K Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, 8 8 5 i 50/ Nr.. Frits v. schilling. Druck: hann: Gesehifes stellen: heimer Großaruckerel. Redaktlon: Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Tel. 187 politik! 5 3 3 5 N Hockenheim, Rathausstraße 12 Wirtschaft: F. O. Weber; euilleton: 1„ f 1 W. Gilles; Lokales: Dr. F. W. Koch, Weinheim. F 15 535. M. Eberhardt; Weirheim: C. Serr; Heidelbergs, Rohrbacher sr; schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 ickt det Frau: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- Bezugspreis: Monatl. DR 2,80 zuz. DM, 4 1 den Akloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; chef Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. zeiten vom Dienst: 0. Gentner. Tel. 4 41 51-53. DM„54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug erzeihlid a Sn Allg. 5 8 0 DBI 4.- einschl. Porto. Bei Abholung im gerade d gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. g M 2.80 9 1 Mannheim. Bezirkssparkasse wein⸗ 5 8 8 5 1„ 5 % A beim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, V 25 505 vudwigshafen am Rhein Nr. 267 43. 85 8 Zur Zeit gilt beine ei langte Ma Kkripte über- U— Bei Nichterscheinen infolge hö g Für unver 8 nus P bh 2 afkenez nimmt der verlag keinerlei Gewähr nd Angige eitung A SS un ST A 2 Gewalt besteht kein Anspruch auß u. eine die Rückerstattung des Bezugspreises sie stellt tt Vor. 2u 8 881 Jahrgang/ Nr. 248/ Einzelpreis 0, 185 DN Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 24. Oktober 1950 N U tänden? F eien, nich Ilg P. 2 1 lee en Tevens Rompromi vorschlag zu ert 0 5 bl ane Fleven f g zum eldigungsproblem ndert Sg. 80 nir den f Europäische Armee— aber keine deutschen Truppeneinheiten Debatte in der National versammlung beginnt heute mit zal 5 ualen n Paris.(U) Die französische Regierung sprach sich am Montag offiziell gegen den über die Frage der Aufrüstung Deutsch- Sterbes Vorschlag einer Aufstellung westdeutscher Militäreinheiten aus und befürwortete statt lands getroffen. Phillips soll in der Co- Augen] dessen die Schaffung einer europäischen Armee unter der direkten Kontrolle eines misco-Konferenz in Paris am Sonntag ge- Geburt europäischen Verteidigungsministers. sagt haben:„weder die britische Regierung rt se 4 5 1 5 1 sind sich ü j 0 hen Das kranzösische Kabinett hat sich über bewaffnung Westdeutschlands verhindern 1 155 1955 n 95. An mein? G dsatz geeinigt. Der f 381885 3. f 2580 Aufrüstung Deutschlands im klaren. Es 8 lesen Grundsatz geeinigt. Der französische wolle und wirklich die Wiedervereinigung b. 5 1. rn und i r asident R P1 ird di j 353555 5 ist ein tragischer Zwiespalt— es geht um en ih Ministerpräsident Rene even wir 1 und nicht die Sowijetisierung Deutschlands g 1 f 2 Wei 0 N ihr Ig 175 Heu hmitt in der Natio- wii 2 5 1 die Wahl zwischen zwei Uebeln.“ In Lon- di Beschlüsse heute nachmittag in der Natio wünsche, sie ihren Willen dadurch beweis 3 1 8 i r die an 2 1 1 Rah mer Erklä⸗ 5 1 i f 5„ don wird nunmehr darauf hingewiesen, nen, den] Halversammlung im Rahmen einer Erklä- sen könne, daß sie allgemeine Wahlen in 8. a 5 nen, den über die Politik seiner Regierung vor- g, 5 5 f a daß Außenminister Bevin mit voller Unter- rung über die 1 8 8¹ 8 ganz Deutschland unter internationaler 511 18 3 hagen, sobald die Frasge der Wiederauf- Kontrolle zulasse. Der sowietische Ein. stützung der britischen Regierung während st: der N is Deutschland Debatte steht 1. 0 3 5 der New Lorker Atlantik- Konferenz dem nt rüstung Deutschlands zur Debatte steht. schüchterungsversuch, der in der Moskauer Vorschlag zur Einbeziehung deutscher Kon- Ile Men Der französische Verteidigungsminister Note über die Unannehmbarkeit einer west- tingente in ein Heer der Atlantikpaktstaa- oth bel qules Moch wird die Beschlüsse auf der deutschen Aufrüstung für die Sowjetunion 1 die erforderlichen Sicherungen 5 1 8 81 5 5 5 5 g 05. 5 herunge scharen Konferenz der Verteidigungsminister der zum Ausdruck kommt. hat in Pariser sozia gesetzt, zustimmte. JVordatlantikpaktstaaten in Washington ver- treten. Einzelheiten des französischen Plans end offiziell noch nicht bekanntgegeben orden. Er ist im Verlauf von zwei Kabi- gettssitzungen nach ausgedehnten Debatten angenommen worden. Dabei soll Außenmi- aister Robert Schuman die Ansicht ver- teten haben, daß deutsche Truppeneinhei- en in die europäische Armee einbezogen erden sollten. Verteidigungsminister Jules Moch und die anderen sozialistischen Mi- ster sollen sich einer deutschen Piederaufrüstung in jeder Form idersetzt haben. Unser Pariser Korrespondent telefoniert ns hierzu: Der Plan der Regierung fußt angeblich auf dem Grundgedanken der Montanunion und den Vorschlä- gen Churchills im Straßburger Europarat. Die Bewaffnung Deutschlands soll im Rah- men eines europäischen Heeres erst dann erkolgen, wenn die Bundesrepublik wirt- chaktlich und politisch in den westeéuro- päischen Bund eingegliedert ist. Schuman hat vorgeschlagen, eine europäische Wehr- macht aus den Truppen Frankreichs, Eng- lands, Westdeutschlands, Italiens und der Beneluxstaaten zusammenzustellen. Der französische Vorschlag(erst wirtschaftliche tellung 0 d politische und dann militärische Eini- r die Kung Europas) lälzt Vielleicht Verteidigungs- us mir nister Moch die Mögllenkeit eines Korn- rwünschemisses offen nämlich gleichzeitige wirt- 5 Maktliche, politische und militärische Maß- id zwar Georg K Fstellung h den 9, vereitelt daß sie glich für 10f steht, n um H jelmehr Organisz m wiede m ahmen. i Im Gegensatz zu gewissen Pressemel- n mehr fangen haben sich bei der Ausarbeitung des französischen Plans keine Unstimmig- leiten zwischen den Ministern ergeben. Die Beschlußfassung erfolgte einstimmig. Die politischen Kreise in Paris sind sich da- nber klar, daß Moch einen schweren Stand- hunkt haben wird. Es ist zu befürch⸗ en, schreibt der Kommentator des„Com- Abet dag auch dieses Mal wieder die fran- eische Logik gegenüber dem amerikani- ö chen Realismus im Nachteil sein wird. eundete, rzichten e seines hen, Klee bältschern h hörte Die Presse he; der Sen let in Dr. Prager Veröffentlichung Paris keinen großen Eindruck ge- macht. Man merkt die Absicht und man fat verstimmt. Die russische Absicht, durch ie Prager Vorschläge die Stimmung des K 1 kenebsischen Parlaments zu beeinklussen stellte d den Pariser Kommunisten schlagkräf- . fünlt e Argumente zu liefern. ist zu durch- das fell te, Die allgemeine Ansicht geht dahin, Tat 4 ab, wenn die Sowjetunion die Wieder- mken 8d pPtstadteſ 90 abe beulscher Beobachter für den ae Anislerausschuß des Europarates thüllte. ächst der Volef selbrett Haltu r Mann n der. ert und i Liban 1 herü feraldire 1 immer erklärt i850 o London.(Up) von maßgebender Seite Har zu erfahren, daß die deutsche Bundes- publik eingeladen werden wird, zu der im en Monat in Rom stattfindenden Ta- 5 des Minister ausschusses des üroparates einen Beobachter zu ent- genden. Dieser Beobachter werde jedoch ng e kein Stimmrecht besitzen. Mon. 20 5 Prag. iz Der stellvertretende sowjetische Fnmssterpräsident Molotow ist wieder von 15 nach Moskau abgeflogen, nachdem er an 1 2 Außenministertagung der Ostblockstaaten lenommen hatte. 9 0 Aviv. Der israelische Justizminister Aedente Rosen teilte dem israelischen Prä- nigeiter Chaim Weizman mit, er habe Schwie- 5 0 bei der Bildung einer neuen Koali- 0 lelen bis rung. Wie informierte Kreise mit- len, beauftragte Weizman den Justizminister, e Bemühungen zur Reglerungsbildung bis rgen fortzusetzen. uon de Janeiro. Weil Brasilien bei der Ab- 155 Ang über die Neubesetzung eines freien es im UNO- Sicherheitsrat nicht für sondern für die Türkei stimmte, hat die Vereinbarung über die Errich- S arabischen Lehrstuhls an der Uni- von Rio de Janeiro für nichtig 1 on, be⸗ Aegypten bung eine keteltät ommt u hre 5 ch gts men. Die bisher größte Rauschgift- Ii auch aktäre Deutsch! 8 iges- eim schlands wurde von der deutschen ie 9 malpolizei in Zusammenarbeit mit dem it 191 nntantschen CIC aufgedeckt. Die Bremer vohl, en znelpollzei teilte mit, daß in der Affäre er zu err dköpfiger internationaler Rauschgifthänd- ken. Len 19 2005 verwickelt ist, in dessen Besitz sich ektor u pert Gramm Morphium mit einem Gesamt- ein Ain ae ven mehr als 500 000 DIL befunden haben hlürten bezlelbeamte der Kriminalpolizei er- Preysuif der d laß dieser Fang bisher einmalig in schichte der Kriminalpolizei sei. UP/ dpa und Genosse Ernst Schmidt KP Essen)“. listischen Kreisen anscheinend einigen Eindruck gemacht. Der Ausspruch Mochs „Ich bin der Minister der französischen Auf- rüstung, nicht der deutschen“, ist jeden- Falls als direkte Reaktion dieser Note aus- zulegen. Großbritanniens Meinung unverändert London.(dpa-R¹UTERN) Das britische Außenministerium erklärte, daß Großbbri- tannien weiterhin für eine Beteiligung der Deutschen Bundesrepublik an der Verteidi- gung Westeuropas eintritt. Diese Stellung- nahme erfolgte, nachdem der Generalsekre- tär der Labour-Party Morgan Phillips am Wochenende erklärt hatte. die britische Regierung habe noch keine Entscheidung Die letzle Phase des „Unermüdliche Arbeit am Aufbau einer friedlichen Welt“ London.(dpa-REUTERH In einer Er- klärung zum UNO-Tag, der heute in der ganzen Welt gefeiert wird, forderte der INO- Generalsekretär Trygve Lie uner- mücdliche Arbeit am Aufbau einer fried- lichen Welt. „Die Zukunft der gesamten Menschheit, aller Kulturen und aller Zivilisationen steht auf dem Spiel“, heißt es in Lies Erkärung „Wenn wir Erfolg haben, bieten sich unbe- grenzte Möglichkeiten für das Wohlergehen der Menschheit. Wenn wir scheitern, wird es kür uns alle keine lebenswerte Zukunft mehr geben“. koreanischen Krieges Jeder organisierte Widerstand hat aufgehört Tokio.(UP) Mit dem unaufhaltsamen Vordringen südkoreanischer Verbände in Richtung auf die mandschurische Grenze und der Gefangennahme von 26 000 Kom- munisten innerhalb der letzten 24 Stunden, geht der Koreakrieg in seine letzte Phase. Jeder organisierte Widerstand ist zusam- mensebrochen. Die restlichen 35 000 nord- koreanische Soldaten befinden sich in über- stürzter Flucht nach Norden, mit sechs süd- koreanischen Divisionen dicht auf den Fersen. Eine Marschspitze der Südkoreaner ist in die frühere provisorische Hauptstadt Hut- schon eingedrungen und hat ihren Vor- marsch nach Norden weiter fortgesetzt. Nach Meldungen amerikanischer Aufklärungs- klieger steht ein südkoreanischer Verband nördlich von Huitschon etwa 80 Kilometer unterhalb der mandschurischen Grenze. Auf dem äußersten östlichen Flügel sind„Vor- ausabteilungen der südkoreanischen„Haupt- stadtdivision“ nach Einnahme der wichtigen Stadt Puktschong unweit der Ostküste nach Norden bis über die Stadt TSchOr!i vorgestoßgen und befinden sich nur etwa 100 Kilometer von der Grenze der Mandschurei. Hanoi ist auf das Schlimmste gefaßt Paris.(dpa) In Indochina ist der Krieg an allen Fronten heftig entbrannt. Die spärlichen, von der Militärzensur gesiebten Nachrichten aus Indochina lassen erkennen, daß die Vietminh-Truppen eine große Zangenbewegung gegen das Delta des Roten Flusses angesetzt haben. Die Auf- ständischen drücken mit aller Kraft auf die französischen Regimenter, deren Absetz- DGB enthüllt Zer bewegung von den nordtonkinesischen Grenzgebirgen anscheinend noch im Gange ist. Auch von Süden her, aus Nord-Annam, operieren Vietminh- Bataillons gegen das Delta des Roten Flusses, das die Ernäh- rungsbasis nordindochinas bildet. In Hanoi, der Hauptstadt Tonkins, macht man sich auf das schlimmste gefaßt. Zur Zeit werden Listen für die Evakuferung der französischen Bevölkerung aufgestellt. Die Bahn- und Stragenverbindung zwischen Hanoi und dem östlich gelegenen Hafen Haiphong wird durch Sabotageakte jeder Art dauernd unterbrochen. Auch in Co- cehinchina, dem südlichsten der drei Staaten Vietnams, ist die Guerillatätigkeit nach langer Ruhepause jetzt schlagartig auf- gelebt. Mit diesen Aktionen wollen die Aufständischen offensichtlich weitere fran- zösische Kräfte binden, um sie vor der kommenden Schlacht um das Delta des Ro- ten Flusses fernzuhalten. Der Fall Pontecorvo London.(UP) Der britische Versorgungs- minister G. R. Strauss erklärte auf die An- frage eines konservativen Parlamentsmit- glied, er könne sich im Augenblick nicht für die„Loyalität“ des vermißten Atomwissen- schaftlers Pr. Pontecorvo verbürgen. Im- merhin solle man noch einige Tage verstrei- chen lassen und abwarten, was geschehe. Der Minister erklärte weiter, obwohl Pon- tecorvo keinen direkten Zutritt zu den wichtigsten Atomforschungen gehabt habe, könne er doch auf seinem begrenzten For- schungsgebiet manche für den„Feind“ nütz- liche Informationen geben. sekzungsversuche der Kommunisten in Westdeutschland Düsseldorf.(dpa) In einem am Montag veröffentlichten Weißbuch enthüllt der Deutsche Gewerkschaftsbund an Hand von Dokumenten und Berichten den Versuch der KPD, die Gewerkschaften in der Bun- desrepublik unter ihren Einfluß zu bekom- men. Der DB bezeichnet das Weißbuch als den„Start zu einer großangelegten Auf- klärungswelle der Gewerkschaften“. Das Weißbuch enthält u. a. ein Rund- schreiben des KPD- Vorstandes. nach dem möglichst viele gewerkschaftliche Funktio- nen und Positionen durch KPD- Mitglieder besetzt werden sollen,„damit wir die Ge- Werkschaften in unserem fortschrittlichen Sinne entwickeln können“. Der kommu- mistische FDGB der Sowijetzonenrepublik habe im Juli d. J. zwei leitende Funktio- näre, Ferdinand Geißler und Max Besen- reuther nach Offenbach geschickt, um mit dem KPD- Vorstand die„nächsten Schritte für eine bolschewistische Infiltration der Gewerkschaften zu besprechen.“ Von der Kommission Metall der KPD liegt eine Aufforderung an kommunistische Gewerkschaftler vor, möglichst viele KPD. Mitglieder in Büros und solche Stellungen zu bringen, die ihnen Nachtarbeit ermög- lichen(Pförtner, Heizer) und dadurch Zu- gang zu den Büros nach Dienstschluß ver- schaffen. Ferner veröffentlicht der DGB einen Brief der Sowjetzonen-Industriegewerk- schaft Bergbau an den KPD- Vorstand in Düsseldorf. Darin heißt es: feste Ver- bindungsmänner der IG-Bergbau im Ruhr- gebiet sind Genosse Zabel(KP Dortmund) Besonders aktiv ist der FDGB mit Ein- jadungen an Gewerkschaftler aus dem Bun- desgebiet, denen nach dem Beweismaterial des DGB bei Paßschwierigkeiten empfohlen wird, über die Grüne Grenze zu gehen. Die Reisekosten trägt der FDGB, der auch die Volkspolizei verständigt hat, damit„in einem solchen Falle keine Schwierigkeiten entstehen“. Ferner enthält das Weißbuch Tatsachenmaterial über die Gewerkschaf. ten in den Volksdemokratien. Im zweiten Teil des Weißbuches, das dem Bundespräsidenten, der Bundesregierung, dem Bundesparlament, der alliierten Hohen Kommission und den freien Gewerkschaften im Ausland zuging. wird die Bundesregie- rung aufgefordert. bei der Beseitigung staatsfeindlicher Elemente auch die Perso- nen zu erfassen, die auf Grund ihrer Ver- gangenheit nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie unbedingt zum demokratischen Staat stehen werden. DGB ruft zum Kriegsgefangenen- protest auf Düsseldorf.(dpa) Der DGB-Vorstand hat seine Organisationen aufgerufen, am 26. Ok- tober an dem öffentlichen Protest gegen das völkerrechtswidrige Festhalten deutscher Kriegsgefangener und Verschleppter teilzu- nehmen. Der DGB- Vorstand nennt das Zu- rückhalten tausender Deutscher— beson- ders in der Sowjetunion— einen schweren Schlag gegen die Menschlichkeit und das Völkerrecht. Diese Tatsache könne auch nicht durch Erklärungen der Sowjetunion verschleiert werden. Der DGB fordert alle Regierungen und die UNO auf, ihre Bestre- bungen zu verstärken, daß die Kriegsgefan- 5 enen und die Verschleppten in ihre Heimat zurückgeführt werden. Das Bild einer unzerstörten, glücklichen Stadt— Basel und doch sind auch hier die Sorgen zu Hause. Andere Sorgen zwar als die unsrigen, aber doch mit unserem Schicksal irgendwie verbunden. So sagte dieser Tage einer der Sieben Regierungsräte des Kontons Basel-Stadt, Dr. h. c. Wen k, zu einigen deutschen Journalisten, die die Stadt zu Besuck geladen hatte:„Wir wissen, wenn es uns gut geht, daß es uns auf die Dauer nur dunn gut geht, wenn es den anderen besser geht.“ Eine volkswirlsckhaftliene Binsenwahrheit, möchte man sagen, uralt und doch immer wieder fahrlãssig verkannt. In dieser Stadt aber, deren Arme die nahen Grenzen Deutsch- lands und Franfereicks klummerngleich auffangen, deren Straßenbahnen durch drei Lün- der fahren, auf diesem Marktplatz der Völker, der gleichzeitig Drekscheibe an den Ver- cehrswegen Europas und Sammelbecken der Kulturen Deutschlands, Frankreichs und Burgunds ist, klingen diese Worte wie ein Gesetz, das die europùische Lebensfrage auf den einfachsten Nenner bringt. Lang genug waren jetæt die Türen geschlossen und dann nur spaltbreit offen. Es ist höchste Zeit, die Tore wieder weit und breit zu machen, für Menschen und Güter. Für Menschen hauptsächlich, denn je mehr Menschen über die Brücken kin und her gehen, und sich in ihren Städten besuchen und kennenlernen, desto schneller wächst das Ver- stenhen und sinſet die Macht des Ungeists und der Enge, der Europa so unermeßlichen Schaden brachte.— So fanden wir es auch ganz natürlich, daß mit uns die Verkehrsfach- leute geladen waren, die modernen Wegbereiter des Wanderns, Auch waren Wir, neben- bei gesagt, etwa stolz in der Erkenntnis, wieder„Speckseite“ zu sein, nach der man mit der Wurst wirft. Zeugt dies doch von der Anerkennung, die die Nachbarn unserer Tat- ſeraft und unserem Wiedergesunden zollen.— Wir sahen uns neidlos in einer fleißigen, reichen ins Jahrhunderten organisch gewachsenen— und durch ebenso viel Vernunft Als glückliche Umstände erhaltenen Stadt um. Auch für uns gilt ja, daß es dem Nach- ban besser gehen soll, damit es uns gut gehen kann, So wurde uns Basel mit seinen jun stromuberspannenden Brücken— deren„Mittlere“ mit dem Münster unser Bild zeigt beredtes Symbol europdischer Notwendigkeit— und Möglichkeit. Heule erklingt die Berliner Freiheitsglocke 3,5 Millionen Unterschriften für den„Kreuzzug der Freiheit“ Ministerialdirektoren Dr. Blankenhorn und von Herwarth und Bundespressechef Dr. Frankfurt.(dpa) Der ehemalige ameri- kanische Militärgouverneur General Lucius D. Clay traf am Montagnachmittag zu Brand. seinem Deutschlandbesuch auf dem Frank- Furter Rhein-Main- Flughafen ein. Der stell- Weitere Tariferhöhungen vertretende amerikanische Hohe Kommissar General Hays und einige der früheren Mit- Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Deutsche arbeiter Clays begrüßten ihn. Den zahl- reichen in- und ausländischen Korrespon- denten sagte Clay, die Aktion„Kreuzzug für die Freiheit“, deren Leiter er ist, sei eine„Luftbrücke des Geistes“. Sie solle fortgesezt werden, bis die falsche Ideologie des Kommunismus nicht mehr existiert. Mit dem Flugzeug, das General Clay zu seinem dreitätigen Besuch nach Deutschland brachte, kamen rund 3,5 Millionen Unter- schriften von amerikanischen Bürgern aus allen Staaten der USA, die sich zu dem „Kreuzzug für die Freiheit“ bekennen. Die Unterschriften sollen im Glockenturm des Schöneberger Rathauses in Westberlin ein- gemauert werden. Clay wird heute zur Einweihung der Freiheitsglocke nach Berlin weiterfliegen. Bundeskanzer Dr. Konrad Adenauer traf am Montagnachmittag in einer Dakota- Maschine in Berlin ein, um heute an dem feierlichen Einläuten der Weltfreiheitsglocke teilzunehmen. In Adenauers Begleitung waren die Bundesminister Dr. Robert Lehr, Jakob Kaiser, Anton Storch, der neue Bun- destagspräsident Dr. Hermann Ehlers, die Serei und Fernverkehrsbetriebe. Angestelltengewerkschaft und die Industrie- Sewerkschaft Bau, Steine, Erden, haben in der vergangenen Woche mit der Arbeitge- berorganisation einen neuen Gehaltstarif- vertrag für die kaufmännischen und tech- nischen Angestellten der Bauwirtschaft in Württemberg-Baden vereinbart, der für die Organisationsmitglieder Erhöhungen der Monatsgehälter von 15 bis 36 DM vorsieht, Am gleichen Tag fanden Weitere Tarif- verhandlungen über die Erhöhung der An- gestelltengehälter mit den Arbeitgeberver- bänden des Speditions- und Verkehrsgewer- bes Württemberg Baden statt. Nach mehr- stündigen Verhandlungen kam ein Ueber- einkommen zustande, demzufolge den An- Sestellten ab I. Oktober eine monatliche Teuerungszulage in Höhe von 18 bis 25 DM bezahlt wird. Das Abkommen kann erst- mals zum 31. Dezember gekündigt werden. Die Vereinbarung, die noch der Zustim- mung der beiderseitigen Tarifpartner be- darf, hat Gültigkeit für die Spedition, La- Für die Angestellten in den Hafenumschlagebetrie- ben werden in den nächsten Tagen geson-⸗ derte Verhandlungen geführt werden. Beginn des Landtagswahlkampfes Die Landesliste der SPD/ Innenminister Ulrich Spitzenkandidat Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Die„Deutsche Gemeinschaft, Block der Heimatvertriebenen und Ene rechteten“, eröffnete am Wochenende mit einer mäßig besuchten Kundgebung im Landtagsgebäude den Wahlkampf für die bevorstehenden Landtagswahlen. Der Vor- sitz der„Deutschen Gemeinschaft“, die bei den Bundestagswahlen im vergangenen Jahr eine erheb che Stimmenzahl auf sich ver- einigen konnte, ging von Finanzminister a. D. Mattes auf den Vorsitzenden des Landes- verbandes Württemberg der vertriebenen Deutschen, Dr. Karl Möcker, über, der auch die erste Stelle der Landesliste einnimmt. An zweiter Stelle steht Dr. Mattes, gefolgt von dem Vorsitzenden des Landesverbandes Nordbaden des Verbandes vertriebener Deut- schen, Hinning. Auch die SPD gab am Sonntagabend 5 konferenz Ludwigsburg bei den kommenden Landtagswahlen wiederum kandidieren. ihre Landesliste für die kommende Land- tagswahl bekannt, an deren Spitze Innen- minister Fritz Ulrich(Heilbronn) steht. Es folgen: Alex Möller(Karlsruhe), Wirtschafts- minister Dr. Hermann Veit, Alfred Herbig, Flüchtlingsvertreter, Fu Martha Giesemann (Leonberg), Gewerkschaftssekre ir Wilhelm Kleinknecht(Stuttgart), Dr. Erich Nies(Mos- bach), Lena Maurer(Mannheim), Friz Mol- tenbrey(EBlingen), Paul Riegel(Göppingen), Franziska Schmid(Heilbronn), Dr. Hermann Knorr(Heidelberg), Walter Höh(Stuttgart), Roth(Wertheim), Wilhelm Walter Ulm), Karl Klein(Crailsheim), Wilhelm Traub Gacknang), Fritz Töpper(Bruchsah, Hans . Galen) und Franz Hund(Mannheim- and). Auf der Delegierten- Versammlung er- klärte Landesvorsitzender Erwin Schöttle, der kommende Wahlkampf könne nicht an den Konsequenzen der Regierungspolitik auf der Bundesebene vorbeigehen, auch wenn die SPD an der Regierungspolitik auf der Landesebene beteiligt sei. Landtaspräsident Wilhelm Keil! wird auf einstimmigen Wunsch der Spp. Kreis- Während die DVP bereits vor einer Woche ihre Landesliste bekanntgegeben hat, werden die CDU und die KPD voraussichtlich am kommenden Sonntag die endgültigen Ent- scheidungen über ihre Landeswahlvorschläge treffen. MORGEN Dienstag, 24. Oktober 1950/ Nr. Dienstag, 24. Oktober 1950 Die Konferenz von Prag Die Konferenz der Außenminister der Kominform-Länder in Prag war keine Ueberraschung. In gut informierten politi- schen Kreisen scheint man auf eine solche sowjetische Reaktion bereits seit langem Vorbereitet gewesen zu sein. Man wunderte sich auch nicht sonderlich darüber, daß Molotow, der vor kurzem noch in Peking tätig war und auf dessen Wirken im we sentlichen der Korea-RKonflikt zurückgehen dürfte, damit beauftragt wurde, die sowie- tischen Satelliten in Osteuropa„auf Vorder- memmn' zu bringen. Es scheint sich damit eine lang gehegte Vermutung zu bestätigen, daß Molotow nämlich deshalb seinerzeit von den Pflich- ten eines sowjetischen Außenministers entbunden wurde, um ihn für die große Aufgabe freizumachen, dem Ostblock Form und Festigkeit zu geben, die schwachen Stellen der ost-westlichen Front zu begra- digen, um es dem Kreml zu erlauben, auf der inneren Linie“ umso wirkungsvoller den Kampf mit dem Westen aufzunehmen. Der Korea-Konflikt erhält damit für die Politik des Kreml eine ganz neue Bedeu- tung. Für Moskau war das geteilte Korea offensichtlich eine schwache Stelle gegen- über der Westwelt. Es mußte versuchen, Klarheit darüber zu erhalten, wie stark hier der nordkoreanische Satellit und wie Stark der Abwehrwille des Westens war. Da sich Nerdkorea schwach und der Westen entschlossen zeigte, schien es angebracht, Vorläufig ganz auf Korea zu verzichten, eine Möglichkeit, die bei diesem sowie tischen Experiment von vornherein ins Auge gefaßt war. Nun, da diese Konsequenz gezogen wer- den muß, geht es aber dem Kreml darum, die Entwicklung in Korea propagandistisch auszuwerten, die Bedrohung gerade der Satelliten durch einen Angriff der„impe- Kialistischen Westmächte“ an die Wand zu malen, um so das Ziel zu erreichen, das mfolge der Verschiedenartigkeit der Men- talität der Volksdemokratien gefährdet War: die völlige Unterwerfung der Satel- liten unter den ‚Schutz“ der Sowjetunion, die Durchsetzung des Moskauer Befehls, sich mit dem Wiedererscheinen einer deut- schen Wehrmacht in der Ostzone abzufm- den, die politischen Ressentiments gegen die deutsche Ostzonen-Republik endgültig und Völlig fallen zu lassen und eine Gemein- schaft der Abwehr gegen die„westlichen Bedroher des Weltfriedens“ zu bilden. Der Kreml versucht also, die Niederlage in Korea positiv auszuwerten und die Satel- iten durch Einschüchterung völlig in die Tasche zu stecken. Daraus ergeben sich all die Folgerungen Für die. Satelliten, die das Ziel des Molo- tow- Plans, alle Kräfte an Menschen und Material für den Ostblock zu mobilisieren, erst in den Bereich des Möglichen bringen. Die Grenzen zwischen den Satelliten unter- einander und nach der Sowjetunion hin werden für Menschen, Fachleute und Sol- daten, sowie Material abgebaut werden, um 50— als Gegenstück zum Atlantikpakt und Europa-Idee— eine Ost- Union zu schaffen, einen wirtschaftlichen. militärischen und po- litischen Großraum, dessen Zentrale der Kreml in Moskau darstellt und in dem Ost- deutschland eine große Rolle zugedacht ist. Daneben deutet die Tatsache, daß diese Konferenz in Prag abgehalten wurde, da- rauf hin, daß auch an die kommunistischen Parteien in den westlichen Ländern neue Direktiven und Aktionsbefehle ausgegeben Wurden. Prag ist bekanntlich die wichtige Relais-Stelle für die Nachrichten-Linien von Moskau nach Paris, Rom. London, Brüssel, Amsterdam und nicht zuletzt Wien. Eine besondere Bedeutung scheint dabei im gegenwärtigen Augenblick der kommunistischen Partei Frank- reilehs zuzufallen. Frankreich verfügt über die stärkste kommunistische Partei, die gerade jetzt vor der parlamentarischen Erörterung des deutschen Beitrags für die Verteidigung des Westens eine besonders Wichtige Aufgabe hat. Es ist kein Geheim- His, daß der Kreml hofft. in Frankreich noch die Möglichkeit zu haben, den Plan Washingtons zu torpedieren. JJ. Washington zur Prager Resolution Washington.(UP) Beamte des Hußen- ministeriums der Vereinigten Staaten er- klärten, die von der Sowietunion vorge- schlagene Prager Resolution über die Ein- heit Deutschlands sei in ihrer augenblick- ichen Form unbefriedigend. Die Be- amten behaupten, die Sowjets versuchten „die öffentliche Meinung sowohl in Frank- reich als auch in Deutschland zu verwirren“, Beamte des State Department kritisieren an der Resolution der Ostblockstaaten über Deutschland vor allem: 1. Den Vorschlag, daß die sowjetische Besatzungszone und Westdeutschland in einem verfassunggebenden Rat paritätisch vertreten sein sollen. Dazu wird festgestellt, daß diese Forderung schon deshalb unan- nehmbar sei, weil Westdeutschland eine Bevölkerung von 48 Millionen Menschen und die Sowjetzone nur eine solche von 18 Millionen besitzt. 4 2. Die Beamten weisen darauf hin, daß in dem Ostblock-Kommuniqus nicht mit einem einzigen Wort von gesamtdeutschen freien Wahlen die Rede ist, wie sie von den West- mächten als Voraussetzung für die Wieder- Berstellungg der deutschen Einheit immer Wieder gefordert wurden. 3. Diese Beamten erinnern im Zusam- menhang mit der Forderung auf Abzug der Besatzungstruppen daran, daß im Falle der Erfüllung dieser Forderung die sowjetischen Truppen kaum hundert Kilometer von Deutschland entfernt sein würden, während die amerikanischen Truppen fast 5000 Kilo- meter zurück mühen. 7 Das Klima in der CDU Querschnitt durch den Bundesparteitag/ Niemöller ohne Anhängerschaft Von unserem nan Goslar entsandten Redaktionsmitglied E. Schäfer Dicht am Eisernen Vorhang hat die Re- gierungspartei eine Periode ihres organisa- torischen Wachsens abgeschlossen, Daß sie den Schlußakt dieser Entwicklungsetappe in Goslar, nur wenige Kilometer von der De- markationslinie entfernt, vollzogen hat, ist zugleich Demonstration und Programm. Mit der Konstituierung als Bundespartei(aus- genommen die CSU Bayerns) und der Auf- nahme der ostdeutschen Exil-CDU hat die Partei nicht nur einen Schritt zur Straffung res Funktionsapparates getan. Sie ist auch in ihrer Sprache dem Gleichklang näher- gekommen. Es ist zu erkennen, daß bei aller Wahrung des föderalistischen Partei- körpers das Streben nach einer stärkeren Organisationsspitze durchgebrochen ist. Zwölfhundert Funktionäre waren zur Selbstkritik nach Goslar gekommen. Zu Füßen der steinernen Zeugen einer großen abendländischen Vergangenheit hatten sie sich niedergelassen. Ist es nicht verständ- lich, daß an einem solchen Ort, in dem man auf Schritt und Tritt noch heute den Hauch der Geschichte zu verspüren glaubt, das gedämpfte Pathos ohne Absicht zum Leben erwacht? Und fordert nicht auch die be- drückende Nähe der Zone des Schweigens das anfeuernde Wort geradezu heraus? Das etwa war die Temperatur des Par- teitages der CDU. Wer eine eindringliche und exakte Selbstkritik erwartet hatte, ist enttäuscht worden. Die Deklamation hat das Feld beherrscht. Der Monolog hat die groge Diskussion verdrängt. Die von besorgten CDU- Politikern in der Presse vorsichtig auf- geworfene Frage nach der angeblichen Blutarmut der CDU ist in Goslar nicht pra- zise beantwortet worden. Wohl haben die Repräsentanten der einsamen Parteispitze“ inhaltsschwere Worte gesprochen und wohl War die Neigung, die unter dem Dach der CDU versammelte Potenz offensiv zu aktivieren, erkennbar. Aber die breit angelegte Dis- kussion als Konzentrat der Funktionärser- fahrung und Delegierten-Meinung hat den Kreislauf des betont Prinzipiellen nicht verlassen. Noch einfacher: Die Atmosphäre war nicht elektrisch genug, um Blitze zu erzeugen, die so hell sind, daß man wenig- stens für einen Augenblick alles ganz klar sehen kann. Haupt und Glieder waren sich zu sehr einig. Die Diskussionsredner be- wegten sich meistens im Windschatten der Referenten, anstatt ihre Fregatten coura- giert auf die hohe See zu treiben. So blieb vieles ungesagt. Der Name Heinemann zum Belspiel ist nicht ein einziges Mal gefallen. Wenn man durch die Straßen Goslars geht, sieht man links und rechts die Häuser mit den Butzenscheibenfenstern. Es ist der Ausdruck der inneren und äußeren Stabi- lität einer Zeit, die der Geschichte angehört. Dieser Geist der Beharrung war auf dem Parteitag beinahe körperlich zu spüren. Die Selbstunzufriedenheit und der falsche Stolz auf das Erworbene, die Seßhaftigkeit und der Statuts der Genügksamkeit— 80 etwa sieht die Skala der Kommen- tare aus, die man nicht im Odeon- Saal in Goslar, aber in den mit Spürsinn begabten politischen Zirkeln der Inofflziel- len gehört hat. Der Kompromiß War das ausgesprochene Leitmotiv des Parteitages. Die Angst vor dem„Verlust der Mitte“ war ganz deutlich in der An- spielung auf den inter konfessionellen Frie- den zu erkennen. Dieser Zustand ist ein Geschenk genannt worden. Ein protestanti- scher Gelehrter hat den Ausspruch unter großen Beifall getan, wie überhaupt der Verdacht, die Protestanten seien in der CDU die„Flugblattverteiler der anderen Konfession“ durch den Applaus gerade für die evangelischen Referenten überzeugend entkräftet worden ist. Auch ist sichtbar Britische Besorgnisse in Ostasien Korea-Sieg— ein Pyrrhus-Sieg? Von unserem Kw.- Korrespondenten London. Je mehr sich politische Beobach- ter in London mit der Entwicklung in In- dochina befassen, desto düsterer sehen sie die Lage dort an. Der Sieg der UNO in Korea beginnt nach Meinung besonderer Pessimisten geradezu zu einem Pyrrhus- Steg zu werden. Und das Wort, die Ent- scheidung darüber, ob der Westen in Korea gesiegt habe, werde praktisch erst in Indo- china und damit in Südostasien fallen, trifft meist auf Zustimmung. Nach britischer Ansicht ist das Gebiet von Indochina, Siam, Burma und Malay a auf dem besten Wege zu einem Hexenkessel zu werden, der den Namen des„Balkan Ostasiens“ mit Recht verdiene, Es zeige sich, daß sich hier aus den ver- schiedensten Völkerrassen, Sentiments und Ressentiments, dem Nationalismus, der Re- ligionsgegensätze und der sozialen Kluft ein Zündstoff ansammle. an den der Kommu- nismus nur die Lunte zu legen brauche. Man fragt sich in London, ob an selbst alles getan habe, um die weitere Balkanisierung dieses Gebietes zu verhindern. Es Klingt auch für britische Ohren etwas merkwürdig, Wenn davon gesprochen wird, man wolle den unerfahrenen Franzosen Spezial- kampfmittel geben, damit sie mit den Par- tisanen im Dschungel besser fertig werden könnten, während man selbst mit den Auf- ständischen in Malaya auch nicht fertig wird. Es macht sich deshalb in London in zu- nehmendem Maße eine Stimmung bemerk- bar, neue Wege zu beschreiten, um zu verhindern, daß das ganze Gebiet dem Kommunismus wie eine reife Frucht in die Hand fällt. Mit viel Hoffnung werden des- halb alle Pläne erörtert, die eine Steigerung des Massenwohlstandes in diesem Raum herbeiführen könnten, weil man in einer Umformung der sozialen Ver- hältnisse das geeignetste Mittel sieht, die Bevölkerung gegen die kommunistische Lehre immun zu machen. Aber man weiß in London auch, daß es hierfür schon reich- lich spät ist und die Völker. die sich ihre Unabhängigkeit erkämpft haben und die, die noch darum kämpfen, oft kaum mehr bereit sind, auch nur ein Stück Brot von den „weißen Fremden“ zu nehmen. weil sie fürchten, sich damit wieder in wirtschaft- liche und politische Abhängigkeit zu brin- gen. Das sind die Folgen der Kolonialpoli- tik, die sehr tief sitzen und auch in man- chen britischen Kreisen zu einer Gewissens- er forschung angeregt haben. Es ist deshalb kein Zufall, wenn die Labour gerade das Programm einer wirt- schaftlichen Wohlstandssteigerung so in den Vordergrund ihrer Asien Politik stellt. London braucht dabei aber die Unterstützung Indiens, dem man gerne die Rolle der Ordnungsmacht in diesem Raum übertragen möchte. Diese Ueberlegungen und besonders die geistige Verwandtschaft zwi- schen Labour und Pandit Nehru lassen es britischen Kreisen angebracht er- scheinen daß der Westen darüber hinweg sieht, wenn in Neu-Delhi Aeußerungen fal- len., die nicht unbedingt die Meinung der offiziellen Stellen in Washington, London und Paris darstellen. Man würde es in Lon- don sehr begrüßen, wenn man sich darüber einig werden könnte, wie Indien auch fi- nanziell in den Stand versetzt werden, die Rolle des Befriedigers in Südostasien zu übernehmen. Die USA könnten das offen nicht tun, Weil sie nach asiatischer Ansicht„belastet“ sind. Aber über den Umweg des Sechs- ja hres plans der Commonwealth Länder wäre das möglich. Man hofft des- halb mit diesem Plan die USA überzeugen zu können, daß das britische Commonwealth, das über die Stütze in Neu-Delhi verfügt, cler geeignete Vermittler unpolitischer ame- rikanischer Dollars an die südostasiatischen Länder ist. Denn schließlich droht durch eine kommunistische Ueberflutung Südostasiens für den Westen nicht nur ein Verlust an un- ermeßlichen Rohgummilagern. Zinnvor- kommen und anderen Bodenschätzen son- dern damit gleichzeitig auch eine Steigerung des Rohstoffpotentials des Ostblocks. Von der Gefahr, die sich für Indien und Pakistan aus der Tatsache ergäben, wenn Siam und Burma, die Reiskammern Südostasiens. in die Hände der Kommunisten fielen, gar nicht zu reden. Die Lage ist also nicht erfreulich, und daher kommt es, daß über die Frage ob eventuell UNO-Truppen aktiv in Indochina eingreifen sollen, so lebhaft diskutiert wird und man so große Hoffnungen auf einen Erfolg der Sondermission Sir Esler De- ning s setzt, der sich als Fernost-Sachver- ständiger des Foreign Office jetzt auf eine Rundreise nach Indien, Pakistan, Burma. Siam, Malaypa und Hongkong begeben Wird, um die Lage zu prüfen. Und wenn möglich, soll er auch die Fühlung mit der rot- chinesischen Regierung in Peking auf- nehmen, die Aufnahme diplomatischer Be- ziehungen zu verwirklichen versuchen, auf die London seit Anerkennung Rot-Chinas zu Beginn dieses Jahres bisher vergeblich gewartet hat. geworden, daß die Spannungen Adenauer Niemöller nicht konsequent auch die Span- nungen in der CDU sein müssen, vielmehr ist ganz klar hervorgetreten. daß Nemöl- ler unter den Funktionären kaum Anhän- Serschaft hat. Auf einer Sondersitzung der evangelischen Parteidelegierten ist eine Re- solution gefaßt worden, der von allen pro- testantischen Funktionären beinahe hun- dertprozentig zugestimmt worden Ist. Gegenüber der Sozialdemokratie ist das Bemühen sichtbar geworden, die Opposition zu einer Klaren Stellungnahme in der Tagespolitik zu zwingen. Eben diese beim Gegner gewünschte Klarheit ist in Golslar wohl in den einzelnen Arbeits- gruppen, nicht aber in der Aussprache auf dem Parteiforum sichtbar geworden. Die Vielgestaltigkeit der Organisationsform der CDU kann ein bewegendes und erregendes Element sein, Sie kann aber auch leicht den Charakter der Dekomposition anneh- men. Der Delegierten-Kongreß wiegte sich in dem Gefühl der Gesundheit. Das vom Parteistolz genährte Selbstbewußtsein hat eine vorbeugende Diagnose nicht gefördert. Obwohl die Rebellen mit der Faust in der Tasche, vor der Türe stehen, lebt die CD sehr zu ihrem eigenen Schaden in einem Klima der Selbstzufriedenheit. In Goslar, der Stadt mit den vielen Butzen- scheibenfenstern, war diese Impression von erdrückender Stärke. Lilje nicht ganz mit Niemöller einig Hannover.(dpa) Landesbischof Dr. Hanns Lil jes sagte am Montag in Han- nover, daß der Rücktritt des früheren Bundesinnenministers Dr. Gustav Heine- mann nach seiner privaten Ansicht falsch gewesen sei. Obwohl er außerordentlichen Respekt vor der„beispielhaften ethischen Haltung“ Heinemanns habe, sei doch der Rücktritt ohne jeden materiellen Nutzen. Die Meinungsverschiedenheiten mit dem Bundeskanzler hätten im Kabinett behan- delt werden können. Immerhin habe aber der Rückblick exemplarisch gezeigt, daß ethische Belange in der Bundesrepublik wichtiger als ein Ministersessel sein Könnten. Ich habe bedauert, daß das Vorgehen Niemöllers in der Oeffentlichkeit den Anschein erwecken mußte, es handele sich um eine kirchenamtliche Aeußerung, sagte Lilje zu den Aeußerungen Niemöllers über die Remilitarisierung. Wenngleich er andere Aeußerungen Niemöllers— wenn dieser zum Beispiel den Bundeskanzler und den Sowjetzonenpräsidenten Wilhelm Pieck„in einen Topf“ werfe, nicht billigen könne, so stimme er doch mit den Ansichten Nie- möllers zur Remilitarisierung persönlich irn Kern überein. Eine Volksbefragung hier- über sei nicht einfach, müßte aber ge schehen nach meiner festen Veberzeugung“, betonte Lilje,„ist das deutsche Volk in einem überwältigenden Maße friedliebend und europabewußt.“ Die evangelische Kirche sei in Sorge, daß der Aufwand für eine Remilitarisierung die Basis der karitativen Arbeit bedrohen könnte. Einer geht- einer kommt Zum Rücktritt Sir Stafford Cripps' Von unserem Londoner PEM- Berichterstatter London. Um von seinem Posten als Finanzminister zurückzutreten, brauchte Sir Stafford CEripps nur einen Brief an den Minister präsidenten schreiben. Um aber auch auf seinen Sitz im Unterhaus zu verzichten, muß er seinen Nochfolger, Mr. Gaitskell um einen Posten bitten, der ei- gentlich kein Posten ist. Die englische Par- laments- Tradition verbietet es, den Auftrag, den ein Abgeordneter von seinen Wählern erhielt, aus privaten Gründen, und sei es seine Gesundheit, zurückzugehen. Cripps muß den jetzigen Inhaber seines Postens ersuchen, ihn zu einem Mitglied der„Chil- tern Hundreds“ zu machen. Was die„Chil- tern Hundreds“ eigentlich sind, wein man nicht so recht; es ist ein Amt ohne irgend- welche Beschäftigung und Bezahlung, eine rein nominale Angelegenheit. Das Einzige, was man weiß, ist, daß kein Mitglied der „Chiltern Hundreds“ gleichzeitig Unterhaus- mitglied sein kann; folglich kann Sir Staf- kord erst sein Mandat für erloschen erklären, wenn ihm der neue Finanzminister seinen Wunsch erfüllt hat. Auf Grund einer ähnlich überlebten Fra- dition hat am selben Tage, an dem Cripps zurücktrat, Mr. MacManaway sein Unter- hausmandat zurücklegen müssen. Der so- zialistische Abgeordnete, der mit großer Mehrheit für den Belfast-Bezirk gewählt wurde, ist nämlich ein Priester der irischen Eirche; und auf Grund eines Gesetzes aus dem Jahre 1801 darf ein solcher nicht im englischen Parlament sitzen. Vielleicht daß damals gute Gründe vorlagen, so ein Gesetz zu erlassen; heute weiß keiner mehr, warum es noch immer aufrecht erhalten wird. Aber Mr. MacManaway durfte sein Wähler-Man- dat nicht übernehmen, und es steht nicht einmal fest, ob man wenigstens daraufhin das überalterte Gesetz abändern wird. Da man über den neuen Mann, den Nachfolger Sir Staffords nicht viel mehr weiß, als daß er 44 Jahre alt ist, erst seit nach dem Kriege im Unterhaus sitzt, und erst vor vier Jahren seinen ersten Minister- posten erhielt, schreiben die Zeitungen „Nachrufe“ auf seinen Vorgänger. Das haben sie schon öfter getan. Zum ersten Male vor dreißig Jahren, als sich Cripps 50 überarbeitete, daß ihn seine Aerzte auf- gaben; zwei Jahre später war er wieder h- term Schreibtisch. Vor elf Jahren, als er aus der sozialistischen Partei ausgestoßen Wurde, weil er für die„Volksfront“ war, schien er zum zweiten Male erledigt, dies- mal politisch. Und wieder dauerte es nur zwei Jahre, und er war englischer Gesand- ter in Moskau. wo er, wie man sich damals scherzhaft erzählte, Stalin zu beweisen ver- suchte, was Marxismus eigentlich sei. Chur- * chill hat einmal auf Sir Stafford gesagt: „Da, mit Gottes Gnaden, geht— Gott.“ Für den Mann auf der Straße, der seinen Fleiß, sein Können und seine Ehrlichkeit aner- kannte, ist Cripps immer der„eiserne Kanzler“ gewesen. Ein Asket, der fast schon nicht mehr ein gewöhnlich sterblicher Mensch war. Jeden Mittag konnte man ihn auf dem Wege ins vegetarische Restaurant„Vega“, das übrigens einem deutschen Emigranten gehört, treffen— jeder Zoll ein Fressen für die politischen Karikaturisten, die es mit seinem Nachfolger nicht ganz leicht haben werden., denn der hat nicht soviel auffal- lende Merkmale wie Cripps. Nur die We- nigen, die wissen. wieviel Sir Stafford für einzelne deutsche Flüchtlinge getan hat. er- kannten ein warmes Herz in diesem hage- ren Körper. Aber nicht nur die Karikatu- risten haben mit Cripps ein dankbares Ob- jekt verloren; mehr noch die konservative Opposition, die ihn nicht mochte, weil er trotz aller politischen Gegensätze eine Per- sönlichkeit von Format war und ist, weil man seine Aufrichtigkeit. Anständigkeit und Ehrlichkeit nicht in Zweifel stellen konnte. Sie warfen ihm vor, daß er das Pfund abgewertet hatte nachdem er noch Zwei Tage vorher abgeleugnet hatte, eine so einschneidende Maßnahme vor zu haben. Daß England ihm daher sein augenblick liches Wohlergehen zu verdanken hatte, vergaben oder übersahen sie gern. Und es steht außer Zweifel, daß Cripps seine Ge- sundheit. die niemals gut gewesen ist und ihn zum Vegetarier. Nichtraucher und Anti- Alkoholiker machte, dem Staat zum Opfer gebracht hat. Sein Nachfolger, Hugh Todd Naylor Gaitskell. Sohn eines Staatsbeamten kommt aus derselben Schule wie Cripps, lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in der Gartenvorstadt Londons Hampstead, und raucht gleichfalls niemals. Er ist ein Oeko- Not, und ganz England hat über ihn ge- lacht. als er während einer Kohlenkrise im Scherz das Geständnis machte, ein tägliches Bad sei für die menschliche Gesundheit nicht Unbedingt notwendig Diese Feststellung hat inn beliebt gemacht; über Cripps gab es nie etwas zu lachen— Lachen aber macht einen Minister menschlich. Gaitskell ist ein flei⸗ Giger Arbeiter. Als er zum ersten Male Mi- nister wurde, befand er sich gerade bei den Bergarbeitern in einer Grube., Als er jetzt Finanzminister Wurde, befand er sich in der Luft zwischen Amerika und England und er- kuhr seine Ernennung erst durch die Jour- nalisten; er hatte als Cripps' Vertreter die finanziellen Wiederaufrüstungs-Verhandlun- gen in Weshington geführt. Notiz zum Tage: Ich kenne Sibirien. Einen Beweis für die sprichwörtliche Baues schldue lieferte nach einem Bericht des e. berliner„Telegraf“ vor kurzem ein Teilng 5 mer auf einer Bauernversammlung im R r 390 Großenhain in Sachsen. Als der SED-Refen 5 lang drohte, daß jeder, der sein Ablieferungaſinre pe nicht erfüllt, als„Saboteur“ nach Sibinen. N verschickt werde, erwiderte ein Bauer: 1 bisher kenne Sibirien von vielen Filmen her nisten weiß, daß dort das Paradies auf Erden Pee ü Für Saboteure ist das keine Strafe. Ick schl 3 vielmehr vor, die Saboteure nach en 3 deutschland zu schicken und sie dort 5 l verzuen die gern zu lassen“. Die Versammlung habe z Auch einer begeisterten Zustimmungserklarung Pionier! Bauern geendet.(dd) E eine Bährl. Entscheidung Anfang November ö Bonn.(gn-Eig. Ber.) Bonn erwartet 0 Aufforderung zur Teilnahme an der e päischen Verteidigung oder zur Darlegq der Auffassung der Bundesregierung ib, Art und Umfang eines deutschen Beitrag 8. für Anfang November, Für den 28. Okto hen Sa. ist die nächste Sitzung des Atlantikrates aller Del gesetzt. Ueber die Frage, ob die Bundeſſer Ver republik ein Kontingent zur Verfügu stellen wird, muß dann der Bundestag eilt scheiden. 2. 0 Trotz verschiedener Dementis ist es nnen! bestreitbar, daß sich die maßgeblichen Mfrnkre stanzen der Bundesregierung mit den gde Us“ daraus ergebenden Problemen seit langem Fgnatel Zeit befassen. In den Bundestagsfraktionhaben. von rechts bis links bestreitet man daemmlu. Bundeskanzleramt auch nicht das Fedhhereinte hierzu. Aus alliierten Kreisen verlautet g Anschluß an einer Aussprache zwischen G. neral Hays, dem stellvertretenden ameri 10, J. nischen Hohen Kommissar, und„deutschmmlus Sachverständigen“, daß zwischen der Hohehter er Kommission und der Bundesregierung. pe den wesentlichsten Punkten“ Uebereinsmſggeral. mung in der Frage eines deutschen Europ 1 kontingentes erzielt worden sei. Die b 1 5 herige vor wiegende amerikanische Auf sung, daß die Rekrutierung auf Freiwillige 0 basis erfolgen müsse, scheint jetzt übern New zu sein. Es ist die Rede von einem„Wen gesetz. Das Argument. ohne ein solch Gesetz sei das Personal für zehn Division 3. nicht zu rekrutieren. soll von deutscher Sat das vorgetragen worden sein. Wenn man ahsamn Marm nur aus Freiwilligenbeständen a stelle, sei die Gefahr gegeben, daß man 8 mit Landsknechten und Desperados beg 2. D gen müsse. ent di Die alliierten Sicherheitsexperten en der Meinung, daß das Ziel der Bundes republik sein sollte, erst eine zuverläsitson Stammeinheit aufzubauen, die zum Kafnuns des Europakontingentes geeignet wäre. fen helf Die Kandidaten der CDU Mannheim.(Eig. Ber.) Die CDU Mal heim- Stadt stellte gestern abend die! folge ihrer Kandidaten für die Landte Wahlen auf. An den ersten beiden Ste stehen die bisherigen Landtagsmitglieder beitsamtsdirektor Regierungsdirektor Aug Kuhn und Maschinenschlosser Schilp. Weiterhin wurden benen Rechtsanwalt Dr. Raudenbusch, Frau f rer Lutz, Bauingenieur Herbert Hester, schinenformer Ludwig Kaiser, Schrein 13. J meister Josef Derra(Flüchtling) und Din gen tor Max Grande. gen die Die Wahlkreiskonferenz der CDU für dhthina Landkreis Mannheim stellte folgende I, ihrer Kandidaten für die bevorstehenpptschlie Landtagswahl fest: 1. Landrat Dr. de UN 2. Landwirt Bühler(Seckenheim), Vorsiestne Süe der des Bauernverbandes, 3. Arbeiter Sd Au ser(Hockenheim), 4. Flüchtling Schah 5 des (Neulußheim), 5. Verwaltungsinspebif t de: Gretel Huber(Ilvesheim) und Gymnasiu I. 8 direktor Dr. Mangelsdorff(Weinheim), i in! bammen, Gruber schlägt UNO-Kontrolle He“ für Oesterreich vor Achtet i J. Ok New Vork.(Up)„Das österreich heschließ Volk wird angesichts seiner mißlichen IPetea-K nicht bis in alle Ewigkeit untätig bleibe Rrigen sagte der österreichische Außenminister I Karl Gruber gestern in einer Rede der„außenpolitischen Vereinigung“, Gn schlug vor; Oesterreich unter den S0 der Vereinten Nationen zu se werm die Großmächte sich nicht bald g einen Staatsvertrag einigen könnten. österreichische Volk fordere das Ende“ Besatzung, einen wirklichen Frieden das Aufhören der politischen Einmisdu in seine Angelegenheiten. 24. Fe eichnen Rep igung Briefe an die Herausgobt „Autobahngroschen“ Die Beschlüsse des Bundeskabinetts mis bei jedem Autofahrer, der sein Fahrzeug Berufszwecken braucht, helle Empörung! vorrufen. Ist denn der Autofahrer zum u Wild des Finanzministers geworden? Mehrbelastung folgt der anderen: Erbob des Benzinpreises von 40 auf 55 Pf, Erhöh der gesetzlich vorgeschriebenen Halte! versicherungs-Prämien und nun leich Nackenschläge auf einmal: Weitere Erh des Benzinpreises um fast 30% und wWas das Tollste ist: eine Gebühr für die Bens der Autobahn. Und dies alles zusteld“ der ohnehin nicht niedrigen Kraftfahm steuer, die nebenbei auch noch bezahlt den muß.. Ich möchte die Anregung geben, daß% die Gebühr für die Autobahn erhoben diese von jedem deutschen Autofahrer% kottiert wird. Kein Autofahrer wird Autobahn mehr befahren, sondern, wien her, die Bundes- und Landstraßen. Die„% stellen und Gaststätten längs der Aue können schließen; der Verkehr geht Je der durch die Ortschaften, deren Hoteb Gaststätten davon profitieren werden Straßen müssen mehr wie bisher in gehalten werden, wodurch viele Mersg besonders auf dem Land, beschäftigt 1 können, Und was die Hauptsache e „Autobahn- Groschen“ ist ein Schlag 115. ser und der Finanzminister kann nic ernten, wo er nicht gesät hat. 1 Theodor Baisch, Maß MORGEN Seite 8 t des pen Das führt zu einer strengen Kontrolle in Teilne ger Einwanderung. Alle Nichtbriten müs- An neben vielen anderen Voraussetzungen D-Referin langwierigen Unterhaltungen neuerdings eferungue politische Unbedenklichkeit nachwei⸗ n Sibirhen. Nichtbritische Intellektuelle waren Bauer: bisher unerwünscht. Der Einwanderungs- n her Auster Calwell hatte gelegentlich wohl. 5 begründeten Anlaß— wie er ausdrücklich betonte— gegen die„sehr arrogante obschlächtige und micht selten sogar pelhafte Einstellung gewisser Kreise ge- en die Einwanderer Stellung zu nehmen. auch in Australien nimmt die deutsche Aonierleistung— ähnlich wie in den USA einen beachtlichen Platz ein. Bei den jährlichen Erinnerungsfeiern gedenkt W ichtige Daten vember Wartet d f der eu, aus der Arbeit der UNO Darlega erung ug„ 1 Beitrag 25. April bis 26. Juni: Die Konferenz 28. Oktogon San Francisco setzt unter Mitwirkung tikrates aer Delegierten von 50 Staaten die Charta ie Bun Vereinten Nationen auf. 26. Juni: Die Unterzeichnung der Charta NO. A. Oktober: Die Vereinten Nationen be- ist es unmen kormell zu bestehen, nachdem China, blichen I frankreich, die UdSSR. Großbritannien und it den ge USA sowie die Mehrzahl der anderen it längen enatarmächte der Charta sie ratifiziert eben.(Späterbhin beschloß die Vollver- mmlung, den 24. Oktober zum„Tag der f Reuſhereinten Nationen“ zu erheben). erlautet 3 vischen 1946 n amerizf 10. Januar bis 14. Februar: Die Vollver- mmlung der UNO hält den ersten Teil er ersten Sitzung in London. sierung.. Februar: Trygve Lie wird zum ersten bereinstugneralsekre der UNO ernannt. destag eiſſe — 7 I. Dezember: Die Vollversammlung de gut ant die Stiktung von 3 500 000 Dollar von nn D. Rockefeller jr. zum Ankauf eines grundstückes für das ständige Sekretariat New Lork an. reiwilligg zt übern em„Wel 7 ein solch 1947 5 1 Divisio 13. November: Die Vollversammlung ttscher Sete das Interimskomitee(die„Kleine Voll- man 0 Hsammlung!) ein. anden a aB man d 1948 ados beg 12. Dezember: Die Vollversammlung er- ent die auf Grund von allgemeinen und ilbeien Wahlen in Südkorea gebildete Re- ung an und setzt eine neue Korea-Kom- sion ein. die als Vermittler bei der Ver- nigung Koreas und seiner Sicherheitstrup- gen helfen soll. 1949 . Februar: Aegypten und Israel unter- kichnen den Waffenstillstand. B. März: Libanon und Israel schließen Estillstandsabkommen. 0 Auf der Insel Rhodos wird das lenstillstandsabkommen zwischen Israel Transjordanien unterzeichnet. % Mai: Zwischen den Niederlanden und Republik von Indonesien wird eine Paigung erzielt. J 1950 BB. Januar: Die UdssR verläßt die Sit- anger des Sicherheitsrates als Protest ge- gen die Anwesenheit des Vertreters Natio- dalchinas. N. Juni: Der Sicherheitsrat faßt eine lutschliezung, in der alle Mitgliedstaaten der UNO zur Waffenhilfe an das überfal- dne Südkorea aufgefordert werden. . August: Die UdssR kehrt in die Sit. ung des Sicherheitsrates zurück. 5 0. September: Die Vollversammlung kütt in New) Vork in einem Augenblick zu- Ammen, da die Aufmerksamkeit der gan- zen Welt auf das koreanische Problem ge- ntrolle üctet ist. 1. Oktober: Die UNO-Vollversammlung terreichteteschliegt die Errichtung einer neuen UNO- DU für ch gende I vorstehen at Dr. „ Vorst eiter Sch ng Scha sinspektl ymnasiuſ meim), Im„weißen“ Kontinent/ man gern des großen Chemikers Ferdinand von Müller und der bahnbrechenden Arbeit des Forschers Ludwig Leichardt. Die australischen Deutschen spielen über- haupt eine große Rolle im Leben des Lan- des. Kein Fernsprechbuch ohne seitenlang verzeichnete deutsche Namen: Ob in Sid- ney, Canberra oder Melbourne; überall trifft man auf die Meyer. Schulze, Leh- mann und Huber. Sie befinden sich meist in sehr geachteten Stellungen. Wie einst die australische Rebe vom Rhein so wur- den tausend andere Qualitätsfabrikate aus Deutschland eingeführt. Sie stehen selbst nach dem zweiten Weltkrieg unbestritten in hohem Kurs. Die Bezeichnung made german rechtfertigt bei einer Leica, bei op- tischen Instrumenten oder auch bei Kla- vieren einen respektablen Preisaufschlag. Ganz allgemein gilt die Beifügung deutsch als Auszeichnung. Deutscher Arbeitseifer und deutsche Zuverlässigkeit sind in Au- stralien sprichwörtlich. Lauert aber dahinter nicht auch ein Wenig die nachwirkende Wettbewerbsangst aus der Goldsucherzeit? Sie wird— jedenfalls momentan— von einer größeren Sorge, der asiatischen Frage überschattet. Man fragt sich bang, was einmal wird, wenn erst die Holländer. Engländer und Amerikaner endgültig ver- trieben sein werden„ Dort lebt genau die Hälfte der gesam- ten Erdbevölkerung— Australien hat da- gegen bei kaum acht Millionen Einwohnern gerade 100 C0 Geburten im Jahr. Japan dagegen, der Nachbar über dem Wasser, Wartete Jahr für Jahr mit einem gleich- bleibenden Geburtenüberschuß von 1,8 Mil- lionen Menschen auf. Sein Bevölkerungs- überdruck sucht immer dringlicher nach einem Ventil. Schließlich und nicht zuletzt:— das rote China! Wird ein sowietisiertes China auf die Dauer mit seinen Schiffen an dem menschenscheuen Kontinent vorüberfahren ohne eines Tages fordernd an dessen Tür zu klopfen? Eindrücke von einer Reise durch Australien Von Erich M. Berger Im Jahre 1950 empfinden die Australier wie in betroffenem Erwachen. daß ihr Kon- tinent, wenn es einmal darauf ankommt unverteidigt ist! Zwar besteht für den Kriegsfall mit den USA ein Abkommen auf Soforthilfe. Allein Korea als Probefall Wirkte in Sidney alarmierend! Die austra- lische Bürgerwehr besteht aus sage und schreibe 50 000 Mann. Sie reichen besten- falls zu einem behelfsmäßigen Küsten- schutz. Obwohl sich die Australier gern das„Volk der Pioniere und Athleten“ nen- nen hören, wurde vom Parlament die allge- meine Wehrpflicht seit eh' und je als„un- australisch“ abgelehnt. Wie stark kann im übrigen auch ein Heer bei einer Bevölke- rung von acht Millionen Menschen sein? Nun fragt man sich: War es falsch die Jahrzehnte über die Einwanderung so sehr zu drosseln? 5 Seitdem noch dazu Jakob Malik, der sowjetische Delegierte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wiederholt den durchaus energischen Dr. Evatt. Australiens Außenminister, deutlich herausforderte, tauchen immer wieder in den Zeitungen der sechs Großstädten Schlagzeilen von der Art auf: „Sowjets bedrohen Australien!“ „Will Moskau unseren Kontinent setzen?“ Jetzt, im September. also zum Früh- jahrsbeginn, charakterisiert eine allgemeine Nervosität die Lage, obschon sich gewohn- heitsmäßig der Australier um diese Zeit nur für die traditionellen Frühjahrsren- nen interessiert. Diese außenpolitische Spannung bedeutet keinen guten Ausblick für einen Erdteil, der erst vor 180 Jahren vom dem englischen Kapi- tän Phillip Cook wiederentdeckt wurde. Das geschah als er 558 männliche und 192 weib- liche Strafgefangene irgendwo in der Welt befehlsgemäß unterzubringen hatte. Hätte damals freilich die im Zwischendeck jaàm- merlich zusammengepferchte Menschen- fracht eine Rebellion versucht. wäre heraus- gekommen, daß Mr. Cook seine gesamte be- Munition in Plymouth vergessen hatte Mr. Cook hatte Glück— seine Gefan- genen ließen sich von„leeren“ Gewehren bewachen. Späterhin lachte dem ganzen Land Au- stralien noch einmal die Gunst des Augen- blicks. Das war, als in dem bis dahin ver- rufenen Land Mr. MacPphee am 12. Fe- bruar 1851 sozusagen auf offenem Feld über einen Goldklumpen stolperte. Dieser Fund leitete eine Kolonisation ein. ohne die Au- stralien sehr wahrscheinlich nur ein vager geographischer Begriff geblieben wäre. Das Goldfieber ist längst verklungen. Hundert Jahre nach Mr. MacpPhee verfallen im Westen des Landes ein Dutzend rasch errichtete Städte. Zwar sind noch immer ein paar Unentwegte am Werk. Aber wer etwa nach Cossak kommt, der findet neben einem einst stattlichen Rathaus, Hotels, einen Bahnhof, sogar— wenn auch reich- lich antiquiert— komplette Fabrikanlagen, aber er begegnet keiner Menschenseele. Zu jeder Tages- und Nachtzeit hüpfen EKänguruhs durch die leeren Straßen der Geisterstädte und in ihren faulenden Häusern nisten mißmutige Eulen Das Jahr 1949 erbrachte dem einstigen Goldland Australien noch ganze 9 Millionen Pfund Sterling an purem Gold. Was ist das gegenüber den 100 Millionen Schafen, deren Wolle allein dem Land Jahr für Jahr 130 Millionen Pfund Sterling einbringen? Noch weniger erscheinen diese 9 Millionen Pfund Sterling gegenüber einer stetig Wachsenden landwirtschaftlichen und vor allem industriellen Kapazität. Ja, Australien ist ein gesegneter Kon- tinent! Bei Mr. Phillip Cock ging die Sache mit dem Sträflingstransport gut aus und Mr. Macphee wurde mit dem 100 Unzen wiegenden Goldklumpen im Handumdrehen ein reicher Mann So darf man Australien weiterhin Glück Wünschen. Das„Land der Zukunft“ kann diesen Wunsch gut gebrauchen, denn es zählt— bisher Gott sei Dank, nun aber lei- der!— nur 8 Millionen Einwohner und allzu- viele Staatsmänner und solche die es wer- den wollen, stehen sinnend vor dem Globus. Ende Das Tor Zum Frieden 10 John L. Morton Heute am 24. Oktober 1950, sind die Vereinten Nationen fünf Jahre alt. Sie be- gehen diesen Jahrestag als ein Mittelpunkt der Weltpolitik. Der gesamten verängstigten Menschheit, die heute hoffnungsvoll die De- batten und Entscheidungen in Lake Success verfolgt. ist die Bedeutung dieser Organi- sation bewußt. Hier steht. wie es John Foster Dulles kürzlich formulierte, das Tor zum Reich des Friedens. Die UNO halten den Schlüssel in der Hand. Als die Explosion in Hirosbima das Ende eines fürchterlichen Krieges besiegelte und die Vereinten Nationen ihre Gründungs- sitzung in San Francisco abgeschlossen hatten, war die UNO schon einmal der Mittelpunkt der Hoffnung für eine bessere Welt. Besonders in den Vereinigten Staa- ten war man vielfach davon überzeugt, daß der Sieg über Hitler und die japani- schen Militaristen den Friedensfeind ein für alle mal beseitigen würde. Die inter- nationale Weltorganisation sollte an die Stelle der internationalen Anarchie, der sich durchkreuzenden, verworrenen Ver- träge, der Armut und der Unwissenheit Ordnung und friedlichen Aufbau setzen. Das Weltreich Rußland war ja durch die Kriegsgemeinschaft aus seiner Isolation herausgeholt worden und aktiv an diesem gemeinsamen Werk beteiligt. Man sprach hoffnungsvoll von einer Welt. Als sich dann die Spannungen doch nicht beseitigen ließen, als ein weiterer Totalitarismus, durch seine Kriegserfolge und die als Schwäche ausgelegten Frie- densillusionen der westlichen Welt bis zur Hybris gestärkt, erneut die Freiheit und Würde des einzelnen bedrohte, wich die- ser Optimismus einer bitteren Enttäu- schung. In den Vereinigten Staaten ist es wohl gerade diese Enttäuschung, die in Europa, aber auch in Asien machte sich eine lähmende Apathie breit. Man fürch- tete. die Vereinten Nationen seien doch nicht fähig, sich durchzusetzen, sie seien nichts weiter als ein sogar noch schlech- terer Völkerbund. Die vielen kleinen und größeren Lei- stungen der Vereinten Nationen, die zähe und unermüdliche Kleinarbeit der Sonder- ausschüsse und Unterorganisationen wur- den vielfach verkannt. Heute ist man schon wieder eher geneigt anzuerkennen, daß in vielen bedeutungsvollen Fällen Konflikte vor einem bewaffneten Eingreifen in ver- schiedenen Teilen der Welt durch die Ver- einten Nationen im Verhandlungswege ge- Schlichtet wurden, Das Friedenswerk des Grafen Bernadotte in Palästina wurde durch den amerikanischen Neger Ralph J Bunche erfolgreich zu Ende geführt. Er selber schreibt den Nobelpreis für den Frieden, den er kürzlich erhielt. der Ar- beit der UNO zu. Tausende von Menschenleben rettete das Eingreifen der UNO in Kaschmir und Indonesien. Gemäß der Charta der UNO kamen wichtige Zollunionen und Vertei- digungsbündnisse wie der amerikanische Beistandspakt und der Brüsseler Pakt zwischen Großbritannien. Frankreich und den Benelux- Staaten zustande. Hunger und Not und menschliches Elend wurden durch die Landwirtschafts- und Ernährungsor- ganisation(FAO), durch die Internationale Fhiichtlingsor ganisation(RO) und die Weltgesundheitsor ganisation WHO) erfolg- reich bekämpft. Die Zukunft zahlloser Kin- der— allein in Europa über 50 Millionen — wurde durch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen(UNICEF) gesichert. Die Arbeit der UNESCO gilt dem Kampf gegen Unwissenheit und damit gegen die kriegs- die Erschließung unterentwickelter Gebiete wird von der Weltbank, die von den Mit- gliedstaaten der UNO bereitgestelltes Kapi- tal verleiht finanziert und gefördert. Den entscheidenden Beweis ihres Wertes als Sicherheitsfaktor erbrachte die UNO aber erst durch das entschlossene und ein- miütige Eingreifen im Korea-Konflikt. Es kann wohl kein Zweifel mehr daruber be- stehen, daß der kommunistische Ueberfall auf Südkorea allen Völkern gezeigt hat, daß die einzige wahre Sicherheit eine kollek- tive Sicherheit ist und daß die einzige Hoff- nung auf Frieden in einem kraftvollen ge- meinsamen Handeln der rechtlich denken- den, gesetzestreuen Mitglieder der Gemein- schaft liegt. Neben ihren zahlreichen und weltumfassenden anderen Verpflichtungen für die Wirtschaftliche und politische Gene- sung der westlichen Welt und ihre Verteidi- gung widmen sich die Vereinten Nationen mit aller Energie der wichtigen Aufgabe, die UNO als Instrument der kollektiven Sicher- heit zu verbessern und voll handlungsfähig zu machen. Das hemmende Veto der Herren Malik und Wyschinski muß überwunden werden, der Friedenswille der Mehrheit muß sich durchsetzen können. Die von Außen- minister Acheson vor der Ggeneralversamm- lung vorgebrachten Vorschläge weisen hierzu den Weg. Es wird Aufgabe der jetzt tagen- den fünften Vollversammlung sein, diesen Weg gemeinsam zu verwirklichen und die lähmende Furcht vor dem Kriege zu zer- streuen. Die gesamte Welt— und wir dürfen hoffen auch die unterdrückten Bürger der Sowjets und ihrer Satelliten— begeht den Tag der Vereinten Nationen in einem Ge- fühl wachsenden Vertrauens, daß es den Vertretern der Vereinten Nationen in Lake Success gelingen möge, der Gefahr der Aggression einen wirksamen kollektiven Blick ins Land „Deutsche Gartenschau 1950“ abgeschlossen Stuttgart. Die Deutsche Gartenschau 1950 in Stuttgart wurde am Sonntag mit einer kurzen Feier abgeschlossen. Seit ihrer Er- öffnung am 3. Juni sind rund 1 850 000 in- und ausländische Besucher gezählt worden. Keine Sabotage Karlsruhe. Die Anfang dieses Monats in Karlsruhe festgestellten Fernsprechstörun- gen sind jetzt aufgeklärt worden. Zwei Alt- metallhändler, die von Grundstückseigen- tümern die Erlaubnis hatten, Altmaterial abzubauen, hatten die Kabel, die sie für tot- liegende Leitungen hielten, abgebaut und dabei auch einen Kabelverzweigerkasten umgestülpt. Ursprünglich war bei den Ka- belzerstörungen Sabotage vermutet worden. Schularbeiten als gebührenpflichtige Dienstsache Frankfurt. Nicht wenig überrascht waren in den letzten Tagen Hunderte von Frank- kurter Schulkindern, als ihnen der Postbote die Schularbeiten als„gebührenpflichtige Dienstsache“ in die Wohnung brachte. Die Frankfurter Schulen sind seit Ende der Herbstferien wegen Scharlachgefahr ge- schlossen. Die Lehrer haben sich dieses Ver- fahren ausgedacht, um ihre Zöglinge nicht allzu übermütig werden zu lassen. Deutscher Alpenverein wiedergegründet Würzburg. In Würzburg wurde der Deut- sche Alpenverein wiedergegründet. In ihm haben sich die beiden bisher bestehenden Gruppen des Alpenvereins in München und Stuttgart zusammengeschlossen. Der Deut- sche Alpenverein hat damit 90 000 Mitglie- der und 234 Sektionen. Banditen auf der Autobahn Recklinghausen. Durch rote Lichtsignale wurde in der Nacht zum 21. Oktober ein PkwW. auf der Autobahn bei Recklinghausen von zwei Männern in polizeiähnlicher Klei- dung angehalten. Der Fahrer wurde mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, sein Geld abzuliefern. Als der überraschte Fahrer das nicht sofort tat, schoß ihn einer der Täter in die Backe. Beim Herannahen eines Last- zuges flohen die Beiden und konnten uner- kanmt entkommen. Drei Todesopfer durch Explosion Dortmund. Bei den Deutschen Edelstahl- werken in Dortmund- Aplerbeck ereignete sich am 21. Oktober eine Explosion, die drei Todesopfer forderte. Eine Werkhalle wurde total zerstört, eine zweite schwer beschädigt. Die Ursache des Unglücks konnte bisher noch nicht ermittelt werden. N Neue Jugendherberge in Speyer Speyer. Unmittelbar am Rhein wurde in Speyer der Grundstein zu einer Jugend- herberge gelegt, die 115 Jugendlichen Unter- kunft bieten und außerdem vierzig Notlager enthalten soll. Die 140 000 DM Baukosten werden hälftig von der Stadt Speyer und dem Landesverband des Jugendherbergs- Werkes getragen. 5 Kanarienhähne werden„rollen“ a Nürnberg. Die Stadt der Meistersinger wird vom 2. bis 7. Januar die singfreudig- sten Kanarienhähne des Bundesgebietes in ihren Mauern beherbergen. Der Bund deutscher Kanarienzüchter wird dort die dritten deutschen Nachkriegsmeisterschaf- ten austragen. Um die verwöhnten Ohren der sangeskundigen Nürnberger nicht zu migbrauchen, müssen sich die gefiederten Streiter Vorprüfungen unterziehen, bevor sie zum Endkampf um die— wie es in der Ausschreibung heißt—„echt goldene Meisterplakette“ antreten können. 5 Minderjährig bleibt minderjährig Wiesbaden. Ein nach dem vollendeten 18. Lebensjahr aus der Sowjetzonenrepublik kommender Jugendlicher wird im Bundes- gebiet nicht vor dem 21. Lebensjahr als volljährig betrachtet. Wie das hessische Innenministerium hierzu mitteilte, sind die Innenministerien der Bundesländer der An- sicht, daß die Herabsetzung der Volljährig- keitsgrenze vom 21. auf das 18. Lebensjahr, wie sie in der Sowjetrepublik verfügt züichen tes- Kommission, die die Arbeit der bis- einzelnen Kreisen in eine manchmal un- trächtigen Ressentiments und Vorurteile. Widerstand entgegenzusetzen. Sie halten den wurde, im Bundesgebiet nicht anerkannt tig bleibeerigen Korea-RKommission fortsetzen soll. überlegte Erbitterung umschlug. Und in Der Wiederaufbau zerstörter Industrien und Schlüssel in der Hand. werden kann. 5 5 minister r Rede ng“, Gru 5 10 f Andreſew 87 Anfor tas Animal 89 Anna Ansgar 41 Antllopes t bald ih. Tagebücher, Photos usw. auf Anemometer, gr., Windge- Animal, e tierisches Lebe- Anklage, durch öffentlichen u. EB v. Canterbury, 1033 bis affen: metrie, Körpermes- 0 0 Insel bei Spitzbergen v. Wal- schwindigkeitsmesser. wesen; isch, tierisch, trieb- Ankläger erhobene Beschul- 1109, gilt als Begründer der sung f. Forschung.; logie, nn 1 tängern aufgefunden. Anemone, Frünlingsblume, 3 1 C Scholastik. den fen nne e s Ende 5 tußgattung. nimieren, lat., geistig àn- aatsan walt. Ansga 8; phen, Menschenaffen; so- rieden malle u. Erzh ler, 1-161. Anerbe, bäuerlicher Ping Aimee cube an dle üg 16 445 fat in niectlen- mare Lernens See ene eee dera 55 4 5 5 8 Ur. 8 5 725 5 8 8 Einmischf Andrews, Thomas, engl. Phy- erbe, bevorzugt vor Miterb. Allbeseelung des Leblosen. 0 Hamburg-Bremen, f 665. Niis- dete, Weltanschauung, d. aus siker, 1813-1885, Gasgesetze,» nrecht, „krit. Temperatur“. rechts der Ordnung des Erb- Animosität, Gereiztheit, feind- liche Gesinnung, Erbitterung. Anio, Fluß in Mittelitalien, 110 km Ig., Nebenfluß d. Ti- ber, Wasserfälle, entspr. im Sabinergebirge. Anlon,(s.) Ionentheorie. Anis, Doldenblütlerfrucht, a. d. Orient stammend, Gewürz für Backwerk: wette, Likör Al Anisotrop,(s.) Isotrop. Anjou, Landschaft in West- Frankreich a., d. unter. Loire, Zen; vermögen einer Un verwendet werden, Wärme; Ankogel, Berg I. d.(s.) Hohen Tauern, 3251 m, ber. Schigeb. Anlage, abgegrenztes Boden- stück f. vorgesehene Planun- erläuternde Beilage in amtl. Schriftstücken; Steuer- grundlage; kapital, Grund- Gegens.(s.) Betriebskapital; „werte, beständ. Wertpapiere, die nicht zu Spekulationen Anlassen, Stahlvergütg. durch Ingangsetzung von Verbrennungsmotoren. Dinge; ternehmg. sionar in Skandinavien. Ansicht, Meinung über best unverbindliche Uber- nahme einer Ware mit Ver- pflichtung z. Aufbewahrung. Ansledlung, Niederlassung 3 unbewohntem Boden. Ansprechen, Bestimmung von Wild durch Sicht cd Fährte Anstand, zur Erlegung von Wild Ansteckung, Ubertragung ein Krankheit. Anstiftung, Verleitung zu un- d. körperlich. in das geistige Sein strebt Dreigliederung d. sozialen Organismus: Kon- zentration. Meditation, Kon- templation; sophen, Anhän- ger Steiners: zentrisch, auf den Menschen als Maß aller Dinge bezüglich. 5 Antialkoholiker, Gegner gel- stiser Getränke Antichambrieren, frz., l. vor- zimmer warten. dienern. Antichrist, gr., Christgegner; vom Teufel gesandter Wider- sacher d Christentums: Ma- Stand des Jägers Androgyn, gr., Mannweib, Aneroidbarometer, 115 1 Zweigeschlechtlich. druckmesser mit Hil 0— Andromache, gr., Gemahlin schloss. F 0 l ö d. Trojanerhelden(s.) Hektor die durch 90 80 JJ JCVVTVVVV 5 8 ables 0 schmiedet, Befreler(s.) Per- 3 zeus Sternbild des nördlich. Orwelterung Schlag etts mis Himmels; Pflanze im Moor: er We 8. 3 . ö nebel, nächster Spliralnebel, Anfechtung, 1. Fahrzeit 700.000 Lichtjahre. un rechtmäßige jurist.. pöruns“ nahme, beschränkt erlaubt: * relig., Gefährdung d. Glau- er zum ll 5 n un⸗ den! 85„ dbdensstärke(. B. dur „ Erba 1 moralische Umgebung u..). pf, Erhöht an,. Angebinde, Geschenk. Haftpl. 855 Angelico, Fra, Dominikaner eich** in Flesole, myst. Maler von Eleich be, oB. Innigkeit, 18871485. Erhöb⸗„ er groß. 1 1 5 4 Angeln, german. Volksstamm d 18 2* zw. Schleswig u. Flensburg, e Ben. selt 449 n. Ch. mit Jütländern zusätzlich“ 5 nach England;; Sandes raftfah cee de im nordöstl. Teil schleswig bezahlt* Holsteins. 7. 8 5 5 05 1 England, entstanden 2 „ dab. en 5 Sternbild der Andromeda schmelzung von Angeln und hoben 1 Sachsen, 8. 600 n. Ch. christi- fahrer Andros, gr. Insel l. d. Gruppe anisiert; 302 gem Kg.(s.) Hg. er wird der Zykladen, 384 km“, 20.000 bert v. Wessex; 1066 durch n, wie pie 1 er Auto nt jetel f Hotels“ E; größte Bahamainsel, brit. Aneignung, selbständige Be- sitenahme herrenlosen Gutes; auch Unterschlag., Diebstahl. Anekdote, gr., Kurzgeschichte; zur Charakteristik v. Ereig- nissen u. Personen. Anelli, Angelo, ital. Dichter, 17611320, Schöpfer d. satyri- schen Librettos Hastings Ler- bei Schlacht it or schmelzung der mannen. 4 Angelus, lat. Engel..., do- — 2 der Englische Gruß; . läuten, seit 13. Jh. 6, 12, 18 Uhr täglich. f Anfortas(Amfor tas), in der Gralssage König des Grals, Oheim Parzivals Moderne Schüreck linoleum Strogolo IApEIEN F 2.9 Teppiche Dep. Maine-et-Lolre, Hptstdt. Angers; ursprüngl. unter den Grafen v.; 1066 n. Ch. im Mannesstamm erloschen. Aus weibl Linie Geoffrey v., Gründer d. Hauses(s.) Plan- tagenet; sein Sohn Heinrich II. Kg. v. England; bis 1204 Ver- bindung mit England. Seither bis 1246 mit frz. Krone ver- einigt. Brud. Kg. Ludwigs IX. v. Frankreich; Karl, Kg. von Neapel und Sizilien, Stamm- vater des Hauses, ältere Li- nie. Seine Tocht. Margarethe brachte ihrem Gemahl Kari v. Valois, der 1328 wieder mit Frankreich vereinigte. Gründer der*, jüngere Linie, war Ludwig I., Kg. v. Neapel. Ankara, Hptstdt. d. Türkei, 230.000 E: Univ.. Reg.-Geb., 870 m U. M. Anker, Eisenband z. Zusam- menhalten v. Mauern; draht- umwickelte Bleche b.(s.) Hy- namo; Haken z. Festmachen Schiffen im Grund; Hem- mungshäkchen der Uhr:; mast, Turm zum bVestmachen von Luiftschiffen. 5 Anlasser, Motor z. Inbetrieb- setzung von Maschinen. Anlauf, im Sport: Lauf v. d. Sprung; in der Architektur das verbindende Mauerstück Zwischen einer vorspringend. Platte u. der darüber aufstei- genden Wand. Anleihe, langfrist., verzinste Geldbeschaffung durch Staat, Gemeinden, Betriebe. Anluven, höher an den Wind gehen(Segel-Ausdruck). Anmustern, Abschließen des Heuervertrages zwisch, Schif- ker u. Mannschaft vor einem Seeamt. Anna, hebr., Gnade, weiblich. Vorname; Mutter d. hl. Ma- ria; Boleyn, 2. Frau Kg. Heinrichs VIII. von England, 15071536; wegen ihrer kath. nicht anerkannten Ehe Los- lösung Englands v. Rom; weg. angebl. Ehebruches hinge- richtet:„ v. Bretagne, Ge- mahlin Kg. Karls VIII. und Ludwigs VII. v. Frankreich, durch sie Bretagne an Frank- reich:“ Iwanowa. 1693—1710, 2 5 Salbe lende b 3.2 für den Herrn für die Dame rechtem Tun. liche Beschimpfung Antagonismus, gr., Gegensatz Gegenbewegung d. 19 Jh Antagonisten egeneinande 5 ge wirkende 8 1 gen Getreideschutzzollpolitik Strecker). d. Regierung: Führer(s.) Cob- den. Antares, Hauptster 8— 7 VVV attebrin, d gngn 0 bis- essig hergestelltes Mittel ge- . er., 6. Erdtell(s.) gen Fieber Antigone, gr. Tochter d.(s.) Oedipus: menfigur d. Sophokles. Antigua, Insel Antillen. Antenne, lat., Draht z. Sen- den u. Empfangen s Radio- wellen: Fühler Antependium, lat., Altarvor- hang aus Stein, Metall. kost- baren Stoffen Anthere, gr., Staubbeutel in Blütenpflanzen Anthologie, gr., Blütenlese: dichterische Auswahl. Anthozoen. gr., Korallentiere Anthrazen, Kohlen wasserstoff aus Steinkohlenteer Anthrazit, besond. alte stein kohle: großer Heizwert. Anthropots), gr., Mensch:„ geographie, Geographie des Menschen;-iden, Menschen- Antilibano 2759 m bados. Trinidad. des warmen Asien. eee, e HIM A- KunsTsTRASsE Anti-Corn-Law-League, engl. 5 Frauengestalt. der Kleinen Antik, lat., alt, bes, in Hin- sicht auf d klass. Altertum. Gebirge parallel zum(s.) Libanon, im westl. Teil Syriens: Bere Hermon, Antillen, mittelamerikan in- selgtuppe; Große:(s.) Cuba, Haiti, Kleine* Guadeloupe, Dominique, Martinique, Bar- Antilopen, Säugetiere, beson- ders in Steppen Afrikas und ra- Seite 4 MANNHEIM r. 248 Dienstag, 24. Oktober 1950/ Nr Oklobernebu- loses Manches ohnehin verekelt, dazu alles noch vernebelt! Fester Vorsatz: Froh zu sein; doch man sieht nichts und nichts ein— ob man demnächst sich verliebt, ob's bald Steuernachlaß gibt, ob die Preise wieder steigen, ob sich neue Kriege zeigen, ob man dann uniformiert und vielleicht Gefreiter wird. ob nun wie und ob nun wann etwas sich ereignen kann: Das, und mehr noch, weiß man nicht, weil ob Nebels keine Sicht. Hüllt der Nebel einen ein, mehl man in ein beß'res Sein, träumt, der Chef könnt' aus Versehen einem das Gehalt erhöhen, oder eine reiche Tante (die man bis dahin nicht kannte) würde in Chikago sterben und man könnte sie beerben— und man sei, da dies beschieden, plötzlich glücklich und zufrieden! Wenn die Sonne dann entnebelt, merkt man erst, wohin man segelt. plumpst mit kilfloser Gebärde dann ernüchtert auf die Erde und stellt mit Erstaunen fest, daß sich auf ihr leben läßt! Günther Spang Auskunft über Versorgungsgesetz in Versammlungen Der Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Soꝛzialrentner teilt mit, daß seit Verabschiedung des Bun- des-Versorgungsgesetzes die telefonischen Rückfragen und persönlichen Vorsprachen wegen des Versorgungsgesetzes Ausmaße angenommen haben, die eine normale Ge- schäftsabwicklung unmöglich machen. In den nächsten Tagen und Wochen werde durch Versammlungen allen Kriegsbeschä- digten und-hinterbliebenen Gelegenheit geboten sein, den Inhalt des Gesetzes zur Kenntnis zu nehmen. Der Verband bittet daher, telefonische Rückfragen und persön- liche Vorsprachen zu unterlassen. GVA im Winter Das Winterprogramm der GY A sieht eine Reihe interessanter Kurse vor. Unter der Leitung von Fräulein Gund werden die Jugendlichen in Graphik, Modezeichnen, Schriftenzeichnen, Zeichnen nach der Natur, Matomischem Zeichnen und Modellieren (wenn genügend Ton beschafft werden kann) Unterrichtet. Fachkräfte werden in deutscher Stenografie, Englisch und Ballett ihr Wissen den Kindern in zweimal wöchentlich laufen- den Kursen vermitteln. Nur die sportlichen Veranstaltungen sind noch in Frage gestellt, da sich bis heute in Marmheim keine Turnhalle fand, die die jungen Sportler der GVA aufnehmen könnte. Schachkurse. Filme und Märchenstunden Werden für abwechslungsreiche Stunden Sorgen. Das Geklapper der Ping-Pong-Bälle Kann m das ganze Jahr hindurch ver- nehmen. Eine Straße nach der anderen Wird instandgesetzt Seit kurzem ist der 2,2 Kilometer lange Teil Flugplatz Mannheim bis Ortseingang Seckenheim der von Kaiserslautern nach Mosbach führenden Bundesstraße 37 wieder in beiden Richtungen(also auch für den Ost-West-Verkehr, für den sie in der letzten Zeit wegen Ausbesserungsarbeiten gesperrt war), wieder befahrbar. Die Straßenbauarbeiten konnten pro- Sramm- und fristgemäg ausgeführt wer- den. Es wurden 2500 Meter Randsteine und 2500 Tonnen Schotter verarbeitet. Die Fahrbahn erhielt an Stelle der bisherigen Wohin gehen wir? Dienstag, 24. Oktober: Nationaltheater, 19.30 Uhr: Der fliegende Holländer“; Amerikahaus, 18.00 und 19.30 Uhr: Filme:„Eskimos“,„Gla- cter- Park Canadian Rockies“; Kurbel:„Der Mann vom Eiffelturm“; Palast; 10.00, 11.45 und 22.00 Uhr:„Der Kampf um die grüne Göttin“. einfachen wassergebundenen Straßendecke mit einfacher Oberflächenbehandlung eine mittelschwere Decke mit einer Durch- schnittslebensdauer von zehn Jahren. Auf Grund dieser Verbesserung in der Ausfüh- rung wird das bisher erforderliche alljähr- liche Flickteeren überflüssig, so daß die da- für aufgewandten Mehrkosten gerechtfer- tigt erscheinen. Der Gesamtkostenaufwand beläuft sich auf 150 000 DM. Nachdem nunmehr der Verkehr also wieder über die Bundesstraße 37 geleitet werden kann, ist die 1,8 Kilometer lange Strecke Seckenheim-Rheinau der Land- straße erster Ordnung Nr. 542 ebenfalls wegen Instandsetzungsarbeiten seit Mitt- woch für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die planmäßig bis II. November fertig- zustellenden Straßgenbauarbeiten, die auf insgesamt rund 120 O00 DM kommen, sind ähnlich denen, wie sie auf der Mannheim- Seckenheimer Straße durchgeführt wurden. Die Straße wird bis zum Ortsteil Hoch- ätt ausgebaut. Innerhalb Hochstätt will die Stadtverwaltung Mannheim(Tiefbau- amt) mit dem Ausbau im kommenden Frühjahr beginnen. Inzwischen wurden auch die Kriegs- schäden an der Rangierbahnhofbrücke mit einem Kostenaufwand von 200 000 DM wie- der soweit behoben, daß der Verkehr un- behindert passieren kann. rob Zurückbehaltene Abzüge werden zum Bumerang Zum ersten Male seit Kriegsende ist bei der Staatsanwaltschaft Mannheim eine grö- Bere Reihe von Anzeigen wegen Vergehen gegen das Versicherungsgesetz eingelaufen. Gegen mehrere Inhaber mittlerer und kleinerer Betriebe in Mannheim schweben zur Zeit Verfahren, bei denen es sich teil- weise um Beträge von mehreren tausend DM zurückgehaltener Versicherungsgelder handelt. Für einzelne der angeklagten Ge- schäftsleute dürften Gefängnisstrafen nicht zu umgehen sein. Die betreffenden Betriebe haben den Gesamtsozialversicherungsbetrag, der sich bekanntlich in drei Einzelanteile: Kranken-, Renten- und Arbeitslosen versicherung auf- spaltet und teilweise vom Arbeitgeber, teilweise vom Arbeitnehmer abgeführt wird— zwar vom Arbeitnehmer einbehal- ten, aber nicht an die Versicherung abge- führt. Diese ausstehenden Beträge werden bei den Kassen oft erst nach Monaten, wenn sie zu beachtlichen Summen ange- wachsen sind, bemerkt und beanstandet. Der Lohnempfänger hat sich indessen im guten Glauben, der Betrag werde auch an die Kasse abgeführt— seinen Lohnanteil vom Arbeitgeber abziehen lassen. a Die Krankenkassen kennen längst die Sorgen und Einwände der Arbeitgeber, die mit der Abgabe der Versicherungsgelder im Rückstand sind: Kleinere Betriebe sind heute mitunter mit Rücksicht auf ihre eigenen ausstehenden Forderungen nur schwer in der Lage, auch nur den Netto- 1ohn für ihre Arbeiter aufzubringen. Und was die Staatsanwaltschaft dazu sagt: So schwer es auch für den einzelnen Lohnempfänger sein mag, wäre es in einem Sonderfall immer noch angebrachter, wenn der Arbeitgeber dur einen Mindest- john zahlen, auf alle Fälle aber für die Abführung der Versicherungsbeiträge Sorge tragen würde; denn der Leid- tragende ist doch nur der Arbeitnehmer. Oft stellt sich erst dann heraus, daß die Beträge seit Monaten nicht abgeliefert wurden, wenn die Versicherung eines Tages in Anspruch genommen werden soll, und oft ist dann die Anwartschaft auf die Nutznießung der Versicherung verloren gegangen. i-tu. Silberne Fünfmarkstücke im Frühjahr In Mexiko ist bereits das Silber für neue Fünfmarkstücke angekauft, die voraussicht- lich im kommenden Frühjahr im Bundes- gebiet geprägt werden. Sie sollen die Fünf- markscheine ersetzen. Bundesfinanzminister Fritz Schäffer teilte auf eine Anfrage der Zentrumsfraktion über die Münzprägung mit, daß vor den Fünf- mark- Silbermünzen erst noch die Münzen zu einer und zwei Mark geprägt werden. Bund für Bürgerrechte erhielt Zuwachs Der Bund für Bürgerrechte führte eine auherordentliche Mitglieder versammlung in Frankfurt durch. Der Bund stellt die Ar- beits gemeinschaft der in verschiedenen deutschen Städten bestehenden Bürger- rechtsorganisationen dar. Auber der Ge- sellschaft zur Wahrung der Grundrechte Mannheim-Heidelberg gehören die örtlichen Gesellschaften in Bonn, Frankfurt. Frei- burg. München und Stuttgart dem Bund an. Die Mitglieder versammlung nahm die in der Zwischenzeit gebildeten Gesellschaften in Augsburg, Bremen, Heidenheim, Karls- ruhe, Marburg, Lübeck und Pforzheim in den Bund auf. Der Vorstand des Bundes für Bürger- rechte mit seinem Vorsitzenden, Dr. Dr. h. c. Heimerich, wurde von bisher sieben auf elf Mitglieder erhöht. während ein zwölf- ter Sitz im Vorstand für einen Vertreter der Stadt Berlin freigehalten wurde. Un- ter anderem wurde der erste Vorsitzende der Gesellschaft zur Wahrung der Grund- rechte Mannheim- Heidelberg. Rechtsanwalt Dr. Fehsenbecker gewählt. Der Präsident der Internationalen Liga für Menschenrechte, Mr. Roger N. Baldwin, der als Gast der Mitglieder versammlung beiwohnte lud den Bund für Bürgerrechte ein, um Aufnahme in die Internationale Liga nachzusuchen. Die Liga habe es sich zum Ziel gesetzt, auf allen Gebieten des Lebens für die Menschenrechte einzutreten; auch Deutschland könne sich bei Vorliegen entsprechender Probleme an die Liga wen- den, die dann bei der UNO die notwendigen Schritte unternehme. Kurze„MM'- Meldungen Allerheiligen und Allerseelen(1. und 2. November) sind in Württemberg-Baden hohe kirchliche Feiertage, aber im allge- meinen keine weltlichen Feiertage. Die Lä- den werden offen gehalten, die Fabriken und Privatbüros arbeiten, nur die Bundes-, Landes- und Stadtämter schließen am Aller- heiligentag um 13 Uhr ihre Schalter und Pforten und die Schulen haben unter- richtsfrei. Vor Abschluß des Tarifvertrages. Die Frauengruppe der Deutschen Angestellten- Gewerkschaft versammelt sich am 24. Ok- tober, um 19 Uhr, im Welde-Bräu, U 5. Kor- binian Heckl spricht über den vorläufigen Stand der Tarifverhandlungen. Der Block der Heimatvertriebenen und Entrechten, BHE, teilt mit: Im„BHE“, Block der Heimat vertriebenen und Entrech- ten,(Heimatvertriebene, Flieger geschädigte. Körpergeschädigte, He mkehrer, Berufssol- daten, Sozialrentner, Kriegshinterbliebene und sonstige entrechtete Opfer des Zusam- menbruchs), Landesverband Württemberg- Baden, wurde der Kreisverband Mannheim- Land gebildet. Die vorläufige Kreisver- band- Geschäftsstelle befindet sich in Nek- karhausen, Kreis Mannheim Schloßstr. 15. Die Junggärtnergruppe des Stadt- und Landkreises Mannheim trifft sich heute um 20 Uhr im„Feldschlößchen“, Käfertaler Straße. Als Auftakt zur Wintervortrags- reihe spricht Schriftführer Falk über das „Junggärtnertreffen“ in Stuttgart. Wir gratulieren! Friedrich Conradi, Ka- kertal, Poststraße 8a, wird 75 Jahre alt. Den 77. Geburtstag konnte Charlotte Faust, ch Pat Mannheim, Hansastraße 46, feiern. Dag Wel Lebensjahr vollenden Ludwig Conrad, be Pirche denheim, Talstraße 74, und Christine K Pennts Ludwigshafen, Rohrlachstraße 3(f malle Mannheim, L 14, 3). Die Eheleute Fried Beil und Aenne, geb. Hartmann, Mann Stamitzstraße 5, haben silberne Hochzeit“ Aus dem Polizeibericht Tod im Fluß. Aus dem Rhein wulle Wen eine weibliche Leiche geländet. Nach g* bisherigen Feststellungen dürfte es sich 3 15 eine in Ludwigshafen vermißte 78 Ja i alte Frau handeln.* 12 Noch erwischt. In der Nacht vom Seu e tag/ Sonntag wurde das Schaufenster en sb Rundfunkgeschäfts in der Siedlung Schön emzelne eingeschlagen. Ein Koffergerät im Wert tönne 260 DM wurde gestohlen. Der Kripo gelt pater! es, festzustellen, laß sich der Täter bereut seit in Landau befand, wo er sich zur Fremde id se legion verpflichtet hatte. Er wurde g ektor Mannheim zurückgeholt, wo er sich en kat einmal wegen seines Einbruchs zu rechtfghtudien tigen haben wird. ein ein. Vertrauen schlecht belohnt. Ein Grienem Es nützte das Vertrauen einer Firma in Rfenbruc fertal in übler Weise aus, indem er sie ungen ein ihm gewährtes Darlehen in Höhe wand zur 1500 DM betrog. Zwei Diebe wurden auf frischer Tat e tappt, als sie aus der Lagerhalle ein Firma in der Binnenhafenstraße 56 Tae 1 Zinkblech im Wert von etwa 1600 DM end Pa wenden wollten. Sie waren gerade dab das Blech auf den Anhänger eines Pet Im! nenkraftwagens zu verladen. RV„e esüiten hema Aus dem Vereinsleben Dinand- Uraufführungen bei„Aurelia“ Im Sandhofer„Morgenstern“ stellte der Männergesangverein„Aurelia“ sein Herbst- konzert unter das Motto„Die Jahreszeiten im Lied“. Verdienstvoll nahm sich der Ver- ein neben den Großmeistern der Chorlitera- tur auch weniger bekannter Tonsetzer wie Goldmark und Haug an, deren Kompo- sitionen unter der Leitung von Viktor Dinand in ihrem Sinngehalt wirkungsvoll heraus- gearbeitet wurden. Ein Schubert-Chor(„An den Frühling!) bewies besonders eindring- lich die intensiven dynamischen Studien und eine reiche Farbenskala des Chores der „Aurelia“. Als Solistin bot Eleonore Rieger (Nationaltheater) ein Kabinettstück erlesener Vortragskunst mit Regers„Mariä Wiegen lied“, während die duftige, zarte und gleich- zeitig tragfähige Stimme der Sängerin Lie- der von Brahms und Mendelssohn ebenfalls zum Genuß machte. Mit musterhafter künst- lerischer Einfühlungs- und Gestaltungskraft bot Eleonore Rieger ferner zwei Lieder von Viktor Dinand als Uraufführung, die der Komponist selbst zartfühlend begleitete. Be- sonders der„Strauß“ nach einem Gedicht von Maria Meier erwies sich als Kom- position mit aparter Stimmführung und har- monischen Einkleidung. Die ansprechenden fall aufgenommen. 5 Uraufführungen wurden mit lebhaftem Bei- Zur Vortragsordnung trugen ferner Emil Bucher mit kräftigem Tenor und Jakob Fa- bian mit markantem Baß bei. Außer seiner Anerkennung als Komponist konnte Dinand noch den Dank als musikalischer Leiter des Abends und Begleiter zu den Solovorträgen entgegennehmen. Wieder„Liedertafel“- Frauenchor Die„Liedertafel“ überraschte bei einem Kaffee-Kränzchen mit dem wiedererstan- denen Frauenchor, der unter Max Adam sang. nachdem vorher Frau Bührer durch ein Musikstück den Nachmittag eröffnet hatte. Es folgten Rezitationen, Sologesänge und Duette. Das Mitglied des Frauen- chores Frau Freeb-Günther eröffnete de Reigen, der durch Frau Eigler-Fendt fort- gesetzt wurde. Ihr Sopran brillierte wie- der. wie man ihn gewohnt ist. In Janek lernte man einen Baß kennen, der zusam- men mit Frau Freeb-Günther ein Duett darbot. Präsident Wilhelm Voigt nahm die Ge- legenheit wahr. auf die Wiedererstehung der Frauenchores und die bisherigen Er- folge hinzuweisen und sprach der Leiterin, Frau Stotzeck, und dem musikalischen Leiter. Max Adam, seinen Dank aus. „Sängerhalle Germania“ in froher Runde Im Neckarauer Volkshaus traf sich die große Familie der„Sängerhalle Germania“ zu ihrem traditionellen Herbstfest. Vor- sitzender Hacker unterstrich, daß man ne- ben dem Gesang auch die Familiengemein- schaft pflege. Emil Schuhmacher zeigte erneut, daß er seinen stattlichen Chor glänzend zu führen versteht, was im„schwäbischen Fiedel- mann“ fein akzentuiert demonstriert wurde. Im Unterhaltungsteil stellte sich der Lud- wigshafener Humorist Reiny Gaudlitz mit ebenso seriösen wie zündenden Vorträgen vor. Viel Beifall gab es um ein achtjähriges Mädel von der Artistengruppe Müller für eine Kautschuknummer, wie auch eine 12jährige von der gleichen Gruppe sich als bereits versierte Xylophonistin vor- stellte. Ein Menuett der Zwillingsmädels Schüle sowie die Tanzdarbietungen von Karin Bretschneider vom Gx A- Kinder- ballett fanden ein nicht minder dankbares Publikum wie das Vereinsquartett mit seinen abgerundeten Vorträgen. Die Kapelle Roßnagel zeichnete an dem Abend in allen Variationen für die musikalische Garnierung. „Liederpalme“ ehrte Sangespioniere Feststimmung herrschte im„Kaisergar- ten“, wWwo der MGV„Liederpalme“ sein auf beachtlichem Niveau stehendes Herbstfest gab. Der stattliche Männerchor unter Hans Haag wartete mit einem Kranz deutschen Liedgutes auf, wofür er sich die Kompo- nisten W. Weiß, Mozart, Fr. Hegar, Silcher und Moldenhauer gewählt hatte. Der stimm- lich glücklich besetzte Chor erwies sich als ein gut ausgefeilter, feinnerviger Klangkör- per, der willig auf die Intentionen seines Dirigenten einging. Als Solisten warteten Hildegard Blaumer(Sopran) und Hermann Grambitter Baß) mit guten Leistungen auf, denen gleichzukommen sich Kurt Müller (Tenor) ehrlich bemühte. Adolf Frenzniek War allen ein virtuoser Begleiter am Flügel. Im Mittelpunkt des Festes stand die Ehrung verdienter Sangesbrüder durch Kreisvor- sitzenden A. Franz. Für 50 Jahre Sänger- treue konnte er Joh. Müller, Hch. Laschin- ger und A. Fütterer die goldene Ehrennadel des Badischen Sängerbundes überreichen, für 40 Jahre Alois Ehrbrecht, P. Prietz und —euen gelinde Hoch. Hammer. 17 Sänger wurden für Acaftlic jährige Zugehörigkeit mit der silbernen des Ehrennadel bedacht. aud dar Die Tanzkapelle Haetscher sorgte fallen d angenehme musikalische Unterhaltung Hfrdert. den folgenden Stunden. nen P WSV Sandhofen trotz Sorgen zünftig In Luc Man muß es dem Wassersport-Verell. Jah: Mannheim- Sandhofen anerkennend beschee ges nigen: Trotz seiner ihn seit Jahren ve un folgenden Pechsträhne in Bootshausang 00 legenheiten ist und bleibt er ein Ort d Lebensbejahung, wie auch bei seinem Herbstfest im„Adler“, Riel aber fein war das Programm aus Mitglef Für derkreisen und die Stimmung schlechtilstvertr zünftig. Alte und junge Sandhöfer machinsiedl ten aufgeschlossen mit, so daß unbeler Tür! schwerte Fröhlichkeit herrschte, zumal en, Die die Stimmungskapelle Melodia verstand, enten Schwung zu halten. er beto GV, Flügelrad“„beflügelt“ le Hei Seit Wochen hatten sich die„Flüge rubab leute“ darauf gefreut, ihren Frauen in Allele d erkennung derer Mitarbeit um die Belang ensche der Eisenbahnsänger im„Zähringer Löwen bberalis einmal eine Probe ihres sängerischen Kön nens ablegen zu können. Der 100-Mang Chor, ein stimmlich ganz hervorragend 9, setzter, gut disziplinierte Einheit unt Heinrich Gund gab Ausschnitte seines kü, tivierten Repertoires neben Wilhelm Lid (Bariton) sowie Hans Trautmann(Baß), d mit Wärme und strahlender Frische Solisten Lieder von Stolz, Jührmann, 4. nold, Krom, Jäger usw. vortrugen. Ru Schölch und Georg Dörrsam sorgten schlie! Vorhe lich trefflich für den Humor, so daß Gas* geber und Gäste vollauf auf ihre Kosten kamen. perature: Mob mit„Alt-Mannem“ Schwache Diese zwei Stunden Lachen zog A von Aspern einmal anders auf— nämid ohne Jazzband. Ein Versuch, der bei dige vielen hundert Männern und Frauen dber Pre Mannheimer Ordnance Depot in der Hal des TSV 1846 erstmals unternommen, b den reiferen Semestern vollen Anklan Fegels fand, bei der jungen Generation jedoch etennhei leises Kopfschütteln hervorrief. Trotzdene2 bre. gab es einen durchschlagenden Erfolg, dem Else Ette mit knalligen Chanson Ludwig Schilling, der Pfälzer Krischen Traudel Bies mit kessen Seemannslieder sowie Fritz Fegbeutel, Marianne Kup! und Fritz Wirth beteiligt waren. edlen eecleven 3 Antwerpen Annaberg E Anselm Angelus Sileslus 22 Aulle Antimacchlavell, Staatssckrritt Friedrich H. v. Preußen, Ge- genschrift geg.(s.) Macchia- vellismus. Antimon, chem. Hlement, 8b, Ordnungszahl 351, Atomgew. 121,8; den Arsen u. dem Wis- mut ähnliches Element metal- Uschen Charakters vom spe- zifischen Gewicht 6.62. Antineuralgikum, schmerz- stillendes Heilmittel. Antinomie, gr., Widerstreit Zweier Behauptungen, die beide beweisbar sind. Antiochia, stadt in Syrien, 22.000 E; gegr. 300 v Ch. dch. 8.) Seleukos: im Altertum Pflegestätte der Wissenschaf- ten. 1098 v. d. Kreuzfahrern erobert, bis 1268 christi für- stentum Antipassat, über(s.) Passa- ten gelagerter, vom Aquator polwärts fliegend. Luftstrom Antipater, Feldherr Alex. d Gr., 334„ ch Vize-Kg. v. Mazedonien. Statthalter in Europa, unterdrückt den gr. Aufstand des(s.) Demosthe- nes: 321 Reichsregent. 1319. Antipathie, gr., Abneigung. Antiphon, gr., kirch! wech- Selgesang zwisch Priester u. Gemeinde oder Chor. auch reine Chorgesänge. Antipoden, gr., Gegenfügler: auf der entsesengesetzten Seite der Erdkuseh Lebende: übertr. auf Kontraste. Antipyretika, Flebermittel. Antipyrin, Heilmittel gegen Fieber. Nervenschmerzen Antiqua, lat., die Alte: Bez f. lat. Druckschrift Antiquar, Altbuchhandler: Antiquiert, veraltet Antiquitäten, altertüml. Ge- genstände v. künstl. Wert. Antisemit. Judengegner. Antlsepsis, gr., wundbehand- lung deh. fäulnistötende Mit- tel zur Verhinderung von(s.) Sepsis. Antistes, lat., Vorsteher. Antitaurus, kleinasfſat. birgszug,(s.) Taurus. Antithese, gr., setzter Begriff. Antitoxin, Gegengift. das die Ge- genomm. Bakterien, Schlan- Sengifte od. dgl., aufhebt od. verringert. Antizipation, lat., vorläufige Annahme; vorwegsenomm. Zahlungs verpflichtung Antofagasta, Provinz 1. Chile: Salpeter. Silber u. Kupfer; Hptstdt. 85.000 E. Antoinette, frz., weibl. Vor- name; Marie, Tochter Ma- ria Theresias, 1735, Gemah- lin Kg. Ludwig XVI. von Frankreich, 1793 hingerichtet. Antonescu, Jon. 1882, rumän. Marschall u. Politiker, Ver- treter bei d. Friedenskonfe- renz in Paris 1919: Sept. 1940 nach Abdankg. Kg Carols II. Diktator: 1946 z. Tode verurt. Antonius, lat., männl. Vor- name: v. Padua, kath. Hei- liger, 1195—1231. Feiertag 13. 6.; d. Gr., kath. Heiliger, Va- tet des Mönchtums. 251-336, Einsiedler. Feiertag 17. 1. Antonius, Marcus, römisch. Staatsmann, 82-30 v Ch., be- herrschte die Ostgebiete des Röm. Reiches; Gegenspiel. d. Octavian, wurde durch Cle- opbatra moralisch haltlos und verweichlicht, 30„ Ch. durch Selbstmord geendet Antung, Stadt in der Süd- mandschurei. 190. 000 E. Antwerpen, Hafenstadt in Belgien, an d Schelde, 500.000 E, gleichnamige Provinz. Des Fachgeschäft för Toppiche ung darainen Hannnelm ta. Hauptvahnnon Tattersallstr. 12 Ruf 409 43 entgegenge- Giftwirkung v. Körper auf- Kalserin v. Ruffland: Stu- art, 16651714, reg. von 1702, vereinigt England u. Schott- land 1707;„ Selbdritt, künstl. Darstellung d. hl. Anna mit Maria und Jesuskind. Annaberg, Felsenberg 1. Ober- schlesien; 1921 Gefecht bei, beendet polnisch. Grenzaufst. Annahme, Vermutung: Bewil- ligung eines Angebotes; an Kindes Statt, Verleinung der Rechtsstellung eines leiblich. Kindes an Fremden. Bedin- gung Mindestalter der Adop- tiveltern 50 Jahre, Adoptiv- kind muß 18 Jahre jünger sein. Annalen, lat., Jahrbücher m. historischem Inhalt. Annam, bis 1945 Kaiserreich in FHinterindien, frz. Schutz- Sebiet, 147.600 Km, 5,656,000 E, an China angegliedert b. 1428; 1787 Annäherung an Frank- reich; Anfang 19. Ih. schwere Christenverfolgungen, franz. Strafexpeditionen, 1884 franz. Schutzherrschaft, zusamm. m. Indochina; 1945 Abdankung Kaiser Bao Dais, Eingliede- rung in Republik Vietnam. Annaten, lat., jährl. Abgaben; feste Abgaben, die von neu ernannten Inhabern kirchl. Pfründen an den Papst zu zahlen sind, bes. im MA. Annexion, lat., Anhängung;: gewalts. Inbesitznahme fremd. Staatsgebietes. Anno, lat., im Jahre;„ v. Köln, EB. 101075, Entführer u. Exzieh. Kais. Heinrichs IV., durch Adalbert von Bremen Alisgeschaltet: Santo, Jubi- läumsjahr der röm. Kirche, Alle 25 Jahre wiederkehrend; seit 1300 Annonce, frz., Anzeige. Annullieren, lat., aufheben, widerrufen. Annunzio Gabriele d, eigent- lich Rapagnetta, it. Dichter, 18631939, Dramen, Gedichte, Romane: 1919 Eroberung von Fiume. Annunzlaten, ital., Nonnen- orden; orden, höchster sa- voyischer und seit 1870 tal. Orden, gestiftet 1364 Anode, gr:, positive d. beid. (8.) Elektroden;» unbatterie, aus Trockenelementen beste- Bend, liefert„-nstrom für die Elektronenröhre. Anökumene, gr., wohnte Erdgebiete. Anomalie, gr., Regelwidrigkt. Anonym, gr., ohne Namen. Anopheles, Stechmücke, Lar- nichtbe· ven in Sümpfen, Malaria- träger. Anorganisch, unbelebt; mi- neralisch. Anpassung, an neue Umwelt gewöhnen; Umformung bzw. Neubildung v. Organen ent- sprech, d. Umweltsveränderg. Ansbach, Hptstdt. v. Mittel- u. Oberfranken, 34.000 E; 1331 Besitz d Burggraf. v. Nürn- berg; 1440-1791 Markgrafensttz. Anschauungsunterricht, Denk- lehrmethode mit greifbaren Beispielen. Anschneiden, Anfressen von Wildpret durch Hunde. Raub tiere. Anschütz, Heinrich, Hofschau- spieler, 17831863, Mitgründer des Weltrufes der Wr. Hof- bühne, besond. Shakespeare- Rollen: Ottomar, Erfinder d. Momentphotograph., 1346 b. 1907;„Kaempfe, Hermann, Ingenieur, 18721931. Erfinder des Kreiselkompasses. Anselm, and., unter Asen- schutz, männlicher vorname: v. Canterbury, Philosoph ANTNROPOSOPHISe ARE r BücnERSTUBE . gegr. Iflannheim. ich.-Wagner Str. 58. U 6, 15 Angelus Sileslus, eigentl. Joh. Scheffler. Dichter d. Barock, 1624—77,„Der cherubintscke Wandersmann“. Angermanland, Landschaft in Mittelschweden. 200.000 E. Angers, Hptstdt, d frz. Dep. Maine-et-Lolre, 86.000 E, ber. got. Kathedrale, ber. Teppiche. Angestellter, unselbständiger Berufstätiger; öffentl., im Staatsdienst beschäft., künd- barer Bedientester; Gegens.: privater, nicht im Staats- dienst Angeste lit.. ver- band, Berufsor ganisation zur Wahrung d gemeinsamen In- teressen der:: versiche- rung, Zwangsversicherg d. Angina, lat., Enge: med. Man- delentzündg mit Eiterbildg. Gefährliche Folgekftenkneiten durch Eintritt d Eitererreger (s.) Streptokokken i. d. Blut- Kreislauf,(s.) Rheuma;„ pec- toris, Herzadernkrampf. Angiospermen, lat., gr., Blu- tenpflanzen mit in geschlos- senen Behältern entstehend. Samen. Angkor, Tempelstadt in(s.) Kambodscha aus dem Ende des 9 Jh. n. Ch Anglikanische Eirche, refor- mierte Kirche Englands, 1534 von(s.) Heinrich VIII ge- gründ(s.) Hochkirche Anglist, Erforscher englisch. Sprache, Geschichte. Kultur. Anglizismus, d. engl Sprache nachgebildeter Ausdruck in nichtengl Sprache Angloamerikaner, Amerikan. engl Herkunft; Bez. f. d. im 2, Weltkrieg 194145 verbün- deten Westmächte. USA und Grohbritannien. Anglomanie, übertrieb. eng! Lebensart. Anglo-Perslan 011 Co. Ltd,, engl. Petroleumgesellschaft f. persische Glgewinnung. Angola, Westafrik. Landschaft (port.), 1.300,00 Km, 3, 225.000 E, Edelmetalle. Diamanten, Kolontalwaren. Angora,(s.) Ankara; katze, langhaarige Katzenart mit buschigem Schweif; ziege, Ziege mit Ig. Seidenhaar Angostura, Stadt in Bolivien; bitterer Likör aus rinde. Angouleme, Hptstdt. d. frz. Dep Charente, 36.700 E, Wein- handel; Louis Anton de Bourbon, Hz., 177151844, Chef d emigrierten frz. Aristokra- tie in Deutschland. Gessner Napoleons 1 Angra do Heroismo, Hptstdt. d.(s.) Azoren, 10 406 E Angriffskrieg,(s.) Agressoren. Angström, Andreas Jonas, schwed. Physiker u. Astron,, 181474; Erforscher des Son- nenspektrums;„ Abk.: d, Maßeinheit für Lichtwellen lang.= 0,0000 00 1 mm. Anhalt, Land 1. Norddeutsch- Jand zw. Elbe und Saale, 2316 Km. 364.371 E. Anheuerung, Aufnahme von Seeleuten für bestimmte See- fahrten Anhydride, gr., ohne Wasser; alle Oxyde, die mit Wasser Säuren bilden Anhydrit, Mineral, schwefel- saurer Kalk Anilin, Amidobenzol, chem. Formel CH NH:, aus Stein- kohlenteer gewonnener Aus- gangsstoff v Farbstoffen und Arzneien Farblose, giftige Flüssigkeit, die sich an der Luft rasch bräunt:„farben, G.) Teerfarben. Privat-Mandlelsschule VNC. STOCæ Inh. b. Leiter: Dr. W Krauß Mannheim, C 3, 20. fel. 500 12 Auskunft und Prospekt kostenlos MORGEN Seite 3 Pater Felix zu Loewenstein über Wohnungsbau der katholischen Kirche welch reges Interesse das Thema„Die Eirche baut Wohnungen“ findet, bewies am onntagnachmittag die vollbesetzte Wan- 0 gelhalle. Auch Vertreter der Behörden wa- ren zu dieser Veranstaltung der Katho- ren Arbeitsgemeinschaft Mannheim er- Die bedeutsamste soziale Tat der Kirche bt der Wohnungsbau“, sagte Pater Felix zu Löwenstein und erinnerte daran, daß schon mittelalterlichen Klöster und Mönche rker, Städte, Hospize und sogar Brücken Mebaut hätten und daß auch heute wieder Jahn krischer Wind dieser Art durch die Or- nariate wehe. Es sei Pflicht der Christen, den Woh- lupungsbau nach Kräften zu fördern. Jeden önenzelnen gehe es an und jeder einzelne onne auch etwas dazu tun. Das belegte ter Löwenstein durch Beispiele, die er uk seiner Informationsreise durch Deutsch- and selbst gesehen habe. So habe der Di- ektor einer Blindenanstalt in Augsburg, in katholischer Pfarrer von Hettingen. ein ludienrat in Velbert(Ruhrgebiet), ferner n einfacher Kumpel und ein Steiger aus em Essener Bezirk, eine rheinische Schüt- Henbruderschaft. die Kolpingsfamilie Dil- ungen und andere, Wohnungen oder schöne d zum Teil recht ansehnliche Siedlungen alle ar 56 Tatel o DMM en a 8 Pau in Rahmen des 67, Stittungsfestes des RV„Columbus“ im„Kaisergarten“ sprach esuitenpater Felix zu Löwenstein über das hema„Die Stellung des KRV in einer en Gesellschaftsordnung“. Seit 1914 gelinde sich Mitteleuropa in einem gesell- en für Alchaftlichen Umwälzungsprozeg. Seit Be- Silbernaem des 19. Jahrhunderts habe die Technik d damit die Wirtschaft ein Zusammen- sorgte fübalen der Menschen auf engstem Raum ge- zaltung mirdert. Pater Felix zu Löwenstein gab nen präzisen geistes geschichtlichen Abriß zünftig Ion Ludwig dem XIV. bis zum Anfang des h ort- Vergl. Jahrhunderts und folgerte daraus, dag dd bescheſde sesellschaftliche Oberschicht abgesackt ren za und dafür eine Masse Eintagsfliegen“ shausang] Gesicht unserer Zeit bestimme. Er kenn- n Ort dh chnete unseren gesellschaftlichen Zu- zt Wiege end als„Einheitsbrei“ der endlich einen r“. Klelſtokilierten Charakter annehmen müsse. is Mitglef für die problematische Stellung der schlechthhletvertriebenen führte der Festredner die Renten Unruhefaktor dargestellt. Der Pa- er betonte, daß alles getan werden müsse, die Heimatvertriebenen in das Staatsleben erstand, 6 5 Flügefhubauen. Pater 2 Löwenstein Unter- 7 11 uchte die Geistesströmungen, die heute die je Belanglenschen im wesentlichen beherrschten: er beralismus. Sozialismus und Christen- chen Könhin. Liberalismus und Sozialismus unter- IO- Mam dieden sich nur Al der Oberfläche. beide agend 5. ſehten dle äußerliche Wohlfahrt an. Beide i en aber in sich gespalten, der Liberalis- seines ku in die Optimisten der alten Grundsätze aelm Lid (Baß), d 5 4 rische Wie wird das Wetter? 1 Trocken und ziemlich kühl JI. 1 en Schlieb. Vorhersage bis Mittwoch früh: Wechselnde, daß Gad. ohe Bewölkung. darunter in Niederungen be- re Ko bnders nachts und vormittags stellenweise ſebel- oder Hochnebelfelder. Höchsttem- raturen 10 bis 13, Tiefstwerte 3 bis 6 Grad. 6 Fchwache, veränderliche Winde. bebersicht: an der Südseite des festlän- chen Hochdruckgebletes liegend streifen uns be Wolkenfelder, die von Reststörungen ber Frankreich herrühren. Wetteramt Karlsruhe rauen di der Hal nmen, be ö „ Anklan kegelstand am 23. Oktober: jedoch ehlennheim 178(7), Trotzen l(=). Erfolg,.. Maxau 351(2), Worms 110(8), Caub gewissermaßen aus dem Nichts geschaffen. a Auch jeder Ruinenbesitzer habe die so- Ziale Pflicht, zu bauen. Und wenn er es nicht allein könne, sei die„Christliche Woh- mungshilfe“ bereit ihn zu beraten und ihm SOwWeit wie möglich zu belfen. Katholische Grundbesitzer und die katholische Kirche hätten mehr Grund und Boden dem Woh- nungsbau zur Verfügung gestellt als Staat und Gemeinden.(Auch das evangelische Hilfswerk kümmere sich um den Woh- nungsbau, nur sei er darüber nicht genauer informiert.) Pater Löwenstein berichtete, daß die katholische Kirche bis jetzt im Bundes- gebiet 15000 Wohnungen für 67000 Men- schen gebaut habe, und behandelte dann eingehender die Tätigkeit der Christlichen Wohnungshilfe in Karlsruhe und Mann- heim. Der Redner schloß mit einem ein- dringlichen Appell an jeden einzelnen, die Christliche Wohnungshilfe zu unterstützen; die Lose der Wohnbau-Lotterie der Christ. lichen Wohnungshilfe fanden anschließend flotten Absatz. Zum Schluß zeigte Dekan Schmidt das Wohnungsproblem auch als religiöses Pro- blem auf, da die Wohnungsenge vielfach ein Familienleben im christlichen Sinn nicht Zzulasse. rei. „Die Geschichte läuft nicht zwungsläufig ub“ Pater Felix zu Löwenstein beim Stiftungsfest des„KRV Columbus“ und in die Pessimisten oder Existenziali- sten. Die Resignation und der Daseins- Pessimismus der Jugend sei Existentialis- mus. Der KK kfundiere auf den christlichen Werten, seine Stellung sei mit den zehn Ge. boten fest umrissen, er bejahe Recht und Gerechtigkeit, er bemühe sich um die Aus- führung der christlichen Soziallehre. Mit scharfen Worten nahm der Pater Stellung gegen die Auffassung, daß es einen Zwangs- läufigen Ablauf der Geschichte gebe.„Der Mensch hat einen freien Willen und ist dazu verpflichtet, diesen Willen für das Gute einzusetzen.“ Das Stiftungsfest wurde umrahmt von Darbietungen des Liedertafelorchesters unter Friedrich Hacker, und von Liedvor- trägen Kurt Lindbrunners, Baß, am Kla- vier begleitet von Alfred Stadler. 21 Jubi- lare konnten für 25, 40- und 50jährige Zu- Sehörigkeit zum RRV„Columbus“ geehrt werden. ug. 2 2 N Ex-Polizisten wollen wieder dabeisein „Das deutsche. Volk braucht wieder Männer, die sich mit ihrem Leben für die Sache des Vaterlandes einsetzen“, meinte Polizei-Generalmajor a. D. Petersdorff bei einer Kundgebung der Fachgruppe Ord- nungspolizei(es handelt sich um einen In- teressenverband ehemaliger, nach 1945 ent- lassener Polizeibeamter), die sich mit dem Problem der nach dem Kriege entlassenen Polizisten beschäftigte. Die Forderungen gipfelten darin, alle früheren, dienstfähigen Polizei-Berufsbeam- ten wieder in die neu zu bildende Polizei einzustellen und den Pensionären die„ge- setzlich verankerten“! Gebührensätze zuzu- billigen. Als zweiter Redner forderte Ma- jor der Schutzpolizei a. D. Rumler eine „schlagkräftige Polizei gegen die Umsturz- pläne der Kommunisten“. Rumler berichtete von stundenlangen Verhandlungen im Bon- ner Bundeskanzleramt, in denen er sich „kompromißlos“ für die Absichten der Fach- gruppe eingesetzt habe. Der Paragraph 7 des Gesetzentwurfs über die Polizei sei eine erneute Diffamierung und verletzte das Bonner Grundgesetz, stellte General a. D. Petersdorff fest, der von einer Einberufung jüngerer Offiziere zu einem Offizierslehr- gang nach Bonn zu berichten wußte. Spoerli und Spiel: „Bis 15 Zigaretten pro Tag.. Ueberlegene Siege der UsS- Gewichtheber Wir berichteten bereits am Sonntagabend in uaserer Sportausgabe, wie gewaltig die US A-Gewichtheber-Weltmeisterstaffel in Kai- serslautern dominierte. Nicht anders war es beim zweiten Kampf in Stuttgart, obwohl die Gäste dort, offenbar jetzt nach den Weltmei- sterschaften und nach den kurz aufeinander- folgenden Kämpfen in Deutschland ermüdet, weniger zur Hochstrecke brachten. Aber die Art dieser Athleten, die Hantel zu meistern, verblüffte erneut und ließ alle Fachleute staunen. Und wenn gar der 1.46-Meter-Mann Pietro an der Scheibenhantel erscheint, sieht man erst, wie gut die kurzen Arme sind(sie rei- chen kaum an die Hüften) und wie sauber der „Liliputaner“ damit das Gewicht verlagert. Immer aber sieht man schnell einmal den bärenstarken Davis an einer Zigarette ziehen. „Das ist mein hobby“, so lächelt er.„Ich brauche so 10 bis 15 Stück am Tage. Das Nikotin schadet mir nichts.“ Er bläst verstoh- len den Rauch hinweg, tritt ins Rampenlicht, Wägt, konzentriert sich auf das anliegende Gewicht und hat kurz darauf sein Pensum schon erledigt. Ja, solchen Naturburschen ist Deutschlands Gewichtsheber-Elite noch nicht gewachsen. 1 Der 17jährige amerikanische Meister Ge- orge sah sich in Kaiserslautern dem 22 Jahre älteren Deutschen Opschuff gegenüber. Daß dieser 30 Kilogramm weniger schaffte, schien George zu erschüttern. Er ging hin und er- läutérte dem Trierer einige Kniffe. 6 In Kaiserslautern lautete das Endergeb- nis: USA-Staffel 2147,5 Kilo, deutsche Staf- fel: 1957,5 Kilo. In Stuttgart, wo der Fedei- gewichtskampf nicht gewertet wurde, lautete das Ergebnis: UsS-Staffel 1842,5, deutsche Staffel: 1692,5 Kilo. Handbal'sonntag mit einigen UDebenuschungen Viernheim von VfR geschlagen/ TSV 46— TSV Neckarau 3:81 Die bisher allein noch ohne Punktverlust in der Bezirksklasse rangierenden Viernheimer mußten vom VfR auf eigenem Platz eine 7:9 Niederlage hinnehmen. Ansonsten wahrten sowohl TV Altlußheim als auch 98 Secken- heim ihre Chancen, wobei Neulußheim und Lampertheim mit 49 bzw. 12:3 die Leidtra- genden waren. Hockenheim hat sich wieder gefangen, Beweis: der 10:6-Sieg in Mann- heim. Bei der Sd Großsachsen wurde Lau- denbach 15:7 abgefertigt. In der Heidelberger Staffel gab es die er- warteten Siege, wenn auch der von Nußloch in Malchenberg mit 5:9 ziemlich knapp aus- gefallen ist. Neben Nußloch sind in dieser Staffel noch Handschuhsheim und Schwetzin- gen, das in Ziegelhausen 3:8 siegreich blieb, ohne Punktverluste. Nur knapp blieb Kirch- heim mit 5:6 in Heidelberg obenauf. TSV 46 im geschlagenen Feld Die Ueberraschung in der Kreisklasse A ist die 3:8-Niederlage der 46er gegen TSV Neckarau. Brühl wie auch Reilingen sieg- ten und bleiben damit dem Tabellenführer Ilvesheim, der spielfrei war, auf den Fersen. Friedrichsfeld holte in Seckenheim beim TV 1899 mit 7:8 beide Punkte. Die Staffel meldet die zweite Niederlage von Niederliebersbach, diesmal 10:6 in Hemsbach. Heddesheim hatte Mühe mit dem Tabellenletzten(7:10) fertig zu werden. Auch Sandhofen mußte sich strecken, um über Hohensachsen einen 11.9 Sieg zu erringen. Bleibt noch der 53:6-Sieg von 09 Weinheim über Polizei Mannheim zu erwähnen. In B-Klasse hagelte es Tore Die Mr landete an diesem Tag mit 18:0 den höchsten Sieg über den VfB Gartenstadt, 18:1 blieb Pfingstberg gegen 07 Seckenheim auf der Strecke. Der TV Rheinau hatte es da schon schwerer, um mit 11:7 den ASV Schönau auf die Verliererstraße zu bringen. Die Schwetzinger Turner behaupteten sich sicher mit 14:6 Toren über Germania Mann- heim. Kulzinger-Tore bringen Vik-Hockeysieg ITSV 46 erreichte gegen Germania glückliches 3:2 VIER— 46 Heidelberg 2:1 Im einzigen Verbandsspiel des Sonntags kamen die Platzbesitzer zu einem knappen, dem Spielverlauf nicht ganz entsprechenden Sieg. Der jungen Mannschaft der Gäste fehlt die nötige Erfahrung und den Stürmern die erforderliche Uebersicht. um gebotene Chan- cen auch erfolgreich auszunützen. Dr. Kulzin- ger, erneut bester Mannheimer, erzielte die beiden Treffer der Platzherren, während für Heidelberg Winter erfolgreich war. TV 46 Mannheim— Germania 3:2 In diesem Freundschaftspiel blieben die Platzbesitzer glücklicher Sieger gegen die sich verzweifelt wehrenden Germanen, deren bester Spieler Kenngott nach Nürnberg zum Silberschildspiel abgestellt war. Beiderseits wurden keine besonderen Leistungen gezeigt. Besonders auffällig war das zerfahrene Stür- merspiel der Platzbesitzer, die ihren Gästen in technischer Beziehung einiges voraus hat- ten.— Im Verbandsspiel der Frauen blieben die Gäste 2:1 im geschlagenen Felde.— Phönix Ludwigshafen AH— TV 46 AH 0:3; Jugend TV 46— Engl. Institut Heidelberg 0:0. HCH— MTG 6:1(1:0) Obwohl die Mannheimer gegen die durch vier Spieler der ersten Mannschaft verstärkte Traditionsmannschaft des HCH mit sechs Er- satzspielern anzutreten gezwungen waren, zeigten sie noch eine recht ansprechende Lei- stung. Das Spiel war schnell und befriedigte in technischer Hinsicht durchaus. Nur durch eine äußerst schwache Leistung des Mannhei- mer Hüters in der zweiten Halbzeit ging das Treflen in dieser Höhe verloren. Ausgezeich- net bei Heidelberg das Innentrio mit Herbst- rieht, Glück und Baudendistel sowie die Ver- teidigung. Bei Mannheim wußten besonders Korwan und Kempf zu gefallen. HCH Frauen— MTG Frauen 6:0, Ib-Mannschaft 0:0, AH 4:4. K. Bayern letzter Südvertreter Badische Hockey- Vertretung ausgeschieden Norddeutschlands Hockeyspieler, die 1948 und 1949 nicht zum Zuge kommen konnten, werden am 26. November 1950 auf jeden Fall im Endspiel um den Silberschild stehen. Ham- Aus. stark vertreten war. burg gewann nämlich erwartungsgemäß sicher mit 4:0 über Bremen und Niedersachsen und schaltete in Hannover überraschend Berlin mit 4:2 aus. Der Sieger des Semifinales Ham- burg— Niedersachsen(am 12. November) wird im Finale auf den Sieger der Begegnung Bayern Nordrhein/ Westfalen treffen. In Frankfurt gewannen die Westdeutschen, die sich im Vorjahr den Silberschild holten, gegen Hessen knapp mit 3:2 und mit demselben Er- gebnis schaltete Bayern in Nürnberg Baden Bayern ist damit die letzte Vertretung Süddeutschlands, das 1948/49 die Trophäe ge- winnen konnte. In der Staffel 2 schob sich Badenia Feu- denheim durch einen weiteren Sieg, diesmal 5:9 in Ladenburg, in den Vordergrund. Neckar- hausen war in Weinheim die bessere Partei; der Tus Einheit unterlag 4:8. Die Ib von Leu- tershausen bezwang Wallstadt 8:6. Klarer Sieg der Waldhoffrauen Bei den Frauen holte sich Sandhofen beim TSV 1846 mit 3:3 einen wertvollen Sieg. Hoch wannn der SV Waldhof über die Mannheimer Sd mit 0:6. Neulußheim schlug Neckarau mit 5:1 Toren und schob sich wieder in den Vor- dergrund. Nachdem wir bereits in unserer gestrigen Ausgabe die Ergebnisse der Verbands- und Bezirksklasse vollständig und die unteren Klassen teilweise veröffentlicht hatten, tragen wir heute die letzteren vollständig nach: Handball- Ergebnisse: Kreisklasse A: Staffel 1: TV Edingen gegen TV Brühl 6:9; TSV Rheinau— Germania Reilingen 2:7; TSV 1846 Mannheim— TSS Neckarau 3:8; 99 Seckenheim— TV Friedrichs- feld 7:8. Staffel 2: Polizei Mannheim— 09 Wein- heim 5:6; Sc Käfertal— ATB Heddesheim 7:10; SpVgg Sandhofen— Sd FHohensachsen 3 TV Hemsbach— TV Niederliebersbach 0:6. Kreisklasse B: Staffel 1: TV Rheinau gegen ASV Schönau 11:7; Mrd Mannheim ge. gen VIB Gartenstadt 18:0; 07 Seckenheim ge- gen SV Pfingstberg 18:1; TV 64 Schwetzingen gegen Germania Mannheim 14:6. Staffel 2: TSG Ladenburg— Badenia Feu- denheim 5:9; Sd Leutershausen IB— SV Wall- stadt 8:6; Einheit Weinheim— TV Neckarhau- sen 4:8. Frauen: Germania Neulußheim— VfI. Neckarau 511; Sd Mannheim— SV Waldhof 0:6; TSV 1846 Mannheim— SpVgg Sandhofen 3:3; SS Hohensachsen— S Wallstadt 1:0. Spielabschlüsse. Die Spitzenmannschaften von Rheinland/ Pfalz sorgen zwischen den Mei- sterschaftsspielen für reichlich Abwechslung. Bis zum Jahresende liegen folgende Spielab- schlüsse vor: 12. November 1. FC Kaiserslau- tern— VfR Mannheim, 19. November FK Pir- masens— VfB Neunkirchen, 26. November VfB Neunkirchen— Eintracht Trier, 3. Dezember 1. EC Saarbrücken— 1. Fe Kaiserslautern, 10, Dezember Hamburger SV= I. Fe Raisers- lautern, 25. Dezember Phönix Ludwigshafen — FHadjuk Split. VfB. Neunkirchen— 1. Fe Kaiserslautern, 26. Dezember VfI. Neustadt — Dombasle Sport. Wü-Ba-Totoquoten Gesamtumsatz 684 200 DM. 1. Rang: 16 Ge- Winner je 5717. DM; 2. Rang: 368 Gewinner je 248,— DM; 3. Rang: 4 144 Gewinner je 22. DM. Zusatzwette: 2 725 Gewinner je 24,60 DM. (Ohne Gewähr!) Stall Cranach gelung Turf-Hut Trick Gelungener Moderenntag in Frankfurt-Niederrad Die Verbindung„Sport und Mode“ erwies sich auch beim diesjährigen Frankfurter Mode- renntag als zugkräftig. Der Jahreszeit ent- sprechend war es eine Pelzmodenschau, die bewirkte, daß unter dem zahlreich erschie- nenen Publikum die Damenwelt besonders Das Frankfurter Kürsch- nerhandwerk zeigte in mehreren Vorführun- Sen eine Fülle gediegener Modelle. Aber auch der Sport brachte viel Anregung und, infolge einiger Ueberraschungen, auch Aufregung. Den Vogel schoß der Karls- ruher Stall Cranach ab, dessen Vertreter drei der sieben Rennen gewannen, darunter das Hauptereignis, das„Sonnenblumenrennen über 2000 m. Gundekar setzte sich sofort an die Spitze, wo sein Reiter nach Belieben das Tempo regulierte. Dahinter sah man Liebes- kummer, Goldregen und Bergahorn, während Bena Organda mit Rücksicht auf ihr hohes Gewicht auf Warten geritten wurde und des- halb zunächst am Schlusse des Feldes blieb. Der auf der Außenseite plazierte Ataman ver- suchte vor der ersten Eke die Spitze zu ge- winnen, was jedoch nicht gelang, so daß er um den Bogen, ganz außen gehend, wertvol- len Boden einbüßte. Gegenüber war Gold- regen vorübergehend auf dem zweiten Platz, bis Bergahorn aufrückte. Den Einlaufsbogen umsegelte Gundekar vor Bergahorn, dahinter Ataman vor dem wieder zurückgefallenen Goldregen. Bei Beginn der Geraden schloß das Feld dicht zusammen. Dann machte sich Gundlekar leicht frei, um vor Bergahorn und Ataman zu gewinnen, während Bona Organda, Liebeskummer und Goldregen nebeneinander durchs Ziel stürmten. 0 I. 1. Opal(R. Mouchelet), 2. Blondine; ferner liefen Tinni, Lothar, Fee. Toto: 24; 16, 20. E. W. 120. II. 1. Landung(R. Heidemann), 2. Kamerelia, 3. Mädi, 4. Burgadler; ferner liefen Accord, San Diego, Gardan, Frauenjäger, Tristan, Gisela, Heidi, Granat, Merowinger. Toto: 147; 22, 20, 18, 19. E.-W. 520. III. 1. Pfalztraube(R. Schmidt), 2. Quartaner, ferner liefen Madeira, Goldkrone, Waldmärchen, Gräfin. Toto: 16; 13, 21. E.-W. 60. IV. 1. Gundekar(G. Arndt), 2. Bergahorn; fer- ner liefen Ataman, Bona Organda, Goldregen, Liebeskummer. Toto: 31; 15, 17. E.-W. 60. V. 1. Mond(H. Hauke), 2. Jupoter, 3. Linus; ferner liefen Morgentau, Fita, Dandy, Bach- cantate, Geduld, Hanko. Toto: 100; 27, 16, 27. E.-W. 212. VI. 1. Mady in Germany(K. Paulis), 2. Jagst, 3. Lümmel, 4. Tannenschonung; ferner liefen Grimm, Grünschnabel, Vogelschau, Iltis, gent, Winzenburg, Sagitta, Duja. Toto: 243; 29, 15, 26. E-W. 1852. VII, 1. Gustel(G. Arndt), 2. Mesino, 3. Colom- bina, 4. Gewitterstunde; ferner liefen Christiana, Feldschütz, Anuschka, Stobal, Zunft, Portica. Toto: 93; 16. 13, 16, 16. E.-W. 192.(-th.) Diri- 37, Chanson K rischen unslieden e Kuph — f W 0 1 1 1 L. L 7 1 uu l i l 10 6 MORGEN Am 22. Oktober ist mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Großvater, Bruder und Schwager, Herr Richard Müller Prokurist im Alter von 66 Jahren aus einem arbeitsreichen leben plötzlich und une wartet verschieden. Mannheim-Nebvostheim, Böcklinstr. 33, den 22. Oktober 1950 in tiefer rauer: Marge Möller geb. Brilmayer Heinz Möller vermißt Werner Möller Ruth Möller geb. Hauswirth Michdel und Verwandte Die Feberbestattung findet am Mitwoch, dem 25. Oktobet 1950, 14,30 Uhr, uf dem Hauptfriedhof in Mannheim statt. Möller friedhof in Mannheim. 3 Am 22. Oktober 1950 wurde plötzlich und unerwortet unser lang- jähriger, treuer Mitarbeiter, Herr Richard Müller Prokurist i. R. in die Ewigkeit abgerufen. Als dufrechter, lauterer Charakter, als zuverlässiger Wahrer der ihm anvertrauten Interessen und in den letzten Jahren seines Wir- kens als Personalchef ein besorgter Freund und gerechter Sach- Walter unserer Gefolgschaft wird er uns immer unvergessen bleiben. Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. Feverbestattung am Mittwoch, dem 25. Oktober 1950, 14.30 Uhr, quf dem Haupf- Meine liebe Frau, unsere innigstgeliebte Mutter, Toch- ter und Schwester, Frau Ella Veigel geb. Schäfer ist am Sonntag, im Alter von 38 Jahren, für immer von uns gegangen. Statt Karten! 5 Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang un- seres Ib. Entschlafenen, Herrn August Weber sagen wir allen unseren tief- empfundenen Dank. Beson- deren Dank Herrn Stadtpfr. stkiikü. AuekZofE Zahlreiche NRelelamalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber von Stellenangebots- Anzeigen ausdrücklich darum z2⁊u ditten, den Einsendern sobald als möglich ihre Bewerbungsunterlagen eurückzureichen. Zeugnisse, beglau- bigte Abschriften und Photos stellen tür die Bewerber wertvolle Unter- lagen dar, deren Wiederbeschaffung — soweit überhaupt möglich— mit beträchtlichen Kosten verbunden ist. MANNHEIMER MORGEN Anzeigen-Abteilung Kaufmann aus der Zentralheizungs- und Sanitär-Branche zum alsbaldig. Eintritt ges. Zunächst schriftl. Bewerbungen, evtl. mit Licht- bild und handschriftl. Lebens- lauf sowie Gehaltsanspr. an: Käuffer& Co., Mannheim U 4, 2 Tüchtiger, jüngerer Reisender v. bad. Zigarrenfabrik gesucht. Gehalt und Spesen. Auto wird gestellt. Angebote unt. P 41183 an den Verlag. Wiederverkäufer für Weihnachts- u. Adventskerzen sow. F. Artikel des tägl. Bedarfs gesucht. Fernsprech-Nr. 3 01 56. Erstalassiger Hosenschneider mögl. Heimarbeiter, gesucht. Sport u. 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Oktober 1950 Telefon 5 11 86 Kleiststraße 9—11 STEltEN-SFEs denk Flotter Vertreter frei. Angebote u. Nr. 03501 an den Verlag. mit Führersch. u. flottem Auf- n der der deut ür das dach A luz 45 Karten 2,, 3,, 4,—, 5, DM In tiefer Trauer: Richard Veigel mit Söhnen Hermann und Dieter Hch. Schäfer(Vater) Elisabeth Schäfer(Schwester) 10.00 11.45 u. 22.00 Spätvorstellung Mannheim, 1950 Rheinparkstraße 4 nebst Verwandten Beerdigung: Mittwoch, den 25. Oktober 1950, 11 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Meine liebe, Tante, Frau unvergeßliche Mutter, unsere Schwägerin und Anna Schmitt- Jungmann ging am Freitag, dem 20. Oktober 1930, nach kurzem Lelden heim in die Herrlichkeit ihres himmlischen Vaters. Viernheim, Schriesheim, den 22. Lorscher Straße 39 Oktober 1950 Für die trauernden Hinterbliebenen: Samuel Schmitt A. Schmitt und Familie Friedrich Schmitt Die Beerdigung findet am Dienstag, dem 24. Oktober 1950, um 15 Uhr, vom Friedhof aus statt. Mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater, Bruder und Onkel, Herr Karl Soyez 5 Kalkulator ist in seinem 63. Lebensjahre am 22. Oktober 1950 unerwartet und rasch von Gott aus unserer Mitte abgerufen worden. Imm.-Feudenheim, 23. 10. 1950 Schützenstraße 22 In tiefer Trauer: Claire Soyez, geb. Bastian Walter soyez und Frau Hede, geb. Raff Hlisabeth Schlippe, geb. Soyez Dr. med. Fritz Hugo Schlippe und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 25. 10. 1950, um 10.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herzl. Anteimahme sowie die zahlr. Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Paula Kämmerer sage ich allen meinen innig- sten Dank. Bes. Dank H. Pfr. Simon für die trostreichen Worte. Elfenstrage 28 Eugen Hellmuth —— Am Samstag wurde durch einen Unglücksfall mein innigstgelieb- ter Mann und bester Lebens- kamerad, unser guter Bruder, Schwager, Onkel und Groß- onkel, Herr Ludwig Nickel Kaufmann im Alter von 60 Jahren aus dem Leben gerissen. Mannheim, 21. Oktbr, 1950 Langerötterstraße 78 Im Namen der Hinterblieb.: Frau Anna Nickel, geb. Herdel U Feuerbestattung Mittwoch, den 25. Okt. 1950, 13.30 Uhr, Haupt- friedhof Für die uns persönlich und schriftlich entgegengebrachte Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden u. das letzte Geleit beim Heim- gang meines lieben Mannes u. Vaters, Herrn Johann Schreckenberger sagen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Mhm.-Käfertal, den 22. 10. 1950 Stiller Weg 8 Frau Barbara Schreckenberger und Tochter Herta CCC RADIO-GERARTE durch Teilzamung N ADIO k UN Zz E, L. 8, 12 Frau Marie Weber und Angehörige VERKEUfE — ͤ ͤ K- gut erh., He.-Leder- mantel, neu, Gr. 46, Kü.-Herd, komb., z. vk. Kraft. L 4, 1. 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So erreichte di zeugung von Walzfertig- stahl in der Oktoberhälfte dieses ö Jahres bereits nicht mehr den entsprechen- den Umfang des Vormonats. Vertreter der ö Stahlindustrie halten deshalb Ueberbrük- ü kungsmaßnahmen für die Kohlenversorgung der Hütten- und Stahlwerke während einer kurzen Zeit für dringend erforderlich, Eine solche Maßnahme müßte allerdings zu Lasten der Verbrauchergruppen gehen, die noch über einige Kohlenvorräte verfügen. geit dem Jahre 1945 verzeichnet der westdeutsche Kohlenbergbau Bilanzdefizit. Die Ursachen liegen klar auf der Hand. Die Rentabilität eines großen Teils des Koh- lenbergbaues bestand darin. daß neben ener minder ertragreichen oder sogar ver- uustbringenden Kohlenförderung den Ze- hen Veredelungsbetriebe angeschlossen haren, deren Ertrag nicht nur die durch die Förderung entstandenen Defizite deck- en, sondern darüber hinaus— mitunter ogar sehr beachtliche Gewinne abwarfen. Das halte jemand aus, fünf Jahre mit ſesamt-Defizit zu arbeiten. dessen Ur- rung darin liegt, daß der Förderungs- zukwand rund eines Viertels der Zechen nicht von Kohlenerlösen aufgeboten wird. emand fragt danach, welche ungeheure Auspannungen es kostete. die Kohlenförde- zung auf den gegenwärtigen Stand zu gdteigern, denn es ist allgemein bekannt, yelche Opfer die gesamte westdeutsche Bevölkerung für den ihn versorgenden Fonlenpott aufgebracht hat. Dabei ist für die westdeutsche Kchlen- kirtschaft charakteristisch, daß trotz des Minderertrages im Kohlenbergbau dessen Belegschaftsangehörige favorisierte Ein- ommensbezieher sind. Gemessen an dem umlichen Nachkriegs-Lebensstandard der pestdeutschen Bevölkerung war der Ruhr- ſumpel— gefördert durch das Bergbau- punkteprogramm— unter allen Einkom- ensbeziehern nicht nur Favorit. sondern Aistokrat. Dieser Zustand hat seine wirt- cchaftliche Begründung, denn des Bergbau- erbeiters Tätigkeit ist nicht nur Schwerst- arbeit und lebensgefährlich, sondern auch— besonders unter Tage— lebensverkürzend. Im vierten Quartal des Jahres 1950 wer- en wir über 27 Millionen Tonnen Kohle ſerkügen, davon werden in Deutschland 23 llionen Tonnen für den Inlands verbrauch enötigt. Der Export verlangt 6,2 bis 8,3 lionen. Man scheint sich jetzt auf 6,8 lionen Tonnen geeinigt zu haben. Das Fürde bedeuten, daß uns insgesamt 2,8 Ailionen Tonnen im Binnenmarkt wäh- tend des letzten Quartals fehlen würden. Nach Ansicht bergmännischer Experten ist dleses erforderliche Mehr an Förderung mit den vorhandenen Produktionsmitteln und —— iichtungen zu erzielen, es ermangelt feaislieh an bergmännischer Leistung“. ber Bundeswirtschaftsminister hat in Gcglar der Meinung Ausdruck verliehen, es ünnten die fehlenden 10 Prozent der Bin- in Kohle mit geeigneten 5 en, z, B. mit der Einführung des istungslohnes. zum Teil wieder eingeht rden. Das mag zutreffend sein; bestimmt Jes nicht ausreichend. Auch wenn wir in ber Lage wären, die Zahl unserer Bergleute u verdoppeln oder ihre Bezüge ungemessen ntwicklung der E des Bundesgebiet elt O Uhr. ber tägliche Fehlbedarf von 30 00 t Kohle erstag! in der Bundesrepublik, der nach Festetzung 1 der deutschen Kohleexportquote von 6,83 Mill. t 1204 kur das letzte Quartal 1950 verbleibt, kann Uhr dach Ansicht des Vorsitzenden der IG-Berg- enteuer bau, August Schmidt, nur durch eine Steige- kung der Förderleistung überwunden werden. n Göttin Me Schmidt mitteilte, finden zur Zeit Ver- A andlungen zwischen den Gewerkschaften und der DBRBL über eine Prämienvergütung für die Bergarbeiter statt, wobei von Gewerk- ſchaktsseite eine Prämienvergütung für die ge- kumte Belegchaft des Bergbaus und nicht nur ür den Kumpel unter Tage gefordert wird. klne Entscheidung steht noch aus. Zur Deckung des Inlandsbedarfs und der Ausländischen Ansprüche hält Schmidt eine Aageskörderung von 400 000 t für erforderlich. sei zu hoffen, daß dieses Produktionsziel im Laufe der nächsten Monate erreicht werde, INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT zu erhöhen, so hat diese mit der Rentabilität der Förderung gar nichts gemeinsam. Und Hier liegt die Quelle des Uebels, das bereits im Herbst 1947, als die westdeutschen Mi- nisterpräsidenten eine Besichtigungsreise dureh das EKohlenrevier vornahmen, den Länderchefs vorgestellt wurde. Die Quell des Uebels heißt: Zerschlagung der Be- triebseinheiten zufolge einer päpstlicher als der Papst sein wollenden Betriebsentflech- tung. Es heißt aber diese Quelle des Uebels auch: Fehlende Investitionen. . Möglich, daß die jetzt vorhandenen Be- triebseinrichtungen die erforderliche Steige- rung der Förderung bis zur völligen Be- darfsdeckung zulassen. Diesem„Möglich“ steht jedoch das„Gewiß“ entgegen, daß ein Großteil dieser Betriebseinrichtungen not- dürftig geflicktes, unmodernes Gerät dar- stellt, das nicht zu konkurrieren in der Lage ist mit der modernen Förderungstechnik des Auslandes. In diesem Zusammenhange sollte daran erinnert werden, daß dem Bergbau die ihm ursprünglich zugesagte 300 Millionen DM aus ERP- Mitteln zu Investitionszwecken ab- erkannt wurden mit dem Hinweis darauf, es möge der Bergbau Selbst- Finanzierung betreiben. „Friß Vogel oder stirb“. Ja, friß dich selbst auf, aber dann stirbst du auch.- Die unheilvollen Folgen einer verkehrten wirt- schaftspolitischen Maßnahme treten selten so rasch zutage wie in diesem Falle, sondern offenbaren sich mitunter mit jahrzehnte- langer Verspätung. In diesem Falle hat es nur ein halbes Jahr gedauert, bis sich dar- tat, daß die Kohlenversorgung nicht aus- reicht zur Erfüllung in- und ausländischer Anforderungen. Was nun? Ist es noch Zeit, nachzuholen was versäumt wurde, als mit einem über- eilten Strich durch die Rechnung vom west- deutschen Kohlenbergbau Selbstflnanzierung gefordert worden ist? Dem gesunden Men- schenverstand erscheirit Grübeln über diese Frage müßige Zeitvergeudung, denn die finanzielle Hilfe, die dem Kohlenbergbau nottut, müßte, auch wenn verspätet, sofort einsetzen. Vor einem Monat war es genau ein Jahr zu spät. F. O. Weber. Der falsche Hund wird geprügelt Immer Monate sind inzwischen ins Land gegan- gen und noch kann niemand die Pythia-Frage beantworten, welches Ressort innerhalb des Kabinetts eigentlich für die Aufsicht über das Geld-, Kredit- und Bankwesen zuständig ist. Mal erscheint als Gast bei den Sitzungen des Zentralbankrates der Bundeswirtschaftsmini- ster, wie zum Beispiel bei der Heraufsetzung der Mindestreserven, die von den Kredit- instituten mit Wirkung vom 1. Oktober 1950 an unterhalten werden müssen. Ein anderes Mal wieder nimmt der Bundesfinanzminister an den Sitzungen teil, wie zum Beispiel bei der letzten Sitzung des Zentralbankrats, bei der, wie sich jetzt herausstellt, auch die Frage einer Diskonterhöhung eingehend erörtert Worden ist. Unabhängig von dieser gutacht- lichen„Fall-zu-Fall- Beteiligung“ der Regie- rungsstellen an der Arbeit des Zentralbank rates ist den Kreditinstituten nunmehr ohne daß darüber im Anschluß an die letzte Zentralbankratssitzung etwas verlautbart wor- den ist— eine Anordnung zugegangen, auf Grund der sie mit Wirkung vom 20. Oktober an einen Zinsvorbehalt für alle Wechsel, die sie bei ihren Landeszentralbanken hereinge- geben(rediskontiert) haben, hinnehmen müs- sen. Damit ist die Frage einer Diskonterhöhung, die bisher abgelehnt wurde, in den Vorder- grund der Erörterungen gerückt. Bereits in dieser Woche soll sich das Kabinett, wie ver- lautet, auf einer nach Bonn einzuberufenden Sondersitzung des Zentralbankrates damit be- fassen. Man geht wohl nicht fehl in der An- nahme, daß der Bundesfinanzminister, dem die Placierung seiner ersten Bundesanleihe (einschließlich der nach Muster einer Prä- mienanleihe ausgestatteten„Baby-Bonds“) genau so am Herzen liegt wie die Beibehal- tung des fünfprozentigen nominellen Anleihe und Pfandbriefzinses, gegen eine Diskont- erhöhung Einspruch erheben dürfte, Anderer- seits bedeutet der den Geschäftsbanken ge- genüber gemachte Zinsvorbehalt bei Wech- seldiskontierungen— in dieser Art ein No- vum in der Notenbankpolitik— immerhin die Ankündigung einer Diskonterhöhung. Darauf lassen auch manche andere Anzei- chen schließen. Die Situation am Geldmarkt hat sich 80 versteift, daß die Sätze für Tages- geld(4% uis 4½ Prozent) und für Monatsgeld (4% bis 5 Prozent) erheblich über der amt- lichen Diskontrate von zur Zeit 4 Prozent lie- gen. Hinzu kommt, daß die Kreditinstitute und besonders diejenigen, deren Liquidität ange- spannt ist, seit der Heraufsetzung der Min- destreservesätze um durchschnittlich 40 Pro- zent(materiell bedeutet dies eine Kreditein- engung von vielleicht 400 Millionen DM) ihre Rediskontierung von Wechseln bei den Lan- deszentralbanken um mehrere hundert Millio- nen DM erhöht haben. Dieser Rückgriff der Geschäftsbanken auf das Notenbanksystem hat sich besonders noch in dem Augenblick verstärkt, als die Akzepfkredite der Kredit- institute auf den Stand vom 2. Oktober(im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten einer 50prozentigen Voreinzahlung auf die Import- abschlüsse) kontingentiert wurden. Praktisch ergibt sich also jetzt folgendes Bild: zu den bereits wirksamen drei kom- plexen Krediteinengungsmaßnahmen kündigt sich nunmehr— abgesehen von der inzwi- schen bekannt gewordenen Steuererhöhung noch eine Erhöhung des Diskontsatzes und. damit eine weitere Einengung des Kredit- bedarfs an. Bei aller Würdigung der sehr angespannten Devisenlage, die nicht zuletzt auf den häufig zögernden Devisenanfall aus dem Expgrt zurückzuführen sein dürfte(die Importe müssen demgegenüber bar bezahlt werden)), und bei aller Würdigung der Be- kämpfung ungerechtfertigter Preisauftriebs- tendenzen wirft sich nunmehr die Frage auf, ob Kreditrestriktionen so erheblichen Aus- maßes auf längere Sicht tragbar sein werden, Hierunter könnte nicht nur die Beschäf- tigung, sondern auch der Export leiden. Darüber hinaus ergibt sich aber noch eine andere Gefahr, die ein erfahrener Bankier vor kurzem in die satirischen Worte faßte: „Der falsche Hund wird geprügelt“. Dies Würde dann gegeben sein, wenn die Kredit- einengungsmaßnahmen, weil sie übersteigert und zu stark„schablonisiert“ sind. im End- erfolg den legitimen Kreditbedarf tref- fen. Wie weit dies bereits der Fall ist. wer- den Zentralbankrat und die zuständigen Re- gierungsstellen ernsthaft zu überprüfen haben. Zusammenfassend läßt sich jetzt nur sagen, daß der deflatorische Kurs, der trotz der Beendigung des Korea- Konflikts und der inzwischen zu verzeichnenden innen- und außenwirtschaftlichen Beruhigung an den Märkten immer noch zunehmend gesteuert wird, auch seine Grenze finden muß. Es ist eine alte Erfahrung, daß sich Kreditrestrik- tionen leicht einführen, aber schwer abbauen lassen. Diese Eigenschaft teilt die Deflation mit der Inflation. Man sollte auch nicht ver- noch keine Kooperation von Wirtschafts- und Kredit politik gessen, daß die westdeutsche Wirtschaft nichi nur vor dem Weihnachtsgeschäft, für das die Lager auf Grund mancher Hortungskäufe schon überfüllt sind, sondern auch vor dem Beginn des Winters steht. Werden die Krediteinengun- gen zu lange fortgeführt, so schädigen sie unter Umständen nicht nur den legitimen EKre- ditnehmer, sondern die gesamte Volkswirt- schaft. Dies besonders dann, wenn eine Wirt- schaftsschrumpfung einsetzt, und wenn die „Kohlensorgen“ zu„Geldsorgen“ werden. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es immer noch an einer ausreichenden und genügend elastischen Kooperation der Wirt- schafts-, Kredit- und Währungspolitik mangelt, die elastisch genug ist, um bei dem schnellen Wechsel welt wirtschaftlicher und konjunkturel- ler Entwicklungen den einzig möglichen, mitt- leren Weg zwischen Inflation und Deflation innezuhalten. Aufgabe der verantwortlichen Stellen wird es daher sein, diesem Erforder- nis bei der bevorstehenden Bundesbankgesetz- gebung und bei der Reorganisation des west- deutschen Bankwesens Rechnung zu tragen. Filmeinfuhren leicht plan wirtschaftlich Zur vorgeschlagenen Kontingentierung der Einfuhr ausländischer Filme bringen die Film- produzenten am Montag in einer Erklärung ein neues Argument. Nachdem der Staats- sekretär für Wirtschaft, Dr. Schalfejew, kürz- lich vor dem Bundestag ankündigte, daß„zum Schutze der deutschen Pelztierzucht“ von 1951 an die Einfuhr von Rohfellen kontingentiert werden soll, fordert der Verband der deutschen Filmproduzenten„glei- ches Recht für alle“. Die Filmindustrie sei „wie kein anderer Wirtschaftszweig“ durch die Folgen des verlorenen Krieges getroffen worden. Es müsse erwartet werden, daß das zum Schutze der deutschen Filmindustrie vor- gebrachte Kontingentanliegen ebenso ernst be- handelt werde wie ddas der deutschen Pelz- tier zucht. Die Filmindustrie, so wird erinnert, habe leistungsmäßig einmal an der dritten Stelle aller deutschen Industriezweige gestan- den. Internationaler Weizenrat baut Ausfuhr Kontingente und Import quoten um Dex internationale Weizenrat 3 Arn 24. Oktober in Gent zu seiner vierten Sitzung 9 2 sich— nach Mitteilung des Us-Außen ministeriums— mit einer Neu- verteilung der Quoten der Weizenausfuhrlän- der zu befassen. Die Neuverteilung der Aus- fuhrkontingente wird damit begründet, das die Einfuhrländer ihre Weizenimportquoten erhöht haben.. An dieser Konferenz wird ein Vertreter des„Morgen“ teilnehmen, so daß wir in der Lage sein werden, über den Verlauf ge- nauestens zu berichten. KuZHNHIH Selbsthilfe gegen Preisüberschreitungen Der Bundesverband der deutschen Industrie und die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzel- handels haben den Austausch von Material ver- einbart, das Anlaß zu berechtigten Vorwürfen gegen die Preisgestaltung einzelner Unternehmer bietet. Die Berufsvertretungen von Industrie- und Einzelhandel werden ernergische Schritte ge- gen solche Betriebe unternehmen, die das An- sehen der Würtschaft durch egoistisches Verhal- ten in der gegenwärtigen Lage herabsetzen. Ueber die preispolitische Situation fanden Mitte liche Aktionär-Hauptversammlung ab.. stehen unter anderem Vorlage vergangener Woche in Köln eingehende Bespre- chungen der beiden Verbände statt. Oesterreichs Preis- und Lohnschraube Das vierte Lohn- und Preisabkommen in Oesterreich belastet nach Mitteilung des Instituts für Wirtschaftsforschung die Wirtschaft lich mit 1.3 Mrd. Schilling. Preiserhöhungen waren in den Monaten August/September vor allem bei Eier(37,5%), Reis(30,8%), Kaffee G. Kakao (12,5%), Tee(20%), Gaskoks(46, 2%) und Schuhen (3%) festzustellen. Der Lebenshaltungskosten- index stieg in der Berichtszeit um 30%. Rheinschiffahrt entwickelt sich Der internationale Rheinverkehr von und nach den Beneluxhäfen ist auch im September weiter angestiegen. Insgesamt wurden 2,93 Mill, t Güter gefahren gegenüber 2,66 Mill. t im August. Davon entfielen 1,2 Mill, t auf die Berg- und 1,73 Mill., t auf die Talfahrt. Internationalität scheitert an Post-Antwort- scheinen Die bereits für den 1. September geplante Wiedereinführung internationaler Antwortscheine muß bis auf weiteres verschoben werden, teilt das amerikanische Hohe Kommissariat mit. Bei den Bemühungen, diese Scheine auf Vier-Mächte- Dasis einzuführen, hätten sich einige Schwierig- keiten ergeben, Der verein Deutscher Gifabriken hält am 23. November um 11 Uhr im Sitzungs- saal der Südwestbank Mannheim seine ordent- Auf der Tagesordnung und Beschlußfassung Über den Jahresabschluß 1947, RM-Abschluß- und DM- Eröffnungsbilanz, so- Wie Beschlußfassung über die Gewinnbeteiligun- gen der Aktionäre. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats, Kapitalumstellung, Neuwahlen usw.(Näheres siehe Inseratenteil.) Frankfurter Effektenbörse 2 3. Oktober Die Frankfurter Effektenbörse begann die neue Woche in leichterer Haltung. Bei mittlerem Geschäftsgang war die Kursgestaltung überwie- gend nach unten gerichtet, doch blieben die Ab- schläge im allgemeinen im Rahmen von 1. Stär- ker rückläufig notierten Henninger-Bräu, Lah- meyer, Mannesmann-stamm, Schieß und Süd- deutsche Zucker mit Verlusten von je 2%. 1½ 0% schwächer lagen Klöckner, Lindes Eis, Rhein- Elektro, Rheinmetall und Saldzdetfurth, während Dte. Erdöl und Stahlverein je 1¼% verloren. Renten behauptet bei mäßigem Geschäft. Im Hinblick auf die am 24. November stattfindende Generalversammlung notierte ohne Kursangabe Verein Deutscher Olfabriken Geld, was auf die Hoffnung einer günstigen Umtauschquote schlie- Ben läst. In gutinformierten Kreisen wird bei diesem Unternehmen von einer Kapitalumstellung 1:1 gesprochen. Zusätz- Getreidebörsen Mannheim. Am Brotgetreidemarkt besteht Wel- ter runige Haltung bei geringen Umsätzen; dis Preise in Weigen sind etwas rückläufig. Es 18t erst mit größefen Ablieferungen nach Beendigung der Hackfruchternte zu rechnen. Die kleinen An- gebote in Inlandweizen werden von den Mühlen glatt aufgenommen. Inland- und Auslandweizen sind stets gesucht, ebenso Auslandroggen, Wo aber die Nachfrage besser befriedigt werden Kann. Das ausgeglichene Mehlgeschäft trifft auch auf den Getreidemarkt zu. Inlandroggen ist besser angeboten. Für den Brotbedarf für November sind an Auslandsweizen 2910 t und für die Teig⸗ warenindustrie 500 t per Schiff ankommend ge- meldet. Die Bundesreserve sind 1162 t- Weizen für die Teigwarenindustrie und 600 t der Suppen- industrie zugewiesen, während 1170 t Roggen für Württemberg-Baden freigestellt sind. Ferner sind ankommend gemeldet 3107 t Weizen aus Argen- tigien und 1500 t Milokorn für die Bundesreser ve. Die ersten Lieferungen von Pakistan-Weizen sind ebenfalls eingetroffen. Der Hafermarkt zeigst ruhige Tendenz; Futterhafer wird laufend bel geringen Angeboten gesucht. Auslandhafer wurde in kleinen Mengen auf der Basis zu 28 DM per 100 kg frei Mannheim offeriert und wird zu gun: stigen Preisen gesucht. Inlandhafer wurde mit 27 DM per 100 Kg angeboten. Am Braugersten- markt ist die Haltung weiter ruhig; soweit Ab- schlüsse getätigt werden, bewegen sich dieselben auf der Basis von 34 bis 35 DM per 100 Kg. Futter- gerste wird zu 32 DM per 100 Kg gesucht, ebenso Sortiergerste mit 31 bis 32 DM per 100 Eg. Der Mehlmarkt ist weiterhin durch ruhige Haltung gekennzeichnet; Weizen- und Roggenmehl ist reichlich angeboten. Am Futtermittelmarkt be- stehen geringe Umsätze; ölhaltige Futtermittel sind ohne Geschäft. Der Handel hat abwartende Hseltung angesichts der für die nächste Woche durch die Außenstelle vorzunehmende Verstei- gerung ölhaltiger Futtermittel. Ueber die Ab- wicklung und Aufteilung der treigegebenen 100 000 5 Millokorn stehen noch die näheren Be- dingungen aus. Bei Weizen- und Roggenkleie für spätere Termine besteht etwas Nachfrage bel un⸗ veränderten Preisen: dies ist auch bei Weizen- kuttermehl der Fall. Weizennachmehl ist bei 23 bis 26 DN per 100 kg gesucht. Mais ist bei glinn⸗ stigen Preisen sehr gesucht; Ueberpreise werden nicht bewilligt. Bei Milokorn besteht ebenfells gute Nachfrage. In Futterhaferflocken ist das Angebot gut bei unveränderten Preisen von 43 bis 47 DM per 100 kg. Bel Fischmehlen ist das Sschäft noch nicht enregend. Ausländisches Fisch- mehl ab Duisburg ist mit 57,50 bis 58,50 DM per 100 leg, deutsches Fischmehi je nach Qualität mit 60 bis 62 DM ab Hamburg- Cuxhaven, deut- sches Dorschmehl mit 66 DM per November-De- zember-Lieferung ab Hamburg- Cuxhaven, und norwegisches Frischheringsmehl mit 6d DM offe- rlert. Sojaschrot ist in beschränkten Mengen zu 36 DM sofortige Ware am Markt. Bedarfsgeschäft besteht in Körnerfutter mit 34 bis 35 DM, Schweinemastmischfutter mit 26 DM je Qualitat, Pferdemischfutter je Qualität 25,00 DM, Legemehl Je Qualität 34 bis 35 DM und Kälperaufzuchts- mehl je Qualität mit 45, DM. Am Rauhfutter- markt ist in Heu und Stroh ruhige Geschäfts- lage, In Heu ist die Nachfrage zwar gering stel- gend auch im Preisangebot. Wiesenheu ab bad. Stationen ist kaum zu beschaffen. Stroh hat wei⸗ ter ruhiges Geschäft. Die heutigen amtlichen No- tierungen lauten: Getreidestroh, drahtgepreßt 2, 202,60 DM, Getreidestroh, gebündelt oder bind- fadengepreßt 2,002, 20 DM, Wiesenheu, lose, ge- sund gut, trocken 8,00—9,00 DM, Wiesenheu draht-⸗ gepreßt, gut, trocken 9,50—10,50 DM, Rotkleeheu, gut, gesund, trocken 8,00—9, DM, Luzerneklee- heu, gut, gesund, trocken 8,50—9, 00 DM. Die Preise verstehen sich für 100 kg frei Waggon Erzeuger station. Am Kartoffelmarkt hat eine Belebung des Einkellerungsgeschäftes noch nicht statt- gefunden Die Angebote sind sehr gut, bei schwa-⸗ cher Nachfrage. Die Erzeugerpreise lose ab Sta- tion per 30 kg lauten: Pfalz: 2,70 bis 2,80 PM, Rheinland: 2,90 bis 3,00 DM, Baden: 2,70 bis 2,0 DM, Bayern 2,6 DM, Rheinhessen 2,60 DM. Offizlele Notlerungen Braugerste 3e nach Qualität und Herkunft 34,50-35,50 ab Verladest, Ausstichware über Notiz Futtergerste inländische— frei Mannh, auständische 20,75-3100 frei Mannh, 62/63 KI. 1 9 Inlandshafer Je nach Qualität und Herkunft 25.50-27.00 ab verladest. Auslandshafer 28,25.28,50 frei Waggon Mannheim Weizenmehl tranko Type 350 mit Sack 51.75 Empfangsst. Type 812 mit Sack 48.60 25 Type 1050 mit Sack 46,85 1 Brotmehl Type 1600 mit Sack 42ů⁰ů 4 Roggenmehl Type 1130 mit Sack Weizenkleie mit Sack Roggenkleie mit Sack Welzen-Futtermehl mit Sack 49025 4 15 ab Mühle . ab Mühl 1485 5 Trockenschnitzel lose 4.50 ab südd. Fabrik getr. Blertreber mit Sack 10,0019, Par, Mannk. Malzkeime 17. 2517.50 Par. Mannh. ohne Sack je nach Qualität 18,00-18,50 ap Fabrikst. extrah. Rapsschrot Erdnußkuchen 38.— ab Fabrikst. Sojaschrot 42% Protein und Fett— ab Fabrikst. Mais 5 frei Mannh. Milokorn 2500.26, 25 frel Mannh. Kartoffeln Baden-Pfalz 3,40-3,50 franko Stat. Tendenz: stetig per 50 Kg Am Donnerstag, dem 26. vom 1. Oktober 1949 bis 31. delberg— Weinheim Oktober 1930, werden in der Güterhalle des Bahnhofs Mannheim Oberrhein. e neim, Brückenstraße 4—6, bei der Hauptfeuerwache, die in der Zeit Eisenbahn- Gesellschaft, Ad. Mannheim, — Mannheim, einschl.: Flsenb.(Weinheimer Bahnhof) Mann- im Bereich der Oberrheinischen Strecken: Mannheim— Hei- Mannheim— Käfertal März 1950, Halo- Auner Raum glaunene billige Preise Aber nur solange Verrat f E K AN NTM ACHUNSGS EN „Verein D Oelfabrik faß Verein Deutscher Oelfabriken 2 , Mannheim Uhr hir laden hiermit die Aktionäre unserer Gesellschaft zu der am osk J 1 Donnerstag, dem 23. November 1950, vormittags 11 Uhr 2 510 0 in sitzungssaal der Südwestbank Mannheim, B 4, iba, stattündenden — en 60. ordentlichen Hauptversammlung cteau 0 5 5 Tagesordnung: al“ vorlage des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 1947 mit den Berichten des Vorstandes und des Aufsichtsrates. f Beschluß assung über den Vortrag des Ergebnisses 1947. Mars Beschußtassung über die Entlastung des Vorstandes und des Auf- —( Pehtsrates für die Zeit vom 1. 1. 1947 bis 31. 12. 1947. 8g„Beschlußfassung über die Zahlung einer Vergütung an den Auf- Ii i bentsrat tür dss Geschäftsjahr 1947.. N Vorlage des RM- Abschlusses für die Zeit vom 1. 1. 1948 bis 20. 6. 1948 I 25 den Berichten des Vorstandes und des Aufsichtsrates. 2 Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinnes für die zeit vom 1. 1. 1946 bis 2d. 6. 194. charme heschlugkassung über die Entlastung des Vorstandes und des Auf- 5 Aentsrates für die Zeit vom 1. 1. 1948 bis 20. 6. 1946. 5 1 dennluß kassung über die Zahlung einer Vergütung an den Auf- r Vortsrat kür de Zelt vom 1. 1. 1948 bis 20. 6. 1046. 8 dera der Dl. Hrötrnungsbilanz zum 21. 6. 1946 mit den Berichten ye in in Bes hlerstanges und des Aufsichtsrates. a i 00 1 85 lugfassung über die Feststellung der DM- Eröffnungsbilanz und EI u 5 Neufestsetzung der Kapitalverhältnisse in Deutscher Mark. Uhr. gen dubtassuns über die Hendlerung der Statuten. Wie sie sich aus — er Beschlußfassung über die Neufestsetzung der Kapitalverhältnisse 0 n in 105 Deutscher Mark ergibt. nns“. Wahn des Aufsichtsrates. a 8 1 6 des Abschlußprüffers für das Geschäftsjahr 1950. 5 1 bechelen ahm an der Hauptversammlung sind diejenigen Aktionäre uinalfim barkeit 55 welche bis spätestens 20. 11. 1950 die Aktien mit Liefer- 21 Celle scheiugung wänrend der üblichen Geschäftsstunden bel der eilt schattskesse oder bel der Südwestbank Mannheim und Stuttgart, 2 Hessischen Bank, Frankfurt und an klate Bremer Bank, Bremen h ur desen und bis zur Beendigung der Hauptversammlung belassen. dd m uuns des stimmrechts aus einer Kraftlosen Aktie(c 3 Wac) von Mt us elassen, Wer nach 58 4 ff. des Gesetzes über die Ausübung —— nigun itsliedschaftsrechten aus Aktien während der Wertpapierberei- — und 5 9. 10. 1950(BGBl., 690) den Ausweis als Aktionär erbringt gante ger micht später als am 14. Tage vor der Hauptversammlung an- meldet hat. nel annheim, den 21. 10. 1930 1 0 Der Vorstand: D Eugen i G. Tietle Grünewald nog! OEG— Heddesheim Baden) Ort und der Kraftwagenlinien: Schries- heim— Ladenburg— Mannheim— Feudenheim und Schriesheim Altenbach sowie Mannheim— Seckenheim— Mannheim— Friedrichs- feld gefundenen Gegenstände öffentlich versteigert. Versteigerungs- beginn 8.00 Uhr. Mannheim, den 20. Oktober 1950. Oberrheinische Eisen- bahn- Gesellschaft, Ad., Fundbüro. Ueber das vermögen des Inhabers des Eisenwarengeschäfts Eugen Schoenung in Mannheim, Laurentiusstrage 13, wurde heute, 13 Uhr, das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Ver- gleichsverwelter ist der Diplom-Kaufmann Karl-Heinz Schoenel in Mannheim, F 2, 6. Vergleichstermin ist am Samstag, 18. November 1950, 9 Uhr, vor dem Amtsgericht in Mannheim, Schloß, westlicher Flü- gel, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 214. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebst Anlagen sowie das Ergebnis der weiteren Ermitt- lungen sind auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten nieder- gelegt. Mannheim, den 20. Oktober 1950. Amtsgericht BG 2. Srschxkis-AuZzIS ENU VEAScHEo ENS T Eiltranzvort mit neu. Lkw. Andern- Bügeln- Reparieren bis zu 30 Str. von Damen- und Herrenkleidung. von Peter Orth. U 2, 2, Tel. 4 27 26. Kleiderpflege Schmitt, L. 14, 19. Schlafcouch b 169, PAE Matratzen— Tullastraße 7 7 j 72 Uhren erster Marken Type 500 zu volkstümlichen mit elektr. Anlasser u. Hinter- Preisen mit Zahlungserleichtg. radantrieb, der 10-Ztr.- Dreirad- Gg. Kirsch, Uhren, Mhm., G 7, 17 Lastkraftroller Tolfeiteariinel Monatssteuer 3. DM, Führer in reicher Auswahl im schein KI 4, Verbrauch 53 Ltr. Seifenhaus Böck, Au 2, 13 pro 100 kin DM 2763, ab Werle III ab Werk 8 700, DM Die Straßen- und Ackerzug- maschine für ihren Betrieb, 30 PS und 40 PS Günstige Zahlungsbedingungen! Umzlige Autohaus Schuũixd um Stadt- u, Fernverkehr. Alfrea. Kunz, Spedition: Möbeltransport 1 Mannheim: TE, 17. Tel. 426 14 Lagerung, Mhin., J 6, 9. Tel. 526 76 Sillge Kleintransporte bis 20 Ztr. durch die „Mannheimer Flitzer“ Tag- u. 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Oktober 1950 NM Ceorge Bernard Shaw schließt die Tür Alters- Ehrung eines lästernden Propheten Seorge Bernard Shaw ist knurrend, aber gufrieden in sein Heim zurückgekehrt. Der Schenkelbruch erwies sich als heilbar. Der Methusalem der dramatischen Kunst, der Spötter mit dem Fatriarchenbart und den Augen voll listiger Güte ist nicht einem der fatalen Unfälle zum Opfer gefallen, die er selbst einmal als mögliche Lebensbe- Frenzung anerkannte. Aber er hat— diesmal mit sichtlicher Melancholie— erklärt, er glaube, daß er nicht mehr schreiben könne. Wir hören es, doch kommt es uns unwahrscheinlich vor. Sollten wirklich aus seinem Gartenhaus in Ayot St. Lawrence keine seiner witzigen und bissigen Briefe mehr herausflattern, in denen sich hinter dick ausgetragener Bos- heit ein warmherziges Lächeln verbirgt? G. B. S.— es sei mit Shawscher Unfeierlich- keit festgestellt— ist ein Mensch, kein bös- Williger Literatur-Halbgott. Seine bei Con- stable in London erschienenen sechzehn Selbstskizzen erweisen es. Er ist, wie alle großen Spötter der Weltliteratur, wie Vol- taire und Moliere, wie Le Sage und nicht zuletzt sein großer englischer Landsmann Shakespeare, der Freund des Lebendigen, und um der Seele willen geht sein Stachel ins Fleisch. Noch vor kurzem hat er, als 94jähriger der älteste unter den noch lebenden etwa 1000 Nobelpreisträgern, die Einladung zum 50 jährigen Jubiläum der Nobelpreisstiftung abgelehnt. Man würde ihm dort gern be- stätigt haben, was er von sich selbst sagte, „daß er zu den besten 100 Bühnenschrift- Stellern der Welt gehört“. Dieser Kreis ist eher zu weit als zu eng gezogen. An Shaws 90. Geburtstag schrieb der englische Dramatiker J. B. Priestley: „Sieht er nicht aus wie einer der alten Pro- pheten, die sich von Heuschrecken und Honig ernährten?“(Wobei die Heuschrek- ken symbolisch gemeint sind. Shaw, der Vegetarier, verzehrt lieber Rohgemüse und Früchte.)„Er kommt aus der Wüste ge- schritten und deutet uns an, daß Gott sei- ner nicht spotten läßt.“ Priestley sieht rich- tig. Shaw, der Spötter, verteidigt die Sacre- Sanktheit des Göttlichen im Humanen. Er sägt es in seinen Früh- und seinen Spät- werken, in der Groteske„Androklus und der Löwe wie in der literarischen„Heili- gen Johanna“, also in den beiden einander gegengepolt erscheinenden Hochperioden seines Schaffens. Die Art, wie er es sagt, bleibt unerrreicht. Frei und ohne jedes Schema, erquickend selbst im Unerquick- lichen durch seine Frische, hindurehstoßend zu den Unbequemlichkeiten der Erkenntnis, auch die Diskussion mit dramatisch pul- sierendem Leben erfüllend, immer mah- nend, immer geißelnd.. das ist Shaw. Von Titeln hält er nichts.„Titel bringen einen in eine wenig rühmliche Gesell- schaft“, sagte er, als die Stadt Dublin ihn als Ehrenbürger in ihr Goldenes Buch ein- Karl Heinz Stroug inszenierte im Deutschen Schauspielhaus Hamburg Jean Giraudoum' Komödie„Intermezzo“. Unser Bild zeigt Wer- ner Dahmst und Ruth Leeuwerik in einer Szene des bereits 1933 entstandenen Stücks, über dessen Hamburger deutsche Erstauffük- rung wir noch berichten werden. trug.„Eine öffentliche Gesellschaft, die einen Titel verleiht, kann nicht sicher sein, ob man nicht durch einen Strick endigen wird.“ 8 G. B. S. hat aber doch einen Titel an- genommen.. den eines Ehren-Eulenspie- gels. Wie gern nahm er ihn an! Hier sag ja einer oberhalb des Galgens und begut- achtete Hänger und Gehängte. Den Strick, den ihm die puritanische Gesellschaft der 9er Jahre metaphorisch) zudachte— hät- te sie nicht schon an Wilde lernen kön- nen?— lehnte er ab. Diese Gesellschaft kapitulierte zwar vor dem jungen, rot- haarigen Kritiker, der einen Slänzenden Stil schrieb, ließ aber seine ersten Stücke lange auf Aufführung warten. Als Drama tiker wie als Fabian-Sozialist war er ein Außenseiter. Vor„Frau Warrens Gewerbe“ rümpfte man die wohlerzogene Nase. Der anti-heldische Schokoladensoldat in den „Helden“ war noch unaktuell. Shaw star-d im Schatten Ibsens; man nahm ihn nicht ernst. Tat er es selbst? Als er seine Musik- kritiken für die„World“ schrieb, bezeicn- nete er sie als„Mischung von Narrheit und echter Kritik“. Das schrieb ein Musikbegei- sterter, der im„Perfekten Wagnerianer“ mehr Musikalität zeigte, als mancher Mu- Sikkritiker vom Fach. Damals schon galt sein Axlom:„Manchmal mußt Du die Leute zum Lachen bringen, um sie daran zu hin- dern, Dich zu hängen.“ Heute gelten viele seiner damals unauf- kührbaren Stücke als Klassik. In einer Aus- Wahl, die Suhrkamp herausbringt, stehen „Candida“,„Caesar und Kleopatra“„Major Barbara“,„Pygmalion“ und die„FHeilise Johanna“ als klassische Stücke verzeichnet. Shaw konnte zwar die dramatische Archi- tektonik Ibsens, des Gewaltigen der Jahr- hundertwende, nicht erreichen, aber in „Candida“, der Erwiderung auf„Nora“, schuf er ein Weib gegenüber einem Ab- straktum. Es ist seine Stärke, daß alle seine Frauen wirkliche Frauen sind, nicht ge- dachte. Candida, mütterlich besorgt, bleibt bei dem schwächeren der um sie bemühten Rivalen, Barbara ist die Ernste und bis ins Letzte Aufrichtige, die Eliza des Pygmalion, aus der Gosse geholt, steigt in die Gefühls- sphäre hinauf, und mit der Johanna, seiner Meisterleistung, rührt er ans Mysterium. Die Frauen sind vom Tadel zumeist ausge- nommen, wenn Shaw, wie Priestley sagt, „Seine schrecklich zerstörenden Kräfte des EKritizismus und des Witzes anwendet.“— „Typen, erstarrte Gedanken- und Gefühls- formen, die Einrichtungen und Systeme“, gegen die er ankämpft, sind männlichen Ursprungs. „Ich habe Zeit meines Lebens daran ge- arbeitet, die Gesetze zu ändern“, sagte der alternde Shaw einmal. Er weiß, daß seit Moses Zeiten die Gesetzestafeln aus Stein sind und daß männliche Steipmetze sie schufen. Nein, er hatte niemals leichte Ar- beit mit seinen Mitmännern. 8 1 Mit 93 Jahren behauptete G. B. S., in seine zweite Kindheit eingetreten zu sein. Vielleicht ist er's heute, da er resigniert, aber gemeint war es anders. In seinem Zyklus„Zurück zu Methusalem“ postuliert er, 300 Jahre müsse der Mensch leben. Das Alter ist für ihn eine wertvollere Jugend; denn nicht die Jahre will er, sondern die Reife, die sie mit sich bringt. Deshalb, nur deshalb, soll der Mensch alt werden. In Ayot St. Lawrence nahm er seinen Wohn- sitz, weil er dort auf dem Friedhof einen Grabstein fand, auf dem der Tod einer Frau im Alter von ‚nur“ 80 Jahren beklagt wurde. „Wir sterben, weil wir nicht wissen, wie wir zu leben haben“, sagte er einmal. * „Die Bedeutung, ein Shaw zu sein“, die er selbst immer betont hat, sollte nicht durch politische Nachträglichkeiten herap- gemindert werden. Wie Shaw als aufrich- tiger Fabian-Sozialist in seiner Jugend im Hydepark, in strömendem Regen, Anspra- chen hielt, mit denen er sogar die beauf- sichtigenden Polizisten überzeugen wollte, so redet er noch im hohen Alter dem sozia- len, urchristlichen Gedanken das Wort. Vielleicht richtete er es an die falsche Adresse. Er ist eben ein Trotzkopf. Muß daran erinnert werden, daß er im„Apple Cart“(dem„Kaiser von Amerika“) auch Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum 5 Verlag, Frankfurt a. M. Copyright by 8. Fischer 2. Fortsetzung „Aus Fredersdorf. von der Saxonia Baumwoll A.-G. Ich bin auch aus Freders- dorf“, sagte das Individuum. 8 „Jawohl“, erinnerte sich der Portier, „ein Herr Preysing ist schon ein paarmal hier gewesen.“: 3 „Ich glaube, es ist ein Zimmer für ihn bestellt worden, zu morgen oder übermor- gen“, flüsterte Georgi strebsam. „Vielleicht bemühen Sie sich morgen nochmals her, wenn Herr Preysing hier ist. Er kommt heute nacht an“, sagte Rohna, nachdem er seine Bücher durchgeblättert und die Vormerkung gefunden hatte. Sonderbarerweise schien diese Auskunft den Mann zu erschrecken. 5 „Kommt an?“ sagte er, er stieß es her- vor wie in Angst und schielte stärker. „Schön— kommt also schon heute an. Gut. Und der bekommt ein Zimmer? Also sind Zimmer frei? Ja; mein Gott, warum be- kemmt der Herr Generaldirektor ein Zim- mer und ich nicht? Was soll das heißen? Ich will mir das nicht gefallen lassen! Wie? Er ist vorgemerkt? Bitte, ich bin auch vor- gemerkt. Ich komme zum drittenmal, ich schleppe zum drittenmal den schweren Kof- fer hierher— bitte. Es regnet, alle Omni- busse sind überfüllt, ich bin nicht ganz ge- sund, ja, wie oft soll ich denn noch diese Tour machen? Wie? Warum? Das ist keine Art. Ist dies das beste Hotel in Berlin? Was? Ja? Also gut, ich will im besten Hotel Wohnen, Ist das vielleicht verboten?“ Er schaute alle der Reihe nach an.„Ich bin müde“, setzte er noch hinzu;„ich bin äußerst ermüdet“, sagte er, man merkte ihm die Müdigkeit an und die lächerliche Bemühung, sich gewählt auszudrücken. Plötzlich mischte sich Herr Doktor Ot- ternschlag in das Gespräch, der während der ganzen Unterredung dagestanden hatte, seinen Zimmerschlüssel mit der großen Holzkugel in der Hand und die spitzen Ellbogen in die Tischplatte der Portierloge gebohrt. 5 „Wenn dem Herrn so viel daran liegt, kann er mein Zimmer haben“, sagte Ot- ternschlag.„Mir ist es völlig gleich, wo ich wohne. Lassen Sie doch sein Gepäck hinauf- schaffen, Ich kann ausziehen. Meine Koffer sind gepackt. Meine Koffer sind immer gepackt. Bitte. Man sieht doch, dag der Mann erschöpft ist, leidend— setzte er Hinzu, und schnitt einen Einwand ab, den Graf Rohna, mit beredten Dirigentenhänden beschwichtigend, vorbringen wollte. „Aber, Herr Doktor“, sagte Rohna schnell, „es kann nicht die Rede davon sein, daß Sie Ihr Zimmer aufgeben. Wir werden ver- suchen— wir wollen sehen—. Wenn der Herr freundlichst seinen Namen eintragen will— so, danke sehr— also Nr. 216—“ sagte Rohna zum Portier. Der Portier gab dem Pagen Nr. 11 den Schlüssel von 216, das Individuum ergriff den Tintenstift, der ihm hingehalten wurde, und schrieb mit auffallend zügiger Schrift seinen Namen ins Anmeldebuch. den formalen Demokratismus mit beißen- der Schärfe anfällt? Halten wir ihm zugute, daß er die 300 Jahre seiner politischen Reifezeit noch nicht vollendet hat. Aber es soll ihm auch nicht vergessen werden, daß Wir seinem berühmten Dreigespräch in der „Heiligen Johanna“ einiges an politischer Weisheit zu verdanken haben, das zuvor kein Politiker herausfand. Wenn er nun, nach den letzten, schwä- cher gewordenen Stücken, die Tür zuschla- gen will, so fühlt er wohl, daß er mit dem eigenen Tempo nicht mehr Schritt halten kann. Sehaw schrieb immer vom Impuls getrieben. Er schrieb seine Stücke„von Dialog zu Dialog, manchmal kam der Ein- fall Wort um Wort. Die Feder schaltet sich ein; wenn sie anhält, höre ich auf“, sagte er selbst. Die Feder schrieb hastig, und sie schrieb in Stenographie. * Vom Gehilfen in einem Immobilienbüro seiner Heimatstadt Dublin ist G. B. S. zum gefeierten Dramatiker unserer Zeit aufge- stiegen.„Ich war ein Fremder“, schrieb er. als er des Jahres 1876 gedachte, in dem er als 20jähriger armer Bursche seiner Mut- ter nach London folgte.„Ich war ein Ire. ein Provinzler, starrköpfig. Wenn ich ak- zeptiert oder aueh nur geduldet sein Wollte, mußte ich London ändern.“ Das hat er getan. Er hat London heraus- gefordert, kratzbürstig, bissig, unkompro- mißlerisch, er hat es besiegt und mit ihm eine Welt, die zunächst nur den Narren, nicht den Weisen in ihm sehen wollte. Die- ser Welt, die seine Nasenstüber hinnehmen mußte, blieb schließlich nichts anderes übrig, als in ihm die sonderbare Mischung eines lästernden Propheten anzuerkennen, die er heute noch im höchsten Patriarchen- alter verkörpert. Erich Hoogestraat Die Leute Wollen das so Wiehtigtuerei, Publicity Beim Film zu sein, legt den Beteiligten die Verpflichtung auf, in der Oeffentlich- keit zu leben keine Geheimnisse zu haben oder doch zum mindestens so zu tun. Beim Film zu sein, verlangt Marotten und Stek- kenpferde(,. sammelt Haarnadeln und verband ihn schon in seiner Jugend eine in- nige Freundschaft zu einem Igelmädchen!“) und hin und wieder nachdenkliche Aeußerun- gen zu Tages- und Kunstfragen, die der erstaunten Mitwelt bestätigen sollen, daß man es faustdick hinter den Ohren hat und nicht nur irgend ein Komödiant ist. Die Leute wollen das sol Da hat man kürzlich in Westdeutsch- land eine Veranstaltung aufgezogen, die der Propagierung des neuen deutschen Film- schaffens dienen sollte:„Die Woche des deutschen Films“, In dieser Woche sollten in allen Kinos der Bundesrepublik aus- Schließlich deutsche Filme alter und neuer Produktion gezeigt werden. Der Erfolg des Unternehmens blieb zum mindesten zweifelhaft; es hatten aber auch nicht alle mitgemacht— vielleicht weil sie den Wert einer solchen Demonstration bezweifelten. Zu denen scheint auch Kurt Oertel, der Vier-Tage- Präsident des Hauptausschusses der Selbstkontrolle der deutschen Film- Wirtschaft und ehemalige Vorsitzende der Spitzenor ganisation der deutschen Film- Wirtschaft(SPIO) gehört zu haben, denn er äußerte sich— 80 berichtete jedenfalls eine auch in Westdeutschland verbreitete amerikanische Nachrichtenagentur— nicht sehr positiv zu einer deutschen Film- woche und brachte sie in Zusammenhang mit„‚nationalsozialistischen Tendenzen“, die dahinstrebten,„amerikanische Filme aus dem deutschen Markt zu verstoßen Bei den Filmproduzenten schlug das ein wie eine Bombe., und Herr Oertel(übrigens ein um den deutschen Nachkriegsfilm ver- dienter Mann) flog zunächst einmal von dem eben erstiegenen Präsidententhron Wieder hinunter. Dann dementierte er und sprach von Mißverständnissen, und nach Oertels formeller„Rehabilitierung“ am Schluß wußte niemand mehr, was wer ge- sagt hatte, denn täglich wurden neue Les- arten bekannt gemacht, die wahrscheinlich der treuherzig lauschenden Welt zur Kennt- nis bringen sollten, wie bitterernst den Verantwortlichen die Sache des deutschen Films ist, ohne allerdings zu einem posi- tiven Ergebnis zu kommen. Das Ganze aber war ein Beispiel für die übertriebene und wichtigtuerische Publicitysucht und ist eine Art Begleit- krankheit der schleichenden Krise der deutschen Filmproduktion, die— so will es manchmal scheinen— vor lauter Ge- gacker nicht zum Legen kommt. Das Publi- eity-Geschäft bindet alle vorhandenen Kräfte: man hält Konferenzen ab, um seine Otto Kringelein, Buchhalter aus Freders- dorf, Sachsen, geboren in Fredersdorf am 14. Juli 1882. „So“, sagte er hernach aufatmend, drehte sich um und schielte mit weit aufgeschlage- nen Augen in die Halle hinein. * Da stand er nun in der Halle des Grand Höôtel, der Buchhalter Otto Kringelein, ge- boren in Fredersdorf, wohnhaft in Freders- dorf, da stand er in seinem alten Ueberzie- Ber, und die hungrigen Gläser seines Rne!- fers schluckten alles auf einmal. Er war er- schöpft wie ein Läufer, dessen Brust das weiße Band berührt(und mit dieser Er- Schöpfung hatte es seine besondere Be- Wandtnis), aber er sah: die Marmorsäulen mit den Gipsornamenten, den illuminierten Springbrunnen, die Klubstühle. Er sah Herren in Fräcken, Herren in Smokings, elegante, weltläufige Herren. Damen mit nackten Armen mit Glitzerkleidern, mit Schmuck, Pelz, ausnehmend schöne und kunstvolle Damen. Er hörte entfernte Mu- Sik. Er roch Kaffee, Zigaretten, Parfüme, Spargelduft vom Speisesaal und Blumen, die àn einem Tisch zum Verkauf aus Vasen strotzten. Er spürte den dicken, roten Tep- pich unter seinen gewichsten Stiefeln, und dieser Teppich machte ihn zunächst den stärksten Eindruck. EKringelein schliff vor- sichtig mit der Sohle über diesen Teppich und blinzelte. Es war sehr hell in der Halle, angenehm gelblich hell, dazu brannten hell- rote, beschirmte Lämpchen an den Wänden, dazu strahlten grüne Fontänen in das vene- zianische Becken. Ein Kellner flitzte vorbei, trug ein silbernes Tablett, darauf standen breite, flache Gläser, in jedem Glas war nur ein bißchen goldbrauner Kognak, in dem Kognak schwamm Eis— aber warum wur- den im besten Hotel Berlins die Gläser nicht vollgefüllt—? i und der Film Pläne zu offenbaren und andere für ihr Nichtgelingen verantwortlich zu machen, gibt Interviews und Teenachmittage(nach dem Motto„Füttere die Bestie!) schreit nach Importregelung und jammert über den fehlenden Nachwuchs, wie es gerade in den Reim paßt. Ganz gleich, ob IIse Wal- ter auf dem allerletzten Loch pfeift oder Herr Hinze-Hunz gegen eine sechzehnte Wochenschau ist, es muß der Oeffentlich- keit mitgeteilt werden. Morgen kann man dann dementieren und richtigstellen, ent- gegnen und ergänzen.. Die Leute wollen das So Da war dieser Orson Welles aus Ames rika, der einen guten Film gedreht hatte in Wien und schließlich das Zittern seines dritten Mannes selbst nicht mehr ertragen konnte. Er kam nach Deutschland, sah und siegte und schloß prompt drei Filme mit „Michael Margaritofffs Hamburger Neo- Production“ ab— so jedenfalls wurde be- richtet, und die Hamburger Filmpreg- Korrespondenz konnte sogar im„Hinter- grund“ den Vertrag zeigen, damit man sien Weidlich darüber empöre. In Wirklichkeit aber hatte der Vertrag keine Unterschrif- ten. denn Herr Margaritoff erklärte jetzt einem dpa- Vertreter, Orson Welles habe ihm einen Vertragsentwurf vorgelegt, „den man nicht unterschreiben konnte —„Die schwarze Tulpe“ ist also verwelkt, bevor die Rnospe aufgegangen wär, der „dritte Mann“ aber, der 300 000 Dollar Steuerschulden in den USA hat und mit dem man in Deutschland„das große Ge- schäft“ machen wollte, zeigt inzwischen in einer französischen Zeitschrift seinen ge- platzten Geschäftspartnern eine lange Nase: „Der Deutsche, eine Mischung von Musiker, Mystiker und Militarist“, so läßt er sich vernehmen.„hat viel von sich reden ge- macht. Er besitzt physischen Mut, schöpfe- rische Einbildungskraft und die Tränen sitzen ihm locker. Alle Welt weiß., daß er gern sein eigenes Blut vergiegt und daß er dem Weihnachtsfest sentimentale Gefühle entgegenbringt. Sagen wir es frei heraus wir haben die Nase voll von den Deut- schen.“ Nun gut. Das ist die Meinung des Herrn Welles, die uns gleichgültig sein kann. Aber ist es derm wirklich nötig, wenn man mit ihm Geschäfte machen will, das vorher schon auszuposaunen und so zu tun, als stehe man auf Du und Du mit dem kapri- ziösen Amerikaner? Warum sollte es aus- gerechnet im Film nicht möglich sein, mit dem Gegacker zu warten, bis das Ei gelegt ist. Denn allzu viele Windeier richten auf die Dauer mehr Schaden an, als 52„deutsche Filmwochen“ wieder gut machen können. Das Publikum will nämlich nicht nur von guten Filmen und fabelhaften Schauspielern hören, es will sie auch sehen. Wgi. Der Hausdiener mit dem Jammerkoffer Weckte den schielenden, blinzelnden, halb schlaf wandelnden Kringelein, der Page Nr. 11 brachte ihn an den mürrischen Einarmi- gen, der den Lift bediente, vorbei und trans- Portierte ihn aufwärts. Die Zimmer 216 und 218 waren die schlechtesten im Hotel; auf 218 wohnte Doktor Otternschlag, weil er Dauergast War. weil er nur begrenzte Geldmittel besaß, hauptsächlich aber, weil er zu gleichgültig War, um ein anderes zu verlangen. 216 stieg in rechtem Winkel dagegen, die beiden Kammern waren eingeklemmt zwischen den Dienerschaftslift an der Küchentreppe vier und das Badezimmer der dritten Etage. In der Wand kullerte und gluckste die Wasser- leitung. Kringelein, der an Palmenarrangs- ments, Bronzelüstern und Jagdstilleben vor- bei in immer tristere Bezirke des Hotels ge- führt wurde, kroch langsam und enttäuscht in das Zimmer, das ihm ein altes, unhüb- sches Stubenmädchen aufschlog.„Nr. 216!“ sagte der Page, stellte den Koffer ab, war- tete auf Trinkgeld, bekam keines und ver- ließ den stummen Kringelein. Kringelein setzte sich auf den Bettrand und besah das Zimmer.. Das Zimmer war lang, schmal, hatte ein Fenster, roch nach kalter Zigarre und feucht ausgewischten Schränken. Der Teppich war dünn und abgenutzt. Die Möbel— Kringe- lein befühlte sie— waren aus poliertem Nußholz. Solche Möbel gab es in Freders- dorf auch. Ein Bismarckbild hing über dem Bett. Kringelein schüttelte den Kopf. Er hatte nichts gegen Bismarck, aber der hirig auch zu Hause. Dunkel erwartete er im Grand Hötel andere Bilder über den Bet- ten, üppige, bunte, außergewöhnliche Bilder, die Vergnügen machten. Kringelein ging ans Fenster und sah hinaus. Unten war es ganz hell, das beleuchtete Glasdach des „Der Kuß der Fee“ Strawinsky- Ballett in Göttingen erstaufge führ Igor Strawinskys 1928 in Paris ent dene Ballett- Allegorie„Der Kuß der ist bisher nicht in Deutschland gespielt den, obwohl der Komponist auch selbst das Szenarium nach Andersens“ chen„Die Gletscher jungfrau“ eng! Musilcalisch ist das Werk von Tschalhf kys Klavierstücken inspiriert, die in d kammermusikalisch durchsichtigen PI aller schwerblütigen Romantik ente und mit delikaten Bläserkontrapuq versehen sind. Den vier klug gebauten dern, in denen die Fee den als Kind ge ten Jüngling der Braut 5. 1 schenkt, eignet ein ebenmäßig gegliec Ordnungsschema, das als absolutes 5% den ausgesprochenen Sinn für Me leicht in die tänzerische Bewegung very deln kann. Die Choreographie Hans von Kusse nützte in der deutschen Erstaufführung Deutschen Theater Göttingen alle Mö keiten vollendeten Spitzentanzes, de verwirklichen ihm so namhafte Kü wie Marcel Luipart(junger Mann), 1 Kretschmar(seine Braut) und Gisela d uns (Fee) und ein ausgeglichenes Ensemble tes Verfügung standen. Zu dieser die Dier drucksmittel nahezu unbegrenzt ver der denden Interpretation musizierte Gn die Weißenborn mit dem Göttinger Orche Eng! das transparente Klangbild, das Witz J als? Esprit, Grazie und Charme Strawinszz; 5 blühendem Leben weckte, wie Jan se Die bach sie in das luftige Bühnenbild, heitsn Hagen in die reinen Farben der Gepil der 0 verwob. naue: Neben dieses mit großer Begeistel und d aufgenommene dxeiviertelstündige f leitet stellte Kusserow die auf 70 Minuten treter sammengedrängte Ballettfassung von g auslär „Carmen“, die zu vielen bezaubernden menten(Luiparts federnder Escamillo g Lisa Kretschmars faszinierende Zigeumt a die Ensembles famos realisierte, A der U wenn Kusserows José ein wenig farblos mer riet und Edel von Rothe der Carmen eing versagte. Weißgenborns geschickt eingen tete Partitur ließ sonst den häufig von gern verdeckten subtilen Orchester farbig und erregend ausklingen. 1 Dr. G. A. Trug „Tosca“ neu besetzt Kurt Schumacher als Vertei- Cavarados si nerals In einer„Tosca“-Aufführung des M Deutsc naltheaters stellte sich Kurt Schumacher ernte Cavaradossi vor. Der Künstler befand durch in guter stimmlicher Disposition. Er der n Wäahrte anfangs ein zurückhaltendes, Sch Werde. Piano und entfaltete daneben im Laufe] Obe Abends die angenehme Leuchtkraft se denn f hohen Töne. Im Schlußduett des diu ruh Aktes neigte Schumacher zweimal zu alen etwas gewaltsamen Forcierung seiner IA Unfrei stärke. Seine Leistung wurde dadurch A armk wesentlich beeinträchtigt, doch sollten ferseit Ansätze zur Uebersteigerung im Sinne ſde N. musikalischen Oekonomie vermieden st, 8 den. In den beiden Liebesduetten Wält un man sich die Haltung des Künstlers xn ö und bestimmter. Der darstellerische G. Satz zu Grete Scheibenhofer, der, dem f sd. ren Typ nach, gering ist, würde dadurcl Schöpf schärferes Profil erhalten. Die Auffeh l Cl. wurde musikalisch von Kapellmeister Nicht Fischer geleitet. Fischer ließ sich von f leit au Reizen zur Veräußerlichung, die von di Fürdie Verismo-Partitur ausgehen, nicht verke dangen und hielt eine präzise rhythmische Fü allen sowie eine allgemein gezügelte Disziplin den Ve sonders auch den Sängern gegenüber. 1 9 Den Angelotti sang, im Spiel rei gehemmt, Kurt Berger. Vergleicht man vor Monaten für Peter Anders(der 9 von einem Gast aus Hannover ver wurde) angesetzte„Tosca“-Gastspiel dem vorgestrigen Abend, so bat die i Aufführung insgesamt an Energie u Pari der schauspielerischen Distanz zum Kol vor de tagetext eingebüßt. Men Pl bpalsche Eine Ausstellung deutscher Literatur] deutsck die japanische Verlags- und Sortiments schen handlung Maruzen Company Lid. im mf geistert ber und Dezember dieses Jahres in Tokio wände anstalten. Dabei sollen besonders W chen schaftliche und technische Werke berückst ind Ee werden. Mazuren Company ist 0 101 da japanische Unternehmen, das sich mit del 9 1 breitung nichtjapanischer Literatur im 8 Amerißk befaßt. nieht e und Be dieser die Ere Von von un Wintergartens überspannte den Hof. Gs über stand nackt und ohne Ende eine] mauer. Es roch nach Küche, lau und i macht freulich dampfte es herauf. Ering pyashin spürte dabei eine heftige Uebelkeit“ stützte sich auf die Waschtischplatte. In eben nicht ganz gesund, dachte er fe Er setzte sich wieder auf die vert, Bettdecke, und sein Kummer wucs“ Sekunde zu Sekunde. Hier bleibe ich dachte er. Nein, hier bleibe ich Keines“ Dazu bin ich nicht hergefahren. Dau es nicht, daß ich es getan habe. S0 del. es nicht anfangen. In solchen Zimmers dei ich meine Zeit nicht verlieren. Aber betrügt mich ja. Gewiß haben sie noch g andere Zimmer in ihrem Hotel. Pe wohnt in ganz andern Zimmern. Peg; würde sich das nicht gefallen lassen, 1 sing würde Krach machen— oho- d. ihr euch wundern. Wenn Preysing Zimmer bekäme— nein. Hier bleibe nicht. Kringelein schloß seine Gedanke 5 Er sammelte sich. Er braucht ein 0 Minuten, und dann klingelte er das Si mädchen herbei und machte Krach“ Wenn man in Betracht zieht, daß K Uf lein zum ersten Male in seinem Krach machte, so kann man zugeben, es nicht so ganz übel ausflel. D386 80 mädchen in der weißen Schürze hole schreckt eine Würdenträgerin ohne S der Hausdiener zeigte sich von weiten Zimmerkellner, eine kalte Platte ai Handfläche schwingend, blieb vor 2 chend stehen. Man telefonierte Ron Rohna ließ Herrn Kringelein in ein Kontor bitten; man mußte den Hotel ö tor, einen der vier Direktoren holen 1 lein, hartnäckig wie ein Amokläufe, be stand darauf, daß er ein schönes, 0 mes, teures Zimmer haben wollte, 0 stens ein Zimmer wie Preysins.