r 1950 1, mlt 1e und Wwanzig au ⁊u sie. In At fiel Arme, terner ch sie ir uns achher nd dle n. I n und der ich d trat legte atwik⸗ meine r. Mit ra, die doch „ Und on da ch be- ch 2zu g War. Wiege u ver- micht, u ihm ewor- nde. sagte arabel gelebt hend, ungen st du Vöhn- d den Vor- Nase gung: racht inzige t von ergibt schen) emble t dem atisie- nchen Düs- zensa- äuser 8 ge- g im ründ⸗ a der und artige den leich- omô- zum egen. afka- gv. * be- Hans „ ins das Lust- rung, gis dan bis- Saar- nung kührt am Fort- tock nedig der mber dar- des- käut⸗ Arno Pres nzig nen- n in ſien- auf- jört, n es ist nge, vor- weh da- tige wer Wir hen ung nen und ann und ner. bei, m- cht. au- ein ide ie, uk. les on ich ö 1 veröffentlicht unter Lizenz N umme 2 Us WB 110 verantwortlicher Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling Redaktion, Druck. 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Jahrgang/ Nr. 227/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim Freitag, 29. September 1950 Wyschinski möchte„privat“ mit Acheson verhandeln Von offiziellem nordkoreanischen Frie densangebot nichts bekannt. Wird der 38. Breitengrad überschritten? New Vo r k.(dpa- REUTER) Der sowjetische Außenminister Wyschinski hat, wie in gut unterrichteten UNO-Kreisen festgestellt wird,„andeutungsweise“ den Wunsch nach privaten Besprechungen mit dem USA Außenminister Acheson durchblicken lassen. Thema der Besprechungen sollten die Meinungsverschiedenheiten zwischen den USA und der Sowzetunion sein. Nach Erklärungen sowjetischer Kreise sei dabei nicht nur an den Korea- Konflikt, sondern auch an viele andere Probleme wie Deutschland und Japan gedacht. Die Richtigkeit von Meldungen, denen zufolge Nordkorea Friedens vor- sehläge vorgelegt haben soll, wurde am Donnerstag von UNO- Generalsekretär Trygve Li e und anderen leitenden Beamten des Generalsekretariats bestritten. Von Nordkorea ist, wie unterrichtete Kreise fest- stellen, kein Vorschlag irgendwelcher Art beim UNO-Generalsekretariat oder bei einer der maßgebenden UNO- Delegationen einge- gangen.. Was wird aus Korea? Zwischen Großbritannien, Australien, Norwegen und Indien wird inzwischen über die endgültige Formulierung eines Antrags beraten, der sich mit dem Schieks al Koreas nach Beendigung des Krieges befaßt. Der Antrag soll dem poli- pankkäuſe in Oesterreich Wien.(UP) Die österreichische Bevöl- kerung führt gegenwärtig in zunehmenden kerung führt gegenwärtig in zunehmendem Maße Panikkäufe durch, während am heu- tigen Donnerstag in wichtigen Industrie- betrieben der Westzonen Oesterreichs kom- munistisch inspirierte Streiks begannen, mit denen gegen die bevorstehenden Preis- steigerungen protestiert wird. 5 Bundeskanzler Leopold Fig appelliert an die österreichische Bevölkerung, keine Hamsterkäufe durchzuführen. Aber aus allen Teilen des Landes wird berichtet, daß Lebensmittel- und Textilgeschäfte von gro- gen Käufermengen geradezu überflutet werden. wei Bezirken des So WIS iS hen Norge von Wien haben kommunistische Arbeiter am Donnerstag erneut den Stra- genbahn-. Die Betriebsräte der sowietisch-kontrollier- ten Betriebe Wiens kamen am Donnerstag vormittag zusammen, um über die Fort- setzung der am Dienstag begonnenen Streiks zu beraten. Allgemein wird ange- nommen, daß die meisten Streikenden bis Samstag wieder an die Arbeit zurückgekehrt sein werden. In der britischen und der amerikanischen Zone Oesterreichs streikten am Donnerstagmorgen schätzungs- weise 18 000 Industriearbeiter. Die Berg- leute von Fohnsdorf führten einen zwei- stündigen„Warnstreik“ durch und in Graz blieben zahlreiche Arbeiter zu Hause, ob- wohl keine Streikbeschlüsse gefaßt worden waren. und Omnibusverkehr behindert. tischen Ausschuß vorgelegt werden, der seine Beratungen am Freitag beginnt. Amerikanische Kreise teilten am Don- nerstag mit, daß die Vereinigten Staaten ein Sechs-Punkte-Programm für Korea ausge- arbeitet haben. In dem Programm wird ein einheitliches Kore a gefordert, das Wirtschaftlich durch die gemeinsamen Hilfs- quellen der Vereinten Nationen unterstützt werden soll. In Washington herrscht der Eindruck vor, daß die Streitkräfte General Mac- Arthurs den 38. Breitengrad überschreiten werden, um die kommunistischen Truppen entscheidend zu schlagen. Präsident Truman und seine Ratgeber sollen sich in dieser Frage einig sein und General Macarthur freie Hand lassen, um den Frieden und die Sicherheit in Korea“ in Uebereinstimmung mit dem Sicherheitsratsbeschluß wieder herzustellen. Ein amtlicher amerikanischer Sprecher hatte am Mittwoch darauf hingewiesen, daß die Sicherheitsratsbeschlüsse General Mac- Arthur ermächtigen, mit seinen Truppen den 38. Breitengrad zu überschreiten, wenn dies militärisch notwendig sein sollte. Man betont ferner in Washington, daß nur die UNO die notwendigen Entscheidungen über die künftige politische Ordnung in Korea treffen könne. Die indische Regierung hat, wie am Donnerstag in diplomatischen Kreisen Lon- dons verlautete, Großbritannien und den Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß sie keinen Beschluß unterstützen könne, durch den UNO- Streitkräfte zur Ueberschreitung des 38. Breitengrades veranlaßt würden. Die indische Regierung soll grundsätzlich jeden Vorschlag ablehnen, die Nordkoreaner über den 38. Breitengrad hinaus zu ver- folgen. Der britische Entschließungsentwurf für eine Regelung der Koreafrage, der dem politischen Auschuß der UNO-Vollversamm- lung am Freitag vorgelegt werden soll, setzt, wie diplomatische Kreise Londons mit- teilten, die Ueberschreitung des 38. Breiten- grades durch die UNO- Streitkräfte voraus. Freie Wahlen in Gesamtfkorea unter UNO- Aufsicht, wie sie die britische Entscheidung fordert, seien nur möglich, wenn UNO- Truppen nördlich des 38. Breitengrades stehen.. Sicherheitsrat beriet über Vertagung der Formosa-Debatte Lake Success.(UP) Der UN- Sicherheitsrat beriet am Mittwoch einen Antrag Ecuadors, die Debatte über Formosa bis Dezember zu verschieben und Delegierte des kommuni- stischen China zu den Sitzungen einzula- den. Der Delegierte Ecuadors vertrat die Auffassung, es sei besser. wenn der Sicher- heitsrat die betreffende Debatte bis zu dem Zeitpunkt verschiebe, in dem die Vollver- sammlung zu einer Entscheidung über For- mosa gekomen sei. Nach einer längeren Verfahrungsdebatte wurde die Eutschei- dung über den Antrag Ecuadors schließlich vertagt. a UNO- Streitkräfte nähern sich dem 38. Breitengrad Tokio.(dpa-REUTER) Die von Seoul nach Norden vorstoßenden amerikanischen Streitkräfte waren am Donnerstag nur noch rund zwanzig Kilometer vom 38. Breitengrad entfernt. Sie erreichten den Ort Jongd- schongni nordwestlich Seouls. In Taitschon tobten am Donnerstag noch immer erbitterte Straßenkämpfe, in die auch Flugzeuge der UNO-Luftstreitkräfte ein- griffen. Die amerikanischen Einheiten dran- gen von Osten her in die Stadt ein. Der kommunistischer Widerstand bricht jetzt schnell zusammen. Truppenansammlungen westlich der Stadt wurden von amerika- nischen Flugzeugen angegriffen. Der amerikanische Erkundigungsdienst hat, wie Reuter von zuverlässiger Seite mitgeteilt wurde, einen Geheimbefehl des nordkoreanischen Staatschefs an die nord- koreanischen Truppenbefehlshaber abge- fangen, in dem diese angewiesen werden, so viele Truppen wie möglich nach Nord- Wachsamkeit der Polizei gegenüber der KPD Schumacher: Störaktionen werden uns nicht erschüttern Berlin.(dpa) Der SPD-Vorsitzende Dr. Kurt Schumacher sprach am Donners- tag in Berlin die Ueberzeugung aus, daß die im Bundesgebiet geplanten kommunisti- schen Störaktionen die politische Gesamt- lage in der Bundesrepublik nicht erschüt- tern werden. Die Blitzaktionen der Kom- munisten würden am 1. Oktober voraus- sichtlich in Solingen, Köln, Düsseldorf, Essen, Bochum, Hagen, Bielefeld, Dortmund und Gelsenkirchen stattfinden. Es sei mög- lch, daß die kommunistischen Störtrupps versuchen werden, eine vermeintliche Schwäche der Polizei festzustellen. Die Machtmittel würden jedoch bestimmt aus- reichen, um die Staatsautorität durchzu- setzen. Wie United Press meldet, hat die Dort- munder Polizei Vorbereitungen der FDꝗ zur Durchführung des verbotenen Treffens am I. Oktober in Dortmund ermittelt. Mit die- sen Vorbereitungen stellten sich die Veran- Recklinghausen. Auf der Zeche„Emscher- Lippe“ in Datteln bei Recklinghausen wurden am Donnerstagmorgen sechs Bergleute durch hereinbrechende Gesteinsmassen verschüttet. Bisher wurden drei Bergleute geborgen, davon zwei tot und der dritte schwer verletzt. 5 Berlin. Der bisherige zweite Bürgermei- ster von Leipzig, Wolfrum(Ost- CDU) W mit sofortiger Wirkung seines Postens ent- hoden. Wolfrum war— wie ApN melalet von dem nach Westdeutschland geflüchteten ehemaligen Landesvorsitzenden der Ost- CDU Sachsen, Joseph Rambo, in sein Amt ein- geführt worden und wurde nunmehr auf Be- treiben seiner eigenen Partei gestürzt. 5 Berlin. Der bisherige LDP-Landesvorsit- zende und Versorgungsminister von Sachsen- Anhalt, Dipl.-Ing. Otto Kamps, ist vor einigen Tagen zusammen mit drei Familienangehörigen von Halle nach Westberlin geflüchtet. Der 55jährige LDP- Politiker, dessen Landesver- band der stärkste der Sowjetzonen-LDP ist, War Mitte September vom Sowjetzonen-Mini- sterpräsidenten Otto Grotewohl beschuldigt worden, das Vertrauen der Bevölkerung zur Sowjetzonen-Regierung unterminiert zu haben. 5 UP/ dpa stalter, so betont die Polizei, außerhalb des Gesetzes. Die Polizei sei in einer Stärke vorhanden, daß sie jeden Versuch, Kund- gebungen und Demonstrationen abzuhalten, unterbinden könne. Der zuständige britische Sicherheitsoffizier gab in diesem Zusam- menhang bekannt, falls die Polizei am Sonntag die Kontrolle verlieren sollte, werde er sich mit den zuständigen Stellen der Kontrollkommission in Verbindung set- zen, um militärische Hilfe zu erbitten. Nach zuverlässigen Informationen der Hamburger Polizeileitung haben, wie unser g. k.- Korrespondent meldet, in den letzten Tagen zahlreiche Kommunisten und FDꝗi- Angehörige aus der Sowjetzone ein- zeln und in größeren Gruppen die Zonen- grenze passiert, an verschiedenen Stellen sogar in Kraftwagen und Omnibussen, Innen sei der Auftrag erteilt worden, in den nächsten Tagen, vor allem aber am 1. Oktober, in den größeren Städten der Bundesrepublik Unruhen zu schaffen. Die Zahl der kommunistischen Grenzgänger erhöhe sich täglich. Als achtes Land der Bundesrepublik hat jaut dpa am Donnerstag Rheinland- Pfalz kommunistische Ersatzveranstal- tungen für das in Dortmund geplante FDJ- Treffen polizeilich verboten. Der Regie- rungspräsident der Pfalz teilte mit, daß die Landesregierung dieses Verbot im Interesse der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit erlassen hat. Aehnliche Verbote sind bereits in Bay- ern, Nordrhein- Westfalen, Niedersachsen, Württemberg Baden, Schleswig- Holstein, Hessen und Hamburg erlassen worden. Auch Südwürttemberg entfernt Staats- feinde Tübingen.(dpa) Die Staatsregierung von Südwürttemberg- Hohenzollern hat be- schlossen, Maßnahmen vorzubereiten, um Mitglieder oder Anhänger links- oder rechtsradikaler Organisationen aus dem öffentlichen Dienst zu entfernen. Mit Südwürttemberg- Hohenzollern haben sich jetzt alle Länder der Bundesrepublik offi- ziell den Maßnahmen der Bundesregierung zum Ausschluß von Staatsfeinden aus dem öfkentlichen Dienst angeschlossen.. korea überzuführen und nach Möglichkeit auch alle Waffen und Ausrüstungen in Si- cherheft zu Bringen. Leſtende Offiziere des amerikanischen Erkundigungsdienstes sollen zunächst Zweifel an der Echtheit des auf- gefangenen Geheimbefehls gehabt haben. Die Ereignisse auf dem Schlachtfeld im Zu- sammenhang mit Meldungen über Frie- densfühler schienen aber jetzt zu beweisen, daß der nordkoreanische Staatschef einen solchen Befehl tatsächlich erlassen hat. Lovett wird stellvertretender amerikanischer Verteidigungsminister Washington.(dpa-REUTER) Der frühere Staatssekretär im UsSA- Außenministerium, Robert Lovett, wurde am Donnerstag von Präsident Truman zum stellvertre- tenden Verteidigungsminister ernannt. Lovett übernimmt das Amt von Stephen Early, der nach dem Ausscheiden Ver- teidigungsminister Johnsons ebenfalls seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte und einen Posten in der Privatindustrie über- nimmt. Der neue stellvertretende Verteidi- gungsminister ist ein enger Freund General Marshalls. Als Marshall Außen- minister war, bekleidete Lovett den Posten eines Staatssekretärs im Außenmininisterium und übernahm öfter die Vertretung seines Chefs, wenn dieser an internationalen Kon- ferenzen teilnahm. Lovett hatte hehe Stellungen im New Lorker Bankwesen inne. „Heimwehren“ in Frankreich und Belgien Paris.(dpa-REUTER) Frankreich und Bel- gien gaben am Donnerstag Pläne zur Auf- stellung von Heimwehren bekannt, die im FKriegsfalle oder bei Kriegsgefahr zur Be- kämpfung staatsfeindlicher Umtriebe ver- Wendet werden sollen. Italien hatte be- reits am Dienstag beschlossen, ein ziviles Verteidigungskorps aufzustellen und im Falle einer Bedrohung der Staatssicherheit Aushebungen vorzunehmen. Ostzonen-Gèistliche 75 pfälzische Bürgermeister f wurden in den letzten Tagen von dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Hans Ehard in der Staatskanzlei in München empfangen. Sie waren einer Einladung der baperischen Staatsregierung gefolgt, die ihre„Pfalzwerbung“ immer stärker betreibt. Nicht umsonst nat der bayerische Landtag ofſtatell im Staatshaushalt viertausend DM für das„Liebeswerben Boykott der Landtagswahlen? Gelassenheit über Wohlebs Pläne eines„Exilkabinetts“ Von unserer Stuttgarter Redaktion bewilligt. Stuttgart. Die Meldung über die von Staatspräsident Leo Wohleb beabsichtigte Er- weiterung der südbadischen Regierung durch nordbadische Politiker wurde in politischen Kreisen Stuttgarts mit Gelassenheit auf- genommen. Offensichtlich vertritt man den Standpunkt, daß man einigen gewissen alt- badischen Restaurationspolitikern bei einem etwaigen Ueberwechseln nach Freiburg „keine Träne nachweinen werde!. Dagegen wird die Nachricht über einen von alt- badischer Seite in der letzten Zeit wiederholt erörterten Boykott der in Württemberg- Baden bevorstehenden Landtagswahlen, je nach dem politischen Lager der Befragten, außerordentlich ernst aufgenommen. In Kreisen der SpD ist man der Ansicht, ein derartiger Wahlboykott ginge ausschlieg- lich zu Lasten der nordbadischen CDU, da die Wähler und Anhänger der SPD nach dem Ergebnis der informatorischen Volksbefra- gung in ihrer übergroßen Mehrheit kein In- teresse an der Wiederherstellung Klein- badens und damit an einem Wahlboykott hätten. Unter allen Umständen würden sie von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Eine ähnliche Ansicht vertritt auch die DVP, die zwar bei einem etwaigen Wahlboykott kei- nen direkten Stimmenverlust für sich, Wohl aber eine nicht unwesentliche Schwächung der nicht-sozialistischen Mitte befürchtet. Eine Stellungnahme aus offiziellen Krei- sen der nordwürttembergischen CDU war nicht zu erhalten, jedoch wurden in Ge- sprächen die Argumente der SPD und DVP nicht ernstlich bestritten. Man ließ durch- blicken, daß durch ein Fernbleiben der Alt- badener von der Urne eine empfindliche Schwächung gerade des aus dem früheren badischen Zentrum sich rekrutierenden Flügels der nordbadischen CDU im Bereich des möglichen liege. Auch die KPD, die am 24. September in letzter Minute ihre An- hänger aufgeforderk haben soll,. für die Wiederherstellung der alten Länder zu stimmen, wird sich aus verständlichen Gründen an einem Wahboykott nicht durch Fernbleiben von der Wahl- Urne beteiligen. Desgleichen werden die Flüchtlinge alles daran setzen, die sich ihnen mit der Land- tagswahl bietende Chance einer stärkeren Interessen vertretung im Parlament nicht entgehen zu lassen. Wohlebs Kabinett Freiburg.(Ft-Eig.-Ber) Der südbadische Staatspräsident Leo Wohle b dementierte am Donnerstag gegenüber Pressevertretern Alle Meldungen über eine in Südbaden un- mittelbar bevorstehende Kabinettsumbil- dung und eine angebliche Hereinnahme in schwieriger Lage Ueberwachung„bis in die Aktentaschen hinein“ Berlin.(UP) Zwischen der SED und dem Oberkirchenrat der evangelischen Kirche in Mecklenburg ist es zu einem Konflikt ge- kommen, der als charakteristisch für die schwierige Situation der Geistlichkeit in der Ostzone angesehen wird. Der Oberkirchen rat hatte laut ADN wiederholt die Abbe rufung des SED-Pastors Dr. Schwartze als Leiter des Bethlehem- stiktes in Schwerin gefordert. Die Weigerung Schwartzes, von seinem Posten zurückzu- treten, beantwortete der Oberkirchenrat damit, daß er sämtliche finanziellen Zu- wendungen an das Stift sperrte. Der Ministerpräsident des Landes Meck- lenburg, Wilhelm Höcker(SED) will nun- mehr dem mecklenburgischen Ministerrat eine Vorlage unterbreiten, die die sofortige Reduzierung der staatlichen Subventionen an die mecklenburgische Landeskirche um den Betrag vorsieht, der bisher dem Beth- lehenistift vom mecklenburgischen Ober- kirchenrat zufloß. Heinrich Von zuständiger kirchlicher Seite ver- lautet hierzu, daß die Ueberwachung der Geistlichen in der Sowjetzone in immer schärferem Maße, teilweise sogar„bis in die Aktentaschen hinein“, durchgeführt Werde. Gleichzeitig werden die Behauptun- gen der Sowjetzonen- Regierung., die evan- gelische Kirchenleitung Berlin-Branden- burg beeinflusse die Geistlichkeit aus Westlicher Orientierung heraus“ entschie- den dementiert. Von der Kirche wird fest- gestellt, daß allein neun der insgesamt 22 Mitglieder der evangelischen Kirchen- leitung Berlin-Brandenburg in der Sowiet- zone und im Ostsektor Berlins wohnhaft seien. Von den vier Generalsuperinten- denten denen die geistliche Leitung der Pfarrer obliegt, wohnen drei in der Sowjet- zone oder Ostberlin. Bei allen wichtigen Beschlüssen würden außerdem weitere Geistliche aus der Sowjetzone hinzugezo- gen, so daß keine„westliche Beeinflus- sung! möglich sei. Bild: dpa nordbadischer Persönlichkeiten in das neue Kabinett. Wehleb sagte, davon könne keine Rede sein; die Meldungen eilten den Tat- sachen voraus. Wohleb gab dann allerdings zu, daß auf einer Zusammenkunft eines kleinen Kreises der„Arbeits gemeinschaft der Badener“ am Mittwoch in einem mit- telbadischen Ort die Hereinnahme nord- badischer Persönlichkeiten in das südba- dische Kabinett erwogen und ihm dann un- terbreitet worden sei. Er finde diesen Ge- danken gar nicht so absurd, meinte Wohleb, aber es sei jetzt das Wichtigste, die auf Grund des Ergebnisses der Volksbefragung innerhalb von zwei Monaten zu treffenden Entscheidungen zu durchdenken. Zur Möglichkeit der Gründung einer„Baden- Partei“ erklärte Wohleb, daß dazu keine Veranlassung vorliege, solange die süd- badische CDU an den demckratischen Jrundsätzen festhalte. Erst wenn sich das andere, müsse eine solche Partei gegrün- det werden. 5 Ueber die„rein vertraulichen Bespre- chungen!“ der„Arbeitsgemeinschaft der Badener“ und eine weitere Zusammenkunft eines kleinen Kreises der CDU aus Nord- und Südbaden am Mittwoch teilte Wohleb mit, daß man sich dort Gedanken über die Konsequenzen der badischen Mehrheit bei der Volksbefragung gemacht habe. Man habe die Schwierigkeiten besprochen, die sich aus den bevorstehenden württember⸗ Sisch-badischen Landtagswahlen ergeben, und habe auch die Fragen einer Verwal- tungsvereinfachung sowohl im Hinblick auf die badische Regierung als auch auf die Zahl ihrer Ministerien erörtert. Außerdem sei beschlossen worden, die„Arbeitsgemein- schaft der Badener“ demnächst aufzulösen. Schuman als Sündenbock? Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Der französische Miniserrat beriet am Donnerstag über seine Stellungnahme zur Frage der deutschen Aufrüstung. Wehr- minister Moch erstattete über die New. Yorker Verhandlungen Bericht. Die Tat- sache, daß diese lebenswichtige Beratung in Abwesenheit des Außenministers statt- findet, der erst am 4. Oktober zurückkehrt (Weil er seine Abneigung gegen Luftreisen nicht überwinden konnte), zeigt, welche Be- deutung die Pariser Regierung dieser Frage zumißt. Es wird immer offener von Span- nungen innerhalb des Kabinetts gesprochen. Der rechte Flügel, den man als Gruppe Pleven bezeichnen kann, wurde durch die Aufnahme zweier neuer Staats- Sekretäre auf der Rechten verstärkt. Wehr⸗ minister Moch ist der Führer der Unnach- giebigen, die Schumans Opposition gegen das amerikanische Rüstungsprojekt bis zur letzten Konsequenz verteidigen und sich al- len Wünschen nach Abschluß eines Kom- Promisses entgegenstellen. Beide Gruppen sehen die Notwendigkeit, innerhalb der Be- denkfrist, die den Franzosen bis zum Zu- sammentritt der atlantischen Verteidigungs- minister am 28. Oktober gelassen wurde, zu einer Entscheidung zu kommen. Während Pleven und seine Anhänger den Weg des Kompromisses suchen und eventuell bereit Wären, bei ernsthaften Garantien hinsichtlich der Bewaffnung der deutschen Truppen und des Befehlsbereichs der deut- schen Offiziere einzuschwenken, fordert die Gruppe Moch das Festhalten an dem einmal ausgesprochenen Nein und will einen Par- jamentsbeschluß in diesem Sinn herbeifüh- ren. Welche Stellung der Außenminister selbst einnimmt, ist nicht ganz klar. Man hält es in politischen Kreisen für aus- geschlossen, daß er gegen einen Kompro- miß auftritt, da die bisherige französische Haltung eine völlige Isolierung der Franzosen im atlantischen (Fortsetzung siehe Seite 2 3— MORGEN Nr. 227/ Freitag, 29. September 1950 LI Freitag, 29. September 1950 Was lun in Korea? Die Nachrichten von dem angeblichen nordkoreanischen„Friedens angebot“ sind bisher weder bestätigt noch ausdrücklich dementiert worden. Das will allerdings er- fahrungsgemäß nicht viel heißen. Ganz ab- Seschen davon, daß man in den letzten Tagen sehr viel von einer Wiederaufnahme des west- östlichen Gespräches anläßlich der Vollversammlung der Vereinten Nationen munkelte, scheint es mehr als logisch zu sein, daß die nordkoreanischen Kommunisten und mit ihnen die Herren des Kreml unter dem Eindruck der vernichtenden Schläge General Macarthurs Mittel und Wege su- chen, das„Gesicht zu wahren“ und zu retten, Was noch zu retten ist. Die Vorschläge, die der indische Botschaf- ter in Peking, Sardar Panniker im Augen- blick wohl einer der wichtigsten Diplomaten der Welt durch Vermittlung der chine- sischen Regierung an die Vereinten Nationen Weitergeleitet haben soll, sind allerdings sehr geeignet, das kommunistische Gesicht im Fernen Osten zu wahren. Sie bieten den nordkoreanischen Rückzug hinter den 38. Breitengrad an, schlagen scheinheilig die Be- Setzung Südkoreas durch UNO-Truppen vor und erklären sich mit freien Wahlen in Sanz Korea unter Aufsicht der Vereinten Nationen einverstanden ganz als ob in den letzten drei Monaten nichts geschehen Wäre, als ob nicht in einem unvorstellbar grausamen Kriege Hunderttausende von Unschuldigen ihr Leben hätten lassen müssen und ein blühendes Land mit Not, Elend und Zer- störung ÜUberzogen worden Wäre. Aber das Problem ist damit aufgewor- ten worden. Schon seit Wochen überlegt man sich, wie die UNO-Truppen sich am 38. Breitengrad zu verhalten hätten. Man überlegte das schon, als der nordkoreani- sche Druck den bedenklich eng gewordenen Pusan- Brückenkopf lebensgefährlich be- drohte und heute ist es so weit. Die Ver- einten Nationen sind vor eine folgenschwere und wahrhaft politische Entscheidung ge- Stellt, ob sie General MacArthur die Er- jaubnis erteilen sollen, den fliehenden Feind m sein eigenes Land hinein zu verfolgen. Es ist kaum zweifelhaft, daß sie sich für die Ueberschreitung dieses Uunglückseligen 38. Breitengrades entscheiden Werden, Wenn auch manche Politiker darin neue Gefahren eines allgemeinen Konfliktes sehen Wollen. Diese Furcht scheint heute nicht mehr begründet zu sein. Aber ein Halt an dieser Grenze, die keine ist. die, erfunden von Birostrategen und halben Theoreti- Kern, ein zusammengehörendes Land will- Kürlich in zwei Teile schnitt, würde nichts anderes bedeuten als die Fortsetzung jener unglücklichen Verlegenheitspolitik. die, weil sie nicht mehr weiter wußte, alles teilte, was nicht zu teilen war: FKorea, Triest, Wien,, Oesterreich, Deutschland, Berlin. Diese, im wahrsten Sinn des Wortes, Halb- Bsiten der Vergangenheit, haben schon zu Fiele Opfer gekostet— die bittersten nun n diesem Land, dessen Bewohner nun für die Unzulänglichkeiten der Politiker un- ermeglich teuer bezahlen müssen, als daß Man sie ungestraft wiederholen dürfte. Polizeiaktionen haben nur dann ihren letzten Zweck erfüllt, wenn der Täter ge- faßt und unschädlich gemacht ist. Daher wird sich der politische Ausschuß in Lake Success für die Ueberschreitung der nord- koreanischen Grenze entschließen müssen, Will es nicht den mit kostbarem Blut er- kauften Erfolg aufs Spiel setzen und eine frühere oder spätere Wiederholung des ma- kabren Tanzes riskieren. Den Vereinten Nationen werden sich, aber dabei auch, mit einer neuen und schweren Sorge belasten müssen: die der Wiedervereinigung Koreas, der wirklichen Lösung seiner Probleme und der Existenz- sicherung eines Volkes am Rande zweier Welten. Mit anderen Worten: der Sorge darüber, daß die alten Fehler nicht wieder- holt werden und die Politiker in ihrem Mut zu ganzen Entscheidungen der Kühn- Beit des Militärs nicht nachstehen, damit nicht wieder ein Sieg verloren geht. F. H. Franco durch die Hintertür? Lissabon.(dpa) Der Eintritt Spaniens in das europàische Konzert durch die„Hinter- tür des portugiesisch- spanischen Beistands. Paktes“ soll im Mittelpunkt des Zusammen- treffens zwischen dem portugiesischen Mini- sterpräsidenten Salazar und dem spa- Nischen Staatschef General Franco gestan- den haben. Die Begegnung zwischen den beiden iberischen Staatsmännern auf der Kleinen spanischen Insel Pazo de Meiras und anschließend in der portugiesischen Handels- stadt Oporto war mit größter Geheimhal- tung vorbereitet worden. Aus Lissaboner politischen Kreisen ver- Jautet am Donnerstag, daß der portugiesische Außenminister Cunha, der in New Vork an den Beratungen des Atlantikrats teil- nahm, von dort einen amerikanischen Plan über eine zunächst indirekte Betei- Uägung Spaniens an den westlichen Vertei- digungs vorbereitungen mitgebracht habe. Nach diesem Plan soll Portugal als Mitglied des Atlantikpaktes in verstärktem Maße Waffen erhalten, um sie im Rahmen der Hortugiesisch- spanischen Allianz an Spanien Weiterzuleiten. Ferner soll entsprechend dem amerika nischen Plan Salazar mit Franco die Schaf- fung einer iberischen Verteidi- gungseinheit und die Abhaltung ge- meinsamer portugiesisch- spanischer Manöver an der Pyrenäengrenze erörtert haben. Es ist bisher noch unbekannt, wie Franco auf diese Sondierungen reagiert hat. Falls Spa- nien einer solchen verstärkten Zusammen- arbeit mit dem portugiesischen Atlantikpakt- Mitglied zustimmt, rechnet man mit elner Einbeziehung der spanischen kanarischen Inseln nach dem Beispiel der portugiesischen Azoren in das atlantische Verteidigungs- syYstem Moska u sucht Zucker und meint Petroleum Neue Entwicklung im Nahen Osten?— Wie reagieren die Anglo-Amerikaner Während alle Welt gebannt nach den Schlachtfeldern von Korea blickt, hat die Sowjetunion im Nahen Osten ein ent- scheidendes diplomatisches Spiel begon- nen! Mit Ueberraschung wurde in den Westlichen Hauptstädten der soeben er- folgte rasche Abschluß eines russisch Persischen Handels vertrages und der Beginn entscheidender politischer Verhandlungen beider Länder zur Kennt- nis genommen. Kaum ein anderes Beispiel als das persische zeigt, besser die raffi- nierte Zielstrebigkeit der Außenpolitik des Kreml, besonders wenn es sich. wie in die- sem Falle um das begehrte Petroleum handelt. Bereits 1945 versuchte Moskau sich mit einem Gewaltstreich in den Besitz der Persischen Oelfelder zu setzen. Die Rote Armee marschierte im Iran ein. Als darauf die sich noch im Lande befindlichen eng- lischen und amerikanischen Truppen zu- rückzogen, war Rußland gezwungen. auch seine Streitkräfte zurückzublasen. Um die- sen russischen Entschluß zu erleichtern, schloß Persien mit Moskau einen Petro- leumvertras, der aber später vom Parla- ment in Teheran nicht ratifiziert wurde. Moskau hatte keine Soldaten mehr in Per- sien und es bekam kein Petroleum. Darü- ber hinaus ließ die persische Regierung alle„Tudeh“, wie die Kommunisten dort genannt werden., hinter Schloß und Riegel setzen Der Schah hatte in dieser Periode die volle Unterstützung Amerikas und Englands. Amerikanische Dollars gaben der persischen Wirtschaft neuen Auftrieb und die Petroleumförderung stieg von Monat zu Monat. Außerdem versprach Washington Waffen, damit das Land von sich aus jegliche russische Gewaltanwen⸗ dung abweisen könne. Das Kriegsmaterial traf jedoch nur tropfenweise ein und im Frühſahr 1950 begab sich der Schah von Persien nach den USA. um Truman erneut auf die ernste Situation an den Petroleum- Srenzen Irans aufmerksam zu machen. Der Präsident und Acheson versprachen er- neut Hilfe, aber immer noch nicht kam die gewiinschte Menge von Kriegsmaterial am Bestimmungsorte an. In dieser Situation trat Moskau erneut auf den Plan und begann mit Grenzverlet- zungen und Entflährungen persischer Sol- daten. Im Juli 1950 überreichte der russische Botschafter in Teheran, Sadsikoff, dem Auhenminister von Persien eine heftige diplomatische Note, in welcher Moskau die Regierung von Teheran beschuldigte, ame- rikanischen Spionen fotografische Auf- nahmen an der persisch-russischen Petro- leumgrenze gestattet zu haben. In Teheran Wurde man nervös. Ali Raz mara wurde Ministerpräsident und rief einige seiner militärischen Freunde zu sich in die Regie- rung. Persien trat in Alarmbereitschaft und schickte seine ganzen Truppen an die frördlichen Grenzen. Erst nach diesen Maß- nahmen antwortete man auf die russische Note und stellte richtig, daß es Schweizer Ingenieure waren, welche einfache Land- Vermessungen zur Errichtung von Oel- türmen vornahmen. Als in Korea der warme Krieg ausbrach, Waren nicht nur viele Perser, sondern auch manche westliche Politiker der Meinung, daß nun Iran„an der Reihe“ sei. Aber es erfolgte keine Aggression. Hingegen meldete sich Rußlands Botschafter am 12. August erneut im persischen Außenministerium, um die Regierung zu informieren, daß Moskau Ver- handlungen über einen Handelsvertrag wün- sche. Bereits 36 Stunden später landete in Teheran ein Spezialflugzeug aus Moskau mit einer russischen Handelsdelegation an Bord. Nach 14tägigen„Handelsgesprächen“ wurde Von unserem Balkankorrespondenten Dr. K. Rau Plötzlich eine gemischte Kommission zur „befriedigenden Regelung aller Grenz fragen“ gegründet. Erst auf die- sen unerwarteten Schritt hin wurden die Westlichen Beobachter aufmerksam, daß es den Russen weniger um den Abschluß eines Handelsvertrages über Zucker und Reis ging, sondern vielmehr darum, Persien zu über- zeugen, daß es nicht günstig sei, sich wegen der anglo- amerikanischen Lieferungen an eine feste westliche Linie zu binden. Zum ersten Male flel auch das Wort von einem zukünftigen russisch persischen Nichtangriffspakt. Baku und Ba- kum haben als russische Oelzentren für Mos- kau lebenswichtige Bedeutung und es ist natürlich äußerst unangenehm hier einen Nachbar zu haben, der zu enge Verbindun- Sen mit dem Westen hat. Persiens Minister- präsident Razmara weiß wohl um die letzten Absichten, die hinter den russischen Bemü- hungen stehen und er befindet sich mit seiner Regierung jetzt in einer äußerst heiklen Situation, denn Washington ist weit und der Russe ist in Teheran, um zu verhandeln! Es kommen wohl laufend Be- auftragte aus USA, die neue Dollarkredite garantieren, aber Razmara will jetzt kein Geld, sondern Waffen. Bis jetzt hat er mit Erfolg die Taktik des Zeitgewinnens angewandt, aber Sadsikoff ist der Spezial- beauftragte Moskaus und er hat sehr wenig Zeit. In Teheran zieht man jetzt keinen an- deren Ausweg als den Russen gewisse Zu- Seständnisse zu machen, damit Moskau Wenigstens für die nächste Zeit ruhig und friedlich bleibt. Man rechnet jedoch mit wei- teren Ueberraschungen. Rußland ist eben dabei, die Niederlagen von 1946 und 1947 in Persien wieder wettzu- machen. Das so dringend benötigte Petro- leum Irans soll nicht noch einmal aus den Händen gleiten. Es bleibt nun abzuwarten, wie und ob Washington und London auf das russische Vorgehen reagieren werden, ehe es zu spät ist. Oeffentliche Versammlungen und Aufzüge Eine Stellungnahme der Gesellschaft für Bürgerrechte Die Gesellschaft für Bürgerrechte in Frankfurt hat eine Stellungnahme zum Reglerungsentwurf eines Gesetzes über öffentliche Versammlungen und Aufzüge ausgearbeitet. In Anbetracht der Bedeu- tung des Problems bringen wir die Stel- lungnahme im vollen Wortlaut. Der Regierungsentwurf eines Gesetzes über öffentliche Versammlungen und Auf- züge steht grundsätzlich nicht im Wider- spruch zu den Grundrechten der Verfas- sung. Jedoch sollte die Versammlungsord- nung nicht ohne gleichzeitige Errichtung des Bundesverfassungsgerichtes in Kraft treten. I. 5 Zu& 1: Die Formulierung„öffentliche Ordnung“ verstößt gegen Artikel 8 des Grundgesetzes. Diese Bestimmung gibt allen Deutschen das Recht, sich„Friedlich“ zu versammeln. Eskann daher von den Versamm- lumgsteilnehmern auch nur ein fried liches Verhalten gefordert werden. Ein unfriedliches Verhalten liegt noch nicht immer vor, wenn gegen die öffentliche Ordnung, 2. B. durch Zwischenrufe oder Gegenreden, verstoßen wird. Die Fassung „öffentliche, Ordnung“ erschien daher als zu weit gehend. Die Teilnehmer einer Ver- sammlung müssen sich nur so verhalten, daß die ordnungsgemäße Durchführung der Versammlung nicht gefährdet wird, d. h. daß der Redner, auch der Diskussionsred- ner die Versammlung ansprechen kann. Wenn er dabei durch gelegentliche Zwi- schenrufe gestört wird, so muß das bei einer öffentlichen Versammlung in Kauf genommen werden, vor ge schlagen,„die öffentliche Ordnung“ durch „die ordnungsgemäße Durchführung der Versammlung“ zu ersetzen und es im Zwei- ten Halbsatz des& 1 bei der Verpflichtung bewenden zu lassen, den Versammlungs- zweck und die öffentliche Sicherheit nicht zu beeinträchtigen. Zu 8 3: Die Fassung des 8 3 wurde nach eingehender Erörterung gebilligt. 1 Dem Inhalt des zweiten Abschnittes des Entwurkes steht entgegen, daß die Rege- lung einzelner Rechte des Versammlungs- leiters unvollständig bleiben muß. Da alle seine Befugnisse auf dem Hausrecht be- ruhen und aus ihm in ständiger Rechts- sprechung entwickelt sind, erscheint eine Senerelle Bestimmung zweckmäßig. Sie Städte wehren sich gegen neue Finanzbelastungen Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Die Vermeidung eines dritten Weltbrandes wird an die Bundesregierung erhebliche finanzielle An- forderungen stellen. Diesen Standpunkt vertrat der Bundesfinanzminister auf einer Tagung des Hauptausschusses des deutschen Städtetages in Bonn. Dr. Schäffer er- klärte, diese Aufgabe werde nach seiner Ueberzeugung aber ohne Gefährdung der Währung und der Wirtschaft gemeistert werden können. Die Vertreter der west- deutschen Städte wandten sich in der Debatte mit Nachdruck gegen eine Er- höhung der finanziellen Belastungen der Gemeinden. Der Bochumer Oberstadt- direktor Dr. Sehmidt betonte, nach dem Plan des Bundesfinanzministeriums wür- den die kreisfreien Städte durch den Lasten: ausgleich jährlich 130 Millionen DM auf- bringen müssen. Das würde zweifellos zu einer Einschränkung des Sozialetats führen und den Lastenausgleich in sein Gegenteil verwandeln. Der nordrhein- westfälische Finanzminister Dr. Weitz forderte eine Neuverteilung der Steuern zwischen Bund und Ländern, die auch die Landeskassen an den konjunkturunempfindlichen Steuern beteiligt. In einer einstimmig angenommenen Er- klärung werden die Städte des Bundes- gebietes aufgefordert, jeden Angestellten oder Beamten, der gegen die freiheitliche demokratische Ordnung verstößt, aus öffent- lichen Vertrauensstellungen zu entfernen. Bonn und die„Spiegeleier“ Bonn.(gn-Eig.-Ber.) Auf der Tagesord- nung der nächsten Bundestagssitzung wird als erster Punkt die Einsetzung eines Un- tersuchungsausschusses stehen, der die in der Zeitschrift„Der Spiegel“ erhobenen Behauptung der Bestechung einzelner Bun- destagsabgeordneter prüfen soll. Der Vize- Präsident des Bundestages wird im Auftrag des Aeltestenrates jeden der namentlich be- schuldigten Abgeordneten auffordern, gegen den„Spiegel“ Strafanzeige zu erstatten. Von seiten der Bayern-Fraktion wird zu der Frage, ob die im„Spiegel“ veröffent- lichten Niederschriften echt sind, nicht Stel- lung genommen Die Fraktion verlangt von den angeblichen Besitzern der veröffent- lichten Dokumente jedoch die Abgabe einer ehren wörtlichen Erklärung, daß sie diese nicht dem„Spiegel“ oder einer anderen Stelle haben zukommen lassen. Dr. Baum- gartner, der telefonisch unterrichtet wurde, sei über die Veröffentlichung außerordent- lich entrüstet gewesen. Der Abgeordnete Aretin(Bayernpartei) bezeichnete den Vor- gang, falls er wahr sein sollte, als einen Skandal, wie er in der Parlamentsgeschichte der letzten 50 Jahre beispiellos sei. In diesem Zusammenhang ist es bemer- kenswert, daß der bayrische Mißtrauens- antrag gegen Finanzminister Dr. Schäf- fer erneut von der Tagesordnung abgesetzt wurde. Die Bayern hatten ursprünglich die Absicht, ihren Antrag zurückzuziehen, wol- len aber wegen der„Spiegel“- Veröffent- lichung die Angelegenheit nun vorläufig noch in der Schwebe halten. Für und gegen den Südweststaat In unserer Karte sind die Kreise, in denen bei der Volksbefragung eine Mehrheit für den Südweststuat erzielt wurde, sehwarz, und die Kreise mit einer Mehrheit für Altbaden ei gelassen. Es ist interessant, daß die südbadischen Landhreise, die an Württemberg anstoßen, sich für den Südweststaat bekannt haben. Nieht zum Ausdruck kommt, daß in vielen Kreisen Badens— so in Freiburg die Mehrheit fur Baden sehr knapp ist. In Nordbaden hat sich die Bevölkerung— ab- gesehen von Karlsruhe und Bruchsal— 2u mehr als zwei Dritteln für den Lünderzusam- menschluß ausgesprochen.(Rarte: Sudwest- deutscher Presseverlag, Karlsruhe- Durlach.) Es wird daher vorge- lach unter Sſehter ef e Jane 21 sollte dem Versammlungleiter die Aus- übung dieses Hausrechtes zuerkennen. ins- besondere die Befugnis, Ablauf und Ende der Versammlung zu bestimmen. Damit sind die 88 6, 7 Abs. I, 8 und 10 überflüs⸗ Sig. Zu 8 4: Das Recht des Art. 8 GG, sich friedlich zu versammeln, schließt nicht das Recht eines jeden ein, an Versammlungen anderer teilzunehmen. Denn der Art. 8 des Srundgesetzes will nur die Befugnisse der Polizei begrenzen und dem Bürger dem Staat gegenüber das Recht geben, sich fried- ch zu versammeln. Abs. II schränkt das Hausrecht des Versammlungsleiters unge- rechtfertigt ein, weil er nur in der Ein- ladung einen Ausschluß von der Teilnahme an einer öffentlichen Versammlung zuläßt. Es muß dem Versammlungsleiter das Recht bleiben, jederzeit unerwünschte Personen auszuschließen. Zu 8 11: Eine Meldepflicht der Polizei- beamten gegenüber dem Versammlungs- leiter wird als unzweckmäßig angesehen. Abzulehnen ist auch die Vorschrift des zwei- ten Satzes, der den Eindruck polizeistaat- licher Ueberwachung erweckt. Es muß je- doch in das Gesetz aufgenommen werden, daß Polizeibeamten, die in dienstlichem Auftrage in eine Versammlung entsandt werden, der Zutritt zu gestatten ist. Zu 5 13: Der 8 13, Abs. I ist überflüssig, Weil ein Verbleib im Versammlungsraum nach Ausschluß den Tatbestand des 58 123 STGB egfüllt. Zu 8 15: Bedenken gegen den 8 15 Abs. 1 erhoben sich deshalb, weil gegenwärtig viel- nung und Sicherheit von Verwaltungss jen Versammlungen verboten werden, ohne daß die nach Art. 18 GG erforderliche Ver- wirkung der Grundrechte durch das Bun- desverfassungsgericht ausgesprochen wäre. Auf die Möglichkeit einer Abgrenzung der Begriffe öffentlicher Sicherheit und Ord- ung, etwa im Sinne des 8 5 Styo wurde hingewiesen. Eine Mitwirkung des Bundes- verfassunggerichts wird bei der Fristsetzung des 8 14 zu berücksichtigen sein, Eine an- gemessene Anmeldefrist stellt keinen Ein- griff in das Grundrecht der Versammlungs- freiheit dar. 5 Zu 8 20: Die Pflichten, welche der 8 20 dem Leiter eines Aufzuges auferlegt, kön- nen schlechterdings nicht erfüllt werden. Eine Volksbewegung für Europa Opladen.(dpa) Der verantwortliche Leiter der„Europa- Freiwilligen“ in Deutschland, Walter Scherf, der das His- sen der Europa-Fahnen in Zwanzig deut- schen Städten am Wochenende veranlaßt hatte, gab am Mittwoch in Opladen das Künftige Aktionsprogramm bekannt. Anläg- lich einer Konferenz der Freiwilligen- Grup- den wurde in Lindau am vergangenen Wochenende die Vereinigung der bestehen- den deutschen Gruppen festgelegt. Die deutschen Gruppen sind nach dem Muster der französischen„Volontaires d' europe“ organisiert, die in Frankreich seit etwa einem Jahr eine lebhafte Tätigkeit entfal- ten. In Deutschland wurden die Gruppen z2u drei großen Gebietsgruppen zusammenge- schlossn: Süd mit dem Sitz in Weinheim A. d. Bergstr., West mit dem Sitz in Dortmund und Nord mit dem Sitz in Kiel. Ihr Ziel ist, eine Volksbewegung für Europa Von unten herauf zu organisieren und auf Bewegungen und Parteien einzuwirken. Eine ständige Fühlungnahme mit den an- deren europäischen Gruppen soll dem ge- meinschaftlichen Streben dienen und jede nationale Isolation verhindern. „Außenpolitik“ Diese„Zeitschrift für internationale Frau- gen“(der Untertitel bezeichnet Ziel und Zweche des Unternehmens besser als die etwas irreführende Firma), deren Erscheinen im Fruhjahr wir schon mit einer kurzen Würdi- gung begrüßt hatten(siehe Ausgabe vom 45. Juli 1950), ist soeben mit ihrem dritten Heft an die Oeffentlichkeit getreten. Mit den nun vorliegenden drei Nummern hat sie sich schon einen anerannten Platz unter den politischen Publikationen Deutschlands geschaffen. Es ist bei der Fülle der Ereignisse und im Ansturm unzähliger, oft sich widersprechender Nach- richten, dem der Leser der Tageszeitungen dusgesetat ist, kaum mehr möglich, onne„Cice- rone“ die große Linie des Weltgeschehens 2u erkennen. Die„Außenpolitik“ hat hier eine von Fachmann und Laie gleichermaßen dank bar begrüßte Funktion ubernommen, um 80 mehr, als sich Redaktion und Autoren, unter denen sich Namen internationalen Rufes be- finden, der größtmöglichen Obeſetivitat und Sachliehkeit befleißigen, ohne dag jedoch die Lebendiglceit, die manche derartige Veröffent- lichungen allzuoft vermissen lassen, leidet. Wir weisen unsere Interessenten darauf nin. de ehe den Parssgraphef 5. A8 Notie zum Tage: Kinder, Kinder Bei der Beratung über das Mutter- und Kinderschutsgesetz in der Sowjetzone erklärte Soubjetaonenministerprũsident Otto Grote wohl vor der Sowjetzonen- Volkskammer:„Wir müssen unsere Bevölkerung quantitativ stel. gern und qualitativ verbessern“, In einer Be. völleerung, die sicher sei, daß sie den Flag erfülle, kätten die Mütter den Stolz, mehr ah zwei Kinder zu haben. Einen Vergleich mit der Bevõlkerungspolitik Hitlers lehnte Grote. Wohl energisch ab. Damals kabe die Bevölke. rungspolitiłk dem Kriege gedient, während gie in der Sowjetzone den Frieden und den Wohl. stand sichern solle. Die Vorsitzende des kom. munistisckhen„Demokratischen Frauenbundes, Frau Elli Schmidt(SED), dankte der Sowwojet. Zzonenregierung für das neue Gesetz. Sie dankte auch besonders der„ruhmreiche sowjetischen Armee“, die mit dem Befehl Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, als erste die Frauenbelange in Deutschland erkannt habe. Der Dang aller deutschen Frauen ge. köre den Sowjetsoldaten,„die uns so selbstlos geholfen haben.“ Frau Elli Borgmann von der SED- Fraktion fügte hinzu, daß es zu den schönsten Aufgaben gehören müsse, aus der deutschen Frau einen solchen Typ zu ent- wickeln, wie ihn die Souojetfrau darstelle.(dpa) Hoffmann nicht Mitglied der VVN Zu der in unserer Ausgabe vom 27. Sep⸗ tember veröffentlichen Meldung unter der Ueberschrift„Nordbadischer VVN- Vorsit- zender verhaftet“, teilt die Pressestelle der VVN Württemberg- Baden mit, daß Ueber- schrift und Inhalt der Meldung über den Karlsruher Rechtsanwalt Hoffmann, soweit dabei von der VVN die Rede ist, nicht den Tatsachen entspricht. Die VVN stellt Alu- drücklich fest, daß Hoffmann am 2. Dezem- ber 1948 unter dem Druck der SPD als Zwei. ter Vorsitzender des Landesausschusses der VVN Württemberg-Baden und als erster Vorsitzender der Kreis vereinigung Karls ruhe seine bisherigen Aemter niedergelegt und gleichzeitig seinen Austritt aus der Organisation erklärt hat. Zum Beweise des- sen hat die VVN der Redaktion eine beglau- bigte Abschrift der damaligen Austritts- erklärung von Hoffmann vorgelegt. WB Wahlgesetz erneut abgelehnt Stuttgart.(UP) Die amerikanische Lan- deskornmission hat am Donnerstag die Lan- desregierung von Wörttemberg-Baden da- von in Kenntnis gesetzt, daß die alliierte Hohe Kommission den Paragraphen 10 des Wwürttembergisch- badischen Landtagswahl gesetzes weiterhin ablehne. Die Hohe Kom. mission ziehe jedoch die Suspendierung der 1 5 Bestimmungen dieses Gesetzes zu- rück. Die Hohe Kommission hatte das württem⸗ bergisch-badische Landtagswahlgesetz am 7. September suspendiert, weil es nach dem Paragraphen 10 dieses Gesetzes Beamten ohne Hoheitsbefugnisse möglich sein sollte, ohne Versetzung in den Wartestand Land- tagsabgeordnete zu werden. Diese Bestim- mung, so erklärte die Hohe Kommission, sei unvereinbar mit den Grundsätzen der Ge- Waltentrennung. Die Hohe Kommission stellte ge Est, es Beamtengesetzes von 1946 als gültig an, Die entsprechende Bestimmung sei auf die be- vorstehenden Wahlen in Württemberg Baden anzuwenden. Danach bleibt die po- litische Tätigkeit des Beamten darauf be- schränkt, daß er von seinem Wahlrecht Ge- brauch macht und als passives Mitglied einer Partei angehören kann. Die Hohe Kommission versichert in dem durch die Landeskommission übermittelten Schreiben, daß sie bereit sei, die Frage auch Weiterhin mit Vertretern der württember⸗ gisch- badischen Regierung zu erörtern. Unterredung Erhard Petsche Paris,(dpa) Bundeswirtschaftsministet Professor Erhard wird nach Mitteilung von französischer Seite während seines Pariser Aufenthaltes auch Finanzminister Petsche sehen. Bei dieser Konferenz die am Freitagvormittag stattfinden Soll, Werde wahrscheinlich auch das Problem der Regelung der deutschen Vorkriegs- schulden berührt. 5 Unterrichtete französische Kreise erklär- ten, Professor Erhard sei in erster Linie des- halb nach Paris gekommen, um den Saldo der deutsch- französischen Handelsbilanz, die sich in den letzten Monaten mehr und mehr zugunsten Frankreichs entwickelte, wieder auszugleichen. 5* Schuman als Sündenbock? i(Fortsetzung von Seite Rat herbeigeführt hat. Die Presse weist auf die Unmöglichkeit hin, eine starre Oppositionspolitik zu betreiben. Der links- stehende„Combat“ faßt die Situation mit Logik zusammen, indem er schreibt: „Die USA werden eine neue französische Weigerung auf jeden Fall übergehen. In der dann entstehenden paradoxen Lage wird unsere Regierung sich der Gefahr alls- setzen, weder amerikanisches Geld für die französische Aufrüstung noch amerika- nische Divisionen für die unmittelbare Sicherung Europas zu bekommen. Wir stehen mit dem Rücken gegen die Wand.“ Dieser Satz drückt die Stimmung in der Oeffentlichkeit ohne Unterschied der Partei aus. Die Situation Frankreichs wird allge- mein als Zwangslage empfunden, aus der es keinen anderen Ausweg gibt als Nach- geben gegenüber Washington Es ist zu verstehen, daß unter diesen Um- ständen an dem Außenminister und seinen Ideen Kritik geübt und Schuman dafür persönlich verantwortlich gemacht wird, Frankreich in einen Engpaß geführt zu haben. Nun spielt der Außenminister für einen Teil der öffentlichen Meinung die Rolle des Sündenbocks. Schuman, der alles andere als dickschädelig ist, hat sich in diese Situation gebracht, weil er den Beschlüssen des Ministeriums folgte und weil er von den Briten, den Beneluxländern, den Ita- lienern und Skandinaviern nicht die Unter- stützung erhielt, auf die er ursprünglich ge- rechnet hatte. In maßgebenden politischen Kreisen sind die Stimmen nicht selten, die in der Isolierung Schumans in New Lor das Ende jeder selbständigen europäischen Politik und die endgültige Begründung der amerikanischen Hegemonie über den alten Erdteil sehen wollen. 2 0 ng. rd F Bevölke. rend i. 5 Nr. 227 Freſtag, 29. September 1950 MORGEN Die Konzentrationslager in der Sowjetzone Ein Bericht des„Kampfbundes gegen die Unmenschlichkeit“ Am 20. Juli 1949 leitete die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit eine„F-Für-Frei- Beit- Aktion ein, die symbolische Bedeutung haben soll und das von Winston Churchill im zweiten Weltkriege eingeführte„V-For- Victory“-Symbol zum Vorbild nimmt. Fast augenblicklich fand man den Buchstaben „Fe auf Zäunen und Gebäuden im gesamten soWjetisch- besetzten Gebiet angemalt. Bei den großen Demonstraticmen auf dem Platz der Republik in Westberlin war das„F“ am 1. Mai in den Berliner Bär eingezeichnet. 5 Während des vergangenen Jahres sind F- Flugblätter, in denen zum passiven Wider- stand und zur Fortsetzung des Kampfes für Freiheit in der Ostzone aufgefordert wurde, zu Tausenden unter Lebensgefahr verteilt worden. Der Kampfbund unterhält einen Such- dienst zur Feststellung der Aufenthaltsorte und des Schicksals von Personen, die ver- kurzer bineinspringen, Schwamm in sein Gesicht drücken und ihn ber haftet oder aus der Ostzone verschleppt wurden, und steht auch politischen Flücht- lingen aus der Ostzone und anderen Opfern von Verbrechen gegen die Menschlichkeit mit Rat und Tat zur Seite. Eine Idee Dr. Hildebrandts war es gleichfalls, die Namen von Spitzeln über RIAS, den amerikanisch kontrollierten Rundfunksender von Berlin, mitzuteilen, so daß die in der Ostzone lebenden Deutschen von der Indentität der Personen in Kennt- nis gesetzt werden, die Nachrichten an die MWD geben. Allabendlich verkündet die warnende Stimme des Ansagers:„Achtung, Achtung!“ Und dann folgen die Namen der Spitzel mit Straßenangaben, Wohnorten und Personenbeschreibung. Bevor ein Spitzel in dieser Sendung genannt wird, muß er von drei verschiedenen zuverläßigen * Quellen bezeichnet worden sein, damit nicht Unschuldige durch ungenaue oder böswillige Informationen zu Schaden kommen. Im Hauptquartier des Kampfbundes ge- gen Unmenschlichkeit arbeiten 30 Personen, deren Entgelt gerade ausreicht, um ihre Le- benshaltungskosten zu decken. Verschiedene von ihnen sind bereits von den Nazis ver- folgt und verhaftet worden, und acht von ihnen befanden sich in MWD- Gefängnissen oder in sowjetischen Lagern. Stellvertre- tender Leiter der Gruppe ist Ernst Tillich (SPD), ein Mann von großem politischen und verwaltungstechnischen Können. Ein aus sechs namhaften Persönlichkeiten ver- schiedener Berufsgruppen bestehender Aus- schuß entscheidet über die Planung, aber auch über finanzielle und Personalfragen. Es ist bemerkenswert, daß jede der demokra- tischen Parteien Berlins in diesem Ausschuß vertreten ist, und dies ist ein weiterer Be- weis für die lebendige Einigkeit der Westberliner in der Abwehr der kom- munistischen Bedrohung. Das Bedürfnis, denjenigen zu helfen, die 5 un Gefängnis schmachten R geschmach-⸗ tel haben, ergab sich, Wie Dr. Hildebrandt errichtet, aus seinen Serpen persönlichen Erfahr Ungen während des zweiten Weltkrie- ges, in dessen Verlauf drei seiner engster Freunde von den Nazis hingerichtet wurden, während er selbst zweimal wegen Ver- dachts, mit einer hitler feindlichen Gruppe in Verbindung zu stehen, ins Gefängnis ge- worfen wurde. Hildebrandt war Verbindungsmann zu Albrecht Haushofer, der nach dem Attentat gegen Hitler am 20. Juli 1944 ums Leben kam. Hildebrandt wurde im April 1943 erst- malig verhaftet und bis zum Juni 1944 nicht freigelassen. Im Anschluß an das fehlge- schlagene Attentat gegen Hitler vom 20. Juli wurde er erneut verhaftet und bis zum November in einem deutschen Wehrmachts- gefangenenlager festgehalten. Dann wurde ergentlassen, um als einfacher Soldat in der deutschen Armee weiter Dienst zu tun. Bereits zweimal sind Versuche geschei- tert, ihn zu entführen. Im Juni lauerte ihm eine Gruppe von Bewaffneten aus, dem Ostsektor vor seinem Hause in dem Berliner Vorort Nikolassee mit drei Automobilen auf. Als Hildebrandt den auf ihn wartenden Wagen bestieg, versuchten zwei der Auto- mobile, einen Verkehrsunfall zu inszenieren, um auf diese Weise die Straße zu blockieren. Die Bewaffneten des dritten Wagens sollten dann in Fildebrandts Wagen einen äthergetränkten aus dem Wagen herausholen. Der Versuch .—. ä„“) ff Industrie endgültig eingeführt wird. Einige schlug jedoch fehl, weil die Straße nicht schnell genug gesperrt worden war. Einige Zeit später desertierte ein Mitglied der genannten Gruppe und erstattete über den gesamten Plan Bericht, so daß drei der 20 Verschwörer festgenommen werden konnten. Der Berliner Magistrat, der dem Kampf- bund finanzielle Unterstützung für die Hilf leistet, die dieser dem städtischen Flücht⸗ lingsamt gewährt. stellt auch bewaffnete Posten für die Bewachung des seinen Standort ständig wechselnden Hauptquar- tiers. Es ist auch auffallend, daß der größte Teil der für die Fortführung der Arbeit des Bundes geleisteten Beiträge von Bewohnern der Ostzone gestiftet wird. Trotz der großen Tüchtigkeit, die Dr. Hildebrandt bei seiner Arbeit bewiesen hat, ist es wohl nur natürlich, daß auch ver- schiedentlich Kritik an ihm geübt wird. Man hat gelegentlich behauptet, daß er nicht ausreichend verstandesmäßig vorgehe, daß in seinen öffentlichen Reden Unstetig- keit zum Ausdruck gekommen sei, dag er ungenügende politische Erfahrungen besitze und daß er zeitweise die Nazis nicht scharf genug verurteilt habe. Hildebrandt ist der Ansicht, daß die Wiedervereinigung Deutschlands ein Pro- blem der Alliierten sei und daß er deshalb unmöglich vorhersagen könne, wann eine entsprechende Entwicklung erfolgreich zum Abschluß gebracht werden kann. Wenn der Westen sich jedoch weiterhin stark zeigt, so dürfte nach Hildebrandts Meinung die Stellung der Sowjets in der Ostzone so schwierig werden, daß sie der Situation nicht mehr Herr zu werden vermögen. Hildebrandt glaubt, daß jeder Plan des Westens folgende Punkte enthalten muß: 1. Freundschaft gegenüber dem rus- sischen Volk und Feindschaft gegenüber dem Stalinismus. Das Wort„russisch“ dürfe nie in Verbindung mit Akten der Un- menschlichkeit fallen. 2. Gewährung jeder nur möglichen Unterstützung und Beachtung für alle unter dem Kommunis- mus lebenden Personen, die bereit sind, dem Stalinismus Widerstand entgegenzusetzen. So könnten zum Beispiel durch einen „Sender Europa“, der in Berlin errichtet Werden soll, Nachrichten und andere Pro- gramme nach den Satellitenstaaten und der UdssR ausgestrahlt werden. Hildebrandt möchte sich der Meinung nicht anschließen, daß ein Krieg nicht mehr zu verhindern sei, und verlangt die uneingeschränkte Mobilisierung aller Mittel,. um ihn zu ver- meiden. Seiner Ansicht nach hat der Westen kein Recht, die Kommunisten ge- Waltsam und durch einen Krieg in ihre Schranken zu weisen, solange nicht eindeu- tig feststeht, daß er die notwendige Stärke durch friedliche und psychologische Mittel nicht zu erwerben vermag. „Bis heute“, sagt Hildebrandt, haben wir im Kampf Ost gegen West nur ein Viertel Unserer potentielen Stärke in die Waag- schale geworfen. Erst dann, wenn wir alle Möglichkeiten einschließlich des passiven Widerstandes in der Ostzone und den osteuropäischen Ländern in Betracht ziehen, verfügen wir auch über die restlichen 75 Prozent, um die Sowjets zum Rückzug zu zwingen und damit Menschenwürde und Freiheit wiederher zustellen“. Wenn FHilde- brandt auf den passiven Widerstand zu sprechen kommt, lehnt er ausdrücklich Sabotage- und Terrorakte und alle sonsti- gen Gewaltmittel ab. Es ist dagegen seine feste Ueberzeugung, daß die Stellung der Sowjets unhaltbar werden muß und die Ostzone niemals vom Räderwerk der drohenden Maschinerie des Totalitarismus 6 verschlungen werden kann, wenn die Be- dingungen, unter denen die unterdrückten Völker leben müssen, angeprangert werden und gleichzeitig passiver Widerstand ein- Setzt. Rundfunk Sendungen zweifellos außer- ordentlich wichtige Faktoren seien, wenn es um den Schutz bestimmter Rechte des Staatsbürgers geht, genüge doch unter den gegenwärtigen Verhältnissen passiver Wi- derstand nicht, um die Position der Sowjets unhaltbar zu machen. Man dürfe nicht ver- gessen, daß ohne die Macht der USA, ver- bunden mit geistigen, moralischen und juristisch anerkannten Rechten, weder der Sender RIAS noch die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, noch irgendeine andere demokratische Organisation heute in Berlin in aller Oeffentlichkeit existieren könnte. Im Kampf gegen die Unmenschlichkeit, Terror und Brutalität ist stets daran zu denken, wie ungeheuer wichtig eine freie Stadt inmitten eines sowjetisch kontrol- lierten Gebietes ist. Allein schon durch ihr Vorhandensein läßt diese Stadt Millionen von Menschen weiter hoffen. Zweifellos ist die große Mehrheit dieser Menschen bereit und willens, auf die eine oder die andere Weise gegen die Unmenschlichkeit und gegen die lügnerischen Versprechungen eines fremden Diktators aufzustehen— und in diesem Kampf spielen Dr. Hildebrandt und seine Organisation eine bedeutende Rolle. Ende Obgleich eine freie Presse und freie Eristallisiertes Vitamin B 12 mit dem Mikroskop aufgenommen. Als„Doci- ram“ vertreibt die Rheinchemie in dieser Form das Vitamin B l2, über dessen Wir- Kung vor allem bei andmischen Erkrankun- gen der Artikel„Lebenspendendes Rotes Vi- ta min“ von Paul de Kruif berichtete, den wir am 12. September veröffentlichten. * Die Weinlese hat begonnen Eine wenig romantische Angelegenheit, bei der man kalte Finger bekommt Manche Leute möchten auch heute noch gerne den Winzer mit einer romantischen Kulisse verbrämen, so, als ob der ewige Singsang um ihn kein Ende nähme und er selber noch Tag für Tag den Trunk, den seine Rebstöcke hergeben, aus dem Ochsen- horn nahme. Die Seufzer der Beschwernis hören sie nicht. Sie kennen nichts von des Winzers Sorgen, die sein Dasein beschatten. Sie wissen nichts von seinen Feinden, dem Meltau, dem Heu- und Sauerwurm, der Perenospora und dem roten Brenner, deren er sich mittels Schwefelbalg und Kupfer- vitriol das ganze Jahr über erwehren muß. Sie kennen auch nichts von den Maifrösten und von jenem volkswirtschaftlichen Ge- Nahrungsmittel aus dem Meer 1 Das Wie die Amerikanische Geographische Gesellschaft vor kurzem mitteilte, wird sie gemeinsam mit der Universität Miami ein großgangelegtes Projekt finanzieren, um die gewaltigen Massen Winzig kleiner Lebe- wesen, die die Voraussetzung für jedes Leben im Meer bilden, zu erforschen. Es ist eine Seradezu„surrealistische Mena- gerie“ von kast unbeégrenzter Vielfalt, die unter dem Mikroskop studiert werden soll. Für die vielgestaltigen und okt ganz wundervoll gefärbten Tierchen und ein- zelligen Pflanzen hat die Wissenschaft den Ausdruck„Plankton“ geprägt, der aus dem Griechischen stammt. Er umfaßt alle mit freiem Auge nicht sichtbaren Organismen, die im strömungsfreien Meerwasser schweben. Ein Liter Meerwasser enthält Hunderttausende von ihnen. Die tierischen Planktonformen leben von den pflanzlichen und bilden selbst wieder die Nahrung größerer Meerestiere. Prak- tisch leben vom kleinsten Fischchen bis zum riesigen Wal alle Meeresbewohner von Planktonen. Verarmen die Plankton„weiden“ aus irgendeinem Grund, dann verringert sich sofort der Fischbestand; entwickeln sie sich dagegen besonders üppig, gibt es reichen Fang. Es ist daher für den For- scher außerordentlich wichtig zu erfahren, wie diese„Weiden“ entstehen, sich ver- größern, verlagern oder unter dem Einfluß des Klimas verändern. Aber das sind nur einige wenige der vielen praktischen Fra- gen, die das neue wissenschaftliche Unter- nehmen lösen soll. Man hofft, Erkennt- nisse zu gewinnen, die vor allem für die Handelsfischerei in den Seegebieten zwi- schen der Karibischen See und dem Golf von Mexiko von größter Bedeutung sein dürften. Gleichzeitig soll auch das Ver- halten des Golfstromes und dessen Einfluß Großes Bild ist Trumpf . Bel tis ehe Radio- Ausstellung startet Miniatur- Bildröhre In diesem Jahre war es etwas schwierig, die 17. Nationale Radio- Ausstellung Groß- britanniens zu besuchen. In dem zweifellos richtigen Gedanken, die„Konsumenten“ eines Gebietes, das durch die Errichtung Sutton- Coldfield-Sendestation gerade erst dem Fernsehen erschlossen wurde, un- mittelbar aufzusuchen, hatte die Industrie ihre großartige Schau nach Castle Brom- Wich, etwa neun Kilometer vom Stadtzen- 0 trum Birminghams, gelegt. Diese Speku- lation blieb nicht ohne Erfolg: neben der Fachwelt aus Großbritannien und seinen 5 Dominien kamen die Käufer aus der Pro- vin— die Umsatzzahlen der kommenden Monate werden dies sicher bestätigen. Was zu erwarten und auch beabsichtigt War, geschah: weder Aussteller noch Be- sucher stellten das„gute, alte Rundfunk- gerät“ in den Vordergrund. Auf den Stän- den der 34 Fernsehempfänger produzieren- den Firmen sah man 85 verschiedene Typen, eine größere Anzahl als je zuvor. „Fernsehen ist unterhaltsam und gemüt- lich“, meinte das Publikum,„Fernsehen hat Zukunft und ist ein Geschäft“, er- klärten die Händler. Was Großbritannien, das Land mit dem ältesten regulären Fernsehdienst der Welt, im Hinblick auf Qualität und Leistungsfähigkeit der Emp- kenger heute zu bieten hat, ist allerdings längst aus dem Versuchsstadium beraus und besitzt ein sehr solides Format, das Lu erreichen für Deutschland keineswegs leicht sein wird. Drei Gesichtspunkte gel- ten für die kommende Saison: Bequemes Fernsehen auf großen Bildschirmen, helles nd kontrastreiches Fernsehen auch bei geslicht und ungebundenes Fernsehen 5 3 durch die Möglichkeit variabler Einstel- lung auf jede Sendestation. Wie weit man in dieser Hinsicht vor- geschritten ist, zeigte ein Gang durch die Fernseh-Halle, in der Empfänger neben Empfänger in vollem Betrieb stand eine Vergleichsmöglichkeit, wie sie sich selten auf Ausstellungen bietet. Noch im vorigen Jahre dominierten Kathodenstrahl- röhren, die eine Bildgröße von etwa 15420 Zentimeter ergaben jetzt überwogen Röhren mit einer Bildgröße von etwa 20.425 Zentimeter. Auch noch größere Bildröhren waren zu sehen, wurden dann aber von den Projektionsgeräten in den Schatten gestellt. Diese Methode, mit einer 6,4 Zentimeter-Miniaturröhre(ö) durch Spiege- lung Bilder bis zu einer Größe von 339846 Zentimeter auf einen flachen Spezial- Bildschirm zu werfen, stellt eine überaus wichtige Vervollkommnung dar, die auch einem größeren Kreise müheloses Fern- sehen ermöglicht und außerdem bei Ersatz der Röhre, der mindestens tausend Stun- den Lebensdauer zugesprochen wird. eine Verbilligung bedeutet. Das helle, klare Bild der Projektions- empfänger, das eine Verdunkelung des Raumes nicht mehr verlangt, kann auch bei Geräten mit Direkt-Sicht durch alumi- niumfarbene Bildschirme erzielt werden, während bei der vielfach gezeigten Ver- wendung eines dunklen Filters aus plasti- schem Werkstoff das Bild zwar eine ge- wisse Weichheit und Blendungsfreiheit er- hält, gleichzeitig aber seinen brillierenden Glanz verliert. Das„Mehr-Kanal- System!“ ist die dritte Neuerung, die von der britischen Fernseh- „Plankton“ soll wissenschaftlich erforscht werden auf das Klima von Europa und Nord- amerika studiert werden. Die Wechselbeziehung zwischen den Meeresfischen und dem Plankton ist seit ungefähr hundert Jahren allgemein be- kannt, wurde aber nicht gründlich er- korscht. Bekannt ist bisher nur das Plankton der Binnenseen und Küsten- gewässer. Aus dem offenen Meer liegen dagegen nur sehr lückenhafte Beobach- tungsergebnisse vor. i 8 Das Expeditionsschiff wird an jeder Stelle des zu durchforschenden Gebietes 24 Stunden verbleiben und während dieser Zeit Messungen der rhythmischen Bewe- gungen des Planktons durchführen, das nachts an die Oberfläche steigt und tags- über mit zunehmender Intensität der Sonnenstrahlung in die Tiefe absinkt. In den letzten Jahren wurde vielfach der Gedanke vertreten, Meeresplankton könne direkt für die menschliche Ernäh- rung ausgewertet werden. Die Fachleute halten das für durchaus möglich: ein „Planktonsandwich“ würde ihrer Meinung nach ungefähr so schmecken wie ein ge- salzenes Garnelenbrötchen, auf jeden Fall aber sehr bekömmlich und nahrhaft sein. Bis heute gibt es allerdings noch keine Methode für eine billige und wirtschaft- liche Gewinnung des Planktons. Man ist daher zu dem Schluß gekommen, vorerst beim natürlichen System zu bleiben, näm- lich das Plankton von Fischen fressen zu lassen und erst die Fische auf die Speise- karte des Menschen zu setzen. Man wird aber Mittel und Wege suchen, das Wachs- tum des Planktons zu fördern— ähnlich Wie man auch Ackererde durch Düngung ertragreicher zu machen sucht. Im Ackerland wachsen Nahrungspflanzen, im Plankton dagegen„wachsen“ gewisser- maßen Fische— das ist der ganze Unter- schied. A. D. Firmen zeigten bereits Geräte, die fünf Empfangskanäle aufzunehmen imstande sind und damit Empfangsmöglichkeit für fünf Programme bieten. Noch allerdings arbeiten in Großbritannien erst zwei Sen- der mit einem einzigen Programm— schon 1952 aber, werden es vier sein, die, wenn sie verschiedene Programme ausstrahlen sollten, auch auf verschiedenen Frequenzen zu arbeiten gezwungen sein werden. Das Zur-Schau-Stellen von rund 180 Empfängern allein bedeutet trotz allgemei- ner„Fernseh-Sucht“ noch keinen ausrei- chenden Kaufanreiz. Für diesen Rest aber hatte die BBC gesorgt. Ueber die 12 Xx 18 m große Bühne eines Fernseh- Studios gingen insgesamt acht prächtige„Television Shows“, zweimal für die Besucher der Ausstellung wiederholt wurden. Diese standen ununter- brochen in dichten Scharen auf einer an zwei Seiten angebrachten Galerie und schauten interessiert durch dicke Glas- scheiben auf das ungewohnte Tun herab. Erstaunt sahen sie die hin- und herfah- renden Kameras, das„‚hbaumelnde“ Mikro- kon, den Regisseur in seiner schalldichten Uebersichtszelle vor den Kontroll-Bild- schirmen, das eilends mit Kopfhörern aus- gerüstete Bedienungspersonal und die trotz eines viertelstündlichen geräuschlosen Luft- Wechsels ständig schwitzenden Künstler in dem mit luftisolierten Doppelwänden ver- sehenen Studio. All das mit solchem Auf- wand Gebotene auch zu Hause, gemütlich im Lehnstuhl sitzend, genießen zu können, verführte mehr als jede Anpreisung zum Kauf eines Gerätes. Nun, die Preise sind konstant geblieben; dafür aber hat sich die Auswahl der bil- ligeren Geräte vergrößert und die Qualität insgesamt verbessert. Die Preisskala er- die täglich einmal gesendet und setz von Angebot und Nachfrage, das den Preis bestimmt. Sie wissen nichts von den tausend Mühen, den schmerzenden Rücken und Beinen der Winzer. Denn immer muß der Winzer auf den Beinen sein, ein ganzes, langes Jahr, wenn ein guter Jahrgang ins Faß soll. Und noch müßte gesprochen wer- den vom Pfählen und Düngen, Schneiden und Biegen, Einkürzen, Ausgeizen, Gipfeln und Spritzen. In diesen Tagen beginnt die Zeit der Lese. In der Frühe, sehr dünn, sehr fern und ziemlich verloren, beginnt die kleine Glocke des Kapellchens zu scheppern. Sie scheppert: Leute, ihr könnt mit der Lese beginnen, es ist sieben Uhr. Zuerst beginnt auf dem Hof der Traktor zu tuckern. Auf dem angehängten Leiter- wagen stehen zwei Traubenbütten. s liegen dort ferner die„Lielen“, in die die Frauen nachher die Trauben lesen, und die „Hotten“, die Kiepen, die das Mannsvolk die steilen Hänge mit den Trauben hin- unterschleppen muß zu den Bütten. Die „Herbstmädchen“., die aus Eifel oder Huns- rück stammen, kichern und zwitschern und halten ihren ersten Morgenschwatz. Auf dem Hof spektakeln ein paar Gänse und fauchen die fremden Mädchen mit langen Hälsen an. Der Winzer schreitet über den Hof wie ein schweres Schiff, das durch wimmelnde Barkassen und Motorboote seinem Platz am Lenkrad des Traktors zu- strebt. Den Traktor hat er 1946„kompen- siert“ als ihm die Franzosen eine der beiden Zug-Kühe wegrequirierten. So sehen also Winzerinnen aus! Es sind starkknochige, solide Wesen mit bemer- kenswerten Proportionen, wie man sie bei bäuerlichen Menschen, die sich abrackern müssen, oft findet. So stellt sich niemand eine Winzerliesel vor, Sie tragen alte, zer- schlissene, geflickte Männerjoppen über ihren Kleidern, dicke Wollstrümpfe und deftiges Schuhwerk. Höchstens das weiße Kopftuch läßt die Einbildung zu, daß es sich ihnen Ein los, um Winzerinnen handelt, wie man zuweilen in IIllustationen begegnet. junger Mann kommt und sagt:„Los. meine Damen, es wird Zeit!“ ö Mag sein, daß Goethe die Weinlese anders beschrieben hat. Er schrieb nämlich von Juchzen, Singen, Raketen und so weiter. Aber Goethe hat 150 Jahre vorher darüber geschrieben. Lebte er heute, dann könnte man sagen: Hier irrt Goethe. Das Tal ist wie ein norwegischer Fjord. Die Nebel hängen dick darin. Von allen Er- scheinungen der sinnlichen Welt ist der Nebel in den Tälern die friedlichste. Die Winzerinnen marschieren in den brauenden Nebelmorgen, weinbergan. Kein Gesang turbulenter Mänaden, die dem Bacchus streckt sich in weitem Bogen von 40 Pfund Sterling für ein einfaches Tischgeräte bis 595 Pfund Sterling für den„Decca- Knightsbridge“, ein sehr komfortables Groß- gerät mit 12-Röhren-Rundfunkempfänger für acht Wellenbereiche, von denen einer für FM-(Frequenz-Modulation) Empfang be- stimmt ist. Ins Deutsche übertragen kostet das billigste Fernsehgerät rund 500 DM immerhin nur die Hälfte dessen, was für die ersten deutschen Empfänger veran- schlagt wurde. Kaum etwas ist über den Rundfunk zu sagen. Ja, man muß feststellen, daß die deutsche industrie nicht nur den Anschluß fand. sondern sogar schon mit an der euro- päischen Spitze liegt. Endlich kann man dies auch von den Preisen behaupten: ein guter Bekannter, der neue Philips-Super „Sirius“, in Deutschland für 269 DM im Handel, ist nämlich auch in England zum genau gleichen Preis zu haben. Erstaunlich ist, daß sich in der hochentwickelten briti- schen Funkindustrie lediglich fünf Firmen mit der Herstellung von Auto-Empfän- gern befassen. wärend andererseits trans- portable Geräte, die in vielerlei Formen und Farben für Haus und Garten erhält- lich sind, von 21 Firmen und batteriebe- triebene Apparate, die im Export eine be- deutende Rolle spielen, von 24 Unterneh- men hergestellt werden. Von der Ultra- kurzwelle war überhaupt nichts zu sehen — man experimentiert zwar, weiß aber nicht, ob angesichts der stürmischen Fern- seh- Entwicklung der Hör- Rundfunk noch eines besonderes Ausbaues würdig ist. Ueberdies glaubt man— und dies ist ver- nünftig gedacht— dem Hörer, der zwangs- läufig zum Fernseh- Teilnehmer Wird. vor- erst nicht größere Aufwendungen zumuten zu können. Großes Interesse fanden Schall- platten mit einer Spieldauer von 20 und 1 wohlgefällig sind, kein Jauchzen vernied- lichter Winzerliesel wie in den. Operetten, es geht ganz sachlich zu. Zuruf, Schmatz und Gelächter, das ist alles. Sie frieren etwas und müssen sich erst warmlaufen. Die ene heißt Mia, die andere Ria, die dritte Marianne, die vierte Ziska, die künfte, halbflügge und ein kleiner Backfisch, Han- nelore. Der alte Winzer ist schon mit dem Trak- tor da. Er gibt Weisungen und zündet ein Feuerchen an, an dem sie sich, wenn ihnen die Finger klamm werden. wärmen können. Alle Märchen von der poetischen Weinlese zerstieben, wenn man die Arbeit sieht. Unten liegen die Dächer, gekauert wie eine Schar grauer Tiere,. Die Schornsteine entlassen Rauch. Der Fluß, eingepackt in der Nebel Schwaden, fließt sichtlich friedlich. Ein Eisenbahnzug don- nert fernab. Ein Auto hupt. Eine Krähe krächzt. Und die Mädchen schneiden und brechen die Trauben in die Lielen. schneiden und brechen, eine Stunde, zwe Stunden, eine Woche, zwei Wochen, von der Dämmerung bis zur Dunkelheit, trinken zwischendurch etwas„Flubbes“, den bil- ligen, gezuckerten Tresterwein. Gegen elf Uhr morgens hat die Sonne gesiegt, 1 Tag. Der Nebel ist zerstoben.„55 Jeden Morgen gegen elf ist der ede zerstoben. Er schleift oben an den Kuf seinen Mantel, und fort ist er. Sonne hat ihn vertrieben. Die späte So. bestätigt den Winzern die Gewißheit jenes Spruches, daß gut Ding Weile haben muß Einige Winzer lassen beim vollen oder Dreiviertelherbst, wie es in diesem Jahre der Fall ist, noch etwas an den Stöcken hängen für die Spätlese oder die Trocken- beeren-Auslese. Diese Trauben erntet man erst im November. Es ist sogar sehr gut, wenn noch ein leichter Frost darüber geht, sozusagen ein Hauch von Frost Diese Weine sind dann das, was bei den Win- zern Spitzengewächse genannt wird, und was die von ihnen befruchteten Poeten, zum Beispiel Aristophanes, die Milch Ger holden Frau Venus neunten. Wenn wir acht Tage nach der Lese den Winzer fragen, was der„Neue“, der 50er, der„Federweiße“, in den Fässern mache dann sagt er, er mache Musik. Der 50er wird mengenmäßig ein hervorragende Jahrgang werden. Vor acht Tagen hing er noch an den Stöcken, und jetzt beginn er schon in den Fässern unruhig zu wer den, er gärt, hüpft und sluckelt Un „macht einen Rumor“ und bald beginnt el zu toben. Er gibt Klopfzeichen wie e Gefangener im Gewahrsam. Die Winze haben allen Grund, auch in diesem Jahre zu schmunzeln. Walter Henkels —... mehr Minuten. Die Vielfalt der auf den Markt kommenden Plattenarten hat alle dings auch nachteilige Folgen: die Industri sah sich gezwungen, Plattenspieler fur 33%, 45 und 78 Umdrehungen Zzu fertige Die jährliche Ausstellung der britisch Radio- und Fernseh-Industrie pflegt stets wegweisend für die europäische,. Entwick⸗ lung dieses tbechnisch-kulturellen Fachge- biets zu sein. Sie hat in diesem Jahre e neut unterstrichen, daß auch in Europa das Fernsehen die„Errungenschaften Nr. 1“ ist und sich bereits auf dem Wege zur Voll- e befindet. 4 Das Freiburger Kunsthaus Julius Pfistere veranstaltet am 24. und 25. Oktober deins dritte diesjährige Kunstauktion. ker Möbel und schöner Orientteppiche eit 5 sehr gute graphische Blätter von Rembrandt Dürer, A. v. Ostade und Teniers. Unter de angebotenen Gemälden befinden sich ein Por- trät Friedrichs des Weisen von Sachsen von Hukas Cranach der A, signiert und datiert 1525, aus thüringisch-sächsischem Adelsbesitz. ein Selbstbilnis des englischen Meisters Sir I. Reynolds(17231792) sowie Werke von W. Kalf, signiert und datiert A. v. d. Venne Magnasco, Monticelli und Daubigny. Ferner kommt eine Ikonographie von Antonius Dyk, die insgesamt 328 graphische Blätte um⸗ faßt, zur Versteigerung. 5 Die Herbstauktion des Stuttgarter K kabinetts, Stuttgart, Prinzenbau, bringt a mal im Rahmen der alten Kunst eine g- wöhnlich schöne Auswahl hervorragender Rup- ferstiche und Radierungen von Dürer und brandt. Das Schwergewicht liegt jedoch wi der auf den Werken von Künstlern des 19. Uns 20. Jahrhunderts. Eine Buchauktion, für di anderthalb Tage angesetzt sind, umfaßt ausge- suchte Werke über alle Kunstepochen Künstler. Ueber die Auktion unterrichten 1230 annähernd 100 Abblidungen e K aloge... Sie zusammen- 5 mäßig Seite 4 r 8 MANNHEIM Nr. 227 Freitag, 29. September 1950 „Kurplälzische Jugendtage“ mit reichhaltigem Progrumm Stadtrat Ott wird am Samstagabend ein Jugendwerk ankündigen Mindestens 2000 organislerte Jugend- che aus Mannheim und seiner näheren Umgebung werden wieder wie alljährlich an dem Fest der Jugend teilnehmen, das diesmal unter dem Titel„Kurpfälzische Jugendtage“ am 30. September und 1. Okt. in Mannheim abgehalten wird. In seinem Geleitwort reitet Oberbürgermeister Dr. Dr. h. c. Heimerich der Veranstaltung ge- Wissermaßen als Jäger aus Kurpfalz vor- aus, als der er für die Eigenart des pfäl- zischen Volkstums und seine Erhaltung eine Lanze bricht. Stadtrat Jakob Ott, der Vorsitzende des Stadtjugendausschusses, von dem der Veranstaltungszyklus einbe- rufen ist, spricht die Hoffnung aus, daß Ergebnis der Urabstimmung bleibt geheim Das Migverhältnis zwischen Löhnen, Ge- ältern und Preisen veranlaßte die Gewerk- schaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr auf einer Betriebsräteversammlung am Dienstag und Mittwoch für alle Kommu- nal- und Staatsbetriebe, einschließlich Orts- krankenkasse und Arbeitsamt, die Urab- stimmung anzuberaumen. Die Urabstim- mung hatte den Zweck, alle im öffentlichen Dienst Beschäftigten darüber abstimmen zu lassen, ob sie den Streik für die geeignete Waffe ansehen wollten, auf das gegenwär- tige Migverhältnis zwischen Löhnen, Ge- hältern und Preisen zu reagieren. Die Ergeb- nisse der Urabstimmung in den einzelnen Mannheimer Betrieben wurden am Mitt- Wochabend und am Donnerstag ausgezählt und unverzüglich nach Stuttgart weiterge; leitet, wo sie als Unterlage und Material für Weitere Verhandlungen der Gewerkschaft mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder und der kommunalen arbeitsrechtlichen Ver- einigung zur Verfügung stehen. Eine Publi- kation der Ergebnisse findet vorerst nicht Statb. Kulturabend mit besonderer Note Das„Komitee junger Friedenskämpfer“ Mannheim hatte am Mittwoch seine Freun de zu einem Kulturabend in der Wandel- halle des Rosengartens eingeladen. Die Veranstaltung fand in der Geschlossenheit ihrer Atmosphäre beim größtenteils jugend- Uchen Publikum herzlichen Beifall. Den Hauptteil des Programms nahmen Darbietungen des starken gemischten Chores in Zusammenarbeit mit einer Laien- tanzgruppe ein. Gut diszipliniert und sicher geleitet zeichnete sich vor allem der Chor, der durch die uniforme Kleidung der Mit- Wirkenden ein besonderes Bild bot— die Mädchen in blauen Trägerkleidern, die Jungen in schwarzer Hose und weißen Hemden— in der Wiedergabe deutscher und russischer Volkslieder aus. Besonders letzteren wurde durch ein willig mitgehen 955 Publikum lebhafte Anerkennung ge- 20lIt.— Tanzspiele, mehr oder weniger origi- nelle Sketche mehr oder weniger harmloser Natur, die sich in ideologischer Hinsicht durchweg in vorsichtigen Grenzen hielten, sowie mit beachtlicher Akkuratesse vorge- tragene, auf den Sinn der Veranstaltung abgestimmte Gedichteèe schlugen unter der technischen Leitung eines versierten Confe- renciers Brücken zu einem aufgeschlossenen Zuhörerkreis. UKW betont heiter 2 b 19. November Am 19. November beginnt der Süddeut- sche Rundfunk mit der Ausstrahlung eines Z Weiten Programms über Ultra- Kurzwelle. Vorgesehen ist zunächst eine tägliche dreistündige Sendezeit von 19.00 bis 22.00 Uhr. 5 Das Ultrakurzwellenprogramm soll im Gegensatz zum Mittelwellenprogramm ste- hen und zum Beispiel an den Abenden, an denen auf der Mittelwelle ein gehobenes Programm läuft— Hörspiele oder Sympho- niekonzerte— die heitere Note betonen. Zur Zeit strahlen folgende UR W- sender des Süddeutschen Rundfunks das Mittel- Wellen programm ganztägig, unregel- oder probeweise aus: Funkhaus Stuttgart 93,7 Mhz 250 Watt, Stuttgart-De- gerloch 90,1 Mhz 1 Kilowatt, Pforzheim Wallberg 87,7 Mhz 100 Watt, Ulm-Wilhelms- burg 87,7 Mhz 250 Watt, Königstuhl bei Heidelberg 91,3 Mhz 250 Watt. Im Bau befinden sich drei weitere UKW. Sender in Mählacker, Aalen und bei Mer- Sentheim. 8 Sonderzüge mit Sonderfahrten Am Sonntag, 1. Oktober, verkehren folgende Verwaltungssonderzüge der Bun- desbahn zur Deutschen Gartenschau nach Stuttgart: ab Mannheim 3.50 Uhr, an Stuttgart 8.48 Uhr; ab Stuttgart 17.56 Uhr, an Mannheim 20.39 Uhr. Zum Deutschen Weinlesefest und Wahl der Deutschen Weinkönigin nach Neustadt/ Weinstraße: ab Mannheim 13.16 Uhr, an Neustadt 14.17 Uhr; ab Neustadt 19.11 Ubr, an Mannheim 20.14 Uhr. Für beide Strecken gelten ermäßigte Fahrpreise. Um langgehegten Wünschen nachzu- kommen, hat sich die Bundesbahn ent- schlossen, ab 8. Oktober an Sormtagen Dieseltriebwagen für Sonderfahrten von Gesellschaften, Betrieben bereitzustellen. Die Bestellung nimmt das Eisenbahn- Verkehrsamt Mannheim(Tel. 45051/4007) entgegen. Wo geben wir hin? Freitag, 29. September: Nationaltheater, 19.30 Uhr: Der Freischütz“; Alster: Epilog“; Capi- tol:„Panik um King Kong“; Palast:„Höllische Liebe“; Kurbel:„Der Mann, der zweimal leben wollte“; Amerikahaus, 19.00 Uhr:„Freie Fahrt“, „Die Welt von oben“; 19.30 Uhr: Deutscher Vor- trag:„Das amerikanische Filmschaffen“; Spr.: Güntber Feyler; Wirtschaftshochschule, 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag„Zwischen Zugspitze und Parseier“, Spr.: Dr. H. Uhlig, Heidelberg. Samstag, 30. September: Nationaltheater, 15.00 Uhr:„Minna von Barnhelm“(für den Ju- gensausschuß), 19.30 Uhr:„Minna von Barn- Helm“; Alster, 22.30 Uhr: Gastspiel der„Mause- falle“ mit Werner Finck; Amerikahaus, 15.00 und 16.30 Uhr:„Freie Fahrt“, Die Welt von oben“; 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert:„Volks- türmliche Musik“. und Vereinen die„Kurpfälzischen Jugendtage“ von den außerhalb der Jugendverbände stehenden jungen Menschen als Einladung,„Anteil zu nehmen an diesem schönen Werk der Ju- gendpflege und der Freizeitgestaltung“, an- gesehen werden möchten. So werden also die beiden Festtage wie das bisherige„Wochenende der Jugend“ einen aufschlußreichen Querschnitt geben durch die ganze Vielfalt der Jugendbetäti- ungen, wie sie in den Organisationen ge- pflegt werden. Daneben soll das harmonische Zusammenwirken der Jugendgruppen dem gemeinsamen Willen junger Menschen zur Ueberwindung der Vergangenheit Ausdruck Verleihen. An der Ausgestaltung beteiligen sich der Bund katholischer Jugend, die frei- religiöse Jugend, die altkatholische Jugend, die Falken, die Naturfreundejugend, der Ring der Pfadfinderbünde, die nordostdeut- sche Jugend, die Sportjugend, die Jugendab- teilung der Theatergemeinde, das Deutsche Jugendherbergswerk, die GYA, Gewerk- schafts- und Angestelltenjugend. Die der Kommunistischen Partei nahestehende Freie Deutsche Jugend kann schon deshalb nicht Partizipieren, weil sie im Jugendausschuß nicht vertreten ist, während die evangelische Jugend auf Grund einer Veranstaltung innerhalb der eigenen Organisation auf die Teilnahme an den Jugendtagen verzichtet. Eröffnet wird die Veranstaltungsfolge am Samstag um 15 Uhr mit Lessings „Minna von Barnhelm“ im Nationaltheater, der eine Begrüßungsansprache von Stadt- rat Ott vorausgehen wird. Am Samstag abend um 19.30 Uhr beginnt am Friedrichs- platz eine große Jugendfeier mit Dar- bietungen der Jugendverbände(insbeson- dere der Falken sowie der katholischen und Sportjugend), mit Gymnastik, Tänzen, Rei- gen, Musik und Gesang, bei der Ober- bürgermeister Dr. Heimerich zur Jugend sprechen und Stadtrat Ott ein Jugendwerk verkünden wird, in dessen Rahmen bereits jetzt verschiedene Aktionen geplant sind. Der frühe Sonntagvormittag ist Jugend- gottesdiensten und religiösen Feierstunden (der katholischen Jugend um 8.30 Uhr in der Jesuitenkirche, der Freireligiösen um 10 Uhr in der Aula der Sickinger-Schule in 2) vorbehalten. Ab 11 Uhr wird dann vom Mannheimer Eishockey- und Roll- schuhelub in der Friedrich-Karl-Strage hinter dem Wasserturm ein Rollschuh- laufen veranstaltet, bei dem unter anderem das badische Meisterpaar Else und Walter Albrecht, der badische Rollschuhkunstlauf- meister 1950 Willi Wernz und die zweite badische Meisterin Olly Babelotzky die Zu- schauer begeistern werden. Höhepunkt wird ein aus mindestens 24 Wagen bestehender Festzug sein, der vor- Wiegend von der katholischen Jugend, den Naturfreunden, den Falken sowie der frei- religiösen und Sportjugend zusammen- gestellt wird. Der Zug nimmt um 14 Uhr seinen Weg vom Neumarkt(Marktplatz) Neckarstadt, durch Langstrage. Meßplatz, Kurpfalzbrücke, Luisenring, dann zwischen K 1 und K 2 einbiegend bis zu den Planken, Wasserturm, Friedrichsring, Goethestraße und Luisenpark. Dort steigt ab 14 Uhr. wie schon die letzten zwei Jahre, wieder das Fest der Jugend mit Sport und Spiel, mit Zeltlagern. Zirkus, Kasperle, Märchenbühne, Laienspielen, Sackhüpfen und anderen Be- lustigungen. Die Quartierfrage konnte so gelöst wer- den, daß die auswärtigen Teilnehmer zum Teil privat, zum anderen durch die Vermitt- des Jugendsekretariats im GYVA-Heim am oberen Luisenpark ga untergebracht wer- den. Die Verköstigung kann— vorläufig leider erst teilweise— auf Grund von Stiftungen erfolgen. rob Ein Lichtblick im Kumpf für die notleidende Jugend Richtfest des zweiten Baues vom Lehr lingswohnheim St. Paul auf dem Al menhof Die Fahnen der Stadt, des Bundes, der Kirche und die bunten Bänder des Richt- bäumchens unter dem Dachgebälk des statt- lichen zweiten Baues vom Lehrlingswohn- heim St. Paul auf dem Almenhof knatterten lustig im Herbstwind, als sich am Donners- tagnachmittag hoch über den Dächern des Almenhofes eine stattliche Gästeschar zum Richtfest dieses Hauses der Jugend versam- melt hatte. Geistlichkeit und Vertreter des Caritas- verbandes, Stadtdirektor Schell und Frau Dr. Falkenberg(Stadtjugendamt), Dipl.- Volkswirt Beck vom Arbeitsamt und Pfarrer Speck der evangelischen Gemeinde Almen hof, der Architekt des Hauses, Karl Schmidt, Vertreter des Hochbauamtes, der Stadt und der Städtischen Sparkasse waren anwesend. Nach den schönen und zünftigen Richtsprü- chen der Bauleute begann Pfarrkurat Sale- signerpater Hollerbach seine formal und in- haltlich packende Ansprache mit einem herz- lichen Danken für dieses Haus, in dem die Heimatlosigkeit der Jugend ein Heim, ihr Hunger einen Tiech und ihre Müdigkeit einen Stuhl finden solle; eine Heimstatt, die Kraft ausstrahle zu neuem Lebensmut und neuer Arbeitsfreude. Sein herzlicher Dank gebühre nicht zuletzt den Männern vom Stein und vom Holz, die in fleißiger und fröhlicher Arbeit und in gutem Geist das Werk geför- dert hätten. Die Fenster und Türen des neuen Hauses sollten allen offenstehen, die kommen wollten, sie sollten aber auch dafür sorgen, daß der Blick nach draußen nicht ver- loren ginge. Dann lasen Patres und Jungen vor, wWie Don Bosco seine Jugendarbeit be- gann. Der Abstieg durch das Haus zeigte, daß das Erdgeschoß einen großen Speisesaal für 150 Personen, der zugleich als Festsaal die- nen wird, eine geräumige Küche mit Neben- räumen und Garderoben enthält, das erste Obergeschoß, Verwaltungsräume und Woh- mungen für die Leiter des Heimes, zwei Krankenräume, ein Arztzimmer und Tee- küche. Das zweite Obergeschoß zwölf Schlaf- Träume für 52 Betten, Waschräume, Gar- deroberdàume usw. Beim musikgewürzten, deftigen Richtfest- essen für die Bauleute überbrachte Stadt- direktor Schell die Glückwünsche der Stadt Mannheim. Dieses neue Haus sei ein Licht- blick im Kampf für die notleidende Jugend, James muß brummen, Robert wurde kreigesprochen Das Mittlere Amerikanische Militärge richt läßt deutsche Berichterstatter zu Das war das Außergewöhnliche an die- ser Verhandlung: daß zum ersten Male in Mannheim seit Kriegsende die Presse zu einer Sitzung des Mittleren Amerikanischen Militärgerichts in der Seckenheimer Loretto- Kaserne zugelassen wurde. Bisher hatten die Berichterstatter lediglich zum Magi strats und Distriktsgericht(sth Judicial District of US Courts) in der Viktoriastraße Zugang gehabt. So war der Einblick, der damit in die prozessualen Methoden der „Amerikaner unter sich“ gewährt wurde, recht aufschlußreich. Trotzdem: es waren kaum irgendwelche Differenzen in der Rechtsprechung oder Strafmaßzuteilung gegenüber den anderen amerikanischen Gerichten, vor denen auch Deutsche verhandelt werden, festzustellen. Mit anderen Worten: der Amerikaner ist heute geneigt, die juristischen Maßstäbe, die er Einheimischen gegenüber anwendet, auch auf seine eigenen Landsleute zu be- ziehen. Eine beruhigende Feststellung. Da war zum Beispiel der Fall des US- sich wegen eines Soldaten James, der Eigentumsdeliktes zu verantworten hatte. Kenner der amerika schen Rechtspre- chung wissen von der„Feinfühligkeit“ amerikanischer Richter gerade in diesen Dingen. Mein Heim ist meine Burg— die- ses Wort gehört auch heute noch zu angel- sächsischen Lebensauffassung. Daraus re- sultiert die harte Beurteilung von Dieb- stahlsfällen durch Us-Gerichte. Nun, Ja- Inregungen und Beschwerden Die Stadt gibt Auskunft „„ über Fahrräder am Rathaus „Wir bitten Sie zunächst um Verständnis da- kür, daß wir die Besucher des Rathauses durch Anschlag an der Mauer auffordern, ihr Fahrrad nicht links und rechts neben dem Eingang ab- zustellen. Diese Fahrräder würden nämlich den Verkehr am Eingang behindern, abgesehen da- von, daß das Abstellen zahlreicher Fahrräder an der Vorderfront des Rathauses auch keinen schönen Anblick bieten würde, Wenn Sie nun fragen, wo denn der Besucher des Rathauses sein Fahrrad abstellen soll, so dürfen wir Sie wohl in erster Linie darauf hinweisen, daß sich dem Rathaus schräg gegenüber auf dem Platze vor dem Luisenringbunker eine Fahrradaufbe- währung des Vereins der Schwerbeschädigten befindet. Auf diese Möglichkeit der Fahrradauf- bewahrung wird durch ein Schild hingewiesen, das sich neben dem Eingang an dem Parkschild für Autos befindet. Für 10 Pfennig können Sie Ihr Fahrrad dort abgeben und wissen erstens, daß es sicher aufbewahrt wird und zweitens, daß Sie einem Schwerbeschädigten zu einem bescheidenen Verdienst verhelfen. Wenn Sie aber Ihr Rad dort nicht abgeben wollen, so kön- nen Sie es an der dem Rathaus gegenüber liegenden Straßenseite des Luisenringes auf- stellen. Sie können es aber auch unmittelbar links um die Ecke an das Rathausgebäude selbst anlehnen, also an die Front des Rathauses, K 7, die dem Platz K 6 gegenüberliegt. Auch 20 Meter rechts vom Rathauseingang können Sie Ihr Rad an den dort befindlichen Zaun anleh- nen. Sie haben also genug Möglichkeiten, Ihr Fahrrad abzustellen, ohne mit dem Gebot der nur an der Vorderfront des Rathauses ange- brachten Schilder in Konflikt zu kommen.“ . über Einbau der Gaszähler „Die zwischen den Stadtwerken und dem Spengler- und Installationshandwerk über den Einbau der Gaszähler abgeschlossene Verein- barung besteht schon seit Jahrzehnten und hat sich so gut bewährt, daß kein Grund zur Aen- derung vorliegt. Den Installateuren werden von den Stadtwerken zur Durchführung der Arbei- mes Hatte aus der Kleiderkammer seiner Dienststelle eine Militärdecke geklaut, die er seiner Braut(sie Wird wegen Besitzes amerikanischen Eigentums vor dem Us Gericht in der Otto-Beck- Straße stehen) vermachte. James gestand sofort— und wurde zu sechs Monaten Gefängnis und 50 Dollar Geldstrafe verknackt. Wobei er sich durch Widerruf seines Geständnisses in ein schlechtes Licht setzte. Mehr Glück hatte GI Robert, der am Vormittag des gleichen Tages verhandelt wurde. Die gegen ihn vorgebrachte Anklage ist mit einem Wort auf„speeding“— Ueber- schreiten der zulässigen Höchstgeschwindig- keit— zu reduzieren. 60 Meilen(etwas über 96 km) sollte Rob. an Stelle der er- laubten 35(etwa 56 km) in der Stunde auf der Straße von Weinheim nach Käfertal nach den Angaben der Mp mit seinem Jeep gefahren sein. Aber die Amerikaner haben vor ihrer Polizei nicht mehr Respekt als erforderlich: durch Zeugenaussagen und ge- schicktes Manövrieren des Verteidigers Wurde das Anklagegebäude so erschüttert, daß die Glaubwürdigkeit der Mp in Zweifel gestellt und der Angeklagte freigelassen wurde. Das Charakteristische an der amerikani- schen Rechtsprechung: die mit minutiöser Genauigkeit betriebene Beweisaufnahme sie feierte auch hier wieder Triumphe. Ge- treu dem Prinzip, eher einen Schuldigen laufen zu lassen als einen Unschuldigen zu verurteilen. rob. ten die Gaszähler, Abstellhahnen und die Gas- zählerstützen mit Befestigungsmaterial zur Ver- fügung gestellt, während das übrige Material von den Installateuren gegen Rechnung zu stel- len ist. Die Stadtwerke erheben auf den Rech- nungsbetrag einen Zuschlag von 20 Prozent für Prüfung der Anlagen und für allgemeine Ver- Waltungskosten. Dieser Zuschlag wird schon seit Jahren erhoben und kann als durchaus an- gemessen bezeichnet werden. Ein Verzicht auf diesen Zuschlag wäre nur zu Lasten einer all- gemeinen Tariferhöhung möglich. Die Auffas- sung des Einsenders, daß bei Durchführung der Arbeiten in eigener Regie der Stadtwerke der Hauseigentümer günstiger abschneiden würde, trifft nicht zu, abgesehen davon, daß eine solche Maßnahme auch den Protest des Installateur- handwerks hervorrufen würde. Was die Demontage der Gaszähler in der Nachkriegszeit anbelangt, so ist zu diesem Punkte folgendes zu sagen: Soweit in den zerstörten Häusern die Innen- leitungen beschädigt oder nicht mehr vorhan- den waren, haben die Stadtwerke die Gaszäh- ler ausgebaut, um sie nicht ungenutzt zu lassen oder gar der Zerstörung auszusetzen. Waren die Innenleitungen nicht beschädigt und auch Standortveränderungen nicht erforderlich, so wurden nach Bezug einer Wohnung auf Antrag die Gaszähler wieder unentgeltlich eingebaut. Wenn jedoch im Falle des Wiederaufbaus der zerstörten Häuser die Innenleitungen geprüft bzw. neu verlegt oder auch der bisherige Stand- ort der Gaszähler verändert werden mußte, so wurden die Kosten dem Hauseigentümer oder dem Antragsteller selbstverständlich in Rech- nung gestellt. In solchen Fällen wurden aber die Hauseigentümer bzw. Ahtragsteller von den Erfordernissen rechtzeitig unterrichtet und die Zustimmung für die Aenderung eingeholt.“ Die Redaktion regt an Die Redaktion ist erfreut darüber, mitteilen zu können, daß zu den Fragenkomplexen: neue Straßenbabhntarife, neue Haltestelle Gewerk- schaftshaus, Kurpfalzbrücke, die Bronzetafel mit dem inzwischen berichtigten berüchtigten der es ein Heim und ein Zuhause biete. Es sei besonders schön, daß in Mannheim über alle Konfessionen und Parteien hinweg wie in einer Famlie eine einträchtige Zusammen- arbeit herrsche. Er habe den Anfang dieser Jugendarbeit tief im Bunker gesehen und es sei wie ein Symbol für den guten Fortgang der Jugendarbeit, daß das Richtfest dieses Hauses nun in der Höhe gefeiert werden könne. Mit Segens wünschen für das Gedei- hen des Jugendwerkes versprach er ein ge- meinsames Kämpfen gegen diese Not. Im Auftrag des Landesarbeitsamtes und des Arbeitsamtes Mannheim sprach Dipl.- Volkswirt Beck. Im letzten Jahr seien über tausend Jugendliche in die Stadt gekommen und viele würden auch in diesem Jahr sich einfinden. Finanziell sei sicher noch manche Hilfe für dieses Haus nötig. Darum richtete er an die anwesenden Amtsstellen die Bitte, dem mutigen Bauherrn zu helfen. Arbeits- Kraft, Mut und Glauben seien noch vor- handen, darum sei trotz aller Not nichts verloren. Namens der evangelischen Gemeinde des Almenhofes überbrachte Pfarrer Speck freundnachbarliche Grüße und gab seiner großen Freude darüber Ausdruck, daß auf dem Almenhof eine solche Möglichkeit der Jugendhilfe gegeben sei. Caritasdirektor Fritz von Heidelberg gratulierte im Namen des Diözesancaritasverbandes dem Bau- herrn zu seinem Mut und zu seiner Aus- dauer und gedachte auch der treuen Arbeſt der Shristkönigsschwestern, die unter größ- ten Schwierigkeiten bisher in einer Behelfs- küche für die Jugend gekocht haben. Im Namen des örtlichen Caritasverbandes ge- dachte Stadtpfarrer Schäfer des in Urlaub abwesenden Caritasrektors Völker, der mit einem zähen Idealismus diese Arbeit im Bunker begonnen und unter grogen Opfern durchgeführt habe. Seiner und Pater Holler- bachs Mühe sei es zu danken, daß die Jugendlichen aus dem Bunker nach Voll- endung des neuen Hauses ihr Heim im älteren Haus finden werden. Für die Mann- heimer Sparkasse sprach Direktor Kramer und schließlich dankte auch Architekt Karl Schmidt dem Bauunternehmer Müller und den Männern vom Stein und vom Holz für ihre treue Arbeit, die in nur 83 Arbeits- tagen vom Ausschachten bis zum Richtfest diesen großen, dreistöckigen Bau erstellt haben. rei. Schluß der Saison. Die städtischen Frei- bäder am Rhein werden am 2. Oktober ge- schlossen. Schüler über die Schule. Radio Stuttgart veranstaltet am 4. Oktober(nicht am 14. Oktober) um 19 Uhr in der Aula der Wirt- schaftshochschule für alle höheren Lehr- anstalten Mannheims eine Schülerdiskus- sion. Das Thema lautet:„Wie stehen wir Schüler zu unserer Schule?“ 22... ˙ AAA ˙ AAA TTTrTTfTfTßT0TT0T0T0T0T0TTTTTTT—TTT Text, die Kurpfalzstraße, Rundfunkkrieg Nord- baden- Württemberg und Ergebnisse der Volks- befragung vom 24. September zahlreiche Zu- schriften vorliegen. Es sind gereimte und sogar Uungereimte darunter. Sie sind zum Teil sehr ausführlich und kommen teilweise aus weiter Ferne, sie überschneiden sich zum Teil mit an- deren Veröffentlichungen, die der Sache bereits ein anderes Gewicht und Gesicht gegeben haben. Leider können wir nicht auf jedes ein- zelne Schreiben eingehen, aber wir können allen, die für oder gegen die Sache oder uns geschrieben haben, unseren verbindlichen Dank für ihre Mühe aussprechen. Vermißt hat die Redaktion übrigens einen salomonischen Vermittlungsvorschlag, die be- wußte Straße„Breite Kurpfalzstraße⸗ zu nennen; und sie erlaubt sich, daran zu er- itmern, daß der Mannheimer Volksmund ganz von sich aus, ohne Empfehlung und Ueber- raschung aus der Offenlage den Ausdruck „Freßggaß“ geprägt hat, obwohl doch diese Straße in den amflichsten aller Unterlagen „Pfälzer Straße“ heißt Dankbare Aufgabe Ich stelle noch folgende Anfrage an die Mannheimer Gewerkschaften: Bei dem Mann- heimer Arbeitsamt sind noch über 1000 ältere kaufmännische Angestellte arbeitslos gemel- det. Hier hätte die Gewerkschaft eine dank- bare Aufgabe, wenn sie versuchen würde, unter allen Umständen diese Leute wieder in Arbeit zu bringen, denn letzten Endes han- delt es sich nahezu bei allen um Leute, die ein Familie zu versorgen haben. F. M. Mit Rücksicht auf Bauarbeiten Die Direktionen der Elisabethschule und der Liselotteschule weisen darauf hin, daß im Kel- ler der Elisabethschule mit Rücksicht auf Bau- arbeiten zur Zeit keine Fahrräder abgestellt werden können. Dieser Keller ist jetzt für die Schülerinnen beider Schulen unbenützbar. Die in der Mittwochausgabe unter der Ueberschrift „Wohin mit dem Fahrrad?“ unterstellte Be- gründung geht an der Sachlage vorbei. Kurze„MRM“-Meldungen Milchgeschäfte sonntags geschlossen. Laut Mitteilung des Verbandes der Milchkauf. leute bleiben im Winterhalbjahr die Milch- geschäfte ab 1. Oktober an Sonntagen ge· schlossen. Die Theatergemeinde teilt mit: Die Vor- stellung„La Traviata“ der Abteilung II, Gruppe B und C, findet nicht am 2., Son. dern am 4. Oktober statt. Für die Ver. anstaltung„Beschwingtes Wochenende“ sind keine Karten mehr erhältlich. Pilzwanderungen. Am Wochenende Wer- den noch einmal zwei Pilzwanderungen unter Leitung von Dr. R. Bickerich statt. finden, und zwar Samstagnachmittag in das Siebenmühlental bei Heidelberg, Treffpunkt um 14.30 Uhr an der Tiefburg in Hand- schuhsheim, und Sonntagvormittag in dem Wald von Friedrichsfeld, Treffpunkt: 9.4 Uhr am Bahnhof Friedrichsfeld-Süd, Mann- heim Hauptbahnhof ab 9.29 Uhr. Die Landsmannschaft Sudeten veran- staltet am Sonntag, 15.00 Uhr, im Gasthaus „Zum roten Löwen“ in Seckenheim eine Mitglieder versammlung. Im offiziellen Teil spricht Landsmann Hiltscher über„Die der. zeitige Lage der Heimatvertriebenen“, Im kulturellen Teil singt und spielt die Spiel- schar der Landsmannschaft. 0 VdK, Ortsgruppe Neckarau. Am 2. Ok- tober, 19.30 Uhr, im Gasthaus„Zum Engel“ Monatsversammlung. Es spricht Kreisge- schäftsführer Gemmig. Thema: Plenar- sitzung des Deutschen Bundestages vom 13. September. In Heppenheim. In Verbindung mit dem Bauerntag in Heppenheim, dem Erntedank- fest der hessischen Bergstraße, veranstaltet die IHAG aus Mannheim(Leitung Hans Marx und Peter Stephan) eine Bergsträßlet Industrie-, Handels- und Gewerbe-Ausstel- lung, an der sich auch Firmen aus Mann- heim beteiligen. Das Rote Kreuz Mannheim-Käfertal be- ginnt am 3. Oktober, 19.30 Uhr, in der Al- brecht-Dürer-Schule in Käfertal einen Aus- bildungs-Kursus über Erste Hilfe und Kran- Kkenpflege. Teilnahme ist für alle kostenlos. Wir gratulieren! Michael Helbig, Mann- heim-Seckenbheim, Rastatter Straße 43, wird 71 Jahre alt. Alois Hoffmann, Mannheim- Käfertal-Süd, Winzerplatz 4, begeht seinen 75. Anna Olbert, Mannheim, Emil-Heckel- Straße 10, ihren 77. Geburtstag. Den 78. Ge- burtstag können Christiana Deutsch, Mann- heim-Neckarau, Holunderstragße 13, und Erna Schmitt, Mannheim- Waldhof, Sand- gewann 12, feiern. Andreas Westermann, Mannheim, Seckenheimer Straße 10, voll- endet das 80. und Leopoldine Steinmetz, Mannheim, Seckenheimer Straße 120, das 83. Lebensjahr. Die Eheleute Josef Bär und Frau Margarethe, Mannheim, Waldhof- straße 124(früher Waldhofstraße 40. haben goldene Hochzeit. Ebenfallz das Fest der goldenen Hochzeit begehen Johann Rausch- Kolb und Frau Babette, geb. Bangert, Mann- Belm, K 1, 15. Blau-Weiß gegen Blau-Silber Unter besonderer Herausarbeitung des tanzsportlichen Gedankens— im Gegen- satz zu den Auswüchsen des modernen Tanzes— veranstaltete der Gesellschafts- und Tanzsport-Club„Blau-Weiß“ e. V. Mannheim im oberen Saal des Durlacher Hofes“ ein Freundschaftsturnier mit dem „Blau- Silber“-Club, Heidelberg. Rasch wð²ar der Kontakt zwischen den Tanzsportbeflis- senen der Nachbarstädte hergestellt, und unter Leitung von Klublehrer Leo Helm und dem Vorsitzenden des„Blau-Weiß“-Clubs K. R. Murschel wiekelte sch das Turnier in sportlich fairer Weise, bereichert durch Schautänze der Spitzerklasse-Paare aus dem„Blau-Gold“-Club Mannheim und dem„Blau- Silber“-Club, Heidelberg ab, das mit einem eindeutigen Sieg der Tanz- paare vom Blau-Weiß“-Club abschloß. 175 Jahre Essig-Haas Das Fest, das die Firma anläßlich ihres 175 jährigen Jubiläums beging, wußte sie zu einer eindrucksvollen Feier zu gestalten. In Autobussen hatte sie Arbeiter und An- gestellte mit ihren Angehörigen, hatte se re Alterspensionäre und eine ganze An- zahl Gäste nach Schönau b. Heidelberg bringen lassen, wo der Betriebsführer, Herr Leinhas, einen aufschlußreichen Rückblick über die Entwicklungsgeschichte der Firma gab. Für frohe Unterhaltung war aus- giebig gesorgt worden und nach den Freuden der Tafel hielten Tanz und Humor, Wobei ganz besonders der zündenden Par- bietungen des Herrn Buck gedacht sel die Festteilnehmer noch bis in die Mitter nmachtsstunde zusammen. Pressebericht der Polizei Verkehrsunfälle und Fahrerflucht. Beim Veberholen eines Lkw. auf dem Friedrichs- ring stieß der Fahrer des überholenden Kraftrades gegen die Bordsteinkante. wobei der Soziusfahrer zu Fall kam und vom Hin- terrad des Lkw.-Anhängers überfahren wurde. Der Mann mußte mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Kraftrad wurde stark beschä- digt.— Auf der Landstraße bei Friedrichs- keld wurde ein Fußgänger von einem un- bekannten Pkw. von hinten angefahren und zu Boden geworfen, wobei er am rech- ten Oberschenkel und an der linken Brust- korbseite starke Prellungen erlitt und ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Fahrer entzog sich seiner Feststellung durch die Flucht.. Plötzlicher Tod. In dem Anwesen einer Neckarauer Firma brach beim Abladen von Zuckersäcken ein 42jähriger Kraftfahrer plötzlich zusammen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod. der vermut- lich auf eine Herzlähmung oder Embolie zurückzuführen ist, feststellen. Jugendlicher Unhold. Ein 20jähriger Elektro-Installateur wurde wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen an Kindern unter 14 Jahren in Haft genommen. Der Fest- genommene hatte sich nach seinen 1 Angaben in etwa 10 Fällen an 9 bis 1114 rigen Buben vergangen. 1 11 . MORGEN Großzügiger Ferntriebwugenverkehr der Bundesbuhn geplunt Aber Verbesserung des Nah- und Berufsverkehrs im Raume von Mannheim noch vordringlicher Der Fremdenverkehr in Nordbaden ist im laufenden Jahr stark gestiegen; bereits im Juni war das Ergebnis des vorigjährigen Spitzenmonats August überschritten, und der Juli hat neue Höchstzahlen aufzuweisen. Die Fremdenübernachtungen sind im Juli gauf 111 798 gestiegen, davon allein 12 519 von Ausländern, das sind 216 Prozent mehr als im Juli 1949. Im Lichte dieser erfreu- lichen Zahlen gewinnt die Tätigkeit des Badischen Fremdenverkehrsverbandes er- höhte Bedeutung. Dessen war man sich auf der Arbeitstagung für die US-Zone(Nord- baden) am Mittwoch in Mosbach bewußt und behandelte unter dem VorsitZ von Oberbürgermeister Engelbrecht, Wein. heim eine Anzahl von Fragen, die mit dem Fremdenverkehr eng zusammen hängen: Fahrplangestaltung, Omnibusverkehr, Wer- bemaßnahmen, Ausstellungen und Ver- anstaltungen, und schließlich kam man auch auf den Wettbewerb zwischen Bahn und Kraftwagen zu sprechen. eber Fahrplanfragen berichtete der Verkehrs- Syndikus der Industrie- und Han- delskammer Mannheim, Dr. Uhlig. Mit dem Fahrplan für 1950 könne man im ganzen zufrieden sein. Für das Jahr 1951 sei ein großzügiger Ferntrieb- Wwagen verkehr geplant. Eine Reihe von D-Zugstationen werde wieder aufgehoben. Der Eilzugverkehr müsse zu einem Städteschnellverkehr entwickelt werden. Eine gründliche Umgestaltung be- dürfe der Personenzug verkehr, be- sonders der Berufs- und Nahver- kehr. Auch hier müsse man viel mehr mit Triebwagen arbeiten. Im übrigen habe die Durchführung des Fahrplans schon in diesem Jahr große Schwierigkeiten be- reitet, da die Bahn unter außerordentlich starkem Wagenmangel leide. Gerade im Mannheimer Berufsverkehr empfinde man diesen Mangel besonders; es mußten zum Teil Omnibuslinien eingesetzt werden. Im Winter sollen wir einige Per- sonenwagen mehr bekommen, um nament- lich im Berufsverkehr Mannheim Heidelberg- Ludwigshafen Ver- besserungen zu erzielen. Im Fremdenver- kehr sei der Wunsch einer neuen Morgen- verbindung von Heidelberg nach München und einer Morgenverbindung in Richtung Basel grundsätzlich anerkannt; ein Eilzug werde wieder bis bzw. von Freiburg durchgeführt. Im nächsten Fahrplan werde eine neue schnelle Ver- bindung zwischen Ludwigshafen und Würzburg hergestellt. Der Antrag auf einen Städterundverkehr Karls ruhe- Mannheim- Heidelberg sei gestellt. Im Nahverkehr liege eine große Im ehemaligen Lundeskommissdriut Mannhe'm fiel am 24. September die Entscheidung für den Südweststaat Das Abstimmungsergebnis der Volksbe- kragung am 24. September 1950 in dem ehe- maligen Landeskommissariatsbezirk Mann- heim ergibt folgende Aufteilung: Im Stadtkreis Mannheim waren 172 345 Personen stimmberechtigt, 93915 gültige und 2295 ungültige Stimmen wurden bei einer absoluten Stimmabgabe von 96 210 ab- gegeben. Von den gültigen Stimmen ent- fielen 52 154 auf den Südweststaat, auf Alt- Baden 34 761. Im Landkreis Mannheim waren 89 377 stimmberechtigt, 52 669 gültige und 2 691 un- gültige Stimmen wurden abgegeben. Die Wahlbeteiligung war 62,2% Für den Süd- weststaat stimmten 33 630, für Alt-Baden 19 039.. Im Stadtkreis Heidelberg gab es 79 597 Stimmberechtigte, von denen 44 491 Stimmen gültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 57,0%. Für den Südweststaat stimmten 30 214. für Alt-Baden 14277 Personen. Im Landkreis Heidelberg ergab sich fol- gendes Bild: Von 81 708 Stimmberechtigten gaben 47 118 Personen eine gültige Stimme ab, von denen 30 190 auf den Südweststaat und 16 928 auf Alt-Baden entfielen. Im Landkreis Sinsheim standen 51 257 Stimmberechtigte auf der Liste. 28 541 Per- sonen gaben ihre Stimme in gültiger Form, on denen 22 659 für den Südweststaat und 5992 für Alt-Baden waren. Bei einer Stimmberechtigtenzahl von 39 076 im Landkreis Mosbach wurden 22 041 gültige Stimmen gezählt, die sich in 17 314 kür Südweststaat und 4727 für Alt-Baden aufteilen. 5 Im Landkreis Buchen standen 42 900 Stimmberechtigten 27 768 gültige Stimmen gegenüber, die sich in 17 229 für Südwest- staat und 10539 für Alt-Baden aufteilten. Der Landkreis Tauberbischofsheim gab bei 51 649 Stimmberechtigten 31 049 gültige Stimmen ab. 18 756 stimmten für den Süd- Weststaat und 12 293 für Alt-Baden. In Prozenten ausgedrückt, stimmten im Stadtkreis Mannheim 63,0 für Südweststaat, 37,0 für Alt-Baden; im Landkreis Mann- heim 63,9(36,1), im Stadtkreis Heidelberg 68,0(32,0), im Landkreis Heidelberg 64,1 (35,9), im Landkreis Sinsheim 79,4(20,6), im Landkreis Mosbach 78,6(21,), im Landkreis Buchen 62,0(38,0) und im Landkreis Tau- berbischofsheim 60,4 für den Südweststaat und 39,6 für Alt-Baden. Das Gesamtbild des ehemaligen Landes- kommissariatsbezirks Mannheim sieht fol- gendermaßen aus: Stimmberechtigt waren 607 909 Personen. 347 592 gültige und 9436 ungültige Stimmen wurden gezählt. Die absolute Stimmabgabenzahl beträgt 357 028 (58,7%). Von den gültigen Stimmen ent- kielen auf den Südweststaat: 229 146(66,0 Prozent); auf Alt-Baden: 118 446(34,0%). Anzahl von Wünschen auch anderer Ge- meinden vor. Dr. Geier vom Verkehrsverein Karls- ruhe beklagte sich über eine Zurücksetzung Karlsruhes, besonders im Eikugverkehr. Weiter bemängelte er das Fehlen eines durchgehenden Schnellzugs- verkehrs von Mannheim nach Würzburg. Ein Vertreter der Eisenbahndirektion Stuttgart teilte mit, daß am Winterfahrplan keine großen Abstriche gegenüber dem Sommer erfolgen. Er machte darauf auf- merksam, daß der Nah- und Berufsverkehr Zuschußbetrieb ist. Trotzdem sei man auf eine Verbesserung bedacht. Gegenüber den Klagen Karlsruhes müsse darauf hingewie- sen werden, daß sich seit 1939 eine Aen- derumg des Verkehrsstromes Vollzogen habe; der stärkere Verkehrsstrom laufe beute von Frankfurt über Mannheim nach Stuttgart. Auch Oberbürgermeister Engelbrecht war der Meinung, daß man bei der Fahrplan- gestaltung in erster Linie das Verkehrsbe- dürfnis berücksichtigen müsse. Dr. Urban von der Direktion in Stutt- gart stellte eine Omnibuslinie Stuttgart— Bretten— Bruchsal— Mannheim— Heidelberg in Aussicht.. Regierungsdirektor Herbold, Karls- ruhe, drückte ernste Sorge aus über die Ab- Wanderung des Verkehrs von den Schienen auf die Straße,. Da dürfe die Bundesbahn nicht mit Methoden arbeiten wie vor drei- Big Jahren. Der Massengüter ver- kehr miisse wieder auf die Schienen ge- bracht werden, das verlange schon der Zustand der Straßen. Auf den Bun- desstraßen werde durch solche 22 Meter langen Fernlastzüge der Verkehr le- bens gefährlich, auch der Fremden- verkehr werde dadurch stark beeinträchtigt. Verkehrsdirektor Dr. Vogel, Mann- heim, machte noch Mitteilung über den Fremdenverkehr in Mannheim. Hier seien alle Hotels vollständig ausgenutzt und oft schon auf Wochen hinaus belegt. 2 Wie wird das Wetter? Etwas wärmer Vorhersage bis Samstag früh: Bei mäßigen süctwestlichen Winden veränderlich. Teils stär- kere Bewölkung. Höchstens im Nordteil vorübergehend geringer Niederschlag. Höchst- N 16 bis 19, Tiefstwerte 9 bis 12 rad. l Uebersicht: An der Südseite des kräftigen Nordimeersturmtiefs herrscht über Mitteleuropa eine milde südwestliche Luftströmung. Die Randstörungen des Tiefs streifen vorerst nur mit ihren südlichen Ausläufern unser Gebiet Wetteratmnt Karlsruhe Pegelstand am 28. September: Maxau 441 (T), Mannheim 302(4), Worms 224(2), Caub 207(0). 5 8. Soll Verkehrserziehung Schulfach werden? Auf„spielende“ Art wird der Nürnberger Schuljugend das Verhalten im Straßenverkehr und die Kenatnis der Verkehrs vorschriften beigebracht. Im Zusummenwirken der Shell 48 und der Verkehrspolizei mit der Schulverwaltung wurden auf einem Schulhof Straßen, Gehsteige und Kreuzungen mit den verschiedenen Verkehrsschildern aufgebaut und von den Kindern mit Fukrrädern, Kinderautos und Fußgängern ein Verkehr„organisiert“. Die zuschauenden und teilnehmenden Kinder haben Gelegenheit, das richtige Verhalten im Großstadtverkehr zu lernen. Die Nürnberger Schulverwaltung trägt sich mit dem Gedanken, diese Einrichtung als Schulfach einzuführen. da Die singende Bezirkssynode in Mannheim . erprobte die wiederhergestellten ursprünglichen Texte und Melodien Die evangelische Bezirkssynode, die am 27. September im Mannheimer Wartburg- Hospiz tagte, hatte sich in der Hauptsache mit dem Entwurf des neuen Gesangbuchèes der badischen Landeskirche zu befassen. Eine Reform des bisherigen Gesangbuches ist schon seit längerer Zeit überfällig und bis- her nur durch die Ungunst der Zeit verhin- dert worden. Da nun aber die Bestände des alten Gesangbuches aufgebraucht sind, soll dieses nicht noch einmal aufgelegt werden, zumal die Vorarbeiten für ein in der ganzen evangelischen Kirche Deutschlands einzufüh- rendes Gesangbuch so weit gediehen sind, daß mit seiner Einführung begonnen wer- den kann. Auch die Mannheimer Bezirkssynode hat um der angestrebten Einheit willen der Uebernahme dieses Einheitsgesangbuches zugestimmt, obwohl verschiedene zum Teil sehr erhebliche Bedenken dagegen vorge- bracht wurden. Vor allen Dingen wurde beanstandet, daß das neue Gesangbuch eine gewisse altertbämelnde Tendenz aufweise, weil es überall die ursprünglichen Texte und Melodien wiederherzustellen sucht, auch wenn die Ausdrucksweise, für unser heutiges Empfinden holperig, ja teilweise sogar unverständlich ist. Man befürchtete, daß die Gemeinden keinen rechten Zugang zu den ihr unbekannten Liedern und Cho- rälen finden konnte, und wer weiß, welche Rolle das Gesangbuch der evangelischen Kirche auch im Leben des einzelnen Chri- sten spielt, weil seine Lieder auf Kranken- betten oder in sonstigen schwierigen Lebenslagen oft als Gebete gesprochen wer- den, der kann sich solchen Bedenken nicht verschließen. Der eine der beiden Refe- renten, EKirchenmusikdirektor Dr. Deff- ner von der Christuskirche tat jedoch das Beste, was in einem solchen Falle zu tun War: Er ließ die ganze Bezirkssynode nach- einander 20 von den neuen Liedern singen, und mit jedem Liede wurde die Freude an den kraftvollen Melodien größer, so daß schließlich die Schwierigkeiten der Einfüh- rung gar nicht mehr so groß erschienen. Den Anregungen des anderen Referenten Pfarrer Staubitz Käfertal-Ssüd) entspre- chend beantragte die Synode dann aber doch eine nochmalige Ueberarbeitung ver- schiedener Texte, ohne einer Verwässerung der urwüchsigen Ausdrucksweise das Wort zu reden, hielt man doch besonders 1 Blick auf die Jugend eine dem heutige 1 e gemäße Sprache für ange racht. g Mit großem Nachdruck wurde eine größere Berücksichtigung des bisherigen Liedgutes der badischen Landeskirche in dem dem allgemeinen Gesangbuch anz fügenden Anhang gefordert. Mindestens 15 (statt der bisher vorgesehenen 74) Liede sollte dieser Anhang enthalten, und zwa sollten insbesondere Dichtungen und Me lodien aus dem 18. und 19. Jahrhundert rücksichtigt werden„ 5 e 118 1111 pELZE NITIERRIC H 1 Prima Lederman- tel 48, mod. Smo- Wer erteilt ital. Sprachunterricht? Preisang. u. Nr. 02048 an den Verl. King 44, Anzug, Kostum 46/8, bill. 2. Verk. Sommer- feld, Waldhof, Unterrieht Sandgewann 78. Kl. Küchenherd u. in Klavier Zither- Gitarre 1 Anna Metzger, Musiklehrerin— J zu Mönchwörthstr. 125(Almenhof) Verkaufen. Ker- cher, R 7, 4. TIAHZSeHürE Kar He.- Wintermantel Kepplerstraße 19 nur für große, starke Fig. bil- das Institut für modernen Gesell- lis zu verkauf. schaftstanz. Kursbeginn: 2. u. 9. Oktober. Anmeld, erbeten. Einzel- stunden jederzeit. nach Maß u. 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Uaser-d-Mit⸗ arbeiter nimmt diesen Vorgang zum Anlaß, 2u der Semeindlichen Wirtschaftsführung allgemein Stellung zu nehmen. Das kinanzwirtschaftliche Geschehen elner Gemeinde läuft in drei Phasen ab, die eine Einheit bilden und nicht immer scharf Loneinander getrennt werden können. Die Planung gehört zum Haushalts wesen, das kassenmäßige Abwickeln der Planung, der Zahlungs- und Geldverkehr, die Ver- Waltung der Geldbestände gehören zum Kassenwesen, während das Festhal- ten. Belegen und Darstellen des Ablaufs der Planung, die Buchführung und Rechnungs- legung Aufgabe des Rechnun 88 Wesens ist. Der Haushaltsplan ist für jedes Rechnungsjahr so rechtzeitig aufzustellen, daß er spätestens einen Monat vor Beginn des Rechnungsjahres vom Gemeinderat beschlossen und der Aufsichtsbehörde vor- gelegt werden kann. Sein Zweck ist, ein völlig umfassendes Bild der Jahresfinanz- Wirtschaft der Gemeinde zu geben. Dazu gehört in erster Linie, daß alle vorausseh- baren Einnahmen und Ausgaben nach zu- verlässigen Schätzungen in dem Gesamt- Werk des Haushaltsplanes vereinigt werden. Der finanzpolitische Zweck des Haushalts- planes liegt darin, daß für die Ausga- ben die zur Verfügung stehenden Dek kungsmittel zum Ausgleich gebracht werden müssen. Deshalb gilt der Grund- satz, daß die Ausgaben unter Einbeziehung von Fehlbeträgen aus Vorjahren mit den Einnahmen auszugleichen sind. Der Haushaltsplan kann im Laufe des Rech- nungsjahres nur durch einen Nach- tragshaushalts ple n, der ebenso wie der Haushaltsplan vom Gemeinderat be- schlossen werden muß, geändert werden. Eine Verpfliehtung zur Aufstellung eines Nachtragshaushaltsplanes besteht, Wenn sich im Laufe des Rechnungsjahres zeigt, daß der im FHaushaltsplan vor- gesehene Ausgleich der Einnahmen und Ausgaben auch bei Ausnutzung aller Spar- möglichkeiten nur durch einen Nachtrags- plan zu erreichen ist. Die Aenderung ist nur im Laufe des Rechnungs- Jahres, für das Rechnungsjahr 1949 also nicht vor dem 1. April 1949 und spätestens am 31. März 1950 möglich. Wird der Haus- haltsplan nach Ablauf des Rechnungs- jahres aufgestellt, so ist er formalrechtlich und materiell ohne Bedeutung. Die Ausführung des Haushalts- planes vollzieht sich in der Form von Annahme, und Auszahlungsanordnungen. Zur Kontrolle darüber, ob die Ausfüh- rung des Haushaltsplans sich im Rahmen der Ansätze hält, werden von den anord- nungsberechtigten Stellen Haushalts- überwachungslisten geführt. In diese sind alle Haushaltsausgaben auf Grund der Vergebung von Lieferungen und Leistungen oder des Abschlusses von Ver- trägen einzutragen. Die Liste ist monat- lich auf zurechnen, zusleich ist fest- zustellen, inwieweit über die Haushalts- mittel insgesamt bereits verfügt ist. Die Uebereinstimmung mit den Kassen- büchern ist im Laufe des Rechnungsjahres mehrmals festzustellen. Der Bür- germeister hat den Gemeinderäten und der Aufsichtsbehörde nach dem Stande vom 30. September des Rechnungs- jahres alsbald einen Bericht über die bisherige Ausführung des Haushaltsplans und über die voraussichtliche Entwicklung bis zum Ende des Rechnungsjahres zu er- statten. In dem Bericht ist insbesondere auf Fehlbeträge oder auf die Gefahr künftiger Fehlbeträge hinzuweisen; dabei sind die zu ihrer Abdeckung oder Vermei- dung geplanten oder getroffenen Maß- nahmen darzulegen. Dort. wo der Zwischenbericht nicht zwingend erforder- lich ist, sollte die Gemeinde aus praktischen Gründen ihn dennoch aufstellen. Da der Haushaltsplan das Ergebnis einer Schätzung ist und sich dementsprechend im Laufe des Rechnungsjahres in seinen An- sätzen und Zweckbestimmungen als unzu- reichend erweisen kann, muß die Ge- meinde in gewissem Umfange die Möglich- keit haben, in solchen besonderen Fällen von den Festsetzungen des Haushaltsplans abzuweichen. Deshalb ist die Leistung Nachrichten uus Friedrichsfeld Mit einem unterhaltsamen Programm wird die Siedlergemeinschaft Mannheim- Friedrichsfeld am Erntedanksonntag im „Badischen Hof“ feiern. Die Mitwirkung von Sängern der Gesangvereine„Sänger- vereinigung“ und„Frohsinn“, des Humo- risten Fred Blümel und der Kapelle Schary verspricht einige frohe Stunden. Eine Groß- lautsprecheranlage wird dafür sorgen, daß kein Besucher wegen seiner Ohren Mindes- Wertigkeitskomplexe zu haben braucht. Einer der Kinderballons die beim Mann- heimer Brückenfest aufgestiegen sind, ist in einem erzgebirgischen Städtchen gelandet und hat somit eine Strecke von 350 km (Luftlinie) zurückgelegt. Der Finder des Ballons ist ein alter Mannheimer, der in der Firma Jos. Nöther& Co., Bismarck- Wie züchte ich leistungsfähige Hühner? Eine Lehrtagung in Seckenheim Unter der Leitung von Oberregierungsrat Rösch von der„Abteilung Landwirtschaft“ beim Landespräsident Baden, fand in Sek- kenheim für die Lehrerinnen der Landwirt- schaftsschulen von Nordbaden ein Lehrgang für rationelle Hühnerzucht in den landwirt- schaftlichen Betrieben statt. Auch Landes- Gkonomierat Dr. Köbler, Ladenburg, war mit beteiligt. Ebenso wohnten viele Bäu- erinnen aus dem Kreisgebiet dem Lehrgang bei. Als Lehrer hatte sich in entgegenkom- mender Weise Mister Rahn, der sich zur Zeit im Auftrag der amerikanischen Regie- rung auf einer Studienreise über die land- Wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutsch- land befindet, zur Verfügung gestellt. Zunächst wurden zwei Gehöfte besucht urid hier am lebenden Modell von Mister Rahn All die Merkmale gezeigt, an denen man schlechte Leghühner erkennen kann. Gro- Bes Interesse fanden auch seine Darlegungen Über Aufzucht, Krankheiten und Fütterung Mit Eindringlichkeit wies er darauf hin, daß es unvertretbar sei, schlecht legende Hühner zu halten. Von Ausnahmen abgesehen sei es unwirtschaftlich, Hühner länger als ein Jahr zu halten. Die sehr in- struktiven Erörterungen fanden größte Auf- merksamkeit und brachten den Lehrerinnen und Bäuerinnen viele Anregungen für eine Verbesserung der Hühnerzucht in bäuerli- chen Betrieben. Oberregierungsrat Rösch gab in der im Lokal zum Löwen sich anschließenden Be- sprechung einen Bericht über seine Stu- dienreise in Amerika, in der er die dortigen Lebens verhältnisse und Ernährungsweise schilderte. Landesökonomierat Dr. Köbler er- gänzte die Darlegungen der beiden Vor- redner und gab wertvolle Anregungen zur Verbesserung der Hühnerhaltung. Zum Schluß richtete Oberregierungsrat Rösch noch einige sehr ernste Worte an die Bäuerinnen und sagte, daß alles für eine sorgfältige Ausbildung ihrer Töchter getan werden müsse, um ihnen den Weg durch das Leben zu erleichtern. In einer anschließenden Diskussion wur- den noch mancherlei Fragen geklärt, so daß dieser Lehrgang für alle Teilnehmer von größtem Nutzen war. Mister Rahn gab zum Schlusse des ernsten Teils des Lehrgangs seiner Freude über die freundliche Aufnah- me, die er auch in diesem Kreis gefunden habe, Ausdruck und sagte, daß er bei seiner Rückkehr nach Amerika die besten Ein- drücke von Deutschland mitnehmen werde. In dem sich anschließenden gemütlichen Teil machten die Besucherinnen Mister Rahn eine besondere Freude mit mehreren schönen Volksliedern. Vor allem durch die Erfüllung seines Wunsches, in dem sie das einzige deutsche Lied, das er kann, sangen und das heißt: Du, Du liegst mir am Her- zen, das er auch kräftig mitsang. * Am kommenden Samstag veranstaltet die Ortsgruppe Seckenheim des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Hinterbliebenen und Sozialrentner um 20 Uhr im Saale des Vereinshauses ihr zweites öffentliches Preisrätselraten nach dem bekannten 20:3. Wie im vergangenen Jahre, so hat auch diesmal die Seckenheimer Geschäftswelt zahlreiche wertvolle Preise zur Verfügung gestellt. Ein buntes Programm wird die einzelnen Rätseln umrahmen. Fierfür haben sich einige Seckenheimer und Mannheimer Nachwuchskünstler zur Ver- fügung gestellt. Als Conférencier fungiert Alfred Blümmel. Die Veranstaltung wird zusammen mit der Kapelle Walter Dietz be- stimmt wieder ein voller Erfolg werden, der den Witwen und Waisen zugute kommt. Die Konzertgemeinschaft blinder Künst- ler in der amerikanischen Zone veranstaltet heute abend im Vereinshaus einen Lieder- und Klavierabend. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Schubert, Schu- mann. Chopin, Liszt und Löwe. Es wird von den beiden blinden Künstlern, dem Sänger Erwin Wieland und dem Pianisten Otto Schneider bestritten, die mit ihren Konzerten bereits schöne Erfolge erzielen konnten. Der Wald will freie Preise/ Der Anfang des Jahres neu gebildete Fortwirtschaftsrat hielt in der letzten Woche des Septembers auf dem Schauinsland bei Freiburg seine zweite Arbeitstagung ab. Das Arbeitspensum der Forstwirtschaft hat sich in der letzten Zeit beträchtlich aufgefüllt. Zu den schon bisher als vordringlich aner- kannten Fragen der Wiederaufforstung und der Nutzung des Waldes sind die aktuellen Probleme der Preisgestaltung auf dem Holz- markt getreten, die gegenwärtig im Vorder- grund stehen. Der Forstwirtschaftsrat, der die inter- essen von annähernd 700 000 Waldbesitzern vertritt, mit Wäldern über 6,85 Millionen Hektar samt den Kahlschlägen, die in Zu- kunft wieder Wald tragen sollen, tritt sehr entschieden für eine Liberalisierung der Preise ein. Wie bekannt, hat das Bundes- ministerium für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten sowohl für Laubstammholz vie auch für Brennholz den Fortfall der Preis- bindungen und des Versteigerungsverbotes beantragt. Wenn eine entsprechende Ver- ordnung der Regierung ergeht. würde dann auf einem Teilgebiet des Holzmarktes die erwünschte Lockerung im Preisgefüge ein- treten. Der Forstwirtschaftsrat führt für seinen Angriff auf die starren Preise einige Argumente ins Feld, darunter vor allem den Hinweis, daß ringsum bei den anderen holz. erzeugenden Ländern die Preise um 80 Pro- zent gestiegen seien. Der Mangel an Holz wird bestritten. Der Bedarf konnte seit der Währungsreform stets ohne größere Schurte- rigkeiten gedeckt werden, andererseits habe die Sägeindustrie unter Absatzschwierig- keiten zu leiden. Die Lagerbestände bei der Sägeindustrie seien gestiegen, während Deutschland stets ein holzeinführendes Land gewesen sei, bestehe gegenwärtig ein deut- lich fühlbare Tendenz zum FHolzexport. Das Bedürfnis nach Holz sei wohl vorhanden, finde jedoch seine Grenze an der vorhande- nen Kaufkraft. Was das Brennholz angehe, so sei der Kulminationspunkt der Anfor- derungen überwunden, da der Bergbau ausreichend Hausbrandkohle zur Verfügung stelle. Das ungefähr wären die Argumente, über planmäßiger und außer- planmäßiger Ausgaben, soweit sie nicht erheblichen Umfang annehmen, zu- lässig, jedoch an die Zustimmung der Gemeinde vertretung gebunden. Nehmen diese Ausgaben allerdings er- heblichen Umfang an., 80 dürfen sie nur auf Grund des vom Gemeinderat beschlossenen Nachtragplanes geleistet werden. Bürgermeister, Beigeordnete, Be- amte und Angestellte der Gemeinde, die schuldhaft gegen diese Bestimmungen verstoßen, haften der Gemeinde für den daraus entstandenen Schaden. Das Haushalts- und Steuerbe- Willigungsrecht gehört zu den her- vorragendsten Befugnissen der gemeind- lichen Vertretungskörperschaften. Diese Befugnisse sollten die Gemeinderäte sich in keinem Falle aus der Hand nehmen lassen. Viele Gemeinderäte halten mit dem beschlossenen Haushalts- plan den Kreislauf für abgeschlossen. Es erlischt dann das Interesse am vollzogenen Haushaltsplan. Die Gemeinderäte sollten aber unbedingt Wert auf die abge- schlossene Jahresrechnung legen. Sie erst zeigt das wirkliche Wirt- schaftsergebnis, nur ihre Zahlen beweisen, ob zweckmäßig und sparsam ge- wirtschaftet worden ist, sie läßt vor allem erkennen, welche Reserven durch Haus- haltsreste und Rücklagezuführungen gelegt worden sind. Die Rechnung ist vom Bürger- meister im ersten Viertel des neuen Rech- nungsjahres zu legen. Auf die Einhaltung dieses Termins sollten die Gemeinderäte achten, wenn sie rechtzeitig ein vollstän- diges Bild aller tatsächlich geleisteten Aus- gaben und erhobenen Einnahmen erlangen wollen. d. den Gemeinden platz 4, später Firma Posehl GmbH., an- gestellt war. Der Finder Friedrich Jung- hanns, möchte wieder Verbindung mit sei- nen früheren Kollegen haben und würde sich über eine Nachricht freuen. Die Adresse kann beim MM, Lokalredaktion, eingesehen werden. Edingen Jeder Gast, der nunmehr den neu ge- stalteten„Ochsen“ in Edingen betritt, wird angenehm überrascht sein. Alois Horn, der „Ochsenwirt“ und seine Ehefrau haben keine Kosten gescheut, um das Stammlckal des Fe Fortuna 1910 sein jetziges Gesicht zu geben. Alle Wände sind mit hellem Holz verkleidet, gastlich laden die neuen Bänke ein und die Ausschanktheke mußte einer neuen weichen. Edinger Handwerker waren es, die die von Architekt Bussemer ent wor- fenen Pläne verwirklichten. Zur Wiederer- öffnung am Freitagabend wurde eine kleine Kapelle verpflichtet, die ebenfalls in großer Besetzung zum Kirchweihtanz aufspielen wird. K-S Am kommenden Sonntag und Montag weird in hiesiger Gemeinde die Kirchweine, oder wie es allgemein im Volksmund heißt, die Kerwe gefeiert. Ueberall sind fleißige Frauephände beim Großreinemachen, damit sich die vielen Gäste die von auswärtigen Verwandtenkreisen erwartet werden, wohl fühlen. Auch jenen, die nicht gerade die Möglichkeit haben, ihre Verwandten auf die. sen Festtag besuchen zu können, finden in den hiesigen Gasthäusern freundliche Auf- nahme. Daß in den verschiedenen Lokalen für genügend Speise und Getränke gesorgt ist, ist selbstverständlich. Die beabsichtigte Instandsetzung der äußeren Fassaden der verschiedenen Lokalitäten ist zwar infolge der anhaltenden schlechten Witterung nicht überall möglich gewesen, dafür sind aber die Räume selbst für die Kerwe entsprechend hergerichtet. Die Gaststätte„Zum Ochsen“ zeigt sich auf diese Tage in einem ganz auf denen der Forstwirtschaftsrat seinen Wunsch nach freien Preisen gründet. Die Frage der Preise für das Holz ver- zahnt sich freilich vielfältig mit dem Kal- kulationsproblem der großen industriellen Verarbeiter. Ob die Nachfrage nach Brenn- holz wirklich abklingt, ist noch nicht ganz entschieden. Gegenwärtig besteht in Süd- deutschland ein deutlich fühlbarer Mangel an Brennkohle(und die Erhöhung der Stahlquote wirft erneut die Frage nach einer ausreichenden Förderung auf). Der Wald wehrt sich heute geräuschvoller als früher gegen die ihm untergeschobene Stellung als Monopolist, wälzt vielmehr die Störung des Gleichgewichtes auf die großen Zellstoff- fabriken ab, die die eigentliche Preisdiktatur ausübten. Es wird vorgebracht, daß infolge der durch so viele Jahre hindurch manipu- lierten Preise für das Nutzholz der eigent- liche Wert des Rohstoffes Holz in der In- dustriewirtschaft noch nicht korrekt in die Kalkulation eingegangen sei. So habe die Sperrholzindustrie bisher noch niemals zu freien Preisen eingekauft. da sie in einer Zeit entstanden ist, in der bereits Holz zu Richtpreisen verkauft wurde. g Die Gestaltung der Zölle und der Frach- ten gehört, ebenso wie die Preise, mit zu den Liberalisierungsproblemen, mit denen sich die Forstwirtschaft beschäftigt. Sie will auf zollpolitischem Gebiet einen gewissen Schutz vor allen Dingen für Schnittholz, erstrebt aber in besonderem Maße ein Abgehen von der gegenwärtig beobachteten Tarifpolitik der Bundesbahn. Die Krisenzuschläge für Massengüter haben dazu geführt, daß der Transport von Holz eindeutig auf die Straße abgewandert ist. Aus Bayern wird Holz so- gar nach Hamburg mit dem Lastkraftwagen geführt. Um eine bessere Verbindung zwi- schen Ursprungsgebieten und, Verbrauchs- zentren herbeizuführen, sei eine geeignete und den Umständen entsprechende Tarif- politik der Bundesbahn unbedingt erforder- Iich. Das von vielen Seiten her beleuchtete Gebiet der Kahlschläge und ihrer Wieder- aufforstung ist naturgemäß eines der wich- tigsten Themen, mit denen sich der Forst- ———— Neu freigelegtes Fachwen in der Kirckenstraße in Ladenburg. Dieses Haus steht auf römischen Mau- ern, die vor kurzem be Bauarbeiten entdeckt wur. den; hierbei wurden noch verschiedene andere Funde aus der Römerzeſt gemacht. Foto: Patzelt neuen Gewand. Hier und im„Friedrichshof“ findet auch vom Samstag bis Montag öffent- licher Tanz statt. Auch der Lammwirt wird in einem besonderen Zelt seinen Gästen Tanz möglichkeiten bieten. In den übrigen Lokalen sorgen die Stimmungskapellen für die erforderliche Kerwestimmung. Der Rum- melplatz bei der Schule hat für jung und alt etwas übrig. Edingen ist von allen Sei- ten durch die Fernbahn Mannheim Hei. delberg schnell zu erreichen. Die Gemeinde- verwaltung sowohl als auch die verschiede- nen Gaststätten laden im Inseratenteil zum Besuch der Kirchweih freundlichst ein. Zu der kürzlichen Notiz in einer Zeitung über die beabsichtigte Errichtung einer Ortsrufanlage in der Gemeinde erfahren wir, daß die Angelegenheit noch nicht spruchreif ist. Bis jetzt soll sich der Ge- meinderat mit dieser Frage noch nicht be- schäftigt haben. Es scheint aber, daß im all- gemeinen für eine solche Anlage Interesse in weiten Kreisen vorhanden ist. Wir gratulieren Lene Schmitt, Wölfel Sasse, die gestern ihren 78. Geburtstag be- ging. 5 Viernheim berichtet Durch die Herrichtung der Industrie- straße sind nun nach den Stromverhält- nissen auch die Straßenverhältnisse den Erfordernissen des Viernheimer Industrie- viertels angepaßt worden. Die Industrie- straße, die sich von dem Bahnübergang an der Friedrich-Ebert-Straße bis zu dem Atmos-Fritzsching-Wer: in einer Länge von über 400 Meter hinzieht, wurde mit Notizen dus Neckarhausen Am Mittwochabend fand die angekün- digte Versammlung des evangelischen Sied- lungswerkes im Rathaus statt. Die uner- Wartet hohe Zahl der Interessenten War allen, die es immer noch nicht wahrhaben Wollen, ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie dringend die Regelung der Bauplatz- frage durch den Gemeinderat jetzt gewor- den ist. Bürgermeister Schläfer begrüßte die Eschienenen und stellte Baurat Kroll und Schröter vom Siedlungswerk als Refe- renten vor. Mancher der Besucher wird bei den Ausführungen der beiden Herren ent- täuscht gemerkt haben, daß auch hier mit Wasser gekocht, d. h. mit Geld gebaut werden muß und daß einem kein fertiges Häuschen vom Himmel in den Schoß fallen kann. Wer mit offenen Augen und gesun- dem Verstand an die Sache heran ging, merkte welche Vorteile das Siedlungswerk bietet. Bei 10 Prozent Eigenkapital(unge- kähr 1500.— D-), welche der Siedler als Bargeld, Eigenarbeit oder durch Material- gestellung mitbringen muß, finanziert die Die Tagung des Deutschen Forstwirtschaftsrates auf dem Schauinsland Wirtschaftsrat zu beschäftigen hat. Das vorliegende Material ermöglicht heute eine ziemlich genaue Uebersicht über den Stand der Kahlflächen. Im Bundesgebiet stehen gegenwärtig 410 000 Hektar kahl, nachdem im vergangenen Jahre 80 000 Hektar wieder aufgeforstet wurden. Die Länder mit den größten Kahlflächen sind Bayern(115 000), Niedersachsen(138 000), Nordrhein-West- falen(71 0000. Im Verhältnis zur Gesamt- zahl des Bestandes werden die Kahlflächen in Niedersachsen als besonders empfindlich empfunden. Sie betragen dort 16,3 Prozent des gesamten Waldbestandes(Staatswald und Privatwald zusammen genommen). In Südbaden stellt sich die Kahlfläche auf ins- gesamt 12 000 Hektar oder 3,1 Prozent. ob- Wohl hier die Auslandshiebe besonders wuchtig waren. Die Wälder in der franzö- sischen Zone gelten als am meisten mitge- nommen, weil hier in den Jahren von 1946 bis 1949 etwa 12 Millionen Festmeter Holz herausgeholt worden sind, aus der briti- schen Zone nur 4 Millionen Festmeter. Die Wiederaufforstung erfordert bedeutende Mittel. Die Kosten eines Hektars belaufen sich nach einem Voranschlag des Ertrags- ausschusses beim Forstwirtschaftsrat àuf 1000 bis 1500 DM je Hektar. Es wird an- geregt, daß die Länder Aufforstungszu- schüsse in ihre Etats einstellen, was bisher nur Niedersachsen und Nordrhein-West⸗ falen getan haben. Der Einschlag beginnt sich jetzt der Norm zu nähern. Im Vorjahr betrug er noch 191 Prozent des Normalhiebsatzes, in dem zu Ende gehenden Forst Wirtschaftsjahr 154 Prozent, was einem Holzertrag von 29 Millionen Festmetern entspricht. Für das kommende Jahr sind noch 136 Prozent vor- gesehen. Im Jahre 1953 soll der Normalsatz (18,8 Millionen Festmeter) erreicht werden. Das Programm der vorliegenden Tagung des Forstwirtschaftsrates ist also reichhaltig und voller Problematik. Es verdient in der gegenwärtigen wirtschaftspolitischen Lage besondere Aufmerksamkeit, da die endgül- tige Regelung der hier angeschnittenen Fra- gen in zahlreiche Bereiche der Produktions- Wirtschaft eingreift. zweiten Hypothek sind für einen Priba einer Teermakadamdecke versehen und 18 dadurch mittlerem bis schwerem Verkehr gewachsen. Achtbare Erfolge hatte die Viernhel- mer Trainingszentrale bei dem anläßlich des Buchener Schützenmarktes abgehaltenen Pferderennen. In zwei Bauernrennen be- legte der junge Nachwuchsreiter W. Wie. gand auf dem gleichen Pferd— Hektor, im Besitz von Platz, Neuzenhof— einen ersten und einen zweiten Platz. Derselbe Reiter konnte in dem schweren Vollblut- Hürdenrennen(2800 m) auf„Tacitus“ (Besitzer Wiegand) einen wertvollen drit- ten Platz behaupten. Jockey F. Leich er- reichte auf„Tacitus“ in dem Siebenerfeld eines Flachrennens den zweiten Platz, während er auf„Wilja“ durch Sturz beim letzten Sprung nur vierter im Hürden- rennen wurde. Großen Erfolg bei grog und klein hatte der Kindergarten der Englischen Fräulein der mit den Drei- bis Sechsjährigen am Sonntag und Dienstag Theater spielte. Mit großer Begeisterung applaudierte man den kleinen Künstlern, die auf ihren Er- folg sehr stolz waren. Das neugegründete Dekanat Rimbach der evangelischen Kirche hielt am vergan- genen Sonntag ihre erste Dekanatssynode ab. In Anwesenheit des Propstes von Starkenburg. Pfarrer Felix Rau. wählte man Forstmeister Rhode, Viernheim zum ersten Vorsitzenden des Synodalvorstandes. Der neue Dekan soll am 16. Oktober ge- Wählt werden. Vorgeschlagen Wurden: Pfarrer Trautmann, Viernheim, Pfarrer 9 2 Bimbach und Pfarrer Storck, Bir- e hnau. Gesellschaft das ganze Bauvorhaben. Ge- rade die Beschaffung der ersten oder 85 mann oft unmöslich und lassen das ge- N plante Bauvorhaben scheitern. In spätestens 3 Jahren geht das Haus grundbuchmäßig auf den Siedler über, der in einer Miete an das Siedlungswerk die Hypotheken und die Zinsen abträgt. Bei normalem Verlauf ist das Haus dann in etwa 30 Jahren Völlig unbelastet. Viele der Erschienenen haben sich zur sofortigen Mitarbeit und Eintra- gung bereiterklärt. Der Bürgermeister machte den Vorschlag, daß sich alle ernst- haft Interessierten bis Dienstag dem 3. Ok- tober auf dem Rathaus. Zimmer 2, in eine Liste eintragen. Mit diesen Leuten wird dann in einer erneuten Zusammenkunft je- des Vorhaben besprochen., die Häusertyps festgelegt usw. Nunmehr ist es in die Hand des Gemeinderates gegeben, den zahlreichen Wünschen der Bevölkerung Rechnung 2 tragen und das notwendige Baugelände zur Verfügung zu stellen. Wie wir im Anschluß an die Versammlung von der Gemeinde- verwaltung erfahren konnten, soll am kom- menden Dienstag in einer Gemeinderats- sitzung über die Bebauung der beiden Neu- Totte entschieden werden. Den 83. Geburtstag feiert am 30. Sep- tember Friedrich Wolbert, Hauptstraße 80. Unseren herzlichen Glückwunsch. Ilvesheim Im Interesse einer schnellen Durchfüh- rung des Art. 131 des Grundgesetzes zu er- lassenden Bundesgesetzes ist es erforderlich einen genauen Ueberblick über die unter- zubringenden Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu gewinnen. Die erforderlichen Meldeformulare sind ab sofort im Rathaus erhältlich und sind bis spätestens 30. Sep- tember in doppelter Ausführung beim Land- ratsamt, L. 8, 8, abzugeben. Wir gratulieren! Herr Ludwig Wittmann, Schillerstraße 5, feierte am 27. September seinen 77. Geburtstag, Herr Heinrich Benz, Uferstraße 5, begeht am 29. seinen 73., Herr Heinrich Bühler Ringstraße 43, am 30. seinen 66. und Frau Kath. Treiber, Hauptstraße 84, am 30. September ihren 67. Geburtstag. Wir gratulieren hiermit herzlich. „Odenwald— Frankenpost“ Omnibus Heidelberg Buchen— Wertheim Als am 5. August die„Odenwaldpost“ getaufte Postkraftwagenlinſe Heidelberg Eberbach— Buchen eröffnet wurde, wurde von seiten Walldürns und Werthelms der Wunsch laut, diese Linie bis Wertheim wei⸗ terzuführen. Damals konnte die Oberpost- direktion Karlsruhe noch keine Zusage ge- ben. Auf der Arbeitstagung des nordbadischen Fremdenverkehrsverbandes am Mittwoch in Mosbach machte nun ein Vertreter der Post die mit allgemeinem Beifall aufgenommene Mitteilung, daß die Odenwaldpost, die der Erschließung des Odenwaldes und des Hin- terlandes dient, vom 8. Oktober an „Odenwald-Frankenpost“ heißt und von Hei- delberg bis Wertheim durchgeführt wird. imerzeſt Patzelt und Ist erkehr ernhel- NHäßzlich Altenen en be- Wie- Jektor, einen erselbe blut- acitus“ drit- ch er- aer feld Platz, beim irden-· hatte Aulein mn am e. Mit man n Er- mbach organ- ynode Von vählte zum andes. r ge- rden: karrer Bir- Ge- ein 88. stens näßig Miete und lauf völlig laben Ntra- Lister ernst- Ok- eine wird kt je⸗ Ttyps Hand ichen g 2¹ Zur luß nde- gom- rats- Neu- Sep- 80. küh-⸗ 1 er- rlich er- chen chen haus Sep- and- ann, aber enz, Jerr inen a 84, Wir elm ost“ .— irde der vei- ost- ge- hen in ost — Gestern, gegen 7 Uhr, fuhr ein 57 Jahre alter Pw. Fahrer von der Schillerstraße xommend die südliche Viaduktauffahrt hinauf. Unmittel- bar vor der Kurve kam dem Fahrer ein Last- zug entgegen. Deshalb kielt der Płu.-Fahrer kurz an. Dann passierte es. Beim Um- gehalten erwischte er den falschen Gang und fuhr statt vorwärts ebenso stramm rückwärts. Darüber hinaus verwechselte er die Fuße und trat statt auf die Fußbremse auf den Gas- nebel. Die Rückwärtsfahrt ging solange gut, dis er gegen das Viaduktgeländer stieg. Doch den Plew.-Nerdestärken machte das wenig aus. Das Geländer brach ab und der Pkw. gtürzte fünf Meter tief auf einen auf dem Bahngelunde abgestellten Postkraftwagen. Das war offenbar ein glückliches Moment, denn erstens war der Sturz nicht gar so tief und zweitens erlitt dadureh keine Person ernst- liege Verletzungen. Die beiden Kraftwagen hingegen waren etwas verbeult. Erstuunlicher- weise sehr wenig, wie das Bild zeigt. Zur Ent- zehuldigung des motorisierten Säuglings sei gesagt, daß er erst seit einigen Tagen einen Führerschein hat Parktheater:„Sensation im Savoy“ Zur„Woche des deutschen Films 1950“ sehen wir die Erstaufführung eines span- nenden Kriminalfllms nach einem ausge- zeichneten Drehbuch von Karl Georg Külb. Diese Detektivgeschichte ist voll von Ge- heimnissen, Ueberraschungen und lustigen Momenten, deren trockener Humor ganz köstlich ist. Die verfolgte Verbrecherin ist keine Mörderin, der Kriminalkommissar ist genau so falsch wie der dekorative Maha- radscha— und am Schluß gibt es eine über- raschende Lösung. Sybille Schmitz spielt die Hauptrolle. Das ausdrucksvolle Gesicht dieser intelli- genten Schauspielerin, die es immer ver- steht, einem Füm gen Sterapel ihrer Per- sönlichkeit aufzudrücken, ist auch diesmal Wieder in seiner fesselnden Mimik von starker Wirkung. Ihr voll und ganz eben- bürtig sind Karl Schönböck und, mehr noch, Paul Klinger, ein Schauspieler, dessen nuancenreiches Spiel immer wieder ent- zückt und der im Drama wie in der Ko- mödie gleich überzeugend wirkt Im Verein mit Harald Paulsen in der amüsant ge- zeichneten Type eines Romandetektivs, mit Adolf Gondrel, Beppo Brem und Fritz Kam- pers bilden diese oft bewährten Darsteller ein Ensemble, das unter der einfallsreichen Regie Eduard von Borsodys eine schmissige Kriminalkomödie„hinlegt“, die sich in der Werbewoche der deutschen Filmproduktion wohl sehen lassen kann. gebi Wir gratulieren. Am 29. September feiert Karl Blaich, Ludwigshafen, Max-Reger-Str. 1 seinen 70. Geburtstag. Der„MM wünscht alles Gute. Jahresprämie 1946 wird an rund 16 000 l Etwa 16 000 Anilier-Geldbeutel werden sich im Laufe der kommenden Wochen mehr oder weniger prall füllen. Grund: Die BAS E- Werksleitung ist in Verbindung mit dem Betriebsrat übereingekommen, die 1946 nicht zur Auszahlung gekommene Jahres- prämie auszuhändigen. Es handelt sich hierbei um jene Zuwen- dung, die die BASF seit 1925 ihren Werks- angehörigen, nach Dienstjahren und Ein- kommen gestaffelt, auszahlte. Da 1948 durch die wirtschaftliche Lage keinerlei Gelder für diesen Zweck zur Verfügung standen, hatte die BASF dennoch die Jah- resprämie gutgeschrieben und sich bereit erklärt, sie zu einem günstigeren Zeitpunkt Auszuzahlen. Diese Zusicherung wird nun Anfang Oktober in Erfüllung gehen. Bemerkenswert ist hierbei, wie uns die Werksleitung dazu weiter mitteilt, daß die Zuwendung nicht etwa im Verhält- nis 1:10, sondern 1:1, also mit 100pro- zentiger Aufwertung gezahlt wird, ob- wohl die BASF gesetzlich nicht dazu verpflichtet wäre. In den Genuß dieser Nachzahlung kommen alle jene Werksangehörigen, die im Jahr 1946 im Dienst waren und heute noch be- schäftigt sind, weiter die inzwischen Ver- storbenen oder pensionierten Belegschafts- mitglieder. Ehemalige Wehrmachtsangehö- rige, die am 31. 12. 1946 noch in Kriegs- gefangenschaft waren, sollen ebenfalls eine Zuwendung nach ihren Dienstjahren erhal- ten. Die 3. Kategorie schließlich umfaßt die inzwischen ausgetretenen Werksangehöri- gen, denen allerdings die Jahresprämie nur im Verhältnis 1:10 gegeben werden kann. Belegschaftsmitglieder, die 1946 über 7 200 RM Einkommen bezogen, haben keinen Anspruch auf die Prämie. Zur Verteilung kommen über eine Mil- lion DM, die in Höhe zwischen 10 und 200 DM an die genannten Personengruppen ausgezahlt werden. Die Gelder stammen adus den laufenden Mitteln der BASF. Neue soziale Großlat der BISF Ludwigshafen Belegschaftsmitglieder 1:1 nachgezahlt Mit der Terminfestsetzung im Oktober wird der Zweck verfolgt, daß es durch diese Nachzahlung den Familien ermöglicht wird. ihren Winter vorrat(Kartoffeln, Kohlen usw.) zu beschaffen. Die anschließend in der Weihnachtszeit zur Verteilung gelan- gende Jahresprämie für 1950 wird dann sicherlich als umso angenehmer empfunden werden.—oll Stadtnachrichten Ausstellung fand starken Zuspruch Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde von seiten der Gemeinnützigen Genossen schaft der Eigen wohner auf das erfreulich starke Interesse der Bevölkerung für die zur Besichtigung freigegebenen Wohnungen in der Kurfürsten und Herzogstraße hingewie- sen. Die Ausstellung wurde bis heute von rund 20 000 Personen besucht, wovon allein auf den Sonntag 10 000 entfallen. Dabei er- wies es sich, daß die größte Nachfrage nach Ein- und Zwei-Zimmer wohnungen besteht— 30 Familien, die nicht berücksichtigt werden konnten, wurden schon wieder vorgemerkt. Oberbürgermeister Valentin Bauer hat aus diesem Grunde für das im Frühjahr begin- nende Bauprogramm 1951 hauptsächlich die finanzielle Unterstützung für die Zwei- Zimmer-Wohnungen zugesagt, die nach einer Umfrage von zwei Drittel aller Woh- nungssuchenden bevorzugt werden. Besonders hervorzuheben ist, daß diese Wohnungen nicht mit Wohnküchen ausge- stattet sind, sondern eine gesonderte Küche haben und somit die Benutzung der beiden Räume ausschlieglich zum Wohnen möglich ist. Die Ausstellung ist noch bis zum Sonn- tag, 19 Uhr, geöffnet. Er bekam's mal wieder zu spüren. Der „feurige Elias“, als er am 26. September ge- gem 16.40 Uhr auf der Rheinstraße in Lud- Wägshafen-Maudach mit einem Lastzug unliebsame Bekanntschaft schloß. Beide hatten dabei das Nachsehen, denn während der Anhänger des Lastzuges schwer beschä- Architektur-Student in der Patenstadt: Ludtwigskafens Patenstadt Pasadena(Kalifornien) digt wurde, mußte auch des feurigen Elias“ Haupt, die Lokomotive, schwere Treffer hinnehmen. Es brannte. In den Mittagsstunden des Donnerstag entstand bei der Firma Grün- zweig& Hartmann ein kleiner Brand, der durch einen Zug der Städtischen Berufsfeuer- wehr schnell gelöscht werden konnte. Ein 27 jähriger Mechaniker, der vom Amtsgericht in Reutlingen wegen schweren Diebstahls steckbrieflich gesucht wurde, konnte in Ludwigshafen festgenommen werden. „Oh, Sie sein der erste Mensch uus Ludwigshäien, der kommt..“ Pasadena, eine moderne Stadt mit überzeugenden Beispielen fortschrittli chen Bauens Der Verfasser dieses Berichtes, ein Ludwigshafener Architekturstudent, reiste nach Beendigung seines Studiums an der University of North Carolina in drei Mo- naten 17 000 Meilen durch die USA. Ueber seinen Besuch und seine Eindrücke in Pasadena, der amerikanischen Paten- stadt Ludwigshafens in Kalifornien, er- zählt er hier. D. Red. Siebzig Cents, eine Stunde Fahrzeit und eine höllische Schaukelei auf den rotange- strichenen, reichlich veralteten Wagen der Pacific Electric kostete es mich, um von Los Angeles„downtown“ nach Pasadena zu kommen.„Vergiß nicht, meine Großmutter zu besuchen; wenn du nach Pasadena kommst!“ hatte mir einige Tage zuvor eine amerikanische Studentin in San Franzisko noch nachgerufen.„Sie hat ein Auto und wird dich dort herumfahren. Ohne Auto bist du ein toter Mann in Kalifornien.“ Ich habe zwar die autofahrende Großmutter nicht be- suchen können, aber die Behauptung ist wahr: Fin Auto ist in Kalifornien„lebens- wichtig“. Das Land ist zu groß und die Ver- kehrswege sind zu lang, als daß man sie mit anderen Mitteln bewältigen könnte. Pasadena, ein einziger Garten. Pasadena liegt ungefähr 20 Meilen von Los Angeles entfernt, aber man findet keine Grenze zwischen den beiden Städten, eine geht in die andere über. Wohngebiete wechseln mit Industriegelände, längs des Weges stehen Fabriken aller Art. Die Bahn schlängelt sich eifrig durch einen schmalen Streifen sanfter Hügel, die mit kleinen, niedlichen Wohnhäusern im Ranch-Typ übertupft sind. Da breitet sich plötzlich das San-Gabriel- Valley vor dem Auge aus, ein breites, sonniges Tal, das sich drüben leicht an die steilen Hänge des Sierra-Madre- Gebirges anlehnt. Arroyo Seco, ein tiefer Erdeinschnitt, der früher Wasser führte, geht von dort aus und umschlingt die Stadt in weitem Bogen von Westen und Süden. 5 Pasadena schmiegt sich weit auf der breiten Talschle hin, eingebettet in ein wohltuendes Grün. das sich wie eine weiche Moosschicht über die Häuser und Straßen breitet, um vor dor prallen und selten ver- misten Sonne zu schützen Mit der szeni- schen Rückkulisse des Mt. Wilson und Mt. Lowe im Sierra- Madre- Gebirge bietet Pasadena das bezaubernde Bild einer Stadt, die nicht nur zum Besuch, sondern auch zum Verweilen und Bleiben auffor- dert. Dountown Pasadena Die Hitze lag bereits wie ein schnurren- der Kater über den dicken Steinmauern, als ich am späten Vormittag durch die breiten. sauberen Straßen Pasadenas schlenderte. Ich wollte erst einmal die Stadt sich selber präsentieren lassen, ehe ich zur City Hall, dem prächtigen, etwas pompösen, in spanischem Stil erbauten Rathaus Pasadenas ging, um dort freund- lich Grüßgott zu sagen. Schnurgerade, wie ein heller, glitzernder Pfeil zieht die Colorado Street von Osten nach Westen, der Broadway Pasadenas und beliebtes„Shopping Center“ für viele Men- schen von weither. Zwei regelmäßige Rei- hen von Palmen besäumen die vierspurige Fahrbahn zu beiden Seiten und wetteifern mit den buntfarbigen Markisen der Läden und Geschäfte, um Schatten zu spenden und die unermüdliche Sonne abzuwehren. Die „Shops“ und„Stores“ mit ihren geschickt und geschmackvoll dekorierten Schaufen- sterauslagen sind freundlich und einladend. Moderne Architektur bietet hier überzeu- gende Beispiele fortschrittlichen Bauens. Meist sind diese Geschäftshäuser einstöckig. nur die großen Department Stores, Drug- stores, Banken und Hotels sind mehrge: schoßig, gehen aber über 10 Stockwerke nicht Rinaus. Wolkenkratzer sind bei der Großräumigkeit und imensen Weite des Landes sinnlos. An allen Wegkreuzungen blinzeln rot und grün und gelb die Verkehrslichter die Straße auf und ab, um die unendliche Karawane der Autos sicher und reibungslos zu leiten. Die grasgrünen Bänke an den Bushaltestellen erscheinen wie ein freund- liches Kuriosum in diesem Lande, wo jeder hastet, sobald er das eigene Heim ver- lassen hat. Um die Mittagszeit bevölkern sich die Straßen schlagartig. Verkäufer- innen, Büroangestellte, Bankbeamte und Studenten laufen zum nächsten Drugstore, um sich einen„Hamburger“ oder ein „Sandwich“ zu kaufen. Wer mehr Zeit und Geld hat, geht in eine der zahlreichen Cafe- terias, und stellt sich, ein Tablett entlang der Speisetheke vor sich herschiebend, sein Menü selber zusammen. Nur wenige Men- schen haben Zeit und Gelegenheit, über Mittag nach Hause zu fahren. Die Leute auf der Straße Alle, die mir so auf der Straße entgegen- kommen, sind sehr gut und sorgfältig ge- kleidet. Die Männer tragen häufig nur Hose und Hemd und einen leichten Strohhut, sehen aber dennoch sehr„angezogen“ aus. Die Frauen kleiden sich in reizende, buntfarbene, manchmal kecke Kleidchen und pressen mit unnachahmlichem Geschick die vielen Ein- kaufstüten und Päckchen an sich, die sie vom„Shopping“ in der Stadt mitgebracht haben. Die Mädchen schwingen lustig ihre Handtäschchen und schwatzen munter vom letzten„Movie“ und von der nächsten„Par- ty“. Reizend sehen sie aus. Ich habe an der ganzen Pazifischen Westküste Amerikas nicht so viele hübsche Mädchen gesehen wie in Pasadena. In ihren offenen, freundlichen Gesichtern spiegelt sich der Abglanz eines frohen, unbekümmerten Lebens. Besuch in der City Hall Eine mächtige Kuppel thront wie eine Henne über dem Haupteingang des Rat- hauses, breite Treppenstufen steigen in eine große, kühle Halle, die gnädig Flure und Wandelgänge des Rathauses verteilt. Mit den beiden Seitenflügeln formt sich ein Innenhof., der in klösterlicher Stille daliegt. Etwas zögernd trete ich durch eine Flü- geltür, an der gelb das Wort„City Mana- gement“ steht.„Hallo,“ sage ich, daß das Mädchen hinter dem Schreibtisch fragend aufschaut. Ich wollte euch hier nur mal Guten Tag sagen, Ich komme von Lud- wigshafen, Germany, und bin „Heavens!“ ruft die Kleine überrascht, „Jou're from Ludwigshafen, our sistertown in Germany und schon faßt sie mich am Arm und schleift mich durch einen lan- gen Flur zu dem Assistent City Manager „This young gentleman is from Ludwigs- hafen.. stellt die Sekretärin vor. Mr. MecCurdy setzt die Brille ab und sieht mich groß an.„Is that right. sagt er ge- rührt, aber ich verstehe immer noch nicht, was eigentlich los ist. Sie sein der erste Mensch aus Ladwigshäfen, der je zu uns nach Pasadena gekommen ist. Welcome in Pasadena!“ Er setzt sich die Brille wieder ins Gesicht und schüttelt mir unamerika- nisch lang die Hand. Dann geht er ans Telefon und klingelt in der City Hall herum. Ich aber ergebe mich geduldig in mein(freundliches) Geschick Sensbach „„ daru Warum kauft man im Fachgeschäft? Im Fachgeschäſt sind Spezialisten am Werk, deren Fachkenntnis und fachmännischer Rat Ihnen zugute kommen. 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Es ist zweckmäßig, schon 2 Wochen vor dem 5 1 Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und lan Weiger u. roter Kosten der Kündigng und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung mit Angabe des beanspruchten Ranges 955 Magen 8 100 9* schriftlich einzureichen. 205 i 3 22 Grundstücksbeschrieb: 5 Fleischkäse, 1. Grundbuch von Mannheim, Band 320, Blatt 9, Lgb.-Nr. 11 0630; 5 K K* 30 1 a 85 am; Bauplatz(tatsächlich bebaut mit einer Werkstätte), Nieder- 5 rdkauer co 7 2 feld, 35 11, Schätzung: 2400.— DM Ghöchstzulässiges Gebo. 105 2. Grundbuch von Mannheim, Band 455, Blatt 18, Lgbr.-Nr. 11 063d; westf. Plockwurst 5 5 32 96 am; Hokreite mit Gebäulichkeiten, Stadtteil Neckarau, Germanls- N„„ e straße 13. Schätzuno: 25 600, DM(höchstzulässiges Gebot). 10. 0 Mannheim, 20. September 1950. Notariat II als Vollstreckungsgericht An 1515 10 U 5 dus 5 bri 1 7 lei. 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Runde hätte ihn Ezzard Charles jedoch beinah auf die Bretter gelegt Nach seiner Niederlage erklärte Joe Louis 5 auamt. 55 1 SiS 1 5 daß er g N Grund- TEE in der Nacht z um Donnerstag in New Tork die Chance, Ohne eine voreilige Kritik auszusprechen, Nagel e 5 15 13 e „ wurde durch den gzäheigen Riester e 1 de madnen. ur gart nach diesem Kamnpt gesagt werden, dan senlossenen linen Auge blinzelnd, sagte er: 2. bk 9 hiermit 80 7 arles er funden vollständig er— wenn der Sport auch(glücklicherweise) Ich bi Enid Ich 10a g 3 für ehe- ausgeboxt, womit der alte und neue Weltmeister nunmehr in sämtlichen Staaten der USA nicht mit einem Katzenjamme dete— ei 8 ö* als Schwergewichts-Weltmeister anerkannt wird. Der einst unvergleichli N a 1. 6 5 V 5 8 5 gleichliche„braune Bom- Enttäuschung ist. Irgendwo(in einem ganz 1 je i 8 1 annheim ber“, der den Titel mehr als elf Jahre hatte und mit 25 erfolgrei 1 idi i 1 i 0) ˙ . 0 8 8 greichen Titelverteidigungen verborgenen Winkel und sei es im Unter- 1 f inks 5 5 rauf 418 72 e ein Bild der Nie dergeschlagenheit, als die einstimmige Ent- bewußten) hatten doch allzu viele Boxfreunde e„ dee e 8 2.„ 5 3 5 K wur de. 5 gehofft, daß das„They never come backt“ von einträchtigt hätte. Ich hatte Freude am 1 F 1 unde, in der ein K.0.-sieg des„braunen Bombers“ im dem grandiosesten Boxer unserer Zeit, Joe Kampf, aber ich wußte von der siebenten JCCC0%V0%%, den. 0 en die Zuschauer etwas von dem alten Joe Louis. Kampf gesehen zu haben, und ohne daß bis die Lei ˖ Obwohl er wie ein Tiger nachsetzte, vermochte er 3 1 im l e e r Erben 0 5 jedoch Charles nicht von den Beinen zur Stunde Experten-Stimmen vorliegen, darf— 1 15181 55 5 1 0 1 8 1 8 Ring getrieben wurde. Dies war Louis auch nach den Berichten der großen 0 2„JFF gesang, weiteren Verlauf des Kampfes fand er keine Gelegenheit mehr, nischen Zeitungsagenturen über den Kampf- 0.: 1 1, 21. 219, 55 4 e Schlag anzubringen. Imm er weicher wurde er in den Knien und von verlauf geschlossen werden, daß er nicht ge- een eee e 8 5 Jett, 1 9 Runde ab war sogar die Möglichkeit einer K.o.-Niederlage gegeben. rade sehr„farbig“ oder gar erregend war-. wo wir Meister sind, müssen unsere Gegner zeit no Etwa eine halbe Stunde vor dem Haupt- 10. Runde: Joe geht gleich nach dem Gong Ezzard Charles erklärte nach dem Fight in mit einer Herausforderungsbörse zufrieden der Ver. kampf um die Weltmeisterschaft im Schwer- zum Angriff über und will die Entscheidung einer Kabine:„Jetzt weiß ich, daß ich der sein. Das gilt auch für Lee Savold.“ 1 Wider- gewicht wurden nur etwa 22 000 Zuschauer, erzwingen. Immer und immer wieder setzt 1 8 1 1 9 der Freiluft- 5 zum Angriff an. Kurz vor Beendigung der 1 5 Ave stalt 1 W. Lorker Lankee- Sta- Runde landet der„Bomber“ ein Hal d 8 04 Idh u VII. N k h Kslchtig, 8. 5 en Haken un N 8 5 75 3 Serählt. Durch die etwas unbeständige Charles taumelt benommen zurück.— Wer- U 0 un 90 drau 8 6 en Vor einer go en 1 9a 6 st tritt dien es viele vor, den Box- tung der UP: Zehnte Runde für Louis.. kae er erm Dapper 7 8 Bedeutend leichter hat es der VfR/ Wer ist am Sonntagabend Tabellenführer? vor dem 5 a 1 a. senem linken Auge an. Seine Nase blutete 1 1 1 1 1:. 125 8.. 89 0 Gomer kamen zlemlich noch icamer leicht Doch lieg der Titelvertei⸗ 3 525 15 29 45 es, nachdem am vergan- früht, beute schon irgendwelche Voraussagen Sleiche dem Club am Bieberer Berg passleren, undstüick 8 aus ihrer Feke und die ersten Schläge diger in seinen Angriffen nicht nach und er- senen Sonntag die Münchener Bayern ihr über das Abschneiden der einzelnen Vereine dann hieße am Sonntagabend der Tabellen- 1 Ranges Waren lediglich„Abtastversuche“ Louis konnte zielte gute Treffer. i 1 erstes Spiel verloren haben, keinen Verein zu machen.— Am Sonntag spielen: führer VfB Stuttgart. Wie aber, wenn es eine f Wenig später bereits einen guten Treffer am d lere f mehr ohne Punktverluste. In, Mannheim hatte VfR Mannheim— 1. Fe singen„Bombe“ gibt und er FSV Frankfurt heist 7 Kinn landen. Charles reagierte blitzartig mit 5 5 man sich am letzten Wochenende einen hun- Schweinfurt s— SV Waldhof— Abwarten und Tee trinken.(Also trin- 8 einer linken Geraden an Joes linke Gesichts- 12. Runde: Charles übernimmt erneut die FSV Frankfurt— VII. Neckarau ken wir Kaffee) Und en Wi. daß Nieder- hälfte. In der Folgezeit mußte der Ringrichter Initiative und schießt eine Linke in Louis 7)CCCVCCCCCCC Mühlburg und Fürth ire 8 iel w. A re Gebot, deide aus dem Clinch t„Gesicht ab, der mit zwei harten Körpertref-* N Sb vEs Fürth= Ss Reutungen w 1e Kämpfe Dafmatadlt Gebo. rennen. Wertung der n Kl f nen werden. während die Kämpfe Darmstadt a UP: Erste Runde für Charles. 1 5 1 5 voll nehtnen muß, AV Afacrsel Harne an e e gegen Ballspieler und Schwaben gegen Ein- ermanls- 2. Runde: Charles landete eine Linke in der keine dächnelte nds Wirkuns hintsriee⸗ GV vice Schwaben Augsburg— Eintraent Frankfurt tracht als offen anzusehen sind. Louis Gesicht, die dieser voll hinnehmen muß. sen. Charles setzt seinem Gegner mit wei- a 5 5 a g f gsgericht teren gut plazierten Treffern zu. Wertung: Die drei Mannheimer Vereine haben wie- Und drüben, über dem Rlein gutem reis wert Relais- in vier m., Opel d, vers. günstig ter Nr. uer-Ka- wertig, Schiebe- . Opel⸗ in gut. Meffert, tz 5 cd 9 Anschließend konnte der„braune Bomber“ die Initiative an sich reißen und seinen Gegner urch gutgezielte Körpertreffer zum Stoppen bringen. Dieser erwiederte die Treffer mit zwei leichteren linken Geraden. Im folgenden Schlagaustausch müssen beide einige Treffer hinnehmen. Ohne jeglichen Kampf trennte der Ringrichter beide Boxer. Die zweite Runde Wurde von den Ringrichtern als gleich be- wertet. 3. Runde: Charles landet kurz nach dem Antritt in schneller Schlagfolge mehrere Rechts- Lanks-Treffer, die jedoch dem„braunen Bom- ber“ nichts ausmachen. Louis geht erneut zum Angriff über und schießt eine harte Rechte ab. Der Kampf wickelt sich in der Ringmitte ab und Charles Schläge erweisen sich als die schnelleren. Louis versucht die Angriffe des Titelverteidigers abzuwehren, muß jedoch da- bei noch eine kurz gestochene linke Gerade in Kauf nehmen.— Wertung der UP: Dritte Runde für Charles. 4. Runde: bei dem Versuch, Charles An- griffe abzuwehren, konnte Louis eine rechte Gerade oberhalb des linken Auges bei seinem Gegner landen, der sich in der vierten Runde mit einem etwas geschwollenen Auge zum Kampf stellt. Charles Rechte ist des öfteren zu kurz und verfehlt das Ziel. Louis geht nach wechselvollem Schlagaustausch zum An- griff über und kann die Verteidigung seines Landsmannes durchbrechen und schießt in schneller Reihenfolge mehrere Rechts-Links- Körpertreffer ab. Wertung der UP: Vierte Runde für Joe Louis. 5. Runde; Charles stürzt sich nach dem Hong auf seinen Gegner und schießt eine inke-ab, Kurz darauf Clinch. Ezzard, hat die führen vommen undd ist immer und immer wieder im Angriff. Louis muß des öfteren harte Treffer einstecken, ist jedoch auf eine gute Vertei- digung bedacht. In schneller Reihenfolge schlägt Charles Rechts-Links und trifft dabei den Exmeister am Kopf.— Wertung der UP: Fünfte Runde für Charles. 6. Runde: Auch Joes linkes Auge ist, bei Antritt geschwollen. Erneut ist Charles der arigrelfende, der versucht, mit allen Mit- teln an den um 33 Pfund schwereren Exmei- ster heranzukommen. Louis beendet die sechste Runde mit einem schwer geschwollenen linken Auge.— Wertung der UP: Sechste Runde für Charles. . Runde: In der berühmten„siebenten Runde“ versucht sowohl Louis als auch Char- les die Deckung des Gegners zu durchbrechen und zu dem Schlag anzusetzten, der den Geg- ner auf die Bretter zwingen soll. Beide Boxer stehen sich des öfteren in dieser Runde im Nahkampf gegenüber und stecken harte und gut gezielte Treffer ein. Louis kann eine Links an Charles Kopf ansetzen. Charles hat die Schlagfolge zwei zu eins. Gegen Ende der Runde kommt der„braune Bomber“ frei und kann noch einige Punkte einholen.— Wertung der UP: Siebente Runde ausgeglichen. 8. Runde: Charles hat nun die Führung des Kampfes an sich gerissen und landet mehrers blitzartig geschlagene Treffer an Louis Kopf, dessen linkes Auge immer mehr zuschwillt. Louis Kampfkraft läßt etwas nach. Runde für Ezzard Charles. 9. Randes Charles schießt gleich eine Linke an Louis Kinn ab, der mit einer Linken ant- wortet, die Charles im Gesicht nehmen muß. Charles hat seinen Gegner dicht vor sich und zwingt ihn durch Rechts-Links-Schläge an die Selle. Nach wenigen Sekunden hat Louis jedoch die Situation durch eine harte Linke geklärt. Nach einem weiteren beiderseitigen Schlagwechsel wird Charles an der Nase ge- troffen, die zu bluten beginnt.— Runde kür Charles. Position in dieser Runde über- Runde für Ezzard Charles. 13. Runde: Charles setzt weitere rechte Gerade an das geschwollene Auge seines Geg- ners und stößt gleich mit Linken nach. Sein 5 Punktvorsprung ist immer erkenn- ar. 14. Runde: Ezzard sticht zum Gesicht des „braunen Bombers“ und bringt die Nase sei- nes Gegners zum bluten. Kurz darauf pla- ziert Charles eine Rechte und eine Linke an Louis Kinn, dem zwei harte Rechte an Joes Kopf folgen. Louis fällt dabei in die Seile und ist fast völlig deckungslos. Er muß einen wahren Sturm von schweren Schlägen über sich ergehen lassen, Charles kann jedoch nicht zum entscheidenden Schlag ansetzen. 14. Runde hoch für Ezzard Charles. 15. Runde: In der letzten Runde war Ezzard Charles in jeder Phase des Kampfes über- legen. Erneut wurde der bisher ungeschla- gene Ex weltmeister Joe Louis nach einer Serie von Rechts-Links-Treffern an die Seile gedrängt und erwiderte die Schläge seines Gegners nur noch schwach. Charles tri- umphierte mit Treffern im Gesicht des„Bom- bers.“ 15. Runde: Eindeutig für Ezzard Charles. Zwei Zeichnungen: W. Schneider dertprozentigen Erfolg ausgerechnet. Waldhof und Neckarau konnten auch sichere Siege lan- dlen, der VfR dagegen verlor gegen BC Augs- burg trotz besseren Spieles knapp. Da von 34 Spielen erst sechs erledigt sind, ist es ver- „MN.-Sportfeuilleton—„Kameraden im Boot“: „flännet, ewe krebse se. Coe is es aus da duübe. Aber nicht immer sprach Steuermann Hänschen Kalkhoff die reine Wahrheit Fachidem wir gestern Seppl Schneiders „Kameraden im Bot“, besprechen haben, veröffentlichen wir nachstehend einige Ab- schnitte aus dem Buch des Wahlmann- heimers. Seppl Schneider hat unter der rot- weihen Flagge des Mainzer Rudervereins begonnen. Das Kapitel behandelt Erlebnisse. Die Red. Nichts verbindet Menschen mehr als ge- meinsames Erleben. Das haben wir bei unserer Zusammenarbeit immer wieder empfunden. Alle Härten und Entbehrungen des Ruder- trainings haben wir gemeinsam getragen und nur das eine Ziel gekannt, die Flagge unseres Vereins zum Siege zu führen. Einen anderen Lohn gab es nicht als das köstliche Gefühl eines ehrlich und gemeinsam errungenen Er- kolgs. Aus dieser Grundlage erwuchs uns eine Kameradschaft, wie man sie selten sonst im Leben antreffen mag. Abend für Abend saßen wir nach beendigtem Tagwerk im Boot zu- sammen und arbeiteten an unserer ruderi- schen Vervollkommnung. Dabei kamen wir ums innerlich näher, lernten uns gegenseitig schätzen. Und wo noch Unebenheiten geblie- ben, schliffen wir sie ab und waren im übri- gen mit dem Schalk, der dem Mainzer ja im Nacken sitzt, jederzeit bereits, Menschen und Dingen die lustige Seite abzugewinnen. Wir fingen da vor allem bei uns selbst an, indem wir uns gegenseitig liebevoll„auf die Schippe nahmen“. Was mußte allein der gute Hanns Funk, die Nummer 3 unseres Vierers, alles über sei- nen Kneifer anhören, diesen Kneifer mit dem schwungvollen Kördelchen überm Ohr! Oder über seinen krampfhaft gezüchteten Schnurr- bart! Schließlich gar über seine„Orient- decke“, Als er sie zum ersten Mal vor unseren erstaunten und leider allzu kritischen Augen auspackte, schwor er uns, daß sie echt sei. Für ihn war das alte Familienstick eben eine echte Orientdecke. Wie ein Türke sei- nen Gebetsteppich, so schleppte Hanns diese Decke mit sich herum, sie diente ihm als Sitzunterlage bei der Bahnfahrt, als Kopf- dortige kissen zwischen den Renn 8 nach der Büsche. Heimlich wischte auch die Schuhe damit ab, Was wir anderen aber nie sehen durften, wegen der Würde des alten Familienstücks und seiner kostbaren Ab- stammung Ludwig Apel dagegen war der Mann, der regelmäßig seine Nachthemden und Schlaf- anzüge in den Hotels der verschiedenen Re- gattaplätze liegen ließ, weshalb die bald ver- zweifelnde sparsame Mama für die Luzerner Reise einfach kein Nachthemd mehr einpackte. Ludwig half sich durch ein altes, aus seiner Schülerruderzeit stammendes Trikot und gab ein prachtvolles Bild ab, als er sinnend darin im Zimmer umher wanderte, bevor er sich in die geliebten Federn begab. Lag er erst ein- mal im Bett, dann störte ihn kein vergessenes oder fehlendes Nachthemd mehr. Aber seiner Mutter Mahnrufe waren doch nicht ganz ver- gebens, und wir haben Tränen gelacht. als Ludwig, aus der Bergbahn vom Stanserhorn heraus, gerade als sie sich in Bewegung setzte, bittend und jammernd rief:„Halt, halt, ich hab mein Nachthemd! vergessen!“ 1 Ein weiteres vollgültiges Mitglied unserer Vierermannschaft war der Steuermann Hans Kalkhof. Mitten in der Trainingszeit war es, am Tage vor der Mannheimer Regatta 1923, als uns das berühmte Hänschen zum ersten Male steuerte. Wir wußten nicht viel mehr von ihm, als daß er nach seinem Steuer- manns-Sieg im Berliner Kaiserpreis 1911, da- mals sechzehn oder siebzehn Jahre alt, plötz- lich verschwunden war und erst wieder hin- ter einer Sektflasche, die nahezu größer war als der ganze Kerl, und die er ganz allein zur Feier des Tages leerte. „Augen im Boot!“ herrschte er uns an. Ich biß mir auf die Lippen, um nicht hellauf zu lachen. Dieser energische Ton! Ist das sein Ernst oder macht er Spaß?„Backbord höher an die Brust ziehen!“ Seine Kommandos kamen mit einer Stimme, die ans Befehlen gewohnt zu sein schien. Aber dazu lachte er wieder ganz verschmitzt. Wir wurden nicht recht klug aus ihm. Doch wie verstanden wir ihn mit der Zeit, und wie lernten wir ihn der einen schweren Spieltag vor sich. Das leichteste Spiel hat zweifellos der Vf R gegen Singen. An einem Sieg dürfte wohl kaum zu zweifeln sein. Alles andere wäre eine Sen- sation.— Weit schwerer hat es der SV Wald- hof, der in Sehweinfurt antreten muß. Die Schweinfurter sind auf eigenem Gelände schwer zu schlagen. Der SV Waldhof müßte schon an seine Form gegen Schwaben Augs- burg anknüpfen, wenn er zu einem vollen Er- folg kommen will. Ein Unentschieden würde hier nicht überraschen. Der VfL Neckarau hat in Frankfurt gegen den Fug ball s portverein eine besonders schwere Auf- gabe vor sich. Die Frankfurter haben zu Hause noch kein Spiel verloren, lediglich der BC Augsburg konnte unentschieden spielen. Wenn die junge Neckarauer Mannschaft mit dem gleichen Eifer wie gegen Schweinfurt an das Spiel herangeht, ist auch die Aufgabe in Frankfurt nicht unlösbar, obwohl man dem FSV die besseren Aussichten geben muß. Auch in den übrigen Begegnungen ist alles „drin“, sind es doch die„Herren“ an der „Tete“(ersten Sechs) die sich das Leben schwer machen. Die Bayern, erstmals geschlagen, und durch Verletzungen gehandicapt, könnten zu Hause gegen den Meister eingehen. Sollte das schätzen! Sechs Jahre bindurch teilten wir „ Freud und Leid mit ihm, trugen gemeinsame Schicksalsschläge und feierten Siegesfeste miteinander. Zehn Jahre oder noch mehr war er älter als wir, aber keiner fühlte diesen Altersunterschied. Hänschen war ein fairer Steuermann. Ich weiß nicht, daß er jemals im Rennen ausge- schlossen wurde. Schmeißwasser geben oder Anfahren kannte er nicht. Doch halt! Einmal habe ich es erlebt, in Godesberg 1923. Aber da war er in seinem Recht. Einer unserer Gegner hatte uns ziemlich weit in den Strom gedrängt, als Hänschen plötzlich vor uns eine rote Boje backbords auftauchen sah, die wir normalerweise auf Steuerbord hätten passie- ren müssen. Wir waren aus der Fahrbahn ge- raten. Eine kurze Ueberlegung. Ruckzuck! Ich glaube, mit zwei Händen hat er an der Leine gerissen, daß das Wasser nur so über das Steuer hinweggerauscht ist. Mit Hurra und Gebrüll gings dem Gegner, der noch schnell ausreißgen wollte, in die Seite! Am liebsten waren ihm die Rennen, die bei 1500 Meter geklärt waren. Da hörte man von Zeit zu Zeit sein exaktes„Zuckweg!“, „Ludwig, Kopf hoch!“,„Beinarbeit!“ Und wenn es dem Ziel zuging, schaute er sich noch einmal gemütlich um, informierte sich gewissermaßen, ob die Luft sauber sei. und schmetterte dann vergnügt sein„Hoppla, Leute!“ in die Mannschaft. Nicht immer waren seine Bemerkungen im Boot die reine Wahrheit. In scharfen Ren- nen waren seine Kommentare mit Vorsicht zu genießen. Oft schon behauptete er sehr zu Unrecht:„Es langt noch!“,„Ewe krebse sel“, „Ewe is es aus dadrübe!“ Wir sollten dies glauben, uns auch in hoffnungsloser Situation daran aufrichten. Ich denke an eine Sturmregatta in Luzern. Es war bei 1800 Meter. Wir lagen ganz drau- Ben im See. Unser Boot war„gestrichen voll“ und kam noch getragen von den Luft- kästen. Es rudert sich wie in Blei, und die schmerzhaft angeschwollenen Unterarme wol- len den Dienst versagen. Unter Land im ruhigeren Wasser führt Deutscher Ruder- Durch die sensationelle Wormatia-Nieder- lage in Trier ist die Neuauflage des Brust- an- Brust-Kampfes aus der vergangenen Saison zwischen Wormatia und dem 1. FC Kaisers- lautern vorerst beendet. Auch die Tatsache, daß am Sonntag mit dem 1. FC Kaiserslautern und FK Pirmasens führende Vereine auf den Plätzen der Gegner anzutreten haben, dürfte kaum zur Sprengung des Spitzentrios führen. Größtes Interesse beansprucht das Neuen dorfer Gastspiel bei Phönix Ludwigshafen, gilt es doch für die Gauchel-Elf in größerem Maße als für die Gastgeber, den Anschluß zu wahren. Der Phönix-„Wundersturm“ wurde vom 1. FCK entzaubert gegen die nicht ganz krisenfester Koblenzer allerdings ist dis Aufgabe nicht ganz so schwer. Sollte aller- dings die dpa-Meldung richtig sein, nach der sich die beiden vorzüglichen Stürmer Dattin- ger und Oster in Kaiserslautern den Arm ge- brochen haben(und ergo mehrere Wochen paussieren müssen), dann kann es leicht sein, daß der Vogel Phönix am Sonntagabend nur noch müde mit den Schwingen wackelt. Das Kaiserslauterner Lokalderby zwischen dem VfR und dem 1 FCK wird zeigen, ob die Dek- kungsschwächen des Meisters nunmehr end- gültig behoben sind. Für Tura Ludwigshafen gibt es in Worms kaum etwas zu gewinnen, um so weniger, als Blankenberger wieder im Wormatia-Angriff stehen wird. Der FK Pirmasens verbessert sich von Spiel zu Spiel. So wäre eine Punkte- teilung beim Landauer Gastspiel schon eine Ueberraschung. Trier könnte in Neustadt unter die Räder kommen. Auch Mainz 05 muß sich in Kreuznach vorsehen. In Andernach schließlich wird man gut tun daran zu denken, dab in Engers schon Favoriten Sestrauchelt sind. Auch Waldhof-Anhänger können am Sonntag Mannschaft begleiten Der SV Waldhof läst am Sonntag zu sei- nem Spiel in Schweinfurt einen Sondertrieb- wagen verkehren. Abfahrt ab Waldhof ist um 8,05 Uhr. Zusteigemöglichkeit besteht ferner am Hauptbahnhof, wo der Triebwagen 8,30 Uhr abfährt. Der Fahrpreis für die Hin- und Rückfahrt beträgt 10 DM. Die Fugballfreunde werden um 23.45 Uhr wieder in Mannheim eintreffen. Boxt Kupsch— Weidinger? Promoter Hans Ulmerich(Augsburg) hat die Sportredaktion des„MM“ von einigen Kampfabschlüssen in Kenntnis gesetzt. Dem- nach sollen am 30. September(das wäre am Samstag)) Hans Kupsch(Heidelberg) gegen Weidinger, und Werner Abele(Mann- heim) gegen Swoboda(Wien) in der öster- reichischen Hauptstadt boxen. Außerdem sei die Paarung Adi Hirsch(Augsburg) gegen Marchardt(Wien) angesetzt. Für diese Kampf- abschlüsse liegen der Redaktion keinerlei amtliche Bestätigungen vor. Wir geben die Nachricht deshalb„unter Vorbehalt“ wieder. verein Zürich, wir können es nicht genau feststellen, aber es werden so ungefähr zwel Längen sein. Auch Reuss-Luzern schafft sich langsam und stetig an uns vorbei. Hänschen hält die Situation nicht für verzweifelt, ob⸗ wohl er im Wasser sitzt und ihm bei jedem Einsatz die Brühe den Bauch rauf schlappert. Vielleicht kalkuliert er auch, daß die andern doch noch absaufen könnten. Jedenfalls stellt er freudig erregt und mit dem ganzen Auf- gebot seiner Stimme fest:„Männer, ewe führn mer!“ Hanns Funk erholte sich als erster von seinem Erstaunen und quittierte die offensichtliche Unwahrheit mit einem herz- haften„Du Lügebeutel, du dreckiger!“ S TEIIEN- AN GEB 2 1 Klöstern unter Erfol Zuhlreiche Reklamation Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten, den Einse mit beträcutlichen Kosten verbunden ist. von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenengebots- uch ihre Bewerbungsunterlagen zurückzutreichen. Zeugnisse, beglau- digte Abschriften und Photos stellen für die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar deren Wiederbeschaffung— soweit überhaupt möglich Provision, sofort gesucht. N ndern sobald als mög- gere Zeit Anzeigen-Abteilung ſohnung⸗ und Gipser- Gewindeschneidwerkzeuge IKON Spezlelgebiet Gewinde werkzeuge und Relbahle nahme der Vertretung interessieren, werden Werbung unter Beifügung eines Lichtbildes Referenzen zu richten an die Firma VERTRETUNG für die Reglerungsbezirke Mannheim, Neustadt frei geworden. 5 Herren, welche gründliche Kenntnisse auf dem fahrung in der Verkaufstätigkeit besitzen und sich für die Ueber- Jacob Neuroth Söhne, Remscheid-Lüttringhausen 5 Telefon 26 69. Reibahlen- Telefon 4 10 24. Tüchtiger, selbständiger Vertreter, der nachweislich in Kirchen und eingeführt ist, für Baden und Pfalz, bei hoher mit eigenem Wagen bevorzugt. Angeb. u. Nr. F 37893 an d. Jg., tücht. Brot- u. Feinbäcker, von 18 bis 20 Jahren, gesucht. Angebote unter P 37894 an den Verlag. 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September 1950, 20 Uhr, im Saale des Vereinshauses, Mannheim-Seckenheim, Zähringerstraße 80 zugunsten der Kriegerwitwen und-waisen der Ortsgruppe Wertvolle Preise vieler Seckenheimer Geschäftsleute ES wirken mit: Renate Friedhaber, Emmy Liebenwein, Lilli Wassermapu Gert Gliem, Adolf Pfister, Günter Schön Ansager: Alfred Blümmel Zeichner: Hermann Grimm Es spielt die Kapelle Walter Dietz 3 Eintrittskarten zum Preise von 5 1,50 und 1.— DNT Si. sind im Vereinshaus sowie bei allen Mitgliedern zu haben Das Erdendrama in pronh. Schau! ffentlicher Vortrag am Sonntag. I. Oktober, 17 Uhr, im Saal Mannheim, J 1. 14 Eintritt frei! 100* BGUmwWwolle garantiert wasserdicht mii aus Enõpſbatem eintacbigen Mol lfu ie. die beliebte Rag anform einreihig, verdeckte leiste Endlich. ein Mantel für jede Witterung! 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Ledige Mütter 8 218) Nur 10.00, 11.45 u. 22.00; So. nur 22.00 Uhr Sonntag vormittag 11 Uhr: Früh- Vorstellung Der Großfilm von der Deutschland- Rundfahrt Helden der Lanustrate KURBEL Tel. 3 18 96 Zur Festwoche des deutschen Films auch ein Spitzenfllm des deutschen Films Ruclolf Forster in seiner ersten Rolle nach dem Kriege Der Mann, der Drei Frauen bestimmen Schicksal und Meg eines großen Artes Olga Tschechow- Heidemdrie Hetheyer- Iise Steppert Beginn: 14.30, 16.30, 18.30, 20.30 Uhr Vorverkauf ab 12.00 Uhr: Theaterkasse und Kiosk J 1 Telefonische Bestellungen ab 10.00 Uhr unter Ruf Nr. 5 18 16 Sonderuorsellungen. HUB HEUTE Spötworst. Sennteg 23.00 „Luuter Liehe“ Eine prickelnde Angelegenheit mit Hertha Feiler Spezial- Sonntag Wiederh. Vorstellung 9.30 „ES TIE MENS Nach Emile Zolas Roman „La bèete humain“ Jean Gabin Simone Simon Sonntag 8 „bie Wins stirb 4 Eine Symphonie afrikanischer Jagden auf Grogwild Samstag nachm. 1 13.00 Kleine Preise 60,„80, 1. DM „Hänsel und Gretel Eine Stunde ins Märchenland Erlebnisse in freier Wildbahn Vorverk. z. all. Vorst. hat begonnen Wen! Wes tigt wen sch die tor, hab ber! die kei bar hin bin der blic We 802 trot Stop Krie fast reic tert täte das lane nun Hör ber dun Bes min Aar die glei. Ber Ber! lebe daß schr gen, lich und gese dies sein uns alle. nütz teln leist arbe den abge erfü einz Steu noch Ber! eine kügi 0 Bio groß mall Kon gese sieh Kom Lolge Schy Rind Butt 1 ben Day etwa ring- Milli Kasse der (81 diese Sach dam! guf! rung Bune durel DN Rege man ten Uebe ist r ire Gelc ret Ueb Nr. 227 Freitag, 29. September 1950 Sorgenbrecher ist die Arbeit SPD- Bürgermeister Max Brauer, Hamburgs ädtischer Staatschef, erklärte anläßlich der Fröffnungsfeierlichkeiten bei der Raffinerie der BP-Benzin- und Petroleum GmbH., Ham- burg, sinngemäß etwa folgendes: N Es sei eine Mär, daß die wirtschaftliche Verkrüppelung deutscher Gebiete durch Zonengrenzen und die Zerreißung jahr- hunderte alter Bindungen mit ausländischer Wirtschaft dazu zwinge, diese Verkrüppelung 5 Unabänderlichkeit anzusehen. Als Unab- bestätigt werde, weil eben Regeln am besten sich be- tätigen ließen durch Ausnahmefälle. Max Brauer schloß seine Ansprache mit dem „Lied der Arbeit“ und ließ keinen Zweifel kreisen stammende Sozialist, der Meinung sei, zuerst müsse gearbeitet werden, bevor über den Bedarf hinaus, Erhaltung menschen würdiger Existenz aus der Arbeit Frucht Nutzen gezogen wird z ur Befrie dig ung von Bedürfnissen. Aehnlich dünkt der Sinn und dle Absicht freundschaftlicher Abschiedsgesten zwischen dem greisen Führer des DGB Dr. h. c. Hans ckler und dem Bundeswirtschaftsminister . Erhard. Lieg doch Dr. Böckler mehr als urchblicken, daß die Auseinandersetzung ber die Durchführung großer sozialreforme- ischer Ziele fair und anständig geführt würde und daß diese Neuordnung des Lebens Millio- en schaffender Menschen wegen begonnen und beendet werden muß, ohne daß Wieder- nd Neuaufbau der deutschen Wirtschaft schaden darunter leide. Kein Zweifel, daß ge- erkschaftliche Forderungen, die in Zeiten ſufsteigender Wirtschaftsentwicklung gestellt erden, die meiste Aussicht auf Erfüllung erheißen ist. Eine Verkennung wäre es des- egen und eine Migdeutung, wollte jemand le jetzt gestellten gewerkschaftlichen For- igt darstellen, weil sie zu einer Zeit gestellt werden, die gekennzeichnet ist von einer cheinbaren Konjunktur. Die Scheinbarkeit leser Konjunktur ist der realpolitische Fak- or, mit dem die Gewerkschaften zu rechnen aben, denn es sticht die wirtschaftliche Bes- rung der breiten Masse ins Auge, ohne daß e vom Schein Getrogenen die Unwirklich- eit dieser Konjunktur erkennen. Und sie ist unwirklich. 5 Brauchen wir noch nach unserem Nach- barland, brauchen wir noch nach Oesterreich inüberzublicken, wo kommunistische Forde- ungen Lohnerhöhungen mit Preisstopp ver- inden wollen? Brauchen wir noch in ein an- eres Nachbarland, in die CSR hinüberzu- licken, wo eine Inflation unverkennbar in steter elterentwicklung begriffen ist? Wo— allen zialen und sozialistischen Denkens otz und zuwider die Löhne und Renten ge- oppt sind, auf der etwa fünffachen Vor- rlegshöhe, während die Preise wettlaufen und bei den lebenswichtigen Lebensmitteln fast das hundertfache der Vorkriegshöhe) er- reichten? Nein, wir brauchen dies nicht zu tun. Wir müssen jedoch angesichts der geschei- erten Experimente des Auslandes mit Reali- ten rechnen, von den eine die Tatsache ist, daß gewisse Erleichterungen für Westdeutsch- nd, so z. B. die Bildung eines deutschen ugen ministeriums, von einer Schuldanerken- ung abhängig gemacht wird, über deren Höhe die Fachleute streiten. Während, wie eits gemeldet wurde, die Gesamtverschul- lung mit rund 15 bis 16 Milliarden DM ein- Feschstzt wird, schätzte das Bundesfinanz- ministerium einen Gesamtbetrag von 50 Mil- fiarden DM.) Zu diesen Realitäten gehört das Aushängeschild westlicher Demokratie“, eich moralische und politische Auflage, erlin zu helfen. Es geht nicht nur um die drei Millionen Berliner oder deren in den Westsektoren benden Teil, sondern es geht auch darum, aß die einzigartige Gelegenheit, den Fort- hritt westlicher Wirtschaftspolitik zu zei- e inmitten östlicher Verplanung und öst- chem Raubbaus an Menschen, Maschinen und Material. ö f Daß der Widerpart wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Freiheit, daß der Osten uns ese Aufgabe nicht leicht macht, ist ebenso in politisch-a moralisches Recht, wie es sere politisch-moralische Pflicht ist trotz Nein! Berlin braucht Aufträge, Berlin muß beiten, Berlins Wiederaufbau-Kapazität muß ausgenützt werden und eingeschaltet in n westdeutschen Wieder- und Neuaufbau. Bedenken, daß durch neuerliche Blockade abgeschlossene Lieferverträge in etwa nicht Ut werden könnten, haben nur den einen einzigen Endeffekt bisher gehabt, dag die Steuerkräfte der westdeutschen Bevölkerung noch mehr angestrengt werden mußten, um den rlinern zu helfen. Das ist widersinnig in einer Zeit, in der Blockadegefahr gering- küsig ist, angesichts des Miglingens des ersten Blockadeunternehmens. Ist auch widersinnig um Hinblick darauf, daß die Konzernpolitik roßer Firmen, deswegen den Berliner— ehe- allgen— Stammhäusern ausweicht, weil die Konzerngewaltigen sich von dieser Stadt„ab- besetzt“ haben, Müßte es nicht vielmehr, der seh„Absetzenden“ Wunsch sein, bald wieder —— ) Wir entnehmen dem offiziellen Organ der Kommunistischen Partei in der CSR„Rude Pravo? bolgende September-Prelse: 1938 1000 fg 3,60 Kronen 1000 g 2,00 Kronen 1000 g 12,00 Kronen 360,00 Kronen 1 Stück 0,18 Kronen 6,30 Kronen ) Davon entfallen auf die langfristigen Anlei- den des Reiches und des Landes Preußen awes-, Voung- und Kreuger-Anleihen etc.) Wa zwel Milliarden Reichsmark, auf die Clea- kins- schulden(Stillnalteabkommen) etwa zwei Alliarden, auf die Schulden der Verrechnungs- 1950 200,00 Kronen 150,00 Kronen Schweinefleisch Rindfleisch Auer kasse rund 13 Milliarden und auf Forderungen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (le) in Basel 9, Milliarden Reichsmark.— Bei diesen Verbindlichkeiten muß nach Ansicht von Sachverständigen im Bundesfinanzministerium amt gerechnet werden, daß ihre Umstellung auf DM-Werte nach den Bestimmungen des Wäh- rungsgesetzes im Verhältnis von 1:1 erfolgt. Die undlesrepublik Deutschland würde gamit allein durch diese Verbindlichkeiten mit 35,3 Milliarden Dal belastet werden. INDUSTRIE. UD HANpELSBLA TT Seite 11 zurückzukehren und rauchende Schornsteine vorzufinden? 5 Ein Rudel zweit- und drittklassiger Jour- nalisten lebt davon mit wahrem Feuereifer, jeden an der Zonengrenze von den Russen festgehaltenen Lastwagen zu registrieren und der Welt hinauszuposaunen, nicht beachtend, daß bei dem— die Blockade beendigenden sogenannten Pariser Abkommen der Fehler gemacht wurde, die Verbotsliste, die Ausfuhr bestimmter Güter aus Berlin unmöglich machte, einer Revision zu unterziehen. Daß die östlichen Machthaber Wert darauf legen sich an diese Verbotsliste zu halten, kann ühnen nicht einmal verargt werden, wissen sie doch, daß sie dadurch uns umso größere Lasten aufbürden. Hier beißt sich nämlich die Katze gewisser maßen in ihren ominösen Schwanz. Die gro- Ben Beschlagnahmelagerr auf beiden Seiten der Zonengrenzen füllen sich mehr und mehr. Getreu der Devise„Haust Du meinen Juden, hau ich Deinen“ antworten die östlichen Grenzbehörden auf jeden von den westlichen Stellen beschlagnahmten Schmuggeltransport mit Kaffee, mit Tabak etc., mit Beschlagnah- mungen, Untersuchungen und Sicherstellungen von Transporten auf ihrer Seite. Müßig zu sagen, daß ien Rahmen des Inter- zonen-Handels-Abkommens Anstrengungen ge- macht werden, diesen unhaltbaren Zustand, der an unseren wirtschaftlichen Kräften saugt und zehrt ein Ende zu bereiten. Notwendig ist es aber hervorzuheben, daß keiner An- strengung gescheut werden darf, hier mit Arbeit und nur mit Arbeit der stetigen Ver- mehrung uns bedrückender Bürden entgegen- zuarbeiten. 5 Nichts wäre schlimmer in dieser Situation, als mitzuwirken an der Störung des sozialen Friedens. Daß es dennoch getan wird, aus Dummheit oder Machthunger, aus Bestechlich- keit oder aus anderen, ebenso niederen Be- weggründen, beweist, daß dieselben Kreise des Auslandes, die skrupellos genug waren, Millionen Berliner dem Hunger und der Kälte Preiszugeben, auch in der Bundesrepublik Schrittmacher haben. Doch es sibt einsichtige Leute, Menschen, denen des Volkes Gesamtwohl so sehr am Herzen liegt, daß sie, obwohl es in Zeitläuften politischer Verhetzung nicht zu ihrer Popula- rität beiträgt, mit dem„Liede der Arbeit“ zur Arbeit mahnen. Und das ist gut so in einer Zeit, in der moch viel gearbeitet werden muß, bevor die Schäden beseitigt sind. F. O. Weber 39 Staaten beraten in Torquay Zollreformen Störungen der Weltwirtschaft und Zollmauern sollen beseitigt werden Der Uebergang von der National wirtschaft, das heißt von der nationalistischen Geist atmenden Beschränkung des Handelsverkehrs innerhalb der Grenzen einer sich„Staat“ heißenden Gebietskörperschaft zur internatio- nalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit, dieser Uebergang geht nur etappenweise vonstatten. Etappenweise entwickelte sich auch die bis in kleinste Details ausgetüftelte Regionalisie- rung des Handelsverkehrs. Das Leitmotiv„Nur was unserem Volke nützt, akzeptieren wir“ hat sich als Trugschluß erwiesen, denn letz- ten Endes bleibt nichts mehr übrig zum Ver- dienen, wo alle nur verdienen wollen. Im Schatten des Handelsneides einzelner Natio- nen aufeinander kann eine Weltwirtschaft nicht gedeihen. Es gedieh auch nicht die nationale Wirtschaft, deren Kraftanstrengung zum erheblichsten Teil dem Ziel galt, dem Auslande vorzuenthalten, was für das inland Wohl gewünscht, aber nie erreicht worden ist. Aufspaltung ist Bal kanisierung „Gewünscht, aber nie erreicht“, so heißt gleichzeitig die Ursache jener weltpolitischen Spannungen, die in Wahrheit nicht auf die Aufspaltung der Meinungen darüber zurück- zuführen ist, was gesellschaftsstrukturell gut oder böse sei die östliche oder westliche Ideologie, sondern die darauf zurückzuführen ist, daß die Weltwirtschaft aufgespaltet und atomisiert wurde und zugleich balkanisiert. Am 28. September wurde in Torquay(Eng- land) die dritte internationale Zollkonferenz eröftnet und zum ersten Male seit zehn Jah- ren nehmen deutsche Vertreter an einer 80 bedeutsamen und wichtigen Welthandelskon- ferenz teil. In dem Maße, in dem die von den Amerikanern vorangetriebene Liberali- sierung fortschreitet, wird der Zoll wieder zum wichtigen Instrument der Wirtschafts- Politik. Seine Bedeutung steigt in demselben Maße an, in dem Handelsbeschränkungen verwaltungs- oder devisenpolitischer Art ein- geschränkt werden. Mit der Konferenz von Torquay sind für Deutschland gleichzeitig die Voraussetzungen für den Beitritt zu dem großen internatio- nalen Handelsvertragswerk des GATT(Gene- ral Agreement on Fariffs an Trade) geschaf- fen, Es handelt sich um einen Auszug aus der Welthandels-Charta von Havanna, an der 60 Nationen beteiligt sind, die einen Codex sinnvoller kaufmännischer Spielregeln zu- sammenstellten. 5 Bundesrepublik bedingt gleichberechtigt : Den deutschen Unterhändlern in Torquay ist Sleichberechtigung zugestanden bei ihren Verhandlungen. Nicht vergessen werden darf, 0 dal dies im gewissen Sinne eine Fiktion ist. e der Bundesrepublik zuteil gewordene zu- Bei der Vorbereitung dieser Verhandlung vor allem bei der Ausarbeitung des neuen Zoll- tarif-Entwurfes haben die Besatzungsmächte insofern ein gewichtiges Wort mitgesprochen, als die Deutschen nur solche Wünsche mit- nehmen dürften nach Torquay, die den Anfor- derungen der Besatzungsmächte entsprachen. Es sind also die deutschen Unterhändler an eine bereits präparierte Marschroute ge- bunden. Sie werden es nicht leicht haben, die Voraussetzungen für die Lebensfähigkeit bun- des republikanischer Wirtschaft zu schaffen. Westdeutschland ist aber nur dann lebens- fähig, wenn ihm die ganze Welt zu seiner Ausfuhr offen steht. In Fachkreisen hofft man, daß die Bundes- republik 15 bis 18 Verträge in Torquay ab- schließen kann. 5 39 Staaten nehmen an der Konferenz in Torquay teil. Sieben sind in diesem Gremium zum ersten Male vertreten(Z. B. Deutsch- land, Oesterreich, die Türkei, Uruguay und Peru). Ueber Zölle ist in den letzten Jahren schon mehrfach verhandelt worden, wobei die Be- deutung der Konferenzen von Genf(1947) und Annecy(1949) ziemlich gering war. Devisen- bewirtschaftung und mannigfaches Embargo erwiesen sich stärker als alle Zollvorschriften. Rationalisiertes Verhandlungs- 8 Stem Die in Torquay abzuschließenden Zollver- träge entstehen in multilateralen Verhandlun- gen, wobei sich die einzelnen Partner nur über solche Zollpositionen äußern, in denen sie un- mittelbar führend als Lieferant oder Abnehmer auftreten. Dadurch entfällt die Diskussion über zweit- oder drittrangigen Zollpositionen, die in den Gesprächen mit anderen Partner behandelt werden, in denen wiederum diese führende Lie- teranten oder Abnehmer sind. Es verhandelt jeder Staat somit nur ein einziges Mal jede Zoll- Position, und zwar mit dem jeweils wichtigsten Partner. Automatisch steht allen anderen Part- nern der Anspruch auf Gewährung von Sen- kungen oder der Anspruch auf eingegangene Bindungen zu kraft vertragsrechtlicher Meist- begünstigung. Wesentlich ist auch, daß ein Tor- dquay-Partner infolge des contractual right einem einzelnen Lande gegenüber weder Sen- kung noch Erhöhung von Zollsätzen ohne Ein- Willigung sämtlicher anderer Partner vorneh- men kann. Zollsenkungsla wine wäre erwünscht Europas Handelsverkehr steuert mit vollen Segeln der 7iprezentigen Liberslisierung 2. Die Europäische Zahlungsunion hat wesent- liche Erleichterungen im Devisenverkehr zur Folge. Soll Torquay sinnvoll sein, dann müßten Tabak-Geschäft in bedrohlicher Entwieklung Der Absatz der qualitativ guten Tabak- ernte in der Bundesrepublik, deren Wert auf 80 Mill. DM geschätzt wird, geht entgegen allen Erwartungen nur sehr schleppend und zu gedrückten Preisen vor sich. Wie vom Ge- schäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Landesverbände der Tabakbauvereine, Dr. Meißner, erklärt wurde, machen die Pflanzer, die über diese Tatsache sehr bestürzt sind, die Nichtvorlage des Tabaksteuergesetzentwurfes durch das Bundesfinanzministerium in erster Linie für den drohenden Zusammenbruch des Tabakmarktes 0 ich. Außerdem wird beanstandet, daß das Bundes wirtschaftsministerium im gleichen Augenblick, in dem eine gute Inlandsernte zum Verkauf steht, weitere fünf Mill,. Dollar zum Einkauf von USA-Tabaken freigegeben hat. Eine Besserung wird nur erwartet, wenn das Bundesfinanzministerium die 50prozentige Bei- mischung inländischer Rohtabake mit Steuer- begünstigung bei der Herstellung von Kein⸗ schnitt-Tabaken genehmigt und die übermäßi- gen Einkuhren eingeschränkt werden, bis die Inlanddsernte 1950 zu kostengerechten Preisen abgesetzt ist. 5 Zur Qualität der diesjährigen Tabakernte wird erklärt, daß der Jahrgang 1950 spezifisch leichthändig ist und gute Qualitäten sowohl ür die Zigarren- und Stumpenindustrie wie auch für die Rauchtabakherstellung besitzt. Ausrottung der Preistreiberei durch Einfuhr Bundeswirtschaftsminister Erhard hat am Mittwoch in Bonn die Liberalisierung der Ledereinfuhr in die Bundesrepublik verfügt, die von der Schuhindustrie beantragt worden War. Diese Maßnahme Prof. Erhards wird in Bonner Wirtschaftskreisen als ein„erster Schlag gegen die marktstörenden Tendenzen der Preisspekulation“ gedeutet und zugleich als ein Beginn der von Prof. Erhard mehr- fach angekündigten Marktregulierungsmaßnah- men angesehen. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt in einer offliziellen Verlautbarung dazu fest, daß der Bundes wirtschaftsminister diese Entschei- dung„unter Berücksichtigung der gesteigerten Nachfrage nach Leder und der hierdurch ver- ursachten Preisentwicklung auf dem Leder- und Schuhgebiet“ getroffen hat. Durch die Liberalisierung wird die Gewähr gegeben, dab die deutschen Leder- und Schuhpreise das europhische Preisniveau nicht Übersteigen, da die leder verarbeitende Industrie jetzt in der Lage ist, alle Möglichkeiten des Bezugs von imm Bundesgebiet verantwort- Leder in den Marshallplanländern auszu- schöpfen. g Nachdem rohe Häute und Felle bereits seit dem Vorjahr liberalisiert und Lederfertig- erzeugnisse in die neue Freiliste vom 14. Sep- tember aufgenommen worden waren, wird Leder als Halbfabrikat jetzt in dem dem- nächst erscheinenden Nachtrag zur deutschen Freiliste aufgenommen werden. Preistreiberei mit Häuten soll geahndet 4 Werden Auf Veranlassung der Preisabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums hat die Preis- überwachungsstelle in Düsseldorf der Staats- anwaltschaft eine Strafanzeige gegen den Ver- anstalter der Essener Häute-Aktion vom 7. September übergeben. Auf dieser Häute- Auktion kamen so hohe Preise zustande, daß sie gegen die Wuchergesetzgebung verstoßen. Man nimmt im Bundes wirtschaftsministerium an, daß die Staatsanwaltschaft auf Grund des Wirtschafts-Strafgesetzes die Anklage gegen den Veranstalter dieser Häute-Auktion eröff- nen wird. Dieses ist der erste Fall, in wel- chem die staatlichen Dienststellen gegen Wucherpreise vorgegangen sind. Insofern wird der gerichtlichen Entscheidung größte Bedeutung zukommen. 5 Direktor Fleischberger im Vorstand der Südzucker A. G. Wie numehr offiziell seitens der Leitung der Süddeutschen Zucker- Aktiengesellschaft mitgeteilt wird, ist in den Vorstand des Unter- nehmens der bisherige Leiter der Außenhan- delsstelle Frankfurt/Main, Direktor Fleisch- berger eingetreten. Direktor Fleischberger wird voraussichtlich ab 1. November 1950 seine Tä- tigkeit in der Südzucker beginnen. Vorläufig ist die Frage, ob und von wem der bisher von ihm eingenommene Posten in der Außenhan- delsstelle besetzt werden soll, noch nicht ge- klärt. Wie wir auf telefonische Anfrage er- fuhren, soll der Bundesernährungsminister seine Zustimmung dazu gegeben haben, daß Dr. Fleischberger in den Vorstand der Süd- deutschen Zucker A G. eintritt. Der neue Direktor der Süddeutschen Zuk- ker A G. ist 56 Jahre alt, stammt aus Bay- ern, war langjähriger Direktor der Baywa und wurde dann Direktor der Zentralhandelsgesell- schaft Ost in Berlin, wobei er seine Fähigkei- ten voll entwickeln konnte, als diese Gesell- schaft besonders in der Urkraine große Ver- mögen in Verwaltung nahm. die Zollverhandlungen ein Abbau bisheriger Systeme nach sich ziehen. Nichts wäre schlim- mer, als dem Abbau von Devisenbeschränkun- gen und der Außenhandels-Liberalisierung mit gewaltigen Zollmauern entgegenarbeiten zu wollen. Wieder Westdeutschlands Handicap 5 Bei dieser Betrachtung ist es notwendig, sich vor Augen zu halten, daß mit hohen, zum Teil sogar prohibitiven Zolltarifen, mit denen vor allem Italien und Frankreich nach Torquay ge- kommen sind, sich viele Länder nicht nur eine starke Position bei den Verhandlungen, sondern auch das Gleichgewicht ihrer Zahlungsbilanzen gesichert haben, so daß sie einer weiteren Libe- ralisierung des Außenhandels ohne Sorge ent- gegensehen können.. Westdeutschland durfte diesem Beispiel nicht folgen, obwohl es sich infolge des über- höhten Wechselkurses der Deutschen Mark be- reits in einer wesentlich ungünstigeren Lage befand, Wohin das führen muß, ist schon jetzt zu erkennen. Die Europäische Zahlungsunion War noch nicht einmal ratiflziert, als unsere Schulden bei ihr schon die erste Kreditlinie von 64 Mill, Dollar überschritten und damit die zweite Tranche erreicht hatten, die bekanntlich zu 20 Prozent mit Gold abgedeckt werden muß. Die BdL hofft allerdings gerade in dieser Hin- sicht auf ein besonderes Entgegenkommen von seiten der Zahlungsunion. Es ist aber selbst- verständlich, daß dieser Zustand der Inan- spruchnahme auch von Ausnahmebestimmun- gen auf die Dauer ebenso unhaltbar ist wie etwa der Versuch, durch eine restriktive Kredit- politik das zu erreichen, was uns beim Wechsel- kurs und bei den Zöllen mißlungen ist. 5 Amerikas Beispiel würde ziehen Man muß sich endlich auch darüber im klaren sein, daß eine Rückkehr zur Meistbegünstigung und die Liberalisierung des europäischen Han- dels die Dollar-Lücke nicht zu schließen ver- mögen. Ungleich wichtiger wäre gerade für Europa eine drastische Senkung der amerikani- schen Zölle, die auch nach den letzten Ermäßi- gungen noch immer sehr hoch sind und in vie- len Fällen prohibitiv wirken, Noch in ihrem letzten Jahresbericht hat die Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit ausdrücklich festgestellt, daß„der amerikani- sche Tarif die Möglichkeiten für europäische Verkäufe auf dem amerikanischen Markt weit⸗ gehend unterbunden“ hat. So gehen die ameri- kanische Zollsätze, um nur einige Beispiele zu nennen, bei Schuhwerk bis zu 35 Prozent, bei Baugmwollgeweben bis zu 57,5 Prozent, während der Durchschnittssatz für Gewebe 75 Prozent des Wertes, bei Kunstseidengarnen sogar 134 Prozent beträgt. Selbst die Tarifkommission der Vereinigten Staaten ist der Auffassung, daß eine 50prozentige Ermäßigung der amerikani- schen Zollsätze die Einfuhren um ungefähr 1.5 Mrd. Dollar erhöhen würde. Wenn man sich daher schon über Zölle unterhält, dann wäre zu Wünschen, daß auch von den Zöllen gesprochen wird, die heute noch das wichtigste Hindernis auf dem Wege zu einem ausgeglichenen Welt- handel darstellen.“ 5 0 Devisen für Italien-Reisende Anträge auf Zuteilung von Devisen für nicht- geschäftliche Reisen nach Itallen können noch bis zum 30. September gestellt werden. Wie vwo von zuständiger Seite erfährt, ist das zur Ver- fügung stehende Devisenkontingent im Gegen- wert von einer Million Dollar noch nicht aus- genutzt. Voraussetzung für die Erteilung der Devisenkontingente ist, daß der Antragsteller noch nicht das ihm zustehende Jahreskontingent von 600 PM für andere Reisen nach dem Ausland beansprucht hat. Einfuhrsperre erhöht die Preise Die am 1. September 1950 eingetretene Ein- fuhrsperre für deutsche Möbel nach dem Saar- land wurde, wie aus einer veröffentlichten Ein- Sabe des saarländischen Möbelfachverbandes an die Regierung hervorgeht, von saarländischen und elsäßischen Fabrikanten mit einer Preis- erhöhung von fünf bis 25 Prozent beantwortet, Schweinefleisch-schwemme droht Nach vorläufigen Berechnungen dürften die Schweinebestände in den westeuropkischen Län- clern im letzten Wirtschaftsjahr(1. Oktober 1949 bis 30. September 1950) gegenüber 1948/9 um 14 Prozent zugenommen haben. Mit etwa 39,3 Millionen Stück liegt der Schweinebestand., der vor dem Kriege 42 Millionen betrug, nur noch um sechs Prozent unter dem Vorkriegsdurch- schnitt. 3 Fleisch- Importe im wachsenden Ausmaß Etw-Wa 12 400 Tonnen Fleisch und Schlachtvieh einschließlich Speck wurden im Monatsdurch⸗ schnitt des ersten Halbiahrs 1950 nach Angaben des Bundesernährungsministeriums eingeführt. In den Monaten Juli bis September stiegen die Importe auf 18 000 Tonnen monatlich. Transportraumnutzung steigt Deutsche Handelsschiffe beförderten im August 1 264 777 Tonnen Güter gegenüber 1 071 986 Tonnen im Juli. Auf den Verkehr an der deutschen Küste entfielen davon 281 180 Tonnen, auf dle Auslandsfahrt 908 597 Tonnen. 8 Rundschreiben über Lohnveredelung Die Außenhandels-Abteilung des Bundeswirt- Wirtschaftsministeriums hat ein Ausfuhr-Rund- schreiben fertiggestellt, in welchem der Wirt- schaft Pinzelheiten über das zu beachtende ver- fahren bei aktiver und passiver Lohnveredelung bei Eigen-Veredelungen usw. mitgeteilt werden. Pfälzische Bierbrauer geraten in verlegenheit Der im Juli und August gegenüber den vor- monaten angestiegene Bierausstoß in Rheinland- Westfalen setzte sich im September trotz der Biersteuer- und Bierpreissenkung nicht fort, teilt desgebiet. res 1951 soll bereits im Oktober dieses Jahres 50% ige Exportsteigerung Bundeswirtschaftsinister Prof. Erhard hat seine Auffassung über die gegenwärtige wirt⸗ 0 schaftliche Situation und ihre Folgen in einem Memorandum dargelegt, daß der Regierung zu- geleitet wurde. Prof. Erhard fordert darin eine Kurzfristige 50prozentige Exportsteigerung, da allein eine 30prozentige Erhöhung notwendig sei, um die Preissteigerung auf den Weltroh- stokkmärkten bei Beibehaltung der gegenwärti⸗ gen Importe an Rohstoffen und Nahrungsmit- teln aufrechtzuhalten. Als Idealziel müsse gel- ten, für die Folgezeit das deutsche Preisniveau stabiler zu halten als das anderer Länder. Da- durch würde sich die deutsche Währung ver- bessern, die Ausfuhrchancen erhöhen und eine Ausweitung des heutigen Beschäftigungsvolu- mens erreichen lassen. Aus dieser Sachlage er- kläre sich seine Einstellung gegenüber den gewerkschaftlichen Forderungen nach generel- jen Lohnerhöhungen im Ausmaß von 15 bis 20 Prozent, da eine echte Chance bestünde, trotz der gestiegenen Rohstoffpreise das Niveau der Fertigwarenpreise in etwa zu halten, wenn durch verschärften Wettbewerb, wie er durch die zunehmende Liberalisierung ganz organisch auftrete, sowie durch die Ausdehnung des Wirtschaftsvolumens und die bessere Kapazi- tätsausnutzung der Betriebe entsprechende EKosteneinsparungen und Möglichkeiten der Preissenkungen erreicht würden. Prof. Erhard sieht die Schwierigkeiten für die Durchsetzung seiner Wirtschaftspolitik weniger in den mate- riellen als in den politischen Gegebenheiten, besonders aber in den großen Gefahren, die aus den weitverbreiteten, abwegigen finanzpoliti- schen Auffassungen resultieren. 11. Ausländische DM-Guthaben und Wertpapierdepots beschränkt beweglich Ueber DM- Guthaben und Wertpapierdepots, die zu Gunsten von Personen mit Wobnsitz oder Sitz außerhalb Deutschlands bei Geld- instituten im Bundesgebiet bestehen, kann nach der veröffentlichten allgemeinen Geneh- migung Nr. 45/50 zu den Gesetzen Nr. 52 und Nr. 53 der Militärregierungen(Neufassung) durch Umlegung zu anderen Geldinstituten im Bundesgebiet oder Westberlin verfügt wer- den. Die umgelegten DM- Guthaben oder Wertpapierdepots sind bei dem empfangenden Geldinstitut auf den Namen des bisherigen Berechtigten zu führen. Eine Uebertragung von einem Kontoinhaber auf einen anderen Kontoinhaber ist nicht statthaft. 7 85 Dieselbe Genehmigung der BdL, bestimmt, daß der Verkauf von Wertpapieren aus dem Besitz von Ausländern gegen Zahlung in DM auf ein Sperrkonto des Verkäufers bei eine Geldinstitut im Bundesgebiet oder in West⸗ berlin statthaft ist. Wie die Bdl. hierzu mit- teilt, ist Voraussetzung für den Verkauf, dag die Wertpapiere börsenmäßig gehandelt wer- den und daß der Verkauf zum jeweiligen Bör- senkurs oder durch Vermittlung eines inlän- dischen Geldinstitutes erfolgt. Die allgemeine Genehmigung tritt rückwirkend vom 10. Sep- tember 1950 an in Kraft. 5 Weiter erhalten durch die Verfügung der Bd, ausländische juristische Personen,— ländische Gesellschaften des und sonstige ausländie Firmen das Recht, ihre gesperrten Guthaben bei Geldinstituten Bundesgebiet genehmigungsfrei zur Bezahlung der Kosten geschäftlicher Reisen ihrer A gestellten im Bundesgebiet oder in Westberlin zu verwenden. Es können zu diesem Zweck bis zu 75 DM täglich für jeden Reisenden von Sperrkonten ausländischer Firmen abgehoben werden, doch dürfen insgesamt nicht mehr als 20 00 DM im Jahr von einem Konto zur Be- zahlung von Reisekosten verwendet werden. 400 000 Wohnungen Für das Jahr 1951 erwartet das Bundesmini- sterium für Wonnungsbau ein Bauvolumen von mindestens 350 000 bis 400 00 Wohnungen im Bun- Das Wohnungsbauprogramm des Jah fertiggestellt sein. Für die kommende Bausalso sind gewisse Arbeitsreserven vorhanden, N der zwischenbezirkliche Ausgleich der Arbeit Kräfte innerhalb der Länder und über die La dergrenzen hinaus nutzbar gemacht werden 80 Rurrnachrichten der Verband rheinisch-westfälischer Brauereien mit. Neben saisonellen Hinflüssen ist dieser Um stand nach Ansicht des Verbandes darauf zurii zuführen, daß der Konsument die Verbilligung zu wenig spürt. Der vom Brau- und Gaststät- tengewerbe mit der Regierung vereinbarte Au schankpreis von 32 Pfennig für das A-Liter-Glas setzte sich nicht stark genug durch, 1 Bundespost gut beschäftigt Die Verkehrsleistungen der Bundespost lagen im August in allen Dienstzweigen erheblich über den Leistungen des gleichen Vorjahresmonats zum Teil wurde ein Leistungsanstieg bis 30 Prozent erreicht. Die Zahl der beförderten Briefsendungen(323 Millionen) lag um 6, Prozent höher, die der beförderten Pakete(11,8 Millionen) um 32,1 Prozent höher als im Vergleichsmonat Gegenseitigkeitsgeschäfte nehmen zu. Seit der Anwendung der neuen Richtlinien fu die Bearbeitung von Gegenseitigkeitsgeschä wurden nach Schätzungen unterrichteter Außen- handelskreise Gegenseitigkeitsgeschäfte in Höh von etwa 20 Millionen Pollar(Exporte und Im Porte) zusammen genehmigt. Zahlreiche Antra egen noch vor. Die bisher genehmigten Rom bensationen beziehen sich ausschließlich auf Län der, mit denen die Bundesrepublik kein Handels. abkommen beschlossen hat. N Rastatt wird industriealisiert Vier neue Industriebetriebe haben sich Rastatt angesiedelt. Eine Gablonzer schmu. Warenflrma und ein Textilunternehmen, die b her ihren Sitz in Berlin hatten, eine Druckere und ein Spezialunternehmen für genormte Türen Wollen mit je 30 bis 70 Arbeitskräften die Pro duktion aufnehmen. a Frankfurter Effektenbörse 28. September 1950 Das Fehlen jeglicher Anregungen hemmte Frankfurter Effektenbörse. Unentschlossene Hal tung bestimmte den Marktverlauf. Die Ge- schäftstätigkeit verlief erneut in engen Bahn und beschränkte sich zumeist auf die Abwickl ing der wenigen vorliegenden Kundschaftorders. B. Kursbild wies im großen und ganzen nur weichungen von 1% auf, die jedoch in der Mehr- zähl nach unten gerichtet Waren. Stärker be- testigt waren Kaufhaus„Hansa“ mit einem Ge- Winn von 30%, während„Henninger-Bräu“ wi derum 2% anzogen. Kali-Chemie, Lanz sow RW stiegen um je 1½%, dagegen verzeichnet Eisenhütte Köln einen Verlust von 2%, Stah verein von 14% und Gute Hoffnungs-Hütte vo 1½9% Die Lethargie des Rentenmarktes fan- auch heute keine Unterbrechung. Tip für Schlechtwetter. Hamburg, 29. 9. 1950 Regenwetter und schmutzige Straßen stellen manche Frau vor die Frage: soll ich in leich- en Schuhen ausgehen und dafür einen upfen in Kauf nehmen, oder soll ich lieber zu Hause bleiben? Keins von beiden st nötig, denn Tretorn-Gummistſefel halten die Füße unbedingt trocken, erfreuen durch ihre elegante Form und kosten nur wenig d.— Es gibt eine reiche Auswahl an retorn- Wellington, Russenstiefeln und Veberschuhen.. 7 ,,, 5 RE 2. U 8 25 . e, 8 4 77 0 5 a Ace de, ele e NRN/ 4 8 91 * rakroku Wellins tous 1 EHroaN SGuNMNI-ustsschunt ratroaν Sunn sHRUFssNHEFEl eee Seite 12 MORGEN Nr. 227/ Freitag, 29. September 1950 Nicht Wünsche, sondern Taten! Zur Woche des deutschen Films von Ulrich Seelmann-Eggebert An diesem Freitag beginnt im westdeut- schen Bundesgebiet nach mancherlei Für und Wider die Woche des deutschen Films“. Es war ihr nicht nur ein Protest des Generalvertreters der Motion Picture Association of America vorausgegangea, der sich gegen die Gewährung eines zehn- Prozentigen Sonderrabattes an die Kino- besitzer wandte, sondern es hatte auch nicht an Gegenäußerungen seitens der Filmtheater und des Publikums gefehlt, die in diesem„Beschluß“ der Spitzenorga- nisation der deutschen Filmwirtschaft eine undemokratische Maßnahme gegen die freie Filmauswahl sahen. Trotzdem ist da- mit zu rechnen, daß sich der weitaus über- Wiegende Teil der deutschen Lichtspiel häuser an dieser Werbewoche beteiligt; allerdings wohl nur in gewissem Umfang mit dem deutschen Nachkriegsfilm, dem die Werbung eigentlich gilt. sondern es Werden auch sehr viel Reprisen alter deut- sicher Filme und auch neue Filme öster- reichischer Herkunft herangezogen werden. Daß heute, fünf Jahre nach dem totalen Nichts, bereits wieder über hundertsiebzig deutsche Nachkriegsfilme angeboten wer- den, ist zumindest schon ein quantitativer Beweis für die Lebensfähigkeit der deut- schen Filmindustrie. Und daß die Film- Wirtschaft wieder ein volkswirtschaftliches Faktum von außerordentlicher Bedeutung geworden ist, steht auch außer Zweifel. Die Kalamität liegt eben darin, daß der deutsche Nachkriegsfilm von der Qualität her noch nicht für den Export wieder wettbewerbs- fähig scheint, und daß er auch im Inland gegenüber dem unerschöpflichen Angebot technisch überlegener Werke aus Hollywood und dem übrigen Ausland viel an Boden verlor. Hier nun gilt es zu werben, hier gilt es vor allem zu helfen, und unter die- sem Gesichtspunkt sollte man alle etwalgen Einwände zurückstellen, um endlich der deutschen Filmproduktion jene notwendige finanzielle Basis zu schaffen, von der A¹ erst ein Wiedererringen verlorener Posi- tionen möglich sein kann. Ueber der Kritik an den künstlerischen Werten des gegenwärtigen deutschen Films werden leider fast immer die wirtschaft- lichen Voraussetzungen übersehen; die kürzlich herausgekommene, vieldiskutierte Schrift des Berliner Filmkritikers Wolf- dietrich Schnurre war eines der besten (bzw. schlechtesten) Beispiele dafür. Schon vor dem Krieg hat ein Film der besseren Durchschnittsklasse seine 700 000 Mark gekostet, und zum Wiedereinspielen dieses Betrages standen alle Filmtheater des da- maligen„Großdeutschland“ offen. Heute, nachdem die Lebenshaltungskosten etwa das Doppelte betragen, die Preise für das technische Material oft auf ein Vielfaches wuchsen und sich auch die auf dem Film liegende Steuerlast beträchtlich gesteigert hat, kann trotzdem für kaum einen Film mehr als der Betrag von 700 000 DM. auf- gewandt werden, und zur Auswertung Steht nur das kaum die Hälfte der seiner- zeitigen Theaterzahl umfassende West- deutschland zur Verfügung. Mit dem in der Sowjetzone gelegenen Filmgelände von Babelsberg hatte der deut- sche Film fast seinen ganzen Atelierraum verloren. Nur unter größten Schwierigkei- ten und Opfern konnten neue Arbeitsmög- lichkeiten geschaffen werden. Heute ist micht nur das Atelier von Geiselgasteig ver- gröhert, sondern darüber hinaus hat man in Berlin und Hamburg, in Göttingen, Wiesbaden und Freiburg neue Filmateliers geschaffen. Der deutsche Film ist einmal in der Welt ein Qualitätsbegriaf gewesen. Das War, als F. W. Murnau, Fritz Lang. G. W. Pabst, Frank Wusbar. Arnold Fanck auf dem Regiestuhl saßen, als Darsteller wie Emil Jannings, Heinrich George und viele andere noch Weltgeltung hatten, und als, Was das Wichtigste war, noch Filmwirt- schaft und Volkswirtschaft eine gesunde, normale Grundlage hatten. Murnau ist tot, Lang und Wysbar sind in Amerika, Pabst ist alt geworden und heute in Oesterreich, Fanck hat man seit dem Krieg noch keme Arbeitsmöglichkeit gegeben, und auch die Elite der Schauspieler ist heute nicht mehr. Aber wenn man die fünf Nachkriegsjahre noch einmal überdenkt, wenn man sich ar bemerkenswerte Filme erinnert, so gibt es doch wieder eine ganze Anzahl, die über den Durchschnitt hinausragt: Wolfgang Staudte hat„Die Mörder sind unter uns“ und„Rotation“ gedreht, Wolfgang Lieben einer„Liebe 47“ und„Meine Nichte Su- sannel, Helmuth Käutner„In jenen Tagen“ und„Epilog“, Josef von Baky„Der Ruf“ und den„Brandner Kaspar“, Eugen Vork (der inzwischen allerdings zur Sensations Kolportage überging) anfangs noch„Mori- turi“, Erich Engel„Die Affäre Blum“, Ro- bert A. Stemmle Berliner Ballade“, Kurt Maetzig„Ehe im Schatten“ Rudolf Jugert den„Film ohne Titel“, in erster Linie auch Harald Braun mit„Nachtwache“, der als erster deutscher Nachkriegsfilm einen inter- nationalen Preis zuerteilt erhielt.— das ist doch schon, als Bilanz von vier Jahren, ein durebaus positives Ergebnis. 5 Alle diese Filme werden jetzt in dieser Woche noch einmal auf dem Spielplan der Kinos erscheinen, daneben allerdings auch die Fülle des Mittelmaßes und des Mig- lungenen. Man hat eingewandt, daß eine Kritiklose Terminierung aller Nachkriegs- filme(mit Reise nach Marrakesch“,„Beate, „Unser Mittwochabend“,„Finale.„Herz- könig“,„Maharadscha wider Willen“ und wie sie alle heißen) eher eine Aktion Segen den deutschen Film werden könne. Gewig, mit den internationalen Spitzen- werken eines Duvivier, Rene Clair, H. G. Clouzot, John Ford. Carol Reed oder Ros- sellini können wir heute noch nicht kon- kurrieren. Aber diese, Woche des deutschen Films“ soll auch keine Leistungs- schau sein, sondern sie ist eine Notmag- nahme und ein Mabnruf. Die Möglichkeiten, der deutschen Film- produktion zu helfen und sie zu retten, sind seit Monaten Gegenstand der Erörte- rung. Die Vorfinanzierung der Filmpro- jekte durch den Bund und die Länder, die bereits in Kraft trat, wird zum großten Teil wieder von der Steuer geschluckt. Eine Importquote für Auslandsfilme, wie sie vorgeschlagen wurde, hat sich jetzt gerade in England als Mißerfolg erwiesen und würde vor allem auch Gegenmßnahmen des Auslands gegen die dortige Einfuhr deutscher Filme bewirken. Die Qualitäts- steigerung, wie sie erforderlich ist, kann nur Aurch eine Erneuerung der Filmwirt- Rudolf Forster Hatheyer, Ilse Steppat, Olga Tschechowa in dem Füm„Der Mann, der zweimal leben wollte“. Bruni Löbel Jeanette Schultze Drei Gesichter des deutschen Films, die uns in neuen Filmen begegnen werden. Rudolf Forster spielt zusammen mit Heidemarie Bruni Löbel, die charmante Chem- nitzerin, die schon in der Schulzeit debütierte, ist in„Mädchen mit Beziehungen“ zu sehn, und Jeanette Schultze schließlich ist eine der Darstellerinnen des Käutner-Films„Epilog, der heute in mehreren westdeutschen Filmtheatern anläuft. Aufnahmen: ND)/ Schorcht, Real/ Allianz, CCC/ Allianz schaft und der Filmproduktion von innen her kommen. Wenn Maßnahmen zur Förderung des deutschen Films in Erwägung gezogen wer- den, so sollten sie die finanzielle Sicher- stellung durch Gewährung von Krediten, die nicht nur dem risikolos sicheren Ge- schäftsfilm offenstehen(ö), und durch Sen- kung der untragbar hochgeschraubten Vergnügungssteuer bewirken, und sie soll- ten vor allem durch eine großzügige Nach- Wuchsförderung die notwendigen neuen künstlerischen Impulse anbahnen. Der Film mit seinen Millionen-Beträgen kann nicht wie die andere gewerbliche Wirtschaft Allein auf privater Initiative und privaten Mitteln beruhen, Als Hinweis und Appell in diesem Sinne ist die„Woche des deutschen Films“ gedacht und zu verstehen. Das Publikum Möglichkeit soll sehen, daß es neben den Wildwest- Sensationen und den technicolorierten Revuen auch noch gute und unterhaltende deutsche Filmwerke gibt, und die verant- Wortlichen Stellen unseres Staates sollen erkennen, daß eine quantitativ beachtliche deutsche Filmproduktion existiert, die die zur qualitativen Steigerung braucht. Wie die öffentliche Meinung der Welt von uns denkt, was die breite Masse des Auslands von den Deutschen weiß und sieht, ist zum großen Teil das, was unsere Filme ihnen zeigen. Von 1923-1925 und dann nochmals um 1930 stand der deutsche Film künstlerisch führend in der Welt da und war damals unser vielleicht wirkungs- vollster diplomatischer Vertreter. Darauf sich zu besinnen und daraus die Konse- quenzen zu ziehen, bietet die„Woche des deutschen Films“ den geeigneten Anlaß. Die Fassade der kalten Pracht Versuch einer Natur beschreibung des„vornehmen Hauses“ Es wurde zur Zeit der Industriebarone geboren, so um 1910. Es liegt in der Moltke-, Hohenzollern-, Kronprinzen- oder König straße— womit nichts gegen Moltke gesagt sein soll— und hat einen Vorgarten. Der Vorgarten ist wegen der Mülleimer und der Distanz. Man kann ja nicht wie eine Ge- müsehändlerin am Bordstein stehen. Das Haus ist aus einem scheußlichen gel- ben Stein und hat eine Fassade. Fassade ist immer sehr wichtig. Sie zerfällt in die Hauptbestandteile: Portal, Balkon, Gesims und Schuttgebrösel. Das Portal ist eine pom pöse Angelegenheit mit zwei Säulen und einem Giebel, der auf beiden Seiten antik anfängt, aber in der Mitte plötzlich durch- bricht, als ob man ihn abgehackt hätte. In das Nichts seiner Mitte ist ein Wappen- arrangement eingeschoben. Wappen ist wich- tig, es bedeutet, daß man von Familie ist. Hier scheint der Stammbaum ziemlich ver- zwickt zu sein, das einzige, was deutlich herauskommt, ist eine Art Götz von Berli- chingen. Ueber dem Portal dagegen ist Ro- meo- und Juliastimmung, ein Balkon mit Eisengitter, der von italienischen Palästen träumt. Zwei bärtige Männer stehen darun- ter, sie sind/ aus Stein und stemmen mit sichtlichem Unwillen das ganze ina die Höhe. Vom Nabel abwärts sind sie Säule, das er- fordert der Anstand und die Mythologie. Pfui, was ist das? Wir reiben uns die Augen, statt eine Rose fällt der Staub eines ausgeschüttelten Vorlegers vom Balkon. Tre- ten wir also zwischen die Kehrrichttonnen, die im Vorgarten wachsen und besehen das Gesims! Bevor wir noch mit Voluten, Zahn- schnitt und ähnlichem stilvollem Krims- krams klar kommen, der dort oben herum- läuft, haben wir schon wieder was in den Augen. Diesmal ist es einwandfrei Schutt- staub und wir entdecken einen langen Riß. Das vornehme Haus wird doch nicht? Sieh mal, sie! Die Eisenstäbe des Balkons sind ja eigentlich so verbogen, als ob dort die ERC AUF ABWE CEN Roman von Hans Thomos Copyright by Verlag des Drudchauses Tempelhof, Berlin 48. Fortsetzung „Ja. Aber ich bin dabei gestört worden. Fahren Sie langsam weiter zur Abbaye, ja? Ich wohne dort. Ich wohne in jedem Frühjahr dort. Bis die ersten Gäste kom- men, dann fahre ich ab.“ Sie fuhren langsam am Haus von Onkel Raymond vorbei. Es war dunkel, und John Percival glaubte das Schnarchen des Alten durch die Mauern hindurch zu hören. Sie fuhren weiter und bogen ein zur Abbaye. Der Wagen schlich sich leise wie ein Raubtier über den Ufersand. Als er hielt, drehte John Percival die Zündung ab. Nun War es ganz still um sie. Er blieb sitzen, und auch sie rührte sich nicht. „Ich denke über etwas nach, Monsieur“, sagte sie gedehnt. „Ich weiß, Madame“, entgegnete John Percival gelassen, wir haben uns ja eben darüber ausgesprochen. Sie fragten mich, ob ich Lust dazu hätte, Chauffeur bei Ihnen zu werden und Sie sicher über den Balkan zu steuern. Ich stimmte Ihnen er- freut zu und zeigte Ihnen meine Zeugnisse. Es waren gute Zeugnisse. Madame, aus den besten Häusern. Sie waren zufrieden damit, und wir einigten uns. Die Frage des Gehaltes liegen Sie allerdings noch offen, Aber ich sagte Ihnen, daß ich noch jener altmodischen Schule entstamme. in der die Bediensteten mehr auf das Ansehen der Herrschaft Wert legen als auf den Lohn. Und wir beschlossen, daß ich übermorgen früh meine Stellung anzutreten habe. Es deckte sich auch mit meinen Dispositionen.“ Sie lachte ihr weiches, dunkles Lachen und sah ihn schief von der Seite an.„Sie verschweigen das Wichtigste, Monsieur!“ „Ach ja, richtig! Sie fragten mich nach meimem Namen, und ich nannte ihn Ihnen. Er ist John. Sie fanden, daß es der rich- tige Name für ein Chauffeur ist. Er muß nur kurz und mit einem halben Niesen ausgesprochen werden. John“, sagten Sie, Sie bringen den Wagen morgen früh in Ordnung urid lassen ihn abschmieren. Urid ieh sagte Ihnen, daß Sie ohne Sorge sein Könnten!“ „Sie sind vergeßglich, John! Ich sagte Ihnen, daß Sie morgen um zehn Uhr mit mir nach Aix fahren, damit wir eine Uni- form für Sie aussuchen. Das Ansehen der Herrschaft hängt entscheidend vom Aus- sehen der Dienerschaft ab, nicht wahr? Sie baten mich außerdem um einen Vorschuß, und ich sagte ihn Ihnen zu.“ „Das letztere habe ich überhört, Ma- dame. Aber über die Uniform läßt sich reden.“ „Meinen Sie es wirklich ernst?“ fragte sie nachdenklich. 5 i „Selbstverständlich, Madame! Wir waren uns ja bereits einig!“ „Nun gut“, sagte sie und öffnete den Schlag,„dann bis auf morgen früh um zehn!“ John Percival schoß um den Wagen, er- griff den Schlag, verbeugte sich steif und BHielt eine eingebildete Mütze hölzern in Schulterhöhe. Seine Oberlippe zog sich Slatt nach unten, und die Brauen wander- ten hochmütig nach oben. Er sah aus wie ein vornehmer Karpfen, der bekümmert War. steinernen Männer gerauft hätten und unter dem Dach ist auch nicht alles in Ordnung. So haben also der Zahn der Zeit und die Bomben ihm eins angeknabbert. Vielleicht ist das möblierte Zimmer das wir hier suchen, doch nicht so teuer? Gehn wir Hinein! Natürlich hat es nur eine Klingel, ein vornehmes Haus hat wie ein vornehmes Zimmermädchen nur einen Herrn. Dafür Sibt es heute ein kleines Adreßbuch neben der Tür, eine Liste der jetzigen Inwohner mit der jeweiligen Anzahl von Klingelzei- chen, auf die sie reagieren sollen. Im Flur empfangen uns Putten mit Rosen, aus Stuck natürlich, einmal Putten links, einmal Put- ten rechts. Oben drüber ist ein Loch, und es sieht so was wie Lehmgeflecht durch. Aber die Putten! Zwei flattern in den Lüf- ten, wobei sie mit einem Wurstärmchen einen Rosenkranz über ihrem Lockenkopf schwenken und mit dem andern überschüt- ten sie ein drittes mit einem wahren Rosen- regen. Wir stellen unser Gemüt auf sonnig und besehn den Flur. Er ist dreistufig wie eine Luftschutzschleuse, die vorderen hellen Teile sind so geräumig und nutzlos, dag man ein kleines Büro unterbringen möchte, der hintere Teil ist duster. Ob wegen der Vornehmheit oder des abgeblätterten Ver- putzes, steht dahin. Die Hauswirtin nötigt in ihren Wohn- schlaf-Salon. Er hat die größe eines Be- triebs-Eßgsaales und die Höhe eines Einfa- milien-Fertighauses. Die Dame ist Witwe eines Sowieso-Rates und trägt schwarz mit Brosche. Wir nehmen unter einem Garten- schirm Platz. Aber Pardon, gnädige Frau, es ist gar kein solcher, sondern eine Steh- lampe. Die ungewohnte Größe und Lang- stieligkeit hat uns verwirrt. Um den Schaft herum wächst ein kleines Tischchen, auf dem ein Samowar steht. Kein wirkliches Tischchen, versteht sich, das man gebrauchen könnte, bloß so zur Dekoration. Unwillkür⸗ „Abgemacht?“ „Sehr wohl, Madame“, nahm vorsichtig ihre Hand. Als er nach Hause ging, war er so mit sich beschäftigt, daß er am Hause von Onkel Raymond vorbeilief und dicht bis vor das Städtchen geriet. Es störte ihn wei- ter nicht. Er ging ans Ufer. fand einen schmalen Bootssteg und setzte sich einsam auf die äußerste Planke. Als er die Pfeife aus der Tasche nahm, stieß er an etwas Raschelndes. Es war ein zerdrückter Brief. Er besah ihn und glättete ihn auf den Knien. Darm begann er ihn zu falten und zu pressen. Er kniff ihn längs, bog ihn und strich ihn mit den Fingernägeln quer. Etwas Spitzes entstand. Er schlug es ein, wendete es und preßte es wieder. Dann setzte er es vorsichtig auf das Wasser und gab ihm einen Stoß mit dem Zeigefinger. Ein Schiffchen begab sich auf große Fahrt in den See. John Percival zündete sich die Pfeife an und sah ihm aufmerksam nach. * sagte er und Der weiße Wagen hielt schütternd auf dem Marktplatz von Aix-les-Bains. Sie blickten sich suchend um. John Percival War ein Muster an korrekter Zurückhal- tung und beflissener Unpersönlichkeit; er nahm ihr damit jede Möglichkeit eines Ge- spräches. So Waren sie ziemlich einsilbig nach Aix gefahren. Eine fremde Befangenheit stand zwi- schen ihnen. Immerhin— es wuchs etwas zwischen ihnen auf, und es mußte bald etwas geschehen. 5 Das Städtchen lag noch in der Erwar- tung des Sommers. Die Straßen waren leer, das Kopfsteinpflaster ungepflegt. Die großen Geschäfte für die Fremden steckten lich drehn wir die Augen zum Lampen- schirmhimmel empor: er ist grün und violett gemustert. und hat ringsum Fransen. Ein be- merkenswertes Stück, murmeln wir. Die gnädige Frau hat es als Hochzeitsgeschenk von der Baronin Dings bekommen. So,— Hm. Ob man das Zimmer sehen könnte? Es geht eine Treppe hinauf, die in einem Pfosten endet, der sich als korinthische Säule maskiert hat. Das arme Mädchen, das nier Abstaubt. Nein, das Mädchen staubt nicht, es ist entlassen, seine Schwester bekam ein uneheliches Kind. Die Untermieter haben freundlicher weise die Pflege des Hausflurs übernommen. Man kann ja heute nur Un- termieter nehmen, die Liebe und Verständ- nis kür die Wohnung aufbringen. Neulich hatte man Flüchtlinge aus dem Odergebiet, es War nicht zu glauben, diese Leute wollten immer.. Aaah, hier das Zimmer! Das möblierte Zimmer besteht aus rein- lichem, abgeschabten Plüsch, Sofa plus dito Sesseln, Fransen, Verzierungen, Stuck(Akan thus, Lorbeerblätter, Füllhörner und Amor- pfeilköcher, ganz tolle Sache), einem Skalp von Teppich, einem Kleiderschrank mit sperriger Tür, einem Feldbett. Bestückung des Bettes ist spartanisch. Außerdem ein undefinierbares Gestell. Das ist zum Kochen. Die Leute von der Oder kochten darauf. Ach, in der Küche konnten sie nicht? Aber nein (Griff zur Brosche), natürlich nicht. Den Teppich muß man übrigens sehr pflegen, es fällt immer etwas Kalk von der cke. So, hm. Der Preis? Sieh mal, da hängt ja auch Napoleon! Mal was anderes wie die Königin Luise. Der Preis, ja. Wir sehen Napoleon an, Napoleon sieht uns an. Wir flüchten. Auf der Straße sehen wir erst, daß neben dem Haus ein leerer Platz ist, eine Keller- ruine. Im Garten ein zugeschütteter Bom- bentrichter. Von hinten sieht das vornehme Haus gar nicht schön aus. Ziemlich mitge- nommen, geradezu alt und krank. Aber die Fassade hält sich. Pe. noch mitten in den Vorbereitungen, Ein- heimische Bewohner, die von den Bädern Weniger hielten als von den Scheckbüchern ihrer Besucher, sahen ihnen abschätzend nach. Wenige ältere Herren in korrekten grauen Anzügen, schwer auf den unver- meidlichen Schirm gestützt und geschickt die steifen Glieder verbergend, warfen ihnen einen verstohlenen Blick zu und taten einige schnelle, jugendliche Schritte, um sich hinter ihrem Rücken resigniert vor den belanglosen Auslagen eines Schaufen- sters zu erholen. Es war Vorsaison, und sie wurde fast ausschließlich von den mageren Pensionen getragen, die der bri- tische Kolonialdienst den zähen, ledernen Resten seiner Beamten ausgesetzt hatte, die Whisky, Tabak, Chinin und Curry übriggelassen hatten. Sie sahen sich um. Halbrechts vor ihnen leuchteten die frischen Schilder eines klei- nen Warenhauses. John Percival wies schweigend auf seine Schaufenster und stellte den Wagen ab. Als er ihr den Schlag öffnete, sah sie ihn zögernd an. „Ich warte vielleicht doch lieber auf Sie, John“, sagte sie,,„es wird ja nicht lange dauern. Meinen Sie nicht?“ 5 „Madame“, sagte John Pereival,„diese Verantwortung kann ich nicht tragen. Was die Zweckmäßigkeit betrifft, können sich Madame auf mich verlassen. Aber es geht hier um den Wagen einer Dame. Da ist das Auge entscheidend. Das Auge von Ma- dame selber.“ „Sie sind Monsieur?!“ „Es war doch wohl abgemacht, Ma- dame, sagte er erstaunt und sah sie un- berührt an. 5 „Nun gut, John!“ sagte sie stöttisch und stieg aus dem Wagen.„Mir ist es inter- immer noch entschlossen, urid das Jack the Ripper kleinbürgerlich Eine Uraufführung in Frankfurt Das Bühnenbild hat Edgar-Wallace- Stimmung. Der Untertitel, eine Ballade von Gottsuchern und Mördern“, scheint An- leihen bei Dostojewskij machen zu wollen, Stück„Die Vergessenen“ von Ernst Nebhut als Ganzes ist halb franzö- sische„pièce noire“ und halb amerikani- scher psychoanalytischer Schauerfilm. Ge- schickte Mache mit Hintergründen. Ein C. G. Jung, der sich ins Grand Guignol verirrt hat. Jack the Ripper tritt als Klein- bürgerlicher Blumenhändler auf, den es nachts im Nebel manchmal überkommt: dann muß eins der so herrlich ordinären Nuttchen daran glauben. Zuletzt stellt er sich der Gerechtigkeit Gottes und springt von der Themse-Brücke herab. Ist Gott oder der Mensch daran schuld, wenn das Verbrechen in einem liegt? Ist das Blut, das unter dem Messer des Ripper ver- strömt, ein anderes als das unter den Bajo- netten von Waterloo? Es sind manche ver- siert aufgelesenen Gedanken darin, aber sie Werden in endlosen selbstquälerischen Mono- logen zeerredet und fallen der gähnenden Undramatik zum Opfer. Just Scheu, sonst Mitautor Nebhuts, hat hier nur Regie ge- führt und hat sich und dem Publikum nichts erspart. Das Frankfurter Theater am Roßmarkt, ein intimes Kammerbühn- chen mit einem Spielplan voll literarischer Ambitionen, eröffnete mit dieser Urauf- führung seine Saison. USE. Kulturnachrichten Die beiden enen, Soubretten der Oper und der Operette des 5 Annheimer Nationlalthes- ters, Eleonore Rieger und Irma Wolf, haben sich als Lona Vonderhoff und Monika Brink in die Mannheimer Besetzung von Künnekes „Glückliche Reise“ eingegliedert. Eleonore Rieger, die elegische, Irma Wolf, die muntere Liebhaberin, zeigten sich vom Darstellerischen her ihren hier nicht eben bedeutenden Auf- gaben wohl gewachsen, ohne sich gerade als besondere schauspielerische Temperamente 2 erweisen. Bedenklich ist das stimmliche Klein- format beider Künstlerinnen, das es ihnen sehr schwierig machte, sich neben Max Bal truschat und Hans Beck, die ja schließlich auch nicht gerade Stimmathleten sind, eini- germaßen zu behaupten. In Couloir-Gesprä- chen des gut besuchten Hauses wurde vielfach darüber geklagt, daß Gesang und Dialog der beiden Neulinge auf akustisch zu schwachen Füßen standen. C. 0. e. Die komische Oper„König Lustik“ von Reinhold Scharnke, Musik von Erich Riede, ist von Intendant Paul Rose, Staatstheater Kassel, für die zweite Hälfte der Spielzeit zur Uraufführung angenommen worden. Das Werk wurde kürzlich einem größeren Interes- sentenkreis in Coburg im Querschnitt vorge- führt. Riede war bekanntlich vor kurzem Ka- pellmeister in Mannheim, wo auch eine andere Oper von ihm,„Riccio“, aufgeführt wurde. Theodor Storms„Schimmelreiter“ ist jetat zum ersten Male in chinesischer Sprache in Buchform erschienen. Die Novelle wurde nach der in einem Pekinger Zeitungsverlag in Esperanto erschienenen Ausgabe ins chine- sische übertragen. essant und neu. An welche Farben dachten Sie?“ fragte sie weiter und musterte den Wagen nachdenklich. „Wenn ich mir einen Vorschlag erlauben darf, Madame“, sagte er kühl,„dunkel, Vielleicht ein tiefes Blau mit helleren Auf- schlägen. Der Wagen ist hell. Madame selbst tragen einen weißen Staubmantel. Unter dem weißen Leinenmantel des Chauf- feurs muß ein dunkler Farbfleck sein.“ „Gut, gehen wir!“ Er half ihr geschickt über die ersten Schritte hinweg. Er winkte sich hochmütig einen beflissenen Mann heran und erklärte ihm, daß er eine ausländische Dame durch Frankreich zu fahren habe. Madame lege besonderen Wert auf eine dekorative Uni- form. Der Wagen sei weiß, dort draußen stehe er übrigens. Es miisse allerdings schnell gehen, denn Madame habe wenig Zeit. Der beflissene Mann knickte höflich zusammen und dienerte vor ihnen her. John Percival verneigte sich vor Lisawets Iwanowna und folgte ihr in drei Schritte Abstand. Sie nickte ihm zu. Ihr Gesicht War unbeweglich und gelangweilt. Es waren nur drei Uniformen am Lager, Sie waren alle drei dunkel. Zwei von ihnen zeigten prächtige Verschnürungen un blanke Knöpfe, die dritte war schwarz un unauffällig. John Percival entschloß sich für die letzte, aber sie bekamen einen Disput, weil der beflissene Mann die beidel ersten vorzog und Lisaweta Iwanowna ihm beipflichtete. John Percival bot seine ge- samte Ueberredungsgabe auf. Sie Spiele Theater und er wußte, daß sie nur in die Situation verliebt war und sie auskosten wollte. Er brachte sie dahin, daß sie die Fassung verlor, sich geschlagen ab wandte und aufmerksam aus dem Fenster sah. Da ließ er alles zusammenpacken un! ver- schwand in einem Nebenraum. r 6 — 2 . 2 tisc Mar nete stor Lab tern der nen Mar klär Fre: ster nis von Wel nun zu e N Dir! Nev debut sam eurc Wo! liche teil: 0 Frei für Ein; die 1 wan