erausgeber: Dr. Karl Ackermann, 950/ Nr. 2 E. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Groß druckerei. Redaktion: politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: ee W. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch Eberhardt; Weinheim: C. Serr; ankfurſ schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; u: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- illi Fra 1 10 3 Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef maler a om Dienst: 0. Gentner. Tel. 4 41 51-53. aaben jene Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- n. Unsen gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. urger Kun n Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- rs, den ui neim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 300 16, idsten Ai Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. in Deutz für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,30 zuz. DMA Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM 34 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4. einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt bestent kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Tel. 137 Tel. 2241 2 b. Jahrgang/ Nr. 269 Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 17. November 1950 1 Die sehr zähflüssig und ohne echte poli- tische Impulse verlaufene Plenarsitzung e in Deutz purde von der Delegation, die am Don- . Wurde G gerstagabend die Bundeshauptstadt in Rich- 8 Buchhel ung Straßburg verließ, um dort in der 2 WOöIT Oelh nächsten Session der europäischen Ver- 1937 gem sammlung teilzunehmen, nicht als Ermuti- ahl an Aq gung empfunden. Ein Stempel auf ihrem denen eil hisum, der ihnen ausdrücklich den Auf- enthalt im Saargebiet unter- Pag t, zeigt den ganzen Zwiespalt zwischen Vorstellungen und Die Opposition Das Hin und Her zwischen den Regie- och gespe umgsparteien und der Opposition in den chterung I ktzten Tagen und der nicht gefundene ch kaum Kompromiß zwischen den beiden Auffas- zungen wurde in den zwei Entschließungen zerlinner i cht mehr etzten Jah die allgemein politischen Richtlinien“, l. Auch Empfehlungen vom 18. August dd. J. hin undd Leulleichtlich der Aenderung der politischen bart sich Astruktur Europas über die Schaffung einer ſenes Kreileuropäischen Ordnung der sozialen Sicher- ne Flucht eit, über die Vollbeschäftigung und über der gam die kulturelle und wirtschaftliche An- Dr. Glgelegenheiten begrüßen. Besondere Bedeu- gung, so hieß es in dem Antrag der so- art n. Vielleg 1 Bundestag billigt Baumes, 200-0 M. Freigrenze für dran e WeihnachtsgatiHikaft N eihnachtsgratifikalionen innert. Bonn(dpa) Der Bundestag beschloß am e Impulse Donnerstag einmütig, daß die Bundesregie- Gſrung die einmalige Weihnachtsbeihilfe für f flilkspedürftige erhöhen soll. Nach dem Be- aus Deutsſzchluß sollen die in einem Erlaß des Bun- oder india desinnenministers und des Finanzministers . W. N. vorgesehenen Sätze von 15 Mark für Allein- stehende und fünf Mark für jedes hilfs- bedürktige Familienmitglied auf 25 Mark und zehn Mark erhöht werden. Außerdem soll die Bundesregierung auf einstimmigen Beschluß des Bundestages ersucht werden, die Steuerfreigrenze für Peibnachts- und Neujahrszu wendungen, die In der Zeit vom 15. November bis 15. Januar Jeezahlt werden, auf 200 Mark zu erhöhen. Maänträge der SPD, der KPD und des Zen- rums, die Freigrenze auf 300 Mark zu er- s, Dr. g Meldung, mit. gend M 8 des Ma! or ebe Fälschung g her Dr. Zig La Paz. 28 Personen sind nach einem fehl- zeschlagenen Umsturzversuch in der boliviani- schen Hauptstadt verhaftet worden. Sie hatten en Urkundſ geplant, in verschiedenen Teilen der Haupt- Aetadt Bomben zu werfen, um in der entste- denden Verwirrung den Regierungspalast zu 5% besetzen. % Rom. Zeitbomben sind am Donnerstag in den Zentralen der Republikanischen Partei und der Sozialistischen Einheitspartei Ita- liens detoniert. Die Sozialistische Einheitspar- tei ist die jüngste der drei sozialistischen Ferteien und steht unter Führung Ignazio Si- 5 ame, ee Die Polizei vermutet, daß die An- mäßig 11 ſchläge von Mitgliedern der italienischen So- mit unge nialbewegung ausgeführt wurden. rlen, sie la Narschau. Der von der britischen Stadt etten, und Shekkield nach Warschau umdirigierte Welt- ene Fun kiedenskongreß wurde am Donnerstagabend Vorsichtsme don dem französischen Atomphysiker und Vor- kenden des kommunistischorientierten Welt- ue omitees. Professor Joliot-Curie, er- en hier offt Bremerhaven. Mit dem von der Interna- en hi 8 lonalen Plüchtlingsor ganisation(RO) ge- zu finden, Acharterten schwedischen Transporter„Anna oder Erni delen“ sind in Bremerhaven 511 Flüchtlinge keit einer us Schanghei, Charbin, Tsingtau und Peking erflüssig ge 0 bemerhaven eingetroffen. Sie waren nach berlegte er 5 kast ausschließlich aus Deutschland oder suchen 80 eien nach dem Fernen Osten geflichen. ng in das Se.. Bundesvertriebenenminister Dr. hen die Wel! in 10 Lukaschek hat in Bremen an 25 Flücht- lassen, dec dieclenewirte die Pachturkunden für ihre 5 Läche mit erböte übergeben. Der Minister teilte digen at, daß in diesem Jahre 6500 Siedlerstellen erlen unünmbeschaktken und 17 000 vertriebene Landwirte k törichte Mengesjedelt wurden. . Bundesflüchtlingsminister Dr. 115 ſukaschek hat in Bremen das zweite Tete ram des Weltkinder-kiutewerkes . 1 uchtung Das Kinderhilfswerk ist eine Ein- das Zim I P 8 der Vereinten Nationen. Innerhalb Gaigern Sei stoff rosramms werden Fertigwaren und Roh- 5 i nach Deutschland geschickt, mit denen m Finstern bedürktige Kind 1 1 1 5 zich Kral, perde. er eingekleidet und versorgt etzt einen 1 3 Der Redakteur der sozialdemokrati- ten, die 0 ein„Oberkränkischen Volkszeitung“ in Hof, rch ihren N Giegold, ist wegen öffentlicher Be- ssen. Er des Daß des Bundesjustizministers Dr. Tho- en, der 8 pöf 3 8785 vom Schöffengericht Hof zu 400 ele Dinge I hatte 5 strafe verurteilt worden. Giegold den Gewelf tet 9 5 Juli in einem Artikel behaup- im Schrei dig 5 0 ler habe die Aufstellung von drei- 1 sionen empfohlen,„damit seine Groß- nbüchsen i wenaser im i 8 3 und in 14 önnen“. intergrund wieder verdienen Jaigern je UP/dpa be Mohr Von unserer Bonner Redaktion BO nn. Die Regierungsparteien, CVUU/ CSU, FDP und DP, nahmen am Donnerstag die Empfehlungen der Beratenden Versammlung des Europarates gegen die Stimmen der SPD und der KPD bei einigen Enthaltungen der FDP und der Rechten an.„Trotz mäncher Enttäuschung“, so hatte Hermann Pünder(CDU) als Sprecher der Regie- rungskoalition kurz vor der Abstimmung erklärt,„sollten die deutschen Mitglieder des Europarates ermutigt werden, dahin zu wirken, daß in nicht zu ferner Zeit ein ver- einigtes Europa freier und gleichberechtigter Völker geschaffen wird.“ zialdemokratischen Fraktion, lege man dem Entwurf des Abkommens zur Wahrung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten bei. Es wurde bedauert, daß der Minister- ausschuß sich diese Vorschläge nicht zu eigen gemacht habe. Die Punkte„Europäi- sche Armee“ und„Schumanplan“ waren von der Fraktion gestrichen worden, wahr- scheinlich, um in letzter Minute noch den Regierungsparteien eine Brücke zu bauen. Die Regierungskoalition Der gemeinsame Antrag der Regierungs- parteien ging wesentlich weiter. Er be- grüßte die Empfehlungen des Europarates „als wichtige Beiträge zur Verwirklichung einer europaischen Föderation“ und empfahl der Bundesregierung,„die in ihrem Ver- mögen stehenden Maßnahmen zu ergreifen“. Weiter solle die Bundesregierung darauf hinwirken, daß sich auch der Ministeraus- schuß die Vorschläge der Beratenden Ver- sammlung zur Wahrung der Menschenrechte und der Grundfreiheiten zu eigen mache. In der Entschließung wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Europarat im Geiste gemeinsamer europäischer Verant- wortung beschleunigt ein europäisches Flüchtlingsamt mit ausreichenden Voll- machten schaffe. Der Antrag schloß mit folgender Formulierung:„Der Bundestag ermutigt die deutschen Mitglieder der Bera- tenden Versammlung des Europarates und erwartet von der Bundesregierung, daß sie mitgallen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dazu beitrage, ein vereinigtes Europa freier und gleichberechtigter Völker zu schaffen.“ Ein Antrag des Zentrums Gegen Ende der Debatte brachte der Zentrumsabgeordnete Reiß mann über- raschend den Antrag auf Uberweisung bei- der Entschließungen an den Ausschuß ein. Als er auch auf seiten der FDP Beifall erhielt, sah es vorübergehend so aus, als ob sein Vorstoß Erfolg haben werde. Damit wäre dann praktisch die deutsche Eurcpa- delegation ohne Beschluß über die Empfeh- lungen der Beratenden Versammlung nach Straßburg gereist. So entstand einige Un- Bundestag billigt Empfehlungen des Europarates Regierungsparteien und Opposition legen getrennt eigene Entschließungen vor ruhe im Plenum. Zweimal wurde die Ab- stimmung durch Handaufheben wiederholt, ohne ein deutliches Mehrheitsbild zu geben. So mußte ein„Hammelsprung“ durch- geführt werden. Mit 165 gegen 147 Stim- men wurde der Antrag Reißmanns ab- gelehnt. Anschließend nahm eine eindeutige Mehrheit die europäischen Empfehlungen An. Die Debatte Die beiden voneinander abweichenden Standpunkte hatten Dr. Pünder für die Re- gierungspartei und Dr. Lütkens für die Opposition vertreten. Von seiten der Re- gierungsparteien wurde hauptsächlich ge- genüber dem Zusammenspiel zwischen Be- ratender Versammlung und Ministerrat ein Vorbehalt angemeldet. Auch der Empfeh- lung über Vollbeschäftigung stimmte Dr. Pünder nur mit der Maßgabe zu,„daß die Gewährleistung einer vollen Beschäftigung auf der Grundlage einer stabilen Währung und eines gesunden freien internationalen Warenaustausches das Ziel der europaischen Politik sein mug“. Der Sprecher brachte die Meinung zum Ausdruck, daß die ableh- nende Haltung eines Teiles des Parlamentes und eine stufenweise Bewertung der einzel- nen Empfehlungen keine Meinungsverschie- denheiten innerhalb des Bundestages über die Grundzüge einer klaren und energischen Europapolitik bedeute. Lütkens(SPD) griff bei seiner Kritik den Plan einer europäischen Armee und die Empfehlungen über den Schumanplan auf. Der Europarat sei auf Grund seiner Ver- fassung für diese Dinge gar nicht zuständig. Das kommende Europa müsse ein Werk des Friedens sein und dürfe keine militärische Organisation werden. Zum Schumanplan äußerte der SPD- Sprecher, daß die bishe- rigen Beratungen in Paris eine bemerkens- Werte Verschiebung gegenüber dem anfäng- lich mitgeteilten Inhalt zeige. Es werde immer deutlicher, daß nur an eine Pro- duktionskontrolle über die deutsche Indu- strie gedacht sei. Außerdem warnte Lütkens vor einigen Zustimmungen, weil diese eine Vorentscheidung beinhalten, durch die der Regierung die Hände gebunden würden. Er bedauerte, daß die Bundesregierung bei der Unterzeichnung der Konzeption über die Menschenrechte in Rom nicht gegen die Mitunterzeichnung durch das Saarland pro- testiert habe. Existenz der Ruhrbehörde umstritten Zuständigkeitsüberschneidungen mit der Schumannplanbehörde Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Das Fortbestehen der Ruhrbehörde beginnt die Pariser Schumanplanberatun- gen zu überschatten. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in Gesprächen mit der Hohen Kommission schon mehrmals auf die Unvereinbarkeit der Ruhrbehörde mit dem Schumanplan hingewiesen und auf eine Aufhebung des Ruhrstatuts, wie sie in Artikel 33 des Abkommens vorgesehen ist, gedrängt. Dabei dürfte das Argument eine Wesentliche Rolle spielen, daß das Ziel des Ruhrstatuts„die Eingliederung eines demo- kratischen Deutschlands in die Gemeinschaft der Nationen, in der alle einen angemesse- nen Wohlstand genießen“, durch den Schu- manplan verwirklicht werden soll. In Krei- sen der Schumanplan- Delegation in Bonn weist man darauf hin, daß die Montan- behörde beispielsweise den Kohlenbedarf der Union festsetzt, während im Gegensatz dazu die Ruhrbebörde ihrerseits die Höhe der Exportquote nach anderen Ländern be- stimmen kann, so daß unter Umständen die deutsche Wirtschaft„trockengelegt“ werden könnte. Die These Schumans, daß die „Rechte der Ruhrbehörde vom Montanplan unberührt“ bleiben, erscheine— so meint man in Bonn— im Hinblick auf diese mög- lichen Verwicklungen nicht haltbar. Von seiten des Bonner Büros der Schu- manplan- Delegation wird gesagt, daß ein Zeitpunkt für den Abschluß der Pariser Verhandlungen noch nicht abzusehen sei. Deutscherseits wünsche man die Unter- zeichnung des Abkommens erst vorzuneh- men, wenn über die Uebergangs- und Durchführungsbestimmungen Einigkeit be- stehe, während der französische Partner eine vorherige Verabschiedung zu befürwor- ten scheine. Man glaubt in politischen Kreisen Bonns, daß die Haltung der deut- schen Delegation von dem Bestreben be- stimmt ist, in der Zwischenzeit über das Weiterbestehen der Ruhrbehörde Klarheit zu gewinnen. Sicherheitsfrage— Besatzungsstatut- revision— Stahlquote— Auslands- schulden Bonn.(gn-Eig. Ber.) Bundeskanzler Dr. Adenauer weilte am Donnerstagnach- mittag auf dem Petersberg. Auf der Tages- ordnung standen die Sicherheits- frage, die Revision des Besatzungs- statuts, die Erhöhung der Stahl- quote und die Anerkennung der Aus- randsschulden. Die Unterredung dauerte über vier Stunden. Der Bundes- kanzler äußerte sich beim Verlassen des Amtssitzes der Hohen Kommission Presse- vertretern gegenüber„zufrieden über den guten Verlauf“. Von alliierter Seite wird bekannt, Dr. Adenauer habe sich bereit erklärt, die Auslandsschulden des ehemaligen deut- schen Reiches anzuerkennen, da die Bun- desrepublik der Rechtsnachfolger des Rei- ches sei. Er habe allerdings die Bedingung gestellt, daß nur für vierzig Prozent der Schuldsumme eine Haftung übernommen werde. Ein Einverständnis der Hohen Kom- mission zu diesen Bedingungen liegt noch nicht vor. Sobald es eintrifft, werden von deutscher Seite dem Hohen Rat 2zwei Noten übersandt werden. Die eine wird die Formalitäten über die Regelung der Aus- jandsschulden enthalten, die zweite eine Bereitschaftserklärung der Bundesrepu- blik, der strategischen Rohstoffbewirt- schaftung im Rahmen der europäischen Verteidigung zuzustimmen. Diese beiden Forderungen waren von der Außenmini- sterkonferenz erhoben worden. Sie gelten als Vorbedingung für die Revision des Be- satzungsstatuts und die Durchführung der New Vorker Außenministerbeschlüsse. Niemöller- Versammlung in Berlin abgebrochen Berlin. Ein Vortrag des Kirchenpräsiden- ten D. Martin Niemöller vor seiner frü- heren Berlin-Dahlemer Gemeinde mußte am Donnerstagabend nach dreiviertelstündiger Dauer abgebrochen werden, weil Protest- rufe aus dem Zuhörerkreis es unmöglich machten, den Vortrag fortzusetzen. CDU-Vorwürfe gegen Reinhold Maier Stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Ministerpräsi- dent Dr. Reinhold Maier wird in einer Presseerklärung beschuldigt, daß seine Art der Wahlkampftaktik einer Irreführung der Wähler gleichkomme. Die CDU erwähnt in diesem Zusammenhang verschiedene Aeuße- rungen des Ministerpräsidenten gegen die Politik der Bundesregierung. Sie betont mit Nachdruck, es bedeute den Selbstmord des parlamentarischen Systems und vor allem der Politik der Koalitionen, wenn eine Partei, die maßgebend an einer Koalition beteiligt sei, zwar die Verdienste dieser Politik für sich in Anspruch nehme, aber gleichzeitig das Volk gegen diese Regierung aufhetze, um daraus Kapital für die Wahlen zu schlagen. Hoffentlich tritt niemand aus Versehen auf einen Zünder Stahl- und Schiffbaubeschränkungen sollen fallen Kommt der Londoner Drei-Mächte-Au sschuß endlich zu einer Entscheidung? London.(dpa-REUTER) Der britische Vertreter im Londoner Dreimächte-Ausschuß zur Revision der Bestimmungen über die verbotenen und beschränkten deutschen Industrien hat für die Freitag-Sitzung zwei Vorschläge der britischen Regierung ein- gebracht, die auf eine Freigabe der deutschen Stahlproduktion und des deutschen Schiffbaus bis zur Grenze ihrer Kapazität abzielen, Der Aus- schuß, der von der Londoner Dreimächte- Studiengruppe zur Revision des Besatzungs- statutes gebildet wurde, wird heute in London seine dritte Sitzung abhalten, auf der die Vertreter der USA und Frankreichs die Ansichten ihrer Regierungen zu den neuen britischen Vorschlägen darlegen Wollen. Die britischen Vorschläge für die deut- sche Stahlproduktion sehen vor, daß bis zu der geschätzten Kapazitätsgrenze von 14.5 Millionen Tonnen jährlich die Stahlherstel- lung völlig freigegeben werden soll. Die Kontrolle der Produktion würde dann nur noch darin bestehen, daß die bestehende Kapazität nicht ausgebaut wird. Der britische Schiffbauvorschlag soll auf ähnlicher Grundlage beruhen. Großbritan- nien hat vorgeschlagen, den Schiffbau für den deutschen Bedarf auf dieselbe Basis zu stellen wie für den Export, wo die Kapa- zität voll ausgeschöpft werden darf. Hier Würde darauf geachtet, daß jeder Bau von Kriegsschiffen unterbleibt und daß bei neu- hergestellten Handelsschiffen keine verbor- genen Einrichtungen wie zum Beispiel Tor- pedoausstogrohre eingebaut werden. Der Grundgedanke der beiden britischen Vorschläge ist, daß die alliierte Kontrolle sich auf Beibehaltung der Kapazität anstatt auf Einschränkung der Produktion er- strecken soll. Großbritannien war mit den Entscheidungen der drei westlichen Außen- minister im September in New Vork über die deutsche Stahlquote nicht ganz einver- standen. Diese alliierte Entscheidung hatte bestimmt, daß die Stahlproduktion über die ursprüngliche 11,1 Millionen-Tonnen-Jahres- grenze hinausgehen dürfe, indessen der darüber hinaus produzierte Stahl für die westliche Aufrüstung exportiert werden solle. Britische Beamte fürchten, daß sich die Klassifiizerung und Kontrolle jedes einzelnen Verkaufsvertrages als eine schwierige Angelegenheit erweisen könnte. Die Vertreter Frankreichs und der USA sollen den neuen britischen Vorschlägen reserviert gegenüberstehen. Bis zur Freitag- Sitzung des Unterausschusses war ihnen Zeit gegeben worden, um mit ihren Regie- rungen Rücksprache zu nehmen. Der französische Außenminister Robert Schuman erklärte am Mittwoch vor dem außenpolitischen Ausschuß der Nationalver- sammlung ebenfalls, daß gegenwärtig Ver- handlungen über die Erhöhung der deut- schen Stahlproduktion im Gange seien. Bundesrepublik erhält Paßvollmacht Bonn.(dpa) Pässe und Visa werden vor- aussichtlich mit Beginn des neuen Jahres von den deutschen Behörden selbst ausge- geben. Die Bundesdienststellen sollen bis zu diesem Zeitpunkt die Verantwortung für alle Auslandsreisen und die Paß kontrolle an den Bundesgrenzen von den Alliierten übernehmen. Auch die deutschen Konsulate im Ausland dürfen dann Pässe und Visa ausstellen. Einzelheiten sollen in Kürze zwischen Vertretern der alliierten Hohen Kommission und der Bundesregierung be- sprochen werden. Anhaltender Druck der UNO.-Iruppen Kommt es während des Winters zu einem Stillstand der Operationen? Tokio.(dpa) Unter dem ständigen Druck der UNO-Truppen wichen die kom- munistischen Streitkräfte in Nordkorea auch am Donnerstag größeren Zusammen- stößen aus und setzten an der ganzen Front den Ausbau eines tiefen und winterfesten Stellungssystems fort. Ein Sprecher des amerikanischen Hauptquartiers in Tokio gebrauchte am Donnerstag erstmalig die Bezeichnung„Offensive“ für die Operatio- nen der UNO-Streitkräfte. Er sprach von „einer Art Offensive“, die jedoch nur langsam vorangetrieben werde, um dem Gegner keine ungeschützten Flanken zu bieten. Andererseits lehnte es der Sprecher Ab, die Ziele der militärischen Aktion klar zu umschreiben und beschränkte sich auf die Feststellung, man wolle verhindern, „daß der Gegner weiter nach Süden vor- dringt“. Der Einbruch des Winterwetters wirkt sich allmählich hemmend auf die Operatio- nen der UNO- Streitkräfte aus, die eine Entscheidung erzwingen wollen. In mili- tärischen Kreisen Tokios nimmt man an, daß es während der Wintermonate zu einem Stillstand der Operationen kommen wird, wenn nicht noch in den nächsten Wochen militärische Entscheidungen heran- reifen. Der Brückenkopf der UNO-Truppen nördlich des Tschongtschon- Flusses im Westabschnitt der Front wurde am Don- nerstag noch mehr erweitert. Britische und australische Truppen haben Paktschon erobert und sind zwei Kilometer über die Stadt hinaus vorgedrungen ohne auf Widerstand zu stoßen. Spähtrupps konnten weitere drei Kilometer vordringen, ohne harten Widerstand anzutreffen. Eine ge- mischte Kampfgruppe aus türkischer, briti- scher und philippinischer Infanterie bekämpft hinter der Front die in immer größerer Stärke auftretenden Guerilla- verbände des Gegners. General Macarthur gab am Donnerstag bekannt, daß die meisten Einheiten in Nordkorea jetzt voll mit Winterbekleidung ausgerüstet sind. Der britische Verteidigungsminister Emanuel Shin well erklärte am Donners- tag vor dem Unterhaus:„Großbritannien wird alles in seiner Macht stehende tun, um die Feindseligkeiten in Korea einzudämmen und zu beenden.“ Der Oppositionsführer Winston Churchill forderte Großbritan- nien und seine Alliierten auf, sieh nicht all- zusehr auf China und die umliegenden Gebiete zu versteifen,„in einer Zeit, in der die Gefahr in Europa zweifellos alle unsere Gedanken in Anspruch nehmen sollte“. Formosa-Debatte im Politischen Ausschuß aufgeschoben New Lork.(dpa-REUTER) Mit 53 Stim- men bei 5 Enthaltungen nahm der politische Ausschuß der UNO- Vollversammlung einen amerikanischen Antrag an, die ursprüng- lich für Mittwoch angesetzte Formosa- Debatte zum letzten Punkt seiner Tages- ordnung zu machen. Gegenstimmen wurden nicht abgegeben. Der Ausschuß beschloß mit 14 gegen 8 Stimmen bei 36 Enthaltungen, zunächst den zweiten Tagesor d- nungspunkt zu behandeln, dessen Auf- nahme die nationalchinesische Delegation beantragt hatte. Er lautet: Bedrohung der politischen Unabhängigkeit und der terri- toriglen Integrität Chinas. Zu Beginn der Sitzung hatte der ame- rikanische UNO- Delegierte John Foster Dulles erklärt, als Außenminister Ache- son die Formosafrage im September zum ersten Male der Vollversammlung vorge- legt habe, hätten einigermaßen günstige Aussichten für einen Frieden in Korea be- standen. Die Lage habe sich aber jetzt durch die zunehmende Intervention der chinesi- schen Kommunisten in Korea„beträchtlich geändert“. Außer dem nationalchinesischen Antrag (Bedrohung der politischen Unabhängigkeit Chinas) steht jetzt nur noch die sowjetische Beschwerde über eine„Aggression der USA gegen China“ auf der Tagesordnung des politischen Ausschusses. MORGEN Freftag, 17. November 1930/ LE 1 8 l 1 n Freitag, 17. November 1950 Unser Land vorbildlich in der Gesetzgebung Die Gesetzgeber Württemberg-Badens haben in den Jahren seit der Kapitulation eine außerordentlich umfassende Arbeit zu leisten gehabt. Sie kann nicht einfach gleichgesetzt werden mit der Tätigkeit des ersten Landtags. Das Staatsministerium hat vielmehr die gesetzgeberische und damit aufbauende und ordnende Tätigkeit schon ein Jahr vor dem Landtag auf- genommen. Bei dieser abgeleiteten Staats- gewalt, die zunächst vom willen der Besatzungsmacht abhängig war, fand der Volkswille noch kein legitimes Organ im Parlament. Trotzdem aber haben in dieser ersten Periode des staatlichen Beginnes bereits dieselben Männer und Kräfte gewirkt, die später vom Landtag in die Verantwortlichen Stellen berufen wurden. Die Jahre von 1945 bis zur Gegenwart Stellen sich damit als eine Einheit dar. Kennzeichnend für die Lage nach 1945 iSt, daß die ersten wichtigen Gesetze dem Recht der Gemeinden und der Kreise gegolten haben, als den Kleinsten Einheiten ökfentlicher Ordnung, die intakt geblieben Waren und das Fundament für den Auf- bau bildeten. Darüber hinaus wurde eine Vorläufige, beratende Volksvertretung ge- Schaffen sowie im Sommer 1946 die ver- kassungsgebende Landes versammlung. Sie Hatte sien aber nur dem Verfassungswerk zu widmen und durfte sich nicht an die Aufgaben der laufenden Gesetzgebung Verlieren. Daneben galt es, in dieser ersten Zeit schon die gesetzlichen Voraussetzun- Sen zu schaffen, um die Rechtspflege Wieder in Gang zu setzen. Stufenwelse gelang es, bis zur Errichtung der Bundes- republik im Rechtsvb, n wieder friedens- mäbige Zustände halzustellen. Die Straf- Techtspflege, die Wiederherstellung der Rechtsmittel sowie die Arbeitsgerichts- barkeit ständen dabei im Vordergrund. Die nach 1945 errichteten Länder haben nicht die Nachfolge derjenigen Länder an- Setreten, die 1933 aufgehört hatten, zu be- stehen. Sie sind auch nicht Rechtsnach- kolger des Deutschen Reiches. Dennoch aber Hatten sie eine Fülle von Rechten und Pflichten von Reich und Ländern zu über- nehmen. Außerdem galt es, die Lücke zu Küllen, die durch den Fortfall der Reichs- gesetzgebung nach 1945 entstanden war. Das ganze Chaos dieser ersten Nachkriegs- zeit Wwar also von den Gesetzgebern des Bandes zu meistern. Dabei sollte aber mög- Bchst die Rechtseinheit mit den anderen deutschen Gebieten nicht preisgegeben werden. Die Gesetzblätter seit 1946 sind ein Spiegel dieser Tätigkeit. Sie waren in den ersten Jahren recht umfangreich, und erst 1950 beschränken sich die Landesgesetz blätter auf bescheidenere Dimensionen, Währenck umgekehrt das Bundesgesetzblatt erheblich angewachsen ist. Viele der damals erlassenen Vorschriften enthielt zeitbedingte Uebergangsmaßnahmen. Viele andere Ge- Setze und Verordnungen aber besitzen blei- benden Wert. Gemeinsam mit den anderen Ländern der US-Zone wurde zudem im Süddeutschen Länderrat die Einheitlichkeit einer Gesetzgebung angestrebt, die in vielen Fällen der späteren Bundesgesetzgebung zum Vorbild gedient hat. Mit solchen gemein- samen Gesetzen wurden vor allem diejeni- gen Rechtsfragen gelöst, die als Folge des Dritten Reiches und des Krieges entstanden Waren. Ihnen galt der Schwerpunkt der Tätigkeit in den Jahren 1947 und nament- ch 1948. Unzweifelhaft war das Bemühen unserer Gesetzgeber mehr rückwärts im Sinne eines Wiederaufbaus gerichtet als vorwärts im Sinne eines Neubaues. Dennoch enthält ihr Werk deutlich beide Tendenzen. Verfassung und Grundrechte, Gerechtigkeit für die Opfer des gestürzten Systems, Bestrafung seiner kriminellen Helfer und manches andere waren Neubau und Wiederaufbau Zugleich. Im Sozialen war man zunächst etwas entschiedener, machte einen Anlauf zur Bodenreform, schuf eine Urlaubsrege- Jung, regelte Kündigungsschutz und die Mitwirkung der Arbeitnehmer in den Be- trieben. Hier wurden die in der Ersten Republik bereits erreichten Ziele über- schritten. In Versorgungsmaßnahmen, im Wohnungsrecht und auf den meisten ande- ren Lebensgebieten war man bestrebt, den Herkömmlichen Standard des deutschen Lebens wieder zu erreichen. 5 Das bedeutete in Württemberg-Baden nicht zuletzt ein Bekenntnis zum Rechts- Staat. Gegenüber anderen deutschen Zonen und Ländern, wo man eher geneigt ist, ver- Waltungsstaatlich zu denken und die Rechte des Bürgers zu beschneiden, heben sich Sprache und Inhalt unserer Landesgesetze vielfach merklich ab. Die Initiative für die Regelung grund- Sätzlicher Fragen ist inzwischen von den Ländern auf die Bundesrepublik übergegan- gen. Unter dem Gesichtspunkt eines ge- Stunden Föderalismus, der schon vor der Errichtung der Bundesrepublik die Arbeiten der Zentralregierung vorbereitet hat., darf Aber die Bedeutung der Ländergesetzgebung nicht unterschätzt werden. 9 Postarbeiter erhalten Teuerungszulage Frankfurt.(dpa) Die Postarbeiter im Bundesgebiet erhalten in allen Ortsklassen und Lohngruppen für die Zeit vom I. Oktober bis zum 31. Januar nächsten Jahres eine Teuerungszulage von 9 Pfennig in der Stunde. Das Bundespostministerium und der Hauptvorstand der Deutschen Postgewerkschaft haben sich am Donners- tag in Frankfurt hierüber geeinigt. Die in einigen Großstädten gezahlten Erschwer- niszulagen in Höhe von zehn Pfennig in der Stunde fallen weg. In den Städten Hamburg, Hannover, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Stutt- gart, Heilbronn und Uim wird außer der Teuerungszulage eine Ausgleichszulage von 6 Pfennig in der Stunde gezahlt. . Bonner Rebellion gegen Lehrpläne N Die Vielfalt des Schulwesens im Spiegel der Umsiedlungs- und Umzugsaktionen Von unserem Bonner Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Unser Schulwesen hat eine Viel- kalt der Lehrpläne, eine Rechtsunsicherheit und allgemeine Verworrenheit angenommen, daß es schon mehr als der Anstrengung eines Friedrich List bedürfte, um hier Ordnung zu schaffen. Man wird ohne groge Mühe fünfzehn bis achtzehn verschiedene Systeme höherer Lehranstalten aufzählen können, ganz zu schweigen von den man- nigfaltigen Formen der Volks- und Mittel- schulen. Da sind im Bundesgebiet einmal die Volksschulen im alten Sinn, die jedoch im Aufbau und Lehrplan erhebliche Abwei- chungen zeigen. Es gibt eine neunjährige, eine achteinhalbjährige, eine achtjährige Volksschulpflicht in den verschiedenen Län- dern. Schleswig- Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Hessen haben die sogenann- ten„Aufbauzüge“, die an das sechste Schul- jahr anschließen und begabten Schülern eine Möglichkeit zu weiterer Allgemein- bildung bieten wollen. In dem einen Land wird die Aufnahmeprüfung für die Sexta nach vier Volksschuljahren, in dem anderen nach sechs durchgeführt. Die rund sechshundert Mittelschulen im Bundesgebiet variieren noch auffallender. Die einen kennen als Fremdsprache nur Französisch oder nur Englisch, die zweiten Englisch und Französisch, die dritten schließlich Latein, Englisch, Französisch. Neben den üblichen sechsklassigen existie- ren die drei-, vier-, fünfklassigen Mittel- schulen. Den Gipfel erreicht das Puzzle- spiel jedoch erst bei den höheren Lehr- anstalten. Der kulturpolitische Ausschuß des Bundestages hat allein 31 verschiedene Schattierungen des Realgymnasiums festge- stellt. Die Lehrplanabweichungen der Ober- prima im gesamten Bundesgebiet werden auf 80 bis 85 beziffert. Die Schulfrage geht den Bundestag eigentlich nichts an. Das haben die Kultus- minister auch sofort hervorgekehrt und eif- rig mit dem Grundgesetz gewinkt, als sie erfuhren, daß sich die Abgeordneten der Volksvertretung unter dem Druck der Oef- kentlichkeit mit den Erziehungsproblemen befaßten. Kultur ist Ländersache. Hier standen der konservative Hun dhammer und der sozialistische Hanseate Lan dah! Seit' an Seit'. Nicht um eines gemeinsamen Zieles willen. Nein, nur jeder von ihnen möchte sein ureigenstes Pädagogensüpp- chen auf seinem Weltanschauungsfeuerchen möglichst ungestört weiter kochen.— Auch wenn die Väter rebellieren, denn die Aus- Wirkungen sind katastrophal. Nur ein Bei- spiel: Ungefähr 1000 bis 1500 Beamtenkin- dern, die im Zuge der Bundeshauptstadt- aktion nach Bonn gekommen sind, können nicht ohne besonderen Aufwand, Förde- rungskurse und viele zusätzliche Stunden „eingeschult“ werden. Schüler. die auf ihren früheren Anstalten zu den Besten oder zum guten Durchschnitt zählten, fal- len ab. Die Briefe der Väter an die Mini- sterien, bei denen sie beschäftigt sind, an Bundestagsabgeordnete und namhafte Schul- leute sind verzweifelte Hilfeschreie. Einige erwägen, ihre Kinder von den Schulen zu nehmen, andere wollen ihre Dienststellung aufgeben und zu den früheren Wohnorten zurückkehren. Die Zustände sind himmelschreiend. Was kaum etwa ein Junge dafür, daß er in der Sexta mit Französisch begann und nun vier Jahre Englisch nachholen muß. Das Land Nordrhein- Westfalen, Frau Christine Peusch(Kultusminister) hat versucht, Abhilfe zu schaffen. Man richtete Förder- kurse ein. Auch sie haben ihren Pferde- fuß.„Mein Junge“, so schreibt die Mutter eines Untertertianers,„hat abwechselnd eine Woche vormittags von 8 bis 13 Uhr Schule, in der nächsten Woche von 13.15 bis 18 Uhr. Umschichtig muß er dann täglich 2 bis 3 Stunden Förderkurs mitmachen. Bis spät in den Abend hinein sitzt er an seinen Aufgaben. An die frische Luft kommt er überhaupt nicht mehr. Ein rich- tiges Mittagessen kennt er nur noch am Samstag und Sonntag.“ Derartige Aeußhe- rungem sind Legion. Soweit die Situation in Bonn; man kann sie als Symptom, jedoch nicht als aus- schlaggebend betrachten. In der Bundes- hauptstadt zwingt die Massierung der Neu- zuzüge und die haufig einflußreiche Stellung der Väter, Auswege zu suchen. Wie ist es aber mit denjenigen, die von Kiel nach München versetzt werden, mit denen, die in den Industriebezirken Arbeit suchen? Wie lassen sich Umsiedlungspläne verwirklichen, wenn die Kultusminister es nicht einmal kfertigbringen, eine kontinuierliche Ausbil- dung der Kinder sicherzustellen. Wir leben in der Zeit der großen Menschenbewegun- Viele fühlen sich berufen 2 aber nur hundert sind für den neuen Landtag auserwählt Von unserem Stuttgarter Korrespondenten Fritz Treffz Stuttgart. Genau 772 Männer und Frauen aus allen Kreisen der Bevölkerung, von der Hausfrau über den Studenten bis zu den Rechtsanwälten, Journalisten, Wirtschaft- lern, Gewerkschafts-, Handwerks-, Bauern- vertretern, dem Arbeitsdienstführer und ehemaligen Oberstleutnant fühlen sich be- rufen, nach den Landtagswahlen am kom- menden Sonntag in den neuen württember- gisch-badischen Landtag einzuziehen, aber nur einhundert sind dazu ausersehen. Fünf Parteien haben diesmal das Wettrennen um Westliche Sorgen die Gunst der Wählerstimmen aufgenom- men gegenüber vier bei den letzten Land- tagswahlen. Am 19. November können die Wähler wenigstens zu einem Teil mitbe- stimmen, wer für die nächsten vier Jahre unter den hundert Auserwählten sein Wird. Zum Teil nur, denn es gelang dem alten Landtag nicht, eine Mehrheit für die Be- seitigung der starren Liste zusammenzube- kommen. Kein Wunder daher, wenn die Kritiker gerade das in höchster Zeitnot un- ter Dach und Fach gebrachte neue Land- im Nahen Osten! Aktivierung der Westpolitik/ Schwierige Suez-Kanal- Probleme Von unserem Korrespondenten Dr. Karl Rau Triest. Die jüngsten Ereignisse in Tibet und Indochina haben erneut das Schlaglicht der Weltpolitik auf den Nahen Osten ge- lenkt. Das Ziel der 2. Z. rasch aufeinander Folgenden diplomatischen Aktionen des We- stens ist die stärkere Integration der àara- bischen und der Randstaaten des Mittel- meeres. Auch hier wird die sowjetische Be- drohung zur guten Lehrmeisterin, nachdem bisher gerade nicht von einer weitschauen- den Politik der westlichen Großmächte im Vorderen Orient gesprochen werden konnte. a Es ist eine feste Tatsache, daß zumin- dest in der arabischen Welt die Westmächte 2. Z. keine allzu großen Sympathien genie- gen, was u. a. bei den Vereinten Nationen klar zum Ausdruck kam, als sich Aegy p- ten bei der Koreaabstimmung der Stimme enthielt. Mit dieser unfreundlichen Geste gegen die Westmächte zeigten die Araber, daß sie nicht in einen eventuellen Krieg zwischen West und Ost verwickelt werden möchten. Die Westmächte haben sich bei verschiedenen wichtigen Anlässen nicht als Freunde der Araber gezeigt. U. a. gibt man den Anglo- Amerikanern die Schuld an dem traurigen Los von über einer Mil- 1ion arabischer Flüchtlinge des Palästinakrieges. Die von Eng- land unterstützte Annexion des arabischen Teiles von Palestina durch Trans jor- danien hat weitere Unruhe und Mißtrauen hervorgerufen. In der arabischen Liga schlug Aegypten vor, Transjordanien aus dem Bunde auszuschließen. Syrien, das Land der permanenten Militärrevolutiön- chen, erstrebt ebenfalls die restlose Unab- hängigkeit. Mit dem Programm zur Schaf- kung eines„Großsyrischen Reiches“ lehnt es jegliche Zusammenarbeit mit den noch weit- gehend unter dem Einfluß des Londoner Foreign Office stehenden Transjordanien und Irak ab. Am meisten fühlen es die Araber selbst, wie angesichts der ungelö- sten politischen Probleme im Vorderen und Mittleren Orient die Westmächte zur Zeit noch weit davon entfernt sind, eine uneigen- nützige und klare politische Linie zu verfol- gen, was natürlich die Lage in diesem Teil der Welt noch unsicherer macht, zumal Mos- kau seinerseits versucht. Keil um Keil in diese doppelte Uneinigkeit zu treiben. Es sind nicht wenige Stimmen innerhalb der arabischen Länder, welche auf den Abschluß von Freundschaftspakten mit der Sowjetunion drängen. Das Kernproblem des Nahen Ostens bleibt jedoch der Suez- Kanal. Hier stoßen die Interessen der Westmächte und des arabischen Blockes am stärksten zusam- men. Im Jahre 1854 verlieh Khedive Said Pascha an die Kanalgesellschaft die Benüt- zungskonzession auf 99 Jahre. Dieser Ter- min ist 1953, also bereits in zwei Jahren, abgelaufen. Die sich seit längerer Zeit zwi- schen Großbritannien und Aegypten hin- ziehenden Verhandlungen verliefen bis zum heutigen Tage negativ. Die Aegypter— ir Hintergrund steht der arabische Block beanspruchen die alleinige Kontrolle über den Suez-Kanal. Natürlich versucht England aus strategischen und prestigemäßigen Gründen diese entscheidende Position zu halten. Man arbeitet z. Z an einem Plan, nach welchem nach 1953 die Kanalzone von britischen, amerikanischen und ägyptischen Truppen besetzt werden soll und man versucht den Arabern diesen Vorschlag mit dem Hinweis auf einen drohenden russischen Vorstoß gegen den Suez-Kanal schmackhaft zu machen. Trotzdem reagieren die Aegypter sauer und es ist nicht schwer vorauszu- sehen, daß der nun beginnende End- kampf um den Suezkanal sich in naher Zukunft zu einem der schwierigsten weltpolitischen Probleme entwickeln Wird. Die derzeitigen kriegerischen Vorgänge im Fernen Osten, die soeben erfolgenden rüssischen Bemühungen zur Schaffung eines guten Verhältnisses mit Persien und Afghanistan strahlen ihre Kräfte auch nach dem Vorderen Orient aus. Verschie- dene Anzeichen deuten darauf hin, daß die Westmächte die Notwendigkeit eines raschen Kurswechsels in ihrer Nah-Ost- Politik eingesehen haben. Nach der einmal anlerkaumnten jordanischen Annexion ver- sucht man jetzt erneut die Beziehungen zwischen Israel und den arabischen Län- dern zu entspannen, man unterstützt die großsyrischen Pläne und man fördert end- lich mit aller Kraft jene Bewegung inner- halb der arabischen Staaten, welche für eine große politische Allianz des gesamten Vorderen Orient eintreten, denn erst ein solches Bündnis wäre die wichtigste Voraussetzung für einen starken Mittelmeerpakt mit Einschluß der Türkei, Griechenlands und Italiens— der doch eines Tages das Gebäude des Atlantikpaktes ergänzen soll. An ein Militärbündnis unter den ara- bischen Staaten ist bis jetzt allerdings noch nicht gedacht, denn die vollbewaffneten Araber würden sich voraussichtlich erneut gegen Israel wenden und der Nahe Osten stände wieder in Flammen.. Dem Kreml ist es dis jetzt trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen, die mohammedanische Bevölkerung im Nahen Osten für die Verheißungen der kommu- nistischen Lehren zu gewinnen. Auch die arabischen Staatsmänner und Politiker ha- ben nicht vergessen, daß es schließlich der Westen war, dem ihre Länder die Sou- veränität zu verdanken haben. Von dieser Seite erwarten sie daher auch weitere Wirt- schaftshilfe für ihre Fortentwicklung und Unterstützung gegen etwaige Bedrohungen ihrer Unabhängigkeit. Aegypten fordert sofortigen Abzug britischer Truppen Kairo.(dpa-Reuter) König Faruk for- derte gestern den„vollständigen und so- kortigen Abzug“ der britischem Truppen aus dem Niltal und die Vereinigung des Sudans mit Aegypten unter der ägyptischen Krone. Die Erfüllung dieser Forderungen durch Großbritannien sei die beste Garan- tie für die Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit im Nahen Osten. 80 Diese Forderungen wurden in einer Thronrede zur Eröffnung des ägyptischen Parlaments geltend gemacht, die Minister- präsident Nahas Pascha in Anwesen- heit König Faruks verlas. Sie sind in letz- ter Zeit bereits mehrfach von der ägypti- schen Wafd-Regierung ausgesprochen wor- den. Im britisch- ägyptischen Vertrag von 1936 war die Stationjerung britischer Streitkräfte in der Suez-Kanal-Zone ver- einbart worden. In London wird damit gerechmet, daß in Kürze in der britischen Hauptstadt Be- sprechungen zwischen Außenminister Be- vin und dem ägyptischen Außenminister Salah el Din über den britisch-ägypti- schen Vertrag von 1936 stattfinden werden. Amtliche englische Kreise vertreten nach Wie vor die Auffassung, daß Aegypten den auf zwanzig Jahre abgeschlossenen Vortrag nicht durch eine einseitige Erklärung außer Kraft setzen könne. tagswahlgesetz als die schlechteste Arbeit bezeichnen, die der sonst so verdienstvolle alte Landtag in den letzten vier Jahren zu- sammengebracht habe. Von den 743 Bewerbern auf den 26 Kreis wahlvorschlägen entfallen 149 auf die CDU, 159 auf die SPD, 146 auf die DVP und 136 auf die Deutsche Gemein- schaft BHE, die sich zum ersten Male an den Wahlen beteiligt. Auch die KpD hat 153 Namen auf die Kreiswahlvorschläge ge- setzt, obwohl in politischen Kreisen stark bezweifelt wird, ob die Kommunisten über- haupt fünf Abgeordnete in den neuen Land- tag bringen werden, die nach der Geschäfts- ordnung Voraussetzung zur Bildung einer eigenen Fraktion sind. Dazu kommen noch die 89 Parteienvertreter der Landeslisten, von denen aber bereits 66 gleichzeitig auf den Kreisvorschlägen fungieren, so daß sich die Endzahl nur um 23 auf 772 erhöht. Gerade die Landeslisten geben im allgemeinen das treffendste Bild darüber, welche Männer und Frauen nach dem W- jen der Parteien unter allen Umständen ins Parlament kommen sollen, Endlose interne Sitzungen, bei denen viel gerechnet wurde, gingen ihrer Aufstellung zumeist voraus; nicht weniger werden nach der Wahl folgen, um die neue Landesregierung zu bilden. Von den erneut kandidierenden Politi- kern gehören 26(von bisher 39) der CDU, 19(von 32) der SPD, 13(von 19) der DVP und 8(von bisher 10) der KPD an. Auch fünf der acht württembergisch- badischen Minister, nämlich Ministerpräsident Dr. Meier DVP), Innenminister Fritz Ulrich und Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit, beide SpD, Landwirtschaftsminister Hein- rich Stooß und Finanzminister Dr. Edmund Kaufmann(der bisher nicht dem Landtag angehörte), beide CDU, stehen an„siche- ren“ Stellen der Vorschläge ihrer Parteien. So steht der Ministerpräsident als erster auf dem DVP- Wahlvorschlag im Kreis Waiblingen und an der Spitze der Landes- liste, gefolgt vom Landesvorsitzenden die- ser Partei, Dr. Wolfgang Haußmann, der wiederum den Kreiswahlvorschlag Stutt- gart anführt. Auch die bisherigen DVP- Abgeordneten, der Pforzheimer Oberbür- germeister Dr. Brandenburg und der Mann- heimer Abg. Hanns Schloß, die an den näch- sten Stellen der Landesliste kommen, ha- ben schon auf Grund ihrer Spitzenkandida- turen in ihren Wahlkreisen ihr Landtags- mandat„so gut wie in der Tasche“. Das gleiche läßt sich bei der SPD sagen: Innen- minister Fritz Ulrich führt nicht nur zu- sammen mit dem Abg. Möller die Landes- liste dieser Partei an, sondern ist auch noch Spitzenkandidat im Kreis Heilbronn, wäh- rend Möller an erster Stelle in Karlsruhe Stadt kandidiert. Nur der dritte der Lan- desliste, Wirtschaftsminister Veit, ist in keinem Kreis aufgestellt. Auch der nordbadische CDU-Landesvor- sitzende Fridolin Heurich kandidiert aus- schließlich auf der Landesliste, wänrend die ersten beiden des CDU-Landeswahlvor- schlags, Minister a. D. Simpfendörfer und der bisherige Landtagsfraktionsführer Franz Wiedemeier daneben noch an den ersten Stellen der Kreiswahlvorschläge Leonberg bzw. Ulm stehen. Bei den Kommunisten wird ebenfalls kaum mit neuen Politikern zu rechnen sein. Frisches Blut wird dagegen die„Deutsche Gemeinschaft— BHE“ in den neuen würt⸗ tembergisch-badischen Landtag bringen, de- ren Kandidaten sich fast zu 90 Prozent aus Flüchtlingen zusammensetzen, Vertreter von 20 Prozent der Wahlberechtigten, die bei den letzten Landtagswahlen am 24. Nov. 1946 noch nicht wählen durften. Ihre Spit- zenkandidaten, Dr. Mocker und Dr. Mattes, verzichteten auf eine gleichzeitige Kandi- datur in einem Kreis. Mit der vielgeforderten stärkeren Ein- schaltung der Frau im politisch-par- lamentarischen Leben scheint es auch beim neuen Landtag nicht allzuviel zu werden. Nicht einmal zehn Prozent, nämlich nur 68 von 772. Kandidaten, sind Frauen, wobei die KPD mit 20 Namen das weitaus größte Auf- gebot stellt, Außerdem sind die Placierun- gen meist so ungünstig, daß wohl kaum acht Frauen wie bisher als spezielle Ver- treterinnen der Frauen und Mütter in den Landtag einziehen werden. gen. Die Kultusminister aber berufen auf den Föderalismus, so wie sie ihn sche! Als man im Parlamentarischen Rat Verantwortung für die Schulfrage den Ih dern zu treuen Händen gab, geschah q um den besonderen landschaftlichen. stammbetonten Eigenarten in Kiel, Düss dorf, in München einen Rückhalt zu gebe nicht aber um einen possenhaften K reha gegen die Kinder, möglichst noch unter de Schlagwort„von der Vielfalt des Bildung wesens“ zu entfachen. Was sich heute eg wickelt hat, steht im krassen Widersprü zum Grundgesetz, in dem das Recht 3 freie Entfaltung der Persönlichkeit und Freizügigkeit verankert sind. Artikel 7 0 Verfassung stellt„das gesamte Schulweg unter die Aufsicht des Staates“. Die vad im Bundesgebiet warten darauf, daß Staat von dieser Verpflichtung endlich G brauch macht und zumindest die Abnotu täten beseitigt. Auch Belgien gegen Erweiterung der Europarats-Befugnisse Brüssel.(UP) Außenminister Paul Zeeland stellte gestern vor dem Pas ment fest, daß die belgische Regierung eh Erweiterung der Befugnisse der beratend Versammlung des Europarates nicht 8 heiße. Van Zeeland ging auf die zögernde Hf tung Englands ein und erklärte:„Ich 2000 nicht zu sagen, daß Europa nicht chf Mann Großbritannien geschaffen werden kauf nerzeit Natürlich sehen wir ein, dag Großbrital druckt nien auch noch andere Verpflichtungen h Malen und aus diesem Grunde sollten wir Engen die po eine bevorzugte Stellung einräumen. Di Wähle hindert jedoch gewisse andere Staaten add daran, sich enger untereinander anzuschlie Ben, als sie es mit Großbritannien tun win den. Europa muß vereinigt werden, und i bin sicher, daß es vereinigt werden win Dollars für Spanien Washington.(UP) Die amerikanische 4 leihe an Spanien in Höhe von 62,5 Million Dollar, die vom Kongreß im Herbst d bewilligt wurde, wird Spanien in Kürze n Verfügung stehen. Die Geschäfte werde über die amerikanische Export-Import-Bau abgewickelt. Die Anleihe soll für Prozeß verwendet werden, die einen wesentliche Beitrag zur spanischen Wirtschaft du stellen. Diplomatische Beobachter in Washing brachten zum Ausdruck, daß der Freigd der für Spanien vorgesehenen Ane nicht unbedingt die baldige Rück eines amerikanischen Botschafters nad Madrid folgen müsse. Es sei jedoch zu warten, daß Präsident Truman auf die RO. greg mehrheit, die der spanischen Anlel zustimmte, mehr Rücksicht nehmen wit als bisher, vor allem auch deshalb, weil andererseits daran interessiert sei, daß d Kongreß unverzüglich Mittel bewillig damit Jugoslawien die dringend bens tigten Lebensmittel erhalten kann. angebi Skepsis über französischen Kompramißplan 0 Paris.(Up) Ausländische militärisch l Beobachter haben den neuen französisch „Rompromigplan“, der die Bildung del scher Truppeneinheiten in der Stärke amerikanischen„Combat-Teams“ vorsi ziemlich kritisch aufgenommen. Sie erklären offen, daß der neue fra z68ische Vorschlag, Truppenverbände mit einer stärke zwischen fünf- und Mann gebildet werden sollten,„nur wel besser“ sei als der ursprüngliche Vorsci nach dem„Pleven-Plan“, der von der A stellung deutscher Regimenter Sspra während sich die Vereinigten Staaten kanntlich für die Bildung von zehn del i schen Divisionen ausgesprochen haben. Rat der Republik billigt Saar- Konventionen Paris.(dpa) Die Saar-Konventionen, d bereits vor wenigen Wochen von der Na nalversammlung gebilligt worden Ware weil e steiner Os Unter- rauf: Kleid keine verbie Da um 2 Zweck Tatsac Oeffei Da meine Ubere ruwar — angenommen. Außenminister Schumm wies darauf hin, daß die Saarkonvention den Charakter eines frei ausgehandel Vertrages hätten.„Bisher wollten wir u eine Wirtschaftliche Union verwit lichen. Es wäre verfrüht, weitergehen wollen. Wir werden uns bemühen, die rechtfertigten Erwartungen der Saarland zu erfüllen. Aber wir müssen auch die 6“ fünle der angrenzenden Gebiete in Bed nung stellen“. Notiz zum Tage: Kommentarlos Der sowjetische Oberbefehlshaber in Deut land, General Vs c h ui ob., hat in eine Schreiben an den amerikanischen Hohen Kol missar Melo gegen einen angeblichen 4 griff eines amerikanischen Düsenjägers das sowjetische Passagierflugzeug protestie das am 11. November den Generalsefretär französischen Kommunisten Maurice T9, re von Paris nach Mosfcau brachte. amerikanischer Dusenjäger vom Typ R 80% am II. November um 1703 Uhr Mostauer 2% etwa 50 em westlich von Franhefurt lan, einer Entfernung von zenn Meter unter d“ rechten Tragfläcne des sowjetischen Flut zeuges hervorgeschossen und habe dann, 200 bis fünfzehn Meter vor ihm eine steile Kehl kurve nach lines ausgeführt. Nachdem, 50 das Dũsenflugzeug einen Kilometer entſen Ratte, sei es noch einmal auf das soiwjelte Flugzeug zugeflogen. Das Verhalten des an“ ricanischen Flugzeuges könne nur als el „ vorbedackte Provokation“ betrachtet Welte meint der sowjetische Armeegeneral. ET 70 dert die„strengste Bestrafung der Schuldige) Ein Sprecher der amerianischen Luſtstit rdfte in Miesbaden wies am Donnerstag, Beschuldigung General Tschuixobs zurück, 1 erläuterte, das sorjetische Flugzeug sei. Flug über die amerikanische Zone gemel worden. Der Pilot habe sich aber niet an d, internationalen Bestimmungen gehalten, nach ein Flugzeug seinen Standort, seine 1 tionalität und seine Flugstrecke den Konto stellen anzugeben hat. Die russische Maschi habe keinerlei Verbindung æ⁊u den amerika, schen Funbestellen aufgenommen. Darauf gei ein Düsenjäger aufgestiegen, um die I. schine zu identifizieren. Das Jagdflugzeug 1 von dem russischen Flugzeug einen Abstaf von 150 Metern eingehalten. Nachdem de Jäger die Passagier maschine ausgemacht Habe sei er wieder gelandet.(Up Z e„ neee ea gan r r MORGEN Selte 8 Der Leiter eines Wahlamtes soll nicht in die politische Arena steigen. Gleichwohl zel ihm gestattet, ein Wort der Aufklärung zu sagen in einer Adresse, die an alle Wahl- berechtigte gerichtet ist. Grund genug ist dazu vorhanden, wenn man weiß, daß die Beteiligung der Wahlberechtigten bei allen Wahlen der letzten Jahre gerade in unserer Stadt sehr viel zu wünschen übrig ließ. Das Ergebnis War dann stets die Frage an den leiter des Wahlamts: Wie ist das geringe politische Interesse— insbesondere der jün- geren Altersjahrgänge— in unserer Stadt zu erklären. Beweise? Daran fehlt es nicht. Man vergleiche die nachstehenden vielsagen- den Zahlenreihen: Es betrug die Wahlbeteiligung m Nordbaden in Mannheim bel der Stadtratswahl am 7. Dezember 1947 dei der Bundestagswahl am 14. August 1949 bei der Volksbefragung am 24. September 1950 60,4% 55,6% In den vom Statistischen Amt der Stadt Mannheim über die erwähnten Wahlen sei- nerzeit herausgegebenen umfassenden ge- druckten Berichten war zu wiederholten Malen lebhaft Klage geführt worden über die politische Indifferenz der Mannheimer Wählerschaft, vor allem der jugendlichen n Kreuz m unter der 8 Bildung heute en Widersprut Recht 1 deit und g tikel J 0 Schubpesg Die Vote , daß endlich 0 e Abnorm eiterung nisse r Paul dem Pari Sierung eh 5 beratend nicht g 72,7% 59,8 7% 72,8 51,7 7% gernde „Ich 2080 nicht ch erden kan. Grogbritzu tungen Wir Englad umen. D Staaten aich anzuschlie en tun win den, und it erden 111 Debatte über Frauenschultern Edith und ihre nackten Schultern wur- den am 14. November zum Mittelpunkt einer Debatte im italienischen Parlament.. Im vergangenen Sommer hatten drei christlich- demokratische Abgeordnete ein Restaurant betreten, in dem sie Edith in einem schulterfreien Kleid vor fanden. Sie machten ihr Vorhaltungen. Edith, die fran- z0sische Frau eines italienischen Offlziers, lachte erst und protestierte dann. Die Ab- geordneten wollten ein Exempel statuieren mund verlangten von der Regierung, ,‚äun- moralische“ Kleider durch Gesetz zu ver- bieten. Edith wurde böse und strengte ge- gen die drei Politiker eine Beleidigungs- klage an. Der Antrag der drei Abgeordneten wurde nun im Parlament behandelt. Edith, in ein hoch geschlossenes graues Kostüm und einen Pelzmantel gekleidet, saß auf der Galerie. Senator Teodoro Bubbio erklärte im Na- men des Innen ministeriums, er halte die Er“ örterung des Falles im Parlament für nicht angebracht, solange die gerichtliche Klage Ediths nicht behandelt worden sei. Der Linkssozialist Francesco Geraci meinte darauf, die drei christlich-demokra- tischen Abgeordneten hätten sich Edith ge- genüber zweifellos unverschämt benommen. im übrigen scheine die Regierung in mora- militärisch lischen Angelegenheiten die Ansichten eines ranzösischt Trappisten zu haben. Geraci schloß mit einem Ausfall gegen das Innenministerium, weil es die 64 Statuen im Foro Italico mit steinernen Feigenblättern versehen habe. Oscar Luigi Scalfaro— einer der drei Unterzeichner des Antrags— erklärte da- rauf:„Wenn eine Frau mit schulterfreiem Kleid ein Restaurant betritt, dann ist sie keine Privatperson mehr.“ rotestrufe von allen Seiten). „Die Regierung muß etwas zum Schutz der Moral unternehmen“, fuhr Scalfaro fort- „Gewisse Kleider, wie sie manche Frauen in der Oeffentlichkeit tragen, verstoßen ge- gen die guten Sitten. Man sollte das Tragen solcher Kleider außerhalb des Badestrands verbieten“. Darauf ergriff wieder Geraei das Wort, um zu versichern, es sei ja gerade der Zweck der Mode, die Aufmerksamkeit auf Tatsachen zu lenken, von denen man in der Oeffentlichkeit nicht spreche. Darauf wurde die Debatte unter allge- meiner Unruhe abgebrochen. Man kam n Fanische 2,5 Million Herbst d in Kürze Washing ler Freigeh len Anleih e Rückken afters nah doch zu auf die Kc hen Anlel ehmen WI jalb, weil sei, daß d 1 bewillig ngend bend un. ö chen „nur well ne Vorschlz on der A ter Sprach Staaten 9 zehn dea n haben. t Saar- entionen, d n der Nati den Wake! ler Republl Schumag gonventione sgehandel ten Wir ni don verwirk itergehen men, die 3 r Saarlände auch die 65 te in Rech überein, erst den Ausgang des Prozesses ab- warten. Die Tagung des südwestdeutschen Wasser- Wirtschaftsverbandes am 10. November stellte die Bedeutung vorausplanender Erfassung der Grund wasserreserven durch moderne Brunnen zur Verhinderung der vielfach schon ortsüblichen Wassernot heraus. Alle Vorträge und Besichtigungen weckten den Widerhall kollegialer Anerkennung der Lei- stung der Mannheimer Wasserwerksgesell- schaft, die den Riesendurst einer Großstadt unter dem Bombenhagel von 151 Luftangrif- ten ohne Panne befriedigte und jetzt wieder dabei ist in Zusammenarbeit mit der Reuther Tiefbau GmbH. und anderen bekannten Fir- men durch den Bau eines weiteren Ranney- Horizontalbrunnens im Rheinauer Dossen- wald für die wahrscheinlich noch ansteigende Jahresförderung von 30 Millionen Kubik- meter Vorsorge zu treffen. Manche Landstriche bieten zum Segen 42 es Gemeindesäckels dem professionellen 2 1 Unschelrutengänger nur eine magere Exi- 7 85 entfen denesrundlage; die wissenschaftlich nicht s 806 fetisch deutbaren Ausschläge seiner Zauberrute er- ten des ale] übrigen sich, da man überall. wo man auch nur als ei dohrt, aut Wasser stößt. Auch im Mann- chtet werde heimer Gebiet trifft man fast durchweg 8 95 10 Meter unter Bodengleiche, die rund Meter über Meereshöhe(95 müNN) liegt, er in Deutoch nat in einen Hohen Kon geblichen 4% enjägers 9 protestieſ Iseteretär d urice 1 h0, rauchte. I TVD R 60.5 Hosfcauer 4% furt/ Main er unter di ischen Flu be dann 20 eral, Ef ft, Schuldige) en Luftstre⸗ rundwasser an. Es staut sich 30 bis 35 00 Es staut si 18 97 79 00 neter hoch in den Porenräumen der diluvia- zeug sei eu 55 Kies- und Sandablagerungen von Nek- one gemell 8 Rhein über einer wasserundurch- nieht an d ſissigen Bodenschicht in rd. 60 müNN. Pas ehalten. 1 1 das oberste Grundwasserstockwerk. aus , Kone 55 die Städtischen Wasserwerke die über 55 Maschi 1 Liter Wasser pro Tag und Kopf jedes n ame rita, larmheimers entnehmen. 5 N Es liefert gleich zwei Sorten der kost- n gab, 395 Flüssigkeit, nämlich dort, wo Neckar- nen Abstan e schiebe im Untergrund vorherrscht ein fachdem de esenkreies Wasser mit 20 bis 22 Deutschen emacnt habs dertesraden, wo Rheingeschiebe erschlossen (Up dar h sinkt die Härte auf 18 bis 20 Grad, ler Eisengehalt dagegen steigt bis zu 1 Mil- üsramm im Liter an. Altersgruppen, und alle interessierten Kreise waren dazu aufgerufen worden, sich die Laxheit und das völlig desinteressierte Ab- seitsstehen des Nachwuchses am politischen Geschehen der Zeit gebührend angelegen sein zu lassen. Kann man die politische Nach- kriegssituation noch treffender charakteri- sieren als durch die nachfolgende Nennung der Wahlbeteiligungsziffern für die einzelnen Altersgruppen? Es betrug die Wahlbeteiligung in Mann- heim bei der Bundestagswahl am 14. August 1949 in der Altersgruppe von 21 bis 30 Jahre 49% von 31 bis 40 Jahre 57% von 41 bis 50 Jahre 65% von 51 bis 60 Jahre 70% 61 Jahre und älter 68 97 Von den Wahlberechtigten mit einem Lebensalter von mehr als 50 Jahren waren also bei der Bundestagswahl proz en- tua! fast die Hälfte mehr zur Wahlurne gegangen als in Altersgruppe unter 30 Jah- ren. Es ist gewiß nur ein schwacher Trost, Wenn man hört, daß auch im Ausland(Z. B. in der Schweiz) die politische Passivität der jungen Generation in der Nachkriegszeit mit lebhaftem Bedauern festgestellt wird. Wenn eine Wahl, wie die bevorstehende Landtagswahl, am Horizont steht, so muß sich für jeden am Geschehen unserer Stadt interessierten Bürger die Frage erheben, ob ihn die Beteiligung an der Wahl gleichgültig lassen kann— ganz ohne Rücksicht darauf, welcher Partei er seine Stimme gibt— oder nicht. Da möchten wir meinen: kein Wahl- berechtigter, dem das Wohl seiner Stadt am Außer Verantwortung der Redaktion Eine hohe Wahlbeteiligung liegt im Interesse aller Von Dr. Dr. Karl Ho o k, Direktor des Statistischen Amts und Wahlamts der Stadt Mannheim Herzen liegt, dürfte sich der Wahl enthal- ten, weil ja von der Wahlbeteiligung jeder einzelnen Stadt die Zahl der Landtags- mandate, die diese Stadt vertreten, abhängt. Nach dem Landtagswahlgesetz(Artikel 43 bis 47) werden die 100 Sitze, die im Land- tag zu besetzen sind, in der Weise verteilt, daß die im ganzen Land abgegebenen(gül- tigen) Stimmen zusammengezählt werden, von denen die Parteien, die nicht 5 Prozent der Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen (Splitterparteien) erreichen, abgezogen wer- den. Die so erhaltene Gesamtzahl wird durch 85(Anzahl der auf die Kreiswahlvorschläge zu verteilenden Sitze) geteilt. Daraus ergibt sich die sogenannte Wahlzahl, die für die Zuteilung der 85 Sitze, die über die Kreis- Wahlvorschläge laufen, bestimmt ist. Die restlichen 15 Sitze werden über die soge- nannte Landesliste in der Weise zugeteilt, daß wieder von der Gesamtzahl der auf- gekommenen gültigen Stimmen ausgegangen und diese durch 15 geteilt wird. Wenn im ganzen Lande von etwa 2500 000 Wahlberechtigten sich beispielsweise 1,7 Mil- lionen Wahlberechtigte bei der Wahl betei- ligen, so ergibt sich eine Wahlzahl von (1,7 Mill.: 85) 20 000. Würden von den rund 172 000 Wahlberechtigten der Stadt Mannbeim bei der Partei A 63 000 bei der Partei B 41 000 bei der Partei C 21 000 bei der Partei D 221 000 insgesamt also 146 000 zur Wahl gehen, so würden eindeutig von den Mannheimer Parteien mindestens sieben Bewerber als Vertreter der Stadt Mannheim in den Landtag einziehen. Bei einer gerin- geren Wahlbeteiligung würde die Stadt Mannheim sich vielleicht nur mit vier oder fünf Vertretern ihrer Stadtinteressen begnü- gen müssen. Man verrät kein Geheimnis, wenn man mit Betonung heraushebt, daß sich die Landtagsabgeordneten, die unsere Stadt bisher vertreten haben, so oft es bei Beratungen auf das Mannheimer Stadtinter- esse ankam, in allen Fällen darüber einig waren, daß unsere schwergeschädigte Stadt besondere Förderung verdient. Ob es sich dabei um die Verteilung von Landesmitteln für Wohnraumerstellung und Wieder- aufbaugelder oder um Finanzzuweisungen für das Theater, für Polizei oder Schulen oder um sonstige Fragen des Finanzaus- gleichs handelt— in allen Fällen kann es dem Mannheimer Steuerzahler durchaus nicht gleichgültig sein, mit welcher Nach- haltigkeit die in den Landtag entsandten Vertreter für ihre Stimme sich Gehör zu verschaffen vermögen. Im Anschluß an die letzte Bundestags- wahl veranstaltete das Städtische Wahlamt bei einem engen Kreis von Nichtwählern eine Umfrage, deren Zweck es war, über die Gründe der Wahlenthaltung etwas zu erfahren. Eine gewisse Zahl von Antworten hatte das Ergebnis, daß Wahlenthaltung geübt wurde, weil angeblich die„Wahl- karte“, d. h. der Benachrichtigungsstreifen abhanden gekommen war. Immer wieder sind die Wahlberechtigten dahin aufzu- klären, daß diese Wahlbenachrichtigungs- karte, die ja die Mannheimer Wahlberech- tigten von der letzten Volksbefragung noch im Besitz haben, nicht zwingende Voraus- setzung zur Ausübung des Wahlrechts ist. Wer die Karte nicht mehr besitzen sollte, kann, wenn er in die Wählerliste eingetragen ist, in dem zuständigen Wahlbezirk unter Vorlage der Kennkarte von seinem Wahl- recht Gebrauch machen. Ordnung und sozialer Ausgleich Ein Beitrag der DVP zur Landtagswahl/ Von Hanns Schloß Md Die Demckratische Volkspartei(Landes- verband Württemberg-Baden der Freien Demokratischen Partei), einst nach dem katastrophalen Zusammenbruch Deutsch- lands von Männern wie Theodor Heuß und Dr. Reinhold Maier gegründet, zu einer Zeit, als die Entstehung einer zweiten, vor- wiegend auf liberalem Gedankengut aufge- bauten bürgerlichen Partei von vielen als un zweckmäßig angesehen wurde, kann mit Genugtuung auf die in den vergangenen Jahren von ihr im Landtag betriebene Po- litik zurückblicken. Es War eine Politik des gesunden Men- schenverstandes, ohne parteidoktrinäre oder konfessionelle Voreingenommenheit, und es War insbesondere eine unablässige Bemü- hung um die Wiederherstellung der durch die Ereignisse der Jahre 1933 bis 1946 ver- loren gegangenen Rechtsgrundlagen unse- res Landes. Wie alle anderen Parteien muß auch die DVP für sich in Anspruch nehmen, daß ihre Arbeit aus der Schau des Jahres 1945 und nicht aus der von heute gewürdigt Wird. Die Wiederaufbauleistungen der Koa- Ütionsregierung Reinhold Maier, die Wie- derherstellung geordneter Verhältnisse in Verwaltung und Wirtschaft sind ebenso- wenig eine ausschließliche Leistung der DVP wie irgend einer anderen Partei, aber die Persönlichkeit Dr. Reinhold Maiers hat dem wiirttembergisch- badischen Kabinett ihr besonderes Gepräge gegeben, und hat es in den ausgesprochenen Notzeiten ver- standen, den Egoismus der Parteien zu zü- geln und für das Wohl des Landes nutz- bar zu machen. Wer sich trotz aller da und dort nicht weggeräumten Ressentiments und aller persönlichen und sachlichen Schwierigkei- ten den Blick für die Wahrheit und Wirk- lichkeit nicht hat trüben lassen, der muß ehrlich bekennen, daß die vergangenen vier Jahre in der Landespolitik uns zwar müh- sam, aber sichtbar vorwärts gebracht ha- ben, und daß im Jahre 1946 keiner hat vor- aussagen können, daß die schlimmsten Der Mannheimer Durst- wird gestillt Gesundes Grundwasser bis unters Dach, durch moderne Zapfmethoden Ein zweites Grundwasserstockwerk be- Sinnt ewa 20 Meter tiefer. Es wird aus- schließlich von der Industrie erst bis auf etwa 24 Meter unter NN in Anspruch ge- nommen. Sein Wasser besitzt eine Härte von etwa 8 bis 14 Grad. Ein nahezu paralleler Verlauf der Linien gleichen Grundwasserstandes zum Rhein be- weißt, daß sich beidseitig des Rheines Grundwasserströme fast senkrecht auf ihn zu bewegen, und daß das Grundwasserbek- ken seine Zuflüsse von den Gebirgsrändern her erhält. Die Rheintalebene selbst dürfte für die Grundwasserauffüllung nicht in Frage kommen, da sie überwiegend durch eine fast drei Meter dicke Schlickschicht ab- gedeckt ist. Man nimmt an, daß die Nie- derschläge über dem Odenwald durch Spal- ten und Klüfte des kristallinen Untergrun- des weit unter das Niveau der Rheinebene absinken und in den Verwerfungsspalten des Rheintalgrabens hochsteigend in die oberflächennahen Kiesschichten eindringen. Oberbaurat i. R. Lang(„Die geologisch- hydrologischen Untergrundverhältnisse in der Umgegend von Manheim'), konnte aus Beobachtungen der letzten 50 Jahre in der Tat stärkere Ueberregnungen des Oden- walds nach 20 bis 22 Monaten in Mannheim, am Grundwasserstand nachweisen. Auch die Tatsache, daß das Grundwasser des zweiten Horizonts artesischen Auftrieb zeigt und bis 1.50 Meter über dem Horizont des ersten Stockwerks ansteigt, kann als Bestätigung der genannten Annahme gelten. Als man Ende 1949 für den Kühlwasser- pedarf des Großkraftwerks von 800 m' stündlich, die bisher unmittelbar aus dem Rhein entnommen wurden, wegen der 2 geringen Kühlwirkung und sonstiger Män- gel nach einer andern Quelle suchte und gleichzeitig der ständig steigende Wasser- bedarf in der Stadt eine rechtzeitige Er- Schäden in so rascher Zeit abgestellt sein Würden. Es ist wieder Mode geworden bei uns, nur das Negative zu sehen und jede politische Leistung in unserer Zeit herab- zuwürdigen. Neunmalkluge, die 1946 sich entweder zu gut waren, um den Karren aus dem Dreck ziehen zu helfen, oder sich über- haupt noch nicht zu Wort melden konnten, die ziehen heute in unverantwortlicher Weise über all das her, was ohne ihre Mit- Wirkung in diesen Jahren besser gemacht worden ist. Zwar war unser Land von den Schäden der Demontage verhältnismäßig wenig be⸗ troffen, aber die Verheerungen, die das Kontrollratsgesetz Nr. 8 und das Entnazifi- zierungssystem überhaupt angerichtet ha- ben, sowohl in der Verwaltung als auch in der Wirtschaft, sie führten zu einer De- montage des demokratischen Gedankens überhaupt, lange bevor sich dieser wieder Heimatrechte in den Herzen der Bevölke- rung erwerben konnte. Es war vorwiegend ein Anliegen der Männer der DVP, die Rechtsgleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetz wiederherzustellen und sich unab- lässig gegen die Ausschaltung jener zu wen- den, die sich in der Vergangenheit nicht persönlich strafbar gemacht hatten. Dem neuen Landtag wird die Aufgabe nicht erspart bleiben, in jeder Hinsicht einen dicken Strich unter die Vergangen- heit zu machen und die Versäumnisse des abtretenden Landtages nachzuholen. Der Mitwirkung der DVP kann er sich ver- sichern. Man hat den Abgeordneten der DVP vorgeworfen, daß sie sich nicht mit Begei- sterung für die Schulreform, die Schulgeld- und Lernmittelfreiheit eingesetzt haben. Wir waren und sind weiter dafür, daß un- serer Jugend die bestmögliche Erziehung gegeben werde, und werden für die erheb- lichen Mittel stimmen, welche die genann- ten Reformen verschlingen. Wir sind aber der Meinung, daß es zunächst wichtiger ist, diese Gelder zur Förderung des Wohnungs- baues auszugeben, damit die Väter dieser Kinder Arbeit und Brot finden und das Familienleben in menschenwürdigen Wohn- weiterung der Wasserfassungsanlagen der Wasserwerke geboten erscheinen ließ, ent- schloß man sich, einen ganz neuen Weg zu gehen, und zunächst beim Großkraftwerk ummittelbar am Rheinufer und wenig spä- ter auch im Dossenwald einen Großbrunnen mit horizontal angeordneten Wasserfas- sungsrohren anzulegen. Die ersten größeren Grundwasserfas- sungen baute man allgemein in Form von Kessel- oder Schachtbrunnen. Sie sind àaber teuer, und das durch die Sohle bzw. ein- zelne seitliche Löcher eindringende Grund- Wasser überschreitet oft die zulässige Ein- trittsgeschwindigkeit, wodurch eine Ver- sandung des Brunnens und Minderung sei- ner Leistung eintreten kann. Man kam daher zum Reihenbau von Rohrbrunnen mit Kiesschüttungsfiltern, bei denen mit der Vergrößerung der Eintrittsfläche die Ein- tritts geschwindigkeit und damit die Gefahr der Versandung abnahm. Grundsätzlich kann man das Fassungsver- mögen jedes Brunnens durch Vergrößherung des Radius der Bohrung oder der Eintritts- fläche steigern. Man hält dadurch den Wasserspiegel im Brunnen bei der Wasser- entnahme möglichst hoch, vermindert das Höchstgefälle am Brunnenmantel und ver- ringert damit die Eintrittsdruckverluste. Die konsequente Beachtung dieser bei- den Forderungen hat den kalifornischen In- genieur Leo Ranney dazu geführt, den Was- serwerken von London im Jahre 1934 vor- zuschlagen, die Leistungsfähigkeit der be- stehenden Grundwasserfassung bei Sunbury Cross am Oberlauf der Themse durch Bau eines Sammelbrunnens zu erhöben, von dessen Boden aus gelochte Stahlrohre hori- zontal in den Grundwasserträger vorgetrie- ben wurden. Diesem ersten Ranney-Brun- nen von ungefähr sieben Meter Tiefe, einem Schachtdurchmesser von vier Meter und vier Horizontalfassungen von je ca. 45 Meter Länge konnten in extremen Trockenperio- den bei einem ruhenden Grundwasser- stand von nur 1,50 Meter über den horizon- talen Fassungsrohren dauernd 300 m' Was- räumen wieder hergestellt wird, da die beste Schulbildung die moralischen Schäden nicht ausgleichen kann, die in Elendswoh- nungen zwangsläufig entstehen müssen. Ein besonderes Anliegen der DVP war und ist künftig— die Verwaltungsreform, worunter wir die Vereinfachung und Ver- billigung der Verwaltung und die schließ- liche Verminderung des öffentlichen Per- sonals verstehen. Mit Aufhebung der Zwangswirtschaft und Ingangsetzung der Bonner Institutionen sind die Voraus- setzungen für eine durchgreifende Verwal- tungsreform geschaffen, deren voller Er- folg nur gewährleistet ist, wenn eine ver- nunftgemäße Neugliederung der Länder im südwestdeutschen Raum erfolgt. Die Verwaltungsreform muß zugleich eine Verlagerung aller dafür geeigneten Aufgaben vom Staat auf die Städte, Ge- meinden und Kreisselbstverwaltungen be- Wirken, und dadurch ein Mindestmaß von Staatlicher Bevormundung und ein Höchst- maß von persönlicher Anteilnahme aller Bürger an der öffentlichen Verwaltung zu erreichen. Die zu schaffende volksnahe Verwaltung vermag diese Erwartungen nur dann zu erfüllen, wenn der im Finanzausgleich zwischen Land und Gemeinden festgesetzte Verteilungsschlüssel zugunsten der Ge- meinden eine Verbesserung erfährt. Gestützt auf diese innere Neuordnung unseres Heimatlandes müssen alle die Maßnahmen getroffen werden, die dem Ausgleich der sozialen Gegensätze dienen. Heimatvertriebene, Flieger- und Wäh- rungsgeschädigte erwarten mit Recht, daß das Land über die vom Bunde getroffenen Hilfsmaßnahmen hinaus das seine dazu beiträgt sie wieder in das Wirtschaftsleben einzugliedern oder bei Hilflosigkeit und Alter einen angemessenen Lebensstandard zu sichern. Die Parole mit der eine auf den Namen Volkspartei Anspruch er- hebende Partei in das neu zu wählende Parlament einzieht, muß daher lauten: Ordnung und sozialer Ausgleich! Blick ins Land Gesetz über Privatschulen Freiburg. Südbaden hat als erstes Land der Bundesrepublik ein Gesetz über Privat- schulen bekommen, das sich auf die im Grundgesetz niedergelegten Richtlinien über das Schulwesen stützt. Nach diesem Gesetz dürfen private Schulen errichtet werden, wenn die Landesregierung zuge- stimmt hat und die Landesgesetze berück- sichtigt werden. Die Feuerwehr als Straßenkehrer Tübingen. Die Hauptstraße des Dorfes Weilheim bei Tübingen war durch das Ein- fahren der Feldfrüchte bei dem Regenwetter der letzten Tage derart verschmutzt, daß eine gründliche Reinigung notwendig schien. Gelder hierfür standen nicht zur Verfügung. Doch der Bürgermeister wußte sich zu helfen. Er ließ die Feuerwehr ausrücken, die mit Wasserstrahl und Besen die Dorf- straße sauberte. Unverwüstliche„Zähringen“ Konstanz. Der Veteran der Bodensee- klotte, der Dampfer„Zähringen“, traf nach völligen Umbau und Modernisierung auf der Bodanwerft in Kreßbronn wieder im Konstanzer Hafen ein. Das Schiff besitzt trotz seines hohen Alters— es verkehrt seit 1888 auf dem Bodensee— noch ausgezeich- nete Fahreigenschaften. Ein phantasiereiches Bürschchen Neuenburg. Ein schulscheues Bürschchen, das dieser Tage die Schule schwänzen Wollte, machte sich kurzerhand zum Opfer eines Raubüberfalles. Zwischen Birkenfeld und Neuenburg fand man den Jungen am Boden liegend., neben sich einen blutbefleck- ten Prügel. Im Neuenburger Krankenhaus spielte der bewußtlos Scheinende seine Rolle überzeugend weiter. Erst die Polizei, die den„Schwerverletzten“ verhörte, kam da- hinter, daß der„Ueberfall“ erfunden und erlogen war. Seltsame Erstbesteigung München. Der Iseler, einer der bekann- testen bayerischen Skiberge, erlebte dieser Tage eine seltsame„Erstbesteigung“. Eine Frau erstieg mit zwei vierbeinigen Beglei- tern— einem zahmen Reh und einem Ka- ter—, die sich miteinander angefreundet hatten, den 1800 Meter hohen Gipfel. Die alte WMHW-Sammelbüchse Miesbach. Ein 59 jähriger Landstreicher stand in Miesbach zum 52. Male vor dem Richter. Er hatte in Tegernsee mit einer Alten WHW- Sammelbüchse Straßensamm- lungen auf eigene Rechunng betrieben. Als 45. Strafe bekam er vier Wochen Gefängnis. Der Sanitätsgefreite als Lagerarzt Hof. Der leitende Arzt im Durchgangs- lager Hof- Moschendorf, Helmuth Hampf, wurde nach Mitteilung der Regierung von, Oberfranken mit Wirkung vom 15. Novem-“ ber seines Amtes enthoben. Hampf gab in einer Gerichtsverhandlung zu, daß er sich vier Jahre lang unberechtigt als Arzt aus- gegeben hat. Die Regierung nimmt an, daß er in seiner„medizinischen“ Laufbahn bis zum Sanitätsgefreiten gekommen ist. Er hatte immer behauptet, seine Papiere seien in den Kriegswirren verloren gegangen. Wohnungsnot auch in Saarbrücken Saarbrücken. Trotz der starken Bautätig- keit ist in Saarbrücken noch keine fühlbare Erleichterung auf dem Wohnungsmarkt ein- getreten. Um den Vorkriegsstand zu er- reichen fehlen immer noch 31 600 Wohnun- gen. Wie die„Volksstimme“ schreibt, sind noch 2500 Familien in menschenunwürdigen Räumen, Kellern und Ruinen untergebracht. Kirchenglocke gestohlen Burgdorf(Niedersachsen). Aus einem ver- schlossenen Gewölbe der Kirche in Sehnde im Kreis Burgdorf wurde in diesen Tagen von noch unbekannten Tätern eine neue kleinere Kirchenglocke gestohlen. Sie ist 60 Kilogramm schwer. Land- und Forstkunde Schulfach? Kassel. Die Schutzgemeinschaft deutscher Wald hat gefordert, in allen Schulen ein Unterrichtsfach Land- und Forstkunde ein- zurichten. Die Schuljugend soll damit über den allgemeinen biologischen Unterricht hin- aus über die Vorgänge in Wald und Feld unterrichtet werden. ser pro Stunde entnommen werden, wobei die Spiegelabsenkung im Brunnen selbst 30 Zentimeter nie überschritt. Dipl.-Ing. We⸗ genstein, Zürich:„Moderne Grundwasser- nutzung.“) Die Methode bürgerte sich dann in Amerika rasch ein, während sie in Eu- ropa erst nach dem Krieg bekannt wurde. Der vier Meter weite Schacht des Ran- ney-Brunnens am Großkraftwerk mit sei- nem 40 Zentimeter dicken Betonmantel, War nach einer Bauzeit von neun Wochen durch die Reuther-Tiefbau-GmbH auf eine Tiefe von 30,5 Meter unter Terrain abge- Senkt. Das geschah in der Weise, daß Ring auf Ring aufbetoniert und durch den Boden unter dem hochwachsenden Schacht mit einem Scheidt-Mehrschalen-Brunnengreifer durch den Schacht hindurch ausgebaggert und herausgehoben wurde. Nach weiteren acht Wochen waren die sechs bis unter den Rhein reichenden Horizontalbohrungen mit einer Gesamtlänge von rund 260 Metern vorgetrieben. Beim Vortrieb der Horizon- talfilterrohre wurde die Bodenschicht um das Filterrohr je nach Feinsandgehalt auf ein bis zwei Meter Durchmesser entsandet, indem durch den längsgelochten Filterrohr- Vortriebskopf unter Einwirkung von übel 20 Meter Wasserdruck bis zu 20 Liter Was- ser in der Sekunde in den Filterkopf ein- drangen und mit großer Geschwindigkeit hren Weg durch das abgedichtet im Filter- rohr sitzende enge Entsandungsrohr in den Schacht suchten. Anschließend wurde jeder der Stränge mit einer Leistung von rund 240 ms in der Stunde klargepumpt. Nach 40 Stunden war das Wasser absolut sand- frei. Beim abschließenden Pumpversuch aus dem fertigen Brunnen betrug die Ab- senkung im Schacht bei stündlicher Lei- stung von rund 800 m 4,40 Meter, direkt neben dem Schacht im Gelände 2,09 und in 150 m Abstand 0,36 Meter. Es ist Fraglich, ob die Absenkung in größerer Ent- fernung vom Pumpbetrieb oder dem gleich- zeitigen Sinken des Rhein wasserstandes um über einen Meter herrührt. Weitere Be- obachtungen, aus denen man neue Erkennt- nisse über die wirklichen Absenkungsver- hältnisse beim Betrieb von Horizontalbrun- nen bei Uferfiltrationsanlagen oder bei Grundwasserentnahmeanlagen erhofft, sol- len darüber Aufschluß geben Oir. Dipl. Ing. Schad. Reuther-Tiefbau GmbH, Mann- heim,„Praktische Erfahrungen und Lei- Stunngsergebnisse der Horizontalbohrungen nach der Ranney-Methode.“) Beim zweiten Ranney- Brunnen in Rheinau ist nach der Schachtabsenkung jetzt der Vortrieb der Horizontalfilterrohre im Gang. Er erfolgt auch hier hydraulisch mit einem je nach dem Widerstand der Boden- schicht bis auf 30 at ansteigenden Druck. Insgesamt kennt man heute vier Hori- Z0talbohrverfahren, von denen aber nur das amerikanische Ranney-Verfahren und das Schweizer Fehlmann- Verfahren durch- gedrungen sind. Von 217 Ranney-Anlagen liegen 14jährige Bau- und Betriebserfah- rungen vor. Nach dem Schweizer Verfah- ren wurden seit 1947 zwölf Anlagen fertig⸗ Sestellt. Fehlmann benutzt zum Vortrieb schwere Vollwand- Stahlrohre, die nach dem Einbau eines zwei bis drei mm starken Filters wieder zurückgezogen werden. Beim Rückzug der Bohrrohre muß ein Hohlraum von etwa 2,5 em rund um das Filterrohr verstürzen, was nur bei nicht entsandetem Boden oder bei allgemein groben Korn zu- lässig ist. Das Fehlmann- Verfahren eignet sich also für überwiegend grobkörnige Bö- den, wo es auf die künstliche Schaffung einer Stützschicht gar nicht ankommt und das Hauptaugenmerk auf den schwierigen Vortrieb zu richten ist. Das Ranney- Ver- fahren erreicht seine höchste Wirtschaftlich keit in den fein- bis mittelkörnigen Tal- Alluvionen Or. Dipl.-Ing. C. Abweser, Goi- sern, Oberösterreich:„Die wis senschaftlichen, technischen und Wasser wirtschaftlichen Grundlagen für den Bau von Horizontal- brunnen.) Nicht oder schlecht geeignet sind Horizon- talbrunnen in dichten, festgelagerten oder konglomeratartig verfestigten Böden, be- sonders bei stark geneigtem Schichthorizont. G. G. Korax Seite 4 MANNHEIM Buß- und Bettag kein Festtag Nach einer Bekanntgabe des Präsidenten des Landesbezirks Baden, Abteilung Innere Verwaltung, Karlsruhe, bleibt es für den Allgemeinen Buß- und Bettag am Mittwoch Vor dem letzten Sonntag des Kirchenjahres in diesem Jahr bei der Regelung des Gesetzes Nr. 161 über die Sonntage, Fest- tage und Feiertage vom 29. Oktober 1947. Aufl Grund der E amungen dieses Gesetzes silt der Buß- und Bettag am 22. November 1950 als Werktag. Die Reihe der Wahlversammlungen der Christlichen Demokraten in Mannheim er- reichte gestern mit einer Kundgebung im Rosengarten, bei der MdB Staatssekretär Dr. Würmeling und Regierungsdirektor August Kuhn, CDU- Spitzenkandidat für den Wahlkreis Mannheim-Stadt, als Redner auf- traten, ihren Höhepunkt. Dr. Würmeling plädierte in sachlichen und mit zahlreichen Zahlenangaben untermauerten Ausführun- gen durch eine Gegenüberstellung der Fra- gen„Wo standen wir bei Zusammentritt des Bundestages?“ und„Wo stehen wir heute?“ für eine positive Beurteilung der Sozial- und Wirtschaftspolitik der Bonner Regierung wie auch der CDU als stärkster Regierungspartei. Ausgehend von der fast ausweglosen Lage Westdeutschlands mit all ihrer sozia- len Not und ihrem wirtschaftlichen Elend, der Srögeren Bevölkerungsdichte gegenüber der Zeit vor dem Kriege, den zerstörten Verkehrs verbindungen, dem Wohnraum- mangel, vor allem auch dem Verlust ins- besondere land wirtschaftlich wertvoller Ge- biete im deutschen Osten und anderen Be- Sleiterscheinungen des verlorenen Krieges, beschäftigte sich der Abgeordnete mit dem vom Bund inzwischen Geleisteten, das er um so höher bewertete, als es vor dem Hin- tergrund einer ungeheuren sozialen Kriegs- hypothek geschaffen wurde. Darunter nannte der Redner allein 3,5 bis 4 Millionen Kriegsopferrentenempfänger, 3,5 Millionen Invaliden-, Angestellten- und Knappschafts- rentenempfänger, eine halbe Million Unfall- renten-, eineinhalb Millionen Empfänger öffentlicher Fürsorge und eine Million Ar- beitslosenunterstützungsempfänger. Insgesamt gebe es in Westdeutschland rund 12 Millionen Menschen, die auf öffent- liche Zuwendungen angewiesen seien und kein wirtschaftliches Aequivalent dafür geben könnten und die von 13 Millionen Schaffenden miterhalten werden müßten. Dieser Erklärung der Höhe von Steuern und Sogziallasten schloß Dr. Wuermeling einen Bericht über den Bundeshaushalt an, dessen größte Einheitsposten die viereinhalb Milliarden Besatzungskosten(um deren Re- Wahllokale in Neckarau und Sandhofen verlegt! Die Wahlberechtigten der Wahlbezirke 89 bis 95 in Neckarau werden darauf auf- merksam gemacht, daß für die Landtags- Wahl am Sonntag nicht wie vorgesehen in der Kirchgartenschule, sondern im Evahge- Uschen Gemeindehaus bzw. im Volkshaus Neckarau gewählt wird. Die Wahlräume des Bezirks 89 befinden sich im unteren Rundsaal des Gemeinde- Hauses, des Bezirks 90 im oberen Rundsaal, des Bezirks 91 im Nordsaal des Gemeinde- Hauses. Die Wahlräume der Bezirke 92 und 93 im Terrassenraum des Volkshauses und der Bezirke 94 und 95 im kleinen Saal des Volkshauses. Die Wahlräume der Bezirke 110 bis 113 in Sandhofen befinden sich auch bei der Landtagswahl wieder in der Gustay- Wiederkehr-Schule, Kriegerstragße 28(also nicht— wie auf den Benachrichtigungs- karten vorgesehen— in der Sandhofen Schule, Sonnenstraße 39). Stadt spart 20 000 DM Aus eins mach drei Um jede unnötige Verwaltungsausgabe zu ersparen hat das Wahlamt Mannheim bei der Volksbefragung am 24. September bereits vorgesehen, die Wählerliste und die Benachrichtigungskarten an die Wähler auch für die Landtagswahl am Sonntag und für die Stadtratswahl am 28. Januar 1951 zu verwenden. Veränderungen, die sich er- geben haben und weiter ergeben, werden durch Fortschreibung der Wählerliste er- gänzt. Durch diese dreimalige Verwendung der Wählerliste und der Benachrichtigungs- karten wird der Stadtverwaltung ein Aus- gabenbetrag von etwa 20 000 DM. erspart. aneh Auch ohne Wahlkarte Wohlberechtigte, die ihre Benachrichti- gungskarte(sogenannte Wahlkarte) nicht mehr im Besitz haben, können trotzdem unter Vorlage der Kennkarte in dem Wahl- bezirk, in dem sie in die Wählerliste ein- getragen sind, wählen. Ein Urteil, das schon einmal gefällt, dann vom Oberlandesgericht Karlsruhe aufge- hoben und nach Zurückweisung des Falles von der Mannheimer Ersten Großen Straf- kammer unter Vorsitz von Landgerichts- präsident Dr. Silberstein erneut überprüft wurde, war am Donnerstag Gegenstand eines Prozesses, wie er nicht alle Tage ab- rollt. In erster Instanz hatte die Große Straf- kammer Mannheim am 20. April 1950 den 40 jährigen Emil Emmerich zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Forderung nach Sicherungsverwahrung war nicht stattgege- ben worden. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte(er war 1941 schon zu einer Zuchthausstrafe von elf Jahren verurteilt worden und hatte die Strafe nur bis zum Einzug der Besatzungsmacht verbüßt) hatte sich zahlreicher Diebstähle auf dem Mann- heimer Bahnhof schuldig gemacht. Gegen den Rat seines Verteidigers hatte er Revi- sion gegen dieses Urteil eingelegt. Diese Revision war vom Oberlandesgericht in Karlsruhe abgewiesen worden. Der zur gleichen Zeit eingereichte Revisionsantrag der Staatsanwaltschaft führte zur Auf- hebung des Urteils und zur Wiederholung der Hauptverhandlung. Vom rechtlichen Standpunkt gesehen ergab die Beweisauf- nahme im Wiederholungsverfahren keine Anderung der Sachlage. Der Staatsanwalt blieb bei seinem ersten Antrag: Vier Jahre Zuchthaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von fünf Jahren, Sicherungsverwahrung und Polizeiaufsicht. Die Große Strafkammer fällte nach fünf- stündiger Verhandlung gegen den Angeklag- ten, der nun seit mehr als zehn Monaten in Untersuchungshaft ist, eine Zuchthaus- strafe, die sowohl das Urteil in erster In- stanz als auch den wiederholten Antrag des Staatsanwalts übersteigt: Fünf Jahre Zucht- haus. In diesem Urteil ist die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer umumunmummu nme Landtagswahlen in Sicht Kalender der Veranstaltungen SPD Freitag, 17. November, 20 Uhr, Rosen- garten: Es spricht Wirtschaftsminister von Württemberg-Baden, Dr. Hermann Veit, über„Die Bedeutung der Landtagswahlen“. Samstag, 18. November, 20 Uhr, Lokal „Pflug“(Käfertah: Es sprechen Md. Lena Maurer und Dr. Walter Siebler. Samstag, 18. November, 20 Uhr, Sjedler- heim(Mannheim- Schönau): Es spricht Md. Kurt Angstmann. a Samstag, 18. November, 20 Uhr, Lokal „Badischer Hof“(Feudenheim): Forum„Die Bevölkerung fragt“; es antworten, Bürger- meister, Landtagsabgeordnete, Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. . Samstag, 18. November, 20 Uhr, Lokal Roßbrucker Rheinau): Es spricht MdL. Luise Herklotz. CDU Samstag, 18. November, 19 Uhr, Lokal „Zur Krone“(Wallstadt): Es sprechen Md. August Kuhn und Stadträtin Maria Scherer. 8 e von fünf Jahren und Zulässigkeit von in Edingen: Freitag, 17. November, Polizeiaufsicht eingeschlossen. Ein Teil der 20 Uhr, Redner: Dr. Gaa. Dntersuchungshaft wurde dem Angeklagten 5 angerechnet. KPD Der Kernpunkt des Urteils— die Nicht- anerkennung der Sicherungsverwahrung die den Revisionsantrag der Staatsanwalt schaft zur Folge hatte, blieb damit unver- Freitag, 17. November, 20 Uhr, Lokal „Pfingstberg“(Rheinau- Pfingstberg): Es spricht Willi Geis. Freitag, 17. November, 20 Uhr: Lokal „Stadt Heilbrœn“ nnenstadt- West): Es Spricht Martha Boxheimer. 5 Preitag, 17. November, 20 Uhr, Siedler- heim(Mannheim- Schönau): Es spricht MdL. Fritz Salm. Freitag, „Pfalz,(Seckenheim): Anette Langendorf. DG-BHE Freitag, 17. November. 20 Uhr, Lokal „Engel Neckarau): Es sprechen Anton Heß und Friedrich Bilzer. „Die Mannheimer Bevölkerung begrüßt die Beschlüsse der Prager Außenminister- konferenz. Sie sieht darin die Möglichkeit, Deutschland und darüber hinaus Europa den Frieden zu erhalten und den deutschen naticmalen Notstand zu überwinden. Die Mannheimer Bevölkerung protestiert gegen die immer offener betriebene Militarisie- rung und Wiederaufrüstung in Westdeutsch- land. Sie fordert die Bildung eines gesamt- deutschen Konstituierenden Rates unter Paritätischer Zusammensetumg von Vertre- tern aus Ost- und Westdeutschland als Voraussetzung zur Ueberwindung der deut- schen Spaltung... So lautet im wesent- lichen eine verallgemeinernde Entschlie- Bung, die auf einer KPD-Wahlkundgebung am Mittwochabend im Rosengarten gefaßt Wurde. Fritz Rische, Bundestagsabgeordneter und Mitglied des kommunistischen Partei- vorstandssekretariats, ließ als Redner des Abends seine oft sehr scharf formulierten Aus- führungen um das Thema eines deutschen Beitrags zur europäischen Sicherheit krei- 20 Uhr: Die ungarische Hochzeit“; Amerika- sen und malte die Auswirkungen der haus, 15 und 16.30 Uhr: Filme:„Unsere Zeit„amerikanischen Politik der Remilitarisie- 30%„Chemie und Arbeiterschutz“, Du und rung“ für die Bundesrepublik in düsteren ich“, 19.30 Uhr Schallplattenkonzert; Alster Farben. 22.30 Uhr: Ein Abend des Lachens“ mit Willy 8 5 Rische verurteilte in diesem Zusammen- Reichert, den Drei Nickels, Lisa Kretschmar 7 1 und Elisabeth Amann. hang die geplante Verstärkung und Voll- 20 Uhr, Lokal spricht Md. 17. November, ES Wo geben wir hin? Freitag, 17. November: Nationaltheater 19.30 Uhr Friemhilds Rache“: Amerikahaus 15 Uhr: Jusend-Fllmstunde, 19 Uhr: Filme: „Unsere Zeit 30“,„Chemie und Arbeiter- schutz“, Du und ich“, 19.30 Uhr„Amerikani- sche Architekten und ihre Werke“(Lichtbil- dervortrag); Alster: Brief einer Unbekann- ten“, 20.30 Uhr:„Ein Abend des Lachens“ mit Willy Reichert, den Drei Nickels, Lisa Kretschmar und Elisabeth Amann; Capitol: „Ali Baba und die 40 Räuber“; Vereinshaus Seckenheim, 20 Uhr:„La Traviata“. Samstag, 18. November. Nationaltheater Iusgabenverpilichtung größer als Einnahmen Mit MdB Würmeling und MdL A. Kuhn als Rednern erreicht CDU Höhepunkt ihrer Wahlversammlungen duzierung sich die Regierung täglich be- mühe) und 5,2 Milliarden DM Sozialausga- ben darstellten. Diese beiden Posten ergä- ben zusammen mit 9,7 Milliarden PM eine Summe. die die Zoll- und Steuereinnahmen des Bundes von 9,5 Milliarden überstiegen. Daraus erkläre sich, wie schwer es falle, die gerechten Ansprüche der vielen Geschädig- tengruppen alle gleichzeitig zu erfüllen. Wo stehen wir jetzt? Der Redner beant- Wortete diese Frage mit der Entwicklung der Arbeitsmarktlage, mit der Verminde- rung der Arbeitslosigkeit von zwei Millio- nen im Februar auf 1 230 000 Erwerbslose im Oktober 1950, mit dem Ansteigen der Be- schäftigtenzahlen von 13 300 000 auf 14300 000 von April bis Oktober dieses Jahres, mit der Zunahme der industriellen Produktion von 51 Prozent bei der Währungsreform gegenüber dem Standard von 1936 auf 80 im Januar 1949, 95 im Januar 1950, 104 im April, 107 im Juli, 113 im August und 121 im Sep- tember auf voraussichtlich 125 Prozent im Oktober. Entsprechend hätten sich das Sozialpro- dukt, die Industrie- und Handelsumsätze und der Leistungsindex pro Arbeitsstunde — ein Verdienst des schaffenden Arbeiters erhöht. Demgegenüber stünde eine Sen- kung des Lebenshaltungsindexes von 168 An- fang 1949 im Verhältnis zu 1936 auf 149 im Juli 1950 und die Erhöhung der durch- schmittlichen Industrielöhne auf 150 Pro- zent gegenüber 1938, wobei noch die Sen- kung der Lohnsteuern bei den Einkommen bis 400 DM zu berücksichtigen sei. Der Redner bezeichnete als unfair und unverantwortlich, die durch die Korea- Krise hervorgerufene Störung dieser gün- stigen Entwicklung der Bundesregierung in die Schuhe zu schieben. Er stellte diesen Argumenten einen„Barometer des Ver- trauens“ gegenüber, das er im Ansteigen der Spareinlagen von 1,6 Milliarden im Ja- nuar 1949 auf 3,5 Milliarden DM im April und voraussichtlich vier Milliarden DM Ende 1950 sah. Als kommende Aufgaben des Bundes be- zeichnete Dr. Würmeling den Lastenaus- gleich, die Regelung der Rechte des unter Bevision schraubte Zuchthuusstrafe von 1 auf 5 Jahre Allerdings wurde dem Antrag auf Sicherungsverwahrung nicht stattgegeben ändert, wenngleich Landgerichtspräsident Dr. Süberstein in der Urteils begründung die Einschränkung machte, das Gericht sei „mit einigem Bedenken“ zu dem Schluß ge- kommen, diese Sicherungsverwahrung nicht anzuordnen. „Alles in allem“, so führte der Vor- sitzende aus,„sehen wir in dem Angeklag- ten zwar einen üblen Kriminellen, einen vollkommen egozentrischen, gefühlskalten Querulanten, aber nicht eine Persönlichkeit, deren Hang zur Kriminalität so stark ist, daß sie nicht durch Mittel, die Menschen zur Verfügung stehen, davon abgehalten werden könnte.“ a 5 5 Dem Angeklagten soll nach Verbüßung seiner Strafe an Stelle der Sicherungsver- wahrung eventuell eine„Aufsichtsperson nach Art des amerikanischen Paroleverfah- rens beigegeben werden“. Mit dieser An- regung greift das Landgericht Mannheim eine Möglichkeit des Strafvollzugs auf, die nach Ansicht von Experten von deutschen Gerichten im Bundesgebiet nur sehr selten, möglicherweise auch noch gar nie in Vor- schlag gebracht worden ist. i-tu. 0 den& 131 fallenden Personenkreises, die Frage der Mitbestimmung, die Sanierung der Sozialversicherung usw. Die Politik des Bundes aber spiele auch hinsichtlich der Landtagswahlen eine große Rolle, da letztere Rückschlüsse auf die Einstellung der Bevöl- kerung zu den verschiedenen politischen Parteien zuliegßen und andererseits die Län- der auch im Bundesrat repräsentiert seien. Eine Lebensfrage für die Bevölkerung nannte der Bundestagsabgeordnete den deutschen Außenhandel. Auch auf diesem Wirtschaftsgebiet sei die Entwicklung gün- stig verlaufen. So hätten im ersten Halb- jahr 1950 bereits 75 Prozent der Importe durch Exporte bezahlt werden können ge- genüber 50 Prozent im ersten Halbjahr 1949. Abschließend wandte sich der Sprecher gegen einen„deutschen Neutralitätstraum“ und trat für einen Beitrag Westdeutsch- lands nicht für einen Krieg., aber für die Sicherung der deutschen Freiheit ein. rob. Imbiß-Stube in U 1 Heute eröffnet die Eichbaum- Brauerei auf eigenem Grundstück in U 1 ihre bereits angezeigten„Imbiß-Stuben“, die von dem Inhaber des„Palmgarten“ bewirtschaftet werden. Sie sollen vor allem Berufstätigen ab 5.30 Uhr die Möglichkeit bieten, in einer modernen Schnellgaststätte in kürzester Zeit einen Imbiß zu sich zu nehmen. Neben dem Automatenbetrieb mit langer, unter- teilter Verkaufstheke für Wurstwaren, Obst, Süßwaren usw. dient ein höher ge- legener Teil der Gaststätte in erster Linie dem Verzehr warmer Mahlzeiten, insbeson- dere von Teller- und Terrinegerichten. Eigene Metzgerei, Bäckerei und Konditorei im Hause wollen für reibungslosen Ablauf Sorge tragen. Hundeprüfungen Der Verein für Dienst- und Gebrauchs- hunde Mannheim 1 e. V., führte seine Prü- kungen für Schutzhunde I, II und III durch. Ergebnisse: Schutzhunde I: Gg. Ebert, Lud- wigshafen, 273 Punkte,„sehr gut“, A. Hem- merich, Brühl, 274 Punkte,„sehr gut“, F. Schmitt, Brühl, 272 Punkte,„sehr gut“, E. Kinzinger, Ludwigshafen, 267 Punkte,„gut“, W. Dirrmann, Mannheim, 261 Punkte,„gut“, H. Kott, Mannheim, 246 Punkte,, gut“ und M. Schremm, Mannheim, 210 Punkte,„gut“. Schutzhunde II: A. Meister, Waldhof, 273 Punkte,„sehr gut“. Schutzhunde III: K. Reinemuth, Nek- karau, 286 Punkte,„vorzüglich“ und A. Wilz, Mannheim, 279 Punkte,„sehr gut“. Als Abschluß des Prüfungstages gab der Verein ein gemütliches Zusammensein, bei dem die Mitglieder K. Reinemuth, Neckarau, und A. Wilz, Mannheim, für ihre hervor- ragenden Leistungen besonders geehrt wurden. de Bel der Riedbahnbrücke wurde vom Verein für deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Feudenheim, eine Nachtarbeit durchgeführt, die sich auf Verteidigung bei Ueberfall erstreckt. Die Nacht und der strömende Regen vermochte nicht die tadellose Arbeit der Hunde zu beeinträch- tigen, die der Beurteilung von zwei Un- parteiischen unterlagen. Dem Hundeführer war der Ort des Ueberfalls völlig unbe- kannt. Von 15 Deutschen Schäferhunden Gum größten Teil Jungtiere) konnten 13 mit„vorzüglich“ und zwei mit„sehr gut“ bewertet werden. DVp-Spitzenkaundidul fordert Verwaltungsrelorm Dr. K. Helffenstein über Landtagsarbeit, Entnazifizierung, Schulreform In der Gaststätte Siechen“ gab Md. Dr. Karl Helffenstein auf einer DVP-Wahlversammlung einen gedrängten Rechenschaftsbericht über die vierjährige Arbeit des alten Landtags, der 191 Voll- Sitzungen, 691 Ausschußsitzungen, 125 Be- arbeitungen von Gesetzesentwürfen und 19 Behandlungen von Initiativanträgen hinter sich habe. Dr. Helffenstein betonte, nicht alle Wünsche hätten in Erfüllung gehen können, da die Masse geistiger und materieller Trümmer zu groß gewesen sei. Um das neue Wahlgesetz sei viel gestritten worden. Es sei noch nicht ideal, trage aber der Persönlichkeit mehr Rech- nung als das alte. Der Redner gab einen kurzen Abriß des neuen Wahlgesetzes und versicherte, im neuen Landtag werde die „Jugend“ stärker als bisher vertreten sein. Politische Aspekle der Remiliturisierung Die Kp unterstellt ihre Ansichten der Mannheimer Bevölkerung motorisierung der westdeutschen Polizei, die letzten Endes nur der Vorbereitung eines„imperialistisch- amerikanischen“ An- griffskrieges gegen die UdssR(Sowjet- union) und die Volksdemokratien dienten, während die DDR- Polizei lediglich die Aufgabe habe, die demokratischen und verfassungsmäßigen Rechte der Bürger vor dern Angriffen der Feinde der demokra- tischen Ordnung zu schützen.“ Das„deut- sche Volk“ sei im wesentlichen grundsätz- lich gegen jede Remilitarisierung, während die westdeutsche Regierung über seinen Willen hinweg den„amerikanischen Be- mühungen um Aufstellung einer westdeut- schen Söldnerarmee! FHilfsstellung leiste. Gegen diese Haltung proklamierte der Sprecher eine große Front des Friedens aller kommunistischen. sozialdemokrati- schen, christlichen und parteilosen Ar- beiter.“ Den„einzig gangbaren Weg zur Erhal- tung des Friedens, zur Errettung Deutsch- lands und zur Ueberwindung der weltpoli- tischen Spannung“ aus dem. wie er sagte, deutschen Dilemma, sah Rische in der Ver- Wirklichung der Prager Beschlüsse, die mit den Interessen aller Schichten des deut- schen Volkes“ übereinstimmten und es er- möglichten, daß sich Vertreter West- und Ostdeutschlands gemeinsam an einen Tisch setzten. 0b „Die DVP tritt für den Tüchtigen ein, für die Entpolitisierung der Verwaltung. Ausschlaggebend ist für uns das Wissen, Können und die Haltung eines Menschen“. sagte Dr. Helffenstein. Wenn auch die Kriegsfolgelasten die Verwaltungsarbeit zwangsläufig vergrößert hätten, müsse aber doch endlich der Ressortegoismus verschwinden und die Verwaltungsreform in Angriff genommen werden. Zwei Mini- sterien seien abbaureif: das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft, das im Wirtschaftsministerium aufgehen könne, Wie es der von Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier ausgearbeitete Plan vorsehe und das Arbeits ministerium, das ebenfalls von einem Ministerium zu übernehmen sei. Ohne Verwaltungsreform keine Erfüllung der Forderungen des verlorenen Krieges, meinte Dr. Helffenstein. Die Hauptarbeit des alten Landtags sei zwangsläufig die Entnazifizierung gewesen. Das betreffende Kontrollratsgesetz habe große Teile des Volkes erschüttert, denn es sei unter einem Migverstehen der deut- schen Belange entstanden. Nicht zuletzt die DVP durch Ministerpräsident Reinhold Maier habe ihr Mögliches getan, um dem Gesetz die Giftzähne zu nehmen. Auf das Beamtentum habe sich das Gesetz beson- ders ungünstig ausgewirkt. Dr. Helffenstein ging dann auf die Schulreform näher ein und meinte:„Wir haben bei der Alternative: Beseitigung der Schulraumnot oder Schulreform der Besei- tigung der Raumnot den Vorzug gegeben, denn erst müssen alle Kinder in annehm- baren Räumen sitzen. Dann haben wir die Voraussetzung für eine notwendige Schul- reform geschaffen“. Ein guter Schulsack sei das Beste, was die Eltern in der heutigen Zeit ihren Kindern mitgeben könnten. „Wir sind der Meinung, daß Berufs- soldaten bei der Wahl ihres Berufs eine Lebensentscheidung getroffen haben, die um keinen Grad schlechter ist als die des Lehrers oder Beamten“, meinte der Redner im Zusammenhang mit der Frage, daß nach Ansicht der DVP den Berufssoldaten großes Unrecht geschehen sei, das bis zu einem gewissen Grade wieder gut gemacht werden müsse. Mit einem kurzen Rückblick auf die Zusammenarbeit zwischen Bundesparla- ment und Landtag beschloß Bundestags- ab geordneter Robert Margulies die Ver- sammlung. ug. Kurze, HM“-Meldungen Zum Gedenken an Wolfgang Borche Zum vierten Todestag des jungen Dichte Wolfgang Borchert, der am 20. Noveme 1947 starb, bringt das Karl-Friedrich-G n nasium am 19. November um 19.30 Uhr A Musiksaal des Gymnasiums einen ten risch- musikalischen Abend mit Rezitation aus Arbeiten des Dichters und musikallscgef Darbietungen von Stravinski, Höller, Get, win und Gutmann. Mozartfeier des CVJM. Der Christi Verein Junger Männer lädt für 18. Nopen ber, 20 Uhr, in sein Heim in G 4, 17 einer Mozartfeierstunde ein, an der Rosenau, Bariton, M. Winkler vom Stach theater Stuttgart und Prof. M. Lang der Musikhochschule Stuttgart mitwirken Abendkurse für Außenhandel. Der 17. November vorgesehene Vortrag von Brauer, über das Thema„Messen und 40 stellungen!“ muß ausfallen. Der Volt wird nachgeholt. „Das Reich des Wissens“. Im Rahmel der Bildungsarbeit der Deutschen Ange ten- Gewerkschaft, wird am 17. Novembe 19 Uhr, im Hotel„Rheinbrücken“, Herma Voß, Ingenieur, den Einführungsvortz, über obiges Thema halten. N Reiseeindrücke aus Schweden. Die Beru gruppe kaufmännische Angestellte in Deutschen Angestellten-Gewerkschaft eri net ihr Winterprogramm mit einem Lid bildervortrag von Fritz Sohn, am 18, vember 19.30 Uhr. Der Mannheimer Sängerkreis lädt f 18. November, 20 Uhr, in den„Zähring Löwen“ zu seinem Stiftungsfest mit Tul ein. Herbstfeier. Die Freie Sängervereinigg Mannheim 1899 gibt am 18. November u 19.30 Uhr im Florasaal, Lortzingstraße eine Herbstfeier. Die Landsmannschaft Danzig e preußen hält am 18. November, 19.30 Uhr, im„Komet“, Langstraße 14, chf wichtige Versammlung ab. Kleintierschau. Der Kaninchen- und flügelzuchtverein 1916 Luzenberg hält 18. und 19. November seine diesjährige h kal-Schau im Bootshaus Luzenberg, Sani hofer Straße 52. Bunter Abend. Sandhofen, gibt 19. November, 20 Uhr, im„Morgensten Sandhofen, zu Gunsten der Kriegsopt einen„Bunten Abend“. Es wirken Rün ler von Bühne, Film, Funk und Kaba mit. Tanz- und Unterhaltungsabend. Die de einigung der Absolventen der Fachsch für Maschinen- und Elektrotechnik gibt! Nach gufnahn Sachver Wagner der Uni den kon die Ver! Prof. V einen 8 Gesche Schulds! voll ver. Von erst Ob Fort. D beiden“ tung, W. Ergebni. schon fi The ohr he dan der eine trau ge krüheren und auc den Ant staatsan ein dure sein Gel bifker 0 gegange gel dann einen P binter gi. storbene anwalt, daß des Angekla nen müs Schlecht repräser aber ru! 2a anwalt, scheide, len wWIII eventuel nommen menten aus, W. Ernst V Die vo 18. November um 20 Uhr in der Gasts ti „Siechen“ einen Tanz- und Unterhaltung en abend. „Schneewittchen und die sieben Zwelz wird vom Märchentheater„Kurpfalz“ Sonntag um 11 Uhr im Ufa-Palast, N 7g geben. Das Märchen wird in neun farben frohen Bildern mit Musik, Gesang und Kn derballett geboten. Der Schwarzwald- Verein lädt für 18. November, 20 Uhr, in„Lang Kutsche“ ein i 1 Vortrag, den A. Grimm, Heilbron mit dem Thema„Schönheiten und Wüng der Natur“. 5 „Fotografische Gesellschaft“, Interesse ten Amateurfotografen werden auf d nächsten Gruppenabend am 17. Nove im Restaurant Fabrega, G 4, 1, hingewiesg Wir gratulieren! Kaspar Brehm, früg Mannheim Neckarau, jetzt Mannhel Friedrichsfeld, wurde 85 Jahre alt. Zeller, Sandhofen, Gaswerkstraße 1, fe, seinen 77. und Marie Adam, P flüge grundstraße 35, ihren 75. Geburtseg Eduard Engelhardt begeht seinen 72. burtstag. Georg Kaufmann, Brentanos Nr. 31 und Karl Merkel, R 4, 23. Wur heute 70 Jahre alt. Goldene Hochzeit! Rudolf Engel und Frau Dina, geb., Mag Sandhofen, Ziegelgasse 35, und Jona Ewald und Frau Marie, geb. Lenz, Ma heim- Schönau, Kattowitzer Zeile 81. Was geschieht in der Hachbarschaf Ohne Beschäftigung. Ludwigshafen. Am Dienstag verabsdi deten sich die ersten 31 Facharbeiter, sich in Australien eine neue Exist gründen wollen. Die Auswanderer fu zunächst in das Elsag, wo sie für den H. hausbau in Australien vorbereitet werd Ohne Schranken Heidelberg. Auf der Strecke Mannheln Heidelberg in der Nähe von Wiebl fuhr ein Güterzug an einem unbewe Bahnübergang gegen einen Lastkrz wagen. Durch die Wucht des Aufpral sprang die Lokomotive aus den Schiel und kippte um. Personen kamen nicht Schaden. Der Sachschaden ist jedoch 2 Der Zugverkehr mußte für einige Stun unterbrochen werden. Ohne Einsicht Heidelberg. Zwei amerikanische Soll ten wurden am Mittwoch in Heidelbe von einem Kriegsgericht wegen Vergel tigung einer 40jährigen Frau zu je Jahren Zuchthaus und Ausschluß aus d Armee verurteilt. Die Frau gab Mannsch Vorhe wiegend eise n ren 10 tag star tempera Pegel t 600, 40), En Beid Ingla woch in Fußball- Vor allem di Mannsch nem Inr under! sehr gut ischen Engländ steuern, Mannsch durch 23 hatte, de schlagen durch Middles das alte kämpfte sächlich erneut wünl vo vor Spi United) lischen des vr In G geisterte: Landesk. Neckarat Rampf 1 ferd, B. ur Grit Sehnittsle allen Ger on den nern sin Schöps u hielt Arn blerdspr 10 punk baren ir Heekarat die 10 K und Seit reichte. teehend 80 ibre ane dves Ue nen. Gericht an, daß sie einen amerikanisch nge san „ e Jie fein 5670 Pf Jeep angehalten habe, weil sie die 4 Punkte. Stragenbahn von Mannheim nach Heide derg verpaßt hatte. Die beiden Amerika die in dem Jeep saßen, hätte sie auf e b chat 5 Soldat K. freies Feld hinausgefahren, dort ges und vergewaltigt. Die beiden leugneten eine Vergewaltigung ab. Ohne Geld Buchen. Auf dem Heimweg von Schule wurde ein Schüler aus Neidelsbef von einem Unbekannten angehalten ihm die Augen verband. Dann raubte ihm seine Barschaft von 30 Pfennigen verschwand. Als Täter wurde ein Siebi jähriger aus Eubigheim ermittelt. Ohne Uebertreibung Bruchsal. Bei der Zichorieernte in 7 0 delsheim erntete ein Landwirt eine 16 lenge Zichoriewurzel. Die Zichoriewurt haben im allgemeinen eine Länge von bis 40 em. gen 8 Borche, n Dichte Novemg. lrich- On 30 Uhr a nen Ilteg rezitatiqq isikallsche er, Gen] 18. Noyen 1 4, 122 an der U om Stash Lang 5 nitwirken l. Der 4 Ag von 9 n und er Vortz, m Rahn 1 Angeste Novembg „ Herma ungsvortez Die Berub Ite in 0 chaft eri nem Lich am 18. s lädt f „Zährin 90 b mit Tau vereinign vember straße zig Weg mber, We 14, eig a- und 0. g hält jährige I berg, Sant gibt E orgensteri Kriegsopfe gen Kum d Kaba l. Die de Fach sci alk gibt! r Gaststiß erhaltung en Zwerg pfalz“ ist, N 7, g dun farben 8g und KRA idt für d lie„Lang Dlichtpüg ‚Tonb, f nd Wund Interesse 1 auf d Noven uingewies hm, früh Mannhein e alt. Be 1, keit „ Pflügeg Geburtst len 72. 0 ntanostt 23. Wurd zeit fel geb. Mat nd Johan enz, Mat le 61. scha verabsch beiter, 50/ NN 200/ Freitag, 17. November 1950 MORGEN Seite 5 88 Nachdem im Wolsifferprozeß die Beweis- zuknahme durch die Erstattung des letzten Sachverständigengutachtens durch Prof. Dr. agner vom gerichtsmedizinischen Institut der Universität Mainz abgeschlossen wer- den konnte, kamen am Donnerstag nunmehr die Vertreter der Anklagebehörde zu Wort. Prof. Wagner, der in seinem Gutachten einen Selbstmord sowie ein unglückliches Geschehen ausschloß, hatte im Falle eines Schuldspruches die beiden Angeklagten für voll verantwortlich erklärt. Von den beiden Staatsanwälten kam zu- erst Oberstaatsanwalt Pr. Fleischmann zu Fort. Dabei unterzog der Staatsanwalt die beiden Angeklagten einer näheren Betrach- fung, wobei er bei Frau Wolsiffer zu dem Frgebnis kam, daß diese ihren Eltern schon frühzeitig Sorgen bereitet hätte, eine dne ohne Neigung einging und in dieser he dann ein Doppelleben führte. Sie habe auf der einen Seite die achtbare Apothekers- trau gespielt und auf der anderen ihre früheren Männerbekanntschaften fortgesetzt und auch neue angeknüpft. In bezug auf den Angeklagten Weinzierl kam der Ober- staatsanwalt zu der Feststellung, daß dieser ein durchschnittlicher Mensch in bezug auf zein Gebaren gewesen sei bis er Frau Wol- eker ohne großen Widerstand ins Garn gegangen sei. Das Gute seines Charakters dei dann verloren gewesen, als er jahrelang einen Freund und Gönner Ernst Wolsiffer hinterging. Auch mit der Person des Ver- storbenen beschäftigte sich der Oberstaats- anwalt, wobei er zu dem Ergebnis kam, daß dessen Geist im Sitzungssaal nicht als Angeklagter sondern als Ankläger erschel- nen müsse. Dem Verstorbenen sei sehr viel Schlechtes nachgesagt worden. Er sei keine repräsentative Erscheinung gewesen, dafür aber ruhig und lebensbejahend. zur Tat selbst bemerkte der Oberstaats- anwalt, daß ein Selbstmord völlig aus- scheide, da dafür jegliche Anzeichen feh- len würden. Ein unglückliches Geschehen eventuell durch eine von ihm selbst vorge- nommene UDeberdosierung von Medika- menten schloß der Staatsanwalt genau s0 aus, wie die unbewiesene Behauptung, Ernst Wolsiffer sei Morphinist gewesen. Die von der Angeklagten aufgestellte Wie wird das Wetter? Verhältnismäßig mild Vorhersage bis Samstag früh: Bei zeit- welsen lebhaften südwestlichen Winden über- wiegend stark bewölkt oder bedeckt und zeit- weise noch leichter Regen. Höchsttemperatu- ren 10 bis 12 Grad. In der Nacht zum Sams- tag stark dunstig oder auch neblig, mit Tief- temperaturen von 6 bis 8 Grad. Pegelstand am 16. November: Maxau 522 5 63), Mannheim 3909( 45), Worms 302 (T 40), Caub 297(+ 29). port und Spiel: England schlug Wales 4:2 Beide Mannschaften waren vorzüglich England besiegte Wales in einem am Mitt- woch in Roker Park Sunderland ausgetragenen Fußball-Länderspiel mit 4:2(2:0) Toren. Vor 65 000 Zuschauern lieferten sich beide Mannschaften ein sehr gutes Spiel, bei dem vor allem die hervorragende Leistung der Waliser Mannschaft überraschte. Wales hatte in sei- nem Innensturm Allen(Coventry City), Fora Cunderland) und Allchurch(Swansea Town) ehr gute Spieler zur Stelle, die es der eng- Uschen Abwehr äußerst schwer machten. Die Engländer schienen einem klaren Sieg zuzu- steuern, als Baily(Tottenham Hotspur) seine Mannschaft vor der Pause(35. und 44. Minute) durch zwei Treffer mit 2:0 in Front gebracht batte, doch Wales gab sich zu keiner Zeit ge- schlagen und holtè kurz nach Wiederanpfiff durch Ford einen Treffer auf. Mannion Gliddlesbrough) stelte jedoch in der 68. Minute das alte Verhältnis wieder her. Unverdrossei kampkte Wales Elf weiter und schaffte tat- sächlich 15 Minuten vor Schluß durch Ford erneut den Anschlußtreffer nach einem Ge- wühl vor dem englischen Tor Erst Sekunden vor Spielende sicherte Milburn(Neweastle United) durch einen vierten Treffer den eng- lischen Sieg. e Existeg rer fung ir den Ho tet werd Mannheln Wiebling mbewachl Lastkral Aufpralt en Schieng en nicht! jedoch g ige Stund sche Solch Heidelbe 1 Vergeſ zu je ac Jug aus d gab erikanisch 2 die eld 5 ach Heilt Amerika sie auf é t geschlaß n Soldat ab. g Von Neidelsbit malten, N 1 raubte 0 ennigen n Siebzelt lt. 8 ate in Gol oriewur“ nge VOI 1 kern sind bei ine 165, und p. eine 1 9 Cliassotton(Servette Schöner Turnersieg des VIL Neckarau gegen TV Karlsruhe in Graben standen sich vor etwa 500 be- zeisterten Zuschauern die Riegen der Bad. ſendeskclasse TV 1846 Karlsruhe und VfL. kecbsrau gegenüber. In einem aufregenden 99 6 mit Pferdsprung, Ringe Barren, Seit- 02851 Boden und Reck konnte sich Neckarau 5 Grund einer etwas besseren Durch- 1 nittsleistung(mit Ausnahme der Ringe) an en Geräten einen kleinen Vorsprung sichern. on den 5 eingesetzten je acht Tur“ dchz arlsruhe der Bein- amputierte 1 85 und Baschnagel zu nennen. Schöps er- f 1 5 Barren 10 und Baschnagel beim 75 sprung durch einen meisterlichen Sprung . Die anderen Karlsruher Turner lecke in ihren Leistungen schwankend. Bei 10 9 War es Eiler, der immer nahe an 1 8 kam und am Reck(9.85), Boden 9,80) 1910 5 9,75) die höchste Punktzahl er- ech E. Getrost, Hör und Habel zeigten be- ie ende Ansätze und müssen sich, wie auch ies anderen Vereinskameraden, dureh inten- 155 Ueben die notwendige Sicherheit gewin- bg auntergebnis: VfL Neckarau Sieger mit 05 Fkt. vor TV 1646 Karlsruhe mit 371.90 mit 50— 1. Sieger: Heinz Eiler Neckarau mit 1105 Pkt.; 2. Heinz Baschnagel/ Karlsruhe bunte t 3. Werner Getrost N. S 560 0 0 1 Gerhard Hör/ N.= 54,40 Pkt.; 3. 0 klabel/ N. 54,35 Pkt.; 6. Robert Bauer“ A 53,70 Pkt Schweizer Elf wie erwartet 55 Seb weiaer Fußballverband nominierte achkri 12 Mannschaft, die bei dem ersten am 22 Ws-Länderspiel Deutschland- Schweiz 955 November in Stuttgart die Farben der egen 5 werden. Die Mannschaft Mie p eutschland: Tor: Hug(Locarno); Er- 5 reis(Zürich). Verteidigung: Neury(Lo- 5 0 Bocquet Lausanne); Ersatz: Rey 5 Läufer: Kernen(Chaux-de-Fonds), 058 15(Servette Genf) und Casali(Voung Sturm: 1 5 9 Calame(Chaux- de- Fonds). rich), F. atenen(Cbaux-de- Fonds), Bickel(Zü- „Friedländer(Lausanne), Bader Gasel) 0 Genf); Ersatz: Oberer r Kufchmelger Elf stellt sich Deutschland in dielen stellung. die bei den letzten Länder- n Hohle it 71 5 Toren ie mit 715 und Schweden mit 4.2 Lebenslänglich für Fruu Wolsiffer beantragt Frau Wolsiffer und Weinzierl beteuerten ihre Schuldlosigkeit Theorie, daß etwa der fragwürdige Pole Ernst Wolsiffer umgebracht habe, lehnte Dr. Fleischmann mit dem Bemerken ab, daß diese Figur von der Angeklagten er- funden worden sei. Staatsanwalt Wagner stellte den Antrag, beide Angeklagte wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus zu verurteilen und ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer abzuer- kennen. Der Staatsanwalt führte aus, der Mord sei heimtückisch und mit dem Erfolg und Zweck geschehen, daß Frau Wolsiffer und Weinzierl die Apotheke bekommen sollten und daß sie ihr Liebesverhältnis fortsetzen konnten. Den Tatbestand führte der Staatsanwalt an, daß Weinzierl Zäpf- chen herstellte, die Frau Wolsiffer ihrem Mann einführte, Als Krönung habe diese dann ihrem Mann Morphium in eine Flasche Rotwein getan. Zum Abschluß rief der Staatsanwalt dem Gericht die Worte der Tochter der Angeklagten zu:„Wenn meine Mutter frei kommt, sprechen Sie ein ungerechtes Urteil“. Nach den Plädoyers des Staatsanwaltes forderte der Vorsitzende Frau Wolsiffer erneut auf, ein Geständnis abzulegen. Die Angeklagte erklärte:„Ich habe kein Ge- ständnis abzulegen, ich bin am Tode meines Mannes unschuldig“. Weinzierl sagte:„Ich rufe Gott zu meinem Zeugen an, daß ich nichts mit dem Tod Ernst Wolsiffers zu tun habe. Ich bin unschuldig“. Proſessor Hauser:„Der Stunt als sittliches Problem“ Der zweite Vortrag im neuen Saal der Kunsthalle Im neuen, sehr gut besuchten Vortrags- saal der Kunsthalle bestritt am Mittwoch abend Prof. Dr. theol. Hauser, Heidelberg, mit einem Vortrag„Der Staat als sittliches Problem“ den zweiten Abend der Reihe „Akademischer Winter“. Der unverkennbar in der scholastischen Philosophie, besonders der von Thomas von Aquino wurzelnde Redner arbeitete im wesentlichen drei Grundprinzipien heraus, aus deren Perspek- tive gesehen der Staat als sittliches Phäno- men zu bejahen sei. Das erste Prinzip sei die Erkenntnis, daß der Staat auf einer natürlichen Solidarität der Menschen beruhe; Staat und Gesell- schaft gehörten an sich zusammen. Erst die machiavellistische Denkungsart habe die Gesellschaft in einen revolutionären Wider- spruch zum Staat gebracht und einen künstlichen Gegensatz zwischen Gesellschaft und Staat geschaffen. Doch schon Aristo- teles bezeichne den Menschen als ein„zoon politikon“, als ein gesellschaftsbildendes Wesen also, das in der Entfaltung all seiner Tätigkeiten in die Gemeinschaft gehöre, als deren vollendete Form sich der Staat dar- biete, der damit auch die Spitze mensch- licher Entfaltung bedeute. Die notwendig anstalthaften Formen des Staates seien nur Ausdruck des Sittlichen, wenngleich der Einzelmensch im Rahmen dieser höheren Ordnungseinheit in seiner Persönlichkeit unangetastet bleiben müsse. So addiere sich der Staat aus dem Wert des einzelnen, dem umfassenden Kultur- und Wohlfahrtsziel und der Sicherheit, die er dem einzelnen biete, auf Grund derer dieser individuell leben könne. Im Grunde stelle sich der Staat damit als eine Art Genossenschafts- verband dar. Das zweite Prinzip, das den Staat be- jahenswert mache, nannte Prof. Hauser die Auffassung des Staates als„societas perfecta“, die vollendete Gemeinschaft, die zwar den einzelnen von seiner per- sönlichen Verantwortung nicht entbinde, aber kraft ihrer Souveränität dort ein- greife, wo das Individuum seinen Ver- pflichtungen gegenüber der Gemeinschaft nicht nachkommen könne. In jüngerer Zeit sei diese subsidiäre Souveränität in eine Totalitarität ausgeartet, die das Gegenteil— nämlich die Auflösung der Gesellschaft— mit sich gebracht habe. Da- durch sei der moderne Staat nicht mehr eine notwendige Form der Gemeinschaft, sondern ein Ding an sich geworden, das um seiner selbst willen bestehe, sich von seiner ursprünglichen Bestimmung gelöst habe und keine Bindung mehr zum Bürger besitze. Auf der anderen Seite solle der Staat aber auch kein ausschließliches Ver- sorgungsinstitut im ökonomischen Sinne sein, sondern nur Förderer, umfassende Klammer im Hintergrund bei weltanschau- licher Neutralität. In diesem Sinne ge- bühre dem Staat auch ein gewisses Maß von Respekt. Damit wurde das dritte Prinzip, das der Autorität, berührt, die unerläßlich er- scheine zu einer echten Sozialordnung. Die Autorität beziehe der echte Staat aus einer sittlichen Zielsetzung(Gerechtigkeitsord- nung, Friedensicherung usw.), die das Ganze verfolge, das dem einzelnen nicht derart nahe stehen könne wie seine eige- nen, individuellen Belange. Somit werde die ordnende Hand notwendig, schon durch die Vielheit der individuellen Erscheinun- gen. Der Redner berief sich hier ebenfalls auf Thomas von Aquino, der vom ein- zelnen fordert, Vorrangqualitäten zugun- sten aller zu nutzen. In dieser Sicht werde der Staat die Repräsentation der über das Individuelle hinausgehenden Allgemein- ziel und könne, um dieser Aufgabe gerecht zu werden, die Ehrfurcht des Bürgers be- anspruchen, die allerdings nur um der Zielsetzung, nicht aber um der Institution willen gefordert werden dürfe. mle „Historische Schlucht“ aui schwieriger„Bahn?“ Erstmals nach dem Kriege schlug„Kurpfalz“-Acht den„Grün-Weiß“-Club Das Zusammentreffen des deutschen Mei- sters„Kurpfalz“ mit seinem schärfsten Geg- ner des Vorjahrs, dem„Grün-Weiß“, brachte am Dienstagabend den erwarteten hartnäckl- gen Kampf, wobei es der„Kurpfalz“-Acht erst- mals nach dem Kriege gelang, die Waldhöfer zu schlagen. Da für den Kampf eine schwierige Bahn ausgelost war, konnten keine Rekord- ergebnisse erwartet werden. Beide Mannschaf- ten waren sich ziemlich gleichwertig, auch in den„Versagern“, die beide Seiten aufzuweisen hatten(sie lassen sich auf der gefährlicher „Bahn 7“ nie vermeiden!). Bis zum siebten Mann war der Kampf volkommen offen. Dan sicherte jedoch der„Kurpfalz“-Schlußmann Rinck mit der besten Leistung des Tages(283 Holz) seiner Mannschaft einen entscheidenden Vorsprung. Nur 12 Holz trennten am Schlulz beide Vertretungen(Endergebnis 2098:2087 für „Kurpfalz“). Nach weiteren Siegen der„Gol- dene 7“ mit 2173:2087 sowie„Kurpfalz“ mit 2124:2064, jeweils gegen den Neuling„Treue Kameraden“, zeigt die Tabelle der Liga folgen- des Bild: Kämpfe gew. verl. Punkte Kurpfalz 4 4 0 8:0 Goldene 7 4 3 1 6˙2 1. KC 25 4 2 3 Klub der 13 2 1 1 252 U. e. H. 3 1 2 2:4 Siegfried 5 1 2 2:4 Grün-Weiß 4 1 3 2:6 Treue Kameraden 3 0 3 0˙6 Letzte Sechstage-Nacht wieder im Zeichen toller Jagden Von den am vergangenen Freitag im han- noverschen Sechstagerennen gestarteten 30 Fahrern haben nur noch 20 bis Donnerstag krüh mithalten können. Nachdem bereits bis Mittwochabend Heide, Pankoke, Schwarzer, Grauß, Siefert, Theißen und Terruzzi infolge Sturzverletzungen oder Erschöpfung ausschie- den, gaben in der Nacht von Mittwoch zum Donnerstag auch Müller, Lakemann und Pfannenmüller auf. Es wurden daraufhin neue Paarungen mit Weiner/ Holthöfer und Knoke/ Schuhmacher gebildet. Die letzte Nacht hatte es noch Einam„in sich“. Von 20.30 bis 03.30 Uhr löste eine Jagd die andere ab. Dabei konnten die Schweizer EKoblet/ van Büren ihren erlittenen Rückstand wieder aufholen und bis auf eine Runde an die führenden Rigoni/ Intra und Giorgetti Bautz herankommen. Ueberraschend gut fuh- ren die erst am Dienstag neu zusammenge- stellten Rigoni intra, die Siegeschancen be- Sitzen. Roth bestach erneut durch außerge- wöhnliche Schnelligkeit, fand aber in dem langsamer gewordenen Kilian nicht die nötige Unterstützung. Stand vor den Schlußstunden: 1. Rigoni/ Intra 186 Punkte; 2. Giorgetti/ Bautz 34 Punkte: eine Runde zurück: Koblet/ van Büren 226, Vopel/ Zoll 131, Kilian/ Roth 98 und 6. Paar: Lapebie/ Saager 66 Punkte. Zwei Runden zu- rück: Vooren/ Nothdurft 187 Punkte. Vier Run- den zurück: Weimer/ Holthöfer 157, Knoke/ Schumacher 120 Punkte. Sechs Runden zurück: Janssens van Kempen jr. 97 Punkte. Brasilianer geschlagen von Rapid Wien Rapid Wien besiegte am Mittwoch vor 50 000 Zuschauern in Wien die brasilianisches Fußballmannschaft Atletico Mineiro Belo Hori- zonte mit 3:0(2:0) Toren. In der ersten Halb- zeit boten beide Mannschaften eine hervor- ragende Partie, die die Zuschauer immer Wieder begeisterte, Dagegen war die zweite Hälfte enttäuschend. 1 Nord- und südbadische Vertreter der Turner tagten bei Offenburs Am Wochenende trafen sich die Vorstands- mitglieder des Nordbadischen Turnverbandes, Rudolf Groth, Otto Landhäuser, Karlsruhe, Franz Bach, Wertheim, und Arthur Adler, Mannheim, mit den Vorstandsmitgliedern des Südbadischen Turnerbundes auf dem Turner- heim Brandeck-Lindle bei Offenburg zu Ver- handlungen über den Zusammenschluß der beiden badischen Turner organisationen. Man einigte sich zunächst auf ein gemeinsam durchzuführendes Landesturnen in den ersten Augusttagen 1951 in Offenburg. Es ist vorge- sehen, die Turner des benachbarten Elsaß und die der Schweiz einzuladen, da von diesen Seiten schon großes Interesse gezeigt wurde. Ein Ausschuß unter Vorsitz von Dr. Fischer, Gernsbach, wurde bereits mit den Vorberei- tungsaufgaben betraut. Auf dem Landesturn- fest sollen auch die Badischen Meisterschaften der Turner in den Sommerspielen ausgetra- gen werden. Es wurde ferner festgelegt, daß die Badischen Kunstturnermeisterschaften von den beiden badischen Turnerorganisatio- nen gemeinsam ausgeschrieben und durchge- führt werden. Ein Ort wurde noch nicht be- stimmt. Man erwartet, daß sich Mannheim oder Bruchsal darum bemühen. Bandagen gehören dazu „Ein Sonderfall gibt Veranlassung auf fol- gendes hinzuweisen: Bandagen sind(auch bei Meisterschaften) ein Teil der Kampfkleidung und müssen vom Kämpfer gestellt werden. Die Bandagen müssen bei Meisterschaften den Vor- schriften entsprechen und sich in sauber ge- waschenem und trockenem Zustande befinden. Sie sind beim Wiegen dem Delegierten zu übergeben.“ Bei Veröffentlichung dieser Mitteilung und dem dabei angedeuteten„Sonderfall“ bezieht 0 sich der Sportausschuß im Bund Deutscher Berufsboxer zweifellos auf den kürzlichen Dortmunder Meisterschaftskampf im Schwer- gewicht zwischen Hein ten Hoff und Heinz Neuhaus. Der Gongschlag zur ersten Runde verzögerte sich bei dieser Gelegenheit um volle 20 Minuten, weil Neuhaus ohne Banda- gen in den Ring kam. Man kann vor Gericht kommen wenn man allzu foul spielt Das Amtsgericht Bingen verurteilte einen Spieler des FV Ockenbheim wegen rohen Spie- les zu einer Geldstrafe von 300 DM unter Auf- erlegung der Gerichtskosten. In dem Prozeß wurden zwei medizinische und ein Sportsach- verständiger sowie elf Zeugen gehört. Die Rekonstruktion der Fußballszene im Gerichts- sgal ergab, daß der angeklagte Stürmer dem am Boden liegenden Torwart des FV Bingen in die Seite getreten hatte, obwohl dieser den Ball fest in den Händen hielt. Der verletzte Torwart mußte sich einer lebensgefährlichen Operation unterziehen, denn durch den Pritt war seine später entfernte Niere in vier Teile zerrissen worden. Als Folge der Verletzung mußte er seinen Zimmermannsberuf aufgeben 5 Kassenbestand: 12,24 DM Die Tagung des Bayerischen Bobverbandes stellte fest, daß mit einem Kassenbestand von 12,24 DM die geplante Entsendung von zwei Viererbobs(Mannschaften Ostler und Kem- per) und zwei Zweierbobs(Mannschaften Ostler und Winkler) zu den Bobweltmeister- schaften in Frankreich nicht möglich ist. Da die Weltmeisterschaftsexpedition einen Reise- etat von 4300 DM Frfordert, beschloß der Baygrische Bobverband, um Mittel aus dem Fonds für die Olympiavorbereitung nachzu- suchen. Außerdem besteht Aussicht auf einen weiteren Zuschuß aus Totomitteln. e I lll Se 8 A. hieße es, «2ͤ„ͤ„45.„ʃ einen Maler öber Farben oder einen Bildhauer bber Formen 7 5 belehren zu wollen. e der Verwen- dung ihrer hervorragenden Toboke die größte Erfahrung. Sie bevorzugen seit 4912 för die Cigarette eine vier- fache Mischung aus MRGINIA-TABAR BURLET-TABAHR aus den Staaten Kentucky und Tenessee ous dem Stacte Maryland ORIENT-TABAR aus der Törkei und aus Mozedonien. Oberoll, wo diese vierfoch gemischte Cigarette quf den Markt kam, trat sie einen unqufhaltsamen Siegeszug an. Unsere HH st nach original. amerikanfschem Rezept vierfoch ge- mischt. Darin liegt der Grund för ihre ständig wachsende Beliebtheit. aus den Stacten Georgi, Carolino, Virginio MRRTLAND-TABRR NN CHAT e — 8 e 8— 3 8 8 N 9 8 e 8* 8 1 2000 Seite 8 LU DWI 25 8 HAF E N 1 N D D 1 E PFA LZ Freitag, 17. November 1950/ Nr. 1 Stadtnachrichten Mit 60„Sachen“ fuhr ein 170 V durch die dunkle Suurlundstraße r„e Fisser wise, fee, Der Sängerbund Oppau kündigt für Plötzlich lag ein Mann mit schweren Verletzungen im Rinnstein e e 10 5 kommenden Samstag im Vereinslokal„Zum Roten Löwen“ seinen traditionellen Herbst- dall mit chorgesanglichen und solistischen Darbietungen m. Mitglieder und Freunde Sind eingeladen. Die Kapelle Ottusch wird um Tanz aufspielen. Buchausstellung. Zur wirksamen Be- kämpfung der Schmutz- und Schund- Kteratur veranstaltet der Bund Katholischer Jugend vom 18. November bis einschließlich 24. November eine Buchausstellung im Schwesternhaus der Pfarrei St. Ludwig, Wredestraßge 35. Eröffnung ist am Sams- tag, 15 Uhr. Ein Werkzeugkasten wurde aus der Bau- bude einer hiesigen Firma in der Waltrau- denstraße gestohlen. Die in dem Kasten befindlichen Kellen, Hämmer, Bürsten und Zangen stellen einen Wert von 40 DM. dar. Fahrlässige Brandstiftung. Durch Fun- Renflug war ein aufgestapelter Getreide- haufen in Brand geraten, als im August 1950 ein Junge mit einem brennenden Papiersack über einen Acker in der Nähe des Turasportplatzes rannte, um ein Wespennest auszuräuchern. Während der Brand durch zwei Männer gelöscht wurde, hatte der Junge damals flüchten können. Fahrzeugpapiere und ein Damenregen- umhang wurden am 13. November aus dem Volkswagen eines Architekten gestohlen. Der Schaden beträgt 15 DM. Die Ladung war zu hoch. Ein Lastwagen hatte auf seinem Laderaum eine über drei Meter hohe Betonmaschine geladen. Als er durch die Unterführung in der Franken- thaler Straße fahren wollte, blieb die Maschine hängen und flel auf die Fahr- bahn. Der Unfall, durch den sowohl die Maschine als auch der Lastwagen erheblich beschädigt wurde, dürfte auf das Versagen der Bremsen zurückzuführen sein. Es ent- Stand eine Verkehrsstörung von etwa 30 Minuten. Herbstkonzert der Liedertafel. Am kom- menden Sonntag veranstaltet die Lieder- tafel in der Aula der Mädchen-Oberschule ein Herbstkonzert unter Leitung von Musiklehrer Georg Pfeifer. Zur Mitwirkung konnte das Hornquartett des Pfalzorche- sters gewonnen werden. Beginn der Ver- anstaltung um 16 Uhr. Beethovens„Fidelio“ im Rheingold. Die Theatergemeinde Gartenstadt und der Kul- turring Oppau-Edigheim führen am Don- derstag um 20 Uhr im Rheingoldtheater die Oper„Fidelio“ auf. Es spielt das Pfalz- theater Kaiserslautern. „Moskau das fer: Rußlands“ Die Frage, ob er angefahren wurde, konnte das Gericht nicht klären In fünkstündiger Sitzung hatte Lud- wigshafens Schöffengericht gestern vormit- tag in einem leider fast alltäglichen Fall Recht zu sprechen. Der Fall war allerdings dieses Mal durch verschiedene Umstände besonders gelagert. Angeklagt war ein 36jähriger prakti- scher Arzt, Dr. Karl P., dem neben fahrläs- siger Körperverletzung Fahrerflucht vorge- Worfen wurde. Am 11. April, 20.15 Uhr, so ging aus der Anklageschrift hervor, kam F. mit einem Pkw. 170 VW in Begleitung seiner Frau von einer Urlaubsreise, als er im 60- EKilometer-Tempo die Saarlandstraße 111 Richtung Mundenheim durchfuhr. In Höhe der Kurfürstenstraße stand ein Straßen- bahnzug der Linie 9 in gleicher Richtung. Der Strahßenbahnführer stieg aus, über- querte die Straße und wurde von dem Pkw. erfaßt. Während der Verunglückte unter anderem mit einem doppelten Beinbruch liegen blieb, soll P. die Lichter gelöscht und nach kurzem Anhalten davongefahren sein. Den Vorfall, der von acht Zeugen mehr oder weniger genau(subjektiv und objek- tiv) beobachtet worden war, schilderte der Angeklagte anders: Er glaubte, die Stra- Benbahn sei bereits im Fahren gewesen, als er plötzlich einen Schatten über die Straße springen sah. Nach dem starken Bremsen sei er nach links geschleudert Worden, hätte das Licht abgeblendet(um Strom zu sparen) und sei normal angefah- ren, weil er keinerlei Wahrnehmungen Bei Hund Struppi lag der„Hund begraben“ „Ausgebuddelt“ wurde der„Fall“ gestern vorm Arbeitsgericht In der Donnerstag- Sitzung des Arbeits- gerichtes Ludwigshafen kam ein Fall zur Sprache, der in humorvoller Art und Weise ein Licht auf die kleinen Schwächen der Menschen warf. Der Fall selbst in seinem Kern zeigte keine besonderen Umstände. Erich war seit 1948 Kraftfahrer bei einem Zeitschriftenvertrieb und mußte schon in den frühesten Morgenstunden— manchmal schon um 3. Uhr— mit des Motorrad unter- Wegs sein. Im Sommer 1950 hatte er einen Unfall, leider nicht, wie er angab, bei einer Dienstfahrt, sondern, wie sich später her- ausstellte, in Erledigung privater Angele- genheiten. Nun, dies wäre noch nicht s0 schlimm gewesen, doch wurde es zu dem Tropfen, der den Krug zum Uberlaufen brachte. Erichs Chef sprach die fristlose Entlassung aus. Erich wunderte sich und klagte beim Arbeitsgericht. Er konnte ja nicht wissen, was ein liebevoller Kollege dem Arbeitgeber alles über ihn erzählt hatte. Er sollte es aber erfahren, denn sein Chef hatte den Mann als Zeugen mit- gebracht, um seine Entlassungsgründe zu rechtfertigen. Undseelenruhi g erklärte nun dieser Zeuge„Ich wees, das is alles nich wahr, aber ich hatte ne Wut auf Erich“. Und nun kam die Geschichte mit dem Hund zur Sprache Erich hatte von einem Bekannten einen Hund geschenkt bekommen, nicht ahnend, daß ihm dieses süße Vieh einmal ein Bein Dr. Niels v. Holst referierte in der Volkshochschule Einer der wenigen Deutschen, die noch Kurz vor Ausbruch des Krieges in Rußland gewesen sind, ist Dr. Niels v. Holst, der am Mittwochabend im Feierabendhaug die Vortragsreihe C. der Volkshochschule mit dem Thema„Moskau, das Herz Rußlands“ Tortsetzte. Seine Eindrücke, die aus dem Jahre 1939 stammten, konnte er mit. reichem Bildmaterial veranschaulichen, Wobei er die Tatsache in den Vordergrund Stellte, daß kaum ein Gebäude im heutigen Rußland noch seiner ursprünglichen Bestimmung ausübt. Eine Feststellung. die man am leichtesten bei den russischen Kir- chen macht, das sie, teils in ihrer alten Form zu antireligiösen Museen oder in ihrem Inneren zu Lehrstätten gegen das Christen- tum umgewandelt wurden. Warum in dieser Zeit des Stalinismus nicht alle Kirchen einfach niedergerissen wurden, charakterisierte Dr. v. Holst mit einer tref- fenden Bemerkung Wilhelm Buschs:„Nur eine starke Regierung kann das Singen verbotener Lieder erlauben!“ Wie es aber in Rußland zu dieser Ent- Wicklung kam, die auch das Gesicht Moskaus zeichnete, versuchte der Redner durch einen Rückblick an das Mittelalter darzulegen. Um das Jahr 1000 war das Leben religiös gebunden, und mit dem Christentum erschien auch im Städtebild Moskaus der byzantinische Kuppelbau, der sich bis ins Bizarre, Mystische und damit Original-Russische wandelte. Es ist über- haupt, wie der Redner betonte, auch an späteren Bauwerken die Nachahmung anderer Kulturen zu finden, die aber immer von der Liebe des Russen zum Phantastischen gestempelt wird. Das Jahr 1360 bezeichnete Dr. v. Holst als die wich- tigste Etappe in der russischen Geschichte, aus der viele unverständliche Entwick- lungsphasen geklärt werden können. Die 200 jährige Schreckensherrschaft der Tar- taren begann und brachte zwangsläufig eine Vermischung der weichen Slaven und der grausamen Mongolenstämme mit sich. Vielleicht liegt hier das Geheimnis des russischen Charakters, denn historische Massenerlebnisse können die Völkerpsyche weitgehend ändern. Die nächste starke Wandlung vollzog sich zur Zeit Peters des Großen, der nach dem Sieg über die Schweden 1709 und nach Kenntnis abend- ländischer Verhältnisse sein noch im tiefsten Mittelalter steckendes Land ab- rupt auf die Höhe europäischer Kultur bringen wollte. Er baute Petersburg und machte es zur Hauptstadt Rußlands. In keiner anderen Stadt durfte mit Stein gebaut werden. Dadurch lag die Weiter- entwicklung Moskaus brach. Nach dieser sprunghaften Wandlung brach sich das altrussische Empfinden wieder Bahn und stellen würde. Wobei er doch den Struppi gar nicht mehr besaß. Er hatte ihn an besagten Zeugen weiter verschenkt. Hunde- besitzer Nr. 1, der in seinem Herzen einen furchtbaren Verdacht hegte— er sah Erich nur noch ohne Struppi— schickte die Polizei mit dem Auftrag zu Erich, nach- zuforschen, ob Struppi noch lebe, oder viel- leicht gar..—(Eigentlich gibt es doch heute wieder genügend Fleisch) Nun, Erich konnte Struppis Leben leicht nach- weisen, indem er die Hüter der Ordnung zu Hundebesitzer Nr. 3 schickte. Dort ver- nahm das gesetzliche Ohr zwar Struppis Bellen, doch das wachsame Auge vermißte die Steuermarke am Hals der verschenkten Kreatur. Es half nichts, Herrchen mußte 60 DM blechen. Dieses Loch im Geldbeutel riß auch ein Loch finsterer Rachegedanken auf. Das Klingeln der Steuermarke stachelte Erichs Kollege an, immer wieder bei dem gemeinsamen Arbeitgeber Erich in Verruf zu bringen, bis es eben bei diesem auch endgültig„geklingelt“ hatte und die frist- lose Entlassung ausgesprochen wurde. Das Ende der Geschichte brachte Erich wenigstens einen kleinen Trost, daß auf dem Vergleichswege eine fristgemäße Ent- lassung zustandekam und er für 300 nach- gewiesene Uberstunden und Lohnnachzah- lung bis zum Tage der festgelegten Kündi- gung noch 700 DM erhielt. ow o Moskau wurde das eigentliche„Mütterchen“ Rußlands. Den Zwiespalt, der damit zwischen westlichem und russischem Wesen geschaffen wurde, erläuterte der Redner seinen Hörern mit vielen Beispielen in Dichtung und Musik. Turgenjew und Tschaikowsky, die Verkörperungen west- lichen Empfindens, Dostojewsky und Moussorgsky, als Ausdruck altrussischen Wesens. Die dritte große Veränderung, die das Gesicht Moskaus beeinflußte, waren die März- und die Oktoberrevolution 1917, bei deren Ende Lenin an die Macht kam. Bezeichnend ist der Umstand, daß im Jahre 1919, als Sinnbild der Revolution, in Moskau Schillers Räuber aufgeführt wurden. Die Bauweise wurde dann um 1925„avantgardistisch“, die Kunst expres- sionistisch, ekstatisch. Stalin blieb es schließlich vorbehalten, alle Außerungen des Lebens zu konsolidieren. Dr. v. Holst gab in seinem Vortrag, der sich oft durch anekdotische Formen aus- zeichnete, ein lebendiges und aus der Ver- gangenheit verständliches Bild des heuti- gen Moskaus und betonte zum Schluß, daß die russischen Bauwerke, stammten sie nun aus byzantinischer oder russischer Zeit, un- beeinflußt vom Für und Wider unserer Tage, unzweifelhaft als Dokumente von Ewigkeitswert angesprochen werden müßten. Mit einer regen Diskussion wurde der interessante Abend beendet. lowo. über einen Zusammenstoß mit einer Person bemerkt habe. Bei seiner ersten Verneh- mung, die Wagennummer hatte die Polizei imzwischen ermittelt, hatte P. die Möglich- keit offen gelassen, daß er den Mann ge- streift haben könne. Die Vernehmung des Verletzten, der heute noch an Krücken ge- hen muß, ergab, daß er wohl den Pkw. ge- sehen hatte, dann die Bremsen kreischen hörte, aber infolge der Schockwirkung nicht mit Sicherheit angeben konnte, daß er vom Kotflügel erwischt worden sei. Nach den Ausführungen des medizinischen Gutachters schien sich das Blatt zugunsten des Ange- klagten zu wenden, da der Mediziner sich überraschenderweise nicht festlegen wollte, ob die Verletzungen(zwei schwere Kno- chenbrüche, Nasenbeinbruch und Abschür- fungen) von dem Auto oder nur vom Fall des Straßenbahnführers herrührten. Auf- fallend war bei der Beurteilung einzelner recht präziser Zeugenaussagen, daß immer wieder weniger die belastenden, als ent- lastenden Momente in den Vordergrund zu rücken schienen. Eine Annahme, die sich verstärkte und in den Reihen des Publi- kums Erregung auslöste, als der Polizei- wachtmeister die Spuren an dem Pkw.(der rechte Kotflügel zeigte Wischspuren) zur Sprache brachte. Hier warf ein Schötre Angeklagte. wenn er schon ein Streifen des Verletzten für möglich hielt, gerade als Arzt sich nicht um den Unfall gekümmert?“ Das Publikum quittierte diese. Frage mit lauten Zustimmungsrufen, die Amtsgerichtsrat Ripper mit den Worten erwiderte: „Sie tun Herrn Dr. P. Unrecht.— Ich bin der Ansicht, daß er gehalten hätte, wenn er gemerkt hätte, daß er jeman- den angefahren hat!“ Der Kraftfahrzeugsachverständige kam bei der Rekonstruktion des Unfalls zu dem Ergebnis, daß der Angeklagte zu schnell gefahren und der Unfall von ihm verur- sacht worden sei. Er könne jedoch den ab- gewischten Kotflügel nicht als erdrücken- des Argument werten. wenn sich auch P. Cummibereitte Eisenbahn fährt von Märchen zu Märche So wirkt die Bundesbahn bei der Weihnachtswerbung mit Noch schöner und noch vielgestaltiger als im Vorjahr soll die diesjährige große Weihnachtswerbung in Ludwigshafen a. Rh. werden. In allen beteiligten Kreisen sind die Vorbereitungen hierfür schon in Gang. Dieses Mal wird auch die Eisenbahn aktiv daran beteiligt sein. In den Lehrwerk- stätten des Eisenbahn- Ausbesserungs- werkes Ludwigshafen arbeiten viele Hände an der Neuerstellung der bekannten Liliput- bahn, die in eleganter Form, mit Wagen im Charakter des vorigen Jahrhunderts Während der Weihnachtszeit durch die Straßen der Stadt fahren wird. Wir haben den Werkstätten einen Besuch abgestattet. In der Schlosserei wird zur Zeit an den„Personenwagen“ emsig gearbeitet. Jeder dieser 3,20 Meter langen und 1,40 Meter breiten neuen Wagen wird 24 Sitzplätze erhalten. Sie erhalten außer- dem ein Verdeck und Seitenfenster und auf beiden Seiten Trittbretter. Alle Wagen sind beleuchtet. Die Miniaturlokomotive— sie wurde auf einem Elektrokarren montiert — ist im wesentlichen fertiggestellt. Zur gleichen Zeit arbeiten die Lehrlinge in der Schreinerei an dem Bau von drei „Bahnhöfen“ mit Wartehallen. Diese drei neuen„Ludwigshafener Bahnhöfe“, die ein Ausmaß von 6,50 mal 2 Meter haben, bestehen aus einem geschlossenen, mit Fenstern versehenen Raum, Fahrkarten schalter und einem nach vorn offenen Warteraum. Ein Bahnhof soll am Jubi- läumsplatz, ein anderer in der Bismarck- straße und der dritte voraussichtlich auf dem Ludwigsplatz aufgestellt werden. Der Liliputzug, der auf Gummirädern durch die weihnachtlichen Straßen von plädierte der Staatsanwalt auf drei J Ferk die nate und zwei Wochen Gefängnis, da g zeigt das, den Angeklagten auf Grund der Eigenat hema de sage für beide Delikte als überführt an Folkstümli Rechtsanwalt Dr. Zang vermißte die Ger heime jektivität des Anklagevertreters und% cbeider . a rn sei technisch und medieeſ te des seine Ausführungen in der Behauptu gipfeln:„Der Unfall hat nicht stattgefm den“. Er Mens nicht hundertprozentig geklärt. über wi Das Urteil lautete nach längerer Ry Werner tuns aut 600 Pad Geldstrafe für die fallen Bun lässige Körperverletzung. Im Punkt Fabbes lg. flucht erfolgte zur allgemeinen Ueber 01 55 raschung Freispruch, da die Gesetzesklaug el. Vorsätazlichkeit) nicht als erfüllt angesehg Aatthias wurde. Hierzu hätte P. vorher gemeſhgerschall haben müssen, daß er einen Unfall vermie Insel sacht habe. Weil gerade P. als Arzt Fahter mig wei fluchtverhalten nicht zugetraut werde, Aikreich! sagte der Richter, sei in diesem Anklag Abwehrsch punkt Freispruch erfolgt.— An eine Geelichen kängnisstrafe hatte das dacht. * Anmerkung der Redaktion: tung darf für sich in Anspruch nehmen Diese 28 in der Gerichtsberichterstattung bisher g 355 2 weitgehendem Maße objektiv, vor allem in Gericht nie hrung dd eines mer sachlich richtig berichtet zu babaſt dener Eine Anschauung., die namhafte Ludwig tung hafener Richter mehrfach geäußert habenm Schatt. nerstag-Sitzung gericht vorflel. euönneite nicht statthaft, daß ein Richter einen Ange uit den eund de klagten während der Beweisaufnahme des ein at in Schutz nimmt, wie dies geschehen Ach hätte, werm er gemerkt hätte, daß er e maerrd angefahren hat“ können im Freun gen des Richters von einem Zeugen vorge bracht werden. Eine derartige Bemerkung sollte der Richter dem Verteidiger über. . dalet, Naber der and mit 1h deskreis des Betroffenen. auch auf Befra- ann noch, die ück, un lassen. Im Munde eines Richters muß Beunruhigung beim Publikum hervorrufen Ludwigshafen rollen wird, soll eine„Far verbindung zwischen den wieder zur Au, stellung kommenden Märchengruppen er möglichen. hab⸗ Zweite Feiler auf dem Hauptfriedha Eine zweite Feier veranstaltet der Vos 3 statt Nach le am 15. Vater, He im Alte Mann Böcklin Totensormtag, um 13 Uhr. auf dem Lud, wigshafener Hauptfriedhof. Der Volksbund bittet alle Vereine und Parteien, die beab- sichtigen, bei diesen Feierlichkeiten einen Kranz niederzulegen, sich an den Kxeisob- mann, H. Oblinger, Ludwigshafen- Oppau Neckarstraße 1, zu wenden. Anmeldungen werden bis 20. November entgegenge. nommen. bund Deutscher Kriegsgräberfürsorge 9 Wohin geben wir? Filmtheater im Pfalzbau:„Staatsgehein nis“, Spätvorstellung:„Opium“.— Filmtheatef Rheingold:„Schwarzwaldmädel“, Spätvorstel, lung:„Die Todeskarawane“.— Parktheater „Arkistenblut“, Spätvorstellung: Männer, Mäc, chen, Diamanten“.— Raschig-Filmtheater „Der Mustergatte“.— Lichtspielhaus an Schillerplatz:„Der Mann, der sich selber sucht“, Spätvorstellung:„3 Cowboys und en Mädel“.— Capitol Rheingönheim:„Wer kult den grauen Ford?“, Spätvorstellung:„Bluts. brüder“.— Metropol Friesenheim:„Arabisch Nächte“, Spätvorstellung:„Teufelsreiter 9 Texas“.— Filmtheater Gartenstadt:„Kön der. Toreros“, Spätvorstellung:„Rosen in I. 1013. Bestattungen: 1 18. November: Agnes Knodel, 34 J., Bl kenweg 8, Friedhof Mundenbeim, 12 Uhr. 20. November: Heinrich von Rüden, 72 J Bahnhofstraße 58, Hauptfriedhof, 13.30 Uhr. DAs LEITISTUNGSFTA HIN DAS LEISTUNGSTAHIGR SPZ TIALHAUS FUR MERHRE H- Und HAARE RH.-EI EIuUH⁴ MANNHEIM, 5 I,! WINTER-MANTEI. KNABEN-WINTENRNANNLEI SPEZIALHAUSs FUR Feuerbe im Kre Nach eine mit der erfüllten 1950 unse germutte Tante, F. Elis kurz vor Lebensja mat eing Mannhe i. Heidelbe Elsa Alf re. Heinr Emili. Enkel Dem Wu entsprecł 1 Aller Statt Für die tellnahm Kranz- u Heimgan nes, Her han Ulsren 78.128. pon Uren 89.148. SrolzER u. loDbENIOppPEN 35, 45, 38, 68, N. TRENeRHcoATs m. ausknöpfb. Wollfutter 103, mit Plaidefutter.. 89, ND SAKKO-ANZUGkE ein- und zweireihig 79, 98, 119, 148, 29. 45. Lumber jacken Windbl Skihosen- Pullover 5 38. HERREN. Un HABE R- Fibu MANNHEIM, 8 I, Im weribeständigen Schenken legt langes dedenken! Greifen auch Sie wieder diese altbewährte Tradition auf Nichts eignet sich besser hier- Fur wie G UrE unnEn der neuesten deutschen und Schweizer Modelle in Gold, Doublé und Edelstahl Schöner Schmuck Tafelsilber u. Bestecke Wir beraten Sie gern und unverbindlich! Uhrmachermeister MAN N H ü E I M, F 2, 2 demnächst p 4, 1(Planken) Möbel Schmidt NKU UNE NE 3,2 Zahlungserleichterung Das neueste u. prak- 2 tischste auf diesem * gebiet in dauerhaf- 5 ter Ausführung und 9 schönen Bezügen Aube Schmief le E 3,2 Elekir. Eisenhannen alle Zubehörteile finden Sie in größter Auswahl im Hüurnderger Sofelwarennaus Mannheim, 8 1, 4-5, Breite Str. 1 großes Postpaket echte, feine NURN BERGER LEBKUCHEN Feine Weiße, feine Runde auf Oblaten, feine sog. Basler. feine Schoko- lade-Lebkuchen, feines Nürnberger Allerlei, feines Dessert usw., Inhalt zusammen 6¾e Pfund nur 9,90 DM. 6 Pfund nur Oblaten- u. Schokolade; Lebkuchen 11,0 DM. Nachnahme, Porto extra. Lebkuchenfabrik Schmidt in Nürnberg 180. * 7 0 Jetzüeuch för die Schule mit Soldſeder und fabtik-Getendie N. iaaliuudbis dnat. li., babe alestader Madel 1.40 öher Llebfauenm ich.. 1.60 Wage Aersteiner bomba 2.10 Orig. Abfüllung eigen Llebfrauenmüch.. 2.20 Große Auswahl in Südweinen, Spirituosen und Likören Wein handlung Rerma Plsen Langerötterstraße 38 kinige Fahrräder gebraucht, gibt billig ab: Fahrradhaus PETER MARTIN am Meßplatz 6 RADIO-GERATE durch Tellzamung R ADIO KUNZ E, L g, 12 la Winterkartoffeln ab heute nochmals: Ab Lager„ 3,90 DM Frei Haus 4,30 DM Eisel, Güterhallenstraße 8b Telefon 5 03 35 Landzungenstr. 6 Frisch gewässentet Stockfisch wieder in allbekonnter Quolität bei allen fischhöndlern Erste Mannheimer Stockfischwässerei Inh. A. Hippler, vorm. Ferch Tele ton 31363 Ladengeschäöff:. Käfertal, Mannheimer Straße 30 Groß- und Klein verkauf ——————— PDELZE fertig und nach Maß, alles aus eigenen Ateliers, größte Auswahl, kl. Preise u. auf Wunsch Zahlungserleich- terung ohne Aufschlag! hin kl. Auszug uns. Spitzenpreise: Borsgo-Lamm ſlante! 325, Füchs- Hane! von 395. an Hatzen- Mantel von 795 an albgerstaner- Mänt. ven 595.-on Fonlen-Mäntel br. v. schw. 775, Pürslanerklauen Mäntel 960. Mannheim, 3, 13 Käöcksefte Breite Straße- 0 Kraft, gesunde Nerven Herz und tiefen Schlaf duren ENERGETICUM. Echt in Mohr's Reformhaus, N 1, geg. d. Post 4 b Allen Eltern, Erziehern und Freunden unserer Schule, die durch ihre Anwesenheit, Aufmerksamkeiten und Geschenke dazu beigetragen haben, die Einweihungsfeier Unseres neuen Schulgebäudes zu einer wirkungsvollen werden zu lassen, danken wir auf diesem Wege herzlich Direktion IVSTV UT SCHHARl staatlich gen. Realgymnasiurn Mannheim M G, 1 5 1 85 MANNHE INT 1 e SR/// Y( 2 7 8 0 4 0 ö 5 ö 0 0 1 ö ö danke ic Besonder dung, all ten und Fürsorge Mh m. Zäher W. l b Tür all cher A Zahlreich spenden serer lie Ann 8 Sagen ve Besonde Dr. Stil! reichen stern de bauses Mann Klostexkr⸗ dle auch berztellt, ä 8 1 8 % 260/ Freitag, 17. November 1950 MORGEN Seite 7 . 50% Nr. A — 8 Untal Ernst Zahn: Ernte des Lebens. OMeutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart). Wenn der 80jäh- er Zeuge nige Schwelzer Schriftsteller seinem neuen drei Mo Werk diesen anspruchsvollen Titel gibt, so us, da e geist das, welche Bedeutung das gemeinsame Eigenag hema der fünf Erzählungen für ihn hat. Im hrt an Folkstümlichen Erzählerton preist er die Größe die Opfer heimatlichen Bergwelt und die Kraft, die und denn Menschen Aus der Stille und dem Sich- 2 A pescheiden erwächst. Seine Gestalten sollen Baupt enen Weg zeigen, die Unruhe der Zeit und tattgefn de Stürme des eigenen Schicksals aus der nedizinis krakt des Herzens und durch freien Verzicht u überwinden. L. H. Werner von der Schulenburg: Der König die fab ton Korfu. Roman.(Georg Westermann Ver- Kt Fabbsg 58. Braunschweig— Berlin— Hamburg). Auf a er Insel Korfu(die unmittelbar der Küste eben, Ibaniens vorgelagert ist) steht noch heute das zesklaug henkmal eines deutschen Generals: des Grafen Angesehg latthias von der Schulenburg, der als Feld- Semen merschall der Republik Venedig im Jahre 1716 all verm. die Insel gegen den Ansturm einer zahlen- 2t Fahre l näbig Weit überlegenen türkischen Armee er- werde, 3 klereich verteidigte. Mit dieser„siegreichen Ipehrschlacht“ deckte er die Flanke des kai- erlichen Heeres, das währenddessen unter der khrung des Prinzen Eugen die Türken im garisch- jugoslawischen Raum entscheidend Das Schicksal dieses Mannes—„des brößten unserer Familie“ zeichnet nun Ferner vom der Schulenburg in einem sehr rer Beg. ud eines Condottiere, der als Soldat, ungeach- zu habenſet seiner großen Fähigkeiten und der Wert- Ludwig chätzung durch die Fürsten Europas, zeitlebens art habenſm Schatten eines„Größeren“, des Prinzen t es, des kugen von Savoyen, steht. Der General Schu- berechtigt nburg weiß, daß Gott ihm den„Nachruhm der Dol. ber Geschichte“ versagen wird, und sucht ver Als, daher, diesen nagenden seelischen Kummer i urch die intensive Beschäftigung mit den Asschönheiten dieser Welt, mit den Künsten und ut den Frauen, zu vertreiben. Als intimer freund des Philosophen Leibniz ist er über- les ein ausgesprochen intellektueller Typ, der ich, während seine analphabetischen Soldaten g ich für die Erhaltung des Abendlandes die r gehalt föpfe einschlagen lassen, mit dem Befehls- Notizen über Bücher letzter Entschlossenheit gegeneinander zu trei- ben. Was, wenn man den Romanschriftstellern glauben darf, ganz ein Symptom jener„herr- ichen“ Zeit ist, in der man den„Lumpen vor die Klinge zu fordern“ pflegte, der es gewagt hatte, die„Ehre“ anzutasten. Kh- Hans Hömberg: Die Memoiren des Her- Kules.(Bernhard Funck, Verlag, München). In höchst amüsanter, mit vielen geschliffen Poin- ten versehener Plauderei läßt Hans Hömberg, der sich mit seiner, vor dem Krieg viel- gespielten Komödie„Kirschen für Rom“ einen Namen gemacht hat, den Sohn des Zeus und der Alkmene, den Zeus selbst Herkules taufte, die Geschichte seines Lebens und seiner be- rühmten Taten erzählen. Dabei ergibt sich, quasi ganz von selbst, manche treffliche Spitze gegen unsere Zeit, der mit dieser kleinen, char- mant geschriebenen antiken Mythologie ein Spiegel vorgehalten wird, in dem sie sich mit all ihren, seit Jahrtausenden unveränderten Schwächen wiederfindet. Was teils zum Lachen, mitunter aber auch fast zum Wei- nen ist. K. H. Tami Oelfken: Traum am Morgen.(C. Bertelsmann-Verlag, Gütersloh.) Die Entfal- tung einer Kinderseele wird feinfühlig und spürbar aus dem eigenen Erleben so liebe- voll geschildert, daß man darüber fast ver- gißt, ein schon oft bearbeitetes Thema wie- derzufinden. Zart und humorvoll reihen sich Szenen aus der Kindheit und Jugend der kleinen Gina mit ihrer Sehnsucht nach ver- stehender Liebe, nach Schönheit und Freiheit aneinander. Wir lernen ein reizendes, begab; tes, einsames Mädchen kennen, etwas übe spannt und oft unglücklich. Trotzdem, da das Buch ja für unsere Generation geschrieben ist: welch beneidenswerte Kindheit in Frie- den und Geborgenheit eines sicheren Bür- gerhauses! Für den süddeutschen Leser mag die liebevolle Schilderung der niederdeut- schen Heimat, des Bremer Hinterlandes und seiner Leute, ein weiterer Reiz sein. L. H. Peter Tutein: Madeleine, Madeleine in Paris. Romane.(Verlagshaus Christian Wolff, Flens- burg). In den beiden vorliegenden Bänden plaudert der Verfasser liebenswürdig aus der Lebensgeschichte einer kleinen Madeleine und ihres Jean, die aus dem Elternhaus davon- gelaufen sind, nach Paris, einem reichlich kommt es zum guten Ende. In lebendigen Tönen malt Tutein die Szenerſeen der spließ- bürgerlichen Provinzstadt wie die der hasten- den Metropole und setzt mit leichter Hand die heiteren Lächter der Sinnenfreude neben die düsteren Farben von Ernüchterung und Katzenjammer. Ein Werk, das das Wesen menschlicher Situation im Grunde erfaßt und über die rein naturalistische Studie hinaus eigene bestechende Form findet. dpa H. V. Morton,„Auf den Spuren des Mei- sters“, Uebertragung aus dem Englischen von H. C. Röcker(Palmen-Verlag, Dietrich Reimer, Berlin). Seit Cerams„Götter, Gräber und Ge- lehrte“ hinterläßt dieses Buch, das in England eine Auflage von 400 000 Exemplaren erreicht hat, unter den kulturhistorischen Veröffent- Uichungen den stärksten Eindruck. Morton reiste im Jahre 1934 durch Palästina und Syrien, um jene Stätten aufzusuchen, an denen sich das Leben und Wirken des Meisters— Jesu Christi— abspielte. Selbst derjenige, der nie daran zweifelte, im alten und auch im neuen Testament Geschichtsbücher von höch- ster Wahrhaftigkeit zu lesen, wird durch das Ergebnis dieser Reise H. V. Mortons nicht weniger überrascht werden, als die Mitwelt Schliemans es war, als seine Hypothese, die Ilies sei kein Märchen, sondern ein historischer Bericht, durch seine Ausgrabungen eine 80 glänzende Rechtfertigung fand. Denn die Parallelen, die Morton zwischen dem Einst und Heute ziehen kann, sind wahrhaftig er- staunlich. An Dutzenden von eklatanten Bei- spielen vermag er nachzuweisen, wie peinlich genau die Schilderungen der Bibel sind, so daß sie auch heute noch der zuverlässigste Führer durch das Leben des modernen Palästina ist. Auf einem Dorfplatz sieht er zum Beispiel ein paar kanaanitische Weiber um einen schwar- zen Topf versammelt, unter dem Dornbusch- gesträuch im Feuer kracht, und er begreift die unerhörte Anschaulichkeit jener bekann- ten Stelle aus den Predigten Salomonis:„Das Lachen der Narren ist wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen“. Dabei liegt Mor- ton nichts daran, wissenschaftliche Nachweise für die absolute Zuverlässigkeit der Bibeltexte zu erbringen. Er ist Reisender, nichts weiter; aber ein Reisender, dem außer einer unge- wöhnlichen Beobachtungsgabe und Kombina- tionsfähigkeit eine glänzende Feder zur Ver- fügung steht.— Ob er die Ruinen der Burg Machärus besucht, wo Salome einst vor Hero- von Tuberlas auf dem Ses Genemareth die Netze einholen hilft, Überall wird der histo- risch, religiös oder kulturgeschichtlich inter- essierte Leser dem Autor im höchsten Grade gefesselt und angeregt über einen Boden fol- gen, der neben den deutlichen Spuren Christi auch jene der Urbevölkerung, der Römer, Griechen, Kreuzfahrer und Mohammedaner trägt, und auf dem vor allem die Geschichte dreier Weltreligionen ihren Ursprung nahm, deren Auswirkungen jedes Land unseres Pla- neten berührt und beeindruckt haben. 31 Bil- der und vier Kartenskizzen unterstützen die Anschaulichkeit des Reiseberichtes. th. Gefährliche Gedanken oder die Grenzen der Vernunft. Ein Oskar-Wilde-Brevier von Carl Hagemann.(Verlag Der Greif, Walther Gericke, Wiesbaden). Carl Hagemann, unver- gessen als Intendant des Mannheimer National- theaters in den Jahren 1906—10 und 191520, hat sich in seiner literarischen Tätigkeit auch um das Werk Oskar Wildes als Uebersetzer und Bearbeiter verdient gemacht. Sein Oscar- Wälde-Brevier, eine Sammlung von Aphoris- men, Apercus und Bonmots des geistvollen Iren, liegt nun als hübsch ausgestattetes Bänd- chen neuaufgelegt vor. Epigramatische For- mulierungen können immer„gefährliche Ge- danken“ werden, wenn man sie unkritisch als bare Münze hinnimmt. Der Esoteriker Oscar Wilde prägte neben zeitlosen Wahrheiten eine Fülle stilistisch ebenso bestechender wie ge- danklich subjektiver Aeußerungen; diese ver- treten zum guten Teil Wildes„absolutes“, sein Aesthetentum um jeden Preis. Hagemann wählte die Aphorismen geschickt aus und stellte auch eindeutige Widersprüche bewußt nebeneinander. Wer sich von dem Sprach- künstler Wilde anregen läßt, um mit ihm zur Diskussion zu gelangen, findet in diesem Bändchen einen zumindest sehr interessanten Denkpartner. W. St. R. H. Tenbrock: Geschichte in Zahlen(F. Schöningh-Verlag, Paderborn). Jedes Nach- schlagewerk, das heute auf dem Büchermarkt erscheint, ist mit Beifall zu begrüßen; denn wir können nur mit den Tatsachen und der Unterrichtung den Nebel der Polemik durch- stoßen. Was wir gerade für die Geschichts- kenntnis brauchen, ist die ungeschminkte Dar- stellung, die Schilderung der Realitäten. Sol- chen Ansprüchen ist das Buch Tenbrocks ge- wachsen. Es orientiert rasch und zuverlässig über die wichtigsten Jahresdaten. Ein umfang- Kulturnachrichten Die Versorgung der deutschen Rohfilmpro- duktion mit Rohmaterial hat sich nach Mittei- lung des deutschen Filmproduzentenverbandes im letzten Vierteljahr so bedenklich verschlech- tert, daß bereits unmittelbare Gefahren für die Aufrechterhaltung der Ateliertermine bestehen. Verhandlungen mit dem Bundes wirtschafts- ministerium sollen erreichen, daß die Lage durch größere Importe von Rohmaterialien wieder gebessert wird. Schwierigkeit entstehe dabei jedoch durch die„mangelnde Importdis- ziplin vieler Wirtschaftskreise“, die eine starke Verschuldung der Bundesrepublik an die euro- päische Zahlungsunion bewirkt habe. Der Braunschweiger Wilhelm-Raabe-Preis 1950 ist dem Dichter Hermann Hesse verliehen worden. Im Auftrag des französischen Hohen Kom- missars André Frangois Poncet und im Ein- vernehmen mit den zuständigen Stellen der Bundesregierung wurde bei der Kulturabtei- lung des französischen Hohen Kommissariats in Mainz eine Dienststelle für den Austausch deutscher und französischer Künstler ein- gerichtet Als erste von der neuen Dienst- stelle in die Wege geleiteten Austausch-Ver- anstaltungen finden am 25. und 27. November Konzerte des Sinfonie- Orchesters des Nord- westdeutschen Rundfunks unter der Leitung seines Chefdirigenten, Dr. Hans Schmidt-Iser- stedt, im„Théatre des Champs Elysses“ in Paris unter Mitwirkung der französischen Pianistin Monique Haas statt. Irene Ziegler, Joachim Popelka und Richard Lenzer wirken in einem Kammermusikabend, am Montag. 20. November 19.30 Uhr, im Mann- heimer Goethesaal mit, in dem Lieder von Moussorgski und Schumann sowie Cello-Sona- ten von Gretschaninoff, Brahms, Faure und Paradis dargeboten werden. Das„Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms wird unter der Leitung von Musik- direktor Max Adam am Sonntag, 19. Novem- ber, 19.30 Uhr, in der evangelischen Kirche in Mammnheim-Feudenheim und am darauffolgen- den Sonntag, 26. November, 15 Uhr, im Ufa- Palast aufgeführt. Es wirken mit: Der evan- gelische Kirchenchor Mannheim-Feudenheim, der gemischte Chor der Mannheimer„Lieder- tafel“, das Pfalzorchester und als Solisten Tilla Briem(Sopran) und Theo Lienhard(Bariton) vom Nationaltheater Mannheim. Die zweite aß er je- r 3 3 3 n Schicksal entgegen. Gewißz. Jean des tanzte und das Haupt des Täufers forderte; reiches Namen- und Sachregister sowie an- Aufführung steht im Rahmen der Festveranstal- m Freun. tt sel, debattie 15 5 58 155 Talent zum Maler, und Madeleine ist wil- ob er dem selten besuchten Lauf des Quell- schauliches Kartenmaterial vervollständigt den tungen anläßlich des 110 jährigen Bestehens der uf Beffe⸗ 13 80. 7 1 2 3 5 3. 85 Kräften zu helfen. Aber Illusionen tunnels folgt, den Hiskia durch die Felsen bre- wertvollen Inhalt des Buches, das nicht nur Mannheimer„Liedertafel“. en fene ce Degen und Kehrt 1 5 5. 3 sich schnell, und die Liebe des chen ließ, als die Assyrer Jerusalem bedroh- für Lehrer und Schüler, sondern für alle Ge- Eine Ausstellung„Das Kinder- und Jugend- ee un erneut die tapferen 25 I e ist nicht stark genug, den Freund zu ten; ob er die Zimmerleute von Nazareth bei schichtsbeflissenen ein brauchbares Hilfsmittel buch“ wird am Sonntag, dem 19. November im er über.„ P. Ppen mi alten. Erst über eine zeitweilige Trennung ihrer Arbeit beobachtet oder ob er den Fischern ist. E. Sch-er Kurpfälzischen Museum, Heidelberg, eröffnet. muß d rvorrufen D. statt Karten! N APOTHEKEN UNO oROGERIEN Nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, entschlief Se MU DISKEIT. e Merve lis 90 FG. LWounudesfauscu! Biete abgeschl. 2-Zim.-Wohng. mit Vorraum, in Feudenh., Miete 30,—. Suche 2 Zim. u. Kü.(oder Koch- ecke) u. Bad. Telefon 4 30 94. TagtETEM- T5 us g%%„ 1 Hlingt sofort spurbofe geserung b 5 2 7 f 40 74475 2 0 5 g. gab fenen a geng ruck Verdallings, f 5 agen beit aoeſtleil. E 2 a h 2 2 ungen den ger vdt gender. LulgfefksucahE 1- bis 2-Zi.-Wohng. gg, Baukostenz. V. berufst. kinderl. Ehepaar ges. Angeb. unt. Nr. 04450 an d. Verlag. Kinderl., berufstät. Ehepaar sucht möbl. Zimmer, evtl. m. Kochgeleg. Angeb. unt. Nr. 04909 an d. Verl. Möbl. Zimmer gesucht.— Angeb. unter Nr. 04903 an den Verlag. Berufst. Dame sucht leeres Zimmer mit Wasser u. Kochgelegenheit. Angeb. unt. Nr. 04915 an d. Verl. Möbl. Zimmer m. fl. Wasser u. Hzg. sofort gesucht. Oststadt bevorzugt. Angeb. unt. Nr. 04919 an d. Verl. Möbl. Zimmer v. kinderl. Ehepaar, EKochgelegenh. nicht unbed. erford., gesucht. Ang. u. Nr, 04893 a. d. V. Gutmöbl. Zimmer, beschl.-fr., heiz- bar, von Dame zu miet. gesucht. Angebote erb. u. Nr. 04949 a. d. V. mitte ges. Ang. u. Nr. 04920 a. d. V. Ua. 50 Im Lagenaum Nähe Meßplatz, von Großhan- delsunternehmen per sofort z u mieten gesucht.- Angeb. unt. Nr. P 44684 an den Verlag öl. Zimmer vom Wohnungsamt nicht beschlag- nahmt, für med.-technische Assi- stentin von chem. Fabrik gesucht. Angeb. u. Nr. P 44683 an d. Verl. Raum f. Gravierwerkstätte, Stadt- . Lee dee le Lee e eee ne„Falt- am 15. November mein treuer Lebensgefährte, unser lieber 15 A0 Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Blete i. Mannheim schöne große 5 2 2 2. Zimmer- Wohnun wen e Hel h H dörf 5 ua Heinrich Hermannsdörfer e n Setter: im Alter von nahezu 73 Jahren. 3. Eimmer-Wohnung otfriedhol, a Angeb. unt. P 5206 durch An- e ne November 1950 Kefer getr. 7 witgart- W., einsburgstraße 87 1 In tlefer Trauer: 8 82 72 75 0 Jeanette Hermannsdörfer, geb. Unsöld 5 Josi Albus, geb. Hermannsdörfer, und Familie. VER MIETUN GEN die beab- 72 5 ten tuttgart, Schwarenbergstraße 104 Kreiscb Martha Hauck, geb. Hermannsdörfer, u. Fam. Gewerberaum an Hersteller v. Süß- N Elsob⸗ u. Backwaren zu vermieten. An- en-Oppaul peuerbestettung am Samstag, dem 18. November 1950, 11.30 Uhr, gebote unt. Nx. 04890 an d. Verlag. neldungen] im Krematorium Mannheim. 1 Zimmer u. Küche in freier Lage ſtgegenge⸗ zu verm. Ang. u. Nr. 04869 an d. V. Nach einem arbeitsreichen, stets f mit der Sorge um ihre Familie Heute entschlief nach kurzem, ertällten Leben, ist am 13. 11. schwerem Krankenlager, un- atsgeheim. 150 unsere lb. Mutter, Schwie- sere liebe Schwester, Schwa- Filmtheater germutter, Großmutter und gerin und Tante, Frau pätvorstel] Lene. Frau a 0 5 i ee ee een Luise Stetzler wwe. 30. geb. Dinges 0 1 kurz vor Vollendung ihres 63. geb. Schuler 5 Lebensjahres in die ewige Hei- früher: Bellenstraße 64 haus an mat eingegangen. ch selber Nennnheim, D 7, 24, 16. 11. 1950 Sie ist damit allen ihren Lie- s und el Heidelberg, Hauptstraße 42 5 ben in die Ewigkeit gefolgt. „Wer fur Elsa Schmitt, Hauptlehrerin g:„Blut. Alfred Schmitt Mannheim, 16. Nov. 1950 85 r Heinrich Schmitt 5 Oehmdstrage 8 e g 8 i Emilie Schmitt, geb. Heller g 5 1 80 Enkelkind Ingeborg b August Schuler(schleswig) 25 lt:„Kön dem Wunsche der Verewigten Schwester Hilda schuler VERIREIUN SEN zen in I. entsprechend hat d. Bestattung 1 Aler Stille stattgefunden. Emilie Eckloff, geb N Wee 22 und Familie e statt Karten! Schwester Dina Schuler Schuler August Stetzler und Frau lauschefsuche ö VeSKAUf E Vebernehme laufend vertretungen f. die Kreise Tauberbischofsheim, Buchen, Mosbach.- Angeb. unter Nr. 04904 an den Verlag. Nur gute vertretung wird gesucht. Kaution u. Wagen wird gestellt.- Angeb. unt. Nr. 04912 an den Verl. U Len H E IR A T 4 J., Blr. Die Beerdigung findet am Sams- 2 Uhr. 9 tag, 18. November 1950, vormit- 1 72 J Für die vielen Beweise der An- tags 9 Unr, auf dem Haupt- n; Un beunahme und die zahlreichen kriedhof statt. .30 Uhr. kranz- u. Blumenspenden beim — eingang meines lieben Man- nes, Herrn 5 9 hannes Schomber[PSteite Nn. Ad E801 Te danke ich von ganzem Herzen. Lone Besonderen Dank H. Dr. Har- dung, allen behandelnden Aerz-— ten und Schwestern f. Arztliche Lehrling Fürsorge u. aufopfernde Pflege. M 5 mit guter Schulbildung für ein 1, 1 5 E Fabrik-Büro zum sofort. Eintritt Zäher Wille 14 —— 5 gesucht — Frau Eva Schomber,. schritt. Angeb. u. Nr. P 44802 geb. Heidenreich an den Verlag nkelten 55 skeler KONTORISTIN den en zer eu die viel. Bewelse herz. eytl. auch Anfang., ru. Kenntn, in r. Stürmer lleher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- u. Blumen- benden beim feimgang un- serer lieb. Entschlafenen, Frau Anna Wingerter geb. Faustmann 191555 wir unseren herzl. Dank. sonderen Dank Herrn Pfarrer Aden Worte sowie d. Schwe- 5 des Diakonissenkranken- auses für ihre liebev. Pflege. Mannheim, 14. Nov. 1950 Georg Wingerter und An verwandte Stenogr., Schreibm. u. allg. Büro- arbeit. per 1. Jan. ges. Handgeschr. Ang. m. Geh.-Anspr. u. 04917 2. V. Stundenfrau f. Büro- Reinigung ge- sucht. Vorzustellen: Tattersall- straße 37, III. Etage. Fleiß. ehrl. Küchenhilfe für sofort gesucht. Kost u. Wohng. im Hause. kür seine trost- Angeb. u. Nr. P 44661 an d. Verl. Suche saubere, junge Frau, zweimal in der Woche, für Hausarbeiten. Telefon 4 41 45. Perf. Stenotypistin, 250 Silb. schreib,, mögl. Praxis v. Anw.-Büro, auch Alt. Kräfte erw. Eilang. m. hand- schriftl. Lebensl., Gehaltsanspr. u. Lichtbild u. Nr. P 04928 a. d. Verl. Rl. 6 terkrau Aktiv- Puder von der gleichen Firma, dle b ell den berühmten Klosterfrau Melissengeist 5 t ist ab DN—,75 in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. 2* dluchiche mütter! „Endlich ein strahlendes Kind!“ „Von langwierigem Wundsein rest- los befreit!“„Meine Kinder kennen kein Wundsein mehr!“ So rühmen Mütter in Dankschreiben die ver- blüftende Wirkung von Klosterfrau Aktiv-puder. Kerzte und Kliniken bezeichnen ihn als einen bedeuten. den Fortschritt. Kein Kind sollte urnötig unter Wundsein leiden! W felrdtswünsche erfüllen sich schnell, 350 Monats-Beitrag nur Ane kerren beltragsirel! Dadurch Männermangel be- hoben. Tausendf. Heirat- und Einheiratmögl. Sof. indiv. ge- Wissenh. Bearbtg. Auslandvbdg. Diskr. Ausf. Ang. ohne Abs. BS. 1. DN vom behördl. genehm. dung guter Freunde Worms S/ AN KAT Trau TEU 0 Pkw's an Selbstfahrer zu vermieten. Autovermittig. Hans Graf, H 3, 13, Telefon 5 00 83. Zahle f. alte Autobatterien b. 30.—. Hilsenbeck Waldhofstraße 32. an Selbstfahrer- Lkw. LEIH- AUTOS Olymple- Benzwagen guionaus Schwing 1 6./- fel. 4 28 t 1,5 Liter BMW- Limousine zu ver- kaufen. Telefon 5 08 84. Ich zahle die höchsten Preise kür Kupfer Messing. Zink Blei. Aluminſum. Zinn. Alt- eisen. Lumpen Papier u. Flaschen. F. Feickert. Neckarstsdt. Uhland- schu'e Tel 5 01 66. K AUF GESUCHE Kleiderschrank gesucht. Angebote unter Nr. 04680 an den Verlag. Guter Knaben-Mantel f. 5jähr. ges. Angeb. m. Preis u. Nr. 04914 4. V. Guterh. Kleiderschrank, 1. od. 2tür., zu kaufen gesucht. Telefon 4 10 83. El. Hausw.-Pumpe, ca. 0,51 KW,. zu Kft. ges. Eilang. u. Nr. 04943 à. d. V. Wer tauscht H.-Zug- Stiefel, Gr. 43, geg. Gr. 42? Angebote u. Nr. 04935 an den Verlag. 5 Does Sees e Dees „. [DIE MaK 12 Wochen alter schwarz-weiß ge- zeichneter gagdhund preiswert ab- zugeben. Telefon 5 95 73. Schöner Boxer, 2jäbr., m. Stamm- haum, zu verkfn. Erwin Schuster KG., Käfertal, Neustadter Str. 71/76. 1 Hleiderschränlee u. Schlafz.-Schr.(Tz.). Pass. Schlafzim Teile nachliefer- bar.) Streit, B 6, 5(K. Lad.). Nähe Zeughausplatz. 1 großes Kinderbett sowie ein fast neues Herrenfahrrad und 1 Paar EKinderlackschuhe, Gr. 30, billigst Zz. verk. Frank, Käfertaler Straße 175. Elektr. Eisenbahn, Sp. I, preisw. Zu verkauf. Eichendorffstr. 51, III, IKs. Kinderwagen zu verkaufen. Weber, Alleinverkauf dieses Febrikats Da.-Russenstiefel, schwarz u. braun, mit echter Voll- kKreppsohle, warm gefüttert u. m. echt. Lammfellkragen Da.-Stiefeletten, schwarz u. braun, mit echtem Lamm: fell gefüttert, Kalifornia- Art 35,80 329,50 34, 30 Nur solange Vorrat: Nie wiederkehrende Gelegenheit! Da.- Sportschuhe, in schwarz u. braun, mit Kreppsohle 19,50 He.-Halbschuhe, braun, mit echter Kreppsohle und 80 Kerbranmen 26, 25 „ o Q He.-Halbschuhe, braune Sportschuhe, mit echter Natur- kreppschle— das Meisterstück— oder mit zwel durch- gehenden Ledersohle nnd 34,50 He.- Skistiefel, echt, oberbayerisch, handzwiegenänt— 28öhlig, Wasserdicht„„„„„9,00 Mannheim Neuostheim Feuerbachstraße 17 Schuh- Etage ROSEN THAI P IMuOG SHE Fahrlachstraße! Ca. 1000 qm Gelände m. ausbaufäh. Ruinengrundst., el. Licht, Wasser vorh., z. Verk. od. zu verpachten. Daselbst: ca. 3700 am Lagerplatz zu verkaufen. Immobilien-Büro Rich. Karmann, Rosengartenstr. 34, Telefon 4 12 73. Ruine, 266 qm, m. betriebsfähiger Werkstatt, f. jed. Handw. geeign., in Käfertal zu verkaufen. Angeh. unter Nr. 04895 an den Verlag. Alle Geschäftshäuser, Gasthäu- ser, Fabriken, Banken usw. lassen jetzt das Wasserpant- schen zur kalten Jahreszeit. In einem Arbeitsgang putzen, kehren, ölen oder wachsen Sie Are Fußböden mit meinem Lel- Und wachskehrmittel „FEGOTLIN“ Oefters zu gebrauchen, daher billig. Alleinig. Hersteller seit 32 Jahren Flüssige Seifen in all. Preislag. Mandelshaus„Hans a-“ Tullastraße 14 Tel. 4 37 18 Großabnehmer und vertreter gesucht SkFscukffE Gasthaus an der Sergsir. m. großem Lokal, Saal, Kegelbahn, gr. Bier- und Weinkeller, Garten- Wirtschaft, Limonaden- u. Wasser- fabrikation u. großem Obstgarten (brauereifreh wegen Todesfall für 12 000,— DM bei Barz. zu verkauf. Alleinb. Immob.- Schäfer, U 4, 14. Lesscuxfts-Auz gien Schnelltransporte E WEN Telefon 508 64. Warum husten Sie? Trinken Sie bei hartnäckigem Bron- Gastwirtschaft zu pachten gesucht. Kaution kann gestellt werden. Angeb. unt. Nr. 04911 an den Verl. [ Sklo vgn Schlafcouch 808801- Münel Marchesi, Tusastr.7 Klein. Herd o. Schiff, m. Kohlenwag. u. Rohr billig abzugeben. H 4, 3. Fahrradanhänger. Rheinkahn, für Schiffer u. Fischer geeign., Zimm.- Büfett, ält. Stils, Weinfaß zu verk. Letsche, Feudenheim, Feldstr. IIa. 1 Kleiderschrank, stürig, zu ver- kaufen. E 7, 15, parterre. Bettstelle m. Rost und weiß. Herd zu verkf. Rüger, Schimperstr. 17. K 3, 27. 5 ab 169. chlalkatarrh, Asthma usw. den best- bewährten BERGONA- Brust. u. Hustentee In allen Apotheken erhältlich. VFMA-TIRARHS FORTE und Liefer fahrten Telefon 5 14 63. Kerzen kauft man am besten im Selfenbhaus Böck, du 2, 13 Prlwatgelder gesucht Beste Sicherheit u. hohe Zinsen, monatl. Rückzahlung. Angebote unter Nr. P 04934 an den Verlag. 95 SHD es ct gase Lupin Creme ii Seife e, 40 Jane bent . 0 N 15 Kl siderschrän Ke Hahne Tuberefnd. ah 95.— DM. MBE L. WILD e alter Meßplatz- Bunker(Teilzahlg9) Achtung. Münzensammier! Eine Gedenkmünze zu verkaufen. Zeppelins Weltraumfahrt 1929. Angebote u. Nr. 04933 a. d. Verl. Sehr guterh. Radio, umständehalb. billig zu verkauf. Marke„Ingelen“, 6 Röhren. Weber, Schimperstr. 8, ab 18 Uhr. Neuwert. Zimmerofen zu verkauf. Preis 70, DM. Telefon 4 01 88. Radio, 3 R, getr. Kleider u. 1 Pelz- fell sehr billig zu verkauf. Adr. einzus. u. Nr. A 04922 im Verlag. Gebr. Kü.-Schrank, Tisch u. 2 Stühle billig zu verkaufen. Eckel, K 3, 6. Pelzmantel, echt Naturfohl., zu vk. LR leupin, ſes niit blutreingent abfutrend. 4 Agent i. Drogerien Haushaltpockung: 1.25 in all. Angora-Wäsche f. Rheuma, Gicht, Iseh las. Dr. med. Schütz& Polle, Mhm., 0 6, 8 Bekämpfungs- Aktion vom 13.— 30 November 1550 sicher wirkend in Festköder, in Flössigkeit und als Streupulver Drogerien erhältl. Angebote u. Nr. 04954 a. d. Verl. Mehr. gt. Nähmaschinen a. 60, Z. vk. Hausser, Mhm.-Ne., Rheingoldstr. 5 f uNTERREICHT Tanzschule Stündebeek Unser gepflegtes Prlvat-Institut be- findet sich jetzt in D 3, 8, an den Planken. Tel. 5 32 96. Neue Kurse beginnen: Für Anfänger u. Fort- geschrittene. Ein moderner Privat- Zirkel für Teilnehmer in vorge- schrittener Altersstufe und Ehe- paare sowie Turnier- Tanzkreis. Baldgefällige Anmeldung erbeten. Einzelunterricht zu jed. Tageszeit. Die Waschmaschine in der Tüte Wer VALAN vefsucht- def bleibt dabell Fragen Sie doch hren Kaufmann! C. HARITUNS, SISSNGEN- ENZ 5 Seite 8 f MORGEN Freftag, 17. November 1950/ Nr A 208 /F 5 geg. „bis Donnerstag: Tacho U 1 In 5 5 7 Jage Der große Farbfilm Ein Filmwerk besonderer Note! 1 „öHANNA von ORLEANS- Kon! 1111 1 2 loan online und Louis Jourdan in en Waldhof ie ee eee Zu konkurrenzlosen, billigen Preisen liefere ich ab anten Telefon 3 00 d Gennd. Anf.-Zeiten: Wo. 18.00 u. 21.00; Se, 16.18, Fabriklager an alle Wiederverkäufer folgende Sorten Marken- 0 Fer 19.15 Uu. 22.15 Uhr; S0. 15.00, 18.00 und 21.00 Uhr schokolade in 100g Tafeln: Vollmilch, Vollmilch-Nuß, An den Planken n Werte Bis Montag! Die herrliche Fllmoperette: Vollmilch-Mokka, Zartbitter, Bruchschokolade 250-g-Tafeln 8 4 46 47 1 ptes ur TRE NA 8 8 8„HöLLISCHE LIEBE Wollen Sie billig und preiswert sein,. 8 1 E. Mayerhofer, K. Schönbeck, V. Molnar, H. nent Kkdaufen Sie Ipre Schokolade bei Zlegler ein nde bele 5 Täglich 18.30 und 20.43 Uhr att verb Samstag, 22.45 James Stewart in dem 7 7 0 Zi 2 ele fon Dem(gebürtigen deutschen) Regisseur ber in 8 5 Max Ophüls gelang mit behutsamen TW Kennwort 1 ustav jegler, Mannheim, 1 8, 42954 Händen und seltenem Einfühlungsver- ſersemmnlu Nur 4 Tage! Der spannende Kriminalstreifen: mögen in die Atmosphäre des Wiens sle Woll 3 18 ECC der Jahrhundertwende ein filmisches Saba„Der Schatten des Herrn Monitor ö s Kunstwerk seltener Feinheit um die ehen 55 ungewöhnliche, besinnlich- zarte Ge- mer schichte einer großen, tragischen Liebe nach der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig N Anfangszeiten tägl.: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 8 — mit Karl Raddatz und Paul Dahlke Waldhof Wo.: 18., 20.30; Sa.: 17, 19.30; So.: 15.45, 18, 20.30 Telef 8 93 01 N 2 2 0 2 ene Wige n. C Oαπν n Freitag bis Montag! Freitag 22.10 Uhr Kätchen für alles n 21.45 Uhr Han. Schroth, W. Fritsch 8 Unser Schlager 10806, BUcCHOlusheimer Baggeige, C. 1.60 Secret 910 Tl. 1 5 heute bis Nonnerstas! Wir bitten zu beachten, daß ausnahmsweise und nur am Freitag, dem 17. November 1950, ten Saat 0 e de b B Ul Maste fall Weinenneijmer äolperg 1.50 13 bentenbene Ss 2nd 52 120. 20 Did Maske 10sber Weldenheimer doldberg 5, J, u Aadeberabend, 1 5 Fü e Telefon 8 07 9 Samstag u. Sonntag MAT CHheEnVOTSteII g.: Orig.-Abfüllung mit Korkbrand Sal stattfindet n „Frieder und catherlleschen““ i ROss EIL W 8 8 de art OTlyMNp. Freitag bis Montag! Willy Forst's Farbfilm: 80 1 2 22* 3 ite Uchrspixtk„NMiener Mädeln“ 1050 er Niersteiner Ein Farbfilm 3 KSfertal Samst., 23 Uhr, spannende Nachtv.:„spürhunde“ Veränderte Anfangszeiten: Wochentags 18.30 u. Orig.-Abföllung(hervorreg. Qualität) Ltr. o. Gl. 1. Ein Großfilm YM Teleton 32 8 21% Uhr: en l— 0 f g 1950er Pfälzer Weigwein d.. X 51 0 2 eee e beibt. Reichhaltiges lager in 85 8 2 1 8 5 d Falten Die Ffimarbeltsgemeinschaft der Mannneimer Abendahademie get, be vc zeigt im„Sonderzyklus kultureller Filmveranstaltungen“ noch- Weiß- und Rotweinen, Südweinen und Spirituosen rk mals in einer einmaligen Wiederholung 3 5 j. 1 am Sonntag, dem 19. November, vormittags 10. 30 Uhr, im V preisen. 8 MARIA MONTEZ rühere Bei Mehrabnahme Lieferung frei Maus JoN Hall 2 LS e N N 5 SaDhν¹,̊ vie farbenprächtige Erzäh- lung von Ali Baba, dem Mongolenhäuptling Halagu Khan und dem Bagdad aus 1001 Nacht wird selbst den 2 Sleichgültigsten Zuschauer „LES ENFANTS DU PARADIS“ (Kinder des Olymp) mit JEAN-LOUIS BARRAULT in ungekürzter franz. Originalfassung(mit deutschen Untertiteln) Beginn: 10.00, 11.30, 22.10, Sonntag 11.43 Frühvorst. Sonntag 22.10 Spätvorst. Kobellstraße 28, Tel. 52504 H 4, 13 Stockhornstreßge 34 Telefon 438 53 Mlüsatoris eiten ihn. 2 Ermäßigte Sonderpreise: DM 1.—, 1,50, 2.— Phillpp-Brunnemer-Weg, kcke Beldurstraße 5 9 40 e eee r warf ere 7 8 7 en eee 2 a A. setzen 1 f ſlektivist AsSrER glied und begene[ verscntkofuts I kinmanges Sonderangebot N 4 7 aut gebll et teh un ege 7 Der weg zu uns Hausschneiderin für Erwachs.- und S C HL AEZ IMMER 8 7% de Volk LleükrspiEkE ist unser lohnt immer Kinderkleidung nimmt n. Kunden ber hochglanzpoliert, 0 Träner 5 8 3 2 2 Meter, atürig ö zber Weißwein„Maikam.“ 8 750 88 E an. Angeb. u. Nr. 04857 a. d. Verl Und dar oute. Fral ad. 20.30 Unr ee ee 1.25 1 5 45 5 5 + 2 8 a Meisterhafte Ausführung sämtlicher nur DM 995. i Arbeit; g 1 f 30er Rotw.„Hamb. Feuer“ 5 genau 5 55 ee VFC V den Ei er** f 5 Aufträge W. noch angen. W. Schmitz, 7 5 ung morgen, Samstag. 22.30 Uhr dklrot, volimund. Ltr. offen 1 10 Pestalozzischule Wal een 2 Gärtnerstr. 37. P BEL BLINK Eben: CCC ͤ TTT—— MANNHEIM Qu 2, 9-10 8 Uebernehme Maurer- und Gipser f 5 1 5 Ein Abend cles Lachens Neu, erstmalig! 560% arbeiten(langj. Erfahrg.) b. bill. ½% Minute vom Marktplatz ple Abr 50er„Wachenh. Mandel- eee Berechn. Ang. erb. u. Nr. 04944 a. V. BE l* mit und um Willy Reichert dem großen, schwäb. Humoristen Oskar Heiler Die 3 Nickels In diese ſrtschaft“ 885 i nderer St. pfl A b. Klangenb Beginn: 14.00 16.30 garten“, Orig.-Abf. Win- 2 10 zergenossenschaft Liter Weiterhin bieten wir an: Prima rein. Schwarzw. Kirsch- Wasser 30% ¼ Fl. 10,90; Zwetsch- genwasser 50%/ Fl. 9,40 DM Himbeergeist 48/ ½ Fl. 11,20 a. der B 19.00 und 21.00 Heute Freitag Unt Lisa Kretschmar. An Elisabem amann 2 4 5 ERGFFEN 4A. Woch Willy Mahn, Klovier l 1 Bene. Veranstalter Heinz Hoffmeister, unbeschreiblicher Jubel um den ersten Konzertdirektion Gmb. Mannheim, eee ee 3, 8 11. 6 neuen deutschen Farbfilm 15 * einem Mannheim N 7, 8 1 Breite Sty be e FCichbaum-Imbiß- Stuben aua made! Karten zu 2. b. 4, 50 DM in den bek. Verkaufs- stellen, im Büro Hoff- meister u. ab 13.00 Uhr e Der vielen Nachfragen wegen N 8 bon dle, Milch: 5 bis Montag verlängert 1 Nasic 19.30 Blockksse 29 die Guststärte des unspruchsvollen Werkrätigen Beginn: 13 20, 15330, 12.45 und 20.00 Un eh e Jamsſag 19. Unr e eee e 10 19 Nur 10.00, 11.30 u. 22.10, So. 11.45 u. 22.10 1 Aula der Wirtschaftshochschue Illsiter ao 8 5 8 Der große Abenteuerfilm mit John Wayne: 10 bal eee 3 8„ 1009 N in U I, 16/7 an der Kurpfalzbröcke Der 8 155 1 5 ter ear 5 amer 300, 2 2 R 1 eltla⸗ Paul Torteller e f 85 5 deutscher Sprache em fFlögel: camembert 30% 8 Gute Kʒöche zu niedrigen Preisen aus 211: i 7 5 0 christane Verziexnx 5 4. METZGEREI Billige lellergerichte Jugend- u. Familienvorstellun„ 88 Sonnte 8 N Sammartini, Bach, Brahms, Schmelrkäse 1 50 U ener 8 N c K ER EI 9 51 4 leici F do MDITo AE I klcHBAUM-SPEZIAI BIER FFHVVVVVVVVVVVVVVV 5 8 Lau GE LEITUNG“ ale. 25 28 5 ndleben Hedauter schaft us 2u etwas 5 3 Ein Frauenschicksal: 1 KUR BEI„DIE SONN¹H OF SAUERI N. Elisabeth Höbarth E Telefon 5 18 56 z. Z. Nationaltheater Mannheim Sondleruotstellungen a.. Abnüfl c mer dem Arsur Is Mar eln Mensch Lr ff u enge 7300 Unter dem Kreuz W120 des Südens Ein Film von Curt Oertel Lu fees hdi Märchenland in Kinderparadies Junta Lustiges Allerlei mit reizvollen Kinderfiimen Karten zu 2,- bis 4,50 DM 15.1 9. 1 in den bek. Verkaufs- stellen, im Büro Hoff- meister u. a. d. Abendk. — 0 Ile 0 1 i 6 0 Viktoriastroße 8 Telefon 4 46 06 vom einfachen Tischwein EM U 1 e E 20 N Hanclelshoef Lieferung der umzu ene NIEDER gane Wir waren am Aufbau beteiligt: ENWORF- Deu HANS MAT HES ARCHITEKT Dalherger Hol D 6, 2 D 6, 2 Samstagabend Schinken in Bronelg Jahrzehntelange Spezialität — telefoni genen pe g g gortete in. W ber Herbeimer Mablstein cAELIussTRASSE 5 TBENVon noa i 700 dale 855 feiner, söttiger Naturweiß⸗ 2 00 VEVVVVVVCCV S. bekannt aus„Der dritte Mann“ in einer neuen 5 5 wein Liter ſiasche o. Glas TELEFON 53303 e Slänzenden Filmrolle, realistisch und stark testi gute Ware Hell III 4 er un Neauoles Eellmut Geiger Hetroinstolletlonen 8 SIR AFI N 3312 3 aper. diutpragzacg 25„ JoskF WöüRZ 8 2. 1 75 herchlos 5 5 Deutscher Wermutwein 8 Ssmfl. Licht⸗ o. Kroftanlagen, koumbeleuchtung. Neon- Mittelspennung Mittelstraße 41 e e Raue, sor VV 8 1.05 5 39 15 1 0 N Telefon 5 11 86 setzte a. 1 in einer 1 55 5 1 1 rie drichsrin 0 f f rbulenz und Spannung 2 ö eee 100 O rid. 2 anble 2 60 Telefon 4 4288 8 0 1 5 8 Dramatisch, spannend, abenteuerlich, realistisch. einer ita ermoftwein— ü N Handkäse e 3„Flasche o. Glas L Rühlanlage Beginn: 16.00, 18.18, 20.303 sonntags ab 14.00 Uhr 10 105 1— S e 24 Otto Mayer ene— 32 „„ Fletebe o. Glos 8 8 SmRO-NKA IAE Ladenburg/ l. fel. 322 DOD„PNNLIK um KING KONG“ 9 5 Soden ee 3 une nal pesserlwen 2.99 augeschaft 5 e ee Weise en„ 10 rot tlosche o Sias 5 Ul 8 Sotbkvk Leuchtröhren-Anlagen Telefon 5 47 49 Spät⸗ und S0.: 14.00 Uhr Kinder Vorstellung 5 bu folnör, allet, Malaga, 3.50 e e e. 55 lasche o is 1 3 Raupe f 2 ö f e e 065 onitzer Weg Mannheim- Tel. 4 44 98 fmHHUmUlatoren-Glelcheichter 9 8 EK AN NIMACHUuN GEN 0g bl feiner tikör f fl. 5,30% fl. schlachthot- Freibank: Am 17. und 18. November 1980 keine Frelbelt Kirschwasser Zwetschgen- 1 wasser Weinbrände 1. L Niamarenneringe ung 1.0 Rollmops ltr. Os. DN n nliköre f 1 1 breinsogchen 1 05 Schriftenmoler u. Glasätzer Große internationale 3 ILtr.-Dose DM I; 2 2. MAN N N EI M DAS. t FUN 50 NZETLIAN 1 0 10000 D emuge Febsan 1. 2 EN- Gen 4 5 Ernte 150,, Dose OM I; Stresemannstraße 7 4. die 8a mange, Schewe, 1.00 ee ee ee Telefon 435 86 Mannheim,„ 19» felefon 416 69 am 20. und 21. November, jeweils abends 20.00 Uhr, im ce „ 5 2 ve Taussebück 10 5 23„ 0 5 i Cofè Koss enhaschen en e 5 a Ouße buht, eee ö Margarete van der Boogaart zeigt neueste Modelle 0 e, des Str. 27, Seckenheimer Str. 110, aus Paris, London, Rom, Amsterdam und Berlin def 7 Stengeinofstraße 4, Calvinstr. 6, Am Blikrophon: Vera Rudolph ab del Sandhofer Straße 8 15 deere, N 5 5 5 im Rahmen der Schau zeigen aus Mannheim die Firmen r Bel Mehrabnahme Lieferung LI r RE KI NME Schwenzke: Pelze; Lackhoff: Stoffe; wenthe: Schmuck rt arne nach allen Stadtteilen u. Vor- l. b 9 Frauenstorfer: Sportsachen; Mücke: Optik; Reimann: Fotos; loeft f orten frei Haus. Versand nach Untermöhldustroße 89/71 S einrihk Zh, angenieu. 1„„ Geschw. 1 1 35 e 1 2 Radio es auswärts Eintritt 2,.— DM, Vorverkauf u. Tischbest. Café Kossenhaschen . N 269 /Freſtag, 17. November 1950 * 8 2.. 2 IN DUSTRIE. U ND HANDELSBLATT Seite Abwehr ö gegen Kollektivismus Die Vereinigung der Arbeitgeberverbände . e! und ist zur Zusammenarbeit mit allen 0„ ellen und Organisationen bereit, die den an in bedanken der Gemeinschaft und des sozialen friedens und die in der freien Persönlichkeit vnternehmers und Arbeitnehmers liegen- in Werte über die Parolen des Klassen- ampkes umd des Kollektivs stellen.“ N pieser Satz aus dem erstjährigen Geschäfts- ericht der Vereinigung der Arbeitgeberver- hnnde beleuchtet die Situation dieser Wirt- battsverbände, deren Vereinigung am 15. No- 5 nber in Bad Schlangenbad eine Mitglieder- 1 wammlung veranstaltet. ens sie wollen ihn selbst nicht mehr in ihren hes ten dulden, den kaltschnäuzigen Unter- 7 mer Typus, der sich, sämtliche Berechti- 86 ungen sozialer Forderungen negierend, über von J ebensnotwendigkeiten der Arbeiterschaft rege tzte und nur an die Füllung der N aden und Erhöhung der Bankkonten dachte. 15, 2030 Igese Entwicklung ist zwamgsläufig. Bereits um —— benrhundertwende begann dieser Typus des is weise nernehmertums die böse Frucht seiner so un- er 1950, gen Saat zu ernten, bis er schließlich— von tau ſreizelten Ausnahmen abgesehen— ver- and. Die Arbeitgeber- Vereinigung meint, eine ie Aufgabe sei ihr erstanden. Dem Fort- krltte dienend, fortschrittlichen Gedanken Fhorchend, müsse sle bemüht sein, — 1 eine neue Sozlalordnung z u J schaffen, beigt, die Sozielbedingungen der Arbeiter- bat so zu gestalten, daß der Wahn Kollekti- inen Besserergehens“ Schiffbruch er- let, bevor törichte und teuere Versuche, ihn Nrerwirklichen, unternommen werden. Frühere Zeiten bezeichneten das Wunsch- ud des Kollektivismus als„Utopia“, als den ten Staat. Die Praxis lehrte jedoch, daß es Traumbild sich alsbald ins Gegenteil andelt, wird der Versuch unternommen, es er wirklichen. Nicht nur Konzentrations- ger, Geheimpolizei, sondern auch Raubbau en gem arbeitenden und schaffenden Menschen, ſllisatorische Stagnation und Rückschritt be- eiten ihn. Leider sind Deutschland die Anfänge solch dlektivistischen Experimentierens nicht er- gart geblieben, leider mußte auch das deut- eVolk bereits mit einem Meer von Blut 0 Tränen diese Wahnidee bezahlen. und darin spiegelt sich die zweite Aufgabe r Arbeitgeberverbände ab, die sie sich, WũjIe s den Eimleitungssätzen hervorgeht, gestellt 3 Pie Abwehr gegen Klassenkampf und Kollektivis mus n dieser Abwehr fällt der„sozialen Markt- Urtschaft“ eine bedeutende Rolle zu.(Siehe an herer Stelle dieses Wirtschaftsteils den Aus- aus dem bei der am 15. November in Bad Hlangenbad abgehaltenen Mitgliederversamm- us der Bundes vereinigung Deutscher Arbeit- geberverbände gehaltenen Vortrag Professor Dr. Müller-Armack.) Es hat ja keinen Wert, bestreiten zu wollen, da⸗ der arbeitnehmende Verbraucher völlig ver- ständnislos das ihn oft beängstigende Funktio- nieren des Marktes und die dieses Funktionie- ren begleitenden kleineren und größeren Män- gel wahrnimmt. Er wurde zu lange daran ge- Wöhnt, eine kollektive Sicherheit zu genießen, die schließlich in der Unsicherheit nicht nur sei- nes von Bomben heimgesuchten Besitzes, son- dern auch seines Lebens endete. Trotzdem, vielmehr deswegen hat der Kol- lektivgedanke soviel Anhänger gefunden in der ganzen Welt, weil er Sicherheit verheißend ver- schweigt, daß diese Sicherheitsverheißung sehr sicher zur totalen Unsicherheit führt. Daran mag wohl Bundesarbeitsminister Storch gedacht haben, als er bei der Mitgliederver- sammlung der Bundesvereinigung der Arbeit- nehmerverbände darauf hinwies, es seien An- zeichen dafür vorhanden, man könne über den Klassenkampf alter Prägung nicht hinwegkom- men. Storch stellte die Aeußerungen Dr. Agartz' (siehe„Morgen“ vom 3. Oktober 1950„Verbrau- cher sollen sich ihrer Macht entsinnen“ und vom 5. Oktober„Arbeitgeber antworten dem DGB) die Worte des BDI- Vizepräsidenten Vo- gel, Augsburg(siehe„Morgen“ vom 10. Novem- ber„Der deutsche Unternehmer; Verpflichtung und Leistung“) gegenüber. Die Volkswirtschaft hat nach der Meinung Storchs größere Aufgaben als früher zu erfül- len. Es gehe nicht nur darum, die Flüchtlinge und Vertriebene wieder in die Wirtschaft ein- zugliedern, sondern dem Menschen in den Be- trieben müsse die soziale Sicherheit Wieder gegeben werden. Aus den Ausführungen Storchs geht hervor, daß die Träger der Sozialversicherung diese Aufgabe heute nicht mehr erfüllen können. Er wünsche, daß beim Lastenausgleich den Sozial- versicherungsträgern ein Teil der verlorenen Substanz wiedergegeben würde. Deswegen habe er einen Gesetzesentwurf ausgearbeitet, der vor- sieht, daß den Sozialversicherungsträgern Kapi- tal- und Zinsendienst für das bei der Geldum- stellung verlorene Kapital zufließt. Dies sei er- forderlich, damit die in der Wirtschaft Arbei- tenden wieder ein Gefühl der Sicherheit be- kämen. „Wenn es nicht gelingt, Menschen in Men- schenwürde leben zu lassen, dann gehen wir im Kollektiv unter“, rief Storch, als er auf das Mit- bestimmungsrecht zu sprechen kam, und er hob hervor, daß es nicht darum gehe, Wirtschafts- macht neu zu verteilen. Storch ist unentwegt Er werde, so sagte Storch weiter, unablässig versuchen, die Sozialpartner zusammenzufüh- ren, um auf diese Weise eine friedliche Lösung in der Mitbestimmungsrechts-Frage herbeizu- führen. In den Gesprächen über die Mitbestim- mung sei von Gewerkschaftsseite und auch von daran teilnehmenden parteipolitischen Persön- lichkeiten die Notwendigkeit der Unternehmer- funktion anerkannt worden. Auch über die Eigentumsfrage bestehe im Grundsätzlichen kein Zweifel, obwohl die soziale Verantwortung des Eigentums umstritten sei. Storch schloß mit der bei den Anwesenden offene Türen finden- den als auch zum Fenster hinausgerichteten Mahnung an beide Sozialpartner, den sozialen Frieden zu wahren. F. O. Weber Unterlassungssünden in der sozialen Markt- wirtschaft ersten 1 Wir veröffentlichen den Auzsug aus einem Vortrag des Kölner Volks wirtschaft- 6 lers Professor Müller-Armack. E Die Rückkehr zur Marktwirtschaft bedeutete ne einmalige Chance in einer stimmungs- übig eher der Wirtschaftslenkung zuneigen- * 1 en Weltsituation. Es ist daher dringend er- t rüerlich, die Idee einer sozialen Marktwirt- 00 Uhr kakt als neue Wirtschaftsordnung so klar ung fkutlich vie nur irgend möglich dem öffent- 22. 0 en Bewußtsein darzustellen. Die Entwick- u. 2,% Ing der letzten zweieinhalb Jahre hat gezeigt, Wayne: i, sobald durch äußere Schwierigkeiten bei r Wanhrungsabwertung, durch Schwierigkeiten r Weltiage und der Zahlungsbilanz Hemmun- u Planung % leieht niederschmetternd 1 uch in den Vereinigten Staaten gibt es * ache, stille Menschen, die ein ruhiges aileben fünren möchten. Ein solcher, ein 1 oauter Marineoffiater, wollte seine Land- 14.00 etschaft wieder aufnehmen und kaufte da- 16.05 uus zum Verkauf stehendem Kriegsmate- 18.5 fal etwas Tischlerwerkzeug, Baumaterial und hen Tractor. Dabei bekam er die Kataloge in die Hand. Weil er Besonders hatte man Angebote für„Luftwaßfen- Rechner“. In dem uuben, es handele sich um ſcleine brauch- dune ee Rechentabellen aus Pappe, die er an — ee Nachbarn verkaufen Könnte, bot er adlies Cent pro Stück. 168 Stüch waren da. Die 1 Pennung, die er erhielt, da sein Angebot an- ommen wurde, belief sich auf 6,89 Dollar. telefonierte also nach dem Depot, ihm die kaufen. per. Fim 4 f enangt Malines 0 donntag 1 barate aufzustellen. Der frühere Offizier Ietestierte, wollte den Kauf rüchgängig ma- i en, um seine Rune zu behalten. Man sagte 1. aber energisch, daß er den Kaufvertrag deschlossen Rabe und daß er ihn erfüllen resse Maze, sonst werde man inn verklagen. bro der Landwirt wandte nun 4000 Dollar auf, 9 die erworbenen Gegenstände zu verpacken, alistisch! befördern und sie auf seinem Gehöft unter ah eu bringen, für die er 6,89 Dollar be- 14.00 Uhr 6 b hatte. Wenigstens sparte er jetzt in sei- 5 en Mißgeschick die hohen Lagergebühren. teilte sich heraus, daß es sieh um große sationen! 2 kostbare Parallamen-Feuer-Kontrollappa- NG“ de handelte, Wunderwerke der Physik und er Feinmechanik. 22 00 Uh 9 Er schrieb daher einen Brief an das Be- rstellun Ihuhungsamt der amerikanischen Luftstreit- . legte sein Unglück ausfünrlieh dar 1 fragte, ob das Amt nicht bereit sei, dlese rate eu kaufen. Vach feurzer Zeit er- 55 eine Gruppe von Offieren dieser 15 Behörde, fanden die Apparate in vor- . chem Zustande und waren begeistert, das ze Lager für 63 000 Dollar zurüchgaufen Innen, weil der Neupreis jetzt mehr als e Dollar sein würde! Der Landwirt on 1 9 5 freute sich, mit seiner Kapitalanlage 19 Dollar einen Reingewinn von fast Dollar erzielt zu haben. 5 Sacne wurde soeben mit allen Namen 00 aten von dem auständigen Senatsaus- erg verötfentlient. Senator L. B. Johnson es) erſelärte, daß man sich seit Jahren be- bag den Fällen von sinnloser Verschwen⸗ ne Wertvollen Materials nachzugehen, und nalg 5 98 17 Erfolge erzielt habe. Aber nie- * 9090 ein so extremer Fall vorgekommen. Ut 95 jenen stillen und ehrlichen Land- ketdeſe erzhaft den erfolgreichsten und aus- testen Rüstungskändler aller Zeiten. rin. ne Frelbaut W an Uhr, im lle Berlin Firmen amuck; Fotos; Radio enhaschen rungskonzeptionen. gen auftreten, diese gleich als ein Einwana gegen das marktwirtschaftliche Prinzip be- trachtet werden. Es scheint daher notwendig zu sein, sich mit den bisher erzielten Erfolgeri der markt wirtschaftlichen Politik nicht zufrie- den zu geben. Das Ingangbringen der markt- wirtschaftlichen Kräfte genügt nicht, vielmehr 1 1 die geistigen, die wirtschaftspolitischen und die sozialen Aufgaben der Marktwirt- schaft nunmehr im vollen Umfange in Angriff genommen werden. Wir werden der Oeffent- lichkeit die soziale Marktwirtschaft als eine überlegene, neue Konzeption der Gesellschafts- ordnung nur dann überzeugend nahe bringen, wenn wir, wesentlich mehr als es bisher ge- schehen ist, alle verfügbaren Mittel einsetzen, um die Probleme der Marktwirtschaft erst einmal geistig bis in alle Einzelheiten zu be- Wältigen. Es ist in den letzten Jahren wesent- liches versäumt worden, die marktwirtschaft- liche Forschung sachlich voranzubringen. Die allgemeine Aufgabe geht dahin, der Oeffent- lichkeit die markt wirtschaftliche Ordnung als ein sichtbares und ganz einheitliches Gefuge vor Augen zu führen und zu zeigen, daß in ihm soziale Sicherheit und wirklicher sozialer Fortschritt besser erreicht werden können als in den bisherigen Systemen. Das Ordnungsgefüge der Marktwirtschaft verbietet unklare Vermischungen von Füh- Daher wird man auf der Hut sein müssen vor sozialen Lösungen, die das wesentliche einer marktwirtschaftlichen Ordnung untergraben. Auf der anderen Seite ist es dringend erforderlich, die positiven Mög- lichkeiten von Selbstverwaltung, genossen- schaftlichen und gemeinschaftlicher Selbsthilfe innerhalb einer freien Ordnung zu ermutigen. Angesichts der Schwierigkeit, in be- stimmten Gebieten, wie dem Kapitalmarkt, dem Wohnungsbau, den Grundstoff-Indu- strien, die volle Marktwirtschaft zu errei- chen, sollte man andere Wege einschlagen, um wenigstens im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung auch hier die noch gegenwär⸗ tig bestehenden Hemmungen zu überwin⸗ den. Was die soziale Ordnung betrifft, so scheint die Diskussion um das Mitbestimmungsrecht gegenwärtig die wirkliche soziale Problem- stellung viel zu eng zu umgrenzen. Notwendig ist es, die positiven Möglich- keiten innerbetrieblicher Zusammenarbeit aus- zunutzen, aber ebenso streng ist jede Verfäl- schung der markt wirtschaftlichen Verantwort- lichkeit abzulehnen. Es geht jedoch nicht allein um diese Frage, sondern weit mehr um das, Was man tun kann, um den marktwirtschaft- lichen Kräften eine soziale Ordnung beizuge- sellen, die der Einzelpersönlichkeit des Arbei- tenden gerecht wird. Die Freunde einer neuen marktwirtschaft- lichen Gestaltung tun gut, hier in die Führung zu gehen und durch neuartige Methoden der Eigentums sicherung, durch neue Me- thoden des Wohnungsbaus und der Bau- finanzierung sowie durch verbilligte Deckung des Massenbedarfs der breiten Schichten Entwicklungen einzuleiten, die noch sichtbarer und überzeugender als bis- her sozialen Fortschritt bringen. Nur wenn die neue Wirtschaftspolitik als ein klares Ganzes dem einzelnen wirklich zum Verständnis gebracht wird, kann jener Arg- wohn überwunden werden, der dem schein- bar unpersönlichen und anonymen Gefüge des Marktes gegenüber sich immer wieder regt und der in allen Kreisen den Weiterbestand einer solchen Ordnung gefährdet. Ausstellung„Glas aus Württemberg und Baden“ Die Ausstellung„Glas aus Württemberg und Baden“ in den Räumen des Landesgewerbeamtes Stuttgart Kanzleistraße 19, wird am Samstag, dem 25. November 1950, vormittags 11 Uhr, durch den Herrn Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit er- öffnet. Dollar-Drive für Exportbonus gegen BdL Die Nachricht, daß die Bank deutscher Län- der vom Bundes wirtschaftsministerium die Auf- hebung des Dollarbonus gefordert hat, löst bei der Exportwirtschaft große Besorgnis aus, heist es in einem an Bundes wirtschaftsminister Prof. Erhard gerichteten Fernschreiben der Gesell- schaft zur Förderung des deutsch- amerikani- schen Handels mbH. Die Aufhebung des De- visenbonus würde einen schweren Schlag gegen die Exportfreudigkeit der deutschen Wirtschaft, vor allem der nach dem Dollarraum exportie- renden Industrien darstellen, und den Gedan- ken des Dollar-Drive auf das schwerste gefähr- den. Es sei auch ein Trugschluß zu glauben, daß durch den Wegfall des Bonus eine Devisen- ersparnis erzielt werden würde. Kohlen-Exporte noch immer Streitfrage Das Bundeswirtschaftsministerium hat der in- ternationalen Ruhrbehörde eine Kohlenexport- quote von 5,1 Millionen Tonnen für das erste Quartal 1951 vorgeschlagen. Die alliierte Koh- lenkontrollgruppe der europäischen Wirtschafts- organisation(ECE) in Genf, die am 24. und 25. November zusammentreten wird, hat bereits durchblicken lassen, daß sie eine Beibehaltung der augenblicklichen Kohlenexportquote von 6,8 Millionen Tonnen wünscht. Man hofft, daß auf der Ratssitzung der Ruhrbehörde am 16. No- vember ein Ausgleich zwischen diesen Forde- rungen und den deutschen Wünschen zustande kommt. Wie verlautet, sollen bei der internationalen Ruhrbehörde bereits interne Beratungen über die Festsetzung der Kohlenexportquote für das erste Quartal 1951 begonnen haben. In diesem Zusammenhang werden in der Industrie Be- fürchtungen laut, daß die erwartete zusätzliche Steinkohlenförderung zum Teil ausgeführt wer- den soll. Dadurch würden die intensiven Be- mühungen um eine Schließung der innerdeut- schen Kchlenlücke, die nicht zuletzt ein Ergeb- nis der Exportquote von 6,83 Millionen Tonnen für das letzte Quartal 1950 sei, größtenteils wie- der illusorisch. Handwerksversicherung soll aufgelockert werden Die Bonner Fraktionen der Regierungskoali- tion haben einen Antrag auf Aenderung des Gesetzes über die Alters versicherung für das deutsche Handwerk vom 21. Dezember 1938 ein- gebracht, nach welchem die Bundesregierung bis zum Ende dieses Jahres im Sinne einer weitgehenden Auflockerung der Versicherungs- pflicht einen Gesetzentwurf zur Aenderung des bekannten Gesetzes von 1938 vorlegen soll. In der Begründong dieses Antrages der D/ esu, spD und Dp heißt es, daß ein ent- sprechender Antrag bereits vom Wirtschafts- amt einstimmig angenommen, jedoch infolge der Auflösung des Wirtchaftsrates nicht mehr verabschiedet werden konnte. Da jedoch die ungelklärten Verhältnisse zu zahlreichen Schwie- rigkeiten führten, sei die beschleunigte Vorlage eines Gesetzentwurfes dringend erforderlich. Der Antrag bedeutet praktisch die Auflok- kerung der immer noch bestehenden Pflicht- versicherung im Handwerk. Neue Bewirtschaftungs- maßnahmen für Rohstoffe in den US Die nationale Produktionsbehörde der Ver- einigten Staaten NPA) wird in Kürze Be- Wirtschaftungs vorschriften für die Verarbei- tung von Kobalt, Zink, Wolfram, Kadmium und Mangan für den zivilen Sektor erlassen, gab der Leiter der NPA, W. H. Harrison, be- kannt. Die zu erwartenden Maßnahmen wer- den sich in gleichem Rahmen bewegen, wie die Kürzung der Aluminiumauslieferung in Höhe von 35 Prozent. Indessen handelt es sich bei den Kontingentierungsmaßnahmen nicht um Kontrollen der Endprodukte, son- dern nur um die Bewirtschaftung des Aus- gangsmaterials. Steuerpolitischer Fehler bei Investitionslenkung verhindert Rationalisierung und Fortschritt Seit 100 Jahren hat die Kritik gegenüber der Aktiengesellschaft und der Aktie auf an- geblich überhöhte und unmoralische Gewinne hingewiesen und hat versucht, diese Gesell- schaftsform in einen schlechten Ruf zu brin- gen. Es hätte nahegelegen, daß sich die Rechtsentwicklung dieser Kritik beugte. Bei uns ist aber das Gegenteil seschehen. Das Aktienrecht ist 1937 in der Richtung ver- schlechtert worden, daß die der AG Zuflie- gende Gewinnspanne erhöht wurde. Sie wurde legalisiert, aber dem Aktionär vorenthalten, zur Hälfte dem Staat, zur anderen Hälfte dem Vorstand, und zwar steuerbegünstigt, nur zu Erweiterungszwecken, damals für die Rüstung, zur Verfügung gestellt. Dies„Führerprinzip im Aktienwesen“, verbunden mit Maßnahmen gegen den Kapitalmarkt, gilt noch heute. Es ist heute zu einer schweren Hemmung des Wiederaufbaues geworden. Es wird meist für eine juristische Frage gehalten, und man be- ruhigt sich dabei. In Wirklichkeit haben sich kettenweise Konsequenzen schlimmster Art ergeben. Da ist zunächst die Selbstflnanzierung. Das heißt Zurückhaltung von Teilen des Jahresgewin- nes und Verwendung der so gesparten Mittel zur Finanzierung von Erweiterungen. Das Unternehmen braucht dann keinen langfristi- gen Kredit mehr und hat es nicht nötig, an den Kapitalmarkt durch Ausgabe von neuen Aktien heranzutreten. Es finanziert sich selbst. Die Börse und die Banken werden ausge- schaltet. Die Aktionäre haben nichts mehr zu sagen, dürfen nicht mehr frei über die Aus- schüttung des ihnen zustehenden Gewinnes beschließen und spielen eine kümmerliche Rolle. Das Gerede von der„Revolution der Manager“, von Weltanschauung triefend, ent- steht; man erkennt einen neuen„schwarzen Mann“, der„an allem schuld“ sein könnte. Aber man sieht nicht, was eigentlich los ist. Wenn früher eine Gesellschaft sich erwei- tern wollte, so mußte sie neue Aktien aus- geben oder man mußte eine Tochter-AG grün- den. Von selbst hatte man das Geld nicht, weil man durch das Aktienrecht gezwungen war, möglichst alle Gewinne an den auszu- schütten, der der alleinige Eigentümer der ganzen Gesellschaft und besonders der Ge- winne, war: an den Aktionär. Die Aktionäre, meist kleine und kleinste Mittelständler, wa- ren gewissermaßen zu Bruchteilen Eigentü- mer der ganzen Sache und hatten die ent- scheidende Macht, wenn sie ihre Sache ver- standen. Neue Aktien konnte man nur aus- geben, wenn man vorher möglichst Jahre lang gute Gewinne ausgezahlt hatte. Denn nur für solche Aktien hatte das Börsen- publikum Interesse. Die Vorstände der AG's waren also in doppelter Weise von den Aktio- nären abhängig: sie unterstanden der Herr- schaft des Eigentümers(Aktionärs), und bei Kapitalbedarf konnten sie nur dann auf Ver- ständnis und Bereitschaft zur Hergabe von Geld hoffen, wenn sie die Aktionäre gut be- handelt hatten. Bei diesem strengen Regiment fuhren die Vorstände der Aktiengesellschaf- ten trotzdem glänzend: Der Kapitalmarkt floß schier über, die hineingesschütteten Dividen- den kamen reichlich und vermehrt zurück, denn auch die Zuschauer kamen meist bald auf den Geschmack und spielten mit, so daß für die Industriefinanzierung mehr aus dem Topf herausgenommen werden konnte, oft viel mehr, als man hineingetan hatte, und kein Staat zog bei diesem Totovergnügen 40 oder 50 Prozent ab für seine Tasche. Das ganze war viel moralischer als der heutige Toto, denn damit wurde von 1871 bis 1914 unsere ganze Großindustrie aufgebaut. Vorher war Deutsch- land ein Agrarstaat, der noch bis 1873 Lebens- mittel in großem Stile exportierte. Die ganze— heute von vielen erstrebte Umgestaltung des Totos— in ein produk- tives Sparwerk hatte die damalige Gene- ration gelöst. Die damalige Börse entsprach dem Toto, der heute in seinen Umsätzen manchmal die Gesamt- Spareinlagen der Ban- ken und Kreditanstalten erreicht. Die Auf- baunotwendigkeit ist heute wieder ebenso groß, aber die Börse ist durch Führerprinzip und Entmachtung des Aktionärs totgeschla- gen und an ihre Stelle ein nur sportlich, nicht aber ökonomisch produktives Spiel-Toto getreten. Nicht„Brot und Spiele“, sondern Spiele mit oft wenig Brot haben wir jetzt. Das Schlimmste ist, daß der Fiskus an diesen Mißständen finanziell interessiert ist: Durch 2&40 oder 50 Prozent Totogewinn im Durchschnitt, nämlich die Körperschaftssteuer in dieser Höhe und die Rennwett- und Lotte- riesteuer in gleicher Höhe. Er ernährt sich und seine 8 Millionen Unterstützungs- und Rentenempfänger zu einem großen Teil aus diesen Quellen. 4 80 daß eine gewaltige Bevölkerungsschicht und die große Staatsmacht von dieser künstlichen Erhaltung der Unproduktivität lebt; aber nicht nur das, sondern auch dazu beisteuert, denn trotz ihrer Not spielen sie auch mit in der Hoffnung, Bettlerdasein würde sich in Wohlhabenheit wandeln. Merkwürdigerweise wandeln sich nur die Preise, sie steigen, weil der Mechanismus Leertouren läuft. Dabei dient das allgemeine Vorurteil gegen die Aktionäre als Kulisse: Die Aktionäre sina böse, und was der Staat tut und in welchen ökonomisch trüben Gewässern er zugunsten seiner Unterstützungsempfänger fischt, sieht man nicht. Und nun ein weiteres Glied in der Kette des Uebels: Es wird nicht immer Rentabili- tät, rationelle Produktion gefördert. Wer neue Muster, bedeutende, ja umwaälzende Fort- schritte und Verbilligungen ausführen möchte, hatte geringe Chancen, Kredite zu bekommen, kapitalmäßig unterstützt zu werden. Vielfach Von Prof. Dr. Rittershausen(Mannheim) ist jedoch die Möglichkeit gegeben, mit mini- malen Verbesserungen oder ohne Verbesse- rung und Fortschritt sich groß auszudehnen, aur Grund der gebotenen Steuervorteile. Daß die kommende europäische und weltwirtschaftliche Konkurrenz nicht einkalkuliert und der techni- sche Fortschritt nicht beachtet wurde, sei am Rande vermerkt. Selbstverständlich hat diese Art von direk- ter Verwendung der Gewinne die Auszehrung der Passivseite von Bank- und Sparkassen-Bi- lanzen zur Folge. Da aber auch zu wenig De- positen vorhanden sind, ergibt sich auch auf der Aktivseite ein Fehl, dessen letzte Folge der Mangel an Produktivkrediten ist. Die weitere hemmende Auswirkung auf Wiederaufbau und Export ist offensichtlich. Leidtragend sind auch die Manager. Es ist nämlich keine wirtschaftspolitische oder be- triebs wirtschaftliche Leistung mehr nötig. Le- diglich der gute Steuerberater und die Ge- Wandtheit, durch die Spinnenwebe der Gesetze eine großangelegte Selbstfinanzierung durchzu- bringen, vermitteln Gewinn(hier gleichbedeu- tend mit Scheinerfolg). Wenn man sich aber mit Selbstfinanzie- rung groß ausdehnt, ist das Angebot groß und die Einkommen sind stärker gesunken als irgendwo. Ob die großen Gesellschaften und die Allgemeinheit von gewissen Arten des Wie- deraufbaus einen dauerhhaften Vorteil hat, wird sich erst noch zeigen. Die Geschichte beweist bisher, daß übermäßige Gewinne Neid erregen, daß sie die Steuertarife emportrei- 0 ben, daß sie die Kapitalbasis verfälschen, daß Verlustproduktionen mit Hilfe von„Mischkal- kulationen“ durchgeschleppt werden, daß sie die Exportfähigkeit schwächen, weil die ho- hen Gewinnspannen an der verkehrten Stelle entstehen. Es ist auch ein Irrtum, in der Sebstfinanzierung die Vorstufe zur Sozialisie- rung zu sehen; sie ist eine Vorstufe vor dem späteren Konkurrenzunfähig-Werden, wenn der kalte Wind der ausländischen Konkurrenz einmal bläst, und die Vorstufe zum Verlust, der dann wieder sozialisiert werden soll. Aber den Unternehmern sagt Dr. H. Zickert, der Herausgeber der Liechtensteiner Finanz- zeitschrift„Spiegel der Wirtschaft“:„Mit der Selbstfinanzierung sägen die Führer der Pri- vatwirtschaft an dem Ast, auf dem diese sitzt, ebenso, wie diese durch eine auf die Spitze getriebene Konzentration reif für eine Ver- staatlichung gemacht worden ist. In den Grundbegriffen der Aktiengesellschaft und auch der freien Marktwirtschaft ist nicht der mindeste Raum für eine Selbstfinanzierung der Gesellschaften.“ Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard kündigte soeben eine Umformung der Steuer- gesetze mit dem Ziele einer Regeneration des Kapitalmarktes an. Die Selbstfinanzierung soll abgebaut werden. Hier liegt eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft. Mögen die Regierendem die Kraft haben, eine solche Wohltat für die großen und die kleinen Wirt- schafter einschließlich der Konsumenten gegen die erwähnten Interessentengruppen und -kräfte durchzusetzen. Nuenllandelsnaehtichten: Zur Nachahmung empfohlen Großbritannlen hat seine Inlandsversorgung mit Kohle dadurch sichergestellt, daß es kontrakt- liche Lieferungen an Schweden und Dänemark um je 250 000 Tonnen kürzte, verlautet aus briti- schen Fachkreisen. Ferner wurden Lieferrück- stände gegenüber Italien vorläufig gesperrt. Arbeit und Lohn: Mitbestimmungsrecht verträgt keine Kritik? Der Wirtschaftssachverständige des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Landesbezirk Rheinland- Pfalz, Dr. Grote-Mißmahl, hat Ministerpräsident Peter Altmeier im Auftrag des DGB gebeten, zu einer Pressemeldung Stellung zu nehmen, in der gesagt worden war, die Hauptwirtschafts- kammer Rheinland-Pfalz bedeute nichts weiter, als eine Belastung der Regierungs- und Parla- mentsarbeit. Die Hauptwirtschaftskammer sei das erste paritätisch zusammengesetzte Organ wirtschaftlicher Selbstverwaltung auf überbe⸗ trieblicher Ebene und der Gewerkschaftsbund betrachte diese Pressekritik deshalb als einen Vorstoß gegen das Mitbestimmungsrecht der Arbeiter. Der Ministerpräsident wird aufge- fordert, dieser Diffamierung in geeigneter Weise entgegenzutreten. Renten- Umstellung 1:1 aussichtsreich Wie Bundestagsabgeordneter Dr. Oeller(FDP) in Bonn mitteilte, hat Bundesarbeitsminister Storch seine Bedenken gegen den vom Geld- und Kreditausschuß des Bundestages beschlos- senen Gesetzentwurf über die Aufbesserung der Umgestellten privaten Renten und Pensionsver- sicherungen zurückgestellt. Da der Forderung des Sozialpolitischen Aus- schusses, gleichzeitig den betrieblichen Pensions- kassen Zuschüsse zu gewähren, voraussichtlich entsprochen werden wird, dürfte auch von die- ser Seite kein weiterer Widerstand zu erwar- ten sein. Gegenüber dem Standpunkt der Län- der und des Bundesflnanzministeriums, daß die Aufbesserung der Privatrenten einen Einbruch in das Umstellungsgesetz bedeute, wird in der FDP-Fraktion geltend gemacht, daß der Ge- setzentwurf des Ausschusses für Geld und Kre- dit der Entwicklung der Rechtsprechung auf diesem Gebiete folge. Die Deutsche Angesteliten- Gewerkschaft in Hamburg fürchtet, daß der von dem Bundestags- ausschuß für Geld und Kredit vorgeschlagene Gesetzentwurf über die Umstellung der Renten der Werkspensionskassen durch Hemmungen im Bundestag gefährdet wird. In einem Schreiben an die Bundestagsfraktionen und an die zuständigen Bundestagsausschüsse spricht die DAG die Ex- Wartung aus, daß dieser Gesetzentwurf vom Bundestag schnell verabschiedet wird. Der Gesetz- entwurf sei zwar unvollkommen und nicht voll befriedigend, aber immerhin der erfreuliche Ver- such, dieses sozialpolitisch und finanziell schwie- rige Problem zu lösen, Urabstimmung über Mitbestimmungsrecht Hundertdreißigtausend Arbeitnehmer der Eisen- und Stahlindustrie werden in Kürze in einer Urabstimmung darüber entscheiden, oh sie für das Mitbestimmungsrecht„notfalls die aAußersten Kampfmittel“ einsetzen wollen. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbun- des, Dr. h. c. Hans Böckler, kündigte dies in einem in der„Westdeutschen Allgemeinen“ in Bochum veröffentlichten Interview an. Dr. Böckler bezeichnete diese Maßnahme als Ant- wort auf Versuche der Unternehmerseite, „eine Kluft zwischen Arbeitern und Gewerk- schaften aufzureißen“. KURZ NACHRICHTEN Energie- Produktion gebessert Die Stromversorgungslage des Bundesgebie- tes hat sich durch die starken Regenfälle in den letzten Tagen etwas entspannt. Die günsti- gen Wasser verhältnisse führten zu einer er- höhten Elektrizitätserzeugung in den süddeut- schen Wasserkraftwerken, die die im Rahmen der Verbundwirtschaft zwischen Süddeutsch- land und dem Rheinland arbeitenden Stein- kohlenkraftwerke im Bereich des Rheinisch-- Westfälischen Elektrizitätswerkes entlastet hat. Einige dieser Kraftwerke konnten dadurch ihren Kohlenbestand etwas anreichern. Von Fachseite wird jedoch betont, daß die Lage nach wie vor sehr labil ist und ein Kälteein- bruch zu nicht unbeträchtlichen Versorgungs- schwierigkeiten führen muß. Genehmigungspflicht bei Exportgeschäften beachten Das Bundeswirtschaftsministerium sieht sich veranlaßt, den Exportfirmen und den Außenban- delsbanken im eigenen Interesse die sorgfältige Beachtung des Ausfuhr- Rundschreibens 7/50 zu empfehlen und in Zweifelsfällen sich Gewißheit darüber zu verschaffen, ob die vorgesehenen Ex- portgüter nicht unter die Genehmigungspflicht fallen. Die zentrale Genehmigungsstelle ist vom Bundeswirtschaftsministerium angewiesen worden, über die Klassifizierung der Waren schnellstens verbindliche Auskünfte zu geben. Beschleunigte Bundeshilfe für Wattenstedt- Salzgitter Zur Beseitigung kommunalpolitischer Notstände in der Stadt Wattenstedt- Salzgitter hat der Bun- desfinanzminister beim parlamentarischen Haus- haltsausschuß die Vorwegbewilligung von 5 Millio- nen DM beantragt. Der Restbetrag von 3,74 Mil- lionen für das Notstandsgebiet, in dem der Bau von vier Volksschulen sowie Wasserversorgungs- und Kläranlagen vorgesehen sind, soll im nächsten Rechnungsjahr zur Verfügung gestellt werden. Ja, wenn der Panikmarkt nicht wäre Die Anpassung des Kohlebedarfs an die zur Verfügung stehende Brennstoffmenge ist nach Ansicht der Zentrale für Gasversorgung eine Frage der Verbraucherdisziplin. Wie Dr. Werner Wolf von der Zentrale für Gasversorgung in einer Pressekonferenz in Neustadt feststellte, lassen sich bei einer genauen Berechnung der Kohle anforderungen von Industrie und Wirtschaft Einsparungen erzielen, die die gegenwärtige Fehl- menge von zehn Prozent des bisherigen Bedarfs annähernd ausgleichen dürften. Eigentlich selbstverständliche Sache Vor den nachteiligen welt wirtschaftlichen Fol- gen des Korea-Krieges und der Wiederaufrüstung warnt ein Sonderausschuß der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Natio- nen(FAO), der mit der Prüfung der internatio- nalen Nahrungsmittelversorgung unter Berück- sichtigung der internationalen Lage beauftragt War. Tur Vermeidung von Wirtschaftskrisen, Nahrungsmittelverknappungen und Arbeitslosig- keit empfiehlt der Ausschuß, dem Vertreter von elf Staaten angehören, den wirtschaftlich stärke- ren Ländern eine Drosselung der Vorratskäufe von Rohstoffen bei gleichzeitiger Aufrechterhal- tung der Produktion von Düngemitteln, Land- maschinen und anderer land wirtschaftlicher Ge- räte. Weiter wird empfohlen, den wirtschaftlich rückständigen Ländern auch weiterhin jede nur mögliche technische Unterstützung zu gewähren. Kohlenkontingente 5 Nach dem vorläufigen Kohlenvertellungsplan für das französische Besatzungsgebiet hat die Oberrheinische Kohlenunion für November fol- gende Kontingente vorgesehen: 28 000 t für Elek- trizitätswerke 25 500 t für Gas- und Wasserwerke, 25 500 t für Industrie der Steine und Erden, 23 200 t für Papier und Pappe, 8200 t für die Zuckerindustrie, 6780 t für die Textilindustrie, 4600 t für die Maschinenindustrie, 4700 t für die eisen verarbeitende Industrie. Ueber das KRontin- gent für die chemische Industrie laufen gegen- Wärtig noch Verhandlungen. Frankfurter Effektenbörse 16. No vember Die Frankfurter Effektenpörse zeigte nicht un. freundliche Grundtendenz, doch war die Kurs- gestaltung infolge einer Reihe neuer Geldbeschaf- fungsverkäufe nicht einheitlich. Bei mäßigem Geschäft zogen einzelne im Vordergrund des Interesses stehende Papiere wiederum an; 80 stiegen Deutsche Tafelglas um 3, Gritzner- Kayser um 2 und Krauß-Maffey um 1,5 Prozent. Auf der anderen Seite verloren Junghans 3, Schramm- Lack 2 und Accumulatoren sowie Goldschmidt je 1,3 Prozent. Der Rentenmarkt bewahrte zeine ruhige und behauptete Haltung. . einigem Zieren Selte 10 MORGEN Die Herrin des Pavillons Von Alix Rohde-Liebenau Der weite, kühle, helle Abend stand in emem ersten schleierdünnen Dämmerlicht Alis Edgar am Englischen Garten vorbeikam; der Bach rauschte, Laternen hingen schein- jos wie goldene Kugeln über den breiten Wegen, deren Kies leise unter den Pneus der schweren Wagen knirschte. Einer der Villengärten endete mit einem kleinen Pa- Villon. In einem der hohen Fenster schim- Mmerte Licht hinter Wolkengardinen und er sah die Silhouette einer schlanken Frau mit gleitenden, sanften Bewegungen. Das Bild War von vollendeter Harmonie; Edgar, ein Mann mit grauen Schläfen, wurde jäh von der Romantik der zweiten Jugend befallen: er verliebte sich in den Schattenumriß. Erst als das Licht erlosch, ging er. Bei Tag kam er wieder. Zum Pavillon Führte ein kleines Pförtchen. Ein Name stand nicht daran, aber Edgar hatte Glück, das Pförtchen öffnete sich und ein junges Mädchen trat heraus. Edgar folgte ihr, sie War blutjung und er sprach sie an; nach gestattete sie ihm, sie zu Degleiten. Sie trafen sich dann oft im Park und als das Laub dichter und die Schatten tiefer geworden waren, durfte er sie in den Arm nehmen und küssen. Trotzdem war seine Leidenschaft für Ingrid eigentlich stärker, wenn er nur vor dem Fenster Stand, den Bewegungen des Schattens folgte, bis die Kerze hinter dem Blendschirmehen Ausgeknipst wurde. Er schrieb ihr dann Ge- dichte und Briefe, die inniger waren als Alles, was er ihr sagte, wenn sie beisam- men waren. Immer wieder hatte sie seine Bitte, sie im Pavillon besuchen zu dürfen, abgeschla- Sen, endlich willigte sie ein. Fünf Minuten vor vier war er vor dem Pförtchen, wo er eimer schlanken Dame begegnete, die ge- rade das Haus verließ. Er sei zu früh er- schienen, sagte Ingrid ungnädig, mußte er ausgerechnet Tante Stella in die Arme lau- fen! Und sie wisse überhaupt nicht, ob er eigentlich ihretwegen oder wegen dieses Alten Pavillons um den Besuch gebeten abe. Edgar betrachtete den Raum, wäh- rend er einiges über Innenarchitektur in ihrem Verhältnis zu fraulichen Reizen zum Besten gab. Der Raum war, wenn auch „Von Mäusen und Menschen“ Im Mannheimer Amerika-Haus In der Reihe der szenischen Vortrags- abende des Mannheimer Amerika-Hauses Wurde am Mittwochabend des erfolgreichen John Steinbeck pulitzerpreisgekröntes Werk „Von Mäusen und Menschen“ in einer radikalen rollenmordenden Bearbeitung von Gerhard Klocke zur Diskussion gestellt. Das ohne Zweifel mit beispielhafter Realistik geschilderte, 1937 neben einem das gleiche Thema behandelnden Roman entstandene Drama behandelt im Vordergrund neben sozialen Betrachtungen die Freundschaft zweier schicksalsverbundener Landarbeiter, die gemeinsam den Traum vom besseren Leben träumen und an der Wirklichkeit scheitern, die Freundschaft des überlegenen treuen Georg und des unappetitlichen bärenstarken Psychopathen Lennie, die mit einem Gnadenschuß aus Treue endet. Im Hintergrund aber kann man sich denken, Was man will.„Fragen Sie mich nicht, was ich in meine Werke hineinlegen wollte. Es ist Sache der Kritiker, es zu entdecken“, Hat John Steinbeck, darüber befragt, einmal geäußert. So wird man als tiefgründiger Deutscher verpflichtet, viel mehr hinter der balladesken Geschichte der Kameradschaft und Einsamkeit zu ahnen, als in Amerika je hineingedacht worden ist, und sieht sich Versucht, in Tiefen herumzuloten, wo der Autor geflissentlich an der Oberfläche bleibt und Bilder aus seiner Heimatlandschaft heraufbeschwört. Trotzdem fühlt man sich Sher abgestoßen als angezogen von diesem Drama, in dem Mäuse und Menschen gestreichelt und umgebracht werden, und am Schluß bleibt ein Fragezeichen, das die einfühlbereite Lesung durch Jonny Goertz, Frarz Essel, Franz Steinmüller, Rosemarie Gerstenberg und Max Weber nicht weg- zuwischen vermochte. Einmal mehr lernte man, daß nicht alles, Was Amerika vor zehn Jahren merkwürdig fand, heute für uns unbedingt bemerkenswert ist. Uebrigens Wurde schon die deutsche Erstaufführung des Stücks unter Karl Heinz Stroux 1948 in Wiesbaden sehr zwiespältig aufgenommen. Wgi. nicht authentisch, so doch mit gutem Stil- gefühl nachgebildetes Bürger-Rokoko der Menzelzeit. Da stand ein zierliches Ruhe- bett, weiß mit goldenen Schnörkeln, ein paar Hocker, ein Sessel, auf einem nied- lichen guéridon war der Tee gerichtet, sonst war nichts im Zimmer, das zugleich geräumig und zierlich-intim wirkte. Edgar War sehr beeindruckt und glücklich. Vor einem Blumenstück auf dunklem Grunde blieb er stehen, er hielt es für einen echten Seghers, aber Ingrid sagte, den habe Tante Stella kopiert. Sie schaukelte ungeduldig auf der Seitenlehne des lind und silbergrau bezogenen Sessels. Edgar warnte, es sei doch ein alter Voltaire-Sessel. Ein— was? fragte Ingrid zurück. Sie werde doch wis- sen, wer Voltaire war?—„Gewiß, das war doch der Mann, der die elektrische Span- nung entdeckt hat? Oder hieß der Ampere? ach nein, so hieß der Möbelstil hier.“ Edgar erblaßte, als wenn einer auf dem Klavier daneben gegriffen hätte. Dieser Stil sei Rokoko, und außerdem hieße es nicht Ampere, sondern Empire. Das aber, wußte Ingrid besser, werde Aempeir aus- gesprochen und habe was mit England zu tun. Im übrigen wolle sie gar keine Stil- möbel. Und möblierte Zimmer seien nicht teurer als leere.„Wenn wir heiraten“, sagte sie,„kauf lieber ein Auto mit Radio“. Ge- rade Radio im Auto haßte Edgar. Er sagte: „Ich wüßte nicht, je von heiraten gespro- chen zu haben.“—„Aber andere haben.“ —„Dann halte Dich an die anderen.“— „Wie? Und Du hast mir tagtäglich Briefe geschrieben, einer fing an:„Und blaßten auch die Lichter auf den Seiden/ Die Gra- zie der Linien blieb erhalten./ Denn aller Zukunft Glück gehört uns Beiden./ Wenn sich die Knospen dieses Jahrs entfalten.“ —„Laß das, Kind“, sagte er gequält,„und sage mir die Wahrheit, wer wohnt in die- sem Pavillon— Du? oder...“—„Tante Stella.“—„Und was macht sie?“—„Frü- her malte sie in der Pinakothek nach alten Meistern, jetzt restauriert sie. Es ist ja so viel kaputt gegangen. Wenn Du mehr über Tanten und Großtanten wissen willst, bringe ich nächstesmal das Familienalbum mit.“ — Er winkte ab:„Ein nächstesmal wird es kaum geben. Ich hatte mich in diesen Pa- Villon verliebt, in diese Stimmung.“ Ingrid blickte ihn groß an, fast rührte es ihn. Dann ergriff sie ihre billardgrüne Bibimütze, die wie ein fremder Farbfleck auf dem vergilbten Hocker gelegen hatte, und rannte hinaus. Edgar stand noch eine Weile allein im Raum. Dann schrieb er auf einen Bogen Papier:„Und blaßten auch die Lichter auf den Seiden./ Die Grazie der Linien blieb erhalten./ Denn die vergangene Welt ge- hört uns Beiden./ Rein wie Dein Schatten auf des Vorhangs Falten.“ Darüber schrieb er:„An Stella“, unterzeichnete und legte den Bogen auf den unberührten Teetisch.“ Er zog noch den Stecker aus dem Wasser- kocher, dann ging er und klinkte die Tür ein. 5 Es War schon Herbst geworden, als Ed- gar wieder nach München kam. Auf dem Markt türmten sich Tomaten und Kürbisse, die Blumen waren grell und bunt in späten Farben. Die Bäume der Straßen und Plätze hatten ihr braunes Laub abgeworfen, aber der Englische Garten stand in gelber Pracht. Ganz langsam schwebten Ahorn- blätter auf das schwarze Glas des kleinen Baches nieder. Die Dämmerung fiel früh ein und im Pavillon brannte Licht. Edgar Warf einen Kiesel gegen die Scheiben, Stella hob den Kopf, ging dann zur Tür und öffnete. „Liebe im Dreiklang“ Operetten- Uraufführung in Heidelberg Am 14. Februar 1650 erließ der Frän- kische Kreistag in Nürnberg ein Gesetz, daß es„hinfüro innerhalb der nechsten 10 Jahre jeder Mannsperson erlaubt sein solle, zwei Weiber zu heyrathen“. Diesen Ukas, mit dem man auf höchst einfache Weise dem durch die Opfer des dreißigjährigen Krieges verursachten Frauenüberschuß begegnen Wollte, fand der Schriftsteller Emil F. Mal- kowski in der„Deutschen Kultur- und Sit- tengeschichte“ von Johannes Scherer(11. Auflage, Seite 302) aufgezeichnet. Er brachte das Buch zu Walter W. Goetze der ihm Tags zuvor erzählt hatte, daß er nach einer Idee für eine neue Operette suche. Nun: das War etwas, aus diesem Stoff müßte eine Hübsche, reizvolle Komödie(mit oder ohne Musik) zu machen sein, wenn man mit Witz und parodistischen Einfällen darangeht. Leider aber hatten die beiden Finder und Erfinder nichts anderes im Sinn, als eine Operette nach dem üblichen Schema zu schreiben; alles, was aus der Besonderheit des Stoffes aus diesem Rahmen hätte führen können, ist mit peinlicher Sorgfalt unter- blieben. So haben sie selbst ihre Chance vertan. Denn es ist zwar durchaus neu und auch originell, daß der Buffo-Tenor(der Schneidermeisterssohn Hannes) jetzt zwei Soubretten heiraten darf und zum Schluß doch froh ist, eine von ihnen wieder los zu werden, aber es trägt allein nicht eine drei- stündige Operette. Zumal das„seriöse Lie- bespaar“(die reiche, schöne Gutsbesitzerin und der total verschuldete, leichtsinnige, aber natürlich liebenswerte Herr Western- heim alias Mucki Nix) Wert darauf legt, für sich allein zu bleiben, und so die dringliche Empfehlung des Gesetzes sabotiert, das schließlich dann auch wieder aufgehoben wird, weil zween Weiber einem Manne doch nicht gut bekommen. Es bleiben, wenn man genauer hinsieht, ein paar nette, auch mu- sikalisch sauber angelegte und instrumen- tierte Ensembles zu den Aktschlüssen, das große Liebeslied à la Lehär, der schmissige, rhythmisch zündende Rumba für das Katzenballett im zweiten Bild und auch die nächtliche Serenade, die dem Hannes zur(miglungenen) Hochzeitsnacht darge- boten wird. Wenn trotz dieser offenkundigen drama- turgischen und substantiellen Schwächen die„Liebe im Dreiklang“ bei ihrer Urauf- führung in den Städtischen Bühnen Hei- delberg einen recht begeisterten Publikums- Applaus fand, so ist das vor allem ein Ver- dienst des Gastregisseurs. Erich Kronen (Von 1946 bis 1947 Intendant des Mannhei- mer Nationaltheaters und später Opernchef Menschen im Hofel Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by S. Fischer 22 Fortsetzung Gaigern kehrte in diesen süßscharfen Ge- ruch heim, rannte die abgeschliffenen Trep- pen in Ried hinab und vergaß sich für eine unabmeßbare Zeitspanne in einem Unter- stand, wWo er als siebzehnjähriger Freiwil- ger eingebuddelt lag und rauchte. Er holte sich ohne Sanftheit zurück an sein Unter- nehmen.„Hoppla, Flix“, sagte er sich. „Schlafe nicht. Geh los.“ Er belegte sich zuweilen mit Spitznamen, redete sich gut zu, wurde zärtlich mit sich, lobte und be- schimpfte seine Gliedmaßen„Du Schwein“, sagte er vorwurfsvoll zu seinem zerschnft- tenen Finger, der klebte und blutete,„du Schwein, kannst du nicht Ruhe geben? Und seine Schenkel klopfte er wie Pferde und lobte sie: Brav seid ihr, brave Tiere, gute Tiere. Hoppla, Flix!“ Er verließ die Lorbeerdüfte von Nr. 68, steckte die Nase auf den Balkon, witternd, bekam sie voll jenes unerklärlichen Ber- Iiner Märzgeruches, Benzin und Tiergarten- keuchte, und während er sich an den leise gebauschten Vorhängen hinausschob, merkte er schon, daß etwas nicht so War, Wie es sein sollte. Erst nach ein paar Sekunden kam ihm zu Bewußtsein, daß auf seinem Gesicht und seiner Gestalt jetzt eine Hel- ligkeit lag, die vorher nicht dagewesen War; er sah die seidenen Reflexe auf den Aer- meln seines Pyjamas und tauchte unwill- Kküirlich rasch wieder zurück in das Zim- merdunkel, wie ein Tier vom Rand einer Lichtung witternd wieder in Waldschwärze Verlag, Frankfurt a. M. zurückgleitet. Da stand er nun atmend und gespannt. Mit außerordentlicher Schärfe hörte er die beiden Uhren ticken und dann weit, weit in der großen Stadt und sehr verirrt eine Stunde vom Kirchturm schlagen, elfmal. Die Häusermauer jenseits der Straße wurde bald hell, bald dunkel, sie zwinkerte und machte Kunststücke.„Verdammte Sauerei!“ murrte Gaigern und ging auf den Balkon, diesmal ungeduldig und herrisch, als sei er in Nr. 68 zu Hause. Die Scheinwerfer waren ausgegangen. Die neue Anlage muckte wieder einmal, auch im kleinen Festsaal saß die Liga der Menschenfreunde im Finstern, und im Keller drehten eifrige Monteure an den Schaltanlagen und fanden nichts. Auf der Straße unten standen ein paar Leute und starrten erfreut die Hotelfront an, vor der die vier Scheinwerfer abwechselnd an- und ausgingen. Ein Schutzmann hatte sich ein- gefunden. Autos regten sich auf, weil der Fahrdamm nicht frei war. Die Licht- reklame gegenüber spielte, schrie Sektmar- ken in die Nacht und tat ihr möglichstes, um dlie Hotelfront zu beleuchten und sicht- bar zu machen. Schließlich krochen zwei blaue Blusenmänner aus einem Fenster des Zwischenstockes, setzten sich auf das Glas- dach, das vor Portal eins hinausgebaut War, und begannen die mihglückte Leitung zu untersuchen. Der Heimweg über die sieben Meter lebendig gewordener Hotelfront war verbarrikadiert.„Gratuliere!“ dachte Gai- gern wieder und lachte zornig.„Jetzt sitze in Bremen) hat alle nur möglichen Ansätze herausgespürt und einen bunten, komödi- antischen Wirbel inszeniert, der sich zwar kaum noch an das Zeitkolorit(an das Nürn- berg von 1650) hält, dafür aber der Bur- leske zu ihrem Recht verhilft. Auch Kurt von Suchanek ließ am Pult des Heidelber- ger Orchesters nichts unversucht, die sich an gute Vorbilder haltende Musik Walter W. Goetzes(siehe Lehàr, Künnecke, Lincke) mit Temperament und rhythmischer Exakt- heit vorzutragen. Das seriöse Liebespaar fand in Dita Wranitzky und Fritz Zehrer sympathische Darsteller; für die komischen Rollen setzten sich mit außerordentlichem Erfolg Friedl Schön, Helmut Kreitlein, Gert Geiger und Kurt Peter Bittler ein. Ingrid Prothmann, die als„junge Heldin und Liebhaberin“ engagiert ist, schien als zweite Soubrette dagegen nicht so recht am Platze. Grohartig auch an diesem Abend wieder das von Karl Bergeest einstudierte Ballett, Höchst reizvoll die Bühnenbilder Heinz Lahayes. Mit ihnen allen wurden auch die beiden anwesenden Autoren vor den Vor- hang gerufen. K. H. Kriemhilds Rache— an wem? Vermutlien an den Besuchern des Mannheimer Nationaltheaters „Kriemhilds Rache“, ein unnötiges Experiment Paul Riedys Hebbel- Inszenierung Schauspieldirektor Paul Riedy hat ge- glaubt, mit einer Aufführung von„Kriem- hilds Rache“, dem schlächternden Schlug- stück von Hebbels monströser Nibelungen- Trilogie(die Jahrzehnte hindurch als deutsche Nationaldichtung par excellence gepriesen worden ist) auch dem Menschen von 1950 ein erregendes künstlerisches Er- lebnis bereiten zu können. Aber er kam an die Verkehrten Würde Erich Kästner sagen, und es war fast erschreckend, zu sehen, daß das nun bald hundert Jahre alte „Nibelungen- Ungeheuer“, wie Hebbel selbst einmal halb im Scherz, halb im Ernst seine Dichtung bezeichnet hat, auf das heutige Publikum nur noch wie der hohle Donner eines nicht ganz ernst zu nehmenden Schauerdramas wirkt, mit Mord und Brand am laufenden Band. Die ersten sechs Bilder (Paul Riedy hatte die fünf Akte geschickt in zehn Bilder aufgeteilt) stießen auf eisiges Schweigen, und erst ein im Parkeßt be- findliches prominentes Schauspielmitglied ermunterte durch sein Beispiel das offen- bar ratlose Publikum zu einer freundlichen Beifallsäußerung, mit der dann auch am Schluß die große Mühe aller Beteiligten, ins- besondere die saubere Regiearbeit Riedys, dankbar anerkannt wurde. Hebbels heldisch- tragische Lieblingsidee vom Kampf der expansiven Ichsucht des Uebermenschen gegen die Allgemeinheit, einem Kampf, der freilich zwangsläufig zur Selbstvernichtung des„Helden“ führt, aber doch unausgesprochen als„Größe“ verherr- licht wird, ist uns heute ebenso unerträglich Burgtheater spielt„John Gabriel Borkmann“ Beginn einer Deutschland- Tournee in München Das Wiener Burgtheater macht es sich mit seinen Stücken bei uns in Deutschland nicht leicht. War es in Recklinghausen Strindbergs„Kronbraut“, so ist es diesmal „John Gabriel Borkmann!— Ibsens dich- teste Sinfonie von menschlicher Schuld und menschlichem Irrtum, und von nahezu antikem Maße“, Soweit ein Zitat von Walter Felsenstein, der als Regisseur dieser Auf- führung in eigener Sache spricht. Bestim- mend für die Auswahl gerade dieser Auf- führung für eine Deutschland-Tournee aber dürfte die Besetzung gewesen sein Käthe Dorsch, Helene Thimig, Werner Krauß und Hans Thimig an einem Abend auf einer Bühne! Und so begann es denn auf der Bühne der Münchener Kammerspiele, dieses düstere Spiel zwischen den drei alten Men- schen, die um ihres vertanen Lebens willen wieder miteinander rechten(oder zanken?) und die sich dann mit der Kraft der Ver- zweiflung an die einzige Hoffnung, den Sohn, klammern, der dann die erste beste Gelegenheit benützt, aus diesem finsteren (oder staubigen?) Enterieur auszubrechen in irgendeine und wenn auch noch so leicht- sinnige Zukunft. ich drin. Jetzt kann ich die Tür aufbrechen, wenn ich hier raus will.“ Er holte sein Werkzeug und die Lampe hervor, kratzte auch mit der gegebenen Vorsicht im Schlüsselloch von Nr. 68 herum, Aber ohne Erfolg. Ein Schlafrock, der neben der Tür hing, wurde lebendig, fiel herunter, mit einer warmseidenen Berührung auf sein Gesicht, und erschreckte ihn maßlos. Er spürte hinterher seine Schlagadern am Hals arbeiten wie Maschinen. Auch der Korridor draußen war aufgewacht. Er trampte mit Schritten, hustete, der Lift klickerte, auf— ab, auf— ab, ein Stubenmädchen rief etwas. rannte vorbei, ein andeers rief zurück. Gai- gern lieg von dem widerspenstigen Tür- schloß ap und schlich wieder auf den Bal- kon. Drei Meter unter ihm ritten die beiden Monteure auf dem Glasdach herum, trugen Drähte im Mund und wurden von der Straße her bewundert. Gaigern unternahm eine seiner großen Frechheiten. Er lehnte sich über das Geländer und rief:„Was ist'n los mit dem Licht?“ „Kurzschluß“, sagte ein Monteur.„Wie lange kann's dauern?“ fragte Gaigern. Achselzucken unten. Idioten“, dachte Gai- gern grimmig. Die aufgeblasene und wich- tigtuerische Art dieser beiden Patzer auf dem Glasdach verdroß ihn tief. In zehn Minuten geben sie es ja doch auf, dachte er, schaute noch ein wenig hinunter und 20g sich dann ins Zimmer zurück. Plötzlich überfiel ihn das Bewußtsein einer Gefanr, aber das dauerte nur eine Sekunde und glättete sich wieder. Er blieb mitten im Zimmer stehen auf seinen Strumpffüßen. die keine erkennbaren Spuren hinterließen. „Nur einschlafen darf ich nicht“, dachte er. Zur Aufmunterung griff er in die Taschen nach den Perlen, sie waren warm geworden von seinem Körper, er zog die Handschuhe Ach, wie schwer ächzt da der Bühnen- boden der Kammerspiele unter den schlep- penden Schritten der großen Akteurs, die sich die Bälle zuspielen— oder vielmehr die zentnerschweren Zementkugeln über die Bretter wälzen. Oder tun sie nur gar 80 als ob? Aber seht doch, wie sie sich Mühe geben und ihre Muskeln spielen lassen: virtuos gesetzte Nuancen in dem singenden Tonfall der Dorsch, in der stockend- stogenden Sprechweise von Krauß und in den geisterhaften Schloßfrau- Gestikula- tionen der Thimig. Welch ein Schauspiel— aber ach, ein Schauspiel nur. Und ein bür- gerliches dazu, das hier mit antikem Maß gemessen und vermessen wird. Und zwar genau um den Abstand, der zwischen Charakter und Schicksal, zwischen Trauer- spiel und Tragödie klafft. Der Beifall des weiß Gott erwartungs- vollen Publikums war flüchtig— flüchtig dieses selbst, indem es schon nach den ersten zwei Vorhängen zur Garderobe ent- Wich, Während eine kleine Schar von Lieb- habern ausharrte, bis ein frühzeitig herun- tergelassener eiserner Vorhang ihrer Be- geisterung ein Ende setzte. Axel v. Hahn. 0 Heraus F. Fritz deimer 6 politik: wirtschaf . Gilles, M. Eber. schwetzir Frau; H. Hotn; 80 vom Dien Bankkont zesellsche In Mann! heim. Pos Ludwigs für unv ummt d. — J. Jahrg⸗ See B o zuf Ei rung ralölpr Diesell verbill. Bund wie die Darstellung jener in finstere! erklärte Schicksalstrotz und verbissener Todestrel wurf de sich nicht nur gefallenden, sondern mit di worten. sen angeblich urdeutschen„Tugenden“ gg lch Har ein wenig kekettierenden Gestalten i Württen Burgundengeschlechts und ihres riesige Stimme. Führers. Die von den Hebbel-Kommental Die n ren oft hervorgehobene, tiefe psychologel noch be Notwendigkeit“, mit der sich die Mensch Mineral' der Nibelungentragödie in den furchtba Braunkc gegenseitigen Vernichtungskampf stützl l- und (dessen Ergebnis freilich einer neuen, f und Tre höherer Sittlichkeit durchdrungenen de für im den Weg freimacht), vermögen wir he nicht mehr anzuerkennen. T In diesem besonderen Fall ließ sich d fehlende Resonanz zum Teil auch aus d Erkrankung der Darstellerin der Krien Hild, Elisabeth Hörbar ths, erklären, d trotz„stärkster Erkältung“ spielte, um s Lond. Vorstellung zu ermöglichen. Was sie ird Wa Wahrheit an Glut und Temperament für if der Atle offenbar sehr klug angelegte große fd den, wei herzugeben imstande ist, entzieht sich A dgungsb mit der Beurteilung. Ihr Gegenspieler, A gutivaus Hagen, Hans Ernst Jägers blieb mei sch am Würdig blaß. Er setzte an die Stelle A mit der mit Recht abgeschafften donnernden I Hohe K thos' einen fast saloppen Biedermann form a der nun doch nicht recht zu der Härte dd tungs- „finsteren Recken“ passen wollte. Raid Aufstelli Geldern gab dem Gunther den schwa gen. kenden Charakter müder Unentschlosee Wie heit, wogegen Helmuth v. Schevens M erkährt, diger, Friedrich Kinzlers König Fial Fxekuti; Clara Walbröhls würdige Ute, Ea eines Marx Dietrich von Bern, Hans Sim der Bur häusers interessanter Werbel und Ha würde s Schwarz Volker die Umrisse stärken maßnahr Individualitäten trugen. Helene Seip uf nales Arno Richter brachten als Liebespaſ schäftige Gudrun-Giselher ein freundliches Licht Azustandi, die Aufführung, und in der langen Reif Arbeits- der Episodenspieler bewährten sich Han beteiligt Zeichnung: Bruno Nl im Nationaltheater — Alan 1 Meyer, Rudolf Stromberg, Walter Pf Walter Vits-Mühlen, Josef Renkert, Loan pert M. Schmitt, Herbert Doberauer, Georg in mermann und Werner Eisert. Das Ss vollzog sich in düster-primitiven Bübnes Helsi bildern von Heinz Daniel, die das prähispf funische rische Milieu der Geschehnisse nach kuli präsiden geschichtlich-ethnologischen Gesichtspuntie Freitag Wirksam betonten. Sieg da Im ganzen gesehen leider ein verloren konserv- Abend, trotz gut gefügten Ensemblespie trauensv Man wird ihm kaum viele Wiederholung eblehnte prophezeihen können. C. Ol 10 000 Theater-Abonnenten hat das Badisd Staatstheater in Karlsruhe im Stadt- Landkreis Karlsruhe für die laufende Sp zeit geworben. In dieser Zahl sind rund 1 auswärtige Mieter enthalten; ebenso haben 8, Washi für die Schülermiete rund 1000 Jungen uf ghwieri Mädchen eingezeichnet.(Auch Karlsruhe zi im neu N zu den in unserem Artikel„Theaterfreudiet die Ertl in der Bundesrepublik nimmt zu“— vert pri 5 „Morgen“ vom 27. Oktober ange fühlt fiarsh 1 Städten, die sich ein neues Haus gebaut habe gerte 5 das Badische Staatstheater spielt in der eie iarshall ten gebliebenen ehemaligen Konzerthalle ut wandte in einem neu errichteten Schauspielhaus) Wash N Truman aus, weil er Lust bekam, das Glatte, Kost- bare zu spüren. Seine Finger freuten sich. Zugleich dachte er, daß der Chauffeur nun nicht mehr den Zug nach Springe erreichen kormte und daß man alles andere einteilen mußte. Alles ging anders als der Plan. Die Perlen waren unverschlossen, statt Schwie- rigkeiten zu machen, und dafür war das bißchen Kletterei nun vermasselt. Mitten in seine Spekulationen kam ein unerwar- teter Gedanke, über den er lächeln mußte. „Was ist das bloß für eine Frau?“ dachte er. „Was ist das für eine Sorte von Frau, die ihre Perlen hier einfach herumstehen läßt?“ Er schüttelte verwundert den Kopf und lachte tiefer. Er kannte viele Frauen, es War Angenehmes an ihnen, aber wenig Wunderbares. Daß eine wegging und alles, Was sie besaß, neben die offene Balkontür stellte, zur freundlichen Bedienung, das fand er wunderbar. Sie muß schlampig wie ein Zigeuner sein, dachte er. Oder sie mug ein großes Herz haben, antwortete er sich. Er wurde nun schläfrig trotz allem. Er ging im Dunkeln zur Tür hin, hob den Schlaf- rock auf, der vorhin zu Boden gefallen war, und roch neugierig daran. Ein unbekanntes, zartbitteres und fast unmerkliches Parfüm stieg daraus, aber es paßte nicht zu der Tarlatanfrau, bei deren Tanzabenden sich Gaigern nun schon unzähligemal gelangt- weilt hatte. Uebrigens wünschte er dieser Grusinskaja alles Gute, sie war ihm nicht unsympathisch. Er hängte den Schlafrock achtlos hin, hinterließ zehn leichtsinnige Fingerabdrücke auf seiner Seide und schlen- derte mit der Miene eines Müßiggängers wieder auf den Balkon. Unten flatterten die beiden blauen Fledermäuse noch um ihren Kurzschluß. Gute Unterhaltung!“ wünschte sich Gaigern, und dann blieb er bis auf Weiteres zwischen Stoffportiere und Spitzen- betont d store steif aufgerichtet und wachsam steht Nachdrue Wie ein Soldat im Schilderhaus. 50 gestä 2 zu verte Kringelein äugte hinter seinem Knelt a auf die Bühne. Da oben geschahen Je das am? verwirrende Dinge, und alles ging viel if ird au, schnell. Er hätte gern eines von den Mal diet der chen genauer gesehen, eine kleine Brau duktion in der zweiten Reihe, die immer lachte, ab erden dazu war keine Gelegenheit. Es gab kein en un Stillstand im Ballett der Grusinskajs, ale bi 78 flitterte und hüpfte immerfort durchen* der. Zuweilen traten die Mädchen zu be zandt 5 den Seiten der Bühne in Reihen, legten( Finflug- Hände aus den Gelenken herabgebogen 4 gehinder ihre Rockränder und ließen Raum frei i dort ein die Grusinskaja selber. 5 auszuhar Stutte wies arm Rauptak Dann kam sie hervorgekreiselt, wach weiß an Gesicht und Armen, auf ein Zehenspitze, die so starr und sicher l fierunę den Bühnenbrettern stand, als wäre sie du gers del mit einer Schraube festgedreht. Zulel lay, ur hatte sie kein Gesicht mehr, sie wurde pi düros, 4 mehr ein weißer Kreisel mit Silber 8 Streiten, und Kringelein fühlte sich ef ne, 8 wenig seekrank, noch bevor der Tanz 5 2 War.„Fabelhaft“, sagte er verwund 5 „Großartig. Diese Geläufigkeit in den be] verden nen. Prima ist das. Da muß man ja sl, Mirtsche nen.“ Und er staunte dankbar, obwonl 4 ben 26 sich nicht zum besten befand. n. müs „Gefällt Ihnen das wirklich:“ frag Pran, Doktor Otternschlag verdrossen, er sab Rügen der Loge und wendete die zerschossene u Rates g sichtshälfte der Bühne zu, das sah grauen lend, P aus in dem Theaterlichtschein, der aus 9 ils Leit ben Scheinwerfern von der Bühne her 3 am zu ihm kam. Schwere Frage für Kringele, Wirkelich. Ihm war im Grund nichts mei dernbur wirklich, seit dem Augenblick da er 36. Einzug in Nr. 70 gehalten hatte. Al eres schmeckte nach Traum und Fieber. imterste