellt werden sol- len— oder ob sie zu einem Südweststaat zu vereinigen sind. Seit etwa 40 Jahren, von denen mich rund zwei Jahrzehnte hartes geistiges und Wirtschaftliches Ringen immer wieder durch das ganze Land Baden, durch Württemberg, Elsaß-Lothringen, die Pfalz und das Saar- gebiet führten, habe ich nie Verständnis für die Länder- und Staatenbildung in die- sem westdeutschen Raum finden können. Ob man sich in Weißenburg, in Straßburg, Kolmar oder Mühlhausen, in Lörrach, Frei- burg, Konstanz oder Baden-Baden, in Ulm, Ravensburg, Sigmaringen, Rottweil oder Schwäbisch-Gmünd befand, überall Waren es Schwaben, denen man begegnete. Unter- schiede in Sprache und Sitte waren kaum zu erkennen. Zwar kam es vor, daß die El- sässer die Badener als„Schwaben“ und die badischen Schwaben die Elsässer als„Wak⸗ kes“ titulierten, aber stärker als der Un- terschied zwischen dem Südbadener, dem Elsässer und dem württembergischen Schwaben, war der Unterschied zwischen den südlichen und nördlichen Gebieten, also zwischen Süd württemberg oder Südbaden und dem nördlichen Baden oder Württem- berg. Man redet von der schwäbischen oder badischen Heimat. Heimat umfaßt ein engeres Gebiet. Der Mannheimer, der Lud- wigshafener und der Mann oder die Frau aus Lampertheim oder Viernheim wohnt und schafft in der gleichen Heimat. Dies trifft auch für die Bewohner aus Tauberbischofs- heim oder Buchen gegenüber den Bewoh- nern der Kreise Bad Mergentheim oder Künzelsau, den Bewohnern der Kreise Mos- bach oder Sinsheim gegenüber der Bevöl- kerung von Neckarsulm und Heilbronn, den Menschen von Maulbronn oder Mühlacker gegenüber den Bewohnern von Bretten, Pforzheim und Liebenzell, von Baden-Baden und Gernsbach gegenüber jenen aus Freu- denstadt, von Wolfach, Triberg und Villin- gen gegenüber jenen aus Schramberg, und Rottweil, Donaueschingen oder Engen Se- dies und die Knochen- und Gelenktuberkulose enn seien die deutschen Aerzte heute vor unge- Ibst Wöhnlich schwierige Aufgaben gestellt. gen Trotz großer Schwierigkeiten stehe jedoch a die deutsche Forschung der tecimischen „ Entwicklung des Auslandes nicht nach. rm Die rund 400 Aerzte der Bundesrepublik, Ju- der Sowjetzonen- Republik, aus dem ra- land, Dänemark, Jugoslawien, den Nieder- irte 0 landen, der Schweiz, der Türkei, Spanien, che Oesterreich und Italien werden auf der den Tagung in Hannover auch Fragen der Be- Us⸗= ziehung und Abhängigkeit des Knochen- Dis- 5 systems vom Blutkreislauf, neuartige Be- im handlungsmethoden der Knochen- und Ge- ati⸗ lenktuberkulose, schwierige Operationen 12 und die Amputiertenversorgung erörtern. 1 7 ind—— ur- iti⸗ 5 Madrid, im September. iK- Unter Blitz und Donner eines spätsom- sel merlichen Gewitters hat Madrid den Grafen of. von Romanones zu Grabe getragen und es em tkehlte nicht an bösen Zungen, denen es nen schiep, als habe die Hölle im schwefligen vel: Mantel des Unwetters die Seele des Listen- 8. reichen entführt, der im ersten Drittel des rde Jahrhunderts mehr als irgend ein anderer 2 Politiker das Schicksal Spaniens in seinen gi sündigen Händen gehalten hat. Don Alvaro bel de Figueros y Torres, Grande von Spanien, iti hat den letzten Weg, der zur Familiengruft K. in Guadalajara führte, in der Kutte der „ kranziskanischen Schlichtheit angetreten. s Doch in dem glanzvollen Gefolge des Hoch- für adels, der Herzöge, Marqueses und Grafen, Ju- die seine Söhne, Schwiegersönne, Vettern ter und Enkel waren, gab es kaum einen, der en; im Stillen nicht bedacht hätte, wie wenig . die Geste mönchischer Demut dem Leben ng des umstrittenen und füchsischen Mannes 15 entsprach, der noch im biblischen Alter, 5 1 über seine Memoirenbände gebeugt, zynische Geständnisse eines schrankenlosen Ehrgei- zes abgelegt hatte. Der Ausklang einer stür- mischen Karriere der höfischen Intriguen, der ellenbogenfreien Geschäftsmethoden und der politischen Fehden, die zwei Men- schenalter lang den immer Kampfbereiten begleiteten, wurde durch das Grollen des bkestilischen Himmels nicht ohne Symbol- kraft orchestriert. Wie Alljährlich seit fünfzig Jahren hatte er auch diesen Sommer wieder in San Se- 8 bastian verbracht, wo er, wie in seiner Glanzzeit unter der Monarchie, noch immer am Strand von Ondarreta im Schatten eines Sonnensegels politisches Cercle hielt. Doch eine fortgeschrittene Arteriosklerose natte zStzten 99 12 5 e in r- eis er ist - Ur allenfalls sein kann. Der Graf von Romanones Zähigkeit des 87jährigen untergraben. An- fang August trat ein unaufhaltsamer Fräf- teverfall ein. Aber die ein Leben lang be- Währte Kunst, sich richtig in Szene zu setzen, vergaß er auch in seiner letzten Stunde nicht. So ließ er sich, auf seinen ausdrücklichen Wunsch, wenige Tage vor seinem Tod in seinen Palast nach Madrid überführen, das allein ihm ein seiner Po- pularität gemäßes Leichenbegängnis zu, be- reiten vermochte. Mehr als sein Ende hat er gewiß den Umstand bedauert, daß er nicht Zuschauer seiner eigenen Beerdigung sein und Kranzspenden wie Kondolenz- besuche mit einer der spitzesten Zungen quittieren konnte, die je 5 Spanischen mächtig waren. Gambetta und Garibaldi hatten noch zu den Jugendeindrücken des 1863 Geborenen gehört, der einem der begütertsten Häuser des spanischen Adels entstammte, Aber EE er nach Abschluß seiner Rechtsstudien in Madrid und Bologna sowie wenig erfolg- reichen Tastversuchen als junger Anwalt sich bald der liberalen Partei anschloß, ent- sprach weniger der Festigkeit seiner libe- ralen Ueberzeugungen als der Zweckmäßig- keit in einem Augenblick, als die liberale Richtung nach dem endgültigen Sieg über die traditionalistischen Tendenzen des Kar- lismus die Szene zu beherrschen schien. Unter der brillanten Führung Sagastas und Canalejas' erlebte der spanische Liberalis- mus damals seine Blütezeit. Romanones War S0 liberal wie ein spanischer Aristokrat Einer seiner sieben Söhne hat von ihm gemeint, niemals sei ein liberaler Parteichef in seinem Familienleben weniger liberal gewesen. Immerhin hatte er aber genügend bidalgischen Sinm für das e um es bei der einmal erwöählten 3 5 genüber Tuttlingen und Sigmaringen oder Konstanz, Ueberlingen und Stockach gegen- über Friedrichshafen und Ravensburg zu. Die Mannheimer oder Heidelberger sind wirtschaftlich und stammesmägßig mit Heil- bronn und dem fränkischen Württemberg auf das engste verbunden. Das alte Baden ist das längste, aber auher den Stadtstaaten das kleinste Land des Bundesgebietes. 1480 km Grenze müßte es betreuen, während das gemeinsame ba- disch- württembergische Land, also der er- strebte Südweststaat nur 1195 Grenzkilo- meter benötigt. Dabei hat die größte Hälfte Badens nicht Inlands- sondern Auslands- grenzen, worauf in erster Linie seine viel ungünstigere wirtschaftliche Entwicklung gegenüber Württemberg zurückzuführen ist. Wir in Mannheim empfinden mehr als an- derswo wie nachteilig sich Ländergrenzen auswirken. Unsere Stadt, selbst ein- und abgeschnürt nach dem Westen, Norden und Amen Südwest oder Baden Stärke oder Schwäche eines Willens er- weisen sich in der Entscheidung. Wer sich der Entscheidung zu entziehen sucht, ist zu schwach, um der Befragung wert zu sein. Wer ein freier Mensch sein will und nicht nur Untertan, geht Sonntag zur Abstim- mung.. meme Nordosten, erkennt hieraus die Ursachen, Weshalb Württemberg unvergleichlich wohl- habender geworden ist, als das Volk, das im Raum des badischen Stülpstiefels von Konstanz bis Wertheim sich seine Existenz sichern muß. Nicht infolge geringeren Flei- Bes, nicht durch geringere Tüchtigkeit ist das badische Volk in den letzten Jahrzenn- ten gegenüber Württemberg mehr und mehr verarmt. Diese Verarmung liegt in seiner ausgedehnten Erenzlage im Westen und Süden begründet. Schon in der Weimarer Zeit hat der da- malige Staatspräsident Dr. Josef Schmitt im Badischen Landtag auf kommunistisches Verlangen, daß das Land Baden seiner Be- völkerung gegenüber doch die gleichen Lei- stungen erfüllen müsse, die Württemberg Vollbringe, geantwortet: nein, wir können nicht das Gleiche leisten, nicht deshalb weil wir nicht wollen oder dümmer sind als die Württemberger, sondern weil unsere Lage an der Westgrenze uns einfach nicht die Möglichkeit gleicher Linie zu lassen. Der Partei, der er in den Achtziger Jahren beitrat, ist er bis ans Ende seiner politischen Karriere treu geblieben. Er hatte Anlaß dazu, denn sie hatte ihn schon mit 31 Jahren zum Madrider Ober- bürgermeister, insgesamt siebzehnmal zum Minister und dreimal zum Ministerpräsi- denten gemacht. Kaustischer Witz, der treff- sicher die schwächste Stelle des Gegners aufspürte, eine durch viele Anekdoten be- legte Verschlagenheit und eine mit gra- ziösen Einfällen gespickte Mundfertigkeit Waren seinem raschen Aufstieg ebenso dien- lich wie Name, Reichtum und vortreffliche Beziehungen, die ihm ein gutes Entree bei Hofe sicherten. Sein ungeheures Vermögen, das auf ei- nige hundert Millionen Pesetas geschätzt Wird, hat unter seiner politischen Laufbahn nicht gelitten. Ebenso sprichwörtlich für seinen Geiz wie für seinen Geschäftssinn, War er ein nicht eben skrupelhafter Mehrer seiner Finanzen. Alfons XIII., ein nicht we⸗ niger guter Kaufmann, dessen Vertrauen Romanones lange Jahre genoß, hat sich nicht nur in politischen Fragen gern von ihm be- raten lassen. Sein Weg nach oben führte nicht nur über die politischen Leichen vieler Gegner, sondern auch über die mancher Freunde, ja selbst die seiner Lehrmeister. Der Tod Sagastas und die Ermordung von Canalejas, der 1912 einem anarchistischen Attentat zum Opfer fiel, hinterließen ihm als Erbe den Vorsitz der liberalen Partei und damit die Ministerpräsidentschaft, die er dreimal— 1912/13, 1914/7 und 1919 übernahm. Aber schon vorher War er als Erziehungsminister über die Liberalisierung des Schulwesens und als Justizminister in der Frage der Zivilehe in erbittertem Ge- gensatz zu den konservativen Kreisen und zum Klerus geraten, der das Mißtrauen ge- gen ihn nie ganz aufgegeben hat. Ein heftiges Temperament—„revol- 3 3 8. Landtagsabgeordneter Leistung gab. Diese Erkenntnisse des badischen Staatspräsidenten haben sich weiter zu ungunsten Badens verscho- ben. Bei gleichen Steuersätzen hat Nord- Württemberg pro Kopf ein Jährliches Steueraufkommen von 203, 29 DM, Nord- Steueraufkommen baden dagegen nur ein von 154,20 DM und Südbaden nur 138,29 DM. Da Nordbaden nach 1945 die getrennte Haushaltsführung für Baden gegenüber Württemberg verlangte und durchsetzte, können die badischen Städte trotz gleicher prozentualer Zuteilung wie in Württemberg im Rahmen des Finanz- ausgleichs nur 7,76 DM erhalten, während die württemberger Gemeinden 15,10 DM pro Einwohner zugeteilt bekommen. Jede badische Gemeinde kann sich selbst ausrechnen, wie viel Mil- lionen oder Tausende von Mar k sie bei einer dauernden Tren- nung zwischen Baden und Würt⸗ temberg weniger für ihre eige- nen Bedürfnisse zugeteilt be- kommt, als wenn das gemein- same Land Württemberg-Baden geschaffen wird. Bei gleicher Wirt- schaftsbetreuung hat Stuttgart pro 100 be- schäftigte Arbeitnehmer nur 1,7 Arbeits- lose, während Heidelberg 8,5, Karlsruhe 6,3 Arbeitslose pro 100 Arbeitnehmer hat. Nordwürttemberg hat für die schlechte Lage Badens stets weitgehendstes Ver- ständnis gehabt. So hat es ohne irgend- welchen Widerspruch für außerordentliche Bauvorhaben im Haushaltsjahr 1949 für Nordbaden 22,2 Millionen DM zur Ver- fügung gestellt, während es für sich nur 14,7 Millionen in Anspruch nahm. Die Ver- gleichszahlen für 1950 betragen für Nord- baden 17,9 Millionen DM, für Nordwürt⸗ temberg 14,3 Millionen DM. Der nord- badische Haushaltsfehlbetrag von 40,9 Mil- lionen DM wurde von Württemberg über- nommen. Der für Württemberg und Baden ge- meinsame Notstock bringt den badischen Gemeinden aus württembergischen Steuer- quellen erhebliche Beträge, die bei Tren- nung des Landes nicht mehr zur Verfügung stehen. Die südbadische Staatsführung Weiß, daß sie bei Trennung der beiden Länder auf auswärtige Hilfe angewiesen ist. Sie will diese Hilfe jedoch lieber vom Bund als von den stammeseigenen würt⸗ temberger Schwaben haben. Badens Blick kann sich nicht nach saarländischer For- mulierung westwärts richten, sondern muß innerhalb des Bundesgebiets ostwärts ge- wendet sein. tierend' hat er es selbst genannt— pole- mische Streitlust, Herrschsucht und ein po- litischer Wegelagerer-Instinkt hätten die Zahl seiner Feinde ins Ungemessene ver- mehrt, wären sie nicht häufig durch eine Schlagfertigkeit entwaffnet worden, die selbst den Gegnern ein Lächeln abzwang. Mit einer Offenheit, die nichts zu wünschen übrig läßt, hat er in seinen Memoiren das Ausmaß seines politischen Ehrgeizes ge- schildert. C,.. 80 zögerte sich die Ver- eidigung durch den König bis 2 Uhr früh hinaus. Aber um als Minister eingeschworen zu werden, ist jede Stunde recht.“) Zwar konnte er weder an klassischer Redekunst noch an intellektueller Qualität seinen gro- Ben Vorgängern in der liberalen Parteifüh- rung das Wasser reichen, aber ein sprich- wörtliches Genie für das politische Kulis- senspiel glich solchen Mangel aus. Er war der chemisch reine Typ des Berufspoli- tikers, wie ihn nur Spanien— das Spanien der sinkenden Monarchie— hervorbringen konnte. Daß er größere Passionen als die Jagd und die Politik nicht gehabt hat, ist sein eigenes Bekenntnis und es liege nahe genug, hinzuzufügen, daß er die Politik mit den Instinkten des Jägers betrieb. Mit der- selben Genauigkeit wie in seinen Finanzen hat er Jahr für Jahr über insgesamt 50 000 von ihm erlegte Rebhühner Buch geführt. Seine stets etwas zweideutige Populari- tät erlitt ihren härtesten Stoß, als er Spa- nien gegen den Willen der öffentlichen Meinung auf Seite der Alliierten in den ersten Weltkrieg zu verwickeln suchte. Damals hagelte es gegen ihn an ätzenden Pamphleten und bösartigen Enthüllungen, von denen sich sein Ruf nie mehr ganz er- holte, obgleich in der Hitze des Gefechtes manche Verdächtigungen über das Ziel hinausgeschossen hatten. Zu seinem libera- len Programm, das freilich nicht einmal von der eigenen Partei geteilt wurde, gehörte 5 Freigesprochen und doch verurteilt Tragisches Schicksal eines Deutsch-Amerikaners Frau Bauer, Auch auf dem Schiff wurde Bauer in eine Arrestzelle eingesperrt, bis er wegen wiederholter Obamachtsanfälle in das Schiffshospital eingeliefert werden mußte. Nach der Landung erklärte er: In Bremer- haven bin ich nach langer Zeit von den Behörden erstmals wieder als Gentleman behandelt worden“. Das Ehepaar Bauer vertritt die Ansicht, daß es nicht depor- tiert, sondern entgegen den amerikanischen Gesetzen aus den USA vertrieben sei. die kein Wort deutsch ver- steht, und die beiden Kinder besitzen noch die amerikanische Staatsangehörig- keit. Bauer selbst, der völlig mittellos ist und einer ungewissen Zukunft entgegen- sieht, hofft, sie einmal wieder zu erhalten. Die Familie Bauer wird zunächst einmal nach Stuttgart gebracht. wo die polizei- lichen Formalitäten erledigt werden. Blick ins Land Die Hälfte braucht Unterstützung Stuttgart.(Eig.-Ber.) Seit der Ueberlei- tung heimatloser Ausländer in die deutsche Wirtschaft am 1. Juli d. J. hat Württe berg-Baden 7 672 Ausländer aufgenommen, von denen allein 6 509 im Landesbezirk Nordwürttemberg untergebracht wurden. Mit rund 2 900 Personen bilden die P ö die stärkste Nationalitätengruppe; ihnen folgen die Ukrainer mi 1691, die Letten mit 1018 und die Tschechen mit 952. Insgesamt konnten 21 heimatlose Ausländer außerhalb der zur Verfügung gestellten neun Kaser nen untergebracht werden. 59 Personen sind im gleichen Zeitraum ausgewandert. Nach den Unterlagen des Innen ministeriums er- halten rund 50 Prozent der Wohnheimin- sassen Unterstützungen aus der öffentlichen Fürsorge. 954 Menschen gehen einer regel- mäßigen Arbeit nach. 1 572 arbeitsfähige Personen haben zur Zeit keine Arbeit. Landau baut Wohnungen. Landau.(dpa) In der Sitzung des Lan- dauer Stadtrates am Montag teilte der Ober bürgermeister der Stadt. Dr. Krämer, mit, daß für das Wohnungsbauprogramm der Stadt für das Jahr 1950/%1 ein Betrag von 2,5 Millionen DM für den Bau von rund 200 Wohnungen vorgesehen ist. Für den Bau von weiteren Flüchtlingswohnungen Wurden weitere 100 O00 DM bereitgestellt. Hochschule für Erziehung Wiesbaden. Zur Errichtung einer Hoch- schule für Erziehungs wissenschaft in Frank- kurt am Main hat der hessische Kultusmi. ster Dr. Erwin Stein dem hessischen nett einen Vorschlag unterbreitet, der vor. aussichtlich bei der nächsten Kabinett sitzung erörtert werden soll. Die Mittel f die Hochschule sollen aus einer einmalig Zuwendung von 800 000 PM als einer Stif. tung der amerikanischen Hohen Kommission und aus Staatsmitteln von insgesamt 400 0 D-Mark Sestellt werden. Die Vo rbeite sind— wie der Minister in der Begr a seines Antrages ausführt— in pädagog ch und technischer Hinsicht nahezu abgeschl 88 sen. Der Gedanke dieser Hochschule g. auf das von Kultusminister Stein entworfene hessische Lehrerausbildungsgesetz zurück, dem die Hohe Kommission großes„ entgegengebracht hat. a Freispruch im Bildfälscherprozeß 1 Köln.(dpa) Das Kölner Landgericht sprach den 54jährigen Kunstmaler Robert Schupp- ner aus Köln wegen Mangels an Beweisen frei und verurteilte seinen mitangekla 56jährigen früheren Angestellten des ner Kunstvereins Josef Jenniches zu Jahr Gefängnis mit Strafaussetzung bei drei- jähriger Bewährungsfrist. Jenniches hat sich nach 1945 die Bilder einer Jüdin an geeignet, die diese ihm vor dem Fri 5 zum Aufbewahren 55 hatte. leute, darunter Miüseurg die 08 und an- dere Experten, hätten die Bilder ge. und nie von einer Fälschung gespro Der Direktor der Kölner Museen, Profe Dr. Reidemeister, entdeckte als erster d Fälschungen.. die Annäherung an die Entente, wozu Vereinbarungen über Marokko die Grund lage zu bieten schienen. Als Ministerpräs dent begleitete er 1913 Alfons XIII. n Paris und empfing im Herbst darauf den Gegenbesuch Poincarés in Madrid. Die Ne 1 Vvativen Regierung Dato verkündet, kämpfte er in einem berühmt geworde Aufsatz„Neutralides que matan“ Die liche Neutralität), aber es gelang ihm n den König auf seine Seite zu ziehen Als er die Vergeblichkeit seiner Bemüh einsah, demissionierte er im Frühjahr 19 erneut, wurde aber 1919, nachdem sich se Prognosen als richtig erwiesen hatt nochmals an die Spitze der Regierun rufen. Aber in dem langen Kampf gegen den zunehmenden Einfluß der Militärs ha ten die Parteien schon zuviel Terrain loren. Die Zersplitterung der Konserva eK und die Auflösung der Liberalen war fortgeschritten. Experimente mit nation Konzentrations-Kabinetten konnten Prestige der zivilen Gewalt 1 Wieder- herstellen, Mit einem alcademischen Protest Sege die Diktatur Primo de Riveras trat er von der politischen Szene ab und als es f und den mit ihm verbündeten Einf! sieben Jahre später gelang, den Genr Fall zu bringen, hatte er damit unge auch das Ende der Monarchie era schworen. Die Geste freilich, mit der er à 12. April 1931 in denkwürdigen Verhand lungen mit der siegreichen Republik d. Abzug der königlichen Familie si entbehrt nicht der grandseigneurialen El ganz. In der Stunde, in der sich klangvolle Namen oppurtunistisch zurüc 20 fen, erwies sich der berühmteste der 0 portunisten* ein Hidalgo. l 5 5 3. Ba Seite 3 MANNHEIM Freitag, 22. MM-Photo: Leix „„ am Bahnhof Mannheim Hänschen Rich- ter, komischer Lausbub beliebter Filme, und Kurt Zehe, den Mann von 2,18 Meter, Schuh- gröge 52 und 198 Kilogramm Lebendgewicht. Das ungleiche Paar spielt in dem ersten deutschen Nachkriegs- Farbfilm„Schwarzwald- mädel“, der in anderen Städten bereits An- klang fand, eine mit Komik geladene Rolle. Der Film wird Ende Oktober in einem Mann- Reimer Lichtspielhaus zu sehen sein, bei der Fremiere wird das ungleiche Gespann wahr- scheinlich zugegen sein. Richters unverwüst⸗ liche Schnauze schnüffelte einmal kurz und meinte dann: „Gute Luft habt ihr hier Tagestfrugen- Tagessorgen Am gestrigen Nachmittag traf sich der Wirtschaftsausschuß des Stadtrats zu einer nichtöffentlichen Sitzung. Ein Teil der zur Verhandlung gekommenen Themen betraf Angelegenheiten, die normalerweise und rechtens in nichtöffentlichen Sitzungen be- handelt zu werden pflegen. Zwei An- gelegenheiten allerdings hätten auch die Oeffentlichkeit lebhaft interessiert. Zur Debatte stand nämlich die Umspannung des Stromnetzes, die mit allen ihren Folgen jeden interessieren muß, der in seinen vier Wänden eine Glühbirne anzuknipsen hat. Einie neue Stromspannung entwertet Glüh- birnen und Elektrogeräte. Wer trägt die Kesten für das Umarbeiten oder Neu- beschaffen? Wie wir hörten, soll der Wirtschaftsaus- schuß lediglich einen Austausch von Infor- Mationlen vorgenommen haben. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die einschlä- gigen Fragen zunächst einmal in aller Ruhe geklärt und Wege gesucht werden, wie der Bevölkesizag die kfmanziellen Folgen der tromumspannung zu erleichtern wären: Ganz One alles Entgegenkom- men wird uns die Stadt in dieser umstrüttenen Sache nicht las- sen dürfen! Nach genügender Vorbe- reitung muß dieser Fragenkomplex selbst- verständlich vor den Stadtrat— die„Offen- lage allein genügt in dieser Angelegenheit micht. Das sei ausdrücklich festgestellt, um Veberraschungen aus der Offenlage jetzt schon auszuschalten. Die Tagesordnung befaßte sich unter anderem auch noch mit der Ausgabe von Fleisch für die Freibank. Zahlreiche In- teressenten, bis zu denen sich, die Tages- ordnung berumgesprochen hatte, waren der Auffassung, es könnte sich eventuell um die Wiedereröffnung einer Zweigstelle in der Neckarstadt handeln, wie insbesondere von älteren Leuten, Kriegsbeschädigten und Sozialrentnern immer wieder verlangt Wird, die den Weg zur Hauptausgabestelle Schlachthof nicht mehr gehen und die ver- teuerte Straßenbahn nicht benutzen können. Diese Interessentenkreise werden mit grim- miger Enttäuschung vernehmen, daß laut Mitteilung der Schlachthofdirektion sich der Anfall von Freibankfleisch in letzter Zeit derart verringerte, so daß auch die Hauptausgabestelle die Ausgabetage wird einschränken müssen. Ob dann noch ge- nügend„Material“ für zwei Ausgabestellen bleibt— das sollte uns der Wirtschaftsaus- schuß in öffentlicher Sitzung oder das Plenum des Stadtrats sagen. Ueber eine Aenderung der Straßenbahn- tarife im Hinblick auf die mancherlei Be- schwerden ist übrigens in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses— leider nicht ge- sprochen worden.-ch. Wohin gehen wir? Freitag, 22. September: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Das unbewohnte Eiland“; Alster: „Gefährliche Begegnung“; Capitol:„Sindbad der Seefahrer“; Palast:„Ihr erster Mann“; Kurbel; Der Schatten des Herrn Monitor“; Amerikahaus 19.00 Uhr: Filme:„Grenze ohne Stacheldraht“,„Ich und Mr. Marshall“.„ERP in Action“; 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die moderne Schweizer Literatur“, Spr.: Dr. Albert Bettex, Zürich. Rosengarten 20.00 Uhr: Kundgebung der Vereinigung Südwest, Akti- onsgrüppe Mannheim, Spr.: Prof. Dr. Carl Schmid und Stadtrat A. M. Lehr, CDU Fre- urg; Kellerrestaurant des Rosengartens 19.99 Uhr: Will! schmidt spricht über die Oper„La Traviata(für die Theatergemeinde). Samstag, 23. September: Nationaltheater 19.30 Uhr: La Traviata“(für die Theater- gemeinde); Rosengarten 21.45 Uhr: Wunsch- Konzert der Deutschmeister; Alster 22.30 Uhr: „Hamlet“ Amerikahaus 15.00 und 16.30 Uhr: Fülme: Grenze ohne Stacheldraht“,„Ich und und Mr. Marshall“, ERP in Action“ 19 30 Uhr: Schallplattenkonzert: Beethoven und Mozart. Wie wird das Wetter? Nachlassende Schauertätigkeit, künl Vorhersage bis Samstag früh: Wechseln bewölkt, anfangs noch einzelne Regen- schauer Nachmittags allmählicher Bewöl- kungsrückgang. In der Nacht zum Samstag Vielfach klar. Tagestemperatur 14 bis 16. Tlefstwerte in der Nacht um 5 Grad. Mäßige Westliche Winde. Vebersicht: Kräftiger Luftdruckanstieg, der von Westen auch auf unser Gebiet übergreift, Wird allmählich zu vorübergehender Wetter- beruhigung führen. Wetteramt Karlsruhe. „Was sind Pläne, was sind Entwürfe. Rathaus E 5, Musensaal und R 5 reifen langsam, aber Trotz kaltem und warmem Krieg, trotz Korea- Konflikt und UN- Einigkeit: In West- deutschland wird gebaut, als gelte es, ein neues Babylon zu errichten. Und zwar nicht einmal nur privat oder auf dem Gebiet des sozialen Wohnungsbaus, sondern auch hie und da mal von der öffentlichen Hand. Wie im Großen, so im Kleinen: Die Bau- tätigkeit in Mannheim spiegelt sich nur in einem verkleinerten Maßstab gegenüber der im Bundesgebiet. Als Relation gesehen bleibt's das gleiche. Ob man das Ganze be- trachtet oder eines seiner Teile— das Re- sultat dieser Schau ist dasselbe: Es wird gebaut. Und das trotz Bauarbeiterstreik und anderen Schwierigkeiten. Wohl das Bedeu- tendste in der spärlichen Reihe der gegen- Wärtig hier schwebenden, festliegenden oder schon gereiften öffentlichen Projekte ist der Ausbau des Technischen Rathauses in E 5; in ausnehmend guter Erinnerung durch den Unterschlupf, den es noch vor gar nicht allzu langer Zeit dem Markenverrechnungsinstitut — sonst auch Wirtschaftsamt genannt— ge- Währte. Kinder, waren das Zeiten! Sein Nachfolger wollten schon Anfang November die jetzt noch in K 7 beamteten städtischen Bediensteten sein. Wollten— ja, und wer- den. Aber wahrscheinlich erst Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres. Die Leute vom Bau machen's nicht früher. Ob nach einem Teilausbau das, was man gemeinig- lich unter kommunalen Spitzen versteht, inslusive OB, ihre Zelte schon zu einem früheren Zeitpunkt dort aufschlagen werden — darüber streiten sich noch die Weisen. Gegenstand ist mit etwa eineinhalb Millio- nen Mark— soviel kostet der Ausbau— ja schließlich eine Sache, die tief in die städti- schen Finanzen hineingreift. Dafür hat der Bürger die Genugtuung, daß durch den Um- zug der Stadtverwaltung in corona— oh Erkenninisse und Erlebnisse im Staudte Isruel Kreisdekan Dr. Maas, Heidelberg, sprach in Mannheim Wie durchleuchtet von innerer Freude sprach Kreisdekan D. Maas, Heidelberg, am Mittwochabend vor zahlreichen interessier- ten Zuhörern im evangelischen Gemeinde- saal der Lutherpfarrei(Eggenstraße) über das Thema:„Was hat die Gründung des Staates Israel der Gemeinde zu sagen?“ Er war der Einladung des Staates Israel gefolgt, und diese Reise bedeutete ihm nach seinen eigenen Worten weit mehr als sonst eine Reise. Sie war ihm Bild und Glaubens- schau und gab ihm die Erkenntnis der starken Verbundenheit des Christen mit diesem Volk und Land, dessen Bädecker heute noch die Bibel ist. Darum trafen sich auch alle christlichen Kirchen in diesem Schnittpunkt und haber in diesem Heiligen Land der Erzväter, der Propheten und des Messias Niederlassungen. Eingehend ging Kreisdekan Maas auf die Zionistenbewegung ein, die als Heim- weh eines zweitausend Jahre heimatlosen Richtfest bei der„Gemeinnützigen“ Den Abschluß des von der Gemeinnützi- gen Baugesellschaft Mannheim mbH. in zweijähriger Bauzeit erstellten Ludwig- Frank-Blocks bildete das Richtfest, zu dem sämtliche„Leute vom Bau“ und zahlreiche Gäste erschienen waren. Da Bürgermeister Trumpfheller sich entschuldigt hatte, dankte Direktor Platz im Namen der Bauleitung allen Arbeitern, Baufübrern, Zimmerleuten, den planenden Architekten sowie den aus- führenden Firmen und allen Handwerkern für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, durch die der anfangs gesetzte Termin für die Fertigstellung eingehalten werden konnte. Damit stehe ein großes Bauwerk vor seiner Vollendung, als dessen Ergebnis 310 Wohnungen gebucht werden können. Freude dürfte insbesondere bei den Wohnungs- suchenden herrschen, die nun nach und nach in ihre neuen Heime einziehen werden. Die Gemeinnützige Baugsellschaft habe seit Kriegsende insgesamt 1399 Wohnungen zur Verfügung gestellt, zu denen noch 390 In- standsetzungen kämen. Die Mittel brachten die Versicherungsgesellschaft„Alte Fürsorge“ sowie die Landeskreditanstalt auf. Weitere Gelder kamen von den Bausparern, in deren Namen der Beauftragte der Wohnungsbau- kasse, Frey, noch einige Worte anfügte, mit denen er einen Appell an die Sparbereit- schaft der Mannheimer richtete. Flörchinger sprach für die beteiligten Baufirmen Holz- mann, Hoch-Tief und Rheinbau und endete mit dem Wunsche, daß die neuen Häuser recht lange zum Segen aller erhalten bleiben mögen. de nach Volkes seiner Heimat Zion zu werten sei. Den ersten großen Schritt zur Heimkehr der Juden habe Lord Balfour getan, als er 1917 ihnen eine Heim- stätte in Palästina bot. Eine der größten Stunden des„Reiches Gottes“ aber sei es gewesen, als am 14. Mai 19483 Ben Gurion die Selbständigkeit Israels erklärt und damit den Juden nach vielen Leiden und Ver- kfolgungen eine Heimat und die Heimkehr zu einer großen Vergangenheit gegeben habe. Israel sei kein Staat wie andere Staaten, denn über alles Trennende der Parteien hinweg schaffe das Wissen um die unbedingte Zusammengehörigkeit die Einig- keit. Der Zionismus sei eine Versöhnungs- bewegung. Israel wolle Frieden. Sein Heer sei lediglich Selbstschutz. Sein Präsident Chaim Weizmann sei ein großer Gelehrter (Chemiker) und ein großer Politiker. In packenden Erlebnisberichten beleuch- tete Kreisdekan Maas den Geist dieses Staates, in dem einfache orientalische Juden neben hochgebildeten westeuropäischen Ju- den lebten, in dem 50 Sprachen gesprochen Werden, aber die uralte Heimatsprache, das Hebräische, alle verbindet. Er berichtete von vorbildlichen Lösungen schwieriger sozialer Probleme, von Dorf gemeinschaften in denen keiner Privateigentum besitzt und doch alle bei harter Arbeit, Bauern- und Handwerksarbeit, zufrieden seien. Er wies die Behauptung zurück, daß die Juden in ihrem Gebiet arabische Minderheiten be- drückten und berichtete, daß sie den Christen durchaus keine Schwierigkeit in den Weg legten. Die christliche Gemeinde sei aufgerufen, sich mit den Juden zusam- men in die Bibel hineinzustellen und ge- meinsam den Weg nach Zion mitzugehen. Den gehaltvollen Abend, den eine Sara- bande von IJchann Sebastian Bach einge- leitet Hatte, beschloß Stadtpfarrer Simon mit der Betrachtung, daß es eine Verpflichtung und eine Mahnung an die Christen bedeute, wenn schon der Glaube an das Alte Testa- ment solche Kraft besitze, wie sie sich in diesem Staat Israel manifestiere. 28 Falscher Kriminalbeamter in richtiger Wut. Ein bis jetzt noch unbekannter Mann überstieg mit Hilfe einer Leiter die Ein- friedung eines Grundstücks in der Fahr- lachstraße und gab sich. als er von dem Eigentümer ertappt wurde. als Kriminal- beamter aus. Da er sich natürlich als sol- cher nicht ausweisen konnte. wurde ihm der Eintritt in das Haus verwehrt. Das entgegengebrachte Mißtrauen versetzte ihn so in Wut, daß er mit Backsteinen mehrere Bundbemerkungen zu neuen Schulfrugen Die Leser, besonders die Eltern unter ihnen, haben zur Kenntnis genommen, daß der Kulturpolitische Ausschuß des würt⸗ tembergisch- badischen Landtags die neuen vom Kultusministerium eingeführten Stun- denpläne für die Oberschulen grundsätz- lich billigte. Insbesondere erklärte sich der Aussschuß mit den gemeinsamen Lehr- plänen für die 5. und 6. Volksschulklassen und den Lehrplänen für die Sexten und Quinten der Oberschulen einverstanden. Außerdem wurden die neuen Lehrpläne für die Volksschulen gebilligt und nach ihrem Unterrichtsziel, wie es in unserem gestrigen Bericht hieß, als sehr glücklich bezeichnet. Drei Fragen stellen sich für jeden, noch bevor ihm die Einzelpläne hier wie dort bekannt sind: Erstens: Nach dieser neuen Regelung zahlen die Eltern der Sextaner und Quin- taner Schulgeld für einen Unterricht, den ihre Kinder in der Volksschule gratis hätten. Fensterscheiben einwarf und dabei die Wobnungseinrichtung beschädigte. Zweitens: Die höheren Schulen, sehen Wir zunächst vom Gymnasium ab, haben gerade eben einen neuen Zug“ mit Latein kür Sexta eingerichtet, der neben dem mit Englisch beginnenden Zug läuft. Wie ist das nun, beginnt nun auch in der Volks- schule im fünften Schuljahr ein Zug mit Latein? Drittens: Wenn nicht, was macht dann das Gymnasium? Beginnt es erst in Quarta mit Latein und muß es dann tatsächlich in sieben Jahren Latein, Griechisch und Eng- lisch bewältigen, nachdem der Kultur- politische Ausschuß für die Wiederein- führung des Englischen als Pflichtfach auch an altsprachlichen Anstalten eingetreten ist? Die Frage hat zwar ein Laie gestellt im Interesse der Leser, die Kinder in den Schulen haben, wäre es allerdings erwünscht, wenn jemand mit ausreichender Kompetenz die Antwort geben wollte. . Das Rathaus in Sandhofen wurde 1810 erbaut unter Bürgermeister Küchler. Es wurde 1944 uren eine Mine und 1945 durch drei Granaten schwer beschädigt und 1947 wieder not- durftig kergericktet. MM-Foto: Leix unterschiedlich nein, das K-7-Gebäude wird dadurch nicht Vakant. Dafür sorgen schon die tecnnischen Aemter(Maschinenbauamt, Gartenbauamt und dergleichen). Es werden also nicht die Räume in K 7, sondern einige Unterrichts- säle der Fortbildungsschule in U 2 durch die Zusammenfassung der städtischen Aem- ter frei. Und das ist auch etwas. Projekt Nr. 2 in dieser Serie ist der Mu- sensaal, der als erster der beschädigten Ro- sengarten-Räumlichkeiten ein neues Gesicht erhalten soll. Ein Gesicht, in das nach den zur Vorlage an den Stadtrat bereits fertig- gestellten Plänen einige neue, moderne und trotzdem einfache Züge eingegraben werden, ohne dadurch die alte bekannte Miene in ihrer Wesenseigenart auszulöschen. Weg vom Schwülstigen, hin zum Zweckmäßig-Simplen, ist hier der Schlachtruf. Die Stadträte wer- den darüber entscheiden, ob mit dem Aus- bau noch diesen Winter oder erst im näch- sten Frühjahr begonnen werden soll. Fa- schingsexperten befürchten bei einem Früh- start eine Störung des karnevalistischen Gleichgewichts in Mannheim. Das Dritte im Bunde dieser Offentlichen- Hand- Architektur ist das Verwaltungsge- bäude in R 5, jetzt schon soweit fertigge- stellt, daß bereits das Beschaffungsamt dort sein Domizil aufschlagen konnte, Ihr Vis-à-Uber soll später die Musikhochschule werden. Aber es ist fast etwas verfrüht, jetzt schon Töne dieser Zukunftsmelodie anzuschlagen. Den Kontrapunkt bei allen diesen Bau- projekten gibt letzten Endes immer die „Figur“ des Finanzreferenten ab. rob Mitbürger! Der Stadtrat der Stadt Mannheim hat sich wiederholt— zuletzt am 8. August dieses Jahres— einmütig(bei Stimm- enthaltung der kommunistischen Mit- glieder) für die Bildung des Südwest- staates aus den jetzigen drei südwest- deutschen Ländern ausgesprochen. Der Stadtrat ist die gewählte Vertre- tung der Mannheimer Bürgerschaft. Er ist auf Grund seiner Arbeit in der Lage, die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung der Stadt zu übersehen. Wenn er einmütig zu der Auffassung gekommen ist, daß Mannheim im Süd- weststaat weit besser fährt, als in einem neugebildeten Altbaden, dann kann die Bürgerschaft das Vertrauen haben, daß diese Entscheidung die richtige ist. Kein Mannheimer Bürger lasse sich von den falschen Argumenten der Alt- badener beeinflußen! Jeder denke auch daran, daß die Neubildung des altbadi- schen Landes die Hoffnung, den Rhein hier bei Mannheim als Ländergrenze zu beseitigen, endgültig vernichtet. Wer Mannheim liebt und unserer Stadt eine günstige Entwicklung auf wirtschaftlichem, sozialen und kulturel- len Gebiet wünscht, der versäume am Sonntag, dem 24. September nicht, sich an der Volksabstimmung zu beteiligen und seine Stimme für die Bildung des Südweststaates abzugeben. Für jeden Mannheimer ist das Recht zur Beteili- gung an der Volksabstimmung in diesem Falle Pflicht, an der notwendigen Ent- scheidung mitzuwirken. Im Namen des Stadtrates Dr. Heimerich Oberbürgermeister Lurze„M M“- Meldungen Einfache Verwaltung oder noch mehr Steuern? Unter diesem Thema veranstaltet die Vereinigung Südwest. Aktionsgruppe Mannheim, eine Kundgebung am Freitag, 20 Uhr, im Musensaal des Rosengartens, bei der Prof. Dr. Carlo Schmid, Bundes- tagsabgeordmeter des Wahlkreises Mann- heim und Stadtrat A. M. Lehr. CDU, Frei- burg, sprechen werden. Freie Aussprache! Der Allgemeine Beamtenschutzbund e. V., Ortsverband Mannheim, hält am Sonntag, 15 Uhr, eine Mitglieder versammlung in den oberen Räumen des Bürgerbräus Ludwigs- hafen, Ludwigstraße, ab. Bundestagsabgeord- neter Dr. Falkner, München, spricht über Artikel 131. Freiwillig in den Tod. In der Neckar- stadt nahm sich eine 36jährige Frau durch Einnehmen von Schlaftabletten das Leben. Die Veranlassung hierzu gaben ein unheil- bares Augenleiden und zerrüttete Fami- lien verhältnisse. Die rechte Fahrbahnseite nicht ein- gehalten. Auf der Bundesstraße zwischen Kirschgartshäuserhof und Scharhof streifte ein Lastkraftwagen mit der linken Vor- derradnabe einen entgegen kommenden Per- somenkraft wagen und beschädigte ihn ers heblich. Der Fahrer des Lastkraftwagens hatte die rechte Fahrbahnseite nicht ein- gehalten. Der Schaden an beiden Fahrzeu- gen beläuft sich auf etwa 1000 DM. Beherzte Jungen! Zwei im Alter von 7 und 12 Jahren stehende Jungen befanden sich mit ihrer 10 Jahre alten Schwester beim Pilzsuchen in der Nähe des Karlsterns im Käfertaler Wald, als sie von einem unbe- kannten Mann angesprochen und nach ihrem „Pilzschein“ gefragt wurden. Da sie einen solchen nicht hatten— ist auch nicht erfor- derlich— wollte er die drei Kinder angeb- lich zum Förster bringen. Dabei sollte das Mädchen auf dem Gepäckträger seines Fahr- rades Platz nehmen. Als sich das Kind wei- gerte, faßte er es mit Gewalt am Arm. Im gleichen Augenblick ergriffen die beiden Jungen ihre Schwester und rissen sie aus der Hand des Mannes, um dann unter Zu- rücklassung ihrer Sammelbehälter davon zu rennen. Der unbekannte Radfahrer fuhr in Richtung Karlstern davon. Wir gratulieren! Marie Volz. Mannheim Seckenheim, Lichtenauer Straße 12, wird 70 Jahre alt. Adolf Kaiser. Mannheim Waldhof, Fichtenweg 6, begeht seinen 72. Geburtstag. Michael Back. Mannheim-Feu- denheim, Neckarstraße 58. konnte seinen 78. Geburtstag feiern. Das 80. Lebensjahr vollenden Elise Römgens, Mannheim- Wald- hof, Spiegelfabrik 313. und Valentin Dell, Mannheim, Alphornstraße 34. Werkmeister Georg Gaberdiel, Mannheim-Feudenheim, Ziethenstraße 59, kann auf eine 40 jährige Tätigkeit bei den Motorenwerken Man- heim zurückblicken. Christian Nuß, Mann- heim, Rheinhäuser Platz 10. begeht den 80. Geburtstag. Filmspiegel Capitol:„Sindbad, der Seefahrer“ Ein verfilmtes Märchen, ein Märchenfilm aus dem Orient. Pathetisch, schillernd, sbannungsreich, blumenreich und bunt. Ein grandioser Farbfilm eines grandiosen Aben- teuers. Douglas Fairbanks jr. hat hier eine Rolle gefunden, die ihm Raum gibt für das überschwängliche Pathos des Orientalen Sindbad, dessen Reisen und Taten in aller Mund sind. Genau so stark wie Technicolor die Farben aufgetragen hat, so trägt Sind- bad auf. anon 18 Auf der Jagd nach dem sagenhaften Schatz Alexanders des Großen erlebt dere große Aufschneider turbulente Abenteuer von publikums wirksamer Gestaltung und Minuten orientalischer Leidenschaft mit der verführerischen Haremsdame(Maureen 0 Hara). Als der Schatz dann endlich gefun- den wird— Sindbad in den Klauen seiner Feinde, denen er den Schatz zeigen soll—. da enden seine Feinde an der Goldgier, gehen zugrunde an einem Wahn und zurück bleibt ein Schatz: der des Herzens und des Kopfes. Und darum gewinnt auch Sindbad letzten Endes die Haremsdame, die aus der Verblendung des Goldes erwacht und die wahren Werte des Herzens zu erkennen beginnt. a In der Rolle des machthungrigen und betrügerischen Mongolen erleben wir Wal- ter Slezak, der Sohn des großen Vaters, dessen zwielichtiges Spiel dem ganzen Film eine künstlerische Spannung gibt, die die manchmal etwas zu simple Turbulenz zu dämpfen versteht. Hollywood hat sich mit Erfolg dem orientalischen Milieu gewidmet, an Pracht und Ausstattung fehlt nichts. Der Regis: seur(Richard Wallace) hat mit routinierten Händen und feinem Gefühl für den orien- talischen Ueberschwang Sindbads achte Reise in die Reihe„Der Dieb von Bagdad und„Das Dschungelbuch“ gestellt. ug. Antwort auf eine summe dus der Versenkung Offener Brief von Weinheim nach We inheim Die Wirtschaftsrevue glaubt die Gele- genheit der Volksbefragung zum Abdruck eines offenen Briefes von Walter Köhler, Weinheim, Badischer Ministerpräsident und Wirtschafts- minister von 1933-1945, an den Bundestagsabge- ordneten Freudenberg benutzen zu sollen. Dieser Brief, in dem Walter Köhler mit schät- zenswerter Offenheit darauf hinweist, daß ihn seine Einstufung als Belasteter die Möglichkeit nimmt, in der Frage Baden— Südwest Stellung zu beziehen, ist vor einigen Tagen wohl in jeden Briefkasten gekommen und darf als bekannt vorausgesetzt werden. Bundestagsabgeordneter Richard Freudenberg, Weinheim, gibt auf diese ztellungnahme folgende Antwort: ehr geehrter Herr K Ghler! Nachdem Herr Wohleb, wie ich hoffe, me Ihre Zustimmung von Ihrem an mich richteten Brief vom 10. September der bef fentlichkeit Kenntnis gegeben hat., bin h leider wegen der Kürze der Zeit ge- wungen, Ihnen auf diesem Wege zu ant- orten. Es hat mich nicht überrascht, daß Sie, er Sie immer Politik mehr mit dem Ge- hl gemacht haben, auch in dieser Frage las Gefühl sprechen lasser. Ich hatte lerdings gehofft, daß die schweren Er- ahrungen, die Sie persönlich durchgemacht haben und die das deutsche Volk hat machen müssen, nachdem es Ihnen und deren auf dem Weg der gefühlsbetonten Bolitik gefolgt ist. Sie doch belehrt hätten, lags bei aller Würdigung von Gefühls- nomenten in der Politik es doch sehr be- lenklich ist, wenn man die Ueberlegungen es Verstandes und der Vernunft aus- chaltet. Ihre sogenannten sachlichen Argumente laube ich am besten damit zu widerlegen, daß ich Ihnen sage, daß während der Zeit, in der Sie die Verantwortung im Land Baden an erster Stelle mitgetragen haben, viele Arbeitsstätten in Baden nicht errich- tet werden durften oder sogar aus Baden verlagert werden mußten. Sie dürfen ferner nicht übersehen, daß man anscheinend auch während der Herr- schaft des Nationalsozialismus der Ansicht War, daß das Land Baden— dieser schmale Streifen längs des Rheins— verwaltungs- mäßig und wirtschaftlich ein unzuläng⸗ liches Gebilde war, denn sonst hätte man doch nicht das Land Baden durch Zusam- menfassung mit dem Elsaß in den Gau Baden-Elsaß umgewandelt. Herr Wagner und Sie haben den Sitz der Zentralverwal- tung des Landes und der zentralen Partei- behörden von Karlsruhe nach Straßburg verlegt und damit Karlsruhe als Landes- hauptstadt aufgegeben. Ihr Hinweis, daß wir schon einmal 580 etwas ähnliches wie einen Südweststaat während der Zeit der Rüstungsinspektio- nen hatten, ist insofern völlig falsch, als wie Sie ja besser als ich wissen— damals auf allen Gebieten des öffentlichen und mili- tärischen Lebens die Entschlüsse einfach von oben angeordnet worden sind und nicht Wie es jetzt der Fall ist— nach gemein- samer Beratung und Willensbildung gefaßt werden. Ich frage Sie aber, wenn Sie die damaligen Verhältnisse für so unerträglich gehalten haben, warum Sie trotzdem die Beschlüsse gedeckt, ja sogar vollzogen haben? Ich hoffe, daß Ihnen durch die Indis- kretion von Herrn Wohleb persönlich keine Ungelegenheiten erwachsen und daß Ihnen nicht die persönliche Hoffnung unterstellt wird, eher wieder in Baden allein eine politische Rolle spielen zu können als einem vereinten Südweststaat. Bestens grüßend gez. Richard Freudenberg September 1950/ Nr. 221 — Nr. 2 1 An anwal bein( Als scha stal! Initiat wenig den, von 1 aktive schaft triebli die si und atmos sem trägt, punkt Mi. seit J Akürsor recht eee Rü We Neun? Kinde Arbeit bestre zeitwe teilen 80 Dachr rohr den e Zwölf und v Fertig war i aufge Die gung rung Wirre des 4 schlul zu la Doch Schlu Straft seinei den 1 eee dv Portic unsrie gewiß funde ein g. ginnen hof h lalb Mann; DM-R dition Un der 8 schöne Tagen der a Journ kräuli. Besick zu üb hof 1 5 augen über erst Som desha opfert geheg neben Stang mit s von d Wi Verei kühre Raser getan errich Preit, halle Manr in de Wie Sehr diese begeß Base! diese lolge tamg Fede Leick Welt Mitte Halb Schu Sons Ses und nat ust M- lit st- re- ge, lle en. ing id em die laß ich It- ich di- ein rer ruf el- am ich en len li- 5 it⸗ hr ell, ber 80 n- en dd, 118 c c= e Fr. 221/ Freitag, 22. September 1950 MORGEN Seite g; — Dr. Albrecht Wei Am 22. September 1950 vollendet Rechts- anwalt Direktor Dr. Weiß in Heidelberg ein 60. Lebensjahr. Als Leiter der Arbeitsgemein- schaft für soziale Betriebsge- staltung, deren Gründung auf seine Initiative zurückgeht, hat es Dr. Weiß in wenigen Jahren doch immerhin verstan- den, eine in die Hunderte gehende Zahl von Betrieben aller Industriezweige zur aktiven Mitarbeit in der Arbeitsgemein- schaft zu gewinnen und damit für eine be- triebliche Sozialpolitik zu interessieren, die sich um eine organische Sozialstruktur und vor allem um eine gesunde Betriebs- atmosphäre ernsthaft bemüht und in die- zem Bemühen der Erkenntnis Rechnung trägt, daß letztlich der Mensch im Mittel- punkt des Betriebsgeschehens zu stehen hat! Mit großem Erfolg hat sich Dr. Weiß zeit Jahrzehnten der betrieblichen Alters- kürsorge angenommen und in teilweise recht temperamemtvollen Verhandlungen Rückfalldiebstähle kommen teuer Wegen Diebstahls im Rückfall stand ein Neunzehnjähriger vor Gericht. Vater zweier Kinder seiner Braut, fünftes Kind einer Arbeiterfamilie, unstet in der Arbeit, vor- bestraft vom Jugend- und Amtsgericht, zeitweilig arbeitslos: aus diesen Bestand- teilen formt sich das Bild seiner Straftaten. So im Vorübergehen montierte er eine Dachrinne und ein 1,50 Meter langes Blei- rohr ab und entwendete einen Autokühler, den er unter falschem Namen verkaufte. Zwölf DM war der Erlös für den Kühler und vier DM für das Bleirohr. Mit einiger Fertigkeit hatte er diese Sachen entwendet, war über Zäune gestiegen und hatte Türen aufgebrochen. Die weinende Mutter und die Verteidi- gung stellten der staatsanwältlichen Forde- rung von acht Monaten Gefängnis und die Mrren der Zeit seit 1945, den guten Kern des Angeklagten und die Gefahr, den An- zu langen Strafe zu verlieren, gegenüber. Doch das Schöffengericht kam zu dem Schluß, daß der Angeklagte durch das Strafmaß von sieben Monaten endlich von seiner gefährlichen Bahn abgebracht wer- den müsse. 1 schluß an die normale Sozietät nach einer ber Mensch im Mittelpunkt des Betriebsgeschehens B, 60 Jahre alt und Auseinandersetzungen wesentlich dazu beigetragen, daß die von sehr maßgeb- lichen Stellen gestarteten Angriffe gegen die betriebliche Altersfürsorge nicht zum Ziele führten und die von den gleichen Stellen inspirierte Steuergesetzgebung(Kör- perschaftssteuergesetz vom Jahre 1934) nach erbittertem Ringen schließlich doch eine kür die betriebliche Altersfürsorge erträg- liche Milderung erfuhr. In seiner langjäh- rigen Tätigkeit als Direktionsmitglied der IG-Werke Ludwigshafen und Oppau hatte er hinreichend Gelegenheit, maßgeblichen Einfluß auf die Sozialpraxis zu nehmen Bei der Aufgeschlossenheit, die innerhalb der vormaligen IG-Werke für alle sozia- len Fragen und Probleme herrschte, er- gaben sich für Dr. Weiß wertvolle Entfal- tungs möglichkeiten, die er im Interesse der Belegschaft zu nutzen wußte. Die beredte- sten Zeugen seiner umfassenden und un- ermüdlichen Tätigkeit im Dienste der schaffenden Menschen dürften dié rund zweitausend glücklichen Arbeiterfamilien in zahlreichen Dörfern der Pfalz und Nord- badens u. a. IG- Siedlungen Rheinau und Wieblingen sein, die sich an seinem 60. Geburtstag voll Dankbarkeit daran erin- nern, daß Dr. Weiß es war, der ihnen als Exponent der Werksleitung der BASF in Zusammenarbeit mit begeisterten Helfern zum eigenen Heim auf eigenem Grund und Boden verholfen und sie damit wieder mit der heimischen Scholle verwurzelt hat. Dr. Dr. Schlick Noch einmal gut duvongekommen Ungetreuer Geldbriefträger wurde von Reue gepackt Der heute 30jährige X ist einer jener Be- dauernswerten, die von Krieg und Kriegs- gefangenschaft als Schwerbeschädigte nach Hause kommen: er ist zu 80 Prozent er- Werbsgemindert. Trotzdem hatte er Glück. X wurde Ende Oktober 1946 bei der Post, also einer staatlichen Institution, als Post- facharbeiter eingestellt. Zuletzt war er Brief- und Geldzusteller bei einem Mann- heimer Zweigpostamt. X hätte zufrieden sein können, hatte er doch gefunden, was Tausende seiner Lei- densgenossen vergeblich suchen. Daß er es nicht war, ist auf seine familiären Ver- hältnisse zurückzuführen. Wohl hatte er ein Monatsgehalt von 204 DM netto und bekam dazu noch 42 DM Rente. Aber da Waren seine Frau und zwei Kinder, die versorgt werden mußten, da waren Unter- haltsgelder für ein Kind der ersten Ehe zu zahlen, da hatte man sich von einer Dienst- stelle 300 DM Vorschuß für die Anschaffung von Möbeln geben lassen, die in Monats- raten einbehalten wurden, da waren die Kosten für einen Umzug zu decken— kurz: X kam mit seinem Verdienst, von dem ihm nach Abzug seiner Verpflichtungen oft nur 140 bis 150 DM im Monat übrig blieben, nicht mehr aus. Der Ausweg, den er aus diesem wirt- schaftlichen Engpaß antrat, war gleichzeitig sein erster Fehltritt. Da waren Geldbeträge, die man einbehalten, und Postanweisungen, auf deren Quittungsrevers man den Namen des legalen Empfängers setzen konnte. Schließlich waren es zusammen 437 DM. die man unrechtmäßigerweise einbehalten hatte. Aber da war auch ein Gewissen, das einen nicht ruhig schlafen und nicht mit ungeteilter Freude die Früchte des illegalen Profits geniehen lieg. Vielleicht war es ein Reuegefühl, das den Briefträger X einen Teil seiner Geldausbeute an die rechtmäßi- gen Besitzer zurückzahlen machte. Schließ- lich hatte man ja auch Auszahlungsgelder einbehalten, die für noch in weitaus schwie- rigeren Verhältnissen lebende Renten- empfänger bestimmt waren. So hatte denn der zu 80 Prozent kriegs- beschädigte, einäugige Briefträger X, in juristischer Terminologie ausgedrückt, fort- gesetzte Amtsunterschlagung in Tateinheit mit fortgesetzter Urkundenfälschung be- gangen. Eine Verfehlung, die wegen seiner Beamteneigenschaft besonders schwer ins Gewicht fällt und vom Gesetz mit Zucht- hausstrafe bedroht ist. Die Strafkammer, vor der sich X gestern zu verantworten hatte, berücksichtigte seine prekäre familiäre Situation weitgehend als Strafmilderungsgrund und verurteilte den Angeklagten zu sieben Monaten Gefängnis. Hoffentlich geht X dadurch sein neuer Ar- beitsplatz nicht verloren, in dem er als Hilfsarbeiter heute mehr verdient wie vor- her als Postbeamter rob port und Spiel: Start auf„jung ſräulichem“ 20 000-DM.Waldhol-Rasen Reg.-Dir. Geppert:„Auch wir sind stolz auf dieses der Jugend dienende Werk 5 Kein Zweifel, es gehört eine beträchtliche Portion Mut dazu, in einer Zeit wie der unsrigen, deren wirtschaftlich- politische Un- gewigheit mitunter als niederdrückend emp- kunden wird, auf sportlich-ethischem Gebiet ein großes Werk zu planen und mit dem Be- ginnen auch wirklich zu wagen. Der SV Wald- hol hat diesen Mut gehabt. Nicht zuletzt des- lalb ist der kommende Sonntag, wenn die Mannschaften erstmals auf dem neuen 20 000 DM- Rasen einlaufen, für diesen alten tra- ditionellen Fußballverein ein ganz großer Tag. Und damit sind wir auch schon mitten in der Sache. 20 000 DM. also hat der wunder- schöne Rasen gekostet, der sich vor einigen Tagen den Vertretern der Stadtverwaltung, der anderen Großvereine Mannheims und den Journalisten in seinem noch ein wenig„jung- kräulichem Gewand“ darbot, als sie bei einer Besichtigung Gelegenheit hatten, sich davon zu überzeugen, was draußen auf dem Wald- hof in den letzten Wochen geleistet wurde. Das„jungfräuliche Gewand“ will besagen, daß der aus fünf Spezialsorten gemischte Rasen augenblicklich noch nicht die Festigkeit hat. über die er einmal verfügen wird. wenn er erst einen Winter, ein Frühjahr und einen Sommer hinter sich gebracht hat. Er muß deshalb sehr schonend behandelt und auf- opfernd, wie ein kleines Baby, gepflegt und gehegt werden. Eine Sache, die so ganz nebenbei bemerkt, allein schon eine schöne Stange Geld kostet, außerdem den Umstand mit sich bringt, daß der Rasen vorerst nur von der ersten Liga-Elf bespielt werden darf. Wie der Rundgang unter Führung von Vereinspräsident Dr. Klingen und Geschäfts- führer Marquard zeigte, war es mit dem Rasen(einschließlich seiner Drainage) nicht getan. Es mußte auch eine neue Pumpstation errichtet werden, damit das herrliche Grün im nächsten Sommer nicht„verbrennt“ sondern gleichmäßig und ständig berieselt werden kann. Erfreuliche Fortschritte hat auch der Neu- bau der Betontribüne gemacht. Wenn es um sie herum auch noch ein wenig„wild“ aus- Weekend- Wünsche sieht(Baugeräte, Steine Sand, Zement liegen noch umher und tun das auch noch einige Zeit), so ist doch bereits unverkennbar, daß diese Tribüne, deren Rohbau allein 45 000 DPM verschlingt, und deren Vollendung rund 80 000 DM kostet, einmal ein Schmuckstück der ge- samten Anlage sein wird. Im Untergeschoß werden sich geräumige Umkleidekabinen und Fußball-Deutschlund vor Wiederuuinuhme in FIFA? In Brüssel wird am Wochenende Ents cheidung fallen Die Wiederaufnahme Deutschlands und Ja- pans in den Internationalen Fußballverband (FIFA) steht auf der Tagesordnung des Exe- kutiykomitees der FIFA bei deren Sitzungen am 23. und 24. September in Brüssel. In Fach- kreisen rechnet man allgemein damit, daß die beiden Verbände wieder in die FIFA aufge- nommen werden. Nach Ansicht führender Vertreter des belgischen Fußballverbandes gürkte diese Wiederaufnahme sogar„mit einer überwältigenden Mehrbeit“ erfolgen. Ein wei- terer Punkt der Tagesordnung ist die Wahl eines neuen Generalsekretärs, für die der englische Verbandssekretär Sir Stanley Rous dis besten Aussichten hat. Am Freitag in der Sporthalle Zu einem interessanten Vergleichskampf im Mannschaftsboxen wird es bereits am Freitagabend um 20 Uhr in der KSV-Sport- halle zwischen den Boxstaffeln von ESV 1884 Mannheim und SV 98 Schwetzingen kommen. Die„ger“ aus Schwetzingen lieferten gerade in der letzten Zeit gegen nahmhafte Gegner wie SV Kaiserslautern und BR 46 Heidelberg Sehr gute Kämpfe. Die Mannheimer treten zu esem Mannschaftskampf, dem drei Jugend- egegnungen vorausgehen, erstmals wieder mit dem bekannten Fliegengewichtler Edgar Basel an. In den einzelnen Gewichtsklassen dieses Mannschaftskampfes werden sich nach- lolgende Kämpfer gegenüberstehen: Fliegengewicht: Basel(W)— Hans(S), Ban- tamgewicht: Hitscherisch()— Drexler(8). edergewicht: Pfeufer(M)— Hertlein(S) Leichtgewicht: Honecker(¼)— Schatz 8) Weltergewicht: Fütterer(M)— Fackel(8) Mittelgewicht: Dörr(M)— HBerlinghof(S) Abschwergewicht: Kaiser(M)— Merk(8) Schwergewicht: Scheuermann(L)— Fischer(S. ADAC-é6-Stunden-Fahrt Der ADA hat mit seiner 6-Stunden-Fahrf für Touren- und Sportwagen am kommenden Sonntag auf dei Nordschleife des Nürburgrin- Ses ein starkes Echo bei den Privatfahrern und der Industrie gefunden. Ueber 100 Mel- dungen wurden abgegeben. Bei den Touren- wagen sind entsprechend den Katalog-An- gaben in den verschiedenen Klassen Durch- schnittsgeschwindigkeiten von 68 bis 86 km'st vorgeschrieben. Das ist sehr viel, denn bei dem schwierigen Kurs der Nürburg und den 100 startenden Fahrzeugen sind Ueberholungs- manöver wesentlich erschwert. Der Rudel- start bekommt eine pikante Note dadurch, daß die Fahrer auf ein gemeinsames Startzeichen erst einen Spurt zu ihren Fahrzeugen machen müssen, ehe sie auf den Anlasser drücken und abbrausen können. Bei den Tourenwagen bis 1200 cem sind 50 Wagen, darunter 33 VW, am Start. Darunter erstmals zwei fabrikeigene Teams des Volkswagenwerks und drei Teams von Ford-Köln. Unsere bekanntesten Auto- mobilfahrer sitzen am Steuer von Touren- wagen. Die Meister Fritz Rieß. Karl Kling und der Aachener Adolff starten auf Mer- cerles-Benz S als ADAC-Clubteam. Bei den Sportwagen, die ein reines Rennen fahren, stehen zahlreiche Porsche-Wagen auf der Meldeliste. Sport-Novitäten Mit erstaunlichen Neuheiten wartet die internationale Sportartikelindstrie auf. In Deutschland hat eine Strich- und Wirk- warenfabrik zum Saisonschluß einen unsink- baren Badeanzug herausgebracht. Dünne ein- gearbeitete Kautschukstreifen mit kleinen, ver- schlossenen Luftporen tragen dureh ihre Auf- triebsraft den Nichtschuimmer. In Amerika gibt es gleich zwei bemer- kenswerte Novitäten. Aus Vinylkunststoß wurde ein Rettungsring mit einer Tragkraft von 100 eg entwickelt, der in der Westentasche mitgeführt werden kann! Eine Kohlensdure- patrone besorgt das mühelose Aufblasen de Schwimmblase. Nock erstaunlicher ist ein Golfball, der unter Heckschicht mit Spuren radioaktiver Elemente ersehen ist und so auch im dichten Gebüsch nit Hilfe eines Geiger-Meßgerätes aufgefunden werden kann. „ eine Heizungsanlage befinden und die Rück- front wird— eine sehr schöne architektonische Lösung— verglast sein. Das Hauptspielfeld wird rund 25 000 bis 28 000 Zuschauer glatt kassen, so daß der Waldhof nicht mehr, wie beim Spiel gegen den 1. FCK, in die Ver- legenheit kommen kann, nicht alle Zuschauer unterbringen zu können. Allerdings, schade ist, daß der Platz nicht nach Kriegsende von der Straße weg versetzt wurde. Wäre dies geschehen, so könnte durch Erhöhen der Stu- kenzahlen an der der Straße zugekehrten Längsseite der Anlage das Fassungsvermö- 5 5 ohne große Kosten auf 35 000 erhöht wer- en. Wie Dr. Klingen andeutete, sind die Wald- hof-Pläne mit dem Tribünenbau noch nicht abgeschlossen. Neben Platz II soll ein drittes Spielfeld erstehen und hinter beiden quer lie- gend soll noch ein vierter Platz mit einer Laufbahn für Leichtathletikkàämpfe gebaut werden. Ein kleines Zukunftsplänchen sieht noch den Bau einer Schwimmsportanlage ge- gen das Wäldchen hin vor. So sehr ein Teil. all dieser Pläne noch„Sphärenmusik“ ist, wir möchten umunwunden zum Ausdruck brin- gen, daß es die hier geplante Sport-Grog- anlage ist, die der Stadt Mannheim heute fehlt und in Zukunft(trotz Stadion) immer fehlen wird, wenn sie nicht mit kräftiger Unterstützung„etlicher Instanzen“ gebaut wird! Als ganz besonders erfreulich vermerken wir die Resonanz, die die Waldhofpläne bei den anderen Großvereinen ausgelöst hat. „Nicht neidvolle Blicke sind es, die wir auf diese Anlage werfen“, sagte VfR- Präsident und Reg.-Dir. Geppert,„vielmehr snd wir stolz darauf, daß ein Mannheimer Verein dieses friedliche, der Jugend dienende Werk gewagt hat. Wir hoffen und wünschen, daß alles ge- lingen möge und zu einem guten Ende geführt wird!“ Diesen Worten schloß sich auch das Vorstandsmitglied der„Fährleute“, H. Gru- ber, an.— Als Vertretung einer Sportredak- tion sind wir selbst guten Mutes, daß dis Mannheimer Sportfreunde, die Bedeutung, die lich zu Ende geführt werden kann, nicht ver- nun ihnen zukommt, damit das Werk tatsäch- kennen werden. Heinz Schneekloth Rux nur noch halbschwer Conny Rux, der aus Bayern nach Berlin zurückkehrte, erklärte einem dpa- Vertreter daß er in Zukunft wieder im Halbschwergewicht boxen werde. Der Berliner hat sich aus- gezeichnet erholt. Er wird erst im Oktober sein Training beginnen und hofft, im Dezem- ber zum erstenmal wieder in den Ring zu Steigen. Ueber sein Verhältnis zu seinem Manager und Trainer Bruno Müller sagte Rux, daß eine Trennung böchst wahrscheinlich nicht zu umgehen sei. Er werde in Zukunft keine lang- fristige Bindung zu einem Manager mehr ein- gehen. Welchem Trainer er sich bei einer etwaigen Lösung von Müller anvertrauen werde, wußte Rux noch nicht zu sagen. Voreilige Rux-Worte Die Erklärung des früheren deutschen Halbschwergewichtsmeisters Conny Rux, er werde in Zukunft nur noch in der Halb- schwergewichtsklasse boxen, wird von Fach- kreisen als„voreilig“ bezeichnet und dürfte für den Berliner nachteilige Folgen haben, So muß Rux eventuelle deutsche Titelansprüche vorerst zurückstellen, da er nach den Bestim- mungen des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB) auf Grund dieses freiwilligen Verzichts zwei Jahre in der halbschweren Klasse keinen Titelkampf und keine Ausscheidung bestrei- ben darf. Da Rux wünscht, in erster Linie gegen die beste ausländische Klasse und vor allem gegen den Europameister Freddie Mills (England) zu kämpfen, muß angenommen wer- den, daß der BDB entsprechend seinen Be- stimmungen auch keine Herausforderung von Rux um die Europameisterschaft weiterleiten würde. Der voreilige Entschluß des Berliner Boxidols, in der Schwergewichtsklasse zu star- ten, kann sich deshalb unter Umständen gegen Deutschlands kampfstärksten Vertreter in der Halbschwergewichtsklasse auswirken. Vortreffliche WolLSTOFFE geben den Anzügen von Engelhorn und Sturm die elegante Note. Helle und dunkle Töne. Ein- farbig oder gemustert. 8b 89.— Weitere Pteislagen 978. 129. 159. 179. 8 e REISEBEILAGE DES MANNHEIMER MORGEN Besucli in der Abfei Maulbroun Vom krausen Waldhügel des traulichen Schwabenwinkels ostwärts Mühlacker halb versteckt, steigt das Kleinod mittelalter- licher Kunst, die alte Zisterzienserabtei Maulbronn, vor uns auf. Kein ruinenhaftes Einst— nichts mühsam Rekonstruiertes: das wundersam lebendige, geschlossene Bild eines Klosterstaates. Viele Jahrhun- derte haben, seit der Gründung des Klosters im Jahre 1146, an all dieser Bau- ten und Räumen gewerkt und geschmückt. Ein gnädiges Geschick hielt Zerstörung. Brand und Plünderung vom vollendet Künstlerisch gewordenen fern. Ehe man den eigentlichen Klosterbezirk betritt, wandert, man durch einstiges Klostergut, durch geflegte Wälder mit an- mutigen Seen, vor allem aber über weite Rebgelände, die noch immer Württem- bergs beste Weine liefern. In mehr als hundert Dörfern war die Abtei zu ihrer Blütezeit im 15. und 16. Jhrh. begütert. oft auch alleiniger Herr, und wer heute aus den grünen Gartenstraßen des schmucken Oberamtsstädtchens Maulbronn zum still gewordenen Mönchsreich wandert, wird sich kaum eine richtige Vorstellung von der einstigen Bedeutung dieser uns manchmal fremdartig erscheinenden Welt machen körmen. Wir entdecken Wallgraben und Türme mit einer von den Jahrhunderten schwarz gebeizten Wehrmauer wie bei einer Burg- SMmlage. Die hölzerne Zugbrücke hat einem soliden Steindamm Platz gemacht. und das malerisch überwölbte Tor steht allen Neu- gierigen offen. Aus dem winzig eingehutzel- ten Torwärterhäuschen guckt der Mesner nach dem Fremdling, aber wir winken vor- läufig ab, um den genius loci nicht zu stö- ren, der hier eigene Sprache redet. Er geht mit uns über den weiten Klosterhof und rauscht in den mächtigen Kronen der alten Linden am Kirchenportal. Vor uns dehnt sich eine schwere, romanische Vorhalle, als „Paradies“ bekannt und dem Kunstverstän- digen teuer durch die hier besonders mei- sterliche, originelle Verquickung romani- scher und gotischer Formen. Dann erschlie- Ben die alten, noch lederbezogenen, mit kunstvollen Beschlägen geschmückten Türen das Kircheninnere. Alles ist nun ver- Wandelt, in Dämmerung getaucht. in tiefste Ruhe Die ganze weltabgewandte Strenge der Regeln des Zisterzienserordens kommt uin der Wucht dieser schmucklosen, him- melan ragenden Steinwände zwingend zum Ausdruck, auch dort, wo schon der schön- Beitsnahe Geist der Gotik den tiefen Ernst der romanischen Form milderte. wo die flache Decke von der sädulengetragenen Kup- pel, der schlichte Rundbogen an Fenster und Tür vom reichen Maßwerk des gotischen Bo- gens abgelöst wurde. Zwei Kirchenräume vereint diese impo- sante Basilika: die vordere Laienkirche und die zum Hochaltar geöffnete Mönchs- kirche. Als einziger Schmuck erhebt sich mitten im vorderen Schiff. übergroß und einsam. wie emporgereckt von mystischer Gewalt, ein steinernes Kruzifixus, aus einem einzigen Keuperblock gemeißelt. Das Kreuz ist so gestellt,. daß an einigen Tagen der Sommer Sonnwende die einfallenden Sonnenstrahlen die Dornenkrone des Hei- lands treffen und das schattenvolle Leidens- bild mit goldener Glorie kränzen. Die breite Lettnerwand trennt Laien- kirche und„Herrenchor“ der Mönche. Ein Wunderbar beschwingter Künstlergeist hat diese Stätte klausnerischer Andacht mit Schönheit durchglüht: In dem köstlichen Schnitzwerk des dunklen Eichengestühls des Herrenchores leben Gestalten auf, Am Bodensee: Meersburg Mittelalterliche Stätte mit Burg und Schloß, Türmen, Toren, Strandbad, Stadt- Zinnen und Burggräben, und Sckloßbeleucektungen. fromme Legenden, biblische Märchen, auch Porträtbüsten bedeutender Kleriker. Heilige stehen in schmalen Nischen, ein hoher, drei- teiliger„Levitenstuhl“ zeigt das lebenslange Werk eines unbekannten Künstlers.— Dann schreitet man, überrascht und beglückt, nun- mehr in gotischer Umwelt, durch Prachthallen voller Saulenwälder, einzeln, gedoppelt, zu Arkaden geordnet, sieht Mau- ern, wie aus Urgestein für Ewigkeiten 82 baut, und gotische Gewölbe, deren geniale Konstruktionen immer wieder gelehrte Dispute sachverständiger Geister heraus- kordern. Kapitelsaal, Herren- und Laien-Refektorium, Bruderhalle, wie müs- sen diese Räume gewirkt haben, da noch Leben und Bewegung, wenn auch nur feier- lich getragen und aàsketisch verhalten, in ihnen waltete. Und dann ist plötzlich der Kreuzgang da, einer der schönsten der Welt vielleicht mit seinen gotischen Fen- stern, deren Maßwerk in den edelsten Formen, endlos wechselnd, blüht. Mit der zauberhaft lichten, neunfenstrigen Brun nenkapelle, die nur vom silbernen Rieseln der steigenden und fallenden Wasser erfüllt ist, endet das Reich der düstern Ge- wölbe, hier träumt draußen im Sonnen- glanz das üppig grünende Kreuzgärtlein und hängt wucherndes Gerank um Pfeiler und Bogen. Wer von unsern schwäbischen Dichtern einstmals„die blaue Blume der Romantik“ suchte, ist auch durch diese wahrhaft„heili- gen Halen“, durch Kreuzgang und Brun- nenkapelle gewandelt, träumend und wohl im Tiefsten beglückt. Wilhelm Hauff, der junge Hölderlin, Justinus Kerner, ebenso Gustav Schwab und Viktor von Scheffel, der auch hier seinen alemannischen Humor nicht verleugnete und der trinkfesten Kleri- sei seine berühmte„Maulbronner Fuge“ widmete! Das alles ist längst versunken und ver- Weht. In den alten Mönchsräumen des Obergeschosses sitzen heute andere junge Adepten ernster Wissenschaft. über ihren Folianten. Es sind die Zöglinge des Evan- Selisch- Theologischen Seminars. die hier für den geistlichen Beruf vorgebildet wer- den. So dürfte die altehrwürdige Geistes- stätte auch im neuen Gewande ihrer ein- stigen Bestimmung über weitere Jahrhun- derte treu bleiben. J. Silling-Wiesner Bilder aus der Veinpfalz Ein Stück sonndurchglühter Süden er- blüht uns im gesegneten Winkel der Wein- Pfalz zu Füßen der Berge und Burgen der Haardt. Reizende Malerwinkel sind alle die aus der Landschaft gewachsenen Weinorte an der Weinstraße: Bad Dürkheim und Grünstadt, Wachenheim und Forst, Deidesheim und Ruppert s- berg, Königsbach und Gimmel dingen, Neustadt und Haar dt, Hambach und Edenkoben, Mai- kammer und St. Martin am Kalmit- kuß. Um blanke Winzerhausfenster rankt die Rebe. Torbogen reiht sich neben Tor- bogen. Brunnen raunen und darüber lächelt schalkhaft der junge Weingott Bacchus mit Traube und Römer in der Hand. Unter altersgrauen Ruinen träumen kleine Marktplätze, auf deren Rathausfrei- treppen allpfingstlich der Geisbock ver- steigert wird. Die Spitztürme gotischer Winzerkirchen locken schon von weitem in die Weinorte. Der Duft von Wein liegt über allen Gassen, durch die statuenhaft Pfalzbäuerinnen schreiten, den Früchte- korb auf dem Kopf tragend, Sinnbild Pfäl- zer Fruchtbarkeit! Rund um die Weinorte führt die Edel- rebe das Wort. Links und rechts der Weinstraße, 60 bis 80 km weit, stehen die knorrigen Rebstöcke millionenfach auf ebnen Aeckern, sauber ausgerichtet am Spanndraht in geraden Reihen wie zur Parade vor dem obersten Winzer. Die Weinstraße kennt nicht Weinberge, sondern Weingärten(Wingerte). Die Weinbergs- arbeiter der großen Weingüter erhalten Weindeputate bis zu 4 Liter pro Tag. Natürlich ist Winzerleben nicht eitel Wein- trinken und klingende Romantik, dahinter stehen harte Arbeits- und Sorgentage. Auch wenn man feiertags vielleicht in einem Höfchen zehn bejahrte Winzerjahr- gänge im Gesamtalter von 800—900 Jahren um einen handfesten Weinkrug erheblicher Größe babbele und krische hört. Unter samtweichen Pfirsichen sitzt man in einem Weingarten über Neustadt vor einem Schoppen edlen Weines. Oder läßt auf der Weinterrasse eines Weingutes, die von Sandsteinputten umreigt ist, würzigen Muskateller Spätlese in feingeschliffenem Römer sonnfunkelnd aufleuchten. Und Wer von draußen kommt und eintritt in die kühlen Weinstuben einer Winzergenossen- schaft, der setzt sich zu den andächtigen Zechern und klettert wie sie die Stufen- leiter bis zur Spät- und Trockenlese hinauf. Und die Weinsprüche an den Wän- den machen nur noch durstiger! Und wenn einen des Wirtes Töchterlein vom Zechtisch ruft, um uns den Kirchturm von Deidesheim zu zeigen und man sieht ihn grade und aufrecht stehen, dann ist es richtig! Der Name Weinpfalz schmeckt nach Herrgottsacker und Kirchenstück, nach Hitzkopf und Schenkelböhl, nach Vogel- sang und Meerspinne, nach Goldschmidt und Ungeheuer. Dieses fröhliche Land sollte ärztlich verordnet werden, wenn es an Lebensfreude mangelt. Wer in diesem süd- haften Garten das Fröhlichsein nicht lernt, der lernt es nie! Fröhliche Weinstraße Gott erhalte sie! Konrad Haumann. Dahn im Pfälzer Felsenland Dahn, am Fuße der hoch aufragenden Fesl- mauer des Jungfernsprungs, ist der Haupt- und Mittelpunkt des Pfälzer Felsenlandes, des sehenswerten und landschaftlich eigenwilligsten Teiles des Wasgaues. Die kühnen, bizarren, phantastischen Felsformen geben dem Land- schaftsbild die charakteristische Prägung. Steil, schroff und zackig streben die vielfältig ge- formten Felsblöcke gen Himmel und reizen den Wanderer nicht selten zu wagemutigen Kletterpartien. Witterungseinflüsse wie auch die Sprengwirkung der starken Kiefernwurzeln haben den Formenreichtum des Felsgebirges geschaffen und damit der Phantasie des Volkes reiche Nahrung gegeben, für diese Riffe, Grate und Felswände charakteristische Namen zu finden. Die zahlreichen Ruinen und Burgen in nächster Umgebung sind machtvolle Zeugen deutscher Kaiserherrlichkeit. Vom Drachen- fels aus warb Franz von Sickingen für die Kaiseriddee. In den sieben Untertansgemein- den des„Taner Gerichts-, einem Lehen des Hochstifts in Speyer, mußte mit dem Lehens- herrn auch das Bekenntnis gewechselt werden. In der Sage vom Jungfernprung fand der Glaube an Wodan und das wilde Heer seinen Näederschlag. Die Kapelle auf dem gegenüberliegenden Hochstein läßt auf eine Kultstätte der ersten Bewohner unseres Felsenlandes schließen. Da der aus Verwitterung entstandene Sandboden arm an Nährstoffen ist, dürfte die Besiede- lung dieses Gebietes erst verhältnismäßig spät erfolgt sein. Bis beute noch können die 12 000 Bewohner der sieben Wasgaugemeinden sich nicht auf eigener Scholle ernähren. Seit der Jahrhundertwende haben größere Schuh- fabriken der bier ansässigen Bevölkeereung neue Lebensbedingungen gebracht. Als Waldlandschaft bietet dieses Land des Bundsandsteines all denen, die Stunden, Tage oder Wochen hier weilen, eine Quelle der Kraft, der Gesundung und der Erholung. Eine Reihe gut geführter und neuzeitlich eingerich- teter Gaststätten genügen nicht nur allen An- korderungen an gute Verpflegung und Unter- kunft, sondern geben dem Fremden auch viel- fache Möglichkeiten zu frohen, geselligen Ver- anstaltungen. Die Jugend, die sehr gern dieses Felsenland durchwandert, findet freundliche Unterkunft in einer Jugendherberge. 2. 77 4 2 D Bad Wildback im württembergiscken Schwarzwald Deulsche Verlehrswerbung in Schweden Auf der St.-Eries-Messe in Stockholm Zum ersten Male nach dem Kriege ist die deutsche Verkehrswerbung in Schweden wie- der in Erscheinung getreten: Auf der am 26. August eröffneten St.-Eries-Messe in Stock- holm hat die„Deutsche Zentrale für Frem- denverkehr(Z FV)“ in der Eingangshalle des deutschen Pavillons einen Auskunfts- und Werbestand errichtet und die Außenwand des Pavillons sowie die Seitenwände der Innen- halle mit zahlreichen Riesenfotos aàus deut- schen Reisegebieten geschmückt. Bereits in den ersten Tagen nach Eröffnung der Messe konnte die deutsche Verkehrswerbung einzig- artige Erfolge verzeichnen: Der deutsche Aus- kunftsstand ist täglich bis in die späten Abend- stunden hinein von Menschenmassen umlagert, und die Vertreter der deutschen Verkehrswer⸗ bung müssen pausenlos Auskünfte erteilen und Prospektmaterial ausgeben, Weit über 100 000 deutsche Verkehrswerbeschriften, von den Ver- kehrverbänden aller Reisegebiete zur Ver- fügung gestellt, werden auf der Messe verteilt. Das Interesse der schwedischen Besucher er- streckt sich sowohl auf Rundreisen inner- halb Deutschlands als auch besonders auf Heilbäder und Winters portplätze, daneben allgemein auf den Wiederaufbau in Deutschland. Neben Schweden sprachen auch zahlreiche Amerikaner und Messebesucher aus anderen europäischen Ländern im deutschen Auskunftsbüro vor. Die schwedischen Reise- Von Baderu und Kurorten Bad Salzhausen Bad Salzhausen liegt in der Wetterau am Hange des Vogelsberges inmitten des berühm- ten Heilquellengebietes Südwestdeutschlands auf 150,3 m Meereshöhe. Bad Salzhausen ist Bahnstation und ist von Friedberg(Strecke Kassel— Frankfurt a. M.) oder von Gießen über Nidda(Strecke Gießen Gelnhausen) leicht erreichbar, ebenso über die Reichsauto- bahn von Zubringer Bad Nauheim oder Stein- bach b. Gießen in je ½ Std. Gute Autostraßen führen aus allen Richtungen nach Bad Salz- hausen. Es ist eines der wenigen deutschen Bäder, die über 4 verschiedene Quellen verfügen. Außer den kohlensäurehaltigen Solquellen, deren Wässer zu Badezwecken Verwendung finden, besitzt das Bad eine Lithiumquelle, eine Schwefelquelle und eine Stahlquelle. Mit den Solquellen werden die 3 übrigen Quell- kuren zu Trinkkuren verwendet. Im Gebrauch ist seit kurzem eine geschlossene heizbare Trinkhalle, in der, soweit es nötig ist, das Trinkwasser angewärmt werden kann. Das Klima des in einem kleinen Tal gelegenen Badeortes ist mild, die Luft staubfrei. Der über 100jährige Park geht unmittelbar in aus- gedehnte Waldungen über. Bad Rappenau Der über 3000 Einwohner zählende Kurort Bad Rappenau liegt 237 Meter über dem Meer am Rande des burgenreichen Neckartals, noch zugehörig dem Kraichgauer Hügelland. Er ist eingebettet in das Mühlbachtal. Dieses findet seine Fortsetzung in dem weithin ob seiner romantischen Schönheit bekannten Fünf-Müh- lental, dessen Ausgangspforte mit dem Schloß Guttenberg am Neckar gekrönt wird. Bad Rappenau ist umgeben von herrlichen Laub- hochwäldern, die mit sein reines und wür- ziges Klima bestimmen. Bad Rappenau, dessen heilkräftige Sole aus 200 Meter Tiefe gewon- nen und seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kür Trink- und Badekuren nutzbar gemacht wird, hat es in diesen mehr als 100 Jahren verstanden, sich seinen Plats unter den Heii- bädern Südwestdeutschlands zu sichern. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Kurort zu einem Familienbad entwickelt, dessen ländliche Umwelt ebenso wie seine Hochlage in einem von Wäldern umgrenzten Wiesentale die erste Gewähr dafür bieten, daß heilungs- suchende und erholungsbedürftige Stadtmen- schen sich hier wohlfühlen können. Wenn sich irgend ein Kurort neben seinen spezifischen Indikationen auch für Recon- valescenten und Erholungssuchende, ja sogar für„Urlauber“ schlechthin, im letzteren Falle also lediglich zur Auffrischung der Spannkraft eignet, dann ist es ein Solebad. Dieser Erfah- rung wurde in Bad Rappenau schon vor Jah- ren mit der Errichtung des 1,5 ha großen, sonniges und schattiges Gelände umfassenden Sole- Schwimmbades, Rechnung getragen. Die unmittelbare Nähe der Waldungen er- möglicht bequeme Spaziergänge, Das Mühl bachtal, die Romantik der alten Reichs- und Kaiserstadt Wimpfen, der Burgenreichtum in den, auch mit unseren Gesellschaftsfahrten leicht erreichbaren Tälern von Neckar, Jagst und Kocher bieten Wander- und Ausflugsziele, Wie sie in solcher Fülle und Schönheit nur wenige Heilbäder aufzuweisen haben. Die Bergfeste Dilsberg. Von Jakob Bern- hard. Neu bearbeitet von Max Perkow. Hei- delberger Verlagsanstalt und Druckerei Gmbfl. Preis 1.50 DM. Max Perkow, in Heidelberg kein Unbekannter, hat in der Neubearbeitung die Bergfeste Dilsberg dem Leser näher ge- bracht. Nachdem er den Dilsberg als Wan- derziel kurz behandelt hat, gibt er einen außerordentlich fesselnd gehaltenen geschicht- lichen Ueberblick und schildert Sagen, die sich um diese Bergfeste gebildet haben, Inter- essant ist auch die kurze Darstellung der Burg als Festungsanlage. Mit einer Betrachtung „Dilsberg als politische Gemeinde“ schließt Perkow das Büchlein. Sehr gute Bilder er- höhen den Wert dieser sehr guten Arbeit. büros und Transportgesellschaften haben an- läglich der Messe das lebhafte Interesse der schwedischen Oeffentlichkeit an einer stärkeren Wiederaufnahme des Reiseverkehrs zwischen beiden Ländern und die Notwendigkeit des baldigen Fortfalls der zur Zeit noch bestehen- den hemmenden Devisenvorschriftn betont. Im Hinblick auf das starke Interesse, das in den skandinavischen Ländern für Deutsch- landreisen besteht und das in den monatlich Wachsenden Zahlen der erteilten Entry Per- mits zum Ausdruck kommt, beabsichtigt die „Deutsche Zentrale für Fremdenverkehr“ in absehbarer Zeit eigene ständige Vertretungen in Stockholm und Kopenhagen zu errichten. „Der Bodensee“, ein Führer zu seinen Städten und seiner Landschaft, bearbeitet von rich Günther. 4. Auflage, 1950, 173 Seiten mit Register, 8 ganzseitige Bilder, 4 Ortskärtchen, 1 Umgebungskarte des Bodensees im Maßstab 1:300 000, und 1 Bodensee- Panorama. Kart. 2,.— DM. Bergverlag Rudolf Rother, Oberjoch im Allgäu. Dieser Führer erschien imm vergan- genen Jahr und war bald vergriffen, ein Zei- chen dafür, daß für das Bodensee-Gebiet end- lich ein Führer geschaffen war, der den An- sprüchen und Wünschen des Reise- Publikums entsprach. In der Neubearbeitung 1950 sind alle wissenswerten Angaben auf den neuesten Stand gebracht worden und es geht dem Be- nützer ein Reiseführer zur Hand, mit dem er Wirklich etwas anfangen kann. Gut ausge- wählte Fotos lassen schon bei der ersten Be- trachtung des Führers die Sehnsucht nach die- sem Reisegebiet wach werden. „Europa“, Internationale Reise-Illustrierte. Herausgeber: Franz Auffarth, Hamburg, Ver- lag und Redaktion: Hamburg 36, Gr. Theater- straße 37. Eine reichbebilderte Reise-Infor- mation, die man gebrauchen kann, nicht nur für das Bundesgebiet Deutschland und N sopadern auch darüber hinaus für Europa un Uebersee, wirklich eine beachtliche Leistung. Dieses Nachschlagewerk(für die Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- oder Winter-Reise-Saison je eine Auflage) bietet einen sehr guten Ueber- blick über in- und ausländische Reise- und Erholungsmöglichkeiten, seien es Einzel-, Pau- Schal- oder Gesellschaftsfahrten per Bahn, Bus, Schifk und Flug. Im Mittelpunkt stehen die kulturellen Reise- Programme der Internaflo- nalen Studienfahrten-Union nach Italien, Schweiz, Frankreich, Oesterreich. Jugoslawien, Dolomiten und Skandinavien, die alle wis- senswerten Angaben in möglichster Vollstän- digkeit enthalten. Bundesbahn und Bodensee Der Generaldirektor der Betriebsvereini- gung der Südwestdeutschen Eisenbahnen, Dr. Bauer, äußerte sich anläßlich eines Besuches in Konstanz über seine Bestrebungen, das Boden- seebecken noch mehr wie bisher zu einem be- Vorzugten Relsezlel zu machen. Die Bundes- bahn wirbt in Presse, Film und Funk plan- mäßig für den Besuch dieser herrlichen Land- schaft, die der Generaldirektor als die deut- sche Riviera bezeichnete. Insbesondere beabsichtigt, den Besuch aus dem Ruhrgebiet zu intensivieren. Die Erfolge dieser Werbung kommen jetzt schon in einer immer stärkeren Besetzung der Verwaltungsonderzüge nach dem Bodensee deutlich zum Ausdruck. Dr. Bauer äußerte sich außerordentlich optimistisch über die Zukunft des Fremdenverkehrs am Bodensee, der jetzt erst, wie er sagte, am An- kang einer noch verheifſungsvolleren Entwick- lung stehe. Die Bundesbahn fördere elbe- wußßt diese Bestrebungen und werde auch in Zukunft im Rahmen ihrer Mittel alles tun, Was in ihren Kräften stehe. gasthof und Pension „Zum Hirsch“ Gasth. u. Zimmer, fl. Strandbad. Onerprechtal hel FMzach i bürg. Schrie Pension„Sonne“ Pefnsson Zur Setzmunle“ Schriesheim, Nähe Wald- schwimmbad, wird am 20. Sept. 1950 eröffnet. neuzeitl. einger. Zimmer, gute Autogaragen vorhand. Tel. 2035, PPP Herrl. Waldlage, Küche, eig. Landwirtsch. beim Katzenbuckel. Semütl. kerlen aufenthalt in familiärem Kreise bei guter, 5 bürgerlicher Küche. 4 Mahlzeiten. 5.— DM. Beste Referenzen. Privat- Pension Riedinger, Strümpfelbrunn sh. Jula Hönicke, geb. Seitz Wass., Liegewiese, Pens. 6,.—. Prosp. Herzogswelter bel Fraudenstagt Modernes Haus, beim Tannen- Hochwald geleg., beste Verpfleg. 5.50 DM. Zimmer mit Balkon, Liegewiese; das ganze Jahr ge- ötknet.- Skigelände. Bes.: E. Hindennach C ²˙ Auch im Herbst ist der Schwarzwald schön! 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In den inr berirkeg dtellung aut hing bcheinen zusgeste ig sing. I mmb. tellgen. Zwangs aufheb seinen das Gt nil Hu erner, vember nicht Ji Stelgert ders berings Pruch Jer el dem 2; kür das Gegens gederm. Srundt Rokreit, labehst⸗ Mannh. 22² — 114 e A= der eren chen des hen⸗ t. das sch⸗ tlich Per- die 1 agen N. inen von mlt hen, stab art. joch gan- Zei ond⸗ An- ums sind sten Be- 1 ge- die · rte. fer- ter kor- nur Un, un img. 178= er- und au⸗ zus, die o- en, en, is⸗ an- ni- Dr. in en- de- es. m- iet Nr, 221/ Freitag, 22. September 1950. — LUDWICSHAFEN UND DIE PFALZ Seite 7 Feierstunde beim CVIM Am Samstag weiht der Christliche Ver- ein Junger Männer, Ludwigshafen, in der Rohrlachstraße 66, das nun endgültig fer- tiggestellte„Haus des Jungen Mannes“ im Rahmen einer Feierstunde ein. Die reli- giöse Feier beginnt um 8.30 Uhr mit der Morgen wache. Um 9 Uhr spielt der Posau- nenchor, und anschließend, 9.30 Uhr, folgt ein Festgottesdienst in der Apostelkirche mit einer Predigt von Kirchenpräàsident D. Stempel. Um 11 Uhr wird der General- sekretär der Arbeitsgemeinschaft der deut- schen CVIM, Lic. Werner Jentsch, in der stunde des Jungen Mannes sprechen. Zur gleichen Zeit hält Bundeswart Stetter im Gemeindehaus vor der Jungenschaft einen Vortrag. Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht um 15.30 Uhr ein Vortrag von Werner Jentsch im„Haus des Jungen Mannes“, über das Thema„Die Stunde des CVJM“, Um 20 Uhr referiert Werner Jentsch nochmals über das Thema„Der Tanz auf dem Vulkan“. 4 + Faßwirtin wurde freigesprochen Die 49 jährige Ottilie Thomas, Wirtin des Riesenfasses in Bad Dürkheim wurde jetzt von der Anklage des Verbrechens gegen die Menschlichkeit freigesprochen.— An- fangs 1942 wurde sie von einem Gast in Gegenwart eines fanatischen Parteifunk- tonärs in ein Gespräch verwickelt, in dessen Verlauf sich ihr Partner defai- tistisch äußerte. Sie erstattete Anzeige, Worauf der Mann festgenommen und später von einem Sondergericht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde. Die Beweisaufnahme der Hauptverhand- lung vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Frankenthal ergab jedoch, daß die Angeklagte von dem„alten Kämp- ter“ zu ihrer Handlungsweise gezwungen Furde und zudem auf Grund einiger Be- merkungen des Systemgegners annehmen mußte, daß er Agent einer ausländischen Macht sei. In der Urteilsbegründung brachte der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Knögel, zum Ausdruck, daß es das gute Recht, ja die Pflicht des Bürgers einer 1 jeden kriegführenden Nation sei. gegen eine solche Person(Agent) vorzugehen. Beide Fahrer leicht verletzt. Auf der Straßenkreuzung Ludwig-/ Jubiläumsstraßge stieben am 20. September zwei Motorrad- fahrer zusammen. Während beide Fahrer leicht verletzt wurden, entstand an den Fahrzeugen geringer Sachschaden. Langsam leeren sich jetzt die Schiffer- stadter Gemüsefelder. Die Gemüsegärtner können sich bald für einige Wochen zur Ruhe setzen. Aber hinter den Kulissen des CGemüseanbaues geht die Arbeit mit unver- mindertem Eifer weiter. Die Samenhäuser bereiten sich auf die neue Saison vor und in der Staatlichen Versuchs- und Beispiel- Aixtschäft kür Gemüsebau, die gegenüber de Bahfmofs Schifferstadt-Süd ihre Ge- bäude und Versuchsfelder hat, werden die ersten Vorbereitungen für die Winterarbeit getrofken. Neben der wissenschaftlichen Arbeit sind es Kurse zur Schulung der gärt- neriscehen Bevölkerung und des gärtneri- schen Nachwuchses der Pfalz, die einen be- trchtlichen Raum im Rahmen der Winter- beit einnehmen. Wenn Schifferstadt am Ganz wie im Roman: Jugoslawische Spitzbuben gossen für 50 000 Roulettegeld Ein Kilo BASF.-Lila brachte die richtige Farbtönung/ Ganze Bande geplatzt Auf Seite 328 des Kriminalromans„Die feuchte Hand“ von Jack Fathermurder steht zu lesen, daß Inspektor Kaganowitsch das Sreise„Professorchen“ nachts zwischen eiri und zwei Uhr in Monte Carlo keinen Augenblick aus den Augen ließ. Der Weiß- haarige,(mit angeklebtem Ziegenspitzbart) hatte an verschiedenen Tischen nur ganz Wenig gespielt. Plötzlich schritt er an den Wechselschalter und legte einen Lederbeu- tel mit Chips vor den Spielbankangestell- ten. In diesem Augenblick senkte Kagano- witsch seine amtliche Hand wie eine kalte Pranke auf die professorale Schulter und sagte, zynisch lächelnd:„Sie sind verhaftet, mein Lieber— Spielmarken sind falsch.“ Diese„literarische Passage“ hat jeder, der irgendwann in seinem Leben einmal ein Freund guter oder schlechter Kriminal- Uteratur war, schon gelesen. Das ist an sich nichts Besonderes. Eigenartiger ist es schon, wenn das Leben selbst derartige Schmierenkomödien schreibt. Und es schreibt ste. Im speziellen Fall sogar in Ludwigs- hafen. Ende Dezember brachte der in Fach- kreisen als Glücksspieler bekannte Jugo- slawe Marco D., der bereits mehrmals vor Ludwigshafens Richtertischen durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft ist. Ori- ginalspielmarken aus dem Casino Bad Dürkheim zu dem Feinmechaniker Nor- bert St.„Corriger la fortune“, oh bitte sehr, wir besuchen mit Erfolg das National- theater— 50 lautete die Idee. auf die Marco in seiner Wohnung in der Hemshof- straße gekommen war, nachdem er mehr- mals an Bad Dürkheims Spieltischen die Erfahrung gemacht hatte, daß die Glücks- Söttin eine launenhafte Dame ist. Beflügel- ten Schrittes eilte er damals in die Schlachthofstraße, wo Freund. Feinmecha- niker und Radiochändler Norbert St. dann im Gießverfahren die nötigen Formen und auch die falschen Spielmarken herstellte. Da der richtige Farbton(lila für 50-DM- Jetons) nicht auf Anhieb klappte, mußte erst ein Kilo BASF-Farbe besorgt werden. Etwa 400 falsche Spielmarken zu je 50 DM Waren es dann, die hergestellt wurden und von Freund Iwan H., einem ebenfalls in Ludwigshafen wohnenden Jugoslawen, und Freund Marco in Bad Dürkheim in Zah- Jung gegeben wurden. Im März 1950 stell- Schifferstadt bleibt Cemüse zentrale 1. Oktober zur Stadt erklärt wird, wird seine Bedeutung hinsichlich des Gemüsebaues keinen Abbruch erleiden. Es ist anzuneh- men, daß es Dank seiner günstigen Ver- Kkehrslage, der unter anderem auch die Ansiedlung und Entwieklung der großen Samenhäuser zu verdanken ist, dank der guten Bodenbeschaffenheit der Gemarkung und nicht zuletzt dank des Fleißes seiner Bewohner immer mehr an Bedeutung auch hinsichtlich des Gemüseanbaues gewinnen wird. Für die Schifferstadter dürfte ęs andererseits gleichgültig sein, ob sie im kommenden Jahr als Landbewobhner oder als Städter ihre Riesenrettiche an Ludwigs- hafener und Mannheimer Marktbesucher verkaufen. ten die beiden Freunde dann auch falsche Spielmarken zu je 100 DM und zu je 2 DM her. Es ist noch nicht bekannt, in welcher Höhe das Spielkasino damals einen Schaden erlitten hat. Bekannt ist hin- gegen, daß in der Nacht zum 17. Septem- ber von dem Trio Norbert. Marco und W. in der Radiohändlerwerkstätte weitere 250 falsche Spielmarken zu je 50 DM hergestellt wurden. Ein alter kriminalistischer Erfahrungs- satz sagt nun, daß alle Verbrecher irgend- Wann eine große Dummheit machen. Er wird durch die Ludwigshafener Fälscher bande die übrigens recht geschickt arbeitete, denn die Marken sahen wirklich „gut“ aus— erneut bewiesen. Jedes falsche Stück, und erst recht falsche Stücke in Mengen, mußten früher oder später bei der nächtlichen Kassenabrechnung in der Spiel- bank bemerkt werden. Die echten Spiel- marken einer bestimmten Kategorie haben ein ganz kleines Phosphorzeichen. Die ge- fälschten Spielmarken hatten es nicht. Die eingeleiteten strengen Ueberwachungen der Aufsichtsorganè in der Spielbank führ- ten, nachdem in der Nacht zum 19. Dezem- ber 36 Marken ohne Phosphorzeichen ab- gerechnet worden waren, schon in der darauffolgenden Nacht dazu, daß die Ver- breiter der Falschstücke nebst ihrer Helferin Karolina Z.(ebenfalls aus Lud- Zwei Hände- zur Sonne emporgereckt wigshafen), festgestellt werden konnten. Ihre Verhaftung erfolgte unverzüglich. Durch eine Spezialabteilung der Landes- kriminalpolizei in Ludwigshafen wurden in der gleichen Nacht noch weitere Ermitt- lungen(HHausdurchsuchungen usw.) ange- stellt. Am frühen Morgen saß die Bande in Stärke von fünf Mann einträchtig auf Nummer Sicher. In den verschiedenen Wohnungen wurden noch zahlreiche Falsch- stücke und auch Bargeld gefunden und sichergestellt. Außerdem wurde ermittelt, daß eine neue Form zur Herstellung von Spielmarken in Weis 8 DMW) in Arbeit war. Damit kann das Buch von Jack Father- murder(Spezialist für Kriminalreißer) auf Seite 367 geschlossen werden. Der Schluß- satz lautet:„schmunzelnd steckt sich In- spektor Kaganowitsch eine seiner schwar- zen Brasilzigarren an und blies einen der für ihn typischen Rauchkringel an die Decke, in Gedanken schon mit dem näch- sten Fall beschäftigt Den Leser einer schlichten Tageszeitung hingegen mag noch interessieren, daß die Gesetze über Falschspielerei und das Her- stellen gefälschter Spielmarken recht schwere Strafen vorsehen. Dieses Mal wird es für die Gerichtsbekannten unter der Gangsterbande schwer halten, durch die Maschen des Gesetzes zu schlüpfen. Sie allein sind das staatlich anerkannte Warenzeichen der Blindenorganisation An der Straßenecke sitzt ein blinder Mensch und bettelt. Die Sonne bestrahlt das Pflaster, läßt die Kleider der Vorüber- gehenden aufleuchten und vergoldet mit ihrem Schein das herabgefallene Laub. Sonnengoid—, auch in den toten Augen des Menschen an der Straßenecke, der die- sen Glanz nicht mehr sient Wenig später rauschte ein starker Regen herab, der die Straße leer fegte. Leer? Nein. Immer noch sitzt der Blinde an der leichen Stelle. Regentropfen fliegen über sein Gesicht, Tränen gleich, die ein Mensch weint über sein unverdientes Schicksal. 4. 1 Uns interessierte dieses Schicksal. Wir stellten Fragen, der blinde Mensch ant- wortete. Nein, Kriegsblinder war er nicht, nie hat er die Sonne gesehen. Früher war er auch kein Bettler. Als gelernter Korb- und Bürsten macher ver- diente er genug, um seine Familie zu er- nähren. Eine Blindenorganisation lieferte die Rohstoffe, der blinde Facharbeiter fer- tigte die Ware an. Die Fertigware wurde dann an die Blindenorganisation zurück- geschickt, die ihrerseits durch Vertreter die handgearbeiteten Erzeugnisse vertreiben lieg. Seit Monaten ist das anders geworden. Eine wilde Konkurrenz überschwemmt den Markt mit billiger, minderwertiger Ware. Gewissenlose Geschäftemacher scheuten sich nicht, aus den Gebrechen der vom Schick- sal so schwer Betroffenen Kapital zu schla- gen. Die mitleidige Hausfrau kauft, um zu helfen und sie hilft doch nicht den Blinden, sondern skrupellosen Burschen. Das staatlich anerkannte Warenzeichen der Blinden organisationen ist auch heu- te leider noch vielen unbekannt. Zwei zur Sonne erhobene Hände, nicht der Aufdruck„Blindenware“ ist die staatlich anerkannte Marke der handgefertigten Facharbeit der Blindenorganisation. Der blind Geborene erhält im Gegensatz zum Kriegsblinden keine Rente, son- dern nur die allgemeine Wohlfahrts- unterstützung, so daß er auf die Hilfe der sehenden Mitmenschen angewie- sen ist. Diese Hilfe will er durch seiner Hände Arbeit verdienen. Die von der Blin- denorganisationen geschaffenen Arbeits- zentralen(für unser Gebiet ist es die Blin- denarbeitszentrale Ludwigshafen) haben den Zweck, den blinden Handwerkern Ar- beit zu besorgen und dafür Sorge zu tragen, daß der Blinde, der unter dem fehlenden Augenlicht schon schwer genug zu leiden hat, nicht auch noch seine Erzeugnisse selbst von Haus zu Haus absetzen muß. Wird dem zivilen Blinden die Arbeit genommen, macht man aus dem fleißigen Facharbeiter nur allzu oft einen bemitleidenswerten Bettler. Im Gegensatz dazu sind die finanziellen Nöte des Kriegsblinden geringer. Nicht, daß die Versehrtenrente das Leiden vergessen macht! Mit Geld kann nicht die kleinste Verletzung bezahlt werden, wieviel weniger kann man damit einen Ausgleich für ein verlorenes Augenlicht bieten. Immerhin, wenn der Kriegsblinde seine Arbeit ver- Iiert, die größte Trösterin in seinem dun- keln Dasein ist, weiß er, daß er nicht betteln muß. Lehrgang des Turnerbundes Pfalz Der Turnerbund Pfalz führt am Samstag und Sonntag in der Jahnturnhalle in Oppau einen zweitägigen Wochenendlehrgang für Leistungsturner und Vorturner sowie Kampfrichter durch. An dem Lehrgang nehmen je zehn Vertreter der Leistungs- turner und je zehn Vorturner und Kampf- richteranwärter aus dem Rhein-Limburg- Kreis und Speyer-Kreis teil. Ein gleicher Lehrgang wurde bereits in Pirmasens für die beiden Westpfalzkreise durchgeführt. Zweck dieser Lehrgänge ist die praktische und theoretische Schulung der Nachwuchs- turner im Leistungsturnen sowie die Her- anbildung künftiger Kampfrichter, die sich aus ehemaligen aktiven Turnern zusam- mensetzen sollen und Gewähr dafür bie- ten, daß sie die Anregungen und erworbe- nen Kenntnisse auch in ihren Heimat- vereinen verwerten. Am Samstag von 16 bis 19 Uhr ist praktisches Arbeiten mit Leistungsturnen unter Leitung von Helmut Bantz vorge- sehen. Zur gleichen Zeit erfolgt die theo- retische Schulung der Turnwarte und die Einführung in das Kampfrichterwesen unter der Leitung von Kunstturnwart Richard Reuther(Oppau) und Kampfrich- terobmann August Grundt Ludwigshafen). Von 20 bis 21.30 Uhr ist eine gemeinsame Aussprache vorgesehen. Der Sonntagvor- mittag bringt von 9 bis 12 Uhr die Fort- setzung der praktischen Arbeit wie am Vortage. Augenuntersuchungen empfohlen Die Industrie- und Handelskammer für die Pfalz in Ludwigshafen empfiehlt am Montag den Betrieben ihres Kammerbezir- kes, von Zeit zu Zeit Augenuntersuchungen bei ihren Arbeitnehmern durchführen zu lassen. Da festgestellt worden sei, daß oft das mangelhafte Sehvermögen der Arbeiter Ursache einer Herabminderung der Lei- stungsfähigkeit sei. Untersuchungen hätten ergeben, daß das Nahbeobachtungsvermö- gen im allgemeinen bis zum 47. Lebensjahr fortgesetzt nachlasse. Danach steige es je- doch durch Gebrauch von Brillen wieder An. Das Gewerbeaufsichtsamt für die Pfalz in Neustadt macht in diesem Zusammen- hang darauf aufmerksam, daß in letzter Zeit neue Lichtquellen— Quecksilber- dampf-Hochdrucklampen, Natriumdampf- lampen und Leuchtstofflampen ent- wickelt worden seien, die sich durch sehr hohe Lichtausbeute und günstige Lichtfarbe auszeichnen und sogar zu einer Verbesse- rung der Sehkraft beitragen. Sport- Sonderzüge nach Kaiserslautern. Zu dem vorentscheidenden Spiel des Sport- vereins Phönix gegen den 1. FC Kaisers- lautern verkehren am kommenden Sonntag folgende Sonderzüge: Ludwigshafen 35 12.20 Uhr,(Mundenheim ab 12.28, Rheingön- heim ab 12.33 Uhr). Kaiserslautern an 13581 Uhr. Rückfahrt ab Kaiserslautern 17.40 Uhr, Ankunft in Ludwigshafen 18.59 Uhr. Die Fahrkarten zum Preis von 3.20 DM(Hin- und Rückfahrt) können ab sofort auf der Geschäftsstelle des Phönixs, Oggersheimer Straße 20(Lokal Walhalla) bzw. beim amt lichen bayerischen Reisebüro in der Bis- marckstraße abgeholt werden. Auch die Eintrittskarten für das Spiel sind bei ge- nannten Stellen erhältlich. 2 Y. 8 ———— W B E K A N NTM ACHUN GEN Abstimmungszeit dauert von 6 bis 18 Uhr. bümmbezirke eingeteilt. Städt. Krankenhaus, Theresienkrankenhaus, dſmmzettel und Stimmabgabe: Es wird mit amtlich ſorgelegt: 1. Wünschen sie die Vereinigung der zukzube wahren. stel zul h. kelllgen. ealcbebung der Erbengemeinschatt ate 15. W 1949 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die Stel Aderspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; Spruch er ein Recht gegen die Versteigerung hat, ur das Recht der Versteigerungserlös an die hedermann einsehen. 0 Grundstücksbeschrieb dundpuch Mannheim, Band 362, Blatt 36, Volksbefragung über den Südweststaat lach dem Gesetz Nr. 1067 vom 12. Juli 1980(Reg.-Bl. S. 50) ist irn, Gebiet der Länder Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern une Volksbefragung durchzuführen, die den Zweck hat, eine Verein- barung über die territoriale Neugliederung der drei genannten Länder ſor zubereiten. Die Volksbefragung findet am 24. September statt; die Das Stadtgebiet ist in 147 Die Abgrenzung der Stimmbezirke, die zu- kehörigen Abstimmungsräume und die Namen der vom Stadtrat gewähl- den Stimmbezirksvorsitzenden können in einer beim Städt. Wahlamt K 5, zimmer 3) aufliegenden Liste eingesehen werden. Für folgende Kranken- und Pflegeanstalten sind selbständige Stimmbezirke gebildet: Diakonissenkrankenhaus, Ach-Lanz-Rrankenhaus, St.-Hedwigs-Klinik, Caritasheim„Maria Frieden“. ketten abgestimmt. Die Stimmzettel werden in den Abstimmungsräumen in die Stimmberechtigten ausgegeben. Dem Volk werden folgende Fragen Vürttemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum südweststaat? Wünschen Sie die Wiederherstellung des alten Landes Baden und des hergestellten Stimm-. Arbeitsvergebung: Die Erd-, Beton- und Maurerarbeiten für den Neubau eines Laboratoriums für die Ingenieurschule Diesterwegschule sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke sind erhältlich, soweit Vorrat reicht, beim Städt. Hochbauamt, U 2, Zimmer 15a, von 8—12 Uhr. Angebote sind verschlos- sen, mit entsprechender Aufschrift, beim Städt. Hochbauamt, U 2, Zim- mer 11, bis spätestens Mittwoch, 4. Oktober 1950, 9.30 Uhr, einzureichen, woselbst zum gleichen Termin die Eröffnung im Kellergeschoß. Zim. 2, erfolgt. Zuschlagsfrist: 4 Wochen. Arbeitsvergebung: Für den Wiederaufbau der Schweineschlachthalle, der Trichinenschau und Garderoben im Städt. Schlacht- und Vienhof sollen die Erd-, Beton-, Maurer- und Stahlbetonarbeiten in 2 Losen im öffent- lichen Wettbewerb vergeben werden. Iich, soweit Vorrat reicht, im Baubüro des Städt. Schlacht- und Vieh- hofes von 68.00 bis 12.00 Uhr sprechender Aufschrift, beim Städt. Hochbauamt, U 2, Zimmer 11, bis spätestens Mittwoch, 4. 10. 1950, 9.00 Uhr, einzureichen, woselbst zum auf dem Hofe der Laden in allen Stadtteilen. auch Vororte, zu mieten gesucht. Angebote unt. Nr. P 37009 an den Verlag. 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Er ist in ollen modischen forben vorrdtig. alten Landes Württemberg einschließlich Hohenzollern: Die Stimmabgabe beschlent in der Weise, daß der Abstimmende durch Einsetzen eines Kreuzes in einen der beiden auf dem Stimmzettel aufgedruckten Kreise oder durch eine sonstige deutliche Kennzeichnung eine der beiden Fra- zen bejaht. Es kann nur eine der beiden Fragen beaht werden. Werden elde Fragen bejaht oder beide Fragen verneint, so ist der Stimmzettel ungültig. Wird lediglich eine Frage verneint, so gilt die andere als be- iht. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß die Benach- nchtisungskarten, die lediglich der rascheren Auffindung der Stimm- bechtisten in der Stimmiiste dienen, an sich kein Wahlrecht begrün- en, d. h. jeder Abstimmende muß sich gegebenenfalls durch seine ennkarte im Abstimmungsraum ausweisen. Die Benachrichtigungskar- en des Städt. Wahlamts erhalten bei dieser Abstimmung nur einen ichtvermerk und werden dem Stimmberechtigten zur Wiederver wen- uns bei der Landtagswahl am 19. November 1950 und bei der Stadt- datswahl im Dezember 1930 zurückgegeben; sie sind deshalb sorgfältig Stimmberechtigte, die aus gesundheitlichen N „ B. Insassen von Krankenanstalten) oder sonstigen zwingenden Grün- en ur Stimmrecht außerhalb des für ihre Wohnung zuständigen Stimm- bezirkkg geltend machen wollen, können beim Städt. Wahlamt die Aus- chung eines Stimmscheins beantragen. Es wird aber ausdrücklich dar- inge wiesen, daß der letzte Tag für die Ausstellung von 9 dcheinen der 22. September 1950 ist, und daß die vom Städt. Wa 1 ausgestellten Stimmscheine nur im Landesbezirk Baden Nordbaden) 1118 eing. In Anbetracht der Wichtigkeit 3 F 1 15 amberechti 5 1 sich an der 8 eee Referat I Abt. R. dangeverstelgerung. Im Zwangsweg versteigert das Notariat zwecks November 1 1 25 221 nen Diensträumen in Mannheim, altes Schloß, Iink. 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Werbst zu Sor Wohlke Relatic 371 W. werbst bereits Der keinem füllung im Hir gaben dürfen könner Kriege nicht Auf d sorgun stigen Propag ten wWe mit R inkon ein B zum jenen u gro trägers Ueb Hilpert nach S parado erkahre Stunde Hab u. Sicherk Wurder Die als den Zünder dem R babe, würde Form den kö leit in Auf ——— tr. 21/ Freitag, 22. September 1950 INDUSTRIE. UNxDb HANDELSBLATT Seite 9 Finanzwirtschaſt 80 Zzjal gesehen Zahlen und Ziffern, mit denen Finanz- minister zu operieren haben, sagen nichts, sie haben aber doch schicksalhaften Einfluß auf die soziale und soziologische Struktur der Gebietskörperschaft und ihrer Bevölke- rung. Des bundesrätlichen Finanzausschusses Vorsitzer, der hessische Finanzminister, Dr. Werner Hilpert, bemühte sich, in einem im Kreise des Vereines für katholische Kaufleute und Beamte e. V.„Columbus“ in Mannheim veranstalteten Vortrage, den Zuhörern diese Hintergründe der Finanz- wirtschaft vor Augen zu halten. Viel größere Schäden als die materiellen Folgen von Kriegs- und Nachkriegszeiten 1 gelte es zu beseitigen, denn der zunehmende Verfall des Famalienlebens müsse aufge- halten werden. Das sei der rote Faden, der sich durch alle Wirrnisse, durch alle Ver- irrungen öffentlicher Meinungen hindurch- giehe, daß die kleinste Zelle des geordneten Staatswesens, die Familie, von Zerfall be- droht sei. Eine Art persönlicher Säkulari- sation ziehe stets weitere Kreise. Es gelte nun, diese Trümmer zu beseiti- gen, damit die jetzt heranwachsende Gene- ration einen stabilen Untergrund vorfände, wenn sie ins praktische Leben tritt. Schwierig sei diese Aufgabe. Und der Schwierigkeiten Fülle finde ihren Nieder- schlag gerade in der Finanzwirtschaft, denn erfordert die Meisterung dieser sozialen Probleme eben immer nur eines: Geld. Sie zu vernachlässigen, den Lösungen auszuweichen und nichts zu tun, könne zich die deutsche Gegenwart nicht leisten, denn es sei nur eine Notbrücke vorhanden zischen den beiden Generationen, der we- gen ihres Alters bereits Erwerbsunfähigen und der wegen ihrer Jugend noch nicht Erwerbsfähigen. Die Alterspyramide habe sieh in der Gegenwart zur Alterspagode gewandelt, da die Jahrgänge größter Ar- beitsfähigkeit geringste Ziffern aufweisen, wobei nicht zu vergessen sei, daß diese Jahrgänge mit zunehmendem Alter auch en Leistungsfähigkeit einbüßen. während geburtsstarke Jahrgänge heranwachsen und ögtenteils nicht die richtigen Berufs- chancen wahrnehmen. 5 Was heute für den Jugendlichen Wohl- tat düngt, muß zur Plage werden, wenn zich die Berufswahl auf wenige Kategorien der Erwerbszweige beschränkt und dort eine Uebersetzung hervorruft, die später inma! zur Umstellung, zur Umschulung hren müßte. Der Minister sucht die Ursache zu die- zer Eeitwicklung in einem Nichtverstehen sozialer Aufgaben. Die Art der Jugend- ausbildung und deren Finanzierung dürfe nicht zum überwiegenden Teil den Eltern abgenommen werden und damit zu einer Lersplitterung der Familie führen. Man sollte vielleicht daran denken, statt schematischer. mitunter teelöffelweiser Be- treuung jedes Jugendlichen. die dazu bei- tragen Charaktere und Menschen- ehen brüchig Häfte, die Deutschlands Ruf und Name n der Welt festigten. 1 enschliche Dinge und Tragödien decken hinter jedem Posten der öffent- chen Ausgaben wirtschaft und es sei der Vergleich der Sozialverpflichtung des utschen Volkes an dieser Stelle ange- rt. Während im Jahre 1924 acht Er- Werbstätige für je einen Erwerbsunfähigen zu sorgen hatten(indirekt über die soziale Wohlfahrt) verhalte sich die gegenwärtise J belation nach Schätzung von Optimisten 1 Während Pessimisten behaupten 3 Er- Werbstätige mißgten für 2 Erwerbsunfähige bereits aufkommen. Der Minister führte weiter aus, daß keinem Bedürftigen- Kreis Gehör und Er- lung verweigert werden dürfe, daß aber m Hinblick auf die enorme Größe der Auf- gaben nur solche Dinge getan werden dürfen, die auch verwirklicht werden können. Die Schar der„Halbfamilien“, der Kkriegerwitwen mit etlichen Kindern, dürfe nicht ihrem Schicksal überlassen bleiben. Aut der anderen Seite dürfe der Ver- sorgungsanspruch bei angemessenen soh dtigen Einkommens verhältnissen, nicht, aus propagandistischen“ Gründen durchgefoch- ten werden. Die Forderung Rriegerwitwen mit Rente zu versorgen, deren sonstiges Linkommen 800 DM nicht übersteigt, sei in Beispiel dafür wie sehr mitunter zum Schaden des Vorhabens diesen oder enen Geschädigtenkreis zu versorgen— zu großzügig verfahren wird—„im An- üge- stellen“. Ueber die Stränge schlägt auch nach Dr. Hlperts Meinung die allgemeine Forderung nach Sicherheit und nach Renten. Es sei dies J baradox in einer Zeit, in der die Menschen erkahren haben, wie binnen weniger Tage, Stunden, ja mitunter Minuten, ihr ganzes Hab und Gut verschwand trotz aller Acherheiten, die von Staatswegen geleistet vurden. 5 Die Flüchtlinge bezeichnete Dr. Hilpert as den in Potsdam gelegten politischen Zeit- dem Kriege und seinen Folgen gemeinsam babe. Onne ausreichende Auslandskredite Fürde der Lastenausgleich in der oder jener Form michit ersprießlich durchgeführt Wer- den können, sondern stets an Unzulänglich- beit in der Durchführung kranken. Aut die gegenwärtigen Lohn- und Preis- 1 Mindestreserven Werden erhöht Der Zentralbankrat hat in seiner Sitzung m Mittwoch die von den Kreditinstituten zu haltenden Mindestreserven mit Wirkung zom 1. Oktober 1950 an für Sicht- und Ter- mineinlagen erhöht. Die Reserven waren im ugust vorigen Jahres unter wesentlich an- eren Verhältnissen, als sie beute bestehen, Kößtenteils auf den gesetzlich zulässigen Miedrigsten Stand gesenkt worden. Erhöht erden die Reserven für Sichteinlagen an benkplätzen auf 15 v. H. Für Sichteinlagen n Niehtbankplätzen auf 12 v. H. und für lermineinlagen auf 6 v. H. Der Mindest- deservensatz für Spareinlagen bleibt unver- ert 4 v. H. Der Bundesflinanzminister der der Sitzung des Zentralbankrats teilnahm. erklärt, daß dleser Beschluß sich mit bm verfolgten wirtschaftspolitischen ekt. 3 5 5 zu machen, Berufsausbildung charbeiter zu fördern und für jene nder, der nichts, aber auch gar nichts mit diskussionen eingehend, sagte der Minister, daß die Gefährdung des sozialen Friedens durch überspannte Lohnforderungen untrag- bar sei. Die geplante Aufhebung der Sub- Ventionen sei an die Voraussetzung gewisser unumgänglich nötiger Veränderungen im Lohngefüge gebunden gewesen. Es müsse aber eines beachtet werden, nämlich, daß weder die Lohn- noch die Preisbewegung ins Uferlose treiben dürfe. „Finanzwirtschaft der Gegenwart“ hieß wohl das Vortragsthema. Von Finanzen in arithmetischer Betrachtung war herzlich wenig die Rede, dagegen sprach ein Mensch zu Menschen über menschliche Sorgen des Alltags und es erwies sich, daß die Hohe Warte des Staatsmannes nicht kontaktlos von den realen und reellen Dingen des täg- lichen Lebens sich abhebt, sondern in diesen Alltagsproblemen verwurzelt ist und darauf basiert. F. O. Weber Kfz- Versicherungsprämien erhöht; was nun? Einzelheiten über Entstehung und Durchführung der Prämien erhöhung STFEF R ES SC HHUENMNF LES ue pr KRAE TEENS VUHEASHEERUH⁰ **. ort gemeldeten Schcden der poltzstlich reg r en Stress aer augetasseren Ic brazemude Stemerneg —* vag — — 952 deer Been n Bendergebet en v 160. 1949 603 See 100 7 N 1 12230 2 Die am 22. August 1950 im„Bundesanzei- ger“ veröffentlichte Verordnung des Bundes- wirtschaftsministeriums vom 9. August 1950 über den neuen Einheitstarif für die Kraft- fahrzeug- Versicherung bringt für die gesamte Kraftfahrende Wirtschaft dne erhebliche Mehrbelastung durch Versicherungs-Prämien. So wird der bereits im Jahre 1949 um 40 Prozent erhöhte Vollkasko-Versicherungstarif nochmals einheitlich um 75 Prozent erhöht. Die Erhöhung der Haftpflichtprämien ist für die einzelnen Risikengruppen unterschied- lich, sie bewegt sich zwischen 15 bis 300 Prozent und beträgt im Durchschnitt 46 Proz. Dagegen wird der Prämientarif für die Teil- kasko- Versicherung insofern gesenkt, daß der 20prosentige Zuschlag aus dem Jahre 1949 wegfällt. Damit wurde endlich die Korrektur des in der Zeit nationalsozialistischer Herrschaft geschaffenen nicht nur un wirtschaftlichen, sondern auch in jeder Hinsicht den Tatsachen nicht entsprechenden Verhältnisses zwischen Versicherungsprämie und Schadensverlauf durchgeführt. Aus wehr wirtschaftlichen Grün- den wurden die Prämien für Nutzfahrzeuge sehr niedrig gehalten, gleichzeitig aber die Pkw.- Prämien unverhältnismäßig hoch ge- staffelt. Bei den Nutzfahrzeugen waren es wieder die großen Typen, die stärker bevoꝛ- zugt wurden als kleine Lkw's, während bei den Personenwagen zur Förderung der Motorisierung die kleinen und mittleren Typen bevorzugt behandelt worden sind. Trots der verhältnismäßig ungünstigen Schadenentwicklung zwischen Zusammen- bruch des UsS-Reiches und Währungsreform kam die Diskrepanz zwischen Prämie und Risiko noch nicht zum Vorschein, weil die damalige Kontingentierung sowohl des Treib- stoffes als auch der Fahrzeugbenützung zwangsläufig die Zahl der Schadensfälle ein- dämmte. Das ist selbstverständlich Wenn ein Kraft- fahrzeug-Besitter, der normalerweise mit seinem Wagen monatlich 500 bis 600 km ge- fahren wäre, nur 20 Liter Benzin bekam und keine Gelegenheit hatte(bzw. kein Geld oder keine Kompensationsobjekte) Benzin „schwarz“ zu erwerben, dann konnte er nur 150 bis 200 km monatlich mit seinem Wagen zurücklegen. Fernfarttouren waren im all- gemeinen nur behördlichen Reisenden in höheren Diensten vorbehalten. Die Lockerung im Frakftwagenverkehr brachte wohl einen erheblichen Zugang an Versicherungen mit sich, jedoch damit auch ein erschreckend schnelles Heraufschnellen der Schadenskurve. Da die Reparaturkosten mitunter um 100 bis 200 Prozent gestiegen waren, vergrößerte sich die Kluft zwischen Prämie und Risiko-Deckung. Die Versicherer legten dem Bundeswirt- schaftsministerium eine umfangreiche Scha- densstatistik vor. Es wurde die Bedarfsprä- den individuellen Risiko vorzunehmen. Dar- auf setzten ausführliche Verhandlungen mit rungsnehmer immer wieder die Forderung erhoben worden war, aus Gründen der Ge- rechtigkeit eine Verteilung der Prämienlast entsprechend dem jedem Fahrseug anhaften- den individuellen Risiko vorzunehmen. Da- rauf setzten ausführliche Verhandlungen mit allen an der Kraftfahrt beteiligten Wirt- schaftsverbänden und den Versicherten- Schutzverbänden ein. Das Bundes wirtschafts- ministerium hat selbst. zum Teil durch die Aufsichtsbehörden, zum Teil durch freie Prü- kungsgesellschaften bei 11 Versicherungs-Ge- sellschaften den bisherigen Geschäftsverlauf überprüft und sich dabei von der Notwen- digkeit dieser Prämienerhöhung überzeugt. Es kann also weder die Rede davon sein, wie das mancherorts behauptet wird, daß die Be- troffenen überhaupt nicht gehört sind, noch daß keine ausreichenden statistischen Unter- lagen vorgelegen haben. Es mag zutreffen, dab ein Ges tsverlau von 1% Jahren in den Versicherung noch keine absolut zuver- lässige Grundlege für die Beurteilung des zukünftigen Verlaufes bietet. Die erheb- lichen Verluste aber, die die Kraftfahrtver- sicherer in diesen 1% Jahren bereits erlitten haben und die auch im ersten Halbjahr 1950 beobachtete weitere Zunahme der Schäden, Sowohl der Zahl wie der Höhe nach, haben es notwendig gemacht, sofort einzugreifen und nicht erst absuwarten, bis die Versiche- rungswirtschaft durch diesen Versicherungs- zweig notleidend wurde. Das wäre bei dem Charakter der Kraftfahrt-Haftpflichtversiche- rung als Zwangsversicherung auch nicht im Interesse der durch die Pflichtversicherung begünstigten Verkehrsteilnebmer gewesen. Der neue Tarif ist aber befristet bis zum 31. Juli 1952, so daß dann erneut geprüft Wer- den kann, ob er sich bewährt hat oder nicht. Es ist selbstverständlich, daß nicht alle der zahlreichen von den verschiedenen In- teressenten-Gruppen vorgebrachtenn Wünsche erfüllt werden konnten. Des Bundeswirt-⸗ schaftsministerium hat es insbesondere trotz der vorliegenden statistischen Ergebnisse Ab. gelehnt, bei den Lastwagen einen Unterschied zwischen Werkverkehr und gewerblichem Güterverkehr sowie zwischen Nah- und Fern- verkehr zu machen. Eine solche Unterschei- dung, die eine bessere Beriicksichtiguns des individuellen Wagnisses ermöglicht hätte und die auch von der Versicherungswirtschaft be- fürwortet war ist nach Auffassung des Bun- deswirtschaftsministeriums für die gewerb- liche Kraftverkehrs- Wirtschaft nicht tragbar weil deren Belastung über das erträgliche Maß binaussesteigert worden Wäre. So müs- sen jetzt die günstigeren Wasnis-Gruppen zum Teil das schwerere Wagnis mittragen hel- ken. Nur bei einigen schweren Fahrzeug- Gruppen und bei Lkw.-Aphängern ist auch die Fabrzeug-Grundprämie erhöht worden. In der Haftpflichtversicherung dagegen 186 der Tarif zum Teil erheblich umgestellt und durch die unterschiedliche Erhöhung der Prämie eine bessere Anpassung an die Höhe der Gefahr der einzelnen Fahrzeuge ei- reicht. So beträgt die Prämienerhöhung bei Krafträdern nur 15 Prozent, bei Pkw 30, bei Lieferwagen 20 und bei Omnibussen 25 Proz., bei Lkw. 80 und bei Anhängern 300 Prozent. Während in der Versicherungswirtschaft sonst grundsätzlich die Prämien nicht mehr durch behördliche Vorschriften gebunden sind, sondern frei zwischen den Beteiligten vereinbart werden können, ist das in der Kraftverkehrsversicherung nicht der Fall. Vielmehr sind sämtliche Prämien dieser Sparte, also sowohl die Fahrseugprämie wie die Haftpflichtprämie, aber auch die Prämie für die Insassenunfallversicherung und die Reisegepäckversicherung im Kraftfahrzeug auch nach dem neuen Preisgesetz behördlich gebunden und werden verbindlich als Fest- Preis festgesetzt. Sie dürfen daher weder über- noch unterschritten werden. Der Grund kür diese Preisbindung liegt darin, daß die Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge eine Pflichtversicherung ist, so daß den ver- sicherten jede Möglichkeit genommen wird. sich die Risiken auszuwählen. Außerdem haften die Versicherer dem geschädigten Drit- ten gegenüber auch dann, wenn die Ver- sicherung aus irgend einem Grunde außer Kraft getreten ist, oder der Versicherungs- teilnehmer, z. B. wegen Trunkenheit, den Versicherungsschutz verwirkt hat. Wenn auch diese Pachtversicherung nur für die Haftpflichtversicherung gilt, so hat man doch mit Recht auch die übrigen Prämien in die Preisregelung einbezogen, weil andern- falls bei einer solchen kombinierten Versiche- rung die gesetzlich geregelte Haftpflicht- Prämie durch die freie Gestaltung der übrigen Prämien unterboten werden könnte. Damit würde aber das ganze Preissystem in der 3535 ins Wanken ge- raten. Eine Folge der gesetzlichen Preisregelung ist es auch, daß der neue Tarif mit seinem Inkrafttreten, dem 23. August 1950, auch die laufenden Verträge erfaßt. Das bedeutet im Zusammenhang mit einer kürzlich von den Aufsichtsbehörden erlassenen Aenderung der Versicherungsbedingungen, daß der Versiche- rungsnehmer auch für die laufende Versiche- rungsperiode vom 23. August 1950 an bis zu ihrem Ablauf eine pro rata temporis errech- nete Nachprämie zu zahlen hat. Die Ver- sicherungsnehmer werden also auf einer ihnen demnächst zugehenden Prämienrechnung so- Wohl die neue Jahresprämie als auch diese Nacherhebungsprämie vorfinden, wobei etwaige Rückzahlungen verrechnet sind, wie sie sich insbesondere daraus ergeben, daß bei der Teil- kasko-Versicherung die Prämien gesenkt sind. Während die Versicherungssteuer mit dem alten Satz von 5 Prozent in vollem Umfang auf die erhöhte Prämie erhoben wird. also auch der Staat aus der Kraftfahrzeugerhöhung Mehreinnahmen erzielt, mußten sich die Ver- sicherungsvertreter eine drastische Provisions- kürzung gefallen lassen. Der Bundeswirt⸗ schaftsminister hat das damit begründet, daß diese Prämienerhöhung lediglich zum Aus- gleich des erhöhten Schadenverlaufes diene, aber nicht für Kosten verwendet werden darf. Die neuen Provisionen sollten so bemessen werden, daß das Gesamteinkommen der Ver- treter aus der Kraftfahrzeugversicherung das gleiche bliebe wie vor der Erhöhung. Aller- dings sind zum Teil die Sätse so erheblich ge- senkt, daß eine Mindereinnahme für einzelne Vertretergruppen herauskommen wird. Außer- dem bleibt abzuwarten, inwieweit die Ver- sicherungsnehmer von der Kündigungsmög- lichkeit bei der Fahrzeug- Versicherung Ge- brauch machen, da diese zu einer erheblichen Schrumpfung des Kasko-Versicherungsbestan- des führen kann. Da die Fahrzeug-Versicherung keine Pflichtversicherung ist, hat der Bundeswirt- schaftsminister den Versicherungsnehmern die Möglichkeit gegeben, die Vollkasko- Versiche- rung entweder zu kündigen oder die Fran- chise zu erhöhen oder in eine Teilkaskover- sicherung umzuwandeln. Wer von dieser Mög- lichkeit Gebrauch machen will, muß das spa- testens bis zum 23. Oktober 1950 schriftlich seiner Gesellschaft mitgeteilt haben. Die Kun- digung wirkt dann jeweils einen Monat nach dem Zugang der Kündigungserklärung. Für die Zeit vom 23. August 1950 bis zu der durch die Kündigung eintretenden Beendigung des Versicherungsverhältnisses muß aber die er- höhte Prämie bezahlt werden. Bei der noen immer steigenden Verkehrsunfallgefahr wird sich jeder verantwortungsbewußte Versiche- rungsnehmer sehr genau überlegen müssen, ob er recht daran tut, die Prämie einzusparen. Die Kraftverkehrs-Versicherungsprämie ist in der ganzen Welt in den letzten Jahren erheb- lich gestiegen, weil in allen Ländern dieser Versicherungszweig infolge der gesteigerten Unfallgefahr schlecht verlaufen ist. In be- schränktem Umfang hat der Bundes wirtschafts- minister in seiner Verordnung vom 9. August 1950 den Wünschen der Wirtschaft auf eine Gewinnbeteiligung der Versicherungsnehmer Rechnung getragen. Ueber die Berechnung und den Umfang der Gewinnbeteiligung kann ab- schließend noch nichts gesagt werden, da die Einzelheiten einer Sonderregelung durch den Bundeswirtschaftsminister nach Anhören der Versicherungs-Aufsichtsbehörden vorbehalten sind. Die Vesicherungsnehmer dürfen sich aber auf keinen Fall zu viel von dieser Gewinn- beteiligung versprechen, da sie voraussichtlich nieht nur vom Schadenverlauf des einzelnen Versicherungsvertrages abhängig gemacht wird, sondern von dem Gesamtergebnis des Versicherungszweiges bei der einzelnen Ge- sellschaft. Es kann sich also nur um eine Ver- teilung etwaiger Ueberschüsse aus diesem Ver- sicherungszweig auf die Gesellschaft und die Versicherungsnehmer handeln. wobei donn nur diejenigen Versicherungsnehmer berücksichtigt Werden, die keinen Schaden gehabt haben. Wenn die Unfälle sich weiter in ihrer Zahl und Schwere steigern, wird auch nach dem neuen Tarif mit Ueberschüssen kaum zu rechnen sein. Der Bundeswirtschaftsminister hat die neuen Prämien niedriger gehalten, als es nach den von ihm angestellten Untersuchungen aus der Vergangenheit notwendig gewesen ware Es sind also Ueberschüsse schon dann in der Regel nicht zu erwarten, wenn der Schaden- verlauf gleich bleibt, noch Weniger aber dann, Wenn er weiter ansteigt. Entscheidend kann dieser Versicherungszweig nur gesunden, wenn sich die Verkehrsdisziplin ergeblich bessert und alle daran interessierten Stellen mit Nach- druck die in anderen Ländern schon weit fort- Seschrittenen Schadenverhütungsmaßnahmen auch in Westdeutschland einführen. Dividendenabgabeverordnung soll aufgehoben werden Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Entwurf eines Gesetzes zur Aufhebung der Dividendenabgabe verordnung ausgearbeitet und dem Kabinett zugeleitet. Wie verlautet, haben die Bundesminister für Finanzen und Justiz der Aufhebung der Dividendenabgabe- verordnung bereits zugestimmt. 2 Der Bundeswirtschaftsminister erwartet durch die Beseitigung der Dividendenbeschrän- kungen eine Stärkung des Kapitalmarktes. So hänge die Ausfuhr ausländischen Kapitals weitgehend davon ab, daß die Renditen der Aktienwerte nicht hinter denjenigen des Auslandes zurückbleiben. Durch die Auf- hebung der Beschränkungen soll die Investi- tionsbereitschaft der privaten Wirtschaft an- geregt werden. Darüber hinaus bestehe kein Anlaß mehr, die durch die Ziele des national- Sozialistischen Regimes bedingben Beschrän- kungen der Gewinnausschüttungen der Kapital- gesellschaften und der Vergütungen der Auf- sichtsratsmitglieder aufrechtzuerhalten. Hopfenbauern freuen sich und steigern Preise Die diesjährige Hopfenernte im Raum Her- renberg, Rottenburg und Weil der Stadt, die ein zusammenhängendes Hopfenanbaugebiet bildet, liegt qualitativ über dem Durchschnitt. Auch die Qualität wird von Fachleuten als gut bezeichnet. Die Ernte wird dieses Jahr auf etwa 3500 Zentner geschätzt. Während die Preise im Anfang 535 DM je Zentner be- trugen, sind sie jetzt bis auf 650 DM. je Zentner gestiegen. Der Hopfen ist bereits zum größten Teil aufgekauft worden. Nur ein geringer Teil des Hopfens hat durch Hagel- schlag und Sturm gelitten. Pferde-Abbau 8 011 Landwirtschaft mechani- sieren Eine Verringerung des derzeitigen Pferde- bestandes der Bundesrepublik bis um etwa 30 Prozent hält man in Kreisen des Bundes- ernährungsministeriums für vertretbar. Eine stärkere Reduzierung zugunsten des Einsatzes von Traktoren sei jedoch nicht ratsam, da 81 Prozent aller land wirtschaftlichen Betriebe unter zehn Hektar groß und in dieser Grö- genordnung nur bedingt für Traktoren geeig- net sind. Die Reduzierung des Pferdebestandes sollte auch nur sehr vorsichtig vollzogen werden, weil sie eine grundlegende Strukturverände- rung für den betroffenen Betrieb mit sich bringt. Die Verringerung könnte durch den Export sowie durch Schlachtungen erreicht werden. Zur Zeit exportiert die Bundesrepu- blik Pferde vor allem nach Belgien. Ueber die Ausfuhr nach Italien wird verhandelt Waggon- und Lokomotivbau- Industrie erhielt 5 Millionen DM Die Hauptverwaltung der Eisenbahn in Okkenbach hat 5 Millionen DM für die Wag⸗ gon- und Lokomotivbau- Industrie freigegeben. Dieser Betrag ist jedoch unabhängig von dem vom Bundestag- Ausschuß für Verkehrswesen geforderten 16.2 Millionen DM für die gleiche Industrie zugewiesen worden. Ueber 275 Auf- 7 teilung der 5 Millionen DM ist bis zur Stunde noch nichts Näheres bekannt. 5 Die im Zusammenhang mit der jüngsten Prämienerhöhung in der Autoversicherung vom Kraftverkehrsgewerbe angekündigte Gründung eines auf Gegenseitigkeit be- ruhenden eigenen Versicherungsunterneh- mens ist jetzt in Düsseldorf vollzogen wor- den. Das neue Unternehmen trägt den Na- men„Versicherungsverband des deutschen Kraftverkehrs VVaG“. Aufsichtsratsvor- sitzender der„Kravag“ ist Lothar Raucamp, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Güter- fernverkehr in Düsseldorf. Die Gründung bedarf noch der Zulassung durch die Ver- sicherungsaufsicht. Keine Kontingentierung von Hausbrandkohle „Das Bundeswirtschaftsministerium werde dafür sorgen, daß für den Hausbrand genü- gend Mengen zur Verfügung gestellt wer- den“, erklärte ein Vertreter dieses Ministe- riums unserem Bonner Korrespondenten. Ge- l rüchte über eine Erhöhung des Kohlenprei- ses seien schon deshalb grundlos, weil der Kohlenpreis bekanntlich gebunden sei und auch gebunden bleibe. 3 Die Unruhe in der Bevölkerung über 5 höhere Kohlenpreise scheint vor allem da- durch entstanden zu sein, daß die Bergbau- Gewerkschaft Lohnerhöhungen fordert, die dann auch zu einer Korrektur der Kohlen- preise führen müßten. Die Bundesregierung ist jedoch fest entschlossen, Hausbrandkohle dadurch nich d auch das Bundes wirtschafts- und Arbeitsmi- nisterium werde bei Lohnverhandlungen im Bergbau auf die Notwendigkeiten der deut- schen Wirtschaft und des Exportes hinweisen. Auf Grund des bekannten Bonus in der Indu-. strie hat diese bereits vor Wochen ihre Koh- lenbestände wieder aufgefüllt, so daß keine Anspannung auf dem EKohlenmarkt zu ver- zeichnen ist. Man glaubt in Bonn mit Sicher- heit, daß man hinsichtlich der Versorgung mit Hausbrand absolut Herr der Lage bleibe. Die Berichte über eine Kohlen-Kontingen- tierung dürften auch darauf zurückzuführen sein, daß zur Zeit sowohl in Essen und Düs- seldorf als auch in Bonn Verhandlungen üher die Kohlenfrage stattfinden. Diese Bespre- chungen haben u. a. auch den Zweck, zu er- wirken, daß die Kohlenhändler sleichmäßig versorgt werden und daß ein Ausgleich in den a einzelnen Gebieten zwischen Ueberversorgung und Unterversorgung gesichert wird. 5 In diesem Zusammenhang erfahren wir, daß am 19. September in Mannbeim ebenfalls eine Beratung maßgeblicher Stellen der Roh- len wirtschaft stattgefunden hat, über deren 5 Ergebnis jedoch von den Teilnehmern nichts verraten werden darf. Es handelt sich an- scheinend um Staatsgebheimnisse. die arn wenigsten den etwas angehen, der am mei- sten davon betroffen ist: den Verbraucher. Die Oberrheinische Kohlen-Union in Lud wigshafen hat indes bekanntgegeben, daß fur den Monat Oktober die deutschen Länder nur diejenige Mengen in Saarkohlen erhalten, die auch im Juli 1950 von den Kohlenhändlern be- zogen wurden. Diese Regelung, die auf eine Verfügung Monsieurs Gueny(in der Direktion der Union Charbonnière Rhénane, Strasbourg) zurückzuführen sein soll, stößt bei einem Tei des Kohlenhandels auf Verwunderung. Es sei zwar richtig, dag das Saarkohlen-Kontingent als Kohlenaustausch gegen Ruhrkohle eine feststehende Quantität-Begrenzung habe. Es sel jedoch der Monat Juli für den Kohlenhan del bekanntlich der schlechteste.. Schätzungsweise haben im Juli nur 20 bis 25 Prozent der Kchlenhändler überhaup Saarkohle auf Lager bezogen. In diesem Zu- sammenhange wird von den oppositionellen Kohlenhändlern eine weitere Frage aufge- worfen: N Die Union Charbonnière Rhénane hat auch im Monat Juli die Gesamtquote eingeführt, obwohl nur ein Teil davon zu den Lägern der Einzelhändler oder Verbraucher floß. Wo, frägt man sich, sind die abertausend von Ton- nen geblieben, die im Juli abgenommen wer- den mußten. Sie wurden von der Kohlen- Union eingelagert und es muß geférdert Wer. den, daß diese Lagermenge sofort kreigegebe Wird. a 5 Aus Kreisn, die der Oberrheinischen Roh- len-Unjion nahestehen, verlautet jedoch, daß die Behauptungen über un verhältnismäßig große Lagerhaltung nicht zutreffend sei, und daß die aus der Saar eingeführten Kohlen nicht dem Verbraucher vorenthalten werden. Es gäbe jedoch auch andere bedeutende Ve braucher als der das Hausbrandgeschäft be- sorgende Kchleneinzelhandelh. 5 i Aus Kreisen des Bundeswirtschaftsmini riums erfahren wir noch zusätzlich, daß in d. nächsten Zeit Richtlinien an die Länder erge- hen sollen, die die Frage der Hausbrandve sorgung behandeln. Das Kontingent der Haus- brandversorgung im Bundesgebiet ge kommen abgeschlossene Brikettlieferungen (100 000 Tonnen monatlich) aus der Sowiet⸗ zone. Diese Menge gewährleiste eine bessere Hausbrandversorgung als jemals seit dem Jahre 1945, da im Vorjahre eine wesentlich geringere— von der Verbraucherschaft nicht völlig aufgenommene— Quote vorgesehen War. 5 a 1) Siehe„Morgen“ vom 21. 9. 1950 rise“. „Kohle LKurrnecheichten Die gegenwärtig in den USA weilende Gruppe von 54 Lebensmittelfachleuten, der auch Vertreter der Bundesrepublik Deutsch- land angehören, wird unter anderem mit der Marshallplan verwaltung über Möglichkeiten zur Anwendung amerikanischer Verfahren zur Ein- lagerung verderblicher Lebensmittel in Europa beraten. Die Reise wird von der OEEC im Rah- men des technischen Hilfsprogramms der ECA durchgeführt. 20 000 Arbeitslose fanden Beschäftigung 20 000 neue Arbeitskräfte nahm die Industrie an Rhein und Ruhr allein im Monat August auf; die Arbeitslosigkeit verminderte sich in dieser Zeit um rund 23 000, teilt das Wirtschaftsministe- rum mit. Der prozentuale Rückgang der Ar- beitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen lag mit 11 Prozent gegenüber z. B. dem in Bayern und Niedersachsen mit je 7 Prozent wesentlich höher. Es ist ein Gesamtzugang an neuen Arbeitsplätzen festzustellen. ö R.-H. Nur noch zwei Unterschriften Im Bundeswirtschaftsministerium sind neue Formulare für vereinfachte Ausfuhrerklärungen in Vorbereitung. Die Vordrucke machen die Unterschrift des Exporteurs nur noch beim stati- stischen Meldeschein und der ersten Ausfertigung notwendig. Finanzausschuß nur für die Stadt, nicht für die Bürger Der Finanzausschuß des Stadtrats von Neu- stadt a. d. Weinstraße hat den Antrag der deut- schen Weinwerbung GmbH. in Oppenheim, die Schankverzehrsteuer auf Wein während der Dauer des deutschen Weinlesefestes in Neustadt a. d. Weinstraße vom 30. September bis 8. Oktober kallen zu lassen, abgelehnt, weil es mit der der- zeitigen Finanzlage der Stadt Neustadt a. d. Weinstraße nicht zu vereinbaren sei, auf die Ein- nahme von rund 700 DM Schankverzehrsteuer zu verzichten. Auch wolle man für spätere Veran- staltungen keinen Präzedenzfall schaffen. Europäische Agrarproduktion über vorkriegsstand Die Agrarproduktion Westeuropas wird in die- sem Jahr nach Mitteilung der Landwirtschafts- abteilung der Marshallplanverwaltung den Vor- Kkriegsstand überschreiten. Die gesteigerte Erzeu- gung ist vor allem auf eine erhöhte Anwendung von Düngemittel zurückzuführen, die 40 bis 30% über dem Stand von 1939 liegt. Mammutgeschäfte auf Kompensation Verhandlungen über den Abschluß eines Gegenseitigkeitsgeschäftes mit Griechenland mit einem Volumen von etwa 4,5 Millionen Doller werden gegenwärtig von privater Seite gefünrt. * Wein und Erzen, Die deutschen Stellen sollen sich mit diesem Plan im Prinzip einverstanden erklärt haben. D. Genehmigung des griechischen Wirtschaftsm steriüms steht jedoch noch aus. Es sollen unter anderem Maschinen, Textiljen, Chemikalien u Pharmazeutika, Eisenerzeugnisse sowie Porzellan und Glaswaren, Zugpferde und Kühe nach Grie chenland exportiert werden, während griechische Gegenlieferungen von Trockenfrüchten, Tabak, Kolophonium und Terpenti vorgesehen sind.. Spielwarenexport auf Klettertouren Der Export deutscher Spielwaren hatte 5 Mitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Spiel warenindustrie bis Ende Juli 5 jahrsausfuhr überschritten. Schwierigkeiten be reitet die Versorgung dieses Industriezweiges mi Blech. Spielzeug aus Kunststoff setzt sich ni durch und wird im Ausland Wenig gefragt. Das Schwergewicht verlagert sich eindeutig auf Pra zisionsspielwaren.. Stopp-Preisgeschädigte klagen auf Entschädigun In Oslo begann am Dienstag vor dem Stadt Sericht ein Prozeß des Verbandes norwegischer Sroßteil unter Weltmarktprei Die Gesellschaften behaupten, diese Weise ein Verlust von 98 Millionen Kron zugefügt wurde. 3 Frankfurter Effektenbörse 21. September 1950 Infolge guter Publikumsbeteiligung wi Frankfurter Effektenbörse erneut 1. ichen Grundton auf. Die Geschäftstätigkeit war lebhaft, da der Berufshandel zu umfangr Cewinnsicherungen schritt und daher einiges Material bereitstand. Die Kursgestaltung ließ eine einheitliche Linie allerdings vermissen. 582 Glattstellungen wirkten sich in herabsetzungen aus, die im allgemeinen nur P zentbruchteile ausmachten. Sarotti verloren jedo 2 und Buderus 1%, andererseits konnten Süd- deutsche Zucker 4 Prozent gewinnen. Ebenfalls kest lagen Kaufhaus Hansa(plus 3% sowie Feld- Junghans, Kabel Rheydt, Kall-Chemie und Scheidt Gummi mit Besserungen von 2 Besonders lebhaft wurden im Freiverkehr Eisen- hütte und Gute Hoffnungs-Hütte gehandelt, doch knapp gehalten. Der Rentenmarkt zeichnete sich ernie au eine ruhige und behauptete Tendenz aus. * teurer werden zu lassen und MORGEN Freſtag, 22. September 1950/ Nr. 2 Auf der Fahrt zum Eine Szene aus dem ersten Akt des Schauspiels Defresne, Helmuth v. Scheven aufgeführt wurde. das vom Mannheimer Nationaltheater am Mittwoch in unbewohnten Eiland „Das unbewohnte Eiland“ von August der Inszenierung von Foto: Artur Pfau Ein Wort für die moderne Musik 7 ven Aaron Copland ö Aaron Copland ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Komponisten Amerikas. In dem vielseitigen Lebenswerk des heute 50 jährigen Musikers, der sich sowohl Oper und dem Ballett wie der reinen Orchestermusik und sogar Kompositionen für Filme zuwandte, bekennt er sich zu einem Neu- Klassizismus, den er selbst mit diesen Worten charakterisierte:„Wir ent- fernen uns viel zu weit vom Publikum und sind dadurch isoliert. Ich selbst wende mich einer einfacheren und leichter eingehenden Musik zu und versuche, das, was jch sagen 3 So einfach wie möglich auszudrük- 5 5 Mit Bedauern habe ich festgestellt, daß die meisten Menschen Musik als eine Art Couch benützen: Sie möchten weich ge- bettet, entspannt und ob der Mühsale des Alltags getröstet werden. Ernste Musik aber sollte niemals als Baldrian dienen, sondern den Hörer wachrütteln, anregen, aufstacheln, ja möglicherweise sogar er- schöpfen. Wenn man um der Erschütterung Willen bereit ist, ins Theater zu gehen oder ein Buch zu lesen, warum verlangt man ge- rade von der Musik, daß sie eine Aus- nahme mache? Was will der Komponist? Es geht ihm darum, Gedanken, Gefühle oder überhaupt einen gewissen inneren Zustand auszu- drücken, mitzuteilen und in bleibende Form zu bringen. Diese Gedanken bilden sich in der Berührung der Persönlichkeit des Künstlers mit der Umwelt. Das so entstan- dene Kunstwerk müßte den Menschen der Zeit unmittelbar ansprechen, unmittel- Ein Spaß mit moralischer Nutzanwendung August Defresnes Das unbewohnte Eiland“ in Mannheim Und am Ende ist er doch ein Gaukler, dieser Herr Defresne, ein Kapriolenschnei- der und raffinierter Poseur, der sein Publi- kum solange mit Irrlichtereien und Sophi- Stereien an der Nase herumführt, bis er es für die feierliche Verkündung der tiefge- fühlten Weisheit reif hält, das Leben sei doch der Mühe wert, gelebt zu werden. Aber er weiß. wie es gemacht wird. und geht Um- Wege, um zu seiner Erkenntnis zu kommen, die fein die Mitte halten zwischen intellek- tueller Undurchsichtigkeit und fröhlichem Kitsch, zwischen liebenswürdiger Phantasie und einfacher Wahrheit, zwischen Realis- mus und dem noch immer gängigen Sur- realismus. zwischen Schockiertsein und An- gezogen werden! Sein Schauspiel„Das unbewohnte Ei- land“(aus dem Holländischen übersetzt von Mare Doswald), das als dritte Neuinszenie- rung dieser Spielzeit auf dem Programm des Mannheimer Nationaltheaters steht. ist mit recht intensiver Moral ausgestattet und kommt nach trostlosem Anfang auf zauber- hafte Weise, die durchaus geeignet scheint, mit altdeutscher Tiefgründigkeit mehr in diesen optimistischen Spaß hineinzugeistern, als tatsächlich darin vorhanden ist, zu einem mondbeschienenen Schluß im Sourths-Mahler-Stil. Dabei ist der erste Akt eigentlich das hübscheste an der Ge- schichte, der Moment nämlich, da der alte Herr“ die dicke Luft des„Volkslogier- hauses“ zerschneidet und dessen recht ge- mischte Gesellschaft aus ihrer„krankhaften Wirklichkeit!“ in die lamettaverhangene Welt seines Traumschiffes verlädt.. Aus diesem Bild gelang es auch Helmuth V. Scheven, der Regie führte, eine Ueber- Zzeugungswoge in den Zuschauerraum zu schicken, die fast ausgereicht hätte um das gesamte Ensemble darauf fortschweben zu lassen. Womit das Stück dann allerdings zu Ende gewesen wäre, was sicher nicht im Sinne seines Erfinders lag. Der hatte sich vielmehr für das auf sol- che Weise freundlich gestimmte Publikum die Kaltwasserbehandlung seines zweiten Aktes ausgedacht. in dem der Krach und die Raufereien des ersten mit gesteigerter Hef- tigkeit und Deftigkeit fortgeführt wurden, Wobei es— wer hätte es nicht erraten?— um Liebe und Treue geht. Der Wirt näm- lich jenes„Volkslogierhauses“ hat seine Frau in Verdacht und seine Tochter Trüssje mren arbeitslosen Bräutigam, woraus sich Komplikationen ergeben, die dem versoffe- nen Herrn Slappe, einem Gast des Etablisse- ments, neben einem Kinnhaken schließlich auch ein neues Glück in Form einer Heils- armeeschwester einbringen. Es bleibt 3180 gar nichts anderes übrig, als das Leben lebenswert zu finden, zumal sich alle Ver- dachte im harmonisch verklärten dritten Akt als so gut wie gegenstandslos er- Weisen. Helmuth v. Schevens muntere Inszenie- rung kehrte die Freude am Spiel nach vorn, doch hatte ihn anscheinend am Schluß un- vermittelt die Ehrfurcht vor Defresnèes hei- liger Moral gepackt, denn plötzlich verlor er allen Humor. Sonst hätte er wahrschein- lich den zum guten Ende führenden Lehr- satz. daß zwei, die zusammengehören, nicht wegen eines Drecks wieder auseinanderlau- fen sollen, mit dem gesamten dritten Akt ein bißchen konzentrierter dargeboten. Im übrigen aber ließ er keine Gelegenheit zu erfreulichem Unfug aus und sparte nicht mit dem Konfetti seiner Phantasie, um da- mit die amüsante Predigt vom„kleinen Glück“ wirkungsvoll auszustaffieren. Er selbst hatte sich den Trenchcoat des Slappe angezogen, des reichen, akademisch verderbten Taugenichts mit dem gebroche- nen Herzen und streute dessen Gin-ge- tränkte Philosophie mit überzeugend beton- ter Unbetontheit unter das Volk, ein Ge- Strauchelter, der sich treiben läßt, und ein Wiedergeborener schließlich, als er eine neue Aufgabe gefunden hat. Friedrich Kinzler, der den Wirt spielte, durfte sich aus anderem Holz geschnitzt zeigen und knallte den anderen das atemlose Pathos seiner Erregung mit der gleichen Kraft an den Kopf wie seine rauflustigen Fäuste, bis er. von seinem eigenen Unrecht gefällt, wie ein morscher Baum zusammenkrachte, Seine Frau, Hanna Meyer, blieb ihm nichts schuldig und wußte mit dem Goetzeschen Zitatenschatz in ihrer Rolle genau 80 gut fertig zu werden wie mit den sonstigen Volkstümlichkeiten, zu denen auch ein paar unverstandene Tränen gehörten. Hertha Roth, deren aufsässige Tochter Trüssze, zeigte lebhaftes Temperament bei der Ver- teidigung ihrer Liebe und die nötige, sogar handfeste Bestürztheit, als sie sich von der eigenen Mutter darum betrogen glaubte. Ihr Partner Walter Vits Mühlen blieb in Solcher robusten Umgebung ein gekränkter Salonproletarier, ein Uebriggebliebener vom Amsterdamer„Hartjesdag“, der sich die Maske eines Arbeitslosen übergestülpt hat, Hertha Fuchs dagegen war echter unter ihrer Heilsarmeeschute und legte mit der anscheinend als Seelenstütze dienenden Bluse. wenn auch nicht ganz freiwillig. jenes Restchen Haltung ab, das man ihr gewünscht hätte, um sie vor allzu bereitem Hinschmel- zen in der Sonne ihres Glücks mit Slappe zu bewahren. Das surrealistische Lichtlein, das dem Ganzen aufgesteckt war, den un- Wirklich philantropischen„alten Herrn“, kleidete Hans Sims häuser in die ge- mütvolle Gestalt eines kleinstädtischen Oberlehrers: gütig. hilfsbereit und ein biß- chen überheblich. Den nüchternen Raum, PERCY AUE ABHE CEN Romon von Hans Thomos in den er sein„unbewohntes Eiland“ hin- einphantasierte, hatte Karl Petry entwor- fen: einen Vorstadtwartesaal 4. Klasse mit scheußlich-schönen Wachstuchdecken und trüben Bürolampen, einem Schnapsregal und einer verstaubten Palme. Das Publikum zeigte sich nach dem er- sten Akt sehr angetan und klatschte begei- stert, fühlte sich nach dem zweiten ent- täuscht, bewies dann aber nach dem Happy- End der Wohlanständigkeit seine Dankbar- keit und Zufriedenheit. Es gab eine statt- liche Anzahl Vorhänge. Bei Barlog in Ber- lin in diesem Sommer war es ein großer Erfolg gewesen. Werner Gilles der barer als der künstlerische Ausdruck frü- herer Epochen. Meine Liebe zu Chopin und Mozart ist nicht geringer als die anderer Musik- freunde. Aber sie hilft mir wenig, wenn ich mich hinsetze, um zu komponieren. Denn ihre Welt ist nicht die meine, und ihre Sprache ist eine andere als unsere. Die Prinzipien, die ihrer Musik zugrunde liegen, sind beute zwar noch genau so gültig wie damals. Aber das Entscheidende ist, daß man mit diesen selben Prinzipien in einer anderen Zeit notwendigerweise zu ganz anderen Ergebnissen gelangt. Wenn man ein anspruchsvolleres Musik- Werk unserer Tage kennenlernen will, muß man sich zunächst über die Absichten des Komponisten klar sein. Ferner mug man bereit sein, sich mit einer durchaus neu- artigen Behandlung der Elemente— Har- monie, Melodie, Timbre und Aufbau auseinanderzusetzen. Es gehört zum Wesen der westlichen Musikgeschichte, daß unser Gehör dauernd seine Fähigkeiten erweitert, Akkorde als wohltönend zu empfinden, die früher einmal als schmerzhaft dissonant galten. Harmonien, die zu Zeiten Monte- verdis als ungewöhnlich und bizarr empfun- den wurden, akzeptierten die Musikfreunde späterer Zeiten als selbstverständlich. Un- sere Zeit hat diesen Vorgang allerdings be- schleunigt. Heute darf jeder Akkord ge- nommen werden, vorausgesetzt, daß er richtig klingt, das heißt: dem Zusammen- hang der Komposition entspricht. Wenn jemand die neue Musik wegen ihrer„Disso- nanzen“ abstoßend findet, so beweist er damit, daß er einer gewissen Schulung be- darf, die durch unvoreingenommenes Hören leicht gewonnen werden kann. Ist es wahr, daß die modernen Kom- ponisten der Melodik weniger Beachtung schenken? Nein, dies ist keineswegs rich- tig. Freilich muß man berücksichtigen, daß die Vorstellung von Melodik sich ein Wenig geändert hat. Der Begriff„Melodie“ ist beim Duxchschnittsmenschen zumeist eng begrenzt. Melodie ist nicht nur das, Was jeder gleich summen kann. Unter Umständen kann sie zu diesem Zwecke viel zu kompliziert sein, zu verschlungen, zu vielfältig oder zu fragmentarisch. Sie kann auch weit über den Umfang der menschlichen Stimme hinausgehen. Ein großer Teil der Schwierigkeiten beim Abhören moderner Musik kenn auf Feste Buchpreise- keine Monopolpreise Kultusminister Stein Der hessische Kultusminister Dr. Erwin Stein sprach bei der Eröffnung der Frank- kurter Buchmesse 1950 in der Paulskirche und forderte ein Büchereigesetz zur Förde- rung des öffentlichen Büchereiwesens, das gleichzeitig einen Schutz gegen die Auswir- kungen der von den Besatzungsmächten ge- Wünschten Aufhebung der festen Laden- Preise im Buchhandel bieten könnte. Diese Forderung sei unverständlich, da der feste Ladenpreis nach seiner Ansicht zu Unrecht als Monopolpreis betrachtet werde. dpa. * Die Messe ist gegenüber der ersten im Herbst des vorigen Jahres beträchtlich er- Weitert worden. Damals hatten 205 Verlage ihre Neuerscheinungen ausgestellt; diesmal sind es rund 400— darunter 100 auslän- dische. Das ist die Ueberraschung dieser Messe: die ungewöhnlich starke Beteiligung des Auslandes. An der Spitze stehen die professor Miksch 1 Professor Dr. rer. pol. Leonhard Miksch, Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Finanzwirtschaft an der Universität Frei- burg, der im vergangenen Jahr von Mann- heim nach Freiburg kam, ist am Dienstag nach kurzem Klinikaufenthalt in Freiburg im 49, Lebensjahr gestorben. Professor Miksch. der ein Herzleiden hatte, wurde am 20. Mai 1901 in Teplitz im Sudetenland geboren. Er hatte in Frei- burg und Tübingen studiert und war ein Schüler des anfangs 1950 verstorbenen Freiburger Volkswirtschaftlers Professor Dr. Euken. Der Verstorbene war lange Zeit Wirtschaftspolitischer Redakteur im Berliner Büro der„Frankfurter Zeitung“ und zuletzt Dozent an der Handelshochschule Mannheim. a Uf der Frankfurter Buchmesse Schweizer mit 42 Verlagen, es folgt Frank- reich und Oesterreich mit je 20, dann die Vereinigten Staaten, England, Holland und Schweden. Diesem Andrang war freilich die Paulskirche nicht mehr gewachsen. Im Vor- jahr hatte man die Stände im Untergeschoß aufgebaut, diesmal hat man noch vier Hal- len im Römer dazugenommen. 15 000 Titel sind in den Ständen aufgereiht, darunter 5 000 Neuerscheinungen aus diesem Jahre. Selbst dem Orientierten ist es unmöglich in dieser Fülle von dem, was außerhalb seines besonderen Faches liegt, mehr als zufällige Einzelheiten aufzufassen. Der hessische Kul- tusminister Dr. Stein sprach in seiner Rede bei der Eröffnungsfeier von dem„verwir- renden Angebot der Kulturgüter“, und Wenn man an den Tischen und Ständen entlangschreitet und hin und wieder in die geschäftlichen Gespräche hineinhorcht, die da zwischen Verlegern und Sortimentern geführt werden, so wird einem der riesige organisatorische und technische Apparat 80 recht anschaulich, auf dem die Welt der Bü- cher beruht— Zugleich freilich auch der Gegensatz, in dem das alles zu dem ein- samen Leser steht, der sich in nächtlicher Stille über sein Buch neigt. Die Verleger erhoffen sich von der Messe einen Erfolg, der dem des Vorjahres Wenig stens einigermaßen gleichkommt; damals wurden in sechs Tagen für mehr als 2,5 Mil- lionen DM Bücher umgesetzt. Die Buch- händler urteilen— wenn man vereinzelten Beobachtungen trauen darf— eher etwas zurückhaltender. Das eine dürfen die Ver- anstalter der Börsenverein deutscher Verleger- und Buchhändlerverbände 122 denfalls für sich buchen: daß es ihnen ge- lungen ist, die Frankfurter Buchmesse zu einem entscheidenden Faktor im westdeut- schen Verlagsbuchhandel zu machen. Dr. Cajetan Freund — harmonische Probleme zurückgeführt we. den. Viele Zuhörer verlieren sich im e. webe der ihnen noch nicht vertraut Klänge, so daß sie die einzelnen Melodie überhaupt nicht aufnehmen. In dg ernsten Musik unserer Tage überwiegt qe Kontrapunkt, der hellwache Aufmerksam. keit des Hörers beansprucht. Manche Komponisten— übrigens nicht nur Zeil genossen— haben zweifellos in dieser Rich. tung etwas zu viel verlangt. Und schließlich wird immer wieder g sagt, daß die moderne Musik nur vom Ver. stand her bestimmt und ohne Gefühl Wer diese Meinung vertritt, wendet Mah. stäbe an, die wirklich nicht passen. D. meisten Musikfreunde sind sich nich darüber klar, in welchem Maße sie den Zauber der Romantik verfallen sind. Uns breites Konzertpublikum ist so weit, d es die Musik des 19. Jahrhunderts geraden mit Kunst überhaupt gleichsetzt. Man übersieht vielfach die Tatsache, daß auch schon einige Jahrhunderte vorher große“ Musik geschrieben worden ist. Und en wesentlicher Teil der gegenwärtigen Musi hat gerade an die vorklassische und vor- romantische Musik eine sehr viel engen Bindung. Sie ist also auch nicht so gat ohne Tradition. Der heutige Leser erwartet von Gide oder Eliot keineswegs, daß sie ihre Ge. fühle und Gedanken in der Sprache Hugoz oder Walter Scotts zum Ausdruck bringen Warum verlangt man also von Bela Bartok oder von Milhaud, daß sie mit Schumann; oder Tschaikowskys Stimme singen? Wenn ein zeitgenössisches Musikstück den Hörer trocken und zerebral anmutet, sd bestell ein berechtigter Grund zu der Annahme daß dieser Hörer nicht willens ist, mi seiner eigenen Zeit zu leben. Zumindest Was die Musik angeht. Kulturnachrichten George Bernard Shaw mußte sich am Don- nerstagmorgen im Krankenhaus von Luton wegen seines Nieren- und Blasenleidens erne einer Operation unterziehen. erklärten:„Wenn die Operation auch nid schwer war, so hegen wir doch einige Besorg. nisse bei einem Patienten seines Alters.“ Papst Pius XII. begrüßte am Mittwoch h Castel Gandolfo das erfogreiche Wiedererste. hen christlicher Bühnenwerke auf dem moder- nen Theater in einer Audienz vor hundert Mitgliedern der katholischen Theaterunion. In einer Zeit, für die das gänzliche Verschwin⸗ den des wirklichen christlichen Theaters von der Bühne vorausgesagt war, habe dieses im Gegenteil wahre Triumphe erzielt. Den schlechten Einfluß verworfener Bühnenwerke könne man nur die Wirkung eines guten Theaters entgegensetzen. Der Papst forderte die Schauspieler auf, den rechten Zusammen- klang des Glaubens mit dem Talent zu finden. Albert Camus' Schauspiel„Die Gerechten“, über dessen Züricher Erstaufführung wir am 20. September berichteten, ist auch im Ber- liner Hebbel-Theater gespielt worden; das Publikum schwieg dabei sowohl in der Patte Als auch am Ende des Stückes und gab durch keinen Beifall seine Stellungnahme zu erkef⸗ nen. Werner Egk, dessen Strafantrag gegen den bayrischen Kultusminister Dr. Alois Hund- hammer jetzt nach Mitteilung der Münchner Staatsanwaltschaft auf den Weg der Privat- klage gewiesen worden ist, teilte einem dpa- Vertreter mit, er beabsichtige nicht, Privat- klage anzustrengen. Generalmusikdirektor Fritz Rieger, der mu- sikalische Leiter der Münchner Philharmoni- ker, wird am 18. und 19. Oktober ein Abon- nementskonzert der Wiener Philharmonike in Wien dirigieren. 818 Mit der Uraufführung von Ernst Nebhuts „Die Vergessenen“ eröffnet Helmut Kollek am 26. September sein neues Roßmarkt“ in Frankfurt am Main. Der weitere Spielplan sieht Werke von Cocteau, Andreus Salacrou, Kaiser und Anouilh vor. EK Weil er Hans Carossa als„Kröte“ bezeich- met hatte, ist dem Bibliothekar und Archivar der Stadt Weißenburg, Dr. Decker, von der Stadt Weißenburg zum nächstmöglichen Ter- min gekündigt worden Josephine Baker, über deren Münchner Gastspiel wir am 15, September berichteten, wird nun auch in Heidelberg, am Frei- tag, 22. September, 20 Uhr, im Capitol auftre- ten. Sie wird von einem Jazzorchester unter Leitung von Pierre Spiers begleitet. Ein einmaliges Gastspiel des spanischen Tänzerpaares Susana Audeoud und Jose Udaeta findet am Montag, dem 25. September, 20 8 in den Städtischen Bühnen Heidelberg statt. Copyright by verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 42 Fortsetzung Die Poule Joyeuse füllte sich langsam. gewärmt und durch beißenden Qualm er- setzt, der sich an den Kellergewölben staute. Macllister spähte unruhig nach der Tür. Es wäre ihm nicht angenehm gewesen, Wenn John Percival plötzlich herein- getreten wäre und ihn mit seiner Tochter zusammen gesehen hätte. Warum. wußte er selbst nicht, aber dies beunruhigte ihn dop- pelt. Er konnte weder mit der Tochter vor den Vater treten, noch mit dem Vater vor die Tochter. Es waren zwei verschiedene Ebenen, und auf beiden hatte er eine un- behagliche Rolle zu spielen. Es gab noch eine dritte; auf der konnten Vater und Tochter gemeinsam vor ihm hintreten. Diese war ihm die umangenehmste. „Prost, Mac“, sagte sie, als sie wieder am Tisch saßen,„Sie tanzen gut!“ „Trinken Sie langsamer, Jane!“ „Damit Sie mehr haben, nicht? Nein, Mac, dann kaufen Sie eben eine neue Flasche! Eigentlich sind wir wie verheiratet, nicht? Sie reisen mit mir; Sie bezahlen meine Kleider; Sie gehen mit mir aus! Schön, Mace, nicht wahr?“ „Hm! „Oder nicht?“ „Doch! Ich kaufe sogar die Kleider Ihres Daddy.“ „Was machen wir denn nun, wenn wir Wieder in London sind? Werden Sie viel Zeit für mich haben? Sie müssen sich doch um meine Bildung kümmern, nicht? Sie quatschen so nett, Mac. Vormittags reiten Wir zusammen, ja? Und dann lunchen wir. Und dann fahren wir irgendwohin nach draußen, nicht? Und abends gehen wir ins Theater. Und dann bummeln wir. Oder nein, wir gehen in die Taverne. Das ist auch nett. Und ich mag Ihren Freund gern.“ Fein, Kind! Und wann arbeiten wir?“ „Ach so, ja..! Wann arbeiten wir denn? Wissen Sie, Mac, ich möchte auch arbeiten. Ich kann maschineschreiben, und ich werde Ihre Sekretärin, ja? Das ist viel einfacher. Wenn Sie dann solche Sachen schreiben wie damals, dann zerreißen wir sie gleich, und Wir sparen uns viel Unruhe damit.“ „Ieh gehe nach China, Jane“, sagte Mac- Allister.„Wenn wir diesen Unfug hier hin- ter uns haben werden, gehe ich nach China. Ich wollte es schon seit langem. Dies ist kein schöner Kontinent mehr für einen alternden Mann! Er ist eng und muffig und wird immer komplizierter. Das ist drüben im übrigen auch, aber da geht es mich nichts an. Ich sehe mir das an wie etwas Frem- des, und dann ist es mir ganz interessant. So, wie man durch einen zoologischen Gar- ten geht, nicht? Aber hier geht das nicht. Hier wird man ärgerlich und will zupacken. Und zupacken kann man nur, wenn man Premierminister ist. Aber dann wird man wieder gestürzt und muß seine Memoiren schreiben und seine Briefe ordnen. Nein, Eind, ich gehe nach China.“ „Dann gehe ich mit, Mac. Als Sekre- tärin.“ „Nein, das geht nicht.“ „Ja, was mache ich denn dann?“ „Sie gehen zu Bobby und Tommy zurück, Jane!“ „Das tue ich nicht, Mac! Ich gehe auch mit nach China! Und wenn ich Sie heiraten müßte!“ „Jane!“ „Mac!“ „Mit so etwas scherzt man nicht, mein Kind!“ „Falsch! Nur mit so etwas scherzt man, Mac! Sie wollten ja auch Dichter Werden, nicht? Und nun fehlt Ihnen die Jasminlaube mit einer Nachtigall, nicht? So ist das aber nicht mehr. Seitdem die Scherze ernst und schwer geworden sind, kann man die ernsten Dinge nur noch scherzhaft sagen, nicht Wahr? So ist das Macl Das stammt von mir! War es gut?“ „Es geht so. Sie machen mir also einen Heiratsantrag?“ . „Gut. Dann gebe ich Ihnen einen Korb! Ieh könnte Ihr Vater sein, mein Kind!“ „Mit dieser Familieninstitution habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, Mac. Glau- ben Sie, daß er kommt?“ „Wer?“ „Daddy.“ „Ich weiß nicht. Aber wenn wir Glück haben, treffen wir jemand anderen, der mehr über ihn weiß!“ Eine lange, hagere Gestalt schlenderte lässig durch den Keller und musterte Tisch für Tisch. Eine fettige Haarsträhne hing in ein blasses Gesicht. Auch Jane erhielt einen stechenden Blick. Macallister versäumte ihn, da er nachdenklich auf die Perlen in seinem Glas achtete und an China dachte. Sie tanzten wieder. Es war voller ge- worden und er hatte Mühe, sie möglichst unbeschädigt durchzusteuern und gleich- zeitig seinen Kopf um die beiden Hänge- lampen herumzulotsen. Sie stützte ihren Arm gegen seine Brust und sah ihn von unten an. Als er fragend auf sie herunter- blickte lächelte sie ihm zu und strich mit ihrem Kopf an seinem Einn entlang. Er glaubte, sie einen kurzen Augenblick lang fester zu spüren und wurde doppelt korrekt und achtete sachlich auf seine Umgebung. „Ich glaube, daß wir Glück haben, Jane“, sagte er, als sie sich zum Tisch zurück- schoben. Dicht neben ihnen an der Wand saß ein Mann. Er sah hübsch und intelligent aus und hatte ein braunes verwegenes Gesicht mit zwei wachen Augen. Eine Zigarette hing schief in seinem Mundwinkel. Sein rechter Arm lag lässig auf dem Rücken eines Mädchens. Dieses Mädchen war klein und zierlich, sie trug einen roten Sweater und besaß zwei freche Mausaugen, die Macallister unverschämt ansahen. Jane Brown sah, daß es das Mädchen war, das die Kleider John Percivals besessen hatte. „Guten Tag, Mademoiselle“, sagte Mac- Allister liebenswürdig und gab ihr die Hand,„Monsieur!“ Jeanmot ließ seinen Arm ruhig liegen. Er hob nur lässig die Hand. Als Macallister sie nahm, spürte er das Gesicht Marcelles an seinem Handrücken. Vor Jane neigte er Sleichmütig den Kopf, warf ihr aber einen scharfen, prüfenden Blick zu. Die Zigarette salutierte dabei und wanderte geschickt in den anderen Mundwinkel. Jeannot wußte, daß sich bald irgendeine Chance ergeben Würde, aber er wollte sie an sich heran- kommen lassen. „Zufrieden mit ihrem Kauf, Monsieur?“ fragte Marcelle spöttisch. „Sehr, Mademoiselle“, entgegnete Mac- Allister. Sie saßen jetzt dicht neben ihnen. MacAllister neben Jeannot. Er mußte um ihn herum sprechen und Marcelle war durch den Arm Jeannots gedeckt.„Es ist ein schöner Anzug, und er paßt mir wie an- gemessen. Schade, daß Sie sich an den Mann nicht erinnern konnten, Mademoi- selle! Wie hieß er doch noch?“ „Percy“, sagte Jeannot durch die Zähne, „mein Freund Percy!“ „Ihr Freund, Monsieur?“ „Ja. Haben Sie etwas dagegen?“ „Im Gegenteil! Freundschaft ist heute 80 selten, finden Sie nicht auch, Monsieur! Viel seltener als Liebe, und die ist schon selten genug. Sie sind glücklich, daß Sie Sleich beides besitzen! Sie sind beneidens- Wert, Monsieur!“ „Sie haben sich ja auch ganz gut rein- gesetzt“, sagte Jeannot und sah zu Jane hinüber,„wo haben Sie ihre andere Freun- din gelassen? Eine stattliche Frau!“ „So, gefiel sie Ihnen?“ sagte Macllister kühl und hob lächelnd sein Glas.„Auf das, Was wir lieben, Monsieur!“ 5 Jeannot kippte seinen Schnaps halb hin, unter, reichte den Rest Marcelle und 0b ihn vorsichtig in ihre vorgeschobenen Lippen. 1 „Würden Sie es abweisen, unsere Gäste zu sein?“ fragte Macllister vorsichtig. „Durchaus nicht, Monsieur“, sagte 11 not und hob den linken Zeigefinger grüßen an die Stirn,„aber Sie trinken vorher mi mir. Es ist eine Spezialität von Paps Buisson!“ „Gern, Monsieur!“ Jeannot schob Marcelle von sich. Dan“ stützte er sich auf ihre Schulter, sties 5 wandt über sie hinweg und schlenderte 1 Theke. Macgllister zog den Tisch e hatte sich erhoben, und Jane rückte an 1 Wand. So kam sie dicht neben Marcelle 15 sitzen, während MacAllister schräg 1455 Raum saß. Das war nicht unwichtig. Ma Seine Aerzte „Thegter am 2 port s vera Dr. Rede g rei- Nen chu bän Auf Au! A das des gelin, herig schen Ei Tim Aches Frage teidie hat i mitte Vork ameri nur 8 bishen bestan 1 Von u Pa Außer Recht kannt wegs gabe bewaf konse: Quai renz und Schaft nicht haben. den n Zösisck frage deutsc Diskus Aufrü nomm das R Blatt, und 1 der se meine! Zeitun Paris: view 1 kehlte ameri! deutsc und ei der fre Aue mit M Tork der fre kes U. der Er des 1 §Sfor: den Be hervor Politik bericht franzö deuten für Fr nachgie trächti Par der M. zu dei Lork f von de kündig Auger dung P ten ha ellig⸗, celle sah ihre Nachbarin unver wandt 5 Als sie sich dabei ertappt spürte. lächelt sie ihr zu. Es war ein freundliches Lachen often und etwas befangen. Jane sah 7 erstenmal, wie jung Marcelle war, und s lächelte zurück.