N tausgeber: Dr. Karl Ackermaus. be itz v. Schilling. Druck: Mann- 1 erei. Redaktion: ik: E. Schäfer, B. H. Hausser; . 0. Weber; Feuilleton: Fbberhardt; Weinheim: C. Serr; schwetzingen: W Hertz, K. Buchter: rau: H. Hcffmann; Sport: n. Schnee- ge um d. lotn; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chef t. So bin! zom Dlenst: O Gentner. Tel. 4 41 81-83. men Kind Bankkonten: Südwestbank. Allg. Bank- ge worde sellschaft, Städt. Sparkasse, amtl. In Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- 1 heim. postscheck k.: Karlsruhe Nr. 800 16, inawisshafen am Rhein Nr. 267 43. für unverlangte Manuskripte über- uimmt der Verlag keinerlei Gewähr o e Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen, Heidelb. Str. 2 Tel. 137 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim, Bahnhofstraße 15 Tel. 2241 Heidelberg, Rohrbacher Str. 5-7„ 4440 Ludwigshafen /Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2, 380 zuz. DM-, A0 Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM„54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4. einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2.80 Erscheint täglich aufer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 30. November 1950 Allo Front in Korea aufgespalten eu 200 000 chinesische Kommunisten und oo Nordkoreaner setzten am Mittwoch Iberger I dem vierten Tag ihrer gewaltigen Gegen- ingen uni otkensive— ihre Angriffe ohne alle Rück- unden) acht auf Verluste fort. Die kommunisti- sich um chen Verbände gingen trotz ununterbroche- lichkeit Iper Tiefangriffe der UNO-Luftstreitkräfte demühte über Berge von Leichen weiter vor und be- en Menzel drohten UNO- Streitkräfte in Stärke von en, auch f f) 000 Mann in Nordwestkorea mit der Ein- spielte E kesselung. Während die UNO-Truppen sich en Prem verzweifelt bemühten, südlich des Tschong- ters bez schonflusses eine neue Front zu errichten, heit und konnte die kommunistischen Stoßkeile ihre je ihre I Durchbrüche an der Mittelfront erweitern ckung gef und Vorhuten bis in den Raum nordost- rinnerung wärts von Pjoengjang vorantreiben. t vermisch Mit diesem Keil haben die Kommu- nisten die gesamte UNO-Front in Nordkorea aufgespalten. Im Laufe ihrer viertägigen Gegenoffensive er- gelten die kommunistischen Verbände Ge- Endegewinne bis zu 120 Kilometern. Die amerikanische 1. Marine-Infanterie- dirision wurde am Mittwochabend im Raum der Tschosin- Staubecken abgeschnitten. Kommunistische Verbände haben die rück- wärtigen Verbindungen der Marine-Infan- terie und der weiter nordostwärts einge- betten 7. Division unterbrochen, so daß die ruppen jetzt aus der Luft versorgt werden ;ert, die n n. vertrag richtet, keitskom 1 Mono London. In Großbritannien wächst die „netten pekürchtung, daß die amerikanische Außen- spielte politik sich unter republikanischem Einfluß m nicht Npersteiken könnte. Deshalb kam der Regie- Itung die gleichlautende Forderung sozia- T einiger Aüztischer und konservativer Abgeordneter aus gele zuk eine außenpolitische Aussprache und kamen beer deutlich vorgetragene Wunsch, die laß der Prücken zu Verhandlungen mit ag steheder Sowjetunion nicht abzu- sicher grei gen, durchaus nicht so ungelegen, wie er und da angenommen wurde. Der bri- Werner schen Regierung dürfte der Sturm der geordneten willkommen gewesen sein, ne zur Sch um ihre ursprüngliche Haltung zur Frage pis 44 Bü der westlichen Antwort auf die Sowjet- Zuwendun note zur Einberufung einer Vierer-Konfe- Zritische renz über die Entmilitarisierung Deutsch- ids weiter modifizieren zu können. Es zeigt sich aber darüber hinaus, daß die außenpolitische Debatte nur ein Vor- iel zu einer wet größeren Initia- ive Großbritanniens auf welt- politischem Gebiet darstellt. In der Regel gut unterrichtete Londoner Kreise wollen erfahren haben, Premier- minister Attlee vertrete die Ansicht, daß bpräsident Truman unter dem inner- politischen Druck der erstarkten Repu- bllkaner nicht in der Lage ist, eine Initiative zu ergreifen. Deshalb und um Außenminister Bevin zu entlasten, habe er sich entschlossen, einen eigenen Frledensplan auszuarbeiten, der die Grundlage für die Beratungen der Commonwealth- Premierminister dar- stellen soll, die am 4. Januar 1951 in London beginnen werden. dieser bevorstehenden Commonwealth konferenz wurde seit ihrer Einberufung gleichen h 1 technisd Nor 2 peking. Der Handelsverkehr zwischen der owjetzonenrepublik und der chinesischen Volksrepublik soll unverzüglich anlaufen. Wie de neue chinesische Nachrichtenagentur aus peking berichtet, wird die Sowjietzonenrepu- bi schwerindustrielle Produkte gegen chine- derschein ache Rohstoffe liefern. n Schlag Washington. Der republikanische Abgeord- ugen zu U dete Jakob K. Javits, Mitglied des außenpoli- lachen Ausschusses im Repräsentantenhaus, e Steppdel niederholte seine Forderung nach Einsetzung ein Gebiiener Kommission durch Präsident Truman, die tropiscuiſe Besatzungspolitik der Vereinigten Staaten eln, ein! h Deutschland überprüfen solle. Javits er- Sein, es, I lärte, er habe das Gefühl, daß die vor kurzem in Deutschland abgehaltenen Landtagswahlen en Beweis für die Notwendigkeit einer sol- cen Ueberprüfung erbracht hätten. Essen. Die Belegschaften der Hüttenindu- lort war Atte haben gestern mit der von der Industrie- man kon seterkschaft Metall veranlaßten Urabstim- je Balkon nung begonnen, in der sie sagen werden. ob de bereit sind, kür die Mitbesfimmung einem 0 lreikaukruf ihrer Gewerkschaft zu folgen. Apmedelberg. Der deutsche Volksschullehrer 0 helm Berger aus Wiesloch bei Heidelberg ub wie erst jetzt bekannt wurde, am vergan- . Samstag von einem französischen Kom- 1 985 aus dem Militärgefängnis in Mann- k irgenden eim-Seckenheim abgeholt worden. Ueber die b iA usllekerung des Deutschen Heinrich Bechtel, och vor fl u amen mit Berger festgenommen wurde ö Grusinstef% tepentalls des Mordes an französischen Zi- umm, um igen en beschuldigt wird, muß noch entschie- e sie in en werden n ere zr,. e sie l München. Der Vorstand der„Deutschen 5 meinschaft hat am Mittwoch beschlossen, an we Wanlgemeinschaft mit dem„Block der wußte anetvertrlebenen und Entrechteten“ in 0 auch bei der kommenden Arbeit im enem Mur Jeüischen Landtag aufrecht zu erhalten. Die t dem Ale 1 vil mit dem BHE eine Fraktion bilden. Nacht in 8 neue Arbeitsgruppe wird sich dann aus er Decke,! Feordneten der Deutschen Gemeinschaft K 2 Abgeordneten der BIIE zusammen sen- 5 UP/apa Die ganze Welt sieht besorgt nach Korea Bevin-Rede im Zeichen eines drohenden amerikanisch- chinesischen Konflikts/ Neutrale Intervention in Peking London.(UP) Die Botschafter Indiens, Schwedens, der Schweiz und Burmas sind — Wie am Mittwoch aus informierten Kreisen der britischen Hauptstadt verlautet— an die kommunistische Regierung Chinas herangetreten, um ihr zu versichern, daß die in Korea operierenden Streikräfte der Vereinten Nationen keine feindseligen Ab- sichten China gegenüber verfolgen. Die Botschafter seien vom chinesischen Außenminister Tschu En- lai empfangen worden, der ihre Versicherung begrüßt habe. Tschu En-lai habe jedoch erklärt, er könne den Versicherungen der Vereinigten Staaten keinen Glauben schenken, solange sich der militärische Oberbefehl über die Truppen der UNO in Korea in den gleichen Händen befinde wie bisher. General Douglas MacArthur habe nicht nur die Demarkationslinie am 38. Breiten- grad„verletzt“, sondern sei auch über den 40. Breitengrad hinaus vorgerückt, von dem China geglaubt habe, er werde die Nord- grenze des UNO-Vormarsches bezeichnen. Schließlich habe MacArthur auch noch ver- sucht, in die geplante„Pufferzone“ am Jalu einzudringen. Tschu En-lai meinte ferner, er bedauere, daß die Vereinigten Staaten nur„mit der Waffe in der Hand“ verhandeln woll- Das Commonwealth als„dritte Kraft“? Attlee will die Initiative ergreifen Von unserem KWI.- Korrespondenten durch Premier Attlèee große Bedeutung bei- gemessen. Man war jedoch geneigt, als ihr wesentliches Ziel eine Aussprache über die Wirtschaftliche und politische Zusammen- arbeit des Commonwealth anzusehen. In- zwischen ist der Plan gereift, den Common- wealth-Gliedern, die sich bisher einer An- erkennung Rotchinas widersetzt haben— Australien, Neuseeland, Kanada und Süd- Afrika— sehr eindringlich nahezulegen, dem Beispiel Großbritanniens, Indiens, Pa- kistans und Ceylons zu folgen. Gelingt Ministerpräsident Attlee das, so dürfte eine Wesentliche Voraussetzung für seinen Plan geschaffen sein, die Rolle des Commonwealths in der Weltpolitik zu aktivieren und beson- ders der Regierung in Peking den Be- weis zu erbringen, daß die westliche Welt keine Angriffsabsichten gegen Rotchina hat. Das Bemühen, dem Commonwealth eine Vermittlerrolle zu übertragen, ist unver- kennbar. Die Bereinigung der Beziehungen zwischen der britischen Völkerfamilie und Rotchina wird nur als erste Etappe für einen großangelegten Versuch, mit den Sowjets in direkten Verhandlungen zu einem„Waffenstillstand“ zu kommen, an- gesehen. ten. Angesichts dieser Tatsache habe China beschlossen, gleichfalls seine Macht hervor- zukehren. Aus dieser Konzeption heraus seien die chinesischen Armeen in Korea ein- gedrungen, um damit der Peking- Regierung eine günstigere Verhandlungsbasis zu geben. Eine„sowetisch- chinesische Verschwörung?“ Der britische Außenminister Ernest Be- vin erklärte am Mittwoch im Unterhaus, erst müsse die militärische Lage in Korea stabilisiert werden, bevor eine politische Lö- sung gefunden werden kann. Bevin sagte zur Eröffnung der außenpolitischen Debarte: „Ich kann sagen: wenn die Chinesen einen allgemeinen Krieg vermeiden wollen und Wenn sie das leiseste Zeichen der Bereit- schaft zur Zusammenarbeit bei der Lösung der Krise mit friedlichen Mitteln geben, dann bin ich überzeugt, daß eine Lösung gefunden werden kann.“ Das Unterhaus war überfüllt, als Bevin gleich zu Beginn seiner Rede auf das Ko- reaproblem einging. Er sagte, die Ziele General MacArthurs seien voll und ganz die Ziele der UNO. Großbri- tannien verfolge die gleichen Ziele in Korea, nämlich Wiederherstellung des Friedens, Vereinigung eines demokra- tisch regierten Koreas und Wiederauf- bau des Landes. Bevin. der zugab, die Ziele der chinesi- schen Intervention in Korea nicht zu ken- nen, äußerte die Befürchtung, daß es sich dabei vielleicht um einen Teil einer „s OWjetisch- chinesischen Ver- s chwörung“ handle, die das Ziel ver- folge, in Asien und Europa gleichzeitig los- zuschlagen, Der britische Außenminister äuherte jedoch zuversichtlich, daß ein Aus- Weg aus der gegenwärtigen Krise gefunden werden könne, falls die Chinesen einen all- gemeinen Krieg vermeiden wollen. 5 Bevin kündigte außerdem an, daß in der nächsten Woche Vertreter der drei West- mchte in Paris zusammenkommen werden, um über die sowjetische Forderung auf Ein- berufung einer neuen Vierer konfe- renz zu beraten. Bevin betonte, daß die britische Regierung ein Vierertreffen keines- kalls grundsätzlich ablehne., Nur müßten Verhandlungen sorgfältig vorbereitet wer- den und wirkliche Aussichten auf Erfolge bieten. Die sowjetische Einladung könne in der Form, wie sie erfolgte, nicht angenom- men werden, da sie die Prager Erklärungen als Grundlage für Beratungen fordert. Es sei notwendig, daß nicht nur Deutschland- Fragen erörtert werden. Diskussion über Miemöller geht weiter Evangelische Kirche in Hessen-Nassau vor schwerer Entscheidung von unserem Je-Rorrespondenten Frankfurt. Auch am zweiten Tage nahm die außerordentliche Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, in deren Mittelpunkt nach wie vor der Streit um das politische Verhalten des Kirchenpräsidenten Martin Niemö Iller steht, einen überaus stürmischen Verlauf. Der aus dem Bestreben, eine Einigung zwi- schen den Anhängern Niemöllers, also ins- besondere zwischen den Kreisen der be- kennenden Kirche und der protestantischen Gruppe zu erzielen, gebildete Ausschuß legte der Versammlung eine Entschließung vor, die im wesentlichen mit der Erklärung der Evangelischen Kirche Deutschlands in der gleichen Frage übereinstimmt und von den Amtsträgern der Kirche in politischen Auhberungen möglichste Zurückhaltung er- Wartet. Bevor diese Entschließung der Synode unterbreitet wurde, hatte Niemöller mit den Ausschußmitgliedern verhandelt und bei einem Teil von ihnen erreicht, daß sich diese Zurückhaltung nicht auf die Sache be- ziehen, sondern allein auf die Form be- schränken soll. Als dies in der Sitzung bekannt wurde und mehrere Ausschußmit- glieder von der anfangs einstimmig ge- bildeten Formulierung abrückten, rief dies Kontroversen hervor, die sehr scharfe For- men annahmen und zu persönlichen ber- griffen führten, die den Präses der Synode, Pr. Wilhelmi Frankfurt) veranlaßten, sein Amt niederzulegen und die Versamm- lung zu verlassen. Dieser Zwischenfall und die anschließende Aussprache ließen deutlich erkennen, Wie stark sich die latenten Gegensätze zwischen den verschiedenen Gruppen verschärft haben. Es ist zu befürchten, daß, wenn nicht noch in letzter Stunde eine Einigung erzielt werden kann, schwere Folgen für die ge- samte evangelische Kirche eintreten können. Da Niemöller nicht nur Präsident der Evan- gelischen Kirche für Hessen und Nassau, sondern zugleich auch Präses der Bekennen- den Kirche Deutschlands ist, würde sein Rücktritt und eine mögliche Spaltung der hessisch-nassauischen Kirche Auswirkungen haben, die weit über das Gebiet dieser Kirchenverwaltung hinausgehen. Nach einer Vertagung und dem Wiederzusammentritt wurde der zurückgetretene Präses der Synode, Dr. Wilhelmi, mit Zweidrittel- mehrheit wieder gewählt und bei seinem Erscheinen am Vorstandstisch mit Beifall begrüßt. Bei Redaktionsschluß war die Abstim- mung über die erwähnte Entschließung noch nicht beendet. Kirchenpräses Held hinter Niemöller Düsseldorf.(dpa) Der Leiter der rheini- schen Landeskirche, Präses Held, bezeich- nete Pressevertretern gegenüber die Ein- stellung des hessischen Kirchenpräsidenten D. Martin Niemöller zur Remilitarisie- rung als berechtigt. Man könne nicht er- Warten,„daß Niemöller wie ein geborener Diplomat politische Sentenzen zum besten gibt.“ Durch seine Aeußerungen sei im Volk Keine Verwirrung entstanden, da das Volk wünsche, alle Argumente zu hören. Die grundsätzlichen Erkenntnisse der Evangelischen Kirche seien: 1. daß die Vor- aussetzungen für ein echtes staatliches ver- antwortliches Handeln in der Bundesrepu- blik noch nicht voll gegeben seien. 2. könne sich Deutschland zwischen Ost und West nicht für den Westen entscheiden. 3. habe die innere Einheit Deutschland den Vor- rang. Schließlich seien Angst und Furcht keine politischen Ratgeber, und die Parole „Kreuzzug für das Abendland“ sei keine gute Parole für einen Christen. Durch eine Wiederaufrüstung würden alle Versuche einer inneren deutschen Einheit zerstört. Der Bolschewismus könne als dynamische Macht nicht mit Waffen überwunden wer- den. Der Westen müsse daher eine Inte- gration der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse schaffen, durch die dem Bol- schewismus jeder Ansatzpunkt genommen werde.„Die Verteidigung kommt von außen und ist nicht elementar für uns“, sagte Präses Held. Bevin setzte sich dann erneut für die Beteiligung der Bundesrepublik an der Verteidigung des Westens ein. Europa müsse im Kriegsfall soweit öst- lich wie irgend möglich verteidigt wer- den. „Das bedeutet, daß Westdeutschland mit einbezogen werden muß. Wenn Westdeutsch- land verteidigt werden soll, dann erscheint es uns nur fair und vernünftig, daß die westdeutsche Bevölkerung zu ihrer eigenen Verteidigung mit beiträgt.“ Der deutsche Verteidigungsbeitrag müsse im Rahmen der atlantischen Streitkräfte erfolgen. Der franzöische Vorschlag zur Bildung einer europäischen Armee könne den Aufbau der Verteidigung verzögern. „Außerdem ist Europa nicht groß und stark genug, da es zur Zeit geteilt ist, es ist nicht in der Lage, für sich allein zu stehen. Die Verteidigung des Friedens muß im Rahmen der atlantischen Gemeinschaft aufgebaut werden.“ Premierminister Attlee hat am Mitt- wochfrüh auf einer Sitzung der Unterhaus- fraktion der Labour Party davor gewarnt, aus der ernsten gegenwärtigen internatio- nalen Lage vorschnelle Schlüsse zu ziehen oder übereilte Maßnahmen zu treffen. In einer kurzen Ansprache, die auf die Labourabgeordneten einen tiefen Eindruck gemacht zu haben scheint, soll Attlee be- tont haben, dag Großbritannien Klaren Kopf behalten und sich an die festgelegten Ziele seiner Weltpolitik halten solle. Großbri- tannien habe die grundsätzlichen Erwägun- gen nicht geändert, die es zur Teilnahme an dem Kampf der Vereinten Nationen ge- gen die Aggression in Forea veranlaßt haben. Die französische Regierung werde ihr möglichstes für eine friedliche Lösung des Korea- Konfliktes tun, erklärte am Mittwoch ein Sprecher des fran- zösischen Außen ministeriums. Doch werde Frankreich eine solche friedliche Lösung nicht von Bedingungen abhängig machen lassen, die auf eine Absage an die bisherige UNO-Politik hinauslaufen. Den Ereignissen in Korea liege offensichtlich der Plan zu- grunde, wesentliche Teile der amerikani- schen Streitkräfte in Asien zu binden. In den Wandelgängen der französischen Nationalversammlung hörte man am Mitt- Wochnachmittag immer wieder die For- derung, Frankreich dürfe sich auf keinen Fall in einen offenen Konflikt mit China hineinziehen lassen, da dies verhängnisvolle Auswirkungen auf die Entwicklung in Indochina haben müsse. Andererseits melden die französischen Korrespondenten aus Washington, die UUSA-Regierung rechne auf die Unterstüt- zung ihrer atlantischen Alliierten. Zustän- dige amerikanische Kreise betonten, daß alle Westmächte„im gleichen Boot“ sitzen. In Lake Success herrscht nach Korre- spondentenberichten der Eindruck vor, daß eine Verständigung mit den Delegierten der chinesischen Volksrepublik unmöglich sei. Der USA- Delegierte Warren Austin habe am Dienstag vor der Sicherheitsrats- sitzung die Vertreter Pekings bei einer per- sönlichen Unterredung gefragt, ob sie Krieg oder Frieden wollten. Man habe ihm ge- antwortet:„Gewiß den Frieden, aber unter den Pekinger Bedingungen“. WESTDEUTSCHE BINNEN WAN. DFRUNG IM A. HALBYAHR 1750 10 OOO Personen- So person aderungsdberschuss zwischen heiner Js CAES H= olsen 4 NE DERS AC.. se. 7 5. eee ESTA N 2 29 2 8. 5 e SANYE RN, , 29. Westdeutschlands Binnen wanderung Die Wellen der großen Völkerwanderung, die Krieg und Nachkrieg auslösten, sind in der Bundesrepublik noch nicht abgeebbt. Ueber zwei Millionen Menschen haben in der ersten Hälfte dieses Jahres ihre Koffer gepackt. 221 000 davon sind neu in die Bundesrepublik gekommen, darunter 106 000 aus der Sowjet- zone, mehr als sechsmal soviel als aus West deutschland in die Sowjetzone abwanderten, Im Jahre 1949 kamen 255 C00 aus der Sowjet- zonen republik. während nur 35 000 dorthin zogen. Den Hauptanteil an der großen Wanderung nehmen jedoch die Umzüge innerhalb der Bun- des republik ein. 1 846 000 Menschen haben hier von Januar bis Juni ihren Wohnsitz gewech⸗ selt. Das Statistische Amt des Bundes hat dar- aus, auf ein ganzes Jahr bezogen, eine Wan⸗ derungsziffer von 78 je 1000 Einwohner er- rechnet; das heißt, dag bei Anhalten dieser Binnenwanderung am Jahresende 1950 jeder dreizehnte Einwohner Westdteutscklands wo⸗ anders, in einem anderen Ort oder in einem anderen Bundesland, wohnen wird als am ver- gangenen Jahresende. Da sind von den 1.1 Millionen Personen, die von einem Land der Bundesrepublik in ein anderes gezogen sind, 362 000 Heimatver- kriebene. Sie alle hat die Suche nach einer Existenz, die innen das bisherige Heimatland nicht geben konnte, weiter getrieben. Deutlich ist auch der Zug in die Städte und in Gegen- den, die durch ihre wirtschaftliche Struktur. dureh Industrie und Handwerk, eine Verdienst. möglichkeit zu geben versprechen. Nordrhein- Westfalen steht daker auch an der Spitze der Zuwanderungsländer: 180 000 Personen kamen im ersten Halbjahr dorthin. In der Abwande⸗ rung führt Niedersachsen mit 108 O00 Personen die Reihe an, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 73 C00 und Bayern mit 72 000. Rechnet man Zu- und Abwanderung gegeneinander auf. um das Plus und Minus im Bevölkerungsaustausch zwischen den Ländern zu erhalten, so ergibt ian das Bild, das unsere Zeichnung durch die Str e der Wanderungspfeile veranschau- licht. Globus Wird Pleven doch bleiben? Faris.(dpa-REUTER) Der französische Ministerpräsident Pleven stellte der Natio- nalversammlung am Mittwoch die Ver. trauensfrage. Pleven entschloß sich zu diesem Schritt, um eine Regierungskrise in Frankreich zu vermeiden, die gemeinsame Aktionen der Westmächte in der augenblicklichen kriti- schen Weltlage stören könnten. Migvergnügen im Sicherheitsrat Scharfe Sprache des rotchinesischen Delegationsführers New Fork. Zum ersten Male hatte am Dienstag ein Vertreter der Volksrepublik China vor einem Organ der UNO gespro- chen. In einer außergewöhnlich scharfen Stellungnahme beschuldigte General Wu Hsiu Tschuan, der Führer der Pekinger UNO- Delegation, die USA der bewaffneten Intervention in Formosa und Korea und verlangte den sofortigen Rückzug der ame- rikanischen Truppen aus diesen Gebieten. Vorher hatte der amerikanische UNO- Delegierte Warren Austin das Eingreifen der chinesischen Volksrepublik in Korea als „Offene und notorische Aggression“ bezeich- net und den sofortigen Rückzug der chine- sischen Truppen gefordert. General Wu verlangte in einer drei- stündigen Rede den Ausschluß des nationalchinesischen Delegierten und die Aufnahme eines Vertreters der Volks- republik China in die UNO, Er sagte:„Das chinesische Volk hat keinen Grund, irgend- Welche Entscheidungen oder Resolutionen anzuerkennen, die vorher von der UNO ge- billigt werden! Er fügte hinzu:„Jeder UNO- Beschluß über die Zukunft Formosas ist unrechtmäßig und wird die Entschlossen- heit des chinesischen Volkes, Formosa zu befreien, nicht erschüttern“. Zur Koreafrage sagte Wu: Die Flammen des Aggressionskrieges, den die USA gegen Korea begonnen haben, schla- gen schnell nach China über. Der amerika- nische Angriff auf Korea betrifft nicht allein das koreanische Volk. Nur ein Fluß trennt China von Korea. Das chinesische Volk kann er sich nicht leisten, angesichts der durch den amerikanischen Angriff heraufbeschwo⸗ renen ersten Lage und der gefährlichen Tendenz zur Ausbreitung der Kampfhand- lungen müßig abseits zu stehen. Aus diesem Grund sind Chinesen in groger Zahl dem koreanischen Volk freiwillig zu Hilfe geeilt.“ Auch die Rede des amerikanischen Dele- gierten Warren Austin war sehr scharf ge- halten. Austin war kurz vor Beginn der Sicherheitsratssitzung telefonisch von Wa- shington aus zu der Rede ermächtigt wor- den. Er legte dem Rat eine Botschaft Gene- ral Mac Arthurs vor, in der es heißt, dag den UNO-Truppen in Korea jetzt chine- sische Verbände in Stärke von mehr als 200 000 Mann gegenüberstünden. General Wu Hsiu Tschuan hat mit seiner ersten Rede im Sicherheitsrat bei der Mehrheit der Ratsmitglieder einen schlech- ten Eindruck hinterlassen. Alle, außer dem sowjetischen Vertreter, hielten die Er- klärungen Wus für„anmaßend und aggres- siv“. In politischen Kreisen wies man darauf hin, daß viele Gedanken und Ausdrücke Wus fast identisch mit denen waren, die der sowjetische Außenminister Wyschinski kurze Zeit vorher im Politischen Ausschuß gebrauchte. Wus Rede war nach Ansicht dieser Kreise schärfer und kompromißloser als alle sowjetischen Erklärungen, die man bisher in der UNO hörte. Man erwartet, daß eine diplomatische Regelung des Korea- Kkonfliktes durch die Haltung Wus sehr er- schwert wird. n 8 e MORGEN Donnerstag, 30. November 1950/ Nr Kommentar 5 Donnerstag, 30. November 1950 Spiel mit hohen Einsätzen Die letzten Ereignisse in Lake Success und in Korea haben nach Ansicht politischer Beobachter deutlich enthüllt, daß am„Welt- Roulette“ jetzt mit den höchsten Einsätzen gespielt wird, die es überhaupt gibt, näm- lien mit Krieg und Frieden. Das klingt auf den ersten Augenblick über- trieben, scheint dafür aber der Wirklichkeit am nächsten zu kommen. Es gibt jetzt keinen Zweifel mehr dar- Über, daß auf amerikanischer Seite der Ver- such gemacht worden war, noch einmal einen militärischen Erfolg in Korea zu einem diplomatischen Erfolg zu Lake Suc- cess zu verlängern. Dieser Wunsch scheint Vor allem auf republikanischer Seite sehr lebhaft gewesen zu sein, wäh- rend man nicht genau weiß, ob Präsident Truman und Außenminister Acheson nicht erst von der Notwendigkeit der MacArthur Ofkensſve überzeugt werden mußten. Es spricht viel dafür, daß die Entscheidung, ob und wann die Offensive in Korea begonnen werden sollte, erst nach mannig- fachen Meinungskämpfen zwi- schen den verschiedensten ame- rikanischen Dienststellen ge- fallen is t. Dabei dürften die zur Vorsicht ratenden Kreise schließlich durch Meldun- gen aus MacArthurs Hauptquartier gewon- nen worden sein, die besagten, daß die rot- chinesischen Streitkräfte längst nicht so stark seien wie ursprünglich angenommen Wurde, und daß sie schlecht ausgerüstet und damit keine große Gefahr für die UNO- Fruppen darstellten. Auch die britischen Stimmen, die im gegenwärtigen Zeitpunkt vor der Offensive warnten, wurden in den Wind geschlagen, und London erst nach Beginn der Offensive davon unterrichtet. Die Offensive wurde sozusagen von heute auf morgen angesetzt, wobei es vielleicht noch besser ist, zu sagen, Mac Arthurs Drängen auf Beginn der Offen- sive wurde nachgegeben. Nach dem harten Rückschlag legt man sich natürlich hier einige bedeutsame Fra- gen vor. So z. B. die, ob die Rotchinesen. als sie so unmotiviert zurückgingen und später amerikanische Gefangene mit Brie- fen zurückschickten, in denen versichert wurde, die rotchinesischen Soldaten wünsch- ten nicht gegen Amerikaner zu kämpfen, nicht diese List erfanden, um MacArthur ein Bein zu stellen. Und die nächste Frage ist natürlich die, was Rotchina mit dieser List erreichen wollte und noch erreichen Will? 8 5. — KFrxxeicht hat es zweifellos, dag bei ver- Handlungen in Lake Success weder die UNO noch die USA auf neue militärische Erfolge binweisen und so die rotcbinesischen Dele- gation keinem doppelten Druck aussetzen Können. Erreicht hat Peking weiter, daß die rotehinesische Militärmacht mit anderen Augen angesehen wird. Es hat im Augen- blick des Beginns der Verhandlungen in Lake Success eine Demonstration seiner mili- tärischen Schlagkraft durchführen können. Anstatt unter dem günstigen Eindruck eines neuen militärischen Sieges, steht Lake Suc- cess nun im Schatten eines sehr empfind- lichen Rückschlags, der um so schwerer Wiegt, als er noch mit der optimistischen Verheißung MacaArthurs belastet ist, der G. I. sei an Weihnachten zu Hause. Die Einsätze, die bei diesem Spiel ge- macht worden sind und noch gemacht wer- den, sind sehr hoch. Das geht schon daraus hervor, daß bei Beginn der MacArthur- Offensive zwischen den USA und der So- Wietunion Informationen von großer Trag- Weite ausgetauscht wurden. Die USA. die sich entschieden gegen den britischen Vor- schlag einer Pufferzone aussprachen und nur einer UNO- Kontrolle entlang der korea- nisch-mandschurischen Grenze zustimmten, legen Moskau und Peking wissen, daß das rotchinesische Hoheitsgebiet auch bei eser „letzten Offensive“ beachtet werde. Darauf- hin ließen die Sowjets keinen Zweifel Ja- rüber, das sowjetische Flugzeuge für den Fall bereitstünden, daß Ziele in der Man- dschurei von der UNO-Luftwaffe bombar- diert würden. Es wird jetzt alles davon abhängen, wie die Kreise, die die Offensive befürworteten, auf den Rückschlag reagieren werden: mit größerer Neigung zur Lösung der Frage auf dem Verhandlungsweg oder mit der Forde- rung, Rotchina zur Verantwortung zu zie- nen. Man kann nicht umhin, die Situation, die bei der Ankunft der rotchinesischen Delegierten geradezu als entspannt charak- terisiert werden konnte, unter den neuen Aspekten als außerordentlich ernst anzu- sehen. Se ist es besonders deshalb, weil der Weg zu Verhandlungen mit den Rotchme- sen von westlicher Seite leicht verschüttet Werden kann, wenn es den verhandlungs- Pereiten Kräften nicht gelingt, die Oberhand zu gewinnen und Gelegenheit zu erhalten. um eindeutig zu prüfen, ob Rotchina in Korea als reiner Satellit Moskaus handelt und den Krieg sucht oder ob es dagegen Wesentlich selbständiger und rein asiatisch Handelt und nur einen Schreckschuß abge- ben Wollte, um seinen diplomatischen For- derungen größeren Nachdruck zu geben Irn letzten Falle werden die Gerüchte unter- baut, die von einer rotchinesischen Bereit- Schaft wissen wollen, sich nach Erhalt von Garantien und Konzessionen wieder aus Korea zurückzuziehen. Verhandlungsbereit sind vor allem westeuropäische und Common wealth- Delegierte, aber zuch amerikanische Kreise treten nach- drücklich dafür ein, daß auf diplomatischem Wege der Versuch gemacht werden soll. die wahren Absichten Pekings zu ergründen, ehe die UNO in das neue Abenteuer einer Abstempelung Rotechlinas ede deere ene e Gehen die Christlich- Demokraten in Opposition“ 5 mit Bemerkenswert ist in diesem Zusammen- hang, daß nun in westlichen UNO-Kreisen Zweifel an MacArthur laut werden und wieder die Frage ventiliert wird, cb es nicht ratsam wäre, ihn abzuberufen. Man hält ihn für einen ausgezeichneten Strate- gen, gibt jedoch zu bedenken, daß er in der gegenwärtigen Phase wegen seiner bekann- ten politischen Ansichten über Rotchina eine Belastung für die UNO darstellt und vielleicht sogar ein wesentlicher Anlaß für die rotchinesische Handlungsweise in Korea St. J. J., New Vork Noch eine Aussage widerrufen Bonn.(gn-Eig.-Ber.) In der Sitzung des „Spiegel“-Ausschusses am Mittwoch mußte wiederum ein Abgeordneter seine früher unter Eid gemachte Aussage widerrufen. Dieses Mal war es der Abgeordnete der Bayernpartei Volk hO lz. Er hatte bisher abgestritten, von dem Abgeordneten Aumer Geld bekommen zu haben. Nachdem die Kontenauszüge bekannt sind, mußte er zu- geben, daß ihm im November v. J. 975 DM überwiesen wurden. Das Geld sei aber nicht für ihn persönlich bestimmt gewesen, weil er das betreffende Konto schon vorher dem Kreisverband Niederbayern der Bayern- partei zur Verfügung gestellt habe. Außer- dem will Volkholz„dagegen protestiert“ haben, als er erfuhr, daß das Gelid von Aumer stammt. Immerhin mußte er ein- gestehen, daß das Konto auch heute noch auf seinen Namen lautet. Von dem CSU-Abgeordneten Strauß will Volkholz gehört haben, daß Aumer 32 000 DM von der CSU erhalten hat. Strauß be- stritt dies bei einer Gegenüberstellung. Er sagte aus, der Syndikus Heinrichsbauer habe ihm mitgeteilt, daß ein 5000-DM- Scheck für Donhauser bereit liegt. Das steht Wederum im Gegensatz zu den bisherigen Beteuerungen Donhausers, der von Hein- richsbauer nie Geld bekommen haben will. Spo fordert erneut Neuwahlen Berlin.(UP) Der Parteivorstand der SF stellte nach einer zweitägigen Tagung in Westberlin, die unter dem Vorsitz Dr. Kurt Schumachers stand, in„völllger Uebereinstimmung“ seine folgenden Auffas- sungen als wesentlich heraus: 1. Neuwahlen zum Bundestag sind eine unerläßliche Vorbedingung für die Entschei- dung in der Frage einer deutschen Remili- tarisierung. Die Regierung hat kein Recht, sich dieser politischen Grundforderung zu verschließen. 2. Der Vorstand begrüßt das Ergebnis der drei letzten Wahlen als eine wichtige Etappe auf dem Wege der wachsenden Erkenntnis weitester Bevölkerungskreise von dem wahren Charakter der Regierung Adenauer und ihrer letzten Ziele. 3. Der Vorstand der SpD wendet sich nachdrücklich gegen die dauernden und un- erträglichen Einm'schungen von westalliier- ter Seite in die deutsche Innenpolitik. 4. Er tritt entschieden für eine Vermin- derung der Besatzungskosten und in diesem Zusammenhang für die Abschaffung aller überflüss gen Kontrollen laut Besatzungs- Sonderrecht ein. 5. Der Vorstand wandte sich scharf gegen die dokumentarisch widerlegte, wahrheits- widrige Darstellung Dr. Adenauers über seinen Standpunkt und den Dr. Schu- machers in Sachen des deutschen militäri- schen Beitrages. Schumacher soll das Regieren ruhig einmal versuchen, meinen Parteitaktiker Von unserem Bonner Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Die Wahlen in Württemberg- Baden, Hessen und Bayern werden einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Bundes- politik ausüben. Man betrachte nur die Verschärfung des Gegensatzes zwischen der CDU und der SPD, zwischen dem Bundes- kanzler und dem Führer der Opposition. In den Wirrnissen unserer Tage, den Sorgen, in denen unser Volk lebt, wird eine Ver- schärfung der Fronten kaum spurlos vor- übergehen. Auch die Reaktion des Aus- landes, das amerikanische Mißbehagen, das anfängliche französische Triumphieren, das jetzt nicht mehr weit vom Katzenjammer entfernt ist, lassen Schlüsse zu über die Bedeutung der Wahlvorgänge. Dr. Schu- macher hat noch einmal, nachdem seine Partei auch in Bayern Zuwachs erhielt, die Forderung nach Neuwahlen im ganzen Bund gestellt. Parteiauffassungen Wie werden sich die Christlichen Demo- kraten verhalten? Nicht zu leugnen ist, daß ein Raunen und Wispern von Parteibüro zu Parteibüro läuft. Männer, die im wesent- lichen in der Parteiarbeit stehen, sind nicht abgeneigt, den Schumacherschen Vorschlag auf Neuwahlen einmal näher zu betrachten. Legt man den Zug zugrunde, den die Län- derwahlen aufzeigen, so dürfte die SPD bei Neuwahlen mit einer verhältnismäßig ge- ringen Mehrheit allerdings nur, als stärkste Partei in den Bundestag einziehen. Sie müßte Koalitionspartner suchen und fände sie vielleicht auch bei dem BHE, bei der WA und beim Zentrum, falls diese beiden Gruppen überhaupt noch Parlamentsstärke erreichten. Die Freien Demokraten würden kaum mitziehen, schon aus wirtschaftspoli- tischen Gründen nicht. Und die CDU— nun, so sagen die Parteitaktiker, sie würde die große Chance der Opposition sicherlich nicht auslassen. Stabilität ist Voraussetzung Mit Hilfe des konstruktiven Mißgtrauens könnten die Sozialdemokraten eine Regie- rung bilden, aber der starke Gegenblock im Parlament mit CDU/CSU, FDP und PP, Wäre für sie schwer zu überwinden. Unter diesen Umständen die schwere Last der Aufstellung deutscher Kontingente, mit deren Ablehnung die SPD in den Wahlen operierte, auf sich nehmen zu müssen, wäre für die Sozialisten ein Fluch. Sie stün- den nämlich gleichzeitig unausweichlichen Konsequenzen, wie Rohstoffbewirtschaf- tung, Steuererhöhung, Lobnpreisauseinan- dersetzungen gegenüber, wie heute bereits die Regierung Adenauer. Darum haben die Parteitaktiker der CDU recht, wenn sie mit dem Gedanken spielen, Schumacher einmal in diese Lage hineinzumanövrieren. Anders jedoch denken die Politiker, anders im Augenblick noch der Bundeskanzler, an- ders auch die Verfassungsrechtler. Die erste deutsche Nachkriegsregierung kann nach ihrer Auffassung das Grundgesetz nicht brechen, ohne schwere Schäden für das Staatsgefüge herbeizuführen. Das Grund- gesetz kennt keine Auflösung des Bundes- tages. Mit Absicht hat man Sicherungen eingebaut, die eine turbulente Folge von Kabinettskrise zu Kabinettskrisè verhindern Solleti. Die höhere Verantwortung Nur der Kanzler selbst könnte den Weg zu Neuwahlen freimachen. Aber darf er das in dieser Stunde? Nach seiner Ansicht auf keinen Fall. Parteitaktische Erwägungen— so glaubt er— sollen hier vor der größeren Verantwortung gegenüber dem deutschen Volk und seinem Weg keinen Raum haben. Lehnt die CDC endgültig ab? EKoalitionsverhandlungen noch ohne greifbare Ergebnisse Vor unseret Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Der Vorsitzende der nord- Wärttembergischen CDU. Wilhelm Simp- fendörfer, äußerte sich ablehnend zu dem neuen Versuch der SPD und DVP, die CDU zur Teilnahme an weiteren Regierungs- verhandlungen zu bewegen. Der Beschluß der CDU-Landtagsfraktion sei zustande ge- kommen, nachdem auch die drei bisherigen CDU-Minister betont hätten, bei der augen- blicklichen Situation die Regierungsbildung zWeckmaßigerweise der SPD und Dy allein zu überlassen. Diesen beiden Partelen stehe es nun frei, nunmehr die Regierung ohne die Co zu bilden. zumal sie mit 58 Sitzen die Mehrheit im Parlament besäben. Im übrigen strebe seine Partei, so betonte Simpfendorfer, nicht nach Ministersesseln, Nach dieser unmigverständlichen Einstel- lung der CDU treffe die SPD und DVP die volle Verantwortung dafür, wenn sich die Regierungsumbildung weiter verzögern sollte, Ob die Erklärung Simpfendörfers den endgültigen Beschluß daràber darstellt, dag dle CDU in die Opposition gehen wird. wird allerdings in Stuttgart noch bezweifelt. da der nord württembergische Landesvorsit- zende gleichzeitig erklärt hatte, er müsse noch mit dem nordbadischen CDU-Vorsit- zenden Heurich und dem CDU-Frak- tionsführer Franz Wiedemeier Be- sprechungen führen. i Die Verhandlungen zwischen der SPD und DVP, zu denen auch die CDU eingeln- den worden ist, werden am Freitag fort- gesetzt werden. Die Frage, kleine Koalition“ (DVP, SPD) ist immer noch ungeklärt, zumal die DG- BHE schon vor Tagen geäußert hatte, sie sei keinesfalls bereit, in einer „Allparteienkoalition“ mitzumachen. Die nächsten Ziele der Gewerkschaften Hannover.(dpa) Der DGB- Vorsitzende Dr h. c. Hans Böckler kündigte in der Generalversammlung der IG Bergbau an, daß die Gewerkschaften in der nächsten Zeit weniger mit Lohnforderungen als mit der Neuordnung der gesamten deutschen Wirtschaft béeschäftigt sein würden. Die Ge- Werkschaften dächten nicht daran, sagte Dr. Böckler, sich von den Arbeitgebern„mit Surrogaten abspeisen zu lassen“. Der Wider- stand gegen die gewerkschaftlichen For- derungen auf Mitbestimmung und damit Neuordnung der Wirtschaft lasse erkennen, daß die Gewerkschaften gezwungen sein würden, die Lösungen ihrer Probleme künf- tig nicht mehr zu suchen, sondern zu schaf- fen. Der Zeitpunkt rücke allmählich heran, wo es des Einsatzes aller Gewerkschafts- organisationen bedürfe. Quirino in den Fußstapfen Tschiangkaischecks Manila und der Bell-Bericht/ Vieles ist faul auf den Philippinen Wenn Dollars auf dem Spiele stehen. verstummen die im Brusttone ehrlichster Ueberzeugung vorgetragenen nationalisti- schen Argumente. Das erwies sich auf den Philippinen, die dem jetzt abgeschlos- senen Uebereinkommen zufolge eine USA- Hilfe in Höhe von 250 Millionen Dollar er- halten werden. In dem philippinisch- ameri- kanischen Begleitkommuniqueè heißt es zu- versichtlich, daß dieser Vertrag„den Beginn einer neuen und noch engeren Partnerschaft 1 den beiden Nationen“ bezeichnen önne. 8. Nun, das Vorspiel in Manila uhd Wa- shington war weniger erfreulich als dieser Abschließende Ausblick von hoher Warte. Auf Wunsch der philippinischen Regierung hatte Präsident Truman eine Studien-Kom- misison unter dem Finanzier Bell nach Manila entsandt, die an Ort und Stelle die Voraussetzungen einer neuen amerikani- schen Unterstützung für die Philippinen untersuchen sollte. Die Kommission leistete sorgfätige und kritische Arbeit. In ihrem Abschlußbericht nahm sie kein Blatt vor den Mund. Das Bild, das sie von den wirt- schaftlichen und sozialen Verhältnissen und von dem Zustand der Verwaltung auf den Philippinen entwarf, prangte in den düster- sten Farben. Mit scharfen Worten wird die allgegenwärtige Korruption und Miß wirt- schaft, die für das heutige philippinische Regime charakteristisch sind, gegeißelt. Nach den Bell- Empfehlungen soll die ame- rikanische Hilfe an die Bedingung geknüpft werden, daß die Verwaltung mit einem eisernen Besen ausgekehrt, das ungerechte Besteuerungssystem reformiert, die lange fällige Landverteilung an die verelendeten Pächter und Kleinbauern durchgeführt und die Inflation bekämpft wird. Aus diplomatischen Rücksichten wollte Präsident Truman diesen für die Regierung i Manila wenig schmeichelhaften Bericht nicht zur Veröffentlichung freigeben. Den- noch sickerte einiges an die Oeffentlichkeit durch. In Manila gab es einen Skandal. Das Philippinische Informationsamt war so un- klug, derart heftige Angriffe gegen die USA zu richten, die der Einmischung in inner- philippinische Angelegenheiten bezichtigt wurden, daß Präsident Truman den ameri- kanischen Botschafter auf den Philippinen zur Berichterstattung nach Washington kom- men ließ. Nun wurde es Präsident Elpidio von Jürgen W. Plinke Quirino schwül zumute. Die ganze philip- pinisch- amerikanische Freundschaft, die für die philippinische Wirtschaft so wichtig ist, drohte in die Brüche zu gehen. Mat, war zu weit gegangen. Unter zielen diplomatischen Bücklingen entschuldigte sich Quirino bei Präsident Truman, der inzwischen den vol- len Text des Bell- Berichtes bekanntgegeben hatte, und würdigte mit verständigen Wor- ten den konstruktiven Charakter der Bell. Empfehlungen. Der Chef des Informations- amtes wurde abgesetzt und Marshallplan- Verwalter W. C. Foster zu weiteren Be- sprechungen nach Manila gebeten. Sehr rasch wurde nun das eingangs er- wähnte Hilfsabkommen unterzeichnet, das auf der Grundlage der Bell-Vorschläge steht. Damit tauchen die Silberstreifen einer besseren Zukunft am philippinischen Horizont auf; denn wohl oder übel muß die philippinische Regierung nun wenig- stens mit einem Teil der längst überfälligen Reformen Ernst machen. Nicht nur die Ver- fasser des Bell-Berichtes sind sich darüber einig, daß vieles faul ist in der„Re pu-; blik der Philippinischen In- seln“. Aus der nationalen Freiheit, die Amerika seiner südostasiatischen Kolonie am 4. Juli 1946 gegeben hatte, ist das Vor- recht weniger geworden, sich auf Kosten der breiten Masse zu bereichern. Die Kor- ruptionserscheinungen innerhalb von Re- gierung und Beamtenschaft erinnern an die schlimmsten Tage des Tschiang kai: schek Regimes. Es kann daher nicht wunder nehmen, Präsident Quirino heute schon mit Generalissimus Tschiangkaischek, Präsident Syngman Rhee und Exkaiser Bao Dai, den bekanntesten Vertreten eines sich im Negativen erschöpfende a Antikommunismus im Fernen Osten, in eine Reihe gestellt zu sehen. Geradezu exemplarisch für die Unfähig- keit, mit der bisher auf den Philippinen Politik gemacht wurde, ist die Tatsache, daß die Regierung bis heute noch nicht mit dem Problem der Huks fertig werden konnte. Die Huks(Abkürzung für:„Volls- armee gegen die Japaner“) haben ihren Na- men aus den Tagen des Guerilla- Krieges ge- gen die japanischen Invasoren beibehalten. Damals rekrutierten sie sich aus dem Rie- senheer der landlosen Pächter und Land- arbeiter, die von einer kleinen Clique schwer- reicher Hacienderos in unvorstellbarer Ar- mut gehalten werden. Noch immer bestehen Privilegien aus der spanischen Kolonialzeit, denen zufolge die Feudalherren bis zu 50% der Ernte als Pacht beanspruchen können. Bei der Wiedereroberung der Inseln leiste- ten die Huks den Truppen Macarthurs wertvolle Dienste. Aber mit dem Ende des großen Krieges kam nicht das Ende ihres Kampfes. Als sich herausstellte, daß alles beim alten bleiben würde., dag weder mit einer Bodenreform noch mit einer wesent lichen Herabsetzung der Pacht forderungen zu rechnen war, da kehrten die Huks unter ihrem Führer Luis Taruc in die Berge zu- rück, um von dort aus gegen ihre Ausbeuter weiter zukämpfen. Trotz Einsatz starker militärischer Macht- mittel gelang es der Regierung nicht, das Rückgrat des Huk- Aufstandes zu brechen. Im Gegenteil— die Aufständischen erhiel- ten nach den undemokratischen Machen- schaften, die den Verlauf der Präsident- schaftswahlen im November des vergange- nen Jahres bestimmten, und nach den kom- munistischen Erfolgen in China neuen Zu- lauf. An der Spitze der Huk-Bewegung ste- hen Kommunisten. Trotzdem wäre es ver- kehrt, hinter diesen inneren Kämpfen auf den Philippinen den sowjetischen Drahtzie- her zu vermuten. Wie der chinesische Kom- munismus ist die Huk- Bewegung eine durch- aus bodenständige Erscheinung, die aus der Auflehnung gegen menschenunwürdige soziale Verhältnisse entstanden ist. Was nicht ausschließt, daß Moskau diese Bewe- gung vor seinen Karren spannen könnte. Geschürt durch das wachsende soziale Elend, griff der Aufstand in den letzten Mo- naten von Zentralluzon aus gleich einem Buschfeuer auf Südluzon, Mindanao und Leyte über. Die Flammen der sozialen Un- zufriedenheit züngeln an dieser wichtigsten Bastion der USA- Strategie im Pazifik hoch empor. Nur, wenn die Regierung an die Durch- führung tiefgreffender sozialer Reformen, die mit einer Generalamnestie für die Huks gekoppelt werden müssen, herangeht und Wenn sie der Korruption ein Ende macht, können die Wunden, aus denen die wild- schönen philippinischen Inseln heute bluten, verheilen,. Die Philippinen brauchen Dol- lars,— Amerika will seine Dollars nur her- geben, wenn auf den Philippinen etwas im Sinne der Bell- Vorschläge geschieht: das ist ein Faktum, das zu einiger Hoffnung be- rechtigt. e und alliierten Erklärung und einer Die gesamtpolitische Lage würde Ja bee 3 5 durch nicht geändert, daß die heutigen ge g litionspartner auf Bundesebene in 13 155 ännlich starre Opposition gehen, wie. 14. zur Zeit der SPD Stimmen verschafft 000 110 ist zu erwarten, daß das Regieren in Ben 15 cher für Adenauer schwieriger wird. 80 2 i die Länderkammer, der Bundesrat, in 81 Wa dem Fall ein verändertes Gesicht debe F men. Bildet Württemberg-Baden tatsdchlüſ cke eine SPD-Regierung, so stehen sich len ers Bundesrat— ohne Bayern— 19 Koalffiag ndar stimmen und 19 sozialdemokratische Stim, a men gegenüber. München gibt mit 5 Sin] Trüb men den Ausschlag. Selbst wenn es en 8 3 25 8 ele nan m bürgerliche“ Koalition erhält, wird d ritt Bundesratspolitik weicher, für die Bande, 1 regierung schwieriger als bisher. 5 85 So sieht es der Bundeskanzler m 3 Gründe genug, den Weg in die 6 tion zu suchen, wären also vorhanden; ttonln dem dem wird Dr. Adenauer ihn kaum gebe foltäke Er betrachtet die Entwicklung vom Within 960 schaftsrat zur Bundesregierung, die Wan ſilte 1 lung von der alliierten Morgenthau- Polli och ge zum Besatzungsstatut und schließlich huren Sicherungsverträgen, die Rückführung dndruc deutschen Volkes aus der Niederlage uuſtauben Schande in eine echte Partnerschaft Anderer europäischen Nationen. als seine ure igen 15 Aufgabe und als das Verdienst der Chr hat lich- Demokratischen Union. Die Wahlalb trafen ihn zu einem Zeitpunkt, da diploma tische Verhandlungen, das schwierige e 5 verhangene Gespräch mit der Hohen Roni 15 mission aber auch mit Washington, Londa und Paris ihm Schweigen auferlegten, Das ungeschickte Aufklingen neluelden Lasten, höherer Preise— etwa bei Koh pahrgäs und Stahl, das ursächlich mit der Sichelpeldetes heitsfrage zusammenhängt, erschwerte drahtlos Situation. Die nächsten Monate werdebrt Eur jedoch manches Begonnene zur Reifung unoch det zum Ende bringen, wie der Kanzler zupehoch zu sichtlich hofft. Ist der Schumanplan einm ffelefon- unter Dach und Fach, die Aufforderung fehr zu das deutsche Volk ergangen, sich an der gep europäischen Verteidigung zu beteiligenft be setzen echte Verträge den Schlußstrich untegpk mi das Besatzungsregime und gelingt es dansere Kanzler, die deutsche Position in der weh lichen Lebensgemeinschaft ideell, polit und materiell zu sichern, dann— 80 glad er— dürfte er das Faustpfand in der haben, um eine Wende in seinem herbeizuführen.— Dann vielleicht auch! 5 Oppositionsführer. erbund 5 ſiem La i 5 8 men ber lie Zweiles Pelersberg- Abtommen fegen dem B. Anklang Dezember von unserem Korrespondenten Hugo Gruss Bonn. Das zweite Petersbergabko soll noch vor dem Besuch des briti Außenministers Bevin in Bonn unter: net werden. Es wird abs je eine 80 enigen deren Mantelnote bestehen. Gegenstand die Revision des Besatzungsstatutes aufd Basis der New Vorker Beschlüsse. Vebeplomete die Verhandlungen wird Bundeskanzler D Nach Adenauer am kommenden Dienstag vor delt 1 außenpolitischen Ausschuß des Bundestag feustad berichten, Für Donnerstag oder Freitag ebüber) wartet man dann die Abschluß konf mit der Hohen Kommission. 5 Diese Mitteilungen aus gut informierte 5 Quelle überraschen, da am Dienstag neger frar von einem„deutsch- alliierten Krieg“ uf Bei „gespannter Atmosphäre“ die Rede war, in parlamentarischen Kreisen glaubt man d ſtemeine die Entwicklung auf dem koreanisch 57 Kriegsschauplatz einen Druck ausgeübt fit Richtiger dürfte jedoch die Annahme zn das von alliierter Seite des„zweite Petes bergabkommen als nicht abschließend! le zeichnet wird. In der Mantelnote soll ssl ausdrücklich auf die weiteren Verhandlur. gen über eine Abläsung des Besatzung er tunts durch einen Sicherheitsvertrag hing wiesen werden. Das entspricht auch durchaus der elgent lichen Linie der Revision. Ihr. wichtigste 8 Passus ist eine„totale Sicherheitsgarante 85 der Regierungen in Washington, London uu wu Paris für Westdeutschland und Berlin 1 der ihr soil zum Ausdruck gebracht werben 0 daß die Alliierten gewillt sind. ſeden au gen griff so zu behandeln, als wWäre er get pas sie selbst gerichtet. Durch die Verankeruf des dieser schon in New Tork verkündet 1 Sicherheitsgarantie, wie sie zwischen like deutschen und alliierten Sachverstand sed besprochen worden ist, erfüllt sich aus, Wunsch des Bundeskanzlers auf einen% Eine mählichen Abbau des Besatzungsverhit alle, nisses und seine Aenderung in ein Beſeedt. standsverhältnis. es Um In Regierungskreisen bezeichnet man 0 fein. 1 bevorstehende Unterzeichnung„als bein ätgeg; heltigen d alle en heut ulgenu brechen Preise g „nsater Phase vor einer völligen Beseitigung d Besatzungsregimes“. Notiz zum Tage: 37,7 Prozent 1 Zusammen mit den Wahlen zum 1s trü Studentenparlament stimmte die Studen dene f schaft der Technischen Universität 0 dee über ihre Einstellung zur deutschen Wiener n aufrüstung ab. Bei einer Wahlbeteiligurg aer ro 68,2 Prozent stellten mit 37, Prozent e eb gen Studenten die größte Gruppe, die fl, 555 8 Spe westeufch ſekragte Wiederaufrustung innerhalb einer are ischen Verteidigungsarmee eintritt ure entlich Voraussetzung, daß zuvor die, ww else egen und politische Gleichberechtigung, Dore ſad es lands völlig wiederkergestellt ist. 1655 17 0 der Wähler sprachen sich gegen jede Wiederaufrùstung in Deutschland dus. zent befürworteten nur dann eine 700 rustung, wenn de innerhalb einer eee ischen Verteidigungsarmee nach Bildung 275 vereinigten Europas erfolgt. 2,1 Prozent ben Li für die Aufstellung einer Bundesamt, geſbeler. 4.0 Prozent befüriorteten eine solehe, orb eh ate gebenenfalls Kontingente an eine eee ehre ische Verteidigungsarmee abstellt. 3 rl de waren für eine Wiederaufrüstung in mech einer westeuropäischen Verteidioun Aan es. „unter allen möglichen Einschränkungen en Prozent enthielten sich der Stimme, 5 Uf luke ö Prozent der abgegebenen Stimmen wafen dend guͤltig.(dpa) 5 855 00 37 Donnerstag, 30. November 1950 MORGEN 5 Seite 3 Der„Rote Schnauzer“ Blick i 4 i f ick ins Lan ölentak. Fahrt Das Recht der Untersuchungshaft i mit neuem elektrischem Triebwagen Haf: 5 Gegen die Trunksucht aftbefehl setzt dringenden Tatverdacht voraus Haftgründe sind Fluchtverdacht und Verdunkelungsgefahr Karlsruhe. Der Präsident des Landes- im diesigen Wetter der letzten November- ſſege hatte die Bundesbahn die Prominenz b 1 Bundesminister Dr. Seebohm und hohen le ja t geutschen und französischen Staatsbeamten itigen ez nie die Presse zu einer Taufe auf die Höl- in eln entalstrecke Freiburg Neustadt eingeladen. „ Wie eher Taufling Nummer eins, 43 Meter lang schafft And 110 Tonnen schwer, War ein neuer elek- n in Bahſuischer Doppeltriebwagen, der erste und So uin ihe. einzige seiner Art überhaupt. Als rat, in eder Wagen fauchend zu seiner ersten Fahrt nt bekomm Freiburger Hauptbahnhof auf die tatsächlich grecke hinausschoß, bekam er bereits sei- 1 sich ben ersten Spitznamen; in breiter badischer Koalitiom zundart nannte ihn jemand:„Der rote sche Sin gnauzer lit 5 Süm frübe Erinnerungen an Zeiten, in denen n es el nan mit kalten und dunklen Zügen im Wird aigchritt⸗Tempo das Höllental heraufzuckelte ie Bundes ſnd die Fahrt wegen des zerstörten Ra- ſema-Viaduktes auch noch mit einem Kllo- niterlangen Fußmarsch ergänzen muzte, f lenkten auf dieser ersten Fahrt die Auf- lie Oppozt rerksamkeit zuerst auf Aeußerlichkeiten. den; roi dem neuen Triebwagen mit seiner hellen um geben flolztäkelung, der weiß lackierten Decke und vom izſem gedämpften Licht der kleinen Lampen die Wandlanlte man sich zu Hause. Und als dann hau-Polithhoch gedämpfte Radiomusik das eintönige lieglich Azurren der Räder überdeckte, da war dieser hrung denaruck vollkommen. Das Gepäck war erlage rauben im Gepäckraum und in einem be- schalt danderen, kür die Skiläufer des Schwarz- Urelgeng iges bestimmten Raum für Traglasten der Chreſheblleben; in den weißen Netzen, die mit ie Waklesgahaltern versehen sind, lagen nur ein 8 8 ler a diplone er Kleinigkeiten. Blau- graue Polster mit onen en alle 158 Sitze versehen sind, ließen n Kol dle kleinen Erschütterungen der im 60-Kilo- neter⸗Tempo die zum Teil 55prozentige ſteigung der Höllentalstrecke hinaufjagen- Fahrt leicht ertragen. Wenn es den ahrgästen dernoch langweilig wurde, dann ler Sicherſneldeten sie vom fahrenden Wagen aus ein hwerte drahtloses Telefongespräch nach irgendeinem te Werdelort Europas an. Dieser Luxus scheint je- zeifung unoch den geistigen Vätern des Wagens doch zler Zuperhoch zuviel des Guten zu sein. Radio und an einmſpelefonverbindung sollen im lokalen ver- rderung fehr zunächst wegfallen und die Chancen ich an daer gepolsterten dritten Klasse für die Zu- betellignunkt beurteilte Präsident Sexauer von der strich unerpx mit der Ueberlegung,„Hoffentlich hat gt es dennzere Bevölkerung genug Kultur“, zu- der we pichst noch unentschieden. II, polig pie Einmaligkeit des Triebwagens aber 50 glauſg ein technischer Bau. Seine vier 50 Hertz- n der Halſptoren, die im Gegensatz zu den Motoren on, Londa gten. mem Sies aut bahneigenen strom angewiesenen at auch nd damit mit sehr hohen Anlagekosten berbundenen 1674 Hertz-System direkt aus em Landesstromnetz gespeist werden kön- om men be liegen zusammen mit dem Großteil der Wbrigen technischen Einrichtungen unter * 5 Boden des Wagens verborgen. Die ienigen Installationen im Wageninneren „Gr üssend in die Holztäfelung eingelassen und zabkommieftbren so die Harmonie des eleganten Rau- britisches nicht. Auch sonst sind die technischen genschaften des Wagens, dessen elek- cher Teil von Siemens-Schuckert, Berlin And dessen Fahrzeugteil von der Waggon- f Rastatt hergestellt wurde, hervor- end. Mit elf Fahrstufen erreicht er eine tzen geschwindigkeit von 90 Stunden- sse. Vebeſſlometern. Kanzler D Nach knapp 36 Minuten war die erste ag vor belehrt nach dem 36 Kilometer entfernten Zunde stage eustadt beendet. Erst hier wurden die Freitag eher von der Sensation des Triebwagens 16konferenſlberschatteten beiden anderen Täuflinge, die neue Elok der Südwestdehtschen Eisen- formel gahnen mit vier 50 Hertz-Fahrmotoren von ene 1E Berlin, und ein Schwestertriebwagen Krieg 1 fer tranzösischen Eisenbahn(SNCF) beach- de Wen Bei dem französischen Wagen, der zu- Zan, ch ſenmen mit dem deutschen Fahrzeug in meinschaftsarbeit deutscher und franzö- cher Ingenieure gebaut wurde, sind die 0 lotoren zu Versuchszwecken absicht- ich kreiliegend im Wageninneren ange- 4 . e Soll soggt rerhandlut 5 zatzuneste luer Verantwortung der Redaktion trag bing“ der eigen. wichtigste“ Eine Funktionärsitzung unserer örtlichen itsgärante 5 in der die derzeitige 1 9 a 0 28 letes besprochen und hervorgehoben London 15 wurde, hat uns beauftragt, an die Presse Berlin. heranzutreten. Wir bitten Sie deshalb, diesen ht werden) artikel, wern er mmnen auch zu ęroß er- jeden e 8 in Ihrem geschätzten Or- zu bringen.“ ö gel.. 5 5 Das schrieb uns die Bezirksstelle Mannheim erankeſu des Landesverbandes für Hotel- und Gast- verkündete] stattenge werbe, Württemberg und Nordbaden. ischen de 8 Wir bringen wunschgemäß diesen Ar- erständige in der ihm von seinem Autor ge- ich dl enen Fassung, also ohne etwas zu ändern, 5 155 1 auszulassen oder hinzuzusetzen.(Die Red.) einen au pi 5 1 mgsverhäl Eine Krise, in dem Ausmaße, wie die der- n ein Nen bat das Gaststättengewerbe noch nicht 5 Der Bierumsatz beträgt nur noch 40% 90 5 msatzes aus dem Jahre 1939. Auch die net mar„en- und Schnapsumsätze sind gewaltig zu- 2s 1 0 cage gangen. Die Kreise, die früher einen itiguns eltern Kampf gegen den Alkohol führten d alle Verb 0. 1 ien b rbrechen ihm zur Last legten, dürf- 100 eute vor einem Rätsel stehen. Der Alko- enub ist also stark gesunken und die Ver- derben noch ungleich mehr gestiegen. Die 2 58 sind vorweg gesagt, nicht schuld an dem zum nell 1 terückgang. Das Einfach- oder Lagerbier, Studente dent 985 Vorwiegend getrunken wurde, spielt sität Befih de im Bundesgebiet, mit Ausnahme von fen wien n kast keine Rolle mehr. Obgleich dieses e 155 dem Kriege nur 10,6% Stammwürze- dle für ei es 8 hatte heute 11,8—12 5%, ist nicht gefragt. westeurohl oer mit 14%(krüher 12 700 ist das t unter Aletlch nd sogar die Versandbiere mit we- rtschuftlie desen erhöhten Preisen haben am ganzen ge- 10 Deuts ad e einen hohen Umsatz. Also die Preise 16.5 Proel. nicht. Das Lagerbier, das vor dem jede Art wſintet p. Pf das Dreizehntelglas kostete, Ius. 0 Pfheh 9 heute 30 Pf. Um 4 Pf das Glas hat a Wiedlertiſ 85 9 die Biersteuer erhöht. Die Um- westeufoplſ der. ner hat sich verdoppelt und die hohe r 8529 Getränkesteuer, die beim Bier seit- ſoent te em Lite DM pro Hktl. betrug oder 27 Pf armee ber iter källt noch einmal unter die Umsatz- ehe, die Mager. Praktisch kann also gesagt werden, westen en ie Steuererhöhung und Erweiterung das 3.3 2 l d im Preis gegenüber früher ausmachen 90, 10 5 Gastwirt auf seinem Preise stehen- gun 12 3 ist. Aber wie gesagt, die Pfennige ungen, hen es nicht, die den Bierumsatz gedrückt ha- me 8 ahnte. s devisenfressende Coco-Cola, Toto, e end! und allerlei andere Feste am laufenden „ aben ,das flüssige Brot“ wie es der Ar- II Befindet sich der Beschuldigte auf Grund eines Haftbefehls, der ihm bei der Verhaftung bekanntzugeben ist, in Haft, so sind zunächst unverzüglich ein Angehöriger oder eine Person seines Vertrauens zu be- nachrichtigen. Es ist immer zu bedenken: der verhaftete Beschuldigte ist noch nicht verurteilt. Für seine Schuld bestehen dringend Verdachtsgründe, sie ist noch nicht vom Gericht als erwiesen angenom- men. Daher darf auch der Untersuchungs- gefangene nicht wie ein Strafgefangener behandelt werden. Er ist von diesen zu trennen und es sollen ihm nur solche Be- schränkungen auferlegt werden, die zur Sicherung des Zweckes der Haft oder zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Gefäng- nis notwendig sind. Ihm können gewisse Bequemlichkeiten gewährt und Beschäfti- Sung gestattet werden. Ein Arbeitszwang besteht für ihn nicht. Fesseln sind ihm nur anzulegen bei besonderer Gefährlichkeit seiner Person, ferner bei Selbstmord- oder Entweichungsverdacht. Es ist selbstverständlich, daß alle Haft- sachen bei der Staatsanwaltschaft und bei dem Gericht besonders beschleunigt bear- beitet werden. Jedoch ist bei umfangreichen Verfahren nicht zu vermeiden, daß sich solche Ermittlungen über einen längeren Zeitraum erstrecken. Bei der Bedeutung der Verhaftung ist es dem Gericht zur Pflicht gemacht. innerhalb bestimmter Zeiten von amtwegen zu prüfen, ob die Haft aufrecht- erhalten werden soll. Diese Prüfung findet erstmals nach einem Monat Haft statt. Ent- gegen der bisherigen Regelung wird aber dabei aktenmäßig überprüft. Läßt das Gericht den Beschuldigten nicht frei. 50 bestimmt es zugleich, wann das Haft- prüfungsverfahren zu wiederholen ist(min- destens nach drei Wochen, spätestens nach drei Monaten). Wir kennen auch die mündliche Ver- handlung im Haftprüfungstermin. Sie findet jedoch nur auf Antrag des Beschuldigten statt. Wohnt er der mündlichen Verhand- lung nicht bei, so muß ein Verteidiger seine Rechte wahrnehmen. Bei mehr als drei Monate andauernder Haft ist auf jeden Fall ein Verteidiger hinzuzuziehen. In der münd- lichen Verhandlung wird nur über die Haft- frage entschieden. Art und Umfang der hierfür erforderlichen Beweisaufnahme bestimmt das Gericht. Entgegen der bisherigen Regelung im britischen Besatzungsgebiet kann der Be- schuldigte jederzeit den Antrag auf münd- liche Verhandlung stellen. Ob er allerdings gut daran tut, unmittelbar nach seiner Ver- haftung mit einem solchen Antrag hervor- zutreten, muß bezweifelt werden. In der Regel wird erst nach einiger Zeit das Be- und Entlastungsmaterial dem Gericht in einer Form unterbreitet werden können, die im ein Urteil über den Fall gestattet. So- lange der dringende Tatverdacht bestehen bleibt und keine Aufklärungen zugunsten des Beschuldigten erfolgt sind, wird regel- mäßig die Haft aufrechterhalten werden. Der Beschuldigte kann aber nur einmal die mindliche Verhandlung verlangen, später liegt ihre Anordnung im freien Ermessen des Gerichts. Neben der von amtswegen vorzunehmen den Haftprüfung steht dem Beschuldigten die Beschwerde gegen den Haftbefehl frei. Ueber sie entscheidet das Gericht. Auf sein Beschwerderecht ist der Beschuldigte hinzu- weisen. Stellt er den Antrag auf münd- liche Verhandlung, so ist daneben die Be- schwerde nicht zulässig. Ist die Hauptver- handlung eröffnet, so findet keine münd- liche Verhandlung über den Haftbefehl mehr statt. Soweit die Haft nur wegen Fluchtver- dachts angeordnet ist, kann der Beschul- digte gegen Sicherheitsleistung von ihr be- freit werden. Das Gericht hat hierüber nach freiem richterlichen Ermessen zu entschei- den. Es wird darauf zu achten sein, daß sich die Sicherheitsleistung nicht als ein Vor- recht begüterter Kreise auswirkt. Die Untersuchungshaft ist ein schwer- wiegender Eingriff. Andererseits ist aber auch den Versuchen von Beschuldigten energisch entgegenzutreten, die Aufhebung der Haft trotz Vorliegens ihrer Gründe zu erzwingen. Ein Hungerstreik darf die Justiz nicht weich machen. Wer unter diesen Um- ständen diesen Weg wählen will, tut es auf eigene Gefahr, notfalls kann Zwangsernäh- rung Abhilfe schaffen. Brauchbare strafprozessuale Vorschriften dienen der ungestörten Abwicklung des Strafverfahrens, sie sollen aber niemals die berechtigten Belange des Beschuldigten außer acht lassen. Mündliche Haftprüfung kann sehr wertvoll sein, weil der Richter dann lebensnah entscheiden wird, wenn er sich auf einen in der mündlichen Verhand- jung gewonnenen Eindruck von der Persön- lichkeit des Beschuldigten stützen kann. Sie verzögert aber andererseits sicher die Er- mittlungen. Die getroffene Lösung, sie nur auf Antrag zuzulassen, ist der richtige Weg. (Schluß) Der Prozeß gegen die„Kommandeuse von Buchenwald“ Ilse Koch will von Häftlings-Mißhandlungen nichts gesehen haben Die„Fommandeuse von Buchenwald“, Ilse Koch, bestritt auch am zweiten Ver- handlungstag vor dem Augsburger Schwur gericht, jemals unmenschliche Behandlun- gen der KZ-Häftlinge im Lager Buchenwald gesehen zu haben. Sie gab lediglich zu. drei Häftlinge der Lagerleitung gemeldet zu haben, die als Kalfaktoren für ihre Woh- nung eingeteilt waren. Der eine habe sich betrunken und die Einrichtung demoliert, der andere sich unsittlich benommen und von dem dritten habe sie geglaubt, daß er geflohen sei. Die Angeklagte gab ferner entgegen ihren früheren Aussagen vor dem amerika- nischen Tribunal zu, bereits 1932 der NSDAP beigetreten zu sein. Sie hatte seiner- zeit erklärt, nie der Partei angehört zu haben. Sie habe damals aus Angst geschwie- gen, weil sie für ihre Kinder sorgen wollte, sagte die Angeklagte zur Begründung des Meineides. Die beiden vernommenen ehemaligen Häftlinge Dr. Benedikt Kautsky und Kurt Hirsch sagten aus, sie hätten nie beobachtet, daß Ilse Koch Häftlinge aufgeschrieben oder geschlagen habe. Dr. Kautsky erklärte, er könne beeiden, daß Häftlinge wegen ihrer Tätowierungen ermordet worden seien. Kautsky schilderte die unmenschlichen Strafen für die Lagerinsassen, grausame Prügelszenen und das sogenannte Baumhän- gen, die bei den gequälten Häftlingen oft schwere Schäden hinterlassen hätten. Die Schwägerin Ilse Kochs Erna Raible erklärte, daß sie bei einem Besuch in Buchenwald gesehen habe. wie die Ange- klagte ihren Hund auf Häftlinge hetzte. Frau Raible, die die Kinder von IIse Koch betreut, erinnerte sich auch daran, daß die Angeklagte beim Ausreiten eine Reit- peitsche im Stiefel stecken hatte. Die An- geklagte hat am ersten Verhandlungstag behauptet, sie habe beim Reiten nie eine Peitsche mit sich geführt und niemals —.—. ñ——— Die Krise im Gaststättengewerbe beiter einmal nannte, durch die so eingetre- tene Geldknappheit verdrängt. Die Gaststät- ten, die nicht in den Verkehrszentren liegen, sind leer, Die junge Generation ist nicht mehr „seßzhaft“, sondern nomadisch. Die„Alten, die 10, 20 und mehr Glas Bier tranken, sind fast ausgestorben oder ihnen fehlen die Mittel. Wo noch Mittel sind, können sich die Organe des menschlichen Körpers nach dem Wieder- aufleben der seitherigen Mangelware, nicht mehr an die früher gewohnten Quantitäten gewöhnen. Wer kann heute noch 10 viertelche Wein trinken, Von mehr gar nicht zu reden. Alles das sind Tatsachen, die nicht übersehen werden können. Wer sie aber in erster Linie sehen sollte und überhaupt nicht sieht, das sind die Behörden, Finanz- und Steuerämter. Wo ist ein Beruf, Gewerbe, Industrie, die mit Sondersteuer beladen sind, wie das Gast- stättengewerbe? Gib es nicht! Ist nur ein- malig! Alle die Steuererfindungskommissionen beim Bund, Länder und Gemeinden kennen nur einen Typ beim Erfinden neuer Steuern— das Gaststättengewerbe. Getränke, Bier, Sekt, Vergnügungssteuer, Gema(Musikschutzver- band) u. a. m. Wer von den Gästen weiß, daß der Wirt für das Radio im Lokal 6,.— DM monatlich städt. Vergnügungssteuer zahlen muß und wenn er einen einfachen Platten- spieler an seinem Gerät anhängt, noch einmal 3.— PM extra zahlt. Das sind in 12 Monaten 108. DM. Hat er ein Klavier in seinem Lokal stehen, dann zahlt er, ob darauf gespielt wird oder nicht, monatlich 5. DM, Und wenn er an Fasching beispielsweise dann wirklich Mu- sik veranstaltet, dann hat er in seinem Lokal mit 100 bis 120 Sitzplätzen und einer Tanz- fläche von 10 qm für Verlängerung und Tanz- erlaubnis, Vergnügungssteuer und Gema, 80,.— DM Sportel zu zahlen. Dann erst kommt das Honorar für die Musik. Dies alles, ohne daß er nur Eintrittsgelder erhebt, das nur in aus- gesprochenen Vergnügungslokalen in Frage kommt und dann entsprechend noch höhere Gebühren zu zahlen hat. Ausgesprochene Fa- schings veranstaltungen sind noch teurer. Der Wirt, der gehofft hatte, er könnte einen Hun- derter verdienen, kann dann einen Hunderter mitbringen. Der Lohn für Fleiß, Arbeit und schlaflose Nächte wandern in den Steuersäckel. Alle möglichen und unmöglichen Kontrollen und andere Gebühren kommen noch dazu. Um das Maß zum TDeberlaufen zu bringen, berät der Sporen besessen. Heiterkeit bei den Ge- schworenen gab es, als die Zeugin erklärte, daß ihr Ilse Koch nach dem Prozeß vor dem SsS-Gericht, bei dem Kommandant Koch zum Tode verurteilt wurde, gesagt habe. sie sei nur deshalb freigesprochen worden, weil sie sich schön angezogen, die Richter ange- lächelt und das Blaue vom Himmel herunter gelogen habe. Ilse Koch erklärte zu diesen Aussagen lediglich, daß die Zeugin nicht in allen Punkten die Wahrheit gesagt habe. Die selbstsichere Haltung der Ilse Koch geriet gestern zum erstenmal ins schwan- ken, als der Vorsitzende des bayerischen Journalistenverbandes, Senator Josef Acker- Gastwirte vermuten und tadeln Karlsruhe. Auf einer Sitzung der Gast- Wirte in Karlsruhe wurden scharfe Anschul- digungen vorgebracht gegen die Stuttgarter Verwaltungsstelle des württembergisch- badischen Gaststätten verbandes, dem vor- geworfen wird, die berechtigten Interesse der nordbadischen und besonders der Karls- ruher Gastwirte nicht genügend zu ver- treten. Die erst vor wenigen Tagen errich- tete Zweigstelle des württembergisch- badischen Gaststättenverbandes in Mann- heim sei nur deshalb nach Mannheim und nicht nach Karlsruhe gekommen., weil man den„badisch eingestellten Gastwirten der Verwaltungsstelle in Karlsruhe einen politi- schen Separatismus vorgeworfen habe, da die Karlsruher Gastwirte mit ihren Kolle- gen aus Südbaden Beratungen aufgenom- men hätten“, In der Verlegung dieser Ge- schäftsstelle nach Mannheim glaubt man nun in Gastwirtekreisen politische Hinter- gründe zu vermuten, was die Karlsruher Konferenz veranlaßt hat. mit dem Austritt der nordbadischen und besonders der Karls- ruher Bezirksstelle aus dem württem- bergisch- badischen Gaststättenverband zu drohen. c. e. Bund über Luxus, Verzehr- und Eissteuer in den Gaststätten. Wer den Steuereinzieher, den Wirt bezahlt, darüber wurde in all! den Jah- ren noch nicht gesprochen. Um das so ge- prellte, gepreßte und erpreßte Gaststättenge- Werbe, den Stiefel noch fester in den Nacken zu setzen, werden unter dem Deckmantel der Gewerbefreiheit immer neue Konzessionen bewilligt. Hygienische und bauliche Vorschrif- ten bleiben unberücksichtigt. Ueber frei- stehende Wurst- und sonstige Lebensmittel- und Getränkebuden und Auslagen wirbelt der von den Autos und Straßenbahnen auf den Straßen und Kellerruinen aufgescheuchte Staub aus Fäulnis und Rattenkadaver über diese Essenware und Getränke und wird als Beilage mitverzehrt. Kein Gesundheitsamt, keine Aerztekammer, noch viel weniger Ge- werbeamt nimmt daran Anstand. Im gleichen Atemzuge macht ein Kontrollbeamter einem Wirt, dessen Haus noch allerlei Fliegerschaden aufweist, die Auflage, daß er seinen sonst reinlichen Keller aus hygienischen Gründen neu streichen lassen muß. So erstickt das Ge- werbe in den Abgaben. 150 000 Kleinst- Mittel und Großbetriebe dieses Gewerbes beschäfti- gen soviel Menschen wie die chemische Groß- industrie und haben das gleiche Steuerauf- kommen. Obgleich der Ausländerreiseverkehr noch erst im Anlaufen ist, erbringt das Hotel- und Gaststättengewerbe dem Bund monatlich 4 Millionen Dollar Devisen im Bundesgebiet. Die Industrie dagegen nur 3,5 Millionen. Mit einem Gleichmut ohnesgleichen wird dieses Gewerbe zugrundegerichtet. Auf Grund seiner ganzen abhängigen Struktur kann es politisch nicht in Erscheinung treten und hat deshalb so gut wie keine Vertreter in Stadt, Land- und Bundesparlamenten. Volkswirtschaftlich wird es vom Bunde kaum, von den Ländern und Gemeinden überhaupt nicht beachtet. In den Gemeindeparlamenten hält es überhaupt schwer, nur einmal gehört zu werden. Wenn man bedenkt, daß in Württemberg-Baden im württembergischen Landtag ein gewisser Be- rufsstand allein 37% aller Abgeordneten Sitze innehat, dann hat man einen Vorgeschmack der regierenden„Demokratie“. Die Krise tritt nicht überall gleichstark in Erscheinung. In Mannheim hat sie noch besondere Begleit- erscheinungen. Da führt das„Deutsche Rote Kreuz“ mit 8 Lastwagen städt. und staatlichen Aemtern, Banken und Industriebetrieben in Wärmebehältern das Essen zu. Nebenher ma- chen private Unternehmen das gleiche, so daß tausende Mittag- und Abendessen dem Gast- stättengewerbe verlorengehen. Wir haben nichts dagegen einzuwenden, daß das Deutsche Rote Kreuz Altrentner und Minderbemittelte in diesem Sinne betreut, obgleich auch das mann, sie als Zeuge unter Eid schwer be- lastete. Am Ende der zweistündigen Ver- nehmung forderte der Vorsitzende die An- geklagte auf, Fragen an den Zeugen zu richten. Ilse Koch verzichtete mit kaum hör- barer Stimme darauf. Ackermann, der fünf Jahre lang Arzt- schreiber in der Lagerpathologie war, er- innerte sich noch genau, daß zum Geburts- tag des Kommandanten Koch eine Steh- lampe aus Menschenknochen und tätowier- ter Meuschenhaut hergestellt und in die Villa Koch geschafft werden mußte. Als die Vorgesetzten Kochs von dieser Ge- schmacklosigkeit erfahren hätten, sei die Lampe in die Pathologie zurückgebracht und zum„Betrachtungsgegenstand“ ge- macht worden. Auch Totenschädel und Schrumpfköpfe habe die Pathologie ange- fertigt, damit sich die zahllosen Freundin- nen des Lagerarztes Dr. Hoven, der auch ein intimes Verhältnis mit der Angeklagten gehabt habe, richtig das Gruseln lernen konnten. „Ich habe aber in keinem Falle einen Anhaltspunkt, das Häftlinge nur wegen ihrer Tätowierungen getötet wurden“, führ Ackermann fort. Es habe aber einen Befehl gegeben, wonach die Haut von verstorbenen tätowierten Häftlingen abgezogen und ge- gerbt werden mußte. Ackermann berich- tete, daß er vielen offlziellen Besuchern des Lagers und der Pathologie kleine tätowierte Hautstücke als„Souvenirs“ mitgegeben habe, damit die Oeffentlichkeit von den Greueltaten in Buchenwald erfahre. Der Zeuge erkannte große tätowierte Haut- stücke, die der Oberstaatsanwalt vorlegte, als echt an. Ackermann gab Gespräche mit SS-Füh- rer des Lagers wieder, aus denen hervor- gitig, daß die Ss genau wie die Häftlinge große Angst vor Ilse Koch hatte.„Wer bei der Kochin unten durch ist, der kann nichts mehr werden“, sei eine stehende Redens- art gewesen. bezirkes Nordbaden hat in einem Runderlaß zur Bekämpfung der Trunksucht aufgerufen. Die in dem Erlaß angekündigten Maßnah- men sollen sowohl gegen Trinker als auch gegen Wirte und Spirituosen-Kleinhändler angewandt werden, die an einen Betrunke- nen Alkohol abgeben. Weil er sich ärgerte Tuttlingen. Weil er sich über das anhaltende Signalblasen einiger Jagd- treiber ärgerte, warf ein Einwohner in Möhringen einen Stein in die Bläsergruppe. Der Stein traf einen 17jährigen Jungen aus Mühlhausen, der mit einer schweren Kopf- verletzung vom Platz getragen werden mußte. Maul- und Klauenseuche Stuttgart. In den Schlachthöfen Stuttgart und Ludwigsburg ist bei mehreren Tieren die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Wie vom Landwirtschaftsmini- sterium Stuttgart bekannt wurde, sind alle Maßnahmen getroffen, um eine weitere Ver- breitung der Seuche zu verhindern. Um Arbeit zu finden— Hechingen. Ein junger Mann aus der Sowjetzone ging als Frau verkleidet Auf die Arbeitssuche, weil er hoffte, als Dienst- mädchen am leichtesten unterkommen zu können. Das Hechinger Arbeitsamt erkannte ihn jedoch als Mann und ließ ihn in das Auffanglager für illegale Grenzgänger bringen. Bodensee nahm zu Konstanz. Der Bodensee-Pegel im Kon- stanzer Hafen stieg vom 23. bis 27. Novem- ber um 23 em und steht mit 3,36 m nahezu 75 em Höher als zur gleichen Zeit des Vor- jahres. Da jede Veränderung des Boden- seespiegels um einen Zentimeter einer Wassermenge von rund 5 Millionen Kubik- metern entspricht, nahm der Inhalt des Bo- densees somit innerhalb von fünf Tagen um 115 Milliarden Liter Wasser zu Nach der Gemeindeordnung unmöglich Stuttgart. Dem Gemeinderat der Stadt Winnenden, der in der vorigen Woche aus Protest gegen die Zuweisung heimatloser Ausländer zurückgetreten war, wurde vom Landratsamt Waiblingen mitgeteilt, daß nach der deutschen Gemeindeordnung der geschlossene Rücktritt eines Gemeindeparla- ments nicht möglich ist. „Deutsche Bruderschaft“ Rückversicherung? Frankfurt. Der„Bund deutscher Jugend“ Wirft der„deutschen Bruderschaft“, einer Vereinigung ehemaliger Soldaten, vor, sie strebe danach, sich an den wahrscheinlichen Sieger eines möglichen dritten Weltkrieges eng anzulehnen, für den sie die Sowjetunion halte. Der Außenminister der Sowietzonen- regierung, Georg Dertinger, habe zur„Bru- derschaft“ Verbindung aufgenommen. Sprengkörper im Martins-Ofen? Duisburg. Die Explosion eines Martins- Ofens auf der Hütte Ruhrort- Meiderich vom 24. November hat jetzt zwei Todes- opfer gefordert. Einer der drei verletzten Arbeiter ist am 26. November gestorben. Die Explosion ist wahrscheinlich auf inen Sprengkörper zurückzuführen, der mit dem Schrott in den Ofen geriet. Stellen werden eingespart Düsseldorf. Ministerpräsident Karl Ar- nold hat einen personellen Abbau der bis- herigen Landeskanzlei von 333 auf 152 Stel- len angeordnet. 108 Stellen werden einge- spart, während die anderen auf die übrigen Ressorts der Landesregierung übergehen. 32 Millionen DM Ueberschuß Kassel. Die sczialen Krankenkassen des Bundesgebietes haben nach einem vom Hauptverband der Betriebskrankenkassen herausgegebenen Bericht im zweiten Ka- lendervierteljahr 1950 einen Ueberschuß von 32 Millionen Mark erzielt. rs— Gaststättengewerbe in dieser Hinsicht Mittel und Wege finden würde und den guten Wil- len Aehnliches zu tun. Verwahren wir uns ganz entschieden dagegen, daß das Deutsche Rote Kreuz sich als Gewerbe betätigt. Der Zug der Bevölkerung, hinaus aus der Stadt war schon früher sehr stark. Der„Im- port“ war jedoch stärker. Heute ist es umge- kehrt. Der„Export“ hinaus aus den Ruinen ist stärker, der„Import“ herein in die Stadt ist wesentlich geringer. Ist Mannheim teurer als das aufgesuchte Land? Im Gegenteil, Speise und Trank sind in den Ausflugspunkten we- sentlich teurer. Auch hier kann beobachtet werden, daß der Preis keine Rolle spielt. Alle Bevölkerungskreise kann man in den Wein- orten der Pfalz oder an den bekannten Aus- klugspunkten im Mannheim-Heidelberger Ge- biet antreffen. Mannheim hat eine Reihe schö- ner Ausflugspunkte innerhalb seiner Stadt- grenze. Die Wiederinstandsetzung und Schaf- kung neuer Wege zu diesen Gaststätten würde sich selbst finanzieren. In der heißen Jahres- zeit würden die zurückflutenden Menschen auch noch etwas in der Stadt hängen lassen. Wer eine Weinreise in die Pfalz gemacht hat, kehrt kaum noch einmal ein, ebensowenig der, der mit der Eisenbahn und Omnibus sonstwo War. Interessant ist die Einstellung dieser Ausflugsorte zu Mannheim. Das Geld der Mannheimer in Ehren, aber für Gegenbesuche hat man kein Verständnis. Was soll man auch in der Ruinenstadt. Frägt man drei dieser Provinzler, ob sie Mannheim in seinem Ruinengewand schon gesehen haben, dann sa- gen zwei davon— nein, wir haben kein Bedürfnis es zu sehen. Und fast wie ein Vor- Wurf klingt es, wenn sie sagen: wenn in Mannheim die Bomben gefallen sind, haben bei uns die ganzen Häuser gewackelt; wir ha- ben viel durchgemacht. Sie sind der Auffas- sung, daß all' die Behörden und Organisatio- nen der Stadt ihren Sitz nach dem Lande ver- legen müssen. Sie würden am liebsten für jede Gemeinde eine Regierung mit einem Mi- nisterpräsidenten bilden und die Stadt dafür Steuern zahlen zu lassen. Eine eigenartige Be- obachtung im Gaststättengewerbe wird in Mannbeim seit langem gemacht. Will ein Gast, Was selten vorkommt, wirklich mal eine Fla- sche Wein trinken, dann sagt er:„Lassen Sie die Flasche bitte hinterm Büffet stehen und schenken sie mir ein Viertelglas ein.“ Der Gast hat also Angst, daß er bespitzelt und schließlich eines Tages als Schlemmer ange- prangert wird. Wer bespitzelt wen? Die mut- maßlichen Spitzel sitzen natürlich auch in den Weinorten der Pfalz. Dort verträgt man sich herzlichst. Vergessen ist die Zeit, wo der Mannheimer Gastwirt mit seiner Frau am Küchenherd stand, wenn die anderen Bewohner im Bunker saßen. Viele Zehntausende wurden unter den schwierigsten Verhältnissen in den Mannheimer Gaststätten während und nach dem Kriege verköstigt. Viele Nächte lang kam der Wirt und dessen Frau nicht zu Bett. In der Bewirtschaftungszeit wurden die Wirte in Mannheim wegen Abgabe ohne Marken und angeblich hohe Preisen bestraft wie nirgends im Bundesgebiet. Schließlich hatten doch auch jene Hunger und Appetit, die nicht nach Schwieberdingen, Knitlingen und sonstwohin fahren konnten. Wir glauben nicht an einen neuen Krieg. Wir sagen auch nicht, daß die Wirte nicht wiederum ihre Schuldigkeit tun Würden, aber wir wissen auch, daß gewisse Betriebe, die mit großer Substanz in die neue Währung singen und großes Wohlwollen ge- niegen, ihr geheiligtes Leben außerhalb den Mauern Mannheims in Sicherheit bringen und von dem seitherigen„Wohlwollen“ in der „Emigration“ ein gutes Leben führen würden. Deshalb richten wir an die Mannheimer Be- völkerung die Bitte, vergessen sie nicht, was der Berufsstand in der vergangenen Zeit ge- leistet hat. Alle gewerblichen- und Industrie- betriebe, die mit ihren Belegschaften Ausflugs- fahrten in die schönen Naturgebiete machen, bitten wir, daß sie ihre Hauptmahlzeiten bei Rückkehr in die Stadt einnehmen und von den für die Ausflüge vorgesehenen Gelder einen Teil in der Stadt lassen und das alteingeses- sene Gewerbe vor dem Ruin zu retten. Große Betriebe können durch Aufteilung der Beleg- schaften viel Gutes tun. Das Gleiche gilt für Vereine und Korporationen. Mit viel Bitternis wird beobachtet, daß Hochzeiten und andere Familienfeiern auch außerhalb durchgeführt werden. Die bereits angeführte Angst vor der Bespitzelung dürften die Gründe dafür sein. Dessen ungeachtet, bitten wir alle zu beden⸗ ken, daß im Gaststättengewerbe große Sum- men investiert sind. Viele Industrieen und Gewerbe leben von diesem Berufsstand. Der Verschleiß ist groß und bedingt laufende An- schaffungen. Das Geld, das sie diesem Ge- werbe bringen, bleibt zu 95% in der Stadt. Der Anschauungsunterricht der sozialen Ar- beit, den der Gastwirt täglich übt und hervor- ragende Selbstdisziplin der Mannheimer Gast- Wirte haben dazu geführt, daß trotz der Son- derortsklasseneinteilung Mannheims, Mann- heim im Gaststättengewerbe die billigste Großstadt im Bundesgebiet und Ausflugsorten ist. Für alle Bevölkerungsschichten ist Ge- legenheit, gut und billig zu speisen und zu trinken. Vergessen Sie dieses Gewerbe nicht, mit dem Sie in der Notzeit so sehr verbunden waren. 4. Seite 4 MANNHEIM n e Donnerstag, 30. November 1050 0. Mannheim als Filmthemu Eine Aufgabe Es ist nicht gleichgültig, wie sich eine Stadt sieht und sich selbst darstellt, d. h. wie sie gesehen werden will. Vor einigen Tagen wurde der Werbefilm„Die lebendige Stadt“ in einer Sondervorführung im „Alster“ gezeigt. Dieser gut gemeinte und gut gemachte Film zeigt ein Mannheim, das es nicht mehr gibt, vielleicht— so prospe- rierend und wunschlos glücklich— nie ge- geben hat. Eine lebendige Stadt der Arbeit und der Kunst. Dieser Kulturfilm ist für uns heute sehr lehrreich. Man müßte das allzusehr Zeit- bedingte herausschneiden und den brauch- baren Rest kombinieren mit einem Strei- fen, der den Tatsachen der Zerstörung und des mittlerweile geleisteten Neuaufbaus Rechnung trägt. Er enthält vorzügliches An- schauungsmaterial— man sollte es für die Schulen für die Bürger- und Heimatkunde nutzbar machen. Es sollte einmal geprüft werden, ob die hier gelegentlich geäuger- ten Wünsche nach einer Darstellung des lebenswichtigen Wissens von den Verhält- missen unserer Stadt durch einen derarti- gen Film erfüllt werden könnten. Und dann müßte dieser Film das Ringen um ein neues Gesicht der Stadt zeigen. Der ursprüng- liche Streifen konnte sich auf eine geprägte Form stützen, ein künftiger müßte sich durch Vorschläge und Stellungnahmen ex- ponieren. Sehr gut zeigt dieser etwa vor 15 Jahren abgeschlossene Film, wie sich in Mannheim die Verkehrslinien— Eisenbahn, Autobahn und Fluglinien— kreuzen, wie die Wirt- schaft Mannheims in die Umwelt hinein- Wirkt und aus der Umwelt Impuls, Kraft und Stoff empfängt. Zu wenig zeigt der Film den Mannheimer, den Menschen, der hinter den Fassaden wohnt und die gigan- tischen Maschinen in Bewegung setzt, die die Kamera äußerst geschickt aufgenommen Hat. Die musikalische Untermalung mit der Meiselschen Verkehrssinfonie könnte bei- behalten werden, nur wäre die Tonlage des erneuerten Streifens gründlich zu andern: Der forsche Optimismus von damals ist bis zur Peinlichkeit unerträglich. Das Ringen um eine gegründete Existenz müßte in Bild, Wort und Ton sich einen zeitgemäßen Aus- druck schaffen. Eine schöne Aufgabe für Verkehrsverein und Stadtverwaltung. F. W. K. „Figaros Hochzeit“ näher erläutert Im Athenesaal der Kunsthalle begrüßte Geschäftsführer Theo Maret die Mitglieder der Theatergemeinde zu einem Einfüh- rungsvortrag in Mozarts Oper„Figaros Hochzeit“. Maret dankte der Direktion der Kunsthalle für die kostenlose Ueberlassung des Athenesaals, der zum ständigen Ver- sammlungsraum der Theatergemeinde wer- den soll. Mit Bedauern stellte Theo Maret fest, alle für diesen Abend vorgesehenen Künstler des Nationaltheaters seien durch Probenarbeit verhindert. 8 Hans Forth hatte den Einführungsvor- trag übernommen und beschäftigte sich zu- nächst mit der Person Mozarts, dessen frühen Tod er damit erklärte, daß Mozart keine Schaffenspause gekannt habe. Pausen- los habe er Werk um Werk geschrieben, ein Getriebener.„Figaros Hochzeit“ bezeichnete Hans Forth als das einheitlichste Werk. Den Stoff habe ihm Beaumarchais Komödie ge- Uefert, die ein Zeitstück gegen die fran- zq8sische Gesellschaft des 18. Jahrhunderts darstelle. Figaro sei als der Repräsentant des dritten Standes zu werten, der sich mit allen Listen behaupten müsse. Mozarts Sinn für Dramatik habe einen günstigen Einfluß Auf seine Textdichter gehabt. Ein zeitloses Werk sei entstanden, es dominiere auf der Bühne der Mensch. Hans Forth leitete zum musikalischen Teil über und erläuterte mit Schallplatteneinlagen und am Flügel die Feinheiten der Mozartschen Musik. ug. Wohin gehen wir? Donnerstag, 30. November: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Die Hochzeit des Figaro“; Amerika- haus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert mit Wer- ken von Hindemith und Menotti; Wirtschafts- hochschule 20 Uhr:„Reiseeindrücke aus dem modernen Brasilien“(mit Lichtbildern), Vortrag von Prof. Dr. Gottfried Pfeifer, Universität Heidelberg(Verein für Naturkunde); Städt. Volks- und Musikbücherei 19.30 Uhr: Schall- plattenkonzert mit Werken von Beethoven. Freitag, 1. Dezember: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Der Tod des FHandlungsreisenden“; Alster:„Gefährliche Liebe“; Capitol:„Der See- räuber“; Palast:„Vier Federn“; Alster 20 Uhr: „Ein Meisterabend froher Unterhaltung“ mit zahlreichen bekannten Solisten. Zur Finunzschwierigkeit beim Buuen tritt Mauterialverknuppung Es erscheint fraglich, ob Mannheim 1951 die gleiche Bauleistung aufbringen kann wie 1950 Die Schwierigkeiten in der Beschaffung von Baustoffen, die mit dem Anlaufen des Bundesbauprogramms sich andeuteten, mit der Korea-Krise akut wurden und jetzt bei Vorlage der amerikanischen Bauprojekte in Westdeutschland sich schon auszuwirken be- ginnen, werden immer bedenklicher. Es sei dahingestellt, ob es sich dabei im einzelnen Fall um eine echte Verknappung oder um eine Hortung handelt, gewiß ist nur, daß zumindest das Tempo, aller Voraussicht nach aber auch der Umfang des Wieder- aufbaus schon im kommenden Jahr gefähr- det erscheint. Abgesehen von Zement und Kalk sind die Materialien beginnend mit dem Rohbau, heute nur alle recht schwer aufzutreiben. So ist zum Beispiel Baueisen sehr knapp geworden, Formeisen ist schon seit Monaten kaum mehr zu haben, ab Lager überhaupt nicht und ab Werk nur mit mehrmonatigen Lieferfristen. Ahnlich ist es mit Monier- eisen und Baustahl. Auch an Backsteine ist nur sehr schwierig heranzukommen, doch können dafür unter Umständen Steine aus der Trümmerverwertung die Lücke schlie- Ben. Bei Ziegelsteinen, deren Produktion vordringlich für Aufträge der Besatzungs- macht beansprucht wird, ist mit Liefer- fristen von mindestens vier bis fünf Mona- ten zu rechnen. Die Folge davon war, dag die Gemeinnützige Baugesellschaft in der letzten Zeit schon mehrwöchige Bauzeit- verluste aufzuweisen hatte. Im allgemeinen muß dabei allerdings be- rücksichtigt werden, daß man beim Rohbau von mehrgeschossigen Bauten ausweichen konnte auf Trümmersplitt, der ein relativ billiges Bauen auch heute noch unter Ver- zicht auf Nur-Fachkräfte ermöglicht und beim Rohbau von Bauten bis zu drei Stock- Werken auf Trümmersplitthohlblocksteine aus der Trümmerverwertung, mit dem es sich auch verhältnismäßig billig bauen läßt. Noch prekärer sind die Materialbeschaf- kungsschwierigkeiten bei für den Ausbau benötigten Stoffen. Fußbodenholz ist trotz einer Verteuerung von etwa 20 Prozent wie auch Dachholz nur schwierig und dann sehr langfristig zu bekommen, und für kerami- sche Erzeugnisse(Spülsteine, Klosettkörper usw.) gelten Lieferfristen von sechs bis acht Monaten. Fenster- und Türschlösser, Kupfer für elektrische Leitungen, Isolationsmate- rial, Gußleitungen für Abwasser, Armaturen für Wasserleitungen— jetzt schon sind Bauten ins Stocken geraten, weil dieses Material überhaupt nicht, oder nicht termin- gemäß beschafft werden konnte. Die Baukapazität war in Mannheim dieses Jahr mit der Erstellung von rund 4000 Wohnungen fast restlos ausgenutzt. 1951 soll die gleiche Anzahl von Wohn- einheiten erstellt werden. Man kann nicht umhin, dieses„Soll“ angesichts der Bau- stofflage mit großer Skepsis anzusehen. Dies um so mehr, als nach den bisher vorliegen- den Informationen mindestens 50 Prozent der lokalen Baukapazität von der Besat- zungsmacht im kommenden Jahr bean- sprucht werden wird. Die Finanzierung der etwa 4 000 für 1951 in Mannheim geplanten Wohnungsbauten, von denen die„Gemeinnützige“ ungefähr 1600 erstellen will, ist gegenwärtig erst zu 50 Prozent gesichert. Es wird nichts anderes übrig bleiben, als den Schwerpunkt mit auf den Wiederaufbau von noch ausbaufähigen, beschädigten Häusern zu legen. um die bei Neubauten erforderlichen Gelände- erschließungs-EKosten einzusparen. Allge- mein gesehen, wird die Erstellung von so- Mannheimer Karnevalszug 1951 wird Wirklichkeit Plakettenverkauf soll die Hauptlast der Finanzierung tragen Bei einer Besprechung der Mannheimer Karnevals kommission des Verkehrsvereins gestern abend im Schloß-Hotel waren nähere Einzelheiten über Planung und Durch- führung des Karnevalszuges am 4. Februar zu erfahren. Der Verkauf der bekannten, bereits angekündigten Karnevalsplaketten soll mit einem kleinen Zuschuß der Stadt den großen, etwas mehr als 80 Gruppen umfassenden Karnevalszug finanzieren. Die Kommission sprach die Hoffnung Mime So sieht sie aus Karnevalsplakette 1951 keene aus, die Mannheimer Bevölkerung möge sich am Kauf und Verkauf dieser Plaketten eifrig beteiligen, denn das 111. Jahr des Mannheimer Karnevals sei ein Anlaß zu einem auch künstlerisch hervorstechenden Umzug, zumal man der Ansicht sei, daß auch in Mannheim sich die Menschen wie der freuen sollten; ein gesundes Lachen müsse wieder in unsere Stadt einziehen. Ab Januar würden bekannte Büttenredner am Paradeplatz in die Bütt steigen und für den Verkauf der Plakette werben, die für den Zug unerläßlich sei. Ab 1. Januar sollte jeder Mannheimer Bürger eine solche Plakette tragen, denn mit dem Zug verbinde sich auch eine Wer- bung für den Mannheimer Fremdenverkehr, von dem letztlich auch die Mannheimer grogen und kleinen Geschäfte und Firmen sowie die Gaststätten profitieren. Die Bun- Kinder, die nicht spielen, sondern arbeiten Buben zwischen 10 und 13 Jahren helfen den Eltern Es wird heute viel über Erziehungs- schwierigkeiten bei Kindern geklagt, und es kann nicht geleugnet werden, daß sie auch tatsächlich vorhanden sind. Aber es gibt auch Kinder— und es sind mehr als man vielleicht glauben möchte— die das Herz auf dem rechten Fleck haben, die die Not der Zeit begreifen und aus freien Stük- ken voll Freude an der eigenen Leistung Mren Eltern beizustehen suchen oder noch häufiger der Mutter, weil sie begreifen, dag der Lebenskampf für eine Frau, deren Mann gefallen oder vermißt ist, besonders hart ist. Diese„kleinen Männer“ von 10 bis 13 Jahren, die— soweit es ihnen möglich ist— auf Erwerb durch ehrliche Arbeit ausgehen, verdienen es, daß man ihnen ein kleines Lorbeerblatt pflückt. Wahrscheinlich würden auch sie lieber spie- Ien als arbeiten, So wird ihre Arbeit ein kleines Opfer und ein Stückchen Heldentum des Alltags, das nicht gering einzuschätzen ist. 3 Wie erzielen diese Buben einen kleinen Verdienst? Da ist zum Beispiel Willi. Wenn er aus der Schule kommt, hilft er auf dem Markt Kartoffeln verkaufen und bringt sie den Käufern ins Haus. Dafür erhält er Kleine Geldbeträge, die er spart. Für eine Wäscherei trägt er außerdem Wäsche aus. Er ist stolz darauf, daß er sich kleine not- wendige Anschaffungen selbst bezahlen kann. Da ist der 13jährige Adolf. Sein Vater Denn sehr ist gefallen, seine Mutter leidend. Auch er geht oft mit seinen kleineren Brüdern auf den Markt und hilft Bauersfrauen oder Händlerinnen ab- und aufladen. Die Beloh- nung wandert in die Sparbüchse. Peter hat sich durch Auskünfte über Straßen, die gesucht wurden, oder durch Führung körperbehinderter Leute über die Straße kleine Geldbeträge erworben. Diese leiht er als Notpfennig seiner Mutter, wenn ihr das Geld ausgegangen ist. Richard kennt Bauern in einem Vorort. Bei ihnen hilft er Mist laden und auf den Acker führen, Rü- ben ernten und dergleichen. Was er da- durch verdient, liefert er der Mutter ab. Walter geht regelmäßig zu einer Familie und beugt Holz auf. Seine Entlohnung spart er zu Weihnachtsgeschenken für die Angehörigen. Hans, der älteste Bub seiner Mutter, fühlt sehr die Verpflichtung ihr zur Seite zu stehen und liest Tennisbälle auf. In einer Weinhandlung geht der kleine Max zur Hand und säubert Fässer, um zu Hause etwas beisteuern zu können. Andere Buben kaufen ein für alte Leute oder be- rufstätige Frauen, holen ihnen Brennmate- rial aus dem Keller, tragen flir Bekannte einen Koffer zur Bahn, helfen beim Zei- tungstragen oder bringen Brötchen ben, die gutwillig zu Hause Geschirr spü- len, Zimmer fegen, Holz und Kohlen holen, Kartoffeln kochen usf. rei. in die Häuser. Es gibt eine ganze Reihe von Bu- desbahn, die Bundespost, die OEG und die Straßenbahn sollen nach Möglichkeit in dem Umzug ihre eigenen Wagen aufstellen, Was auch bereits von größeren Firmen näher erwogen wird. Die inszenatorische und künstlerische Gestaltung des in zwei Teile geteilten Umzugs hat Heinrich Boru- hofen übernommen, der der Karnevals kommission einne Reihe von Entwürfen vor- gelegt hat. In historischen Kostümen, Bil- dergruppen und mit den Gründungs- standarten der drei Karnevalsvereine wird der erste Teil die Entwicklung der Stadt aufgezeichnet, während der zweite Teil des Zuges Büttenredner, Prinz und Prinzessin und die Ranzengarde bringen wird. Der Weg des Umzugs liegt noch nicht ganz fest, doch ist man sich klar darüber, daß er in der Neckarstadt beginnen soll. Die Route führt weiter wer Kurpfalzbrücke—(n diesem Fall): Breite Straße— Schloß Ring— Wasserturm— Heidelberger Straße — Börse. Ein Programtnheft sell über die Bedeutung des Zuges für die Stadt Undk alle der Gruppen Aüfschlug geben! Maßgebliche Mannheimer Firmen haben ihre Unterstützung für das nun festere Formen annehmende Projekt zugesagt. Es wurde von der Karnevalskommission be- tont, daß es nun an der Bevölkerung unse- rer Stadt liege, dem„Karnevalszug Mann- heim im Narrenspiegel 1951“ zum Erfolg zu verhelfen. 5 ug. Aus dem Polizeibericht Dreirad gegen Straßenbahn. In voller Fahrt stieß auf der Rhenaniastraße ein an- scheinend unter Alkohol wirkung stehender Fahrer mit seinem Tempo-Lieferwagen auf einen aus Richtung Neckarau kommenden Motorwagen der Straßenbahn. Dank dem Umstand, daß der Straßenbahnführer die Gefahr rechtzeitig erkannt und seinen Wagen zum Stehen gebracht hatte, konnte wenigstens die Wucht des Aufpralls ge- mindert werden. Der Lieferwagen mußte schwer beschädigt abgeschleppt werden. Der Fahrer fand mit erheblichen Gesichtsver- letzungen Aufnahme im Städtischen Kran- kenhaus. VUeberschlagen und unverletzt. In der Nacht fuhr ein mit Stückgut beladener L¹kW. mit Anhänger die etwa acht Meter hohe Böschung der Autobahn bei Wallstadt hin- unter wobei sich der Lastzug mehrfach überschlug und stark beschädigt wurde. Der Gesamtschaden wird im ersten Augen- blick auf etwa 10 O00 DM geschätzt. Der Fahrer des LkWwWès kam unverletzt davon. Nicht abgeblendet. Von einem entgegen- kommenden, bis jetzt noch unbekannten PkW.-Fahrer wurde in der Nähe des Orts- asganges Scharhof ein Motorradfahrer der- art geblendet, daß er einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer streifte und mit seinem Vater, der auf dem Rücksitz des Motorrades saß, zu Boden gerissen wurde. Mit einem Schädelbruch und an- deren Verletzungen wurde der Motorrad- fahrer ins Krankenhaus gebracht. Sein Vater blieb unverletzt.. Schnell geklärt. Bei einem nächtlichen Einbruch in ein Restaurant fielen dem zunächst Unbekannten etwa 830 DM in bar und 36 Kaffeelöffel in die Hände. Die Aufklärung erfolgte aber sofort. Ein in dem Restaurant beschäftigter Kellner konnte des Diebstahls überführt und fest- genommen werden. Bei der Wohnungs- durchsuchung konnten 715. DM, die aus dem Einbruch herrührten, und die Kaf- feelöfel vorgefunden werden. Bei wem sprach er vor? Am 25. Nov. wurde im Polizeibericht von einem Unbe⸗ kannten berichtet, der mit einer Sammel- ste der Arbeiterwohlfahrt Geldbeträge für bedürftige Personen sammelte. Der Betrüger konnte jetzt auf dem Luzenberg durch die Polizei festgenommen werden. Nach den eigenen Angaben des Festge- nommenen übte dieser seine Sammel- tätigkeit schon seit Anfang November im ganzen Stadtgebiet einschließlich Vororte aus. Da ein Teil der Sammellisten von ihm vernichtet worden ist, wäre die Kri- minalpolizei Mannheim für Hinweise aus der Bevölkerung, wo und in welchem Um- fange der illegale Sammler Geldbeträge kassierte, dankbar. Weise beeindruckt“ War. genannten Einfachwohnungen einen breiten Raum im nächstjährigen Bauprogramm mit zunächst 1000 vorgesehenen Einheiten ein- nehmen; da hier bisher bei einem Mietpreis von 95 Pfennig pro Quadratmeter(gegen- über den im Wohnbaugesetz festgelegten 1 DM bis 1,10 DM) die niedrigsten Mietsätze erzielt werden konnten. Wahrscheinlich wird in naher Zukunft auch eine starke Dif- ferenzierung der Mieten insbesondere hin- sichtlich der Wohnlagen vorgenommen werden. Wenn darüber hinaus die bisherigen Niedrigstmietsätze beibehalten werden sollen bei einer allgemeinen Erhöhung der Baukosten um jetzt schon 15 Prozent, wer- den sich die Länder gezwungen sehen, größere Subventionen für den Wohnungs- bau abzuzweigen, Das heißt mit anderen Worten, daß bei Andauer der gegenwärti- gen Verhältnisse auf dem Baustoffmarkt mit mehr Geld weniger Wohnungen gebaut werden können. Du. Feierabendstunde im Werk Zu einem besinnlichen Werks-Familien- aberid lud Direktor Dr.-Ing. Haroid W. Schoeller die Mitarbeiter der Th. Gold- schmidt AG in die Werkskantine ein. Dr. Schoeller sagte eingangs, solche für die Nachdenklichkeit und Erquickung geeig- neten Abende sollten dem werkenden Men- schen gerade in Zeiten der Bedrückung Aufmunterung und Zuversicht geben. Hanna Meyer vom Nationaltheater Mannheim las eine Novelle von R. G. Binding, Besinn- liches von Matthias Claudius und Erhei- terndes von Wilhelm Busch(aus„Kritik des Herzens“). Der begabte junge Heidelberger Pianist Günther Neidlinger erfreute mit erlesenen Klavierstücken von Pfitzner, Men- delssohn-Bartholdy und Chopin. Dr. Schoel- ler dankte den Ausführenden und kündigte einen der heiteren und frohen Kunst ge- widmeten Abend an. Epidemie in Metalldiebstählen Strengere Bestrafung gefordert Altmetalldiebstähle müssen jetzt strenger bestraft werden, weil sie sich in erschrek- kendem Maße häufen, sagte der Schöffen- richter in der Urteilsbegründung im Falle des H. P. und W. W., die im Juli dieses Jahres zehn Rollen Kupferdraht gestohlen hatten. Das Schöffengericht verhängte über den 32jährigen H. P. eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten, während der 18jährige W. W. der schon mit 13 Jahren zum ersten Male bestraft worden war, mit einer Ge- kängnisstrafe von drei Monaten davonkam. Die Täter hatten sich ein-, beziehungs- weise zweimal einen Lastkraftwagen gemie- tet und waren damit zum Lager der Bun- desbahn gefahren, wo sie in den Lagerraum einstiegen und die Kupferrollen stahlen, die einen ganz erheblichen Wert darstellen. Der ältere der beiden erklärte in seinem Schluß- Wort, seine wirtschaftliche Lage habe ihn einfach zu der Tat gezwungen. Das Gericht. Aflerkanmite, daß er in bemerkenswerter Unkenntnis der Gesetze schützt nicht vor Strafe 21 Jahre ist er alt, Familienoberhaupt, Vater eines dreijährigen Sohnes und mit einer ganz besonderen Sympathie für andere Frauen ausgestattet. Als er aus dem Odenwald nach Mannheim gekommen war, um Krankengelder abzuholen, war er gleich Hiergeblieben und mit einer jener„sympa- thischen anderen Frauen“ monatelang um- hergezogen. Als seine Frau ihn dann eines Tages beim Geldabholen in Mannheim er- wischen wollte, ergriff er bei ihrem Anblick blitzartig die Flucht. Vor dem Amtsrichter war er nur wegen Verletzung der Unterhaltspflicht angeklagt. Erst im Gefängnis habe ihn ein Mitgefan- gener darüber aufgeklärt, daß es einen sol- chen Paragraphen gebe. Er habe nichts davon gewußt, meinte der Angeklagte. Schuld an allem sei sowieso die Schwieger- mutter. Er liebe seine Frau und sein Kind, und ohne die Schwiegermutter wolle er gerne wieder mit ihnen zusammen iſeben und für sie alle sorgen. Der Sachverständige hatte ein schriftli- ches Gutachten eingereicht, in dem der junge Mann als nicht voll zurechnungsfähig bezeichnet wurde. Er sei ganz normal, widersprach der Angeklagte, nur könne er sich beim besten Willen nicht mehr an die verschiedenen Darstellungen erinnern, die er im Laufe er Vernehmungen von seiner Tat gegeben habe „Paragraph 51, Absatz 2% urteilte der Amtsrichter und schickte das Familienober- haupt für drei Monate ins Gefängnis. i-tu Blick in die Bunk des kleinen Mannes Besuch auf dem Städtischen Leihamt/ Gold- und Juwelenumsatz verdoppe Nachdem seit 19. Oktober wieder das Städtische Leihamt in Betrieb ist— das erste Städtische Leihamt wurde von Groß- herzog Carl Friedrich von Baden im Jahre 1809„zur Steuerung des Winters und zum Besten der dürftigen Volksklasse“ in Mann- heim genehmigt— mag ein kurzer Besuch von Interesse sein. Ueberraschend ist, das die Inanspruchnahme noch relativ gering ist, aber nach den bisherigen Erfahrungen mit einer Steigerung gerechnet wird. Neben dem Leiter des Amtes ist der wichtigste Mann der Taxator, der langjährige Kennt- nisse in der Annahme von Pfändern auf- zuweisen hat. Dazu kommen noch vier Hilkskräfte. 5 Nach den Gründen, die für eine baldige Erhöhung des Pfandumsatzes beim Städti- schen Leihamt sprechen, gefragt, wurde unter anderem der niedere Zinssatz des Städtischen Leihamtes genannt. Für Zinsen und Einlagerung erhebt das Amt einen monatlichen Betrag von 2,5 Prozent des ge- liehenen Geldes, wozu bei dem Versatz eine Abfertigungsgebühr von 3 Prozent hinzu- kommt. Die Pfandscheine haben eine Lauf- zeit von sechs Monaten, dann muß entweder eingelöst oder verlängert werden, sonst droht die Versteigerung. Was den Kreis der Darlehensnehmer be- trifkt, so hat sich erwiesen, daß es im Brennmaterialien oder Kartoffeln, um — Kurze„MM“-Meldungen Der Expreßgutverkehr wird auch sem Jahr im Dezember aller ve nach eine beträchtliche Steigerung eite Die Bundesbahn wird trotz dieser I belastung das Gut dann gnau 80 pin wie während der anderen Monate zu können, wenn auch der Absender de dingungen erfüllt die für einen sichere schnellen Transport unerläßlich ah Bundesbahn bittet deshalb: a) in 00 ein Doppel der Anschrift einzulegen Pakete deutlich zu beschriften, h) dw so zu verpacken, daß es gegen die geh lichen Gefahren und Einwirkungen Eisenbahnbeförderung bis zur Able an den Empfänger hinreichend gen ist, e) die Beklebung möglichst Stirnseite des Gutes anzubringen, e das Gut frühzeitig aufzuliefern. Schutz gegen Frost. Zur Verhütung Einfrierens der Hausleitungen für und Gas sind während der kalten Jahns die Wasser- und Gaszähler und die 2 tungen zu ihnen gegen Frost zu Sch Ganz besonders gefährdet sind die Wa zähler. Kosten zur Behebung von Sci die aus Nichtbeachtung dieser Vorti maßnahmen entstehen, fallen den f. eigentümern zur Last, wie die Stadiy Mannheim mitteilen. i Mitgliederversammlungen. Der Ver der Körpergeschädigten, Ortsgruppe In stadt, lädt seine Mitglieder für 2. Den ber, 19 Uhr, in das Lokal Fahsold 2 Ebenso zu einer Mitgliederversamm lädt der Kleingärtnerverein Mannheim! für 1. Dezember, 19.30 Uhr, in den ringer Löwen“ ein. Eine kirchenmusikalische Feierstunde Chor-, Orgel- und Instrumentalwerken Johann Sebastian Bach gibt der evangel Kirchenchor Käfertal unter Leitung Rudolf Dick am 3. Dezember, 20 Uhr, evangelischen Kirche Käfertal. 30 Jahre Brieftaubenzüchter verein 2. Dezember, 20 Uhr, gibt der Brieftau sbortverein„Wiedersehen“, Manne Waldhof, zu seinem 30jährigen Beste ein Festbankett mit Ball in den Rau des Vereinslokales„Bernauer“, Waldhof. Gleichzeitig werden in den Ne räumen des Lokales am 2. und 2 Den ber Siegertauben des diesjährigen d jahres gezeigt. Vogelschau. Der Verein für Schutz. Pflege einheimischer Vögel e. V., Mann zeigt vom 2. bis 4. Dezember in der eine Schau einheimischer und fremd discher Vögel. Die Ausstellung soll ein! über die Arbeit eines Tier- und pflegers geben.— Der Kanarien: und d schutzverein Mannheim-Neckarau zeig 2. und 3. Dezember im Lokal„Engel Neckarau eine Vogelausstellung mit sangs- und Farbkanarien Der Kanarienzüchter- und Vogelsch verein„Vogelfreunde“ 1948, Feudend zeigt am 3. Dezember im Lokal„Deuts Michel“ eine Schau mit vielen Rassen. Die Ostpreufenvereinigumg lädt 2 nächsten Monatsversammlung am“ 19.30 Uhr, im Lokal„Durlacher Hof e Der Odenwaldklub wWandert am 3. zember ab Weinheim über die Wachen nach Buchklingen-Löhrbach durch das städter Tal nach Birkenau, von Wo aus Rückfahrt erfolgt. Abfahrt: OEG- Neckarstadt um 9,15 Uhr. Schulbankerinnerungen. Zu einem lertreffen in Neckarau des Entlass jahres 1919 der Wilhelm-Wundt- Schule burtsjahrgang 1904/05) am 2. Dezember 20 Uhr im„Goldenen Löwen“, Rheine straße 31, wird eingeladen. Auch die] die 1911 in die Wilheim- Wundt kamen und später in die Böheren 80d übersiedelten, sind herzlich willkommen Mannheimer Friseur erfolgreich dem am 5. November durchgeführten sh fenster wettbewerb der Fachzeitschritt seurhandwerk“ im ganzen Bundes wurde dem Mannheimer Damen-Salon! Fischer, Qu 2, 13, der erste Preis N gesprochen. 5 Für die Schifferkinder. Das deutsche! amerikanische Personal einer ame nischen Dienststelle in Heidelberg hat! bereit erklärt, am 2. Dezember einen öfte lichen bunten Abend zu geben, dessen 1 den Kindern des Mannheimer Sdil kinderheimes in Seckenheim zugute kom- Soll. N Wir gratulieren! Anna Heinz, Feu heim, Ilvesheimer Straße 3, feiert in 81. Geburtstag. Sofia Kettinger, U 4, 5 80 Jahre und Hermann Schüle, Kirchenst ist 76 Jahre alt. wesentlichen Armut ist, die zum 10 zwingt. Im Übrigen sind es zahlreiche Ig plötzlich auftretenden Bargeldmangels,“ um die Stromrechnung zu bezahlen, Abschaltung droht, um den Cauf Miete zu begleichen oder auch um an Pfänder auszulösen. 5 Die Fälle zeigen schon jetzt zur Gen daß ein Bedürfnis zur Inbetriebnahme Leihamtes bestand. Auffallend ist, deb? Versatz an Gold und Juwelen sich g die Vorkriegszeit verdoppelt hat. Dies erklärlich, weil vorwiegend diese 0s stände in den Bombennächten gerettet“. den. Im übrigen wird alles angeboten,“ noch einen Wert besitzt. In erster 1 Kleidungsstücke, Bettwäsche, optische kel, Uhren, Ringe, Broschen, Anhäns Bügeleisen, Musikinstrumente, Vor 15 Rundfunkgeräte und Schreibmasch Handelt es sich um neue Gegenstände auf Raten gekauft wurden unter Eigen 100 Vorbehalt des Verkäufers, muß 0 Rate ordnungsgemäß quittiert sein. 4 8 0 Radios, Schreibmaschinen und ähnliche u wertige Gegenstände belieben e bringe die nötigen Quittungen oder 1 gungen gleich mit, sonst riskiert 15 1 leicht den Weg zum Leihamt unnò macht zu haben. 25 * Ur. 280 Donnerstag, 30. November 1950 MORGEN Seite 5 — wegen der grundsätzlichen Bedeutung dieses Rechtsstreites vor dem Arbeits- bericht Mannheim beantragte die von einem ehemaligen Postfacharbeiter be- Kklagte Deutsche Bundespost, vertreten durch die Oberpostdirektion Karlsruhe, Zu- nlssung der Berufung, die genehmigt wurde. Genehmigt schon deshalb, weil die Fort- geltung der neuesten Fassung des 8 1593 des Bürgerlichen Gesetzbuches heute sehr umstritten ist. Nach diesem Paragraphen reicht die Anfechtung der Ehelichkeit eines Kindes im Gegensatz zur früheren Fassung Seu beute nicht mehr aus, die Unehelichkeit geltend zu machen. Und unehelich oder ehe- Ich, das war die Frage in diesem Fall, bei dem es um die Gewährung eines Kinder- zuschlages Sing.. Der Kläger war bei einem Vorortpost- um von Oktober 1946 bis 2. Mai 1950 als postfacharbeiter tätig. Seine im August 1942 geschlossene Ehe wurde 1947 geschie- den. Für ein am 9. Dezember 1942 gebore- Sc nes Kind machte die geschiedene Ehefrau Mannheim in den ierstunde“ balwerken!“ T evangelg Leitung 8 Uhr,. ter verein Brieftad N= und V trau zelg al„Engel ung mit Vogelsch Feudenle cal„Deuts Rassen. berg hat einen 9 14 r. U 4. 25 Eirchensl, mangels,“ bezahlen f n Kauf ffeln, um h um and t zur Gen jebnahme 1 ist, daß n sich ges hat. Dies diese Ges gerettet. Ageboten, erster l. optische A. n. Anhang ö 5 vor ale enstände, rr Eigenlus 16 die len sein. A801 Ahnliche l haben oder Best jert er,. unnötig eibmaschlef des Postangestellten ab 1. Juli 1949 Unter- baltungsansprüche geltend. Von da an wur- den durch Lohnpfändung 20 PM monatlich vom Lohn des Klägers einbehalten, insge- zamt also für zehn Monate 200 DM und als Unterhalt für das Kind abgeführt. Der Postmann verlangte nun für dieses Kind, das er als ehelich gewertet wissen pollte den tariflich festgesetzten Kinder- 35 DM Streitwert, aber grundsätzliche Bedeulung Das Arbeitsgericht ließ daher die Berufung zu zuschlag von monatlich 20 DM für die Zeit der Unterhaltungsgewährung, also für zehn Monate 200 DM. Da er aus einer Amts- Unterschlagung an seine frühere Arbeit- geberbehörde noch 165 DM zu zahlen hatte, forderte er mit seiner Klage noch Zahlung von 35 DM. Der Klageabweisungsantrag der Post gründete sich darauf, daß der Ex-Postler Selbst die Ehelichkeit des betreffenden Kindes durch eine Klage vor dem Larid- gericht angefochten habe. Sobald die Vater- schaft des Kindes feststehe, sei sie Zur Zahlung des in der„Dienstordnung für die Arbeiter der Deutschen Bundespost“ vor- gesehenen Kinderzuschlages bereit. Aus dieser gehe eindeutig hervor, daß Kinder- zuschlag nur an den tatsächlichen Erzeuger gezahlt werden dürfe. Auf den bereits zitierten§ 1593 BGB aber könne nicht zurückgegriffen werden, da es sich bei seiner Neufassung um typisch national- sozialistisches Recht handele. Das Arbeitsgericht konnte sich dieser Auffassung nicht anschließen. Es vertrat die Meinung, daß wohl in erster Linie ras- Senpolitische Gründe für die Aenderung der Fassung maßgebend waren. Letzten Endes sei aber entscheidend, ob die Vor- schrift unter Ausschaltung des ursprüng- Uchen Zweckes heute noch brauchbar ist— eine Frage, die das Gericht, das der Klage des Postfacharbeiters statt gab, bejahte. Polizei griff zu 13000 DM auf dem Kerbholz Knapp fünf Tage brauchte die Kriminal- polizei, um den Täter zu ermitteln, der— wie Wir bereits berichteten— Ende der vorigen Woche in ein Juweliergeschäft in der Innenstadt eingebrochen hatte. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch gelang es, inn festzunehmen. Es handelt sich um den Anführer einer mehrköpfigen Bande, die auch einen weiteren Einbruch in einem enderen Mannheimer Juweliergeschäft ver- übt hat. Die Kriminalpolizei konnte im Zu- bammenhang mit der Festnahme des Haupt- taters bisher Uhren und Schmuckwaren im Perte von 15 000 DM sicherstellen. Mit oder ohne Auftrag? Täter oder Lockvogel Das amerikanische Distriktgericht unter g Vorsitz von Richter Paul E. Madden verhan- delt in Heidelberg seit Tagen gegen zwei polen und ein jüdisches Ehepaar. die alle vier in Frankfurt wohnen und beschuldigt werden, im Oktober in Heidelberg einen nächtlichen Raubüberfall auf eine ältere Dame verübt zu haben. Der Dame, die von den Tätern im Bett liegend angetroffen worden war, wurde ein zweikarätiger Brillantring vom Finger ge- raubt und eine Geldtasche gestohlen. Auf Grund von Hilferufen der Mieter und Untermieter konnten die beiden Polen sofort gefaßt werden. Das Ehepaar, das in einem I Iietauto aus Frankfurt vor der Türe des Hauses gewartet hatte, fuhr angesichts der Verhaftung der beiden anderen davon und konnte zunächst entkommen. Vor Gericht sagten die Ehegatten übereinstimmend aus, im Auftrag der Frankfurter Kriminalpolizei gehandelt zu haben. Frankfurt gab Die Kriminalpolizei Wonach die mzwischen eine Bestätigung, beiden gelegentlich in ihren Diensten stan- Wie wird das Wetter? Temperaturrückgang PForhersage bis Freitag früh: Tagsüber wech- telnde Bewölkung mit einzelnen Schauern, in höheren Lagen zum Teil in Schnee übergehend. Höchsttemperaturen 5 bis 7 Grad. Noch leb- hakte nordwestliche Winde. Nachts bei ab- flauenden Winden zum Teil aufklarend. Oert- lich leichter Frost. 5 Wetteramt Karlsruhe. pegelstand am 29. November: Maxau 721 (plus 41), Mannheim 584(plus 42), Worms 481 (plus 32), Kaub 422(plus 21). den. Ob hier ein spezieller Auftrag vorlag, die beiden Polen in flagranti zu ertappen und zu überführen, wird zur Zeit noch überprüft. Das Distriktgericht hat sich auf Donnerstag vertagt. i-tu. Zusammenstoß im Bahnhof Biblis Dichter Nebel verursachte am Abend im Bahnhof von Biblis auf der Strecke Hep⸗ penmheim Worms ein Eisenbahnunglück, bei dem drei Reisende schwer und 25 leicht verletzt wurden. Ein Lokomotivführer hatte ein auf Halt stehendes Einfahrts- signal übersehen; sein Zug stieß gegen die Lokomotive des im Bahnhof haltenden Per- sohenzuges Frankfurt- Mannheim. Beide Lokomotiven wurden erheblich beschädigt. Fritz Knapp WIr d 70 Jahre alt Der weithin bekannte Verleger Fritz Knapp, der am 3. Dezember sein 70. Lebens- jahr vollendet, steht mit Mannheim in eng- ster Verbindung. Er hat sich um die Ent- Wicklung des Pressewesens und des geisti- gen Lebens unserer Stadt hohe Verdienste erworben. Nach den 50 Jahre zurückliegen- den Anfängen seiner Berufsbetätigung bei August Scherl, Berlin und Alexander Koch, Darmstadt, engagierte ihn der Verlag J. Bensheimer(Mannheimer Verlagsdruckerei, Neue Badische Landeszeitung) als Verlags- leiter. Seinem Zusammenwirken mit Hein- rich Gütermann, dem Neffen des Mitinha- bers Albert Bensheimer, ist der hohe Auf- schwung des einflußreichen, im Anfang der Nazi-Zeit unterdrückten demckratischen Elattes und des bedeutenden juristischen Verlags zu verdanken, in dem erste Fach- autoren wie Püringer, Hachenburg, Kohler, Geiler, Heinsheimer usw. zu Worte kamen. Die nach dem ersten Weltkrieg innerhalb des gleichen Verlagsunternehmens von ihm geleitete„Marnheimer Stadtreklame“, an der die Stadt mit 51 Prozent beteiligt War, und die von ihr gegründete„Landreklame“ erbrachten nanmhafte Erträgnisse, die auch städtischen kulturellen Zwecken zugute kamen. 5 Seine seit 1934 aufgenommene eigene Verlagstätigkeit machte ihn in Frankfurt a. M. seßhaft. Von jüngsten Verlagsveröf- kfebtlichungen seien hervorgehoben die in der Fachwelt auch des Auslandes hoch- geschätzte„Zeitschrift für das gesamte Kre- ditwesen“, das„Handwörterbuch der Meteo- rologie“ von Karl Keil und die besonders für Mannheim wichtigen Walterschen Werke „Stefanie Napoleon“ und„Schicksal einer deutschen Stadt“. Spor und Spiel. Start der Amateur-Boxer Am kommenden Samstag startet in der Waldhof-Trainingshalle der erste Kampf um die Badische Vereins-Mannschaftsmei- sterschaft 1951. Als erste Paarung stehen sich der„Boxring 46 Heidelberg“ und als ein- ziger Mannheimer Vertreter die„Waldhof- Boxer“ gegenüber. Die Heidelberger. die fur Härte und Schlagkraft bekannt sind. stellen die Waldhöfer vor eine sehr schwierige Auf- gabe. Da beide Staffeln sich durch Neuzu- gänge oder Umstellungen verstärken wer- den. kann eine gewichtsmäßige Gegenüber- stellung der jeweiligen Kontrahenten hier nicht erfolgen. Erst beim Wiegen beider Staffeln wird sich herausstellen„wer und wie“! Herbert Klein auf Platz 3 In der Bestenliste des französischen Schwimmexperten Frangois Oppenheim für 1950 sind zwei Deutsche vertreten. Heinz Günther Lehmann steht in Europa über 400-m- Kraul mit 4:51,2 auf dem achten Platz, wäh- rend er über 1500 m mit 19:48,2 den vierten Rang einnimmt. Vor„Hase“ rangieren noch Stipetic II Jugoslawien) 19:44, 1, Scordas(Un- gern) 19:44,2 und Stipetic 1(Jugoslawien) mit 19:47,6. Herbert Klein ist in der Brustlage über 200 m in Europa als neuer Rekordmann natürlich auf dem ersten Platz, in der Welt- bestenliste belegt er den dritten Rang. Die Reihenfolge in der klassischen Brust- strecke lautet: I. Verdeur USA) 228,3; 2. Brawner(USA) 2:29,3; 3. Klein Deutschland) 2:31,83; 4. Lusien Frankreich) 2:33, 9; 5. Stebbins USA) 234,1. In den übrigen Stendard- Strecken zieren folgende Namen die Liste der drei Weltbesten: 100-m Kraul: 1. Jany Frankreich) 56,9; 2. Ouchakov(UdssR) 57,2; 3. Kadas(Ungarn) 57,4. 200-m Kraul: 1. Marshall(Austra- lien) 2:04,6; 2. Ham-gushi Gapan) 2:07, 2; 3. Jany(Fronkreich) 2:07, 6. 400- m- Kraul: 1. Marshall(Australien) 4:29, 5; 2. Furuhashi Ga- pan) 4:32,66; 3. Lane OS) 4.404. 1500-m Kraul: 1. Marshall(Australien) 18:37,0; 2. Ford-RKonno(USA) 18:44, 4; 3. Azuma(Japan) 18:47, 2. 100- mRü cken: 1. Vallerey Frankreich) 1:06,2; 2.3. Stack und Thomas (beide USA) je 1:07, 2. Englischer Trainer verläßt„Bayern“ Dewvid Davidson, der britische Fußballtrai- 5 parationen usw. ner des FC Bayern München ist am Dienstag von der Vereinsleitung mit beiderseitigem Einverständnis von seinem Vertrag entbunden worden. Davidson übernahm im Juli d. J. das Trai- ning der Münchener Oberligamannschaft. Die Clubleitung teilte hierzu mit, daß man mit Dewidson„nicht zufrieden“ sei. Wird unser Gulopp-Bennsport weilerbestehen? Trotz eines großen Turfjahres bleibt diese Frage unentschieden Mehrere Rennbahnen in Westdeutschland haben bereits die Tore geschlossen. Die ande- ren werden in den nächsten Wochen folgen, wenn die letzte Möglichkeit zur Austragung von Rennen erschöpft ist, das heißt, der Win- ter die Abhaltung der Rennen von selbst ver- bietet. Allein aus diesem Grunde ist die kürz- lich im Westen aufgetauchte Forderung nach Winterrennen bzw. Weiterführung der Rennen ohne Pause über die Wintermonate hinweg abwegig. Welcher Besitzer würde seinen Voll- blüter(mit seinen empfindlichen Beinen) über hartgefrorenen(und dann unebenen und unelastischen) Boden galoppieren lassen? Die Galopprennsaison 1950 hatte die folgen- schwere Frage zu beantworten: Ist der deut- sche Galopprennsport mit allen seinen Zweigen in der Lage, die fmanzielle Krise, die den mühevollen Wiederaufbau nach dem Kriege um Längen zurückgeworfen, ja vor die Existenz- frage gestellt hat, zu überwinden und den zusammengescharrten Rest zu erhalten? Nun, er hat diese Frage nicht vollends positiv be- antworten können. Aber fest steht: der deut- sche Galopprennsport bietet in seinem augen- blicklichen Gebäude alle Voraussetzungen zum Weiterbestehen. Die Klasse der Pferde hat eine Steigerung erfahren; in der Zucht steht in den Gestüten viel hoffnungsvolles Material. Unternehmungsgeist und Schwung der Aktiven halten allen Vergleichen mit früheren Zeiten stand. Die Rennvereine haben mit neuen Ideen, großem Werbeaufwand und ebenfalls viel Unternehmungsgeist, der besonders in den Rennausschreibungen zum Ausdruck kam, be- wiesen, daß sie in selbstloser Arbeit wirkliche Förderer dieses schönen Sports sein wollen. Alle diese Faktoren zusammen haben es dennoch nicht verhüten können, daß die Frage nach dem Weiterbestand des gesamten Voll- blutrennsports weiterhin ungelöst aufgeschoben bleibt. Die Antwort der Rennsaison 1950 lau- tet: der Vollblutrennsport kann weiterbeste- hen, ob er es aber wir d, das liegt nicht allein in seiner Macht. Seine Existenz von Monat zu Monat und von Woche zu Woche ist Spielball der allgemei- nen Lage, die ihren Ausruck in den Erschei- nungen des öffentlichen Lebens findet, wie Steuererhöhungen, Abgaben, Steigen der Preise, Lastenausgleich, Besatzungskosten, Re- Der Galopprennsport ist nicht mehr eine Angelegenheit gewisser„stein- reicher“ Kreise und Interessentengruppen, die ungestört ihren Passionen nachgehen Können. Es erscheint unverständlich, warum manche Großstädte bei sportlichen Groß veranstaltungen von dem hohen Prozentsatz von 20 bis 25 Pro- zent, an Steuerabgaben heruntergehen bis Auf Rui der J-Buhn„Siegiried“ in Front Meister„Kurpfalz“ einzige unbesiegte Mannschaft Der zweite Teil der ersten 100 Kugeln auf der J-Bahn um die Einzelmeisterschaften brachte mit Leck(Siegfried), der das ausgezeichnete Ergebnis von 308 Punkten erzielte, einen neuen Tabellenführer. Auch die 762 Punkte seines Vereinskameraden Steger können sich sehen lassen. Nach dem ersten Durchgang zeigt die Spitzengruppe folgendes Bild: Leck (Siegfried) 808 P., Steger(Siegfried) 762 F., Mildenberger(Bowling- Club) 758 P., Hahl. (Goldene 7) 756 P. Auf Asphalt war vor acht Tagen von der 2. Gruppe das Spitzenergebnis des ersten Ta- ges von Kilian(Alte Bremser) 575 Holz nicht erreicht worden. Inzwischen sind hier bereits die zweiten 100 Kugeln gestartet worden, wo- bei sich in der Spitzengruppe bei gesteigerten Leistungen erbitterte Kämpfe abspielten. Schuler erreichte mit 563 Holz das beste Er- gebnis, dicht gefolgt von Ganz 561 Holz, Fran- zinger 558 Holz, Klingel 555 Holz, Fr. Spatz und Ripp 553 Holz. Die zweite Gruppe, in der sich der bisherige Spitzenreiter Kilien befin- det, wird am kommenden Sonntag zeigen müssen, ob sie diese Zahlen überwerfen kann. Augenblicklich ergibt sich nach 200 Kugeln folgendes Bild: Schuler(Goldene 7) 1107 Holz, Klingel(Treue Kameraden) 1105 Holz, Ripp (Kurpfalz) 1101 Holz, Ganz 1092 Holz, Kuß (Grün-Weiß) 1091 Holz. Voriahresmeister Fr. Spatz(Kurpfalz) hat sich mit 1086 Holz bereits dicht an die Spitzengruppe herangeschoben. Sehr gute Leistungen sah man auch bei den Senioren. Gehrig(Kurpfalz) erzielte hier im zweiten Durchgang das ausgezeichnete Ergeb- nis von 560 Holz und führt in der Gesamtwer- tung mit 1078 Holz und klarem Vorsprung, während bei den Frauen Fr. Geiß(Rollendes Glück) mit 536 Holz vor Frau Thau(Kurpfalz), 532 Holz, und der Titelverteidigerin Fr. Leute, 511 Holz, die Spitze hält. Mit Siegen von„Siegfried“—„Treue Ka- meraden“ 2101:2090,„1. KC“—„Klub der 13“ 2101:2083,„Grün-Weiß“— U. e. H.“ 2138:2105 sowie„U. e. H.“—„Klub der 130 2172:2105 kri- stallisiert sich langsam eine Spitzengruppe her- aus, in der der deutsche Meister„Kurpfalz“ immer noch allein ungeschlagen mit 6:0 Punk- ten führt, gefolgt von„Goldene 7“, 6:2 P., de- ren einzige Niederlage ausgerechnet aus dem Kampf gegen den Neuling„Klub der 13“ her- rührt, i„Eiche“-Ringer verschenken nichts auch nicht aus„purer Nächstenliebe“ Was aus dieser Ueberschrift hervorgeht, haben uns die„Eiche“-Ringer durch Adolf Rupp gestern recht unverblümt mitgeteilt. Daß sie dem„MM“ sehr böse sind, haben sie auch nicht verschwiegen. Ersteres finden wir prima, das zweite hingegen bedauern wir, denn im„MM“-Sportteil wird Kraftsport sehr ge- 2 05(und Irrtümer gibt es halt überall ein- mal). Wir hatten am Samstag mitgeteilt, daß die Eiche-Staffel nicht mehr gegen die Ketscher antreten wolle. Hier nun der richtige Sach- verhalt: Von Seiten des Verbandes war das Treffen auf den 26. November angesetzt wor- den, mußte dann aber wegen des Totensonn- tagsportverbots abgesetzt werden. Da Ketsch Feudenheim vordatiert war, kamen die Eiche Männer um die Auseinandersetzung mit Ketsch. Zu allem Unglück war auch am 25. November kein Saal mehr zur Verfügung, wo der Kampf doch noch hätte ausgetragen wer- den können. 10 oder sogar 8 Prozent, während vom Renn- sport, der an großen Tagen mindestens eben- soviel, wenn nicht noch mehr Zuschauer auf die Beine bringt, noch die alten hohen Steuern verlangt werden. Das Deutsche Derby, das Tausende auswärtige Besucher nach Ham- burg zieht(und nicht nur für einen Tag), wird vom Senat der Hansestadt gewiß nicht allein aus Prestige- oder Traditionsgründen unter- stützt und miterhalten! So werden bei, fast allen Rennvereinen, Züchtern und Besitzern bei Jahresabschluß negative Bilanzen auftreten, die nur mit Opfern auszugleichen sind. Was bedeuten für die großen Zuchtstätten schon die Renn- gewinne? Nur 3 Gestüte haben die 100 O00- DM Grenze überschritten: Erlenhof, Röttgen und Schlenderhan. Erlenhof bei 14 Rennpferden mit rund 155 00 DM, Röttgen bei 21 Renn- pferden rund 142 00 DM und Schlenderhan bei 15 Rennpferden mit gerade über 100 000 PM. Man wird einwenden: Und die Züchterprämien, die Gelder aus Pferdeverkäufen und die Deck- taxen? Sie sind nicht vergessen, aber sie ändern das Gesamtbild nicht. Viel schlechter steht es um andere Ställe, die auch über ein zahlreiches Pferdematerial verfügen, aber nicht so erfolgreich waren und noch nicht einmal die 50 000 DM- Grenze erreicht haben. Die Freude über ein ereignisreiches, viel- seitiges und klassisches Rennjahr, das seinen Mittelpunkt in dem großartigen Derby-Sieg von Niederländer über seinen tapferen Gegner Asterios bildete, sollte nicht darüber hinweg täuschen, daß das Jahr 1950 wohl ein Jahr der Bewährung für die Vollblutzucht und den Rennsport war und als solches auch gemeistert wurde, aber daß die Entscheidung über„Sein oder Nichtsein“ noch nicht gefallen ist. Der Rennsport hat bewiesen, daß er gewillt ist, weiterzuleben. Dabei hat sich aber erneut herausgestellt, daß sich unter den augenblick- lichen Verhältnissen der Rennbetrieb von allein nicht länger halten kann. Es ist zu hoffen, daß die Bewährung nicht nur ein Hinauszögern eines zum Zusammenbruch Verurteilten bedeu- tet, sondern der Anfang zu einem neuen Leben, das den daran beteiligten und teilhabenden Menschen nicht nur Verdienst sondern auch Freude bringt. Am Donnerstag ringen SV Friesenheim und VfK Oppau Die süd westdeutsche Ringeroberliga ist ge- waltig in Zeitdruck. Nachdem die Meister der deutschen Oberligen zum größten Teil bereits feststehen, muß auch der Südwestdeutsche Schwerathletikverband unverzüglich seine Teil- nehmer für die Ausscheidungskämpfe um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft nominieren. Am Donnerstagabend werden sich die beiden Staffeln von SV Friesenheim und VfK Oppau im Lokal„Weinberg“ gegenüberstehen, bei dem der Sieger zu Meisterehren gelangen wird. Die Gaste wollen aus dem vorsonntäglichen Pech der„Eulen“ Kapital schlagen. Die Ludwigs- hafener Schwerathletenfreunde konzentrieren ihr Interesse in erster Linie auf das Auftreten von Franz Wittmann, der sich am ver- gangenen Sonntag in Sprendlingen gegen die hessische Spitzenklasse recht beachtlich qua- liflzierte. Hier die Tabelle: VfK Oppau 4 3 0 2 6˙2 SV Friesenheim 4 2 1 1 5˙3 VfK Schifferstadt 4 2 1 4 5˙3 ASV Ludwigshafen 6 0 2 4 2:10 „Skiteufelei“ Es waren wieder mehrere hundert begei- sterte Sportfreunde, die dem zweiten Skifilm- abend beiwohnten, den Engelhorn& Sturm veranstalteten. Diesesmal wurde ihnen der Streifen„Skiteufelei“ vorgeführt, ein Fm, den Oskar Köhlkes aus Begeisterung zum weißen Sport gedreht hat. Seine Kulisse ist das herrliche Bad Gastein und die Hohen Tauern mit ihren mächtigen„Dreitausendern“, Die Skiteufel, das sind jene tollen Gasteiner Skiläufer, die den Namen ihres Heimatortes auf sportlichem Gebiet populär gemacht haben, Um sie hat Oskar Köhlkes eine nette Hand- lung mit allerlei Verwicklungen geschlungen. Andi und Christel stehen im Mittelpunkt. Und der geliebte Sport. Zu guterletzt happy-endeit natürlich alles— trotz aller Wirrungen. Wie köante es auch anders sein, wenn die Liebe und der weiße Sport mit im Spiel sind. Der sehr nette Film, in den eine geschickte Werbung für Bad Gastein eingeflochten War, gefiel den zahlreichen Wintersportfreunden ausnehmend gut. Ein dritter derartiger Abend wird vermutlich auf nicht weniger Gegenliebe stoßen als die beiden ersten Veranstaltungen. 5 2 0 2 — AS SFKUTEIDUNESHAUS IN MANNHEIM SEIT 60 JAHREN — 2 FREUDE MACHT, DENN ER MUSS JA 5E 60 JAHREN sonntag, den 3. Dezember, 10. Dezember und 17. Dezember, von 14 bis 18 Uhr geöffnet! 8— l 2 MORGEN F AMIIIENN AC HRICH TEN L S TEII EN. ANGEBOTE Unser lieber, guter Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Georg Bacher ehemaliger Gastwirt ist nach kurzer, schwerer Krankheit, wohlvorbereitet, im Alter von 83 Jahren für immer von Mannheim Uns gegangen. (Mittelstraße 3), den 28. November 1930. Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Freitag, dem 1. Dezember 1950, 11 Unr, auf dem Hauptfriedhof Mannheim statt . Herrn Alois Hochw. Kaplan. Ferner danken Männergesangverein Flügelrad, Statt Karten! Für die überaus groge Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, sagen wir allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn bahnsportgemeinschaft für die trostreichen Stemmtisch vom Marktstübl und allen Freunden, Verwandten und Bekannten für die letzte Ehrung und Kranzniederlegungen. Mannheim, den 27. November 1950. Die trauernden Hinterbliebenen Ueber Wir der Fa. Hch. Lanz A.-G., dem der Kegelabteilung der Reichs- Worte sowie dem s ist uns Herzensbedürfnis, allen innigst zu danken, die beim Heimgang unseres geliebten Hans- Friedrich Singhof noch einmal in Liebe seiner gedacht und uns in unserem großen Schmerz so viel herzliche Anteilnahme bewiesen haben. Die un- erwartet vielen und aufrichtigen Beweise der Teilnahme geben Uns die tröstliche Gewigheit, daß dem teuren Entschlafenen ein llebes Gedenken bewahrt wird. Mannheim Feudenheim, im November 1950 Flors-Apotheke, Hauptstraße 11 Familien Dr. Singhof, Nagel, Schellenberger Nach langer, schwerer Krank- heit verstarb heute unser lie- ber Vater, Schwiegervater, Großvater u. Urgroßvater, Herr Nelgrich Putzer im Alter von 79 Jahren. Mannheim Käfertal Mannheimer Straße 22 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Peter Pfützer Beerdigung: Freitag, den 1. De- zember 1950, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. Landheim Allgäu, 20 km Alpen, 40 km Bodensee, 5 Zimmer, Bad. Heizung, Garage, Liegehalle, aus- baufähfge Mansarden usw., an se- rise Partner gegen Mietvoraus- zahlung zu vermieten. Angeb, unt. P 46556 an den Verlag. Gutes weißes BLENDSTEINHAuSs m, Badez., Balk., Waschk., Werk- stätte. Trockensp., Terrasse usw. Verkaufspreis ca. 39 000. 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Hauptsächlich um Gegenstände aus beschlagnahmten Wohngebäuden des Es handelt sich Garderobenfrau, welche als solche schon tätig war, sowie eine gute Kraft für Zigaretten-Kiosk u. Fen- sterputzer gesucht. Vorzustellen ab 15 Uhr Wintergarten, O 5, 13. „Feudenbeimer Sektors“ und um Mobiliarstücke etc. aus verschiedenen Wohnhäusern in Seckenheim. Die von Beschlagnahmen betroffenen Fersonen haben Gelegenheit, die freigegebenen Einrichtungsgegenstände in der Zeit vom 30. November bis einschließlich 28. Dezember 1950, täglich von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, samstags von 8.30 Bis 11.30 Uhr, im Unterstell-Lager Besichtigen und daselbst ihre Eigentumsansprüche unter Vorlage von Beweismitteln geltend zu machen. tumsanspruche und die Abholung Frist von 4 Wochen nach Erscheinen dieser Bekanntmachung zu er- Folgen. Nach Ablauf dieser Frist Stände wie über herrenloses Gut verfügt werden. Stadtverwaltung Mannheim erlassenen Ortsstatut soll das als herrenlos festgestellte Gut vorzugsweise an Fliegergeschädigte. Besatzungsgeschä- Gigte, Flüchtlinge, polit. Verfolgte und sonstige bedürftige Personen zu billigen Preisen abgegeben werden. das Besatzungskostenamt, sondern tung Mannheim. Mannheim, den 30. November 1950. Besatzungskostenamt für den Stadt- und Landkreis Mannheim. Das Vergleichsverfahren über das Vermögen der Frau Maria Brurein, geb. Schmitt. Witwe des Zimmermeisters Franz Brurein, Mannheim, Friesenheimer Straße e, wurde am 23. November 1950 aufgehoben. Mannheim, den 7. November im Qu 6-Bunker in Mannheim, zu Saubere Pulztpau für 3 Tage in der Woche sofort ge- sucht. Frau Daniels, Seckenheimer Straße 28, II. Stock. Die Geltendmachung der Eigen- des Eigentums hat innerhalb einer wird über nicht abgeholte Gegen- Nach dem von der Die Abgabe erfolgt nicht durch in Verantwortung der Stadtverwal- Erfahrene jüngere Slanolypis tin f. örtliches Verkaufsbüro eines führenden Unternehmens der Nahrungsmittelindustrie ge- sucht.- Eilangeb. unt. Bei- lage v. handgeschrieb. Offerte, Zeugnisabschr. u. Lichtbild erb. unter Nr. P 46862 an d. Verlag. 1950. Amtsgericht BG 1. dunge Stenowplsun mit höherer Schulausbildung u. guten Umgangsformen f. viel- seitige kaufmännische Tätigkeit sofort gesucht. Bewerbg. mit Lebenslauf und Zeugnisabschr. unt. Nr. P 46563 an den Verlag Ehrliche, freundliche Verkäuferin gesucht Metzgerei Eugen Höckh Ludwigshafen-Mundenheim Rheingönheimer Straße 133 Probieren Sie einmal dieses wirklich neu- artige Kaffsegewüörz, das besonders för die heufigen Kaffeesorten zusammengestellt ist. Es wird nämlich aus feige und inufinhal- nigen Totaten gemischt. LSTEiiEN- SE such? 15 jähr. 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Nach den Plänen des Mannheimer Architek- ten Wiener entstand damit auch am Ring ein weiterer Bau, der sich nach seiner Vollendung den neuen Häusern in Mannheims Haupt- geschäftsstraßen würdig an die Seite stellen wird. Die fünf Obergeschosse mit Geschäfts- räumen und zwölf Wobnungen sollen noch bis Weihnachten hochgeführt werden. Als Ver- Weise beengen. kleidung wurden Kunststeinplatten gewählt, die mit der streng linearen Form des Gesamt- baues gut harmonieren. Der große, im hinte- ren Teil erhöhte Ausstellungsraum ist— dem Verkaufsprogramm entsprechend— mehrfach unterteilt und besitzt zur Straße hin eine große geschlossene Glasfront mit auffallend schmalen Längsstreben, die den Blick in keiner K. Geller Dachdeckerei Mannheim-Neuostheim Karl-Ladenburg- Straße 33 Telefon 4 49 83 HANS DIEHL H OIE bau Sandhofen Oberneugasse 14, Telefon 3 92 63 Ausführung der Zimmerer- arbeiten Elektro- Greulich Mannheim Meerfeldstraße 39, Tel. 4 49 05 Telefon 305 und 332 STAHLl-SKEITIETTBAUTEN. 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Damals wie heute las bzw. liest man das Buch mit der Bewunderung für den Verfasser, der mitten im Kriege auf seine Weise nicht nur die literarische Fronde mobilisiert hat. Jüngers „Gärten und Straßen“ enthält die Sammlung der Tagebuchblätter der Jahre 1939 und 1940. ten politischen Entwicklung der letzten 25 Jahre. Malraux' politische und literarische Entwick- lung zeigt viele Parallelen zu Arthur Koestler und Ignazio Silone. Sein Roman„Conditio Humemna“ ist geeignet, uns Aufschlüsse über eine fremde, dunkle Welt zu geben und er be- kommt durch die jüngste Vergangenheit Chi- nas, in der die geschilderte Tragödie jetzt nach Jean Cassou: Alterslose Kinder. Novellen. (Port-Verlag, Urach). Im Programm des Port- Verlages finden sich einige Werke der moder- nen französischen Literatur, die in ihrer surrealistischen Phantastik und in ihrer dialek- tischen Virtuosität im deutschen Schrifttum kaum ihresgleichen haben dürften. Jean Cas- sous Novellen gehören zu dieser, nur schwer einzuordnenden Gruppe: sie sind genialisch hingeworfene Menschen- und Landschaftspor- Bildteil versehenen— Aufzeichnungen Richard Strauß gegen seine zeitgenössischen„Kollegen“ ausspielt. Ob das Werk dieses großen Mu- sikers wirklich„die bis heute letzte gültige und tragende Stimme im erlauchten Chor der abend ländischen Musik“ ist, darüber kann man ebenso verschiedener Meinung sein wie über die Feststellung des Autors, daß im Kreis der auf Strauß„folgenden zwei Generationen nicht ein einziges Bühnenstück entstanden ist, das scher erschienen ist. Es atmet di 5 8 5 a. 0. 20 Jahren mit umgekehrtem Vorzeichen endete, träts aus 0. 2 0 5 *. 4 1 555 5. eine verblüffende Aktualität. Malraux, der als Liebe 3 2 2 75 VVV über kleinere oder 5 Zirkel hinaus 5 8 5 8 810 5 2 r Augusttage Kommunist der Kuomintang angehörte und 1 5 3 5 5 nationale oder gar Weltgeltung gewonnen Christoph“ sein ganzes Leben hindurch auf- und reichen bis zum Abschluß des Westfeld- zusammen mit Tschiangkaischek im„Rat der* 5 8 E 1 hätte“, Man durfte eigentlich erwarten, daß erlegte. Er hat politisch immer„au- dessus de Ia melee“, über der Masse, gestanden und zuges. Die Aufzeichnungen sind in ihrer stoff- lichen und stilistischen Pressung ein Stück der Zwölf' saß, schildert den Kampf einer Gruppe von Kommunisten, die 1927 eine Revolution in Albert Daur: Faust und der Teufel.„Eine man heute dem Genie von Richard Strauß hul⸗ digen kann, ohne darum gleich dem Schaffen konnte auch in den literarischen Zirkeln und eisenwlligen literarischen Persönlichkeit Jün- Shanghai durchführen und nach deren Gelin- 5 nach Goethes dichterischem Hindemiths etwa oder Strawinskys oder Bar- dem Getriebe der Aufklärungszeit ebensowe- ers, um die das Streitgespräch nie enden wird, gen aus der Partei Tschiangkaischecks, der ort.(Carl Winter, Universitätsverlag toks oder Honeggers die Gültigkeit abzuspre- weil zu viele Wortmeldungen auf die erregen- Ruomintang, ausgeschlossen, verhaftet und Ambff., Heidelberg) Der erste große Faust- chen. Denn es bestreitet doch wohl niemand nig heimisch werden wie bei den Symboli- sten. In Rom, wo er als junger Dozent an der eole Frangaise lehrte, gewann er die ent- scheidenden Eindrücke seines Lebens. Er schildert wie seine Bekanntschaft mit Mal- vida von Meysenbug sich entwickelte, wie seine Liebe zur Musik sein ganzes Schaffen zu beeinflussen begann, wie der Weg über den und bewegenden Referate des Autors vor- liegen. E. Sch-er Alba de Oespedes: Alexandra. Roman. Josef-Schaffrath-Verlag, Köln). Die Verfas- serin des erfolgreichen Romans„Der Ruf ans andere Ufer“, der in seiner deutschen Ueber- setzung eine Auflage von 200 000 Exemplaren erreichte, schrieb einen neuen Roman, der umgebracht werden. Die objektive historische Situation wird in dem mit einzigartigem Ein- fühlungsvermögen geschriebenen Roman in der subjektiven Welt der kämpfenden und leiden- den Menschen widerspiegelt. Malraux' Welt ist eine Welt von Gewalt, Tod und Revolutionen der um ihr Leben und ihre Menschenwürde kämpfenden Unterdrückten. Er läßt die Atmosphäre und Szenerien fast unerträglich Kommentar, der seit Wilhelm Böhms„Faust der Nichtfaustische“(1933) wieder erscheint, hat zwar nicht jene sensationelle Pointierun- gen, er hat aber— auch wenn er der Dich- tung von Zeile zu Zeile folgen will nur wenig mit den allzu oberlehrerhaften Erklä- rungen Trendelenburgs gemein. Was Daur schon vor drei Jahren in seiner Schrift„Die Tragödie Fausts“ in großen Zügen umriß, hat mehr ernsthaft die Bedeutung und die Stel- lung von Strauß in der Musik unserer Zeit. Wozu also offene Türen einrennen? K Freiherr Geyr von Schweppenburg: Erin- nerungen eines Militärattaches— London 1933 bis 1937(Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart). Der erste deutsche Militärattache nach dem ersten Weltkrieg in London legt einen Rapport, ach und Wagner ihn zu Beethoven führte sicher von allen un verstandenen Frauen und 5 er nun in einem 50 Seiten starken Band aus 5 171 zn 86 Johann Christoph“ entstand Der solchen, die es werden möchten, dankbar auf- lebendig werden. egi. allen Einzelheften und wieder bis in in jede iner politischen„ 1 zunge Franzose, den familigre und geistige genommen wird und dem man deshalb einen Antoine de Saint-Exupery: Der kleine Einzelheit hinein nachzuweisen versucht. lichen Erlebnisse der Jahrs n Sie 5 5 Welterfolg prophezeien kann, Es ist der ein- prinz.(Karl-Rauch-Verlag, Bad Salzig.) In Seine Methode setzt bei der sprachlichen und Wenn man derartigen Berichten auch mit Sep- bedeutenden Expo- zusammenbrachten, Bindungen mit vielen nenten seines Zeitalters tönige und überspannte Lebensbericht einer jungen Frau, die den Mord an ihrem Gatten zu einem Märchen für Erwachsene hat der fran- zösische Fliegerdichter seine Anschauung vom rhythmischen Analyse ein, um dann vom For- malen her die Sinndeutung des Inhalts zu er- sis und Mißtrauen begegnet, weil der Gedanke, eine rechtfertigende Bilanz lesen zu müssen, hatte in Frankreich schwer um Anerkennung rechtfertigen versucht. Belastet mit der Er- g l schlieben. In dieser Sicht ging es ihm dann im Urmnblättern des Schutzumschlages zu ringen. In seinen Erinnerungen erstehen innerung an die unglückliche Ehe ihrer Eltern V. e auch nicht mehr darum, nun deutend das Werk. so wird man in Schweppenburgs und den Selbstmord ihrer Mutter heiratet die niederges hrieben— setraumt. gleichsam in Prosa nachzuerzählen, sondern er 5 die Gestalten seiner Zeit, Dichter, Künstler und Politiker: Tolstoi, Dostojewski und Ibsen, der eitle Gabriele d' Annunzio und die leidende Duse, Richard Strauß und die Fa- milie Wagner, der französische Volkstribun Jaurès und der Staatsmann Briand. An die wehen der Jahrhundertwende erinnert er und an die Affäre Dreyfus. Sein Drama Die Wölfe“, das fünf Tage nach dem zweiten Zola-Prozeß vom Theatre de Oeuvre aufge- Italienerin Alexandra mit dem Entschluß, ihre Liebe auch in der Ehe zu bewahren. Ihre IIlusionen brechen zusammen, als sie feststellt, daß ihr Mann nicht nur am Zusammensein mit ihr interessiert ist, sondern sich auch seinen Beruf angelegen sein läßt— er ist Professor der Rechtsphilosophie und sich mit der hohen Politik befaßt— e kämpft in der Wider- standsbewegung der Antifaschisten. Erfüllt von Wut und Verzweiflung über den Mann, der nie Prinz ist die Verkörperung der reinen Poesie, die sich in der Wüste verliert, da sie den Menschen suchte und die wieder in die Sterne zurückkehrt, von denen sie kam, um dort der Stille und Reinheit zu leben. Um diese Gestalt zeichnet der Dichter den Men- schen in seiner Eigenart und Vielgestaltigkeit — eine Zeichnung, die noch in der Karikatur trotz einer speziflschen Verzerrung das Allge- wollte die Struktur des Aufbaus erkunden, das Verschwiegene und das nur Angedeutete— wie Goethe selbst es vom Leser fordert— „supplieren“ und vor allem das Grundmotiv des Werkganzen herausschälen: wie Faust mit dem Teufel und gegen den Teufel durch die Welt den Weg zu Gott geht, in Bindung und im Kampf. Man kann den„Faust“ immer wie- der lesen und wird jedesmal wieder zuvor noch nicht geahnte Möglichkeiten neuer Sinn- Buch doch im angenehmen Sine enttäuscht. Hier finden wir sozusagen den„Tätigkeits- bericht“ des deutschen Militärattachés in Lon- don aus einer Zeit, in der die Entschlüsse ge- faßt worden sind, die zur Trübung des deutsch- britischen Verhältnisses und schließlich zum offenen Konflikt geführt haben. Die ruhige und ausgewogene Darstellung ist eine wertvolle Hilfe in dem Streben, die politische Schichtung 0 51 kührt wurde, wirkte wie ein Tropfen Schei- zeit für sie hat und den Wert ihrer aufer- meingültige erkennen läßt. Dieses Buch wird deutung und Sinntärbung entdecken, es wer- des Machtkomplexes der vergangenen Kersa zu ferber dewsser„Damals“(1998), schreibt er,„be- ordentlich schönen Seele nicht mehr schätzt, er- die immer mehr wachsende Gemeinde Saint- den auch gewiß gegen jeden einzelnen solcher erforschen. E. Schrer — Bam ich 12 555 1 dessen, Was mich schießt sie eines Nachts den ruhig neben ihr Exuperys vergrößern helfen. Es ist in einer Interpretations-Versuche sich viele und ge- 5 a chattenriß eine 1014 erwartete.. Er nahm es auf sich. Spa- Schlafenden!— Der Verlag meint, daß alle Sprache geschrieben, die seinen Bestand wichtige Argumente finden lassen. Doch was Bernhard Guttmann:„Schattenriß Limes ter erst Ken für ihn die Anerkennung.— Frauen ihr Spiegelbild in dem Seelenleben die- sichert und ihm einen Platz in der Weltlite- Albert Daur hier als denkerisches Fazit eines Generation(Verlag K. F. Köhler, Stuttgart). esucht. Die Lauterkeit und Unbestechlichkeit seines ser Frau wiederfinden und alle Männer das vat r. D. P. A. langen Gelehrtenlebens zieht, wird nicht nur Das langjährige Redaktionsmitslied der„Frank- rr v f dern Fach- Philologen wertvolle Anregungen furter Zeitung“ entwirft eine Skizue, deren uch 8 1 Deuten e VVV ee, Ernst von Salomon: Boche in Frankreich. und Hinweise geben. U sE. erster Strich beim Tode des ersten deutschen ls in all seinen Werken. D. P. A. Aich 2„„ 10 7 5 5(ro-ro-ro-Taschenbuch-Ausgabe.) Mit leichter Kurt Pfister: Richard Strauß. Weg— Ge- Kaisers beginnt und bel der Zeusenschaft des 55 ½% ständig in e schweben 5 egi. Hand schildert Hans von Salomon die heiteren stalt— Denkmal(Liechtenstein Verlag, Mün- maßlosen Frevels der Jahre 1933-4945 aus. Paul Ernst: 1 1 Moritz 5 8 Erlebnisse eines aus gar nicht heiteren Grün- chen). Es ist das gute Recht eines jeden Biogra- setzt. Der Verfasser, der viele führende Per- tor. 50. 88 55 André Malraux: Conditio Humana(Abend- den nach Frankreich,„in Gottes eigenes phen, alle Vorzüge seines„Helden“ berauszu- sönlichkeiten gekannt hat und an den Tatorten a en r Wert“. 8 ländische Verlagsanstalt, Freiburg i. Br., Mün- Land-, exilierten Schriftstellers, der aus Liebe streichen. Die Gestalt wie 55 Werk Richard der Politik vielfach selber Lokalaugenschein der Bertelsmann-Verlag ie eie Innsbruck). André Malraux, der sich weit zu einem kleinen Mädchen die Schreib- Strauß sind auch des Denkmals würdig, 5 nehmen konnte, deutet lediglich die Schatten 1 5. 5 über Frankreich hinaus politisch, künstlerisch maschine aus der Hand legt und Speiseeis Kurt Pfister in seinem neuen Buch mit.. 5 5 h erhäl Bueli Bücher“. Und man muß es ihm lassen: er ent- und literarisch einen Narnen gemacht hat, tritt verkauft— eben so lange, bis sich der Ver- kenntnishaften. von persönlicher Verbunden⸗ risse seiner Zeit an. adurch erhält das Bu . täuscht die eee, die sich an diese An mit der in der Schweiz verlegten Uebersetzung leger Ernst Rowohlt wieder mit einem Blan- beit zeugenden Worten errichtet. Gewiß wer- eine Ballung und Konzentration, die wiederum n Motor, kündigung knüpfen, nicht. Erprobtes kindet seines erfolgreichsten Buchs„Conditio Humana“, koscheck meldet und die Romanze im Paradies den manche Schwächen in diesem oder jenem eine Spannung erzeugen, daß man das Buch OM d. W. sich ebend, Neuem— in diesem ane de men das nach seinem Erscheinen 1933 mit dem„Prix ein erwartetes Ende findet. Fazit:„Ind ich Werk nicht übersehen, im ganzen aber doch mit wachsender Aufmerksamkeit liest. Wenn atl. 30 wie vor höchst Jens, und Wente enen Coneourt“ ausgezeichnet wurde, zum erstenmal schwöre, nie wieder, nie wieder will ich den schon allein das Opernschaffen— von Salome“ wir mehr solcher Bücher hätten. könnten wir —„rdachten Gespräche“ von Paul Ernst neben Vor deutsches Publikum. Das Leben des jetzt Boden Frankreichs unter meinen Nagelstiefeln bis Danae“— als ein„wesentliches Stück der mit Erfolg die Produktion der sogenannten 0 bm der 1942 geschriebenen, mit köstlichem Humor Fünfundfünfzigjährigen war Abenteuer und knirschen hören, nie wieder, sollte ich jemals kulturellen Substanz Europas“ gefeiert.„a gieteorischen Serien der Wochen; erküllten Erzählung„Das Denkmal eines Jung- Kampf und sein politischer Wes vom überzeug- wiederkehren“ Eine Liebeserklärung an kein anderer hätte schaffen können“. Auch 5 0 5 305 V ha- ten Kommusisten zum Propagandachef und Frankreich und die Abkehr vorn marschieren- die geistige und künstleriscne Sphäre, aus der Ihustrierten auf das Maß zurückzudrängene dag 80 65 Ernst Jünger: Gärten und Straßen.(Heliopo- Minister de Gaulles ist voll scheinbarer Wi- den Nationalismus.— Rowohlt kündigt von die einzelnen Werke erwuchsen, ist sehr sorg- sie dem geschichtlichen und literarischen Wert Us-Verlag, Tübingen). Das im Jahre 1942 er- dersprüche und doch ein Symbol der verwirr- Salomon den Roman„Der Fragebogen“ an. fältig und überzeugend aufgezeigt. Dagegen nach verdient haben. E. Sch-er ö 1 7 e, en gewerbe- Künischrank ul. 8 220 Volt, Fabrikat Fisfink, 440 l, l. 1 2 116.50 wenig gebraucht, zu verkaufen. un. 5 2 0.— 7 7 F. Gordt, Mannheim, R 3, 2 3 5 575 a ö Fut Schule und Praxis: 5 f 5 ** 5 22 Küchen 80 gen 3 ab 188.— DN. M BEL WII p, 2— Von Pofsdam bis Bonn e debe de e 6 Holzdrehbank, neu, mit Suppert u. jedene 1 190. 5 4 örtei K. 1,60 m 2 le. N rünf Jahre deutsche Nachkriegsseschiehte. fang 230 7am Spindelnöhe. Angeb. 0 eint en —. unter Nr. 05652 an den Verlag. 2— 1 Porträt Zeittafel Dokumentation- Stichwortregister Rohlenherd, 30. Gasherd, gut erh., d. Ma-Käses 9 e rkstätts S 0 8 neu, 220 uu 4 Ein Buch des Mannheimer Journalisten Volt u. Eichentisch zu verk. Jung- 8„ 9 9 ö E. 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UND HANDELSBLATT „Schneeballschlacht“ wider den Käufer Die Industrie- und Handelskammern, der Industrie- und Handelstag, die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs und einschlägige Organisationen sind damit be- schäftigt, einen Unfug zu bekämpfen, der, wie im weiteren Verlauf dieses Artikels an- gezeigt wird, besonders arme Leute sehr schädigt. 5 Selbst der härteste Schnee schmilzt erfah- gemäß und es schmelzen auch bei flüch- ger, aber logischer Prüfung, die durch die bortschreitende Kundenwerbung“, kurz chneeballsystem genannt, sich er- Aknende Chancen, umsonst, oder für einen bruchteil des Wertes, Waren einkaufen zu können Das Vereinbarungen zukern: 8. * in Mannheim-Sandhofen ansässige Hrma bietet z. B. Leibwäsche(Verkaufspreis b. 10. DM) zu nachstehenden Bedingungen 5 Der Käufer bezahlt den Bestellschein mit 1p und kauft weitere 4 Bestellscheine(4 DA 2 5 Dil. Dem Käufer wird die Ware ohne peitere Zahlung erst dann ausgehändigt, wWenn er vier Personen lindet, die auf die gleichen gedingungen eingehen nämlich insgesamt 5 DM pern. Aber nicht nur das, alle Käufer, die vier neue Kunden anwerben, bekommen 4 DM rück, also praktisch bedeutet das, daß äsche im Werte von 10 DM für 1 DM gekauft Schneeballsystem beruht auf folgenden zwischen Verkäufern und E. 1 er möchte da nicht mitmachen? b edoch nur eine sehr beschränkte Es kann j 8 Anzahl von Personen mitmachen, denn eine füchtige Berechnung ergibt folgendes: Besteller wirbt/ werben Käufer Besteller 1 4 5 4 16 21 16 64 85 64 256 34¹ 256 1024 1365 102⁴ 4 086 4 451 4086 16 344 2¹ 795 16 344 65 376 87 171 65 376 261 504 348 675 261 504 1046 016 1394 691 1046 016 4 184 064 5 578 755 4164064 16 736 256 22 315 011 In der zwölften Reihe müßten also mehr Runden vorhanden sein, als das Bundesgebiet nere Alliierte Entkartellisierungs- gruppe gegen Vereinigte Schuh maschinen Gmb H. pie Arbeitsgruppe für Entkartellisierung und Entflechtung der alliierten Hohen Kom- mission hat die Deutsche Vereinigte Schuh- maschinen GmbH aufgefordert, gewisse Maß- nahmen einzustellen, durch die der freie Weti⸗ bewerb ausgeschaltet und unter Verletzung der Entkartellisierungsgesetze eine monopol- irtige Fontrolle über die Schuhmaschinenindu- Arie gelördert werde. Nach einer alliierten Jerlautbarung wurde die deutsche Firma an · gewiesen, ihre Vertragsparter über die Ungül⸗ gkeit einiger einschränkender Klauseln in len Mietverträgen für Fabrikationsmaschinen u unterrichten. Die Firma hat deutschen Schuhfabriken auf rund von Verträgen, die einschränkende Klau- eln enthielten, Maschinen zur Fabrikation betweise überlassen. Nach Meinung der lüerten Arbeitsgpruppe zielen diese Klauseln darauf ab, die Schuhfabrikanten daran zu kindern, Maschinen dieser Firma gleichzeitig mlt Maschinen von Konkurrenzunternehmen in benutzen. Ferner seien die Schuhfabrikan- len nicht in der Lage, den Mietvertrag für ene Maschine zu lösen, ohne damit auch leichzeitig alle anderen mit der Firma ge- klossenen Verträge zu beenden. Die deutsche Firma ist ein Zweigs inter nehmen der amerikanischen United Shoe Machinery Corpora Hon in Boston. rärie in 0 Uhr 3F ILM —̃— EI 0.00 Uhr 1 5 IST —— * Jin zahlungsfähigen Einwohnern zählt. Die Aus- ſeinung der Kundenreinhe wird sich in der Maxis hlernals so systematisch und erfolgreich isstalten lassen 5 Vo aber diese Kündenreihe aufhört, bei der kitten, bei der künkten oder gar bei der aten Reihe,(87171 Käufer) überwiegt der ſerlust und die Zahl der Verlierer den Gewinn uud die Zahl der Gewinner. Das Verhältnis zwi- chen Verlust und Gewinn verhält sich immer de 118, Aus diesem Grunde hat die Recht- prechung des früheren Reichsgerichts in ver- ſciedenen Urteilen z. B. RGStr. 61 S. 281 ff., aas„Schneeballsystem“ als eine unsittliche und ſerwerkliehe Methode der Kundengewinnung bezeichnet. In anderen europäischen Ländern, 0 Oesterreich ur in der Schwelz. in England, kalland, Belgien und seit jüngster Zeit auch in keankreich, wurde das Schneeballsystem dessen jüngste Vertreter im Bundesgebiet it ni Je nercwürdigerweise als ö 55»kortsehrittliche Kunden 2 werbung“ eee beaelchnen— gesetzlich verboten- — I c amtlicher bei ER 1, 6 — eee be 51 2 „N14 30 innten en. sstallen N 9 N 1.06 e 90.1950 Neuerdings haben deutsche Gerichte in Rurdgung dessen, daß mitunter arme Teufel . billiger Ware kommen, mit Berufung auf e noch verschwommen kodifizierte Gewerbe- lelhelt dem„Schneeballsystem“ Berechtigung zuerkannt. Bas Schöffengericht in Marburg/ kahn stellte in einem Falle fest, daß ein nach em Schneeballsystem arbeitender Kaufmann 2 Kunden hatte, die eine Nachnahme brundbetras war in diesem Falle nicht 1 PM. andern 20 55%) eingelöst hatten. Nun hat sich der nachträglich herausgestellt, daß der be- elende„Schneeballer“ mindestens 140 173 Be- ſelscheine ausgegeben hat, wodurch bestät'gt Ard, di 27800 346 DM geopfert wurden in annahme, es würden 560692 Personen neesamt 11 213 840 DA opfern. Nun ist es Ja wet 80, daß alle Kunden bis in die 9. Reine munen. Der Großteil bleibt bereite in der ble und zweiten Reihe stecken und hat das deiner Chimäre geopfert. Jom Standpunkte der Volkswirtschaft und ebe alpolitik erwelst sich das Schneeball 0 dem nur erfolgreich für den leicht das Geld an eimsenden„Schneeballer“, der ab und zu uma einem Kunden dafür Ware aus folgen 8b dag ihm dieser Kunde die Gelegenheit elner Reihe— vielleicht einer Armee * meist armen— Leuten Geld abzuneh- laben sollte von allen Kreisen, die sich mit u beucber- Interessen befassen und die sich 0 Verbesserung der Kaufkraft aus Einkom- 5 einsetzen, gegen diese parasitäre Er- e im Händelsleben ein Einschreiten bn solange nicht der Gesetzgeber die- bänntus ein Ende bereitet. arläukig stehen den Geschädigten merk- erweise keine Möglichkeiten zur Verfü- eite Recht geltend zu machen. Sie haben d 8 und müssen den Verlust verschmerzen ich mit ihrer Dummheit trösten. Aserisch vor Gericht aufzutreten. ist 1 00 Handel befugt, der geltend machen de 5 aß durch diese unseriöse Ausspielung ben wanmungen des Gesetzes gegen unlau- Fe Wettbewerb verletzt worden sind. Und andel muß— soweit er es nicht schon ieee eee tat— alles tun, um diesen Krebsschaden aus- zurotten. Das hat nichts mit Gewerbefreiheit zu tun, denn sie schließt nicht aus, daß ein anständi- Ser Kaufmann anständig zu handeln hat und die Gesetze zu beachten. Weshalb infolge der Gewerbefreiheit die Erzielung des Gewinnes nicht im wesentlichen vom Zufall abhängig Sein sollte. ist schlechterdings unerfindlich. In unserer Sozial-Redaktion— der Bera- tungsstelle, in der sich u., a, die Aermsten der Armen die Türklinke reichen— mehren sich die Fälle beängstigend, in denen der Sozial- Redakteur ersucht wird, zur Rückgabe von im Schneeballsystem eingebüßtem Gelde zu ver- helfen. Weinend sitzt da das geschäftsunkun- dige Mütterchen neben dem Flüchtlingsfür- sorge- Empfänger, die Kriegerwitwe mit zwei Kindern am Arm neben dem Beinamputierten. Als die Neo-Liberalisten ihre neue Wissen- schaft verkündeten, die sie soziale Marktwirt⸗ schaft nannten, waren sie klug genug, niemals unbetont zu lassen, daß weiß Gott nicht an eine Wiederholung des alten Liberalismus ge- dacht wird. Sie haben deswegen ihre Markt- ordnung— die neue Marktordnung— als sOzjale Marktordnung bezeichnet, die als solche von einer Rechtsordnung getragen wer- den muß. Von der Rechtsordnung ist leider noch nicht viel zu verspüren, aber von dem unbeil- dräuenden Antlitz eines pervers gewinnsüch- tigen kaufmännischen Gangstertums zeugen die Elendsgestalten, zeugen die tränenumflor- ten Blicke derer, die geschädigt vor dem Be- rater in Sozialfragen sitzen. F. O. Weber Weltmarktpreisentwicklung und Inlandsmarkt Um 355 Mill. 8 1400 Mill. DM erhöhter Preisdruck In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres betrug der Wert der Gesamteinfuhr der Bundesrepublik 1,790 Mrd F. Auf den Sek- tor der Ernährungswirtschaft entfielen 823 Mill. S, davon 31 Mill. auf lebende Tiere, 222 Mill. auf Nahrungsmittel tierischen, 500 Mill. auf solche pflanzlichen Ursprungs und 70 Mill.§ auf Genußmittel. Innerhalb des Sektors der gewerblichen Wirtschaft wurden im glei- chen Zeitraum für 967 Mill. S importiert, da- von Rohstoffe für 525 Mill. und Halbwaren im Wert von 228 Mill. S. Die Fertigwareneinfuhr betrug 214 Mill. g, und zwar je zur Hälfte Vor- und Enderzeugnisse. g Insgesamt betrachtet hat sich bei diesen Importen die starke Erhöhung der Rohstoff- Preise infolge des Ausbruchs des Koreakrieges im großen und ganzen erst wenig ausgewirkt, da selbst die im August und September ge- lieferten Einfuhrmengen vielfach bereits vor oder kurz nach Beginn des Koreakrieges be- stellt worden sein dürften. Die trotzdem deut- lich feststellbare Steigerung der Einfuhrwerte hat teilweise andere Ursachen. So sind gewisse Rohstoffe, wie z. B. Kautschuk, schon im ersten Halbjahr 1950 kräftig gestiegen, wäh- rend andere(2. B. Getreide) ihren Preisstand nicht unwesentlich erhöht oder, wie Kaffee, im Verlauf der letzten anderthalb Jahre sogar vervielfacht haben und seit Korea nicht mehr Wesentlich gpestiegen sind. Diese Feststellung gilt in erster Linie für Getreide(vielleicht mit Ausnahme von Futtergetreide), da die künst- lich gestützten amerikanischen Weizenpreise in Anbetracht der großen Weltvorräte auch schon vor Juni dieses Jahres als überhöht bezeich- net werden mußten. Es interessiert nun die Frage, welche Aus- wirkungen die Steigerung der Rohstoffpreise für die Gestaltung unserer Ausfuhr mit sich bringt. Hierfür ist zunächst eine Schätzung der ungefähren Höhe der zusätzlichen Aufwen- dungen für die Rohstoffeinfuhren und für die Gesamtimporte notwendig. Bei einer solchen Schätzung kann es sich natürlich nur um An- näherunsswerte handeln, da die Mengen, die im Laufe eines Jahres eingeführt werden, sich kaum genau berechnen lassen. Unter den ins- Waren bezeichnung Notierungen am 20. 6 50 20. 11. 50 Weizen 2135 228 Mais 145% 161 Roggen 14975 15270 Schmalz(und Talg) 9,50 14,30 Pflanzl. Oele und Fette. 5 Kaffee 45,95 50,60 5 Rohkakao 26,64 32,25 Zucker 4,18 5,25 Häute(und Felle) 20,06 30,55 Baumwolle 34,42 43,98 Wolle 20⁰ 310,50 Kautschuk 28,10 70 gesamt 88 Warenarten bzw. gruppen, die die zusammenfassende Uebersicht der Einfuhrsta- tistik für die Sektoren Lebensmittel und ge- werbliche Rohstoffe aufweist, besitzen 12 Rohstoffe bzw. Rohstoffgruppen mit rund 43 Prozent des Gesamtwertes sämtlicher Einfuh- ren für die Preisentwicklung eine überragende Bedeutung. Sie können daher als repräsenta- tiv gelten und erlauben gewisse Schlüsse aut den Devisenmehrbetrag, den die Bundesrepu- blik infolge der Erhöhung der Rohstoffpreise aufwenden muß. Auf ein Jahr berechnet, würde demnach die Verteuerung seit Ausbruch des Koreakrieges nur für diese 12 Rohstoffe unter Zugrunde legung des augebicklichen Preisstandes rund 355 Mill. 8 ausmachen, d. h. fast 14 Prozent des Wertes unserer derzeitigen jährlichen Ge- samtimporte von etwa 2,6 Mrd. F. Hierbei sind aber die Preiserhöhungen aller übrigen Nah- rungsmittel und Rohstoffe nicht berücksich- tigt. Sie sind beispielsweise für den gesamten Metallsektor sehr beträächtlich. Auch die Ein- kuhrpreise von textilen Halb- und Fertigwa- ren sind außerordentlich gestiegen. Obwohl eine Schätzung sicherlich mit einer gewissen Reserve aufgenommen werden muß, dürfte dennoch anzunehmen sein, daß sich die ge- samten übrigen Importe seit dem 24. Juni 1950, sehr vorsichtig gerechnet, um weitere 150 Mill. S verteuert haben. Mit anderen Worten: Korea kostet uns mindestens eine halbe Mil- liarde Dolars in Devisen jährlich. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus. Da die zum überwiegenden Teil aus Fertig- waren bestehende deutsche Ausfuhr die Preis- bewegung der Rohstoffe nicht oder nur zu einem geringen Prozentsatz mitmachen kann — unser wesentlichstes Ausfuhrgut, die Kohle, ist bekanntlich preisgebunden— müssen wir unser Ausfuhrvolumen praktisch um fast 20 Prozent erhöhen, um die gleichen Einfuhr mengen wie bisher bezahlen zu können. Er- höhter Export setzt wiederum zusätzliche Ein- fuhren voraus, deren Bezahlung weitere Aus- fuhrleistungenn erforderlich macht. Jede Preis- steigerung importierter Rohstoffe, die nicht durch eine Erhöhung der Exportpreise kom- 2 1 2 E 5 3 5 2 6 2 9— 5 2— 8 2 2. 8 8 e 5 8 3 388 28„ 3 338 388 **„ i F N 8 8 2 2 2 2 2 8— 828 3*** 1 E 2 3 88 * 3* 0 1 G 2 8 9 4 2500 90 225 000 7 15 750 700 65 45 500 11 5 000 250 68 17 000 2 340 100 360 36 000 50 18 000 190 371.50 438 200 50 24150 40 1013 40 500 10 4050 50 600 30 000 21 6 300 700 92,15 64 500 26 26 800 60 780 40 800 52 21 200 200 759 151 800 28 42 500 100 1450 145 000 55 79 750 100 75⁰0 75 000 149 111 750 919 400 355 590 Die Roggennotierung versteht sich in kanadischen, alle übrigen Notierungen in Us-Cent. Getreide wird in Bushels(für Weizen- 27,216 kg, für Mais und Roggen 25,4 kg), alle übrigen Rohstoffe wer- den in Cents je ib(453,6 g) notiert. In den meisten Fällen handelt es sich um New Lorker Notierun- gen für 1. Termin. Für Weizen und Mais sind Chicagoer Notierungen. für Roggen ist die Notierung von Winnipeg eingesetzt. Beil Baumwolle handelt es sich um die Loco-Notierung. Der Jahreseinfuhrbedarf ist geschätzt, da die tatsächlich importierten Mengen von Jahr zu Jahr starken Schwankungen unterliegen. Die durchschntittlichen Tonnenpreise sind Gruppenpreise für die verschiedenen Sorten der betreffenden Rohstoffe und basieren zum Teil auf den Durch- schnittswerten der Einfuhrstatistik. pensiert werden kann, macht also, soll der inländische Lebensstandard gehalten werden, eiae progressive Ausfuhrsteigerung nötig. Zur Zeit bezahlen wir im Durchschnitt knapp 75 Prozent unserer Importe durch Ausfuhrerlöse. Zum Ausgleich der Zahlungsbilanz wäre dem- nach bei gleichen Preisen nach Fortfall der Marshallplanhilfe bisher eine Exportsteige- rung um ein Drittel erforderlich gewesen. Die Erhöhung der Rohstoffpreise zwingt uns nun- mehr, unsere Exportleistung wert- und wahr- scheinlich auch mengenmäßig um das Doppelte, also noch um zwei Drittel, zu steigern. Der Zeitpunkt, an dem sich die Schere zwischen Rohstoff- und Fertigw“renpreisen wieder zu schließen beginnt, wird im wesent- lichen von der Entwicklung der politischen Lage abhängen. Die sehr konjunkturempfind- lichen Rohstoffe, insbesondere soweit sie freie Weltmarktpreise haben, pflegen ihren Preis- stand wesentlich schneller zu ändern als die Industrieerzeugnisse. Daß aber die Relation wieder so günstig werden wird wie vorher, ist nach den Erfahrungen der letzten 15 Jahre kaum mzunehmen. Im Vergleich zur Vor- Kriegszeit(1938) sind gestlegen: Weizen auf 295 Prozent, Mais auf 276 Prozent, Zucker auf 537 Prozent, Rohkakao auf 792 Prozent, Kaffee auf 714 Prozent, Baumwolle auf 480 Prozent, Wolle auf bis zu 1800 Prozent, Kokosöl uf 300 Prozent, Kopra auf 600 Prozent, Schmalz auf 180 Prozent und Pfeffer gar auf 4000 Pro- zent. Im Durchschnitt dürften sich also die Rohstoffpreise im Vergleich zur Vorkriegszeit Stärker erhöht haben als die Preise der In- dustrieerzeugnisse. Man kann wohl auch d- mit rechnen, daß sich diese Entwieklung auf lange Sicht fortsetzen wird, was schließlich nichts anderes bedeutet, als eine Angleichung des Lebensstandards der Rohstoffländer an den der Industriesta- ten. Die Forderungen, die sich für Westdeutsch- land aus der starken Rohstoffpreissteigerung ergeben, liegen auf der Hand. Die Tabelle zeigt, daß die größten Preiserhöhungen bei den Massengütern Wolle und Baumwolle, fer- ner bei Häuten und Fellen, vor allen Dingen aber bei Kautschuk eingetreten sind. Allein bei diesen vier Rohstoffen beträgt die Ver- teuerung rund eine Viertelmilli rde Dollar pro Jahr. Zum Zustend der Autarkie können und wollen wir nicht zurückkehren. Wohl aber sollte alles getan werden, um unsere Ein- kuhrabhängigkeit auf diesen Gebieten soweit wie möglich zu réeduzteren. Bei den Textil- fasern, deren Beschaffung, abgesehen von ihren hohen Preisen, zur Zeit ohnedies auf Schwierigkeiten stößt, wird man zu einer im- mer stärkeren Entwieklung und Verwendung der Chemief gern Zellwolle und Reyon kom- men und überdies die kürzlich angelaufene Erzeugung vollsynthetischer Fasern steigern müssen, soweit dies irgend möglich ist. Häute können zu einem beträchtlichen Teil durch Kunststoffe ersetzt werden. Geradezu absurd aber erscheint eine Belastung der Devisen- bilanz mit jährlich fast 190 Mill. Dollar für die Einfuhr von Kautschuk in einem Lande, das is erstes die Kautschuksynthese ent- Wickelte. Wenn auch nicht damit zu rechnen ist, daß der Kautschukpreis auf der derzeiti- gen Höhe bleiben wird, ist doch kaum anzu- nehmen, d 8 er wieder— wie noch vor Jah- resfrist— auf ein Viertel seines jetzigen Stan- des zurückgeht. Eine baldige Wiederaufnahme der Bunaproduktion in großem Stil würde da- her wohl wahrscheinlich im Interesse unserer Volkswirtschaft liegen. Im übrigen dürfte eine positive Exportförderung ohne direkten Ein- griff in den Mechanismus der Marktwirtschaft einer der wichtigsten Faktoren für den end- gültigen Ausgleich der 2 mlungsbilanz sein. Preisgesetzgebung a bbau- oder revisilons bedürftig Die Preisbildungs- und Preisüberwachungs- stellen der Länder sind in eine so schwierige Lage geraten, aus der sie nur mit Hilfe neuer gesetzlicher Maßnahmen gegen die Preistrei- berei herauskommen können. Dies gab Veran- lassung zu Besprechungen zwischen dem Bun- des wirtschafts- und dem Bundesfinanzministe- rium über eine Neufassung der Preistreiberei- bestimmungen im Wirtschaftsstrafrecht, an denen auch Vertreter der Preisprüfungsstellen teilnahmen. Die wichtigsten Gründe für die Schwierig- keiten der Preisüberwachung dürften darin zu finden sein, daß das Nebeneinanderbestehen von gebundenen Preisen für Milch, Butter, Konsumbrot und ungebundenen Preisen für andere Nahrungsmittel und sonstige Konsum- güter einmal zu Spannungen psychologischer Art führt, daß weiterhin der 89 des Wirt- schaftsstrafrechtes Preiswucher) den Gegeben- heiten einer ausreichenden Preisüberwachung nicht gerecht wird und die Begriffe„lebens- wichtiger Bedarf“,„unangemessenes Entgelt“ Verwaltung und Gericht vor unlösbare Aufga- ben stellen, und nicht zuletzt, daß die Preis- und Ueberwachungsstellen nicht in der Lage sind, aus den mehrfach von Monat zu Monat wechselnden Anweisungen die erforderlichen Folgen zu ziehen. 80 kam man zu der Ueberzeugung, daß grundsätzlich nur zwei Möglichkeiten beste- hen um Abhilfe zu schaffen: Entweder verzich- tet man auf das staatliche System der Preis- bildung und Preisüberwachung zugunsten der Markt- Automatik, oder man weist den Preis- bildungs- und überwachungsstellen ein sinn- voll begrenztes Aufgabengebiet mit den erfor- derlichen gesetzlichen Möglichkeiten zu. Wirtschaftsausschuß reduziert Kohlepreis erhöhung auf 4,50 DM je Tonne Gegen die Empfehlungen des Preisrates vom 23. November und der Ermächtigung des Bun- deswirtschaftsministers durch das Kabinett vom 28. November, eine durchschnittliche Kohlepreiserhöähung um 6 DM je Tonne zu beantragen, hat der wirtscheftspolitische Aus- schuß des Bundestages am Mittwoch beschlos- sch, nur einer durchschnittlichen Erhöhung von 4,50 DM je Tonne Steinkohle zuzustim- men. a Damit im Zusammenhang wurde die durch- schnittliche Erhöhung des Hochofenkoksprei- ses von 8 DM auf 6 DM ermäßigt. Daraus würde sich eine Steigerung der Walzstahl- preise um 26,50 DM, einschließlich der sonsti- gen kostensteigernden Elemente, wie Frach- ten, Energie, Schrott, Inland- und Schweden- ergeben. N Ber wird sich mit der Kohle- preisfkrage auch der Wirtschaftsausschuß des 2 Bundesrates befassen. Sobald das Kabinett eine entsprechende Regierungsvorlage verab- schiedet hot, womit man am Freitag rechnet, wird der Bundesrat die Kohlepreisfrage noch am selben Tage behandeln, wie aus einer in- zwischen veröffentlichten Tagesordnung für den 1. Dezember hervorgeht. Die Kohlepreis- erhöhung kann jedoch im Sinne des 8 1 des allgemeinen Preisgesetzes erst in Kraft tre- ten, nachdem das Plenum des Bundestages einer entsprechenden Verordnung seine Zu- stimmung gegeben het. „Adreßbuch“ soll Einzelhandel vor ungerechtfertigten Angriffen schützen Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel- handels legt ein„Adreßbuch“ an, in das solche Firmen eingetragen werden, die glauben, mit den Preisen heraufgehen zu müssen. Bei der gegen- wärtigen Wirtschaftsentwicklung— so erklärt der Hauptgeschäftsführer der Hauptgemeinschaft, Syn- dikus Franz Effer, Köln,— würden sich im Früh- jahr Preiserhöhungen für einzelne Warengebiete kaum vermeiden lassen. Bei der dann entstehen- den Streitfrage, wo die Ursachen für diese Preis- steigerungen zu suchen seien, wolle der Einzel- handel sich nicht wieder beschimpfen lassen. Man werde dann das„Adreßbuch“ der Oeffentlichkeit vorlegen Zuvot wolle man jedoch mit der Indu- strie darüber beraten, wie weit die unvermeid- lichen Verteuerungen von Grundstoffen auf die großen Partner umgeschlagen werden könnten, um den Verbraucher vor Preissteigerungen zu be- waren. Teppiche teurer Die Teppichpreise sind in der Bundesrepublik in der letzten Zeit um acht bis zwölf Prozent ge- stiegen. Der Teppichhandel begründet diese Ent- wicklung mit der Wollknappheit auf dem Welt- markt. Die Wollpreise haben sich außerdem kürz- lich um rund 50 Prozent erhöht. Auch wird die Lage dadurch noch besorders beeinflußt, daß sich die wollproduzierenden Länder in den Nachkriegs- jahren auf die Erzeugung feiner Wolle umgestellt haben, die jedoch für die Teppichindustrie wenig geeignet ist. Bei dem erhöhten Nachholbedarf ist jetzt die Rohstoffbasis kleiner als vor dem Kriege. Schwierigkeiten mit Kriegsopfer Verwaltungs behörden Der Bundesrat wird sich mit Abände- rungsvorschlägen seines Ausschusses für Ar- beit und Sozialpolitik beschäftigen, die von dem Regierungsentwurf in wesentlichen Punkten abweichen. ES wird deshalb ange- nommen, daß die Errichtung der Verwal- tungsbehörden für die Kriegsopferversorgung erneut verzögert wird. Der Bundesrat tritt entgegen der Auffas- sungen der Reglerungsvorlage dafür ein, daß die Bestimmung des Sitzes und die Abgren- zung des Bezirks der Versorgungs- und Lan- desversorgungsämter den Ländern überlassen bleibt und daß die vorgesehene Mitwirkung des Bundesarbeitsministers in diesem Punkte ausgeschaltét wird. Außerdem soll die Errich- tung gemeinsamer Landesversorgungsämter nicht auf Länder mit weniger als zwei Millio- nen Einwohnern beschränkt werden. Ein Land soll auch mehrere Landesversorgungsämter errichten können. Außerdem wird der Bun- desrat beschließen, das Land Berlin in dem Gesetzentwurf dadurch mit einzubezienen, daß West-Berlin beschließen kann, die unver- änderte Anwendung des Gesetzes auf Berlin, die ehemalige Reichshauptstadt,(West) mit einzubeziehen. Ersatz von Fürsorgekosten Wird neu geregelt Fürsorgekosten brauchen nach einer neuen Verordnung des Bundesinnenministers künf- tig nur dann zurückerstattet werden, wenn dadurch die wirtschaftliche Existenz des Un- terstützten oder Ersatzpflichtigen nicht ge- fährdet wird. Bevor vom Fürsorgeverband ein Ersatzanspruch geltend gemacht werden kann, muß feststehen, de eine ausreichende Ein- nahme vorhanden ist, um den gesamten Le- bensunterhalt zu bestreiten. Auch Strom und Gas sollen teurer werden Verordnungen über die Erhöhung der Strom- und Gaspreise werden gegenwärtig im Bundes- Wirtschaftsministerium ausgearbeitet. Offenbar ist man bestrebt, diese Preiserhöhung möglichst niedrig zu halten. Mit den neuen Verordnungen wird sich zunächst der interministerielle Preisrat zu befassen haben. Anschliegend muß das Kabinett und dann der Bundesrat dazu Stellung nehmen. Ueber 3,8 Milliarden deutsche Vorkriegsschulden Die Vorkriegsschulden des Deutschen Reiches betragen nach einem Memorandum deutscher Sachverständiger 3,846 Mrd. Mark. Diese Summe wurde auf Grund deutscher Erhebungen festge- stellt und würde sich bei Anwendung der Gold- klausel noch um rund 2 Mrd. erhöhen. Bei den laufenden deutsch-alllierten verhandlungen wird über die erste Summe von 3,86 Mrd. Mark gespro- chen. Ob die Vorkriegsschulden in dieser Höhe endgültig von der Bundesrepublik anerkannt werden, ist noch nicht entschieden. Die Bespre- chungen darüber dauern an. In der Verordnung, die jetzt dem Bundes- rat zur Zustimmung zugeleitet wurde, wird ferner bestimmt, daß Unterstützten oder Er- satzpflichtigen, die aus rassischen, politischen oder religiösen Gründen, durch Krieg oder durch Kriegsfolgen Einkommen oder Vermö- gen verloren haben, durch Heranziehen zum Kostenersatz nicht die Möglichkeit genommen werden darf, eine normole Lebensgrundlage wieder herzustellen. Die Schonfrist zwischen dem Ende der Unterstützungszeit und dem Be- ginn des Erstattungsverfahrens soll nach der Verordnung normalerweise sechs Monate be- tragen. Die Rückerstattungspflicht von Fürsorge- auf wendungen wurde durch einen Beschluß des Bundestages neu geregelt. Der verord- nungsentwurf des Bundesinnenministers wur- de bereits vom Bundesarbeitsminister und vom Fürsorgeausschuß des Bundest-s gebilligt. Auch der Bundesfinanz- und der Bundesjustiz- minister haben keine Bedenken erhoben. E Seite 9 ——..r.....bbbbbbbbPbPPPTPTVTbTbTbbTbTTVTTTTTT—TT——————— Nuſßenandelsnachriehten: Schwierige Schweden Verhandlungen Eisenerz-Lieferungen und paritätische Liberali- sierung Die deutsch- schwedischen Handelsvertrags- Verhandlungen zum Abschluß eines Abkom- mens für 1951 sind nach zweimaliger Ver- schiebung nunmehr in Frankfurt-Höchst auf- genommen worden. Neben dem Bestreben, den deutschen Passiv-Saldo, der aus einer ein- seitigen deutschen Liberalisierung ent- standen ist, abzubauen und den schwedischen Handelspartner zu einer Revision seiner eng- herzigen Einfuhrpolitik zu bewegen, bildet die Frage der schwedischen Eisenerzlieferungen eine der schwierigsten Diskussionspunkte. Um den Schweden-Erzbedarf der deutschen Hüttenindustrie im kommenden Jahr zu sichern, sollen in dem abzuschließenden Han- delsvertrag 1951 Eisenerzlieferungen von fünf Millionen Tonnen aufgenommen werden. Bis- her konnten allerdings nur auf privatwirt- schaftlicher Außenhandelsbasis dringliche Kontrakte über insgesamt 4,1 Millionen Ton- nen, davon 3,3 Millionen Tonnen phosphor- reiches und 0,8 Millionen Tonnen phosphor-⸗ armes Eisenerz, abgeschlossen werden. In zuständigen Bonner Fachkreisen werden dagegen Bedenken laut, weil aus dem Ende Dezember 1950 ablaufenden Handelsabkommen statt der vorgesehenen 3,9 Millionen Tonnen Erz bis zum 30. September erst 2,8 Millionen Tonnen geliefert wurden. Seither kat Schweden um die volle Libe- ralisierung der deutschen Kohleeportzusa- gen durchzusetzen, bekanntlich seine Erz- lieferungen nack Deutschland gestoppt. Steke „Morgen vom 27. November 1950. Der deutsche Einfuhrüberschuß aus dem Schwedenvertrag betrug im ersten Halbjahr 1950 rund 17,3 Millionen Dollar. Wert der deutschen Einfuhren 61,6 Millionen Dollar, der Ausfuhren 44,3 Millionen Dollar. An der Praxis der schwedischen Einfuhrpolitik hat sich nichts geändert. Die Lizenzierungsbestim- mungen werden von Schweden bekanntlich 80 streng gehandhabt, daß praktisch nur lebens- wichtige Importe zum Zuge kommen. Hier Wandlung zu schaffen und die effektive Pari- tät der Freilisten durchzusetzen, wird gemein- sam mit der Sicherung der reibungslosen Eisenerzlieferungen als das wesentlichste Ver- handlungsziel anzusehen sein. Kurz vor Torschluß kam die Erlösung 5 Die Exportlizenzen für die Schwedenerz- verschiffungen nach der Bundesrepublik, die seit Ende Oktober zurückgestellt waren, sind nunmehr bewilligt worden, wie die schwedi⸗ sche Industrie- und Handelskommission be- kannt gibt. Die Zurückstellung auf schwedi⸗ scher Seite war darauf zurückzuführen, daß die westdeutschen Kokslieferungen eine Ve 26gerung erfahren hatten. Vor etwa einer Woche konnte jedoch eine deutsch-schwedi- sche Vereinbarung über die Fortsetzung der Kokslieferungen erzielt werden. Wie die schwedische Industrie- und Handelskommis- sion weiter erklärt, wurde mit Rücksicht auf die seit Montag in Frankfurt stattfindenden Handelsvertragsverhandlungen beschlossen, die Lizenzerteilung so einzurichten, dag der westdeutsche Erzbedarf bis Ende des Jahres mengenmäßig gedeckt wird. Zu diesem Zweck sollen auch neue Ausfuhrgenehmigungen für Verschiffungen bis Ende 1950 erteilt werden. Man rechnet damit, daß bis zum Jahreswech⸗ sel Klarheit über den neuen deutsch-schwedi⸗ schen Handelsvertrag besteht, so daß ee Srundlage für die weitere Behandlung dieser Frage gegeben ist. 5 EL Die Feuerschäden in den ersten neun Monaten d. J. werden von den im verband der Sachver- sicherungen zusammengefasten Feuerversiche- Tungsgesellschaften mit 119,139 Mill. DM registriert. Segenüber August ergab slch im September ein Rückgang um 8,944 Mill. DM auf 12,187 Mill. DNT. Leder- und Schuhproduktion weiter gestiegen Die Leder- und schuhproduktion im Bundes- gebiet ist von September àuf Oktober— neuesten Statistiken zufolge— weiterhin gestiegen, Die Schuhproduktion erhöhte sich insgesamt von 8,379 auf 9.169 Mill. Paar a Kündigungen wegen Kohlenmange“ Die Firma Born& Co., Tonbergbau und Scha- mottefabrik in FHillenscheid, sah sich wegen Kohlenmangels gezwungen, ihren 120 Arbeitern zu kündigen. Der Betrieb soll stiligelegt werden, die Firma. deren Erzeugnisse zu 30 Prozent im Ausland ebgesetzt werden, benötigt monatlich etwa 800 t Steinkohlen, mit deren Lieferung vor- läufig nicht gerechnet werden kann. 5 Die Konjunktur der Köche Die nach Beendigung der Sommersaison in den Hotelbetrieben des Bodenseegebiets freigeworde- un Köche haben fast ausnahmslos neue Stellun- gen in den Wintersportgebieten erhalten, im Vor- Jahr blieb ein Teil der Köche arbeitslos. Jenaer Glas verlegt nach Mainz Im Jahre 1951 werden die Jenaer Glaswerke Schott, die sich zur Zeit in Landshut Bayern) befinden, ihre Produktionsstätten nach Mainz ver- legen. Wie der Mainzer Oberbürgermeister Franz Stein auf einer Bürgerversammlung bekanntgab, dürfte der Betrieb in wenigen Jahren etwa 4000 Arbeiter beschäftigen. Anfang Januar werde der erste Spatenstich für die Errichtung der Produk- tionsstätten getan. In der Ostzone enteignet, im westen neu aufgebaut Die Graetz-KG., die nach ihrer Enteignung im Berliner Ostsektor 1947 in Altena/ Westfalen neu aufgebaut wurde, beschäftigt heute bereits wieder 1700 Arbeitskräfte. Das Unternehmen stelit u. 3. Rundfunkempfänger und Petroleumlaternen her. Berliner Notstandsprogramm wird fortgesetzt Das Notstandsprogramm in Berlin wird bis zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit fortgesetzt were den, erklärte Oberbürgermeister Prof. Reuter, Bis Ende 1951 sollen 70 000 bis 80 000 und bis Ende 1952 insgesamt 180 000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die industrielle Produktion, die gegenwärtig auf Zwei Mid. D Jährlich veranschlagt Wird, soll durch diese Maßahme im Verlauf von zwei Jah- ren verdoppelt werden. 5 Gutes Auslandsgeschäft von Mix& Genest, Berlin Das Berliner Werk der Mix& Genest-AG. hat in letzter Zeit beachtliche Auslandsaufträge für Rohrpostanlagen erhalten. Die modernste Ein- richtung dieser Art, eine vollautomatische Rohr- Postgroßanlage, wurde vor kurzem in einer Schweizer Bank eingerichtet. Zur Zeit stattet die Gesellschaft auch eine türkische Großbank mit Rohrpost aus. 5 Frankfurter Effektenbörse 29. November Die militärische Entwieklung in Nordkorea zu- sammen mit dem Verhalten der rotchinesischen Delegation vom Sicherheitsrat wurde an der Frankfurter Effektenbörse am heutigen Mittwoch mit großer Besorgnis verfolgt und hatte eine schwache Tendenz des Marktes zur Folge. Bei mäßigem Geschäft wies die Mehrzahl der Notie- rungen Rückgänge bis zu 17 und 20% auf. Degussa und Ueberlandwerke Unterfranken minus 40%. Von Montanen verloren beide Harpener Je 3700, Hösch und Gute Hofnungshütte je 2%, Rhein. Braunkohle 2% und Stahlverein 179%. Maschinen- Werte gingen bis zu 3% zurück, während Elektro- Papiere bis 2% nachgaben. Banken ebenfalls an- geboten und schwächer. Am Rentenmarkt kam es infolge überwiegenden Angebots zu einigen Her- absetzungen um /. 8 8 8 ö S 8. n 8 G N Seite 10 MORGEN Donnerstag, 30. November 1950 WMI. ge rau! s 2 8 2 peimer Der Stralsunder Marktplatz steht noch„Die Amnestierten“ in Longe burtsche Eine kunsthistorische Bestandsaufnahme in drei Ostseestädten Lebhafter Beifall elle Eh“ Von einer Reise durch die Küstenstädte der Ostsee— durch Rostock etwa oder Stral- Sund oder Greifswald— nahm der kunst- historisch Interessierte früher wohl als Stärksten Eindruck die Zeugnisse der nord- deutschen Backsteingotik mit,. die hoch- ragenden Kirchen aus braunrotem Ziegel- mauerwerk, die Marktplätze mit ihren reich verzierten gotischen Giebeln, die engen Straßen mit hohen alten Speichern, in denen man schon die Seeluft in der Nase spürte und wo es immer nach Teer, nach Fischen und Brackwasser roch. Wie sieht es nun heute in diesen Städten Aus, was ist an Baulichkeiten unversehrt über den Krieg gekommen, was wurde zer- stört unck wie baut man es wieder auf? Vom Rostocker Bahnhof aus kommt man durch freundliche, baumbestandene Villen- straßen zum Rosengarten, der heute wieder mit großer Sorgfalt gepflegt wird. Doch der berühmte„Neue Markt“, wenige Schritte dahinter, bietet einen erschütternden An- blick. Der größte Teil der schönen alten Giebelhäuser ist nicht mehr da. Von hier aus blickt man jetzt durch breite Lücken über die leergeräumten Flächen der fast ganz zerstörten Altstadt bis zum Hafen herunter. Unversehrt steht aber rechter Hand das Rathaus mit seinem gedrungenen spätbarocken Vorbau. Und halp links, hinter der rechteckigen Platzanlage, gewahrt man dann zum Trost auch die völlig erhaltene Marienkirche. den schönsten Rostocker Backsteinbau. In alter Größe bildet das breite turmartige„Westwerk“ die Eingangs- Front. An einem Modell im Rathaus wurde ersichtlich, wie der Neue Markt wiederauf- gebaut werden wird. Man ergänzt die ückenhaften Reihen mit Rücksicht auf die stehengebliebenen Giebelhäuser, ohne einer nachahmenden, historischen Bauweise zu verfallen. Die Altstadt wird nach modernen Gesichtspunkten wiederaufgebaut. Der neu- entstehende Stadtteil mit 750 Wohnungen im Nordwesten Rostocks ließ auf eine gute, zeitgemäße Baugesinnung schließen. Die Petrikirche am Alten Markt hatte vor längerer Zeit ein Notdach erhalten. Es wurde jedoch im Herbst vorigen Jahres vom Sturm emporgehoben, überschlug sich und kiel rücklings auf das Gewände herab und ins Kircheninnere. Gottesdienst wird zur Zeit in zwei abgetrennten Jochen des Seiten- schiffs gehalten. Der Jacobikirche, die schon durch den Krieg arge Gewölbe und Mauer- schäden erlitten hatte, gab die Sprengung eines daneben liegenden Bunkers den Rest, mre Ruine dürfte kaum noch zu retten sein. Besser erging es der Nikolaikirche. Sie hat schon lange ein Notdach. Für den aus- gebrannten Turm liegen die neuen Balken im Hauptschiff bereit. Diesem fehlt noch die neue Verglasung, aber das Chorhaus wurde Kulturnotizen Die Notgemeinschaft der Deutschen Wissen- schaft hat, wie jetzt in Bad Godesberg be- auntgsgeben wurde, Beihilfen für Einzel- Forschungen in Höhe von rund 500 C0 DM bewilligt. Gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wählte die Not- gemeinschaft die ersten zwanzig Stipendiaten aus, die aus einer Nachwuchs-Sonderspende des Stifterverbandes unterstützt werden sol- len.— Prof. Dr. Otto Hahn, der Präsident der Max-Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, wurde neu in den Hauptaus- schuß der Notgemeinschaft gewählt. Der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz ist von französischer Seite ein Betrag von 3000 DM zur Verfügung ge- stellt worden, der als Balzac-Preis verliehen werden soll. Die Akademie stellt den Bewer- bern um den Preis die beiden Themen zur Wahl: Balzac als Balzacsche Figur“ und„Bal- zac als Romancier“. Die Arbeiten müssen bis zum 1. November 1951 beim Sekretariat der Mainzer Akademie eingereicht werden. Ueber die Neckarstadt Heidelberg dreht die Filmgesellschaft„Tonbildstudio Mannheim“ ge- genwärtig einen Kulturfilm. Der Film soll spa- ter im Beiprogramm zu dem Spielfilm„Therese Etienne“ gezeigt werden, der zur Zeit vom „Tonbildstudio Mannheim“ nach dem Roman John Knittels hergestellt wird. Der Intendant des Braunschweigischen Staatstheaters Walter Bruno IItz scheidet mit Ablauf der Spielzeit auf eigenen Wunsch aus seiner Stellung aus. IItz sah das künstlerische Niveau des Staatstheaters durch die in Aus- sicht genommene Etafkürzungen gefährdet. Er bat, von einer Erneuerung seines Vertrages abzusehen. provisorisch abgetrennt und völlig restau- riert. Es dient der Gemeinde als Kirchen- raum. Das alte Steintor unweit des Neuen Marktes blieb nur im Kernbau erhalten. während das Kröpeliner Tor, eines der bedeutendsten norddeutschen Stadttore, un- versehrt ist. In der Blutstraße, die heute Stalinstraße heißt, wurde ein alter gotischer Giebel behutsam von hinten, bis zum Wiederaufbau des fast ganz zerstörten Hauses, abgestützt. Stralsund ist zu 48 Prozent zerstört und verlor auch etwa die Hälfte seiner Giebel bäuser aus der gotischen Zeit, der Renais- sance und dem Barock. Unversehrt blieb der als deutsches Stadtbild berühmte Markt- platz. Im kleinen Renaissance-Hof des Rat- hauses sind Zimmerleute und Maler am Werk, da hier schon lange eine Restaurierung nötig war. Die Städte treten miteinander in Wett- bewerb um das gegenwärtig schönste Stadt- bild. Auch die privaten Hausbesitzer betei- ligen sich daran. Wer mittut, erhält Steuererleichterung. Man sah daher manches neuverputzte Haus und an anderen Bau- gerüste. Stralsund und Wismar standen zur Zeit im Wettkampf. Hieraus erklärt sich auch der gute Zustand fast aller Park- anlagen in den Städten. Der Stralsunder Markt wird überhöht von dem monumentalen Turmwerk der dahinter liegenden Nikolaikirche, Ins nörd- liche Querschiff fiel während des Krieges eine Bombe, die unter anderem auch die gesamte Verglasung zerstörte. Das erste Glas wurde nach Kriegsende von Gemeinde- mitgliedern selbst beschafft. So karrte ein Arzt einen halben Zentner alter Röntgen- platten herbei. Inzwischen ist die Wieder- herstellung aber soweit fortgeschritten, daß man schon in den nächsten Wochen mit der Vollendung rechnet, Sie wird 150 O00 DM kosten, einschließlich des vielfach beschädig- ten Inventars. Der Superintendent und sein Baumeister berichteten, daß Konsistorium und Gemeinde die Hauptlast trügen, daß sich aber auch die Republik und das Land Mecklenburg beteiligt hätten. Die durch ihre besonders eigentümliche Turmbildung bekannte Marienkirche hat den Krieg ver- hältnismäßig gut überstanden. Wie ehedem schließen sich die schlanken, an Wehrbauten erinnernden Treppentürme mit dem Haupt- turm zu einer imposanten Baugruppe zu- sammen. Gerade jetzt wurde die Neuvergla- sung des Hauptschiffes abgeschlossen. Einen hervorragenden Eindruck vermit- telte das seit langem in einem alten Kloster- Mit dem Wiederaufbau des Lübecker Doms, dem ältesten Gotteshaus der Hansestadt, soll nun in Kürze begonnen werden. Der geschicht- bekannt ist, nach Deutschland zurücteh tr au liche Ursprung des Doms geht auf Heinrich den Löwen zurück. bau untergebrachte Heimatmuseum Stral- sunds, wohl eines der schönsten dieser Art in Deutschland. Da sind Patrizier wohnungen und Fischerstuben der Halbinseln Darß und Mönchgut mit allen Einzelheiten aufgebaut. Die systematisch betriebene Wiedererrich- tung wurde abgeschlossen. Seit Kriegsende konnten 885 Neuerwerbungen getätigt wer- den. 18 Ausstellungen wurden veranstaltet und 32 000 Besucher im gleichen Zeitraum gezählt. Greifswald, die älteste preußische Universitätsstadt, blieb vom Kriege ganz verschont. Die drei, auch nach den Heiligen der Seefahrt genannten Kirchen überragen mit ihren Türmen und hohen Dächern die Stadt wie ehedem. Im Caspar-David-Fried- rich-Zimmer des Heimatmuseums befinden sich wieder Bilder und Erinnerungsstücke des Meisters, der in Greifswald als Seifen- siedersohn geboren wurde. Noch steht auch die von ihm s0 oft gemalte Klosterruine Eldena, eine Wegstunde entfernt, in einem kleinen Waldstück am Meer. Dr. Günther Herzberg Baukunst im 19. Jahrhundert Die Mannheimer Kunsthalle eröffnete ihre erste Vortragsreihe Dr. Walther Passarge eröffnete die erste Lichtbilder-Vortragsreine des„Freien Bun- des zur Pflege der bildenden Kunst“ dieses Winters in der Mannheimer Kunsthalle, die unter dem Gesamttitel Aufbau“ an acht Abenden einen weitgespannten Problem- kreis der Architektur behandeln wird. Dr. Passarge hob in seinen Begrüßungsworten die Chance hervor, die für das deutsche Bauwesen durch zahlreich zu schließende Lücken entstanden ist. Es sei deshalb um so wichtiger, sich mit den einschlägigen Fragen auseinander zusetzen, um aus ihnen fruchtbare Anregungen und Erkenntnisse zu gewinnen. Anschließend sprach Prof. Dr. H. Evers, Darmstadt, über„Die Baukunst im 19. Jahrhundert“, die einen wesentlichen geschichtlichen Hintergrund der jetzigen deutschen Architektur darstellt. Professor Evers distanzierte sich eindeutig ven der üblichen Meinung vom„schlechten Jahr- hundert“ und suchte die Bestrebungen und Errungenschaften des Bauwesens im 19. Jahrhundert aus ihrer Willensleistung heraus zu verstehen und im Zusammen- hang mit der Entwicklung der Technik so- wie mit dem außerordentlichen Bevölke- rungszuwachs in jener Zeit zu erklären. Wie leicht vergißt man, daß das vergangene Jahrhundert ein bewundernswertes Können im Straßenbau vollbrachte und daß zum Beispiel auch das gesamte europäische Eisenbahnnetz mit allen, auch den schwie- rigsten Strecken bereits vor 1900 fertig- gestellt war. Es kam Prof. Evers weniger auf eine geistes geschichtliche oder stilkri- Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by 8. Fischer 33. Fortsetzung Sie tastete heimlich nach ihrem Puder- döschen und begann mit ernsthaftem Blick in den winzigrunden Spiegel, sich zurechtzu- machen. Der zarte Geruch des Puders freute sie; sie geflel sich. Sie spürte eine Verliebt- heit für sich selbst, wie seit Jahren nicht. Benvenuto, sagte sie in sich, und auf rus- sisch: Schelannij. Weil sie den Namen in sich behielt, konnte der Mann ihn nicht Hören. Er stand breitbeinig da, mit schönen Schultern— wie einer der Henkersknechte des Signorelli, fand die Grusinskaja ent- zückt— und hantierte an irgendeinem Ge- genstand, stand. Sie richtete sich auf und sah hin. Er machte sich an dem Köfferchen zu schaffen, in dem ihre Perlen lagen. Deut; lich hörte sie eines der Etuis zuschnappen, sie kannte den helldumpfen Knacks, es war das blaue längliche Samtetui, in dem die Kette mit den mittelgroßen zweiundfünfzig Perlen lag. Im ersten Augenblick verstand die Grusinskaja nicht. warum dieser Laut sie so tödlich erschreckte. Ihr Herz hörte auf zu schlagen und sprang dann mit drei schweren, tönenden Schlägen wieder an, die überall schmerzten; die Fingerspitzen taten ihr weh und wurden starr. Auch die Lip- pen. Dabei lächelte sie noch immer, sie Hatte vergessen, das Lächeln von ihrem Mund fortzunehmen, und da stand es noch, Während ihr Gesicht kalt und weiß wie Pa- pier wurde. Ein Dieb also— dachte die Grusinskaja hellsichtig, es war ein so son- derbarer Gedanke, geräuschlos und endgül- der auf dem Spiegeltischchen Verlag, Frankfurt a. M. tig, wie ein Schnitt quer durch das Herz. Sie glaubte bewußtlos zu werden und sehnte sich danach, aber statt dessen blitzte eine Sekunde lang eine Unzahl wacher Gedanken durch ihren Kopf, schneidend, überkreuzt, aneinanderklirrend, ein Degenkampf von Gedanken. Das schreiende Gefühl eines tödlichen Mißgbrauchtseins, Scham, Angst, Haß, Wut, ein fürchterlicher Schmerz. Und zugleich eine abgrundtiefe Schwäche: nicht sehen Wollen, nicht begreifen wollen, nicht die Wahrheit zugeben, Flucht in die Barmher- zigkeit der Lüge Que faites vous?“ flüsterte sie zu dem Henkersrücken. Sie glaubte zu schreien, aber sie flüsterte nur zwischen ihren steifen Lippen:„Was tust du?“ Gaigern erschrak so sehr, daß es ihm den Kopf herumriß, sein Schrecken sprach 80 deutlich, wie ein Geständnis. In der Hand hielt er das kleine würfelförmige Etui eines Ringes, das suitcase war geöffnet, Perlen- schnüre lagen auf der Glasplatte des Spie- geltischchens.„Was tust du da?“ flüsterte die Grusinskaja noch einmal, und daß sie dabei lächelte mit ihrem erblaßten und ver- zerrten Gesicht, war jammervoll genug. Gai- gern verstand sie auch gleich, und wieder Kochte das Mitleid in ihm hoch, brennend, daß er es in den Schläfen zischen fühlte. Er packte sich fest und hielt sich. „Guten Morgen, Mouna“, sagte er kreund- lich.„Ich habe da einen Schatz gefunden, während du geschlafen hast—“ „Wie kommst du zu meinen Perlen?“ tische Analyse als auf eine Darstellung der Kunstleistung in der Folge ihrer soziolo- gischen und technischen Bedingtheiten an. Die ersten Ozeanriesen oder gigantische Werke wie der Londoner Glaspalast ind der Eifelturm waren Verkörperungen be- reits bestehender Ideen, für die das 19. Jahrhundert die Methode der praktischen Verwirklichung fand und entwickelte. Außer in solchen technischen Höchstleistungen fand in Kultur- und Theaterbauten, in Schlössern und Baudenkmälern ein— wenn auch küstlerisch nicht immer überzeugen der— Gestaltungswille unter großzügigen Bauherrn seinen imposanten Ausdruck. In ihm lebte zwar ein vielfach ausschließlicher Historismus, den man heute gern insgesamt zu verdächtigen pflegt, ohne aber zu erken- nen, daß diese Haltung nur ein Sektor des Baugeistes im 19. Jahrhundert ausmacht, denn sein Hauptmerkmal geht auf die Tren- nung des schöpferischen Ingenieurs von dem schöpferischen Architekten zurück. Heute, etwa 100 Jahre später, erleben wir die Neigung beider Schaffenszweige, sich Wieder harmonisch zu durchdringen. Die Erörterungen von Prof. Evers mö- gen nicht in allen Punkten die Zustimmung des sehr zahlreichen Publikums gefunden haben. Doch vesrtand es der Redner(auch mit Hilfe vieler guter Lichtbilder), auf das 19. Jahrhundert eine unvoreingenommene Sicht zu werfen, dessen großes Verdienst Aufgeschlossenheit und ein klares Bemü- hen um Weitung der Gesichtspunkte war. W. St. fragte die Grusinskaja heiser. Lüge mich an, bitte, lüge mich an, bettelte ihr auf- gerissener Blick. Gaigern trat zu ihr hin und legte seine Hand wie einen Schirm über ihre Augen. Armes Tier, armes Frauentier.„Ich War sehr ungezogen“, sagte er.„Ieh habe gestöbert. Ich suche ein Pflaster, ein Stück- chen Verband, irgend etwas— ich habe mir eingebildet, in dem kleinen Toilettenkoffer muß so etwas sich finden lassen. Aber da war dein Schatz drinnen. Ich komme mir vor wie Aladin in der Höhle— Sogar ihre Augen hatten die Farbe verloren und waren aus Blei geworden, jetzt kehrte langsam ihr bläuliches Schwarz zurück Gaigern schob seine verletzte und dünn blutende rechte Handfläche vor ihren Blick wie ein Beweis- stück. Die Grusinskaja ließ schwach und entspant ihren Mund in diese Hand sinken. Gaigern legte seine andere Hand auf ihr Haar und zog ihren Kopf an seine blausei- dene Pyjamabrust. Er konnte ziemlich brutal und niederträchtig gegen die Frauen sein. mit denen er zu tun hatte. Diese da, weiß der Teufel wieso, rief alle guten Instinkte in ihm auf. Sie war so zerbrechlich, so ge- fährdet, so schutzbedürftig— und so stark dabei. Aus seiner Existenz heraus die im- mer wie über einen Grat balancierte, ver- stand er die ihre.„Du Dumme—“ sagte er zärtlich.„Hast du vielleicht geglaubt, daß ich es auf deine Perlen abgesehen habe?“ „Nein“, log die Grusinskaja. Zwei Un- aufrichtigkeiten bauten die Brücke, auf der die Liebenden zusammenkommen konnten. „Uebrigens— ich trage sie nie mehr“, fügte sie aufatmend hinzu. „Nie mehr? Aber warum—“. „Das— verstehst du nicht. Das ist ein Aberglaubg- Früher haben sie mir Glück gebracht. Dann haben sie mir Unglück ge- bracht. Und jetzt, da ich aufhöre sie zu tra- gen, bringen sie mir wieder Glück.“ Elly Ney und Ludwig Hoelscher Beethovenabend in der Wirtschaftshochschule Diesmal hatte sich Elly Ney, die weiß haarige Beethoven- Priesterin, mit Ludwig Hoelscher, dem meisterlichen Cellisten, zu gemeinsamem Musizieren in der Mannhei- mer Wirtschaftshochschule zusammengetan. Ein glückliches Bündnis, das auf beiden Seiten die hohen kammer musikalischen Fä- higkeiten der Künstler in zwei Beethoven- schen Cello-Sonaten und den Variationen über das Zauberflöten-Thema„Bei Män- nern, welche Liebe fühlen“ in helles Licht setzte. Beethovens Kompositionen für Cello und Klavier sind, so scheint es, klanglich nicht in jedem Satz„ohrgefällig“ genug, um beim Publikum ebenso beliebt zu sein wie die Violinsonaten. Unter den Händen der beiden ausgezeichnet aufeinander einge- spielten Meister- Interpreten aber entstan- den nachschöpferische Ergebnisse von un- mittelbarer Eindruckskraft. So blieb im Vortrag des Variationenwerkes der Charme mozartlicher Verliebtheit hinter der schwe- reren Diktion Beethovens immer spürbar. Die A- dur-Sonate(op. 69) griff Ludwig Hoelscher mit vornehmer Schlichtheit an. Die entschlossene Führung der großen Li- nien und die geistvolle Herausarbeitung formalistischer und klanglicher Einzelheiten entzückten die Hörer— dies besonders in Das Kieler Studentenkabarett Die. nestierten“ traf am Dienstag mit 9 35 l alten Omnibus in London ein und 220 dz 8 am gleichen Abend als erstes deutse hn ple Bühnenensemble nach dem Krieg Sein anbkon stes Gastspiel.„Die Amnestierten“ en elbe 8„ 8 en erntet 10 Man mit ihrer literarischen Revue„Deutscilia heim. Pe Wie es keiner kennt“ großen und lebhatz udwies Beifall. Unter den Gästen des Londos tür un Universitätstheaters, in dem die Vorstel ummt stattfand, bemerkte man Herman Oude briischen Sekretär des PEN-Clubs f deutschen Schriftsteller Joe Lederer, 80 J Jahr Peter de Mendelssohn. Außerdem ua zahlreiche Schauspieler erschienen. Wie Reuter berichtet, boten die jung Schauspieler ihre satirischen Sketches 5 1 E viel Geschmack. Sie wurden mit Gelid ue und Beifall aufgenommen. Amüsante 15 Lon der und lebendige Karikaturen deutsg remiet Schwächen wie auch Spitzen gegen die g bonner satzungsmächte fanden ihr dankbarez dh Gef blikum. Karl-Heinz Gerdesmann Wird bender vielversprechendes Talent bezeichnet ler el Margret Furer lobend erwähnt. ersten Es sind noch eine Reihe weiterer yubem N stellungen geplant, ehe das Ensemble auch in Mannheim durch seine Castzpefbl, le ion e und! die sich 5 ztänder dem außerordentlich beflügelt und mit( Prandk ganzen Pikanterie des rhythmischen Chu hältnisses zwischen Cello und Klavier 2 1 spielten Scherzo-Satzes. Es braucht kat 28 gesagt zu werden, daß bei so gereifter k lina. derseitiger Künstlerschaft auch die sehr a0 ieti spruchsvolle Cello-Sonate in P. dur diu he zweite aus op. 102) zu einem nachhaltggielge e Erlebnis wurde. gaß di Als dann aber die„Begleiterin“ Elly ſättigt im Volleinsatz der eignen Persönliche gchran die„Apassionata“ spielte(nicht ohne volhhennen das gütig-menschliche Wesen Beethopewjet. durch Zitate aus seinen Schriften und Bras die fen erneut gekennzeichnet zu haben), wuſſen, ein den wieder einmal die oft gerühmten felt s züge der pianistischen Kunst dieser imm f noch mit ganz erstaunlicher Elastizität Church kenden Frau offenbar. Einmal in Fanſhusbre- geriet sie, wie meist, in die Laune gn nme Zügiger Freigiebigkeit— eins, zwei, d. Stücke. Doch nach der temperamentvoll gl Der äußerten„Wut über den verlorenen Genglan schen“ erheischte sie vom Publikum diegſeng 2u Groschen als Scherflein zum Wiederauſhitalstab des Bonner Beethoven-Hauses. Eine schi ieder Geste mit der sie jeden einfing. Und es ich gl niemand, der dieser Kollekte sein Haßowjet verschloß. C. 0, 5 lie 12 Maskenfest der Verlorenen Neue Bilder von Bele Bachem Es ist gar nicht so einfach, in München Bücher zu kaufen. Da steht man in der Buchhandlung Schröder über eine Auslage von Kinderbüchern gebeugt, und indem man aufschaut, bleibt man zuerst mit dem Blick, dann mit seiner ganzen Aufmerk- samkeit an einem der kleinen Bilder hän- gen, die hier ausgestellt sind: eine der fein gepinselten Tempera- Kompositionen von Bele Bachem. Wer nur einmal etwas von ihr gesehen hat— der„Morgen“ brachte Wiederholt Illustrationen von ihr— wird sie sofort wiedererkennen. Wiedererkennen an den kleinen Mädchen mit den kurzen Spitzenröckchen und den traurigen Porzel- langesichtern, und an den jungen Herren im stilisierten Biedermeier-Kostüm, deren schmächtigem und schmachtendem Aus- sehen immer etwas von der Traurigkeit der Maskerade anhaftet. Aber alle Schwermut dieser Welt— und es ist eine Welt scheint in Schwebe gehalten in der Grazie des Ausdrucks— wie die Schwere des Kör- pers im Tanz. Ja, dies alles erinnert über- Haupt an ein ewiges Ballett, das nur auf ein Piniselzeichen von Bele Bachem hin zu der pantomimischen Situation eines lebenden Bildes erstarrt. Aber in dem Moment, wo man nicht mehr hinsieht(was vielleicht deswegen so schwerfällt), trippelt und dreht —— k.——... xkm ß—;—— Men F „Tun sie das?“ fragte Gaigern nachdenk- lich, er hatte einen Druck und eine Be- klommenheit zu überwinden. Die Perlen lagen nun wieder ordentlich in ihrem klei- nen Bett. Adieu! Auf Wiedersehen, dachte er kindisch. Er steckte seine Hände abschlie- Bend in seine Taschen, darin sich alles Die- beshandwerkzeug befand, aber keine Beute. Dabei war ihm sauwohl zumute, glückselig leicht und vergnügt, zum Brüllen neu und angefüllt. Er riß seinen Mund auf und jo- delte einen großen, runden Glücksschrei aus sich heraus. Die Grusinskaja begann zu lachen. Da scharrte etwas auf dem Schreib- tisch, kurz, lang, kurz „Das Telefon“, sagte die Grusinskaja. „Das Telefon?“ wiederholte Gaigern. Die Grusinskaja seufzte tief. Es hilft alles nichts, besagte ihre Miene, als sie den Hörer abhob mit einer Bewegung, als wöge er zwei Zentner. Im Telefon war die Suzette. „Es ist sieben Uhr“, meldete ihre heisere Morgenstimme.„Madame muß aufstehen. Es muß gepackt werden. Darf der Tee ge- bracht werden? Und wenn ich Madame massieren soll, ist es höchste Zeit— und Herr Pimenoff bittet sofort um Anruf, so- bald Madame aufgestanden ist—“ Madame überlegte eine Sekunde.„In zehn Minuten, Suzette— nein, in einer Viertelstunde kommen Sie mit dem Tee, wir machen es dann kurz mit der Mas- sage—“ Sie legte den Hörer hin, behielt ihn aber in der Hand, die andere Hand streckte sie Gaigern hin, der mitten im Zimmer stand und auf den dünnen Chromledersohlen sei- ner Boxerschuhe wippte. Sie nahm den Hörer gleich wieder ab, unten meldete sich der Portier mit wacher Dienststimme, ob- Wohl er die Nacht ohne eine Spur von Schlaf hingebracht hatte, da es doch mit 5 u ver Sich das alles weiter im Spitzentanz= „kranke Muse“ erhebt sich von ihrem I ger und setzt sich an das Pariser Cafehau foo tischchen zu den„Verlorenen“ und dan holen sie alle zusammen den„Pierrot h Hafenviertel“ ab und gehen auf den, Nad fest“, während nebenan ihre Kiel Schwestern in der„Ballettschule“ die es Unkindlichen Schritte lernen. Schritte, d sie auch wieder hinführen werden au eitel „Maskenfest' der Verlorenen— doch sche bar schwebend und auf der Spitze e in? Ballettschuhes. Axel v. Han akut Die lle eu dle Se And ir bekürc Wwölk⸗ Bon Richard Lauas sbrang in buchstablt letzter Minute für den überraschend krankten Heidelberger Musikdirektor yal Lindemann ein und dirigierte an dea Stelle das erste Sonderkonzert des Heile. berger Orchesters in dieser Saison. Mit al 5 Ber Musikalität und in souveräner Geste eeptior tung begleitete er die beiden jungen db ihren sten des Abends: Gabriele Oehme(Viale cpwe und Hans-Helmut Schwarz(Klavier) bel de hungen Klavierburleske von Richard Straub. denne Klavier-Konzert d-moll von Brahms er der Symphonie esbagnole für Violine un 00 Orchester von Lalo und wurde mit ihn 5 zusammen sehr herzlich gefeiert. 50 n. Gertrud Eysoldt, jahrzehntelang in der erte N Reihe der Max-Reinhardt-Schauspieler, voller 1 05 det am 30. November in Ohlstadt in Ober* bayern das 80. Lebensjahr.. r meinte berate fen, dt dt il tände auf ichliel seiner Frau in der Klinik gar nicht guf l stehen schien. „Welche Nummer, stramm.. „Wilhelm, siebennullzehn! Herrn Pin noff?“ Pimenoff wohnte nicht im Hot sondern in einer zweitklassigen Pens die eine russische Emigrantenfamilie 1 vierten Stock eines Charlottenburger Ha ses aufgetan hatte. Dort schien man 1 zu schlafen. Während die Grrusinete, Wartete, sah sie im Geist den alten 115 noff in seinem uralten seidenen Schlaft zum Telefon eilen, mit seinen 3 5 Füßen, die er immer etwas zu al hielt, wie für die fünfte Position. Endl d meldete er sich mit seiner zarten, neruss Altmännerstimme. 10 „Ach, Pimenoff, bist du selber da? 10 5 f Morgen, dobroje utro, mein Guter! 100 danke, ich habe gut geschlafen, nein, 1 5 zu viel Veronal, nur zwei; danke, alles le right, Herz, Kopf und so weiter. Wie? 11 los? Michael hat einen Bluterguß im 15 aber mein Gott, warum hast du 1 0 gestern abend nicht gesagt, das e schrecklich. Das dauert, das dauert 7 i wissen es doch, wie lange das deer i was hast du unternommen? Wie. ber nichts? Aber— Man muß sofort an Tse 11 i now depeschieren, hörst du, sofort, er 0 einspringen. Meyerheim muß das m Wo steckt Meyerheim? Ich rufe in 7 an. Zu früh? Erlaube, Lieber,. 85 für uns nicht zu früh und für Herrn 5 50 heim— nein, bitte. Und die Dekors 50 1 sind sie schon zur Bahn gebracht? Abe 15 bitte sehr, mit der ersten Schient, 110 1 fängt die erste Schicht an? Um sechs be 100 die Dekorationen nicht da sind, mae fg sie haftbar, Pimenoff, kein Wort, 1 6 um der Ballettmeister, es ist Ihre Sache, sien Lehre die Dekorationen zu kümmern, bitte?“ sagte Austisc t nahm nicht