ber des dau, der eg des von 1b- lick ur- che or- irch ter- hen der in Im- ben e er- eine Pu- Ahle te, dam Du N and Iten iirl⸗ ell- 1 itts eine nde eux ble, ater Wie An- cer- Was und von in Fe. den ten von iger 2 ines ein Fiel hre ge- lei- igte anz mal hen den on- Un“ von hen Juis et- mit len Sie ine des eln die ügt, rau die ch- 1a at), ind sch o- her sie 44 ine urz ene de. vgl. eln ind un- den Aus. zen, ann ein 105 den mit ang ep- lug, ch- aue ar- ide nen ein ge- um Je- tel gte auf eln Der, die rte, ens lte her 28 der — haus der veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion. Druck. Verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 52, 4 41 53 Bankkonten: Südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- nlmmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Tarl-Theodor- Straße 18 2 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 . Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM3.60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit glit Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Ludwigshafen a. Rh.. 3. Jahrgang/ Nr. 224/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Dienstag, 26. September 1950 Volksbefragung bringt Länderreform auch nicht w-eiler Regierungen in Stuttgart, Freiburg und Tübingen verharren auf ihren alten Standpunkt en Mannheim. Die Volksbefragung über die Neugliederung der südwestdeutschen Länder vom Sonntag scheint nach den am Montag vorliegenden Stellungnahmen und Kommentaren die seit Jahren diskutierte Frage um keinen Schritt einer Lösung näher gebracht zu haben. Die Regierungen in Stutt gart, Tübingen und Freiburg haben nach Beratungen der Kabinette vielmehr ihre alten Standpunkte, d. h. Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern vertreten den Gedanken eines Südweststaates, Süd- baden tritt für die Wiederherstellung der alten Länder Baden und Württemberg ein, beibehalten. Der Ministerrat von Württemberg-Ba- den sieht in dem Ergebnis der Volksbefra- gung eine klare Billigung der Südwest- staatspolitix von Regierung und Landtag und einen eindeutigen Auftrag, weiter im Sinne des Südweststaatsgedankens tätig zu sein, da im Landesbezirk Nordwürttemberg 93,5 Prozent und im Landesbezirk Baden 57,3 Prozent, im gesamten Lande Württem- berg-Baden 76,7 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen sich für den Südwest- staat ausgesprochen haben. In Württem- berg- Hohenzollern haben 92,5 Prozent und im gesamten südwestdeutschen Gebiet 70,3 Prozent für den Südweststaat gestimmt. Der Ministerrat sieht daher in dem Ge- zamtergebnis eine Einladung der Gebiets- teile, die sich für den Südweststaat ausge- sprochen haben, an das allein und nur ver- hältnismäßig knapp ablehnende Südbaden, doch jetzt zusammen mit den drei zustim- menden Gebietsteilen den Südweststaat zu schaffen. Der Ministerrat hat sich auf An- regung der beiden badischen Minister bereit erklärt, gegebenenfalls zuzustimmen, daß die von einer kommenden verfassunggeben- den Versammlung für den Südweststaat auszuarbeitende Verfassung dann als ange- nommen gilt, wenn die Bevölkerung jedes der beiden alten Länder diese neue Verfas- Seoul wird zum Sialingrad Koreas pausenloses Vorrücken der UNO-Streitkräfte Tokio.(dpa) Amerikanische Marine- Mranteristen haben am Montag das Rat- südkoreanischen Hauptstadt Seoul! erreicht. Der Einbruch in das Herz der Stadt erfolgte, nachdem amerikanische Panzer in den Straßen mehrere Sandsack- barrikaden zusammengeschossen hatten. Die amerikanischen Soldaten konnten nur lang- sam vorrücken. Nordkoreanische Scharf- schützen verteidigten jeden Zoll Boden. Straße um Straße, Haus um Haus mußten erkämpft werden. Bei ihrem Vormarsch waren die amerikanischen Truppen starker Beschiegung durch nordkoreanische Artille- rie und Granatwerfer ausgesetzt, die von einem Berg im Süden der Stadt erfolgte. Im Südabschnitt der Koreafront haben südkoreanische Verbände am Montag die Stadt Ts chongsan genommen, die etwa in der Mitte zwischen Jongdok und Andong liegt. Aufklärungseinheiten der ersten ame- rikanischen Kavalleriedivision erreichten Tschongdschu(Chongju), etwa 25 Kilometer nordwestlich von Taidschon(Taejon). Der Vormarsch der UNO-Streitkräfte an den Fronten des Pusan-Brückenkopfes gewinnt jetzt schnell an Schwungkraft. Die alliierten Truppen schlagen meist so schnell zu, daß die Nordkoreaner bei ihrem Rück- zug keine Zeit mehr haben, neue Verteidi- gungslinien aufzubauen. Die nordkorea- nische Front löst sich langsam in eine Reihe von Abwehrstellungen auf, die nicht mehr miteinander verbunden sind. In militäri- schen Kreisen Tokios glaubt man, daß die Vereinigung der aus dem Pusanbrückenkopf nach Norden vorstogenden Truppen mit den nach Süden vorrückenden Einheiten des Intschon-Brückenkopfes nur noch eine Sache von Tagen ist. Ein Sprecher des ersten UNO-Korps er- klärte am Montagfrüh, daß Einheiten der 24. Division in Kumtschon eingedrun- gen seien. Der Fall der Stadt steht nach Frontberichten unmittelbar bevor. Sofia. In Sofla wurden am Montag von einer Delegation der Sowjetzonenregierung unter Führung des stellvertretenden Minister- präsidenten Walter Ulbricht und von Vertre- tern der bulgarischen Regierung ein Finanz- und Zahlungsprotokoll, ein Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit und eine Erklärung der beiden Regierungen unterzeichnet. Ueber den Abschluß eines langfristigen Handelsver- trages wird verhandelt. Brüssel. Eine Delegierten-Versammlung der Christlich-Sozialen Partei Belgiens sprach der Regierung Pholien am Sonntag mit sehr großer Mehrheit das Vertrauen aus. Damit scheint die Einigkeit in den Reihen der Regierungs- Dartei wiederhergestellt zu sein, die dureh die Haltung des christlich-sozialen Ministerpräsi- denten Duvieusart in der Königskrise schwer erschüttert war. Lindau. Die deutsche Gruppe einer neuen deutschen Europa-Bewegung ist am Sonntag n Lindau am Bodensee gegründet Worden. Die Organisation, die bereits in Frankreich, Italien und der Schweiz besteht, heißt„Frei- willige für Europa“ und verpflichtet ihre Mit- Slieger, alle Kraft und Zeit für die Einheit des alten Kontinents einzusetzen. Das Sekre- tariat der neuen Bewegung wird in Wein- heim an der Bergstraße eingerichtet. UP/dpa sung genehmigt. Es wird Vorsorge ge- troffen werden, daß der vorbereitende Ver- fassungsausschuß paritätisch zusammenge- setzt ist.. Nach Schluß der Kabinettsitzung äußer- ten sich Finanzminister Dr. Kauf mann und Wirtschaftsminister Dr. Veit über die Beratungen. Sie erklärten übereinstim- mend, sie würden eine Regelung über den Burid außerordentlich bedauern. Sollte Südbaden aber absolut keinen einheitlichen südwestdeutschen Staat wollen, dann sei es möglich. in ein Gespräch zu kommen. Der Bund könne im übrigen kein Gesetz über die Wiederherstellung der alten Länder er- lassen, sondern höchstens den Südweststaat Pproklamieren. Die Karlsruher seien aus- schließlich auf das Versprechen, wieder Landeshauptstadt zu werden, hereingefal- len. Grenzkorrekturen in dem Sinne daß die alte Markgrafschaft Baden(Karlsruhe, Wohleb: Demokratische Entscheidung muß respektiert werden Wie unser Freiburger Ft.- Korrespondent berichtet, nahm der südbadische Staatsprä- sident Leo Wohleb am Montag auf einer Pressekonferenz: zu dem Ergebnis der Volksbefragung Stellung. Er erklärte, es könne keine Interpretation des Ergebnisses geben; in der Demokratie gelte die Mehr- Beit, selbst wenn sie nur durch eine Stimme dargestellt werde. Es sei daher keine Frage, daß, Gesamtbaden in kürzester Frist wieder hergestellt werde. Weiter sagte Wohleb, er erwarte, daß die demokratische Entscheidung respektiert Werde und daß vor allem die Besatzungs- mächte,„die Demokratie nicht vor die Hunde gehen lassen Werden“. Wenn Stutt- gart der Demokratie einen„Todesstoß“ ge- ben Wolle, dann werde Baden bis zum letzten für sie kämpfen. Auf Einzelheiten eingehend meinte Wohleb, es sei unmöglich, daß die Mehrheit mit den Südweststaatentscheidungen in den einzelnen Kreisen Einfluß auf das Gesamt- ergebnis haben könnte; Deutschland dürfe nicht„atomisiert“ werden. Zu eventuellen Auswirkungen des Abstimmungsergebnisses auf die Einheit der südbadischen CDU sagte Wohleb, die Partei werde wohl klug genug sein, um aus der Wahl ihre Konsequenzen zu ziehen. Die nach der Wahl erfolgte Aeußerung des Generalsekretärs der„Arbeits- gemeinschaft Südwest“, Albert Lehr, daß die badischen Politiker Baden jetzt den in- neren Frieden wieder geben müßten, beant- wortete Wohleb mit der Feststellung, die Badener seien zu vernünftig, um sich durch eine Wahl den inneren Frieden rauben zu lassen. Außerdem wurde von maßgebender alt- badischer Seite mitgeteilt, daß angesichts der gesamtbadischen 51prozentigen Mehr- heit für die Wiederherstellung Badens (Nord- und Südbaden vereinigte 564 658 Stimmen für Altbaden und 548 044 für den Südweststaat auf sich) mit der Aufhebung der amerikanischen Proklamation Nr. 2. der Bruchsal. Südbaden ohne die Seekreise) wiederhergestellt würde, seien im Kabinett nicht erörtert worden. Finanzminister Kaufmann sagte, er habe sehr wenig Hoffnung auf eine Ver- einbarung auf Länderebene. Die Regierun- gen hätten aber auf alle Fälle durch die Tatsache, daß sich über 76 Prozent ein- deutig zum Südweststaat bekannt hätten, eine klare Marschroute bekommen. Innenminister Fritz Ulrich erklärte unserem Korrespondenten, durch das Ergeb- nis der informatorischen Volksbefragung werde die Situation im Südwestraum kom- pliziert, falls Staatspräsident Wohleb auf einer Durchzählung der Stimmen in Baden und Württemberg bestehen wolle. Dazu fehle es seines Wissens an einer vertrag- lichen Grundlage. Er persönlich werde nie- mals seine Zustimmung dazu geben, daß der südbadische Landesteil die eventuelle Auflösung der württembergisch-badischen Verfassung und damit des württembergisch- badischen Landtages beeinflussen dürfe. Da sich aber— abgesehen von Karlsruhe und Bruchsal— die nordbadische Bevölkerung zu mehr als zwei Dritteln für den Länder- zusammenschluß ausgesprochen habe, liege keinerlei Veranlassung für die Auflösung Wäürttemberg- Badens vor. besatzungsrechtlichen Grundlage für den Staat Württemberg- Baden, zu rechnen sei. Nach Wegfall dieser Basis, so argumentiert man im altbadischen Lager, sei auch der deutsche verfassungsrechtliche Ueberbau nicht mehr tragfähig und Ministerpräsident Dr. Maier könne nicht mehr die„‚verfas- sungsrechtliche Notbremse ziehen“. Tübingen hält an der Südweststaat-Politik fest 5 Die Regierung von Württemberg- Hohen- zollern hat am Montagnachmittag im An- schluß an eine Kabingfts-Sitzung eine Er- klärung zum Ergebnis der Volksbefragung am 24. September herausgegeben, in der es heißt: „1. Die Volksbefragung hat in Württem- berg- Hohenzollern und in Nord württemberg eine so überwältigende Mehrheit für den Südweststaat ergeben, wie sie in dieser Höhe bisher noch keine Volksbefragung ge- zeigt hat. Von den vier Landesteilen des südwestdeutschen Gebietes haben drei mit Mehrheit für den Südweststaat gestimmt, außerdem sechs Landkreise in Südbaden. In weiteren acht südbadischen Kreisen— von insgesamt 17— hat sich eine beacht- liche Minderheit für die Vereinigung von Württemberg und Baden ausgesprochen. Von besonderer Bedeutung ist das Abstim- mungsergebnis Nordbadens, weil dieser Landesteil mit Nordwürttemberg seit fünf Jahren vereinigt ist, während Urteil und Kenntnis über Württemberg in Südbaden durch eine zweijährige einseitige Propa- Sanda beeinflußt wurden. 2. Die Regie- rung von Württemberg- Hohenzollern spricht der Bevölkerung für diese Willenskund- gebung und die Billigung ihrer Politik in der Frage des Südweststaates den Dank aus. 3. Entsprechend dem Auftrag der württembergisch-hohenzollerischen Bevölke- rung erklärt die Regierung, daß sie an ihrer Südweststaatpolitik festhält und sie auch in Zukunft mit Nachdruck vertreten wird“. Gegen alle Eventualitäten Bonn erwägt Ortsaus schüsse zum demokratischen Selbstschutz f Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ortsausschüsse, die sich zum de- mekratischen Selbstschutz zusammenfinden. sollen im ganzen Bundesgebiet gebildet werden. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft CDU/ es befaßten sich mit der Frage seit längerer Zeit. Im vorparlamentarischen Raum sind jetzt Besprechungen zwischen den Parteien angelaufen. Auch das Innen- ministerium ist beteiligt. Der Selbstschutz soll gegen die kommunistische Untergrund- arbeit und zur Katastrophenhilfe organi- siert werden. Die Zusammenarbeit wird quer durch die Parteien hindurch erfolgen und sich in Gemeinden und Stadtteilen ab- spielen. Alle Kräfte, denen der Schutz des Staates am Herzen liegt. sollen hier Hand in Hand wirken, um die„fünfte Kolonne“ schachmatt zu setzen, Sabotageakte zu ver- hindern und die versorgungswichtigen An- lagen im Bundesgebiet zu schützen. Die Inspiratoren dieses Planes üben scharfe Kritik an der Langweiligkeit der Bürokratie und der mangelnden Initiative der Bundes- regierung. Insbesondere das Bundesinnen- ministerium habe bislang viel zu wenig un- ternommen. In der ganzen westlichen Welt würden neuartige Luftschutzmaßnahmen ausprobiert. England, Schweden und die Schweiz schule seine Staatsbürger für den Atomkrieg. Belgien drucke Rationierungs- karten. Der britische Arbeitsminister Isaack gab in diesen Tagen bekannt,„daß die Re- gierung eine Gruppe von Leuten sorgfältig überwache die unter den Arbeitern in lebens- wichtigen Wirtschaftszweigen Unruhe stiktet. Es sei nachgewiesen, daß„Bemühungen im Gange sind, weitverbreitete Unterbrechungen lebenswichtiger Dienste durch inoffizielle Streiks zu organisieren. Nunmehr bereite die britische Regierung, mit größter Sorgfalt“ eine Gesetzgebung vor, um diesen Elemen- ten das Handwerk zu legen. Was tut Bonn? Das ist die Frage, die die Verfechter eines„demokratischen Selbstschutzes“ jetzt an die Bundesregierung stellen. Maßnah- men gegen eine fünfte Kolonne, vor allem eine Sicherung gegen Ueberraschungen, Sabotageakte und Angriffe auf Versor- gungszentren seien eine Selbstverständ- lichkeit. Es wirke beruhigender auf die Bevölkerung, wenn umfassende Schritte zur Hilfeleistung und zum Schutz ergriffen Würden, als wenn man in der bisherigen Vogel-Strauß-Methode fortfahre, nur aus der Befürchtung heraus, es könne Unruhe entstehen. Problematische„mobile Polizei“ Bonn.(gn-Eig. Ber.) In Bonn begannen am Montag die Sachverständigen-Bespre- chungen über die mobile Polizei. Der bis- herige Kampf um die 10 000 Mann Sonder- polizei hat sich jetzt auf die 30 000 Mann, die in den New Lorker- Beschlüssen zuge- standen worden sind. ausgedehnt. Noch in dieser Woche sollen die Innenminister der Länder ihre Vorschläge bezüglich Unter- stellung, Ausbildung, Zusammensetzung und Personalpolitik darlegen. Das Bundesinnen- ministerium hat seine Auffassung den Po- lizeisach verständigen der Länder vor eini- gen Tagen unterbreitet. Es stieß auf star- ken Widerstand. Hauptschwierigkeit bei der Aufstellung der Polizeikräfte sind in den verfassungs-rechtlichen Unklarheiten zu schen, die die alliierten Vorschläge aufge- worfen haben. bau hat am Montag Leo Wohleb: „Der württembergische Angrißf ist abgescklagend. 6 Bergbau zieht die Konsequenzen FDJ- Randalierer in Bochum kamen mit festem Auftrag Bochum,.(dpa) Der geschäftsführende Vorstand der Industriegewerkschaft Berg- im Zusammenhang mit den Vorkommnissen bei der Bochumer Jungbergleute- Kundgebung am Sonntag einige Gewerkschaftssekretäre mit sofor- tiger Wirkung suspendiert, die der KPD angehören und hauptsächlich in der Jugendarbeit tätig sind. Die Gewerkschaft betont, daß der Vorstand damit dem Ver- langen der Mehrheit der Mitglieder Rech- nung trägt. Neue erforderliche Maßnahmen werde der Gesamtvorstand der JG-Bergbau in seiner nächsten Sitzung erörtern. Die über 300 FDI-Angehörigen, die am Sonntag mit zehn Omnibussen aus Thürin- gen nach Bochum gekommen waren und schon am Stadtrand festgenommen wurden, hatten nach polizeilichen Feststellungen offenkimdig aus der Sowjetzone den Auf- trag, die Rede des Bundespräsidenten Professor Theodor Heuß auf der Bochumer Jungbergleute- Kundgebung zu stören. Sie hatten von ihren Auftraggebern 25 000 Westmarkt mit auf die Reise bekommen. 18 000 Mark wurden von der Polizei sicher- gestellt. Die übrigen 7 000 Mark hatten die Fd- Angehörigen aus der Sowjetzone be- Frankreich gegen jede reits ausgegeben. Aus den Verhören ergab sich, daß sie während ihres Aufenthalts im Bundesgebiet nicht schlecht lebten. Auch die Flugblätter, die sie mit sich führten, bewiesen, daß sie den Auftrag hatten, die Bochumer Kundgebung zu stören, Die FDJ- Angehörigen wurden am Montagvormittag von Polizeibeamten aus Nordrhein-West- falen an der Zonengrenze bei Helmstedt der Volkspolizei der Sowjetzone übergeben. Bei der Uebergabe beschimpften sie die Polizeibeamten der Bundesrepublik. Der Versuch der FDJ, Bundespräsident Professor Theodor Heuß in Bochum durch Provokationen einzuschüchtern, sei mißlun- gen, erklärte das Bundespräsidialamt am Sonntagabend in Bonn. Die Bundesrepublik wisse aber nun, was ihr bevorstehe, wenn die kommunistischen Machthaber von Westdeutschland Besitz ergriffen. Bonner Regierungsstellen versichern, daß nunẽůmehr unmittelbar Maßnahmen ergriffen werden, um— auf dem Wege über die Länder- regierungen— ähnliche Vorfälle wie in Bo- chum zu vermeiden. Es wird angenommen, daß die Bundesregierung in Kürze im Parlament eine Vorlage einbringen wird, die FDJ-Provokationskundgebungen außer- halb des Gesetzes stellt. a sofortige Entscheidung in der Frage der deutschen Wiederbewaffnung Paris.(UP) Frankreich ist gegen eine so- kortige Entscheidung in der Frage der Wie- derbewaffnung Deutschlands und wird sich darum bemühen, die Schaffung deutscher militärischer Einheiten hinauszuzögern. Diese Haltung werde der Vertreter Frankreichs auf der Konferenz der Atlantikpaktminister einnehmen, die heute in New Vork erneut zusammentritt. Die Gewährsleute wiesen darauf hin, daß die Außenminister der drei westlichen Großmächte auf ihrer Konferenz in New Vork in der vergangenen Woche keiner lei Uebe reinkommen über die Rolle Deutschlands innerhalb der westeuropäischen Verteidigung getroffen hätten. Nicht einmal eine prinzipielle Einigung sei über diesen Punkt erzielt worden. Frankreich hat sich bekanntlich gegen die Schaffung und Bewaffnung deutscher militärischer Einheiten ausgesprochen, ehe die übrigen Atlantikpakt-Nationen aus- reichend mit Waffen versorgt sind. Der fran- zösische Verteidigungsminister Jules Moch, der diesen Standpunkt seiner Regierung in Unterredungen mit den Außenministern der Großmächte, mit dem neuen amerikanischen Verteidigungsminister General George Mar- shall und seinem britischen Kollegen Eman- nuel Shinwell in New Vork verteidigt hatte, kehrte am Montag aus New Vork nach Paris zurück. Moch lehnte es ab, sich über den Inhalt und die Ergebnisse seiner in New Vork geführten Verhandlungen näher aus- zulassen. ö Auf das Abstellgleis Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Als auf dringenden Wunsch der sozialistischen Minister im Kabinett Pleven der Wehrminister Jules Moch den Auftrag erhielt, nach New Vork zu reisen, nannten die politischen Kommentatoren das Ereig- nis die Absendung von Verstärkungen für Schuman. Es ist wohl auch in der Tat so gewesen. Schuman befand sich mit seiner rückhaltlosen Ablehnung sofortiger Auf- rüstungsmaßnahmen in Westdeutschland allein auf weiter Flur im Dreierrat ebenso wie im Zwölferrat des Atlantikpaktes. Paris nahm die Anregung der Amerikaner freu- dig auf, das stachelige Rüstungsproblem aus dem Rat der Außenminister vor das Gre- mium der Verteidigungsminister zu verle- gen. Washington hatte wohl damit gerech- net, daß die militärischen Minister die Frage mehr von ihrer technischen Seite als von der politischen her behandeln und dabei den amerikanischen Wünschen mehr entge- Senkommen würden als Schuman. Das Staatstlepartement hatte dabei auch die internationale Autorität des Generals Marshall und die Kompro- mißbereitschaft seiner beiden englischen und französischen Kollegen in Rechnung ge- stellt. Diese Hoffnungen erwiesen sich als falsch. Moch, der starke Mann der fran- zösischen Sozialisten, ließ sich von dem be- rühmten General offensichtlich nicht be- eindrucken und verfocht Schumans Ansicht mit der ihm eigenen verbissenen Energie. Die bereits wankend gewordene, weil von Allen Seiten bestürmte diplomatische Dele- gation Frankreichs bekam wieder Ober- Wasser. Vorläufig haben die atlantischen Außenminister den französischen Einwand hinnehmen müssen: An die Wiederbewaff⸗ nung der Deutschen kann erst dann gedacht werden, wenn die anderen Atlantikstaaten ausreichend bewaffnet sind und ein atlan- tischer Wehrverband besteht, in den deut- sche Einheiten eingebaut werden können. Pariser politische Kreise vermuten, daß die Amerikaner das Problem eine Zeitlang a uf dem Abstellgleis lassen und es in dem ihnen geneigt erscheinenden Zeit- punkt der Vollversammlung der Zwölf wieder vorlegen werden. Falkenhausen vor Gericht Brüssel.(dpa-REUTER) Der Prozeß Se- gen den früheren deutchen Militärgouver- neur von Belgien und Nordfrankreich, den ehemaligen deutschen Generaloberst Alexan- der von Falkenhausen, wurde am Montagnachmittag kurz nach der Eröff- nung auf Dienstag vertagt. Nachdem General von Falkenhausen, auf einen Stock gestützt, als erster Ange- klagter den Verhandlungssaal betreten hatte, bezweifelte die Verteidigung die Zu- ständigkeit des Brüsseler Militärgerichts. Die vier Angeklagten— neben Falkenhau- sen stehen die ehemaligen Generale Fritz Reeder, Karl Bertram und Hans Claer wegen Kriegsverbrechen während der deutschen Besatzung in Belgien vor Gericht— seien Kriegsgefangene, Sie müs- ten deshalb von einem Gerichtshof abge- urteilt werden, dessen Vorsitz ein Offizier im gleichen militärischen Rang führt. Der Vorsitzende des Militärgerichts, erwiderte sofort:„Ihre Einwände sind unerheblich“, Darauf vertagte das Gericht die Sitzung auf Dienstag. Falkenhausen war bis zum Herbst 1944 Militärgouverneur und wurde dann in Zu- sammenhang mit den Ereignissen vom 20. Juli in das Konzentrationslager Dachau ge- bracht, aus dem ihn die alliierten Truppen befreiten. Nach Kriegsende war er zunächst zwei Jahre in amerikanischer Haft und wurde einige Monate nach seiner Freilas- sung im Februar 1948 wieder verhaftet und an Belgien ausgeliefert. ö 3 2. MORGEN Nr. 224/ Dienstag, 26. September 1950 N Dienstag 26. September 1930 Eine Volksbefragung Wer sich von der Volksbefragung Sonntag irgend eine Klärung der immer leidiger werdenden Länderformfrage im Südwesten erhofft hat, ist bitter enttäuscht Worden. Denn zu der Uneinigkeit, die die Bevölkerung Badens(und in einem nur Sehr geringen Mage auch Württemberg) trennt, ist nun noch eine zweite gekom- men: Wer hat nun eigentlich am Sonntag „Sesiegt“? Denn dem eindeutigen„Ja“ zum Südweststaat in Nordwürttemberg und Sückwürttemberg- Hohenzollern gesellt sich zwar in Nordbaden eine ebenfalls bedeu- tende Mehrheit für den Sädweststaat, der aber eine nicht ohne weiteres bei Seite zu schiebende Minderheit, die für die Wieder- herstellung der alten Länder eintritt, gegen- ÜUbersteht. Diese Minderheit ist so grog, daß Sie zusammen mit den sich in Südbaden in der Mehrheit befindenden Baden-Stimmen ür das gesamte Gebiet des ehemaligen Freistaats Baden eine Mehrheit von ca. 16000 Baden-Anhänger ergibt. Freilich ist das eine Milchmädchen-Rechnung, denn, da Nordbaden zum württembergisch- badischen Staatsverband gehört, können seine Stim- men nicht mit denen Südbadens vereinigt Werden. Es sei denn, man hätte in den Freudenstädter Beschlüssen vom April die- ses Jahres etwas derartiges festgelegt. Dies ist aber nicht der Fall, obwohl der südbadi- sche Staatspräsident Wohleb sich heute er- neut auf die lange von ihm und seinen Gefolgsleuten vertretene Ansicht stützt, eine Abstimmung habe nur dann Sinn, wenn sie im Rahmen der alten Länder durchgeführt werde. am Die ersten Aeußerungen, die uns aus Stuttgart und Freiburg erreichten, lassen ahnen, daß nun der Kampf aufs neue ent- brennt und möglicherweise noch schärfer geführt wird. Die Vereinigung der Alt- badener in Karlsruhe hat, wohl in der ersten Aufregung die sofortige Herauslösung des nordbadischen Landesteiles aus dem würt⸗ tembergisch- badischen Staatsgebilde gefor- dert, und für den Fall der Nichtbefolgung dieses ihres Wunsches nichts mehr und nichts weniger erwogen, als einen badischen Boykott der demnächst fälligen Wahlen für den Stuttgarter Landtag. Mehr bedarf es wohl nicht, um die bedauerliche Verwirrung der Gefühle darzutun, die unsere engere Heimat zerreißt und das politische Leben zwischen Neckar, Rhein und Bodensee zu einem deutschen Trauerspiel werden läßt. Ein sehr großer Teil der Bevölkerung ist am letzten Sonntag nicht zur Wahlurne gegangen. Wir glauben, daß viele der Nicht- Wähler einfach deswegen ihrer Bürger- pflicht nicht nachgekommen sind, weil sie den vorausgegangenen Wahlkampf mit ebensoviel Unverständnis und— sagen wir es einmal offen— Migbilligung gegenüber- standem und heute noch gegenüberstehen. Wir Verstehen das. Denn, was von beiden Seiten in diesen letzten Monaten an Ler- hetzung, Beschimpfung, persönlicher Verun- glimpfung und Tatsachenverdrehung ge- leistet worden ist, ist allerhand. Böse Worte von„Separatismus“ fielen, Imperialismus und Gangstertum“ schrien die andern da- gegen. Kurz, man hat es fertiggebracht, un- ter Nachbarn, die sich gegenseitig und mit- einander achten, schätzen und vertragen, Wie das in guten und schlechten Tagen zwi- schen Nachbarn üblich ist, einen Ungeist zu Wecken, der bleiben wird, wern der Hader zwischen den Regierungskanzleien längst begraben sein sein wird. Wir meinen, dag die Staatskunst derer, die an die Spitze der Länder gestellt worden sind, andere Wege hätten finden können und müssen als die— der in jeder Beziehung kostspieligen und wie sich nun zeigt— auswegslosen Flucht zur Volksmeinung. 5 Die Sache der staatlichen Neuordnung Ast nun so verfahren, dag man wahrschein- lich den Bund wird anrufen müssen. In den 16 000 badischen Stimmen, die vom Tauber- grund bis an den Bodensee— durchgezählt — die Südweststaatler überwiegen, wird Leo Wohleb das Mandat erblicken und wei- erkämpfen. Die Mehrheit der Südwest- Stsatler in Nordbaden allein wird die von Freiburg gewünschte Ausgliederung aus dem württembergisch- badischen Staatsver- band noch illusorischer machen als er die ganze Zeit schon gewesen ist. Wäre es nun nicht endlich an der Zeit, diese Streitigkeiten„querelles alle- mand's“ nermt man im Französischen be- zeichnenderweise alle nichtigen Streitigkei- ten— sowohl in Freiburg als auch in Stutt- gart auf eine vernünftige und großzügige Weise beizulegen, ohne daß der eine auf des anderen Hühneraugen tritt? Wir wissen, und niemand bestreitet es, daß in Baden eine andere Luft weht als drüben im Schwä⸗ bischen und nicht umsonst ist Benjamin Constant, der Vater des Liberalismus, einer der geistigen Väter der ersten badischen Verfassung.. Aber uns dünkt, die Zeit in der ein Schiller aus den Kerkern eines, schwäbischen De- spoten in das freie Mannheim floh, gehöre der Vergangenheit an. Die Angst vor den Ellenbogen des Nachbarn ist ein schlechter Ratgeber. Wenn man aber schon vor diesen Ellenbogen Respekt hat, dann lasse man sie doch besser mit uns als gegen uns stoßen. 5 Dehler: Sozialismus zerstört Demokratie Passau.(dpa) Bundesjustizminister Dr. Thomas Dehler eröffnete als FDP-Vor- sitzender von Bayern am Sonntag in Passau mit einem Angriff auf den Sozialismus den Wahlkampf seiner Partei in Nieder- bayern, zu den im November bevorstehen- den bayerischen Landtagswahlen. Dehler sagte, jeglicher Sozialismus zerstöre die De- mokratie. Wer sich dafür entscheide, trete kür den Osten ein. Der Bundesminister ver- Urteilte die im Bundestag erhobene Kritik der Sp an der außenpolitischen Aktivität der Bundesminister. Die SpD wolle„den Bundesministern in der Außenpolitik einen Maulkorb umhängen“, Es gebe aber nichts, Was 80 wichtig sei wie die Außenpolitik. * Deutsche Wiederaufrüstung- Churchills Armee? Auch in England ist man recht geteilter Meinung London. Die Opposition zu den deutschen Wiederaufrüstungs-Vorschlägen Achesons, die zuerst am stärksten von Robert Schu- man ausgesprochen wurde, verstärkt sich in London von Tag zu Tag. Man ist etwas verwirrt, weil drei ganz verschiedene Vor- schläge die Situation völlig unklar machen, und weil man nicht recht sieht, welcher der drei Projekte von Washington für realisier- bar gehalten werden. Die Aufstellung einer deutschen Truppe hat weder außerhalb noch innerhalb Deutschlands Zustimmung gefunden. Der Einbau deutscher Truppen- Einheiten in eine europäische Verteidigung hingegen hat in verschiedenen Kreisen Unterstützung erhal- ten. Englische und amerikanische General- stäbler haben bereits seit einiger Zeit gefor- dert, man solle eine„eòuropäische Ar- mee! aufstellen, unter nicht- deutsches Kommando stellen, und sowohl Winston Churchill als auch General de Gaulle haben diese Idee zu ihrer eigenen gemacht. Folg- lich nennt man dieses Projekt in England spottend„die Churchill-Armee“. Der dritte Vorschlag, nur eine deutsche Po- lizei oder Gendarmerie aufzustellen, er- scheint als der bescheidenste, zumal er das schwierige Problem einer Wiedereinführung der allgemeinen deutschen Dienstpflicht um- geht und vermeidet. Im Ganzen sieht man in Whitehall nicht ein, warum diese Fragen der deutschen Wiederaufrüstung bereits jetzt diskutiert werden müssen,— zumal die zwei Gründe, die gewöhnlich dafür angeführt werden, auf zwei ganz verschiedenen Ebenen liegen. Eine Verteidigung des Westens sei ohne deutsche Beteiligung nicht möglich, und West- Deutsch- land müsse sich gegen einen eventuellen Angriff der östlichen„Volkspolizei“ allein (Von unserem Londoner Berichterstatter Pem) wehren können, sind die zwei Argumente; wobei man vergißt oder übersieht, daß der erste Fall einen dritten Weltkrieg voraus- setzt und der zweite einen west- östlichen Bürgerkrieg. Sollte jedoch die„Volkspolizei“ marschieren, so haben die Alliierten zuge- sagt, dies für eine russische Invasion zu halten und West-Deutschland zu verteidigen. Fast sieht es so aus, als wenn diejenigen, die so argumentieren, aufgehört haben, an eine friedliche Beilegung der Konflikte zu glauben. Man fürchtet in London, daß konser- vative Kreise in Bonn die Aufstellung einer starken westdeutschen Polizei nur als eine Vorstufe für eine Armee in- oder außerhalb einer europaischen Verteidigung halten. Englische Kreise glauben, daß die- jenigen, die einer„europäischen Armee“ das Wort reden, vorauszusetzen schienen, es gäbe bereits ein über- nationales Parla- ment. Wer würde also z. B. so eine Armee befehligen? Welche Volksvertretung der beteiligten Nationen solle sie kontrollieren? Wenn man bedenkt, daß man auf beiden Seiten des englischen Unterhauses gegen eine Aufgabe der Souveränität in der Stahl- und Eisenproduktion ist, so ist nicht anzunehmen, daß man dies in bezug auf eine englische Armee tun wird. Hinzukommt daß weite Kreise der Ueber- zeugung sind, eine solche„Churchill-Armee“ sei eine offene Provokation der Russen. Selbst wenn sie nicht sofort zum Kriege führen würde, so ist nicht daran zu zwei- feln, daß die östlichen Verbündeten ihre Aufrüstungsbestrebungen verdoppeln wür- den. Deshalb schlägt der„New Statesman“ vor, die vier Mächte sollten noch einmal zusammenkommen, um eine doppelte Wie- deraufrüstung Deutschlands zu verhindern, an der weder den Russen noch den West- Wer will unter die Soldaten? Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage in der US-Zone Die Mehrzahl der deutschen Bevöl- kerung in der UsS- Besatzungszone befür- wortete gegenwärtig eine Wiederbewaff- nung Deutschlands. jedoch nur unter der Bedingung, daß die deutschen Einheiten einen Teil einer gemeinsamen westeuro- päischen Verteidigungsstreitkraft bilden. Dies geht aus einer öffentlichen Umfrage hervor, die von der Abteilung für Mei- nungsforschung im Amt für Oeffentliche Angelegenheiten, HICOG, veröffentlicht wurde. Das Ergebnis der im August und An- kang September durchgeführten Umfrage stellt einen Querschnitt durch die Ansich- ten von etwa 1 500 Deutschen in der US- Besatzungszone, 300 in Berlin und 200 in Bremen dar. In der US-Zone sprachen sich 63 Prozent, in Berlin 90 Prozent und in Bremen 76 Prozent für eine Teilnahme Deutschlands an einer westeuropäischen Verteidigungsarmee aus. 0 Den befragten Personen wurde folgende Frage vorgelegt:„Verschiedene westeuro- päisene Nationen und die Vereinigten taaten haben kürzlich einen Verteidigungs- pakt, den sogenannten Nordatlantikpakt, unterzeichnet. Angenommen Westdeutsch- land würde dem Atlantikpakt beitreten und in diesem Zusammenhang aufgefordert werden, sich an der Aufstellung einer gemeinsamen Armee zur Verteidigung Westeuropas zu beteiligen, würden sie sich für oder gegen eine Teilnahme an dieser Verteidigungsarmee aussprechen?“ Die Antworten lauteten: US-Zone Berlin Bremen dafür(in Proz.) 63 90 76 dagegen 19 8 17 keine Meinung 18 2 85 Weiterhin geht aus der Umfrage hervor, daß die Zustimmung zum Wiederaufbau einer deutschen Armee— ganz gleich welcher Art— in der US-Zone Deutsch- lands von 26 Prozent im November 1949 auf 43 Prozent im August 1950 gestiegen ist. Während in Bremen die bejahenden Stimmen im gleichen Zeitraum von 25 auf 54 Prozent anstiegen, war in Berlin sogar eine Steigerung von 48 auf 73 Prozent zu verzeichnen. Außerdem ergab die Umfrage, daß unter denjenigen, die eine deutsche Armee be- fürworteten, sich zwei für eine deutsche Armee im Rahmen einer gemeinsamen westlichen Verteidigungsarmee aussprachen gegenüber nur einem, der für eine selb- ständige deutsche Armee eintrat. Umge- gekehrt erklärte fast die Hälfte derjenigen, die sich gegen eine selbständige deutsche Armee aussprachen, daß sie eine deutsche Armee im Rahmen westlicher Verteidi- gungskräfte befürworten würden. Bemerkenswert sei weiterhin die Tat- sache, so heißt es in dem Bericht. daß seit Mai 1950 die Zustimmung zu einer deut- schen Armee besonders bei den befragten Personen zu verzeichnen war., die mit der SPD sympathisieren, also einer Partei, die sich energisch gegen eine Wiederbewaff- nung ausgesprochen hat. Der Prozentsatz der befragten SPD- Anhänger, die sich gegen eine deutsctie Armee aussprachen, ist von Mai bis August von 63 auf A1 gefallen, während der Prozentsatz der Befürworter einer deutschen Armee von 34 auf 51 Pro- zent gestiegen ist. Von den befragten Flüchtlingen erklär- ten sich 55 Prozent für eine Armee, gegen- über 39 Prozent im Mai. 5 „Bund deutscher Kriegsbeschädigter und Hinterbliebener“ Frankfurt.(dpa) Zehn deutsche Kriegs- beschädigtenverbände schlossen sich am Wochenende in Kronberg im Taunus zu einem„Bund Deutscher EKriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen“ zusammen. Sitz des Bundes ist Bonn. Er zählt rund 180 000 Mitglieder und will in der Hauptsache Ar- beitsmöglichkeiten für die Kriegsopfer schaf- ken, da den Kriegs beschädigten nur durch Arbeit eine ausreichende Entschädigung ge- währt werden könne. Die Rente könne nie- mals alleiniger Bestandteil der Versorgung sein. Das neue Bundesversorgungsgesetz wird von der Vereinigung abgelehnt, da der Ren- tenanspruch in verschiedene Renten auf- geteilt und der Bezug der Ausgleichsrente von der Hilfbedürftigkeit abhängig gemacht Wird. 5 Jugoslawien erregt Aufsehen in der UNO und schlägt UNO- Kommission„der guten Dienste“ vor New Tork.(UP) Der jugoslawische Au- Benminister Edvard Kar deli schlug der UNO-Vollversammlung am Montag vor, die Feindseligkeiten auf dem koreanischen Kriegsschauplatz einzustellen, sobald die Truppen der Vereinten Nationen den 38ten Breitengrad erreicht hätten. Kardelj be- zeichnete eine solche Maßnahme als die einzige Lösung des Koreakonfliktes. Dieser Breitengrad solle jedoch nur vorübergehend als Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea gelten, bis nach Abhaltung de- mokratischer Wahlen eine einheitliche Na- tionalversammlung und eine einheitliche Regierung gebildet worden sei. Eine andere Alternative, fügte Kardelj, bestehe nicht, um das koreanische Problem zu lösen, es sei denn die Vereinten Nationen überließen alles der„Gewalt der Waffen“. Zusammen mit diesem Vorschlag regte M der Außenminister die Bildung einer Kom- mission der guten Dienste“ vor, die sich aus den sechs kleinen Nationen zu- sammensetzen soll, die von der Vollver- sammlung zu wählen wären. Dieser jugoslawische Vorschlag kam voll- kommen überraschend und wrurde in politi- schen Kreisen als geradezu revolutio- när“ bezeichnet. Einer solchen Kommission könnten Aufgaben übertragen werden, die außerhalb des Bereichs des Weltsicherheits- rat lägen. Durch sie würde in verschiedenen Fällen das Veto außer Kraft gesetzt werden mit dem jede große Nation des Sicherheits- rates Beschlüsse anderer Nationen zunichte machen kann. An die Sowjetunion und ihre Satel- liten gewandt, warf Kardelj ihnen zahlreiche Akte vor, die gegen die Sicherheit seines Landes gerichtet seien. Kardelj behauptete, daß Schützengräben längst der jugoslawi- schen Grenze gebaut und Truppen zusam- mengezogen würden. Vorgilio Diaz Ordonez, der Außen- minister der dominikanischen Republik, hatte vor den Ausführungen Kardeljs die Spanienfrage erneut aufgerollt, und forderte die Aufnahme der Franco-Regie- rung in die Vereinten Nationen. Der britische Außenminister Ernest Be- vin erklärte auf der Montagabend-Sitzung der UNO- Vollversammlung, Großbritannien unterstütze den Achesonplan zur Stärkung der Vereinten Nationen gegen jede Aggres- sion. Der Plan des amerikanischen Außen- ministers Acheson sieht die Schaffung einer Polizeimacht der Vereinten Nationen vor, 551 zur Sicherung des Weltfriedens dienen soll. Die Vereinigten Staaten von Indonesien ersuchten am Montag offiziell um Aufnahme in die Vereinten Nationen. Sowjetische Friedensfühler im Koreakonflikt? Paris,(dpa) Die sowjetischen Reaktionen auf die Erfolge der UNO- Streitkräfte in Korea werden in Paris mit großer Auf- merksamkeit verfolgt. Seit einigen Tagen wird in politischen Kreisen die Auffassung vertreten, daß der Sowietunion an einer baldigen Beilegung des Konflikts gelegen Sei. „Le Monde“ begründet diese Vermutun⸗ gen mit mehr oder minder verbürgten Aeußerungen sowjetischer Diplomaten und mit der Feststellung, daß die sowjetische Berichterstattung über den Koreakonflikt zurückhaltender geworden sei. Das Blatt rechnet mit der Möglichkeit, daß die Sowiet- unjon Nordkorea durch Truppen der Volks- republik China besetzen lassen könnte. mächten gelegen sein kann. Alle anderen Vorschläge seien gefährlich, meint das sozia- Uistische Wochenblatt, und warnt Bevm, in mehr als eine zentralisierte Polizei einzu- willigen. Der amerikanische, den Engländern zuweit gehende Wiederaufrüstungsplan ist ur gutzuheißgen, wenn man eine friedliche Austragung aller Differenzen bereits auf- gegeben hat. Und damit hat man sich in London keineswegs abgefunden. Commonwealth-Konferenz zur Unterstützung Südost-Asiens London.(dpa-REUTER) In London be- gann am Montag die zehntägige Common- Wealth- Konferenz, auf der über einen Plan zur Entwieklung und Unterstüt- z Uung Süd- und Südostasiens be- raten werden soll. Die Durchführung des Plans, für den 1,725 Milliarden Pfund Ster- ling vorgesehen sind, erstreckt sich über sechs Jahre. Als einziger Commonwealth- staat nimmt Südafrika nicht an den Be- sprechungen teil. Burma, Siam, Vietnam, Kambodscha und Laos wurden zu den Be- sprechungen eingeladen und werden vom 2. Oktober an daran teinnehmen. Indonesien hat die Einladung bisher nicht beantwortet. Salazar besuchte Franco Santiago de Compostela.(dpa-REUTER) Der portugiesische Ministerpräsident Dr. An- tonio de Oliveira Salazar ist am Mon- tag zu einem Besuch bei Staatschef General Franco in Spanien eingetroffen. Salazar, der inkognito reist, wurde von General Franco in Santiago de Compostela begrüßt und fuhr mit ihm anschließend zu Francos Sommersitz in Pazo Meiras. Franco ist von Außenminister Artajo und zwei Militär- beratern begleitet. Politische Kreise in Madrid nehmen an, daß der Besuch Salazars mit den bevor- stehenden Beratungen der UNO-Vollver- sammlung über das Spanienproblem zu- sammenhängt. Außerdem werde wahr- scheinlich über die Möglichkeit einer Auf- nahme Spaniens in das atlantische Verteidi- gungssystem beraten werden. Expreß Nancy Paris entgleist: 6 Tote Bar le Duc.(UP) Sechs Personen wur- den getötet und 26 verletzt, als der Expreßg- zug Nancy—Paris am Montagfrüh auf der Steigung bei Lexeville entgleiste. Die Loko- motive und drei Personenwagen sprangen aus den Schienen. Bundesminister optimistisch Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Das Bundeskabi- nett wird sich am Mittwoch unter Vorsitz von Dr. Adenauer mit der Versorgungs- lage, dem Einfuhrsicherungsprogramm und der erweiterten Vorratshaltung befassen. Die Pläne wurden am Montagnachmittag durch das sogenannte„kleine Wirtschafts- Kabinett“, dem die Bundesminister Blü- eher Storeh, Sehäf fer, Erhard Niklas und Wildermuth angehören, beraten. Arbeitsminister Storch erklärte anschließend, es bestehe berechtigte Hoff- nung, daß das Lohn- Preisgefüge wieder auf den alten Stand gebracht werden könne. Durch zunehmenden Druck auf die Preise, besonders auf den sozial ausschlaggebenden Gebieten, würde es gelingen, auch die Lohn- situation günstiger zu gestalten. Man ist sicher, so betonte der Arbeitsminister und bestätigte Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard, daß die Vorratshaltung allen Speku- lationen einen Riegel vorlegę. Auslandsaufträge für deutsche Werften Hamburg.(g. k.-Eig. Ber.) Bereits jetzt, wenige Tage nach Bekanntwerden des Be- schlusses der Westmächte, Deutschland die Genehmigung zum Bau großer Schiffe für den Export zu erteilen, laufen in den Büros der großen deutschen Schiffswerften täglich Anfragen und zum Teil feste Aufträge aus- ländischer Reeder ein, die gegen Devisen Schiffe in Deutschland bauen lassen wollen. Besonders aus England, Spanien, Türkei und Südamerika melden sich zahlreiche Auftrag- geber. Jrößenklassen von 500 BRT bis zu 20 000 BRT und zwar für Fracht-, Tanker- und Pas- sagierschiffe. Die deutschen Werften rechnen damit, bereits zum Herbst 1951 die ersten Schiffe an das Ausland liefern zu können. Wieder Schiffsladungen beschlagnahmt Berlin.(dpa) An den Sowietzonen-Grenz. kontrollpunkten Wittenberge und Oebisfelde zwangen sowjetische Grenzbehörden und Volkspolizisten am Wochenende die Mann- schaften zweier Westberliner Lastkähne, ihre mit Zinkblöcken beladenen Schiffe zu entladen. Die gesamte Ladung im Werte von rund 600 000 Mark, die für Hamburg und Braunschweig bestimmt war, wurde beschlagnahmt. 5 Kaiser Vorsitzender der Exil-CDU 5 Berlin.(dpa) Bundesminister Jakob K al- ser ist am Montag auf dem Exilparteitag der Sowjetzonen- CDU mit 160 von 161 ab- gegebenen Stimmen zum Vorsitzenden der Exil-CDU gewählt worden. Kaiser war im Dezember 1947 von den Sowjets als Vor- sitzender der Sowjetzonen-CDU abgesetzt worden. Stellvertretender Vorsitzender der Exil- CDU wurde Ernst Lemmer, der seinerzeit ebenfalls von den Sowjets seines Amtes enthoben wurde. utter der Asche glüht Feuer“ Problem 35355 Mailand. Die Weltpresse hat sich in den letzten Wochen kaum mit Italien beschäftigt. Das könnte ein gutes Zeichen dafür sein, da hier„nichts los“ ist und alles seinen ge- ruhigen Gang geht. Doch dieser Eindruck ist trügerisch, wie vielleicht schon die nächste Zeit zeigen wird; sollte man die innere Si- tuation Italiens einem Ausländer schildern, 80 könnte man es am besten mit dem Spruch des griechischen Lyrikers Kalimachos, der sich zwar nicht auf die Politik, sondern auf die Liebe bezieht, aber hier wie dort glei- cherweise anwendbar ist:„Inter der Asche glüht Feuer“, Dieser schwe- lende Brand kann jederzeit ausbrechen, wenn jemand in die Flamme bläst und er kann So plötzlich ausbrechen wie der Vesuv, der seine Tätigkeit auch nicht anzukündigen Pflegt. Ministerpräsident De Casperi ist eben erst aus seinem Sommerhäuschen in den Trentiner Alpen nach Rom zurückgekehrt. Er war krank- offenbar schwerer, als die beruhigenden Presseberichte zugeben woll- ten. Ein seltsamer Zufall will, daß auch De Casperis großer Verbündeter, der Papst, gegenwärtig unpäßlich ist, und daß sein schärfster Gegner, der Chef der Kommu- nistischen Partei Italiens, Togliatti, we- gen eines Autounfalls auf Monate ans Kran- kenbett gefesselt sein wird. Doch diese Zu- fälle dürften wenig mit der scheinbaren poli- tischen Ruhe Italiens zu tun haben; viel eher schon die Tatsache, daß man in allen Lagern die ideologischen und vielleicht auch die materiellen Waffen für die bevorstehenden Kämpfe während der Wintermonate über- prüft. Doch kommt es für die Demokratie nicht so sehr auf die Zahl ihrer Gegner an als auf die entschlossenen Gruppen, die bereit sind, sie zu stürzen. Das Problem der fünften Kolonne gibt den Regierenden zu denken. Trotz zußeren Aehnlichkeiten ist es anders gelagert als in Deutschland. Infiltrationen von Osten her sind nahezu ausgeschlossen, und der starke Mann im Kabinett De Gasperi ist der Innenminister. Wir glauben nicht an die Gerüchte über Migstimmungen zwischen De Gasperi und Scelba oder dem Verteidigungsminister Pacciar di: nicht deswegen, weil sie ausdrücklich dementiert wurden, sondern Weil sie unwahrscheinlich sind. Denn die Regierung ist sich einig, die Freiheit und innere Sicherheit mit allen Mitteln zu verteidigen; Uneinigkeit könnte nur dar- über bestehen, welche Mittel die geeignet- sten sind. Denn die Regierung ist sich einig, die Freiheit und innere Sicherheit mit allen Mitteln zu verteidigen; Uneinig- keit könnte nur darüber bestehen, welche Mittel die geeignetsten sind. Unter allen Umständen will man eine Ausnahmegesetz- gebung vermeiden, um sich nicht das Odium kreiheits feindlicher Gesinnung selbst zuzu- ziehen. In diesem Zusammenhang ist nun eine Aeußerung Scelbas von hobem Interesse. Der Innenminister hat von der Bildung einer Heimwehr nach dem Muster der englischen„Home Guard“ gesprochen. Da- bei hat er ausdrücklich festgestellt,, daß es sich nicht um eine Parteimiliz handeln dürfe, sondern daß sich zivile Freiwillige dem Staate für Notfälle zur Verfügung stellen sollen; ihren Einsatz hat Scelba vor- der inneren Sicherheit auch in Italien an der Tagesordnung „vor unserem Br. H. R.-Korrésponidenten in talen 8 Jing erst nicht präzisiert. Im Augenbliek ist nicht festzustellen, ob es sich dabei nur um einen Versuchsballon handelt oder ob ernstzuneh- mende Pläne bereitliegen. Die seit Wochen verschobene Ministerratssitzung wird viel- leicht Klarheit darüber bringen. Denn die Spannungen zwischen der Regierung und ihren Anhängern einerseits und ihren Gegnern auf der andern Seite haben sich nicht nur nicht verringert, son- dern sind sogar stärker geworden. In der Außenpolitik werden es die Kom- munisten dem Grafen Sforza nie verzei- hen, daß er sowohl vor seiner Abreise wie Während der Außenministerkonferenz selbst entschieden für die Wiederbe- waffnung Deutschlands einge- treten ist. Man darf diese Tatsache nicht miß verstehen: Die Italiener tn das gewiß nicht, weil ihnen der„deutsche Militaris- mus“ Spaß macht, sondern ganz einfach da- rum, weil sie genau wissen, daß ihnen ein Heer von 250 000 Mann, welches ihnen der Friedensvertrag zugesteht, im Ernstfalle überhaupt nichts nützt, wenn nicht ganz Europa in der Lage ist, Frieden und Frei- heit zu verteidigen. Darum auch die Forde- rung Sforzas in New Vork, Jugoslawien in den westlichen Verteidigungsbereich einzu- beziehen: zweifellos ein geschickter Schach- zug, denn einmal würde die Einbeziehung Jugoslawiens den ersten Stoß von Italien abhalten, und zweitens eine schöne Geste gegenüber Tito, mit dem sich ohnehin freundlichere Beziehungen anzubahnen scheinen. Die Frage Triest ist einstweilen vertagt worden, denn beiderseits scheinen die Heißsporne bemerkt zu haben, daß es auf der Welt wichtigere Probleme gibt. Italjen verfolgt also mehr oder weniger die gleiche Politik wie Frankreich: die Verteidigung nach Osten vor: zus chieben. Auch eine andere Paral- lelität läßt sich feststellen: Der„Neufra-⸗ lis mus“, noch vor einem halben Jahre sehr stark, hat entschieden an Bo-: den verloren. Korea hat jenseits der Alpen wie des Rheines kontroproduktiv“ im Sinne der kommunistischen Propaganda gewirkt; würde man heute in Italien Wah- len veranstalten, so besteht kein Zweifel, daß die beiden Linksparteien erheblich an Stimmen einbüßen würden. Italienisches Abgeordnetenhaus zusammengetreten Rom.(Up) Das italienische Abgeordneten: haus ist nach einer Pause von zwei Monaten wieder zusammengetreten. Auf der Tages- ordnung stehen das vielumstrittene Gesetz über die Einrichtung einer„Bürger? Wehr“ zur Abwehr kommunistischer Aktionen. Vorlagen zur Einschränkung des Streikrechts und zur weiteren Durchführung der Bodenreform. Nahas Pascha in Rom Rom.(UP) Der italienische Minister- präsident Alcide de Gasperi hatte am Mon- tagnachmittag eine eingehende Unterredung mit dem ägyptischen Ministerpräsidenten Nahas Pascha. Gegenstand der Unter- redung war unter anderem das Schicksal der ehemaligen italienischen Kolonien und Fra- gen des Mittleren Ostens. 5 Interesse besteht für Schiffe aller 12 Ar. 224/ Dienstag, 28. September 1850 MORGEN Seite 3 Frankfurt/Main.(Amerika-Dienst)- Mit 8 dem Titel„Kämpfer gegen die Unmensch- * lichkeit“ wird das Mitteilungsblatt der ame- rikanischen Hochkommission in seiner d, 1 Oktoberausgabe eine ausführliche Darstel- en,. jung der Tätigkeit des„Kampfbundes gegen te Unmenschlichkeit“ veröffentlichen. Der Ar- .* tikel ist wegen seiner großen Bedeutung 5 bereits vor seinem Erscheinen im Hlcod- uf 9 Informationsblatt zur Veröffentlichung frei- 18. 5 Segeben worden. Der Artikel hat folgen- 8e, 1 den Wortlaut: en„Viele Amerikaner sind in der Ostzone n. lebenden Deutschen näher als einige im Westen lebende Deutsche“. Diese Anerken- nung für das amerikanische Verständnis der Nachkriegsprobleme, denen sich die in der Ostzone lebenden Deutschen gegenüber⸗ sehen, stammt aus dem Munde von Dr. Rainer Hildebrandt, dem jungen und muti- en gen Gründer des Kampfbundes gegen Un- zt, menschlichkeit, dessen Hauptquartier sich „ 3 in Berlin befindet. die Der Kampfbund ist offiziell eine deut- sche politische Organisation. Merkwürdiger- weise jedoch betrachtet sich der Bund selbst als unpolitisch. Sein Hauptkampf gilt den 18— Konzentrationslagern in der Sowjetzone en oder in den deutschen Gebieten westlich nn der Oder-Neiße-Linie. Hildebrandt legt Wert auf die Feststellung, daß sich sein * Kampfbund in gleicher Weise mit Verbre- er chen gegen die Menschlichkeit in der öst- r lichen wie in der westlichen Einflußsphäre 8 befaßt. en Nach Hildebrandts Auffassung muß auch unbedingt zwischen Russen einerseits und Kommunisten und Stalinisten andererseits unterschieden werden. Dieser verhältnis- mäßig knappe aber zweifellos vorhandene Unterschied leuchtet vor allem nur jenen 1 tzehr schwer ein, die soeben erst aus einem nd 5 Friedrichshafen bedauert, 5 daß Dr. Eckener verschnupft ist. 1 Friedrichshafen.(dpa) Der Gemeinderat de von Friedrichshafen nahm bei drei Stimm- 8 enthaltungen eine Erklärung an, in der be- tont wird, daß der Stadt Friedrichshafen jede Absicht einer Diffamierung der Person 5 Dr. Eckeners oder eine Schmälerung seiner 12 völlig unbestrittenen Verdienste völlig fern a8 liege. Die Erklärung stellt eine Antwort auf b- die Vorwürfe dar, die Dr. Eckener vor er einigen Tagen gleichzeitig mit der Rückgabe mn seines Ehrenbürgerrechts gegen die Stadt * Friedrichshafen erhoben hatte. Stadtver- 2t waltung und Gemeinderat bedauern, daß 8525 Dr. Eckener sein Ehrenbürgerrecht wegen 12 einiger Mißverständnisse zurückgab, die aus den Nachkriegs verhältnissen heraus entstanden seien und in allmählicher Ent- wicklung sicherlich zu einem guten Teil hätten beseitigt werden können. Die Stadt sei bereit, Wege zur Beilegung der be- stehenden Spannung zu beschreiten, und hoffe, daß das letzte Wort in der An- gelegenheit noch nicht gesprochen ist. Sie wolle gern mit Dr. Eckener in eine offene Aussprache eintreten, sofern er dies Wün⸗ schen sollte. Zu den Vorwürfen Dr. Eckeners wird in der Erklärung daran erinnert, daß die Stadtverwaltung an dem Erlaß der Rechts- anordnung über das Vermögen der Zep- pelinstiftung nicht beteiligt gewesen sei. Ferner sei auf den Wunsch Dr. Eckeners ite nach Beteiligung einer amerikanischen n Firma an einem Tochterwerk der Zahnrad- n fabrik Friedrichshafen auf die Zuständig- N= keit von Vorstand und Aufsichtsrat ver- ei- wiesen, von der Stadt aber in Aussicht ge- ie stellt worden, daß sie gegen einen solchen ost Vorschlag des Vorstandes keine Einwen- = dungen erheben werde Auch mit der Hin- 5 beziehung Dr. Eckeners und früherer Vor- Mt standsmitglieder der Zahnradfabrik in den 15 dann neu zu bildenden Aufsichtsrat sei die is. Stadt einverstanden gewesen. Bei der Ge- a. dächtnis-Ausstellung anläßlich der 50. Wie- in derkehr des ersten Aufstieges eines Zep- er pelinluftschiffes habe es sich nicht um eine lle Erneuerung des Zeppelin-Museums, sondern n um eine vorübergehende und behelfsmäßig di- untergebrachte Gedächtnis-Ausstellung ge- e- handelt. Die Stadtverwaltung bedauere, das iti Dr. Eckener wegen bestehender Spannungen u- zu der Eröffnung nicht eingeladen worden h- sel. In der Ausstellung hätten Dr. Eckener ng und seine Schriften den gebührenden Platz en eingenommen. te Un 45 en en 05 Die letzten Sonnenstrahlen werfen ihren 5 Zlutroten Schein auf das Prunkschloß von Versailles mit dem Spiegelsaal. Von einer er versteckten Bank im Park aus beobachtet 1 eine alte Dame dieses schöne Schauspiel. 5 Als die Sonne am Horizont untergegangen 1. ist, erhebt sie sich seufzend und kehrt „ langsam an Krückstöcken zu ihrer Villa 1 5„Bellevue“ in dem nahegelegenen Le Ches- 15 nay zurück. 9 Aus ihrem Leben ist die Sonne schon da lange gewichen, und nicht einmal ein 55 Abendrot blieb zurück. An ihrem 85. Ge- l, burtstag können weder ihr Mann noch an ihre Kinder zur Gratulation erscheinen. Alle drei sind tot— und Enkel hat sie nie gehabt. Welch ein Kontrast zu jenen Ta- gen, da ihr großer Verwandter. der Son- nenkönig Ludwig XIV. auf dem Gipfel 8 seines Ruhms seine rauschenden Feste n= auf jenem Schloß feierte, das sie so gern 11 sucht. 1 b Das Leben hat Amalie von Portugal „ aus dem Hause Bourbon-Orleans zur Tra- er FSoödien gemacht. Wie anders schien es in 28 ihrer Jugend auszusehen! Zwar wurde die 18 Ateste Tochter des Grafen Philipp von Paris und Urenkelin des Bürgerkönigs Louis Philippe im englischen Exil in Twickenham geboren, doch durfte sie noch 8 i ihren Kinder jahren mit den Eltern an 155 die herrliche Rivieraküste nach Südfrank- 5 reich übersiedeln. n Neunzehn. Jahre zählte die Prinzessin, r- und ihr jüngster Bruder, der verstorbene 1 Herzog von Montpensier, hatte noch nicht das Licht der Welt erblickt. als eine fröh- liche Jagdgesellschaft auf Schloß Chantilly g BDielt. Unter ihnen war auch der 8 Kronprinz Carlos. Die jun- sowjetischen Konzentrationslager zurück- gekehrt sind und schon zittern, wenn sie nur das Wort„russisch“ hören. Die Existenzberechtigung des Kampfbun- des beruht auf der Tatsache, daß seit Kriegsende der Großteil der Insassen aller in Ostdeutschland befindlichen sowjetischen Konzentrationslager den Hungertod erlitt oder in anderer Form vernichet oder de- portiert wurde und daß die überlebenden Gefangenen das gleiche Schicksal erwartet. Die von dem Kampfbund zusammengestell- ten neuesten Statistiken sind ein Beweis dieser Tatsache. Danach sind seit 1945 min- destens 185 000 Personen verhaftet und in Kz-Lager gebracht worden. Von diesen Wurden 37 000 nach der Sowjetunion depor- tiert. Hunger, Entbehrungen, Tuberkulose und andere Krankheiten rafften weitere 96 000 Menschen hinweg. Solange die Kom- munisten an der Macht bleiben, dürfte sich diese teuflische Lage auch kaum ändern. Angesichts dieser Sachlage will der Kampfbund gegen Unmenschlichkeit die gesamte Welt von diesem System des Ter- rors und der Sklaverei in Kenntnis setzen, das den allgemeingültigen Gesetzen der Humanität widerspricht. Der Kampfbund vertritt dabei die Auffassung, daß das Ge- wissen jedes Menschen auf diese Weise vor eine Entscheidung gestellt wird. Der Kampf- bund glaubt, daß jeder, der dieser Entschei- dung aus dem Wege zu gehen versucht, und infolgedessen seiner inneren Ueberzeugung nicht durch Taten Ausdruck verleiht, zu einem Komplizen an den Verbrechen gegen die Menschlichkeit wird. Der Kampfbund hat im März 1950 ein im Vervielfältigungsverfahren hergestelltes Buch mit dem Titel„Konzentrationslager in der sowjetischen Besatzungszone Deutsch- lands“ herausgegeben. Er nennt darin die Oertlichkeiten der im folgenden angeführ- ten dreizehn Hauptkonzentratiomslager in der Sowjetzone, die seit 1945 in Betrieb ge- nommen wurden: Weesow bei Werneuchen, Tost in Schlesien, Landsberg an der Warthe, Posen, Hohenschönhausen bei Berlin, Ket- schendorf bei Fürstenwalde, Jamlitz bei Lieberose, Torgau und Fort Zinna, Mähl- berg, Neubrandenburg, Buchenwald bei Weimar, Sachsenhausen bei Oranienburg, Bautzen. Die Konzentrationslager in der Sowjetzone Ein Bericht des„Kampfbundes gegen die Unmenschlichkeit“ Drei dieser Lager— Buchenwald, Sach- senhausen und Neubrandenburg— bestan- den als Konzentrationslager bereits im SS- Staat. Mühlberg war bis 1945 ein Kriegs- gefangenenlager, Bautzen und Torgau waren alte Gefängnisse und zum Teil Mili- tärstrafanstalten. In Jamlitz hatte sich ein Straflager der Ss befunden, und Wessow wurde als Durchgangslager benutzt, in dem männliche und weibliche Inhaftierte dicht- gedrängt in den Scheunen und Ställen des Dorfes untergebracht waren. Zu den von der sowjetischen Geheimpolizei eingeführten wesentlichen Neuerungen gehörte die Ab- trennung der einzelnen Barackengebàude durch Stacheldraht und die Absonderung der kriminellen Elemente von den poli- tischen Internierten. Aus den zahlreichen zuverlässigen Be- richten ehemaliger Insassen von Konzen- trationslagern der Sowjetzone, die vom Kampfbund gegen Unmenschlichkeit ge- sammelt worden sind, ergibt sich folgendes Bild des auf deutschem Boden angewandten MWD- Systems der politischen Internierung als politische Waffe. Die Festnahmen durch sowjetische Streitkräfte begannen sofort nach der Be- setzung. Sie wurden zunächst von der so- Wjetischen Armee durchgeführt auf jeden Fall aber auf Anweisung der sowie tischen Geheimpolizei. Diese wurde früher als GPU bezeichnet und trägt gegenwärtig den Namen MWD. Die zentrale Befehls- stelle dieser Geheimpolizei befindet sich in Moskau. Seit Frühjahr 1946 ist der deut- schen Volkspolizei in der Ostzone in immer stärkerem Maße die Durchführung dieser von der MWD befohlenen Verhaf- tungen übertragen worden. Die Verhafteten lassen sich in zwei Haupfkategorien einteilen. Die erste bestand aus ehemaligen Mitgliedern der NSDAP, Kriegsverbrechern, Naziverbrechern und Personen, die sich Verbrechen gegen Kriegsgefangene und Fremdarbeiter schul- dig gemacht hatten. Nach den Informationen des Kampfbundes handelt es sich dabei meist um„kleine“ Parteigenossen. Diese Kategorie umfaßte 1945 50 Prozent aller aus politischen Gründen verhafteten Per- sonen. Nach 1946 ging jedoch der Prozent- satz der verhafteten ehemaligen Nazis nicht nur zurück,— diese Personen stellten auch fast ausschließlich die ersten beiden Wellen, die 1948 und 1949 entlassen wurden. Diese Entwicklung vollzog sich nach der Gründung der Nationaldemokratischen Partei(NDP). Bei der NDP handelt es sich um eine Sa- tellitenpartei der Kommunisten, die ehe- malige Nazis und extrem rechts stehende Elemente mit ultra-nationalistischer Ver- gangenheit anziehen sollte, die einem Bei- tritt zur SEbD, der eingeschworenen kom- munistischen Partei Deutschlands, wider- strebten. Die zweite Kategorie bestand aus der Intelligenz und den Bourgeoisie-Mitgliedern der SPD, die von der SED bei dem von den Sowjets erzwungenen Zusammenschluß der KPD und SPD im Jahre 1946 geschluckt wurden und sich mit dem allmählich offen- bar werdenden kommunistischen Programm nicht mehr länger einverstanden erklären Ganz München ist verzaubert Der magische Zirkel von Deutschland wählt„Miss Magie“ München.(dpa) München ist in diesen Tagen ganz„verzaubert“. Straßenbahn- schaffner wundern sich, daß sie Vorkriegs- münzen als Wechselgeld zurückgegeben haben sollen,„Viktualienweiberl“, daß ihre Eier Wasser enthalten, und Zeitungsverkäu- fer, daß sie die„Münchner IIlustrierte“ von 1935 führen. Wer sich nicht wundert, sind die 200 Magier aus fünfzehn europäischen Ländern, die vom 20. bis 25. September in der bayrischen Landeshauptstadt zusammen- sitzen um sich die neuesten Zauberkunst- stücke vor zuführen und zu erklären. Da war die Geschichte mit Therese Nie- derer, Zimmermädchen in einem Münchener Hotel. Als sie einem Gast den bestellten Morgenkaffee servierte, wurde sie zurück- geklingelt, weil sie Tee gebracht haben sollte. Drei Stiegen trug sie das falsche Ge- tränk hinunter, schimpfte das Küchenper- sonal zusammen und sog duftenden Kaffeegeruch in ihre Nase. Wutschnaubend lief sie nach oben, um festzustellen, daß die Kanne jetzt warmes Wasser enthielt. Um die hervorbrechenden Tränen abzutrocknen, griff sie nach einem Taschentuch, diesmal um zu sehen, daß drei weiße Mäuse auf ihrem Handteller spazierten. Mͤit hohem Schrei verließ sie fluchtartig das Zimmer. Noch schlimmer erging es dem Zug- schaffner des Schnellzuges Frankfurt München. Im geschlossenen Nichtraucher- Neuordnung der südwestdeutschen Rundfunkgebiete? Ueber 20 000 Hörer Nordbadens fordern Anschluß an den Südwestfunk Aus Kreisen der Interessengemeinschaft badischer Rundfunkhörer“ geht uns der nachfolgende Artikel zu. Seit geraumer Zeit„kriselt“ es im Hörergebiet des Süddeutschen Rundfunks. Die politische Eigenwilligkeit des Inten- danten, Dr. Fritz Eberhard, der, wie erin- nerlich, als einziger der westdeutschen Inten- danten die Uebernahme der Bach-EKantaten aus Leipzig verweigerte und wenige Monate später eine sehr umstrittene Attacke zugun- sten der Sowjetzone unternahm, hat zwei- fellos dazu beigetragen. Man glaubte be- merken zu müssen, daß Radio Stuttgart zu viel Politik und zu wenig guten Rundfunk“ mache. Die latente Krise der Hörerschaft nahm deutlichere Formen an, als der„Rheinsen- der“(Südwestfunk) weite Teile des Stutt- garter Hörergebietes zu bestreuen begann und offensichtlich ein besseres und interes- santeres Programm bot. Insbesondere kühlte sich der badische Teil der Hörer- schaft durch den SWF stärker angesprochen, zumal das aufdringliche schwäbische Sprach- idiom Stuttgarts ein nicht geringes Moment der Verärgerung enthielt. So kam es zur Bildung einer„Interessengemein- schaft badischer Rundfunkhörer“, die sich in scharfem Gegensatz zu der Stuttgarter Sendeleitung stellte. Ende August ging man 050 weiter. In einer Postwurfsendung wandte man sich „an alle Rundfunkhörer Nordbadens“ und forderte— nach einer scharfen Kritik der Stuttgarter Sendeleitung(die von dieser mit einem bisher erfolglosen Antrag auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung beantwortet wurde— zur Abstimmung für oder gegen einen Anschluß an den Südwestfunk auf. Das Ergebnis liegt nun vor: von rund 23 000 abgegebenen Stimmen fielen fast Amalie von Portugal, die Einsame von Versailles gen Menschen fanden Gefallen aneinander. Aber wie groß war ihre Ueberraschung, als sie feststellten, daß beide am gleichen Tage ihren Geburtstag feierten. Carlos war nur zwei Jahre älter und gerade voll- jährig. Immerhin pflegte man in Königs- häusern in diesem Alter Ausschau nach einer standesgemäßen Lebensgefährtin zu halten. Carlos wählte Amalie. Mit allem Prunk wurde im Hotel Calliera Verlobung gefeiert und wenige Monate später in Lissabon geheiratet. Herrlich waren die Flitterwochen in dem eleganten portugiesischen Badeort Estoril. Es schien, als sollte eine glückliche Zeit für das Paar anheben. Doch nur drei Jahre genießen sie ungestört das Glück ihrer jungen Ebe. Carlos sing seinen künstlerischen Neigungen nach, häufig steht Amalie neben ihm an der Leinwand, reicht ihm die Farben zu und hält die Pa- lette, während er vor ihren Augen Ge- mälde erstehen läßt. die nicht nur ihr Ent- zücken erregen. Dann schließt König Lud- wig I. die Augen.„Der König ist tot. 28 lebe der König!“ Carlos und Amalie be- steigen den Thron. Aber es liegt weder im Bereich ihrer Macht noch ihrer Fähigkeit, die sich am Horizont abzeichnende Kata- strophe Zu verhindern. Carlos überläßt den Militärs das Regieren, er selbst wid- met sich weiterhin der Kunst. Amalie ver- gigt über ihren täglichen religiösen Uebun- gen, die Verbindung mit dem Volk auf- recht zu halten. Mit den finanziellen Schwierigkeiten und der Miß wirtschaft in dem Land wächst der Haß gegen die Krone. Die Republikaner gewirmen die Oberhand. Dann eines Tages geschieht das Un- geheuerliche. Als der Königswagen mit dem 22 000 dem Südwestfunk zu und nur knapp 900 dem Stuttgarter Sender. Mit der er- staunlichen Mehrheit von fast 96 Prozent entschied sich damit Nordbaden für einen Anschluß an den Südwestfunk. Dieses Resultat ist ein großer Prestige- gewinn für den Baden-Badener Sender. Wie aber soll nun hier eine Lösung gefunden Werden? Daß die Westdeutschen Sende- kreise noch keine ideale Form gefunden haben, liegt auf der Hand. Die Zonenein- teilung von 1946, die seinerzeit auch die Grenzen der neuen Sendegebiete bestimmte, wirkte sich in mehr als einer Hinsicht nachteilig aus. Es ist nur zu gut Zzu ver- stehen, daß weite Kreise der Bevölkerung auch im Aether die letzten Grenzen dieser zonalen Aufteilung beseitigte zu sehen wünschen. Im gegenwärtigen Zeitpunkt läßt sich allerdings noch schwerlich ausmachen, inwieweit mit einer baldigen Aenderung gerechnet werden darf. Solange die Rund- kunkhoheit noch in alliierten Händen liegt, wird es vorläufig beim alten bleiben. Indes- sen führt die gegenwärtig eingeleitete Ueberprüfung des Besatzungsstatutes sicher- lich auch in Bälde zu einer Uebergabe der Rundfunkhoheit in deutsche Hände. Damit wäre eine Revision der zonalen Rundfunk- grenzen zu Gunsten regionaler Zusammen- fassung der Weg geebnet. Fraglich bleibt dabei allerdings, ob eine so große Anzahl von Sendern wie sie jetzt in Westdeutsch- land besteht. beibehalten werden kann, oder ob die Zusammenlegung etwa fünf größere und finanziell ungefähr gleich starke Sendegesellschaften gebildet werden können. Darüber hätte der Bundestag in letzter Instanz zu entscheiden. Nach der offenen Rebellion eines Teiles der Südwesthörersaft erscheint eine Monarchenpaar, dem Kronprinzen Louis Philippe und dem Prinzen Manuel durch die Portugiesische Metropole zur Heiligen Messe fährt. Amalie hält in ihrer Rechten einen Blumenstrauß. Plötzlich springt beim Uber. queren der Arsenalstraße ein anarchistischer Universitätsprofessor auf das Trittbrett, zückt einen Revolver und gibt mehrere Schüsse auf die Königsfamilie ab. Von zwei Schüssen durchbohrt, sinkt der König in sich zusammen. Verzweifelt schlägt Amalie mit ihrem Blumenstrauß auf den Mörder ein. Doch vergebens, auch der Kronprinz wird noch tödlich getroffen. Erst als ein Offizier der königlichen Leibgarde mit gezücktem Degen dem Attentäter den Schädel spaltet, ist das Leben ihres zweiten und letzten Soh- nes, des Prinzen Manuel, gerettet. Unter der Regentschaft der Königin be- steigt der achtzehnjährige Manuel als letzter König der Portugiesen den wankenden Thron. Ein Revolution löst die andere ab. Doch es dauert noch über zwei Jahre, bis sich Amalie entschließen kann, mit ihrem Sohn heimlich das Land zu verlassen und nach Paris in Exil zu gehen. Sie weiß, daß es ein Abschied für immer ist. Manuel vermählt sich ein Jahr vor dem Weltkrieg auf dem Schloß Sigmaringen mit der Prinzessin Auguste Victoria von Hohen- zollern. Doch die Ehe bleibt kinderlos. Als er 1932 in Twickenham, dem Geburtsort seiner Mutter, kinderlos stirbt, ist mit ihm gleichzeitig die regierende Linie des Hauses Braganca-Sachsen-Coburg-Gotha ausgestor- ben. Die Exkönigin schließt sich unterdessen in Frankreich der Exkaiserin Eugenie an. Zwar ist die Frau des dritten Napoleons eine ganz andere Natur als die tiefreligiöse Nachfahrin der Bourbonen. Dennoch verbin- det sie tiefe Freundschaft, die vielleicht aus der Aehnlichkeit ihrer Schicksale entsprang. baldige Neuordnung der westdeutschen Rundfunkgebiete auf der Basis regionaler Zusammenfassung wünschenswert. er *. Die Pressestelle des„Süddeutschen Rundfunk“ nimmt zu der Abstimmung der„Interessenge- meinschaft badischer Rundfunkhörer wie folgt Stellung: Die Interessengemeinschaft badischer Rundfunkhörer hat über 260 000 Postwurf⸗ sendungen verschickt, in denen die nord- badischen Hörer des Süddeutschen Rund- funks aufgefordert wurden, für den An- schluß Nordbadens an den Südwestfunk zu stimmen. Nach einer Mitteilung der Interes- sengemeinschaft badischer Rundfunkhörer haben sich angeblich 23 000 Personen an der „Abstimmung“ beteiligt, und rund 22 000 sollen ihre„Stimme“ entsprechend der Forderung der Interessengemeinschaft ab- gegeben haben. Beim Süddeutschen Rund- funk liegen eidesstattliche Erklärungen sowohl von Personen vor, die mehr als eine Postwurfsendung erhalten haben und des- halb auch in der Lage waren, mehr als eine„Stimme“ abzugeben, als auch Perso- nen, die zwar auf der Rückpostkarte den von der Interessengemeinschaft gewünsch- ten Vermerk angebracht hatten, dies aber unter der Voraussetzung, daß die Angaben der Interessengemeinschaft richtig seien. Was vom Süddeutschen Rundfunk wieder- legt wurde. Selbst wenn die„Stimmzählung der Interessengemeinschaft den Tatsachen ent- sprechen sollte, müßte doch darauf hin- gewiesen werden, daß sich mehr als 235 000 in Nordbaden der Stimme enthalten haben. Die Interessengemeinschaft kann diese 235 000 Stimmen sicherlich nicht für sich buchen. Doch nun ist auch Eugenie schon dreißig Jahre tot. Ueber ihr stilles Exil braust der zweite Weltkrieg hinweg. Beim Einmarsch der deutschen Truppen hißt sie weder die Flagge mit den Lilien der Bourbonen noch jene mit den grünen, rotgeflügelten Drachen des Hau- ses Braganca, sondern— die Farben der portugiesischen Republik. Das hat man ihr in Lissabon nicht vergessen. Nach dem Krieg lädt Ministerpräsident Salazar sie 1945 zum Besuch der Grabstätte ihres Gemahls im Panthéon ein. Die Bevölkerung jubelt ihr zu. Kurz und klein Diemen(Holland). Die Nachbarn des al- ten Fräuleins Francina Diepgrond beschwer- ten sich dieser Tage bei der Polizei über Wenig angenehme Düfte, die anscheinend aus dem Zimmer der alten Dame strömten. Eine Untersuchung des aromatischen Phä- nomens führte zur„Verhaftung“ von zwölf Katzen. Erst im vergangenen Jahr hatte die Polizei Fräulein Diepgrond zwanzig Katzen fortgenommen, ihr aber zwei gelas- sen, weil sie erklärte, nur Katzen könnten ihr Trost gewähren, wenn sie traurig sei. Clacton-on-sea. William Lock sah wäh- rend eines Spaziergangs am Uferkai der Küste einen großen Fisch im Wasser. Er warf einen Stein nach ihm und konnte kurz danach einen 20 Pfund schweren Glatthai an Land ziehen. London. Die Formulare für die Einkom- mensteuer in Großbritannien werden im kommenden Finanzjahr mit Bildern von Biertrinkern. Kartenspielern, Wohnhäusern und Schulen verziert werden. Dazu er- klärte ein Steuerbeamter: Es handelt sich um einen Versuch, den Steuerzahlern ihre Pflicht weniger schmerzlich erscheinen zu lassen.“ Wahrscheinlich hat das Mannhei- PT konnten oder der Sabotage verdächtig Waren. Zu dieser zweiten Kategorie gehor- ten ferner Mitglieder der ostzonalen CO und der LDP, denen es an der„richtigen ideologischen Konzeption“ fehlte. Außerdem befanden sich darunter Studenten, die den Standpunkt der SPD, CDU oder LDP ver- traten und fast immer einer Beteiligung am „Werwolf“ beschuldigt wurden. In den mei- sten Fällen handelte es sich dabei um grundlose Anschuldigungen. In die Klauen der sowjetischen Geheimpolizei fielen auch jene, die von Denunzianten preisgegeben wurden, oder jene Unglücklichen, die schuldlos oder deshalb, weil sie„zuviel wußten“, in die„Schließung“ der Konzen- trationslager im Januar 1950 verwickelt wurden. Diese zweite Gruppe, die vor allem aus ehemaligen Sozialdemokraten bestand, wurde nicht entlassen. (Wird fortgesetzt) abteil stellte er eindeutig den Geruch einer Brasil fest. Er wurde sehr dienstlich: Das kostet Sie zwei Mark, mein Herr. Mit ge- runzelter Stirn blickte der Schaffner in den Aschenbecher und unter die Bank, der Reisende aber wies den Vorwurf 884 Rauchens entschieden zurück. Mit leiser Entschuldigung, immer noch recht würde voll, Wollte sich die Obrigkeit entfernen. „Herr Kontrolleur“, Kehrtwendung auf der Stelle. Dürfen Sie als Eisenbahnbeamter im Nichtraucherabteil rauchen?“—„Wir rauchen im Dienst überhaupt nicht.“—„Ich möchte gern ihre Zigarrensorte kennen- lernen, Sie gestatten?“, und unter Gelächter eines ganzen Abteils wurde dem Kontrol- leur eine glühende Zigarre aus der Seiten- tasche gezogen. Solche„Hexereien“ sind Kleinigkeiten im Vergleich zur hohen Kunst“, die auf einem ganz exklusiven Abend, dem soge- nannten magischen Seminar der Tagung geboten wird. Dieser Abend ist auch für die Presse tabu. Bei den übrigen Veranstaltun- gen stellen sich die Zauberer den verräte- rischen Kameras der Pressefotografen und den aufmerksamen Blicken der Reporter. Wie der Präsident des„Magischen Zirkels von Deutschland“ und Organisator des Kon- gresses, Dr. Emil Thoma, vor der Presse sagte, ist Zauberei„nichts als Trick, 1 schicklichkeit und Täuschung. Alles andere ist Humbug“. Er wies vor allem„die Kur- pfuscherei des fahrenden Volkes, der Schwindler und Spiritisten“ zurück. Höhepunkt des Kongresses, der nach Zwölfjähriger Zwangspause an die alte Zaubererkongreg-Tradition anknüpft, die 1937 in München einen Höhepunkt erlebte, ist die Wahl einer„Miß Magie“. Bei dieser Wahl wird neben der, weiblichen Schönheit auch magisches Können gewertet. Schlechte Ceschäſte 2 auf der Wies'n. Verlängerung des Oktoberfestes? München.(Sch.-Eig.-Ber.) Durch schlechte Witterung der ersten Woch Münchener Oktoberfestes ist der Fremden- zustrom zur„Wies'n 1950“ weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Bier- absatz war um 40 bis 50 Prozent geringer als im Vorjahr. Der ungnädige Wettergott hat auch den Schaustellern große Verluste gebracht. die umso drückender empfunden werden, als die meisten der Schausteller- unternehmer für das Oktoberfest mehr oder minder große Bankkredite zu hohen Zinsen aufgenommen haben. Um einen Ausgleich für das Fiasko der ersten„Wiesn!-Woche zu ermöglichen, ist nun aus Kreisen der Schausteller bei der Münchener Stadtve Waltung der Antrag gestellt worden, das diesjährige Oktoberfest um acht Tage 2 verlängern. Der Münchener Stadtrat wird in den nächsten Tagen über diesen Antrag Beschluß fassen. Alle Weinbaugebiete machen mit Neustadt/ Weinstraße.(dpa) Alle deut- schen Weinbaugebiete werden sich durch eine Gebiets- Weinprinzessin bei der Wahl der deutschen Weinkönigin am 1. Oktober auf dem deutschen Weinlesefest in Neustad Weinstraße beteiligen. Wie der Verkehrs- verein in Neustadt mitteilt, haben das Ahr- und Nahegebiet sich als letzte entschlossen, ebenfalls je eine Gebietsprinzessin nach Neustadt zu entsenden. Die Zeit hat manche Wunde geheilt im jenem Lande, wo sie einst Königin War. Doch nicht im Herzen der Königin. In ihrem Alter fühlt sie die Verlassenheit ganz beson- ders schwer. Sie möchte auch nicht nach Fortugal zurückkehren, obwohl dem nichts mehr im Wege stehen würde. Vier Jahr- zehnte sind seit ihrer Flucht ins Exil ver. garigen— Amalie feiert ihren 85. Geburts- tag am 28. September, und ihr Hausarzt Dr. Legrin sowie ihr getreuer Kammerherr Vis. conde de Asseca sind ihre einzigen Gäst F. mer Beispiel ansteckend gewirkt. Bekannt lich ziert dessen Finanzamt seinen Brief stempel geschmackvoll und witzig mit einem Kellner, der ein Tablett trägt, und der Un- terschrikt:„Steuerlast mit Würde tragen! Paris. Ein französischer Soldat in Indo china erhielt in einem Brief das Bild eines schönen Mädchens als Antwort auf ein In- serat„Briefwechsel gesucht“. Der Brief wechsel führte zu einer Verlobung und da- zu, daß Jacques seine Ersparnisse nach Frankreich schickte, damit die Braut davon die Aussteuer besorge. Dieser Tage wurde die„Braut“ von der Polizei festgenommen Sie ist 50 Jahre alt. Das übersandte Bild stellte ihre Nichte dar: Das Aussteuer-Geld hatte sie verbraucht, indem sie sich an der Riviera einen kleinen Urlaub von ihrer An- strengenden Tätigkeit als Concierge gönnte. Braunschweig. Eine vierzehnjährige Volksschülerin hat ihre eigenen Gedanke über die Volkszählung. In einem Aufsatz schreibt sie: Volkszählungen finden einma vor jedem Kriege statt, um festzustell wieviel Menschen überhaupt leben, und 2 mal nach dem Kriege, um zu sehen, wie viele 3 geblieben sind.“ 7 8 8 N 8—— 8 e 4 MAN N H E 1 M Nr. 224/ Dienstag, 26. September 1950— Ein Puur Ledersohlen zu suge und schreibe 1,32 DM a 9 N „ist dem Schuhmacher selbst zu teuer/ Schuhmacherinnung hatte Gründe für eine Vollversammlung 1 in gewissem Sinne mehr eine Protest- Die Modeerscheinung der Kreppsohle im Zu- überlassen bleiben. Er appellierte an die Orte kundgebung als eine periodische Vollver- sammenhang mit dem ungewöhnlich heißen Versammlung, sich allmählich mit dem mit zammlung nannte der Obermeister der Mann- Sommer 1949 hätten jede größere Entfaltung nötigen Nachdruck der Ehre ihres Gewerbes sam heimer Schuhmacherinnung A. Schreiber die verhindert und Umsatz und Verdienst stark bewußt zu werden, sich nicht weiterhin von tern gestrige Zusammenkunft von einigen Hun- gedrosselt. Erst 1950 hätten die Schuhmacher anderen Handwerkszweigen beherrschen des dert Meistern des„klassischen Handwerks“, einen besseren Geschäftsgang erwarten kön- und überflügeln zu lassen und gewissen über In der Tat zeigten die Reden der beiden Vor- nen— da sei der Korea-Konflikt ausge- Preistreibern die richtige Antwort durch I. stände- auch der Heidelberger Kollege hatte brochen und habe wiederum alle Hoffnungen eine stärkere Betonung ihrer entscheiden- ein der Enladung Folge geleistet- das Gewerbe zunichte gemacht. Die Lederpreise seien über den Arbeitsaufgabe zu geben. mite in einer Notlage, die kaum vermutet werden Nacht in einer Stärke angezogen, die den Den Hauptreferaten voraus ging ein gebe konnte. Berufsstand geradezu vor ernsthaften Exi- Bericht über die Sterbekasse der Innung, Vors Die schwere wirtschaftliche Not der Vor- stenzsorgen stellten. die im vergangenen Geschäftsjahr leider geS währungszeit, so sagte A. Schreiber, habe in„Eine sprunghafte Erhöhung der Ein- einigemale habe in Anspruch genommen als besonderer Weise das Schuhmacherhandwerk kaufspreise um 40 Prozent und der Gummi- werden müssen. Ein noch stärkeres Inter- über getroffen und belastet. Mit der Geldum- preise um nicht viel weniger werfen unser esse aàn dieser Einrichtung— die Kasse 131 stellung sei zwar zunächst der materielle Handwerk in eine furchtbare Krise“. Hinzu zählt augenblicklich 247 Mitglieder— sei Rege Engpaß der ersten Nachkriegsjahre über- komme der Aufkauf sämtlicher Rohhäute zu erhoffen. wi aus wunden worden, aber andere Hemmnisse durch Amerika, die dadurch dem deutschen sieht hätten sich einer normalen Gesundung und verbrauch großenteils verloren gingen. Le- Gut Holz Hr. Entwicklung des Gewerbes entgegengestellt. derangebote das Kilo zu 18.— PM seien ein- In einer Mannheimer Holzverarbeitungs- er 2 fach untragbar! 5 5 fabrik wird zur Zeit die modernste Holz- das 5 Was ist zu tun? Eine Popularisierung der trocknungsanlage Nordbadens montiert. Sſe von Das Tagesgespräch e 5 5 8 8 W ermöglicht, innerhalb von vierundzwanzig 55 ZJVVX—RR 7 Stunden 24 Kubikmeter Holz jeder ge. 5 leicht gefärbt durch das Ergebnis der 1 V N e V Waldhof- Stadion macht große Fortschritte 3 Volksbefragung. un zahlreichen Fernge- der Kundschaft. Der Referent führte hierfür trocknung für die heutigen Verhältnisse zu In aller Stille wächst der SV. Waldhof-Platz heran, der Kern des geplanten großen Waldhof lich sprächen hatten vor der Befragung Leser 1891 57 1 75 1 8 Stadions. Die Beton- Tribune, unter der sich Umkleidekabinen, Waschanlagen und Neben- 1 8 5 5 ein Beispiel an: Die Materialkosten für ein lange dauert und Vorräte an trockenem 5 5 g 1 5 5 und des MM ihr maggelndes Interesse an die- Paar Herrenschlen betragen 4,32 DM, der 8 okt ch raume beſinden, wird eine verglaste Rückwand erhalten. Vor dem nahen Waldrand sieht dis tn: sem Akt zum Ausdruck gebracht und sich 8 i 8 f der Holz nicht mehr bestehen. Wie oft schon moderne Platzanlage mit der Tribüne, die einen Kostenaufwand von 80 000 DM verursachen e auf ihr sehr persönliches Verlangen auf zweistündige Arbeitslohn 2,60 DM. Durch mußten Hausbesitzer eine Enttäuschung er- wird, recht schmuck aus. Aufnahme: Tillmann-Matter Dr. einen gesicherten und ausreichend bezahl- Selbstkostenpreis und 15 prozentige Ver- leben, wenn das Fußbodenholz in Neubau- öker ten Arbeitsplatz beschränkt; alles andere dienstspanne stelle sich somit das Beschlen ten derart zu arbeiten begann, daß Ar- Eino sel doch eigentlich Nebensache und nicht Lines Faares Herrenschuhe auf 8.— DM, wo- beit und Geld vergeblich aufgewendet Kurze MM“- Meldungen ten so wichtig. Sie sind es eigentlich, die das 3 8 des Meisterlohnes nicht ein 8 55 3.— 185 1 45 10n 5 a gerechnet sind. Stuttgarter Firma gebaut— arbeitet mi 5. 5 2. n * i 8 ee e Die Aussprache warf die Frage der Fest- Temperaturen von über hundert Grad, 60 Die Christlichen Werksgemeinschaften Llcw. und ein Kraftrad stießen auf der Dabe 8 t richt in Gang. Wie wird bzw. Richtpreise auf. Der Vorstand der daß der Wassergehalt nicht mehr verdun- veranstalten im Pfarrheim der Oberen Straßzenkreuzung Karl- und Luftschiffer- dem geräblt: n 5 95 e die Heidelberger Innung erwiderte, dag von der stet, sondern verdampft. Die Erwärmung 5 1 42 e. 11 5 zusammen; Wobei der Dien 8 8 5 Innung selbst weder Fest- noch Richtsätze schaltet sich bei einer gewissen Luftfeuch⸗ Sep er, 19. r, einen Vortrags- Kraftradfahrer vom Krad geschleudert und Kolle alten Länder einzeln, oder eben alles zu 85 l 8 5 abend mit Ansprache von Verbandspräses schwer verletzt wurde. In bewußtlosem Zu- g sammen? Das werden uns die Kollegen von herausgegeben werden können, da die tigkeit von selbst ab. Durch dieses System Anton Maier aus München die e. Thre der Politik noch sagen. Das Mannheimer Materialvielfalt zu groß sei. Lediglich ist eine rationelle Arbeitsweise gewährlei- l. ö d 56 555 en 2 5 eingelie- E. Ergebnis— 59 154(oder 63%) Stimmen für Kalkulationsvorschläge dürften ausgear- stet. Diese neue Anlage verspricht auch für Nationaltheater in Käfertal. Das Mann- Sista gaben d 15 195— 5 N 105 von die Vereinigung und 34 761(oder 37%) Stim- beitet werden; ihre Anwendung aber die Möbelindustrie wichtig zu werden, da heimer Nationaltheater eröffnet seine Gast- f 1 5 1 3 85 Dr. F men für die Wiederherstellung der alten müsse dem einzelnen Schuhmacher selbst sie auf trockenes Holz angewiesen ist. ug. spielreihe in den Olymp-Lichtspielen in den 2 500 aus 15 55 11 blem Länder— ist zwar durchaus klar, aber die Käfertal am 28. September, mit der Oper„La Glücklich. It V Nur Beteiligung mit 55,75 von 172 345 Stimm- 3 75; 7 Lander won dau ers Ferdl. Karten im Verletzungen.—, Nicht 80 gut erz„ 8 berechtigten abt nun einmal zu wünschen Freude über neue Schulräume in Kütertul Von kant en der Kare. Ane Maus zus fleck e er übrig. Vielleicht hat sich mancher gesagt, a 5 0 8 5 100 Jahre. Sänker-Finheit e, V. Der Ge- hinter der Stati nne N rec ich lasse mich nicht gern nur„Informa- Dipl.-Ing. Klimmer: Schulraumnot ist Bauaufgabe Nr. 1 in Mannheim„„ 5 ene Gd Zug sprang. Er erlit 8 n 1 mläßlich seines einhundertjährigen Be-. 4 3 8 5— 8 8. e ee in Käfertal, das in seiner Käfertal- Lehrerzimmer besonders hell und freundlich stehens am I. Oktober, 16 Uhr, im Saal des 555 seinem Sturz erhebliche Gesichtsver- Köpp“ gemacht werden. Gespannt sein Schule bislang unter einer unbeschreib- geworden ist, in seinen zartsetönten Sockeln Wartburg-Hospizes, F 4, 7-8, ein Jubiläums- i Kann man darauf, ob die nächsten Wahl- lichen Raumnot gelitten hat, es mußte zu- vielleicht ein wenig zu empfindlich für konzert mit Festbankett. Die musikalische Fünf Wochen gesperrt. Die Bundesstraße Ge plakate, im November und Dezember, den letzt nicht weniger als 21 Schulklassen samt Schulkinder. Schon die Flure, in denen Leitung hat Studienrat Hinterschied. Nr. 37 zwischen Mannheim-Neuostheim und Bürger nicht doch etwas mehr aus der Handarbeits- und Zeichenunterricht in schön gekachelte Brünnlein für Trinkwasser Feierlich eingesetzt wurde am Sonntag in Mannheim-Seckenheim wird wegen Durch- D Gleichgültigkeit herauslocken. zwölf Schulräumen unterbringen, konnte und weiße Porzellanbecken zum Hände- der Heidelberger St. Bonifazpfarrei Stadt- führung von Instandsetzungsarbeiten bis ini. am Montagmorgen die eine Hälfte des e e e 8 11 0 e Stadtpfarrer Fertig I. November 1950 für den West-Ost-Verkehr 15 g 4 8 neueren Baues aus dem Jahre 1903 schöner ährend die Böden der Flure mit braunem ist geborener Mannheimer und war hier Richtung Heidelberg) gesperrt. Umleitun 000.0... ö,, ir dae e ee ae 15.30 Inf im Turmsaal 1 5. Kriegsbeschädigung wieder eingeweiht senzimmer grünes Linoleum gewählt. Mo- Verkehrsunfälle am laufenden Band. Am des Flugplatzes Neuostheim hinziehenden Lauf 5 5 e 80 werclen. 5 b 8 5 1 5 e 22. September wurde auf dem Heimweg von Kreisweg 4, Autobahn, Autobahnausfahrt kür r een eck Die Freude über diesen Schulraumzu- braun 8 8 Tis 1 9 0 5 5 seiner Arbeitsstelle ein 24jähriger Hilfs- bei der Siedlung Suebenheim nach Secken- tafel! de Nachtragsbaushaltssatzung 1828 I wachs gab sich in einer schlichten wohlge- 5 1 8 95 vo 8 en 5 5 N arbeiter in der Neckarauer Straße von einem heim(Kreisweg 10) und Friedrichsfeld Wie und 1949 Einttittsk arten een lungenen Feier im Turnsaal kund, an der Eindruck, den der neue au auf den Be- amerikanischen Fahrzeug angefahren und(Landstraße 131). Umleitung für Fuhrwerke führt g 1 1 3 1 0 Sekre⸗ Professor Langer, Stadtschulrat Stengel, sucher macht. Allerdings bestehen noch schwer Verletzt. Mit einem Schädelbruch, und Handwagen über den Mühlfeldweg. Volk. f n Vertreter der Geistlichkeit, Stadtrat Haas Schwierigkeiten mit der Unterbringung einer Arm- und Beinbrüchen mußte der Verletzte Wir gratulieren! Johanna Voegtle, geb. soll e 1 5 8 8 8 und der Leiter des Hochbauamtes, Dipl.-Ing. Klasse und des Handarbeitsunterrichtes. ins Krankenhaus eingeliefert werden.— Walter, Mannheim, Böckstraße 10, vollendet schaf 1 5 Klimmer, teilnahmen. Sehr günstig wäre es, wenn man für die Auf dem Bahnübergang Mannheim—Käfer- das 80. Lebensjahr. werd 3 Acht Postwertzeichen Zwischen den Vorträgen eines Streich- unteren Klassen der Siedlung, die im Win⸗ tal geriet ein 13jähriger Schüler, der auf 2 2 lische 5 werden nicht mehr gedruckt quartetts, Schülerchören, einem netten t 1 5 g Schul seinem Fahrrad einer in gleicher Richtung Die Wettleidenschaft hatte ihn jahr 4 5 8 rr en eee e en sehr unangenehmen Schulweg fahrenden Lastzu 2 werkes wadrig lid f CVVT 5 ade ue einem großzen Kanon über- haben, sobald die finanzielle Möglichkeit da- holte, unter den vorderen. 1 arne 1 8 1 1 8 e. gab Dipl.-Ing. Klimmer als Leiter des Hoch- 2 bestände, in den Siedlungen selbst einen Lastzuges und wurde überfahren, wobei er 1395 61zjabriger Justiesegretär wurde dom 15 0 EETETCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCC schulpavil1on erstellen könnte. rel. lebensgefährlicmne Verletzungen erlitt.— Ein pfosten Gctängnle werurtell. Der Ange Mitte mehr gedruckt: sechs Pfennig(rehbraun, sechs neuen F klagte hatte als Beamter des Grundbuch- 80 Frauenkirche), fünfzehn Pfennig(pracht- Schule. Er gedachte der großen Schulraum- 4 5 4 2 2 2832 i 5 5 g 5 Verb. JJV SGenießbur, ungenießbar oder vielleicht giftig? 550 5 acht air 11e Palle as den alen bite grün, Rö j 18 Gristall- 5.. 5 ür di n der Stadt um Bereitstellung weiterer Mittel Ergebnisse einer Pilzwanderung durch den Käfertaler Wald„% ðkyͤ»˖³ e denburger Tor), dreißig Pfennig(brillantrot, zu ihrer Behebung. an die Kinder richtete 1 3 i 1 5 nommen, sich auszahlen 1 755 uns de Frauenkirche), fünfzig Pfennig(kosmosblau, er einen herzlichen Appell, ihre neue und Daß Dr. Bickerich, der frühere wissen- In verwirrender Viezahl folgten all die erhaltene Geld für sich verbraucht. Es Brandenburger Tor) und 84 Pfennig(pracht⸗ schöne Schule, die 85 000.— DM Sekostet 5 Ats deiter 1 Staatsseh en Na: Pilze, die gerade in diesem feuchten Jahr handelte sich dabei um einen Betr. von iglett Frauenkirche). hätte, in Ehren zu halten, damit sie so sau- seum tür Naturkunde, in Mannheim noch üppig aus dem Boden schießen: Butterpilze, rund 2000 DR a8 Die Restbestände dieser Marken sind der ber und freundlich bleibe, wie gie jetzt ist. nicht vergessen ist, bewiesen die zahlreichen Rotfußziegenlippen, Maronenröhrlinge,... Ei erandlstelle für Sammlermarken in Frank- Rektor Christ der Käfertal-Schule be- herzlichen Begrüßungen, die ihn am Sonn- Kremplinge, Nehlpilze, Täublinge— bei 8 Die Verhandlung zog sich dadurch, daß bürge furt a. Main. Stephanstraße 14, zugewiesen Erüßte die Erschienenen und dankte in herz- tag bei seiner Pilzwanderung im Käfertaler ihnen ist der Geschmack maßgebend: Die der Angeklagte taubstumm ist und ein Dol- rung worden bei der sie von Sammlern bestellt lichen Worten der Stadt und dem Hochbau- Wald zuteil wurden. scharf schmeckenden läßt man stehen und 2 kür ihn kungieren mußte, etwas in dam deen amt. Er gedachte aus seiner langjährigen Eine stattliche Anzahl Pilzfreunde um- die milchig schmeckenden kann man un- ie Länge. Der Verurteilte hat, wenn auch balter 5 Tätigkeit in Mannheim des Schulhausneu- drängte iin um ia recht viel itte bedenklich genießen— Bläulinge, Tinten- keine glänzende, so doch eine sehr gute„Hier Wohin gehen wir? daues und der Blüte des Mannheimer Schul- men von dem 3 1 3 5 vielkaltigen schopflinge, die im Jugendstadium genieß- 1 8 5 und befand sich schon jeden eee ene e Sickinger und der fast un- Arten au den e dle din ine bar sind, Schirmpilze, Ritterlinge und an- 41 113 Wett in kommunalen baw. Staats- strat re r die Theater gem); überwindlichen Schwierigkeiten nach Kriegs- immer wieder zur Begutachtung hinreichten. dere mehr. Gegenstand besonderer Releh- jensten. Wettleidenschaft für Pferderennen dam Amerikahatis, 18 und 19.30 Unr: Freie Fahrt“, ende, als sämtliche Schüler Exkertals in nur Pas hier genügt Suta 8 5 en. rung war der Gallenröhrling, der oft mit und die Lust am Einen-über-den-Durst- öh Die Welt von oben; Palast“, 10.00, 11.40 und sieben Räumen der alten Käfertal-Schule 3 1 1 St, um einen Menschen ins durch seine Ungeniegbarkeit(giftig ist er Trinken, wodurch er sieh und seine eben- 6 22.00 Uhr: Liebes träume“. 5 aus dem Jahre 1878 unterrichtet werden Jenseits zu befördern“, sagte er, indem er nicht) schon manches Pilzgericht verdorben falls taubstumme und blinde Frau immer u ur Mittwoch, 27. September: Nationaltheater, mußten. Nun stehen für 840 Schüler in 21 zwei Kleine Exemplare des grünen Knollen- hat. Was die sehr zahlreich wachsenden tieter in Schulden brachte, ursprünglich ruten 19.30 Uhr:„Glückliche Reise“; Amerikahaus, Klassen wenigstens 18 Schulräume zur Ver“ blätterpilzes hochhielt; erkenntlich an sei- Boviste anbetrifft, so darf man nur die vielleicht auch die finanziellen Verpflich- daß! 15.30 Uhr:„Freie Fahrt“,„Die welt von oben“; fügung, so daß die größten Schwierigkeiten nem unten knolligen Stiel, seinen weißen ganz jungen verwenden, wenn sie noch tungen aus einem nicht zustandege komme. Stadt 19.30 Uhr: Heiterer Vortragsabend:„Lustige der Raumnot behoben seien. Er nahm das Blättern, hängenden Manschetten und sei- durch und durch weißes Fleisch haben. nen Hauskauf waren im wesentlichen die 8 d ä 1 5 4 85 Haus in treue Obhut und ermahnte die nem im Jugendstadium mit Hüllhautfetzen Dr. Bickerich will am Wochenende Triebfeder für die Verfehlungen dies Preih üer Zielsetzung und Arbeit der Vereinigung: Finder, sich ihres schönen Schulhauses wür- bedeckten Hut. Die Belehrung über den eine zweite Führung im Wald von Fried- Mannes, dem seine Beschäftigungsbehörde 8 rent 4.. r, ar Dening dig zu erweisen.. f Knollenblätterpilz ist die wichtigste Auf- richsfeld durchführen. Er trägt sich mit ein sehr gutes Zeugnis ausstellt. J. Dal über Steuerliche und Lastenausgleichsfolgen Die nachfolgende Besichtigung zeigte, daß gabe der Pilzaufklärung, sagte Pr. Bickerich, dem Gedanken, für immer nach Mann- Das Gericht berücksichtigte die lange Ane der Rückerstattung“(Bundesvereinigung für das neue Haus mit sechs Klassenzimmern Sie sei schon in der Schule mit aller Ein- heim zurückzukehren, sobald sich ihm die Dienstzeit und bisherige Unbescholtenheit leis loyale Rückerstattung). in drei Stockwerken und einem kleinen dringlichkeit wahrzunehmen. Möglichkeit hierzu bietet. des Angeklagten als mildernden Umstand.. a me 0 Pei N 2. We [P utktessucnk 1 IMMOS Hin 1 a g B 5 5 3 1 5 Aelteres Ehepaar Ein- od. Zweif,-Haus in Mannh. od. 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Der Entwurf dieses Gesetzes, so sagte Dr. Falkner. leide an dem Grundübel, daß er zwei Väter, und zwar das Innen- und das Finanz ministerium habe. Somit seien b von vornherein Rechts- und Finanzfragen mit einander verquickt worden. Arischließend nahm der Referent zu dem vorgesehenen Personenkreis Stellung, der die heimatvertriebenen öffent- lich Bediensteten, die aktiven Wehrmachts- und Reichsarbeitsdienstbeamten, sowie die entnaziflzierten Beamten umfaßt. Nachdem Dr. Falkner für die Heimatvertriebenen des ökkentlichen Dienstes das gleiche Recht auf Enmordnung wie es für alle anderen Beam- ten gelte, gefordert hatte. wandte er sich der zweiten Gruppe, den ehemaligen akti- ven Wehrmachts- bzw. RAD- Beamten zu. daß man jenen, die in ihren Dienst erfüllten, nicht auf die Dauer einer Kollektivschuld bezichtigen und damit die Ehre absprechen könne. Din Rechtsstaat sei nicht auf der Basis von Haß und Neid aufzubauen, so fuhr Dr. Falkner fort, und schnitt damit die Pro- blematik des entnaziflzierten Beamten an. Nur mit dem Gebot der Liebe, der Versöh- nung und des Rechts könne ein offensicht- Dieser „Bestimmungen zur inneren Schulreform“ 1 4 Gesamtunterricht, Epochenunterricht Das württembergisch-badische Kultus- ministerium berichtet über die zu Beginn des neuen Schuljahres erlassenen Bestim- mungen zur„Inneren Schulreform“. Im Laufe dieses Schuljahres sollen ein Lehrplan kür die Volksschulen und neue Stunden- tafeln für die höheren Schulen erprobt so- wie ein Schülerbeobachtungsbogen einge- i In den oberen Klassen der Volksschulen und in den höheren Schulen Soll die politische Bildung durch„Gemein- schaftskunde“ als besonderes Fach gepflegt werden. In den Volksschulen tritt der eng- 600 uüssche Sprachunterricht vom fünften Schul- 5 l 4 lehr an als Wahlfach auf. 3 1 Wale 6 Die Lehrauf- babemdes fünften und sechsten Schuljahres der Volksschulen gelten grundsätzlich auch für die erste und die zweite Klasse der Mittelschule, damit begabten Volksschülern auch nach dem sechsten Schuljahr der berbergang in die Mittelschule oder in die böhere Schule ermöglicht wird. In den höhe- III-Rotterdum Schrieb nuch Mannheim Nachklänge zum Besuch des Oberbürgermeisters in Holland Einem alten Brauch zufolge hat Ober- bürgermeister Dr. Heimerich zur Erinne- rung an seinen kürzlichen Besuch in Rotter- dam von dort eine Urkunde zugesandt er- halten, die folgenden Wortlaut hat: „»lliermit, mit dieser Urkunde, tun wir einem eden kund, daß wir, Bürgermeister, Magi- trat und Stadträte der Stadt Alt-Rotter- dam, in Anbetracht der Freude, welcher der tröhliche Einzug von 5 1 Oberbürgermeister Dr. Heimerich in unserer vorgenannten Stadt hervorge- rufen hat, beschlossen haben und bekunden, daß Er, so oft Er in unsere vorgenannte Stadt zurückkehren wird, begünstigt sein wird mit den nachstehend verzeichneten Freiheiten und Privilegien, und zwar: I. Daß wir ihn nehmen in unseren Schutz und unsere Obhut und um zu gewähr- leisten, daß Er sicher und frei unter uns verweilen kann, Ihm hiermit sicheres und freies Geleit und Beschützung seiner Person zusichern. Weiter versprechen wir, wenn vor- kommendenfalls geschehen sollte, daß er verletzt oder(das verhüte Gott) erschla- gen werden würde, innerhalb unserer vorgenannten Stadt und ihrem Verwal- tungsbereich, daß wir sofort unser Aeußzerstes aufbieten werden, daß der Verbrecher von unserem Schultheiß oder dessen Substituten verhaftet und ding- test gemacht wird, um unverzüglich 80 schwer bestraft zu werden, daß es allen 2 Wie wird das Wetter? Erneut kühl und unbeständig 5 Vorhersage bis Mittwoch früh: Ueber wie- gend stark bewölkt und einzelne schauerartige Regenfälle. Kühler. Höchsttemperatur 14 bis 16, Tiefstwerte um 10 Grad. Mäßige, allmäh- uch nach Nordwest drehende Winde. Uebersicht: Das über England und der ordsee gelegene Tief verlagert sich nach Osten und führt bei gleichzeitigem Tempera- lurrückgang zu erneuter Wetterverschlech- terung. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 25. September: Maxau 442 89, Mannneim 315(2), Worms 239(—5, Aub 218(P). f Berulsbeumtentum, dus nicht aul Parteibuch basiert 5 MdB Dr. Falkner, sprach in Ludwigshafen. wandte Fächer zusammenschließe und einem nannten Gruppe laufe der Ge- setz entwurf entgegen; sei des- halb untrag bar. Ebensowenig könne eine in Aussicht genommene dreiprozentige Beamten- Gehaltskürzung zu Gunsten der noch nicht wieder im Dienst Befindlichen als sogenannter innerer Lastenausgleich be- fürwortet werden, da man sonst in jedem anderen Beruf ähnliche Kürzungen vor- nehmen müsse. Auf das Besoldungswesen eingehend ver- trat der Redner den Standpunkt, wenn die Pensionen nicht in voller Höhe ausgezahlt Werden könnten, dann dürfe der restliche Teil nicht einfach annulliert werden, son- dern der Staat müsse diesen Rest als Schuld- Verschreibung anerkennen, um ihn zu einem sbäteren wirtschaftlich günstigeren Zeit- punkt auszuzahlen.. Als erfreulich stellte der Bundestags- abgeordnete fest, daß das Gesetz in seiner ersten Lesung von fast allen Fraktionen abgelehnt worden sei. Er gab jedoch zu bedenken, daß die Parteien aus gewissen Gründen(bevorstehende Wahlen usw.) jene ablehnende Haltung eingenommen haben könnten. Zum Schluß seines Referates betonte er, daß es weniger um die erörterten Per- sonenkreise gehe, als um ein gesundes Be- rufsbeamtentum- das nicht auf Partei- büchern aufgebaut sei. Man müsse sich auf den Boden des Rechts stellen und dürfe nicht den Dienst jener, die dem Staat dienten, als Schuld ansprechen. f Frankenthals Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Kraus gab als Vorsitzender des Städtetages Rheinland-Pfalz ein anschau- liches Bild der chronologischen Entwick- lung jenes Kampfes um das Recht, das er, in Kommunal- politischer Hinsicht seit 1945 vertreten habe. Die Hauptschwierigkeit in der Verfolgung der angestrebten Ziele sei, so betonte der bekannte Kommunal-Fach- mann, daß zu den Beamten noch die Ver- triebenen kämen. Es dürfe in dieser Be- ziehung auf keinen Fall eine Priorität Platz greifen, die den einen oder anderen Personenkreis bevorzuge. Das Recht müsse gleichermaßen für alle gelten. oll und ein Schülerbeobachtungsbogen ren Schulen sind die musikalischen Fächer verstärkt worden. Die Gesamtzahl der Un- terrichtsstunden wurde auf 30 bis höchstens 32 in der Woche herabgesetzt. Freiwillige Arbeits gemeinschaften in Philosophie, neue ren Sprachen. Natur wissenschaften, Kunst und Musik geben den Schülern Gelegenheit. ihre Kenntnisse zu erweitern. Die Rahmen- pläne für Volks-, Mittel- und höhere Schu- len geben dem Lehrer Freiheit für Versuche mit einem„Gesamtunterricht“, der ver- „Epochenunterricht“ der zeitweilig und ab- wechslungsweise einzelne Fächer in den Vordergrund rücke. Her im Auftrag des Kultusministeriums durch einen Ausschuß von Psychologen und Pädagogen ausgearbeitete„Schülerbeobach- tungsbogen“ ist versuchsweise an einigen Anstalten des Landes eingeführt worden. Er soll dazu dienen, die Kenntnis der Schü- lerpersönlichkeit zu vertiefen und eine ge- rechte allseitige Beurteilung zu erleichtern. anderen als abschreckendes Beispiel die- nen kann. Wenn jemand Ihm irgend ein anderes Unrecht antun oder Ihm Schaden zufügen sollte, so wird der Uebeltäter ohne Ver- zug zur Zahlung des Schadensersatzes oder zur Wiederherstellung des erlittenen Unrechtes gepreßt werden. Wir versprechen Ihm, daß all seine Güter und Gelder, solange Er innerhalb unserer vorgenannten Stadt Aufenthalt hat, sta- bilisiert sein werden in einer festen und sicheren Währung goldener Münzen. Erlassen in Alt-Rotterdamm“. Theatergemeinde wächst Mit einem Einführungsabend über„La Traviata“ eröffnete die Theatergemeinde Mannheim-Ludwigshafen ihre Winterarbeit. Die Theatergemeinde, die mit diesen Aben- den das Verständnis für den Spielplan des Nationaltheaters fördern will, gewinnt mehr und mehr Interesse. Geschäftsführer Theo Maret konnte in seinen Begrüßungsworten von einer Mitgliederzahl von nahezu 1800 sprechen, was, bei Beachtung der besonderen Umstände, die die Arbeit dieser Organisation erschweren, Anlaß zu großen Hoffnungen gibt. Willi Schmidt nahm sich in von fleißiger Vorbereitung zeugender Weise dieses Werkes des großen italienischen Opernschöpfers an. Begleitet von Richard Laugs, der am Flügel die Hauptmotive der Oper anklingen ließ, gab Schmidt in klarer Deduktion eine Ana- lyse des Stoffes, die den anwesenden Thea- ter freunden in ihrer leicht verständlichen Form ein sicherer Führer werden wird. Mitglieder des Nationaltheaters schenkten mit Gesangsnummern ihrem aufmerksamem Publikum wertvolle Kostproben aus der melodienreichen Oper. Werner Finck, bekanntlich Begründer einer Partei der radikalen Mitte, die endlich dem Humor zu seinem Recht verhelfen will, gastiert am 30. September im„Alster“. Mit Sport und Spiel: Die Wiederaufnahme in den Weltfußball- verband ist in der deutschen Sportöffentlich- keit mit großer Freude zur Kenntnis genom- men worden, Die FIFA anerkannte den guten Willen der deutschen Fußballer und war sich darüber klar, daß man die deutsche Sport- jugend nicht mehr länger im„Abseits“ stehen lassen konnte. Diese Haltung wird zweifellos auch auf andere Verbände ihre Rückwirkun- gen haben. Deutschland ist nun wieder Mit- glied der wichtigsten Sportverbände der Welt (Leichtathletik, Handball, Radsport, Schwim- men) und es wird wohl nicht mehr lange währen, bis sich auch für unsere Turner, Boxer, Ruderer u. a. wieder die Grenzen öffnen. Endlich wieder Länderspiele Deutschland kann also im Fußball ab so- fort wieder Länderspiele bestreiten! Es wird nicht lange währen, bis bereits laufende Spielangebote perfekt werden, und schon für das Jahr 1951 kann man mit fast einem halben Dutzend rechnen. Man denkt neben der Schweiz vor allem an Schweden, Oesterreich und England. Das erste Nachkriegs-Länder- spiel mit der Schweiz ist— wie wir bereits berichteten— abgeschlossen und wird am 22. November(Buß- und Bettag) im Stuttgarter Neckarstadion ausgetragen. Auch das 200 Ju- biläumstreffen steht bereits fest. Es wird am 15. April 1951 in der Schweiz stattfinden. Deutschland kam mit den Schweizern bereits 27 mal zusammen und schoß bei 16 Siegen, Die auf der Feudenheimer Radrennbahn abgehaltene Schlußveranstaltung brachte dem Veranstalter, dem RV Feudenheim, mit 1000 Zuschauern nicht den erhofften(und ohne Zweifel verdienten) Publikumserfolg, dafür aber sportlich recht gute Leistungen der aus Hessen, der Pfalz und Baden angetretenen Akteure. Im Fliegerfahren gab es den erwar- teten Zweikampf Klehr- Thielemann, den der Pfälzer knapp für sich entschied, während er im Ein-Runden-Zeitfahren dem Mannheimer den Vortritt lassen mußte. Im Punktefahren war dem Frankfurter Scholl der Sieg nicht zu nehmen. Er gewann eindeutig von Lösch, Menz und Schard. Im Fliegeromnium der Jugend kam Denzer. Ludwigshafen, endlich einmal zu einem Sieg vor Ullenmeyer, Landau und dem Mannheimer Six. In dem von neun Paaren bestrittenen 200 Punkte-Mannschaftsfahren gewannen die Favo- riten Klehr-Thielemann und Scholl-Kauffmann bereits nach 40 Runden Kampfdauer eine Runde. Durch die Wertungsspurts sicherten sich Klehr-Thielemann eine klare Führung, die sie nicht mehr abgaben. Kauffmann-Scholl hielten den zweiten Platz; mit Rundenrück- stand folgten die Landauer Lösch-Erhard auf dem 3. Platz. Die Ergebnisse: Fliegerfahren: 1. Klehr, Ludwigshafen; 2. Thielemann, Mannheim; 3. Bock, Landau; 4. Kauffmann, Manheim. Ein-Runden-Zeitfahren(333,3 m): 1. Thiele- mann, Mannheim 24,6 Sek.: 2. Klebr, Lud- wWigshafen 24,7 Sek.; 3. Kauffmann, Mannheim 25,6 Sek.; 4. Bock. Landau 26 Sek. Punktefahren: 1. Scholl, Frankfurt 11 P.; 2. Lösch, Landau 9 P.; 3. Meng, Worms 5 P.; 4. Schard, Landau 4 P. Jugend-Fliegeromnium: 1. Denzer, Ludwigs- hafen; 2. Ullenmeyer, Landau; 3. Six, Mann- heim. 5 5 200-Runden-Mannschaftsfahren: 1. Thiele- mam/ Klehr, Mannheim-Ludwigshafen 33 P.; 2. Kauffmann/ Scholl, Mannheim-Frankfurt 11 P.; 3. Lösch/ Schard, Landau 1 Runde zurück 24 P.; 4. Dangel/ Bock, Landau 1 Runde zurück 10 P.; 5. Nagel Meng, Karlsruhe-Worms 2 Rd. zurück 10 P. Legu Abschlußregatta des MRC 1875 Im Zeichen seines 75. Wiegenfestes hat der Mannheimer Ruder Club von 1875 sowohl sportlich als auch gesellschaftlich alle Register gezogen, um sein Jubiläumsjahr in allen Pha- sen zu einem würdigen Ereignis zu stempeln. Unter diesen Umständen trug die erstmals seit 12 Jahren gestartete vereinsinterne Ab- schlußregatta dank der Bootsüberlassung durch befreundete Vereine und bei Teilnahme von Jugend bis zum alten Herrn wieder den Cha- rakter eines großen Familienfestes. Sportlich Kleiner Hockeyspiegel: TSV 1846— T8 78 Heidelberg 2:2 G:) Die Platzmannschaft in der Aufstellung Brugger, Keller, Metz, Hopf, Schlicker, Holz- häuser, Fischer, Schmidt, Fricke, Horn und Neubert begann das Spiel mit zügigen Steil angriffen und erkannte dabei gleichzeitig die Achillesferse des Gegners— die Verteidigung. In schnellen Angriffen kamen die Mannhei- mer in der ersten Halbzeit immer wieder vor das Gästetor und erzielten durch Fischer und Horn zwei prächtige Treffer. Kurz vor Halb- zeit kam Heidelberg durch Bruckert zum Anschluß. In der zweiten Halbzeit wechselte das Bild. Die Gäste waren nun tonangebend. Mannheims Hintermannschaft wehrte sich mit Glück und Geschick und ließ nur noch den Ausgleich durch Mittelläufer Bauer zu. Wenige Minuten vor Schluß war Fortuna bei den Gästen, als deren Torwart zwei Schüsse aus kurzer Entfernung tadellos meisterte. Im Spiel der Frauen siegte Mannheims junge Mannschaft verdient 6:0, im Treffen der AH-Mannschaften blieb Mannheim mit 2:1 Sieger. MrG— TV 46 Heidelberg Mit der unbegründeten Spielabsage der Gäste für sämtiche vereinbarten Spiele(sechs Mannschaften) wird sich der Badische Hockev- verband zu beschäftigen haben. TSG Bruchsal— VfR Mannheim 2:0(1:0) seiner Mausefalle serviert er sein neuestes Programm:„Cabarętt dellbarte“. Auf dem schwierigen Bruchsaler Gelände kamen die Gäste, die nicht in bester Beset- vier Unentschieden und sieben Niederlagen ein Torverhältnis von 71:41 heraus. Doch nicht die Ergebnisse dieser beiden nächsten Länderspiele werden für die deutschen Fuß- baller wichtig sein, sondern allein die Tat- sache, daß wir mit„Fuß ballbrüdern“ spielen, die uns im internationalen Verkehr nach zwei Kriegen die Bruderhand reich- ten und unsere Aufnahme in den internatio- nalen Verkehr wieder mit bewerkstelligen halfen. Vorbereitungen dies- und jenseits Die Vorbereitungen für das Stuttgarter Treffen werden schon in allernächster Zeit dies- und jenseits des Bodensees mit Hoch- druck aufgenommen. Wie wir erfahren, hat der Schweizer Verband beim DFB als Trai- ningspartner eine deutsche Oberligamannschaft angefordert. Mit dieser Aufgabe wurde der SV Waldhof betraut(4. Oktober in Bern). Bundestrainer Sepp Herberger kann sich bei Aufstellung der Nationalelf auf seine Erfah- rungen stützen, die er bei den in Westdeutsch- land abgehaltenen Lehrgängen gewonnen hat. Vor der endgültigen Nominierung wird er sich dann den süddeutschen Zweifrontenkampf gegen Südwest am 11. November in Ludwigs- hafen und gegen Westdeutschland(am 12. No- vember) ansehen. Erster. letzter, erster Gegner Da es wieder einmal die Schweizer Sport- ler sind, die uns als erste gegenüberstehen,, Klehr-Thielemunn sicher vor Scholl-NKuufimunn Radsport-Saisonausklang in Feudenhe im mit gutem Sport gesehen wurde hier ein Spiegelbild guter Instruktorenarbeit durch Sieber und Bach- mann vermittelt. Die abgeschlossene Saison darf als gut bezeichnet werden, denn mit 15 Siegen und vielen guten nächsten Plätzen hat sich der MRC von 250 Rudervereinen im DRV bereits wieder den 28. Platz erkämpft. Trotz lebhaften Schiffsverkehrs kamen die sieben Rennen nach spannenden Kämpfen gut über die Strecke. Ergebnisse: Jugend-Vierer 1. Lauf: 1. Boot RGR(Essig, Häußler, Bachmann, Goebels, Stm. Hamm); 2. Lauf: 1. Boot LRV(Marei, Brandt, Korell, Kramer. Stm. Wieder). AH-Achter: 1. Boot Ludwig Pfeffer(Wel- lenreuther, S. Berberich, R. Berberich, H. Horr, Caddum, Dill, Bucher, Jülg, Stm. Zint- graff). Senior-Vierer: 1. Boot Hugo Strauß(Mittel- staedt, Funck, Becker, Hinze, Stm. Hamm) Ueberraschungssieger mit zwei Längen vor Boot MRV und Boot RGR. Jugend-Achter: 1. Boot Ludwig Pfeffer (Marci, Häußler, Bersch, Goebels, K. Fritz, Altehöfer, Korell, Kramer, Stm. Hamm); 2. Boot MRV A Länge zurück. AH- vierer: 1. Boot MRV(Dill, Groß, Bu- cher, Horr, Boot Hugo Strauß. Senior-Achter: Boot MRVYV Mittelstaedt, Bell, Köhler, Scherpner, Beißwenger, Hinze, Strack, Dorn, Stm. Buck). Boot Ludwig Pfef- fer wegen Blattkollision aufgegeben. 5 Pavoriien in Hundball-Bezirksklusse gestoppt 5 Stm. Wenneis) eine Länge vor Deutschlunds erster, letzter und erster Gegner: Die Eidgenossen Aufnahme in Weltfußballbund allseits begrüßt/ Jetzt wird es ernst, Sepp Herberger/ SV Waldhof Trainingspartner für Schweizer Nationalmannschaft wollen wir noch der Vollständigkeit halber erwähnen, daß das erste der 198 deutschen Länderspiele in der Fußballgeschichte eben- falls ein Spiel gegen die Eidgenossen war. Der denkwürdige Tag war der 4. April 1908. Das Match gewannen die Schweizer damals 3:5. Auch das letzte Länderspiel bestritt eine deut- sche Elf gegen die Schweiz, und zwar am 8. Oktober 1942 in Bern.(Ein seltsamer Zu- fall, auch dieses Spiel endete mit 5:3, aller- dings war es ein deutscher Sieg.) Berücksich- tigt man diese Umstände, so ist es wohl nicht übertrieben, wenn vir vor unserem ersten Nachkriegsländerspiel von einem Verschwo- rensein des deutschen Fußballs mit dem der Schweiz sprechen Münchner machten Dutzend voll Die Siegesserie der Münchner Löwen“ scheint in diesem Jahr nicht abzureißen. Zu- erst holten die 1860er in Tübingen die deutsche Turner-Vereins-Meisterschaft. Dann gewannen sie auf eigenem Boden deutsche Mannschafts- meisterschaft der Leichtathleten. Und nun triumphieren sie in Essen auch in der deut- schen Vereinsmeisterschaft der Gewichtheber. Die Münchner siegten mit 2235 kg vor Sv Stuttgart-Fellbach 2232, kg, ASV Trier 2190 kg und dem Vorjahresmeister Essen 88 mit 2112,5 kg. Damit haben die Münchner eine einzig- artige Erfolgsserie zu verzeichnen, denn in 25 Meisterschaftskämpfen gelangen ihnen nicht weniger als zwölf Siege. Die Entschei- dung in dem Duell zwischen 1860 München und SV Stuttgart-Fellbach fiel bei den Schwer- gewichtlern. Hier kam der Münchner Schatt- ner auf 157,5 kg, während Aaldering nur 155 kg schaffte. Bei den Durchgängen in der Essener Auto- halle gab es einige bemerkenswerte Dinge am Rande. Der Fellbacher Bantamgewichtler Sauerbeck mußte vor dem Kampf im Salzbad noch 15 Pfund Uebergewicht abschwitzen! Meister Breßlein(Essen) konnte dagegen we- gen einem einzigen Pfund Uebergewicht nicht starten. Beim Einstellen des deutschen Rekor- des im Federgewichtsstoßen durch Meister Junkes(Trier) brach beim Absetzen des Ge- wichtes die Stange, so daß es erhebliche Ver- 2q6gerungen gab. Sonntagssport in Württemberg-Baden gefährdet? Die Landessportbünde von Württemberg und Nordbaden haben den Abgeordneten des württembergisch- badischen Landtages eine Denkschrift zu der Vorlage eines Gesetzent- wurfes über die sportliche Betätigung an Sonn-, Fest- und Feiertagen zugeleitet, da nach der neuen Fassung des Entwurfes weitere Streitigkeiten zwischen kirchlichen Stellen und den Sportverein(ähnlich wie in Rheinland- Pfalz) zu befürchten sind. Die Landessportbünde weisen darauf hin, daß es nicht möglich sei, nur an Samstag nachmittagen und Sonntagnachmittagen allen Sportlern Gelegenheit zu geben, Leibesübungen zu betreiben.. Man will daher eine gesetzliche Regelung er- zielen, die die Sportler in Württemberg-Baden gegenüber anderen Bundesländern nicht be- nachteiligt. 5 5 . 1 TV 98 Seckenheim zu Hause 6:10 geschlagen Der letzte Septembersonntag war für die Favoriten der Mannheimer Bezirksklasse kein guter Tag. Am schwersten wurde 96 Secken- heim betroffen, das zu Hause gegen Altlußheim mit 6:10 beide Punkte einbüßte. TV Großsach- sen verlor in Viernheim beim TSV mit 918. Die Rasenspieler trennten sich von der Reichs- bahn SG 8:8 und retteten so wenigstens einen Punkt, allerdings haben die VfRler einen ihrer besten Spieler, den Verteidiger Stopper, an die Fußballer verloren. Der TSV Neulußheim erfreute seine Anhänger mit einem verdien- ten 8:5-Erfolg über Schriesheim Nußloch meldet seine Ansprüche Die Sg Nußloch nahm auch im zweiten Spiel keinen Gegentreffer hin und bezwang Ziegelhausen mit 0:13 Toren., Weitere zwei- stellige Ergebnisse erzielten TSV Handschuhs- heim mit 2:11 in Bammental, S6 Kirchheim mit 10:7 in Walldorf und die IB-Elf des TSV Rot mit 14:2 über Malchenberg. Hart auf hart sing es in Dossenheim zu, wo die Punkte 78 186 erzwang Unentschieden gegen 78 Heidelberg Hockey-Pionier Vff unterlag unverdient in Bruchsal 1 zung antreten konnten, um eine Niederlage nicht herum. Ungünstige Platzverhältnisse ließen kein flüssiges Spiel zu und behinderten besonders die Mannheimer im Ausspielen ihrer technischen Vorteile. Berlin- Rheinland-Pfalz 2:1 Nach einem technisch ausgezeichneten, überaus fairem Spiel siegte am Sonntag die junge Berliner Hockey-Auswahl gegen die Repräsentativen von Rheinland-Pfalz mit 2:1 (1:0). Die gefährlichere Sturmreihe Berlins gab den Ausschlag. In vorbildlichem Zusam- menspiel waren die Pfälzer Stürmer zumin- dest gleichwertig. Die Gäste verdankten es andererseits aber ihrer sicheren Abwehr, daß Berlins gefährliche Angriffe nur zwei Treffer einbrachten. Totoquoten Württemberg-Baden: I. Rang: 967 je 139,80 DM; II. Rang: 11 685 je 11,40 DM; III. Rang: J und II zugeschlagen da unter 1. DM. Zusatzwette: 5907 je 8,25 DM. Rheinland-Pfalz: I. Rang: 152 je 561,70 DM; II. Rang: 3311 je 25,75 DM; III. Rang 37 952 je 2,25 DM.— Kleintip: 348 je 72,55 DM. Schweden schlug Jugoslawien in einem Handball-Länderkampf 8:4(5:1) und bewies erneut, daß es eine der stärksten Kontinent- mannschaften ist. schließlich zum Leidwesen des TB Heidelberg mit 5:4 beim Gastgeber blieben. SV Ilvesheim behauptet sich—— Unerwartet knapp nur behauptete sich der SV Ilvesheim auf eigenem Gelände gegen den TV Reilingen mit 5:4. Auch der TSV 46 Mann- heim brauchte alles, um in Edingen zu einem 4:6-Erfolg zu kommen. Die beiden Namens- vettern aus Rheinau und Neckarau spielten 5:6 zu Gunsten des TSV Neckarau. Hoch ge- Wann der TV Brühl mit 13:2 über 99 Secken- heim. TV Reisen und TV Niederliebersbach, die beiden Neulinge in der Mannheimer Kreis- Klasse, siegten auch an diesem Sonntag. Erste- rer schlug Hohensachsen mit 8:5 und letzterer triumphierte über den Sc Käfertal gar 14:5. Keine Ueberraschungen in Kreisklasse 2 7 Seckenheim wurde von der IB des VfR mit 5:11 ausgeschaltet und in Schwetzingen errang der ITV ein 6:6. Die zweite Staffel notierte den 19:6-Sieg des TV Oberflockenbach über Wallstadt. Auch der zweite Platzverein, SG Ladenburg, erfocht einen 9:5-Erfolg über den TV Neckarhausen. 0 46 und VfR bei den Frauen 5 Der Punktverlust des Sy Waldhof in Wein heim mit 2:2 entspricht nicht ganz den Er- Wartungen. 46 Mannheim landete in Neckarau einen 2:6-Sieg über die junge VfL-EIf. VfR Mannheim kam aus Altlußheim mit einem 1:9 Erfolg zurück. Von den weiteren Frauen- ergebnissen wurden der 0:1-Sieg des ASV Schönau bei der Mannheimer Reichsbahn und das eindeutige 5:0 der Sd Hohensachsen über TG Friedrichsfeld verzeichnet. Der TV Fried- richsfeld mußte mit 0:4 beide Punkte dem SY Wallstadt überlassen. Ergebnis-Spiegel Bezirksklasse, Staffel 1: TB Neulußheim gegen TV Schriesheim 8:5; TV 98 Seckenheim gegen TV Altlußheim 6:10; Sd Mannheim TH Laudenbach 8:5; Reichsbahn Sd Mann- heim— VfR Mannheim 8:8; TSV Viernheim— TV Großsachsen 98.. Staffel 2: Germ. Dossenheim— TB Hei- delberg 5:4; TSG Ziegelhausen— Sd Nußloch 0:13; TV Bammental— TSV Handschuhsheim 2:11; 98 Schwetzingen— Germania Malchen- berg 14:2; Sd Kirchheim— Sd Walldorf 10:7. Kreisklasse I: SV Ilvesheim— TB Reilin- gen 5:4; TV Edingen— TSV 1846 Mannheim 46 TV Brühl— TB 99 Seckenheim 13:2; Tus Rheinau— Tus Neckarau 516. 2. Abteilung: ATB Heddesheim— 09 Wein- heim 8:6; Hemsbach— SpVgg. Sandhofen 9:6 TV Reisen— Hohensachsen 8:5; IV Nieder- liebersbach— Sc Käfertal 14:5. Kreisklasse II: SV 07 Seckenheim— VfR Mannheim IB 5:11; ASV Schönau— TB Ger-. mania Mannheim 8:4; TV Schwetzingen— Ty Rheinau 6:6; Ts Ladenburg— TV Neckar- 1 TV Oberflockenbach— SV Wall- sta 26. 5 1 1 pff 2, * 8 1 . 7 Vids dna, Adhuneme * o 40s r C0000 INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Nr. 224 Dienstag, 26. September 1950 Die Preise im Vordergrund Arbeitslosigkeit ist vergessen Die vox populi hat sich einen politischen Vers auf die derzeitige Lage gemacht. Er heißt:„Die Preise hoch, Kartelle fest ge- schlossen. Ein solches Urteil über die gegenwärtige Lage mag zwar nur ein poli- tischer Witz sein, aber man sollte doch nicht vergessen, daß dieser politische Witz aus der Zeit des Nationalsozialismus doch einen psy- chologischen Ruf hat. Die Situation ist so, daß man sich fragen muß:„Geht die Lohn- Preis-Schraube los, oder geht sie nicht los?“ Kann die Bundesregierung auf Grund der immer noch steigenden und vor allem der insgesamt noch nicht fallenden Weltmarkt Preise das Lohnpreisniveau halten? Werden die Knappheitserscheinungen sich verstär- ken, oder sind sie nur eine vorübergehende Erscheinung, vorübergehend deshalb, weil der Bundeswirtschaftsminister aktiv genug ist, durch Einschleusung von entsprechenden Importen zum richtigen Zeitpunkt das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage und damit das System der Marktwirtschaft durchzuhalten.? Das allerwichtigste scheint im Augenblick zu sein, die Lebensmittelpreise zu halten. Die Bundesregierung ist, wie wir hören, entschlossen, die Lebensmittelsubventionen nicht nur bis zum 31. März, dem Ende des Haushaltsjahres, sondern, falls die Lage es dann erfordert, auch weiterhin aufrechtzu- erhalten, um das Preisniveau für die Versor- gung der breiten Masesn zu sichern. Es sind außerdem bekanntlich in den letzten Wo- chen große Reserven angelegt worden, ins- besondere in Getreide, Fett und Fleisch, und diese Reserven allein gestatten schon heute eine Versorgung der 48-Millionen-Bevölke- rung Westdeutschlands auf drei Monate. Eine solche Reserve ist natürlich auch preis- politisch von Wichtigkeit, kann sie doch in dem Augenblick zur Preisregulierung einge- setzt werden, in dem irgendwelche Knapp- heitserscheinungen die Preise nach oben zu treiben drohen. Aber darüber hinaus ist man in Kreisen der Bundesregierung der Auffassung, daß durch große Schmalzein- fuhren aus den USA in den nächsten Wochen ein Druck auf die Schweineschmalzpreise und damit auch auf die Schweinepreise aus- geübt werden kann. Man wird massierte Einfuhren von Büchsenfleisch aus den USA auf den Markt werfen zu einem bandero- lierten Peis von 1,10 DM die Dose zu 450 g, Importe, welche die gegenwärtigen über- höhten Büchsenfleischpreise sehr schnell wieder herunter bringen werden. Versucht man also mit den Mitteln mas- sierter Einfuhren die Preisschraube festzu- halten, so kann man andererseits um 80 leichter auch die Lohnschraube zum Stehen bringen. Die derzeitige Lohnbewegung wird dabei nicht unbedingt und radikal als un- gerecht und von Regierungsvertretern der Sozialen Marktwirtschaft abgelehnt. Man muß jedoch ein System finden, gewissen be- rechtigten Lohnforderungen nachzukommen Und dabei doch zu verhindern, daß sich da- mit Folgen für das Lohn-Preis-Niveau er- geben, welchen den inneren Markt und damit auch die soziale Situation gefährden. Dieses System dürfte im Prinzip lauten: die untersten Löhne so weit steigen lassen, wie es die Lebenshaltungskosten erfordern, die anderen Löhne dagegen möglichst festzu- halten. Ueber ein anderes Problem, das noch vor Wochen besonders die Oppositionsparteien stark beschäftigt hat, wird im Augenblick Weniger gesprochen, nämlich über die Arbeitslosenfrage. Immerhin stehen wir vor dem Winter, der bekanntlich normalerweise die Arbeitslosenzahlen wieder stark an- schwellen läßt. Werden wir also in den nächsten sechs Monaten wieder von den 1,3 Millionen Arbeitslosen auf die Zwei- Millionen Grenze zusteuern? Zuständige Bonner Regierungskreise sind nicht dieser Meinung, wenn sie auch glauben, daß eine leichte Erhöhung der jetzigen Arbeitslosen- zahlen im kommenden Halbjahr unter nor- malen Umständen nicht zu vermeiden sein Wird. Immerhin wird das Schlüsselgewerbe Bau, falls ein anormal starker Winter diese Veberlegungen nicht ad absurdum führt, bis in den Januar hinein relativ gut beschäftigt sein, so daß die Nachfolgebetriebe des Bau- gewerbes über den Winter hinweg ihre Be- schäftigtenziffern im großen ganzen wür- den halten können. Dazu kommt, daß die westdeutsche Wirtschaft im letzten Quartal 1949, 425 000 Kriegsgefangene in den Arbeitsprozeß eingliedern mußte. Eine Tat- sache, vor der wir, so bedauerlich dies menschlich ist, in diesem Winter nicht mehr Stehen werden. Es könnte allerdings sein, daß eine gewisse Belastung des Arbeits- Marktes durch eine starke Reduzierung der dei den Besatzungsmächten arbeitenden deutschen Kräfte eintreten könnte. Man spricht von möglichen Entlassungen(und damit einer gleichzeitigen Entlastung der Besatzungskosten) in Höhe von rund 200 000 deutschen Arbeitern und Angestellten bei den Besatzungsmächten. Uebereilung die Gegensätze gebiert Wohl selten haben sich alle Teile des deut- schen Volkes einmütig gegen eine Maßnahme der Alliierten gestellt, wie es im Falle der endgültig von alliierter Seite angeordneten 1G- Farben- Entflechtung der Fall war, und wie es jetzt bei der Liquidierung der Stahl- konzerne zu sein scheint. Es widerspräche die Maßnahme der Hohen Kommission auf dem Gebiete der Stahl- konzern-Liquidation dem Kommuniqué der New Vorker Außenministerkonferenz; es sei diese Liquidation volkswirtschaftlich besonders jetzt, Wo Erhöhung der Stahlproduktion Dringlichkeitsstufe Nr. 1 sei, völlig widersin- nig: es verletze diese Liquidationsanordnung die bescheidene deutsche Souveränität, die durch Besatzungsstatut etc. zugesichert wor- den sei; die Handdelsfreiheit der deutschen Wirtschaft werde dadurch begrenzt.— So und Ahnlich lauten die aus Kreisen der Wirtschaf- ter, der Gewerkschaften und der Politiker vorgebrachten Argumente. Indes die Verordnung ist bereits verkündet und zu einem Stichtage, von dem nur Stunden uns trennen angefangen, sollen jene sechs Konzerne der Stahlproduktion, die 70 bis 80% der deutschen Stahlkapazität kontrollieren, in Liquidation treten. Die gegen diese Liquidation ins Treffen geführten Argumente werden den Alliierten vermutlich bekannt gewesen sein, bevor die Verordnung verlautbart wurde. Daß sie unbeachtet blieben, regt an, darüber nach- zudenken, warum sie unbeachtet blieben. Unbeachtet zu einem Zeitpunkt in dem die Schumanplan- Verhandlungen nicht aus deutschem Verschulden etwas ins Stocken gerieten, obwohl sie sich offensichtlich seitens der USA größter Beliebtheit erfreuten. Eine weitere Stockung und Verzögerung in diesen Verhandlungen ist unvermeidbare Folge, denn wer soll jetzt Verhandlungspart- ner sein, wer ihn vertreten, wenn der über- wiegende Teil der deutschen Stahlproduktions- Unternehmungen offiziell liquidiert wird? Verhandlungspartner können doch dann nur jene Kreise sein, die an dem Enteignungs- prozeß aktiv teilnehmen, der mit dieser Liqui- dation wenigstens vorübergehend eintritt. Es fragt sich, ob dies die richtige Methode ist, den zunehmenden sozialen Unfrieden zu be- schwichtigen, ihn zu beseitigen. Es ist noch nie sinnvoll gewesen, Häuser zu zerstören, bevor neue Unterkünfte gebaut worden sind. Ebenso unzweckmäßig ist es Fabriken und Unternehmen zu atomisieren, bevor ihre Produktion bzw. deren reibungs- loser Weiterlauf nicht sichergestellt ist. Es könnte nämlich sein, daß beim Auftreten von Schwierigkeiten der Ruf nach Umkehr laut wird, der Ruf nach zentralistischer Verwal- tung, die, sodann aus sechs Konzernen, bzw. ihrer Liquidationsmasse, einem einzigen Kon- zern zusammenschweißt, der machtvoller ist, als seine Vorgänger, weil er sich auf poli- tische, auf unternehmerische, auf gewerk- schaftliche Stützung gleichzeitig berufen kann. Abwälzung der Soforthilfe ist der Wunsch jedes Abgabepflichtigen Nach der allgemeinen Regelung im Sofort- hilfegesetz wird derjenige zur Soforthilfeab- gabe herangezogen, der am Währungsstichtag Eigentümer von gewissen Vermögenswerten, insbesondere Grundvermögen, war. Das So- kforthilfegesetz hat jedoch keine Regelung für die zahlreichen Fälle getroffen, in denen mit der Soforthilfeabgabe belastetes Vermögen in der Zeit nach der Währungsumstellung an einen Dritten übertragen wurde. ES mögen praktische Erwägungen für diese Gesetzes- lücke maßgebend gewesen sein, vor allem wohl die Ueberlegung, daß es das Finanzamt nur mit einem Schuldner der Soforthilfe- abgabe zu tun haben solle. Im Fall einer Veräußerung soforthilfeab- gabepflichtigen Vermögens, insbesondere von Grundstücken, wird in den jeweiligen Kauf- verträgen, auch soweit sie vor der Verkün- dung des Soforthilfegesetzes abgeschlossen wurden, stets eine Vereinbarung darüber ge- troffen worden sein, wer im Innenverhältnis zwischen Veräußerer unnd Erwerber die So- korthilfeabgabe praktisch zu tragen hat. Auch derjenige, der der Soforthilfeabgabe unter- fallende Vermögenswerte verschenkt hat, wird sich durch Verbindung der Schenkung mit einer entsprechenden Auflage, wonach der Beschenkte die Soforthilfeabgabe zu entrich- ten hat, vorsichtigerweise gesichert haben. Für gewisse andere Fälle hat das Soforthilfie- gesetz in seinem 8 23 selbst die Möglichkeit einer teilweisen Abwälzung der Soforthilfe abgabe von dem eigentlichen Verpflichteten auf andere an dem abgabepflichtigen Ver- mögen Berechtigte vorgesehen. Dies gilt für Altenteile, andere regelmäßig wiederkehrende Leistungen sowie Auseinandersetzungs- und Sleichgestellte Verbindlichkeiten, die nach der Sonderregelung in 8 18 Absatz 1 Ziffer 3 des Umstellungsgesetzes im Verhältnis 1:1 umge- stellt sind, soweit diese mit abgabepflichtigem Vermögen in Zusammenhang stehen. Danacn kann der Abgabepflichtige den Teil der all- gemeinen Soforthilfeabgabe, der nach dem Verhältnis der Steuerwerte auf die vorgenann- ten Verbindlichkeiten entfällt, auf jeden ein- zelnen Berechtigten abwälzen. Wie verhält es sich nun, wenn der Erbe eines soforthilfeabgabepflichtigen Vermögens- gegenstandes nach dem Währungsstichtag ein Vermächtnis vollzogen hat, wodurch dieser Vermögensgegenstand auf den Vermächtnis- nehmer zu Eigentum übertragen wurde? Dem Finanzamt gegenüber bleibt der Erbe als Stichtagseigentümer bzw. dessen Rechtsnach- folger nach wie vor allein zur Leistung der Soforthilfeabgabe verpflichtet. Es erhebt sich jedoch zwingend die Frage, ob und inwie- weit er von dem Vermächtnisnehmer Freistel- lung von dieser Verbindlichkeit und, soweit er bereits Raten auf die Soforthilfeabgabe entrichtet hat, deren Vergütung verlangen kann. Die Entscheidung dieser Frage ist rein privatrechtlich und hängt letzten Endes von der gesetzlichen Regelung im BGB hinsicht- lich des Verhältnisses vom eingesetzten Erben zum Bedachten ab. Danach kann aber der Erbe von dem Bedachten für Aufwendungen, die er nach dem Erbfall zur Bestreitung von Lasten der Sache gemacht hat, Ersatz und Freistellung verlangen. Die folgt daraus, daß die Soforthilfeabgabe nach der Sprache des BGB außerordentliche Last anzusehen ist. 10 Millionen D-Mark Anleihe der Großkraftwerk Mannheim AG Wie bereits seit längerer Zeit voraus angekündigt und durch Inserate vor etwa einer Woche endgültig veröffentlicht, begibt die Großkraftwerk Mannheim Aktien- gesellschaft als ersten Abschnitt(1950/7. eine Gesamtanleihe von 20 Millionen DM eine 6½ ige Anleihe im Nennetrag von 10 Millionen DM zur Finanzierung des weiteren Ausbaues der Großkraftwerk- An- lage in Mannheim. Die Großkraftwerk Mannheim Aktiengesell- schaft in Mannheim wurde im Jahre 1921 gegrün- det. Das Grundkapital beträgt 8 Millionen RM. Die Aktionäre sind zur Zeit die Stadtgemeinde Mannheim und die Pfalzwerke I.G. Ludwigs- hafen a. Rh. mit je 40,45 Prozent und die Baden- Werk A. G. Karlsruhe mit 19,10 Prozent. Das Ge- schäftsjahr läuft vom 1. April bis 31. März. Die Gesellschaft versorgt das gesamte Gebiet des Städt. Elektrizitätswerkes Mannheim und der Oberrheinischen Eisenbahn A. G. ausschließlich und außerdem einen großen Teil des Gebietes der Pfalzwerke A. G. Sie steht ferner mit der Badenwerk A. G. Karlsruhe in einem Stromaus- tauschverhältnis und ist damit in die südwest- deutsche Verbundwirtschaft eingegliedert. Des- gleichen wird auch die Elektrizitätswerk Rhein- hessen A. G. Worms durch die Gesellschaft mit Energie für einen Teil des dortigen Versorgungs- gebietes beliefert. Der Stromverkauf der Gesell- schaft betrug in Millionen kWh 1944/1945 292 1945/1946 168 1946/1947 268 1947/1948 295 1948/1949 477 1949/1950 568 Außerdem befaßt sich die Gesellschaft mit der Lieferung von Dampf für Heiz- und Fabrikations- Zwecke an zur Zeit vier Großbetriebe. Die Teilschuldverschreibungen werden freibleibend zum Kurse von 98 Prozent zu- züglich Börsenumsatzsteuer verkauft. Wo- bei die Bezahlung ab 1. September 1950 unter Verrechnung von 6½½ Prozent Stück- zinsen erfolgen kann. Die Anleihe ist ein- geteilt in untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen zu 200 D-Mark. 500 DM und 1000 DM nominal. Sie lauten auf den Namen der Südwestbank, Mann- heim, oder deren Orte und sind durch Indossament übertragbar. Zinszahlungen erfolgen halbjährlich am I. April, am 1. Ok- tober im Nachhinein. Der Zinislauf beginnt am 1. Oktober 1950 und erste Zinsschein- fälligkeit am 1. April 1951. Die Laufzeit der Anleihe beträgt 20 Jahre. Die Tilgung erfolgt durch Aus- losung zum Nennwert in 15jährlichen je- weils um die ersparten Zinsen anwach- senden Tilgungsraten. Die erste Tilgungs- rate ist am 1. Oktober 1956. die letzte am 1. Oktober 1970 fällig. Die Anleihe ist auf Grund des Beschlusses des Württember- gisch-Badischen Landtages vom 19. Juni 1950 staatsverbürgt. Sie ist ferner durch die Eintragung einer Grundschuld auf den gesamten Betriebsgrundstücken der Gesell- schaft gesichert. wobei die Umstellungs- grundschulden zugunsten der Anleihe- grundschuld im Range zurückgetreten sind. Die Teilschuldverschreibungen sind ge- mäß 8 68 VAG(i. V. m. 8 1807 Nr. 3 BGB) deckungsstockfähig. Die Südwestbank ist als Treuhänderin der Anleihegläubiger be- stellt und in das Grundbuch eingetragen Die Zulassung der Anleihe zum amtlichen Handel und zur Notiz an den Börsen zu Frankfurt am Main und Stuttgart und eventl. an weiteren Börsen wird beantragt Werden. denn um Man könnte sie nun allerdings als eine an die Person des jeweiligen Stichtagseigen- tümers, also eine persönliche Last oder eine Art Personalsteuer, ansehen. Die Folge einer solchen Betrachtungsweise würde die sein, daß der ursprünglich Verpflichtete auch als Erbe die Zahlung der Soforthilfeabgabe nicht auf den jetzigen Berechtigten, den Bedachten, abwälzen kann. Eine derartige Beurteilung der Natur der Soforthilfeabgabe wird aber ihrem eigentlichen Charakter nicht gerecht. So hat sich wenigstens das Amtsgericht Mann- heim in einem inzwischen rechtskräftig ge- wordenen Urteil auf den Standpunkt gestellt, daß die Soforthilfeabgabe kein summarischer Abstrich des von seinen wirtschaftlichen Grundlagen losgelösten Gesamtvermögens ist, sondern weil sie sich aus den nach wirtschaft- lichen Einheiten aufgegliederten Vermögens- werten errechne, nicht nur persönlich, sondern auch sachlich gebunden ist. Auch unterscheide das Soforthilfegesetz in seinen 8 2 und 8 3 ausdrücklich die persönliche von der sach- lichen Abgabepflicht. Es ist durchaus begrü- Benswert, wenn das Amtsgericht Mannheim dementsprechend zu dem Ergebnis gekommen ist, daß es sich bei der Soforthilfeabgabe we- gen ihres wirtschaftlichen Zusammenhangs mit dem Sachwert, mehr um eine sachliche, eine persönliche Last handelt, qie deshalb im Ergebnis an Stelle des der Finanz- behörde gegenüber verpflichteten Erben von dem Vermächtnisnehmer als dem in dem entschiedenen Fall im Zeitpunkt der Fällig- keit der ersten Rate allein berechtigten Eigentümer des abgabepflichtigen Grundver- mögens getragen werden müsse. Die Möglichkeit der Abwälzung der Sofort- hilfeabgabe vom Erben auf den Bedachten besteht im allgemeinen hinsichtlich ihrer vol- len Höhe, es sei denn daß die Beteiligten eine abweichende Regelung treffen. Dies folgt da- raus, daß die Soforthilfeabgabe nach richtiger Ansicht trotz der vorgesehenen ratenweisen Zahlung nicht als wiederkehrende Last im Sinne des BGB anzusehen ist, bei welcher eine Verteilung im Verhältnis der Zeitdauer der jeweiligen Berechtigung an dem abgabe- pflichtigen Vermögenswert vorgenommen wer- den müßte. Die Soforthilfeabgabe ist viel- mehr, unbeschadet der vom Gesetzgeber ge- statteten ratenweisen Abtragung, als einmalige außerordentliche Last zu klassifizieren, die sieh als auf des betreffenden Vermögens- gegenstandes Stammwert angelegt darstellt und als Vermögensminderung auswirkt! Für die Frage, wer eine solche einmalige Sonder- last im Innenverhältnis zwischen Erben und Vermächtnisnehmer zu tragen hat, kommt es Aber nach der allgemeinen bürgerlich-recht- lichen Regelung ausschließlich darauf an, wann diese zu entrichten, also fällig geworden ist. Es spielt deshalb keine Rolle, in welchem Zeitpunkt die Leistungspflicht zur Soforthilfe- abgabe entstanden ist oder wann die Zah- lungen an das Finanzamt von dem Erben tatsächlich entrichtet wurden. War also das Vermächtnis bereits vor dem Zeitpunkt der Fälligkeit der 1. Rate der Soforthilfeabgabe, d. h. dem 31. Oktober 1949. vollzogen und das Eigentum an dem der Abgabepflicht unter- fallenden Vermögensnwert rechtswirksam auf den Bedachten übergegangen, so hat der be- treffende Vermächtnisnehmer die gesamte So- forthilfeabgabe zu tragen und den Erben auf dessen Verlangen von der Zahlungspflicht ge- genüber dem Finanzamt freizustellen, darüber hinaus von diesem etwa bereits erhobene Beträge zu erstatten. Eine anteilige Tragung entsprechend der Fälligkeit der einzelnen Raten auf die Soforthilfeabgabe kommt nur dann in Betracht, wenn ein Vermächtnis erst nach dem Zeitpunkt der Fälligkeit der er- sten Rate rechtswirksam vollzogen worden ist. Kr. Mitbestimmungsrecht erfordert entpolitisjerte Betriebsräte Die in der VELA-Vereinigung der leiten- den Angestellten— Bezirksgruppe Württem- berg und Baden zusammengeschlossenen lei- tenden Angestellten der württ.-bad. Privat- wirtschaft haben auf ihrer Mitgliederversamm- lung vom 8. September 1950 in Stuttgart eine Entschließung zum Mitbestimmungsrecht an- genommen, in der es heißt: „Voraussetzung für jede gedeihliche Zusam- menarbeit zwischen Betriebsleitung und Be- triebsrat ist, daß die Betriebräte entpoli t i- sert werden. Dazu bedarf es einer grund- legenden Umgestaltung des Wahlverfahrens Persönlichkeitswahl) in Mittel- und Großbe- trieben Aufteilung der Belegschaft in über- sehbare Wahlblocks, Schutz der Minderheiten, (Wahlanfechtungsverfahren vor den Arbeits- Serichten) und einer klaren Abgrenzung der Aufgaben der Betriebsräte(Beschränkung auf betriebliche Angelegenheiten). Auf personellem Gebiet warnen die leitenden Angestellten nachdrücklich vor den Bestrebungen, ihre vertraglichen Beziehungen, die seither nach den Tarifverträgen der freien Vereinbarung mit dem Arbeitgeber überlassen waren, einer Mitbestimmung durch die Be- triebsräte zu unterwerfen. Die leitenden An- gestellten würden dadurch in eine doppelte Abhängigkeit geraten, die unlösbare Inter- essenkollisionen auslösen und die Funktions- fähigkeit dieses für die Volkswirtschaft wich- tigen Standes lähmen würde. Die Vertrags- beziehungen der leitenden Angestellten be- ruhen auf einem besonders engen Vertrauens- verhältnis, das eine Einschaltung des Betriebs- rats ausschließt. Für das Mitwirkungsrecht des Betriebsrats bei Einstellungen überhaupt bedarf es einer eindeutigen Fassung der Ablehnungsgründe und einer Nachprüfungsmöglichkeit durch das Gericht unter Beteiligung des Bewerbers. Es muß vermieden werden, daß die Mitwirkung des Betriebsrats bei der Einstellung zu einer Beschränkung des freien Arbeitsplatzwechsels führt. Die Ablehnung eines Bewerbers auf bloßen Verdacht unsozialen Verhaltens würde einer existenzvernichienden Diskriminierung gleichkkommen. Die Notwendigkeit einer Ein- stellung und die fachliche Eignung der Bewer- ber zu beurteilen, muß Sache des Arbeitgebers bleiben. Bei Bemessung und Verteilung von über- betrieblichen Leistungen des Arbeitgebers kann der Betriebsrat nur mitwirken, soweit es sich nicht um freiwillige Leistungszulagen handelt. Eine gesetzlich oder durch Betriebssatzung vorgeschriebene Mitbestimmung des Betriebs- rates bei der Gewährung freiwilliger Lei- stungszulagen würden sich zum Schaden der Arbeitnehmer auswirken.“ Seilindustrie stellt 1:1 um Die Hauptversammlung der Ad für Seilindu- strie, vormals Ferdinand Wolff, Mannheim- Neckarau, billigte die Umstellung des Grund- Kapital von 2,1 Mill. RM im Verhältnis 1:1 Rücklagen(0,9 Mill) wurden unverändert über- nommen. In der Bilanz für das zweite Halbjahr 1948 wird das Anlagevermögen mit 1,1 Mill. DM ausgewiesen, In der Berichtszeit wurde ein Rein- gewinn von 0, 1 Mill. DM erzielt. Pirmasenser Industrie auf dem europäischen Markt Die Pirmasenser Schuhindustrie und Schuh- maschinenindustrie haben jetzt wieder einen Wichtigen Platz auf dem europäischen Markt zurückerobert. Dies ist eine der Erfahrungen, die Schuhfabrikanten, Lederhändler und fachleute von einer Reise zu internationalen Fachveran- Ftaltungen in London und Paris mitbrachten. In Paris konnten Pirmasenser Firmen Abschlüsse über Schuhmaschinen tätigen. Kohlenbergbauausstellung ein voller Erfolg Die Kohlenbergbauausstellung in Essen schloß an Sonntag mit einem Rekordbesuch von nahezu 125 000 Personen ihre Pforten. In dem starken Zu- strom ausländischer Besucher stellten ein beson- ders hoher Kontingent die bergbautreibenden Nachbarländer Großbritannien, Frankreich, Bel- gien und Holland. Auch aus den Skandinavischen Ländern, aus Nord- und Südamerika, Südafrika und dem Fernen Osten Waren zahlreiche Inter- essenten erschienen. Nach dem Urteil von Fach- leuten des In- und Auslandes war die Ausstel- lung die bedeutendste und größte ihrer Art in Deutschland und Europa nach dem Kriege. Die Aussteller sind mit dem Ergebnis durchweg sehr zufrieden. Rekordbesuche auf der Münchner Elektromesse Die Münchner Elektromesse verzeichnete am Samstag und Sonntag Rekordbesuche. Die Zahl der Besucher seit Eröffnung nähert sich 100 900. Am Sonntag trafen Elektroingenieure, Händler und Installateure aus Innsbruck zur Besichtigung der Messe ein. Berlin sammelt Vorräte Nach einer Erklärung des Bundesernäh- rungsministers soll Berlin für fünf Monate mit Getreide und für drei Monate mit Vor- räten an Fett, Fleisch, Zucker und Milchpro- dukten versorgt werden. Dieses Ziel werde be. reits in allernächster Zeit erreicht sein. An Fetten sollen vor allem Margarine-Roh- 13 und Schmalz in Berlin eingelagert wer en. Außerdem soll auch die Kohlenbevorratung für die ehemalige deutsche Hauptstadt gesichert werden, und zwar dadurch, daß bis zum I. Ok. tober 1950 600 000 Tonnen Kohlen eingelagert werden sollen. Getreidebörsen Mannheim. Am Brotgetreidemarkt ist die ein- getretene Beruhigung stabiler geworden. Die An- lieferungen in Weizen sind durch die Ernte. arbeiten kleiner geworden, das Kaufinteresse aber ut. Roggen ist nach wie vor genügend am Markt Am Mehlmarkt ist die Entspannung weiter kon“ stant. Die Angebote in Weizenmehl aller Typen ist gut. Die Versorgung hat sich gebessert, die Nachfrage etwas nachgelassen. Roggenmehl ist stark angeboten. Das Angebot in Futterhafer ist nicht besonders groß; der Umsatz ist auch infolge Seringer Qualität schwer. Für 100 kg südd. Sta- tion wurden 26 bis 26,50 DM erzielt. Industrie. hafer ist weiter gesucht. Einzelne Partien wurden mit 52 kg Hektolitergewicht zu 28,70 DM Je 100 kg Waggonfrei Mannheim umgesetzt. Auslandhafer ist 2. 25 icht angeboten. Am Markt für Braugerste ist Beruhigung eingetreten; die Angebote sind sehr Zut, während das Kaufinteresse nachgelassen hat, Durch zögernden Einkauf der südd. Malz- und Brauindustrie, die offenbar vorerst eingedeckt ist, entstand eine leichte Pręissenkung; es wurden 34,50 bis 35,25 DM je nach Herkunft und Qualität ab südd. Verladestation erzielt. Industriegerste bleibt sehr stark Sesucht; die Offerten für Ma- Tokko-Futtergerste lauten auf 31 DM per 100 Kg krei Mannheim, während nur 30,75 bis 30,85 DI bezahlt wurden. Umsätze in Sortiergerste in klei- nen Mengen beliefen sich auf 26 bis 27 DM je 100 Kg ab Brauereistation. Am Futtermittelmarkt bleibt die Umsatztätigkeit in mäßigem Rahmen. Mais ist in Süddeutschland nicht angeboten; am Niederrhein wurden 34,50 DM bezahlt. Weizen- Kleie ist zu etwa 14 DM und Roggenkleie zu 11.50 bis 12 DM, Futtermehl zu 16 bis 17 PM und Nach. mehl zu 24 bis 26 DM erhältlich. Sojaschrot ist mit 37,5 DM ohne Sack für Dezember und Januar-Lieferung offeriert, Kokosschrot per Sep- tember und Oktober mit 28 PM ohne Sack, Palm. Kernschrot per September und Oktober mit 27 DM ohne Sack, extrahiertes Raps-Schrot zu 18 DM. Unverändert ist die Lage am Mischfutter- markt. Deutsches Fischmehl ist mit 60,70 DM ab Suxhafen angeboten, bleibt aber ohne Umsatz, Bei Malzkeime zu 16 bis 18 DM je nach Qualität Parität Mannheim und Blertreber getrocknet 2u 19 bis 19,50 DM besteht wenig Kaufinteresse. Für Trockenschnitzel werden unverändert 14,75 DM ab südd. Zuckerfabrik verlangt. Am Rauhfutter- markt sind Verladungen von Wlesenheu 2. 2. Sering; das Interesse hat sich jedoch gebessert. Für Wiesenheu werden lose 3,50 DM Je 50 kg Verlangt; für gute bayerische Ware drahtgepreßt wurden 6,25 DM je 100 kg erzielt. Drahtgepreßtes Luzerneheu wurde zu 5,50 DM nordd. Station um- Sesetzt. Durch Exportmöglichkeit hat sich die Lage bei Stroh etwas gebessert. Für draht gepreßtes Stroh wurde ein Erzeugerpreis von 2,50 DM je 100 kg, franko Grenze 3,90 DM bezahlt. Am Kartoffelmarkt sind die Angebote gut. Die Preise haben sich leicht erholt. Die Erzeuger- Preise ab Station lose zu 50 kg betragen: Pfalz 3.25 bis 3,35 DM, Baden 3 DM, Hannover 4 DM, Bayern 3,25 DM und Rheinhessen 3,40 bis 3,50 DM. Frankfurt. Die Geschäftstätigkeit war allge mein sehr ruhig, größere Abschlüsse wurden Weder in Getreide noch in Mehl oder Futtermit- zeln abgeschlossen Sowohl beim Handel wie auch bei den Verarbeitern zeigte sich stärkere Zurück- Haltung. Am Brotgetreidemarkt haben die Anlie- kerungen in Weizen im ganzen weiter zugenommen. Wenn auch die Anfuhren infolge der zur Zeit im Gang befindlichen f schieden sind. Die Mühlen zeigen keinen sonder- lich hohen Bedarf, zumal das Weizenmehl geschäft, insbesondere im Verkehr mit den Back- betrieben, sehr ruhig geworden ist und ausrei- chend angeboten wird. Für Roggenmehl hat sich das Angebot weiter verstärkt, während Abrufe kaum erfolgen; auch bei nachgebenden Preisen besteht kaum Nachfrage. In Braugerste ließen die Preise etwa eine Mark nach auf 34 bis 36 DM je 100 kg ab Station, die Verarbeiter zeigen vor- erst keinen weiteren Bedarf. Industrie- und Futtergerste war ohne Angebot. Der während der Ernte durch Regen stark beeinträchtigte Hafer ist fast nur zu Futterzwecken verwendbar und stellt sich auf 23,50 bis 26, DM ah Station, Milokorn wird zu den bekannten Festpreisen umgesetzt. Am Futtermittelmarkt hat sich das Konsum- geschäft auf Grund der günstigen eigenen Futter- basis der Landwirtschaft Hackfrucht, Grünfutter, teilweise auch Roggen und Gerste) weiter vermin- dert. Die Preise neigen durch Angebote der zweiten Hand leicht zur schwäche. Weizenkleie 14,00 bis 14,25, zweithändige Partien werden bis 1 DM. darunter angeboten, Roggenkleie 11,25 bis 14,75 DM, Weizenfuttermehl 15,78 bis 16,25 DM mit Sack ab Mühle. Weizennachmehl ist bei Seringem Angebot mit 26,25 bis 26,50 DN. einschl. Sack ab Mühle besser abzusetzen, Bier- treber haben reichliches Angebot, für Malz- keime ist die Nachfrage etwas besser. Für Oel- kuchen herrscht wegen der hohen Preise beson- ders starke Zurückhaltung. Umsätze finden kaum statt, Auch Mischfutter wenig beachtet. Trocken- schnitzel Der Oktober Dezember kosten weiterhin 14,50 bis 15,00 DM lose ab Werk, ebenso Geflügel- Körnerfutter 35,00 bis 33,50 DM mit Sack àb Lie- ter werk. Fisch- und Dorschmehl haben unver- änderte Preise. In Luzerneheu halten die reich- lichen Anlieferungen aus Rheinhessen und Unter- tranken an, die Notierung lautet auf 7,00 bis 7530, für Wiesenheu auf 7,00 bis 2,40 DM je 100 kg ab Verladestation. In Wiesenheu ist das Ange- bot gering bei regerer Nachfrage. Der Stroh- markt liegt weiter lustlos bei unveränderten Preisen. Weizen- und Roggenstroh bindfaden- Sepreßgt 1.80, drahtgepreßt 2,20 DM ab Verlade- station. Alle Preise verstehen sich als Groß- handelspreise. Frankfurter Effektenbörse vom 25. September 1950 Erneute Gewinnsicherungen und Glattstellun- gen zum Ultimo ließen die Frankfurter Effekten- börse am Wochenbeginn in einer schwächeren Tendenz verkehren; hemmend wirkten sich auch die neuen Dekartellisierungsmagnahmen aus, von denen besonders Montanwerte ungünstig beein- fußt wurden. Bei mittlerem Geschäftsgang war das Niveau der marktgängigen Papiere durch- schnittlich um 1 Prozent, teilweise auch bis 2zu 2 Prozent ermäßigt. Stärker abgeschwächt waren vor allem Pe- Zussa- und Mannesmann-stämme mit einem Ver- lust von je 4 Prozent, Gute Hoffnungshütte gaben anfänglich 3,25 Prozent nach, konnten sich aber wieder bis auf 3,75 Prozent erholen. Ab- schläge von 3 Prozent verzeichneten Conti- Gummi, Maschinen-Hartmann, Salzdetfurth sowie Stahlverein, Während Harpener, Klöckner, Lin- des Eis, Siemens-Sstämme und Hapag 2,25 bis 20 Prozent niedriger notierten.. Großbanken waren ebenfalls angeboten, wobei Deutsche und Dresdner Bank je 1 Prozent, Ber- liner Handel 1 Prozent verloren. Am Renten- markt waren nur unbedeutende Veränderungen bei kleinen Umsätzen zu verzeichnen. — KRALODERMA Y UNUBERTR OFFENE REINIEIT UND CGUTE& fas lERSTHAMG E 2h⁰⁰ỹt] HASIER CREME n Hackfruchternte örtlich ver⸗ SNN E U I im Ex- e M Für p MORGEN rnäh · lonate Vor- pro- le be- Roh- Wer. atung ichert I. Ok. lagert 2 — . * * Air ERSSESC WERDEN 00 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Johanna Beck geb. Schneider im 65. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Mannheim, den 23. September 1950 Bassermannstraße 302 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Josef Beck, Oberbaurat i. R. Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 27. September 1950, um 13 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt. 1. Seelenamt: Donnerstag, 8.00 Uhr, in der Heilig-Ceist-Kirche Nach langem, geduldig ertragenem Leiden, verschied kurz und unerwartet am Sonntagnachmittag im Alter von 70 Jahren, meine liebe Frau, unsere llebe Mutter, schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwägerin und Tante, Frau Marie Kreß geb. Hahl 5 Mannheim Neckarau(Wingertstr. 27), den 24. Sept. 1950 In tiefer Trauer: Karl Kreß und Tochter Elsa Die Beisetzung findet am Mittwoch, dem 27. September 1930, 13.30 Uhr, in Neckarau statt. Jüngerer tüchtiger Kraftfahrer mit kur die Bewerber wertvolte Unter- lagen dar deren Wieder beschaffung beträchtlichen Kosten verbunden ist. duger- Pfalz DM, O DM. allge- urden ermit- auch rück- Anlie- nme elt 11 Ver- onder- mehl- Back usrei- t sich ebrufe reisen ließen 6 DPM 1 vor- und — Durch einen tragischen Un- glücksfall wurde mein einziger, Über alles geliebter Junge, un- ser hoffnungsvoller Enkel, Neff und Vetter 5 ima Schmit im Alter von 13 Jahren aus 8 Unserer Mitte gerissen. Er war unser aller Stolz Mhm.- Käfertal, 23. 9. 1950 Ruppertsberger Str. 44 In unsagbarem Leid: Frau Helena Schmidt geb. Schürch Jakob Schürch Hertha Schürch geb. Becker Albert Hollstein und alle Angehörige Die Beerdigung findet am Mitt- woch, dem 27. September 1950, 11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof statt Am 24. 9. 50 wurde mein lieber Ur- Srogvater, Schwiegervater und Gatte, Vater, Großvater, Onkel, Herr Nelnpich Westrup un Alter von 75 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Lee welehe, Lusenbersstr. 32 8 In ktleler Trauer: Au Spielbrink und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 27. 9. 50, 13,30 Uhr, Friedhof Käfertal Verkauf Miete Vegas u en OS Ten TAG- Kassenschrönke Maverschränke— Kassetten ges. WANZ EN nebst Brut vernichtet 100% m. T-Gas u la Vernebelung in 6 Stunden ohne Verklebung. Staatl. konz. Firma k. tehmann Hafenstraße 4 Ruf 5 38 4 Wehnzimmer Speisezimmer Nußbaum poliert, preiswert Möbel- Binzenhöfer Kaiserring 34 LSTEIIEN- AN E018 Vertreterinnen) für den Privatver- Kauf eines gutgehend. Artikels ge- sucht. Vorzust. zw. 15—186 Uhr bei Faulhaber, Mhm.- Friedrichsfeld, Edinger Straße 2. guter Allgemeinbildung sof. ges. Angeb. u. Nr. P 37533 an d. Verl. Euhltreiche HRehelamalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten den Einsendern sobald als möglich mre Bewerbungsunterlagen Mus TERSCHAMU vom 26. bis 30. 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Das war schon zu Alexander Girardis oder Max Pallenbergs Zeiten so, und kluge Künstler tun gut daran, selbst ein paar anekdotische Leckerbissen unters Volk zu mischen, damit gelegentlich auch wahre Aus- sprüche in die Zeitungsspalten gelangen. „Hoppla, jetzt komm ich!“, das ist seit zwei Jahrzehnten Hans Albers' Auftrittslied vor der Oeffentlichkeit, mit dem der blonde Hamburger, wohlig in einem gelben Kamel haarmantel verpackt, von Deutschland bis Südamerika Furore macht. Der Schauspieler mit den blauen Augen und dem sentimenta- len Herzen, das selbst in Verbrecher-Film- rollen beim Happy-End positiv schlägt, vaig seine Beliebtheit zu schätzen. Unter der op- timistischen Devise„Ich bin ein König“ (unter den Schauspielern natürlich), dreht er bei Stadtfahrten die Fensterscheibe im Auto herunter, lächelt den Passanten freundlich zu oder ruft ihnen irgendeinen Scherz ent- gegen. Das ist das Liebenswürdige an die- sem unkonventionellen Publikumskontakt. beide Parteien haben ihre helle Freude da- ran. Solche Popularität ist heute selten, weil die meisten Stars nur noch als eine Art dekorativer Zeiterscheinung im Titelseiten- Format bestaunt werden und man sich vor- nehmlich für ihre Liebesgeschichten und ihren Namenszug(für die Sammler) interes- Siert. Der persönliche Kontakt, das unver- mittelte Du und Du beim Zusammentreffen auf der Straße, ist kaum mehr zu finden Darum ist es immer wieder tröstlich, einem jener Komödianten der Literaten über den Weg zu laufen, bei denen man das Gefühl hat, jeder Satz von ihnen reiche für eine Anekdote. Hans Albers ist im Grunde seiner Seele genau das, was man einen Gemütsmenschen nennt. Sein Lieblingsfeld ist der Garten sei- nes Grundstücks am Starnberger See. Hier Jongliert er mit einer mit Kies beladenen Karre fröhlich auf den Gartenwegen, pflanzt Bäume oder sorgt für neuen Dünger; und anschließend geht's mit Hechtsprung ins Wasser. Das ist die rechte Entspannung für die übrigens auch körperlich anstrengende Arbeit auf der Bühne oder im Filmatelier. Neue Pläne reifen unermüdlich im Haus am See. Man weiß, daß Albers ein überaus ge- Witzter Geschäftsmann ist und mit den Theaterdirektoren oder Produzenten genau so„ringt“ wie mit den Darstellern auf der Bühne. Beide entfacht er gerne zu höchsten Leistungen. Aber genau so wie Albers weiß, Was er sich selbst schuldig ist, so ist es ihm such um die Förderung junger Talente zu tun. An den drehfreien Tagen seines jüng- sten Films„Föhn“ stand er oft neben der Kamera, um seine junge Kollegin Liselotte Pulver, die in der Schweiz entdeckt wurde, Roman von Hans Thomas PERCY AUF ABNW ECE 1 zu beobachten und ihr kleine darstellerische Kniffe zu zeigen. Albers“„Hoppla, jetzt komm ich“, für viele ein amüsanter Muskel- Gag, birgt oft eine rührende menschliche oder fachliche Hilfeleistung in sich. Man muß alles von zwei Seiten sehen, und es ist mitunter recht nützlich, auch hinter die Fas- sade eines Komödianten zu schauen. Schon vor Jahresfrist machte Albers eine auffällige schauspielerische Wandlung durch. (Wer allerdings Gelegenheit hatte, ihn eine längere Reihe von Jahren zu beobachten, der wird wissen, daß Albers viel wandlungs- fähiger ist, als die meisten seiner Filmrollen glauben machen). Als Mackie Messer in der „Dreigroschenoper“ machte er aus einer Saft- und Kraftfigur ein erschütterndes, menschlich sehr reifes Charakterbild. Auch in dem Film„Föhn“, den wir jetzt sehen werden, blitzen und blinken weder seine hellblauen Augen mit siegerhaftem Glorien- schein, noch Säbel- oder Pistolenläufe. Von der Gestalt des Mannes, den Albers in die- sem Bergfilm(mit in der Schweiz gedrehten Landschaftsaufnahmen) spielt, gehen keiner- lei nur“ äußerliche Wirkungen aus. Es ist vielmehr das difflzille Spiel der zwei Seelen in unserer Brust, die hier zwischen Leicht- sinn und zur Vernunft mahnenden Verant- Wortungsgefühl schwanken, einem Verant- Wortungsbewußtsein, das bis zum unpathe- tischen Opfertod auf die Probe gestellt wird. Hoppla, hier bin ich anders!— Wir sind neugierig auf die selbstgewählte Leinwand- zähmung des tollkühnen Albers. Balduin Boll 5 e die Oscar Wildes Wort„zuerst Manieren, dann Moral“ richtet sich nicht gegen die Moral, sondern gegen die Formlosigkeit vieler Moralisten. Manche Menschen glau- ben, eine umstürzende Entdeckung gemacht zu haben, wenn sie dahinter kommen, Wilhelm Busch sei eigentlich ein Moralist gewesen. Das sind alle Humoristen, die mehr als die Unterhaltung wollen. Humori- sten sind Moralisten mit Manieren, Sie verzuckern ihre Pillen. Immanuel Kant beklagte oft die affek- tierte Roheit der jungen Leute.„Von allen deutschen Sprichwörtern“, sagte er,„mig- fällt mir am meisten das von dem süßen Kern in der rauhen Schale. Wer sagt mir denn, ob in der rauhen Schale tatsächlich ein süßer Kern steckt, ja ob überhaupt ein Kern drin ist. Ich will mich nicht an einer rauhen Schale reiben in der geringen Hoff- nung, vielleicht einen süßen Kern zu fin- den. Mir ist eine polierte Schale lieber; schließt sie einen süßen Kern ein, um 80 besser; wo nicht. habe ich an der polierten Schale mehr Freude gehabt als an der rauhen!“ Aus unseren jungen deutschen Parla- menten hört man das Gerassel vieler rauhen Schalen. Bei uns klagen sich die Leute immer gegenseitig an, am liebsten Copyright by Verlag des Druckhauses Tempelhof, Berlin 45. Fortsetzung John Percival nahm das Tablet auf und Wollte in einer eleganten Kurve ver- schwinden. „Ach, hören Sie, Jean Die Frau sah ihn an. Ihre Blicke trafen sich. Die Ratlosigkeit war aus ihrem Gesicht ver- schwunden. dafür blitzten ihn jetzt ihre Augen durchdringend an; es war unklar, ob Zorn oder Hochmut in ihnen stand und noch etwas anderes. Aber sie brachen sich an seiner kühlen, beflissenen Erloschenheit. „Hören Sie, Jean“, sagte sie langsam und gedehnt,„Sie haben hier einen Eng- länder bei sich wohnen. nicht wahr?“ „Wie Sie wünschen, Madame.“ „Wollen Sie ihm das da geben?“ sagte sie und wies auf ein Paket neben sich, und wollen Sie ihn fragen, ob er mit uns essen will?“ i g „Er ist fortgegangen, Madame“, sagte John Percival und nahm das Paket. „Und Sie glauben nicht, daß er bald Wiederkommen wird. Jean?“ 288 „Ich zweifle daran, Madame.“ „Wie schade! Ich hätte ihn gerne ge- sprochen. Was ist das für ein Mann, Jean? Ist er schon lange hier?“ 5 5 „Seit fünf Tagen, Madame.“ „Nun, dann hilft es nichts“, sagte sie seufzend und nickte ihm lässig zu. Onkel Raymond stand am Herd und hentierte mit Töpfen und Pfannen. John Pereival goß den Wein behutsam in eine Karaffe. Eine fremde Spannung war in ihm, von der er selbst noch nicht wußte, Worauf sie abzielte. Er besah sich in der Fensterscheibe und prüfte sich mit einem * spöttischen Wohlwollen. Er freute sich seiner weißen Schürze und strich sie sorg- sam glatt. Es roch appetitlich nach schmo- render Butter. 5 „Die anderen kenne ich nicht, aber sie versteht etwas davon, Jean“, sagte Ray- mond Duval,„sie kommt in jedem Jahr hierher. Sie wohnt in der Abbaye. Hast du ihre Augen gesehen? Ja? Und die Stimme? Manchmal singt sie. Du kannst sie dann hören.“ 5 „Wer ist sie denn?“ fragte John Per- cival gleichgültig. „Sie? Das ist Lisaweta Iwanowna, die Sängerin, mein Junge! Sie ist eine große Frau!“ g Ein Vorhang fiel in der Seele John Fercivals. Er sah sich in einem großen Saal sitzen zwischen vielen Menschen. Es war einer der seltenen Abende. an denen ihn Jane mitgeschleppt hatte. Er saß steif und unbequem in einem Sessel und hatte keinen Platz für seine Beine. Und dann hatte plötzlich eine Frau auf der Bühne gestanden in einem engen, weißen Kleid mit langer Schleppe. Auf der Schulter aber hatte sie eine schwarze, seltsame Spinne mit roten Augen und silbernem Leib ge- tragen. Und sie hatte gesungen. Ganz weich und hoch, dachte John Percival. Er war sogar später noch mit Jane auf eine jener langweiligen Gesellschaften gegangen, wo sie erwartet wurde, Aber sie war nicht ge- kommen. Lisaweta Iwanowna, dachte er und pfiff durch die Zähne. Später lief er steif, das Tablett auf den Armen, hinter Onkel Raymond her, der — Ein großer Ceograph. Zu einer Mercator-Ausstellung in Duisburg In Duisburg findet gegenwärtig eine „Mercator-Ausstellung“ statt, die über die Persönlichkeit des großen Geographen hin- aus auch das wissenschafliche, kulturelle und Künstlerische Schaffen seines Zeitalters(er lebte von 1512 bis 1594) heraufbeschwört. Der geniale Land- und Seekartenzeich- ner Gerhard Mercator, der den größten Teil seines Lebens am Niederrhein, in Duisburg, verbrachte, ist am 5. März 1512 in Rupel- monde bei Antwerpen geboren worden, wo sich seine aus dem Jülischer Land stammen- den Eltern bei einem im geistlichen Stande lebenden Onkel aufhielten. Dieser Oheim nahm sich des jungen Gerhard an und lieg ihn im„Studierhaus der Brüder vom ge- meinsamen Leben“ zu Herzogenbusch für die Hochschule vorbereiten. Mercator wurde Landmesser in Löwen, beschäftigte sich mit den Alltagsaufgaben seines Berufs, wagte sich aber daneben bereits in früheren Jahren an die Herstellung von Landkarten und Globen, für die er unter den Großen im Lande genug Käufer fand. Auch Kaiser Kar! V. gehörte zu ihnen, der Kanzler Granvalla und dessen Sohn, der Bischof von Arras, und es scheint, daß die Gönner- schaft dieser Kreise für Mercator in kriti- schen Stunden höchste Bedeutung gewann. Im Jahre 1544 stand nämlich sein Name mit zweiundvierzig anderen auf einer Liste derer, die in Löwen der Anhängerschaft an Martin Luthers neue religiöse Ueberzeugung beschuldigt und damit der Ketzerei ange- klagt wurden. Mercator wurde verhaftet, aber nach viermonatiger Haft wieder ent- lassen, vielleicht weil er große Fürsprecher hatte, vielleicht aber auch, weil man ihm keine„Ketzerei“ nachweisen konnte. Jeden- falls aber ging er bald darauf außer Landes, und zwar ins klevische Duisburg. dessen Bevölkerung mit Billigung des Landes- herrn den reformierten Glauben angenom- men hatte. Inzwischen arbeitete er an dem Problem, das Bild der Erdoberfläche von der gekrümmten Außenhaut der Kugel flächen- und winkelgetreu auf ein Papier: blatt zu übertragen und fand schließlich ein vor allem für Seekarten brauchbares Grad- netz, die nach ihm benannte„Mercator- projektion“, die ihm Weltruhm einbrachte. Man kann das von Längen- und Breiten- graden gebildete Netzwerk mit all den geo- graphischen Angaben, die es umschließt, von der Kugel nicht auf die Ebene projizieren, ohne es dabei mehr oder weniger zu ver- zerren. Mercator, der das ganze karto- graphische Können seiner Zeit beherrschte, hat für Einzelkarten und Atlsblätter mancherlei Projektionen benutzt, wie sie damals üblich waren. Es fehlte darunter aber ein Gradnetz, das es dem die Welt- meere befahrenden Seemann ermöglichte, seinen in gerader Linie d. h. unter gleich- bleibendem Winkel die Längengrade schnei- denden Kurs auch als gerade Linie auf die Karte aufzutragen. Für diese von ihm selber als„directio“, von der späteren Wissenschaft als„Loxodrome“ bezeichnete Linie, die mit der Luftlinie nicht identisch ist, kand Mercator durch die neue Projek- tion eine Darstellungsmöglichkeit. Damit war eine gröbere Sicherheit der Navigation gewonnen. Mercators geniale Leistung ist auch in unserer Zeit noch nicht überholt. Denn auch die moderne Luftschiffahrt gebraucht zu richtiger Ortung die von ihm gewonnenen Erkenntnisse. In Duisburg bearbeitete Mercator zu- nächst eine große Europakarte, ein Werk, das zahlreiche Fehler älterer Karten besei- tigte. Neben weiteren geographischen Ar- beiten widmete Mercator sich auch einer literarisch- historischen Beschreibung des von ihm dargestellten Kosmos. An die „Chronologie“ des Jahres 1569 schloß sich 1592 die ihm sehr am Herzen liegende Sonderausgabe eines Teiles davon, der „Evangelienharmonie“. Im gleichen Jahre wie die„Chronologie“, in der sich sagen- hafte Ueberlieferungen kritiklos gemischt finden mit Versuchen einer exakten Zeit- berechnung, erschien das Werk, das Merca- tors Namen unsterblich gemacht hat: die „zum Gebrauch der Seefahrer verbesserte und eingerichtete neue und vergrößerte Erdkarte“(1569). 1578 ließ er ein Tafelwerk drucken: Karten zu der Erdbeschreibung des alexandrinischen Gelehrten Claudius Ptolemäus. Es erschienen weitere Einzel- karten, so daß schließlich der gesamte damals bekannte Erdkreis dargestellt war. Mercator selber plante, dieses Material unter dem Namen„Atlas“ gesammelt herauszugeben. Eine als Einleitung dazu gedachte„Cosmographie“, Betrachtungen über die biblische Schöpfungsgeschichte, konnte er noch fertigstellen. Aber erst seinen Nachkommen gelang es 1595 das Werk, das sein Schaffen krönen sollte, zu veröffentlichen. Gerhard Mercator starb am 2. Dezem- ber 1594, hochbetagt und hoch geehrt. In der Salvatorkirche zu Diusburg ist er be- stattet. ev Neue Kirchenmusik KOompositionen Adalbert Finks uraufgeführt Im Rahmen einer musikalischen Abend- musik in der fast bis auf den letzten Platz besetzten Evangelischen Kirche in Mann- heim-Käfertal wurden kirchenmusikalische Kompositionen von Adalbert Fink urauf- geführt. Die Vorliebe des jungen Musikers für strenge formale Gestaltung äußerte sich sehr glücklich in einer Passacaglia und in Variationen und Fuge über ein Bachsches Thema, in denen sich sein Sinn für klare, durchsichtige, allem Experiment abholde Harmonik mit rhythmischer Vielfalt über- zeugend verbindet. Zwischen diesen als Umrahmung gedachten Werken standen Vertonungen zweier Psalmen sowie ein Adagio für Cello und Orgel. Die Psalmen sind in ihrer religiösen Grundstimmung recht gut gefaßt und ließen an einzelnen der Diskussion 7 28 erke Kiaulehn jedoch reißen sie sich„die Maske vom Gesicht“. Dann, wenn, sie es getan haben, wundern sie sich, warum sie nicht schöner aussehen als vorher. Was sich unter der Maske verbirgt, ist nicht immer die Wahr- heit. Nicht alles was häßlich aussieht ist Wahr. Die Liebenswürdigkeit der Diskussion, ja die Grazie wird immer noch nicht als die gesetzmäßige Voraussetzung begriffen, die der Diskussion erst das Leben gibt. Unsre Versuche zur Demcekratie starben bisher immer an ihrem Mangel an Lie- benswürdigkeit. Ein biedermeierischer Beobachter des ersten deutschen Parlaments in der Pauls- kirche von Frankfurt wunderte sich über die Griesgrämigkeit der Abgeordneten. Sie Der Schnupfen Von Christian Morgenstern Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse, auf daß er sich ein Opfer jasse und stüræt alsbald mit großem Grimm auf einen Menschen namens Schrimm. Paul Schrimm erwidert prompt:„Pitschül“ und hat ihn drauf bis Montag frün. E würdig und bedeutungsvoll vorausschritt. Raymond Duval legte das Essen selber vor. Er glaubte, das sowohl seiner Koch- kunst wie seinen Gästen schuldig zu sein. John Percival blieb im Hintergrund, und er stellte sich so, daß er hinter ihren Stuhl zu stehen kam. Er sah ihren Nackenansatz unter dem Rande des Hutes. Er war schmal und edel. Zwei krause Locken ringelten sich zu beiden Seiten. Der Blick John Per- civals blieb gedankenvoll auf ihnen haften. Er sah, daß ihre Schultern unruhig wurden, und daß sie sich einige Male schützend über den Nackeri strich. Dies freute ihn. Wie es schien, ging es um geschäftliche Dinge zwischen ihnen. Er hörte aufmerk- sam zu. „Die Unterschrift ist in Ordnung, Sig- nora“, sagte der kleine, dicke Mann.„End- lich! Es hat lange gedauert. Und zum Schluß ging es dann plötzlich und ohne Schwierigkeiten. Er stößt in Wien zu Ihnen. Sie haben noch einen Tag zum Ueben. Es wird wohl ausreichen, denke ich.“ „Und wie lange werden wir reisen?“ „Rechnen Sie mit zehn Tagen, Signora. Wien und Budapest geht schnell. Dann ha- ben Sie drei Tage Zeit bis Budapest. Und zwischen Sofia und Belgrad liegen wieder vier Tage. Zehn Tage ist knapp gerechnet, aber Sie haben dann Ferien bis zum August, wen Sie den Vertrag mit London unterschreiben.“ „Und wie ist das, mein lieber Farace? Haben wir schon für England unter- schrieben?“ 8 „Noch nicht, Signora, es bleibt noch offen. Er ist schüchtern und zähe zugleich. Eine schwierige Mischung. Nun, Sie wer- den ihn ja sehen. Aber Sie haben es in der Hand. Wenn er Sie sehen wird, wird er weich werden. Sie werden ihn anlächeln, Signora, und er wird unterschreiben!“ benähmen sich alle so, als ob sie schlecht gefrühstückt hätten, meinte er. Daran lag es aber nicht. Ich kenne Sauertöpfe und Grobiane, die auch heute noch sehr gut frühstücken. Die Franzosen frühstücken ausgesprochen schlecht: ein Hörnchen im Stehen und eine Tasse Kaffee am Zink und die Leberkrankheit ist bei ihnen zu Hause. Dennoch sind sie gut gelaunt und sehr graziös und selbst in größter Gro- bian, Georg Clemenceau, bewies in seinen Grobheiten eine feine Anmut.„Die Herren werden gebeten, nicht zu gehen, ehe sie gekommen sind“, ließ er in den Zimmern des Verkehrs ministeriums anschlagen, das für die Unpünktlichkeit seiner Beamten bekannt war. Einer der Männer des tausendjährigen Regimes, bekannt für Trunksucht und Sentimentalität, sagte in einer Ansprache zum 1. Mai, uns Deutschen sei die Auf- gabe gestellt, uns zusammenzuraufen. In dieser Forderung liegt das ganze deutsche Elend. Wir haben uns zusammengerauft und auseinander geschwiegen. Gesund und glücklich können wir nur werden, wenn wir uns zusammendiskutieren und nicht zusammenraufen. Wir werden es nur schaffen, wenn wir es lernen, graziös zu sein! „Und was glauben Sie, Bianca?“ „Es wird ein Triumph werden, Lisa- wetal“ sagte sie emphatisch und ließ sich von neuem vorlegen. Sie sah dabei über ihr Gegenüber hinweg und lächelte John Percival zu. Aber sie war unbedeutend, und John Percival beachtete sie nicht. „Ich möchte im Wagen fahren, Farace“, sagte Lisaweta Iwanovuma,„glauben Sie, daß es gehen wird?“ „Mein Gott, nicht im Wagen, Signora! Denken Sie an Ihre Stimmel Die Luft, der Staub und die Kälte. Und dann die Wege auf dem Balkan! Sie sind schlecht und nicht ungefährlich. Nein, nicht im Wagen! Es geht nicht, Signora. Sie lassen ihn in Wien und nehmen ihn auf dem Rückweg mit.“ „Schade, Farace, ich hatte es schön ausgedacht.“ „Jean!“ zischte Raymond Duval und Wies auf das Tablett. Sie wechselten zu- sammen die Teller, und John Percival ver- schwand, während Onkel Raymond an- dächtig Erdbeeren in Creme wälzte, Als er wiederkam, streifte sie ihn flüchtig mit den Augen. Er trat wieder hinter sie. Der kleine, dicke Mann sah besorgt auf die Uhr.„Wie lange brauchen Sie nach Genf, Signora?“ fragte er ängstlich,„Sie wissen, ich muß morgen in Wien sein!“ Sie lachte beruhigend.„Wir haben noch viel Zeit, Farace, ich bringe Sie pünktlich zur mir 80 Bahn.“ Raymond Duval nickte John Pereival zu und räumte geschickt den Tisch auf das Tablett. Dann verneigte er sich mit einer altmodischen Verbeugung. Lisaweta Iwa⸗ nowna reichte ihm die Hand und bedankte sich, John Percival schritt steif hinter ihm her. billige Spässe. Höhepunkten auch der Singstimme Gelegen. ö heit, sich zu entfalten. Für die Kompositionen ihres Bruders setzte sich Eleonore Fink als vielverspre- chende, tüchtige Organistin ein; als Ge- sangssolisten wirkten Eleonore Bahnmeyer (Sopran) und Ziska Werchau(Alt) vom Nationaltheater Mannheim mit. Im ganzen ließen die Kompositionen Adalbert Finks eine lobenswerte Beherrschung des strengen Satzes und ernstes Streben erkennen; viel. leicht darf man ihm raten, auf rhythmische Mannigfaltigkeit auch in freien Kompo- sitionen(wie dem Adagio für Cello) 2 achten und die Singstimmen noch besser zu führen. 8 Dr. Chm. Kulturnachriditen Der 74 Jahre alte Meisterdirigent Bruno Walter, der nach 17 Jahren zum ersten Male wieder in Berlin weilt, dirigierte am Sonntag im Titania- Palast ein Konzert der Berliner Philharmoniker. Der Beethovenschen Egmont- Ouvertüre folgte die Symphonie g-moll von Mozart, deren Darbietung in ihrer Leichtig⸗ keit, Schönheit und Musikalität zu den stärk- sten Eindrücken in einem Berliner Konzertsaal nach dem Kriege gehört. Die Tondichtung „Don Juan“ von Richard Strauß und die zweite Symphonie von Brahms waren weitere Teile des Programms, für das stürmischer Beifall dankte, Das Publikum applaudierte zum Schluß eine Viertelstunde lang und rief dem Künstler von allen Seiten„Wiederkommen“ zu. Eine liturgisch- musikalische Feierstunde brachte im Mannheimer Wartburghospiz einer kleinen Gemeinde Musik des Barock zu Ge- hör. Da der Raum noch nicht mit einer Orgel ausgestattet ist, machte Ludwig Mayer al Pianist und musikalischer Leiter aus dieser Not eine Tugend und setzte zwischen kirchliche Werke von Buxtehude, Bach, Krebs und Hän- del Kammermusik von Corelli und Hän- del. Es bestätigte sich, daß weltliche Kompo- sitonen namentlich aus diesen Jahrhunderten auf Grund ihrer stilistischen Geschlossenheit eine geistliche Konzertfolge durchaus angepaßt beleben können. Kläre Frank-Deuster, Sopran, Marianne Berger und Vikar Hunzinger Vio- linen) waren mit ansprechender Musikalität erfolgreich um die klangliche Deutung bemüht. Pfarrer Scharnberger sprach den liturgischen Teil der Feier. St. Die Kalmän- Operette„Gräfin Mariza“ brachten die Städtischen Bühnen Heidelberg als Neuinszenierung am Sonntag heraus. Frit- Zehrers Regie sorgte für flottes Tempo und tänzerische Turbulenz, teure Ausstattung und (Warum werden die unerträg- lichen Papier-Dialoge micht einmal über- arbeitet?) Das Bühnenbild von Heinz Lahaye war— von jeglicher Schloßatmosphäre weit entfernt— teil Ausflugslokal, teils Kurhotel- halle von frostiger Ungemütlichkeit. Rita Wranitzky, die neue Soubrette, war als Gräfn Mariza zu schnippisch, kalt und affektiert, um darstellerisch zu überzeugen. Eine gepflegte Stimme, ein schönes Gesicht und leider gar keine Tanzbegabung. Schade. Philipp Stork, der neue lyrische Tenor, muß erst noch einige kleine sprachliche und technische Unarten ab- legen. Erfreulich das Buffopaar Friedel Schön und Helmut Ereitlein. Für publikums wirksame Komik sorgten Kurt Peter Bittler. Gert Geiger und Friedl Grosse, für die hübschen Tänze zeichnete Karl Bergeest verantwortlich, der mit einem Apachentanz verdienten Sonder- applaus erntete, desgleichen Lise Czobel und Seed mit einem bezaubernden„Walzer in Weis“. Die musikalische Leitung hatte Kurt von Suchanek, der sich seiner Aufgabe mit viel Bravour entledigte. Nur müßte er manch- mal die Lautstärke seines Orchesters dämpfen. Das ausverkaufte Haus dankte mit reichem Beifall. E. P. Professor Karl Heinrich Bauer, der Direktor der Chirurgischen Klinik Heidelberg und Krebsspezialist von Weltruf, feiert heute seinen sechzigsten Geburtstag. Beim„Stifterverband für die deutsche Wissenschaft“ gingen im ersten Halbjahr 1050 nach einem nunmehr vorligenden Bericht ins. gesamt 900 000 DM. an Beiträgen und Spenden ein. Rund 400 00 DM hiervon entfallen auf eine von der gewerblichen Wirtschaft der Bun- desrepublik aufgebrachte„Belegschaftsum- umlage“. Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hat bisher insgesamt 600 000 DAL zur Unterstützung der Wissenschaft für For- schung, Lehre und Ausbildung ausgeworfen, Der heute 68 jährige Leonhard Frank befin- det sich seit dem 21. September an Bord der „Flying Enterprise“ und trifft am 2. oder 3. Oktober in Bremen ein. Der Dichter, der 1914 für seinen Würzburger Jungenroman„Die Rã uberbande“ den Fontanepreis, 1920 für sel- nen Novellenband„Der Mensch ist gut“ den Kleist-Preis erhielt, wanderte 1933— ohne be, drängt zu sein— nach den USA aus, obwoll er damals nicht ein einziges Wort einer frem- den Sprache beherrschte. Leonhard Franks Heimkehrer-Erzählung„Karl und Anna“(die auch dramatisiert wurde) erreichte in den USA eine der Massenauflagen. Der Dichter, der sich nicht naturalisieren ließ, kehrt jetzt in die Nähe seiner Vaterstadt Würzburg zurück, „Eine Fine, mein Alter!“ rief ihm der Mann nach und zündete sich eine Zigarre an. Er war beiden nicht sehr sympathisch. John Percival trug eine hohe, bauchige Flasche unter dem Arm. Drei große Gläser schepperten auf dem Tablett, und eine kleine Spiritusflamme brannte daneben. Er rückte den Nebentisch näher und drehte ein Glas gewandt in der Flamme; es be- schlug sich und wurde warm und Klar, Dann goß er den Kognak hinein, schau, Kkelte ihn andächtig gegen die Glaswand und hob vorsichtig die Nase darüber, be- vor er ihn Lisaweta Iwanowna reichte. E war nicht leicht, denn sie beobachtete ihn scharf und unausgesetzt. 0 Als er sich über sie neigte, blitzte sie ihn plötzlich durchdringend von unten an. „Zigarette, bitte!“ John Percival griff achtlos in die Tasche und reichte ihr sein Etui. Es war ein gro- bes Etui aus massivem Gold. Als er es aufklappte, gab es einen angenehmen, vol⸗ jen Ton von sich. John Percival sah 20 spät, daß er in eine Falle gegangen Wal. Die Augen Lisaweta Iwanownas sprühen inn an, ihr Mund öffnete sich halb. 19 war grausam und gefährlich. John Percivs klappte das Etui hart zusammen. „Pardon, Madame“, sagte er und wandte sich eilig fort. Nach kurzer Zeit kam er mit einem kleinen Tablett wieder, auf dem sich einige Schachteln befanden.„Madame“, sagte ef unbeweglich und beugte sich über sie. „Ich wollte nur eine haben, mein Freund“, sagte sie abwehrend und musterte inn belustigt von oben bis unten,„wenn Sie mir Ihr Etui noch einmal anbieten wollten—.“ lte „Madame sind sehr gütig“, murme John Percival und reichte ihr die Golddose. — . ul 5. Bes lins Ein der gen Weh gege mn* 0 nen mitt übe. eine höre 1 Strs wöe gen. beit Mar Wei 1 ten des bei. 1 dor sche cet länge tige Hoh präss niss ren: 1 Nie: vert Hei von reis