Usche mpo- ) 20 er zu hm 1 Brun Male onntag liner 8 Volk“ untergebracht. Das Gebäude selbst N 1 war zum Zeitpunkt der Beschlagnahme zwar 1 keertiggestellt, doch waren die Außenarbei- o und ten auf der Straße und um das Gebäude g und noch nicht abgeschlossen. i rträg · Der britische Beamte, der dem KP-Vor- über⸗ stand den Beschlagnahmebefehl überreichte, ahage wurde von einem deutschen Ueberfallkom- weit mando und einigen britischen Militärpolizi- 3 sten begleitet. Um das Gebäude sind inzwi- 1 0 schen Doppelposten aufgestellt worden, um W Menschenansammlungen zu verhindern. Die pflegte Aktion ist bisher ohne Zwischenfall ver- r gar laufen. a N Acht Zentner n. Propagandamaterial beschlagnahmt See Dortmund.(dpa) In den Castrop-Rau- 2 xeler KPD- und FDJ-Parteibüros sind, wie Kane die Dortmunder Polizei mitteilt, acht Zent- „der ner Propagandamaterial der Kommunisti- onder schen Partei beschlagnahmt worden. Die i Durchsuchung war 1 1 der 5 e en troll ommission in Arnsberg angeordnet Kurt worden und verlief ohne Zwischenfälle. Un- 8 155 ter dem beschlagnahmten Material sind Zei- m1 tungen, Plakate, Broschüren und Hefte. g chem. 1 E. F Volkspolizei besetzt SPD-Kreisbüro 1 Berlin.(dpa) Etw-a 20 Offiziere der Volks- seinen[ polizei und Kriminalpolizisten besetzten am Dienstagmorgen das Kreisbüro der SPD im utsche Bezirk Friedrichshain im Sowjetsektor Ber- r 1050[ lins. Nach fünfstündiger Haussuchung be- t ins- schlagnahmten sie sämtliche Druckschriften. enden zin Angehöriger der SPD-Kreisorganisation, 1 der das Büro betreten wollte. wurde fest- tsum.] senommen. utsche 4 3 0 Dll Länder hinter Bundesregierung 5 11 b Hamburg.(dpa) Alle Länder der Bundes- deln. republik bis auf Südwürttemberg- Hohen- d der zollern haben sich offiziell den Maßnahmen oder der Bundesregierung zum Ausschluß von r, der Mitgliedern der Kommunistischen Partei, „Die kommunistisch beeinflußter Gruppen oder r 8 rechtsradikaler Verbände aus dem öffent- f 55 lüchen Dienst angeschlossen. In den meisten bol Ländern wurde darüber ein Kabinetts- krem- beschluß gefaßt. In Württemberg-Baden. Tanks Hamburg und Bremen gaben der Regie- *(die rungschef oder die zuständigen Senatoren Usa eine entsprechende Erklärung ab. Das „ der Innenministerium von Südwürttemberg⸗ tel. 5 Hohenzollern will noch die Entscheidung der urdes, Regierung abwarten.. u der 1. 8 5 gare NM N 2 2 nisch. 5 c ichige. Mäser Washington. Präsident Trumann hat am eine Montag den Rücktritt des Administrator der eben. E. C. A. Paul G. Hoffman mit Wirkung vom rente 30. September angenommen. Hoffmans 19 8 s be- kolger wird sein Stellvertreter in der E. C. A., Klar. William C. Foster.. Rom. Das italienische Kabinett beschloß chau, am Dienstag die Gründung einer„Bürger- wand wehr“, die im Fall eines„Notstandes“ und be- gegen eventuelle kommunistische Aufstände e. in Aktion treten soll.. ü e ihn Casablanca. Mindestens einhundert Perso- a nen kamen ums Leben, als die Gebiete im 5 je mittleren Atlas bei Sefrou durch Flutwellen 5 1* überschwemmt wurden, wie am Dienstag in n an. einer Verlautbarung der französischen Be- hörde von Marokko bekanntgegeben wurde. asche] London. Der britische Heeresminister John gro- Strachey ist am Dienstagmorgen zu einem ein- r es wöchigen Besuch nach Deutschland abgeflo- voll- ben. Er wird zunächst britische Truppenein- beiten in Berlin besichtigen und dann zu den b e övern in die britische Besatzungszone War. weiterreisen. a übten Rom. 500 Delegierte aus 25 Ländern Wohn- Sie ten am Dienstag in Rom der Eröffnungssitzung rcival 55 15. Internationalen Eisenbahnkongresses el. 1 1 Bonn. Bundespräsident Professor Dr. Theo- andte dor Heuß empfing am Dienstag den französi- 5 schen Hohen Kommissar André Francois-Pon- inem est auf seinem Sitz Viktorshöhe zu einer mige längeren Aussprache. François-Poncet, derzei- e. er f liger Vorsitzender des Rates der alliierten Hohen Kommission, unterrichtete den Bundes- „ bräsidenten über den Verlauf und die Ergeb- mein nisse der New Vorker Außenministerkonfe- terte renz. 5 l wenn Düsseldorf. EKirchenpräsident D. Martin 1 jemöller, der am Montag auf der 89. Jahres- . „ 5 Düsseldorf veröffentlicht unter Lizenz Nummer Us WB 110 Verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck., verlag: Mannheim Am Marktplatz Telefon: 4 41 51, 4 41 82, 4 41 83 5 Bankkonten: südwestbank Mannheim Allgemeine Bankgesellschaft Mannheim Städtische Sparkasse Mannheim Bezirkssparkasse Weinheim Postscheckkonten: Karlsruhe Nr. 800 16 Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43 Erscheint täglich außer sonntags Für unverlangte Manuskripte über- ulmmt der verlag keinerlei Gewähr Munnmhe im e Undbhängige Zeitung Badens und der pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Karl-Theodor-Sstraße 16 8 Telefon 234 Weinheim. Hauptstraße 63. Telefon 2241 Heidelberg. Rohrbacher Straße 5-7 Telefon 4440 Rheinstraße 37 Telefon 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2.80 frei- Haus Postbezugspreis:„ DM 2.80 zuzüglich DM 0.54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 3,60 einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.50 Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bel Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf dle Rückerstattung des Bezugspreises f Ludwigshafen a. Rh.. 5. Jahrgang/ Nr. 225/ Einzelpreis 0,135 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim * Mittwoch, 27. September 1950 Düsseldorfer KPD. Gebäude beschlagnahmt Düsseldorf.(dpa) Das vor kurzem erst fertiggestellte Haus der. KPD in Düsseldorf ist am Dienstag auf Befehl des britischen Landeskommissars W. H. Bis hop be- schlagnahmt worden. Das große, moderne SGebäude, in das der Gesamtvorstand der westdeutschen Kommunisten erst in diesen Tagen einzog, soll als Unterkunft für eine neue britische Militäreinheit dienen, die aus England erwartet wird. Der Befehl zur Beschlagnahme wurde dem KPD-Vorstand durch einen britischen Beamten überreicht. Gleichzeitig wurde der Vorstand angewiesen, mit seinem gesamten Stab das Gebäude innerhalb von 48 Stun- den zu räumen. Eine Druckpresse und die Einrichtungen dürfen nicht aus dem Ge- bäude entfernt werden. 5 Das KPD- Gebäude hat etwa 130 Raume und war in fast einjähriger Arbeit errichtet worden. Außer dem aus Frankfurt nach umgesiedelten KPD- Vorstand sind in dem Gebäude noch andere kommu- nistische Dienststellen sowie die Redaktion und Druckerei des KPD-Organs„Freies Versammlung des Gustav-Adolf-Werkes in Heiligenstadt(Ostzone) sprechen sollte, hat don den ostdeutschen Behörden keine Ein- genehmigung erhalten. UV/ dpa/ CN Nordkoreanische Front in voller Auflösung Seoul in Besitz der UNO-Truppen/ Mac Arthurs Zange geschlossen Koreafront.(UP) Die südkoreanische Hauptstadt Seoul ist am Dienstagmorgen nach 24stündigen äußerst blutigen Straßenk ämpfen von den UNO- Streitkräften einge- nommen worden. Gegen den verzweifelten Widerstand der Kommunisten, die sich be- sonders in den massiven Gebäuden des Stadtzentrums verschanzt hatten, nahmen Ver- bände der amerikanischen 7. Infanteriedivision und der 1. Marineinfanteriedivision und südkoreanischen Truppen den Stadtkern u tillerie und Jagdbombern. Die beiden Backen der riesigen Zange, mit der General Mac Arthur den nord- koreanischen Operationsraum durchschnei- den will, haben sich nach letzten Frontbe- richten am Dienstagabend geschlossen. Die Vereinigung der UNO-Truppen und die Konsolidierung einer Nord-Südlinie dürfte jede zusammenhängende Aktion der Nord- Koreaner unmöglich machen und die weni- gen noch kampfstarken nordkoreanischen Divisionen auf beiden Seiten isolieren. Die Angriffstaktik der amerikanischen Verbände zielt gegenwärtig in der Haupt- sache darauf ab, das Zurückfluten der nord- koreanischen Einheiten nach Norden zu ver- hindern. Ueber den Fall Soeuls, wo die UNO-Truppen noch immer einzelne Wider- pelersberg-Erläuterun Das Problem der Rechtsnachfolge des nter Einsatz von Flammenwerferpanzern. Ar- * standsnester ausräuchern, wird jetzt be- kannt, daß eine nordkoreanische Stoßgruppe mit Panzerunterstützung in den frühen Morgenstunden des Dienstag einen letzten verzweifelten Angriff gegen die vordringen- den amerikanischen Marineinfanteristen unternahm. Während die Hauptmasse der Verteidiger aus der letzten Lücke nach Osten zu entkommen versuchten, stürmten 13 nordkoreanische Panzer gegen die Amerika ner an. Sieben Panzer wurden jedoch in zweistündigen harten Gefechten mit„Bazoo- kas“ erledigt, woraufhin sich die übrigen zurückzogen. 5 Ein Sprecher der amerikanischen achten Armee erklärte am Dienstag, es lägen bis- her keinerlei Anzeichen dafür vor, daß die gen werden überprüſt Reiches und der Vorkriegsschulden 1 von unserer Bonner Redaktion Bonn. Eine Periode intensiver Verhand- lungen hat begonnen. Noch in dieser Woche wird der Bundeskanzler wieder auf den Petersberg fahren. Am Dienstag traf er sich mit dem britischen Hohen Kommissar Sir Kir k patrick. der von seinem poli- tischen Berater, Mr. Steel, begleitet wurde, zu einer längeren Unterredung. Schon das erste Gespräch Dr. Adenauers mit dem alliierten Hohen Kommissar. so stellen poli- tische Beobachter fest. habe erkennen las- sen, daß man mit einer Erweiterung der Kompetenzen der Bundesregierung rechnen Jarf, die über den Rahmen hinaus Seht, den das New LVorker Kommuniqué erkennen lieg. Im Augenblick sind die Sachverstän- digen der Dienststelle für auswärtige An- gelegenheiten und des Bundestages dabei, das Mehr an Kompetenzen und die gefor- derten deutschen Gegenleistungen genau abzuwägen. Besonders die verlangte Rechts- nachfolge des Reiches und die Uebernahme der Vorkriegsschulden und der Schulden aus der Wirtschaftshilfe seit 1945 werden unter die Lupe genommen. Die Schuldenlast, die die Bundesrepu- blik allein durch die Anerkennung der Ver- pflichtungen durch den Dawes- und Voung- Plänen auf sich nehmen müßte, beträgt 1,8 Milliarden DM. Sie wären in Valuta abzu- decken, Insgesamt belaufen sich die Valuta- Schulden aus Anleihen der öffentlichen 3 8 auf ungefähr zwei Milliarden DM. je weiteren Auslandsverschuldungen des Reiches und der früheren deutschen Länder werden grob auf 68,1 Milliarden RM ge- schätzt. i Kein Tilgungsplan Derartig beträchtliche Summen können durch Westdeutschland gar nicht aufgebracht Werden. Die Westalliierten haben das an- erkannt und betont, daß die Bundesrepublik nur in DM ihrer tatsächlichen Kapazität in Anspruch genommen werden soll. Es handelt sich bei dem New Lorker Beschluß darum, eine formelle Anerkennung der Vorkriegs- schulden zu erreichen. Ein Plan zur Tilgung brauche nicht ausgearbeitet zu werden. Von gut unterrichteter Seite wird bemerkt, daß die Vereinigten Staaten die Anerkennung der Reichsschulden darum fordern, weil die Behandlung der Dawes- und Loung- den, welche die New Lorker Konferenz West- deutschland zugebilligt hat. sollen erörtert werden. Auch die Organisation und die per- sonelle Besetzung stehen auf der Tagesord- nung. Eine Hauptfrage ist, ob das Amt des Generalinspekteurs, den die Alliierten als Spitze vorgeschlagen haben, als Referat dem Irmen ministerium angegliedert. oder selb- ständige Bundesoberbehörde wird. Zweite Streitfrage ist die Verfassungsänderung, für die sich die SPD stark macht, während man in der CDU/CSU-Fraktion hört, daß es ris- kant sei, das Grundgesetz zu durchlöchern. Bundesfinanziminister Dr. Schäffer demetitierte im Zusammenhang mit der Poli- zeidisküssion, daß im Zuge der Sicherheits- maßnahmen eine Erhöhung der Besatzungs- kosten auf acht Milliarden DM gefordert worden sei. Es handle sich lediglich um aus- ländische Pressestimmen. 5 Freiburg fordert beschleunigte Ausgliederung Nordbede Nordkoreaner südlich des 38. Breitengrades eine neue Verteidigungslinie aufbauen woll- ten. Viele nordkoreanische Truppen seien jedoch noch nicht südlich dieser Grenzlinie eingesetzt worden und man müsse damit rechnen. daß der 38. Breitengrad selbst stark verteidigt werden würde. Nach den letzten Meldungen sollen ame- rikanische Einheiten bis an die Stadt Tschonan, 40 km südlich von Osan, vorge- rückt sein. Verhandlungen „auf höchster Ebene“ London.(dpa-REUTER Eine vielbeach- tete Erklärung des sowjetischen UNO-De- legierten Malik, daß er für sowie tisch amerikanische Verhand- lungen auf höchster Ebene sei, haben in diplomatischen Kreisen Londons wenig Eindruck gemacht. Amtliche britische Kreise nehmen nicht an, daß diese Außerung Maliks einen sowietischen Kurswechsel be- deutet. Auch in französischen Regierungs- kreisen wurde die Erklärung Maliks mit großer Zurückhaltung aufgenommen. Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte, daß die Regierung gegen den Vorschlag Maliks folgende Einwände vorzubringen Habe: Erstens sei Frankreich der Ansicht, daß bei Friedensbesprechungen jeder Art auch Vertreter Frankreichs und Großbritanniens, vielleicht sogar auch von anderen Nationen, hinzugezogen werden müßten. Zweitens sei die Regierung davon über- zeugt, daß eine auf höchster Ebene abgehal- tene Konferenz schwerlich konkrete Resul- tate hervorbringen könne. Die Dinge lägen jedoch anders, wenn auf einer solchen Kon- ferenz spezifische und scharfumrissene Probleme zur Sprache kämen über die eine Einigung möglich sei. Die Frage einer Zusammenkunft zwischen Truman und Stalin ist seit längerer Zeit offi- ziell nicht angeschnitten worden. Als dieses Thema das letzte Mal zur Sprache kam, gab Präsident Truman zu verstehen, daß er sich jederzeit freuen würde, Stalin in Washing- ton ⁊zu treffen. 5 N Atlanlische Armee- aber ohne deutsche Beteiligung Paris.(dpa) Die Aufstellung einer atlantischen Armee soll, wie am Dienstag von gut unterrichteter Seite in Paris erklärt wurde, in den kommenden Stunden in New Fork angekündigt werden. Deutschland Werde zu dieser Armee vorerst keine Truppen stellen. zösische Auffassung, daß Erörterungen über eine Wiederbewaffnung Deutschlands ver- früht seien, habe sich bei den New Vorker Verhandlungen der drei Westaußenminister und des Atlantischen Rates weitgehend durehgeset zt. Es sei aber möglich, daß diese Frage wieder angeschnitten wird, wenn die Verteidigungsminister der Atlantikpakt- staaten am 28. Oktober in New Vork zusam- mentreten. 5 Gleichzeitig wurde in Paris betont, daß ein wesentlicher Teil der atlantischen Armee im Gebiet der Bundesrepublik stationiert werden soll. Die Aufstellung der atlantischen Armee wird, wie man erwartet, noch heute vom Atlantischen Rat angekün- digt werden. Großbritannien, Frankreich und die Benelux-Staaten würden einen Teil ihrer Divisionen unter einheitlichen atlanti- schen Oberbefehl stellen. Auch italienische, portugiesische und norwegische Divisionen würden zur atlantischen Armee gehören, aber in ihren Heimatländern stationiert bleiben, solange keine Feindseligkeiten aus- gebrochen sind. Der atlantische Generalstab in Europa werde weiterhin dem ständigen Verteidigungsausschuß der Atlantikpakt- staaten unterstehen. 5 Der amerikanische Verteidigungsminister George Marshall teilte am Dienstag die Verschiebung der Sitzungen des Militär- und des Verteidigungsausschusses des Nord- atlantik-Pakts mit. Er begründet diese Maßnahme damit, daß die Teilnehmer mehr Zeit benötigten, um sich entsprechend vor- zubereiten. Der Militärausschuß, der am 12. Oktober zusammentreten sollte, wird seine Sitzungen erst am 24. Oktober begin- nen. Der Verteidigungsausschuß wird statt am 16. Oktober am 28. Oktober zusammen- kommen. 5 5 Der Rat der Nordatlantik-Pakt- Staat. wird inzwischen in der laufenden Woche in New Vork zusammentreten, um sich mit der gemeinsamen Verteidigung Europas zu be- schäftigen. Die Ausschüsse sollen die Be- schlüsse des Rats praktisch ausführen. War Stimmendurchzählung in alten Ländern vereinbart?/ Dr. Veit lehnt Trennung ab. Freiburg. In einer sechs Punkte um- fassenden Erklärung zum Ergebnis der Volksbefragung im Südwesten hat die süd- badische Landesregierung am Dienstag nach vierstündiger Kabinettssitzung die beschleu- nigte Ausgliederung Nordbadens aus dem Staatsverband mit Nord württemberg und die beschleunigte Wiederherstellung Badens in seinen alten Grenzen als logische Folge des Abstimmungsergebnisses gefordert. Im Anschluß an die Feststellung, daß sich das Volk im jetzigen Baden eindeutig gegen den Südweststaat entschieden habe und daß sich auch im Raum des früheren Badens die Mehrheit für die Wiederherstel- lung des alten Badens ausgesprochen habe, erinnert die Regierung in ihrer Erklärung daran, daß bei den früheren Südweststaat- verhandlungen in Bühl, Bebenhausen und Freudenstadt entsprechend dem sinn und Zweck der Volksbefragung ausdrücklich die Durchzählung der Stimmen in den alten Ländern vereinbart worden sei. Weiter heißt es, der Wille des Volkes sei nun eindeutig erforscht und es sei ein selbstverständliches Von unserem Ft- Korrespondenten von Württemberg-Baden und Württemberg⸗ Hohenzollern jedesmal abgelehnt hätten, Südbaden über eine evtl. Auflösung der Württembergisch- badischen Verfassung mit abstimmen und den Landesteil Nordbaden lern vom See bis an des Maines Strand. Vor der klaren Entscheidung des Volkes haben Spitzfindigkeiten und Ausweichver- suche keine Geltung. Das Volk erwartet vielmehr eine unverzügliche Verständigung auf diese Weise majorisieren zu lassen. unter den Regierungen. Es würde micht Südbaden habe mit unserer Verfassung verstehen, wenn diese Verständigung ver- gar nichts zu tun. Nach dem Wahlergebnis hindert würde und Bonn entscheiden müßg- vom 24. Sept. erübrige es sich auch, heute te. 1 496 000 Männer und Frauen haben sich noch über eine Auflösung des württember- gisch- badischen Staates zu sprechen, da für den Südweststaat entschieden, 634 000 Waren dagegen. Das Volk hat ge- nur sich ja die große Mehrheit der weitaus sprochen, der Südweststaat muß kommen. meisten Kreise Nordbadens für den Süd- Weststaat entschieden hätten. Veit: Ländertrennung ausgeschlossen Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit unterstrich am Dienstag in einer Presse- konferenz erneut die Stellung der württem- bergisch- badischen Regierung zum Ergebnis der Volksbefragung und betonte, nachdem sich in Württemberg-Baden eine Mehrheit von über 76 Prozent und in Nordbaden von über 70 Prozent für den Südweststaat aus- gesprochen hätte, sei es für Regierung und Verpflichtungen in amerikanischen Bank- Gebot der Demokratie, diesen Willen zu 5 1 2 kreisen ein schwer zu überwindendes Mig- vollziehen. Abschließend dankte die süd- 4 1 55 1 0 1 1 trauen hervorgerufen habe. Die US- badische Landesregierung allen, die ihr 25 Regierung müsse sich aber zur Finanzierung der Verteidigungsleistungen auf ihre Banken stützen. g Das Polizeiproblem Am Samstag wird eine erste große Poli- zeikonferenz in Bonn stattfinden. Teilnehmer sind das Bundesinnenministerium, die Mini- ster präsidenten und die Innenminister der Bundesländer sowie deren Polizeisachverstän- dige. Sowohl die finanziellen wie auch die verfassungsrechtlichen Fragen, die durch die Mobilisierung der Polizei aufgeworfen wer- Zergwerkskatastrophe 1 Worksop.(Nottinghamshire),(dpa-REU- TER) 80 englische Bergleute kamen am Dienstag in einem Kohlenbergwerk bei Worksop in Nottinghamshire durch einen gewaltigen Grubenbrand ums Leben. Nach siebenstündigen vergeblichen Rettungsar- beiten wurde der Stollen geschlossen. Die Bergleute wurden durch die Flammen, die auf ein Förderband übergegriffen hatten, geschnitten. a Der Grubenbrand brach in den frühen Morgenstunden des Dienstags vierhundert Meter unter Tage an einer Stelle aus, die etwa tausend Meter von dem nach oben führenden Schacht entfernt war, Zweihun- dert Mann der Nachtschicht waren noch an der Arbeit. Viele von ihnen konnten sich in Sicherheit bringen. Einige waren durch den 5 1 6. 4 durch ihr Bekenntnis zu Gesamtbaden den eindeutigen positiven Auftrag zur Wieder- herstellung Badens gegeben hätten. „Südbaden hat mit württembergisch-badi- scher Verfassung nichts zu tun“ Der württembergisch- badische Innen- minister Ulrich weist nach Bericht un- seres Stuttgarter Korrespondenten dem- gegenüber darauf hin, daß die Staatsver- träge von Bühl, Bebenhausen und Freu- denstadt gerade deswegen nicht zustande gekommen seien, weil es die Regierungen in England: 80 Tote Grubenbrand macht Rettungsarbeiten unmöglich Rauch 80 erschöpft, daß sie die letzten hundert Meter nur kriechend zurücklegen Konnten. Am Dienstagmittag dab die Bergwerks- leitung bekannt, daß das Feuer zwar ge- löscht sei, daß Hitze und Rauch aber wei- tere Rettungsarbeiten unmöglich gemacht hätten. i Diese Bergwerkskatastrophe ist eine der schlimmsten in der Geschichte Großbritan- niens und die zweite innerhalb eines Monats. Am 8. September wurden 13 Bergleute ge- tötet, als eine Grube in New Cumnock (Schottland) durch einen Erdrutsch bescha- digt wurde. Nach 36stündiger Bergungs- arbeit konnten dort 116 eingeschlossene Bergarbeiter gerettet werden. Nordbaden nicht zu denken sei. Auch wenn der un wahrscheinliche Fall ein- treten würde, daß die verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit für die Trennung im Parlament zu Stande käme, müßte eine Volksabstimmung stattfinden, und dann Präsident Wohleb seine Haltung nicht ändere, bleibe nichts anderes übrig, als den Bund anzurufen. In diesem Falle sei es überflüssig, die vorgesehene Acht- Wochenfrist verstreichen zu lassen, da man doch nicht vorankomme. Der Südweststaat muß kommen schaft zur Vereinigung von Baden und Würt- schen Außenministeriums sagte, Frankreich Werde die Entscheidung der Bonner Regie- rung über die Bildung eines staates“ aus den drei Ländern anerkennen.„Wir sind der Ansicht, daß es sich um eine rein deutsche Ange- legenheit handelt und wollen uns in keiner Weise einmischen“. Er wies aber zugleich darauf hin, daß er hoffe, die Entscheidung werde gegen den Zusammenschluß dieser Länder ausfallen. l rung würde es begrüßen, wenn zwei Län- der— Württemberg und Baden— geschaf. ken werden, statt des einen„Ssüdweststaats“ Im Fall einer Vereinigung würde Baden 5 von Württemberg„geschluckt“ werden. Er sagte, Baden sei vorwiegend katholisch und na nur im Lande Württemberg-Baden. Falls yürd temberg„überspielt“ werden. Paris: Südweststaat„schluckt“ Baden i Paris.(UP) Ein Sprecher des französi- „Südwest- südwestdeutschen Die französische Regie- mehr Sympathien für Frankreich. EE e im Fall der Vereinigung von Würt⸗ Verhandlungen über Landtagswahl- 1 gesetz dauern an i Stuttgart.(tz.-Eig. Ber.) Nachdem die in der vergangenen Woche auf dem Petersberg abgehaltenen Besprechungen zwischen Ver- a l tretern der Landesregierung und des Land- chuſßz Arbeitsgemein- i Der Hauptausschuß der e ae en Württemberg- Baden mit den poli- temberg beriet sich am Dienstag unter Vor- tischen Beratern der alliierten Hohen Kom- sitz von Staatspräsident Dr. Gebhard Mü l- mission über das vorläufig abgelehnte Land- ler in Stuttgart über die nach dem 24. Sep- tember entstandene Lage. Am Schluß der mehrstündigen Konferenz, an der 24 Per- sönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus allen Landesteilen teilnahmen, wurde fol- gendes Kommuniqué herausgegeben: Das Volk im südwestdeutschen Raum hat sich. am 24. September mit fast drei Viertel Mehrheit zum Südweststaat bekannt. Die. Regierungen und Landtage der drei Länder tator am Rei sind nunmehr verpflichtet, diesen Willen ist am Dien des Volkes zu vollziehen. Das Abstimmungs- ergebnis in Württemberg-Baden und i überzeugende Mehrheit in den meisten ba- dischen Grenzkreisen beweisen das gegen- seitige Vertrauen und den Willen zum po- litischen und staatlichen Zusammenschluß der Badener, Württemberger und Hohenzol- 8 8 Eichstätt Bayern) zur Regelung persönlicher . Angelegenheiten beurlaubt worden Wie das bayrische Sonderministerium am Dienstag in München mitteilte, wird Hans Fritzsche nicht mehr in das Lager zurückkehren, da er am 20. September wegen guter Führung ohne- hin vorzeitig entlassen werden sollte. tagswahlgesetz zu keiner Einigung geführt hatten, wurden die Besprechungen am Diens- tag unter dem Vorsitz von Landtegspräsident Keil fortgesetzt. tungen dauerten stunden noch an. Die gemeinsamen Bera- in den späten Abend- Hans Fritzsche entlassen München.(dpa) Der ehemalige Kommen- chsrundfunk, Hans Fritzsch. stag aus dem Internierungslager 0 Die fran- MoRGEN Nr. 225 Mittwoch, 27. September 1950 2 5 5 88 N 88 err a A e Mittwoch, 27. September 1950 Wyschinski lächelt Wie Herr Wyschinski lächelt, wie er Dean Acheson die Hand drückt und wie er Ernest Bevin begrüßt, wie er zu den Fotografen ist und daß er die Journalisten nicht anschnauzt — das alles interessiert im Augenblick die Weltöfkertlichkeit mehr, als das was er sagt, denn nach vielen Erfahrungen glaubt man aus dem Benehmen der sowjetrussischen Delegierten bei internationalen Konferenzen mehr schließen zu können, als aus ihren Reden, die sich doch gleichen wie eine Grammophonplatte der anderen. So hat es auch diesmal wieder Berichterstatter und Schlachtenbummler entzückt, daß Wyschinski und sein Gefolge in Lake- Success verhält- nismäßig freundlich und, wie man sagt, leutseelig auftreten. Selbst der Angriff des Gouverneurs des Staates New Lork, Dewey, bei einem Bankett zu Ehren der UNO-Dele- gationen scheint die Laune des sowietrus- sischen Außenministers nicht allzusehr be- einträchtigt zu haben, jedenfalls nahm er Achesons Entschuldigungen in einer langen Unterhaltung über die Weltlage an. Num hat freilich die Entwicklung in Korea die Spekulationen Über einen westöstlichen Gedankenaustausch oder gar eine Annähe- rung, wie sie bei jeder internationalen heu- ferenz regelmäßig aufzutreten pflegen, neuen Auftrieb gegeben, und wenn der sowietrus- sische UNO-Chefdelegierte Jakob Malik dieser Tage von„Gesprächen auf höchster Ebene spricht, will man darin schon eine Verhandlungsbereitschaft des Kreml er- blicken. Freilich ist es angebracht— alle Erfah- rungen und so viele enttäuschte Hoff nun- gen lehren uns das— keine allzugroßen IIlu- sionen zu hegen. Auf der Bühne der Ver- einten Nationen sind in diesen Tagen die Friedenspläne sowohl des Westens wie auch des Ostens vorgeführt worden. Daß bei sol- chen Gelegenheiten das interessantere Spiel aber nicht vo r, sondern hinter den Ku- issen gespielt wird, ist eine längst be- kannte Tatsache. Wäre dem nicht so, wären alle diese Konferenzem sinn- und nutzlos. So bleibt uns im Augenblick nichts weiter zu tun als abzuwarten, ob sich aus dem nordkorea- mischen Piasko ein Gesprächsstoff ergibt. Der britische Außenminister Bevin soll test entschlossen sein. in New Vork mit allen Mitteln eine Bereinigung der Span- mungen zwischen dem Kreml und dem Westen herbeizuführen, in der Ueberzeu- „gung, daß die Sowiets angesichts der ein- deutigen Willensdemonstration des Westens und vor allen Dingen der Vereinigten Staa- ten, Friedensfühler auszustrecken wünsch⸗ ten Wir werden sehen. was hinter dem Sicherlich bitteren Lächeln Wyschinskis die- ses Mal steckt. H.. Das Dilemma des konstruktiven Migtrauens in der Generaldebatte über die Regie- rumgserklärung des Ministerpräsidenten Arnold, die der Landtag von Nordrhein- Westkalen in der vergangenen Woche ab- Bielt. hat als einziger Carl Severing, der die großen, einander ähnlichen Probleme der ersten und der zweiten Republik aus seiner langjährigen Amtstätigkeit als In- nenminister im Reich und in Preußen kennt. eine wirkliche Schlußfolgerung ge- 20 gen. Karl Arnold. der im Begriff ist, mit dem Eintritt in seine zweite Amtsperiode der an Dienstzeit äalteste der deutschen Nachkriegsministerpräsidenten ⁊zu werden, Konnte seine Regierungsbildung nur hinter dem Schirm des konstruktiven Mißtrauens- votums vollziehen, das auch in der neuen mordrhein- westfälischen Landesverfassung enthalten ist. Denn die Mehrheitsyerhält- Risse in Düsseldorf machen den Minister- Präsidenten mittels dieser Klausel ähnlich Unstürzbar wie den Bundeskanzler in Bonn, 80 dag mit Arnolds neuer Regierung eigent- lich niemand zufrieden ist Der Chef der enttäuschten FDP-Fraktion meinte dazu denn auch, das konstruktive Migtrauensvotum falle wie ein Bumerang auf seine Initiatoren zurück, wenn das Amt in falsche Hande gelegt werde. Severing aber stellte fest, daß man mit dieser Klau- sel doch eigentlich vom Regen in die Traufe gekommen sei.„Wenn ich gewußt hätte, wie sich die Dinge in Borm entwickeln würden und den Ablauf der drei letzten Monate in Düsseldorf vorher gekannt Hätte, dann hätte ich es für meine Person lieber bei dem Zustand belassen, der in Weimar auch nicht gerade glücklich gewesen 185. Carl Severing hat dann auch zu beden- ken gegeben, ob sich die erste Verfassungs- Anderung, die der Landtag gegebenenfalls in Angriff nimmt. nicht auf diese Frage beziehen müsse. Der Ruf nach der Verfas- sungsänderung ertönt meistens sehr rasch, Wenn sich eine oder mehrere Parteien von dieser und jener Bestimmung benachtei- ligt fühlen. Das konstruktive Mißtrauens- votum, dessen Väter damit die Unstabilität der Weimarer Regierungen aufheben Woll ten, die innerhalb von einem Dutzend Jah- ren achtzehnmal gewechselt haben. würde indessen, das liege sich zu ihren Gunsten anführen, andere Effekte haben als heute, wern sich die Parlamente zu einer kon- sequenten Aenderung des Wahlrechtes ent- Schlieben würden und damit, aber auch sonst im Zuge einer durchgreifenden demo- Kratischen Besinnung im politischen Leben, eine sachlichere und faire Haltung der Par- teien und der Politiker Platz greifen könnte. Die Berufung auf die Verfassung und der Wunsch, die zu ändern, sind kein Heilmit- tel, zumal in Bonn wie in Düsseldorf eine Ausmerzung des konstruktiven Migtrauens- votums eben wieder an den Mehrheitsver- Haltnissen scheitern würde, die die Anwen- dung des Votums unmöglich machen. Also gibt es keinen Ausweg? Nun, es liegt in der Eigenart der parlamentarischen Demo- Kratie, daß ein Ende bei ihr zugleich auch immer ein Anfang ist. Die Freien Demo- kraten sind in Düsseldorf ebenso in der Opposition wie die Sozialdemokraten, und Se Werden beide dazu beitragen können, daß die Regierungsarbeit zu erfolgreichen Ergebnissen führt. Das ist vielleicht kein dritter Weg, aber eine dritte e F. n Wird Carlo Schmid Cener ons in Stockholm? Deutsche„Riesenansprüche“ gegen Schweden? Von unserem Skandinavlen- Korrespondenten Dr. F. Stockholm. In politischen und wirtschaft- lichen Kreisen Schwedens erwartet man mit gleicher Spannung die Ernennung und An- kunft des neuen deutschen— vorerst Gene- ralkonsuls. Dieses Interesse ist verständlich, da Westdeutschland umsatzmäßig wieder Schwedens zweitgrößter Handels- partner ist. Um 80 erforderlicher ist es, daß Westdeutschland baldmöglichst seine eigene diplomatische Repräsentation in Stockholm hat., mit der alle diffizilen und akuten Fragen des schwedisch- deutschen Handels besprochen werden können. Man weiß, daß für deutsche Rechnung bereits 13 Büroräume in der Västra Trädgaardsga- tan in Stockholm gemietet sind, die des baldigen Einzugs des neuen Generalkonsuls und seines Stabes harren. 8 Wer der neue Mann wird, weiß man noch nicht mit Bestimmtheit, aber soeben bringt „Aftonbladet“ einen sehr interessan- ten Artikel zu diesem Thema unter der sen- sationellen Ueberschrift auf der ersten Seite: Deutsche Riesen ansprüche Für soziale Ordnung- Böckler: Schaffende Menschen Düsseldorf(dpa) Der DGB-Vorsitzende Dr. h. c. Hans Böckler forderte am Dienstag auf einer großen Gewerkschafts- kundgebung in Düsseldorf eine soziale Ord- nung, die den Bolschewisten und ihren Pro- pagandarednern ein für allemal den Wind aus den Segeln nimmt.„Nur ein lebenswer- tes Leben ist wert, verteidigt zu werden.“ Böckler warnte vor böswilligen Darstellun- gen über gewerkschafliche Absichten. Es dürke nicht vergessen werden, daß die ge- samte Bevölkerung der Bundesrepublik in einem Boot sitze. 8 Es sei endlich an der Zeit, so betonte Böckler, daß die große Schicht der schaf- fenden Menschen ihre Anerkennung Als gleichberechtigtes Glied der Wirtschaft und der Gesellschaft finde. Es gehe dem deut- schen Arbeitnehmer nicht nur um ein grö- Beres Stück Brot, sondern er erstrebe auch den Platz an der Sonne, der ihm bisher zu unrecht vorenthalten wurde. Zu den Versuchen, die gewerkschaftliche Einheit zu stören und sie durch gewerk- schafts feindliche Bestrebungen zu untergra- ben, erklärte Böckler:„Jeder von uns, Frau wie Mann und Jugend, ist vor die Gewis- sensfrage gestellt. für ein Leben in Freiheit einzustehen oder ein Dasein in Sklaverei zu erdulden“. „Die in den Gewerkschaften zusammen- geschlosenen schaffenden Menschen haben sich in ihrer Gesamtheit klar und eindeutig zu der Idee von Recht und Freiheit be- kannt, welche die Grundlage eines jeden geordneten Staates ist. Sie werden zu der demokratischen Bundesrepublik Deutsch- lands stehen, wenn auch die Regierung die ses Landes ein Bekenntnis zu der großen Schicht der Arbeitnehmer durch Anerken- nung ihrer berechtigten wirtschaftlichen und sozialpolitischen Forderungen bisher noch schuldig geblieben ist“. Der Leiter des Wirtschafts wissenschaft- lichen Instituts der Gewerkschaften in Kön. Dr. Viktor Agar t z, erklärte, die deutschen Firmen könnten nur durch den Pruck hoher und steigender Löhne gezwungen werden, zu modernisieren und ⁊zu rationalisieren, wie es auch in den USA üblich sei. Die Lobnquote am Produktionswert sei von der Indexzahl fünfzig im Jahre 1936 auf 37 im Juni dieses Jahres gesunken. Im glei- chen Zeitraum sei die Gewinnquote von fünfzig auf 63 angestiegen. Agartz bestritt, daß höhere Löhne zu höheren Preisen führen müssen. Die Aus- — gegen Schweden.“ Der Artikel ist be- Achtlich. nicht nur, weil„Aftonbladet“ auf- lagenmäßig zu den größten Blättern Schwe- dens gehört, sondern auch, weil der Verfas- ser kein anderer als Gunnar Müller n ist, in deutschen Fragen, und besonders auf personellem Gebiete fraglos einer der best- informierten skandinavischen Publizisten. Er tippt auf Prof. Carlo Schmid als designierten Generalkonsul für Sehweden. Gunnar Müllern gibt zu, daß die Ernennung Professor Schmids kaum mit den üblichen Prinzipien Bundeskanzler Ade- nauers in Einklang wäre, daß in diesem Falle jedoch besonders schwerwiegende Gründe für ein Abweichen von der Regel sprächen. Richtig ist jedenfalls, daß Carlo Schmid kürzlich zu einigen Vorträgen in Stockholm war und sich hierbei sehr ein- gehend über schwedische Fragen infor- mierte. Die wesentliche Qualifikation Carlo Schmids liegt jedoch nach Gunnar Müllern's gegen Bolschewismus müssen Anerkennung finden weichmöglichkeiten über die Sachkosten sejen im Bundesgebiet riesengroß. Wenn nach der Geldreform Industrie und Handel nicht die geringsten Hemmungen gehabt hätten, die Marktlage für sich auszunutzen, körme man es der Arbeitnehmerschaft nicht verwehren, wenn sie ihren Lohn den ver- Arderten Verhältnissen anpassen wollten. Eine Marktlage auszunutzen, sei ein Grund- element der freien Wirtschaft. An der Kundgebung nahmen auch die Bundesminister Erhard, Storch, WII- dermuth und Niklas, der nordrhein- Westfälische Ministerpräsident Karl Ar- nold, der SPD-Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher und sein Stellvertreter Erich Ollenhauer sowie der General- direktor der deutschen Kohlenbergbau- leitung, Dr. Heinrich Kost, teil. Sowjetrußland und Weltmann Informationen in der Tatsache, daß er einer der besten deutschen Experten für internationales Recht sei,— „und das in Schweden beschlagnahmte und verkaufte deutsche Privateigentum gehört ja unter das Etikett mißhandelten internatio- nalen Rechtes“, konstatiert„Aftonbladet“.— „Wenn Deutschland seine Souveränität Wie- der erhält“, so fährt der Artikel fort,„kön- nen wir Schweden uns auf ein interessantes und für uns wahrscheinlich sehr teures Nachspiel zu den in Uebereilung in den ersten Nachkriegsjahren vorgenommenen Maßnahmen gefaßt machen. Es geht um das deutsche Privateigentum, das überwiegend zum Vorteil der Amerikaner beschlagnahmt und verkauft wurde... In Widerspruch zu internationalen Recht haben die Amerikaner die Beschlagnahme und den Verkauf des privaten deutschen Eigentumes in Schweden erzwungen. und den größten Teil behalten, Während die Deutschen einen kleineren An- teil bekommen sollten.. Zu den verkauften Werten gehören Millionenobjekte wie AEG, Osram, Persil, Beteiligungen an Gruben A N Zur objektiven Wertung dieser immerhin prominenten schwedischen Zeitungsstimme ist allerdings hinzuzufügen, daß der Eigen- tümer von„Aftonbladet“, ebenso Wie von „Stockholms Tidnungen“, der Bruder des durch Selbstmord(oder Mord?) verschiedenen Zündholzkönigs Ivar Kreuger, der Groß- industrielle Torsten Kreuger ist, dem man eine übertriebene Amerika- Freundschaft nicht nachsagen kann. Daraus erklärt sich vielleicht die Schärfe des Tones, Richtig ist jedenfalls, daß man in schwedischen Wirt- schafts- und politischen Kreisen es nur für eine Zeitfrage hält, wann von deutscher Seite Schadensersatzforderungen geltend gemacht Werden. Man hofft hierbei mit Zuversicht, daß der neue deutsche Generalkonsul— ob er nun Carlo Schmid oder anders heißt einen„Modus procedendi“ finden wird, der die traditionelle deutsch- schwedische Freund- schaft nicht gefährdet. das persische Gold Russisch-persische Wirtschaftsverhandlungen vor dem Abschluß von unserem Korrespondenten London. Nach neuesten Informationen sollen die persisch- sowjetischen Wirtscehaftsver handlungen, die vor vier Wochen in Teheran begannen, kurz vor dem Abschluß stehen. Diese Verhand- lungen wurden in London sehr aufmerksam verfolgt, besonders seitdem es offenbar wurde, daß die Russen die Kurden dazu be- wegen konnten, termingemäß einen Auf- stand zu beginnen, der den Versuch, auf die persischen Unterhändler einen 18 aus- zuüben, kaum verleugnen Rönnte. Es gibt mannigfache Aihaltspunkte dafür, daß die- ser Kurdenaufstand nicht nur von sowietie da die seitherige Methode des direkten schen Agenten geführt, sondern auch auf drahtlosem Wege von der Sowjetunion aus ferngesteuert wurde. Die Intensität des Auf- standes richtete sich je nach der Haltung der persischen Vertreter bei den Wirtschafts- verhandlungen. ö Soweit bisher bekannt wurde, zeigten die Russen gegenüber dem Iran auf den ersten Blick hin großzügig wirkendes Entgegen- kommen. Sie erklärten sich nicht nur zu Gebietsbereinigungen im Norden, am Kaspi- schen Meer, bereit, sondern zeigten sich auch geneigt, das persische Gold zurückzugeben, das die Sowjets seit dem zweiten Weltkrieg in treuhänderische Verwahrung genommen haben. Dieses Gold soll allerdings nur teil- weise in Barrenform zurückgegeben wer- Journalisten verlangen Ehrenerklärung Protest gegen Diffamierungen in der letzten Bundestagsitzung Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die Bundespresse- konferenz hat am Montag in einem Schrei- ben gegen die Vorgänge und Diffamierun- gen der deutschen Presse in der 88. Plenar- sitzung des deutschen Bundestages prote- stiert und eine Ehrenerklärung verlangt. Der Brief ist an Prof. Carlo 8 e h m i d, den Vize- Präsidenten, gerichtet. Die Mitglieder der Bundespressekon- ferenz sind sich bewußt, so wird darin ge- sagt, daß die deutsche Presse ebenso“ wenig einen Anspruch auf Vollkommenheit er- heben kann, wie jede andere dem Einfluß der Zeitumstände unterworfene Institution. Sie nehmen aber für sich in Anspruch, daß sie ehrlich bemüht sind, ihre Pflichten ge- genüber dem Staat und seinen Einrichtun- gen sowie gegenüber der Bevölkerung nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen und glauben sich zu der Feststellung ver- pflichtet, daß der größte Teil der deutschen Journalisten ebenso verantwortungsbewußzt tätig ist. In dem Brief wird dann die Bereit- schaft der in Bonn akkreditierten Jour- nalisten zum Ausdruck gebracht, vertrauens- voll sich dem Parlament zur Verfügung zu stellen. 5 Abschließend wird in dem Brief gesagt: „Die Bundespressekonferenz möchte keinen Zweifel darüber lassen, daß sie im Interesse des Ansehens ihrer Mitglieder und der deut- schen Presse sich überhaupt zu weiteren Schritten gezwungen sehen würde, wenn die Vorfälle des 22. September 1950, den bereits eine große Zahl von Abgeordneten als „schwarzen Tag des Parlaments“ bezeichnet haben, nicht in gerechter und sachlicher Weise bereinigt werden könnten.“ Nordbadischer VVN- Vorsitzender N verhaftet Karlsruhe,.(c. e.-Eig:-Ber.) Der Karls- ruher Strafverteidiger A. F. Hoffmann, ist, wie am Dienstag verlautet, verhaftet worden. Hoffmann ist seit Jahren Mitglied der SpD und Stadtrat von Karlsruhe. Er bekleidete seit 1946 die Stelle eines Lan- desvorsitzenden der VVN in Nordbaden und war Senator des württembergisch- badischen Verwaltungsgerichtshofes in Karlsruhe. Wie Oberbürgermeister T6Gp- per der Presse mittteilte, bat Hoffmann bereits sein Stadtratsmandat niedergelegt. Gleichzeitig wird bekannt, daß er aus den Reihen der SpD ausgeschlossen wurde. Nähere Einzelheiten werden im Laufe der nächsten Tage von der Oberstaatsanwalt⸗ schakt in Karlsruhe bekanntgegeben werden. Schäffer verhandelt mit Bayernpartei Bonn,(dpa) Im Beisein von Bundeskanz- jer Dr. Konrad Adenauer verhandeite Bundesfinanzminister Fritz Schäffer am Dienstag in Bonn mit dem Bundestagsfrale- tionsvorsitzenden der Bayernpartei, Dr. Gebhard Seelos, und dem Generalsekre- tar der Partei, Dr. Ernst Falkner. Die beiden Vertreter der Bayernpartei werden, Wie sie nach der Besprechung erklärten, imrer Fraktion am Mittwoch über den Inhalt der zweistündigen Unterredung berichten. Ulbricht war in Sofia Sofia.(dpa) Der bulgarische Minister- präsident Walko FTscherwenkof und der stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetzonenregierung Walter Ulbriocht begrüßte am Montagabend in Sofia die am gleichen Tage zwischen der Sowjetzonen- republik und Bulgarien geschlossenen Ab- kommen als Beweis für die auf fried- lichem und freundschaftlichen Bezie- hungen auf beider Länder. Die beiden Redner bezeichneten gleichzeitig die New Vorker Deutschlandbeschlüsse der drei Westmächte als direkte Bedrohung des deutschen Volkes und als einen neuen Akt der Kriegsvorbereitung, die vom bulga- rischen und vom deutschen Volk zum Scheitern gebracht werden müßten. Tescherwenkof versicherte, die in Sofia unterzeichnete gemeinsame Erklärung zeige, daß Deutschland und Bulgarien zum ersten Male in der Geschichte auf wirklich kreundschaftliche Beziehungen miteinander eingehen, Ulbricht erklärte, die Abkom- men seien auf der Basis der Gleichberech- tigung zustande gekommen. Die„weise Politik Generalissimus Stalins“ habe nicht nur die Demokratisierung der Sowjetzone und die Schaffung eines neuen Wirt- schaftssystems bewirkt, sondern ihr auch das Recht zur Selbstregierung gegeben. Ulbricht ist inzwischen wieder nach Berlin zurückgekehrt. 5 den. Für den Rest sollen die Perser sowje- tische Maschinen als Gegenleistung akzep- tieren. Dafür erwartet die Sowjetunion vor allem von Persien Oellieferungen gegen Weltmarktpreise und eine Erneuerung des Fischerelabkommens, das im nächsten Jahr abläuft, sowie überhaupt eine Intensivie- rung des persisch-sowietischen Warenaus- tausches und gut nachbarliche Beziehungen, die es, den Agenten Moskaus erleichtern könnten, im Iran einzudringen und eine neue Taktif der Aushöhlung zu entwickeln, Drucks an der Nordgrenze nicht den ge- Wünschten Erfolg, Persien zu einem engeren politischen Anschluß an die Sowjetunion zu bewegen, gebracht hat. In Teheran sieht man die Gefahren eines solchen Handelsabkommens genau so wie in London und Washington. Aber der persi- sche Ministerpräsident, General Ra z ma ra, dem man den Ehrgeiz nachsagt, ein persi- scher Kemal Attatürk werden 24 wollen, glaubt im Interesse seines Landes niclit auf eine Intensivierung des Handels mit der Sowjetunion verzichten zu können. Ah- gesehen davon, daß hierdurch die Wirt- schaftliche Lage des Landes verbessert werden könnte— der Warenaustausch zwi- schen Persien und der Sowjetunion um- faßte vor dem Kriege rund ein Drittel des gesamten persischen Außenhandels— ver- spricht er sich davon ein Nachlassen des Drucks der Tudeh, der großen kommunisti- schen Massenpartei, die trotz Verbots an ihrer Anziehungskraft auf die Masse der verarmten Bevölkerung nichts verloren hat. Nachdem nun das amerikanische Vertei- digungs ministerium— wie hier bekannt wird— eine offizielle Broschüre heraus- gegeben hat, in der von der Möglichkeit ge- sprochen wird, daß die Sowjets sich den Iran auswählen könnten, einen zweiten Fall Korea zu schaffen, verfolgt man mit noch stärkerem Interesse die Entwicklung in Per- sien und hofft, daß Außenminister Bevin in New Vork Gelegenheit nehmen wird, sich mit dem amerikanischen Außenminister über ein gemeinsames Vorgehen zu unter- halten. Anklageverlesung im Falkenhausen- Prozeß Brüssel.(dpa-REUTER) Am zweiten Tag des Brüsseler Kriegsgerichtsprozesses gegen den ehemaligen deutschen Militärgouver- neur von Belgien und Nordfrankreich, den ehemaligen Generalobersten von Falken hausen, und drei Mitangeklagte ehe- malige Generale wurden mit der Verlesung der Anklageschrift begonnen. Sie umfaßt hundert Seiten. Jeder der Angeklagten er- hielt eine Abschrift. In der Anklageschrift wird festgestellt, auch in Belgien sei der von Hitler im De- zember 1941 unterzeichnete Nacht- und Nebelerlaß“ angewendet worden. Die vier Angeklagten seien für die Durchführung dieses Befehls in Belgien verantwortlich, der die Todesstrafe oder Gefängnisstrafen für Sabotage oder Spionagetätigkeit vor- sah. Der Befehl habe das Ziel gehabt,„Ter- ror wirkungen auszulösen“. In der Anklageschrift heißt es weiter, nach erbeuteten deutschen Berichten seien 1942 insgesamt 587, 1943 insgesamt 1953 und in den ersten sieben Monaten des Jahres 1944 insgesamt 2242 Häftlinge aus Belgien verschickt worden. Wenn Sabotageakte nicht aufgeklärt werden konnten, seien Zivili- sten willkürlich als Geiseln festgenommen und hingerichtet worden, Auf diese Weise seien über 240 Belgier umgekommen. Die Verhandlung wurde anschließend auf Mitt⸗ woch vertagt. 5 Notte zum Tage. „Ueble Kriegshetze“ Berli n. Die vierte Ostberliner Strafkam- mer stellte am Dienstag in einer Urteilsbe- gründung fest, daß die Forderung, Kriegs- gefangene aus der Sowjetunion freizulassen, eine„üble Kriegsketze“ und„Gefährdung des Friedens“ sei und gegen die Kontrollratsbe- stimmungen verstoße. Das Urteil wurde gegen den 22 dhrigen Boten Franz Taterer gefällt, der im Sotoſetsektor Flugzettel mit der Forde- rung auf Entlassung der Kriegsgefangenen in der Sowjetunion verbreitet hatte. Er erhielt drei Monate Gefängnis.(dpa) Das spanisch- portugiesische Gespräch La Coruna(Spanien).(UP)— Bei der überraschenden Zusammenkunft zwischen dem spanischen Staatschef Franco und dem portugiesischen Minister präsidenten Sa Jaz ar wurde nach Aeuhßerungen unter- richteter Kreise die internationale Lage im Verhältnis zum iberischen Pakt zwischen beiden Ländern besprochen. Franco habe seiner Befriedigung darüber Ausdruck ge- geben, daß sich Portugal für die Einbezie- hung seines iberischen Schwesterstaates in den Atlantikpakt eingesetzt habe. In diesem Zusammenhang sei auch über die gegen- Wärtige Tagung der Vereinten Nationen ge- sprochen worden, insbesondere hinsichtlich der Wiederherstellung voller diplomatischer Beziehungen der UNO- Staaten zu Madrid. Die genannten Kreise erinnerten daran, daß Salazar im August anläßlich eines In- terview erklärt hatte, die Grenze Portugals liege an den Pyrenäen. Daher wird von diesen Kreisen angenommen, daß Portugal im Kriegsfalle Spanien seine gutausgerü- stete Armee zur Verfügung stellen wolle. Nach ihrer Unterredung inspizierten Franco und Salazar gemeinsam die Küsten- batterien von Monte San Pedro. Salazars Besuch in Spanien wird als privat bezeich- net. Er wird am Dienstag einige Besich⸗ tigungsfahrten unternehmen und am Mitt- woch wahrscheinlich nach Portugal zurück- kehren. General Franco wird sich nach Mittei- lung gewöhnlich gut unterrichteter Lissabo- ner Kreise am Mittwoch zusammen mit dem portugiesischen Minister präsidenten Dr. Sa- lazar von Spanien aus nach Portugal bege- ben. Beide Staatsmänner wollen dem Ver- nehmen nach in Oporto mit dem portugiesi- schen Außenminister Dr. Paulo Cunha zu- sammentreffen. An den Unterredungen zwischen Franco und Salazar auf spani- schem Boden hatte fast ständig auch der spanische Außenminister Martin Arta jo teilgenommen. General Franco hat Portu- gal zum letzten Male im Oktober vergange- nen Jahres besucht. Arbeiterdemonstrationen in Wien Wien.(dpa) In verschiedenen Stadtteilen von Wien fanden am Dienstag Arbeiter- demonstrationen gegen das geplante Lohn-: abkommen statt, die, wie man annimmt, von kommunistischer Seite inszeniert Wurden. In vielen Fabriken wird gestreikt. Eine W Wiener Bundeskanzleramt, um bis zur Regierung vorzudringen., Eine Abord- nung der Demonstranten wurde daraufhin von Mitgliedern des Kabinetts empfangen. Die Arbeiter demonstrierten gegen ein von den Gewerkschaften vorgeschlagenes neues Lobnabkommen und gegen damit verbundene Preiserhöhungen, die die Le- benshaltungskosten erhöhen würden. Aus Fabriken des sowjetischen Sektors wurden Arbeiter mit Lastkraftwagen in das Stadtzentrum gefahren. Sie trugen Trans- parente mit den Aufschriften„Wir wollen keine Hungerlöhne“ und„Fort mit dem Hunger abkommen“. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei gab es eine Reihe von Verletzten. Der Vorsitzende des sozialistischen Ge- Werkschaftsbundes Johann Böhm erklärte am Dienstag, das von den Demonstranten bekämpfte Lohnabkommen werde zwar zu Preiserhöhungen führen, diese würden aber durch die zehn- bis achtzehnprozenti- gen Lohnerhöhungen ausgeglichen. Die Ziele der Ford- Stiftung Washington.(dpa) Die Ford- Stiftung, die mit einem Kapital von 200 Millionen Dollar die reichste öffentliche Stiftung der Erde ist, wird sich der Förderung des Weltfriedens widmen. Wie die sieben Treuhänder det Stiktung am Dienstag in Washington be- kanntgaben, will die Stiftung„alle Bestre- bungen fördern, von denen ein wesentlicher Beitrag zum Weltfrieden und zur Schaffung einer Weltordnung auf der Grundlage von Recht und Gesetz erwartet werden darf“. Die Förderung der Physik, der Medizin und des Gesundheitswesen will die Stiftung anderen Institutionen überlassen,. da die Schaffung eines ständigen Friedenszustan- des„die größte Gegenwartsaufgabe“ sei. Pie Stiktung will ferner zur Verbreitung der Grundsätze von Freiheit und Demokratie und zur allgemeinen Förderung des wirt- schaftlichen Wohlstandes auf der ganze Erde beitragen und sich um die Hebung des Bil- dungsniveaus bemühen. i a Die Stiftung geht auf Zuwendungen def Familie des 1947 gestorbenen Automobil- königs Henry Ford zurück. Der bisherige Marshallplan Administrator Hoff mas wird voraussichtlich den Posten des Direk- tors der Ford- Stiftung übernehmen. Peking fordert Zulassung zur China-Debatte New) Vork.(dpa) In einem Telegramm a das UNO- Hauptquartier in New Vork haf die Regierung der Volksrepublik China an Montag die Zulassung ihres Vertreters 2 der Debatte der Vollversammlung über die angebliche Verletzung des chinesischen Luft. raunis durch die USA gefordert. In dem Telegramm, das von dem Außenministet der chinesischen Volksrepublik, TS Hu? En Lal, unterzeichnet war, wurde bes hauptet, am 22. September habe sich ein neuer amerikanischer Uebergriff in der Pro- vinz Liautung ereignet. 5 Gegen den hartnäckigen Widerstand def Ostblockstaaten setzte die UNO-Vollver, sammlung am Dienstag die Beschwerde Nationalchinas wegen„Bedrohung der pol tischen und territorialen Integrität China durch die Sowjetunion auf ihre Tagesord, nung. Der Beschluß wurde mit 44 gegen Stimmen bei 7 Enthaltungen gefaßt. . von Demonstranten brach mit Ge- Gurch die Pottzeſiabsperrungen Vor dem get der ein für unc in rin, fore Wer bat dies mil mel ver 0 heit mei sein Mü noc jede mel gan Ren V Schy ein von Wußgt und seien ten des Hab hatte Har che scher recht kom zucht diese Aus!: hat leicht mag nur und oder der s wäre Gute itzer einm vielle Wir das Sesic zen ume licher zen, Nr. 225 Mittwoch, 27. September 1950 2„ 5 Nach amtlichen Schätzungen leben im Bun- 2 desgebiet 80 000 kinderlose Witwen unter gen 40 Jahren, 50 000 kinderlose Witwen über Hlt, 20 Jahre. 539 000 Witwen unter 50 Jahren mit de- Kindern und 319 00 Witwen über 50 Jahre in mit Kindern. Die Zahl der Waisen im zielt Bundesgebiet ist 1,3 Mill. Davon sind 30 000 Vollwaisen und 1 250 000 vaterlose Kinder. — Man kann ruhig einmal darüber spre- chen: nämlich wovon die Witwen und Wai ach sen dieses Krieges eigentlich leben sollen. d Die nach Ortsklassen gestaffelten Renten für 883 die Kriegshinterbliebenen betragen 27, bis 30.— DM für eine Kriegerwitwe und un 27,— bis 28,50 DM für ein Kriegswaisen- en ind. Leider haben die Gesetzgeber ver- 3 gessen, eine Gebrauchsanweisung mitzulie- 8 kern, wie diese Rente zu verwenden ist, hen] penn man am Leben bleiben will. Sie „ reicht nicht einmal für das Lebensnotwen- 2 8 digste. 5 in Der Verlust des Ernährers der Familie sem ist wahrlich billig veranschlagt. Was wissen en- wir denn von dem Maß an seelischem Leid, ge. das von all diesen Frauen still und tapfer lich getragen wird? Wer von den Außenstehen- cher den ahnt ihre wirtschaftliche Not, seit mit did der Währungsreform jeder Rückgriff auf 125 einen Spargroschen illusorisch wurde? Tag In- für Tag werden von alleinstehenden Frauen gals und Müttern Situationen gemeistert und 90 Kämpfe um die nackte Existenz geführt. die uga! alle diejenigen beschämen müßten, die sich er- in Debatten und Abstimmungen wegen ge- le. ringfügiger Abzüge zugunsten der Aufbrin- rten] gung von drei Milliarden ereifern wollen, 1 5 die das neue Bundesversorgungsgesetz er- ene, tordert. Der Krieg verlangte von den Wit⸗ Ach wen und Waisen größere Opfer— ohne De- 10 batten und Abstimmungen tt. Wer weiß denn. wie sie wirklich leben, 15 diese Mütter, die zum Ernährer ihrer Fa- ück. milie werden mußten. seit die Väter nicht „mehr wiederkamen? Mit welcher Selbst- ttei.] verständlichkeit sich inre Kinder in das Un- abo abänderliche einer grausam zerstörten Kind- Sen heit hineinfinden? Zum, Glück wissen sie Sa⸗ meist gar nicht, daß auch ihr Leben anders 88 sein würde. wenn ihre Mütter eben nur Ver- Iütter zu sein brauchten. Sie wissen auch esl noch nicht, dag die 30 DM Tagegeld, die jeder Bundestagsabgeordnete bekommt, nen] mehr sind, als den Kriegswaisen für den N ganzem Monat zugebilligt wird. der Und dabei sollen die Kinder von ihrer 11115 Rente nicht nur satt werden, sondern sie inge⸗ en Besser als Kurliste und Fremdenbuch teilen gibt oftmals das erste gemeinsam eingenom- iter-⸗ mene Frühstück darüber Aufschluß, ob der ohn: Nachbar sich benehmen kann. Darf ich einige Unschicklichkeiten aufzählen? Was ein„Fußbad“ ist, dürfte allgemein bekannt sein. Es müßte nicht sein. Aber, weil die Tasse num zu hoch gefüllt wurde, floß das Getränk über. Nun aber nicht etwa ner- vös werden und die Flüssigkeit von der uthin Untertasse in die Tasse zurückgießen! Das ngen. Wäre unschicklich. Man lasse sich eine neue ein Untertasse bringen. Senses Wenn man jemand eine Tasse zum Ein- damit gleßen reicht, nimmt man stets die Unter- Le.] tasse mit, auf der man den Löffel liegen 110 gt. 11 42 Liegt auf der Zuckerschale eine Zucker- Zange, so benutze man sie auch. Andernfalls ist es keine Unschicklichkeit, den Würfel- zucker mit der Hand zu nehmen. Den eige- K 5 Löffel zu benutzen, ist auf jeden Fall alsch. A propos: Löffel! Nur wenige Male rühre man mit dem schräg gehaltenen Löffel im Getränk, und das soll möglichst geräuschlos geschehen. Es ist auch nicht er- freulich, wenn der Nachbar sein Getränk schlürft und den Löffel dabei in der Tasse läßt. Er gehört rechts auf die Untertasse, nicht etwa auf den Tisch. Ebenso falsch ist es, ihn mit dem Stiel auf den Tisch, auf den Rand der Untertasse zu legen. Ob das Ge- tränk die richtige Trinktemperatur hat, prüft man nicht mit dem Löffel, sondern man nimmt ein Schlückchen aus der Tasse. Das fortgesetzte Herumrühren ist unschick- leine Ungeschicklichkeiten am Frühstũdæstisch kurze Zeit aus der Hand gelegt wird, darf d wovon sollen sie leben! Wachsen aus Schuhen und Kleidern heraus, die gekauft und bezahlt sein wollen. Für sie sind die Schaufenster des Lebens mit unerreichbaren Dingen angefüllt. Sie haben früh verzichten gelernt und sind oft weit über ihr Alter hinaus gereift. In einer bei- spielhaften Selbständigkeit des Handelns treffen sie ihre kleinen und großen Ent- scheidungen, hinter denen ein rührender Ernst und Eifer des Helfenwollens steht. Wo eine Kriegerwitwe mit ihren Kin- dern noch einen Rückhalt an den Eltern hat, wird ihr Existenzkampf um manches leichter. Wie aber leben die Mütter, die allein für ihre Kinder sorgen müssen? Und Wie leben die Kinder? Wir wollen einige Beispiele herausgreifen: Frau R. ist 35 Jahre alt. Die Rente für Mutter und Kind beträgt insgesamt 56,50 DM. Davon sollen Miete. Heizung, Licht und Essen bezahlt werden. Frau R. hat im amerikanischen Krankenhaus eine Stellung gefunden, macht Schwesterndienst ven 7 Uhr früh bei Tagdienst oder bis 7 Uhr früh bei Nachtdienst. Tagdienst bedeutet für die neunjährige Inge seit ihrem sieb- ten Lebensjahr: allein aufstehen. wenn der Wecker rasselt. und sich allein anziehen. Frühstück und Mittagessen wurden bisher durch die Schulspeisung ersetzt. Nacht- dienst bedeutet für die Mutter einéè ver- mehrte Unruhe um das alleingebliebene Kind, das allerdings Ordnung zu halten weiß wie eine umsichtige Hausfrau. Frau B. hat nicht nur den Mann, son- dern als Sudetendeutsche auch die Heimat verloren. Zwei Buben von 9 und 11 Jahren und ein Mädchen von 8 Jahren wollen satt werden und sauber gekleidet sein. Die 150 DM Soforthilfe wurden für den drin- gend benötigten Kleiderschrank aufge- braucht. Gelegenheits- und Heimarbeit rei. chen nicht mehr aus, um durchzukommen. In einem amerikanischen Haushalt kocht, wäscht und putzt sie bei Tag, um daheim bei Nacht noch einmal die gleiche Arbeit zu tun. Die vorgekochten Mahlzeiten für die Kinder werden von einer benachbarten Flüchtlingsfrau gewärmt. Küchendienst und Einkäufe von den Buben erledigt. Manch- mal freilich sind sie aber auch nur Buben. Ein schweres Herzleiden macht der 45 jährigen Frau K. einen zusätzlichen Ver- dienst unmöglich. Sie erhält deshalb eine Rente von 56 DM. Ihr einziges Lebensziel ist, die Kinder etwas lernen zu lassen. Die 17 jährige Tochter fand gegen Entrichtung ihrer Rente von 27 DPM eine haus wirtschaft- liche Lehrstelle in einem Heim. Der Junge War auf Grund vorzüglicher Leistungen vom Schulgeld befreit. Mit 18 Jahren fiel seine Rente weg. Nun springt die Fürsorge mit 20 DM ein. In den Ferien und wann immer es geht, hilft er beim Bauern um einen Reallohn. Mutter und Sohn leben anson- sten von ihren insgesamt 76 DM. Die Teil- nahme des Jungen an einem Klassenausflug war nur dank einer gütigen Spende mög- lich, weil der Fahrpreis von 2,50 DM. eine unerschwingliche Ausgabe bedeutet hätte. So ließen sich die Beispiele noch belie- big vermehren. Es sind immer die gleichen Schicksale. Unterdessen berät Bonn noch über das Inkrafttreten des neuen Kriegs- opfergesetzes, das als Bundesgesetz die unterschiedliche Rentenzahlung der einzel- nen Länder aufhebt. Nach dem neuen Ge- setz soll für Witwen mit mindestens einem Wenn im Dezember dieses Jahres die Nobel- Preisträger aus fast allen Ländern der Welt nach Stockholm fahren, um das fünfzig- zährige Bestehen der Nobelstiftung 2zu feiern, werden unter ihnen auch einige Frauen sein. Von den 129 lebenden Preis- trägern sind fünf weiblichen Geschlechts, und zwar die Forscherin Eva Joliot-Curie, die Dichterin Pearl Buck, die Sozialistin Emily Greene Balch, die Schriftstellerin und Politikerin Gabriele Mistral und die Aerztin Dr. Gerty Cori. Die Französin Marie Curie War die erste Frau, die den Nobelpreis erhielt. 1867 in Warschau geboren, studierte sie in Paris und heiratete den Physiker Pierre Curie. Ge- meinsam mit ihrem Mann setzte sie die Ar- beiten von H. Becquerel über radioaktive Strahlen fort. Als Marie Curie 1910 die Reindarstellung von Radium gelang, wurde sie 1911 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Die zweite Frau, die 1935 gemeinsam mit ihrem Mann den Nobelpreis für Chemie er- hielt, war ihre Tochter Eva Joliot-Curie. Sie und ihr Mann setzten das Werk der El- tern fort und entdeckten die künstliche Radioaktivität, wodurch die Grundlage der Atomumwandlung geschaffen wurde. Frau Dr. Gerty Cori und Professor Carl Cori. Neben Veröffentlichungen über In- sulin und Andrenalin untersuchten die For- scher vor allem den Kohlehydratwechsel. Sie entdeckten dabei eine phosphorsaure Glykoseverbindung, die nach ihnen Cori- übrig, als sich ein wenig in Geduld zu fassen. Der Henkel der Tasse ist dazu da, daß man ihn anfaßt. l Das Einbrocken und Eintunken von Ge- bäck sollte nur den kleinsten Kindern vor- behalten sein. 5 Butter streicht man nicht auf den Teller ramd ab. Sie wird, ebenso wie Eingemachtes und Honig, auf das Innere des Tellers ge- legt. Das Messer, das während des Essens Dampfsaftge winner erspart Zucker— erhält das Aroma Vor nicht allzulanger Zeit wurden in Deutschland kaum zwei Millionen Liter Fruchtsäfte im Jahr hergestellt. Nun wer den weit über achtzig Millionen Liter Fruchtsäfte aus deutschen Früchten restlos verbraucht.. Woher kommt dieser Aufschwung? Man hat immer mehr den Wert aller nur auf dem Teller liegen. Hier gilt das, Was über den Löffel gesagt wurde, wie auch für das übrige augenblicklich benutzte Besteck. 5 Kind zu der auf 40 DM erhöhten Grund- rente eine Ausgleichsrente von 30 DM tre- ten. Das ist als ein Erfolg der Vdk zu bu- chen der unermüdlich darum gekämpft hat. Zunächst ein theoretischer Erfolg. Wann wird er sich praktisch auswirken? Es ist höchste Zeit, daß etwas Greifbares ge- schieht. Die Kriegerwitwen und Waisen Warten schon allzu lange darauf. Lydi Barber Ein Baby fliegt nach Deutschland Vor etwa drei Wochen hatte die kleine Violetta Maciejewski, die Tochter eines pol- nischen Soldaten, jetzt in Nottingham bei Bury, Lancashire, zwanzig- bis dreißigmal am Tage krampfartige Anfälle. Nach den Worten der Eltern wurde das Kind von zwei Krankenhäusern mit der Begründung abgewiesen: Wir können nicht helfen. Vio- letta wurde per Flugzeug nach Deutschland gebracht und dem Flüchtlingsarzt, Gehirn- spezialist Dr. Friedrich Kroll, zur Behand- lung übergeben. Sie ist auf dem Wege der Besserung. Frauen als Nobelpreisträgerinnen Ester genannt wurde. Für die künstliche Herstellung dieser Verbindung wurde ihnen 1947 der Preis für Medizin zur Hälfte zu- erkannt. a Die schwedische Dichterin Selma Lager- 16f, die den unsterblichen Roman„Gösta Berling“ und viele andere berühmte Bücher schrieb, war 1909 die erste Frau, die den Nobelpreis für Literatur erhielt. Erst siebzehn Jahre später— 1926— er- hielt wieder eine Frau, die Italienerin Gra- zia Deledda, den Nobelpreis für Literatur. Sie schrieb Romane über Land und Leute ihrer Heimat Sardinien. 8 Den gleichen Preis bekam 1928 die bedeu- tendste norwegische Schriftstellerin Sigrid Undset, die 1949 in Lillehammer starb. Be- kannt und berühmt wurde sie in Deutsch- land und der ganzen Welt mit ihrem mit- telalterlichen Familienroman„Kristin Lav- ranstochter“. a Die amerikanische Erzählerin Pearl Buck, 1892 in West-Virginien geboren, war es, der 1938 als vierte Frau der Literaturpreis zu- erkannt wurde. Sie schildert in ihren Ro- manen besonders das Leben einfacher Chi- nesen und ihr Buch„Die gute Erde“ gehört zu den Bestsellers Amerikas. 1945 bekam Gabriele Mistral(Chile) den Nobelpreis für Literatur. Sie machte sich aber nicht nur als Dichterin des südameri- kanischen Volkes einen Namen, sondern wurde auch als Politikerin und Wissen- schaftlerin in der Welt bekannt. 1905 erhielt Bertha von Suttner als erste Frau den Friedensnobelpreis. Sie wurde 1843 in Prag geboren und starb 1914 in Wien. 5 1931 wurde der führenden amerikani- schen Sozialpolitikerin Jane Addams die Auszeichnung zuteil. Sie wurde vor allem als Gründerin von Hull House und Schöpfe- rin der amerikanischen Settlementsbewye- gung, die für soziale Gerechtigkeit und Bes- serstellung eintritt, bekannt. 1915 gründete sie die Internationale Frauenliga für Frie- den und Freiheit(WILPF). Sie starb 1935 in Chikago. Es ist unschicklich, das Messer mit der Spitze auf den Tellerrand und mit dem Griff seitlich auf den Tisch zu legen. Viele Menschen haben diese Gewohnheit. Bei einem vorschriftsmäßig gedeckten Frühstückstisch steht der Teller unmittel- bar vor dem Gast. Der Rand schließt ent- weder mit der Tischkante ab oder etwa eine Daumenbreite von ihr entfernt. Die Kaffee- oder Teetasse steht rechts vor- wärts daneben, also nach der Tischmitte zu. Man kann bequem vom Teller essen, ohne durch die Tasse behindert zu sein. Ist diese Anordnung nicht auch ganz natürlich? Das Messer liegt rechts neben dem Teller, denn man nimmt es ja in die rechte Hand. Das Eindecken der Tische er- folgt nicht umsonst nach erprobten Grund- regeln, die international Anwendung fin- den. Herr X soll eben nicht die Tasse an sich heranziehen, den Teller zurücksetzen oder seitlich verschieben müssen. Wie gesagt, am Tisch erkennt man die Lebensart der Menschen. H. M. deres von einer Reise Früchte für die Gesundheit der Menschen erkannt. Wenn bisher die Hausfrau Frucht- säfte, Gelee und Marmelade herstellte, mußte sie feststellen, daß die Früchte, reif genossen, herrlich schmeckten, nach dem Dünsten, Kochen, Pressen und Rühren aber ihr Aroma verloren. Sie half sich damit, daß sie viel, sogar sehr viel Zucker hinzu- gab, um einigermaßen den Geschmack wie- der zu gewinnen. Sehr häufig wurde dann noch mit allen möglichen Hilfsmitteln nach- geholfen. 5 Bei den neuartigen Dampfsaftgewinnern braucht man kaum noch Zucker, weil der natürliche Fruchtzucker, der in jeder Frucht enthalten ist, zum Süßen verwendet wird. In den Fachgeschäften wird durch prak- tische Vorführungen gezeigt, wie man Fruchtsäfte, Gelee, Marmelade und Ge- müsesäfte ohne Kochen, Rühren und Pres- sen herstellt und das Naturaroma und die natürliche Süße erhält. Dabei werden neun 21g Prozent Zucker und achtzig Prozent Zeit erspart. 5 i Eine Sozialistin, obgleich sie keiner Par- tei angehört, nennt sich Emily Greene Balch, die 1867 in Boston(USA) geboren wurde. Sie studierte in den USA, Paris und Bertin und arbeitete neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit in verschiedenen Bewegungen, die für soziale Gerechtigkeit eintraten. 1936 Wurde sie Ehrenpräsidentin der WILPF. Beim Ende des Krieges stand sie einem WILPF-Komitee vor, das Verhandlungsfrie- den statt bedingungsloser Kapitulation fer- derte. 1946 erhielt sie zusammen mit Dr. Mott den Friedensnobelpreis. g 6 Mechtild Herbst Gesundkost und neuzeitliche Ernährung In den Räumen der Mannheimer Firma Bazlen finden ab Dienstag, den 3. Oktober, machmittags, kostenlose Kochstunden mit feuerfesten Jenaer Haushaltsglasgeschirren statt; gleichzeitig werden dabei wertvolle Hinweise über Gesundkost und neuzeitliche Ernährung gegeben. e—.——— darauf los. Eine der bewundernswertesten Leistungen ist auch heute noch die lücken- loss verkehrstechnische Erschließung des schweizerischen Alpenmassivs, im besonde- letztmöglichen Effekt an Vollkommenheit zu erzielen ohne die Kontinuität, die eine mehr als ein Jahrhundert anhaltende fried- liche Bemühung um das gemeine Wohl eben Und so sehr auch die Schweiz durch ihre Lage begünstigt sein mag diese Kontinuität durch beharrliche Fried- Fertigkeit und Bescheidung gewahrt zu haben— auch gegen gelegentliche Anfech- tungen und Versuchungen von innen her Während der beiden letzten Kriege— be- deutet ein unschätzbares Verdienst dieser kleinen Drei- Völker-Familie und läßt den im Wesentlichen geretteten äußeren Wohl- stand letzten Endes doch als eine verdiente Frucht weiser und moralischer Politik er- Man hat sich längst daran gewöhnt, daß in diesem Land drei oder vier Sprachen und Charakter einträchtig miteinander leben, als ob dieser Umstand das Gegebene sei. Aber demjenigen; der bedenkt, daß andererorts eine Herausforderung * 99 ch, Ist das Getränk zu heiß, bleibt nichts n be⸗ zestrf Dx tlicher 8 5 atfung Die Schweiz- 1050 e von 1 Allgemeines und Beson 1 Vor gut zwei Jahren noch galt die 1 die Schweiz einem Deutschen ein gelobtes Land. ust ein nahes, aber fast unbetretbares Kangan, 1 Die] don dem einzelne Kundschafter zu rühmen g der Wußten, daß Milch und Honig dort flößzen darstellt. rate und die Trauben groß wie ein Hühnerei Wirt- seien. Die Bürger aber dieses Landes spiel- e Erde] ben in unserer Vorstellung etwa die Rolle s Bil⸗ des glücklichen Verwandten, über dessen f Hab und Gut Sankt Florian gut gewacht en der hatte, indeß er zuließ, daß unser Haus in mobil-⸗ Flammen aufging. herise]. lazwischen haben sich die allzu leib- Ema] lichen und sonstigen Dinge auch im deut- Dire] schen, oder doch westdeutschen Raum zu- dechtgerückt, und wer heute in die Schweiz scheinen. kommt, fällt nicht mehr so leicht der Ver- + suchung anheim, das eigentliche Gesicht N dieses Landes von den Schaufenstern und min an Auslagen ablesen zu wollen. Auf jeden Fall rk hel] fat es der vorurteilsfreie Besucher nun na am leichter, gerecht und einsichtig zu sein. Er Ning hielten dil ers zu] mag dabei einiges für Gold nehmen. was nur glänzt, und geneigt sein. Schwächen und Nachteile gering, Vorzüge dagegen hoch oder gar höher zu achten, als sie vielleicht 1 der Schweizer selbst achten mag. Aber das Päre ein geringfügiger Irrtum, an dem das Gute sichtbarer würde für den, der es. be- bitzend. leicht unterschätzt. Denn: wenn wir die Summe des Guten einmal vorwegnehmen wollen, so bedarf es Vielleicht eines so kompletten Defizits, wie Vir Deutschen es verbuchen mußten, um as Selbstverständliche eines hohen und esicherten Lebensstandarts in seiner gan- zen Tragweite abmessen zu können. Es ist unmöglich, auf allen Gebieten des öffent- ichen Lebens, der kommunalen Einrichtun- en, der persönlichen Gewohnheiten einen zum Terror sind und daß absurder Weise die anachronistischen Parolen des Nationa- lismus Regimen eine gute e kann dieses deutsch-welsch-italo-schweize- rische Uebereinkommen in einem Staats- gebilde wohl als Beweis des möglichen und Wünschens werten., nicht aber als Norm und Selbstverständlichkeit gelten. Die Vereinig- ten Staaten von Europa können nur im Schatten eines Nationalwahnes als Utopie erscheinen. Im Lichte der Vernunft stellen sie jenes Notwendige dar, das auf begrenz- tem Raum hier mit Erfolg geleistet wird. auch heute noch Parteien und Gefolgschaft sichern, Alles, was im einzelnen dem fremden Reisenden auffällt, hat schließlich seinen Zusammenhang mit diesem Phänomen der Vernunft, rührt von ihm her oder zielt 8 ren die des räumlich größten Kantons Graubünden, in dem Deutsches, Rätoro- manisches und Italienisches sich begegnen. Als Passagier der Rätischen Bahn und der Fostautobuslinien kann man die Kontinui- tät des politischen und ökonomischen Le- bens auch an diesem Gegenstande ablesen. Man lernt auf solchen Fahrten würdigen, daß ein von Natur an Bodenschätzen und Nährgütern armes Land zu solchem Auf- wand an Arbeit, Ingenieurskunst und tech- nischen Mitteln fähig war. Und wenn die Bahn heute auf festen Geleisen pünktlich ihre Routen abläuft,— der Mann am Steuer des Postautobus steht jeden Tag neu gegen die grandiose Unwirtlichkeit der Natur, wenn es die Pässe zu überwinden gilt. Aber diese Männer sind ausnahmslos Musterbeispiele an Fahrkunst, Verantwor- tung und zuvorkommender Dienstauffas- sung. Es hat seit Bestehen der großen Linien nur drei und zwar unbedeutende Unfälle von Postautobussen gegeben, bei denen nie ein Passagier zu Tode kam. Allein diese Tatsache ist der erstaunlichste Beweis für die überall deutliche Verkehrs- disziplin, die den großen Verband ebenso auszeichnet wie den einzelnen Beamten. Daß diese Umstände, im Verein mit an- deren Vorzügen, der Schweiz— ganz jen- seits alles Naturschönheiten— den Ruf eines idealen Reiselandes eintrugen, ist weidlich bekannt. Viel weniger bekannt freilich scheint zu sein, daß die Aufmerk- samkeit, die man dem Reisenden(auch als einem Verdienstobjekt) entgegenbringt, durch eine andere breitere Erscheinung in den Schatten gestellt wird: durch die so- ziale und humane Gesinnung, die sich in den Löhnen der Arbeiter ausdrückt oder in den Gehältern beispielsweise der Elemen- 3 internationales Glacis sein, auf dem sich die taplehrer, die sich seit undenklichen Zeiten in Deutschland mit der Rolle eines misera- bel bezahlten Aschenputtels begnügen müs- sen. In Italien(und in etwa verrät schon das Tessin die nachbarliche Züge in seinem äußeren soziologischen Bilde) erinnert man sich rasch der Büchnerschen Revolutions- parole„Friede den Hütten— Krieg den Palästen!“ Nördlich der Alpen ist das so- ziologische Gefälle offensichtlich milder und übergangsreicher. Niemand braucht in einer Hütte zu hausen, und auch das ein- fache Leben hat seine Würde, seinen grund- sätzlichen Komfort. Die Menschen sind alle sauber und gut gekleidet, und wo— wie bei den Bergbauern— das ökonomische Leben halbwegs auf verlorenem Posten steht, helfen Kanton und Bund die Lasten tragen und Krisen mildern. In einem sol- chen Lande können die Parolen der Welt⸗ revolution nicht verfangen. Wo mati nicht mur menschliche und politische Grund- rechte, sondern auch noch Löhne aufgeben soll, die über den Löhnen wahrscheinlich aller anderen europäischen Länder liegen, behält man gern die rote Fahne mit dem weißen Schweizer Kreuz bei. Die Bedingt-⸗ heit marxistischer Theorien wird an dieser Praxis schlagartig erkennbar. Diese auch im geistigen Raum stets geübte Tugend der Humanität und Toleranz. die in den Zeiten politischer Wirren oder kriegerischer Bedrängnisse vielen um ihrer Ueberzeugung willen Verfolgten ein Refu- gium gewährte, trug dem schweizer Bür- ger bei aller Bodenständigkeit eine gewisse Weltläukigkeit ein, die das Land befähigte, während beider Kriege und in den Nach- Kriegsjahren die Aufgabe eines Mittlers zu übernehmen. Allerdings ist diese große kulturelle Mittler-Rolle natürlichen Schwan- kungen und Verschiebungen unterworfen. Die Schweiz wird immer ein bestimmtes fällen der Kriege die Rolle eines internatio- nalen Spektrums übernehmen können. und Selbstverständliche genommen. Name, den die Schweiz der Welt trifktiger Beweis echter geistiger Weltläufig. keit ist, als es viele Importen sein könne die die künstlerische Speisekarte des dekorativ bereichern. daß der Schweizer nicht in sich selbst ruhe oder daß er nicht wisse, was er den anderen an Sicherheit und Festigkeit der Verhält- nisse voraus hat. Es ist geradezu auffällig, wie sich in den letzten beiden Jahren das Gefühl des normalen Schweizers für die Zu- sammenhänge des Eigenen mit dem Lau der politischen Dinge in Europa und der Welt verstärkt hat. Das Bewußtsein dafür aber begnügt sich nicht mit seiner theore- tischen Existenz, sondern manifestiert 8 in einzelnen Entscheidungen und Maß nahmen, die eine Klarsicht erkennen lassen. die in Westdeutschland of werden muß. Auch scheint die Kontinuität de festigt und bestärkt zu ha jung, daß sich dieses Land irgendeiner Dok trin oder Gewalt zuliebe seiner Freiheit begeben könnte, erscheinen.— Es kommt heute wohl nicht mehr darauf an, wie breit sich ein Volk au der Erde macht, sondern darauf, daß sein Dasein, geistig und materiell in die Höhe Wachse. Für die Vernunft und„Rentabili- tät“ dieser Auffassung ist die Schweiz, erst recht heute, ein solider und verläßlicher Zeuge. Der modische Mantel Schwarzer Mantel Die schräge Linie der Taschen geht in die Abnäher der Taille über.— Mantel in Raglanschnitt mit Felzbesatz Blusiges Oberteil, vom Gürtel ab- Wärts zwei eingelegte Falten.— Weitfallender Hänger in besonders apartem Schnitt, Verdeckt geschlossen, mit Knopfpatten verziert. Entwurf und Zeichnung: Lore-Lina schmidt Eine neue Frauenzeitschrift „Unsere Kleidung— unser werk 5 Im Auftrag des verbandes„Deutsche Frauen- kultur“, unter Mitarbeit von bewährten Fachkräf- ten in Nürnberg herausgegeben, erscheint jetzt wieder das aus früheren Jahren bekannte Mod heft„Unsere Kleidung— unser Werk“ ais zwe monatlicher Sonderdruck. In handlichem Klei format, mit 12 Bildseiten nebst Schnittmust und Handarbeitsbogen ausgestattet, wollen diese in Redingote-Form. Hefte Anregungen zum selbständigen Arbeiten vermitteln. Vorschläge für geschmackvolle Frauen- und Kinderkleidung mit praktischen Abwand- lungsmôglichkeiten, Strickanleitungen, Handarbei- ten aller Art und viele Hinweise für die An- fertigung ebenso nützlicher wie hübscher Dinge, die jeden Haushalt bereichern und verschönern, empfehlen dieses vielseitige Heft für die Familie und den Schulgebrauch, zumal jede Nummer nur fünfzig Pfennig kostet. Sep- geistigen Kräfte des Kontinents begegne können. Aber sie wird nur in der polit. schen Neutralität, also in den Ausnahme Dieser Umstand wird gelegentlich zum Nachteil der eigenen Aufgaben— übersehen, das Bedingte für das Dauernde Da der große gibt, ei berechtigt zu dem Hinweis, dag je . des Lan- Man wird einst schwerlich sagen können, t genug vermißt in dieser Hinsicht n Charakter ge- ben. Die Vorstel- möchte beinahe absurd Adolf Hagelstange Seite 4 MANNHEIM rr Nr. 225 Mittwoch, 27. September 1950 Vorsichtig uuigestellte Vorunschläge machen sich bezuhlt „Ueberschüsse“ aus 1948 und 1949 kommen dem gemeinnützigen Wohnungsbau zugute Dem Mannheimer Stadtrat wurden in seis ner gestrigen Sitzung die Nachtragshaushalte für die Rechhungsjahre 1848 und 1949 zur Genehmigung vorgelegt. Zu dem Nachtragshaushalt der Stadt Mannheim für das Rechnungsjahr 1948, das heißt für die DM-Zeit vom 21. Juni 1948 bis 31. März 1949 gab Oberrechtsrat Dr. Spuler, der stellvertretende Finanzrefe- rent, die folgenden Erläuterungen: Nach der Geldreform wurden Einnahmen und Aus- gaben mit großer Vorsicht in den D-Mark- Haushaltsplan 1948 eingesetzt. Erfreulicher- weise hat aber die tatsächliche Entwicklung eine Steigerung der Einnahmen, namentlich der Gewerbesteuer, der Getränkesteuer und der Vergnügungssteuer gebracht, während die Grundsteuer um 100 000,— DM hin- ter den Erwartungen zurückblieben. Infolge der günstigen Entwicklung seiner Steuer- einnahmen konnte das Land den Gemeinden eine größere Finanzzuweisung zuteilen. Da- gegen blieben die aus dem Kommunalen Notstock und dem Lastenausgleichsstock er- hofften Zuschüsse hinter den Erwartungen zurück, Eine bedeutende Verbesserung brachten die auf Grund des gesteigerten Ronsums bei den Versorgungsgebieten ver- mehrten Einnahmen der Stadtwerke. Der mit 1 997 700,— DM veranschlagte Verlust konnte auf 242 500,— DM gesenkt werden. Das Schicksal wollte es Das Schicksal wollte es, daß wir mit einem Statistiker durch die Kurpfalzstraße und die Planken wanderten. Statistiker sind merkwürdige Menschen. Ihr Gehirn bewegt sich dauernd in Prozenten, in„von Hun- dertsätzen“. Und während wir uns gerade an einem großen Zeitungsstand die Bilder auf den Umschlagsseiten der Roman-Ma- gazine betrachteten— gemäß dem Alt-Ber- liner Kabarettschlager„Mensch. kick dir die Bilda an, Mensch, da haste Freude dran“, hatte unser Freund Statistikus litzschnell zu rechnen begonnen.„96 Ma- gazine“ sagte er unvermittelt.„Und davon 61 nur mit Frauenbildnissen. Das sind fast Zweidrittel“. Selbst der ältere Herr neben uns, der sich zum eingehenden Studium seinen Kneifer aufgesetzt hatte, horchte auf. Und nun begannen wir die 96 Titelbilder statistisch auszuwerten. Nachdem die Frau im Pertrait und voller Figur eindeutig und überlegen den Sieg davongetragen hat, kanden wir allein auf 24 Roman-Magazi- nen Bildnisse im Stil der süßlächelnden amerikanischen Einheitsgirls. Drei Mädchen Waren trotz des herbstlichen Wetters noch leicht bekleidet. Sonst vollzog sich alles in gesitteter Form. Den 61 Frauenbildnissen stand nur eine einzige männliche Schönheit gegenüber, und niemand von den vielen Bilderbetrachtern achtete seiner— trotz des stolzen Schnurr- Hartes auf der Oberlippe. Nicht einmal die drei jungen Mädchen, die sich inzwischen auch hier postiert hatten. Sie waren aus- schließlich auf Wild-West eingestellt. Auf 19 Titelbildern wurde geschossen. Karawa- nen zogen durch wilde Schluchten, Cowboys ritten auf schäumenden Rossen schiegend über die Prärie, Blockhäuser wurden er- stürmt. Es ist schon ganz aufschlußreich, einmal Statistik zu treiben. Wir waren im Grunde sehr beglückt, daß wir Männer nicht das schöne Geschlecht sind und in Allen Variationen mit und ohne Schnurbart, in Badehose, süß lächelnd, oder die Augen verdrehend als Portraits auf den Titelbil- dern einer„Roman- Bibliothek“ vor der Straßenbabhnhaltestelle kleben. Kurpfälzische Jugendtage Unter der Förderung von Oberbürger- meister Dr. Heimerich werden am 30. September und am 1. Oktober in Mann- heim die„Kurpfälzischen Jugendtage“ Stattfinden, zu denen sich auch auswärtige Gäste angemeldet haben. An die Mann- heimer Bevölkerung ergeht die herzliche Bitte, die jugendlichen Gäste am Sonn- tag zum Mittagessen einzuladen. Schrift- che Meldungen nimmt der Stadtjugend- ausschuß, Hugo-Wolff-Straße 4, telefo- nische über 45261, App. 339, entgegen. Das Programm der„Kurpfälzischen Jugendtage“ sieht die Aufführung im Nationaltheater von Lessings„Minna von Barnhelm“, so- wie eine Abendfeier am Friedrichsplatz mit Tänzen, Reigen, Musik und Gesängen, ein großes Rollschuhlaufen, einen Festzug und ein Jugendfest im Luisenpark mit Zeltlager, Zirkus und Märchenbühne vor. Nachwuchs am Mikrophon Die Sendlestellte Heidelberg-Mannheim des Süddeutschen Rundfunks veranstaltet am 28. und 29. September in der Zeit von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 19 Uhr im großen Sendesaal einen Nachwuchs- Wettbewerb. Der Zweck dieses Wettbe- werbs, für den sich zahlreiche Teinehmer angemeldet haben, ist, freischaffende junge Kräfte im Unterhaltungsfach zu fördern. Die bei der Prüfung positiv abschneidenden Bewerber werden späterhin in öffentlichen Nachwuchs veranstaltungen eingesetzt. Der Wettbewerb der Nachwuchskräfte ist öffent- lich und bietet auch dem Publikum Gele- genheit, Einblick in die Arbeit des Rund- kunks zu nehmen. Wohin gehen wir? Mittwoch, 27. September: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Glückliche Reise“; Alster:„Hallo Janine“; Palast:„Der Theodor im Fußballtor“; Kurbel, 23.00 Uhr:„Bestie Mensch“; Amerika- Haus, 15.30 Uhr:„Freie Fahrt“, Die Welt von oben“; 19.30 Uhr: Heiterer Vortragsabend: „Lustige Menagerie“. Spr.: Alexander Starke; Wirtschaftshochschule, 20.00 Uhr; W. Zöller spricht über„Zielsetzung und Arbeit der Ver- einigung“ und Finanzpräsident a. D. Pr. jur. Dehning über„Steuerliche und Lastenaus- gleichsfolgen der Rückerstattung“(Bundesver- einigung für loyale Rückerstattung). Donnerstag, 28. September; Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Das unbewohnte Eiland“; Amerika haus, 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert:„Volks- tümliche Musik“: Evangelisches Jugendwerk, Eggenstraße(Ecke Waldhofstraße), 19.30 Uhr;: Johann Grün spricht über Der Mensch sein eigener Totengräber“; Olymp Lichtspiele, Käfertal, 20,00 Uhr:„La Traviata“(National- theater). Insgesamt ergeben sich bei dem Vergleich der Rechnungsergebnisse mit den Haushal- tungssätzen 625 800,— DM Mehreinnahmen und 1 489 585,.— DM. weniger Ausgaben, so daß eine Gesamtverbesserung um 2114 385 DM vorliegt. Die Stadtverwaltung schlug vor, 1,2 Millionen an die Gemeinnützige Baugesellschaft abzuzweigen. um deren Ei- genmittel zu vermehren und sie für die Durchführung ihrer Aufgabe noch leistungs- fähiger zu machen. 559 100, DM bilden eine Sonderrücklage für die Zwecke des Ge- neralbebauungsplanes: Die. Verbreiterung von Straßen und Plätzen, sowie die Umlege- verfahren, um die erwünschte Aufhebung der Bausperren herbeizuführen, rechtfer- tigen zur Genüge die Bildung dieser Son- derrücklage. Der weitere Ueberschuß wurde zur teilweisen Abdeckung der zu erwarten- den Fehlbeträge des Haushalts 1950 bereit- gestellt. Einstimmig gutgeheißen Mit dieser vorgeschlagenen Verwendung der Ueberschüsse aus dem Jahre 1948 war der Stadtrat einstimmig einverstanden. Die Nachtragshaushaltssatzung wurde in der von der Verwaltung vorgelegten Form Akzeptiert. Auch für das Rechnungsjahr 1949 wurde ein Nachtragshaushalt vorgelegt, da sich so- wohl auf der Einnahmen- wie auf der Aus- gabenseite Veränderungen ergeben, die teils auf Stadtratsbeschlüsse, teils auf Maßnah- men, die bei der Aufstellung des Haus- haltsplanes 1950 notwendig wurden, zurück- gehen. Der Haushalt 1950 konnte bekannt- lich. wie Oberrechtsrat Dr. Spuler aus- führte, nicht zur Deckung gebracht werden. Infolgedessen war es günstig, eine Reihe Positionen aus dem Voranschlag 1950 her- auszunehmen und in das günstig abschlie- ende Rechnungsergebnis 1949 einzuschal- ten. Das Rechnungsergebnis für 1949 ergab einen Ueberschuß in Höhe von 2 008 250 DM. Die Stadtverwaltung schlug dem Stadtrat eine Verteilung dieser Mittel vor, deren wichtigste Posten wir kurz aufführen: 250 00 DM für Wiedergutmachung der durch den Nationalsozialismus Geschädig- ten; 150 000 DM für Beteiligung der Stadt Mannheim am Verband zur Bekämpfung der Tuberkulose im Raum Mannheim: 180 00% 0»q,( DM für die Sonderrücklage zur Durchführung der Umlegungen und des Ge- neralbebauungsplanes: 100 00 DM für För- derung der industriellen und gewerblichen Wirtschaft; 100 00 DM zur Anschaffung neuer Reglstrier- und Buchungsmaschinen; 200 000 DM für Rückerstattungen nach dem Rückerstattungsgesetz; 50 00 DM für. zwei Transformatorenstationen im Krankenhaus; 35 000 DM für eine Sterilisierungsanlage; 25 000 DM für Volks- und Jugendbücherei; 20 00 DM für sonstige Maßnahmen der Kulturförderung; 85 00 DM Rücklage zum Wiederaufbau des Nationaltheaters; 50 000 DM Arbeitgeberdarlehen, um„Pendler“ hier wieder seßhaft machen zu können; 110 000 DM Geländeerwerbskosten für die Errich- tung eines Kraftwagenhofes usw. Auch der außerordentliche Haushalt— eine, wie Oberbürgermeister Dr. Heimerich ausführte, höchst konstruktive Angelegen- heit— war abzuändern, Der ursprüngliche Gesamtansatz betrug 39 543 50% DM. Neu aufgenommen wurde ein stadteigenes Dar- ljehen an die Gemeinnützige Baugesellschaft in Höhe von 510 O00 DM für den sozialen Wohnungsbau und einige andere Positionen, die sich auf die Beseitigung von Kriegs- schäden und Wiederherstellungsarbeiten be- ziehen, so daß der Gesamtansatz jetzt 40 411 800 DM beträgt. Wie Oberbürgermei- ster Dr. Heimerich und Dr. Spuler ausführ- ten, konnten nur etwa 11 000 000 DM auf dem Kreditwege beschafft und für die Zwecke des außerordentlichen Haushalts 1949 in Anspruch genommen werden. Einwendungen der KPD Bei der Aussprache meldete sich Stadt- rat Locherer(KPD) zu Wort, der die EFrklä- Aus Briefen an den„Morgen“ rung abgab, daß sich seine Fraktion mit den 100 000 DM für Registrier- und Bu- chungsmaschinen und mit der Beschaffung von vier Mannschaftstransportwagen, drei Streifenwagen, zwei Motorrädern für die Polizei nicht einverstanden erklären könne. Bei der Abstimmung enthielt sich die KPD der Stimme, so daß auch die Nachtragshaus- haltssatzung für 1949 mit Mehrheit ange- nommen werden konnte. Stadträtin Frau Langendorf fragte an, warum die KPD den Musensaal für die geplante Kundgebung Volksbetrug“ am 20. September hielt, obwohl eine Zusicherung vorgelegen hätte. Nach dem Verbot der Kundgebung unter dem geplanten Thema durch die Lan- desdirektion hätte man das Thema fallen lassen und eine Mitgliederversammlung im Musensaal veranstalten wollen. Dies wurde aber vom Amt für öffentliche Ordnung nicht genehmigt, vielmehr sei der Musen- saal der Vereinigung Südwest zur Verfü- gung gestellt worden. In den Landkreisen habe sich die Durchführung der Kundge- bung unter geändertem Thema ohne wei- teres ermöglichen lassen. Oberbürgermeister Dr. Heimerich sagte zu der. Anfrage, dag die Polizei die Anweisung gehabt habe, die Kundgebung zu verbieten. Es sei mit Be- stimmtheit damit zu rechnen gewesen, dag August Hurimann „Er hat ein Herz für die Bevölkerung und darum bringt sie ihm auch volles Ver- trauen entgegen“, sagt ein Flüchtling, der erst ein paar Jahre in Sandhofen wohnt. „Und wenn es irgendwie möglich ist zu helfen, dann hilft er. Dabei ist er immer freund- lich und ruhig, bescheiden und korrekt. Man kann jederzeit mit allen Anliegen zu ihm kommen. Jedenfalls ist er sehr beliebt in Sandhofen.“ Und genau so mit fast den gleichen Worten beurteilen eingesessene Sandhöfer oder Leute, die schon lange dort wohnen, den langjährigen Leiter des dorti- gen Gemeindesekretariats, August Fart- mann, der seinem 68. Geburtstag entgegen- sieht und am 31. Oktober in den wohlver- dienten Ruhestand tritt. Wohlverdient des- halb, weil er in schwerster Zeit das Sand- hofener Vorortschifflein klug und gut mit allem Verständnis durch die Brandung dieser Jahre gesteuert hat. Dabei ist er nicht einmal Sandhofer, sondern in Unter- schefflenz geboren. Aber er lebt seit 1901 in Mannheim und befindet sich seit 1912 im Spiegel und Chronik der Vereine Straßenbahner sehr fidel „Herbstfest“ lautete die Zauberformel kür die vielen Männer und Frauen der Straßenbahn Mannheim-Ludwigshafen, Be- triebsbahnhof 2(Hohwiesenstraße), die der Betriebsrat und die Vertrauensleute für ihre Arbeitskameraden ausgegeben hatten— und sie brachte ein brechend volles Haus in den Kaisergärten. Kamerad Münzer registrierte erfreut dieses Solidaritätsgefühl, mahnte aber zur gleichen Haltung im Gewerkschaftsleben. Oberbaurat Müller als Vertreter der Direk- tion sowie die große Straßenbahnerfamilie erlebten anschließend auch Zauber am lau- fenden Band, so daß die Zwerchfelle höch- sten Belastungsproben ausgesetzt Waren. Eugen Spachmann war der Zaubermeister des Abends. Er schlug tolle Kapriolen, wobei selbst die mit wallenden Großvaterbärten mächtig zündeten. Seine. Zauberschüler rekrutierten sich zum Gutteil aus Straßen- bahnern als geflissentliche„Diener“ der heiteren Muse. Kamerad Burkart mit seinem gepflegten Tenor und Fritz Karle als Xylo- Phonist warteten mit abgerundeten Leistun- gen auf. Im„fidelen Gefängnis“ Dörr senior und junior, Burkart) regierten sprühender ANNrau ng.„ BESHWE DEN Die Stadt antwortet: „In Ihrer Ausgabe vom 20. 9. 1950 befindet sich ein Eingesandt von K. S., Mannheim, das sich mit der Beförderung der Unterschenkel⸗ amputjerten auf der Straßenbahn beschäftigt. Hierzu möchten wir folgendes mitteilen: Auf Grund gesetzlicher Bestimmung sind die städtischen Verkehrsbetriebe verpflichtet, die Inhaber des orangefarbigen Schwerbeschä- digtenausweises auf der Straßenbahn frei zu befördern. Der Straſſenbahn entsteht dadurch ein jährlicher Einnahmeausfall von einigen hunderttausend DM. da ihr weder vom Staat noch von den Fürsorgeverbänden irgend ein Ersatz geleistet wird. Auf die Ausgabe der Schwerbeschädigtenausweise und den unter die Bestimmungen fallenden Personenkreis haben die Verkehrsbetriebe keinerlei Einfluß, Abge- sehen von dieser gesetzlich bedingten Frei- kahrtverpflichtung bestehen aber bel unseren Verkehrsbetrieben noch eine ganze Reihe an- derer Vergünstigungstarife. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang die Monatsnetzkarten, die zum Preise von 5 DM an gehbehinderte Krieg- und Zivilbeschädigte mit mindestens 30 Prozent Rente und einem monatlichen Bruttoeinkommen(ohne soziale Zulagen) von 300 DM abgegeben werden und für die auch der Einsender in Frage kommen dürfte. Den Vorwurf, daß seitens der Stadtverwaltung und ihrer Verkehrsbetriebe die Notlage der Inva- liden ausgenutzt wird, müssen wir schärfstens zurückweisen. Trotz der wirtschaftlich ungün- stigen Situation der Verkehrsbetriebe hat die Stadtverwaltung bei der Gestaltung des Stra- Benbabhntarifs den sozialen Belangen immer Rechnung getragen, wie auch der Preis der Invalidenkarten bei dem ab 1. 9. 1950 eingetre- tenen neuen Tarif unverändert belassen wurde“. Noch nicht in Mannheim Langsam hat es sich bei den Kriegsbeschä- digten herumgesprochen, daß sie in Ludwigs- hafen, wie in vielen anderen Städten des Bun- desgebietes, bei einem Kinobesuch 50 Prozent Ermäßigung erhalten. Dort ist es z. B. mög- lich, kür 0%50 DM einen anständigen Platz zu bekommen. Aber warum ist dies in Mannheim nicht möglich? Vielleicht kann sich der Vdk dafür einsetzen, daß Schwerbeschädigte eine 50prozentige Ermäßigung beim Besuch eines Filmes erhalten. H. F. Warum so wenig Licht? Warum wird die Schienenstraße(Waldhof) in bezug auf Straßenbeleuchtung derart stief- mütterlich behandelt? Im Hinblick auf den umfangreichen Autoverkehr und mit Rücksicht darauf, daß die unangebrachte Verdunkelung nicht ungefährlich ist, wie ein Vorfall in der Zellstoffstraße vor etwa vier Wochen bewie- sen haben dürfte, ist es nicht zu verstehen, daß die Stadtverwaltung Mannheim nicht unverzüglich für eine ausreichende, einer modernen Stadt würdigen Straßenbeleuchtung auch in der Schienenstraße auf dem Waldhof Sorge trägt. Die Anwohner der Schienen- straße erwarten sofortige Hilfe. L. Sch. Eine Stimme von vielen Eigentlich besteht gar kein Grund, sich über unseres Oberbürgermeisters Umbenen- nung der Breiten Straße in Kurpfalzstraße zu erregen. Das beste ist, man läßt Herrn Dr. Helmerich seine Kurpfalzstraße und sagt selbst weiter Breite Straße, dann ist doch alles in Ordnung. Da es keine Schilder gibt, dle den Straßennamen vorstellen, wird sich sowieso niemand um den neuen Namen kümmern und die Breite Straße behält ihren Namen, den sie nun schon seit gut 200 Jahren führt. W. G., Mannheim Warum den Pfingstberg vernachlässigen? Der Pfingstberg fühlt sich betreffend Stra- Benbeleuchtung gegenüber anderen Vororten sehr zurückgesetzt. Geht man z. B. durch die Osterstraße auf die Herbststraße, so fehlt jeg- liches Licht. Da stolpert man über Stein- haufen und bei Regenwetter tritt man in Wasserpfützen, Dann ist auch besonders auf der Verlängerung der Strahlenburgstragße im Wald zum Bahnhof Seckenheim nirgends eine Beleuchtung, auch auf der Eisenbahnbrücke am . zum Pfingstberg ist nicht mal Licht. Bei dieser Gelegenheit führt der Pfingst- berg auch noch Beschwerde wegen der Müll- kübel. Mülltonnen sind gar keine hier und falls diese für die Abfuhr nicht passen, sind wir auch mit Kübeln zufrieden. Wir müssen doch unsere Müllabfuhr so gut wie andere Stadtgebiete bezahlen und haben daher doch gleiches Recht. G. R. 1 die Kundgebung zwar unter anderem 2 Thema, 3 im selben Tenor abgehalten Großes Ingebol, Wenig Machlrage worden wäre. Die Händler auf dem Wochenmarkt zei- Im Anschluß gab Oberbürgermeister Dr. gen zur Zeit keine vergnügten Gesichter, Heimerich nach vorausgegangener Bespre- denn das Angebot ist noch groß und reich- chung mit den Fraktionen der SPD, CDU und haltig, wenn auch manche Artikel im Ver- DVP eine Erklärung über das Ergebnis der schwinden sind, aber die Nachfrage läßt Volksbefragung vom 24. September ab, deren viel zu wünschen übrig. An Obst war mit Wortlaut der Leser auf der nächsten Seite Pfundpreisen angeboten: Aepfel zu 15 bis findet. 35, Birnen zu 25 bis 35, Nüsse zu 15 bis 70, 87 70 1 Quitten 25, Zwetschgen 20, Pfirsiche 25 bis e e 8 30, Bananen 60 bis 70 und Trauben 50 bis 60 Zum Schluß nahm Oberbürgermeister Dr. Pf. Gemüse notierte teilweise leicht an- Heimerich Veranlassung, sich gegen einige steigende Pfundpreise: Bohnen 20 bis 25, persönliche Verunglimpfungen zur Wehr zu Tomaten 10 bis 20, Rosenkohl 40, Weißkraut setzen, die im Propagandagetriebe der und Rotkraut 10 bis 12, Wirsing 10 bis 15, letzten Wochen über ihn in Umlauf gesetzt Spinat 15 bis 20, Gelbrüben 8 bis 10, Stiel- „Volksbefragung— wurden: Dr. Heimerich ist in Würzburg ges gemüse 10, Lauch 25, Gurken 8 bis 10, Sem- nicht er- boren, nicht in Kiel, wie einige Interessenten melpilze 60, Champignons 1.20 DM, 2 unterstellten, er hat auch nicht die Absicht, peln 10 Pf. Und mit Stückpreisen waren Ministerpräsident des Südweststaates zu zu haben: Blumenkohl 20 bis 50, Sellerie 10 werden, sondern betrachtet sein Amt als pis 20, Kopfsalat 10 bis 18. Endiviensalat 5 Oberbürgermeister der Stadt Mannheim als pis 10, Gurken von 5 Pf. au, neue Rettiche seine letzte Arbeitsaufgabe; er hat auch nicht 10 bis 20 das Bündelchen und Karotten im die Absicht, in das demnächst freiwerdende Büschel 10 Pf. Amerikahaus am Oberen Luisenpark zu zie- hen, da er sich in seiner für den Oberbürger- meister der Stadt Mannheim vorgesehenen 8 g 5 l Wohnung in der Otto-Beck- Straße wohlfühlt.. e ee 8 96 Nach diesen, von allen Teilnehmern ob Platz des Vereins für Hundefreunde, Mann- mrer Notwendigkeit mit gemischten Gefüh- heim- Waldhof, seine Prüfung, wobei sieben len entgesengenommenen Vermerken trat der deutsche Boxer und ein Schäferhund ihre 1 in die Tagesordnung der e Leistungs-Abzeichen erhielten. ichen Sitzung ein, an die sich eine nicht- 8 f. 5 75 Durch den Richter L. Ingenbrandt, Bad e, Kreuznach, erhielten vier Prüflinge die Be- Schiene eg wertung sehr gut und vier die Note gut. Edo 3 v. Neueichwald konnte sich, trotzdem er in tritt in Ruhestun d der Spurarbeit von dem Schäferhund des Verwaltungsdienst der Stadt. Bis 1933 war Herrn Ruf mit drei Punkten distanziert wurde, mit 275 Punkten den Sieg erringen. er Personalchef des Städtischen Kranken- hauses, wurde damals aber„zur Strafe“, Es folgten: Ex. v. Neueichwald, 272 Punkte, Note sehr gut; Aska v. Parkring, 271 Punkte, weil er nicht Pg. war, nach Sandhofen ver- setzt, war dort auch Standesbeamter und Note sehr gut; Freya v. Neueichwald, 270 Punkte, Note sehr gut; Luna v. Kuhbuckel, hatte später auch noch die Sandhofer Ab- teilung des Ernährungs- und Wirtschafts- 267 Punkte, Note gut; Asta v. Parkring, 262 amtes zu betreuen. Punkte, Note gut; Lux o. P., 249 Punkte, Note gut; Alf v. Weinheim, 240 Punkte, Note „Ieh bin mit den Sandhofern während dieser 17 Jahre meiner Tätigkeit glänzend gut. Der Spursieger mit 97 Punkten mußte wegen einer älteren Verletzung seine Ar- ausgekommen“, berichtet er.„Sie haben beit abbrechen. Sch, das Rathaus immer als das Haus betrachtet, 17 in dem man sich jederzeit Rat halen kann, Kurze„MM“-Meldungen und sind mit allen Anliegen und Kümmer- Die Schwimmhalle des Herschelbades ist nissen immer vertrauensvoll und zugleich; 3811 1 f 2 e en 11 1 K Und jetzt täglich wieder— wie vor den Schul uch achtungsvoll zu mir gekommen. Und ferien— ab 13 Uhr geöffnet. Kulturabend. Am 27. September, 20 Uhr, ich war mir stets bewußt, daß wir, das Ge- meindesekretatiat und ich, für die Sand- 1 1. hofer da sind und nicht die Sandhofer für veranstaltet das Komitee junger Friedens- Uns.“ kämpfer in der Wandelhalle des Rosen- ;* artens einen Kulturabend, in dem eine Zum neuen Leiter des Sandhofer Ge- e der Deutschen Demokratischen meindesekretariats ist Verwaltungsinspektor R 5 5 5 15 90 Mitglie- JJ 8 epublik mit einem Chor von itglie 5 5 3 8 dern auftreten wird. seine tigk f 5 ZB ̃ tGx:Ä, Beton schmilzt wie Butter. An einem ge- eigneten Objekt im Wasserwerk Käfertaler Wald gibt der Verband für Schweißtechnik am 6. Oktober, 10 Uhr, eine schweißtech⸗ nische Veranstaltung. Vor Interessenten führt Dr. H. H. Grix ein neues Verfahren zum Brennen von Löchern in Beton, Mine- ralien und Stahl mit der„Sauerstoff- lanze, vor. Den Staunenden wird beige- Schutzhunde in der Prüfung Humor. Als Gäste erfreuten Erika Salvatore durch Walzer und Step, während sich Trau- del Bies als Seemann akkordeonbewaffnet keßz und fesch die Herzen der Zuhörer ge- Wann. Eine Glanzleistung Meister Gulle als a eee eee eee Pracht, daß bei entsprechenger Behandlung nen 8 eon Wie Bükfer 8 8 18 Das neues punkt zweifellos jedoch das feine Vokal- quartett der Liederhalle Mannheim. Tosender Beifall und Da capos reichten sich die Hand, woran die sauber aufspielende Tanzkapelle der Straßenbahn unter P. Huber nicht 155 ee e an f en zerstümmelte Leiche eines jungen Mannes in e N 1 aufgefunden. An Hand der Kennkarte den im eigener Regie zaführten Abend. konnte festgestellt werden, daß es sich um einen 20 Jahre alten Elektriker aus Wall- 5 1. ee stadt handelte, der sich auf die Schienen Seinen Prinzipien getreu— jungen Men- legte und offenbar sofort getötet wurde. Per schen nicht nur materiell sondern auch see- Grund ist in einem Anfall von Schwermut lisch zu helfen— hat der Verein Christ- zu suchen. licher Junger Männer mit seinem Gefäng- Gefährliche verbrühungen. nisdlenst eine ebenso dankbare wie delikate Großbetrieb in Neckarau waren zwei Ar- Betreuungsaufgabe übernommen. In diesem beiter mit dem Abdichten eines Heibß⸗ Zusammenhang weilte am Wochenende die. e 1 1 5 90 rührige Laienspielgruppe des CVJM Weiler- Deckel löste und der Damp mit. 1 8 im Mannheimer 5„ 25 3* 2 12** 8* Landesgefängnis, um hier den männlichen schwere Bräandwunden zu, Sie schweben Jugendstrafgefangenen eine besondere e l in Lebensgefahr. Freude zu bereiten. Zwanzig Jungen— der Begehrtes Kupferkabel. Aus dem 2 jüngste zänlt 16 Lenze— waren hier im gefriedigten Grundstück einer chemischen schlichten Raum versammelt, mehr oder Pabrik im Industriehafen wurden in del weniger gespannt, was ihnen die jungen Be- Nacht vom 22. zum 23. September nach Et. sucher wohl zu bieten vermögen, Anstalts- klettern der Hochspannungsmaste etwa 350 geistlicher Auffahrt fand passende Ein- bis 400 kg Kupferleitungskabel gestohlen, gangsworte und nichts war für diese be- Wir gratulieren! Adam Sauer, Mann- sinnlichen zwei Stunden wohl besser geeig- heim, Pfalzplatz 8, begeht seinen 76. Ge: net, als Otto Bruders Stück„Der junge burtstag. Mensch“, eine ebenso erschütternde wie packende Wiedergabe des Gleichnisses vom Bringt der Schornsteinfeger Glück? verlorenen Sohn Daß der Schornsteinfeger nicht nur einem Die Tiefenwirkung bei den anfangs skep- liebenswürdigen Aberglauben zufolge ein tisch oder gar ablehnend dreinschauenden etwas unbestimmtes Glück bringt, zeigen e. jungen Menschen war unverkennbar. Ge- nige Zahlen und Tatsachen aus der Arbeit meinsamer Gesang und ein herzlicher Hän- der schwarzen Männer, die nicht nur Schorn dedruck zwischen Auenührenden und steine fegen, sondern auch Feuerungsanlagen Jugendgefangenen beschloß diesen nicht all- nachzusehen haben. Ein ungefegter Schorn- täglichen Besuch. stein birgt Gefahren in sich, denn der ag, gesammelte Ruß ist leicht entzündbar un entwickelt hohe Temperaturen, Durch schad- hafte Stellen im Kamin kann ein Kamin: brand zum Gebäudebrand werden. Allein im Jahre 1949 wurden in Baden 50 000 feuer- polizeiliche Mängel bei Kontrollen und Stich ⸗ proben festgestellt. Den größten Prozentsati nimmt dabei die fehlerhafte Aufstellung von Oefen und Herden ein, die immer auf einet feuersicheren Unterlage stehen müssen. Wenn im Jahre 1949 rund sieben Millionen Mark Schaden in Baden durch Brände entstanden sind, so sollte diese Zahl Anlaß sein, die Verfahren wird in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Mannheim vorgeführt. Den Tod gesucht. In den gestrigen Mor- genstunden wurde auf den Gleisen der Ried- bahn- Strecke bei Neuostheim die gräßlich In einem Reise in die Heimat Eine herrliche Blumenfarbensymphonie, das Schwarz-Rot-Schwarz und nicht zuletzt ein großes Holzwappen waren außer einer festlichen Heimatstimmung äußere Kenn- zeichen des von der Landsmannschaft der Sudetenländer im„Zähringer Löwen“ auf- gezogenen Abends, der unter dem Motto „Eine Reise in die Heimat“ stand. Nicht nur die Mannheimer Neubürger aus den Sudeten, sondern auch 5550 Schlesier, 5 Bruderverei 2 enburg,— l ee ee 1755375 985 1* Herde und Oefen vor der kommenden Heli Rumäniendeutschen bevölkerten neben vie- Periode auf ihre Betriebssicherheit zu untef- len Einheimischen die Räumlichkeiten, suchen. unter denen heimatliche Trachten zu regi- 5 3 strieren waren. Vorsitzender Bilzer be- Wohin mit dem Fahrrad? grüßte auf das herzlichste. Was sich in der Am Samstag wurde uns in der Liselotte- Folge abspielte, war ein buntes Konterfei schule gesagt, daß wir unsere Fahrräder ab heimatlicher Bräuche in Lied. Vorträgen— Montag nicht mehr wie bisher im Keller det hochdeutsch und Mundart— sowie Volks- Elisabethschule unterstellen können, sondern tanzen. Ob vom Böhmerwald, dem Kuh- entweder auf eigene Gefahr in den Kellern ländchen, Schönhengstgau, Erz-, Riesen-, der zerstörten Thoma- Schule oder gegen Be- Altvatergebirge oder Egerland— von über- wachungsgebühr von 1.— DM im Monat in allher trafen sie sich und schwelgten in der Kurfürstenschule. Grund: Elisabeth Heimaterinnerungen. Frau Frieben, els spi- Schülerinnen hätten sich beklagt, daß 0 ritus rector des Abends, sah ihre Mühe- ihre Fahrradständer von Rädern unserer waltung reich belohnt und der ihr über- Schule noch besetzt wären, wenn ihr Unter, reichte schöne Blumengruß war eine herz- richt schon begonnen hätte. Wäre es 1 liche Anerkennung. Die Hauskapelle um- Sache der Schulleitung, dafür zu sorgen, daß rahmte den Abend mit gediegenen Vor- eine solche Ausweisung in andere Unter- trägen und spielte zum fröhlichen Tanz stellmöglichkeiten, die zudem noch Kosten auf. verursachen, vermieden wird? H. G. 1 übe Das von ist. Ver, dies haft Feir getr hän lebe bra! Wol. nen nore Alti geb! ten den Hur Tas- lieg gu! gun In J gan; tere han bere die Nau bad derl ents der in Wer 80ll. ver! ges- der! die Nor Leh Säu Pro 2u fol „J dies „Kl lich len, geb e. V. dem lann- ieben ihre Bad Be. Edo er in des ziert ngen. inkte, inkte, , 270 uckel, 8, 262 inkte, Note nußte Ar- Sch. 1 es ist chul- Uhr, dens- osen- eine schen tslie- N ge- rtaler chnik tech- enten Mren Mine- stoff- eige- lung Helle it den Mor- Ried- iGlich mes karte h um Wall- jenen „ Der rmut dinem 1 Ar- Heiß der dem eiden örper veben ein- schen 1 der h Er. 4 300 len. Lann- Ge iek? deinem ein en ei- Arbeit Horn- lagen horn- und chad⸗ amin- Allein euer Stich; utsatz g von einer Wenn Mark anden . die Heiz- iter; 8 5 3 85 8 5 m. W.“ Mittwoch., Segtember 1988 MORGEN— 2 2 3. 2 Mannheim ist Glied Württemberg-Budens! Sport und Spiel: Um deutsche Meistertitel aul der„Neckurbahn“ „.. und kann sich aus diesem Staate nicht herausschälen lassen Humor voller Ausklang bei Kanuten 100 Km Mannschaftsfahren weist„Bombenbesetzung“ auf Nach Beratung mit den Frabetionsfuh- Bei der Einzelprüfung der Absti 5 MG- Abend von der Saison Bel der Eröff. d. 0 Stuttgart i 1. rern der SPD, CDU und DVP gab Ober- resultate im Bereich 557 8 0 W e Den Natur gesetten ud, wien ee arenen 8 l. Oktober e ee ee e eee 0 dürgermeister Dr. Dr. h. e. Heimerich gestern vor dem Mannheimer Stadtrat die folgende Erklarung zum Ergebnis der Vollesbefragung vom 24. September ab: Zunächst möchte ich meinem Bedauern über zwei Erscheinungen Ausdruck geben. Das eine Bedauern betrifft die Form der Abstimmungs propaganda, wie sie von den Altbadenern durchgeführt worden ist. Man muß schon sagen, daß die Lügen, Verdrehungen und Verleumdungen, die bei dieser Propaganda gebraucht wurden, leb- haft an die Vorgänge erinnern, die sich in der Nazizeit abgespielt haben und daß Feindschaft, ja ein Haß in die Bevölkerung getragen wurde, der sich nur höchst ver- hängnisvoll auf unser weiteres Zusammen- leben im Südwestraum auswirken kann. Ich brauche nur an das Wort zu erinnern:„Wir wollen keine Schwabenstreiche“ und an je- nen geschmacklosen Vergleich, den ein nordbadischer, höherer Beamter in einer Altbadener- Versammlung in Mannheim gebraucht hat, indem er sagte, das Verhal- ten der Württemberger gegenüber den Ba- denern käme ihm so vor, wie wenn ein Hund einem Mann nachliefe, der in der Tasche eine Wurst habe. Die zweite bedauerliche Erscheinung lüegt in der geringen Wahlbeteili- gung. In Nordbaden hat die Wahlbeteili- gung durchschnittlich 61 Prozent betrageg. In Mannheim, dem Platze, der an dem Aus- gang der Volksabstimmung am meisten in- teressiert sein müßte, nur 55,6 Prozent. Ich führe diese geringe Wahlbeteili- gung in der Hauptsache auf die schlech- ten sozialen Verhältnisse zurück, in der zich ein Teil unserer Bevölkerung noch befindet. Wer nicht das Notwendigste zum Leben hat, der wird gegenüber den politischen Ereignissen gleichgültig und mag sich weder für die eine noch für die andere Sache des öffentlichen Lebens einsetzen. Wenn wir den gesamten Südwestraum überblicken, so haben sich in diesem gan- zen Gebiet(dem alten Württemberg und dem alten Badef) 70,2 Prozent der Abstim- menden für die Bildung des Südweststaa- tes und 29,8 Prozent der Abstimmenden für dle Wiederherstellung der alten Länder ent- schieden. In den vier Abstimmungsbereichen ist das Verhältnis ein verschiedenes gewe- sen: In Nord württemberg haben sich 93,5 Pro- zent kür den Südweststaat und 6,5 Prozent für die Wiederherstellung der alten Länder entschieden. In Süd württemberg sind es 92,6 bzw. 7,4 0 in Nordbaden 57,3 bzw. 42,7 0% und in Südbaden 40,4 bzw. 59,6% In drei Abstimmungsbereichen ist also eine Mehrheit für den Südweststaat vor- handen und nur in einem Abstimmungs- bereich eine Minderheit. Der Ilthadische Standpunkt Der Landesverband der Arbeitsgemein- schaften der Badener in Karlsruhe gibt folgende Erklärung ab: „Das Ergebnis der Volksbefragung über die Neugliederung im südwestdeutschen Raum hat gezeig, daß sich das gesamt- badische Volk mit Mehrheit für die Wie- derherstellung des alten Landes“ Baden entschieden hat. Die Arbeitsgemeinschaft der Badener steht auf dem Standpunkt, daß in der Demokratie gezählt werden muß, wenn die Demokratie einen Sinn haben soll. Die Arbeitsgemeinschaft der Badener verlangt daher im Namen der Mehrheit des gesamt-badischen Volkes die sofortige Wie- derherstellung des alten Landes Baden und die sofortige Auslösung des Landesteiles Nordbaden aus dem Staatsverband Würt⸗ temberg- Baden. sich, daß dieses Altbaden sich jetzt gewisser- maßen in drei Teile aufgelöst hat. Im nörd- lichen Baden bis vor Bruchsal, also im alten Landeskommissariatsbezirk Mannheim, zeig- te sich eine erhebliche Mehrheit für den Südweststaat; ähnliches ergab sich im Bo- denseegebiet. Eine Mehrheit für die Wieder- herstellung der alten Länder trat im Gebiet des ehemaligen Baden nur in dem Bereich hervor, der von Bruchsal bis in die Gegend von Freiburg reicht. Die Abstimmung in Freiburg zeigt, wie selbst dort die Dinge auf des Messers Schneide stehen. Ueber einen Umstand kann man bei der künktigen Entwicklung der Dinge im Südwestraum auf gar keinen Fall hin weggehen, nämlich über die Tat- sache, daß sich in dem mit Nordwürt⸗ temberg bereits staatlich vereinigten Nordbaden eine Mehrheit für die Bil- dung des Südweststaates ergeben hat. Das Abstimmungsergebnis in Nordwürttem- berg und Nordbaden ist eine Bekräftigung der von diesem Staatsvolk früher schon angenommenen Württ.-bad. Verfassung. Eine Trennung von Nordwürttemberg und Nordbaden ist völlig unmöglich, denn sie würde dem Willen der Mehrheit der Be- völkerung, wie er z. B. in Mannheim und Heidelberg und in einem noch viel stär- keren Maße in Pforzheim zutage getreten ist, kann niemand hinweggehen. Wollte jemand, wie das Herr Staatspräsident Wohleb bereits angedeutet hat, gestützt auf eine Mehrheit von nur 1,4 Prozent der Ab- stimmenden, den altbadischen Staat wie- der aufrichten, so wäre das eine glatte Ver- gewaltigung Nordbadens und eine Quelle für einen nicht mehr abreißenden Un- frieden in einem solchen Lande. Ein Land, in dem nur 50,7 Prozent für sein Bestehen sind, aber 49,3 Prozent für sein Nicht- bestehen, könnte niemals zusammenhalten. Wenn jetzt zwischen den drei Ländern, entsprechend einer früher getroffenen Ver- einbarung, neue Verhandlungen über die Bildung eines Südweststaates geführt wer- den, so können wir von Mannheim aus nur wünschen, daß diese Verhandlungen rasch und mit Erfolg durchgeführt werden, damit endlich die Beruhigung eintritt, deren wir in den vielfachen politischen und wirt- schaftlichen Schwierigkeiten, unter denen Wir leben, dringend bedürfen. Wie die weiteren Verhandlungen auch ablaufen mögen. Mannheim ist ein Glied des württ.- bad. Staates und kann und will sich schon im Interesse seines wirtschaftlichen und sozialen Fortkorz- mens aus diesem Staate nicht heraus- schälen lassen. Ich gebe diese Erklärung in Uebereinstim- mung mit den Fraktionsführern der SPD, CDU und DVP ab.“ : Kumpi um Selbständigkeit Bis zur Erreichung dieses Zieles wird die Arbeitsgemeinschaft der Badener wei- terbestehen und den Kampf um die Selbständigkeit des Landes Baden weiter- führen. Wenn inzwischen die von Stuttgart vor- gesehenen Landtagswahlen für einen neuen württembergisch-badischen Landtag tat- sächlich stattfinden sollten, dann wird der Landesvorstand der Arbeits gemeinschaften der Badener darüber zu beschließen haben, ob er eigene Kandidaten aufstellen oder das badische Volk aufrufen wird, sich an solchen Wahlen nicht mehr zu beteiligen. Bei Zugrundelegung des Volksabstim- mungsergebnisses in Nordbaden müßten unter 40 nordbadischen Abgeordneten min- destens 17 Altbadener sein.“ Das Jahr der Jugend und die kleine Schulreform Eine Stimme aus Wenn in diesen Tagen von einer Gleich- schaltung des Lehrplanes der 5. und 6. Volksschulklassen mit dem der Sexten und Quinten gesprochen wird, so möchte ich als Lehrerin einer„Volksschulsexta“ nicht ver- säumen, von meinem Standpunkt aus dieses Problem, wenn auch nur schlaglichtartig, zu beleuchten. In sinniger Fortführung folgt auf das„Jahr des Kindes“ nun das „Jahr der Jugend“. Doch die erste Frucht dieses ſahresgedankens, nämlich die sog. „kleine Schulreform“, verhält sich in einem schrecklichen Widerspruch zu seinem eigent- lichen Sinn.. Wenn wir einen Menschen bilden wol- len, sind wir an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Peim Uebertritt eines Schülers Wie wird das Wetter? Kühl, Schauerniederschläge Vorhersage bis Donnerstag früh: Am Mitt woch tagsüber wechselnd, meist stark bewölkt mit einzelnen teils schauerartigen Nieder- schlägen. Höchsttemperatur 13 bis 16 Grad Schwache bis mäßige Winde aus nördlichen Richtungen. In der Nacht teilweise aufkla- rend. Temperaturrückgang auf 5 bis 8 Grad. Uebersicht: Die auf der Rückseite eines über Südschweden gelegenen Tiefdruckgebie- tes heranströmende Meereskaltluft bestimmt unser Wetter, In der Nacht dürfte allmählich Wetterberuhigung eintreten, Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 26. September: Maxau 433 9), Mannheim 303(12), Worms 228(1), Caub 217(1). der Grundschule in die Oberschule müssen wir dann also überlegen, ob er rein verstandesmäßig das Rüstzeug hat, den dort gelehrten Stoff auf- zunehmen und zu verarbeiten. Das ist be- reits geschehen. Ohne Zweifel wäre man- cher noch dazu in der Lage, der heute in der Volksschule zurückgeblieben ist. Wie aber steht es mit den andern? Sie sollen nun in gleicher Weise mit einem Stoff be- lastet werden, für den sie gar keine Auf- nahmefähigkeit besitzen, der für sie eine Unnatur ist und deshalb auch in jedem Fall aus Unfruchtbarkeit verurteilt sein wird. Ich meine, wir müßten uns gerade in der Volksschule auf andere Bildungswerte als nur die stofflichen besinnen. um das Mannigfaltige, das in unsern Kindern ruht, zu entfalten, und jene Fähigkeiten zu wecken, die jeweils im Einzelnen je nach Art der Begabung entwickelt werden müs- sen, um aus ihm einen brauchbaren, le- benstüchtigen Menschen zu formen. Wir brauchen keine Lernschule, in der das Lei- stungsprinzip allein gültig ist. Dies ist beim intellektuellen Typ wohl angebracht. Gott sei Dank ist die Natur aber nicht so gleich- förmig und läßt sich auch nicht durch einen Lehrplan vergewaltigen. Hier sehe ich den Widersinn der neuen Forderungen. Wollen wir rein wissensmäßig reformieren, oder wollen wir das Kind, d. h. den genzen Menschen in seinem Reichtum erfassen, und dann auch einmal endlich. in der Bewertung einen anderen Maßstab anlegen. Das entspräche dann wohl auch dem letzten Sinn dieser großen Leitgedan, ken.. Wassersportler nun Abschied von der Frei- Wassersaison nehmen und auf Winterarbeit umschalten. Zu ihnen zählen auch die Kanu- ten, die nun, ein Verein nach dem anderen, mit ihren Abschlußregatten letztmals Gene- ralüberblick über ihre geleistete Breitenarbeit halten. Als erfolgreichster Mannheimer Kanu- verein startete auch die mit Meisterschafts- ehren reich dekorierte Mannheimer Kanu- Ge- sellschaft 1922 am Sonntag ihr Abpaddeln in Anwesenheit vieler Anhänger am unteren Neckar. Von der Linie des Rennsports wich man bewußt ab und verlegte sich auf Ge- schicklichkeitsprüfungen, die zum Gaudi aller Zuschauer gewisser humoristischer Pointen nicht entbehrten. Wenn einer auch dreizehn- facher deutscher Meister im Rennsport ist, so will das durchaus nicht heißen, daß er nicht auch einmal bei außerplanmäßigen Paddler- aufgaben unter„Ferner liefen“ registriert wird. Zünftiger Ausklang war eine Sieger feier im Boothaus. Die Ergebnisse: Jugend-Einer(rückwärts): 1. Ulmrich; Fa- milien-Zweier: 1. Schacherer, Halter; Männer- Einer, 200 m rückwärts, Wende, 100 m vor- Wärts, zweimal wenden, 100 m vorwärts: 1. H. Noller; Frauen-Einer mit Händen paddeln: 1. G. Amail; Jugend-Zweier rückwärts und vor- wärts: 1. Ulmrich, Langendörfer; Wander- fahrer-Zweier vorwärts und rückwärts: 1. Stahlmann, Pfrang; Frauen-Zweier mit halbem Paddel: 1. G. Amail, T. Amail; Gemischter Vierer-Wanderfahrer: 1. Genannt, Winterhal- ter, Müller, Halter; Gemischter Vierer Renn- fahrer: 1. Zahn, Fuhr, Amail, Nohe; Gemisch; ter Zweier Rennmannschaft(halbes Paddel): 1. Noller, Amail; Vater und Tochter: 1. Rock- stroh, Tochter Karin. Neusel dementiert Der frühere deutsche Schwergewichtsmeister Walter Neusel erklärte am Montag in Hof, daß die Meldung, wonach er beabsichtige, ins Lager der Berufsringer überzutreten, völlig aus der Luft gegriffen sei. Er denke gar nicht daran, seine nunmehrasicher begründete Exi- stenz im Zigarettenvertrieb noch irgendwie aufs Spiel zu setzen. Einen Ringkampf habe er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. deutschen Radsport-Meisterschaften im Ver- folgungsfaͤhren und im 100-km-Mannschafts- fahren vergeben. Bisher wurden 100-Kkm- Meister: 1946: Mirke/ Saager; 1947: Mirke/ Preis- keit; 1948: Funda/ Bolte; 1949: Pankoke/Holt- Höfer. Zwei Meisterpaare sind auch diesmal wie- der am Ablauf und zwar die Titelverteidiger Pankoke/ Holthöfer(Bielefeld) und die Ex- Breslauer Mirke/ Preiskeit(München). Das Feld am Sonntag auf der Stuttgarter Neckarbabhn lautet: Pankceke/ Holthöfer. Mirke/ Preiskeit, Hans und Ludwig Hörmann, Grigat/ Ziege, Jährling/ Zawadski, Wiemer/ Knöchelmann, Saa- ger/ Schwarzer, Steinhilb/ Berger, Wiemer/ Mül⸗ ler, Nothdurft/ Kaune, Schürmann/ Bintner, Vog- genreiter/ Meyer, Vopel/Siebelhoff, Bolten/ Dek- .. was zu beweisen wäre! Zeichnung: Schneider Tunney tipt aul K. o.-Sieg des bruunen Bombers Joe Louis:„Ich will mich auf die Runde nicht festlegen Der 1928 unbesiegt abgetretene frühere Schwergewichts weltmeister Gene Tunney (USA) tipt auf einen K. o.-Sieg innerhalb der ersten fünf Runden von Louis im Schwer- gewichts-Weltmeisterschaftskampf gegen Ezzard Charles am Mittwochabend.„Wenn Jack Dempsey(Us) nicht der größte Boxer aller Zeiten war, so ist es Joe Louis“, sagte Tunney. „Es liegt auch kein Grund vor zu glauben, daß Louis trotz seiner 36 Jahre von seiner Schlagkraft eingebüßt hat“. Inzwischen haben Louis und Charles ihr Training abgeschlossen und äußerten sich sehr zuversichtlich über den Kampfausgang.„Ich erwarte einen K. o.-Sieg, doch will ich mich auf die Runde nicht festlegen“, sagte Louis. Ausklang in Baden-Baden Long-Harper gewannen das gemischte Doppel Die Spiele um den Turniersieg im gemisch ten Doppel des 18. internationalen Tennistur- niers von Baden-Baden konnten erst am Mon- tag zu Ende geführt werden. Das Ehepaar Weiß schlug in der Vorschlußrunde die deut- sche Meisterin Frau Pohmann und Dostal ohne gröbere Mühe 6:2, 6:1. Nach nur 15 Mi- nuten Pause mußte das argentinische Fhepaar im Finale dem australischen Doppel Miß Lang- Harper gegenübertreten, Die Argentinier lit- ten verständlicherweise unter starken Ermü- „ und verloren schließlich 127 8.3. Radrennen auf dem Riedring Die Ortsgruppe Lorsch des Rad- und Kraft- fahrer-Bundes„Solidarität“ veranstaltete auf dem Riedring ein Radrennen. Die 3, 2-kmn- Strecke kann als ideal bezeichnet werden, hat doch der Zuschauer Gelegenheit, die Kämpfe auf der ganzen Strecke zu verfolgen. Die Rennen wurden alle trotz ungünstiger Witte rung in einem schnellen Tempo gefahren. Am Nachmittag fanden sich die Saalsportler zu- sammen. Ein abwechslungsreiches Programm im Kunst- und Reigenfahren wurde von dem zahlreich etschienenen Publikum begeistert aufgenommen. Hier die Ergebnisse: Schülerklasse: 1. Günter, Lorenz, Mann- heim; 2. Müller, Viernheim; Jugendklasse B: 1. Friedrich, Heidelberg; 2. Wagner, Heidelberg; Jugendklasse A: 1. Vock, Darmstadt; 2. Kutt- ner, Kirchheim;: 3. Lücker, Darmstadt; Haupt- klasse: 1. Rexin, Mannheim; 2. Baumann, Hei- delberg; 3. Krimme, Wallstadt; 4. Dewald, Mannheim; 5. Frank, Mannheim: 5 VfL- Omnibus nach Frankfurt zum Spiel FSV Frankfurt— VfL Neckarau Der VfL Neckarau hat sich entschlossen, für die Treuesten unter seinen Getreuen am Sonn- tag einen Omnibus für das schwere Spiel in Frankfurt einzusetzen. Mitfahren können 40 bis 45 Personen. Abfahrt ist um 12 Uhr am „Deutschen Haus“. Der Fahrpreis beträgt nur 4,.— DM für die Hin- und Rückfahrt. Anmel- dungen sind an die Geschäftsstelle des VfL zu richten(Tel. 48 600). 500 Meter) greift der viel gefeierte Sieger der Straßen-Fernfahrt München— Zürich, Hei- ner Schwarzer, der seit 1947 bereits dreimal deutscher Verfolgungsmeister wurde, zum vierten Male nach dieser Krone. Seine Geg- ner sind: Saager, Berger, Steinhilb, Jährling, Wiemer, Kaune und Hans Preiskeit, als Ersatz Stubbe und Siebelhoff. Noch einmal Stopper Lipponer Eine Berichtigung Die Sportredaktion des„MM“ hat in der Ausgabe vom 22. September eine Nachricht veröffentlicht, aus der hervorging, daß man im Lager des Phönix Ludwigshafen mit einer Freigabe des Spielers Lipponer für den eige- nen Verein rechnete. Soweit gut(jeder kann hoffen was er wilh. In der Meldung stand außerdem, der 8V Waldhof habe seinen Einspruch zurück- gezogen. Das war nicht gut(weil falsch). Die Sportredaktion berichtigt deshalb(un- aufgefordert): Der SV Waldhof hatte sei- nen Einspruch nicht zurückgezogen! Zu der Nachricht erklärt die Redaktion: Es war ihr nicht anzusehen, daß in ihrem Gehalt der Wunsch ein wenig der Vater des Gedan- kens war.— Wir geben deshalb dem SV Wald- hof mit seinem Lautsprecherhinweis vom Sonntag recht, weisen jedoch gleichzeitig darauf hin, daß die Auffassung eines Vor- standsmitgliedes, der„MM“ sei im Falle Lip- poner zu Gunsten des Phönix parteiisch, unzutreffend ist. Daß die Redaktion die publizierte Nachricht selbst mit Vorsicht zur Kenntnis nahm, sollte der Schlußsatz—„Daß damit noch nichts Endgültiges gesagt ist, be- darf keines Hinweises— eigentlich dokumentieren.-kloth 22 Zusammenschluß mit Nordbaden? Der Pfälzer Handballverband hielt am Samstag und Sonntag in Annweiler eine Ar- beitstagung ab. Verbandsvorsitzender Eichel, Haßloch, gab bekannt, daß beabsichtigt sei, innerhalb des Bundesgebietes eine sog. „Deutsche Sportunion“ zu schaffen. Während in den übrigen Ländern schon feste Handball- Verbandsgefüge bestehen würden, sei die Arbeitsgemeinschaft in der französischen Zone sehr lose. Dem Pfälzer Handballverband bleibe nichts weiteres übrig, als durch ein Zusammengehen mit Nordbaden den süd- deutschen Anschluß herzustellen. In diesem Falle würde eine gemeinsame Handball-Ober- liga gebildet werden. Wenn eine Fusion mit Nordbaden zustandekommen sollte, würden die fünf ersten der jetzigen pfälzischen Hand- balloberliga gemeinsam mit Nordbaden eine Oberligagruppe bilden. NWDR überträgt Charles Louis Die am Mittwochabend(Ortszeit) im New Vorker Vankee- Stadion ausgetragene Schwer- gewichts-Weltmeisterschaft zwischen Titelver- teidiger Ezzard Charles(USA) und seinem ungeschlagen abgetretenen Landsmann Joe Louis wird am Donnerstag vom Nordwest- deutschen Rundfunk um 8.40 Uh auf der Mit- telwelle übertragen. Hecht Leichtathleten fahren nuch Mailund Ludwigshafens 10,8-Mann-Sturm soll 100 m sprinten In einem am Montag auf der Geschäfts- stelle des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Kassel eingegangenen Schreiben teilte der italienische Leichtathletik- Verband seine Wünsche über eine Beteiligung deutscher Leichtathleten am internationalen Sportfest am 3. Oktober in Mailand mit. Danach wurden eingeladen: zwei Sprinter, zwei 400-m-Läufer, ein 400-m-Hürdenläufer, ein Weitspringer und zwei Hammerwerfer. Unter Vorbehalt und die endgültige Genehmigung des DLV-Sportwartes Julius Döring(Karlsruhe) vorausgesetzt, wur- den folgende deutsche Teilnehmer genannt: Wolf(Karlsruhe) und Storch(Fulda) Ham- merwerfen, Luther(München) Weitsprung, Haas(Nürnberg) und Geister(Krefeld), 400 m Ulzheimer(Frankfurt), 400 m Hürden und in Anbetracht der Verletzungen von Wittekindt und Zandt die Sprinter Fischer Krefeld) und Sturm(Ludwigshafeq). Die deutsche Expedition wird voraussicht- lich am 7. Oktober vom Rhein-Main-Flug- hafen auf dem Luftwege nach Mailand reisen. Tatendurstige Freiballoner Nachdem das Gesetz 24 der Hohen Kom- mission gemildert und den Deutschen der Er- werb, Bau und die Benutzung von Freiballons wieder gestattet ist, wollen die Freiballon- führer im rheinisch- westfälischen Raum 80 Landesturnuusschuß tagte in Neckargemünd Neuer Weg für sinnvolle Zusammenarbeit der Volks- und Geräteturner Es ist nicht neu, daß Geräteturner und Volksturner gemeinsam in einer Mannschaft die Farben ihres Vereins vertreten. Diese Bereicherung der Wettkampf möglichkeiten schuf der Oberturnwart des Deutschen Tur- nerbundes, Eugen Eicehhoff(Lüdenscheid). — Franz Bach, der badische Landesoberturn- Wart, der klar erkannte, daß es nur wenigen deutschen Turnvereinen möglich ist, eine kom- binierte Mannschaft von Geräteturnerinnen und Geräteturnern, Volksturnerinnen und Volksturnern aufzubieten, stellte auf der Tagung des Landesturnausschusses des Badi- schen Turnverbandes den sofort angenomme- nen Antrag, sogenannte Kreisgruppenmeister- schaften zur Feststellung des badischen Mei- sters in den Kreis-Mehrkampfmeisterschaften durchzuführen. Es wird somit im kommen. den Jahre zu einem interessanten Kräftever- gleich der einzelnen badischen Turnkreise auf dem Gebiete des Kunstturnens und in der Leichtathletik kommen. Auf dem Gebiete der Leichtathletik allerdings nur, insoweit die Kreise über gute Mehrkämpfer verfügen, da die drei volkstümlichen(eichtathletischen) Disziplinen, die in den Mehrkampf eingebaut sind, von je vier Turnern und Turnerinnen bestritten werden, die nicht ausgewechselt werden dürfen. Im Geräteturnen werden die Kreise ebenfalls durch vier Turner und Tur- nerinnen vertreten. Die von Landesoberturnwart Franz Bach geleitete Wochenendtagung hatte ein ziem- lich reiches Arbeitspensum, galt es doch, die gesamte turnerische Arbeit für die kommen- den Monate festzulegen. Die verschiedenen und zum größten Teile hervorragend verlau- fenen turnerischen Veranstaltungen der letz- ten Monate lassen hoffen, daß die kommen- den Kreisturnfeste und andere Kreisveran- staltungen und vielleicht auch ein Landes- turnfest den besten Auftakt zu dem geplan- ten Deutschen Turnfest in Hamburg 1953 geben, Der Badische Turnverband erwartet auf Grund der erfreulichen Ergebnisse wieder einen Anschluß an die Spitzenklasse in allen Sparten der Leibesübungen, die in den Turn- vereinen gepflegt werden. Der Grundsatz, durch Breitenarbeit zur Spitzenleistung, wird auch auf dem Gebiete des volkstümlichen Schwimmens, der Pflege des Fechtsportes und der Förderung der sogenannten Sommerspiele bei der Planung der künftigen Arbeit be- achtet werden. ö „Die Gründung des Deutschen Turnerbun- des wird der gesamten turnerischen Arbeit, der Pflege der volkstümlichen Leibesübungen, die in erster Linie immer der Breitenarbeit gelten soll, einen mächtigen Auftrieb geben Mit diesen Worten schloß Landesoberturnwart Bach die Arbeitstagung, in deren Verlauf Be- richte von zwölf Fachwarten einen interessan- ten Einblick in das umfangreiche Arbeits- gebiet des Badischen Turnverbandes gestattet hatten. schnell wie eben möglich wieder in die Lüfte. Der Düsseldorfer Freiballonführer Pr. Otto Scholl-Latour sagte am Montag:„Wir deut- schen Ballonfahrer hoffen auf die Hilfe aus- ländischer Ballonkameraden, daß sie nach Deutschland kommen und mit uns zusammen starten.“ Düsseldorf besitzt nach Aussage Scholl-Latours noch einen mit Füllanlagen aus- gestatteten Platz, während die Kölner nach Angabe ihres Vizepräsidenten Hans Stütten „von vorne anfengen“ müssen. Wuppertal da- gegen verfügt noch über Teilausrüstungen von Ballons. Die Wuppertaler Ballonfahrer hof fen, bald von ihrem alten Startplatz aus wie der aufsteigen zu können. Tur Klärung aller diesbezüglichen Fragen werden sich die Freiballonfahrer in Kürze in Wuppertal treffen. Erfolgreiche Radrenner Der Radsportverein„Edelweiß“ Oberhau- sen veranstaltete auf seiner 333-m-Bahn zum Saisonschluß einige Radrennen, in denen auch Mannheimer Radsportler erfolgreich ab- schnitten. Ergebnisse: 150-Runden-Mann- schaftsfahren: 1. Schlimm- Westphal, Karls- ruhe, 2. Marx-Schönung. Mannheim, 3. Fuchs Brändle, Kronau-Karlsruhe, 4. Backof-Hirth, Dudenhofen. Fliegerrennen: 1. Marx, Mann- heim, 2. Schlimm, Karlsruhe, 3. Spinner, Of- kenburg. 4. Hirth, Dudenhofen. Altersklasse: 1. Rößler, Mannheim, 2. Müller, Nöttingen, 3. Braun, Mannheim, 4. Hunzinger, Mannheim. 20-Runden-Jugendfahren: 1. Unger, Reilingen 20 Punkte, 2. Löwer, Haßloch, 12 Punkte, 3. Funk, Schifferstadt, 4. Grieshaber, Mannheim. Der Morgen- Tip 5 Württemberg-Baden 1 Kickers Offenbach— I. FC Nürnberg 2 1 0 2 Bayern München— VfB Stuttgart 2 3 Schwab. Augsburg— Eintr. Frankfurt 2 1 4 Darmstadt 98- BC Augsburg 1—.— 5 Schweinfurt os— SV Waldhof 0 1— 6 Bremerhaven 93— Göttingen 05 1—— 7 VfB Mühlburg— 1860 München 1—— 8 Rotweiß Essen— Schalke 04 2 0— 9 VfL Konstanz— Ulm 48 1—— 10 FC Freiburg— Vixkt. Aschaffenburg 1 11 Wacker München— Tsy Straubing 0 2 12 A8 Cham— Jahn Regensburg 2—— 13 Stuttgarter Kick.— SV Wiesbaden 1 14 Hessen Kassel— Sy Tübingen 1—— Rheinland-Pfalz 1 Kickers Offenbach— 1. FC Nürnberg 2 2 Bayern München— VfB Stuttgart 5 2 g 5 3 Schweinfurt 05— SV Waldhof 0 1— 4 Rotweiß Essen— Schalke 04 2 0— 5 Preußen Münster— 1. Fc Köln 2 1— 6 Alemannia Aachen— Bor. Dortmund 2 0— 7 Bhön. Lud'hafen— Tus Neuendorf 1 8 EV Engers— SpVgg Andernach 1—— 9 Hamburger SV- Werder Bremen 1 10 VfB Oldenburg— Ts Eimsbüttel! 1 0 Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11 Schwab. Augsburg— Eintr. Frankfurt 2 123 12 Hamborn 07— Fortuna Düsseldorf 2 13 VfL Neustadt— Eintracht Trier 1—— 14 VfL. Osnabrück— Eintr. Braunschw. 1 lang bglich gründli sei über rch regel *. Zahnbelag entfernen. 4 Johrzeh mößige Zahnpf besond Darum morg nten beliebte 2 1 0 0 8 * * Seite 6 MORGEN e Nr. 225 Mittwoch, 27. September 1950 Ein hartes Schicksal nahm mir das Letzte, meinen innigstgeliebten, herzensguten Mann, meinen lieb Theodor en Sohn, Schwager und Onkel Veltum Bankprokurist nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren. Weinheim a. d. B., den 26. S Friedrich-Vogler-Straße 23 In tiefem eptember 1950 Beid: Marta Veltum, geb. Reber Frau Emma Veltum Witwe, Karlsruhe Beerdigung am Donnerstag, dem 28. September 1950, 13.45 Uhr Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen 8 Durch einen tragischen Unfall verlor ich meinen lieben Mann, unseren treubesorgten Vater, Großvater und Bruder, Herrn Hans Scholl Mannheim, 26. Sept. 1950 J 4a, 9 In tiefer Trauer: Viktoria Scholl, verw. Doll Töchter Hannelore u. Friedel nebst Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 27. 9. 50, 14 Uhr, Hauptfriedhof. Federweißer (Winzer-Gen. Erpolzheim) 50 er Süsser und 7 Ltr. o. Gl. «42„«„4 55 wein Müller Waldhofstr. 7- Tel. 548 28 DIerggikskzUf E Danksagung Für die Beweise herzlicher An- teilnahme, Blumenspenden, die tröstenden Worte, den letzten Sängergruß und die Ehrung durch die Innung für unseren lieben Entschlafenen, danken Wir recht herzlich. Mannheim, U 1, 20a Charlotte Wenkel und Angehörige Statt Karten! Beim Hinscheiden unseres lie- ben Entschlafenen, Herrn Nikolaus Urban Bäckermeister fühlen wir uns allen denen zu Dank verpflichtet, die ihm das letzte Geleit gaben und die an unserem schweren Geschick durch Uebermittlung der vielen Blumengrüße teilnahmen. Mannheim, Malzstraße 11 Edenkobener Straße 13 Frau Bertel Urban, geb. UBmann Margarethe Urban Wwe. Familie Peter Urban Familie UBmann Nach langem, mit großer Gé- duld ertragenem Leiden ver- schied plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Frau Emilie Hartnagel geb. Goth Schwester und Tante, Nur wer sie kannte, weiß, was ich verlor. Mannheim, Alphornstraße 32 den 26. 9. 1950 Intiefer rauer Gottlieb Hartnagel u. Anverw. Beerdigung Donnerstag, 28. 9. 50, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 1 4 Zurück! Dr. Kari enges Zahnarzt Rennershofstr. 9, Tel. 4 23 80 3 7 Zurück! Dr. Schwoerer Frauenarzt P 6, 22 Telefon 4 20 51 Sprechstunden: Mo., Di., Do., Fr. 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr 1 VERMIETUN SEN 1 monatl. Miete. 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September 1950 Zugbrücke her unterlassen Der Begriff„belagerte Festung“, den Pro- fessor Erhard in seiner letzten Rede wie- derholt formulierte, um darzutun, daß die Bundesrepublik gerade einer„belagerten Fe- stung“ nicht vergleichbar sei, dieser Begriff mag zur ungünstigsten Minute gewählt wor- den sein, entstand er doch fast parallel mit der Umdichtung eines Schlagers auf: Eijaja Korea, der Krieg kommt immer näher“. 5 Nun von dem Bundeswirtschaftsminister ist bekannt, daß er I. rettungslos Zivilist ist, also Laie auf allen Gebieten, die mit der Strategie nzusammenhängen; 2. keinen Wert auf Einhal- tung aller politischen und diplomatischen Vor- sichtsmaßnahmen legt. Es kann die unzeit- gemäße Definition„belagerte Festung“ sinn- gemäß gleichgestellt werden mit„abgeschlos- sener Insel“, denn folgende Vorstellungen haben in Dr. Erhards Gehirn Erinnerungen Wachgerufen, die an„abgeschlossene Inseln“ gemahnen. Nachdem jahrelang zuvor zielbewußte und zielsichere Propaganda einem Teil des deut- schen Volkes einzureden verstand, daß das Reich(damals zwar noch„Weimarer Repu- plik“ genannt) von Gefahren umgeben sel, von aggressiven, näher und ferner gelegenen Nachbarn, die sich nicht scheuten, das Volk auszuhungern, gelang es den Propagandisten der. f Igelstellung⸗ die indes die Macht ergriffen hatten, von innen heraus Deutschland in eine„abgeschlos- sene Insel“ umzuwandeln. Ein Vorgang, der seinesgleichen nur in der Märchenwelt Aesops findet: In dem Märchen von dem Igel, der, erschreckt von den Schwankungen eines im Sturme bewegten Baumes, in sich zusammen- kroch, die Stacheln nach allen Himmelsrich- tungen ausstreckte und in dieser Stellung verharrte, auch als der Sturm vorbei war, und war so lange, bis ein des Weges daher trot- tender Bär sich an den Stacheln verletzte, den Igel wutentbrannt mit seinen Tatzen auf den Rücken legte und ihm mit ein paar Bis- sen den Garaus machte. 5 Dem Märchendichter bleibe es überlassen, das Tierleben so zu schildern, wie es die be- absichtigte Symbolik erfordert. Es ist noch unbekannt, welche Vergleiche Aesop mit sei- ner Fabel ziehen wollte, aber daß sich gewisse Parallelen mit dem Geschehen zwischen 1953 und 1945 ergeben, liegt auf der Hand. Ein Igel ist eine Miniaturinsel für sich. Deutschland war einst eine einzige Insel und Ist es im gewissen Sinne auch nach 1945 ge- lieben, nämlich in der Mentalität der Be- völkerung, die sich— verfehlte Politik der Sieger mag daran nicht unschuldig sein— auch nach 1945 nicht vorstellen konnte, daß es aus sei mit der Inselideologie. Das ist wohl die tiefere psychologische Ursache, warum ein nicht unbedeutender Teil der Bevölkerung. unter Anführung bestimmte revolutionare Zwecke erstrebender Politiker, heute noch ein Wirtschaftssystem herbeizuführen wünscht, das der Wirtschaft in einer„abgeschlossenen Insel“ ähnelt. 5 ö 5 5 Eine solche Wirtschaft erfordert keine Wirtschaftspolitik, kennt keinen anderen Fortschritt als den des Aberglaubens, Gott würde ein Wunder tun, um den Insulanern zu helfen. Im übrigen wird praktisch folgendes getan: Alle verfügbaren und erreichbaren Vorräte werden gemessen und gezählt und ohne Rücksicht auf Leistung oder Verdienst 8 aal hren— Fonkret, seit 0 1948, befindet sich dieses Wirt- Kchaftssvs in Auflösung. Das heißt, die seine Existenz begründenden Vorschriften werden nach und nach aufgehoben. 5 Dadurch ergibt sich zwangsläufig Zwei- gleisigkeit dort, wo bislang bestehende Vor- schriften bereits nicht mehr in Kraft sind und kunkensprühende Reibungen hervorrufen, weil auf kommunizierenden Gebieten noch immer Zwangswirtschaftsbestimmungen exi- stieren. Es wäre vielleicht sinnvoll gewesen, den Auflösungsprozeg von obenher zu be- ginnen, von der Rohstoff- und Devisenbasis her, Zur Anwendung dieser Methode war aber zu wenig vorhanden. Es mußte deshalb der umgekehrte Weg eingeschlagen werden. Es wird lange dauern, bevor er— dieser Weg— schließlich vollendet ist. bevor wir ihn hinter uns gebracht haben. Völlige Liberali- em 2 16.-Farben- Gesetz tr., Vverfassungswidrig 9 05 Das Alliierte Gesetz über die Aufspaltung des I8-Farben- Vermögens stehe im Wider- 7 spruch zu den Bestünmungen des Grundgeset- zes, heißt es in einer Interpellation der drei Reglerungsparteien(CD/ CSU, FDP und DP), die am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde. Die Interpellanten ersuchen die Bundes- reglerung um Auskunft, was sie unternommen er habe, oder zu tun gedenke, um: „ eine ausreichende Mitbestimmung der Bundesregierung bei der Durchführung der Entflechtung der 18-Farben zu erreichen. 2. alle gegen die IG-Farben bestehenden ri Rechtsansprüche zu sichern und re; 3. die Anwendbarkeit deutscher Rechtsnor- bar men sowie die Zuständigkeit deutscher Ge- 8, richte zu gewährleisten. dee sierung des Außenhandels, Aufhebung der Devisenbewirtschaftung und Aufhebung jeg- licher Monopolisierung auf dem Ernährungs- sektor kennzeichnen die drei Hindernisse, die noch zu bewältigen sind. Zweifellos wird das deutsche Volk auch mit diesen Hindernissen fertig werden; rich- tig gesagt, würde es fertig werden, wenn dem Anschluß der einstmals abgeschlossenen Insel, die da Deutschland heißt, nicht stets 5 Schwierigkeiten in den Weg gelegt wer⸗ en. Und es ist mitunter gar nicht mehr schön, was da auf diesem Gebiete alles geschieht. Es ist gar nicht mehr schön, daß es immer noch im INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Auslande Kreise gibt, die in der Bundesrepu- blik- Wirtschaft nur ein entmachtetes, zur Willfährigkeit verpflichtetes Objekt zur Er- reichung ihrer mitunter sehr egoistischen Ziele sehen. 5 Eine solche— auf ihre Art zweigleisige— Wirtschaftspolitik des Auslandes könnte nam- lich dazu führen, daß der abzuschaffende Be- griff, daß die abzuschaffende Mentalität à la „abgeschlossene Insel“ wieder aufs Neue er- steht und sich verstärkt und damit die Hoff- nungen auf weltweiten Zusammenschluß wirt- schaftlicher Kräfte erst später verwirklicht werden können. Optimisten mögen darin einen Trost kin- den, daf die Ratio, die Vernunft, letzten Endes siegen würde und daß es sich höchstens um Verzögerungen des Zusammenschlusses der Völker handeln kann. Ein sehr unzuläng- licher Trost ist dies jedoch, denn es erfordert jede Verzögerung Opfer aller Beteiligten, nicht nur des deutschen Volkes. Die Menta- lität der„abgeschlossenen Insel“, sie muß ab- geschafft werden im deutschen Inland, dar- über sind wir uns klar. Dieser Prozeß ist auen weitgehend gediehen. Wir haben schon be- trächtliche Vorleistungen auf diesem Gebiete erbracht, nun wäre es aber an der Zeit, dag das Ausland uns auch mit gutem Beispiel vor- angeht. Ueberspannung des Mieterschutzes führt zu wirtschaftlichen Unzuträg lichkeiten Eine erst nach Ausbruch des Krieges in das Mieterschutzgesetz wieder eingeführte Bestim- mung erklärt sämtliche Vorschriften des Mie- terschutzgesetzes für Pachtverhältnisse über Räume und über gewerblich genutzte unbe- baute Grundstücke für entsprechend anwend- bar. Diese durch die EKriegs verhältnisse be- dingte Ausnahmeregelung ist nach Fortfall der Zwangsbewirtschaftung und Proklamie- rung der Gewerbefreiheit nicht mehr haltbar. Dies gilt insbesondere für die zahlreichen Fälle, in denen nicht nur Räume oder Grund- stücksflächen verpachtet sind, sondern gleich- zeitig die darauf betriebenen Unternehmen, wie z. B. Gast wirtschaften, Apotheken und an- dere gewerbliche Betriebe. Wenn nach geltendem Recht ein Unterneh- mer auch bei einem zeitlich befristeten Pacht- vertrag sein Unternehmen wieder in eigene Regie nehmen oder einem geeigneteren Päch- ter übertragen will, bedarf es dazu eines zeit- raubenden und häufig genug— angesichts der Begrenztheit der Aufhebungsgründe nach dem Mieterschutzgesetz— aussichtslosen Prozesses auf Aufhebung des Pachtverhältnisses und auf Räumung. Die häufig genug anzutreffenden ständigen Vertragsverletzungen des Pächters eines gewerblichen Unternehmens pessen ganz allgemein schlecht unter die Systematik der Generalklausel des Mieterschutzgesetzes, wo- nach bei sogenannten„erheblichen Belästigun- gen“ ein Mietaufhebungsanspruch des Ver- pächters gegeben ist. Was als„erhebliche“ Be- lästigung anzusehen ist, ist letzten Endes Er- messensfrage und wird deshalb in der Ge- richtspraxis niemals einhellig festgelegt wer- den können. Es ist also nur zu leicht die Möglichkeit geboten, daß sich eine engherzige und wirtschaftsfremde Einstellung mancher Richter durchsetzt, die sich wohl formal auf den ursprünglichen Sinn und Zweck des weit- gehenden Mieter- und Pachtschutzes beruten kann, aber damit den tatsächlichen Gegeben- heiten und den derzeitigen Wirtschaftsver- hältnissen nicht gerecht wird. 5 Muß es überhaupt schon als durch die Ent- wicklung überholt angesehen werden, daß ge- werbliche Räume sich noch des Mieterschutzes erfreuen, so muß dies erst recht hinsichtlich der sogenannten gemischten Pachtverhältnisse, bei denen Räume bzw. unbebaute Grund- stücke einerseits und gewerbliche Unterneh- men andererseits verpachtet sind, gelten. Man sollte sich doch vor Augen halten, daß der gleichwertige Schutz der Pachtverhältnisse auf eine entsprechende Ermächtigungs- Verord- nung des Beauftragten für den Vierjahresplan zurückgeht, also aus einer Zeit stammt, in der die staatliche Bevormundung und Zwangs- wirtschaft ihren ersten Höhepunkt erreichte. Außerdem bedeutet es eine Verkennung des eigentlichen Sinnes des Mieterschutzgesetzes, das Raumschutz gewähren will, wenn man es dazu benutzt, um unfähigen Pächtern damit eine Art Lebens versicherung zugute kommen zu lassen.. Die Gerichtspraxis beruft sich im allgemei- nen auf die frühere Rechtssprechung des ehemaligen Reichsgerichts, wonach der Kün- digungsschutz stets dann zu bejahen ist, wenn nicht die Ueberlassung der Räume im ver- gleich zu der Ueberlassung alles Uebrigen, insbesondere also des Unternehmens, ganz ne- bensächlich ist und demgegenüber völlig zu- rücktritt. Diese Rechtssprechung stammt schließlich aus dem November 1941, also einer Zeit, in der Kriegsnöte eine derartige Diffe- renzierung geboten erscheinen lassen haben mögen. Es ist auch zu billigen, wenn an diesen Grundsätzen aus der Raumnot der ersten Nachkriegszeit bis zur Währungsumstellung festgehalten wurde. Seitdem muß die kritik lose Uebernahme und Anwendung der Recht- sprechung, wenn es sich auch um das frühere höchste deutsche Gericht handelt, jedoch stärksten Bedenken begegnen. Schließlich ha- ben Handel und Gewerbe in der Zeit seit der Währungsreform augenfällig genug bewiesen, in wie kurzer Zeit neue gewerbliche Räume erstellt werden können. Die Straßen unserer Trümmerstädte geben ein eindrucksvolles Bild davon, daß neben prunkvollen Geschäfts- bauten ebenso Behelfsbauten jeder Art das Raumbedürfnis von Handel und Gewerbe be- kriedigen können. Die Gewerbefreiheit und die durch sie geschaffene Konkurrenz zwingt auch nicht mehr dazu, an die Versorgung der All- gemeinbeit zu denken, die im Falle der Be- endigung eines Pachtverhältnisses eine Lücke darin erfahren könnte. Bei den hier in erster Linie in Betracht kommenden verpachteten Spezialbetrieben wie Gastwirtschaften und Apotheken wird allein schon wegen des vor- handenen mitverpachteten Inventars üblicher- weise der gleiche Betrieb von dem Nachfol- ger fortgesetzt werden. Und selbst, wenn ein- mal eine Verpachtung an eine andere gewerb⸗ liche Sparte erfolgen sollte, wird sich nur allzu schnell in der Nachbarschaft und im Be- reich des bisherigen Kundenkreises ein gleich- artiger Betrieb etablieren. Im fachlichen Schrifttum haben sich zahl- reiche Stimmen gegen die vom Reichsgericht entwickelte und von den unteren Gerichten fast ausnahmslos fortgesetzte Rechtsprechung erhoben. Trotzdem ist die Gerichtspraxis nur allzu selten geneigt, den engen Rahmen die- ser Grundsätze zu verlassen und es darauf ab- zustellen, ob innerhalb des Gesamtpachtver- hältnisses die Raum- oder die Unternehmens- pacht überwiegt. Häufig genug sind die Pacht- summen für die überlassenen Räume und den mitverpachteten Gewerbebetrieb Uebrige unterteilt oder lassen sich aufschlüs- seln, so daß ohne allzu große Schwierigkeiten feststellbar ist, welch Anteil des insgesamt Verpachteten überwiegt. Bei etwas Aufge- schlossenheit braucht also der Schutz von Pachtverhältnissen nicht derart überspannt zu werden, wie es hinsichtlich von Wohnräumen wegen des Raummangels noch angemessen er- scheinen mag. Trotzdem wird auch eine solche Lösung nur als Behelf und Zeichen des guten Willens angesprochen werden können, ohne den derzeitigen Gegebenheiten vollauf gerecht werden zu können. Dazu bedarf es einer Ab- hilfe. durch den Gesetzgeber. In der Zahl der Arbeitslosen werden die unfähigen Pächter, die im Falle einer freien Kündbarkeit von Pachtverhältnissen über gewerbliche Unter- nehmen ihre Existenz einbüßen, keine nen- nenswerte Rolle spielen. Dieser und jener wird andernorts vielleicht eine neue Chance fin- den und sie, wenn er aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, auch erfolgreich nutzen können. Er würde aber dem wirt- schaftlichen Aufstieg und auch den Steuerein- nahmen des Staates durchaus zuträglich sein, wenn die freie Kündbarkeit derartiger, ge- mischter Pachtverhältnisse durch Beseitigung der gegenteiligen Kriegsbestimmung des Mie- terschutzgesetzes alsbald gesetzlich verankert Würde. Im übrigen wäre eine solche Maß- nahme zwecks Gestaltung einer freien, von Fesseln weitgehend gelösten Wirtschaft nur konsequent. 5 Er. Einfuhrschwierigkeiten hemmen Bevorratung Westdeutschlands Ueber eine Besprechung der Bundesminister für Wirtschaft, Ernährung, Finafzen, Arbeit und dem Wohnungsbau am vergangenen Mon- tag im Bundesministerium für Arbeit ist bis zur Stunde offiziell in Bonn so gut wie nichts verlautbart worden. Es hieß lediglich, das Bundeskabinett werde sich auf Grund dieser Vorbesprechung voraussichtlich am heutigen Mittwoch mit der Vorratswirtschaft befassen, und man habe beschlossen, das Ansteigen der Rohstoffpreise durch größere Preisdisziplin beim Handel sowie durch eine straffere Kapa- zitäts-Ausnützung aufzufangen. Es müßte, so erklärte einer der Minister, lediglich eine Lohn- und Preisdisziplin durchgehalten wer- den, um die Wirtschaftslage nicht zu be- unruhigen. Außerdem stünden Verhandlungen mit den Gewerkschaften in diesen Fragen bevor- Wie upser Bonner Vertreter jedoch zu die- sen zurückhaltenden Aeußerungen der zustän- digen Minister erfährt, steht die Bonner Bun- desregierung vor ernsten Einfuhrschwierigkei- ten. Das Vorkaufsprogramm, wie die offi- zielle Formulierung für die Pläne einer Vor- ratswirtschaft lautet, hat sich nämlich infolge der sehr schwierigen Devisenlage jetzt als Problem erwiesen, dessen Lösung Kopfzer- brechen macht. Es sei heute bereits soweit, daß nicht nur die erste Tranche in Höhe von 64 Mill. Dollar, sondern auch bereits die zweite in der gleichen Höhe, die zu 20 Prozent in Gold oder Dollar abgedeckt werden muß, erschöpft ist, so daß die Bundesrepublik sich gegenüber den der Europäischen Zahlungs- union anggschlossenen Ländern zur Stunde mit mindesten 28 Mill. Dollar verschuldet bat. Die Schwierigkeiten dieses Vorkaufspro- gramms liegen außerdem darin, daß, um die mengenmäßig vorgesehenen Einfuhren zu er- halten, infolge der Preiserhöhung auf den Weltmärkten eine Aufstockung notwendig ist und daß die Industrie darauf drängt, daß nicht nur wie vorgesehen, für die nächsten vier Monate, sondern längerfristig eingekauft Wird. Diese Forderung der Industrie spricht aber segen die Auffassung, die Weltmarkt preise würrlen sich in Kürze wieder beruhigen Meldungen, wonach die Bundesregierung für ihr Einfuhr-Sicherungsprogramm weitere zwei Mrd. DM zur Verfügung stellen soll, können angesichts der schwierigen Devisen- lage nur als aus der Luft gegriffen bezeichnet werden. Saarregierung gegen Preissteigerungen Von der Saarregierung sind Sofortmaßnah- men gegen die Preissteigerungen getroffen worden. Auf Grund von Beschlüssen des Ministerrats werden ungerechtfertigter Preis- steigerung Geldstrafen in unbegrenzter Höhe verhängt. Bei Warenzurückhaltung zu spe- kulativen Zwecken und bei Verstößen gegen die Preisgesetzgebung ist Geschäftsschliegßung vorgesehen. Eine verschärfte Preiskontrolle sowie ein Verbot unzulässiger Preisabreden sollen die Wirksamkeit dieser Maßnahmen sichern.. Der Ministerrat hat ferner beschlossen, von Staats wegen eine Regelung des Lohnproblems herbeizuführen, falls Verhandlungen, die gegenwärtig zwischen Arbeitgeber- und Ar- beitnehmerverbänden über den Abschluß neuer Tarifverträge stattfinden, nicht in wenigen Tagen zu einer Einigung führen. Kurzmeldungen Niederlande erhöhen Bankdiskont Die Niederländische Bank hat am Montag den Bankdiskontsatz von bisher 2½% auf 3% herauf gesetzt. Die Maßnahme wird mit der stärkeren Kreditbeanspruchung infolge der internationalen Wirtschaftslage erklärt. Freiliste gegenüber Großbritannien tritt in Kraft Die neue deutsche 60prozentige Freiliste tritt durch eine Bekanntmachung am 26. September Such gegenüber Großbritannien in Kraft, nachdem Sroßgbritannien die Inkraftsetzung der britischen Freiliste gegenüber der Bundesrepublik zum Sleichen Termin angekündigt hat. Gegenüber der mit Anfang Oktober multilateral zur Anwendung kommenden deutschen Freiliste sind allerdings vorübergehend! einige bilaterale Aenderungen gegenüber dem. n Königreich notwen⸗ dig geworden. Sie beziehen sich unt 5 chokolede, 05 eu Zuckerwerk, Seu pulver. sowie Schokoladenersatzmittel. Unilever erweitert Kapazität Der britische Unilever-RKonzern, der an hun- derten von Gesellschaften in aller Welt beteiligt ist, hat beschlossen, neue Aktien im wert von zehn Mill. Pfund Sterling auszugeben Die Mit- tel sollen zur Modernisierung bestehender An- lagen und zum Bau neuer Betriebe verwandt werden. Hamburger Großraffinierie in Betrieb Die Raffinerie der BP-Benzin- und Petroleum- Gesellschaft in Hamburg- Finkenwerder nahm am Dienstag voll ihren Betrieb auf. Die Anlage Wurde ursprünglich 1934 von der kurdtank er- baut. Nach ihrer jetzigen vollständigen Wieder- herstellung und Erweiterung verfügt die Anlage über eine Kapazität zur Verarbeitung von jähr- lich 600 000 Tonnen Rohöl f Deutsche Industrie-Ausstellung Berlin 1930 Die Industrie- und Handelskammer teilt mit, daß zum Besuch der Ausstellung außer den Übri' gen Landverkehrsmitteln auch das Flugzeug zu verbilligten Tarifen benutzt werden kann. Flug- reisende nach Berlin, die gleichfalls einen Rück- flugschein lösen, erhalten eine Preisermäßigung durch Rückerstattung des abgerundeten Differenz- betrags zwischen einer Eisenbahnfahrt zweiter Klasse und dem Flugpreis. Die Rlickerstatturig. die nur deutschen Staatsangehörigen gewährt wird, beträgt bei Hin- und Rückflug Frankfurt Main 45. DPM. 5 e Der Differenzbetrag wird auf dem Gelände der deutschen Industrie- Ausstellung gegen Vorlage der Flugscheine und Glaubhaftmachung eines berech- tigten Interesses am Besuch der Ausstellung rück- erstattet. Das Interesse wird anerkannt, wenn der Besucher die Zugehörigkeit seiner Firma zur In- dustrie- und Handelskammer, Handwerkskammer nachweist. 5 Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Ausstellern der Schweiz Italiens und Belgiens Sonderkontingente von zusammen 1,5 Mill. Dollar zur Verfügung gestellt. sowie alles r anderem Kak de fee Seite 7 Meinungsverschiedenheiten um Hochrhein ausbau Die im Jahre 1949 wiedergegründete hafen bautechnische Gesellschaft hält zur Zeit in Karlsruhe ihre diesjährige Haupt- tagung ab. Vertreter aus sieben Nationen der Welt darunter 400 Wissenschaftler und Praktiker nehmen daran teil. 5 Im Zeichen eines Vereinigten Europa hätten— erklärte der Präsident der Gesell- schaft, Prof. Dr. Agatz— die See- und Binnenhäfen die Frage des sich als natür- liches Hinterland der einzelnen Häfen er- gebende Hinterlandes zu prüfen. Es könne nicht mehr ein jeder Hafen für sich einer laufenden Erweiterung zustreben, sondern es käme bei dem Wiedeaufbau auf die Erreichung des Umschlag Maximums im verhandenen Raum und damit auf größtmöglichste Wirtschaft- lichkeit an. Neben konstruktiver und betrieblicher Verbesserungen von Hochbauten, Um- schlagsanlagen und Straßen sei der Anlage von Autobahnhöfen in unmittelbarer Nahe der Häfen und dem unmittelbaren Um- schlag von Eisenbahnen bzw. Lastkraft- wagen zum Schiff und umgekehrt, beson- dere Aufmerksamkeit zu widmen. Von besonderem Interesse war der Vortrag des Direktors des Bundesinstituts für Wasser- forschung, Prof. Dr. Wittmann, der u. a. fest- stellte, daß die Hafenanlagen und Wasser- straßen des Oberrheinraumes noch ausgebaut werden könnten. Hiergegen wendet sich der Verwaltungsrat der Schweizer Bundesbahnen in einer Eingabe an das Eidgenössische Post- und Eisenbahn- Ministerium. In der Denkschrift wird auf den hohen Frachtverlust hingewiesen, den die Schweizer Bundesbahn beim Ausbau der Hoch- rhein-Schiffahrtstraße erleiden würde— nicht zuletzt zu Gunsten des Auslandes. 5 Dieser Einspruch gegen das auch von deut- scher Seite stark geförderte Projekt einer Hochrhein- Wasserstraße Baden-Bodensee hat zu einer lebhaften innerschwelzerischen Kon- traverse geführt. Die General-Versammlung des Nordost- schweizerischen Rheinschiffahrts- Verbandes sprach die Erwartung aus, daß die Schweizer Bundesregierung ohne Rücksicht auf„einseitige Babninteressen“ die tech- nischen, wirtschaftlichen und finanziellen Vor- aussetzungen für die Inangriffnahme des Hochrheinausbaues schaffen werde. 5 Koppelungsgeschäfte nach wie vor verboten Nachdem in den letzten Wochen mehrfach beobachtet worden war, daß die Inhaber von Lebensmittelgeschäften in Südbaden die Ab- gabe von Zucker vom Kauf anderer Waren Abhängig machten, warnt das badische Mini- sterium der Wirtschaft und Arbeit nachdrück⸗ lich vor derartigen Koppelungsgeschäften auch bei anderen Waren. Gegen den Inhaber eines Unternehmens, der die Abgabe von Zucker an die Bedingung des gleichzeitigen Kaufs von Waren anderer Art im Mindest- wert von fünf DM geknüpft hatte, wurde eine empfindliche Ordnungsstrafe verhängt. Gegen andere Geschäftsinhaber, die Zucker auf die gleiche Art abgaben, laufen Strafanzeigen. f Bundesrepublik bald Mitglfled der Weltbank? Die Bundesrepublik könnte ohne weiter Mitglied der Weltbank werden, erklärte deren Präsident Eugene Black in Frankfurt. Black wies darauf bin, daß Deutschland einen ent- sprechenden Antrag stellen und seinen 88 zungsmößigen Anteil an dem Aktienkapital der Weltbank einzahlen müßte. Eine weitere Voraussetzung sei auch der Beitritt zum Inter nationalen Währungsfond. Der von der Bun- desrepublik aufzubringende Betrag würd etwa bei 600 Mill Dollar liegen. Black sprach die Hoffnung aus, dag Deutschland in naher Zukunft auch zu den Mitgliedsstaaten der Weltbank gehören werde und unterstrich, daß die noch ungeklärte Frage der Behandlung der deutschen Vorkriegsschulden ohne Einfluß auf die Aufnahme sein würde. Seinen kurzen Aufenthalt in Frankfurt benutzte der Welt⸗ e um sich über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in der Bun- desrepublik zu unterrichten.. Frankfurter Effektenbörse vom 26 September 1950 Da das Publikum mit Abgaben zurückhalten war und der Berufshandel auf der ermäßigten Basis zu Rückkäufen neigte, war die Tendenz der Frankfurter Etfektenbörse am heutigen Dienstag eher wieder freundlich, Bei mäßigem Geschäf Konnte nicht nur das Kursniveau gut behsuptet werden, sondern darüber hinaus kam es in den stärker verlangten Werten zu mehrprozentigen Besserungen. Hoesch und Klöckner konnten Ge Winne von je 3½9% verbuchen. während Conti- Gummi, Metallgesellschaft und Gute Foffnungs- hütte je 2% anstlegen. Im übrigen bewegten sich die Aufschläge im Rahmen von 1 bis 1% am Rentenmarkt herrschte bei starkem Geschäft ebenfalls eine freundliche Haltung mit verein- zelten Herabsetzungen um s e für re gugen! 75 ,. F FDIpL. 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Unten fließt der Rhein, ein leichter Nebel wallt hoch:„Er ist eins der Geheimnisse deut- scher Weine. Die Morgennebel können im Herbst gar nicht dick genug sein“. „Und die Sonne?“ Er lachte:„Natürlich, die Sonne— wenn sie allein es täte, müßte der beste Wein in Afrika wachsen“. Wir stapfen den lehmgelben steinigen Hang hinan. Mauern aus Bruchsteinen, von Winzigen Treppchen unterbrochen, säumen die Wege; die Gegend hat etwas Südliches, Römisches. Die Weinprobe beginnt am Nachmittag. Weinbauern, Gutsbesitzer, Händler vnd geladene Gäste sitzen an weißgedeckten Tischen, vor jedem Platz stehen kleine geschliffene Gläser, ein paar Teller mit krischen weißen Semmeln in der Mitte. Der Vorsitzende, ein kluger Spitzbart, der uns willkommen geheißen, forderte die Geste auf:„Ich bitte das Schlürfen gleich von Anfang an zu üben“! Offenbar ist das richtige Trinken des Weins auch eine Kunst: erst ansehen, dann riechen, dann schlürfen.„Es ist das Wichtigste, wenn man Wirklich auf den Geschmack des Weins kommen will!. Gehorsam saugen wir den Wein durch die Lippen.„Man darf, ja muß es hören“, werde ich ermahnt. „Und nun schmecken!“ Behaglich spült man den Tropfen mit der Zunge an den Gaumen. Ein bedächtiges Nicken hier und da, man sieht, wie die Kenner den Wein „beißen“, als hätten sie den Mund voll Speisen, die mit den Zähnen gekaut werden müssen. Mit Hingabe genießen die Einge- Sessenen die geliebten Kreszenzen. Obgleich sie ihren Wein kennen. lassen sie sich gern von Fremden den Genuß bestätigen. „Der ist rassig, nicht wahr?“ „Ja, ja; vollmundig und reif— noch ein bißchen süß vom Schwefel“. Man nimmt ein Brötchen, und schon erscheint der Küfermeister mit der nächsten Modenschau und „Frauen in New Vork“— in de Clare Boothe— nach Eleanore Roose- velt angeblich die populärste Frau Ameri- kas— hat ihr Stück„Frauen in New Vork“ eine Komödie genannt. Angefangen aber von einer Modenschau bis zu der apokalyp- tischen Vision eines Klosterbruders vom Untergang des Abendlandes, birgt dieses Stück je nach Aufführung alle Möglich- Reiten. Es ist schon allein durch seine 41 Frauenrollen(während der gesamte männ- liche Teil des Eusembles den Abend frei hat— welch ein Stück für Schauspieler!) ein Reißer, ein gefeierter Broadway-Er- folg der Dreißiger jahre. Frauen beim Bridge — beim Friseur— bei der Anprobe— bei der Gymnastik— im Entbindungsheim— und in der Badewanne.(Letztere vom Par- kett aus leider nicht einzusehen.) Frauen also zu allen Gelegenheiten und im Ueber- fluß— ja, in der Tat— im„Ueberfluß der Gesellschaft“. Da ist eine Stelle, wo ein kleines Mädchen seine Mutter fragt, was sie denn eigentlich den ganzen Tag zu tun habe. Und da ist ein Atemzug, ein Zögern vor der Antwort der Mutter. Denn sie und ihre Freundinnen, diese Damen der Ge- sellschaft. was haben sie eigentlich Zu tun?— Nichts! Und daher führen sie alle dieses Leben, immer auf der Jagd nach Selbstbestätigung durch die Eroberung des Mannes. Und es ist beinahe tragisch, wie da eine Frau dieser Welt von Klatsch, Mißgunst, von Ehe- und Scheidungsrummel zum Trotz versucht, sich zu ihrem Mann, den sie liebt, zurückzukämpfen. Ein fast Klägliches Happy-End inmitten dieser ge- spenstischen Revue von den Frauen in New Tork. Eine solche gespenstische Revue freilich war den Münchner Kammerspielen bei der deutschen Erstaufführung dieser Komödie (übersetzt von R. K. Kommer) nicht ganz Nummer. Es ist ein 1940er Erbacher Pellet, „ein fördernder Wein, reintönig und reif“, wie mein kundiger Nachbar erläutert, und zeigt mir drüben am Tisch den Winzer dieses Tropfens, dessen Vorfahre sich im 16. Jahrhundert schon in der Gemeinde niedergelassen hat. Und ich sehe einen dicken Mann mit zutunlichem Trinker- gesicht, doch zugleich zeigen seine Hände, wie mühsam das Werk des Weinbauern ist. „Jeder Tropfen Wein kostet einen Tropfen Schweiß“, sagt man hier. Nicht leicht findet der Fremde durch das Labyrinth der Wein wissenschaft: Jahrgarig, Lage, Wachstum und Art der Reben setzen den Neuling nicht minder in Verwirrung wie das sichere Urteil der alten Weinbeigßer, die auf Anhieb Jahrgang und Lage bestim- men und feine Nuancen der Sorte und der Pflege herausfinden; sie schmecken den Untergrund, den Boden, die Zeit der Lese und selbst den Mist noch durch den fertigen Wein. Die sonst wortkargen Winzer ent- wickeln bei diesem Thema eine erstaun- liche Beredsamkeit. Sie haben ganze Stufen- leitern delikater Bezeichnungen: hart, trok- ken, vornehm, reif, frisch kann der Wein sein, oder süffig, edel, schön, und manch- mal steigert sich das Urteil zu rühmenden Ausrufen wie„nur für Kenner!“ oder einem Wohl wollenden„Junge, Junge!“ Ich höre, wie der Landrat zum Pfarrer, der selbst einer der eifrigsten Züchter ist, sagt: Ihr Seelgaß Spätlese ist der beste 477er, der mir bis jetzt begegnet ist“. Mit einem Lächeln wird das Lob quittiert. Der weißbeschürzte Küfer ist schon etlichemal mit der Flasche gekommen, die leeren Flaschen werden zur Batterie, doch immer noch neue Proben werden einge- schenkt, bérochen, geschlürft, geschmeckt. Wenn er nicht hin und wieder eine Probe, die ‚nicht mundet“, ausspeien dürfte, könnte der Laie nicht hoffen, das Ende der Sitzung halbwegs nüchtern zu erleben. Die Gäste sind auf den Geschmack gekommen. Der Reiz des steten Wechsels der Sorten wirkt. Fast tut es einem Leid, daß immer nur ein Schluck kredenzt wird. Es sind die edelsten Weine der Welt, die ihren Weg bis auf die andere Seite unseres Planeten finden. Allmählich wird einem recht wohl zumute. Noch ist ja erst die Hälfte der Kostproben vorüber; am Schluß wird man insgesamt etwa zwei Flaschen getrunken haben— da muß man sich also zusammen- tiefere Bedeutung n Münchner Kammerspielen geglückt. Eher schon die Modenschau. Die führenden Münchner Modehäuser hatten ihre Modellkleider unentgeltlich zur Ver- fügung gestellt, so daß einem über das Sehen fast das Hören verging. Dieses in Seidenpapier duftig verpacktes Nichts, das einen mit der Kraft einer Explosion hätte treffen können, verpuffte in einer drei- stündigen Aufführung mit zwölfmaligem Szenenwechsel. Dem entsprach der Beifall, mit dem das Premierenpublikum für einen amüsan- ten Abend dankte. Axel v. Hahn Bassermann in Zürich mit„Stützen der Gesellschaft“ Man steht vor einem kaum faßlichen Phänomen: Da wird ein Schauspiel aufge- führt, dessen Entstehung 73 Jahre zurück- liegt. In seinem Inhalt bereits historisch ge- worden, gleichen Ibsens„Stützen der Ge- sellschaft“ heutzutage zumindest in ihrer erheiternden Wirkung fast einer ironisieren- den Zeitkomödie— aber da steht ein Mann auf der Bühne, der ganz allein das Wunder vollbringt, das Stück der Absicht des Dich- ters wieder zurückzugeben und der Auffüh- rung mit einem Male eine erschütternde Tiefe zu verleihen: Albert Bassermann. Zu- schauern wie Mitspielern will oft der Atem stillstehen angesichts einer Meisterschaft der Darstellung, die— alle beengenden Grenzen des Menschlichen weit hinter sich lassend eine so vollkommene Identität zwischen Rolle und Interpret erreicht, daß nichts mehr bleibt, als sich in Ehrfurcht vor dem Alt- meister des Theaters Albert Bassermann zu verneigen. Seine Kunst scheint durch ein verklärendes Alter nunmehr die Reife letz- ter Vollendung erhalten zu haben. heb- FPERCT AUF ABNEGE INV Roman von Hans Thomas Copyright by verlag des Druchauses Tempelhof, Berlin 46. Fortsetzung Sie nahm sie ihm aus der Hand und zuchte sich umständlich eine Zigarette her- aus. Dann schloß sie sie und strich nach- denklich über die Kanten, bevor sie sie ihm zurückgab. Als er ihr Feuer reichte, lachte sie ihm durch die Flamme hindurch spöttisch ins Gesicht. John Percival ver- mied es, ihr in die Augen zu sehen. „Siehst du, Jean“, sagte Onkel Ray- mond, als er den Kaffee durchfilterte,„das ist der Unterschied. Hast du gesehen, wie Lisaweta Iwanowna aß, und hast du ge- sehen, wie die anderen in den Artischocken Wüteten? Das ist kein Essen, das ist eine Metzelei! Es läßt sich nicht lernen, Jean, man muß es haben, und es stirbt aus! Jetzt raucht der Barbar bereits vor dem Mokka!“ „Lisaweta Iwancwna raucht auch, Mon- sieur Duval“, sagte John Percival ironisch. „Nein, mein Sohn“, antwortete Onkel Raymond,„Lisaweta Iwanowna raucht nie- mals. Nicht nur wegen der Stimme., Sie würde es auch sonst nicht tun.“ John Percival war still und nachdenk- ich. Als sie in der Küche fertig waren, ging er vorsichtig vor das Haus und besah sich den weißen Tourenwagen. Er war schwer und gediegen, eine starke Maschine. Er hatte nur zwei Notsitze hinter dem Kofferschrank. John Percival dachte an Jeannot und an ihre erste Begegnung. Wie absichtslos schlug er die Haube auf und sah in den Motor. Er hatte einen riesigen Zylinderblock, und John Percival freute eich über den Anblick. Er faßte spielerisch hinein und prüfte die Zündkerzen. Plötz- lich hielt er einen Draht in der Hand und bog ihn langsam über den Handrücken. Eine Schraubenöse quietschte, und es gab einen scharfen Ruck. Bedächtig schloß er die Haube und begab sich wieder in das Haus. 5 Onkel Raymond hatte Windlichter auf den Tisch gestellt und fummelte in den Beeten herum. John Percival stopfte sich eine Pfeife. Er ging nach oben, steckte sich seinen Paß in die Tasche, dann setzte er sich an das offene Küchenfenster. Die Däm- merung brach herein. Unten am See quak- ten die Frösche. Sein Gesicht wurde weich und unkenntlich und verschwand im Dun- kel des Raumes. Nach geraumer Zeit hörte er Schritte im Garten.„Jean!“ rief Raymond Duval. Er begab sich hinaus und sah, daß sie im Aufbruch waren.„Komm her, mein Alter!“ rief der dicke Mann und winkte ihm mit einem Geldschein. John Percival näherte sich langsam und steckte ihn mit einer Verbeugung in die Tasche. „Ich komme bald wieder, Monsieur Du- val“, sagte Lisaweta Iwanowna laut und mit Betonung. Sie saß bereits am Steuer und trat den Starter. Er spürte, daß sie seinen Blick suchte, aber er half dem un- sympathischen kleinen Mann aufmerksam in den Notsitz. Der Starter schnurrte und schlug zu- rück. Lisaweta Iwanowna schaltete und startete von neuem. Der Wagen stand wie ein Fels. John Pereival zog sich diskret in den Hintergrund zurück. Der kleine Mann nehmen, hübsch ins Brötchen beißen, und darf sich von den Düften der edlen Weine, die das Lokal erfüllen, nicht benebeln lassen. Man muß alle Kraft aufbieten, die letzten Nummern wahrnehmen zu können. Plötzlich fallen mir recht schreckliche Dinge ein: wie ich in Ungarn nüchtern aus einem Keller kam und an der frischen Luft wie betäubt hinschlug.— Mein Nachbar erzählt:„Manchmal träume ich, meine Frau schelte, ich solle nicht soviel Wein trinken. Dann bin jedesmal froh, wenn ich morgens Wach werde und mit ruhigem Gewissen meinen Trunk nehmen kann“. Endlich kommt die letzte, die vierzigste Flasche, eine 37er Trockenbeeren-Auslese und der Vorsitzende schließt die Probe mit den Worten, die höchstes Lob sind:„Wert ohne Worte!“ Als wird ins Frei kommen, ist es längst dunkel, der Himmel klar. Die Winzer schnuppern in die Luft, und wir gehen in unser Gasthaus. Der Wirt zeigt die älteste Flasche, die er im Keller hat, einen 1886er: „Das ist mein eigener Jahrgang, die letzte Flasche— ich geb sie nicht her“. Sie steht mit 200 DM auf der Karte. Doch auch der Enkel hat seinen“ Jahrgang, den 46er, und wahrhaftig, der Großvater läßt ihn kräftig davon trinken. Eine geheimnisvolle Sache: der eigene Jahrgang; man schreibt ihm be- sondere Kräfte zu. Leonhard Frank, der Dichter der unver- gessenen FHeimkehrernovelle„Karl und Anna“ befindet sich auf dem Heimweg nach Deutschland. Er will nach langen Jahren der Emigration wieder in der Nähe seiner Vaterstadt Würzburg Wohnung nehmen. Es war in den Monaten nach Beendigung der großen Katastrophe, als jede Begegnung mit einem Bekannten von vordem ein Er- lebnis und jede Kunde von einem Ueber- lebenden als eine Art Gottesgeschenk be- trachtet wurde. Damals hörte man zum ersten Male in Deutschland wieder nach lan- gen Jahren vom Schicksal der vielen Emi- granten auch, die 1933 das Land verlassen hatten, und man war erschüttert über die lange Liste derjenigen, die draußen in frem- der Erde ihr Grab gefunden hatten. Um so mehr freute man sich über ein Lebenszei- chen von denen, die übrig geblieben waren. So spielte mir eines Tages der Zufall ein Blatt einer amerikanischen Zeitschrift in die Hand— vielleicht war es die„Saturday Evening Post“, vielleicht aber auch eine andere—, in der eine Geschichte von Leon- hard Frank abgedruckt war, dem Würzbur- ger Zimmermannssohn, dessen Bücher,„Die Räuberbande“ und„Das Ochsenfurter Män- nerquartett“, vor allen aber die Heimkeh- rernovelle aus dem ersten Weltkrieg„Karl und Anna“ meine Freunde und mich einmal tief beeindruckt hatten. Es Far eine Maga- zin-Story, die wie das meiste, das Leonhard Frank geschrieben hat, in der mainfränki- schen Landschaft Würzbürgs spielte, ene recht sentimentale Liebesgeschichte zwischen einem amerikanischen Besatzungssoldaten von penetrantem Edelmut und einer ausge- bombten Würzburgerin, die zum mindesten für sich hatte, damals für die amerikanischen Leser ungeheuerlich aktuell zu scheinen. Inzwischen ist mir diese Story in etwas abgewandelter Form und ausgeschmückt mit bekannten Bestandteilen aus der„Räuber- bande“ und recht unkontrolliert hingeschrie- benen Voreingenommenheiten gegen das Nachkriegsdeutschland wieder begegnet. Es ist ein Roman daraus geworden, in den Leonhard Frank alles Schiefe und Düstere, Was ihm über Deutschland zu Ohren kam, hineinprojezierte, ein Roman, der unter dem Titel„Die Jünger Jesu“ im Amsterdamer Querido-Verlag im Jahre 1949 erschienen ist, und an dem die Tatsache erschüttert, daß er selbst in Dingen, die ohne weiteres nach- zuprüfen gewesen waren, ganz einfach und bewußt an den Tatsachen vorbeigeht. Da exerziert der Athletenklub Samson ganz ungeniert auf dem Gelände des Würzburger Schlachthofes und setzt damit die Tradition der„SA“ fort, da werden Fememorde be- gangen und Juden am hellichten Tag an- gepöbelt und angegriffen, da wird ein Arzt aus seiner Klinik entlassen, weil er eine Jüdin in seinem Wohnwagen beherbergt, und ein übler Denunziant und ehemaliger Naziblockwart kann unter den Augen der wurde unruhig.„Schaffen wir es denn noch mach Genf?“ fragte er ängstlich. Lisaweta Iwanowna war ausgestiegen und hatte die Haube hochge worfen. Ray- mond Duval stand aàngstlich und verzwei- felt daneben. Die andere Frau stellte sich ratlos neben sie. John Percival näherte sich nicht. „Licht Iwanowna. Raymond Duval stürzte selber ins Haus und kam mit einer kleinen, blakenden Lampe wieder. Sie hob sie über den Mo- tor und sah verlegen auf die vielen Drähte und Windungen.„Mein Gott, mein Gott!“ stöhnte Onkel Raymond und wischte sich aufgeregt die Stirn.„Geht es?“ fragte die zweite Frau.„Haben Sie es gefunden?“ echote der Mann aus dem Notsitz.„Ver- dammt!““ sagte Lisaweta Iwanowna; sie sagte es kräftig und deutlich, aber auf rus- sisch, und so verstand es niemand. Aber ihr Gesicht war aufschlußreich. Sie sah sich um und überflog einen nach dem anderen. Im Hintergrund ent- deckte sie eine dunkle Gestalt, die sich lässig an die Hauswand lehnte. „Bitte, Monsieur“, sagte sie einfach und auf englisch,„Sie verstehen das doch!“ John Percival löste sich aus dem Dun- kel und kam langsam näher. Er geriet Plötzlich in den Mittelpunkt, und er kostete es aus. Guter Jeannot! dachte er zärtlich, während er sich tief über den Motor beugte. Sie beugte sich neben ihm herab und eine Welle von Chanel mischte sich mit dem Oeldampf des Wagens und nahm ihm den Atem. „Haben Sie einen kleinen Schrauben- schlüssel, Madame?“ fragte er sachlich. „Ja, natürlich“, sagte sie nachgiebig, „bitte einen Augenblick.“ her!“ kommandierte Lisaweta Franz Krüger: Hasenjagd Leonhard Efank und die alte Heimat Zu seinem Würzburger Roman„HODie Jünger Jesu“ deutschen Staatsanwaltschaft(die zu der Zeit, da das Buch spielt, noch gar keine Rechtsbefugnisse hatte) das dunkle Hand- Werk eines Schwarzhändlers ausüben. Die alte, gutkatholische Stadt am Main, die es niemals besonders freundlich mit den Nazis meinte und deren unlängst verstorbener, streitbarer Bischof Ehrenfried sich eines Ta- ges von ihnen die Tür eintreten lassen mußte, gerät dabei in das Licht einer Zentrale des Neofaschismus, was sie wahrhaftig nicht verdient hat. Dabei sind die in solche arg verschwom- mene Wirklichkeit und Viertelwahrheit ge- tauchten kolportagehaften Geschichten, we- gen der Leonhard Frank dies alles in die Welt setzt und mit denen er Brunnen ver- giftet, die zu reinigen man bemüht sein sollte, von einer Simplizität, die einen traurig stimmen kann, wenn man an frü- here Bücher des Verfassers denkt. Es ist einmal die Legende aus dem Magazin, die in dem Moment endet, da das durch den Krieg zur Waise gewordene Mädchen sei- nem amerikanischen Freund ein Kind schenkt umd daran zugrunde geht, es ist die Geschichte der Jünger Jesu, einer ju- gendlichen Räuberbande, die die Reichen bestiehlt, um die Armen beschenken zu Kkörmen, und als peinlichster Bestandteil die gewaltsam konstruierte Liebesgeschichte zwischen einem Arzt und einer Jüdin, die immerhin zu einem„happy end“ führt, dem allerdings Hemmmisse in den Weg ge legt sind, über die man nur den Kopf schütteln kann. Der Lektor des Querido-Verlages ist natürlich begeistert von diesem Buch und exaltiert sich:„Dieser Roman hat nicht nur den Mut, die Nachkriegs verhältnisse zum Vorwurf zu nehmen und offenen Auges auszubreiten, er besitzt auch die Kraft, aus der Verwirrung, die eine zer- störte Stadt— Würzburg, einst die Hoch- burg des fränkischen Barocks— befallen hat, Sinn und Gestalt herauszulösen.“ Lei- der kann man nur sagen, daß es traurig um„sinn und Gestalt“ bestellt wäre, wenn sie so geartet sind, wie Leonhard Frank sie sehen wollte. Man kann ihm nur wünschen, daß er sich bald eines Besseren belehren läßt. An Gelegenheit wird es ihm ja nicht fehlen, wenn er die Augen auf- macht! Werner Gilles Tänze aus Spanien Sus an a Audeoud Der 18 Audeoud und Jose Udaeta geht aus seinen Schweizer wie aus seinen ersten deutschen Gastspielen ein außerordentlicher Ruf voran. Das Gastspiel, das die beiden Tänzer im Rahmen ihrer Tournee nun auch im Hei- delberger Stadttheater gaben, hat die mit- unter geradezu enthusiastischen Kritiken vollauf bestätigt, die man auf dem Pro- gramm in Schlagzeilen serviert bekommt. Susana Audeoud, eine dunkelblonde, wun- dervoll gewachsene Frau, und José Udaeta, eine schmale Gestalt voll federnder Vitalität und— wie meine Nachbarin meinte— ein bildschöner Mann“, zeigen in ihrem zwei- stündigen Programm ausschließlich spani- sche Tänze, und man wird, trotz dieser ge- wissen Einseitigkeit, nicht müde, ihnen da- bei zuzusehen: ihrem höfisch zeremoniellen Pavanenschritt, der huldigenden Fröhlich- keit in den„Baskischen Tänzen“, der span- nungsvollen Intensität in der„Seguiriya Gi- tana“ und schließlich der entfesselten Vir- tuosität in den„Farruca“- und„Zapadeo“- Tänzen. Dazwischen der Tanz der Müllerin aus Manuel de Fallas„Dreispitz“-Ballett, die Verzauberung des Mannes durch den in der Gestalt der Frau personifizierten Wein im symbolisch getränkten„Puerta del vino“ und einige thematisch ungebundene spa- nisch-zigeunerische Tänze. Vollendete Kör- perbeherrschung— bei José Udaeta zu faszi- nierender technischer Brillanz gesteigert, bei seiner Partnerin zu graziöser, verhaltener und Jose Udaeta Beseelung vertieft— verbindet sich mit be- Wundernswerter Präzision und einer Durch- arbeitung auch des kleinsten Details zu einer hohen Schule spanischer Tanzkunst, die das leider nicht sehr zahlreich erschienene Hei- delberger Publikum in helle Begeisterung versetzte. Was der in Varieté und Operette oft ins Gefällige abgleitende spanische Tanz wirklich ist, was er an elementarer Leiden- schaft und zuchtvollem Gestaltungsdrang in sich trägt, hat dieser erlebnisstarke Abend wieder einmal beispielhaft gezeigt. Kh- Kulturnachriditen George Bernard Shaw, der sich weiter von seinen Operationen erholt, wird das Kranken: haus in Luton wahrscheinlich„ziemlich bald verlassen können. Ein Arzt erklärte:„Shay geht es ausgezeichnet. Er ist bei bester Laune und sehr gesprächig“. Der 94 Jahre alte Dich- ter war am Montag vor vierzehn Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden und wurde zunächst wegen seines Oberschenkelbruchs und danach wegen eines alten Nierenleiden operiert. Dr. Ludwig Behr, der erste Solocellist des Mannheimer Nationaltheaters, wurde füt einen Cello-Abend am 27. September in Aschaffenburg verpflichtet und spielt neben Werken von De Fesch, Beethoven und Straub eine Uraufführung von Wilhelm Keilmann. Kammersänger Peter Anders, der sich 2. 2 auf einer Gastspielreise in England befindet kommt am 8. Oktober zu einem einmaligen Gastspiel nach Mannheim. Er singt den„Ru- dolf“ in der Oper„Die Bohèeme“ von Puceini. Während sie in den Wagen stieg, schob er den Draht eilig durch die Oese und 20g die Schraube mit Daumen und Zeigefinger fest. Er atmete auf, als es ihm gelungen war denn er fürchtete die scharfen Augen Lisaweta Iweanownas. Als sie ihm den Schraubenschlüssel reichte, hantierte er schwer mit ihm herum. Dann schloß er ge- lassen die Haube und reichte ihn ihr zurück. „Es hält vorläufig, Madame, aber fahren Sie vorsichtig, denn es kann sich wieder lösen!“ Sie trat auf den Starter, und der Wagen sprang tief brummend an. Sie schien un- schlüssig. Raymond Duval sah zärtlich und stolz auf John Percival. Ein Seufzer der Erleichterung kam aus dem Notsitz, und die andere Frau setzte sich neben das Steuer. 5 „Warten Sie“, sagte Lisaweta Iwanowna plötzlich,„glauben Sie, daß ich mit dem Wagen heil nach Genf komme? Ich muß zufahren. Meine Bekannten müssen den Zug nach Wien erreichen!“ „Es ist möglich, Madame“, sagte John Percival diplomatisch, aber seine Antwort wirkte durchaus unbefriedigend. „Um Gottes willen“, sagte der dicke Mann,„wir werden doch nicht unterwegs liegenbleiben?“ Sie sah John Percival einen Augenblick lang ernst und abschätzend an. Dann schien sie zu einem Entschluß gekommen zu sein. „Glauben Sie, daß Sie diesen Wagen fahren können?“ fragte sie ihn. „Gewisß, Madame“, entgegnete John Percival. „Dann fahren Sie so schnell, wie Sie können“, sagte sie und rutschte über die Schaltung hinweg auf den Nebensitz. John Percival warf Schürze und Jacke ab und strich sich über die Haare. Dann schob er sich hinter das Steuer und schlug die Tür zu. Sie saßen nun zu dritt vorn, und er spürte die Schulter Lisawete Iwa⸗ nownas neben sich. Als er die Bremsen löste, streifte er ihr Knie mit der Hand. Er schaltete. Der Wagen drängte zitternd nach vor. Er bog in die Straße ein und gab Gas. Vom Weg hatte er keine Ahnung, aber er fuhr sorglos ins Dunkle. Vor dem Städtchen leuchtete ein Wegweiser auf, Annemasse-Genf, entzifferte er. Er sah eine glatte Chaussee auftauchen und tra den Gashebel durch. Der Wagen dehnte sich und blätterte knisternd den Teer auf, John Percival lachte in sich hinein. Sie waren jetzt quitt miteinander, und das Gleichgewicht war wiederhergestellt. Der Motor sang hell und lustig. Eine Brücke tauchte auf und verschwand. Der Luftzug riß ihm die Haare zurück. Er dachte scha- denfroh an den Notsitz hinter sich. Er hielt den Hebel durchgepreßt und ging atem- beklemmend in die Kurven. Er spürte ihre Hand auf seinem Arm und ihre Schulter fest neben sich. Sie drückte sich wie im Krampf in die Polster, und er spürte, Wie sie erstarrte. Sie sagte auch wohl irgend etwas, aber der Wind nahm es fort. John Percival war es gleichgültig. Er freute sich an dem Steuer zwischen seinen Händen und an dem Gesang des Motors. Er pumpte sich voll Luft und begann zu brummen. Es klang wie die tiefste Seite eines Kontra- basses, aber er hörte es nur von innen in den Ohren. 5 Sie kamen gut über die Grenze. Is dauerte nur einige Minuten in Annemasse. Lisaweta Iwanowna sah neugierig auf, ab er seinen Paß herausholte. Als sie vor dem Bahnhof in Genf hielten, war es zwanzig Minuten vor Abgang des Zuges. * Te Ba All Ste Be: Po: Lu Exs Fü! uin — n 38. ZU! Tr. 2 Ul Au ruin ge: Die ihr ört die die Tri Mit kon den als nic sche brit tert Zus dig unt Ber dre erk ter ern ame Ges Dot rüc! bat. ven hat dre 1400 Die erh Bul sul Sta ist bra deu ton Spri ber hat zen vor des: den eine auf lehr Stir trag ein: Ent ern ver Ang Sov eint ein ein! flüc 2u