Nr. rausgeber: Dr. Karl Ackermann, Fritz v. Schilling. Druck: Mann- neimer Groffdruckerel. Redaktion: Polltik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch M. Eberhardt; Weinheim: C. Serr; schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; vrau: H. Hoffmann; Sport: H. Schnee- Moth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chet vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Bankkonten: Südwestbank, Allg. Bank- gesellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- helm. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Für unverlangte Manuskripte über- nimmt der Verlag keinerlei Gewähr Mennhei mer 8 1 2 e Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz e n 5* E 1 . Gestehlifes stellen! Schwetzingen, Heidelb. str. 2 Tel. Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 13 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. 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Sollten sich sta Mel diese Vermutungen bestätigen, so wäre mit eb er dd einer neuen Ministerpräsidentschaft Dr. r unen Reinhold Maiers zu rechnen. Die Erklä- d imm rung der Sp, sie sei bereit, die Geschäfte der Regierung zu übernehmen, würde sich in dem Falle wohl auf die Besetzung der e wichtigsten Ministerien mit Sozialdemokra- meist ten beziehen. Daß die Neigung, Dr. Maier uchte. wiederum das Ministerpräsidium zu geben, e elbst in Kreisen der SpD Freunde findet, ten geht u. a. aus der Stellungnahme des Land- Se wiese fagsabgeordneten Veisser(Ulm) hervor, „ auftrg ger für die groge Koalition plädiert und da- ihn ang dei von der Voraussetzung ausgeht, die 755 Kalt DVP werde die Neuernennung Dr. Maiers men en zur Bedingung der Teilnahme machen. les leideſ I andtagspräsident Keil, der nach dem Ver win zozialdemoknatischen Sieg wiederum für das löhere Eisenbahnlahrpreise Bonn.(gn.-Eig.-Ber.) Der Beirat der Bundesbahn hat die Vorschläge der Haupt- verwaltung der Bundesbahn gebilligt, die aul eine einschneidende Erhöhung der Tarife im Güterfern- und im Berufsver- zen Sol kehr hinzielen. Der Beschluß des Beirates en Bill dedeutet jedoch noch keine endgültige Ent- 2s lunge scheidung, da die Tarife zunächst im Kabi- lebt u nett beschlossen werden und dann noch hmerzen vom Bundesrat genehmigt werden müssen. zen al ier dürfte vor allem die Absicht, die lebendi Preise der Arbeiter wochenkarten, Kurzar- Wkript beiterwochenkarten und Schüler fahrkarten „ Piebe urg 50 Prozent zu erhöhen, wegen der un- erlei U mittelbaren sozialen Auswirkung auf wenig elen, H egenliebe stoßen. Die Tariferhöhungen, wollend die am 1. Januar in Kraft treten sollen, einer UA perden damit begründet, daß die Lobn- ergleich und Preissteigerungen und die Aufhebung indsan der sechsprozentigen Gehaltskürzung eine ein ei ſnanzielle Mehrbelastung von 300 Millio- die I nen DM für die Bundesbahn mit sich brin- zen, die nur auf diese Weise wieder aus- geglichen werden kann. Ein„Ausschuß der Verkehrsinteressenten“, der der ständigen Tarifkommission beigeordnet ist, hat wie es in einer Verlautbarung heißt,„lediglich im Grundsatz“ anerkannt, daß tarifliche Maßnahmen notwendig sind. Die Einsprüche der Verkehrsinteressen- len beziehen sich in erster Linie gegen den 5 blan, die Frachtsätze für Wagenladungen Aingeltu dis zu einer Entfernung von 220 km gleich- 524 Seit mäßig um 17 Prozent anziehen zu lassen chung und bei größeren Entfernungen einen ent- sprechend hohen festen Zuschlag zu er- beben. Naturgemäß ist der Ausschuß der Verkehrsinteressenten an der Frage der Er- bönung der Stückguttarife weniger inter- essiert. Beim Expreßgutverkehr ist eine prozentige Steigerung vorgesehen.(Siehe 1615 wis uch Wirtschaftsteil.) wens Deutschland Schweiz 1.0 — stuttgart,(dpa) Die deutsche Fuß- dall-Nationalmannschaft bestand am Buß- lag im Stuttgarter Neckarstadion vor über A0 000 Zuschauern ihre erste Nachkriegs- Fraftprobe durch einen 1:0-Sieg über die die Abe Schweiz. Das„goldene Tor“ des Tages 1 ickoßz Burdenski(Werder Bremen) durch ner sold Verwandlung eines Handelfmeters in der ökkentlich Nachla Fragmen rren ganz ei 1 Ernst mit d nilosoph auch n nd Jah zusamm er, und 12 Schleh Augenb. Minute. sher atte er 5 ausgeli. Morc rum ht an eue? ar nun, 1d Maut London. Die deutsche Bundesregierung en Zim und die allijſerte Hohe Kommission werden chthaus vahrscheinlich in etwa zehn Tagen in einem el mit a zemeinsamen Kommuniqué die Revision des Hausdie Bsatzungsstatuts verkünden, verlautet von zende, é but unterrichteter Seite in London. lte in 1 ondon. Die Ministerpräsidenten der Com- n, er pre u Losglth-Staaten werden Anfang Januar und F gati ondon zu einer Konferenz über die inter- eine un 1 Lage zusammentreten, gab Premier- cht ni 1 Clement Attlee im Unterhaus be- Lokenm n. Die Ministerpräsidenten aller Com- 1 1 aeg ealth-Staaten werden mit Ausnahme und 1 es südafrikanischen Ministerpräsidenten Dr. Von„ 5 Mala persönlich an der Konferenz les nielſeilnehmen. eine. Im Grenzlager Moschendorf bei Hof Flucht 1 Bayern trafen 21 ehemalige deutsche 12 hätte lessgefangene aus Polen ein. sie waren e sie dude und 1947 von den westlichen Alliierten 5 war ien n angeblicher Kriegsverbrechen an Po- Natur, batte sseliefert und sind nun begnadigt oder ne Velde zen 5 Strafe in die Heimat entlas- W„ orden. e mis dankkurt. Der amerikanische Hohe Kom- den 88 Mecloy gab bekannt, daß die Ent- er 00 eide über die Begnadigung der im Lands- die Gel ger Cefängnis inhaftierten Deutschen, die trunken ver en Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen Traum] n wurden, nicht mehr vor Jahresende mmen ce antgegeben werden. Ursprünglich sollte 1a deut 1 8 2 = men rebellen, ob und inwieweit die ein- een ſäktlinge begnadigt werden, noch in 5 Jahre bekanntgegeben werden. UPldpa sitzung und auch den Ausgang der bayrischen Landtagswahlen am Sonntag abwarten Amt des Präsidenten prädestiniert ist, hat sich schon vor der Wahl für die Beibehal- tung der großen Koalition ausgesprochen, da sich diese seiner Ansicht nach in Würt⸗ temberg-Baden gut bewährt habe. Vereinbarungen wurden in den Be- sbrechungen nicht getroffen, da es sich lediglich um eine erste Fühlungnahme han- delte und die Fraktionen erst Ende der Woche bzw. Anfang nächster Woche zur Beratung zusammenkommen werden. Es kam jedoch einmütig das Bestreben zum Ausdruck, die Regierungsbildung möglichst bald einer Klärung zuzuführen. Die DVP-Landesleitung beabsichtigt gegen die von der Landes wahlleitung provisorisch vorgenommene Sitzverteilung im Landtag Einspruch zu erheben, da das Wahlergebnis nach dem Verhältnis der Stimmauszählung nicht gerecht ausgewertet worden sei. Der Sitzanteil der CDU(31 Sitze) Wird als zu hoch errechnet bezeichnet, da die CDU nur 26,3 Prozent der Stimmen erhalten habe. Die DVP erhebt Anspruch auf zwei weitere Sitze, da ihr bei 21,6 Prozent aller Stimmen bisher nur 21 Sitze zugeschrieben Worden seien. Innenminister Ulrich soll sich die Meinung der DVP zu eigen gemacht haben. Da auch die DG-BHE(13 Sitze) bei 14,7 Prozent der Stimmen bei dieser Aus- legungsfrage des Landtagswahlgesetzes An- spruch auf zwei weitere Kandidaten haben würde, besteht durchaus die Möglichkeit einer Sitzverschiebung. Der Landeswahl- ausschuß wird sich am Montag mit dieser Situation auseinander zusetzen haben. Sollte im Sinne der Auffassung der DVP ent- schieden werden, so würden die bisherigen Abgeordneten Hermann Wild Ulm und Friedrich Herrmann(Oehringen) wieder in den Landtag einziehen können. Die CDU aber würde zwei bis drei Sitze verlieren, die SPD wahrscheinlich einen. Wahlkommentar Mecloys Frankfurt.(Je-Eig.-Ber.) In einer am Mittwoch abgegebenen Erklärung zu dem Ergebnis der Landtagswahlen in Württem⸗- berg-Baden und Hessen weist der amerika- Lelzte Chance Straßburg sucht nach neuen Wegen/ Straßburg.(dpa) In Straßburg unter- stützte der SPD- Delegierte und Vizeprä- sident des deutschen Bundestages, Prof. Carlo Schmid, am Mittwoch den Vor- schlag des britischen Delegierten Mackay zur Neuorganisation des Europarats. Der Halbleere Sitzungssaal hatte sich schlagartig gefüllt, als Carlo Schmid das Wort ergriff. Er sagte:„In der Kontroverse zwischen Föderalismus und Funktionalismus haben wir uns für die föderalistische Regelung ent- schieden, das heißt, die in völliger Gleich- heit aller beteiligten erfolgende Abtretung von Teilen der nationalen Souveränität zugunsten einer über nationalen Souveränität. Ieh bin zu der Ueberzeugung gelangt, daß man zur europäischen Konföderation nur auf dem Wege der funktionalistischen Methode kommen kann“. Carlo Schmid wandte sich gegen die sog. klein- europäische Lösung.„Was man Klein- Europa nennt, wäre in Wirklichkeit ein Kleinst-Europa. Klein-Europa sind wir im Westen schon heute. Der britische Vorschlag vereinigt in sich alle Eigenschaften, die ein Projekt aufweisen muß, wenn es eine Chance haben soll, von unseren britischen und skandinavischen Freunden angenom- men zu werden. Dieser Vorschlag erlaubt ihnen zu jedem Zeitpunkt, ihrer besonderen Interessenlage Rechnung zu tragen.“ Carlo Schmid betonte, daß die Befürch- tungen, eine politische Europa-Behörde könnte die Wirtschafts- und Sozialpolitik einzelner Staaten stören, durch den briti- schen Vorschlag zerstreut seien, denn das Oberhaus, in das der Ministerrat verwan- delt werden soll, würde alle Beschlüsse einstimmig fassen Andererseits schafft der britische Entwurf eine wahrhafte euro- päische Institution, die zwar nur sehr be- grenzte Aufgaben, aber doch wirkliche Machtbefugnisse haben soll. Wenn wir die- sen Entwurf annehmen, werden wir eine echte europäische gesetzgebende Gewalt haben. Darüber hinaus sieht der Entwurf eine ausführende europàische Gewalt vor, die den beiden Kammern(Ministerrat und Beratende Versammlung) verantwortlich sein soll. Carlo Schmid meinte weiter, die in dem britischen Vorschlag vorgesehene ausfüh- rende Behörde werde sich vielleicht zu- nächst darauf beschränken, bestehende oder noch zu schaffende Verwaltungsein- richtungen zu koordinieren.„Wenn sich die Einrichtung aber bewähren sollte, könnte sie dann nicht der Embryo einer euro- päischen Regierung werden? Einer Regie- rung, der man zum Beispiel, falls es das nische Hohe Kommissar MeCloy darauf hin, daß der Wahlausgang den Länder- regierungen zeige, wie eine ständig reifer Werdende Oeffentlichkeit ihre Arbeit prüfe und beurteile. MecCloy stellt weiter die Ab- lehnung radikaler Bestrebungen von rechts und links fest und hält das Wahlergebnis für wert, daß es sehr sorgfältig diskutiert wird. Im Zusammenhang damit, daß der Wahlausgang unzweifelhaft von der jüng- sten politischen Entwicklung, von sozislen und wirtschaftlichen Problemen und ins- besondere von der Frage einer deutschen Beteiligung an der Verteidigung Europas beeinflußt worden sei, warnt der Hohe Kommissar vor einer zu starken Verein- kachung bei der Auslegung der Ergebnisse. Zweifellos stellt die Erklärung MecCloys zu- gleich eine Antwort auf Aeußerungen des republikanischen Senators Wagner dar, der sich auf einer Europareise zur Zeit in Deutschland aufhält. Senator Wagner hatte in Frankfurt den sozialdemokratischen Wahlsieg als eine Absage gegen die Deutschlandpolitik der Vereinigten Staaten bezeichnet, die sich besonders gegen die Haltung der USA in der Frage der Remili- tarisierung wende. Acheson zu den Landtagswahlen Washington.(dpa) Außenminister Ache son erklärte am Mittwoch, man gehe zu weit, wenn man die Ergebnisse der Länder- wahlen in Hessen und Württemberg-Baden vom vergangenen Sonntag als Verzögerung der Pläne auslegen würde, die Bundes- republik in das westeuropäische Wiederauf- rüstungsprogramm aufzunehmen. Acheson betonte vor Pressevertretern, daß es sich bei den Wahlen lediglich um die Länderparla- mente, jedoch nicht um den Bundestag gehandelt habe. Als das interessanteste be- zeichnete er die Tatsache, daß die Kommu- nisten aus den Länderparlamenten ver- schwunden sind, da sie nicht fünf Prozent der abgegebenen Stimmen erreichten. Der ständige Exekutivausschuß der atlan- tikpakts und der Militärausschuß der atlan- tischen Organisation, führte Acheson weiter Aus, hätten bei der Erröterung der Vor- schläge für die Schaffung einer nordatlan- tischen Armee in Westeuropa mit Beteili- gung deutscher Kontingente wirklichen Fortschritt erzielt. Weiter wollte Acbeson auf die zur Zeit in London stattfindenden Verhandlungen nicht eingehen. für Europaral? SPD unterstützt britischen Vorschlag einmal geben sollte, die vorhandenen ge- meinsamen Verteidigungseinrichtungen Eu- ropas anvertrauen könnte? Wir dürfen frei- lich nicht bei dem Entwurf stehen bleiben. Unser endgültiges Ziel müssen die Ver- einigten Staaten von Europa sein. Schließ- lich muß man aber europäisch anfangen urid der britische Vorschlag scheint ein An- fang zu sein, der mutig und maßvoll zu- gleich ist.“(Wir werden auf die Einzelhei- ten des britischen Vorschlags in einer un- serer nächsten Ausgaben eingehen. D. Red.) Noch kein Termin für Schumanplan- Unterzeichnung Paris.(dpa) Auf Grund von Einwänden, die Belgien und Italien in letzter Minute vorbrachten, kann kein bestimmter Termin für die Unterzeichnung des Vertrages über die europäàische Montanunion in Paris an- gegeben werden, erklärte ein Sprecher des französischen Außen ministeriums am Mitt- Wochnachmittag. Ursprünglich sei die Un- ter zeichnung des Vertragsentwurfs durch die Außenminister der Teilnehmerstaaten für etwa Mitte Dezember vorgesehen ge- Wesen. Auf französischer Seite rechne man jedoch damit, daß die neuen Schwierigkei- ten in kurzer Zeit beseitigt werden können. Die Belgier wünschen zusätzliche Ga- rantien hinsichtlich der nach ihrer Meinung mit allzu großer Macht ausgestatteten obersten Verwaltungsbehörde sowie Gegen- leistungen für die von der belgischen Wirt- schaft durch die vorgesehene Drosselung den Kohlenförderung geforderten Opfer. Italien wünscht, daß Nordafrika, mindestens aber Algier, woher die italienische Eisen- industrie hauptsächlich ihre Erze bezieht, in die Montanunion einbezogen wird. Keine polnischen Bischöfe in abgetrennten Ostgebieten Vatikanstadt.(dpa) Der Vatikan wird sich, wie in Vatikankreisen verlautet, weigern, polnische Bischöfe für die abgetrennten deutschen Ostgebiete zu ernennen, so lange kein Friedensvertrag mit Deutschland unter- zeichnet worden ist. Nach Auffassung des Vatikans seien diese deutschen Gebiete gegen den Willen der deutschen Bevölkerung ab- getrennt worden. Das Problem der deut- schen Ostgrenzen könne nur durch einen Friedensvertrag endgültig geregelt werden. In Vatikankreisen wurde weiter festgestellt, die Ernennung von Bischöfen in diesen Ge- bieten sei ausschließlich Sache des Heiligen Stuhls und nicht des polnischen Klerus. Bleibt Württemberg-Baden bei großer Koalition? ADN D: Die ersten ee 85„„ gegen Sitzverteilung 1 Murſlemberg-Baclen —— 195. 1530 4050 D 0 20 Wohlbetei ligung: f, J. ————E—x'—— anne Ai Tn e e 1. N 8 l ö e, e e 7 9 Wohlbefeiligung: 3 77 Die politischen Veränderungen in Württemberg-Baden und Hessen (dpa) Juristische und wirischaftliche Zugeständnisse Bei Auslieferungen werden deutsche Gesetze beachtet Bonn.(dpa) Die alliierte Hohe Kommis- sion will der besonderen Situation der Bundesrepublik auf wirtschaftlichem und juristischem Gebiet Rechnung tragen. Eine Mitteilung in diesem Sinne wurde Bundes- kanzler Dr. Adenauer am Mittwoch von zu- ständiger alliierter Seite in Bonn überreicht. Alliierte Pläne in dieser Richtung sollen über die New Vorker Außenminister beschlüsse hinausgehen, die bereits wirt- schaftliche und politische Zugeständnisse für die Bundesrepublik vorsehen. Der Bun- deskanzler hatte auf seiner letzten Kon- ferenz mit den Hohen Kommissaren aus- führlich über die allgemeine Situation in der Bundesrepublik gesprochen und dabei die derzeitigen wirtschaftlichen und juri- stischen Notwendigkeiten betont. Dr. Ade- nauer erklärte dazu einem dpa- Korrespon- denten, daß seine Ausführungen auf dem Petersberg auf großes Verständnis gestoßen seien. Ueber die bevorstehenden wirtschaft- lichen Maßnahmen wollte sich der Bundes- kanzler nicht äußern, um den Alliierten nicht vor zugreifen. Als eines der wesent- lichen juristischen Ergbnisse gab er be- kannt, daß in Zukunft nur noch die Deut- schen an fremde Staaten ausgeliefert wer- den sollen, die wegen Mordes nach deut- schen Gesetzen bestraft werden können. Eine entsprechende Vereinbarung sei in Kürze zu erwarten. Der Bundeskanzler war auf Ersuchen des Bundestages bei der alli- ierten Hohen Kommission vorstellig gewor- den, um das gegenwärtig noch bestehende Migverhältnis zwischen Besatzungsstatut und Grundgesetz in der Auslieferungsfrage zu beseitigen. Ueber die möglichen. wirtschaft Ii chen Zugeständnisse wird aus Bonner Regierungskreisen bekannt, daß sich diese wahrscheinlich auf die Stahl- erzeugung und die synthetische Produktion erstrecken werden, die bisher noch Be- schränkungen unterlagen. Die alliierte Hohe Kommission sei der Ansicht, daß bereits jetzt eine Bestimmung der New Vorker Außenministerbeschlüsse angewandt werden soll, der zufolge die deutsche Stahlproduk- tion im Rahmen des europäischen Bedarfs bis zur vollen Höhe ihrer Leistungsfähig keit in Anspruch genommen werden kann. Dehler stellte Strafantrag gegen Schumacher München.(dpa) Bundesjustizminister Dr. Thomas Dehler hat gegen den Spp-Vor- sitzenden Dr. Kurt Schumacher Straf- antrag wegen der„ungeheuerlichen Krän- kung“ gestellt, die Dr. Dehler in den Erklärungen Dr. Schumachers vor der Mün- chener Presse erblickt. Dr. Schumacher hatte vor der Presse erklärt, wenn man sich mit einer oder über eine Person unterhalten Wolle, gehöre ein Mindestmaß von Achtung dazu. Dieses Mindestmaß genieße Dr. Dehler bei der Sozialdemokratie nicht mehr. Moch keine Einigung über Pufferzone Südkoreaner im schnellen Vormarsch auf Tschongdschin Washington.(dpa) USA- Außenminister Acheson teilte am Mittwoch auf seiner Pressekonferenz mit, daß zwischen Groß- britannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten noch keine Einigung über die Schaffung einer entmilitarisierten Puffer- zone zwischen China und Korea zustande- gekommen ist. Der Vorschlag zur Errich- tung einer solchen Zone sei im amerikani- schen Außenministerium sehr eingehend geprüft worden. Zu der Frage, ob dieser Vorschlag mit der in Lake Success erwar- teten Pekinger Delegation besprochen wer- den soll, äußerte sich Acheson nicht. Der Außenminister erklärte, er könne nicht sagen, ob die von den chinesischen Truppen in Korea gezeigte„schwache Hal- tung“ auf militärische oder diplomatische Hintergründe zurückzuführen sei. Südkoreaner 100 Kilometer vor der 5 sowietischen Grenze Die längs der koreanischen Ostküste vor- rückenden südkoreanischen Streitkräfte haben sich am Mittwoch der Grenze der Sowjetunion bis auf 100 Kilometer genähert. Zur gleichen Zeit erwarten im nordwest- lichen Frontabschnitt rund 100 000 Soldaten der Vereinten Nationen ein neues Gefecht, das eventuell zur letzten großen Schlacht in Korea werden wird. Die südkoreanische Hauptstadtdivision stand am Mittwochabend noch etwa 20 Ki- lometer vor der von alliierten Bombenan- griffen stark mitgenommenen Hafenstadt Tschongschiu. Kriegsschiffseinheiten der Vereinten Nationen, die auch am Mittwoch die nach Norden führende Küstenstraße un- ter schweren Beschuß nahmen, zwangen die Kommunisten, sich zurückzuziehen. Bom- ber der Vereinten Nationen griffen laufend die Rückzugswege der Kommunisten an. Beobachter der amerikanischen Marine- luftstreitkräfte bericheten, daß sich starke kommunistische Verbände aus Pschong- dschiu in nördlicher Richtung zurückziehen. Am westlichen Ende der über 400 Kilo- meter langen Koreafront stehen gegenwär⸗ tig sieben Divisionen für den Vormarsch auf die provisorische nordkoreanische Hauptstadt Sinuiju und auf die Kraftwerke am Jalu-Fluß bereit. Ihnen steht schat- zungsweise die gleiche Anzahl koreani- schen und chinesischen kommunistischen Soldaten gegenüber. Der UNO- Oberbefehlshaber für Korea, General MacArthur, soll in Tekio vor der neugebildeten UNO-EKoreakommission er- klärt haben, er sei persönlich der Ansicht, daß der Koreafeldzug bis Ende dieses Jah- res seinen Abschluß gefunden haben wird. Neue Vietminh-Offensive Saigon.(UP) Die kommunistischen Viet. minh- Streitkräfte haben mit der Durchfüh- rung einer starken Offensive gegen die französischen Verteidigungsstellungen um Hanoi begonnen. Dies gab gestern abend ein französischer Militärsprecher bekannt. In der ersten Phase des kommunistischen An- griffes werden gegenwärtig acht franzö⸗ sische Forts von den Kommunisten ange- Sriffen. Nach amtlicher französischer Mit- teilung konnten sich die französischen Truppen„in den meisten Fällen siegreich behaupten“. Ziel dieses kommunistischen Angriffs scheint das im Norden von Hanoi lieger de Reisbecken des Deltas des roten Flusses zu sein. Der französische Minister für die asso- ziierten Staaten, Jean Letourneau, legte àm Mittwoch vor der Nationalversammlung die Ziele dar, die Frankreich in Indochina ver- folgt. Er betonte. Frankreich beabsichtige unter den gegebenen Umständen nicht, die Indochinafrage vor die UNO zu bringen. Dazu würde sich Frankreich erst entschlie- hen, wenn sich eine ausländische Macht of- fen in den Konflikt einmischt. Frankreich werde den Kampf in Indochina nicht auf- gegeben. Seite 2 8 3 MORGEN 7 eee Kommentar Donnerstag, 23. November 1950 Der linke Flügel der CDU Am letzten Tage des„Essener Kongress- ses 1950 der christlichdemokratischen Ar- beitnehmerschaft“ gab es eine unerwartete Szene. Bundesminister Kaiser, der den Als Veranstalter fungierenden Sozialaus- Schüssen der Christlich- Demokratischen/ Christlich Sozialen Union in ihrer Gesamt- heit vorsteht, hatte in seiner Rede am Sonntag von dem deutschen Verteidigungs- beitrag wie von einer Sache gesprochen, über deren Formen es keine Meinungsver- schiedenheiten mehr gibt. Am Montag ließ Ministerpräsident Arnold einen etwas anderen Standpunkt erkennen, weil er eine Westdeutsche Wiederaufrüstung als ein Spiel mit Zinnsoldaten bezeichnete, die we- der Schutz noch Sicherheit bedeuten würde, Wenn sie nicht parallel liefe mit einer zu- vor neu begründeten Sozialordnung Euro- pas. Beiden Reden hatten die Delegierten des Kongresses starken Beifall gezollt, auch und gerade an den Stellen, die die Ver- schiedenbeiten der Standpunkte deutlich werden ließen. Daß sich Jakob Kaiser dann in seinem Schlußwort heftig darüber be- schwerte, die Kongreßteilnehmer hätten im an dem betreffenden Punkt mit Bei- Tall in dem gleichen Maße zugestimmt wie einen Tag später Arnold, war nicht gerade ein Zeichen von Beherrschung. Der Außenstehende konnte in diesem Vorgang ebensosehr eine Bestätigung für die Geringwertigkeit des Beifalls auf poli- tischen Kongressen sehen wie eine erfreu- liche Beweglichkeit der Teilnehmer., die dann eben am Montag der vernünftigeren These zustimmten. Die eigentliche Nuance dürfte jedoch darin liegen, daß mit diesem Vorfall be- leuchtet wurde, wie gering die Einig keit auf dem linken Flügel der CDU gegenwärtig ist. Der Essener Kongreß war als eine Wiederaufnahme Stegerwaldscher Tradition gedacht. Will man festhalten, worin der Erfolg dieser repräsentativen Kundgebung lag, dann gerät man leicht in Verlegenheit. Die Sozialaus- schüsse haben in Essen erneut das Ahlener Programm der CDU herausgestellt, sie haben ein weiteresmal ihre personalistische Modi- zierung der Mitbestimmungsforderung be- tont und ein wenig die Bonner Wirtschafts- Politik kritisiert. Ein gemeinsamer ideologi- scher und politischer Fortschritt war nicht zu erkennen, wenn man einen solchen nicht in dem von Kaiser wie von Arnold unter- strichenen Bekenntnis zur Einheitsgewerk- schaft sehen will. Aber dieses Bekenntnis ist von der christ- lichen Seite zu wiederholten Malen abgelegt worden, und alle Kritiker des gelegent- lieh zutage tretenden sozialdemokratischen Uebergewichts in den Gewerkschaften geben zu, daß eine erneute Abspaltung wenig Aus- sichten haben würde. Selbst dies War also kein Kardinalpunkt des Kongresses, dessen — dureh Kaiser direkt, durch Arnold ange- deuteter— Appell zur Verständigung so lange keinen Erfolg haben kann, solange der linke Flügel keine seiner früheren Bedeu- tung ätmliche Rolle in der CDU spielt. Innerhalb der Union selbst gibt es gegen- Wärtig keine bedeutenden Anzeichen dafür, unk auch der Essener Kongreß war Keines. Wenn sich der Aufschwung der Sozial- demokratie fortsetzt, wird Dr. Schumacher des linken Flügels der Union unter Umstän- den nicht einmal mehr bedürfen. WF Zurückhaltung in Hessen Frankfurt.(dpa) Die politischen Parteien im Hessen halten vorläufig mit Kommen- taren zur künftigen Regierungsbildung zu- rück. Der Landesausschuß der SPD, die nach dem Wahlergebnis vom vergangenen Sonn- tag die absolute Mehrheit im neuen Landtag erobert hat, wird sich in der nächsten Woche erstmals mit der Frage befassen, ob die Sozialdemokraten die Regierung allein über- nehmen oder die Koalition mit der CDU fortsetzen sollen. Fünf Todesurteile Berlin.(U) Ein sowjetisches Militär- gericht in der Sowjetzone hat— wie ADN meldete— acht Deutsche der„Spionage für die Vereinigten Staaten“ schuldig be- funden und fünf der Angeklagten zum Tode verurteilt. Unter den Verurteilten befanden sich zwei Frauen, die jeweils 15 Jahre Zuchthaus erhielten, ein dritter Angeklag- ter wurde zu 25 Jahre Zuenthaus verurteilt. Wie ADN weiter berichtet. sollen sich samtliche acht Angeklagte„ohne Einschrän- kung für schuldig“ erklärt haben. Ihre Spionagetätigkeit in der Sowietzone Sei vom amerikanischen Geheimdienst gelei- tet und finanziert worden. Intendanturweinfrage überprüft Mainz.(dpa) Der Sonder- Ausschuß des Landtages von Rheinland-Pfalz zur Prüfung der Intendanturweinfrage befaßte sich in Mainz mit dem Umfang der angeblichen Schäden der Winzer. Er beschloß, Erhebun- gen sowohl bei den beteiligten Behörden als auch bei den Zentralkellereien darüber anzustellen, in welcher Weise zwischen dem 15. November 1947 und dem Währungs- Stichtag(20. Juni 1948) über die Wein- bestände aus der Ernte 1947 verfügt worden ist. Der Ausschuß prüfte weiter die verschie- denen Vorwürfe, dle gegen deutsche Behör- den im Zusammenhang mit der prak- tischen Durchführung der Intendantur- Auflage erhoben worden sind. Die Erhebun- gen erstrecken sich in erster Linie darauf, Welche Bewegungsfreiheit den deutschen Stellen nach dem damaligen Besatzungsrecht im Rahmen der Gesamt- und Einzelanord- 5 nungen der Militärregierung verblieb, und ob die deutschen Stellen in diesem Rahmen von ihren Möglichkeiten einen zweckent- sprechenden Gebrauch gemacht haben. Aus Weinbaukreisen wird in diesem Zusammen- hang darauf bingewiesen. daß es sich bei der Uebernahme der Intendanturweine um Zwangsverkäufe handelte, die noch unmit- telbar bis zur Währungsreform abgewickelt worden seien, ohne daß eine Notwendigkeit destanden habe. * Choräle vor und nach politischen Reden Das Auftreten Niemöllers in Westberlin von unserem Berliner Korrespondenten Albert Willy Meyer Berlin. Die politischen Reden, dle Kir- chenpräsident Martin Niemöller in letzter Zeit gehalten hat, erfahren in Westberlin vermutlich eine viel schroffere Ablehnung als in der Bundesrepublik, denn die enge Nachbarschaft Westberlins mit dem bol- schewistischen Regime hat den Blick seiner Bevölkerung geschärft für die Größe der Gefahr, die in den Anschauungen und Emp- fehlungen Niemöllers verborgen liegt. Es ist bedauerlich, daß Niemöller den Kat, eine zeitlang in der Sowietzone zu amtieren, abgelehnt hat. Wenn er dort mit offenen Augen leben und arbeiten würde, 80 würde er vermutlich bald von seiner Ablehnung der Bundesrepublik und seiner Verneinung des Abendlandes, das er nicht für vertei- digungswert hält, abkommen. Eine solche Negation Niemöllers ist für die Westberliner ebenso unverständlich wie die außenpoliti- schen Entgleisungen, die sich der Kirchen- präsident zu Schulden kommen ließ, als er den Engländern und Amerikanern die Nächstenliebe absprach und von den Fran- 20sen vielleicht noch Schlimmeres sagte. Die Westberliner sind nicht blind gegen die Schwächen und Fehler der Demokratie, danken jedoch ihrem Gott täglich, daß sie krei von Furcht reden und handeln können und in einem Rechtsstaat leben, der mre Menschenwürde respektiert. Kein West- berliner spürt Haß gegen das russische Volk, vieleher Sympathie und Mitleid. Die Auf- zwingung des polschewistischen Systems aber jehnen als völlig ungeeignet für deutsche Verhältnisse die Westberliner entschieden Ab. Sie tun dies mit gutem Recht. Durch die jahrelangen unmittelbaren Beobachtungen der Praktizierungen des bolschewistischen Regimes sind sie fest davon überzeugt worden, daß der Bolschewismus mit Kom- munismus im politischen Simm nur Wenig, irn religiösen Sinn überhaupt nichts zu tun hat und daß er sozusagen ein Rock ist, der dem deutschen Volkskörper nicht paßt. Wenn Niemöller beide Systeme— das der Deutschen Demokratischen Republik DDR) und der Bundesrepublik in einen Topf wirft und Adenauer und Pieck auf eine und dieselbe Stufe stellt— denn an- ders kann man seine Worte kaum auslegen — 50 erregt er mit solchen Aeuhßerungen gerade in den Kreisen seiner früheren An- Hänger eine starke Empörung und ein leb- haftes Bedauern über seine profunde Un- kenntnis der Tatsachen. Bei seiner letzten Rede im Dahlemer Gemeindehaus wird wohl dem Kirchen präsidenten klar gewor- den sein, daß er seine Zuhörer enttäuschte, sie entfremdete, ja, sie tief verletzte ES erregte auch Anstoß, daß Niemöller diese London für London. Es gibt mehrere Anzeichen dafür, daß in Großbritannien zur Zeit ehr- liche Bemühungen gemacht werden, die Be- ziehungen zu Westdeutschland., die lange und besonders durch das leidige Demon; tageproblem nũcht gerade gut genemrit wer den konnten, auf eine neue und bessere Grundlage zu stellen. Eine großzügigere Behandlung der Frage der verbotenen In- dustrien, der Stahler zeugung, und der Wunsch, dem deutschen Generalkonsul in London, Dr. Schlange- Schöningen. eine Stel- jung zu geben, die der eines Botschafters sehr nahekommt, bestärken diesen Ein- druck. Wenn natürlich auch aus Gründen der Objektivität gesagt werden muß, daß bei diesen Bemühungen um eine Verbesserung der britisch-deutschen Beziehungen nicht immer selbstlose Motive maßgebend sind, und auch die„Gelegenheit“, die in einer Art Entfremdung zwischen Paris und Bonn zu bestehen scheint, es nahegelegt haben mag, sie zu ergreifen, so ist doch auf seiten des britischen Außenministers nach Ansicht Zahlreicher Beobachter der Wunsch vor- Handen, seinen Frieden mit Borm zu ma- chen. Außenminister Bevin würde damit im übrigen, so kann man hier zuweilen hören, die Entwicklung fortsetzen, die er in New Lork anläßlich der für weite Kreise überraschend schnellen Akzeptierung des amerikanischen Standpunktes in der Frage des deutschen Beitrags zur Verteidigung des Westeris, begonnen hat. Im übrigen wird hervorgehoben, daß die Bestellung Sir Ivone Kir kpatrieks zum britischen Hohen Kommissar in Westdeutschland allem An- schein nach ein voller Erfolg ist und ihm weitgehend das Verdienst zukommt, den Boden für die von beiden Seiten gewünschte „Entspannung“ bereitet zu haben. In der Pritischen Presse ist das früher so beliebte Thema von einer deutschen Feindlichkeit gegenüber Großbritannien schon lange nicht mehr berührt worden. Je größer die Wahrscheinlichkeit einer französischen Kompromißfreudigkeit in der Frage des deutschen Beitrages zur Westver- teidigung wird, desto dringlicher scheint es Außenminister Bevin zu sein, seinen Be- such in Bonn abzustatten. Die Vorverlegung seines Deutschlandaufenthalts vor die Brüs- Seler Konferenz der Außenminister der Atlantikpakt- Mächte ist auch deshalb erfolgt. Es ist verständlich, daß Bevin noch vor dieser Konferenz, die allem Anschein nach den Schlußpunkt eines Dramas euro- päischer Sprachverwirrung bringen soll, gerne die direkte Fühlungnahme mit Bonn vollzogen hätte. Wie der oft gut unterrichtete diploma- tische Korrespondent der Exchange-Agentur erfahren haben will, wird Außenminister Bevin vor allem die Frage des deutschen Beitrags zur Verteidigung des Westens dis- Kutleren und höchstwahrscheinlich auch das Geschenk überbringen, das in einer bri- tischen Wandlung gegenüber den Beschrän- kungen der deutschen Wirtschaft, insbeson- dere der Stahlerzeugung und des Schiffbaus bestehen dürfte. Nach der gleichen Quelle wird er versuchen, durch Gespräche mit Dr. Sehumacher die sozialdemokra- tische Bundestagsopposition zum britischen * bessere Beziehungen zu Bonn Die Gelegenheit scheint günstig— Von unserem K. W.- Korrespondenten Veranstaltung mit Gebet und Kirchenlied begann, dann eine politisch aggressive Rede hielt und, als Proteste laut wurden, so daß er zunächst nicht weitersprechen konnte, zur Beruhigung einen Choral an- stimmte, um dann mit seinen politischen Angriffen fortzufahren. Diese Verquickung von Religion und Politik erschien manchem unstatthaft und wenig geschmackvoll. Gänzlich ungewöhnlich war es auch, daß bei der Rede Niemöllers Pressevertretern das Verbleiben im Saal nur als Privatleu- ten gestattet wurde und das Nachschreiben nicht erlaubt war. Dadurch wird natürlich die Zuverlässigkeit der Berichterstattung erschwert, Dementis erleichtert und die Verworrenheit vergrößert. Unqualifiziert war auch Niemöllers Verächtlichmachung der Presse, die nach seinen Behauptungen heute so unglaubwürdig sei wie zu den schlimmsten Nazizeiten. Aehnliches hatte er schon, wie verlautet, in seiner Tübinger Rede von sich gegeben. Der Berliner Presseverband hat gegen die Verunglimp- kung der Westberliner Presse, die ein star- kes Verantwortungsgefühl seit 1945 bewie- sen habe, sofort Protest erhoben. Die Konferenz des Rates der Evangeli- schen Kirche in Spandau ist für Niemöller noch einmal günstig ausgegangen. Er, der zum Heros des bolschewistischen Systems und zum Liebling der sowjetisch lizenzier- ten Presse, die ihm ganze Spalten widmet, gemacht wurde, ist nicht von der Leitung des kirchlichen Außenamtes entfernt wor- den, offenbar mit Rücksicht auf seine frü- heren Verdienste. Gerade weil Niemöller noch von dem großen Ansehen zehrt. das er sich durch seine mannhafte Haltung und das damit verbundene Martyrium während der HItlerzeit erworben hat, haben die Worte dieses hohen kirchlichen Würden- trägers besonderes Gewicht. Um 80 höher ist daher auch das Maß an Verantwortung. Europa-Armee mit deutscher Beteiligung vom Straßburg.(dpa) Der allgemeine Aus- schuß der Beratenden Versammlung des Europarates hat in der Nacht zum Mitt- woch nach einer ausgedehnten Sitzung mit achtzehn gegen eine Stimme beschlossen, die Aufstellung einer europäischen Armee mit deutscher Beteiligung innerhalb des atlan- tischen Verteidigungssystems zu empfehlen. Der Beschluß, der in der geheimen Sitzung nach verschiedenen Abstimmungen gefaßt wurde, geht auf Vorschläge des britischen konservativen Abgeordneten Duncan San dy s, des Schwiegersohnes Churchills, zurück. Der Hinweis auf Deutschland Wurde nach längerer Diskussion neu gefaßt und schließlich in folgende Form gebracht:„Die Versammlung ist der Ansicht, daß die Ver- teidigung eines Gebietes, das Westdeutsch- jand umfaßt, naturgemäß eine deutsche Be- teiligung erfordert.“ Der Entschließungsvorschlag sieht eine europäische Armee vor, die aus nationalen Einheiten— einschließlich deutscher— in Stärke von Kampfgruppen bestehen, und der politischen Kontrolle eines europäischen Ministerrates unterstehen soll. Diese euro- päische Armee soll den Beitrag Europas zum Atlantikpakt darstellen und auch als ständige europäische Einrichtung fort- bestehen, wenn die atlantische Organisation einmal aufgelöst werden sollte. In der Entschließung heißt es:„Die Versammlung 1. begrüßt den Beschluß der Standpunkt der deutschen Mitwirkung an der westlichen Verteidigung zu bekehren. In Großbritannien bedauert man natürlich, daß über diese Frage, wie früher schon über zahlreiche andere, Meinungsverschieden- heiten zwischen den sozialistischen Parteien beider Länder entstanden sind. Nach Ansicht hiesiger politischer Kreise kommt gerade der Aussprache Bevins mit der deutschen Opposition große Bedeutung Zu. Es gehe dabei offenbar nicht nur um die aktuellen Fragen, sondern auch um ein Bemühen der britischen Sozialisten, die Ent- fremdung zu beenden, die durch die frühere Haltung der Labour-Regierung auf deutscher sOzialistischer Seite entstanden sei. Man 18t sich heute völlig klar darüber, daß die Labour-Regierung und ihre Handlungen in deutschen Sozialistenkreisen Ressentiments ausgelöst haben, die es zu beseitigen gilt. 0 krelen Welt zu treffen seien. Die demokra- Allgemeinen Ausschuß der Straßburger Versammlung empfohlen nordatlantischen Paktmächte zur Bildung einer atlantischen Streitmacht für die Ver- teicigung Westeuropas unter voller Teil- nahme der Vereinigten Staaten und Kana- das; 2. ist der Ansicht, daß die Verteidigung eines Gebietes, das Westdeutschland um- kabßzt, naturgemäß eine deutsche Beteiligung erfordert; 3. ist sich darüber klar, daß eine derartige deutsche Teilnahme für die de- mokratische Einstellung in ganz Europa— einschließlich Deutschlands— nur dann an- nehmbar ist, wenn sie im Rahmen einer ständigen europäischen Verteidi- gungsorganisation erfolgt; 4. hebt erneut die Notwendigkeit zur Aufstellung einer europäischen Armee in Uebereinstimmung mit der Empfehlung der Versammlung vom 11. August hervor, und 5. fordert die be- troffenen Regierungen auf, die zwischen innen über die Probleme der militärischen und politischen Struktur bestehenden Meinungsverschiedenheiten zu beseitigen. damit die europäische Armee unverzüglich ihren Beitrag zur atlantischen Streitmacht leisten kann.“ DGB und Verteidigungsbeitrag Düsseldorf.(dpa) Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes beriet in Düsseldorf das Problem eines deutschen Verteidigungsbeitrages. In einer Verlaut- barung wird festgestellt, daß die Voraus- setzungen für eine deutsche Beteiligung an militärischen Sicherheitsmaßnahmen für Europa zur Zeit nicht gegeben seien. Als Voraussetzungen betrachtet der DGB eine „echte Einheit der freien und gleichberech- tigten Völker Europas“ und Kollektive Sicherheitsmaßznahmen, die mit der übrigen tische Kontrolle aller militärischen Forma- tionen und besonders ihrer Führerkorps müsse gesichert sein. Rüstung notwendig, sagt Wurm Stuttgart.(dpa) Der württembergische Altlandesbischof D. Theophil Wurm hat in einer vom evangelischen Pressedienst ver- ökkentlichten Erklärung die Notwendigkeit der Rüstung der Westmächte gegen einen Angriff aus dem Osten bejaht. Wurm nahm in dieser Erklärung zu einer Kritik der dem Schweizer Karl Barth nahestehen- den Deutschen Kirchlich- Theologischen Ar- beitsgemeinschaft Stellung, die sich gegen frühere Aeußerungen des Landesbischofs zur Aufrüstungsfrage gewandt hatte. Wurm hatte sich für die Schonung des Gewissens des Kriegsdienstverweigerers eingesetzt. andererseits aber auch das gute Gewissen des bewußten Vaterlandsverteidigers auf Grund der Bibel betont. Hinter der ägyptischen Kulisse Warum mag Faruk die Engländer nicht? von unserem Londoner PEM- Berichterstatter Es gehört zu den Hintertreppenwltzen der englischen Außenpolitik, daß derselbe Mini- ster präsident Nahas Pasha, der soeben im Namen des Königs von Aegypten den Ab- zug der englischen Truppen gefordert hat, von der englischen Regierung eingesetzt worden ist. Im Januar 1942 überreichte der englische Gesandte. Sir Miles Lamp son, dem König Faruk die Forderung. die kast einem Ultimatum glich. Sirry Pasha durch Nahas Pasha zu ersetzen. Zur glei- chen Zeit hatten englische Truppen mit Tanks den Palast umzingelt. Faruk wollte abdanken, gab aber schließlich nach und berief den gewünschten Nachfolger. Seit diesen Tagen liebt Faruk England nicht mehr. Ganz beleidigt war er jedoch erst, als man ihm andeutete, als er in die- sem Sommer die Spielkasinos jenseits des Kanals besuchte, sein Besuch ain Hofe des englischen Königs sei nicht genehm. Der Standpunkt Whitehalls diesen Ereignissen gegenüber ist klar und eindeutig. England hat einen Vertrag mit Aegypten, wonach englische Truppen ein Recht haben, den Suezkanal zu beschützen und um Kairo sta- tioniert zu bleiben. Der Feldzug der Aegypter gegen Israel hat bewiesen, dag die Armee Faruks nicht in der Lage ist, die Neutralität zu wahren. Englische Truppen haben den Vormarsch Rommels während des Krieges aufgehalten und die Besetzung Aegyptens verhindert. Man ist in London immer indigniert ge- wesen, daß man noch heute die Kosten dieser Verteidigung Kairos und Alexandriens zu- rückzuzahlen hat, obwohl es natürlich im englischen Interesse lag, den Suezkanal offen zu halten. König Faruk aber liebt den englischen Vertragspartner schon seit seiner Jugendzeit nicht. Er war bereits im Alter von fünfzehn Jahren zur militärischen Aus- bildung nach Woolwich geschickt worden, und würde, nach seinen Angaben, wie jeder andere Kadett behandelt, und nicht wie ein künftiger Potentat. Als er mit seiner Mutter, der Königin Nazli, einen offiziellen Besuch im Buckingham-Palast abstattete— er War damals siebzehn Jahre alt—, weigerte er sich eine Erklärung abzugeben, nachdem er von einem Abendessen beim König ver- schwunden war und allein bis zum frühen Morgen umbewacht gebummelt hatte. Alle diese Jugenderinnerungen, verbun- den mit dem Ultimatum im Jahre 1942, haben Faruk dazu gebracht. England nicht zu lieben. Er fühlt sich bevormundet, als Wäre er noch heute ein kleiner Junge, dem man nicht trauen könne. Tatsächlich hat England auch kein Vertrauen in die Stärke der ägyptischen Armee und die Integrität der Kairo-Regierung, die Freiheit und Unab- hängigkeit der wichtigen Kanal- Durchfahrt zu gewährleisten. Die englischen Oel- Inter- essen im Mittel-Osten liegen zu nahe, um leichtsinnig zu sein. Korruptions-Skandale und Waffen-Schiebungen sind in Aegypten an der Tagesordnung. Die kommunistische Gefahr ist zu groß, um das wichtige Land sich allein überlassen zu können. Ausnahmezustand in Kairo Kairo.(dpa) In den ägyptischen Städten Kairo, Alexandrien und Port Said ist am Mittwoch der Ausnahmezustand ausgeru- fen worden. Ueberall stehen Polizeiaufge- bote bereit, um Unruhen zu begegnen, die wegen der Ablehnung Großbritanniens, seine Truppen aus dem Niltal zurückzuziehen, erwartet werden. Die Studenten, der ägyp- tischen Universitäten und die Schüler sind in„Streik“ getreten und demonstrierten vor dem britischen Konsulat in Alexandrien und im Stadtzentrum von Kairo. Obgleich vor der britischen Botschaft in Kairo alles ruhig war, wurden die Tore geschlossen. Starke Polizeipatrouillen sicherten die Stra- Ben. Die demonstrierenden Studenten rie- ken:„Nieder mit dem britischen Imperialis- mus“. Ministerpräsident Nahas Pascha erklärte vor demonstrierenden Studenten, die ägyp- tische Regierung hoffe, die nationalen Ziele mit politischen Mitteln durchzusetzen. Der Ministerpräsident fuhr fort:„Im Fall 115 Fehlschlags verfügen wir über andere itte!“ Notiz zum Tage: „Ee-Zeichen In Dortmund, Essen und einigen andere Großstädten des Ruhrgebiets wurde in d Nacht zum Mittwoch von Angehörigen 75 Europajugend das Europazeichen— ein große weißes„Ee, auf die Straßen gemalt. Dam demonstrierte die„Gruppe deutscher Fre. williger für Europa“ aus Anlaß der Strafbur. ger Tagung für den Europagedanſten. Auch h der Bundeshauptstadt wurden in der Nach zum Mittwoch zahlreiche E-Zeichen auf de Straßen angebracht. Beim Versuch, das 20. chen auch am Eingang des Bundeshauses gh. zubringen, wurde eine Gruppe junger Leut vorübergehend festgenommen. Die Poltzg nahm innen die Furbtöpfe ab, stellte ihre J. men fest und entließ sie dann wieder. Auc in den Hamburger Straßen wurden am Ni woch vereinzelt E- Zeichen bemerkt.(dpa) — Revision der Kohlenexportquote unwahrscheinlich Paris.(dpa) Die drei westlichen Allie, ten haben bisher, wie ein Vertreter de französischen Außen ministeriums am Mit woch mitteilte, die Verhandlungen Über di Auflösung der Internationalen Ruhrbehört — entgegen anderslautenden Meldungen noch nicht aufgenommen. Da aber de Schumanplan in absehbarer Zeit in Kra, treten und die oberste Verwaltungsbehör wie von Anfang an vorgesehen, einen ve sentlichen Teil der Funktionen der Ru seien Verl behörde übernehmen werde, handlungen mit Bestimmtheit zu erwarten Die Schwierigkeit bestehe USA und Großbritannien wohl in de Ruhrbehörde, aber nicht in der vorgesebe“ nen obersten Verwaltungsbehörde vertrete seien. beiden Mächte wahre, werde sich jedoch un schwer finden lassen. Auf die Frage, ob der Einspruch geg die neue Kohlenexportquote zu ihrer Ned kestsetzung führen werde, wurde erklärt, d Quote beruhe auf einem Mehrheitsbeschll der Ruhrbehörde, der in normaler Abstin mung gegen die deutschen Stimmen gefal Worden sei. Eine Revision sei daher u Wahrscheinlich. Auf den Kohlen sitzend ohne Kohlen Gladbeck(UP) Die Stadtvertretung de im Ruhrkohlenrevier liegenden Stadt Glad beck hat wegen des Kohlenmangels eine Notruf an den Bundeswirtschaftsministe und die Landesregierung von Nordrhein Westfalen gerichtet. In einem Telegramm wurde am Dien tag den angerufenen Stellen mitgeteilt, d. infolge Nichteintreffen der zugeteilten Kc len- und Koksmengen eine Reihe von Si jen und öffentliche Gebäude in zwei bis di Tagen schließen müssen und sich die privas Wirtschaft der Stadt in akuter Kohlen befindet. SPD-Einwände gegen Schumanplal Straßburg.(UP) Sczialdemokratische A geordnete beim Europarat erklärten Mittwoch, daß sie nicht für den Schumet Plan stimmen werden, falls Deutschlan nicht das Recht der Selbstbestimmung a dem Gebiete der Stahl- und Kohlenerzed gung zugebilligt werde. N Die deutschen Sozialdemokratischen geordneten haben in privaten Unterredung darin, dag d Eine Lösung, die die Interessen dg! 8g Lieb Gott, Tährl! vor bellte Zul Steue n öfen mens 80 iin wurd 2 dersp 5 geste gesch mer Di diesel er: W. tional jetzt Walts Führte wald. siegt. „* werde konnt nun Fühl! sam dasse Opfer er se m — erklärt, daß sie zwar den Schumanplan A hatte. solchen nicht ablehnten, aber nur en a kommen billigen könnten, in dem ihre fi 5 0 Wände berücksichtigt würden. Im einzeln kührten maßgebende Sozialdemokratische geordnete folgende Faktoren an, die- Sie erklärten- ihre Zustimmung zum rich kühle Schl sten, manplan unmöglich machen. 1 85 1 1. Das Fortbestehen alliierter Konttd Wen organe wie der Ruhrbehörde, da hierdul die deutsche Aktionsfreiheit eingeschräuf 25 0 durch 0 Werde. 2. Der Beschluß der Außenminister ihrer New) Vorker Konferenz, eine A nung der Stahlproduktion über die II l lionen-Tonnen-Grenze nur insofern zu statten, als damit die Verteidigungsbere schaft des Westens gestärkt Werde. Dieg Einschränkung sei unbefriedigend, da 0% eine Produktionserhöhung bel geringen Verteldigungserfordernissen jederzeit wid rie spürt. rufen werden könne. ruta Stürme und Ueberschwemmungen gerun 5 fordern ihre Opfer Theo! New Tork.(dpa) Die Ueberschwemmi 905 5 gen und Stürme an den beiden Küsten d Studi Vereinigten Staaten haben bis zum Mittuch Rede 29 Todesopfer gefordert. schwersten seit einem Menschenalter Allein in Ki elch fornien, Wo die Ueberschwemmungen„or sollen, ertranken neun Personen. Zwölf pr tere kamen infolge des Sturms ums Leb Im Osten der USA kamen bei schwef Stürmen bisher acht Personen ums tel Bei den schweren Stürmen, die in letzten beiden Tagen auch Frankreſ cee — D. heimsuchten, sind 13 Personen ums Le Napa gekommen. Sechs von ihnen ertranken diene Hoher See. des 1 525 Verte Das politische Buch einen Martin Schwind: Das Ende des Eurol der I. schen Zeitalters in Asien Bielefeld- Bremen). Das kleine Nachschlagewerk i 80 interessanter, wie gelungener Problematik des Fernen Raum darzustellen. Die besteht darin, nachzuweisen, Versuch These des Verfas daß der Pf e Eilers-Verg srupp 5 ein em 7 st ein eh bilder Ausel Ostens auf knappé] Wahr e 85 g 1 Sdll der Europäisierung der Erde in mme brauc lerem Tempo rückläufig wird, und a dahin führt, Europa, das 0 der Welt, an den Rand des historischen schehens zu verdrängen. Diese Entmach alte Kulturzenpf und l Balk deren Zeugen und Zeitgenossen unsere teres ration ist, muß als Ergebnis keit der Europäischen Mission der Fragwür des bezeichnet J Oxier den. Es ist den Europäern nicht gelungen] Fngle die substanz der östlichen Kulturen es g. dringen, noch waren sie imstande, dieses“ punk geheure Menschenreservoir für sich 2 ge winnen, oder auch nur zu verstehen. Dab. Grus gelang es den Kolonisatoren vorzuslieh f„ur schlafenden Völker des Ostens zum Selbe zweit Wußtsein zu erwecken und sie zur Erkel ler zu bringen, daß die angeblichen Kulturbri Unis sich in Wirklichkeit als Barbaren, bar leg cher Tiefenbildung, aber um 80 erfüllter e einer niedrigen, egoistischen Wirtschaftsk Goch nung und Machtanmaßung rene 1 8 wünschenswert gewesen, wenn der diese, seine These, in eine etwas engere ergal knüpfung mit der Darstellung der historts] neue Vorgänge Ostasiens gebracht hätte. Im if beine gen wirft das schmale Büchlein eine Uu rea von Fragen auf, die unmöglich auf 80 ene eine Raume von nur 70 Seiten beantwortet K. war, können. 5 Ir 74/ Donnerstag, 23. November 1950 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Ueber Erfolge des„Propagandakrieges“, den die UNO- Truppen neben den Kampf- andere] nandlungen in Korea führen, berichtete 99 der ein Sprecher aus dem Hauptquartier Gene- 0 99 ral Mac Arthurs. Als Beispiel nannte er die Dan] Tatsache, daß sich am 9. November ein er Fel. nordkoreanischer Hauptmann und zwei traßbu, Soldaten ergaben, nachdem sie eine Stimme Auch vom Himmel“ gehört hatten. Die Stimme er Nach] kam aus dem Lautsprecher eines der vielen 1 5 NO-Flugzeuge, die über den gegnerischen uses, Linien Propagandasendungen auf koreanisch er Leue] und chinesisch verbreiten. Boltz 5 15 Ein Sprecher des amerikanischen Vertei- am dit] digungsministeriums erklärte, die in Nord- (dpa) korea kämpfenden Chinesen verwendeten anscheinend mandschurische Hunde, um luote ihre Linien gegen überraschende Angriffe zu sichern. Diese Hunde seien„besonders All groß und kräftig und in der Nacht sehr ge- G* kährlich“. Sie würden an den Stacheldraht vor den Schützengräben gebunden und bellten laut, wenn der Feind sich nähert. 8 Zum ersten Male wurden in Saudiarabien Steuern ausgeschrieben. In Mekka wurde am 16. November eine Verordnung ver- e öktentlicht, die eine fünfprozentige Einkom- menssteuer und eine zwanzigprozentige Kör- perschaftssteuer vorsieht. 7 8 mm mehreren dänischen Keksfabriken purden am 15. November 400 000 Kilo Keks bestellt, die bis zum 20. Dezember für Kin- derspeisungen in die Bundesrepublik gelie- fert werden sollen. in Metzger in Triest wurde vor Gericht el gestellt, weil er über 600 Katzen und Hunde geschlachtet und als Kaninchen oder Läm- mer verkauft hatte. Horst Münzel, der (Schluß) Die beiden setzten ihren Weg fort. In Münzel festigte sich die fixe Idee: du mußt diesen Menschen töten. Gleichzeitig fühlte er: wenn du es nicht tust, mußt du vom Na- tionalsozialismus lassen. Doch der gab ihm jetzt noch den Halt. Er verscheuchte ge- ien waltsam die letzten starken Bedenken und führte den apathischen Mann in einen Hoch- wald. Das„Pflichtbewußtsein“ hatte ge- siegt. „Von da an wußte ich, daß es geschehen werde.“ Gegen das, was sich dann ereignete konnte ich mich nicht mehr wehren. Doch nun kam das Unverständliche: Mein Mitge- fühl für den Gefangenen wurde nun gleich- Asam brüderlich. Ich empfand, daß wir beide dasselbe Schicksal teilten, daß wir beide Opfer seien. Ich mußte meine Seele und er sein Leben opfern.“— Münzel mußte % Weimal abdrücken und schließlich den Halptoten mit dem Gewehrkolben erschla- gen.„Ich nahm dabei meine letzte Kraft zen. Dann überkam mich eine groge Liebe zu dem Gefangenen. Ich betete zu Gott, obwohl ich lange nicht mehr gebetet i hatte: Nimm mein Leben für seines!“ Es muß hier eingeschoben werden, daß Münzel sein Selbstbekenntnis ohne Pathos Spricht. Ehrlich bemüht er sich, seine Ge- I kühle zu formulieren. Es ist mehr ein Ta- sten, hinter dem die Suche nach dem eige- nen unverständlichen und verborgenen Mo- tiyen spürbar wird. die ihn zu einem solch brutalen Mord trieben. Als Bäckerlehrling begann Münzel nach dem Krieg ein neues Leben.„Ich versuchte durch meine Lebensführung den Mord ab- usdef zusühnen. Ich arbeitete schwer. zum Teil M ohne Geld, zum Teil verschenkte ich mei- nen Verdienst.“ Nachts um zwei Uhr stand er auf und schaffte bis zum Mittag. e m Nachmittag arbeitete er fürs Abitur.— J, da def Und er las das neue Testament. Das Thema geringen eimer Religionsarbeit in der Reifeprüfung zeit Wia lautete:„Ueber die Wahrhaftigkeit.“ Er schrieb eine 1. Der zensierende Pfarrer spürte, das Münzel zutiefst mit dem Thema gerungen hatte. Münzel entschließt sich, Theologie zu studieren. Er ist täglich in der Kirche. Aber dann zögerte er, mit dem Studium zu beginnen. Vom Pfarrer zur 4 Mittweß Rede gestellt, beichtet er seine Tat.— in Ki ich war erschüttert“, sagt der Pfarrer. dungen or allem auch von dem Motiv, das er mir günstigt wurde. nalter/ ngab.“ Dieses Motiv lautete:„Ich wollte Zwölf u ausprobieren, ob man die Stimme des Ge- ums Leb—.—:.. schwe 3 1 Das Totenkreuz nkre Die Geopolitiker von China und Japan, urs Le Kapazitäten wie Orui und Tanakadate, be- ranken! dienen sich in ihren Betrachtungen gern des Begriffes vom„Totenkreuz“. Darunter Verstehen sie folgendes: Wenn sich an emem geografischen Ort die Stoßrichtungen es Euro der Interessen zweier Mächte oder Mächte- ers- Ver sruppen zu schneiden beginnen, so daß sie mehr oder weniger deutliches Kreuz t ein eh bilden, dann kann in diesem Gebiete eine Versuch Auseinandersetzung größeren Stils als 1 ae Wahrscheinlich angesehen werden. 8 Verkas Daß diese Ansicht begründet ist, zeigt der Pf die Amer 50d Geschichte der letzten Jahrzehnte. Man d allmil raucht nur den Atlas zur Hand zu nehmen Alturzenſt und die Gefahrenherde der Zeit vor dem rischen( ersten Weltkriege zu studieren. Auf dem antmachf Balkan überschnitten sich damals die In- mnsére teressen von Oesterreich- Ungarn mit denen rage des kaiserlichen Rußlands und im vorderen 9 Orient und in Afrika die Deutschlands und 1 vol Englands. Zwischen den beiden Kriegen hat , dieses“ denn eine ganze Reihe solcher Schnitt- bunkte gegeben, die alle schon deutlich eine emeinsame Ausrichtung verrieten und die ruppierung der Mächte am Vorabend des lbe weiten Weltkrieges ahnen ließen. Es sei der nur auf den Abessinienfeldzug Musso- 1 c und auf den spanischen Bürgerkrieg, des im Westen, und im Fernen Osten auf die Cefahrenherde Indochina, Malaya, Man- i cschurei und Nord-China hingewiesen. Seit dem Ende des zweiten Weltkrieges gere ersab sich im Fernen Osten eine gänzlich Im Ii neue Mächtegruppierung. Japan, das mit 5 e Un deiner traditionsbedingten Stobrichtung Ko- at 6h e ee Nag dsckurel rongolel, mit China in ortet wen. Art ewigen Krieg verwickelt worden ar, schied aus und die Vereinigten Staa-⸗ Für eine europäische Freiheitslegion r ler Der nachstehende Vorschlag zur Schaffung einer europäischen Vverteidi- Sungstruppe, den Arthur Koestler im „New Lorker Times Magazine“ und in der Zeitschrift„Der Monat“ erscheinen ließ, hat bereits eine internationale Dis- kussion ausgelöst. Wir veröffentlichen EKoestlers Appell in der Annahme, daß darüber auch hier eine recht lebhafte Diskussion einsetzen wird.(D. Red.) Westeuropa ist ein Patient in einer Eisernen Lunge. Die wirtschaftliche und militärische Unterstützung Amerikas ver- sorgt es mit Sauerstoff, allein kann es nicht leben und atmen. Diese Lähmung beruht weder auf wirtschaftlichen Faktoren noch auf sozialen Spannungen. noch auf dem kommunistischen Schreckgespenst. Das alles sind Symptome der Krankheit, nicht ihre Ursache, die tiefer liegt und zugleich ein- kacher ist. Europa hat den Glauben an sich selbst verloren. Bei jeder ernsthaften Unterhaltung mit Franzosen, Italienern und Westdeutschen kommt man zu einem Augenblick der Offenheit, in dem diese Tatsache aufrichtig zugegeben wird. Die Art und Weise, in der dieses Eingeständnis gemacht wird, kann zynisch, bitter oder resigniert sein. Die Er- Kklärungen und Entschuldigungen für die Tatsache sind in jedem Fall verschieden. Die einen sagen, Europa sei durch seine Kriege ausgeblutet, andere meinen, der europäische Lebenswille sei vom Krebs des Kommunismus angefressen worden, wieder andere machen das kapitalistische System, den Rückgang des christlichen Glaubens, die Isolierung Großbritanniens oder die „Agenten der Wallstreet“ verantwortlich. Nur darin stimmen alle überein: daß Europa im jetzigen Zustand nicht am Leben bleiben kann. Im größeren Teil Europas ist die Zivili- sation, die seine Größe ausmachte, bereits vernichtet und das menschliche Leben zu einer Art Zuchthausregime degradiert wor- den. Auch der verstümmelte Rest ist zum Untergang verurteilt— wenn nicht ein radikaler politischer und moralischer Um- schwung eintritt, Diese Erneuerung, diese geistige Wiedergeburt ist der einzige Exportartikel, der nicht aus Amerika bezo- gen werden kann. Sie muß aus Europa selbst kommen. In welcher Form? Und welche Haltung muß Amerika einnehmen — von der Fortsetzung der materiellen Unterstützung abgesehen— um die Vor- Aussetzung für eine Auferstehung Europas zu schaffen? Bevor wir hoffen können, die richtige Antwort auf diese Frage zu finden, müssen zunächst einmal bestimmte falsche Lösun- gen ausgeschaltet werden. Zwei Trug- schlüsse sind besonders beliebt. Der erste, den man bei aufrichtigen, fortschrittlichen Elementen auf beiden Seiten des Atlantik findet, besagt etwa, daß das beste und einzige Mittel, mit dem man der kommu- nistischen Expansion sowohl militärisch als auch ideologisch Einhalt gebieten könne, der Fortschritt auf sozialem Gebiet sei. Gebt den landlosen Bauern in Italien Grund und Boden, den französischen Arbeitern höhere Löhne, beseitigt die Armut, schafft Wohlstand und soziale Gerechtigkeit— und Europa wird automa- tisch seinen Lebenswillen zurückgewinnen. Das ist ein schöner Traum, aber eben nur ein Traum, denn hier wird das Wün- schenswerte mit dem Möglichen verwechselt. Der Kampf um soziale Reform und wirt- schaftlichen Fortschritt ist für die Völker Europas lebensnotwendig. Aber er allein ist weder eine Garantie dafür, daß sie „Da wußte ich, daß es geschehen werde-“ einen KZ-Häftling erschossen hat, stand vor den Richtern wissens unterdrücken kann. Das hatte man uns auf der Adolf-Hitler-Schule doch im- mer gelehrt.“ Ueber Münzel selbst sagte der Pfarrer: „Ich weiß nur auszusagen, daß er ein außer- gewöhnlicher Mensch ist. Zuvorkommend, ehrlich, wahrhaftig.“—„Ist es erforderlich“, fragt Münzel den Pfarrer,„daß ich mich auch der irdischen Instanz stelle?“— Der Pfarrer bittet um Bedenkzeit, er bespricht sich mit der Oberen Kirchenbehörde. Aber Münzel hat seinen Entschluß bereits gefaßt: Er zeigt seine Tat dem Gericht an, trotz- dem men ihm sagt, daß er möglicherweise vor ein holländisches Militärgericht gestellt und zum Tode verurteilt werden könne.— Warum haben Sie sich selbst gestellt?— Münzel sagt ganz einfach:„Ich hatte be- merkt, daß ich mich anderen Menschen in der Liebe nich nähern konnte, solange ich dieses Geheimnis bei mir trug. Und ich glaube; Christus ist die Wahrheit. Wenn ich mich zur Wahrheit bekenne, dann stelle ich mich auf die Seite Christi.“ Behutsam versucht Landgerichtsdirektor VOII, der diese Verhandlung mit grogem Verständnis und einem feinen Einfühlungs- vermögen führt, in das Hintergründige der Tat und des Geständnisses einzudringen. Wer könnte auch diese ungewöhnliche Ge- schichte mit Unbefangenheit und ohne in- neren Zwiespalt hören? Ist nicht ein jeder an dieser Tat ein wenig mitschuldig? Nun tritt der psychiatrische Sachver- ständige, Professor Mikorey auf. Ein Mann mit kühlem Verstand, dessen Untersuchung von der Tragik des Geschehenen unbeein- flußt bleibt. Er sucht die Motive der Tat nicht in den äußeren Umständen, sondern in Horst Münzel selbst. Sein Urteil ist knapp: Der Beschuldigte leidet an einer schleichenden Schizophrenie. Aeußerlich völlig normal, wird diese Veranlassung in Krisenzeiten freigelegt.„Schizophrene Morde zeichnen sich dadurch aus“ sagt Professor Mikorey,„daß sie mit dem Ziel der Selbst- schädigung oder der Selbstvernichtung be- gangen werden. Sie sind gewissermagen auf eine zweite Person übertragene Selbst- morde. Als Münzel von Hitlers Tod erfuhr, entstand für ihn eine schwere Krise. Er geriet in eine ausgesprochene Untergangs- stimmung, die von den äußeren Umstän- den, in denen er sich befand, noch stark be- Der Selbstmord war für ihn fällig. Aber gleichzeitig hatte er einen starken Lebensdrang. So versetzte er sich ten verhielten sich zunächst so, daß es zu einer Ueberschneidung von Kraftlinien nicht kommen konnte. Dieses Verhältnis änderte sich jedoch mit dem Tage, da China in das Lager der„östlichen Demokratien“ übersie- delte. Zunächst ergab sich mit Mao Tse Tungs Anspruch auf Formosa eine an sich unbedeutende Ueberschneidung der ameri- kanischen nordost-südwest(Japan Manila) Linie mit der nordwest-südost(China For- mosa) Linie Chinas. Mit dem unerwarteten Ausbruch des Korea-RKonfliktes änderte sich jedoch die Lage rapide. Waren in der ersten Phase der Ausein andersetzung amerikani- sche Interessen bedroht, so haben sich mit der Ueberschreitung des 38. Breitengrades gänzlich neue Aspekte ergeben, indem sich nämlich jetzt ein neues Totenkreuz abzu- bilden beginnt und das dort, wo sich die Machtfelder Rußlands und Amerikas zu überschneiden beginnen. Ein Blick auf die Karte wird uns das Verständnis sehr erleichtern. Wenn auch die allgemeine Stogrichtung Rußlands aus dem sibirischen Raume heraus fast direkt nach Süden fällt, so sind die Verbindungs- linien, die zwischen Wadiwostok und Port Arthur hin und her laufen, sicherlich nicht weniger wichtig. Mit jedem Schritt aber, mit dem die amerikanischen Truppen tiefer in Korea eindringen, müssen sich natur- gemäß die Interessenlinien von Rußland mit denen der Vereinigten Staaten mehr und mehr überschneiden und es ist jetzt hier ein Zustand im Entstehen begriffen, für den es wohl keinen passenderen Aus- druck geben könnte, als„Totenkreuz“. Es wäre verfrüht darüber spekulieren zu wollen, wie sich Rußland verhalten gewissermaßen in die Person des KZ-Häft- lings, der ihm unglücklicherweise zufällig in die Hand gespielt wurde. Seine Aussagen deuten darauf hin, daß er sich mit dem Gefangenen identifizierte, daß er, als er den Abzug seines Karabiners bediente, sich selbst in diesem apathischen Mann, der ihm keinerlei Widerstand leistete, tötete. Pro- fessor Mikorey geht noch weiter: Er be- hauptet, daß die schizophrene Mordtat aus zwei Elementen bestünde: aus dem Mord mit dem Ziel der Selbstschädigung und aus einem unmittelbar anschließenden Gestand- nis, das dann sicher zur Selbstvernichtung führt. Im allgemeinen hingen diese beiden Elemente eng zusammen, weil der Schizo- phrene meistens seine Tat so öffentlich und so unvorsichtig begeht, daß seine Ver- haftung auf dem Fuße folgt. Münzels Selbst- anzeige sei gewissermaßen ein verspäteter Selbstmordversuch, er habe dadurch den zweiten Teil seiner Tat, die vor fünf Jahren begangen wurde, vollbracht. 5 5 Mit Logik und Beredsamkeit versucht der Professor seine These zu untermauern. Aber Landgerichtsdirektor Voll will ihm nicht so recht glauben. Er neigt mehr zu der Ansicht, daß die Tat durch die äußeren Umstände, durch die Erziehung bewirkt worden ist. Hat man nicht in diesen„Elite schülern“ eine gewisse Bewußtseinsspaltung methodisch gezüchtet? Eine Bewußtseins- spaltung, die nicht unbedingt eine krank- hafte Ursache zu haben braucht? Hier schei- nen die Mittel moderner psychiatrischer Erkenntnis zu versagen und den Juristen wird es schwer gemacht die Paragraphen zu handhaben. „Noch eine Gewissensfrage, Herr Profes- sor“, sagt Landgerichtsdirektor Voll glau ben Sie, daß alle Ihre Kollegen zu dem gleichen Ergebnis kämen wie Sie?“ Professor Mikorey lächelt:„Das dürfte etwa fikty-fifty sein. Voll:„Glauben Sie, daß der Beschuldigte— wenn er frei werden Sollte neuerdings gefährlich werden könnte?“— Mikorey:„Ich möchte die Mög- lichkeit nicht ausschließen, für wahrschein- lich halte ich es nicht.“— Voll:„Und wenn eines Tages wieder etwas passierte?“ Mikorey:„Wenn— dann natürlich nur wie⸗ der ein Mord.“ Und mit beruhigendem Lächeln:„Aber solche Menschen wie Horst Münzel laufen ja zu Tausenden unter uns herum. Horst Münzel wurde freigesprochen. Jörg Andrees Elten wird. Rußlands Staatsmänner werden sich, in Anbetracht der koreanischen Lehre, sicherlich vor übereilten Schritten hüten; jedoch, und dies läßt sich mit Sicherheit voraussagen, wird jetzt in Korea eine Lage geschaffen, die nicht gerade zur Sicherung des Weltfriedens beitragen wird. Das Bild wäre nicht vollständig, wollte man hier nicht auch einen Blick auf die beiden anderen Mächte werfen, die von diesem Zustand ebenfalls unmittelbar berührt wer- den, nämlich China und Japan. China hat Korea immer als einen inte- gralen Teil seines Hoheitsgebietes betrach- tet und es erscheint deshalb sehr natürlich, daß es bisher mehr als einmal gegen die Schritte der UNO protestierte. Man sollte diese Sprache Chinas nicht allzu leicht neh- men. China besitzt ein fast unerschöpf- liches Menschenreservoir und einen Nach- barn, der es sich etwas kosten lassen wird, wenn es darum geht, den„westlichen De- mokraten“ eins auszuwischen. Daß China guten Grund hat, gegen die„imperialisti- schen Machtbestrebungen“ des Westens zu protestieren, ist einzusehen. Jeder Chinese weiß; um die traurige Rolle des Westens im Opiumkrieg, in der Tai-Ping Rebellion, im Boxer-Aufstand und bei zahlreichen anderen Gelegenheiten, und er ist heute, soweit er überhaupt davon erfährt, weit- gehendst immun gegen alles Friedens- gerede seitens westlicher Staatsmänner. China fühlt sich heute, nachdem Japan vor- läufig ausgeschieden ist, als Hauptvertreter des Ideals eines„Asien für die Asiaten“, und deshalb kann es einer wie immer begrün- deten Einmischung des Westens im Fernen Osten nur feindlich gegenüberstehen. Schwieriger ist die Lage Japans. Besetzt und entmachtet, hängt sein Schicksal immer noch ganz von den USA ab. Wie das japa- nische Volk über Korea denken mag, kann einen sowjetischen Ansturm überstehen, noch vermag er in einer absehbaren Zu- kunft die moralische Wiederaufrichtung herbeizuführen, die allein die Rettung bringen kann. Denn einmal dauert der Kampf um soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit nun schon zwei- bis dreitau- send Jahre, und es ist nicht sehr wahr- scheinlich, daß das Goldene Zeitalter gerade rechtzeitig anbrechen wird, um einen russischen Vorstoß gegen Berlin oder Jugoslawien aufzuhalten. Zum andern ist jede schnelle und wirklich spürbare Hebung des Lebensstandards der Bevölke- rung unmöglich, solange kommunistisch behrrschte Gewerkschaften in Frankreich und Italien bewußt den wirtschaftlichen Wiederaufbau ihrer eigenen Länder sabo- tieren. Obendrein aber könnte der soziale Fort- schritt auch eine unglückselige Verbindung mit dem nationalen Egoismus eingehen. Die Engländer zum Beispiel haben unter der Labour-Regierung auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit, der Altersversorgung, des Gesundheitswesen und so weiter be- deutende Leistungen aufzuweisen, aber diese Aktivposten werden in einer euro- päischen Bilanz durch die Weigerung der Labour Party„eine überstaatliche, von nichtsozialistischen Regierungen beherrschte Behörde anzuerkennen“, wieder aufgewo- gen. Darum ist der Kampf um sozialen Fort- schritt wohl notwendig, aber er genügt nicht, um Europa zu retten— ebenso wie Vitamin-Tabletten zwar sehr gesund sind, Aber keineswegs ausreichen, einen Patienten von einer tödlichen Krankheit zu heilen. Die zweite Scheinlösung steht mit der ersten in engem Zusammenhang. Sie lautet: „Die kommunistische Lehre spricht als eine Weltliche Religion ungeheuer stark das Ge- fühl an, während Demokratie, Freiheit des Individuums und so weiter zu abgedrosche- nen Phrasen geworden sind. Wenn wir der kommunistischen Gefahr entgegentreten wollen, müssen wir eine revolutionäre Ideo- logie oder Lehre von dynamischer Wucht er- finden, die der ihren die Waage hält.“ Auch hier wieder liegt eine Verwechslung des Wünschenswerten mit dem Möglichen vor. Freilich, wenn wir zu einem Symbol Aufblicken könnten wie das frühe Christen- tum zum Kreuz oder wie das Frankreich von 1789 zur Trikolore, hätten alle unsere Schwierigkeiten ein Ende. Aber ein Glaube, sei er nun religiôs oder weltlich, kann nicht synthetisch im Laboratorium hergestellt Werden. Irgendeine Form des Sozialismus schien, ehe dessen Atmosphäre durch den Stalinismus verpestet und seine Kräfte ge- brochen waren, am ehesten zu einer Dies- seits-Religion geschaffen. Doch in Frank- reich und Italien haben jetzt die Anbeter von Tyrannei und Terror den rechtmäßigen Platz einer wahrhaft fortschrittlichen Par- tei usurpiert und voll Tücke die Energien der fortschrittlich Denkenden für„anti- faschistische“ Kreuzzüge gegen Coca-Cola oder General Franco eingespannt— als ob die große Bedrohung Europas aus Spanien und nicht aus Sowietrußland käme, und als 6b die Welt sich seit 1936 nicht von der Stelle bewegt hätte. Solange diese Usurpation andauert, gibt es innerhalb der französischen und italie- nischen Linken keinen Raum für eine ge- sunde fortschrittliche Bewegung und keine Aussicht für die Entstehung einer neuen dynamischen Glaubensbewegung. Das gleiche gilt. aus anderen Gründen, für Eng- land, in dem die Labour Party nach ihrem Grundsatz„den Sozialismus in einem Lande“ zu verwirklichen trachtet. Von dort- her eine europäische Erneuerung zu erwar- ten heißt, einem ehrenwerten, aber wirk- lichkeitsfremden Wunschtraum zu verfallen. Die kommunistische Expansion in Eu- ropa kann mithin weder durch eine wirt- schaftliche Aufwärtsentwicklung zum Hal- ten gebracht werden— so wünschenswert diese auch für sich betrachtet sein mag noch durch die Erfindung irgendeiner wun- dersamen Patentideologie. Die Gegenwart hat den mutlosen Massen Europas kein praktisches oder geistiges Allheilmittel zu bieten. Wie können wir also von diesen Massen erwarten, daß sie den Glauben an sich selbst zurückgewinnen? Es gibt dafür nur ein Mittel, und es liegt auf der Hand: man muß ihr zerbrochenes Nationalbewußt- sein und ihre schwer angeschlagene Loyali- tät gegenüber ihren Beherrschern durch ein europäisches Bewußtsein und eine Loyalität gegenüber Europa ablösen. (Wird fortgesetzt) man nur ahnen und man sollte sich dabei nicht allzu sehr durch die verschiedenen offlziellen Verlautbarungen beeinflussen lassen. In den vagen Begriffsbestimmungen fernöstlicher Redeweise kann ein Gedanke verschiedenes ausdrücken und die Leute, die auch heute noch, aus der Verborgenheit heraus, das Geschick des japanischen Volkes formen, geben keine offlziellen Verlaut- barungen ab. Blick ins Land Eigenartiger Unfall: Drei Verletzte Stuttgart. Bei Kabelschachtarbeiten in der Böblinger Straße in Stutgart am 21. No- vember wurde ein Benzinkanister von einem Windstoß umgestoßen und in einen Schacht geworfen, in dem sich ein offenes Licht befand. Bei der Explosion des Ben- Zins, das mit dem Licht in Berührung kam, wurden drei Arbeiter so schwer verletzt, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Urabstimmung der Studenten Stuttgart. Der„Allgemeine Studenten- ausschuß“(Asta) der technischen Hochschule will am 12. Dezember bei den Asta-Neuwah- len unter den Studenten der Hochschule eine Urabstimmung über die Frage der Remili- tarisierung veranstalten. Es wird tüchtig gebaut Karlsruhe. Der Stadtrat von Karlsruhe hat den Bau von 108 Kleinstwohnungen mit einem Kostenaufwand von 565 000 DM genehmigt. Die Wohnungen sollen aus- schließlich Heimatvertriebenen und heimat- losen Ausländern zur Verfügung gestellt werden. Abnehmer für Weißkohl gesucht Kehl. Rund 15 000 Zentner Weißkohl, frostfreie, feste und ausgereifte Ware, lagern noch unverkauft in den Gemeinden Goldscheuer, Marlen und Kittersburg im Kreis Kehl. Diese Absatzschwierigkeiten veranlassen den badischen landwirtschaft- lichen Hauptverband zu einem Appell an alle Interessenten, den Grenzlandbauern in diesem vom Krieg stark heimgesuchten Gebiet durch Ankauf von Kohl zu helfen. 5 Der Berg kam ins Haus Offenburg. Am 16. November gerieten Erdmassen und Felsbrocken des Schloßberges in Hornberg, die durch andauernde Regen- fälle aufgelockert waren, in Bewegung. Sie durchschlugen die Rückwand eines an der Hauptstraße gelegenen Hauses und blieben in der Wohnung liegen. Die Frau und das Kind des Wohnungsinhabers konnten sich im letzten Augenblick vor dem herabstürzenden Erdreich in Sicherheit bringen. Hinter verschlossenen Türen Tübingen. Die Studentenschaft der Uni- versität Tübingen veranstaltet am 20. No- vember im Auditorium maximum der Uni- versität eine Diskussion über die Frage der Remilitarisierung. Zu der Veranstaltung haben nur Studierende Zutritt. Die Presse wurde davon in Kenntnis gesetzt, daß ihre Vertreter nicht zugelassen würden. Wärmestuben mit Musik München. Die Münchener Stadtverwal⸗ tung hat 20 Wärmestuben in Lokalen ein- gerichtet. Sie sollen der Bevölkerung hel- fen, Kohlen zu sparen. Eine Vier-Mann- Kapelle gastiert täglich reihum in einer der Stuben. Selbstmord auf der Zugspitze Garmisch. Auf der Zugspitze beging am 21. November eine junge Frau Selbstmord. Sie sprang am Münchner Haus über das Absperrgeländer und stürzte 80 Meter in die Tiefe. Die Personalien der Selbstmör- derin konnten noch nicht festgestellt werden.. Mutmaßliche Täter festgenommen Kaiserslautern. Alle drei mutmaßlichen Täter, die in den Abendstunden des 31. Ok- tober an der grünen Grenze bei Dunzweiler im Kreis Kusel eine Zollstreife beschossen und einen Zollbeamten verletzt hatten, sind jetzt festgenommen worden. Einer von ihnen wurde in Bensheim à. d. Bergstr., zwei in Landstuhl gestellt. Sie wurden in das Untersuchungsgefängnis Kaiserslautern ein- geliefert. Der brennende Pullover Merzalben. Ein Einwohner von Merz alben, der seinen Zimmerofen anstecken wollte, fing hierbei selbst Feuer. Er hatte einen Pullover angezogen, der kurz vorher mit Benzin gereinigt worden war. Obwohl ihm das Kleidungsstück von Anwesenden sofort vom Leib gerissen wurde, erlitt der Mann schwere Brandwunden. Versicherungsschutz für Jugend Düsseldorf. Der Bundesausschuß des Deutschen Gewerkschaftsbundes fordert, daß sofort eine Arbeitslosenversicherungs- pflicht für junge Menschen in der Berufs- ausbildung eingeführt wird, weil sonst viele Lehrlinge nach ihrer Ausbildungszeit Ostern nächsten Jahres ohne ausreichenden Ver- sicherungsschutz sein würden. . ̃—̃ ̃ ä— Es bleibt also abzuwarten, inwiefern und wie bald sich die Theorie vom Toten- kreuz bewahrheiten wird, aber eines ist sicher: Mag der Koreakrieg ausgehen wie 5 er will, dieser Ausgang wird für Asien nur eine Zwischenlösung darstellen, eine Epi- sode aus der Geschichte des Unterganges des Westlichen Imperialismus im Fernen Osten. Dr Offizier im Kreuzzug der Liebe Des Herrgotts General in Hamburg Die blauen Schuttenhüte der Frauen, Offiziere mit einer Sammelbüchse. Jesus lieder mit Mandolinenbegleitung im flotten Schlagertext: Hamburgs Bürger wunderten sich in den letzten Tagen über das große Aufgebot der Heilsarmee, Albert Osborn, des Herrgotts General, ein grauhaariger, stattlich und straff aussehender Mann, traf zu einem Wochenendbesuch in der Hansa- stadt ein. Ihm sind 40 000 Offiziere unterstellt, deren christliche Truppen in den Armen- vierteln der Weltstädte als teils verlachte, teils dankbar begrüßte Sendboten der Nächstenliebe einen weder kalten noch heißen Krieg führen. General Osborn ist kein Theatergeneral. In einer Zeit, in der Kino, IIIustrierte, Magazin und Kriminalroman den Massen geistige Nahrung bieten, verzichtet er nicht auf bunte Farben und Trompeten- klänge. Ueber 250 Texte und Melodien schrieb der 64jährige erfahrene Sozialfach- mann für das Repertoire seiner irdischen Heerscharen. Seine wohltätige Macht erstreckt sich über den ganzen Erdball. Zu ihrer geistigen Stärke tritt ein weltweises schen Orden ausgezeichnet hatte. Wirtschaftsunternehmen mit eigenem Ver- sicherungskonzern und eigener Bank, Hilfs- werke, Heime und Zeitungen stehen Albert Osborn fast überall zur Verfügung. Flaschenspülen und Botengänge für einen Apotheker— das war seine Jugend. Er mußte nicht zur Heilsarmee. Von seinen sieben Kindern aus erster Ehe trägt nur ein Sohn die blaue Uniform mit den Samt- spiegeln. Jahrelang bestätigte sich der Jüngling dann als Filfsschreiber im Haupt- quartier der Themse, besuchte die Kadet- tenschule, wurde mit 20 Jahren Offizier und diente sich dann nach vielseitiger Be- treuungsarbeit und ein paar Weltreisen zum Heilsarmeechef hinauf. Im Mai 1946 wurde er bis 1960 zum obersten General gewählt, nachdem ihn sein König vorher mit dem höchsten briti⸗ 0 Was er für uns Deutsche bedeutet? Das werden außer Bundespräsident Heuß, der ihn im vergangenen Jahr empfing, auch viele Rußlandheimkehrer wissen. Sein Hambur⸗ ger Auftreten leitet den vierten Deutsch- land- Besuch ein.. Seite 4 MANNHEIM Dennerstag, 28. November 1950/ Nr. 25 US-Behörden stiften 1715 DM für die Jugendarbeit Jugendbuchausstellung ab 29. November/ Jugendheimprojekt wächst Die Sitzung des geschäfts führenden Vor- stands des Stadtjugendausschusses Mann- heim, dem je ein Vertreter der fünf großen Jugendorganisationen, zusammen zwei von Sechs kleineren, der erste und zweite Vor- Sitzende des Jugendausschusses sowie ein Sekretär mit beratender Stimme angehören, am Dienstag begann unter recht erfreu- chen Aspekten, händigte doch Mr. Zecca Als sStellvertretender Resident Officer im Auftrag der amerikanischen Behörden drei Schecks im Gesamtbetrage von 1715 DM für die Jugendarbeit den Jugendvertretern aus. Von dieser Summe sind 850 DM. für das Städtische Jugendsekretariat zur Beschaf- zung von Einrichtungsgegenständen und technischen Zubehörteilen, 305 DM für die katholische Jugend(Einrichtung einer Ju- gendbücherei) und 560 DM für das Arbeiter- wohlfahrts-Jugendheim(Ankauf von Bü- chern und Sportgeräten) vorgesehen. Mr. Zecca sprach bei dieser Gelegenheit den Jugendorganisationen seine Anerkennung für ihre Arbeit aus, während Jugendaus- schubvorsitzender Stadtrat Ott dem Vertre- ter der Besatzungsbehörde dankte und seiner Hoffnung auf weiteres verständnis- volles Entgegenkommen der Besatzungs- macht gegenüber der Jugend Ausdruck ver- Ueh. Wie Ott mitteilte, wurden der Mann- heimer Jugend Sleichzeitig vom Landes- bezirk Baden, Abteilung Kultus und Unter- richt, 900 DM, aus Totomitteln 700 DM und von der Katholischen Jugend 100 DM zur Verfügung gestellt. Davon wird der Stadt- jugendausschuß nach einem in dieser Sit- zung einstimmig gefaßten Beschluß insge- Samt 1600 DM als ersten Baustein gewisser- maßen für das„Jugendwerk Mannheim“ investieren. Die Bedenken einiger Delegierter gegen das Jugendheim-Projekt Erlenhof, mit dem nach Dipl.-Ing. Klimmer Hochbauamt) „demnächst“ begonnen werden kann, wur- den nach längerer Debatte so gut wie zer- streut. Klimmer gab einige Erläuterungen über den geplanten Gebäudekomplex, der sich aus dem eigentlichen Jugendheim mit Vorgelände, Klub-, Lese-, Musikräumen, Räumen für Kindergarten, Bücherei usw. sowie aus einer Gymnastikhalle mit Bühne und aus einem Sportplatz zusammensetzen Soll. Wie Stadtdirektor Schell als Sozial- referent ergänzend bemerkte, sollen mit der Zeit neben diesem Zentralheim noch weitere kleinere Jugendheime in den ver- schiedensten Stadtteilen erstellt werden, von denen sich ein Heim an der Waldpforte (Gartenstadt) bereits im Bau befinde. Nach einer Mitteilung von Stadtrat Ott wird vom 29. November bis 3. Dezember in der Aula der Sickingerschule in U 2 vom Jugendausschuß zusammen mit dem Mann- heimer Buchhandel und den Jugendverbän- den eine Ausstellung„Das Jugenbuch“ ge- zeigt, und am Freitagabend im Ufa-Palast um 19.30 Uhr(anstatt um 19 Uhr, wie bis- her geplant und angekündigt) zur Eröffnung des Mannheimer Jugendwerks eine Abend- feier mit musikalischen, gesanglichen, tän- zerischen und sportlichen Darbietungen ver- schiedener Jugendorganisationen veran- staltet werden. Zur engeren Zusamemnarbeit zwischen Stadtjugendausschuß und Mannheimer Jugendrat und Vermeidung unliebsamer Ueberschneidungen wurde beschlossen, den Vorsitzenden des Jugendausschusses künftig zu allen Jugendratssitzungen zuzuziehen, wie umgekehrt der Jugendratsvorsitzende in Zukunft bei allen Zusammenkünften des Jugendausschusses(auch des geschäftsfüh- renden) vertreten sein wird. rob Das grüne E uuf weißem Grund Symbol des Selbstverständ- lichen Selt gestern flattern in Mannheim an mehreren Gebäuden Fahnen, von denen noch nicht jeder weiß, was sie eigentlich bedeuten. Es sei nochmals gesagt: Es han- delt sich um die Fahne, die alle, denen ein geeintes Europa ein Anliegen ist, sich ge- schaffen haben, um damit eine Ansicht zu dokumentieren, die zu einleuchtend ist, als daß ihre Verwirklichung keine Schwierig- keiten bereitete. Die Kirchsturmspolitik der Nationalstaa- ten— man verzeihe diese Vereinfachung macht es notwendig, daß für die Idee des vereinten Europa der Wille der Völker in Bewegung gesetzt wird, und damit haben Wir den Grund der Beflaggung: Es soll für die Europa-Idee geworben werden. In Deutschland hat das die Europa-Union übernommen, die im Augenblick in zahlrei- chen deutschen Städten ihre Fahnen zeigt und ein E an Wänden erscheinen läßt. Damit wir unsere größere Heimat lie- den lernen— dieses Europa, das bei all sei- ner geistigen Größe immer noch ein Zank- geld eifersüchtigen politischen Kleingeistes Ist, den die Völker bisher mit Blut und Tränen, mit Grenzpfählen und künstlicher Teuerung, mit nutzlos vertaner Kraft und kehlgeleiteter Energie bezahlten. In einem Kontinent, der der Welt einen Shakespeare, einen Beethoven, einen Dante, einen Cho- pin, die Ideale der Freiheit und Mensch- lichkeit, der Würde des Menschen und der Toleranz geschenkt hat, um nur ganz will; kürlich einiges herauszugreifen aus den Schätzen der„Alten Welt mle Weihnachtspaketaktion der Verbände Die Organisationen der freien Wohl- fahrtspflege im Bundesgebiet haben sich die Aufgabe gestellt, allen noch in fremden Ländern festgehaltenen deutschen Kriegs- gefangenen zu Weihnachten Geschenke aus der Heimat zu schicken. Sie bitten die Be- völkerung, sie dabei durch Geld- und Sach- spenden zu unterstützen. Pakete können bis zu fünf Kilogramm schwer sein. Sie müssen bis zum 25. Novem- ber bei den örtlichen Dienststellen des Deutschen Roten Kreuzes, des Caritasver- bandes, des Evangelischen Hilfswerkes oder der Arbeiterwohlfahrt abgegeben sein. Die Pakete dürfen nur an Kriegsgefangene oder Internierte in allen westlichen Gewahr- samsländern, Polen, Jugoslawien, Albanien und der Tschechoslowakei adressiert sein. Aus Sachspenden stellen die Verbände Pa- kete für Gefangene ohne Angehörige zu- sammen. Für Kriegsgefangene in der Sowjetunion besteht eine besondere Regelung. An sie werden Standardpakete geschickt. Für diese Pakete kann ein Geldbetrag von zehn Mark und eine doppelte Aufklebeadresse mit der genauen Anschrift des Kriegsgefangenen in „Wege des Menschen zu seiner Umwelt“ Als Zaungast in einem Lehrgang der Abendakademie in der allgemeinen Unsicherheit des heutigen Lebens sind viele Menschen, junge und ältere, Sucher; Sucher, die den Weg zu sich selbst und zu ihrer Umwelt inden möchten. Um ihnen behilflich zu sein, hat die Mannheimer Abendakademie emen Lehrgang„Du und Deine Umwelt“ eingerichtet, der im Grunde eine Arbeits- gemeinschaft ist, da die Teilnehmer selbst die Themen bestimmen und diskutieren. Da hört man etwa heute so viel von Existen- zialismus. Wag ist er? Und was will er überhaupt? Darum beschäftigt man sich mit dem Existenzialismus und seinen Grundsätzen. Fast keiner der jungen und älteren Teil- nehmer bringt Verständnis auf für moderne, abstrakte oder surrealistische Malerei. Manche allerdings stehen ihr so ablehnend gegenüber, daß sie die Besichtigung einer modernen Ausstellung selbst unter sach- kundiger Führung durchaus ablehnen. Die andern aber haben den Wunsch sich mit diesen künstlerischen Erscheinungen der Gegenwart ernsthaft auseinanderzusetzen. Sie besuchen die Ausstellung und gewin- nen àus den Erläuterungen das Empfinden, Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Die Hochzeit des Figaro“; Amerika- haus, 19.30 Uhr: Deutscher Vortrag:„Die Mikrokopie im Dienste der Wissenschaft“ (Sprecher Hans Joachim Knigge, Stuttgart); Wirtschaftshochschule, 19.30 Uhr: Schneider- an-Quartett Wien; Kunsthalle, 20 Uhr: Her- dert Maisch spricht über Carl Zuckmayer(Ge- sellschaft der Freunde Mannheims). Freitag, 24. November: Nationaltheater, 19.30 Uhr:„Minna von Barnhelm“; Eisstadion, 20 Uhr:„Die Wiener Eisrevue 1950/13 Gewerk- Schaftshaus, 19.30 Uhr: Hans Böhm spricht über Die Angestellten und das Mitbestim- mumgsrecht“. 2 In der Vorstellung„Figaros Hochzeit“ am 23. November, 19.30 mr wird Franz Koke zum erstenmal den„Basilio“ singen. dem Verständnis solcher Bilder doch ein wenig nähergerückt zu sein. Auch die Dis- kussion unter den Kursteilnehmern führt ein Stückchen weiter. Ein andermal interessiert Indien und seine Probleme. Diplom- Handelslehrer Braun, der diesen Lehrgang leitet. geht zunächst auf das Land Indien ein. Er läßt Land und Landschaft vor den Hörern erstehen, zeigt die Zusammenhänge zwischen geographischen Gegebenheiten, Klima, Bodenschätzen und Wirtschaft auf, geht äàuf religiöse Besonderheiten ein, die sich wirtschaftlich und politisch auswirken. Wurzeln politischer Probleme werden dadurch bloßggelegt. Und dadurch versteht man manches, was zuvor vielleicht dunkel war. In ahnlicher Weise interessiert Persien mit anderen Gegebenheiten und anderen Problemen, Warum sind diese anders? Und wieder geben geographische Lage, Klima, Bodenschätze usw. die eingehend behan- delt werden, klare Aufschlüsse. Wird der Kommunismus in Asien Boden gewinnen? Auch diese Frage wird eingehend dikutiert. Wieder ein andermal steht„Physik im Alltag“ im Vordergrund. Auch„Das Recht im Alltag“ und zahlreiche andere Themen, mit denen der einzelne sich tagtäglich aus- einandersetzen muß, fordern Klarstellung. Daneben soll der einzelne auch an per- sönlicher Sicherheit gegenüber der Umwelt gewinnen. Wie oft muß er in seinem Beruf etwas erläutern, reden oder frei sprechen. Kann er das wirklich? Die meisten geben zu, daß sie Lampenfieber haben, Geht das jedem so? Aus der Diskussion heben sich die Rednertypen heraus mit ihren Beson- derheiten, auch der große„Blender“, der redet und nur redet. und seine Mit- menschen„einwickelt“. Schließlich gibt der Kursleiter erprobte Anleitungen und Rat- schläge. Aber nicht nur Reden, sondern auch Zuhören und richtige, sachliche, un- persönliche Diskussion wollen gelernt sein. Ungemein lebendig und vielseitig arbei- tet dieser Lehrgang, der aus dem Leben nimmt und für das Leben gibt. rei. der Sowietunlon abgegeben werden. Mittel- lose Angehörige von Kriegsgefangenen brau- chen nur die doppelten Aufklebeadressen mit der Gefangenenanschrift abzugeben. Geldspenden können auf das Postscheck- konto Hamburg 40000 des Nordwestdeut- schen Rundfunks oder auf das Postscheck- konto Stuttgart Nr. 18190 des Süddeutschen Rundfunks mit dem Stichwort„Heimat- paket“ eingezahlt werden. Lichtmottenkunden werbung.. mit 12000 Birnen Die Mannheimer sollen bald Gelegenheit haben, noch„heller“ zu erscheinen, als sie sich bisher schon hielten. Denn am 2. Dezember schon geht sie los, die Sache mit den 12 000 Glühlampen à 15 Watt. Von Kurpfalzbrücke bis Schloß und von Paradeplatz bis Wasserturm werden sie eine vier Kilometer lange Wegstrecke in ein vorweihnachtlich- weihnachtliches Lichtermeer tauchen. Alle Adventssonn- und jeweils die vor- hergehenden Samstage plus Weihnachten wird— wie einst im„Heuß-lichen“ August — die Mannheimer Innenstadt täglich sechs Stunden lang Licht gewordene Energie Zu- rückstrahlen. Jewells von etwa halb fünf nachmittags bis halb elf am Abend soll das Licht den Mannheimern und auswärtigen Besuchern) heimleuchten, Macht insgesamt 10 800 Kilo- wattstunden, sagen die Fachleute. Und das trotz Kohlenknappheit. Trotz, weil zu der Zeit der Großteil der Industrie sowieso schon lange Feierabend gemacht hat und die Stadtwerke(zum Auffangen Plötzlicher überhöhter Kapazitätsanforde- rungen ohnedies in Betrieb bleiben müssen. Im übrigen wird die Angelegenheit vom Einzelhandelsverband in Verbindung mit dem Verkehrsverein gedeichselt. Darüber hinaus sollen auch wieder elektrisch bekerzte Weihnachtsbäume das weihnachtlich- festliche Bild der Stadt und Vororte vertiefen. Lichtmottenkundenwerbung, die aller Voraussicht nach manchen auswärtigen Käufer zum„Faltern“ bringen wird Dud- Ehemalige Cassinokämpfer um Auskunft gebeten Der Volksbund deutsche Kriegsgräber- kürsorge ruft alle ehemaligen Cassino- kämpfer auf, ihm bei der Erfassung und Registrierung der gefallenen deutschen Sol- daten im Raum Cassino zu helfen. In seinem Aufruf weist der Volksbund darauf hin, daß wahrscheinlich noch viele Feldgräber unentdeckt geblieben und vereinzelt auch an einsamer Stelle Ge- kallene noch nicht bestattet worden sind. Um die Einzelgräber leichter aufzufinden und die Toten zu identifizieren, sollen die ehemaligen Cassinokämpfer dem Volksbund Tod und Grab von Kameraden mitteilen und dem Brief nach Möglichkeit eine ein- fache Geländeskizze beilegen. Die Briefe, die an den Volksbund deut- sche Kriegsgräberfürsorge, Bundesgeschäfts- stelle Nienburg(Weser) zu richten sind, sol- jen auf dem Umschlag das Kennwort „Kampfraum Cassino“ tragen.. Erwerb, Fortkommen und Ehre als verletzt anzusehen Rechtsanwalt Püschel, Mannheim, teilt uns zur Flugblattaktion der Interessenge- meinschaft badischer Rundfunkhörer fol- gendes mit: Der Karlsruher Senat des Oberlandesge- richts Stuttgart hat in seiner Entscheidung vom 2. November die Flugblattaktion als ungesetzlichen Eingriff in die Rechtssphäre des Süddeutschen Rundfunks bewertet. Da- durch, daß dem Süddeutschen Rundfunk, vertreten durch Rechtsanwalt Püschel. Mannheim, der Nachweis von der Unrich- tigkeit entscheidender Punkte des Flugblat- tes gelungen war, hat der Senat Sowohl Kredit, Erwerb und Fortkommen des SDR, als auch die Ehre der leitenden Organe, nämlich des Intendanten und des Rundfunk- rates als verletzt angesehen. Somit mußte ein rechtswidriger Eingriff in vom Gesetz geschützte Rechtsgüter fest- gestellt werden. Dem SDR wurde daher ein Anspruch auf Unterlassung der Verbreitung dieser im Flugblatt aufgestellten, unwah- ren Behauptungen gerichtlich zuerkannt. Rattenbekämpfung in Mannheim Die Stadtverwaltung hat die Bevölke- rung aufgerufen, vom 15. bis 30. November eine Rattenbekämpfung durchzuführen. Durch die Frühjahrsbekämpfung wurde ein recht guter Erfolg erzielt. Nun gilt es, die durch den vergangenen Sommer vergrößer- ten Rattenvölker wieder zu dezimieren. Dazu ist die Zeit jetzt besonders giünstig, weil die Jungtiere leichter auf die Giftköder reagieren als ausgewachsene Tiere. Es ist wieder dem Hinzelnen freigestellt worden, ob er selber das Gift kaufen und auslegen oder einen anerkannten Schädlingsbekämp- ker damit beauftragen will. In jedem Fall muß er gegenüber den kontrollierenden Po- sizeibeamten durch die Quittung den Nach- Weis des Einkaufs bzw. der Auslegung lie- fern. Gewarnt wird vor unbefugten fliegen den Händlern, deren Präparate keine Ge- währ bieten und deren Preise in keinem Verhältnis zum Erfolg stehen. Es kommt nicht so sehr darauf an, welche Mittel man von der Fachfirma kauft, als daß die Mittel richtig angewendet werden. Darüber kön- nen die Fachgeschäfte Auskunft geben. Es sei erneut darauf hingewiesen, daß Küchenabfälle usw. nicht in Ruinen gewor- ten werden sollen, Die Notwendigkeit der lückenlosen Rattenbekämpfung ergibt sich schon durch die Rattenschäden an Gebäu- den und Nahrungsmitteln, die jährlich in die Millionen gehen. im Raum Cassino bisher Fünfzig Jahre Schilterkinderhelm 81. Joseph Das Heim wurde am 15. November 1900 gegründet 0 Das katholische Knabenpensionat St. Jo- seph in der einstigen Villa Bumiller in der Rheinstraße liegt recht günstig, denn wenn Schiffer im Hafen an Land gehen, ist es für einen Besuch ihrer Buben nicht weit. Sie hatten es freilich nicht immer 80 be- quem; als das Heim vor 50 Jahren(am 1 November 1900) gegründet wurde, befand es sich zunächst in gemieteten Häusern in der Stadt. Es ist ein Verdienst des Präla- ten und Protonotars Bauer, daß es in das Bumiller-Haus einziehen konnte. In dem alten Patrizierhaus gewann das Heim Fa- miliencharakter, den es auch heute noch besitzt. Wie allgemein in Mannheim, waren auch diese Schifferbuben mit ihren Kinder- schwestern(Vinzentinerinnen) vor den Bom- ben nach Ettlingen geflohen, und hatten gut daran getan. Denn das Haus, das während der Abwesenheit der Kinder eine Zeitlang als Ausländerlager, Flick- und Nähstube für Ausgebombte und als Speisehaus für alleinstehende Arbeiter gedient hatte, wurde schwer beschädigt. Erst nach Kriegs- ende(die Schwestern mit den Kindern waren im Juni 1945 zurückgekommen) konnte es nach und nach wieder ausgebes- sert werden. Aber manches bedarf noch der Verschönerung. Dieser Wiederaufbau hat aber die Mittel des Heims so stark bean- sprucht, daß es seine 50-Jahr-Feier nur ganz bescheiden und intern begehen konnte, obwohl frühere Heimbuben, die heute Män- ner in Amt und Würde sind eine allge- meine, größere Feier gewünscht hatten. Es sind übrigens längst nicht alle die- ser munteren Buben, die in diesem schönen Treppenhaus hinauf und hinunter spran- gen, wieder Schiffer geworden, wie Vater Kurze„MM“-Meldungen Einen Tag früher. Der Vortrag von Pro- fessor Evers über„Die Baukunst im 19. Jahrhundert“ mit dem die erste Vortrags- reihe„Aufbau“ beginnt, wird nicht am 29. November, sondern am 28. November, ge- halten. Die Karten sind im Sekretariat der Kunsthalle zu erhalten. Marika Rökk, die bereits im Frühjahr in Mannheim zwei Gastspiele gegeben hat, Wird nochmals am 27. November, 20 Uhr, gastieren. Die Hoffmeister-Gastspieldirek- tion beendet damit im Ufa-Palast die Gast- splirdise der Filmkünstlerin durch Deutsch- land. Neben der Filmschauspielerin freten an diesem Abend zahlreiche weitere Künst- ler auf. „Fledermaus“ stark gefragt. Wegen über großer Nachfrage kann das Nationaltheater Mannheim Vorbestellungen(zunächst nur kür Mieter) für die diesjährige Silvester- Vorstellung der Operette„Die Fledermaus“, die Professor Eugen Szenkar dirigieren Wird, nur bis zum 10. Dezember annehmen. Die Vorstellung findet zu erhöhten Preisen statt. Die vorbestellten Karten müssen bis spätestens 20. Dezember abgeholt werden Betriebsräteschulung. Im Rahmen der Schulungsvorträge für die Betriebsräte spricht am 23. November, 19.30 Uhr, im Ge- Werkschaftshaus der Vorsitzende des Orts- ausschusses, Karl Schweizer, über„Plan- wirtschaft oder freie Wirtschaft“. „Lösung des Krebsrätsels“. Vor einem kleinen Zuhörerkreis sprach am Mittwoch- nachmittag in der Ortskrankenkasse, Dr. F. Greg, Neckarau, über die„Lösung des Krebsrätsels“. Nach seiner Auffassung ent- steht Krebs aus chronischen peripheren Schädigungen, zu denen eine Erschöpfung des unfaßbaren Faktors Lebenskraft kom- men müsse, um die Krankheit Krebs aus- zulösen. Der Mannheimer Hausfrauenbund lädt zu einer Zusammenkunft im Wartburg- Hospitz am 24. November um 15 Uhr und 19.30 Uhr ein. Thema:„Bauen Wohnen Wirtschaften“, Farblichtbilder- Vortrag von Else Pelz-Langenscheidt, Kassel. Was tut die Heilsarmee? Am 24. Novem- ber, 19.30 Uhr, hält der Bezirksleiter der Heilsarmee für Hessen und Baden, Ober- major E. Blickle, Frankfurt, im Saale der Heilsarmee, C1, 18, eine Versammlung ab, in der auch ein Bericht über die gegenwär- tige Tätigkeit der Heilsarmee gegeben Wird. Die Gartenvorstadt- Genossenschaft lädt für 26. November, 15 Uhr, in die Wirt- schaftshochschule zu ihrer diesjährigen Ge- neral versammlung ein. Berichtigung. In unserem gestern ver- öfkentlichten Bericht„Doppelfest in der Herz-Jesu- Pfarrei“ wurde Stadtpfarrer Dr. Straub als Prediger des Festgottesdienstes genanrit. Tatsächlich hielt diese Festprecigt jedoch Stadtpfarrer P. Const. Fuchs OFM. Wir bitten, das Versehen zu entschuldigen. Wir gratulieren! Heinrich Blum, Käfer- tal, Freie Luft 24, ist 80 Jahre und Maria Eckhardt, Käfertal Wormser Straße 34, ist 76 Jahre alt. Martin Hoock, Feudenheim, Kirchbergstraße 21, feiert seinen 75. und Margarete Loeser, Rheinau, Relaisstrage 3, und Karl Häußer, Gartenfeldstraße 59, feiert ihren 73. Geburtstag. Markus Roos, U 5, 22 ist heute 78 Jahre alt. Aus dem Polizeibericht Die Böschung hinunter. Ein aus Schwet⸗ zingen kommender Fahrer eines Pxw. mußte vor der Zündholzfabrik Rheinau wegen eines etwa 20 Meter vor ihm fahrenden Mo- torradfahrers plötzlich abbremsen. Durch die regennasse und schlüpfrige Fahrbahn geriet der Wagen ins Rutschen und stürzte die Straßenböschung hinunter, Dabei über- schlug sich der Wagen, kam jedoch wieder auf die Räder zu stehen. Der Fahrer erlitt eee b 5 und Vorfahren. Manche wurden Kaufleute und sind vielleicht Direktoren einer Schift. fahrtsgesellschaft, andere studierten, wur- den Erzieher, Priester usw. In manchen Buben ist schon die dritte Generation einer Familie im Heim vertreten; ein Beweis daß sich die Buben wohlfühlen. Und wenn man hört, daß die Kinderschwestern jeden Morgen die Kleinen von der ersten bis ein. schließlich der vierten Schulklasse in dem geräumigen, sauberen Wasch- und Bade- raum selbst waschen, damit sie ja sauber und ordentlich sind, und sich auch sonst wie eine Mutter um sie kümmern, sagt das viel. Die 44 Buben von sechs bis 20 sechzehn Jahren haben alles, was sie brauchen: Ordnung und Sauberkeit in ihren luftigen Schlafzimmern und Schlafsälen, neben denen jeweils eine Schwester wohnt, ein Lern- und Arbeitszimmer, im Erdge- schoß einen geräumigen Speisesaal, zwel neue ausgebaute Spielzimmer, im freund- lichen Hof ein Planschbecken, das sie im Sommer mit Begeisterung entweder selbst benutzen oder ihnen als wilder Ozean für ihre Schiffchen dient. Und damit sie nicht zu sehr unter weiblichem Einfluß stehen, kümmert sich auch Schifferpater Wendelin um sie, bei dem sie z. Z. mit Begeisterung die Schiffsflaggen und ihre Bedeutung ken- nen lernen und sie farbig zeichnen. Er führt imen auch Schmalfilme vor, aber ihre Hauptfreude ist gegenwärtig das Basteln in einem der Spielzimmer, wo sie mancherlel nette Laubsägearbeiten und Perldeckchen machen. Denn Weihnachten ist nicht mehr kern, und jeder Bub ist stolz darauf, Elter und Geschwister zu überraschen. rel A nur leichtere Verletzungen, dagegen wurde der Pkw. stark beschädigt und mußte ab- geschleppt werden. Stichhaltig. Vor einem Lokal in der Innenstadt versetzte ein farbiger Soldat einer 24 Jahre alten Hausgehilfin einen Stich in den Magen, so daß diese mit einer Taxe in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Nach Angabe des behandelnden Arztes besteht keine Lebensgefahr. Kupferblech„verkupfert“. In verdäch- tiger Weise trieben sich in der Nacht vor dem Haupteingang des Friedhofes zwel Bur- schen herum und gingen flüchtig, als sie eins Polizeistreife erblickten. Sie konnten aber bei einer Verfolgung eingeholt und fest- genommen werden. Inzwischen hatte man festgestellt, daß an dem Bedürfnishäuschen vor dem Friedhof mit Gewalt etwa 10 Kilo Kupferblech abgerissen worden waren, die vermutlich dureh die beiden zu Gel dure gemacht werden sollten. Beim Abtreiber in Haft. Wegen zweifacher Ab- Pnatlict treibung wurde ein 30 Jahre alter Hek- mer triker festgenommen, der nach anfänglichem fervon Leugnen gestand. Die benützten Instrumente ir Beru Konnten gefunden und sichergestellt werden, eng de Ob weitere Abtreibungen vorgenommen Worden sind, werden die noch in Gang be- Iten he findlichen Ermittlungen ergeben. Nachs Freigesprochen n jün⸗ nach langer Beratung 1 „Es darf nicht soweit kommen, daß n nut jeder, der auf die Straße geht, sich damit hnnhen praktisch in Lebensgefahr begibt“, erklärte groß der Staatsanwalt am Mittwoch in einer rung! Verhandlung wegen fahrlässiger Tötung vor dem Schöffengericht. Angeklagt war ein nicht vorbestrafter junger Fuhrunternehmer, am 27. Mai 1950 5 ein schweres Verkehrsunglück in der Mit- Pprüch telstraße— Ecke Pumpwerkstraße ver- penieur schuldet zu haben. Der Angeklagte war als heiter Fahrer seines Lkw. mit einer Geschwindig- keit von etwa 20 kmyst von der Mittel- Nrorde straße in die Pumpwerkstraße eingebogen, nen; Dabei lief ihm ein achtjähriger Junge, del im Eifer des Spiels in letzter Sekunde noch Klei einmal die Fahrbahn überqueren Wollte Indeste gegen das rechte Vorderrad. Der Fahrer garbeite hatte sofort mit einem scharfen Ausbiegen nstrick zur anderen Seite den Unfall zu verhindern üschine versucht, war dabel in der engen Straße ſbsmas über den linken Gehsteig gegen die Haus te Me wand gefahren und hatte eine 72jährige) Hausn Frau, die gerade aus einem Laden kam gzlsche derart an die Wand gedrückt, daß die Frau sofort tot war. Der Junge kam mit eine leichten Verletzung davon. Die Zeugenaussagen im Prozeß unter. schieden zum Teil sehr. Die Vermutung die Bremsen des Lkw. seien nicht gan intakt gewesen, konnte nicht bestätig werden. Der Staatsanwalt wollte den Fahrer 1 einer Gefängnisstrafe von drei Monaten verurteilt wissen. In der sehr belebtelſ und kinderreichen Gegend der Mittelstrab sel für den Fahrer eines Lkw. besonder Vorsicht geboten. Der Angeklagte hätte mig einer unvorhergesehenen, verkehrswidtt gen Reaktion des Kindes rechnen müssen der 5 dagegen beantragte Fre. spruch. Das Gericht würdigte die besondem schwierige Rechtslage dieses Falles in eins langwierigen Beratung und kam zu dem Schluß, der Fahrer habe das Unglück nich schuldhaft verursacht und sprach Ihn von de Anklage frei. Der Schöffenrichter erklirt in der Urteilsbegründung, das KInd sel en in allerletzter Sekunde in die Fahrball gesprungen. Der unglückeselige Tod der Tut könne dem Fahrer nicht zur Last geled werden, well er keine Auswahl geha habe, wie er das Kind schonen 80llte. N nabe nicht ahnen können, daß die Trat gerade in diesem Augenblick ein Laden geschäft verlassen würde.. aliflzie Hufe See L lu, eU von Schau dle 6h hllſzs, Und uo füße, Nbg uh, u e COC D 00 De 2 00 0800 O 0 72 chaum“ — und-Jaranfiert: Ulk Mische 6, gnund, 1 MORGEN Selte 5 Der Hönenunkt im sportlichen Leben Deutschlands selt 1945 Freiwillig in den Tod prei Personen an einem Tag zweimal mußte in den Vormittagstun- len des Dienstag die Mordkommission der ommen Auch hier konnte nachgewiesen werden, a es sich um einen Selbstmord handelte. ſer junge Mann war vor etwa einem Jahr s russischer Kriegsgefangenschaft heim kehrt. Betrug im Postraubformat 15374 DPM und 220 Gläubiger Heute beginnt vor der Ersten Großen wurde te ab- n der Soldat n Stich r Taxe werden lelnden rdäch⸗ ht vor el Bur· sie eine * in Konkurs geratenen armazeutischen Großhandlung in Mann- Der Angeklagte gegen den beim Land- ſcht Heidelberg ein gleichgeartetes Ver- ren bereits eingeleitet worden ist, hat ch den bisherigen Ermittlungen allein in unheim 220 Gläubiger um insgesamt n aber g 743 PM betrogen. Er wird des Betrugs, 5 kest, s Konkursverbrechens und des Vergehens man b en die Reichsversicherungsordnung be- iuschen utigt. 8 Irbeitsvermittlung für Berufstätige Galt dureh Abendspreehstunden Beim Arbeitsamt Mannheim werden aer Ab- Pnatlich durchschnittlich etwa 6000 Arbeit- Elek- mer in Arbeit vermittelt. Ein Großteil gllchem ſervon sind Arbeitsuchende aus dem Kreis umente ir Berufstätigen, deren Bewerbungsunter- werden gen das Arbeitsamt oftmals als Vermitt- gsdasis in den Abendsprechstunden er- ang be- Iten hat. b 5 Nachstehend ein kleiner Auszug aus enblicklich vorliegenden offenen Stellen: n jüngerer Chemotechniker mit abge- ossener Fachschulausbildung. Kenntnisse * organischen Chemie. In Betracht kom- n nur Bewerber aus dem Stadtgebiet unheim oder Pendler: ein Konstrukteur * großes Projekt, mit mehrjähriger Er- brung im Bau von Schwefelsäure-Anlagen r Ausarbeitung sämtlicher Konstruktions- ſerlagen. Angebote von nur erstklassigen selbständigen Fachkräften mit Zeug- Ven, Lebenslauf, Lichtbild und Gehalts- prüchen erbeten; mehrere Heizungs- benieure; ein Kalkulator und Arbeitsvor- gelter von Schnellpressenfabrik gesucht, im Stande ist, nach Refa vollständig Morde von Gußteilen bis 3000 kg zu be- nen; ein selbständiger Heizungsmonteur; selbständiger Kühlmaschinen-Monteur r Kleinkältemaschinen, der nachweisbar ndestens vier Jahre auf diesem Gebiet beitet hat; ein Schwelzerdegen; Maschi- dstrickerinnen für Flach- und Handschuh- schinen; Strumpfrepassiererinnen an ſosmaschinen für Textilhaus; eine per- die Mantelschneiderin für Pelzmäntel und Hausmädchen für US-Familien mit guten Aüschen Sprachkenntnissen. Wohnen bei mille Bedingung. Das Arbeitsamt macht insbesondere best- kalifzlerte stellensuchende Berufstätige auf lautenden Abendsprechstungen aufmerk- Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Freitag früh: Früh stellen- die neblig, sonst meist stärker bewölkt, ver- delt noch geringfügiger Regen. Nachmittags Aübergehend Bewölkungsauflockerung. Ta- kemperaturen 5 bis 8 Grad. Schwache ade aus Südwest bis West. In der Nacht n Freitag gebietsweise stärkerer Bewöl- ſussrückgang mit leichten Nachtfrösten bis nus 2 Grad. O. Walter, Balogh, Herrmann. Schon in den ersten Sekunden wur Bulogch durchgebrochen Unsere Mannschaft begann mit einem Start, den niemand erwartet hatte Deutschland hatte Anstoß. Balogh Wurstelte sich sofort durch, und Sekunden später mußte Hug bereits eingreifen. Das War ein Glücksstart, den niemand erwartet hatte. Eine Minute später aber sind bereits die Eidgenossen zur Stelle, und der gefähr- liche rechte Fügel Bickel Antenen trug den ersten Angriff vor, der sofort zu einer Ecke führte. In der Folge klärte Turek einige leichte Bälle. Das Spiel, schnell und rassig geführt, litt jedoch offenbar etwas unter der Nervosität aller Spieler. Da— Ott- mar Walter, auch ohne Fritz gewillt, etwas Zu zeigen, spurtete ab, gab zu Herrmann, dessen Schuß knapp vorbei ging. Sekunden später bombte Bernhard Klodt aufs Tor. Der Ball strich über die Latte, und wiederum Sekunden später schoß Morlock im Hecht sprung einen Kopfball! Weg war alle Ner- Vosität! Das Spiel lief— eindeutig im Zei- chen deutscher Feldüberlegenheit. Hug, Neury, Bocquet, Friedländer, Kernen und Casali waren schwer in Nöten. Sie bauten vor der Straufraumgrenze ihren berühmten Sehweizer Riegel auf. Er hielt in diesen 15 Minuten dauernd der Sturm- und Drang- Periode stand. Leicht aber hätte es 210 stehen körnen. Eine einzige Unterbrechung erfuhr unser Wirbelwind durch Fatton, der auf linksaußen gefährlich durchspurten kormte. Dann aber wieder war Balogh am Ball, spielte zu Otmar, der zu Morlock, und der wiederum zu Balogh, und noch ein- mal strich ein Schuß knapp über die Latte. Veberhaupt Fritz Balogh! Unser Nek⸗ karauer rackerte sich ab, wie einst im Mai, draußen an der Fähre. Ueberall war er, immer im rechten Augenblick, dabei schnell, versiert und brillant! Großartig war es, wie unsere Mannschaft in dieser halben Stunde spielte! Wunder- voll, wie sich die Elf, in der nur Kupfer, Burdenski und Streitle internationale Er- fahrung hatten, verstand. Besonders Otmar Walter war an diesem Mittwoch auch ohne Bruder Fritz, eine Offenbarung. Der Frank- furter, Herrmann, zeigte sich sehr schug- kreudig. Eine seiner Bomben, die in die linke Ecke strich, meisterte der Schweizer Hüter in fantastischem Panthersprung. Unsere Verteidigung war auf dem Posten Nach 30 Spielminuten konnten sich die Eidgenossen dann etwas frei machen und das Feldspiel ausgeglichener gestalten. Erstmals sahen wir feine, ruhig einge- leitete Angriffe des Seniors Bickel, der so- rel ee Y . cANNSTATTE — WASEN 5 70 f 3 0 4 e 1 0 a te 0 0 11 5 5 0 * . wohl Antenen als auch Fatton schön ein- setzte. Doch auch die deutsche Verteidi- gung bewies, daß sie nicht von Pappe war. Plötzlich waren jedoch die Schweizer mit nur drei Mann durchgebrochen. Bickel ver- setzte Streitle und Barufka wie Waisen⸗ Spannende Husscheidungskämpfe im Herschelbud.. „„ für den Schwimm-Länderkampf Nordbaden-Württemberg-Bayern Anläßlich des Schwüimm-Länderkampfes Nordbaden— Württemberg— Bayern, der am 2. und 3. Dezember in Reutlingen ausgetragen wird, kanden am Dienstag im Mannheimer Herschelbad Ausscheidungskämpfe statt. Da dieses Ländertreffen auch Jugendwettbewerbe vorsieht, kam die Jugend ebenfalls zu Wort, bei der vor allem Karlsruhe mit hervorragen- den Leistungen auf wartete, doch auch Heidel- berg und Mannheim brachten hoffnungsvollen Nachwuchs an den Start. Folgende Zeiten wurden erzielt: 10 m Kraul: 1. H. K. Werner(Nikar) 1:06,58, 2. W. Legler(SV Mannheim) 1:07, 3. Heigl(K SN) 1:08,2, 4. Kazorke(KS N) 1:09,5, 5. Kotterich (K SN) 1:11. 100 h Brust: Göbel(Nikar) 1:22,2, 2. Stute(Nikar) 1:23,8, 3. Sauer(Karls- ruhe) 1:25, 4. Diochon(Vfy ww) 1:25,68. 100 m Rücken: 1. K. Koch(KSN) 1:19, 1, 2. Hun- zinger(VfVvW) 123,5, 3. Berns(Agon Karls- ruhe) 1:24, 4. Dörr(KTV) 1:24, 1. 200 m Brust: 1. Wunsch(KSN) 3:02,66, 2. Bachmeyer(Nikar), 3:05, 4, 3. Gutsmann(SVW) 3:08, 4, 4. Koch (VfVW) 311,2, 5. Th. Jeck(SVM) 3:11,3. 200 m Kraul: f. Pfeiffer KSN) 2:32 Min., 2. L. Kneis(SVM) 2:33, 3. W. Legler(SVM) 2:38, N(KSW) 2:40, 2, 8. Grittmann(Nikar) 240,4. In der sich anschließenden Besprechung wurde die nordbadische Vertretung festgelegt. In der Ländermannschaft starten: 100 m Kraul: Reinhardt und K. H. Werner beide Nikar); 200 m Kraul: Reinhardt(Nikar), Pfeiffer (KS N); 100 m Rücken: Burckhardt(Nikar), K. Koch(KSN); 100 m Brust: Dollinger(Pforz- heim), Hillenbrand(Pforzheim); 200 m Brust: Dollinger(Pforzheim), Göbel(Heidelberg); Kunstspringen: Dr. Biume; 4200 m Brust: Dollinger, Hillenbrand(Pforzheim), Wunsch (KSN), Bachmeyer(Nikar); 4K 200 m Kraul: Reinhardt(Nikar), Legler, W. Kneis(SVN), Pfeiffer(KS); Lagenstaffel: Burckhardt, Dollinger, Reinhardt; Wasserball: Reinhardt, K. H, Werner, Kummer, Stute, Max Besocke (alle Nikar), sowie Nercik(Karlsruhe), Ersatz: Kneis(SVMW). Für die Jugendkämpfe sind genannt: 200 m Kraul: Kazorke(K SN), Franken(Agon Karls ruhe); 200 m Brust: W. Koch(VfoW), Erlacher (VV W); 100 m Brust: Sauer(Karlsruhe), Koch 2 Neumann; 100 m Kraul: Kazorke, Kotte- Tich. nute— das hätte fürwahr ins Auge gehen können— einen knallenden Lattenschuß Morlocks. Kurz darauf verdonnerte Klodt aus aussichtsreicher Position. Das Spiel, das der berühmten Genfer Wasser- und Schlammschlacht nicht unähnlich gewesen sein dürfte, ging dann im zweiten Drittel der zweiten Hälfte immer noch zügig auf und ab. Ohne in irgendeiner Form einen „Scheuklappen vorwurf“ befürchten zu müs- sen, dürfen wir jedoch feststellen, daß auch in dieser Spielphase eine leichte deutsche Ueberlegenheit eindeutig War, eine Ueberlegenheit jener Elf also, zu der nie- mand so richtig Vertrauen gehabt hatte. (Wird da mancher jener Kritiker, die den „Rand“ in den letzten Tagen allzu voll nah- men, Seppl Herberger Abbitte leisten?) Die Stärken und Schwächen unserer Mannschaft Wirklich, sagen wir es noch einmal: Das Mannschaftsgefüge war von erstaunlicher Homogenität. Gewiß, es hat vieles noch nicht geklappt, vor allem links scheinen doch noch Mängel zu liegen. Mitunter war man in der zweiten Hälfte geradezu er- leichtert. wenn Barufka- Streitle den Ball weg hatten. Auch Herrmann und Balogn harmonierten nicht so, wie dies der Spiel- beginn versprochen hatte. Um s besser klappte es allerdings bei Klodt,. Morlock und O. Walter; dies fiel besonders auf, als die beiden letzteren vorübergehend die Plätze tauschten. Was ebenfalls ins Auge fiel, war der Umstand. daß allzu oft zwi- schen deutscher Läuferreihe und deutschem Sturm der Zusammenhang abriß. Die Schweizer Elf demonstrierte auch nach der Halbzeit, was sie bereits in der ersten Halbzeit demonstriert hatte,— ihren Sechs-Mann-Riegel in Reinkultur. Glanzstück War hierbei allerdings der 7. Mann— die Nummer eins: Torhüter Hug. Dieser Mann hielt in allen Lebenslagen einfach alles. Auf der Brust oder auf dem Bauch segelnd klitzte er durch den Lehm und bewahrte seine Mannschaft vor einer höheren Nie- derlage. Friedländer verpaßte die Ausgleichs- Chance Im letzten Spieldrittel, es wurde bereits duster, hatte Friedländer für die Schweiz dle Chance des Tages: Burdenski leistete sich einen Schnitzer, schon war der Mittelstürmer vorbei und raste aufs Tureks Gehäuse zu. Der ver- lleß reaktionsschnell den Kasten und stürzte dem Schweizer entgegen. Er wäre jedoch ohne Zweifel zu spät ge⸗ kommen, wäre Friedländer nicht, als er zum Schuß ansetzte, gerutscht, So aber war Turek rechtzeitig mit dem Fuß zur Stelle und der Ball sprang ins Feld zurück. In den letzten Minuten zeigten mehrere Spieler ausgesprochene Ermüdungserschei- nungen: Boden, Wetter und Tempo forder- ten unerbittlich ihren Tribut! Eines aber stand immer noch eisern fest: der Schwei- zer Riegel. Als zwei Minuten vor Schluß für Friedländer ein Ersatzspieler eintrat und Barufka gleichzeitig mit Mebus ausge- wechselt wurde, war das nicht mehr von Bedeutung. Unter den Beifallsrufen der 8 5 7 1 7 1 1 5 une el 3 1. Deutschland besiegte lie Schwelz lm ersten Rachkriegs-Fushball-Landerspiel mit 1 1 0 Toren en. Sorgfältige eberprüfungen ergaben, 5 i a wur- 19 es sich in 8 1 155 insgesamt Unsere Nationalmannschaft bestand ihre Probe Seppl Herberger ist zufri eden/ Das einzige Tor des Spiels fiel in der 41. Minute: Herbert Burdenskf 0 l N 2 4 2 3 22 2 2 22 + 2 2 5 820 0 5 1 80 3 Pille der verwandelte einen Handelfmeter/ Otmar Walter als Sturmführer/ Großartige Paraden der beiden Torhüter/ Die Schweiz demonstrierte Sechs-Mann wels ſotbrücke bei ee 1 Riegel in Reinkultur/ Korrekte Arbeit des englischen Schiedsrichters Ellis/ Trotz Regenwetters: Glänzender Rahmen, 100 000 Zuschauer wenn enten zwei Leichen gesi„ e na jeden Perterigen, über eine i Sonderbericht unseres Sportredakteurs Heinz Schneekloth aus dem Stuttgarter Neckarstadſion s ein- e gsarbeiten der Berufsfeuerwehr. 0 15 inet werden konnten. Es handelt sich Stuttgart war bereits am Vorabend des größten deutschen Sportereignisses seit knaben und Antenens Schuß knallte aut Gegen Ende der ersten Halbzeit forderte i lahr j 1a 1 1 di Außſ ite. Im Ge bediente der schwere Boden des Cannstadter Wa- Bade- im eine 61 jährige Frau und ihren 20jäh-] Kriegsende eine überfüllte Stadt. Mit Spannung und großen Erwartungen fieberte 85 1 1 5 8 5 8 8 55 3 e e el e 1 3 2 8 B08 5 05 ge. die Schwaben- Metropole und mit ihr Fug ball-Deutschland und das gesamte inter- um ee 1505 dem rechten Pfosten und matschig War, ersten Tribut. Einzelne 2 3 8525 Tod gesucht. ge- esslerte Fußball-Europa dem Mittwoch ent gegen. Trüb und regenverhangen 20f der landete. Spieler wurden etwas langsamer, stoppten 8 n Die Ertrunkenen stammen aus Laden- Froße Tag herauf— der Tag, der nach acht Jahren den Bann der Isolation von König Auf und ab wogte das Geschehen. Blitz- bedächtiger und spielten weicher zu. s eie burg und hatten am Montag früh um 5.30 Fußball in Westdeutschland nehmen würde. Stunden vor dem Spiel befanden sich be- 5 di Nach mehreren Eckballszenen vor bei- 5 ihre Baracken wohnung in Lad 1 schnell wechselten die Szenen und die den Toren, bei denen die Torwächter ihr ihren m den 235 0 5 e 155 reits 60 000 Menschen im Neckarstadion, wenige Minuten vor Spielbeginn waren es Kampfpilder in diesem Spiel— einem Spiel Node Nane Jene,, 10 ebe und Mannheim haben dann über 100 000. Zuschauer-Ränge stürzten ein! Tausende saßen auf der Aschen-— dies sei ausdrücklich hervorgehoben es, als sollte man mit 0:0 in die Kabinen geg ich beide im gegenseitigen Einverständnis bahn bis dicht an den Spielfeldrand. Die Prominenten aus der Schweiz und aus das eine Persönlichkeit überragte: Schieds- gehen, als ein Schweizer in höchster Not zwei dit Schnüren e und zu-] Deutschland, das Fußballkomitee und der DFB— sie mußten sich mühselig zu ihren richter Ellis aus England! Seine 0 23 9 8 3 eee, 1 ummen in den Neckar gestürzt. Plätzen d kämpfen 5 2 7 dungen fanden mitunter ebenso Beifall, wie ens onne en verhängten 7 3b ee e eee e e meter zum 1:0 ins linke obere Ec 4 depression— die wahrscheinlich einer Ver Freude, die Demonstration des Friedens, beherrschte die Massen, die gekommen waren, 8e f 255 8 die Grüße der Schweiz sportlich id chd 1 u eiten Male u, mlagung entspringt gehandelt haben.] um portlich zu erwidern, nachdem sie nun zum zweiten 85— 5 1 2 dich e nee eic eker ee ane ice Sport- Deutschland an den risch der Volker gemeinschatt zurückfihrte. Nebel, Regen und Schlumm beeinträchtigten die Leistungen ä 5 ungsfähi 0 a 1 8 4 5 tenen, r Zeit in dle Kiel u Fe Eine leise Enttäuschung gab es, als end gültig kurz vor dem Spiel bekanntgegeben Wie Schlittschuhläufer sausten die Spieler durch den Morast ndeln etalt Wiesloch überführt werden sollen.] wurde, daß Fritz Walter nicht mitwirken würde, aber dennoch sein Bruder Otmar a f. 1 le näneren Angehörigen der beiden Toten] den Sturm führen sollte! 14.34 Uhr: Frenetischer Jubel aus 100 000 Kehlen brandete Nach 10 Minuten 3. 5 ä e das r fü; 2. 5 auf. Die beiden Mannschaften hatten mit Schiedsrichter Ellis das Spielfeld betreten. 8 F 5 l 5 7750 ren] vor den Tribünen nahmen sie Aufstellung. Stehend hörten dis 100 000 das„Heil Dir vemberregen, der ununterbrochen bis Spiel- Der Schweiz sei gedankt ihre ission alarmiert, als der Tod eines 288h⸗- gen, a p N 5 8 teln in en Arbeiters bekannt wurde, der in sei- im Siegerkranz“, dann folgte für Deutschland— an Stelle einer Nationalhymne— ende anhielt, hatte den Platz nicht verbes- Damit ist das erste Nee cherlel em Zimmer an einer Kabelschnur aufge- die Gedenkminute. Noch einmal brauste der Jubel auf, als sich die 22 Akteure Se- sert. Wie Schlittschuhläufer sausten dle spiel Deutschlands zu Ende S 25 ckchen inst gefunden worden war. nachdem er] kunden später in folgender Aufstellung formierten: Schwelz: Hug: Neury, Bocquet; Stürmer ort über den Schlamm, um als war ein schönes und kaires Spier te n Abend vorher noch im Kreise der Fa- g 5* 5 5 e 7. 8 wenig dröhnenden Abschluß auf die Erde nichts anderes gewesen, ohne Burdenskis mehr ige den Geburtstag seiner Schwester ge- Kernen, Eggimann. Casali; Antenen, Bickel, Friedländer, Bader, Fatton.— Deutsch- zu segeln. Wir registrierten in unserem verwandelten Hand-Elfmeter, Daß es nun Eltern giert hatte. land: Turek; Burdenski, Streitle: Kupfer, Baumann, Barufka; Klodt, Morlock, restlos ersoffenen Notizbuch in der 51. Mi- gar ein Sieg wurde, darf uns doppelt freuen. Aber unsere Freude wäre nicht kleiner gewesen bei jedem anderen Ausgang. Den Schweizern noch einmal Dank. Dank für alles! Sie haben sich fein gehal- ten. Unsere neue erste deutsche National- mannschaft aber, die ohne Torhüter Hug sicher zwei oder drei Treffer hätte markie- ren können, hat beste Anlagen, die Tradi- tion ihrer großen Vorgänger würdig fort⸗ zusetzen. Herberger:„Es war ein schönes Spiel“ Nach dem 1:0-Sieg herrschte in den Ka- binen frohe Stimmung. Ersatztor wächter Fischer, der nicht zum Einsatz kam, be- wachte auch das Tor zur deutschen Kabine und ließ mit wenigen Ausnahmen nieman- den passieren. Seppl Herberger, der Bun- destrainer, äußerte sich sehr lobend und sagte nur die wenigen Worte:„Es war ein schönes und gutes Spiel. Ich bin damit sehr zufrieden.“ Fritz Szepan:„Das Spiel war technisch hervorragend. Es war nur schade, daß beide Mittelstürmer, der deutsche und der Schwei- zer, ihre Chancen nicht ausgenutzt haben. Solche Spiele wünschen wir uns jetzt wie der öfter.“ Hans Körfer, Vorsitzender des Spiel- ausschusses:„Ich freue mich, daß Seppl Herberger mit der Aufstellung Otmar Wal- ters recht hatte.“ Die Spieler selbst standen, über und über mit Schlamm bedeckt, unter der Brause. Balogh teilte mit, daß er bei sei- nem vorletzten Torangriff unglücklich auf die linke Hand gefallen sei und sich den Unterarm verstaucht habe. Bernhard Klodt sagte:„Das Spiel war sehr gut. Na- türlich freuen wir uns, daß wir gewonnen haben.“ Max Morlock:„Länderspiele sind doch etwas anderes als Vereinsspiele.“ Von allen Seiten wurde die korrekte Ar- beit des englischen Schiedsrichters Ellis lobend anerkannt. Der Theodor im deutschen Tor Toni Turek, der Torhüter der deutschen Mann- schaft, verhinderte durch seine schnelle Reak- tion den Ausgleich der Eidgenossen zu bieten hat. Der Anzeigenteil der Zeitung ist das, moderne Schild“ an der Lladentrl Anzeigen verdienen Vertrouen. Es sind Angebote, die sich sehen lassen können und öffentliche Kritik nicht scheuen . eee ele e. Mu, P, bee Lune Man läuft doch nicht einfach in ein fremdes Geschäft, nur weil de eine Einladung on der Ladentür bommelt. Erst mal kennenlernen. Anzeigen sind die Brücke zur Bekanntschoft. Wer seine Angebote durch Anzeigen der öffent- lichen Kritik aussetzt, verdient Vertrauen. In den Laden„traut“ mon sich,— auch ohne solche Einladung on det Lodentür. Besonders donn, wenn man schon vorher durch die Anzeige im Bilde ist, was das Seschöft an quten Sachen e 5 INDUSTRIE. UND HANDELSBLATT Donnerstag, 23. November 1950/ N Vom Zauber kann niemand besser leben Könnt' ich Magie von meinem Pfad ent- fernen, die Zaubersprüche ganz und gar verler- nen, stünd' ich, Natur!, vor dir, allein, da wär's der Mühe wert, ein Mensck zu sein. ein Mann Faust, II. Teil Sauberei ist das Stichwort, das elendes Wirtschaftspolitisches Flickwerk— die Folge eines in nationalistisch engen Grenzen beeng- tes Denken— mild- und wundertätig verdek- ken soll und verbergen. Mehr noch als in Zeiten, da mystischer Wunderglaube mit keimender Aufklärung rang, mehr noch als in Zeiten des sagenhaf- ten Cagliostro, ist zeitgenössische Oeffentlich- keit— dort wo es um wirtschaftspolitische Fragen geht und um wirtschaftliche Probleme — geneigt an Wunder zu glauben und an Zauberei. Welch wundersamer Zauber dünkte nicht die Beseitigung der Agrar- und Industrie-Kri- sen durch Einführung von Zöllen; wie sehr bewunderte man nicht das„Rollen aller Rä- der für den Sieg“(der sich als totaler Ver- nichtung) herausstellte. Männer, die versuchen ohne Zauberei, ohne Tricks, die nichts anderes sind als Schwindel und Vortäuschung falscher Tatsachen, Wirt- schaftspolitik zu treiben, stehen nicht hoch im Kurs. Man prophezeit ihnen Abhalfterung und wirft ihnen Bankerott vor, weil sie darauf verzichten, den Eindruck zu erwecken, sie könnten das tun, was Privileg göttlicher Allmacht ist— nämlich Wunder wirken. Die aber, die so eilfertig sind in ihrem Ur- tell und mit dem Prügeln des Sackes, wobei Wohl der Esel gemeint ist, der sich störrisch erweist, vergessen oder verschweigen mehr oder minder fahrlässig, mehr oder minder böswillig, ursächliche Zusammenhänge. Oder ist es möglich, daß die Tatsache, Kre- dite gegeben und geschöpft zu haben zur Stil- dung des Bedarfs, heute umgedeutet wird als ein Votum gegen die soziale Marktwirtschaft. Daß darauf hingewiesen wird, die Inanspruch- mahme solcher Kredite wäre für Textilien- und Hausratsbeschaffung niemals notwendig gewesen, wenn nicht ein Schutzengel aller Kapitalkräftiger Unternehmer“ die gesamte Wirtschaft lenkte. Vergessen ist wohl, daß jene, die sich jetzt als Schutzengel der Verbraucher aufspielen, tatenlos zusehen mußten, wie der Verbraucher nicht einmal gegen Barzahlung Hausrat und Textiljen beschaffen konnte. Vom Essen gar nicht die Rede Denn auch klägliche kalorien- bemessene Rationen waren bezugschein- gebun- den. Die Verarmung war allgemein. Es be- durfte schon kühnen Muts und großer Ein- sichtigkeit, durch einen energischen Schritt eine Besserung herbeizuführen. Daß sich diese Besserung bisher unzuläng- ch erweist, wurde nie bestritten. Daß eine völlige Genesung nicht ohne Hilfe des Auslan- des erreicht werden kann, bestritt weder die Opposition noch die Regierung. Der maß- gebliche Trugschluß jedoch liegt darin, daß einige Kreise daran glauben, des Auslands Hilfe müsse erfolgen. JDeber dieses„Muß“ kann man geteilter Meinung sein. Auch wenn das Ausland inter- Sssiert daran ist, der Bundesrepublik wirt- schaftliche Hilfe anzugedeihen, Beweise Hierfür wurden ja nicht nur in klingender Münze geliefert, sondern auch mit zahllosen Schiffs- und Güterwagensendungen— auch wenn also das ausländische Interesse vorliegt, ist doch anzunehmen, daß es abhängig ist von dem deutscherseits zu erbringenden Beweises des guten Willens, selbst wieder aufzubauen. Auf eine kurze Formel gebracht: Die ge- gamte Auslandshilfe ist noch nicht hinreichend. Wollen wir aber eine Verstärkung, eine Ver- mehrung dieser Auslandshilfe erzielen, dann müssen wir vorher dem Auslande erst bewei- sen, daß es sich um keine Fehlinvestitionen Handelt, daß diese Hilfe Zinsen trägt, jene, die uns da helfen sollen. Das ist die eine Seite der Problematik. Eine andere Seite, die auch erwogen werden muß und bedacht, ist der Umstand. daß die ausländische HHilfsbereitschaft von der poli- tischen und wirtschaftlichen Lage im eigenen Der Hamburger Werft H. C. Stülcken Sohn wurde am 21. November der Bau eines 4500 Brit. Frachtschiffes für eine pakistanische Ree- derei durch die„Shipbuilding Section“ im al- literten militärischen Sicherheitsamt abge- lehnt. Der Bauauftrag für das Schiff, das eine Dienst geschwindigkeit von zwölf Knoten er- alten soll, war im April dieses Jakres gegeben Worden und hat einen Wert von rund fünf Millionen DM. Begründet wird die Ablehnung damit, daß es sich bei dem Schiff um ein Pas- gagier fahrzeug handelt. Nach dem Gesetz Nr. 24 ist der Bau von Frachtschiffen auf deutschen Werften für aus- ländische Rechnung— auch wenn sie Passd- giereinrichtungen in beschränkter Zahl erhal- ten— genehmigungsfrei. Von der Stülcken- werft wird hervorgehoben, daß die Bauplàne ein Frachtschiff vorsehen, das lediglich zwei bis drei Monate im Jahr zur Beförderung von Pilgern eingesetzt werden soll. die fast aus- schließlich in den Laderdumen untergebracht Werden, In der Hamburger Werftindustrie ist man der Ansicht, daß sich die britischen Be- hörden mit diesem Schritt uber die deutsche Zuständigkeit im Eæportschiffbau hinwegge- setzt haben. Lande(nämlich in dem betreffenden Auslande) abhängig ist und somit unterschiedlich. Gegenwärtig laufen beispielsweise Ver- handlungen über eine 100 ige Erhöhung des westdeutschen Schrott-Exportes in einen euro- päischen Staat? Gleichzeitig sind die Schrott- Wünsche einer außereuropäischen Macht men- genmäßig gewachsen. Nicht zuletzt, sondern eigentlich an erster Stelle müßte vor- gebracht werden, daß der Bedarf an Schrott in Westdeutschland mit den steigenden Export-Aufträgen der westdeutschen In- dustrie ebenfalls beträchtlich gestiegen ist. Es entsteht hier die Frage, ob die Befrie- digung der ausländischen Wünsche noch ver- einbar ist mit den Grundsätzen, mit der Durchführung einer freien Wirtschaft. Nicht etwa deswegen, weil die soziale Marktwirtschaft versagte, sondern weil sie sich auf einmal politischen Einwirkungen gegenübergestellt sieht, die ihre Spielregeln nicht berücksichtigen. Wahrlich, es heißt Zauberkunststücke von einem Wirtschaftsminister zu verlangen, er möge lüberalisieren, wenn auf der anderen Seite demselben Wirtschaftsminister vor- geschrieben wird. er müsse diese oder jene Aufgabe erfüllen. Dr. Erhard hat nie von sich behauptet, ein Zauberer zu sein. Seine ausländischen Kol- legen scheinen sich aber für Zauberer zu hal- ten, wenn sie ihrer Wirtschaft dadurch einen Bärendienst erweisen, daß sie aus der Bun- desrepublik mehr Schrott importieren, als der westdeutschen Wirtschaft zuträglich ist. Doch es gibt keine Zauberei. Bundeswirtschaftsrat mit Bezirksausschüssen Das Bundeswirtschaftsministerium hat nun- Wohl kennen mehr einen zweiten Gesetzentwurf über die wir Wunder der Wissenschaft und wunder- Errichtung eines Bundeswirtschaftsrates fertig- same Entwicklung wirtschaftswissenschaftlicher gestellt— 9 sich vom ersten 5 3 Zusammenhänge, die sich bei gründlicher Un- unterscheidet, dag in ihm nun auch Bezirks- tersuchung als logische Entwicklung erweisen, Aber wir kennen kein Hexenkunststück, dem mehr anhaftet als bloße Gaukelei. Es scheint sich im Ausland herumgeredet zu haben.— Mr. Hanes verkündete es nach seiner Ankunft in den USA— daß in dieser Bundesrepublik noch ein sehr Arbeitskräfte- Potential schlummere; ein Dorn- röschen gewissermaßen, das auf den es erwek- kenden Prinzen wartet. Des amerikanischen Wirtschaftlers deutsche Märchenkenntnisse in die Küßchen genügt aber vom 6. Ehren; ein flüchtiges micht, dieses Dornröschen aus dem Schlafe zu erwecken, das grenzte ja àn Zauberei. Nein! Geld, Kredite, Einsicht und Rücksichtnahme: Bereitschaft der sozialen Marktwirtschaft(die uns ja eigentlich zur Auflage gemacht worden ist) zum Siege zu verhelfen, sind die Möglich- keiten, das in Westdeutschland schlummernde Arbeitskräfte- Potential zu wecken und der Solidarität der westlichen Hemisphäre ein- zugliedern. F. O. Weber Auf Wunsch bequeme Teilzahlungen Bilanz des Kundenkreditwesens Vielen Familien fehlt heute bei dem immer noch großen Bedarf und den gegenüber früher gestiegenen Lebenshaltungskosten für größere Anschaffungen das notwendige Bargeld. So er- klärt es sich, daß von den Zahlungserleich- terungen, die der Einzelhandel seit längerer Zeit gewährt, in wachsendem Maße Gebrauch gemacht wird. Die vielen Hinweise auf be- queme Teilzahlungsmöglichkeit, angenehme Ratenzahlung usw. in Schaufenstern und An- zeigen der Geschäfte deuten schon in etwa Auf die Verbreitung des Kreditgeschäfts im Ein- zelhandel hin. Es ist daher interessant, ein- mal genaue Zahlen über den Umfang der Kre- diteinkäufe und Kundenschulden zu erfahren. Sie wurden vom Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln bei 1500 Einzel- handelsgeschäften aller Branchen erfragt, wo- bei sich folgendes Bild ergab: Am ausgedehntesten sind die Teilzahlungs- kaufe bei Möbeln und anderen Einrich- tungsgegenständen. Sie sind hier 80 zahlreich, daß im September vom gesamten Umsatz der Möbelgeschäfte über 50%, bei den Eisenwaren- und Hausratgeschäften 45% und bei den Be- leuchtungs- umd Elektrogeschäften 35% auf Kreditverkäufe entfielen. Dagegen wurden in der an sich verwandten Branche des Glas- und Porzellaneinzelhandels nur 8% auf Kredit ver- kauft. Bel Bekleidung und Schuhen ist das Raten- geschäft weniger üblich. Immerhin erreichten die Kreditverkäufe auch bei den Textilgeschäf- ten im September 8% und bei den Schuh- geschäften 4% des Umsatzes. Uebrigens neh- men gerade hier viele Käufer in der letzten Zeit die Kredithilfe von Teilzahlungsfinanzie- rungs-Instituten in Anspruch. So wurden im September von den Textilgeschäften, die Sol- chen Instituten angeschlossen sind, zwei Drit- tel der gesamten Krediteinkäufe der Kunden, im Juni dagegen erst ein Drittel, durch die Warenkreditvermittlung flnanziext. 4 liegen die Verhältnisse bei den Schuhgeschäf- Bei Nahrungs- und Genußmitbeln Kkanri man von einem Kreditgeschäft in obigem Sinne nicht sprechen. Hier ist aber in gewissem Um- fange das etwas fragwürdige Borggeschäft ge- bräuchlich, das allerdings von sehr vielen Ge- schäften abgelehnt wird. Hinweise wie„Hier wird nichts gepumpt“„Verkauf nur gegen Barzahlung“ oder auch in Versform„ Willst Du leben obne Sorgen, darfst Du niemals bei mir borgen“, u. ä. deuten auf die Unbeliebtheit des Anschreibenlassens hin. Trotzdem ist erstaun- Behnlich lich, daß bei Lebensmitteln und Drogerien im September durchschniitlich 69% aller Einkäufe angeschrieben werden mußten. Beim Tabak- Warenhandel kommt ein Kreditverkauf fast überhaupt nicht vor. Umfangreiche Kreditverkäufe haben matur- gemäß auch hohe Außenstände bei den kredit- einräumenden Geschäften zur Folge. Sie kön- nen zu einer empfindlichen finanziellen Be- lastung führen, wenn zu lange Zahlungsfristen gegeben werden oder die Kredlitkunden nicht pünktlich zahlen. In diesem Zusammenhang ist interessant, wie sich das Verhältnis von Kreditverkäufen und Außenständen in diesem Jahre entwickelt hat. Während die Kredit- verkaufe mit durchschnittlich 25% des Umsat- 268 seit Beginn dieses Jahres ziemlich gleich geblieben sind, hatten sich die Außenstände im Juni mit 45% des Monatsumsatzes gegenüber 1949 genau verdoppelt. Zu diesem Zeitpunkt klagten auch sehr viele Geschäfte über einen schleppenden Zahlungseingang. Inzwrischen sind, wie das Ergebnis der September-Rund- frage zeigt, die Außenstände auf 35% des Monatsumsatzes gesunken, eine Entwicklung. die sowohl für Käufer als auch für Verkäufer als sehr erfreulich zu bezeichnen ist. Man kann hieraus schließen, daß kürzere Zahlungs- ziele eingeführt wurden und sich auch die Zahlungsmoral gebessert hat. Entsprechend der Gesamtentwicklung er- streckt sich der Rückgang der Außenstände auf kast alle Branchen. Abnahmen von mehr als einem Drittel gegenüber Juni verzeichneten die Beleuchtungs- und Elektro-, Möbel-, Näh- maschinen-, Fahrrad- und Leder warengeschäfte. Kreditverkäufe und Außenstände beim Einzelhandel im Junlund September 1950 Anteil der Kredit- Außenstände verkäufe in% des in% des . Umsatzes Monatsumsatzes Branche Lebensmittel 7 0 Pabak waren 1 65 1 0,5 Drogerien 6 6 17 9 Textilien 8 8 14 11 Schuhe 4 4 5 6 Lederwaren 6 2 16 6 Eisenwaren, Hausrat 44 44 84 77 Beleuchtung, Elektro 48 35 102 35 Glas, Porzellan 10 8 13 1¹ Möbel 57 5¹ 111 87 Büromaschinen 7¹ 84 70 70 Schreibwaren 43 42 50 43 Buchhandel 42 45 88 78 26 24 46 35 Alle Betriebe Spartätigkeit ni m mt 2z u Die Spartätigkeit bei den württembergi- schen Sparkassen hat im Oktober nach den ungünstigen Auswirkungen des Korea-Kon- klikts auf die Kapitalbildung wieder wesent- lich zugenommen. Wie der Württembergische Sparkassen- und Giro-Verband mitteilt, wur- den im Oktober bei den Sparkassen 16,27 Mil- lionen DM ein- und 13,24 Mill. DM ausgezahlt. Durch den Einzahlungsüberschuß von rund drei Millionen DM ist der in den Monaten Juli, August und September dieses Jahres entstandene Auszahlungsüberschuß in Höhe von insgesamt rund 5,6 Mill. DM zum Teil wieder aàusgeglichen worden. Allein am Welt- spartag, dem 30. Oktober, wurde ein Ein- zahlungsüberschuß von 1,9 Mill. DM errechnet. An diesem Tage wurden 2998 neue Sparkon- ten eingerichtet, auf die 0,65 Mill. DM ein- gezahlt wurden. produktionsausweitung leicht furehterregend Die Durchführung des amerikanischen Ver- teidigungsprogrammes wird im kommenden Jahr zu einer Erhöhung der industriellen Pro- duktion der Vereinigten Staaten um acht bis neun Prozent führen. Nach Ansicht der ame- rikanischen Wirtschaft haben die bereits ein- geleiteten Maßnahmen eindeutig bewiesen, daß das Verteidigungsprogramm in seinem ge- gen wärtigen und zukünftigen Umfang zu einer schweren Belastung der amerikanischen Wirt- schaft führen wird. Der Index der industriel- jen Produktion in den USA hat bereits in die- sem Jahr mit 212 Prozent des Durchschnitts der Jahre 1935 bis 1939 einen Friedenshöchst- stand erreicht. Um den Anforderungen des Verteidigungsprogramms gerecht werden zu können, ist eine Erweiterung der Produktions- kapazität, eine Erhöhung der Produktivität und eine Verlängerung der Arbeitszeit not- wendig. Bis zum Jahre 1952 werden rund fünf Millionen zusätzliche Arbeitskräfte für die Nüstungsindustrie und drei Millionen Men- schen für die amerikanischen Streitkräfte be- nötigt. Bundesrepublik fand US A- Abnehmer Die Ausfuhr der Bundesrepublik nach den Häfen an der Südküste der USA steigt stän- dig und nähert sich ihrem Vorkriegsumfang. Die in letzter Zeit ungeschlagenen deutschen Waren umfaßten allgemeine Handelsgüter wie auch größere Lieferungen an Stahl, Zement, Kraftfahrzeugen und Kunstdünger. Bei Ter- pentin undschiffbaumaterialien wurde eine Belebung des Geschäfts mit den Oststaaten der USA festgestellt. Die südstaatlichen Schiffahrtslinien unter- halten einen regelmäßigen Dienst zwischen den Häfen der amerikanischen Südstaaten und Deutschland, wofür eigene und gescharterte Frachter eingesetzt sind. ausschüsse der Wirtschaft durch freie Ver- einbarung zwischen einzelnen oder mehreren in den Ländern bestehenden regionalen Or- ganisationen der Unternehmer Undustrie- ura Handelskammern, Handwerks- und Landwirt- schaftskammern) und den diesen entsprechen- erhebliches den Organisationen der Arbeitnehmer(regio- nale Organisationen der Gewerkschaften) er- richtet werden können. f Die Vorschläge des ersten Entwurfes über Gestaltung des Bundeswirtschaftsrates Oktober 1950 sind im wesentlichen in dem zweiten Entwurf vom 3. November 1950 übernommen worden. Der Bundeswirt- schaftsrat soll bekanntlich die Aufgabe haben, die Bundesregierung und ihre Organe durch Erstattung von Gutachten zu beraten, zu Denk- schriften Stellung zu nehmen und Vorschläge zu unterbreiten. Seine Mitglieder sollen er- kahrene Kenner des Wirtschaftslebens sein und auf vier Jahre einberufen werden, wobei die Hälfte nach zwei Jahren neu gewählt werden soll. Er soll paritätisch von Arbeit- geber- und Arbeitnehmervertreter besetzt sein und am Sitz der Bundesregierung errich- tet werden. Die Industrie soll etwa 40, die Land- und Forstwirtschaft etwa 24, das Hand- werk 14, der Handel etwa 12, der Verkehr 8 und die Kreditinstitute und Versicherungen zwei Mitglieder stellen. Die räumlichen Bezirke, für welche die Be- zirksausschüsse der Wirtschaft tätig sein sol- len, sollen in der Regel den Bezirken der Industrie- und Handelskammern entsprechen. Die Aufgaben werden in 58 30 des Ge entwurfes wie folgt formuliert: 1 Hälfte aus Vertretern der Unternehmer- Arbeitnehmerorganisationen Kosten sollen anteilig von den beteille Organisationen zu tragen sein. 5 kammern ausgeübten hoheitlichen Aufgah gehen auf Behörden des Staates oder der bietskörperschaften über. mungen zu diesem Gesetz sollen von den II dern erlassen werden. Die Bezirksausschüsse der Wirtschaft hahe a) zu gemeinwirtschaftlichen Fragen Stellul zu nehmen. K. b) innerhalb der von ihnen vertretenen q schaftszweige dem Ausgleich widerstreit der Interessen der Unternehmer und Arbeitnehmer zu dienen. Die Ausschüsse setzen sich ebenfalls 30 Zusammen, Im zweiten Teil des Gesetzentwurfes pf die Neuordnung der Industrie- und Hande kammern behandelt. lige Zusammenschlüsse von Unternehmern gewerblichen Wirtschaft mit Ausnahme 80 Handwerks definiert. J dustrie- und Handelskammern sollen mit Kraft treten des Gesetzes die Stellung eh eingetragenen Vereins erhalten, wobei ef Eintragung in das Vereinsregister nicht vu. gesehen ist. Die Aufgaben der Kammern g den nach in Kraft treten dieses Gesetzes folgt formuliert: Sie haben Sie werden als freiyf Die bestehenden 1 a) ihre Mitglieder in allen Fragen, die l wirtschaftlichen Interessen in ihrem Bert betreffen, zu beraten, ö b) zu allen wirtschaftlichen Fragen gegen den gesetzgebenden Körperschaften und hörden des Landes und den für ihren 3% zirk errichtenden Bezirksausschüssen Wirtschaft sowie deren Unter- und Sonde ausschüssen, auf deren Ersuchen oder 2 eigenem Antrieh Berichte und Gutachten erstatten oder Vorschläge zu unterbreiten Die bisher von Industrie- und Hande Die 13 Ausführungsbesti Hebei und Lohn: Kabinett berät Entwurf für Bundesanstalt Das Bundeskabinett wird sich in der kom- menden Woche mit dem vom Arbeitsminister vorgelegten Gesetzentwurf über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitslosenvermitt- jung und Arbeitslosenfürsorge beschäftigen. Wie dazu aus dem Bundesarbeits ministerium zu hören ist, soll beim Verwaltungsrat und beim Vorstand der Bundesanstalt die Drei- gleisigkeit vorgesehen sein, d. h., neben den Sozialpartnern auch die Körperschaften des öffentlichen Rechts vertreten sein. Dagegen ist bei den Verwaltungsausschüssen die Frage der Zwei- oder Dreigleisigkeit nicht endgültig geklärt, weil man den Ländern Gelegenheit geben will, sich hier evtl. durch ihre Vertreter einzuschieben. Tarif wahrheit führt zur Bundes bahn-Tarif- ET höhung Der Beirat der Bundesbahn beschloß eine Tariferhöhung des Berufs- und Schüler- verkehrs sowie des Güterverkehrs vorzuschla- gen. Dieser Beschluß beruht auf einer ent- sprechenden Stellungnahme des wissenschaft- lichen Beirats, der ständigen Tarifkommission und des ihr beigeordneten Ausschusses der Verkehrsinteressenten. Begründet wird der Beschluß mit einem infolge der Lohnerhöhungen und dem Weg- fall der 6igen Gehaltskürzung bei den Be- amten errechneten jährlichen Mehrbedarf de Dieser Beschluß bedarf zu seiner Inkraft⸗ setzung als Rechtsverordnung noch der Bil- ligung durch das Kabinett und der Zustim- mung des Bundesrates. Im einzelnen sollen im Personenverkehr der Bundesbahn folgende Tarife um 50% er- höht werden: Die Tarife für Arbeiter-Wochenkarten sowie die Kurzarbeiterwochen-, Schüler- Monats- und Schülerfahrkarten. Die Erhöhung soll sich auf größere Entfernun- gen jedoch in geringerem Ausmaße auswirken. Im Güterverkehr werden Expreßgut-Tarife von 1 bis 8 Kilo um 20% erhöht ohne Rück- sicht auf die Entfernung. Die Erhöhung der Frachtsätze der Stückgutsendungen drückt sich in Prozenten folgendermaßen aus: Von 1 bis 500 Kilo um 25%, von 501 bis Junl Sept. Juni e Von 300 Mill. DM. 5 6 1 K URZ NACHRICHTEN 108 000 deutsche Bleistife für Londoner Schulen Der Londoner Stadtrat nahm kürzlich bei einer Ausschreibung von Bleistiften für Kunst- schulen das von einer deutschen Firma stam- mende blligste Angebot über 750 Gros an. Die britischen Angebote sahen einen höheren Preis und längere Lieferzeiten vor. 5 Belgisches Außenhandels-Deflzit Belgien führte im Oktober Waren im Werte von 7 760 Mill. bfrs aus(6 227 Mill. bfrs im Sep- tember). Seine Einfuhr belief sich auf 10 458 Mill. bfrs(9 770 Mill. bfrs). Schädlingsbekämpfung 1951 Der Beirat für Pflanzenschutz beim Bundes- ernährungsministerium befaßte sich vor einigen Tagen eingehend mit den im kommenden Jahre zu treffenden Pflanzenschutzmaßnahmen, der Vorsorgung mit Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel und der Bereitstellung der dafür benötigten Rohstoffe. Zur Bekämpfung des Kartoffelkäfers im Bundesgebiet werden 1951 schätzungsweise 7 000 t Spritzmittel und 4 000 t Stäubemitel benötigt. Irlands Interessen werden verteidigt Die irische Regierung hat beim Bundeswirt- schaftsministerium dagegen Vorstellungen er- hoben, daß durch die Bardepotstellung die Ab- Wicklung der auf der Frankfurter Messe ge- 1000 Kilo um 22,5% um 20%. minister Seebohm bekannt, daß an Stelle“ und über 1000 Im Tierverkehr sollen die bisherige Frachten der Stufen 1 bis 16 für Fracht stückgut im Gewicht von mehr als 10% Kilo auf alle Entfernungen um 20%, di Frachten der folgenden Stufen um fest Beträge erhöht werden. Hinsichtlich der Frachtsätze im Wage nac vol ladungsverkehr sind auf der Basis der d zubehaltenden Krisenzuschläge Abschläge feste Zuschläge versehen, die d Verhältnis der Tarifklassen zueinander nit verändern, im übrigen mit zunehmender 1 fernung prozentual abnehmen. sätze für Wagenladungen aller Klassen sol demzufolge bis 220 Kilo um 17% liniar er werden. DM- Beträgen 220 km ergebende feste Betrag wird auf Weiteren Entfernungen Höhe übertragen. und Kxige Die Frad Bec Diese Zuschläge werden in fes N a¹ ausgedrückt. Der sich in Zleichbleiben In der Beiratssitzung gab Bundesverkeg aus dem Beirat ausgeschiedenen Gene Ain! konsuls Schlange- Schöningen der Bundesert 75 46 rungsminister Prof. Niklas als ordentlid g Mitglied und an Stelle des hessischen i ate schaftsministers a. D. Dr. Koch, der Stag sekretär in Bundesernährungs ministerium, Sonnemann, eingetreten ist. Beengte Rohtabaklage e ma cht Sorgen Der Verband der Zigarrenfabrikanten schäftigte sich auf seiner Sitzung in Bü (Westfalen) mit der durch die schwierige 2 visenlage des Bundes hervorgerufenen engten Rohtabaklage in der Zigarrenindust f, Vor allem wurden die Devisenzuteilungenſ nordamerikanische Tabake nach dem 1 arbeitungskontingent aus dem Jahre 1949. tislert. Es sei damit zu rechnen, daß die! Dle! 14 Ut garrenindustrie aus Tabakmangel im mf sten Frühjahr ihre Arbeiter nicht weiter schäftigen könne. Mit Holland würden aus Devisengründen keine Gesch mehr zu tätigen sein. Selbst die Tabake im Frühjahr oder Sommer gekauft sind, könnten wegen Devisenmangels mehr abgenommen werden. Die Zigal kabrikanten erwägen, dem Wirtschafts- Finanzministerium des Bundes eine G begrenzung für Zigarren in den ein Preisklassen vorzuschlagen. 5 5 ſchronil r. Be Ferpr. der an tätigten Geschäfte zur Einfuhr irischer Ware! e A 92 in die Bundesrepublik gefährdet wird. dem wünscht Irland, daß seine Viehexportig essen auch unter den handelspolitischen Sc rigkeiten der Bundesrepublik gewahrt werden — 0 Rationalisierungs-Import aus USA Innerhalb der nächsten drei Monate wWIrd amerikanischer Fachmann des Zeitstudiennes auf Anregung des Rationalisierungskuratorig der deutschen Wirtschaft im Rahmen des nischen Hilfsprogramms der ECA in die Bund republik kommen. Er wird die deutschen dustriezentren besuchen und deutschen Fach ten seine Erfahrung Übermitteln. 1 Stahlproduktion sinkt wegen Kohlenmangel a Wie aus dem Bundes wirtschaftsmintsten verlautet, hat der Kohlenmangel ein Abs der Stahlproduktion um etwa 100 000 t verurs Die monatliche Stahlerzeugung liegt zur etwa bei rund 1 Mill, t gegenüber 11 Mill. t dem Kohlenmangel. Man nimmt an, dab Exporte unter diesen Umständen verringert den müssen Kartell-Bericht im Bundes-Anzeiger Der Bericht der Kommision zum Stuide Kartell und Monopolfragen in den als Sonderbeilage in dem Bundes-Anzeiger ökfertlicht werden, bas HAUS FUR GEBBAU CNS TEN TITIEN Mannheim, S 2, 4 Annan VE 8 R K A UF E klLAunsfn. HKurschnermelsſer. fi leiderschrnlee u. Schlafz.-Schr.(Tz.). Pass. Schlafzim- Teile nachliefer- bar) Streit, B 6, 5(K. Lad.). Zeughausplatz. Weldenstr. 5 fans: Schlachthof Telefon 41938 linie 25(Weberstr.) Pelæ Mmdnfel 50 mm, abzugeben. 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Wornast ist nach kurzem, schwerem Leiden von uns gegangen. frauberbischofsheim Mannheim 21. November 1950. In tiefer Trauer: Hans Hermennsdörfer Bankdirektor 1. R. mit allen Angehörigen Die Feuerbestattung findet am Freitag, 24. November, 13 Uhr, im Mannheimer Krematorium statt Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen treuen Lebenskameraden, unseren lieben, guten Papa, Schwie- gersohn, Bruder, Schwager und Onkel Ludwig Busch Drogist nach kurzer, schwerer Krankheit unerwartet im Alter von 52 Jahren zu sich in die Ewigkeit heimzuholen. Mannheim-Feudenheim, 21. November 1950 Die trauernden Hinterbliebenen: Käthe Busch, geb. Zelt und Söhne Karlheinz, Willi und Horst sowie alle Verwandten Beerdigung: Freitag, 24. November 1950, nachm. 14 Uhr, auf dem Friedhof in Feudenheim. Am 21. November 1950 verschied unerwartet im Alter von 75 Jahren mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwieger- vater, Opa, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Karl Stoll Bäckermeister a. D. Mannheim Rheinau, den 23. November 1950 Bruchsaler Straße 67 Dle trauernden Hinterbliebenen: Elise Stoll, geb. Bender Arthur Stoll und Frau, geb. Treiber Karl Stoll und Frau, geb. Baier Fritz Stoll und Frau, geb. Treiber Enkel Kurt und Ellen nebst An verwandte dem. rt werden. ate Wird studien skuratori en des die Bun jeutschen en Fach mangel 8 tsminister ein Abet t verurs egt Zur 1 Mill.! An, daß rringert n Stuido n USA, sfcich · zen: geben 0 Schmece . Eoigſol q sh g idetsloni anzeiger das Augebol der Noche Dle Beerdigung findet am Freitag, dem 24. November 1950, um 1 Uhr, auf dem Friedhof Rheinau statt ringelege Bronchitis und schmerzhaffer Husten croniſche Verſchleimung, fltembeſchwerden werden leit zwei Jahrzehnten mit Dr. Bosther-TJabletten erfolgreich bekämpft. Kräuterhaltiges Speslalmittel mit erprobten Wirkſtoffen Schleimlöſend, auswurffördernd. achhaltige Kräftigung der angegriffenen Gewebe. In flpotheken 1.31. Illedopharm-Werk, München z Mehr als tausend schriftlſche Anerkennungen zufriedener Krzte. 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Erzählung von Johann Schuh Als die Abiturienten des Humboldt- Gymnasiums nach vierzig Jahren ein Wie- dersehen feierten, hielt der ehemalige Pri- mus und nunmehrige ordentliche Professor für Augenheilkunde. Geheimrat Markus Kramer, die festliche Ansprache. Dem ge- botenen Anlaß zuliebe hatte der gelehrte Herr für seine Rede ein klassisches Thema gewählt: zur Verblüffung seiner einstigen Schulkameraden ließ er sich in eleganten Wendungen auf lateinisch über die Wunder der alten Sprachen aus, denen sein Herz und sein Sinn, wie er versicherte, heute mehr denn je gehörten. Die„Kinder aus der Klasse“, jetzt alle gute Sechziger, ver- standen freilich nurmehr bruchstückweise, Was er ihnen von der Goldenen Latinität zu sagen hatte,— der Name Cicero Klang gerade noch bei ihnen an. Doch als der Ge- heimrat dann seine goldgefaßte Brille rückte und in die Gefilde hellenischer Rhetorik hinüberwechselte, trat leise Be- sorgnis auf die Gesichter seiner Zuhörer, um erst wieder einem erinnerungsträch- tigen Schmunzeln zu weichen, als von dem wortgewaltigen Griechen Demosthenes die Rede war, wie selbiger als junger Mensch einen Kieselstein in den Mund zu nehmen pflegte, um sich einen angeborenen Sprach- fehler ab- und ein artikuliertes Sprechen anzugewöhnen. Diese Geschichte kannten sie alle noch! Aber dann geschah es plötzlich, daß der Geheimrat das Latein fallen ließ und, sich selbst unterbrechend, auf gut deutsch mit Existenzkrise beim Pfalzorchester! Allen Musikern ist zum Saisonschluß gekündigt worden Anläßlich seines dreißigjährigen Be- stehens am 14. September des vergangenen Jahres ist das Pfalzorchester in Festreden und SGlückwunschadressen sehr gefeiert worden. Hohe Vertreter der Landesregie- rungen Rheinland-Pfalz und Bayern sowie Oberbürgermeister und Bürgermeister Pfälzischer Städte haben sich dabei in schöner Entschiedenheit zur Kultur be- kannt und es als eine maßgebliche Ver- pflichtung bezeichnet, daß das Pfalzorche- ster dieser repräsentativste Kultur- faktor der Pfalz— auch weiterhin erhalten bleiben müsse, ungeachtet aller finanziellen Schwierigkeiten. Nun ist inzwischen aber ein Jahr vor- Über gegangen, ohne daß es gelungen wäre, die Existenz des Orchesters endgültig zu sichern. Im Gegenteil: zum Ende dieser Saison ist sämtlichen Mitgliedern gekün- digt worden. Wie man dazu erfährt, ver- handelt der„Zweckverband Pfalzorchester“, zu dem sich die Städte Frankenthal, Lan- dau, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Speyer und Zweibrücken zusammenge- schlossen haben, zur Zeit noch immer, ob und wie man die zur ausreichenden Sub- ventionierung des Orchesters notwendigen Mittel aufbringen kann. Die Situation ist also ernst, und man wird die ausgesproche- nen Kündigungen nicht nur als„vorbeu- gende Maßnahme“ bezeichnen können. Das Pfalzorcester besteht zur Zeit aus einem Stamm von 54 Musikern, der im Be- Garfsfalle verstärkt werden kann. Seit 1947 wird es von Generalmusikdirektor Bern- hard Conz geleitet; zum zweiten Kapell- meister ist vor wenigen Wochen Erwin Baltzer, der bislang in Wien tätig War, ernannt worden. Als Rechtsträger wirkt der schon genannte Zweckverband Pfalz- orchester“, den die Landesregierung Rhein- land-Pfalz finanziell etwas(aber wol noch lange nicht genügend) stützt. Die Verwal- tung obliegt dem Vorsitzenden— dem je- weiligen Oberbürgermeister von Ludwigs- hafen—, einem Verwaltungsrat, der Mit- glieder versammlung und einem Geschäfts- Führer. Wie mit der Stadt Ludwigshafen, so hat das Pfalzorchester auch mit einer Reihe anderer pfälzischer Städte feste Ab- machungen: Landau zum Beispiel legt in diesem Winter sechs Abonnements-Konzerte auf und auch in Pirmasens, Neustadt, Fran- kenthal, Speyer, Zweibrücken sowie in Kaiserslautern, das durch die Finanzierung des Pfalztheaters dem Zweckverband nicht angehören kann, finden regelmäßige Konzerte statt. Für diese Programme muß Bernhard Conz natürlich auf die Winsche seines Publikums Rücksicht nehmen, das in erster Linie immer wieder Beethoven las verlangt, in einzelnen Fällen aber auch ein gemäßigtes modernes Werk sich gefallen läst. Interessant ist dabei, wie unter- schiedlich zum Beispiel Benjamin Brittens „Variationen und Fuge über ein Thema von Purcel“ aufgenommen wird.) In Ludwigs hafen dagegen sieht das Programm der am 12. Oktober mit dem ersten Symphonie- Konzert(vergl.„Morgen“ vom 14. Oktober) begonnenen Saison wesentlich farbiger aus: neben Werken von Mozart, Händel, Tschai- kowsky, Beethoven, Rossini, Brahms, Richard Strauß und Hans Pfitzner stehen Paul Dukas„Zauberlehrling“, Aram Kha- chaturians Klavierkonzert(mit Margot Pinter als Solistin), Modest Moussorgskis „Bilder einer Ausstellung“, Alfredo Casel- „Serenade für mittleres Orchester“ und Maurice Ravels„Rhapsodie Espagnole“. Karl Maria Zwißler, der im Januar 1946 für kurze Zeit die Leitung des Pfalz- orchesters inne hatte, ist für den 11. Januar 1951 und Karl Elmendorff für den 12. April als Gastdirigent gewonnen worden. Als weitere Solisten dieser Saison sind Karl Schmitt-Walter(Bariton) und Cecilia Han- sen(Violine) zu nennen. Außerdem beteiligt sich das Pfalzorchester an Chor-Auffüh- rungen sowohl in Ludwigshafen, wo Bern- hard Conz gestern Verdis„Requiem“ diri- gierte und Professor Dr. H. M. Poppen am 4. März nächsten Jahres Haydns Orato- rium„Die Jahreszeiten“ leiten wird, und in anderen pfälzischen Städten. Mit diesem weitgespannten Programm erfüllt das Pfalzorchester zweifellos eine bedeutende kulturelle Aufgabe. Man sollte eigentlich erwarten dürfen, daß die pfäl- zischen Städte und Gemeinden ihre Be- reitwilligkeit, dieses Orchester zu stützen, nicht nur in Worten kund tun. Schließlich trägt das Pfalzorchester in überwiegendem Maße das Musikleben dieses Gebietes. Dazu bedurfte es schon früher— wie mehr oder weniger alle Orchester— städtischer und staatlicher Subventionen, und es wird auch heute nicht darauf verzichten können. Kurt Heinz der erstaunlichen Feststellung herausrückte, er sei selber solch ein Demosthenes ge- Wesen— einer mit umgekehrten Vorzeichen allerdings. Wenn die Freunde nichts da- wider hätten, sei er bereit, den Beweis da- für anzutreten, obwohl oder gerade weil er bislang in seinem Leben noch nie dar- über gesprochen habe. Die Stühle wurden gerückt, die Gesich- ter glänzten auf, die Köpfe nickten lebhaft. So fuhr der ehemalige Primus und nun- mehrige ordentliche Professor für Augen- heilkunde in seiner Muttersprache fort und sagte:„Ihr wißt, liebe Freunde, daß ich in den neun Jahren unserer Pennäler- zeit immer als überaus kurzsichtig gegolten habe. Vom Zeichnen war ich dispensiert, und auch beim Turnen gewährte man mir Frei- heiten. Es gab einige Jahre, wo man mich mit dem Uebernamen„‚Brillenschlange“ be- ehrte, weil ich der erste in der Klasse War, der Gläser trug. Dabei war ich von Kind auf alles andere als augenschwach— ich wurde es erst auf eine sonderbare Weise. Ebenso, wie der alte Demosthenes trotz seines Sprachfehlers ein großer Redner geworden ist, bin ich trotz meiner guten Augen ein Sehbehinderter geworden, ja, vielleicht wurde ich sogar deshalb später Augenarzt. Das hatte folgende Bewandtnis: Es ist sicher keiner unter euch, der sich nicht an Rainer Westhoven erinnerte, der leider heute nicht unter uns weilen kann, weil ihm in der Skagerrakschlacht ein frülies Grab in den Wellen zuteil geworden ist. Ich bin mir bewußt, ihr seht ihn vor euch, Wie ich ihn vor mir sehe— mit seinen buschigen, dunklen Brauen, dem Erbteil seiner Mutter.— Liebe Kameraden, als wir uns vor neunundvierzig Jahren zum ersten Male im Klassenzimmer der Sexta versam- melten, hatte ich die besten Augen von der Welt. Damals sah ich den Rainer zum er- stenmal und ich schwor mir, daß er mein Freund werden müsse— fürs ganze Leben. Ich setzte mich auf den Platz an seiner Seite in der letzten Bank. An zweiten oder dritten Schultag indes- sen ereignete es sich, daß ich mich auf dem Weg versäumte. Ein Pferd war auf der Straße zu Fall gekommen und wurde von lärmenden Fuhrleuten hochgezerrt; ich kormte mich von dem erregenden Anblick nicht losreißen. Als ich dann verspätet das Klassenzimmer betrat, saß mein Freund, ich weiß nicht mehr aus welchen Gründen, ganz vorn in der ersten Bank, auf die sich keiner hatte setzen wollen. Er saß allein und kam mir sehr verlassen vor. Nun gut, ich nahm meinen Tadel in Empfang und trollte mich zu meinem Platz hinten am Ende der Bankreihe, wo es mir zu Mute war, wie es den lateinischen Dichtern zu Mute gewesen sein mochte, wenn sie in die Verbannung geschickt wurden. Ein leichtes Liedchen mit entsprechender Melodie Ein kulturhistorischer Deutungs versuch des Schlagers „Selbst die Schusterjungen pfeifen jetzt schon auf den Straßen:„Wir winden dir den Jungfernkranz.., spottete Heinrich Heine. Das Lied war damals ein Schlager. Heute würde es niemand in den Sinn kom- men, Carl Maria von Webers„Jungfern- Kranz“ einen Schlager zu nennen. Mit den Zeiten ändern sich die Sitten. Dies gilt weitgehend für das musikalische Kind der Mode: das Schlagerlied. Das„gas- senhawerlin“ des 16. Jahrhunderts hat wenig Gemeinsames mit dem„Gassen- hauer“ von 1900. Jenes war ein homophon gesungenes Chorlied, nach dem man auf der Straße tanzte— hauen“ bedeutete damals 50 viel wie„laufen!—; diesen nennt Brock- haus„ein vielgesungenes Lied von minder- Wertigem Inhalt“, während Duden höflicher, aber farbloser kommentiert:„ein leichtes Liedchen mit entsprechender Melodie“. Irgendwann um die Jahrhundertwende fanden dann Theaterleute den Begriff „Schlager“, der allerdings nicht auf die Musik beschränkt blieb, sondern bald die gesamte Verbrauchsgüterindustrie eroberte: eine Rasierklinge konnte genau so gut ein Schlager sein, wie ein Vorsatzhemdchen. Heute ist die Werbung ein wenig abgerückt vom„Schlager“, dessen einzige Domäne der Jahrmarkt geblieben ist, und allein in der Musik ist er nach wie vor lebendig geblieben. Eine Umfrage hat ergeben, daß drei Menschen im Hofel Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by S. Fischer 27. Fortsetzung „Verzeihen Sie mir, gnädige Frau; ich nabe mich in Ihr Zimmer geschlichen. Ieh bin— es ist schrecklich, daß Sie mich hier gefunden haben. Sie sind früher nach Hause gekommen als sonst. Es ist Pech. Unglück. Erklären kann ich es Ihnen nicht“. Die Grusinskaja trat ein paar Schritte ins Zimmer zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen, und drehte den Lüster mit seinem kalten Licht an. Es ist möglich, daß sie um Hilfe geschrien hätte, wenn ein struppiger und hählicher Mann Auf ihrem Balkon anzutreffen gewesen wäre. Aber dieser da— der schönste Mensch, den sie in rem Leben gesehen hatte, sie erinnerte sich jetzt durch Veronalschleier—, dieser machte ihr keine Angst. Was sie vor allem mit Vertrauen erfüllte, Wðar merkwürdiger Weise der hübsche blauseidene Pyjama, den Gaigern trug.„Aber was wollten Sie denn Bier?“ fragte sie und verfiel unwillkürlich in das weitläufige Französisch. „Nichts. Nur hier Sitzen. Nur in Ihrem Zimmer sein, sagte Gaigern leise. Ex pumpte seinen Brustkasten groß mit Atem Voll. Es kam jetzt darauf an, dieser Frau Geschichten zu erzählen, das merkte er mit dünner Hoffnung. Die Diebesstrümpfe über seinen Schuhen störten ihn; mit einer geschickten Bewegung trat er sie sich ver- stohlen von den Füßen. Die Grusinskaja schüttelte den Kopf. „In meinem Zimmer? Mein Gott— aber Wozu denn?“ fragte sie mit rer hohen, kleinen, russischen Vogelstimme, und eine Verlag, Frankfurt a. M. wunderliche Art von Erwartung trat in ihr Gesicht. Gaigern, noch immer in der Balkontür stehend, antwortete:„Ich will die Wahrheit sagen, gnädige Frau. Ich bin nicht zum erstenmal in Ihrem Zimmer. Manchmal! schon, oft, ja, wenn Sie im Theater waren, habe ich hier gesessen. Ich habe die Luft geatmet. Ich habe eine kleine Blume für Sie Ringelegt. Verzeihen Sie mir—“ Der Tee mit dem Veronal wurde kalt. Die Grusinskaja lächelte ein wenig, aber als sie es bemerkte, nahm sie das Lächeln sogleich aus ihrem Gesicht und fragte streng:„Wer hat Sie hereingelassen? Das Stubenmädchen? Oder Suzette? Wie sind Sie he reingekommen?“ Gaigern wagte einen Coup. Er deutete Hinter sich hinaus in die Nachtluft über der Straße.„Von dort— sagte er.„Von meinem Balkon.“ Wieder überkam die Grusinskaja das Traumgefühl, dies schon einmal erlebt zu Raben. Plötzlich war die Erinnerung da. In einem der Sommerschlößchen im Süden unten, in Abas-Tuman, wohin Großfürst Sergei sie mitzunehmen pflegte, War eines Abends ein Mensch, ein junger Mann, ein Kindhaftes Bürschchen von Offizier, in rem Zimmer versteckt gewesen. Lebens- gefahr stand auf dem Unternehmen; er starb aueh später durch einen wenig ge- klärten Jagdunfall. Dreißig Jahre War das zumindest her. Während die Grusinskaja auf den Balkon hinaustrat und Gaigerns Hand nachblickte, die ohne viel Zeit in den Abend hinauszeigte, war plötzlich das Ver- Fünftel der Befragten aller Stände und Lebensalter einen oder gar mehrere Lieb- Ungsschlager hatten. „Marland!“ marschierte vor allen andern in Deutschland an der Spitze. Von den Mariandl- Enthusiasten waren 72 Pro- zent Frauen, bei den„Caprifischern“ sank der Prozentsatz auf 62, für„Theodor im Fußballtor“ testeten nur 40 Prozent Frauen. Es ist nicht verwunderlich, daß ein Fuß- baller bei den Männern populärer ist. Von den sechs Millionen Schallplatten, die jährlich in der Welt verkauft werden, tragen 4,8 Millionen Schlager-Etiketten. Die andern verteilen sich auf klassische Musik und Rezitation. In zwei Wochen wurden allein 250 000 Stück von der Zithermelodie des„Dritten Mannes“ den Händlern aus den Händen gerissen. Sozusagen über Nacht War diese Melodie nicht nur ein Musik-, sondern auch ein Verkaufsschlager ersten Ranges geworden. Um die Nachfrage der Konsumenten zu befriedigen, wurde an- fangs vom Filmtonstreifen auf die Platten kopiert. Später wurde der Komponist, der nichts für die inzwischen als„Mißgverständ- nis“ deklarierten Ungezogenheiten des Herrn Orson Welles kann, von Wien nach London geholt, und man machte endlich Originalaufnahmen. Für mehrere erste Bars wurde Karas, der Wiener Heurigen-Sänger, die Attraktion! Andächtig umstand ihn die höchste englische Gesellschaft. gessene sehr deutlich wieder da. Sie sah das Gesicht des jungen Offiziers. Pawel Jery- linkow hatte er geheißen. Sie erinnerte sich an seine Augen und an ein paar Küsse. Sie fror, und zugleich spürte sie, wie der Mensch neben ihr auf dem kleinen Balkon Wärme ausstrahlte. Sie schaute flüchtig auf die sieben Meter Hotelfassade, die zwischen ihrem Balkon und dem nächsten lagen. „Aber das ist ja gefährlich— sagte sie ziellos, mehr in der Erinnerung an Jery- Iinkow als in der gegenwärtigen Minute. „Nicht sehr“, erwiderte Gaigern. „Es ist kalt. Schließen Sie die Tür“, sagte die Grüsinskaja unvermittelt und ging schnell vor ihm her ins Zimmer zurück. Gaigern gehorchte, er kam hinter ihr her, schloß die Tür, zog die beiden Vor- hänge zu und wartete dann mit hängenden Händen: ein auffallend hübscher, beschei- dener, etwas törichter junger Mann, der romantische Streiche ausführt. um in das Zimmer einer berühmten Tänzerin zu ge- langen. Schließlich besaß auch er ein Wenig Talent zum Theaterspielen, auch sein Beruf verlangte das. Und nun spielte er Theater um Tod und Leben. Die Grusins- kaja bückte sich, hob ihr weggeworfenes Kostüm vom Boden und trug es s Bade- zimmer. Der Blutstropfen aus geschliffe- nem roten Glas blinkerte. Sie spürte einen schneidenden und wachen Schmerz dabei. Kein Skandal, weil eine andere tanzte. Grausames Publikum. Grausames Berlin. Grausames Alleinsein. Sie war schon ein wenig jenseits dieser Schmerzen gewesen — und nun waren sie wieder da und taten wen durch die ganze Brust. Sie vergaß für ein paar Sekunden ganz den Eindringling, der dem toten Jerylinkow ähnlich sah, aber plötzlich kehrte sie zu ihm zurück, stellte sich nah vor ihn hin, so nah, daß seine Wärme sie streikte, und kragte, ohne ihn Seitdem wanderte dies Lied um die Welt im Tempo unserer Zeit, deren internationa- len Rhythmus Flugzeuge, Filmateliers und der Funk bestimmen. Jean Gilbert, mit bürgerlichem Namen: Max Winterfeld, der „Napoleon der Schallplatte“ und zuverläs- sigste Lieferant geheißen, der Komponist von„Puppchen, du bist mein Augenstern, Puppchen, ich hab dich gar so gern, der Besitzer eines Schlosses am Wannsee und einer Kurfürstendammwobnung, der erste Industrielle in Musikproduktion (künk(1) Operetten beziehungsweise Sing- spiele im Jahr) und darum nie zu Hause. schdern in Theatern, Hotels, Schlafwagen und Luxuskabinen, wäre vor Neid erblagt, hätte er diesen rasanten Geschäftserfolg aus dem Nichts erlebt. Hinter Betrieb und Geschäft aber er- kannte angesichts der geschichtlichen Ent- Wicklung des Schlagers ein Schweizer Mu- sikhistoriker in ihm ein soziologisches Pha- nomen von einzigartiger Bedeutung und deutete ihn sogar metaphysisch:„Er erhält seine Kraft aus Urgründen, die hinter allen Mächten der Tradition und der Geschicht- lichkeit liegen, aus der Bewegung allen Seins, Und dies ist es, was ihm eine Wir- Kurig verleiht, die weit über das hinaus- reicht, was wir uns heute vorstellen kön- nen.“ Jean Petrie ers helme 5 politi! Einmal schien sich der Rainer nach u Wirts umdrehen zu wollen, ich glaubte, Seng! 56 Blick zu erhaschen; aber dann war es 1 15 Mathematiklehrer, der gute, alte Sau fran; Vogel, der uns fragte, ob wir auch Alle ch Hot; richtigen Plätze hätten— ob wir die Ja vom sehen und seine Worte hören könnten, U Banks da gab es mir— wie soll ich es deute geselle — einen Ruck, ich streckte den Finger u in Ma sagte:„Bitte, Herr Lehrer, ich sehe g beim. nicht gut, ich habe so schwache Augen Lud wi Papa Schreyvogel starrte mich einen bag Für! Herzschlag lang grimmig an und nu uimmt dann:„Komm nach vorne!“ Alsbald 1 ich wieder neben meinem Freund und Stund' an— war ich kurzsichtig. Ich u es zunächst nur vor meinem eiget. Jal schlechten Gewissen, dem, hm, die damals noch fremd war; doch mit der 21 wurde ich es in Wirklichkeit. Ich schän mich meiner Lüge so sehr, daß ich mi in die Einbildung, schwache Augen haben, geradezu flüchtete. Fachkollg kennen meine Arbeiten über Sehbehind rungen auf seelischer Grundlage. Tatzz lich ist es mir nicht gelungen, den eig tümlichen Vorgang, der sich in mir voll 1 als ich im Alter von nicht ganz zehn Ja Kurzsiclrtig wurde, hinreichend auf der klären. Vielleicht ist es nämlich gar E Weck Vorgang, den man wissenschaftlich erkläg das kann. Vielleicht ist es nichts weiter asg e dem Exempel für die alte Volks weisheit,„dab In der Geheimrat hüstelte,— die Liebe hu schen macht“. Zweck die 2 Marguerite Wood ng Eine amerikanische Altisti drchu im Mannheimer Amerikahaus, f ei schon so manches Musiktalent der Intere dem deutschen Publikum vorgestellt h würde begegnete man am Dienstagabend der zl minis einer Negerfamilie in Kentucky stammend Mestre Altistin Marguerite Wood, die in Wien Mitte! New Vork Gesang studiert hat. berate Stimme dieser Amerikanerin, die Aer einem Programm internationaler Lie der kompositionen aufwartete, hat in aan tieferen Region volltönenden Altcharakt 3 der jedoch in höherer Lage leicht, pe; warmes Timbre verliert und für deutsd kreit⸗ Ohren dann reichlich hart und mla chrat klingt. Das Naturhafte des an sich kr 1 75 vollen Materials scheint bisweilen der U 5 5 kfaltung einer wirklichen Beseelung 5 Vortrages entgegenzustehen, und bei a 15 musikalischen Intelligenz der Sänger 5 vermochte sie die tiefe Stimmungs- u 5 5 Gefühlswelt etwa der Brahmslieder nent nicht ganz zu erschöpfen. Naturge 175 f legen ihr die amerikanischen Komposit 3 5 nen, schon sprachlich, am besten. Carpe 755 ters reizvolles„When I to you cola„ante toys“, Barbers nicht sehr dankbares, ad 18 Wirkungsvoll vorgętragenes„I hear 5 army“ und vor allem einige mit viel Em lber K. findung gesungene Negro Spiritus rokio darunter das lebhaft bewegte„Oh, What scher beautiful city“, ferner das schwerm Art! überschattete„Let my people go“ und i sonders das tief ergreifende, in geruhi schönen Plano gesungene„Cruel fanden starke Publikumsresonanz. In Pe Hewitt, einem jungen Pianisten, ha Marguerite Wood einen ausgezeichnen Begleiter mit hervorragendem musika schen Einfühlungsvermögen. 0 Kulturnachrichten Die Operette„Alles klar“ des ESL Bankdirektors und Musikers aus Neigung“ Emmel wunde von den Essener Büng uraufgeführt. Emmel versucht der Kunst tung Operette durch Aktualisierung des 8 kes eine neue Linie zu geben. Die Hands seines Werkes spielt im Sportmilieu. Auf d Chor wird weitgehend, auf das Ballett g Ric verzichtet. Der starke Premierenerfolg ist d hat d geschliffenen Inszenierung Hugo Würtenbe Grog gers und der guten Leistung des Essener 1 zilien sembles unter der musikalischen Leitung i mächt Kapellmeister Rudolf Bachmann zu danken] Krieg Georg Faßnacht vom Mannheimer Nas Bu naltheater wird in der kommenden Woche tende Brüssel und Antwerpen den Tristan in J bt w, ners„Tristan und Isolde“ singen; für die Fü zu kü der Isolde ist die Karlsruher Kammersäng Er w. rin Vilma Fichtmüller verpflichtet wordel] der P poster Die 38. internationale Fotoausstellung, d ner g 1949 in Paris gezeigt worden war, wurde“ Lis Nürnberg der Oeffentlichkeit zugänglich sandte macht. Die Eröffnungsansprache hielt der fra Fonse 2zösische Physiker Edouard Belin. Schal damit anzusehen: Warum tun Sie das? Warum tun Sie gefährliche Dinge? Warum sitzen Sie heimlich in meinem Zimmer? Wollen Sie etwas von mir?“ Gaigern machte einen Vorstoß. Gaigern ritt Attacke. Hoppla, Flix! dachte Gaigern. Er hob die Augen nicht zu ihr auf.„Aber Sie wissen es ja: Weil ich Sie liebe“, sagte er leise. Er sagte es französisch, weil es ihm deutsch gar zu peinlich vorgekommen Wäre. Hinterher wartete er stumm auf die Wirkung. Das ist ja einfach blödsinnig, dachte er dazu. Er schämte sich auf eine bohrende und niederträchtige Weise dieser Komödie. Geschmacklosigkeiten waren ihm ein Greuel. Immerhin— wenn sie jetzt nicht den Hausknecht rief, war er vielleicht gerettet Die Grusinskaja schluckte die kleinen französischen Worte mit offenem Mund. Sie gingen in sie hinein wie Medizin; es dauerte noch ein paar Sekunden, und dann hörte sogar der Schüttelfrost auf. Arme Grusinskajal Es waren Jahre vergangen, ohne daß irgendein Mensch etwas Derartiges zu ihr gesprochen hatte. Ihr Leben rasselite an ihr vorbei wie ein leerer Expreßzug. Proben, Arbeit, Verträge, Schlafwagen, Hotelzimmer, Lampenfieber, grauenhaftes Lampenfieber und wieder Arbeit und Wie- der Proben. Erfolg, Mißerfolg, Kritiken, In- terviews, offizielle Empfänge, Streit mit Managern. Drei Stunden Soloarbeit, vier Stunden Ballettprobe, vier Stunden Vor- stellung, einen Tag wie den andern. Ber alte Pimenoff. Der alte Witte. Die alte Suzette. Sonst kein Mensch, nie ein Mensch, nie eine Wärme. Man legte die Hände auf die Heizkörper fremder Hotels, das War alles. Und dann, gerade wenn alles aus war, bodenlos zu Ende und Schluß mit dem Leben, da stand einer nachts im Zimmer und sprach die verschollenen Worte, denen früher einmal die Welt voll geweng War. Die Grusinskaja brach auseinandf Sie spürte etwas so rasend schmerzen bei einer Geburt. Aber es waren nur Tränen, die sich endlich, endlich aus d. Krampf dieses Abends herauslösten, spürte diese Tränen in ihrem ganzen E. per, in den Zehen auch und in den Fins spitzen auch und dann im Herzen, und i 5 letzt langten sie in ihren Augen an, roll die steifgeschwärzten, langen Wimpe y entlang und fielen in ihre aufgebreite, Handflächen. Gaigern sah diesem Phänomen zu, wie sich entwickelte, und ihm wurde heiß* bei. Armes Tier, dachte er. Armes Fraue 5 tier. Jetzt weint es. Blödsinnig ist das 4 radezu Nachdem die Grusinskaja die zwei d sten, schmerzhaften Tränen geboren hel ging es leichter. Es fing mit einem dum“ leicht hinfließenden Tränenschauer aum, warm und kühl zugleich war Wie Sommerregen— Gaigern mußte an Holle sienbeete im Garten von Nied denke, wußte nicht, wieso—, dann wurde leidenschaftliches Strömen daraus, schwarzes Strömen, weil die Augenbraue tusche sich vollends löste, und zuletzt e die Grusinskaja sich auf ihr Beit 10 schluchzte viele russische Worte in 0 Hände, die sie gefaltet vor ihren Mund“ preßt hielt. Gaigern verwandelte sich 1 diesem Anblick aus einem Hoteldieb, 15 nahe daran gewesen war, die Frau mig, zuschlagen, in einen Mann, in ein 870, einfaches und gutmütiges Mannsgeschf das keine Frau weinen sehen konnte, 0 helfen zu wollen. Er hatte jetzt keine 0 mehr, gar keine Angst; Was ihm 1 Herz klein und schlagend machte, das“? gewöhnliches Mitleid. Setzel des tig v richt geste missg einig nahm Sonn bebli urch Schal 10 000