Nr. 20 Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, B. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Groß druckerei. Redaktion: politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch M. Eberhardt; Weinheim: C. Serr; schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- kloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- beim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- ummt der Verlag keinerlei Gewähr * 7 Mennheimer ORO E Unabhängige Zeifung Badens und der Pfalz Gesehäftsstellen: Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3, 20 zuz. 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Dies geschah im Rahmen einer Vierpunkteentschließung, die der Kanzler 2 Katzen“ im Anschluß an die Regierungserklärung anläßlich der außenpolitischen Debatte des dpa- Foto zundestages bekanntgab. In der Entschließung wird gesagt:„Die 5 plan einen wertvollen Beitrag zur Integration Europas, die eines der vornehmsten 7 ins ziele ihrer Politik ist. Sie ist der Meinung, daß die gegenwärtige internationale Span- nung einer schnelleren Beilegung bedarf, als dies auf dem Wege des Pleven-Planes list möglich ist. Die Bundesregierung vertritt die Auffassung, 8 Verhandlungen mit der Sowjetunion mög lich sind, wenn man gegen die sowjetische Szene Bedrohung eine mindestens ebenso starke 5 Teng Bundesrepublik wird bereit sein, einen ang gemessenen Beitrag zum Aufbau dieser 4 Front zu leisten und zwar um ihren Fortbestand, die Freiheit ihrer Bewohner und die Lament Weitergeltung der westlichen Kulturideale zu sichern.“ r prachtyal Als Voraussetzung für die Leistung eines nicht einmal 8 r hatte geckutschen Beitrages wird die völlige Gleich- Selbständigkeit gewahrt worden. oWsky berlberechtigung Deutschlands mit den übrigen Stellen vaelnehmenden Mächten gefordert. Eine itesse, ueitere Vorbedingung ist nach der Regie- e Weile b. gserklärung eine„Stärke dieser Ab- m und Sahehrkront. die genügt. um jede russische en Opealindesression unmöglich zu machen.“ Die vom onaltheataſfenzler verlesene Entschließung war der lüttelpunkt der mit großer Spannung er- arteten Debatte um die deutsche Sicher- elfekhilzit und die deutsche Außenpolitik. Sie be- erlich, enn pünktlich am Mittwochnachmittag um stuck d Ur. Man sah fast das ganze Kabinett Berlioz nd die Staatssekretäre auf den Regierungs- uvertüre ihnken. Die Länder hatten Minister zur Be- 8 mittlen bachtung entsandt. karbensciſ per Bundeskanzler ging bei der Regie- Aette diesngserklärung von drei entscheidenden Er- Sen Aisnissen aus: der New Lorker Außen- auch ayinister-Konferenz dem pleven- Plan und nehr dunem Vorschlag der Sowjetregierung zur inneren Ghinberufung einer Viererkonferenz über utschland. Fr verwies darauf, daß Sowjet- gugland seit 1940 ein ungsheures Gebiet ch unter worten hahe, zunachst gie Halti aten Staaten dann aufeinander folgend banjen, Bulgarien, Jugoslavien, Polen. mänjen Ungarn und die Tschechoslowa- in Ostasien Mandschuko und Nordkorea. rt, Wo es Moskau nötig erschien. sei * 8 en Lake Success.(UP) Die Vereinigten Staa- alen korderten den Sicherheitsrat am Mitt- oeh auk, die kommunistische Regierung Fbinas zum Abzug ibrer Truppen aus Korea And zur Einstellung jeglicher Hilfe für die 5 ordkoreaner zu veranlassen. Gleichzeitig 4 der Sicherheitsrat die Garantie ausspre- sind immfzen, daß die Streitkräfte der Vereinten e Schlachtehtionen die Grenzen der Nachbarstaaten n gewinnehoreas respektieren werden. 44 entsta Der sowjetische Delegierte Jakob Ma- r Deutsch ik hatte zu Beginn der Sitzung, die von ö(öbesondehen Vereinigten Staaten zur Debatte über lierung) e* Mac Arthur-Bericht beantragt d dadi de, gegen die Behandlung dieses Be- 1 ſchts Einspruch erhoben, da die Sowjet- rzüglich Aion General Douglas MacArthur nicht als Kottenkaußefenlshaber der UNO- Streitkräfte aner- t, Johaunzenne und seine Berichte als einseitig an- tartwig ußebe Der Rat ging über den Einspruch 1 in Hleiceflalics hinweg und beschloß, den Bericht uf die Tagesordnung zu setzen. N Der amerikanische Delegierte Warren Us tin sagte, der Regierung in Peking sei Senug versichert worden, daß weder die Wen 2 7 is atio 1 e Aires. Eine deutsch- argentinische n Schwaz elskammer wurde in Buenos Aires auf n Seh mer Sitzung von etwa 60 deutschen und n das Setsentinischen Firmen urdl Persönlichkeiten ſsründet. Wirtschaftskreise hatten die Grün- Ans der Handelskammer, die von dem nord- telr-westkälischen Minister Spiecker bei sei- mn Aufenthalt in Buenos Aires angeregt wor- ö. War, als dringende Notwendigkeit bezeich- durchseti durchseti 1 baue kel Manns Ei 3 7 8 11 h da, anna. Einer polizeilichen Mitteilung is N l entnehmen, daß Vincente Lombando Tole- end der Präsident des kommunistisch be- voll Intel eden Weltgewerkschaftsbundes, und rektor af pücattin in Havanna verhaftet wurden. en neben üsseldorf. Dr. Hans Böckler, der erste 8 d 1 dende des Deutschen Gewerkschaftsbun- als da d hat sich zur Teilnahme an einer Sitzung äktsm b Erekutivausschusses des internationalen ton des undes kreier Gewerkschaften nach Brüssel ppte ab. 1 8 pkte es u donn. Bundesminister Hellwege hat den 1 Ministerium beschäftigten ehemali- ier Sgationsrat Dr. Emi! Ehrich auf dessen gage 1 5 uchen aus dem Bundesdienst entlassen. en stall zen der spp und den Gewerkschaften war 5 1 2. worden, daß er als es forciel bewirkt 9 9 eiter der NSDAP in Italien 5 e run. Auf der konstituierenden Sitzung Minute 5 Volkskammer der Sowijetzonen- an ik, die ihre Legitimation aus der Schein- in paar sere Oktober herleitet, wurde der bis- 550 Ministerpräsident Otto Grotewohl vom ung 59 5 seiner Partei wieder mit der Bil- Baden ntesierung beauftragt. kom, dlliiert n-Baden. Die im August von der non iht en klohen Kommission für einen Mo- een Nüabagevotene kommunistische Zeitung für 1 natii zieen„Unser Tag“ ist jetzt wieder er- 5 vp /dpa die Map hervor, daß in der Sowjetzone erhebliche sowjetische Truppenmassen konzentriert sind, die völlig mit Munition, Treibstoff und feldmarschmäßiger Verpflegung ausgerüstet sind, um notwendigenfalls in kürzester Frist marschieren zu können. In der So- Wjetzone habe man seit 1950 mit der Auf- stellung einer aus Deutschen bestehenden Armee begonnen. Sie soll bis 1952 rund 300 000 Mann stark sein. Den Truppen die- ser Polizeiarmee werde von Propaganda- offizieren als Ziel die Befreiung der Bun- desrepublik Deutschland und die Vereini- gung mit der Ostzone vor Augen gestellt. Außerdem werde gegen den Bestand der Bundesrepublik eine zielbewußte Wühlar- beit durch die KPD und die SED betrieben. Aus dieser Sachlage rekrutiere die deut- sche Stellungnahme zu der Note Sowietruß- lands. Es gebe in der Sowjetzone keine auf Srung kreier Wahlen zusammengekom- mene Vertretung. Darum sei es ausge- schlossen, daß die Bundesrepublik in irgend- Welche Verhandlungen über die Bildung eines gemeinsamen Organes treten könne, ehe das wiederholt gestellte Verlangen auf USA fordern Nückzug Chinas aus Korea Sicherheitsrat beschäftigt sich mit MacaArthurs Bericht Vereinten Nationen noch die Vereinigten Staaten böse Absichten gegen sie im Schilde tragen. Da die chinesischen Befürchtungen dadurch nicht beschwichtigt worden seien, müsse jetzt der Sicherheitsrat eingreifen.— Sir Gladwyn Jeb b ergriff für Großbritan- nien das Wort und schlug vor, einen Ver- treter der Peking-Regierung zur Debatte des Rats über den Macarthur-Bericht hinzuzu- ziehen. Das gleiche Verlangen war vom sowjetischen Delegierten Malik ausgespro- chen worden. Die Debatte wurde am Abend fortgesetzt und dauerte bei Redaktionsschluß noch an. freie Wahlen nicht erfüllt sei. Der Kanz- ler gab der Hoffnung Ausdruck, daß eine alliierte Stellungnahme zu der sowjetischen Note nicht erfolgen werde, ohne daß die deutsche Meinung gehört und geachtet wird, „denn es handelt sich dabei um unser Schicksal, um das Geschick des deutschen Volkes. Die Entwicklung ist seit 1945, ins- besondere aber seit der Schaffung der Bun- desrepublik Deutschland, so weit fortge- schritten, daß die Stimme der Bundesrepu- blik gehört werden muß. Zu dem Pleven-Plan teilte der Bundes- kanzler mit, daß der französische Minister- präsident ihm durch Francois-Poncet über- mitteln lieg, jede Diskriminierung Deutsch- lands sei ausgeschlossen und Deutschland werde allen Partnern gegenüber völlig gleichberechtigt sein. Unter diesen Voraus- setzungen sei die Bundesrepublik zu einer Mitarbeit bereit. Allerdings bedürfe die Ver- wirklichung des Planes Zeit. Die Fortdauer der jetzigen Spannung sei aber nicht wei- ter tragbar; darum schlug Dr. Adenauer vor, unabhängig von der Beratung des Pleven-Planes den Versuch fortzusetzen, die Periode internationaler Spannungen auf dem schnellsten Wege zu überwinden. Donnerstag, 9. November 1950 Bereitschaft für Verteidigungsbeitrag Voraussetzung aber ist Gleichberechligung der Bundesrepublik/ Die außenpolitische Debalie im Bundestag Zu dem westdeutschen Verteidigungs- beitrag betonte der Bundeskanzler, dieser sei bisher weder verlangt noch an- geboten worden.„Wenn wir uns auch nicht anbieten“, so sagte er wörtlich,„so dürfen wir es auch nicht zulassen, daß durch Reden un verantwortlicher Stellen die Stellung einer Frage an uns verhindert wird.“„Mit totali- tären Staaten“, so fuhr er fort,„können internationale Verhandlungen nur geführt werden, wenn der Gesprächspartner noch stärker ist. Die westlichen Mächte seien un- ter Führung der Vereinigten Staaten in der Lage, rechtzeitig eine Abwehrfront zu er- richten, die die einzige Möglichkeit sei, den Krieg zu verhüten. Für jeden Menschen in Deutschland aber mit gesundem Empfinden müsse es zwingendes Gebot sein, Heimat und Freiheit zu verteidigen. Die sozialdemo- kratische Forderung auf Neuwahlen oder Verfassungs änderung lehnte der Bundeskanzler mit dem Hinweis auf das Grundgesetz ab. Der Bundestag habe kein Recht auf Selbstauflösung, außerdem sehe der Artikel 24 vor, daß der Bund sich zur Wahrung des Friedens einem System kollek- tiver Sicherheit einordnen könne. Die Meinung der Opposition Als erster Diskussionsredner ergriff Dr. Schumacher das Wort. Auch er stellte die Forderung nach Gleichberechtigung in den Vordergrund. Er sprach sich nicht grundsätzlich gegen einen deutschen Bei- trag aus, verlangte aber, daß dieser unter Bedingungen erfolge, die den Alliierten die gleichen Opfer und Verpflichtungen auf- erlege. Die Gemeinsamkeit müsse so weit gehen, daß notfalls ein russischer Angriff mit einem Gegenstoß über deutsches Gebiet hinaus beantwortet werde damit Deutsch- land nicht Schlachtfeld werde. Bevor nicht ausreichend alliierte Truppen vorhanden seien, um dies zu gewährleisten, sei es ge- fährlich, mit dem Feuer zu spielen. Bislang, so meinte der Oppositionsführer, habe man den Eindruck, daß alle Maßnahmen, die mit der Bundesrepublik und ihrer Sicher- heit zusammenhängen, von den Alliierten noch unter dem Gesichtspunkt der totalen Kapitulation betrachtet würden. Hierauf deute jedenfalls das Glacisden- ken hin. Europa dürfe nicht als das Vor- keld Amerikas, Deutschland nicht als das Vorfeld Europas gewertet werden. Dr. Schumacher erhob dann wiederum die For- derung nach Neuwahlen. Es handle sich nicht um ein verfassungsrechtliches, sondern um ein politisches Anliegen. Ein deutscher Verteidigungsbeitrag verändere das Wesen der Bundesrepublik entscheidend. Das Grundgesetz kenne keine Wehrverfas- sung. Dr. Kanzler beabsichtige, Schumacher unterstellte, daß der durch Mehrheits- beschluß eine Entscheidung herbeizuführen, gleichgültig, ob dabei die Verfassung Scha- den nehme oder nicht. Er warf der Regie- rung vor, daß sie durch die Vierpunkte- Entschließung schon wieder eine Vorlei- stung auf sich genommen habe, obwohl der Bundeskanzler erklärt habe, Deutschland müsse erst eine Aufforderung der Alliierten abwarten. Bei den Gesprächen mit dem Bundeskanzler am Dienstag habe dieser ihn nicht über die Eatschliebung unterrichtet. Es handle sieh nach seiner Auffassung wie⸗ der um einen groben Vertrauensbruch und (Fortsetzung auf Seite 2) Direkte deuisch- alliierte Verteidigungsgespräche? Frankfurt.(Je-Eig. Ber) Mit der Auf- nahme direkter deutsch- alliierter Bespre- chungen über einen militärischen Beitrag der Bundesrepublik bei der Verteidigung Westeuropas ist nach Ansicht unterrichte- ter amerikanischer Kreise in nächster Zeit zu rechnen. Diese Entwicklung werde da- durch gefördert, daß in den letzten Tagen eine wesentliche Annäherung der amerika- nischen und französischen Auffassungen zu erkennen gewesen sei. Wie weiter erklärt wird. kann eine Einladung zu direkten Ver- handlungen an die Bundesregierung jedoch erst im Anschluß an die nächste Konferenz der Verteidigungsminister der Atlantik- paktstaaten Ende dieses Monats ergehen. Kongreßwahlen: Demokraten kamen noch einmal davon Knappe Mehrheit der Regierungspartei im Senat/ Beträchtliche Gewinne der Republikaner in beiden Häusern New Vork.(dpa-REUTER) Nur um Haaresbreite ist es der demokratischen Regie- rungspartei der Vereinigten Staaten bei den Wahlen am Dienstag gelungen, vor der überraschend starken republikanischen Opposition die Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses zu behalten. Fest steht, daß die Demokraten künftig mit weit größeren Schwierigkeiten zu rechnen haben werden, um ihren innen- und außenpolitischen Kurs fortzuführen und neue Programme durchzusetzen. Die geringstmögliche Mehrheit haben die Demokraten im Senat erzielt, wo 36 Sitze neu gewählt wurden. Von den 96 Senats- sitzen nehmen die Demokraten nach dem Ergebnis der Dienstagwahl 49 und die Re- publikaner 47 ein. Fünf Senatssitze haben die Demokraten damit an die Republikaner verloren. Bei den 435 Sitzen des Repräsentanten- hauses liegen die Republikaner zwar weiter hinter den Demokraten zurück als im Se- nat, haben aber auch hier ihre Position merklich verbessern können. Nach dem letzten Stand wurden 224 Demokraten und 179 Republikaner ins neue Haus gewählt. Viele der noch ausstehenden Sitze dürf- ten jedoch den Republikanern zufallen. Im letzten Repräsentantenhaus betrug das Verhältnis 259 Demokraten gegenüber 169 Republikaner. Einen Sitz hatte die ameri- kanische Labourparty, der jedoch diesmal den Demokraten zufiel, sechs Sitze waren unbesetzt. Ins Gewicht fällt, daß die Republikaner bei ihren neuge wonnenen Sitzen im Senat starke Lücken in die Führer schaft der demokratischen Se- natoren gerissen haben. Sie entthronten einige der bedeutendsten; auch im Ausland bekannten demokratischen Senatoren die wichtige Posten in den Kongreßausschüssen hatten und somit die Durchführung vom Kongreß beschlossener Maßnahmen oder die Vorbereitung von Gesetzesmagnahmen stark beeinflußten. In IIIinois verlor der demo- kratische Fraktionsführer im Senat, Scott Lucas, seinen Sitz an den Republikaner Everett Dirksen. In Maryland wurde Senator Millard Ty dings von dem Re- publikaner John Marshall Butler ge- schlagen. In Pennsylvania gab der demo- kratische Senator Francis Myers seinen Sitz an den Republikaner James Duff ab. In Utah besiegte der Republikaner Wallace Bennett den demckratischen Senator Elbert Thomas. Die Niederlagen von Lucas, Tydings und Thomas werden als schwerer Schlag für die demokratische Regierung empfun- den. Lucas war als Frakitonsführer der Demokraten im Senat in erster Linie dafür verantwortlich, der Regierungspolitik den nötigen Rückhalt zu sichern. Senator Ty- dings spielte als Vorsitzender des Militär- ausschusses des Senats eine bedeutende Rolle in allen Fragen der Rüstung und der Streitkräfte. Im Hauptquartier der Republikaner in Washington herrscht Begeisterung über die Erfolge der Partei, während von demokra- tischer Seite trotz der jetzt gesicherten Mehrheit in beiden Häusern des Kongress- ses bisher kaum irgendwelche Aeußerungen vorliegen. Der republikanische Landesvor- sitzende Guy Gabriels on erklärte:„Das Interessanteste an der Wahl ist, daß das Volk das Vertrauen in die Regierung ver- loren hat. Die Leute sind des Hin und Hers müde und wünschen eine Aenderung.“ Der auch in Deutschland bekapnte Senator Owen Brewster der die republikanische Wahl- kampagne leitete, sagte:„Wir haben zwar keinen quantitativen, aber doch einen dua- litativen Sieg errungen“. Andere führende Republikaner bezeich- neten die Wahlergebnisse als ein MiB trauensvotum für Außenmini- ster Acheson und sagten dessen baldi- gen Rücktritt voraus. Der republikanische Kandidat für die Präsidentschaftswahl 1948. Harold Stassen, erklärte, es sei bei der Wahl vor allem um die Fernostpolitik der Regierung gegangen. Ich möchte annehmen, daß Acheson angesichts des Wahlausgangs zurücktreten wird.“ Er fügte hinzu, Präsident Trumans Pazifik-Konfe- renz mit General MacArthur sei eine„Es- kapade“ gewesen,„die wie ein Bumerang gegen die Regierung zurückschlug“. Brew- ster und Stassen forderten eine Ueberprü- fung der Regierungspolitik gegenüber dem kommunistischen China und dem Fernen Osten. Brewster wies darauf hin, die ame- rikanischen Wähler hätten sich darüber ent- rüstet, daß die Truman-Regierung die Rat- schläge General Mac Arthurs nicht angenom- men habe. Nur der Rücktritt Außenmini- sters Achesons könne die Lage klären. Eine ihrer schwersten Wahlniederlagen mußten die Demokraten bei der Senatswahl im Staat Ohio einstecken, wo sie mit Unter- stützung der Gewerkschaften versuchten, in Senator Taft einen der führenden Köpfe der republikanischen Partei und Mitschöpfer des Taft-Hartley-Gesetzes auszuschalten. Taft errang einen haushohen Sieg über sei- nen demokratischen Gegner Joseph Fer- guson, der nach Bekanntwerden des Er- gebnisses erklärte:„Dies war die größte Ueberraschung meines Lebens.“ Der Sieg Tafts, eines der Hauptkritiker der demo- kratischen Außenpolitik, fällt um so mehr ins Gewicht. als er sich auch in den Indu- striebezirken Ohios durchsetzen konnte, in denen die hinter Ferguson stehenden Ge- Werkschaften mit einer starken Anhänger- schaft gerechnet hatten. Der demokratische Kandidat Walter Lynch hat die Wiederwahl des bisherigen republikanischen Gouverneurs des Staats New Vork, Thomas Dewey, zugegeben. Zum neuen Bürgermeister der Stadt New Lork wurde der unabhängige Kandidat Vincent Impelliteri gewählt. Seine beiden Gegenkandidaten Ferdinand Pecora und Eduard Corsi haben ihre Niederlage anerkannt. Alle drei Bürgermeister-Kan- didaten sind italienischer Abstammung. Fängt Paris den Ball aus Moskau auf? Von unserem Pariser Korrespondenten A. Lang Paris. Nach seiner Rückkehr aus Rom hat der französische Außenminister eine Fülle von Problemen vorgefunden, deren Lösung wohl die schwierigste Aufgabe stellt, die der Minister in seiner Amtszeit je zu erfüllen hatte. Da es sich durchweg um Fragen von brennender Aktualität handelt, die überdies noch miteinander in Wechsel- wirkung stehen, muß ihre Bearbeitung gleichzeitig erfolgen. An erster Stelle steht die Beantwortung der Sowietnote über eine Viermächtekonferenz. Diese Antwort soll spätestens am Wochen- ende von Washington, London und Paris gemeinsam erteilt werden. Paris steht auf dem Standpunkt, daß eine grundsätzlich positiv gehaltene Antwort in jedem Falle darauf bestehen müsse, eine eventuelle Kon- ferenz diplomatisch so sorgfältig vorzuberei- ten, daß reale Erfolgschancen gegeben er- scheinen. Nach Ende des Pariser Minister- rates am Mittwoch wurde der Presse eine entsprechend lautende Mitteilung gegeben, die als„vorsichtig zuversicht- lich“ bezeichnet werden kann. Vielleicht wurde auch bei Gelegenheit der 33-Jahrfeier am Dienstagabend, zu der Ministerpräsident Pleven und der Generalsekretär des fran- zösischen Außen ministeriums Pa vod i ein- geladen waren, persönliche Kontakte auf- genommen. Die Vordringlichkeit der Verhandlungen mit Rußland erlaubt es Außenminister Schu- mann unter Umständen, den Rückzug der Pariser Regierung in der Frage der deut- schen Teilnahme an der Verteidigung ohne Ueberstürzung vorzubereiten. Man kann sich in Paris nicht gut vor- stellen, daß man Verhandlungen mit Rußland vorbereitet und durch gleich- zeitige Entschließungen über die Auf- rüstung Westdeutschlands das Ergebnis dieser Verhandlungen von vornherein annulliert. Immerhin wird in politischen Kreisen dar- auf hingewiesen, daß Washington diese französische Ansicht nicht zu teilen scheint, sondern in seinen militärischen Vorberei- tungen weitergeht. Das beweist unter an- derem das Abkommen zwischen Washington und Paris über die Ueberlassung von fran- 268ischen Freihäfen und einer durch Frank- reich nach Deutschland führenden Nach- schublinie, die ganz offensichtlich für den Fall vorgesehen ist, daß Hamburg und Bre- men als Nachschubhäfen ausfallen könnten. (2000 amerikanische Militär- und Transport- techniker sind aus Deutschland nach Bor- deaux unterwegs.) 5 Die dritte große Frage, an deren Lösung Schuman zu arbeiten hat, und die ebenfalls stark von etwaigen direkten Besprechungen mit Moskau beeinflußt werden kann, ist die indo chinesische. Paris befürchtet in Indochina eine Entwicklung, die der korea- nischen Entwicklung parallel laufen könnte. Von der bisherigen Waffen- und Ausbil- dungshilfe der Chinesen an die Truppen Ho Chi Minhs ist nur ein Schritt zum direkten Einschalten chinesischer Truppen. Paris wird alles tun, um die Verknüpfung des indochinesischen Problems mit dem korea- nischen und dem südostasiatischen Problem überhaupt zu erreichen, da es allein nicht mehr lange gegen den Roten Block Wider- stand leisten kann. Schließlich ist Schuman darum bemüht, die Verhandlungen um die Montan Union so schnell und so positiv wie mög- lich zu Ende zu bringen. Die am Mittwoch vom französischen Delegationschef Monnet an die anderen Delegationen überreichte Denkschrift über die bisherigen Verhand- lungsergebnisse stellt fest, daß einer der schwierigsten Punkte, die Preisfrage, noch keine Lösung erfahren habe. Fonlschtilte der UNO.-Iruppen in Korea Tokio.(dpa) Die UNO- Truppen haben am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch an der ganzen Front in Nordkorea begrenzte Fortschritte erzielt. Wie ein militärischer Sprecher in Tokio bekanntgab. hat sich die Frontlage„gebessert und stabilisiert“. Die britischen, amerikanischen und südkoreani- schen Verbände haben nach einer 36stündi- gen Kampfpause fast in allen Abschnitten die Gefechtsberührung mit den kommunisti- schen Truppen wiederhergestellt. Die UNO- Streitkräfte sind durch die frisch eingetrof- kene dritte amerikanische Infanteriedivision verstärkt worden. Inzwischen hat der nordkoreanische Win ter mit schweren Schneefällen eingesetzt. die chinesischen und nordkoreanischen Streitkräfte setzen ihren Aufmarsch im Mit- telabschnitt der Front im Raum der Stau- Werke von Tschosin fort. Die UNO hat der Volksrepublik China am Dienstag die Zusicherung gegeben, daß die chinesische Landesgrenze am Jalu-Fluß von den in Korea kämpfenden UNO-Trup- pen respektiert werden wird. Der Korea- Unterausschuß der UNO beschloß einstim- mig, die in Korea weilenden Mitglieder der UNO-Krorea- Kommission anzuweisen, alle notwendigen Maßnahmen zu treffen, damit die koreanisch-mandschurische Grenze nicht verletzt wird. MORGEN Dormerstag, 9. November 1950/ N Kommeniar Donnerstag, 9. November 1950 Klarheit Das sachliche Ergebnis der seit langem erwarteten auhenpolitischen Debatte im Bundestag liegt neben der Herausarbeitung der Auffassungen der Regierung und der Opposition in der Tatsache, daß ein Ge- spräch über die Wiederbewaffnungsfrage im Parlament überhaupt ausgelöst worden ist. Nach den nebulösen Vermutungen und Spe- Kulationen, nach den Dementis und Gegen- erklärungen scheint nunmehr immerhin eines gewiß: die Bundesregierung hat bisher einen deutschen Verteidigungsbeitrag weder Verlangt noch angeboten. Daß sie in ihrer Erklärung vor dem Bundestag von der Ver- teidigung im Notfall gesprochen, und daß sie die Bereitschaft angedeutet hat, einen mili- tärischen Beitrag zu leisten, wenn die Bun- desrepublik an einem gemeinsamen Vertei- digungssystem des Westens aufgefordert Würde— das war und ist vorläufig nur Debattenstoff. Allerdings kann sich aus diesen Andeu- tungen über Nacht ein Faktum ergeben, nämlich die formelle Aufforderung der West- Alliierten, an ihrer Verteidigung teilzuneh- men. Doch sieht es nach der New Vorker Konferenz im Augenblick nicht danach aus, als würden die Westmächte diesen Schritt voreilig tun. So bleibt für uns zunächst die Beschränkung auf den innerpoliti- schen Wert der Bundestags- debatte. Hier ergibt sich die Feststel- Jung, daß die Sozialdemokratie ihr„Nein“ in Aller Oeffentlichkeit noch einmal wiederholt hat. Schumacher hat die von ihm vor dem Beitritt der Bundesrepublik zum Europarat mehrfach erhobene Forderung nach der deutschen Gleichberechtigung erneut propa- Siert. Er hat außerordentlich starken Bei- Fall erhalten, als er sagte:„Der Geist der bedingungslosen Kapitulation ist nicht der Geist, aus dem politische, moralische und militärische Werte geschaffen werden kön- er So wie der Führer der Opposition damals den Gang nach Straßburg als Trumpfkarte bezeichnet hatte, die man nicht überstürzt aus der Hand geben sollte, so hat er diesmal die deutsche Souveränität als Voraussetzung über ein Verteidigungsgespräch genannt. Die Regierung und die Opposition haben sieh auf derselben Linie getroffen, wie sie sich bisher in den Gesprächen der Vor- huten abgezeichnet hatte. Der Bundestag ist jediglich das Forum für den hochoffiziellen Austausch der Meinungen gewesen. Die seit Wochen bestehenden Spannungen sind da- durch aber nicht geringer geworden. Ohne Entscheidung hat sich das Bundesparlament vertagt. Daran kann man ermessen, wie hochgradig empfindlich das Problem ist. Es ist so dünnwandig wie feinstes Porzellan. Noch scheuten sich Regierung und Oppo- sition, es aflzufassen. Ob sie es eines Tages tun müssen, ist heute schlecht absusehen. E. Sch-er Der Landtag: Fortsetzung von Seite 1 Die außenpolitische Debatte im Bundestag um eine Ueberrumpelung des deutschen Volkes, gegen die sich die SPD verwahre. Unter den heutigen Voraussetzungen könne die SPD nur ihr„Nein“ abgeben und werde erst„Ja“ sagen, wenn die internatio- nale Solidarität durch politische und mili- tärische Tatsachen wirklich geschaffen sei. Die bisherige Erfahrung mit den Alliierten habe gezeigt, daß die Entschließung der Bundesregierung nicht der Weg sei, um eine deutsche Gleichberechtigung zu erreichen. Auch die Zentrumsvorsitzende, Frau He- lene Wessel, wandte sich gegen das eigen- mächtige Vorgehen der Regierung in der Remilitarisierungsfrage und verlangte die Bekanntgabe des Sicherheitsmemorandums Dr. Adenauers an die Alliierten. Frau Wes- sel wiederholte die bereits im Dezember vergangenen Jahres vom Zentrum erhobene Forderung, das im Grundgesetz verankerte Recht der Kriegsdienstverweigerung gesetz- lich zu regeln. Abgeordneter Dr. Seelos Gayernpartei) appellierte an die Regierung und Opposi- tion, in Zukunft in den entscheidenden außenpolitischen Fragen zusammenzuarbei- ten. Die Debatte habe gezeigt, daß die Auf- kassungen nicht so verschieden seien, als daß eine gemeinsame Linie nicht gefunden werden könne. Seine Ausführungen gipfel- ten in der Forderung nach der Beseitigung des Besatzungsstatuts, weil es mit dem Be- streben, Deutschland in die antibolschewisti- sche Front militärisch einzureihen, unverein- bar sei.„Ein unfreies Volk kann seine Freiheit nicht verteidigen.“ Dann marschierte die Kolonne der Extre- misten von rechts und links auf das Redner- pult. Der Abgeordnete von Thadden (DRP) erinnerte daran, daß die Remilitari- sierung den von der Bundesregierung ab- geschlosseneen Verträgen zuwiderlaufe. Noch vor einem Jahr habe sich der Kanzler im Petersberg-Abkommen feierlich verpflichtet, sein Möglichstes zur Entmilitarisierung bei- zutragen.„Wir wollen den Kanzler davor bewahren, eines Tages nach Nürnberger Vor- bild wegen Vertragsbruch gehängt zu wer- den“, meinte er unter dem Gelächter seiner Zuhörer. Dr. Richter OR) wandte sich gegen die Absicht der Alliierten, den Sol- daten in die Bresche zu stellen, die sie selbst durch ihre verfehlte Politik seit 1945 ge- rissen hätten. Dr. Dor ls(SRP) bestritt das Recht des Bundestages, eine solche Entscheidung zu fällen. Er forderte einen Volksentscheid, bei dem vor allem die Stimmen der Wehrfähigen als den zunächst Betroffenen gehört werden müßten. Seiner Meinung nach sei es rich- tiger, ein neutrales, militärisch gerüstetes Deutschland als trennendes Element zwi- schen die beiden Weltmächte zu stellen. Der Sprecher der KPD sprach von dem wieder- erwachenden deutschen„aggressiven Impe- rialismus“ und meinte,„die Sprößlinge des Herrn Dr. Adenauer sind in der Debatte üppig ins Kraut geschossen“. FDP: Wehrhaſter Humanismus Für die Freien Demokraten sprach der Vizepräsident des Bundestages Dr. Herm. Schäfer. Er gab sein„Ja“ zu einer Ver- teidigung der Freiheit, betonte aber. daß dieses kein freudiges Bekenntnis, sondern eine bittere verwünschte Realität sei. Nur ein wehrhafter Humanismus garantiere in dieser Zeit der Wirrnis die Humanität. Schäfer ging von dem Gedanken aus, daß ein Volk dessen Grundgesetz nicht einmal in Kraft gesetzt sei, sich nicht frei fühlen könne. Ueberhaupt sei das psychologische und moralische Problem weitgehend mit- bestimmend. Es gelte, die sogenannte Gleichberechti- gungsthese auch nach innen hin zu beach- ten. Als zweiten Punkt berührte Schäfer die Besatzungslasten. Der Beweis dafür, daß es sich in der Demokratie besser leben lasse als unter sowjetischer Herrschaft. falle sicherlich nicht leicht. Beträchtliche Anstrengungen seien notwendig, um den Lebensstandard zu heben und auch die Verteidigungs vorbereitungen damit zu fi- nanzleren. Als Voraussetzung bezeichnete der Sprecher eine puritanische Lebensform, die zwischen Kultur und Komfort zu ent- scheiden wisse. Das ganze Problem eines deutschen Bei- trages werde sich im übrigen viel leichter lösen lassen, wenn man das Schwergewicht der europäischen Verteidigung nicht nur auf die militärische Seite lege, sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiet eine echte Ge- Senseitigkeit erstrebe. Die plebiszitären Forderungen Dr. Schumachers lehnte er im Namen seiner Fraktion ab. Es bestehe die Gefahr, daß man die Demokratie durch Uebertreibung ad absurdum führe. 18 Schäfer, an die Adresse der Opposition ge- richtet, erklärte, Dr. Schumacher sei viel- leicht durch seine Gespräche mit Theologen auf seine philosophische Linie geführt wor den, vor allem von einem der die„Kunst des Torpedierens besonders gut verstehen müsse“, erhob sich bei der SPD ein lauter Protestlärm. Der Sprecher wies den Krach mit den Worten zurück:„Sie verlangen von uns, daß Wir es ruhig hinnehmen, wenn Sie ihre ironische Lauge über die Mitte dieses Hauses ergießen.“ Er warnte das Plenum dann vor der Flucht aus der Verantwortung. Man könne nicht, wenn ein echtes Problem auftauche, plötzlich das Volk entscheiden lassen wollen, sondern müsse die Last tra- gen, wie sie sich gebe. Zum Abschluß der Debatte richtete der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Dr. von Brentano, den Ruf an das deutsche Volk. im Kampf um die Sicherung der Freiheit sich wieder von berechtigten noch von un- berechtigten Erinnerungen und Beschwerden verbittern zu lassen“. Er sagte wörtlich: „Wir rufen das deutsche Volk auf, sich weder von Furcht noch Drohungen lähmen Schlußstrich unter Entnazifizierungsskandal Landtag billigt Gnadenpraxis des Ministerpräsidenten Stuttgart. Der württembergisch-badische Landtag hat am Mittwoch mit überwälti⸗ Sender Mehrheit beschlossen, die Gnaden; praxis des Ministerpräsidenten Dr. Rein- hold Maier in der politischen Säuberung im genzen nicht zu beanstanden. Der Land- tag stellte fest, daß nach eingehender Prü- kung der Gnadenpraxis durch den Ständi- gen Ausschuß nur wenige Einzelfälle zu be- anstanden seien. Außerdem nahm der Landtag von dem Ergebnis der Südwest- staatbesprechungen in Baden-Baden Kennt- mis und bat die Landesregierung, auch wei⸗ terhin alle Schritte zu unternehmen, um den Südweststaat herbeizuführen. Fast einstimmig wurde die Landesregierung Weiterhin ersucht, im Benehmen mit der Bundesregierung bei der Hohen Kommis- sion umgehend alle in Betracht kommenden Schritte zu tun, um die Freilassung der durch die Besatzungsmacht verhafteten drei deutschen Staatsangehörigen aus Württem- berg-Baden zu erwirken, in Zukunft die Verhaftung Deutscher durch die Besatzungs- mächte zu verhindern und die Gerichts- hoheit der deutschen Behörden anzuerken- nen. Das Gesetz über die Zusammenarbeit des Bundes und der Lander in Angelegen- heiten des Verfassungsschutzes(Errichtung eines Landesamtes für Verfassungsschutz), Wurde in dritter Beratung endgültig ange- nommen. Die Gnadenpraxis des Ministerpräsidenten Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier nahm zu der Ueberprüfung seiner Gnaden- Praxis Stellung und erklärte, der Bericht des Ständigen Ausschusses bringe Klarheit in den Hauptabschnitt des sogenannten Ent- naziflzierungsskandals, der im Frühjahr 1950 unberechtigt so viel Staub aufgewirbelt habe. Von den 2664 von ihm entschiedenen Snadenfällen seien nur zwei beanstandet worden und auch in diesen beiden Fällen könne ihm ein Ermessensmigbrauch nicht nachgewiesen werden. Die Vorwürfe der vier Juristen des Befreiungs ministeriums seien kläglich in sich zusammengebrechen. Mit dem Fall des Fabrikanten Karl Kraeß, dessen Gebührensache vom Ausschuß eben- Talls gebilligt worden sei, habe er gar nichts zu tun. Für ihn persönlich gehöre nunmehr der Entnazifizierungsskandal der Vergan- genheit an. Das Staatsinteresse erfordere aber eine Abschließende Stellungnahme, da seinerzeit unwahre Skandalberichte und Ehrenkrän- kungen durch die gesamte in- und auslän- dische Presse gegangen seien. Daher erscheine es ihm notwendig auszusprechen, daß die von unseren politischen Lehrmei- stern verkündete Doktrin„Schlagt drein auf die Oberbürgermeister, auf die Landräte, auf die Beamten, schlagt schonungslos ein auf Von unserer Stuttgarter Redaktion die Abgeordneten, auf die Regierung“ drüben das Zeichen und der Ausdruck wohl fundierter Demokratie sein möge. Auch Wir hätten keine Kritik zu scheuen, sondern begrüßten sie. Maßlosigkeiten aber und Uebertreibungen seien in einem Land mit den ersten Anfängen der Demokratie fehl am Platze. Dr. Maier fragte, was aus unserem jun- gen demokratischen Gemeinwesen werde, wenn seine Hauptexponenten in gewissen wiederkehrenden Zeitabständen in ein Stahlbad konzentrierter, in den Einzelak- tionen ungeprüfter und nicht prüfbarer At- tacken gesteckt würden. Der einzelne Poli- tiker könne eine solche Sturzflut persönlich oder amtlich wohl überstehen.„Was wird aber àus dem demokratischen Staat, vor den er hingestellt ist“, rief der Ministerprä- sident,„Kritik ist notwendig und wird be- achtet, Kritik steht aber mit der Wahrheit, durch die Wahrheit und in der Wahrheit. Ich spreche voraussichtlich während dieser Legislaturperiode in diesem Hohen Hause zum letzten Male. Daher erscheint es mir notwendig, mit aller Deutlichkeit darauf hinzuweisen und der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß unserem Lande Württemberg⸗ Baden, das in dieser Sache ganz unberech- tigterweise im In- und Ausland durch hHerabsetzende Aeußerungen Schaden über Schaden erlitten hat, durch die Aufklärung 311 dieser Vorwürfe in der Zukunft wieder seine volle Achtung zurückgegeben werde. Darauf haben wir Anspruch.“ Abgeordneter Georg Fischer PD Mannheim), der die Gnadenpraxis mit über- prüft hatte, erklärte für seine Partei. Kor- ruptionen, die zu Skandal führten, hätten das Gute, daß sie in einem demokratischen Staat überprüft würden, damit nichts ver- tuscht werden könne. Er schilderte dann den Verlauf des Entnaziflzierungsskandals, bei dem es anfangs geschienen habe, als hebe er die Welt aus den Angeln. Jetzt sei alles wesentlich ruhiger geworden. Nur bei dem Fall Kaeß scheine noch nicht„alles in Butter zu sein!“ Der Unterausschuß habe die ganze Materie der Begnadigungen sach- lich und korrekt geprüft und die 8pD stimme dem Ergebnis nicht zuletzt aus dem Grunde zu, weil sie den Eindruck habe, aus einer Mücke sei ein Elefant gemacht Worden. Es müsse endlich ein Schlußstrich unter die ganze leidige Angelegenheit ge- zogen werden. Außer der KPD stimmten die Abgeord- neten aller Parteien dem Ausschußantrag zu. Die Auslieferung deutscher Staatsbürger Im Zusammenhang mit einer großen An- frage von Heidelberger Abgeordneten über die Verhaftung der beiden deutschen Staatsbürger Heinrich Bechtel und Wil- helm Berger durch due amerikanische MP ohne Verständigung der deutschen Dienststellen erklärte Justizminister Dr. Jo- sef Beyerle, über die näheren Vorgänge der Verhaftung sei das Justizministerium nicht unterrichtet. Nach deutscher Rechtsauffassung könne die deutsche Justiz auch dann keinen Deut- schen ausliefern, wenn die Besatzungsmacht das wünsche. Diese Stellungnahme des Justizministe- riums könne keinem Zweifel unterliegen und sei auch von der gesamten Regierung ge- billigt worden. Die Frage, ob die Besat- zungsmacht berechtigt sei, einen Deutschen zu verhaften, um ihn auszuliefern, sei zu verneinen. Weder im Besatzungsstatut noch in der allgemeinen internationalen Gesetz- gebung sei eine Rechtsnorm dafür zu finden. Auch in dem Besatzungsstatut und dessen Genehmigungsschreiben sei dieses Ausliefe- rungsgesuch nicht vereinbart. Das Justiz- ministerium empfehle der Regierung, der Hohen Kommission diese Auffassung mit- zuteilen und dabei die Bitte auszusprechen, diese Rechtsfassung zu würdigen und die Verhafteten wieder freizugeben. Deutsche Industrie fordert volle Gleichberechtigung Köln.(dpa) Auf einer Kundgebung zum einjährigen Bestehen des Bundesverbandes der deutschen Industrie am Mittwoch in Köln forderte der Präsident des Verbandes, Fritz Berg, die volle Gleichberechtigung für Deutschland. Niemand werde vom deut- schen Volk Opfer verlangen können, der ihm nicht zuvor die Gleichberechtigung ge- geben habe. Der sittliche und soziale Im- perativ des Abendlandes beruhe in seinem Kern auf der Stabilität des Eigentums. Mit dem Eintritt Deutschlands in die abend- ländische Gemeinschaft müsse daher die deutsche Eigentumshoheit auf allen Ge- bieten wiederhergestellt werden. Alle Dis- kriminierungen und Verfügungsbeschrän- kungen müßten fallen. Vorwürfe gegen die Träger des Figentums müßten von der deutschen Rechtshoheit untersucht und Eigentumsbeeinträchtigungen, wie Entflech- tungen., von der Hoheit des deutschen Par- laments behandelt werden. „Die Gewerkschaften haben kein Recht mehr, sich uns gegenüber als Sozialpartner aufzuspielen“, erklärte der zweite Vize- präsident des Bundesverbandes der deut- schen Industrie, Otto Vogel. Sie seien nicht fähig gewesen, die marxistische Poli- tik und damit den Klassenkampf zu ver- gessen.„Sie haben es nicht fertiggebracht. wirkliche Treuhänder der Arbeiter und da- mit auch unsere Treuhänder zu werden. Sie streben nach einer totalen Macht, die das ganze Volk— Arbeiter und Arbeitneh- mer— unterdrückt“. 55 5 zu lassen, sondern in klarer Entschlossen- heit zur Freiheit und zum Frieden seinen Wes in die Gemeinschaft der freien Völker geduldig und fest weiter zu gehen.“ Brentano sagte. er sei sicher, daß nicht nur die Mehrheit des Bundestages, sondern auch die Mehrheit des deutschen Volkes gewillt sei alles in seinen Kräften Stehende zu tun, um den Frieden zu erhalten und eine auf den Menschenrechten gegründete freiheitliche Staatsordnung zu schützen. Das deutsche Volk bekenne sich zu der„Unteil- barkeit des inneren und äußeren Friedens“. Die Verpflichtung, den Lebensstandard und die soziale Entwicklung Deutschlands mit allen Kräften zu fördern und auch nach außen zu sichern, sei darum unabweisbar. Dr. von Brentano sagte, seine Fraktion habe mit Genugtuung davon Kenntnis Se- nommen, daß sich auch Dr. Schumacher für die Verteidigung der Freiheit und die Si- cherung des Friedens aussprach. Er be- dauerte aber, daß„taktische Erwägungen das gemeinsame Streben des Bundestages erschweren.“ Mit der Regierung seien die Regierungsparteien sich darin völlig einig, „daß ein angemessener deutscher Beitrag zur Sicherung des Friedens kathegorisch von der Gewährung gleicher Rechte und Pflich- ten an das deutsche Volk abhängig gemacht werden muß.“ Konsolidierungsbestrebungen an der Saar Saarbrücken.(Id) Der saarländische Landtag wählte zu Beginn seiner Mittwoch- sitzung, die die erste Sitzung im vierten Jahr seiner Wahlperiode war, den Sozial- demokraten Peter Zimmer wieder zu sei- nem Präsidenten. Nach Abgabe der Regie- rungserklärung durch Ministerpräsident Johannes Hoffmann wurde eine aus 13 Ab- geordneten bestehende Verfassungs- kommission gewählt, der als außeror- dentliche Mitglieder vier Nichtparlamenta- rier angehören sollen. Sowohl die SPS als such die DPS, die bei der Verabschiedung des betreffenden Gesetzes am 19. Juli be- mängelt hatten, daß nur die parlamentari- schen Mitglieder der Kommission stimmbe- rechtigt sein sollen, erklärten sich grund- Sätzlieh zur Mitarbeit in der Kommission bereit. 5 In einer Erklärung zur innen- und außen- politischen Lage des Saarlandes kündigte Ministerpräsident Johannes Hoffmann eine Erweiterung oder Aenderung der Saar- verfassung in gewissen Punkten an. Er be- rief sich dabei auf die Aeußerung des fran- 26sischen Außenministers Robert Schu- man vor der französischen Nationalver- sammlung, daß sich das Saarstatut im Sinne einer größeren außenpolitischen Sou- veränität entwickeln könne. Hoffmann wies darauf hin, daß die Selbständigkeit des Saarlandes auf die Dauer die Schaffung der Stelle eines Staats präsidenten er- forderlieh mache. Außerdem müsse man in der Verfassung berücksichtigen, dag Frank- reich im Prinzip bereit ist, die Vertretung bestimmter saarländischer Interessen im Ausland durch das Saarland selbst wahr- nehmen zu lassen. Keine Ueberlebenden auf dem Montblanc Chamonix.(UP) Französische Bergstei- ger, die am Mittwoch an den Steilhängen des Montblanc bis zu dem Wrack der indi- schen Verkehrsmaschine vorgedrungen wa- ren, meldeten durch Funkspruch, daß von den 49 Insassen keiner mehr lebe. Dureh den Aufschlag sei das Flugzeug explodiert, so daß alle Passagiere auf der Stelle umge- kommen sein mußten. Das politische Buch. Sven Hedin,„Ohne Auftrag in 39 Internationaler Universitätsverlag Tüh Stuttgart. Der große schwedische Forscher war ist heute noch ein aufrichtiger Freund Deu lands. Ein Freund, der seine Freunde auch in den bittersten Zeiten nicht vert nete und in den Jahren des trügerischen g zes nimmermüde versucht hatte, mit Autorität seines Namens einen Damm die wachsende Auflösung der Seistigen d und die Abkehr von allen moralischen BH gen zu errichten. Seine Intimität mf⁴ Größen des III. Reiches, seine häufigen suche in Berlin und Deutschland bis tie den zweiten Weltkrieg hinein brachten kreilich zu Hause und im Ausland viele io würke ein und auch den Deutschen des„ii ren Deutschland“ fiel es schwer, zu beg daß dieser wahrhaft untadlige und vorne Mann sich scheinbar so leicht vor den nam sozialistischen Propagandawagen spannen — Mit dem vorliegenden Buch begegnet Hedin nicht zuletzt diesen Vorwürfen, gänzlich unpathetische, fast wissenschat genaue Schilderung seiner Begegnungen Hitler, Göring. Ribbentrop, Funk, Goch Heß, ja selbst mit Himmler, mit den Genen und anderen Potentaten des III. Reiches die Sorge ahnen, die die Triebfeder aller g 2. ser Unternehmungen, und dieser für den g sen Forscher oft beschwerlichen Reisen Niemals ging er für sich selbst, immer Wä andere, für Freunde, für Unbekannte Verfolgte, später für die heroisch kämpfen Finnen, dann für Norwegen und ganz dinavien. Und darüber hinaus für alle% schen und alle Güter, die die seelenlose bedrohte. Sven Hedins Buch bringt, sachlich historisch gesehen nicht viel Neues. Aba der ständig wachsenden Flut der Vorkit und Kriegsliteratur verschafft ihm nicht Pi das Prestige seines Autors einen besonds Platz: gerade die vorurteilsfreie, durch ken lei Ressentiments getrübte, bis zur le Konsequenz wahrhaft vornehme Darstelg der Gestalten und Geschehnisse gibt dem dd den bleibenden Wert unschätzbar wichtg Dokumentation. Und ein Urteil wie 2. B über Ribbentrop, von dem Sven Hedin lich bemerkt, daß Weizsäcker der bes Mann auf diesem Platz gewesen wäre, ha seiner Leidenschaftslosigkeit mehr Gewidl posthume Schmähreden. ö Man legt dieses Buch nicht ohne Erst heit aus der Hand. Ist es doch, in Schlichtheit, nicht nur die Rechtfertigung d selten souveränen Geistes— wenn der KA für die Erhaltung der geistigen und siti Güter überhaupt einer Rechtfertigung de — sondern auch letzten Endes die Bilanz ö tragischen Irrtums und einer düsteren 1 de Achesons Meinung Washington.(UP) Der amerikansd Außenminister Dean Aches on sagte Ri Mittwoch auf seiner allwöchentlich Pressekonferenz, daß die Vereinigten 8% ten die sowjetische Forderung nach Abl f künng ener Vfermsektekonfe über Deutschland sorgfaltig ff wägung ziehen werden. Die amerik Regierung werde jedoch nur dann an e derartigen Konferenz teilnehmen, wenn 40 Sowjetunion Beweise dafür liefere, dad ehrlich ein Uebereinkommen wünsche. i Achieson sagte im übrigen, daß das E nis der Kongreßwahlen keinerlei flugs auf die amerikanische Außenpiſſ 6 haben werde— auch nicht auf die aug kanische Aslenpolitik. Acheson fügte ni 0 daß er keineswegs die Absicht habe, l rückzutreten. N Briefe an die g ele! leis lieg Herausgeber Zum Auslieferungsfall Bechtel und Berger Nachfolgend veröffentlichen wir eine ein gehende rechtliche Stellungnahme der Ge- sellschaft zur Wahrung der Grundrechte zu dem Fall der deutschen Staatsbürger Heinrich Bechtel und Wilhelm Berger, die von der amerikanischen Militärpolizei in der Nacht vom 30. zum 31. Oktober festgenommen wur- den und an Frankreich ausgeliefert werden sollen. Die Gesellschaft zur Wahrung der Grund- rechte Mannheim-Heidelberg hat sich des Fal- les Bechtel und Berger angenommen. Sie ist der Ueberzeugung, daß das bisher von den amerikanischen Behörden angewandte Ver- fahren nicht mit den international anerkann- ten Rechtsgrundsätzen vereinbar ist. Bechtel und Berger wurden bei ihrer Festnahme zur Person und zur Feststellung ihrer Identität vernommen, nicht aber im einzelnen zu den ihnen zur Last gelegten Taten. Bereits darin liegt eine unzulässige Beschränkung ihrer Verteidigung, daß auch nachträglich keine Vernehmung zur Sache erfolgte. Soweit der Gesellschaft bekannt, ist weder den Beschul- digten selbst noch ihren Anwälten, Dr. Feh- senbecker und Dr. Hagenlocher, bis jetzt in detaillierter Weise mitgeteilt worden, was den Beschuldigten eigentlich vorgeworfen Wird. Erst aus dem Presseinterview des Lan- deskommisars General Gross erfuhren die Be- schuldigten und ihre Verteidiger, daß die Ver- haftung und Auslieferung mit der Ermordung von 42 kranzösischen Kindern in Marseille durch deutsche Soldaten in Verbindung ste- hen solle. Nach der Versicherung der beiden Beschuldigten waren diese niemals in Mar- seille. Demgegenüber wird in einem anderen Interview der Landeskommission Bechtel die Tötung von französischen Widerstandskämp- fern, Berger die Ermordung von drei Zivi- listen im Elsaß vorgeworfen, Eine Betätigung war bisher nicht zu erhalten. Die Gesellschaft zur Wahrung der Grund- rechte will keineswegs Kriegsverbrecher ihrer gerechten Strafe entziehen. Sie fordert ber ein ordentliches und faires Gerichtsverfahren auch für denjenigen, der schwerster Verbre- chen beschuldigt wird. Die Inhafthaltung eines Menschen, ohne daß ihm alsbald richterliches Gehör zuteil wird, verstößt aber gegen Art. 9, 10 und 11 Abs. 1 der von der Vollversamm- lung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 in Paris beschlossenen„Allgemeinen Er- klärung der Menschenrechte“. 5 Nach Artikel 7 der Menschenrechtsdeklara- tion haben alle Menschen ohne Unterschied Anspruch auf den gleichen Schutz des Ge- setzes. Somit darf zwischen Kriegsverbrechern und anderen Beschuldigten kein Unterschied im Verfahren gemacht werden. Nach Art 8 hat jeder das Becht, von den zuständigen innerstsatlichen Gerichten wirksame Abhilfe gegen Verletzungen der ihm durch Verfas- N sung oder Gesetz gewährten Grundrechte ken verlangen. Die von der Besatzungsmacht absichtigte Auslieferung an Frankreich stößt gegen Art. 16 des Grundgesetzes, Gef 0 diese Grundrechts verletzung können Bee z und Berger naher nach Art, 8 der Mensch rechtsdeklaration ein innerstaatliches Gel anrufen. Gemäß Art. 2 Abs. 2 der Mensch rechtserklärung gelten die Grundrechte“ 5 Staatspürger in militärisch besetzten l. ern. Anderslautende Verordnungen der satzungsmacht können keine Rechtsgüli beanspruchen, da die allgemeine Mensch rechtsdekl'ration vorgeht und deren G rechte weder durch Gesetz, Verordnung, eine Verwaltungsmaßnohme rechtswi eingeschränkt werden können. Die 1 meine Erklärung der Menschenrechte“ id standteil der Charta der Vereinten Nati und nimmt an deren Rechtsverbindlieh teil. Der offizielle Vertreter des gel Frankreich, das jetzt die Auslieferung en gen allen Grund- und Menschenrechten“ Iangt, hat erklärt, die Menschenrechtsden tion besitze„volle gesetzliche Kraft“ G sor Cassin vor dem Rat für Wirtschallt und soziale Fragen der Vereinten Nasen Wir können nicht glauben, daß die All jetzt, wo sie ihre Achtung vor den von selbst verkündeten Rechtssätzen unter Be stellen sollen, deren Geltung verleug Wenn eine internationale Erklärung der schenrechte mehr sein soll als ein from Wunsch, so muß sie den Staaten bins Verpflichtungen auferlegen. 7 Die Gesellschaft zur Wanrung der G rechte sieht auch keine Rechtsgrundlaß- das Auslieferungsverkahren in dem 5 zungsstatut, dos den Besatzungsbebör Rechte zur Erreichung der Besatzungen vorbehält. Denn nach unserer Meinung u. es zu den Zielen der Besatzungsmächte 4 ren, die Menschenrechte zu achten und Beschuldigten ein ordentliches Verfahren“ einem innerstaatlichen unabhängigen und Parteiischen Gericht zu gewährleisten. das Besatzungsstatut in dieser Frage n auszulegen, so verstieße es ebenfalls. Menschenrechtsdeklaration vom 1 ber 1948 und wäre daber insoweit 0 Rechtsverbindlichkeit. 5 U Die Gesellschaft billigt daher in wa fang die von Rechtsanwelt Dr. Fehsen für Bechtel und Berger beim amerite Board of Extradition(Auslieferunsspelig und dem Präsidenten der internationalen 11 für Menschenrechte, Mr. Roger N. e unternommenen Schritte und wird ate den ihr zu Gebote stehenden Mitteln stützen. 5 8 Gesellschaft zur Wahrung der Grundrel Mannkeim- Heidelberg. kr. 262 Donnerstag, 9. November 1950 550 11 kr 252 MORGEN Seite 8 ee ee: 2 1 e ee ee ben e, Wissenschaft kämpft gegen das Rheuma e a Tübig gericht in Hameln eine Angeklagte freige- sprochen. Sie hatte ihrem Mann geglaubt, mer war als er ihr vor mehreren Jahren erklärte, daß eund Deu er die Ehe vor Gericht habe scheiden lassen. in Später heiratete sie selbst wieder. Da die „ von ihr nicht überprüften Angaben ihres era Mannes nicht der Wahrheit entsprachen, 58 al stand die gutgläubige Frau nunmehr wegen Dan 9 Bigamie vor Gericht. eistigen de 5 ischen Bu; Soll der Mann abwaschen, wenn er zu aität mie fause ist?— Ueber diese Frage diskutier- häufigen ten zwei Amerikaner, zwei Engländer und al bis tig zwei Deutsche in der Lüneburger„Brücke“. brachten Die meisten Teilnehmer an dem Diskus- nd viele sionsabend bejahten die Frage mit der Be- ien des a gründung, dasz ihre Frau im Zuhörerraum au pegel sitze. Der Vorsitzende, Colonel Seddon, und vorne schloß die heitere Diskussion über das den nat heikle“ Thema mit den Worten:„Wenn der spannen ilann ritterlich ist, wäscht er ab, wenn er begegnet z gur verständnisvoll ist, ist er zu der frag- rwürfen, lichen Zeit nicht zu Hause“. vissenschag 0 mE. Ein trinkfester Geschäftsmann aus Ken- den Genen ingen Gaden) schloß mit einer Frau aus . Reiche Heclingen eine Wette ab, daß er die ganze der alle zeche bezahle, wenn sie mehr trintten Für den könne als er. Er mußte bezahlen. Nach 1 Reisen„ 24 Vierteln Wein lag er unter dem Tisch, st, immer während sie, die 28 Vierteln getrunken bekannte, hatte, ohne fremde Hilfe den Heimweg an- h Kämpfen trat. „d ganz S für alle elenlose M Rund 130 Arbeiter, die bei Kanton mit der Wiederherstellung einer Brücke über sachlich den Ferl-Fluß beschäftigt waren, sind nach es. Abe Hongkonger Zeitungsberichten ums Leben zer Vorkig gekommen, als ein Brückenbogen einstürzte. ihm nicht e Die meisten Arbeiter wurden von dem Hoch- en besonde zyasser führenden Fluß mitgerissen und er- durch ken tranken. Etwa sechzig Arbeiter konnten aus is Zur eh gen le Pan den Fluten gerettet werden. gibt dem d bar wichtig Wie 2, B. n Hedin le der bes n wäre, hat 25 3 Gleich riesigen Pilzen sind nach dem ne Ergtl Kriege in den Duisburg- Ruhrorter Häfen doch 15 auf einer am Rhein gelegenen Landzunge fertigung e Heltanks und Benzinbehälter in amerika- nn der ka nisch anmutendem Bautempo aus der und siti Erde geschossen. Geschäftiges Treiben rtigung ben herrscht hier. Tankschiffe, die die Mineral- ie Bilanz e öle von Rotterdam auf dem Rheinweg in steren Au das Industriegebiet bringen, warten am Kai auf ihre Abfertigung. Rohöle und Fertig- benzine werden aus den Schiffsleibern in die bereitstehenden Kesselwagen gepumpt oder fließen durch unzählige Rohre in die amerikant insgesamt 40 000 Kubikmeter fassenden on sagte Riesentanks. Auf der Landseite Warten wöchentlid Tankwagen. um die wertvolle Fracht von 3 den Abfüllstationen an die Bestimmungs- einigten Se orte in Westdeutschland zu bringen. Monat- nach Ab lich werden in den Diusburg-Ruhrorter Eon fefel Häfen, dem größten Binnenbafensystem geltis H Furopas und dem bedeutendsten Flughafen der Welt, etwa 30 000 Tonnen Mineralöle amerika umgeschlagen. In diesem Jahr soll der lann an e Gesamt- Mineralölumschlag erstmals die ten. wenn 400 000 Tonnen- Grenze erreichen. Damit 81810 dag Wird Duisburg nach Hamburg der größte 7750 Oelumschlagsplatz Deutschlands sein. Wünsche. 5 5 l Jag das E Die Entwicklung des Oelumschlages ist ür die Duisburg-Ruhrorter Häfen eine Lebensfrage geworden, denn seine einstige f Crundlage, der Umschlag der Ruhrkohle, uf die au ger vor dem Kriege nahezu 75 Prozent des 1 fügte nn Gesamtumschlages ausmachte, ist wesent- ht habe, lch geringer geworden. Während in der Vorkriegszeit täglich etwa 50 000 Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, sind es heute 5 knapp 15 000 Tonnen. Sechs von sieben elektrischen Kohlenkippern, die eine Tages- F leitung von je 25 000 Tonnen haben, liegen still. Wie die übrigen Industrie- und Ver- e kehrszentren des Ruhrgebietes waren auch ad die Duisburg-Ruhrorter Häfen im Kriege ö urch Bombenangriffe schwer in Mitleiden- ſchaft gezogen worden. Allein der Gesamt- 5 erlei Außzenpo⸗ b ichaden an hafeneigenen Einrichtungen und der Mens Gebäuden, wie Brücken. Ufermauern, Ver- ndrechte ladegeräten und Lagerhäusern, betrug besetzten e ib Mullonen DM. Davon konnten bis jetzt en der echtsgülte ne Mensch deren Gru rordnung rechtswiig 1 5( Es ist schon lange her, wir erinnern uns 5 Mals noch gut und genau. Da erschienen nach verbindlich 1021 kleine Bücher über die Diktatur von des gleich den Anfängen des Souveränitätsgedankens eferung el bis zum proletarischen Klassenkampf, über enrechten i politische Romantik, über die Seistigen rechtsdel Grundlagen des modernen Poerlamentaris- Track bi mus, über die Lehre von der Souveränität weir Gouverän ist, wer über den Ausnahmezu- 20 Allies tand entscheidet“) und über den Völker- den von ii und. Das waren Bücher, die einen eigenen unter zer Rang hatten. Sie waren von einem Fach- 2 verleus mann, einem Rechts wissenschaftler, verfaßt, Jaber sie hatten Bedeutung weit über alles ein krone Fachliche hinaus. Sie ragten in die Gipfel- aten bing restonen der Geistesgeschichte. Es hieß bei- d am Pielsweise darin:„Wir suchen eine Bin- rundlatz 6 dung, die zuverlässiger, lebendiger und tie- 15 be ker ist als die trügerische Bindung an die erdrehbaren Buchstaben von tausend Ge- betzesparagraphen.“ Was man in diesen Bü- Aus un- bersehbaren Materialien fand er das her- 1 0 dus, worauf es einzig und allein ankam. Er asoweit feuchte neue Deutungen und andere Ab- ollem be leitungen als die herkömmlichen, die ein- in vollen Kuchteten. Er schien ein unabhängiger Fehten e kopk seltenster Art zu sein. Seine Unter- merikan a zuchungen hatten bedrängende Aktualität: i ehölt 8 5 1 uit mer Verfassungskunde(der Weimarer r N. Bald erkassung), mit dem Buch Der Hüter der ird diese 1 ſerkassung“(über die Präsidialgewalt), mit litteln un* Studie„Begriff des Politischen“ stieg „ e die Arena der großen Auseinander- Grundrer, Lungen, den Entscheidungswillen im Po- 9. N In Deutschland wurde ein Hormon aus der Nebennierenrinde bereits vor einigen Jahren in reiner kristallisierter Form auf synthetischem Wege hergestellt und unter dem Namen„Cortiron“ in den Apotheken Verkauft. In seiner chemischen Zusammen- setzung ist das Cortiron dem amerika- nischen Cortisone sehr ähnlich, ohne aber ganz dessen Wirkung zu erreichen. Aber so Wie Cortisone führt auch Cortiron keine Dauerheilung herbei und muß ständig ge- nommen werden, um die rheumatischen Schmerzen auszuschalten. Warum all diese Mittel bei rheuma tischen Erkrankungen und vor allem 80 prompt wirken, haben auch Dr. Philip S. Hench und Dr. Edward C. Kendall noch nicht wissenschaftlich erklären können. Wahrscheinlich, so vermuten sie, versuchen sie eine Quellung der Gelenkschleimhäute oder eine bessere Schmierung der Gelenke. „Die Erfolge dieser Mittel sind ganz erstaunlich und sie bleiben einer der großen Meilensteine, welche die Medizin in der Bekämpfung von hartnäckigen Leiden einen großen Schritt vorwärts brachten“. Hierüber sind sich alle Mediziner einig. Das Allheilmittel aber war nicht gefunden. Die Forschungen des Dr. Hench und Dr. Kendall und die klinische Erprobung des Mittels an der Mayo-Klinik wurden jedoch weitergeführt. Dieser Klinik gebührt vor allem der Ruhm, die neue Fährte der Arthritis bekämpfung gefunden zu haben. Neben Hench und Kendall hat sich vor allem auch der Schweizer Professor Reich- stein verdient gemacht. Ihm wurde erst vor wenigen Tagen der Nobel-Preis für Medi- zin verliehen. Professor Reichstein hatte vor einiger Zeit Gelegenheit, zwei seiner Mitarbeiter nach Afrika zu entsenden, die eine Anzahl Schäden in Höhe von 12 Millionen DM be- seitigt werden. Die Hafenanlagen sind heute wieder soweit intakt, daß der Um- schlagsverkehr durch Kriegsschäden nicht mehr beeinträchtigt wird. Für den Lade- verkehr stehen wieder 130 betriebsfähige Kräne, sieben elektrische Kohlenkipper, eine Großkohlenverladebrücke sowie eine Kohlenmischanlage mit einer Tagesleistung von 10 000 Tonnen zur Verfügung. Die Lagerhäuser reichen aus, um gleichzeitig 150 000 Tonnen Getreide aufnehmen zu können. Für Stückgut steht eine gedeckte Lagerfläche von 70 000 Quadratmetern bereit. Die Gesamtumschlagskapazität der Häfen wird zur Zeit nur zu etwa 50 Prozent ausgenutzt. Bei einem möglichen Umschlag von 20 bis 25 Millionen Tonnen jährlich betrug der tatsächliche Güterverkehr im Vergangenen Jahr nur rund 9,5 Millionen Tonnen und er wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahr nicht erheblich erhöhen. Demgegenüber betrug der Um- schlag im Jahre 1936 immerhin 17,3 Millio- nen Tonnen. Die Duisburg-Ruhrorter Häfen können sich aber finanziell nur dann Von Gert Kistenmacher Medizinalpflanzen gesammelt haben. Nach gründlicher Untersuchung zeigte sich, daß die bisherige Vermutung der Wissenschaft, der Strophantus sarmentosus sei die Stammpflanze des Sarmentogenins und liefere eine Substanz, die das Tierprodukt Cortisone ersetzen könne, unrichtig war. Wieder wurde eine Hoffnung zerschlagen, Cortisone bald in ausreichenden Mengen für die Behandlung der Rheumatiker nutz- bar zu machen. Da überraschte während der fortlaufen- den Untersuchungen an der Mayo- Klinik ein anderer Mediziner. Dr. Gregory Pincus, von der Worcester Foundation für experi- mentelle Biologie, die wissenschaftliche Welt erneut mit einem Mittel, das seit 15 Jahren nur als Laboratoriums-Kuriosität ange- sprochen wurde und nun plötzlich„wieder- entdeckt“ wurde. Das Mittel heißt„Pregneno- lone“ und wird künftig neben dem Cortisone eine überragende Rolle spielen. Die Ent- deckung machte Dr. Gregory Pincus erst vor kurzem. Die Ermittlungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber schon be- schäftigen sich die medizinischen Fachzeit- schriften der Welt ausführlich mit diesem Präparat, das entgegen dem Cortisone ein Volksmittel zu werden scheint. Als die Mayo-Klinik in Rochester Cor- tisone ankündigte und die wissenschaft- liche Welt noch völlig unter dem Eindruck dieser medizinischen Sensation stand, gingen die Forscher der Worcester Foun- dation schon in aller Stille einer neuen Spur nach. Sie überlegten sich nämlich, daß ein anderes Hormon ebenso gut eine Wirkung bei Arthritis hervorrufen können müßte, wie das Nebennierenrindenhormon des Dr. Hench. Diese Ueberlegung führte die Wissenschaft auf neue, in ihrer Aus- wirkung noch unübersehbare Wege. Oelumschlag- die Lebensfrage für Duisburg-Ruhrort Die Hafenanlagen sind wieder ziemlich intakt/ Ihre Kapazität wird nur zu etwa 50 Prozent ausgenutzt selbst tragen, wenn der Umschlag wieder jährlich 12 bis 15 Millionen Tonnen erreicht. Neben den Ausgaben für die Kriegs- schädenbeseitigung müssen die Duisburg- Ruhrorter Häfen zur Zeit Millionenbeträge ausgeben, um die Fahrrinne der Hafenbek- ken dem abgesunkenen Flußbett des Rheines anzugleichen. Seit dem Jahre 1908 ist der Wasserspiegel des Rheines durch die dauernde Ausspülung des Flußbettes um nahezu zwei Meter abgesunken. Aus den höher gelegenen Häfen mußte daher vor einiger Zeit mit umfangreichen Vertie- fungsarbeiten begonnen werden, da sonst der Schiffsverkehr im Hafengebiet gefähr- det worden wäre. Neben Baggerungen werden an den Uferböschungen Spund- wände eingelassen, um die alte Breite und Tiefe der Häfen wiederherzustellen. Im Duisburger Hafengebiet wurden allein für diese Arbeiten bisher zwei Millionen DM ausgegeben. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis alle Arbeiten abgeschlos- sen sind und das gleiche Tiefenverhältzis zwischen den Duisburg- Ruhrorter Häfen und dem Rhein wiederhergestellt ist. „Konservierte Weihnachtsbäume“ Kein rasches Abnadeln der Zweige/ Massenfabrikation setzt ein Der Schlager des Blumenbindergewer- bes zu Weihnachten 1950 werden„konser- Vierte Weihnachtsbäume“ sein. Nachdem im vorigen Jahr ein Elmshorner Flüchtlings- betrieb damit einen bescheidenen Anfang gemacht hatte und gute Erfolge erzielte, leitete er für diese Weihnachten eine Mas- senfabrikation ein. Schon jetzt liegen 80 viele Aufträge vor, daß selbst der auf Hochtouren laufende Betrieb kaum alle Bestellungen erfüllen kann. Mit der Herstellung der Weihnachts- bäume, die in vier Größen angefertigt wer- den, beschäftigt der aus der Sowjetzone stammende Blumenbinder überwiegend Flüchtlingsfrauen. Die auffallend schöne Form der Bäume ergibt sich aus ihrer Zu- sammensetzung. An dem künstlichen Stamm des Baumes werden zurechtgeschnittene Zweige von Schwarzwälder Weißtannen be- raußen vor der Tür steht jemand und klopft. Zum Wiederauftauchen der Schriften des Rechtsgelehrten Carl Schmitt litischen immer deutlicher betonend mit dem gefährlichen Satz: Autoritas, non veri- tas facit legem.. Macht, nicht Wahrheit formt den Ordnungszustand. Carl Schmitt war kein Freund der libe- ralistischen Ideen der Weimarer Zeit. Er sah deutlich, wie schmal der Grat war, auf dem sich die Republik bewegte. Er sah auch die Abgründe, die links wie rechts lauerten. Und dann geschah ein Unglück: Der Mann hellsten Geistes, der unbestech- liche Entwirrer höchst verschlungener Zu- sammenhänge verwechselte die Gewalt eines dämonischen Abenteurers mit der Macht, die Ordnung schaffen könnte in dem Durcheinander, das der erste Weltkrieg in Europa hinterlassen hatte. Der eigenstän- dige und unabhängige, kristallklare Kopf wurde ein Kronjurist des Dritten Reiches! Mit Erstaunen und Befremden sahen manche seiner Leser diesen merkwürdigen, tieftraurigen Niedergang. Als Verfechter einer inhaltlichen Ordnung setzte er diese in unbegreiflicher Blindheit mit dem Na- tionalismus gleich. Dieser Mann also steht nach Jahren frei- willigen und unfreiwilligen Schweigens draußen vor der Tür und klopft an. Er bringt ein Heft mit„Die Lage der europäi- schen Rechts wissenschaft“, das im Inter- nationalen Universitätsverlag, Tübingen, er- schien, ausgezeichnet! Mit dem Schlußkapi- tel„Rechts wissenschaft, letztes Asyl des Rechtsbewußtseins“ müßten sich die Richter befassen. Und in der anderen Hand ist ein kleines Buch„Ex captivitate salus“(Greven. Verlag, Köln), das Erfahrungen der Zeit 1945/47 verspricht. Das ist randvoll gefüllt mit Durchblicken und Einsichten, wie sie kaum ein zweiter deutscher Autor bieten festigt. Nach einem besonderen Verfahren erfolgt die Konservierung, die das Ab- nadeln der Zweige auf Monate hinaus ver- hindern soll. Zum Schluß wird der Baum mit einer leuchtenden Rauhreifschicht über- zogen, und kleine rote Lichter geben ihm das weihnachtliche Gepräge. Mit dem Absatz und dem zollfreien Versand der Bäume befassen sich die Blu- mengeschäfte. Der größte Teil der Produk- tion geht nach den USA. Größere Aufträge sind keine Seltenheit. So gingen kürzlich für einen Auftraggeber aus dem Bundes- gebiet für seinen großen Verwandten- und Bekanntenkreis in Brasilien 47 Bäume ab. Daneben interessiert sich auch der Einzel- handel für die konservierten Weihnachts- bäume, die er zur Schaufensterdekorationen verwenden will. ————.—. é ᷑—.—..—..——̃——(———T̃ͤ— ä—e—, kann. Unmöglich, den Reichtum dieser Sei- ten auch nur annähernd anzudeuten. Aber dann stört die merkwürdige Bloßstellung eines bekannten Gelehrten, es stören man- cherlei Andeutungen und Augenaufschläge, mit denen sich der Autor in ein mildes Licht setzen möchte, und ein leise grollender Un- terton nimmt sich wie ein nicht zu Ende ar- tikulierter Vorwurf— gegen wen eigentlich? — aus. Sollte Carl Schmitt aus den Jahren des freiwilligen wie unfreiwilligen Schwei- gens hinter Mauern und Gittern doch nicht nur„Heil“, sondern auch einiges Gift ge- schöpft haben, das er in mehr oder minder Die erstaunlichen Wirkungen des Preg- nonolone wurden bereits mehrere Jahre an der Worcester Foundation im Staate Massa- chusetts studiert. Flieger, die nach Angrif- fen unter erheblichen Erschöpfungszustän- den litten, wurden mit diesem Mittel be- handelt. Die Forscher stellten fest, daß diese Flieger nach der Einnahme des Mittels ihre Pflichten weitaus besser erfül- len konnten, als es jemals zuvor der Fall War. Dieser zunächst gering erscheinende Erfolg längerer Untersuchungen brachte die Aerzte der Worcester Foundation jedoch auf die Idee, Pregnenolone auch bei anderen Personen anzuwenden und die Wirkungen zu studieren. So führten sie einen Versuch mit Arbeitern in einer Bajonettfabrik durch. Kurze Zeit nach der Einnahme des Mittels konnte die Werks- leitung eine Steigerung der Produktion um 18 Prozent feststellen. Dieses Mittel, so urteilte Dr. Pincus, sporne also träge Nebennieren zu größerer Aktivität an. In der Worcester Foundation wußte man inzwischen vVum die Nachwirkung des Cortisone. Es galt also, zunächst einmal festzustellen, ob Pregnenolone ebenfalls unerfreuliche Erscheinungen zeigte, wenn es in größeren Mengen gegeben wurde. Die Arbeiter der Bajonettfabrik stellten sich als Versuchskaninchen bereitwilligst zur Ver- fügung. Sie schluckten das Mittel„noch und noch“, wie das Protokoll der Aerzte vermerkt. Sie rechneten damit, daß mit diesem Mittel, wenn es gegen rheumatische Erkrankungen wirksam wäre, zehntausende von Patienten ohne Vergrößerung der Her- stellungsstätten behandelt werden könnten. Hunderttausende aber, wenn diese Stätten ausgedehnt würden. Denn Pregnenolone verzeichnet gegenüber dem Cortisone ein großes Plus: Es ist sehr billig und kann in jeder Menge hergestellt werden. Das war eine der Hürden, die gerade Dr. Hench von der Mayo-Klinik schweres Kopfzer- brechen machte. Ein an Arthritis erkrankter Ingenieur war überhaupt eines der ersten Versuchs- kaninchen bei der Behandlung mit Pregne- nolone. Seine dauernden Schmerzen konnte er kaum noch ertragen und entschloß sich eines Tages, die Aerzte in der Worcester Foundation um etwas Cortisone zu bitten. Dieser Ingenieur hatte von den Wirkungen des Cortisone gehört und hoffte, dadurch seine Schmerzen lindern zu können. Es ist nicht bekannt, ob der Arzt in der Worcester Foundation einen„medizi- nischen“ Hintergedanken hatte, als er dem Ingenieur erwiderte, es sei leider kein Cortisone vorhanden, dann aber hinzu- fügte, man könne es ja mit einem anderen Mittel auch versuchen. Der Patient willigte ein.(Wird fortgesetzt) Bürokratie mit Humor Der Veteran von 1050 v. Chr. Ein junger englischer Oberleutnant wurde zum Hauptmann befördert. Diese Beförde- rung erschien im Amtsanzeiger fälschlicher- weise mit dem Beförderungsjahr 1050 an Stelle von 1950. Das Ereignis wurde gebüh- rend begossen und seine Kameraden über- redeten den frischgebackenen Hauptmann, doch um Nachzahlung seines Soldes nachzu- suchen. Tatsächlich stellte er einen diesbe- züglichen Antrag und schickte ihn auf dem Dienstwege ein. Schon eine Woche später kam die Antwort: „Ihr Antrag auf Nachzahlung Ihres Sol- des seit 1050 wurde in Ordnung befunden und Ihnen daher ein Betrag von 39 999 Pfund Sterling angewiesen. Sie haben aber über- sehen, daß ein kommandierender Offlzier persönlich verantwortlich ist für alle Ver- luste an Gewehren und Pferden, wenn diese auf seine Nachlässigkeit zurückzuführen sind. Wenn der kommandierende Offizier fällt, übergeht diese Verantwortlichkeit auf den nächsten überlebenden dienstältesten Offizier. Ihr Brief weist nach, daß Sie der einzige Ueberlebende der Schlacht von Hastings(1066 n. Chr.) sind, in welcher Schlacht 20 000 Pferde, jedes im Werte von 2 Pfund, durch Nachlässigkeit verloren gin- gen. Die Verantwortung zur Zahlung von 40 000 Pfund fällt auf Sie. Ihr Konto wurde daher von uns mit 1 Pfund belastet.“ Freiburg. Die zimmersuchenden Studen- ten haben sich zu einer gemeinsamen Ak- tion entschlossem. Sie wollen mit Plakaten durch die Stadt ziehen, um auf diese Weise an die Hilfsbereitschaft der Bevöl- kerung zu appellieren. Gleichzeitig hat die Stadtverwaltung einen Aufruf erlassen, in der sie die Freiburger bittet, jede Unter- kunftsmöglichkeit den Studierenden zur Verfügung zu stellen. Eine umständliche Vergiftung Freudenstadt. Ein Bauer aus Grüntal bei Freudenstadt im Schwarzwald mußte seine drei Kühe wegen Vergiftungserscheinungen notschlachten lassen. Es stellte sich heraus. daß die Vergiftung durch Eisenfarbe verur- sacht wurde, die von einer frisch gestriche- nen Brücke auf eine Wiese des Bauern tropfte und von dort mit dem Futter in den Stall gelangt war. Bilanz des Münchner Oktoberfestes München. Auf dem diesjährigen Oktober fest rannen 15 000 Hektoliter Bier, das sind 1000 Hektoliter mehr als im Jahre 1938, durch die durstigen Kehlen. Der Münchner Stadtrat stellte außerdem fest,. daß 80 000 Paar Schweinswürst! und sechzehn Brat ochsen verzehrt wurden. 5 Bilanz der Unfälle Mainz. Nach einer Statistik, die auf einer Tagung der Universität Mainz be- Kanntgegeben wurde. haben sich seit dem 1. Jamuar in der gewerblichen Wirtschaft der Bundesrepublik rund 770 000 Unfälle ereignet, von denen viertausend tödlich verlaufen sind. Zweitausend Personen betroffen Wiesbaden. In Hessen werden zweitau- send Personen von der Beschlagnahme chemaliger Kasernen durch die Besatzungs- macht betroffen. Außer den Kasernen in Hanau, Butzbach. Gießen und Babenhausen werden jetzt auch die Kasernen in König stein im Taunus beschlagnahmt, in denen ein katholisches Priesterseminar und 600 Flüchtlinge untergebracht sind. Wiederaufbau der Nibelungen-Brücke Worms. Nach einer Vereinbarung Zwi- schen dem Bund und den Ländern Rhein- land-Pfalz und Hessen soll der Wiederauf- bau der Rheinbrücke bei Worms, der So- gemanmnten Nipelungen-Brücke. sofort in Angriff genommen werden. Von den Bau- kosten, die rund 3,5 Millionen DM betra- gen, soll der Bund die Hälfte übernehmen., Störende Reklame Koblenz. Der Regierungspräsident in Koblenz hat die Landräte angewiesen, bis zum 1. Januar 1951 sämtliche Straßen nach „störender Reklame“ zu überprüfen. Manche Industriefirmen hätten durch die Aufstellung von Reklametafeln an markanten Stellen die Schönheit der Landschaft erheblich„be- einträchtigt“. Auch in Landau Landau. Der Landauer Stadtrat bittet die Landesregierung in einer Entschließung dringend, der Gemeinde keine Vertriebenen mehr zuzuteilen, bis deren menschenwürdige Unterbringung gesichert sei. Ueber 100 Um- siedler sind in Landau noch in notdürftigen Massenquartieren untergebracht. Hausfrauen stehen Schlange Helmstadt. In Helmstadt haben dieser Tage einige Metzgereien ihre Preise für Schweinefleisch von 2,20 DM je Pfund auf 1,75 DM gesenkt. Vor diesen Geschäften stehen die Hausfrauen jetzt Schlange. Preisausschreiben des Finanzministers Köln. Das Bundesfinanz ministerium hat im Bundesanzeiger ein Preisausschreiben für die Gestaltung der Fünf-Mark-Münze veröffentlicht. Teilnahmeberechtigt sind alle bildenden Künstler in Deutschland. Als Preise sind einmal 3000 DM, zweimal je 2000 und dreimal je 1000 DM ausgesetzt. Motorschiff gesunken Kiel. Das etwa 600 BRT große norwe- gische Motorschiff„Nesttun“ ist am 7. No- vember in der Nähe des Feuerschiffes Kiel in der Ostsee auf eine Mine gelaufen und gesunken. Die Besatzung wurde von dem deutschen Schiff„Lillie“ übernommen, Spanier kaufen Pferde 5 Münster. Eine spanische Kommission bereist gegenwärtig Westfalen, um mehrere Hundert Reitpferde für die spanische Feld- gendarmerie aufzukaufen. kleinen Dosen versprüht? Bei den Erfah- rungen, die er mit sich selbst gemacht hat, müßte diese Taktik aus Takt vermieden werden. Er hat von dem Recht auf politi- schen Irrtum einen verschwenderischen Ge- brauch gemacht— graut ihm nie vor einem Verfallen in neue Irrtümer? Carl Schmitt vor der Tür gibt uns Rätsel auf und Nüsse zu knacken. Wer keine festen Zähne hat, muß diese Nüsse meiden, auch wenn sie in Silber- und Goldpapier verpackt sind. Die anderen werden sich diesen Autor nicht ent- gehen lassen. Dr. F. W. Koch Notizen über Bücher Julius Hermann Schröder: Deutsche Bau- geschichte(Hans Rösler Verlag, Augsburg). Der Verfasser wendet sich mit diesem Buch ausdrücklich an den Laien und gibt in einer „Anleitung zum Selbststudium“ eine ausführ- liche Gebrauchs anweisung, wie er sein mit zahlreichen Abbildungen ausgestattetes Lehr- buch verstanden haben will. Man wird ihm gern bestätigen, daß er auf den 192 Seiten seiner„Entwicklungsübersicht“ von der Antike bis ins 19. Jahrhundert nichts Wesentliches beiseite gelassen hat und einen vollständigen Ueberblick über die Baukunst, ihre verschie- denen Epochen und Stilformen gibt. Dem eigentlichen Bild- und Textteil ist ein Ver- zeichnis von Fachausdrücken, ein Orts- und Künstler verzeichnis sowie ein ausführliches Quellenverzeichnis beigegeben, die das Werk zu einem nützlichen Handbuch der Baukunst machen, auf das man gern immer wieder zu- rückgreifen wird. o- Felix Philippi: Alt Berlin. Erinnerungen aus der Jugendzeit.(Verlag E. S. Mittler& zohn, Berlin) Der 1921 verstorbene Büh- nenautor, dessen zahlreiche Schauspiele(„Der verlorene Sohn“,„Wohltäter der Menschheit“, „Der Dornenweg!“,„Der goldene Käfig“,„Das große Licht“,„Das dunkle Tor“ und wie sie alle hießen) heute längst vergessen sind, ver- öfkentlichte 1914 seine Lebenserinnerungen, die jetzt Dr. Mario Krammer, der zweite Vorsitzende des Vereines für die Geschichte Berlins, in einer gekürzten Fassung neu her- ausbringt. Das kleine, von Vera Dienst ge- schmackvoll illustrierte Bändchen gibt einen Abglanz des aufstrebenden, glücklichen Ber- lin der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhun- derts, dessen„bestgehaßter Mann“ der „schreckliche Bismarck“ war und das unter seinen etwa 700 000 Einwohnern viele bedeu- tende und berühmte Männer und Frauen hatte. Persönliche Erinnnerungen an viele Größen seiner Zeit und eine liebevolle schil- derei der Zustände und Gewohnheiten des guten alten„Spreeathen“, dessen Bewohner bei aller biedermänniglichen Gemütlichkeit immer den Blick nach vorwärts gerichtet hiel- ten, machen Philippis kleines Erinnerungs- buch zu einer kulturhistorisch interessanten Lektüre, der man besonders in unseren Tagen und angesichts des harten Schicksals dieser Stadt auch bei uns weiteste Verbreitung wün- schen möchte. g. 8. Jochen Klepper: Der Vater. Roman eines Königs Deutsche Verlangsanstalt, Stuttgart). In einer Zeit, in der man das Ringen um eine Staats- und Gesellschaftsordnung argwöhnisch bewertet, wird durch die Neuauflage des Romans„Der Vater“ die demütige Verant- wortung vor der Ewigkeit und die hohe Sitt⸗ lichkeit des preußischen Königs Friedrich Wil- helm in seinem Mühen um Preußens Ordnung gekennzeichnet. In tiefer christlicher Religio- sität kormte der Kronprinz und König sein Leben und sein Land. In seinem Wort, daß Könige mehr leiden können müssen als andere Menschen, liegt die stille Größe des Mannes, der sich täglich gegen Unverständnis, Unwillen und Mißgunst bewähren mußte. Friedrich Wil- helm war ein König, der sich nicht schämte, zu Gunsten seines Volkes arm zu leben und sei- nen Reichtum in der Arbeit, in der Pflicht und in der Verantwortung zu suchen. Wenn der Name seines Sohnes Platz in der europaischen Geschichte fand, so formte das Werk des Vaters den Sohn durch Beispiele und schmerzvolle Entscheidungen D. P. A. Karel Capek: Das Jahr des Gärtners. Mit 62 Zeichnungen von Josef Capek.(Brune Cassirer Verlag— F. A. Herbig Verlagsbuch⸗ handlung, Walter Kahnert, Berlin- Grunewald.) Es gibt eine Menge Gartenbücher, die sich höchst ernsthaft und erfolgversprechend mit der schwierigen Materie der Gartenkunst be- fassen, aber nur eines, das genügend Liebens- Würdigkeit aufbringt, für zine so duftige und grazile Angelegenheit, wie sie ein„Liebhaber- garten“ sein sollte, auch die entsprechende Sprache zu finden. Karel Capek, der 1938 ver- storbene tschechische Literat und Dramatiker hat es geschrieben, und es ist eben in der gleichen hübschen Aufmachung wie ehedem neu herausgekommen. Es ist allerdings we⸗ niger ein Rezeptbuch, das Auskunft gibt, war⸗ um Mohrrüben auf„altgedüngtem, ter- gelockerten“ Boden vorteilhafter gedeihen als auf frischem Mist, als vielmehr eine bezau⸗ bernd humoristische und von leiser Ironie begleitete Betrachtung des Jahreslaufs eines Gartenfreundes mit allen seinen Freuden Leiden und Enttäuschungen. Jedem Monat st eines der feuilletonistischen Kapitel gewid-⸗ met, und dazwischen sind köstliche Entrefilets gestreut, die wie alles in diesem Buch eine tiefe Liebe und Vertrautheit zu den Dingen der Natur verraten. W EI. MANNHEIM Donnerstag, 9. November 1950/ Nr. Breite Straßen sind gut und schön Ergänzungen zur Sitzung des Stadtrates am Dienstag Aus der vorgestrigen Stadtratssitzung, deren teilweise fröhlich gestimmten Verlauf der gestrige Bericht andeutete, verdienen zwei Punkte eine Hervorhebung. Oberbür- germeister Dr. Heimerich sprach von dem besonderen Verständnis, das er bei Bau- herren an städtebaulich exponierten Stel- len für die Maßnahmen zur Durchführung des Generalbebauungsplans gefunden habe. Es handelt sich nicht zuletzt um Bauherren, von denen, wenn sie Arkaden anlegen oder gar mit ihrer Fassade um vier Meter zurück- gehen, ordentlich etwas verlangt wird. Sie verlieren Laden- und Geschäftsraum, sie Verlieren Hofraum, den sie überbauen müs- sen, um den verloren gegangenen Raum Wieder zu bekommen. Das Kostet allerlei Geld. Der Oberbürgermeister sprach die Erwartung aus, daß wir bei dem jetzt fest- zustellenden Tempo des Bauens in späte- Er hatte mitge zwickt. am Kabel in Sandhofen Vor wenigen Wochen ging fast durch die gesamte süd westdeutsche Presse eine Mel- dung, daß ein wichtiges Fernsprechkabel der Bundespost bei Mannheim-Sandhofen un- Weit des Rheinufers von unbekannten Tä- tern abgezwickt und entwendet worden War. Dadurch wurde das Kabel, das über Raiserslautern die direkte Verbindung nach Frankreich darstellt, für 30 Stunden un- benutzbar. Man nahm an, daß es sich um einen Sabotageakt handele, zumal zur glei- chen Zeit andere wichtige Kabel im Bun- desgebiet ebenfalls von unbekannten Tätern unterbrochen worden waren. Gestern verhandelte nun das Jugend- gericht Mannheim gegen den jüngsten der Täter, einen 17jährigen Malerlehrling, der von seinen drei erwachsenen Mittätern (darunter zwei Ausländer), offenbar zu der Tat aufgefordert worden war. Der Junge berichtete, die anderen hätten mm versichert. es handele sich um altes Flakkabel, das da draußen unnütz herum- liege. In einer Vollmondnacht hatten sie dann zu viert das Kabel ausgegraben, ab- gezwickt, in Stücke zerlegt und die Papier- Isolierung verbrannt. während die Pech- isolieurng teilweise in den Kanal gewor- ken wurde. 140 DM erlösten die vier für das Blei und den Kupferdraht beim Althändler. Etwa 500 DM beträgt nach Angaben der Bundespost allein der Materialschaden. Der 17jährige„Mitläufer“ hatte ein Vier- tel des Betrages von seinen Kumpanen er- halten und den größten Teil davon zu Hause abgegeben. Das Jugendgericht be- legte ihn mit einer Jugendarreststrafe von zehn Wochen, von denen vier durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten. Die Verhandlung gegen seine Kumpane steht noch bevor. i-tu. Wohin gehen wir? Donnerstag, 9. November: Nationaltheater, 18.30 Uhr: Der Rosenkavalier“; Amerikahaus, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Deutschland in den Augen der Umwelt“, Spr.: Ernst Oppen- heimer, Zürich: Alster:„Die Fledermaus“; Freya- Theater, 20.30 Uhr: Musikal-Revue:„Im Rhythmus der Freude“; Kossenhaschen, 16.00 und 20.00 Uhr: Modenschau; Gewerkschafts- haus, 19.30 Uhr: Arbeitsrichter Dr. Gold- schmidt spricht:„Aus der Praxis des Arbeits- gerichts“(Betriebsräteschulung); Arkadenhof, 20.00 Uhr: Filmabend(Bund deutscher Film- amateure); Goethesaal, 20.00 Uhr: Konzertabend von Adalbert Fink; St. Bonifatiuskirche, 20.00 Uhr: Es werden Lieder aus dem„Marienleben“ und die Tripartita in F gespielt. Freitag, 10. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr: Sturm im Wasserglas“; Amerika- Haus, 19.00 Uhr: Filme:„Unsere Zeit 29“,„Pre- paration of Teachers“, Männer der Zukunft“, 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag:„Weltraumflug FPraum oder Wirklichkeit?“, Spr.: Werner Buedeler, München; Ufa-Palast, 20.00 Uhr: Konzert blinder Künstler. Landtagswahlen in Sicht Kalender der Veranstaltungen SPD Donnerstag, 9. November, 19.30 Uhr, Aula Sickinger-Schule: Forum„Die Wähler fra- gen“; es antworten Bürgermeister, Landtags- Abgeordnete, Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Donnerstag, 9. November, 20 Uhr, Turn- halle Waldhofschule: Es spricht MdL Kurt Angstmann. Freitag, 10. November, 20 Uhr, Lokal „Autohof“: Es spricht MdL, Kurt Angst- mann. CDU Freitag, 10. November, 20 Uhr, Lokal „Landkutsche“: Es sprechen Md. August Kuhn, Stadträtin Maria Scherer und Dr. Heinrich Raudenbusch. Freitag, 10. November, 20 Uhr, Lokal! „Raiser garten“: Es sprechen Md. August Kuhn, Md. Schilpp und Dr. Heinrich Rau- dienbusch. DVP 5 Donnerstag, 9. November, 20 Uhr, Lokal „Zum Brück“(Neuostheim: Es sprechen Bundestagsabgeordneterf Robert Margulies und Md, Dr. K. Helffenstein. Donnerstag. 9. November, 20 Uhr, Lokal „Zum Pflug(Käfertal): Es sprechen Stadt- rat Wilhelm Slania und rer., pol. Lotte Banzhaf. Freitag, 10. November, 20 Uhr, Rosen- garten: Es spricht Vizekanzler Franz Blü- cher. KPD Freitag, 10. November, 20 Uhr, Lokal Zum Löwen“(Käfertal): Es spricht Md Anette Langendorf. 5 Freitag, 10. November, 20 Uhr, Loka! „Brückl!“(Waldhof): Es spricht MdL F. Salm. Freitag, 10. November, 20 Uhr, Lokal „Zum Engel“(Neckarau): Es sprechen Martha Boxheimer und Kar! Orth. Freitag, 10. November, 20 Uhr, Turn- halle des ASV(Rheinau): Es spricht Stadt- rat August Locherer. stens zehn Jahren eine„schöne breite Breite Straße“ hätten. So viel Zuversicht tut jedem gut, aber die einzelnen Bauherren werden bei diesen Er- Wartungen hart rechnen müssen. Wenn nun auch noch diese Bauherren auf Zurück- Verlegung der Fassade gesteuert werden und Arkaden unerwünscht sein sollen, so muß doch auch einmal am Rande gefragt werden, Wer denn eigentlich die Kosten zahlen soll und zahlen kann. Das steht doch wohl fest, daß„per ucas de moufti“ von den Grund- stbückseigentümern die Zurückverlegung der Fassade und der Verzicht auf einen Teil des überbauten Grundstücks nicht zugemutet werden kann. Die Stadt wird sich da irgendwie, nämlich nach Lage des Falles, be- teiligen müssen, um ihren Bauwillen durch- zusetzen. Nun„schwebt“ gerade der Entwurf eines Städtebaugesetzes über den mehr oder minder hochgehenden Wogen in Bonn. Sein erster Teil, ein Umlegungsgesetz, kann im Lauf des Jahres 1951 Gesetzeskraft erlan- gen, wenn alles gut geht. Gerade die Bau- herren, von denen etwas Kostspieliges ver- langt wird, werden wohl kaum von der Stadt mit Auflagen traktiert werden kön- nen, bevor auch sie in allen diesen Dingen ganz klar sieht. Wo es sich nicht gerade um die Ablösung von Provisorien handelt, wird auch die Stadt mit ihren Mitteln zu Rate gehen müssen. Die Ausgaben der Stadt steigen. Da soll eine halbe Million Soforthilfe gezahlt wer- den als Vorgriff auf einen noch endgültig zu regelnden Lastenausgleich, dort macht eine bescheiden bemessene Lohn- und Ge- haltserhöhung der städtischen Arbeiter und Angestellten, die zudem auf vier Winter- monate befristet wurde, auch wieder eine halbe Million aus, Es steht also heute schon fest, daß wir in Mannheim 1950 nicht das machen können, was im Voranschlag vor- gesehen war, weil zwangsläufige Ausgaben erhöhungen eintraten, denen erhöhte Ein- nahmen nicht gegenüberstehen. Eine Mil- lion fehlt schon. Wird sie durch Ausgaben- drosselung oder neue Einnahmen heraus- gewirtschaftet werden? Eine Stadt kann „ihre“ Tarife nicht so erhöhen wie manche Industrie ihre Preise. Interessant war ein Hinweis, den Bürgermeister Trumpfheller gab: Während Nordbaden pro Kopf 8,.— DM Finanzzuweisungen seinen Gemeinden geben kann, gibt Nordwürttemberg 15.— DM. Die Württembergischen Städte werden mit den Lohn- und Gehaltszulagen unter diesen Umständen etwas leichter fertig. f. W. Kk. Bauen und Ordnen Z Wei Vorträge Bauen wird in Mannheim bekantlich ganz groß geschrieben. Das Gesicht der Stadt nimmt wieder festere Formen an. Seine endgültige Gestalt steht aber noch nicht fest. Sein Aussehen ist eine Frage von hervorragendem öffentlichem Inter- esse. Dieses Interesse, bisher in privaten Zirkeln, fachlichen Vereinigungen und Zei- tungsveröffentlichungen gepflegt. wenn von der amtlichen Befassung einmal abgesehen werden darf, kommt jetzt stärker in Be- wegung: Oberbürgermeister Dr. Heimerich spricht am 14. November, bei der Eröffnung des neuen Vortragssaales der Kunsthalle, über das Thema„Ordnen und Bauen— Vom Wiederaufbau deutscher Städte“. Und am 14. Dezember spricht im Rahmen der Vor- träge, die von der Gesellschaft der Freunde Mannheims gehalten werden, Oberbaudirek- tor à. D. Josef Zizler über„Probleme des Wiederaufbaues in Mannheim“. Beide Vor- träge dürften die neuen örtlichen Bauver- ordnungen verarbeiten. zu denen der Stadt- rat in seiner vorgestrigen Sitzung seine Ge- nehmigung gegeben hat. Mit Brotdiebstahl zum Lebensunterhalt begunn es 20 jähriger Rückfalldieb noch Wahrscheinlich wäre die Verhandlung am Dienstag vor der Ersten Großen Straf- kammer gegen einen„schwer vorbestraften Spezialisten“ ohne Besonderheit verlaufen, wenn nicht Professor Dr. Schwenninger als psychiatrischer Sachverständiger ein aus- kührliches Bild von der Persönlichkeit des 20 jährigen Angeklagten gegeben hätte. Ein Bild, das in dem jungen Mann den Prototyp des entwurzelten, heimatlosen Flüchtlings- jungen erkennen ließ, der nicht nur aus eigenem Verschulden auf die schiefe Bahn geraten ist.„Ablehnend, finster drohend, stand er barfuß in seiner Gefängniszelle und gab erst nach einer halben Stunde die erste trotzige Antwort,— als er nach seiner Mutter gefragt worden war“, berichtete der Sachverständige. In seiner Heimat im Su- detenland ist er niemals straffällig gewor- den und galt als ordentlicher Junge. Seit 1946 ohne Vater, ohne Mutter und ohne Zuhause, geriet er über das anfängliche „Organisieren“ auf eine kriminelle„Ab- gleitstufe“, die ihn heute soweit gebracht hat, daß die Große Strafkammer den Ge- danken an eine Sicherungsverwahrung im- merhin in Erwägung zog. Josef N. ist in München und Krefeld, in Kassel und in Mannheim wegen Diebstahls und anderer Delikte unter verschiedensten Namen schwer vorbestraft, Uran-Bergbau in der Ostzone, Steinstaubjunge, Fremden- legion, Gefängnis,.. das sind Stationen aus diesem jungen Leben. Er stahl anfänglich nur um Brot zu haben, schloß sich dann mit einem rigoroseren Schicksalsgenossen zu- sammen und war nun wegen einer Kette von Diebstählen und Einbrüchen erneut an- geklagt. einmal ohne Zuchthausstrafe Im Oktober 1949 stahl er zusammen mit seinem Komplicen aus einem parkenden Pkw. in Heidelberg Papiere und eine Brief- markensammlung im Werte von 400 DM; bald darauf in Mainz aus einem Lkw. Ge- schäftspapiere und aus dem Führersitz eines weiteren Lkw. Kleidungsstücke; in Karlsruhe-Maxau erbrach er einen Kiosk. In Baden-Baden wurde ein verschlossener Pkw. aufgebrochen, und eine Aktentasche mit Inhalt verschwand. In Ulm ließen die beiden Geschäftspapiere aus einem Pkw. verschwinden, in Straubing sprengten sie das Schloß eines Geschäftes, und in Pasing erbrachen sie wieder einen Kiosk. In Tutt- lingen wurden sie schließlich festgenom- men, als sie nachts in einer Bäckerei drei Brote stehlen und dabei gleichzeitig die Ladenkasse mitnehmen wollten. Trotzdem meinte der Sachverständige:„Es wäre schade um ihn, wenn er in die Kategorie der Gewohnheitsverbrecher eingestuft wer- den müßte“. Andererseits forderte der Staatsanwalt eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Die Große Strafkammer verurteilte Jo- sef N. jedoch nach einer ungewöhnlich lan- gen Beratung zu einer Gefängnisstrafe von insgesamt zwei Jahren und drei Monaten. (Eine vorher schon verhängte, aber noch nicht verbüßte Gefängnisstrafe ist hierbei einbezogen.) Das Gericht sah— wie der Vorsitzende sagte— noch einmal von einer Zuchthausstrafe ab, um dem Angeklagten eine letzte Chance zu geben. Nach Möglich- keit soll dem Angeklagten, dem mildernde Umstände zugebilligt wurden, Gelegenheit gegeben werden, in Strafhaft seine hand- werkliche Lehre abzuschließen. i-tu. Der elfte Elite im hundertelften Jahr Mannemer Fasnacht feiert Jubiläum mit Fasnachtszug Volle Breitseiten des Humors abzuschießen versprach das„Feuerio“-Admiralsschiff der Mannheimer Narrenflotte, geführt vom un- verwüstlichen Wöllners Fritz, unterstützt von seinem Vize, Schorschl Schäfer und dem Gremium anzuzapfender Elferräte und Freunde. Ganz groß soll es in diesem be- sonders närrischen Narrenjahr werden, denn ein bekannter Mime vom Theater dressiert bereits die Büttenredner. So haben die, deren Privatberuf es ist, alljährlich einmal aus dem Häuschen zu geraten, von ihrer Seite aus alles getan, um den Erwartungen gerecht zu werden. Es bleibt dann nur noch das liebe Volk närrischer Untertanen, das helfen kann, einen Zug auf die Beine zu bringen durch Erwerb einer Plakette, die ab 11. 11. bei jeder karnevalistischen Veranstaltung er- standen werden kann. Wer wollte sich da ausschließen, wenn man weiß, daß Mainz voriges Jahr 70 000 solcher Dinger verkauft hat? Mainz ist wohl eine Hochburg, aber warum sollte Mannheim nicht zumindest ein Außenfort des Karnevals werden können? Und außerdem ist die in Idar-Oberstein entstandene Plakette hübsch. Sie zeigt den Wasserturm mit Narrenkappe, an den sich links und rechts eine leichtgeschürzte Dame im Kostüm und ein Pierrot anlehnen. Die Inschrift weist auf das Jubiläum hin. Es ist überdies nicht einzusehen, wes- halb Mannheim auch nicht auf diesem Ge- biet einmal„vorne“ sein sollte. gni. * Erweiterte Vorstandssitzung der„Fröhlich Pfalz“ in Anwesenheit von Vertretern des Karneval-Ausschusses: Ein Signal zum Sam meln vor dem Sturm auf die Seriosität Alltags. Am Dienstag im Schloßhotel. Gleiche Brüder— gleiche Kappen, Sag erster Vorsizender Karl Blepp, dabei Tom anschlagend, die einen harmonischen Ak Or zwischen Mannheims Karnevalvereinen ah. strebten. Es gab einen guten, versöhnlicheg Klang, als„Feuerio“-Vize Georg Schäfer. das gleiche Horn blies. Zum ersten Mal im Scheinwerfer öffen lichen Interesses: Ihre totale Tollität Irm gard I., liebreizend- charmante Karnepl prinzessin von Fröhlich Pfalzens Gnade („Wo bleibt mein Prinzgemahl), pg Feuerio will ihn so bald wie möglich vn den karnevalistischen Traualtar zerren. Grokageli- Vertreter, verschnupft, wel! selbst schon aus eigenen Reihen mit Hilde] eine Prinzessin auf den närrischen Thron ge. setzt, glänzten durch Abwesenheit. Feuetd9. Prinz aber ist sich zu gut für Doppelehe. Jedem Mannheimer seine Plakette, sagg Verkehrsvereins- Geschäftsführer Dr. Vogel Apropos Vogel- wo er seinen Schnabel aud]! aufmacht, bleibt der Eindruck: es ist gut fit Mannheim, daß er sich hier niedergelassen hat. Aus seinem Abriß der Mannheimer Karnevalshistorie konnten selbst alte Nar- renbrüder noch etwas lernen. Sammlung zur Tat, dieser Abend. Ge. trennt marschieren, vereint schlagen, emp- fahl Feuerianer Schäfer. Am 11. November geht's los. Einsatzgebiet Eichbaum- Stamm. baus für die Fröhlichen Pfälzer und der Saal des TV 46 für„Feuerio“, 10h. Kurze„MM“-Meldungen Die verkaufsfreien Sonntage vor Weih- nachten, der Ladenschluß am Wochenende, neue Steuererhöhungen und der Tarifab- schluß im Einzel- und Großhandel sind die Themen, mit denen sich eine Protestver- sammlung der Deutschen Angestelltenge- Werkschaft am 9. November, 19 Uhr, im Sitzungszimmer Lü 6, 14 befaßt. Der Schachklub 1865 bezieht am 9. No- vember sein neues Klublokal im Café„Ex- celsior“ am Paradeplatz. Das Klubmit- glied Georg Heinrich wird dabei an 20 Brettern simultan spielen. Spieltage sind wie bisher Montag und Donnerstag. Die zweite Mannschaft tritt am kommenden Sonntag, 9 Uhr, gegen Waldhof im Lokal „Gute Laune“, Hubenstraße. an. Die Spiele der anderen Mannschaften fallen aus, bis der Bezirk eine Neueinteilung vorgenom- men hat. 100 00 DM Gewinn. An den Ziehungs- tagen der 1. Zwischenklasse der 8. Süd- deutschen Klassenlotterie wurden folgende größere Gewinne gezogen: Ein Gewinn zu 100 00 DM auf die Nr. 54 152, ein Gewinn zu 30 000 DM auf die Nr. 149 965, zwei Ge- Wirine zu je 10 000 DM auf die Nr. 30 339 und 74 106, vier Gewinne zu je 5 000 DM auf Hie Nr. 28 422, 83.874, 106 174 und. 139 034. W 2 Wir gratulieren! Johannes Mörcke, Mann- heim, Waldhofstraße 217, wird 70 Jahre alt. Paula Brussler, Mannheim-Neckarau, Nek- karauer Straße 40, begeht ihren 71. Ge- burtstag. Christian Mansperger, Mann- heim, K 4. 24, vollendet das 81. Lebensjahr. Aus dem Polizeibericht Versuchte Fahrerflucht. Viel Arbeit hatte ein Polizeibeamter mit einem 24 Jahre alten Kraftfahrer, der mit einer Zugmaschine über die Friedrichsbrücke kommend, beim Einbiegen in die Straße des Theodor- Kutzer-Ufers einen älteren Mann anfuhr, der zu Boden stürzte und etwa 3 Meter mit- geschleift wurde Der Fahrer weigerte sich, seine Personalien anzugeben und versuchte, Aus dem Vereinsleben Spielmusik in Sandhofen Mit lebhaftem Interesse verfolgten die Zuhörer im„Adler“ in Sandhofen die Mu- sikvorträge des Mandolinen Orchesters „Rheingold“ und des Handharmonika- Spielrings Sandhofen, die beide der ge- wissenhaften Leitung von Heinrich Roth unterstehen. Nach den einleitenden Origi- nalkompositionen italienischer Tonsetzer wandte sich das Interesse besonders dem schmissig gebrachten Potpourri aus der „Fledermaus“, wie einer Ouvertüre von Paul Lincke und dem Walzer„Münchner Kindl“ von Komzak zu. An den bekannten Melodien ließ sich die zunehmende Spiel- sicherheit und wachsende rhythmische Zu- Verlässigkeit wie die Beachtung der Stärke- grade im Gesamtkörper deutlch verfolgen. Erfreulich waren auch die Vorführungen des Handharmonikaorchesters, wie atwa die ausgewählten Melodien aus dem„Vogel- händler“. Eine erfreuliche Fertigkeit be- Wies der Solist Fritz Schlayer. Unter der Leitung von Weidenauer produzierte sich die Jugendgruppe mit gefälligen Tonstücken, die ebenfalls Genauigkeit im Rhythmus und Torfärbung erkennen ließen. Vor- geschrittene Spieler boten Schuberts f-moll- Impromptu mit ausgepräger abgestufter Dynamik, auf die Dr. Roth auch bei den Mandolinenvorträgen viel Wert legt. Pflege des Volksliedes Reichhaltig wie die Auswahl der Volks- und volkstümlichen Lieder war auch die Wahl der verschiedenen Gruppierungen, die in dem volkstümlichen Chorkonzert der Musikriege des TV 1846 in der Turnhalle des Vereines von Karl Hinterschied zur Ab- wicklung der Vortragsfolge herangezogen wurden. Außer der Sängerriege vom 1846er beteiligten sich das Vokalquartett der„Lie- derhalle“, Mitglieder des Männerchors der „Sängereinheit“ 1850 und„Fidelia“ Liedols- heim, letztere mit Männer-, Frauen- und gemischtem Chor, wie mit einzelnen Stim- men. Dank der verschiedenen Kombinationen war die Gefahr der Eintönigkeit bei den mehrstrophigen Volksliedern vermieden. Es lieben die einzelnen Darbietungen einge- hende Vorbereitung und sorgfältige Pflege der Konsonanten erkennen. Auf die Heraus- arbeitung des Stimmungsgehaltes der ein- zelnen Strophen hatte Hinterschied ersicht- lich viel Mühe verwendet, wenn auch mit- unter gerade bei sehr bekannten Liedern durch Càsuren und unerwartete Dehnungen mitunter des guten zu viel getan wurde. Das Vokalquartett der„Liederhalle“, bei dem die Bassisten Reinig und Roth auch solisitisch hervortraten, brachte unter an- derem auch eine stimmungsvolle Komposi- tion von Hinterschied„See am Abend“, Mit Vertonung von Fritz Jöde nach Texten von Löns, hinterließen Sängerinnen der „Fidelia“ einen gewinnenden Eindruck, Der gemischte Chor der„Fidelia“ schloß mit dem sorgfältig vorbereitenden„Wach auf meine Seele“ das Konzert wirkungsvoll ab. Herbstfest bei„Grün-Weiß“ In froher, geselliger Sportgemeinschaft verbrachten Mitglieder, Gönner und Gäste des Sportbundes Rhein-Neckar. Abteilung „Grün-Weiß“ im Jugendheim in der Schwet- zinger Straße ihr traditionelles Herbstfest. Der Abteilungsleiter fand herzliche Worte des Willkommens und unterstrich die Not- wendigkeit eines gesunden, von Idealismus getragenen Sportgeistes. In einer Ansprache kam Dekanats-qugendseelsorger Doemer auf den Wert des Sports im zielbewußtem Training zu sprechen. Im unterhaltenden Teil gestalteten die Mitglieder der Laien- spielschar ein buntes Programm mit Hu- mor und Stimmung. Die Kapelle Weber vom Studentenwerk Mannheim sorgte mit Schwung für flotte Musik und gab reich- lich Gelegenheit zum Tanz. Freunde des Motors Im neuen, repräsentativen Klubhaus der „Amicitia“ hatte der Mannheimer Auto- mobilelub seine Mitglieder und Freunde zu einem Gesellschaftsabend versammelt, der als einer der ersten diesjährigen Abende dieser Art bewies, daß man bereits wieder wesentlich mehr Wert auf äußere Gestal- tung legt, als etwa noch in der Ballsaison des vergangenen Jahres, wo das Abend- kleid und der Smoking fast noch zur Aus- nahme gehörten. Der augenblickliche Vor- sitzende Tücking hatte ein zwar nicht um- kangreiches, aber doch ansprechendes Pro- gramm arrangiert, an dem die Tänzerinnen Ruth Plank und Hedi Mangold sowie der Sänger Kosek beteiligt waren. Die Kapelle Willi Bittner bestritt mit geschicktem Kön- nen den musikalischen Teil, Wenn auch von der Tanzgelegenheit reichlich Gebrauch ge- macht wurde, so lag doch das Schwer- gewicht der Unterhaltung an den einzelnen Tischen selbst, wo die Mitglieder den An- laß benutzten, sich auch auf gesellschaft- lichem Gebiet einander näher zu kommen. Hunde im Gericht Am Sonntag führte der Verein für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Mann- heim-Rheinau, seine diesjährige Herbst- prüfung durch. Es wurden 13 Hunde der Schutzhundeklassen I, II und III vorgeführt, an die der Richter folgende Bewertungen vergeben konnte: Schutzhunde I: Dolly v. Rheinschlappen. Bes. E. Stutzmann, Wald- hof,„Vorzüglich“; Xissy v. Kürnbach, Bes. Stoll, Rheinau,„Vorzüglich“; Alf Kappellen- lust, Bes. Seitz, Seckenheim: Cito v. Gur- genland, Bes. Goldmann, Friedrichsfeld; Astrid v. d. Jochalm, Bes. Zahn, Rheinau: Claus v. Feuerberg, Bes. Adam, Oggersheim und Claus v. Frauenpfad, Bes. Baier, Dos- senheim, alle„Sehr gut“ sowie Frank v. Rheinauwald,. Bes. Stoll. Rheinau,„Gut“. Schutzhunde II: Alfa v. d. Wörtelwiese, Bes. Berlinghof, Rheinau und Carus Theresien- freude, Bes. Witzler, Rheinau, jeweils„Vor- züglich“; Bella v. Pfingstbergweiher, Bes. Wild, Rheinau und Aga v. Borzelhof, Bes. Schuhmacher, Rheinau, jeweils„Sehr gut“, Schutzhunde III: Argus v. Haus Neutavel, Bes. J. Hartung, Sandhofen,„Gut“. Kleintiere in Neckarau Im Volkshaus Neckarau präsentierten sich die Brudervereine Geflügelzucht verein Neckarau und Almenhof sowie die Mannheimer Tauben ver- einigung mit ihren Tieren. Von den insgesamt 445 Exemplaren, darunter 110 Tauben, war bei den Hühnern von den mit- telschweren über die leichten Rassen und den verschiedenen Zwergarten alles zu sehen, was Namen hat. Geradezu Aufsehen erregten prächtige Amerikaner New Hamp- shire, die per Flugzeug über den Ozean kamen, Für das beste Tier der Schau, eine Gold Wyandotte, konnte ein Sonderpreis ausgegeben werden, während für goldfar- bene Italiener der Wanderpreis vom Almen- hof und die Bundesplakette verliehen wurde. Der Gesamtleistungspreis für Zwerge wurde J. Rupp(Almenhof) zuer- kannt. Bei den Tauben waren von den schweren Römerrassen über die vielfar- bigen Strasser bis zu den kleinen Schwal- ben, Chinesen, Möwen usw. alle Arten ver- treten, wobei besonders reizende alt- deutsche Kröpfer eine Augenweide bedeu- teten. 36 Ehrenpreise vergab das Wer- tungsgericht außer den üblichen Klassen- preisen. Am Samstagabend hatte man sich im„Zähringer Löwen“ zu einem fröhlichen Züchterabend getroffen. das Handschuhgeschäft Roeckl. mit seinem Fahrzeug davonzufahren. Al der Beamte auf die Zugmschine sprang, un die Weiterfahrt zu verhindern, versucht der Fahrer, der anscheinend unter Alkohol. einwirkung stand, den Polizeibeamten m einem Montiereisen vom Fahrzeug 20 schlagen. Der Widerspenstige konnte fest. genommen und zur Entnahme einer Blut- probe in das Städtische Krankenhaus ge. bracht werden. Der Verletzte war in. zwischen ebenfalls in das Krankenhaus ge. schafft worden. 269 Unfälle im Oktober. Von den in Oktober aufgenommenen insgesamt 269 Ver. kehrsunfällen waren nicht weniger ah 166 Fälle auf verkehrswidriges Verhalten zurückzuführen, während Radfahrer 32m schuldig befunden wurden. Zwei Tote, 18 Verletzte und viel Sachschaden ist das Ge- samtergebnis. „Wilhelm-Wundt-Bücherei“ jetzt geöffnet „Wir wollen den modernen Menschen“ könnte als Motto für die Arbeit der neuen Neckarauer Volksbücherei, der„Wilhelm- Wundt-Biliothek“, gelten. 3200 Bände um- faßt der Katalog dieser Zweigstelle, die von einem tatkräftigen Mitarbeiterkreis inner- halb von acht Monaten aufgebaut wurde. Die Leiterin der Neckarauer Zweigstelle betont die Wichtigkeit der Jugendabteilung, die es Neckarau besondere Pflege genießen s0lf Was sich schon daraus erkennen läßt, das für Jugendliche die Benutzung der Bücherel frei ist. Moderne deutsche und ausländisch, Literatur ist in erfreulicher Auswahl in dem kleinen, aber schmucken Raum zu finden. In der Anfangszeit ist die Bücherei mon- tags, mittwochs und freitags jeweils von bis 18 Uhr den Leserratten aller Lébensaltes zugänglich. ö 9 Wie zel er von de lichtet deun! Woche zelige Wu. gestoh! okenbe pflegte anzuei. Vorl bewölk källe. um 5( krische! Wasserwirtschafts verband tagt in Mannheim Der„Südwestdeutsche Wasserwirtschaft“ verband“ hält am 10. November in Mang heim eine Tagung ab. In den Alster-Licht spielen wird unter dem Motto„Neuzeit licher Brunnenbau durch Horizontalbohrun gen“ mit einer Reihe fachwissenschaftliche Vorträge über den neuesten Stand de Brunnenbautechnik berichtet. Dipl.-Ing. N Wegenstein(Zürich)), Doz. Dr. techn. hab C. Abweser. Dipl.-Ing. Goisern, Reg.-Bal- meister i. R. P. Lang(Mannheim) und Dipl- Ing. Schad(Mannheim) haben die Referate übernommen. Am Freitag und Samstag werden außerdem noch die Brunnenbohru gen im Dossen wald, das Rheinauer Wasser- Werk und eine Mannheimer Armaturen- und Meßgerätefabrik besichtigt. Alster:„Die Fledermaus“ Straußens unsterblicher Handflügler fla“ tert nun auch farbig auf der Leinwand, u weichem Agfa-Color-Ton, der die Konti-“ ren mildert und einen schwarzen Zylindet grünlich färbt, wenn Grün die behert. schende Farbe des Bildes ist. Trotzdem na 0 Regisseur Geza von Bolvary ein sehr bunte Gebilde daraus gemacht, mit Geschmad arrangiert und wirkungsvoll fotografieren lassen. Das ist jetzt fünf Jahre her, Klugheit wurden den alten Bühnenmotivel ein neuer Zusammenhang gegeben, der kilmgerecht machte, ohne daß sie fotos flertes Theater geworden wären. Zum Gluck 0 wird auch nicht übermäßig viel gesungen, Ein Film, der ohne Ehrgeiz unterhalten will und es, oft mit einem Anflug von Geist, fast durchweg tut. 1 Visitenkarte eines Modenhauses Eine Modenschau mit persönlicher No die weniger den Anspruch erhob, Neueste aus dem Reich der Mode in Jo. schlag zu bringen, als vielmehr gewwisser, maßen die Visitenkarte sein wollte. di ein neu eingerichtetes Mannheimer Mod atelier seinem Publikum zur Einfün präsentierte. bot in diesen Tagen das u“ dell- und Maßatelier Margarete Siegfri am Friedrichsplatz.: 25 Was gezeigt wurde. waren einfall⸗ reiche, geschmackvolle Modelle in v Geld f licher Maßarbeit und mit der Möglichte gebot zu vielen Variationen. Besonderen Beiet!(˖ ernteten ein schwarzes. weich fallendes 9 Kostüm, das ohne Jacke zu einem aparte Cockteiſkleid wurde und ein träger fg Abendkleid aus weißem Wollstoff mit einen 8 polarfuchsbesetzten Schal, der viele Ver. cru Wwandlungs möglichkeiten bot. elt sen Für den äußeren Rahmen— das be Une für die unerläßlichen„Kleinigkeiten 5 sorgten das Pelzhaus Kunze, der Hutsald 8 Maria Schön, das Schuhhaus Marquet 5 W 2 im Wi Ein Ei ide 5 00 1 per Fall de Einzelfall ill Tstreit mit Osita age 88 lustri Dee a0 Vllt. v dem Prokurist striert Di noch 15 n ders 3 era, Feel. 8 ilemma gültl 0e f ee e gde keen 8 n 0 den Finger ante Ze„ i erspr esel 85 kkort gebung. auf eine e auf erst m besol! 5 beide uches 2 8 han an. 55 iat zum Wunde 18 bee a 5 por und 8 n 1 Ver Beis di er aucl en sei rie en de J chäfer 1939. nach een 1 r Gesel beben 15 255 Wdeclehe 1 1 pie: e sprochen r ein vom rbeits ehen enarti ür spr nbet ders Niet Sell 15 ökkent e e i e 1 5 17 Seibseden ee er 115 1 rnold/ Hoe 6 dean N. ge be nene deer wren euinnt Süd erg. dun ast das at. A bei andlige Sta auch di esc triebs. fü be Sie n 8 Gnadz E eine s Gru Au eitsv lige li ndig die rä den ei schra bsleitt re ünft setzt ger w 5 1200 nadel ene 1 5 der derben lichen 989 5 8 temüicte kn 1 1 5 e 1 5 8 7 Swen ellu erden Südd en zum d 5 521i Der minesbedũ mer ertrags daß 1 amt à chlußf it na e Entf etrieb on an rnten di richti es Mü ngshall Zum eutsch Titt nabe 1* rftig sei 5 8 mur 9575 Kün 85 5 File des rn 1 der epa n.. 5 1 5 1 3 für 18 Han aaf n land N en Mal pu 4 en. ie prakti Der G ehr einen rokuri rte es Fi nicht eitsgeri u- ni olgun 5 20 zu besonc Die chstag rin Kass all-B Nachkri ordd un ort lemmas: PD tische egensat zustim- die K 4 des 5 das 5 175 Bun e 1 e Zuschader ander sel Süd undes riegsw eutsch es-H 18 Well der i Das e Hand 28 1 ündi beit etrie abers beit 15 lasen“ die 8 ka tigen 2 Leist auer 2 Im— Un pokal t ettb lan Un it Hi e der, in Li rken dh t of uf d gu ete jebes. i TS. 8 its d 115 Lai m. n Ka un um Jah d N. reff ewerb d lde! la g iterat nend abun 1 en ng Mit 8. in 50nd lie 1555 te en, 8 Die mpfe gen schei erste re 1 ordd en a 4 am S II Thr el ufig an ur e Geri g di wi 31. M. vo An n de ern eides denen onder se b en u eite n M 947 8 euts m S0 m onn 0 2 on durch zUutreff und R ericht leses rksam Mär m 26 dere m d aschk n B en sic rn du egeiste nd ren j rte jed ale in setzte schl and nnta Der tag i 1 Feu g. Justi das G ende echt schloß Di- Da v beur 2 1950 1 Sep n Wo er ten S e und R-Sp ch Af ch die erten la jeweil och 1 den sich d aufei 2 Kräft Nord in K 5 rio. ustimm rund n Auf sprech 08 si Sei vom A teilt W temb 110 purts ri Willi ortbe old Sch„alt nd, d 8 in in de Besi er N in: Poli te en st0 assel peleh aus ung geset ufkass un ich G ein 15 urd er„ belgisc s rie 1 De auftr cho en Zang as 1 der n na itz d ord olizei von ützt si e. gehend zu ein tz da ssung g nocl Uart 8 5 e als 1949 2 chen fen s mzer agten n und ingene 948 1 End chste es P en ist ei He Has sich tte worden i en Kü er vo 8 Erf. an ch Stri alsend sm er F. rechts- daß 1 Mana sogar di befand Rich blieb n Jah. n G6 lrunde n beid okals, A die lambur see Wi auf di „ 83 n ist! ündi m A orderni. da itten 2 onati 8 B 80 vi in B gers die B en. Di ard. 3 ppin an Sü en Jan 1 ges g, ab inte je takti Dr% Vo f igun bei ni von P 0 verei ige eha 5 121 elgi Deiss ewu ie h Zu Ki gen 8: Südd' ah- li Weh chloss er d rbek akt Vo m Allg 8 ni eit 8 der F. be urde inba Kün auptun land. B verlan gien v isser h nderu 15 m dri el kn 5 un eutsch ligkei 1 sene 5(Kl schen abel l engerer. emeingü icht gebe teilte antrat: entsp rt word digun 8. E den Zei de St wird on de 5 rng des N der 1 M app mi d im ver- off it des Süden Manns orteil d ie) u aud Nein ger Die gültige beseiti r fü die tragte rach en a HI die F. n erbi Wi n Fchre Er g orden Pokal ale h it 8:7 ver- ensiv nord s muß schaft des Sü nd st g. 5 er N. Fr. gen eitig für A F 1 Tei da 1 auf. jerbei ah ittert S he rer gab d el vertei at Sie reih zu deuts 81 sleis üden ut f iche Otw- age zurũ 1 pril irma eilan s Geri cht b 1 ei rer a en R ute 1 n ni er Sü im E teidi am 8 ger b en gl operi sche ch bei tung 15 ergela 1 n Zusti endigk nach ck 2 sgesa bis zur spruch richt e. lung, d macht uf He under in De icht Sie züden ndspi ger Sü onnta esse gleich. Stu 1 Die gelassen den f mmu gkeit ei d um 21 Amt 2 Au Zahl un de Anse aß d en di 12 u nkäm utsch- g üb dur iel 2 üdde g in Sei re Ab Sark Da di rms hü Sch innhei 0 sich ng w ein em J Be- insen 625 gust ung d ve 111 nschlu en d 1e E nd Ni pfen langt er d ch ei zum utschl Kas- in. weh ark ie Pei üte nel imer hatt der ar d er a a 00 geber oh DM 1950 1 de i 8 a eutsch Xpert ieren Wur- e, k en Sü inen lei egn and 8 ü r fü erschei eide n, 411 alte 125 0 e FS E Rech er A beit der er ei ne n prut im S Geh E er n die i en S en di gepri runde onnt üdwe leicht er. Wa den Süd r den neinen n Angri zu ar es Arbei N- Arbei tsstrei ngelp samt- sproch eine achzu to pl Bet alts hrgei gelung inter echsta ie Fes ut. mit den eder 8 1 eri ähren Wintt stellt Sieg dür griffs- des 1 eitgeb I d unkt en h nochm prüfe us 4 a8 v Teil 2 bei en ist notion gefah ststel- di 13:9 schwe orde n das elten 2 d che erlin wah aussch fte di mtes f er di reht„ Um„Vo at Ali n O Pr. on b nehm Seelt„ V% zale rern ese aus ren n 1 Endspi 1-4 n), K Di rschei lagg 12 and F. wa Meinu eingeh die Ei e. W ter n d oder ige Kü b d ozent rach er über WU n ein Klass der ei m W schal Geg n de piel Urbai ern letze einli gebend . Ge. be r in ei ng d olt. Einwilli oh! nehm er Lei nick ündi er Arbei mei te Lei er si chs em b 88 ine fü ettbe ten. ner W. r Vor, ge- S aintz Die nbach ch! T gen gewesen eine es Gerti jedoch illigu vorsch ens k eitun it. igung beit einen Leistun ich selb manch esond ast der ührend werb i Das estde schluß pahr((Stut tzenb 5 hom N W 4 1 + 1 72 f 88 85 i 5 t ach ern 2 Nov emp: mung 1 8 Zwe richts Riecht 1g doch rifte ann 41 eine ausg. erkenn nicht gen, di st hi er de eren de deutsch e Roll ist, da merk utschla Sutter(Schnai gart) 5, Jülli hard(Rot) ember fü. nicht d nd sei ienied zusta die ei 60 n zumi je K 8 80 e- Mirk ung zugetr 1e ma naus utsche.„ ee Spi 8 de Würdi nd r Ha aitheimj Schaf üllich(Män⸗ a-Sta er kür den es fü ine Fi! erlas andige eine hl eh minde enntni groß e und verdien aut ha n ihm und v en. n ve erein ielt 8 Süd ge in Nor d rlesha im), B er(D(Birk ün⸗ mm. ständi Hauptsi 1 die irma sung Lell. d m An er st 2 i d. en U. 5 HA en in tte. 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Ang iten gew. in derung e ranstalt Zuve 1 partes 16. 8 0 An- 1 8 014 n. Mann stenot*. su ee Unscht, B. der 1 975 ge- 8e Mädche rägerlose e. d. Verl. Nase in 5 4. Vent.. H en Sant 5 Rem N e 1 5 8 u 5 I. 8 w U u. 8 1 7 5 desucht 5 5 e. Inka. une Perf. N 3 8 er⸗ 3000— f 4 Nr. 94400 2 g. 880 5 8 55„ Mausg d. Verla 1 Er 10 000 NEM ver gi ALDDA-S a. d. Wa mit Pan liefe. 8 ehilfin g. das bellt daunabuc 55 EN d gütet, ohr n rad t robo 3 55 11 0 92 3 alen 8 em f m 61 dm schritte bei Fes Stad 7 aushalt t. ku n gewö ten“ lunge Zin trag sicher* de Sch as ch 8 ariften Festa t= u nisab e önnt unge s fü u. 3 en Sh 11 We in Eintri vert nstel nd I. t. schri t. Gescb nur Hutsalon 5. 1 612 rer N aus 1 0 W. 8 15 eee e 1. quet un.. 1 schein 18 81 Ans ma 3 e eit- N. 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Soweit also der vermehrte die Kraft aufbringt, bleibt ihm nur der Aus- und so die für die Rüstung nötigen Wirt- vor Augen hat, sollte sich davor hüten, diese und der Flüchtlings organisationen. auch des Unkeler Kreises und Teilen der Re- INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Gründe plötzlich zu vergessen, jetzt, da man ühm einreden will, daß der Westen ohne In- flation und Zwangs wirtschaft nicht mehr mit der Aufgabe fertig werden könne, den zehn- ten Teil des Staatshaushaltes für die allzu lange vernachlässigte Rüstung zu reservieren, statt ihn— sagen wir— für unzeitgemäße Investitionen, Subventionen oder kostenlose ärztliche Behandlung der gesamten Bevöl- kerung auszugeben. Auch die Tatsache, daß Weltrüstung und Wirtschaſtssystem ZWwangs wirtschaft durch Inflation? Prof. Dr. Wilhelm Röpke. Genf Noch vor wenigen Monaten haben die Fana- tiker der Planwirtschaft und die Inflationäre der Alten und der Neuen Welt— beide allzu die Plötzlichkeit des Rüstungsentschlusses okt in Personalunion verbunden— eine an- unvermeidlicherweise zur plötzlichen Preisstei- gebliche Gefahr der Deflation denutzt, um die erung einzelner strategisch wichtiger Waren Marktwirtschaft anzuschwärzen und ihre Seführt hat, wird ihn mit der Einsicht gewapp- eigene Ideologie in freundliche Erinnerung zu bringen. Jetzt liegt man— von einigen allzu bär begreifenden Nachzüglern abgesehen, die mr Frühjahrs- und Sommerprogramm noch immer nicht gewechselt haben— uns mit der entgegengesetzten Parole von der drohenden Inflation in den Ohren, wiederum um die Marktwirtschaft zu diskreditieren und uns aufs neue unter das Joch der Zwangswirtschaft zu treiben. Dieser jähe Wechsel in den Argumen- ten für ein gleichbleibendes Ziel ist gewiß nicht Vertrauenerwerkend. Beunruhigend aber ist die Leichtigkeit, mit der es 2u gelingen scheint. eine allgemeine Verwirrung der Gei- ster anzurichten, und die geringe Zahl der- Jenigen, die inmitten der herumschwirrenden Schlagworte die ruhige Besinnung bewahren. Worum handelt es sich? Seiſddlem die Demaskierung des Weltkom- munismus im Fernen Osten der westlichen Welt den endlichen Entschluß aufgedrängt hat. der Gewalt mit der Gewalt zu antworten, ist Sie Sezwungen, der Rüstung einen größeren Teil ihrer Menschenkraft und sachlichen Mit- tel zu widmen, als sie nach der Niederringung Hitlers irrigerweise für nötig gehalten hatte. Soweit dieses Mehr an Rüstung nicht durch eim Mehr an Produktion wettgemacht werden kann, macht sie es notwendig, daß die Ver- Wendung der wirtschaftlichen Kräfte für die bisher im Vordergrunde stehenden Zivilzwecke Zu dem gegenwärtig besonders aktuellen Problem der Abschreibungen von den DM- Bilanzwerten auf bewegliche Anlagegüter haben die Einkommensteuerrichtlinien II/1946 und 1949(EStR) und die steuerlichen Richtlinien zum DM-Bilanzgesetz DMBR) wichtige neue Erkenntnisse gebracht. Die DMBR(Abschn. 18, 19) stellen zunächst eindeutig klar, daß als Ausgangswerte für die DM- Abschreibungen nur die in der DM- Eröffnungsbilanz angesetz- ten Werte in Betracht kommen. In der Frage der betriebsge wöhnlichen künftigen Nutzungs- dauer räumen die DMBR den Unternehmen nicht das im Schrifttum teilweise befürwortete weitgehende Wahlrecht bei Ermittlung der voraussichtlichen tatsächlichen Nutzungsdauer ein, sondern sie bekennen sich, offenbar aus Vereinfachungsgründen, im Anschluß an den Kommentar von Schmölder-Geßler-Merkle grundsätzlich zur schematischen Errechnung der künftigen Abschreibungen, wobei an die Bewertungsregeln des 8 18 Abs. 3 DMBG angeknüpft wird. Als Restnutzungsdauer gilt demnach gene- rell die halbe betriebsgewöhnliche Nutzungs- dauer, wenn die bisherige tatsächliche und die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer sich dek- ken oder vorzeitig bereits voll abgeschrieben War. Bei noch nicht verbrauchter Nutzungs- dauer kann ein Zuschlag gemacht werden in Höhe der Hälfte des noch nicht verbrauchten Nutzungszeitraums, umgekehrt bei überschrät- tener betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauer ein Abschlag, der dem von einem Drittel des Neu- Werts vorgenommenen Wertabschlag entspricht. Wegen der Einzelheiten sei auf die DMBR selbst verwiesen. Sie lassen aber dem Steuer- pflichtigen den Nachweis der kürzeren Lebens- dauer ausdrücklich offen, stellen als Verwal- tungsanweisung keine zwingende Regelung dar und schliegben auch erhöhte Abschreibungen aus wirtschaftlichen Gründen, z. B. bei rasch veraltenden Gegenständen, sowie geringere Abschreibungen bei längerer Lebensdauer kei- neswegs aus. Insofern wird diese Regelung Rüstungsbedarf nicht durch ein Mehr an An- strengungen oder Produktionsfortschritten wett⸗ gemacht werden kann, kann eine Volkswirt⸗ schaft für Rüstungen nur genau so viel aus- geben, wie sie an anderen Stellen weniger aus- Sibt. Auf irgendeinem Wege muß dafür ge- sorgt werden, daß diese Verbrauchsverschie- bung, soweit sie notwendig wird, stattfindet, und zwar mit den geringsten Schäden und Reibungen. Das ist die Aufgabe, die unter jedem Wirtschaftssystem in einem solchen Falle Selöst werden muß. Aber wie auch immer sie Selöst wird: Jede Methode bedeutet in irgend- einer Weise Kanonen statt Butter“, d. h. jede Schließt eine Einschränkung des Verbrauchs (Oder der Investition) an einer Stelle ein, ohne daß uns durch irgendein Wunder dieses ein- förmige Endresultat erspart bleiben könnte, immer vorausgesetzt, daß wir nicht entspre- chen mehr produzieren. Man kann das Resul- tat zweckmäßig oder unzweckmäßig, gerecht auch bei den Steuerpflichtigen Verständnis oder ungerecht, offen oder hinterhältig errei- finden. f 1 5 5 chen— aber irgendwie muß der Fuchs zum Viel einschneidender ist die Bestimmung des Abschnittes 62 EStR. Danach sind die DM- Abschreibungen auf abnutzbare beweg- liche Anlagegüter, die nach dem 20. Juni 1948 angeschafft oder hergestellt sind, nach den tatsächlichen Anschaffungskosten unter Berück- sichtigung der betriebsge wöhnlichen Nutzungs- dauer zu bemessen(S 7 Est) und in der Regel gleichmäßig auf diesen Zeitraum zu verteilen. Eine ungleichmäßige Bemessung der Abschreibungen Gdegressive Abschreibungen), z. B. nach dem jeweiligen letzten Buchwert (Restwert) oder nach fallenden Staffelsätzen, wird im allgemeinen nur unter besonderen Verhältnissen, z. B. bei besonders schnellen Veralten eines Wirtschaftsgutes, zugelassen. Die Richtlinien lehnen jedoch ausdrücklich die allgemeine Ansetzung erhöhter Abschreibun- gen im Anschaffungsjahr ab. Loche hinaus. Wenn man sich dieses Einmaleins der Rü- Stungs wirtschaft der freien Welt vor Augen Hält, so sind Inflation und neue Zwangswirt- schaft, mit denen heute bereits allzuviele sich vesigniert als Folgen einer endlichen Rüstungs- Anstrengung des Westens abzufinden scheinen, sofern sie sie nicht gar offen ersehnen, sofort an den Platz gestellt, an den sie gehören: auf eine Liste von möglichen Methoden unter anderen und besseren, genauer gesagt, auf den untersten Platz einer solchen Liste, als die Allerletzten und verzweifelten Auskunftsmit- rel, kaum weniger verzweifelt und endgültig Als der Krieg selber. Obenan auf dieser Liste hingegen stehen die normalen, bewährten und Allein gesunden Methoden, um den Staat mit der Kaufkraft auszustatten, die er für eine net finden, daß gerade solche Preisbewegungen Ausdruck und Mittel plötzlicher und bedeuten- der Nachfrageverschiebungen sind und, wenn keine Inflation stattfindet, durch entsprechen- den Mehranreiz zur Produktion ihre automa- tische Korrektur zu finden pflegen. Natürlich ist es eine unbestreitbare Tatsache, daß gerade in dem welt wirtschaftlich führen- den Lande, den Vereinigten Staaten, die In- flation bereits im Gange ist und die Zwangs- Wirtschaft in Bereitschaft gehalten wird. Euro- päische Länder aber, die gelernt haben, die amerikanische Wirtschaftspolitik nicht unter allen Umständen für vorbildlich zu halten, Damit wird der bislang übliche Abschrei- bungsspielraum empfindlich eingeengt. In der kaufmännischen Praxis wind vielfach nicht nach gleichbleibenden Hundertsätzen vom Anschaffungswert abgeschrieben, vielmehr wird die gleichmäßige Verteilung der Anschaffungs- kosten durch Abschreibung vom jeweiligen Restbuchwert in der Weise erreicht, daß im Erstjahr ein entsprechend erhöhter Abschrei- bungssatz angesetzt wird, der in den Folge- jahren zu stark fallenden Abschreibungsbeträ- gen führt. Er kann das Doppelte oder Drei- fache der Abschreibung vom Anschaffungswert erreichen. Durch ein Urteil des früheren Reichsfinanzhofs vom 1. Juli 1931 ist die degres- sive Abschreibungsmethode auch steuerlich als dem 87 EsStd entsprechend anerkannt worden. Der RFH ist den von der Wirtschaft geltend gemachten Argumenten für die Zweckmäßig keit der Buchwertabschreibung bei solchen Wirtschaftsgütern gefolgt, die sich in den Anfangsjahren stärker abnutzen oder durch den bloßen Gebrauch bereits eine erhebliche Werteinbuße erleiden. Demgemäß billigte er die Abschreibung vom Buchwert im beson- deren bei Maschinen, Einrichtungsgegenstän- den, Patenten und dgl. allgemein zu, während bei Grundstücken und Gebäuden, die im wesentlichen einer gleichbleibenden Abnut- Kriegsspielzeug- Produktion nur für Export Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein Gesetz über das Verbot der Herstellung und des Vertriebs von Kriegsspielzeug ausgearbei- tet. Dieses Verbot erstreckt sich jedoch nicht auf die Herstellung und den Handel für den Absatz im Ausland. Die deutsche Spielwaren- Industrie beschäf- tigt in rund 500 Betrieben etwa 10 000 Men- Schen. Der Produktionswert der Spielwaren- Industrie beträgt zur Zeit etwa 100 Mill. DM im Jahre. Die Ausfuhr betrug im Jahre 1948 für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet 8,7 Mill. DM; im Jahre 1949 für das Bundesgebiet 12 Mill. DM; in den letzten Vorkriegsjahren 30 bis 40 Mill. RM und im Jahre 1928 100 Mil- lionen RM. Sie war also in Friedenszeiten ein ansehn- licher Faktor unserer Devisen-Bilanz. Da die Ausfuhr eine steigende Tendenz zeigt, dürfte sie im laufenden Jahr 10 Mill. DM erreichen. Die Gesamtziffern über die Herstellung und die Ausfuhr von Spielzeug sind deshalb von Bedeutung, weil einzelne Arten von Spielzeug, 2z. B. Kriegsspielzeug, nicht gesondert gehandelt werden, sondern sich die Geschäftsabschlüsse im Welthandel auf das ganze Sortiment der Spielwaren- Industrie erstrecken. Würde in deutschen Export-Angeboten eine Kollektion von Kriegsspielzeug fehlen, so würden die deutschen Angebote automatisch unberücksich- tigt bleiben. sind heute durch keinen Mechanismus gleich der früheren Goldwährung gezwungen, einem monetären Welttrend in der Richtung auf eine neue Inflation zu folgen. Alles, was sie zu tun haben, ist eine Politik des knappen Gel- des, die weder dem Kredithunger des Staates, noch den Lohnansprüchen der Gewerkschaften unzeitgemäße Konzessionen macht. Weit ent- fernt, der inflationären Politik Amerikas zur Gefolgschaft verpflichtet zu sein, haben die europäischen Länder, indem sie ihrer besseren Einsicht folgen, heute eine einzigartige Ge- legenheit, der viel berufenen Dollarknappheit ein Ende zu machen. Die degressive Abschreibungsmethode Beschränkung durch die Veranlagungsrichtlinien zung unterliegen, nur die Abschreibung vom Anschaffungswert in Frage kam. Eine gleich- mäßige Abschreibung hat der RFH nicht allge- mein verlangt. Er hat lediglich den willkür- lichen dem jeweiligen Jahresergebnis angepaßten— Wechsel der Abschreibungsart zu Recht abgelehnt. Erst in dem unter dem Druck der Kriegs- verhältnisse ergangenen Urteil vom 5. Sep- tember 1941 hat der RFH das Recht zur Ab- schreibung vom Buchwert vom Vorliegen besonderer Verhältnisse abhängig gemacht. Solche sah er als gegeben an bei Bilanzierung von Wirtschaftsgütern mit unterschiedlicher Lebensdauer in einem Sammelposten, sowie bei Maschinen und ähnlichen Anlagegütern— aber auch bei Gebäuden— die besonders rasch veralteten. Die EStR haben sich offensichtlich die ein- schränkenden Grundsätze dieses 2. Urteils zu eigen gemacht, die aber nach heutigem Rechts- denken kaum noch als gültig angesehen wer⸗ den können. Die Auffassung der EStR bedarf hiernach dringend der Klärung durch die Rechtsprechung. Sie verkennt, daß die Buch- wertabschreibung rechtlich nicht beanstandet werden kann, weil sie anerkanntem Handels- brauch entspricht und nicht gegen zwingepde steuerliche Vorschriften verstößt. Auch der Uebergang zu dieser Methode in der DM- Eröffnungsbilanz ist unbedenklich, da mit ihrer Erstellung ein neues wirtschaftliches Leben beginnt. Die Abneigung der Finanzverwaltung gegen die allgemeine Zulassung erhöhter Abschrei- bungen im Anschaffungsjahr ist zwar fis- kalisch begründet, sie berücksichtigt aber ebensowenig die anerkannten betriebswirt- schaftlichen Gründe für die Abschreibung vom Buchwert wie die aktuelle volks wirtschaftliche Bedeutung des Abschreibungsproblems über- haupt im Zeichen des Wiederaufbaus. Ab- schreibungen sind ein unentbehrliches Mittel zur Selbst finanzierung von Investitionen, auf die die Wirtschaft angesichts des Kapital- mangels und starken Nachholbedarfs zur Stei- gerung der Exportfähigkeit dringend angewie- sen ist, wenn sie den Vorsprung des Auslandes einigermaßen soll aufholen können. Vor dieser Notwendigkeit sollte auch das flskalische Be- denken zurücktreten, daß in Verbindung mit der Vergünstigung nach 8 7a Estü(erhöhte AfA für Ersatzbeschaffungen) in vielen Fäl- len Anlagegüter sofort abgeschrieben werden können, was erhebliche Steuerausfälle zur Folge hat. Ueberdies führen erhöhte Abschrei- bungen nur zu Gewinnverlagerungen. Im Stadium wirtschaftlicher Auf wärtsent- Wicklung entstehende Einnahmeausfälle haben deshalb nur vorläufigen Charakter und wer- den voraussichtlich später durch Mehreinnah- men wettgemacht werden, abgesehen von der wirtschaftsbelebenden und einnahmeerhöhen- den Wirkung der gesteigerten Investitions- tätigkeit.* neue und dringende Aufgabe braucht, damit er seinen Willen ohne Kommando über die Pro- Auktion der Wirtschaft gleich jedem anderen Nachfragenden mitteilt: die Einschränkung Anderer Staatsausgaben, die Steigerung der Besteuerung und die Heranziehung echter Er- Sparnisse der Bevölkerung. Diese drei ehr- Uchen, soliden und im Durchschnitt allein möglichen Methoden haben die Eigenschaft ge- meinsam, daß die Nachfrageverschiebung(ver- sinnbildlicht durch das Schlagwort„Kanonen Statt Butter“) dadurch bewirkt wird, daß der Staat die Disposition über die Gesamtsumme der vorhandenen Kaufkraft ändert. obne sie hinterhältig zu vermehren. Erst dann, wenn der Staat dazu weder die Einsicht noch Sonderkredit mit Konsumeinshränkung Die letzte Geheimsitzung des Direktoriums der Europäischen Zahlungsunion(EZ U) betraf u. à. die prekäre deutsche Devisenbilanz. Wie aus Paris gemeldet wird, soll das Direktorium der EZ U beabsichtigen, der Bundesregierung eine gewisse Umstellung ihrer Wirtschaftspoli- tik vorzuschlagen. Ferner soll der Bundes- republik ein Sonderkredit von 120 Mill. Dollar zur Verfügung gestellt werden. Der Beschluß der EZU muß noch vom Rat der OEEC und der Marshallplan-Verwaltung gebilligt werden. Wie in Bonn zuverlässig verlautet, dürfte im Rahmen der konsumeinschränkenden Maß- nahmen der Bundesregierung ein Umbau der Liberalisierungsliste von der OEEC in Paris der Bonner Bundesregierung anempfohlen werdlen. Zuständige Stellen in Bonn betonen, daß an eine Rationierung nicht gedacht wird und daß diese Konsumeinschränkungen sich vor allem auf nicht lebensnotwendige Waren innerhalb der Liberalisierungsliste beziehen. Es sind Pläne im Gange, diese als Luxuswaren anzusprechenden Nahrungsmittel, wie Kaffee, Südfrüchte usw., dadurch zu verteuern, daß die Umsatzsteuer hierfür in irgendeiner Form er- höht werden soll. Dabei soll eine sogenannte Negativliste die Dinge des täglichen Gebrauchs aus diesen Verteuerungsabsichten von vorn- herein herausnehmen. weg übrig, die Nachfrageverschiebung dadurch herbeizuführen, daß er sich selbst— in der Regel über die Zentralnotenbank und das mit- verschworene Banksystem— mit frischen 2 u- sätzlichen Kaufrechten ausstattet, um dann diejenigen, die solche Kaufrechte ehrlich er- worben haben, entweder durch Preissteigerung (offene Inflation) oder durch Verbot der vollen Geltendmachung ihrer Rechte(zurückgestaute Inflation Inflation plus Zwangs wirtschaft) um einen Teil ihres Kaufrechtes zu bringen schaftskräfte an sich zu ziehen. Da heute eine offene Inflation kaum noch geduldet wird, 80 Wird die zurückgestaute die Regel sein. In- lation ist daher heute der Weg, auf dem die Zwangswirtschaft ihren Einzug zu halten pflegt. Wenn also heute eine„Prioritätsliste“ Sinn Bat, so diese Liste der Anpassungsmethoden. Ein fatalistischer Glaube an„Weltinflation“ Und weltweiten Rückfall in Zwangswirtschaft verliert damit seine Grundlage. Wer das unheilvolle Paar der Inflation und Zwangs- Wirtschaft als die Todfeinde einer ergiebigen um gerechten Wirtschaftsordnung erkannt und wer die Gründe der kaum zu ermessen- den UDeberlegenheit der Marktwirtschaft gegenüber dem kollektivistischen System stets Rohstoffbewirtschaftung für alle OEEC-Länder Wie unser Bonner Korrespondent erfährt,, wird die OEEC in Paris voraussichtlich am 24. November Beschlüsse über kollektive Be- wirtschaftungsme nahmen der OEEC-Länder treffen, zu denen bekanntlich auch die Bun- desregierung gehört. Wie verlautet, sollen da- bei folgende Rohstoffe generell bewirtschaftet werden: Koks und Kokskohle, Schrott, Eisen- und Manganerz. Kupfer, Zink, Zinn und Alumi- nium, Weißblech, Textilfasern, Gummi, Schwe- fel, Gummi und Rohmaterialien für die Pro- duktion von synthetischem Gummi, Folz, Zellulose und Hartfasern, Zement, Rohhäute und Felle. Im Hinblick auf diese zu erwartenden Maßnahmen sind die Teilnehmerländer der OEEC aufgefordert worden, keine individuel- len Kontroll- und Schutzmaßnahmen vor der Beschlußfassung durch die OEEC durchzufüh- ren. Dazu heißt es in dem neuesten Wochen- bericht der ECA u. a.:„Wenn Washington die Verwendung von Kupfer für Hausdächer ver- bietet, wird es das auch für Rom, Brüssel und Bonn verlangen. Wenn es Prioritäten für be- stimmte Leistungsfertigungen anordnet, dann werden über kurz oder lang auch die west- europäischen Industriestaaten dazu angehalten Schäffer und Kunze Wollen sich zus ammenraufen“ Wie unserem Bonner Vertreter mitgeteilt wird findet am kommenden Dienstag erneut eine Sitzung über den Gesetzentwurf zum Lastenausgleich zwischen dem Flüchtlingsmini- ster Dr. Lukaschek sowie Vertretern des Unkeler Kreises und einigen anderen Abgeord- neten des Bundestages beim BFM statt. Be- Kkanmntlich ist dieser Regierungsentwurf nicht nur auf den Widerstand des Flüchtlingsministers sondern gierungskoalition gestoßen. Diese Sitzung 8011 den Zweck haben, die gegenteiligen Ansichten vor allem des Bundesfinanzministers und des CDU-Abg. Kunze zusammenzuraufen“. werden. Der noch so gut begründete Nach- weis, daß solche Anordnungen mit der Wirt- schaftsverfassung eines Landes unvereinbar seien, wird leider nur einen sehr geringen Eindruck machen. Auch mit der amerika- nischen Auffassung von der richtigen Wirt- schaftsverfassung sind, so wird die Antwort lauten, solche plan wirtschaftlichen Eingriffe unvereinbar. Aber sollen wir Amerikaner oder wollt Ihr Europäer wirklich, um die Wirt- schaftsverfassung in Kraft zu halten, auf eine ausreichende Aufrüstung verzichten?“ Kurz Hui Meinungsverschiedenheiten um Fischimporte Das Bundesernährungsministerium weist darauf hin, daß es sich bei der am Dienstag bekannt- gegebenen Einstellung der Fischbezüge aus Däne: mark nicht um eine Importsper handelt, son- dern daß nur für diesen Zweck gegenwärtig keine Devisen zur Verfügung stehen. Im Ernährungs- ministerium verweist man auf die bisherige Pra- xis, im ersten Quartal des Kalenderjahres wegen des höheren Inlandsbedarfs die Fischimporte zu liberalisieren und für den Rest des Jahres die Importe devisenmäßig auszuschreiben. Das am 16. Oktober paraphierte Handelsabkom- men liegt gegenwärtig der alliierten Hohen Kom- mission zur Genehmigung vor. Erst nach der Genehmigung ist die Unterzeichnung möglich, nach der das Abkommen rückwirkend vom 1. November in Kraft treten wird. Dann können neue Ausschreibungen für die Fischeinfuhr erfol- gen. Der Importstop, der sowohl für frische als auch für gesalzene Fische gilt, hat in dänischen Fische- reikreisen lebhafte Beunruhigung hervorgerufen. Die dänische Regierung hat beschlossen, bei der Bundesregierung umgehend Protest gegen diese Maßnahme einzulegen. „Verbesserungs“-Vorschläge des BFM zum Treibstoffsteuergesetz Das Bundesfinanzministerium hat zu dem vom Kabinett verabschiedeten Treibstoffsteuergesetz einen Verbesserungsvorschlag nachgereicht, der beim Bundesrat eingegangen ist. Danach wird die Treibstoffsteuer auch auf die sogenannten Zusatz- und Ausweich-Treibstoffe ausgedehnt. Ferner ist vorgesehen, daß die Steuerschuld nicht mehr beim Zentralbüro für Mineralöl, sondern bei den Raffinerien bzw. beim Importeur anfallen sollen, sofern es sich um Fertigprodukte handelt. Das Treibstoffsteuergesetz steht auf der Tages- ordnung der Freitagsitzung des Bundesrates. Krisenmaßnahmen der Bundesbahn verlängert Die ständige Tarifkommission und der Aus- schuß der Verkehrsinteressenten beschlossen in imrer Sitzung am Dienstag in Bonn, die Krisen- maßnahmen der deutschen Bundesbahn bis zum 31. Dezember 1951 zu verlängern. Dieser Be- schluß bedeutet, daß die am 1. Januar d. J. ein- geführten Krisenzu- und abschläge bis zu dem genannten Termin beibehalten werden. Erdölförderung steigt Die Erdölförderung im Bundesgebiet ist im Oktober auf 100 350 t gestiegen. In den beiden Vormonaten Waren 95 273 t bzw. 98 661 t gefördert worden. 1 Trotz Rohstoffmangel kein Produktionsrückgang Wie aus Bonn verlautet, hielten die Schwie- rigkeiten in der Rohstoffversorgung auch im Monat Oktober an, ohne jedoch einen Produk- tionsrückgang zu bewirken. Lediglich bei NE- Metallen und Walzwerkzeugen verschärfte sich die Situation hinsichtlich der Lieferfristen. Die Nachfrage nach Investitionsgütern war durchaus zufriedenstellend. Die Industrie-Gas- versorgung mußte teilweise wegen der Versor- gungsschwierigkeiten mit Stein- und Braun- kohle kontingentiert werden. Ebenso traten im Baustoffgroßhandel gewisse Engpässe bei Zement, Steinzeug, Tonerzeugnissen und Flie- sen auf, die jedoch ihre Ursache in der saison- bedingten Auftragszusammenballung finden dürften. Das Einfuhrgeschäft stand infolge der 50% igen Barhinterlegung im Zeichen ein- schneidender Importrestriktionen, wozu eben- falls die Begrenzung der Kreditgewährung durch die Außenhandelsbanken und die Er- höhung des Diskontsatzes beigetragen haben. Infolge der anhaltenden Käufe für Rüstungs- zwecke einschließlich der Bildung strategischer Reserven und des erhöhten Zivilen Bedarfs sind die Preise für eine Reihe wichtiger Roh- stoffe weiter gestiegen, wogegen die Verkaufs- preise durch inner betriebliche Maßnahmen, Rationalisierung und Senkung der Verdienst- spannen von Industrie und Handel weitgehend aufgefangen werden konnten. Inwieweit dies auch in Zukunft möglich sein wird, hängt vor- wiegend von der weiteren Entwicklung ab. Beim Einzelhandel war ein Rückgang der Umsätze festzustellen. Selbst das Weihnachts- geschäft hatte bisher nicht die in anderen Jah- ren saisonübliche Belebung erfahren. Hier wirke sich nicht nur die schwache Kaufkraft weiter Bevölkerungskreise aus, sonndern auch eine Reihe ungeklärter Fragen, wie z. B. die geplanten Steuererhöhungen, die Erhöhung der Verkehrstarife usw. Auf dem Gebiet des Handwerks setzten sich die belebenden Impulse einer nachhaltigen Besserung der Gesamtwirtschaftslage fast überall durch. Die von der Baukonjunktur ausstrahlenden Auswirkungen sind jedoch nach wie vor labil, besonders lassen hier Finanzie- rungsschwierigkeiten unvermutete Rückschläge befürchten. Dem stark einsetzenden Konkur- renzkampf versuchen die einzelnen Betriebe durch Modernisierung der Betriebseinrichtun- gen und Verbesserung der Arbeitsmethoden zu begegnen. Diesen Bestrebungen steht jedoch häufig mangelnde Liquidität infolge übermäßi- ger Außenstände entgegen, zumal sich das Handwerk bislang noch keine ausreichenden Kredite verschaffen konnte, Dr.-Ing. e. h. Karl Schnetzler Am 4. November 1950 ist Dr.-Ing. e. h. N Schnetzler, Mitglied des Aufsichtstee der Brown, Boveri& Cie AG. in Mannhen aus dem Leben geschieden. In Karlsruhe geboren, trat er bexeitz 1 Jahre 1904 als junger Diplom-Ingenieur ß der AG. Brown, Boveri& Cie. in Ba Schweiz ein. Da seine ausgesprochen orgel satorische Begabung schnell erkannt i betraute man ihn bald auch mit betrieb schaftlichen und organisatorischen Fragen ernannte ihn zum Direktor der Fabriken“ elektrische Maschinen, a 1922 wurde er von der Brown, Boyer Cie. AG., Mannheim, in den Vorstand brut und übernahm im Jahre 1925 dessen Vor bis er 1944 in den Aufsichtsrat übertrat. In Anerkennung seiner hervorragend ö Verdienste verlieh ihm die Technische Hon schule Darmstadt im Jahre 1927 den 1 eines Dr.-Ing. ehrenhalber, und im Jahre 0 wurde er von der Technischen Hochschz Karlsruhe für seine technisch-wissenschg lichen Leistungen und seine Verdienste um Förderung der deutschen Elektrotechnik zu Ehrensenator ernannt. J Die Zinn-Union 8011 Preise stabilisieren Auf einer Weltzinnkonferenz, die f 25. Oktober auf Einladung des Generassein, tärs der Vereinten Nationen in Genf zusatſ, mentritt, soll über ein Weltzinnabkornmen ul über andere Maßnahmen zur Stabilisterag des Zinnpreises beraten werden. Die Steigerung des Verbrauchs von 25 oder falls die nicht möglich sein sollte d Umdisposition von Hilfsquellen und Arbe kräften des Zinnerzbergbaus und der Hütten industrie auf andere nutzbringendere Witt schaftszweige gehört zu den wichtigsten Be. ratungspunkten der Tagesordnung. Man gel dabei offenbar von der Erwägung aus, daß 0 gegenwärtige Boom an den Weltmärkten nid von Dauer sein kann, zumal die Verwendung dieses Metalles für reine Rüstungszwecke he schränkter ist als anderen NE-Metalle. N Die Dauer der Tagung wird auf fünf sechs Wochen veranschlagt. Ob sie zu einen internationalen Zinnabkommen führen Wind läßt sich noch nicht sagen. Die internationz Zinnstudiengruppe hatte auf ihrer Tagung v. 20. bis 29. März dieses Jahres in Paris berel einen ausführlichen Entwurf für ein inter nationales Zinnabkommen ausgearbeitet,. sich die damaligen Voraussetzungen geändeg haben, wird sich die Weltzinnkonferenz wan scheinlich auch mit einer Revision d ursprünglichen Entwurfs beschäftigen. Nad den damaligen Vorschlägen sollte die Durch kührung des internationalen Zinnabkommen einem internationalen Zinnrat übertragen ver den. Mitglieder der internationalen Zinnsw diengruppe sind Australien, Belgien, Bolivia Großbritannien, die britischen Kolonialgebie und von Großbritannien abhängige Territorie Kanada, China, die Tschechoslowakei, Frag reich, Indien, Indonesien, Italien, Holland Siam und die USA. Kohlenknappheit macht sich bemerkbar Nachdem in einem Haushalt- Jahresri 1950/1 des Bundes wirtschaftsministeriums inet ner Hausbrand abgegeben werden können beabsichtigen einzelne Länder nunmehr i folge überhöhter Abrufe an Fausbran Knapphandels-Kontingente einzuführen. Troti dem konnten nach den bisherigen Meldungen die Anforderungen der Hausbrand- und Klein. verbraucher bis jetzt voll erfüllt werden, Je doch machen sich in einzelnen Ländern d Bundesrepublik, nach in Bonn vorliegende Meldungen, bei Gas und Elektrizität gewiss Versorgungsschwierigkeiten bemerkbar. Tell weise beträgt die Kohlenbevorratung det Steinkohlen-Kraftwerke nur die Hälfte de Bestandes des Vorjahres, während bei ein! gen Gaswerken infolge des schleppenden Koh. leneingangs im September bereits Versor. gungsschwierigkeiten eingetreten sind. Da di Vorräte aus finanziellen Gründen im allg. meinen knapp gehalten werden, sind dh Werke auf die laufenden Kohleneingänge an. gewiesen. Aus der Industrie der Steine u Erden werden zum Teil auch Schwierigkeiten in der Kohlenversorgung gemeldet. Das Bundesverkehrsministerium befol unserem Korrespondenten gegenüber, daß d- Versorgungsschwierigkeiten mit Kohle kei neswegs auf eine etwa angespannte Trans portlage zurückzuführen sei. Allein die Bu- desbahn befördert täglich zwischen 260 000 bi 290 000 Tonnen Kohle von der Ruhr in da Bundesgebiet. Die Binnenschiffahrt habe 80. gar noch Kahnraum für Kohlentransport ad. Verfügung, der nicht ausgenutzt sei. * Infolge Koksmangels mußten die Hüttenwerk Ruhrort-Meiderich Ad die für Anfang Novembet geplante Inbetriebnahme ihres zehnten Hochofen auf unbestimmte Zeit verschieben. Durch seines Anstich hätten das noch stilliegende Thomes, Stahlwerk der Hütte in Betrieb genommen un monatlich zusätzlich 16 000 t Rohstahl produzen Werden können. Auf 2½ bis 2,4 Mill ut Kohle bezifferte det Generaldirektor der DKBL., Dr. Feinrich Ko den voraussichtlichen Fehlbedarf für das lea Quartal 1950. Da eine Reihe von Verbrauchern Wie die Elektrizitätswerke, voll beliefert werden müssen, könne der Bedarf der übrigen Industrie nur zu etwa 70 bis 75% gedeckt werden. 94 Sprecher appellierte an alle Verbraucher, mit def Kohle so sparsam wie möglich umzugehen, Frankfurter Effektenbörse 7. November uin anbetracht der heutigen Bundestags.Debale über die Beteiligung der Bundesregierung an de westdeutschen Verteidigung mit weitreichende!“ Folgen für die westdeutsche Industrie zeigte de Frankfurter Effektenbörse am heutigen Mittuo⸗ eine abwartende Haltung. Bei mäßigem Gesch blieb das Kurs-Niveau im großen und ganzen 1 hauptet. Verschiedentlich sorgten jedoch kleln Abgaben für ein schwaches Abbröckeln diet Kurse, denen aber eine Reihe von Besserungen im gleichen Ausmaße gegenüberstand. 80 zogen Maschinen-Hartmann erneut 2% an. Weitere(e Winne von 2% erzielten Pte. Tafelglas und Lie, Eis. Bemiberg stiegen 1½%, andererseits 110 loren Harpener, Metallgesellschaft, Salzdetlun. Kali und Schöfferhof-Brauerei je 1%. 15 Rentenmarkt verlief ruhig bei gehaltenen Kursen — 2 ge, K du, DET von Schaum Gee, lind, f, gls fe,, Hog. „Doe P 70 Ulk Wischt CHa, aun! ö gapanfierf: her 0/ Nr. 1 etzler 1 g. 8. h. N30 ufsichtsraz f Mannheg bereitzg Senieur 111 Bade hen orgzt amt wWuürz! detriebsyg Fragen u abriken 19 formate nstruktiqg Fr. 262/ Donnerstag, 5. November 1950 MORGEN Seite 7 „ gibt die Kraft( 2 zur Mutterschaft! Otig· Flosche: DOM J. 80 · fomillen- Flasche 2 ½· foche Menge) OM 3.78 0 2 4 Lune Ackerland, 11 a, in Wallstadt, Nähe Bahn, als Bauplatz günst. geleg., z. verk. Ang. u. Nr. P 04474 a. d. v [P eenuittü net 2 gutmöbl. Zimmer mit Kochgele- genheit u. Telefonanschl. zu verm. Angebote u. Nr. 04451 a. d. Verl. 2 X 3 Zi., Kü. u. Bad, sof. beziehb., zu verm. Ang. u. 04480 an d. Verl. d. Ammer onnungen am Friedrichsring, beziehbar Januar, gegen Baukostenzusch. SILIVANA MAN ANO VEREK KUE Herrenmanfel sehr gut erh., zu verk. 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Auf der Suche nach dem kurmainzischen Geheimarchiv Aus Aschaffenburg kam ein von unge- übter Hand geschriebener Brief, in dem berichtet wurde, daß ein ehemals dort als Schloßverwalter angestellter Mann schon vor längerer Zeit Dokumente gefunden habe, die über das Leben des berühmten Malers Grünewald Auskunft geben— lük- kenlos, in allen Einzelheiten. Die Wissen- Schaft hat sich ja seit Jahrzehnten vergeb- ch bemüht, ein klares und überzeugendes Bild vom Lebensweg des großen deutschen Malers zu gewinnen. Prof. Zülch, ein bekannter Kunsthistoriker, nahm ihm sogar den herkömmlichen Namen„Grünewald“ und nannte ihn dann auf Grund seiner Forschungen Mathis Gothard Nithard. Der Sache mußte auf den Grund gegan- gen werden. Der Schreiber jenes Briefes führte mich in Aschaffenburg zu seinem Freunde Eduard Schwaben, dem vermeint- lichen Entdecker, der wie er mir erzählte, schon manche, bisher unbekannte Gänge und Verliebe im alten Aschaffenburger Schloßbau entdeckt hatte. So klopfte Schwaben eines Tages auch die Wände des Mmittelalterlichen Bergfrieds ab, spürte Hohlraum hinter einem Mauerstück, brach durch und fand in einer dunklen, fenster- losen Kammer eine Truhe, mit alten Doku- menten. Zur genaueren Prüfung z0g er den inzwischen verstorbenen Gymnasial- professor Morshäuser hinzu, einen in der Stadt sehr geachteten Bürger mit archiva- rischen Erfahrungen. So saßen dann beide nächtelang über jenen alten. vergilbten Dokumenten. Der Schloßverwalter Schwa- ben glaubt eidesstattlich versichern zu können, daß es sich dabei um die Geheim- Akten des kurmainzischen Hofes gehandelt habe, nach denen Prof. Zülch seinerzeit vergeblich geforscht hatte. Eng verwoben mit dieser kurfürstlich- erzbischöflichen Hofgeschichte sei dort nun auch der Lebensweg Matthias Grünewalds in allen Einzelheiten festgelegt. Danach ist er 1435 in Aschaffenburg als Sohn des Jörg Grünewald und der Frau Magdalena aus der Familie Neithard geboren. Der Vater war Mundschenk und die Mutter RKammerdienerin unter Erzbischof Dietrich von Erbach im Aschaffenburger Schloß. Jörg wurde 1470„durch frevlige Mordtat im Schlosse umgebracht“. Eifersucht und Liebeshändel sollen dabei eine Rolle gespielt haben. Mathis der Bub kam auf fürstlichen Wunsch zu benachbarten HKlo- Sster frauen. Er war schon durch schön gemalte Heiligenbildchen aufgefallen. Mit Achtzehn Jahren kam er nach Würzburg zu dem Bauamtmann Neithard, dem Bruder seiner Mutter. Hier wurde er wie ein eigenes Kind gehalten und kam in die Neue Bilder Hanna Nagels In der Stadtbücherei Heidelberg In sehr verdienstvoller Aufgeschlossen- heit stellt die Stadtbücherei in Heidelberg die Wände ihrer Lese- und Ausleiheräume Von Zeit zu Zeit zur Verfügung, um Arbeiten von Heidelberger Malern ihrem gewiß zahlreichen Lesepublikum nahe zu ringen.(Ob man diesem Beispiel, das keine Kosten verursacht und doch den heute so schwer um ihre Existenz kämpfen- den Künstlern hilft, nicht auch in Mann- heim folgen könnte?) In diesen Tagen hat nun Hanna Nagel von dem Anerbieten der Stadtbibliothek Gebrauch gemacht: sie zeigt dort etwa hundert Blätter, mit denen sie sich erneut als eine Graphikerin von großartiger gestalterischer Phantasie und einem eminenten technischen Können erweist. Gegenüber ihren früheren Aus- Stellungen fällt auf, daß das Traumhaft- Visionäre, das ihren Arbeiten die beklem- mende Atmosphäre surrealer Welten ver- lieh, jetzt mehr und mehr zurücktritt. Sie stellt nun den Menschen in seiner realen Erscheinung dar, den Menschen freilich, der immer noch von dämonischen, triebhaften Mächten gefangen gehalten wird. Eine tiefe Schwermut, das Gefühl unsäglichen Mitleidens mit der Kreatur liegt auf allen Blättern, kein Lächeln erhellt die umschat- teten Augen der Mädchen und Frauen. Es gibt für sie nur eine Zufluchtsstätte: im Arm der Mutter. Was immer Hanna Nagel zeichnet— seien es Buchillustrationen oder freie Phantasien— ist von diesem mütter- lichen Umsorgen- und Beschützen-Wollen erfüllt. 5 Kh- Lehre zum Maler Simon. 1475 rief ihn Erz- bischof Adolf von Nassau nach Aschaffen- burg zurück, wo er Hofmaler auch unter dessen Nachfolgern blieb. 1487 heiratete er Barbara Hock, eine Handwerksmeisters- tochter aus Seligenstadt(es war seine zweite Frau), die wie seine Mutter als Kammerdienerin am Hofe beschäftigt wurde, Barbara war sehr schön, und wieder ergaben sich arge Konflikte, die Mathis veranlaßten, ohne seine Ehefrau, aus der Stadt zu fliehen, Drei Jahre soll er in Rom gewesen sein, dann in Straßburg. Auch diese Reisen finanzierte die Hofkasse. Nach einem Aufenthalt in Seligenstadt wurde er von Berthold von Henneberg nach Aschaffenburg zurückgerufen. Hoch zu Roß und im roten Hofmalergewande empfing man ihn feierlich auf dem Schloßplatz. Im Zuge der Reformation wurde Grüne- wald lutherisch und kam auf die schwarze Ketzerliste. Durch fürstlichen Freibrief vom Tode gerettet, floh er nach Frankfurt. In Halle, wo er später als Wasserkunstmacher lebte, ist er dann 1528 gestorben. Seine Gebeine wurden 1540 nach Aschaffenburg überführt und in der jetzigen Schönthal- Ruine beigesetzt. Hier glaubt sie Schwaben, nach Ablassen eines kleinen, später ange- legten Teiches, noch heute finden zu können. Diesen Bericht wird wohl jeder Histori- ker zunächst mit großer Skepsis aufnehmen. Stellt er allen Versicherungen Schwabens zum Trotz nicht doch nur eine romanhafte Kolportage aus späterer Zeit dar? Es klingt allerdings manches erstaunlich echt, und gerade die Widersprüche zur bisherigen Forschung lassen aufhorchen. Wo aber sind jene Akten hingekommen? Schwaben fand sie, als er aus der Gefan- genschaft zurückkehrte. nicht mehr vor. Er hatte sie, seinen Angaben nach, wieder ein- gemauert. Auf dem Aschaffenburger Kul- turamt war nur zu erfahren, daß man den „Entdecker“ dieser Dokumente für einen Matthias Grünewald: Maria und Johannes(Ausschnitt) und Wahrheitsliebenden Mann halte. Zudem vermutete man hier seit langem, daß Schwaben, der nach Kriegsende im Zuge der Entnazifizierung seine Stelle als Schloßverwalter verlor, irgendwann einmal wichtige Funde ge- macht hätte. Und nach weiteren Erkundi- gungen erscheint es durchaus möglich, daß diese Geheimakten von der„Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Museen“ nach München oder Würzburg gebracht wurden. An dieser Behörde wird es nun liegen, die Oeffentlichkeit zu unter- richten, die ein Anrecht darauf hat, alle überlieferten Einzelheiten aus dem Leben von Matthias Grünewald zu erfahren. Dr. Günther Herzberg zuverlässigen Die Metropolitan-Oper wird entstaubt Der neue Direktor, Rudolf Bing, hat große Pläne In diesen Tagen wird die Metropolitan- Oper in New Vork ihre Winterspielzeit unter der Leitung ihres neuen Direktors, Rudolf Bing, beginnen, der seinen Posten offiziell schon am 1. Juni übernommen und sich schon seit mehr als einem Jahr mit Plänen für den kommenden Winter be- schäftigt hat. Rudolf Bing, der lange Jahre an der Städtischen Oper in Berlin war, der in Salz- burg gearbeitet hat und unter dessen Lei- tung schließlich die Glynbourne-Festspiele in England zu einem Erfolg wurden, ist nicht der Mann, der sich ausschließlich mit der allernächsten Zukunft seiner künst- lerischen Karriere befaßt. Seine Pläne für die kommende Saison sind fertig und wer- den jetzt in den Werkstätten der, Metro- politan und in Proben, die bis in die Nacht- stunden gehen, in die Tat umgesetzt. Aber er hat auch Pläne, die über Jahre gehen, und er macht kein Hehl daraus, daß die Metropolitan nicht nur dem Namen nach einen neuen Direktor bekommen hat, der sich damit zufrieden geben wird, die Dinge in den alten Gleisen weiterlaufen zu lassen, sondern daß an der 38. Straße, wo die Me- tropolitan-Oper steht, ein neues Regime be- gonnen hat.. Eine völlige Neubearbeitung der gesam- ten Bühnendekoration ist einer der vielen Pläne Rudolf Bings auf lange Sicht. Auf künstlerischem Gebiet plant er Neuinsze- nierungen der meisten Verdi- und Mozart- Opern, aber als moderner Musiker weigh er auch, daß ein Haus wie die Metropolitan Oper die Verpflichtung hat, zeitgenössische Werke zu bringen, und zwar so zu bringen, daß sie das Publikum beeindrucken, und daßes nicht bei einer oder bei zwei Auf- führungen bleibt. Mit seinen großen Plänen wird der neue Direktor gewiß auch erhebliche Risiken ein- gehen. So zum Beispiel, wenn er für eine vorgesehene Neueinstudierung von Verdis „Don Carſos“ zur Eröffnung der Wintersai- son bisher schon 50 000 Dollar ausgegeben hat eine summe, die man sich in Deutschland für eine Theateraufführung kaum vorstellen kann. Natürlich freuen sich die Verdi- Freunde, den„Carlos“ wieder ein- mal— nach längerer Pause— hören zu können, aber es erscheint vorläufig noch recht fraglich, ob es auch tatsächlich ein Publikumserfolg wird, der diese ungeheuren Ausgaben rechtfertigt. Ein anderes Experiment ist eine neue Version der„Fledermaus“ mit englischen Texten. Die„Fledermaus“ ist in den Ver- einigten Staaten ebenso beliebt wie in Deutschland und viele amerikanische Büh- nen haben dieses Werk von Johann Strauß schon früher in mancherlei Fassungen— in Deutsch und in Englisch, in Produktion à la Max Reinhardt oder in bescheidenerer Form— mit großem Erfolg herausgebracht. Auf der Bühne der Metropolitan allerdings ist die„Fledermaus“ noch nie gespielt wor- den, es bleibt abzuwarten, wie nun das Publikum diese Form der Oper hier auf- nehmen wird. Jedes Theater am Broadway, jede kleine Bühne, hat stets ihre sichefen Freunde für Rosalinde und Frosch und den Herrn Marquis. Wie weit das Publikum sie auf der Bühne der Metropolitan-Oper sehen Will, ist eine Frage, die erst nach der ersten Vorstellung beantwortet werden kann. AD Frau Mappheim unterrichtet „Die Saat ist grün“ in Berlin Das Stück, der Regisseur und die Haupt- darstellerin kommen aus England, wie schon einmal ein Film zum gleichen Thema. Julius Gellner inszenierte für die west- berliner„Freie Volksbühne“„Die Saat ist grün“ von Emlyn Williams und mit Lucie Mannheim. 5 Das war Volkskunde und Bildungseifer und viel Rührung: eine alte Jungfer, teils männisch und teils mütterlich, trägt Bil- dung in einen Walliser Bergwerksort. Sie gründet eine Schule. Die meisten Walliser sind, Ende des vorigen Jahrhunderts, Anal- phabeten, und schon die Kinder trinken viel Schnaps. Die Dame aber, Magister Artium und durch Erbschaft wohlhabend geworden, entdeckt unter ihren Zöglingen sogar ein Genie, in zwei Jahren präpariert sie den Jungen für ein Oxford- Stipendium. Fast hätte ein uneheliches Kind die Laufbahn des künftigen Wissenschaftlers gehemmt. Doch Miß Moffat, die Erzieherin, nimmt dem jungen Vater und der jungen, zart verkommenen Mutter das Baby ab, sie adoptiert es. Williams ist auch Schauspieler, er ver- steht sich auf Rollen. Gellner— früher Schauspieler in Berlin, später Mitdirektor der Münchener Kammerspiele und jetzt Hörspielregisseur für BBC London— gibt den Schauspielern geschickte Hilfen. Viele Waren sehr gut: die Mannheim, mit Steh- kragen und kurzem, grauem Haar, lehrte die Knaben energisch und überlegen. Hardy Krüger lernte manchmal unlustig Und manchmal gierig. Dieser junge Schau- spieler zeigte wirklich eine Entwicklung vor, vom dumpfen und störrischen Berg- arbeiter zum lebhaft denkenden Stipen- diaten. Ruth Nimbach, ein quängelnder, sinnlicher Backfisch und Erna Sellmer, robust und bei der Heilsarmee, waren komisch, richtig und erfolgreich. Regisseur und Schauspieler hatten viel Beifall, obwohl der Kampf gegen das An- alphabetentum vielleicht im Augenblick nicht der dringlichste ist. Christa Rotzoll Kulturnachrichten Ein deutscher Ausschuß für UNESCO-Arbeit wurde am Dienstag in Anwesenheit des Lei- ters der Deutschlandabteilung der UNESCO, Dr. Hompson, in Frankfurt gebildet. Zum Präsidenten des Ausschusses wurde der der- zeitige Rektor der Universität Tübingen, Dr. Walter Erbe, gewählt. Erster Vizepräsident ist Dr. Dolf Sternberger, zweiter Vizepräsident Dr. Kueppers vom Kulturwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Der Numerus clausus an der Johann-Gu- tenberg- Universität in Mainz wurde grund- sätzlich aufgehoben. Die Aufnahmemöglichkei- ten kür das Studium der Chemie, Pharmazie, Medizin und Zahnmedizin sind jedoch auch weiterhin beschränkt, weil in den Laboratorien und Kliniken nicht genügend Arbeitsplätze vorhanden sind. Inre experimentelle Aufführungsreihe„für Kenner und Liebhaber“ setzen die Bühnen der Hansestadt Lübeck unter Dr. Victor Warsitz mit dem Drama„Die Soldaten“ von Lenz fort. Nach einer ungewöhnlichen Inszenierung von Shake sbearèes Der Widerspenstigen Zänmung“ war die Aufführungsreihe für Kenner und Lieb- haber ins Leben serufen worden. Sie begann erfolgreich mit einer Inszenierung des Schau- spiels„Salome“ von Oscar Wilde, bei der auf Kostüm und Kulisse verzichtet wurde. Bachs hohe Messe in h-moll wird am Sonn- tag, 12. November, 15 Uhr, in der Christus- kirche Mannheim aufgeführt. Es wirken mit: Tilla Briem(Aachen), Carlo Moritz(Wiesba- den), Franz Fehringer(Heidelberg), Philipp Goepelt Müsseldorf), der Bachchor und das Orchester des Nationaltheaters. Die Leitung hat Dr. Oskar Deffner. Anton Bruckners Requiem d-moll wird am Sonntag, 12. November, 16.30 Uhr, in der Lieb- frauenkirche(Luisenring) unter der Leitung von Hans Egsstein aufgeführt. gzegegnungen mit Malern Rolf Italiaander über eine Reisg Nach einem Besuch in der Mannheimer Abendakademie zu einem Gespräch über kulturelle Gegenwartsfragen sprach Rol Italiaander im Amerika-Haus über eine Reise an die Cöte d'Azur, auf der er die Bekanntschaft der vier Maler Maseree Chagall. Matisse und Picasso machte. Fern jeder akademischen Darstellungsweise, he. richtete er über künstlerische und private Kleinigkeiten, die sich am Ende wie Mosaiksteinchen zu einem geschlossenen Bild zusammenfügten. Als Mentor auf der Reise fungierte Paul Gauguin, ein Maler. enkel des großen Paul Gauguin, dem e teilweise zu verdanken war, daß die pe. gegnungen zustande kamen. Eine Ausstel. lung seiner Bilder wird gegenwärtig i; Düsseldorf gezeigt. Aus den vielen fesselnden Einzelheiten über die„grogen Vier der Cöte d'Azur stellte der Redner als gemeinsames Merk. mal heraus, daß drei von ihnen auf iht alten Tage junge Frauen im Alter von zwanzig bis fünfundzwanzig geheiratet haben, während einer, Matisse, vorläufig nur eine junge Freundin aufweisen Kann Man erfuhr weiter, daß Masereel heut noch nicht nach Belgien zurückkehren dart weil er während des ersten Weltkrieges Kriegsdienstverweigerer war. Chagall machte kein Hehl daraus, dag ihm die Abstrakten„aòuf die Nerven fallen“ In der Pflege der Poesie sieht er die Re. tung der Kunst. Sinn der Poesie— aud der malerischen sei, die Gesetze der Schwere und der Anziehungskraft aufzu- heben. Matisse, der nach einem Ratschlag des verstorbenen George Bernhard Shay viel schläft oder zumindest ruht und, aut dem Bett liegend, mit einer drei Meter langen Bambusstange Skizzen an die Zim- merdecke malt. baut im Augenblick die „Eglise Matisse“, eine Kirche, die er auf Grund eines Gelübdes einem Dominikaner. kloster zugesagt hatte, Er hofft, daß nach den Zerstörungen des nächsten Krieges Wenigstens dieses abgelegene Gebäude vn seinen Werken übrigbleibt. Picasso wies auf sein künstlerisches Testament hin, das nach seinem Tode det Oeffentlichkeit Aufklärung darüber ver- schaffen werde, warum er zu seinen Leb- zeiten seinem spezifischen künstlerischen Weg folgen mußte. Er steckt noch voller Pläne, die man bei ihm nicht erwartet, E Will, nachdem es bereits ein Schauspiel von ihm gibt, eine Oper komponieren mit den Titel„Der Mensch in dieser Zeit“, Da er das Kompositionshandwerk nicht be herrscht, will er einem Freund„alles vor- singen“, und der soll es dann aufschreiben. 5 k. Monologe aus„Jedermann“ Frank- Martin- Erstaufführung in Frankfurt Das vierte Museumskonzert in Frankfurt brachte als deutsche Erstaufführung die 1943 entstandene Vertonung der sechs Mo- nologe aus Hugo von Hofmannsthals Je. dermann“ von dem jetzt in Köln wirkenden schweizerischen Komponisten Frank Martin Wie eigentümlich stark sich Martin a1 religiösen Stoffen entzünden kann, haben schon die gleichfalls in Frankfurt vor eini- ger Zeit erstaufge führten Oratorien„Et in terra pax“ und„Golgatha“ gezeigt. Die „Monologe“, um die inneren Kämpfe und die Hinwendung zu Gott des vom Tode ge- mahnten reichen Mannes kreisend, sind im ganzen etwas weniger eindringlich, sie ent behren nicht einiger allzu ausgesparter Mo. mente. Von der strengen Zwölftontechn hat sich die Tonsprache hier ziemlich wel entfernt. Eine sehr behutsam aufgetragene farblich reizvolle Instrumentierung und prägnante rhythmische Floskeln als Bewe- gungselemente kennzeichnen das Partitul- bild, tonale Stützen sind einbezogen, det Schluß des Werkes steht in C-dur. Be einem kultivierten zeitgenössischen Kompo. nisten wie Martin, versteht es sich selbs daß er jede minutiös detaillierte Programm. Musik meidet und im allgemeinen— dem Sinne, wenn auch nicht dem Buchstaben Beethovens folgend—„mehr Ausdruck del Empfindung als Malerei“ vermittelt. Die Erstaufführung des wertvollen Werkes fan dank der hervorragenden Züricher Solistin Elsa Cavelti(Alt) und des subtil musiaie- renden Opernhaus- und Museumsorchesten unter Bruno Vondenhoff lebhafte Zustim. mung. H.. —— Meischen im Hofel Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by S. Fischer 15. Fortsetzung „Das geht nicht“, sagte Preysing.„Wir haben uns Burleigh& Son gegenüber zur strengsten Diskretion verpflichtet.“ Zinno- Witz lächelte nur dazu.„Die Spatzen in der Burgstraße pfeifen es von den Dächern“ Aubßberte ser.„Uebrigens, wie Sie es für richtig halten. Sie haben es zu verantwor- ten. Hie Rhodus, hic salta. Wenn wir die Verhandlungen mit den Leuten in Man- chester geschickt ausnützen, wäre alles zu gewinnen. Es ist der einzige Punkt, von dem aus diese etwas verfahrene Sache mit Chemnitz ins Lot gebracht werden könnte. Man müßte Schweimann ein paar von den Briefen in die Hand spielen, ganz nebenbei, ganz zufällig. Eine Auswahl. versteht sich Einige Abschriften. Aber wie Sie wollen. Sie haben die Verantwortung Schon wieder hatte Preysing eine Ver- antwortung. Die vierzigtausend Deckung für Rothenburgers Aktienkäufe lagen ihm noch schwer im Magen, er hatte tatsächlich Sod- brennen vor Aufregung, und seine Schläfen sausten dick und heiß.„Das gefällt mir nicht, das ist krumm“, sagte er. ‚Die Ver- handlungen mit Chemnitz haben angefan- gen lange vor der Angelegenheit mit Bur- jeigh, Es war zwischen uns und Gersten- korn auch nie mit einem Wort die Rede davon. Plötzlich dreht alles nach dieser Seite. Wenn die Chemnitzer uns nur als Anhängsel des englischen Geschäftes akzep- tieren wollen— und so sieht es beinahe aus—, wie kommen wir überhaupt dazu, Verlag, Frankfurt a. M. uns über unsere Korrespondenz auszuwei- sen? Nee. So etwas tue ich nicht—“ „Borniert wie ein Waldesel“, dachte Dok- tor Zinnowitz und ließ das Schloß seiner Aktenmappe zuschnappen.„Bitte“, sagte er mit verkniffenen Mundwinkeln und stand Auf. Plötzlich flel Preysing um.„Haben Sie jemanden, der ein paar von den Briefen abschreiben könnte? Ein paar Abschriften mit Durchschlägen würde ich Ihnen schließ- lich machen lassen. Die Originale gebe ich nicht aus der Hand“, sagte er eilig und laut, als müsse er jemanden überschreien. „Es muß jemand Verläßlicher und Diskre- ter sein. Ich hätte auch noch einiges zu diktieren, das ich in der Konferenz brauche. Die Schreibmädchen, die das Hotel stellt, passen mir nicht. Man hat immer das Ge- Fühl, sie erzählen dem Portier alle Ge- schäftsgeheimnisse. Es müßte bald nach Tisch sein.“ „Leider hat niemand aus meiner Kanz- lei Zeit“, sagte Zinnowitz kühl und schwach verwundert.„Wir haben ein paar große Sachen laufen, meine Leute müssen schon seit Wochen Ueberstunden machen. Aber warten Sie einmal Flämmchen könnte man Ihnen schicken. Flämmchen ist richtig. Ich lasse mit Flämmchen tele- konieren.“ „Mit wem?“ fragte Preysing. nehm berührt von dem Diminutiv. „Flämmcehen. Flamm zwo. Die Schwester von meiner Flamm eins, die kennen Sie doch? Sie sitzt seit zwanzig Jahren in mei- unange- 9 8 ner Kanzlei. Flamm zwo hilft öfters auch bei uns aus, wenn wir mehr Schriftsätze baben, als die Kanzlei leisten kann. Ich habe sie auch schon auf Reisen mitgehabt, wenn Flamm eins unabkömmlich war, sie ist sehr flink und intelligent. Die Ab- schriften müßte ich bis fünf Uhr in Händen haben. Ich mache das dann ganz inoffiziell, gehe mit den Chemnitzer Herren zu Abend essen. Flämmchen kann mir die Abschrif- ten direkt in die Kanzlei bringen. Ich tele- foniere gleich mal mit Flamm eins, daß sie ihre Schwester herschicken soll. Für welche Zeit haben Sie morgen das Konferenzzim- mer belegt?“ 5 55 Doktor Zinnowitz und Generaldirektor Preysing, zwei korrekte Herren mit zwei viel benützten Aktenmappen unter den Armen, verließen den Wintergarten, über- querten den Korridor und gelangten an der Portierloge vorbei in die Halle. in der viele ähnliche Herren sich mit ähnlichen Aktenmappen und àhnlichen Dialogen be- schäftigten. Aber auch einige Damen tauch- ten schon wieder auf, frisch gebadet und morgendlich neu parfümiert, sie hatten sauber lackierte Lippen und zogen mit einer eleganten und sorglosen Bewegung ihre Handschuhe an, bevor sie durch die Drehtür auf die Straße hinaustraten, die gelben Sonnenschein auf grauen Asphalt spülte. Gerade als sie die Halle überquerten, um zum Telefonzimmer zu gelangen, hörte Preysing seinen Namen. Der Page Nr. 18 lief durch die Gänge und rief in regel- mäßigen Abständen mit seiner hellen, leicht überschlagenden Bubenstimme:„Herr Direktor Preysing! Herr Direktor Preysing aus Fredersdorf! Herr Direktor Preysing!“ „Hier!“ rief Preysing, streckte eine Hand aus und erhielt eine Depesche; er sagte: „Verzeihung“, öffnete und las die De- pesche, während er neben Doktor Zinno- Witz durch die Halle schritt. Seine Haar- Wurzeln wurden kalt, während er las, er setzte mechanisch seinen runden, steifen Hut auf. In der Depesche stand: Verhandlungen mit Burleigh& Son endgültig gescheitert. Brösemann, „Es hat keinen Zweck mehr. Sie brau- chen das Fräulein nicht schicken Herr Doktor. Es hat keinen Zweck. Manchester ist, erledigt“, dachte Preysing, während er immer weiter zum Telefonzimmer ging. Er steckte die Depesche in die Manteltasche und hielt sie dort krampfhaft zwischen Daumen und Zeigefinger fest.„Hat gar kei- nen Zweck mehr. Ich brauche keine Ab- schriften mehr machen lassen“, dachte er und beabsichtigte auch, es zu sagen. Aber er sagte es nicht. Er räusperte sich, er hatte noch den Ruß der nächtlichen Bahnfahrt im Hals.„Jetzt ist das Wetter doch noch ganz hübsch geworden“, sagte er. „Wir haben Ende März“, erwiderte Zinnowitz, der das Geschäftliche abgetan hatte und ein Privatmensch geworden war, der Seidenstrümpfen nachblinzelte.„Zelle zwei wird sofort frei“, sagte der rot und grün stöpselnde Telefonist. Preysing lehnte sich an die gepolsterte Zellentür und starrte mechanisch in das Guckloch, auf einen brei- ten Rücken drinnen. Zinnowitz redete etwas, das er nicht auffaßte. Eine unge- heure Wut auf Brösemann stieg ihm zu Kopf, auf dieses Rindvieh von einem Pro- kuristen, der solche Depeschen losließ, ge- rade wenn man einen steifen Rücken brauchte für eine so schwere Verhandlung. Wahrscheinlich steckte der Alte hinter der Depesche mit- seiner altersschwachen Bos- heit und Schadenfreude: Da hast du den Mist, nur zeige, was du kannst. Es war ihm zum Weinen, diesem Generaldirektor mit seinen übernächtigten Nerven, seinem Koff voll Sorgen, seinem korrekten Gewissen inmitten von unklaren Dingen und trüben Verwicklungen. Er versuchte seine Gedan- ken einzufangen, die sich drehten und 9 ihm davonliefen. Doktor Zinnowitz nebel ihm sprach im Ton des abgebrühten Genie Bers von einer neuen Revue, ganz in Silber alles in Silber. Die Zellentür, gegen die el sich hilfsbedürftig gelehnt hatte, drücke gegen seine Schulterblätter, wurde dan mit sanfter Gewalt aufgestoßen, und el großer, auffallend hübscher und freund. licher Mensch in blauem Mante! zwängt sich heraus Statt zu murren. entschuldigt sich dieser Mensch noch mit ein paar hi lichen Worten. Preysing starrte ihm völlig geistesabwesend ins Gesicht, das er sondel. bar nah und deutlich sah, auch er ge. brauchte einige weltläufige Entschuldigul- gen, Zinnowitz war schon in der Telefon- zelle und bestellte Flamm zwo. Flämmchen ein tüchtiges altes Mädchen., das Briefe ab. schreiben sollte, die keinen. absolut keine“ Zweck mehr hatten. Preysing wußte gend daß diese Sache abgestoppt werden mußte aber er brachte die Energie dafür nicht Zu- sammen.„Geordnet“, sagte Doktor Zinne witz, aus der Zelle tretend.„Um drei 19 ist Flämmcehen hier. Schreibmaschinen gibt“ ja genug im Hotel. Um fünf Uhr bekomme ich die Briefe. Ich spreche Sie noch tele konisch vor der Konferenz. Wir werdet diese Attacke schon reiten. Wiedersehen Mahlzeit.“ „Mahlzeit“, sagte Preysing zu den ore henden, spiegelnden Scheiben der Dreht die den Anwalt auf die Straße nine schraubte. Draußen war Sonne. Dreul verkaufte ein kleiner, armer Mann chen. He! hein Poli. Wirt W. G M. schy Frau Klot! vom Ban! gese! in hein Lud Für nimm 3. Ja 99. Sag ver übe gen lin! pla fall lich deba finar seine geset halte gierv und leger Uebe drück rung eine Lid „Die Zee sen i mäch wahr werd reich, Staat am 1 Schri gen zen, zugel D. Zee habe stünc andle Jahr. Tage rung W. man haupt öster. sind reicht das verra U amer Lamb mitta verhe abene eich ökken War zusan kanis reg brital in H einer teilge der f dano Pa Auge drita hung 10 Vier rasch und natio Chin. Wieti Kont gatio Verla amer Wett Mane halte B. will bei e kenn verck Nürn Stäc der St gen berg recht ökker Ober auf desre Scher liegt B Gene des Kirk den. heit ursp verb ten Krie Uche aber