Jr. N — 8 im d Soll überall ge Dr. dessen einigeg en it. „ mel heimer 1 aller. m Jean Weise ag hel. bt Sich Herausgeber: Dr. Karl Ackermann, B. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerel. Redaktlon: politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W.Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch M. Eberhardt; Weinheim: C. Serrz schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; Frau: H. Hoffmann; Sport: E. Schnee- Hot; Sozial-Red.: F. A. Simon; chef vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. In Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- heim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 300 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nunmt der Verlag keinerlei Gewähr Eee Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Hockenheim. Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM 54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4,- einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Tel. 137 Tel. 2241 4 Jahrgang/ Nr. 273/ Einzelpreis 0,15 DM etzt im in dem Weiter. n fünf. te hin. etliche 1 Aber Werfer. och nut hrasen- velehen dieser 1 Haben Intem. len Rul mutigen ben 8e ert und die hin- seinem e etweg mehr. chheitl Uerendt fen u m noch ggeber reater 1 in der r Spie theater noblen, sang in Ihr dra. eprägte instlerh sonden as Kühne brierteg eine be⸗ Stimm . Fxedg o über⸗ nödies Sängern n Kur sen von aradoss Lebergewicht geben. eme solche Regelung nicht. den Partnern auch kaum angenommen wer- den. ischen Frage des Vertragswerkes wird, wie man in Bonn vermutet, nicht von den ein- zelnen Delegationen, sondern auf der höch- sten politischen Ebene zwischen den Kabi- betten erfolgen. e Der Stimmenanteil der einzelnen Mit- gliedstaaten wird nicht nur bei den Bera- ungen der Montanversammlung, auch bei der Wahl der Mitglieder der Hohen Behörde und des Gerichtshofes entscheidend geln. Eine Berechnung auf Grund der Stahl- und Kohlekapazität der Teilnehmerländer würde sondern der Bundesrepublik die absolute und damit ein erdrückendes Deutschland verlangt Sie würde von Mehrheit Die Klärung dieser zentralen poli- Die Fragen des Ruhr. und Besatzungs- ſtatutes haben durch die jüngste Aktivität der Ruhrbehörde auf dem Kohlegebiet wie- der eine gewisse Aktualität gewonnen. Aus Freisen der Schumanplandelegation in Bonn würd bestätigt, daß vor enem Memorandum der Bundesregierung dle rechtliche Unvereinbarkeit des manplanes mit dem Ruhr- und Besatzungs- gatut dargelegt wurde. Dieses Memoran- dum habe sich jeglicher Polemik enthalten und lediglich auf die Schwierigkeit hinge- iesen, den Vertrag ohne eine Klärung die- ter Fragen zu unterzeichnen. Es sei der Ge- gensatz zwischen den preisrechtlichen Be- kaenissen der Hohen Behörde und der Ruhrbehörde dargelegt worden, der es letz- einem Monat in Schu- mäßig tattliche ühenden einiwir⸗ Auffül⸗ therhau ngreiche 1 dessei er Seine „ Abzüg en c Tempe- gute E.. zur Pedalge- ber, eit 1 Stärke hen eig olo rat edkomps. gewandh Kräftiger onen von ügte el ichsvollen ben allen te Clabb n Versen kte, del 8. argueri der, 100 eder vn und an an Wal Schmint 7 Nacke⸗ den Se- und ge sicht 18am 800 affe, daf Schläft ndwinbe ter del Währen ein neus r auf de n bände jurch da Licht de ber auch sterte 8“ zen ihre ging ends, kliebence auf de zen be- erte ini eie v0 und Al, mer un hren Lt or 6. 10 künden sein. act Urstlich ernährt werden. 05. Lehr Sitom sparen! Stuttgart.(tz-Eig.-Ber.) Der Energie- Stlzusschuß beim Wirtschaftsministerium Würt⸗ ſemberg-Badens, dem Vertreter aller Wirt- gchaftszweige, die Energieversorgungsunter- nehmen, Behörden angehören, mit dem Stand der Kohlenversorgung der Gewerkschaften und staatliche hat sich eingehend Hektrizitäts- und Gaswerke befaßt. Der Grund der schwierigen Kohlenlage der Nektrizitätswerke wird darin erblickt, daß de vom Bundes wirtschaftsministerium an- kündigten Kohlenmengen nur teilweise kusgeliefert wurden. Vom Wirtschaftsmini- ſerium und den Elektrizitätswerken wer⸗ en Sonder beauftragte zu den zuständigen gellen in Essen und Bonn entsandt, um anrend der Dauer der Versorgungsschwie- Agkeiten auf die volle Auslieferung der zu- geteilten Kohlenmengen hinzuwirken. Der Energieausschuß hat beschlossen, alle Jerbraucher erneut dringend aufzufordern, fündestens 15 Prozent des Oktoberverbrau- bes von Strom und Gas einzusparen. Der Ausschuß hält es für notwendig, daß die leklamebeleuchtungen stark eingeschränkt erden. Auch Schaufensterbeleuchtungen alen auf das unbedingt notwendige Maß berapgesetzt werden. Won 28, Genk. Die Internationale Arbeitsorgani- dation kündigte die Eröffnung eines Auswan- kerungsamtes der ILO in Bonn an. Diese delle solle den auswanderungslustigen Deut- nen dei ihren Plänen behilflich sein. Au- erdem werde das Amt die Bundesregierung nellen Auswanderungsfragen beraten. Lokio. Der frühere japanische Außenmini- ler Mamoru Schigemitsu, der an Bord des chlachtschiffes„Missouri“ die Kapitulation haus unterzeichnet hatte, ist am Dienstag 6, Beschluß General MacArthurs aus dem eküngnis entlassen worden. Er war 1948 we⸗ 90 Kriegsverbrechen zu sieben Jahren Ge- kenis verurteilt worden. balkanstadt. Das Befinden Kardinal Min- nentys hat sich in beunruhigender Weise ſötschlechtert. Beim päpstlichen Staatssekre- 8 eingegangene Berichte besagen, daß der ardinal in einer Budapester Klinik von drei Ietischen Spezialisten, die eigens von oskau nach Budapest entsandt worden wa- Je untersucht wurde. Hierbei soli ein schwe⸗ e Zustend der Aphasie in Verbindung mit „ stlust des Erinnerungsvermögens und einer lähmung der Gesichtsmuskeln festgestellt Der Kardinal muß zum Ten Stuttgart. Bundesinnenminister Dr. Robert b. bat dem Stuttgarter Oberbürgermeister . Arnulf Klett am Dienstag telegrafisch für Muse anläglich seines Besuches in Stuttgart ge- uten polizeilichen Schutzmaßnahmen ge- 1. Dr. Lehr hatte am Samstag in Stutt- gart 115 in Göppingen gesprochen, In Stutt- 0 atte die Polizei zu Beginn der Rede des em Sannenwinisters einige Ruhestörer aus auer 0 entfernt, Bundeskanzler Pr. Aden- wertatke sich bekanntlich bei Klett be- a weil er den ihm eine Woche vorher * Polizeischutz für nicht ausreichend weadeer ert. Die Maler und Anstreicher in ſegem St. nahmen am Dienstag nach ein- Internen reik die Arbeit wieder auf. Die 1 mer sind bereit, ihnen sofort einen b Pe, Stundenlobn von 150 Mark zu zahlen. eig en, Wuppertal und dem Rhein-Wunper⸗ dauert der Streik noch an. P/ dpa Von unserer Bonner Redektion Bonn. Nach den vielen Vorhersagen der letzten Zeit vertreten politische Beob- achter in Bonn die Ansicht, daß der Schuman plan im Laufe des Monats Dezember unter- keichnet werden wird. Aus diesem Anlaß wird sich der Bundeskanzler wahrscheinlich persönlich nach Paris begeben. Vor der Fertigstellung des Vertragswerkes sind jedoch noch wichtige Fragen zu klären. In erster Linie das Stimmverhältnis und die Schwie- Agkeiten, die sich aus dem Ruhr- und Besat zungsstatut ergeben. terer gestatte, einen von der Montan- behörde festgesetzten Preis als„diskrimi- nierend“ zu bezeichnen und umzustogen. Ebenso schlössen sich die Rechte der Ruhr- behörde und Montanbehörde, die Kohlen- ex poOrtquote festzusetzen, gegenseitig aus. Zudem müsse die Bundesregierung im Schumanplan-Vertrag Souveränitätsrechte abgeben, die sie noch gar nicht besitze, sondern die sich die Hohe Kommission vor- behalte. Die Zuständigkeit der Schuman- plan-Behörde vertrage aber, wenn sie funk- tionieren solle. keine Einschränkungen. In diesen Zusammenhängen ist der Standpunkt der deutschen Delegation zu verstehen, daß die Unterzeichnung des ge- samten Vertragswerkes erst dann vorge- nommen werden kann, wenn volle Klar- heit über seine wirtschaftlichen, finanziel- len und rechtlichen Konsequenzen erzielt worden ist. Die deutsche Auffassung, daß die Unterzeichnung erst nach der Ausar- beitung der Uebergangsbestimmungen er- folgen soll, wird in erster Linie damit be- ghündet, daß der Bundestag andernfalls den Schumanplan nicht ratifizieren kann. Einspruch wegen Kohlenexporiquote Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat am Dienstag beschlossen, bei der Hohen Kom- mission gegen die Höhe der Kohlenexport- quote Einspruch zu erheben. Bundeskanzler Dr. Adenauer wird voraussichtlich am Don- nerstag auf dem Petersberg den Einspruch der Bundesregierung erläutern. Das Bun- deskabinett hat diesen Beschluß gefaßt, weil die internationale Ruhrbehörde auf einer Fortsetzung der deutschen Kohlen- Schumanplan- Unterzeichnung durch Adenauer in Paris? Das Ruhr- und Besatzungsstatut als Hindernis der Montanunion exporte in Höhe von 6,83 Millionen Tonnen je Quartal besteht. Ein Sprecher des amerikanischen Hohen Kornmissariats sagte in Frankfurt, daß eine Intervention der alliierten Hohen Kommis- sion zu der von der Ruhrbehörde festgeleg- ten deutschen Kohlenexportquote von 6,83 Millionen Tonnen im ersten Quartal nach- sten Jahres kaum erwartet werden dürfe. Die drei Besatzungsmächte seien sich in der Frage der deutschen Kchlenexportquote völlig einig. Der Sprecher betonte, daß es jedoch möglicherweise in den drei folgen- den Quartalen des Jahres 1951 zu einem Kompromiß zwischen der Quote für das erste Quartal und dem deutschen Vorschlag von 5,7 bis 5,9 Millionen Tonnen kommen Körne. Adenauer nimmt Wahlergebnis „nicht so tragisch“ Bonn.(gn.-Eig.-Ber.)„Der Bonner Kurs bleibt unverändert. Mit diesem Satz wird das Ergebnis einer längeren ausführlichen Kabinettsitzung über die politische Gesamt- situation kommentiert. Man erfährt, daß Bundeskanzler Dr. Adenauer das Wahler- gebnis„nicht so tragisch nimmt“, wie es vielfach geschieht. Er kennzeichnete das Ergebnis„als in der Hauptsache durch ört- liche Einflüsse bedingt“, Nach seiner Auf- fassung hat vor allem das Zusammenge- hen der Landesverbände der CDU mit der SPD, so in Hessen und Württemberg-Ba- den(Koalitionen D. Red.) und die daraus resultierende unklare Haltung zu einem Rückschlag innerhalb der CDU- Wähler schaft geführt. Auch Dr. Schumacher, der Vor- sitzende der SPD, beschäftigte sich am Dienstag noch einmal mit dem Wahlergeb- nis. Das deutsche Volk habe erkannt, daß so, wie in Bonn regiert werde, nicht regiert werden könne. Der Klassenkampf von oben sei von der Bundesregierung auf Kosten der Massen unterstützt worden. Die Ent- Wieklung ging und geht von der CDU zur Sozialdemokratie“ Schumanplan ein Schritt vorwärls aber Großbritannien will sich erst nach seiner Ratifizierung entscheiden Straßburg.(dpa) Der ehemalige französi- sche Ministerpräsident Paul Reynaud appellierte am Dienstag in der Beratenden Versammlung des Europarats erneut an Großbritannien, die Bedenken gegen den Schumanplan und die für die europäische Montan-Union vorgesehene übernationale Behörde fallen zu lassen. Die Beratende Versammlung war erneut zusmmengetreten, nachdem sie am Samstag zunächst die Tä- tigkeit des Ministerausschusses erörtert hatte. 5 Die britische Antwort auf den Appell des ehemaligen französischen Ministerprä- sidenten Paul Reynaud, war im wesent- lichen verneinend. Die bis dahin nur schwach besetzten Abgeordnetenbänke der Beraten- den Versammlung hätten sich mit einem Schlag gefüllt, als der britische Delegierte Hugh Dalton gegen Ende der Debatte am Dienstagnachmittag zu den Aufforderungen Reynauds und anderer Delegierter Stellung nahm. Dalton erklärte:„Großbritannien ist nicht mit dem Grundsatz einverstanden, seine Industrie einer internationalen Autori- tät zu unterstellen, die nicht der britischen Regierung und dem britischen Parlament verantwortlich ist“, Der Schumanplan sei trotſdem ein„großer Schritt vorwärts“. Dalton betonte, Großbritannien habe immer gewünscht, daß die Schlüsselindu- strien Europas einschließlich Großbritan- niens so organisiert werden, daß der größte Nutzeffekt erreicht und der Arbeiterschaft der beteiligten Staaten Vollbeschäftigung garantiert werden kann. Die britische Regie- rung werde erst dann endgültig zum Schu- plan Stellung nehmen können, wenn dieser verabschiedet worden ist und in seiner end- gültigen Form vorliegt. Dann werden Wir entscheiden können, in welchem Umfang und in welcher Weise wir mit der neuen Organi- sation zusammenarbeiten können“. Der Auf- bau Europas miisse auf festen Fundamenten durchgeführt werden. Dies könne nur stufenweise geschehen. Nölting:„Kartellnebel über Schumanplan- Verhandlungen“ im Namen der SPD.- Delegierten in der Beratenden Versammlung erklärte der ehe- malige Wirtschaftsminister von Nordrhein- Westfalen, Professor Erik Nölt ing. das grundsätzliche Einverständnis der SFD mit dem Schumanplan. Nölting umriß die Be- sorgnisse der Gewerkschaften und der Ar- beiterschaft gegenüber dem jetzigen Stand der Schumanplan- Verhandlungen.„Ueber den Verhandlungen liegt der Kartellnebel, und die Kartellschatten sind länger gewor- den. Ein bloßes Kartellarrangement würde jeder politischen Zugkraft entbehren!“ Diese Bedenken seien nicht nur bei den Gewerk- schaften, sondern auch bei den verarbeiten: den Industrien festzustellen. Nölting fügte hinzu:„Die Hauptaufgabe des Schumanplans liegt in der Ausweitung einer rationellen Produktion, um die wirk- lichen Bedürfnisse zu füttriedigen. Der Ge- danke an eine Ueberproduktion ist ein Wahnglauben, von dem man sich endgültig freimachen sollte. Man sollte größeres Zu- trauen zu den expansiven Möglichkeiten der koordinierten europäischen Wirtschaft haben.“ In Europa gebe es keine Ueber- produktion, sondern nur„Unterverbrauch“. Die europäische Stahlindustrie würde vor- aussichtlich den gewaltigen Nachhol- und Modernisierungsbedarf der europäischen Industrie nicht einmal dann befriedigen Können, wenn man sie bis zum Höchstmaß ihrer Produktionskapazität ausweitet. Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 22. November 1950 eee Kohlenknappheit Die Kohlenknappheit war in der 102. Sitzung des Bundestages der Anlaß heftiger sozial- demokratischer Angriffe gegen die Wirtschaftspolitix der Bundesregierung, Schuld oder Schicksal? die von Wirt schaftsminister Erhard pariert wurden. Während die Kohlenknappheit nach dem ersten Weltherieg Schicksal gewesen sei, sagte der frühere hessische Wirtschaftsminister Dr. Harald Koch, sei sie heute die Schuld der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Prof. Erhard ver- warte sich gegen die, wie er sagte, polemischsche Ausnutzung des Koklenengpasses, der nur einen Sturm auf Kokle verursachen und damit die Sache noch schlimmer machen werde. In- zwischen wurden Sonder maßnahmen vereinbart, dureh die die Förderleistung im Kohlen- bergbau erhöht werden soll. Unabhängig von den Disſcussionen im Bundestag fressen sieh die Preßlufthammer der Kumpels in die Steinkohlenflöze. Fast 400 000 Tonnen werden täg⸗ lieh gefördert. Der neue Landtag ſast ohne Beamie 46 Abgeordnete des früheren Parlaments wiedergewählt Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Fast die Hälfte der hundert Abgeordneten des ersten württembergisch- badischen Landtags kann auf ihren Parla- mentssitzen verbleiben. Ueber zwei Drittel der„alten“ Volksvertreter Hatten sieh wie⸗ der um ein Landtagsmandat beworben. Re- lativ und absolut gesehen bringt die CDU mit elf Neugewählten die wenigsten„Erst- lingskandidaten“ ins Parlament. Unter den 35 SPD-Abgeordneten sind 16, unter den 21 DVP- Vertretern zehn„alte Parlamenta- Trier“. Nur bei den dreizehn Gewählten der DG-BHE handelt es sich um neue Leute. Auch die wiederholt geforderte stärkere Einschaltung der Frauen in das politisch- parlamentarische Leben des Lan- des ist nicht verwirklicht worden. Voraus- sichtlich werden nur sechs Frauen in den Landtag einziehen. Ein Querschnitt dureh die Be- rufe der neuen Landtagsabgeordneten zeigt Ueberraschungen: 13 AhB geordnete sind Bürgermeister, Oberbürgermeister oder Landräte in und außer Dienst. Die nächst stärkere Gruppe stellen mit 12 die Bauern, Landwirte und Weingärtner. Mindestens 11 fallen unter die Kategorie der Angestellten Bereitschaftspolizist„kostet“ unter 7000 DM „Wachregiment Bonn Bonn.(dpa) Der künftige Bundespolizei- inspektor Anton Grasser hat sein Amt als Fachreferent für Polizeifragen im Bun- desinnen ministerium in Bonn angetreten. Vor der Presse wies er darauf hin, daß er seine Tätigkeit als reine Polizeiaufgabe im Sinne des Grundgesetzartikels 91 Absatz 2 (Polizeivollmachten der Bundesregierung) ausüben werde. Er sei„nicht als General hierher gerufen worden, sondern als Poli- zeiofflzier“. Der Ministerialdirektor im Innenmini- sterium Hans Egidi, teilte mit, daß die ein- maligen Kosten für die Aufstellung der Bereitschaftspolizei verhältnismäßig hoch sein werden. Die laufenden Kosten seien dann geringer. Die Kosten für einen Be- reitschaftspolizisten würden allerdings nied- riger sein als die 7000 Mark, die bisher für einen Länderpolizisten angenommen wor- den seien. In der vorgesehenen zweijähri- gen Grundausbildung sollten die sogenann- ten„Anlernlinge““ im Alter von 19 bis 22 Jahren außer freier Unterkunft, Verpfle- gung, Dienstbekleidung und Heilfürsorge monatlich 45 Mark Gehalt bekommen. Nach der Ausbildungszeit seien 60 Mark und für die über 30 jährigen 100 Mark vorgesehen. Die Bereitschaftspolizisten sollen sich für sieben Jahre verpflichten und danach in die allgemeine Polizei übernommen werden. Die Offiziersbewerber wird eine je zur Hälfte aus Vertretern des Bundes und der Länder bestehenden Kommission den Län- dern zur Anstellung vorgeschlagen. Die Bereitschaftspolizei wird nach den Worten Egidis mit modernen leichten Waffen aus- gerüstet: Pistolen, Gewehren. Maschinen- pistolen und nach Möglichkeit mit leichten Maschinengewehren. Außerdem erhält sie einheiliche geländegängige Fahrzeuge und Polizeifunk. Die„Vokabel Wachregiment“ sei zwar als Wunschtraum verständlich. aber ver- fassungsrechtlich unmöglich. Es gebe auch kein Schutz und Begleitkommando der Bundesregierung, die zur Zeit in Bonn nicht einen einzigen Polizisten zu ihrer eigenen Verfügung habe. Der Bund könne sich bleibt Wunschtraum“ allenfalls eine Wach- und Schließgesell- schaft“ halten, die aber keine polizeilichen Exekutivbefugnisse haben könne. Eine Art Wachregiment sei nur dadurch zu schaffen, daß ungefähr eine Hundertschaft der Be- reitschaftspolizei nach Bonn verlegt werde. Die Bundesregierung müsse dann mit dem Land Nordrhein- Westfalen verhandeln, welche Befehlsgewalt sie über diese Einheit bekommen solle. Butter wird nicht teurer Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat am Dienstag beschlossen, den gegenwärtigen Butterpreis bestehen zu lassen. Ein Antrag des Bundesernährungsministers, den Sai- sonabschlag für Butter aufzuheben, wurde vom Kabinett abgelehnt. Der Butterpreis beträgt nach dem Beschluß der Bundes- regierung weiterhin 4,80 DM je Kilogramm Aab Molkerei und 5,40 DM im Kleinverkauf. Die Aufhebung des Saisonabschlags von 0,40 DM je Kilogramm(0, 44 DM im Kleinver- kauf) war von den Ernährungsausschüssen des Bundesrates und Bundestages befür- wortet worden. Wirtschaftlicher Verteidigungsbeitrag Frankfurt.(dpa) Die Westmächte wollen die Bundesregierung offiziell auffordern, einen wirtschaftlichen Verteidigungsbeitrag zu leisten. Wie dpa zuverlässig von ame- rikanischer Seite in Frankfurt erfährt, er- Warten die Alliierten, daß sich die Bundes- regierung im Zusammenhang mit den ihr bei der bevorstehenden ersten Revision des Besatzungsstatus zugebilligt größeren Voll- machten verpflichtet, einen wirtschaftlichen Verteidigungsbeitrag zu leisten. Die Bereit- schaft soll darin bestehen, daß die Bundes- republik zur Verteidigung der westlichen Welt Teile ihrer wirtschaftlichen Produk- tion— u. a. Stahl und Kohle— liefert. Als Westeuropàischer Partner müsse die Bun- desrepublik alles zur europäischen Vertei- digung beitragen, wozu sie in der Lage sei. Das habe nichts mit einer direkten Rü- stungsproduktion in der Bundesrepublik zu tun. Aller Sparten, während sieben Partei- bzw. Gewerkschaftsfunktionäre oder Betriebs- ratsvorsitzende sind. Als leitende Verwal- tungs- bzw. Kommunalbedienstete, Richter usw. sind zehn Abgeordnete anzusehen, die nicht unter die Beschränkungen des Wahl gesetzes fallen. Drei oder vier der gewähl⸗ ten Staatsbeamten dagegen stehen nun- mehr vor der Frage, ob sie das Mandat an- nehmen und in den Wartestand treten, oder Weiterhin aktive Beamte bleiben wollen. Mit je sechs sind auch die Kategorien der Journalisten und Schriftsteller sowie der Ingenieure und Techniker stark vertre- ten. Mit je fünf Abgesandten erscheinen die Lehrer und Rektoren, die Handwerker und die Rechtsanwälte im Landtag. Auch die Hausfrauen und die Kaufleute werden mit je drei Abgeordneten gleich stark vertreten sein. Das gleiche gilt mit je zwei für die Fabrikanten und Wirtschaftsprüfer. Unter den übrigen Berufen findet man unter an- derem einen Studenten und einen Univer- sitätsprofessor, während ein Zahnarzt schon in der vergangenen Legislaturperiode be- Wiesen hat, daß er über ausgezeichnete par- lamentarische Erfahrung verfügt. Dr. K. A. Helffenstein, Mannheim) Der Landeswahlausschuß des Innenmini- steriums wird am Montag zu seiner näch- sten Sitzung zusammentreten, um die end- gültige Besetzung der Abgeordnetenman- date festzustellen. Da der neue Landtag be- reits am 5. Dezember zu seiner ersten Sit- zung zusammentreten wird, wurden die neu gewählten Abgeordneten, die gleichzeitig auf einem Kreiswahlvorschlag und auf der Landesliste gewählt worden sind, gebeten, sich beschleunigt zu entscheiden, welches der beiden Mandate sie annehmen wollen. Ulrich antworlet Gross Stuttgart.(tz. Eig.-Ber.) Auf eine Aeuße- rung des amerikanischen Landeskommissars General Charles P. Gross, der zu den Er- gebnissen der Landtagswahl erklärt hatte, die geringe Wahlbeteiligung sei eine Reak- tion der Bevölkerung auf das bestehende Verhältniswahlsystem, gab Innenminister Fritz Ulrich der Presse gegenüber eine Er- Klärung ab, in der es heißt, Landeskommis- sar General Gross hat sich in dankenswerter Weise zu dem Ergebnis der Landtagswahl geäußert und damit sein wahres Interesse für die politische Entwicklung in unserem Landes bekundet. Der Landeskommisser meinte u. a., die geringe Wahlbeteiligng sei eine Reaktion der Bevölkerung auf das be- stehende Verhältniswahlsystem. Hier irre Gross. Vor wenigen Wochen hätten die Ver- einigten Staaten, also die Heimat unserer demokratischen Lehrmeister, den Senat und das Repräsentantenhaus gewählt, Es sei da- bei nach der reinen Mehrheits- und nicht nach der Verhältniswahl abgestimmt worden. on den 90 Millionen Wählern der USA seien nur 37 Millionen, also 41 Prozent, an die Urnen gegangen, und bei der Präsiden- tenwahl vor zwei Jahren, die nach einem aufrüttelnden Kampf von Präsident Truman gewonnen wurde auch einer reinen Mehrheits- und Persönlichkeitswahl,— hät- ten nur 49 Prozent der Wähler ihre Bürger- pflicht erfüllt und abgestimmt. Es sei falsch, betonte Ulrich, für die Wahlflauheit das Wahlverfahren verant- wortlich zu machen. Je mehr die Bürger die Ueberzeugung gewönnen, daß die gewählten Parlamentarier frei und ohne Bevormun- dung durch Militärregierungen und Hohe Kommissare entscheiden dürften, um 80 stärker würde künftig das Interesse der deutschen Bürger an Wahlen sein. 5 8 9 * 4 2 MORGEN Muittwoch, 22. November 1980/ Nr. 2 Mittwoch, 22. November 1950 Wenn man uns angteiſt. Ueber die Aufrüstung oder die soge- nannte KRemilitarisierung“, sagte Berlins Oberbürger meister Prof. Reuter bei seinem Besuch in Heidelbergs internationalem Presseklub, wird bei uns(in Berlin) nicht Halb so viel Aufhebens gemacht wie hier im Westen. Wenn man uns angreift, wer- den wir uns wehren! Das ist selbstver- ständlich. Wenn man die Zeitungen des Bundes- Sebietes liest(einschließlich des Blattes, das Sie in der Hand halten), hat man keines- Wegs den Eindruck, daß das so selbstver- ständlich ist. Im Gegenteil! Wir lesen von Entschließungen dieser oder jener Gruppen, die sich eindeutig dagegen aussprechen, sich zu wehren. Wir lesen von Reden dieser oder jener Politiker, die sich zwar um die Frage des Wehrens herumdrücken, aber deutlich genug gegen die Vorbereitung abwehrfähi- ger Mittel Stellung nehmen. Und wir füh- ren sogar eigene Artikel, in denen die Frage der Abwehr eines möglichen Angriffs hin- ter die Abneigung gegen die dafür notwen- digen Vorbereitungen geschoben und höchst nebulös abgewandelt wird. In Berlin mußte Niemöller einen Vor- trag in Dahlem, demselben Dahlem, in dem er einst seine treueste Gemeinde hatte, unterbrechen, weil seine Predigt wider- standsloser Friedsamkeit gegenüber den Sowjets seine Zuhörer auf die Palme bHrachte, Zuhörer, die seit 1945 im ständigen Widerstand gegen die Angriffe und Ueber- griffsversuche östlicher Ausbreitungsgier gehärtet sind. „Bei uns gibt es keine weichen Stellen mehr und an der Härte stumpft sich dle Politik der Nadelstiche von selber ab“, sagte Reuter gelassen.„Wir haben gelernt, das man sich mit den Herrschaften drüben nicht unterhalten kann und daß sie sehr höflich Werden, wenn man hart bleibt.“ Vielleicht wäre es wirklich besser, das Bundesparlament und die Regierung sägen in Berlin, statt in dem weichen Bonn. 0 Wenn wir einmal alle Verwirrung der Vergangenheit beiseite lassen, nur die ge- genwärtige Lage betrachten und versuchen, daraus die Folgerungen zu ziehen, erhalten Wir drei mögliche Schlüsse, für den Fall eines Angriffs. 1. Wir wehren uns, wenn wir ange- griffen werden. Das bedeutet die Be- reitschaft zu dem zur Abwehr notwen- digen Mindestmaß an Rüstung.) Wir wehren uns nicht und lassen uns von den Kräften der beteiligten Mächte so lange und so heftig herum Stoßen, wie es das Schicksal bringt. Wir stecken den Kopf in den Sand und hoffen, daß wir entweder nicht ange- griffen oder von anderen verteidigt werden. nulig heute bewegt. Man will sich nicht wehren, will aber natürlich auch nicht aus dem relativ angenehmen Zustand demokra- tischer Träumerei herausgerissen und über- rant, befreit, bombardiert und vergewal- tigt werden. Nach dem Schock des letzten Krieges ist das zwar kein Wunder, es wäre aber ein Wunder, wenn es gut ginge. Ver- gleichsweise darf gesagt werden, daß die so gern als Beispiel zitierte Schweiz ganz un- zweifelhaft von Hitler überrannt worden Wäre, wenn ihre sehr wehrhafte Neutrali- tät einem solchen Unternehmen nicht hin- derlich gewesen wäre. Punkt 2 entspricht einer gefährlichen Aber(asketisch Gandhi) vertretbaren Auf- Fassung geschichtlicher Vorgänge. Niemöller scheint diesem Gedanken zu huldigen, der auch in Frankreich Anhänger hat. Persön- ieh glaube ich nicht, dag er ernstlich Wäg bar ist, weil die Zahl derer, die für ein solches Experiment soviel Charakterstärke und moralische Kraft besitzen, diese Ent- scheidung als Entscheidung zu wollen, gleich null ist, Die Idee ist ungefähr die, daß zwar Menschen getötet und unterdrückt wer- den können, daß aber ein Volk bestehen bleibt, auch wenn es unbestimmte Zeit unter kremder Unterjochung leiden muß. Eines Tages wird sich das System(des Bol- schewismus) abschleifen und die Unter- jochung wird wieder aufgehoben werden. Un hundert oder zweihundert Jahren). Es ist eine Theorie der vollen Entsagung, die das Heil zwar noch irdisch, aber in einem zeitlichen Jenseits sucht. Werden wir uns also wehren, wenn wir angegriffen werden? Die militärische Wehr möglichkeit, meinte Reuter, ist keineswegs das einzige Mittel, um das es in unserer Lage geht. Es ist eines der Mittel. Und die Auffassung, daß den Wehrhaften niemand so leicht an- greift, wie den Wehrlosen, ist weder eine neue noch eine amerikanische Erfindung. g g v. S 5 Entschließung zur deutschen EKriegsgefangenenfrage Washington.(UP) Die Vereinigten Staa- ten, Großbritannien und Australien werden in Kürze der Vollversammlung der Ver- einten Nationen eine Entschließung vorle- Zen, in der die Sowjetunion verurteilt wird, Weil sie es unterläßt, die restlichen deut- schen Kriegsgefangenen heimkehren zu las- Sen, gaben diplomatische Kreise am Diens- tag bekennt. Die Entschliegung, so sagten diese Kreise, werde die langwierigen Bemühungen der Alliierten schildern, die Sowjetunion zu ver- Anlassen die deutschen Kriegsgefangenen zu repatriieren, In ihr wird der Kreml be- schuldigt, die von ihm übernommenen inter- nationalen Verpflichtungen nicht eingehal- ten zu haben. Wie Beamte sagten, solle bei der De- batte über die Entschließung ausgiebiger Sebrauch von dem Material gemacht wer- den, das die deutsche Bundesrepublik zu diesem Zweck vorbereitet habe, Die Sowjet- union werde in dem deutschen Studienbe- richt beschuldigt. Auskunft über den Ver- bleib von ungefähr 1 250 000 deutschen Kriegsgefangenen verweigert zu haben. Nr. 3 ist im wesentlichen die Geistes- verfassung, in der sich die öffentliche Meis- Die Krise des Straßburger Europarates Die Stimmung ist trübe wie ein Novembertag. von unserem nach Straßburg entsandten Redak tionsmitglied Hans H. Hausser Straßburg. Die Krise, die vorauszusehen War, ist da. Sie ist körperlich zu spüren. Die Stimmung ist trüb wie ein grauer No- vembertag. Nichts mehr vom wogenden farbigen Fahnenmeer, auf dem unter der heißen Augustsonne noch das Schiff der Begeisterung und des Elans daherbrauste; die wenigen Europaflaggen an den Fronten der Delegiertenhotels klatschen heute müde und sparsam im Regen. Man erwartete hitzige Auseinandersetzun- gen von diesen letzten Tagen der Session 1951. In der Tat machten sich auch in der ersten Sitzung am Samstag die Gegensätze Wieder mehr oder weniger temperament- voll Luft. Aber es waren nicht mehr die Fanfarenklänge des Sommers, die die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen sollten; es war mehr ein Rückzugsgeplänkel ohne Ueberzeugungskraft, ein letztes Auf- bäumen, in dem schon die Resignation mit- schwang. Die Mauern erwiesen sich härter als die Köpfe der Revolutionäre. Was im Sommer schon zu ahnen war, ist heute vollzogen: die Positionen sind klar und ab- gesteckt. Man weiß jedenfalls, wie es nicht geht. Wie es aber weiter geht, weiß man freilich noch nicht— und das ist die Krise. Diese Krise kann man auf einen ver- hältnismäßig einfachen Nenner bringen: es geht um die Frage, ob die Konsultativ- versammlung das bleiben soll, als was sie gedacht war, eine beratende Versamm- lung und ein„Zentrum der Meinungs- und Willensbildung“, als das sie der britische Unterstaatssekretär Davies vor kurzem im Unterhaus kennzeichnete, in dem er gleich- zeitig die Grenzen der englischen Beteili- gung absteckte, oder aber, ob sie, und zwar schnellstens ein wahrhaftes Parlament mit zwar vorläufig noch beschränkten Kompe- tenzen, aber wirklichen Vollmachten wer- den soll.(Und nach Lage der Dinge auch mit beschränkter Beteiligung.) Engländer und Skandinavier neigen zur ersten An- sicht, im allgemeinen unterstützt von Bel- giern und Holländern, während das föde- ralistische Element unter den Franzosen, Deutschen und Italienern vertreten ist, wo- bei allerdings die deutschen und ganz be- sonders die französischen Sozialisten sich in einer gewissen Verlegenheit befinden, die schon durch den Rücktritt Guy Mollets als Berichterstatter über die Statutenände- rung zum Vorschein gekommen war. Mollet war es nicht gelungen, zwischen den fran- zösischen und englischen Sozialisten einen Ausgleich zu schaffen, auf den er, ziemlich allein, bis zum Ende zu hoffen schien. Die Straßburger Institution wird an die- ser Krise nicht sterben. Ob sie geschwächt oder gestärkt aus ihr hervorgehen wird, ist lediglich eine Frage der politischen Ver- nunft und des Sinns für das M6g⸗ liche, der bei den extremen Föderalisten, wie es uns heute scheint, manchmal zu ver- missen ist. Die Vereinigung Europas darf nicht, soll sie sinnvoll sein, Selbstzweck werden; sie kann, vorläufig wenigstens, nicht mehr, aber auch nicht weniger sein Als ein Mittel zur Stärkung und Rettung Europas. Die föderalistische Lösung würde eine Operation bedeuten und damit zweifel- 108 vorübergehend eine Schwächung. Die andere Lösung ist gewissermaßen eine ho- möopathische. Es frägt sich, ob bei der konstatierten Schwäche des Patienten die letztere nicht doch vorzuziehen wäre, die Allerdings die Geduld auf eine harte Probe stellen wird. Es ist Mode geworden, den Engländern die Schuld am Versagen des Europarates in die Schuhe zu schieben und den europäi- schen Ministerrat mit Hohn und Spott über seine Langsamkeit zu überziehen. Wir selbst haben unsere Sympathien für den revolutionären Elan der europäischen Fö- deralisten nicht verhehlt und deren Ansich- ten zu der unsrigen gemacht. Aber die Ob- jektivität gebietet, den Grundsatz des „Audiatur et altera pars“ zu beherzigen, um so mehr, als die Debatte am Samstag klar erkennen ließ; wie weit die Konsultativ- versammlung von ihrem wahren Weg ab- gekommen ist. Die Diskussionen sind steril geworden. Die Redner haben sich festge- rannt in der Sackgasse ihrer Meinungen. Bei den einen gehört der ewige Kampf ge- gen den Ministerrat zum guten Ton, die anderen beginnen ihn, immer offener zu verteidigen, was im Sommer nur wenige wagten. Jeder sagt in anderer Form gema seines Temperaments das gleiche. Und der Eindruck einer perfekten Uneinigkeit senkt sich mit dem Vorhang einer tötenden Langeweile über das Haus, das wie ein schlafender Riese sich seiner wirklichen Macht bewußt zu werden nicht imstande ist und die wirkliche Funktion des„Meinungs- zentrums“, deren Wert in Wahrheit un- schätzbar ist, die aber eben keine spekta- kulären Erfolge zeitigen kann, droht ver- loren zu gehen. „Stehen Sie über den Ministern, nicht gegen sie“, riet der italienische Außen- minister Graf Sforza den europäischen Delegierten. Als derzeitiger Präsident des Ministerrats unterzog er sich souverän der gerade für ihn undankbaren Aufgabe, seine Ministerkollegen vor dem Forum der Un- zufriedenen zu vertreten. Unähnlich seinem irischen Vorgänger Macbride verhehlte der über alle Zweifel erhabene Europäer, der außerdem den Vorzug genießt, ein klu- ger Staatsmann zu sein, dem Haus seine Sympathie nicht. Auch nicht die Tatsache, daß selbst in- nerhalb des Ministerrats keine Einmütig- keit herrscht, wenn auch dessen Entschlüsse, sofern überhaupt einstimmig gefaßt werden müssen und deswegen die Ansicht des Ein- zelnen oft in der Ansicht des Kollektivs untergeht.„Seien Sie froh, daß unsere Re- gierungen so langsam sind“ meinte er mit einem Seitenblick auf die Geschichte. Schnelle Entschlüsse sind populär— aber wohin führen sie? Welch sorgfältiger Vorbereitung bedarf schon ein Gesetz, auf nationaler Basis, Wieviele Experten müssen gehört werden, damit es allen gerecht wird — wieviel komplizierter ist da erst die Ar- beit auf internationalem Gebiet! Wieviel Rücksichten sind zu nehmen auf psycholo- gische, soziale und andere Voraussetzungen. Und wie leicht ist die Kritik des nicht mit Verantwortung belasteten Parlamentariers an dem verantwortlichen Minister. Wird er ihn zu Hause, vor seinen Wählern stützen für das, was er in Straßburg oratorisch von ihm fordert und was, wie auch immer, Opfer kostet? Graf Sforzas kluge Rede, von Sympathie, Hoffnung und fast väterlichem Wohlwollen getragen, ließ das Haus nicht unbeein- druckt. Er ist der eine Pol. Der andere könnte vielleicht der temperamentvolle Franzose Teitgen sein.(„Europa braucht jetzt keine Experten. Europa wird hier ge- macht oder es wird nicht gemacht“ 80 oder so ähnlich rief er wütend). Zwischen beiden muß die Konsultativversammlung den Weg aus der Krise suchen. Sie muß vor allen Dingen zu sich selbst zurückfin- den und ihre Aufgabe nicht falsch einschät- zen und vor allen Dingen nicht über- schätzen. Die Neigung zu radikalen Be- schlüssen ist latend vorhanden. Der Bun- despakt spukt in manchen Köpfen die klein- europäische Lösung. Sie wäre ver- hängnisvoll und eine Kapitulation, ein spek- takulärer Scheinerfolg. Die Straßburger Krise ist letzten Endes auch ein Kind der Panik. Die Angst, keine Zeit mehr zu haben, ist ein schlechter Rat- geber. Und vor lauter Gerede über die Zeit vergeht die Zeit. Auch Meinungsverschie- denheiten sind schließlich ein Privileg der Freiheit— und nur der Freiheit. Im roten Talar am Richtertisch Die ersten Sitzungen des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe,(Eig.-Ber.) Nach vier- Zivil- und Strafsenate des deutschen Bundesgerichtshofes in Karlsruhe am Dienstagvormittag mit ihren ersten Sit- zungen. Vor Beginn der Verhandlungen verwiesen Senatspräsident Dr. Richter und Oberbundesanwalt Dr. Wiechmann auf die Bedeutung dieses Tages, der ein Markstein bedeute in der Recht- sprechung der jungen Bundesrepublik. Die wenigen Paragraphen des neuen Ge- richtsverfassungsgesetzes vermögen kaum die Aufgaben zu umreißen, vor denen der neue Bundesgerichtshof steht. Sie sagen noch weniger über die Hoffnungen aus, die sich an sein Wirken knüpfen, und über die bestehenden zeitbedingten Schwierigkeiten. Der äußere Eindruck allerdings entspricht der traditionellen Vorstellung von höchsten Gerichten. In einem wiederaufgebauten Palais in Karlsruhe werden wie zu Zeiten des Reichsgerichts in Leipzig Richter in roten Roben feierlich zu Gericht sitzen. Das Gebäude und seine Einrichtung wirken repräsentativ und nicht so armselig wie sonst häufig selbst höhere deutsche Ge- richte, ohne daß jedoch besonderer Aufwand getrieben worden wäre. Dennoch ist auch bei diesem Gericht, das die gleichen Auf- gaben wie das ehemalige Reichsgericht wahrzunehmen hat, nicht einfach die Wie- derherstellung des Vergangenen möglich. Schon das Gebäude in Leipzig war vier- mal so groß wie das Palais in Karlsruhe, und dieser Maßstab gilt auch sonst für die Ansprüche, die der Gerichtshof der verarm- ten Bundesrepublik stellen darf. An die Stelle der berühmten Bibliothek des Reichs- gerichts von 350 000 Bänden sind kümmer- liche 5000 Bücher getreten, viel zu wenig für ein Gericht, das zu seiner Rechtsfindung den gesamten wissenschaftlichen Apparat des In- und Auslandes zur Verfügung haben muß. Für Neuanschaffungen stehen nur 20 000 DM jährlich bereit. und so ist das hohe Gericht auf die Freundschaft der Universitätsbibliotheken und des Landes Hessen angewiesen, wo sich die geretteten Teile der Preußischen Staatsbibliothek be- finden. Vorläufig sucht man den Leistungs- stand dadurch zu halten, daß die Bundes- richter ihre Arbeitsweise umstellen. Sie können die wenigen vorhandenen Bücher nicht entleihen, sondern nur im Bibliothek- saal benutzen. Aber noch aus anderen Gründen macht der Präsident des Bundesgerichtshofes sich Sorge um die Arbeit seines Gerichts. Der Richter wahlausschuß, der nach dem Vorbild von Hessen und Bremen durch ein beson- deres Gesetz gebildet worden ist, hat bisher erst etwa die Hälfte der 54 Bundesrichter ernannt. Neun Senate sind zunächst vor- gesehen, fünf für Zivil- und vier für Straf- sachen. Sie sind aber noch unvollständig besetzt, obwohl allein 700 Prozesse der Er- ledigung harren, die der Oberste Gerichtshof für die Britische Zone bis zur Errichtung des Bundesgerichtshofes nicht mehr be- enden konnte. Während es also an Richtern und an wissenschaftlichen Hilfsmitteln sehr fehlt, reicht das übrige Personal von 120 Köpfen aus, um technisch die Arbeit zu bewältigen. Die grundsätzlichen Fragen, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit entstan- den sind, sollen wirklich gründlich behan- delt werden, weil der Gerichtshof nur 80 seine Aufgabe erfüllen kann, der Rechts- einheit zu dienen. Auf Grund der gewan- wöchigen Vorbereitungen begannen die delten Zeitumstände werden sich dabei von Fall zu Fall auch Abweichungen von der Rechtssprechung des Reichsgerichts ergeben. Vom Einfluß des Präsidenten des Bundes- gerichtshofes, Dr. Hermann Weinkauff, wird es dabei abhängen, wie weit eine Ab- kehr vom übertriebenen Positivismus der hinter uns liegenden Jahre vollzogen wird und auch naturrechtliche Grundsätze bei der Rechtsfindung berücksichtigt werden. Der Präsident gehörte früher dem Reichsgericht an, war später als gebürtiger Rheinpfälzer Oberlandesgerichtspräsident in Bamberg und hat als Richter beim Bayerischen Verfas- sungsgerichtshof gewirkt. Er will die rechts- staatlichen Grundsätze wahren und weiß im übrigen, daß sein hohes Gericht Zeit und Ruhe zur Entwieklung braucht. Grundsatz- liche Fragen wären nach seiner Ansicht möglichst den Großen Senaten vorzulegen, die unter seinem Vorsitz aus acht Bundes- richtern bestehen. Der Präsident hat übrigens selbst den Vorsitz im ersten Zivilsenat über- nommen. Der Bundesgerichtshof ist Revisions- instanz in Zivilsachen mit einem Streitwert von mehr als 6000, DM. Grundsätzliche Rechtsfragen kann er aber auch entschei- den, wenn der Streitwert geringer ist. Das ist eine wesentliche und für alle Recht- Karlsruhe suchenden bedeutsame Neuerung, die die verworrenen Nachkriegs verhältnisse be- sonders berücksichtigt, Auch in Strafsachen ist der Bundesgerichtshof Revisionsinstanz. Künftig wird er aber außerdem noch poli- tische Prozesse zu entscheiden haben, so- bald die Strafgesetze über Hochverrat und Parlamentssprengung fertiggestellt sind. Erfahrungen und Organisation des Reichsgerichts haben beim Aufbau des Bundesgerichtshofes weitgehend als Richt- schnur gedient, obwohl nur sieben chema- lige Angehörige des Reichsgerichts in Karls- ruhe tätig sind. Auch die Wahl des Sitzes in Karlsruhe wurde von ähnlichen Erwä⸗- gungen bestimmt, die seinerzeit zur Wahl von Leipzig geführt haben. Der Bundes- gerichtshof soll von der Unruhe des politi- schen Tagesgeschehens entfernt liegen und seine Entscheidungen in unvoreingenomme- ner Ruhe treffen. Andererseits aber bedarf er der Fühlung und engen Verbindung mit dem geistigen und sozialen Leben des Vol- kes. Schließlich muß auch zwischen seinen Richtern eine enge, über die rein beruf- liche Tätigkeit hinausgehende Fühlung- nahme entstehen. Nach Ansicht des Prä- sidenten Dr. Weinkauff bietet Karlsruhe für eine solche Entwicklung des Bundes- gerichtshofes und für seine künftige Arbeit günstige Voraussetzungen. W. S. „Freiheit der Rheinschiffahrt“ Konstanz.(UP) Deutschland, die Schweiz und Holland führen gegenwärtig eine inter- essante Debatte über die Auslegung der be- stehenden internationalen Rhein-Abkom- men. Es stehen sich hierbei in erster Linie die deutsche und die schweizerisch-hollän- dische Auffassung gegenüber. Die„Freiheit der Rheinschiffahrt“, 80 argumentieren deutsche Binnenschiffahrts- kreise, zu deren Sprecher sich hauptsächlich der Heidelberger Privatdozent Dr. J. Bärmann gemacht hat,. kann nicht so ge- meint sein, daß jeder Rheinuferstaat in den Stromabschnitten der anderen uneinge- schränkt Schiffahrt und Handel treiben dürfe(einschließlich der sogenannten Ca- botage“(örtlicher Personen- und Waren- Verkehr). Außerdem sei die Rheinschiff- fahrts-Akte infolge des Verlustes des größ- ten Teils der deutschen Rheinflotte zur Zeit nicht anwendbar, und Deutschland sei dem zahlenmäßigen Uebergewicht der holländi- schen und schweizerischen Schiffahrt auf dem Rhein preisgegeben“ und müsse sich schützen. Demgegenüber verficht die Schweizer Schiffahrt, die Interessen an einem Maxi- mum von Freiheit auf dem ganzen Rhein- strom bis zur Mündung hat, die liberale Handhabung sämtlicher internationaler Rheinabkommen vom Wiener Kongreß über die„Mannheimer Akte“ bis zum Vertrag von Versailles. Unstimmigkeiten über britische Aufrüstung? London.(dpa) Berichte amerikanischer Zeitungen über Meinungsverschiedenheiten, die im britischen Kabinett in der Frage der Aukrüstung bestehen sollen, sind am Mon- tag von einem amtlichen britischen Spre- cher bestritten worden. Unterrichtete Kreise Londons sind der Ansicht, es sei durchaus möglich, daß sich die drei in diesem Zu- sammenhang erwähnten Minister Gesund- heitsminister Bevan, Versorgungsminister Strauß und Heeresminister Strache y — privat für eine Herabsetzung der Rü- stungen Großbritanniens eingesetzt haben könnten. Sie hätten jedoch diese Ansichten weder direkt im Kabinett zur Sprache ge- bracht noch vorgehabt, eine Spaltung in der Regierung herbeizuführen. Die New Vork Herald Tribune“ und die „New Vork Times“ hatten am Montag be- hauptet, die drei Minister hätten darauf ge- drängt, das britische Rüstungsprogramm herabzusetzen und den Gedanken einer amerikanischen Unterstützung für dieses Rüstungsprogramm fallen zu lassen. Westmächte erwägen Waffen- lieferungen an Tito Triest.(dpa) Gut unterrichtete amerika- nische Kreise in Belgrad und Triest weisen darauf hin, daß die Frage der Modernisie- rung der jugoslawischen Streitkräfte drin- gend einer Lösung bedürfe. Sachverständige suchten zur Zeit nach einem Modus vi- vendi“, um zu verhindern, daß Marschall Pito durch Waffenlieferungen der West- mächte gegenüber dem Ostblock kompro- mittiert wird. Eine ausschließlich wirt- schaftliche Hilfe des Westens für die Tito- Regierung könne allein die Unversehrtheit Jugoslawiens angesichts eines bedrohlichen Anwachsens des Militärpotentials Rumä- niens, Bulgariens und Ungarns nicht mehr sicherstellen. An Zahl sind die Streitkräfte Jugosla- wiens bisher denen der drei Volksdemo- kratien überlegen. Jugoslawien verfügt je- doch nur über veraltete deutsche, italieni- sche, sowjetische und tschechische Waffen. „ 85. a ee ee Amerikaner in Feldgrau? Im americanischen Verteidigungsminigte. rium, dem nüchternen Pentagon, hat dieser Tage eine ungewöhnliche Veranstaltung statt. gefunden. Nämlick eine— Modeschau. Es Han. delt sich natürlich um militärische Modden Neue Winteruniformen adus leichtem, aber die Körperwärme haltendem Stoff wurden vor, geführt. Ein neuer Helm aus Kunststoffen, der angeblich kugelsicherer sein soll als ein Stall. helm, Wollsocken aus dem neuen synthetischen Spinnstoff Orlen und Schuhe, deren Leder mit einem neuen gekeimgehaltenen chemischen Mittel widerstandsfähig gemacſ Werden. Aber der Clou des Tages war doch of das Erscheinen von— feldgrauen Uniformen Seit wel Jahren schon haben die amerika. schen Zeugkammern mit verschiedenen Gral. tönen eæperimentiert, die bessere Tarnung in Gelände zu bieten scheinen als die bisher ver. wendeten olivgrünen amerikanischen Unijor. men. Man fand schließlich heraus, daß die von den Deutschen verwendete Farbnudnce don „rein militärischen Standpunkt“ am beser geeignet seien. Es ist nämlich in diesem Falle aueh noeh ein psychologischer und propagandistischef Punkt zu berucksichtigen. Gegner eines Ueber. gangs zum Feldgrau meinen, daß eine solehe Neuerung Vergleiche zwischen dem alten prel. hischen und nem neuen amerikanischen Mi. tarismus geradezu einladen würden. di solehe neue Uniform würde daher wahrschel, lich Zielscheibe antiamerikanischer Propi. ganda werden, auch wenn sie im Felde den Feinde das Zielen erschweren würde. R. J.(Washington r besonders US-Truppen am Jalu Tokio.(dpa) Verbände der amerikan, schen siebenten Division sind am Dienstag krünh in die an der nordkoreanisch- man dschurischen Grenze gelegene Stadt Hjesan tschin eingedrungen. Als erste amerikanl. sche Truppen haben sie damit fünf Monat nach Ausbruch des Korea-Krieges den Jalu Fluß erreicht, der die Grenze zwischen K9. rea und der Mandschurei bildet. Hjesau tschin liegt 32 Kilometer nördlich Kapsan, einer Stadt in Nordost- Korea, d von dler siebenten Division am Sonne eingenommen worden war. INO-Vollversammlung billigt Lie-Plan New Fork.(dpa) Die UNO-Vollversamm. lung hat mit 51 gegen 5 Stimmen des Ost blocks bei einer Stimmenthaltung(Natio. nalchina) das Zehn-Punkte- Programm de UINO-Generalsekretärs Trygve Lie gebl, ligt, das auf die Sicherung des Weltfrieden für eine Periode von mindestens 20 Jahren abzielt. Hauptbestandteil dieses Programm sind periodische Sitzungen des Sicherheit, rats mit Teilnahme der Außenminister ode der Regierungschefs der Ratsmitgliedstaz ten sowie eine stärkere Zusammenarbel der Großmächte in den Fragen der Abri stung und Atomkontrolle. Erich Klabunde gestorben Bad Pyrmont.(dpa) Der sozialdemoktz tische Bundestagsabgeordnete und Vorsi zende des Deutschen Journalistenverband Erich Klabunde, ist am Dienstagaben im Alter 43 Jahren in Bad Pyrmont g Storben. Er erlag den Folgen eiftes Sehleg anfalls, den er am Samstag mitten in eine Sitzung erlitten hatte. Er hatte das Bewuf sein danach nicht wieder erlangt. Das politische Buch Zeitgeschichte aus dem Gedächtnis Enthüllungen über das verflossene Regime il sich vorbeipassleren läßt, macht sich Faun tiefere Gedanken über die Entstehung d sogenannten Tatsachenberichte. Er kauft 8d für dreißig Pfennig„Zeitgeschichte“ im Vier farbendruck. Die Einzelheiten der Nieder schrift solcher Reportagen interessieren nicht. Daß sich der größte Teil der Bericht auf das menschliche Gedächtnis stützt, ist. der bekannt noch fällt es besonders auf, fie aber liegt die Hauptursache für die Prodi, tion falscher und schiefer, wenn nicht can ganz verdrehter Geschichtsberichte. Die pet sönliche Erinnerung ist nicht die Basis, be. wissenhaft über die Historie zu schreiben, in besondere, wenn diese Geschichte noch von 8 viel Gefühlskräften aller Art belastet ist, die des Dritten Reiches. Auf zuverlässige el, genschaft kann und darf sich lediglich die bi Kunde berufen. Sie ist aus Tag und Stund entstanden, unanfechtbar. Wer uns Leitz schichte vorsetzt, muß nachweisen, daß er den Quellen vorgedrungen ist. Alles ande zählt nicht, auch wenn es noch 80 Farbenschll, lernd vom Kiosk her lockt und ruft. Der Historiker der ehemaligen deutsche Kriegsmarine, der frühere Vizeadmiral K Aßmann, hat mit seinem soeben erschien, nen Buch ZSDeutsche Schicksal, jahre“(Verlag Eberhard Brockhaus, is baden) unseres Wissens erstmals eine gröbenf authentische Darstellung des zweiten Wel krieges und seiner Vorgeschichte geschaffen Es ist ein Werk, dessen Komposition in ale Einzelheiten den historisch gebildeten und 4 schulten Autor verrät. Aßmann, der nach den Kriege in London für die britische Samiralitd tätig gewesen ist, hatte Zutritt zu über 60 U Aktenbänden. Aus diesen Quellen wird seit Schilderung, der man allerdings mehr still sches Temperament gewünscht hätte, gespel Aßmanns Buch wird, wenn die Enthüllung reportagen, serienweise übereinandergeled längst schon im besten Falle als Wärrnendt Schuheinlagen vor Nasse und Kälte schülgen ein Orlentierungspunkt in der Zeſftgeschicht schreibung sein. 0 Ein exemplarisches Gegenstück dazu ist di Buch„Gespräche mit Halder 17 Peter Bor(Limes-Verlag, Wiesbaden) Def Publikation ist entstanden aus einem 1 und Antwortspiel zwischen dem alle ehemad deutschen Generalstabschef und zwel aus 10 Erlegsgefangenschaft heimgekehrten Angehl gen der„Kriegsgeneration“. Das Buch Verto die Absicht, deutlich zu machen, wie sich 1 Altere Generation in der jungen Se Gleichzeitig sollen die Leser über ne dende Ereignisse„unter sachkundiger Füge Geschichte erleben“ Hier beginnt der 1 in dem Buch. Wir Wollen keine Gesche, „erleben“, Das haben wir genug getan. Vie, mehr wünschen wir,„Geschichte zu erte Wir wollen das Wechselspiel von Ursache e Wirkung ganz exakt sehen. Nicht das 1 sc hlchtserlebnis ebemals Fromm. interessiert uns, sondern der Geschich befund auf Grund genauer Studien. Urkunde und das Aktenstück müssen die qulsiten der Zeithistoriker werden, ni 1 Gesprächstetzen und die trügerische Er 1900 rung. Die„Gespräche mit Halder e kaum zum Gespräch der zeltgenössischen b ratur werden.. E. 80 Die K fe t che Vr. 273 — die ke Ja cher zauber. vielleic blick is ganze i Aber brocher über zückt aber 8 — die Mir Fim Sie nie weit v erkann angese mand Albern schließ im Res Horizol ES er ente schmac sehen deuten sich ur zurück Draufg rumpe! zu neh känger sehen. könner und 8 Figur kann's tanzen Ihnen Ode schon bietet weinen ein W. häßlich gen, zuhern heitern etwas Kicher sich ü mich 1 und ni lein, sc versteh Par Und d. Wie di Patou nation⸗ laufen andere besond Kleide doeh könne Rücken dacht. gesetzt geschr gehack völlig dichtet. Ma! Amste diese Model! enschr Kleide und„ falls Erwar ganz e Salon sich verlor. ganz klügel macht Firme getrag Im allt einer einen wenig aparte Pelzm —— In eine Lärm verme Mense vormi Kirche m Achse tis, w. zum f Ein I. selbst man Buße vorhe beute Suche Kino, Wahr von f raubt aufe Schal sich den haber jeder Flück Unre Nr. 7 1 au? ministe. dieser 9 Statt. Es han. Moden, ber de en vor fen, der n Stahl. ekischen ecter mit mischen gemacht ch wo! Formen. ze rixani. Nn Grau. Nung in her ver. Unijor. die von „ce vom besten eh noeß listischer 8 Ueber. e Solche en prel. en Min. N. Line drschein. Props. ede den kington 8 serlkanl. Dienstag ch- man- Hjesan. erikan Monat en Jall. hen K9. Hjesah. ich v0; dea, di Sonntag 1 besonders Kleidern bedenklich verengten. doeh einige Stoffmengen unterbringen zu Zasis, ge. üben, Ius, ch Von 0 t ist, wi sige el n die U. d Stunch eite laß er 28 anden rbenschl, deutsche ral K. erschiene k Sah us, Wies e gröben en We e u 28/ Mittwoch. 22. November 1950 — die kichern im falschen Moment qa ich meine Sie, mein Fräulein, aber klchern Sie ruhig weiter. Nichts ist so be- zaübernd wie Ihr Kichern, auch wenn es vielleicht nicht gerade der richtige Augen- blick ist, denn man wollte eigentlich seine ganze Aufmerksamkeit dem Film schenken. Aber da Sie schon einmal den Bann ge- brochen haben, bin ich Ihnen nicht weiter über die Störung böse und lausche ver- zückt den spitzen Tönen ihrer wortlosen, aber sehr betonten Mißfallensäußerungen — die Ihr Kichern doch sein soll, oder?— Mir wäre gar nicht aufgefallen, daß der kum hinters Licht führen wollte, wenn sie nicht, mein Fräulein— allen anderen weit voraus— die Komik einer Situation erkannt hätten—(die ich etwa für todernst Angesehen hatte—). Sie platzten aus. Je- mand zischte: Still! und jemand flüsterte: Alberne Göre! Aber das kann Ihnen schließlich nichts anhaben, denn Sie sind im Recht. Wenn Ihnen etwas über ihren Horizont geht, dann melden Sie sich ruhig. Es ist ja auch zu lächerlich: Ein Held er entsprach schon gleich nicht Ihrem Ge- schmack, da er aussah, wie Männer auszu- ehen pflegen: nicht schön, nicht sehr be- deutend und auch nicht verwegen— nähert zich ungelenk einem Mädchen. Er ist sehr zurückhaltend und behutsam. Statt wie ein Draufgänger das Mädchen einfach zu über- rumpeln— wie es sich gehört—, im Sturm zu nehmen, wird er schüchtern. So ein An- anger! Das können Sie nicht länger an- enen. Wenn keiner ihn auslacht, Sie können sich einfach nicht mehr halten. Na, und sehen Sie nur, welch eine komische Figur er beim Tanzen macht, der Held. Er kann's nicht, und ein Mann, der nicht tanzen kann, was imponiert der schon! Ihnen gewiß nicht. Oder eine Tänzerin, deren Gesicht Ihnen schon gleich recht wenig hübsch vorkam, bietet sich in verzerrter, tragischer Maske weinend den Blicken dar. Das ist für Sie ein Witz. Eine Filmschauspielerin darf nie häßlich aussehen. Und Gefühlsaufwallun- gen, die sich mit elementarer Wucht dußern, erschrecken Sie nicht, sondern er- heitern Sie nur. Abgründige Momente haben etwas verzweifelt Komisches für Sie. Kichernd und kopfschüttelnd wundern Sie zich über soviel Dummheit. Ich wundere mich nicht. Ich lausche Ihrem Kommentar und nicke Ihnen zu. Nur Mut, mein Fräu- lein, schämen Sie sich nicht, ob ihres Nicht- verstehen-könnens. Es ist einfach lächerlich. ee, Helena v. Feldmann: r. Seite 3 Von den tapferen und liebenswerten Berlinerinnen Fünf-, sechshundert Kilometer entfernt hat man wenig Vorstellung von den Ver- hältnissen in Berlin. Freilich, wir haben mit Interesse und Anteilnahme die Blok- kade mit ihren Auswirkungen fär die Ber- liner verfolgt. Wir haben versucht mit Paketen aus dem Westen zu helfen. Wir haben uns an das Notopfer gewöhnt und kleben ohne Widerstand auf jeden Brief die zwei Pfennig Zusatzporto. Doch welche Enklave Berlin geworden ist, das empfindet man erst so richtig, wenn man sich einmal aufmacht, alte Freunde zu besuchen. Erst dann bekommt man das richtige Bild und das Ergebnis des Gehörten und Gesehenen faßt man zusammen in der Anerkennung und Bewunderung: Tapfere, liebenswerte Berlinerin! Wir ahnen hier gar nicht, welchen Anteil am Durchhalten vorgestern, gestern und heute die Berliner in hat. Vorgestern kurz nach dem Kampf um Berlin mit Straßenkämpfen selbst im Kurfürsten dammviertel— nahmen sie Hacke und Schaufel in die Hand und begannen die Trümmer fortzuräumen und in den Ruinen Wohnmöglichkeiten zu schaffen. Gestern Während der Blockade— hielten sie mit unverwüstlichem Mut ihre Familien auf- recht. Sie ertrugen alles: Die Kälte— es gab zehn Pfund Kohlen pro Kopf— die Entbehrungen alles dessen, was uns in der Zeit schon Selbstverständlichkeit wurde, die Dunkelheit— es gab nur wenige Stunden Gas und Strom— Von dem untätigen Sitzenmüssen im Dunkeln sagen die Ber- linerinnen heute noch mit Schaudern: Es War das Schlimmste von allem!“ Dann kam die zweierlei Währung: Hie Westmark— dort Ostmark. Der Kurs: 1:5 bedeutete eine große Verlockung im Ostsektor zu einem Fünftel der Preise einzukaufen. Der über- wiegende Teil der Berlinerinnen aber be- stand die Versuchung. Sie kauften nicht dort. Und auch heute sagen sie:„Wir verdienen im Westen und kaufen im Westen“. Sie sind politisch und volks- wirtschaftlich durch ihr hartes Leben ge- schult worden: Sie wissen, jede Mark, die nach dem Osten geht, ist dem Wirtschafts- leben im Westen verloren, und damit kann wieder eine Arbeitsstunde für sie selbst, den Mann oder Sohn ausfallen. Sie kennen die Ziffern der Arbeitslosen— 140 000— Enge Röcke- kleine Schritte Paris schreibt den Trippelschritt vor! Und damit weiß jeder, wie der Hase, besser, wie die Trägerinnen der Modelle von Jean patou und Robert Piquet auf der Inter- nationalen Modenschau im„Kossenhaschen“ laufen mußten. Es blieb ihnen auch nichts anderes übrig, weil ihre Röcke sich ganz bei den Seidenkostümen und Um aber können, war die Hüftpartie oder auch die Rückentaille mit bauschigen Rüschen be- dacht„Alles was kostet, ist hinten drauf- gesetzt“, meinte die Ansagerin. Die un- geschriebene Vorschrift, in kleinen, ab- gehackten Schritten daherzuhuschen, wurde völlig unengebracht auch in Sporthosen be- ächtet. Geübt ist geübt Margarete van der Boogaart, Berlin Amsterdam Zürich, die verantwortlich für diese Schau zeichnete, hielt sich in ihren Modellen an die etwas lässigerè wenn auch enschmiegende Linie. Die Kostüme und Kleider der Salons„Mrs. Claire“, London und„Chez Marguerite“, Rom verrieten eben- falls die haute couture. Und doch! Die Erwartungen an die Schau wurden nicht ganz erfüllt. Es mag daran liegen, daß jeder Salon berücksichtigt werden mußte und ich dadurch der Gesamteindruck etwas verlor. Manchmal vergaß man auch, daß der ganze Anzug, von Hut bis Schuh, ausge- kügelt und abgestimmt erst die Dame macht. Dabei hatten einige Mannheimer Hirmen mit ausgewähltem Zubehör dazu bei- getragen, dieses Fluidum zu schaffen. Der im allgemeinen mitgebrachte Grundstock bei ener solchen Schau wies jedoch bei dem einen oder anderen Anzug Lücken auf. Die wenigen mitgebrachten großrandigen, sehr arten Hüte schafften es nicht allein. Zum Pelzmantel etwa gehört nun einmal auch eine Kopfbedeckung, abgesehen von den Handschuhen. Die graziös getragenen Stockschirme in Stoff- und Lederhüllen— ganz große Mode in diesem Jahr— stellte das Schirmspezial- geschäft Schroth, Optik: Mücke Brillen modernster Ausführung, Foto und Kino Rei- mann Apparate in Kleinstformat und Juwelier Wenthe den Schmuck. Eine Neuheit: Ohrringe müssen nicht mehr im Läppchen eingeklemmt werden. Sie können sich um das Ohr schmiegen und mit ihrem Geschmeide unter dem Haaransatz kapriziöse Gegensätze schaffen. Die Firma Lackoff ließ am lebenden Mannequin auf dem Podium in kürzester Frist mit nur einigen Metern Stoff ein Coctail-Kleid erstehen. Sehr vorteilhaft nahmen sich auch an den schlanken— übri- gens nicht nur hübschen, sondern auch un- gewohnt verbindlichen Trägerinnen die teil- weise kostbaren, gutsitzenden Pelzschöpfun- gen des Pelzhauses Schwenzke aus. Der Salon Diehm zeigte besondere Leistungen in der schnellen Verwandlung der Fri- suren, ob sie nun für den Wintersportanzug und die Dirndl aus dem Sporthaus Frauens- torfer oder für die Kostüme der Masken- schau und großen Abendkleider erdacht wurden. Das Telkamphaus verschönerte mit Teppichen die für eine Modenschau wegen der Uebersicht besonders geeigneten Räume im Kossenhaschen. Ungewollt gab die An- sagerin durch das Mikrophon vom Radio- haus Kunze immer wieder Anlaß zur Hei- terkeit und zwar, weil sie mit der Bezeich- nung der Quadrate auf dem KEriegsfußg stand. Diese Schau wurde auch in Weinheim und Schwetzingen unter Beteiligung der ortsansässigen Firmen gezeigt. hm. in Berlin. Sie wissen über die begrenzten Arbeits- und Entfaltungsmöglichkeiten in Berlin Bescheid und so stützen sie durch überlegtes und diszipliniertes Handeln die Interessen ihrer Stadt und damit ihren eigenen Lebens möglichkeiten. haben ihre wiederhergerichtete oder selbst wiederaufgebaute Wohnung dort und viele, viele Familien sind heute auf den Verdienst der Frau angewiesen. Sie stehen und fallen mit der Haltung der Frauen, Die Berline- rinnen wissen das. Sie sind fest entschlos- Heinrich Zille zeichnete und sagte 1916: Die Schaffnerin:„Wat Jenny bloß red't- von Wegen, de Uniform is nischt for de Frauen! Mir steht se doch janz jut!“ Der größere Teil ist in ihnen Berlin geblieben, obgleich die Abwande- von rung nach dem Westen sehr lockte. Sie sen sich unter allen Umständen zu behaup- ten und sich nicht unterkriegen zu lassen. So findet man vielerorts tapfere Frauen, Müssen wir uns bewahren! „Wofür soll ich mich bewahren?“ sagte das junge Mädchen freimütig in einem Anfall von Bitterkeit.„Einen Mann werde ich kaum bekommen, schon gar nicht einen Mann, den ich haben möchte und den ich lieben kann. Soll ich darum auf die Liebe verzichten und eine alte Jungfer werden, die nie ein Liebeserlebnis gehabt hat und sich später auf die Liebe zu ihren Katzen beschränkt? Abgesehen davon, daß es meiner Meinung nach heute kaum noch Mädchen gibt, die diesen Weg gehen, halte ich mich dafür nicht fähig. Ich möchte nicht nur arbeiten, sondern auch die Freuden des Lebens kennenlernen. Und eine Freude ist es doch wohl, selbst wenn sie nur von kurzer Dauer sein sollte“, Ist diese Auffassung verdammenswert? Vom Standpunkt der Moral vielleicht, aber dieser Standpunkt gilt nicht vor den Kräften des Lebens. Leidenschaft und Hin- gabe sind Angelegenheiten jedes einzelnen Menschen, und er muß im Guten wie im Bösen selbst damit fertig werden. Niemand kann ihm dabei wirklich helfen, es sei denn der Geliebte. So gut wie ein großes Liebes- erlebnis einen Menschen nicht nur glück- licher, sondern auch reifer und stärker machen kann, so gut kann es auch dazu führen, daß sich eine Frau von einer Liebe in die andere treiben läßt. Dann allerdings handelt es sich nicht mehr um Liebe, sondern um die Befriedigung eines Triebes, den sie nicht mehr zu beherrschen vermag, sondern der sie beherrscht. Liebe ist nicht nur eine Vereinigung der Körper, sondern auch der Seele und des Geistes, sie ist vollendete Harmonie und sie zerbricht, Wenn diese Harmonie unvollständig bleibt. Im phürgerlichen Zeitalter vor den großen Kriegen sprach man von verführten und gefallenen Mädchen, die zur Schande der Familie wurden und von denen sich die Familie nicht selten lossagte. Heute wird ein Fehltritt nicht mehr so tragisch genommen, die Auffassungen sind freier geworden. Das Urteil der Gesellschaft bildet kein Hemnis mehr. Damit ist das Problem nicht mehr Gegenstand äàußer- licher dramatischer Verwicklungen in Form pürgerlicher Trauerspiele, aber als Problem des einzelnen, des Liebenden, hat es seine innere Bedeutung nicht verloren. Im Gegenteil: Aus Einzelfällen von einst ist heute ein Problem für eine ganze, junge Generation geworden, eine Generation junger Mädchen, die früh reif ist und Angst hat, etwas zu verpassen. Nicht mehr die unerfahrenen Töchter von einst sind es, die verführt werden, sondern mitten im Berufsleben stehende, ihren Lebensunter- halt selbst verdienende Mädchen suchen einen Mann, dem sie angehören möchten. Das sind die Folgen einer Entwicklung, an der der Einzelne unschuldig ist und die auch nicht rückgängig gemacht werden kann. Es wäre töricht zu glauben, daß War- nungen und Mahnungen, Hinweise und Verbote, Appelle und Vorstellungen hier etwas ändern könnten. Entscheidend ist, daß die jungen Mädchen von heute ihr Selbstbewußtsein zurückgewinnen, daß sie nicht dauernd kopfscheu gemacht werden mit Kassandra-Berichten über den Frauen- überschuß, daß sie nicht dazu getrieben werden, entgegen der Eigenart ihres Geschlechts, durch den Ball Paradox und ähnliche Einrichtungen, Jagd auf den Mann zu machen. So gut wie sich die moderne junge Frau durch die Leistung im Beruf eine geachtete Stellung verschafft hat, muß sie sich auch Als Persönlichkeit im sonstigen Leben aus- zeichnen. Hat sie Selbstbewußtsein und Sicherheit wiedererlangt, wird sie auch Wieder ernsthaft begehrt werden und nicht nur für ein Liebesspiel. Aber das muß nicht schon mit 18, 20 oder 22 Jahren ge- schehen. Die schnelle Hingabe, ‚äum nichts zu verpassen“, ist eine törichte und unbe- gründete Angst. Sie ist außerdem für die schwache Naturen eine Gefahr, weil sie Wie ein Rauschgift wirkt, das immer neuen Genuß begehrt. Die Hingabe eines starken, liebenden Menschen dagegen, das große Erlebnis der Liebe, ist immer beglückend. Kein Mädchen braucht sich dessen zu schämen oder sich davor zu bewahren. Doch zu einer echten Liebe muß man reif sein. Man kann ein solches Erlebnis nicht suchen, es muß von selbst kommen, es muß uns wie ein Naturereignis ergreifen und mitreißen, es muß unser ganzes Wesen erfassen und es emporheben in eine neue Wirklichkeit.. Das muß das junge Mädchen wissen, das sich verbittert nach den Freuden der Liebe sehnt. Alle echten Freuden kommen nur aus dem Herzen, darum haben auch ober- flächliche und nur triebhafte Menschen Sichausleben“ tun. die auf ihre Weise den Kampf mit der Arbeitslosigkeit aufgenommen haben. Bis- her engagementslose Schauspielerinnen spielen in von ihnen ins Leben gerufenen Keller-Kabaretts für 4,50 DM pro Abend. Zwei sogar fanden den Weg als Fernseh- Ansagerin im britischen Fernseh-Funk. Nur bewundern kann man die Autobus-Stewar- deßz, die nach oft vierzehnstündiger Fahrt noch ihren kleinen Haushalt in Ordnung bringt und froh ist durch diese Tätigkeit ihren Sohn erhalten zu können. Bewun- dernswert ist auch die Verkäuferin im Zigarettenladen, die bei einem Luftangriff den rechten Arm verlor, aber nicht ihren Mut, trotzdem dem Leben eine gute Seite abzugewinnen. Sie erklärt, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, das ihr ein nettes Aus- kommer sichert. Sie sieht hübsch, gepflegt und ausgeglichen aus. Das kann man von den Trümmerfrauen, die man— in alte Jacken und Hosen gekleidet— noch an allen Plätzen mit Aufräumungs- und Erd- Arbeiten beschäftigt sieht, nicht sagen. Den- noch sind sie dankbar für diese Arbeits- möglichkeit. Denn Notstandsarbeiten brin- gen immer noch um das Doppelte meh. ein, als die Arbeitslosenunterstützung beträgt. Viele offene Stände werden von Frauen be- trieben. Und wenn man offenen Auges durch Berlin wandert, dann fallen die Frauen in Uniform auf und ihr Einsatz als Stations- vorsteherin mit der roten Mütze bei der S-Bahn oder„Tante Schupo“ in Polizei- Uniform, doch ohne Tschako. Freundliche junge Mädchengesichter lächeln unter der Mütze den Ratsuchenden an und liebens- würdig erhält er auf seine Fragen Aus- kunft. Diese Mädchen in Uniform be- mühen sich weiblich zu bleiben. Sie tragen die Uniform, um eine feste Stellung dem Publikum gegenüber zu haben. Ihre Auf- gaben hingegen sollen beschränkt bleiben auf die Betreuung der Jugendlichen, Alten und Gebrechlichen. Freundin und Helferin zu sein, ist ihr Ziel. Ueberhaupt ist in Berlin unter der Be- völkerung ein Ton herzlicher Kamerad- natürlicher schaft, Hilfsbereitschaft und Liebenswürdigkeit unter der manchmal schnoddrigen Oberfläche. Wahrscheinlich geboren aus dem Bewußtsein gemeinsamer Gefährdung und der Erfahrung, dag sich alles leichter trägt, wenn man es semem- sam erlebt. 5. Und sie verdienen, daß man sich ihrer erinnert, nicht wahr? Am Rande vermerkt „Mein letzter Wille: Die Asche von mir und meiner Frau soll vermischt und gemeinsam beigesetzt werden.“— Was ist das für ein Mann, der eine solche Bitte ausspricht? Ein verliebter junger Ehe- mann? Eine sentimentale Romanfigur? Ein rührender alter Kauz?— Nichts dergleichen. Es ist George Bernard Shaw, der Mann, der allenthalben unter der Rubrik„großer Spötter“ rangiert. Der Mann, dem alle fal- schen Gefühle verhaßt sind, der an den„Wei- dei men“ kein gutes Haar läßt und ihre selbstsüchtigen Instinkte schonungslos oßſen legt. e wir uns nicht von dem„großen Spötter“ täuschen. Hinter all seiner Kritile b an den weiblichen Unzulänglichteiten verbirgt sich der Liebende, der die Frau verehrt— da, wo sie es verdient! Er schätzt die Tapferkeit, die Gescheitheit, die undexümmerte Heralich- keit, wo immer er sie bei Frauen findet.— Selbst seine„Frau Warren“ kommt im Grunde nickt scklecht bei ihm weg. 5 Uebrigens: Haben Sie seinen„Wegweiser für die intelligente Frau zum Sosialismus und Kapitalismus“ immer noc nicht gelesen? Keine Angst, es ist kein langweiliges Lehrbuch. Da- für ist es ja von Shaw. 15 Jetzt ist er tot. Wir ehren ihn am besten dadurch, daß wir seine Werke lesen und sie beherzigen. ii(FD) keine wahren Freuden, aber auch keine Wirkliche Leiden. Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt, ist nun einmal immer das Kennzeichen echter Liebe, niemals ist es der Genug. Und darum muß man reif werden zur Liebe, wenn man wahrhaft glücklich sein will. 8 Nicht die moralische Auffassung, nicht der versiegelte Trauschein adeln ein Liebes- verhältnis, ebenso wenig wie es die„Revo- lution“ der freien Liebe oder der„Mut zum Groß und edel und glücklich machend wird eine Liebe nuf durch sich selbst, durch den Menschen, der kür sie alle Opfer bringt, der die seelischen Kräfte lebendig entwickelt und über sich selbst hinauswächst in der Begegnung mit einem anderen Menschen. G. H.(FH) Ein vergessener Weg Was hat der Buß- und Bettag dem modernen Menschen zu sagen? In diesen Mittwoch hinein klingt wie ene Glocke, die aus unendlicher Höhe den Lärm des Tages nicht mehr zu übertönen vermag, das Wort Bußtag. Einige Tausend enschen unseres Landes werden heute Vormittag oder am Abend in irgendeiner kirche still werden. Die Mehrzahl wird an m vorübergehen und verständnislos die 1 Achseln zucken. Buße, das klingt wie Rachi- lis, wie krumme Rücken oder irgendeine ſerkrüppelung. An dieser Tatsache ändert sich auch dann nichts, wenn der Bußtag zum gesetzlichen Feiertag erhoben würde. in Landesherr konnte sein Volk zu einem des-, Buß- und Bettag aufrufen. Ein ndtag kann ihn bestenfalls zu einem be- zahlten Feiertag erheben. Der Bußtag belbst aber ist ein solcher Außenseiter, daß man ihm nicht einmal einen anderen Sinn unterschſeben kann, wie es mit anderen istlichen Feiertagen erfolgreich versucht Vorden ist. Das Wort Buße schlägt unserer Zeit ins esicht. Selten mag mehr Grund für echte ue und weniger Bereitschaft dafür Jorhanden gewesen sein. Wir halten uns heute für nüchterne Menschen. Deshalb zuchen wir als Ausgleich den Rausch, im mo, im Tanz, im Fußball, im Alkohol. In Wahrheit sind wir alle berauscht, besessen 0 0 5 1 5 irgendetwas, das uns die Nüchternheit ehts. 5 Wir sind besessen vom Rausch des lien. Die 8 und zittern vor den übervollen i die die. Schaufenstern vor Gier nach allem, Was nicht des ich uns anbietet. Wir sind berauscht von Frianpe] den Ideen, denen wir uns verschrieben werde] haben, vom Sport, vom Lebenwollen um ben Lie] eden Preis, von der Größe unseres Un- . Schen klücks, vom Bewußtsein, welch großes Unrecht uns die Menschen und Gott zu- gefügt haben. Die Nüchternheit ist uns verlorengegangen, die Mitte fehlt, es gibt nur noch Höhen oder Tiefen. Auch die Weisheit, die unsere Zeit gebar, der Nihilis- mus und der Existenzialismus, sie haben keine ordnende Kraft und keinen Hang zur Nüchternheit, sondern sie tragen eigentlich den Stempel müden Verzichtens. Neben sie aber tritt heute das Wort Buße. Sein Ruf ist umso unverständlicher, je höher der Rausch, oder je tiefer der Katzen- jammer den Menschen geführt hat. Denn Buße ist Nüchternheit ohne Kopfweh. Sie stellt den schreienden, klagenden, fordern- den, verdammenden Menschen vor den, mit dem er es im Grunde, nüchtern gesehen, zu tun hat, Gott. Er ist der, von dem wir einmal lernten ihn über alle Dinge fürch- ten, lieben und vertrauen“. Buße beißt zu- nächst einmal die nüchterne Frage an uns, ob wir unter den vielen Versuchen zu neuen Wegen auch den Versuch mit Gottes Weg gemacht haben. Dem, der aufbrausend meint, auch das habe ihm nicht geholfen, Wird die Frage gestellt: Was hast Du ein- gesetzt bei diesem Wege? Ein Gebet viel- leicht, daß dir deine Wohnung erhalten bleiben möge, oder daß dein Sohn heim kehren möchte? Das erinnert an das Zehn- Pfennig-Stück, das wir in den Schokolade- Automaten werfen und das uns dann ein Stück Süßigkeit garantiert. Gott sprach von Gedanken, Worten und Werken. Das bedeutet den Einsatz der ganzen Lebens- zußerungen Er sprach von gehorsamem Vertrauen, und das bedeutet eine neue Kraft für einen neuen Menschen. Bußze muß für die Gläubigen ein Bekenntnis rer Untreue bedeuten. Für die Berausch- ten aber ist es heute ein Ruf zur Nüch⸗ N ternheit, eine Erinnerung daran, daß sie einen Weg völlig unversucht ließen. Dieser Weg aber kann nur nüchtern gegangen Werden. Er fängt damit an, daß wir ein- sehen, Gott noch niemals ernst genommen zu haben in Gedanken, Worten und Wer- ken. Damit aber fällt das Recht, ihn zu verklagen. Geben wir Gott einmal Recht, das ist der Anfang, das ist Buge. Dann aber kommt das andere, daß Gott denen, die ihn über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen, seine Gnade verheißt. Nehmen Wir ihn einmal beim Wort. Es ist kein großes Risiko dabei, denn eigentlich ist doch ohnehin alles andere schiefgegangen. Der Versuch wird lohnen, wenn Gedanken, Worte und Werke eingesetzt werden. Hier aber ist kein krummer Rücken verlangt, sondern ein neues Aufrichten, ein entschlos- sener Schritt nach vorne: Ich will es einmal darauf ankommen lassen. Gott kann ja nur dort verantwortlich gemacht werden, wo Wir auf seinen Rat hin falsche Wege gingen. Seinen Weg aber sind wir überhaupt noch nicht gegangen. Können wir am Bußtag, an diesem un- bestechlichen Tage, daran gedankenlos vor- übergehen, daß einer Menschheit, die schon aufgeben will, gesagt wird: einen Weg habt ihr überhaupt noch nicht versucht? Weigt Drei Schulen in einem Haus Anregungen für die kleine und große Schulreform Die Landesanstalt für Erziehung und Unterricht gibt im Auftrag des Kultusmini- sterius einen Sonderdruck über„Schulbau heute“ heraus. Die 27 Abbildungen sind 80 verlockend, daß man auf der Stelle noch einmal in die Schule gehen möchte, wenn das Land rundum mit Schulneubauten der vorgeschlagenen Art gesegnet wäre. Von Kiel kommt die Kunde, daß in den Jahren 1949 und 1950 je fünf Millionen für Schul- neubauten ausgegeben werden konnten. Manches Stadtoberhaupt dürfte blaß gewor- den sein, als es diese Zahlen zur Kenntnis nehmen mußte. Mannheims Oberbürgermei- ster Dr. Heimerich mag sich dadurch ver- anlaßt gesehen haben, bei der Einweihung einer Privatschule zu erklären, in der schulfreudigen Stadt sei bisher für den Schulbau doch recht wenig getan worden. In der Tat finden sich hier vorsintflut- liche Zustände, die jetzt endlich behoben werden müßten. Die idealen Gedankengänge zur Schulreform in allen hohen Ehren, aber wenn man beispielsweise im Tulla-Realgym- nasium sich das Klassenzimmer der Unter- prima betrachtet, kann man die Wut kriegen über ein Reformgerede, für das im wahrsten Sinn des Wortes die Grundlagen fehlen: Die armen Kerle hocken heute noch täglich künf Stunden auf Hockern, die eigentlich museumsreif wären. Fußboden und Wände sind so ziemlich das Unappetitlichste, was man sich vorstellen kann. Daß den jungen Leuten auf diesen harten Hockern und an den mehr als schäbigen Tischen die Schul- weisheit sauer wird, leuchtet ein. Und der Herr Lehrer kann sich über seinen über- mäßig strapazierten Tisch bei der Lektüre des vom Kultusministerium berausgegebe- nen Sonderdrucks„Schulbau heute“ trösten oder an die Kunsthalle Mannheim denken, die zur Zeit Beispiele für Schulneubauten in den Vereinigten Staaten vorzuzeigen hat. Das teilweise angeschlagene Gebäude des Tulla- Realgymnasiums beherbergt drei Schulen: erstens die Tulla-Schule, zweitens 4 die Lessing- Schule, deren Gebäude von der Wirtschaftshochschule in Anspruch genom- men wird, und drittens das alte Realgym- nasium, dessen Reste„Goethe- Schule“ Senannt werden. Sie sollen übrigens für Schulzweeke keine Verwendung mehr fin- den. Man sollte nun meinen, daß die eine Schule mit Rücksicht auf den dreifachen Inhalt auch eine dreifache aufmerksame Betreuung und Pflege fände. Die Abort-⸗ Rotunde im Hof spottet jeder Beschreibung. Im Zeitalter des Hygiene-Denkens ist dieses zerfallene Bauwerk eine glatte Unmöglich-⸗ keit. Der Hof selbst wird kaum je gänzlich frei von den beträchtlichen Wasserlachen, die sich bei jedem Regen neu bilden. Der Westflügel der Schule könnte längst trüm- merfrei und wieder aufgebaut sein. 8 Klassen dieser Schulen sind in das Gebäude des Gymnasiums, zwei Klassen in unzu- längliche Räume der benachbarten Turnhalle des MTV 46 ausgelagert worden. Die Zei- chen-, Biologie-, Chemie- und Physiksale sind Klassenräume, das heißt, die betref- kenden Klassen müssen immer wieder um⸗ ziehen, wenn andere Klassen Fachunter- richt haben sollen. Kein Gedanke daran, daß ein Lehrer in einer freien Stunde eine komplizierte Versuchsreihe aufbauen könnte. Die Räume sind nie frei. In der engeren Nachbarschaft der Tull Schule wird mit beachtlicher Energie der? Nibelungensaal demontiert, und wie bald war der neue Vortragssaal der Kunsthalle sehr schön in die Reihe gebracht. Mit ähn⸗ licher Energie sollte man sich einmal des Schulgebäudes der Tulla-Schule annehmen, um hier mit relativ bescheidenen Mitteln die Voraussetzungen für die„innere Schul- reform“ zu schaffen. F. W. Koch — Vier Seite 4 MANNHEIM Unwilliges Gemurmel ging durch die zahlreichen Mannheimer Vereine, als be- kannt wurde, der Rosengarten werde wegen Bauarbeiten gerade während der Wintersai- son geschlossen, und wir waren fast geneigt. mit ihnen der Meinung zu sein, daß man Sich mit dieser Anordnung nicht sehr popu- Jar gemacht habe. Doch jetzt ist hinterher zur Tugend geworden, was vorher viele grol- lend für Unsinn hielten, denn während der Abbrucharbeiten(der Nibelungensaal— oder Vielmehr, was von ihm noch übrig war— ist inzwischen ganz verschwunden) hat sich nun ergeben, daß zumindesten im ehema- igen Musensaal— boshafte Zungen nannten in seit der Zerstörung einen Musenstall— der Aufenthalt nicht ingefährlich gewesen Wäre, da auch die tragenden Stahlelemente der Decke verschiedene Knackse aufweisen, von denen die Fachleute bisher nicht genau ermitteln konnten, ob sie im Ursprung nicht Sogar schon aus der Zeit vor den Flieger- schäden herrühren. Untersuchungen, die Eingeleitet sind, müssen also noch erweisen, ob die Decke, die anfänglich in ihren kon- Struktiwven Teilen auch für den Neubau ver- wendet werden sollte, nicht ganz abgetra- gen werden muß, um einer völligen Neukon- Struktion Platz zu machen. Zunächst wird die Decke vorsichtshalber einmal von innen Abgestützt werden müssen, um jedes Risiko auszuschalten. Bis zu einem gewissen Grade überraschte auch die Entdeckung, daß sich hinter der wuchtigen Sandsteinfassade des alten Rosen- gartens, die man allgemein bisher als zur Konstruktion gehörig anzusehen geneigt War, eine Art Stahlskelett verborgen hatte, die diese Aufgabe erfüllte, wodurch bestä- tigt wird, daß den früheren Erbauern der schwere Sandstein nur zur Dekoration Gente. Fachleute schütteln heute den Kopf über die schon vom Technischen her stillose Bauweise des Jugend-, Stils“. Trotzdem wird beim Neuaufbau des Rosengartens aus wirtschaftlichen und bis zu einem gewissen Grade dem nun einmel gewohnten Bild resultierenden Gründen auf die rote Fassade nicht verzichtet werden (Können), wenn auch der Schmuck der Front zum Friedrichsplatz hin eine Vereinfachung erfahren soll, wie der Leiter des Hochbau- Was die Welt ständig postuliert, „Die Freiheit ist das Leben, die Knecht- schaft ist der Tod“, schloß Nationalrat(ent- Spricht etwa einem deutschen Bundestags- Abgeordneten) Werner Schmid(Schweiz) seinen Vortrag über„Wesen und Funktion der schweizerischen Demokratie im Ame- Tikahaus, der in seiner Klarheit ein Bei- spiel für demokratische Erziehung war. Der Redner stellte zuerst fest, jede de- mokratische Gemeinschaft habe ihre eigene und die ihr gemäße Methode; eine Norm gebe es nicht. Demokratie sei kein Konfek- tionsanzug, denn sie entstehe aus den re- glonalen Gegebenheiten. Die Demokratische Abendfeier des Jugendausschusses Zur Eröffnung des Mannheimer Jugend- werkes lädt der Stadtausschuß zu emer Abendfeier am 24. November, 19 Uhr, in das Ufa- Theater ein. Ein Programm mit Müsikalischen, tänzerischen und sportlichen Darbietungen wird von verschiedenen Ju- gend organisationen bestritten. Neue Nummern der Stadt Bei der Erweiterung des Mannheimer Fernsprechnetzes durch die Inbetrieb- nahme des neuen Handamtes werden auch clie Nummern der Stadtverwaltung geän- dert. Die Zentrale im Rathaus K 7 ist àab 25. November unter den Nummern 32 260 und 31 150 zu erreichen. Das Nationalthea- ter erhält als neue Anschlüsse die Nummern 31717 bis 31 719. Die neuen Nummern sind im amtlichen Fernsprechbuch in Klammern angegeben. H. Maisch über Zuckmayer zur Eröffnung der Winterveranstaltun- gen der Gesellschaft der Freunde Mann- geims und der ehemaligen Kurpfalz und des Mannheimer Altertumsvereins von 1859 spricht am 23. November, 20 Uhr, im Vor- tragsaal der Kunsthalle intendant der Bühnen der Stadt Köln, Her- bert Maisch, über„Carl Zuckmayer Das dramatische Werk.“ Herbert Maisch, der von 1929 bis 1933 Intendant des Mannheimer Nationaltheaters War, hat vor wenigen Tagen Zuckmaxyers neues Drama„Gesang im Feuerofen“ mit Erfolg aufgeführt. Demontage des Steges . langwierig Am Samstag ist nunmehr mit dem Ab- Bilfinger begonnen worden. Wenn das ganze Mittelstück auch voraussichtlich heute noch abgehoben sein wird, so werden sich die Gesamtarbeiten doch mindestens bis Mitte Dezember hinziehen, da die Pfahljoche, Teitwerke und Eisbrecher bei dem derzeitig nchen Wasserstand nicht entfernt werden Körmen. Hierfür ist ein Absinken des Spie- gels um mindestens zwei Meter erforder- lich. Der Schiffahrtsverkehr muß aus Anlaß der Demontage des Mittelstückes heute Während des ganzen Tages gesperrt wer- den. Alle übrigen Arbeiten werden jedoch donne Störung des Schiffsverkehrs durchge- führt. Wo gehen wir hin? Mittwoch, 22. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr: Der fliegende Holländer“; Amerika- haus, 19.30 Unr: Schallplattenkonzert:„Das Meisterwerk“. Donnerstag, 23. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr: Die Hochzeit des Figaro“; im Dienste der Wissenschaft“ Mikrokopie Hans Joachim Knigge, Stuttgart); (Sprecher: musik Abend(Schneiderbhan-Quartett Kunsthalle 20 Uhr: Mannheims). amtes, Dipl.-Ing. Klimmer versichert, der zusammen mit Prof. Ochs, dem Bauberater der Stadt Köln, die Planung des neuen Rosengartens schlossen hat. der Wandelhalle und dem Musensaal be- schäftigen, mit der Erstellung eines von Gängen um- schlossenen Innenhofes und dem Nachfolger des Nibelungensaales im Anschluß an den Hof in Richtung Tullastrage. ist Schule später einmal ganz abzutragen und dieses Quadrat zu einem Parkplatz umzu- gestalten, so daß der Rosengarten— wie er 1955 endgültig fertig sein soll— sowohl vom Friedrichsplatz wie auch vom Ring her 8 beherrschenden Blickpunkt abgeben wird. zügen erhalten bleiben, aber später wieder einmal als Garderoberaum dienen. licherweise heute Garderobe) zu einem kleinen Vor- tragssaal umgebaut und die Eingänge von der Rosengartenstraße auf die Friedrichs- Platzseite verlegt. Die noch vorhandenen Treppen führen dann an alter Stelle in den neuen Musensaal hinauf, der am Ostende eine Apsis erhält, die nach hinten leicht an- steigt und eine Orgel sowie ein Konzert- podium aufnimmt, denn vorwiegend wird der neue Saal ein Konzertraum sein, in dem zum Beispiel und Oratorien aufgeführt werden können. Sitzreihen progressiv angehoben, darunter ein Foyer Platz findet, das mit einem auf der Ebene des Musensaales lie- genden weiteren Saal, der etwa die Größe des jetzigen Athenesaales der Kunsthalle erhalten wird, aber vom Musensaal abge- trennt werden kann, verbindet. Musensaal, dessen Apsis notfalls für Büh- nenzwecke auch vom Zuschauerraum durch einen Vorhang abgetrennt werden kann, sol- len, etwa 1400 Personen Platz finden. Auch die Galerie mit losem Gestühl wird wieder miteinbezogen werden. Auch Selbstwerständliches muß errungen werden der General- bau des Notsteges durch die Firma Grün& Ame rikahaus, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag„Die Wirtschaftshochschule, 19.30 Uar: 2. Kammer- Wien); 5 Herbert Maisch spricht über Carl Zuckmayer(Gesellschaft der Freunde Ius dem„Musenstall“ wird endlich wieder ein Musensduul Fertigstellung bis etwa Mitte 1951/ Schließung des Rosengartens erweist sich nachträglich als richtig nun im wesentlichen abge- Im ersten Abschnitt wird man sich mit in zwei weiteren Abschnitten i Gleichzeitig beabsichtigt, die ehemalige Goethe- 5 1 Die Wandelhalle wird in ihren Grund- Mg wird der jetzige Vorraum Akademiekonzerte gegeben Am Westende werden auch die letzten so daß Im neuen Wie erinnerlich, wurden die Mittel für diesen ersten Bauabschnitt durch Stadtrats- beschluß bereitgestellt und rechnerisch auf zwei Haushaltsjahre verteilt. das Hochbauamt aus verständlichen Grün- den sich auf einen genauen Termin der Fertigstellung nicht festnageln lassen will, so können wir doch damit rechnen, etwa um die Mitte des nächsten Jahres den Mu- sen wieder eine gepflegte Behausung in Mannheim bieten zu können. meter hohe Leuchtbuchstaben an der Ge- bäudefassade in U 3, Teil stiftete. nungen. tischen Hallenbad arisiert. lichen Erwägungen, aus denen jetzt bei- spielsweise die Leuchtschrift wurde. Parkplatz in U 2. Dunkel waren auch manche der Gestalten, die sich abends dort herum- trieben. wesentlich aufgehellt hat. gehellt wie der Name eines Mannes, der in Mannheim nicht wieder vergessen werden Gar! D (die Straub) in der wieder ausgebauten Herz- Jesu-Kirche sowie einem von zahlreichen Ehrengästen und Gemeindegliedern besuch- ten Festakt beging der katholische Kirchen- Wenn auch 1 Nule „Herschelbud.. sagen seit Samstag elf 70 Zenti- 8 auf der auch noch Städtisches Hallenbad“ zu lesen ist. Zwischen beiden In- bzw. Aufschriften legt eine ganze Weltanschauung begraben. Da war einmal ein Jude, der einen großen des Geldes für den Bau des Bades Später gab es Pogrome und Umbenen- Das Herschel- wurde zum Städ- Das War's in Wirklichkeit schon lange. Nur- man verleugnete damals den, dem es seine Existenz verdankt. 1945 erinnerte man sich wieder. Das Bad wurde zurückgetauft. Ein geschlagenes Volk dachte wieder an Menschen, denen es zu danken hatte. Gehörte sich auch so. Nicht nur aus sach- angebracht Denn dunkel war's auf dem nächtlichen Das also war die Lage, die sich jetzt Genau so auf- ud Doppelfest in der Herz-Jesu-Pfarrei Mit einem feierlichen Festgottesdienst Festpredigt hielt Stadtpfarrer Dr. chor Herz Jesu, Mannheim-Neckarstadt. im geschmückten„Kaisergarten“ mit dem Tag des 30 jährigen Pfarr- Jubiläums von Geist- ist in der Schweiz Wirklichkeit Grundidee: die letzte Entscheidung lie beim Volk. Aus dem christlichen G8 Sut entwickelte der Redner die Berechti- Sung der Volksherrschaft, denn die Gottes- Kindschaft des Menschen bringe das unab- dingbare Recht der gleichen Chancen und der leichen Verantwortung mit sich. Die schweizerische Demokratie bezeichnete Werner Schmid als die vertikal und hori- zontal am besten ausgebaute. Im Laufe von sechs Jahrhunderten sei sie in historischer Folge gewachsen., 1848 sei die neue demo- Kratische Verfassung verabschiedet worden, die die persönlichen Rechte des Bürgers voll garantiere. Parlamentarisch arbeite die Schweiz mit zwei Kammern: dem Stände und dem Nationalrat, darüber stehe die ebenfalls gewählte Exekutive. Verschiedene Verfassungssätze sehen folgende Rechte vor: Wenn 50 000 Bürger auf eine Verfassungs- änderung drängen, muß der betreffende Vorschlag im Parlament behandelt werden. Das sog. Referendum bestimme, ein Gesetz müsse auf Verlangen von 30 000 Bürgern dem Volk zur Entscheidung unterbreitet Werden. Die Gesamtbevölkerung der Schweiz beträgt 4½ Millionen. So habe die Schweiz zum Beispiel ihren Beitritt zum Völkerbund auf dem Wege der Volksab- stimmung beschlossen. Im Zuge der Wandlung vom Agrarstaat zum Industriestaat seien auch in der Schweiz die Parteien zu Interessengemein- schaft geworden, Die soziale Frage stehe im Vordergrund, zumal ein Drittel des Volks- einkommens Kapitaleinkommen sei. Man suche aber nach dem„Dritten Weg“ zwi- schen Kapitalismus und Sozialismus. Die Schweiz bezeichnete Nationalrat Werner Schmid als den Kristallisations- punkt der Ideen, ein politisch- wirtschaft- liches Versuchsfeld. Doch letzten Endes sei die Demokratie die Staatsform der Geduld und der Toleranz. Das Ziel sei die Gerech- tigkeit, der Staat das Hilfsmittel und die Gesamtheit der Hauptakteur. ug. Amen a EESH EN chem Rat Karl Schäfer West sowie dem 65. Stiftungsfest des Chores ein eindrucksvolles Doppelfest. in Neckarstadt- Nach dem Willkommengruß durch den Vorsitzenden Lenz hielt Bezirkspräses Pfar- rer Fallmann die Festansprache. Zunächst würdigte er die Verdienste des ob seiner hohen menschlichen Qualifikationen seit nunmehr drei Jahrzehnten mit der Herz- Jesu- Gemeinde in Not und Freud auf's engste verwachsenen Seelsorgers. Sein Wei- terer Glückwunsch galt dem verdienten Kirchenchor. Im Auftrag des Dlözesenpräses Stammer(Freiburg) konnte er Max Brand (31 Jahre Chormitgliec), K. Kühner(29), Elisabeth Mitsch(27), Ludwig Schwab(26) und Elisabeti Kühner(25) mit einem Ehrendiplom auszeichnen. Nach Uebermittlung bester Wünsche durch benachbarte EKirchenchöre sprach Geistlicher Rat Stadtpfarrer K. Schäfer zu seiner Gemeinde und konnte Norbert Heb für außerordentliche Verdienste zum Ehren- mitglied ernennen sowie den Frauen 4. Kuhn, A. Wohlgemuth, M. Zimmermann, B. Gunderroth und M. Hefner ein Kunst- blatt überreichen und Sophie Schenk für ihre hohen Verdienste beim Wiederaufleben des Chores nach dem Zusammenbruch eine kleine Ehrengabe übergeben. Mannheimer Häftling begnadigt Ein 25 jähriger Mannheimer ist am ver- gangenen Donnerstag aus dem Landsberger Gefängnis entlassen worden, nachdem im der Oberkommandierende der amerikani- schen Armee in Europa, Generalleutnant Manton S. Eddy, den Rest einer slebenjähri- gen Freiheitsstrafe erlassen hat. Der Verurteilte war 1947 von einem amerikanischen Kriegsgericht in Italien zu zehn Jahren Zuchthaus verurteſlt worden, weil er bei einem Fluchtversuch aus ameri- kanischer Kriegsgefangenschaft ein ameri- kanisches Fahrzeug gestohlen und einen italienischen Zivilisten mit einer Pistole an- gegriffen hatte. Die Strafe war später auf sleben Jahre reduziert worden. Die Begna- digung erfolgte anläßlich eines jährlichen Gnadenaktes. markt künden, daß Weihnachten in Sicht ist. Sie kosteten je Pfund 90 bis 95 Pf. Das andere, notierte folgende Pfundpreise: Aepfel 20 bis 40 Pf., Birnen 15 bis 35, Nüsse 90 bis 110, Orangen 90, Bananen 60 bis 70. Das in aus- reichenden Mengen angefahrene Gemüse war mit folgenden Pfundpreisen angeboten: Spinat 15 bis 18 Pfg., Rosenkohl 45 bis 60, Weißkraut und Wirsing je 10, Rotkraut 10 bis 12, Zwiebeln 12, Feldsalat 60 bis 80, Rot- rüben 10, Gelbrüben 10, Tomaten 28 bis 30, Maronen 40, und mit Stückpreisen waren zu haben: Blumenkohl von 15 bis 1,.— DM, Kohlrabi 7 bis 8 Pf., Sellerie 10 bis 30, Lauch 8 bis 10, Kopfsalat(Kastensalat) 25, Endiviensalat 10 bis 20. Gruppe der Gemeindejugend der Luther- kirche führt am 26. November, 20 Uhr, im Saal Eggenstraße 6 das„Spiel vom Tod“! von Wilhelm Wollenberg auf. der Lutherkirche gibt der Gesangverein „Arion“ am 26. November, um 16 Uhr, mit Solisten eine musikalische Gedenkstunde zum Totensormtag, Friedrich Simon Gedenkworte wird.— Zum gleichen Anlaß gibt der Ver- ein für katholische Kaufleute und Beamte, KRV„Columbus“ am 26. November, urn 16 Uhr, eine Feierstunde im Jugendheim, C2, 16-18. am 25. und 26. November ihre gefiederten Sänger zum Wettstreit vorführen. Die Aus- Stellung beginnt am 25. um 14 Uhr im Lo- kal„Brinzer“ Ecke Viehhof— Schwetzinger Straße. Auf Wunsch werden die bestprä- mierten Stämme den Besuchern vorgeführt. Deutscher Filmamateure gibt am 23. Nov., 20 Uhr, im Arkadenhof seinen nächsten Filmabend. den gebeten, ihre Karten für die Vorstel- lung am 23. und 30. November umgehend in der Geschäftsstelle abzuholen. Am 23. November, 19.30 Uhr,„Wir lernen den Be- sitz der Mannheimer Kunsthalle kennn“, unter Führung von Dr. Passarge und Dr. Fuchs. Treffpunkt: Eingang zur Kunsthalle. Richter. beschädigten, Soꝛzialrentner, wurden Unterlagen über die Geschäftsfüh- rung der Schwerbeschädigten-Absatzgenos- senschaft der Staatsanwaltschaft übergeben. Vor Abschluß des Verfahrens sind weitere Verlautbarungen der Beteiligten, nachdem jede konnte, ohne öffentliches Interesse. kreuzung N 4 M5 wurde einem Motorrad- fahrer Fahrer eines Lieferwagens nicht das Vor- fahrtsrecht überließ. Durch den Zusammen- stoß erlitt der Motorradfahrer eine Kopfver- einem Wagen des Roten Kreuzes wurde er Stadtve des Sta tat Ste überbre Lehrer heim, 0 und der Rektor sprach rreund' Das Modellbild gibt einen Eindruck von der zukünftigen Gestalt des Rosengartens. mit des. sen erstem Bauabschnitt nun begonnen wurde. Bis 1955 soll der Gesamtkompleq fertig wer. den. Die Planung stummt aus einer Gemeinschaftsarbeit des Kölner Stadtbauberater, Prof. Ochs, der eigens als neutraler Gutachter für das Ros engartenprojełt nach Mannheim gebeten wurde, mit dem Städtischen Hochbauamt Mannheim, baio. dessen Leiter, Dipl.-Ing. Klimmer. Kurze„MM“-Meldungen Ein Schiffer wollte mit seinem Pkw. auf der Neckarvorlandstraße gerade die Bahngleis überqueren, als der Wagen von einem Ran- Sierzug gerammt und stark beschädigt wurde. Der Fahrer selbst kam unverletzt davon.[Auf dem Waldhof lief ein sieben- jähriger Junge seinem radfahrenden elt Jahre alten Bruder, der noch sein zwei Jahre altes Schwesterchen auf dem Rade sitzen hatte, ins Rad, so daß alle drei zu Boden stürzten. Dabei drang dem Siebenjährigen die Hinterradnarbe in den Kopf. In lebensgefährlichem Zustande brachte man den Jungen ins Krankenhaus./ In seinen Einzelheiten noch ungeklärt ist ein Unfall, der sich auf der Zähringerstraße in Secken- heim zutrug. Dort geriet ein achtjähriger Junge unter den Anhängewagen eines Pferdefuhrwerkes und wurde. überfahren Resultat: Oberschenkelbruch und Kranken- hausaufnahme. „Einkauf“ bei Nacht. In der Breiten Straße räuberte ein Unbekannter während der Nachtzeit den Schaukasten eines Laden- geschäfte aus. Zwei Herrenhosen und ein Skihemd waren seine Beute. Tödlicher Eingriff. Anfang September verstarb im Städtischen Krankenhaus al Folge eines an ihr vorgenommenen Ein- griffes eine 31 Jahre alte Frau. Auf Grund der sofort einsetzenden Bemühungen gelang es der Kriminalpolizei, sowohl den Täter, der den Eingriff vornahm, als auch zwel Weitere Personen, die Beihilfe leisteten, 20 ermitteln und anzuzeigen. 0 n. ö Im Gedenken an Wolfgang Borchert den Dem Andenken des vor drei Jahren ver- storbenen Wolfgang Borchert galt der künkte literarisch- musikalische Abend des Karl-Friedrich- Gymnasiums, denn diese Jungen Menschen, Abiturienten des vergan- genen Sommers, die mit steigenden Lei- stungen ihre Abende gestalten, sehen in Borchert einen Dichter, Sprecher und War- ner, der in seinem sinnvoll und eindringlich an den Schluß der Vortragsfolge gestellten Vermächtnis„Sag nein!“ die Jugend vor einer neuen Katastrophe bewahren möchte. Claus Leininger gab eingangs in geho- bener Form und Sprache eine Kurze Bio- graphie des Verfassers von„Draußen vor der Tür“, um dann Auszüge aus diesem Drama, Prosa und Gedichte zu lesen. Aud Ursula Gilbert und Hansjörg Probst stell- ten sich in den Dienst des hochbegabten frühvollendeten jungen Dichters. Hans js Probst vermag mit guter Einfühlung wir sam zu gestalten. Gerade darum sollte d die Mühe nicht scheuen, seine Sprachtech nik zu vervollkommnen. J Sinngemäß hatte man zu den Dichtungen aus unserer Zeit auch zeitgenössische Mus nett gestellt: eine charakteristische, erregende, Sonate von Igor Strawinsky, einen Sat aus dem Trio c-moll des begabten, über die Bindung an alte Stile hinausstrebenden Karl Höller, die bekannte„Nhapsodie un Blue“, in der George Gershwin Kunst- zoger B musik und Jazz geistreich verschmolzen E ünker hat, und eine von modernen Vorbilder beeinflußte kleine Sonatine von Claus Gut mann. Adalbert Fink, Claus Gutman f Claus-Michael Bark, Gustav Meboldt und ug K Reinhold Buhl setzten sich mit Hingabe und ent, 2 Temperament erfolgreich für die Wieder- el 0 gabe ein. Herzlicher Beifall war Anerken,. als 1 nung und Aufmunterung. Win le Die ersten Mandarinen auf dem Wochen- noch reichlich angebotene Obst mn den beiden Feierstunde zum Totensonntag. Eine Gedenkstunden zum Totensonntag. In bei der Stadtpfarrer sprechen Die Vereinigten Kanarienzüchter werden Filmabend im Arkadenhoef, Der Bund „Theatergemeinde“. Die Mitglieder wer- Schwei „Wildwestmethoden“ kommen vor den Wie der Verband der Kriegs- EKriegshinterbliebenen und Kreis Mannheim, mitteilt, Seite ihren Standpunkt darlegen Aus dem Polizeibericht Unfälle am laufenden Band. Die Straßen- zum Verhängnis, weil ihm der letzung und blieb bewußtlos liegen. Mit in das Städtische Krankenhaus gebracht./ Positive Antwort aus K 7 „Die Straße nach dem Nordbahnhof“ In mrer Ausgabe vom 11. Oktober 1950 setzt sich V. M. für eine bessere Beleuchtung der nach dem Nordbahnhof Friedrichsfeld führenden Straße ein. Die fragliche Straße, die auf Edinger Gemarkung liegt, ist Eigen- tum der Bundesbahn. Sie Wurde bis zum Be- ginn des Krieges von der Bahn beleuchtet, die Beleuchtung wurde nach Kriegsende seitens der Bahn aber nicht mehr erneuert. Die Oberrheinische Fisenbahngesellschaft Abt. Stromversorgung, die im Benehmen mit der Gemeinde Edingen bereits vor längerer Zeit drei Lampen angeschlossen hat, ist nunmehr mit der Gemeinde Edingen übereingekommen, zwei weitere Lampen zu errichten. Damit wird den Wünschen des Einsenders Rechnung getragen. Trumpfheller, Bürgermeister. Regel oder Ausnahme? Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie die kleine Episode veröffentlichen könnten, die sich am Wasserturm abspielte: Fährt da um 3/46 ein junger Mann— nicht älter als 17 Jahre— mit dem Rad am Ring vorbei, und er hat vermutlich gar nicht gemerkt, daß die Lampe nicht brennt. Ein„Schupo“ merkt dies und hält ihn an. Oh verflucht, jetzt ist was fällig, so denkt der Junge Wahrscheinlich. Ja, aber wðwas ganz Unerwartetes. Der Wachtmei- meister macht sich am Rad zu schaffen, erst dreht er das Vorderrad, dann untersucht er die Beleuchtungseinrichtung und schließlich stellt er das Rad auf den Kopf. Und nach fünf Minuten brennt das Licht. Mit einem freund- chen Wort entläßt er den 17jährigen, ohne irgendwie ein Wort des Dankes abzuwarten. Auf solche Männer kann Mannheim stolz sein! a. II, Eine Minute nach 19 Uhr Am Samstagabend, genau 138.55, verlangte ich am Postschalter Zahlkarten, um noch einen dringenden Geldbetrag einzubezahlen. Die Beamtin schnauzte mich an: etzt noch kurz vor siebene, aber beeile Sie sich norre, sunscht nehm ich Ihnen des Geld nimmer ab,“ Auf diesen höflichen Hinweis antwortete ich der Beamtin, daß ich kein Interesse habe, länger auf der Post zu verweilen, als dies die Ab- Wicklung des Geschäfts erfordert, denn als Geschäftsfrau habe ich auch sehr mit meiner Zeit zu rechnen. Kurz vor sieben prangte das Schild„Geschlossen“ am Schalter. Dessen ungeachtet, bat ich die betreffende Beamtin, mit Rücksicht auf die Dringlichkeit der Geld- überweisung, mehr als dreimal, doch den Be- trag, wenn es auch schon sieben Uhr gewor- den ist, anzunehmen. Stattdessen schrie sie über den Schalterraum hinweg zum Telefon- beamten:„Ruf mol die Uhrzeit oh“. Die Ant- Wort lautete:„19.01“, Draufhin bekam ich die Auskunft, am Montag früh, 6 Uhr, wird der Schalter wieder aufgemacht K. Der Briefkasten ist weg Vor dem Kriege war in Neckarau, an der Ecke Adler- und der Fischerstraße, ein Brief- kasten am Hause der Wirtschaft„Zum flie- genden Holländer“ angebracht, Wohl durch Kriegseinwirkung beschädigt, war er dann weg und wurde bis jetzt noch nicht durch einen neuen ersetzt. Da weit und breit kein Briefkasten ist und man deshalb wegen jedem Einwurf zur Post laufen muß, wäre es be- stimmt im Sinne aller in diesem Bezirk Woh- nenden zu begrüßen, wenn an der genann- ten Stelle wieder ein Briefkasten angebracht würde. 5 Frau G. Mülleimer vor dem Fenster Ich habe eine Wohnung der gemeinnützigen Baugesellschaft in Käfertal-Süd. Seit kurzer Alster:„Unter Verdacht“ Es ist dies innerhalb kurzer Zeit d zweite in Mannheim gezeigte Film des Be gisseurs Robert Siodmak, der einem Krim, nellen Geschehen, die Vielfalt der mensch- lichen Seelenregungen, unterliegt. Kein Zufall scheint es, daß dieser Film in England spielt, denn sein Verzicht a0 Routine ist der um so mehr beeindruckend Rahmen für den erregenden Schauspiele Charles Laughton. Er verkörpert einen en schen Bürger mittleren Alters, den aus der Ungunst seiner häuslichen Verhältnisse het aus eine tief empfundene Liebe mit ae jungen Mädchen(Ella Raines) verbinde Bei dem vergeblichen Versuch, seine ei nörgelnde Frau zu einer Scheidung zu he fh wegen, ermordet er sie, und versucht, seln Tat als Unglücksfall erscheinen 2u aa Scottland Vard schöpft jedoch Verdacht der ebarles begirnt, den„Mörder“ zu beobachten, der fler de als Verkolgter noch einen Menschen ermor ernatior det, Szenen, die inszenatorisch, darstelle,] Atred! risch und fotografisch eine seelisch 11 benen grausame Verdichtung erfahren. Laugh 87 7 gibt seinem Spiel eine Zusammenbelluf 1 65 menschlich verständlicher Aspekte und 1 885 kekte. Der Dialog hat sich in allen Szene fr Bere der Handlung und der Fotografie untern 15 fen, das Hauptgewicht liegt auf dem 00 1 8 schen in Verbindung mit der darstelle 5 8 schen Andeutung. Den Anlaß zum 4 ben 110 ständnis glbt die falsche Verdächtige e einer Frau, die den Mörder, fast schon. diene Sicherheit, bekennen läßt. b Es ist der Persönlichkeit Charles Laub 10 dest tons und der Regie Robert Slodmakss 90 el verdanken, daß hier ein Flim entstand 1 reich ist an Substanz und unkonstruief Schicksal. Zeit werden in dieser Siedlung die Aschen- kübel dicht unter die Schlaf- bzw. Wohnzim- merfenster gestellt, und ich glaube, es ist im Sinne aller Mieter, wenn diese Anordnung Wieder rückgängig gemacht wird. Es kann doch den Wohnungsinhabern nicht zugemutet wer- den, daß man im Winter ständig die beim Aus- leeren der Aschenkästen aufsteigende Asche in die Fenster bekommt, und ist auch der An- blick der meist übervollen Aschenkübel nicht gerade erfreulich. Andererseits ist es im Som- mer direkt unangenehm, wenn von diesen Kü- beln die Gerüche in die Wohnungsfenster ein- zlehen, ganz abgesehen von dem damit zu- sammenhängenden Ungeziefer während der warmen Jahreszeit. Bis jetzt standen die Aschenkübel in den Vorgärten, abseits von den Wohnungen, und es Wäre wohl angebracht, wenn diese Anord- nung weiter so beibehalten würde. H., Mannheim Warum keine Autorenabende Früher waren die Mannheimer Buchhänd- ler bestrebt, dem Publikum hin und wieder einen Autor vorzustellen, der aus eigenen Werken las oder einen Vortrag über Zeit- kragen und Zeitaufgaben hlelt. Später haben Vereinigungen solche Autorenabende übernom- men, inzwischen ist es aber um derartige Ver- anstaltungen ruhiger geworden als unbedingt nötig wäre. Aus Berichten über die Frank- furter Buchmesse 1950 ging hervor, daß das Käukferinteresse für Bücher größer geworden ist und auf Weihnachten mit bedeutenden Um- sätzen zu rechnen sei. Wir Bücherkäufer wüßten bei zeitgenössischen Autoren gern, mit wem wir es zu tun haben; könnten die Mann- heimer Buchhändler nicht wieder dazu Über- gehen, mrem Kundenkreis die Begegnung mit dem einen oder anderen Autor zu ermög- lichen? Die Abende würden sich auch für sie rentieren. Dieser Aufgabe sollte sich der Buchhandel nicht länger entziehen. F, W Judt 2 Mittwoch, 22. November 1950 MORGEN Seite 5 Acht Tage vor seinem 75. Geburtstag gtarb am 17. November im St. Josephs-Kran- kenhaus in Heidelberg Stadtoberschulrat 8. D. Emil Lohrer. Die Verdienste dieses zußergewönnlichen Erziehers und Organisa- tors um das Mannheimer Schulsystem schil- dert der folgende Beitrag seines langjäh- nigen Mitarbeiters Eduard Gerweck. Emil Lohrer wurde gestern nachmittag zut dem Bergfriedhof in Heidelberg feler- uch eingeäschert. Oberregierungsrat Köbele legte den Kranz des Unterrichtsministeriums nieder und sprach Abschiedsworte für den bewährten Schulmann, der„als getreuer Eckehard“ das Erbe Sickingers fortgesetzt habe. Von der Stadt Mannheim waren Prof. Langer und Oberverwaltungsrat Klemann erschienen. In bewegten Worten überbrachte prok. Langer die dankbaren Grüße der Stadtverwaltung Mannheim. Als Vertreter it dez. des Stadtschulamtes Mannheim sprach Schul- Ger. at Stengel. Weitere Grüße und Kränze rater, gperbrachten der Verband der badischen hein lehrer und Lehrerinnen des Bezirks Mann- . Ing. beim, die Mannheimer Mädchen-Berufsschule und der Bezirkslehrerverein Heidelberg-stadt Rektor a. D. Pfenning(früher Mannheim) sprach die letzten Abschiedsworte für den Freundeskreis des Verstorbenen. ut der Emi! Lohrer wurde am 1. August 1929 Alete toberschulrat von Mannheim. Dieser bedeutete für ihn keine Veränderung ner Arbeit und Veranwortung. Denn 0 her hatte er bereits 28 Jahre in der lebe mheimer Schulverwaltung an wichtig- 15 a stelle gestanden. An der Durchführung 7 n roßen Sickingerschen Schulreform war Jahre n Anfang an beteiligt. Später wurde 800 der engste Mitarbeiter Sickingers. hrigen in den pädagogischen Zielen waren sich t. In beiden Männer einig, im Wesen aber man ten sie verschieden. Sickinger war die seinen ke Persönlichkeit, wie geschaffen, um Unfall ꝶ neuen sozialen Schulidee gegen die ecken: schende„Standesschule“ zum Durch- iriger zu verhelfen. Lohrer dagegen war eines ſe verhaltene Natur, die das gleiche Maß kahren knergien ganz dem Dienen an der Idee anken- Rab, die mit äußerster Treue, Umsicht Gewissenhaftigkeit das Gewebe des Zreiten men zusammenflocht. Ahrend g war ein seltenes Glück, daß an der Laden, unheimer Volksschule diese verschieden- nd ein en Kräfte zweier hervorragender ten er ungetrübt zusammenwirken konn- ember zus ab 5. 1 Ein. it dem Ausscheiden Sickingers 1924 Grund die Fragen des Schulaufbaues und gelang Ausgestaltung sozialer Hilfseinrichtun- Täter Ben der Schule in Mannheim in vorbild- u zue der Weise gelöst. Die folgende Zeit stellte ten, zu ere Aufgaben in den Mittelpunkt: die 5 ere Schulreform und die Demokrati- ng der Schuleinrichtungen. Hierfür rchert en die persönlichen Eigenschaften . 05 er d des fe stellen vor: diese r vergan- n Lei- nen in d War. ringlich e Schweizer Mannschaft: möchte. Hug 1. geho· Locarno) ze Bio- Neury Bocquet zen vor Locarno)(Lausanne) diesem Kernen Eggimann Casali Auch R-de-Fonds)(Serv. Gent(Loung Boys Bern) 95 tell nen Bickel Friedländer Bader Fatton 9000 Eur-de-F.)(Zürich)(Laus) Basel)(Serv. Gent) lansjöe 75 g Wirte or Hug, geb. 23. 9. 1923. Prokurist, Ollte er Reled der Mannschaft bei den Weltmeister- achtech⸗ faten in Brasilien, drei Länderspiele, fang- ler, beherrscht seinen Torraum überlegen. tungen andre Neur y: Verteidiger beim FC Lo- a Muse uo, spielte zuerst als Flügelstürmer bei cb dete und Chaux-de-Fonds. 1945 auf diesem regen zen in der Nationalmannschaft gegen Por- en Salt el später Verteidiger, bester Schweizer bei n, über ze pfeltmeisterschaft in Brasilien. Von Be- ebenden] backer, geboren am 3. 9. 1921, 14mal sodlie in fernational. Kunst zger Bocduet, geb. am 19. 4. 1921, frü- hmolzen. ünker Außenläufer, jetzt Verteidiger. Bis bildern i bei Internazional Genf, später bei Lau- us Gut- ne. 1943 erstmals in der Nationalmann- utmanm fat, seitdem 28mal. Beruf: Prokurist. Idt und ud Kernen, geb. 6. 8. 1929, Medizin- abe und ent, zunächst Halb- und Außenstürmer. Wieder- fete stets bei Chaux-de-Fonds, als 15 jähriger merken mals in der ersten Mannschaft. Gegen 1e land 1950 zum erstenmal im Nationalteam. Pizmann bei der Weltmeisterschaft in Bra- ver Eggimann, geb. 28. 1. 1919, Alte zunächst bei VLoung Boys Bern und anne Sports, seit 1948 bei Servette Genf; ad zsmal in der Nationalmannschaft, von Fuk Vertreter. charles Antenen, geb. am 3. 11. 1929 been des ehemaligen Radmeisters Georges icht au fenen. Mit 15 Jahren in der ersten Mann- uckende pet von Chaux-de-Fonds, seit 1948 13 Län- duspieler fespiele. zen 1 5 us de 7 5 150 ner“ Länderspiel im Rundfunk it einem der Rundfunk überträgt ab 15.15 Uhr die erbindet dite Halbzeit des Länderspiels Deutschland ne ewig öchweis. Eine Uebertragung der ganzen zu he 5 hat die Rundfunkleitung leider ab- ht, seine. 5 acht und berles Casali, geb. 27. 4. 1923, Ange- ſten, de fler der Münzstätte in Bern, 1950 erstmals w ermok- fernational gegen Holland als Läufer. ſarstelle,] Altred Blekel, geb. am 12. 5. 1916, Senior seh kan Mannschaft, bereits mit 17 Jahren ins Aughtol fonalteam berufen, spielte innerhalb 15 nballung en 68mal international. Hervorragender d At erer und Tectmiker, ursprünglich beim 1 Szenen Sesbach, seit 15 Jahren bei den Grashop- nterwor⸗ Beruf: Vertreter. m Hei gens peter Friedländer, geb. am steller dau 1028, erfolgreicher Torschütze, als Junior um Ge, 5 Schaffhausen, später bei Grashop- tchtiguns ent ab 1946 bei Lausanne Sports. Stand schon n deſerstmals in der Nationalmannschaft und 1 mawischen 17mal. Von Beruf Techniker. Laut ene der, geb. 7. 8. 1922, Speditions- maks Malter, spielt als Halbstürmer zweiter and der 5 ker, Elfmal international. rulettem uus Patton, geb. em 19. 12. 19285. ub d eter, spielte in Frankreich bei Sochaux At gaskseille, später in Genf bei Servette. ace 28 mal international, ausgezeichneter tas und Schützenkönig der Schw-eizer Lohrers die besten Voraussetzungen, um in Mannheim eine besonders lebendige Schule und eine dauerhafte, vertrauens- volle Zusammenarbeit der gesamten, fast 1000 Köpfe zählenden Lehrerschaft herzu- stellen. Seine Interessen waren schon früh auf die Schülerauslese gerichtet. Unter seiner Direktive wurde das Ausleseverfahren für die verschiedenen EKlassenzüge der Schule durch den Schulpsychologen Dr. Lämmer- mann auf einen vorbildlichen Stand gebracht. Als wichtigstes Reformziel schwebte ihm ferner vor, der Volksschule ein 9. und 10. Schuljahr für freiwillige Schüler anzufügen. Die vollkommene Ver- Wirklichung dieses Zieles die wirtschaft- lichen Zeitverhältnisse nicht zu. Es war ihm aber bereits 1928 gelungen, für die Mäd- chen eine zweijährige freiwillige„Haus- frauenschule aufzubauen. Unter seiner Initiative sind in Mann- heim Schulbauten entstanden, die in ihrer inneren Gestaltung der Entwicklung vor- auseilten. So erscheint heute die 1931 eröff- nete„Waldschule“ in der Gartenstadt Waldhof als die Verwirklichung des aller- modernsten internationalen Schulpro- gramms. Ebenso ist die damals eröffnete Mädchenberufsschule an der Weberstrage von ausländischen Besuchern der Nach- kriegszeit als das am besten durchorgani- sierte Berufsschulgebäude in Europa be- zeichnet worden. Das Jahr 1933 brachte für Lohrer den oberschulrat u. D. Emil Lohrer in Mannheim unvergessen Kurz vor Vollendung des 75. Lebensjahres starb der für Mannheim bedeutende Schulmann Beginn einer schweren Leidenszeit. Seine engsten Mitarbeiter, drei Schulräte, wurden aus dem Schulaufsichtsdienst entfernt. Er selbst sollte nur noch so lange im Amt bleiben, bis sein Nachfolger eingearbeitet war. Zugleich wurde durch das Ministerium das erfolgreiche Marmheimer Schulsystem, das der innersten Ueberzeugung und der Erfahrung Lohrers völlig entsprach. auf- gelöst. Es war eine Situation entstanden, in der von einer Leitung des Mannheimer Schulwesens durch den Stadtoberschulrat nicht mehr gesprochen werden konnte. Nach seiner Zuruhesetzung 1937 siedelte Lohrer mit seiner Familie nach Heidelberg über. Dort hat er seine vielseitigen Studien, von denen viele pädagogische Aufsätze Zeugnis geben, an der Universität bis in die letzten Jahre fortgesetzt. Als nach dem Kriege der Verlust des gesamten Mann- heimer Schularchivs beklagt wurde, sah er kür sich eine neue Arbeit. Es durfte nicht sein, daß über die vergangenen 50 Jahre Mannhe luer Schulgeschichte, in denen die Mannheimer Schule in der ganzen Welt den Anstoß zu bedeutenden Reformen gegeben Hatte, künftig alle Unterlagen fehlen sollten. Gemeinsam mit seinem früheren Arbeitskollegen Schulrat Gerweck ging er daran, in mühevollster Kleinarbeit eine Chronik der Mannheimer Volksschule für die Zeit von 1895 bis 1945 zu erarbeiten. Diese umfangreiche Arbeit konnte im vori- gen Jahre in mehreren Bänden dem Heidelberger Ex-OB überfallen Politische Motive? Dr. Neinhaus, bis 1945 Oberbürgermei- ster von Heidelberg, und jetzt für die CDU Landtagsmitglied, ist am Montagabend gegen 18 Uhr in der Nähe seiner Wohnung am Kohlhof in Heidelberg von fünf unbekannten Männern überfallen worden. Mit der Erklä- rung, drei Männer aus den Kreisen der CDU erwarteten ihn im Kohlhof, wurde Dr. Nein- haus aus dem Hause gelockt und nach wenigen Metern Weges mit Schußwaffen be- droht. Die Täter drangen dann erneut in die Wohnung ein und suchten nach bestimmten Aktenstücken und politischem Material. Zu der im Hause anwesenden Haushälterin des Dr. Neinhaus hatte sich inzwischen eine Nachbarsfrau gesellt, die mit der geistes- gegenwärtigen Bemerkung:„Mein Mann wartet draußen!“ die Täter offenbar in Ver- wirrung brachte, so daß Dr. Neinhaus in Richtung Gaiberg entkommen konnte. wäh- rend es den Frauen ebenfalls gelang, das Haus zu verlassen und das Ueberfall- kommando zu benachrichtigen. Die Täter sind unerkannt entkommen. Im Verlaufe des gestrigen Tages wurde städtischen Schularchiv übergeben werden. Dr. Neinhaus eingehend von der Kriminal- polizei vernommen. Er erklärte gegenüber dem Chef der Heidelberger Kriminalpolizei: „Ich habe mit meinem Leben abgeschlossen gehabt“. Die Täter, die erklärt haben sol- len, sie kämen aus der Ostzone, sollen ge- fragt haben, ob er einmal in Polen gewesen sei, was Dr. Neinhaus, den Tatsachen wider- sprechend, verneint habe. Die Ermittlungen haben bisher ergeben, daß jede bloße An- griffsabsicht ausgeschlossen ist und poli- tische Motive vorliegen dürften. Gerüchte über ein Verschwinden von Dr. Neinhaus haben sich nicht bestätigt. Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Donnerstag früh: Wech⸗ selnd, meist stärker bewölkt, einzelne Schauer- niederschläge. Höchsttemperatur 6 bis 9 Grad, Tiefsttemperatur 2 bis 5 Grad. Tagsüber noch lebhafte südwestliche Winde. Uebersicht: Unser Wetter steht unter dem Einfluß eines Nordseesturmtiefs, das frische Meereskaltluft heranführt. Pegelstand am 21. November: Maxau 573 (39), Mannheim 498(22), Worms 418(—-1q), Caub 432(2). 1 Die Spieler der Eidgenossen dle heute nachmittag im Stuttgarter Neckarstadion gegen Deutschlands Nationalmannschaft antreten f Nationalliga 1949—50. Erzlelte in Länderspie- len 21 Tore. Fritz Walters Aufstellung fraglich Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft trainierte am Dienstag vormittag erstmals im Stuttgarter Neckarstadion, wobei es neue Rät- sel um die Aufstellung des deutschen Sturms für das Spiel gegen die Schweiz am Bußtag gab. Die Verletzung von Paul Matz kow⸗ s k 1(Schalke) ist zwar so weit wieder ausge- heilt, daß er wahrscheinlich an Stelle von Baumann(I. FC Nürnberg) auf dem Stopper- posten spielen wird, doch konnte sich Fritz Walter(I. FC Kaiserslautern) am Training nicht beteiligen, da ihm seine Sehnenzerrung am Knie noch Schmerzen bereitete. Seine Auf- stellung am Mittwoch ist unwahrscheinlich, so daß voraussichtlich auch sein Bruder Otmar Walter nicht aufgestellt werden wird. Dann hätte nach den Plänen Sepp Herbergers Horst Schade(Spvgg Fürth) die Sturmführung übernehmen sollen. In der Nacht zum Dienstag erkrankte je- doch Schade an einer Wundrose und dürfte somit am Mittwoch ebenfalls nicht zur Ver- fügung stehen. 5 Dem Training der deutschen Mannschaft Wohnte auch der englische Schiedsrichter E. A. EIlis bei, der unter anderem die für das Länderspiel in Frage kommenden Bälle prüfte und das meiste Gefallen an einem weißen Ball fand, so daß das Spiel gegen die Schweiz vor- aussichtlich mit einem solchen Ball ausgetra- gen wird. Bis Dienstag früh waren bereits 94 000 Kar- ten verkauft, die restlichen Stehplatzkarten sollen an den Tageskassen zum verkauf ge- langen. Der württembergisch- badische Toto geändert Bei den Spielen am kommenden Sonntag werden die Treffen Schwaben Augsburg FSV Frankfurt und Ulm 46— FC Freiburg nicht gewertet, da Schwaben Augsburg wegen Platzsperre in Nürnberg spielt und das Spiel Ulm gegen Freiburg in Freiburg ausgetragen wird. An die Stelle dieser Spiele treten die Ersatzspiele. Bilunz der Fußball-Länderspiele der Schweiz und Deutschlund In den Fußball-Länderspielen der Schweiz nehmen die Begegnungen mit Deutsch- land einen ersten Platz ein. Gegen Italien wurden vom Schweizer National-Team 28 Spiele ausgetragen, gegen Deutschland 27, gegen Ungarn 24, gegen Oesterreich 22 und gegen Frankreich 20. Deutschland wählte im Jahre 1908 für sein erstes Länderspiel die Schweiz aus und verlor damals am 4. April in Basel 3:5. Der 27. Juni brachte in Zürich die erste Begegnung nach dem Weltkrieg 1914/18. Die Schweizer siegten 4:1. 5 Letztmalig standen sich die Mannschaften beider Länder am 18. Oktober 1942 in Bern gegenüber. Diesmal behielten die Deutschen mit 5:3 die Oberhand. Von insgesamt 27 Spielen wurden 7 Schwei- zer Siege, 16 Niederlagen der Eidgenossen und 4 Unentschieden registriert. Die Deutschen schossen 71 Tore, die Schweizer 41. In der Nachkriegszeit 1945/50 hat die Schweiz mit dem Treffen gegen Schweden am vergan- genen Sonntag 40 Länderspiele ausgetragen, von denen 17 gewonnen und 16 verloren wur- den. Siebenmal trennte man sich unentschie- den. Die Trefferbilanz dieser 40 Spiele ergibt mit 84:95 ein Minus für die Rotjacken. Insgesamt hat die Schweiz 34 Länderspiele mehr ausgetragen als Deutschland. Dies ist dadurch zu erklären, daß die Schweizer be- reits im Jahr 1905 den internationalen Kon- takt aufnahmen, während Deutschland erst 1908 erstmals eine Nationalmannschaft auf- stellte. 5 Deutschland mußte von 1914 bis 1920 und dann wiederum von 1943 bis 1950 pausieren. Zum 200. Länderspiel der Deutschen im nächsten Jahr wird die Nationalmann- schaft entweder am 15. April oder am ersten Pfingsttag in der Schweiz zum Jubiläum an- treten. 1 N Die Gesamtbilanz der internatlonalen Be- gegnungen beider Länder: Spiele gew. utsch. verl. Torverh. Schweiz:: 232 71 40 121 3967564 Deutschland 198 100 35 63 527:363 Der„Morgen“-Tip Württemberg-Baden 1. VfB Stuttgart— SpVgg. Fürtng 1 2 0 2. 1. FC Nürnb.— Vfg Mühlburg 0 3. Waldhof Mannh.— BC Augsburg 1 0 0 4. Kickers Offenbach— Darmstadt 98 1 2 0 5. Schwaben Augsb.— FSV Frankfurt 1 2 0 6. Ss8V Reutlingen— Schweinfurt 05 2 1 0 7. Bayern München— VfR Mannheim 2 1 0 8. Altona 93— Eimsbüttel 9. Borussia Dortmund— Schalke 04 10. SG Arheilgen— 1. FC Freiburg 11. Union. Böcking— Vikt. Aschaffenb. 12. Ulm 46— FC Freiburg 13. VfL Konstanz— Stuttg. Kickers 14. 1. FC Bamberg— Hessen Kassel Rheinland-Pfalz 9 te 9822252 2288888282 1. 1. FC Nürnberg— VfB Mühlburg 2 1 0 2. Bayern München— VfR Mannheim 2 1 0 3. Schwaben Augsb.— FSV Frankfurt 1 2 0 4. SSV Reutlingen— Schweinfurt 05 2 1 0 5. Borussia Dortmund— Schalke 04 2 1 0 6. Rot-Weiß Essen— Preuß. Münster 1 2 0 7. RW Oberhausen— Fort. Düsseldorf 2 0 0 8. Duisburger SV— Rheydter Sx 2 0 0 9. Hamburger SV VfL Osnabrück 0 2 0 10. STV Horst Emscher— Pr. Dellbrück 1 2 0 Ersatzspiele auch im Kleintip eintragen 11. Eintr. Frankfurt— 1860 München 1 2 0 12. Werder Bremen— Göttingen 05 1 2 0 13. Altona 93— TSV Eimsbüttel 2 0 0 14. VfL Neckarau— Singen 04 1 0 0 Die Totoquoten vom Sonntag Württemberg-Baden: 1. Rang 2 Gewinner mit je 50 225,.— DM; 2. Rang 63 Gewinner mit je 1593.— DM; 3. Rang 113 Gewinner mit je 15,.— DMͤ; Zusatzwette 3329 Gewiner mit je 15,— DM. Rheinland-Pfalz: 1. Rang 356 Gewinner mit je 2055,— DM; 2. Rang 1903 Gewinner mit je 60,50 DM; 3. Rang 26 867 Gewinner mit je 4,30 DM; Kleintip: 124 Gewinner mit je 268,75 DM. Bayern: Normal- Wette: 1. Rang 2 Gewinner je 33 176.— DM, 2. Rang 13 Ge- winner je 8 180,.— DM, 3. Rang 246 Gewinner je 432,30 DM. Zusatz- Wette: 1. Rang 1 Ge- winner 24 419, DM, 2. Rang 40 Gewinner je 610,40 DM.—„Internationale Zehn“: 1. Rang 40 Gewinner je 713,20 DM, 2. Rang 975 Gewinner je 30,— DM, 3. Rang 9434 Ge- winner je 3,10 DM. Westdeutschland: Zwölfertip: 1. Rang 111 Gewinner zu j 1216,— DM; 2. Rang 3317 Ge- winner zu je 40,50 DM; 3. Rang 26 939 Ge- winner zu je 5,— DM.— Zehnertip: 1. Rang 200 Gewinner zu je 391,50 DM; 2. Rang 4422 Gewinner zu je 26,70 DM; 3. Rang 33 871 Ge- winner zu je 3,40 DM. a Nordblocktoto: 1. Rang 37 Gewinner mit je 9717 DM; 2. Rang 1483 Gewinner mit 30 242,— DM; 3. Rang 26 251 Gewinner mit je 13,70 DM. 8 der Wunschtraum des Skatspielers! Mit vier Buben ist man nicht zu schlagen. erWeltertolg der u. Ne Cigarette beruht quf diesen 4, Buben“, dem WMRGINIIN-TARBARR aus den Staaten Georgia, Carolina, Virginio BURLET-TABARR aus den Stacten Kentucky und Tenessee * * MRARTLRND-TABRR * dus dem State Maryland ORIENT-TRABARR ous der Türkei und qus Mazedonien. UnsereIIITTIII verdankt ihre stän- dig Wachsende Beliebtheit der stren- gen Einhaltung des amerikanischen Original- Rezeptes, der 4. fachen Mi- schung. Aut . GSENMISCEHHN 8 LUDWIGSHAFEN UND DIE PFALZ Stadtnachrichten Demontage. Aus einem fliegergeschädig- ten Anwesen in der Elisabethstraße wurden in der Nacht zum 11. November eine Ka- mineinfassung aus Zinkblech sowie weitere Zinkblechteile im Gesamtwert von 20 DM gestohlen. In der gleichen Nacht entfernten unbekannte Täter ein Dachkandelrohr von einem Anwesen in der Kapellengasse in Oggersheim. Es wird angenommen, daß in beiden Fällen das Diebesgut bei Altmetall- händlern landete. Weinkantate beim Südwestfunk. Am 25. November, von 16.45 bis 17.15 Uhr, bringt der Südwestfunk die Wiedergabe der Wein- Kkantate, die während des deutschen Wein- lesefestes in Neustadt aufgenommen wurde. Diese Kantate, die in idealer Zusammen- arbeit zwischen dem Autor Leopold Reitz, dem Komponisten Ernst Kochan, dem Funk- orchester Emmerich Smola, dem Kinderchor „Die Weinkehlchen“, dem Chor der Badi- schen Anilin-& Soda-Fabrik und Funk- leuten entstand, soll einen neuen Weg zei- gen, um derartigen Weinlesefesten einen würdigen Rahmen zu geben. Eine Wagenplane für einen Lkw., die Anfang November in der Prinzregenten- straße gefunden wurde, kann vom Eigen- tümer beim Fundbüro der Polizeidirektion Ludwigshafen. Wittelsbachstraße 10, Zim- mer 135, abgeholt werden. Bald wird Ludwigshufen sein Festkleid trugen Großzügige Weihnachtswerbung/ Einzelhändler haben an alles gedacht Bei den meisten Leuten beginnt jetzt, wenn auch ganz allmählich, das vorweih- nachtliche Kopfzerbrechen. Während sich der brave Ehemann bedenklich hinterm Ohr krazt und die alljährlichen Kompromisse mit seinem Geldbeutel und dem braven Christkind schließt, werden die Wunsch- zettel lang und länger. Vorweihnachtliche Sorgen hatten sich allerdings auch bei Ludwigshafens Einzel- händlern eingestellt. Seit Wochen schon be- schäftigt sich ein Arbeitsausschuß in Ver- bindung mit dem Städtischen Werbeamt und dem Verkehrsverein mit den Vorbereitungen zu einer zugkräftigen Weihnachtswerbung. Gestern vormittag erklärten sich im Ver- lauf einer Besprechung alle Ausschußmit- glieder bereit, am 1. Dezember die Aktion starten zu können. So hat Bildhauerin Käthe Burkhardt ihre Märchenarbeit im wesent- lichen vollendet, so daß sie am kommenden Montag mit der Aufstellung ihrer Lieblinge beginnen kann. Dem Stadtteil Nord wurde auf sein besonderes Drängen hin Rechnung getragen, so daß Rokkäppchen in diesem Jahr an der Goetheschule dem bösen Wolf begegnet. Während 25 beleuchtete Christ- bäume dieser Tage aufgerichtet werden, sollen in den FHauptgeschäftsstraßen die Polizeidirekfion bezieht wieder ihr altes Oudurtier Bis Weihnachten sollen alle Abteilungen unter einem Dach sein Nachrichten über bevorstehende Umzüge werden von der Polizei meistens leicht skep- tisch aufgenommen, in diesem ganz speziel- len Fall aber setzt sie sich sogar mit beson- derem Eifer dafür ein. Es ist nämlich der eigene Umzug von den bisherigen Räumen im Amtsgericht in ihr altes Stammhaus (Ehemaliges Stadthaus Wittelsbachstraße), das zum Teil schon in renovierter Pracht erglänzt. Am Dienstagfrüh wanderten die ersten Akten und Möbelstücke über die Wittelsbachstraße, so daß zum Beispiel die Kripo, die Straf- und Wirtschaftsabteilung und das Fundbüro schon ihre neuen Plätze eingenommen haben. Am Donnerstag wird der Polizeidirektor mit seinem Vorzimmer und der Personalabteilung das Domizil Wechseln; doch wird es immerhin noch zwei bis drei Wochen dauern, bis sämt- Uche Dienststellen verlegt sind. So werden das Meldeamt, die Ordnungspolizei und die Verkehrsabteilung mit zu den letzten Um- züglern gehören. Mit der Renovierung des Gebäudes läuft gleichzeitig eine Umgestaltung der Räume, um sie für die polizeilichen Bedürfnisse, insbesondere die der Kriminalpolizei nach modernsten Gesichtspunkten geeignet zu machen. Einen breiten Raum nimmt dabei der Erkennungsdienst ein, der räumlich und technisch so gestaltet werden soll, wie er in kaum einer zweiten Großstadt Südwest- deutschlands anzutreffen ist. Daneben ist mit der Freigabe des Hauses durch die Stadt endlich die Möglichkeit eines Groß- reviers gegeben, indem das zweite Polizei- revier mit der Hauptwache und dem Ueber- Fallkommando zusammengelegt werden kann und damit für die Polizei ständige Einsatzbereitschaft gewährleistet ist. Bis spätestens Weihnachten soll alles unter Dach und Fach und damit allen Tei- len geholfen sein. Denn nicht nur die Poli- Zzeidirektion hat damit alle Behelfslösungen Uüberwunden, sondern auch das Amtsgericht kann seine so lange schmerzlich entbehrten und dringend benötigten Räume wieder be- Ziehen. 10 0 Zahl der Wohnungssuchenden gestiegen Wie aus dem Monatsbericht des städti- schen Wohnungsamtes für den Monat Ok- tober hervorgeht, ist im Berichtszeitraum ein erneutes starkes Ansteigen der Woh- nungsbezüge zu verzeichnen. Eine Tatsache, die insbesondere auf bezugsfertige, wieder- Vorderpfälzer Handball-Ecke instandgesetzte und Neubauwohnungen der GAG und BASF zurückzuführen ist. Die durch Privatinitiative neu geschaffenen Wohnungen bestimmen gleichfalls die ver- hältnismäßig günstige Monatsbilanz. Trotz der weiteren Vermehrung des städtischen Wobnraumes ist eine fühlbare Entlastung des Wohnungsmarktes immer noch nicht eingetreten. Die Zahl der Wohnungs- suchenden ist erneut angestiegen und weist jetzt einen Stand von 7148 Familien auf. Im Monat Oktober wurden insgesamt 299 Woh- nungsbezüge registriert. Hierdurch ver- mehrte sich der Wohnraum unserer Stadt um 6595 Quadratmeter. Im Berichtszeitraum wurden 21 bisher evakuierte Familien mit 66 Personen zurückgeführt. Zugewiesen wurden ihnen 21 Wohnungen mit 690 Qua- dratmetern Fläche. Kreisgeflügelausstellung. Am kommen- den Samstag, 25. und Sonntag, 26. Novem- ber, findet in Oppau im Lokal„Zum deut- schen Haus“, bei Arthur Steiner, unter der Regie der Geflügelzuchtvereine Oppau und Edigheim, die diesjährige Kreisgeflügelaus- stellung statt. Die Ausstellung wird Sams- tagvormittag 10 Uhr eröffnet und Sonn- tag um 18 Uhr geschlossen. Zur Schau ste- hen 380 Nummern Hühner, 80 Zwerghühner, 137 Tauben aller Rassen sowie Gänse und Perlhühner. Auch die aus Amerika neuein- geführten 365 Eier Hühner New-Hemshire stehen in drei Exemplaren den Besuchern zur Schau. Lichterketten wieder ein weihnachtliches Fluidum ausströmen. Wie wir bereits in einem ausführlichen Artikel berichteten, wird es besonders für die Kleinen eine große Freude geben, wenn sie mit der gummibereiften Liliputeisenbahn durch die Innenstadt und dem Hemshof fahren dür- fen, die vom Bahnhof— Jubiläumsplatz durch die Ludwigstraße zum zweiten Bahn- hof Winterhafen und von dort aus über Bis- marekstraße zurückfahren soll. Im Stadtteil Nord wird eine zweite Garnitur vom Post- platz aus jeweils für 20 Pf durch die Kanal- straße, dampfen. Für das mehr als verkratzte Gesicht der Ludwigstraße haben Werbefachleute und Künstler entsprechende Schönheitspfläster- chen geschaffen, die in Form von Preßpapp- Figuren und anderen Attrappen sowie Tan- nengrün die Ruinenlücken verdecken wer- den. Nicht zuletzt sei auch das ambulante Gewerbe erwähnt, das vom 1. bis 23. Dezem- ber am Ludwigsplatz seine kleine tradi- tionelle Budenstadt für jung und alt geöffnet hält. Es bleibt zu hoffen, daß die Anstren- gungen aller an der Weihnachtswerbung beteiligten Kreise, durch keine unvorher- gesehenen Umstände eingeschränkt. 0 Bundesbahn baut Kruttwugen-Repuruturwerk Zentrale für drei Direktionen in Ludwigshafen Im Eisenbahn-Ausbesserungswerk Lud- wigshafen werden bereits seit 1945 auch die bundesbahneigenen Kraftfahrzeuge aus der gesamten französischen Zone, soweit grö- Bere Ueberholungen oder Ausbesserungen erforderlich sind, in Reparatur genommen. In Ermangelung geeigneter Räumlichkeiten wurden diese umfangreichen Arbeiten bis- her in einer großen Güterwagen-Ausbesse- rungshalle vorgenommen. Nun wird auf dem Gelände einer zer- störten Oelgasanlage unter Benutzung der Reste des Gebäudes ein neues modernes Kraftwagen-Reparaturwerk in den Aus- maßen von 2 000 Quadratmetern errichtet. Den Hauptteil des Baues nimmt die Mon- tagehalle ein, deren Größe es ermöglichen wird, mindestens 16 der modernsten Ueber- landomnibusse gleichzeitig in Generalüber- holung zu nehmen. Die technische Einrich- tung wird so gestaltet, dag die Arbeiten, ähnlich wie beim Fließbandverfahren, in einzelne Arbeitsgänge zerlegt und diese je- weils auf Spezialständen ausgeführt wer- den. In dem neuen Werk werden aber nicht nur die großen Reparaturen an Omnibus- sen für den Strecken- und Linienverkehr, sondern auch die an allen anderen Kraft- wagen und Zugmaschinen der Bundesbahn aus den drei Direktionsbezirken Mainz, Trier und Karlsruhe ausgeführt. Das neue Reparaturwerk ist damit die Zentrale für die gesamte französische Besatzungszone. Kleinere Arbeiten werden jedoch nicht hier, sondern in verschiedenen örtlichen Werk- stätten vorgenommen. Außer der großen Montagehalle umfaßt der Neubau noch mehrere Montage-Neben- Ballen für Spezialarbeiten wie Aufarbei- tung der Getriebe, Kuppelungen, Bremsen, Achsen und anderes. Lediglich die Motoren- Werkstatt befindet sich an einem anderen Platz.— Die Planung des Neubaus ermög- licht es, daß das Werk jederzeit einen Aus- bau erfahren kann. habo Kulturfilmabend der Volkshochschule. Die geographische Arbeitsgemeinschaft der VHS beginnt am kommenden Freitag, 17.30 Uhr, im Geographiesaal des Städtischen Mädchengymnasiums eine Kulturfilmreihe. Der erste Abend zeigte folgende Filme:„Die Welt von oben.“—„Rockefeller Center, das Herz New Lorks“.„Stählerne Pferde, mit der Eisenbahn durch die USA.“— „Glacier Park“, Canadien Rockies“. Interessenten, die an dieser Arbeitsge- meinschaft teilnehmen wollen, werden ge- beten, sich bei der Geschäftsstelle der VHS Ludwigshafen anzumelden. Totensonntag in Oppau. Der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge veranstaltet am Totensonntag, 26. November, 11 Uhr, auch in diesem Jahr wieder auf dem Fried- hof in Oppau eine Totengedenkfeier. Aus der Arbeit des Städtischen Bau- und Grundstücksausschusses Der Städtische Bau- und Grundstücks- ausschuß befaßte sich auf seiner letzten Sitzung mit dem Antrag der neu- apostoli- schen Kirchengemeinde, die vor ihrem neuen Kirchengebäude in der Hohenzollern- straße eine 2,5 Meter breite und 24,3 Meter lange Grünfläche anlegen und mit Liguster- hecken bepflanzen will. Der Kirchen- gemeinde wurde die Genehmigung in stets Widerruflicher Weise erteilt. Sie muß die Anlage auf ihre Kosten unterhalten. Durch die Errichtung des Kunststein- werkes Berlejung in dem Gebiet an der Waltrautenstraße Nähe Hauptfriedhof) wird die Einlegung der noch fehlenden Straßen- kanäle notwendig, um das Anwesen Berle- jung entwässern zu können. Es handelt sich dabei um den Neubau eines etwa 100 Meter langen Zementrohrkanals in der Friedhof- straße und weitere 100 Meter in der Vol- kerstraße. Der Bau- und Grundstücksaus- schuß genehmigte diese Ausführungen und vergab die Arbeiten an die billigst anbie- tende Firma. Ferner vergab der Ausschuß die Arbei- ten zur Herstellung der Entwässerungs- anlage für die Großviehmarkthalle im Städtischen Schlachthof. Die weiteren Beratungspunkte bildeten der Verkauf städtischer Grundstücke, der Tausch von Grundstücken sowie die Bestel- lung zahlreicher Erbbaurechte. Ferner wurde für die Stadt- Neuplanung der Kauf zahlreicher Grundstücke durch die Stadt beschlossen, um die Schaffung geeigneten Industriegeländes zu ermöglichen. Fluchs-Hechler funden bei uns zweite Heimut und Arbeit Bisher eingeführte Rohstoffe sollen jetzt in der Vorderpfalz angebaut werden Einer der wenigen Flüchtlingsbetriebe, die sich nach ihrer Umsiedlung in die Pfalz Weitgehend akklimatisieren konnten, ist der Hanf- und Flachsveredelungsbetrieb Tett- mann, der im Sommer dieses Jahres von seinem vorläufigen Sitz Töging in Ober- bayern nach Schifferstadt kam. Die Gründe, die die Firma zur Umsiedlung bewogen, Waren weniger im allgemeinen Flüchtlings- ausgleich als vielmehr in der verkehrsgün- stigen Lage Schifferstadts und in den klima- tischen Besonderheiten der Vorderpfalz zu suchen. Nicht zuletzt war der Umstand aus- schlaggebend, daß es keinen weiteren Be- trieb dieser Branche in der Pfalz gibt. Lud wigshatens Vertreter uuf Hußlochs Fersen Mit einer Ausnahme beendigte die Ober- liga Pfalz am vergangenen Sonntag die Vor- runde. Nach einer längeren Tabellenführung des Neulings„Phönix“ löste Haßloch ihn erst ab, als zwei leichtsinnige Vorstellungen in die Binsen“ gingen. Trotzdem befindet sich Hah- g loch von allen Oberligavereinen in der besten Form. Es folgen auf dem 2. bis 5. Tabellen- platz sämtliche Ludwigshafener Vertreter, Während die VDeberraschungsmannschaft Nuß- dorf, der„Geheimtyp“ Schifferstadt und die auf dem letzten Loch pfeifenden Speyerer am Schwanzende hängen. Hier die Tabelle: Sg Haßloch 1 1 95:36 14:2 SV Phönix Lu'hafen 9 7— 2 30:59 14:4 VL Iggelheim 9 6— 3 6:60 12786 T Oggersheim 9 4 1 4 37:64 99 SV Friesenheim 2 2 dhe ASV Lambsheim 9 4— 5 55764 610 188 Kalserlsautern 9 4— 8 45:65 9:10 TV Schifferstadt 9 3— 6 66166 612 TV Nußdorf 9 2 2 5 31180 6:12 TSV Speyer 3 1 72 3:13 „Phönix“ Lu.— SV Friesenheim 9:86 ES war ein schönes und spannendes Spiel, die Lokalbegegnung zwischen dem mit Sie- gesabsichten gekommenen Friesenheim und dem„Phönix“, für den es galt, jeden wei- teren Bodenverlust zu vermeiden. Der Gast- geber mußte auf Böhmerl verzichten, der dureh einen brauchbaren Neuzugang gut er- setzt war. Friesenheim mußte die durch Mo- nath entstandene Lücke schließen, dafür war Kirchner mit von der Partie und Torwart Schlatter in hervorragender Form. Friesen heim lag bald mit 3:0 in Führung, später auch 4:2, aber die Seiten wurden mit Remis(4.4) gewechselt. Friesenheim blieb weiterhin füh- rend, und nur ein stark angezweifelter 13 m raubte den Eulen die Nerven was sie dann den Sieg kostete. SG Haßloch— TV Nußdorf 21:3 Wie schon das vernichtende Ergebnis be- sagt, kamen die Südpfälzer nach einer Reihe von überraschend guten Spielen in Haßloch schwer unter die Räder. Nußdorf hatte das Pech, auf einen Altmeister in Hochform zu stoßen, der an jenem Tage auch eine stärkere Mannschaft distanziert hätte. Was da auf Estelmanns Tor prasselte, glich einem wahren Bombardement. Kein Wunder, wenn der Re- . e . 8 räsentative dabei ebenfalls die Nerven ver- or und zahlreiche schwerwiegende Fehler machte. T8 Oggersheim— TV Schifferstadt 10:8 Beide Mannschaften sind trotz sichtbarer Formverbesserung noch weit von ihren besten Leistungen entfernt. Dazu beeinträchtigten die schlechten Platzverhältnisse das Spielge- schehen wesentlich, so daß auch die Härte zu Wort kommen mußte. Und dabei standen sich beide Mannschaften nicht viel nach, wobei der Rechtsaußen des Gastes vorzeitig in die Kabine geschickt werden mußte. ASV Lambsheim— VfL Iggelheim 3:8 Der Gastgeber reichte in keiner Spielphase an seine bisherigen guten Leistungen heran und überließ der Scheurerelf einen durchaus verdienten Sieg. Lambsheim mußte zwei Spie- ler ersetzen. Iggelheim, das einen vorzüg- lichen Schlußmann zwischen den Pfosten stehen hatte, schuf den Sieg bereits in der ersten Halbzeit durch einen klaren Vorsprung. Landes- und Bezirksliga mit Pokalspielen Die zweite und dritte Klasse standen sich in Pokalbegegnungen gegenüber, wobei je- weils die Vertreter der Bezirksliga den Gast- geber spielten. Trotzdem setzten sich fast alle Landesligamannschaften durch. Nur Ruch- heim blieb in Grethen auf der Strecke(8:7), während Freinsheim durch Verzicht auf die Austragung gegen den TV Frankenthal eben- falls ausschied.— Fußgönheim hatte in Eisen- berg eiserne Nerven und konnte einen 0:3 Rückstand in ein 5:3 verwandeln und damit die zweite Runde erreichen. Assenheim hätte ums Haar eine Sensation geschaffen, konnte der Nachbar Hochdorf, seines Zeichens Favorit in der Landesliga, doch nur ein 1312 erreichen,— Eine ebenfalls gute Rolle spiel- ten die Oppauer beim Treffen gegen Tura Ludwigshafen. Trotz leichter Feldvocteile des Gastgebers blieb Tura mit 10:5(3:3) Sieger.— Auch Niederfeld zog sich mit 5:11 gegen Mut- terstadt gut aus der Affäre, während Munden- heim mit Dannstadt(21:4), Rheingönheim mit Böhl(12:2), Schauernheim mit Weisenheim (9:1) und Otterstadt mit den Ludwigshafener Polizisten(17:5) wenig Federlesens machten. 5 Man schrieb das Jahr 1911, als Tettmann Senior die natürlichen Gegebenheiten seiner jugoslawischen Heimat zum Anlaß der Gründung seiner Hanf- und Flachsver- edelung nahm. Die Felder der Batschka brachten reiche Ernten und Facharbeiter Waren vorhanden. So kam es, daß er aus kleinsten Anfängen heraus zum bekannten Exporteur aufstieg und den veredelten Batschka-Hanf nach Deutschland, Frank- reich, nach der Tschechoslowakei und nach England ausführte. Nach dem letzten Krieg mußten Betriebsinhaber und Arbeiter die Heimat verlassen und wurden in alle Winde zerstreut. Buchstäblich aus dem Nichts be- gann der jetzige Firmeninhaber im Jahre 1946 in Töging mit dem Aufbau einer be- scheidenen Hanfveredelung. Eine alte, vom Schuttplatz geholte Maschine war seine erste Einrichtung. Nach und nach fanden sich auch die Stammarbeiter aus den ver- schiedenen Flüchlingslagern wieder zusam- men und langsam setzte der Aufschwung ein. Der Umzug in die Pfalz brachte groge Vorteile, so daß der Hanf- und Flachsver- edelungsbetrieb nun in Schifferstadt auf Hochtouren läuft. 5 f 5 Hoch aufgetürmt liegen die Rohhänfe aus Jugoslawien und Italien in den Lager- räumen und harren ihrer Verarbeitung zu Dichtungshänfen, Hechelhänfen und Hechel- werg, um in den Indusrien zu Hanfend- Kaninchen unter der Lupe Es war gar nicht so einfach für die Ka- ninchen des Vereins der Kaninchenzüchter in Friesenheim, eine genügende Punktzahl für die Bewertung innerhalb der Schau am Freitag im Sportheim des Friesenheimer Sportvereins zu erreichen. Körperform und gewicht wurden streng begutachtet, das Fell mußte bestimmten Voraussetzungen entsprechen. Farbe und Zeichnung hatten ein Wörtchen mitzureden und nicht zuletzt der Gesundheitszustand und die Pflege. Doch die rund 100 Kaninchen waren prima inn Form und die Besitzer konnten insge- samt 80 Preise freudestrahlend unter sich verteilen. Die höchste Punktzahl erreichte ein Deutscher Riese mit 46 Punkten, dem sein Besitzer Karl Junium sicher eine Extra- rübe spendierte. Doch auch die anderen Arten, wie Groß- und Kleinchinchilla, weiße Wiener. helle Großsilber, Riesen- und englische Schecken und Schwarzloh konnten sich sehen lassen. Eine besondere Stellung nahmen dle An- gorakaninchen ein, deren seidenweicher Haarpracht die ganz besondere Liebe und Pflege von Kahtarina Machwirth gehört. Josef Lagaly, der Vorstand des Vereins, der auch für einen ganz besonders schönen englischen Schecken prämilent wurde, kann mit den Züchtungserfolgen seines Vereins in vollem Maße zufrieden sein. o WO produkten weiter verarbeitet zu werden. Während schwere Brechmaschinen in den Fabrikationsräumen chrenbetäubend lärm- men, schwingen im oberen Stockwerk fleißige Hechler den gebrochenen Hanf über die Kämme. Die Aeltesten unter ihnen ver- richten diese Arbeit bereits seit vierzig Jahren. Sie haben nun mit ihrer Arbeits- stätte in Schifferstadt eine neue Heimat ge- funden, die klimatisch ihrer alten entspricht und aus der auch ihre Vorfahren stammen. Von der Tatsache ausgehend, daß das Rohmaterial, das durchweg aus dem Aus- land bezogen werden muß, die Kalkulation des Betriebes verhältnismäßig stark be- lastet und andererseits das pfälzische Klima für den Hanfanbau sehr geeignet ist, hegte die Firma Tettmann schon vor ihrer Um- siedlung den Plan, in der Pfalz ihren Roh- stoff anbauen zu lassen. Die Voraussetzun- gen dazu sind nun geschaffen worden. Nach den vorliegenden Anbauverträgen werden im kommenden Jahr von einigen Gutshöfen wahrscheinlich auf der Hollerinsel, bei Speyer und bei Limburgerhof über 50 ha Hanf angebaut werden. Im Laufe der näch- sten Jahre soll die Anbaufläche auf 250 ha gesteigert werden. Turngesellschult Mundenheim bleibt weiter besie Fusion mit dem Turnverein äußerst knapp abgelehnt Die außerordentliche Generalversamm- lung der Turngesellschaft Mundenheim 1891 im„Kilianshof“ wies durch den wichtigsten Tagesordnungspunkt: Zusammenschluß mit dem Turnverein Mundenheim, einen sehr guten Besuch auf. Der Vorstand hatte auf Wunsch vieler Mitglieder die Verbindung zu dem Nachbarverein aufgenommen, um eine eventuelle Fusion zu erreichen. Durch die Zerstörung der Platzanlage und des einst so schönen Turnerheimes konnte nur ein mähßiger Turnbetrieb aufrechterhalten werden, da die Krlegsein wirkungen nur Wenige Nachwuchsturner heranreifen liegen und die finanzielle Lage des Vereins sich hemmend auf den Wiederaufbau auswirkte. Der Turnverein Mundenheim, mit dem man die Fusion eingehen möchte, hatte weniger Kriegsschäden aufzuweisen und konnte den Turnbetrieb voll aufnehmen und viele junge Turnfreunde sofort wieder aktiv be- treuen. 5 5. Nach dem Rechenschaftsbericht des 1. Vorsitzenden Emil Willersinn, der Begrü- Bung der Ehrenmitglieder und dem Referat zur Fusion, setzte eine langanhaltende Dis- kussion der Mitglieder ein. Obgleich sich die größere Anzahl der Redner für den Zu- sammenschluß aussprachen und nur wenige der alten Turner für das Weiterbestehen des Vereins plädierten, der besonders in den Vorkriegsjahren sehr erfolgreich aus den Turnwetfämpfen hervorging und sei- Prinzregentenstraße, Marienstraße Filmspiegel — Parktheater:„Ditte, ein Mensch kind“ 8 Die Stärke dieses in Venedig pp krönten Films ist die Echtheit seiner. Schilderung. Die recht alltägliche Hand einem Roman von Martin Anderson mt entnommen wurde, ist nur der dul einen Dokumentarfilm von größter Ieh bart. Leo echtheit zu gestalten.* Der arme Fischer, der Torfpauer I n-Par Schinder, eine halbblinde Greisin, di ihrer geldgierigen Tochter getötet wii das sind die Figuren dieses realistie Filmgemäldes. Im Mittelpunkt steht unehelich geboren und in Elend und Sal- aufgewachsen. Die junge Tove Maes ha unbeholfene Anmut und den glau 10 2 Blick dieser kleinen Unglück lichen, Am Tiemroth ist als Lars Peter von symell 63 schem Aeußeren und von einer starken meir türlichkeit, Ebbe Rode als sein Gegen Sch. ler Johannes ein gespenstisch teufld Unhold. Rheingold:„Das Siegel Gottes K* Mehr als Worte vermag dieser 1 einem Motiv von Peter Rosegger gest Me Film von der Sendung des Priesters abi Ges Trägers einer von der Kirche übertragg geistlichen Gewalt zu künden. Das Gottes“ ist das Beichtgeheimnis, dag Priester strenges Schweigen über Was ihm gebeichtet wurde, zur p macht. Hier nun wird geschildert, wie junger Priester durch die Beichte Ren erhält von einem Verbrechen, dessen J blinde Eifersucht war. Dle Schauplatz dieses dramatischen l 11.30 schehens ist die schöne Steiermark. Kameramann hat die Großartigkeit Natur eindrucksvoll auf die Lein? übertragen. In diesem Rahmen hat die von innerer Spannung erfüllte lung nicht sensationell aufgemacht, song Als Schau aus der Erinnerung des gte Paters Clemens gestaltet. Wie schonung auch die Seelenkonflikte aufgedeckt über allem liegt doch die in der Half der ve des alten Paters und in der Natur gf 5 Jah barte Ruhe göttlichen Friedens, in dem Anden! Irrungen und Leiden des Menschenben Manr sich auflösen. In erster Linie ist der dieses Films ein Verdienst der B (Alfred Stöger), die sich allerdings zwei ausgezeichnete Darsteller 810 konnte: auf Josef Meinrad als) Clemens und Robert Lindner als von Mansfeld. b 8 „Das ist Amerika“ undet! Am Freitagmorgen begann in der 8 15 chenoberrealschule die Ausstellung„Da Amerika“. Eine Schau, die bis eins ch lich Donnerstag, den 23. November geg wird und als Vorbereitung für die stet 24. November beginnende Tonfilm gott de „Wir reisen in die Welt“, Teil II ere niet dacht ist.. Interessante Photographien von I* strie, Landwirtschaft, Städteaufnahmen Ke riesige Farbbilder aus den Natursch!h gebieten vermitteln dem Beschauen kleinen Einblick in amerikanische Vet nisse, Selbstverständlich nehmen drei Is der Pasadenas, der Patenstadt Lud ubm. hafens, einen Ehrenplatz ein, Sämiſ Mngert Bilder der bisherigen Präsidenten umr das Sternenbanner, während ein 3 Teil der Ausstellung über das Schul- Sportwesen und die Wohnkultur zu ten weiß. Aufschlußreich sind die von der Alaska-Straße, die Landverbini zwischen den USA und dem Bundes. von Alaska. Die neueste Literatur g Amerika und Werke der modernen am nischen Schriftsteller runden den Ge eindruck ab. f 4 10 Gesellschaftsabend des Tenniselll 5 Der Ludwigshafener Tennisclub sich am Freitagabend in der Läbell den Abschluß der Tennissaison mit Abend frohen Beisammenseins zu f Vorstand Gustav Walther Schmitz d in seinen Begrüßungsworten seine Fee bop, darüber aus, daß auch die Mitglieder ut guten BASF-Tennisclubs die freundschaft Bettk Beziehungen durch zahlreiches Ersche er bewiesen hätten und übergab dann die Heid rung durch den Gesellschaftsabend Bar- Trio Kurt Rihm. Der elegante Schu. der den Anhängern dieser Sportart ist, zeigte sich auch auf dem Parkelt fand seinen höchsten Ausdruck bel! zum Haustanz erkorenen Raspa. Erst Morgen räumten die unermüdlichen das Spielfeld. a nen Mitgliedern schöne harmonische 9 bucher den in familiärem Beisammensein erich fehlten bei der Abstimmung nur enger Stimmen für die notwendige Zweldu nä mehrheit zur Fusion. Mit einem Appell an die Mitglieder, für die nun weiterbestehende Turnge schaft im Aufbau voll und ganz einz und einer Ehrung der alten Mitslle schloß der Vorsitzende Willersinn die u, zün bewegt verlaufene Generalversammlun fiel: Str, der Hoffnung, daß vielleicht doch noch f Fr tür, s Vereinigung zustande kommt.. 1 15 Wohin gehen wir? Filmtheater im Pfalzbau:„Stsatsgen i au g nis“. Flimtheater Rheingold:„Das Sferkst. f Gottes“, Spätvorstellung:„Die Todeskara te- Beck Parktheater:„Ditte, ein Menschen 13 Uhr Kindervorstellung:„Rotkäppchen ee me Raschig Filmtheater:„Der dritte Manne eu Metropol Friesenheim:„Elefantenboy. chulranz Filmtheater Gartenstadt:„Ein idealer da taten z Lichtsplelhaus am Schillerplatz:„Schlee heim, Ketten“.— Unionlichtspiele Edigheim: fetstene, keusche Sünderin“. b Bestattungen 23. November: Maria Keller, 13 9 2 Entenstraße 20, Friedhof Mundenheim, Uhr.— Christina Latterner, 53 Jahre, 0 bergstraße 65, Friedhof Friesenheim, 15. 0 — Elisabetha Börstler, 84 Jahre, Mau 6 Kirchenstraße 12, Friedhof Maudach, 1400 Upg 0 ich Diplond-Hedrextrakt. Die Wirkung war überraschend: Auch bei mir zeigte sich neuer Hecrwochs und der Hedrabsfull hat LSIkAtEN- an E815 Fri 0 8 5 b 25 ch viel f eee, Zuhlirei 5 ritz er, Oberdorf, schreibt:„Nach vielen vergeblichen Versuch 5 meinen Haarausfall zu beheben und neues Haar 5 eee Helelumalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Wer Übernimmt Buchhaltung für kl. Handwerksbetrieb?- Angeb. unter Nr. 05195 an den Verlag. Textilkaufm. sucht Stickerin oder Schneiderin z. Mitarb. b. Gewerbe- raumvermittlig. Ang. u. B 323 a. V. Schlosser u. Heizer v. Mineralöl-Be- trieb in Mhm. gesucht. Schriftl. Angeb. unt. Nr. 05208 an den Verl. Für konkurrenzlosen Gebrauchs- artikel an Private Vertreter(innen) an allen Orten gesucht. Tägl. Geld. Höchster Verdienst. Angeb. unter Nr. 05191 an den Verlag. IEIZ IT werden auch wieder edle Koffeesorten wie„Honduras“ und „Santos extraprims“ importiert. Soſche kostbaren Bohnen verlangen natörlich nach ebenbürtigen Kaffee · zufaten, 2. B. nach jener vollkommen Karamelislerten, höchst verfeinerten DIIIERESSENZ die dus Kuffeenroma erst richtig er- schließt, und die im Eigengeschmack des Bohnenkaffees voll aufgeht! J Löffelspitze reicht für 6 Tassen! Suche für ein gutes Restaurant Un- nenstadt) perfekte Beiköchin. An- gebote u. Nr. 05171 an den Verlag. Jg, Büfettfräulein sofort gesucht. Siechen- Gaststätten, N 7, 7. Ehrliche, saubere PUTZFRAU für 4 Std. täglich von 17-21 Uhr sofort gesucht.— Angebote unter Nr. P 45431 an den Verlag. Tücht. Mädel m. Kenntnissen in der kalt. Küche u. am Herd, gesucht, Durlacher Hof, Brauerei-Ausschank, Käfertaler Straße 168. D[LSTEIIENeESsUchE Buchhalter, bilanzs., erf. in Steuer- angelegenheit., sucht stundenweise oder Halbtags beschäftigung. Ange- bote unt. NT. 05116 an den Verlag. Sprechstundengehilfin mit Prüfung in Zahnarztpraxis sucht sich bald- möglichst zu verändern. Angebote unter Nr. W 0992 an den Verlag. Tücht., ehrl. u. solide Bedienung sucht Stelle, auch aushilfs weise.— Angeb. u. Nr. P 05188 an d. Verl. Saubere Putzfrau sucht per sofort od. 1. 12. passende Stellung, evtl. auch als Hilfsarbei- terin. Angeb. u. Nr. P 45221 a. d. V. fr Ire augen!“ Dlpl. PUR Spezial-Abteilung Contaci-Schalen (unsichtbare Augengläser) MAN NH EIN O 6, 9. Universumstroßße e 1 [PD veEguligztuneks Gudker macht Kin- der flink und stark DLulgflekzsuc uE Mob. Ammer von Herrn(viel auf Reisen) in nur guter Lage zum 1. Dez. ge- sucht. Ang. u. Nr. 05178 a. d. V. Det Winter verlangt mehr vom Körper! Drum för die Kinde: jeden Jog ein schnell bereite · tes Oudker-Oefricht, ein leich · tes, leckeres Ktraffessen. 2 ae Schön. leer. Zim. m. Loggia u. Bad- benütz. gg. größg. Mietvorausz. p. 1. 12. z. vm. Ang. u. Nr. 05153 a. d. V. Möbl. Zimmer m. Zentr.-Hzg. z. vm. Adresse einzus, u. A 05156 im Verl. Werkstatt, 33 qm, zu vermieten. Zu erfragen: Telefon 423 32. Leeres Zimmer mit voller Bad- und Küchenbenütz. gg. 600, DM. Miete- vorauszahlg. ab 1. 12. zu vermie- ten. Angeb. u. Nr. P 45447 a. d. V. 2 oder 1 Familienhaus mit freiw. Wohnung, Oststadt, Feu- denheim oder Moselgebiet; ferner 3-Zim.-Wohng. in gleicher Gegend gesucht. Ang. u. P 05105 a. d. V. Gutmöbl. Zimmer m. Küchen- und Badben. v. alleinst. jung. Dame in Feudenh., Neuosth, od. Ostst. geg. beste Bezahlg. für sofort gesucht. Angebote u. Nr. 05149 a. d. Verlag. suchen für eine Angestellte baldmöglichst Julmödl. Ireungl. Ammer Nähe Oststadt.— Schriftliche Angebote mit Preisangabe an Südd. Zucker A.-G., Mannheim Augusta-Anlage 31 Ruhiger, solider Stadtarbeiter sucht einf. Schlafstelle m. Kochgelegenh. Preisangeb. unt, Nr. 05173 a. d. V. Möbl. Zim., mögl. Zentralhlzg., ges. Angeb. u. Nr. 05202 an d. Verlag. Wir suchen für einen unserer Angestellten ein möbliertes heizbares Zimmer Ang. u. Nr. P 45442 a. d. Verl. Büro gesucht zentrale Lage, Telefon erforderlich. Angebote u. Nr. 05166 a. d. Verlag. Industrieunternehmen sucht in Mannheim, Bensheim od. Um- gebung baldmöglichst 3-4: Zimmer-Wohnung mit Bad u. Küche, wenn mögl. Garten in Etagenhaus od. Villa. Bei Notwendigkeit kann Bau- kostenzuschuß gewährt werden, Eilangebote unter Nr. P 435521 an den Verlag. Geräum. 3- od. 4-Zim.-Wohng., gute Lage, geg. Bauk.-Zuschuß gesucht. Ang. u. Nr. P 03204 an d. Verlag. Möbl. Zi. v. alleinst., berufst. Frau soft. ges. Ang. u. Nr. 05185 a. d. V. 4½-Anmer-Mabaung beschlagnahmefrei in guter Lage Innenstadt ein- schließl. Ring oder Oststadt zu mieten gesucht. Angebote mit Angabe von Lage, Stockwerk und Mietpreis unt. Nr. P 45443 an den Verlag. Weißer Amerikaner sucht 1—2 teil- möbl. Zimmer mit Kochgel. u. Bad, mögl. Neckarstadt-Ost od. Käfertal. Anfr. u. Tel. 5 08 66, von 3-10 Uhr. ig prez aufgehört. Es gibt für mich nur eines: Diplona-Hasrextrekt!“— Auftraggeber von Stellenangebots. ner Mi U iplons hilft wirklich! Kaufen Sie nichts anderes, verlangen Sie in Anzeigen ausdrücklich darum zu e Handi Ihrer Drogerie, Apotheke oder Parfümerie ausdrücklich Diplongl bitten, den Hinsendern sobald als erson. gemi erhältlich! lickinells-Prog. Adolf prlenels, G 2, 21 Drog. u. Part abslich hre Bewerbunssunterlsgen ler A ladwig&. eee 5 e Hoffmann, U 1, 9, Breite Str.; eurückzureichen Zeugnisse, beslau- „Leo Treusch,„ PFarf. 2za, O 6, 4; Salon-Parf. Hermann, 1 ter Le iet 79; Salon-Parf. Pfirrmann. G 7. 7; Planken-Drog., Gebr. Erle,. e eee, 2 9 Am Bahnhof Luzenberg: Drog. Geiler; in Mannheim- Waldhof: r die Bewerber Wertvolle Unter: (bauer Mübn-Park. Rechner; in Feudenheim: Salon-Parf. Ottmann. lagen dar, deren Wieder beschaffung in, die— soweit Uberhaupt moglich— mit et 0 F AMIIIENN Ac R IT cATEN 1 beträchtlichen Kosten verbunden ist. ealistise l. i MANNHEIMER MORGEN ind Schal Anzeigen-Abteilung aeg nat ö 1 1 Am 19. Nov. 1950 verschied unerwartet im Alter von 1 NV 91 63 Jahren nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, 5 starken mein Ueber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, 2 Ingenieur 2 gun 1 Schwager, Onkel und Neffe, 0d er 1 echnike: ulli F 2. M 2 zur Ueberwachung der Fabri- Kation. Neben guten Kenntnis- aten Kaufmann ITZ Arquls n g 0 n wird 9 aut leser f 5 rasche Auffassungsgabe, Gewis- 1 99 Mannheim(Speyerer Str. 2), Köln, Essen-Mülheim, 55 und e eee 5 1 eit gelegt. Ausführliche Be- 5 au Geseke 1. W., Schwerte 1. W., den 21. November 1950 Balten i ante dar der ber trage 2 altsansprüche unt. Beifügung Das 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: v. Zeuentsabschriften u. Licht- 3. 0 Hedwig Marquis, geb. Wieder bild erbeten unter Nr. P 45444 Ude 0 Hedwig Renner, geb. Marquis an den Verlag. Dr. Rud. Renner zur pf 1 ert, wie Herbert Marquis Ein im Bundesgebiet verbreitetes, ˖ K Frieda Marquis konkurrenzloses Unternehmen gibt 3 enn gewissenhaften und zielbe wußten 88e. 2 2 2 93 Die Beisetzung findet Donnerstag, 23. November 1950, persönlichkeiten schen 11.80 Uhr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt. mark(auch Damen) Gelegenheit, b. Über- 55 4 J durchschnittlicher Leistg. sich eine tigkei 2 2 1 bleibende Existenz 8 1 aufzubauen(keine Vers.). Bewer- 2 1 NACGCHRUF bungen ohne kurzen handschriftl. „ Son Lebenslauf sind zwecklos. Ange- des e der Kamener Meek, Torf bote unter Nr. P 05165 8. d. Verl. 400 Johann Lutz r i ee bett November 1930 im Ruhestand lepte, ist am 18. Novem- Tüchtige branchekundige . a0 der 1950 im Alter von 76 Jahren gestorben. Herr Lutz stand 2 atur ot 4c vahre in unseren Diensten. Wir werden mm ein ehrendes Avshilfs- in dem Andenken bewahren. 5 chenber Mannheim, den 21. November 1950 3 E. Vorstand und Belegschaft des 8 er 1 EIN DEUTSCHER OELFABRIK dings* 15 für Großkonfektion gesucht. er gti Als 5 9 dle Beerdigung des Herrn 8 5 b Anton Hildenbrand e eee ee i et am Mittwoch, dem 22. November 1950, bereits um 14.00 Uhr 5 f de eee e een i ee un iche urn wartend asbl, a en 1030 Uhr, wie gestern veröffentlicht. sucht kchtigeln) a ne 0 8 N Verkauis Horres ponenten Einsch(Stenotypist(in) im Alter von ca. 25 ber ges bis 35 Jahren zu mögl. sof. Eintritt. kür die statt Karten! Es ist mir ein Bedürfnis, für Angeb. m. handgeschr, 1 np Arn chtige hat un- die herzliche Teilnahme beim Gehaltsansprüchen und Licht 1 0 9 0 1„ Tode meines Mannes, Herrn unter Nr. P 45446 an den Verlag. n mutter, Oma, Schwester, Schwa- von I Kein ünd Tante, Frau August Katz Jüngere dannen Katharina Schneider 30 50 l ee e Buchungskraft Jatursch geb. Baro letzte Geleit gaben, aufrichtig auer, e nach kurzer Krankheit im Alter zu danken. Besonderen Dank perfekt. he Vert zen nahezu 69 Jahren in die Herrn Kirchenrat Philipp für tür Mercedes-Addelektra, n Grei IWiskeit abgerufen. ais trostreichen Worte sowie d. männlich oder weiblich, t Ludi unm.⸗ Neckarau, 20. 11. 50 evangel. Gemeindeschwestern v. seriösem Großhandelsunter- Sämii Mingertstraße 66 für die liebevolle Pflege. nehmen zum 5 Eintritt . 1 gesucht. Buchhaltungskenntnisse 1 e e rlivesheim, 21. Nov, 1950. Spalten rücden, eue ant 8 55 Shaltsansprüchen, eugnisab- Schul.] Rudolf Schneider Frun uns Fei wien zende erbeten d. Nr. F 65822 1 an den Verlag. 5 94 die Beerdigung findet am Don- N a keine a 1 o. dn bar att 8 ue e eee eee een hacer- Honditor 0 bei gutem Lohn z. baldigen Eintr. eratur Biete sehr große 1-Zimmer-Wohng. 5 5 en mit Küche im Apschl.(bill. lete; 868. Angeb. u. Nr. 08200 8. d. Verl en VERKAUF E suche 2 Zunmer mit Bad. Ange- 5 55 unter 85 P 05170 1 5 8 5 Gesucht wird ein gelernter 2-Zimmer-Wohnung u. Nebengela nnis cl er Nanmaschinen ll. in Mannheim od. Umgebung 5 4 Schleifer 5 ö ge 17, Tel. 40948. Pers. gesucht, Biete kl. Häuschen, zum Schleifen von Messern und iisclub——— 5 4 8 u. 3 885 1 5 aller 8 Kür 5 ibelle, J r. 40/42; Modell- sehr schön gelegen, in groß. Ort, ummiwarenfabrik, Angebote 1 01 r 75,—; schwarze à km v, Moorbad Buchau am Feder- u. Nr. F 45449 an den Verlag. m 1 aide 00,—; braunes Leinen 35,— zu ses entf. Ang. u. Nr. F 05197 à. V. i euren.- Spitta, Neuostheim, nitz drüfhess-Cranach- Straße 18. eine Fee voppel-Betteouch, formschin, tglieder fat gutem Bezug u. Haarauflage, Ischaftlicfelt Bettkasten. 250.— DM. Erschen berger, Mannheim, 8 3. 18. ann die] 8 abend Meidersmränlee ite Sch u. schlafz.-Schr.(Tz.).(Pass. tart el Schlafzim Teile nachliefer- 01 bar.) Streit, B 6, 5 G&K. Lad.) 0 Nane Zeughausplatz. k bei Erst get Briu.-Ring 4 Steine 180.-; gold. 1 Prungdeckeluhr, platte Form, 160. ichen Ggebots u. Nr. 05150 a. d. Verlag. ensein nur achenherd gut erh. umst.-h. E. vk. Zweldll Alesee einzus. u. K 05159 im Verl. aduhr 8 bill, zu verkauf. f zulenneim, Scheffelstraße 78a pt. glieder, Napert. H.-Sportrad, rot,„Bauer“, Turngesſi taentamage, 150, DM, zu verk. einzuselllachok, Thorner Straße 43. Mitglieftemmer, dung. rieche, Bufett 2 m, die tedenz, Ausziehtisch, 6 Stühle, gt. un e Zünst, abzugeben, Heinrich- ammlunz fob. Str. 20(Almenhof), Tel. 4 43 63. h noch tür, Spiegelschrank, 2 Bettstel- „Das leskarawe enschengi äppchen; Mann“, tenboy, ealer Gd. „Schicksal gheim:„ 4 nheim, ahre, m Seaperkst. 4 1 A verk. Ang uff neuer 15.30 U e, Maud h. 1400 unc 200— D zu verkaufen. 8 1 cher Hof, Brauerei-gusschanle, ab Anderbett zu verkaufen. Ferch, eldparkstraße 29. ber. Schreibmaschinen, nur beste Je Nachtt. m. Marmorpl.(Mana- 910 1 Küchenschrank, 1 Tisch u. de, alles gut erh., abzugeben. 880 einzus. u. A 05180 im Verl, Atroherd, neuwertig, zu verkauf. Agebote u. Nr. 03143 a. d. Verl, Ihelderschrank und 2 Tische zu aufen. Güärtnerstraße 37, part. lurken, m. Zahlungserleichterung. Zueher, Büromaschin.-Werkstatt, fedrichsplatz 10. Fernruf 4 47 57. „ 20 günst. Teilz.-Beding. Rep.“ bite pe. Büromasch. ki. Sommer, Beck-Strage 83 Telefon 4 27 08. ealranzen 3,— DRM: daten Lu weckauien. Pettstell fänd 5 zser, Gartenfeldstrage 6. lektroherd etaler Straße 168. el neu 30,— Dl; stores neu bac Matra 20,—; Kinderwagen 5.1 Er. Kasperltheater 13, div. Spiel- ei Spitta, Neu- 9 in, Lucas-Cranasch-Strage 18. „Rost und Matr., Kraut- er sowie Hartholz zu verkaut. lun schreibmaschine, gut erh., bill. uU. Nr. 05192 a. d. V. U. ein wenig gebrauchter Des Bekleidungsbhaus VON JSEHND AUF Kneben-Winfer-Mntel Mödchen-Winfer-Mäntel 38. Solide Knaben-Anzüge 38. Haltbare lange Hosen Lumberackes aller Farben 27.30 32.30 36,80 Für Knaben und Mdchen loden-Frey-Mntel DOM 32.50 40. TZönflige Ski-Hosen DM 22. Bleyle-Kleidung= flott und dauerhaft 5 und die Pfalz seit 1890. Mennheim O5, 26 VON JUGEND AUF 45.— 33. 52.— 29.50 27.— AHD in der roi- blau- gelben fockung KOchzEr NUR 3- MINUTEN DL aufetsucu eh zahlt die hochsten Preise für Kupfer Messing, Zink. Blei. Aluminium, Zinn, Alt- eisen, Lumpen Papier u. Flaschen. F. Feickert. Neckarstadt. Uhland- schule Tel 5 01 66. Gebrauchter Schleifbock, 220—380 V., zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr. P 45443 an den Verlag. Nähmaschine u. Leichtmotorrad ges. Angeb. unt. Nr. 05206 an d. Verlag. Blei, Akku- Blei, Zinn, Zink kau- fen wir laufend für unser Metall- Werk. Preisliste in unseren Ge- schäftsräumen.„ Ing. Hilsenbeck, Waldhofstraße 32 Telefon 5 05 22. Alt-Kastenbettrost zu kfn. gesucht. K 2, 16, 2 Treppen, links. Kaufe Ifd. Anthrasol- u. Indanthren- farbstoffe. Ang. u. P 05176 a. d. V. Klavier, gut erh., geg. bar zu kin. gesucht. Ang. u. Nr. 05179 a. d. V. Konfektionsständer gesucht. Holecek, Telefon 4 32 89. Lesch nges Zwlschenmeister kann noch einige eleg. Da.-Mäntel in Lohnanfertigung übernehmen. ö Daunendecken ab 169,— DM., Ia Material, beste Verarbeitung, beidseitig Einschütte mit Nahtdichtung Sehr preisgünstig, da direkt vom Hersteller. Steppdecken- Hoerner Mannheim, Langerötterstr. 106 Ecke Friedrich-Ebert-Straße Bauplatz auf den Planken zu kauf. gesucht. Angeb. u. P 45445 a. d. V. IIEREMa RK Weißer Snitz 7 Wochen alt, preisw. abzugeben. F. Eble, Waldhofstraße 213. IMMOBIIIEN Angebote u. Nr. P 05131 a, d. Verl. Gebe 2500,— u. neuen Tempo; suche Kiosk, Ladenanteil ete. Angebote unter Nr. 05175 an den Verlag. Handarbeit-Strickbekleidung a, Be- stellung. D 4, 6, Mamero, bei Fr. Dietsche. Eleg. Damen-Kleidung sow. Aende- rung fertigt perf. Schneiderin sehr preisw. an. Ang. u. Nr. 0517/7 a, V. Wer gibt billig schwarzen od. weiß. Zwergspitz ab?- Angebote unter Nr. T 040 an den Verlag. wir suchen Auslieferungslager für Mannheim, evtl, mit vertretung eingef. Firma der chem. pharm.-kosmet, oder techn. Industrie. Auch Abfüllung möglich. Trockene Lagerräume, Lagertanks, Büro und Wagen vorhanden. Angebote unter Nr. 05168 an den Verlag. * N 9 Tahar U. Haussa Aumann Monnheim C 1/8, Tel. 43221(Café Thraner) B ERKANWNIMACHUN GEN Vergebung von Wasserleitungsarbeiten Im Auftrag der Gemeinde verwaltung Reilingen schreiben wir folgende Arbeiten zum öffentlichen Wettbewerb aus: 1. Herstellen von 720 lfd. m Rohrgräben; 2. Verlegen von 720 lfd. m gußeisernen Schraubmuffenrohre mit 125 und 100 mm Lichtweite. Pläne und Bedingungen liegen bei uns zur Einsichtnahme auf, wo- selbst Angebotsvordrucke- solange Vorrat reicht ab 23. 11. 1930 wäh- rend den üblichen Dienststunden gegen eine Gebühr von 1.— DM zu erhalten sind. 5 Die Angebote sind in verschlossenem Umschlag mit der Aufschrift „Wasserversorgung Reilingen“ bis spätestens Donnerstag, den 30. 11. 1950, 10 Uhr, auf unserem Bauamt einzureichen, woselbst die Oeffnung der Angebote erfolgt. Wasserwirtschaftsamt Heidelberg, Treitschkestr. 5 Fur Schule und Praxis: Von Potsdam bis Bonn Fünf Jahre deutsche Nachkriegss geschichte Porträt Zeittafel Dokumentation Stichwortregister Ein Buch des Mannheimer Journalisten E. Schäfer, das seit seinem Erscheinen vor vier Wochen eine starke Beachtung im In- und Ausland gefunden hat Es gibt als erste deutsche Publikation in übersicht⸗ Ucher Form eine zusammenfassende Dar- stellung der deutschen Nachkriegsgeschichte. Das Buch ist in erster Linie ein Nach- schlage- und Handbuch und wendet sich an Lehrer, Studenten, Schüler der Ober- klassen, Gewerkschaftsvertreter, Sach- verständige der Verwaltung und Wirt- schaft, an jeden Zeitgenossen, der sich über die jüngste Geschichte verläßlich infor- mieren will. 239 Seiten, Ganzle inen, 480 DM Verleg Moritz Schauenburg- Lahr Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen entgegen für Baden, Südhessen Die Waschmaschine in der Töte Tipscubere Wäsche ohne ede Arbeit Wer VAN versucht der bleibt dabel C. HARIUNG, BIS SINGEN ENZ Bezugsstoffe für Couch und 8 für Ae und Hocker 3 5 sind das A und O Ihrer Polstermöbel; des-* 5 halb e wir auch dieser N 3 5 2 Freitag, den 24., Samstag, den 2 Sonntag, den 26. Nov., 20 00 b Einkauf eine so gross Sorgfalt. Qualität, 88 8.. Musterung und Farbgebung muß eine ein-*. 01 des zige Harmonie sein, wenn ein Polstermöbel 8 75 1 2 2. 66 babgeo der Behaglichkeit und Würde eines Raumes 5 8 4e tene“![Seonue e im Al entsprechen soll. Bitte überzeugen Sie sich 8 3 8— 95 g Bui selbst von dem hohen Niveau unserer GA g 5 5 15 18 Leistung durch Ihren prüfenden Blick. N 2 5 Eine herrliche Eisrevue in 15 Bildern ae ö J 8 5 0 5 15. preise! Stehpl. 1,50 Old. l. Pl. 5 Oli. l. Pl. 4 Pi. Il. Pl. 3- Oli, Mitteltribüne 250 get NN R- NCals EER 42 Karten im Vorverkauf und an der ageskasse. Telefon 418 58 a 125 es 1 52 der 1 Ausnahme- Angebot— 3 3 i bbeigefü Stoßer Neueingang in Aeimanfurerfen Billig Billig Billig! Morgen 19 30 8 8 ö 1 eschenkartik 5„ ligt ist, tur Wiegerverguter. ScHIAFFZZ IMMER rr FILNM THEATER algen 8 g. i gechaft 5 FFF Aula der Wirtschaftshochschule Rielie 9 SEIFEN- SIX, B tr. 17 ür. Schr t Daun EN 20 Mantel Haltestelle e N 590, 5 8 5 Schneiderhan 5 4 LST E N CHARLES LAUGHTON in 25 Schweden · Import 100 Wolle nen. SANANN& 0. In den planken.„LIV THEH THHR DACH ern f 15 15 Gese 1 FREIE BERUF E 4 Qu 5, 4 Mannheim au 5, 4 Quartett 8 Wien Telefon 4 46 47 Ein psychologischer Kriminalflim ſhtet, 2 Täglich: 14.00, 16.00, 18.15, 20.30 Uhr 11 Mozart— Debüssy— Brah 5 SEAPTIOL OSE NE 5 Ein prächtiger Großfarbfiln datzansh 4 1 2 1 Abersick Beratung bei Berufs-, Lebens- und- kin neuer Schlager! U„Ali Baba Und lie 0 Rauber e VTV flannneimer Haustrauerber and Telefon 51186 Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 en. Schüler von R Buttkus. VE NMUr gblative 2„Im Zeichen der Hausfrau“ 2 4. Woche verlängert, Donnerstag letzt. 13 genamtli 0 UNTERRICHT 4 Wartburg-Hospiz, F 4 8 0 05 ö 78 ö* g 18 55 HELM WEIN Hauskrauen-achmitlag rr e em * 8 Freitag, 24. Nov. 1950, 15.00 Uhr 5 nn dab Das Haus der großen Auswahl gepflegter Dumenkleidung TANZ SCHUTLE 16% Alkohol 1 56 Wiederholung 19.30 Uhr 1. 150 2470„Der schwarze Reiter ſihrten Kurse beg. Anmeld. L. 10, 8 u. B 6, 13 5„Bauen, Wohnen, Wirtschaften“ 8——— der Sta⸗ MANNHEIM, N! NADEFA SALT z Dezember 5„Siechen“ flosche nut DI; o. Ol. Farblichtbildervortrag von Frau in deutscher Sprache Alte Schüler willkommen Else Pelz Langenscheidt, Kas- e 25 5 2 sel, mit Ausstellung der Mar- D 5 Nheinlandhaus kenindustrie und des Mannhei- 1 KRURBEIL 2 7 Ef 2 bee Ae inh.: a0 GST KOPEEN mer Einzelhandels. E relefon 5 136 L 5 Eintritt frei! Gratisverlosung! 3 1 5 1 f Suche sof. 6000, DM als 1. Hpothek 1 1 auf neues 2-Famil.-Haus. Angeb. feinkost. 0 5. 3. Tel. 44657 Alle. herzlich unter Nr. 05187 an den Verlag. acktun. Eee Eu Be 5 4 . J vpagen auch gam kleinsten gelobeutel Rechnung! SEC R 1856 Bis zum Wiederaufbau meines Geschäftshauses in Qu 2, 1-2 Jedes Angebot 8 eine Lalstung fur lch! (Freßgasse) befindet sich das nahezu 100 Jahre am Platze Nor je ein Beispiel von vielen möglichen: und im Familienbesitz gebliebene HNemdlenflanelle mit schnalen, durchgewebten Streifen, 1 70 Mt. 3 IE 7 b. 9 em brei: F. Sanitätshaus kcleiderstoffe 2.85 0 5 uni, ca. 90 em breit. Mtr. 4,45, 2,95 Kostümstoffe 2 2 55 8 N 1 5 15 1 0 Kammgarn(ZW, grau meliert, 5 f 285 le. 0 5 ca. 8 Prell m 12.85 n b Mantelstoffe log der Rond aus der krde, Des alte, gute und solide Fachgeschäft Ihres Vertrauens. asd em breit: Ir. 27,80, 22550 16.25 bender der Olo. 10 V ö 9 e mit der Verkautsstells in F 2, 6, an Hat Feed Der Mond ist ein sympathischer Beselle; vielleicht mit allmählich verstärkter Mitte, 4 75 Mtr. 9 hegt es daran, daß er eigentlich ein Stück mit der orthopäd. Fachwerkstötte in UIlll 1.10(Heubad)„CC unserer guten, alten Erde ist. Vor über einer Milliarde e 130 em br. Mtr. 6.25 Jahren hat er sich von der mütterlichen i ie städt. staatl. Behörden Parade-Kissen Erdheimat gelöst und umkreist seitdem als CJCCCCCCCC˙!:: mit fester Spitze u. gut. Einsatz, nur 7.85 getrsuer Trabant unseren Flansten. Es muff ene. ich telle mit, daß ich mit der Firma Fritz Dröll& Co., T 3, 22, nicht identisch bin unseERE SsoNDbER.-aN essor: gewaltige kosmische Hatastrophe gewesen sein, als ein Damen- Garnitur 1 45 im Weltenraum herumirrender Rörper VV ß cle Erde mit d Damen-Unterkleider er unvorstellbaren Beschwindigkeſt maschenfest, mit Spitzenmotiv, 3 9 3 nur 7 von 190 km in der Sekunde rammte, die ieee I. Wall Masse des Mondes wurde dabei aus dem Panzer der Herren-Sperthemden 5 1 K RAF T FE A HRZ E USE 1 1 SESCHARFTS. AN Z EISEN 1 Popeline- streifen und Karo, 6 75 Erde herausgesprengt und wie eine 85 1 3 5 zaum Aussuchen Stück nur 3 eee N hle k. alte Autobatterien„—. ins 2 Weltraumrakste in den Ather hinausgeſagt. lohnt sich ein eigener Liefetwapen? i.. 8 e e a merrententhemdlen 1 „ Für 25,.— DM steht Ih ein nunheim, un unsere besondere Stärke. reine Baum- Der vernarbte„Sprengtrichter' soll— nach dieser. Moe te en a Telefon 4 34 24. N woll- Waren, farbenfrohe Karo, ein- 10 95 seitig und zweiseitig gerauht. 11.45 3 Der U bod b fahren frei Haus z. 8 er Meeresboden ist hier auf ungeheur Wagen führt mre Reklamebe- 90 en Flächen schriftung, Nur seriöse Dauer-— Telefon 608 66. f vertieft, und wesentliche Schichten der kunden erwünscht. Interessent. Pkw. für längere Zeit billig zu ver- Partieware diverser Berufsbekleidung wie z. B.: schreiben mit Angabe der ge- mieten.— Angebote unter Nr. Reinigung 9 8 8 Gehw-we 9 übernimmt Damen- Arbeitsmäntel 6 95 9 Interessanten Theorie- der südliche Stille Ozean sein. VVV N Schnelltransporte EME N S OEBEN EINGETROFFEN: 2 Erdrinde sind hier„abhanden gekommen“. i Wünschten Tage u. PH 222 à. V. T 0407 an den Verlag. : NEINIGUNGS- INSTITUT LotENZ inn e Phw-'s an SelhsHahrer Lraustage N Damen-Arbeitsmäntel 7.93 Von den Forschungsergebnissen der Astronomie, den Schönheiten und zu vermieten. Autovermittig, Hans Weruielfältigungen Köper, weiß u versch. Farben, st. nur Sshelmnissen der Natur und den großartigen Leistungen der modernen Adler Diploma VE Schreibmaschinenarbeiten. Schreib- Herren-Arbeitsmöntel . Technik berichtet in mehrfarbig illustrierten Aufsätzen mit prächtigen n en eee, J%%%%ͤö;ͤͤlle 8.95 5 9 Fotos und Hupfertiefdruckbeſlagen der OHION 1 1. Baujahr 1948, 400 cem. umstände. 7 0 f 5 Timateins e ie eee Halber zu verkaufen. Anzusehen Uhren-Reparaturen nr ee 5 ich en befindet sich in bestem Zu- 8 5 ORION, die naturwissenschaftlich technische Zeſtschrift für Jeder- Sean, Nene e ee anti btregen angerätterste⸗ IJ n mann erscheint zweimal im Monat, Heftpreis nur 75 Pf. Bestellungen tig, zu verkaufen. Angebote un Hot Zimmer. am Tattersall. 5 4 8 170 v nehmen alle guten Buchhandlungen und Pastämter entgegen. Prospekt C 255 18 e Pw. e. f und Probaheft direkt vom Fel. 4 08 04. südw. Auto- Nachweis. FPMA- TRANSPORTE f 5 Neuwertiger 1,5-t-Anhänger billig und Lieferfahrten Telefon 5 14 62. 5 Volkswagen Spezial Lim. zu verkaufen— Angebote unter 5 Nr. P 45450 an den Verlag. 23 5 VERA SEBASTIAN LU, MU RMA tor MUAcHk R on Reichsklasse Kabrio belzmänte! 5 g 85 egen iet en. Onel-Ranhän 5 0 ETAGE e e mit 7500 km, Modell 50, preiswert Pelzhaus Schüritz, M 6, 16 ö geben. abzugeben. Tel. 55 32 56, nach 17 Uhr 71 1, 8„Breite StraBe 5 71 1, 8 —— mer sbtrennen und ind 1.3 Lir. Opel! PRI. Bettfedern 5 Reinigung N b im Hause Schöh- Fritz AN DENVEINIAGSFBASTIAN LU MURNAU vo MuUNchEN Noble i oc Cline Innanger Sunset 2 Betten-Ertel, R 3, 5a, Tel. 407 71 Ich wünsche kastenlos rien:-Prospekt und Probeheft f 8 verk. Alfred Blauth, Kraftfahrzeuge, Bb] Ich bestells den-Urion- für 3 Monate zur Probe monatlich 2 Hefte Mannneim-RNeuostneim Heid-Garage, J 7, 24.25, Tel. 5 22 66. Du menhbosen Bezugspreis DM 1.50 zuzuügl 8 Pfennig Bestellgeld 4 1 4 5 975 e eee e eee e TVVVVVTVVCTVVTCVVCVCC 9 SUM-Ʒm. Auto Nachweis, Telefon 40504 an Krieg, O 4, 10. Personen- Kraftwagen, Marke Wie wär's mit einem Frobedb t för die Name Beruf 5 5 4 NEuEROFMuNE 22. NOV. 1b50 Schwernötige]( Uknbpfof Damenmoden- aich med. fechn. anparate Mitten im loben frei und„ 3 derirüsvertrelung Mannheim ö. 0 5 0 Prospekt anfordern! Anzeige qusschneiden! L 5. 6. 18. 429 54 9 S 2 7 N 1 17 D516 HALDA- Schreibmaschine aus N B„ N vergütetem Schwedens tahl mit dem federleichten Anschlag 18. 5 2 A0 aA mehr wert, als sie kostet! Garan- a i RAE PAT Z e n ee 1 5 ——— wie schein Sofort zu haben bei i General- Vertretung Das Fachgeschäft mit der großen AU SWH 1A USC E SAD CAMNSTATT* R IED R 9 le 3 SpLATZ 1 4 Uhren, Gold- und Silberwaren, Trauringe 5 888 0. 5„ Bestecke, Tafelsilber, Bernstein 4 . 950 20 Ihe. 55 m Mttwoch, 22. November 1950 5 858 5 Ferantwortungslose zundestags- Abgeordnete raktlonen der CDU/CSU, SPD, FDP, WAV und des Zentrums haben unter ö Oktober 1950 im Bundestag gemeinsam kgendes Gesetz eingebracht: abgeordnete des Deutschen Bundestages, eim Auftrage oder auf Vorschlag des Deut- den Bundestages als Mitglieder des Auf- ntsrats oder Verwaltungsrats einer Gesell- hatt des privaten oder öffentlichen Rechts ie werden, haben, sofern sie aus dieser bie F. e 2.50 0 Nat haftbar gemacht werden, gegen die 21.00 U ndesrepublik Deutschland Anspruch auf Er- u des ihnen daraus entstehenden Schadens, zel denn, daß sie den Schaden vorsätzlich dbeigeführt haben.“ in der Begründung, die dem Antrag bel- ist, Wird u. a. bemerkt, daß in nicht igen Fällen Bundestagsabgeordnete in ehaftliche Unternehmungen als Aufsichts- ſutglieder delegiert würden. Die Mitglie- Solcher Aufsichts- oder Verwaltungsräte en nun aber sowohl gegenüber den Gesell- W attern als auch gegenüber den Gläubigern Gesellschaft zum Schadensersatz ver- ſehtet, wenn sie ihre Obliegenheiten ver- gen. Die Möglichkeit solcher Schadens- ansprüche sei bei den heutigen vielfach al! bfiIm ersiehtlienen wirtschaftlichen und recht- en Verhältnissen in erhöhtem Maße ge- en, Es könne aber den Vertretern der slative, die sich für eine im Regelfalle enamtliche Tätigkeit in einem Verwal- organ dem Parlament zur Verfügung len, nicht zugemutet werden, eine Haf- g für diese Tätigkeit zu übernehmen, es sei An, daß sie einen Schaden vorsätzlich her- Def Reiter fäbrten. rache nnen A r Pr 8. 3 oke BER her Staatsbürger liest mit höchstem Erstau- sowohl den Gesetzentwurf wie die Be- ſedung hierzu. Er ist des weiteren auch tant über die seltene Einmütigkeit fast Antlcher Parteien des Bundestages, die die- ah Gesetzentwurf eingebracht haben. denn der Antrag Gesetz werden sollte, ren also Politiker von einer Verantwor- g kreigestellt, die sie zwar zu übernehmen, it aber zu erfüllen bereit sind. Auf diese ee kann also un verantwortliches Handeln adezu zum Gesetz erhoben werden. Im malen Wirtschaftlichen Leben pflegt es so sein, daß derjenige, der von einer Sache is versteht, die Finger davon läßt, oder wenn er es nicht tut, für sein Nicht- en oder Nichtkönnen Lehrgeld bezahlen g, Der Politiker braucht sich nach dem en Gesetzentwurf hieran nicht mehr zu en. Er kann überall in der Wirtschaft mit- en, auch dort wo er nichts versteht, aber en kür seine Unkenntnis braucht er nicht, eche müssen andere bezahlen. übrigen würden nach dem Gesetzentwurf selbst solche Abgeordnete, die insofern dhaft handeln, als sie ohne die nötigen enntnisse leichtfertig einen Aufsichtsrats“ n annehmen, oder trotz ausreichender ſtnisse einen solchen Posten leichtfertig ordnungsgemäß versehen, selbst dann önlich nicht haftbar sein, wenn sie für Tätigkeit eine angemessene Vergütung eilten. Es wird also in Zukunft möglich daß jeder, auch der unerfahrenste Abge- ö e sich um komplizierte Tatbestände als ielchtsratstnitglied kümmern kann, ohne h nur die Spur eines Verständnisses für Fragen zu haben. Die Gesamtheit der aum dann unzulänglich Vertretenen wird cke entstandenen Schäden gutzumachen 1 1 zu befürchten, daß dieses schlechte piel wahrscheinlich weiter Schule ma- Wird, denn man könnte sich vorstellen, alle Länderparlamente mit Recht die Sonderstellung für ihre Abgeordneten ruchen. Auch die in der kommunalen Styerwaltung tätigen Abgeordneten dürf- seh dieses Recht dann wahrscheinlich falls sichern, bevor sie sich in den Ver- imgsausschuß irgendeines wirtschaftlichen nehmens delegieren lassen. ist nicht einzusehen, warum dann nicht haupt die gesamte Beamtenschaft jeg- persönliche Regreßpflicht im Falle der ſungsausschußg ablehnen soll? un solches Gesetz würde weitgehend die dsätze des Aktienrechts wie überhaupt Handelsrechts in einem entscheidenden durchbrechen. Die Volksvertreter lau- Cefahr, sich selbst mit der Annahme die- Cesetzes wahrscheinlich den schlechte- Dienst erweisen. Chemische Morgendämmerung Var in Sicht, aber schwierig Mit einer Entscheidung der Alliierten über Sogenannten verbotenen und beschränk- Industrien rechnen unterrichtete Kreise westdeutschen Industrie noch für Ende eber, spätestens jedoch Anfang Dezem- Bei einer Aufhebung des Produktions- ſbotes kür Butadien und Buna wird in der desrepublik vorläufig infolge fast rest- Demontage der Buna-Anlagen in Lud- hafen, Leverkusen und Hüls nur eine be- Iten Hüls bei Marl/ Recklinghausen von zu- ast rund sechstausend Tonnen möglich sein. Wiederaufbau von demontierten Buna- agen dürkte nach Ansicht zuständiger Fach- e mindestens ein bis zwei Jahre in An- nehmen. Eine Produktionssteigerung ſachtzehntausend bis zwanzigtausend Ton- wird für möglich gehalten. as Bergius-Hochdruckhydrierverfahren und Fischer-Tropsch- Synthese dürften nach sten Berechnungen deutscher Fachleute im zenblick aus Rentabilitätserwägungen we⸗ er kür die Benzinherstellung auf der Basis Kohle in Frage kommen. Die beiden letz- 85 nicht permitierten Ruhr-Hydrier- 15 Scholven in Gelsenkirchen und Ruhröl ottrop dürkten gemäß ihrem kürzlich ge- hen antrag voraussichtlich in Kürze dle . nis zur Erdölrückstandshydrierung er- en. Es besteht aber durchaus die Möglich- . ies von sachverständiger Seite bemerkt dall zu einem späteren Zeitpunkt wie ubewisse Mengen Benzin aus Teer und Pech enen werden, die aber auch dann in kei- n Verhältnis zu den Weiterhin notwendigen en Roböl- und Fertigwaren-Importen ste- würden. de beiden Hydrierwerke Gelsenberg- un AG in Gelsenkirchen und Union Rhei- e Braunkohlen- Kraftstoft Ad Wesseling . n bei Köln produzieren gegenwär⸗ 5 elner jährlichen Erzeugungsquote von 5 8 künkhunderttausend Tonnen., Die cue Tropsch-Werke können nur verhält⸗ is geringe Treibstoffmengen liefern, da 15 Nerpunkt ihrer Erzeugung bei der Ge- ſuſlertiskelt der dort hergestellten Treib- aut Vorprodukte für die chemische In- 3 ö lie gelegt werden muß. In absehbarer Zeit ahi aon das Werk in Bergkamen die Pro- 1 1 0 Lon zunächst jährlich rund fünfzig ſringe ze ropnen Primärprodukte aufnehmen. eubp. Freipstoff- Werk in Wanne-Eickel en er Umstellung auf Oxylverfahren be- nach dem höhere Alkohole für die CCC erung in einen Aufsichtsrat- oder Ver- bert Jahresproduktion in den Chemischen 5 INDUSTRIE- UND HAND ELSBLAT chemische Industrie herpestelt werden, für den Aufbau der übrigen vier Fischer-Tropsch- Anlagen sind noch erhebliche Investitionen erforderlich. Weiterhin wird auf dem chemischen Sektor die Aufhebung der Kapazitätsbegrenzung fur Chlor zu erwarten sein, das inzwischen zu dem empfindlichsten Engpaß der chemischen Industrie geworden ist. Der Spitzenbedarf, der beträchtlich über der derzeitig zugestandenen jährlichen Erzeugungsquote von 224 000 Ton- nen liegt, muß zum Teil durch Importe ge- deckt werden. Gleiche Bedeutung wird auen einer Erleichterung auf dem Gebiet der Stick- stoffsynthese beigemessen, da auch hier die er- laubte Jahresquote der westdeutschen Stick- stoffindustrie von 455 500 Tonnen nicht aus- reicht. Nach sachverständiger Schätzung müs- sen künftig in der westdeutschen Landwirt- schaft jährlich 550 000 Tonnen bis 600 000 Ton- nen verbraucht werden. Bei der Kohle fängt europäische Zusammenarbeit an Beschränkung auf Grundsätzliches befremdet Die deutsche Delegation bei der Inter- nationalen Ruhrbenörde hat gegen die Roh- lenegportquote fur das erste Quartal 1951, die auf 6,83 Millionen Tonnen festgesetzt wurde, Einspruch erhoben. Unterrichtete Kreise erwarten, daß das Bundeskabinett sien mit dieser Frage befassen und unter Umständen bei der alliierten Oberkommis- sion intervenieren wird. Mit der Festsetzung der Eæportquote wurde zum ersten Male seit Bestehen der Ruhrbehörde ein Beschluß gegen die drei deutschen Stimmen gefaßt. Der Rat der Ruhrbehörde wird am 7. Be- zember die sortenmäaßige Aufteilung des Rohlenegports vornenmen. Die deutschen Vorschläge hierzu sollen bis zum ersten De- zember vorliegen. Bisher hatte die Ruhrbe- nörde auf eine Bestimmung der Kohlensor- ten für den Eæport verzichtet. Vizekanzler Franz Blücher bestätigte am Montag in Bonn, daß sich die Bundesregie- rung noch in dieser Woche mit der von der Ruhrbekörde festgesetzten deutschen Koh- lenemportquote beschaftigen und möglicher- weise eine Intervention der alliierten Ober- commission erbitten wird.„Schließlich kommt es darauf an“, sagte Blücher,„daß Deutschlands Produktion in Gang gehalten wird und nieht eine Wirtschaftsnot entsteht, mur weil man sick in anderen Ländern al- lein auf einen Kohlenbezug aus Deutsch- land kapriziert kat.“ Es ist in den Spalten dieses Wirtschafts- teiles wiederholt darauf hingewiesen wor- den, daß das Kohlenexportverfahren selbst, sowie die Exportkohlenmenge revisions- bedürftig seien. Daß es nicht angehe, zu Lasten der deutschen Verbraucherschaft und Mres Arbeitspotentials Kohle zu exportie- ren, daß sich also der Export von Kohle auf jenen Teil der Forderung beschränken müsse, den inländischen Bedarf überwiegt, beschränken müsse. Es wird gewiß seitens des Auslandes nicht zu Unrecht darauf verwiesen werden, dal hinsichtlich der Kohlenmenge, die ex- portiert werden solle, die deutsche Zustim- mung vorlag. Dem ist aber entgegenzuhal- ten, daß bei einer starren Verhandlungs- weise zweifellos zu befürchten war, dals wir eine halbe Million Tonnen Kohlen in: Vierteljahr hätten mehr ausführen müssen. Es wäre nie erreicht worden, das was er- zielt wurde, daß nämlich eine über die Tages förderung von 370 000 Tonnen hinaus- gehende Fördermenge Deutschland verblie- ben wäre, wie das jetzt der Fall ist. Trotzdem darf nicht unberücksichtigt bleiben, daß die deutschen Verhandlungs- Partner auf die Gesamtlage Rücksicht neh- men mußten. Der Verlauf der Schumanplan- Verhand- hungen wird wesentlichen Einfluß auf die Haltung der deutschen Vertreter ausgeübt haben. War es doch so, daß gerade in die- sem Augenhlicke jedes scheinbare deutsche „Auftrumpfen“ in Paris sehr bereitwillig Als Argument segen uns verwendet wor⸗ den wäre. Die allgemein sichtbar werdende Ten- denz der Ratsmächte zielte auf eine wesent- liche Verstärkung der Vollmachten der Ruhrbehörde ab. Diese Entwicklung würde beschleunigt worden sein, wenn deutscher- seits der Behörde die Gelegenheit gegeben worden wäre, durch ein ungeschicktes deut- sches Verhalten zu einem Machtspruch zu kommen. Ein Wiedererstarken der Ruhr- behörde aber paßt weder in die allgemeine politische Entwicklung, noch auch in die Verhandlungen um den Schumanplan, so- lange wir diese mit Erfolg glauben führen zu können. Die ohne Zweifel zu erwartende weitere Zuspitzung der Versorgungslage auf den Gebieten der großen Grundstoffe von Eisen und Stahl bringt es mit sich, daß in den nächsten Quartalen die Zuteilungsverhand- lungen immer schwieriger werden. Fraglos stehen wir heute vor einer Lage, die Westdeutschland berechtigt, ein klares „Nein“ zu geben. Die Reihe von Verhand- lungen, die vorangegangen sind, bewiesen den guten deutschen Willen, bis an das Maß des Erträglichen zu gehen. Dies war auch deswegen notwendig, weil diejenige Ratsmacht, die materiell nicht interessiert, wohl aber in den europäischen Angelegen- heiten als mitverantwortlich handelt. und die in bezug auf Betonung von Grundsätzen beinahe radikal ist, durch den bisherigen festen Beweis des guten deutschen Willens gehindert wird, ein Votum gegen Deutsch- land in dieser Angelegenheit abzugeben. In den Erörterungen der vergangenen Wochen hat die Zahl von 7,234 Millionen Tonnen deutscher Kchlenlieferungen au das Ausland eine große Rolle gespielt. Diese verhängnisvollen 7,234 Millionen Tonnen, indes herabgemindert auf 6,83 Mil- lionen Tonnen, sind das Ergebnis folgender Umstände: Die DRKBL hatte im Rahmen ihrer Pro- duktionspolitik rechtzeitig versucht, den Be- darf ihrer laufenden Abnehmer in den euro- päischen Ländern für das vierte Vierteljahr 1950 festzustellen. Das Ergebnis dieser Fest- Stellungen, das sowohl der CCC, wie auch der ECE bekanntgegeben wurde, war be⸗ Kohlenmangel in aller Welt trotz oder wegen Sozialisierung Philip Noel-Baker, der britische Minister für Brennstoff- und Energieversorgung, kün- digte am Montag an, daß Großbritannien während des kommenden Winters genötigt sein werde, Kohlen einzuführen. Es ist dies zum zweiten Male seit 1926, daß Großbritannien, dieses bedeutende Kohlen- Produktionsland, zu einer derartigen Maß- nahme gezwungen wird. Noel-Baker äußerte, der Kchlenverbrauch sei so stark gestiegen, das Wetter habe den Ueber-Tag-Abbau von Kohle so stark ge- hemmt, außerdem herrsche ein so starker Mangel an Arbeitskräften im Bergbau, daß die Einfuhr von Kohlen notwendig werden dürfte. Diese Kohlen würden aus den Ver- einigten Staaten kommen. Diese Angelegenheit hat die konservative Opposition sofort zum Anlaß genommen, um erneut gegen die Regierung und deren Ver- staatlichungspolitik Sturm zu laufen. Anthony Eden hat für die Opposition eine Debatte über die Kohlenversorgungslage gefordert. Erst kürzlich hat die Labour-Regierung zu- gegeben, daß sich die Zahl der Bergarbeiter in diesem Jahr um 22 000 verringert habe. Noel-Baker teilte auch mit, daß Großbri- tannjen während der Periode der Kohlenein- fuhren damit fortfahren werde, seinerseits Kohlen zu exportieren. Großbritannien war 1947 während eines sehr strengen Winters zur Kohleneinfuhr ge- zwungen. 1926 machte ein Generalstreik die Einfuhr von Kohlen erforderlich. Warum klappt es nicht beim Hausbrand? Die Lieferrichtmenge für den Hausbrand und die Klein verbraucher wurde vom Bundes- wirtschaftsministerium für November auf 1.3 Millionen Tonnen und, wie inzwischen feststeht, für den Dezember auf 1,4 Millionen Tonnen festgelegt. Im vergangenen Jahr betrug die durch- schnittliche Monatsbelieferung 1,103 Millionen Tonnen. Daß trotz dieser zahlenmäßigen Dif- ferenz der Haushalt und der Kleinverbrauch mit den Lieferrichtmengen offensichtlich nicht auskommt, wird von zuständiger Stelle fol- gendermaßen erklärt: Bereits im Oktober 1949 erfolgte bei der Belieferung der Industrie die Umstellung vom Zuteilungs- zum Bestellverfahren. Dies hatte zur Folge, daß die Großverbraucher nur noch den effektiven Bedarf von den Zechen bezo- gen. Dadurch wurden mehrere hunderttausend Tonnen Koks und Eierbriketts für den Haus- brand verfügbar. So konnte schen zu Beginn der Heizperiode der Haushalt Men- gen beziehen, die ihm auf seine Kohlenkarte an sich nicht zustanden. Die Kohlenkarte wurde, wie erinnerlich, theoretisch erst ab 1. April aufgehoben. In der Praxis hatte sie aus den obigen Gründen ihre Wirksamkeit bereits ab 1. Oktober verloren. Nach einer Aufstellung des Institutes für Wirtschaftsforschung, Außenstelle Stuttgart, beträgt der Monatsdurchschnittsbedarf an Hausbrandkohle in Württemberg-Baden 35 000 Tonnen Steinkohle-Einheiten. Eine Stein- kohle-Einheit entspricht dem Heizwert von 1.0 Tonnen Steinkohle oder 1.5 Tonnen Braun- kohlen. Dieser Jahresbedarf ist auf Grund der aus der Zeit der Bewirtschaftung noch vor- handenen Unterlagen errechnet worden und auf das laufende Kohlenwirtschaftsjahr(1. 4. 1950 bis 31. 3. 1951) sinnentsprechend profi- ziert worden. Der Gesamtjahresbedarf wurde nach derselben Aufstellung für württeraber⸗ gisch-badische Haushaltungen mit 600 000 Steinkohle- Einheiten errechnet. reits zu Ende des zweiten Vierteljahres 1950 zusammengestellt worden, also in einem Zeitpunkt, in welchem die Aenderung der Produktionsaufgaben als das Ergebnis der weltpolitischen Entwicklungen nicht bekannt war und daher nicht berücksichtigt werden konnte. Wie sehr völlig andere Bedarfsverhält- nisse zur Zeit dieser Feststellungen galten, geht auch aus den bekannten, in jener Zeit angesammelten Haldenbeständen hervor, die indes auf ein Minimum zusammen- geschrumpft sind. Daß dabei der Produktionsindex, der (1936. 100) von 107% im Juni 1950 auf 118% im September und 122% im Oktober 1950 angestiegen ist, spielt dabei eine wesent- liche Rolle. Im einzelnen muß in der inter- nationalen Konzeption noch folgendes be- dacht werden: Während z. B. im Monat Juni 1950 an Auslands-Lieferaufträgen für Eisen und Stahl insgesamt 216 243 Tonnen herein- genommen waren, stieg diese Zahl bereits im Juni 1950 auf 443 542 Tonnen und im August auf 376 700 Tonnen. Diese Höhe ver- anderte sich im September und Oktober nicht erleichternd. Es ist dabei zu bemerken, daß auch schon der Juni-Eingang erheblich über den Eingängen der Vormonate lag. Der Auftragseingang aus USA, der sich im Juni auf 35 019 Tonnen bezifferte, stieg im Juli auf 117 493 und im August auf 127 654 Ton- nen. In der gleichen Zeit ist es nicht mög- lich gewesen, die in den Jahren 1948 und 1949 erreichte, nur durch eine Reihe von be- sonderen Umständen und Maßnahmen er- klärliche, sehr starke und kontinuierliche Steigerung der Kohlenförderung weiter durchzuhalten. Es ist vielmehr eine gewisse Stagnation und der übliche Sommeförder- Abfall eingetreten. Es kann auch im Augen- blick mit einer nachhaltigen starken Ent- Wicklung der Kohlenförderung nach oben nicht gerechnet werden. Warum, wurde im wesentlichen bereits in den Spalten dieses Wirtschaftsteiles berichtet. Der hauptsäch- liche Grund ist wohl die Verweigerung von Investitions-Krediten aus ERP-Mitteln.) Mit dieser Feststellung ist die Tatsache, daß in- des durch Prämien- Anreizsystem und zwei Sonntagsschichten weitere Maßnahmen ge- troffen wurden, nicht entwertet. Diese Tat- sache ist Beweis, daß alle verantwortlichen deutschen Stellen tatkräftig darum bemüht sind, der Kohlenförderung einen neuen kräf- tigen Impuls zu geben. Daß aus gesamteuropäischer Haltung heraus und um in diesem Augenblicke eine möglichst einheitliche Haltung der Ruhr- behörde zu erzielen, von den deutschen Stellen der Vorschlagggemacht würde, eine Kohlenmenge zu exportieren, die über der im 4. Quartal 1950 gelieferteniiegt, müßte eigentlich von einsichtigen Teilnehmern des Auslandes als selbstlose Vorausleistung ge- würdigt werden. 5 5 5 Es darf nämlich nicht vergessen werden, daß Deutschland im 4. Quartal 1949 tat- sächlich 5,7 Millionen Tonnen Kohlen ex- portierte, und daß jede Tonne über dieser Quote ein Mehr ist, das unvereinbar bleibt mit der erhöhten, von Westdeutschland ge- forderten Exportkapazität, selbst wenn darauf hingewiesen wird, daß die Schät- zung der Förderung für das vierte Viertel- jahr 1950 jene des Jahres 1949 um rund 800 000 Tonnen überwiegt. Was den deutschen Verbrauch betrifft, so hat die tatsächliche Lieferung im vierten Vierteljahr 1949 20 337 000 Tonnen betragen. Eine Mehrzuwendung, die dem ganz außer- ordentlichen Anwachsen der Produktion in Deutschland und dem Anwachsen der Bevöl- kerung sowie der Wohnungen und Haushalte entspricht, steht dieser Zahl nicht gegen- über. Es erweist sich, daß die gesamteuropäische Konzeption nicht allzusehr auf das Grund- sätzliche sich beschränken darf, sondern auch auf Details Rücksicht genommen werden, muß, um über diesen Details nicht zu schei- tern. Westdeutschland hat einerseits sehr viel dazu beigetragen, ein solches Scheitern zu vermeiden. F. O. Weber Rückgabe deutschen Vermögens In Brasilien Das Gesetz über die Rückgabe des beschlag- nahmten deutschen Vermögens in Brasilien ist mit der Urter zeichnung durch den Präsiden- ten nunmehr mit sofortiger Wirkung in Kraft getreten. In diesem Zusammenhang wird fest- gestellt, daß zwar Aktien, Obligationen und sonstige Wertpapiere, soweit sie noch vorhan- den sind, in Natura zurückgegeben werden sollen, daß aber Bargeld nur in Form von Schatzanweisungen ausgezahlt wird. Man er- Wartet jedoch, daß die Durchführung dieses Freigabegesetzes einige Zeit in Anspruch nimmt, da auch die Freigabe des beschlag- nahmten italienischen Guthaben, die vor Jah- ren erfolgte, erst jetzt verwirklicht wird. Als erschwerend kommt binzu, daß weder Deut- sche noch Japaner, die das neue Freigabe gesetz betrifft, amtliche Vertretungen in Bra- Silien besitzen. Raschere und stärkere Rückwirkungen er⸗ warten brasilianische Wirtschaftskreise von der Aufhebung aller Beschränkungen hinsicht- lich deutscher Imobilien, die nicht beschlag- nmahmt, sondern nur der freien Benutzung durch ein Ueberwachungsrecht der Bank von Brasilien entzogen waren. Zweifellos wurden hierdurch viele deutsche Existenzen in eine schwierige wirtschaftliche Lage gebracht; andererseits ist es zu ihrem Vorteil ausgeschlagen, daß sie ihren Grund- besitz nicht verkaufen konnten und so jetzt an den natürlichen wie auch inflationistischen Preisstelgerungen aller Imobilien teilhaben. Flucht aus der Urproduktion. Am 1 Oktober 1950 betrug die Zahl der Beschäftigten in der westdeutschen Land- und Forstwirtschaft nur noch 1 129 925 gegenüber 1 245 094 im Vorjahr und 1 448 855 am 1. Okto- ber 1948. Allein 283 000 Personen, familien- fremde und familieneigene Arbeitskräfte, wechselten im vergangenen Jahr von der Landwirtschaft in die Industrie. Trotzdem war der Beschäftigtenstand in der Land- und Forstwirtschaft im Oktober dieses Jahres noch um 250 familienfremde Lohnempfänger höher als vor dem Kriege. So betrug deren Zahl 1938 insgesamt 880 397. In zuständigen Krei- sen wird die Ansicht vertreten, daß es sich bei dieser Entwicklung keineswegs um eine Nachkriegserscheinung handelt. Vielmehr wurde beobachtet, daß eine allgemeine Flucht von Berufen der Urproduktion in solche der Be- und Verarbeitung sowie zum Handel be- merkbar macht. Begünstigt wurde die Ab- wanderung vor allem durch die Hochkonjunk- tur in der Eisen- und Metallindustrie. Auch der Bergbau leidet unter dieser Ent- Wicklung, So lösten im Sptember in Bochum 375 Bergleute ihr Arbeitsverhältnis, darunter 258 unter Kontraktbruch. Im letzten Quartal sank die Zahl der im Ruhrbergbau Beschäf- tigten um 2000. ERP-Länder stelgerten Ausfuhr nach US A Die Einfuhren der Vereinigten Staaten aus den ERP-Ländern und der Türkei erreichten im September einen Gesamtwert von 122,3 Millionen Dollar, wie das amerikanische Außenhandelsministerlum bekanntgab. Sie la- gen damit um zwölf Millionen Dollar über den entsprechenden Importen des Vormonats und um 52 Prozent über dem Monatsdurch- schnitt des ersten Halbjahres 1950. An der Importsteigerung waren neben der Deutschen Bundesrepublik, Frankreich. Italien und die Benelux-Stasten maßgeblich beteiligt. Auch die amerikanischen Exporte nach den Marshallplanländern waren im September mit 241,7 Millionen Dollar um rund 39 Prozent höher als im August, lagen aber immer noch unter dem Monatsdurchschnitt des ersten Halbjahres 1950. Die Ausfuhren der USA nach dem Bundesgebiet stiegen von 23,8 Millionen Dollar im August auf 42,3 Millionen Dollar im September. Damit stand die Bundesrepu- blik unter den Empfängern amerikanischer Lieferungen an zweiter Stelle hinter Groß- Britannien. Die Angaben über die amerika- nischen Ausfuhren schließen sämtliche Liefe- rungen im Rahmen des Marshallplans, des Waffenhilfsprogramms und anderer Auslands- hilfsprogramme der USA ein. Preisaufsichtspflicht über alle Produktionsstufen Die Hauptgemeinschaft des deutschen Ein- zelhandels äußert in ihrem Pressedienst àam Montag Bedenken gegen die im Kartellgesetz- entwurf des Bundeswirtschafts ministeriums vorgesehene Uebertragung der Preisaufsichts- pflicht auf das zu schaffende Kartellamt. Be- sonders wird beanstandet, daß sich die Preis- gufsichtspflicht für Markenartikel lediglich auf die Handelsspannen erstrecken soll. Die Hauptgemeinschaft fordert ihre Ausdehnung auf alle Preisstufen. produktionskapazität a us nützen, meint Hanes Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Bundesrepublik sind darauf zurückzuführen, daß sle für ihre wachsende Produktion ständig mehr Rohstoffe benötigt, die sie nicht in bar bezahlen kun, erklärte der ehemalige Leiter der EœA-Mission für die Bundesrepublik, Robert M. Hanes, nach seiner Ankunft in New Vork. Unter Hinweis auf das brachliegende deutsche Arbeitskräftepotential erklärte er, die wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik werde sich erheblich bessern, wenn man ihr eine Steigerung der Stahlerzeugung und die Herstellung von Rüstungsmaterjal, zum Bei- spiel Entfernungsmesser und elektrische Ge- rüäte, gestattet. Ausweitung und Beschränkungen in USA Der Leiter der nationalen Produktionsbehörde in USA, Stuart Symington, kündigte neue Be- Wirtschafttungsmaßnahmen im Einblick auf den Wachsenden militärischen Bedarf an. Insbeson- dere unterstrich er die Notwendigkeit einer Aus- Weitung der Produktionskapazität der amerika- nischen Industrie. Außerdem kündigte Syming- ton eine Auflockerung der amerikanischen In- dustriezentren an. Eine entsprechende Vorlage 3 als möglich im Kongreß eingebracht Werden. 3535 — BMW 1½% nach. Renten weiter ruhig und behauptet. — Bundesbahn drischt auch und will kfügliek ieee Leserbrief zu dem Artikel vom 27. 10. 1950 „Dem Ochsen, der drischt, das Maul zuge- bunden“. Als Leser des„Morgen“ dürfte man keinen Zweifel mehr darüber haben, daß das Kraft- verkehrsgewerbe in größter Not Ist. Wie oft werden uns in diesen Spalten die schweren Sor- gen und Belastungen dieses Verkehrsträgers in Zahlen und mannigfachen Argumenten vor Augen geführt, so daß man wirklich glauben möchte, daß„dem Ochsen, der da drischt, das Maul zugebunden“ sei. Aber je genauer Wir lesen, um so mehr drängt sich einem die Gewig⸗ heit auf, daß der Verfasser unr diesen einen „Ochsen“ dreschen sieht, derweilen es doch dreie Sind, nämlich die Binnenschiffahrt, die Eisenbahn und Kraftwagen Wenn wir die Funktion des Kraftverkehrsgewerbes schon einmal mit dem dreschenden Ochsen vergleichen sollen, dann können wir unmöglich an der„armen Kuh“ vor- beischauen, die man seit Jahrzehnten nur zu melken gewohnt war, der man dann aber aus Undank wegen ihres Nachlassens das Futter schmälerte und sie um so fester an die Krippe band. Der Leser wird sofort erraten, daß dieser Vergleich nur auf die Bundesbahn bezogen sein kann. Jeder dieser drei Verkehrsträger führt heute einen schweren Kampf um seinen Verkehrs- besitz. Aber ist es nicht gerade der jüngste die- ser drei Verkehrsträger, das Kraftverkehrs- gewerbe, dem bisher„das Maul“ am allerwenig- sten„zugebunden“ wðẽar? Letztlich Waren es nicht so sehr die technischen Vorteile, als vielmehr die tariflichen IIlegalitäten, die den Kraftwagen so tief in den Verkehrsbereich seiner Konkur- renten eindringen ließ, die er sich aber erstaun- licherweise auch heute noch, trotz seines hohen Unkostenindexes, Tag für Tag in recht beacht⸗ lichem Umfang leistet und anscheinend auch leisten kann. Dieser Geist des unfairen Kampfes spiegelt sich offensichtlich leider immer wieder im Wirtschaftsteil dieses Blattes. Wäre es nicht angebracht, anstatt giftige Pfeile abzuschießen, den Lesern zu sagen, daß Verkehr nicht Selbst- zweck ist, sondern nur Dienst an der Gesamt- heit, also an der Volkswirtschaft sein darf? Soll- ten wir nicht anstreben, die verschiedenen Inter- essen der einzelnen Verkehrsträger zur Vermei- dung schädlicher Zersplitterung und unwirt⸗ schaftlicher Aufblähung des Verkehrsapparates einer staatlichen Ordnung zu unterstellen, damit in Zukunft das nach Leistung, Schnelligkeit, Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Billigkeit jeweils dualifizierteste Verkehrsmittel im Rahmen gemein wirtschaftlicher Verkehrs- bedienung riecht ig eingesetzt wird? Das setzt allerdings voraus: Gleiche Behandlung aller Ver- kehrsmittel durch den Staat, gleiche Verantwor- tung für die Eigenwirtschaftlichkeit und vor allem Lösung des Interessenkonflikts beim Zusammen- treffen zweier Verkehrssysteme— dem gemein- Wirtschaftlichen und dem privat wirtschaftlichen. Bis dahin ist es noch ein weiter und dornen- reicher Weg. Aber schon bei einer nüchternen Ermittlung der auf den einzelnen Verkehrsträger entfallen- den Belastungen und Entlastungen aller Art wird man zu der Erkenntnis kommen, daß manches Verkehrsmittel heute für den Benutzer billig ist, nicht aber für die Volkswirtschaft. Denn bei der Bundesbahn werden die Kosten der Verkehrs- leistung nach Berücksichtigung der vollen Selbst- kosten im wesentlichen vom Verkehrsnutzer und nicht von der öffentlichen Hand bezahlt werden, Wie das z. Z. bei der Binnenschiffahrt und beim Kraftverkehr in mehr oder weniger großem Aus- maß der Fall ist. Aus dieser Schau heraus muß die„Autobahnsteuer“ als eine Maßnahme gerech- ten Ausgleichs gegenüber den Belastungen der Bundesbahn angesehen werden, die mit gutem Recht gleiche Behandlung aller Verkehrsträger hinsichtlich der Fahrbahnkosten, der Kosten für die Kriegsschäden, gleichmäßige Verteilung der finanziellen Lasten wie Steuern, Zölle, Abgaben, Entschädigung für vom Staat gegebene Auflagen, gleiche Freiheiten und gleiche Einschränkungen durch Vorschriften und Gesetze, insbesondere auf dem Gebiet der Tarife, der Beförderungs- und Betriebspflicht, der Verkehrssicherung und der Haftpflicht fordert. Darüber freilich machen sich die„geschäftstüchtigen Manager aus Offen- bach“ ernstere Sorgen als etwa über die aus einer Erhöhung der Kraftverkehrstarife zu be- fürchtenden„Verkehrskalamität“. Von dieser ungewöhnlichen Bürde der Bundesbahn wird in der Oeffentlichkeit allerdings wenig gesprochen, um so mehr aber über ihr hohes Deflzit. Noch seltener finden wir zu lesen, daß das Kraftver- kehrsgewerbe alljährlich mindestens ebensoviel Defizit in den Staatshaushalt bringt und auch die Wasserstraßenverwaltung seit Jahrzehnten all- Jährlich mit Defizit abschließt, Man darf deshalb nicht einfach auf die„parasitäre“ Bundesbahn deuten und behaupten, daß„diese Plage dem Steuerzahler seitens der anderen Verkehrsträger erspart bleibe“, sondern muß dem Leser auch einmal sagen, daß das deutsche Volk jährlich über eine Milliarde für den Gesamtverkehr Zusätzlich aufbringen muß. Man kann nun darüber diskutieren, ob es volks wirtschaftlich richtig ist, den Verkehr zu subventionieren, um damit die Konsumgüter zu verbilligen. Die als„parasitär“ bezeichnete Bun- desbahn will keine Subventionen, sondern die Abschaffung der Subventionen, die ihre Wett- bewerber beziehen, Sie fordert nur die Möglich- keit, mit anderen Verkehrszweigen auf gleicher Basis Wettbewerb zu treiben, bei der jeder Ver- kehrszweig seine eigenen Kosten trägt und sie nicht auf die steuerzahlende Oeffentlichkeit abwälzt. Die Eisenbahn ist weder veraltet, noch zum Absterben verurteilt; sie wird sich unter den geforderten und einzig gerechten Voraussetzungn auch heute und in Zukunft a1s schnelles, sicheres, zuverlässiges und auch wirt- schaftliches Beförderungsmittel behaupten kön- nen und der Oeffentlichkeit keine„Plage“ ver- Ursachen, P. H. Kurz nueſirſchen. Die Nahrungsmittelwerke C. H. Knorr AG. in Heilbronn dementierten am Dienstag eine vom sowietzonalen„Allgemeinen Deutschen Nachrich- tendienst! verbreitete und in Zeitungen der So- vj etzonęe ung Ostberlins erschienenen Meldung, daß die KRnorrwerke wieder Wehrmachtssuppen Herstellten. Zu der Behauptung des ADN, diese Suppenpackungen kämen nicht in den Handel, entgegnete das Werk, die kürzlich aufgenom- mene Herstellung neuartiger Kleinbeutelsuppen sei nur für den zivilen Markt bestimmt. Um aber diese Erzeugnisse gleichzeitig in alle Ge- biete ausliefern zu können, habe men anfänglich auf Lager gearbeitet. 3 Steigender westeuropfischer Energieverbrauch In den kommenden Jahren wird der west- europäische Energiebedarf stark ansteigen, Wie auf der ersten Nachkriegshauptversammlung der Uichttechnischen Gesellschaft am Dienstag in Köln erklärt wurde, schätzt man den Bedarf für das Jahr 1983 auf etwa 270 Mrd. k wist. 1948 betrug die elektrische Energieerzeugung in Westeuropa 190 Mrd. kW /st. Die Bundesrepublik war mit etwa 30 Mrd. kwh beteiligt. Für den steigenden Be- darf steht in den europäischen Wasserwerken noch eine Reserve in Höhe von 390 Mrd. kwyust zur Verfügung Allerdings muß für die Ausnutzung ein europälsches Hochspannunssnetz geschaffen Werden, das die Zentren des Energieverbrauchs und der Rnergieerzeugung miteinander verbin- det und die Wirtschaftliche Ausnutzung der Naturkräfte ermöglicht. 5 55 Frankfurter Effektenbörse 5 21. November 1950 5 Starke Zurückhaltung der Bankenkundschaft und geringe Aufnahmebereitschaft des Berufs- handels ließ die Frankfurter Effektenbörse in lustloser und eher schwacher Tendenz verkehren. Bel kleiner Umsatztätigkeit war die Mehrzahl der Notierungen knapp behauptet. Verschiedent- lich mußten auch Rückgänge bis zu 1% genommen werden. Darüber hinaus Degussa 2%, Westdeutscher Kaufhof 30% hin- gaben und Andererseits konnten Baum- Wollindustrie Erlangen einen Gewinn von 4% verbuchen, Hanfwerke Füssen waren 2½% fester. 2 8 e eee Seite 10 MORGEN Mittwoch, 22. November 1950/ Nr Das große Rãtsel Publikum Weder Filmproduzent noch Verleiher wissen heute, Was der Kinobesucher sehen will Wie man die Blätter mit den Einspiel- ergebnissen unserer Filme auch dreht und wendet: kein Produzent und Verleiher in Deutschland weiß heute, was das Publikum nun wirklich auf der Leinwand sehen will. Das war nicht immer so. Gewitzte Film- kaufleute haben die Erfahrung gemacht, daß in früheren Jahren(also vor und im Kriege) ihre Prognosen mit wenigen Aus- nahmen haargenau stimmten. Die gleichen Filmfachleute sagen heute ganz ehrlich, daß sie den Erfolg eines Films nicht mehr im voraus bestimmen können. Sie wundern sich von Film zu Film über das Publikum. * Vom Publikum läßt sich mit ziemlicher Bestimmtheit sagen: 1. Es bevorzugt deut- sche Filme.(Es will aber darum keineswegs uf die ausländischen verzichten.) 2. Es ist ar jedwede Art von Wildwestfilmen— ob gut, schlecht, alt, neu, farbig, schwarz-weiß, mit oder ohne Star— ungemein empfäng- Uech. 3. Es zieht ausländische Kriminalfilme den deutschen vor.(Auch den guten deut- schen!) 4. Es hat gegen Tote auf der Lein- Wand keine Abneigung, solange es sich dabei nicht um deutsche Filme, also deutsche Schauspieler, die den Leinwandtod sterben, handelt. Amerikanische und englische Hel- den dürfen kilometerweit angeschossen, blutend oder den Säbel mitten durch den Oberkörper gestochen, durch die Landschaft reiten. Französische Tote wiederum sind nicht sehr beliebt, weil die Masse des Pu- blikums es nicht schätzt, den Toten nach zwei Minuen leibhaftig im Jenseits wie- derzubegegnen,. 5. Es bevorzugt musika- lische Filme. Wobei gesagt werden muß, daß es sich bei der Musik um Schlager oder 80g. Kaffeehausmusik handeln muß und nicht etwa um ernsthafte Kompositionen oder um Jazz. Von Klassischer Musik(als sog. Untermalung) werden Beethoven und Mozart gerade noch abgenommen. Richard Strauß ist schon viel zu„modern“, 6. Es hat ein Faible für ‚Sittenfilme“ und„Frauen- schicksale“ 7. Es hat leider keinen guten Geschmack.(Um Miß verständnissen vorzu- beugen: gemeint sind hier die Masse des Publikums und nicht die Anspruchsvollen.) Der Hang zum Kitsch ist noch immer groß. g. Es ist sehr leicht beeinflußbar. Ourch Reklame, Kritiken, Mundpropaganda.) Drei Pfeifer unter tausend Anwesenden im Kino genügen, um das Publikum in seiner eben gefaßten, guten Meinung über einen Film schwankend zu machen. * periodische Sympathien: mal für Operet- ten-, mal für Kriminal-, mal für Kostüm-, mal für Problemfilme und mal für derbe Lustspiele. Sie wechseln ungefähr alle Vierteljahr. * In den genannten Punkten also läßt sich Allgemeingültiges aussagen. Doch das ist Wenig. Man schaue sich einmal die letzten (inanziellen) Ueberraschungserfolge des deutschen Films an. OWDie Reihenfolge ist wahllos): 1.„Nachtwache“. 2.„Frauenarzt Dr. Prätorius“, 3.„Schwarzwaldmädel“. Es sind, wie gesagt, Ueberraschungs- erfolge, die selbst Fachleute nicht vermu- tet haben. Bei„Gabriela“ liegt die Sache schon anders. Es War zu erwarten, daß jeder die Leander wiedersehen wollte. Während aber bei den zuerst genannten Filmen die Be- obachtung gemacht wurde, daß viele sie sich zweimal ansahen, trifft das für den Leander-Film weniger zu. Zu den einzelnen Filmen: Worin liegt denn nun ihr Erfolg begründet, da sie sich in ihrer Mentalität vollkommen vonein- ander unterscheiden? „Nachtwache“: Religiöser Stoff. Der Film wurde von der Kirche stark protegiert. Klarer Erfolg eines verantwortungsbewußt gemachten Problemfilms. „Frauenarzt Dr. Prätorius“: Das Wort„Frauenarzt“ im Titel macht bei der allgemeinen Bevorzugung von Sitten- filmen neugierig. Das Theaterstück ist be- kannt. Auch der Name Curt Götz. Entschei- dend aber hat wohl der menschlich-warme Humor(feiner Humor, keine billige Ko- mik), den dieser Fim ausstrahlt, zum Erfolg beigetragen. Zu bemerken: der Film ist nicht als Filmkunstwerk anzusprechen. „Schwarzwaldmädel“: Zwei verfilmen sollen, denn Erfolge wiederholen sich heute nicht mehr und unter Umständen haben sie ja auch künstlerische Ambitio- nen. Das Publikum springt von einem Ex- trem ins andere. Es gibt also kein Rezept für den totsicheren Publikumserfolg mehr. * Ratschläge kann man heute in der Frage Publikumsgeschmack nicht geben. Es hat auch wenig Sinn, gewaltige Umfragen an- zustellen, denn der Geschmack, das ist be- wiesen, andert sich augenblicklich von Jahr zu Jahr. Man kann beobachten und zu erkennen versuchen, wo die Lösung des Rätsels Publikum verborgen steckt. Aber wenn sich alle einig wären— Geldgeber, Produzenten, Verleiher und Presse— ließe sich vielleicht gerade in unserer Zeit der geschmacklichen Unsicherheit mit verein- ter Kraft das Niveau der Filme heben. (Aber dabei müßten erst recht die aus- ländischen Verleiher mitmachen.) Denn wer auch immer etwas gegen Lenkung„von oben“ einwenden mag, gegen die Lenkung des Publikums zu einem besseren Geschmack dürfte sich wohl von verantwortungsbe- Wußten Menschen kein Widerspruch er- heben. Klaus Hebecker „Der einzig wahre Bohéme“ vergessen 11 — Ilse Steppat als die zweifelhafte„Baronin“ Felten und Hans Söhnker als der Journaſf in 8 Peter Rabanser in einer Szene des von Kurt Hoffmann inszenierten Kriminalfulms„Der pu liche Rabunser“, der nächstens auch in Mannheim gezeigt wird. Foto: Junge Film-Unn sie Erinnerungen zum Todestag von Joachim Ringelnatz schlie! Was ich nocli sagen wollte, Sag ich nicht. Jetzt mögen Sie etwas sagen. Joachim Ringelnatz(Aus dem Nachlaß.) Joachim Ringelnatz, der am 16. Novem- ber vor sechzehn Jahren für immer seine Dinge dürften entscheidend gewesen sein: Augen schloß, ist allzu bald vergessen wor- laute Reklame und der bekannte, beinahe volksbämliche Titel der Operette. Außer- dem: erster deutscher Farbfilm nach dem Kriege. Zu bemerken: der Film ist inner- den. Als er am 21. November 1934 auf einem Berliner Friedhof zur letzten Ruhe gebracht wurde, waren nur wenige Freunde erschienen, um dem berühmten Vater des halb seines Genres nicht als bedeutende noch berühmteren„Kutteldaddeldu“ Adieu Leistung anzusprechen. * Diese vier Filme also geben auch nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, was das Publikum im allgemeinen sehen will, denn sie unterscheiden sich voneinander aber auch in allen Punkten. Dagegn kann man in dem gleichen Genre eine Anzahl gleichwertiger oder besserer Filme nennen, die nicht so stark besucht werden. Zum 8 5 5 Beispiel:„Nachtwache“—„Liebe 47;„Dr. Aber von diesem Publikum ist ebenfalls Prätorius“— Berliner Ballade“—„Wenn zu sagen: 1. Es genügen ihm nicht mehr eine Frau liebt.;„Schwarzwaldmädel“ ein paar Starnamen und der Name eines— Wiener Mädel“—„Hochzeitnacht im guten Regisseurs. 2. Es ist keineswegs für Alle Lustspiele zu haben.(Also: nicht jeder Klamauk bringt volle Kassen.) 3. Es hat Kammermusik-Abend mit Künstlern des National- 5 5 5 tReaters So kontrastreich auch die einzemen Pro- grammstücke dieses Kammermusikabends im Mannheimer Goethesaal sich von einan- der abhoben, die ausgezeichnete, bis ins Letzte durchgearbeitete Wiedergabe aller Kompositionen durch Irene Ziegler, Richard Lenzer imd Joachim Popelka(alle drei vom Mannheimer Nationaltheater) ließ dieses Konzert doch zu einem geschlossenen, ein- drucksvollen künstlerischen Erlebnis wer- den. Im selbstlosen Dienen am Kunstwerk verhalfen der Cellist Richard Lenzer und Joachim Popelka am Flügel der Passagen- Seligkeit in Gretschaninows graziöser Sonate zu ihrem Recht und entkleideten später auch die e-moll-Sonate von Brahms aller irdischen Schwere. In makelloser Aus- deutung des Gefühlsinhaltes bot Irene Zieg- jer die Lieder und Tänze des Todes“ von Moussorgski sowie die„Fünf Lieder der Maria Stuart“ von Schumann dar, auch hier von Joachim Popelka in ausgeprägtem Ein- fühlungsvermögen begleitet. Für den hei- teren Ausklang des Abends war man wie- der Richard Lenzer zu Dank verpflichtet, der mit kleinen, delikaten Kompositionen von Fauré und Paradis eine Atmosphäre schwerelosen Duftes und apollinischer Helle schuf, Eine Zugabe hätte den Reich- tum des Gebotenen und somit die Gesamt- Wirkung dieses Abends nur geschwächt. Dr. Chm. Paradies“(soweit es sich schon bei letzt- genanntem übersehen läßt);„Insel obne Moral“— Der blaue Strohhut“„Eine Nacht im Séparéèe“. * Ein interessantes Beispiel gab dieser Tage die Stadt Krefeld. Dort liefen zur gleichen Zeit 8 „Badende Venus“ chervorragend ge- mächter und witziger amerikanischer Re- vuefllm).„Francis“(amerikanischer Mili- tärschwank; urkomisch).„Vom Teufel ge- jagt“(aufregender deutscher Film mit Albers und Birgel).„Insel ohne Moral“ (ohne Stars). Der Letztgenannte hatte die größte Be- sucherdichte; entgegen allen Erwartungen. * Bei„Nachtwache“, Prätorius“,„Schwarz- Waldmädel“ und„Insel ohne Moral“ ist zu bemerken, daß sich nach dem Herumspre- chen der ersten guten Besucherziffern so- fort Termine fanden. Wenn also gut- gehende deutsche Filmè zu haben sind, werden plötzlich und entgegen anderslau- tenden Erfahrungen Termine frei; sogar zugunsten von Wildwestfllmen. Und die EKinobesitzer haben dann plötzlich auch für weitere deutsche Filme in ihren Spielplä- nen Raum! 1 Nun machen sich unsere Produzenten und Verleiher wirklich ernsthafte Gedan- Een darüber, was das Publikum denn eigentlich sehen will. Manche Produzenten sind ja gottlob so ehrlich, bei einem kinan- ziellen Erfolg eines Films freimütig die Minderwertigkeit des betreffenden Films einzugestehen. Diese wissen dann erst recht nicht, welche Stoffe sie Kkümftighin zu sagen. Damals war das tausendjährige Reich gerade angebrochen und hatte den ungebührlichen und ungewöhnlichen Rin- gelnatz schnell als„unerwünscht“ gekenn- zeichnet. Fast unbemerkt war ein Leben verlöscht, das trotz seiner äußeren Armut einen unendlichen Reichtum in sich gesam- melt hatte, das alle Höhen und Tiefen durchmessen hatte und das ein einziger, oft verzweifelter Schrei nach Freiheit gewe- sen war: Die Nachtigall ward eingefangen, Sang nimmer zwischen Käfigstangen. Man drohte, kitzelte und lockte. Gall sang nicht. Bis man die Verstockte Im tiefsten Keller ohne Licht Einsperrte.— Unbelauscht, allein Dort ohne Angst vor Widerhall, Sang sie Nicht—, Starb ganz klein Als Nachtigall. „Den einzig wahren Boheme“ hat ihn vor vielen Jahren ein Münchner Publizist genannt, den kleinen Ringelnatz, der aus Wurzen und aus einer sächsischen Bürger- familie stammte und der eigentlich Hans Bötticher hieß. Und er War„Bohéme“! War es mit Bewußtsein und Ueberzeugung, 80 Wie er sich mit Ueberzeugung ein Blumen- kohlröschen ins Knopfloch steckte, wenn er in Gesellschaft ging, wie er in einer Zeit, die das Steife und die Stärke liebte, einen weilchen Kragen zum Smoking trug, wenn er bei Kati Kobus im Münchner„Simpl“ seine Gedichte vortrug. Er liebte die Ab- sonderlichkeiten um des Absonderlichen willen und um sich damit auch äußerlich über den Gleichtrott der anderen zu erheben, der Bürgerlichen, von denen er selbst her kam und vor deren Lebensart er sich fürchtete. Schiffsjunge war er einmal. Jahrmarkt- ausrufer, Matrose, Kaufmannslehrling, Reisender, Bibliothekar, Marineleutnant, Fremdenführer, Zigarrenhändler, Schau- kensterdekorateur und Kabarettist manch- mal. Nur zweierlei Beschäftigungen aber gab es, bei denen er wirklich mit der Seele dabei war, und das war, wenn er dichtete und malte. Das andere, alle die er— Menschen im Hofel Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by 8. Fischer Verlag. Frankfurt 3. M. 26. Fortsetzung „Tee“, sagte sie.„Viel Tee. Viel Zucker.“ Sie ging wieder zum Spiegel, nackt, und Armselige dieser Grusinskaja vor rem Spiegel. Obwohl er ein entgleistes Subjekt War und für 500 000 Mark gestohlene Per- len in der Tasche trug, war Gaigern weit schaute sich mit finsterer Strenge an. Aber g. 8 5 8 5 5 f avon entfernt, ein Unmensch zu sein. Er See dende. be we er Lorber aeg eee en ee ede kia. einer sechzehnjährigen Ballettelevin, den aus den Taschen. Er spürte in seien land- 5 flächen, in seinen Armen eine ziehende die zuchtvolle und harte Arbeit eines Le- Lust, diese kleine, einsame Frau aufzu- bens unver wandelt erhalten hatte. Plötzlich beben. sie wegzutragen, sie zu trösten, sie schlug der Haß, den die Grusinskaja segen sich selbst empfand, in Zärtlichkeit um. Sie griff mit den Händen um ihre Schultern Und streichelte den matten Glanz. Sie küßte die Biegung des rechten Armes. Sie legte re kleinen und vollendeten Brüste in die Handflächen wie in Schalen, sie streichelte die feine Senkung der Magengrube und die schlanken Schatten der Hüften. Sie beugte den Kopf bis zu den Knien hinunter, und sie kligte diese armen, schmalen und eisen- starken Knie, als wenn es kranke und ge- liebte Kinder wären. Bjednajaja. malen- jkaja“, murmelte sie dazu, es War ein Kose- name aus früherer Zeit. Bjednajaja, ma- lenjkaja. Du Arme, du Kleine, hieß das. Gaigern zwischen den Vorhängen machte ein achtungsvolles und mitleidiges Gesicht, Ohne es zu wissen. Was er da zu sehen bekam, setzte ihn in Verlegenheit. Er kannte viele Frauen, aber er hatte noch nie eine von so zartem und vollendetem Körper ge- sehen. Doch dies War eigentlich Neben- süche. Was ihn mit einer sanftsüßen Be- klemmung anfüllte und ihn heiß bis in die Ohren machte, das war das Schutzlose. des Eitternde, das hoffnungslos Verwirrte und zu wärmen, damit in Gottes Namen dieser Abscheuliche Schüttelfrost und ihr fast irr- sinniges Flüstern aufhören könne Der Zimmerkellner klopfte an die Dop- peltür, die Grusinskaja nahm ihren Schlaf- rock um— denselben, der Gaigern im Finstern vorher erschreckt hatte— und schlüpfte in ihre vernachlässigten Pantof- fel. Diskret wurde der Tee hereingeschoben. Die Grusinskaja schloß die Tür hinter dem abziehenden Kellner zu. Jetzt ist es so weit, dachte sie. Sie schenkte die Tasse voll Tee Und holte vom Nachttisch die Schachtel mit Veronal. Sie schluckte ein Pulver, trank Tee, dann ein zweites. Sie stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen, sehr schnell, wie auf der Flucht, von einer Wand zu andern, vier Meter hin, vier Me- ter zurück. Wozu das alles? dachte sie. Wozu lebt man? Worauf will ich noch warten? Wofür die Quälerei? Oh, ich bin müde, ihr wißt nicht, wie müde ich bin. Ich habe mir ver- sprochen, abzutreten, wenn es Zeit ist. Tiens. Es ist Zeit. Soll ich warten, bis man Armes, Kleines. Gru fährt morgen nicht nach Wien. Gru sagt ab. Gru schläft. Ihr wißt nicht, wie kalt das ist, wenn man be- rühmt ist. Kein Mensch für mich da, kein einziger. Alle leben von mir, niemand hat für mich gelebt. Niemand. Kein einziger. Ich kenne nur Eitle und Aengstliche. Allein war ich immer. Oh— und wer fragt noch nach einer Grusinskaja, die nicht mehr tanzt. Aus. Nein, ich werde nicht in Monte Carlo herum marschieren, steif und fett und alt, wie diese andern berühmten alten Weiber. „Mich hätten Sie sehen sollen, als Groß- kürst Sergei noch lebte!“— Nein, das ist nichts für mich. Und wohin sonst? In Tremezzo Orchideen züchten, zwei weiße Pfauen halten, Geldsorgen haben, ganz allein sein, ganz allein, verbauern, sterben? Das ist es: zuletzt doch sterben. Nijinsky sitzt im Irrenhaus und wartet auf den Tod. Armer Nijinsky! Arme Grul Ich will nicht Warten. Es ist so Weit. Gleich— gleich gleich Sie blieb stehen und horchte. als wäre sie gerufen worden, In den Ohren lag ihr schon das schläfrige Summen des Veronals, die Gleichgültigkeit, die das freundliche Schlafmittel schenkte. Gaston! dachte sie und ging zum Tisch. Lieber Gaston, du warst einmal gut zu mir. Wie jung du Warst! Wie lange das her ist! Jetzt bist du Minister geworden, mit Bauch und Bart und Glatze. Adieu Gaston! Adieu pour jamais, n'est ce pas? Es gibt ein so ein- kaches Mittel, nicht älter zu werden— Die Grusinskaja schenkte eine zweite Tasse voll Tee, Sie posierte jetzt ein wenig. sie spielte sich ein kleines, traurigsüßes Theater vor. Es war Form und Grazie in ihrer Verzweiflung und ihrem Entschluß. Mit einer heftigen Bewegung nahm sie die mich auspfeift? Es ist Zeit, malenjkaja Veronalphiole und schüttete alle Tabletten vielen Dinge, die er begann, waren nur Lebensnotwendigkeit, Broter werb, niemals Beruf. Und sie waren es auch nur, solange es ihm gefiel. Denn wenn er nicht mehr mochte, dann packte er einfach ein, nur um wieder einmal das Meer zu sehen oder ein belangloses Denkmal zu betrachten, in dessen Schatten er beinahe einmal ein Abenteuer erlebt hätte. In den„Reise- briefen eines Artisten“ und in den biogra- phischen Romanen„Als Mariner im Krieg“ und„Mein Leben bis zum Kriege“ erzählt er davon, mit aller dichterischen Freiheit selbstverständlich und einer Art sentimen- talem Humor, der dem Seefahrer, der so gern im Matrosenanzug auftrat, immer ein wenig anhing. Ringelnatz hat oft unten gelegen in seinem tollen Leben, oft hat ihn das Schicksal hart angepackt, aber nie konnte es diesen zähen kleinen Mann ganz besie- gen. Immer wußte er dem Leben die besten Seiten abzugewinnen und immer wieder kam irgendwoher Geld, das lächerlich not- wendige Geld, das für Ringelnatz eine so große Rolle spielte und das ihm eigentlich doch so gleichgültig war. Er hatte nie Vel davon besessen, aber wenn er hatte, erfreute er andere damit, seine Freunde, und die gab es glücklicherweise in großer Zahl. Frank Wedekind gehörte dazu, Max Dauthendey und Ludwig Thoma, Ludwig Eine Büste von Joachim Ringelnatz, die früher im Münchner„Simpl“ stand Foto: Fritz Schwennicke Ganghofer, Franz von Reznicek, Asta Nie 9 sen und viele andere, und doch blieb er d einer einsam in seinem Leben mit einer unen Reinh lichen Sehnsucht im Herzen und i rung bereit, in fast kindlicher Einfalt alle 1. 5 2 seiner Liebe zu überschütten— bereit a in der auch, sich still(oder lärmend) in die E wichti samkeit zurückzuziehen, die er meist ten pe Schatten einer Flasche Wein suchte. wiede! solchen Stunden schuf er seine prosaisc eelbst Lyrik, seine vielen wundersamen Gedich ht u in denen die Desillusionierung gewiss 3 115 magen mit einem Heiligenschein auftr der fü und das, was ihm heilig war und ihn ang bel v. rührt hatte, ein bißchen durch den Ka pyp gezogen wurde. Aus solchen Launen en zur 1 standen die„Flugzeuggedanken“ des leide Tandte schaftlichen Fliegers; das„Kinderverwꝛi 2 buch“, das„Geheime Kinderspielbuch“ uf seine Seemannsballade„Die Flasche“, 1932 im Leipziger Schauspielhaus sog mit Erfolg uraufgeführt wurde. Als sein letztes Buch veröffentlit B01 Wurde. war er schon tot.„Der Nachle Bunde enthielt letzte Gedichte, die Fragmes 5 eines Romans, der„sehr verworren unwahrscheinlich“ werden und„ganz el fach und natürlich“ sich auflösen s0l Reproduktionen seiner seltsamen Bild und das Krankenhaustagebuch des lunge tcheich Kranken Dichters, der so gern gelebt uf nett getrunken Hatte. Selbst dieses schmerzeg vom reiche Tagebuch eines Totkranken ati Hier noch das Wesen des immer quicklebendig Sachsen, selbst in diesem Manuskript) beiter dem Karlsbader Salz, Atropin, Pie kurven, Krankenseufzer und Allerlei Mittel appetitlichkeiten eine Rolle spielen, I Cegen noch vieles von dem spielen-wollend die ar Kind im Manne Ringelnatz und seiner Hf werdet an scheinbar widersinnigen Vergleich und F von seiner so hauchzarten, empfindsam der 8. Poesie und dem Immerbereitsein a fnanzi Sentimentalität mit einem Witz die I abzuschneiden. In unserer von tierischem Ernst 5 kennzeichneten Zeit weiß man mit d.. skurrilen Lyriker und Brettiphilosoph arifk Joachim Ringelnatz anscheinend auch ni mehr anzufangen als vor tausend Jah und hat ihn deshalb, als man die ande aus der Vergessenheit herausholte, einfg drinnen gelassen. Erst jetzt kündet bn be Karl- Heinz Henssel- Verlag i 1 Wannsee einen Sammelband Ringel os scher Dichtungen an, der auf 524 Seit chronologisch nach dem Entstehung geordnet, von den Jugendgedichten bis 5 Lyrik der letzten Jahre die vielen eln nen Bändchen zusammenfaßt, auf die das Werk bisher verteilte. Möge es Käufer finden: ein Schuß Ringelnatzse Kindlichkeit und Menschlichkeit und bißchen von seiner Lebensweisheit Wüß Uns allen gut zu Gesicht stehen. proz. auch! auf einmal in den Tee, dann wartete sie, bis sie zergingen. Es dauerte zu lange., Sie klopfte mit dem Löffel ungeduldig in die Tasse. Sie stand auf, trat schon wieder vor den Spiegel und puderte mit einer mecha- nischen Bewegung ihr Gesicht, das sich plötzlich mit einem feinen, kühlen Schweiß bedeckt hatte. Ihre Lippen hörten auf zu zittern und lächelten starr wie auf der Bühne., Sie legte die Hände vors Gesicht und flüsterte:„Gott— Gott— Gott—“ Auch sie spürte jetzt den Begräbnisduft, der aus den Blumenkörben aufstieg und verwelkt im Zimmer hing. Sie schob sich gelähmt zu dem Tisch, auf dem der Tee stand, und kostete von der Löffelspitze. Es schmeckte sehr bitter, Sie nahm mit der Zuckerzange ein Stück Zucker nach dem andern, tauchte es in den Tee und wartete, bis es zergangen war. Das mochte eine Minute dauern, auch länger. Die beiden Uhren rannten ihren atemlosen Wettlauf ins Stille. Die Grusinskaja stand auf und ging zur Balkontür. Das Atmen machte ihr Mühe. Sie hatte Sehnsucht, den Himmel zu sehen. Sie zog den Spitzenvorhang zurück und stieß an einen Schatten. „Bitte, erschrecken Sie nicht, gnädige Frau“, sagte Gaigern und verbeugte sich. Die erste Bewegung, die die Grusinskaja machte, war nicht eine des Schreckens, sondern— sonderbar genug— eine der Scham. Sie zog ihren Kimono fester zu- sammen und schaute stumm und nachdenk- lich auf Gaigern. Was ist das nur?! dachte sie traumhaft. Das habe ich doch schon einmal erlebt?! Vielleicht geschah ihr sogar eine kleine Erleichterung, weil noch ein Aufschub zwischen sie und die Veronal- tasse getreten war. Sie stand fast eine Minute so vor Gaigern und sah ihn an, und ihre geschwungenen, schmalen Brauen stiezen über der Nasenwurzel zusamf lag Ihre Lippen zitterten noch immer, und schneller und gehemmter Atem schle zwischen ihnen hervor. Auch Gaigerns Zähne zeigten die Ab schoß zu klappern, aber er hielt sie ganz ans Pawas dig fest. Er war noch nie in einer sold g, M Gefahr gewesen wie in diesem Augenb Alle seine Unternehmungen bisher— waren nur drei oder vier— hatte er vorbereitet und so behutsam ausgeflf daß nie auch nur ein Verdacht an herangekommen war. Da stand er nun, Perlen für fünfmalhunderttausend Marz Lon. der Tasche, erwischt im fremden Zimiſ und di und zwischen ihm und dem Zuchthaus Nabrec nichts als die weiße Hotelklingel mit gemein FHmailtäfelchen, das bat, dem Hausdie Ssatzu zweimal zu schellen. Eine rasende“ kut un geradezu irrsinnige Wut brodelte in i hoch; er ließ sie nicht explodieren, er pen Lon sie in sich zusammen, bis Kraft und N patio daraus wurde. Es kostete ihn eine un ministe heure Anstrengung, die Frau nicht nie kann. zuschlagen. Er glich einer großen Lokal monws tive unter Dampf, mit Feuerung und el des sil Druck von vielen Atmosphären. von indem her vibrierend und bereit, alles neieunen zubrennen. Vorläufig machte er eine“ 85 beugung. Er hätte eine wilde Flucht 0 0 5 sadenwärts antreten können. Er hätte Jg 5 Grusinskaja totschlagen, er hätte sie dh wege Drohungen stillmachen Können. Es wal len aut Instinkt seiner liebenswürdigen Natur bach v ihn statt Gewalt und Mord eine Verb den WO gung machen ließ, ohne Ueberlegung, 9 Frar in guter Hoffnung. Daß er unter den Aus missar blauweiß geworden war, wußte er 15 bac ganz von fern spürte er sogar die Gel 158 wie einen Genuß, wie eine Betrunken 8 oder wie ein endlases Fallen im Traum 5e 5 „Wer sind Sie? Wie kommen ze Fr hierher?“ fragte die Grusinskaja deut zelnen Es klang beinahe höflich. diesem