+ 1950 N. — Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, E. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerei. Redaktion: Politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles; Lokales: Dr. F. W. Koch, M. Eberhardt; Weinheim: C. Serr; Schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- kloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 186, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr ;,. Mannheimer 3 2 Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Tel. Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM=, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. 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Wie dpa erfährt, ist dem Bundestags- Dlanet mi 1 in furehh da Zischen ndern stec rach er Victor 40 unstkalendz Truman irilft MacArthur ruch, de Washington. Das Weiße Haus gab Mitarbeit am Dienstag bekannt, daß Präsident Tru zunächst man am kommenden Wochenende„irgend- en wird. wo im Pazifik“ mit dem Oberbefehlshaber te Konze der UNO- Streitkräfte, General Mac- ann nach Arthur, zusammentreffen wird. Der Prä- t, daß ein sident wird sich von St. Louis aus mit dem fürttembeg Flugzeug direkt zum Konferenzort begeben. n Schramm Es wurde nicht mitgeteilt, ob die Unter- redung an Bord eines Kriegsschiffes oder a Genfer d uf einer pazifischen Insel stattfindet. Die 81 Vorkehrungen für die Konferenz sind so- 36 O. eben erst angelaufen. Das Weiße Haus will 1 del seine offizielle Verlautbarung herausgeben, senlalg sobald der genaue Konferenzplan vorliegt. on Usa Der Präsident selbst gab am Dienstag Schüler d bekannt, daß er mit General MacArthur zu- t es jeil sammentreffen werde, um mit ihm die rigkeiten Endphase der UNO- Aktion in ist mag K o rea zu erörtern. Der Präsident fügte 1 hinzu, daß er mit General MacArthur auch ebendi 5 5 mzuge 1„andere Fragen, die ihn in dessen Verant- er noch u Wortungsbereich liegen“, besprechen werde. Truman machte keine Angaben über den Hans far gonferen gurt, 885 8 Südkoreanische Truppen haben am Diens- tagmorgen die wichtige Hafenstadt Won san an der Ostküste Nordkoreas erobert. Sie besetzten nach harten Kämpfen den Flugplatz, stießen an die Straße nach Pyong- Nang durch und drangen dann überraschend 0 in von Westen her in die Stadt ein. em bes Die Eroberung Wonsans hat für die UNO- . enn Streitkräfte dreifache Bedeutung: die einzige bei fallsfres große Straße von Pyongyang nach Wladi- Marcel-l wostok ist unterbrochen. Die südkoreani- der schen Truppen können jetzt direkt nach ließ, sth. Westen auf die nordkoreanische Hauptstadt 75 55 8600 Vorstoßen. Schließlich ist der Flugplatz Won reis San, der von den Japanern gebaut wurde zart f und eine betonierte Rollbahn hat, einer der 55 besten in ganz Korea. Sänger Die amerikanischen Truppen, die nörd- ere(lich von Seoul den 38. Breitengrad über- A4auert haben, stoßen weiterhin auf er bit terten Widerstand der Nordkoreaner. st vom ben Sie sind bisher nur etwa zwei Kilometer in und Kuß nordkoreanisches Gebiet eingedrungen. Die s nnge ö deu Kommunisten benutzen jedes Mittel, um das orden, Ihm Vordringen der UNO-Truppen aufzuhalten. asse für position zu Pede, More bei der d c Körner u enierten I vrischen) Kopenhagen. König Frederik IX. verlieh am Montagabend in Schloß Fredensborg dem ehemaligen britischen Premierminister Win- ston Churchill den dänischen Elefantenorden. ist eine Ritter dieses Ordens sind außer Churchill. 801 Kurt Peldmerschall Lord Montgomery, General 05 Dwight D. Eisenhower und dem dänischen Atomphysiker Niels Bohr nur Mitglieder der ohn Pei königlichen Familie. m sie k Neu Delhi. Berichte, nach denen Truppen er chinesischen Volksrepublik in Tibet ein- marschiert seien, wurden von maßgebenden chr allein politischen Kreisen Neu Delhis als falsch be- daß sie. zeichnet. In Neu Delhi, so wurde erklärt, stehe t? Manck den in ständiger Verbindung mit der tibetani- 55 Obs chen. Hauptstadt Lhasa, und eine derartige Sen. Invasion wünde der indischen Regierung min- tens 24 Stunden später bekannt geworden an. 3 Washington. Der österreichische Außen- mister Karl Gruber teilte mit, daß er das tspiel 1 amerikanische Außenministerium ersucht habe, 18 Möslichkeiten von Verhandlungen über einen österreichischen Friedensvertrag vor den 10 Vereinten Nationen zu sondieren. Lüneburg. Der ehemalige niedersächsische TLandwirtschaftsminister Dr. Günther Gereke 35 1 Sehört dem BH E- Kreisverband Uelzen unter dann e der Mitsliedsnummer 1 an. Bei dem am % A. Oktober stattfindenden ersten Kreis- eh nich verbandstag soll Dr. Gereke in den Kreis- noch ni Vorstand gewählt werden. München. Ueber 900 Delegierte von 396 Ortskrankenkassen des Bundesgebietes trafen Schlafen, 5 in München zum deutschen Krankenkas- nd.„ES entag, der zum erstenmal nach 25 Jahren wie- 8 der stattfindet. Im Verlauf der Tagung wurde „ estesstellt, daß von den 20 Millionen Sozial- zsam die Versicherten im Bundesgebiet 14 Millionen von immer.“ Mill Ortskrankenkassen betreut werden; 3,9 te in del ionen davon sind Rentner. Etwa 80 Pro- enster i zent der Bevölkerung des Bundesgebietes on. Drih Seniegen Sozialversicherungsschutz. e. bien t. Stuttgart. Der Finanzausschuß des Land- len Nach Anras chäktiste sich gestern mit einem SPD- in Di 0 in dem die Staatsregierung ersucht dahin, 7 Wir Fkür Minderbemittelte eine angemessene ie keulg terbeihilfe bereitzustellen und die Für- ch im derts Richtsatze entsprechend der statistisch 1 Kal eststellbaren Teuerung zu erhöhen. ten, und n P/ dpa Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundespräsident Prof. Heuß wird, wie in der Bundeshauptstadt verlautet, Bundesinnenministers billigen. Am Dienstagvormittag führte Prof. Heuß eine Aussprache mit dem Bundeskanzler. Am Nachmittag weilte Dr. Heine Man erwartet nunmehr die schriftliche Bundespräsidenten, der dem Grundgesetz zufolge die Minister ernennt und entläßt. Verlautbarung des abgeordneten Dr. Friedrich-Wilhelm Holz apfel(CDU) das Bundesinnenministerium angeboten worden. Ein zweiter Punkt auf der Tagesordnung der Kabinettsitzung war der Streik der An- gestellten der Wasserstraßendirektion. Bun- desverkehrsminister Seebohm hat an die Bundes wasserstragendirektionen und Ver- Waltungen ein Schreiben gerichtet. Darin begründet er die Notwendigkeit eines Not- dienstes, um Schäden zu vermeiden. Das Verkehrsministerium sei verpflichtet gewe- sen, hier einzugreifen. Wie unsere Bonner Redaktion ferner berichtet, betrachtet die Bundesregierung mit Sorge die Lage im Rhein-Ruhr-Gebiet. Das westdeutsche Kanalnetz ist in Betrieb. Die Schleusen erreichen aber nur eine Teil- kapazität. Während sonst täglich 40 000 Tonnen Kohle über das Kanalsystem gehen, ist die Leistung jetzt auf 25 bis 30 Prozent abgesunken. Man versucht, die übrigen Mengen auf dem Rheinweg über Ruhrort oder durch die Bundesbahn zu verfrachten. Das Kabinett beriet auch über die Un- terbringung der alliierten Truppen verstär kungen. Sie entwickelt sich schwierig. Es wird kritisiert, daß gleich- zeitig auch Raum für alliierte Familien freigemacht werden soll. Das widerspricht nach Bonner Regierungsauffassung einer Heuß wird Heinemanns Rücktritt bestätigen Beilegung der Innenministerkrise nicht zu erwarten Zusicherung der Hohen Kommissare gegen- über dem Bundeskanzler, derzufolge die Verstärkungen nur in Baracken unter- gebracht werden sollen. Außerdem sei zu- gestanden worden, daß Schritte erst dann unternommen würden, wenn zwischen der Hohen Kommission und dem Bundeskanz- ler die Verteilung der neuen Divisionen ab- gesprochen sei. Inzwischen liegen aber aus den verschiedenen Ländern des ameri- kanischen und britischen Besatzungsgebie- tes Mitteilungen darüber vor, daß Kasernen freizumachen sind, in denen im Augenblick Flüchtlinge und verschleppte Personen Unterkunft gefunden haben. „Verweis“ für Cube München.(dpa) Der bayerische Rund- funkrat stimmte einem Kommuniqué des Richtlinienausschusses zu, das die Aeuße- rung des Chefredakteurs am bayerischen Rundfunk, Walter von Cube, über das Verhältnis der Bundesrepublik zur Sowjet- zone nicht billigt. Cube hatte am 12. Sep- tember in einem Interview mit der„Süd- deutschen Zeitung“ davon gesprochen, daß der Eiserne Vorhang„endlich dicht ge- macht“ werden sollte. Er hatte diese Aeuße- rung im Rundfunk später selbst kommen- tiert. Trotz erklärte sich der Rundfunkrat für nicht zu- ständig, gegen Cube wegen dieser Aeuße- rung einzuschreiten. Dies müsse dem Inten- danten überlassen bleiben. Intendant Ru- dolf von Scholz erklärte, er habe von Cube bereits„einen Verweis erteilt“. Verschärfte Lage in Indochina General Juin zur Inspektion entsandt Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Die französische Regierung be- schloß, den augenblicklichen Generalresi- dent Frankreichs in Marokko. General Juin, Ende dieser Woche nach Indochina zu schicken. Er wird von dem Fachminister für die der französischen Union angeschlos- senen Staaten Jean Letourneau be- gleitet sein. Daß zwei Persönlichkeiten, die bei den Gesprächen mit dem heute in Paris eingetroffenen Sultan von Marokko eine sehr bedeutende Rolle zu spielen hätten, trotz dieser wichtigen Verhandlungen nach Indochina entsendet werden läßt, darauf schließen, dag Paris die Lage im Fer- nen Osten für bedrohlich hält. Der Vernichtungskampf. den die indochinesi- schen Aufständischen den aus mehreren Bataillonen der Fremdenlegion und der nordaf rikanischen Truppen bestehenden Französischen Kolonialtruppen liefern, ist ein Beweis dafür, daß die Aufständischen nunmehr in chinesischen Truppenlagern ausgebildete und mit modernen Waffen ausgerüstete Soldaten in den Kampf wer- fen. Da die französische Armee die Grens- posten an der chinesischen Grenze geräumt hat, steht der Versorgung und eventuellen Verstärkung der Rebellen von China her nichts mehr im Wege. Aus Washington wurde gemeldet, daß die leitenden amerikanischen Kreise den indochinesischen Krieg als einen rein französischen Krieg betrachten und lediglich Hilfe durch Materiallieferungen leisten; wollen. Die Entsendung amerika- nischer Einheiten wird grundsätzlich abge- lehnt, da einerseits keine Truppenverbände zur Verfügung stehen, andererseits aber amerikanische Truppen unter keinen Um- ständen auf dem asiatischen Kontinent eingesetzt werden sollen, wenn dies nicht unter der Flagge der Ver- einten Nationen geschieht. Französische und amerikanische politische Kreise glauben nicht an einen direkten Eingriff Chinas in die Kämpfe zwi- schen Frankreich und Indochina und machen geltend, daß der französische Generalstab Herr der Lage bleiben kann, wenn nicht die chinesische Armee die Grenze überschreite. Der Ministerpräsident Vietnams. Tran van Huu traf am Dienstag in Saigon ein. Er erklärte bei seiner Ankunft, daß so schnell wie möglich eine vietnamesische Armee ge- bildet werden müsse. Am gleichen Tage traf auf dem Flugplatz in Saigon der amerika- nische Generalmajor Francis Brin k ein, der Chef der amerikanischen Militärmission in Indochina ist. Die Mission überwacht die Verteilung der amerikanischen Militärhilfe für dieses Gebiet. Verhandlungen über Waffenruhe? Französische Vertreter und Abgesandte der Vietminh- Aufständischen wollten noch am Dienstag zusammentreffen, um nach der „Vernichtungsschlacht“ in der Nähe des indo- chinesischen Grenzstützpunktes That khe eine begrenzte Waffenruhe zu vereinbaren, teilte ein Sprecher der französischen Armee mit. Die Initiative für derartige Verhand- lungen ging von den Aufständischen aus. Indonesien besteht auf Gewaltlösung Diakarta.(dpa-AFP) Die indonesische Regierung hat eine Aufforderung der VINO Indonesien-Kommission zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die südmohnkken- Insel Am boina zurückgewiesen. Unter- richtete Kreise Djakartas rechnen damit, daß die UNO-Indonesien- Kommission den Amboina-Konflikt vor den Sicherheitsrat bringen wird. Amboina ist das Zentrum der aus meh- reren Inseln bestehenden Südmolukken- Republik, die sich bisher geweigert hat, die indonesische Regierungs-Hoheit anzuerken- nen. Die Zentralregierung von Djakarta hat vor einiger Zeit auf Amboina Truppen ge- landet, um den Widerstand der dortigen Behörden mit Waffengewalt zu brechen. Nach letzten Meldungen befindet sich der Nordteil Amboinas in Händen der Regie- rungsstreitkräfte, die in Stärke von zehn- tausend Mann gelandet sein sollen. seiner ablehnenden Haltung In Gruppen stehen die streikenden Arbeiter und Angestellten der Wassrstraßen- waltungen beisammen. Seit dem 6. Oktober währt der Streik, der den Schiffsverkehr auf den Binnenwasserstraßen zum großen Teil lahmgelegt hat. Unser Bild zeigt streikende Arbeiter vor der Holtenauer Schleuse im Nordostseekanal bei Kiel, den vor dem Streik täglich eta 150 bis 200 Schiffe passierten. und Schiffahrtsver- Abgeordneier Aumer nennt seine Geldgeber Verdachtsmomente verdichten sich Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Frage nach den Hintermän- nern und den Finanzierungsquellen der politischen Parteien beherrschte die zweite Verhandlung des Bonner Untersuchungsaus- schusses am Dienstag. Gleich zu Beginn der Vernehmung spitzte sich die Situation zu, als sich der am Freitag vernommene Ab- geordnete Aumer(Bayernpartei) zu einer Zusatzaussage meldete. Aumer hatte zuge- geben, von„Herren der Erdölindustrie“ Gel- der zur Unterstützung der Donhauser-Gruppe (Bayernpartei) bekommen zu haben. Diese Zuwendung habe aber nicht im Zusammen- Hang mit irgendeiner Abstimmung gestan- den. Der SPD-Abgeordnete Arndt wollte nun den Namen des Geldgebers erfahren, was Aumer mit großer Hartnäckigkeit ver- weigerte. Zur Klärung zog sich der Unter- suchungsausschuß mehrere Stunden zu in- ternen Beratungen zurück. Der Vizepräsi- dent des Bundestages, Prof. Carlo Schmid kommentierte dies mit dem lapidaren Satz: „Man spricht nicht gern vom Strick im Hause des Gehenkten“. Erst nachdem Aumer auf Antrag Dr. Arndts mit der höchstzulässigen Ordnungs- strafe(1000 DMW) bedroht wurde, bequemte er sich, den Namen seines Geldgebers. Dr. Theodor Telle Hannover) preiszugeben. Er tat dies, nicht ohne gegen die„Inquisi- Die amerikanisch-lranzösischen Differenzen Frankreichs Verteidigungs- und Finanzminister reisen nach Washington Washington.(UP) Der französische Ver- teidigungsminister Jules Moch wird heute Mittwoch oder am Donnerstag in Washing- ton eintreffen, um mit hohen Regierungs- vertretern der Vereinigten Staaten zu ver- handeln. Man erwartet, daß noch mit dem fran- 268ischen Finanzminister Maurice Pets che, der ebenfalls am Donnerstag eintreffen soll, in den Fragen der Finanzierung des fran- 26sischen Wiederaufrüstungsprogramms zu- sammenerbeiten wird. Die Bemühungen Mochs werden dem Vernehmen nach dahin gehen, noch vor dem Zusammentreffen der Verteidigungsminister der Atlantikpaktstaaten am 28. Oktober einen Kompromiß zwischen den ver- einigten Staaten und Frankreich in der Frage der deutschen Wiederbewaffnung zu finden. Die französische Delegation mit Moch und Petsche ist eine der bedeutendsten, die seit dem Kriegsende von der französischen Re- gierung nach den Vereinigten Staaten ge- sandt wurde. Politische Beobachter schließen aus die- ser Tatsache, daß der französischen Regie- rung sehr daran gelegen sei, herauszufinden, einen wie großen Prozentsatz der Verteidi- gungshilfe Frankreich in Form von direkten Waffen- und Maschinenlieferungen erhalten werde und wieviel Dollars bereitgestellt Würden, mit denen Frankreich die Waffen- Produktion für andere dem Atlantikpakt angeschlossenen Staaten aufnehmen könne. Nach nicht- amtlichen Berichten soll, wie UP aus Washington meldet, Frankreich be- reit sein, einen Plan, der ein Verhältnis von fünf alliierten Divisionen zu je einer deutschen Division vorsieht. als Verhand- lungsgrundlage anzunehmen. Der franzö- sische Außenminister Robert Schuman soll persönlich davon überzeugt sein, daß sich Frankreich der Notwendigkeit deutscher Truppenverbände nicht verschließen könne. Verteidigungsminister Jules Moch soll aus diesem Grunde zur Teilnahme an entspre- chenden Diskussionen bereit sein. Das State Department soll in den letzten Tagen einen Bericht erhalten haben, in dem die offizielle Haltung der französischen Regierung zur Frage der deutschen Wie derbewaffnung niedergelegt ist. Aus die- sem Bericht soll hervorgehen, daß inner- halb des französischen Kabinetts in dieser Frage starke Meinungs verschie- denheiten bestehen. In dem Bericht komme jedoch die Hoff- nung zum Ausdruck, daß es irgendwie doch möglich sein werde, zu einem Ueberein- kommen der drei westlichen Großmächte in dieser Angelegenheit zu gelangen. Verlängerung der Militärdienstzeit auf 18 Monate Das französische Kabinett hat in seiner Sitzung am Dienstag die Verlängerung der Militärdienstzeit von einem Jahr auf 18 Monate gebilligt. ein Schritt zur Stärkung des französischen Verteidigungssystems von Ministerpräsident René Pleven schon vor einiger Zeit an- gekündigt wurde, wird nunmehr der Natio- nalversammlung zugeleitet werden. Das Kabinett befaßte sich auch mit einem Bericht Außenministers Schu- mans, über dessen Reise zur Tagung der Vereinten Nationen in New Vork und über die Lage in Korea. Ueber die Frage einer deutschen Wiederaufrüstung wurde in die- ser Sitzung nicht gesprochen. Wer wird Nachfolger Trygve Lies? Lake Success,(UP) Der Weltsicherheits- rat diskutierte am Montag hinter verschlos- senen Türen die Nachfolgerfrage Trygve Lies, dessen Amtszeit als Generalssekre- tär der Vereinten Nationen nächstes Jahr abläuft. Nach Mitteilung gutinformierter Kreise vertagte sich der Rat, ohne zu einer Einigung gekommen zu sein. Die große Frage bei den Wahlspekulatio- nen aller interessierten Kreise lautete: Wird die Sowjetunion für eine Wiederwahl Lies stimmen oder sich zumindest mit einer Verlängerung der Amtsperiode um ein oder zwei Jahre einverstanden erklären? Wie verlautet, hat der sowjetische Delegierte den Kompromißplan einer Amtszeitver- längerung abgelehnt, ohne jedoch auf der anderen Seite durchblicken zu lassen. ob er zu einer Wiederwahl bereit ist All- gemein wird hier die Ansicht vertreten, daß sich Ost und West schwerlich auf einen anderen Mann als Trygve Lie einigen werden können. Der Generalsekretär selbst hatte wie- derholt geäußert, daß er nicht die Absicht habe, erneut für diesen Posten zu kandi- dieren. Diese Maßnahme, die als tion“ zu protestieren. Gleichzeitig betonte er nochmals, daß die Gelder nicht zweck- gebunden vergeben worden seien. Am Nachmittag wurden der Bundes- kinanzminister Dr. Schäffer und der Kölmer Bankier Robert Pferdmenges vernommen. Pferdmenges erklärte mit Be- stimmtheit, er habe der Bayernpartei we⸗ der direkt noch indirekt jemals Geld zukom- men lassen.„Nie in meinem Leben habe ich einen Pfennig Geld gegeben, um schmutzige Dinge zu treiben.“ Er gab bekannt, daß er den Wahlfonds der CDU verwalte und auch Spenden für andere Parteien, die an ihn gesandt wer⸗ den, weiterleitet. Achtzig Prozent des Wahlfonds habe er an das Zentralsekre- tariat der CDU. in Frankfurt überwiesen. Ueber die politischen Hintergründe, 80 äubßerte Pferdmenges, sei ihm nichts be- kannt. Dr. Schäffer, der im Anschluß da- ran vernommen wurde, bestritt nachdrück- lich im Zusammenhang mit der Haupt- stadtabstimmung mit Abgeordneten der Bayernpartei gesprochen, geschweige denn ihnen Geld gegeben zu haben. Auf Befra- gen sagte er, er wisse, daß„Donhauser aus einem Wahlfonds seine Wahlschulden be- zahlt“ hat. Das steht in grassem Gegen- satz zur Aussage Donhausers selbst, der am Freitag behauptete, er habe seine Schulden nach und nach abgestottert und stehe immer noch mit mehreren Tausend D-Mark„in der Kreide“. Neben diesen Aussagen hatten die übrigen Vernehmungen ein geringeres Gewicht. Der Abgeordnete Etzel(Bayernpartei) ver- suchte, die ganze Affäre unter gesamtpoli- tischen Aspekten zu beleuchten. Der Ab- geordnete Besold GBayernpartei) wies die Behauptung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel“, er habe von der Firma Kathreiner 5000 DM erhalten, zurück. Das wichtigste Kennzeichen des zweiten Verhandlungstages war, daß auch diesmal ein schlüssiger Beweis für die Bestechungen im Zusammenhang mit der Hauptstadt- Ab- stimmung noch nicht erbracht wurde, wenn sich auch die Verdachtsmomente mehr und mehr verdichteten. Tariſverhandlungen gescheilert Königstein.(UP) Eine Einigung unter den Tarifpartnern im öffentlichen Dienst bei den Verhandlungen ia Königstein ist am Dienstagabend in letzter Minute ge- scheitert.„ Die Vertreter der Länder und Kommu- nen Waren zuvor mit der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Ver- kehr sowie mit der deutschen Angestellten gewerkschaft übereingekommen, sich dem Spruch eines zu bildenten Schiedsgerichtes in der Frage der Lohn- und Gehaltser- höhungen zu unterwerfen. Die Tarifpartner konnten sich später je- doch nicht darüber schlüssig werden, welche Personen als„unparteiisch“ in den Schieds- ausschuß gewählt werden sollen. Ueber diese Meinungsverschiedenheit ist man erneut zur Tagesordnung übergegangen und strebt zur Stunde wieder ein neues Tarifabkommen an. (Bei Redaktionsschluß lagen noch keine wei⸗ teren Meldungen vor.) Vorher hatte der Vorsitzende der Tarif- kommission der Länder und Kommunen, der hessische Finanzminister Dr. Werner Hilpert, einen Vermittlungsvorschlag unterbreitet, demzufolge das tatsächliche Einkommen der Arbeiter und Angestellten des öffentliche Dienstes um acht Prozent er- höht werden sollte. Die Gewerkschaft be- stand jedoch auf einer Erhöhung des Stun- denlohnes um 15 Pfennige und der Gehälter um 35 DPM im Monat. Die Angestellten- gewerkschaft verlangte eine Lohn- und Ge- haltserhöhung um 15 Prozent. Ueber diese Vorschläge konnten sich die Verhandlungs- partner aber nicht einigen.(Siehe auch Wirtschaftsteil.) MORGEN Mittwoch, 11. Oktober 1950/ N Kommentar 1 Mittwoch, 11. Oktober 1950 5 Der Rücktritt des Bundesinnenministers 1 ist nicht in einer Affekthandlung ausgelöst Worden. Man möchte beinahe sagen, er habe sich organisch“ entwickelt. Bereits im Au- gust hatten sich in dem Verhältnis zwischen Dr. Adenauer und Dr. Heinemann die ersten Krisenzeichen nach außen hin gezeigt. Die Auseinandersetzung drehte sich damals um ein Sicherheitsmemorandum, das der Bun- deskenzler ohne Unterrichtung des Kabinetts den Westmächten zugeleitet hatte. Von da dus läuft eine direkte Linie zu der Begrün- dung des Rücktritts: Meinungsverschieden- heiten über das Wiederaufrüstungsproblem. Parallel zu der Aktualisierung der Remili- tarisierungspläne in jeder Form verlief die Heinemann-Krise. Sie erreichte ihre Zu- spitzung mit dem schärferen Ballspiel zwi- schen den Außenministern, den Hohen Kom- Missaren und der Bundesregierung. Heinemann behauptet, die Bundesregie- rung habe einem deutschen Kontingent in Vmͤeer europäischen Armee im Prinzip zuge- Stimmt. Das bedeute eine Entscheidung, die f man nicht über den Kopf des Volkes hinweg treffen könne. Der scheidende Bundesinnen- minister hat damit etwas ausgesprochen, Was vor einigen Tagen die Bruderschaften der Bekennenden Kirche in einem offenen Brief Niemöllers an Dr. Adenauer ganz in ähnlichen Sinne zum Ausdruck gebracht haben. Man darf annehmen, daß hier ge- wisse Fäden laufen, zumal Heinemann wäh- rend des Dritten Reiches einer der führen- den Organisatoren der Bekennenden Kirche 5 gewesen ist und heute dem Rat der evan- 1 gelischen Kirche Deutschlands angehört. 3 Von dieser Beobachtungsposition aus kann 5 man das Wetterleuchten des deutschen Protestantismus am Horizont nicht übersehen. 8 Die Demission des Bundesinnenministers greift weit über einen politischen Akt hinaus. Sie wirft ihre Schatten in die CDU/ CSU Hinein, in der sich die beiden großen Kon- Tesslonen gesammelt haben. In acht Tagen soll auf dem Bundesparteitag in Goslar die Basis der CDU/CSU verbreitert werden. Mit Sicherheit kann man voraussagen, daß der Bruch zwischen dem protestantischen Bun- desinnenminister und dem katholischen Bundeskanzler nicht ohne tiefgreifenden Vinfluß auf dieses Projekt sein wird. 1 Auf der anderen Seite darf man aber 1 Auch nicht außer acht lassen, daß der ameri- 1 Kenische Hohe Kommissar MecCloy am Sonn- Vͤdsfp gag in seiner Rundfunkbotschaft angedeutet 1 Hat, der Beitrag einer deutschen Armee in- nerhalb einer einheitlichen europäischen Verteidigung sei nur dann möglich, wenn das Volk ihn wünsche und aktiv unter- Stſitze. Hier ist unmigverständlich das Fre- WiIlligkeits prinzip hervorgehoben worden. Es ist zu begrüßen, daß Mecloy den Standpunkt der Westalliierten noch einmal Hxlert hat. Eine Mitwirkung Deutschlands kann allein mit der Zustimmung des Volkes über das Parlament und die Regierung als legal angesehen werden. In der Nähe dieses strittigen Punktes liegen auch die Demis- sionsargumente Heinemanns. Sie bewegen sich auf den Spuren prinzipieller Gegensatze in der Frage der europäischen Verteidigung auch auf alliierter Ebene. Das Ziel scheinen Alle zu kennen, nicht aber die Wege. Der Rücktritt Heinemanns hat ein wenig Licht guf einen dieser Wege geworfen. Das ist seme positive Seite. E. Sch-er 2 . Streit um das sich nur beteiligen haben. Diesen Artikel ten damit erreicht, was sie wollten: Bezahlten aus der Legislative. Wie Präsident Keil resigniert eststellte, war der Landtag mit versäumt hatte. es Jahre hindurch verankern, geriet er nunmehr der bevorstehenden Landtagswahlen zu Wählen, das Gesicht gewahrt werden könnte. Anderung des Beamtengesetzes als Wahlkandidaten ausgeschlossen, Sie kehren an ihre tische zurück und widmen der Exekutive. Formulierungen bringen, lauf hervorrufen und manches brechen verursachen. erfahrenen Präsidenten zigen Verminderung der Beamtenabgeordneten Ein Experiment in Württemberg- Baden Von unserem Stuttgarter Korrespondenten Fritz Treff Stuttgart. Beim oberflächlichen Lesen der Berichte über den deutsch- alliierten württembergisch-badische Landtagswahlgesetz wird man bemerkt haben, daß am Ende der Petersberger und Stuttgarter Verhandlungen schließlich doch ein deutsches Nachgeben stand. Die Hohen Kommissare sind von ihrer Meinung, das deutsche Gesetz verletze das Prinzip der Strengen Trennung der Gewalten, nicht ab- gewichen und erinnerten sich nach fast Zwanzigstündigen Verhandlungen des würt⸗ tembergisch-badischen Beamtengesetzes, das in seinem Artikel 21 bestimmt, daß Beamte passiv am politischen Leben zu — be kristet bis zum Inkrafttreten des Südwest- staates oder des Bundesgesetzes— exklär- ten sie kurzerhand für noch gültig und hat- das notwendige Ausschalten aller vom Staate hierzu seinen eigenen Waffen geschlagen worden. Da 958 2 Stellung der Beamten im Gesetz klar zu angesichts in höchste Zeitnot. Es blieb ihm nichts ande- res Übrig, als sich entweder dem Willen der Hohen Kommission anzupassen und den kommenden Landtag ohne Staatsbedlenstete oder einen so weitgehenden Kompromiß zu suchen, daß deutscherseits Dieses Ziel haben sich die Regierung und der Landtag mit ihrem Entschluß zur Ab- gesteckt. Die Beamten des Landes— nicht die kom- mmalen Wahlbeamten— sind in. alls sie nicht auf ihr Gehalt verzichten wollen. staatlichen Schreib- ihre gesamte Kraft ausschließlich dem Auf- und Ausbau Der Umstand, daß viele Neulinge ins Parlamentsgetriebe einziehen werden, wird wohl manchen Migton in die manchen Leer- Kopfzer- Dies um so mehr als anzunehmen ist, daß dem kommenden Landtag die bedeutende Kraft seines jet- Wilhelm Teil fehlen wird. Denn der Achtzisjährige wird voraussichtlich nicht wieder kand Das Land mit den drei G Unabhängigkeit für Libyen/ Staat in der W Von Jürgen W. Plinke heit Libyens wird von allen ILibyern angestrebt; sie ist aber praktisch etwas Neues für Libyen, in dem die einzelnen Landesteile trotz theoretischer Zusammen- kassung unter den Türken und später unter den Italienern immer ihr eigenes Leben kührten. Statt eines einzigen politischen. Zentrums hat Libyen zwei: Tripolis und Bengasi. Das einzige Symbol der iby- schen Einheit ist eine Schöpfung der Ita- liener: die zur Zeit Mussolinis gebaute 2000 Kilometer lange prachtvolle Küstenstraße. Libyen hat drei Gesichter. Tripoli- tanien, das immer engen Kontakt mit Europa hatte, ist den anderen Regionen ein gut Stück Weges voraus. Demokratie, So- zialismus, Republikanismus sind dort keine Unbekannten mehr. Anders die Cyre- naika. Das Regime des Senussi-Emirs verkörpert jene für den Islam typische Verbindung von Religion und Politik. Mo- derne demokratische Vorstellungen fehlen in diesem Lande der patriarchalischen Ord- nung völlig, Der Fe zz an endlich hat seine eigenen Probleme und Wünsche. Er lag im- mer am Rande des libyschen Geschehens Trotzdem gibt es ein lebendiges libysches Nationalbewußtsein. Wäre es nicht vor- Vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen berichtete dieser Tage Adrian Pet, UNO-Kommissar für Libyen, über seine Arbeit an dem Aufbau eines libyschen Staates. Libyen, Italiens größte vorfaschi- stische Kolonie, soll laut Beschluß der UNO- Vollversammlung vom November 1949 spätestens am 1. Januar 1952 ein unab- hängiger Staat werden. Die emsigen Be- mühungen der Araberstaaten, die Neuer- richtung eines europäischen Kolonial- systems für immer zu verhindern, wurden durch diesen glitzernden Preis belohnt. Dieses freie Libyen wird ein sehr schwächliches Kind der UNO sein. Das von wenig mehr als einer Million Menschen „bewohnte“ riesige Land der Wüsten und Oasen ist schwerlich imstande. wirklich unabhängig zu werden. Das ist auch die Hauptsorge Adrian Pelts, der immer wieder darauf hinweist, daß Libyen auch nach Er- langung der formellen Unabhängigkeit noch der hilfreichen Hand der UNO bei seinen ersten tastenden Gehversuchen auf dem holprigen Pflaster der Selbständigkeit be- darf. Zu den Hauptaufgaben des UNO-Kom- missars für Libyen gehört die Einberufung einer libyschen Nationalversammlung. Die Vorarbeiten sind nahezu abgeschlossen, so daß die Nationalversammlung aller Wahr- scheinlichkeit nach programmgemäß am 1. November zusammentreten kann. Mit der Ausarbeitung einer Verfassung werden ihre Mitglieder dann den politischen Rahmen für die Selbstver antwortung Libyens zu schaffen haben. Der UNO-Kommissar für Libyen und der ihm beigegebene internatio- nale Rat für Libyen werden ihnen dabei! beratend zur Seite stehen. Indessen treffen die beiden Besatzungs- mächte Libyens, England(Cyrenaika, Tripolitanien) und Frankreich Cezzan) ihrerseits Vorkehrungen, um ein größeres Maß an Verantwortung auf libysche Schul- tern zu legen. Der Cyrenaika hatte England schon am 1. Juni 1949 begrenzte Selbstver- waltung zugestanden. In Tripolitanien, dessen politische Struktur komplizierter ist, erwartet man entsprechende Schritte. Frank- reich, das den südlichen Landesteil. den Fezzan, verwaltet. fühlt sich nicht ganz wohl dabei, wenn es seinen Abzug vorberei- tet. Einmal ist gerade der Fezzan ein stra- tegischer Angelpunkt für die Kontrolle des unruhigen Sahararaumes, zum anderen empfindet Frankreich bei dem Gedanken an ein freies Libyen ohnehin den heftigsten Widerwillen. Muß es doch fürchten, daß die Existenz eines sich selbst regierenden isia- mischen Staates Libyen dem mühsam ge- bändigten Freiheitsdrang seiner arabischen Untertanen in Nordafrika(Tunesien, Algerien, Marckko) neuen Auftrieb ver- leiht. Auch England hatte übrigens ganz bestimmte Nebenabsichten, als es dem Re- gime des Senussi- Emirs Say yid Idris in der Cyrenaika die Autono- mie gewährte. Der Emir hat sich nämlien schon im letzten Krieg, als er eine Libysch- Arabische Truppe gegen die Italiener auf- stellte, als ein wertvoller Verbündeter er- wiesen. Seit dem Abbröckeln der britischen Position in Aegypten weiß London das erst recht zu schätzen. Es wird noch manche Schwierigkeiten, Reibungen und Hindernisse geben, wenn die Prinzipien Unabhängigkeit und Einheit in Libyen verwirklicht werden sollen. Es fehlt an routinierten Politikern und an erfahre- nen Verwaltungsbeamten ebenso an den Die in Südkorea geschlagenen Armeen des kommunistischen nordkoreanischen Mi- nister präsidenten Kim Il-sung haben Während der Besetzung eines großen Teils der südkoreanischen Republik Spuren hin- terlassen, mit denen sich die Vereinten Nationen auseinanderzusetzen haben. Einige der von den Kommunisten in Südkorea durchgeführten Maßnahmen können sich als politische Kuckuckseier erweisen. Es sind in erster Linie die Bodenre- korm und weitgehende Steuer- erleichterungen, beides Maßnahmen die von einem großen Teil der südkorea- nischen Bevölkerung zunächst begrüßt wurden. Auch die rücksichtslose Beseiti- gung vieler Anhänger der Syngman-Rhee- Regierung entsprach in manchen Fällen den Gefühlen der Bevölkerung, da die Seoul- Regierung auch nach Ansicht britischer und amerikanischer Beobachter nicht den Vor- stellungen von westlicher Demokratie ge- recht wurde. Die Bodenreform der Kommu- nisten beseitigte das in Südkorea wie in vielen asiatischen Ländern vorherrschende Pachtsystem, durch das ein großer Teil der land wirtschaftlichen Bevölkerung in einer Art versteckter Leibeigenschaft gegenüber dem Großgrundbesitz gehalten wurde. Die Nordkoreaner übertrugen das in ihrem Ge- biet bereits vor Jahren durchgeführte Sy- stem auf Südkorea und schufen Zehntau- sende von selbständigen kleinbäuerlichen Betrieben. Ferner führten sie eine Flur bereinigung durch, Die„Neubauern“ wur- den Praktisch von allen Steuern für eine Reihe von Jahren befreit. Da man die neuen land wirtschaftlichen Betriebe klein hielt und gleichzeitig das Genossenschafts- wesen förderte. boten sich die Ansätze für eine spätere Kollektivierung. deren Wir- kungen jedoch die südkoreanischen Bauern wegen der schnellen Niederlage der„Be- freier“ nicht kennenlernten. Da in letzter Zeit die Landreform als eines der zentra- len Probleme der asiatischen Länder auch wirtschaftlichen Voraussetzungen. Die Ein- in den USA erkannt worden ist— Außen- minister Acheson berührte dieses The- ma in einer seiner letzten Reden— kann bei einer Revision der kommunistischen Maßnahmen nicht einfach der frü- here Zustand wieder hergestellt Werden. Als schwierig wird eine politische Reform betrachtet. Die südkoreanische In- nenpolitik zeichnete sich durch eine Par- dieren. Aber schließlich steht ja jedem Ab- 3 8 teienzersplitterung aus, wie sie in wenigen geordneten auch weiterhin eine Reihe Sachbearbeiter zur Seite, so daß man— wie Abgeordneter Dr. Haußmann gelegentlich sagte— nicht gleich behaupten dürfe, man weiche nur unwillig dem äußeren Druck und werde schon dafür sorgen, daß sich eines Tages doch der traditionelle deutsche Wille durchsetze. Der Befürworter einer starken Vermin- derung der Beamtenabgeordneten gibt es auch bei uns viele. Nun scheint sich be- weisen zu sollen, daß es im zweiten würt⸗ tembergisch- badischen Nachkriegsparlament auch ohne jede Verquickung von Legis- lative und Exekutive geht. Vielleicht hat der Besen der alliierten Opposition allzu hart gekehrt. Den Idealisten unter den Beamtenpolitikern, die sich mit 300 bis 400 DM in Diäten einschließlich Ausschußzu- lagen zufrieden geben können, steht der Weg zur Wahl trotzdem immer noch offen. Man lasse der Initiative freien Lauf und kritisiere nicht ein System, nur um der Kritik willen, ohne es in der Praxis er- probt zu haben. Das aber ist wobl in Deutschland noch niemals geschehen Zeigt es sich jedoch, daß der nunmehr einzu- schlagende Weg dornig und ohne Freude verläuft, so läßt sich mit Berechtigung später nach einer Aenderung des neuen Ge- setzes rufen. Aber schließlich ist nicht alles Neue vom Uebel! Deutsche Beobachter bei der UNO Bonn.(dpa) Der UNO- Vollversammlung werden für die Beratungen über die Zu- rückhalfung deutscher Kriegsgefangener in der Sowjetunion Ende Oktober deutsche Beobachter beigegeben. Die Bundestags- abgeordneten Dr. Eugen Gersten maier (CDU) und Herbert Wehner(SPD) wer- den am Donnerstag nach New Lork ab- reisen. Seckenheim bleibt bei Mannheim Stuttgart.(tz-Eig.-Bericht) Der Verwal- tungsausschuß des württembergisch-badi- schen Landtages beschäftigte sich gestern mit einem Antrag auf Ausgemeindung Seckenheims aus dem Stadtverband Mann- heim. Dabei wurde ausdrücklich festgestellt, der Landtag könne nur Eingemeindungen rückgängig machen, die nach dem 30. Ja- nuar 1933 vorgenommen worden seien. Sehenbeim sei bereits 1930 eingemeindet worden. rische Minderheit. Die Kommunisten setzten kurz nach der Besetzung wieder Volksräte ein, das gleiche Rätesystem, das die Ameri- In erster Linie i Stuttgart. hold Maler gab gestern abend in einer Rundfunkansprache einen Ueberblick über die Weltlage der jüngsten Vergangenheit. Er ermahnte die Bevölkerung, diszipliniert zu bleiben und sich durch nichts einschüch- tern zu lassen. Im Hinblick auf die über- all drohenden Angriffsabsichten des Welt- kommunismus warf Dr. Maier die Frage auf, welche Konsequenzen die westdeutsche Bevölkerung aus der unsicheren weltpoli- tischen Lage ziehen solle. Er bejahte die Notwendigkeit einer Verteidigung Europas, lehnte jedoch einen deutschen Beitrag in Form der Wiederaufrüstung als im gegen- wärtigen Augenblick nicht diskutabel ab. Zunächst solle Deutschland mit seiner Roh- teilnehmen. Sicherheit Westdeutschlands Westens Westmächten ausgesprochene ter Truppen in Westdeutschland ein. personen. Für diese Zivilisten, gblohnen. Die peinliche Erbschaft in Korea Man kann nicht einfach den alten Zustand wieder herstellen Ländern auftritt. Die Syngman-Rhee-Re- gierung stützte sich auf eine parlamenta- Reinhold Maier kommentiert die politische Lage von unserer Stuttgarter Redaktion Minister präsident Dr. Rein- stofferzeugung und gewissen Fertigproduk- ten an der Rüstung der westlichen Welt Im Augenblick gelte es, die innere durch einen schlagkräftigen Polizeiapparat zu stabilisieren. Den stärksten Erfolg gegen die vielfältige Infiltration des Kommunis- mus aber könnten wir nur durch wirt- schaftliche und soziale Ueberlegenheit des gegenüber dem Osten erzielen. Weiter ging Dr. Maier auf die von den Sicherheits- garantie und auf die Verstärkung alliier- „Das wird uns Deutsche Geld kosten, noch mehr Geld als die Polizei. Es kostet uns ferner Quartiere, vor allem Wohnraum kür die in Kasernen untergebrachten Zivil- meistens DP's, muß die öffentliche Verwaltung ba- rackenartige Unterkünfte schaffen“, sagte der Ministerpräsident. Niemand aber, außer den veranwortungslosen und 1 kommunisti- schen Elementen, könnten dieses Programm Die USA sähen in Westeuropa den Schlüssel für den politischen und mi- Notiz zum Tage: Von Bonn nach Sydney Man nimmt den Bleistift, beschreibt um einen großen Bogen und setzt die Spi auf die Stelle, die man, gemeinhin als Hinte kopf zu bezeichnen pflegt. Dort macht wg erneut ein paar kreisende Bewegungen, c man auf gut Deutsch„Kratzen“ nennt. Warun esichtern üste handen, so wäre das Projekt eines libyschen Staates unweigerlich zum Scheitern verur- teilt. Es gibt schließlich keine wirklichen Nun ja, man fährt 1 3 18 11 Bon Un 5 i 1 Bei allen regionalen nach Sydney. Der Bundestagspadsident) Erwer . 8 Köhler wird es demnächst tun. Er soll* überh Unterschiedlichkeiten ist das Gefühl ge- meinsamer Abstammung und Religion doch stark genug, um die Tripolitanier möglicher- Weise den Senussi-Emir als König von Li- byen anerkennen zu Isasen. Die Zeiten, da Mussolini sich in Tripolis auf weißem Pferde sitzend mit dem Schwerte des Propheten in der Hand als Schutzherr der Moslems anpreisen konnte, sind ein für alle mal dahin. Noch immer leben aber in Tripolitanien 40 000 Ital le- ner als fleißige Siedler, Techniker und Aerzte. Sie spielen im Wirtschaftsleben Libyens eine viel wichtigere Rolle, Als es mre Zahl vermuten läßt. Ueberhaupt brauchen sich die Italiener ihrer libyschen Vergangenheit nicht zu schämen. Die Li- pyer täten gut daran, sich der Mitarbeit der heute um ihre Zukunft etwas besorgten italjenischen Minderheit zu versichern. Das Vorhandensein einer wirtschaftlichen ara- bisch-italienishen Interessengemeinschaft könnte dem jungen Staat den schwierigen Start sehr erleichtern. lich laut Mitteilung des CDU-Informatiog Essen. dienstes Generalkonsul in Sydney were hin Warum Dr. Köhler plötzlich in die Fen 5 schweift? Wir wissen es nicht. Vielleicht hirn das Gute doch nicht so nah. abgeb Der Chronist entsinnt sich noch ganz geſg gesetz Es war vor fast vier Monaten. In de Minist Er saß im Bundestags restaurant, um zwölf Süppcken zu löffeln. Um ihn hkerum, an h Durch anderen Tischen, wurden ebenfalls mit I Franz. die Süppchen ausgelöffelt, die der Parlameſ st. U restaurateur eingebrocht hatte. Der d est. Brocken kam aber erst noch.„Einen Auge Nenne blick alle herhören!“ Der Präsident des Bund zwölf tages der Bundesrepublik Deutschland zin Teller plötzlich mitten im Restaurant.„Ich habe ie war. stellen müssen, daß die Hérren Abgeorde Der keine Plätze zum Mittagessen finden könne Mittag Drohend erhob sich das Organ Köhlers. ein 1 fordere alle, die hier nichts zu suchen fab 2 auf, in zehn Minuten das Restaurant ꝛu 10 eln U. lassen.“ Es fuhr mir ordentlich in die I Aus B chen. Schon wollte ich aufstehen und Hal Eile d annekmen, da kam der Keulenschlag.„Anden über falls muß ich zu andęren Ma gnak men rei erweck Betretenes Schweigen im Restaurant.& samt draußen floß so rukig der Rhein. So gese* 8 zu Bonn. Am 13. Juni, um 13.45 Uhr. Wie g 5 sagt: Dr. Köhler fährt demnächst nach Au 8.0 l lien. Hoffentlich ruft er bei seiner Ankun Wollen Slne nicht„einen Augenblick, alle e keine hören!“ Lone halten. Und e mitzun schwin zwölf Amerikanischer Oberst für Falkenhausen Brüssel.(UP) Im Prozeß gegen den i findet maligen deutschen Generalfeldmarsd mehr Falkenhausen verlas am Dienstag die Precht teidigung einen Brief eines amerikanise St unt Obersten namens Warburg, der wa ist des Krieges Leiter einer Vernehmungs der amerikanischen Armee-Luftstrei War. Warburg erklärt, daß Falkenhausen Stunde seiner Eigenschaft als deutscher Milt der M. befehlshaber für Belgien und Nordfrantmp und de „großen persönlichen Mut“ gezeigt habe den mn. Warburg betont, er habe von Fals hausen im Jahre 1945 mehrere Male q kaner in Korea bereits einmal vorgefunden und beseitigt hatten— im August 1945, als die USA und die Sowjetunion Korea be- setzten. Weitere schwierige Probleme stellen die Beseitigung der Kriegsschäden und die Be- kämpfung von Partisanen dar, die auf den Schlachtfeldern von Kimpo bis Taiku Wal- ken aller Art vorfinden. Die Hauptstadt Seoul, die verhältnismäßig moderne Bauten aufweist und eine Million Einwohner hatte. ist zur Hälfte zerstört worden. Zahlreiche andere Städte und Dörfer in Südkorea sind in Flammen aufgegangen. Die wenigen Eisenbahnlinien und zahlreiche Straßen- brücken wurden an vielen Stellen bescha- digt oder unbrauchbar gemacht. Schwere Verwüstungen sind aber auch in Nordkorea. insbesondere in den Industriezentren von Wonsan und Pjöngjang entstanden. Da die UNO es sich zur Aufgabe setzt. Korea wie- der zu vereinen, müssen auch die nord- koreanischen Kriegsschäden in die Rech- nung einbezogen werden, die beim Wieder- daß er„ein aufrichtiger, Mensch“ sei, der ständig mit seiner antwortung und seinen humanen Em dungen habe ringen müssen. Warburg, der selbst Jude ist, beton seinem Schreiben weiter, daß Falkenhain alles nur mögliche getan habe urg Mal flerrn aufbau des Landes aufgemacht werden men, die von höchsten deutschen Stellen Erküllu muß.(dpa) gen die Juden beschlossen wurden, 5 gebrach 4 zuschwächen. a Fbaft Moskau beschuldigte Washington Der Brief führte schließlich zu einem ent ut, tigen Wortgefecht zwischen dem Verteltgen üb. der Grenzverletzung en Worte b suche d Albert Bots on, der einer der er k Rechtsanwälte Belgiens ist, und einem 10 Mit Richter. Botson stellte den Antrag, die ger Brief als Beweisstück zuzulassen. Einer Richter entgegnete, daß dieser Antrag prg rechtmäßig sei Die Verteidigung stellte Hg auf fest, daß Warburgs Brief in den 8g eindeutiges Beweisstück angesehen wi Der Prozeß gegen von Falkenhausen 80 so fügte Botson hinzu- nach internation Recht durchgeführt werden. Er betont Verteidigung verfüge nicht über genügt Geldmittel, um Warburg persönlich nach gien zu rufen, darum sollte sein Briel Beweismaterial anerkannt werden. Die Glocke von Rovereto Rovereto,(dpa) In die Glocke von] 5 vereto(Südtiroh, die die größte dd Rose: Italiens ist und nach dem ersten Wellen sc. zum Gedenken der Gefallenen aller damit si tionen gegossen wurde, ist nunmehr zernen, ein besonderes Gedenkwort für die dalzwas' schen Gefallenen eingraviert worden, fampfer diesem Anlaß fand am Montagabend fünnen. Feier statt, zu der das italienische Ronamem den Volksbund deutsche EKriegsgräbelen, dan sorge als Vertreter von deutscher md pfef eingeladen hatte.„Solange die glomezen, so Glocke erklingt. wird sie auch der Gand v. schen Gefallenen gedenken“, sagte die Das Ger sidentin des italienischen Nationalyeſieht ve der Familien der Kriegsgefallenen 40 Präsident des Volksbundes deutsche ins gräberfürsorge übermittelte den Dan at deutschen Volkes, das„in dieser rittelfi Geste ein Zeichen des neuen europädghi Geistes der Versöhnung und Verständſ Sieht“. Saarland wünscht am Schuman teilzunehmen Saarbrücken,(dpa) Das Saarland wit als siebentes Land am Schumanplan“ nehmen. Nach einer Mitteilung des! mationsamtes der Saarregierung ha saarländische Wirtschaftsminister Pr. 1 Singer diesen Wunsch am 3. Oki pie Paris bei einer Besprechung mit fra schen Schumanplan- Sachverständigen dem Hohen Kommissar für das Saal Gilbert Grandval, vorgebracht. Moskau.(dpa-REUTER) Der stellver- tretende sowjetische Außenminister Gro- my k o hat am Montag gegen die Verlet- zung sowjetischen Hoheitsgebiets durch Amerikanische Flugzeuge protestiert. Ex Verlangte strenge Bestrafung der Schuldi- ger und Zusicherungen über Maßnahmen zur Verhinderung weiterer„Provokationen dieser Art.“ Der amerikanische Botschafts- rat Barbour, dem Gromyko die Pro- testnote aushändigen wollte, lehnte die An- nahme der Note mit der Begründung ab, daß in dem fraglichen Gebiet UNO-Streit- Kräfte operieren und der Protest darum an die UNO geleitet werden müsse. Gromyko hielt dem entgegen, daß die sowjetische Protestnote sich auf amerikanische Flug- zeuge beziehe, für die die USA verant- wortlich seien. Gromyko schickte die Note danm an die amerikanische Botschaft in Moskau, da Barbour auf seiner Weigerung bestand. Die Grenzverletzung hat sich TASS zu- folge etwa 100 km von der koreanischen Grenze abgespielt. Die Sowietunion be- hauptet, daß amerikanische Flieger einen sowWjetischen Flugplatz angegriffen haben. Sie besteht auf strenger Bestrafung der Schuldigen und wünscht von den Vereinig- ten Staaten Zusicherungen über Maßnah- men zur Verhinderung künftiger„Provo- kationen“ dieser Art. ö nnere Sicherheit Utärischen Weltkampf. Sie seien bereit, Westeuropa, einschließlich Westdeutsch- land, mit allen militärischen Mitteln zu ver- teidigen, falls Westeuropa einen gebühren- den Beitrag leiste. Andernfalls seien sie ent- schlossen, Europa seinem Schicksal zu über- lassen und die Vereinigten Staaten auf an- dere Weise zu schützen. Wir Deutschen seien vorläufig dazu ver- urteilt, auf einem schmalen Grat weiter zu Wandeln, sagte Dr. Maier weiter. Unsere Sicherheit habe in den letzten Monaten zu- genommen. Heute gelte es für die Deutschen, sich mit aller Energie dem Wiederaufpau zu widmen. Die Freiheit sei etwas sehr Re- Ales und Konkretes. Von ihr seien sowohl unsere materielle Existenz als auch unser per- sönliches Leben abhängig. Wir wollen nicht Knechte sein, nochmals unfrei werden, noch Unfreier als wir es je waren. Die Freiheit ist kein leerer Wahn für uns Deutsche, schloß der Ministerpräsident. einem Viertel an der französischen körderung und zu einem Fünftel an fei französischen Stahlerzeugung beteili hn Den Anspruch, als siebtes Land in de fei ganisation einbezogen zu werden, habe e nister Dr. Singer unter anderem der programmatischen Rede abge der französische Außenminister man am 10. August vor der berel Versammlung des Europarates in Stroh gehalten hat und in der er von dern sprach. In der Mitteilung des ländischen Informationsamtes heißt bei der Besprechung von französischer e Interesse und Verständnis für die eh ländische Auffassung bekundet wordeſonat, ir One als Verlobung des Schahs von Peresrepub! en, di Theheran(Iran).(UP) Offiziell 17 kanntgegeben, daß der Schah des lie schaft 18jährige Soraya ls fandiari de ang ter eines adligen Stammesfürsten, e. zweiten Frau erkoren habe. In der am takt wie Mitteilung wird erklärt daß die out Mitel Verlobungsfeier heute stattfinden Wes Die Braut des Schahs ist eine bn Schönheit, Sie wurde in England und! reich erzogen. Die Mutter der Braut! Deutsche, der Vater ein aus Zentralpersien. Daimler-Benz baut neuen Rennwagen Aflenau.(gn-Eig. Ber.) Der Rennstall von Daimler-Benz trat zum ersten Male nach dem Kriege eine große Versuchsreise zum Nürburg-Ring an. Hermann La n g, Rudolf Caracciola und der Chefkon- strukteur des 1,5 Liter-Rennwagens von 1938. Uhlenhaut. trafen in der vergan- genen Woche in Adenau ein, wo sie auf der abgesperrten Rennstrecke Versuchsfahrten mit einem neuen Zwölf-Zylinder-Renn- Wagen unternahmen. Die Monteure, die die Reifen wechselten, mußten, als sich die Motorhaube hob, vom Wagen zurücktreten, damit das Geheinmis der Neukonstruktion gewahrt bleibt. Die Fahreigenschaften wer. den als außerordentlich gut bezeichnet be- sonders die hervorragende Kurvenlage. amm“ Ar. 237/ Mittwoch, 11. Oktober 1950 dney— schreibt 1 t die Spit als 11— 1 % Die heilige Stund gungen, 1 1e Ell 2 un 2 Von Alfred Lang, Paris unt. Warum 8. 3. Je von 0 Um zwölf Uhr mittags hört in Paris das seitigen Interesses, bis man für eine Pari- „üsident J Erwerbsleben. ja das öffentliche Leben ser Familie mehr wird, als ein gelegent- 27. soll ni überhaupt auf. Um zwölf Uhr ist die licher Mittagsgast. Die Tür in der Mauer um das Privatleben des Franzosen öffnet sich nur selten und nach langer Vorberei- tung und Ueberlegung, dann aber weit. Für das Mittagessen bestehen eiserne Vorschriften. Es muß ein Vorgericht ent- halten und von einem Dessert gefolgt sein. Ausnahmen sind nicht gestattet. Es war oft rührend zu beobachten, wie in der Hunger- zeit der Kriegsjahre diese Tradition trotz des Mangels beibehalten Wurde, in den kleinen billigen Volksrestaurants genau 80 wie in den teuren Lokalen, wo gegen ent- sprechende Bezahlung Besseres zu haben War. Wenn es auch nur ein wenig Gemüse- salat ohne Oel und Essig War, ein Vor- gericht mußte sein, und fast immer bildete ein traurig gerunzelter Apfel oder eine winzige Traube das Dessert. Und sie wurden feierlich ernst verzehrt, als sei alles wie früher. Nur selten wird man jemand hastig essen sehen und ebenso selten wird man einen Pariser treffen, der viel igt. Aber nach sorgfältiger Auswahl der Speisen in Ruhe essen, ist Gesetz. Eine gute Sauce mit Brot vom Teller wischen ist selbst verständlich. Mit Ausnahme der teuren Restaurants wird das Besteck nicht mit den Tellern gewechselt, und es nützt gar nichts, sich darüber aufzuhalten und dem Kellner Vorwürfe zu machen. Er würde es nicht verstehen und den Brauch ändert man doch nicht. In den meisten Pariser Restaurants Warten Gäste darauf, daß ein Tisch frei wird. Sie stehen geduldig, weil sie den Sit- zenden Zeit lassen wollen, in Ruhe zu essen. Niemand wird indessen länger als notwendig an seinem Tisch sitzen bleiben, denn er will auch Anderen die Zeit zum Essen lassen. Zwischen dreizehn und vierzehn Uhr leeren sich die Lokale. Die Gäste kehren an ihre Arbeitsstätte zurück und die Restaurants schließen. Für kein Geld der Welt wird man in einem gewöhnlichen Restaurant nach vierzehn Uhr noch etwas zu essen bekommen. Ein zivilisierter Mensch igt nicht um diese Stunde. Und ein Pariser Kellner bedient ihn nicht. Es bleibt dem unglücklichen Menschen nur das Café als Zuflucht, wo man ihm die vom Morgen übriggebliebenen Sandwichs serviert. Und Wo ihn mitleidige Blicke streifen: Was mag dem armen Menschen zugestoßen sein, das ihn die heilige Stunde versäumen ließ? nformatiog Essenszeit. Der Buchhalter legt die Feder den wein hin, der Arbeiter das Werkzeug, der en Chirurg das Skalpell. Konferenzen werden abgebrochen oder am Mittagstisch fort- ganz gem Sesetzt. Böse Zungen behaupten, daß n. In e Ministerkrisen und Revolutionen zwischen at. um ie zwölk und vierzehn Uhr untersagt sind. zum, an Durch alle Umwälzungen hindurch hält der Us mit I Franzose eisern an seiner heiligen Stunde slam kest. Von 1940 bis 1948 Sab es kaum etwas inen Au Nennens wertes zu essen, aber man aß um t des Bunt zwölf Uhr, und wenn es auch nur ein ehland zi Teller Wassersuppe und eine Scheibe Brot ch habe ja war. 5 Abgeordne, Der unvorbereitete Fremde hat um die den könne Mittagsstunde den Eindruck, als ob in Paris Tenlers eine Naturkatastrophe ausgebrochen oder ant in umwälzendes Ereignis eingetreten sei. in d E. Aus Bürohäusern und Fabriken strömen in und Hallig Eile die Massen, füllen die Verkehrsmittel lag.„Anden über das erträgliche Maß hinaus und men greiſe erwecken den Eindruck, als seien sie alle- lurant. h samt von einem einzigen Willen getrieben, So geseleh von einer höheren Macht gestoßen, von Uhr, Wie einer unbeirrbaren Energie erfüllt. Sie . Aalen vollen zu Mittag essen, Fremdling, und K, alle% eine Macht der Welt kann sie davon ab- 8 Lune halten. Nicht einmal die Gestapo konnte es. Und es ist unklug, diese Bewegung nicht mitzumachen und gegen den Strom erst schwimmen zu wollen. Wer nicht zwischen 1 zwölf und halbeins im Restaurant ist, gen den h findet keinen Tisch und auch häufig nichts feldmarse mehr zu essen. Eine geschäftliche Be- tag die sprechung später als halbzwölf anzusetzen, aerikanist Ist unmöglich. So wie es überhaupt unklug 5 8 Wälle sst, nach 11 Uhr einen Wichtigen Besuch mungseilk Zu machen. Im Kopf jedes Parisers ist eine Etstreitinn Uhr und je näher die Zeiger an die heilige kenhaus Stunde rücken, desto ungemütlicher wird her Mil der Mann. Denn das Essen ist sakrosankt ordfrang und der Besucher und sein Anliegen Wer- igt habe den mit vorrückender Zeit imer unwich- or 5 alt tiger und störender. Ein Sesitteter Mensch e Male u ißt um zwölf und es ist im höchsten Grade a bparbarisch, ihn daran zu hindern, sei es denken uch wegen wichtiger Geschäfte. Der Ein- 2 eweihte wird vielmehr seinem Gesprächs- e rtner eine liebenswürdige Einladung zum ittagessen aussprechen und darf sicher ist. bet ein, daß nach dem Dessert. beim schwar- ist, be zen Kaffee, sein Anliegen mit dem Wohl- a b Wollen des gesättigten, frohgelaunten urg en flerrn geprüft wird, der eine angenehme uren Frküllune des heiligen Ritus hinter sich * men Em 40 gebracht hat. Wer aber ungern in Gesell- mbschakt speist oder kein Geld für Einladun- zu eine gen übrig hat, der wählt für wichtige Be- m Verteidt 3 b 5 suche die vierte Nachmittagsstunde, zu der 4 der bes ſeder Pariser wohlwollend gesinnt ist. Damen mit ad einen Mit der Einladung zum Mittagessen ist 1. atraß, iger Pariser recht freigebig. Der Fremde„Beatamaria im frühlingshaften Kleid., 5 12 us wissen, daß es nicht Sitte ist, der das steht in keiner ernsthaften Novelle, Antra Frau des Hauses Blumen mitzubringen. sondern in einer heiteren Zeitungsgeschichte. 8 eee auch gicht langer zu bleiben, als bis Die prunkvollen Doppemamen Werden den ds seftten Kaffee ausgetrunken hat. Noch jetzt haufig verulkt. Noch Herms Niel Waren enen eniger, dem dienstbaren Geist ein Trink- sie heilig.„Evalore, Heidemarie, bum, ausen zzeld zu geben. Aus einer Einladung zum bum“, so parodiert ihn Günter Neumann. ternatlomßssen zu schließen, daß man sich als guter Für uns Stummelexistenzen, findet Gott- r betonte eund des Hauses betrachten darf, ist fried Benn, sei ein Vorname schon fast ber Senikfaiscn. Der Pariser ist ebenso reserviert zu viel. lich mach je gastfreundlich. Es dauert oft Jahre Manche Leute führen sogar doppelte em Brie gemeinsamer Unternehmungen oder gegen- Nachmamen. Ist dies vielleicht auch schon den. ein bißchen komisch? Müller-Neuhaus und vereto Schulze-Felden wollen sich gewiß nur Herbstliche Delikatesse gegen Verwechslungen schützen. Ihre Dop- n 5. 5 15080 o Rosenkohl mit Kastanien. Die Kasta- Alien 4 1— ten Weltmien schälen, in kochendes Wasser legen, 1 en aller famit sich die Haut leichter löst, diese ent- unmehr dernen, dann die gesäuberten Kastanien in kür die dalzwasser weich kochen und zu Püree worden, tampfen, danach mit dem Kochwasser ver- tagabend fünnen. Den Rosenkohl säubern, auf lang- ische Konſamem Feuer in zerlassener Butter dämp- zegsgräbelſen, denn mit dem Püree mischen, salzen zutscher Sind pfeffern. In einer Form Butter schmel- die glomien, so daß sie ganz ausgebuttert ist, eine ich der and voll geriebenes Mehl hineinstreuen. sagte die Das Gemüse hineinfüllen. Die Form luft- lationalvaſicht verschließen, in einen Topf mit kallenen kochendem Wasser stellen und darin kochen utsche kassen, inzwischen einen Löffel Mehl in zer- Aber Frauen nähen auch Doppelnamen für sich allein, unwiederholbare Modelle: Frau Mehlberg-von der Recke zum Bei- spiel ist adlig geboren, doch ein Bürger- licher ernährt sie heute. Solch romantisches Schicksal liest man schon aus dem Tür- schild der Dame. Frau Heise-Krauß hin- gegen ernährt sich selbst, ist frei zu groß- artigen Abenteuern. Indessen, sie kennt auch das Leben, sie ist von Herrn Heise geschieden. Aber Frau Sorge-Lachmann ist doch nicht geschieden? Frau Sorge-Lach- mann schreibt in Zeitungen. Der Binde- strich in ihrem Namen meldet: einerseits den Dau zesener Butter verrühren, eine Schale wirke ich öffentlich, andererseits, auch ein er ritte uch hinzurühren, bis die Tunke dick ist, erfülltes Frauenschicksal war mir nicht „surobe füt Paprika und Muskatnuß abschmecken, versagt. Hut ab vor Frau Sorge-Lach- Verständkſas Gebäck aus der Form nehmen und die mann. Sie hat etwas geleistet und trotz- funke darüber gießen. dem„noch einen abbekommen“. Ci boll JIT FRAU An. ſgduz lil, mehr protzig als fesch? Allerdings, die klu- gen und kühnen Frauen, denen alle weib- üchen Berufserfolge in der Gegenwart zu dariken sitid, trugen auch gern Doppel- namen. Diesen Pionierinnen war der Dop- pelname kein Schmuck, sondern ein Werk zeug. Die Bindestriche der Emanzipierten Wiesen nach, was keiner glauben wollte: daß es auch den Frauen möglich sei, Beruf und Ehe zu vereinen. Heute weiß man das. Die Damen mit den Doppelnamen be- legen nur noch, daß es auch ihnen persön- lich möglich wurde. berühmten— Namen auf dem Standesamt abgeben und sich den— vielleicht unbe- rühmten— ihres Mannes dafür umhängen? Sie muß es nicht. Schon vor vierzig Jahren hat die amerikanische Schriftstellerin Ag⸗ nes Smedley abgelehnt, es Agnes Smedley war damals noch nicht berühmt. Sie fing eben an, zu dieren. Aber den Weg zum Studium hatte sie unter grausamen Mühen gefunden, von keinem Manne geführt. Sie blieb, auch mit dem Trauschein, Agnes Smedley. Nicht nur Filmstars haben es seitdem gemacht wie sie, aus Geschäftsgründen oder aus Stolz. man sie hat, sind diskreter und essaniter als Doppelnamen. Sie lassen mehr offen, sogar ob die Dame einen Gatten unter ihrem Stande oder einen Gatten trotz ihrer Talente glücklich macht. Bindestrich Seite 8 „Tag und Nacht liest er— so unterhält er mich Litographie von Honoré Daumier Jutes Essen- gute Ehe Einer jungen Frau ins Stammbuch Denken Sie immer daran, daß die Kochkunst eine der wichtigsten Künste und die Grundlage aller guten Ehen ist. Als Junggeselle pflegte Ihr Mann im Restaurant zu essen. Ich habe ihn dort oft beobachtet. Er saß allein am Tisch, trank ein Glas Mineralwasser und sah aus, als ob er gleich eine Ansprache halten wollte. Ich wartete eigentlich immer darauf. Aber er sagte nichts, sondern griff nach einer Zeitung und schien darin die Rede zu lesen. die er nicht hielt. In Wahrheit fand er es langweilig, das überaus fade Menü, von einer Kellnerin mit weißem Häubchen serviert, Tag für Tag allein zu essen. Diese lieblos gekoch- ten, sozusagen anonymen Stammgerichte nehmen einem sowieso den Appetit. Bevor er sich mit dem Gasthausessen ab- gefunden hatte, war er beim Militär ge- wesen und hatte den„Kantinenfraß“ ken- Bindestrich Vielleicht sind solche Doppelnamen doch nengelernt, den man herunterschlingt, weil man jung und hungrig ist. Von seinem elften bis achtzehnten Lebensjahr aber saß er mittags um zwölf und abends um sieben Uhr in dem Lärm eines dieser trostlosen Internatsspeisesäle, die nach Küchendunst und kaltgewordenem Fett riechen. Ihr Mann möchte nun bei Ihnen ein sorgfältig zubereitetes Essen finden, mit all den netten Zwischengerichten, wie er sie bei seiner Mutter bekam. Und die wunderbaren Kuchen, in heißer Asche oder in Schmalz gebacken, Huhn im Topf und Apfel im Schlafrock, so köstlich wie von der alten Haushälterin daheim zubereitet. Es gehört nicht viel dazu, daß Ihr Mann das Internat. die Kaserne und das Gasthaus als Orte voll trüber Erinnerungen verab- scheut und sich an Ihrem Tisch wohlfühlt. Es gehört wirklich nicht viel dazu. Sie müs- sen nur kochen können und mit Liebe Kochen. Die gemeinsame Freude am guten Essen, die gleichen Wünsche, die kleinen gegen- seitigen Aufmerksamkeiten bei Tisch, die ganze Stimmung, in der die Mahlzeiten verlaufen— darin liegt, vielleicht mehr als 5 denken, das Geheimnis aller glücklichen N. e(Aus„Clarisse ou 14 Vieille cuisinlere-) Meine Herren wenn Sie zu Hause sind, betreten Sie niemals die Küche— es sei denn, Sie hät- ten eine vernünftige Entschuldigung oder wollten mithelfen. Andernfalls könnte es so aussehen, als wollten Sie spionieren oder, was noch schlimmer Wäre, sich in Dinge mischen, die Sie nichts angehen. Die Köchin würde es auch nicht Wagen, sich in den Salon zu setzen oder in Ihr Arbeitszimmer zu kommen. Bleiben Sie also auch der Küche fern. Dieses Reich ge- hört der Köchin. Muß nun jede Frau ihren— vielleicht zu tun. Und längst stu- *. „ Hhüten Sie sich davor, jemand aufs Geratewohl einzuladen und einen Freund. den Sie auf der Straße getroffen haben, einfach zum Essen mitzubringen. Es Könnte nämlich sein, daß ausgerech- net an diesem Tag jeder Besuch Un- gelegenheiten bereitet. Wenn Sie aber doch jemand eingeladen haben, bringen Sie bitte Vorsichtshalber gleich eine Vorspeise und ein Dessert mit. woher inter- Einfache Nachnamen, gleichviel * Im Streit mit einer schlechtgelaunten Köchin werden Sie immer den Kürzeren Uebrigens gibt es auch Herren mit ziehen. Christa Rotzol!(Aus einem französischen Küchenbrevier) er Impuls echter Wissenschaft: 13 Fragen, ohne Antwort zu erwarten 159 pr N Von der ersten Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft 1 3. Oklobe Die Wissenschaft ist ein Teil des Lebens, lösung oder Teilung bestand, sich sehr wohl mit rar ncht umgekehrt. Dies sagte Karl Friedrich wieder mit ihrer Vorgängerin vergleichen. tandieen n Weizsäcker, der Göttinger Physiker, in War die Gründung der Kaiser-Wilhelm-Ge- 198 9 Vortrag, der Mittelpunkt der ersten sellschaft im Jahre 1911 in erster Linie das Werk Adolf von Harnacks., so hat die neue Gesellschaft ihren Aufstieg vor allem ihrem Namensgeber Max Planck und ihrem Prä- sidenten seit Frühjahr 1946. dem Atomphy- siker Professor Dr. Otto Hahn, zu verdan- ken. Die größten materiellen Kriegsschäden sind heute beseitigt und die zerstörten oder verlagerten Institute, wie die in Berlin-Dah- lem, ersetzt. und an neuen Plätzen heimisch geworden. Beschränkungen der Arbeit in Deutschland durch die Besatungsmächte gibt es keine mehr, und die Stelle der offi- ziellen Auslandsbeziehungen nehmen heute persönliche Kontakte der führenden Wissen- schaftler ein, die, wie Professor Hahn sagte, diesmal schneller wieder hergestellt worden sind als nach dem ersten Weltkrieg. Was die Situation der Max-Planck-Gesellschaft noch am meisten von der der Kaiser- Wil- helm- Gesellschaft unterscheidet, sind Lin mal die begrenzten Mittel. Von dem Insti- tut kür Eisenforschung in Düsseldorf und dem für Kohleforschung in Mülheim an der Ruhr abgesehen, die beträchtliche Hil- ken von der Ruhrindustrie erhalten, kom- men die geldlichen Hilfsmittel für die Ge- sellschaft heute nur noch zu Zwei Prozent von privater Seite, die nach 1911 zunächst der einzige und in den späteren zwanziger sowie in den dreißiger Jahren zur Hälfte der Geldgeber war.. Bundespräsident Heuß hat gewisserma- gen der Verlegenheif des Staates Ausdruck gegeben, als er in Köln feststellte, daß die . ae ubtversammlung der Max-Planck-Ge- 8 1 1 Uschaft in Köln war. Daß so etwas auf Saarl 4 Kongreß einer Gesellschaft gesagt rde, deren Ziel und Aufgabe die reine, ie und unabhängige Forschung ist. könnte mdernehmen. Zu verschwommen und zu it abgedrängt von der Wirklichkeit sind 0 vielfach die Meinungen über den Sinn rem leit r Wissenschaft. N bgelet% ie Max-Planck- Gesellschaft als eine ister e der Kaiser- Wilhelm- Gesell- 8 belakdakt zur Förderung der Wissenschaften 5 1 87 noch nicht weit genug ins öffentliche von 1 bewußtsein gedrungen, um Skepsis dieser ung 1 auszuschließen. Die Kölner Hauptver- heit ammlung war deshalb schon als eine Vor- 206islek img der Gesellscheft in der Oeffent- für die eit nötig. Seit November 1949. dem et Wo lalonat, in dem auch in der französischen Perieste als dem letzten Gebietsteil der Bun- on republik die Institute und Forschungs- ziell Wills len, die früher zur Kaiser-Wilhelm-Ge- 1 des li schaft gehörten, ihre Arbeit in vollem ar i die mfang wieder aufnehmen konnten, sind sten, at und Zusammenhang der Gesell- der am akt wieder hergestellt. Mit zwei Dritteln die ober Mitsliederzahl ihrer Vorgängerin, mit den well ssesamt vierunddreißig Instituten und eine bil Eschungsstellen, einem Gesamtpersonal- nd und and von 1600 Köpfen und einem Jah- Braut 18e t von rund zwölf Millionen Mark den damm e Lander der Bundesrepublik gemeinsam N zungen, kann die Max- Planck- Gesell- t, die nach 1948 alle Gefahren zur Auf. Schichten. die über die Mittel und auch über die Gesinnung verfügen, die nötig sind. um dem Staat einen Teil seiner Sorge um Wis- senschaft und Kunst abzunehmen, nicht wieder vorhanden seien, weil es die großen Rentenvermögen früherer noch nicht wieder gebe und auch so schnell nicht wieder geben werde. veränderten Position der Wissenschaft. Pro- fessor Weizsäcker hat in „Wohin führt uns die Wissenschaft?“ Giese Position Die Titelfrage, die er sich stellte, mache ihn, so meinte Weizsäcker, nicht etwa deshalb lächerlich, weil er im gleichen Augenblick Zzugebe. daß wir nicht wissen. wohin uns die Wissenschaft führt. in die uns diese nicht zu beantwortende Frage versetzt, ist wichtiger als die Ant- Wort.“ Wie sehr dieses Fragen, ohne Ant- Wort zu erwarten, der Impuls echter Wis- senschaft die Wissenschaft bringt, und der Gefahr, die mit ihr verbunden ist. Trotz theoreti- schem, praktischem und moralischem Ge- winn: sollen wir auf die Wissenschaft ver- zichten, weil wir ihre Gefahren kennen? Denn Wissen ist Macht, Macht kann miß- braucht werden, und gefährlicher noch als der bewußte Mißbrauch der Macht ist der unbewußte. wandelt die hergebrachten Daseinsformen. Sie ist die menschlichen Bewußtseins. Kriegswaffen sind nach Weizsäcker die be- kannteste unter den gefährlichen Wirkun⸗ gen der Wissenschaft, aber nicht die einzige. Ist es richtig, zu sagen, die Wissenschaft gebnisse, die wir nicht wissen wollen, eine Weiß. ob wir ihr gewachsen sind“, So sei etwa die Verantwortung, die der Rundfunk auflade, größer als die, die in der Erfin- dung der Atombombe liege, denn die Pro- paganda treffe nicht nur den Leib, sondern die Seele. „Was sollen wir also tun? ich weiß kein Rezept. Aber das liegt in der Natur der Dinge, denn es gibt keines“. Die Hilfe komme vielmehr fortgesetzt aus der Umge- staltung des Bewußtseins, oder vielmehr, sie müsse und könne aus ihr kommen.„Die Wissenschaft ist nur ein Teil der Bewegung, mit der die Neuzeit begann. Wir haben diesen Weg auch im Menschlichen und Reli- giösen zu Ende zu gehen“. Aus der Welt d Die Kommission gegen mißbräuchliche Ausgaben der europaischen„Fédération In- ternationale de Philatélie FIP) hat einen ersten Index herausgegeben, der auch deutsche Marken enthält. Neben verschiede- nen Sonderserien von Belgien, Frankreich und Französisch-Marokko sollen fünf Son- dermarken und zwei Blöcke des Saarlandes mit erheblichen Zuschlägen für die Hoch- Wasser-Geschädigten nicht mehr bei Aus- stellungen gezeigt oder an Börsen gehandelt werden, da die Zuschläge das zugestandene Maximum von fünfzig Prozent über dem Postwert übersteigen. Die Herausgeber von Katalogen und Alben in der gesamten Welt wurden aufgefordert, diese Ausgaben aus- zulassen oder zumindest entsprechend 2u kennzeichnen. Die FIP erklärt sich bereit, noch Zeiten Der andere Unterschied liegt in der seinem Vortrag in glasklarer Diktion umrissen. „Aber die Bewegung, ist, zeigte dann der Vortrag. Weizsäcker sprach von dem Gewinn, den Aber die Wissenschaft ver- langsame Umgestaltung des Die modernen zeige uns den Weg, die Welt in die Luft zu Briefmarken-Ausgaben mit Zuschlag zu- worden. Die Marke zeigt im Profil den sprengen?.So bequem kommen wir nicht gunsten humanitärer Zwecke, der Wissen- Kopf eines Arbeiters und trägt die In- davon“. Denn:„Wir haben uns durch Er- schaft, der Kunst, des Sports, der Jugend schrift„Erster polnischer Friedenskongreßg und der Philatelie unter gewissen Bedingun- 1 Verantwortung aufgeladen, von der keiner zelperson oder einer Gruppe verkauft wer⸗ den, die nicht an allen Postschaltern oder nur in beschränkter Auflage abgegeben wer⸗ den. städtchen Altensteig wird vom 27. dis 29. Oktober eine Briefmarkenausstellung 100 Jahre deutsche Geschichte Briefmarke“ gezeigt. Anlaß des ersten polnischen Friedenskon- gresses vom polnischen Post und Fernsprechwesen herausgegeben Das interessiert die Frauen: Schaukochen mit Jenaer Glasgeschirr Unter diesem Motto zeigte das Haushalt- warengeschäft Bazlen unlängst eine Vortrags- reihe, die der Neueinführung der feuerfesten Glaswaren galt und wertvolle Tips für die 82 sunde, vitaminreiche Ernährung brachte. Alle Arten von Schüsseln und Pfannen sind heute wieder in Jenaer Glas erhältlich. Formen mit geschliffenen Böden sind zum Gebrauch auf elektrischen Kochplatten geeignet und ver- tragen ein schnelles, starkes Anheizen. Ein Drahtuntersatz macht die Glasformen auch gegen Gasflammen unempfindlich. Farbe und Zustand der Speisen können während des Ro- chens und Backens durch die Glaswände beob- achtet werden, ein Vorteil, der sich besonders bei Kuchen und Auflaufen bewährt. Die hand- lichen Formen sind überdies geeignet, im heißen Zustand von der Kochplatte direkt auf den Tisch gebracht zu werden. Die Frau in der politischen Arbeit Der Mannheimer Frauenverein begann seine Wintervortragsreihe mit einem Referat der ehemaligen Abgeordneten des Badischen Landtags, Frau Luise Riegger, Karlsruhe, über das Thema:„Warum müssen sich die Frauen an der politischen Arbeit beteiligen und wie können sie dies tun?“ frau Riegger bezeich- nete als die speziellen Arbeitsgebiete der Frau den Einsatz für den Frieden, Sorge für die Hilflosen, Arbeit im Sektor der Sozialpolitik und die Kenntnis der Probleme der Wirtschaft. Politische Aufgabe der Frau sei, die Voraus- setzungen dafür zu schaffen, dag der Mensch Slücklich und zufrieden sei. Grundlage für jedes politische Verständnis sei das Zeitung- lesen. Wenn die Frau erst politische Kommen- tare zu verstehen gelernt habe, sei der Anfang Zur politischen Arbeit gemacht. Als zweiter Schritt sei der Eintritt in eine Partei heute leider noch unerläßlich. Die Frau müsse in der politischen Arbeit einen Weg finden, der nicht nur den Frauen, sondern allen gerecht zu werden sucht. 5 Mode aus Manheimer Ateliers Die Fachgruppe der Damenschneider-Innung zeigte am vergangenen Freitag und Samstag in den Femina-Betrieben eine Modenschau tit auserlesenen Modellen gediegener Schneider- „Kunst. Es war nicht das Letzte an pariserischem Chie, aber es waren— und das ist entschieden ein Verdienst dieser vielseitigen Schau durchweg tragbare Kleider, die den allgemei- men Ansprüchen entsprachen. Gelegentlich wurde mit einer Pariser Silhouette am schwar- zen Nachmittagskleid oder einem asytmetri- schen Decolletè am giftgrünen Cocktailkleid der kleine Schuß Extravaganz eingefangen, der nun einmal zur Mode gehört. Favorit war das herbstliche Wollkleid in warmen Tönen, das von der vollschlanken, reiferen Dame ebenso gut getragen werden kann wie vom jungen Mädchen. Zu jedem Modell hatte das Huthaus Konrad eine entsprechende Kopf- bedeck ung geliefert, fast ausnahmslos kleine runde Formen mit Feder und Schleier, Mützen und Käppchen. Die Schuhe— vorwiegend klassische Pumps in allen Lederarten— lieferte 81 ella Sn: u. Möbelpflege das Schuhhaus Bertl Wilhelm, der modische Schmuck stammte von den Gebrüdern Rexin. Radio-Dahms zeigte eine Handtasche mit ein- gebautem Kofferradio. i- tu · Für die Hausfrauen! Der alte Hausfrauenverband ist wieder ge- gründet worden! Die nächste öffentliche Ver- anstaltung findet am Mittwoch, den 18. Okto- ber, um 15 Uhr im Wartburg-Hospiz, F 3, statt. Das Thema des Nachmittags:„Freunde und Feinde der Hausfrau“(mit hauswirtschaft⸗ licher Fragenbeantwortung und kostenloser Verlosung). Jede Hausfrau ist herzlich Ill kommen. 3 5. Bundespräsident Heuß, der vorher ähn- lich gemeint hatte, trotz Freiheit von Lehre Wie Forschung bedürfe es im großen der Kontrolle durch das menschliche Gewissen, weil das Herrschertum der Wissenschaft über die Natur auch Verführung mit sich bringe, konnte von der Weizsäckerschen Rede die Antwort auf seine Besorgnis mit- nehmen, daß die Separierung der Forschung von der Lehre der Universität schaden könne. Die Erziehung ist Wichtig, kür die Ausbildung des Bewußtseins. Forschung ist notwendig, aber nicht möglich ohne die Lehre“. Deshalb müsse die wis senschaftliche Lehre heute zugleich menschliche Erziehung sein. W. F. er Briefmarke Sen zu akzeptieren. Die Flut der Neuheiten soll auf zwei Serien jährlich für jedes Land beschränkt werden. Als unzulässig werden Serien bezeichnet, die en bloc einer Ein- * Im württembergischen Schwarzwald im Bilde der . Eine neue 15-Zloty-Briefmarke ist atis Ministerium für 950%. MANNHEIM Mittwoch, 11. Oktober 1950/ N Münlenarbeiter wollen nochmal verhundeln Arbeitgeber haben bisherige Lohnforderungen abgelehnt e 500 Mannheimer Mühlenarbeiter atten sich in der Kantine der GEG. zu mer Versammlung eingefunden, um über hnverhandlungen mit dem Arbeitgeber- erband Bericht zu hören. Danach haben is Gewerkschaften Nahrung, Genuß und Gaststätten den Tarifvertrag am 1. August zum 30. August 1950 gekündigt. Die Preis- teigerungen und die„übermäßig große Gewinnspanne“ der Mühlenbesitzer habe e zu diesem Schritt veranlaßt. Die Müh- arbeiter fordern eine Erhöhung der Stundenlöhne um 20 Pfennige in allen vier arifklassen. Auf eine Staffelung könne eimesfalls eingegangen werden. Die Ar- beitgeber hätten eine Erhöhung in der sten Klasse um acht und in der zweiten is vierten Klasse um sechs Pfennige vor- schlagen. Dies sei für die Mühlenarbeiter ücht tragbar. Us ergab sich die Frage, ob ein staat- ches Schiedsgericht angerufen werden solle, oder ob mit erneuten Lohnverhand- hungen eine Besserung erreicht werden könne. Die Versammelten entschieden sich ür neue Lobnverhandlungen, zumal der Arbeitnehmerverband die Verhandlungen nicht abgebrochen habe. In ihren Schlug- worten forderten Gewerkschaftssekretär Locherer und Betriebsratsvorsitzender Moritz Einigkeit der Arbeiter unter sich über in Zukunft zu unternehmende Schritte. Nur so könne die Lohnkommission den Verhandlungen den notwendigen Nachdruck geben. Betriebsratsvorsitzender Moritz sagte, es gebe in Westdeutschland andere Mühlen, die bei gleichem Lohn auf unbegrenzte Zeit Lohnausgleich zum Krankengeld und Weihnachtsgratiflñkationen in Höhe eines Monatslohns zahlten. In der Diskussion, die ein Spiegelbild der erregten Stimmung abgab, wurden Nachtschichtzuschläge von 20 Prozent gefor- dert; außerdem wurde empfohlen, im Falle eines Scheiterns der nächsten Lohn- verhandlungen zum Mittel des Streiks zu greifen. Große Empörung rief der ab- schlägige Bescheid der Arbeitgeber hervor, wenigstens im September und Oktober Ueberbrückungsbeihilfen für Kohlen und Kartoffeln zu zahlen. Die einstimmig angenommene Resolu- tion:„Die Versammlung beauftragt die Warum„Offenlage“? Bine Antwort an viele Im Zusammenhang mit jüngsten Ereig- nissen auf kommunalpolitischem Gebiet haben mehrere Leser nach Begriff und Be- eutung der„Offenlage“ gefragt. Wir paren uns manchen einzelnen Brief, wenn Wir die Frage öffentlich behandeln. Bei der Vielzahl der Geschäfte und bei der Gröge des Stadtrates können nicht alle inzelheiten vor die Vollversammlung ge- racht werden. Nur ein kleineres Gremium, as in der Woche mindestens einmal tagen önnte und so gestellt wäre, daß es sich für le Aufgaben Zeit lassen dürfte, wäre in ler Lage, auch auf relativ weniger bedeu- Angelegenheiten einzugehen. Jetzt uh man schon froh sein, wenn das große mium wenigstens für die wichtigsten ſtscheidungen zusammengerufen werden Arm. Stadtverwaltung und Ausschüsse sind zächtigt sehr viele Dinge in eigener Zu- Skeit zu regeln, aber alle Regelungen nit einem nennenswerten Kostenaufwand güssen vor die Vollversammlung und alle schlüsse einfacher Natur, bei denen der tadtverwaltung, repräsentiert durch den Oderbürgermeister, eine Debatte mit an- schließender Abstimmung nicht notwendig rscheint, müssen in die„Offenlage“. Das leigt: in einem Zimmer des Rathauses lie- en einen Tag lang die Beschlüsse mit len aktenmäßig erfaßten Unterlagen auf, d jeder Stadtrat, der ein Verzeichnis der in die Offenlage gekommenen Materien er- alten hat, kann urid soll erscheinen und ich Finblick in die Sache verschaffen. in ein einziger Stadtrat mit der in Aus- icht genommenen Regelung nicht einver- standen ist, kann er öffentliche Erörterung in der nächsten Stadtratssitzung verlangen. enn aber ein solcher Einspruch nicht er- ben wird, ist die Sache genau so zu be- handeln, als ob sie einstimmig angenom- zen wäre. So kam jener einstimmige Be- schluß über die Umbenennung der Breiten age zustande, der wohl Veranlassung sich nach der„Offenlage“ zu erkun- digen. Sibt im tagtäglichen Ablauf der Ge- kte einer großen Stadtverwaltung viele Einzelheiten, mit denen men den Stadtrat chon deshalb nicht befassen soll, weil er den Blick frei haben muß für die wichtige ren und eigentlichen Entscheidungen. Es zeigt sich aber doch auch, daß die N le Erheblichkeit nicht der einzige Ge- ichtspunkt sein kann, unter dem elne An- elegenheit der öffentlich tagenden Voll- versammlung der Stadträte unterbreitet en muß, wenn„Ueberraschungen aus Oktenlage. unerwünscht sind. Wk Aussprache schafft Klarheit die Konkordienkirche ursprünglich r Montagabend zum Abschluß der Evan- elischen Gemeindewoche als Ort für das kentliche Forum gewählt, schon 20 Minu- vor Beginn überfüllt war, wurde die Veranstaltung in den Kirchensaal des Wart- ſurghospizes verlegt. Unter der diploma- schen Leitung von Pfarrer Weigt hielten die Teilnehmer auch im wesentlichen das Diskussionsthema der sechs voran- geg ngenen Vorträge. In der Hauptsache diskutiert wurden e Vorträge„Taufe im Hallenbad“ von ar rer Simon und„In den Himmel gelo- en“ von Pfarrer Blail. um Thema Taufe lehnte ein Angehöri- . ner Sekte die Kindertaufe ab und Mohin gehen wir? Mittwoch, 11. Oktober: Nationaltheater, 19.30 ur:„La Traviata“; Capitol: Dieser verrückte 5 Johns: Palast, 22.00 Uhr:„Im Schatten . Kurbel, 23.00 Uhr:„Das Haus der Amerikahaus, 15.30 Uhr: Filme: eie Horizonte“,„Forum der Welt“, 19.30 Lichtpildervortrag:„Zeitgenössische ame- zanische Malerei“, Spr.: Friedr. H. Schwank; z0lisches Jugendheim, C 2, 16, 20.00 Uhr: Schnorr, MdL, Staufen, spricht über N aftskragen der Gegenwart(KRV Colum- * Goethesgal, Rathenaustradbe 5. 19.30 Uhr: 5 ag von Carl Stegmann:„Warum verlangt unsere Zeit einen neuen Gottesdienst?“(Chri- nnnerstag, 12. Oktober: Nationaltheater, 0 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“; Amerika- 9.30 Uhr: Musikvortrag:„Südamerika- lusik“, Spr.: P. Walter Jacob, am Flü- plädierte für die Erwachsenentaufe durch Untertauchen, weil sie in der Bibel so ge- schildert sei. Die Antworten der Gemeinde zeigten jedoch, daß sie die Kindertaufe bei- zubehalten wünscht. Zu dem Vortrag von Pfarrer Blail(über dem wir schon kurz berichtet haben), wurde vereinzelt dem Lebenslauf des Verstorbenen am Grab, wo dies eben Tradition sei, das Wort geredet, außerdem über die Tatsache debattiert, daß die Kirche die offizielle Kirchliche Bestattung von Leuten verwei⸗ gert, die aus der Kirche ausgetreten sind und ihren Austritt nicht zurückgenommen haben. Pfarrer Blail konnte an Beispielen beweisen, daß ein Gebet am Grab ohne Ornat oder eine Trauerfeier für die Ange- hörigen allein nur selten gewünscht wird und konnte mit klaren Ausführungen den Standpunkt der Kirche unterbauen. Zum Vortrag„Liebesmahl“(Pfarrer Dr. Stürmer) wurde eine lebhaftere Beteiligung seitens der Gemeinde am Abendmahl ge- fordert. Zum Schluß wurden weitere Foren ver- langt, die zur Klärung der Begriffe pei- trugen; denn die Aussprache hatte ergeben daß bei manchen unklare Vorstellungen herrschen. rei. Fahrt ins Blaue mit Zungenschlag „Fahrt ins Blaue“ hieß das Programm des Verwaltungs- Sonderzuges, der am Sonntag seinen Weg von Eberbach aus über Mannheim in die Pfalz nahm. Diesem Vorhaben schien der Wettergott nicht ge- rade günstig gesinnt zu sein. Ein weiteres zu der nicht allzu großen Nachfrage trugen die ins Albtal und Neckartal fahrenden Sonderzüge bei, die einen Großteil der Mennheimer Sonntagsbummler schon in den frühen Morgenstunden in die Ferne ent- kührten. N Trotzdem herrschte bei der Abfahrt aus dem Mannheimer Hauptbahnhof bereits frohe und erwartungsvolle Stimmung in allen Abteilen. Als nach einer Fahrt im nebligen Morgendunst Schifferstadt erreicht wurde, begann das Ziel der Reise mehr und mehr bekannt zu werden. Edenkoben, das Weinfrohe Städtchen an der Oberhaardt, sollte es sein. Um die Mittagszeit traf dann auch die Invasion der Mannemer in Eden- koben ein. Petrus zeigte sich zusehends gnädiger, die schöne Umgebung und der frisch aus der Taufe gehobene„Neue“ taten ein Uebriges, um die Stimmung vollends auf Hochtouren zu bringen. Die ach so gemüt- lichen Pfälzer Wirtschaften hatten ihren guten Tag. In fröhlicher Runde verannen die Stunden nur all zu rasch, und mit der Dämmerung verließ der Zug wieder das gastliche Städtchen. Pie. Verhandlungskommission, sofort neue Lohnverhandlungen mit den Arbeitgebern anzuberaumen und dort mit allem Nach- druck die Interessen der Arbeitnehmer zu vertreten. Die Arbeitnehmer sind bereit, bei einem nicht genügendem Ergebnis alle Konsequenzen aus dem Verhalten der Ar- beitgeber zu ziehen und sie verlangt nach einem nicht befriedigenden Verhandlungs- ergebnis sofort eine Urabstimmung in den Betrieben über Streik oder Arbeit durch- zuführen.“ ug. (Siehe auch Wirtschaftsteil) Falsche Hunderter in Mannheim abgesetzt Der Mannheimer Kriminalpolizei ist es gelungen, drei Falschgeldverbreiter festzu- nehmen, die im Laufe des Montag in Mannheim verschiedene falsche Hundert- markscheine absetzen konnten. Es handelt sich um drei Männer im Alter von etwa 30 Jahren, die aus dem Saargebiet stam- men. Wie die Leitung der Kriminalpolizei dazu mitteilt, dürften die Festgenommenen nach den bisherigen Ermittlungen Mitglieder einer internationalen Geldfälscherbande sein. Die Spuren führen nach dem Westen Deutsche und ausländische Polizei haben sofort mit der Arbeit zur Aufklärung über Tätigkeit und Umfang der Bande begon- nen. Am Montag waren zwei von den drei Falschgeld verbreitern in einem Citroen- Wagen bei einer Tankstelle in Mannheim vorgefahren und hatten nach dem Tanken mit einem falschen Hundertmarkschein be- zahlt. Der Tankstellenbesitzer und später auch der Inhaber eines Weinzeltes auf der Oktobermesse bemerkten erst nach dem Verschwinden der beiden Insassen des Wa- gens, daß sie falsches Geld erhalten hatten. Aus Ludwigshafen wird ein gleicher Vor- fall gemeldet. Die Kriminalpolizei hatte am Dienstag nach kurzer Suchaktion die beiden Iusassen des Citroen-Wagens und ihren Komplicen stellen und festnehmen können. Die An- nahme, weitere falsche Hundertmarkscheine seien von den drei Saarländern in Mann- heim abgesetzt worden, hat sich leider be- stätigt. Die Kriminalpolizei fahndet zur Zeit noch nach den Geschädigten. Betrug in 27 Fällen 2 Ur Last gelegt Vor der Zweiten Großen Strafkammer begann gestern der Prozeß gegen den In- haber und einen Teilhaber bzw. Vertreter einer Mannheimer offenen Handelsgesell- schaft, die beide wegen Betrugs angeklagt Sind. Es handelt sich um den 24jährigen In- haber der Firma und seinen 38jährigen Vertreter. Die Anklageschrift legt den bei- den Scheck- und Wechselbetrügereien in mindestens 27 Fällen zur Last. 14 Zeugen und zwei Sachverständige sind vor Gericht erschienen. Das Urteil dürfte im Laufe des Mittwoch zu erwarten sein. Siedler und Theatergemeinde Der Verein der Siedler und Kleingärtner Mannheim-Schönau hat durch seine aufge- nommene Verbindung mit der Theaterge- meinde Mannheim den Willen bewiesen, nicht nur seine Vereinigung, sondern die ganze Siedlung zu beleben. Die Theaterge- meinde kam diesem Wunsch gerne entgegen und Sastierte am Wochenende bei gutem Besuch im Siedlerheim. Theo Maret fand mit seinen Rezitationen freundliche Auf- nahme und wußte geschickt die Verbindung zwischen der mit Sorgfalt hübsch ausge- statteten kleinen Bühne bzw. den Auftre- tenden und den Zuhörern herzustellen. Die Tanzgruppe Egenlauf konnten sich mit ver- schiedenen Leistungen ebenso Beifall! ver- dienen wie Traudel Bies mit ihren Liedern. Als Stimmungskanone und Repräsentant echt pfälzer Humors wartete Heiner Hoff- stetter mit durchschlagendem Erfolg auf. Das Streichorchester Meixner, Neckarau bot rhythmische, schwungvolle Musik und spielte nach dem Programm noch zum Tanz auf. Spätlese uus dem letzten Wochenende CVIM sang hinter Gittern Seit jeher nimmt sich der„Christliche Verein junger Männer“ in aller Welt auch der Gefängnisinsassen an. 22 junge Män- ner betraten am Sonntag das Mannheimer Landesgefängnis, um etwa 50 Gefangene mit Volksliedern und einem christlichen Laienspiel zu erfreuen. Unter der Leitung von Hans Konopatzky sangen die Besu- sucher beliebte Lieder aus allen Teilen Deutschlands, begleitet von dem Posaunen- chor. des CVIM- Ludwigshafen. Zu beob- achten war, daß die Lieder manchen Gefan- genen stark beeindruckten. Gefängnispfarrer Auffahrt dankte für das Bemühen um den Menschen. Daß nach Schluß der einstündigen Veranstaltung ein Gefangener anfragte, ob er sich nach seiner Entlassung an den CVIM wenden dürfe, war wohl der schönste Dank für die jungen Menschen. Schwimmer außen und innen feucht Hatte es im Herschelbad schon ein freu- diges Wiedersehen zwischen den Schwim- mertinnen) von Saarbrücken und Völklin- gen mit den alten Kämpen vom Schwimm- Verein Mannheim gegeben, so steigerte sich diese Freude noch an dem anschließenden Abend in den Siechen- Gaststätten. Wasch- echte Saarfröhlichkeit tat sich hier mit pfälzischem Humor zusammen, daß selbst der Griesgrämigste mitgerissen wurde. Zu diesem SVM- Abend hatten sich auch eine Anzahl VfoWler eingefunden, die mit den Saarländern junge Freundschaftsbande auf- nahmen. Im Mittelpunkt des offiziellen Teiles stand die herzliche Begrüßung der mit über hundert Personen vertretenen Saarländer durch den SVM- Vorsitz Franz Böhler. Er unterstrich die alten ziehungen und konnte sowohl den Männe der Saarmetropole als auch den Hü städtern Erinnerungsgaben überrei während die Saarländer durch ihren Bu desvorsitzenden Kurt Lücke sowie eit Völklinger Vertreter Dankesworte für q herzlichen Empfang übermittelten ihrerseits eine echte Grubenlampe g einen Wimpel überreichten. Aus dem 8 reif wurde für Unterhaltung bestens sorgt. Steffi Neumann— Mig Neckarau Wie man ein Fest aufziehen kann, 20 den E der Theaterverein„Edelweiß“, Nec Arend im dichtbesetzten Volkshaus. Den& Sterbe hatte er in ein herbstliches Winzerdort hp lerdine wandelt— eine Kulisse, die sich auch h der ur Anbeginn auf das Stimmungsbarome auswirkte. Abgesehen von einem bung Programm bildete die Wahl der Neckarau“ den Mittelpunkt des Apen Von den vielen Bewerberinnen fiel Wahl auf Steffi Neumann, einer 18 jährig! Neckarauerin. Ein weiterer Schlager Abends war die Versteigerung des Ge bocks, der für 57 DM abging. Ein ande Magnet war die reichhaltige Tombola. U gelockt von den saftigen Trauben, ko manche„Traubendiebe“ festgestellt we die auf die Bühne geschleppt ihren 8 zettel zu blechen hatten. So herrschte Freude, und in dichtem Tanzgedränge sich die Menge gern von dem Blasorch Wahl führen, das unermüdlich aufspie Vorsitzender Hacker kann U einen neuen großen Erfolg buchen. ö 11 ö Kurze„MM“-Meldungen Mittwochnachmittags keine Milch. Laut Mitteilung des Verbandes der Milchkaufleute pleiben die Milchgeschäfte bis zur endgül- tigen Entscheidung der Bundesregierung über Verkaufszeiten der Ladengeschäfte an den Mittwochnachmittagen geschlossen. In anderen Räumen. Der Vortrag„Elek- trokühlung“, der ursprünglich in den Räu- men der Stadtwerke gehalten werden sollte, muß aus räumlichen Gründen am 12. Okto- ber um 20 Uhr im Saal 39 der Gewerbe- schule in C 6 gehalten werden. „Schule der Freien Religion.“ In der Aula der U-2-Schule(Seiteneingang) spricht am 12. Oktober, um 19.30 Uhr, Dr. W. Bon- ness über das Thema:„Rom— Amster- dam— Moskau, religiös- politische Kräfte der Gegenwart“. Ein Musikeinführungsabend„vom Barock und seiner Kunst“ wird im GY A-Jugend- heim, Am oberen Luisenpark 8a, am 13. Ok- tober, 19 Uhr, gehalten. Mitwirkende: Joachim Popelka, Klavier, Ursula Graef, Rezitation, Hedi Müller, Sopran, Kurt Faßzmann Violine, Richard Lenzer, Violincello. Meisterschaft der Zeitungsfahrer. Da die Strecke nicht freigegeben ist, wird das Rad- rennen der Zeitungsfahrer vom 15. auf 29. Oktober verlegt. Zum ene Winzerfest. Zum Wein- und Volksfest in Bockenheim, am Nordende der Weinstraße, verkehrt am 15. Oktober ein Sonderzug, der Mannheim um 12.15 Uhr verläßt und um 20. 30 Uhr wieder in Mannheim eintrifft. Wir gratulieren! Emma Hekler, Mann- heim, Emil-Heckel-Straße 14, begeht ihren 70. Geburtstag. 75 Jahre alt wird Otto Götz, Mannheim, Rheinhäuserstr. 2b. Julie Köh- ler, Mannheim, T 6, 30, vollendet das 86. Le- bensjahr. Die Eheleute Jakob Seel u Juliana, geb. Schifferdecker, Mannheim, Apubliku hornstraße 44a, konnten ihre goldene Ho Autorer zeit feiern. Aus dem Polizeibericht Fette Brocken. Mit Bohrer und Tub schwanz bohrte sich in der Nacht ein geringst jetzt noch unbekannter Einbrecher d 2 Srößzere Oeffnung durch ein Holzdach stieg dann in das in der Innenstadt gelegt Verkaufslokal eines eee Dort raffte er eine größere Anzahl Uhren und Schmucksachen im Werte etwa 15 000 bis 20 000 DM zusammen, nne dann unerkannt zu verschwinden. Bekanntes Früchtchen. Bei einer Ie genkontrolle wurde in den frühen Morgpyoraus stunden eine 17 Jahre alte Hausgehilfn 1 Haft genommen, die ihrem Arbeitgeber f Düsseldorf Kleidungsstücke und Ichmui gegenstände im Werte von 2700 DM ges len und sich damit aus dem Staub 30 hatte. Weiterhin besaß die Ungetreu ihrer Festnahme die vollständigen sonalpapiere eines Mädchens aus Hambigerheit die vermutlich aus einem Diebstahl HMMehrhe rühren. Von den entwendeten Schmid stücken konnten Smiche sichergestellt e den. Fahrt endete im Krankenbett. torradfahrer, der auf der Wal erttan ald Richtung Waldhof unterwegs war, a anscheinend nicht darauf, daß ein in cher Richtung fahrender Lkw. in die K Riedstraße einbiegen wollte, denn im chen Augenblick versuchte er, den zu überholen. Dabei kam es zu einem“ sammenstoß. Mit einem Bruch des Schlüsselbeins und anderen leichten letzungen mußte der Motorradfahrer Krankenhaus einziehen. Was geschielt in det Hachbarschaft! Kriegsrente für Bierkrugverletzung Hemsbach. Nach Kriegsende begann der Kampf eines Hemsbachers um die Kriegs- versehrten-Rente. Hartnäckig zeigte er bei den zuständigen Instanzen solange auf seinen vernarbten Kopf, bis endlich seine Rente festgesetzt wurde. Seitdem kannte er zu- Aman Bammer Die Straße nach dem Nordbahnhof Wir wissen wohl, daß die Ausgabenseite des Etats der Stadt Mannheim erhebliche Beträge aufweist. Trotzdem erlauben wir uns, die Stadtverwaltung zu bitten, für eine bessere Beleuchtung der nach dem Nordbahnhof füh- renden Straße zu sorgen. Die Straße weist zahlreiche Löcher auf. In den letzten Wochen glich sie infolge des Regenwetters einer„Seen- platte in Miniaturausgabe“. Selbst bei größter Vorsicht ist es nicht zu vermeiden, daß man sich nasse Füße holt. Zwei Lampen würden genügen.. V. M. Ich war ein interessierter Besucher Ist es nötig, daß in den Kellern des Mann- heimer Schlosses die Museumswerte weiterhin vermodern? Es müßte doch möglich sein, die Kästen mit den Sammlungen in den Gängen von Schulen unterzustellen, wo sie vor dem weiteren Verfall verschont blieben. Ich bin überzeugt, daß mit gutem Willen das Kost- barste noch gerettet werden kann. Ich war ein interessierter Besucher der Sammlungen im Schloß. Man könnte doch die Geweihe und ähnliche Gegenstände in Amtsräumen, Gängen usw. als Schmuck anbringen oder aufstellen. Hat man den Sinn für Sehens würdigkeiten verloren? H. W'. * Renzstraße— Pfalzbau Darauf antwortet die Stadt: Unter der Ueberschrift„Auswüchse der neuen Straßenbahntarifsätze“ veröffentlichte der„Morgen“ in der Ausgabe vom 14. Septem- ber ein Eingesandt von R. Sch. „Der Verfasser scheint über das Befahren von Parallelstrecken bei Benutzung von Wo- chenstreckenkarten nicht richtig im Bilde zu sein. Bei der in Betracht kommenden Strecke Renzstraße— Pfalzbau kann die Fahrt auch über die Kurpfalzstraße(Breite Straße) zu- rückgelegt werden. Was den zweiten Teil des Eingesandts an- belangt, so mag es richtig sein, daß der Be- körderungspreis von 50 Pf. für nicht zusam- mengeklappte Kinderwagen im ersten Moment etwas hoch erscheint. Wenn man aber bedenkt, daß ein solcher Kinderwagen die Stehplätze für 2—3 Personen wegnimmt, und daß auch Stuttgart und Frankfurt diesen Preis verlan- gen, so sieht die Sache schon anders aus. Wir möchten dem Einsender anbheimgeben, wegen der Ergänzung seiner Streckenkarte im Verwaltungsgebäude der Straßenbahn in der Collinistraße, Zimmer 11, vorzusprechen.“ Trara— die Post ist da! Von Mannheim nach Wallstadt sind es in direkter OEG- Verbindung 9 km. Fahrzeit etwa 20 Minuten, Lagert nun im Güterbahnhof der Bundesbahn Mannheim ein Stückgut, das nach Wallstadt soll, so wird es nach Heidel- berg befördert, dort in die OEG umgeladen, von dort nach Weinheim geschafft, umgeladen und nach Käfertal verbracht, umgeladen und nach Wallstadt befördert. Dauer dieser Prozedur 34 Tage, Entfernung 57 km. Diese 57 km müs- sen bezahlt werden, außer dem kolossalen Zeit- verlust, der für den Empfänger entsteht. Es erhebt sich die Frage, ob es zur Zeit der Post- kutsche nicht schneller ging, und wie diesem Zustand abgeholfen werden kann. E. Stromversorgung der Fahrlachstraße „Nach den von„G. A.“ am 13. September unter„Mehr Licht“ gemachten Ausführungen könnte man der Auffassung sein, daß das Ge- biet der Fahrlachstraße nicht mit Strom ver- sorgt ist. Die Bewohner des Gartengeländes an der Fahrlachstraße sind größtenteils schon seit Jahren an das Stromnetz angeschlossen. Für die Häuschen, die in dem weglosen und nicht im Plan gelegenen Gartengelände ver- streut und teilweise weitab von der Fahrlach- straße liegen, wurden recht kostspielige Frei- leitungsanschlüsse von 500 m und länger er- forderlich. Offenbar handelt es sich bei dem Beschwerdeführer um einen sehr langen und deshalb teuren Freileitungsanschluß, dessen Kosten er nicht tragen will oder kann. Wir möchten Sie deshalb bitten, den Einsender zu veranlassen, in der Angelegenheit bei den Stadtwerken— WGE- Betriebe persönlich vorzusprechen.“ Möglichst viel umsteigen! Der Mann, der den Mannheimer Straßen- bahntarif ausknobelte, hatte sich wohl vor- genommen, die Benutzer der Straßenbahn durch möglichst viel Umsteigen und auf Um- wegen an ihr Ziel gelangen zu lassen. Wenn man hierzu nicht bereit ist, muß eben ein höherer Fahrpreis bezahlt werden. Beispiel: Man steigt am Bahnhof Ludwigs- hafen, nachdem man in den Abendstunden lange genug auf die 3 gewartet hat, in die 4 ein, um zur Neckarstadt zu gelangen. Am Tattensall steigt man in die 25 um und freut sich, dank der Kurpfalzbrücke in kurzer Zeit zu seinem Endziel zu gelangen. Aber der Schaffner will es anders:„Sie können die Linie 25 nicht benutzen oder müssen nach- zahlen! Wenn Sie das nicht wollen, steigen sie erst in die Linie 2 und später in die Linie 25!“ Aber das ist kein Einzelfall! Man steigt etwa an der Haltestelle Pestalozzischule in die 25, um zur Zeppelinstraße zu gelangen und entrichtet 25 Pfennig. Man wird darauf aufmerksam gemacht, daß für diesen Fahr- preis die Haltestelle Gartenfeldstraße die Grenze ist. Aber:„Wenn Sie am Tattersall in die Linie 2 umsteigen und später wieger zu uns in die 25 kommen, dann können Sie auch für 25 Pfennig bis zur Zeppelinstraße kommen.“ Ob diesem klugen Rat wohl ze- mand widerstehen könnte? E 2. frieden lächelnd monatlich 58,50 DM sieren. Dies ging solange gut, bis ein N minalbeamter dieser Tage den Bewel bringen konnte, daß die Narben nicht einer Kriegsverletzung, sondern von e Bierseidel, das bei einem Privatkrieg seinem Kopf zerschellte, herrühren. Der trüger wird nun 1600 DPM zurückbe müssen. Außerdem hat sich der Staatsan der Sache angenommen. Verkehrserziehung auf eigene Faust Weinheim. In der Nähe des Pilgerhad trieben zwei jugendliche Radfahrer kehrserziehung auf eigene Faust. Als ihnen ein Lkw. mit angeblich nicht abge deten Scheinwerfern näherte, nahm der beiden einen Stein und schleuderte 5 mit voller Wucht gegen das Kraftfahrt wo er knapp oberhalb der Windschutzsch einschlug. Der LkwòW.-Fahrer drehte d sein Fahrzeug. fuhr den Jugendlichen fing sie ein und brachte sie zur Polizei. versuchten die Tunichtgute vergeblich „ 2u 1 0 Rene Renn Die 08 9 7 5 des ses Bergstraße hat gefordert, daß bei im November dieses Jahres stattfinden Wahlen zum hessischen Landtag i Europa- Abstimmung verans wird. Auf eigenen, mit den Stimme für die Landtagswahl ausgegebenen teln sollen die Wähler die Frage bes worten:„Sind Sie für die 96 Staaten von Europa“? Aus Schwermut in den Tod Neckargemünd. Am Samstag gegen 1 Uhr wurde 500 Meter unterhalb des melbacher Hofes“ die Leiche einer 50 gen Frau geländet. Die Frau hatte Freitagvormittag ihre Wohnung in Waldstraße verlassen. unter inte sung eines Zettels, daß sie in den J gehe., weil sie keine Kraft mehr zum habe. Als ihre Tochter von einer 5 gung nach Hause kam und den Zettel 5 verständigte sie sofort die Polizei, die“ Wald und das Neckarufer absuchte, ohne Erfolg. eee pe vun Schaun Ae laune, 85 Hebe, N 1. Sue, ulm, Bl EIN 14 5 e MORGEN Seite 5 Glauben Sie, daß mein Mann sterben muß?“ 50 Ir Kr. 237/ Mittwoch, 11. Oktober 1950 Vorsltzeng ie alten en Mane Nach dem spannungsgeladenen Samstag len Hütte zn Wolsifferprozeß brachte der Montag überreichg und Dienstag keine Ueberraschungen. Da- ihren Bu für aber wichtige und aufschlußreiche Zeu- sowie ein genaussagen und die erneute Bestätigung, rte für cz dag die erste Hauptverhandlung offenbar telten i sehr oberflächlich geführt wurde. Der als ampe so Zeuge vernommene Apotheker Paul Matt s dem Sie konnte sich während seiner Vernehmung bestens den Ausdruck„Die erste Verhandlung sei im„Eilzugstempo“ durchgeführt worden, nicht verkneifen. Paul Matt ist der ein- Jeckarau zige, der außer Frau Wolsiffer und den bei- katin, zh den Dienstmädchen Ernst Wolsiffer wäh- Necket rend seiner Krankheit und zwar in der 5 n Sterbewoche mittwochs gesprochen hat. Al- Nerdork i, lerdings mußte der ehemalige Bundesbru- ch ch u der und in der Apotheke hilfsweise Ange- gsbarome stellten mehrere Male darauf dringen, den 18 bun Kranken sprechen zu können. Am Mitt- 5 40 5 wochnachmittag wurde er von Frau Wol- 8 90 siffer zugelassen und er sprach 15 Minuten kiel mit dem Erkrankten. Ernst Wolsiffer r 1818 aste über Schmerzen im Magen, sprach 50 beiti per davon, in einigen Tagen wieder ar- 50 des beiten zu können. Als der Besuch beendet 5 Ei und der Zeuge mit Frau Wolsiffer in ein 5 1a dd anderes Zimmer gegangen war, stellte Frau En i Woleikter die Frage:„Glauben Sie, daß 5 2 2˙¹— tellt werte wein Mann sterben muß?“ Der Zeuge er ihren St rrschte eh edränge Zlasorches 1 Zufspleh ir Neckaz 8 Der fnanzielle Aufwand zur Herstellung eines Spielfilmes läßt heute in Deutschland den wertvollen Film vor allem durch die e und spruchslosigkeit der Mehrheit des Kino- mheim, Apublikums und den Mangel an qualifizierten dene Ho Autoren und Regisseuren zum wirtschaft- ichen Wagnis werden. So ist es nur zu 5 Verständlich— wenn auch zu bedauern— icht daß die deutsche Filmproduktion, von weni- und Fungen Ausnahmen abgesehen, den Weg des acht ein geringsten Geschmackswiderstandes geht recher und zum„bombensicheren“ Film neigt. Der olzdach Forderung nach dem guten Film, die von adt gelegeinem kleinen Kreis erhoben wird, begeg- schäktes zhen die Produzenten gewöhnlich mit der Anzahl Frage: Wer sieht ihn sich schon an? Der Werte ativ kleine Kreis Anspruchsvoller unter 0 dem Publikum bringt uns nicht die Hun- en erttausende von DM an die Theaterkassen, 855 le, genau wie beim„totsicheren“ Schmer- einer Mien, zur Herstellung zunächst einmal im nen Morgxoraus investiert werden müssen zur Her- usgehilfin stellung. beitgeber Dieser Umstand läßt alles Zetern der id Schmüpuplizistischen Kritik, alle Vorwürfe der DM gestigestheten und jede negative Besprechung aub gemieines schlechten Filmes in der Presse 2zu ngetreue einem nur theoretischen Bemühen werden. digen& Es bleibt nur eine Konsequenz: Die Min- is Hambugerheit der Anspruchsvollen muß zu einer ebstahl Mehrheit, der Anspruch an den Film muß n Schmom Publikum her gesteigert werden. Die gestellt erhöhte Nachfrage nach dem guten im Ver- zin mit einer sich steigernden Ablehnung tt. Vin Mes schlechten Filmes ist der einzige Hebel, Bofstrabe pit dem Wirkung auf die Produktion erzielt, War, ach erden kann. Bei Erreichung dieses Ziels ein 6 ledigen sich zum Beispiel auch Konkur- 1 Kieenzkragen mit dem ausländischen Film von 5 gelbst, dessen Existenz die Produzenten 5 1 0 e ehmollend verzeichnen. u einem I Diese Aufgabe haben sich die mehr als b 48 ine. deutschen unabhängigen Filmcelubs, die eichten fe it wenigen Ausnahmen in einer Dach- 5 dt. Ai Fkganisation— dem Verband der deutschen kale melubs mit Sitz in Bonn lose unter- zander verbunden sind, Erfahrungen und Zedanken austauschen und gegenseitig Er- b tenntnisse vermitteln, zum Ziel gesetzt. Veitere 30 Filmelubs sind augenblicklich m Entstehen. Der Mitgliecerstand hat ins- esamt die Zehntausend überschritten. 50 Dult Eine Jahrestagung der Spitzenorganisa- bis ein kon vom 4. bis 9. Oktober in Neustadt gab Beweis inen Einblick in die methodische Arbeit an mn nicht v a von eil vatkrieg en. Der) rückbezalh Staatsan- In den ersten Oktobertagen haben sechs ne Paus robe Güterwagen den Bahnhof Ladenburg 8 all klassen. Der Inhalt der Wagen die Pilger kompletten maschinellen Ausrüstungen fül 1 her Großkühlanlagen— geht ins Ausland. st. 1 1 Ber Schlachthöfe in Jugoslawien sollen da- cht abgeht nach den modernsten Gesichtspunkten nahme Mssestattet werden. nafttenn et Jugoslawien engeren Anschluß an Schutzscten Westen gefunden hat, kam es zwischen rente dur Bundesrepublik und Jugoslawien zum dlichen schlug eines Kreditvertrages. Daß das Polizei bach anbahnende Jugoslawiengeschätt be- ergeblich ts greifbare Formen angenommen hat, 5 ist der Auftrag, der schon vor emigen Honaten der Mannheimer Firma Sigma- bstimmulfrigo-Therm Gmb ff., einer Tochtergesell- on des Hchaft der Brown, Boverie& Cie AG., gegen daß bei arke ausländische Konkurrenz erteilt tattkindendurde. Die Firma, deren Name im Inland mdtag ur wenig bekannt ist, befaßt sich aus- veranstelchließlich mit dem Export von Geräten Stimmzehnd Anlagen auf dem Gebiet der Elektro- Wärme und Elektro-Kälte. 28 Wir kamen gerade in das Verkaufsla- Verelukſer der Firma in Ladenburg, als deutsche olbeamte die Abfertigung der Sendung Tod lach Jugoslawien vornahmen. Ein dem gege aten unentwirrbar scheinendes Durch- b des ander von Röhren, Kühlschlangen, Mo- oren iner 30 und Verdichtern bot sich unseren 1 hatte u Die kleineren und empfindlicheren 118 keile des wertvollen Exportgutes hatte 8 intel Ban durch kräftige Holzverschläge ge- den N Aützt in Kisten verpackt. Der Transport 1 zum Lzent zunächst nach Zagreb, von wo aus die einer gseiterleitung nach den Bestimmungsstatio- Zettel ken erfolgt. Je eine Großkühlanlage mit 1261, de tei Kompressoren und einer Stundenlei- uchte, e kung von 120 000 Kalorien gehen in zwei dädte an der Drau bzw. an der jugosla- Wisch ungarischen Grenze, die größte An- 88e mit einer Stundenleistung von 160 000 Ealorien ist kür eine Stadt im kroatischen SPrachgebiet bestimmt. Eine kleinere Se- um-Anlage kommt in einen Schlachthof der Nähe der jugoslawischen Haupt- dtadt Belgrad. Jede der drei großen Kühl. mlagen entspricht in ihrem Umfang und rer Leistung etwa der Schlachthofeinrich- zune einer mittleren deutschen Stadt von 80 000 bis 80 000 Einwohnern. Das Gericht nahm damals keine Fingerabdrücke klärte, er sei bei dieser Frage aus allen Wolken gefallen. Der Zeuge Matt fand einige Zeit, nach- dem Frau Wolsiffer schon verhaftet war, in der Apotheke einen dicken Wälzer über Arz- neien und Gifte, worin ein Rezeptformular der Hirschapotheke lag. Als er das Buch aufschlug, begann er zu lesen, traute sei- nen Augen nicht, als aus diesem Kapitel her- vorging, wie man Gifte im menschlichen Körper nachweisen kann. Sofort nahm er das Buch an sich und übergab es der Mord- kommission mit dem Bemerken, doch un- verzüglich Fingerabdrücke machen zu las- sen. Das ist aber nie erfolgt. Im Laufe der Verhandlung kam die Sprache auch wieder auf die Rotweinnacht und auf ausdrückliche Befragung von Prof. Wagner mußte die Angeklagte schildern, Was sie in jener Nacht von 24 Uhr bis 3 Uhr bei ihrem Manne getan habe. Auch bei diesen Aussagen verwickelte sich die Angeklagte in schwere Widersprüche. In- teressant war die Angabe, ihre Tochter Christel sei dabeigewesen, als sie den Wein mit Wasser verdünnte und eine Tablette Luminal hineintat. Die Tablette, 80 gab sie zu, wollte sie ihrem Mann unbemerkt beibringen.(Warum?) Inspruch des Publikums bestimmt Film-Niveuu Filmelubs wollen an Steigerung des Anspruchs arbeiten dieser Aufgabe, über deren zeitlichen und Seistigen Schwierigkeiten man sich keines- Falls unberechtigten optimistischen IIlusio- nen hingibt. Man geht primär von der Erfahrung aus, daß von dem Phänomen Film an sich dem Gros des Publikums viel zu wenig bekannt ist— eine Erscheinung, die sich in wider- spruchs- und Kritikloser Hinnahme alles Gebotenen bemerkbar macht. Der Zuschauer empfindet nur in den seltensten Fällen die bewußte Spekulation auf seine(vom Produ- zenten ihm unterstellte) Primitivität; er källt mit staunenswerter Geduld immer wie- der von neuem auf die uralten und abge- droschenen, rein routinemäßig gebrachten Ideen und Formen herein. Obwohl der wirtschaftlich bedingte Zwang zur Breitenwirkung des Films aner- kannt wird, muß dies nicht notwendiger- Weise Verzicht auf Gehalt und unschema- tische Durchführung bedeuten— wenn nur das Publikum fähig und willens ist, im Fiim mehr denn eine Projizierung seiner ein- kältigen Träume zu sehen. Die Filmelubs halten einen Beitrag zu einer derartigen Ent- Wicklung(die Jahrzehnte braucht) für mög- lich, wenn in eigenen Clubvorführungen Filme nicht nur ihrem gefühlsmäßigen, nicht näher bestimmten Gesamteindruck auf den Zuschauer nach, sondern auch in ihrem strukturellen Aufbau analysiert werden nach den einzelnen Komponenten, deren Zusammenklang den Film ausmachen: Dreh- buch, Regie, Darstellung, Fotografie, Aus- stattung und Musik, um nur einige zu nen- men. Man glaubt— nach dem Grundsatz: der Appetit kommt beim Essen— daß bei allmählicher Hinführung zum bewußten Erleben aller Momente, die an einem Film sichtbar oder unsichtbar mitwirken, der Be- trachter langsam die Fähigkeit der Kritik erlangt und so seinen Anspruch an den Film zu steigern beginnt. Er beginnt etwa, darauf zu achten, wie ein Thema Orehbuch) von der Regie her angepackt wird, er lernt bei bewußtem Sehen die ungeahnten Möglich- keiten der Kameraführung kennen, die mit Licht und Schatten spielen, die immer wie- der neue Blickwinkel finden kann usw. Es ist das Bemühen der Filmelubs, dem Be- trachter zu helfen, den Film in all seinen Einzelheiten zu entdecken und ihn dadurch mit anderen Augen sehen und beurteilen zu lernen. mle Mannheimer Großkühlunlugen nuch Jugoslawien Ausrüstungen für vier große Schlachthöfe Vor der Erteilung des Auftrages hatte ein Ingenieur der Mannheimer Firma Ge- legenheit, an Ort und Stelle die Verhält- nisse zu prüfen, um die für die Konstruk- tion der Großkühlanlagen notwendigen Unterlagen zu beschaffen. In knapp zehn Wochen ist der Auftrag ausgeführt wor- den. Mit dem Transport der Kühlhaus- einrichtungen fährt ein Monteur der Sigma- Frigo-Therm nach Jugoslawien, um den Aufbau der Anlagen bis zu ihrer Inbe- triebnahme zu beaufsichtigen. Hs. „Figaros Hochzeit“ in Mannheim Im Nationaltheater Mannheim wird un- ter der musikalischen Leitung von Eugen Szenkar die Oper„Figaros Hochzeit“ von W. A. Mozart am 15. Oktober, 19.00 Uhr, in der neuen Inszenierung von Fritz Dittgen a. G.(Städtische Oper Berlin) zum ersten Male gegeben. Die Bühnenbilder entwarf Heinz Daniel. Es wirken mit: Liselotte Buckup, Gertrud Jenne, Eleonore Rieger, Irene Ziegler, Max Baltruschat, Burkhard Hochberger, Heinrich Hölzlin, Theo Lienhard, Gert Muser, Kurt Schneider. Narren unter einem Hut Die südwestdeutschen Karnevalsvereine, die bisher in einer losen Arbeitsgemeinschaft zusammenwirkten, wollen sich am 21. und 22. Oktober in Speyer zu einer festen In- teressengemeinschaft zusammenschließen, die in das Vereinsregister eingetragen werden soll. Der bisherigen Arbeitsgemeinschaft ge- hören rund 200 Karnevalsvereine zwischen Bodensee und Koblenz sowie ostwärts bis Stuttgart und Nürnberg an. Wie wird das Wetter? Langsame Besserung Vorhersage bis Donnerstag früh: Zunächst noch wolkig, im Laufe des Tages aufheiternd. Nachts teilweise klar. Nebelbildung in Ta- lern. Tageserwärmung auf etwa 20, Abkſih- lung nachts bis unter 5 Grad. In ungünstigen Lagen ohne Nebelschutz örtlich leichter Bo- denfrost möglich. Schwache südwestliche Winde. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 10. Oktober: Maxau 374 (89), Mannheim 224(1), Worms 154(J)), Caub 152(—6). Sori und Spiel: Kiefer knapp hinter Stalder Die beiden Turnermeister in einem spannenden Zweikampf Für die Fachleute, d. h. diejenigen, welche die Luzerner und die Kreuznacher Kunsttur- ner-Equipe kennen, stand das Endresultat des Vereinskampfes Verein für Leibes übungen Bad Kreuznach gegen gen Bürgerturnverein Luzern ziemlich fest. Der TSV 1846 Mannheim hatte bei sei- nem kürzlichen Besuch in Luzern die Ueber- legenheit der Luzerner mit einem Punkte- unterschied von 14.8 Punkten anerkennen müs- sen. Auch die Kreuznacher mußten, obwohl der überragende Jakob Kiefer, sechsfacher deutscher Meister bei den letzten deutschen Gerätemeisterschaften zur Kreuznacher Ver- tretung zählt, sich mit einem Punkteunterschied von 14.05 Punkten geschlagen bekennen. 338.55 Punkte gegen 324,55 Punkte stand zum Schluß die Partie, deren Ausgang nie fraglich, War, obwohl die erste Runde des Sechskampfes, das Pferdspringen. die Kreuznacher mit knapp 0.95 Punkten für sich entscheiden konnten; in den folgenden Runden steigerten die in jeder Beziehung überlegenen Luzerner ihren wohl- verdienten Vorsprung. Das Hauptinteresse dieser turnerischen Veranstaltung wurde dem Ver gleichs- treffen Kiefer— Stalder gewidmet. In einem hartnäckigen Ringen um Zehntel- punkte, ja sogar Fünftelpunkte, konnte in der Einzelwertung der international erfahrene Lu- zerner mit 0.25 Punkten Vorsprung den deut- schen Meister Kiefer hinter sich lassen. Ein sehr knapper Vorsprung, aber doch überzeu- gend, da Stalder in der ganzen Art. in der Ruhe ur Sicherheit, mit der er in diesem nervenkostenden Zweikampf in einer fremden Umgebung absolvierte, den Ruf, der ihm vor- ausgeht, bestätigte. Der deutsche Meister Jakob Kiefer stand in bezug auf Können, auf Schwierigkeit der von ihm gezeigten Uebun- gen, seinem großen Konkurrenten nichts nach; es fehlte ihm lediglich der letzte Schliff des internationalen erfahrenen zweifachen Welt- meisters Josef Stalder. Hockeygäste HC Kreuznach— VfR Mannheim 4:0 In diesem Freundschaftspiel, das die Gäste wiederum nicht in bester Beseteung bestreiten konnten, gelangen den Platzherren trotz aus- gezeichneter Abwehrleistungen von Dr. Kul- Zinger und Torwart Rensch vier Erfolge. Den Mannheimern blieb infolge fehlenden Zusam- menhangs im Sturm sogar der Ehrentreffer versagt. Auch im Spiel der beiden AH- Mannschaften mußte sich Mannheim mit 5:3 Toren geschla- gen bekennen. Das Frauenspiel endete 2:2 unentschieden, wobei zu berücksichtigen ist, dag verschiedene Spielerinnen der Gäste, die bereits vormittags in der Bad. Mannschaft gegen Württemberg spielten, ihren zweiten Kampf am gleichen Tage austrugen. K. MTG- RO Rüsselsheim 1:1(60:1) Erstmals nach dem Kriege stellten sich die Opelstädter in Mannheim vor und wußten unter Führung des früheren HCH- Spielers Eisen ein zielstrebiges, technisch auf beachtlicher Stufe stehendes Spiel vorzuführen. Aus dem einheitlichen Mannschaftsgebilde stachen be- sonders der Torwart, linker Verteidiger, Mit- telläufer und auf halblinks Eisen hervor, Durch ein Zögern der Mannheimer Verteidigung kamen die Gäste bereits nach 15 Minuten zum Führungstreffer, den die Platzbesier erst in der zweiten Halbzeit nach einer Drangperiode durch Kreher ausgleichen konnten. Bei den Platzherren machte sich besonders im Sturm der nochmalige Einsatz von Klaes, der bereits vor- mittags in der Silberschild-Elf spielte, durch Etwa 15 000 Zuschauer erlebten am Sonntag spannende Motorradrennen beim vierten Lauf der deutschen Sandbahnmeisterschaft in Plattling. Besonders im Seitenwagen- Wettbewerb entwickelten sich harte Kämpfe. Hier rivalisierten Faistenhammer/ Mayr Usma- ning mit dem jungen Landshuter Gespann Haslbeck/ Scherzberger. In einem Einlagerennen für Beiwagen- maschinen bis 1200 cem ereignete sich ein fol Sens chwerer Sturz von Kolm)/Stampfl, die mit ihrer vierzylindrigen BMW-Maschine in der Nordkurve in die Zuschauer rasten. Beide Fahrer und auch mehrere Zuschauer Wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Das Rennen mußte abgebrochen werden. Kolm gab später an, daß der Motor plötzlich aus- setzte und er ohne Maschinenkraft im Leerlauf die Kurve nicht mehr meistern konnte. Im gerade Kurs weiterfahrend durchbrach er die Absperrung und kam mit seiner Maschine erst inmitten der Zuschauer zum Stehen. Auch Meister Hermann Gunzenhauser mußte sich in zwei Meisterschaftsläufen gegenüber dem Gröbenzeller Albin Siegl geschlagen geben. Die schnellste Zeit des Tages erzlelte Siegl im Meisterschaftslauf der Halblitermaschinen mit 105,105 km/st. Die Ergebnisse der Meisterschaftsläufe: Solomaschinen bis 250 cem: 1. Paul Marx reiter Plattling) auf Rudge 95,126 km/st. 2. Kurt Ahrens(Braunschweig) auf Jap 94,528 kmyst.— Solomaschinen bis 350 cem: 1. Albin Sieg!(Gröbenzell) auf Jap 101,899 km /st. 2. Hermann Gunzenhauser(Neidlingen) auf Nor- ton.— Solomaschinen bis 500 cem: 1. Sieg! auf Jap 105,105 km/st. 2. Marxreiter auf Jap — Solomaschinen bis 500 cem(Endlauf um das „Blaue Band von Bayern“): 1. Siegl auf Jap 104,375 km/st. 2. Schmid(München) auf Jap 101,212 km /st. Seitenwagen bis 600 cem: 1. Has elbe ck- Scher z berger(Landshut) auf BMW 93,065 km'st.; 2. Faistenhammer/ Mayr(Isma- ning) auf Jap. Seitenwagenmaschinen bis 1200 cem: 1. Hasel beek/Scherzberger auf BMW 96,038 kmyst.; 2. Faistenhammer/ Mayr auf Jap. Stand der Meisterschaft: Klasse bis 250 cem: Marxreiter(Plattling) 16 Punkte; Buchberger Puchheim) 10 Punkte; Ahrens(Braunschweig) 10 Punkte.— Klasse bis 350 cem: Gunzenhauser(Neidlingen) 11 Pkt.; Siegl(Sröbenzelh 8 Punkte; Wisend(Gröben- zell 7 Punkte; Ahrens(Braunschweig) 6 Pkt.; Pfisterer Gegensburg) 3 Punkte.— Klasse bis 500 cem: Gunzenhauser 12 Punkte; Traunspur- ger(Pfarrkirchen) 5 Punkte; Abrens(Braun- schweig) 5 Punkte. Seitenwagen bis 600 cem: Faistenhammer Esmaning) 18 Punkte; Kolm Freising) 6 Pkt. — Seitenwagen bis 1200 cem: Kolm(Freising) 14 Punkte; Faistenhammer 11 Punkte; Hasel beck 10 Punkte. Rux trifft auf Leonard Riva Als nächster Gegner für den deutschen Halbschwergewichts-Exmeister Conny Rux Starkes Interesse für Länderspiel in Stuttgart Bis jetzt 65 000 Karten bestellt Bis zum Montag gingen Bestellungen für 65000 Eintrittskarten für das Fuß- ball-Länderspiel Deutschland— Schweiz(22. November in Stuttgart) bei der Geschäftsstelle des Deutschen Fußballbundes(DFB) in Stutt- gart ein, obwohl der DFB schon vor längerer Zeit bekannt gab, daß die Karten durch die regionalen Fußballverbände ausgegeben wer- den. Bei der Eisenbahndirektion Stuttgart wurden bisher 21 Sonderzüge aus alien Teilen Deutschlands angemeldet. Die Bekanntgabe der deutschen Mannschaft wird wahrscheinlich erst drei Tage vor dem Spiel, frühestens am 13. November nach dem Spiel Süd— West in Frankfurt, erfolgen. Bundestrainer Sepp Herberger will die 14:20 Tore und doch und 21 Sonderzüge angemeldet Anwärter bei dieser Gelegenheit noch einmal unter die Lupe nehmen. Schon jetzt beobach- tet er die in Frage kommenden Kandidaten in ihren Vereins mannschaften. Er begann seine„Besichtigungsreise“ am Sonntag in Stuttgart, wo er im Neckarstadion die beiden Spieler des deutschen Meisters VfB Stuttgart, Barufka und Blessing, beobachtete, ohne eine Stellungnahme abzugeben. Wie dpa erfährt, hat Herberger unter anderen folgende Spieler in einem„streng vertraulichen“ Brief aufgefordert, sich für ein Länderspiel vorzubereiten: Fritz und Otmar Walter, Liebrich(alle 1. FC Kaiserslautern), Barufka und Blessing(VfB Stuttgart), Schön- beck(St. Pauli), Spundflasche und Posipal (HSV), Röhrig und Schäfer(1. FC Köln). auf den fünften Platz Die Aktiv- und Passivseite bei den Vertragsspieler-Mannschaften In den Vertragsspieler-Ligen in Süd-, West-, Nord- und Südwestdeutschland sind fast ein Viertel der Punktespiele der Saison 1950/½1 durchgeführt. Die Tabellen verraten folgende bemerkenswerte Einzelheiten: Von den schußkräftigsten Mann- schaften kamen sieben auf 25 und menr Tore: Hamburger SV 30, Wormatia Worms 29, VfR Mannheim und Phönix Ludwigshafen je 27, Göttingen 28. VfB Mühlburg und Stuttgar- ter Kickers je 25 Tore. Die schuß ärmsten Mannschaf- ten sind: Duisburger SV 3, Eintracht Bad Kreuznach 4, Rot-Weiß Oberhausen und Sv Tübingen je 5, Alemannia Aachen, SV Itzehoe, BC Augsburg, SSV Reutlingen und Düren 99 je 6 Tore. Die wenigsten Gegentore erhiel- ten Fortuna Düsseldorf(Torwart Turek) und 1. FC Kaiserslautern(Adam) je 2 Pore, I. FC Köln(De Munk) 3, 1. FC Nürnberg(Fischer), Schalke 04(Kersting) und FK Pirmasens(Nik kel) je 5 Tore. in Mannheim Frühzeitig eintretende Ermüdungserscheinungen als hemmend bemerkbar. Kraus und Kreher waren die besten Mannheimer. Bei den Jugendmannschaften kamen die Mannheimer zu einem verdienten 1:0-Erfolg. Spiele am Samstag: MrT-Jugend gegen TV 46 Mannheim Jugend 4:0. Schüler 3:0, AH 0:1. Jackson nach 140 Sekunden k. o. Der deutsche Mittelgewichtsmeister Peter Müller gewann gegen den Amerikaner Stonewall Jackson durch k. o. in der 140. Se- kunde des Hauptkampfes einer Berliner Profiveranstaltung, mit der am Sonntag vor 10 000 Zuschauern die Freiluftsaison Abge- schlossen wurde. Mit einem überraschenden K. o.-Sieg in der fünften Runde wartete der Zeller Heinz Sänger gegen Rudi Pepper auf. Pepper war gut vorbereitet, wurde aber durch einen rechten Haken schwer erschüttert, so daß seine Ecke das Handtuch warf. In einem Sechs- Runden Weltergewichtskampf blieb der Berliner Handke über Jakob Pinsdorf (Köln) klarer Punktsieger. Gerhard Hecht (Berlin) Hauenstein gleich zu Beginn am linken Auge und setzte ihm während des Kampfes so hart zu, daß die Sekundanten in der zweiten Runde das Handtuch warfen. Der Ringarzt erkannte die Aufgabe infolge der schweren Augenbrauenverletzung an. Sandbahnmeisterschuft mit Zwischenfall Siegl blieb ungeschlagen/ Seitenwage nmaschine rast in die Zuschauermenge wurde der Franzose Léonard Riva verpflichtet. Der junge Berliner trifft damit in seinem ersten Kampf nach der schweren K. O.-Nfeder. lage durch Tiger Jones(US) im Rahmenpro- Sramm zur deutschen Schwergewichtsmeister- schaft ten Hoff— Neuhaus am 15. Oktober in der Dortmunder Kampfbahn„Rote Erde“ auf einen Boxer, der in Frankreichs Schwer- gewichts-Rangliste hinter Stephan Olek und Emile Bentz den dritten Platz einnimmt., von Hause aus aber Halbschwergewichtler ist. Sportfechter ermitteln ihren Landesmeister In Karlsruhe fand die Ausscheidung für die Landesmeisterschaft mit 27 Florett und 27 Säbelfechtern statt. Es war im allgemeinen die alte Klasse, die sich durchsetzte, bedrängt aber von den jüngeren Fechtern wie Schaub, Karlsruhe, und Luz, Mannheim, die durch eine 5 Klingenführung aufgefallen sind. Bester Mann und damit Landesmeister in beiden Waffen ist Herbert Beyer, Pforzheim. Die Florett-Endrunde Beyer, Pforzheim, Schmidt, Weinheim, Stahl, Pforz- heim, Luz, Mannheim(MFC 84), Bayer, Mann- heim(TV 46). Ergänzt wird die Endrunde noch von Schaub, Karlsruhe, Stillecke, Heidelberg, Ochs, Karlsruhe, Stephan, Bruchsal, Preuß und Schranz, Mannheim(TV 46). Die Säbel-End- runde: Beyer, Pforzheim, Stahl, Pforzheim, Schmidt. Weinheim, Bayer, Mannheim, Ochs, Karlsruhe, Eckert, Mannheim(My 84), Dr. Schmidt, Weinheim. Ergänzt durch Stephan, Bruchsal, Lützel, Mannheim(MyFc 84), Grün- wald, Mannheim(TV 46). Professor Dr. Sehminke, Heidelberg, schied aus der Zwischenrunde durch Stichkampf aus. Die Endrunden, also die ersten zwölf im Florett und die ersten zehn im Säbel, stellen die neue Landesklasse dar, die im November in Baden-Baden Landesmeister für Gesamtbaden ausscheiden werden. Lü · erwischte den Franzosen Renè Die meisten Gegentore mußten hin- nehmen: SSV Reutlingen 36, SV Itzehoe 38, Altona 93 30, SV Tübingen 29, Freiburger Fc und ASV Landau je 26 Treffer. Kuriositäten: Arminia Bielefeld steht trotz 14:20 Toren mit 8:6 Punkten auf dem fünften Platz der Gruppe 1 der Zweiten Liga West.— Alemannia Aachen brachte es bei nur sechs erzielten Treffern auf immerhin fünf Punkte.— Spezialisten in unentschiede- nen Spielen sind mit je vier Punkteteilungen die Zweitligavereine ASV Cham(Süd) und Eintracht Gelsenkirchen(West). Mindestens die Hälfte ihrer Spiele beendeten sie remis. Die besten Torschützen: Schleicher (Wacker München) 13, Schlegel(Göttingen 05) und Ott(Phönix Ludwigshafen) je 12, Leh- mann(UfB Mühlburg) 11, Kleina(Schalke 04), Otmar Walter(1. FC Kaiserslautern), Blanken- berger(Wormatia Worms), Adamkiewrtcz Hamburger SV) und Seffern(Fortuna Düs- seldorf(alle je 9 Tore).(isk) Tischtennisspiele der MTG Landesliga: Reichsb. Karlsruhe 1 MTG 1 7:9 Bezirksklasse, Staffel 2: Friedrichsfeld 11 MTG II 0:9. Bezirksklasse, Staffel 1: 1950 Ladenburg 1 gegen MTG III 4:5. Kreisklasse, Staffel 2: Mr IV— Laden- burg III 8:1. Eppelheimer Ringersieg Die Athleten-Abteilung des ASV Eppel⸗ heim hatte am Sonntagabend den Athleten- Club Germania Rohrbach zum fälligen Ver- bandskampf der Landesliga zu Gast. Der Kampf endete 5:3 für Eppelheim. 5 Der Morgen- Tip Württemberg-Baden 1. VfR Mannh.— Waldhof Mannh. 1 0 2 2. FSV Frankfurt— Eintr. Frankfurt 1 1 2 3. Schweinfurt 05— VfB Stuttgart 2 0 2 4. Darmstadt 98— VfL Neckarau 2 1 5. Schw. Augsburg— 1. Fe Nürnberg 2 1 2 6. Kick. Offenb.— Bayern München 1 1 2 7. SpVgg. Fürth— BC Augsburg 1 1 0 8. SSV Reutlingen— 1860 München 2 2 1 9. Tus Neuendorf— I. FC Kaisersl. 2 2 1 10. Stuttg. Kickers— Jahn Regensburg 2 10 11. Preußen Dellbrück— Schalke 04 2 2 12. Göttingen 05— Hamburger SS 2 13. Hessen Rassel— TSV Straubing 1 1 2 14. VfL Konstanz— 1. Fe Bamberg 1 1 2 5 Rheinland-Pfalz 1. VfR Mannheim— SV Waldhof 1 0 2 2. FSV Frankfurt— Eintr. Frankfurt 1 1 2 3. Schw. Augsburg— I. FC Nürnberg 2 1 2 4. Schweinfurt 05— VfB Stuttgart 2 0 2 5. Rot-Weiß Essen— I. Fc Köln 2 6. Preußen Dellbrück— Schalke 04 2 2 0 7. Alem. Aachen— Fort. Düsseldorf 1 2 0 8. Göttingen 05— Hamburger SS 2 21 9. Worm. Worms— Phön. Eudwigsh. 1 1 2 10. Tus Neuendorf— 1. Fc Kaisersl. 2 2 0 Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11. TSV Horst-Emscher— Bor. Dortm. 2 2 1 12. SSV Reutlingen— 1860 München 2 2 1 13. ASV Landau— SpVgg. Andernach 1 2 1 14. FC St. Pauli— Hannover 96 1 Totoquoten Der Sporttoto Rheinland-Pfalz zahlt im ersten Rang an 38 Gewinner je 2460, DM, im zweiten Rang an 810 Gewinner je 115,40 DM und im dritten Rang an 7788 Gewinner je 12. DM In der Zusatz wette erhalten 135 Gewin- ner je 212,90 DM. Der Bayerische Fußballtoto zahlt im ersten Rang an 48 Gewinner je 2712, DM; im zwei- ten Rang an 580 Gewinner je 224,50 DM; n dritten Rang am 5259 Gewinner je 24,70 DM. Neunerwette: erster Rang 7 Gewinner zu je 4878.— DM; zweiter Rang 144 Gewinner zu je 237,10 DM. Der Nordblocktoto zahlt im ersten Rang an 59 Gewinner je 5621, DM; im zweiten Rang an 1205 Gewinner je 275,— DM; im dritten Rang an 12555 Gewiner je 26,40 DM. Beim Wettbewerb des Westdeutschen Fuß- bau ferwette erstmalig keine zwölf Ergebnisse richtig vorausgelegt, so daß die gleitende Skala angewandt wurde. Für 11 richtige Tips wurden im ersten Rang an sieben Gewinner je 18 398. DM. im zweiten Rang am 96 Gewinner 1 1341,50 DM, im dritten Rang an 1490 Gewinner 5 je 86,.— DM ausgezahlt. 8 Zehnertipreihe: Im ersten Rang an sechs Gewinner 13 032. DM., im zweiten Rang an 156 Gewinner je 501,— DM, im dritten Rang an 3479 Gewinner je 22,— DM. Schiedsrichter des Fußball-Länderspiels zwi- schen Schweden und Dänemark, das am 15. Oktober im Stockholmer Rasunda-Stadion die stärkste skandinavische Nationalelf dieses Jahres ermitteln soll, ist der Norweger Edvin Oslo. 0 0 5 Luther, Geister und Ulzheimer siegten in Mailand 5 Mit wechselndem Erfolg starteten deutsche Leichtathleten am Sonntag auf einer inter- nationalen Veranstaltung in Mailand. Lu- ther(München 1860) gewann den Weitsprung mit 7.06 m vor Ardizzoni(Italien) mit 7.00 und Lombardi(Italien) mit 6.90 m. Ulz heimer(Eintracht Frankfurt) holte sich die 800 Meter in 1:51.9 Minuten vor Fra- cassi(Italien) mit 1:52,0 Minuten. Im Hammer werfen belegte Storch (Fulda) mit 58.40 Metern den zweiten Platz binter dem Italiener Taddia, der mit 59, 17 Metern eine neuen italienischen Rekord auf- stellte. Dritter wurde Wolf(Karlsruhe) mit 55.90 Metern. Ueber 440 Lards Hürden blieb Europameister Filiput(Italien) in der neuen Weltrekordzeit von 51.9 Sekunden sieg- reich. Alter Weltrekordhalter war Olympia- sieger Cochrane(USA) mit 52.2 Sekunden. Ulzheimer belegte in diesem Rennen hinter Missoni(Italien) mit 53.9 Sekunden den drit- ten Platz. Missoni war eine Zehntelsekunde schneller. Die Läufer wurden in diesem Ren- nen auch über 400 Meter gestoppt. Filiput er- reichte dabei mit 51.6 Sekunden den Europa- rekord des Deutschen Hölling. Ulzheimer brachte es auf 53.5 Sekunden Die 200 Meter waren dem Italiener Lelecese mit 21.8 Sekunden nicht zu neh- men. Doch lag Zandt(Stuttgarter Kickers) mit 21.9 Sekunden knapp hinter ihm. Fischer (Preußen Krefeld) wurde mit 22,6 Sekunden nur fünfter. Die 41 uοhjü-Meter- staffel gewann die deutsche Mannschaft Fischer-Geister- Zandt-Haas in 41.6 Sekunden vor Italien in der gleichen Zeit. Einen deutschen Doppelsieg gab es über 400 Meter durch Geister (Krefeld 10) mit 47.4 vor Haas(I. Fe Nürn- berg) mit 47.5, Siddi(Italien) mit 47.5 und Filiput mit 48.2 Sekunden.. os am 8. Oktober wurden bei der Zwöl- INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Mittwoch, 11. Oktober 1950 Zweimal Reusch Wer wartet auf„Pöstehen“? 0 Ein unangenehmer Zeitgenosse mit der Kaltschnäuzigkeit des seinen Arbeitern und deren Vertretern kalte Schultern zeigenden Kirdorfs muß dieser Dr. phil. Hermann Reusch(geboren zu Witkowitz am 2. August 1896) sein, der großzügig von sich erklärte,„er t Spiele nicht mehr mit“, weil die Alliierten in mrer Durchführungsverordnung zum Gesetz Nr. 27(Stahlentflechtung) die Konzeption des Schumanplanes verletzt hätten. Diese Meinung muß gewinnen, wer den in der„Frankfurter Rundschau“ vom 4. Oktober veröffentlichten 8 8„Er spielt nicht mehr mit“ liest. Dem- na soll dieser Reusch im Nürnberger Pro- zeß gegen Flick nicht nur den Vorwurf zurück- gewiesen haben. die Großindustrie sei im be- sonderen Maße Wegbereiter des National- Sozialismus gewesen, sondern auch versucht haben, die Schuld auf die Arbeiterschaft abzu- Wälzen. Desgleichen soll er von 1933 bis 1939 mit dem Nazi-Bankier Baron von Schröder das„tausendjährige Reich“ im Verwaltungsrat der BIZ vertreten haben um später die jugo- Slawischen FErzlager auszubeuten und am Kriege beträchtlich zu verdienen. „Die Durchführungsverordnungen zum Ge- getz Nr. 27, welche die Liquidation der sechs Ruhrwerke anordnet, beweisen erneut, daß die N iierten der Großeisen- Industrie gegenüber eine Haltung einnehmen, die mir persönlich ein Zusammenarbeiten auf zwischenstaatlicher Ebene als unfruchtbar erscheinen läßt. Ich sehe mich daher veranlaßt, mein Amt als Mit- med des Unterausschusses„Eisen und Stahl“ (in der Schumanplan- Delegation— Anmerkung Redaktion) hiermit niederzulegen.“— Aus phil. H. Reuschs Brief vom 29. September 50 an das Bundeskanzleramt. Die Durchführungsverordnungen zum Ge- setz Nr. 27, die angeordnete Liquidation der maßgeblichen sechs Rührwerke, stießen ebenso wie das IG-Farben-Entflechtungs-Gesetz nicht nur auf den Widerstand einzelner oder eines mzelnen, sondern sie riefen in Kreisen der unmittelbar Beteiligten— der Arbeiter, An- gestellten und Aktionäre— als auch in breiten Kreisen der deutschen Bevölkerung eine pein- che Ueberraschung hervor, die ihrerseits die teiligten alliierten Stellen wieder über- chte. Es muß deswegen als Novität bezeichnet en, wenn in der jungen westdeutschen kratie ein Mann deswegen beschimpft i weil er den Mut aufbringt nicht nur ine eigene, sondern die Meinung eines brei- m Kreises der Bevölkerung zur Ursache sei- S Vorgehens. seiner Resignation zu erheben vohl in seinem Brief vom 29. September 1950 den Bundeskanzler, noch in den an diesen jef sich anschließenden Kommentaren ist niemals die Rede davon gewesen, daß Reusch zur Demonstration des deutschen Eigenwillens Zurückgetreten sei, sondern es war immer die Rede davon, daß es sich um einen— in seiner Art sehr bescheiden formulierten— Hinweis handelt, daß die Durchführung des Schuman- Planes unvereinbar sei, mit dem Weiterbeste- hen der Ruhrbehörde und den alliierten Wei- ngsbefugnissen. Eines muß jedoch noch erwähnt werden, nämlich daß die übelwollende Kritik an Reuschs Resignation teilweise auch auf einer ersonenverwechslung mit Dr. Dr. Paul Reusch) der heute im Alter von mehr als 5 ren stehend in Süddeutschland Privat- ist, zurückzuführen ist. Kommerzienrat Dr. Dr. Paul Reusch, der Vater Dr. phil. Hermann Reuschs, wurde im Jahre 1943 auf Bormanns Anordnung. als Reaktionär und Saboteur des„Dritten Reiches“ sämtlicher wirtschaftspolitischer Funktionen entkleidet. Reusch sen, vertrat Deutschland in Zeiten der Weimarer Republik im Verwal- tungsrat der BIZ, mußte jedoch dann von die- se Posten dem Nazi-Bankier Baron von Schröder weichen. Dr. phil. Hermann Reusch hat in Jugosla- wien in der Verwaltung Kohle und Erze ge- beitet, erfreute sich aber anscheinend auch mn den Nationalsozialisten keiner großen btheit, weil er ebenso wie sein Vater aus Aemtern der Wirtschaft entfernt wor- st- dings eine Schuld hat Reusch junior ch geladen. Is Zeuge vor dem Nürnberger Gericht den(indes aus der Strafhaft entlas- enen) Großindustriellen Flick gab Reusch zur rage, welche finanzielle Unterstützung die oBindustrie Hitler angedeihen ließ, an, üchts zu wissen und daran nicht zu n. Auf die Vorhaltung, daß Hitlers rgreifung durch einen geschlossenen erstand der Großindustrie hätte verhindert 0 n können, entgegnete Reusch, daß in der dustrie auf politischem Gebiete kein ein- icher Meinungswille vorhanden gewesen d daß ein geschlossenes„Nein“ führen- Wirtschaftler gegen Hitler vermutlich ge- re Wirkungskraft gehabt hätte als die Ausrufung eines Generalstreiks der iterschaft. Durch diese Aussage hat Reusch jr. eine Schuld auf sich geladen, die m gie Gegenwart nicht so leicht verzeihen ird, er hat nämlich versucht, das Urteil der ren Geschichtschreibung vorweg zu neh- Wie dieses Urteil ausfallen wird, mag gestellt bleiben. Zweifellos ist es aber Scht, einen Menschen eines Verbrechens en, weil er vor Gericht unter Eid ein- ömmen aussagte, was ihm wahr dünkte. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. und auch weder Reusch senior noch Reusch an der Guten-Hoffnungs-Hütte eine bliche Beteiligung haben dürften, weil n dieses Unternehmens noch immer n Händen der Nachkommen der drei er familien Jacobi, Haniel und Huyssen 5 finden, repräsentieren die beiden uschs den Typ des westdeutschen Wirt- aktskapitäns, der vogelfrei ist jedem gegen- dem es beliebt, ihn mit Kot zu bewer- er aber andererseits beauftragt ist, Ar- 1 schaffen und Brot für mehr denn hun- tausend Arbeitskräfte. Auf der einen liebt es sich der Argumente zu be- mit denen Reusch junior seine Resis- begründete, auf der anderen Seite eilfertige Anwärter auf seinen Posten überstürzen in der Beschuldigung des es und damit den Hintergrund zu schaf- en sie benötigen, um die vakante Stelle jehmen. F. O. Weber geboren am 2. September 1868 9 8 faßte sich mit Preis- Steigerungen Ausschuß, der die Bundesregierung nd, Lobnfragen beraten soll, schlug dent der Hauptgemeinschaft des deut- inzelhandels. Hans Schmitz. am Diens- der dritten ordentlichen Delegierten- sammlung der Hauptgemeinschaft in Köln Der Ausschuß solle sich aus solchen Ver- er Gewerkschaften und des Unter- ertums zusammensetzen, die nicht durch tzter Zeit zwischen den Sozialpart- aufgetretenen Spannungen belastet sind. die Weltmarktlage eingehend analy- nd sorgfältig prüfen, wie sich die Er- der Rohstoffpreise auf die Kosten und die Kalkulation von Industrie und Han- del auswirken werden. Außerdem soll der Aus- schuß darüber beraten, was geschehen soll, um bestimmt unvermeidbare Preissteigerungen in erträglichen Grenzen zu halten. Schmitz wandte sich gegen die Behauptung, dag der Einzelhandel an Preissteigerungen interessiert sei. Bisher sei es bis auf verhält- nismäßig geringe Ausnahmen gelungen, die Preise stabil zu halten. Inzwischen seien je- doch Ereignisse eingetreten, die eine Auf- rechterhaltung der Preisstop- Versuche ernst- haft gefährden. Zahlreiche Vorlieferanten des Einelhandels auf den verschiedensten Waren- gebieten seien nicht mehr in der Lage, ihre alten Preis- und Lieferbedingungen aufrecht zu erhalten. Preis situation wird sich beruhigen Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard sagte vor den Delegierten, er erwarte, daß sich die Preissituation auf dem Weltmarkt beruhigen wird, auch wenn schon deutlich absinkende Tendenzen mit dem 38. Breitegrad nochmals gezuckt haben. Der Einbruch der Preiserhöhungen für Rohstoffe auf dem Welt- markt können in der deutschen Wirtschaft sicher nicht von heute auf morgen aufge- fangen werden, wohl aber auf die Dauer durch den Wettbewerb. Die Bundesrgierung werde alles tun, um diesen Wettbewerb nicht erlah- men zu lassen, und auf jeden Fall eventuelle Spekulationen abbremsen. Für einen unkon- trollierten Preisauftrieb ist nicht mehr der geringste Raum und jede Spekulation wird sich bitter rächen. Erhard versicherte in die- sem Zusammenhang, daß die D-Mark stabil bleiben wird. Die Anforderungen, die die Verteidigung Westeuropas in die deutsche Wirtschaft stellt, sollen nach Ansicht Professor Erhards nicht in erster Linie durch Einsparungen, sondern durch Mehrleistungen aufgebracht werden, auch wenn zu erwarten sei, daß der zivile Verbrauch in der ersten Phase beschnitten wird. Das Sozialprodukt sei innerhalb von zweieinviertel Jahren von 40 Milliarden auf 90 Milliarden Mark jährlich gestiegen.„Wir haben die Absicht, es auf 110 Milliarden und darüber hinaus weiter zu steigern. Es ist keine Schmälerung unseres guten Willens und unserer Pflicht zur Verteidigung Europas, wenn wir dabei nicht arm werden wollen. Also kommt es darauf an, in die Hände zu spuk- ken und mehr zu arbeiten, damit wir gut über diese Situation hinweg kommen.“ Eine Unter- suchung des Bundeswirtschafts ministeriums über die Handelsspannen zwischen 1936 und 1950 habe keinen Grund zur Beanstandung ge- geben. Das beweise aber nicht, daß die jetzi- gen Handelsspannen richtig sind,„denn die Dinge sind im Fluß.“ Es sei aber ein Irrtum, wenn man glaube, die richtigen Preise in einem Ausschuß errechnen zu können. Trotzdem be- fürworte er, daß man sich auf politisch-sozia- ler Ebene möglichst oft über dieses Thema ausspricht, um den sozialen Friden zu stär- ken. Erhard fordert Leistungs- steigerung Die deutsche Wirtschaft muß ihre Leistun- gen steigern, damit die deutschen Opfer für die europäische Verteidigung keine zu große Beschränkung des zivilen Bedarfs erforderlich machen, erklärte Bundeswirtschaftsminister Professor Ludwig Erhard am Dienstag vor der Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- handels in Köln. Der Minister forderte eine Erhöhung des Sozial- Produkts von gegenwär- tig 90 Milliarden auf 110 Milliarden D-Mark jährlich. Die Rohstoffpreiserhöhung auf dem Weltmarkt müsse durch Rationalisierung und verstärkte Produktivität ausgeglichen werden. Erhard betonte, daß die Bundesregierung die D-Mark auf jeden Fall stabil erhalten wolle. Durch die geordnete Finanzierungswirtschaft werde auf die Dauer keine Möglichkeit zu Preissteigerungen bleiben. Auswüchsen und Spekulationen werde man durch stoßweise Be- lieferung des Marktes— aus dem großzügigen Einfuhrprogramm— begegnen. Der Einfuhrstop und seine Entstehung Bd L-Großreine machen zeigt trübe Zukunft Die Bank deutscher Länder hat die Außbenhandelsbanken davon in Kenntnis ge- setzt, daß mit dem 14. Oktober alle im Rahmen der Liberalisierung der deutschen Einfuhr er- teilten Importlizenzen verfallen, soweit die Einfuhren nicht bis dahin getätigt und zah- lungsmäßig abgewickelt sind. In der laufen- den Woche vom 9. bis 14. Oktober werden neue Einfuhrgenehmigungen im Rahmen der Liberalisierung nicht erteilt. Diese Maßnahme wird von der Bank deutscher Länder mit einer Umstellung des Kontensystems und des Ein- fuhrverfahrens begründet. Wie VWD von unterrichteter Seite erfährt, ist diese Maßnahme im Einvernehmen mit dem Bundeswirtschaftsminister getroffen wor- den. An zuständiger Stelle wird ausdrücklich betont, daß grundsätzlich die Liberalisierung der deutschen Einfuhr hiervon nicht berührt wird, so daß also ab 16. Oktober neue Ein- kuhrgenehmigungen auch im Rahmen der Li- beralisierung wieder erteilt werden. Die Bundesrepublik wird somit also ihre Verpflichtungen gegenüber der OEEC erfüllen. Es ist jedoch anzunehmen, daß die Sorge der Bank deutscher Länder über die Entwieklung der deutschen Zahlungsbilanz, insbesondere über die wachsende Verschuldung gegenüber der europäischen Zahlungsunion zu Ueber- legungen geführt hat, auf welche Weise unter Prinzipieller Anerkennung und Fortsetzung der Liberalisierung schädliche Auswirkungen für die westdeutsche Zahlungsbilanz- Situation vermieden werden können. Die jüngste Entwieklung hat bereits ge- zeigt, daß sich die liberalisierte Wareneinfuhr zu Lasten der noch kontingentierten Importe in ungesunder Weise auszuweiten begannen. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß es sich bei den im Abkommen noch aufrechterhalte- nen Einfuhrkontingenten zumeist um Waren- positionen handelt, an deren Absatz die Part- ner der Bundesrepublik besonderes Interesse haben und die andererseits auch für die Ver- sorgung des deutschen Marktes wichtig sind. Es ist somit nicht ausgeschlossen, daß die bisher immer noch nicht in Kraft gesetzte neue Einfuhranordnung Nr. 1 eine nochmalige Ueberarbeitung erfährt, die gewisse Garantien dafür schafft, daß die sich bei der Liberali- sierung bisher zeigenden Fehlentwicklungen vermieden werden. Offenbar hat man an zu- ständiger Stelle noch keinen klaren Einblick in die eigentlichen Gründe der deffzitären Zahlungsbilanzentwicklung. Während die Außenhandelsstatistik bereits eine Aktivität im Warenverkehr ausweist, soll bereits die Schuld gegenüber der europäischen Zahlungs- union annähernd 200 Millionen Dollar betra- gen. Damit würde bereits die vierte Tranche der Deutschland zur Verfügung gestellten Kreditlinie von insgesamt 317,5 Millionen an- gegriffen sein. Diese Entwieklung läßt sich auch nicht da- durch allein erklären, daß in der Einfuhr in zunehmendem Maße Vorakkreditive gestellt worden sind. Vielmehr besteht Grund zu der Annahme, daß in größerem Umfang deutsche Der im Groß- und Einzelhandelsverband zusammengefaßte deutsche Importhandel hat gegen die neuesten Maßnahmen der Bank deutscher Länder— mit dem 14. Oktober alle im Rahmen der Liberalisierung der deutschen Einfuhr erteilten Importlizenzen verfallen zu lassen— protestiert. In Fernschreiben an die BdL, das Bundes- wirtschaftsministerium und den intermini- steriellen Einfuhrausschuß zeigt der Import- handel volles Verständnis gegenüber den Be- weggründen der BdL, dadurch zu klaren Ver- hältnissen zu kommen. Es wird aber als unumgänglich bezeichnet, daß der deutsche Importhandel gegenüber dem Ausland ver- tragstreu bleiben kann. Dies sei durch die jüngsten Schritte der BdLL beim Einfuhrver- fahren nicht mehr gewährleistet. Der Import- handel verlangt daher, daß diejenigen Ge- schäfte, deren Kontrakte einwandfrei sind, Einfuhrbewilligungen erhalten oder daß be- reits erteilte Importlizenzen ihre Gültigkeit behalten. 5 Forderungen im Ausland stehen geblieben sind, wobei die in der letzten Zeit auftauchen- den Aufwertungsgerüchte über das englische Pfund ihre Rolle mitgespielt haben dürften. Die Bank deutscher Länder dürfte somit zugleich mit der Umstellung ihres Auslands- kontensystems den Versuch machen, die Ent- wicklung wieder in die Hand zu bekommen. Durch den Verfall alter Importlizenzen ge- 5 18 sie den hierzu erforderlichen Ueber- lick. Der Einfuhrstop der Bd, nach welchem mit dem 14. Oktober alle im Rahmen der Li- beralisjerung erteilten Importlizenzen verfal- len, soweit die Einfuhren nicht bis dahin ge- tätigt und zahlungsmäßig abgewickelt sind, hat allgemein überrascht. Insbesondere aber auch die Mitteilung, daß die Schuld gegenüber der Europäischen Zahlungs-Union annähernd 200 Mill. Dollar betragen soll, womit bereits die vierte Trance der Deutschland zur Verfügung gestellten Kreditlinie von insgesamt 317,5 Mill. Dollar angegriffen sein würde. Wie unser Bonner Vertreter dazu erfährt, wurde bereits am 30. September auf einer Sitzung des Wirt- schaftsausschusses des Bundesrates in Berlin von einem Vertreter des Bundes wirtschafts- ministeriums berichtet, die Bd habe für Ausschreibungen gegenüber dem EPU-Raum eine Sperre verhängen müssen, da die BdL mit dem zusätzlichen Eingang von Zahlungs- verpflichtungen in Höhe von 850 Mill. Dollar aus erteilten, aber noch nicht ausgenutzten Lizenzen rechnen müsse. Insoweit bestehe jedoch— fügte der Vertreter des Bundeswirt- schaftsministeriums hinzu— noch ein unab- weisbarer Devisenbedarf für die Versorgung und die Erfüllung von Handelsvertragsver- pflichtungen in Höhe von 200 Mill. Dollar. Hiervon belaufe sich der Elementarbedarf für Lebensmittel auf 70 Mill. Dollar und für ge- werbliche Rohstoffe auf 25 Mill. Dollar. Wie der Vertreter des Bundeswirtschafts- ministeriums auf dieser Sitzung weiter mit- geteilt hat, hätten sich das Bundes wirtschafts,- ministerium und die BdL zur Sicherung des vordringlichen Einfuhrbedarfes entschlossen, 50 Mill. freie Dollar einzusetzen. Darüber hinaus wurden zur Ausnutzung der mit Ueber- see, insbesondere mit Südamerika geschlosse- nen Handelsverträge 35 Mill. Dollar und der mit den östlichen Gebieten geschlossenen Han- delsverträge 70 bis 80 Mill. Dollar bereit- gestellt. Für die Länder des EPU-Raumes wurden 180 bis 200 Mill. Dollar je zur Hälfte für die gewerbliche Wirtschaft und für die Landwirtschaft verfügbar gemacht. Den Ueber- schuß in der Devisenbilanz des ersten Halb- jahres in Höhe von etwa 60 Mill. Dollar habe ein Deflzit von 25 Mill. Dollar im Juli, von 45 NIII. Dollar im August und von etwa 90 Mill. Dollar im September gegenüber- gestanden. Nach Meinung des Bundeswirtschaftsmini- sters lasse die sich abzeichnende Beruhigung der Lage voraussichtlich eine Besserung er- Warten. Preise sinken Löhne im Steigen Der vom amerikanischen Bundesamt für Arbeitsstatistik veröffentlichte Index 28 marktempfindlicher Güter hat in den vergan- genen beiden Wochen zum ersten Male seit Be- ginn des Korea-Konflikts nachgegeben, nach- dem er zwölf Wochen lang ständig eine stei- gende Tendenz zeigte. Führende amerikanische Wirtschaftskreise sind allerdings der Ansicht, daß der Index der Verbraucherpreise in na- her Zukunft weiter ansteigen wird, sobald sich die vollen Auswirkungen der Preiserhöhungen auf dem Verbrauchergütermarkt bemerkbar machen · 5 Das Gesamtbild der amerikanischen Wirt schaft wird durch neue, bedeutende Lohnfor- derungen verdunkelt, die in der vorigen Woche von mehreren Millionen Arbeitern der Stahl-, Schuh- und Maschinenindustrie sowie der Eisenbahnen und der Telefongesellschaften ge- stellt wurden und infolge der bis zum 30. Juni kommenden Jahres geplanten Ausgaben der àmerikanischen Streitkräfte für militä- rische Ausrüstungen in Höhe von 4,5 Milliar- den Dollar noch größeres Gewicht erhalten. Schulentlassene beleben den Arbeitsmarkt Die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer ist von Februar bis Ende September um über 1,1 Millionen auf 14 297 000 angestiegen. Allein in der Zeit von Ende Juni bis Ende Septem- ber hat die Beschäftigtenzahl um rund 451 600 oder 3,3 Prozent zugenommen. Das Bundes- arbeits ministerium führt diesen Anstieg auf die„aktive Beschäftigungspolitik der Bundes- regierung und der Länderregierungen“ zurück. Beschäftigtenzun ahme überwiegt Arbeitslosenrückg ang Der Beschäftigtenzunahme im 3. Quartal des Jahres ist sehr viel größer als die Abnahme der Arbeitslosigkeit mit rund 226 400. Diese Differenz wird auf den Eintritt der Schulent- lassenen in das Erwerbsleben zurückgeführt. Außerdem haben bisher Nichtbeschäftigte sich um Arbeit bemüht. Was kostet Torquay? Deutsche Unterhändler knapp gehalten Der FHaushaltsausschuß des Bundestages hatte sich mit einem Antrag des Bundesfinanz- ministers über Vorwegbewilligungen von Aus- gabemitteln für die Kosten der deutschen Be- teiligung an den internationalen Zolltarif- verhandlungen in Torquay zu beschäftigen. Auf Antrag des SPD-Abgeordneten Mellies beschloß der Ausschuß, daß in Anlehnung an die Zahl der Delegierten von Großbritannien und der französischen Union die Zahl der Ver- treter der Bundesrepublik nicht mehr als 60 betragen soll. Für den Leiter und den Stellvertreter der Delegation wurde ein Tagegeld für 90 Tage von je 40 DM, für die weiteren Teilnehmer ein Tagegeld von je 30 DM festgesetzt. Kriegssachschäden a uBerhalbdes Bundesgebietes Anläßlich der Beratung des Gesetzentwur- fes über die Feststellung kriegsbedingter Ver- mögensverluste beschloß der Ausschuß für Lastenausgleich des Bundestages dem Bundes- tag vorzuschlagen, daß Kriegsschäden a UBerhalb des Bundesgebietes im Rahmen des Lastenausgleichs in die Feststellung nicht einbezogen werdensollen. Außerdem soll mit Rücksicht darauf, daß der Entwurf eines allgemeinen Lastenaus- gleichsgesetzes bei der Berechnung der Kredit- gewinnabgabe die Möglichkeit der Saldierung mit Forderungen gegen das Deutsche Reich vorsieht, die Feststellung des Wertes von For- derungen gegen das Deutsche Reich und gegen das ehemalige Land Preußen nicht durch- geführt, sondern die Regelung dieser Frage dem Altsparergesetz überlassen bleiben. Wei- ter wurde bei den Beratungen festgestellt, daß die Vertriebenen- Verbände in der Durch- führung des Feststellungsverfahrens nicht als Behörden, sondern nur beratend eingeschaltet werden sollen. Brennholzausfuhr erweckt Widerstand Gegen die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten frei- gegebene ungehemmte Brennholzausfuhr hat die südbadische Landesforstver waltung mit Rücksicht auf die Interessen der Verbraucher und im Hinblick auf die nicht völlig befrie- digende Kohlenversorgung Einspruch erhoben. Die Landesforstverwaltung wünscht eine auf Ueberschußgebiete beschränkte und kontrol- lierte Brennholzausfuhr, sie sie bisher mit Er- folg und zur Befriedigung aller Beteiligten durchgeführt worden sei. Nach den Angaben der Landesforstverwal- tung hatten verschiedene Bezirke im Hoch- schwarzwald im laufenden Jahr zunächst Schwierigkeiten in der Verwertung von Nadel- brennholz. Eine Erleichterung der Verkaufs- lage sei dann dadurch möglich geworden, daß größere Mengen Laub- und Nadelbrennholz nach der Schweiz ausgeführt werden konnten. Neuerdings habe unter dem Eindruck des bevorstehenden Winters die Nachfrage nach Brennholz zugenommen. Dazu habe wohl auch die Tatsache beigetragen, daß die Brennholz- preise in der Schweiz ganz wesentlich höher liegen als in Südbaden. Wohnungsbau-Hypotheken mit 751 Millionen DM dotiert Die Kapitalsammelstellen einschließlich der Bausparkassen erhöhten ihre Zusagen an Woh- nungsbau-Hypotheken von 1,44 Mrd. DM Ende Juli auf 1,56 Mrd. DM bis Ende August. Die Auszahlungen für diese Zusagen beliefen sich bis Ende Juli auf 625 Mill. DM, bis Ende August auf 751 Mill. DM. Dies bedeutet nach dem Juli August-Bericht des Wohnungsbau- Ministeriums in Bonn, daß noch Zusagen in Höhe von 810 Mill. DM unerfüllt sind. Nach dem Bericht waren von den Bundes- haushaltsmitteln, die im Frühjahr in Höhe von 350 Mill. DM den Ländern zugeteilt wur- den, bis Anfang September 182 Mill. DM aus- gezahlt. 4 Nachdem bereits in der ersten Jahreshälfte die baupolizeiliche Erlaubnis für den Bau von Über 255 000 Wohnungen ausgesprochen wor- den war, wurden im Juli Baugenehmigungen für 59 200 Wohnungen erteilt. Nach den noch nicht vollständigen amtlichen Feststellungen würden im Juli und im August rund zwei Drit- tel mehr Wohnungen fertiggestellt als im Februar. Frauen sollen„Reichsbahn“ helfen 5 5 In 25 Paragraphen werden Maßnahmen, die die Wirtschaftlichkeit der Sowjetzoneneisenbahn ver- bessern sollen, angeordnet. Einer der Paragraphen bestimmt, daß die Zahl der beschäftigten Frauen bei der Sowietzoneneisenbahn zu erhöhen ist. Die Wiederherstellung der zerstörten Eisenbahner- wohnungen, und der Unterkunftsräume für das Betriebspersonal in den Betriebswerken ist zu be- schleunigen. Die Reparaturwerkstätten der terialien vordringlich behandelt werden. Des- „Reichsbahn“ sollen bei der Belieferung mit Ma- gleichen wird zur Unterhaltung des Oberbaues eine verbesserte Zuteilung mit Materialien und Werk- zeugen angeordnet. An besonders verdiente Eisen- bahner soll der Titel:„Verdiente Eisenbahner der deutschen demokratischen Republik“, verbunden mit Prämien verliehen werden. Kʒ URZ NACHRICHTEN UdssR kokettiert mit Weltweizenpakt Die Sowjetunion hat sich bereit erklärt, am 14. November in Genf an einer internationalen Konferenz über den intereuropäischen Getreide- handel teilzunehmen, gab die UNO- Wirtschafts- kommission für Europa am Montag bekannt. Wie der Sekretär der ECE, Gunnar Myrdal, weiter mitteilte, haben bisher außer der Sowietunion, Großbritannien, Dänemark, Frankreich, Griechen- land, Italien, die Niederlande, Norwegen und Schweden Einladungen zu der Konferenz ange- nommen. Dieselkraftstoff-Zuteilungen erhöht Eine 20prozeitige Erhöhung der Kontingente für Dieselkraftstoff im 4. Quartal des laufenden Jahres hat das Bundeswirtschaftsministerium angeordnet. Die privilegierten Verbraucher von Dieselkraftstoff werden von dieser Regelung je- doch nicht betroffen. Wie verlautet wird nicht daran gedacht, die Kontingente für Vergaser- Kraftstoff ebenfalls zu erhöhen. Niklas appelliert leise Bundesernährungsminister Prof. Niklas sagte auf dem schwäbischen Bauerntag in Augsburg, die Subventionen in Höhe von 300 Mill. DM, die erforderlich seien, um dem Konsumenten Brot- getreideerzeugnisse zu einem erträglichen Preis liefern zu können, seien immer noch billiger als Ausfälle, die durch schwankende Preisverhält- nisse und Lohnkämpfe entstünden. Niklas warnte die Bauern davor, Nutzen aus konjunkturellen Schwankungen zu ziehen, wie es in den vergan- genen Monaten auf dem Schweinemarkt der Fall gewesen sei. 50 Brücken für Venezuela Die DEMAG Ad, Duisburg, hat einen Auftrag auf Lieferung von 50 Brücken für Venezuela im Gesamtgewicht von 3000 t erhalten. Ferner haben die Rollschen Eisenwerke in Gerlafingen(schweiz) der DEMad einen Auftrag auf Lieferung von Walzwerksanlagen im Wert von 3,5 Mill. Dollar erteilt. Australisch- britische Fleischlieferungs-Abkommen Die britische und die australische Regierung haben ein langfristiges Abkommen über die Lie- ferung von Fleisch nach Großbritannjien ab- geschlossen, wie am Montag in Sydney verlautete. Das Abkommen tritt am 1. Oktober in Kraft. Die Preise werden jährlich neu geregelt. Energische Pfund-Aufwertungs-Dementis Der britische Wirtschaftsminister Hugh Gaits- Kell verneinte in New Vork energisch die Frage eines Reporters, ob er bei seinen Beratungen mit Mitgliedern der amerikanischen und kana- dischen Regierung die Frage einer Aufwertung Atbeit und Lohn: Kündigung von Tarifverträgen 0 Der Bundestag-Ausschuß für Arbeit dem Bundestag vorschlagen, den von derg tion der SPD eingebrachten Entwurf Gesetzes über die Kündigung von Tarifye gen abzulehnen. Sowohl der Vertreter Vereinigung der Arbeitgeberverbände al der Deutschen Angestellten gewerkschaft ten vor dem Ausschuß dieses Gesetz lehnt, da der Gesetzentwurf die Tarif der Sozialpartner einschränke und weil Zeit der Antragstellung die Preise spr gestiegen seien. Man könne nicht behau daß ein außergewöhnlicher Notstand Eingriff in bestehende Tarifverträge fertigen würde. Außerdem gäbe es nut wenige Tarifverträge, die vor dem 9 1950 abgeschlossen und als Lohntarif nicht kündbar seien. Die meisten Tan träge seien bereits in den letzten Wochen! kündigt worden, so daß sich aus diesem G eine Regelung im Sinne des Antrags erüg Der Ausschuß der Arbeit des Bundeg lehnte den Gesetzentwurf mit 10.7 Stimm * Bank- und Sparkassen angestellte: Gelegentlich der ersten Hauptfachtagug 8 Bank- und Sparkassenangestellten, de Mannheim stattfindend, von der DAG staltet wurde, kam es zur Wahl einer zen Vertretung für das gesamte Bundesgebiet bei zum Vorsitzenden der gesamten Haupt gruppe Karl Ruge, Hamburg, gewählt y Berufsgruppenleiter für das Bankengen ist ebenfalls Karl Ruge, Hamburg, währen ehrenamtliche Vorsitzende Bernhardd B mann ist. Als geschäftsführenden Von der Sparkassengruppe wurden an erster“ Hans Steinbach, Kassel, und Alf, Maß, Hamburg, gewählt. N Die Tagung war insofern beachtlich, Abweichung von den, land- und zeifüb Formen, mut denen die Forderungen nach“ erhöhungen begründet wurden, hier nich sozial-, sondern auch wirtschaftspoll Aspekten Geltung verschafft wurde. Die: unter von einem beachtlichen Niveau 20 Diskussion ergab den übereinstimmes Wunsch, Lohnpolitik zu treiben, die A zum Leistungswettbewerb ist. Nicht nu ersessenen Dienstjahre sollen höhere fn nung gewährleisten, sondern die volle Man Leistung soll Wertmesser sein. Es spiegelte die unerfreuliche Erscheinung in dieset kussion wider, daß der jugendliche Schaft dessen Leistung über den Durchschnitt nicht entsprechend entlohnt werden kan; er dem Schematismus der nach J ahren 2 Beerdi rechnenden Gehaltsteinstufung eingeg werden muß.* Wo von Leistungsförderung die Red muß auch der Schulen gedacht werden, auf der Tagung der Bank- und Spar angestellten wurde der Ausweitung der! Schulen eingehende Aufmerksamkeit g Met. ö Leistu bewah Keramische Industrie: Wie uns von der zuständigen Indus gewerkschaft mitgeteilt wird, haben die“ Verhandlungen in der keramischen In zu folgender Einigung geführt: Arbeite Gruppen einschließlich Frauen erhalte separat auszuzahlende, jedoch in die summe einbezogene Zulage von 8 Def Stunde. Die Lehrlinge erhalten 6 Dp Stunde, während den Angestellten eine 4% von 30 DM monatlich zugestanden worde Diese Lohn- und Gehaltskorrekturen tre 1. Oktober in Kraft. Mühlenindustrie Die Verhandlungen zwischen den Arbei und den Arbeitnehmern sollen am 14. 0 fortgesetzt werden. Wie wir sowohl aus nehmer- als auch aus Arbeitgeberkreisen ren, besteht auf beiden Seiten die Neigen noch bestehende Differenz zwischen Erhö angebot und Erhöhungsforderung zu Uberd ü Irr Die Arbeitnehmervertreter haben bis jeti bl! Forderungen um rund ein Viertel zurückges di i Während die Arbeitgeber in ihrem Angeb immer unter der Hälfte der ursprüngliche derung der Arbeitnehmer liegen. Metallindustrie Die in Ludwigsburg zwischen Arbeitgeb Gewerkschaften geführten Verhandlungen vertagt. Seitens der Arbeitgeber wurde eint besserung von 5 Pf geboten während seiten Arbeitnehmer eine Aufbesserung von 20 Ff K dle dert worden ist. Die Verhandlungen werden licher gesetzt. 0: Chemische Industrie Wie wir aus gutunterrichteten Kreisen ren, ist für den 15. Oktober Fortsetzung 0 5 handlungen vorgesehen. Es besteht Aussicht sich die Sozialpartner einigen. des Pfund Sterling besprechen werde. Fi. wertung des Pfundes sei nicht beabsichtig jemand daran zweifeln sollte, so meinte G4 dann brauche er nur seinen gesunden Men verstand einen Augenblick anzuwenden, erkennen, wie unklug eine solche Maßnab Augenblick für Großbritannien sein würde Württemberg-Baden Berlins Kunde 9 Der Warenaustausch Württemberg- Baden E; den Westsektoren Berlins ist in den lets Monaten ständig gestiegen. Wie aus der Uebersicht des württembe badischen Wirtschaftsministeriums für September 1950 hervorgeht, wurden im Sep für Westberlin Warenbegleitscheine im Wen 13,6 Mill. DM genehmigt, gegenüber 12,4 im August, und 10,5 MIIl. DM im Ju Gegensatz dazu schrumpfte der Warens mit der sowietisch besetzten Zone immer. zusammen, im september wurden Lie im Warenwert von nur 273% DM gene gegenüber 1,3 Mill. DM im August. 1,5 Mill. DM für Europarat Der Haushaltsausschuß des Bundestage migte auf Antrag des Bundesfinanzministe e das Rechnungsjahr 1930 den Mitgliedsbeit Bundesrepublik in Höhe von 1,520 000 PN,. Zwei Mill. DM für eine neue Bundesstelle Auf Antrag des Wirtschafts- und Fin sters genehmigte der Haushaltsausschuß de destages als Vorwegbewilligungen für die tung einer„Bundesstelle für Ueberleit nahmen im Bereich der gewerblichen WI 1,6 Mill. DM für persönliche Ausgaben DM für Sachausgaben, Norwegische Freiliste in Kraft gesetzt Norwegen hat nunmehr seine Freilist gegenüber der Bundesrepublik, Belgien Schweiz in Kraft gesetzt, meldet die not unte Nachrichtenagentur NTB Damit hat 90 seine Liberalisierung von 53 auf 60% ere 10. Okto ber 1 Die Frankfurter Effrektenbörse verkell in nicht Unfreundlicher Grundtendenz, dee das Interesse nach wie vor auf einzelne papiere beschränkt. Bei mäßiger Gesch keit wies das Kursbild im allgemeine weichungen bis zu 1% nach beiden 81 Stärker gesucht waren Daimler mit eit, Winn von 3½% sowie Goldschmidt und Maffei mit je 1½%., Auf der anderen Ses ten Heidelberger Zement 4½ ½%, Rheins geben. Felten, RWH sowie Zellstoff W. loren je 1½ ½. Renten weiter still un 5 b 5 5 MORGEN Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief mein lieber Mann, mein lieber Vater r Arbeit von derg Entwurf Karl Schweickert versehen mit dem hl. Sterbesakrament. on Tariſeg Mannheim, den 8. Oktober 1950 Vertreter 1 bände a5 Karl-Ludwig- Straße 14 verkschaft Gesetz lie Tarife und Well eise sprung cht behag Jotstand erträge be es Nur; dem N. ohntarife isten Tat en Wochen! diesem n trags erüh es Bundeg unser verehrter Chef, Herr 0:7 Stumme te: trach tagung ten, di Einer Zen 50 8 8 ndes gebiet Leistung Vorbild War. gewählt p Bankengeg rg, währen hardd Bei, nden Von, an erster 9. und Alf, achtlich, ad zeitüb gen nach hier nich urde. Die und Schwiegermutter, Frau iveau zeug reinstimme“ n, die Aug Nicht nu höhere Is Spiegelte in dieser! che Schalte rchschnitt men kann, 3 eingesr statt besonderer, nd Spark Nach kurzer, aben die! Höchst 1. O. schen Inau, Arbeiter! erhalten in die I. Im Namen Stille stattgefunden den 6 Dpf! ten eine ö den Wolde Von langem Krankenlager turen tretehrürde unser Vater 5 Konrad Krumm en Arbeit gurch den Tod erlöst. am 14. 0 ohl aus annheim, 0 armee, Seckenheimer Straße 63 lie Neigung hen Erhöht zu überbrig im Namen der Hinter- a bis jeis bliebenen: urückgeschn 1 m Angebot; Franz Chodzinski brünglichen Berta Chodzinski, geb. Krumm Feuerbestattung am Donnerstag, rend seitens von 20 Pf zen werden Statt Karten! Für die vielen Beweise herz- cher Anteilnahme sowie die Zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Entschlafenen, Frau Eerelsen Maria Michel Wwe. setzung det nt Aussich geb. Sautter sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer stobbies für die krostreichen Worte sowie der Schwester Katharina für die Uebevolle Hilfe. verde. Eine Mannheim, den 11. Oktober 1930 absichtigt Max-Joseph- Straße 37 NACHRUF Am 8. Oktober 1950 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit Karl Schweickert Wirtschaftsprüfer r D 30 Tleferschüttert nehmen wir Abschied von einem Manne, der uns f 1 allen in seiner Arbeitskraft, Pflichttreue und ganzen beruflichen Wir werden ihm ein treues Andenken bewahren und verpflichten uns, in seinem Sinne alle Kräfte in aten Haupt die Fortfünrung seines Lebenswerks zu setzen. Mannheim, den 10. Oktober 1950 Die Mitarbeiter der Firma Karl Schweieckert Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs- Gesellschaft mbH. Am 10. Oktober 1950 verschied nach kurzer, schwerer maftspoli Krankheit meine liebe Frau, meine treubesorgte Mutter Johanna Lebert geb. Wehrbach die vollum Mannheim, Karl-Traub-Straße 6 Hermann Lebert Emma Gutekunst, geb. Lebert Kurt Gutekunst Jahren u Beerdigung Donnerstag, 12. Oktober 50, 14 Uhr, Friedhof Neckarau Anzeige! schwerer Krankheit durfte meine liebe, tung der sorgende Frau, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante enen d Lydia Wilhelmine Anna Dönges geb. Giesen im Alter von 64 Jahren am 5. Oktober 1930 in Frieden heimgehen. ligen Ind z. Z. Wwuppertal-Elberfeld(Nüllerstr. 160), Heidelberg-Mannheim, Friedrich August Dönges Die Beerdigung hat am Dienstag, dem 10. Oktober 1950, in aller [DSttortzzene Intiefer Trauer: Frau Luise Schweickert Ingeborg Schweickert Geschwister und Verwandte Beerdigung: Donnerstag, 12. Oktober 1950, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. treu der trauernden Hinterbliebenen: Allen Freunden und Bekannten Jie schifrterzliche Mitteilung, daß Frau a 5 Lydia Fuchs geb. Elsenbast am 5. Okt. 1950 verschieden Ist. Mannheim, den 10. Oktober 1950 Soironstraße 17 5 Die Angehörigen Die Einäscherung hat auf Wunsch der Entschlafenen in aller Stille stattgefunden. [ kaklkskfzofe 7 Zurück! Dr. Sievert Augenarzt Sprechstunden: Krankenhaus gl. 9—11 Uhr, Augenambulanz (außer Samstag) CRAPTIUL E NMVYER Beratung bei Berufs-, Lebens- und Ehe schwierigkeiten. 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Die Frau sagte zu dem Freund: „Mein Mann ist verrückt. Es ist gar keine Er hat Sie hierher gebracht, um diesem großen Vor- Gabel. Sie Der Freund ging. Der Ehemann kam „Dein Freund ist mit der Gans da von- ie 1 ür i 55 auf dem Haupte trug. Er mietete eine gelaufen“, sagte die Frau.„Was ist das * VVV e und mit den Musi- bloß für ein Freund, nachdem ich mich den 5 8 8 f kanten, die den großen Träger umringten, ganzen Tag abgeplagt habe, dir eine an- 5„Ich Will sie haben“ sagte der Leb, schritt er durch die Straßen nach Hause ständige Mahlzeit zu Kochen haber.„Wenn du sie mir nicht läßt, werde ich dich nie mehr lieben.“ Der Liebhaber entschwand mit ans. Abends setzte sich der Mann an den Tisch und sagte:„Bring mir die Gans.“ „Was denn für eine Gans?“, sagte die Frau. und rief seine Nachbarn. Als er an sein Haus kam, folgten ihm viele Leute. Er wandte sich zu den 18 und sagte: „Mohammedaner, Nachbarn, ganze Welt, Himmel droben, Fische im Meer, Soldaten, und alle anderen, seht hier, eine Gans.“ Er hob den Vogel vom Tablett. der „Sprichst du im Ernst?“, sagte die Frau.„Nun koch das gottverdammte Stück“ 8. du 0 e Se sagte er,„und wenn ich heute abend heim- komme, will ich es essen.“ 5 Bring mir die Gans, brüllte der Die Frau bereitete den Vogel zu. Der 8 Liebhaber kam. Es gab eine zärtliche Die Frau fing an zu schreien. Sie rief: Szene, Tränen, Küsse, Laufen, Ringen, „Mein armer Mann hat den Verstand ver- loren. Mein armer Mann ist verrückt. Er bildet sich ein, seine Träume wären Wirk- lichkeit.“ Die Nachbarn kamen und sie glaubten der Frau und der Mann schwieg und hatte nichts zu essen außer Brot und Käse und Wasser. Am nächsten Morgen brachte er seiner Trau eine andere Gans und sagte: „Ist dies eine Gans?“ „Ja“, sagte die Frau. » fräume ich?“—„Nein.“ „Ist das hier der Kopf einer Gans?“ noch mehr Tränen, noch mehr Küsse, und der Liebhaber entschwand mit der Gans. In der Stadt traf der Ehemann einen alten Freund und sagte:„Komm doch heute abend mit mir nach Hause; meine Frau brät eine Gans. Wir nehmen ein Paar Flaschen Reisschnaps und machen uns vergnügte Stunden.“ So kamen der Mann und sein Freund nach Hause und der Mann sagte: „Hast du die Gans gemacht?“ „Ja“, sagte die Frau,„sie ist im Ofen.“ „Prächtig“, sagte der Mann.„Im Grunde bist du nie eine schlechte Frau gewesen. 4 a 12“ Ja Erst wollen mein Freund und ich etwas 8— 5 5 5 trinken, danach werden wir die Gans C verspeisen.“ „Na also“, sagte der Mann,„brate sie. Wenn ich heimkomme heute abend will ich sie essen.“ Die Frau bereitete die Gans zu. Nr Liebaber kam. „Da ist heute schon wieder eine Gans“, sagte er.„Ich rieche sie.“ „Du darfst sie nicht nehmen“, sagte die Frau.„Ich hatte gestern abend eine schreckliche Szene mit meinem Mann. Und heute morgen auch. Es war zu viel, ich liebe dich, aber diese Gans kannst du icht haben.“ „Intweder du liebst mich oder du liebst ich nicht“, sagte der Liebhaber.„Ent- weder nehme ich die Gans oder nicht.“ So nahm er die Gans. „Bringe die Gans“, sagte der Ehemann. „Mein armer Mann“, schrie die Frau. Der Mann und sein Freund hatten jeder vier oder fünf Gläser und dann sagte der Mann:„Also schön, bringe die Gans.“ Die Frau sagte:„Es ist kein Brot da, geh zu deinem Vetter nach Brot. Gans ohne Brot ist nichts.“ „Na schön“, sagte der Mann. Er verließ das Haus. Zu Beginn des zweiten Akademiekon- zerts sah man Prof. Eugen Szenkar am Flügel Platz nehmen und als Concertino- Solist das in seiner transparenten Leichtig- keit herzerfrischende Concerto gross o in h-moll von Hände! dirigieren, das letzte in der Zwölferreihe des Opus 6. Es hat vielleicht nicht ganz die bezaubernd bukolische Ausdruckskraft des berühmten sechsten Konzerts in dieser Reihe oder auch des fünften mit dem berückenden Menuett- satz, aber von Geist und Anmut ist auch dieses zwölfte bis in kleinste Noten durch- leuchtet. Unter Eugen Szenkars Führung erklang das Werk in schöner Ausgeglichen- heit von Spiel und Gegenspiel, von„Grosso“ und„Concertino“ mit ihren mannigfaltigen „Affekten“, um in der Sprache des 18. Jahr- hunderts zu reden. Das Gesamtklangbild erhielt bei aller tonlichen Verdichtung ge- schmeidigste Elastizität und damit typisch klassischen Ausdruck. Mit williger Bereit- schaft folgte das Orchester den Absichten des Dirigenten, der sich mit den Konzert- meistern Helmut Mendius, Albert Ellinger (Soloviolinen) und Dr. Ludwig Behr(Solo- cello) zu reizvollem Musizieren im Concer- tino verband. Dieser gebändigten klassichen Wohl- temperiertheit machte Anton DV OT ak, der robuste Böhme, alsbald ein jähes Ende mit seinem schwierigen Violinkonzert (op. 53), dessen dem Effekt zugeneigte glü- hende Gefühlsintensität und nervige rhyth- mische Brillanz die Solistin des Abends, Janine Andrade, eine interessante geige- rische Erscheinung, den Hörern vermittelte. Als nach kurzen Eingangstakten der Tutti die Künstlerin mit sehr energischem Zugriff das erste markante Thema erklingen ließ und mit fast männlicher Kraft den Allegro- satz entwickelte, zeigte sie neben der durch- LCulturnachrichten 2423 Busch, dem die Stadt Mannheim vor Monaten die Stelle des Cbefdirigenten des Nationaltheaters angetragen hatte, wird vor- Aussichtlich bis Ende Oktober als Gast an der Staatsoper Wien dirigieren. Er hat dort be- reits eine glanzvolle Aufführung der„Meister- singer“ herausgebracht und will nun noch— neben einem philharmonischen Konzert Verdis Othello“, Mozarts„Die Hochzeit des Figaro“ und Wagners„Lohengrin“ leiten. Sch. „Bel ami“, die wohl bekannteste Novelle Maupassants, soll nun auch als Operette her- auskommen: der Komponist Theo Mackeben will die Partitur so rechtzeitig fertig haben, daß das Stück(dessen Handlungsablauf angeb- lich mit dem gleichnamigen Film nichts gemein at) noch zu Silvester dieses Jahres heraus- gebracht werden kann. Orson Welles hat, wie aus Hamburg berich- tet wird, mit der Hamburger Neo-Film-Pro- duktion einen Vertrag für drei Filme abge- ſchlossen, von denen zwei völlig und einer teil- Weise in westdeutschen Ateliers gedreht wer- den sollen. In allen drei Filmen wird Orson Welles die Funktionen des Drehbuchautors, des Rgisseurs und des Hauptdarstellers sebst über- nehmen. Das Manuskript für den ersten Film „Die schwarze Tulpe“ liegt bereits vor. Mit den Aufnahmen Soll Anfang Dezember begon- nen werden. Welles verpflichtete sich vertrag- ch, kür diese drei Filme Künstler von inter- alem Ruf zu verpflichten und sie in jeder Weise der gegenwärtigen deutschen Filmpro- duktion überlegen und damit für den Welt- markt geeignet zu gestalten. Sie werden in zwei Fassungen, deutsch und amerikanisch, are. G. hinunter. Schließlich seinen Freund laufen und rief: alles.“ Bescheid über alles. und verwalkte seine Frau im Zimmer. mir das sagen können. Der Mann ergriff das Vorlegemesser und die Gabel und rannte die Straße nter dem wogenden Wolken zug. Laß mich den Flug meiner Hoffnungen fliegen im flutenden Licht, Jagender Motor mein schlagendes Herz, Wolken und wehender Wind, Glocken und flüsternde Stimmen, die fern und verworren 5 Und, wie ein Segel im Sturm, dein at mendes Angesicht Wie ein Segel im Sturm, wie ein trotziger Turm, Wie ein Möwenffug Deine geliebte Stirn und dein Haar und deine Wimpern und dein 5 Schwe Frau: kloth; Gläubiges Auge, dein Glaube, dein gläubiges Nahesein Unter dem wogenden Wolkenzug Johann Schuh 1 sah er von weitem „Bloß ein Bein, mein Freund. Das ist „Er ist „Mein Gott“, sagte der andere. tatsächlich verrückt.“ „Die Gans, die ich dir heute morgen Ei 1 8 5 1„Eine Gans“, rief er. N ler noch als 88. 8 e e Dann übergab er den Vogel seiner 0. ed Ae Frau. mehr. Erschöpft kehrte er nach Hause und zu seiner Frau zurück. Wieder mal aß er Brot und Käse. Nach diesem frugalen Mahl trank er wieder Reisschnaps. Beim Trinken begann ihm nach und nach die Wahrheit zu dämmern, wie es durch den Alkohol so geht. Als er sehr getrunken hatte, wußte er Er erhob sich ruhig „Wenn dein Liebhaber jeden Tag Gans haben muß“, sagte er,„dann hättest du Morgen werde ich 2 wei bringen. Du mußt nämlich wissen. daß ab und zu ich selbst auch mal Hunger habe.“ Autorisierte Uebersetzung aus dem Amerika- nischen von Annemarie Langens. Copyright by„Pontes“ Presse- Korrespondenz Berlin- Stuttgart. Neues àus dem 6. Stock Uraufführung in Hildesheim Der Welterfolg, den der Schweizer Alfred Gehri mit seinem in 22 Sprachen übersetzten Volksstück„Aus dem 6. Stock“ davontrug, ließ ihn auf den Gedanken kommen, eine Fortsetzung des Werks zu schreiben. Er nannte sie einfach„Neues aus dem 6. Stock“ und ließ sich die Geschichte von den Leiden und Freuden der kleinen Weg glücklichen Meisterung der vielen(vor- tragsmäßig nicht einmal besonders dank- baren) technischen Knifflichkeiten des Wer- kes starken, mit lebhaftem Temperament verknüpften Musiksinn. Dieser Eindruck blieb auch im weiteren Verlauf bestehen und wurde in dem von volkstümlicher Tanzrhyth- mik 5. getragenen bril- Zeichnung von Ottwil Sieberg Das Konzert PERCY AUE ABECEN 8 0 men von Hons Thomas Copyright by verlag des Drucichauses Tempemor, Berlin chen würden. Er hatte sie unmittelbar nach Sonnenaufgang wachgetrommelt, und sie 38. Fortsetzung . Er zündete Sich eine Zigarette an und 8 aufmerksam auf das Zündholz, das sich n semer Hand krümmte und nieder- annte. Dann zog er den Rauch tief in dle Lungen und blies ihn nachdenklich vor Nach einer Weile beugte er sich 18 hinaus und sah Licht im Zim- ner neben sich.„Schlafen Sie noch nicht, Lisaweta Iwanowna?“ „Nein“, hörte er ihre Stimme. „Es wird aber Zeit! Wir müsse losgefahren. Sie hatten sich nur einen kurzen Augen- blick lang allein gesprochen. John Perci- val war anders heute. Sein Gesicht war hart und gespannt, und seine Augen hat- ten die spöttische Nachlässigkeit verloren, die ihn sonst kennzeichnete. Offensichtlich hatte ihn die Fahrt straffer gemacht. Die Falten in den Augenwinkeln waren braun eingebrannt, nur ihr Grund war weiß ge- blieben. So sah er etwas merkwürdig aus, jünger und älter zugleich. Lisaweta Iwa- nowna sah ihn aufmerksam an. „Ich habe darüber nachgedacht, Lisa- weta“, sagte er, als sie sich trafen,„es ist möglich, daß ich das wieder in Ordnung bringen kann. Es ist sogar wahrscheinlich. Ich werde in zwei Tagen Bescheid darüber haben.“ „Und du gehst dann mit nach London?“ fragte sie gespannt. „Ja“, antwortete er,„ich gehe dann mit nach London. Oder vielleicht fahre ich so- gar voraus“, fügte er geheimnisvoll hiezu. Der Wagen brauste jetzt bergab. John Percival hielt ein halsbrecherisches Tempo, das sie alle schweigen machte und ihnen den Atem nahm. Er fuhr bis dicht an die Kurven heran, an denen der Abhang steil abflel und sich in den Tannen verlor, nahm das Gas weg und riß den Wagen herum. Clark Flush schloß jedesmal die Augen und schlug 81e erst wieder auf. wenn er spürte, n morgen 3 28 sicher.“ Er hörte, wie sie ihre Lampe gehorsam usschaltete. Es wurde dunkel nebenan. Er stand regungslos und rührte sich nicht. 5„Haben Sie mir sonst nichts zu sagen, 25 hörte er ihre Stimme nach einer 8 Lisaweta Iwanowna“, sagte er 1 Wark die Zigarette hinaus. Dann griff est in das Eisengitter und stieg elastisch darum 5 * Von Kronstadt aus fuhren sie über den Predeal-Paß. Der Wagen schraubte sich hoch, durch dichte Wälder, vorbei an tiefen Schluchten, in die Wasserfälle hinab- 5 bten, und brach dann hinunter n die . ische Ebene. Sie waren frühzeitig aufgebrochen. Noch g der Tau schwer auf den Zweigen und unkelnd auf sie berunter John len plötzlich Sorge bekommen daß sie noch Alif 7 5 Bukarest zu spät Lrrel⸗ e f waren nach einem mageren Frühstück festem e Welter „ Hase herumbogen, sahen Sie rasten durch Predeal und verschwan- den in einer grauen Staubwolke. Lange vor Mittag hielten sie bereits in Sinaia. Hier stoppte John Percival, und sie holten das Frühstück nach. Clark Flush studierte die Karte und rechnete. Er maß die Strecke nach Buka- rest und sah John Percival erstaunt an. „Wir haben doch mehr als genug Zeit, Brown“, sagte er dann.„Alle Achtung vor Ihrer Fahrtechnik, aber ich möchte wenig- stens in England begraben werden und nicht hier in Rumänien. Wie wäre es, wenn wir etwas behaglicher fahren wollten?“ „Ich habe einen Vorschlag“, sagte John Percival mit einer gleichmütigen Ein- dringlichkeit.„Kennen Sie eigentlich Oel- felder? Nein? Es ist aber sehenswert Wir fahren über Campina und Ploesti. Dicht hinter Sinaia beginnen sie. Wir biegen ab und machen einen kleinen Umweg. Sie sehen es nicht so leicht wieder!“ „Muß das sein, Mister Brown?“ fragte Lisaweta Iwanowna.„Es ist sicher viel Schmutz und Ruß dort, und es sieht scheußlich aus. Ich hasse diese Industrie- landschaften!“ „Mir läge aber daran, Lisaweta Iwa- nowna“, sagte John Percival,„Was meinen Sie, Flush?“ 5 „Mir ist es Sleich, Brown. Wenn es interessant ist 40 „Es ist interessant, Flush. 5 „Schön, meinetwegen“, sagte Lisaweta Iwanowna.„fahren wir!“ 5 Sie ließen die Wälder hinter sich und bogen links ab in die Ebene. 5 John Percival studierte die Karte Seine Augen spähten scharf auf die Wegweiser, an denen sie vorüber fuhren. Als sie um 10 plötz- waren über alles Lob erhaben: — Leute aus dem Dachgeschoß jenes Hauses auf dem Pariser Montmatre weiterentwik⸗ keln. Der alte Buchhalter Hochepot schreibt noch immer„Volksromane“ und sogar ein Drama in Versen, das— Gott soll uns be- Wahren! Die kleine Edvige hat inzwischen ein Kind bekommen. Alle wissen es, daß ihr Mann nicht der Vater ist(vom ersten Stück her auch die Zuschauer), nichts. Als er es schließlich erfährt, Will er mit einer anderen Mieterin des 6. Stocks auf und davon. Aber rechtzeitig stirbt das Kind, und genau so prompt kündigt sich ein neues an und läßt alles in einen Tauf- akt voll eitel Wonne einmünden. irgendwo angenommen vyird. nur er selber ahnt Das Stück ist nicht besser und nicht schlechter als das erste— doch es fehlt hm die Originalität des ersten. links ein Zimmer, rechts ein Zimmer, in der Mitte das Treppenhaus mit den klatsch süchtigen Mischung von Derbheit und Rührseligkeit Die Szene ist dieselbe, die Frauen ist dieselbe, die Personen sind dieselben bis auf ein Fhepaar; das in einer Parallel- handlung ein Stückchen Kriminalität in das Milieu fügt mit Erpressung und der vom Autor des Uebeltäters durch zwei Polizeikommis- sare. Im Stadttheater Hildesheim, dem die Uraufführung des unter der Leitung von Walter Bison mit Freude an der Volkstümlichkeit der gutge- sehenen Gestalten gespielt. unterhielt sich ausgezeichnet und quittierte die Weisheiten des Weidlich ausgekosteten Verhaftung Stückes zufiel, wurde Das Publikum Autors abwechselnd mit verständnisinnigem Schmunzeln oder Beifall bei offener Szene. Dr. G. Weise a 8 Händel, Dvorak, Berlio!m Z weites Akademiekonzert mit Janine Andrade als Solistin lanten Finalsatz womöglich noch gesteigert. Die offenbar sehr selbstbewußte Geigerin handhabt den Bogen mit weit ausholender Armbewegung wie ein Fechter das Florett und ging dem Werk mit unsentimentaler Herbheit zu Leibe. Ihrer solistischen Bravour gaben Prof. Szenkar und die Musiker die wohlausgearbeitete orchestrale Grundierung, und die Zuhörer zeigten sich von der Be- gegnung mit der in Mannheim bisher un- bekannt gebliebenen Solistin sehr angetan. Als großartigen Abschluß dann noch Berlioz„Phantastische Sin- fonie“, jenes wahrhaft monströse Werk, das, einst heftig umstritten, uns heute keinen Kchrecken mehr einjagt, bei aller Pracht der Machart eher ein wenig outriert Wirkt. Es umfaßt„fünf Episoden aus dem Leben eines Künstlers“, der im Opium- rausch seltsame Visionen hat. Die großen Stimmungskontraste dieser reinen IIlu- strationsmusik, die Schilderung dämonischer und orgiastischer Vorstellungen verlangen einen von elementaren Temperamentskräf- ten beschwingten Gestalter und starke, die restlose geistige Beherrschung der Materie voraussetzende Impulse. Solche Dinge liegen Professor Szenkar ganz besonders. Die Einleitung zum ersten Satz behandelte er liebevoll und zärtlich, in den beiden Mittelsätzen wurde die Naturstimmung „Auf dem Lande“ ebenso eindringlich ge- troffen wie die parfümierte Atmosphäre der Ballszene. Die Vision der Hinrichtung und der grimassierende Hexensabbath atmeten alle Schauer finsterer Dämonie. Bildhaftigkeit und Plastik des Vortrages eine stür- misch anerkannte faszinierende Glanz- leistung des Nationaltheater-Orchesters und der verblüffenden Suggestivität nach- schöpferischen Vermögens Eugen Szenkars! C. O. E. Jahren nach dem Kriege schon wieder mal in Nord- und Südamerika. tene Oesterreich, Holland, Skandinavien, in Schweiz, (seinen hundertsten Tanzabend seit 196 er dieser Tage in Heilbronn). Im April gangenen Jahres trat er auch in Man und dann in Heidelberg auf, wo er wieder mit einem neuen Programm gemacht hat. Sein Name zieht immer der ein großes Publikum an, das er; heute noch mit seinem eminenten schen Können begeistert. bergs offenbart sich freilich jetzt in; ren Formen als etwa vor fünfzehn zwanzig Jahren: Kreutzberg tanzt lich verhaltener, intensiver noch in jeder Bewegung, ihrem Ausdrucksgehalt bis ins Letate gelotet und durchgearbeitet wird. Wirkt zufällig, selbstverständlich und steht in einem schlossenen Ganzen, in dem sie nicht dürfte. kennt den Intellekt, mit dem eine ung fruchtbare künstlerische Phantasie digt und gestaltet wird. len Einfälle Kreutzbergs in außer-t. Characteristiques Printemps— LA 05 unheimlich anrührende surre austgce Harald Kreufzberg Gastspiel in Heidelberg Harald Kreutzberg hat in den Wel in Italien und Ungarn ga die Dieser tänzerische Genius Harald R 2 sparsamer, dafür aber; jede Nuance kommt verfas teten Daran spürt man die Reife Mitunter freilich wurzeln die ort schen Komponenten: die„Trois M Souvenir)“ sind bezaubernde und 2 und Traumvisionen, ihre Wirkung beziehen sie, streng genommen, doch“ aus den Requisiten als aus tänz Gestik; aus dem Bilderrahmen et sich in die Sense des Totenmannes wandeln läßt, aus dem roten Band, 0e der Liebhaber, nachdem er sich erdolch aus dem Kostüm in der Nähe des He zieht. Daneben aber stehen bei ihm rein tänzerische Höhepunkte wie; Engel Luzifer“, diese in grau-schys Slitzerndem Kostüm auftretende, fast g= überschlanke Gestalt, die noch ein Gen Gottes ist, im Innern aber doch rebelliert und die Krone des Fin sich béegehrt. Auch der„Tango 0 nacht“, in einfachem Anzug getan ebenso wie das biedermeierlich „Vor ihrem Fenster“ und der„Jüng einen Liebesroman liest“, ganz aus wegung geschaffen. Mit einem gels den. W liebenswürdig causierenden Humor dlie Tai Kreutzberg auch seine drei Bilderbuch auszustatten, die als Schlußsteine Programms, aus dem hier nur einige a spiele herausgegriffen sind, vom recht aht reich in der Heidelberger Stadthalle es Rommi nenen Publikum freudig aufgenon wurden. 1 Wie schon seit vielen Jahren, beg auch dieses Mal Friedrich Wileke gefeierten Tänzer am Flügel— mi Kompositionen sowie mit Musikstü Schumann, Grieg, Albeniz, Schubert win, Vivaldi, Poulenc, Reinitzer und J Strauß, die er geschickt und ohne willkürlich Form und Geist zu verwarg den Visionen Harald Kreutzbergs en zander 50 DR. „Märkische Argonautenfahrt“, das Werk der am 23. Juli gestorbenen Elisabeth Langgässer, ist soeben im Verlag Hamburg erschienen. Das We Rio d dert das Schicksal von Menschen, die in Hanisch. sommer 1945 nach der Eroberung von Dutra auf den gleichen Straßen einem gemel O! Ziel zustreben. Ueber ihrem äußeren 80 steht die Frage ihrer innersten mens Existenz. 0 Brasilie lich einen künstlichen Wald vor sich. Dicht nebeneinander stand Bohrturm an Bohr- turm. Schornsteine rauchten, und ein schar- fer, beißender Geruch lag in der Luft. Lisaweta Iwancwna verzog das Gesicht und hielt sich das Taschentuch an die Nase. „Es ist widerlich!“ „Es ist Oel, Lisaweta Iwanowna“, sagte John Percival, ‚und wir fahren im Augen- blick bis Bukarest damit.“ „Aber läßt es sich denn nicht gewinnen?“ „Ich glaube nicht, Lagen IwWwanowna!“ John Percival fuhr jetzt auf einem har- ten, zerrissenen Landweg dahin. Der Wa- gen warf sie in Stößen hin und ber, und sie hatten Mühe, sich zu halten. John Per- cival lächelte vor sich hin, aber er hielt scharf Ausschau. Sie kamen von neuem in den Wald, der ziemlich steil anstieg und in einem freien Platz endete, von dem aus man einen weiten Blick über das Land hatte. Am Rande dieses Plateaus stand ein weißes Schlößchen, das durch hohe Eisen- gitter abgeschlossen war. Es lag verwun- schen und etwas verfallen da, inmitten eines Parkes, der längst über die Wege anders gewuchert war, und schien unbewohat zu sein. Lisaweta Iwanowna geflel es. Sie stieg aus und betrachtete es aufmerksam. „Das wäre ein Alterssitz, Mister Flush“, sagte sie lachend,„wie finden Sie das?“ John Percival war an den Rand getre- ten und sah hinab in die Ebene. Weit un- ter ihnen liefen einige Reihen von Bohr- türmen strahlenförmig auf den Hügel zu und brachen plötzlich Ab. Er sah auf die Karte und klappte sie befriedigt zusammen „Könnte Sie das reizen, Mister Brown?“ ragte Lisaweta Twanowna und wies auf das Schlößchen. ER 1 es eien interest ung ver- 5 suchte, die Eisenpforte zu öffnen. gab nicht nach.. „Das reizt mich sehr, Lisawet nowna“, sagte er ernst und überzel Sie fuhren auf der anderen 8 Hügels bergab. Der Wald brach) ab. Sie kamen wieder in die Fbe Horizont wuchsen die Bohrtürme Höhe. John Percival hielt auf sie sah besorgt auf den Oelmesser am turenbrett und wies auf einige Hol ken in der Ferne. „Vielleicht bekommen wir dor Reserveöl“, sagte er und beschleun Tempo. Die Türme standen jetzt galt Sli rechts und links zu beiden Seiten Si ges, aber sie schienen verlassen, 8 ten auf die Baracken zu, aber 4 regte sich nichts. John Pereival samte die Fahrt und hielt dicht vd Drahtzaun. „Ich will einmal nachsehen“, 84% „ich bin gleich zurück!“ 5 Er sprang aus dem Wagen, über den Zaun und ging auf die der Baracken zu. Lisaweta Iwan erstaunt, daß er sich die Autobri das Gesicht schob, aber sie sud nach Erklärungen, denn sie fand di schaft unsympathisch und scheufl John Percival sah vorsichtig d Fenster, Dann ging er auf eine öffnete sie und verschwand. Es eine beträchtliche Weile. Als er herauskam, begleiteten ihn drei in hohen Schnürstiefeln und grobes den. Sie kamen gemeinsam auf del zu. Als sie die Frau sahen, rückte ihren Gürteln und schlossen die f gen. John Percival trug einen in der Hand. Er hatte die B abgesetzt und schlenkerte sie lus die. 5.