0. 101 Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, B. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerei. Redaktion; politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gilles; Lokales: Dr. F. W. Koch, . Eberhardt; Weirheim: C. Serr; schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; autoritz Frau l. e e wissen kloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Che 18 rom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. iuren gel ankkonten: südwestbank, Allg. Bank- altener bssenschatt, Städt. Sparkasse, sämtl. ler Hear in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- kigur ist belm. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 300 16, ichem Pig Iuduisshafen am hein Nr. 267 43. 1 Ted Ii für unverlangte Manuskripte über- h besen nimmt der Verlag keinerlei Gewähr äh, der Mammheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 3-7 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM, 40 Tragelohn. 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Gestalt unmusike r angelegt ich Debus streckenyt r Auffasen farbig u nborns. den doch nl und Gen Duft- 1 in Krist er Schönhe etwa als 0 e Wußt ges d doch a wie es Der Bundespräsident erhob diese Forde- kungen in einer Rede zum Tag der deut- schen Kriegsgefangenen, die von allen Sen- dern des Bundesgebietes übertragen worden bt. In der Rede versicherte Prof. Heuß, daß die deutschen Menschen nicht aufhören werden in dem Bemühen, Gewißheit über das Schicksal der Brüder und Schwestern zu erhalten, die in die Hand des Kriegs- gegners gefallen und bis heute noch nicht zurückgekehrt sind, ohne daß etwas über ur Geschick bekannt wurde. Die Welt- ökentlichkeit beginne den Ruf nach Aus- kunft iber diese deutschen Menschen 2 hören und zu verstehen. Die Kirchen hät- len sich der Sache der EKriegsgefangenen, Internierten und Verschleppten früh An- genommen. Unablässig hätten die zustän- chgen Behörden und Heimkehrergruppen ge- i pirkt. Und jetzt werde dieses Kapitel auch in die Beratungen der Vereinten Nationen Keufgenommen. a 5 Präsident Heuß gedachte in seiner Rede zuch der festgehaltenen Wehrmachtshelfe- znnen, der verschleppten Frauen und jun- ger Al Aden Menschen. Die Sowjetunion habe be- i Janntgegeben, daß nur noch 13 000 deutsche — INO-Truppen bis zur mandschurischen Grenze Tokio.(UP) Ein amtlicher Sprecher des NO- Oberkommandos in Tokio sagte hier am Mittwoch, die Truppen der Vereinten Nationen hätten nicht den Befehl er- alten, hren Vormarsch an irgend einer mnie vor der mandschurischen Grenze ein- f(Eine derartige Nachricht war erbreitet worden.) ber Sprecher sagte nicht ausdrücklich, geha die amerikanischen Truppen den Auf- ag erhalten hätten, bis zum Jalu-Fluß vor- rücken. Er erklärte lediglich, daß kein gegenteiliger Befehl vorliege. Der Vor- marsch gehe zügig weiter. Die Nachrichten des Drama hen den Angriffsspitzen seien allerdings f telspärlich, da die Truppen schneller vor- aufführungeingen, als Nachrichten verbindungen her- s heraus gestellt werden könnten. den Schrile“ Der Sprecher meinte, daß die Berichte, Wonach die amerikanischen Truppen an Eexistenſz ener bestimmten„Linie“ Halt machen soll- 88 die ten, wahrscheinlich auf einem falschen Mitreisent Interpretieren des Wortes„Linie“ beruh- Mädchen, ten: im militärischen Sprachgebrauch be- he, in ein zeichne man mit diesem Wort ein unmit- und bez ſelbares taktisches oder strategisches Ziel in tischen einem bestimmten Sektor. das 1 Inzwischen setzen neun amerikanische VS und südkoreanische Divisionen, unter- Wingesge tet durch australische und britische Ver- pekreit“ bände ihren Eilmarsch nach Norden fort, ast das 3 den fliehenden Kommunisten dicht auf den rchesters Fersen. Einige Vorausabteilungen der Süd- tober, N. koreaner stehen nur noch 40 km von man dschurischen Grenze entkernt und hoffen bis zum Wochenende, van 5 Südufer des Jalu-Flusses erreicht zu aben. Das kranzösische für Korea be- immte Freiwilligenbataillon verließ am Mittwoch den Hafen von Marseille. Das Bataillon wird wahrscheinlich Besatzungs- aufgaben erfüllen. oN 20 el? Tel Aviv. Der frühere Justizminister Dr. Pinehag Rosenblüth teilte dem israelischen Faatspräsidenten Chaim Weizman am Mitt⸗ doch mit, daß er nicht in der Lage sei, eine geue Reglerung zu bilden. Weizman begann karaufhin Beratungen mit den Parteiführern. brael ist jetzt seit elf Tagen ohne Regierung. emacht l New Vork. Der Sicherheitsrat ist gestern r andere bend erneut zusammengetreten, um über die Arnennung eines Nachfolgers für den UNO- Generalsekretärs Trygve Lie zu beraten. Wie Jon zuverlässiger Seite verlautet, stehen gegen- 0c Verlies vier Kandidaten zur Diskussion. Es sind cherung die beiden Inder Sir Ramaswami Mudaliar und zommem ir Benegal Rau, der philippinische Außen- eil von Pier Carlos Romulo und der mexikanische Aigen Pete Generation en Theate leder, die 1 unt macht ingen und ungatz n nauer, 80 renn sie Interessen it haben, dann mi das ist 1. J Sespen in der eh Das ist u inem ads!“ eine ric Freund nicht 1 zalb nur! das ich nen. 80 UN. Delegierte Dr. Padilla Nervo. je ein el 40 Berlin. Das SED- Politbüro beabsichtigt, eine Abe durch neue radikale Sauberungsmaßnahmen ysings el 150 Ausschluß aller„unqualifizierten Kräfte“ reiner 5. 5 Mitgliederbestand der Partei um fast zehn auf die.. zu verringern. Wie informierte Kreise 540 Mark ber 5E. Parteileitung hierzu erklärten, sollen übrisbe u eits in Kürze rund 30 000 SED-Mitslieder 80 ich 3 Funktionäre ausgeschlossen werden. 1. bine euherdem werden für die nächste Zeit neue schuldig, wechwerende Aufnahmebedingungen für die das iteerwartet, um auch 0, eine Zunahme der nicht el iteliederzahl zu verhindefn. er mein anna den Rund 750 Polizisten, Kriminal- Jen auf 5 urid Beamte der Zollfahndung wurden Zerufsgell beka ittwoch in der als Schwarzhandelszentrum lin il erohanten Münchner Möhlstraße zu einer tig grol! deskinaßele sten Razia eingesetzt, die vom Bun- tis icht de Banzministerium angeordnet war. Bei e 200 5 Durchsuchung, die ohne Zwischenfälle ver- 1 ber deckt uurdde eine geheime Kaffeerösterei ent- aden e ew, und einige doppelte Böden mit Schmus- merkel eee in Geschäften und Garagen fest- befinde“ 13 Zwölf Personen, die sich nicht aus- 43 3 Konnten, wurden vorläufig kestgenom- UP/dpa * Straf- und Untersuchungsgefangene oder NHichttransportfähige Kranke im sowjetischen Machtbereich seien.„Was ist aus den hun- derttausenden geworden?“, fragte Professor Heuß. Ueber 60 000 Deutsche schrieben vor einem Jahr noch aus der Sowjetunion. Auhßerdem gebe es Berichte über Lager, in denen jeder briefliche Verkehr mit der Hei- mat verboten sei. Der Bundespräsident schloß mit der Bitte, den späten Heimkehrern bei der Rückkehr in ein gesichertes Leben zu helfen. Im ganzen Bundesgebiet und in Berlin werden heute, am„Tag der deutschen Kriegsgefangenen“ um 12 Uhr zwei Minuten lang die Glocken läuten. Gleichzeitig wird der Verkehr ruhen. Die Länder Bremen und Schleswig-Holstein haben angeordnet, daß Alle öffentlichen Gebäude die Flaggen auf Halbmast setzen. Wir fordern Gewißheit über unsere Kriegsgefangenen Appell des Bundes präsidenten/ Heute um 12 Uhr ruht der Verkehr und die Glocken läuten Bonn.(dpa) Bundespräsident Professor Theodor Heuß appellierte an die Welt- öffentlichkeit, die noch festgehaltenen deut schen Kriegsgefangenen in die Heimat zu- rückzuschicken. Außerdem müßten die Nam en aller in der Fremde verstorbenen und Listen mit den Namen der noch festgehalte nen Deutschen übermittelt und die ver- Außer der Gedenkrede des Bundespràsi- denten wird Bundeskanzler Dr. Ade- nauer in einer Sondersitzung eine Re- gierungserklärung abgeben. In allen Ländern sind Kundgebungen vorgesehen, auf denen die Ministerpräsi- denten selbst reden werden. In Nordrhein- Westfalen und Schleswig- Holstein sind die Schulen angewiesen worden, auf die Be- deutung und den Sinn des Tages hinzu- Weisen. Hessen hat die Theater und Kinos gebeten, ihre Programme dem Charakter des Tages anzupassen. In Aufrufen haben die Länderregierungen im Namen der deutschen Bevölkerung feierlich dagegen protestiert, daß immer noch Deutsche völkerrechts- Widrig zurückgehalten werden. In Westberlin wird punkt 12 Uhr die Freiheitsglocke ertönen, der Verkehr ruhen und das Stadtparlament gegen die Zurückhaltung von Kriegsgefangenen und Verschleppten protestieren. Die Bevölkerung der Sowjetzonenrepublik ist aufgefordert worden, sich stumm diesen Protesten der Bundesrepublik und Berlins anzuschließen, die Gräber der Gefallenen und die Bilder der noch nicht Heimgekehrten zu schmücken. Erst das deutsche„la“ Bemerkenswerte Pressekonferenz Clays in Bonn Von unserer Bonner Redaktion Bonn.„Das deutsche Volk muß selbst entscheiden, was es will. Es bleibt nur eine Wahl: entweder die Seite der Freiheit oder die Sklaverei“, Das war der Grundtenor einiger Erklärungen, die General Lucius D. Clay gestern vor der Bonner Presse abge- geben hat. Der General besuchte am Vor- mittag den Bundespräsidenten. In den Mit- tagstunden weilte er zu einem Essen bei dem Bundeskanzler im Palais Schauenburg. Die Fragen der in- und ausländischen Presseleute ließen erkennen, mit welcher Intensität die Diskussion um die deutsche Wiederaufrüstung entbrannt ist. Der ame- rikanische General, der vielfach als kom- mender Chef der europäischen Armee ge- nannt wird, betonte mehrmals, daß man der deutschen Bevölkerung„keine Waffen in die Hand zwingen will“. Sie müsse sich von selbst entscheiden. Dann könne man über die Kontingente, Größe der Einheiten und den technischen Ablauf sprechen. Zu der ablehnenden Haltung der franzö- sischen Politiker konnte Clay keinen Kom- mentar geben. Er ließ durchblicken, daß, wenn die Bundesrepublik den Willen er- kennen lasse, sich auf die Seite der Freiheit zu schlagen, die Vereinigten Staaten auch schon zu einer Uebereinkunft mit Paris kommen würden. Das lebhafte Hin und Her der Pressekonferenz wurde durch die spitz- findige Frage eingeleitet, ob der amerika- nische Beschluß, ehemaligen Parteigenossen und Nazis die Einreise in die Vereinigten Staaten zu verweigern, bedeute, daß dieser Personenkreis auch von der Verteidigung Europas ausgeschlossen werde, und nicht in einem deutschen Kontingent mitmachen müsse. Hier wich Lucius D. Clay aus, sagte aber als Privatmann, er hoffe, der Einspruch des Präsidenten Truman gegen den Kon- greßbeschluß werde bald für eine Beseiti- gung sorgen. Die amerikanischen Truppenverstär- kungen werden nach Auffassung des Gene- rals in kurzer Zeit in Westdeutschland ein- treffen. Der Zeitpunkt sei nicht so sehr wichtig.„Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, daß wir in sehr kurzer Zeit große Truppenverbände auch über weite Strecken transportieren können.“ Immer wieder tauchte die Frage auf, ob Westdeutschland diesen Weg mitgeht. Noch sei dem Volk die Frage nicht unterbreitet worden. Auch beim Rugby-Spiel werde zu- erst die Mannschaft aufgestellt, und dann Werde sie ausgerüstet.„Als erstes und sehr rasch müßte man wissen, wer überhaupt mitspielt.“ Berlin habe gezeigt, was es Wolle. Auch Amerika werde sich durch seine Erfolge in Korea nicht verführen lassen, seine Anstrengungen einzustellen. Ebenso notwendig aber sei es, daß Europa sich sammle. Wer für längere Zeit in die Zu- kunft blicke, für den gebe es keinen Zwei⸗ fel, daß Europ mit seiner grogen Bevölke- rung, seiner starken Industrie und seiner technischen Befähigung in der Lage sei, sich eine Stellung absoluter Unabhängigkeit auch gegenüber der Sowjetunion zu er- halten. Europäischer Aktionsrat Frankfurt.(dpa) Der Präsident der Eu- ropaunion, Dr. Eugen Kogon, erläuterte vor Pressevertretern die Aufgaben und Ziele des Europäischen Aktionsrats, in dem sich Anfang Oktober maßgebende Verbände der Europabewegung zusammengeschlossen haben. Aufgabe des Europäischen Aktions- rates wird es danach sein, die Arbeit der Straßburger Versammlung auf ihrer kom- menden Sitzung im November durch„posi- tive Unterstreichung“ oder„lebhafte Sach- kritik“ zu fördern. Von dem Aktionsrat soll ein„Rat der Dreißig“ gebildet werden, der nötigenfalls konkrete Mittel und Wege ausarbeiten solle, um durch Wahlen und Volksabstimmungen in allen Ländern die Europäische Föderation zu beschleunigen. Dieser Rat der Dreißig solle ferner alle in Frage kommenden Internationalen Aktionen koordinieren und fördern. Die Deuischlanddebatte in Paris Die Annahme des Vorschlages für eine europäische Armee wird erwartet Paris.(UP) In der Debatte um die Wie- deraufrüstung Deutschlands stellte sich die französische Nationalversammlung am Mitt- woch hinter die Regierungserklärung, die eine Absage der amerikanischen Forderung nach Aufstellung von 10 deutschen Divisionen darstellt. Nach dem bisherigen Verhand- lungsverlauf hat es den Anschein, daß die Versammlung allerdings ohne großen Enthusiasmus auch den französischen Gegenvorschlag einer Zurückstellung der deutschen Aufrüstung bis zu Errichtung einer europäischen Armee, billigen wird Eduard Bonnefous, der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses betonte am Mittwochvormittag vor der Versammlung, daß der deutsche Militarismus nur durch das Ideal europäischer Größe ersetzt werden Kann. Die einzige Möglichkeit, ein Wieder- aufleben des deutschen Nationalismus zu vermeiden, ist die Eingliederung Deutsch- lands als Teil Europas. Mit der Wieder- herstellung der deutschen Militärmacht würde Deutschland der tatsächliche Sieger des letzten Krieges werden.“ Der rechts- gerichtete Unabhängige Paul Viar d nannte den Regierungsplan„konfus und uto- pisch“ und forderte ein Kategorisches Nein. Verteidigungsminister Jules Moch er- klärte wahrend der Debatte, die Sowiet- union habe insgsamt 175 Divisionen, von denen 40 in Deutschland stationiert seien. Mit einer so starken Armee könne die So- Wwjetunion gleichzeitig in verschiedenen Tei- len der Welt Aggressionen beginnen. Der ehemalige MRP- Minister Paul Coste-Floret warnte vor einer Wie- dergeburt des deutschen Nationalismus. Er forderte, daß jede eventuell zu bildende deutsche Militär-Einheit in eine europäische Armee eingegliedert und dem Oberbefehl von Nicht- Deutschen unterstellt werden müsse. Der ehemalige sozialistische Mini- ster Daniel Mayer betonte, daß jede Form einer deutschen Wiederbewaffnung dazu führen könne ehemaligen deutschen Wehr- machtsoffizieren zu früheren Machtbefug-⸗- nissen zu verhelfen. Diese Offiziere könn- ten dann eventuell„die Armee Hitlers und der Nazis“ wieder aufbauen. Er fügte hin- zu, daß ehemalige deutsche Generale un- ter gar keinen Umständen erneute Generale werden dürften. Schließlich stellte Mayer die Frage:„‚Wer garantiert, daß eine wie- deraufgebaute deutsche Armee nicht eines Tages gemeinsam mit den Sowjets Frank- reich überfällt?[oh habe kein Ver- trauen zu Bundeskanzler Ade- nauer, weil er sich mit Beratern umgeben hat, die uns klar erkennen lassen, daß der Nazismus in Deutschland noch lange nicht tot ist.“ Eduard Dala dier, der beim Ausbruch des zweiten Weltkrieges französischer Mi- nisterpräsident war und der einzige Ueber- lebende der Unterzeichner des Münchener Abkommens von 1938 ist, überraschte die französische Nationalversammlung mit der Warnung, daß jede Form der deutschen Remilitarisierung, auch wenn sie aus- schließlich innerhalb einer europäischen Verteidigungsstreitmacht durchgeführt werde. eine Gefahr für Frankreich darstel- len würde. Am Stacheldrahtzaun des Entlassungslugers Frledlund stehen die Angehörigen der noch vermißten Kriegsgefan- genen. Da warten die Frauen und Mütter und hoffen, etwas Über den verschollenen Gatten oder Sohn oder über die vermißte Tochter ⁊u erfahren. Ist es nicht, als sei diese Szene das Spiegelbild unserer grausamen Zeit, die das Heute ist im gesamten Bundesgebiet festgehaltenen Deutschen. Er ist der Menschenbild von den Altaren gerissen hat? der Gedenktag fur alle noch in Kriegsgefangenschaft Hõöhepun lt der Gedenkwoche vom 22. bis 29. Oktober. Eine zwei Minuten währende Arbeits- und Verkehrsruhe in allen Betrieben und auf allen Straßen sowie Glockengeläute aller evangelischen und katholischen Kirchen wird an das Unrecht der Zuruckhaltung deutscher Bruder und Schwestern Wird in einer Sondersitzung eine Erklärung stumme Gedenken an die Männer und Frauen, darf aber nicht ein bloßes Lippenbekenntnis Wachsen, der Bundesregierung das Unrecht ein Unrecht zu nennen. erinnern. Der Bundestag entgegennehmen. Das um deren Schicksal wir heute noch bangen, bleiben. Aus ihm muß immer wieder die Kraft Dazu gehört Mut in einer Zeit, die das Ge- sicht zu verlieren droht. Die heute mit Blumen geschmückten Bilder der zuruckgehaltenen Deutschen sollen uns in den Minuten der Besinnung eine Mahnung und Warnung sein, daß Wir an einem Kreusweg steken. Der Blick auf die Erinnerungen an die Verschollenen sollte uns die Entscheidung leicht machen. Bild: dpa Kommt ein deulsches Wehrgeselz? Eine Nachricht, zwischen den Zeilen zu lesen Von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Es ist nach Ansicht zustän- diger Kreise der amerikanischen Hohen Kommission Angelegenheit der Deutschen, in einem Gesetz über die Organisation und die Rekrutierung deutscher Einheiten in der Europaverteidigung zu entscheiden. Eines solchen Gesetzes bedürfe es schon im Hinblick auf die Bundesverfassung, um auch nur einen einzigen deutschen Soldaten zu bewaffnen. Wenn der nordatlantische Rat den Vorschlag für eine deutsche Betei- ligung an der künftigen europäischen Ver- teidigungsarmee machen sollte, so müßte, Wie weiter erklärt wird., bei grundsätzlicher deutscher Zustimmung auch die Frage, ob das deutsche Kontingent aus Freiwilligen oder aus auf Grund einer allgemeinen Wehrpflicht Eingezogenen bestehen Soll, von deutschen Entscheidungen abhängen. Aeußerungen. nach denen die Bundesregie- rung im Augenblick die Einbringung eines Wehrgesetzes nicht beabsichtige wur- den als nicht unwahrscheinlich bezeichnet. Es wurde angedeutet daß die Bundesrepu- blick um den Erlaß eines solchen Gesetzes kaum herum kommen werde. Nach amerikanischer Auffassung ist es für die deutsche Oeffentlichkeit keines- Wegs zu früh, sich schon jetzt intensiv mit diesen Fragen zu beschäftigen. Das Pro- blem der Organisierung eines deutschen Truppenkontingentes gehe das ganze Volk an und dürfe nicht allein von militärischen Beratern des Bundeskanzlers entschieden Werden. Eine allgemeine Diskussion und eine Beteiligung der demokratischen Presse an der Lösung dieses Problems erscheine um so unerläßlicher, als in der letzten Zeit gewisse mit ehemaligen Angehörigen der früheren deutschen Wehrmacht zusammen- hängende Tendenzen aufgetaucht seien, die man nicht unbedingt als vertrauenswürdig ansehen könne. In Kreisen der amerikanischen Hohen Kommission und des Hauptquartiers der amerikanischen Streitkräfte in Europa zeichnet es sich immer deutlicher ab, deutschen militärischen Verbänden den Vorzug zu geben, die ganz vom Volk getra- gen würden, und nieht aus Freſwil- ligen bestehen sollen. Diese Freiwilligen Würden sich vermutlich zum überwiegen den Teil aus Kräften zusammensetzen, de- nen das Ausland mit Mißtrauen begegnet. Ein leitender Beamter der amerikanischen Hohen Kommission bezeichnete in diesem Zusammenhang die Schaffung einer At- mosphäre der„militanten Demokratie“ als besonders wünschenswert. Das Vorwärts- sbielen demokratischer Kräfte auch gegen- über der Frage des deutschen Verteidi- gungsbeitrages sei dabei entscheidender als die Zurückdrängung undemokratischer Gesinnung. Nur durch aktives demcekrati- sches Wollen, das dabei den Ausschlag gebe, könne das Problem der deutschen militärischen Beteiligung an der Verteidi- gung des Westens gelöst werden. Immer mehr Stimmen gegen Niemöller München.(dpa) Die evangelische Landes- kirche in Bayern distanzierte sich am Mitt- woch von den Erklärungen des Kirchen- Präsidenten D. Martin Niemöller zur po- litischen Lage.„Wir müssen es vor unseren Gemeinden in aller Oeffentlichkeit ausspre- chen, daß diese Aeußerungen nicht im Auf- trag und nicht im Sinne unserer Kirchen geschehen sind“, heißt es in einer von Lan- desbischof D. Hans Meiser unterzeich- neten Erklärung. Die evangelische Kirche in Bayern sehe sich genötigt, sich von der ein- seitigen Stellungnahme Niemöllers abzu- Srenzen.„Wir sagen das mit Trauer, denn Wir wissen, was D. Niemöller im Kirchen- kampf bedeutet hat. Wir haben sein schwe⸗ res Schicksal im Konzentrationslager mit in- nerer Anteilnahme mitgetragen. Aber hier müssen wir uns von ihm absetzen“ Die Kirche habe das Wort Gottes zu verkünden, und nur in bestimmten Stunden könne sie gezwungen sein, vom Wort Gottes her ein Kritisches Wort zur Politik oder zur Staats- führung zu sagen. Aber dabei habe sie das Amt zu achten, das Gott der Obrigkeit ge- geben habe. Die Kirche könne den Christen weder die Entscheidung in politischen Fra- Sen abnehmen, noch dürfe sie ihnen im Namen des Evangeliums politische Entscheſ- dungen aufzwingen. Vor der Synode der evangelischen Lan- deskirche Hannover, der er als Mitglied angehört, forderte Bundesminister Heinrich Hellwege eine klare Stellungnahme gegen die Aeußerungen des Kirchenpräsi- denten D. Martin Niemöller zur Remilitari- sierung. Hellwege erklärte, es gehe um die Frage, ob Niemöller berechtigt sei, Männer zu beleidigen, die sich aus christlicher Ver- antwortung für den Aufbau der Bundes- republik zur Verfügung gestellt hätten. Nie- möllers Haltung sei eine Einladung an die Sowjetzone, ihre Macht an der Bundesrepu- blik zu erproben. Außerdem müsse gefragt werden, ob sich Niemöller jemals gegen den Aufbau der Volkspolizei in der Sowjetzone gewandt habe. Die evangelische Kirche miisse zum Fall Niemöller klar Stellung nehmen. 1 Kunstkautschuk, synthetisches Benzin und Zivilluftfahrt London.(dpa) Die Frage der Produktion von Kunstkautschuk und synthe- tischem Benzin in der Bundesrepu- blik wird von der Londoner Dreimächte- studiengruppe behandelt werden, verlautete am Mittwoch in London aus zuverlässiger Quelle. In amerikanischen Kreisen wurde geäuhßert, daß auch die Frage der Wieder- zulassung der deutschen Zivilluft⸗ fahrt von der Studiengruppe, die ihre Arbeiten am Donnerstag wieder aufnimmt, erörtert werden soll. Ein Sprecher des britischen Außenmini- steriums erklärte hierzu, die Frage der deutschen Zivilluftfahrt stehe nicht auf der Tagesordnung der Studiengruppe. Es sei möglich, daß die USA-Delegation diese Frage anzuschneiden wünsche. Großbritan- nien stehe dieser Forderung aber ableh nend gegenüber. ausgesprochenen Erlaubnis, sprich Hoffnung, Seite 2 MORGEN Donnerstag, 26. Oktober 1950 Nr 12 Donnerstag, 26. Oktober 1950 Hofhund oder Kinderschreck? Nach der New LVorker Außenminister- Konferenz stellten wir an dieser Stelle fest, daß sich Westdeutschland in New Vork kei- nen besseren Interpreten seiner Notwendig- keiten und Wünsche hätte denken können Als den französischen Außenminister. Seit- dem sind einige Wochen vergangen. Vor Furzem haben wir, anläßlich der Reise des kranzösischen Finanzministers nach Wa- shington, versucht, das Dilemma klar zu machen, in dem sich Frankreich in der Frage einer deutschen Wiederaufrüstung findet. Nun ist diese heikelste aller Fragen zum ersten Male aus dem Halbschatten der Mini- sterkonferenzen vor ein Parlament und da- mit in das helle Licht der Oeffentlichkeit ge- zerrt worden. Denn die französische Regie- rung braucht zur Stärkung ihrer ohnehin micht sehr gefestigten Position den Rückhalt der Nationalversammlung, sowohl nach innen als nach außen. Aus dieser merkwürdigen Zweifrontenstellung ist jene Janusgesichtige Regierungserklärung ent- standen, die die französische Regierung vor- Sestern dem Palais Bourbon vorlegte und die unter der etwas eigenartigen Bezeich- nung„militärischer Schumanplan“ sofort zum Bestandteil des politischen Slogans Wurde. Regierungserklärung und Debatte in der französischen Nationalversammlung sind ein getreues Spiegelbild der europäischen Situation, dieser Zwitterstellung zwischen Wollen und Unvermögen, die auch schon Während der Augusttagung der europä- ischen Konsultativversammlung zu Tage ge- treten war. Damals verglich man das an- gesichts der Korea-Krise ziemlich aufge- regte Forum im Europa-Haus mit einem. Hühnerhof, in den der Fuchs eingebrochen War, und wollte damit sagen, daß die Furcht eine konstruktive Idee nicht ersetzen kann. Etwas ähnliches spielt sich nun im Pa- Iais Bourbon ab. Wir wollen heute nicht von dem deutschen Problem der deutschen Wie- deraufrüstung sprechen— von der man sich beeilt zu versichern, daß es sich keineswegs Um eine Wiederaufrüstung handle, sondern lediglich um die Beteiligung an der gemein- samen europäischen Verteidigung— ein Spiel mit Worten, denn das eine schließt das andere nicht aus. Wir wollen so tun, als ob jene ominösen zehn deutschen Divi- sionen, mit denen zu rechnen man sich in den letzten Wochen immer mehr angewöhnt Hat, tatsächlich auf einen Knopfdruck aus dem Kyffhäuser hervorkämen. Nein, das ist eine ganz andere Geschichte. Heute interessiert uns die Debatte in der franzö- sischen Nationalversammlung, die auf na- tionalem Boden genau das ist, was sich auf internationaler Basis vor kurzem in Straß- burg abspielte. Die Verteidigung Europas— nehmen wir einmal an, sie käme zustande erlaubt doch keine Helotenarmeen, son- dern muß, wenn überhaupt, von der gro- Ben Idee der Gemeinsamkeit getragen wer- den: Wie aber will man wirklich ernsthaft daran denken, uns Deutschen diese Vertei- Gigungsnotwendigkeit plausibel zu machen, Wenn die französisch Regierung erklärt: „Jedes System, das sofort oder in Zukunft, mit oder ohne Bedingungen zur Aufstellung einer deutschen Armee führt, würde Miß- trauen und Argwohn erregen. Die Aufstel- lung deutscher Divisionen oder die Einrich- tung eines deutschen Verteidigungsministe- riums würde sicherlich früher oder später zur Neugründung einer nationalen Armee und damit zur Wiederauferstehung des deutschen Militarismus führen. Der Milita- rismus, der von den Alliierten einstimmig abgelehnt wird, würde auch zu einer Gefahr Für Deutschland selbst werden.“ Einverstanden. Wir wissen das ebenso Wie die Franzosen und haben unsere dies- Hezüglichen Sorgen. Aber wie vertragen Sieh diese Befürchtungen mit der gleichzeitig deutschen Soldaten innerhalb einer europä- ischen Armee im Churchillschen Sinne Waf- ken in die Hand zu geben? Zweifellos ist diese Regierungserklärung ebensosehr auf die sehr komplizierten inner- Politischen Verhältnisse Frankreichs als auf die Spannung mit Washington abgestimmt, um der heterogenen Nationalversammlung die Zustimmung abzulisten, mit den Ver- einigten Staaten und den übrigen Atlantik- paktmächten weiterzuverhandeln. Das mit einiger Sicherheit zu erwartende Placet des Parlaments zu Plevens Vorschlag würde be- deuten, daß der tote Punkt in den Verhand- lungen überwunden werden kann. Dieser Umweg aber, diese Kriegslist eines Kom- promisses nach innen und außen, zeigt aber mit nicht zu verkennender Deutlichkeit, wie unaktuell und verfrüht im Grunde genom- men die Frage einer deutschen Bewaffnung nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Wichtigsten Nachbarn noch ist. Aus Miß trauen und Unbehagen kann aber niemals jene europäische Gemeinschaft entstehen, in der wir allein eine gesicherte Zukunft un- Seres Kontinents erblicken. Es wäre wahr- Haft besser, alles daranzusetzen, diese Ge- meinschaft zu verwirklichen und wirt- schaftlich und sozial stark zu machen, als eine Verteidigung aufzubauen für etwas, das es noch gar nicht gibt. Für eine Idee kann man sterben, nicht aber für ein pa- piernes Vertragswerk. Solange Frankreich zu seiner Selbsttäuschung Umwege gehen muß, ist die Zeit für Europa noch nicht ge- kommen, Denn dieses Europa kann weder Hofhunde gebrauchen, die man an die Kette legt, noch einen Kinderschreck zum Schul- gebrauch. H. H. Auf jeden Fall parlamentarische Kontrolle Bonn.(gn-Eig.-Ber,) Am Mittwoch wurde in Bonn aus Kreisen des DGB-Vor- standes bekannt, daß man dort gegenwärtig erwige zum Generalstreik aufzurufen. Falls eine„Remilitarisierung auf kaltem Wege“ versucht werden sollte. Ein Vorstandsbe- schluß wurde noch nicht gefaßt. Genau 80 wie die SPD fordern die Gewerkschaften, daß alle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Wiederbewaffnung Deutschlands der Kontrolle durch einen parlamentari- schen Ausschuß unterliegen. Wo der Pfeffer wächst Es spukt am 16. Breitengrad/ Von Dr. Karl Ackermann Die Regenzeit ist zu Ende. Der grüne Drache von Indochina erhebt sich abermals aus dem Schlamm und fletscht die Zähne. Seine kaiserliche Majestät Bao Dai Ahr Staatschef von Frankreichs Gnaden, ist kein Siegfried. Er läßt die Fremden für sich kämpfen. Inzwischen erholt er sich an der Riviera und besucht von Zeit zu Zeit sein Reich. Anmnam, Tonking und Cochinchina, vereinigt zu einem„Volks- staat des Südens; genannt„Viet Nam“, er- lebt bereits seine vierte Republik. Auch Bao Dai fühlt sich nicht gerade als Monarch. In Wirklichkeit ist er Gegenspieler zur Be- wegung des„Viet-Minh“, deren geheimnis- volles Haupt„Ho Chi Minh“,„der Mann, der klar sieht“, erst gegen Japan und nun gegen Frankreich den nationalen Widerstand organisiert. Man behauptet, er stehe mit Stalin auf Du und Du. Tatsächlich hat er, zum Unterschied von China, Tito aner- kannt. Im übrigen ist die Rebellion des grünen Drachen älter als die bolschewistische Revolution. Schon 1897 lieferte sie den Franzosen einen blutigen Guerillakampf. Zweihundert Millionen Dollar jährlich kostet Frankreich dieser Dschungelkrieg, den Ho Chi Minh 1946 neu eröffnet hat. 115 000 Mann stehen dort ständig unter Waffen. ie Elite von Frankreichs Offizieren und Unteroffizieren ist in diesem Fieberklima stationiert und wird doch der 120 000 auf- ständischen Vietnamesen nicht Herr. Prak- tisch besitzt Frankreich nur noch die großen Städte des Landes. Frankreich hatte den Vietnamesen die Unabhängigkeit versprochen und die Repu- blik am 6. März 1946 anerkannt, es hat mit Ho Chi Minh als Ministerpräsidenten in Fon- tamebleau Verhandlungen um einen fried- lichen Ausgleich geführt und hat gleichzei- tig den Anschluß Cochinchinas an das Vietnam abgelehnt. Am 19. Dezember des gleichen Jahres gehen bei Handi die Ma- schinengewehre los. Ho Chi Minh beginnt den Kampf um die Einheit und Unab- hängigkeit und verspricht seinen Lands- leuten„Reis, Kleider und Schulen“. Ein Friedensangebot Frankreichs im Jahre 1947 schlägt Ho Chi Minh aus. Er geht aufs Ganze, verläßt die Hauptstadt und ver- birgt sich mit seiner Regierung in den Hun- derttausend Kanslen des Reislandes. Nörd- lich des 16. Breitengrades festigt er seine Macht. Dieser Norden ist gemäß der Pots- damer Beschlüsse ursprünglich von den Chi- nesen besetzt. während der Süden mit Kambodscha und Cochinchina zunachst von britischen, später von französischen Trup- pen okkupiert ist. Dieser 16. Breitengrad ist dann auch der eigentliche Zankapfel zwischen Ho Chi Minh und der französi- schen Republik. In Paris ist die Gründung eier indochinesischen Föderation im Rah- men der Französischen Union beschlossen. Die einzelnen Gliedstaaten sollen getrennt voneinander bleiben. Ho Chi Minh aber, gewählter und anerkannter Ministerpräsi- dent proklamiert die Einheit. Was dem Viet Minh verweigert wird, muß Frankreich im Juni 1948 der Gegenre- gierung des Kaisers Bao Dai zuerkennen. Cochinchina wird seinem Reich einverleibt. In Paris erwartet man dafür politische Ge- genleistungen. England und Amerika beei- jen sich den Kaiser anzuerkennen, während die Sowjetunion und die Oststaaten seine Rechtmäßigkeit bestreiten und an Ho Chi Minh festhalten. Indes die Gegenleistungen Bao Dais bleiben aus. Er zögert und ver- handelt. Böse Zungen bezichtigen ihn des Einverständnisses mit den Aufständischen. Frankreich hat die ganze Last des Kampfes Allein zu tragen. General Carpentier, der Chef des fran- zösischen Expeditionskorps ruft zwar nach amerikanischer Hilfe, da Ho Chi Minh an- geblich von China Waffen und Material erhält. Auch die UNO wird aufgefordert, sich der indochinesischen Angelegenheit anzu- nehmen. Zwar hat die USA gewisse Kredite zugesagt, im allgemeinen herrscht aber vor- sichtige Zurückhaltung. Mit der asiatischen Welt ist nicht zu spaßen. Der Jahreskongreß des„Instituts für pazifische Beziehungen“ in Lucknow, der soeben zu Ende gegangen ist, hat das tiefe Mißtrauen der asiatischen Ver- treter gegen die amerikanische Politik in Asien Offenbar werden lassen. Insbesondere die Vertreter von Indien und Pakistan haben bei aller Konzilianz ziemlich unverblümt Mmre panasiatische Solidarität erklärt. Die Koppelung von Nationalismus, Antiimperia- lismus, Sozialrevolution und Feindschaft gegen die weißen Eindringlinge haben im Fernen Osten einen Hexenkessel geschaffen, er nicht einfach mit Polizeiaktionen aus der Welt zu schaffen ist. Wenn dieser Kolo- nialkrieg nicht zu einer Weltmachtprobe zwischen Asien und Europa auswachsen soll, wobei sowohl Frankreich wie England und Amerika ihre ganzen östlichen Besitzungen und Sympathien aufs Spiel setzen, so hilft nur noch Nachgiebigkeit und Verständigung mit dem erwachten Nationalismus Asiens. Frankreichs militärische und politische Indochina-Sorgen Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Die französische Oeffentlichkeit ist durch die neuesten Nachrichten aus Indo- china stark alarmiert. Diesmal handelt es sich nicht um militärische, sondern um politische Sorgen. Am Dienstag fand in Saigon eine Konferenz zwischen Frank- reich und Amerika statt, in der der franzö- sische Minister Letournau, der Gene- ral Juin und der Hohe Kommissar in Indo- china, auf amerikanischer Seite der Ge- sandte der USA und Saigon und General Brink, Chef der Militärmission der USA, teimahmen. Ueber das Ergebnis dieser Konferenz ist nichts bekannt. doch verur- sachten andere, während dieser Konferenz abrollende Ereignisse, in Paris Aerger und Unruhe. Der Staatschef Indochinas, Bao Dai, der erst kürzlich aus Frankreich in Sein Land zurückkehrte, gab einem Vertre- ter der New Vork Times“ ein Interview, in dem er erklärte, daß die zwischen Frank- reich und dem Staat Vietnam bestehenden Verträge dem Staate Vietnam nicht genü- gend Selbständigkeit ließen und durch neue Abmachungen ersetzt werden müßten. Nach Beendigung des augenblicklichen Krieges, sollten die französischen Truppen schleu- nigst aus dem Land abziehen. Die Regie- rung von Vietnam werde sich an die Ver- einten Nationen wenden, damit diese ihre volle Selbständigkeit anerkennen. Gleichzeitig mit diesem Interview wur- den massenhaft Flugblätter über der Haupt- stadt von Vietnam, Saigon, abgeworfen, die die Indochinesen zur Zusammenarbeit mit den Amerikanern aufforderten Gicht mit den Franzosen). Der Abwurf erfolgte durch das Privatflugzeug des Kaisers Bao Dai, eine Maschine, die ihm von der französi- schen Regierung zum Geschenk gemacht worden war. Die Flugblätter wurden, wie sich herausstellte, im Auftrag der amerika- nischen ECA-Mission gedruckt. In Paris herrscht große Beunruhigung über diese Vorkommnisse, die ein direktes Eingreifen der Amerikaner in das indochinesische Pro- blem über den Kopf der Franzosen hinweg vermuten lassen. Am Mittwochabend griffen die kommu- nistischen Vietminh-Truppen die isolierte französische Festung Laokay an. Man erwartet, daß damit ein neuer Kampf- abschnitt in Indochina eingeleitet wird. Nur wenige Stunden bevor die Nachricht über den Beginn des Angriffs eintraf, hatte das französische Hauptquartier bekanntgegeben, daß die Zivilbevölkerung auf dem Luftwege aus Lackay evakuiert werde. Lackay ist der letzte bedeutende französische Außen- posten, der das Tal des Roten Flusses, Indochinas Reiskammer, bewacht. Die„Mutter der Parlamente“ im neuen Haus Heute eröffnet König Georg VI. das neue Unterhaus von unserem Londoner PEM- Berichterstatter London. Mit geschwärzten Gesichtern bitten die englischen Kinder an allen Straßenecken„A perny for the Guy“; sie sammeln Geld für das Feuerwerk, mit dem sie am 3. November den Tag feiern wollen, an dem Guy Fawkes vor 345 Jahren das Parlament in die Luft sprengen wollte. Neun Tage vorher, am 26. Oktober wird das neue Unterhaus vom König, der selbst das Heim der Volks- vertreter nicht betreten darf, eröffnet werden. Was 1605 nicht gelang, erreich- ten am 11. Mai 1941 die deutschen Bomber; sie zerstörten die Mutter der Parla- mente“, Westminster. Nunmehr, nach neun und einhalb Jahren steht das Haus wieder; in der Zwischenzeit waren die Abgeordneten in den Räumen des weitaus prunkvolleren Oberhauses zu Gast. Wie es nicht anders zu erwarten war, hat der Architekt, Sir Giles Gilbert Scott, sein Bestes getan, die Tradition des Unter- hauses zu Wahren. Es hat die alte Größe. Obwohl die Zahl der Abgeordneten 625 ist, Hat man nür Sitzplätze für 346 geschaffen, weil man die Intimität nicht verlieren wollte. Während der alltäglichen Debatten sind so- wieso nur die Hälfte der Volksvertreter àn- wWesend, und bei großen Gelegenheiten sol- len sich die M.P.s in den Gängen und vor dem Redner drängen, um die typische At- mosphäre schaffen zu helfen, die dem eng- lichen Parlament das Gepräge gibt. Das weitaus größere Oberhaus, in dem man bis- her zu Gast war, verleitete die Redner Volksreden zu halten, was die englischen Parlamentarier nicht gern haben. Sie wollen lieber für Aufsichtsrats-Direktoren gehalten werden als für Teilnehmer an einer General- versammlung von Aktionären; für orato- rische Leistungen halten sie den Hyd e- park für geeigneter. Für die Entfaltung traditioneller Zeremonien, wie sie in West- minster üblich sind, hat man wissentlich wenig Raum gelassen. 5 Dafür hat man die Tribune für die Presse und für die Zuhörer vergrößert, obwohl für Letztere noch immer zu wenig Platz vor- handen sein wird. Die vorherrschende Farbe des neuen Hauses ist grün, und das Licht Wirkt fast gelb. Temperatur und Beleuch- tung sollen am Tage und am Abend gleich gehalten werden; man hat den Eindruck, das geküllte Parlament werde ein bißchen an ein Wachsflgurenkabinett erinnern. Aber man wollte wohl wenig ändern und auf alle Fälle die Intimität wahren, die dem Unter- haus eigen ist. Man betritt das neue Haus durch den „Churchill- Bogen“, der aus Steinen des alten, gebombten Heimes gebaut wurde; dies hat man wohl getan, um zu demon- strieren, daß die Zeitlosigkeit des englischen Parlamentarismus alle zeitgebundenen Zwi- schenfälle überlebt. Während Bänke und Betäfelung aus Eichenholz gemacht sind, kommt der Stuhl des Sprechers aus Austra- lien und die Tische aus Südafrika, wie denn überhaupt alle Angehörigen des Common- waelth dazu beigetragen haben, das neue Haus mit Produkten des Weltreichs zu möblieren, was mehr als symbolischen Cha- rakter hat. Modernisiert hat man das Ganze nur hinter den Kulissen, Verborgene Mikrophone und Lautsprecher verstärken die Reden der Minister und Abgeordneten: Große Anlagen sorgen für ständig frische Luft in dem Oval. Ein Riesen- Periskop laggt einen Techniker ständig beobachten, Wie die Temperatur im Hause ist. Fußwär- mer sind in den Teppich eingebaut. Wenn eine geheime Sitzung stattfindet und die Türen geschlossen werden, vermag ein be- sonderer Schlüssel, der ins übliche Schloß gesteckt wird, alle anderen Schlüssel zu „überschließen“. Aber im Ganzen wird auch das neue Haus erst seinen Charakter er- halten, wenn Mr. Attle e seine Beine auf den Tisch legt oder Churchill eine sei- ner berühmten Reden hält; denn man ist sieh von Vornherein darüber klar gewesen, daß man nur einen Rahmen für die Persön- lichkeiten schaffen kann, die das Parlament bevölkern. Nicht die Umgebung macht die Atmosphäre, sondern die Menschen, die das Volk repräsentieren. Wie hat Churchill ein- mal gesagt?„Wir geben unseren Gebäuden Form und nachher formen uns diese selben Gebäude Die Türe des Churchill-Eingangs stammt aus Pakistan; die gegenüber liegende Türe aus Indien. Der König aber darf weder durch die eine noch durch die andere Türe gehen, das verbietet die Konstitution seit Charles I. Woraus man schon ersieht, daß die englische Tradition alle Bomben und Neubauten überdauert, was die Stärke des Systems ausmacht. Unterstützung nordbadischer Kreise Landtag verabschiedet Versorgungsgesetz für entlassene Beamte Stuttgart. Der württembergisch-badische Landtag ehrte in seiner Sitzung am Mitt woch die Kriegsgefangenen, die Opfer der Gefangenschaft und die Opfer des Krieges aus Anlaß des heutigen Tages der Kriegs- gefangenen durch eine Minute stillen Ge- denkens. Landtagspräsident Wilhelm Keil gab unter einmütiger Zustimmung des Hau- ses den Protest der ganzen Bevölkerung Württemberg-Badens über die widerrecht- liche, allen Sittengesetzen hohnsprechende Zurückhaltung deutscher kriegsgefangener Männer und Frauen vor allem in der Sowietunion Ausdruck. Das Verhalten die- ser Gewahrsamsmacht stelle in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Zustände alter- tümlicher Barbarei wieder her. In der Arbeitssitzung wurde das Setz über die Versorgung der Aus politischen Gründen entlassenen Beamten Ge- und ihrer Hinterbliebenen angenommen. Dleses Gesetz mußte vom Landtag verab- schiedet werden, da das entsprechende Bundesgesetz immer noch nicht angenom- men worden ist und die Rechtsverhältnisse der Landes- und Gemeindebeamten nur am Rande behandelt. Es sieht eine endgültige Regelung nur für solche Beamte vor, die dienstunfähig sind oder die Altersgrenze von 65 Jahren erreicht haben. Diese erhal- ten demnach nummehr ab 1. Oktober d. J. Wieder ihr Ruhegeld, falls sie nicht un- günstiger als in die Kategorie der Mit- läufer eingereiht worden sind. Den übrigen Betroffenen sollen zunächst bis zur Bundes- regelung weitere Ueberbrückungsgelder ge- Von unserer Stuttgarter Redaktion Währt werden. Die Ausgaben erhöhen sich dadurch von 6,1 Millionen DM auf 10,2 Mil- lionen DM jährlich, wobei die erheblich größeren Aufwendungen, die den Gemein- den zur Last fallen, nicht eingerechnet sind. In der Debatte bedauerte Abgeordneter Dr. Wolfgang Hausmann OVP) im In- teresse einer Rechtsgleichheit in Südwest- deutschland, daß der weitergehende DVP- Entwurf nicht weiter behandelt worden sei. Er wies insbesondere auf die sich mehren- den Klagen der Betroffenen gegen den Württembergisch-badischen Staat hin. Ab- geordneter Wilhelm Simpfendörfer be- tonte im Namen der CDU, es komme jetzt einzig und allein darauf an, den alten Be- amten endlich die notwendige Hilfe zuteil werden zu lassen. Abfsordneter Robert Klausmann(KPD) kritisierte dagegen, daß der Landtag aus finanziellen Erwägun- gen heraus die Schulgeld- und Lernmittel- kreiheit abgelehnt habe, mit diesem Gesetz aber Millionen D-Mark für Pensionen aus- werfe. Abgeordneter Alex Möller(SPD) riet den Regierungsparteien, dafür zu sor- gen, daß nach Annahme dieses Landes- gesetzes endlich ein rechtseinheitliches Bun- desgesetz komme. Für die Mehrforderung des DVP- Entwurfes seien 1,6 Millionen DM notwendig gewesen, für die keine Deckungs- vorschläge gemacht worden seien. Wenn man statt 6,1 Millionen nunmehr 10,2 Mil- lionen DM bewillige, sei das eine anerken- nenswerte Tat. Außer den Kommunisten stimmten fast alle Parteien für die An- nahme des Gesetzes. Der Landtag beschloß ferner folgende drei Gesetze: das Gesetz über die Befreiung von der Grunderwerbssteuer Für den sozialen Wohnungsbau(für Klein- wohnungen und Neubauten, die neben Klein wohnungen auch gewerbliche Räume enthalten), ein Gesetz über die Errichtung eines Landesschuldbuches für Württemberg Baden(zur Erfassung der Ausgleichsforde- rungen und zur Registrierung des staat- lichen Anleihebedarfes) und ein Aende- rungsgesetz zum württembergischen Was- sergesetz. Mit überwiegender Mehrheit wurde die Staatsregierung ersucht, nachdrücklich auf die Neufestsetzung der Einheitswerte für die Land- und Forstwirtschaft nach dem Ertragswert hinzuwirken und zu erreichen, daß bei der Veranlagung der Pauschalbe- träge für die zur Umsatz- und Einkommen- steuer herangezogenen Landwirte Zuschläge für Obst, Sämereien und dergleichen mit so- kortiger Wirkung unterbleiben. Die vom Wirtschafts- und Verkehrsaus- schuß geforderten Maßnahmen zur Be- hebung der außerordentlichen Arbeits- losigkeit in den Arbeitsamtsbezirken Mosbach, Buchen, Tauberbischofsheim, Sins heim und Heidelberg wurden vom Landtag einstimmig gebilligt. Damit werden diese Gebiete zu„Fördergebieten“ erklärt, inn verstärktem Maße Notstandsarbeiten durchgeführt, Zusätzliche Dauerarbeits- plätze durch verstärkte Gewerbeförderung geschaffen und durch verstärkten Woh- nuüngsbau die überdurchschnittliche Woh nungsnot gemildert. Die gleichen Maßnah- men werden für diejenigen Kreise des Lan- des Vorgesehen, die ähnliche Notstandsver- hältnisse aufweisen. Acheson zu dem Prager Vorschlag (dpa) Außenminister Ache“ son lehnte am Mittwoch auf seiner Presse, konferenz den Vorschlag der acht Ostblocꝶ. Staaten àb, einen konstituierenden Rat aq Vorbereitung einer vorläufigen gesamtdeuf. Die Außen. minister der acht Ostblockstaaten hatten 1 einer am Samstag in Prag veröffentlichten, Erklärung vorgeschlagen, in dem Konstitule renden Rat sollten die Bundesrepublik und die Sowjetzonenrepublik paritätisch vertre- Acheson erklärte, der Gedankg daß„achtzehn Millionen unfreie Deutsch in der Sowjetzone“ in dem Rat ebenso star- vertreten sein sollten wie die 47 Millionen in der Bundesrepubigß Washington. schen Regierung zu bilden. ten sein. kreien Deutschen verletze die elementarsten Grundsätze de Die Prager Erklärung bedeutz lediglich„eine Rückkehr zu alten und un- Deutsch. f Acheson wies darauf hin daß die USA die Sowjetunion wiederholt freie gesamtdeutsche Wahlen unter internationaler Kontrolle 2 einer neuen Verfassunggebenden Versamm- 5d lung abzuhalten. Nur auf diese Weise könn felt eine deutsche Regierung gebildet Werden fauses die dem Willen der Mehrheit der Bevölke- rung entspricht. Die Zeit sei vorüber, in det die Sowietunion durch„allgemeine Phrase über Abrüstung, Frieden und deutsche Ein- Wu Wir wünschen daß die bedrohliche sowietzonale Armes f aufgelöst, die Beschränkungen im inner- i, deutschen Handelsverkehr beseitigt und freie demokratische gesamtdeutsche Wahlen Demokratie. durchführbaren Vorschlägen zum landproblem“. aufgefordert haben, heit“ Hoffnungen erwecken können. wollen jetzt Taten sehen. abgehalten werden.“ Außenminister Acheson erklärte ferner die amerikanische Regierung begrüße dig Initiative der französischen Regierung, dig eine Methode für die Organisation der Streit. 3 kräfte in Westeuropa vorgeschlagen habe. 1.280./ Was 8 „Ich b lesen 0 uberst s zurghaus euer S. renzbrü Zollbeam m amtli er ausge Uruguay, ntersuck No Rol err K aus dem schiede Am liefert. rwinger zalldor Oste 6 erüchte geite die ligen N de Sozialisierungsgesetz durchgefallen 8 15 ſan* Wiesbaden.(UP) Die Regierungsvorlag ach Sto zum hessischen Sozialisierungsgesetz, das hre de in weiten politischen Kreisen als Modell hehren 2 kür ein etwaiges späteres Gesetz über dieſufbaufr Sozialisierung auf Bundesebene gilt, wurde ſieutschle am Mittwoch vom hessischen Landtag nach penbruc vielstündiger Debatte abgelehnt. Für disch scho Sozialisierung im Sinne des Gesetzentwurfes hn Trü stimmten 41 Abgeordnete der SpD und ffurch 2. KPD, dagegen ebenfalls 41 Abgeordnete det icht zul CDU und FDP. Die ursprünglich im Hes tragen, sen-Landtag vorhandene SPD/KPD-Mebre userer heit wirkte sich in dieser Sitzung nicht aus fur Sar da mehrere kommunistische Abgeordnet enn di Hausverbot haben und der soz¾ialdemokrz- eckarm tische Ministerpräsident Christian Stock ne We! wegen Krankheit nicht teilnehmen konnte fegende Damit hat die Sozialdemokratie in Hes ber sen die„Schlacht um die Sozialisierung die drei Jahre dauerte, verloren. Ihr fehlte hen . benden chter lediglich eine Stimme, um das Sozialisten als rungsgesetz durchzubringen. Die demokraten hätten trotz Sozial- der fehlenden Stimmen des Ministerpräsidenten und det ohnung Obwo abwesenden Kommunisten über eine Mehtſes Jahr heit bei der Abstimmung verfügt, weniſſehnräu nicht außerdem unerwartet eine sozialdemoſohnun; kratische Abgeordnete gefehlt hätte. ern di Die fehlende Abgeordnete hatte Aachen beim Bandtags präsidenten damit entschul digen lassen, daß sie im Krankenhaus I Als der Vorsitzende der SPD-Fras tion daraufhin einen Wagen zum Kranken., ge. E. ohnun; 950 grö Kriege, ſölkerun 7 e haus schickte, um die Abgeordnete, deren Wo Stimme entscheidend gewesen Wäre, holeſgühunge zu lassen, stellte sich heraus, daß man inſheute no Krankenhaus von dieser Patientin nich Wußte. Erde leb Später wurde bekannt. daß dier unc Abgeordnete nicht krank. sondern verresſgensche war. Sie hatte vor kurzem geheiratet. „Schadenersatz“ an Umsiedler Kiel.(UP) Die zuständigen Behörden d Bundesländer, die kurzfristig die bereits zusammengestellte Umsiedlungstransporte absagten, haben 4 die del Schleswig Holstein Ersatz aller Schäden garantiert, Umsiedlern durch das Verbleiben in Schle wWig-Holstein entstanden sind. Die Umsies ler hatten bereits ihre Arbeitsplätze aufg geben, ihre Kinder aus den Schulen abge ihre Winterbevor meldet und teilweise Die schleswig-holsteinische Landesregieru ratung an Kohlen und Kartoffeln mae sagte ebenfalls in Härtefällen den Umsled lern eine besondere Unterstützung zu. Das politische Buch: bringen. lagern d 420 Fam eintausel tristen Vobnun beitswid nen, dai Jahren s greift m. der auge balbweg 000 F. Zum Jertrete zen und Llatsache Augssper dest ver gerung Europa und der Nationalismus.(Verlag M olnvasio Kunst und Wissenschaft, Baden-Baden) vom Bu Als dieser Bericht über das III. inter batte nale Historiker-Treffen in Speyer vom 17, 20. Oktober 1949“ in der Redaktion auftaucht löste sein Erscheinen wenig Enthusiasmus a, ja man ergriff es mit zögernden Händen.“ Der Rezensent muß indes gestehen, daß“ dieses Über 200 Seiten starke Heft nicht men aus der Hand legte, ehe er es von A biz gelesen hatte. Wir wissen heute, welche kal strophalen Folgen eine nationalistisch gefärbt Geschichtsschreibung und-unterrichtung lie Jugend und damit auf das Schiess gehend von der Erkenntnis, daß eine eurchz europäisches Hl andernäherkommen so lange ein leeres 1 e Völker haben kann nein, haben muß. ische Verständigung ein gramm bleiben muß, solange nicht das U an der Wurzel bekämpft wird, treffen europäische Historiker verschiedener nation 2 81 ale Herkunft in regelmäßigen Abständen, um 4 Vorurteile und Streitfragen im gemeinsame ingen, ktens v der 1 seine ganzen schmucklosen Nüchternheit 1200 einer Arbeit, die angesichts der zu übern 8 15 phl 5 Gespräch einer Lösung näber zu br Der Niederschlag eines derartigen Tre Jahresfrist ist der vorliegende Band. bol einer wahrhaft europäischen Arbeit denden Hindernisse wirklich eine 8 arbeit ist. Ist sie aber einmal getan, ist Augiasstall nationaler Mißverständnisse einmal ausgemistet, wird eines der wesen sten Hindernisse auf dem Wege der digung aus dem Wege geräumt sein. dem vorliegenden Band interessieren— damit ein Urteil über die nicht genannten träge sprechen zu wollen— vor alle ein Vortrag des wohl bedeutendsten französischen Germanisten, E. — Verme elt lich Ver winden on v. g Dinge g n leber i 5 4 über„Deutsche Romantik und Nationalen, und die Ausführungen des früheren Ka und jetzt Münchner Historiker F. Schne über das sehr zeitnahe Thema„Bismarck die Nationen“.— Dem Band haften alle teile, die eben einem derartigen„Bericht einmal innewonnen, an, Hoch wird derles der sich unabhängig von der äußeren E die moderne Geschichtsforschung interes, hier einen wertvollen Beitrag für die orientierung Europas finden. rlsrule de ue h Na richt“ n 15 eb ell 1 Went weige J zur 2 derecke zuk jede dordbad garter I. den für land- Pf. che Kr die Ve Baden- dafür. machen, Trankfu einen“ „Stimme Veit. si eigentlic ar? Der der Te nicht zu olk, v. MORGEN ſas sonst noch gescha n Ich bin der Konsul von Uruguay“, Mit been Worten stellte sich dieser Tage ein ugerst seriöser Herr an der Grenzstation ughausen(Oberbayern) vor. Er wollte an: itten ener seiner prachtvollen Limousine die tlichtenſ⸗ prücke passieren. Der diensthabende titus andeamte erinnerte sich jedoch daran, daß lk unten amtlichen Fahmdungsblatt ein Schwind- Vertre. 5 ausgeschrieben war, der als„Konsul von edankg rugusy“ reist. Als der Kraftwagen näher e ntersucht wurde, fanden sich darin 266 onstarkeno Rohkaffee, die aus Oesterreich nach illioneg dayern eingeschmuggelt werden sollten. Der err Konsul“, der bereits 1947 in Wien us dem Dienst des Staates Uruguay aus- schieden ist, wurde festgenommen und in eutsche Amtsgerichtsgefängnis Altötting ein- Uf Bit eliefert. ederhol 0 e Der 59 Jahre alte Landwirt Johann leutsche I 1 der bayrischen Gemeinde rolle u Hwinger, un 22 rsamm, Schalldorf hatte seine 62 jährige Schwester Könns eit Ostern in einem kleinen Zimmer seines Werd ſeuses eingesperrt. Die Polizei war durch Jevöl erüchte aufmerksam geworden und be- 1 eite die Gefangene jetzt aus ihrer unfrei- zun der z igen Klausur. Die völlig erschöpfte, lusgehungerte Frau sagte, daß sie nur zwei- hal täglich ihr Zimmer für kurze Zeit ver- 5 ssen durfte und von ihrem Bruder zwei- inschen nal am Tag Essen bekam. Der Bauer gab ee daß seine Schwester ihm die Arbeit inner. er eigert habe und er sich nicht anders gt und] 13 8 trafe einzu- Wadlen 1 helken wußte, als sie zur Strafe einzu i kerner, üge die ing, dis 1 Streit. habe. fallen Hunderttausende aus dem In- und Aus- nd führte der Weg in diesem Sommer SVorlags hach Stuttgart; das sind bedeutend mehr St z, dag fremde als in den vorhergegangenen vier Modell hren zusammen. Der Ruf Stuttgarts, die iber die hutbaufreudigste und rührigste Stadt West- „ Wurde deutschlands zu sein, die seit dem Zusam- ag nach nenbruch wieder beachtliches geleistet und Für disch schon wieder zu einem guten Teil aus iwurkes ſen Trümmermassen erhoben hat, ist da- D und urch zweifellos noch weiter gedrungen. nete der ficht zuletzt hat dieser gute Ruf dazu bei- im Hes getragen, bei den vielen Heimatsuchenden D-Mehr luserer Tage Hoffnungen zu wecken, die ſeht auß ſur gar zu bald tiefer Enttäuschung wichen, eordnel enn die Wahl dieser Menschen auf die emokrs eckarmetropole fiel. Wohl hat Stuttgart Stock ne weit unter dem Bundesdurchschnitt Konnte ſesende Arbeitslosigkeit, ja in vielen Bran- 4 ten herrscht ein ausgesprochener Fach- 15 Hes beitermangel, aber es ist in der aufstre- erung enden Halbmillionenstadt unvergleichlich ir kehleſechter, eine auskömmliche Arbeit zu fin- e als eine auch nur ganz bescheidene i Wohnung. chlenden. und de Obwohl in den ersten acht Monaten die- e Meht⸗ tes Jahres fast 1300 Wohnungen mit 6000 „ wWengſkohnräumen neu gebaut, annähernd 1900 laldemoHohnungen mit ebenfalls rund 6000 Zim- i nern durch Wiederaufbau oder Instand- etzung gewonnen werden konnten, muß an heute resigniert feststellen, daß die l ſebnungsnot trotz aller Anstrengungen 5 4 50 sröger ist als unmittelbar nach dem D.ralriege, als sich die Hälfte der jetzigen Be- ranken eögerung in das Drittel verschont gebliebe- 85 den Wohnraums teilen mußte. Allen Be- e. holeſmühungen gelang es nicht, die dreihundert man iiteute noch in Bunkern über und unter der n nichtſprde lebenden Familien mit ihren 280 Kin- daß diſdern und die zahlreichen Alleinstehenden in Werren menschenwürdigen Behausungen unterzu- tte dh ntschul tet, bringen. In den verschiedenen Baracken agern der Stadt vegetieren außerdem noch adler id Familien mit 3047 Köpfen, darunter fast rden deſentausend minderjährigen Kindern, einem ereits iltiisten Winter entgegen. Daneben hat das estellte ohnungsamt 827 üperbelegte und gesund- ben debeitswidrige Wohnungen mit 3003 Perso- die gel den, darunter 1117 Kinder unter vierzehn 1 Schle ahren säuberlich registriert. Alles in allem Umsiel greift man nicht zu hoch, wenn man die Zahl e Aufge der augenblicklich in Stuttgart ein auch nur ö belbwegs wohnliches Dach Suchenden mit 0 f 212 7 erben oo Familien angibt. verkauf! Zum x-ten Male brachten dieser Tage die egierun Vertreter des Gemeinderats ihre Feststellun- Ummsied gen und Forderungen zu Papier. Aus der zu. latsache, daß sich nach Aufhebung der Zu- 1 der Strom der Hinzukommenden last verdoppelt hat und eine weitere Stei- terung dieser— diesmal unerwünschten erlag I olnvasion“ zu befürchten ist, fordert man den) om Bund die sofortige Regelung der Zu- nternafle m 17. d, uktaucht Wenn auch die Wellen des Rundfunkes veige Kämme kriegen könnten, so würde 8 zur Zeit über der südweel deutschen Län- derecke imm Aether schäumen. Es herrscht al zu jeden Fall hoher Wellengang. Teile der 10 dordbadischen Hörer sind mit den Stutt- berter Landessender unzufrieden und optie- . zen für den Südwestfunk. Im Lande Rhein- . land-Pfalz wünschen einflußreiche politi- jag 9 ache Kreise einen eigenen Landesfunk, bzw. ten dſdie Verlegung des Südwestfunks von ona zaum e bagen-Bacden nach Mainz und versuchen, einsame dafür mit allen Mitteln Stimmung zu ingen. machen, obwohl es schon wegen der Nähe tens uu Frankfurts sinnlos wäre. Jedes Land will d, der i einen“ Sender haben, seine eigene zeit Se Stimmes. Was steckt dahinter und wie- rbeit Veit sind solche Bestrebungen mit dem überwin eigentlichen v In Stsppülh bar n Wesen des Rundfunks verein n, ist lisse el Der Rundfunk, dieses wunderbare, von esenflich der Technik ermöglichte Instrument, hat Versten nicht zuletzt die Sendung, Grenzen zu über- in. 0 Joncen. Brücken zu schlagen von Volk zu 1 5 von J andschaft zu Landschaft. Schon 1 1 5 jedoch ist diese verbindende Mission gebende 0 Rundfunks durch zuviel Kirchturms- erwei katt Funkturmspolitik, das jedem Land. Hallsmis ja jeder Provinz den eigenen Sender geben arlsrüe ill, stark eingeengt. Etwa 111 Sendern una be stet das europäische Wellenbad eine weit- 12 in hörbare Stimme— 350 sind darauf be- lle Jag dels zusammengedrängt, eine Uebervölke- gerſen uune des Aethers, die es vielfach unmég- Form if et macht, den Stimmen, die wirklich teresse as zu sagen haben, zu lauschen. die ge] Bel uns in Deutschand trat zunächst H. kebenüber der Vorkriegszeit insofern ein ortschritt ein, als der Rundfunk— gleich SFF Länder und Sender Gespräche in Paris Vom Quai d'Orsay zum Vel' d'hiver /s raven Senne Die liebenswürdigen Leser dieser Zeitung Werden sich vielleicht erinnern, daß ich vor einigen Monaten in mehreren Artikeln über meine„Gespräche in England“ berichtete. Eine Einladung der Presseabteilung des Ho- hen Französischen Kommissars zur Teil- nahme an einer Studienreise deutscher Journalisten ermöglichte es mir, auch un- serem großen westlichen Nachbarn einen Besuch zu machen. Einen leichtfüßigen Be- such voller Beweglichkeit, Abwechslung und Charme, der allerdings der Impression mehr gab als der Kenntnis. Mit etwas zwiespältigen Empfindungen rollte ich über die von herbstlichem Nebel verhangene Grenze nach Frankreich und Paris hinein. Immer wieder hingen in den kleinen Ortschaften, durch die wir fuhren, Gedenktafeln„Zur Erinnerung an unsere Mitbürger, die. deportiert wurden und micht mehr heimkehrten.“ Das war anders, schmerzlicher und tiefer als die Marmor- tafel auf der„Promenade des Americains“ in Nizza, auf der nach dem Krieg von 1914/18 eingraviert wurde„Zur Erinnerung an den Sieg über die Barbaren.“ Nizza war eine böse Phrase, aber hier und jetzt in den kleinen Orten stand eine bittere Wahrheit. Konnten wir erwarten, mehr als einer Höf- lichkeit zu begegnen— kein Zweifel an der Höflichkeit in einer Weltstadt und gar Zugsfrage in irgendeiner Form. Man ver- Weist besorgt auf das drohende Menetekel, daß sich sonst obne Zweifel allenthalben neue Slums mit allen sich daraus ergeben- den, die Volksgesundheit bedrohenden und die Moral untergrabenden Folgen bilden werden. Weiter statuiert man, auch nicht zum ersten Male, daß die Gemeinden von sich aus die Wohnungsnot nicht beheben könnten. Auch die Industrie müßte bei- spielsweise ihren größtmöglichen Beitrag leisten und durch verstärkten Bau von Werkswohnungen wenigstens einen Teil Ein Mann sammelte in Paris— hinter der Herablassung und Mißtrauen stehen mochten? Nun, wir trafen auf eine Liebenswür- digkeit, die von der lässigen Selbstverständ- lichkeit bis fast zur Herzlichkeit reichte. Wir wurden nicht„betan“, wie Angehörige eines untergeordneten Stammes, die man durch glanzvolle Empfänge gewinnen will, noch abgefertigt„wie unvermeidliche Gäste, sondern aufgenommen wie unbe- kannte, aber von Freunden eingeführte Be- sucher. Diese fast kollegiale Lässigkeit zeigte sich— für viele etwas verblüffend— bei dem Empfang des Presseamtes des französi- schen Außen ministeriums, dessen Zwang- losigkeit dadurch unterstrichen wurde, daß die Einrichtung des Konferenzsaales noch „im Umzug begriffen“ war, da die gesamte Presseabteilung eben erst in den neu aus- gebauten Gebäudeteil am Quai d'Orsay ein- gezogen war. Im Auftrage des Ministers begrüßte Herr de Luce die deutschen Jour- nalisten mit einigen liebenswürdigen Wor- ten und trank auf die Verständigung, die durch die gegenseitige Kenntnis und das gegenseitige Verständnis zur friedlichen Zu- sammenarbeit führen müsse. Selbstverständlich drehte sich das per- sönliche Gespräch, das ich anschließend mit Herrn de Luce führte, um die zwei The- Wohnungsnot heute größer denn je Stuttgart fordert einheitliche Zuzugsregelung/ Stadtverwaltung befürchtet neue Slums ihres Personals unterbringen. Im übrigen müßten die öffentlichen Mittel mehr als bisher zur Förderung von Bauvorhaben der gemeinnützigen Baugenossenschaften ver- wendet werden, um zu sozial tragbaren Mieten zu kommen. In der Zwischenzeit hoffen nicht nur die 50 000 bis 80 000 Stuttgarter Wohnungs- suchenden, das vom Bund, vom Land und von der Stadt selbst wiederholt gegebene Versprechen„Die letzte Mark für den sozia- len Wohnungsbau“ möge keine platonische Erklärung aus den Zeiten der Wahlkämpfe bleiben. 280000 Volkslieder Die Arbeit des„Deutschen Volksliederarchivs“ in Freiburg Durch die Diele, in der die Möbel der Jahrhundertwende gut mit der zurückge- zogenen Stille harmonieren, wird der Be- sucher in das Arbeitszimmer des Hausherrn geführt. Der alte Herr mit weißem Spitz- bart und in etwas altväterlicher Kleidung, der hinter dem mit unzähligen Schriften übersäten Schreibtisch aufsieht, ist der Frei- burger Proféssor Dr. John Meier. In seinem Leben hat er die menschliche Schwäche fürs Sammeln mit dem Wissensdurst und der exakten Kleinarbeit des Wissenschaftlers verbunden und hat daraus ein Lebenswerk gemacht: Die Forschung am deutschen Volks- lied. 5 Am 1. Mai 1914 gründete der heute 86 jährige in Freiburg im Auftrag des Ver- bandes für Volkskunde das„Deutsche Volks- liedarchiv“., Seither haben er und die kleine Schar seiner Helfer Volkslieder gesammelt. Sie suchten danach in alten Truhen abge- legener Gehöfte, in den vergilbten Auf- zeichnungen schwärmerischer Freifräuleins und romantischer Studenten oder sie ent- lockten manche schon halbvergessene Weise dem Gedächtnis einfacher Dienstmädchen, alter Damen oder anderer Leute aus dem Volk. Vieles wurde auch in öffentlichen und privaten Bibliotheken gefunden. Im oberen Stockwerk des Hauses in einem Freiburger Villenviertel sind heute 280 000 Volkslieder aus allen Landschaften und Jahrhunderten zusammengetragen. In nüch- terenen Karteikästen und auf einfachen weißen Papierbogen ist hier die Lebens- kreude, die Trauer, die ganze Gefühlswelt von Generationen eingefangen. Orts-, Reim- und Motivregister geben dem riesigen Ma- terial die größtmöglichste Uebersichtlichkeit. Unter„Liebeslieder“ steht„Christinchen saß im Garten“— die Geschichte vom Gra- fen, dem die böse Stiefmutter jede Braut tötete, ist unter„Balladen“ zu finden. In der Presse— vom Staat gelöst wurde, um sich gemäß seiner Eigengesetzlichkeit frei entfalten zu können. Es gib keinen„Reichs- rundfunk“ mehr, sondern sechs unabhän- gige Sendegesellschaften. Das wäre sehr schön, wenn von vornherein Klarheit darü- ber bestanden hätte, nach welchen Ge- sichtspunkten die Gliederung ihres Hör- gebiets erfolgen sollte. Das war leider nicht der Fall. In der amerikanischen Lone entstand ein Länder-Rundfunk(Bayern, Hessen, Württemberg-Baden, Bremen), in der britischen und französischen dagegen ein Zonenrundfunk mit dem NWDR und dem Südwestfunk. Der einzig richtige Ge- sichtspunkt— den Rundfunk vom Rund- funk ber zu gliedern, d. h. vom idealen Standort guter Sender und ihrem akusti- schen Ausstrahlungsraum auszugehen, wurde übersehen. Damals wäre so etwas möglich gewesen, da vielfach aus dem Nichts heraus neu aufgebaut werden mußte. Jetzt scheint es zu spät. Die Sender stehen — Zonensender und Landessender. Ihre Rechtsform ist statuten-, und in der eng- lischen und französischen Zone auch noch ordnungsgemäß festgelegt, und es muß ver- sucht werden, das Beste daraus zu machen. Das Schlechteste freilich, was getan werden könnte, wäre eine Balkanisie- rung auch des Aethers. Ein Land wie Bayern kann sich allenfalls noch einen eigenen Rundfunk leisten. aber für die süd- westdeutschen Länder ist das ein Ding der Unmöglichkeit, da 700 000 Hörer das Min- deste sind, um ein Programm, das diesen Namen verdient, und seinen technischen Apparat zu tragen. Die zonale, oder bes- ser gesagt, die föderative Lösung ist daher einem besonderen Fach werden die Vor- läufer der Presse aufbewahrt,„schröckliche und unerhörte“,„‚betrübliche und erbärm- liche Zeitungen“, die irgendwann um 1650 ein heute längst vergessener Bänkelsänger seinen neugierigen Zeitgenossen vorgesun- gen haben mag. g Die Sammelarbeit wird immer schwieri- ger. Die Kriege und ihre Nachwirkungen haben den Menschen den Mund verschlos- sen; es wird nicht mehr soviel gesungen. Außerdem hat man im Zeitalter der Mas- senumsiedlungen und der Heimatvertriebe- nen die Erfahrung geacht, daß das Volks- lied nur in festen Gemeinschaften lebendig beibt. Die Umsiedler aus Bessarabien, dem Banat und anderen Ostgebieten, die an sich einen besonders reichen Liedschatz haben, lassen sich daher nur schwer die alten Wei- sen ihrer Heimat entlocken. Hier gilt es vor dem Vergessen zu retten, was noch zu ret- ten ist. Die Mühe würde sich nicht lohnen, wenn man die einmal geborgenen Schätze ein- fach„ablegen“ und ihnen so das Schicksal eines zweiten Vergessenseins bereiten Wollte. Alle Bestände und Einrichtungen des Freiburger Archivs aber stehen den in- und ausländischen Forschern für ihre Arbei- ten zur Verfügung. In enger Zusammenar- beit mit Wissenschaftlern in Amerika, Frank- reich, Italien und anderen Ländern betreibt auch das Archiv selbst Forschungen, die die Geschichte des deutschen Volksliedes und besonders seine Verbindungen zur europäi- schen Umwelt erschließen sollen. Durch Ver- gleiche in- und ausländischer Volkslied- melodien in der Musikabteilung des Archivs und durch wissenschaftliche Kleinstarbeit können hier immer neue historische und völkerkundliche Zusammenhänge aufge- deckt werden. N hier das einzige Brauchbare. Sie ist es aber nicht nur vom Programm aus gesehen, sondern auch vom Politischen her. Die Ge- fahr einer unerwünschten Politisierung ist bei einem Landesrundfunk naturgemäß viel größer, als bei einem Rundfunk, der ver- pflichtet ist, über mehrere Länder hinweg zu strahlen. Alles andere wäre kein ge- sunder Föderalismus, sondern„Föderas- mus“, für den(glücklicherweise) weder ge- nügend Hörer noch Wellen zur Verfügung stehen. Ganz abgesehen davon, daß diese „Länder“ Südwestdeutschlands einstweilen auf einem höchst fragwürdigen staatlichen Fundament stehen. Weder Württemberg Hohenzollern noch Baden und am wenig- sten vielleicht Rheinland-Pfalz haben Aus- sicht auf Bestand. Den Rundfunk an ihre Geschicke zu ketten, wäre Unfug. Wenn also für den Bereich des Südwest- kunks zum mindestens die Aufrechterhal- tung des status quo— Verbesserungen in Gestalt der Schaffung einer neuen deut- schen Rechtsgrundlage natürlich inbegrif- fen— das Zweckmäßigste wäre, s0 soll das keineswegs heißen, daß dabei nicht auch den berechtigten Landesinteressen Rechnung zu tragen ist. Das ergibt zwei Forderungen. Die Zentrale kann nur an einem„neutralen“ Ort liegen und die Stimmen der Landschaft müssen durch gute Studios zum Mitschwingen gebracht Werden. Beiden ist der Südwestfunk in vollem Maße gerecht geworden. Es läßt sich zum einen kaum ein besseres Haupt- quartier finden, als das im schönsten Sinne internationale Baden-Baden das zudem ein Weltbegriff ist und damit auch die not- wendige Repräsentation über die Grenzen hinweg(die Nähe Straßburgs sei nicht ver- gessem) am besten zu verkörpern vermag. Die Visitenkarte, die dort nicht nur im deutschen, sondern auch im europäischen men, die uns immer wieder in Paris be- wegten: Europäische Union und deutsche Wiederbewaffnung. Mit der einen geht es nicht so schnell und mit der anderen zu Staatsanwaltschaft Blick ins Land Auch Stuttgart schloß Spielkasinos Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft schloß dieser Tage mehrere Spielkasinos in der Innenstadt. Die Croupiers wurden vorläufig festgenommen und die Anlagen sicherge- stellt. 2800 DM wurden beschlagnahmt. Der war bekanntgeworden, schnell. Und die Frage stellt sich für die daß von den Veranstaltern die Geschick realistische Betrachtung Frankreichs noch dazu, ob man überhaupt mit der„techno- kratischen Systematik“, der Aufstellung er- rechneter und zeitlich ablaufender Pläne zu einem richtigen Ergebnis kommen kann. „Es ist, als ob in einem geschlossenen Raum bei künstlichem Licht unter Berücksichti- gung aller bekannten Faktoren eine Plan- zeichnung gemacht würde— aber wie ist lichkeit des Spielers durch unerlaubte tech- nische Maßnahmen an den einzelnen Rou- lette-Anlagen weitgehend ausgeschlossen worden war und das Spiel dadurch den Charakter eines reinen Glücksspiels erhal- ten hatte. Interesse an der„Hafraba“ Lörrach. Die Stadt Basel hofft, daß das es, wenn man die Fenster aufmacht und alte Projekt einer Autobahn Hamburg Binaussieht.“ Frankfurt Basel(Hafraba) eines Tages Draußen vor dem Fenster trudeln die doch noch verwirklicht wird. bunten Blätter des Herbstes im leisen Wind zur Erde. Kinder laufen ihnen nach und sammeln sie zu kleinen Bündeln. Erwachsene Wischen sie sich von der Schulter. Einige Neue Behelfsbrücke Kehl—sStraßburg Kehl. Die provisorische Holzbrücke für den Straßenverkehr über den Rhein zwi- machen alljährlich Gedichte über sie und schen Straßburg und Kehl soll in aller- einige erforschen, warum sie fallen und nächster Zeit abgerissen und bis zum Bau sich färben. einer endgültigen festen Brücke durch eine Kann man aber die europäische Union neue Behelfsbrücke ersetzt werden, weil sie ohne England machen? nach der langen Beanspruchung weder den In meinen Berichten aus England war Anforderungen des heutigen Verkehrs noch diese Frage schon angeschlagen worden den Sicherheitsbestimmungen entspricht. und es scheint keinen anderen Weg zu ge- ben als den. die europäische Union erst Grenzverkehr Saarland— Bundesrepublik ohne England herzustellen, damit Eng- land sich dann dem konkreten Gebilde an- Saarbrücken. Zu Allerheiligen können Bewohner des Saarlandes mit den Aus- schließen kann. Denn England fürchtet sich weisen A und B Gräber von Verwandten vor dem formlosen Phantasieprodukt. Frankreich aber hat die konstruktive Bestätigung des Bürgermeisters im Bundesgebiet besuchen, wenn sie eine der Ge- Phantasie. es hat durch seinen Außenmini- meinde, in dem sich das Grab befindet, be- ster Robert Schuman einen energischen sitzen. Umgekehrt dürfen Bewohner der Schritt vorwärts gemacht. Es ist von der Bundesrepublik mit einem gewöhnlichen Notwendigkeit einer europäischen Staaten- Personalausweis und der entsprechenden union im Grunde überzeugt. Mit Deutsch- Bescheinigung einer saarländischen Ge- land. Aber obne England sieht es sich meinde in das Saarland einreisen. Die Be- 2 1le in mit Deutschland. Das ist unbe- suchsdauer darf wenn eine schreiten. Haglich. Noch unbehaglicher. Wiederbewaffnung dazu käme.. „Anscheinend geht den Amerikanern die 301 Gramm Kaffee: Entwicklung der Europäischen Union ange- drei Tage nicht über 3 Monate Gefängnis Trier. Eine junge Winzerin, die in den sichts des englischen Widerstandes zu lang- Weinbergen des benachbarten Luxemburg 5 8 jemand neben mir,»und des- arbeitet, wurde in Trier zu einer Gefäng- halb wollen sie jetzt zuerst Deutschland gisstrafe von 3 Monaten verurteilt, weil sie Wieder bewaffnen.“ beim Ueberschreiten der deutschen Grenze Wir haben neulich in dieser Zeituns in ihrer Feldflasche 350 Gramm Kaffee mit schon einm Seschrieben dal wir glauben, sien führte. Die Winzerin hatte den deut- dem französischen Außenminister für sei- nen Widerstand gegen die deutsche Wie- derbewaffnung dankbar sein zu dürfen. Die Elbe fließt mitten durch Deutschland, sie ist nicht unsere Landesgrenze. Das war der Anfang der Gespräche in Paris. Das Ende war eine Kundgebung der Gaullisten im Velodrome d'hiver, dem Sportpalast von Paris. Zuerst, als ein Kol- schen Zollbeamten zunächst erklärt, sie habe keinen Kaffee bei sich, jedoch ergab eine Kontrolle, daß die Feldflasche des jungen Mädchens mit Kaffee gefüllt War. Weil aber nur 49 Gramm Kaffee zollfrei eingeführt werden dürfen, ergab sich der Tatbestand des Schmuggelns von 301 Gramm Kaffee. lege und ich aus der Untergrundbahn stie- Gegen den Zustrom zweifelhafter Personen gen und über die Straße in das riesige Ge- bäude gingen, fühlten wir uns an gewisse Kundgebungen etwa so um 1932 herum in Berlin erinnert. Da waren die heißäugigen Männer mit Armbinden(allerdings ohne Uniform), die die Menge straff und knarrig an ihre Plätze dirigierten; da waren die überfüllten Ränge, die Scheinwerfer und Lautsprecher. Und da, da war dasselbe Ge- brüll:„Compagnons, le General de Gaulle est parmi nous! und es brach auf: Vive de Gaulle, vive de Gaulle, vive de Gaulle usw.— bis zur Heiserkeit. 1 Kaiserslautern. Gegen das Ueberhand- nehmen des Zustroms zweifelhafter Per- sonen beiderlei Geschlechts faßten die Bürgermeister des Landkreises Kaisers- lautern eine an die Landesregierung, den Landtag und den Gemeindetag von Rhein- land-Pfalz gerichtete Entschließung, in der das Fehlen einer gesetzlichen Handhabe gegen das Vagabundieren von Arbeits- scheuen bedauert wird. 5 Gegen Lautsprecherwerbung Mainz. Gegen die zunehmende Werbung Aber es war doch anders. Begeisterung durch Lautsprecherwagen in den Straßen Ja und Heroenverehrung auch, aber keine von Mainz hat die Industrie- und Handels- Dämonie. der gebändigten Form ohne Seele. General sprach ruhig mit einer tiefen, tra- genden Stimme und wenig Gesten. Wenigstens nicht die Dämonie kammer Rheinhessen erneut eine Eingabe Der an die Polizeidirektion gerichtet. In der Eingabe heißt es: Die Straßen hätten in Sehr erster Linie dem Verkehr zu dienen. Man bitter— wenn auch nicht in allem ganz müsse sich bemühen, den Straßenlärm zu logisch— gegen die bisherigen Regierun- verringern, anstatt ihn durch Lautsprecher- gen.„Wir wollen nicht mehr, daß unsere werbung zu vergrößern. Minister jenseits des Atlantik betteln und unsere Leistung gegen Bedingungen ver- schachern. Frankreich ist stark genug und erfinderisch, fleigig und selbstbewußt genug 8 — Wenn es die richtige Führung hat.“ Und für dies starke, gerüstete(40 Divi- 75 Jahre. sionen) und straff regierte Frankreich wür- 75 Jahre Zweibrücken— Landau Landau. Die Eisenbahnstrecke Zwei⸗ (Saar) führte, besteht in diesen Tagen den einige deutsche Divisionen kein Grund pür tüchtigen kaufmännischen Nachwuchs. Zur Alarmierung sein. Denn die europäische Koalition(er vermied das Wort Union) müsse geschaffen werden. Bielefeld. Auf der„Pädagogischen Arbeitstagung der privaten Handelsschulen“ wurde in zeitgemäßen Referaten und Dis- Dahinter aber steht der Schatten Indo- kussionen bewiesen, daß in den Privaten chinas und des Ostens, steht der ideolo- Handelsschulen der Wille lebendig geblie- Sische Kampf mit den Kommunisten im ben ist, in der pädagogischen Entwicklung eigenen Land, die die Soldaten, die in den richtunggebend zu sein und Vorbildliches Tropen kämpfen und sterben, als Mörder bei der Heranbildung eines tüchtigen kauf- und Henker verleumden. — ͤ d. männischen Nachwuchses zu leisten. ä ů ů j——j—ç—ç—ç—ð+łÄ2K»,B s Konzert abgegeben wird, gilt bereits nach hindert, ihn des„Zentralismus“ zu zeihen. vier Jahren als vorbildlich. Und er hat zum Gerade er und seine Baden-Badener Equipe anderen, durch die Errichtung von Sendern— um nur den Direktor des Programms, in Freiburg, Sigmaringen, Reutlingen, Dürr- Eothar Hartmann und der Tecknik, Ernst heim und Wolfsheim, sowie Studios in Frei- Becker, zu nennen— sind die beste Ge- burg, Koblenz. und Mainz Tübingen, Kaiserslautern währ, Sendegebietes viel stärker„eingeschaltet“, und den Landschaften damit auch das Ohr als es je zuvor der Fall war. Schon das der Gesamtheit erobert. 5 stellt einen bedeutenden Fortschritt gegen- Es Wäre eine bedauerliche Entwieklung, über der Zeit dar, wo das jetzige Südwest- Wenn sich diejenigen durchsetzen sollten, deutschland auf die beiden Reichssender die vom engsten Provinzialismus her sich Stuttgart und Frankfurt angewiesen war, anmaßen, zu bestimmen, was„dem“ Hörer Gerade Rheinland-Pfalz, der Hauptrufer auf frommt. Der Normalverbraucher— unseli⸗ des Rundfunks- und des Hasses Wellen, ist Sen Angedenkens— ist aus der Wirtschaft durch gleich mehrere Studios, die den Ausbau von Mainz, wo die Vorarbeiten rechnet bereits im Gange sind, gekrönt werden sol- feiern? In zahllosen Zuschriften wird dieses durch Slücklich verschwunden, 5 Sollte er aus ge- im Rundfunk fröhliche Urständ len und durch den Sender Wolfsheim bei auf das entschiedenste abgelehnt. Entlasten Kreuznach, der am 28. Oktober eingeweiht Wir daher die Organisation des Rundfunks wird, der modernste und einer der stärk- von dem Ballast der südwestdeutschen Lan- sten Europas begünstigt worden. Es Wäre ein Mißbrauch dieser vollkom- menen technischen Einrichtungen, wenn sie zu Pseudostimmen von Ländern degradiert Würden, die einstweilen gar keine echten Länder sind. Auch ein wirklich guter Land- schaftsrundfunk, dessen Notwendigkeit als Ergänzung eines großen Programms voll derproblematik, der ihn zu einem Spielball politischer Interessen machen würde. Las- sen Wir, ihm seinen eigenen Raum, der Slücklieherweise über Grenzen erhaben ist. Die Hörer werden es danken. R. Strafbarkeit des Schwarzhörens In der Strafsache gegen einen Schwarz anzuerkennen ist, kann, wenn er nicht in hörer hat die Strafkammer des Landgerichts Wenigen Monaten 50 abgewirtschaftet Stuttgart die Auffassung vertreten, daß die haben soll, daß er selbst den größten Lokal- Rundfunkteilnehmer zwar zur Zahlung der patrioten unerträglich wird, nur von Voll- Rundfunkgebühr verpflichtet seien und im blut-Funkleuten gesteuert werden. Ihre Wege der Zivilklage dazu gezwungen wer- Zahl ist in der ganzen Welt noch dünn ge- den können, daß aber darüber hinaus eine sät und der deutsche Südwesten sollte Bestrafung der Schwarzhörer auf Grund des glücklich sein, daß er in Friedrich Bischoff, 8 15 des Gesetzes über Fernmeldeanlagen dem Intendanten des Südwestfunks, einen vom 14. Januar 1928 nach der derzeitigen dieser ganz wenigen Berufenen besitzt, Rechtslage nicht möglich sei. Hiermit hat sich einen Mann, nebenbei bemerkt, der den das Landgericht Stuttgart in Gegensatz zu ihm verliehenen Titel eines„Generalinten- anderen Gerichten gestellt. Gegen das Urteil danten“ ablehnfe— Was die ewig Unzufrie- hat die Staatsanwaltschaft beim Oberlandes- denen oder Eigensüchtigen nicht daran gericht Stuttgart Revision eingelegt. rücken— Landau, die früher bis Homburg daß auch die landschaftliche Sen- schon jetzt alle Teile seines dung der Studios echter Rundfunk wird Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 26. Oktober 1950/ N Gelder der Not fehlten in der Kusse Ex- Geschäftsführer des VdK muß 1076,17 DM ersetzen Dieser Tage wurde der frühere Kreis- ge schäftsführer des Verbandes der Kriegs- beschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands, Geschäftsstelle Marmbeim, vom Arbeitsgericht in Mann- heim zur Zahlung von 1076,17 DM an den Verband verurteilt. Den Hintergrund für diese arbeitsgerichtliche Entscheidung gab Folgender Tatbestand ab: Der Verband behauptete mit seiner Klage Machdem der Ex- Geschäftsführer inzwischen kristlos entlassen worden war), bei einer Kassenkontrolle der Mannheimer Geschäfts- stelle im Dezember 1949 sei ein Fehlbetrag von 1124,23 DM. festgestellt worden. Der Beklagte könne über den Verbleib dieses Geldes keinen Aufschluß geben, und sei deshalb zur Deckung des Defizits abzüglich eines Betrages von 48,06 DM, der nicht durch Quittung belegt werden konnte. zu Verurteilen. Der ehemalige Geschäftsführer bestritt jede Schuld oder unerlaubte Hand- lung und erhob Widerklage, deren Abwei- Sung wiederum vom Friegsbeschädigten- Verband beantragt wurde. Auf Grund der von dem Kläger vorge- legten, vom Beklagten unterschriebenen Quittungen und der glaubhaften Aussage von zwei Zeugen erschien dem Gericht als erwiesen daß der Ex- Geschäftsführer und Zwar persönlich die eingeforderten Mit- gliedsbeitragszahlungen im Gesamtbetrag von 1076,17 DM im September. Oktober und Dezember 1948 in Empfang genommen hatte und daß diese Summen nicht in den Verbandsbüchern verbucht wurden. Den Nachweis, wo die Gelder geblieben sind, konnte er nicht führen.„Die Gelder sind genau dorthin gekommen, wo die anderen auch hinkamen“, war seine Antwort auf die Frage des Richters. Dem ehemaligen Kreisgeschäftsführer konnten bereits im Juli 1949 zwei Kassen- fehlbeträge von zusammen 660 DM nach- gewiesen werden., die er damals ersetzte. Bei Kassenprüfungen im November 1948 und Februar 1949 stellte der Revisor fest, daß die Bücher nicht ordnungsgemäß ge- führt waren und daß es überhaupt mit der Buchhaltung„ganz katastrophal“ aussah. Zwei Prüfungen der Kreisgeschäftsstelle des Verbandes fünf und zwei Monate vor dem Ausscheiden des Geschäftsführers zei- tigten als Resultat— wie der als Zeuge vernommene Prüfer wörtlich sagte— einen Saustall. Alle diese Tatsachen vermochte der Be- klagte nicht zu widerlegen.„Als verant- wortlicher Geschäftsführer, der— wie er selbst vortrug— längere Zeit allein die Ver- Waltung innehatte dürfte somit durch ihn eine Verletzung der dienstvertraglich zu fordernden Sorgfalt vorliegen“, war die Meinung des Gerichts, das den Einwand des früheren Kreisgeschäftsführers, die Prozeß angelegenheit sei ein politisches In- trigenspiel, als rechtsunerheblich betrach- tete.-der Skrupellose Abtreiberin gefaßt Die vor einigen Monaten gemeldeten Abtreibungen mit tödlichem Ausgang haben dazu geführt, daß jetzt eine andere Frau kestgenommen wurde, die als Lohnabtrei- berin alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Durch schwierige und um- fangreiche Ermittlungen wurde festgestellt, daß die verhaftete 48 Jahre alte Frau min- destens 93 Abtreibungen vorgenommen hat, die sie meist gegen ein Entgelt von 50 bis 70 DM ausführte. Ein größerer Kreis von Personen wurde in Verbindung mit diesen Abteibungsfällen angezeigt. Im Dienst der Verständigung Am 30. Oktober. 16 Uhr. veranstaltet der Bezirkslehrerverband Mannheim in der Aula der Sickinger-Schule(U 2) eine erste Kundgebung für eine Verständigung zwi- schen Frankreich und Deutschland. Es spricht der erste Vorsitzende der franzö- sischen Lehrergewerkschaft, Aegueperse, Paris, über das Thema:„Der Erzieher im Dienste der Völkerverständigung“. Nach der Veranstaltung ist ein zwangloses Beisam- mensein mit den ausländischen und deut- schen Gästen geplant. 5„Europa ruft“ In Nürnberg ist zur Zeit eine Europa- Ausstellung in Vorbereitung, die zuerst in der Zeit vom 8. bis 12. November im Mann- heimer Börsensaal gezeigt wird. Mann- heim hat den Vorzug, weil hier der reg- Samste Kreisverband der Europa-Union Wirkt. Die Schau ist in fünf Teile geglie- dert, die zunächst einmal das Wesen Euro- pas und das falsch verstandene Europa emander gegenüberstellen. Ei dritter Teil zeigt Wege nach Europa. ein vierter Teil den geistigen und wirtschaftlichen Reich- tum Europas, der fünfte Teil ist der euro- päischen Aufgabe gewidmet. Während der Dauer der Ausstellung sind Führungen und Vorträge führender Männer der Europa- Bewegung über einschlägige Themen vor- gesehen. Doppelerfolg der„Harmonie“ Schönau Die Laienbühne„Harmonie“ Schönau wartete am vergangenen Wochenende in der vollbesetzten Halle„Lieblein“ mit zwei neuen Aufführungen auf, die helle Begei- sterung auslösten. Die lustige Spitzbuben- Operette„Der Villenjustav“ von P. Pauli machte die Zuhörer mit urwüchsigen Ber- liner Typen bekannt, wobei Arthur Heß in der Titelrolle mit Berliner Einbrecherjargon die tragende Kraft war. Seine Gegenspiele- rin Betty Haenel— die erfolgreiche Spiel- Wohin gehen wir? Donnerstag, 26. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Glückliche Reise“; Amerikahaus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert:„Louisiana Story“ von Virgil Thomson; Centre Franco- Allemand(Stresemannstraße 14) 19.00 Uhr: Be- ginn der Vortragsreihe„Le Roman et la phi- losophie francais contemporains“; AlsterLicht- spiele 20.30 Uhr; Meister-Klavier-Abend mit Moniuge de la Bruchollerie; Evangelisches Jugendhilfswerk, Waldhofstraße(Ecke Eggen- straße) 19.30 Uhr: Vortrag von Johann Grün: „Hoffnung auf eine neue Zeit“; Kossenhaschen 20.30 Uhr: Modenschau; Rosengarten 20.00 Uhr: Kundgebung des Bundesverbandes der ehe- maligen Kriegsgefangenen, Internierten und Vermißten angehörigen, Wirtschaftshochschule, 19.30 Uhr: Vortrag über Reiseerlebnisse in Nordafrika(Alpenverein). Freitag, 27. Oktober: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Der Tod des Handlungsreisenden“; Amerikahaus 19.00 Uhr: Filme: Eskimos“, „Glacier-Park Canadian Rockies“, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Wie die Amerikaner ihr Wohnungsproblem lösen“, Spr.: Bernard K. Wagner(US); Ceatre Franco-Allemand (Stresemannstraße 14) 18.00 Uhr: Vortrag: Deberblick über die geistigen Strömungen der heutigen Zeit in Frankreich(Humanis- mus)“. leiterin des Abends— fand sich in originel- ler Aufmachung glänzend in die witzige Rolle als„Klamottenmieze“. Auch die üb- rigen Rollen waren spielerisch wie gesang- lich durch Gg. Heeg, Babette Wehe, Martha Walzer, K. Kroschel und Erna Mühlbaum geschickt besetzt. Im zweiten Stück des Abends, der zeit- nahen Posse„Die verflixte Wohnungsnot“, kamen Ferd. Haenel durch sein urwitziges Spiel als Neureicher, Babette Wehe als tem- peramentvolles und derbes Dienstmädchen neben Arthur Heß als Kammerdiener in den Hauptrollen und bei sonst gut verteil- ten Nebenrollen zu einem Achtungserfolg. Frau Reuthe, die die Gesänge einstudierte und begleitete, verdient besondere Erwäh- nung. Senioren als Ehrenmitglieder der Junggärtnergruppe Die Junggärtnergruppe des Stadt- und Landkreises Mannheim hielt am Dienstag- abend im„Feldschlößchen“ eine Zusam- menkunft ab, deren Schwerpunkt auf der Ueberreichung von Urkunden an die zu Ehrenmitgliedern ernannten Gartenbau- direktor Bußjäger, Gartenarchitekt Seidler, Kreisobstbauamtmann Martin und Gärtne- reibesitzer Queißer durch den Gruppenvor- sitzenden Walter Oberkönig lag. Zuvor hatte Schriftführer Heinz Falk als Auftakt zur Wintervortragsreihe den Be- richt des zum Junggärtnertreffen am 2. Sep- tember nach Stuttgart entsandten Mannhei- mer Gruppendelegierten Kober kommenta- risch behandelt. Danach bestehen gegen- wärtig rund 200 Junggärtnergruppen im Bundesgebiet. Die Aufnahme von Verbin- dungen mit dem Ausland erscheint erfolg- versprechend, insbesondere mit Schweden, Dänemark und Norwegen. Dagegen ist die Unterbringung deutscher Junggärtner im Ausland immer noch schwierig, da umge- kehrt nur sehr wenige deutsche Gärtnerei- betriebe gewillt sind, ausländische Jung- gärtner aufzunehmen. Die Versammlung zeigte wieder èeinmal, daß die Junggärtnergruppe Mannheim sich mit allen Kräften um den gärtnerischen Nachwuchs bemüht. Dud- Es ist ein Unterschied. . ob man vor oder hinter Stachel- draht steht. Millionen hatten ihn vor sich, aber noch sind es tausende, denen er anzeigt, daß ihre Freiheit ein Ende hat, daß es für sie keine Freiheit gibt. Tausende, die ebenso das Recht haben zu leben, wie wir es tun, tausende, auf die Angehörige warten, weil die Will kür es so will— eine Willkür, die nicht nach gut und böse fragt, die nur bestimmt, anordnet, befiehlt, ver- üs In einer Zeit, da für die Freiheit mit der Waffe gekämpft wurde, in der Mil- lionen für die Freiheit fielen, wird Lebenden die Freiheit verweigert Paradoxon der Wirklichkeit, die ver- zweifeln macht in ohnmächtiger Hilf- losigkeit des Geistes gegen die Gewalt. Eine Auseinandersetzung der Lebens- anschauungen wurde der letzte Krieg genannt, ein Ringen der Freiheit gegen die Unfreiheit. Hat die Freiheit den Sieg davongetragen. Es scheint, als beginne die Aus- ein andersetzung erst, von der wir glaubten, sie sei schon entschieden. Wo ist die Grenze zwischen Idee und als Idee getarnter Selbstsüchtigkeit derer, die uns kämpfen hießen und vielleicht noch heißen werden? Wo ist Wahrheit und wo Propaganda? Welche Idee hat nicht einen Zweck, und welchem Zweck läge keine Idee zugrunde? Können wir das Gefilz von Wahrheit und Lüge, von Geist und profaner Absicht, von Glau- ben und Zynismus, von Wunsch und Wirklichkeit, von friedvoller Macht und machtvollem Frieden, von Mensch und Masse zerschlagen wie den gordischen Rnoten. Die Dinge sind unseren Händen ent- glitten, über uns hinausgewachsen. Die Geister, die wir riefen, beherrschen uns, statt unis dienstbar zu sein. Aber dür- fen wir klagen? Haben wir nicht alles Selbst heraufbeschworen in unserer Freiheit des Handelns und der Freiheit, die wir dem Handeln anderer ein- räumten? Was nützen uns Beschlüsse,. Reso- lutionen, Parlamente, Tagungen und Konferenzen, wenn es uns nicht gelingt, den Geist freizumachen, der allein in der Lage ist, den Ungeist zu überwin- den. Mag jeder diesen Geist für sich nennen wie er will— Gott, Natur, Chri- stentum, Humanismus, Demokratie oder Freiheit- aber da muß er sein, mle. Auch Malermeister für geschlossene Unterrichtszel Sorgen und Wünsche beim Verbandstag des Handwerks Ueber das vergangene Wochenende hielt der Landesinnungsverband des Malerhand- werkes Württemberg-Baden seinen Ver- bandstag in Schwetzingen, der mit Refe- raten über die Aufgaben der Lehrlingswarte eröffnet wurde. Durch enge Zusammen- arbeit zwischen Innungsleitungen und der Berufsschule habe der Lehrlingswart we- Sentliches zur Heranbildung des Berufs- nachwuchses beizutragen und Hüter des alten Handwerkergeistes zu sein. Der Ge- schäftsführer des Hauptverbandes sprach sich für eine Einstufung in der Berufsschule nach Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe aus. Um eine sorgfältige Auswahl der Lehr- linge treffen zu können, sollten nicht die Arbeitsämter, sondern die Innungen die Lehrlinge an die Meister vermitteln. Eine Ausstellung zeigte in hervorragen- der Weise den Lehrplan für den Werkstatt- unterricht und einen aufschlußreichen Ein- blick in die Leistungsfähigkeit des Hand- Werkes. Bei der Jahreshauptversammlung behan- delte Landesinnungsmeister Rothmann (Stuttgart), Gegenwartsprobleme des Maler- handwerks. Er hielt es für wünschenswert, die zur Zeit über das ganze Jahr verteilten Unterrichtsstunden der Lehrlinge in den Gewerbeschulen zu einer geschlossenen Un- terrichtszeit zusammenzulegen. Die Lohn- forderungen der Gewerkschaft lehnte er i hl unbegründet ab. Große Hoffnungen seh das Handwerk auf einen Gesetzesent ö der den großen Befähigungsnachweis wiech einführen und eine Handwerksordnung e lassen wolle. In der Diskussion fordertg mehrere Sprecher eine Verschäfung 08 rung Abnahmebedingungen der Meisterprüfun länderlas des Geger 9. Okto Beim eigentlichen Verbandstag wurd zerung zur Frage der gegenwärtigen Handwerhz frauen, politik und der wirtschaftlichen und soi Die relat politischen Situation betont, daß in nern 12, heutigen Zeit des Aufbruchs ein sozial Ausgleich geschaffen werden müsse, h die arbeitende Bevölkerung zufrieden stel und sie für den Staat gewinne. Für diesg sozialen Ausgleich müßten alle Stand Opfer bringen. 1 kommen rung 241 Baden I, desbevöl! Abschließend formulierte Landesinnung Hukt sic meister Rothmann vier Forderungen an d und in F Landesregierung: 1. Das Ausbildungsweg] pie 2 aus der Zuständigkeit des Kultministerium in den Aufgabenbereich des Wirtschaft ministeriums überzuleiten; 2. ausreichend Mittel für die Gewerbeförderung zu Währen; 3. dem Handwerk geeignete Ra 9. Okto rund 192 etwa 84 9⁰⁰ geseh 6 um ge v 51 Kür Berufsbildausstellungen zu überlasaſpeit ü und 4. die Handwerksorganisationen in di Gespräche über den Aufbau der gewer lichen Wirtschaft einzuschalten. Kurze„MM“-Meldungen Hortessen nicht kostenlos. Das Essen der neuen FHortspeisung kostet je Mahlzeit 35 Pfennig, für Bedürftige 10 Pfennig. Eine so vollständige Mahlzeit kann nicht kosten- los abgegeben werden, da die vorhandenen Mittel hierfür nicht ausreichen. „Phönix“ startet Ausstellungssaison. Der dasse-Geflügelzuchtverein„Fhönix“ Mann- heim-Rheinau stellte am 14. und 15. Okto- ber in der Rheinau-Schule über 400 wert- volle Tiere zur Schau. Es waren schwere, mittlere und leichte Rassen sowie Zwerg- tiere und Tauben vertreten. Als diesjähri- ger Pokalsieger ging Karl Münch aus dern Rennen. In der Leistungszucht errang Lud- Wig Schleich den höchsten Durchschnitt mit 5,55 Punkten. Leistungspreise erhielten außerdem Heinrich Klug, Peter Schleich, Wilhelm Lauer und Richard Thorn. Eine Woche später stieg dann die traditions- gemäße Siegerehrung mit Gockelessen. Das Fest wurde umrahmt mit musikalischen Darbietungen der Kapelle Maier und humorvollen Einlagen. Der Kleintierzüchterverein„Einigkeit“ zeigt am 28. und 29. Oktober im Lokal„Zur Zukunft“ seine diesjährige Schau von Rasse- Kaninchen und Geflügel. Die ausgestellten Tiere werden von Preisrichtern bewertet. Die Christengemeinschaft(Bewegung für religiöse Erneuerung) veranstaltet in einer „Religiösen Woche“ unter dem Gesamt- thema:„Der Mensch und sein Schicksa!“ sieben Abendvorträge. Beginn am Samstag, 19.30 Uhr,„Der Mensch, woher und wohin“, Sprecher R. Wagner, Mainz. Der„Verein Naturschutzpark“ lädt für 29. Oktober zu einer Wanderung in die Pfalz ein. Abfahrt 8.40 Uhr ab Collinistraßge nach Bad Dürkheim. Ab dort 4% Stunden Wanderung. Rückfahrt ab 16.40 Uhr Bad Dürkheim. Gäste willkommen. Filmabend im Arkadenhof. Der„Bund deutscher Filmamateure“, Mannheim-Lud- Wigshafen, gibt seinen nächsten Filmabend am 26. Oktober um 20 Uhr im Arkadenhof. Volkstümliches Konzert. Der Gesangver- ein„Einigkeit-Lyra“ gibt am 28. Oktober, um 20 Uhr, im„Kaisergarten“ ein„Volks- tümliches Konzert“ unter Mitwirkung von Von 29 Gedenkiuleln existiert nur noch eine in R 1 Nationalsozialismus und Krieg haben Mannheims Geschichte„demontiert“ In ihren baulichen Manifestationen ist unsere Mannheimer Stadtgeschichte durch den Krieg so gut wie ausgestrichen. Mit den Gebäuden sind auch jene zahlreichen Er- innerungsstätten, in denen einst berühmte Persönlichkeiten ihren Wohnsitz oder wäh- rend eines Verweilens in Mannheim ihren Aufenthalt genommen hatten, untergegan- gen. Es sind vielfach unscheinbare Häuser gewesen, die gekennzeichnet waren durch eine Gedenktafel Die Tafeln sind(bis auf eine einzige) be- reits von den Machthabern des Dritten Rei- ches demontiert und für Kriegszwecke ein- geschmolzen worden. Doch schon vor Kriegs- beginn wurde mit dieser„Demontage“ be- gonnen. In ihrem Haß gegen das Judentum entfernten die Nationalsozialisten bald nach der Machtübernahme alle Erinnerungstafeln an verdiente Mannheimer jüdischen Glau- bens. Viele werden sich noch des Turm- saals im alten Rathaus erinnern, dessen Wände ringsum mit Gedenktafeln an Fa- miljien oder Einzelpersonen geschmückt waren, die bedeutende Stiftungen zugunsten Bedürftiger gemacht hatten. Wir fanden ein altes Adreßbuch von 1932/33 mit einer Rubrik„Gedenktafeln“, und so wissen wir heute glücklicherweise Wieder, welche einstigen Grundstücke(Von den Häusern ist vielfach nichts mehr vor- handen) als Erinnerungsstätten anzuspre- chen sind. Insgesamt wies die Innenstadt 1933 29 solcher Gedenktafeln auf. Davon Waren vier Hinweise auf die Lage der ein- stigen Stadttore der Festung Mannheim, und zwar trug das Haus D 7, 2 den Ver- merk:„Hier stand das Rheintor“; O 7, 4 einen gleichen für das einstige Heidelberger- urid U 1, 2 für das 1842 dort abgerissene Neckartor. Am Kaufhausturm(N I) befand sich eine Tafel mit dem Vermerk:„Hier war das Haupteingangstor für die Feste Fried- richsburg.“ An der Front von F 6, 1 erinnnerte eine Tafel daran, daß dieses Gebäude von 1757 bis 1793 als Kurfürstliche Akademie für Bildhauer und Zeichenkunst diente und in P 6, 20, daß sich hier die Kurfürstliche Münzstätte befand. Friedrich Schiller wohn- te in Mannheim an drei verschiedenen Stel- len; 1782 in O 2, 1, dann vom Juli bis Ok- tober 1783 im ehemaligen„Hubertushaus“ in L 2, 1 und anschließend 1783 bis 1784 in B 5, 9. Auch diese Häuser waren durch Ta- keln gekennzeichnet. Ebenso F 3, 3, wo Mo- zart mit seiner Mutter im Winter 1777/8 gewohnt hatte; C2, 9, das 1832/33 dem Phy- losophen Schopenhauer als Wohnung diente, O 3, 10, wo sich Richard Wagner aufgehal- ten hatte und B 2, 11 als Wohnung des Schauspielers August Wilhelm Iffland. An der Front von A 2, 5 mahnte eine Tafel daran, daß dort 1819 August von Kotzebue von Karl Ludwig Sand ermordet wurde, und in O 7, 1 erinnerte eine Tafel an die letzte Ruhestätte von Sand. Auch anderen bedeutenden Männern hatte die Stadt Gedenktafeln gewidmet. So dem Frei- herrn von Drais(M I, 8), dem Bildhauer Johann Matthäus von den Branden(Schöp- fer des Marktbrunnens) in N 3, 8, Alexan- der von Soiron(N 4, 15), Friedrich Daniel Bassermann(N 7, 6), dem 1868 gestorbenen badischen Minister- Karl„Mathy(L 4, 3) dem Astronomen P. Christian(A 4, 6 an der Sternwarte), dem Führer der Volksbewegung von 1848 Dr. Hecker(B 1, 10), der Familie Kobell(M 2, 5), dem 1806 verstorbenen In- tendanten des National-Theaters Freiherr Wolfgang H. Dalberg(N 3, 4) und dem Ge- heimrat August Lamey und Hofrat Friedrich August Nüßlin(R 7, 46). Weiterhin befanden sich Gedenktafeln am Bretzenheimschen Palais(A 2, J), an der Jesuitenkirche(für den Erbauer Alessandro Galli da Bibiena). Dann an der Stelle, auf der sich einst das Palais des Herzogs Max Joseph von der Pfalz- Zweibrücken(späterer König von Bayern) in B 4, 2 befand, sowie am Park- ring 27-29, wo am 20, und 21. April 1850 Prinz Wilhelm von Preußen, späterer Kai- ser Wilhelm I., mit seinem Sohn, dem Spi- teren Kaiser Friedrich wohnte. Die einzige erhalten gebliebene Gedenktafel befindet sich noch an der Front des Hauses R 1, 15 in dem Kurfürst Carl Friedrich von der Pfalz von 1720-31 während der Erbauung des Schlosses wohnte. Liselotte Klein(Sopran), Karl Kern dem Verein für Volksmusik und dem Mat. nerchor des Vereines. Volkstümliches Chorkonzert. Die Sänger riege des TSV 1846 gibt am 4. Novembg um 20.30 Uhr im großen Saal der Tum TSV 1846 ein volkstümliche Chorkonzert unter Mitwirkung auswärtige und Mannheimer Vereine. Das Rote Kreuz Mannheim- Sandhofen beginnt am 27. Oktober um 20 Uhr evangelischen Gemeindehaus Sandhofen einen kostenlosen Ausbildung;. Kursus über Erste Hilfe und Krankenpfleg unter Leitung von Medizinalrat Greger. Marie Bieger, Mann- heim, E 7, 24, wurde 80 Jahre alt. Ebenfal das 80. Lebensjahr vollendet Thekla Schwel⸗ halle des Wir gratulieren! zer, Mannheim, E 7, 14. Pressebericht der Polizei Geburtstagsfeier endete unerwartet. einem Bekannten feierte ein älterer Mann in dessen Wohnung in der Neckarstadt Ge. burtstag. Die Feier fand einen überraschen den Abschluß, als der Mann für kurze Ze die Wohnung verließ und dabei eine Kel lertreppe hinunterstürzte. Mit einem schwe. ren Schädelbruch und einer Gehirnerschüt. terung fand er Aufnahme im Städtischen Krankenhaus. Es besteht Lebensgefahr. Trotz Flucht gefaßt. eines hiesigen Werkes fel und in zugute nordbadi gnsheim durch A er gest. rer fr zunahme stadtkrei (Tenog gb, Oktol 1 ü bine 1 es n dungen Aber die dern und or. Es ſorgang (Lutherha etteri 0 el? Es eldumle Dlanzen gchäftlich ind die 10 fehlte tieht es das Geld ſon einer Dem Wachmanzir leser bei Arbeits h lar schluß ein jüngerer Arbeiter auf, dessenfark aus Aktenmappe prall gefüllt War, Zuersſeohlen v machte er Anstalten, als wenn er der Au asche 7 forderung, die Mappe vorzuzeigen, nach kommen wollte, doch dann rannte er n einem Satz durch die Kontrolle und erg die Flucht, verfolgt von dem Wachmann Offenbar war dem Flüchtenden die Last dod zu schwer, denn er warf dem Wachman die gefüllte Aktenmappe vor die Füße, 3 daß dieser darüberstolperte und zu Bode stürzte. Dadurch gelang es dem Unbekann ten, zu entkommen, In der Mappe befand sich 17 Kilo Kupfer, die aus Werksbestän- den gestohlen worden waren. Diebin mit 17 Jahren. Schon frühzeitt auf die schiefe Ebene geriet eine 17 Jahn alte Hausangestellte, die ihrem Arbeitgebe einem verschlossenen Kleiderschran einen Betrag von etwa 700 DM entwendet Eine Summe von 175 DM konnte bei de Festnahme noch sichergestellt werden, währ rend das restliche Geld bereits ausgegebel Us Wär. Ozeanriese ankerte in Mannheim Der ehemals größte und schönste Damp fer Deutschlands, die jetzt als„Liberté“ un: ter französischen Farben fahrende„Europa“ Hat gestern auf dem Mannheimer Markt Platz Anker geworfen— in Miniatur. Bl einschließlich Sonntag wird das naturgetreue Modell des Turbinenschnelldampfers hier „Wassern“. Artur Wilkes, uralter Schwerte bei Dortmund. hat zusammen m drei bis zu 100 Prozent kriegsbeschädigtel Ex- Wasserratten das Miniaturwerk mit pr. Kabriol. Achert, günstig Seebär ab kahle für dis 30— 1 rage 32, —— mitivsten Werkzeugen nach Postkarten und e Photos illustrierter Zeitschriften angefertigt Das im Maßstab 1:70 erbaute Modell ist 445 Meter lang, 45 Zentimeter breit und 6 Zentimeter hoch. Seit Januar fahren die Männer nun mit der„Europa“ durch Fu- gehen. 2000 Kilometet haben sie, unter denen sich ein Beinampu- tierter befindet, bereits auf der eigenen Brandsohle hinter sich gebracht. nicht mehr zur See fahren können, sind ihrer Vergangenheit auch als„Landratten ropa. Oder besser: treu geblieben. Hinter dieser Treue aber steht als un- barmherziger Mentor ihre materielle Not Vier Kinder hat der eine der an Land ge- gangenen Seebären bei einer Monatsrent von 96 DM einschließlich Kleiderzulage. 80 Werden Postkarten mit den Daten der„Eu- ropa“ in Natur und Miniatur verkauft, Da- mit es wenigstens einigermaßen langt.“ Wer sich so selbst zu helfen weiß, ver dient unterstützt zu werden. mn Selbstf Langerött —— Meree Daulahr! gelaufen, Auto- Mannhein Telefon 4 — düchne Sie, die — g Im Marke 8. Salzgitter dchr gute n Liter, kauf. Wo rob. Aaslfs VUNUBERTROFFFTENE REINHEIT uxD h,, ust kßcgkxik UTE — — em po- in gut. 2 brauch, Jerk. 15 Adler- ru zustand, verst., m zu verkat 2 haus Biel 1 250,/ Donnerstag, 26. Ortemer 1950 MORGEN Seite g — 1 100 e er n en nt Wied Ung es ordertg ng 080 drüfung Nach der ersten Auszählung der Haus- haltslisten durch die Gemeinden hatte FFürttemberg-Baden am 13. September 1950 eine Wohnbevölkerung von 3,884 Mill. Köp- gen. Dazu kommen noch etwa 11 000 Per- zonen in den von der IRO verwalteten Aus- Iänderlagern, die nicht zur Wohnbevölke- zung des Landes zählen. Gegenüber der letzten Volkszählung vom 9. Oktober 1946 hat sich die Wobhnbevöl- wurd kerung um 193 176 Männer und 383 715 dwertzſ rauen, insgesamt also um 276 891 erhöht. 1 Sozial pie relative Zunahme beträgt bei den Män- in a gern 12,0, bei den Frauen 4,2 und bei der Sozlalg gesamten Wohnbevlökerung 7,7 v. H. se, e uk den Landesbezirk Württemberg en stel zommen von der neu ermittelten Bevölke- 1 diese 2,417 Mill. und auf den Landesbezirk Ständ gaden 1,467 Mill. oder 37,8 v. H. der Lan- desbevölkerung. Der Anteil der Frauen be- nung Fuft sieh in Württemberg auf 53,4 v. H. n an dhſund in Baden auf 53,6 v. H. SSwese Die Zunahme gegenüber dem Stand vom sterium 9. Oktober 1946 beträgt in Württemberg tschatt und 192 300 oder 8,6 v. H. und in Baden eichencſewa 84 600 gleich 6,1 v. H. Im ganzen zu geſgesehen sind die Neuzugänge an e Raumgevölkerung seit Ende Oktober erlassalpeit überwiegend den Städten n in ddund industrialisjerten Kreisen Sewerblzugute gekommen; die industriearmen nordbadischen Kreise Buchen, Mosbach, zusheim und Tauberbischofsheim haben durch Abwanderung in wirtschaftlich bes- ger gestellte Gebiete sogar über 3 v. H. rer früheren Bevölkerung verloren. Die zunahme bei sämtlichen württembergischen stadtkreisen beträgt 16,7 v. H. und bei (Tenoh m Mah. Sänger. vember r Tum ämliche wärtiger b, Oktober: Weltspartag ndhofen Uhr im nerhaug ildungz. enpflege ger. Mann- benfall schwelt. Eine Milliarde D-Mark! Wahrscheinlich es noch mehr. Sie fehlt! 100 000 Woh- zungen könmten damit gebaut werden! aber die Milliarde fehlt. Sie ist verschwun- den und doch liegt keine Unterschlagung sor. Es sind viele an diesem„dunklen“ ſorgang beteiligt und trotzdem ist vor lem Gesetz keiner strafbar. Wo ist das eld? Man kann es kaum glauben: es steckt n Geld- und Brieftaschen, in Schränken, tet. Mlſzeten oder Verstecken. Woher man das r Mamſeig? Es ist aus der Höhe des gesamten adt Geſgeldumlaufs zu schliegen(würden alle in schen glanzen ausgewieseneri öffentlichen, ge- rze Lelſchäktlichen und privaten Kassenbestände ne Keb die der Geldinstitute zusammengezählt, schweſp tehlte diese Milliarde oder mehr), man rschütſeent es bei den Käufen in den Geschäften tischenſeas Geld ist da, es ist aber nicht vorher ahr. n einem Sparinstitut abgehoben worden), chmanzir lesen es in den Zeitungen(hier sind Arbeits Mark aus einer Ladenkasse, dort 600 dessen fark aus einem Schrank oder Versteck ge- Zuerstonlen worden oder eine Frau klagt, ihre er Aulſasche mit 70 Mark verloren zu haben). n Mannheim: uf 1000 Männer kommen Ila Frauen Der Frauenüberschuß ging stark zurück/ Ergebnisse der Volkszählung Eine gunze Milliarde fehlt. 100 000 Wohnungen könnten damit gebaut werden sämtlichen Landkreisen gut 6 v. H. Im Ge- gensatz dazu bleibt die Zunahme der ba- dischen Landkreise mit nur 1,8 v. H. weit zurück. In den Stadtkreisen hat sich die Einwohnerzahl um 12,8 v. H. erhöht. Hier konnte die bereits 1946 sehr stark ver- größgerte Einwohnerzahl der Stadt Heidel- ber g noch um 3,6 v. H. gesteigert werden. Ein weiteres auffallendes Merkmal der neuen Bevölkerungszahlen im Vergleich zu 1946 ist die starke Verminderung des Frauenüber schusses. Die Heimkehr der Kriegsgefangenen und der Nachschub weiterer Geburtenjahrgänge mit einem Ueberhang männlicher Geburten ha- ben bewirkt, daß jetzt nur noch 1150 Frauen auf 1000 Männer kommen gegen 1236 Ende Oktober 1946. Den höchsten Frauenüber- schuß im ganzen Lande verzeichnet Hei- delberg mit 1252 Frauen auf 1000 Män- mer. Ein vergleichsweise geringerer Frauen- überschuß ist nur in den Landkreisen Oeh- ringen(1109), Crailsheim(1113) und Mann- heim(1114) gegeben. Den höchsten Bevölkerungszuwachs ha- ben die Stadtkreise Mannheim und Pforz- heim mit 15,4 und 15,3 v. H. aufzuweisen. Mannheim hatte am 17. Mai 1939 eine Ein- Wohnerzahl von 284957 gegenüber 244 000 am 13. September 1950, Pforzheim eine solche von 79 011 gegenüber 55 821. Die Stadtkreise Karlsruhe und Heidelberg haben ihren Bevölkerungsstand der Vorkriegszeit überschritten, Karlsruhe nur geringfügig (198 014 gegen 190 081). Die Bevölkerung Heidelbergs dagegen ist von 86 467 am 17. Mai 1939 auf 115 750 am 13. September 1950 angewachsen. wenig Wert, daß ich es immer bei mir trug; ich habe mich— eigentlich aus Ge- dankenlosigkeit— noch nicht wieder um- gestellt. Der dritte sagt: ich lasse das Fi- nanzamt nicht gern„in meine Karten“ sehen. Sind diese oder andere Gründe heute noch stichhaltig? Wir haben keinen Krieg mehr, das Geld hat wieder Wert, und für die Geldinstitute gilt wieder das Batik geheimnis. Andererseits spricht alles da- für, entbehrliche Gelder wie früher zur Sparkasse zu bringen. Wer es tut, schützt sein Geld vor Verlust, Diebstahl und Zer- störung; er bringt es vor allem vor sich selbst in Sicherheit. Mit Geld, das man in jeder Minute aus der Tasche oder seinem Versteck entnehmen kann, erreicht man nicht sein eigentliches Ziel. Und sind Zin- sen nicht auch ein Vorteil? Die Sparkassen haben Ende 1949 35,6 Millionen Zinsen gutgeschrieben. Geld in der Tasche oder im Hause ist unfruchtbares und gefährdetes Geld. Wie wird das Wetter?— Vorhersage bis Freitag früh: Bei wechseln Sport · Qui pori-· Guiæ Aus allen Sparten— Aus aller Wels Was wir erwartet haben ist eingetroffen: Das Sport-Quiz ist auf einen Schlag so populär geworden, wie ganze andere QAuizerei. Also quizen wir lustig weiter. Diesmal sogar mit Sport-Zensuren. 1. Welches ist die höchste bisher von einem Rennwagen in Europa erzielte Geschwindig- keit? Wer hält diesen Rekord und auf wel- cher Marke wurde er erzielt? 2. Was für einen Rang nimmt Sepp Hipp unter den zehn besten deutschen Zehnkämpfern aller Zeiten ein? Wie heißt der größte Sportverein der Welt? Was meinen Sie, welcher Ball im Spiel schneller fliegt, ein Golfball oder ein Ten- nisball? Und eine Frage an die Pferdesportfreunde: Wer läuft schneller, ein Rennpferd oder ein Kamel? Die Antworten: 1. Natürlich Carratsch. 1938 erreichte Rudolf Carraciola mit einem Mercedes- Benz- Rennwagen auf der Autobahn bei Frankfurt über den Kilometer mit fliegendem Start eine Geschwindigkeit von 432,7 km/st. Das ist nicht nur die höchste Geschwindigkeit, die in Europa je mit einem Rennwagen erzielt wurde, son- dern so schnell ist überhaupt noch nie ein anderes Fahrzeug auf einer normalen Ver- kehrsstraße gefahren. 2. Auf 7. Platz.— Deutschlands vlelseitigster Athlet der Nachkriegsjahre, der Balinger Sepp Hipp, steht mit seinem diesjährigen Kasseler Meisterschaftsergebnis von 7074 Punkten an siebenter Stelle in der„Ewigen Bestenliste der deutschen Zehnkämpfer. Vor ihm rangieren H. H. Sievert, der mit 7824 P. in der Welt- rangliste aller Zeiten den 3. Platz hält, E. Schmidt mit 7280 P., F. Müller mit 7267 P., W. Eberle mit 7202 P., E. Huber mit 7087 P. und R. Glötmner mit 7083 P. 3. Zwei Millionen Mitglieder!— Der größte Sportverein der Welt ist die sowjetische Dynamo“, die den Sport der UdSSR be- herrscht, obgleich neben ihr noch zahlreiche andere Vereine bestehen. Dynamo errichtete für ein zwei Millionen aktive Mitglieder in allen Teilen Rußlands große moderne Stadien, die in Moskau, Leningrad. Tiflis, Kiew, Char- kow und Minsk z. B. 90 000 bis 50 000 Sitzplätze umfassen. Der Verein hat ein eigenes Netz von Sportgeschäften aufgebaut. Die meisten Spitzenkönner vieler Sportarten tragen in der Sowjetunion die blau-weißen Farben und das große D der Dynamo auf der Brust, da der Verein in der Lage ist, ihnen hohe Gagen zu zahlen. Auch den„Amateuren“. 4. Rund 190„Schnitt“!— Die Geschwindig- keit des leichten Tennisballes ist jeher des Sepp Herberger kann kommen 1-2-0 Spuziergung für Berufstipper und„blutige“ Lulen oder: Mit dem Tipschein in der Hand— durch das ganze Land Ein eingehendes Studium aller Tabellen ist nicht nur für den Statistiker, sondern vor allem für den Totofreund wichtig und wert- voll. Sie sagen in Zahlen das, was man land- auf landab mit„Papierform“ bezeichnet. Sie sagen es sogar unbestechlich und mancher der von Ueberraschungen spricht, ist er- staunt, wenn ihm jemand erklärt, daß es abso- lut normal sei Wer ist auswärts souverän? Während in den ersten Ligen von Süd und Nord keine Mannschaft mehr ohne Niederlage in ihren Auswärtsspielen ist, dürfen im We- sten die beiden Altmeister Schalke 04 und Fortuna Düsseldorf weiterhin diesen Ruhm für sich in Anspruch nehmen. Der kleine Kreis wird durch den 1. FC Kaiserslautern, BSV 92 Berlin, Spandauer Sv, sowie die Zweitligisten ASV Cham Gor drei Jahren noch Kreisklasse), VfL. Konstanz Gu Hause fünf Niederlagen) und Bayer Leverkusen abge- schlossen. Von ihnen ist lediglich der 1. Fe 5 überhaupt noch ohne Nieder- age. WO zählt. Platzvorteil besonders? Der Vorteil des eigenen Spielgeländes ist auch nach dem 22. Oktober weiterhin am wei⸗ testen im Süden und Südwesten ausgeprägt, denn von insgesamt 17 Mannschaften, die auf eigenem Gelände noch keinen Punkt einbüß- kleinen, massiven Golfballes überraschender weise fast gleich. Amerikanische Messungen bei den Spitzenspielern der beiden Sportarten ergaben, daß Tenniskönig William Tilden sei- nen schnellsten Vorhandbällen eine Fahrt von 189 kmyst über das Netz mitgab, während es Gene Sarazen als bester der getesten Golfspie- ler mit seinem schwersten Treibschläger nur auf wenig mehr, nämlich auf 193 kmist brachte. 5. Auf die Dauer das Kamel!— Man wird überrascht sein. Nur auf den Strecken bis zu fünf Kilometern ist ein Rennpferd dem Kamel überlegen. Dann setzt sich das bessere Steh- vermögen der Wüstentiere durch. Auf Distan- zen, die länger als fünf Kilometer sind, laufen die hochgezüchteten Reitkamele, der Stolz der Beduinen, allen Pferden davon. Und nun die Zensur: Alles gewußt:„Umfassendes Allgemeinwis- sen auf sportlichem Gebiet— Vorvorzüglich!“ — Vier Antworten richtig:„Gut fundiertes Wissen— Vorzüglich!“— Drei Antworten rich- tig:„Grundlage brauchbar— gut!“— Zwei Antworten richtig:„befriedigend“ Eine Antwort richtig:„ausreichend“— Gar nichts gewußt:„mangelhaft“ aber nicht tragisch (weil„Schulaufgabe“ ziemlich schwer War). Südwest mit„Bomber“-Elf gut gerüstet Rheinstadion Ludwigshafen kann Mit fleberhafter Spannung wartet man im Südwesten auf das Auswahlspiel zwischen den Regionalmannschaften aus Süddeutschland und Südwest. Nicht nur weil es hier gleichzeitig um die Revanche für das verlorene Bundes- pokal-Finale geht, sondern weil hier fast die gesamte Elite des süddeutschen Raumes Revue passiert— und das unter den Augen des Bun- destrainers Sepp Herberger und im Hinblick auf das erste Nachkriegs- Länderspiel gegen die erstmals 90 000 Zuschauer fassen sammeln. Darüber hinaus hat der Südwesten eine Mannschaft aufgeboten, die wirklich sehr gute Siegeschancen gegen den Süden hat. Fol- gende Elf wurde aufgeboten: Jahn (Tus Neuendorf) Voigtmann RKohlmeyer (Tus Neuendorf)(l. Fœ Kaisersl.) Laag Liebrich 11 Miltz (FK Pirmasens)(1. FCC)(Tus Neuendorf) ten, fallen allein 11 auf die Regionalgruppen Süd und Südwest: in der 1. Liga Süd: SpVgg. Fürth, VfB Stuttgart, VfB Mühlburg. VfR Mannheim und Schweinfurt 03, in der 2. Liga Süd: Bayern Hof und Jahn Regensburg; in Südwest: I. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms, Eintracht Trier und VIR Kaiserslau- tern. Ferner im Westen: 1. FC Köln aus der 1. Liga und VfL. Benrath aus der 2. Liga. Im Norden: TSV Eimsbüttel und Holstein Kiel; und in Berlin Tennis-Borussia und Tasmania. Wo wird auf Kasten gedonnert? Obwohl im Süden bisher die meisten Tore erzielt wurden, hat der Südwesten den bisher größten Tordurchschnitt pro Spiel aufzuwei- sen, der vor allem aus den hohen Siegen von Wormatia Worms, Phönix Budwigshafen und 1. Fœ Kaiserslautern resultiert, denn in den 57 Spielen wurden insgesamt 232 Treffer er. zielt, was einem Durchschnitt von 4,07 Toren pro Spiel entspricht. Mit 4,01 Durchschnitt Tolgt Norddeutschland. Der Tordurchschnitt der 2. Liga Süd liegt ebenfalls noch um einen Bruchteil über dem der 1. Liga Süd. Er macht dort nämlich 3,9 aus, während die 1. Liga bei 342 Toren in 88 Spielen auf einen Durchschnitt von 3,8 kommt. Am sparsamsten ist man in der 1. Liga West, denn in den bisherigen Spielen wurden nur 216 Tore er- zielt, was bei 71 Spielen einem Durchsèòhnitt von 3,04 entspricht. Lipponer spielberechtigt? Vor einem neuen Streitfall? Der Vorsitzende des Regionalverbandes Südwest, Fahrbach, Ludwigshafen, teilt in einem Presse-Interview mit, daß Lipponer (Früher Waldhof) nach seiner Sperre, die mit dem 1. November beendet ist, für Phönix Lud- Wigshafen spielen könne. Die Rechtsinstan- zen des Regionalverbandes und des DFB sol- len eine entsprechende Uebereinstimmung er- zielt haben. Waldhof hat den Spieler Lipponer aus dem Vertrag entlassen, nachdem der Rechts- ausschuß des DFB offiziell festgestellt hat, daß er nur für seinen alten Verein SV Wald- hof spielen könne. Die neue Lage dürfte für den Regionalverband Südwest Anlaß zu der erteilten Spielberechtigung sein. Lipponer wird am 5. November erstmalig spielen. 8 Die Frage: Was wird, wenn ein Verein, der gegen Ludwigshafen verliert, nun doch gegen die Spielberechtigung Einspruch erhebt? Schließlich schreibt das Vertragsspieler-Statut vor, daß Vertragsspieler nur vom 1. Juni bis 31. Juli Verträge rechtsgültig abschließen kön- nen, und selbst die neue Lage kann nicht an der Tatsache vorbei, daß der DFB-Rechtsaus- schuß bereits offiziell den Vertrag Ludwigs- hafen-Lippooner für ungültig erklärt hat. Ein neuer Streitfall ist also keineswegs ausge- schlossen. Sondertriebwagen nach Fürth Zu seinem schweren Gang nach Fürth läßt der VfL Neckarau einen Sondertriebwagen verkehren. Fahrpreis hin und zurück 10.— DPM. Abfahrt Bahnhof Neckarau am 29. Oktober Voraussichtlich 7.30 Uhr. Anmeldungen und nähere Auskunft bei der Geschäftsstelle des VfL Neckarau, Neckarau, Rheingoldstraße 49, Telefon 48600. Und nach Mühlburg. Der SV Waldhof läßt für seine Anhänger zum schweren Spiel am kommenden Sonntag in Mühlburg ebenfalls einen Sondertriebwagen „ nach. 8 N 5 1. der, zum Teil später hochnebelartiger Bewöl- Schweiz. Tribüne und die gesamte Stadion- verkeh De ür di 1 ück⸗ er ml Warum 5 das 805 Der 5 Sagt: 1 jeh kung und mäßigen östlichen Winden ziemlich anlage des Ludwigshafener Rheinstadions wur- Lipponer F. Walter O. Walter Blankenberger Müller fahrt de 1 radelt 1 erg ebe mir das im Kriege in der ständigen kalt mit Höchsttemperaturen zwischen 7 und] den gerade zur rechten Zeit fertig und werden Ghöniz Lu-hafen)(beide 1. Fe)(beide Worms) Unr am Bahnhof Waldhof. Fahrkarten sind ü Angst 80 angewöhnt. Der andere sagt: vor 10 Grad. Tiefstwerte örtlich wieder den Ge- damit voraussichtlich erstmalig 90 000 Zu- Als Schiedsrichter fungiert Koormanshaus dort erhältlich. Anmeldungen werden an die 880 00 ter Währungsreform hatte das Geld so frierpunkt unterschreitend. schauern um den grünen Rasenteppich ver-(Bad Oeynhausen). Geschäftsstelle, Telefon 59364, erbeten. chmang use, 8 Obengesl. 0,6 Ulc. 2 Zyl. luflgek. 28 PS. Verbr. ö Ur./ 100 Km. Spilze 110 km/ Std. öldruckbremsen- Schnellgong Dl 5650. 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Bezuglich Ihrer Statistiken fällt mir aber beispielsweise eine Meldung vom 20. Oktober 1950 im Wirtschaftsteil auf, die die Ueber- schrift Lebenshaltungskosten trägt. Meine Frau behauptet, die Lebensmittel seien teurer geworden und aus Ihrer Statistik geht hervor, daß die Lebenshaltungs osten gegenüber September 1949 gesunken sind. Die Meinung meiner Frau höre ich allge- mein und Ihre Meldung stellt eine lobesame Ausnahme dar und könnte in der jetzigen Situation als Novum bezeichnet werden. Ge- den Sie mir doch bitte eine Liste der Läden, in denen Sie einkaufen oder bei denen die be- treffenden Sachbearbeiter des statistischen Bundesamtes einkaufen. Ich werde in unserem Betrieb, dem Großkraftwerk Mannheim heftige Relelame fur diese Firmen machen und diese Werden bald derart viele Aufträge erkalten, daß die Lebenshaltungskosten noch weiter ge- sent werden können. 8 Ing. Lorenz Spieß Mannheim Krappmühlstrage 21 Es ist mir ein Herzensbedürfnis, Ihnen für die Veröffentlichung der Ermittlungen des Sta- tistischen Bundesamtes über die Lebenskal- tungs kosten meinen Dank auszusprechen. Da sind nun unsere Hausfrauen Lügen gestraft, die immer behaupten es sei alles teurer ge- worden. Wie gut es doch ist, daß wir ein Sta- tistisehes Bundesamt haben. Jetzt haben wir es sogar schwarz auf weiß, daß die meisten Waren billiger geworden sind. Nun können wir den Forderungen unserer Frauen nach Er- höhung des Hauswirtschaftsgeldes energisch entgegentreten. Hoffentlich kommt niemand auf den Ge- danken die Richtigkeit der Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes zu bezweifeln. .. ist aber Wirklichkeit Wem fiele es wohl ein, einen Globus zu schelten, der Lügenhaftigkeit zu beschuldigen, weil die im kleinsten Maßstabe nachgebildete Erdkugel eine glatte Oberflache aufweist, auf der nicht einmal der höchste aller Berge als Erhebung plastisch wahrnehmbar ist? Statistiker zu sein ist ebenso undankbar wie der Journalistenberuf. Denn immer findet sich ein Kreis von Menschen, mitunter die Mehrheit, die unzufrieden ist, weil sich in dem Zahlenbild nicht das widerspiegelt, was nach der Meinung der Oeffentlichkeit sich wider- spiegeln sollte. Das Statistische Bundesamt hat sich allzu- lange auf die Unantastbarkeit seiner— an sich Wirklich unanfechtbaren, weil keine bessere bekannt ist— statistischen Methodik verlas- sen, denn nicht in nur den erwähnten Leser- briefen sondern auch in weiten Kreisen der Bevölkerung würden Zweifel in die Richtig Keit der offlziellen Statistik laut. Vom Juli zum August 1950, ja noch im Sep- tember sind die Preise für Getreideerzeug- nisse, Eier, Fleisch und Fleischwaren angestie- gen. Das Statistische Bundesamt straft scheinbar die wirkliche Entwicklung Lü⸗ gen und berechnet Indices der Lebenshaltungs- kosten, demnach eine Senkung derselben ein- getreten sein soll. Das ist die Folge der— zugegebenen ehr- lichen— Bemühungen, in einer einzigen Zahl zum Ausdruck zu bringen, wie sich die Preise für Waren und für Leistungen entwickelt haben, wobei darauf geachtet werden muß, dag alle die Lebenshaltung beeinflussenden und bestimmenden Ausgaben berücksichtigt werden.(Wohnungsmiete, Ausgaben für Be- Kkeiclung, für Hausrat, Verkehrsleistungen, Zigaretten, Kinobesuch). Es genügt hierbei nicht etwa, die Haushalte der nach hunderten zählenden Angestelten- schaft des Statistischen Bundesamtes heranzu- ziehen, sondern es müssen in verschiedenen Orten und Ländern Verbraucherhaushaltungen zur Haushaltsrechnung angehalten werden, wobel darauf zu achten ist, daß sie den ver- schiedensten Berufskategorien zu entstammen haben. Gestützt auf diese Angaben, sowie auf die Aufzeichnungen über den Kopf- Verbrauch an Gütern und Leistungen(z. B. Zigaretten, Textilien, Schuhe, Kinobesuche usw.) wird ein Mengenschema aufgestellt. Aus dem Mengen- schema ist genau ersichtlich, welche Güter und Leistungen innerhalb der Indexberechnung herangezogen worden sind und welche nicht, damit ermittelt werden kann, welcher Anteil der Gesamtausgaben auf die einzelnen Kategorien entfällt. Dieses Mengenschema ist die einzige tech- nische Möglichkeit einer statistischen Index- berechnung, und gleichzeitig deren kritischer Punkt. Festzuhalten ist jedoch stets, daß der Index lediglich ein Hilfsmittel, ein Wegweiser recht allgemeiner und verallgemeinerder Na- tur ist, der nicht Anspruch erhebt, für jeden einzelnen Fall angepaßt zu sein, Wir sehen dies bereits z. B. an dem Anteil der Mieten. Werden Mieten hoch in Anrech- nung gebracht, dann ist der Indexstand, ge- messen an der Vorkriegszeit, gering, denn die Mieten sind— weil es sich meistenteils um Altmieten handelt— am wenigstens gestiegen. Werden Genußmittel mit einem hohen Pro- zentsatz in Anschlag gebracht, dann wird sich die Steigerung am stärksten auswirken, denn infolge der hohen Besteuerung sind die mei- sten Genußmittel am erheblichsten im Preise gestiegen. Undexzahl 285 gegenüber 100 im Jahre 1938.) Wesentlich ist auch, daß das Statistische Bundesamt auf Grund der Gesamterbhebungen zu einem Durchschnittshaushalt(vierköpfige Familie mit 270 DM Monatseinkommen) ge- langte. Es gibt natürlich Millionen Haushalte, die geringere, und Millionen Haushalte, die höhere Einkünfte beziehen, die weniger kin- derreich oder noch zahlreicher sind. Ein Men- genschema und damit einen Index zu finden, der allen Belangen gerecht wird, isb praktisch unmöglich. Das Mengenschema des offiziellen Index setzt sich aus folgenden Verhältniszahlen zusaminen: Güter oder Leistungen Verfügbarer Betrag Index- der Indexfamilie stand Aug. 1950 in DM in% 1938= 100 Ernährung 110,70 4¹ 150 Bekleidung 45,90 17 182 Miete 24,30 9 103 Genußmittel 18,90 7 285 Bildung u. Unterhaltung 138.90 7 140 Helzung u. Beleuchtung 16,20 8 118 Reinigung u. Körperpflege 13.50 5 147 Hausrat 13.50 5 159 Verkehr 8.10 3. 133 Summe: 270.— 100 148 Das ist die Erklärung dafür, wieso trotz stellenweiser gestiegener Einzelpreise der Ge- samtindex keine Steigerung verzeichnet. Der Index ist die Zusammenfassung von 164 Ent- wicklungsreihen der Einzelpreise, wobei sich selbstverständlich Preissenkungen mit Preis- steigerungen gegenseitig aufheben. Als Bei- Spiel sei angeführt, daß Fleisch und Fleisch- waren mit 3,6 Prozent und Kartoffeln mit 3,2 Prozent ungefähr die Sleichen Anteile innerhalb der Haushaltsrechnung der Index- familen darstellen. Ziehen die Fleischpreise um 10 Prozent an, sinken jedoch gleichzeitig die Kartoffelpreise um 10 Prozent, so bleibt der Index fast unverändert. Die erheblichen Preissteigerungen in den Monaten quli und August wunden beispiels- weise durch Preissenkungen bei Frischobst und Frischgemüse sowie bei Kartoffeln aus- geglichen. Der Statistik entgehen diese Preis- steigerungen nicht,. wenn auch erst verspätet mitunter festgestellt werden kamn, wodurch der Ausgleich zwischen Preissteigerung und Preissenkung erzielt worden ist. Deswegen trat trotz erheblicher Veränderun- gen im Preisgefüge gegenüber den wesentlich ungüntigeren Vorjahres verhältnissen eine Bes- serung ein. Menschen die im täglichen Leben mehr mit den ungünstigen Erscheinungen in . unmittelbaren Kontakt geraten, 2. B. die Haug. frauen, in deren Budget die Getreide- h Fleischpreiserhöhungen natürlich eine grohe Rolle spielen, neigen dazu, Betrug und Verrat zu ahnen. Es bleibt die von der Oeffentlichkeit ge. stellte Frage offen, ob die Statistik überhaug noch einen Zweck hat, wenn sie nur so höchg unscharfes Bild zu entwerfen vermag. Bel der Beantwortung dieser Frage müssen ft auf das im Eingang erwähnte Beispiel mit dem Globus zurückgreifen. Genau so wie dem Autofahrer auf dem Globus nicht der Weg ge. wiesen werden kann. vom Wasserturm nach Seckenheim, genau so kann wohl auch der Fhemann auf Grund einer Bundesstatistik nich das mehr oder minder kärgliche Haushaltungs. geld seiner Gattin bemessen. Aber der Wirt. schaftler, der in großen Zügen ein Gesamtbild benötigt, und der die Relation zwischen dem statistischen Durchschnitt, dem„Tiefst“ und „Höchst“ abzuschätzen vermag, kann der Sta. tistik nicht entraten. Die landläufige Schul. ausbildung vernachlässigt die Statistik. Viel. leicht ist das ein Fehler. Denn wie wir sehen verbergen sich hinter diesen Zahlen und 2ʃf. fern Schicksale sowohl der Aermsten unter den Armen als auch der Reichsten unter den Rei. chen. Kurz, die Schicksale der ganzen Beydl. kerung. F. O. Weber Die Importbürgschaft Fin anzilerungsplan für große Vorratskäufe Finanzminister Dr. Schäffer hat einen neuen Finanzierungsplan für die geplanten Vorrats- käufe der Bundesregierung vorgelegt. Wie ver- lautbar, sieht er im einzelnen die Einlagerung von 1,4 Millionen Tonnen Weizen, Roggen und Futtergetreide im Gesamtwert von 600 Millio- nen DM vor. Desgleichen von 103 000 Tonnen Fette, Margarinerochstoffe und Milcherzeugnis- sen für insgesamt 168 Millionen DM. Dazu kommen 80 Millionen Stück Eier und 100 000 Tonnen Fleisch im Werte von 235 Millionen DM, wobei angesichts der noch immer nicht aus- reichenden Kühlräume teilweise Konserven- fleisch eingelagert werden muß. Die durch die Einlagerung entstandenen Kosten des Bundes werden auf 97 Millionen DM beziffert. Für die Getreidevorratsstelle wird der Bund 33 Mil- lionen DM bereitstellen müssen. Für die Finanzierung der Bevorratung will der Bund gegenüber den Banken eine selbst- schuldnerische Bürgschaft in Höhe von 90 Proz. des beliehenen Warenwertes übernehmen. Ueber die Billigung dieser Bürgschaft wird die Bundesregierung in Kürze eine Gesetzesvor- lage einbringen. Gewichtszölle statt Wertzölle Der Ernährungsausschuß des Bundestages fordert auf seiner Sitzung vom 25. Oktober, dag für diejenigen Produkte, die starken Preisschwankungen unterliegen, nicht der Wertzoll eingeführt wird, sondern daß der Gewichtszoll auch in Zukunft angewandt wer- den soll. Es handelt sich insbesondere um Er- zeugnisse des Obst- und Gartenbaues sowie um Blumen. Begründet wird diese Forderung damit, daß gerade bei diesen Erzeugnissen eine Gewichts-Zollberechnung technisch 80 Sut wie undurchführbar sei. Konspiration gegen Liberalisierung? Es habe den Anschein, so erklärt Fritz Berg, Vorsitzender der Bdd in einem Schrei- ben an die Bd, als ob bestimmte Kreise im Bundesgebiet die augenblicklichen Schwierig- keiten dazu benutzen wollten, um gegen die Liberalisierung Stimmung zu machen. Diesen Bestrebungen könne nicht ernstlich genug entgegengetreten werden. Im Namen der westdeutschen Industrie“ bittet Präsident Berg daher dringend,„die Liberalisierung nicht aufzugeben und alle Versuche, sie auf Grund temporärer Schwierigkeiten einzuschränken, zurückzuweisen“. Es liege in der gleichen Richtung, wenn er als Sprecher der Industrie des Bundesgebietes die verantwortlichen Stel- len der Bundesrepublik ermutige, nicht von der internationalen Zusammenarbeit abzuge- hen und vor allem die Mitgliedschaft in der „ Zahlungsunion aufrechtzuerhal- en. Die deutsche Ausfuhrindustrie ziehe aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten die allein richtige Folgerung, ihre Bemühungen um die Steigerung der Ausfuhr zu verstärken.„Es sollte Aufgabe aller zuständigen Behörden sein, sie in diesen Bemühungen durch eine positive Exportförderungspolitik zu unter- stützen.“ Eisen-, Stahl-Boom dürfte nicht abflauen Die hohen Auftragsziffern, die die Eisen- und Stahlindustrie in den letzten Monaten zu verzeichnen hatte, werden nach Ansicht gut unterrichteter Kreise der Ruhrindustrie vor- aussichtlich auch im Oktober erreicht werden. Vom 1. bis 20. Oktober buchten die Ruhrhüt- tenwerke Auftragseingänge über 975 000 t Walz werkserzeugnisse mit einem Exportanteil von rund 10 500 t sowie über rund 270 000 t Halbzeug mit einem Exportanteil von 2000 t. Demgegenüber erreichten im gleichen Zeit- raum des September die Auftragsziffern 1113 00 tb Walzwerkserzeugnisse und 256 000 t Halbzeug. Am 1. Oktober belief sich der Auf- tragsbestand bei Walzwerkserzeugnissen auf 5,46 Mill. t(Exportanteil 1,13 Mill. t) und bei Halbzeug auf 453 000 t(Exportanteil 40 000 t). Die Erzeugung der Stahl- und Walzwerke brauchte nach den Feststellungen der zustän- digen Stellen trotz der angespannten Kohle- und Gaslage bis jetzt noch nicht gedrosselt zu werden, so daß nach Ansicht von Fachkreisen die berechtigte Hoffnung besteht, daß im Oktober bei entsprechender Kohlenzuteilung die Stahlerzeugung mindestens auf dem glei- chen Stand gehalten werden kann wie im Vor- monat. Getreidegesetz wird endlich fertig Als erstes der in Ausarbeitung befindlichen Marktregelungsgesetze wird in Kürze das Ge- treidegesetz in Kraft treten. Nachdem es vom Bundestag und vom Bundesrat verabschiedet und von der alliierten Hohen Kommission ge- billigt worden ist, wurde das Gesetz in der vergangenen Woche vom Bundesernährungs- minister Prof. Niklas unterzeichnet und an das Bundeskanzleramt weitergeleitet. Es bedarf damit nur noch der formalen Unterzeichnung Aurch den Bundeskanzler und dem Bundes- präsidenten. Danach erfolgt seine Verkün- dung im Bundesgesetzblatt. Die erste Durchführungsverordnung zum Getreidegesetz über die Einfuhr und Vorrats- stelle wird bereits vorbereitet. Sorgen kühren Zentralbankrat nach Bonn Der Zentralbankrat ist für den 26. Oktober zu einer Sitzung nach Bonn einberufen wor- den. Es wird als sicher angenommen, daß die Bundesminister Prof. Erhard und Dr. Schäffer an der Sitzung teilnehmen werden. Gegen- starid der Besprechungen werden die Devisen- bilanzsituation und die Frage der Diskont- erhöhung sein. Angesichts der durch die Ungewißheit über die künftige Gestaltung des Diskontsatzes in Bank- und Geschäftskreisen hervorgerufene Unruhe kann erwartet werden, daß der Zen- tralbankrat in seiner Sitzung endgültig 2 dieser Frage Stellung nehmen wird. Entgegen den in Importkreisen gehegten Hofnungen, daß sich die zuständigen deutschen Stellen bereit erklären würden, einige wich⸗ tige Einfuhrgüter aus der Verpflichtung zur Bardepotstellung herauszunehmen, glaubt man in Bankkreisen, daß sich der Zentralbankrat bei dem Ernst der Devisenlage noch nicht zu einer Milderung der erst kürzlich erlassenen einschränkenden Bestimmungen bereit erklä- ren wird. Nuſenlandelsnachtichien: Drastische Maßnahmen weiter empfohlen Amtliche Kreise Washingtons bestätigen, daß die Bundesrepublik den ihr von der EZU für das erste Jahr ihres Bestehens zur Ver- fügung gestellten Kredit in etwa drei Mona- ten erschöpft hat. Beamte des USA- Außen- ministeriums erklären jedoch holländische Be. richte über eine angebliche Krise der EZU für übertrieben. Sie betonen, daß die Bundesregierung bis Ende 1950 genügend Zeit habe, um ihre Ver- schuldung abzudecken, Solange die Bundesre- publik nicht mehr als 120 Prozent ihres Kre- ditlimits, das sind 384 Millionen Dollar, ab- ziehe, bestehe keine Notwendigkeit, Gold oder Dollar bei der EZ U sofort einzuzahlen. Eine Gefahr sei erst dann gegeben, wenn die west- deutsche Verschuldung diese Grenze vor Ende des vierten Quartals 1950 erreichen sollte. Im USA-Außenministerium glaubt man, daß es der Bundesrepublik gelingen werde bis zum Jahresende die Inanspruchnahme ihres EZU- Kredites auf weit unter 320 Millionen Dollar herunter zudrücken, zumal wenn sie sich die Empfehlungen der USA-Regierung zu eigen machen. Diese sehen dem Vernehmen nach folgende Maßnahmen vor: Unterbindung der Spekulation mit Pfund-Sterling-Guthaben und spekulativer Käufe im allgemeinen, Ein- Ir 250. eee 8 Auf G zom 23. 600 Vert men 80 börden 1 rektor D Laufe de Einheitsp Gastarife größeren Gewerbe neuen Te der wirt und sich wicklung sorgun gs mal die Kohlenpr noch nicl In der Achtet, 0 rung ge beten W haben. Zur F. lung sagt das unte. dnergiew. enes WI Fnergiear mit Inves gehörden billige V schichten hren d üher ö; gen ersti eine Eins! zeteiligten züktreten Auf d. deutschen zm Diens denz und on Rhe. gusgebote de Gebot Der He lager n K schränkung der der übermäßigen Zielgewäh- rung an ausländische Käufer als Mittel 20 Gewinnung von Märkten sowie Verringerung der Einfuhren. Niederlassungsrecht im Auslande Wie unserem Bonner Vertreter aus zuver- lässiger Quelle mitgeteilt wird, hat Dr. von Malzahn vom Bundeswirtschaftsministerium die Anweisung gegeben, bei den Handelsver- tragsverhandlungen die Frage des Niederlas- 10 Alte Mann Beerdis e sungsrechts grundsätzlich anzuschneiden. Da die deutschen Guthaben im Ausland beschlagnahmt sind, kann jedoch nicht erwar- tet werden, daß die Mittel der Niederlassun- gen allein aus dem Vermögen der Firmen auf. zubringen sind, weshalb eine besondere Kre- dithilfe im Rahmen des verfügbaren ECA Fonds verlangt wird. * liegt bei der Bank von Eng- an Für die Erkenntnis gewisser Zusammen- hänge zwischen der Handels- und der Zah- lungsbilanz der Deutschen Bundesrepublik mit dem Sterlingraum ist es nach Ansicht der deutschen Ausfuhrwirtschaft hinderlich, dad den zuständigen Stellen des Bundesgebietes jeweils nur der einheitliche Saldo des laufen- den Sterlingkontos bei der Bank von England bekannt ist. Hierdurch sei es unmöglich, die Quellen der starken Passivierung der Zah- lungsbilanz der Bundesrepublik gegenüber dem Sterlingraum im einzelnen festzustellen. Erst eine Aufgliederung des laufenden Sam- melkontos nach Ländern würde die Möglich- keit bieten, die Zahlungsbilanzsituation dureh handelspolitische Maßnahmen zu verbessern, Was um so notwendiger sei, als der Passiv- Saldo gegenüber dem Sterlingraum das größte Gewicht für die ungünstige Stellung der Bun- desrepublik innerhalb des Zahlungssystems der EZ U habe. Wenn es bisher das Prinzip der Bank von England gewesen sei, stets nur den Saldo des Sammelkontos bekanntzugeben— 80 erklären Vertreter der Ausfuhrwirtschaft—, so müsse angesichts der Aufsehen erregenden Ver- schlechterung der deutschen Stellung inner- halb der EZ U insoweit eine Ausnahme Von dieser Praxis gemacht werden, als das für die Wiederherstellung des Gleichgewichtes der deutschen Zahlungsbilanz erforderlich sei, Das sei um so wichtiger, als die komplizierten Pro- leme des deutschen Außenhandels und Zah- lungsverkehrs eine sehr viel eingehendere Un- tersuchung der einzelnen Vorgänge und Fr. scheinungen verlange, als sie bisher von dden zuständigen deutschen Stellen durchgeführt wurde und vorgenommen werden konnte. Haftung im internationalen Güterfernverken Nach der Kraftverkehrsordnung für den Güter- ternverkehr haften die Unternehmer des deut schen Güterfernverkehrs bei Fahrten ins Ausland ihren Auftraggebern gegenüber bis zu einem Be, trage von 80 DM je Eilo, sofern Güterschäden eintreten. Bei Transporten von ausländischen Unternehmern nach Deutschland ist die 17 jedoch noch ungeklärt. Nun wird namentlich be den zukünftigen bilateralen Abkommen en sichtlich eine Klärung erfolgen. Nach dem Stan der Genfer Verhandlungen soll für den inter- nationalen Straßenverkehr eine Haftung von einem Dollar pro Kilo vorgesehen sein. Frankfurter Effektenbörse 2 5. O Kk to ber Da man eine mögliche Diskontsatz. Ernöhusg durch den Zentralbankrat nicht mehr für 6. Wahrscheinlich hält, und einer derartigen Mas, nahme vor allem das Ueberraschungsmoment ge“ nommen ist, trat an der Frankfurter 21 0 1 börse eine gewisse Beruhigung und Erholung, 115 Bei ruhigem Geschäftsgang tendierte das 1 bild Überwiegend leicht nach oben. MAN 11 gen um 2½%. Metall gesellschaft,. Salecle ttt 1 VDM und Zellstoff Waldhof waren 17 38335 Stahlverein waren 4% gebessert. Eine 1 15 bewegung verzeichneten Anschaffenburger 105 stofk, die nach zweitägiger Notizunterpres 6% fester den Besitzer wechselten. Renten we ruhig und gehalten, Heimgek eres lie 1 izt es ui nis, kür herzliche schönen zpenden Dank HH für dle Herrn 2 Lanz A0 Kranken Herrn W Verkaufs Ludwig für die Herrn I krztliche zuletzt d stern F. Pflege. Ahmn.-Ne Adlerstre Töc kihrende ner Meta hungen, te wort ode b Ae a 5 e W 8 e e a 3 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT 3 Nr. 20 — g 8 Energie-Aufsicht eee 3 rote Häute wurden dagegen Häutepreise um 13 Prozent erhht) die deut- Rackaug 186 Uhr. Der Preis fur den Hin- und 2 e Hau statt VWirtschaftslenkung 1 assist. Im allgemeinen wurde das schen Häutfepreise sich weiterhin um 20 bis Rücknius ermäßigt sich vom 1. November an bel Nebeii und Lohn 2 er ung] auf der Jahrestagung„Gaswirtschaft“, die 1. 8 Häute-Auktion 25 Prozent unter dem Weltmarktpreis halten. Rückflug innerhalb acht Tagen von 230 auf 192 Pkg. 5 gro 8 5 1575 1 5 3 mic erreicht. eachtlich war nach einer Mit- Angeboten wurden 21 500 Stück Großviehfelle j 1 77 1 be om 23. pie 25. Oktober unter Teilnahme von teilung der Auktlonsleltung, daß trotz der nach Ausland braucht Bleistifte Lohnvereinbarung in der Münlenindustrie errat Vertretern der Gasversorgungsunt S, trotz d. ach 20 400 Kalbs- und Fresserfelle, 8200 Schafsfelle 900 8 er Sungsunterneh- wie vor steigenden Prei r 5 Die Bleistiftindustrie der Bundesrepublik ver- pür die Mannheim-Heidelb mu n nen sowie staatlicher und kommunaler Be-. 1 5 igenden Preistendenzen auf dem und 950 Rofhäute. Sämtliche Lose wurden zeichnet eine weiterhin ansteigende Produktion. 18t Nun in e Lo 8 eit ge. zörden in Bad Ems stattfindet, erklärte Pi- eltmarkt(Uruguay hat erst am Montag die verkauft. Die Mehrproduktion geht in den Export, der mit stande ee ee Banact berragt der 8 3 nen tektor Dr. n Düsseldorf), die im ee e e Vö»o—nꝗG bereits fast wie- lohn 1,47 Dül und die neee höchz e deer Rationalisierungszeit teilweise z ene ee at. Der Verein der für Naa 1 . 52 preisen e e K URZENACHRI CHT EN 5 i 5——. 478 155 0 0 11 5 5 1 b e,, en wir Gastarife müßten wieder den Arbeitsgebieten 5 rmen angehören, die ausnahmlos in Bay- Metallindustrie verhandelt weiter Ut 42 2 Bedarfs im Haushalt e und Gegen die Zensur von Auslandspost tigen. Bel beschränkten Ausschreibungen und 455 ane sine net gen dein m Wervang ger Wie wir aus gut informierten Kreisen erfah- dem] dewerde angepaßt werden. Dabei sollen die, Nachdem der Deutsche Industrie- und Han- freihändigen Vergebungen sollen regelmägig die 35, ren, finden am 28. Oktober in Stuttgart nochmals eg nen Tarife die technischen Aufgaben von delstag schon mehrfach erfolglos an den Bundes- Firmen aus den Notstandsgebieten für Angebot- Geldwechsel in Hotels, die der Bd. Verhandlungen uber den Lohntarifvertrag in der ge. neuen* nls postminister wegen der Zensur von Auslandspost abgabe mit aufgefordert werden. Nur dann ehm si Württembergisch-badisch Metall 1 a nach der wirtschaftlichen Seite her untermauern durch britische Kontrollbehörden nerangetreten wenn das Angebot der Firma aus dem Notstands- 23 55. Auch. besteh 10 Hottn 1 ch der] und sichern. Die voraussichtliche Preisent- ist, hat er sich nunmehr auch an das Bundes- sebiet wesentlich teurer ist als das anderer Bie- Um ausländischen Gästen die Möglichkeit zu Einigung erzielt e eee, K nicht wicklung liege jedoch für die einzelnen Ver- Wirtschaftsministerium mit dem Hinweis ge- ter, soll es unberücksichtigt bleiben dürfen. Pie Seben, auch nach Schalterschluß der Banken und 5 Hung. gorgungsgebiete durchaus unterschiedlich. zu- Wandt, daß abgesehen von der wirtschaftlichen Länder sollen vor allem darauf achten, daß auch 8 ihre Zanlungsmittei Sesen Dl Wirt nal die vergangenen und die bevorstehenden Seite diese Maßnahme ja ein Verstoß gegen den die Gemeinden diese Richtlinien befolgen. ee 3 0% Kohlenpreisänderungen in den. Artikel 10 des Grundgesetzes darstelle, der das 7 ͤ ͥ Vergnügungen suspendiert t zum Ausdruck gekommen gelen en Postgeheimnis garantiere. Darüber hinaus sei in Gegen hölzerne“ Zwangswirtschaft Aae ee ee ee 5 dem in der anschließenden Debatte wurde 17 5 letzten New Vorker Beschlüssen die Be- Für eine Beseltigung der noch bestehenden 3 Elf Ales in n e amerikanische Planwirtschaft r din, nelle, dab wrde Frsuene mir aer Ba 55 8 des Grundgesetzes zugesichert worden. zür 2e ifgesensortimete bentenesten Veliecg waer w n ict Fen- Baden, Bünierbens, Saden⸗ 5 8 e in USA, ung gebrochener Gaspreise zu ausgezeich- Vollversammlung des DIHxr verschoben 14, ulatsensortiments neste nenden Verbots Weller, Hinterzarten, Titisse, Feldberg, Triberg disteen weten ſder Rünunszeincſustrte an Ron 9 geen wirtschaftlichen Ergebnissen geführt 7 ĩ vv. setzte sich der deutsche und Konstanz. stoffen und Halbzeug sicherstellen soll, berei- sehen Haben... 15 5 elxsrandelstages, die, die Industrie, und Kan- kes wird darauf hingewiesen, das diese Be- Woher hatten sie das Geld tot. wie verteutet, gegenwärtig ein Verwen- id Zit. Zur Frage der energierechtlichen Entwick- 555 zum 7. November nach Koln ein- schränkungen des freien Holzmarktes Überfiüssig Der Debetsaldo der Sowjetzone von rund ae ee. eins Fnschrüntun der en ter den ling sagte Generaldirektor Burgbacher(Köln), hoben N auf den 18. November ver- sind, da die Rundholzversorgung der deutschen 13 Mill. Verrechnungseinhelten im Interzonen- Wendung von Aluminium für die Herstellung n Rel. 45 unter dem Nationalsozialismus erlassene. Wirtschart gesichert ist. Die künstliche Fixierung Verrechnunssverkehr sei darauf zurückzuführen, Von Fahrrädern, Sportgeräten und Spielzeugen Bepdl. dnergiewirtschaftsgesetz sei überholt. Statt Salsonabschlag für Butter soll fallen der Holapreise verhindere die günstigste Folz. behauptet die sowietisch lizenzlerte Berliner Zei- vor. Der Bedarf der bewaffneten Streitkräfte Weber ines Wirtschaftslenkungsgesetzes solie ein per Selsonabschlag vom Butterpreis soll nach Nach ffalgeualligt und Alsace reisdndun guns znreues, Nenutsen tende, dab Besteller in der an Aluminum wird, wenn das Luttwattenpro- er pnergieaufsichtsgesetz geschaffen werden, das Mitteflung des Ernährungsausschusses des Bun- n und Absatzlaße. Die Forst- Sonetzone peträchtuche Anzamlungen an west- gramm voll ausgebaut ist, auf 30% der ge- mit Investitionen und Preiskontrolle durch die destages fallen, womit der gesetzliche Fettpreis 175 W t Wolle 1 an einer Chance teilhaben, deutsche Lieferanten geleistet hätten, Die Vor- samten amerikanischen Aluminiumproduktion 3 zehörden eine unverändert zuverlässige und von 5,20 P Je Kilo ab Molkerei anstatt au e eine zeitweilige günstige Konjunktur bietet finanzierung zu Gunsten westdeutscher Firmen chätzt. 5 über dllige Versorgung breitester 5 blicklich 4,80 DPM wieder hergestellt würde Sen- 5.. von 85 be- 255 3 belaufe sich auf rund 30 Mill, VE. 8 ee en e 26s n dl sorg. 0 7 1— 5 aden Industrie genutzt werde, während Absatz- r rufen. 5 5 125 Ver- weichepahnobligationen sollen eingeklagt ee zuerst auf die Forstwirtschaft Schweden-Handel Kupfer und Aluminium für bestimmte zivile n atsaufsicht im Gegensatz zu werden abgewälzt würden. 5 Produktionszweige soll der Leiter d tlona- r Zen- hren 5 Ge ö weige soll der er der nations 90 küher öffentlich und beschlußfähig sein. Ge- D¹ chut⸗ P. 1 8 Ilia: itig ten erstinstanzliche Entscheidungen solle es heiten— F ee eee e eee 2 1 1 1 135. Nane eee,. 8 ane Einspruchsmöslichkeit geben, bei der alle der Reichsbahnobligationäre für notwendig, nach- Zur Vereinfachung der Ausfuhrerklarungen 5 N nruhr a 1 2 1 deteilisten in öffentlicher Verhandlung aktiv dem die Bemühungen, die Bundesbahn zur An- hat das Bundes wirtschaftsministerlum neue Vor- Die deutsche Bundesrepublik war im 5 N 85 e e 8 kütreten können. e zund Bedienung der Reichsbahnanlei- drucke herausgegeben. Danach sind die Unter- August der beste schwedische Kunde. Die tätt P andere rgnügungs 10 5 115 25 e ergebnislos geblieben sind. schriften des Exporteurs und der Außenhandels- schwedische Ausfuhr nach dem Bundesgebiet e 0 Zur Häute-Aktion e andgesellschaft des deutscnen Wert- bank nur noch auf dem statistischen Anmelde- erreichte einen Wert von 77 Mill. skr gegen- 2. Einführung einer Dringlichkeitsstufe für t man 5 55 Sitzes mbkl. Düsseldork, wird die Inter- schein und der ersten Ausfertigung notwendig. über 32,5 Mill. skr im gleichen Monat des Vor- die Herstellung von Oelfässern, Blechkanistern bankrat 1 1er essen der Reichsbahnobligationäre im Auftrage Die anderen vier Ausfertigungen brauchen künf-. 5 5 85 1 1 icht u auf der 19. Häute-Auktion der südwest- der Schutzvereinigungen vertreten, tig durch Exporteur und Bank nur mit Stempel jahres. Nach der soeben veröffentlichten und Blechdosen zur Nahrungsmittelkonservie- 1 8 8 5. schwedischen Außenhandelsstatistik bezog das rung. A8senen deutschen Auktionszentrale in Mainz wurde und Datum versehen werden. 1 l ö 5 5 3 Länder sollen Notstandsgeblete berücksichtigen Bundesgebiet in den ersten acht Monaten des 3. Bereitstellung von Stahl zum Bau von erklä- am Dienstag bei preislich uneinheitlicher Ten- 8 7 1 8 9 5 5 Den Länderregierungen wurde v Köln—Berlin an einem Tag tour- retour laufenden Jahres Waren im Werte von 448,3 63 000 Eisenbahngüterwagen im ersten Halb- denz und schleppender Nachfrage das Gefelle 85 en om Bundesrat 5 ö N bas P essen id Hanparg nahegelegt, bel Vergebung ihrer Aufträge für vom 22. Oktober an wird es möglich sein, an Mill. skr aus Schweden. Da die deutschen jahr 1951. bien Be e e 1 ae und sonstige Leistungen die Not- einem Tage von Köln nach Berlin und zurück zu Gegenlieferungen nur 352,8 Mill. skr ausmach- 4. Sicherstellung der Versorgung von Stahl- a 5 C 5 1 5 1 Wafer stedt-sekrelttet. Wil- fliegen, Wobei genügend Zeit für einen Aufent- ten, war der Handelsverkehr für die Bundes- händlern mit Stahlprodukten zum Weiter- a 0. 6 8 aven und Bayerischer Wald zu berücksich- half in Berlin bleibt. 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S Pprecha bend D Kunskl K Iminal- Farbfilm 4 1412 185 Büroräumen, per 1. 1. 1951, von jeden Dienstagabend im Rest.„Der Mann vom Eiffelturm 18.18 e a are bei den urth, bedeutendem Werk der Kälte- D„Zum Zwischenakt, B 2, 12 und E Telefon 8 18 96 mit Charles Laughton 18.20 ester, Industrie gesucht. Eutl. 3— in Neckarau, am 27, 10., bekannt als Glöckner von Notre Dame 20.35 1 unter bes. Bedingungen aue abends 20 Uhr, im Rest.„Zum onners 1 5 e fentlichen Sparkassen mung——. e u5„»f LichrsplkEtE„ zslhr erster Menn 1 eiter DanADEPTAT T. 82. 5 Telefon 8 20 56 mit Vivien Leigh und Robert Taylor MORGEN Donnerstag, 26. Oktober 1950/ In Vorkville, dem deutsch- amerikani- schen Wohnviertel von New Vork, wird ebenso schlecht deutsch wie englisch ge- prochen. In einem Wurstgeschäft dieser Gegend liegt ein Schild aus, das dieses zweisprachige Kauderwelsch köstlich illu- Striert:„Heimgemachte Sülze, like mother made“ steht da. Und ein anderes besagt: „Bauernspeck, extra gemacht, um nach drüben zu schicken.“ Reisebüros preisen den Rheingau als„Lockendes Ziel“ an und offerleren die D-Mark zu niedrigsten Kur- Sen. Die garantiert echten Münchener Lo- denfreymäntel, die sich wie eine franzö- sische Karikatur kleinstädtisch-deutscher Konfektion ausnehmen, werden für sieben undvierzig Dollar und fünfzig Cent plus Umsatzsteuer angeboten. Auch ein Café Hindenburg gibt es wie- der— das Firmenschild, das bis vor kurzem noch entfernt gewesen war, besteht aus, bunt bemaltem Papier; in Anbetracht der ungewissen Lage scheut man offensichtlich größere Ausgaben für solides Material. Im Kaffeehaus wird Streuselkuchen en masse verkauft und verzehrt, im Musikladen lie- gen deutsche Grammophonplatten aus. In holder Eintracht sind hier die Noten der „Volks-, Kommers- und Vaterlandslieder“ neben einem Heft ausgestellt, das den Titel „Songs of the United Nations“ trägt. Ein paar Schritte weiter verraucht ge- rade das Blitzlicht eines Pressefotografen. Mit leicht gebeugten Knien preßt er die nach oben gedrehte Kamera ans Auge. Denn auf den Stufen des Tvorkville-Casino steht das Objekt fürs Objektiv: im Trench- dat den braunen Hut in der Hand, die röt- chen Haare scharf zurückgebürstet, mit weitabstehenden Ohren und nach oben ver- ogenen Mundwinkeln grinst Theo Lingen Freundlich auf eine Schar von Menschen und den Fotografen herab. Aeltliche Vork- viller Hausfrauen, das Einkaufsnetz am Arm, nähern sich ihm, drücken ihm die md und blicken verzückt auf den Unver- Triumph für Crethe Weiser „Die erste Frau“ in Hamburg Von unserer beliebten Grethe Weiser und Mmrer immer sublimierter werdenden Dar- stellungskunst wurde die in den Kammer- spielen uraufgeführte Komödie„Die erste Frau“ von Adolf Schütz, Autor von drama- schen Arbeiten, Filmdrehbüchern, Novel- len und Essays, zu einem schönen und run- den Erfolg geführt, dem schon heute Se- jenvorstellungen unschwer vorausgesagt werden dürfen. Die harmlose Fabel der Komödie han- delt von einem verhinderten Dichter, der geschäftstüchtiger Filmautor wurde, von seinen beiden geschiedenen Frauen und verliebten jungen Menschenkindern. Mit freundlichem Verständnis für allzu Mensch- liches und ironischen Glossen auf allzu Fil- misches und Amerikanisches hat Adolf Schütz aus alten und neuen Einfällen und Spässen ein schmackhaft gewürztes Lust- spiel-Ragout zubereitet. Der Clou der Aufführung ist Grethe Weiser. Längst wuchs sie über Ulk, Ka- parett und Operette hinaus und wurde eine mserer bedeutendsten Charakterspielerin- en, die vielen anderen eines voraus hat: den echten Humor, der aus dem Herzen kommt. Mit einem einzigen Seufzer, Augen- aufschlag oder Gluckser vermag sie Bei- Fallsstürme zu entfesseln. Und wenn sie telefoniert(und sie hat in dem Stück viel zu telefonieren), glaubt man wirklich, den Partner am anderen Ende der Strippe mit- hören. 8 Was sie einmal in der eleganten Rolle er Catherine Delorme sagt, das gilt für sie selbst:„Auf der Bühne kommt alles dar- auf an, ein Mensch zu sein.“ Die Weiser ist es, auch wenn sie pointiert, glossiert und parodiert, und selbst in den ernst gemein- ten Szenen sitzt in ihren Augen der Schelm, über das Leben lächeln kann.— Neben ihr gefielen: Will Meyen und Her- mm Lenschau. Der Beifall der Premierenbesucher, unter ihnen viele Prominente aus dem m- und Theaterleben, sorgte für zahllose orhänge. Mit Recht wurde Grethe Weiser besonders stürmisch und herzlich. i A. K. 1 4. Fortsetzung Kringelein überlas die Briefe, deren Wortlaut er in zwei verwachten Nächten usammengestellt hatte— er War nicht ganz zufrieden; es schien ihm in dem Brief den Notar etwas Wesentliches ungesagt, ber er fand nicht heraus, woran das lag. ingelein, obwohl unbeholfener und be- eidener Natur, war nicht eben dumm, besaß Idealismus und Bildungsstreber!. 8 er sich selber scherzhaft als Moribun- dus bezeichnete, bezog sich beispielsweise einen Ausdruck, der ihm in einem Buch uf der Leihbibliothek begegnet war. das unter ziemlichen Mühen gelesen und in chwierigen Gesprächen mit dem Notar urchgekaut hatte. Kringelein hatte von eburt an das normale Leben des Klein- ürgers geführt, das etwas verdrossene, Hschwunglose und verzettelte Leben des einen Beamten in der kleinen Stadt. Er atte krün und ohne starken Antrieb ge- ratet, ein Fräulein Anna Sauerkatz. d ochter des Kolonialwarenladens Sauer- tz, eine Person, die ihn von der Ver- obung bis zur Hochzeit sehr hübsch vor- m, aber kurz nach der Heirat häßlich de, unfreundlich, geizig und voll klein- - wichtiger Schwierigkeiten. Kringelein ezog ein fixes Gehalt, das von fünf zu Jahren ein wenig aufgebessert wurde, d da seine Gesundheit nicht die beste , verhielt ihn Ehefrau und Familie vom en Tag an zu gepreßter Sparsamkeit, icksicht auf ein nebelhaftes„Versorgt- Menschen im Hotel 5 Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. gessenen.„Freut mich sehr“, erwidert Lin- gen warmherzig. Mit der„Liberté“ einem der größten Dampfer der französischen Schiffahrtslinie (die frühere„Europa“ des Norddeutschen Lloyd), hatte er den Aermelkanal und den Atlantischen Ozean überquert. Vor South- ampton sei die Fahrt besonders lautlos ge- worden, erzählt Theo Lingen. Dies sei sei- ner Frau aufgefallen; er habe sie aber mit der Versicherung beruhigt, daß die Schiffs- motoren nachts bestimmt besonders abge- dämpft seien, um die Passagiere ungestört schlafen zu lassen. Frau Lingen ließ sich aber so leicht nicht überzeugen, und erst kurz vor der Einfahrt in New Lork habe ein anderer Passagier die Streitfrage gelöst: Die„Liberté“ war lautlos und fest vor Southampton auf eine Sandbank aufgefah- ren und hatte dort wie der Vogel Strauß, den Kopf im Sand, die Nacht verbracht. Kaum saß Theo Lingen im New Lorker Autobus, um sich die Stadt anzusehen, da begrüßte ihn schon eine unbekannte Dame auf Deutsch, die ihm vor vier Wochen erst im Berliner Renaissancetheater im„Theo- phanes“ zugejubelt hatte. Und als Lingen die Fifth Avenue herunterbummelte, stürzte aus einem Herrengeschäft der feingekleidete Besitzer auf ihn zu, der ihn sofort erkannt hatte. Lingen hatte früher seine Krawatten bei ihm, der Firma Nica-Rattner, ehemals Tauentzienstraße, heute Fifth Avenue, ge- Kauft. Sülze like mother made, Cafè Hindenburg und Theo Lingen Ein amerikanisches Gastspiel, das im Lorkville-Casino begann Felix Gerstman, der frühere Agent von Richard Tauber und heute Manager der „Players From Abroad“, hat in den letzten zwei Jahren der deutschsprachigen Bevöl- kerung Amerikas bereits ein Wiedersehen mit Paul Hörbiger und Hans Moser ver- schafft. Jetzt„managt“ er Theo Lingen. Die „Galapremiere“ fand in dem etwas bierig- muffigen„Lorkville-Casino“ statt, das an einen Kegelsaal erinnert. Mit steif-zappeligen Armbewegungen, seiner spitz-hannoveranischen Stimme, ein ewig verlegener Depp— so hält Lingen eine kleine Begrüßungsansprache. Europa habe so lange Kultur exportiert, daß sie nun selbst Mangelware geworden sei in der Hei- mat, sagt er. Es folgen einige Sketchs mit Herbert Zernik, munter vorgetragen, aber feinere Nasen wittern einen leichten Mot- tenpulvergeruch. Etwas neueren Datums ist der Sprechgesang vom inneren Don Juan, „Warum heiße ich gerade Emil“. Den Ab- schluß der Einzelnummern bildet das Chan- son vom„Theodor im Fußballtor“. Und we- nige Minuten später erscheint in der Deut- schen Wochenschau der Bundespräsident Theodor—„der Held, der hält“, heißt es in dem Lingenschlager, auf den Heuß ver- schiedentlich angespielt hatte— in einer Ansprache— an die Ruhrarbeiter, die von kommunistischen Jugendlichen humor- und erfolglos gestört wurde.. Den dankbar aufgenommenen Höhepunkt des Abends bildete der Hans-Moser-Theo- Zuhörer. wichtigen Einsatz zu geben. hörst, sind sie schon zu stark. zwei Grade ab. Zehn goldene Regeln/ von Richard Strauß Einem jungen Kapellmeister ins Stammbuch geschrieben Bedenke, daß du nicht zu deinem Vergnügen musisierst, sondern zur Freude deiner Du sollst beim Dirigieren nicht schwitzen, nur das Publikum soll warm werden, Dirigiere„Salome“ und„Elektrab, als seien sie von Mendelssohn: Elfenmusik. Schau niemals aufmunternd das Blech an, außer mit einem kurzen Blick, um einen Dagegen lasse niemals Hörner und Holablaser aus dem Auge: wenn du sie überhaupt Wenn du glaubst, das Blech blase nicht stark genug, so dampfe es nochmals un 9 koth; 80 vom Die bankkon: gesellsch- in Mann! heim. Pos Ludwigs! für un“ uimmt d Es genügt nicht, daß du jedes Wort des Sängers, das du auswendig weißt, selber nörest, das Publixum muß mühelos folgen können. Versteht es keinen Teæt, so schläft es.— Begleite den Sänger stets so, daß er ohne Anstrengung singen kann., Jahre Wenn du glaubst, das äußerste Prestissimo erreicht zu haben. so nimm das Tempo noch einmal so schnell.(Heute— 1948— möchte ich dahin abändern: so nimm das Tempo halb so schnell.— An die Mosart- Dirigenten) Wenn du dies alles freundlich bedenkst, wirst du bei deiner schönen Begabung und deinem großen Können stets das ungetrübte Entzücken deiner Hörer sein. 6 Zur Neueinstudierung des ‚Rosenkavaliers“ von Richard Strauß durch 7. das Mannheimer Nationaltheater am Sonntag, dem 29. Oktober, dem im Atlantis-Verlag, Zürich, erschienenen Buch„Richard Strauß— Betrach- tungen und Erinnerungen“ entnommen. 5 Pa tional Lingen-Fiim„Um eine Nasenlänge“ v 3 ingen-Film„Um eine Nasenlänge“. 9 7 deutscl fast einem Vierteljahrhundert schon war Kulturnachrichten ten eu der Held des gleichnamigen Stummfilms, 155 Arthur Koestler, heute einer der schau Regler dem Lingen ebenfalls mitwirkte, die damals sten geistigen Gegner des Bolschewismus l neuen vielbesungene Nase von Siegfried Arno. Heute spielt Arno eine kleine Rolle auf einer amerikanischen Provinzbübne. Ad. Darius Milhauds„Christoph Kolumbus“ in Köln Anläßlich des 7. Jahres kongre In diesen Tagen feiert die Welt den 500. Geburtstag des Christoph Kolumbus, dieses legendären Glücksritters, der Gold suchte und die Neue Welt fand. Sonderbar, daß die abenteuerliche Erscheinung des genue- sischen Weltfahrers die Künstler und Poeten so selten zur Gestaltung anregt. Paul Clau- del, Katholik, Weltmann und Dichter, hat 1929 eine dramatische Chronik vom Leben und Sterben des Kolumbus geschrieben, die Darius Milhaud, das vielseitige Talent aus der bekannten Gruppe der„Six“ vertonte und mit seinen Opern„Simon Bolivar“ und „Maximilian“ in einer„Amerikanischen Trilogie“ zusammenfaßte., Das Werk er- regte 1930 bei der Uraufführung unter Erich Kleiber in Berlin Aufsehen, aber auch An- stoß, weil es jahrhundertealte Traditionen der europäischen Opernbühne mißachtete. „Kolumbus“ ist ein früher, beispielhaf- ter Fall des epischen Musiktheaters, das sich im Schaffen von Strawinsky, Honegger, Orff und anderen immer eindeutiger als die beherrschende Form der zeitgenössischen Oper ausxkristallisiert. In siebenundzwanzig Bildern wird der kometenhafte Aufstieg des Kolumbus dargestellt— aufgeblättert wie das Buch auf dem Pult des Sprechers, des- sen Vorlesung die Ereignisse auf der Bühne illustrieren sollen. Das erste Bild zeigt den altgewordenen Kolumbus, wie er sich arm, 8 SSS müde und von allen Freunden verlassen in der Herberge von Valladolid zum Sterben niederlegt. In der Gestalt des„Kolumbus II“ trätt sein zweites Ich leibhaft neben ihn und gesellt sich zum Chor, der auf einem vorge- zogenen Podest, einer Brücke zwischen Bühne und Publikum sozusagen, handelnd, erlàu- ternd, mitfühlend, in Bejahung und Wider- spruch, an der dramatischen Aktion teil- nimmt. Im bunten Wechsel der Bilder und Gestalten lebt Kolumbus alles noch einmal durch: das unstillbare Fernweh über den Büchern von Marco Polo, erste Pläne und erstes Scheitern, das Drängen der Gläubiger, den großen Plan, königliche Huld. Ausfahrt, Meuterei und glückliche Landung, Ruhm— und dann Ungnade, Gewissensqualen und das Ende im Elend.„Im Paradies der Idee“ findet Kolumbus aus dem Glauben an Chri- stus seine Erlösung. Es kam Claudel weniger darauf an, die äußeren Realitäten zu zeigen, als die innere Wirklichkeit zu deuten,„Seelenlandschaf- ten“ zu schildern,„was in den Köpfen und Herzen vorgeht“. Er bediente sich dazu des modernen Kunstmittels der Filmprojektion, die hier eine poetische Sendung hat. An der schwierigen Darstellung dieser doppelbödi- gen Dramatik bewährte sich die vorbildliche Zusammenarbeit von Erich Bormann und Richard Kraus bei der Neuinszenierung, Hans Fitz:„Ein lieber alter Herr“ Lustspiel- Uraufführung in München Nicht nur dem leidgeprüften Untermie- ter wurde das Herz warm, angesichts dieses lieben. alten Herrn, der da auf der Bühne Zimmervermieter spielt. Schon am frühen Morgen geht er, der Professor, milchfla- schen- bewaffnet aus dem Haus und abends, wenn seine beiden jungen Damen heim- kommen, finden sie einen freundlich ge- deckten Tisch vor und zur zeitgemäß spar- samen Mahlzeit wird ihnen sogar bisweilen ein Wurstende spendiert. Das kann ja nicht gut gehen, murmelt der besagte leidge- prüfte Zuschauer— und schon ist es auch passiert: eine eifersüchtige Nachbarin hat geklatscht— Gerüchte von dem Professor und seinem Harem gehen in der Kleinstadt um— ein Mißverständnis ergibt das andere und ein energischer junger Mann glaubt im Kommißton den alten Herrn zur Re- chenschaft ziehen zu müssen, da er selbst an einer der jungen Damen nicht ganz un- interessiert ist. Und so bleibt schließlich nichts anderes übrig, als daß Hans Fitz in der Rolle des lieben alten Herrn mit aller Behutsamheit das Kartenhaus der Kon- klikte abträgt, das er sich als Autor aufge- sein“ späterhin. Ein Klavier, das er sich zeitlebens heftig wünschte, blieb ihm bei- spielsweise versagt; auch den kleinen Tek- kel namens Zipfel mußte er verkaufen, als die Hundesteuer hinaufgesetzt wurde. Am Hals hatte er immer eine wunde Stelle, weil seine dünne. blutarme Haut die auf- Serauhten Ränder der alten, abgetragenen Hemdkragen nicht vertrug. Zuweilen schien diesem Kringelein etwas mit seinem Leben nicht ganz richtig zu sein, aber er fand nicht, was es war. Manchmal, im Gesang- verein, wenn sein hoher tremolierender und zarter Tenor über die andern Stimmen hHinaufstieg, kam ein schwebendes und ge- nußvolles Gefühl über ihn, so, als fliege er sich selber davon. Manchmal ging er abends die Chaussee hinaus gegen Mik- kenau zu, bog von der Straße ab, überklet- terte den feuchten Straßengraben und Wanderte den Rain zwischen zwei Feldern Hinein. Es sauste still zwischen den Hal- men, und wenn die Kehren seine Hand streiften, freute er sich auf unerklärliche Weise. Auch während der Narkose im Krankenhaus war etwas Merkwürdiges und Gutes mit ihm los gewesen, er hatte nur vergessen was. Es waren nur winzige Dinge, in denen der Buchhalter Otto Krin- gelein sich vom Durchschnitt unterschied. Aber diese winzigen Dinge Gusammen mit den berauschenden Todesgiften seines Kör- pers vielleicht) hatten den Moribundus hierher geführt, in das teuerste Hotel Ber- Iins und vor diese Briefbogen, die einen 1 1 5 bürdet hat. Und so kommt alles wieder da- Hin, wo es hingehört: Jugend zu Jugend, und das Alter bleibt ein unabhängiger Sou- verän im Reich des Verstehens und der Liebenswürdigkeit. Mit dieser Uraufführung eröffnete Hans Fitz, der oft gespielte Autor(viele seiner Stücke wurden in den Münchener Kammer- spielen uraufgeführt) zugleich auch sein eigenes Theater, die„Fitz- Bühne“. Und hier, wie im Stück. ist er der liebe, alte Herr, der sich mit Jugend umgibt— jun- gen, noch unbekannten Schauspielern. denen, man ihre Unsicherheit nicht beson- ders übelnimmt, da sie ja das Glück haben, insgesamt schon in einer Atmosphäre zu stehen. Denn Fitz, als Autor wie als Schau- spieler, weiß, was sein Publikum von ihm will und. ohne sich zu verkaufen, gewinnt er aus dem Alltäglichen das Nachdenkliche. Der Humor versteht sich von selbst! Daß er, der Vielerfahrene, dieses anspruchslose und doch nicht oberflächliche Stück(ein Stück zum Hausgebrauch) wieder ausdrück- lich ein„Bürgerliches Lustspiel“ nennt, gibt zu denken. Axel v. Hahn. unerhörten und nur kläglich motivierten Entschluß enthielten. Als Kringelein sich etwas taumelig er- hob und mit seinen drei Briefkuverts den Weg durch das Lesęzimmer nahm, traf er auf Herrn Doktor Otternschlag, der ihm die zerschossene Seite seines Gesichtes fra- gend zuwandte und Kringelein dadurch heftig erschreckte. „Nun? Untergebracht?“ fragte Ottern- schlag träge, er war jetzt im Smoking und schaute seine lackierten Schuhspitzen an. „Ja, jawohl. Prima“, antwortete Kringe- lein befangen. Danke. Ich muß dem Herrn vielmals danken. Der Herr waren so be- sonders gütig zu mir—“ „Gütig? Ich? Gar nicht. Ach so, wegen des Zimmers? Nee. Sehense. ich wollte schon längst hier ausziehen. bin nur zu faul. Ist ja ein miserables Kaff. das Hotel hier. Hättense mein Zimmer genommen, säßze ich jetzt im FD-Zug nach Mailand oder so— wäre nett gewesen. Na, ist gleich. Im März ist auf der ganzen Welt scheußliches Wetter. Ganz egal, wo man sich da aufhält. Kann ebensogut hier bleiben.“ „Der Herr reist wohl viel?“ fragte Krin- gelein schüchtern; er war geneigt, jeden Insassen dieses Hotels für einen Geldmag- naten oder Adeligen zu halten.„Gestatten: Kringelein— fügte er bescheiden hinzu, mit einer Verbeugung von Fredersdorfer Eleganz.„Der Herr kennen die große Welt a l ö Otternschlag verzog das„Souvenir aus Flandern“.„Es geht“, sagte er.„Das Uebliche kenne ich. so die Allerweltsroute. Indien und dann drüben einiges.“ Er lächelte schwach über den ungeheuren Hunger, der in Kringeleins blauschielen- den Kneiferaugen aufstand.„Ich beabsich- tige auch zu reisen“, sagte EKringelein. der Internationalen Gesellschaft für neue Kirchenmusik die die Kölner Oper anläßlich der Tagung der Internationalen Gesellschaft für Neue Kirchenmusik als erste westdeutsche Bühne Mach Berlin) brachte. Mit vielfältigen Mit- teln— Spruchbändern eindringlichen Pro- jektionen, kolorierendem Licht und grazilem Silhouettenspiel verstand Bormann, unterstützt durch den geistvollen Bühnen- bildner Walter Gondolf die von vieldeutigen Symbolen verdunkelten, manchmal allego- risch starren Visionen im Sinne des epischen Theaters aufzuhellen Mit intuitiver Sicher- heit erfaßte er Claudels„sichtbare Idee“ noch im Burlesken und Hintergründigen und wußte auch die für Claudel bezeichnende Ueberblendung von Vergangenheit und Zu- kunft im Gegenwärtigen zu meistern. Richard Kraus am Pult bändigte den brodelnden Fluß Milhaudscher Polytonalität und bewältigte mit dem mächtigen Klang- apparat, 61 Solisten, dem hingebend musi- zierenden Orchester und einem von Hans Keller glänzend vorbereiteten Chor die außerordentlichen Schwierigkeiten der durch kontrastreiche Formen fesselnden Partitur. Gern stellt man nach diesem großen, mit starkem Beifall belohnten Abend fest, daß die Kölner Oper, vielleicht als einzige Mu- sikbühne heute in Westdeutschland, ziel- strebig die Wege zu einer neuen Form der Oper erkundet. Wieder wurde das Außer- ordentliche auf der unzulänglichen Aula- Bühne Ereignis. Wolfram Gerbracht * Im Rahmen dieses siebenten Jahreskon- gresses der Internationalen Gesellschaft für neue Kirchenmusik, den Kardinal Frings mit einem Festakt eröffnet hatte, wurden zahlreiche liturgische Chor-, Orgel- und Orchesterwerke uraufgeführt. Mit beson- derem Beifall wurden dabei die deutsche Erstaufführung der„Trois Petites Litur- gies“ von Olivier Messiaen durch das Gür- zenich-Orchester unter Leitung von Prof. Günther Wand, die Uraufführung der „Choras Symphonie“ von Hans Vogt und das zum erstenmal von einem großen Or- chester gespielte Osterkonzert von Winfried Zillig aufgenommen. Dem Kongreß wohnte eine Reihe namhafter Komponisten des In- und Auslandes bei, unter ihnen Louis Vierne, Frankreich, Kaspar Roeseling mit seiner Uraufführung„Musik für Orgel“, Louis Poebosch und Alfons Diepenbrock, Holland, Ferdinand Kaufmann, dessen Chorwerk„Komm' Feiliger Geist“ urauf- geführt wurde, Bernhard Hoeltscher mit der Uraufführung seiner„Deutschen Cho- ralmesse“ und Rudolf Petzold mit der Ur- aufführung des Chorwerkes„Angnus dei“. zur Zeit in Paris. Er möchte gern in d USA zurückkehren, aber er darf nicht, D Kurz amerikanische Konsul verweigert Koesſif vertrete das Visum, weil er vor einem Jahrzehnt en halbstün mal Mitglied der kommunistischen Partei waf der bes phen de deutsche stab abg Prof. Werner Egk, der Direktor der Ben liner Hochschule für Musik, der Generaldire tor der GEMA, Erich Schulze, und d Rechtsanwälte Dr. Philipp Möhring wf nen. V Hans Aldenhoff sind auf dem Kone trags:„I der„Conféderation internationale des socleigl en der d' auteurs et compositeurs“(Internationale Ven besonder einigung der Autoren- und Komponisten- ven de Bild bände) in Madrid als erstè deutsche Vertretef od 1 nach dem Kriege in Aemter der Conféderatll gewählt worden. ieder b. ztimmen nationen von ihn Der Sowjetzonen-, Nationalpreisträger“ Erd Weinert hat einen von dem dänischen Dichten Martin Andersen Nexoe einmalig ausgesetzten Literaturpreis in Höhe von 20 000 DM erha ten. Andersen Nexoe hatte das Honorar d seine im Ost-Berliner Dietz-Verlag erschie nenen Werke in Höhe von 20 000 DM für den jenigen deutschen Dichter bestimmt, dessen Werk zur Aufrüttelung des demokratische 1 des deutschen Volkes“ beigetrage abe. Auf Fra; Minister, deutsche erteidis gen abhe 5 u Von Paul Fechters Roman„Alle Macht den xonle Frauen“, der vor acht Wochen bei C. Bertesſ, 5 mann in Gütersloh erschienen ist, werden i Großbritannien, Holland, Dänemark un Schweden Uebersetzungen vorbereitet. D ersten Zehntausend Exemplare waren berel nach fünf Wochen vergriffen. 2. Eit der mul 3. U Claire Waldof, die Berliner Komikerin un Kabarettistin, feierte am Dienstag in de Münchner„Künstlerklause bei Kroll“ ihr vie zigjähriges Bühnenjubiläum und ihren sten Geburtstag. In einer improvisierten Gig tulations-Cour feierten sie unter anderen ter Klaulehn, Axel von Ampesser, Adolf G0 drell, Fritz Benscher und Theo Riegler. H muth Krüger dokumentierte der Jubilarin, d sie verbindend zwischen Nord und Süd wirt Sie hätte alle Aussicht, in Bayern zur„Fri dens-Nobel-Preis'sin“ ernannt zu Werden. uungserk. Die Klavierklassen Karl Rinns veranstalte 1 ten mit einem eigenen Vortragsabend if Fleven Mannheimer Goethe-Saal eine Gedenkfeie 1 seiner für Robert schumann(anläßlich seines Grof b Geburtstages am 8. Juni 1950). Das Spiel sg der Sche wohl der vorgeschrittenen als auch der Au gewin kangsklassen ließ erkennen, wie Karl Rinn el cen br gewissenhafter Lehrer bemüht ist, die Schi g f ler mit der Fülle der Probleme vertraut machen, die ihrer bei Schumann harren. B,, saubere Wiedergabe bei sehr geschicktem dalgebrauch und das Spiel aus dem Geda nis sind notwendige Voraussetzungen dan Darüber hinaus ließ sich schon bei d jugendlichen Schülern neben prözisem Rhytt mus auch eine gewisse Vertrautheit mit de ich dichterischen Inhalt feststellen, wenn Reiterlied zum Beispiel fast gespensterbif vorüberhuschte. Ein schöner Erfolg für af, Rinn und seine Lehrmethode! Dr. Cum 5 nentarisc Im Atelier Rudi Baerwinds im Mannhe mer Schloß findet am Samstag, 286 Oktobe?f 15.30 Uhr, eine Rezitationsstunde statt, in de Gerd Fatscher Lyrik und Prosa von Hong Hermanni und Arno Reinfrank vorlies Gleichzeitig wird eine kleine Ausstellung vo Gemälden und graphischen Arbeiten von Hans Graeder eröffnet. * Amster n Hollan. wenne. „Unser Generaldirektor Preysing zum Bei- spiel reist jedes Jahr. Erst vor kurzem war er in Sankt Moritz. Vorige Ostern war er mit seiner ganzen Familie in Capri. So etwas denke ich mir wundervoll—“ g „Haben Sie Familie?“ fragte Doktor Otternschlag und legte seine Zeitung bei- seite. Kringelein überlegte fünf Sekunden, bevor er antwortete: 5 „Nein.“ g „Nein“. wiederholte Otternschlag, und in seinem Mund nahm das Wort etwas Un- widerrufliches an. „Ich möchte zuerst nach Paris sagte Kringelein,„Paris soll sehr sein?“ Doktor Otternschlag, der eben noch einen Schimmer von Wärme und Interesse gezeigt hatte, schien am Einschlafen 2 sein. Er hatte mehrmals solche Zustände des Erschlaffens, denen er nur auf ver- heimlichte und bösartige Weise Abhilfe schaffen konnte.„Nach Paris müssen Sie reisen“, schön im Mai“, murmelt er. Kringelein sagte schnell:„So viel Zeit habe ich nicht Plötzlich lieg Doktor Otternschlag ihn stehen.„Ich gehe mal auf mein Zimmer muß mich mal hinlegen“, sagte er, zu sich viel mehr als zu Kringelein, der mit sei- nen drei Briefen in der Hand im Lese- zimmer zurückblieb. Die Zeitung, in der Otternschlag geblättert hatte, flel zu Bo- den, sie war vollgezeichnet mit kleinen Männchen. Ueber jedes Männchen war ein dickes Kreuz gemalt. Kringelein, leise ver- schattet, verließ auf dem Teppich gleitend das Lesezimmer und strebte mit befan- gener Miene dem Speisesaal zu. aus dem leise, aber deutlich eine ziehende und klopfende Musik durch alle Wände des Sroßen Hotels herüberklang. 5* mit dem Der Vorhang fel, er berührte 2 1 75 ſestern ne ber dumpfen Aufschlag schweren Eisens de 1 Bühnenboden. Die Grusinskaja, die ebe ſabteilung noch blumenleicht zwischen den Mädchelfder Wirts hingewirbelt war. kroch keuchend hints] Brüssel die erste Kulisse. Sie hielt sich ganz sin hseph P los mit ihrer zitternden Hand an dei Genf nac Muskelarm eines Bühnenarbeiters fest unf en aus L zog den Atem aus sich heraus. wie ell wer bel Verwundete. Schweiß rann die gekerbte l, Furchen unter ihren Augen entlang. Do all 1 Applaus war schwach wie ferner Kegel zt. und kam dann mit einem Schlag sehr na! drtelvors als ein Zeichen, daß der Vorhang sich Wie kittsgesue der hob. Ein angestrengter Mann in di beiter im Kulisse gegenüber drehte ihn in Bonn Kurbelschwüngen hoch. Die Grusinskeh n Donr setzte ihr Lächeln auf wie eine Papplar dischen und tanzte an die Rampe zur Verbeugung deou. An Gaigern, der sich maßlos gelange e hatte, schlug aus purer Liebenswürdigte Fertrisch Om. dreimal schwach die Hände gegeneinande] desg 5 5 255 na und schob sich aus seiner Parkett Rei. b. zu einem der verstopften Ausgätige. In dt vorderen Reihen und auf der Galen schrien und Klatschen ein paar Unen wegte; weiter rückwärts drängte und sche alles garderobenwärts. Für die Grusinsse auf der Bühne sah es aus wie eine Fluch eine kleine Panik, dieses Fortströmen de weißen Hemdbrüste, der schwarzen fer 1 renrücken, der Brokatmäntel alle einer Richtung. Sie lächelte warf del n. Kopf auf dem stengelschmalen Hals 00 rück, hüpfte nach rechts, nach links, Wal ihre Arme grüßend gegen das abmarse! bereite Publikum. Der Vorhang kam bes] nt unter, schlug auf. Das Ballett stand noch in starren Posen da, es hatte Diszpls „Vorhang! Vorhang auf!“ schrie hysters der Ballettmeister Pimenoff, der die folgzeremonien zu regem hatte. Es langsam, der Mann an der Kurbel al tete verzweifelt. 6 kegierun ber Ostble in einern donenre gie duhenmin