Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerei. Redaktion: Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles; Lokales: Dr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Weinheim: C. Serr; schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- kloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chet vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz r Gesehiftsstellen: Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 30 zuz. DM-,40 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. DM 54 Zustellgebühr. 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Im Sowjetsektor von Wien war der gesamte Straßenbahn- und Autoverkehr unterbrochen. Die Kommunisten rissen über- all das Pflaster in den Straßen auf und er- richteten Barrikaden aus Steinen, Abfall, Schotter und nassem Element. Sie warfen drei Straßenbahnen und verschiedene Lastwagen um, vermieden es aber, in die Westsektoren zu kommen. Sprecher der Provinzbehörden in der so- Wietischen Besatzungszone Oesterreichs be- richteten, es sei ihnen gemeldet worden, 1500 kommunistische Fabrik-Wachmannschaften, nach z nd ent Guenet er Wel die 3. er Böh cher geh r Edsd nern. Dichter Schab n Verl Kurt! Z uch Lasimir europi ahnte, Welt Westdeutsche Schiffahrt streikt Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Haupt- vorstand der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr(GTV) be- schloß gestern einstimmig. ab heute früh die Arbeit auf den Wasserstraßen und Schiffahrts- vunsche verwaltungen einschließlich des Seeverkehrs ir Edsd und Bundes- Schleppbetriebes einzustellen, da men rel die Bundesregierung der Gewerkschaft bis autobt Donnerstag keine Mitteilung darüber zuge- Hriftste hen ließ, daß sie außer den beabsichtigten At der Maßnahmen zur Preissenkung auch die „ ersche Löhne und Gehälter der Bediensteten der Venn e Bundesverwaltung zu erhöhen gewillt Sei. der in An dem Streik werden sich etwa 20 000 Mit- Is um( Slieder der Gewerkschaft beteiligen. Kasimt Wie der Gewerkschafts vorstand bekannt iner 80 gab, haben sich bei einer Urabstimmung von rund 400 000 öffentlichen Bediensteten fiber 5 0 E 94 Prozent der Abstimmenden bereit erklärt, 8 zum Zwecke der Erhöhung der Löhne und Gehälter die Arbeit niederzulegen. Wie der Vorsitzende der GTV, Adolf Kummernuß, in einer Pressekonferenz zeitlich erklärte. kann die Gewerkschaft ihren Mit- ie übe gliedern nicht länger zumuten, unter den nkreise jetzigen J ohn- und Gehalts verhältnissen Ethos weiter 2. arbeiten. Die GTV hoffe, daß die Untere Tarifausschüsse des Bundes, der Länder Lans und Gemeinden entscheidende Beschlüsse zu den faßten. i Wie Kummernuß weiter erklärte, wird ab ntwark heute früh keine Tonne Kohle, Getreide, hat n Schrott oder Erz mehr befördert und ab kom heute abend kein Dampfer mehr ein- oder bonnen auslaufen. Die Besatzungen der Feuerschiffe he Eri werden ebenfalls nach einer gewissen Warn- ad Wie zeit ihre Arbeit niederlegen. Der Streik die Ea wird Freitag beginnen und nicht eine Stunde schreib eher enden. bis ein zufriedenstellendes Er- garten gebnis erzielt worden ist. 169 Londoner Gaswerkarbeiter wollen on Ben wieder arbeiten Leppie London.(Up) Die 1400 streikenden Lon- doner Gaswerkarbeiter stimmten dafür, die beit am Montag wieder aufzunehmen, nachdem 10 Streikführer Gefängnisstrafen ad merhalten hatten. er alt“ Die Teilnehmer an dem„wilden“ Streik liger willigten in die Forderung der Regierung, Ein su die Arbeit wieder aufzunehmen, ein, als die würden Soldaten die nationalisierten Gaswerk loren betriebe übernahmen und 10 Streikführer zung sich vor Gericht verantworten mußten. Orteill u an 1 Wer die Steeb, Uu, 2— 1. eng etwas Köln. In Gegenwart des Bundespräsidenten nicht Professor Heuß trat gestern die Max-Planck- rwarle Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften Ir tat is Nachfolgerin der früheren Kaiser-Wilhelm- Sich Gesellschaft nach dreizehn Jahren zu ihrer e ersten ordentlichen Hauptversammlung in Köln Teide zusammen. 56n 20 Berlin. Der Schiffsverkehr in und um Ber- nd g un beginnt sich nach der gegenseitigen Aner- jetzt kennung der entsprechenden Schiffslisten durch britische und sowjetische Diensstellen icht Ueit Ponnerstagvormittag wieder zu normali- a Iwan ieren. erig„ Berlin. Der bisherige französische Stadt- d inn dommandant, General Ganeval, verabschiedete ang dich in der Sitzung des Stadtparlaments am ö Mes Ponnerstag von Berlin. Er übernimmt das m. amt des Verbindungsoffiziers beim französi- 15 chen Hohen Kommissar. Sein Nachfolger ist mir, M General Carolet. ie sd Berlin. Die Vertreter der evangelischen und gleitih der katholischen Kirchenleitung in Berlin haben die Mitarbeit an den; Morgenfeiern des kom- Iwand iiunistisch geleiteten„Berliner Rundfunk“ und der et dss„Deutschlandsenders“ eingestellt. Der Be- 811 schlug der Kirchenleitung wird damit begrün- . 10 et, daß trotz Wiederholt gegebener Zusiche- abel rungen die klare christliche Verkündigung in vanoſ den beiden Sendern in Frage gestellt sei. n ins P/ dpa den noch! In einem offiziellen Kommuniqué heißt es, daß Oesterreich dle sowjetische Unterstützung der kommunistischen formellen Protest gegen Unruheaktionen bei Großbritan- Vereinigten Staaten und der Sowjetunion eingelegt hat. mit Maschinenpistolen und Gewehren aus- Serüstet. wären aus-den Oel feldern von Zistes dorf nach dem nordöstlichen Wie. ner Vorort Groß-Enzersdorf gebracht worden. Die Berichte konnten im Augenblick nicht bestätigt werden. Bei Zusammenstößen mit kommunisti- schen Gruppen wurden im Laufe des Don- nerstags 50 Polizisten verletzt, 24 davon bei Straßenkämpfen in Wien, 14 in Wiener- Neustadt, Wo die Po- lizei versucht hatte, das am Mittwochabend von den Kommunisten besetzte Telefonamt von diesen zu säubern und 12 in St. Pölten, wo 3000 Kommunisten am Donnerstagmittag sich in den Besitz des Bahnhofs, des Kraftwerkes und von zwei Bürogebäuden gesetzt hatten. Kommunistische Barrikaden in Oesterreich besetzte Bahnhöfe und umgestürzte Straßenbahnwagen an Stelle des mißglückten Generalstreiks Wien.(U) Die Lage in Wien hat sich im Laufe des Donnerstags verschärft. In ver- schiedenen Stadtteilen sind kommunistische Demonstranten damit beschäftigt, Steine, Ge- röll und Trümmerschutt auf die Straßen zu bringen, lahmzulegen. Diese Aktion ist so erfolgreich gewesen, daß der gesamte Straßenbahn- verkehr zwischen den sowjetischen und den westlichen die Wien mit dem Norden, Osten und Westen verbinden, wurden von streikenden Arbeitern unterbrochen. Am Donnerstagabend war Die Kommunisten in St. Pölten haben inzwischen die von ihnen auf den Schienen errichteten Barrikaden wieder beseitigt, ehe ein aus sozialdemokratischen Eisenbahn- arbeitern aus Amstetten gebildeter Stoß- trupp an Ort und Stelle gelangen konnte, um sie fortzuräumen. un Baden bei Wien, dem sowjetischen Hauptquartier in Oesterreich, haben die Kcmmunisten die Post besetzt. 22 Kommunisten wurden bisher in Wien und ein Dutzend in Graz in der britischen Zone verhaftet. In dem von den Sowjets besetzten Niederösterreich konnten dagegen keine Verhaftungen durchgeführt Wer den, obwohl sich dort die meisten Stra- Ben- und Schienensperren befinden. Die meisten Wiener Ausfallstraßen, ein- schließlich der, die nach dem britischen und dem amerikanischen Flugplatz bei Wien führen, sind durch von den Kommunisten gebaute Barrikaden gesperrt worden. Sie gestatteten aber den alliierten Fahrzeugen, die Sperren zu passieren. Der einzige ernsthafte Streik in der amerikanischen Zone, der in den Steyr Auto werken, wurde am Donnerstag- morgen abgebrochen, nachdem den Strei- kenden mit der Entlassung gedroht worden War, falls sie die Arbeit nicht wieder auf- nähmen. Bundes parlament siehl Außenseitern auf die Finger Angebliche Zahlung von Bestechungsg eldern wird gewissenhaft untersucht von unserer Bonner Redaktion Bonn. Am Donnerstagabend konstituierte sich in Bonn unter dem Vorsitz von Dr. Le hr ein Untersuchungsausschuß der feststellen Soll, ob die Behauptung zutrifft, daß in der Abstimmung über den Bundessitz an Abge- ordnete aller Fraktionen ein Betrag von etwa zwei Millionen DM bezahlt wurde. Ein An- trag zur Bildung dieses Untersuchungsaus- schusses ging ursprünglich von der Bayern- Partei aus, wurde dann aber wegen seiner Bedeutung auf Beschluß des Aeltestenrates von allen Fraktionen unterzeichnet. Er stand gestern als erster Punkt auf der Tagesord- nung der Sitzung des Bundestages. Wenige Stunden später trat dann der Ausschuß zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Daran mag man den Ernst, mit dem die Volksvertretung gewillt ist, Klarheit zu schaffen und für Sauberkeit zu sorgen, er- kennen. Dr. Seelos(Bayernpartei, der in der Plenarsitzung den interfraktionellen Antrag begründete, beschwor die Schatten der Wei- marer Republik und wies darauf hin, wie sehr einzelne Skandale der Arbeit und dem Ansehen des ehemaligen Reichstages ge- schadet haben. Je schneller und je entschlos- sener das Parlament beweise, daß die Ab- geordneten des Bundestages nur ihrem Ge- wissen verpflichtet seien, je ernster das Hohe Haus die volle Aufklärung nehme, umso mehr könne es an Ansehen gewinnen. Daß dabei nicht nur die Fragen Bonn Frank- furt, der Kaffeezoll und die Benzinpreise in den„Mahlgang“ geraten werden, darüber sprachen sich die Abgeordneten des Aelte- stenrates am Donnerstagvormittag ausführ- lich aus. Die Untersuchungen und Ausschug- N erfolgen in voller Oeffentlich- eit. Wer seit dem Parlamentarischen Rat Woche um Woche und Tag um Tag das Werden der Volksvertretung miterlebte, kennt das große Maß an Anständigkeit und Arbeitswille der Mehrheit. Aber auch hier läßt sich beobachten, daß gerade unter den radikalen Elementen eine gewisse Anfäl- ligkeit vorhanden ist, die diese auch schon ien der Zeit des Reichstages erkennen lie- Ben. So gibt es den Fall des SRP-Abgeord- neten Dorls. Der Präsident des Bundes- tages hat Porls um den Nachweis über die Verwendung von 10 000 Liter Benzin und einer großen Menge Dieselkraftstoff im Sinne seines Abgeordnetenmandates er- suchen müssen. Dorls antwortete, daß er seit dem Dezember 1949 mit seinem dieuen Wagen 27 650 Kilometer zurückgelegt habe. Das Dieselöl sei für den. Ordnungsschutz „draufgegangen“ Nunmehr beauftragte der Aeltestenrat den Präsidenten, vom Bun- desjustizministerium ein Rechtsgutachten anzufordern, ob sich Dorls strafbar gemacht habe. Auch eine Erklärung des Abgeord- neten Loritz über seine Schulden steht noch aus. Das junge Parlament geht einer neuen Phase entgegen. So werden sich in den nächsten vierzehn Tagen die Fraktionen ent- scheiden müssen, ob über die Beschlüsse der Beratenden Versammlung des Europa- rates, die Präsident Spaak jetzt Bonn zu- geleitet hat, verhandelt werden soll und in welcher Form man sich mit ihnen befassen kann. Es geht u. a. um die Vollbeschäfti- Sung. um Churchills Plan einer Europa- Armee und um den Schumanplan. In zweiter Lesung wurde ein Gesetz über die Neuordnung der Sozial versicherung ver- abschiedet. Der Entwurf sieht vor, daß die 1933 abgeschaffte Selbstverwaltung in der Sozial versicherung wieder eingeführt wer- den soll. 10 2 0 105 N 275 7 3 1 ene 300 um 8 200 eres 100 N SFLSEL MEER 0 Die UNO-Truppen sind jetzt ermächtigt, den 38. Breitengrad zu überschreiten und in Nordkorea einzumarschieren, in das bis jetzt nur südkoreanische Einheiten zur Ver- folgung der Kommunisten rund 120 hm tief eingedrungen sind. In Sud orea selbst beschrän- ken sich die militärischen Operationen auf Sd uberungsaktionen, während sich jenseits der Grenze der kommunistische Widerstand wieder bemerkbar zu machen beginnt, okne daß die Nordkoreaner bis jetzt auf Macarthurs Kapitulations aufforderung eine Antwort erteilt hatten. Es scheint, daß die Kommunisten versuchen Wollen, eine strategische Fosition 2 halten. Denn Nordkorea ist mehr als nur eine kommunistisch regierte Volksrepublik, es ist das Glacis Rotehinas und der Sowjetunion. Die nordkoreanisch- chinesische Grenze ist loo km lang. aum 200 m von dem mandschurischen Schwerindustriezentrum, südöstlich von Mule den, entfernt. Die gemeinsame Grenze mit der Soꝛojetunion ist ꝛ⁊war nur 25 lem lang, verläuft aber in allernächster Nähe des wichtigen Pazifilchafens Wladiwostok. Eine ungemütliche Nachbarschaft, wie man sieht, die zu vermeiden der Kreml wohl einen Preis bezahlen könnte — ein Trumpf aber auch in der alliierten Hand, den es geschickt auszuspielen gilt. Der Krieg in Nordkorea Korea-Antrag der acht Mächte angenommen Lake Success.(UP) Der politische Aus- schuß der UINO- Vollversammlung nahm gestern in der Nachmittagssitzung den Ent- schliezungsantrag der acht Mächte über Ko- Tea mit 47 gegen 5 Stimmen bei 7 Enthal- tungen an. Der Antrag, der von Großbrit an- nien und sieben weiteren Mächten ein- gebracht wurde, enthält die Ermächtigung, daß die IVNO-Trup- pen in Korea den 38. Breitengrad über- schreiten dürfen. Die Entschließung, die weit mehr als die er- korderliche Zweidrittelmehrheit erhielt, wird heute von der UNO- Vollversammlung be- raten. Sie fordert ferner freie Parlaments- Wahlen in einem geeinten unabhängigen Korea unter der Kontrolle einer neuen UNO- Kommission. Der Ausschuß hatte vorher einen in di- schen Vorschlag abgelehnt, die Korea- Anträge der Sowjetunion und der acht West- mchte einem Unterausschuß zur Ausarbei- tung eines Kompromisses zu über- Weisen. Dann wurde über den sowjetischen Ent- schliegungsantrag abgestimmt. Er wurde mit 46 gegen 5 Stimmen bei 8 Enthaltungen abgelehnt. Der sowjetische Entwurf sah einen sofortigen Waffenstillstand in Korea vor, ferner den Abzug aller ausländischen Truppen als Voraussetzung für allgemeine Wahlen in ganz Korea. Mit 18 gegen 10 Stimmen bei 31 Enthal- tungen wurde der sowjetische Antrag an- genommen, daß Korea in die UNO aufge- nommen werden soll, nachdem eine Re- gierung für Gesamtkorea gebildet ist. Die Mächte, die sich bei den entscheidenden Ab- stimmungen der Stimme enthielten, waren Israel, Jugoslawien, Indien, Aegypten, der Libanon, Syrien und Saudi-Arabien. Südkoreanische Verbände haben am Donnerstag den ersten kommunistischen Gegenangriff seit ihrer Ueberquerung des 38. Breitengrades zurückgeschlagen. Der kommunistische Gegenangriff wurde nlit Bataillonsstärke gegen die Spitzenver- bände der 3. südkoreanischen Division an Truppenverstärkungen verursachen keine Beschlagnahmen Landeskommissar Gross äußert sich zu aktuellen Problemen in Württemberg-Baden Stuttgart. Landeskommissar General Groß erklärte gestern vor Pressevertre- tern auf die Frage unseres Korresponden- ten, ob er mit dem Aenderungsgesetz zum württembergisch- badischen Beamtengesetz einverstanden sei, seine endgültige Antwort geben zu können, da die Ablehnung oder Annahme des Gesetzes im Ermessen der Hohen Kommission stünde. Er sei jedoch der Ansicht, die deutsche Wählerschaft sei mit dem Artikel 21 des Beamtengesetzes einverstanden gewesen. Zum Unglück sei dieser aber vom Landtag nicht beachtet oder eingehalten worden. Es sei nun die Frage, ob die argwöhnisch gewordene Wäh- lerschaft darauf achten werde, daß das Gesetz in Zukunft eingehalten Werde, Auf die weitere Frage, ob die Hohe Kommis- sion dem Landtag im Falle der Ablehnung des Aenderungsgésetzes ein Wahlgesetz diktieren werde, antwortete General Groß, das sei nicht nötig, da das Wahlgesetz ohne den Artikel 10 gebilligt und zugleich die Anwendbarkeit des Artikels 21 des Be- amtengesetzes erklärt worden sei. Auf die Frage, wann amerikanische Truppenverstärkungen in Württemberg⸗ Baden eintreffen würden, antwortete der General, er habe noch keine Infor- mation, die auf einen eindeutigen Termin schließen lasse. Die zum 1. Dezember oder 1. Januar vorsorglich ausgesprochenen Kündigungen der in Kasernen untergebrachten PPS wären wohl unter dem Aspekt erfolgt, Von unserer Stuttgarter Redaktion daß in diesen Kasernen Aenderungen vor- Senommen werden müßten. ehe sie mit Truppen belegt werden könnten. Auf jeden Fall werde sich die Besatzungsmacht bei der Beschlagnahme von neuem Wohnraum für die Truppenverstärkungen auf das Aeußerste beschränken. Die Ankunft von Kontingenten werde sogar solange zurück- Sestellt, bis für sie neue Wohnungen er- richtet worden seien. Allerdings bestünde die Möglichkeit, daß die an Kasernenkom- plexe angrenzenden Gebiete unter mili- tärischem Gesichtspunkt erfaßt werden müßten. Auf keinen Fall aber würden leichtfertig neue Gebäude beschlagnahmt werden. In Württemberg-Baden würden Wahrscheinlich nur amerikanische Truppen stationiert werden. obwohl eine iater- alliierte Uebereinkunft bestünde, daß die Verteidigung Westeuropas nach militäri- schen Gesichtspunkten überzonal gegliedert werden solle. Unserem Korrespondenten antwortete der General auf die Frage, ob die Landes- kommission bei Einstellungen in die Bereit- schaftspolizei der Länder Einspruchs oder Kontrollrecht habe. er glaube das nicht. Nur in den äußersten Fällen, in denen die ame- rikanische Sicherheit berührt werde. könne er eingreifen. Weitergehende Vollmachten habe er von der Hohen Kommission nicht erhalten. Die Bundesländer übten hinsichtlich der Einstellung in die Polizei selbst ihren Einfluß aus, auf den er voll vertraue. Im übrigen seien auch hier von der Hohen Kommission Grenzen gezogen wor- den. In Bezug auf die Einstellung ehemali- ger Stabs- oder Generalstabsoffiziere seien die bisherigen Bestimmungen des Gesetzes 58 der Militärregierung außer Kraft gesetzt und die Verantwortlichkeit den Deutschen selbst übertragen. Der Einspruch der Ge- Werkschaft Oeffentliche Dienste. Transport und Verkehr gegen die Verwendung nazi- stisch geschulter Offiziere halte er für an- gemessen. Auf die neuen erschwerenden Bestim- mungen zur Einreise in die US A er. klärte der Landeskommissar, diese gäben kür alle Mitglieder der früheren NSDAP und ihrer gesamten Gliederungen. Das neue Schutzgesetz vor kommunistischen, nazistischen und fallangistischen Infiltratio- nen sei äußerst streng. So sei zum Beispiel nicht einmal einer von deutschen Entnazi- fizierungsgerichten entlasteten ehemaligen Angehörigen der NS-Frauenschaft die Ein- reise erlaubt. General Gross betonte aus- drücklich, er könne mit Bestimmtheit sagen, daß diese sehr harten Einschränkungen in keiner Weise auf Empfehlungen der Hohen Kommission in Deutschland zurückzuführen seien. Eine Stellungnahme zu dem Ergebnis der Volksbefragung 8 im südwest⸗ deutschen Gebiet lehnte der General mit dem Hinweis darauf ab; es handle sich ausschließlich um ein deutsches Problem. dem südlichen Stadtrand von Tschang⸗ jon vorgetragen.(Tschangjon liegt etwa 15 Kilometer nordwestlich von Kosong). Nach erfolgreicher Abwehr des Gegen- angriffs stießen die Südkoreaner ungefähr 8 Kilometer über Tschangjon weiter nach Norden vor und stehen gegenwärtig 80 FEilometer unterhalb der wichtigen Hafenstadt Wons an, wo die Kommuni- sten nach Aufklärungsmeldungen Verteidi- Sungsstellen ausbauen. Amerikanische, britische und australi- sche Einheiten rücken inzwischen an der südwestlichen Front nach Norden vor, um auf das Signal Macarthurs zu einer Großoffensive über den 38. Brei tengrades anzutreten. Amerikanische Bomber und Jagdflug- Zeuge setzten am Donnerstag ihre An- griffsflüge gegen nordkoreanische Nach- schublinien fort. Superfestungen stießen bei ihren Frontflügen an der Nordküste bis auf 80 Kilometer gegen die sowjetische Grenze vor und belegten Eisenbahnanhlagen in Naman mit schweren Bomben. Militärische und Eisenbahnanlagen nördlich der nord- koreanischen Hauptstadt PJjongjang Wurden durch Bombenabwürfe schwer be- schädigt. Die amerikanischen Verluste Washington.(dpa-Ins) Die Verluste der amerikanischen Streitkräfte bei den Ope- rationen in Korea betrugen bis einschlieg- lich 29. September 20 756 Mann, von denen 2954 gefallen sind, gab das amerikanische Nantit Ai Sungs ministerium in Washington be- annt. Peking: Der Krieg in Korea hat erst begonnen London.(UP) Der Sender Peking über- mittelte am Donnerstag die Wiedergabe einer Pressestimme durch die Nachrichten- àSentur„Neues China“, in der bezüglich des Koreakonfliktes festgestellt wird, daß der Krieg im tatsächlichen Sinne des Wortes erst begonnen hat“ Die Agentur zitierte ein Kommentar der Pekinger Zeitung„RKwangning“, in dem es wörtlich heißt:„Der Krieg des koreanischen Volkes gegen die amerikanische Invasion ist in ein neues Stadium getreten. Diese Wand- lung bedeutet keinen Sieg für die Amerika- ner, im Gegenteil, sie müssen mehr Als zu- vor aufs Spiel setzen. Der Krieg im tat- sächlichen Sinne des Wortes hat erst be- Sonnen... es wird ein ausgedehnter Zer- mürbungskrieg sein, der für die ausländi- schen Angreifer recht gefährlich ist“, Neues französisch- amerikanisches Gespräch über deutsche Aufrüstung Washington.(Up) Der französische Ver- teidigungsminister Jules Moch wird, wie aus zuverlässiger militärischer Quelle verlautet voraussichtlich noch vor dem 28. Oktober nach Washington reisen, um mit dem amerikanischen Außenminister Dean Acheson und Verteidigungsmini- ster George Marshall eine Einigung über die Wiederaufrustung Deutschlands zu er- zielen. Die Vorarbeiten für diesen Kompromiß leistet der Vorsitzende des französischen Veremigten Generalstabs General Emil Vernoux, der am Mittwoch in Washing- ton eingetroffen ist. Er wird die diesbe- züglichen Verhandlungen mit den ameri- kanischen Militärbehörden aufnehmen und die Wünsche Frankreichs auf Lieferung amerikanischer Ausrüstungsgegenstände mitteilen. In amerikanischen militärischen Kreisen Wurde erklärt, man nehme an, daß der Verteidigungsausschuß des Nordatlantik Pakts grundsätzlich die Aufstellung einiger deutscher militärischer Einheiten beschlie- gen wird, wenn er im Oktober zusammen- tritt. Der Verteidigungsausschuß besteht aus den Verteidigungsministern aller Mit- gliedstaaten des Nordatlantikpakts. MORGEN leraufbau einer deutschen Wehrmacht in weckentsprechender Form und Bindung cht nur den Franzosen, den Engländern nd den Amerikanern, sondern auch dem deutschen Volke eine harte psychologische Nuß zu knacken gibt, wird man an emen eschichtlichen Vorgang erinnern dürfen, us dem beide Seiten zu lernen vermöchten. Denn es ist nicht das erste Mal, dag der oder die Sieger im Lande eines Besiegten r der schwierigen Aufgabe stehen, dem Feind von gestern als dem Bundesgenossen von morgen die Waffen zu liefern. Am lehr- ichsten wird indessen die Erfahrung sein, lie in den Jahren 1916/17 bei dem Versuch acht wurde, eine polnische Wehrmacht unter deutscher Oberhoheit zu errichten. Die tukschlüsse, die man dabei zu gewinnen ermag, verlieren keineswegs an Gewicht, eil Polen nicht als souveräner Staat, son- 5 lediglich als russischer Vasall gegen Deutsche im Felde gestanden hatte. Die rinnerung gerade an den polnischen Fall ewinnt vielmehr an zeitgemägem Interesse dadurch, daß in der Zeit des Ausbruchs der bolschewistischen Revolution in Rußland olen das Grenzland zwischen West und Ost ar. Deshalb nannte man ja die von Lord Urzon gezogene Grenzlinie zwischen dem ommunistisch gewordenen Rußland und dem 1918/19 autonom gewordenen Polen den ordon sanitaire, d. h. Gesundheitsgürtel. Seitdem Polen im ersten Weltkrieg von den deutschen Truppen, die siegreich gegen las zaristische Rußland vordrangen, besetzt War, hatten Hindenburg und Ludendorff larauf gedrungen, eine polnische Armee auf- zustellen und mit gegen die Russen einzu- zen. Als am 5. November 1916 der deut- General Beseler, kaiserlicher General- ſuverneur in Polen, die von Wilhelm II. d dem Kaiser der Donaumonarchie er- ssen Proklamation zur Wiederbegründung es Königreichs Polen in Warschau verlas, tand darin auch der Satz:„In einer eige- Armee sollen die ruhmvollen Ueber- rungen der polnischen Heere früherer ten und die Erinnerung an die tapferen mischen Mitstreiter in dem großen Kriege Gegenwart fortleben; ihre Organisation, zusbildung und Führung wird in gemein- Samem Einvernehmen geregelt werden.“ Schon der Werbeaufruf, der die Rekrutie- rung einleiten sollte, machte Scherereien. Wohl Ludendorffs Vorschlag, ihn auf frei- Williger Meldung zur Arbeit in den für das leer tätigen Fabriken auszudehnen, von Beseler abgelehnt wurde, hatte der Aufruf e unerwartet schlechte Wirkung. Er hatte cht nur keine Meldungen zur Folge son- führte zu lebhaften politischen Debat- denen behauptet wurde, daß die Mittelmächte den Aufbau des polnischen Staates nicht ernsthaft vorhätten, sondern og Soldaten aus dem Lande ziehen woll- Wuchsen die psychologischen Schwierig- hin dadurch, daß Zweifel ent- den, man die freiwilligen pomischen ionen, die mit gegen Rußland gekämpft en, als Kaders für die neue Wehrmacht erkennen sollte, so verdoppelten sich die litischen Schwierigkeiten im März 1917 den Ausbruch der russischen Revolu- Le Ha Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, daß ie deutschen Stellen, obenan der Kaiser, ch gewillt waren, den Polen zu icher Selbständigkeit zu verhelfen, dings bei Besetzung des einstweilen en ebliebenen polnischen Königsthrones einen von ihnen ausgewählten Prin- zen und unter hinreichender Sicherung ines kreundschaftlichen Verhältnisses, das 5 e ilitärische Bundesgenossenschaft um- Der Mangel an dem Vertrauen, daß Verhältnis sich automatisch ent- ein und erhalten werde, führte jedoch estlegung einer Eidesformel für die chen Soldaten, die unter dramatischen inden zu schwören verweigert wurde. lautete:„Ich schwöre zu Gott dem All- tigen, daß ich meinem Vaterlande, Königreich Polen und meinem künfti- König zu Lande und zu Wasser und an chen Orten es immer sei, getreu und dienen, im gegenwärtigen Kriege Waffenbrüderschaft mit den Heeren tschlands und Oesterreich-Ungarns und men verbündeten Staaten halten, allen n Führern und Vorgesetzten ge- chen, die mir gegebenen Befehle befolgen mich so betragen will, daß ich als erer und rechtschaffener polnischer Sol- leben und sterben kann. So wahr mir Gott helfe.“ Der Widerspruch gegen diesen Eid wurde eckt durch das Verlangen, einer noch nicht vorhandenen Größe, hier dem König, Treue zu schwören und den Eid zu- gleich auf festgelegte Bundesgenossen zu sten. Erfolgte auf die Eidesverweigerung die von Beseler angeordnete Verhaftung skis, so verschlimmerte sich dadurch age lediglich, und die Dinge nahmen bekannten geschichtlichen Verlauf. nen aber können die Deutschen, die sich is den Polen gegenüber in einer ähn- Lage befanden wie heute die West- hte dem deutschen Volke gegenüber, uso wie die Franzosen und das übrige tliche Ausland aus zwei Anmerkungen afen von Hutten-Czapski. Dieser ige, der nach dem ersten Weltkrieg Wurde, schreibt in seinen Erinnerun- Man hat in Deutschland, ausgehend cheitern der Werbung, an der Bereit- igkeit der Polen gezweifelt, ein Heer zu en. Ich habe später erfahren, daß die sich zum Eintritt in die nationale reithielten und die Warschauer schon entsprechende Anweisung immer zugleich in Erwartung des schen Staates. Ich bin auch heute noch zeugt, daß bei großzügiger Lösung der der Endsieg Deutschlands zu haben Wäre.“ Und an anderer Stelle: erhältnisse entwickelten sich nicht er bei der Lösung gewisser politischer erforderlichen Schnelligkeit.“ Pas manches andere könnte nicht nur die heutigen beiderseitigen Schwie- zu verstehen, sondern sie auch den v 1 europäi- u Rah 8 d von den Mig Labour hinter Bevins Außenpolitik Debatte über Außenpolitik und Verteidigung in Margate Margate.(dpa) Wenige Stunden nach seiner Rückkehr aus New Vork gelang es Außenminister Bevin am Donnerstag, den Kritikern seiner Außenpolitik eine schwere Niederlage beizubringen. Ein außenpolitischer Antrag, der von dem Iinken Flügel der Labour Party ein- gebracht worden war, wurde nach der außenpolitischen Rede Bevins mit 4 168 000 gegen 881 000 stimmen, also mit einem Ver- hältnis von fast 6:1 abgelehnt. Dagegen nahm die Konferenz einen Antrag des Parteivorstandes auf Billigung der briti- schen Außenpolitik mit großer Mehrheit an. Der linke Flügel der Labour Party hatte die Einberufung einer Fünfmächte-Kon- ferenz, erneute Bemühungen um eine friedliche Verständigung mit der Sowjet- union, die Aechtung der Atombombe, die Beendigung der Dollar abhängigkeit Groß- britanniens bis 1952 und die Aufnahme der Volksrepublik China in die UNO gefordert. Bevin erklärte zu Beginn seiner über einstündigen Rede, er wolle„die Lüge kestnageln“, daß die Vereinigten Staaten jemals als Angreifer auftreten könnten. Dies sei eine Zwecklüge der Sowjetunion. Bevin betonte, er habe während seiner Amtszeit immer versucht, freundschaftlich mit der Sowjetunion auszukommen und Werde diese Bemühungen auch weiter fortsetzen. Er wies auf das Beispiel Deutschlands hin und erklärte, es sei die Absicht der Sowjets den Frieden des Westens zu bedrohen. Mit erhobener Stimme und vor Erregung so heftig gesti- kulierend, daß er sich selbst die Brille von der Nase schlug, erklärte Bevin, die Sowiet- union habe in Berlin zweieinhalb Millionen Menschen plötzlich aushungern wollen. Zur Zeit der Luftbrücke sei man einem Krieg sehr nahe gewesen. Bevin wies auf die starke Volkspolizei in der Sowjetzonenrepublik hin und erklärte, die Sowjetunion meine es nicht ehrlich, es sei Zeit für Großbritannien, dem sowjieti- schen Vorgehen mit bewaffneter Stärke ent- gegenzutreten. Kurz vor Abschluß seiner Rede fand er noch einmal positive Worte für Deutsch- land.„Ich glaube, daß die meisten Deut- schen jetzt die Nutzlosigkeit eines Krieges einsehen“, sagte er unter großem Beifall. „Einen großen Teil der Verantwortung auch auf außenpolitischem Gebiet. die bisher in unseren Händen lag, geben wir jetzt den Deutschen zurück. Schrittweise errichten wir eine neue Nation auf einer neuen demo- kKkratischen Grundlage.“ Die SPD—„unsere guten Freunde“—, fuhr Bevin fort, habe zwar in der Vergan- genheit Schwierigkeiten gemacht, er glaube aber, daß sie nunmehr ihren vollen Teil an dem Wiederaufbau Deutschlands über- nehme. Insbesondere die deutschen Gewerk- schaften seien ein Positivum. Sie hätten we- sentlich zur Stabilität in der Bundesrepublik beigetragen und ihre Führung sei klug und Weise. In der Bundesrepublik herrsche ein echter Wunsch nach Frieden. Alle drei Westmächte, erklärte Bevin mit einem Hinweis auf die New Lorker Konferenz, seien sich darin einig, daß mari dem geschlagenen deutschen Volk wieder aufhelfen müsse.„Ein großes Risiko muß eingegangen werden“, sagte er.„Entschei- dungen müssen getroffen werden, die Be- Bürger. kennst du deine Rechte? Die Rolle des„Bundes für Bürgerrechte“ Der„Bund für Bürgerrechte“ ist eine Vereinigung, die— wie es in der Satzung heißt—„bei jedem Bürger das Bewußtsein für seine Rechte und Freiheiten stärken und sich für die Verwirklichung der im Grund- gesetz und in den Länderverfassungen ge- Währleisteten Grundrechte einsetzen will.“ Zusammen mit allen Organisationen der Bundesrepublik, die gleiche Ziele verfolgen, will er die Bevölkerung darüber aufklären, welche bürgerlichen Freiheiten und Grund- rechte ihr zustehen und wie sie verwirk- licht werden können. Verletzungen dieser Rechte sollen öffentlich aufgegriffen und die Benachteiligten in„geeigneten Musterfällen“ bei der Verteidigung ihrer Rechte vor Ge- richten und Verwaltungsbehörden unter- stützt werden. Erster Vorsitzender des Bundes, der arn 9. September 1949 in Frankfurt als Arbeits- gemeinschaft der süddeutschen Gesellschaf- ten zur Wahrung der Bürger- und Grund- rechte in München, Mannheim, Heidel- berg, Stuttgart, Frankfurt, Marburg, Frei- burg und Bonn gegründet wurde, ist Ober- bürgermeister Dr. Dr. Heimerieh, Mannheim, zweiter Vorsitzender Konrad Mommsen, Frankfurt. Die örtlichen Vereinigungen veranstalten Vortrags- und Diskussionsabende über Grundrechte und staatsbürgerliche Freihei- ten. In einem vom Bund für Bürgerrechte in Frankfurt herausgegebenen Mitteilungs- blatt„Die Bürgerrechte“ wird über ihre Arbeit berichtet und zu den verschiedenen aktuellen Grundrechtsfragen Stellung ge- nommen. „Der Schwerpunkt der praktsichen Ar- beit in der Bürgerrechtsbewegung“, heißt es in einem grundsätzlichen Artikel,„kann nur innerhalb einer örtlichen Gemeinschaft lie- gen, da nur in dieser eine lebhafte Mit- arbeit von Bürgern zu erzielen ist.“ An je- dem Ort soll zunächst ein kleiner Kern von wenigen Menschen entstehen, die sich mit Fragen des Bürgerrechts beschäftigen und aus deren konkreter Arbeit sich allmählich eine Gruppe formt. In Arbeitskomitees über Justiz, Ver- waltung, Presse, Grundlagenarbeit, Recht der Frau und Schulfragen werden Rechts- fragen von den Vereinigungen aufgegriffen und sachkundig bearbeitet. So leitete der Grundlagenausschuß der Frankfurter Ge- sellschaft in der Frage des Bundesverfas- sungsgerichtes dem Bundesjustiz- und Bundesinnen ministerium, den zuständigen Rechtsausschüssen und den Fraktionsfüh- rern der Parteien verschiedene Stellung- nahmen zu, in denen darauf hingewiesen wurde, dag nur ein Bundesverfassungs- gericht rechtswirksame Maßnahmen im Falle eine„Mißbrauchs der Grundrechte zum Kampf gegen die freiheitliche demo- Kratische Grundordnung“ treffen könne. Die Arbeitsgruppe befaßte sich ferner mit dem Beamtengesetz und der Frage der Obduk- tionen an Krankenanstalten ohne Einwilli- gung der Angehörigen. Die Münchner Ge- sellschaft veröffentlichte eine Broschüre über die Bewahrung der Jugend vor Schmutz und Schund, während die Mann- heim- Heidelberger Vereinigung eine Denk- schrift über die Errichtung von gemischten Gerichten zur Behandlung von Rechtsstrei- tigkeiten zwischen Deutschen und Besat- zungsangehörigen vorbereitet. Vom 8. bis 10. September veranstaltete der„Bund für Bürgerrechte“ in Frankfurt die erste deutsche Bürgerrechtstagung, an der neben den örtlichen Vereinigungen Ver- treter der Parteien, Jugendorganisationen, Frauenverbände, Gewerkschaften und Kon- fessionen teilnahmen. Auf einer Kund- gebung in der Paulskirche sprachen Bun- despräsident Professor Heuß und der Prä- sident der„Internationalen Liga für Men- schenrechte“, Roger N. Baldwin, New Tork, der den„Bund für Bürgerrechte“ in seine Organisation als Mitglied aufnehmen will. a(dpa) „Die schönen Zeiten sind vorüber“ Der amerikanische Steuerzahler muß kürchtungen vor einem Wiederaufleben des deutschen Militarismus hervorrufen.“ Hier müsse man einen Ausgleich finden und Schutzmaßnahmen treffen. In den demokra- tischen Aufbau der Bundesrepublik habe man Ostdeutschland nicht mit einbeziehen können, da die Sowjetzonenrepublik„ein totalitärer Staat unter sowjetischer Kon- trolle“ sei. Zu Beginn der Debatte über Verteidi- gungsfragen und Außenpolitik hatte Vertei- digungsminister Shin well die Notwen- digkeit unterstrichen. die britische Verteidi- gung auszubauen. Das Ziel der britischen Po- lit sei der Friede und nicht der Krieg. Der Krieg sei keineswegs unvermcgdliek Indonesien geht 8 die Südmolukkenrepublik vor Diakarta.(dpa-AFP) Truppenverbände der indonesischen Regierung haben den Nord- teil der Insel Amboina in der Süd- molukkenrepublik bereits besetzt, verlautet am Donnerstagfrüh in der indonesischen Hauptstadt. Der indonesische Ministerpräsi- dent Natsir hatte erklärt, die indonesische Regierung sei„zu ihrem Bedauern gezwun- gen worden, positive Maßnahmen gegen die e auf Amboina zu tref- en. Wie in Dijakarta verlautet, haben die „Rebellen“ auf Amboina bereits umfang- reiche Verteidigungsvorkehrungen getrof- ken, so daß die indonesischen Truppen auf erbitterten Widerstand gestoßen sein sollen. Bergwerksunglück bei Mährisch Ostrau Prag.(dpa-REUTER) Bei einer Kohlen- staub-Explosion in dem Kchlenbergwerk Michalka bei Mährisch-Ostrau sind, wie in Prag amtlich bekanntgegeben wurde, 36 Bergleute ums Leben gekom- men. Bei der Explosion, die sich am Mitt- Wwochnachmittag ereignete, soll es darüber hinaus zahlreiche Verletzte gegeben haben. Mehrere Dutzend Bergleute konnten geret- tet werden. Das Kohlengebiet von Mährisch Ostrau ist das Zentrum der tschechoslowaki- schen Schwerindustrie, die in der letzten Zeit im Rahmen des Fünf-Jahresplans er- heblich ausgeweitet wurde. a „und in Chile Bei einer heftigen Schlagwetter-Explosion in einem chilenischen Kohlenbergwerk kamen am Donnerstag 34 Bergleute ums Leben. 5 Verläßt Bert Brecht die Sowjetzone? München.(dpa) Im Zusammenhang mit einer publizistischen Kontroverse über Bert Brecht, der gegenwärtig hier seine Chronik „Mutter Courage und ihre Kinder“ insze- niert, wird die Behauptung aufgestellt, der Dichter sei im Begriff, sich„planmäßig“ aus der Sowjetzone„abzusetzen“. Man weist in diesem Zusammenhang auch auf die Regie- Arbeit des Defa- Regisseurs Erich Engel in Geiselgasteig und Italien an dem deutsch- italienischen Gemeinschaftsfilm„Italien, Land der Sehnsucht“ hin. Berthold Brecht, der weder der SED an- gehört noch früher Mitglied der PKD war, galt bisher als einer der prominentesten „Exponenten sowjetischer Kulturpolitik“. in guter Stimmung gehalten werden Von unserem Washingtoner R. J.- Korrespondenten Weder die unerwartet günstige Ent- Wicklung der militärischen Lage in Korea noch die neuen sowietrussischen„Friedens- fühler“ werden die Vereinigten Staaten davon abbringen, ihr neues erweitertes Rü- stungsprogramm durchzuführen. Washing- tons Hauptsorge dreht sich zur Zeit um die Frage:„Wird der amerikani- sche Steuerzahler die von ihm verlangten neuen Opfer auch bringen, wenn der Krieg nicht mehr„heiß“ ist, sondern wieder in eine kalte Phase“ eintritt?“ Diese Frage ist um so berechtigter als das große Publikum die Konsequenzen der neuen erhöhten amerikanischen Kraftan- Katastrophale Streikfolgen in Finnland Export lahmgelegt— Devisenreserven nahezu erschöpft Von unserem Skandinavien- Korrespondenten Dr. F. Welt mann Stockholm. Es ist jetzt rund ein Monat her, seit der Metallarbeiterstreik in Finnland begann und eine Streikwelle in den anderen exportwichtigen Industrien des Landes aus- löste. Eine Aussicht auf Beilegung dieses über 100 000 Mann umfassenden Arbeiter- konfliktes scheint aber nach wie vor gering. Die Reichstagsverhandlungen im September haben die Gegensätze eher verschärft: Mini- sterpräsident Kekkonen erklärte, daß er sich den gewerkschaftlichen Forderungen nicht beugen werde, während die Sozial- demokratie ihre Solidarität mit den streiken- den Arbeitern proklamierte. Die Hoffnung auf eine Regierungser weiterung mit Ein- schluß der Sozialdemokratie scheint aus außenpolitischen Gründen ebenfalls minimal, da die Volksdemokraten“ nunmehr für den Fall einer Regierungsumbildung ihren An- spruch auf eine Anzahl Ministersitze ange- meldet haben. Die Haltung der Kommunisten in die- sem Arbeitskampf, der das ganze Land um die Früchte des so hart erkämpften Wie- deraufbaus zu bringen droht, ist überhaupt bezeichnend: man merkt keinerlei Streik- initiative von ihrer Seite, sondern sie be- fleißigen sich eher einer betonten kühlen Zurückhaltung. Die Taktik ist klar: brechen die Streiks zusammen, wollen sie inner- halb der Gewerkschaften den Sozialdemo- kraten die Schuld hierfür in die Schuhe schieben, und wenn sie selbst einen be- grenzten Erfolg haben, sind die Folgen für die bisher e 100 000 Arbeiter- kamilien so has, 8 rten. 8 aß sie ebenfalls Zulauf aügten„„ In letzter Minute hat Justizrat Kurt Kalir a, der bestellte Schiedsmann im Me- tallarbeiterkonflikt, einen Vergleichsvor- schlag vorgelegt, die Stimmung für An- nahme ist jedoch im Arbeitgeber- wie im Arbeitnehmerlager gleich gering. In zZzwWwi- schen ist der finnische Export fast völlig zum Erliegen gekom- men, und alle wirtschaftlichen Berechnun- gen sind über den Haufen geworfen. Han- delsminister Tuomioja enthüllte soeben die verzweifelte Lage: Finnlands Devisenreser- ven für den Import reichen nur noch für einen Monat, so daß noch ein paar Wochen weiteren Exportstops das Land in eine un- übersehbare Situation bringen würden: „Kein Land operiert zur Zeit mit einer so kleinen Sicherheitsreserve wie Finnland“, so schloß er. Vargas liegt an der Spitze Rio de Janeiro.(UP) Nach den ersten Teilergebnissen, die von den brasilianischen Präsidentschaftswahlen vorliegen, liegt Ge- tullo Vargas, der Brasilien fünfzehn Jahre lang als Diktator beherrschte, an der Spitze. Von den schätzungsweise acht Millionen abgegebenen Stimmen liegen jedoch erst die Ergebnisse einiger weniger Wahlbezirke vor. Nach diesen Ergebnissen haben erhalten: Vargas: 62 402 Stimmen; Eduardo Gomes (Nationaldemokr. Union) 35 214 Stimmen Christiano Machado(Sozialdemokrat) 22 212 strengung kaum vor dem nächsten Früh- jahr wirklich zu spüren bekommen wird, da die meisten Steuerzahler erst Mitte März 1951 ihre Steuererklärung abgeben werden und die bisher erst wenig zu spürenden Folgeerscheinungen wie Ver- knappung, Verteuerung oder Qualitäts- Verschlechterung von Konsumgütern erst dann deutlich in Erscheinung treten dürfen. Als ein Mann wie Handelsminister Sawyer dieser Tage erklärte, die glück- lichen sorglosen Nachkriegszeiten seien nun vorüber und man müsse sich auf wirk- liche materielle Opfer gefaßt machen, wurde diese Warnung vom Jubel über die Siege in Korea übertönt. Verteidigungs- minister Marshall wird die unpopuläre Aufgabe haben vom nächsten Kongreß die hohen neuen Budgetsummen für die Streit- kräfte zu verlangen. Diese werden nach hiesigen Schätzungen sogar noch höher sein als bisher vermutet wurde, weil die Verteuerung von Rohmaterialien und Ar- beitskräften seit Anfang Juni die bereits bewilligten Dollarmilliarden um ein Zehn- tel bis ein Fünftel entwertet hat. Die Flug- zeugindustrie hat Washington bereits wis- sen lassen, daß sie mit den in den Kon- trakten festgelegten summen nicht im- stande sein werde die bestellte Anzahl von Maschinen zu liefern. Die Regierung wird einen großen Auf- klärungsfeldzug durchführen müssen, um die Amerikaner und den Kongreß auch nach dem Ende des„koreanischen Zwi- schenfalls“ in zahlungs- und opferbereiter Stimmung zu halten. Diese Kampagne läuft jetzt schon an. Man kann erwarten, daß sie erfolgreich sein wird. Korea hat den Anhängern erhöhter Aufrüstung ein un- schlagbares Argument in die Hand ge- Spielt. 5 Stassen möchte mit Stalin sprechen Washington.(dpa) Der führende republi- kanische Politiker Harold Stas sen, der in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an Stalin den sowjetischen Regierungs- chef um eine persönliche Unterredung er- sucht hat, hat an Stalin appelliert, die Politik der Sowjetunion zu ändern und„sich um den Weltfrieden und die Freiheit der Menschheit zu bemühen“. In der erbetenen Unterredung mit Stalin will Stassen die Möglichkeiten für die Sicherung des Welt- kriedens erörtern. i 5 Stassen, der als ausgezeichneter Ruß- landkenner gilt und bereits 1947 einmal von Stalin empfangen wurde, ist gegenwärtig Präsident der Pennsylvania- Universität. Notiz zum Tage: Der Vorsichtige Ort der Handlung: Außen ministerkonfer Ort: 37. Stockwerk des Waldorf-Astoria- New York. Als erster erscheint Acheson in gleitung von sechs Leibdetektiven. Etwas ter betritt Bevin mit zwei Beamten von 8 land vard den Raum. Schließlich triſft Fr reichs Außenminister Schuman ein— Wache. Die Konferenz beginnt. Thema: Wie aufrustung Deutschlands. Man verhandelt redet, argumentiert und wägt ab. Zum Sehh erhebt sich Achkeson seufzend:„Jetzt weiß Mr. Schuman, weshalb Sie keine Bewachg brauchen. Sie sind der Vorsichtigste von dreien 13 Deutsche dürfen Flugzeuge charter. Bonn.(dpa) Deutsche innerhalb c Bundesgebietes sind jetzt berechtigt, Fu zeuge zu chartern. Die alliierte Hohe K mission teilte dazu mit, dag Anträge f Lizenzen an das Alliierte Amt für Z Luftfahrt gestellt werden müssen. Di Amt ist berechtigt, in allen angemesse Fällen Lizenzen zu erteilen, In Fällen, denen nach Ansicht des Amtes für ZU Luftfahrt die Sicherheit bedroht wer könnte, werden die Anträge an das M tärische Sicherheitsamt geleitet. 70 000 Arbeitslose weniger Bonn.(dpa) Die Zahl der in der Bundesrepublik im 69 559 zurückgegangen. Sie September 1 271 647, davon Männer und 408 127 Frauen. September betrug am Waren 863) Ende der Säuberung in Sicht Bonn.(gn.-Eig. Ber.) Die Parteien len die Last der politischen Säuberung den Schultern der Bevölkerung nehm Schon seit langem ist die Diskrepenz 2 schen der politischen Entwicklung zu ein größeren Freizügigkeit und den nach de Krieg unter den Besatzungsmächten g schlossenen Einstufungsmaßnahmen Gegen stand der Beratungen in den maßgeblich politischen Gremien. Nunmehr hat der Au schuß zum Schutz der Verfassung am Do nerstagvormittag einen Beschluß gef, der wahrscheinlich den Zwischenzust beendigen wird. Die Bundesregierung v ersucht, auf die Länder dahingehend i zuwirken, daß diese durch übereinsi mende landesrechtliche Regelung die 8 berung zum Abschluß bringen. Verteidiger als Hehler des ö Angeklagten 5 Karlsruhe.(c.e.-Eig. Ber.) Die Verhaff des Rechtsanwaltes A. F. Hoffmann Karlsruhe erfolgte unter dem dringend i Verdacht, daß er sich in seiner Eigensch als Verteidiger eines Untersuchungsgefan nen der Begünstigung schuldig gemacht Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei s. seit mehreren Monaten mit der Aufkläru eines groß angelegten Betrugs gefaßt. Dur raffinierte Fälschung von Ueberweisu aufträgen wurde ein Geldinstitut veranl auf bestimmte Bankkonten insgesamt 24000 DM zu überweisen bzw. gutzuschreibe Karlsruher Holzhändler hatte N eines dieser Konten alsbald nach def schrift 32 00 DM. abgehoben, was die A merksamkeit eines Beamten weckte schließlich zur Verhaftung führte. J Bei der Vernehmung beantragte Recht anwalt Hoffmann, der die Verteidig führte, in mehreren Haftprüfungsterminß Freilassung. Dem Gericht jedoch gelang Nachweis, daß der Angeklagte 2 000 DM sich behalten und 30 000 DM. einem gutg bigen Verwandten in Verwahrung ge hatte. Diesen Verwahrungsort hatte er nem Verteidiger Hoffmann mitgeteilt ihn veranlaßt, sich das ganze Geld aushi nen. digen zu lassen. Hoffmann befand sich 8 mehreren Monaten im Besitze dieser Sum nach der Staatsanwaltschaft und Krimia! Polizei fahndeten. Kritik an der badischen Reglerun Freiburg.(Ft.-Eig.-Ber.) Im badis Landtag kritisierten am Dofinerstag bei Debatte über den Haushalt die demokr schen und sozialdemokratischen Sprechet badische Regierung wegen ihrer Halt der Südweststaatfrage. Dabei wurde erinnert, daß Württemberg-Baden 128 lionen DM für den horizontalen Finan- immer noch ein mit 39 Millionen Mark d zitärer Etat vorhanden sei. Die Sp digte ihre Ablehnung des Haushaltes weil er keine Gewähr dafür biete, dal Regierung die ihr gestellten Aufgaben er len könne. Ein demokratischer Sprecher klärte, die Regierung habe nicht das Rech behaupten, daß das Ergebnis der Voll fragung einen Sieg der altbadischen und ein Vertrauensvotum für die Reg darstelle. 5 Das politische Buch General A. Guillaume: Warum siegte Rote Armee?(Verlag für Kunst und W schaft, Baden-Baden). Der Verfasser, el Militärattaché an der französischen Botz in Moskau und während des Krieges Kom deur der 3, französischen Infanteriedivisi sein Buch auf der militärischen Analyse baut. Er zieht mit klarer Logik eine G zwischen der Beweisführung und der 8d folgerung. Seine Grundfrage lautet: Wi, es möglich, daß die Rote Armee nach Katastrophen der ersten Kriegsmona Wieder fing, um die deutschen Panzerrudel zuhalten und die deutschen Armeen von Wolga bis zur Elbe wieder zurückzudrät Auf 295 Seiten sucht Guillaume nach!“ Antwort. Sie lautet: Einheit der ideolog Lehre, mit Begeisterung verwirklicht odes fach mit grausamstem Terror erzwungen, heit der Führung auf politischem, wir lichem und militärischem Gebiet und à Autorität und Stabilität der Macht auf Boden der unbarmherzigen Diktatur. Die weisführung tritt Guillaume in klar derten Abschnitten, die die grogen E des Krieges von 1939 bis 1945 schilderd Für den deutschen Leser, der die Sowiel als Soldat aus eigener Anschauung bel gelernt hat, ist zwar das Urteil über dies“ jene sowjetischen Machtfaktoren nicht neu, doch es sind immerhin noch gen spektiven aufgezeigt, die uns einen auf reichen Einblick vermitteln.. Schnell dieses „Arktur gerade Nr. 233/ Freitag, 6. Oktober 1950 MORGEN Seite 3 Wandernde, Sternfamilien“ Der alte Weltweise, der seinerzeit be- Bostoner Attacke Dann ging— natürlich sein altes Rauhreiterherz mit ihm durch, und er der Affäre zogen. schwärmte von seinen Jungen und ihrer phantastischen Leistung. „Guess, Wo won't ever see that again.“ Die deutschen Reiter nickten. Das War auch ganz und gar ihre Ueberzeugung. Eine solche Leistung würde man 80 schnell nicht wieder erblicken. schlug noch sehen, in welcher Form sie sich aus Als Momm auf dem kleinen drahtigen und muskelbepackten„Kampfgesell“ einritt, seltsame Luft entgegen. Einen Herzschlag lang herrschte jähe Stille, und dann brach ein Beifall los, der freund- schaftliche Begrüßung sein sollte. und den sich doch deutlich jenes betonte Zu- ihm eine Der glanzvolle Sieg deutscher Reiter 1930 in USA Von Clemens Laar sie allein. Es wirkte fast. Die große Sensation war da. deutsche Reiter hatte beendet. Die erste Benommenheit in Die beiden in der Bahn ritten, als seien als schöbe der breite Bug des kleinen. knorrigen Pferde- kämpen das Getöse so verachtungsvoll bei- seite wie ein Eisbrecher die Eisschollen Der erste fehlerlos den Kurs der Massen confereh hauptete daß„alles fließe“ und sich kein be Ding auf dieser Welt der ewigen Ruhe er- on in g freue, hatte schon recht gehabt. Auch die Was zu Fixsterne beispielsweise, die wir jetzt in 2 15 sternklaren Oktobernächten in seltener 5 90 Fülle am Himmel leuchten sehen, wirbeln mit unfaßbaren Geschwindigkeiten durch Wied die Welträume. Die beschauliche Ruhe am ndelt en herbstlichen Sternenzelt wird uns also nur m 10 vorgetäuscht? In der Tat: Wir kennen Weiß e 4 Von i. 9. 5 nartern alb q St, Flug he KO 0 7 7 D e 1 „ Sternbilder rings um den nördlichen Himmels- pol zwischen 21 und 22 Unr im Oktober. Rechte ö Aussehen des heute jedem vertrauten Sternbildes„Großer Bär“ in einigen Tausend er slosen“ nber g am 1 863 5% eke: Jahren. icht ien yd rung nehme eh ZN zu ein ach de hten n Gegen geblich der Au am Dq; gefel Nzustag ung Wit dend eh wirbelns aller Sterne nicht zu Komplikatio- nen und gefährlichen Kollisionen kommt, verdanken wir der unendlichen Weite des Raumes. Und da von dieser Massenbewe- gung alle Sterne erfaßt werden, macht auch Millionen ihresgleichen ist, keine Ausnahme. Mit einer Geschwindigkeit von 70 000 km pro Stunde treibt sie, die Erde und alle Pla- neten mit sich reißend, jener Gegend des Universums zu. wo uns heute das Sternbild „Herkules“(siehe Monatsskizze) leuchtet. Bemerkenswert ist, daß manche Sterne, ei, obwohl noch viele Lichtjahre von ihren reinstit. 8 die 80 Partnern getrennt, eine„Zusammengehörig- 5 4 keit“ insofern aufweisen, als sie die unbe- kannte Fahrt ins Blaue“ gemeinsam antre- ten, sozusagen in„Reisegesellschaften“. Daß wir von diesem turbulenten Ge- schehen um uns herum so leicht nichts spü- erhaftu ren, hat folgenden Grund: Jene Fixsterne Auen sind viel zu weit von uns entfernt, als daß ingen wir in der kurzen Spanne, die uns als Le- Zenscht penszeit“ zur Verf. gung steht, ihre Weiter- sgekang bewegung und damit ihre Ortsverschiebung nacht. am Koordinatennetz des Himmels feststellen Olizeist könnten! Klär 1853 Dun Mitunter gibt es freilich Sterne, die sich weisung durch relativ schnelle„Eigenbewegung“ aus- veranla zeichnen. So„bewegt sich der helle Stern nt 240%„Arktur“— zur Zeit unserer Oktoberkarte iber gerade im Untergehen befindlich— in 1000 Inne Jahren um mehr als eine Vollmondbreite der gu am irdischen Himmel weiter. Als Rekord die Au läufer“ entpuppte sich im Sternbild„Schlan- te u Senträger“, ein Sternchen 10. Größenklasse — der sogenannte„Barnardsche Pfeilstern“ e Recht, das sich in tausend Jahren fast sechs teidigt Vollmondbreiten am Himmel fortbewegt. termin Gerade beim Großen Bären hat man ein- slang d mal versucht, das infolge Eigenbewegung 0 DM der Einzelsterne veränderte Aussehen des Sutgli Sternbildes nach etwa 10 000 Jahren wieder- gegeb zugeben. Doch kaum würde man in der te er d dann ganz anders aussehenden Sternbild- teilt u figur unsern“ Großen Bären wiedererken- 1 aushi nen. Ebenso erginge es uns mit anderen sich s heute vertrauten Sternbildern. Also auch r. Sum das Antlitz des scheinbar„ewigen“ Himmels Krimim ist wandelbar! Walter P. Schmulbach des jerung Er kann auch einmal recht haben badisch„der Minister g bei 4 Der bayerische Kultusminister Dr. Alois emoktt Rundhammer bewies im Landtag seine rechetſ gro Als ihm bei einer Sroße Schlagfertigkeit. altunz Debatte um den Schulbuchverlag der CDU- rde de Abgeordnete Anton Maier enitgegenhielt, 128 Mauch ein Minister könne einmal irren, ant- inanz wortete Dr. Hundhammer:„Er kann aber uch einmal recht haben, selbst gegenüber her 3 Die Jungfernfahrt des ersten Düsenautos Volle der Welt“, über die kürzlich berichtet wurde, hen Var die Probefahrt einer ersten Versuchs- Regie konstruktion der Roverwerke in Birming- ham. So Gott Will. wie die Manager des Konzerns, wird der Rover Turbo-Gar 1952 — Serie produziert werden können. Im übri- Sen ist es gar nicht s0 ganz sicher, ob die Frioritätsansprüche, die zweifellos mit die- 1 1 er Fahrt angemeldet werden sollten, nicht 4 is don Verschiedenen Seiten bestritten werden. 25 ehe obald der aus Patentschmerzen und Kon- Bots Kurrenzneid gewobene Schleier zerrissen iSt, Komm der alle in der Luft liegende“ technische vision Entwicklungen zu bedecken pflegt. Seitdem Iyse a n Frühjahr 1948 auf der britischen Indu- gleich zur Dampfturbine durch den Weg- ne Gn triemesse im selben Birmingham erstmals fall des Dampfkessels einfacher, kleiner er Sch die Rover-Gasturbinen für Personenkraft- und im Betrieb billiger; gegenüber den Wie ragen im Modell und eine Gasturbine für Kolbenmotoren hat sie den Vorteil, daß die „ stwagen und Omnibusse der Centra Po- Luft und die Brenngase stetig, also ohne er Units Ltd. in einer ersten Versuchsaus- hrung gezeigt wurden, sind„einige Fort- chritte“ unverkennbar. Wann der Gastur- men-Pkw. dem Wagen mit Otto- oder Die- motor ernstlich Konkurrenz machen wird. t aber heute eine noch ebenso offene Frage 1e vor zwei Jahren. Es ist Klar, daß die Automobilindustrie, 2 der Unsicherheit, ob sich der Aufwand 5 Später bezahlt machen wird, aufmerksam lar gie Entwicklung beobachten und durch 5 Eeſsisene Initiative vorantreiben muß. Beson- liderm ders in England, das nach dem Ausfall ee deren de die Führung auf diesem Gebiet g. ken übernahm, arbeiten zahlreiche Firmen an 15 Vervollkommnung des Gasturbinenan- ebs und seiner Anwendung außerhalb der tärluftkahrt. Speziell für den Kraftfahr- Fusantrieb sind in England u. a. bei Rolls Royce, Armstrong Austin und Rover und in Sterne, die mit hundertfacher Geschwindig- keit eines Düsenjägers direkt auf uns zu- eilen, andere wieder, die sich mit rasender Schnelle von uns wegbewegen. Daß es trotz dieses scheinbar chaotischen Durcheinander- unsere Sonne, die ja nur ein Fixstern unter —̃̃ñ—̃————— Kraftwagen mit Gasturbinenantrieb Die Gasturbine im Wettbewerb der Kraft maschinen? den USA bei Boeing Gasturbinen im Bau. Die Erfahrungen der letzten zehn Jahre mit ortsfesten Gasturbinen und orts be we 82 lichen für Schienenfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge haben gezeigt daß die Gasturbine als Kraftmaschine für Autos den Vorteil größerer Leistung, geringeren Gewichts und einfacher, stufenloser Regelung(abgesehen vom Rückwärtsgang und der kleinen Ueber- setzung) mitbringt; dem steht heute noch der hohe Brennstoffverbrauch gegenüber, den man allerdings durch zweckmäßige Wärme- austauscher übliche Maß bringen will. Taktstöße, durch den Verdichter, die Brenn- kammern, verhandene Außerdem weisen die Turbinen nur rotie- rende Teile auf, was sie konstruktiv gegen-. über den Motoren mit hin- und hergehen- den Kolben vereinfacht. dient die den Brennkammern nachgeschal- tete Turbine hauptsächlich zum Antrieb des Verdichters für die Verbrennungsluft. Verbrennungsgase Durchgang durch die Turbine mit einem mächtigen Feuerstrahl durch die Düse ins Freie und erzeugen so den Rückstoß für den Flugzeugantrieb. erwünscht, die Auspuffstöße der Kraftfahr- zeuge noch weiter zu erhöhen. also bestrebt sein, die vom Turbinenaggre- gat auf die Welle übertragene Kraft nicht Nur der Major von Waldenfels behielt ein wenig hinterhältiges sein stilles und Lächeln. „Vielleicht, General, haben Sie das zehn Minuten zu früh gesagt.“ Ein wenig stutzte der General O'Connor, dann strahlte er, ganz unbekümmerte Sie- Sesgewißheit. wieder auf: „Wenn Ihr es fertigbringt und genau 80 gut oder besser reitet als unsere Jungen, dann laufe ich weg. Dann stürzt nämlich die Halle ein. Aber ich Nehmt's mir nicht glaub's nicht. Er nahm jeden einzeln unter den Arm: glaub's übel, Boys. nicht Aber „Aber wenn doch. Boys. dann will ich mich freuen. Ganz verdammt freuen.“ Inzwischen hatten die Schweden Schweden den verdienten Beifall der Erregung. Es war ja entschieden. Der Sieg und die Revanche für 19283 waren den SA nicht mehr zu nehmen. Jetzt wartete man auf die Deutschen und wollte eigentlich nur „Wie stehen wir Schüler zu unserer Schule?“ Eine Mannheimer Schülerdisputation für Radio Stuttgart Das waren recht anregende Stunden, zu denen Radio Stuttgart, Abteilung Schulfunk, in die Aula der Wirtschaftshochschule Mannheim eingeladen hatte. Schüler und Schülerinnen der höheren Lehranstalten Mannheims sollten sich zu der Frage„Wie stehen wir Schüler zu unserer Schule?“ Auhern. Zunächst gab es zwei kurze Ansprachen: Herma Hauck entwickelte eine idealistische Auffassung von der Schule, ihre Allgemein- bildungswerte besonders betonend, und Ra- rald Geier schlüpfte in die Maske des Ver- teidigers einer realistischen Auffassung, die der Schule eine direkte Hinführung in das Erwerbsleben abverlangen möchte. Beide Ansprachen sollten Diskussionsstoff ausbrei- ten und zur Stellungnahme herausfordern, deshalb auch ihre bewußt einseitig verein- fachende Zuspitzung. Mittlerweile kam der Aufnahmewagen aus Stuttgart und die Mi- krofone wurden eingeschaltet, die Diskus- sionsbeiträge wurden festgehalten für eine künftige Auswertung im Rahmen der Schul. kunksendungen. Fast wäre die Diskussion mit vollen Se- geln auf die Fragestellung: Brotberuf oder — na ja, eben das andere, losgegangen, aber dann wurde zu der ursprünglichen Frage zurückgepflockt. Gerade diese Abschweifung aber war aufschlußreich. weil sie ergab, dag sich zumal die Schüler, die aus irgendwel- chen Gründen wenig Aussichten für ein Studium haben, sehr ernste Gedanken über Existenz- und Bildungsfragen machen. Die Aternative: für den Tag das Geldverdienen und nach Feierabend die Kultur, wurde schon mit Rücksicht darauf, daß jeder Beruf heute den Menschen fast mit Haut und Haa- ren in Anspruch nimmt, abgelehnt. Es wurde eine Allgemeinbildung von der Schule verlangt, von der man„im Leben“ etwas hat. Oberstudiendirektor Dr. König verwies alle Spezialausbildung in die Berufsschule und in die Lehrzeit, die höhere Schule hätte Bildungs wissen zu vermitteln und die her- anreifende Persönlichkeit so zu fördern, so daß sie in der Lage wäre, alle Lebensaufga- ben zu bewältigen. Ein Schüler wandte ein, dazu könne die Schule allenfalls das Mate- rial darbieten und das mache sie auch noch sehr unvollkommen, bilden aber müsse sich ein jeder selbst. Es gab kaum eine Mei- nung, die nicht vertreten wurde. Die Mäd- chen fanden die Allgemeinbildung nicht all- Semein genug. Die Mädchen bekämen von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft zu wenig zu wissen. Die Jungen des Gymnasiums be- auf das bei Kolbenmotoren Prinzipiell ist die Gasturbine im ver- die Turbinenräder Wärmeaustauscher und etwa strömen. Im Düsenflugzeug Die strömen nach dem Im Straßenverkehr ist es nicht gerade Man wird ich ihren Umlauf beendet. Sie hatten drei glänzende Ritte in bester schwedischer Exaktheit ge- zeigt und schlossen mit vierzehn Fehlern ab. Das Getöse in der Halle war um ein Weniges geringer geworden. Man hatte den 0 gezollt, aber eine gewisse Dämpfung lag doch über —————— ß KH nur für den Verdichter(TLaderantrieb) aus- zunutzen, sondern einen wesentlichen Lei- stungsanteil für den Räderantrieb frei zu bekommen. Gleichzeitig wird man die Rest- energie sehr stark zu reduzieren suchen, etwa dadurch, daß man mehrere Turbinen- räder hintereinander anordnet. um so den „Düsenstrahl“ in erträglichen Grenzen zu halten. rad den Verdichter und ein zweites oder drittes liefert die Energie für den Antrieb des Wagens, liefert die Fahrleistung. turbine konnten früher Gründen nicht voll ausgenützt werden. Für den Gesamt wirkungsgrad ist entscheidend, daß die Brenngase mit einer möglichst hohen Temperatur in die Turbine eintreten; die Temperatur der Abgase hingegen muß mög- lichst niedrig sein. den Turbinenscheiben und schaufeln und auch die Brennkammern werden bei den hohen Temperaturen jedoch besonders stark angegriffen. das Material nur kurze Zeit stand,. wodurch der Gesamtwirkungsgrad unter die Grenze des wirtschaftlichen Betriebes herabsank. Erst neuere, und eine zusätzliche Kühlung der höchst- beanspruchten Teile sichern jetzt der Gass turbine einen Wettbewerb der ortsfesten Kraftmaschinen und der Motoren. turbeständiger dän und Kobalt) oder keramischer Spezial- stoffe Grenze von 1000 Grad Celsius für die Be- triebstemperaturen zu erreichen. 0 Wendbare Gasturbine geschaffen zu haben, gebührt dem Deutschen Holzwarth(1914). Er zündete den Brennstoff in einer abge- schlossenen Brennkammer und leitete die viel einmischte, das aus Nachsicht und gut- artigem, verständnisvollem Mitgefühl ge- boren wird. Welche unglaublich schwere Probe dieser einsame erste Reiter der Deut- schen dort unten zu bestehen hatte, das wußten oder empfanden sie alle. Es war diese Anteilnahme. die eine an diesem Tag ganz neue Spannung und zu- nächst eine bedrückend fremdartige Stille schuf. Dann aber begann es aufzurauschen. Der kleine schnittige Trakehner ging ungestüm aber unbeirrt und mit einem körmlich blitzenden Kampfwillen über die Bahn. Den Zuschauern stockte der Atem und dann wurde ihnen heiß um die Herzen. Ein solches Schauspiel von reiterlicher Har- monie und einer geradezu unheimlich wir- kenden Präzision hatten sie noch nicht er- lebt. Port unten bewegte sich, aus zwei lebenden und vibrierenden Körpern ge- boren, ein unheimlicher exakter Mechanis- mus. Als„Kampfgesell“ über den schlimmen Dreiersprung stiegt. als er unbeirrbar im Takt Sprung auf Sprung anzog, nicht ein- mal falsch taxierte, nicht einmal im Lan- den die Füße verlor, da stieg die Ahnung auf, daß der amerikanische Sieg wohl doch noch gefährdet werden könnte. Und mit diesem Gefühl brüllte der Orkan voni neuem los. war jetzt einer klaren, hingerissenen Be- geisterung gewichen. Der Jubel, der„Dedo“, den Liebling, begrüßte, war eindeutig, ehrlich und ungeteilt. „Dedo“ unter Nagel, das war jetzt die große Gefahr. In„Dedo“ sahen sie, men gefühlsmäßig als fachmännisch, das große Klassepferd,. und Nagel war seit 1928 ein Begriff. Diesmal war es umgekehrt als bei dem ersten deutschen Ritt. Diesmal begann es mit der Begleitung des Getöses, um dann, als„Dedo“ die Hälfte der Sprünge über- wunden hatte, in die gelähmte Stille des blanken Entsetzens und des angstvollen Unglaubens zu gleiten. Nagel ritt, als gäbe es den Begriff Zeit überhaupt nicht. Zwischen den Sprüngen hielt er den Schimmel in einem schon schul- mäßig verhaltenen Galopp. Es hatte sogar den Anschein, als drücke er nicht einmal vor den Sprüngen etwas mehr auf Tempo und Schwung. Als er aus der Ecke auf die gefährliche Triple-Barre zusteuerte, herrschte eine Plötzliche Todesstille Dumpf hallten von den Bohlen unter dem Torfmull wider- schallend die Pferdehufe. Es war wie ell! stockender Trommelwirbel, der die Bewe- Sungen des Tieres begleitete. Etwas wie angstvolles Stöhnen ging durch die Fünf zehntausend. als Nagel auch unmittelbar vor der Triple-Barre nichts an Tempo zulegte Jetzt zitterten sie nicht mehr um die nationale Revanche, nicht mehr um den amerikanischen Sieg. jetzt bangten sie qualvoll ganz einfach um Ge- lingen oder Nichtgelingen. Da, im letzten Augenblick— die Nase des Schimmels stand schon unmittelbar vor dem Hindernis— warf sich Nagel weit über den Hals des Pferdes. Hinter völlig hingegebenem Zügel stieg mächtig wie ein Bild der Antike der Schimmel hoch. Der völlig entlastete Rücken konnte sich in ganzer Kraft wölben und in schleudernder Wucht frei und hoch über das Hindernis gehen.(Wird fortgesetzt) Der Schrecken klagten es, daß der allerneueste Stunden- plan gerade in die oberen Klassen zu Viele Nebenfächer bringe, statt die Konzentration auf die Hauptfächer zu vertiefen. In einer regelrechten Schülerdiskussion muß selbstverständlich die Schuld an ungünstigen Schüler-Lehrer- verhältnissen auch einmal auf der anderen Seite gesucht werden, Soll ein häufiger Lehrer wechsel stattfinden oder soll ein Lehrer die Klasse durch alle Stufen bis zum Abitur begleiten? Ja und nein, denn es gibt immer wieder Lehrerpersönlichkeiten, die auf eine Klasse „drücken“, aber andererseits ist die Ge- Wwöhnung an einen wirklich guten Lehrer nicht zu unterschätzen. Freilich— Anmer- kung des Verfassers der gute Lehrer, das war durchaus nicht immer ein Sym- pathischer und bequemer Lehrer, sondern vielleicht einer, der uns tüchtig gereizt und gebeizt hat. Aber wie kriegt die Klasse einen„Pauker“ los, der im erhabenen Ge- fühl seiner unwiderruflichen festen Anstel- lung starr und spröde in den Gleisen der ältesten und verstaubtesten Gewohnheiten verbleiben will? Damit war die Frage des Leidens an der Schule aufgeworfen und es schieden sich die Diskussionsteilnehmer alsbald in solche, die sich eines guten Schüler-Lehrerverhältnisses erfreuen und in die anderen, die zu Klagen Anlaß haben. Von außen kam die Anregung, über all der notwendigen Schulzucht und Beschäftigung die Erhaltung der jugendlichen Frische und Elastizität nicht zu vergessen, denn nichts Wäre peinlicher als ein übermäßig strapa- Ziertes Abituriententum, das sich im Leben nicht zurechtfindet und durch ein Studium nur noch weltfremder wird. Das sind nur Zufallsnotizen aus einer immerhin anderthalbstündigen, mitunter äußerst kurzweiligen Diskussion, bei der die Ansichten weit auseinandergingen, aber für den Beobachter klar geprägte Erschei- mungen und deutliche Profile sichtbar wür- den, die den divergierenden Ansichten kaum entsprechen wollten. Frau Reichert wird im Schulfunk-Studio Stuttgart dieses bunte Mosaik der mehr oder minder„kompetenten“ Aeußerungen zu sichten und auf eine Zwölfminutensen- dung zusammenzuziehen haben. Sie hat die Aussprache so charmant dirigiert, daß man auf die Sendung gespannt sein kann, die Anregungen und Anstöße geben soll, sonst nichts. Dr. F W. Koch Als im November 1942 der südliche Teil Frankreichs von den deutschen Truppen be- setzt wurde, verlegte auch der Zollgrenz- schutz seine Standquartiere weiter nach Sü- den und übersiedelte an die Pyrenäen, die sich wie ein mächtiger natürlicher Sperr- riegel von Hendaye bis Port Bou ziehen und die Grenzscheide zwischen Frankreich und Spanien bilden. Zur ständigen Begleitung der deutschen Zöllner gehörten Schäferhunde, die, vorzüg- lich auf den Mann dressiert vor allem hel- ken sollten, den damals in Blüte stehenden Menschenschmuggel nach Spanien zu unter. binden. Zwei Jahre lang verrichteten die Männer vom Zollgrenzschutz mit den ihnen zuge- teilten reinrassigen deutschen Schäferhun- den ihren Dienst, dann landeten in den er- sten Augusttagen 1944 die alliierten Inva- sionstruppen an der Mittelmeerküste und zwangen die Deutschen zur Aufgabe ihrer Stellungen an der Pyrenäenkette. Mit den Soldaten mußten auch die Zöllner ihre Standorte und Gebirksstellungen verlassen. Zum Teil flohen sie mit den Truppen durch das Rhônetal nordwärts, zum Teil wählten sie den Weg über die Grenze nach Spanien, Wo sie interniert wurden. In dem allgemeinen Chaos kümmerte sich kein Mensch um die deutschen Diensthunde. Sie streunten überall in den Bergen umher, verloren sich in den Wäldern und Schluch- ten und suchten dort nach Nahrung. Bald Waren die vierbeinigen Kameraden des Zollgrenzschutzes vergessen. Doch man sollte sie eines Tages, allerdings etwas ver- ändert, wiedersehen. Bereits im ersten Nachkriegsjahr wurde in der an die Biskaya grenzenden Gebirgs- Provinz Santander eine erhebliche Vermeh- Blick ins Land Rückführung deutschen Eigentums aus Oesterreich Trier. Flüchtlinge, sowie deutsche Fir- men und Einzelpersonen, die in Oesterreich noch Kraftfahrzeuge, Maschinen, Möbel, Hausrat u. a. verlagert oder zurückgelas- sen haben, können, wie die Industrie- und Handelskammer Trier mitteilt, zwecks Er- fassung und Rückführung ihr Eigentum beim Bevollmächtigten für die Rückfüh⸗ rung deutschen Eigentums, Franz Joseph Ginther, München 13, Georgenstraße 90, an- melden. Im Zeichen des Welttierschutztages Solingen. In Solingen brachte am 4. Ok- tober ein kleiner Foxterrier für eine halbe Stunde eine Straßenbahn zum Stehen, Er war unter den Motorwagen der Bahn ge- laufen. Alle Befreiungsversuche Waren vergeblich. Erst die Feuerwehr konnte den Motorwagen hochwinden und den Fox un- verletzt dem glücklichen Besitzer zurück geben. Einfache Bauweise interessiert Zürich Eßlingen. Die Stadtverwaltung von Zü- rich hat die Eßlinger Stadtverwaltung ge- beten, ihr die bei der Erstellung von Ein- fachbauten gemachten Erfahrungen mitzu- teilen. Zürich will ebenfalls derartige Bau- ten erstellen. Der Eßglinger Oberbürger⸗ meister Dr. Roser hat daraufhin den Leiter des Stadtplanungsamtes und den Finanz- dezernenten der Stadt Zürich zu einem Be- such in Eßlingen eingeladen. Die Pfalz wird stark umworben Pirmasens. Der Wirtschaftsfunk von Ra- dio München machte in verschiedenen Pfälzischen Unternehmen Bandaufnahmen. Er besuchte u. a. die BASF in Ludwigs hafen, das Eisenwerk Kaiserslautern und die Pirmasenser Schuhindustrie. Die Reise endete mit einer Reportage in der Schnell- pressenfabrik Albert in Frankenthal. Der bayerische Rundfunk wird seine kleine pfälzische Wirtschaftsreise am 13. Oktober um 17.10 Uhr unter dem Titel„Gärten und Fabriken“ senden. Bergreis im Fichtelgebirge Bayreuth. Einem Gärtnermeister in Gos senreuth bei Berneck im Fichtelgebirge ge- lang es.„Bergreis“ zu züchten. Die Pflanze sieht wie eine Maisstaude aus und trägt im September zwei bis acht dichte Kolben mit 600 bis 800 Reiskörnern. Der Bergreis wird hauptsächlich im Balkan und in Mittelruß- land angebaut. von Santander Wolfshunde wüten in Schafherden Das Erbe des deutschen Zollgrenzschutzes rung der Wölfe festgestellt, die sich im Laufe der Zeit zu einer wahren Landplage entwickelte. Während der Wintermonate Ka- men die Wölfe in ganzen Rudeln von den Bergen in die Täler. wo sie in die Schaf- herden einbrachen und unter den Tieren, die den ganzen Reichtum der an sich armen Gebirgsbewohner bilden, riesigen Schaden anrichteten. 5 Um der Plage Herr zu werden, wurden von Hunderten von Jägern, die von Schä- ferhunden begleitet abgehalten, die jedoch ergebnislos verliefen, da zum Erstaunen der Jäger der mitgeführten Hunde nach ihrem Aus- schwärmen nicht mehr zurückkehrten. Hunde und Wölfe, wenn raten. sind, konnten sich die Spanier das Ver- schwinden ihrer Hunde nicht erklären. Waren, Treibjagden die meisten Da sie aneinander ge- unversöhnliche blutgierige Gegner Da gelang es einmal einem Bauern, aus einem Wolfsrudel ein Tier abzuschiegen, und als der glückliche Schütze vor dem er- legten Räuber stand, erkannte er in ihm statt eines Wolfes einen deutschen Schäfer- hund, wie ihn die Zöllner besessen hatten. Nun war das Rätsel um die starke Vermeh- rung der Wölfe rasch geklärt: Die kreigelas- senen deutschen Hunde waren in den W 31 dern verwildert, hatten an die dort noch lebenden Wölfe Anschluß gefunden und sich mit ihnen gekreuzt, Daraus war eine beson- ders gefährliche Rasse entstanden, die den 5 der spanischen Schafherden bil- ete. a Zur Zeit werden in Santander und in den angrenzenden, von den Wolfshunden“ ver- seuchten Provinzen große Treibjagden ver- anstaltet, um den Schafräubern den Garaus zu machen. Copyright By A. E P. 3 2 ˙— ˙+r˖ö%˙ Ü»c———*., Gase in stoßweisem Takt durch ein Ventil der Turbine zu. Sein Verfahren wurde aber in der Praxis bald zugunsten einer stetigen Verbrennung mit ununterbrochen strömenden Brenngasen verlassen. Gegen Ende des ersten Weltkrieges machte man die ersten Versuche mit Abgas- Turbo- ladern für Höhenflugmotoren. Ihr Erfolg förderte auch die Entwicklung von Frisch- gasturbinen. Schon vor 1039 wurden in Deutschland(Von Heinkel, Junkers, BMW) und in England(Whittle) neuartige Düsen- (Strahl-) Triebwerke entworfen und in lan- gen, intensiven Versuchsreihen erprobt. Sie stellten mit Verdichter. Brennkammer, Turbine und Düse die einfachste Form einer Frischgasturbine dar. Gegen Kriegsende er- schienen dann die ersten Düsenflugzeuge Me 262 und Gloster Meteor. Die Erfahrungen mit Flugtriebwerken gaben nach dem Kriege dem Bau von Frischgasturbinen für stationäre und fahr- bare Kraftanlagen neuen Auftrieb. Ben- zin- und Dieselmotoren bleiben auf Leistun- gen von wenigen tausend PS beschränkt, Dampf- und Gasturbinen eignen sich in erster Linie für höhere Leistungen. So fin- det man seit bald zehn Jahren überall Gas- turbinen verschiedener Bauart für statio- näre Kraftanlagen, Notstromaggregate oder für den Antrieb von Lokomotiven, Schif- fen und anderen Fahrzeugen. Inwieweit sich die Kleinturbinen für den Kraftfahrzeugbau durchsetzen werden, ist, im großen und ganzen, eine Frage des Betriebsstoffverbrauchs. Er ist nicht nur im Hinblick auf den Geldbeutel des Kraftfah- rers ein schwerwiegendes Hemmnis, son- dern bei der Knappheit aller Flüssigkeits- brennstoffe auch ein wolks wirtschaftliches Problem. Der häufige Hinweis, in Gastur- binen Brennstoffe verschiedenster Art, dar- unter auch solche mit billigstem Wärme- Praktisch treibt also ein Turbinen- Alle offenkundigen Vorzüge der Gas- aus gewichtigen Die schnell umlaufen- Dieser Beanspruchung hielt besser geeignete Werktstoffe aussichtsreichen Platz im Mit Hilfe hochtempera- Metallegierungen(Molyb- (Silimanit) hofft man bald die Das Verdienst, dig erste gewerblich ver- preis, verwenden zu können, ist in der Pra- xis nicht gar so einfach zu verwirklichen. Die einheitliche und gleichbleibende Qualität des Flüssigkeitskraftstoffes wird immer eine Rolle spielen. wie etwa Kohlenstaub, wird wegen des hohen Verschleißges der Maschinenteile und der Ablagerungen von Asche im offenen Turbinenkreislauf vorerst ebensowenig in Frage kommen wie im Kolbenmotor. Festkraftstoff, G. G. Korax Ventil verhindert Ohnmacht Jede Geschwindigkeitsänderung dach Größe und Richtung) erzeugt Beschleuni- gungskräfte; ihre Wirkung auf den Men- schen kann vom harmlosen„Flauwerden“ im anfahrenden oder bremsenden Fahrstuhl bis zum„Schwarz-vor-den-Augen-werden“ und Kollaps im plötzlich Flugzeug führen. Im letzteren Fall können künf- beschleunigung beim freien Fall) auftreten. Die Folge ist eine plötzliche Blutstauung in den Extremitäten und Blutleere im Gehirn, die sich in den äußert. Das Herz Verengung der Halsschlagader kein Blut ins Gehirn pumpen. „abgefangenen“ und mehrfache Werte der Erd- genannten Erscheinungen kann dabei ua., durch Die Londoner Firma hat „Hymatic“ jetzt in Verbindung mit der britischen Luft- Waffe entwickelt, der verschiedene tigte und durch die Beschleunigungsände- rungen automatisch gesteuerte Ventile ent- hält; sie pressen bei zu hoher Beschleuni- gung kurzzeitig kleine Gummiklammern an bestimmte Blutgefäße und schränken da- durch die Blutzirkulation ein, bis der Or- ganismus wieder unter gewohnten Physika- lischen Bedingungen dem Willen gehorcht. einen Beschleunigungsschutzanzug Prehluftbeta- MANNHEIM Modeschau; „Deutschlands Chancen auf dem Weltmarkt“, Vortrag von Dr. Groß, Düsseldorf; 20.00 Uhr: Veber„Winterbräuche und Feste im Oden- wald“ spricht Prof. Dr. Eugen Fehrle(Oden- Wirtschaftshochschule 19.00 Uhr: Lichtpildervorträge: Rund um die Schweiß- technik und Der Schweißerpaß“; Rosengarten Oeffentliche Kundgebung(Haupt- Tachgruppentag der Bank- und Sparkassenan- „Pistolen und Tränengasbomben ausge- rüstet, machen sich Polizisten an die Ver- folgung des Mörders, der sich in den unter- irdiscken Kanälen von Los Angeles unter hefti- gem Gebrauch von Schußwaffen zu retten ver- sucht. Unser Bild zeigt eine Szene aus dem amerikanischen Film„Schritte in der Nacht“, der nach einem authentischen Fall in Amerika gedreht und im Jahre 1949 in Locarno als bester Kriminalfilm ausgezeichnet wurde.(Es sei be- merkt, dag„Der dritte Mann“ erst nach diesem Film entstand). Der Film läuft heute in einem Mannheimer Lichtspieltheater an. Ein Schulmann hatte Geburtstag Stadtschulrat Hellmuth wurde gestern— kaum zu glauben— 65 Jahre alt. Wer ihn kennt, ohne in seinen Lebensverhältnissen Bescheid zu wissen, hätte dem bekannten Mannheimer Schulmann so viele Jahre nicht gegeben. Es gibt bedeutend jüngere Leute, die bedeutend älter wirken. Aber der Kalender besteht auf seinem Schein und will es so, daß der in Dittigheim 1885 geborene Hugo Hellmuth am 5. Oktober 65 Jahre alt wurde. In Tauberbischofsheim und Ettlingen wurde er zum Lehrer herangebildet, seit 1904 steht er im Schulleben. In Friedrichs- keld war er Lehrer und schließlich Rektor, bevor er das Rektorat der K-5-Schule über- nahm. Das war kein Tellerlecken, das war vielmehr eine der härtesten Aufgaben, die einem Mannheimer Schulmann gestellt wer- Hellmuth hat sich in dieser Aufgabe bewährt, aber das hat ihn nicht davor bewahrt, 1933 den Stuhl vor die Tür Im freien Wirt- schaftsleben bewies Hellmuth, daß ein tüch- tiger Mensch auch hier Erfolge haben kann. 1945 stellte er sich dem Stadtschulamt zur Verfügung und übernahm zunächst die Ge- wurde aber bald in den Schulaufsichtsdienst berufen und ist heute als Stadtschulrat Vertreter Ihm obliegt die Be- aufsichtigung des Schulbezirks Mannheim- Nord, aber auch das FHilfsschulwesen und die Betreuung des weiblichen Handferti- den konnte. gesetzt zu bekommen. schäfte des Schulamtmannes, des Dienstvorstandes. keitsunterrichtes. Stadtschulrat Hugo Hellmuth ist am Neuaufbau des Mannheimer Schulwesens maßgeblich beteiligt. Seine standfeste Sach- chkeit, sein gewissenhaft abwägendes We- sen und seine Immunität gegen das modi- sche Schlagwort haben ihm in wachsendem Maße die Achtung der Schüler und der Kollegen, der Eltern und überhaupt der Mitbürger eingetragen und bewahrt bis auf dien heutigen Tag und wohl auch in Dank- ch. barkeit über den Tag hinaus. Wohin gehen wir? Freitag, 6. Oktober: lung); 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert:„Das Wartburg-Hospiz waldklub); 17.00 Uhr: gestellten). Nationaltheater 15.00 Uhr:„Hinna von Barnhelm“(Schülervorstel- „Minna von Barnhelm“; Alster:„1001 Nacht“; Capitol:„Flucht von der Teufelsinsel“; Palast:„Schritte in der Nacht“; Kurbel:„Columbus“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Meisterwerk“ (Folge D);„Femina“, K 2, 16.00 und 20.00 Uhr: 19.30 Uhr: Wildermuth: Keine Provisorien, sondern Bauten für die Zukunft Der Wohnungsbauminister als Gast des ersten Nachkriegsbundestages des BDA Höhepunkt des 31. allgemeinen Bundes- tages(des ersten seit Kriegsende) des im November 1948 neu konstituierten Bundes Deutscher Architekten am Donnerstag in Bad Dürkheim war eine große öffentliche Kundgebung. auf der Dr. Eberhard Wilder- muth. Bundesminister für den Wohnungs- bau, über„Der Wohnungsbau im Rahmen der deutschen Wirtschaftspolitik“ sprach. Dr. Wildermuth eröffnete seine allge- mein zuversichtlichen Ausführungen mit einem Rückblick auf bisher Geleistetes und schloß sie mit einem Ausblick auf Kom- mendes. Er bezeichnete den gegenwärtigen Wohnungsbedarf Westdeutschlands mit fünf Millionen Einheiten, der sich innerhalb der nächsten zehn Jahre um eine weitere Mil- lion erhöhen werde. Das entspreche, niedrig gerechnet, einer 60-Milliarden-Investierung. Im laufenden Jahr seien für den Wohnungs- bau über dreieinhalb Milliarden DM aufge- bracht worden, und es würden 1950 330 000 bis 350 000 Wohnungen fertiggestellt.„Wir schlagen damit im Wohnungsbau jeden euro- päischen Rekord und folgen den USA dicht auf den Fersen.“ Die gesetzgeberischen Aspekte berüh- rend, deutete der Redner seine Befürwor- tung für ein noch zu schaffendes Architek- tengesetz auf Bundesebene an. Die Pro- bleme eines freien Berufsstandes könnten darum auch in gewisser ein großes Stadtbaugesetz an. erhöhungen für andere Güter) chologischen Momenten her, und Der Wohnungsbauminister drohte strafrechts nicht „Lieber bauen, als um jeden Preis.“ blik eine jede Furcht vor KEriegsgefahr Ein gunzes Jahrhundert im Dienste des Kunden „Johann Schreiber“ feiert am Samstag den ersten dreistelligen Geburtstag Am Samstag feiert die Firma Johann Schreiber ihr 100 jähriges Jubiläum. Bereits vor 1800 wurde in T 1, 6,— in unmittelbarer Nähe des früheren Neckartores, das 1842 den baulichen Veränderungen in der Breiten Straße weichen mußte— ein Kolonialwa- rengeschäft betrieben. Am 7. Oktober 1850 ging das Anwesen in das Eigentum des Be- gründers der Firma über und ist bis heute im Familienbesitz geblieben. Eine Fest- schrift berichtet von der überlieferten grü- nen Bank vor dem Geschäftshause, auf der sich nicht nur die Kunden eine Ruhepause gönnten, die auch Treffpunkt für abendliche Gespräche war;— charakteristisch für eine Epoche, in der Zeit noch nicht gleich Geld gesetzt wurde. Und typisch mag es auch sein, daß das Stammhaus noch alles umfaßte: La- den, Lager, Büro und Wohnung, einschließ- uch der Stuut muß seine Tarifverträge einhalten Arbeitsgericht Mannheim entschied für entlassene Pflegerin sogar im Hause verköstigt wurden. innerung geblieben. Jahre 1934 Alleininhaber der Firma ist. und Elsaß-Lothringen geschäft. Zum zweiten Verhandlungstag standen vor dem Mannheimer Arbeitsgericht eine Pflegerin der staatlichen Blinden-Anstalt daß sie ohne Billigung nicht im Ländermaßstab gelöst werden, ob- wohl der Bund an Erfahrungen der Länder. die in dieser Richtung die Initiative ergrif- ken haben, anknüpfen werde. und ihnen Hinsicht dafür dankbar sei. Der Minister kündigte ferner Eine Rationalisierung der Bauwirtschaft sei schon im Hinblick auf die Material- Preiserhöhung dringend erforderlich. Kei- neswegs seien die Steigerungen der Bau- stoffpreise(ebensowenig wie die Preis- marktbe- dingt. Sie rührten ausschließlich von psy- zwar denen der Panik auf der einen und denen der Gewinnsucht auf der anderen Seite. mit einem scharfen Angehen der Bundesregie- rung gegen Ueberteuerungen, wobei man von einer rigorosen Anwendung des Preis- zurückschrecken werde. eine Zeitlang überhaupt nicht Die New Vorker Beschlüsse gäben der Bundesrepu- Sicherheit, die jede Panikstim- mung in der Bevölkerung zu einem Para- doxon stempele. Auch im Baugewerbe sei fehl am Platz, so daß keine Provisorien für die lich der Zimmer für die Angestellten, die Von all dem ist indessen nur die Er- Dem Begründer der Firma folgten die drei Söhne Georg. Con- rad und Heinrich und ihnen wiederum in der dritten Generation Hans Schreiber. der seit dem Tode seines Vaters Conrad im Mit dem Wachsen der Stadt und der sprunghaften Zunahme ihrer Bevölkerung stiegen auch die Anforderungen an den Le- bensmittelhandel. Und neben die Großhan- delsabteilung, die sich besonders gegen Ende des vorigen Jahrhunderts rasch ausdebnte und die Pfalz, Hessen, Württemberg, Bayern belieferte, trat— gleich bedeutend— das Lebensmittelfilial- Im Jahre 1900 zählte die Firma bereits und ihre Befugnisse überschritten habe, und Zensur der Direktion mit den Eltern der blinden Kin- Kurze„Mul“-Meldungen Täter drangen in der Nacht in ein Tex geschäft in der Schwetzinger Straße ein. hatten eine Oberlichtscheibe der Abschl tür eingedrückt. Wäsche und Wollwaren ig Wert von etwa 2000 DM sowie 200 D Bargeld fielen in ihre Hände.— Etwa die gleiche Zeit wurde ein Zigarrenge Gegenwart, sondern feste und dauerhafte Bauten für die Zukunft erstellt werden sollten. Außerdem, so meinte der Redner, könnten wohl auch auf dem Gebiet der Baupolizei und des Baurechts noch ein paar Atmodisch gewordene Zöpfe abgeschnitten werden. Die Kundgebung wurde eröffnet von Prof. D. Otto Bartning, Neckarsteinach, der am Vortage an Stelle des vorläufigen Vorsitzenden, Prof. Bernhard Ingwersen, München, mit großer Mehrheit zum Präsidenten des BDA gewählt worden war. In einem in ausge- zeichneter Diktion vorgetragenen Referat stellte der neue BDA- Präsident insbeson- dere die Schwierigkeiten und ethischen Prinzipien der Architekten heraus. Bei den öffentlichen Bauten gehe es letzten Endes um den günstigen Ausdruck des deutschen Volkes, der von Einfachheit, Ehrlichkeit und von dem Stolz der Armut spreche. Dabei gelte für den Architekten nur ein Maßstab: volle fachliche Eignung und ab- solute Treue gegenüber Auftrag und Auf- traggeber.„Regierung und Verwaltung sterben ab ohne den Safttrieb der freien lebendigen Kräfte“, sagte der Redner, der die Architektenschaft die„Sachwalter der sichtbaren Gestalt unseres Volkes“ 1 10 Weg in das Geschäft freizumachen. N. einem geringen Barbetrag wurden Werte von etwa 300 DM gestohlen. veranstalten die Bundesgebiet Verbraucherwoche, die in Mannheim ah Auftakt einen Wagenkorso am Samstag vd 16. bis 18 Uhr durch die Stadt bringt. M 1200 000 Mitgliedern und 6000 Verteilung stellen sind wohl die Vorkriegszeiten nod nicht erreicht, dennoch hat sich die Ko; sumgenossenschaft bereits wieder eine fi rende Stellung erworben. Schülertreffen in Neckarau. Alle ehemal gen Schülerinnen und Schüler, welche suchten, treffen sich am 7. Oktober, 19, Uhr, im Gasthaus„Zum Engel“ in Neckarg Rheingoldstraße. Die Naturfreunde machen darauf aul merksam, daß der Vortrag von Forstmeist Fabricius:„Das Leben der Tiere im Wall findet. Beginn 19.30 Uhr im Gewerkschaft Durch Glas. Bis jetzt noch unbekannt Schäptung an in Käfertal von Einbrechern heimgesucht Hier wurde eine Scheibe entfernt, um denn enen e. Rundfunkempfänger und Raucher waren lötzlich and sage Konsum wirbt mit Korso. Im gesamtgtoch ein Konsum, genossenschaften vom 1. bis 8. Oktober einen Brei bor seine Ostern 1903 nicht mehr volksschulpflicht f waren und in Neckarau die Volksschule be bereits am kommenden Freitagabend sta, chteten) dere achen rteidig Sehr en und jeBbar, mer erkl r immèe egeben. estellt, nd bitte. nießbar naus 0 4, 8-9. Ju Der Verein für Naturkunde lädt, Ei 7. Oktober zu einer geologischen Führu lu. a8 . und Besichtigung der Steinbrüche des ir. außer dem Hauptgeschäft 18 Verkaufsstel- 85 etzt sind, len. Ihnen folgten weitere Geschäfte in ment werkes Leimen unter der Leitung aum Heru Mannheim und dann Filialbetriebe in Lud- Professors der Geologie, Dr. A. Strige e wigshafen, Heidelberg, Neustadt, Speyer, Weinheim und an anderen Orten Aber trotz der Erweiterungen des An- wesens in T 1. 6 durch den Erwerb an- schließender Grundstücke reichten die vorhandenen Gebäude bald nicht mehr aus, die vielen Geschäftsstellen zu versorgen. Deshalb entschloß sich die Firma im Jahre 1912, an der Fabrikstation ein Gelände von 17 000 qm anzukaufen, auf dem das große Verwaltungs- und Lagerhaus errichtet wurde. Fünf Jahre später konnte endlich eingezogen werden. Den Umfang des Ge- schäfts kann man annähernd ermessen, wenn man vernimmt, daß für die Stape- lung der Waren fast 6 000 qm Lagerböden brücke 13.40 Uhr, Treffpunkt in Heidelbeg Straßenbahnhaltestelle Bahnhofstraße; y dort mit Straßenbahn weiter um 14.30 Uh, Beethoven-Messe. Bei dem Festgott dienst zu Ehren des heiligen Franzis führt der Kirchenchor von St. Bonifatius für Soli, Chor und Orchester unter Mityl kung von Mitgliedern des Nationalthea auf. Bunter Abend der Siedler. der Siedler und Kleingärtner. Mannheig Schönau, lädt für 7. Oktober Mitgli Abfahrt mit OEG ab Mannheim-Kurpfal. N. Der Vent benteuer eunde p roßben St 18 und straften Diebsté er ältere 7. Oktober um 9.30 Uhr in der Bonifaiicgagt wn kirche die Messe in C von L. v. Beethoe 816 118 d nicht s sie in ergang i tte sich ruppen g 3 1 Mubs ent und Gäste zu einem Bunten Abend im Sit 1 lerheim ein. Das Programm wird von dg. und Kellerraum zur Verfügung stehen. j gehab Dazu gehören Weiter umfangreiche Kühl- e e e ee gibt am e räume, eine Weinkellerei, deren Fässer Oktober um 20 Uhr in der„Flora“(Lortal 8 allein ein Fassungsvermögen von 700 000 straße 17) ein zweistündiges Konzert* N Liter haben, eine eigene moderne Kaffee- volkstümlicher Musik, an das sich ac Moto Großrösterei u. a. m. Tanzveranstaltung anschließt. 1 Der Krieg hat auch der Firma Schrei- ber hart mitgespielt. Neben den materiel- len Einbußen hat sich aber vor allem der Verlust an wertvollen Mitarbeitern außer- ordentlich schwer bemerkbar gemacht. 80 über den Weltkongreß in Brüssel ein, in Ilvesheim als Klägerin und der An- der in Briefwechsel getreten sei. Dies alles 8 8 5 f 4 staltsdirektor mit der Vollmacht der habe zur Kündigung beigetragen. Die in 1 15 e von. W,, ee j 8 1 1 j f 3 ö erkaufsstellen etwa no vorhan-! N 1 Unterrichtsbehörde, in seiner Person die der ersten Verhandlung als Zeugin ver demie nimmt am 6. Oktober um 19.30 U Beklagte vertretend. Wegen angeblicher Unverträglichkeit sollte die 43jährige Klä- gerin aus der Blindenanstalt entlassen werden und nicht in die Gruppe der An- gestellten, sondern in die niedrigere Gruppe der Küchen- und Hausgehilfinnen eingestuft werden. Diese niedrigere Einstu- kung soll auf eine ministerielle Verfügung zurückgeführt worden sein. Die Klägerin hatte dies als Unrecht empfunden und sich über die Gewerkschaften an das Arbeits- gericht gewendet. Der Richter stellte fest, daß die Dienst- verrichtungen der Klägerin— auch wenn sie sich nicht der Krankenpflegerprüfung unterzogen habe— dem Status einer Pflegerin entsprechen, zumal die Klägerin schon seit 184 Monaten in ähnlichen Stel- lungen gearbeitet habe. Die Tarifgesetze sehen bei entsprechender Arbeit die Ein- stufung als Pflegerin ausdrücklich vor. Außerdem sei es ein bedenkliches Vorbild für die Privatindustrie, wenn der Staat seine eigenen Tarifverträge nicht beachte. Das Gericht entschied sich für eine Ent- schädigung, wonach der Fiskus die Summe von 535,60 DM der Klägerin zu zahlen babe. 5 Die im gleichen Falle vorgebrachte Kündigungswiderufklage rollte das ganze Bild interner Zwistigkeiten noch einmal auf. In der ersten Verhandlung waren Zeugenaussagen gegen Zeugenaus- sagen gestanden, daß die Klägerin unver- träglich sei, Kinder unsachgemäß behandelt ter Kündigungsgründe Lappalien. Nach neuerlichen erregten den dem schädigung eine bauen wird. Darüber zu bemühen. teilt und die Gemüter erhitzt hatte. nommene Hausmutter hinterließ den Ein- den. druck, daß es sich um die Rivalität zweier Frauen handelt, hatte doch die Hausmut- in Abwesenheit der Pflegerin deren Zimmer„überprüft“. Gegen all diese Vor- Würfe standen auf der anderen Seite die Aussagen von Kindern, einer Blindenober- lehrerin und einer Handarbeitslehrerin, die sich günstig über die Zusammenarbeit der Pflegerin mit den Kindern äußerten. Sie wußten auch von gewissen Spannungen mit der Direktion zu berichten. Ein Beisit- zer nannte in der Abschlußverhandlung die Debatten zwischen beiden Parteſen, bei denen manch hartes Wort fiel, fügten sich die Streiten; arbeitsrichterlichen Vorschlag, daß die Klägerin neben ihrer fiskalen Ent- Abgangsentschädigung durch die Anstalt selbst von 195,50 DM (ein Monatsgehalt) und ein Zeugnis erhält, das ihr den Weg in die Zukunft nicht ver- hinaus erklärte sich der Direktor der Blindenanstalt bereit, sich privat um eine Stellung für die Klägerin Die Schlußbemerkung des Vorsitzenden, er wundere sich, daß von der Schulbehörde niemand zu der Verhandlung erschienen sei, bestätigt indirekt, daß dieser Fall weitere Kreise gezogen hat, nachdem er schon die Ilvesheimer Gemeinde in zwei Lager ge- ug. Soforthilfe.. im Biologiesaal der Tulla-Schule mit d. Vorführung einer Wochenschau und- zwei Kurzfilmen(„, Die öffentliche Meinung „Wie ein Gesetz entsteht“) ihre Winte arbeit auf. Der Eintritt zu diesen Dennoch wurde in mühevoller und rast- loser Tätigkeit und anknüpfend an eine hundertjährige Tradition der Wiederauf- bau vorangetrieben, um möglichst rasch auch die letzten Lücken zu schließen. Archi- tekt E. W. Ziegler ist seit dem Kriegsende 2 e 98 anstaltungen ist frei. Anschließend jewel Der Bundesverband der chemaligen im Wartburg-Hospiz bei einer Veran Kriegsgefangenen macht alle Heimkehrer, die nach der Kapitulation zurückgekehrt sind, aufmerksam, daß sie gemäß Verord- nung des Arbeitsministeriums bis zum 15. Oktober bei ihrem zuständigen Arbeits- amt Anträge auf Förderung einer Berufs- ausbildung(Lehrer, Fachschul- oder Hoch- schulstudium) stellen können. Der Bundesverband bittet alle Bauinter- essenten für die 2. Siedlung in Mannheim und eine gleiche Siedlung in Ludwigshafen bis spätestens 15. Oktober Bauantrag bei der Betreuungsstelle des Verbandes: Mann- heim, Friedrichspark, Mittwoch und Freitag von 18 bis 20 Uhr oder schriftlich zu stellen. Der Bundesverband teilt mit, daß nach einer Verfügung des Hauptamtes für Sofort- hilfe die Möglichkeiten einer Aufbauhilfe für Heimkehrer verbessert sind. Es können bis 13. November 1950 erneut Anträge ge- stellt werden. Auskunft erteilt die Be- treuungsstelle oder das zuständige Amt für Eugen Fehrle, Heidelberg. 1 Der Männergesang verein gliederversammlung in das Lokal Pfingstberg“ ein. verein Mannheim, führt am 7. Oktober Pilzlehrwanderung in den Käfertaler V punkt(mit Karlsstern. und lei heim, Uhlandstraße 22a, werden 70 Jahre alt. Ernst Meister, geht seinen 71. Geburtstag. Karolina 5 nig, Mannheim Neckarau, Luisenstraſe kann ihren 91. Geburtstag feiern. Die H, leute Johann Fenninger und Frau In ziska geb. Hafenmajor, Mannheim, J% haben silberne Hochzeit ö — + Juageaettyaee Reinwollene Qucdiitäten, Wie 4 Neu eingetroffen Mantelstoffe Velour de laine und Duvetine in Schwarz und vielen anderen Farben. „Warum einsam? 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Blank, Mannheim, Seckenheimer Straſe lefstwerfe V Malin. heim- Waldhof, Untere Riedstraße 48, U. Fegelstan nnheim? ( 9. 9 Nr. Nr. 233/ Freitag, 6. Oktober 1950 —ͤ— 3 MORGEN N kann- Textil Ein. d Als vorläufig letzte Aussage der Zeugi bschlub. 1„ e g gin Aren Maria Hemmer im Wolsifferprozeß wurde 200 Du Protokoll genommen:„Die Christel wa merklärte mir im Anschluß an die Unterhal- geschältung an Ostern(über die wir gestern be- igesuchichteten)„ich möchte sehen. was der 155 deandere(der Verteidiger der Angeklagten) ö Nebewachen würde, Werm er in seiner halben len el Verteidigungsrede Wäre. und ich Würde aren inplötzlich in die Verhandlung hineinplatzen and sagen: hör lieber auf. ich habe auch zesamtedoch ein Wörtchen mitzureden“. 0 1 Sehr große Bedeutung wurde dem letz- ber einen Brei zugemessen. den Ernst Wolsiffer 1580 gor seinem Tode von seiner Frau bekom- stag Volden und mit dem Bemerken, er sei unge- agt. Mniebbar, abgelehnt haben Soll. Zeugin Hem- teilungmer erklärte hierzu. Frau Wolsiffer habe 811 500 r immer von diesem Brei zu versuchen 175 Korzeseben. Auch sie(die Zeugin) habe kest-⸗ ine fübzestellt, daß er ungenießbar gewesen sei ind bitter geschmeckt habe. Frau Wolsiffer ebemelfeg an, Larosan(Mittel gegen Magen- elche rämpfe) in den Brei Semengt zu haben, Ipflichtbon denen die Bitterkeit herrühre. hule he Das Gericht ordnete daraufhin Ge- er lg gchmacksproben an. die folgendes Ergebnis deckargleisten: Haferschleim mit Larosan völlig . gormal, der Brei ist weder bitter noch un“ duft aubenießbar; Haferschleim mit Luminal stmeist n Wald. ad stat. Kschaft, 1 1 Ein erschütterndes Bild von der Gefähr- 8480 lune, der arbeitslose Jugendliche ausge- etzt sind, bei denen sich die Gelegenheit rige enum Herumstreunen und die Lust nach dem 17 kaltbenteuer mit dem Einfluß schlechter id 10 reunde paart, zeigte eine Verhandlung der 108 an roben Strafkammer am Donnerstag. 30 U 18 und 19 Jahre sind die beiden vor- 5 ſestraften Jünglinge. Der jüngere hatte stgotte, Diebstähle und Einbrüche hinter sich, atklslder ältere vier, als sie auf der Flucht nach datius Australien in Karlsruhe bei einer Kontrolle nikatluefaßt wurden. eethon Sie machten beide einen verschlossenen „Mitund nicht eben sehr intelligenten Eindruck, ilthestels sie in der Hauptverhandlung über den lergang ihrer Straftaten berichteten. Man r Vetügtte sich jeweils vor einem Kino getroffen, 4 ruppen gebildet, aus denen später kleine Aitelie ubs entstanden, und einer von ihnen in Siegtte schliefilich die Idee„mit dem Schlüs- von ae gehabt. Damit begannen die Unter- chmungen der Klubs. Ein Bund mit 22 bt em ſhlüsseln, Sperrhaken und ähnlichem Ma- Lortzimrial. war das Werkzeug, mit dessen Hilfe zert mint Motorräder und sechs Fahrräder ge- ich elonlen und Kioske und parkende Pk W. er- kochen wurden. Die pekuniäre Ausbeute lädt pn 17 Straftaten, die dem jüngeren nach- farrhegwiesen werden konnten, belief sich auf n Beriqnze fünf DM. Ein großer Teil der Beute ein. tung d Neue belastende Iussagen im Wolsifferprozeß Brei-Kostproben schmeckten wie damals Schlafmittel dagegen ungenießbar. Die Zeugin Hemmer erklärte, der damalige Brei habe diesen Geschmack nicht gehabt. Den Haferschleim mit 0,2 Gramm Morphin gemischt bezeichnete die Zeugin als unge- nießbar und im Geschmack ähnlich dem, den Frau Wolsiffer damals ihrem Mann verabreichen wollte. Ein weiterer Versuch mit einer stärkeren Dosis Morphin er- brachte die gleichen Feststellungen der Zeugin. Bei dieser Feststellung widerrief Frau Wolsiffer plötzlich ihre Aussage: Der Vor- fall mit dem Brei sei nicht am Donnerstag gewesen(was die Zeugin Hemmer aber beschwören will), sondern montags zuvor, und es müsse ein anderes, vom Arzt ver- ordnetes Mittel, dessen Namen sie nicht mehr wisse, gewesen sein, das sie unter den Brei gemischt habe. Zur Aufklärung sei hier gesagt, daß nach dem genannten Donnerstag, Ernst Wolsiffer nach dem Genuß einer Flasche Rotwein, bis zu seinem Tod am Samstag nicht mehr aufwachte. Nach dem bisherigen Verlauf ist damit zu rechnen, daß der Prozeß wohl länger als drei Wochen dauern wird, wenn nicht noch durch Zeugenaussagen eine über- raschende Wendung eintritt. Iuf der Flucht nuch Austrulien gefußt Jugendliche unter 20 Jahren mit 17 Einbrüchen auf dem Kerbholz wurde nicht veräußert, sondern zu eigenen Zwecken verwendet. Das Gericht stellte fest, daß sie keines- Wess aus wirtschaftlicher Not, sondern„in Betätigung ihres verbrecherischen Willens“ gehandelt hatten. Der Staatsanwalt forderte deshalb„einen Denkzettel, der sie veran- laßt, in Zukunft von fremdem Eigentum die Finger zu lassen“. Die. Verteidiger aber hatten Gelegenheit, mit einem Bild der häuslichen Schwierigkeiten, aus denen beide kamen, die letzte Chance auszuspielen. Der 19 jährige— seit dem ersten Lebens- jahr den Großeltern zur Erziehung über- geben— hatte in früher Jugend beim Spiel ein Auge verloren und war arbeitslos. Der jüngere von beiden stammte aus einer ge- schiedenen Ehe. Die Mutter arbeitete tags- über, um drei kleinere Kinder zu ernähren. Diese Umstände waren es nicht zuletzt, die relativ niedere Strafen brachten, wenn⸗ gleich Landgerichtspräsident Dr. Silberstein erklärte, er sei weit davon entfernt, die Taten deshalb als Bagatelldelikte anzu- sehen. Zu 22 Monaten wurde der jüngere, der ältere zu zehn Monaten Gefängnis ver- urteilt. Ein 16jähriger Komplice war be- reits im September in gleicher Sache zu sechs Monaten Jugendgefängnis verurteilt worden. i-tu. nt. D benden Professor Frunz Volhurd- h 1 bleibt in Mannheim unvergessen 55 Es war eine illustre Aerzteversammlung Meinung Professor Kißling, namhaften Wissen- tehaktlern der medizinischen Fakultäten von en vg ddelberg und Freiburg und aus fast ganz bendpeiden die sich am Mittwochabend im Städ- d jeweſchen Krankenhaus zum Gedächtnis von ofessor Dr. Franz Volhard, lange Zeit este iter des Mannheimer Krankenhauses, ein- m 20 unden hatte. 7eranst Für die Stadtverwaltung waren Ober- sr Argermeister Dr. Heimerich und einige adträte verschiedener Fraktionen erschie- kingstben. Privatdozent Dr. Hahn, Chefarzt der mer Medizinischen Abteilung, ein Schüler Vol- i„AZurds, würdigte in herzlichen und zugleich kerbietigen Worten den Forscher, Arzt Bezlind musischen Menschen Franz Volhard, ober essen Bronzebüste zwischen Lorbeerbäu- Aer hien aufgestellt war. Er feierte den im ng. Tre Uhr Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Heiter bis d, Marolkenlos, dunstig. Morgens stellenweise Ne- Heinpildung. Mittagstemperaturen 17 bis 20, Straße lefstwerte 3 bis 6 Grad. Schwache Luftbewe⸗ r, Maling.. 48, l Fegelstand am 5. Oktober: Maxau 397( 5), ing annheim 248(— 4), Worms 175( 2), caub ina H Astral Alter noch vitalen Wissenschaftler, den im Mai 1950 ein Unfall auf dem Weg zu einem Kongreß jäh aus dem Leben gerissen hatte, dessen Jahrzehnt in Mannheim besonders truchthar für seine Arbeit geworden sei, dessen Wissensgebäude so breit und sicher fundiert sei, daß die Grundlagen in jedem Fall die Zeiten überdauerten. Er sah darin und in der modernen universalen Schau, die an die Wurzeln der Erkrankungen heran- ginge, die Ursache zu Volhards international gewürdigten Bedeutung, dessen Hochdrucks- lehre und Forschungen über Nierenerkran- kungen bahnbrechend gewesen seien. Der Verstorbene sei am liebsten in Mann- heim tätig gewesen und habe manchmal an eine Rückkehr gedacht. Auch Mannheim werde ihm die Treue halten. Für die Mann- heimer Aerzteschaft fand der Facharzt für Chirurgie, Dr. Hans Nettel, herzliche Worte des Gedenkens. Zwei wissenschaftlich hochinteressante Vorträge über Themen, die den Forscher Volhard zeitlebens beschäftigt hatten:„Pa- thogenese und Klinik des Hochdrucks“, von Professor Dr. Sarre, Direktor der Medizini- schen Universitäts-Poli-Klinik, Freiburg, und „Nebenniere und Hochdruck“, von Oberarzt Dr. Pfeffer gehalten, führten noch einmal die große Bedeutung Volhards klar vor Augen. rel. Spo und Spiel: Kein Zweifel, am Samstagnachmittag wer- den die Fußballfreunde Mannheims und der Umgebung in hellen Scharen zu den Brauereien pilgern, um Zeuge des ersten großen Lokal- derbys der Saison zu sein. Klar, es ist eine Pfundssache, wenn der deutsche Meister gastiert, klar, es ist auch prima, wenn der „Club“ kommt, oder die„Löwen“ oder die „Kleeblätter“. Das sind Fußballschlager! Uebertroffen aber werden sie in der Popula- rität noch von den großen Lokalschlagern. Vier solcher Schlagerspiele wird uns diese Saison bringen— was Wunder, wenn wir da auf das erste Match besonders gespannt sind? * Wer nicht um die Gefährlichkeit der„Fähr- leute“ weiß, könnte sich leicht dazu verführen lassen, einen glatten Sieg der VfR- Hausherren vorauszusagen. Doch gemach, gemaach. Der VfL hat in einen letzten Spielen gezeigt, daß etwas in der Mannschaft steckt. Wir erinnern nur an den Kampf im Neckarstadion oder an das Spiel in Frankfurt, wo die siegenden Klubs alles brauchten, um in der 60., bzw. 70. Minute den Bann des torlosen Spiels(und den Nek- karauer Widerstand) zu brechen. Der VfR ist zwar gerade auf eigenem Platz kaum zu schla- gen, aber— ist der Platzvorteil für ein Lokal- derby von so ausschlaggebender Bedeutung? (Er spielt, u. E. nicht ganz die gleiche Rolle DiE ur Se EN A AN Ag EA. M iu, wie bei einem sonstigen Auswärtsspie). Eine Prognose über den Spielausgang ist s ch Wer. Hätte der VfR am vergangenen Sonntag nicht eine ausgesprochen schwache Partie geliefert. Die Meister: Dillard, Fuchs, Am Mittwoch wurden durch den internatio- nalen Amateur-Leichtathletik- Verband LAAF) sechs Bestleistungen als offizielle Weltrekorde bestätigt. Die neuen Weltrekorde sind: 200 m Männer: 22,3 Sekunden— Harrison Dillard, Vereinigte Staaten; der Rekord wird von Jesse Owens(1935) und Lloyd la Beach (1948), beide Vereinigte Staaten, mit der glei- chen Zeit gehalten. 220 Lards Hürden, Männer: 22,3 Sekunden Harrison Dillard, Vereinigte Staaten; der bis- herige Weltrekord wurde von Fred Wolcott (1940) und Dillard(1946), beide Vereinigte Staa- ten, mit 22,5 Sekunden gehalten. Kugelstoßen, Männer: 17,79 Meter— Jim Fuchs, Vereinigte Staaten; der bisherige Welt- rekord wurde von Charles Fonvilli(1948), Ver- einigte Staaten, mit 17,75 Meter gehalten. 10 000 Meter: 29.02, Minuten— Emil Za- topek, CSR, der bisherige Weltrekord wurde von Zatopek mit 29.21,2 Minuten gehalten. 100 Vards, Frauen: 10,7 Sekunden— Miß Majorie Jackson, Australien. 220 Fards, Frauen: 24,2 Sekunden— Frau Fanny Blankers-Koen, Holland; bisheriger Weltrekord: Stella Walasiewiez, Polen(1935), mit 24,3 Sekunden. 1. Interne Leistungsschau des Mannheimer Reitervereins Der Reiterverein Mannheim hat seit seiner Wiedergründung durch die intensive Ausbil- dung seines Reitlehrers von Schele mehrere schöne Erfolge erzielt. Um auch der Mann- heim-Ludwigshafener Oeffentlichkeit die Mög- lichkeit zu geben, die Arbeit des Reitervereins kennen zu lernen, veranstaltet der Verein am 15. Oktober(ab nachmittags 13.30 Uhr) seine 1. interne Leistungsschau in der neuen würde man ihm ein Plus einräumen. Neckarau jedenfalls hat mehr als nur eine Außenseiter- chance! Von nicht geringer Bedeutung schließ- lich wird das erste Tor, das geschossen wird, sein.— Wir erwarten ein spannungsgeladenes kampfbétontes Spiel, dessen Ausgang wir als völlig offen ansehen Ein zweites Schlagerspiel steigt am Sonn- tagnachmittag auf dem Waldhof-Platz, wo der Tabellenführer FSV Frankfurt seine Visiten- karte abgibt. Uns will scheinen, daß die Frankfurter auch nicht länger als ihre Vorgän- ger an der Teéte bleiben werden. Es liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß die Wald- höfer etwa verschenken werden— und tun sie das nicht, müßte es für Sieg und Punkte reichen.— Der Sonntag bringt insgesamt fol- gende Paarungen: VfR Mannheim— VfL Neckarau Singen 04— Darmstadt 98 BG Augsburg— VfB Mühlburg München 1660— Spvgg Fürth SV Waldhof— Fsv Frankfurt Eintracht Frankfurt— Schweinfurt 08 VfB Stuttgart— Schwaben Augsburg 1. FS Nürnberg— Bayern München Reutlingen— Kickers Offenbach Das große bayerische Derby wird vermut- lich Massenbesuch erleben. Der 3:0-Rothosen- Sieg über den deutschen Meister und zwar elne schöne Empfehlung, aber gerade auswärts ist die Streitle-Elf bisher doch immer noch einiges schuldig geblieben. Und Bumbas schließlich wird die Zabo-Elf schon richtig aufgeschliffen haben. Recht interessant versprechen auch die Paarungen„Löwen“ gegen„Kleeblätter“ und Singen gegen Darmstadt zu werden. Immer- hin, es könnte den Hausherren knapp reichen · Sichere Siege werden wohl der deutsche Mei- ster und die Frankfurter Eintracht landen. Aus Reutlingens„finsterem“ Lokal„Rote Laterne“ kommt die„Kunde“, daß man am kommenden Sonntag den— oder gar die ersten Punkte holen will. Ausgerechnet gegen die Kickers. Da kann man nur zitieren: Die Botschaft hör' ich wohl!. Wormatia oder Pirmasens? In der ersten Liga Südwest ist mit dem 1. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms und FK Pirmasens das Spitzentrio dicht auf- geschlossen. Lediglich Phönix Ludwigshafen ist nach Verlustpunkten etwas abgefallen. Im Spiel FK Pirmasens— Wormatia Worms wird, falls es nicht zu einer Punkteteilung kommt, sich entscheiden, wer künftig die Verfolger- rolle des 1. FC Kaiserslautern übernehmen wird. Im Falle der Punkteteilung wäre die Walter-Elf lachender Dritter Nach den Spie- len des vergangenen Sonntags wäre eigentlich Sechs Bestleistungen als Weltrekord unerkunnt Zatopek, Jackson und Koen Reithalle an den Rennwiesen. Es kommen zur Durchführung: eine Dressurprüfung Kl. Q. Jagdspringen Kl. Q und Kl. L. Zwei Schau- nummern werden der Veranstaltung den ent- sprechenden Rahmen geben.— Die Dressurprũü- fung und die Jagdspringen sind für alle Reiter und Reiterinnen offen. Saarländer im Herschelbad Starten mit allen Landesmeistern Dank alter freundschaftlicher Beziehungen ist es dem Schwimmverein Mannheim ge- glückt, den SV Saarbrücken 08 zu einem Clubkampf zu gewinnen. Auch der SV Völk lingen 09 hat seine Teilnahme zugesagt. Als weiterer Gegner tritt der VfowW Mannheim auf den Plan. Die Sportfreunde aus dem Saarland haben zugesichert, alle Landes- meister mitzubringen. Ihr Start wird der erste nach Kriegsende in Mannheim sein. Da es sich nicht nur um ein sportliches, son- dern auch um ein freundschaftlich-kamerad- schaftliches Wiedersehen handelt, haben sich die Saarländer mit großem„Schlachten- gefolge“ angemeldet. Die Kämpfe beginnen am Samstagabend im Herschelbad um 19.30 Uhr. Von Cramm schlug Cucelli beim ersten Tennisländerkampf in Rom Deutschlands Tennisspitzenspieler eröffneten am Mittwoch in Rom nach Wiederaufnahme Deutschlands in den internationalen Tennis- verband(FILT) die internationale Wettkampf- zeit nach dem Kriege mit einem Dreiländer- kampf gegen Italien und Aegypten. Am ersten Tage wurde gegen jede der beiden Nationen ein Spiel ausgetragen, wobei von Cramm gegen Italiens Ranglistenersten ucelli mit 1:6, 6:4, 6:2 gewann, während Saß dem. Aegypter Cernik 316, 1:6 unterlag. Achte Südrunde bringt Mannheims ersten Lokulschluger Wer behält besseres Ende: VfR oder VfL? Wird Waldhof Tabellenführer stürzen? der FK Pirmasens auf heimischem Boden favorisiert, würden nicht die Wormser erfah- rungsgemäß bestrebt sein, nach mäßiger Lei- stung mit verstärktem Einsatz verlorenes Pre- stige zurückzuge winnen. Ein schwacher Blan- kenberger im Wormatia-Angriff bedeutet aller- dings ein Handicap und lediglich diese Erwar- tung birgt für Pirmasens einige Hoffnungen. qa Sehe, O fu, Be 4e 2 SK? Landaus Kampfstärke wird dem 1. Fe Ka- serslautern nicht gefährlich werden. Schwie- riger ist für Phönix Ludwigshafen schon das Gastspiel beim Favoritenschreck Eintracht Trier, das nur dann mit einem Sieg der Pfäl- zer enden kann, wenn sich die Deckung wie- der stabilisiert hat. Mainz 05— Neustadt er- scheint offen; Andernach hat gegen Kreuznach die besseren Aussichten. Tura Ludwigshafen sollte auf eigenem Platz zu Sieg und Punkten kommen.-kloth „Silberschild“— Propaganda für Hockey Die Kämpfe um den Silberschild sind all- jährlich die beste Propaganda für den schönen Hockeysport. Man darf es deshalb begrüßen, daß im Wettbewerb des Jahres 1950 zwölf Län- der mannschaften mitwirken, während es 1949 nur acht Mannschaften waren. Am 8. Oktober treffen sich in den Vorrunden: Baden gegen Württemberg; Südbaden gegen Bayern; Hessen Segen Rheinland/ Pfalz; Schleswig/ Holstein ge- Sen Hamburg. Spielfrei sind Nordrhein- West- kalen, Bremen, Berlin und Niedersachsen. Diese Länder kommen also kampflos in die Zwi- schenrunde am 22. Oktober. Die Vorschluß- runde geht am 12. November vor sich und das Finale steigt am 26. November. Zwischenrunde des Amateur- Länderpokals Der Spielausschuß des deutschen Fußball- bundes setzte am Wochenende in Hannover die Zwischenrunde des Amateur-Landerpo- kals für den 12. November mit folgenden Spielen fest: Westfalen— Nord württemberg, Niederrhein.— Nordbaden, Bayern— Rhein- bezirk, Berlin— Hamburg. Die Austragungs- orte werden noch festgelegt. Da in der ersten Runde sechs reisende Mannschaften siegten, müssen Nordbaden und Rheinbezirk auch in der Zwischenrunde auswärts spielen. Ein Vorschlag des Hamburger Sport“ geht dahin, für die deutsche Länder-Fußballelf einen neuen Dreß einzuführen. Empfohlen wird: schwarze Hose, goldgelbes Jersey mit rotem Kragen. Der Dreß der deutschen National- mannschaft war, bei kleinen Abwandlungen, zuletzt: schwarze Hose, weißes Hemd mit rotem Kragen und roten Aermelaufschlägen. Sportkameraden. Zu Gunsten der Hinter- bliebenen des im Juni tödlich gestürzten Stutt- garter Rennfahrers Paul Bühler bestreiten am Sonntag die Stuttgarter Amateure(u. a. Gebr. Lederer, Hasenforther) und Berufsfahrer (Weimer, Müller, Steinhilb) ein 64-km-Rund- streckenrennen. Wieder Eigenheime? Auf der nächsten Ta- gung der deutschen Toto- Gesellschaften am 24/25. Oktober in Hannover soll auch die Frage entschieden werden, ob zukünftig wieder Eigenheim-Verlosungen stattfinden. Abele in Genf. Drei deutsche Berufsboxer kämpfen am 11. Oktober in Zürich, der Mann- heimer Abele gegen Max Gehring(Zürich), der Augsburger Hirsch gegen Berthelier(Genf) und der Heidelberger Krüchten gegen Flury(Solo- thurn). Die H au Fr „ J 43 N Hochwertige Velour u. Flauschstoffe sind für diese Mäntel verwandt DM 198. 250.— de ab; Nan duα¹ι u 295. Das Bekleidungshaus für Baden, Hessen und die Pfalz 1 Was bedeutet das? Bevor wir eine Ware als E& S 8 bezeichnen, haben wir uns überzeugt, daß alle Voraussetzungen dafür gegeben sind. E& S Qualität soll für alle Verbraucher ein Stan- dardbegriff sein; gute Stoffe, an- ständige Verarbeitung und reelle Zutaten— das ist es, was Sie von E& S Qualitäten erwarten dürfen. 8 „„ darum kauft man stets gut bei Seit 60 Jahren schon 5 MANNH ELN FCN. * . —.— W 95 5 0 Freitag, 6. Oktober 1950/ M . 233 Am 4. Oktober 1950 ist Herr Oberingenieur Paul Strunk im Alter von 73 Jahren sanft entschlafen. Nach 36jähriger Tätigkeit in unserem Unternehmen trat er im Jahre 1945 in den wohlverdienten Ruhestand. Er war ein hervorragender Spezialist im Großkranbau und einer unserer bewährtesten Mitarbeiter. Dem Entschlafenen werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren. Die Beerdigung findet am Samstag, 7. Okt. 1950, 15 Uhr, in Neckargemünd statt Mannheimer Maschinenfabrik MOHR& FEDERHAFF A.-G. Am 2. Oktober ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder u. Schwager, Herr Max Limprecht im 74. Lebensjahr zur ewigen Ruhe eingegangen. Mannheim(L 7, 7), den 5. Oktober 1950 Im Namen der Hinterbliebenen: Johanna Limprecht Die Einäscherung fand auf wunsch des Verstorbenen in aller Stille statt Unsere liebe, unvergeßliche Mutter, Oma u. Schwiegermutter, Frau Magdalena Sennholtz geb. Geny hat nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 81 Jahren die Augen für immer geschlossen. Wer sie gekannt, weiß, was wir verloren haben. Mannheim(8 3, 13), den 3. Oktober 1950 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Willi Sennholtz Die Beisetzung findet am Samstag, 7. Oktober 1950, 11.00 Uhr, im Krematorium, Hauptfriedhof Mannheim, statt. Heute nacht verschied nach lan- gem Leiden unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bru- der und Onkel, Herr Gustav Vögelen Architekt i. R. Mannheim, 5. Oktober 1950 Die trauernd Hinterbliebenen Feuerbestattung: Samstag, den 7. Oktober 1950, 11.30 Uhr. Maruna nerpel Wwe. im Leben Gutes und die letzte Allen, die meiner lieben Mut- ter, Frau hre erwiesen haben, herzlichen Dank. Mannheim, Mittelstraße 53 Frieda Nerpel 0 Heimgekehrt v. Grabe meines 1b. Mannes, uns. Vaters, Herrn Heinrich Buff sagen wär allen, die ihm die letzte Ehre erwiesen sowie für die zahlreichen Kranz- u. Blu- menspenden unseren herzlich- sten Dank. Mannhm.(Almenpl. 24), 5. 10. 30 Anna Buff, geb. Gölz, und Töchter Margarete u. Elisabeth Für die innige Anteilnahme u. reichen Kranz- u. Blumenspen- den beim Hinscheiden meines Heben Mannes u. Vaters, Herrn August Wohlgemuth sagen wir allen unseren herz- lichsten Dank. Mannheim 6. Oktober 1950 Elfenstraße 29 Käthe Wohlgemuth u. 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Nach den Erfahrungen der letz- ten Zeit, insbesondere bei den Fleisch- und Kar- toffelpreisen erscheine es unvermeidlich, die Verfolgung von Wirtschaftsstrafvergehen und die Preisprüfung zu intensivieren, Die Vertre- ter des Bundesvorstandes des DGB begrüßen diese Maßnahme und finden es für dringend er- forderlich, alle Schritte zu unternehmen, um eine Ausweitung der Handelsspanne zu verhin- N 87905 in der Aussprache festgestellt, eslinanzminister Schäffer Sowi daß die kzeugerpreise für Kartoffeln in den Piende des Wie ertsaus s 3 1 Ueberschußgebieten der Bumdesrepu- indesrates, Prof. Harmssen, und der Finanz- 4 5 758 38 7 Enn n Verkleiehspreisen Eschußg-Vorsitzende des Bundesrates, Minister des Verlehres ben 25 Neige allen 5 Hilpert, über steuerliche Maßnahmen Se- 83 Sein, Ob nicht die Winterkartoffelversor- ligt hätten, treffen nicht zu. gung der Verbraucher durch einen direkten 5 Verkehr zwischen dem Verbraucher und den Steuerliche Exportförderung geblasen; Fiskus ist wiehtiger Per Finanzausschuß des Bundesrates hat be- le Freudhlossen, von steuerlichen Maßnahmen zur t, daß eirderung der Ausfuhr abzusehen. Zwar werde Notwendigkeit, den Export zu fördern, nicht kannt, die Mehrheit der Finanzminister der Imkunzinder ist aber der Auffassung, daß es nicht kantwortet werden könne, diese Förderung t Kosten der Einkommen- und Körper- gaftssteuereinnahmen durchzuführen. Anderslautende Pressemeldungen, wonach Jergem 5 4 land wirtschaftlichen Genossenschaften erleich- Die Viehmarkt-Reform tert werden könnte. Die Frage, ob die Brotge- Wird vorbereitet 3 als gesichert anzusehen ist, wurde erna iniste je 5 IAA 4 25 vom Bundesernährungsminister bejaht. 5 5 l Von seiten der Gewerkschaft wurde auf di aütig frkte im Bundesgebiet, die am 20. Septem- Notwendigkeit einer ausreichenden Verbilligung 1950 in einer Besprechung zwischen Ver- des Preises für ausländische Futtergetreide tern der Länderregierungen und dem Refe- durch Subventionen hingewiesen. Der Bundes- 30 ten für Vieh und Fleisch im Bundesernäh- ernährungsminister betonte, daß die Bundes- gsministerium in Bonn erwogen wurde und republik hinsichtlich des ortsüblichen Konsum- g. die Herabsetzung der Zahl der Viehgroßg- brotes zu ihrer Preisgarantie stehen werde. te von 34 auf 28 sowie die Umwandlung Von seiten der Gewerkschaftsvertreter ger mittl. Märkte in Großmärkte vorsieht, wurde der dringende Wunsch zum Ausdruck ge- RITTOen in Rheinland/ Pfalz die in Koblenz, Mainz bracht, daß im Hinblick auf die wahrscheinlich Ludwigshafen bestehenden Viehmärkte in unvermeidliche Preiserhöhung für bestimmte foßmärkte umgewandelt werden, wie dpa Konsumgüter des gewerblichen Sektors alle m Ministerium für Landwirtschaft, Wein- preispolitischen Reserven im Ernährungssektor uu und Forsten von Rheinland Pfalz erfährt. nutzbar gemacht werden sollen. Als Viehgroßgzmarkt für Württemberg-Baden d Württemberg-Hohenzollern wird Stuttgart Kartoffelpreise Agieren. 5 Nord- und Südbaden sollen die bis- haben schwache Chancen tigen Viehgroßmärkte in Mannheim, Karls- he, Heidelberg und Freiburg in Zukunft als ttelgroße Märkte gelten. Im übrigen kommen als Viehgroßmärkte für ddeutschland noch München und Frankfurt, ter Umständen auch Nürnberg in Betracht; uchweb Der Entwurf des Bundesernährungsministe- HRISTms sieht für Großmärke einen Minedestauf- er drameb von 300 Stück Vieh je Markttag vor. Be- r lebemhende Märkte, deren Auflösung aus Trans- nd dieset. oder sonstigen Gründen nicht ratsam er- eint, die aber bei der neuen Gebietsein- at! lung den vorgeschriebenen Mindestauftrieb At erreichen, sollen als Schlachtviehmärkte 8 Uuführt werden. Nach den vorliegenden Teilergebnissen aus den diesjährigen Ernteermittlungen für Kar- toffeln ergibt sich, daß mit einer Gesamternte an Kartoffeln von 26 bis 27 Millionen Tonnen im Bundesgebiet gerechnet werden kann. Da- Lon entfallen etwa 1,5 Millionen Tonen auf Frühkartoffeln. Die diesjährige Kartoffelernte ist damit die bisher höchste Ernte in Westdeutschland. Ge- genüber dem vergangenen Jahr mit rund 21 Millionen Tonnen wird eine Mehrernte von 5 bis 6 Millionen Tonen vorliegen. EKartoffelgroßhandel wuchert nicht Die Arbeitsgemeinschaft des Kartoffelgroßhan- dels im Bundesgebiet weist den Vorwurf zurück, der Kartoffelgroßhandel habe seine Handelsspanne heraufgesetzt und damit zu der Kartoffelpreiser- höhung beigetragen Bei einem Erzeugerpreis von 4% DM belaufe sich der Einstandspreis des Großhandels je nach Entfernung vom Erzeuger zum Verbrauchsort auf 8,10 bis 5,40 DM. Dabei betrage die Versandhandelsspanne nur zwanzig bis 25 Pfennig je Zentner. Lohnverhandlungen leicht stürmisch Chemische Industrie und deren Arbeiter Schuldige werden gesucht „Auf dem Ernährungssektor seien alle Maß- men getroffen und ausreichende Einfuh- vorgesehen, um die Preisentwichlung für 2 Lebensmittel zu normalisieren“, betonte 2 rstellui mbe, in Die seit längerer Zeit zwischen der Industriegewerkschaft„Chemie“ und dem Arbeit- nte, beseber- Verband Württemberg-Baden geführten Lohnverhandlungen haben bisher zu keiner ahres ſnigung geführt. Während die Arbeitnehmer ursprünglich eine generelle Erhöhung des ne Welkaritlonnes von 20 Pfg. pro Stunde forderten, stellten sich die Arbeitgeber auf den Standpunkt, eine generelle, in allen Lohnstufen gleich hohe Aufbesserung bewilligen zu können. Sie bo- für Hilfsarbeiter 16 Pfg., für sogenannte„Anlernlinge“ 8 Pfg., für gelernte Arbeiter 9 Pfg. ir die sogenannte„Handwerker-Gruppe“ hochqualiffzierte Kräfte) 13 Pfg. Erhöhung pro de an. Die Lohnverhandlungen sollten am 23., Oktober erneut aufgenommen werden. Die Ar- nehmer bzw. die Betriebsräte witterten Verschleppungstaktik und beantragten„Urab-⸗ mmung über Streik“. 5 Die Ortsverwaltung Mannheim der 16-Chemie hielt im Gewerkschaftshaus eine Betriebs- ersammlung ab, in der die Situation eingehend erörtert worden ist. Seitens der Arbeit- Ai he oben, daß rund 47 Prozent der Arbeitnehmerschaft in der chemischen üskügigen Lofnerhöhungen 5 9 Pfg.) betroffen würden. Weiter Kae 1 die Arbeitgeber bei Fräuenlöhnen nur 3 bis 1 Pfg. pro Stunde zulegen Nen. Es wurde bezüglich der Urabstimmung über Streik beschlossen, der Lohnkommission Zum 11. Oktober Zeit zu lassen. 8 32 KURZ NAC Amerika entledigt sich der Ueberschüsse Das amerikanische Landwirtschafts ministerium hat vom Beginn dieses Jahres an bis zum 21. September überschüssige Lebensmittel im Werte von rund 40,1 Millionen Dollar verkauft, Wie in Washington bekanntgegeben wurde. Haupt- posten waren Brotgetreide(rund 15 Millionen Busheh, ungeschälte Erdnüsse(rund 11 Millionen Pfund) und unverarbeitetes Baumwollsaatél(über drei Millionen). Der Ertrag der außergewöhnlich hohen Ernten Während der letzten Jahre in den USA überstieg den inländischen Bedarf. Daher exportiert die „Commodity Credit Corporation“, eine Abteilung des Landwirtschafts ministeriums, die Überschüs- sigen Mengen im Rahmen der Preisstützungs- Aktien der Regierung. Lieferungen auf Grund internationaler Vereinbarungen, wie des Weltwei⸗ Zenabkommens, werden durch diese verkäufe nicht beeinträchtigt. Der Leiter der CCc, Ralph Trigg, kündigte für Oktober weitere Angebote überschüssiger Lebens- krüttel an, die Büchsenfleisch, Trockenmilch, Trockenei, Getreide, Hülsenfrüchte und verschie- dene Oelsorten umfassen werden. Genehmigte Einfuhren Der interministerielle Einfuhrausschuß genehmigte die Einfuhr von verschiedenen Rohstoffen sowie Halb- und Fertigwaren im wert von 39 113 347 Dollar. Von dem Gesamtbetrag entfallen auf die gewerbliche Wirtschaft 30 092 847 Dollar, auf Er- nährung und Landwirtschaff 9 020 500 Dollar. Im Rahmen dieser Ausschreibungen wurden Beträge in der Gesamthöhe von vierzehn Mil- lionen Dollar für Bezüge auf Grund des deutsch- brasilianischen Handelsvertrages freigegeben. Für die deutsche Industrieausstellung in Ber- Iin stellte der Einfuhrausschuß 263 000 Dollar zum Ankauf verschiedener Ausstellungswaren zur Ver- Fügung. Ferner wurde ein Sonderbudget für Ein- Käufe von Lebens- und Genußmittein sowie Ge- tränken aus Frankreich auf der Kölner Herbst- messe 1950 in Höhe von 112 000 Dollar und auf der Frankfurter Herbstmesse 1950 in Höhe von 40 000 Dollar genehmigt. Für Geschäfte, die mit mexi- kanischen Ausstellern auf der Frankfurter Herbst- messe abgeschlossen wurden, stellte der Einfuhr- ausschuß 10 000 Dollar zur Verfügung. Dr. Toni stolper Gast auf viktorshöhe Als Gast des Bundespräsidenten weilte kürz- lich Frau Dr. Toni Stolper, die Gattin und engste Mitarbeiterin von Dr. Georg Stolper, auf Viktors- höhe. Sie benutzte ihre Deutschlandreise, um die von ihr besorgte deutsche Ubersetzung des Stolper- schen Buches„Deutsche Wirtschaft 1870-1940“ druck- tertig zu machen, die nunmehr im Buchhandel erschienen ist. Auf dieses bedeutsame Werk von dem früheren Herausgeber der weitbekannten Zeitschrift„Der deutsche Volkswirt“, das zuerst in Amerika veröffentlicht und in den westlichen Ländern stark beachtet wurde, kommen wir in Kürze ausführlicher zurück. Weinzuckerversorgung gewährleistet Infolge der guten Zuckerrüben- Anlieferung könne der Weinzucker bereits ab 6. Oktober aus- geliefert werden, teilte die süddeutsche Zucker AG. dem Bund der Weinhandelsverbände Rhein- land/ Pfalz mit. Das Versorgungsgebiet der Süd- deutschen Zucker AG, schließt nach Norden mit der Linie Trier—Bingen—Mainz ab. Das Wein- baugebiet Rheinpfalz-Nahe wird durch das Werk Ofkstein bliefert, Rheinhessen und der Bezirk Trier vom Schwesterwerk Worms, während der Weinzucker-Bedarf der Orte Mainz, Oppenheim, Nierstein und deren nähere Umgebung von der Zuckerfabrik Groß-Gerau gedeckt wird. Der Weinhandel hatte zur Verbesserung der diesjährigen Ernte für Rheinland/ Pfalz 5000 t Weinzucker angefordert. Der Bedarf wird für Rheinhessen auf 750 und für die Rheinpfalz auf 1000 t geschätzt. Baumwoll-Anbau- Einschränkungen aufgehoben Ale Beschränkungen für den Anbau von Baum- Wolle sowie marktregelnde Bestimmungen in bezug auf Baumwolle sind vom UsA-Landwirt⸗ schaftsministerium aufgehoben worden. Diese Ent- scheidung wurde getroffen, weil man für 1951 mit einer Verknappung von Baumwolle rechnet. Nach einer Erklärung des Handelsministers s0ol1 HRICHTEN das Stützungspreissystem auch 1951 bleiben, in Kraft Abendgespräche sollen doch billiger werden. Eine weitere Ermäßigung für verbilligte Abendgespräche über den Satz von zwanzig Pro- zent hinaus kommt nach einer Mitteilung des Bundespostministerſums an den deutschen Indu- strie- und Handelstag nicht in Frage, Verkehrs- Zählungen haben ergeben, dag die Abend- Sespräche entgegen den Erwartungen seit ihrer Verbilligung nicht zugenommen haben und die Post somit einen erheblichen Gebührenausfall er- litten hat. Wie VWD erfährt, wird der deutsche Industrie- und Handelstag beim Bundespostmini- sterium gegen diesen Entscheid Stellung nehmen und insbesondere darauf hinweisen, daß die bis- herige Regelung für verbilligte Abendgespräche den Bedürfnissen der Wirtschaft nicht entspro- chen habe. Freundschaftliche Abmachungen mit ausländischen Gläubigern Die Bd. ist durch alliierte Richtlinien im Zusam- menhang mit der Erleichterung der Bestimmun- sen für Auslandsinvestitionen im Bundesgebiet ermächtigt worden, deutschen Schuldnern auslän- discher Verpflichtungen die Genehmigung zu er- teilen, freundschaftliche Abmachungen mit ihren ausländischen Gläubigern über die Aenderung von Darlehensbedingungen zu treffen. Ferner können Vereinbarungn über die Abwicklung von Devisen- Verpflichtungen durch Zahlungen in DM auf DM- Sperrkonten der ausländischen Gläubiger geneh- migt werden. Wie die Bd.. mitteilt, könnten ent- Sprechende Anträge bei der Landeszentralbank des Landes gestellt werden, in dem der Schuldner seinen Wohnsitz hat. Bundesbahn in schwedischer Lehre Der stellvertretende Generaldirektor der Bun- desbahnen, Adolf Gerteis, und Ministerialdirektor Dr. Pisch! vom Bundesverkehrsministerium sind in Stockholm zu Besprechungen über Verkehrs- fragen eingetroffen, Der Besuch gelt in erster Linie dem Studium der Rationierungsmaßnahmen im schwedischen Güterverkehr. Neben Holland ist Sesenwärtig schweden das einzige europäische Land, das aus dem Eisenbahnverkehr Ueberschüsse ge- Winnt. Ein weiterer Punkt der Verhandlungen ist die Beschleunigung des Expreßverkehrs àuf der Strecke Stockholm Rom. In Stockholm soll demnächst ein deutsches Reise- und Verkehrs- büro eingerichtet werden. 100 Millionen DM für den Handelsschiffbau Der Finanzausschuß des Bundesrates hat sich dafür ausgesprochen, die im Bundeshaushaltplan tür das Rechnungsjahr 1930 vorgesehenen 60 Mill. Deutsche Mark für die Gewährung von Hilfen für den Bau und Erwerb von Handelsschiffen auf 100 Millionen DM zu erhöhen. Da ein Ansatz zur Förderung der Elbe-schiffahrt in diesen 100 Mill. Deutsche Mark nicht mehr vorgesehen ist, hat sich der Vertreter Hamburgs vorbehalten, einen ent- sprechenden Antrag zu stellen. Streichgarn- Verteuerung sinnwidrig Der deutsche Gewerkschaftsbund Landesbezirk Nordrhein-Westfalen hat festgestellt, daß zwei- teilige Herren-Straßenanzüge àus Streichgarn mit 70 Prozent Wolle und 30 Prozent Beimischung für die Zeit vom 15. Juni bis 13. September 1950 eine Preissteigerung von 25.85 Prozent aufweisen, Für Küchenschränke wurden Preiserhöhungen um 16,21 Prozent festgestellt. In beiden Fällen wird vom Fachhandel erklärt daß die Preise im we- sentlichen unverändert geblieben sind. Aus Kreisen süddeutscher Textilhändler erfah- ren wir dazu, daß in Süddeutschland eine solche Preissteigerung nicht beobachtet werden konnte. Es mag dies zum großen Teil daran liegen, weil Streichgarn-Anzüge mit 70 Prozent Wolle und 30 Prozent Beimischung auf sehr geringe Nachfrage stoßen. Das Publikum aller Schichten— selbst Angehörige niedriger Finkommensklassen— for- dern zu 98 bis 99 Prozent Kammgarnware. Ziemlich leeres Stroh gedroschen Zum Abschluß des dreitägigen Volkswirte-Kon- Sresses in Berlin sprach sich Prof. Mellerowiez am Mittwoch in einem Referat für die Schaffung emer einheitlichen Wirtschaftsordnung in allen europäischen Ländern als beste Voraussetzung für eine europäische Wirtschaftsunlon aus. Als mittleren Weg empfahl der Redner eine„gelenkte Marktwirtschaft“, in der Freiheit und Bindung im rechten Verhältnis zu einander stehen sollten. Hierbei dürfe nur mit„indirekten konformen Mitteln“ eingegriffen werden. Das Fazit aller auf dem Kongreß gehaltenen Vorträge war vor allem die Erkenntnis, daß Ber- in und die Sowietzone wirtschaftlich an den Westen angeschlossen werden müßten, wenn die größtmögliche Wirksamkeit der europäischen Wirtschaftsunion erreicht werden soll. Flüchtlingsbetriebe katalogisiert Das Institut für Raumforschung in Bad Godes- berg stellt gegenwärtig eine Standortkartei zu- sammen, in der alle Flüchtlingsbetriebe im Bun- desgebiet sowie die aus der Sowietzonenrepublik und Berlin nach der Bundesrepublik abgewander- ten Industriebetriebe erfaßt werden sollen. Erhard ist nur in der Zeitung belesen Auf Grund von Pressemeldungen, in denen be- hauptet wurde, die Bundesrepublik habe ein Wirtschaftsprogramm aufgestellt, das aus neun bzw. elf Punkten bestehe, fragte unser Bonner Vertreter den Bundeswirtschaftsminister, ob dies zutreffe. Erhard erklärte darauf wörtlich: Ich habe dies nur in der Zeitung gelesen.“ Hör- und Denkfehler es geht um 18- Entflechtung In zuständigen Kreisen der alliierten Hoch- kommission haben die Proteste gegen das Ge- setz Nr. 35 zur Entflechtung der deutschen 18 Farben-Industrie starkes Befremden ausgelöst und zu der Auffassung geführt, daß damit die im Gesetz vorgesehene weitgehende Mitwir- kung eines noch zu bestellenden deutschen Li- quidationsausschusses bei der Entflechtung der 18 beträchtlich verzögert und eine vertrau- ensvolle Zusammenarbeit ernstlich gefährdet wird. Aus amerikanischen Kreisen Frank- kurts verlautet hierzu am Dienstagabend, dem Bundeswirtschaftsminister sei bei Uebergabe des Protestes gegen das alliierte IG-Gesetz mitgeteilt worden, daß man konstruktive deut- sche Vorschläge jederzeit annehmen werde. Da- gegen sei es unrichtig, daß die Hochkommissare von der Bundesregierung den Erlaß eines eige- nen deutschen Gesetzes zur Entflechtung der I8-Farben- Gesellschaft verlangt hätten. Wohnungsraumbewirtschaftung bleibt erhalten, damit wohnraum Knapp bleibt Ein Gesetzentwurf über die öffentliche Wohnraumbewirtschaftung ist im Wohnbau- ministerium fertiggestellt. Es bezweckt, die bisherige Rechtsgrundlage des durch die Ent- wicklung überholten Kontrollratgesetzes Nr. 18 abzulösen und auch mit den Bestimmungen des Wohnungsbau- Gesetzes in Einklang zu brin- gen. Wesentliche Aenderungen gegenüber der derzeitigen tatsächlichen Situation sind nicht zu erwarten. Vor allem ist auch darin wei⸗ terhin die Wohnraumbewirtschaftung vorge- sehen, die bel Neubauten nur für freifinan- Gesetzentwurf der allgemein bekannten Auf- kassung Wildermuths Rechnung, den Einfluß der Wohnungsämter schrittweise abzubauen. Frankfurter Effektenbörse 5. Gkto ber Die Frankfurter Effektenbörse war wiederum durch eine freundliche Grundtendenz gekenn- zeichnet, doch war das Kursbild infolge größerer Abgaben nicht ganz einheitlich. Umsätzen wirkte sich das Interesse an Spezlal- papieren in erneuten Steigerungen bis zu 1½% aus; darüber hinaus zogen Brown, Boveri& Cie. 3 Prozent, Scheidt-Gummi und NSU 2 Prozent an. Auf der anderen Seite notierten Burbach- Kali, Hoesch, Junghans, Mannesmann- Vorzüge, Rheinmetall, Sarotti, Schering. Süddeutsche Zucker sowie Wintershall 1 Prozent. niedriger. Großbanken ebenfalls unregelmäßig mit Abwei- chungen von durchschnittlich ½ Prozent nach bei- den Seiten. Rentenmarkt bei kleinem Geschäft behauptet. 0 S TEltiEN. AN GE80O01E Einf. e möbl. gesucht. Angeb. u. Nr. 02475 a. V. Für unseren Geschäftsstellenleiter Zimm. v. ält. Kaufm. stellung nden * ung lomiten berüh ler per sofort gesucht. L. 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Nicht genau ſo wie Bohnenkaffee, nein zarter, lieblicher und ein bißchen nach friſchen Nüſſen. So gut jedenfalls, daß in den eCJahren vor dem Kriege, als es in Deutſch⸗ land noch ſo viel Bohnenkaffee gab, wie man wollte, mehr Kathreiner getrunken wurde als irgendein anderer Kaffee. SO Junge Kontoristin, mit guter Hand- schrift in Dauerstellung per sofort gesucht, Schriftliche Bewerbungen unter P 38871 an den Verlag. Für handgestickte seidene Damen- blusen und handgestrickte Damen- unterwäsche verkaufsgewandte Da- men für Private gesucht. Mel⸗ dungen unter P 38874 an den Verl. Stenotypistin, auch Anfängerin, 2. sofortigen Eintritt gesucht. Angeb. mit Gehaltsanspr. an Rothermel, AN Ufer-Passage. Bardame, jung, intelligent, mit einiger Berufskenntnis sofort ges. 45 Angeb. mit Bild u. Nr. 02428 a. V. „ Brezelverkäufer gesucht 72˙ Adr. einzus. u. Nr. A 02417 im Verl. „ inoleumleger * gesucht.(Bed. selbständ.) Angeb. 92. unter F 36873 an den Verlag. Ehrl, Bäcker, 16 bis 20 J., gesucht. 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Seite 8 Auf Methusalems Spuren Die wenigsten Menschen sterben des„natürlichen Todes“ „Alt wie Methusalem“, sagen wir von einem steinalten Menschen, meinen aber niemals damit, er habe das im überlieferten Mythos dem frommen Henochsohn an- gedichtete, angeblich höchste menschliche Lebensalter, 969 Jahre, erreicht. Es ist auch niemals um diese, wohl mit einer gewissen Zahlenmystik in Verbindung stehende Altersangabe der Midraschlegende ernsthaft gestritten worden, wohl aber um die Echt- heit jener„Methusaleme“, der Ueberhun- dertjährigen nämlich, deren Alter durch mehr oder weniger gewichtige Urkunden beglaubigt ist. Der deutsche Physiologe August Püt- ter hat sich seinerzeit durch umfassende Kritische Untersuchungen große Verdienste um die Klärung des Problems der Höchst- grenzen des Lebensalters von Tieren und Pflanzen erworben. Er wies nach, daß un- gewöhnlich hochbetagte Menschen sehr viel seltener sind, als gemeinhin geglaubt und oft— geschwindelt wird. Pütter fand, daß bei gleichbleibender Höhe der jährlichen Sterbefälle der Männer in Deutschland vor dem ersten Weltkriege 580 000— nach je sechsundsiebzig Jahren Beobachtungszeit der Tod eines Hundertzehnjährigen, nach nundertneunzig Jahren der Tod eines nur ein Jahr älter gewordenen Greises zu er- Warten wäre. Aber nicht alle Berichte über hundert- zwanzig bis hundertfünfzig und noch- mehrjährige dürfen in das Reich der Fabel verwiesen werden. Der Tübinger Chirurg Georg Perthes hat die Nachrichten über solche Fälle näher geprüft. Mindestens zwei sind gut beglaubigt und durch Sek- tionsberichte gestützt. Die Kenntnis des einen verdanken wir dem Entdecker des Blutkreislaufes, Wil- lam Harvey, der den Körper des 1653 im Alter von hundertzweiundfünfzig Jah- ren verstorbenen englischen Bauern Tho- mas Parr sezierte. Danach hat besagter Thomas Parr bis zum hundertdreißigsten Jahre schwere Arbeit verrichtet, 2. B. regel- mäßig gedroschen. Der Sektionsbefund er- gab völlig gesunde Organe. Es mag schon richtig sein, daß der nie an Ueberfluß ge- Wöhnte Alte an Ueberfütterung starb, wie Harvey jedenfalls annahm. Der englische König hatte den Greis nach London kom- men und dort übermäßig ernähren lassen. Diese königliche Wohltat war ihm zum Ver- Bhängnis geworden. Harvey versichert, daß Parr sonst sehr wohl noch länger gelebt hätte. Der zweite Fall betrifft einen im Alter von„mindestens hundertneun, höchstens nhundertachtzehn Jahren“ verstorbenen rus- sischen Bauern. Kuczyns ki fand bei der Sektion zwar Altersveränderungen der mei- sten Organe. Die Todesursache war aber eine dysenterische Darmerkrankung, nicht das hohe Alter. Zu den Zielen der Natur(Vvermenschlicht gesprochen!) gehört es, wie es Nothnagel einmal ausgedrückt hat, daß schließlich das Leben„wie eine Lampe erlischt, deren Oel verzehrt ist“, ohne daß also im eigentli- chen Sinne krankhafte Veränderungen im Spiele sind. 5 Diesen natürlichen Tod sterben aber offenbar verschwindend wenige Individuen, — noch nicht einmal die dauerhaftesten „Uralten“. Andererseits jedoch ist zu schließen, daß sie wenigstens obne die be- sonderen fatalen, an sich keineswegs natur- notwendigen Umstände ihres Hinscheidens erheblich älter, nach Abzug der jeder mythenbildenden Ueberlieferung eigenen Uebertreibungen also wirklich„methusa- lemisch- alt“ hätten werden können. Es liegt nahe, das erwiesernermaßen sehr beträchtliche potentielle Menschenalter mit den gewaltigen Zeitmaßstäben des Alters der Erde und des Lebens zu vergleichen. Das Erdalter wird heute bekanntlich aut Grund verschiedener Umwandlung radio- aktiver Elemente sich gründender Metho- den, mit der„Radiumuhr“. auf mindestens zwei Milliarden Jahre angesetzt. Diesen unfaßbaren Zeitraum hat man. um wenig- stens seine Teile anschaulich miteinander vergleichen zu können. auf ein Jahr ver- kürzt. Aebnliches leistet uns ja die Mag- stäblich verjüngte Abbildung der Erdober- fläche auf Globen und Landkarten. In der genannten Verkürzung reicht allein das vor- kambrische Zeitalter, während dessen kein Leben auf der Erde möglich war, vom Januar bis zum 28. September, füllen die durch erhaltene Reste tierischen und Pflanz- lichen Lebens gekennzeichneten geologi- schen Perioden nicht mehr als das letzte Quartal, und würde die uns wegen der Geschichte des Menschen besonders interes- sierende erdgeschichtliche Neuzeit nur das letzte Dezemberdrittel umfassen. Der alt- steinzeitliche Mensch taucht in der Silve- sternacht um 21.30 Uhr., der heute noch „Egmont“ in klassischer Stilreinheit Eine Dornseiff- Ins zen Mit einem durch Neuverpflichtungen Wesentlich erhöhten Schauspielensemble eröffnete das Stadttheater Saarbrücken, das durch einen überaus günstigen Abon- nentenstand finanziell fest fundiert ist, die 55 Saison mit Goethes„Egmont“. Zu sei- N Inszenierung hatte die Intendanz Rich. Nei als Gast aus Mannheim ge- Wonnen, der das Trauerspiel— ohne Kon- A2 session an neuzeitliche Experimente— in Klassischer Klarheit und Stilreinheit Sab, wobei er den bunten Realismus in den geschickt aufgeteilten Volksszenen ebenso konturenstark herausstellte, wie auch die durch die Diktion des Wortes allein wirkende Traumvision in der Kerkerszene. Die Regie- führung erzielte in dem Zwiegespräch zwi- schen Herzog Alba und Egmont dramatische Höhepunkte. Die Aufführung in ihrer hoheitsvollen Ausgewogenheit konnte als ein Weihespiel angesehen werden. Es klang aus in einer Hymne auf den Freiheitsgedanken, der, von der starken Individualität Egmonts ausstrahlend, auf ein Volksganzes über- gehen muß. Dadurch rückte das Drama in die politische Sphäre, und trotzdem verlieh es dem Menschlich- Seelischen kraftvolle Resonanz. Der Spielleitung Richard Dornseiffs Ward durch den Bühnenbildner Heinz Dahm, der eine packende Dekoration ge- schaffen, und durch Philipp Wüst, der die Beethovensche Musik mit Feinfühligkeit der Spielgestaltung anpaßte, eine vorzüg- che Unterstützung zuteil. August Johann Drescher vollbrachte als Gegenspieler Egmonts., in dessen Rolle sich Demetrius Galbierz auch überraschend gut eim. fand, eine Meisterleistung. Brigitte v. Bü- erung in Saarbrücken 10. spielte, ins Heldische steigernd. ein liebendes, sich aufopferndes bürgerliches Klärchen. Von den Neuengagierten bewähr ten sich besonders Gert Tellkampf (Wilhelm von Oranien) und Heinrich Pi n- katzky Gansen). Schauwienhold. Grell- mann, Roenneke, Steiniger, Bendig und Feuchtenberg wurden von den alten Kräf- ten Verena v. Jerin, Else Höche, Lothar Schmidt, Ferdi Welter und Julius Theurer zu ansehnlicher Leistungsfähigkeit mit kortgerissen. Hans Klugmann dirigierte am zweiten Abend mit der Zurückhaltung des „Neuhinzugekommenen“. r- Der Krebs In die Bar kam auf nicht ganz sicheren Beinen ein Herr und bestellte einen Cognak. Er trank sagte dann mit seligem Augen- aufschlag, nie habe er einen besseren Cognak getrunken. Der Mixer kredenzte ihm den nächsten, der Gast trank ihn und meinte, der sei womöglich noch besser gewesen als der vorige. Dabei langte er sich in die Tasche und förderte daraus einen lebendigen Hummer zutage.„Hier!“, sagte er und reichte ihn dem Mixer hinüber.„Ich möchte Ihnen auch eine Freude machen“. Der Mixer hielt das Schalentier respekt- voll in Armeslänge von sich.„Besten Dank“, sagte er mit schwer deutbarer Miene.„Darf ich ihn zum Abendessen mit nach Hause nehmen?“ „Nein, nein“, protestierte da der noble Gast.„Der hat sein Abendessen schon gehabt. Nehmen Sie ihn mit ins Kino!“ A. v. d. B. PERCT AUF ABHE GEN Nomon von Hens Tbomos Copyright by verlag des Drucichauses Tempelhof, Berlin 54. Fortsetzung Dann hatte John Percival endlich spät abends den dicken Tschechen aus dem Kaffeehaus holen lassen und ihm eine schlaflose Nacht bereitet, deren Ergebnis der graue Anzug war, den er trug, und seine beiden Brüder, die noch unter den schweren Bügeleisen zischten. Den dicken Schneider hatte er übrigens damit um die Hoffnung bereichert. daß die Allüren der aussterbenden ungarischen Magnaten sich moglicherweise durch geheimnisvolle Uber- tragung den Engländern mitgeteilt haben könnten, was ihm zu einigen kühnen Ueber- legungen Anlaß gegeben hatte. Leider er- hr John Percival nichts von ihnen, da die Verständigungsmöglichkeiten zwischen Con- don und Budweis gering waren. Und chließlich war er in ein kleines Hotel gegangen und hatte tief und traumlos ge- schlafen. Er blätterte jetzt mit einem spöttischen Lächeln in einem Päckchen abgegriffener Scheine und zählte einige davon sorgfältig auf den Tisch. Dann notierte er sich die Summe in einem kleinen, billigen Heft. ES war an beiden Enden beschrieben, denn er besaß eine doppelte Buchführung. Ueber eiden stand„Ausgaben“. Darunter stand einmal„dienstlich“, das zweitemal„eigene“ Die eben bezahlte Summe verbuchte er auf beiden Konten, und zwar jeweils zur Hälfte. Dann riß er ein Blatt aus der Mitte heraus und schrieb seinen Namen darauf mit der Adresse Lisaweta Iwanownas. Als er auf die Straße trat, zckgerte er einen Augenblick lang und ließ sich dann gegen . zu treiben. Die Stadt machte ihn unruhig. Seine Gemächlichkeit schwamm eine Zeitlang gegen den Strom, aber er fühlte, daß er im Wege stand und die anderen aufhielt. In Paris war das alles leichter und spiele- rischer gewesen. Er ertappte sich plötzlich dabei, wie er selbst in ein schnelles Tempo gekommen war, das einem nicht vorhande- nen Ziel zustrebte, und er bog in ein Kaffeehaus ein, dessen Zeitungsständer ihm durch die Scheiben hindurch aufgefallen waren. „Haben Sie den Daily Spectator?“ fragte er scharf.„Ja? Haben Sie ihn auch noch von den letzten Wochen? Ja? Dann bringen Sie ihn mir und eine Flasche vom ältesten Portwein, den Sie haben.“ Ein Stoß Zeitungen häufte sich vor ihm. Er beachtete ihn zunächst nicht. Er probte mißtrauisch den Wein und trank darin in kleinen, schnalzenden Schlucken. Das Glas behielt er nachdenklich in der Hand und sah darüber hinweg in das Leben, das vor seinem Fenster vorüberfloß. Es war wie ein Strom mit reißender Gewalt; er zog im- mer von neuem wieder seine Augen mit, obwohl er seine Täuschungen kannte und wußte, daß er kein Ziel besaß. Er goß sich eil neues Glas ein und griff tief Luft holend zu den Zeitungen. Als er nach einer Stunde beschwingt und leicht gerötet auf die Straße trat, stand das alte, spöttische Lächeln wieder in sei- nen Augen. Er rollte seinen Schirm ge- wandt in der rechten Hand. bis er große Kreise um ihn schlug, und ging mit langen, wiegenden Schritten ins Grand Hotel, um Lisaweta Iwanowna zu begrüßen. wesen. lebende, aber in furchtbarste Wirren ver- Strickte Homo sapiens erst zu Beginn der letzten halben Stunde des Jahres auf. Anderthalb Minuten vor Mitternacht be- ginnt die Zeit unseres kulturgeschichtlichen Wissens. Und das höchste, glaubhaft er- reichte Menschenalter dauert wenig über zwei Sekunden! Wir, deren Dasein„wenn es hoch kommt“, achtzig Jahre währt. wir Einsekunden- wesen, sollten wahrhaftig lernen, unser Leben besser einzurichten, als es jetze schieht. Aber wann hat jemals, um mit Hegel zu reden, die Menschheit etwas aus ihrer Geschichte gelernt? Prof. Dr. Max Wolff Kunst der Indianer Vortrag im Amerikahaus Mannheim Durch die Wildwestliteratur ist die ein- seitige, landläufige Vorstellung von den In- dianern als wilden, auf ihren Mustangs da- hinstürmenden Rothäuten weit verbreitet. Daß innerhalb der indianischen Väölkerschaf- ten erhebliche Unterschiede in ihrer Le- bensweise und in ihrer Kunstschöpfung noch bis ins 19. Jahrhundert bestanden, darüber belehrte ein gut besuchter Vortrag des seit 1936 in den USA wirkenden Kunst- historikers Dr. Ernst Scheyer im Mann- heimer Amerikahaus unter dem Titel„Die Kunst der Indianer in Mittel- und Nord- amerika“. Lichtbilder vergegenwärtigten anschaulich zunächst die unerhört monu- mentalen Bauleistungen der Maya- Kulturen, die sich mit den Wunderwerken der ägyp- tischen Pyramiden ohne weiteres verglei- chen lassen. Aus den Quellen dieser reich- begabten mittelamerikanischen Kulturepoche wurden noch die nicht minder eindrucks- vollen Schöpfungen der Azteken gespeist, jenes Volksstammes, in dem Columbus beim Betreten des neuen Kontinents Inder vor sich zu haben glaubte. Wie in vielen frühen Kulturen sind hier die göttlichen Mächte von der künstlerischen Phantasie in einer abschreckend grausigen Symbolik gestaltet. Auch die Kunst der nordamerikanischen In- dianer läßt sich aus vorkolumbjianischer Zeit herleiten. Die Skulptur fehlt völlig, doch sind Gold- und Büffellederarbeiten so- wie Teppichgewebe Zeugnisse einer glän- zenden urtümlichen Formbeherrschung. Erst spät machten die Indianer sich das Metall zunutze und ihr jüngstes Familiensinnbild, der sagenumwobene Totempfahl, ist noch nicht 200 Jahre alt. Die Eskimos, an denen die mongolische Urabstammung aller In- dianer am deutlichsten sichtbar ist, ritzen noch heute, von den technischen Errungen- schaften der modernen Zivilisation fast unberührt, die ihrer spielerischen Darstell- freude entspringenden Bilder mit Stein- Werkzeugen.. W.St. ulturnachrichten George Bernard Shaw, der, wie mehrfach berichtet, einige Wochen im Krankenhaus lag, ist jetzt entlassen worden. Friedrich Griese, der als Sohn eines Klein- pauern in Lehsten bei Waren(Mecklenburg) geborene Schriftsteller, beging in diesen Tagen in der Heidegemeinde Velgen bei Uelzen sei- nen 60. Geburtstag. Griese, der bis zum Zu- sammenbruch in Parchim Mecklenburg wohnte, hat in seiner neuen Heimat Velgen den Roman „Der Zug der großen Völker“ geschrieben. Der Leiter des S. Fischer-Verlages in Frank- furt a. Main, Dr. Gottfried Bermann-Fischer, beging dieser Tage sein 25jähriges Verleger jubiläum. Er war am 1. Oktober 1925 in den S. Fischer-Verlag eingetreten und übernahm seines Schwiegervaters Während der national- sozialistischen Zeit bis zu den ersten Nach- kriegsjahren war der Verlag ins Ausland übergesiedelt, um eine freiheitliche deutsche Literaturtradition hochzuhalten, während in Deutschland Peter Suhrkamp seine Tradition nach Kräften fortsetzte. 5 Der Huethig-Verlag in Heidelberg begeht in diesen Tagen sein 25jähriges Bestehen. In dem Verlag erscheinen wissenschaftliche Zeit- schriften und Fachbücher. 5 Der Kulturausschuß des Deutschen Städte- tages hat auf seiner Arbeitstagung in Duisburg befürwortet, daß nur in den Städten eigene Bünnen errichtet werden sollten, deren wirt- schaftliche und kulturelle Voraussetzungen ein nohes Niveau der Leistung garantieren. In 1934 nach dem Todes S. Fischer die Leitung. —.. Ein hübsches, dunkles Ding, dessen Chancen vor kurzem in dem Pappkarton des dicken Tschechen begraben worden waren, empfing ihn neugierig und nahm inm Hut und Schirm ab. Er ging hinter ihr in den Salon und sah sich einem Mann gegenüber mit einem stillen, melancholi- schen Gesicht. Der Mann saß in einem grogen Fauteuil und hatte ebenfalls eine Flasche Portwein vor sich stehen, John Percival fand ihn sofort sympathisch. Der Mann erhob sich etwas schwerfällig und z0g knarrend das Bein nach. Er trug ein Holzbein. 8 „Flush“, sagte Clark Flush.“ „Brown“, sagte John Percival und reichte ihm die Hand,„ich bin John Brown. Der Sekretär.“ „Ich bin der Begleiter am Flügel“, sagte der Mann bescheiden. 5 Sie lächelten sich freundlich zu, und der Mann wies mit dem Zeigefinger fragend auf die Flasche. John Percival nickte und kniff das rechte Auge ein. Sie verstanden sich sofort. Sie fanden auch ein zweites Glas und einigten sich darauf, daß man ein Fenster öffnen und vorsichtig rauchen könne. i Lisaweta Iwanowna ließ ihnen Zeit. Als sie erschien, waren sie bereits befreundet, und das Zimmer war voller Rauch, aber sie merkten es nicht. Sie war ernster und ge- schäftlicher. Sie reichte ihnen freundlich die Hand und warf einen kurzen, prüfen- den Blick auf John Percival, der von einem verborgenen Lächeln begleitet war. Hinter ihr trug das Mädchen zwei Mappen. Die eine erhielt John Percival, die andere Clark Flush.„Dies sind die Noten. Mister Flush“, sagte sie„ich bin etwas eigenmächtig ge- Ich habe verschiedentlich Ihre Tempi geändert. Ich hoffe, daß Sie damit einverstanden sein werden. Es ist nur un- er verlegen,„ich bin ö Wirtschaf w. Gilles M. Eberh Schwetzin Frau: H. loth; So. Arthur Miller:„Der Tod des Handlungsreisenden“ WI II: Manchmal fühle ich mich so einsam, besonders, wenn ich michts verkauft Niemand ist da, mit dem ich sprechen könnte. Und die Angst, daß ich überhaupt ie u etwas verkaufen werde. Was soll dann aus dir werden? 3 Linda: Wenn du dir nur nicht immer so viel Sorgen machen würdest...(Sie sin Halbdunkel) 9 ö Will: lch brauche so viel Geld. Weib: Wer will dein Geld und was du Geld nennst. Will jeg 0 In selt ihre M Dein I wobei 7 f. dier Lag (Eine Szene aus der gestrigen Aufführung des Mannheimer Nationaltheaters mit? links nech rechs) Hertha Roth, Ernst Langheinz und Hanna Meyer. Wir werden au 5 5 Aufführung noch zurückkommen.) Zeichnung: Bruno! Sle doc Ueberv Unsere Zeit hat keine Zeit Bund. Odenwaldschüler spielen selbsterdacnhtes Theater So komisch bist du. gesellschaftlichen Verpflichtungen. ja keine Zeit, sich mit dem Kind zu bes, tigen; ein recht zerstreuter Professor zn gigzt über seiner Erfindung seine Frau, das Kindchen, das sie ihm gerade gg hat. So haben sie alle keine Zeit doch: als ihnen ein Reporter, der à schehen in diesem Stück notiert, 23 kunststücke vorführt, da denken sie mehr an ihre Zeitnot und bemerk einmal, daß die Straßenbahn, auf di ungeduldig warteten, hinter ihrem längst davon gefahren ist. Dieses gedankliche Fundament die Mädchen und Jungen der Oden schule mit einer Fülle erheitender und Es ist nun fast schon ein Jahr her, daß die Odenwaldschule in Oberhambach Zzur Premiere eines Theaterstücks eingeladen hatte, das von Schülerinnen und Schülern erdacht, geschrieben und von ihnen auch gespielt worden war.„Nova 49“ hieß der Titel dieses Stückes. mit dem die kleine Theatertruppe der Odenwaldschule später sogar in Wiesbaden, im Kleinen Haus der Hessischen Staatstheater gastierte. Auch in diesem Sommer ist man nicht müßig gewesen, sondern hat ein neues Spiel erdacht und einstudiert:„Chronos 508. Während es in„Nova 49“ noch vorwiegend um ein Jugend-Problem ging, um die Raumnot, um die Enge der Heimat, in der kein Platz ist zum Spielen und zur Ent- kaltung jugentlicher Phantasie, rückte man dieses Mal der Welt der Erwachsenen stärker zu Leibe. In einer bunt aneinander- gereihten Szenenfolge erlebt man, wie die Menschen angeblich alle keine Zeit haben, immer hasten und hetzen und darüber vergessen, ihr eigenes Leben zu leben. Ein Polizeikommissar hat über seinen Dienst- geschäften nie Zeit für seine junge Braut: die Tochter reicher Eltern kennt kein kind- liches Spiel—„man“ hat, über den vielen ihnen an herrlichem Und was ist: der ausgestattet. alles eingefallen Welch köstlichen Unfug richten allet Roboter, der affenartige Vorzeit mensa zwei Rokokopüppchen an, die der Pads sor mit der von ihm konstruierten e maschine aus Vergangenheit und 2½ in die Gegenwart versetzt hat. 8 schließlich beim Versuch, die Geister, rief, wieder loszuwerden, seine Maine explodiert, mit Knall und Blitzlicheidigung Tische und Stühle umfallen und die ie Wicht schen unserer Zeit“ sich aus 5 bung wieder erheben, da ruft sichtlichem Behagen:„Wir sind noch davon gekommen! Das Stück geht W Wahrs Könnte das nicht im besten Kabarelrage stehen? U Farbiger und lebendiger als das ist den jugendlichen Autoren dieses Stück gelungen. Sie haben dieses M mehr Platz für sich:„Chronos 50“ Freilichtaufführung eingerichtet und“ nach seiner Uraufführung in Oberha jetzt im Schloßhof des Pädagogisch stitutes in Jugenheim an der Be die rechte, romantisch abenteuerli den übrigen Fällen sei eine künstlerische Zu- sammenarbeit einzelner Städtegruppen zu empfehlen. „Liebesschule“, ein neues Lustspiel mit Mu- sik von Ralph Benatzk y kist in Anwsenheit des Komponisten am„Deutschen Theater“ in Göttingen in der Inzenierung von Heinz Hi pert mit großem Erfolg uraufgeführt worden. In diesem Stück steigt Don Juan aus der Langeweile der„anderen Ebene“ herab in unser Jahrhundert, um seinen Nachfahren Don Alfonso Tenorio in die Liebesschule zu neh- men, da dieser kein Glück bei den Frauen hat. Dieser Versuch mißlingt kläglich und aus der Maske des Don Juan steigt ein schon etwas gealteter berühmter Schaupieler hervor. Die Galerie Rudolf Probst, Mannheim, Schloß, beginnt nach einer durch Einrichtung eines Kunstkabinetts in der Otto-Beck-Str. 35 bedingten Veranstaltungspause am Samstag, 7. Oktober, wieder ihre Ausstellungen im Schloß. Sie eröffnet an diesem Tage um 16 Uhr eine umfassende Darbietung der neue- sten Oelbilder von Fritz Winter, die zum erstenmal gezeigt werden. Rudolf Probst spricht zur Eröffnung einführende Worte und wird an den Sonntagen jeweils um 11 Uhr durch die Ausstellung führen. Der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg ist im Rahmen der Notunterstüt- zung zur Förderung der gemeinsamen Ziele der Vereinigten Staaten und der Bundesrepu- blik in Deutschland durch den amerikanischen Hohen Kommissar eine Stiftung von 20 750 DM zugesprochen worden. wären sie ganz unter sich. Freilich N 5 8 8 innen über der Fülle und Vielfalt mig der rote Faden verloren, und es wing maturgisch nicht alles so deutlich „Nova 494“. Aber darauf kommt es nicht an, und so kann man sich vo zen mitfreuen, kann mitlachen und n frohen, guten Gefühl nach Hause daß mit Versuchen, wie sie die Ode 18 schule unternimmt, das Theater deach 8 dern viel näher gebracht wird. Rezitationen oder gar Aufführungen sischer Dramen. Hier spielt die Jug selber und hält dabei 0 ganz unversehens einen Spiegel nichts beschönigt. wesentlich, aber ich fand, daß es sich bes- ser macht. Und dies hier sind die Ver- träge, Mister Brown. Es handelt sich um London im Herbst. Würden Sie sie noch einmal durchsehen und prüfen, dann kön- nen wir sie nachher unterschreiben. Farace kommt in einer stunde. Ich hoffe, Sie sind einverstanden, Mister Flush?“ sagte sie und sah ihn fragend an. 4 1 8 Madame“, sagte Clark Flush. „das heißt... ich weiß nicht.. ich habe 1 5 1. 737 sie noch gar nicht gesehen.. ich wollte er sich erst in die Wirklichkeit er sie. erst eigentlich... ich habe nämlich einen mußte. Allmählich aber kin er f 01 82 15 Freund, der das sonst für mich macht, aber. er ist auf Reisen. Aber es eilt wohl, nicht Wahr?“ „Ja“, sagte Lisaweta Iwanowna, race drängt.“ Clark Flush war unschlüssig. Er sah einige Male betreten auf die Mappe und wand sich ersichtlich. Dann blickte er plötzlich John Percival an. Es war ein offener Blick, und er verpflichtete. „Sagen Sie, Brown., ob Sie Wohl!. 2 Würden Sie vielleicht dies für mich durch- sehen? Ich verstehe gar nichts davon.“ „Gern, Flush“, sagte John Percival. „Und sie achten auch etwas auf die Klauseln, nicht wahr?“ „Sie können sich darauf verlassen.“ Sie leerten den Rest ihres Glases. Sie verstanden sich erstaunlich gut. Lisaweta Iwanowna blickte von einem zum anderen Urd musterte sie, Sie war für Augenblicke an die Außenseite des Feldes geraten, und sie besaß viel zu empfindliche Nerven, um es nicht zu spüren. Sie glitt unmerklich darüber hinweg und trennte sie gewandt. Aber sie beschloß, achtzugeben. John Percival zog sich mit der Mappe an den Tisch zurück und blätterte in den Ver- trägen. Clark Flush hatte sich an den Flügel gesetzt und sah die Noten durch. . * Lisaweta Iwanowna stand hinter id hatte den Arm auf seine Schulter Er billigte alles. Bei John Percival war es anden hatte zuerst die Verträge vor sich aue tet und sich unbehaglich am Ohr gezupft. Beide Manuskripte waren reich und enthielten eine stattliche! von Paragraphen, die Dinge betr ihm verhältnismäßig fern lagen blätterte wieder zurück. Und 5 holte er das billige Notizbuch gann zu schreiben. Die Zettel häu Er goß sich ein neues Glas Port, und zündete sich vorsichtig eine“ an. r war verwandelt. Sein Ges straff und entschlossen, und seine kunkelten scharf und halb zugekni Clark Flush ließ seine Hände“ Tasten gleiten. Er spielte leise und iel zu Lisaweta Iwanowna auf. Sie nien zu. Er spielte kräftiger. Plötzl eine weiche, hohe Stimme im Ra füllte ihn. Lisaweta Iwanowna sang eines von den melacholischen Clark Flushs, in denen sich das seltsam mit dem modernen Rhyt paart hatte. Sie hatte sich umgete sang zu John Percival hinüber, di halb geschlossen. Sie sah hinreib Aber John Percival sah es nich wohl die Stimme von ferne. und faßte sein Herz und hob es behutsd aber sein Kopf hatte sich auf einer Ebene angesiedelt und entwarf Paragraphen. Er lächelte nur ei und sehr herzlich zu ihr hinüber ihr zu. e