gerausseber: Dr. Karl Ackermann, ö itz v. Schilling. Druck: Mann- An 175 Großdruckerei. Redaktlon: politik: E. Schäfer, H. B. Hausser; wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: nageris⸗ W. Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch ust 1 Pberhardt: Weinheim. C. Serr; Karten, schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter: e Natur. rau: H. Heffmann; Sport: H. Schnee- Kühnelt. kloth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef vom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. , vel, genkkonten: Südwestbank, Allg. Bank- esellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. rkkx. 5 Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- on cane lein. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 30016, 6.20 Uhr Ludwigshafen am Rhein Nr. 267 43. Wheel für unverlangte Manuskripte über- vimmt der verlag keinerlei Gewähr Uhr, am t werkt. Mannheimer .— Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen Schwetzingen, Heidelb. str. 2 Tel. 187 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Tel. 2241 berg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 en/ Rh., Rheinstr. 37„ 27636 bl, 80 zuz. DI- 540 Intl. DM 3, 20 zuz. Rreuzbandbezug Fei Abholung im Agenturen DM 2.80 ch außer sonntags Veigenpreisliste Nr. 7 Fnen infolge höherer kein Anspruch auf Nung des Bezugspreises P g. Jahrgang/ Nr. 277/ Einzelpreis 0,15 DM Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Montag, 27. November 1950 HEI N 1950 5 nde A Schweres Unwetter a 5 im Oslen der USA- 91 Tote ande Ja hüh New Vork.(dpa) Die mit außerordent- cher Heftigkeit im Osten der Vereinigten Staaten tobenden Orkane und Schneestürme baden bis Sonntag insgesamt 91 Todesopfer gefordert. Allein in New Jersey, das amn stärksten betroffen wurde, kamen zwanzig Menschen ums Leben. Der Orka erreichte stellenweise eine Ceschwindigkeit von 150 Stundenkilometern. Niederschläge— zum Teil in sturzbach- unk. 10 f artigen Regen und zum Teil in starken nde Aebi gemmeefällen— haben alle früheren Re- ande 20 korde übertroffen und das Leben im Osten In er Us kast völlig zum Stillstand ge- bracht. Vom Westen Ohios bis zu den Neu- Fngland-Staaten und nach Virginia sind bon durch das Unwetter Bäume und Telegra- nde N% fenmasten umgerissen, Hochspannungslei- ank. 10 0 ß tungen zerstört und Häuser abgedeckt de 22.15 worden. Das schwere Unwetter zwang zur Ab- i age einer für Samstag vorgesehenen Sit- zung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Neuer Ausbruch des Aetna Catania(Sizilien).(dpa). Der Aetna a 5 Furopas größter aktiver Vulkan, ist am ügen dl Samztag erneut in Tätigkeit getreten. Rie- n, Die J sige Stichflammen, die plötzlich aus einem Krater hervorschossen, setzten die Bevölke- tung in Unruhe. Der letzte Ausbruch des Hetna liegt etwa eineinhalb Jahre zurück. Tausende von Dorf- und Stadtbewohnern in der dicht bevölkerten Umgebung des Vul- Fans beobachteten ängstlich die blutroten Lichterscheinungen über den Hängen des Vulkans und der angrenzenden Ebene. Nriheim 9 ns porfbewohner in unmittelbarer Nähe des Aetna haben bereits das Notwendigste zu- zammengerafft, um fliehen zu können, t penn die Lava ihre Heimstätten erreichen . sollte. 7. Der Leiter des Aetna- Observatoriums, professor Gustavo Cumin, der in der iserint Nacht zum Sonntag in die Nähe der Aus- pruchsstelle den Hang des Aetna hinaufge- egen war, berichtete am Sonntag, daß e Lava aus mindestens fünf Kratern am Ost⸗ und Nordhang des Vulkans fließt. N or ee, Chikago. Philip Murray ist auf dem Jah- 1.00 Uhr ELLU NG der elnen stag „ ieskongreß des amerikanischen Gewerke 12 haktsbundes CIO zum elften aufeinander 20.10 Ulk genden Male zum Präsidenten der CIO ge- Wählt worden. Belgrad. Der im Juni 1948 aus politischen ründen verhaftet wurde, hat seine politi- chen Irrtürner öffentlich widerrufen und ist keiselassen worden. Das Verfahren gegen in wird eingestellt. Zujovie wurde bis zum Bruch Titos mit Moskau als Nachfolger des ugoslawischen Staatschefs angesehen. Kurz nach dem Ausschluß Jugoslawiens aus dem Kominform wurde Zujovic, der damals Fi- banzminister war, wegen seiner Verbindungen mit der Sowjetunion festgenommen. ninalfiim 15 USINE n Manila. Eine große Bande aufständischer, in zon Kommunisten geführter Hukbalahups —bertfiel am Samstag die philippinische Stadt San Marcellino in der Provinz Zambales und plünderte sie aus. Dabei wurden 23 Personen getötet und über 100 verletzt. Oslo. Norwegen hat Großbritannien um Ale bei der Organisation der norwegischen Armee im Rahmen des Atlantikpaktes gebe- den, wie in Oslo bekannt gegeben wurde. Ge- 14.00 0 165 18.15 e eral Sir Andrew Thorne, der die britischen I it. Streitkräfte befehligte, die an der Befreiung Vorwegens im Jahre 1945 teilnahmen, wurde erbte; zn Besprechungen nach Oslo eingeladen. 8 100 Kassel. 500 ehemalige deutsche Soldaten, NBEL die von Amtsgerichten im Bundesgebiet für ot erklärt worden waren, sind nach einem bericht des deutschen Landkreistages aus Ge- A fengenschaft zurückgekehrt. Bis jetzt wurden Lac lonin insgesamt 108 000 Anträge auf Todeserkla- ee gestellt. 52 000 Anträge wurden geneh- mit t. EHU DI MEN HN, Sontra(Nordhessen). Der Reichenberg- Schacht des kurhessischen Kupferschiefer- dergbaus in Sontra ist in der Nacht zum Sonn- tag durch einen großen Wassereinbruch ersor- ken. Die 68 unter Tage beschäftigten Berg- kute konnten sich retten. Der Reichenberg- Schacht ist zur Zeit die einzige Grundlage für den Hütetnbetrieb des kurhessischen Kupfer- chieferbergbaus. . Berlin. Ueber hundert Angehörige der Re- gionsgemeinschaft der„Zeugen Jehovas“ Furden bisher im sowjetisch besetzten Ge- det eu langjährigen Zuchthausstrafen verur- eilt. Nach Angaben gut unterrichteter Kreise leten die Prozèsse in Erfurt, Dresden, Schwe- ain, Greifswald, Neuruppin. In Halle und Magdeburg sind neue Prozesse zu erwarten. , Bonn. Bundesfinanzminister Fritz Schäl er hat den Bayernpartei- Abgeordneten von dtetin wegen übler Nachrede verklagt. Von Fretin hatte nach Pressenotizen in einer Jersammlung behauptet, er habe mit dem bundeskinanzminister über Geldzuwendungen besprochen. Der Bundesfinanzminister stellt est, daß er mit dem Abgeordneten von Aretin 5 der betreffenden Zeit überhaupt nicht ge- naschen babe und daß dies eine„Neue Er- indung« und üble Nachrede sei. 5 ub rankkurt. Dem französischen Atomwissen- imeßtler Professor Frederik Joliot-Curle 85 die Durchreise durch die amerikani- ns Besatzungszone Deutschlands verweigert. 0 Zurückweisung en der tschechoslowa- eiu deutschen Grenze erfolgte auf Grund 1 Anordnung, mit der jedem Delegierten er kommunistischen„Friedenskonferenz“ in arschau verboten wird, durch die amerika- sche Zone zu reisen. UP/ dpa Uhr nten ast- 1 nehmen: 75. prozenlige Wahlbeteiligung in Bayern Private Berechnungen kurz nach Mitternacht zeigen SPD in Führung München.(U) Die Wahlbeteiligung an der zweiten Landtagswahl in Bayern nach dem Kriege betrug rund 75 Prozent. Bayern zeigte damit eine stärkere Beteili- gung als am vergangenen Sonntag die Be völkerung von Württemberg-Baden mit nur 57 Prozent und Hessens Wählerschaft mit 65 Prozent. In Bayern waren sechs Millionen Frauen und Männer aufgerufen, in sieben Wahl- kreisen von 1318 Kandidaten der 13 zuge- lassenen Parteien und Vereinigungen 204 Abgeordnete für, das neue Landesparlament zu Wählen. Zusammen mit der Landtags- wahl wurde in München, Traunstein und in Bad Reichenhall über die Bildung der Vereinigten Staaten von Europa abgestimmt. Der Wahlsonntag verlief allgemein ruhig. Im Süden des Landes bewog ein heftiges Schneetreiben die meisten Wähler, erst in den Mittagsstunden zu den Wahllokalen zu gehen. Vielfach erschwerte das komplizierte Wahlverfahren die Abstimmung, da bei dem in Richtung des Persönlichkeitswahl⸗ rechtes verbesserten Verhältniswahlrecht jeder Wähler zwei Stimmen abgeben mußte. 101 Kandidaten wurden direkt mit Mehrheit in den Stimmkreisen gewählt. Die restlichen 103 Kandidaten werden in der Kombination zwischen Verhältnis- und Mehrheitswahlsystem aus Wahlkreislisten zugeteilt. Den Splittergruppen dürfte es schwer gefallen sein, Sitze im Landtag zu erhal- ten. Nach der sogenannten Zehn- Prozent- Klausel können nämlich nur solche Parteien Mandate bekommen., die mindestens in einem Wahlkreis zehn Prozent aller abge- gebenen Stimmen erhalten haben. Die Sozialdemokratische Partei scheint — soweit sich das um 2 Uhr überblicken ließ— wie am vergangenen Sonntag in Württemberg-Baden und in Hessen die Mehrheit errungen zu haben. Nach Aus- rechnungen der UNITED PRESS entfal- len von rund 700 000 Stimmen auf die SPD 32, CSU 24, WAV 6, KPD 2, FDP 12, BP 11, BHE 9, Splittergruppen 4 Prozent. Von 230 der 430 Stimmbezirke Mün- chens wählten bei 75prozentiger Wahl- beteiligung: CSU 19, SPD 39. WAV 6, KPD 4, FDP 9. BP 15, BHE-DG 3, HKP 3 Pro- zent. Der Rest verteilt sich auf die Split- tergruppen. Vorlaufiges Endergpebnis Schwein kurt: CSU 23, SPD 50, KPD 4. FDP 11, BP 6, BHE-DG 6 Prozent. Teilergebnis der Europa-Abstimmung Bei der in Verbindung mit der Landtags- wahl abgehaltenen Befragung über die Schaffung Si nes Vereinten Europa in München, Traunstein und Rei- chenhall lag um Mitternacht folgendes Teil- ergebnis vor: Abgegebene Stimmen 36 551 Ja 31 937 Nein 3 964 Ungültig 1 Leer 473 Keine Bonner Zeitungspläne Bonn. dpa) Das Bundesjustizministe- rium hat mit Nachdruck festgestellt, daß nichts über irgendwelche„Zeitungspläne“ Die Bedingungen der Ministerpräsidenlschaſt Maiers Heute Entscheidung über Anfechtung der Sitzverteilung Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Dr. Rein- hold Maier antwortete unserem Stutt- garter Korrespondenten in einem Interview auf die Frage, ob er bereit sei, in der neuen Landesregierung eventuell wiederum das Amt des Ministerpräsidenten zu über- von über fünf Jahren als Ministerpräsident den auf einen Staatsbürger entfallenden Beitrag zum Wiederaufbau geleistet zu haben. Wenn jedoch meine Mitwirkung weiterhin erforderlich sein sollte, so wäre ich zur Fortführung meines Amtes bei der Erfüllung von zwei Bedingungen bereit, nämlich: 1. Die Beschränkung der Zahl der Ministerien auf die sogenannten klassischen fünf Ministerien des Innern, der Finanzen, der Justiz, des Kultus und der Wirtschaft. 2. Der Abgabe verbindlicher und verpflich- tender Zusagen für unverzügliche Durch- führung der Staatsvereinfachung und des Amterabbaues mit effektiver Ausgaben ersparnis auf der Grundlage der nicht durchgeführten Beschlüsse des Verwaltungs- ausschusses des alten Landtags.“ Der württembergisch- badische Justiz- minister Dr. Josef Beyerle(CDU) erklärte laut dpa, daß die von dem Landeswahl- leiter für den neuen Landtag errechnete Sitzverteilung den Bestimmungen des Land- tagswahlgesetzes von 1950 entspreche und daher gesetzesmäßig sei. Der Forderung der Verfassung, daß nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt werden müsse, sei auch nach dem neuen Wahlgesetz Genüge getan. Innenminister Fritz Ulrich(SPD) hatte am Mittwoch angekündigt, daß die Mandats- verteilung wegen eines Fehlers wahrschein- lich geändert werden müsse. Die SPD hätte danach einen Sitz und die CDU drei Sitze weniger, die DVP und DG-BHE hätten je „Ich glaube, mit einer Dienstzeit zwei Sitze mehr erhalten. Der Landeswahl- ausschuß soll heute endgültig über die Ver- teilung der Mandate entscheiden. Bie DV ist der Ansicht, daß bei der augenblicklichen Mandatsverteilung den Verhältniswahlvor- schriften der Verfassung nicht entsprochen wurde. Sie droht mit einer Klage beim Staatsgerichtshof. g Der Landesvorstand der DVP billigte in seiner ersten Sitzung nach den Wahlen im Hinblick auf die Mehrheitsverhältnisse im Landtag und auf alle sonstigen zu beobach- tenden Umstände die Neubildung der großen Koalition. Die Landtagsfraktion und der Landesvorstand beauftragten am Sonntag ihre Unterhändler, die Verhandlungen mit der SpD und CDU zu führen und dabei die Aufstellung eines sachlichen Afbeitspro- grammes und die baldige Regierungsbildung anzustreben. der Bundesregierung bekannt sei. Auch sei kein Beamter des Justizministeriums als Treuhänder einer Zeitungsgründung be- teiligt. Das Justizministerium fügte hinzu, daß die einzige„Zeitung“, die von ihm her- ausgegeben werde, der Bundesanzeiger sei. Die Zentrumsfraktion des Bundestages hatte eine entsprechende Auskunft verlangt. Blücher kritisiert erneut Organisation der Bundesregierung Berlin.(dpa) Vizekanzler und ERP-Mini- ster Franz Blücher, der sich zum Wahl- kampf in Berlin aufhält, erläuterte am Samstag seine schriftlich beim Bundeskanz- ler erhobene Forderung, die FDP stärker als bisher in die Arbeit der Bundesregierung einzuschalten. Das Schreiben, das bereits vor den Wahlen in Hessen und Württemberg Baden an den Bundeskanzler gerichtet wor- den sei, habe zum Ziel, keine starre Orga- nisation der Bundesregierung und der Bun- desverwaltung eintreten zu lassen. So schnell wie möglich müsse eine verant- wortungsvolle Persönlichkeit für außen- politische Fragen ernannt werden. Falls der Bundeskanzler das Außenministerium selbst übernehmen wolle, müsse er unbe- dingt entlastet werden. Der Vizekanzler setzte sich für bessere Beziehungen zwischen dem Bundespresse- amt und der Bundesregierung ein. Der Kontakt der Fachminister zum Bundes- presseamt müsse unbedingt verstärkt werden. 5 Die ausländische Presse dürfe mit In- terviews und der Herausgabe von Mittei- lungen nicht bevorzugt werden. Er habe aber beobachtet, daß verschiedene seiner amtlichen Mitteilungen erst dann in der deutschen Presse erschienen seien, wenn sie von ausländischen Agenturen verbreitet worden waren. Blücher kündigte Bespre- chungen mit dem Journalistenverband im Bundesgebiet an, die einen engeren Kon- takt zwischen der Bundesregierung und der deutschen Presse erreichen sollen. 200 Ausweisungen zurückgenommen Saarbrücken.(UP) Der fünfte Landes- parteitag der Christlichen Volkspartei des Saarlandes(CVS) wurde am Sonntag mit einer öffentlichen Kundgebung in Saar- brücken abgeschlossen. Ministerpräsident und Landesvorsitzender der CVS, Johannes Hoffmann, erklärte, daß er den„Drei- klang Deutschland, Frankreich und Saar- land“ herbeisehne. Seine Zuversicht sei durch die Reden und Aussprachen mit den deut- schen Gästen des Parteitages gefestigt wor- den. Hoffmann kündigte die Zurücknahme von annähernd 200 Ausweisungen aus dem Saargebiet an. Abschließend sprach sich Hoffmann für ein Europa mit oder ohne England, mit oder ohne die Sozialisten aus. Revidierles Besatzungsstatut wird enttäuschen meinen Beamte der Frankfurt.(dpa) Im amerikanischen Hohen Kommissariat in Frankfurt begrüßt man es, daß ein Auszug aus dem Sicher- heitsmemorandum der Bundesregierung veröffentlicht wurde. Dadurch könnten sicherlich— so wird betont— verschiedene in den letzten Wochen entstandene Miß ver- ständnisse und Unklarheiten beseitigt wer- den. Der Vorschlag Bundeskanzler Dr. Ade- nauers, das Besatzungsstatut durch einen Sicherheits vertrag zu ersetzen, wird nach den in Frankfurt vorliegenden Informationen von den Westmächten gegen- wärtig für unmöglich gehalten. Die drei Außenminister hatten sich bereits bei ihrem letzten Zusammentreffen in New Vork mit Starke nordkoreanische Gegenangriſſe Rechte Flanke der UNO-Truppen im Nordwesten ins Wanken geraten Tokio.(dpa) Die kommunistischen Streit- kräfte in Nordwestkorea führten am Sonn- tag im Zentrum und auf dem rechten Flügel der UNO- Offensive starke und gutgeleitete Gegenangriffe. Ein Sprecher des ersten amerikanischen Korps erklärte, der Schwer- punkt der kommunistischen Gegenangriffe liege in einem vierzig Kilometer breiten Frontabschnitt im Raum von Unsan. Ein Panzerkeil der amerikanischen 25. Division sei beim Vormarsch auf Unsan etwa sieben Kilometer südlich der Stadt auf starke Ver- teidigungsstellungen des Gegners gestoßen und habe sich einige Kilorneter zurückziefen müssen. Gleichzeitig hätten die kommuni- stischen Truppen zwischen der 2. und der 25. amerikanischen Division angegriffen und seien bis zum Tschongtschon-Fluß durch- gestoßen. Die rechte Flanke der UNO-Truppen in Nordwestkorea kam am Sonntag unter hef- tigen kommunistischen Gegenangriffen ins Wanken. Kommunistische Verbände, dar- unter Tausende von Chinesen, eroberten die wichtige Stadt Toktschon zurück. Das süd- koreanische zweite Korps soll sich in vollem Rückzug befinden, während die Amerikaner in aller Eile Verstärkungen an den bedroh- ten Frontabschnitt werfen. Eine Kompanie der 2. amerikanischen Division, die im Raum von Kudschangdong eingeschlossen wurde, versucht verzweifelt, sich freizukämpfen. Die erste südkoreani- sche Division hat ihre Position zwischen Unsan und Taitschon trotz starken feind- lichen Drucks gehalten. Ein Sprecher des amerikanischen ersten Korps bezeichnete am Sonntag die Lage an der nordwestkoreanischen Front als„ernst“. Französische Offensive in Tonkin Saigon.(dpa) Französische Verbände in Indochina sind am Samstag zu einer Offen- sive im Deltagebiet von Tinki gegen viet- minh- Truppen angetreten, die als eine der größten Unternehmungen der Franzosen in den letzten Wochen bezeichnet wird. Einige französische Bataillone stießen mit Luft- Unterstützung. Fallschirmtruppen und Lan- dumgsfahrzeugen in die von den Vietminh durchsetzten Reisgebiete des südlichen Teils des französischen Brückenkopfes im Raume des Deltas des Roten Flusses vor. Sie be- setzten ein zum größten Teil aus Sumpf- landschaft bestehendes Gebiet von einer Ausdehnung von rund 100 Quadratkilome- tern und eroberten eine Anzahl befestigter Dörfeys- Bereits am letzten Donnerstag hat- ten dfe Franzosen im Raume von Thai Binh, etwa 100 Kilometer südöstlich der Hauptstadt von Tonkin, Hanoi, angegriffen. Hohen Kommission diesem Wunsch befaßt. Sie seien jedoch übereingekommen, daß er vorläufig abge- lehnt werden müsse. Wie United Press aus Bonn berichtet, wird in Kürze der Bundesregierung ein revidiertes Besatzungsstatut zugeleitet, das nach Aeußerungen eines hohen alliierten Beamten wisse h spannte Hoffaun- gen“ enttäuschen wird, da es keinerlei neue Erleichterungen für Bundesrepublik bringe als jene, die schon in der New Lorker Außenministerkonferenz beschlossen worden seien. In Kreisen der sozialdemokratischen Opposition ist man der Auffassung, daß Dr. Adenauer auch nach der Veröffentlichung des revidierten Besatzungsstatuts„mit lee- ren Händen“ vor den Bundestag treten müsse. Dieser Umstand wiege umso schwe- rer, weil die als Gegenleistung für die Re- vision des Besatzungsstatuts geforderten deutschen Verpflichtungserklärungen über die Anerkennung der deutschen Auslands- schulden und die Mitwirkung an einer ge- meinsamen Rohstoffkontrolle wahrschein- lich vom Bundestag ratiflziert werden müß- ten. 5 Studenten wollen politisch aktiver werden Karlsruhe.(ce-Eig.-Ber.) In ihrer Schlug- sitzung befaßte sich die Jahreskonferenz der Deutschen Studentenschaften, die meh- rere Tage in Karlsruhe tagte, mit politi- schen und sozialpolitischen Fragen. Ini Mittelpunkt einer lebhaften Aussprache stand die Forderung nach einer größerer politischen Aktivität innerhalb der Deut- schen Studentenschaften. Um dieses Ziel erreichen zu können, wird eine große deut- sche Studentenzeitung geschaffen werden. Man wird auch an die Länder und die Bun- desregierung herantreten mit der Bitte, die Deutschen Studentenschaften insbesondere über die beabsichtigten Pläne der Remili- tarisierung zu unterrichten. Der Verband Deutscher Studentenschaften erwartet, daß die Meinung der Studenten berücksichtigt werde. Ferner plant man, an allen deut- schen Hochschulen eine Studentenhilfe für die Studenten aus der Ostzone ins Leben zu rufen. Der Sport berichtet: Die 14. Spielrunde in der ersten Liga Süd brachte in der Ergebnisspalte drei Unentschieden, vier Heimsiege und zwei Ausfälle. Besonders hervorgehoben zu werden verdient hierbei die Leistung des Mühlburger VfB, der in Nürnberg gegen den Altmeister und Tabellenführer ein 4:4 erzielte. VfR Mannheim konnte auen das sechste Auswärtsspiel nicht erfolg- reich gestalten. Die knappe 0:1-Nieder- lage bringt die Rasenspieler von Platz 6 auf Platz 8. Der SV Waldhof konnte sein Heimspiel gegen BC Augsburg mit 5:1 gewinnen und ein wenig vom Tabellen- ende abrücken. Obwohl Neckarau nicht spielte— der Kampf in Singen fiel den Bodenverhältnissen zum Opfer konnte die„rote Laterne“ an Augsburg abge- geben werden. Eintracht Frankfurt und 1860 München trennten sich 3:2, während die Begegnung zwischen Schwaben Augs- burg und dem zweiten Frankfurter Ver- treter, dem FSV, auf neutralem Gelände 2:2 endete. Der Neuling Reutlingen be- wies wiederum seine Gefährlichkeit und trotzte den Schweiufurtern zu Hause ein 1:1 ab. Offenbacher Kickers behielten über die Darmstädter„Lilien“ sicher mit 4:0 die Oberhand. Drüben, über dem Rhein, blieb der ungeschlagene Tabellenführer 1. FCK. weiterhin an der Spitze. Auch ohne Fritz Walter wurde Mainz auf eigenem Platz leicht 7:1 bezwungen. Phönix Ludwigs- hafen konnte am gefährlichen Wasser- turm in Engers einen 3:2-Sieg erringen. Im Endspiel um den Hockey-Silber- schild gewann Hamburg gegen den Fa- voriten und Vorzahrssieger Nordrhein- Westfalen 3:1. Im Wiederholungsspiel um den Län- derpokal wurde die nordbadische Ama- teurelf in Karlsruhe von Niederrhein in der Verlängerung 0:1 geschlagen. Niemöller und die Presse Düsseldorf.(dpa) Der Verein bergischer Presse“ wies in Wuppertal einen Ausspruch Niemöllers als nicht den Tatsachen entspre- chend zurück, daß fünfzehn Wuppertaler Journalisten behauptet hätten, nicht objek- tiv über eine Niemöller-Rundgebung berich- ten zu können, weil sie an Vorschriften der Besatzungsmacht gebunden seien. Der hes- sische Kirchenpräsident hatte diese Behaup- tung Mitte November vor Studenten in Tü- bingen aufgestellt. Im einzelnen weist der„Verein bergi- scher Presse“ in einer Erklärung darauf hin, daß bei der Niemöller-Kundgebung in Wup⸗ pertal nicht fünfzehn, sondern nur vier Journalisten anwesend waren. Keiner von ihnen habe etwas Derartiges gesagt. Der Wuppertaler evangelische Pfarrer Winter- berg, von dem Niemöller die Aeußerung der Journalisten wissen wollte, sagte zu dem Vorfall, daß er nach der Niemöller- Rund- gebung Journalisten von vier Zeitungen ge- fragt habe, was sie von der Rede Niemsl- lers bringen würden. Ein Journalist habe ge- antwortet:„Das hängt nicht nur von uns ab, wir sind an Weisungen gebunden.“ Pfarrer Winterberg kann sich nicht mehr genau er- innern, ob der Journalist von Weisungen der Besatzungsmacht gesprochen hat. Er habe diesen Vorfall später Niemöller erzählt und damit die Presse in Schutz nehmen wollen. Niemöller habe sofort gesagt:„Das inter- essiert mich aber sehr.“ Es sei bedauerlich, sagte Pfarrer Winterberg, daß Niemöller dann, genau wie bei dem Privatbrief des frü- heren Generals Mahlmann, diese private Aeußerung zu einem öffentlichen Angriff be- nutzt habe. g Bonn sucht Bundespressechef Bonn.(dpa) Der Leiter der Auslands- abteilung im Bundespresseamt, Fritz von T War dows k y, hat provisorisch die Lei- tung des Bundespresseamtes übernommen. Der bisherige Bundespressechef, Ministerial- direktor Dr. Heinrich Brand, hatte am Freitag seinen Rücktritt angeboten. Er wird Arni 15. Dezember das Amt eines Regierungs- präsidenten in Aachen übernehmen. Ostberliner Wahlvorschlag vor Westberliner Wahlen Berlin.(dpa) Das Präsidium der kom- munistisch geleiteten„Nationalen Front“ hat den vier Berliner Kommandanten und den beiden Oberbürgermeistern von West⸗ und Ostberlin in gleichlautenden Schreiben Gesamtberliner Wahlen im März 1951 vor- geschlagen. Gleichzeitig wird erneut der Abzug aller Besatzungstruppen gefordert. Die westberliner Wahlen am 3. Dezember, so heißt es in dem Schreiben, vertieften die Spaltung Berlins und seien gegen die Lebensinteressen der ost- und westberliner Bevölkerung. Zur„Normalisierung des Lebens und der Verbesserung der materiel- len Lage der Berliner Bevölkerung“ werden von der„Nationalen Front“ im einzelnen drei Vorschläge gemacht: 1. Wahlen in ganz Berlin im März 1951, 2. Bildung eines ge- meinsamen Ausschusses des Magistrats von West- und Ostberlin zum vorbereiten und durchführen der Wahlen und 3, zur Siche- rung der Berliner Wahlen Abzug aller Be- satzungstruppen aus Berlin und die Auf- hebung der Sektorengrenzen. Weitere Nachrichten Seite 7 8 8 eee eee 5 0 a1 Ae eee ge eee r MANNHEIM A r. Montag, 27. November 1950 Nr. Buuen- nur aul gutem Untergrund! Was hat der Bauingenieur dem Architekten zu sagen? Auf Einladung der Ortsgruppe Mannheim der Deutschen Gesellschaft für Bauinge- nieurwesen sprach Prof. Dr.-Ing. W. Loos von der Bundesanstalt für Wasser-, Erd- und Grundbau, Karlsruhe, im neuen Saal der Mannheimer Kunsthalle über die ein- flußreichen Zusammenhänge von„Baugrund und Bauwerk“. Vor Beginn jeder Bautätigkeit muß der Baugrund wie jedes andere Baumaterial eingehend untersucht werden, damit Un- Slücksfälle während des Bauens und vor allem einschneidende spätere Verängerun- gen des Fundaments und seiner Umgebung vermieden werden. Solche Umformungen können verschiedene Ursachen haben. Je nach der Beschaffenheit der geologischen Grundschichten kann der Boden nachgeben, sich also zusammendrücken und setzen, oder er kann ausweichen. Diese Erscheinungen treten häufig über Sand- und Klesgrund Auf. Doch sind auch Flächenrutschungen möglich, wie man aus der Fülle der von Prof. Loos gezeigten Lichtbilder am Beispiel emer Odenwaldbahnstrecke erkennen konn- 1e, Ein Stück der Berliner Avus-Bahn er- fuhr eine derartige Rutschung durch Aus- trocknen des Untergrunds während des Sommers. Exakte Bodenuntersuchungen— sie gehören zu den vordringlichsten Tätig- keiten des Bauingenieurs— hätten diese Veberraschungen ebenso vermieden wie Frosthebungen oder sogenannte„Versup- ungen“ des Bodens an anderen Stellen. Bis in 10 Meter Tiefe lassen Bodenprqben sich mit Handbohrgeräten durchführen. Der Redner bewies, daß auch Belastungsproben des Baugrundes trügerisch sein könn a, weil ihr Ergebnis wesentlich von der Flä- chengröße der Lastplatte und von der je- weiligen. Jahreszeit abhängt. Am lehrreichsten für Bauplanungen sind, wie so häufig in der Praxis, die negativen Beispiele. So ist der berühmte Campanile von Pisa nicht nur ein schiefer, sondern auch ein krummer Turm geworden, nach- dem man ihn immer wieder lotrecht nach oben verlängert hat. Man spricht hier von einer„Zeitsetzung“. Bei Brücken gehören sie zu den natürlichen Erscheinungen. Beim Ausheben der Baugrube ist eine rasche Ent- Wwässerung nicht immer ein gutes Zeichen. Hier sollte auch die Vorgeschichte des Ge- ländes beachtet werden, damit seine Zu- sammensetzung klar wird. Aktuell sind die verändernden Einflüsse durch Be ben- krater. Sachgemäßge Aussteifungen helfen hier Setzungen des Bodens, die sich übri- gens ziemlich genau vorberechnen lassen, zu verhindern. Oberbaudirektor Elsaesser und Architekt Anke dankten dem Vortragenden für seine wertvollen Ausführungen, zu denen auch zahlreiche Mitglieder des BDA erschienen waren, und sprachen sich für einen weiter- hin intensiven Gedankenaustausch zwischen dem Bauingenieurwesen und der Mannhei- mer Architektenschaft aus. W. St. Festlicher Beginn des Jugendwerks Viel Jugend aller Jugendverbände hatten sich am Freitagabend im Ufatheater eingefunden, um das Mannheimer Jugend- werk mit einem von allen bestrittenen „Bunten Abend“ zu beginnen, der durch- gängig recht erfreuliche Leistungen der Mannheimer Jugend bot. Verständnis und Anerkennung, um die Stadtrat Ott in seiner Begrüßungsansprache geworben hatte, stell- ten sich infolgedessen ganz von selbst ein bei den Kameraden wie bei den Erwach- senen und Ehrengästen, unter denen sich Beigeordneter Professor Langer, Mr. Zecca, Mr. Nieison und der Leiter der Sportschule Ruit befanden. Und warum sollte die Jugend in dieser Zusammenarbeit über alles Tren- nende hinweg und in dem Entschluß, für- emander einzustehen und einander zu hel- ten, wie die Theatergemeinde-Jugend in mrem„kleinen Forum“ zeigte, nicht auch einmal den Erwachsenen Beispiel und Vor- bild sein? Sie war in diesem Forum übri- gens auch aktuell in der ablehnenden Ver- spottung eines neues Militarismus. Als recht sangesfreudig mit ihrem star- ken, gut geschulten, diszipliniert singenden Chor trat die Falkenjugend auf den Plan, Während die weibliche Gewerkschaftsjugend es lieber mit Terpsichore hielt und ihr in hübschen Tänzen huldigte. Auch GY A- Jugend wartete mit einem allerliebsten Menuett auf und außerdem mit Schlager- songs, die von der Jugend mit Begeisterung aufgenommen wurden. Das hinderte aber keineswegs daran, auch die klassische Musik eines Haydn, die von der Evangelischen Jugend mit einem Trio geboten wurde, eben- falls mit sehr herzlichem Beifall zu beden- ken. Durch recht anständige Leistungen im Kunstradfahren, die auch gut verkauft wurcken, beicherten offenbar junge Artisten der Solidaritätsjugend den Abend, dem der Bund katholischer Jugend zu einem sehr wirkungsvollen, fröhlichen Schluß verhalf. Denn recht gewandt und humorvoll, auch gut in Maske und Kostüm, führten einige mrer Mitglieder Lope da Vegas„Pasteten- bäcker auf. Wohin gehen wir? Montag, 27. November: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Maske in Blau“; Ufa 20 Uhr: Marika Rökk- Gastspiel; Amerikahaus 19.30 Uhr:„Die Glasmenagerie“(Heidelberger Zimmertheater); Mädchen- Berufsschule(Hugo- Wolf- Str.) 19 Uhr: „Die gesunde Entwicklung des Leiblich-Physi- schen als Grundlage der freien Entfaltung des Soeelisch- Geistigen“(Antrophosophische Gesell- schaft). Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Dienstag früh: Nach verbrei- teten Morgennebeln wolkig bis heiter und trocken. Höchsttemperaturen um fünf Grad. In der Nacht zum Dienstag überwiegend klar, stel- lenweise Nebelbildung. Leichter Frost bis 38 Grad. Schwache nordöstliche Winde. Ede, benimm dir Praktisch geübt „Ist denn das Leben noch lebenswert, werm man sich immer gut benehmen muß?“ kragte ein gut gelaunter Zeitgenosse bei dem Treffen der Abendakademie-Kurse „Gutes Benehmen“ in der Siechen-Gast- stätte. Helga Gulden- Hartenstein, Frau Korwen und abendakademischer Geschäfts- führer Wodrich hatten die Kursteilnehmer zu einem praktischen Examenabend ein- geladen, während dem all die graue Theorie in charmant- verbindliche Praxis umgesetzt werden sollte. Etwa 100 Teilnehmer, darun- ter auch die Schwetzinger Gruppe mit mrem Leiter Professor Arnold. ergingen sich in launiger Konversation und gepfleg- ten Tischmanieren. Man überschüttete sich mit Komplimenten und solchen Tiraden, die mit einiger Mühe als Kompliment an- zusprechen waren, denn nur ganz wenige nahmen sich selbst und die Formen tief- ernist. Dieses lächelnde Beherrschen der guten Formen schaffte eine Atmosphäre der Herzlichkeit und Befreiung von der bren- nenden Frage„Wie sollst du dich be- nehmen?“ An Hend eines vorschriftsmäßigen ge- deckten Tisches erklärte Else Zimmermann die Bedeutung der einzelnen Gedecke und Gläser, Weintemperaturen und Sektfkelch- arteri wurden besprochen und ob die Suppe vor dem Dessert gegessen wird. Diese Tischgespräche wurden gewürzt von Bon- mots Wodrichscher Prägung. Bei einem nicht konventionell- steifen. doch form- gebundenen Tanz bewiesen die alten und jungen Kursteilnehmer ihren Sinn für gutes Benehmen. ug. Lebenslänglich Zuchthaus Schwiegermutter ermordet Das Karlsruher Schwurgericht hat am Samstag den 37 Jahre alten Norbert Haas aus Ruſſheim im Landkreis Karlsruhe wegen Mordes an seiner Schwiegermutter zu lebenslänglichem Zuchthaus und Aberken- nung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Le- benszeit verurteilt. Haas hatte Anfang —— Tolensonniug Die Gedenkfeier am Totensonntag, die auf mit einem Choral, der Friesenheimer Kapelle Maier eingeleitet wurde, brachte mit den Ansprachen des Dekan Husse und Pfarrer Groß die Toten und Gefallenen zweier Weltkriege wieder in Erinnerung. Eine Er- innerung aber, die nicht nur schmerzlich, sondern auch heilig sein müsse und nicht dem Ludwigshafener Hauptfriedhof mit Haß untermischt werden dürfe. Die Vertreter beider Konfessionen spra- Wie sieht Starthilfe für Heimkehrer uus? Existenz-Ausbildungs- und Wohnungs baukredite aus Soforthilfemitteln Nachdem sich am 27. Oktober die Lud- Wigshafener Heimkehrer und Mannheimer ehemaligen Kriegsgefangenen zum Verband der ehemaligen Kriegsgefangenen-, Inter- nierten- und Vermißten-Angehörige e. V. Kreisverband Manmheim- Ludwigshafen zu- Sammengeschlossen hatten, stand am ver- gangenen Freitagabend im Großen Bürger- präu unter anderem die endgültige Vor- Standswahl für den Ortsverband Ludwigs- Hafen auf der Tagesordnung. Ludwig Stalter, der die provisorische Lei- tung hatte, wies darauf hin, daß am 29. No- vember im Stadthaus Nord, Zimmer 101 von 18 bis 20 Uhr die erste Sprechstunde des Ortsverbandes abgehalten wird. Weiter- Hin setzte er sich dafür ein, daß auch in Ludwigshafen erreicht werden solle, daß⸗ am 9. und 10. Dezember eine Straßensamm- jung zugunsten der noch Internierten und Vermißten genehmigt werde, wie es in Marmheim zum Beispiel schon gesehen sei. Anschließend verlas ein Vertreter der Cari- tas, H. Schmaut, die Satzungen des Verban- des, mit denen sich sämtliche Anwesende einverstanden erklärten. Ebenso wurde der Vorschlag der Zusammensetzung des Vor- standes einstimmig angenommen. So wurde Vorläufig bis März 1951 erster Vorsitzender Heinrich Eyer, zweiter Vorsitzender Ernst Lorenz, Schriftführer Emil Seid, Geschäfts- Zührer Theo Render, Kassier Julius Ober- trank und als erster der Beisitzer Ludwig Stalter. Das folgende Referat von Johann Horak, Vertreter der Berufsberatung des Ludwigs- nafener Arbeitsamtes, befaßte sich mit der Existenzhilfe aus Soforthilfemitten, der Ausbildungs- und Arbeitslosenfürsorge und der Wohnungsbaukredite für Spätheimkeh- rer, wobei Horak betonte, daß diese staat- Dezember vergan- Ludwigshafen im Spiegel des Tages genen Jahres seine Schwiegermutter in deren Wohnung durch drei Schnitte mit dem Brotmesser am Hals getötet. Der Ver- urteilte, der von seiner Frau geschieden war, sich jedoch wieder mit ihr verheiraten wollte, glaubte, daß sich seine Schwieger- mutter dieser zweiten Heirat mit ihrer Tochter widersetzen werde. Das Gericht san es als erwiesen an, daß Haas die Tat plan- mäßig vorbereitet hatte. Ein neues Lichtspielhaus Bauherr, Baufirmen und Arbeiterschaft des neu erstehenden Lichtspielhauses in P 4 an den Planken vereinten sich am Frei- tag im Gewerkschaftshaus zur Feier des Richtfestes für ihr schnell emporgewachse- nes, imposantes Bauwerk. Betriebsberater Alois Aurich und Rechts- anwalt Groß entboten den Teilnehmern im Namen des Bauherrn den Willkommens- gruß. Besondere Dankesworte galten der Stadt Mannheim für die Unterstützung des Vorhabens sowie dem Architekten W. Gru- ber und dem Statiker Oberbaurat a. D. Scheier für seine kühne Stahlkonstruktion. Stadtdirektor Platen betonte, daß die Stadt- verwaltung jede private Bauinitiative leb- haft begrüße und fördere. Durch die Bau- weise werde das gesamte Quadrat in sei- nem besonderen Gepräge von weltstädti- schem Char kter ergänzt. Einzelheiten über das neue Lichtspiel- Theater, das 1 200 Sitzplätze erhalten wird, ließen erkennen, daß hier großzügig geplant wurde und zugleich alle kinotechnischen wie auch modernen akustischen Errungen- schaften zur Anwendung kommen werden. So vor allem die Horizontal- Produktion m Hinblick auf den kommenden plastischen Film), die Gestaltung des Theater-Raumes entsprechend dem Schallverlauf(eine zur Bühne abfallende Decke und sich nach dort verjüngende Seitenwände) sowie Einbau von schallschluckendem Material. Auch die Bühne ist durch ihre Ausmaße von zehn Meter Breite und sieben Meter Tiefe noch für andere Zwecke geeignet. Das neue Theater soll nach den Absichten seiner Schöpfer eines der schönsten und modern- sten Theater Westdeutschlands werden. Der begüterte Herr schlief ein und Angelika griff zu Es geschah in einer Nacht im September. Angelika— zur Zeit bemüht, wieder von der„schiefen Ebene“ abzukommen, und deshalb sittenpolizeilich nicht mehr regi- striert— hatte sich von einem„begüterten älteren Herrn“ per Taxi ausführen lassen und als ihr Begleiter während dieser Spa- zler fahrt einzuschlafen begann, ihn um 220, DM erleichtert. In einem Hotelzim- mer nahm sie ihm anschließend den weite- ren Bestand seiner Brieftasche bis auf rest- liche 50,— DM ab. Nach Angaben des Be- stohlenen sollen es mindestens 600. DM gewesen sein. 400, DM gab Angelika zu. Am Freitag stand sie deswegen vor dem Schöffenrichter. Wegen Hehlerei mitange- klagt war die Wirtin-Mutter von sechs klei- nen Kindern und Hauptperson in einem Kuppeleiverfahren, das zur Zeit noch ein- geleitet wird. Sie sollte einen erheblichen Teil des Geldes für Miete und ähnliche Ausgaben an sich genommen oder zumin- dest aufbewahrt haben. In der Verhandlung verteidigte sie sich so geschickt, daß der Schöffenrichter anerkennend„Alle Ach- tung!“ sagte und das Gericht sie schlie glich Freisprach. Angelika wandert gemäß dem Antrag des Staatsanwaltes für ein halbes Jahr ins Lan- desgefängnis und verlor weder Wort noch Träne darüber. Der„begüterte ältere Herr“ war Wohlweislich nicht als Zeuge in der Verhandlung erschienen. Aus Hannover hatte er ein Telegramm gesandt:„Leider völlig unabkömml ich. 1-tu. chen die Mahnung aus, die der Feier des Totensonntags zugrunde liege, nämlich der Gedanke an den Frieden, der uns erfüllen solle. Eine Sprache, die sich gerade aus den Gräbern aller Toten der Erde, die im Rin- gen um den Frieden, nicht um den Krieg gestorben seien, eindringlich an uns wende. Mit zwei Gesangsvorträgen„Sanctus“ und„Motette“ von Nägeli, die von der Chorgemeinschaft Friesenheim mit viel Innigkeit gesungen wurden, und den feier- lich getragenen Klängen eines kleinen Cho- rals, gespielt von der Kapelle Maier, neigte sich die Feier ihrem Ende zu. Während dann in aller Stille die Kränze an den Gräbern niedergelegt wurden, erklang zum Abschluß das jeden Anwesenden tief ergreifende Lied „lch hatt' einen Kameraden“. Schmerzliche Erinnerung, aber auch Trost und Hoffnung gab diese Gedenkstunde, daß der Tag kom- men werde, an dem es für uns und unsere Toten hell werde für ewig. lichen Maßnahmen kein Bett sein würden, in das man sich hineinlegen und aufs Zu- decken warten könne, sondern einzig und Hauptsache bleibe weiterhin die eigene Leistungsfähigkeit. Im Wesentlichen stellte der Referent klar, wer Darlehen aus dem Soforthilfefonds sind nur zur Grün- dung einer Existenz, nicht zu ihrer Erwei- terung oder zur Lebenshaltung bestimmt. Auskünfte erteilt das Soforthilfeamt, Zim- allein Hilfeleisungen. etwas erhalten könne. Die mer 424. Zur sczialen Wobhnungsbauhilfe gab der Referent bekannt, daß zu der Eigenschaft als Heimkehrer noch die als Flüchtling oder Sachgeschädigter hinzukommen müsse. Die Darlehen können dann in Höhe von 4000 DM pro Wohnungseinbheit gegeben werden. Während vorstehende beide Punkte nur nach Maßgabe der vorhandenen Mittel gehandhabt werden können, so hat der die Bedingungen des Heimkehrergesetzes— er muß sich zwei Monate nach Ablauf der Gefangenschaft im Bundesgebiet niedergelassen haben— ver- schiedene Rechtsansprüche. Dazu gehört das Entlassungsgeld von 150 DM und für Spät- heimkehrer— nach dem 1. April 1950— eine Uebergangshilfe von 250 DM. Arbeits- losenunterstützung, Zuzugs- und Wohnungs- ansprüche seien immerhin schon Erfolge, mit denen der Staat Verantwortungsbewußt⸗ sein und Weitblick zeige und sei, so schloß Johann Horak, eine erfreuliche Starthilfe 10 wo Heimkehrer, der für jeden Heimkehrer, Laienkunst ohne Perspektive Die Gesellschaft der„Freunde in der Pettenkoferstraße“ hatte am Samstag zu einem Vortrag in das Nachharschaftsheim der Quäker geladen. Studienrat Oberle aus Schorndorf sprach über„Kunsterziehung von Kindern und Erwachsenen- Gruppen“, und gab einen interessanten Bericht über modernen Zeichenunterricht in den Schulen. In internationaler Zusammenarbeit und mit einem regen Austausch von Schüler- zeichnungen gibt man dem heranwachsen- den Kind jetzt ganz andere Anleitungen als krüher. In Anlehnung an die Kunst der Frimi- tiven läßt man die Schüler so malen, wie sie sich in der Erinnerung einen Gegenstand vorstellen, Also nicht nach aufgebauten Mo- dellen, nicht in der Natur unmittelbar„ab- zeichnend“ und auch nicht nach Vorlagen, Es geht den modernen Lehrkräften nicht um fotografische Genauigkeit. Wichtig sind allein saubere Ausführung der Zeichnung, gute Ausnutzung der gesamten Fläche und harmonische Farbwirkung. Frei von allen mathematischen Berechnungen, frei vor den Gesetzen der Perspektive, soll der Schüler(auch in den oberen Klassen) nut 80 zeichnen, wie er sich eine bildhafte Wie- dergabe vorstellt. Es sei erst Aufgabe der. Akademie bei der Ausbildung von Künst⸗ lern, Gesetze und Berechnungen zu lehren In einer lebhaften Diskussion exörter- ten die im wesentlichen aus Lehrern be- Das Buch als Helfer und Freund der Jugend Jugendbuchausstellung bis 3. Dezember In die trotz des Schmuckes durch zwei große Oelbilder recht kühl wirkende Aula der Sickinger-Schule in U 2 ist am Samstag die Welt des in gedruckten Buchstaben fest- gehaltenen Geistes eingezogen: Stadtrat Ott konnte dort eine Jugendbuch- Ausstellung eröffnen, die auf Initiative des Stadtjugend- ausschusses unter Beteiligung mehrerer Mannheimer Buchhändler und einiger Jugendverbände zustandekam. Mit seinen Begrüßungs- und Eröffnungssworten ver- band der Stadtrat die Anerkennung des guten Willens aller Beteiligten, den er als unerläßlich ansprach, um der Jugend das Selbstvertrauen zu geben, dessen sie be- dürfe. Als Vertreter der Stadtverwaltung rich- tete danach Professor Langer, der Kultur- dezernent der Stadt Mannheim, das Wort an die Versammelten und setzte sich in knappen Ausführungen mit dem vielver- zweigten Thema„Kind und Buch“ auseinan- der, wobei er— ohne Kritik an der Aus- stellung üben zu wollen, wie er sagte— aus der überholten Erkenntnis früherer Zeiten, in denen das Kind quasi als ein„noch nicht fertiger Erwachsener“ betrachtet wurde, für das Kind und die Jugend Bücher forderte, die den jungen Leser nicht überwältigen, Kurze„MM“-Meldungen Am Dienstag Stadtratssitzung. Am 28. November 1950 um 15.30 Uhr werden im Turmsaal des Rathauses öffentlich die Punkte„Tragung der Kosten bei der Um- stellung der Stromspannung“,„Sonderzulage für Beamte“,„Personalverpflichtungen des Nationaltheaters für die Zeit vom 1. Sep- tember 1951 bis 31. August 1952“,„Gewäh⸗ rung einer befristeten Sonderzulage an das künstlerische Personal des Nationaltheaters“ und„Vermietung von Schulräumen“ vom Stadtrat behandelt. Karten in den Sekre- tariaten des Oberbürgermeisters und der Parteien. Einbruch beim Juwelier. Unbekannte Täter brachen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in einem Juweliergeschäft in der Innenstadt ein, indem sie durch ein Dachfenster einstiegen. Uhren und Schmuck- waren im Werte von mehreren tausend D-Mark wurden erbeutet. Die Täter konn- ten unerkannt entkommen. Fahndung und Ermittlungen der Eriminalpolizei sind im Gange. DAG- Winterprogramm. Am 28. Novem- ber um 19.30 Uhr findet im„Hotel Rhein- brücken“ eine Fachgruppen versammlung der Angestellten im Zeitungsgewerbe im Rah- men des Winterprogramms der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft statt. Die städtische Waage auf dem K-6-Platz bleibt wegen dringender Instandsetzungs- arbeiten ab 27. November für etwa drei Wochen außer Betrieb, Ersatzwaage: Städtischen Schlachthof, Rückseite Verwal- tungsgebäude. Das Herschelbad ist ab 27. November auch montags wie folgt geöffnet: Schwimm- bäder 13—19 Uhr, Wannenbäder 13—20 Uhr, Dampfbäder ur für Frauen) 13—20 Uhr. Briefmarken in Neckarau. Um den Wün- schen der Einwohnerschaft in Mannheim- Neckarau nachzukommen, wird die Post in den Geschäften nachstehender Personen ab I. Dezember 1950 amtliche Abgabenstel- len für Postwertzeichen etc. eröffnen: Wilhelm Ahl, Morchfeldstrage 80; Hanni Calmbacher, Wilhelm- Wund- Straße Nr. 6; Anton Wahl, Katharinenstraße 71; Paula Brüßler, Neckarauer Straße 40 und Hermann Klotz, Altriper Straße 27/29. stehenden Hörer diese neuen und ver- blüffenden Anschauungen. An Hand einer grogen Zahl von Schülerarbeiten konnte man sich von den guten Ergebnissen dieser neuen Unterrichtsmethode überzeugen. -gebi- Raubüberfall in der Saarlandstraße Am 24. November, gegen 19.15 Uhr wurde einer 58 jährigen Frau in der Saarlandstraße, ungefähr 100 Meter von der„Neuen Hei- mat“ entfernt, von einem jungen Mann im Alter von etwa 25 bis 30 Jahren die Hand- tasche entrissen. Nachdem der Täter die Frau zu Boden geworfen hatte, flüchtete er in Richtung Rangierbahnhof. Infolge völli- ger Dunkelheit führten die sofort eingelei- teten Ermittlungen zu keinem Erfolg. Die Handtasche enthielt neben Ausweispapieren und sonstigen Utensilien einen Geldbetrag von 27 DM. Die Kriminalpolizei in Lud- wigshafen bittet die Bevölkerung, gemachte * möglichst bald mitzu- eilen. Umſubelte Christl Cranz bei den Skifreunden Fast 600 begeisterte Anhänger des„weißen Sports“ lauschten ihrem Vortra Da stand sie also, in schlichtem Dirndl- Kleid mit weißem Schürzchen, die unver- geßliche Christ! Cranz, die dreifache deutsche Olympia- Siegerin und Ex- Welt- meisterin und wurde nach der Begrühung durch Ski- Clubvorstand Richard Zettler mit einem Beifallssturm Überschüttet. Zu hun- derten waren sie in den Pfalzbau gekom- men, die Freunde von Bergen und Schnee, um zu hören, was Christl in ihrem Licht- bildervortrag über ihre Ski-Praxis zu be- richten wußte. In einfachen Worten verstand sie es, ihre Zuhörer in jene Welt zu führen, die für sie mit dem vierten Lebensjahr und für alle skibegeisterten Flachländler der liebste Tummel- und Sportplatz bedeutet, die Schneehänge des Schwarzwaldes, der Alpen und der übrigen geeigneten Gebiete. An Hand recht eindrucksvoller Aufnahmen er- klärte Christl Cranz die hervorstechendsten Merkmale des alten Rücklagestils und des durch die neue Schule Toni Selos'“ entwik- kelten Stils, der durch Vorlage, Tempo- schwung usw. weitaus höhere Geschwindig- keiten mit sich brachte. Mit den immer kürzer werdenden Zeiten jedoch nahmen in III ter bei Wohnungsinhabern vor, um Ges — sondern den vorhandenen Drang nach Axt. vität positiv auslösen und die„Phantzs des Herzens“ entzünden. Es gebe auch nech noch viel zu viele Bücher, hinter denen g 1 deutlich der erhobene Zeigefinger der Motz 10 sichtbar werde und die dem jugendlich Leser viel zu wenig die Entfaltung eigen Phantasie einräumen. Das„aktive Buch nannte Prof. Langer das wünschensweh und führte als Beispiel ein ihm bekanng englisches Kinderbuch an, das eine abeg teuerliche Reisebeschreibung zum habe, aber— und hierin liege das wesgh liche— nicht nur aus Text bestehe, sonden auch ausschneidbare Figuren enthalte, d zu bestimmten Szenen zusammengruppie werden könnten, Kartenskizzen, die nad einem bestimmten Behandlungsprozeßg vun her unsichtbare Reiserouten sichtbar den ließen und ähnliche Dinge. Ein anschließender erster Gang dd die Ausstellung zeigte die Vielfalt n auch— je nach der ausstellenden Grupps- die mehr oder weniger deutlich anschzy ungsmäßig ausgerichtete Auswahl der hel tigen Jugendliteratur. Am wirkungen sten ist in der Ausstellung, die bis, 9 3. Dezember gezeigt wird, die weltansche lich absichtslose Literatur vertreten, Lotteriegewinne. Bei der zweiten der achten Süddeutschen Klassenlotten wurden folgende größere Gewinne ges ein Gewinn zu 30 000 DM auf die Nr. 99 3 zwei Gewinne zu je 10 00 DM auf Nr. 14972 und 170 610, vier Gewinne 5000 DM auf die Nr. 16 047, 113 638, 128 und 170 656. 75 Jahre Rotes Kreuz. Wie der Verkeh verein mitteilt, feiert das Rote Kreuz, O. verein Mannheim, am 2. und 3. Jun sein 75 jähriges Bestehen. Aus diesem laß soll eine Unfallverhütungswoche stat finden. Es wäre erfreulich, wenn sich aud der Landesverband Württemberg-Baden Roten Kreuzes entschließen könnte, an d sen Tagen seine Jahres versammlung Mannheim abzuhalten. Wir gratulieren! Rud. Herrmann, W. hof, Donarstr. 3, feiert seinen 83., und L Hüblein(früher Paul-Martin-Ufer 3, Karlsruhe, Kantstraße 10) sowie Karl ber, August-Bebel-Straße 76, ihren 80, burtstag. Adam Wetterich, Waldhof, 0 Fortschritt 26, ist 77 Jahre und Jakob M Waldhof, Spiegelfabrik 221, ist 72 Jahre gchm seiner lock 1 hintel gierte dritte Mühl! Die 0 Pressebericht der Polizei Unruhiger Freitag. Am Freitag kam in Mannheims Straßen zu zahlreichen Au dem einandersetzungen zwischen betrunkene fiche Personen, wobel es einige Verletzte 3 Mühl! Bei vorläufigen Festnahmen durch die Fol glaub 201 wurde kräftig Widerstand geleitg me Elnem Beamten wurde ein Zahn aug erw Schlagen. 30 Personen mußten wegen f dere derstand, Ruhestörung und Körpervee dere zung zur Anzeige gebracht werden. Schal! Falscher Sammler. In der Gartenfel straße sprach ein bis jetzt noch Unbekam beträge für die Anschaffung von el nachtsgeschenken für bedürftige Perso zu sammeln. Um seinem Unterneh einen seriösen Anstrich zu geben, legte eine gefälschte Sammelliste der Arbe Wohlfahrt vor. Kuf diese Weise gelang“ ihm, in einigen bis jetzt schon bekannt Fällen Geldbeträge zu kassieren. Kein Amerikaner,. Nicht amerikanisch Staatsangehöriger war er, sondern ein 9% polnischer Herkunkt, der in der Galli, Kaserne ein Fahrrad stahl, um es in Kalt ruhe zu Geld zu machen. Durch seine. gabe, er sei Amerikaner, konnte er die Ermittlungen etwas verzögern, ahh nicht verhindern, daß man ihn festnahe Die Feststellung der Person war durch fehlenden Ausweispapiere auf Schier keiten gestoßen. Immer wieder: Metalldiebstahl. Sechzehnjähriger stahl aus den Lage räumen seines Arbeitgebers eine Kiste u 27 Kilo Kontaktmessern und schaffte“ die Krimmalpolizei 1 für den jungen Mann dürkte es sich u Wirken, daß er wegen schweren Dlebs bereits vorbestraft ist. Billiger Braten. Nachdem unbe kan Täter die Eingangstür zum Nachbarn stück mit Gewalt aufgerissen und en im Wege stehenden Drahtzaun mit d Drahtschere seiner Länge nach aufgeschtt B. ten hatten, begaben sie sich in einen d nachbarten Schuppen und holten aus dien bat Bruthühner im Werte von 140, eraus. den Jahren um 1936 auch die Gef durch die Wahl zu steiler und torarmer. fahrtsstrecken zu, eine Tatsache, gegen 0 sich die damalige Ski-Elite angesichts zahlreichen Unfälle mit Erfolg sträub Nach vielen Aufnahmen, die auch im Krieg gefallenen Bruder Rudi 2c plauderte sie munter von ihrer derzeit Arbeit als Skilehrerin bei Oberstaufen sie auf idealem Gelände zunächst e 115 2 tige Hütte pachtete, um später im Sta, N chen ein neues komfortables Skiheim aus, richten. Mit besonderer Freude f n Christi Cranz an ihren jüngsten Schilen 1.— Helles Gelächter gab's natürlich, als aufg 2— Farbaufnahmen die schwierigsten 58, haserln-Fälle“ erschienen, bei denen N Bretter eben immer gerade dorthin u m schen, wo sie nie hin sollen. Für den 110 sd stündigen Vortrag dankten Ludwisshal 8 Ski-Freunde durch herzlichen Beifall uf— a wohl jeder wird den sehnlichen Wunsche R nach Hause genommen haben, e.. 7 regennasse Großstadtpflaste 0 das graue, 0 wenn auch nur für einige Urlaubstase 1 den gleigenden Schneehängen taus* können. 1 85 Ar. 277 Montag, 27. November 1950 6 Schmid im BCA-Tor war einer der besten schädlich. Bild: Gayer 1 Beifall für Mühlburg 1 F Nürnberg— VfB Mühlburg 4:4(3:1) Man könnte im Superlativen schwelgen. gelten sah die Hochburg Nürnberg-Fürtn ein derart rasantes und spannendes Spiel, zelten aber auch einen Gast, der als Mann- schaktsganzes gesehen, so ideenreich, zügig und gekonnt spielte wie die Mühlburger Elf. Wenn am Ende des Spieles 16 000 Zu- schauer zufrieden den Park verließen, so ann, Wil zagt das mehr als genug. Mit ihrem Urteil „ und U. gaben sie dem Gast ein Plus, das dieser red- ker 3, li dich verdient hatte. Mit einem furiosen An- Karl ki fangsstart war Mühlburg bereits in der ren 80, c fünkten Minute durch zwei Tore von Mor- lock und Herbolsheimer mit 2:0 aussichtslos hinten. Aber die Abwehrsäule Trenkel diri- gierte sicher. Gerade als der Club einem dritten Tor sehr nahe war, überraschte Münlburg durch elegantes technisches Spiel. bie Clubabwehr zögerte, Rastetter zog mit dem Ball davon und Kunkel verwandelte ene scher, Als kurz vor der Halbzeit Ucko im känlburger Strafraum gefoult wurde, glaubte man in dem nun fällig gewordenen ite Eümeter die Entscheidung zu sehen. Brenzke Wrwandelte auch sicher. Aber selbst zwei I kore Vorsprung genügten bei einem sonst vergerten Gegner nicht. Nach Wiederanstoß schalkt Kunkel auf Vorlage von Buhtz das Gartentell 32 Wiederum zog der Club durch ein zwei- Unbekam ehafes Tor(abseits) durch Morlock auf 4.2 davon. Aber die Sensation bahnte sich in der 62. und 63. Minute an. Auf dem tiefen Mittelfeld stiess Gotk mit einer Vorlage davon und schoß an dem herauslaufenden Fischer vorbei ins lange Eck. Selbst durch dieses Tor wurde die Clubabwehr nicht konzentrierter. So kam es, daß schon in der bereits folgenden Minute Linksaußen Kun- kel, übrigens ein hervorragender schneller und schußkräftiger Außen, eine überra- schende Bombe losließ und sicher ins Netz fal. Das Spiel stand 4:4. Der Club stürmte bis zum Ende. Aber vergeblich. Obwohl Münlburgs linker Verteidiger M. Fischer derletzt ausschied, geriet der Club in keinen drekten Vorteil. Knapp für Eintracht Eintr. Frankfurt— 1860 München 3:2(2:0) Es war wirklich kein Spiel von großer Klasse, das am Totensonntag vor 6000 Zu- schauern auf dem Bornheimer Hang ab- rollte. Dazu waren die Aktionen sowohl bei schaffte 1 der Eintracht als auch in der ersten Halb- 1 Erlis un eit bei den Münchner Löwen zu zerfahren. dort ware enn die Gastgeber dennoch bei Halbzeit Irschweren mit dem klaren Torvorsprung von 2:0 in s Sich au de Kabinen gingen, so lag es lediglich an 1 Dlebsteh dem Unterschied in der Sicherheit der bei- den Abwehrreihen. Obwohl die Eintracht unbekan gerade in den hinteren Reihen mehrfach chbargrun Ersatz hatte, wußte sie mit den Münchner und ele angrifken in den ersten 45 Minuten besser 1 mit t dertig zu werden. aufgescht Bereits in der achten Minute kamen die einen i Flatznerren aus guter Vorlage von Kraus II. Sa den durch Schieth mit einem schönen Schuß zur 1 140— 0 10 Führung Elf Minuten später verhalf der luke Verteidiger Müller durch eine völlig mißglückte Rückgabe den Frankfurtern zur 20. Führung. Nach der Halbzeit drehte sich das Blatt dolkommen. Jetzt spielten nur noch die Münchener, die zeitweise die Berechtigung ker guten Kritiken in letzter Zeit dureh 1% dillantes Feldspiel unterstrichen. Schon in 0 der 59. Minute stand es durch den Links- augen Fottner 2:1. Ueberraschend kam in ker 68. Minute bei einem der wenigen Ge- benangriffe Kraus II. zum 3:1. Bereits zwei inuten später konnte der wendige Mittel- 1 ürmer Thanner auf 3:2 aus nächster Ent- i ternung verkürzen. um Ge von Wel e Person nternehm en, legte r Arbeite, e gelang bekannte 5 erikanisch rn ein f r Gally es in Kall n seine. te er M gern, ae 1 kestnahe r durch Schwiert ostahl. 1 len Lage e Kiste 13— 4 d 2 2 1 War Ihr Tip richtig: 0 Württemberg-Baden: ausgef.— 0— 1 D nicht gewertet— 0— 1— 0— 1— 1— nicht gewertet— ausgef.— 1. Hessen: 0— 0— 1— 0— ausgef. gef.— 0— 0 1 1— 2 1— 1— ausge. „ Bayern: ausgef.— 1— 0— 0— 1— 0 10 J ausgef.— 0— 1— 1— 2— 1-1— 2. 1. heinland-Pfalz: 0— 1 0 0 1 210 201—1—1— 0— ausge . Vest. Toto: 1— 2— 11-9— 1— e ausgef.— 2 0- 1 1— 2— 0. 1. Jod- Toto: 0 1— 2— 0— 0 0— 72 12 0. elner Elf. Hier macht er einen Eckball un- d DER SPORT VOM WO CHENENDE Reutlingen mit einem 1:1 bescheiden/ Auf neutralem Boden endete Schwaben Augsburg— FSV Frankfurt 2:2 Wer geglaubt hatte, die 14. Spielrunde Würde die Stärkeverhältnisse unserer ersten Division weiter klären, hat sich geirrt. Wir dürfen heute sogar getrost nachstehenden „klassischen“ Satz anwenden:„Die Lage ist so undurchsichtig, daß sie nicht falsch genug beurteilt werden kann!“ Das prächtige Spiel der Mühlburger im „Zabo“(4:4) hat den Tabellenführer 1. FC Nürnberg um einen wichtigen Punkt ge- bracht, so daß Fürth, obwohl der„Waffen- gang“ im Stuttgarter Neckarstadion gegen den Deutschen Meister ausfiel, nach ver- lustpunkten gewertet, am günstigsten in der Tabelle steht. Allgemein hat sich die Spit- zengruppe, die jetzt wieder aus sieben Ver- einen besteht, enger zusammengeschoben, denn, sehen wir von Fürth ab, dann sind es nur drei Minuspunkte, die den Tabellen- führer„Club“ von Schwaben Augsburg (Nr. 7) trennen. Der VfR Mannheim hat, wenn auch nur knapp, sein sechstes Auswärtsspiel ver- loren. Wenn es so weitergeht, dann werden unsere Rasenspieler die bittere Pille, daß man sich nur mit Heimsiegen nicht im oberen Tabellenviertel halten kann, schluk- ken müssen, ob sie wollen oder nicht. Vor- erst sind sie zwei Trepplein hinabge- rutscht auf Position 8. Hoffen wir, daß das Rutschen jetzt aufhört und Klimmzüge ge- macht werden.— Erfreulich ist die Wald- hof-Botschaft. Der Sieg hat die Blau- Schwarzen von Platz 16 auf Platz 14 ge- bracht. Damit sind sie zwar noch lange nicht aus der„Gefahrenzone“, aber was nicht ist, könnte ja demnächst, wenn Eckert besser eingearbeitet ist, noch werden. Für Neckarau hat sich durch den Spielausfall in Singen natürlich nichts gebessert. Aber die„rote Laterne“ konnte wenigstens ein- mal, ohne eigene Anstrengung, abgegeben werden. Da man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen soll, wollen wir es dankbar hinnehmen Zum 6. Mal hat es auswärts nicht geklappt Trotz tapferer Gegenwehr unterlegen/ Bayern München— VfR Mannheim 1:0(0:0) Leider fanden die Mannschaften im 1860er- Stadion trostlose Bodenverhältnisse vor. Denn nach 24stündigem Dauerregen legte sich über Nacht auch noch eine leichte Schneedecke auf das Spielfeld, so daß der Morast fertig war. Da kam gleich das 7:0 von 1948 in Erinnerung, das auf dem glei- chen„Rasen“ unter ähnlichen Verhältnissen zustande gekommen war. Inzwischen blieb er VfR— übrigens ein gern gesehener Gast in München— gegen die Rothosen sieglos. Auch diesmal fuhren beide Vereine stärkstes Geschütz auf. Die Bayern wieder mit Oswald in der Läuferreihe, aber ohne Witt, und die Mannheimer ebenfalls in bester Garnitur. Es waren also alle Vor- aussetzungen für ein großes Spiel gegeben, das lediglich an den schlechten Bodenver- nältnisse scheiterte. Eine genaue Ballkon- trolle und eben solches Zuspiel waren un- möglich, so daß lediglich der prächtige Ein- satz sämtlicher Akteure ausschlaggebend War, daß es dennoch zu einem rassigen Punktekampf kam, an dem 10 000 Unent- Wegte ihre Freude hatten. Bereits in der ersten Hälfte scheiterten die Mannheimer Stürmer an dem starken Abwehrblock der Bayern, aus dem Jackl Streitle wieder besonders hervorragte. Schließlich ver- suchte es der VfR mit allen Systemen, spielte WM und bei jeder sich bietenden Gelegenheit offensiv. Aber wie so oft blieb es auch diesmal wieder nur bei schönen Einzelleistungen der Standardspieler J6ckI und Keuerleber. Gleich vom Anstoß weg gab es vor beiden Toren kritische Situationen. Eine Mahßflanke von Hädelt köpfte Resch knapp Exeo Be Aux En, über die Querlatte. Im Gegenzug jagte Langlotz den Ball über das Bayerntor. Trotz des schweren Bodens fanden sich beide Mannschaften gut. Eine leichte Ueberlegen- heit der Bayern schälte sich heraus, da die Deckung ausgezeichnet aufbaute. Eine erste große Chance verpaßte dann Seemann, der Einstimmige Meinung zu neuem Mittelstürmer: allein im Strafraum stehend weit neben das Tor schoß. Der VfR setzte nun seine Flügel- leute vorteilhaft ein, aber das Münchener Schlußdreieck konnte alle Vorstöße stoppen. In der 10. Minute hatte Löttke eine erste große Gelegenheit, aber Schmalzl nahm dem Mannheimer den Ball vorm Fuß weg. Nach einem Zusammenstoß zwischen Meier, Thomas und Stiefvater mußte der Mannhei- mer verletzt ausscheiden. kam später wieder, konnte dann aber nur mehr als Statist auf Linksaußen spielen. In der Folge mußte Jöckl schwere Proben bestehen. Einen Straf- stoß von Köhl faustete er in höchster Not in den Strafraum und gleich darauf fing er eine Bombe von Hädelt sicher. Das Spiel nahm an Härte zu und der unparteiische Pierroth, Frankfurt, ließ mitunter die Zügel reichlich locker. Der VfR. kämpfte verbissen um jeden Ball. Bei einer Ecke konnte Schmalzl gerade noch vor Lötfke klären und einen Schuß von Langlotz fing er in letzter Sekunde. Gleich nach dem Anstoß begann wieder eine kurze Belagerung des Mannheimer Tores und schon nach 3 Minuten erzielte Seemann nach einer Flanke von Rösch durch Kopfball das 1:0 und damit das ent- scheidende Tor. Vom Anstoß weg kamen die Bayern wiederum in den Gästestraf- raum, Jöckel war bereits ausgespielt, aber (Fortsetzung Seite 4) „In dem Burschen steckt viel Fußball-Talent“ Eckerts Manko: er hat noch keine Uebersicht/ SV Waldhof— BC Augsburg 5:1(3:1) Waldhof: Skudlarek; Schall, Siegel; Rendler, Krämer, Rube; Siffling, Herbold, Eckert, Strehl, Schnepp. Augsburg: Schmid; Ludwig, Fischer; Niklasch, Leipold, Hampel; Dormeier, Mül- ler, Schlumpp, Platzer, Ramm.— Schieds- richter: Bernbeck(Frankfurt); Zuschauer: 3500. Im einzigen Mannheimer Spiel kam der SV Waldhof am Samstag zu einem klaren 5:1-Erfolg über den BC Augsburg. Der Sieg war dank der technischen und auch tak- tischen Ueberlegenheit nie gefährdet und wird den Blau- Schwarzen für den weiteren Verlauf der Runde einen starken Rückhalt geben. Allzu rosig fing es nicht an. Als Platzer schon in der 4. Minute grobe Deckungs- fehler, zuerst von Rendler und gleich dar- auf von Schall, der noch zu allem Unglück Platzer das Leder einschußbereit vor die Füße servierte, zum ersten Augsburger Treffer ausnützte, blieb den wenigen Ge- treuen, die am Samstag den Weg zum Wald- Hofplatz gefunden hatten, im wahrsten Sinn des Wortes der Atem weg. Viele erinner- ten sich dabei wohl an jene 0:4-Nieder- lage des Jahren 1947, die gerade die Augs- burger, damals zum Abstieg verurteilt, den Blau- Schwarzen auf eigenem Platz beige- bracht hatten. Doch später zeigte es sich, daß auch die Augsburger nur mit Wasser kochen. Bald hatte sich Waldhofs Deckung auf die wohl spritzige, aber doch zu durch- sichtig und nur wenig durchschlagskräftig angelegte Spielweise des meist von Schlumpp und Platzer dirigierten Augsburger Sturmes eingestellt. Von da ab demonstrierte diese Reihe ein ausgezeichnetes Zerstör- und Auf- bauspiel, wobei Krämer die Krone gebührt. Rendler fand sich nach anfänglichen Schwächen immer mehr in seine Aufgabe, den zwar gefährlichen, aber zu langsam ge- wordenen Platzer zu beschatten. Rube mixte besonders nach der Pause als sech- ster Stürmer kräftig mit und Siegel lieferte ebenfalls eine ansprechende Partie. Da wir schon bei der Kritik sind, soll auch gleich der Sturm beleuchtet werden. In dem trickreichen, aus Mundenheim stammenden und erstmals eingesetzten Eckert scheint dem Waldhof endlich ein Spieler zu erwachsen, der in der Lage ist, der gegnerischen Hintermannschaft ganz gehörig zuzusetzen, wenn auch nicht ver- kannt werden darf, daß ihm noch die für schwere Oberligaspiele notwendige Ruhe und Uebersicht fehlt. Auch rein körperlich gesehen scheint er für den Posten des Mit- telstürmers nicht gerade hundertprozentig geeignet zu sein. Doch dürfte er auf Rechts- außen, wenn Hölzer wieder im Sturmzen- trum erscheint, auf dem rechten Posten stehen. Womit über Siffling schon alles gesagt Mit etwas mehr Schneid und etwas (Fortsetzung Seite ist. „Lilien“ wieder einmal gründlich„geknickt“ Klassearme„Kickerei“ auf„Bieberer Berg: Kickers Offenbach— 98 Darmstadt 4:0(1:0) Es waren wirklich keine Werke großer (Vize) Meister, was den knapp 10 000 tröstelnden Samstagnachmittagsgästen auf Biebers eisigen Höhen da geboten wurde. Der klare Offenbacher 4:0 Erfolg, der sich schließlich doch noch mit Hangen und Ban- gen einstellte, täuscht über vieles hinweg. Die Kickers sind eben nicht mehr die EKlasseelf des Hochsommers, verstehen eben nicht mehr, die Gassen für den immer noch spritzigen und schuß gewaltigen Maier her- auszuspielen, wie es weiland Supertech- niker Horst Buhtz in unerreichter Manier demonstrierte. Sage und schreibe 80 Minuten lang spielte man nämlich nur auf ein Tor, vergaß aber wiederum, daß Tore nicht nur angedeutet, sondern auch geschossen werden wollen. Der Darmstädter Schlußmann Müller, der sehr schöne Paraden zeigte, aber auch von der launischen Fortuna nicht gerade stief- mütterlich behandelt wurde, schüttelte des öfteren ungläubig sein fast kahles Haupt: Ist das noch Pech, was meine Gegenspieler „Schwabenstreich“ lag in der Luft Im neutralen Ronhof: Schwaben Sprühend vor Spielfreude und Spritzig- keit begannen die sich im Einsatz gegensei- tig überbietenden„Schwaben“ das wegen ihrer Platzsperre in den Fürther Ronhof verlegte Spiel. In flachem, flüssigen Direkt- paßspiel manövrierten sie mehrmals fast mühelos die anfangs unsichere Abwehr der Frankfurter, bei denen der im Tor stehende Stammverteidiger Dehm eine fehlerlose Partie lieferte, aus. Die größte Gefahr drohte dem FSV von den Flankenläufen der rasanten Außen Harlacher-Stehlik, die in der ersten halben Stunde kaum zu bremsen waren. In der ominösen 13. Minute rochierte Mittelstür- mer Lechner, der den Augsburger Sturm mit meisterlicher Spielübersicht und durch intelligente Ballverteilung erneut großartig dirigierte, auf den linken Flügel urid knallte von dort einen präzisen, scharfen Schrägschuß unhaltbar zum 1:0 ein. Neun Minuten später krönte der oft be- stechend elegant operierende FHalblinke Augs burg— FSV Frankfurt 2:2 Bestle eine feine Sololeistung mit einem Prachtschuß, der das 2:0 ergab. Der FSV schien zunächst durch diese beiden Tore entmutigt und ließ den Kopf etwas hängen. Neuser und Scheerer rackerten sich zwar redlich im Mittelfeld ab, aber im Sturm fehlte der Zusammenhang und— ein Voll- strecker. In der 39. Minute wurde jedoch das Ruder plötzlich herumgerissen. Eine wundervolle hereingezogene Ecke des Links. außen Niebel wuchtete der kraftvolle Gon- schorek mit energischem Kopfstoß zum 2.1 ein. Sofort geriet die„Schwaben“! Abwehr ins Wanken. Kaum zwei Minuten später kam eine mißglückte Abwehr des unkon- zentrierten Struina Herrmann vor die Füße. Der sonst wenig in Erscheinung tre- tende, Halbrechts spielende Internationale verlängerte sofort zu dem in die Gasse startenden Gonschorek, der mühelos zum 2:2 einschieben konnte. Allerdings war die Stellung Gonschoreks absetsverdächtig. da haben, oder nicht doch etwas Unver- mögen? Selbst Mittelläufer Picard stürmte anfangs ganz verzweifelt mit. bis eben doch noch kurz vor Halbzeit ein Maierscher „Spitzkick“ unhaltbar im Darmstädter Netz einschlug. Etwas erleichtert ging man nun in die Kabinen. Nach Wiederbeginn brauchten die Zu- schauer nur eine zackige Links-um- Wen- dung zu machen und sahen nun dasselbe Schauspiel wie vorhin. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der„Lilien“, bis schlieg- lich Offenbachs Repräsentativ- Rechtsaußen und derzeit bester Spieler, Gerhard Kauf- hold, eine Flanke des nach links rochierten Maiers mit einem Bombenschuß aus gut 15 bis 18 Meter ins Netz jagte. Nun kamen auch die Gäste etwas auf, machten auch aus ihrer zweiten Chance gleich ein Tor, das aber wegen Abseits(Thalheimer) vollkom- men zu Recht annulliert wurde. Im Gegen- stoß leistete sich der Darmstädter Klasse- stopper Schmidtmer einen dicken faux-pas, als er nämlich im eigenen Strafraum zu dribbeln begann, auch prompt an Baas han- gen blieb, der nun seinerseits von Leicht- lein nur durch offensichtliches Einhaken gestoppt werden konnte. Klar wie Kl68— brühe: Elfmeter für die Kickers, Baas schob unhaltbar zum 3:0 ein. Nun resignierten die„Lilien“, kickten lustlos den Ball auf das Tribünendach und beschimpften sich gegenseitig. Das Spiel war ja verloren, so oder so(feine Einstel- lung, was?), 6 Minuten vor Schluß kamen die Platzherren dann zwangsläufig zu ihrem 4. Tor, als Maier eine butterweich hereingegebene Baas-Ecke ins entlegene Toreck einnickte. 5 „Geheimtip“ erzwang Unentschieden beim„Club“ 14. Runde brachte drei Unentschieden, vier Heimsiege und zwei Ausfälle/ In einem 16 000 begeisternden Spiel erzielte Mühlburg im„Zabo“ ein verdientes 4:4 VfR Mannheim unterlag trotz wackerer Gegenwehr in einer„Münchener Schlammschlacht“ 0:1 SV Waldhof konnte Tabellenplatz mit 3:1-Sieg über BC Augsburg etwas verbessern/ Schweinfurt mußte sich in Zalilenspiegel: 1. Liga Süd SV Waldhof— BC Augsburg 5:1 Kickers Offenbach— 98 Darmstadt 4:0 VfB Stuttgart— SpVgg. Fürth ausgef. SSV Reutlingen— Schweinfurt 05 121 FC Singen— VfL Neckarau ausgef. Bayern München— VfR Mannheim 1·0 1. FC Nürnberg— VfB Mühlburg 4:4 Eintracht Frankfurt— 1860 München 3:2 Schwaben Augsburg— FSV Frankfurt 2:2 1. FC Nürnberg 14 8 3 3 3516 199 Sp. Vgg. Fürth 139 0 4 36.14 18.8 VfB Mühlburg 14 8 2 4 43.22 18:10 FC 05 Schweinf. 14 8 2 4 286.16 18:10 FSV Frankfurt 14 7 4 3 27.20 18.10 Eintr. Frankfurt 14 6 5 3 24.26 17.11 Schwab. Augsb. 14 6 4 4 25.25 16:12 VfR Mannheim 14 7 1 6 35.25 15:13 1860 München 14 7 1 6 30.28 15:13 VIB Stuttgart 13 6 2 5 288 Kick. Offenbach 14 6 2 6 209.24 14.14 Bay. München 14 5 3 6 25.24 13.15 FC Singen 04 13 4 2 7 19.39 10:16 SV Waldhof 14 4 2 8 23.28 10:18 SSV Reutlingen 14 4 2 8 18:45 10:18 Darmstadt 98 14 3 3 8 19.38 9.19 VfL Neckarau 13 3 1 9 19.40 719 BC Augsburg 14 2 3 9 19.32 7.21 2. Liga Süd Union Böckingen— Vikt. Aschaffenburg 0:1 FC Freiburg— 1846 Ulm 22 1. FC Bamberg— Hessen Kassel 3˙0 VfL Konstanz— Stuttgarter Kickers ausg. SG Arheilgen— 1. FC Pforzheim 21 TSV Straubing— SV Wiesbaden 2·˙³ Jahn Regensburg— SV Tübingen 2:0 Bayern Hof— ASV Cham 01 ASV Cham 14 9 4 1 2912 2276 Jahn Regensburg 14 10 2 2 33:15 22:6 Stuttg. Kickers 13 9 3 1 3619 Bayern Hof 14 8 2 4 23:13 18:10 Hessen Kassel 14 7 4 3 40:24 18:10 1. FC Bamberg 14 7 4 3 23:15 18:10 Vikt. Aschaffenb. 14 7 3 4 34:22 17:11 Wacker München 14 7 1 6 32:26 15:13 ASV Durlach 14 6 2 6 32238 1. FC Pforzheim 14 5 3 6 30:27 13:15 Tus Straubing 14 5 271 1„ Union Böckingen 14 5 2 7 20:24 12:16 TSG Ulm 46 14 4 4 6 19:30 12:16 FC Freiburg 14 4 3 7 2533 VfL Konstanz 13 4 1 8 13:20 917 SV Wiesbaden 14 4 1 9 29:28 9:19 SC Arheilgen 15 3 1 11 18:49 5 SV Tübingen 15 1 0 14 15:56 Oberliga Südwest 3 4 r Mainz 05— I. FC Kaiserslautern 127 Eintracht Kreuznach— FK Pirmasens 1:3 Tura Ludwigshafen— ASV Landau 21 FV Engers— Phönix Ludwigshafen 2:3 Wormatia Worms— VfL Neustadt 6:1 Tus Neuendorf— VfR Kaiserslautern 5:1 1. FC Kaisersl. 12 11 1 0 45.7 23.1 Worm. Worms 12 10 1 1 45.15 21: Eintracht Trier 13 8 1 4 26:16 17.9 Ph. Ludwigsbaf. 13 7 3 3 40.25 170 FK Pirmasens 11. 2 2 27:14 16:6 Tus Neuendorf 17178 2.19 12¹8⁸ VL Neustadt 13 4 4 5 20.29 12.14 VfR Kaiserslaut. 123 w 10:14 FV Engers 13 5 0 8 20.28 10.16 ASV Landau 13 4 1 8 18:42 9.17 SpVgg. Andern. 12 3 1 8 19:30 7.17 Eintr. Kreuznach 12 2 2 8 13.24 6.18 Tura Ludwigsh. 12 3 0 9 17.30 6.18 FSV Mainz 05 12 12 11.33 4.20 Oberliga West b Rotw. Oberhausen Fortuna Düsseldorf 2.1 Duisburger SV— Rheydter SV 0 0 1. FC Köln— Katernberg 3.4 Borussia Dortmund— Schalke 04 3:0 Rot-weiß Essen— Preußen Münster 0˙³ Horst Emscher— Preußen Dellbrück 4:1 Hamborn— M.-Gladbach 3·0 Erkenschwick— Alem. Aachen 271 Bor. Dortmund 14 8 5 1 32.17 2127 Schalke 04 13 9 2ͤ 121 1 p- Preußen Münster 13 9 1 3 21:9 19:7 Rot-Weiß Essen 14 8 1. FC Köln 13 8 0 5 28:15 16:10 Fort. Düsseldorf 13 6 3 4 22.15 13:11 Erkenschwick 14 5 5 4 14:12 15:13 Alem. Aachen 12 5 3 4 2122 Rhehydter SV 13 5 3 5 19 Preuß. Dellbrück 14 4 4 6 22.24 12:16 Hamborn 07 14 5 2 7 l Horst-Emscher 14 5 2 7 19:21 10:18 RW Oberhausen 12 3 3 6 12:21 9:13 Spfr. Katernberg 13 3 2 8 21:31 818 Bor. M.-Gladbach 14 3 2 9 18:44 8:20 Duisburger Sx 14 2 i Oberliga Nord Hamburger SV- VfL Osnabrück 313 Altona 93— Eimsbüttel 0·0 Hannover 96— Bremer S 5 04 Holstein Kiel— Arminia Hannover 11 Werder Bremen— Göttingen 05 61 Itzehoe— Conordia Hamburg 22 Mittwoch: a Eintracht Osnabrück— Itzehoe 6:2 St. Pauli— VfB Oldenburg 32. VfL Osnabrück 14 8 4 2 39:22 20:8 Göttingen 05 13 8 2 3 38:27 18:8 Hamburger SV 14 7 4 3 41:22 18:10 Werder Bremen 12 7 3 2 3717 FC St. Pauli 43 6 5 12%, TSV Eimsbüttel 13 6 5 2 19:13 17:9 Holstein Kiel 13 7 2 4 21:20 16:10 Bremerhaven 93 13 6 2 5 23:26 14:12 Bremer SV 14 6 2 6 30:29 14:14 Eintr. Braunschw 13 5 3 5 32.25 13:13 Arm. Hannover 13 5 2 6 23:20 12:14 VfB Oldenburg 14 4 4 6 28:30 12:18 Altona 93 14 3 4 7 23:44 1018 Conc. Hamburg 12 2 4 6 14:29 816 Hannover 96 13 2 4 7 21132 8:18 Eintr. Osnabrück 12 1 5 6 20.39 7217 SV Itzehoe 4 1 1 12 Seite 4 MORGEN Hamburg besiegte Nordrhein- Westfalen mit 3:1 Im Endspiel um den Hockey-Silberschild gewann Hamburg am Sonntag in Hamburg vor 2000 Zuschauern gegen den favorisier- ten Vorjahrssieger Nordrhein-Westfalen ver- dient mit 3:1(1:0) Toren. Deutschlands Rekordinter nationaler Kutti Weiß(40 Län- derspiele) feierte dabei seinen 14. Sieg im Kampf um die höchste Trophäe des deut- schen Hockeysports. Die westdeutsche Elf übernahm sofort das Rommando, doch vermochte sich der Angriff gegen die erfahrene Hamburger Deckung mit dem reaktionssicheren Tor- Wärt Berodt nicht durchzusetzen. Ende der ersten Hälfte kam Hamburg besser ins Spiel. Eine Minute vor der Pause erzielte Fehling nach einem Fehler des westdeut- schen Torwarts Deppe den Führungstreffer. Wer einen Umschwung erwartete, als der Westdeutsche Mittelstürmer Budinger in der 40. Minute nach Vorlage Dollheisers aus- glich, sah sich getäuscht. Vielmehr blieb der Hamburger Angriff weiter gefährlich. Feh- Ung(44. Minute) und Ruck(54. Minute) Stellten nach guter gegenseitiger Vorarbeit den Sieg mit zwei weiteren Treffern sicher. Hamburgs sichere Deckung gab der Elf einen guten Rückhalt und der Sturm wußte durch konzentriertes Spiel mit den sich bie- tenden Gelegenheiten etwas anzufangen. Die westdeutsche Mannschaft verlor mit zu- nehmender Spielzeit immer mehr an Zu- sammenhang. Trotz guter Einzelleistungen des Verteidigers Griesel, des Mittelläufers Hidding, der aber zu viel Stopper spielte, 1 blieb das Spiel nur Stück- Werk. Fortsetzung München— VfR der auf der Torlinie stehende Fieger konnte durch Kopfball einen zweiten Treffer ver- hindern. Wieder wurde die Partie ausge- glichen, aber die Mannheimer Läuferreihe War viel zu stark mit dem Bayernsturm be- schäftigt, um den eigenen Angriff unter- Stützen zu können. Wenn auch Jöckel zu- nächst nicht mehr eingreifen mußte und vor allem Keuerleber und Fieger immer wieder klärten, so hielt die Ueberlegenheit der Bayern doch fast bis Spielende an. Nur ab und zu kam der Dreimännersturm Lang- lotz— de la Vigne— Löttke durch, wurde aber jeweils von der Abwehr der Bayern sicher gestoppt. Dann zeigte Jöckel noch einige gute Momente nach Schüssen von Rösch und Seemann und konnte somit das knappe Ergebnis für Mannheim retten, das die letzte Viertelstunde mit 10 Mann durch- stehen mußte, da der in der ersten Halbzeit Verletzte Meier, der bis dahin auf Links- auhen als Statist mitwirkte, endgültig aus- geschieden war. Fortsetzung Waldhof— Augsburg mehr Einsatz hätte gerade von dieser Seite aus mehr erreicht werden missen. Unter der mehr als Schwachen Vorstellung von Sifkfling litt natürlich auch Herbold, den es immer wieder nach der anderen Seite zog. Strehl erwies sich als geschickter Verbin- der, während Schnepp zu überhastet wirkte. Die Augsburger hatten dem anhaltenden Tatendrang der Waldhofelf kaum etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen, was nach dem 8:2 Sieg vom Vorsonntag eigentlich überraschte. Bester Spieler war mit Ab- stand der junge Torhüter Schmid, der eine ausgezeichnete Leistung bot und manches gut machte, was seine Vorderleute ver- slebten. Die Torfolge begann mit dem schon an- fangs erwähnten Führungstreffer von Hlatzer, dem Siffling in der 9. Minute nach einem Strafstoß von Herbold den Ausgleich folgen ließ. Der weitere Teil der ersten Halbzeit ging mit deutlichem Uebergewicht an Waldhof. Innerhalb von zwei Minuten wurden zwei weitere Treffer erzielt und so ein beruhigender Vorsprung mit in die Pause genommen. Zuerst köpfte Herbold im Flug eine Flanke von Strehl zum 2:1 ein. Wenig später traf Eckert nach einer Flanke von Herbold wunderschön plaziert ins Schwarze. Auch nach der Pause änderte sich an der Lage kaum etwas. Die wenigen Vorstöße ler Gäste blieben in der Läuferreihe, meist un Krämer, hängen. Zwei Eigentore von Hampel und Fischer gaben den Augsbur- gern den Rest. Aeuhßerst wohltuend wirkte die anständige Spielweise beider Mann- schaften. Siegel und Platzer schüttelten sich am Schluß wie gute Freunde die Hände, wie wir es eigentlich gerne immer sehen möchten, Schiedsrichter Bernback stand dem zwar nicht immer auf hohem Niveau stehen- den, aber auch nicht enttäuschenden Spiel- geschehen als geschickter Leiter vor. Eines steht nach dem Gesehenen fest und soll am Schluß an die Adresse des Waldhof gerich- tet sein: Weiter so und Polen ist noch lange nicht verloren W. L. Duttinger, Lipponer& Co. siegreich „Favoritenschreck“ knapp geschlagen/ Engers— Phönix Ludwigshafen 2:3(1:1) Am Wasserturm zu Engers, wo Phönix Ludwigshafen in stärkster Aufstellung an- getreten ist, war vor dem Spielbeginn in den Reihen der Zuschauer die Frage aufgewor- fen worden: spielen Lipponer und Oster mit? Beim Einlaufen der beiden Mannschaf- ten konnte man feststellen, daß Ludwigs- hafen alles zur Stelle hatte, um auf dem Platz am Wasserturm, wo so mancher ge- strauchelt ist, nicht das gleiche Schicksal zu erleiden. Bereits in der 5. Minute war es Lippo- ner, der durch einen herrlichen Torschuß seine Mannschaft in Führung brachte. Die Freude währte jedoch nicht lange, denn Engers glich bereits in der 10. Minute durch Ros aus. Wenn man nun glaubte, daß ein torreiches Spiel zustande käme, war man etwas enttäuscht über die Leistungen. Engers hatte mehrere Torgelegenheiten, die aber nicht ausgenützt wurden. Mit 1:1 geht es in die Halbzeit. Während der Halbzeit hatte ein Artist die Zuschauer unterhalten. Nach dieser Einlage begann die 2. Halbzeit, in der wie- derum bereits in den ersten Minuten Dat- tinger Ludwigshafen mit 2:1 in Führung brachte. Nach der 2:1-Führung war Lud- wigshafen etwas angefeuert und beherrschte souverän das Spielgeschehen. Eine Links- flanke von Oster sank hinter dem Torsteher von Engers in die lange Ecke und es hieß 3:1. Hierauf war Engers etwas entmutigt und Ludwigshafen zu siegessicher! Aus einem Gedränge heraus holte Engers auf 3:2 auf. Ludwigshafen wurde nach diesem Erfolg etwas zurückgedrängt und machte den Fehler, Lipponer aus dem Sturm zu- rückzuzlehen in die Läuferreihe, ein Wech- sel, der die Fünferreihe ins Schwimmen brachte. Kurz vor Spielende war es Marcel, der kurz vor das Tor gelegt wurde. Der all- gemein erwartete Elfmeter blieb aus. Somit trennten sich beide Mannschaften nach har- tem Spiel aber dennoch verdient für Lud- wigshafen 3:2. Schiedsrichter Schön Wies- baden leitete bei dem harten Spiel zu groß- zügig. Lipponer vom DFB gesperrt Der Deutsche Fußballbund hat, laut einer dpa-Meldung, auf Antrag des Spielaus- schusses des DFB den Spieler Paul Lip- poner(Phönix Ludwigshafen) vorläufig ge- sperrt. Der Kontrollausschuß für Amateur- und Profifragen wurde beauftragt, die Spielberechtigung Lipponers erstinstanzlich zu bearbeiten. Nach gutem Start- Erwartungen nicht erfüllt Das Wiederholungsspiel im Länderpokal verlor Nordbaden in Karlsruhe in deer 9. Minute der Verlängerung Nordbadens Elf erwischte einen guten Start und schon nach zwei Minuten bot sich Ehrmann eine ausgezeichnete Einschuß- gelegenheit, doch der KfV-Linksaußen ver- fehlte das Leder. Zwei Minuten später spielte sich der Gästesturm in unwidersteh- licher Art durch und Federmann konnte gerade noch zur Ecke abwehren. Hervorragend kombinierte der Gäste- sturm, von einer sehr aktiven und betrieb- samen Läuferreihe äußerst wirkungsvoll unterstützt, doch im Strafraum fehlte die Zündung. Pech hatte van Burgh in der 22. Minute, als sein flacher 8 chuß nach einem erneuten Alleingang wiederum nur um Zentimeter am Tor vorbeistrich. Dann hatte Gärtner im Niederrhein-Tor nach einem schwachen Schuß von Ehrmann und einem Kopfball von Wäldele, der vom Pfo- sten links aussprang, Fortuna zur Seite. Nunmehr kam Nordbaden immer mehr auf. So vor allem war es Sommerlatt, der sich Wiederholt in die Angriffsaktionen einschal- tete, während der blonde Eutinger Heinrich über den ganzen Verlauf zu keiner beson- deren Leistung auflief und auch die kleinen Halbstürmer Stetzicky und Bechtold gegen die stabile und körperlich große, aber auch unerbittlich scharfe Gästeverteidigung vor II Beslennudeln für den Kreis Mannheim Allerlei von der deutschen Leichtathle tik-Einsteillung auf Helsinki Früher, wie in sonstigen Jahren, hat der deutsche Leichtathletikverband seine Sta- tistiken herausgegeben, die einmal die 30 Bestenlisten der Leichtathleten sowie die Ranglisten der deutschen Mannschaftsmei- sterschaften umfassen. Mannheim kann und darf mit den Lei- stungen des vergangenen Jahres nicht zu- frieden sein. Zugegeben, die Bahnverhält- nisse sind bei uns im reis denkbar schlecht. Höhepunkte der Saison waren die Kreis- meisterschaften und das Brühler Landsport- fest sowie der Staffellauf Rund um den Friedrichsplatz. Etwa 5000 Teilnehmer wurden bei sämtichen Veranstaltungen ge- zählt. Das Leistungsniveau in der Mannnei- mer Leichtathletik, eine Erscheinung, die für ganz Baden Gültigkeit besitzt, ist zu- rückgegangen. Eine Ausnahme macht Ha- genburger vom TSV 1846 Mannheim, der sich im Hammerwerfen auf den dritten Platz in Deutschland vorgearbeitet hat. Ein Verein, der im kommenden Jahr zu beachten sein wird, ist der TV Rheinau. Zu diesem Club sind nicht nur die Athleten der Sd Rheinau mit Handrich, Bolz, Mayer und Hoffmann an der Spitze übergetreten, sondern auch Lehmann vom TSV 1846 so- wie Joachim Fischer om TV Friedrichsfeld. Doch zurück zu den Statistiken. 34 nordbadi- sche und 13 südbadische Athleten sind in derselben verzeichnet. Der Kreis Mannbeim ist elfmal in der Liste verzeichnet, wobei die Frauen mit sechs Plätzen knapp über- legen sind. Folgende Athleten fanden auf Grund ihrer Leistungen einen Platz in der Drei- Bigbestenliste: Hagenburger, TSV 1846, 2. im Hammer- Wurf mit 53,94 m; SC Käfertal erreichte mit 43,7 für die 4x 100 m den 21. Rang; Im Speerwerfen reichten des Schwetzinger Büttners Speerwurf mit 57,75 m zum 14. Platz; Treiber, 98 Seckenheim, erreichte mit 5 182 Punkten im Zehnkampf den 25 Rang und im Hammerwerfen steht an 22. Stelle Hörr, TG Weinheim. Bei den Frauen konn- ten sich sowohl Frau Schmidtke, VfR, wie auch Helga Klein, SG, zweimal plazieren. Erstere über 100 m mit 12,6 und 200 m 26, 4; die SG'lerin lief die 200 m in 26, und sprang 5,25 m weit, was ihr den 9. bzw. 22. Platz einbrachte. Dubac, Weinheim, Warf beim Städtekampf Mannheim Heidelberg 35,97 m Speer, womit sie den 23. Platz in der deutschen Rangliste belegte, Bleibt ioch Frl. Buttler von der Mannheimer SG, welche im Diskuswurf auf 35,50 m kam. Käthe Krauß wurde mit der Bildung der deutschen Kernmannschaft der Frauen beauftragt. In zwei Lehrgängen in München für Süddeutsct land und Wuppertal für den Westen sollen nun die Auserwählten, der Kreis ist im Augenblick noch groß, die nöti- gen Richtlinien für die Winterarbeit erhal- ten. Aus unserer nächsten Umgebung wur- den Ulla Knab und Lilli Kaehler, USC Hei- delberg, sowie Helga Kein von der Sd zuin Münchner Lehrgang eingeladen. einer überaus schweren Aufgabe standen, zumal man immer wieder hoch abspielt, Was natürlich dem Niederrhein die Abwehr wesentlich erleichtert. Von Minute zu Minute gewann das Spiel an Farbe und Spannung. Blitzschnell Wechselte die Situation und kurz vor dem Wechsel mußten beide Hüter je eine gefähr- liche Aktion der Stürmerreihen stoppen. Drei Minuten nach Wiederbeginn ließ Wäldele, frei vor Gärtner stehend, eine große Chance aus, indem er dem Gästehüter aus fünf Metern den Ball in die Hände schoß. Hervorragend kombinierte nun die badische Mannschaft, und bei einem erneu- ten Angriff knallte Bechtold hoch darüber; auch Sommerlatt hatte mit einem Fernschuß in der 61. Minute, der von der Latte zurück- sprang, kein Glück. In der notwendig gewordenen Verlänge- rung führte ein feiner Alleingang von Mauritz in der 9. Minute zum spielentschei- denden Treffer. Nochmals versuchte Baden gleichzuziehen, aber die Gästedeckung Wehrte alle Angriffe ab. Die nordbadische Mannschaft konnte nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Vor allem bedeutete der viel zu unbewegliche Heinrich eher eine Belastung als einen Ge- winn und unter seiner schlechten Leistung hatte auch der routinjerte Kühn zu leiden. Niederrhein hatte eine körperlich kräf- tigere, im gesamten gesehen auch technisch bessere, aber auch überaus hart spielende Elf zur Stelle, die ihren überragenden Spie- ler in dem Halbrechten van Burgh hatte. Ihm am nächsten kam an Können und Wirken der Düsseldorfer Mauritz. Außerst stabil und sicher war die gesamte Hinter- mannschaft mit dem eisenharten Stopper Jäger und dem stellungs- und schlagsicheren Verteidigern Hoffmann und Hausmann. Tor- wart Gärtner hatte bei zwei Pfosten- schüssen Glück, zeigte sich aber sonst allen Anforderungen gewachsen. Düsseldorfer EG— Berliner Schlittschuhklub 24:4 Der vielfache frühere deutsche Eishockey- meister Berliner Schlittschuhklub mußte bei seinem Wiederauftreten im ersten Meister- schaftssplel in Dusseldorf am Samstag gegen Düsseldorfer EG eine empfndliche Niederlage von 4:24(1:9, 3:9, 0:6) einstecken. Die Routine der bewährten Spieler Dr. Ad- ler, Dr. Trautmann, Henschel und George verhinderte eine größere Niederlage. Geheimtip Chum besiegt Hof und wird Tabellenführer Stark abstiegsbedrohte Wiesbadener und Arheilgen landeten überraschende Siege. In der 2. Liga Süd brachte der ASV Cham das Kunststück fertig, in Hof gegen Bayern mit einem knappen 1:0-Sieg beide Zähler zu holen und sich durch den Ausfall des Spieles VfL Konstanz gegen Stuttgarter Kickers an den ersten Tabellenplatz zu setzen. Recht knapp fiel der Regensburger Sieg gegen das Schlußlicht Tübingen aus (2:0). Als Ueberraschung kann der Wiesbadener 3:2-Erfolg in Straubing gewertet wer. den, dies um so mehr, als letztere am Vors onntag in Aschaffenburg gewonnen hatten. Auch der Sieg der SG Arheilgen über den 1. FC Pforzheim kommt nicht ganz uner- wartet. Die Viktoria aus Aschaffenburg machte ihren Seitensprung vom 13. Spieltag mit einem 1:0-Sieg in Böckingen wieder gut. Spannend und sehr hart verlief die Aus- einandersetzung zwischen Bamberg und Hessen Kass e l. Der Kasseler Bork mußte vom Platz, womit der völlig ungeeignete Schiedsrichter Tischler(Karlsruhe) aber den Falschen erwischt hatte. Erst nach dem Wechsel konnte Bamberg den Sieg(3:0) durch Tore von Schröder(48.), Kreb(78.) und Beßgler(88.) sicherstellen. Die Ulmer Spatzen waren mit der Empfehlung eines 3:3 Unentschiedens gegen die Stuttgarter Kickers nach Freiburg gekommen und demonstrierten auch dort Keinen Funken Respekt mehr. . haben die„jungen Leute“/ Reutlingen— Schweinfurt 1:1 Die Gäste aus der Kugellagerstadt brach- ten, trotz anhaltendem Regen zirka 5000 Zu- schauer auf die Beine. Vorweg sei gesagt, dag dieser Regen dem neuen städtischen Hartplatz nicht das geringste anhaben Konnte. Der Ball konnte so flach wie nur möglich gespielt werden. Daß Schweinfurt cliese Gelegenheit auszunutzen verstand, sah man oft. Nur hatten die Gäste nicht mit einem solchen Widerstand gerechnet, Wie ihn der Neuling entgegensetzte. Auch nicht mit dem Rieseneifer, mit dem sich die Reutlinger ins Zeug legten. Es entwickelte sich ein Spiel, wie man es in dieser Saison noch nicht gesehen hatte. Die Schweinfurter hatten alle Mühe, wenigstens das Unent- schieden zu retten, denn gut 70 Minuten spielte der Gastgeber überlegen; nur der stabilen Hintermannschaft der Gäste ist dies zu danken. Da war vor allem Käser im Tor kaum zu schlagen. Beide Verteidiger, ferner„Ander!“ Kupfer und Merz als Stopper waren ebenfalls unüberwindlich. Dagegen war der Sturm nicht ganz sattel- test. Nur Meusel verdient das Prädikat „gut“, Das eine Tor, das Fischer schoß, hätte durch energisches Eingreifen der Reutlinger Deckung vermieden werden können. Das War aber auch der einzige Fehler, der ge- macht wurde. Im übrigen war sie der Dek · kung des Gastes ebenbürtig. Schober war wieder ohne Tadel. Ruhender Pol der hin- teren Reihen war wieder einmal mehr Langjahr. Im Sturm fehlte Scheufele, der für zwei Spiele gesperrt ist. Seine eminente Schnelligkeit hätte vielleicht den Sieg sicherstellen können, obwohl die fünf Stür⸗ mer sehr oft nur mit Pech das Tor nicht fanden. Das Spielgeschehen: Schon die ersten 20 Minuten bringen für Reutlingen Chancen noch und noch. Schüsse von Schöller, Pflum und Hubrich muß Käser halten. Vier Ecken bringen nichts ein. Den ersten gefährlichen Schuß muß Schober von hinten halten, der dann auch in der 29. Minute das Führungs- tor für die Gäste schließen kann. Kaum ist aber der Ball wieder im Spiel, verschuldet Schweinfurt eine Ecke, die schön getreten, von Schöller zum Ausgleich verwendelt Wird. ihre beachtliche Spielstärke. Auf schwerem Boden gab es einen temperamentvollen Kampf. Gauß brachte Ulm in der 8. Minute in Führung. Roggow schaffte den Freibur- ger Ausgleich(28.). Doch Gauß holte die neuerliche Führung der Ulmer kurz vor Halbzeit heraus. Nach der Pause flaute der Kampf merklich ab und Freiburg hatte Glück, daß Schöber nach einem Handspiel den verhängten Elfmeter zum 2:2-Endstand verwandeln konnte. Eine tolle Uberraschung gab es in Straubing, das am Vorsonntag noch in Aschaffenburg mit 1:0 gewonnen hatte. Der stark abstiegsbedrohte SV Wiesbaden lieferte einen Kampf auf Biegen und Brechen. Schon in der 5. Minute erzielte Götz den Wiesbadener Führungstreffer. Straubings Halbrechter Ernst schaffte den Ausgleich(12. Minute) und Holzapfel ver- wandelte einen Elfmeter zum 2:1 für Straubing. Die Wiesbadener drehten nach der Pause mächtig auf und kamen durch zwei Tore von Csakany zum etwas glück- lichen, aber verdienten 3:2-Erfolg. Der„Geheimtyp“ der 2. Liga, der ASV Cham, holte sich gegen die in den letzten 18 Monaten auf eigenem Platz ohne Nieder- lage gebliebenen Hofer Bayern einen verdienten 1:0-Erfolg und setzte sich damit an die Tabellenspitze. Ausschlaggebend für den Chamer Sieg war die ausgezeichnete Kondition. Das einzige Tor des Tages flel in der 20. Minute durch den Rechtsaußen Gießen. In Böckingen waren die 2000 Zu- schauer von den gezeigten Leistungen ent- täuscht. Die Gästeelf aus Aschaffen- burg hatte konditionsmäßig sichtlich Vor- teile, die sich vor allem in der Schnelligkeit aulswirkten. Das siegbringende Tor schoß Budion in der 13. Minute. Einen Elfmeter hielt Schlüter im Viktoria-Tor bravourös. Die Arheilger, die bisher sehr schwache Leistungen gezeigt hatten, kamen gegen den Pforzheimer Club endlich wieder zu einem 2:1-Sieg. Rau hatte Pforz- heim in Führung gebracht. Doch zwei Tore von Lieber und Kaut sicherten den ver- dienten Arheilger Sieg. Recht mager flel der Sieg der Regens burger gegen das Schlußlicht Tübingen aus. Das von den Leistungen der Jahn-Elf enttäuschte Publikum feuerte zeitweise jeden Tübinger Vorstoß an. In der 24. Mi- nute erwischte Blaimer eine genaue Vor- lage von Schmidt und schoß zum 1:0 ein. Erst sechs Minuten vor Schluß wurde dann Regensburgs 2:0-Sieg durch ein Tor von Schmidt sichergestellt. Das Spiel VfL Konstanz— Stuttgart Kickers flel den schlechten Platzverhält- nissen zum Opfer. Tura gab die„role Laterne“ ah Nach äußerst erbittertem Kampf schlugen Ludwigshafener ASV Landau al Tura: Erlenbach; Lang, Jung J.; Adel- finger, Gerber, Steiner; Däuwel, Baas, Jung K., Herrmann, Albert. Landau: Seidel; Unruh, Ott; Gierl, Mieck, Kuhn; Stock, Grimm, Sklorz, Hellmig, Leschke. Schiedsrichter; Schunk- Andernach. Tura hatte für dieses Spiel umgebaut und ging aufs Ganze. Der bisherige Stopper Kurt Jung hatte seinen Posten an Gerber abge- geben und als Mittelstürmer die Führung des Angriffs übernommen, der unter seiner Direktive der schlagfertigen Abwehr von Landau zunächst gewaltig auf den Zahn fühlte. An der stilvollen Abwehr des Stoppers Mieck, der mit seinen tüchtigen Backs Unruh und Ott den ersten ungestümen, aber auch ungenauen Ansturm der Tura abschlug, rankten sich dann die Kameraden der Lan- dauer Fünferlinſe empor, um nach der Gedenkminute und dem Platztausch Gierl- Leschke recht viel versprechende Angriffe zu starten, die für die Tura sehr glücklich vorübergingen. In der 42. Minute schien die Führung kür Tura da zu sein, als K. Jung gewaltig schoß. Wie ein Panther flog jedoch Torwart Seidel in die bedrohte Ecke und rettete dann im Nachgreifen vor dem anbrausenden Baas. Mit einer Serie gefährlichster Eckbälle Ein stolzes Jubiläum 60 Jahre Daimler-Benz Am 28. November 1950 jährt sich 2 60. Male der Gründungstag der Daimler-Mot, Meder! ren- Gesellschaft, zusammen mit der Benz Fre Cie., den Ursprungsfirmen der heutigen Dalp. ler-Benz AG Es würde zu weit führen, a0 die nahezu ununterbrochene, nunmehr 60ö4h. rige erfolgreiche und direkt triumphale Renz. geschichte dieser Firma sinzugehen- würde allein Seiten füllen. Darüber hineg aber erübrigt es sich auch, auf Namen Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitz Hermann Lang Lautenschläger, Werner bl. zuweisen; denn sie gehören zum Allgemelg wissen. Man erinnere sich nur an das letzte Rem jahr vor dem Kriege, als 1939 die Rennwagg aus Untertürkheim von den zehn gefahrene ö großen internationalen Rennen allein acht z. Jerglei- wannen und die Deutsche, Berg- und Europ, ugust meisterschaft holten. Es ist zu hoffen, dab genen nicht mehr allzu lange dauert, bis das Wenfßekord diese verpflichtende Tradition fortführt. Pfu Die ersten weißen Boxer aus USA Zusammen mit ihrem Promoter Heng v. Stumme aus Los Angeles trafen au Samstag mit dem amerikanischen 1 1 dampfer„Washington“ die ersten weige Boxer nach dem Kriege aus den USA Deutschland ein. Die Sportler wollen et ein Jahr in Deutschland bleiben. Es handel sich um den Halbschwergewichtler Da Lee, 31 Jahre, der etwa 90 Kämpfe vn bisher 110 ausgetragenen gewonnen het In Außerdem um den 23jährigen Willi Za, In duk, der bisher 40 von 45 Kämpfen ge. K wann. Auch der farbige Mittelgewichiig Johnny Duke, 23 Jahre, der 26 von As Fe Kämpfen gewann, ist mit von der Partefpheg. Die Boxer werden am 1. Dezember s Ei- München in den Ring klettern, und Was Le Don Lee gegen Baumann und Duke gegafs He Oechsle. Die drei Boxer gehören zur erstes 18 amerikanischen Klasse. Wie Henry 1 Stumme einem dpa- Vertreter erklärte, wil er versuchen, Hein ten Hoff bezw. Conm Im e Rux für Kämpfe in den USA unter Vertrag s herig zu nehmen. eim Um Olympia-Fußballturnier 1952„n eie Der vom Exekutivkomitee der FIFA e, 110 gesetzte Ausschuß für die Vorbereitung de lnuten olympischen Fußballturniers hat bereits d ersten Probleme geklärt. Als Schauplatz Funde wurden die Städte Helsinki. Turku, Pot lische Tampere, Lahti und Kotka vorgeschlage Ke die sich in Umkreis bis zu 225 km um Gcheit kinnische Hauptstadt gruppieren. f Die Vorrunde soll mit nur 16 Mannschahh ten bestritten werden. Die Termine wurde wie folgt festgelegt: 19.0, Juli 1952 V0 900 runde, 21. Juli Zwischenrunde, 22, Juli Vugenes schlußrunde und 25, Juli Endspiel, nachden Paro am 24. Juli um den dritten und vierten gc 1115 spielt werden soll. e tak Die Amateure werden also voraussidhiz, ma lich in Finnland stark strapaziert werde; Leb. und die Manager sehen sich praktisch waſwärte die Tatsache gestellt(sofern ihre Mann mit schaften sich für das Endspiel qualifiztlerei F. sollten) jeden Tag eine andere Mannschaften auf die Beine zu stellen— oder ihre Schützh suer linge durch ein unerträgliches Martyrtunpztz m zu peitschen. Olympisch dürfte dabei wolf we nur noch der Name sein. een 1 les(F. „Conny“ doch gegen Erik Jensen 29 5 Die Verpflichtung eines einigermaßen statfunner ken ausländischen Gegners für Conny Rux ben hatt reitete den Berliner Veranstaltern Göttert um Si Englert Kopfzerbrechen. Da der italienisch Ranglistenboxer Pacini in Antwerpen v wenigen Tagen von dem Luxemburger We gand geschlagen wurde, entschloß man 8d für den 1. Dezember in der Düsseldorie Rheinhalle nun doch den dänischen Exam. teur Erik Jensen zu nehmen. Dem nahezu 9, kel jährigen Skandinavier, der in seinem Rekoll] Ke! einen Punktsieg über Belgiens Nr. 2, U Elandon, aufweist, hatte men zunächst Fi] Selbst der abgesagt, weill er eine relativ viel A Ein! hohe Börse verlangte. Aber Gegner für fi fut ni sind im Ausland eben nicht leicht zu beboh, 8 men. en Der dritte Rang beim letzten Württembert us We Badischen Toto brachte 913 Gewinnern je lch ebene DM(und nicht, wie es der Druckfeder e den teufel in der gestrigen Ausgabe wahrhabel 1095 wollte, 113 Gewinnern je 15 DM). a 11 Füssener hatte leichtes Spiel 45 Im ersten Punktspiel der Grupſh en, Süd in der deutschen Eikhockey-Oberlig 0 bestegte der frühere Deutsche Meister Nite Füssen den Neuling EC T5 1z mit 1828 G0 17 2:0, 713) Toren. Das am Samstag im 4b, gäuer Eisstadion ausgetragene Meister. n Ma schaftsspiel wurde durch Regen und Schneb per 8. gestört, so daß eine Kombination kaum mäß fene mt lich war. Die junge Tölzer Mannschaft zeig 1 5 zwar gute Ansätze, war aber in ihrer d Deu samtheit den noch sehr zurückhaltend spe ach lenden Füssenern nicht gewachsen. Die Tai] hun, für Füssen erzielten Holderied, Egen ben, Unsinn je zwei Guggemos(3), Langhans unt ea jün Köpf je 1. Bei Tölz waren erfolgreſd Rampf, Probst und Zach. pert gon Von ad der m Prei beiter und leitete die Tura den zweiten Spielabseind 9955 ein. Die„Blauen“ forcierten ein mörc ingen risches Tempo, scheiterten aber im Angrib f Stei an der genauen Markierung des Gesnele flbst a In der 62. Minute sollte der Bann aber doeh gts gebrochen werden. 10 Ser Der freigespielte Haas hatte mit Wucht n geschossen; Seidel konnte nicht halten 1 55 und K. Jung schoß ein. Schon drei Ml.. nuten später hieß es 2:0. Kurt June chat legte Däuwel herrlich vor und gegen den den folgenden harten Schuß dieses Stürmers fgesp war kein Kraut gewachsen. 600 Arb. Eine Nebelbank kam auf und hüllte 0 nun mit Wucht einsetzenden Verfolsunt, 155 kampf der Landauer in einen mileheſe Schleier. Wie Schemen tauchten die Spies i Sit aus dem Grau, in dem die Turadecku, ge schweren Belastungen ausgesetzt war u eiche nicht verhindern konnte, daß der stämm, fen Sklorz in der 71. Minute den wien. al Anschiußtreffer schoß. Nun lief dee Seh bon auf höchsten Touren und Kampfbilder n d 10 schöner Dramatik schlugen die 3000 in! aul kat un Bann. Mit einem Kopfball hatte Herrn eg die den angreifenden Torwart Seidel a debsei schaltet, doch auf der Torlinie rettete undes Verteidiger vor einem weiteren Minustre nge In der Schlußghase hielt die Tura ler Sieg sicher. MORGEN Seite 5 Walcott geschlagen nach Punkten von Rex Layne ine überraschende, einstimmige Punkt- n gerlage erlitt Jersey Joe Waleott(USA im Freitag in New Lork gegen den 22]äh- ien bisher wenig bekannten amerika- al ſnischen Schwergewichtler Rex Layne nach een Runden. Der erstmalig in New Vork lartende Layne überraschte durch seinen erlkksgeist und seinen harten Schlag, wo amen z I. er Walcott mehrfach in Verlegenheit rauchitzh hrachte. Neuer deutscher Rekord im Gewichtheben der schweren Klasse Heinz Schattner, 1860 München, der als t kür Augsburg startete, konnte bei einem chskampf im„ zwischen Augusta“ Augsburg und„Sandow“ Nürnberg 6 5 im Jahre 1935 aufgestellten deutschen 40 Wen kekord im beidarmigen Stoßen von 330 auf tzte Ren Nennwagen Sefahrenez gast k in acht ze erslei rt. 0 Plund erhöhen. Diese Leistung ist beson- ders anzuerkennen, da Schattner heute im- s USA herb schon 39 Jahre alt ist. er f W590 per britische Mittelgewichtsmeister Ran- Fahrgast, ph Turpin, einer der beiden Titelanwärter 08 al die Europameisterschaft, boxt am 12. De- 5 van nber in London gegen den Amerikaner ollen 90 mmy Larocz. s handel atler Dq mpfe dal nnen hat Vill 23. 2 Nordbadische Ringer-Oberliga: 26 von i keudenheim 10 7 3 0 82.28 178 der Parte phgg. Ketsch 10 1 0 2.2 3 zember nfs Eiche Sandh. 10 4 3 3 41:39 11:9 und zwar Lamperth. 10 3 1 6 86:44 713 Ulke gegafs Heidelberg 10 2 2 6 29:51 614 zur erstes 1684 hm. 10 1 0 9 30.50 2.18 1 Mit 12.30 Minuten im Vorteil v. Con Im entscheidenden Kampf der nordbadi- er Vertragen Ringeroberliga zwischen den beiden herigen Spitzenreitern ASV Feuden- eim und SpVgg. Ketsch trennte r 1952 han sich erwartungsgemäß mit einem ge- FlIpA el ſchten 4:4 unentschieden, jedoch hatten die 2 10 kudenneimer mit 32.50 gegenüber 43.20 berni ulnuten die Wesentlich kürzere Ringzeit 4 fata wurden dadurch. infolge sonst ent- 2 9 pat chender Terminschwierigkeiten, nord- zeschlage scher Mannschaftsmeister im Ringen. 10 um! h Ketscher Ringerlokal war zu diesem f Ascheidungsvollen Kampf brechend voll, die Mannschaften unter der Führung des erksamen Kampfleiters Rin kel, pertheim, die Matte betraten, Verbis- Jul Vn. doch aber jederzeit fair. wurden die ach denen Begegnungen durchgeführt, wobei 1 1 Parole hieß:„Zeit gutmachen, hei einem Ventuellen Remis“, das dann auch eintrat. e taktisch klug kämpfenden Feudenhei- braussicher machten dann aber auch den Ketschern rt Werde Leben recht sauer. Vom Fliegengewicht Ktisch palftyärts schulterte Kurz(K) nach 6.48 Minu- re Mann mittels Aufreigßer Freudenberger(F) zalifizierag E. Schäter(E) mußte mit dem talen- Mannschalrten Höfer(y) über die volle Ringzeit um re Schüten enem Punktsieg zu gelangen. Manfred n machte mit dem Ketscher Huber dies- wenig Federlesens und schulterte n nach 2.20 Minuten durch Untergriffe. les(F) verdiente sich gegen G. Schäfer(K) den Punktsieg und Altmeister Hermann ner(F), der es mit Julius Eppel(K) zu ny Ru ben hatte, kam bereits nach 20 Sekunden N im Siegpunkt, da letztgenannter wegen 1 ſerpen urger Wies man eich vüsseldortg en Exam, nahezu 9. em Rebolf Ir. 2, UI jächst iv viel u er für Bu zu beko Lannschahh ne Wurde, 1952 Vo Jensen aaßen stat Engpässe kelne Sicherheits garantie, sondern Gefahr Selbstschüsse als Sicherheit gegen Diebe Einbrecher sind mitunter gefährlich. Wer ant nicht die Geschichte von dem sich die- Eigentumssichernug bedienenden Nabob, den Palast eines Tages in Flammen auf- ae weil einige Feuerwehrleute, die das aus- hende Feuer zu löschen bemüht waren, den als Sicherheit eingebauten Schnell- lerwafken hinweggemäht worden sind? Jun haben die Siegermächte— vor und n Morgenthau's Popularität- Dynamit ſitschaktspolitischen Sprengstoff erster Güte Wirksamkeit verwandt, um den„mili- uten, den„angriffslustigen deutschen Geist“ Rand und Band zu halten, ihn zu fesseln. llt nur im Zuge der Demontagen, ein, aueh einer Produktionskontrolle, die eher ein- Fränkte als Ausweitungen zuzulassen, wurde e deutsche Wirtschaft an die Halskette ge- A. Man sagte sich— wie einfach sich mit- der Staatsmänner die schwierigsten Pro- ne machen—„solange es uns gegeben ist, haft zeigt füschlands Produktivität hart an der Grenze ihrer Ge Bedarfsstillung zu binden, solange sind tend spie] beutschen nicht in der Lage, auch mili- Die Tom iich über die Schnur zu bauen.“ . Die Nun, die Remilitarisierungsdebatte hat er- irttembert rn je 1000 ruck fehlen wahrhaben Spiel er Grupht Y-Oberlig leister N t 1323(400 g im Al Meister- ind Schneß caum mög. Egen un sen, wie wenig Deutsche dazu neigen, nach ghans und n jüngsten Erfahrungen noch kriegerisch erfolgreich Gelungene Eröffnung der Winter-Boxsuison KSV 84 Mannheim schlägt Box-Club 28 Worms 10:4 Obwohl die Mannheimer Boxanhänger in den letzten Wochen keineswegs verwöhnt worden waren, da die einheimischen Staf- teln dauernd auswärts in den Ring gingen, War der Besuh in der KSV. Halle am Samstagabend bei dem Freundschaftskampf gegen den BC 28 Worms nicht über wälti⸗ gend. Dabei waren bei der Gleichwertigkeit der beiden Mannschaften— der Vorkampf Ratte unentschieden geendet— mit schönen Kämpfen zu rechnen. Worms stellte eine Ausgeglichene Vertretung mit einem guten Durchschnittskönnen in den Ring, wobei leider die beiden untersten Klassen nicht besetzt waren, so daß Basel(84) ohne Geg- ner blieb. Für seinen bereits auswärts ab. Solvierten 75. Kampf wurde er von seinem Verein nachträglich im Ring geehrt. KSV 1884 kam im Gesamtergebnis zu einem überraschend hohen Sieg, der zwar dank der gezeigten Leistungen verdient, in dieser Höhe aber etwas glücklich War. Worms war nicht so schlecht, wie es das Resultat erscheinen läßt. Vor allem die Ge- Feudenheim und Brötzingen am Ziel In Ketsch entschied die kürzere Ringzeit zugunsten der Freudenheimer Verletzung den Kampf aufgeben mußte. Johann Eppel(K) fertigte Moritz(F) nach 10.40 Minuten mit einem Rückfaller ab und Brugger(F) kam gegen Dietz(K) zu einem gerechten Arbeitssieg. Im Schwergewicht stand Benz CF) gegen Werner Rohr(K) immerhin 13.30 Minuten, um dann aber einem Nackenhebel zu erliegen. Durch diese nordbadische Titelerringung stoßen nun die Feudenheimer am kommen- den Mittwochabend in Bruchsal auf den mittelbadischen Meister SV 98 Brötzingen in einem Ausscheidungskampf zur badischen Meisterschaft. Nordbadische Ringer-Landesliga SRK Viernheim— KSV Sulzbach ASV Eppelheim— Ac Germ. Ziegelhsn. A Germ. Rohrbach— ASV Ladenburg 6:2 4˙4 4:4 Sd Hemsbach— VfK 08 Oftersheim 62 brüder Rasse verkörperten gutes, wenn auch noch etwas ungeschiffenes Material. Mit etwas mehr Ruhe und Ueberlegung Wären beide weiter gekommen Nach zwei einleitenden Jugendbegegnun- gen, wobei sich im Fliegengewicht Doppler (84) und W. eil(W) unentschieden trenn- ten, während Nußbaum(84) den Wormser H. Reil durch eine überlegene dritte Runde nach Punkten schlug, kletterten Honek- ker(84) und Rasse II(W) im Feder- gewicht durch die Seile. Der Mannheimer, nur ungenügend vorberei'et, stand in der ersten Runde bereits dicht vor dem k. o. Seine Zähigkeit und der blinde Angriffs- eifer des Gegners retteten ihn aber über die Runden. Pfeuffer(84) hatte in Renkel(W) einen ausgezeichneten Geg- her vor den Fäusten, welcher den ständig angreifenden KSV'ler am Kopf hart kon- terte. Mit einem Körpertreffer fast auf die Gürtellinie holte der verbissen kämpfende Pfeuffer den Gast jedoch noch in der ersten Runde herunter und ein anschließender rech- ter Kopfhaken brachte das überraschende Ende. Im Weltergewicht mußte Fütterer sofort gegen den rechts enorm hart, wenn auch ungenau schlagenden K. Rasse zwei- mal zu Boden. Zwei Verwarnungen des Wormser, wobei sich der diesmal etwas unsichere Ringrichter Friedrich das zweite Mal bestimmt in dem„Festhaltenden“ irrte, bewogen den Gast zur Aufgabe, so daß er der Disqualiflkation verflel. Luckenbach holte im Mittelgewicht dank der genaueren Treffer gegen den unermüdlich im Angriff liegenden Rübel(84) den zweiten Gästesieg heraus, dagegen verlor Leicher(W nach gutem Beginn noch vor der ersten Pause auf Körpertreffer durch k. o. Rösch, den seine alte Liebe zum Boxen erneut in den Ring gehen ließ, als es dem KSV an einem Schwergewichtler fehlte. hatte gegen den hart schlagenden Becker (W) schwere Minuten zu bestehen, da er zu viel stand und nahm. Nach Punkten in Front liegend, mußte dieser in der ersten Pause wegen einer Augenbrauenverletzung Deuisches Turnfest 1953 in Humburg Der Hauptausschuß des Deutschen Tur- ner-Bundes beschloß am Samstag in Ham- burg, das 1953 für Hamburg vorgesehene Turnfest des DTB offiziell„Deutsches Turn- fest Hamburg 1953“ zu benennen. Weiter wurde das Verhältnis zu der künftiger! Dachorganisation des deutschen Sports be- sprochen. Der DTB erklärte durch seinen 2. Vorsitzenden, Oskar Drees, Bremen, er sel grundsätzlich zur Mitarbeit bereit, jedoch Werde größter Wert darauf gelegt, daß dei Begriff Turnen von allen anerkannt werde und auch in der Namensgebung zum Aus- druck komme. In der Gründungsversammlung der Dach- organisation werden den Deutschen Turner. Bund folgende Mitglieder des Vorstandes und des Hauptausschusses vertreten: Karl Gerhardt, Düsseldorf, Dr. Josef Göhler, Würzburg. Karl Drewer, Hamm, Karl Kör- ner. Hannover, Dr., Harald Eimermacher, über die Schnur zu hauen. Die Notwendigkeit, Bedarfs- und Produktionszwangsjacken parat zu halten, ist also nicht mehr da- 5 Geblieben sind dle Engpässe, aus denen die Bundesrepublik sich jetzt schlecht und recht (eher schlecht, denn recht) herauswinden soll. Der Regierung darob einen Vorwurf zu machen, ist verfehlt. Auch die soziale Markt- wirtschaft, der sämtliche— sozial zu sein angebende— sozialistischen Doktrinäre jeg- lichen sozialen Charakter absprechen, weil seit ihrem Bestehen die Bevölkerung sich satt- essen kann und nicht mehr als Normalver- braucher durchhungern muß; ja also auch die soziale Marktwirtschaft ist nicht nur un- schuldig, sondern auch hilflos. Helfen kann nur Einsicht des Auslandes, Erkenntnis, daß den Überhöhten Kohlenanfor- derungen, den verminderten Kreditgewährun- gen des Auslandes etwas folgen muß, was für die westliche Welt viel gefährlicher ist, als eine etwaige westdeutsche„militance“. Nämlich, daß Westdeutschland weder wirt- schaftlich noch finanziell in der Lage sein Wird, einen nennenswerten, geschweige denn einen ausreichenden Beitrag zur Verteidigung des Westens zu leisten.. Gemeint ist hier, wohlgemerkt. nicht die Verteidigung mit schießenden, sprengenden oder irgendwie anders tötenden Waffen, son- dern der Verteidigungsbeitrag, den West- deutschlands Wirtschaft mit seinen Arbeits- kräftepotential leisten könnte. F. O. Weber Kohlen-Situation zonderschlehten erfolgreich Jon der deutschen Kohlenbergbauleitung u der Industriegewerkschaft Bergbau wurde u Preitag eine starke Beteiligung der Berg- beter an der Durchführung der mit dem ddeswirtschafts ministerium vereinbarten Mmörde. derschichten gemeldet. Trotz aller Bemu- 25 Angrlb ten der Kommunisten, die Mehrförderung 0 i Stein kohlenbergbau zu verhindern, sind Cesnen ſibet auk den Schachtanlagen, die unter einem aber doch rissen kommunistischen Einflug stehen, bis geringe Ausnahmen alle Bergarbeiter zu ndau 24 labschnl 21 e t Wucht in bisber durchgeführten Sonderschichten it halten etehren. Mit der Feststellung der DK BL. drei Ml. 2 der 10 Bergbau werden alle kommunisti- irt Jung ten Meldungen widerlegt, daß sich die Be- bchatten einer Reihe von Schachtanlagen zen das Verfahren von Sonderschichten besprochen hätten.. Arbeitsausfall keine Rettung zalle Gerüchte über Kurzarbeit entbehren egen den Stürmers . hüllte del rfolguns milehigel ist jeder Grundlage“, erklärte Bundes- die Spiele 5 chaktsminister Ludwig Erhard, als er in radeckunt er zur Kohlenknappheit und zur War und laid der Kohlenpreise Stellung nahm. stämmigen zeitig wies der Minister entschieden ichtigen Vorwurk zurück, daß die Bundesregie- das Spi ten tbchule an der derzeltisen Konien- f 4 rage. bilder 5 u den Virtschaktsausschuß des Bundesrates 00 in iu ae auskünrlich mit ger Konlenlage be- Herrmen ee and dabe! auch die Möglichkeit erörtert. lel Ausbe dedsel anhaltende Kohlenknappheit zu Be- etteten di ndelnschrankungen führen könne. Dem nustrelte d at liegen bereits verschiedene Vor- urs e vor, zum Beispiel auf Einführung er Pünktagewoche während der Kchleu- krise, sowie ein hessischer Vorschlag, in der Zeit vom 21. Dezember bis 4. Januar völlige Arbeitsruhe eintreten zu lassen. Alle diese pläne und Vorschläge wurden vom Bundes- wirtschaftsminister zurückgewiesen. Herabsetzung der Kohlen- ex porte gefordert Die Bundesregierung ist von den Industrie: und Handelskammern des Landes Nordrhein Westfalen gebeten worden, durch unmittel- bare Verhandlungen mit den Hohen Kommis- garen und den alliierten Regierungen dafür zu sorgen, daß durch Herabsetzung der Kohlen- exporte auf einen einigermaßen erträglichen Umfang die schwersten wirtschaftlichen Scha- den vermieden werden. Trotz aller wirtschaft. lichen Fortschritte in den letzten beiden Jah- ren müsse, so wird betont, darauf hingewie⸗ sen werden, daß Westdeutschland das einzige Land Westeuropas sei, dessen Einkommen pre Kopf der Bevölkerung heute noch unter dem Stand der Vorkriegszeit liege. Ein Absinken des Lebensstandardes der Bevölkerung könne jedoch nicht ohne bedenkliche Rückwirkungen bleiben. Die Wirtschaft befürchte, so heißt es abschließend, daß durch die Festsetzung der hohen Exportquote durch die internationale Ruhrbehörde die augenblicklichen Bemühun- gen um eine Erhöhung der Kohlenförderung gehemmt würden und die innerdeutsche Koh- lenlücke trotz aller Anstrengungen nicht ge- schlossen werden könne. Schwedisches Erzembargo wird bedauert Die Ruhrindustrie bedauert die Sperre für Erzlieferungen nach der Bundesrepublik, die von der schwedischen Regierung wegen aus gebliebener Ruhr-Kokslieferungen kürzlich Münster. Stimmberechtigt für den DTB sind auch der zum Einberufer erwählte DTB- Vorsitzer, Dr. h. c. Walter Kol b, Frankfurt, und der 2. Vorsitzende Oskar Drees, Bre- men. Dr. Fritz Dommel, München, wurde als Bundes-Volksturnwart, Alfred Müller, Fei lenbach. als Bundes-Spielwart bestätigt. Der Hauptausschuß ernannte einstimmig den seitherigen kommissarischen Geschäfts- führer Konrad Sczygiel zum Bundes-Ge. schäftsführer. Das amtliche Organ„Deut- sches Turnen“ wird ausgebaut, ein Jahr- buch der Turnkunst für 1952 vorbereitet. Eine Kundgebung vor bremischen Tur- nern und Turnerinnen beendete die erste ordentliche Tagung des DTB. Dr. h. c. Walter Kolb sprach von der großen Kameradschaft und Bundes-RKulturwart Drewer. Hamm, 155 den hohen ethischen Wert des Turnens ervor. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT verfügt wurde. Bei längerem Ausbleiben der hochwertigen Schwedenerze müssen vorüber- gehend in verstärktem Maße eisenarme deut- sche Erze mit einem weit höheren Koksanteil verhüttet werden. Gleichzeitig werden über einstimmend von den maßgebenden deutschen Stellen in Düsseldorf und Bonn Berichte schwedischer Zeitungen dementiert, wonach die Bundesrepublik das schwedische Erz- embargo mit einer Verweigerung neuer Ex- portlizenzen für Eisen- und Stahllieferungen nach Schweden oder gar mit einem Liefer- stop beantwortet habe. Die Bundesregierung ziehe kein Stahlembargo gegenüber Schweden in Betracht. Auf deutscher Seite würde viel- mehr auf eine baldige Aufhebung der schwe- dischen Erzsperre gehofft. Wasserkopf abgelehnt Für eine völlige Kohlenbewirtschaftung im Bundesgebiet würden rund sechstausend An- gestellte notwendig sein, gab Wirtschaftsmi- nister Dr. Adolf Sträter in Düsseldorf be- kannt. „Gewisse Lenkung“ erforderlich? Trotz des Anstieges der Steinkohlenförde- rung kann Ger bestehende Kohlebedarf noch nicht befriedigt werden. Bei der voraussicht- lich auch in nächster Zukunft noch bestehen- den akuten Mangellage wird, wie der Leiter des Deutschen Kohlenverkaufs(DKV), Gene- raldirektor Ernst Russell, mitteilte, eine ge- wisse Lenkung des Kohleabsatzes unumgäng- lich sein. Preis angleichung gefordert, Der Minister forderte die Angleichung des Exportpreises an den Inlandspreis, da da- durch der Anreiz für einen Export geringer würde. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß sich Betriebsstillegungen und Entlassungen auf Grund der Kohlenknappheit in größerem Aus- maß vermeiden lassen werden. Nach Angaben des Ministers ist bei der industriellen Fern- gasversorgung eine fünfzebhnprozentige Kür- zung vorgenommen worden. Hennecke soll„drüben“ helfen Eine außerordentliche Arbeitstagung der Sowjetzonen-Industriegewerkschaft Bergbau wurde unter dem Vorsitz des obersten So- Wjetzonen- Aktivisten Adolf Hennecke in Halle(Saale) eröffnet. Die Konferenz, an wel- mer auch der Sowjetzonen-Beauftragte für Kohlen- und Bergbau, Gustav Sobottka(SED) teilnimmt, wird sich mit dem ständigen Pro- Auktionsrückgang des Sowijetzonen-Bergbaues beschäftigen. Unterrichtete Kreise messen die- ser Arbeitstagung besondere Bedeutung zu und erwarten im Hinblick auf die überaus an- gespannte Kohlenversorgungslage der Sowijet- zone die Einführung drakonischer Maßnab- men sowie die Einsetzung eines Sowjetzonen- Kohlenkommissars. 8 Exportförderung Bestandteil der Garantien Wie wir bereits meldeten, sehen die von Bundesregierung und Zentralbankrat vorbe- reiteten Vorschläge von Garantien für die Rückzahlung des erwarteten 120-Millionen- Dollar-EZU-Kredites auch ein besonderes Ex- portförderungsprogramm vor, über das wir aufgeben, so daß der KSV noch zu zwei weiteren, nicht mehr erwarteten Punkten kam. F Unzicker nimmt an internationalem Schachturnier teil An einem internationalen Weihnachts- schachturnier in Hastings(Südengland) nimmt neben Spielern aus Belgien, Fran- reich, Itallen, England und den USA auch der deutsche Meister Wolfgang Unzicker (München) teil. Der Schachklub Hastings gab am Sams- tag die Namen von neun Turnierteilneh- mern bekannt: Okelly de Galway(Belgien), M. Rossolimo Frankreich, W. Unzicker Deutschland), V. Costaldi Ctalien), L. W. Barden, H. Golombek, J. Penrose, A. Fhil- lips, A. R. B. Thomas(alle England). Hinzu kommt ein noch nicht namentlich genannter amerikanischer Teilnehmer. Vereinsmeisterschuften und Jahresabschluß der Schwimmer des 189 1846 Das von der Schwimmriege des TSV 1846 im Herschelbad durchgeführte alther- kömmliche Jahres abschwimmen, verbunden mit den Vereinsmeister schaften, hatte außer den Schwimmern auch die übrigen Abteilungen mobilisiert, wodurch die Breitenarbeit der Turner er- neut vor Augen geführt wurde. Erfreulich vor allen Dingen auch die starke Beteili- gung der Jugend von kleinsten Jahrgängen, was insbesondere von der Mannheimer Springerschule gesagt werden kann. Die Kämpfe brachten eine Reihe spannender Momente und dabei verdient das verbes- serte Abschneiden des talentierten Kunst- Springers Willi Draut hervorgehoben zu werden, der in seiner Klasse den Titel- verteidiger Helmut Kinne zu entthronen vermochte und sich mit 2,50 Punkten Vor- sprung erstmals den von August Lang ge- stifteten Wanderpreis sicherte. Die Ergebnisse: Mehrkampf für Kunstspringer(bestehend aus 50 m Kraul-, 50 m Brust- und 50 m Rük- kenschwimmen sowie sechs Sprünge vom 3-m- Brett): 1. Willi Draut mit 72.22 Punkten— Vereinsmeister—; 2. Helnlut Kinne mit 69.72 Punkten. Mehrkampf für Schwimmer(beste- hend aus 100 m Brust-, 100 m Rücken-, 100 m Kraulschwimmen sowie Streckentauchen): 1. Werner Kettner mit 51,10 Punkten— Ver- einsmeister—; 2. Kurt Gerich mit 31,60 Punk- ten. Mehrkampf für männliche Jugend(beste- hend aus 100 m Brust-, 50 m Rücken-, 50 m Kraulschwimmen und Streckentauchen): 1. Rolf-Dieter Kranz mit 51,8 Punkten— Ver- einsmeister—; 2. Gerhard Felkl mit 42,3 Punk- ten. Mehrkampf für alte Herren(bestehend aus 50 m Brust-, 50 m Kraul- und 50 m Rük- kenschwimmen und Streckentauchen): 1. Dr. Gustav Ehrlich mit 1,9 Punkten, 35 bis 40 Jahre; 1. Fritz Ederle mit 14.8 Punkten, 40 bis 45 Jahre. Ergebnisse der Einzelwettkämpfe: 100 m Brustschwimmen(Vereinsmeister- schaft) für Männer: 1. Werner Kettner, 1,29.7 Min.(Vereinsmeister); 2. Dr. Gustav Ehrlich, 1, 31,0 Min. 100 m Rückenschwimmen (Vereins meisterschaft) für Männer: 1. Will Schlup p, 1,34 Min,(Vereinsmeister); 2. Wer- ner Kettner, 1,36 min. 100 m Kraulschwimmen (Vereinsmeisterschaft) für Männer: 1. Willi Leist, 1,16,0 Min(Vereinsmeister); 2. Karl Ederle, 1, 16,8 Min. Streckentauchen(Vereins- meisterschaft) für Männer: 1. Werner Kett ner mit 50 m(Vereinsmeister); 2. Kurt Gerich mit 49 m. 100 m Brustschwimmen(männliche Jugench: 1. Rolf-Dieter Kran 2z, 181,2 Min, 2. Siegfried Wedel, 1,31, Min. 50 m Rücken- schwimmen(männl. Jugend): 1. Rolf-Dieter Kranz, 0, 44, 0; 2. Gerhard Felkl, 0, 46,8. 50 m Kraulschwimmen(männl. Jugend): 1. Gerhard Felk I, 0,339 2. Siegfried Wedel, 0,39, 1. Streckentauchen(männl. Jugend): 1. Rolf-Die- nunmehr folgende Einzelheiten aus gut unter- richteter Quelle erfahren: Unter anderem ist die Heraufsetzung der Exportbürgschaften des Bundes über die Her- mes-Kreditversicherungs-AG. von gegenwärt- tig 600 Mill. auf 1,2 Mrd. DM vorgesehen. Der Dollarbonus soll beibehalten werden. Außer- dem soll eine Aenderung der Umsatzaus- gleichssteuer erfolgen. Jedoch ist beabsichtigt, die Erlöse aus den Ausfuhren genauer 215 bisher zu kontrollieren. Auf steuerlichem Gebiet wird in dem Pro- gramm die Einschränkung der Selbstfinanzle- rung mit Wirkung vom 1. Januar 1951 zuge- sichert. Man hofft, mit dem Fortfall der Be- günstigung in der Eigenfinanzierung den Ka- pitalmarkt erheblich zu stärken. Im Rahmen des Einkommensteuergesetzes soll in Kürze eine Zenderung der Paragraphen 7, Ja bis ce, 10a und 32a erfolgen. Die steuerlichen Ver- günstigungen für private Personen sollen je- doch bestehen bleiben. An Stelle der Selbst- finanzierung ist beabsichtigt, die Wirtschaft zu veranlassen, von der Ausgabe von Wert- papieren weitestgehend Gebrauch zu machen. In diesem Zusammenhang wurde vom Zer- tralbankrat eine Erhöhung des Kapitalzinses gefordert, dem die Bundesregierung im Hin- blick auf die beabsichtigte Bundesanleihe noch ablehnend gegenübersteht. Entsprechend den Forderungen der Euro- päischen Zahlungsunion wird in dem deu schen Memorandum außerdem ein Ausgleich des Bundeshaushalts und die Vermeidung eines Haushaltsdefizits zugesichert. Gleichzei- tig sind gewisse Kapitallenkungsmabnahmen vorgesehen. Den Kapitalsammelstellen soll durch gewisse Rahmenauflagen die Anlage und Verwendung ihres Kapitals in bestimm- ten Prozentsätzen vorgeschrieben werden. In- nerhalb der Spannen ist eine freie Verfügung beabsichtigt. Der Rat der OECC in Paris wird am 30. November über das deutsche Memorandum beraten und über die Gewährung des Sonder- kredites Beschluß fassen. Spesen sollen begrenzt werden Die letzten Beratungen des Bundestags- Finanzausschusses haben erkennen lassen, daß mit dem Erlaß einer Luxus- oder einer Spe- sensteuer nicht zu rechnen ist. Die Bundes regierung hatte auf Anregung der alliierten Hohen Kommission dem Bundestag den Ent- wurf solcher neuen Steuern vorgelegt. Die Luxussteuer ist von dem Finanzaus- schuß rundweg abgelehnt worden. Wie Aus- schußmitglieder erklärten, ist nicht damit zu rechnen, daß der Ausschuß dem Bundestag irgendeine Form der Luxussteuer zur An- nahme vorlegen wird. Auch die Spesensteuei sei praktisch erledigt. Das Bundesfinanzmini. sterium habe den Auftrag erhalten, dem But. destag andere Maßnahmen vorzuschlagen, um das Spesenunwesen einzudämmen. Der Ge- danke, auf Spesen gesonderte Steuern zu er. heben, sei nicht überzeugend. Vorteilhaftei und wirksamer wäre es, die Höhe der als Be. triebsausgaben anerkennbaren Spesen zu be- grenzen. In politischen Kreisen des Bundestages wird angenommen, daß in den neuen Vor- ter Kranz mit 54 m; 2. Hermann Jungbluth mit 38 m. 50 m Brustschwimmen für alte Herren(33 bis 40 Jahre): I. 1. Dr. Gustav Ehrlieh, 0, 40,3; 1. Fritz Eder le, 0,46, 2(40 bis 45 Jahre). 50 m Kraulschwimmen für alte Herren: 1. Dr. Gustav Ehrlich, 0,41,(35 bis 40 Jahre); 1. Fritz Ederle, 0, 36,0(40 bis 45 Jahre). 50 m Rückenschwimmen für alte Herren: 1. Dr. Gu- stav Ehrlich, 0,446(35 bis 40 Jahre); 1. Fritz Ederle, 0,41,(40 bis 45 Jahre); 1. Wil- helm Wenzel, 0,53,(45 bis 50 Jahre). Strek- kentauchen für alte Herren: 1. Dr. Gustav Ehrlich mit 24 m(35 bis 40 Jahre); 1. Fritz Ederle mit 34 m(40 bis 45 Jahre). 50 m Kraulschwimmen für Kunstspringer und Anfänger: 1. Hans Grun neck, 0,33; 2. Willi Schlupp, 0,39; 50 m Brustschwimmen für Kunstspringer und Anfänger: 1. Helm. Kin ne, 0.44, 3; 2. Kurt Hiller, 0, 45,1. 50 m Rücken- schwimmen für Kunstspringer und Anfänger: 1. Willi Draut, 0, 47,7; 2. Helmut Kinne, 0,52,0. Kunstspringen für Männer(Vereinsmei⸗ sterschaft): 1. Helmut Kinne mit 76,02 Punk- ten(Vereinsmeister); 2. Willy Drauth mit 78,42 Punkten Kunstspringen für Damen(Vereins- meisterschaft): I. Frau Renate Klanig mit 67,36 Punkten. Olympia bringt Homburg erste Heimniederlage bei Spygg. Bad Homburg— Olympia Lampertheim 1:2(0:0) Obwohl Lampertheim von Beginn an alle Mühe hatte, sich an die Platzverhält- nisse zu gewöhnen, brachte es das Kunzt-⸗ stück fertig, den Homburgern auf eigenem Platz die erste Niederlage beizubringen. Homburg, das mit seinen Riesenstürmern sofort das Steuer in die Hand nahm, setzte sich klar in Front und schuf gegenüber der unsicheren Lampertheimer FHintermann- schaft manch gefährliche Situation. Was sich ihm aber an Gelegenheiten bot, machte der in Hochform spielende Siegener im Lampert- heimer Tor mit großartigen Paraden zunichte und wenn es bis zur Pause torlos blieb, so ist das als dessen Verdienst zu bezeichnen, Die Lampertheimer nahmen nun in hren Reihen eine Umstellung vor und auf einmal waren sie da. Wie ar mürchen liefen jetzt ihre Kombinationen und Angriff auf Angriff brandete gegen das Homburger Tor. In der 60. Minute knallte Spamer den Aus- gleich in die Maschen, Wie verändert wirk⸗ ten auf einmal die blau- schwarzen Lam- bertheimer und das Homburger Püblkum gab seiner Begeisterung über ihr schönes Spiel dure offenen Beifall Ausdruck. In der 80. Minute erwischte Kaiser eine Maßflanke von Teck u.id bombte zum Sie- gestreffer ein. schlägen zur Abänderung des Einkommen- steuergesetzes, die wahrscheinlich noch in die- sem Jahr den gesetzgebenden Körperschaften zugeleitet werden, schon entsprechende Maß- nahmen vorgesehen sein werden, die die Ab- zugsfähigkeit von Spesen begrenzen. l Intendanturwein kommi vor Gericht Der Kreisbauernverband Alzey wurde durch den rheinhessischen Bauernverband beauf- tragt, einen Musterprozeß zwischen einem Winzer und einer Intendanturwein-Kellerei durchzuführen. In diesem Prozeß soll geklärt werden, ob die Weine, die noch kurz vor der Währungsreform bei den Winzern abgeholt wurden, von den Kellereien im Verhältnis 1:1 oder 1:10 bezahlt werden müssen. Mit der gleichen Frage befaßt sich gegenwärtig ein Sonderausschuß des Landtages von Rhinland- Pfalz, dem auf der letzten Plenarsitzung der Status eines Untersuchungsausschusses einge- räumt wurde, um durch Zeugenvernehmungen möglichst rasch zu einem Ergebnis zu kom- men. Kurz Hnenriehfen Veritas beantragt Konkurseröffnung Die Veritas Badische Automobilwerke Gmb. Rastatt, haben am Samstag beim Amtsgericht Ra- statt die Fröffnung des Konkursverfahrens bean- tragt. Dieser Schritt erwies sich als notwendig, nachdem die Ueberschuldung die Summe von 800 00 D überschritten hatte und Verhandlun- gen mit dem badischen Staat wegen Gewährung eines weiteren Kredites gescheitert sind. Süd- baden hat für Veritas Ausfallbürgschaften in Höne von 500 0 DM übernommen, für die jedoch zu einem großen Teil dingliche Sicherungen vor- handen sind, Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt 300 00 DM. Renaults Absatzschwierigkeiten Die versteatlichte Traktorenfabrik Renault lei- det gegenwärtig unter Absatzschwierigkeiten. Ob- wohl die Produktionskapazität des Werkes einen täglichen Ausstoß von 200 Fahrzeugen gestattet, werden nur ein Dutzend hergestellt. Nahezu 3000 unverkaufte Fahrzeuge liegen auf Lager. e Kohle sparen auch in England Brennstoffminister Noel- Bauer kündigte eine Kampagne zur Ersparnis von Brennstoffen in Großbritannien an. Mit Hilfe moderner Methoden lassen sich nach seiner Ansicht jährlich 28 Mil- lionen Tonnen Kohle einsparen. Im Verlauf der nächsten zwölf Monate soll der Verbrauch von Heizöl auf 100 000 Tonnen gesteigert werden, Bis zum Jahresende wird Großbritannien siebzehn Millionen Tonnen Kohle exportieren und vier Millionen Tonnen Kohle aus den USA einführen. Gerstenanbau seit 1946 um 30% gesteigert Auf der Wormser Braugerstentagung gab der Leiter der Braugerstenstelle Rheinland-Pfalz Dr. Göpp-Monsheim, bekannt, daß seit 1948 die Som- mergersten- Anbaufläche Westdeutschlands um 50% vergrößert worden sei. Die Erzeugung selbst sei im gleichen Zeitraum von 750 000 Tonnen auf 1,28 Millionen Tonnen angestiegen. Auch qualitative Verbesserungen seien erzielt worden. Ziel sei die Iabhängigkeit der deutschen Brauindustrie von zusländischen Importen. In Kürze werde in Rotterdam mit den vox bereitungen zur schaffung eines europäischen Ger. ztenausschusses begonnen. In Anbetracht dieser Entwicklung müsse man in Deutschland endlich dazu übergehen, eine einheitliche Bundes-Fach⸗ organisation der Braugersten- und Gerstenzüchter zu gründen, die die regionalen Braugerstenstellen zusammenfasse und deren Arbeits- und For- schungsergebnisse koordiniere. 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Ludwigshafen Rh., Rheinblock 5d. 5 N 8— atze) ö f 10 iche el! r erst rech be v&tmengg dapidiſoſ. 20 ſdec N leſchtez, ssen. fockung MlNUNEN — 9.30 Uhr etzt Montag, 27. November 1980 Seite 7 Steigende britische Rüstungslasten angekündigt Swanle?(Kent),(dpa) Der neue briti- Schatzkanzler Hugh Gaitsuell be- keltete die britische Offentlichkeit darauf das zor auchsten Jahr um dreihundert Millionen d Sterling(etwa 3,5 Milliarden D˖), böht wird, also um sechs Pfund(etwa der britische Verteidigungshaushalt 0 DD) pro Kopf. Vor einer Versammlung der Labour Party n Swanley(Kent) erklärte Gaitsuell:„Wir ben uns jetzt einer Form der Aggression genüber, die uns in vielen Teilen der Erde auf ganz verschiedene Weise entgegen- att— in Korea, in Malaya, in Berlin und in vielen anderen Punkten. Wir müssen air unsere Sicherheit mit viel höheren Füstungs kosten zahlen— wir brauchen wenr Soldaten. die wir höher besolden müs- en, mehr Kanonen, Panzer und Flugzeuge. iu Kriegszeiten ist kein Opfer zu groß für gen Sieg. Es kommt aber darauf an, ob wir bereit sind, viel geringere Opfer zu ungen— nicht um einen Krieg zu ge- Annen, der noch gar nicht begonnen hat, andern um den Ausbruch eines neuen Frieges Zu verhindern.“ „Gibraltar ist spanisches Gebiet“ Madrid.(dpa) Der Madrider Rundfunk eklärte in einer Sendung am Samstag, Frobbritannien müsse Gibraltar aufgeben, ochschule er wenn ſcben diet. der 0 5, DM Aufsst., eister, bendk. 5 U 0 10 85 Unn SIEBEN — froher 9 Laune bum 1 olisten n 8 hegen en neues nen N ne Zehel 4,50 in ss t., 1. N 778 dig in pielen l 1 en 1 8 DN Amit, lieder singen. Abgesehen davon, ob die„Neofaschisten“ es Spanien als einen Freund an- Wolle. Gibraltar sei, spanisches Ge- Der Kommentator des Senders, der de Fröftnung des ersten Legislativrates en Gibraltar am vergangenen Donnerstag is„Pantomime“ bezeichnete, erklärte: dem 4. August 1704, als die britische lagge auf den Felsen von Gibraltar gehißt Furde, haben die Spanier diesen unerhör- en Raub spanischen Bodens nicht verwin⸗ können.“ teresse der Einheit der westlichen Natio- hen, dieses Schweigen dürfe aber nicht als austimmung ausgelegt werden, müsse unbedingt an Spanien zurückgegeben perden. Spanien schweige zwar im Gibraltar MORGEN Europas Jugend voller Ungeduld Die Demonstration gegen das Zögern der Straßburg-Delegierten Am Freitagabend haben junge Men- schen aus allen Teilen Europas in Straßburg gegen die abwartende Hal- tung der Delegierten des Europarates demonstriert. Aus dem Bundesgebiet nahmen etwa achthundert junge Deut- sche teil. Peter Mohr, Mannheim, schreibt uns über sein Erlebnis: Heidelberg, Freitagmorgen, kurz nach 5 Uhr. Endlich ist es so weit. Auf dem Aus- stellungsgelände am Neckar, unserem Sam- melplatz für die„Aktion Germannshof 10%, herrscht ein ungewöhnliches Treiben. Wir sind es, an die 1000 Studenten und Jung- arbeiter aus dem ganzen Westen Deutsch- lands, die bereitstehen, mit unseren Kamera- den aus Frankreich, Italien, aus der Schweiz, kurz aus allen Ecken Europas, heute in Straßburg für unser„Vereintes Europa“ und gegen die Trägheit der Dele- gierten zu demonstrieren. 22 Autobusse bringen uns auf getrennten Wegen in die Grenzgegend von Pirmasens. Wir besitzen keine Pässe und wollen nöti⸗ genfalls die Grenze„gewaltsam durch- brechen“, Noch sind der genaue Ort und die Zeit auch uns unbekannt, doch die Krimi- nalpolizei wittert schon etwas und fängt einen unserer großen Wagen ab. Natürlich weiß man bei uns von nichts,„es handelt sich nur um einfache Studenten auf einem geologischen Ausflug in die Pfalz“, Nahe dem Grenzdorf Fischheim vereini- gen sich unsere Gruppen. Mit wehenden Fahnen, dem grünen„El im weißen Feld, und freudige Erwartung im Herzen, geht es nun auf die Grenze zul Die Bevölkerung winkt uns zu, selbst die„bösen“ Grenz- beamten können sich des Lächelns nicht erwehren. Zwar notiert man noch formell unsere Autonummern; dann hebt sich aber auch schon der Schlagbaum und wir sind in Frankreich. Durch Lothringen geht die Fahrt. Ueberall schaut uns die Bevölkerung erwartungsvoll entgegen. Einige sind erstaunt, die meisten lachen, grüßen und Winken, Schließlich tut mir der Arm weh, aber die junge Pfälzerin hinter mir ist Scelba sagt den„Wölfen“ Fehde an Der Kampf der Regierung De Gasperi gegen Rechts und Links Von unserem Dr. H. R.-Korrespondenten in Italien Mailand. Wer in den letzten Tagen die lalienische Presse verfolgte, Andruck haben, mußte den ein neuer„Marsch auf stehe unmittelbar vor der Tür. An Ecken und Enden der Halbinsel reg- ch die„Neofaschisten“; die Attentate die Büros der Republikanischen und er Sozialistischen Einheitspartei in Rom, Urheber bis zur Stunde noch nicht ingfest gemacht werden konnten, werden von der öffentlichen Meinung allge- zugeschrieben, und die Nachforschun- gen der Polizei laufen in der gleichen Rich- dung, Die Verhafteten aber. meist Studen- und Halbwüchsige, sitze in ihrer und unterhalten sich urch Wärter daß sie alte und neue faschistische ch die Attentäter waren— ihr Konto voll, ja bereits überzogen. Die Regie- hat ein Gesetz vorbereitet. das dem kerlament beschleunigt vorgelegt werden ot, Selce) al und zweifellos eine Mehrheit finden Anzüge a0 Mrd. Fahrräder hel usw. z u, Sams. „Komet Mezgplatzh WI de. d. gede, keen leler Der geistige Vater dieses Gesetzes ist er Wachhund der italienischen Demokra- er Innenminister Scelb a. In einer die er kürzlich in Turin gehalten hat, Vandte er sich mit ungewohnter Schärfe die„faschistischen Wölfe, die mit Haut davongekommen sind und nun un neuem auftauchen“, Die wesentlichen i. Uabebenn punkte der„Lex Scelba“ sind folgende: au. Schmeg U. zuveffäsid die italienische Verfassung verbietet die eugründung der Faschistischen Partei in Form; aber die Definition des„Fa- ng. ohe ber) Aisdaus“ ist so eng, daß die Gerichte bis- dstungsfſece ing über keine Handhabe verfügten, eine Dielen eg bepegung als tatsächlich„faschistisch zu fun 9 —— — ssetten. ssel s porte 1101 rel. 817 0 — ehe 0 hbz E 359 otiz zum Tage: Bauer n fänger Is gibt in der Bundesrepublik Experten für len— aber daß sich einer zur Zeit als„E- erte für, sSteuerstreik“ in Erinnerung hngt, 17 uͤber niekts mehr wundern zu sollen Maubt. n bauerlienen Bevölkerung sprieht, beruft geh auf reiche Erfahrungen, die in den Jahren l ung 1932 zn Pommern mit Steuersabotage ad Protestmärschen gesammelt wurden. Die ſemarer Republik sollte mit diesen aktionen ieweien gemacht werden, und es ist nieht u leugnen, daß diese Umtriebe unter Guts- tern, Pächtern. Bauern und Landwirten dazu beigetragen haben, die Republik zu wüuͤnlen und der Diktatur die Wege zu leiten. Das Dritte Reien hat denn auch die ſerchenszte des Initiators der Steuerstreixs im ist aueh für den eine Ueberraschung, Dieser Experte, der landauf— landab eammernlande 2 würdigen gewußt und ihn 9„ i Staatssekretär und Stellvertreter für den gewisgen Herrn Darré berufen. Bis 8. rel in 1945 nat es der Herr Staatssekretär auf eretuten lem Posten gane gut ausgehalten. Dann al- unge ſalings hat ein Wind dieses Roher ver- 15 e Es ist nur zu ahnen, wie die Guts- n, BG. 1 Pächter, Landwirte und Bauern 1 8 —— über die Umtriebe der Jahre 1931 un 2 1 heute denken. Wenn sie diese Folgen äcler ent nätten 45 IN Ader daß nun die Steuerstreixeinpeitscher . damals hierzulande herumreisen und einer * munenden Landwirtschaft viel erzdhlen von — coßen Erfolgen der Steuersabotage, mit man die Bundesrepublik ſenieweich krie- 7 8 1 könne, ist nach all den gemachten Erfah- hen nur noch als ein grober Mißbrauch 5 Demokratie anzusprechen, Auch dem een in, der sien auf die dicksten Kartoffeln 1 0 leteten Ernte berufen kann, müßte es auf. . Asthms 0 wenn abgekauste Staatsseſcretäre und pabletten zue, Größen des gründlich verflossenen bieten bite, eine maßlose und unflätige ik an einem Notbau vom Stapel lassen, otheke e den Senerbenhaufen überwinden soll. den re durch- 85 ihresgleichen uns hinterlassen haben. f less. 0 ile es nach ihren trüben Intentionen gehen ne une, würde Deutschland bei der nächsten 5 benden Gelegenheit noon kleiner. f. w. k. erklären, woraufhin sie verboten werden könnte. Das wichtigste ist also eine weitere Fassung des Begriffes„faschistisch“, In Zukutift wird nicht nur die Bildung mili- tärischer oder militäarähnlicher Formatio- nen oder die Gewaltanwendung im poli- tischen Kampf als„faschistisch“ gelten, sondern auch die„Verherrlichung von Ta- ten, Personen und Programmen, die typisch für den Faschismus waren und im offenen Gegensatz zu den Grundsätzen der Freiheit und Demokratie stehen, welche durch die Verfassung festgesetzt sind“. Dagegen sol“ len die bisher sehr hohen, aber kaum an- gewandten Sträten auf das Delikt der Wiederbegründung de mus(bis zu 20 Jahren Zuchthaus) herab- gesetzt werden, damit die Gerichte sich nicht scheuen, sie auszusprechen. Ueber- haupt wird es— den demokratischen Ge- pflogenheiten entsprechend— dem Richter und seiner Einsicht, nicht aber der Polizei enheimgestellt,„faschistische“ Bewegungen aufzulösen. f Bildet nun der„Neofaschismus“ in Ita- lien wirklich eine ernste Gefahr für den Staat? Ist ein neuer„Marsch auf Rom“ zu erwarten? Wir glauben kaum. Die„Italie- nische Sozialbewegung“ hat nicht nur we- nige Anhänger(was für eine wirklich revo⸗ lutionäre Partei nicht viel sagen wil); sie hat vor allem keinen führenden Kopf. Und ihre Anhänger sind entweder „nostalgici“—„Heimwehkranke“, wie man sle Witzig getsuft hat— oder unreife Ju- gendliche. Auf eine im öffentlichen Leben Italiens ernsthaft maßgebende Schicht kann sie sich nicht stützen, am wenigsten auf die Arbeiterschaft. Wie kindlich ihre Propagandamethoden sind, mögen zwei Beispiele zeigen. Die Ab- kürzung der„Itallenischen Sozialbewegung“ lautet M. S. I., ihre Anhänger nennen sich „Missini“, Dieser Name wurde aus keinem anderen Grunde gewählt als zur Erinnerung an— Mussolini. Und ferner: Wohl auf die Religiösität des Volkes spekulierend, ver- breiteten neofaschistische Kreise vor kur- zem ein Gebet, bei dem schwer zu unter- scheiden war, ob es sich um ein Gebet für oder an Mussolini handelte. Er war zwar nach typisch neofaschistischem Gebrauch nicht mit Namen genannt, aber jedermann wußte sofort, wer mit dem„unbekannten Gotte“ gemeint war. Um auf 80 viel Ge- schmacklosigkeit hineinzufallen, ist das ita- lienische Volk im Durchschnitt aber zu klug. Sind dle Befürchtungen der Regierung gegenüber den„Neofaschisten“ also über- trieben? Oberflächlich gesehen, könnte man dieser Meinung sein und glauben, die Re- gierung hätte Wichtigeres zu tun, als eine Gruppe politischer Hasardeure so ernst zu nehmen. Doch es will uns scheinen, als ob man die Dinge in dieser Weise falsch inter- pretiere und am Wichtigsten vorbeiginge. In der erwähnten Turiner Rede erklärte Scelba unter anderem, der Kommunismus stelle im heutigen Italien„die unvergleich- lich größere Gefahr“ für den Bestand des Staates dar. Diese Worte sind meist nur als rhetorische Vorbereitung für den Kampf gegen die Neofaschisten aufgefaßt worden. Nach unserer Meinung sind sie jedoch der Schlüssel für alle Maßnahmen, die in näch- ster Zeit folgen werden. Die italienische Demokratie will sich durch ihren Kampf gegen die„Wölfe“ von rechts den Rücken decken, um notfalls auch gegen die Füchse von links einschreiten zu können. Denn diese sind eine Gefahr für die Demo- kratie; die„Missini“ aber tun nur als wären sie eine. Es sollte uns darum gar nicht wundern, wenn die Kommunisten den antifaschistischen Maßnahmen der Regie- rung mit einem heiteren und einem nassen Auge zustimmen. Denn mit den„Neofaschi- sten“ verlieren sie zwar einen entschiedenen Gegner, doch auch einen potentiellen Bun- desgenossen beim Kampf gegen die Frei- heit. 5„ immer noch unermüdlich„jedes lachende Gesicht, jede winkende Hand dieser Men- schen ist mir ein Sieg“. Die Dunkelheit bricht schon ein, als wir in Straßburg ankommen. Eine Gruppe junger Belgier. kenntlich durch ihre roten Kappen jubelt uns zu. Wir ziehen zu einer großen Ausstellungshalle: Deutsche, italſe- nische, französische Laute. Unsere Fahnen Und Transparente„L Europe est presente“, „Europa ist da“ künden von unserer Hoff- nung, sind Ausdruck unseres gemeinsamen Wollens. Noch immer strömen die Massen herein. Von einer improvisierten Bühne aus versuchen die Organisatoren dieses Treffens, M. Mille und M. Mouskhely, Professoren der Straßburger Universität. Ordnung in die Menge zu bringen. Langsam verstehen Wir ihre Anweisungen, die. immer wieder vom Knattern der Lautsprecher unter- brochen, an uns bald in Deutsch, bald in allen anderen europäischen Sprachen ergehen. Die Autobuskolonnen bringen uns in die Nähe der Orangerie. In tiefem Schweigen, die Fackeln bereit, ziehen wir nun zum Eurbpagebäude,„unserem Gebäude“, wie die Resolution besagt, die Spaak einige Stunden zuvor überreicht worden war. Durch das Grün des Parks dringt der Fackelschein un- serer Kameraden, die in leuchtendem Halbrund vor dem prächtigen Gebäude auf- marschiert sind. Dann kommt Spaak. Seine Worte— nur die wenigsten von uns Nicht- franzosen können ihm überhaupt folgen— sind für uns enttäuschend. Unsere Resolu- tion hatte die Minister des Europarates zur Eile gemahnt. Wir hatten erwartet, daß die Delegierten sich nun endlich daran machen würden, Europa eine verfassungsmäßige Ge- stalt zu geben, aber Spaak erzählt uns nur, wie schwer es sei, ein vereinigtes Europa zu schaffen. Wohl heißt er uns willkommen, wohl mahnt er uns zu neuen Aktionen in noch größerer Zahl, zum Marsch auf Paris, Bonn, Brüssel, Rom, London, aber immer kolgt darauf eine kalte Dusche. Rufe der Entrüstung werden laut, schließ- lich antwortet ein Franzose aus unseren Reihen. Er spricht etwas leidenschaftliche Worte vom Sterben für Europa, drückt aber unser aller Gedanken aus als er Spaak er- klärt, wir glaubten ja an den guten Willen der Delegierten, aber es sei noch mehr von Nöten, es bedürfe mutiger Entscheidungen, wolle man dem Europagedanken Wirklich- keit verleihen. Dann spricht er das Gelöb- nis, dem sich viele von uns anschließen, all ihre Kraft für Europa einzusetzen, und die Grenzen nicht mehr zu respektieren Spaak kommt nicht nochmals zu Wort, da uns nun Prof. Mille zu einem Protest- und Bekennt- nis-Zug durch Straßburg auffordert. Nach einigem Zögern setzt sich die Menge schließ- lich in Bewegung, während noch einzelne Gruppen in Sprechchören ihrem Unwillen Luft machen. Auf vielen Gesichtern spiegelt sich Ent- täuschung, als wir wieder in der Ausstel- lungshalle zusammentreffen. Dann aber bricht großer Jubel los, als sich Mille in Deutsch an uns wendet.„Meine Freunde“. Immer wieder unterbricht ihn tosender Bei- fall. Er spricht klar und deutlich:„Bei Ger- mannshof waren wir 300, heute sind wir 5000, wir werden aus unseren Erfahrungen ler- nen, wir werden wiederkommen, bis Europa geeint ist!“ Sozialist Spaak Kritisiert Sozialisten Verhalten in Straßburg im Gegensatz zu traditioneller Einstellung Straßburg.(UP) Der Führer der belgi- schen Sozialisten und Präsident des Europa- rates, Paul Henri Spa a k, bezeichnete nach dem Abschluß der Beratungen des Europa- rates in einer Pressekonferenz die europa- ischen Sozialisten als das hauptsächlichste verzögernde Element in den Bemühungen um eine Europäische Union. Spaak betonte, daß er sich der Bedeutung einer solchen Anschuldigung voll bewußt sei, doch halte er es als Sozialist für seine Pflicht, zu dem Verhalten der sozialistischen Vertreter Stel- lung zu nehmen Dieses Verhalten stehe im Gegensatz zu der traditionellen Einstellung der europaischen sozialistischen Parteien, die stets die eifrigsten Fürsprecher für ein ver- einigtes Europa gewesen seien. Im einzelnen führte Spaak folgende Bei- spiele an: Die britischen Sozialisten wiesen alle Versuche zurück, der Bildung der Ver- einigten Staaten von Europa näherzukom- men. An den Debatten über eine europa- ische Armee hätten sie überhaupt nicht teil- genommen,, Die skandinavischen Sozialisten hätten sich iHren britischen Kollegen ange- g. des F as chigseschlossen undusich dagegen ausgesprochen, einer europfischen Föderation Hoheitsrechte abzutreten Die deutschen Sozialdemokraten hätten als einzige gegen den Plan der Bil- dung einer europäischen Armee gestimmt, die französischen Sozialisten weigerten sich strikt, jede Art der Föderation unter Aus- schluß Großbritanniens zu erwägen. Ein solches Verhalten, so betonte Spaak, sei mit den immer wieder verkündeten Zielen nach europàischer Einheit unvereinbar. Ausarbeiten soll. Mackay(Großbritannien), Zustimmung für Europa-Armee Die Beratende Versammlung hatte am Freitagabend der Entschließung über die Aufstellung einer europaischen Armee mit deutscher Teilnahme zugestimmt. Das Ab- stimmungsergebnis war 83 gegen 7 Stim- men bei 19 Enthaltungen. Die Delegierten der deutschen Bundesrepublik, die den Par- teien der Regierungskoalition angehören, stimmten für, die SPD- Delegierten gegen die Vorlage. Die britischen Labour-Dele- gierten und einige skandinavische Vertreter enthielten sich der Stimme. In die Ent- schließung war zuvor die Klausel eingefügt worden, daß alle Teilnehmerstaaten gleichen Bedingungen unterworfen seien. Die Ent- schlieghung wurde mit ihrer Billigung eine Empfehlung an den Ministerausschuß des Europarates. Laut dpa haben Delegierte der West- europäischen Länder am Samstag einen „Verfassungsausschuß“ gebildet, der eine Verfassung für ein Vereinigtes Europa Dem Ausschuß gehören André Philip Frankreich), Dr. Heinrich von Brentano(Bundesrepublik), Ronald L. Ben ve nutti(Italien), Maxudi Ars a!(Türkei), Leon Macecas(Griechenland), Heinz Braun(Saarland) und Roger Wolter (Luxemburg) an. Der von dem Ausschuß ausgearbeitete Verfassungstext soll später den Parlamenten der Mitgliedstaaten des Europarates und dem Rat selbst unter- breitet werden. Sucht Iran die Freundschaft Moskaus? Verschnupfung über„falsche Versprechungen“ Teheran.(UP) Der Botschafter der Ver- einigten Staaten im Iran, Henry Grady, ist am Sonntag nach den Vereinigten Staa- ten geflogen. Obwohl von amtlicher Seite verlautete, es handele sich bei der Reise Gradys um eine„routinemäßige Angelegen- heut“, bestehen andererseits doch gewisse Anzeichen dafür, daß er Washington von dem gegenwärtigen Stimmungsumschwung der iranischen Politik in Kenntnis setzen möchte. Es ist kein Geheimnis, daß Teheran sich in letzter Zeit stärker um die Freund- schaft des Kreml bemüht und das Verhält- nis zu Washington kühler geworden ist. Für den Kurswechsel der iranischen Außenpolitik sind folgende Ereignisse be- zeichnend: l 5 Zwischen der iranischen und der sowje- tischen Regierung wurde kürzlich ein Han- delsvertrag abgeschlossen. Die Verhand- lungen hatten zuvor monatelang in einer hoffnungslosen Sackgasse festgesessen. Iran stellte ferner alle Uebertragungen der „Stimme Amerikas“ und verschiedener Kurzwellensendungen des britischen Rund- kunks ein, angeblich, weil das„Volk gegen diese Sendungen protestiert“ habe. Schließ- lich hat der Ausschuß für Fragen der Oel- körderung des iranischen Parlaments (Medschlis) vor wenigen Tagen die Ratifi- zierung eines im vergangenen Jahr zwischen der iranischen Regierung und der Anglo- Iranian Oil Company geschlossenen Zusatz- abkommens abgelehnt. Die iranische Presse hat im Laufe der letzten Zeit verschiedent- lich scharfe Angriffe gegen die USA unter- nommen, denen sie vorber eine außer- ordentlich freundschaftliche Einstellung ent- gegengebracht hatte. In iranischen Kreisen ist man der Ansicht, daß Grady anläßlich seines Besuchs in Washington seine Regierung auf die Dringlichkeit der Beschleunigung der Iran-Hilfe hinweisen werde. Rätselraten über die„I. Legion“ Eine„Bewegung der mittleren und jüngeren Generation“ Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Wer steht hinter der„I. Legion?“, Diese Frage wird seit einigen Tagen in den Gängen der Bonner Ministerien und des Bundeshauses aufgeworfen. Das Innen- ministerium hat, wie hartnäckig behauptet wird, auf dem Wege über die Polizeipräsi- denten umfangreiche Untersuchungen an- stellen lassen, die bislang ohne Erfolg blieben. Auch das neu errichtete Amt für Verkfassungsschutz und das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen tappen noch im Dunkeln. Einige„Legionäre“, die vor eini- gen Tagen bei einer Propagandaaktion in Köln festgenommen wurden, mußten nach wenigen Stunden auf Veranlassung„maß- geblicher Persönlichkeiten“ wieder frei- gelassen werden. Hochgestellte Persönlich- keiten des öffentlichen Lebens sollen mit der„1. Legion“ in enger Verbindung stehen. Unser Bonner Korrespondent hatte Ge- jegenbeit, mit führenden Männern der „Legion“ eine Unterredung zu führen, Die Leglonkre selbst nennen ihren Zusammen- schluß eine„Bewegung zur Erneuerung und Aktivierung des demokratischen Le- bens“, Es handelt sich nach den Satzungen um eine„militante Gemeinschaft der deut- schen Männer d jüngeren und mellerer Generation“. An der Spitze steht ein fünf⸗ zehnköpfises Direktorium, Es überwacht das sog.„Triiumvirat“, den aus drei Leuten bestehenden„Führungsstab“. Geeignete Persönlichkeiten, die keinerlei Verbindun- gen zu kommunistischen oder antidemokra- tischen Organisationen haben und nicht„im Solde irgendeiner Besatzungsmacht“ stehen, werden zum Beitritt aufgefordert. Die kleinsten Gruppen der„1. Legion“ sind sog. „Zellen“, die aus zehn Ligionären bestehen, die die Anweisungen des„Führungsstabes“ in die Tat umsetzen. Die Organisation ver- fügt schon jetzt über annähernd 100 000 Mitglieder. Besonders stark und aktiv ist sie in Köln und im Rhein- Ruhr-Gebiet. Der Plakatkrieg gegen die„Rückversicherer“ und gegen die„kommunistische Friedens- taube“ werden ihr allgemein zugeschrieben. Inn einem von der Legion vorbereiteten Flugblatt heißt es:„Wir sind keine neue Partei. Wir legen kein fertiges Programm vor. Die Legion kämpft für die Demokratie und gegen alle, die ihren Aufbau untergra- ben, gegen Gewalttätige und Wühler, gegen Müde und Feige. Unerbittlich kämpft sie kür Sauberkeit des öffentlichen Lebens. In dem sozialen Belagerungszustand aller gegen alle ruft die Legion zur Opferbereit- schaft untereinander und für das Ganze Wir wollen eine Demokratie der persön- lichen Verantwortung in allen Lebens- bereichen. Keine Zeit mehr für i Ausflüchte, meint MeCloy Hamburg.(dpa) In Ausführungen über die westeuropäische Verteidigung stellte der amerikanische Hohe Kommissar John Mecloy am Samstag in Hamburg vox Vertretern des Senats, der Wirtschaft und vor Gewerkschaftsfunktionären fest:„Jetzt ist keine Zeit mehr für Ausflüchte ung Unentschlossenheit“ Die Rote Armee ung die Volkspolizei ließen keine andere Wahl, als Vorsorge zur Verteidigung zu treffen, Dabei solle das deutsche Volk über seinen Verteidigungsbeitrag selbst entscheiden. Wichtig sei hierbei die Erkenntnis der geographisch-kritischen Lage Deutschlands und damit zugleich die Uberzeugung, daß Deutschlands Interessen unmittelbar mit den Interessen der anderen freien Völker ver- bunden seien.„Keine Nation kann es lange vermeiden, sich für die Verteidigung ihrer eigenen Freiheit einzusetzen.“ Wenn eine Beteiligung Deutschlands an der europai- schen Verteidigung vorgeschlagen werde,„80 beabsichtigen wir keineswegs unsere grund- sätzliche Politik zu ändern“. Ausländische Instrukteure für deutsche Kontingente? Basel.(dpa) Bundeskanzler Dr. A d 2 nauer soll in einem„zwanglosen Gespräch“ mit Auslandsjournalisten die Möglichkeit erwähnt haben, ausländische Offiziere als Instrukteure bei der Aufstellung deutscher Truppenkontingente einzuschalten. P Wie der Deutschland- Korrespondent der „Basler Nachrichten“ meldet, hatte der Bundeskanzler am Freitagabend je zwei amerikanische und englische Journalisten und je einen Pressevertreter aus Frankreich, Italien und der Schweiz eingeladen. Während der Unterredung sei Dr. Adenauer auf die Aufstellung deutscher Truppenkontingente zu sprechen gekommen. Dabei habe er die Restauration des alten deutschen Heeres ap- gelehnt. Aus diesem Grund und weil wän-⸗ rend der letzten Jahre Waffen und Strategie einen„den Deutschen einschließlich ihrer Generale unbekannten Wandel“ durch- gemacht hätten, habe die Möglichkeit er- wähnt, in die„ohnedies längere Zeit be- anspruchende Aufstellung des deutschen Kontingents ausländische Offiziere als Instrukteure einzuschalten“. Adenauer habe angeregt, ein hoher Schweizer Offizier sollte um Mitwirkung gebeten werden, „damit möglichst viel vom Geist der schweizerischen Armee übertragen wird“. Der Bundeskanzler erhoffe sich àus einer solchen Gemeinschaft der Offiziere und Instrukteure aus allen Ländern das Heran- wachsen eines europäischen Sinne. Angriffe auf nordbadische Justi: zurückgewiesen Karlsruhe.,(ce-Eig.-Ber.) Am 2. Novem- ber wurden in einer Sitzung des württem⸗ bergisch- badischen Landtages scharfe An- griffe gegen die nordbadische Justiz ge- richtet. Nunmehr hat der Verein nord- badischer Richter und Staatsanwälte“ einge amtliche Erklärung zu diesen Angriffen abgegeben. Es heißt darin u. a.:„Der Ver- ein nordbadischer anwälte wendet sich gegen Angriffe die „Rorpsgeistes“ im wahren 25 Richter und Staats- in der Sitzung des württembergisch-badi- schen Landtages vom 2. November gegen gewisse Richter der nordbadischen Jusitz geführt wurden.“ In dieser Sitzung sei von „nicht genügend ausgelasteten“ Richtern und von einem„Mißtrauen der SPD“ ge- genüber gewissen Richtern in Nordbaden gesprochen worden. Es sei ferner behauptet worden, die Karlsruher Strafkammer wei- gere sich, gegen eine einflußreiche politi- sche Persönlichkeit Nordbadens ein Ver fahren wegen Korruption zu eröffnen,. Der „Verein nordbadischer Richter und Staats- anwälte“ verwahre sich mit aller Entschie, denheit gegen diese Behauptungen, br vermisse die namentliche Angabe der Kri- tisterten, so daß diese keine Gelegenheit hätten. sich zu rechtfertigen bzw. sich zur Wehr zu setzen. 0 Am Schluß der Erklärung werden die Karlsruher Landtagsabgeordneten, nämlich Dr. Kegler OV) und Alex Möller (SPD). von denen diese Aeußerungen aus- gingen. aufve fordert. unverzüglich Stellung dazu zu nehmen und eine offlzielle Erklä- rung abzugeben. Urabstimmung der Metallarbeiter über Mitbestimmung Essen.(UP) In allen Betrieben der eisen und stahlerzeugenden Industrie der Bundes- republik sollen, wie am Samstag in Essen bekannt wird, am 29. und 30. November Urabstimmungen der Arbeitnehmer zur Frage des Kampfes um das Mitbestim mumgsrecht durchgeführt werden. Die Ur- abstimmung soll dem Vorstand der Indu- striegewerkschaft Metall die Vollmacht geben, im„entscheidenden Augenblick“ des Kampfes um die Verwirklichung des Mit- bestimmungsrechtes die Arbeitnehmerschaft zur Arbeitsniederlegung aufzufordern. 250 Spitzenfunktionäre der IG-Metell aus dem ganzen Bundesgebiet haben am Samstag in Essen einen entsprechenden Vorschlag gebilligt. Dr. Hans Böckler, der erste Vorsitzende des DGB, sicherte der IG-Metall die volle Unterstützung des DGB. Bundesvorstandes zu und gab seiner Ueber- zeugung Ausdruck, daß auch mit den gleichen Mittein das Mitbsstim- rmgsrecht durchgesetzt werden müsse. E. Fritz von Schilling Vorsitzender des Internationalen Presseklubs im Bergbau Heidelberg. Fig. Ber) Der„Internatio- nale Presseklub Heidelberg“ hielt am Sams- tag in den Klubräumen seine Jahreshaupt- versammlung mit der Neuwahl des. Vor- standes ab. Zum Vorsitzenden wurde der Herausgeber dieser Zeitung. E. Fritz von Schilling, gewählt wurden Erhard Becker, Hans Kret. zer. Hans K. F. Meyer. Frau von Mengden, Dr. Karl Hfeffer und Karl Vetter. gewählt. In den Vorstand Zelte 8 ee MORGEN Ende eines Clovyns Nach einem warmen Föhneinfall in der Nacht gingen am Morgen des 17. Novem- der in Paris kühle Regenschauer nieder, von bösen Windstöhßen begleitet. Dann 20g sich der Nebelvorhang wieder über der Stadt zusammen. An der Untergrundbahnhaltestelle mit dem hübschen Namen Bozaris drängten sich Arbeiter, um in ihre Fabriken zu fahren. Dennernd sauste die Bahn in die Halle ein. Plötzlich kam aus der Menge ein gellender Schrei: ein ärmlich gekleideter älterer Mann war unter den Triebwagen gesprun- gen. Die Bremsen kreischten auf, aber es War zu spät. Die Räder hatten ihr Werk getan. Die Polizisten stellten den Namen und die Identität des Selbstmörders fest: er hieß Gabriel Geretti und war nach seinen Papieren 52 Jahre alt. Seine verstümmelte Leiche wurde auf eine Bahre gelegt, mit einer Zeltbahn zugedeckt und in einen Sanitätswagen gebracht. Nach kurzer Pause Setzte der Betrieb auf der Untergrundbahn Wieder ein; das Leben der Großstadt ging Weiter wie zuvor. a Wohl keiner der Augenzeugen dieses tragischen Vorfalls ahnte, daß er dem Todessprung eines berühmten Clowns bei- gewohnt hatte, über den er vielleicht Mmanchesmal im Zirkus Medrano Tränen hatte lachen müssen. Gabriel Gerletti war niemand anders als der„dritte Mann“ unter den Frebellinis, die- sen Königen aller Clowns der Welt. Er war in Rußland geboren in einem Zirkus- wagen, und sein Vater war selbst Clown, seine Mutter Kunstreiterin. Von Kind auf lernte er das Metier des Spaßmachers. Aber er konnte es nie seinem Vater gleichtun der in allen fünf Erdteilen umjubelt wor- den war. Mit 18 Jahren überraschte ihn die russische Revolution. Seine Eltern waren damals schon gestorben. Der junge Gabriel floh mit seinen beiden Brüdern und einem Planwagen nach China. Er allein kam dort An, die Brüder waren unterwegs gestorben. 1920 fand er ein Schiff nach Europa. Von da an arbeitete er mit den Fratellinis zu- sammen, und als 1940 Paul Fratellini, alias Mario, starb trat er an seine Stelle. Immer kam er als Letzter in die Arena, hinter den beiden echten Fratellinis, mit dem traurigen Gesicht eines gealterten Kindes, sich mit seinen riesigen weißen Hand- schuhen auf die Hüften schlagend. Er steckte in einem schwarzen Frack, und aus dem weißgepuderten Gesicht irrte unter einem Ziehharmonika-Zylinder ein angst- erfüllter Blick zum Publikum. Ja, man lachte Tränen. Im September gaben Franz und Albert Fratellini ihre letzte Vorstellung. Sie waren alt geworden und müde. Franz mußte in eine Klinik, Albert zog sich in sein Haus- chen zurück. Gabriel Gerletti blieb allein Wan in der mit seiner Gitarre und seinem unbekannten Namen. Er hatte kein Geld und fand keine Arbeit. Oft mußte ihm eine Tasse Café- Créme die Suppe ersetzen. Von Tag zu Tag wurde er trauriger und stiller. Dann kam vor kurzem ein Filmmann zu ihm und engagierte ihn für eine kleine Rolle in einem Zirkusfilm. Gerletti hoffte natürlich einen Clovm darstellen zu dürfen, aber wie groß war seine Enttäuschung, als er merkte, daß man ihn nur genommen hatte, um ihn ein paar Sprünge unter der Hülle eines Papp-Pferdes machen zu lassen. Der alte Clown fühlte sich zutiefst gedemütigt. Und da eine Enttäuschung selten alleine kommt: zwei Tage später schon tauchte ein anderer Impresario auf und brachte ihm die große Chance ins Haus— eine mehrmonatliche Tournè nach Nordafrika, die ihn von allen seinen Nöten befreit hätte. Es war zu spät. Geretti konnte das Geld nicht auftreiben, um sich von seiner ersten Unterschrift unter das kleine Filmengagement loszu- kaufen. An diesen letzten Mißgeschicken ist sein Herz gebrochen. Das Leben hatte ihn genug ausgelacht. Und an einem windigen November- morgen verließ er sein kleines Hotel auf dem Montmartre, trank im Bistro an der Ecke noch eine Tasse Kaffee, erklärte einem Kollegen, er müsse schnell noch Pappe für das verdammte Pferd kaufen, ging zur Untergrundbahn und schlug mit Grandezza seinen letzten Salto mortale. Hubert v. Ranke Stadttheater!- Des hemm'r doo gaanett Trotzdem: Besuch einer Molière-Auf führung in Worms Auch in Worms wird Theater gespielt, Wenn es auch der eine oder andere Worm- ser noch gar nicht bemerkt haben sollte. Als Wir jüngst bei unserer Einfahrt in die regenverhangene abendliche Düsternis der Nibelungenstadt zwei wackere Mannen nach der Lage des Stadttheaters fragten, kam aus dem Dunkel die verblüffende Antwort: „Stadsttheater? Des hemm'r doo gaanett.“ Aber dieser tumbe Tor wurde dann doch rasch von seinem besser unterrichteten Be- gleiter korrigiert, der uns freundlich den Weg wies. . Das Wormser Stadttheater, das aus einem nur gastweisen Theaterspiel der ersten Nachkriegsjahre hervorgegangen ist, verfügt über einen behaglich wirkenden, mit vierhundertfünfzig Sitzplätzen ausge- statteten Zuschauerraum und eine freilich nur kleine Bühne, die aber für das mit Wenigen Personen zu besetzende Kammer- spiel und für nicht zu großen szenischen Aufwand erfordernde musikalische Werke ein geeignetes Spielfeld bietet. Kurt Schacht, der Leiter der Intendanz, zeigt in seinem Spielplan-Entwurf für 1950/1 eine diesen Gegebenheiten entsprechende sorgsame Hand, gepflegten literarischen Geschmack und eine erfreuliche Aufge- schlossenheit auch für das moderne Theater. An zeitgenössischen Bühnenwerken figu- rieren in dem Plan unter anderen Hermann Mostars„Meier Helmbrecht“, Albert Camus' „Belagerungszustand“, Arthur Millers„Tod des Handlungsreisenden“, Bernard Shaws „Major Barbara“ und sogar Carl Zuck- mayers„Gesang im Feuerofen“— ein für ein kleines Provinztheater gewiß bemer- kenswertes Programm, auch dann noch, wenn das eine oder andere der geplanten Werke unaufgeführt bleiben sollte. Ueber Worms hinaus hat das Theater in den letz- ten Jahren durch rege Gastspieltätigkeit in Ludwigshafen, Pirmasens, Neustadt und anderen pfälzischen Städten seinen künst- lerischen Wirkungskreis erheblich erweitern Können. * Die jüngste Première, eine von Heinz Artmann mit Mut und Geschmack insze- nierte Aufführung der etwas entlegenen Moliere-Komödie„George Dandiné, gab von der geschlossenen Ensemble- Lei- stung des Wormser Schauspiel einen guten Begriff. Mag das Stück heute zum groben Teil nur noch literatur geschichtlichen Wert haben, es kann nicht schaden, wieder ein- mal zu zeigen, daß dieser Pariser Possen- Schreiber des 17. Jahrhunderts doch rnehr Ja, das Temp'rament! Ja, das Temp'rament! „Maske in Blau“ im Mannhelmer Nationaltheater Das ist das Holz, aus dem die Operetten- Librettisten ihre Werke schnitzen: Durch den„Mannheimer Morgen“ er- fährt eine Gesellschaft sangeslustiger Nichts- tuer, die sich auf der Terrasse des Grand Hotels in San Remo versammelt hält, von der Prämiierung eines Bildes, das Armando Cellini von einer geheimnisvoll-unbekann- ten„blauen Maske“ gemalt hat. Die Herr- schaften geraten in helle Verzückung(weil man in der Operette noch keine Kunstkrise kennt) und singen ein heiteres Liedchen, aus dem man erfährt, daß Cellini über sämtliche Pinsel in sein Modell verliebt ist und hofft, sie würde eines Tages wieder- kommen. Das tut sie dann auch prompt im zweiten Bild, in dem der Maler und das als reiche Hazienda-Besitzerin entpuppte Modell zu erkennen geben:„Was uns ver- eint, kann nur die große Liebe sein. Aber so einfach ist das nicht und natürlich ist noch ein Finsterling da, der nicht nur ein Auge auf die blaue Dame, sondern ein zweites in ihr Portemonnaie geworfen hat. Durch dunkle Intrige zerstört er im dritten Bild die eben erblühte Liebe, und die Hazienda-Besitzerin Evelyne Valera verläßt an einem Arm den Intriganten, am anderen ihren getreuen Mojardomus San Remo und Sauermilch 5 Jes pund Joana von Rüdiger sSyberberg in Augsburg GSi 7 1 Se“ Nach, dem verwunderten Kopfschütteln, das die allgemeine Reaktion auf Syberbergs „Lilith“(1946 in München uraufgeführt) Se- wesen war, fühlte sich diesmal der Verlag verpflichtet, das Publikum von vornherein zu beruhigen. Im Vorwort des Textbuches wird von einer„Form, die gegen seine frü- heren Werke als absoluter Fortschritt zu Werten ist“ gesprochen, denn— so heißt es weiter— dle Menschen stehen inmitten der Realität des Lebens und sprechen durch die Kraft eines gegenwärtigen Dialogs die ewigen Wahrheiten menschlichen Daseins aus“, Hätte es nicht im Vorwort sestanden, hätte man es wahrscheinlich gar nicht ge- merkt. Der Inhalt dieses Schauspiels„Josip Und Joana“ von Rüdiger Syberberg wird übrigens den Lesern des Romans„Die Kraft und die Herrlichkeit“ von Graham Greene teilweise nicht ganz unbekannt sein. In einer 85 in der die Ausübung der Religion ter Strafe gestellt ist, lebt illegal ein Priester. Nicht gerade eine Zierde seines Standes, denn er ist schwach und furcht- sam und war auch den fleischlichen Lüsten nicht abhold. Als aber Joana zu ihm kommt und sich ihm offeriert, mag er sie nicht. Aus Trotz geht sie vor den Augen des Prie- sters mit dem Hauptmann Lieskin ins Bett, Copyright by S. Fischer 9 30. Fortsetzung „Einfach bezaubernd. Voll mit Sommer- sprossen und Beulen und Kratzwunden Und häufig auch lausig. Wir haben Zigeuner für unsere Pferde gehabt, das ist an der Grenze, wo unser Gut war, sehr häufig. Die Zigeunerbuben waren meine Freunde. Ich habe jede Sorte von Ungeziefer und Krätze von ihnen bekommen, die es gibt. Wenn ich en meine Kindheit denke, rieche ich immer nur Pferdemist. Dann war ich ein paar Jahre lang der Schrecken verschie- dener Konvikte. Dann war ich ein bißchen im Krieg, na ja— Und du? Was bist du fur eine Frau? So eine wie dich kenne ich nicht. Sonst ist nicht viel Geheimnis bei Frauen. Auf dich bin ich neugierig, ich muß dich noch vieles fragen. Du bist sehr Anders a „Ilch bin nur altmodisch. Ich bin aus einer andern Welt, aus einem andern Jahr- hundert wie du, das ist es“, sagte die Gru- sinskaja schwebend. Sie lächelte ins Dunkle dabei, und Tränen kamen ihr stechend in die Augen.„Uns hat man wie kleine Sol- daten erzogen, uns Tänzerinnen, streng, eisenhart, im Institut des kaiserlichen Bal- Ietts in Petersburg. Man sagt, daß die, die mit fünfzehn Jahren anfingen, zu stark zu Werden, Stahlreifen um die Brust bekamen, damit sie nicht weiter wuchs. Ich wWwar klein und mager, aber hart wie ein Diamant. Ehrgeizig, weißt du, den Ehrgeiz im Blut, Wie Pfeffer und Salz. Eine Pflichtmaschine, die arbeitet, arbeitet, arbeitet. Keine Ruhe, keine Zeit, nie stehenbleiben, nie. Und dann: Wer berühmt wird, ist ganz allein. — und während die beiden— wie es im Text- buch diskret Heißt—„ein bißchen Freude haben“, steht Priester Josip dabei, der es hätte verhindern können., und betet das Agnus Dei. Dann verrät Joana den Priester beim Hauptmann, Josip könnte fliehen, bleibt aber um einer Sterbenden willen. Einen weiteren Akt sitzen alle in gott- ergebenem Gespräch beineinander, bis das telefonisch herbeigerufene Polizeikommando eintrifft und bis der gottlose Hauptmann den Josip und die Joana„aus Gnade“ er schießt. Das Ganze ist, wie der Autor versichert, nur deshalb passiert,„weil uns die Mileh des Glaubens sauer geworden ist“. Der Hauptmann Lijeskin ist als uniformierter Iwan ausstafflert, Mit Sowietstern und roten Litzen, und wenn er mit Joana aus dem Schlafzimmer kommt, schnallt er sich betont das Koppel wieder um. Auf solche vorder- gründigen Aufdringlichkeiten hin war die Uraufführung an den Städtischen Bühnen Augsburgs weitgehend angelegt, während unter Syberbergs tiefsinnigen religiösen Disputen der Rotstift gewütet hatte. Jeder Darsteller hatte anscheinend die Rolle be- kommen, die ihm am wenigsten lag. Als zum Schluß einige zu klatschen begannen, wurden auch die anderen Zuschauer wieder Wach. Ulrich Seelmann-Eggebert Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Verlag, Frankfurt a. M. Auf dem Erfolg sitzt man so eiskalt, so ein- sam wie auf dem Nordpol. Was das heißt, den Erfolg festhalten, drei Jahre, fünf Jahre, zehn Jahre, zwanzig Jahre, immer noch— aber was erzähle ich dir da? Ver- stehst du mich denn? Höre: manchmal fährt man vorbei an einem Bahnwärterhaus, oder abends mit dem Auto durch eine kleine Stadt. Da sitzen Menschen vor den Türen. ganz steif, mit dummen Gesichtern, sie haben ihre großen Hände vor sich liegen und rühren sich nicht. Das, siehst du— das! Müde sein und dann so einfach dasitzen und die Hände vor sich hinlegen, das wünscht man sich. Nun versuche das doch, wenn du berühmt bist, verschwinde aus der Welt, ruh' dich aus, laß andere tanzen, diese häßlichen, verrenkten Deutschen, diese Ne- gerinnen, diese Nichtskönner alle, laß sie doch tanzen, ruh' dich aus! Nein, siehst du, Benvenuto, nein, das geht nicht, das ist unmöglich. Man haßt die Arbeit, man ver- flucht die Arbeit, aber man kann nicht existieren ohne die Arbeit. Drei Tage Ruhe, und da ist die Angst: Ich verliere die Form, ich werde schwer, die Technik geht zum Teufel. Man muß tanzen, das ist eine Be- sessenheit; so giftig ist kein Morphium und kein Kokain und kein einziges Laster auf der Welt wie die Arbeit und der Erfolg, glaub mir das. Man muß tanzen, man muß tanzen. Es ist ja auch wichtig. Wenn ich aufhöre zu tanzen, dann gibt es keinen Menschen mehr auf der Welt, der wirklich tanzen kann, glaube mir das. Alle andern sind Dilletanten; aber es muß doch ein Mensch da sein, der tanzen kann, der weiß Europa und kehrt zu ihren Pflanzern am Rio Negro heim. Dort sitzt man den lieben langen Tag in malerischen Gruppen umher, singt, tanzt und hört das Gras und die übrige Flora wachsen. Vallerie Vallera macht sehnsüchtige Augen über den Ozean, dieweilen der Weizen des Finsterlings ver- blüht und der dito des Malersmanns zu schönsten Hoffnungen Anlaß gibt. Der ver- sierte Operettenfachmann wird schon ge- merkt haben, daß die Sache zwischen den beiden noch nicht zu Ende ist.) Jedenfalls kann auch das schnell gesattelte Motorboot des düsteren Mitgiftjägers und alles Zähne- knirschen die Ankunft des Malers Armando nicht mehr verhindern. Im fünften Bild wird ihm noch schnell Gelegenheit gegeben, mit blitzenden Zähnen und frischgebügelt einen Minuskavalier niederzuboxen, und dann eilt er ins sechste und in die weit geöffneten Arme seiner Dame. Der Finster- ling ist pflichtgemäß auf der Strecke ge- blieben Das ist aber nur der Rohbau, über den mit Hilfe des immer wieder ausgestreuten Gerüchts, daß die Juliska(sprich Julischka) eine tolle Person sei und über ungeheure Temperamentsreserven verfüge(„da, das Temp'rament! Ja, das Temp'rament, das liegt mir so im Blut..), und anderen in Musik gesetzten Unkontrollierbarkeiten („Schau einer schönen Frau nie zu tief in die Augen) die glitzernde Operetten- fassade gestülpt ist. Was am Ende heraus- kömmt, heißt Maske in Blau“ und ist von Fred Raymond(Musik), Heinz Hentschke (Dialog) und Günther Schwenn(Lieder- texte). Bei der Samstag-Premiere im Mann- heimer Nationaltheater wurde es von Hans Becker mit unvergleichlichem Charme, tausend lustigen Einfällen und viel Sinn kür Situationskomik inszeniert und hatte einen großen Publikumserfolg, an dem vor allem auch das von Gaby Loi b! dirigierte Ballett seinen Anteil hatte. In Karl Petrys freundlichen, licht- durchfluteten Bildern herrschte Jubel, Tru- bel und Heiterkeit, und besonders wenn Hans Becker, der mit komödiantischer Spielfreude einen liebenswürdig vertrottel- ten Angler gab, oder das funkensprühende Buffo-Paar Hans Beck und Irma Wolf (Juliska) auf der Bühne erschienen, vergaß man Unordnung und frühes Leid im trä- nengetrübten Verhältnis der blauen Maske zu ihrem geschniegelten Malersmann und getraute sich unbekümmert zu lachen. Denn an sich gab es nichts zu lachen und schon gar nicht, wenn Max Baltruschat(der tragische Maler) und seine sehnsüchtige Partnerin Betina Brucker(ein Gast) sich auf der Bühne zeigten und ihren Operetten- kummer verteufelt ernst nahmen, wozu sie köstliche Duette köstlich sangen.(Müssen Operetten-Tenöre so sein?) Zu ihnen gesell- ten sich soigniert und mit weichem Spitz- bart Burkhard Hochberger als irgend ein Marchese; mit Edelmut und Reitpeitsche Kurt Schneider als Majordomus; düster und einen imaginären Dolch im Gewande Gert Muser als jener bereits vieldiskutierte dunkle Ehrenmann; unrasiert und Kraft- strotzend Otto Motschmann als Gaucho aus der Perspektive des kleinen Moritz; und Weiter Josef Renkert, Adolf Jacobs, Hans Karasek, Hubert Weis, Hans Koeppen und Heinrich Schlenke und die ganze Vogel- schar. Das Ballett des Nationaltheaters mit Eva Maria Eick und Ruth Plank in Solo- partien umrankte das Geschehen malerisch und rhythmisch. Die Musik mit ihren heute schon wieder ein bißchen in Vergessenheit geratenen Schlagern dirigierte Joachim Pope lk a mit dem nun bereits genugsam zitierten Temp'rament und fast szenkarscher Freude an kräftigen Effekten. Das Samstagsabend- publikum hatte sein Vergnügen an dem Klamauk und erklatschte sich viele Zu- gaben. Es bedankte sich am Schluß mit Herzlichkeit bei allen Beteiligten und be- sonders bei Joachim Popelka und Hans Becker für die erfreulich strahlenden Lich- ter, mit denen sie geschickt die etwas antiquierten Züge der„Maske in Blau“ in ein kleidsames Licht gerückt hatten. Werner Gilles Kulturnotizen Das Badische Staatstheater Karlsruhe wurde als erstes Theater des Bundesgebietes zu einem Gesamtgastspiel nach Saarbrücken ein- geladen. Die Karlsruher Oper wird am 9. De- zember mit der Oper„Elektra“, über deren Erstaufführung wir dieser Tage kurz berich- teten, in Saarbrücken gastieren. Die Saar- brücker Oper wird dafür im Laufe des Januar 1951 mit„Mathis der Maler“ von Paul Hinde- mith in Karlsruhe ein Gastspiel geben. Die seit langem schwebende Krise in der Lei- tung der sowietzonalen Staatsoper Berlins ist jetzt offen ausgebrochen. Auf einem von der „Deutschen Volksbühne“ veranlagten Diskus- sionsabend wurde die Inszenierung der Glinka- Oper„Ruslan und Ludmilla“ der Staatsoper er- Was tanzen heißt, mitten in einer hysteri- schen, abscheulichen Sachlichkeit. Ich habe bei den berühmten Nummern von früher ge- lernt, bei der Kschesinskaja, bei der Trefi- jowna, und die haben es wieder von Großen übernommen, vor vierzig Jahren, vor sechzig Jahren. Manchmal ist das so, als müßte ich gegen die ganze Welt antanzen, gegen euer „Heutel Heute! Da sitzt ihr alle. ein ganzes Theater voll von Verdienern und Motoren- menschen und Kriegsteilnenmern und Aktionären— und da bin ich. So eine kleine Grusinskaja, so alt, nicht wahr, so kitschig, so von gestern, und meine Pas hat man schon vor zweihundert Jahren gekannt. Und dann hole ich euch doch, und dann schreit ihr und weint und lacht und werdet verrückt und selig, und warum? Wegen diesem bißchen altmodischen Ballett? Es ist also doch wichtig? Sicher, denn nur das wird ein Welterfolg, was der Welt wichtig ist, was die Welt braucht. Aber daneben zer- bricht alles, da bleibt nichts Ganzes in einem. Kein Mann, kein Kind, kein Gefühl, kein Inhalt sonst. Man ist kein Mensch mehr, verstehst du das, man ist keine Frau, man ist nur ein ausgepumptes Stück Ver- antwortung, das in der Welt herumjagt. An dem Tag, an dem der Erfolg aufhört, an dem Tag, da man nicht mehr glaubt. daßſ man wichtig ist, hört für unsereinen das Leben auf, Hörst du mir zu? Verstehst du mich? Ich möchte, daß du mich verstehst— sagt die Grusinskaja flehend. „Nicht alles— das meiste— du sprichst 80 schnell Französisch— anwortet Gaigern. Er hat während des monatelangen Lauerns auf die Perlen ziemlich oft die Tanzabende der Grusinskaja besucht und sich regel- mäßig sehr gelangweilt dabei. Daß die Grusinskaja dieses bißchen Ballettgewirbel wie ein Martyrium mit sich herumzuschlep- pen scheint, verwundert ihn tief. Sie ist so leicht, sie hat eine zierliche, farbige, modu- 3 örtert. In einer Entschließung verurteilte die Versammlung scharf die Intendanz der Staats- oper und ihren bisherigen Kurs. Wortführer der Kritik war der Intendant des sowjetzonalen EKindertheaters und erste Vorsitzende der „Volksbühne“ Hans Rodenberg. Intendant Ernst Legal war trotz Aufforderung zu der Aussprache nicht erschienen. Die Inszenierung der Oper war sofort nach der Premiere in einem Artikel der„Täglichen Rundschau“ scharf an- gegriffen worden. Die meisten der an der Staats- oper im Sowjetsektor bisher maßgeblichen Kräfte wohnen in den Westsektoren Berlins. Das Heidelberger Zimmertheater gastiert am Montag, 27. November, 19.30 Uhr, im Mannheimer Amerikahaus mit dem Schauspiel „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams. Elisabeth Stieler(früher Nationaltheater Mann- heim) wird bei diesem Gastspiel mitwirken. Montag, 27. November 1980 Nr He E. * nei! 1 Poll Wir W. war äls der königliche Spaßmacher eb 105 Feudalstaates. Denn im Grunde hat 0 80 „Komödie“ um den gutmütigen rech wet Bauern Dandin, der in einer Anwandu 0. von Eitelkeit die geldgierige adlige Ang b que von Sotenville heiratet und von 15 5 schamloser Weise mit dem hochadle bei Tagedieb Clitander betrogen wird e Tud sehr traurige Seite: die hinter der 1 Für den Gemeinh sichtbar werdende Trag nim! der in absolute Rechtlosigkeit Sestoßen und aufs tiefste erniedrigten Mensch würde. 5 * 3.J Das Stück, in dem das Unrecht ans“ leidenden Mensch-Kreatur possenhaft tri phiert(was übrigens in der schmarotzegt Gesellschaft am Hofe des Sonnenkönt durchaus als in Ordnung befunden wur ist, was die tragende Hauptfigur ange nicht leicht zu spielen. Die Wormser d führung sucht den Ton der grellen Patt auf ein erträgliches Maß zu bringen. Jen windigen Balletts, die einst in den 2 schenakten der Moliere-Komödien dem au, Fre schen Amüsjerpöbel als zusätzlicher 85. nis serviert wurden, sind hier durch sehr re volle pantomisch- tänzerische Episoden g si0 setzt worden, die, zur Musik von Cors Dix und Rameau von den Figuren des Stüg„ dargestellt, die Sinngebung der Komo nach der tragischen Seite hin wirkszl 85 unterstreichen. wied Joseph Vandegen spielte den Seeld Gehe geschundenen Dandin mit wehmütig kriti chelndem Fatalismus, hinter dem sich ist Verlassenheit des Betrogenen in der Gesel 98 schaft seiner vornehmen Verwandtsde.. ahnen lieg. Charlotte Mohr als Weibste 8 fel von kalter Eleganz ließ es an verlogen 1 5 Doppelzüngiskeit nicht fehlen und In! P Ronnecker war ein stutzerhaft affe Kom tierter Clitander. Helga Retschy(trünl den in Heidelberg) und Hans Joachim Sa age Zis erheiterten als groteske Adelskarikatut Seo durch die betonte Impertinenz lächer!! D überspitzten Standesbewußtseins. Hildega Nati Krost, eine kupplerische Kammerzofe w! istiger Vitalität, machte dem Bauerntäp Oets Lubin, dem Hans Dilg deppert-lüstem schni Züge gab, den Kopf warm und Otto Feht Divis mann spielte die kleine Charge eines h schränkten Knechtes. Kurt Hartig, Bühnenbildner. hatte dem armen Dandine schmuckes kleines Häuschen gebaut. Es viel freundlichen Beifall. C. Ol „Die hellgelben Handschuhe] Stadttheater Worms gastiert! Ludwigshafen Die neugegründete Oggersheimer The tergemeinde(nunmehr die dritte in L wigshafen) fand mit einem Gastspiel d Stadttheaters Worms einen heiteren, pu blemlos unterhaltenden Auftakt. spielte eine Novität:„Die hellgelben Han schuhe“, eine Gesellschaftskomödie vd Willi Kollo. Vier Personen(zwei Paas werden durch Liebe, Eifersucht und me rere Mißverständnisse etwas durcheinande gerüttelt, und es gibt keinen Zweifel, d am Schluß die Richtigen wieder zueinande finden. Elga Fornoff und Charlotte Mohr, Jose Vandegen und Hans Joachim Saager we die spielfreudigen Darsteller der dankba Rollen. In zahlreichen Chansons bewies sie die Vielseitigkeit moderner Schauspie — sogar Tanzeinlagen mußten gemeiste werden. Nur waren diese leider allzu 4 haft arrangiert und paßten schlecht in d Rahmen— ein paar dezente Andeutung wären da mehr am Platze gewesen wilde Stepschritte. Auch die Regie if Joachim Saagers betonte die schwankhalte Möglichkeiten etwas stark; dem Stile dhe typischen Kurfürstendamm-Komödie(de“ Hamburg uraufgeführt wurde) hätte 4 feiner und intimer Kammerspielton best entsprochen.. Das Publikum quittierte allerdings ff burlesken Scherze mit herzlichem Lach und sparte auch bei den besonders Schms⸗ sigen Songs Das hat sich Shakespen nicht genügend überlegt“ und„Wir tau Samba“ nicht mit Beifall. Den größten E. folg hatte natürlich ein Chanson, das Telefonieren auf die Politik überblend ihr und dessen Titel lautete„Sie haben fab gewählt 800 lierende Zwitscherstimme, und dabei spricht sie so schwere Worte. Was ist darauf zu anworten? Er seufzt. Er denkt nach.„Das war hübsch, was du gesagt hast von den Leuten am Abend mit den steifen Händen. Das solltest du tanzen“, äußert er schließlich unbeholfen. Darüber lacht die Grusinskaja nur.„Das? Aber das kann man nicht tanzen, Monsieur. Oder will man mich sehen als eine alte Frau mit einem Tuch um den Kopf und Gicht in den Fingern und nur aus Holz sein und ausruhen—“ Sie brach mitten im Satz ab. Schon während sie sprach, hatte ihr Körper sich der Vorstellung bemächtigt, er zog sich zu- sammen und steifte sich. Sie sah schon die Dekoration, sie wußte schon einen jungen, verrückten Maler in Paris, der so etwas malen konnte, sie sah schon den Tanz. sie spürte ihn schon in ihren Händen und in den gebückten Hals wirbeln. Sie schwieg mit offenem Munde in die Dunkelheit hinein. Sie atmete nicht, so gespannt war sie. Das Zimmer füllte sich mit Gestalten, die sie nie getanzt hatte und die zu tanzen waren, mit hundert wahren, lebendigen Gestalten. Eine Bettlerin zitterte und streckte ihre Arme aus, eine alte Bäuerin tanzte noch einmal auf der Hochzeit ihrer Tochter. vor einer Jahrmarktsbude stand eine magere Frau und zeigte arme Kunststücke, unter einer Laterne wartete eine Dirne auf Männer. Da War eine kleine Magd, die eine Schüssel zerbrach und geschlagen wurde, da war die spinöse Parodie e er Gouvernante; eine war da, die rannte wie gejagt. obwohl niemand sie verfolgte, eine wollte schlafen und durfte nicht, eine fürchtete sich vor einem Spiegel, und eine war da, die trank Gift und starb zuletzt „Stil!— sprich nichts— rühre dich nicht— flüsterte die Grusinskaja und starrte den Plafond an mit seinem Schwert aus Licht. Das Zimmer hatte jenes fremde und verzauberte Aussehen genommen, das Hotelzimmer oft an nehmen belieben. Unten fauchten. stöhnten viele Autos wie Tiere, denn 1 Liga der Menschenfreunde hatte ihr le beendet, und die Abfahrt vor Portal 2, begann. Die Nacht wurde kühler. Aus dee Wirbel der Einfälle und Gesichte kehrte Grusinskaja mit einem kurzen Aufschauef) zurück. Pimenoff wird mich für wðãahnsi halten, er mit seinem neuen Papillonsbale Vielleicht bin ich wahnsinnig? Sie kam, dem Gedankenausflug einer Minute in 10 Bett zurück wie von einer langen Heise.“ lag Gaigern noch. Fast erstaunf fand“ den Mann wieder an ihrer Schulter,“ Haar, seine Hande, seinen Atem. „Was bist du für ein Mensch—J fra sie noch einmal und legte im Dunkeln 5 Gesicht ganz dicht über seines. Ganz kühlte sie in diesem Augenblick das staunen über diese innige Nähe bei 800 Fremdheit.„Gestern habe ich dich n pots nicht gekannt. Wer bist du denn?“ rab man sie. Gaigern, der eben daran gewesen Wal e einzuschlafen, lies seine Arme üper ire ene Rücken zusammenfallen, sie fühlte sich“. wie die schmale Windhündin Biche 6 5e. Hause. 14 „Ich? Mit mir ist nicht viel los—. wortete er gehorsam, aber ohne die au zu öffnen.„Ich bin ein verlorener Sohn.. bin ein schwarzes Schaf aus einem u Stall. Ich bin ein mauvais sujet und ef am Galgen enden“. 9 „Ja?“ fragt sie mit einem kleinen, bt renden Lachen tief aus der Kehle. deltas „Ja“, sagte Gaigern überzeugt. Er 15 die alten Sätze aus den Ermahnungen Klosterlehrerschaft im Spaß Vor% angefangen, nun aber überkam ihn warmen Thymiangeruch dieses Bettes Wunsch nach Beichte und Aufrichtigkeit 0