Dr. Karl Ackermanns. Druck: Mann- Redaktion; eber: 2 Schilling. Großdruckerei. in: E. Schäfer, H. H. Hausser; utschaft: F. O. Weber; Feuilleton: Gilles, K. Heinz; Lokal.: Dr. F. W. Koch Ugverbardt: Weinheim: C. Serrz ſchwetzingen: W. Hertz, K. Buchter: 3 UH. Hoffmann; Sport: H. Schnee- ilotn: Sozial-Red.: F. A. Simon; Chet om Dienst: O Gentner. Tel. 4 41 51-53. ankkonten: Süd westbank, Allg. Bank- 128 Sein g sellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. en“ erntet Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- Deutscha ortscne utter bannube Nr. 200. )ͤ;— für unverlangte Manuskripte über- Inmt der Verlag keinerlei Gewähr Mannheimer — Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Hockenheim. Rathausstraße 12 Welnheim. Bahnhofstraße 15 Heidelberg. Rohrbacher Str. 5-2 Ludwigshafen Rh., Rheinstr. 37 Bezugspreis: Monatl. DM 2,80 zuz. DM-, 40 Tragelohn. Postbezug mtl. DN 3,20 zuz. DN ⸗,54 Zustellgebühr. Kreuzbandbezug DM 4. einschl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Agenturen DM 2,80 Erscheint täglich außer sonntags Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 7 Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf die Rückerstattung des Bezugspreises Tel. 7 Tel. 2241 44⁴⁰ 275 „ 2 — Jahrgang Nr. 281/ Einzelpreis 0, 15 DM Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz ualle, Torheit und Wahnsinn“ üsante J London. der britische Kriegs- n deuten premier Winston Churchill erklärte am egen die f bennerstag im Unterhaus, daß sich die Welt 1 Gefahr befinde. Angesichts der zuneh- Benden sowjetischen Angriffsdrohung rief er englische Oppositionsführer in einer sten außenpolitischen Rede an sei- em 76. Geburtstag alle freien Völker d besonders die englisch- sprechende Welt ut, fester zusammenzuhalten. Wenngleich zurücgieh auch einen srößeren Angriff der Sowjet- ion auf Europa für die nächste Zeit nicht ür wahrscheinlich halte, betonte Churchill, nüsse man doch„Zufälle, Torheit und Wahnsinn“ in Rechnung stellen, e sich aus„Irrtümern oder internen Um- gtänden“ entwickeln und die Welt in einen prandherd verwandeln könnten. Churchill sagte wörtlich:„Die Sowiet⸗ mion beherrscht jetzt halb Europa und ganz china. Sie hat dafür nicht einen einziger die sehr owjetischen Soldaten opfern müssen. Mos D- dur(kau hat allen Grund, sich durch seine Er- elge ermutigt zu fühlen. Es scheint aber, daß die Sowjetunion noch keineswegs ge- Mattigt oder befriedigt ist. Wir können keine Schranke kür ihre Zukunftsabsichten er- kennen.“ Die westliche Welt habe der Beethonzowjetreglerung immer wieder versichert, en und Bias die Vereinigten Staten nicht beabsichtig- haben), zuſſen, einen Präventivkrieg zu führen. Die ganze ühmten elt sei davon überzeugt. Wenn es also dieser imm Kriege kommen sollte, unterstrich Achurchill, so werde er in einem Augenblick usbrechen, den allein die Sowjetunion be- mentvoll Kriegspremier forderte ſorenen Gingland auf, mit dem amerikanischen Volk likum diezleng zusammenzugehen. Der alliierte Gene- alstab aus der Kriegszeit müsse sofort ieder errichtet werden. Der Westen solle „Und es gich gleichzeitig um eine Einigung mit der sein Heowjetregierung bemühen, solange die Uber- C. O. egenheit an Atomwaffen„uns die Mittel in lie 1 5 gleichberechtigt miteinander u verhandeln. tanz n ihrem er Cafehaus ſe 6 12 5 dan 5 „Pierrot 2 l den Na dporgen in der Bundeshaupfsladt .„elt on unseren Korrespondenten Hugo Grüssen 5 47 0 Bonn. Die weltpolitische Lage wurde am Schritte onnerstag in Bonn mit Ernst und Sorge 1 0 ferkolgt. Wie werden sich die Amerikaner Geck kutscheiden und welches werden die Aus- Spitze 7 Wirkungen kür Deutschland und Europa ein? Das sind die Fragen, die man lebhaft cel v. Hiiſcekutierte. nne? Jeleſonat: buchstäbll Die Mißstimmung in Washington über raschend e. lie europäischen Familienstreitigkeiten und rektor Enelſde Schwierigkeiten in der Bundesrepublik an deseſ ind in Bonn nicht ungehört verhallt. Man des Heide befürchtet, daß sie„fünf Minuten vor son. Mit d wölk“ eine Anderung der politischen Kon- räner Ges eption in den Vereinigten Staaten herbei- jungen, 1 hren könnte und einer Verlagerung des ne 199 a chwerpunktes der amerikanischen Bemü- 84520 ungen in dem pazifischen Raum. In diesem Brahms 10 einne äußerte sich auch Bundeskanzler Dr. Violine ulddenauer, der am Donnerstag der le mit ihne D/ CSU-Fraktion einen Bericht über die f. zubenpolitische Lage gab. Er teilte mit, dag g in der erte zen neuer Vorstoß, das Besatzungsstatut pieler, voller dchon jetzt durch einen Sicherheitsvertrag adt in Oberſtwischen den Westmächten und der Bun- esrepublic zu ersetzen, vorläufig auf Ab- lenung gestoßen ist. Die Alliierten, 80 Reinte er, seien damit psychologisch schlecht nicht gut Aperaten gewesen, denn wenn sie erwarte- gen daß die Deutschen Schulter an Schulter sagte mit ihnen in der Verteidigung Europas binden, könnten sie sich der Forderung Herrn Fine aut Gleichberechtigung nicht länger ver- t im Haft ietliegen. 5 — gen Pens atamiie, 10 ab- n man 10 Won 2 1 Grrusinekeh c alten Pint n Schlafral Beltast(Nordirland). Die Mehrheit der La, n. schmale dur Party im britischen Unterhaus wurde auf zu àuswal lier Stimmen herabgedrückt, als der Kandidat tion Endl Jon Ulster, T. Teevan, den irischen Labour-Kan- 5 deten J. Beattie in einer Nachwahl schlug. baris. Der spanische republikanische Mini- 10 ferpräsident Alvaro de Albornoz und die von er da? Gul hm gebildete spanische Exilregierung sind zu- Guter! I dlegetreten. „ nein, nie Saigon. Französische Truppen haben das etwa ke, alles fereis Kilometer südwestlich von Moncev lie- Wie? Was i a kradeninesische Fort Tschuphaisan zu- 4 ie⸗ robert 6 im Knie. du mir def tondon. Sir David Kelly, der britische Rot- hakter in Moskau, befindet sich auf der Heim- ist Wei 5 8—. dase, um in London Bericht zu erstatten. dauert. Ui.„Berlin. Des amerikanische Hohe Kommissa- Hat in Berlin h 5 1 daß die 1 00 5 at darauf hingewiesen, de 1 99 enmmumietische Nadelstichtafetik“ in den letz- an Tech ich funk Tagen in den Westsektoren beträcht⸗ kort, er 1. 10 zugenommen habe. Bei diesen Versuchen, das mache 155 Wahlkampf zu stören, seien 163 kommu- e ihn soll ns Propagandisten festgenommen und m ist 6 n 500 000 Flugblätter und Plakate beschlag- varu 19 nehmt worden errn 9 5 5 5 ekoratung eee dorf. Die Entführung des ehemaligen ht? Aber ich blük 755 KPD. Vorsitzenden in der Bundesrepu- zent, wan lter urt Müller, in die Sowjetzone soll dem hicht, Wenn] de b wationalen Gerichtshof in Den Haag vorge- 100 1 88 Aus Kreisen der Leitung des Bun- b mache bonner, Verkolsten des Nazlregimes wird am rt, Sie sit allles mitgeteilt, daß die Lebensgefähr- iche, sich u de 85 ers, Heta Fischer, eine Zusage dafür vom nicht meine im 8 der UNO erhalten hat. Müller war e arz d. J. in die Sowjetzone entführt wor- 8 UP/ dpa en, nerubs Acheson:„Beispiellose Gefahr für den Weltfrieden Der amerikanische Außenminister sprach zur Lage und von der Washington. Der amerikanische Außenminister Dean Acheson erklärte am Mitt wochabend in einer Rundfunkansprache an das amerikanische Volk, das Eingreifen der chinesischen Kommunisten in Korea habe eine„beispielslose Gefahr“ für den Weltfrie- den hervorgerufen. b„Niemand kann garantieren, daß es nicht zum Kriege kommt. Die gegenwärtige Krise ist überaus schwer. Wir haben nur zum Teil darüber zu entscheiden, ob sich die Vernunft durchsetzen wird. Wir müssen auf das Beste hoffen und danach streben, während wir uns auf das Schlimmste gefaßt machen“. Der Sowjetunion warf Acheson vor, sie suche die Angreifer zu unterstützen und zu fördern und die Arbeit der UNO zunichte zu machen. Die kommunistische Offensive in Nordkorea sei ein„zweiter erschrecken der Angriffsakt. Es handelt sich nicht nur um eine neue Phase des Koreafeldzuges, sondern um eine neue unprovozierte Ag- gressionshandlung, die noch unmoralischer ist als die erste“. Die Volksrepublik China habe über die Absichten der UNO- Truppen in Korea nicht im unklaren sein können. „Von Anfang an ist wiederholt klar- gestellt worden, daß die Zurückweisung der Angreifer und die Wiederherstel- lung der Unabhängigkeit des koreani- schen Volkes der einzige Auftrag der UNO-Streitkräfte waren“. Acheson forderte die chinesischen Kom- munisten auf, ihr Volk nicht in einen Krieg Sind die USA zum àußersten entschlossen? Der Einsatz der Atombombe in Korea wird in Washington erwogen Washington.(dpa-Reuter) Präsident Truman sagte am Donnerstag auf seiner Pressekonferenz in Washington, die Ver- wendung der Atombombe in Korea werde lebhaft erwogen und habe auch schon im- mer in Erwägung gestanden. Die USA wür den notfalls jede ihnen zur Verfügung stehende Waffe einsetzen, um der mili- tärischen Lage in Korea Herr zu werden. Falls die Ermächtigung zum Einsatz der Atombombe vorliege, werde der Oberbe- fehlshaber an der Front zu entscheiden haben, wo und wann die Atombombe ein- zusetzen sei. Die Atombombe könne auch ohne Zustimmung der Vereinten Nationen verwendet werden. Wie vom Weißen Haus nach der Presse- konferenz festgestellt wurde. hat aus- schließlich der USA-Präsident das Recht, die Verwendung amerikanischer Atom- waffen zu befehlen. Fruman unterstrich, daß die UNO-Streit- kräfte in Korea nicht die Absicht haben, re Mission aufzugeben.„Wenn die Agsres- sion in Korea Erfolg haben sollte, können wir erwarten, daß sie über Asien und Europa bis auf die westliche Erdhälfte übergreift.“ Truman forderte in diesem Zu- sammenhang die sofortige Bildung eines einheitlichen Oberkommandos für die Streitkräfte zur Verteidigung Europas und eine Beschleunigung der amerikanischen Wiederaufrüstung. Er erklärte. es lägen keine Anzeichen dafür vor. daß sich die Vertreter der Volksrepublik China bei der UNO in New Vork auf friedliche Verhand- lungen einlassen Würden. Truman zußerte die Hoffnung, daß sich das chinesische Volx. nicht länger zwingen oder durch Täuschul- gen dazu bringen lassen Werde. den Zielen der sowjetischen Kolonialpolitik in Asien dienstbar zu sein. Truman kündigte an, er werde in den nächsten Tagen vom Kongreß erhebliche zusätzliche Geldbewilligungen für die amerikanischen Streitkräfte und für die Atomenergie- Kommission verlangen. Um der Lage in Korea zu begegnen, Würden die Vereinigten Staaten innerhalb der UNO für ein gemeinsames Vorgehen zum Aufhalten der Aggression arbeiten und nicht nur ihre eigene militärische Stärke erhöhen, sondern auch anderen freien Völkern bei der Stär- kung ihrer Verteidigung behilflich sein. Auf Fragen der Pressevertreter, die den Ausführungen des Präsidenten dicht ge- drängt zuhörten, setzte sich Truman temperamentvoll für die Haltung General Mac Arthurs in Korea ein. Macarthur habe gute Arbeit geleistet und werde dies auch weiterhin tun. Seine Machtbefugnisse habe er in keiner Weise überschritten. Auf weitere Fragen erwiderte der Präsi- dent, in den Vereinigten Staaten werde eine 2 11I gemeine Mobilisierung der Heimatfront einschließlich Preis- und Lohnkontrollen erwogen. Er sei seit langer Zeit bereit, einen Ober komman- dierenden für die gemeinsame Streitmacht der Atlantikpakt⸗ staaten in Europa zu ernennen. Er Warte lediglich noch auf eine entsprechende Entscheidung der Atlantikpaktstaaten. Truman allein entscheidet über Atombomben-Einsatz Präsident Truman allein kann über den Einsatz der Atombombe entscheiden und eine solche Entscheidung ist noch nicht gefallen. Diese Feststel- jung wurde drei Stunden nach Trumans Pressekonferenz vom Donnerstag in einer Verlautbarung des Weißen Hauses getrof- ken. Es wurde dazu gesagt, der Präsident Wilnsche zusätzlich einige Punkte zu erläu- tern, damit seine Antworten auf der Presse- konferenz nicht irrig ausgelegt werden. In der Verlautbarung des Weißen Hau- ses heißt es, daß der Einsatz der Atom- bombe selbstverständlich seit dem Aus- bruch der Feindseligkeiten in Betracht ge- zogen worden sei, genau wie der Einsatz jeder anderen Waffe im Ernstfall erwogen wird. Ueberlegungen über den Einsatz einer Waffe folgten jeweils aus dem Besitz dieser Waffe. Sicherheitsrat ohne Peking- Delegation Austin und Malik im Mittelpunkt Lake Success.(UP) Die rotchinesische Delegation weigerte sich am Mittwoch, an der Sitzung des Sicherheitsrates zur Dis- kussion des Koreaproblems teilzunehmen. Ein Sprecher der chinesischen Delegation hatte zuvor erklärt, daß die Vertreter Pekings erst wieder ihre Sitze einnehmen würden, wenn For mos a zur Sprache ge- bracht werde. Der amerikanische Delegierte Warren Austin und der Sowietvertreter Jacob Malik waren die Hauptkontrahenten in den Auseinandersetzungen um Korea und Formosa. Austin warf den chinesischen Kommunisten„Tatsachenverdrehung, R jleumdungen, halbe Wahrheiten und glatte Lügen“ vor und erklärte, die Vereinten Nationen würden weder ein militärisches Vorgehen gegen sich dulden, noch sich Pro- hungen unterwerfen. Der Sowjetdelegierte Malik warf den Vereinigten Staaten Ag- Zressionshandlungen in Formosa und Korea vor und machte sich die am Dienstag er- hobene Forderung des Peking- Delegierten Wu zu eigen, daß der Sicherheitsrat Sank- tionen gegen die Vereinigten Staaten wegen ihrer„Aggressionshandlungen“ verhängen solle. Der französische Delegierte Jean Cha u- vel forderte eine beschleunigte Behand- lung des Sechs-Mächte- Antrages, in dem die Volksrepublik China zur Zurückziehung ihrer Truppen aufgefordert und die Achtung der chinesischen Interessen im Grenzgebiet zugesichert wird. Die Forderung auf baldige Behandlung des Sechs-Mächte-Antrages wurde auch von Warren Austin aufgegriffen. Er erklärte, damit könne die„Kriegsdrohung abgewen- det werden, die jetzt über Asien hängt. Die UNO wendet sich gegen jede Aggression. Das kommunistische Regime in China sollte es sich genau überlegen, bevor es weiterhin die UNO-Truppen angreift und in Korea Angriffshandlungen begeht. der Korea- und Formosa-Debatte Der Sowijetdelegierte Malik behauptete dann, eine friedliche Regelung des Korea- problems liege nicht in der Absicht der ISA. Wenn der Sicherheitsrat die Zu- rückzijehung der amerikani- schen Truppen aus Formosa und anderen Teilen Chinas fordere, werde er den Frieden und die Sicherheit in Ostasien und der ganzen Welt stärken. Von maßgebender Seite verlautet, daß die Vereinigten Staaten am heutigen Frei- tag vor der Generalversammlung der Ver- einten Nationen Rotchina formell der Aggression in Korea beschuldigen werden. Dies wird geschehen, da die Sowjetunion vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Na- tionen mit völliger Sicherheit gegen die Resolution des Sicherheitsrates ihr Veto einlegen wird, mit der Rotchina angewiesen werden soll, seine Truppen unverzüglich aus Korea zurückzuziehen. Ulbricht: Volkspolizei wird nicht marschieren Berlin.(dpa) Der SED- Generalsekretär und stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetzonenregierung, Walter Ulbricht. versicherte am Donnerstag, daß die Volks- polizei nicht gegen die Bundesrepublik mar- schieren werde. Das Sowjetzonenregime würde vielmehr in fünf Jahren mit der „Kraft der Ueberzeugung auftreten, die aus der Erfüllung des Fünfjahresplanes resul- tiert“, Mit dieser Kraft, die, wie Ulbricht in Ostberlin auf einer Kundgebung des kommunistischen„Demokratischen Frauen- bundes“ sagte, stärker sei als„die paar tau- sende Angehörige der Volkspolizei“, würde dann die Mehrheit der Bevölkerung im Bundesgebiet überzeugt werden. Der SED- Ceneralsekretär gab das Be- stehen von Widerstandsgruppen in der So- wjetzone zu und erklärte, daß künftig die Namen aller in der Sowjetzone verhafteten „Agenten“ bekanntgegeben werden. dazugehörigen Flugplätzen geräumt. standes „Strategie der Freiheit“ zu treiben, der weder im Interesse Chinas noch der chinesischen Bevölkerung liege. Das kommunistische Regime in China stehe vor der Stunde der Entscheidung“. Die Welt werde das Verhalten der chine- sischen Kommunisten in Korea und vor der UNO aufmerksam verfolgen.„Werden sie ihre eigenen Interessen vertreten oder wer- den sie sich zu den Gimpeln anderer machen lassen?“ Dem internationalen Kommunismus warf Acheson vor, bewußt das Risiko eines Krieges einzugehen. Das amerikanische Volk wünsche seine Freiheiten in friedlicher Weise zu wahren. Es habe aber bereits be- Wiesen, daß es nötigenfalls auch dafür zu kämpfen bereit ist. Am Schluß seiner Ansprache rief Ache- son das amerikanische Volk auf, geschlossen die„strategie der Freiheit“ zu unterstützen. Grundzüge dieser Strategie seien die Unterstützung der UNO und der regionalen Organisationen, der schnelle Auf- bau der amerikanischen Verteidigungsstärke gemeinsam mit den Verbündeten, wirt- schaftliche Zusammenarbeit, Verhandlungs- bereitschaft und festes Eintreten für die Grundsatze und Ziele der freien Gesell- schaftsordnung. Exekutiv!komitee der OEEC tagt Paris.(UP) Am Freitag begann unter dem Ausschluß der Oeffentlichkeit eine Ta- gung des Exekutiv-Komitees der europài- schen Wiederaufbaubehörde(OEEC), an der die Finanzminister bzw. die Schatzkanzler der 19 Mitgliedstaaten der OEEC teilnehmen. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen zwei Probleme: 1. die zunehmende Knapp- heit und die Preissteigerungen bei wichtigen Rohstoffen wie Wolle, Gummi und Zinn, 2. die Möglichkeit eines Arbeitskraftmangels in einigen der expansierenden Rüstungs- industriezweigen Westeuropas. Freitag, 1. Dezember 1950 — Ein Kind „ spielt mit der Erdkugel. Es ist Schwedens kleiner Kronprinz, der vierjährige Carl Gustaf. ein lebhafter Junge, wie tausend andere. Neu- gierig stellt er den Globus auf den Kopf. Das wollen mitunter auch die Politiker und die Militärs tun. Nachher stehen sie selber auf dem Kopf, fassungslos über das, was sie an- gerichtet haben. Sieht es im Augenblie auch danach aus, als sollte unsere Erdkugel wieder einmal auf den Kopf gestellt werden, so bleibt doch die philosophische Betrachtung, daß es nicht so weit kommen wird, einfach deshalb, weil es nicht so weit kommen kann und darf. Der Weltfrieden ist ein sachliches Ziel. Ver- schuimmt es auch oft unter den Gefühlsaus- brückhen des Tages im Nebel, so ist es durch- aus nickt ausgeschlossen, daß sieh der Nebel wieder verflüchtigt. Mitunter treten im Novem- ber die dichtesten Nebelschwaden auf. Der Dezember und die folgenden Monate können nebelfrei sein Bild: dpa Alempause an der koreanischen Nordwestfront Angriffstätigkeit der Chinesen überra schend nach Nordostkorea verlagert Tokio.(dpa) Während Teile der chinesi- schen Streitkräfte in Nordkorea ihre er- folgreiche Offensive gegen die UNO- Trup- pen im Westabschnitt am Donnerstag plötz- lich einstellten, griffen chinesische Ver- bände in Stärke von achtzigtausend Mann im Tordosten an. Sie schnitten mehrere amerikanische Einheiten ab. Der Kommandeur des in Nordostkorea kämpfenden amerikanischen zehnten Korps, Generalmajor Edward M. Almond, teilte mit, Einheiten von drei chinesischen Feld- armeen seien überraschend gegen die ihm unterstehenden Verbände engetreten. Es handele sich um zehn chinesische Divisionen zu je achttausend Mann. Die Gesamtstärke der in Nordkorea kämpfenden chinesischen Armeen beläuft sich damit auf 280 000 Mann. Almond erklärte ferner, die neu auf- getauchten chinesischen Truppen seien„eine reguläre militärische Streitmacht und keine Freiwilligen“. An der Nordwestfront haben die UNO-Truppen die unweit an der Tschongtschon- Mündung liegenden Städte Sinandschu und Andschu mit den beiden Beide Städte sind Verkehrsknotenpunkte. Die Stellungen am Tschongtschon-Fluß sind von den UNO-Truppen aufgegeben worden, die sich auf Pyongyang zurück- ziehen. Die erste amerikanische Kavallerie- division verteidigte die Front zunächst etwa 50 Kilometer nordöstlich Pyongyang. Wenn auch an der Nordwestfront am Donnerstag Ruhe herrschte, so berichteten Aufklärungs- flugzeuge doch von einem ununterbrochenen weiteren Zustrom chinesischer Streitkräfte über den Jalu nach Korea und weiter süd- Wärts in Richtung auf Pyongyang. Zugleich gingen die UNO- Streitkräfte zurück, um nördlich Pyongyang eine neue Verteidi- gungslinie zu bilden. UP- Korrespondent Peter Kalischer mel- det, daß die eingekesselte zweite amerika- nische Division an der Nordostflanke der achten Armee sich mit großen Schwierigkei- ten nach Süden durchkämpfe. Amerikani- sche, britische. australische, türkische und südkoreanische militärische Verbände ver- suchten mit allen Mitteln Pyongyang zu er- reichen. Die Straßen seien daher an vielen Stellen verstopft. Im Gegensatz zur Entwicklung an den anderen Frontabschnitten haben die süd- koreanischen Truppen nördlich der Hafen- stadt Tschojin im Nordosten weitere Fort- schritte gemacht. Sie befanden sich am Don- nerstag etwa 20 km nördlich der Stadt. In gut unterrichteten militärischen Kreil sen wurde zur Gesamtlage in Korea erklärt, daß die Ruhe an der koreanischen Nord- westfront nur eine Atempause darstelle, um die kommunistischen Streitkräfte entspre- chend zu versorgen und möglicherweise umzugruppieren. Man rechnet damit, daß die Kommuristen vielleicht schon heute zu neuen Angriffe übergehen. Die amerikani- schen und anderen Luftstreitkräfte haben inzwischen die Verbindungs- und Versor- gungslinien der Kommunisten pausenlos be- schossen und mit Bomben belegt. Miemöller setzt sich in Hessen durch Spaltung der Evangelischen Kirche in letzter Minute vermieden Von unserem Je- Korrespondenten Frankfurt. Innerhalb seiner eigenen Synode wird die Stellung des Kirchenprä- sidenten Martin Niemöller nach Abschluß der dramatischen, außerordentlichen Symo- dalsitzung der evangelischen Kirche von Hessen und Nassau stärker als je ange- sehen. Trotz anfänglich sehr starken Wider- derjenigen Kreise, die von den kirchlichen Amtsträgern nicht nur eine po- litische Zurückhaltung in der Form, sondern auch in der Sache verlangten, gelang es dem Kirchenpräsidenten, die ausdrückliche Beschränkung„in der Form“ durchzu- setzen.. Damit stellte sich die Synode in Gegen- satz zu dem Beschluß des Rates der evan- gelischen Kirche Deutschlands. Während bei dieser entscheidenden Abstimmung Niemöl- lers Anhänger mit 97 Stimmen über 55 ihrer Gegner siegten, brachte der Protest gegen eine Stellungnahme der Hannover- schen Symode, die festgestellt hatte, daß Niemöller bei seinen Angriffen gegen den Bundeskanzler und seiner Stellungnahme zu einem deutschen Verteidigungsbeitrag seine durch sein Kirchenamt gezogenen Be- kugnisse überschritten und nicht im Namen der deutschen evangelischen Kirche ge- sprochen habe, ne noch stärkere Bekun- dung des Vertrauens, denn nur noch wenige der Synodalen erhoben ihre gegen. Wenn auch in letzter Minute eine Spal- tung der evangelischen Kirche Hessens und Nassaus vermieden werden konnte, so zeigte der Verlauf der nunmehr abge- schlossenen Synode doch, wie tief die Ge- gensätze zwischen der Bekennenden Kirche und den„Protestanten!“ geworden sind, und wie stark der Parteienkampf sich auch hier wiederspiegelt. Es waren vor allem die sozialistischen Freunde des Kirchenprasi- denten, die diesen Umschwung bewirkten, als sie erkannt hatten, daß die protestan- tische Gruppe vor der Gefahr und vor allem vor den Folgen einer Spaltung zu- rückschreckte. Stimme das- Rat der EKD tagt in Stuttgart Berlin.(UP) Der Rat der evangelischen Kirche Deutschlands(EKD) wird am 5. De- zember zu einer Konferenz in Stuttgart zusammentreten. An dieser Tagung, die von dem Vorsitzenden des Rates der ERD, Bischof D. Dr. Otto Dibelius, einberufen Wurde, soll— nach Ansicht unterrichteter Kreise— auch der„Fall Niemöller“ sowie die Stellungnahme der hessischen Synede behandelt werden. . 3 5——— e 160 Kommentar Freitag, 1. Dezember 1950 Zufälle, Torheit und Wahnsinn 5 Wir können uns keines Tages in der ver- hältnismägig kurzen, aber deswegen nicht minder bewegten Geschichte unserer Zeitung erinnern, an dem wir mit so viel Sorge, Unrube und Verantwortungsgefühl eine Ausgabe in Druck gaben, wie den heutigen. Seit Stunden häufen sich die Depeschen über die gefährliche Lage im Fernen Osten, über die Reden der Staatsmänner der west- lichen Welt und über die Aussagen des amerikanischen Präsidenten über die in Er- Wägung gezogene Anwendung der Atom- bombe. Seit Hiroshima und Nagasaki zittert die Welt vor der furchtbaren Drohung dieser entsetzlichsten Waffe, die das mensch- che Genie zu seinem eigenen Verderben ersonnen und konstruiert hat. Nun ist gestern in Washington das Wort gefallen, das in der ganzen Welt, vor allen Dingen in Furopa, Bestürzung, nicht anderes als Bestürzung und Grauen ausgelöst hat. Wir haben die Meldung über die Tru- mansche Pressekonferenz mit Absicht nicht an die erste Stelle dieser Ausgabe gestellt. Denn wir sind des Glaubens, und werden bis zum Beweis des Gegenteils keines an- deren Glaubens sein, daß Trumans Worte nichts anderes sind als die echt amerika- nische Art, Gedanken und Dinge auszu- Sprechen und in aller Oeffentlichkeit zu be- handeln, die zum Nutzen und Frommen der Völker vielleicht besser nicht gesagt und damit jeder falschen Interpreta- tion entzogen würden. Wir haben in den letzten Jahren gar zu okt erlebt, welch beispielloser Unsinn durch unüberlegte und für die Oeffentlichkeit nicht bestimmte Erklärungen in aller Welt ausgelöst worden ist. Wir haben erlebt, daß Worte mehr oder weniger qualifizierter Persönlichkeiten die Runde um den Erd- ball machten und die Völker in Schrecken versetzten, wo nur Tränen über die mensch- Uche Torheit und Gedankenlosigkeit am Platze gewesen wären. Der Präsident der Vereinigten Staaten aber ist eine Persönlichkeit höchster Auto- rität. Er ist kein beliebiger Senator, die sich durch oft merkwürdige Aussprüche zum Gespött der Welt machten. Er verkörpert eine Großmacht, die den Frieden der Welt und die Freiheit der Welt zu sichern als ihre vornehmste Aufgabe betrachtet. Um so mehr scheint das Forum einer routinemäßigen Pressekonferenz nicht die geeignete Gele- genheit zu sein, um dem Gegner ein poli- tisches und militärisches Ultimatum zu ser- vieren. Wenn es das überhaupt ist und nicht nur die allzu deutliche Antwort an einen Sensationslüsternen Journalisten. Die relative Wertlosigkeit eines Atom- bombenabwurfes in offener Feldschlacht ist ot genug demonstriert worden, als daß darüber noch viele Worte zu verlieren Wären. Was aber anderes könnte man in Kore Ufternehmen, wenn nicht an einen „Angriff gegen das chinesische Hinterland Selbst gedacht wird— eben gerade das, was nicht im Sinne der Vereinigten Staaten und der Vereinten Nationen sein kann und unter allen Umständen vermieden werden muß? Zweifellos ist die Weltlage durch das massive Eingreifen der chinesischen Volks- republik in den koreanischen Krieg äußerst kritisch geworden. Ebenso zweifellos aber wird diese Weltlage nicht durch noch mas- sivere Drohungen gemildert, die jede Aus- sicht auf irgendwelche Verhandlungen zu- nichte machen müssen. Politik ist die Kunst des Möglichen, was man aber nun zu ver- suchen sich anschickt, ist das Unmögliche, für das die Völker die Zeche bezahlen müssen. Zur gleichen Stunde ungefähr, als der amerikanische Präsident folgenschwere, nur im Zeichen der integralen Demokratie ver- ständliche, in ihrer Auswirkung aber un- verständliche und gefährliche Dinge sagte, sprach ein anderer Staatsmann, der sehr aggressive, aber dennoch von der Weisheit vieler britischer Generationen erleuchtete Winston Churchill im britischen Unter- haus Worte, die, wie wir glauben, sowohl nach dem Osten als auch nach dem Westen gerichtet waren; er sagte nämlich, indem er eine akute Gefahr für Europa nicht für gegeben hielt:„Zufälle, Torheit und Wahnsinn müssen wir in Rechnung stel- len, die sich aus Irrtümern oder internen Umständen entwickeln und die die Welt in einen Brandherd verwandeln können.“ Der Zufall steht in Gottes Hand. Torheit un] Wahnsinn aber sind Menschenwerk, vor dem uns hoffentlich nicht nur ein Zufall bewahrt. H. H. Skepsis in Europa Hamburg.(dpa) Die Ankündigung Präsi- dent Trumans, daß die Anwendung der Atombombe in Korea erwogen werde, hat nach den bisher vorliegenden Stellung- nahmen in der Welt keine einheitliche Auf- nahme gefunden. Amtliche Kreise in Paris erklärten, in Korea gebe es wohl keine militärischen Ziele, die Wichtig genug seien, um die Verwendung der Atombombe zu rechtfertigen. Der Vor- Sitzende der Parlamentsfraktion der sozia- listischen Widerstandsunion, der Partei des Französischen Ministerpräsidenten Pleven, sagte:„Trotz der Erklärung Präsident Trumans glaube ich nicht, daß die USA Atomwaffen in Korea verwenden werden“. Der ehemalige Ministerpräsident Paul Re y- naud äußerte, die Verwendung der Atom- bombe in Asien könnte vielleicht ratsam sein, wenn die USA über einen Atombom- benvorrat verfügen, der ausreichte, um diese Waffe auch noch in Europa einzuset- zen. Der holländische Ministerpräsident Wil- lem Drees stellte fest, die Anwendung der Atombombe würde ,‚eine sehr ernste Angelegenheit“ sein. Ein Sprecher der hol- ländischen Regierung teilte mit, die An- kündigung Trumans habe als Schock ge- Wirkt. Die Aeußerung des Präsidenten, daß sofort ein oberstes militärisches Kommando in Europa geschaffen werden solle, wurde in holländischen Militärkreisen dagegen mit Befriedigung aufgenommen. In Vatikankreisen hat die An- kündigung Trumans Unbehagen aus- gelöst. Aussichten MORGEN für große Koalition immer geringer CDU bereitet sich auf ihre Rolle als Oppositionspartei vor Von unserem Stuttgarter Korrespondenten Fritz Treff z Stuttgart. Die Chancen für das Wieder- erstehen der alten großen Koalition, um die sich sowohl die SPD als auch die DVP vor und nach den Wahlen ausgesprochen hat- ten, werden immer geringer. In Stuttgar- ter politischen Kreisen hat man nach den neuesten Entscheidungen der CDU-Landes- leitung den Eindruck gewonnen, als be- reiteten sich die christlichen Demokraten ernstlich darauf vor, in Württemberg- Baden entweder mit oder ohne die DG-BHE in Opposition zu gehen und die SPD, DVP in eine mit 56 Abgeordneten schwache Re- gierungskoalition zu drängen. Jedenfalls läßt auch die Formulierung der Antwort Simpfendörfers auf den gemeinsamen Brief der SPD und DVP keine andere Deu- tung zu, da sich der CDU-Vorsitzende lediglich dazu bereit erklärte, heute an „rein informatorischen Besprechungen“ teilzunehmen. Der nordbadische CDU-Lan- des vorsitzende Heurich unterstrich zum gleichen Zeitpunkt, auf Grund des Beschlus- ses der Partei und ihrer Fraktion sei die CD nicht mehr gewillt, in die Regierung zurückzugehen. Auch die Stuttgarter SpD faßt die Ab- sage der CDU wohl als endgültig auf, denn sie ließ erklären, nunmehr seien die Voraus- setzungen zur Bildung einer kleinen Koali- tion gegeben. Ungeklärt scheint nach wie vor, wer den Ministerpräsidenten stellen wird. In Kreisen der DVP hält man es durchaus für möglich, daß die SPD im In- teresse eines schnellen Zustandekommens einer arbeitsfähigen Regierung in dieser Frage zu Konzessionen bereit sein wird. Be- vor man sich darüber einige, wer welchen Ministerposten bekäme, müßten zunächst die grundsätzlichen Fragen der politischen Zuszmmenarbeit geklärt werden. Die DVE kühle sich aber angesichts der Tatsache, daß sie zahlenmäßig nur die drittstärkste Partei sei, nicht zu einer Initiativergreifung be- Auftragt. Für den 3. Dezember hat Landtagsprä- sident Wilhelm Keil als Alterspräsident das CDU-Landesparteitag Ende Januar Beteiligung an Regierungsbildung un wahrscheinlich von unserem ce- Korrespondenten Karlsruhe. Die Christlich- Demokratische Union Nordbadens hielt unter dem Vorsitz von Fr. Heurich(Karlsruhe) am Don- nerstag eine Landesausschußsitzung ab, àan der neben den Bundes- und Landtagsabge- ordneten der CDU Nordbadens auch die 45 Kreisdelegierten teinahmen. Im Mittel- punkt der Besprechungen standen aktuelle Probleme der Landespolitik, insbesondere hinsichtlich der Regierungsneubildung in Württemberg-Baden. Auf einer Pressekonferenz gaben Lan- desvorsitzender Heurich und Generalsekre- tar Dullenkopf eine Entschließung der CDU Nordbadens bekannt, die folgenden Wortlaut hat:„Der Landesausschuß der Christlich- Delokratische Union Nord- padens stellt sich einmütig hinter die Be- schlüsse der Landtagsfraktion des Württem- bergisch-badischen Landtages und des nord- württembergischen Landesausschusses der CDU. Er hält es für unmöglich, in der gegenwärtigen Lage an einer Regierungs- bildung in Württemberg-Baden teilzuneh- men. Die Partei wird sich in ihrer Oppo- sition der schwierigen Lage des deutschen Volkes stest bewußt bleiben“. Hinsichtlich der eventuellen Ernennung des seitherigen Wirtschaftsministers Dr. Veit zum Ministerpräsidenten von Württemberg- Baden werde, so erklärte Landesvorsitzen- der Heurich, die CDU Nordbadens keine Stellungnahme abgeben. Der loyalen Hal- tung Wirtschaftsministers Dr. Veit bei sei- nen Wahlreden anläßlich der württember- Eiscli-badischen Landtagswahlen müsse Aber die CDU Nordbadens volle Anerkennung zollen. Was die Südweststaatfrage betreffe, werde es die CDU Nordbadens sehr begrüßen, wenn auf einer gemein- samen Tagung der Landesvorstände der vier in Frage kommenden Gebiete Nord- baden, Nordwürttemberg, Südbaden und Süd württemberg) nochmals der gesamte Fragenkomplex eingehend besprochen würde. Zum Abschluß der Pressekonferenz er- klärte Landesvorsitzender Heurich unserem Korrespondenten, daß der Landes- parteitag der CDU Nordbadens nach den Gemeindewahlen im Januar in Mann- heim stattfinden werde. Hohe Beteiligung bei Metallarbeiter Urabstimmung Essen,(dpa) Die Belegschaften der Hüt- tenindustrie haben sich nach Mitteilung der Industriegewerkschaft Metall fast geschlos- sen an der am Mittwoch begonnenen Ur- abstimmung über das Mitbestimmungsrecht beteiligt. Nach einem ersten vorläufigen Uberblick vom Donnerstagnachmittag haben in den meisten Betrieben bisher mehr als 90 Prozent der Arbeitnehmer ihre Stimme abgegeben. Das Abstimmungsergebnis wird heute erwartet. Die Metallarbeitergewerk- schaft hatte die 210 000 Arbeitnehmer der Eisen- und Stahlindustrie aufgefordert, zu entscheiden, ob sie bereit seien, notfalls für das Mitbestimmungsrecht zu streiken. Plenum zur ersten Sitzung eingeladen. Feier- liche Gottesdienste in der Schloß- und Ma- rienkirche gehen dieser Sitzung voraus. Als erste Amtshandlung ist die Neuwahl des Präsidenten, seiner Stellvertreter und der zehn Schriftführer zu erwarten. Da Wilhelm Keil, abgesehen von seiner reichen Erfah- rung als SPD- Repräsentant für das Präsi- dentenamt prädenstiniert ist, dürfte seine Wiederwahl auf keinen Widerstand stoßen. Die noch amtierende Koalitionsregierung Dr. Maiers wird am 5. Dezember offiziell zu- rücktreten. Man hofft, daß zum gleichen Zeitpunkt eine Koalitionsbildung so oder so gelungen sein wird. Die erste Aufgabe des zukünftigen Ministerpräsidenten würde dann sein, im Landtag die neue Kabinettsliste vor- zuschlagen. Werber doch im Landtag? Karlsruhe.(dpa) Oberregierungsrat Dr. Werber erklärte einem dpa- Vertreter, die Gründe, mit denen seine Versetzung in den aktiven Schuldienst abgelehnt worden sei, hätten ihn überrascht. Durch die Ubernanme in den aktiven Schuldienst wären weder das Beamtengesetz, noch der Grundsatz der Gewaltenteilung verletzt worden. Im übri- gen sei es durchaus nicht außergewöhnlich, daß Beamte der Schulaufsicht oder der Schulverwaltung wieder in den aktiven Schuldienst zurüc- hrten. Dr. Werber meinte, offenbar solle aber„ein unbequemer Abgeordneter vom Landtag ferngehalten werden“. Er wolle jedoch das Vertrauen seiner Wähler nicht enttäuschen und das Mandat„auch unter Opfern“ ausüben, so- lange ihm dieses möglich sei. SPD. Initiative auch in Bayern? EKoalitionsgespräche noch nicht angelaufen Von unserem D. St.-Mitarbeiter München. Wenige Stunden nach der Fest- stellung des Endergebnisses der Bayerischen Landtagswahlen, begannen in München Zwischen maßgeblichen Repräsentanten der künf im Landtag vertretenen Parteien, Ge- Spräche über die Bildung einer Koalitions- regierung. Die Fühlungnahme zwischen den Parteien ist allerdings vorläufig noch„un- verbindlich“, da bisher keiner der beteilig- ten eine genaue Vorstellung darüber hat, wie und von wem Bayern in den nächsten vier Jahren regiert werden soll.„Die Bil- dung einer arbeitsfähigen und einigermahen homogenen Regierung wird auf außeror- dentliche Schwierigkeiten stoßen“, erklärte der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Ehard kurz nach der Wahl. Die Schuld an dieser Tatsache trägt die Sitzverteilung in Bayerns zweitem Nach- Kkriegsparlament: 64 Abgeordnete der CSU, 63 der SPD, 26 der Wahlgemeinschaft BHE- Deutsche Gemeinschaft und 12 der FDP werden in das Maximilianeum einziehen. Die Wahl selbst war zweifellos die pan- nendste in der Geschichte Bayerns. Die Be- völkerung, die ihr hohes politisches Inte- resse durch eine Wahlbeteiligung von über 80 Prozent bekundete, wartete voller Span- nung auf jedes neue Ergebnis. Der Ausgang der bayrischen Landtags- wahlen war selbst für viele Kenner der politischen Verhältnisse überraschend. Man hatte allgemein trotz der Wahlergebnisse von Württemberg-Baden und Hessen nicht erwartet, daß die SpD in Bayern die stärkste Partei werden würde. Es ist das erste Mal in der Geschichte Bayerns, daß eine nichtbürgerliche Partei die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, wenn sie auch im Landtag einen Sitz weniger als die CDU erhielt. Die eigentliche Sensation der Wahlen aber war, daß die Partei von Alfred Loritz praktisch von der politischen Bildfläche verschwunden ist. Es ist kaum amunehmen, daß es der WAV gelingen wird, diese im wahrsten Sinne des Wortes ver- nichtende Niederlage jemals zu überwinden. Das neugewählte Parlament tritt am 11. Dezember im Maximilianeum zu seiner ersten Sitzung zusammen. Nach der bayeri- schen Verfassung muß innerhalb von sechs Wochen nach dieser Sitzung mit einfacher Mehrheit ein neuer Ministerpräsident ge- wählt werden. Kommt keine Mehrheit für einen der Vorgeschlagenen zustande. so muß sich der Landtag auflösen und Neuwahlen Ausschreiben. Eines steht schon heute fest: Die CSU, der als stärkster Fraktion die Initiative bei der Regierungsbildung zukommt, wird sich entweder mit der Bayernpartei oder mit der SpD verbinden müssen. Eine Koa- lition CSU- Bayernpartei, die zwar rech- znerisch mit einer Stimme die Mehrheit Bätte, wird jedoch daran scheitern, daß zu- mindest die Anhänger Dr. Josef Müllers in- nerhalb der CSU-Fraktion an dieser Ehe nicht teilnehmen würden. Der„Ochsensepp“ hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß er eine„große Koalition“ in Bayern anstrebt. Diese wäre zwar an sich auf Grund der in- nerbayerischen Situation durchaus möglich, es ist jedoch gegenwärtig noch nicht abzu- sehen, inwieweit außerbayerische Kräfte einer solchen Lösung entgegenstehen. Außerdem erscheint es angesichts der Schärfe der Wahlkampfes als unsicher, ob die SPD eine Koalition mit der CSU wird eingehen wollen. Sie würde einen erhebli- chen Teil ihrer Wähler vor den Kopf stoßen, von denen sie als„Opposition“ schlechthin gewählt wurde. Es bleibt also nur die Lösung CSU- Bayernpartei-BHE oder CSU-Bayernpartei- FDP. Da die FDP in scharfer Gegnerschaft zu Hundhammer und Baumgartner steht und der BHE, besonders auf dem flachen Land, seine Anhänger vor allem unter den „Anti-bajuwarisch“ eingestellten Flüchtlin- gen hat, scheinen auch die Chancen für diese Koalitionen nur gering. Wandlung in der Auslieferungspraxis? Bechtel gegen Kaution Heinrich Bechtel, Heidelberg, der am 30. Oktober in seiner Wohnung von der Militär- polizei verhaftet worden war, um an Frank- reich ausgeliefert zu werden, wurde am Don- nerstag gegen Kaution aus der Haft entlas- sen. Der amerikanische Hohe Kommissar Mecloy hat die Auslieferung Bechtels davon abhängig gemacht, daß die französischen Be- hörden einwandfreies Beweismaterial vor- legen, auf Grund dessen Bechtel auch nach deutschen Gesetzen wegen Mordes bestraft werden könnte. Dazu schreiben uns die Heidelberger Rechtsanwälte Di. Hagenlocher und Fehsen- becker: Dieses Ergebnis stellt einen Erfolg der deutschen Verteidigung dar. Der Erfolg wurde ermöglicht durch die rege Anteil nahme der gesamten deutschen Presse und durch die wertvolle Unterstützung, die alle deutschen Regierungsstellen, die Landesre- gierung, alle politischen Parteien, die deut- schen Frauen verbände und der Bund der Bürgerrechte im Kampf gegen die unzuläs- sige Auslieferung des Bechtel gewährt ha- ben. 5 In den Jahren 1945 bis 1947 waren Ver- haftungen in den westdeutschen Ländern zum Zwecke der Auslieferung nach Frank- reich an der Tagesordnung. Diese Ausliefe- rungen erfolgten oft auf Grund unzurei- chenden Beweisinaterials. Die Ausgelieferten verbrachten Monate und Jahre unter Mord- verdacht in franzôsischen Untersuchungs- gefängnissen, Bei vielen stellte sich der Mordverdacht als unbegründet heraus, 80 daß sie freigelassen werden mußten. Viele andere Ausgelieferte aber befinden sich heute noch in französischen Gefängnissen Mit dem Fall Bechtel wurde eine grund- sätzliche Wandlung in der bisherigen Aus- lieferungspraxis der amerikanischen Behör- den erzielt. Bisher wurde ausgeliefert, wenn das antragstellende Land Mordver- aus der Haft entlassen/ Eine Stellungnahme der Verteidiger dacht gegen einen ehemaligen deutschen Kriegsteilnehmer behauptete, In Frankreich liegt Mordverdacht nach einem für Kriegs- verbrecher geltenden Sondergesetz(lex ora- dour) gegen jeden Angehörigen einer Einheit vor, die an Kriegsverbrechen beteiligt war. Jeder Angehörige einer solchen Einheit wird in Frankreich des Mordes verdächtigt und wird wegen Mordes verurteilt, wenn es ihm nicht gelingt, seine Unschuld zu beweisen. Viele Todesurteile sind auf Grund dieser Schuldvermutungen Frankreichs ergangen. Die Umkehr der Beweislast auf Grund der Kollektivhaftung aller Einheitsangehörigen stellt einen schweren und einmaligen Ver- stoß gegen die Strafrechtsgrundsätze aller zivilisierten Rechtsordnungen dar, daß nie- mand wegen einer Tat bestraft werden das; deren Begehung ihm nicht nachgewiesen werden kann. Ohne jede Diskussion über die Frage, daß Kriegsverbrecher im Falle ihrer Schuld bestraft werden müssen, steht das allge- meine Strafrecht im Gegensatz zu dem fran- zösischen Sondergesetz auf dem Stand- punkt, daß auch ein Kriegsverbrecher nur dann bestraft werden kann, wenn ihm eine strafbare Tat nachgewiesen worden ist. Der amerikanische Hohe Kommissar hat sich num im Falle Bechtel erstmals entschieden, die französische Schuldvermutung nicht als ausreichenden Tatverdacht anzuerkennen. Vielmehr hat MecCloy nachdrücklich fest- gestellt, daß der eines Mordes oder eines gleich schweren Verbrechens Beschuldigte hinreichend verdächtig und nach deutschen Gesetzen strafbar sein muß, bevor die ame- rikanischen Behörden der Auslieferung eines Deutschen an eine auswärtige Macht wegen Verdachts von Kriegsverbrechen stattgeben. Damit hat sich der amerikani- sche Hohe Kommissar der Ansicht und den Gründen der Verteidigung angeschlossen, die im Falle Bechtel von vornherein darauf abgehoben hat, daß geger Bechtel auf Grund des vorliegenden Beweismaterials ein solcher Tatverdacht nicht besteht. Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zum Falle Berger.(Berger wurde inzwi- schen an Frankreich ausgeliefert. D. Red.) Dieser Fall unterscheidet sich vom Falle Bechtel dadurch, daß gegen Berger auf Grund von Zeugenaussagen ein gewisser Tatverdacht vorzuliegen scheint, der aller- dings noch keinen Schluß auf das spätere Urteil zuläßt. Und dennoch durfte auch Berger nicht ausgeliefert werden. Die Besatzungsbehörden halten sich an das Grundgesetz, das im Artikel 16 die Aus- lieferung eines Deutschen verbietet, nicht gebunden. Wohl aber haben sich die Be- satzungsbehörden im Besatzungsstatut. Ar- tikel 6, dazu verbürgt,„daß alle Besatzungs- dienststellen die Grundrechte jeden Staats- bürgers auf Schutz gegen willkürliche Ver- haftung und auf unparteiische und un- verzügliche Gerichtsverhandlung achten werden“. Dieses Verfahren ist in Frankreich ge- gen Deutsche, die eines Kriegsverbrechens beschuldigt werden, nicht gewährleistet. Das Besatzungsstatut verbürgt jedem Deutschen die Grundrechte eines Staatsbür- gers, ohne Rücksicht darauf, ob er eines Kriegsverbrechens beschuldigt wird. Als Kriegsverbrecher wird in Zukunft nur der- enige Deutsche von der Besatzungsmacht ausgeliefert werden, der eines Mordes nach deutschem Recht verdächtig erscheint. Das durch das Besatzungsstatut garantierte un- Dartelische und schnelle Gerichtsverfahren muß aber auch denjenigen Deutschen in cremden Gefängnissen zugute kommen, die bisher— ohne Prüfung des Tatverdachtes nach deutschem Recht— an eine auswär- tige Macht ausgeliefert wurden, Auf dem Wege zu diesem Ziele für dessen Erreichung die Zeit reif zt, bedeutet der Frfolg in der 8 Bechtel einen großen Schritt vor- wärts. Fürsorgeempfänger auf 25 DM für über die Zugehörigkeit der Freitag, 1. Dezember 1950/ Nr 1 — In Kürze Außenminister? Bonn.(dpa) Bundeskanzler Pr. Kors Adenauer teilte Vizekanzler Franz 79 cher am Donnerstag in einem Sede mit, es sei vorgesehen, in Kürze einen 0 schen Außenminister zu ernennen. Bin Namen nannte der Bundeskanzler 5 nicht. Dr. Adenauer versichert in 10 Schreiben, dag zwischen dem Bundestas nett und den Regierungspartelen eine ge fere Koordinierung vorgenommen 1 würde. 9 Das Schreiben des Kanzlers ist d wort auf einen Brief, den Vizekanzl cher im Namen des PDP- Vorstandes àn d Kanzler gerichtet hatte. Darin hatte def auf Grund der letzten Wahlergebnisse Sückdeutschland eine stärkere Beteilig l der Regierungspolitik gewünscht. nee Was Fast Kaufha eine g meisten mußten der fre ängnis In ährit au eine lührt. er habe er ins Leben Sorgen ie Ac er Big Ein von Tül als er Er War Kohlenmangel bedroht Papier. versorgung Wiesbaden.(dpa) Der Verein Deutsch Zeitungsverleger in Wiesbaden gab am Dal ßeine nerstag bekannt, daß infolge des Kode Schwan mangels am kommenden Wochenende bete mütig die zweite Fabrik stillgelegt werden mi Euerle die ausschließlich Zeitungspapier herstell de Aus Falls das Bundeswirtschaftsministerium dh undes Papierfabriken nicht bevorzugt mit Kolt Wölf s versorge, bestehe die Gefahr, daß nuf ganz w. andere Fabriken in die gleiche Notiz kämen. f Eine Bundesversorgungsgesetz bei der 3 20 Hohen Kommission der 2w. Bonn.(dpa) Das Bundesversorgun kant L setz liegt entgegen den Feststellungen banden Bundestagsausschusses für Kriegsopfer 0 e Kriegsgefangenenfragen zur Zeit der allig e ten Hohen Kommission zur Entscheid 3 vor. Wie das Presse- und Informationse der Bundesregierung am Donnerstag ni Fine teilte, ist das Gesetz am 24. November dl in den Hohen Kommission zugeleitet worden. II ihren Einspruchsfrist der Hohen Kommission g hat, ke gen Bundesgesetze beträgt 21 Tage. 90 Proz . den A Höhere Freigrenze für Weihnacht, Stärkur gratifikationen ungeklärt er Bonn.(Eig.-Ber.) Der Finanzausschuf dh Pekestit Bundesrates hat mit Mehrheit den Vorschi machen den steuerfreien Betrag der Weihnacht gratiflkation von 100 auf 200 DM zu erhöòber Eine abgelehnt. Als Begründung wurde mitgetel der Steuerausfall für die Länder bei Erhöhung für die Steuerfreiheit auf 200 0 würde zu groß sein. Bekanntlich wurde eh steuerfreie Weihnachtsgratiflkation 200 DM unter der Voraussetzung empfe len, daß der Bundesrat dieser Regelung u stimme. Der Bundesrat wird heute über d Stellungnahme seines Finanzausschusses en scheiden. Es ist noch nicht abzusehen, ob d Bundesrat die Meinung der Länderfinau minister teilt oder nicht. Panzer- suchsst. gekührt montier sten Pe „Ilse 8 2 285 1 des La Weihnachtsbeihilfe auch für gere Empfänger der allgemeinen Fürsorg pandlun Bonn.(dpa) Die Länderfnanzminist Konrad hilligten am Donnerstag den Beschluß d Richter Bundestages, die Weihnachtsbeihilfe enn a Empfänger selbst und 10 DM für jech elünrt Familienmitglied zu erhöhen. Gleichzeh Nesen, wurde beschlossen, diese Erhöhung ni kam ur nur den vom Bund betreuten Kriegsfolg Schau Fürsorgeempfängern zukommen zu lasse Nack sondern auch den von der allgemeinen if A sorge betreuten. Doch sollen alle, die bei 6 eine einmalige Winterbeihilfe erhellen Ils haben, keine Weihnachtsbeihilfe bekomme] ede Ursprünglich war vorgeschlagen Word Häftlin die Weihnachtsbeihilfe in der allgemene] Ingekel Fürsorge auf 15 DM für jeden Hauptuni-] verhan stützten und auf 9 DM für jedes Famile] diesen mitglied festzusetzen. yurde verurte ninmar dingeri Mangel Wäh Vurde ausgesc lichtete ten, ar psycho! Zuv des V. zußere das e babe, e — Meinungsverschiedenheiten im„Spiegel“-Ausschuß Bonn.(UP) Der Vorsitzende des aur N. rung der angeblichen Bestechungsaffte eingestzten„Spiegelausschusses“, Dr. l/ hannes Semler(CSU), wir nach Inform, tionen von Ausschußmitgliedern vorel sichtlich von seinem Posten zurücktreln Semler erklärte Presse vertretern gegeb über, daß noch keine Entscheidung be seinen Rücktritt gefallen sei. Er beställ jedoch, daß zwischen ihm und einer Bel von Ausschußmitgliedern ernste Meinung verschiedenheiten über die Handhabung dt Untersuchungen bestehen. Fragebogen vernichtet stuttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Auf Anordnm des Präsidenten des Landesarbeitsam haben die Leiter der württembersit badischen Arbeitsämter alle Fragebo Beamten 90 Angestellten zu kommunistischen Organe“ tionen zu vernichten, Den Angehörigen!“ Arbeitsver waltung werde lediglich— ie anderen Behörden— ein Abschnitt Unterschrift vorgelegt. „Den möchten besonde Aber g. die Na dat sch der ric mielen oder be brauche bat Me etyyg 20 den au Das politische Buch J. F. C. Fuller: Der zweite Weltkries Gi itenis boldt- Verlag Stuttgart). ö auch mu Der bedeutende englische Militsrachrtt, vohlye ler, der Theoretiker des modernen Panzer iu ketione ges, hat nunmehr auch in Deutschland 5 können Darstellung der strategischen und takt 1 des K Ereignisse des zweiten Weltkrieges, 51 War England großes Aufsehen erregt hat, 1 00 dernde nen lassen. Fuller untersucht die großen 0% und rationen auf allen Kriegsschauplätzer 5h, ne. 55 untersucht sie auch vom Standpunkt der 1 182 wendigkeit und Ethik aus. Was er in 1 Zusammenhang über die Bombardierus 5 Deutschland sagt, ist von einer solchen Schen daß man die Angriffe auf die Meinungen% lers in England gut glauben kann. 1 1 den Mut, unpopulär zu sein. Das a auf eine Position, die es auch uns Deus gestattet, seine Berichterstattung über 19 zweiten Weltkrieg ohne Vorurteil an 8 Soviel wir unterrichtet sind, ist Fullers 5 die erste in Deutschland erschienene gro 0 militärwissenschaftliche Abhandlung,. en lediglich die auf das Konto des e zu suchenden stilistischen Ungenaufent eh stören. in der trüben Memoirenflut 7 che solches Buch, in dem sich Ernst, Sach nter und Weitpuck aut das elücttichee ah einen Ankerplatz, an dem man 15 kann, bevor der nächste Geschichtss 1 5 wieder mitreißt. 5 as sonst noch geschah.. past das gesamte Verkaufspersonal eines Laufhauses in Winterthur(Schweiz) ist in eine große Diebstahlsaffäre verwickelt. Die meisten, der an dem Vergehen beteiligten, mußten jedoch nach ihrer Verhaftung wie- der freigelassen Werden, da das Stadtge- kfängnis nur Platz für zwölf Personen hat. * in Kaiseraugst(Schweiz) wurde ein jähriger Landarbeiter der Brandstiftung en einem nahegelegenen Bauernhof über- tührt. Der Mann erklärte vor der Polizei, er habe die Brandstiftung begangen, weil er ins Gefängnis kommen Wollte,„wo das leben leicht und frei von den täglichen Sorgen ist“. 4 Ein schwäbischer Bauer in der Gegend zen Tübingen meinte es gut mit seiner Sau, als er sie in seinem Garten sbazieren ließ. kr war jedoch nicht Wenig erschrocken, als N beine Jolanthe vor einigen Tagen ver- gchwand und erst nach zwei Tagen reu- i mütig zurückkehrte. Fast hätte das gute Büuerlein seinen Schrecken Vergessen, hätte er herstel die Ausreißerin nicht in diesen Tagen ein isterium d rundes Dutzend Ferkel geworfen. Alle A wölk schön gestreift, schwarz und hell— ganz wie Wildschweinkinder. . Eine eineinhalb Zentimeter lange Sonnen- blumenpflanze wurde in einem Kranken- baus von Kansas City(USA) aus der Lunge der zwei Jahre alte Patricia Fredlake ent- lernt. Das Kind hat die Operation gut über- e genden. Erst eine Röntgenuntersuchung hatte die Ursache einer Lungenentzündung u ind weiterer Beschwerden, an deren das Mädchen litt, erkennen lassen. Eine Gruppe französischer Senatoren, die nn den letzten Tagen die Maginotlinie auf . I ren militärischen Wert hin untersucht amission g hat, kam zu dem Ergebnis, daß sie zu age. 90 Prozent noch immer brauchbar ist. Bei den Anstrengungen, die Frankreich zur Stärkung der Landesverteidigung unter- nimmt, wäre es nach Ansicht der Senatoren verantwortlich, von den vorhandenen Hhefestigungswerken nicht Gebrauch zu wachen. Weihnacht* A Eine neue rückstoßfreie 10,5 Zentimeter- 55 mitsete panzerabwehrkanone wurde in der Ver- er bei ai ichsstation von Aberdeen(Maryland) vor- M geführt. Die Kanone, die auf einem Jeep montiert ist, soll in der Lage sein, die stärk- zten Panzer zu zerstören. „Ilse Koch ist die bestgehaßte Person dees Lagers Buchenwald und der Umgebung gewesen“, betonte in der Donnerstag-Ver- handlung gegen Ilse Koch der Zeuge Dr. Konrad Morgen, der als ehemaliger SS- Richter 1943 Untersuchungen gegen ihren Venn, den Kommandanten von Buchenwald, elührt hatte. Sie sei die einzige Frau ge- pesen, die in unmittelbare Nähe des Lagers a kam und dort ihre Reize sehr geschickt zur Schau stellte. Nach den Angaben von Dr. Morgen hatte i kommandant Koch mindestens 200 000 Mark terschlagen.„Wir haben bei der Mutter Jon Ilse Koch Kleidungsstücke mit elf ver- ſchiedenen Monogrammen, wahrscheinlich Häktlingssachen, gefunden“, sagte er. Die Angeklagte, die bisher fast unbeteiligt der Verhandlung gefolgt war, machte sich bei diesen Außerungen eifrig Notizen.(Koch vurde damals vom SS- Gericht zum Tode zerurteilt und 1945, einen Tag vor dem Anmarsch der Alliierten in Buchenwald, dingerichtet. Ilse Koch wurde seinerzeit aus des Mangel an Beweisen freigesprochen.) mung ane Während der Nachmittagsverhandlung 6% Pr. Jo wurde die Offentlichkeit und die Presse i 15 Inform ausgeschlossen. Der Zeuge Dr. Morgen be- lcktete über das Sexualleben der Angeklag- ben, an dem die Psychiater aus Tiefen- peychologischen Gründen interessiert sind. Zuvor hatte Dr. Morgen auf die Frage des Verteidigers, welchen Eindruck der Ren zugere Bereich von Buchenwald, also nicht 0 1 das eigentliche Häftlingslager, gemacht dhabung de babe, erklärt,„den Eindruck eines Sanato- Hauptunte⸗ es Familie: eiten nuß tet t Anordnug arbeitsamt tembergisc Tütenkleben war „Der Gehalt macht's“ sagen viele und möchten auf die schöne Packung verzichten, sonders wenn das Gehalt knapp ist. Aber ganz ohne Verpackung geht es nie und „ dle Nahrungs- und Genußzmittelindustrie e dat schon immer großen Wert auf die Wahl ien dien ler richtigen Packung gelegt. Sie gibt in oschni nelen Fällen den Ausschlag, ob ein neues oder bekanntes Markenerzeugnis beim Ver- braucher auf die Dauer Anklang findet. So hat man in Deutschland vor 1939 jährlich ehr zwei Milliarden Mark für Verpackun- een ausgegeben. Wer einmal in einen ame- min cken Haushalt hineingesehen 5 45 nur als PW gelegentlich etwas von den bärchne wonlverpaclcten een Soldaten- alan 2 falonen abpekam, wirg eich leient denten id taktach anmen, daß in den USA und ander wärts de i das Konto Verpackung noch größer ist. 5 Warum? Gewißz wegen der verkaufsför- unden Wirkung einer geschmackvollen 1 originellen Packung, aber auch aus rei- art Weckmäßzigkeit,— womit nicht ge- 5 5 St sein soll, daß die Umsatzsteigerung chere meweckmäßzig ist. Der Praktiker weiß, wie m 85 e es ist, daß die Ware vor Schäden inge l eim kransport, beim Umladen und Lagern 5 stellt lu wochltzt wird. Wieviel Zeit und Rerger ns Deutsche en gespart, wieviel Verluste vermie- über de* durch übersichtliche Lagerung in ver- il zu lesen fünktisen Packungen. Wie lästig ist bei bulers fei deer Fare das wiederholte Geschäft des nene grö abküllens und Abwiegens, gar nicht von me, den 1 Schwundempfindlichkeit“ zu reden. Vebe eee 10 Dutzend anderer, unkontrollierbarer at lei de lisss Wie Hitze Kälte, Nässe, Trocken- at ele ee net und der Angriff von Schädlingen kon- 1 e verbte 8 Verderb schlecht verpackter Ware tem schöpte Die ten. itsstrudel unt 185 Tendenz insbesondere bei Lebens- „Scheel n dem Verbraucher nur noch Fertig- lackungen in die Hand zu geben ist als itkrieg(un plätzen. nkt der N. er in diese“ . p ß ̃ ̃ꝗͤè˙Ü u.] t MORGEN * „Eiserne Matrosen auf hölzernen Schiffen“ nicht romantisch, aber interessant/ Wie werde ich Seemann? Der Matrosenberuf ist Der Wiederaufbau der deutschen Han- delsflotte fordert nicht nur erstklassiges Schikksmaterial, sondern ebenso gut ausge- bildete Besatzungen. Gerade die heutige Schiffahrtslage zwingt noch dazu, die vor- handenen Beschränkungen wenigstens zum Teil durch sorgfältige Auslese und Ausbil- dung der Schiffsbesatzungen wettzumachen. Nur charakterlich feste Menschen sind für den Seemannsberuf geeignet. Noch immer Silt des alte Wort von den„Eisernen Ma- trosen auf hölzernen Schiffen“, wenn auch die Zeit der Segelschiffe mit dem Fort- schreiten der Technik vorüber zu sein scheint. Der Matrosenberuf ist nicht so ro- mantisch, wie er gern in Schlagern und Couplets besungen wird. Lang und hart ist der Weg zu den Schiffsplanken. Wer nur an Abenteurerlust zur See fahren will, wird bald enttäuscht der Christlichen Seefahrt Wieder den Rücken kehren. Jeder, der zur See gehen will, muß wis- sen, Welche Laufbahn für ihn die geeignete ist. Ob er an Deck, an der Maschine, als Steward oder in der Küche fahren will. In jedem Fall wird die volle Seediensttauglich- keit vorausgesetzt. Die gesetzlichen Bestim- mungen hierüber sind scharf. Besonders für die Decklaufbahn sind gutes Seh-, Hör- und Farbenunterscheidungsvermögen unerläßlich. Endgültig entscheidend für die Zulassung zum Seemannsberuf ist vor dem ersten An- bordgehen für alle eine Tauglichkeitsunter- suchung durch einen Vertrauensarzt der Seeberufsgenossenschaft, den es in jedem gröberen Hafen gibt. Daneben ist es notwendig, da der Be- Werber sich bei der zuständigen Heuerstelle in Hamburg 11, Steinhöft 11, oder in Bre- men, Katharinenstraße 5-7. Emden, Martin- Faber-Straße 12, Kiel, Willestraße 9, Lü- beck, Untertrave 1, Flensburg, Schiffbrücke am Stettiner Schuppen oder in Brunsbüttel- koog beim Hafenmeister Bethmann eintra- gen läßt und anschließend sofort das für die Seefahrt von der Besatzungsmacht gefor- derte Permit beantragt. In Hamburg wird diese Genehmigung für Bewerber bis zum Alter von 21 Jahren sofort erteilt. Bei älte- ren Bewerbern dauert die politische Ueber- prüfung in Hamburg etwa vierzehn Tage. Im amerikanischen Besatzungsgebiet müs- sen Anträge auf das Permit bei dem Paß- amt in Bremen, Polizeihaus, gestellt werden. riums“. Er selbst habe auch während seines einjährigen Aufenthaltes, in Buchenwald weder bei Tag noch bei Nacht etwas von Grausamkeiten bemerkt. Auf die Frage, ob er Steinträger des Steinbruchkommandos zusammenbrechen gesehen habe, antwortete Dr. Morgen,„beim Steintragen ging es sehr langsam und gemütlich zu“. Die Angeklagte bezeichnete erneut alle Angaben des Zeugen als unwahr. Auch Gestapo-Gerst steht vor den Richtern In Karlsruhe wickelt sich zur Zeit der Prozeß gegen den ehemaligen Gestapo- beamten Adolf Gerst und den Dolmetscher Friedrich Tim ab. Die Aussagen der Zeugen warfen inter- essante Streiflichter auf die Widerstands- bewegung von Fremdarbeitern und Kriegs- gefangenen und gaben Aufschluß über die brutalen Vernehmungsmethoden eines Gestapobeamten wie Gerst,. Willi W., ehema- liger Gefängnisverwalter in Ettlingen, schil- derte die Einrichtung des als Folterkammer benutzten Speichers mit Marterinstrumenten wie Seilrolle und schiefem Brett; ein Block befand sich darin, auf den die Opfer in der Weise gelegt wurden, daß die eine Hand nach oben, die andere am Fußboden gefesselt War. Eine Badewanne war angeblich nur zum Baden da, da die eingelieferten Russen verschmutzt waren. Von Kaltwasser-„Kuren“ wollte der Zeuge nichts wahrgenommen einmal/ d d. Korax berechtigt. Der Käufer begrüßt die hygie- nische Verbesserung, der Verkäufer kommt in den Genuß der effektvollen Werbung und der bequemen Handhabung und der Tech- niker freut sich wie ein Kind über die herr- liche Gelegenheit zu zeigen wie er kleine Dinge ganz groß perfektionieren kann. Da gibt es Maschinen, vor denen man staunend steht: Alles bewegt sich, alles dreht sich, zick, zack zack. Tausend Roboter- hände sind gleichzeitig am Werk, ver- haspeln sich nicht und werden nicht müde. Solange der Schalter auf„Ein“ steht, fas- sen sie bedrucktes Papier und Farton, schneiden, falten, leimen, kleben und ma- chen aus dem besinnlichen Geschäft des FTütenklebens bei Wasser und Brot ein Fest der Automatik und der Exaktheit einen Triumpf der Konstrukteure, für den Laien spielerischer und reizvoller als die schönste elektrische Eisenbahn. Hier ist die Technik als Magd ganz in rem Element. So eifrig, daß man gar nicht mehr sieht wie, wickelt sie Bonbons, Schokolade, Würfelzucker, Trinkstrohhalme, Rasierklingen, Tabletten, Münzrollen, Ap- felsinen und was man noch Lust hat, sich auszudenken, schön säuberlich ein. Füllt, wiegt ab, verschließt und etikettiert, was wir in schönen Schachteln, Beuteln, Fla- schen, Ampullen, Dosen und mancherlei an- dern Behältern in Schaufenstern Und auf Ladentischen wiederfinden. Kaffee, Reis, Tee, Tabak, Zigaretten, Seife, Margarine, Fett, Waschmittel, verlassen schubweise praktisch und sachgemäß verpackt diese Maschinen, in deren Verwandtschaft auch die Füllanlagen für körnige und staubende Massengüter, wie Zement, Gips, Kalk, Kunstdünger usw. zu finden sind. Im In- und Ausland gingen die Ver- packungsmaschinen und die Verpackungs- Sein Seefahrtsbuch und sein Permit erhält der Bewerber erst vor seiner Anmusterung. Für die Deckslaufbahn erfolgt die Ein- stellung als Decksjunge im Alter von 14 bis 16 Jahren. Nach je einjähriger Fahrzeit steigt er zum Jungmann, Leichtmatrosen und Matrosen auf. Es besteht dann noch die Aussicht, zum Bootsmann befördert zu wer- den. Befähigte Jungen können bei beson- deren Leistungen auch die Offizierslaufbahn einschlagen. In diesem Fall muß nach min- destens zweijähriger Matrosenfahrzeit die Seefahrtsschule besucht werden, um das Pa- tent zum Steuermann dautischer Schiffs- offlzier) zu erlangen. Dem schließt sich nach neuer Fahrzeit und erneutem Schulbesuch das Rapitänspatent an. Als Kohlenzieher(Trimmer) oder Reini- ger beginnt die Maschinenlaufbahn, für die ein Mindestalter von 18 Jahren gefordert wird. Fachkräfte mit einem Lehrbrief aus der Metallbranche werden bevorzugt. Ueber die Stellung als Heizer nach einjähriger Fahrzeit ist später der Aufstieg zum Ma- schinen- Unteroffizier möglich. Bewerber, die die Laufbahn als Schiffsingenieur einschla- gen wollen, müssen eine mindestens drei- jährige Lehrzeit in einer anerkannten Ma- schinenwerkstatt nachweisen. Sie werden als Ingenieur-Assistent eingestellt. Vor dem Besuch der Schiffsingenieur-Schule wird eine zweijährige Fahrzeit verlangt, um das erste Patent als Schiffsmaschinist machen zu könnep, das später nach erneuter Bord- tätigkeit auf der Schule zum Patent als Schiffsingenieur erweitert werden kann. Das Ziel der Bedienungslaufbahn ist der Steward auf Frachtdampfern. Er beginnt als Messejunge im Alter von 14 bis 16 Jah- ren. Nach zwei Dienstjahren erfolgt seine Beförderung zum Messesteward und nach einer anschließenden Fahrzeit von einem Jahr bei entsprechenden Leistungen zum Steward. 5 Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Jungen im Alter von 14 bis 16 Jahren als Kochsjungen einzustellen, die später zum Kochsmaat und dann zum Schiffskoch auf- steigen. Für diese Laufbahn sind aber vor allem gelernte Bäcker und auch Schlachter vorgesehen. Der Koch an Bord soll selbst backen können. Die Freiheit der Meere Deutschland ist noch immer vom Walf ang ausgeschlossen In dicken Büchern, in tiefgründigen wis senschaftlichen Abhandlungen und in politischen Erklärungen ist über die Frei- heit der Meere schon vieles gesagt worden. Aus, dem Streite der Meinungen, ob die Meere, die den Erdball umspülen, allen Völkern oder niemandem gehören, hat sich die Praxis dahin entwickelt, daß sie im EKriegsfalle von dem zur See Stärkeren be- herrscht werden. Im Frieden indessen dient die Benutzung der Meere dem weltwirt- schaftlichen Güterverkehr der Völker un- tereinander. Die Hochstraßen des Seever- kehrs sind Lebensadern des Güteraustau- sches. Aber die Nutzung der Meere liegt nicht nur darin, daß sie von Schiffen befahren Werden, die Menschen und Waren beför- dern, sondern auch darin, daß der Reichtum, den die Meere an Lebewesen bergen, der Ernährung der Menschheit dienstbar ge- macht wird. Und so betreiben denn alle mit einer Landesgrenze an der See liegenden Völker schon von alters her den Fischfang. Nicht überall in den Weltmeeren ist der Der Prozeß gegen die„Kommandeuse von Buchenwald“ „Ilse Koch bestgehaßte Person von Buchenwald“/ Kleidungsstücke mit elf verschiedenen Monogrammen haben. Ueber die zu Tode gekommenen Rus- sen Olschankow, Tropkin und Gabrilow, die unmenschliche Torturen ausstehen mußten, werden mehrere frühere Wachmänner gehört. Olschanko, der an galoppierender Schwindsucht litt, war nach der„Verneh- mung“ so erschöpft, daß er geführt werden müßte. Er brach zusammen und starb am 23. Mai 1944. Tropkin war derart blutig ge- schlagen, daß der Zeuge seine Aufnahme verweigern wollte mit dem Bemerken, sein Gefängnis sei kein Krankenhaus. Die Zeugen erinnern sich nur schlecht an Einzelheiten und wollen von den Folterun- gen wenig gesehen haben. Das Gesa des verstorbenen Tropkins war derart mit ver- eiterten Wunden bedeckt, daß die weißen Knochen auf dem Grunde zu sehen waren. Mehrere Russen wurden blutig geschlagen und erschossen. Die Schreie des mighandel- ten Gabrilow wurden im ganzen Gefängnis gehört. Ein Wachmann hatte von Gerst den Auftrag erhalten, Olschanko abzuhängen, wie Tim angibt, während Gerst erklärt, Ol- schanko sei in der Zelle gestorben. Wenn die Russen bei den Verhören mit„Nein“ ant- Worteten, bekamen sie Schläge. Ein Wach- mann erlebte es, wie eine schwangere Rus- sin über Nacht auf dem Speicher aufgehängt wurde. Auf ihr Stöhnen brachte er ihr, ent- gegen seinem Befehl, Wasser. Er sah einen Mann auf einer Kiste, an Decke und Fuß- boden gefesselt, sowie einen Inhaftierten, schwebend an Ringen festgebunden. Die Verhandlung geht weiter. mittelindustrie in den letzten Jahren neue Wege. Neue Werkstoffe wurden gefunden und neue Möglichkeiten geschaffen um die Waren dicht zu verpacken und äußere Ein- wirkungen auszuschließen. Die bekannte sten deutschen Spezialfabriken, die schon seit Jahrzehnten Maschinen für Massenver- packung herstellen, sind die Industriewerke Karlsruhe und die Jagenberg AG. in Düs- seldorf, ein seit 1878 bestehendes Unterneh- men, das vor etwa 50 Jahren bereits Falt- schachtel-Klebemaschinen in ihr Fabrika- tionsprogramm aufnahm. Ein Spezialwerk für Tabakverpackungsmaschinen ist die Maschinenfabrik Wilhelm Quester in Köln. Die Industriewerke Karlsruhe haben in letzter Zeit verschiedene neue Verpak- kungsmaschinen zur vollautomatischen Her- stellung und anschließender Füllung von Klein- Packungen herausgebracht. Eine Type eignet sich zur Verpackung von pulverförmigen und körnigen Stoffen; eine Abart verpackt sowohl Tabletten als auch andere feste Körper. Eine weitere Type ebenfalls für die Verpackung pasten- förmiger Substanzen geliefert werden. Zur Herstellung der entsprechenden Packungen eignen sich alle heißsiegelbaren Folien, das sind solche aus thermoplastischem Kunst- stoff, die durch Wärme erweicht, unter Druck nahtlos miteinander verschweißt werden können. Die Maschinen verarbeiten auch Zellglassorten, Pliofilm- Materialien und Papiere aller Art, soweit sie einseitig mit einer heißsiegelbaren Folie bestrichen sind. Bei der erstgenannten Maschine sind zwei Rollen vorhanden von denen die Fo- lien ablaufen. Auf eine Folienbahn, die er- forderlichenfalls automatisch mit einer Aus- prägung zur Aufnahme des Füllgutes ver- sehen wird, läuft die zweite Rollenbahn auf. Durch umlaufende, elektrisch beheizte und mit einer Gravur versehene Stahlwalzen werden beide Bahnen miteinander ver- Fischreichtum so, daß seine Nutzung wirt- schaftlich lohnend wäre. Es gibt nur ganz bestimmte Gebiete, in denen für die menschlische Ernährung geeignete Fische in großen Massen auftreten. Dies liegt in bio- logischen Gründen, auf welche die Men- schen keinen Einfluß haben. Nur überall dort ist eine große Ansammlung von Fi- schen festzustellen, wo diese die geeignete Nahrung finden. Auch die Wanderungen der Fische über weite Gebiete der Meere sind biologisch bedingt. Für die nordeuropàischen Länder liegen die ertragreichsten Fanggebiete um Island herum vor der norwegischen Küste, in der Barentssee, im Weißen Meer und bei der Bäreninsel südlich Spitzbergen. Diese Fang- gründe werden von allen nordeuropäischen Ländern zum Fischfang aufgesucht. Außerhalb der Hoheitsgrenzen der Kü- Stenländer(drei Seemeilen von der Küste abgerechnet nach See zu) sind die Meere krei zur Ausübung der Fischerei für alle Nationen. Daß Norwegen eine Vier-Seemei- len-Grenze von der äußersten Spitze der auhersten Schären abgerechnet beansprucht und die Sowjetunion sogar eine solche von zwölf Seemeilen, möge hier außer Betracht bleiben.. Die Ausübung der Hochseefischerei im Interesse der Volksernährung eines Landes bedeutet, daß letztere durch die Zufuhr von Nahrungsmitteln ergänzt wird, die keine Aufwendungen an Devisen erfordert. Daß jedes Land daher bestrebt ist, möglichst viel Fisch selbst zu fangen, liegt auf der Hand. Nun gibt es aber Länder, die viel mehr Fische fangen, als sie selbst jemals verbrauchen können. Diese Länder sind da- ran interessiert, ihre Ueberschüsse nach an- deren Ländern auszuführen. Die Freiheit der Meere, die also auch für die Hochsee fischerei gilt, darf aber nicht dahin ver- standen werden, daß sie einzelnen Ländern aus wirtschaftlichen Erwägungen gestattet, fischfangtreibende Länder unter politischer Begründung von der Freiheit der Meere auszuschliegen bzw. in ihren Entwicklungs- möglichkeiten zu beschränken. Man muß immer wieder darauf hinweisen, wie not- wendig es ist, Deutschland wieder zum Walfang in der Antarktis zuzulassen. Ein eigentliches Verbot des Walfangs für Deutschland gibt es nicht; die Unmöglich- keit seiner Wiederaufnahme durch Deutsch- land lag bisher nur in den Schiffbaube- schränkungen, die Deutschland den Bau und Erwerb von Fahrzeugen einer Größe, wie sie die Walfangmutterschiffe haben müssen, nicht gestattete. Es ist ein erfreuliches Zei- chen, daß eine jetzt unter der Flagge von Panama nach der Antarktis in See gegan- gene amerikanische Walfangflotte mit deut- schen Seeleuten besetzt ist, nachdem das Walfangmutterschiff und die Fangboote auf deutschen Werften umgebaut worden wa- ren. Die jetzt so viel diskutierte Gleich- berechtigung der westdeutschen Bundes- republik muß auch in dieser Richtung wie- derhergestellt werden. schweißt und mit einer Randprägung ver- sehen. Bei der zweiten Maschine erfolgt die Herstellung der Verpackung von einer Rolle; die Folie wird innerhalb der Maschine in der richtigen Länge abgeschnitten, auto- matisch zusammengefaltet, gefällt und ver- schweißt. Sondereinrichtungen ermöglichen die Herstellung von Tee- Portionspackun- gen, wobei automatisch zur besseren Durch- dringung der Packung durch das heiße Was- ser eine Perforierung der Hülle erfolgt. Außerdem kann auf Wunsch diese Maschine mit einer Einrichtung zur Anbringung eines Bandes mit Reklame-Etikett versehen wer- den, wodurch die Herausnahme der ausge- laugten Packung aus der Teekanne oder Tasse möglich ist. In der Minute kann jede dieser Maschinen 70 bis 100 Packungen herstellen. Eine automatische Verpackungsmaschine von Quester für Rauchtabak nach dem Sy- stem der Einschlagpackung arbeitet wie folgt: In einen sog. Revolvertisch Werden die von Hand abgewogenen Tabakportionen eingefüllt und mit einem Becherwerk der eigentlichen Verpackungsmaschine zuge- führt, der ein Papierzuführungsapparat aus zwei Teilen vorgeschaltet ist. Ein Teil, der „Bobinenapparat“ führt von Rollen,„Bobi- nen“ genannt, Futterpapiere aus Alumi- niumfolie oder Pergamin zu. Der zweite Teil ist der Bogenanleger für das bedruckte Außenpapier. Eine angebaute Kolbenpumpe erzeugt die zum Betrieb des Bogenanlegers notwendige Saug- und Druckluft. Auf einem Ablagetisch werden die fertigen Pa- kete gesammelt und abgenommen. Eine neuartige vollautomatische Abpack- anlage, die als Doppelmaschine ausgebildet in der Minute 120„Eco“- Packungen oder rumd 50 000 Packungen in einem Arbeitstag liefert, haben die Jagenberg- Werke ent- wickelt. Die erste Maschine dieser Art soll ip diesen Tagen einer Firma der Wasch- Blick ins Land Neue Verkehrsprüfgeräte Stuttgart. Die württembergische Landes- polizei hat zwei neue Geräte zur Ueber- prüfung von Kraftfahrzeugen erprobt. Das eine ist ein Scheinwerferprüfgerät, mit dem der Winkel der Scheinwerfer-Einstellung festgestellt werden kann. Das zweite Gerät ist ein Lärmmesser, der vom technischen Ueberwachungsverein konstruiert wurde. Prälat Engelbert Krebs gestorben Freiburg. Im Alter von 69 Jahren ver- starb in Freiburg am 29. November Prälat Prof. Dr. Engelbert Krebs, der von 1916 an an der theologischen Fakultät der Univer- sität Freiburg als Prof. der Dogmatik ge- Wirkt hatte. Was kostet eine Panzerdivision? München. Die Neue Münchner IIlu- Strierte veröffentlicht eine auf Grund der Aussagen von Militärexperten zusammenge- stellten Statistik, aus der sich ergibt, daß die Aufstellung einer einzigen deutschen Panzerdivision rund 300 Millionen DM er- geben würde, wobei allerdings die Hälfte der Summe auf die unerläßlichen Bauten von Kasernen, Wohnungen und Garagen entfiele. Die Kosten der Einkleidung und Ausrüstung von rund 18 000 Mann werden mit 36 Millionen DM, ein Wagenpark von rund 550 Fahrzeugen auf rund 27 Millionen DM und rund 180 Panzer auf 36 Millionen DM geschätzt. „Gewohnheitstrinker“ und Grundgesetz Darmstadt. Das hessische Innenministe- rium hat festgestellt, daß ein Wirthaus- verbot„für Personen, deren Sucht nach übermäßigem Alkoholgenuß bekannt ist“, sich mit dem Artikel 104 des Grundgesetzes nicht vereinbaren läßt, der die Freiheit der Person garantiert. Damit wendet sich das Innenministerium gegen die Gültigkeit einer Polizeiverordnung aus dem Jahre 1939, die solchen„Gewohnheitstrinkern“ den Wirtshausbesuch verbietet. Gelegenheit könnte Diebe machen Wiesbaden. Durch den Ausfall eines Hauptstromkabels war die hessische Lan- deshauptstadt Wiesbaden am 28. November kast eine Stunde lang verdunkelt. Kaufhäu-⸗ ser und Einzelhandelsgeschäfte schlossen sofort. Vereinzelt wurden Käufer beim ver- lassen der Gebäude kontrolliert, ob sie nicht„ganz billig“ eingekauft hätten. Hundertiähriges Bestehen 5 Koblenz. Das St. Joseph- Krankenhaus in Koblenz-Fhrenbreitstein, das von den ka- tholischen Schwestern vom hl. Karl Borro- mäus geleitet wird, feierte am 30. Novem- ber sein 100jähriges Bestehen. Anlaß zur Einrichtung des Krankenhauses gab eine Choleraepidemi, die Ehrenbreitstein im Jahre 1850 heimsuchte. Bis 60 DM Tageseinnahmen Siegen i. W. Bei der Ueberprüfung der Tageseinnahmen eines auswärtigen Bettlers stellte das Städtische Fürsorgeamt in Sie- gen fest, daß der„Kunde“ täglich bis zu 60 DM„verdient“ hatte. Mordverdächtigter Polizist entlastet Duisburg. Die Duisburger Staatsanwalt schaft hat jetzt die Entlassung des vor drei Wochen verhafteten Polizeibeamten Wer- ner Eickel veranlagt. Der Beamte war im Zusammenhang mit dem Mord an einem jungen Mädchen in der Duisburger Altstadt festgenommen worden. Bundeskanzler Adenauer nicht gemeint Oberhausen. Das Amtsgericht Oberhau- sen hat die Beschlagnahme einer Ausgabe einer in Dortmund erscheinenden Wochen- zeitschrift angeordnet. Die Zeitschrift hatte auf ihrer Titelseite die Schlagzeile: Bun- deskanzler als Ehebrecher“ gebracht und damit einen Artikel über eine Privatklage gegen den österreichischen Bundeskanzler Dr. Figl angekündigt. In der Begründung des Amtsgerichts heißt es, daß beim Lesen der Schlagzeilen jeder annehmen müsse, Bundeskanzler Dr. Adenauer sei gemeint. Die letzte Guillotine Düsseldorf. Die einzige im Bundesgebiet noch vorhandene Guillotine in Dortmund soll auf Anordnung des Landesjustizmini- sters von Nordrhein-Westfalen vernichtet werden. Die Guillotine war auf Anordnung der britischen Besatzungsmacht als einzige wieder aufgestellt worden, während kurz nach dem Zusammenbruch alle anderen 20 im damaligen Reichsgebiet existierenden Guillotinen beseitigt worden waren. mittelindustrie zum Abfüllen von Seifen- pulver geliefert werden. Die„Eco“-Packung — eine Erfindung des Werks— ist eine neuartige viereckige Kartonpackung aus einem bedruckten längsgerillten und! ge- klebten Mantelteil und aus je einem ausge- stanzten und gerillten Boden- und Deckel teil von gleicher Form und Größe, Sie Wurde ursprünglich fär Gefrierkonserven entwickelt, mußte also besonders fest und absolut feuchtigkeits- und Wasserdampf- dicht sein, Eigenschaften, zu denen der ther- moplastische Ueberzug entscheidend bei- trägt, der eine hundertprozentig dichte und sichere Heißversiegelung beim Verschwei⸗ gen mit dem Mantelteil sichert. So konnte die„Eco“-Packung mit großem Erfolg für die dichte Verpackung von Milch- und Ei- pulver, Kindernährmitteln und verwandten Erzeugnissen eingeführt werden. Ewigkeits-Kisten Zerlegbare Dauerverpackungen wurden erstmals auf der Deutschen Industrieaus- stellung gezeigt. Mit diesen„U-Zet“-, uni- versal zerlegbaren Patent-Dauerbehältern und Dauerkartons werden in den Betrieben die Hälfte der Verpackungskosten einge- spart, da die U-Zet-Behälter fünfzig Mal in einer Sonderausführung sogar hundert Mal für Transporte verwandt werden können. Alle Dauerbehältnisse haben Spezial-Dur- aluminium-Profile und wasser- und wetter- feste Hartplatten als Wandungen. Innerhalb von 30 Sekunden kann so ein Dauerbehälter Lerpackungsbereit zusammengesetzt, nach Einlegen des Füllgutes durch wenige Hand- Sriffe verschlossen und durch Plombierung gegen jedes unbefugte Oeffnen geschützt Werden. Das Oeffnen und Zusammenlegen für den Rückversand als Leergut vollzieht sich ebenso schnell und einfach. Seite 4 2 c MANNHEIM Adventszeit. Wenn am Sonntag in den Häusern die erste der vier Kerzen des Adventskranzes Angesteckt wird, beginnt im eigentlichen Sinne die Weihnachtszeit. Die Weihnachts- Zeit nicht der Reklame, der Konjunktur, der Keußberlichkeit und des lärmenden Treibens, sondern die der gläubigen Vorbereitung auf das Gedenken eines Geschehnisses, das sich der Vernunft des Menschen entzieht und eine reine Angelegenheit des im besten Sinne einfältigen Herzens ist. So sehr die ratio das Alltagsleben be- Herrscht, so sehr erweist dessen graues Ge- Want, daß die Vernunft nicht allem das menschliche Leben ausfüllen vermag, daß Vernunft ohne Grundlage einer Ethik, eines Bekenntnisses, eines Glau- bens oder, wie jeder dieses unfahbare Phänomen für sich nennen mag, zur Un- vernuntt wird, zum Widersinn und sich gegen das Leben selbst richtet. Der Mensch ist bei allem Stolz auf seine Errungenschaf- ten nicht groß genug, um ohne Halt durch Stwas über sein reines Begriffsvermögen Hinausgehendes bestehen zu können. Weihnachten— ein Fest, das in seinem eigentlichen geistigen Gehalt an diese Dinge mahnt, mag es in seinen äußeren Formen auch noch so verschieden gedeutet werden. Es mag belanglos sein, ob es der eine als ein religiöses Fest anerkennt, der andere als christianisiertes heidnisches Brauchtum, der andere nur als willkommene Unterbrechung des Einerlei der Tage, von Wesen bleibt die Anerkennung des Einzelnen, daß dieses Fest Ausdruck einer Erscheinung sein will, die nicht mit dem Kopf, aber mit dem Herz ver- standen werden kann. b Es mag gerade heute gut sein, sich über die Sorge um Geschenke, über die Aeußer- Uehkeit des Bildes, das sich in den Straßen bietet und über die an sich verständliche Skepsis gegenüber dem Geschehen des Tages hinaus sich daran zu erinnern Sni Wohnungsamt darf nicht übergangen werden Das Wohnungsamt weist darauf hin, daß die Zuteilung von Wohnraum davon abbän- Zig gemacht werden muß, daß sich die Woh- nungssuchenden beim Wohnungsamt, Luisen- schule, Zimmer 1, registrieren lassen und darüber eine Bescheinigung bei Vorsprechen beim Wohnungsamt vorweisen können. Wer die Ausstellung dieser Bescheinigung schuld- haft versäumt, kann in Zukunft nicht mehr Als Wohnungssuchender berücksichtigt wer- den. Die Eintragungen erfolgen während der Sprechzeit Montag, Mittwoch und Frei- tag von 8.30 bis 12 und 14 bis 16 Uhr). Wahl der Schöffen für Periode 1951/52 Auf Grund des Gesetzes zur Wiederher- stellung der Rechtseinheit auf dem Gebiete der Gerichtsverfassung usw. vom 12. Sep- tember 1950 muß die Wahl der Schöffen und Geschworenen für die Wahlperiode 1951/2 demnächst erfolgen. Die vom Stadt- rat aufgestellte Vorschlagsliste für die Wahl legt in der Zeit vom 2. bis einschließlich 8. Dezember 1950(Montag bis Freitag von 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr) in der Adrema-Zentrale des Städtischen Wahlamts in K 5 zur öffent- chen Einsicht offen. Gegen die Vorschlags- Uste kann bis 15. Dezember Einspruch er- hoben werden. Von der Theatergemeinde Für die Mitglieder der Abteilung II, Gruppe C, wird„Kriemhilds Rache“ nicht am 4. Dezember, sondern am 11. Dezember gegeben. Dadurch verschiebt sich die Son- der-Vorstellung„Maske in Blau“ vom 11. Auf 12. Dezember. Die bereits ausgegebenen Karten behalten ihre Gültigkeit. Weitere Karten sind in der Geschäftsstelle, Mann- heim, O 4, 8/9, Zimmer 2, erhältlich. Nächste Kartenabholung ab Anfang De- zember bis 20. Dezember. Die Betriebe er- Balten die Karten wie üblich zugestellt. Für das Weihnachtsmärchen„Der kleine Muck erhalten die Mitglieder der Theater- gemeinde die Karten zu 1.40 DM und 2.10 DM für nur gute Plätze. Recht und angemaßtes Recht sind zweierlei Der Vorsitzende der Zweiten Großen Strafkammer machte dem Angeklagten sehr eindringliche Vorhaltungen, es sei besser, er verzichte auf die Berufungsverhandlung. Aber der Angeklagte wollte nichts davon Wissen. Er hätte sonst nicht jener Bürger sein dürfen, für den die„Richtigstellung“ eines verlorenen Prozesses Inhalt seines Lebens geworden war. Ein moderner Michael Kohlhaas“, sagte der Staatsanwalt, Aber einer, ‚der nicht sein Recht, sondern nur sein angemaßtes Recht verteidigt.“ Wir hatten über die Verhandlung in erster Instanz vor dem Schöffenrichter schon berichtet. N. war damals wegen Beleidigung des Rechtsanwaltes, der die Scheidungsklage der Frau des Angeklagten durchgefochten Hatte, zu Geldstrafen von insgesamt 80 DM verurteilt worden. N. war den Weg der Instanzen gegangen und hatte Berufung eingelegt. Die neue Verhandlung vor der Zweiten Großen Strafkammer dürfte jedoch entschieden kostspieliger sein als die Geldstrafe, denn sie geht zu Lasten des Angeklagten, nach- dem das Gericht im Urteil in zweiter In- stanz schließlich die Berufung als unbegrün- det zurückgewiesen hatte. i-tu. Wohin gehen wir? Freitag, 1. Dezember: Nationaltheater 19.30 Uhr: Der Tod des Handlungsreisenden“; Alster: „Gefährliche Liebe“; Capitol:„Der Seeräuber“; Palast: Vier Federn“; Alster 20 Uhr:„Ein Mei- sterabend froher Unterhaltung“ mit zahlreichen bekannten Solisten. „Deutsche Remiliturisierung ohne Einfluß uuf Gegebenheiten“ Internationaler Versöhnungsbund fordert daher Politik der Verständigung „Wir sind der Auffassung, daß mit einer deutschen Remilitarisierung keine von irgendwelcher Seite drohende Gefahr abge- schwächt oder beseitigt werden kann. Die Wirtschaftliche Kraft Deutschlands darf daher nicht in den Dienst einer Wiederauf- rüstung gestellt werden. Sie muß dazu die- nen, die sozialen Lebensbedingungen zu ver- bessern und vor allem den Opfern der letz- ten beiden Kriege Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Wir fordern deshalb von der Bun- desregierung den völligen Verzicht auf die Wiedererrichtung einer deutschen Wehr- macht in jeglicher Form und eine entschlos- sene Politik der Verständigung mit fried lichen Mitteln. Wir verlangen, daß keine Entscheidung gefällt wird ohne Volksab- stimmung!“ So lautet der Text einer Reso- lution, die auf einer Versammlung des Inter- nationalen Versöhnungsbundes, Ortsgruppe Mannheim, am Mittwochabend im Volkshaus Neckarau gefaßt wurde. Die Kundgebung wurde eröffnet von dem Vorsitzenden Pfarrer Simon, der es als Chri- stenpflicht bezeichnete, sich gegen eine Wie- deraufrüstung zur Wehr zu setzen. Der ge- sunde Menschenverstand sage nein zu allen Remilitarisierungsplänen. Und dieses Nein sei die Antwort eines„schärferen Gewissens und tieferen Wissens“ gegen den Unsinn und die Furchtbarkeit eines modernen Krieges. Es sei Pflicht und Verantwortung aller fried- liebenden Deutschen, darauf zu achten, daß beim Erlaß von Ausführungsbestimmungen zu dem im Grundgesetz garantierten Kriegs- dienstverweigerungsrecht der Grundgedanke erhalten bleibe. Simon kritisierte in diesem Zusammenhang die„historisch erwiesene Waffenwillige Staatsergebenheit“ der Kirche, der er die„Gewaltlosigkeit und versöhnende Liebe Christis“ gegenüberstellte. Deutsch- land würde seiner inneren Berufung untreu werden, wenn es in die machtpolitische Aus- einandersetzungen der beiden Großmächte aufrüstend eingriffe. Der Weg eines wahren christlichen Gewissens müsse zu einer neuen Form der Sicherheit durch Wehrlosigkeit führen. „Der Einsatz im Kampf um den Frieden verlangt nicht weniger Mut, Opfer und Charakterstärke als der in einem Krieg, aber er ist besser angebracht und trägt seinen Sinn in sich selbst“, sagte Vorsitzen- der A. Rösinger. Der Sprecher nannte die Soldateska im Zeitalter der Atombombe Statisten im Vollzuge der Vernichtung, wie der Krieg überhaupt seine früher möglicher- weise sinnvolle Funktion heute verloren habe. Die Abschaffung dieses Kampfmittels sei zur Existenzfrage der menschlichen Kultur geworden. Jede Aufrüstung aber ver- hindere den Frieden, weil sie letzten Endes immer zum Kriege führe. Deutschland heute militarisieren, heiße, es vollends zugrunde- richten, abgesehen von dem praktischen Wert, oder besser: Unwert eines deutschen Verteidigungsbeitrages und der Möglichkeit eines darauf erwachsenden Bürgerkriegs. Die Menschen im Westen lebten gegen- wärtig in einem antibolschewistischen Affekt, sagte Rösinger, der davor warnte, die deutschen Interessen einseitig mit denen der Westmächte, also„mit einer Spitze gegen den Osten“, zu verbinden.„Wir wer- den uns bequemen müssen, in Frieden und Freundschaft mit allen Völkern zu leben“, meinte er abschließend. Große Beachtung fanden die Ausführun- gen eines Angehörigen der Freireligiösen Gemeinde und Esperantisten, der den beiden Ideen des Kapitalismus und Kommunismus und deren Auseinandersetzungsformen die Idee der Humanitas, der echten Menschlich- keit, gegenüberstellte. Der Geist gegen- seitiger Duldung und Toleranz, die Achtung vor allem, was Menschenantlitz trägt, müsse zur Grundlage einer neuen Lebensform und politischen Ordnung werden. Männer wie Mahatma Gandhi und Albert Schweitzer seien Beispiele dafür, daß man auch anders in der Welt leben könne, als nur in Zwie- tracht. Zwei weitere Sprecher, ein Arbeiter und eine Mutter und Hausfrau, verneinten eben- falls entschieden die Frage„Sollen wir wie- der Waffen in die Hand nehmen?“, die sich der Versöhnungsbund an diesem Abend als Thema gestellt hatte. rob Weihnachisspende für Kriegswaisen Der Verband der Körperbeschädigten ruft Der Präsident des Landesbezirks Baden, Abteilung Innere Verwaltung, hat dem Ver- band der Kriegsbeschädigten, Kriegshinter- bliebenen und Sozialrentner, Mannheim, die Genehmigung erteilt, am 2. und 3. Dezember zu Gunsten der Kriegswaisen eine Sammlung durchzuführen. Es ist bekannt, daß an die Gebefreudig- keit der Bevölkerung sehr oft appelliert wird. Wir sind aber der Auffassung, daß, wenn in diesem Fall die Mannheimer Kriegswaisen unterstützt werden sollen, die Bevölkerung letzten Endes eine offene Hand haben wird. Nach wie vor ist die Be- rentung außerordentlich schlecht und es muß auch an dieser Stelle wieder darauf hingewiesen werden, daß das neue Bundes- versorgungsgesetz bis zum heutigen Tage noch nicht wirksam geworden ist. Die bisher zu verzeichnende Notlage wird also auch kortbestehen und die Oeffentlichkeit darf zur Kenntnis nehmen, daß die Angehörigen Badische Gemeinden vom Hochwasser bedroht Die Wasserwehren stehen in erhöhter Alarmbereitschaft Durch die Schneeschmelze im südlichen Hochschwarzwald und die starken Regen- fälle in den letzten Tagen haben die Neben- flüsse dem Rhein seit Montag derartige Wassermassen zugeführt, daß er in seinem ganzen oberen Lauf Hochwasser führt, vielerorts über die Ufer getreten ist und Weithin das Land auf badischer, pfälzischer, elsässischer und schweizerischer Seite über- schwemmt. An vielen Stellen sleicht die Landschaft einem großen See, aus dem nur Bäume, Telefonmasten und Stromübertra- gungsleitungen hervorragen. 6 Aus dem Hochrheintal zwischen Basel und Rheinfelden, aber auch aus den süd- lichen Hochschwarzwaldtälern der Wera, Wiese und der Kander werden bereits die ersten größeren Schäden gemeldet. Am Isteiner Klotz mußten bereits Teile der Be- völkerung evakuiert werden. Im Hanauer Land zwischen Rastatt und Kehl bietet sich das gleiche Bild wie zwischen Karlsruhe und Rastatt und nördlich von Karlsruhe in Richtung Mannheim. In der Nähe der Maxauer Rheinbrücke drang das Wasser durch die Dämme hin- durch, so daß die Rheinvorländer über- schwemmt wurden. Weiter südlich sind be- sonders die Orte Illingen und Grauelsbaum stark betroffen. Das staatliche Wasserwirt⸗ schaftsamt in Karlsruhe hat am Mittwoch nunmehr die Wasserwehren aller am Rhein liegenden Gemeinden alarmiert, da Damm- brüche zu befürchten sind. Der Schiffs- verkehr ab Straßburg rheinaufwärts ist be- reits eingestellt. Bei Karlsruhe bleibt der Schiffsverkehr vorerst noch aufrecht er- halten, wenn auch die am Mittwochabend gemessene Höhe um einige Zentimeter die sogenannte„Marke II“ übersteigt,, bei der nach Verordnung der Wasserschutzpolizei der Schiffsverkehr einzustellen ist. Voraus- setzung ist, daß das Wasser nicht noch mehr ansteigt. Meldungen vom Hochrhein am Donnerstag früh lassen jedoch befürchten, daß mit einer neuen Hochwasserwelle zu rechnen ist. der Gefallenen und Vermißten nur mit Bangen das kommende Weihnachtsfest ent- gegensehen. Man stelle sich doch nur ein- mal vor, wie es den Kindern der Gefalle- nen zu Mute sein wird, wenn andere Kin- der, deren Väter noch in der glücklichen Lage sind, für die. Familie da zu sein, jenen Waisen erzählen, welche Wünsche sie für Weihnachten haben und wenn nach dem Fest mitgeteilt wird. was alles unter dem Weihnachtsbaum lag. Hier ausgleichend zu wirken ist eine Aufgabe, welcher der VdK zu seiner sonstigen Betreuungsarbeit mit übernommen hat. Wir bitten daher die Mannheimer Bevölkerung die Sammler nicht abzuweisen, sondern daran zu denken, dad es Menschen gibt, deren Opfer keinesfalls mit Geld abgegolten werden kann. Ihre Spende aber wird sicherlich in vielen Menschenherzen das Empfinden Wach rufen, daß es doch noch etwas gibt Wie Nächstenliebe. Geben Sie daher Ihr Scherflein für die Weihnachtsbescherung der Kriegswalsen im VdK. Für die Geschäftswelt besteht die Möglichkeit die Spende auf das Bankkonto 40 500 bei der Südwestbank zu überweisen. Die Gemeinnützigkeit des VdK ist an- erkannt und die Spenden sind daher voll Absetzbar. Verband der Körperbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen, Kreisstelle Mannheim. „Fledermaus“ wird wiederholt Die diesjährige Silvester-Vorstellung der Operette„Die Fledermaus“ zu Preisen von 4 bis 12 DM ist bereits durch Vorbestel- lungen ausverkauft. Die Intendanz hat sich. entschlossen, auch am 1. Januar 1951 eine Vorstellung der„Fledermaus“ zu Preisen von 2 bis 8 DM. anzusetzen. Die vorbestell- ten Karten für die Silvester-Vorstellung können ab 4. Dezember an der Tageskasse des Nationaltheaters abgeholt werden. Uber bis zum 20. Dezember nicht abgeholte Kar- ten behält sich das Theater vor, anderweitig zu verfügen. Die bereits schon jetzt ausverkaufte Vor- stellung„Maske in Blau“ am 2. Dezember beginnt nicht, wie angekündigt, um 19.30 Uhr, sondern um 20 Uhr. Warum heißt die Truitteurstraße Traitteurstraße? Johann Andreas von Traitteur wollte 1790 Mannheim mit gutem Trinkwasser versorgen In Fortsetzung der Reihe, die sich mit der Geschichte von Männern beschäftigt, nach denen in Mannheim Straßen benannt sind, veröffentlichen wir heute einen Ar- tikel, der erläutert, wem die Traitteur- straße ihren Namen verdankt. „Mannheim ist eher ein Festungsmodell als ein Verteidigungsplatz“, sagte 1792 Jo- hann Andreas von Traitteur, Kurpfälzischer Genieofflzier, Oberstleutnant, Professor, Ad- ministrationsrat und Baudirektor, nach dem die Traitteurstraße zwischen der Fried- richsfelder und Seckenheimer Straße be- nannt ist. Doch gilt diese Erinnerung nicht dem Mitverteidiger Mannheims, sondern dem Mann, der Mannheim schon am Ende des 18. Jahrhunderts eine Wasserleitung ge- ben wollte und sollte. Und es bedeutet eine kleine Wiedergutmachung, daß man eine Straße nach hm benannte, als man erst 60 Jahre später ernsthaft an die Her- stellung einer Wasserleitung ging. Sie waren keine alltäglichen Menschen, diese vier Brüder, Ritter, Edle von Traitteur, deren Vater der speyerische Amtmann Jo- hann Adam Traitteur in Philippsburg den hergebrachten Adel erhalten hatte. Sie Waren sehr begabte und weitschauende Menschen, besaßen neue und großzügige Ideen, konnten sie aber in dem damals noch sehr kleinstädtischen Mannheim und in der finanziell ausgepowerten Kurpfalz nicht ver- Wirklichen. Aber Johann Andreas hatte auch mit Uebelwollen und Bürckratismus zu kämpfen, woran er schließlich scheiterte, als er auf Wunsch Carl Theodors Mann- heim mit gutem Trinkwasser versorgen sollte. Denn damit war es damals 80 schlecht bestellt, daß sich der Hof sein Trinkwasser aus einer Quelle auf dem Hei- delberger Schloß holen ließ. Nach jahrelangen Terrainstudien und Untersuchungen des Quellwassers auf bei- den Ufern des Neckars legte er 1790 Pläne vor, nach denen er innerhalb von zwei Jahren als eigenes Unternehmen eine Was- serleitung aus den Rohrbacher Bergen nach Mannheim legen wollte. Sie sollte in genü- gender Menge Trink- und Gebrauchswasser nach Mannheim führen. Außerdem sollte ein Bach nach Mannheim geleitet werden, der die Festungsgräben hätte durchfließen, Mühlen treiben, Löschwasser bieten und in Kriegszeiten das Festungsgelände Über- schwemmen sollen. Die Wasserleitung war vom Dorf Rohrbach über den Pleikarts- Försterhof, Eppelheim, Wieblingen, Fried- richsfeld, Seckenheim, der Landstraße ent- lang nach Mannheim geplant, wo ein Was- serbehälter vorgesehen war. Bald begann Johann Andreas mit der praktischen Ausführung. Doch sehr schnell setzten Treibereien der Bürokraten gegen ihn ein, aber auch die Mannheimer Bürger, denen die Kosten zu hoch waren, benah⸗ men sich in dieser Angelegenheit nicht gerade rühmlich. Traitteur mußte seine Pläne abändern und danach schließlich ein drittes Projekt vorlegen, auf das die Hof- kammer jedoch gar nicht reagierte, endlich einen neuen ungünstigen Vertrag eingehen, der„der Hofkammer weniger lästig war“. Trotzdem bemühte er sich, seinen Kontrakt pünktlich zu erfüllen, und hatte schon bis Edingen und Seckenheim vorgearbeitet, be- kam aber kein Geld, obwohl er große Ver- bindlichkeiten eingegangen war. Die Staats- kasse bestritt ihre Zahlungspflicht, während eines Krieges aber wurde die Anlage ver- dorben, das Material gestohlen und ein Vergleich seitens der Hofkammer nicht ein- gehalten. Als er schliefllich verzweifelt eine Denkschrift„über die schreckliche Ge- schichte der Wasserleitung, die unerhörte Behandlung und die schreiende Klage, welche der höchsten Entscheidung Seiner kurfürstlichen Durchlaucht Unterliegt“, 1798 nebst Beschreibung der Wasserleitung ver- ökkentlichte, War die Hofkammer noch oben- drein ungeheuer empört. Erst viel später, als die rechtsrheinische Pfalz zu Baden kam, erhielt er einen Bruchteil seiner Ent- schädigung. Die Wasserleitung aber war an Bößwilligkeit und bürokratischem Starrsinn endgültig gescheitert. Auch die weitschauenden Pläne seines Bruders Theodor, Hofgerichtsrat und Hof- bibliothekar in Mannheim, erfüllten sich nicht. In einer Denkschrift schlug er Carl Theodors Nachfolger, Max Josef, die Er- richtung einer großen Akademie der Künste und Wissenschaften in Mannheim vor, fer- ner eine höhere Knabenschule, von ihm „Maximilianeum“ genannt, in der Art des „Brittaneums“ in Oxford und Cambridge und setzte sich auch für eine weit bessere Mädchenerziehung ein. Er war es auch, der sich sehr energisch dem Wegbringen der Gemäldegalerie und der Sammlungen nach München widersetzte und sie mit badischer Hilfe für Mannheim retten wollte, aller- dings mit dem Erfolg, daß er dafür acht Monate in München eingesperrt wurde und seine Besoldung verlor. Und sein Sohn Wilhelm war es, der als Ingenieur-General in Fussischen Diensten die erste Hängebrücke(Kettenbrücke) über die Newa gebaut hatte und sie ebenfalls in Mannheim über den Neckar bauen wollte, als die Schiffsbrücke abgefahren werden sollte. Aber schließlich wurde die Kettenbrücke von dem Hannoverischen In- genieur-Oberst Wendelstadt Ausgeführt, der sie billiger baute. Sie hatten viel für Mannheim tun wol- zen, die Traitteurs, aber Marmheim hatte ihnen kein Glück gebracht. rei. Freitag, 1. Dezember 1950 Nr. A Nr. 281 —— Kurze„MM“-Meldungen Die Studentenschaft der Wirtehaftshoc schule wählte in geheimer Abstimm die Mitglieder des Allgemeinen Studenten 1 ausschusses(ASTA) für das Wintersemegg 5 Die vorbildliche Wahlbeteiligung von% ie lw ammatrikulierte Studenten und Stu Sch tinnen 614, abgegebene Stimmen 517) 2 Schuld das rege Interesse an der studentisch st, Selbstverwaltung. Der erste Vorsitzende Perg 585 vergangenen Semesters wurde wieder 5 Wählt. Unter den acht gewählten Vert tern sind drei Studentinnen, von den 1 männlichen AS TA-Mitgliedern gehören 00 einer studentischen Vereinigung an. Mitglieder versammlung. Der MA gesangverein„Pfingstberg“ lädt für. De 20 Uhr, in das Vereinslokal zu einer J glieder versammlung ein. 755 Weihnachtsfeier. Am 2. Dez., 20 0 gibt die Laienbühne„Harmonie“, Schön Siedlung in der Halle Lieblein, Soraue straße 21, eine Weihnachtsfeier mit Kinde bescherung.„Aschenbrödls Weihnach (Weihnachtsspiel in 3 Bildern) und de Hexenschuß“(Schwankoperette in eg Akt) werden aufgeführt. Weihnachtliches Spiel. Das NA theater„Kurpfalz“ bringt am 3, Dezent um 11 Uhr im UFA-Theater zum erz Male das Märchen„Der verlorene Himme schlüssel“, eine Weihnachtsgeschichte Ruth Raaf, in sechs Bildern mit M Gesang und Kinderballett. N telig v. Winterfest des Genfer Verbandes, 9 1045 wWa „Internationale Genfer Verband der Höh zu unte und Restaurantangehörigen“, Sektion Mam jahres 10 heim- Ludwigshafen, gibt sein diesjähig schnitt! amten keihenf für eine ſossene duldig Arbeitet wesen r. nung br Zu 1005 mi wesens Hellmu Lehrkrö dem di und reg Leidens Winterfest am 5. Dezember um 20 Uhr Segenü den Femina- Betrieben. Alle Hotel- u de Mü Gaststättenangehörige, Freunde und 6 Jahre n ner sowie Gäste sind eingeladen. Diese 8 stand Bereicherter Lindenhof. Das seit f verwalt 20 Jahren bestehende Polster warenges tion tre Keßler hat im neuen Hause in der Rueh part ar dammstraße 19 einen Ausstellungsraum i de Sta, zugewonnen und auch Großmöbel in d Lehrer- Verkaufsprogramm aufgenommen. Die stätte„Zum neuen Lindenhof“ im gleide“ Hause, die vor einigen Wochen eröfte werden konnte, hat inzwischen auch ih Fremdenzimmer in Betrieb genommen, De Bau ist aus besonderen Schalsteinen erste. die nach dem Versetzen ausgegossen w. bewölkt Diese sogenannte„Aulei“- Bauweise brit ren 20 bei fast gleichen technischen Eigenschet yebe Ersparnis gegenüber Vollsteinen. und lies ö 0 arts Wir gratulieren! Alois Bender, Sec 95 auf heimer Landstraße 11, feiert seinen 62. 00 Nändige burtstag. Marie Martin, geb. Wimme Neckarau, Mönchwörthstraßze 78, ist 78 Jan pegel und Elisabeth Wißmeier, geb. Grieß, Wal- 25, B hof, Zellstoffstraße 26a, ist 75 Jahre alt. De Raub 46 73. Geburtstag feiert Karl Nüßgen, E 6.— (Altersheim). Silberne Hochzeit feiern dose) Boch und Maria, geb. Hambücher, Rhein Durlacher Straße 32. Maria Hornung fel ihr 25jähriges Dienstjubiläum bei der Fm Siemens& Halske A.-G., Zweigniederla, sung Mannheim. 185 5 1 5 f 5 ber Meisterschaftspreise der Kanuten pechäft in 8 1, 17 ausgestellt seen „ chorttot Die Mannheimer Kanugesellschaft Je zun 107 die von 1939 bis 1950 mit 16 deutschen nit eine Meisterschaften den Ruf Mannheims 55. deutsche Kanuhochburg mehr als wahre 5 5 veranstaltet am kommenden Samstag Fpteihe „Durlacher Hof“ ihre traditionelle Siege, date G feier. Die Vielzahl der gewonnenen Euren Wette Wander- und Meisterschaftspreise ist h liefert Samstag im Schaufenster der Firma Mche Zahn, S I, 17, ausgestellt. Was geschieht in def Hachbarsehaf Vettsch' Tot aufgefunden Amtliche im einen kann n. Heidelberg. In der Nacht vom Mittwud zum Donnerstag ereignete sich an der u. terführung zum Pfaffengrund ein Verkeht. unfall, dem der Dienstmann Eppel au Opfer fiel. Eppel wurde, fast bis zur U. kenntlichkeit verstümmelt, tot auf dd Schienen liegend aufgefunden. Etwa 000 Meter von der Stelle, an der der Tote af doch gefunden wurde, lag ein schwerbeschädigte Fahrrad, das von dem Dienstmann offenbe benutzt worden war.— Ein weiterer schee, rer Unfall ereignete sich an der Ends tate der Linie 2 vor dem Schlachthof. Als ld der Wagenzug in Bewegung gesetzt du merkte der erst seit acht Tagen bei der Sus Benbahn tätige Aushilfsschaffner K. Brot. sert, daß er sich im fahrenden Wagen 150 fand. Er sprang aus dem Zug so unglüchit ab, daß er vom Schienenräumer des nach folgenden Wagens erfaßt und etwa 15 Mete mitgeschleift wurde. In der chirurgischer Klinik ist Bronsert nach einer Stunde des Verletzungen erlegen. anem Esperanto-Lehrprobe Heidelberg. Am Samstag findet um 1 Uhr in der städtischen Handelsschule(u- selistraße) eine öffentliche Lehrprobe 12 Kandidaten statt, die Esperanto-Unterrid erteilen wollen. Zwischen die Puffer geraten Schwetzingen. In den frühen Morgen stunden des Donnerstag ereignete sich im Eisenbahnausbesserungswerk Schwetamge ein tödlicher Unfall. Gegen 6.45 Uhr gers in der Güterwagenhalle der in Oftershenn wohnende 39 jährige Franz Schweizer unglücklich zwischen zwei Puffer, dab 4 seinen schweren Verletzungen au Wege zum Städtischen Krankenhaus erlag fach zie bestätigen PALMOI al, dis dureh reel IVESklf gen Geb raucſi von einen lieblichieren Lin Jaben fn, 50/ Nr. A Fr. 281/ Freitag, I. Dezember 1950 MORGEN PPEFVVCVCCCCCCo0obbb „ en Auf dem Wege zur Vorbildlichkeit von einst tchaftsbuch 1 7 2 Abstimm Mannheimer Volksschule legt einen Ueberblick über die Entwicklung des Schulwesens 1945—1950 vor 6e Die nationalsozialistische Zeit und der 5 ele krieg haben Mannheim und das Mannheimer 5 Stun ſchulwesen schwer getroffen. Die erregten n 517 9 Schuldebatten der letzten Monate haben ge- tudentta Keigt, daß Wir noch lange nicht über den sitzen 8 Berg sind. Während die Debatten jeweils wieder e gur Einzelausschnitte erkennen liegen, legt en Ve 35 Stadtschulamt. Mannheim jetzt eine on den fh Denkschrift(„Die Volksschule Mannheim in zehören di den Jahren 1945 bis 195000 vor, die den ge- 135 a amten Fragenkomplex in geschichtlicher ! geihenfolge erörtert. Daraus wird klar, was r Männg für einen Scherbenhaufen die gründlich ver- Für 2. Def ſossene Zeit hinterließ und wie zäh, ge- einer Ah aucis und mutig von den Männern ge- urdeitet wurde, die das Mannheimer Schul- 8 gesen nach und nach wieder in einige Ord- , 0 k gung brachten. W. Zu Stadtschulrat Stengel, der im April mit Kin 40 mit dem Wiederaufbau des Volksschul- Wei lde desens beauftragt wurde, traten Schulrat eihnachh gellmuth und Schulrat Busch. Es fehlte an du e behrkräften und Unterrichtsräumen, nach- m einen dem die schulpflichtigen Kinder aufgespürt und registriert waren. Und dann begann der % Märcheg Leidens wess mit dem Ziel, mehr Lehrkräfte 3. De zen und mehr Räume zu gewinnen, um den aus zum erz kriegsbedingten Gründen schulisch stark ver- ne Hünme bechlässigten Mannheimer Kindern allmäh- chichte eh wieder zu ihrem Recht auf Unterricht mit M. uu verhelfen. Die Verhältniszahl Lehrer und schüler konnte im Lauf der fünf Jahre ztetig verbessert werden. Am 15. September bandes, 9 1048 waren 34 Lehrer tätig, die je 71 Schüler 1 der Hotz mu unterrichten hatten. Am Ende des Schul- Ktion Ma Jahres 1949-1950 hatten 544 Lehrer mit durch- diesjährige chnittlich 46 Schülern zu tun: Aus dieser 1 20 Un begenüberstellung ergibt sich schlagend, das Hotel- u die Mühen dieser verworrenen und trüben und% Jahre nicht vergeblich geblieben sind. n. Dieses relativ günstige Ergebnis konnte tandekommen, weil Stadtrat und Stadt- s seit ſhe verwaltung einer schulfreundlichen Tradi- arengeschf ton treu geblieben sind. Trotz ihrer sehr der Rheh bart angespannten Finamzlage übernahm Ssraum hn de Stadt Marmheim die Kosten kür 50 öbel in d fehrer-⸗Mehrstellen mit einem zusätzlichen n. Die 60 im gleiche Wie wird das Wetter? Windlig inen erste Vorhersage bis Samstag früh: Bei stark auf- 5 rale kischenden südwestlichen Winden meist stark 23 5 wer bewölkt und zeitweise etwas Regen. Tempera- veise brit uren zwischen 710 Grad. igenschale bebersicht: Das umfangreiche im Raume Is- uud liegende Tiefdruckgebiet weitet sich süd- Iatwärts aus und greift mit seinen Randstörun- der, Seche den auf Mitteleuropa über, wodurch das unbe- inen 62.0 Kandige Wetter seinen Fortgang nimmt. i Wetteramt Karlsruhe. o mmen, De ö Wimme ist 78 Jan pezelstand am 29. November: Maxau, 696 leg, Wäg, Mannheim 625( 41), Worms 522( 40, ub 468( 46). gen, E. 6, 1 er, Rheinal e, 2 rnung pon und Spiel: der Firm. igniederlas„Solch ein Glück 1. kann nur ein Narr haben“ 58 der bei einem Tünchermeister in Bingen Lanuten beschättiste 31jährige Ostflüchtling G. aus 211t Felgesheim im Kreise Bingen, der beim 1 8 Sporttoto Rheinland-Pfalz die Rekordsumme Schaft 1020 Jon 107 000 Mark gewann, hat seinen Gewinn 6 deutsche nit einer sogenannten„verrückten Reihe“ ex- mheims i felt. Ohne Berücksichtigung der mutmaß- als wWabrte ichen Aussichten der einzelnen Mannschaften amstag i klete G. Woche für Woche die gleichen festen 5175 Sieger Apreihen für eine Mark ein. Vor einiger Zeit nen, Abr batte G. aus finanziellen Gründen seinen To- 5 10 ſcwettschein zwar ausgefüllt, aber nicht ab- se ist i geliefert. Erst als er Sonntags abends einmal ma Möbel keststellte, daß er„theoretisch“ achthundert Uark gewonnen hatte, lieferte er seinen pyettschein wieder ab. Dem Ueberbringer der imtlichen Nachricht vom Gewinn erklärte der n einem 11. 11. geborene G.:„Solch ein Glück 1 ca kann nur ein Narr haben“. 5 Alter„brauner Bomber“ gewann nur nach Punkten m Mittwoch der frühere Weltmeister Joe Louis ge- an der Ul- vann gegen den Argentinier Cäsar Brion nur a Ver keln. nuch Punkten in einem Zehn-Runden- Schwer- Eppel inn bewichtskampf, der in der Nacht zum Don- Epe 11 derstag in Chikago ausgetragen wurde. Ob- dis zur bie vob! Louis, dessen Rekordliste 22 K. o.-Siege auf den p 25 Titelkämpfen verzeichnet, die frühere Etwa dll dclagkraft vermissen ließ, war sein Gesner r Tote auf, duch stark gezeichnet. Brions linke Augen- beschädigte braue war aufgerissen, auch blutete er gegen an ofkfenbil Schluß des Kampfes sehr stark aus der Nase. erer schie, der Argentinier hielt sich aber verhältnis- Endstate uäbig gut, denn Louis konnte ihn nicht ein- k. Als 8c mal zu Boden zwingen. Bei den Ring- und 5 bunktrichtern hatte der Exmeister rund zehn etzt hatt ef der Sur, kunkte Vorsprung. i . 8 979 Schweizer Fußballer auf VfR-Platz unglückele aut Einladung der Otto-Kamenzin-Ge- des nach- ſchtnismannschaft des VfR Mannheim weilt 5 Mete in kommenden Sonntag der Sportelub Omꝰa va 15 Okt lirurgischet n(Schweiz) in Mannheim. Das als „ iccspiel gedachte Freundschaftstreffen wird tundle den 1 5 im Vormittag(10.30 Uhr) auf dem VfR-Platz 70 Brauereien durchgeführt. Im Sommer am die Mannheimer Elf in der Schweiz zu alem 2:0-Erfolg. 8 det um Aufwand von rund einer Viertelmilli jährlich. Der Opfersinn der„ Stadtrat vertretenen Bevölkerung verdient hohe Anerkennung, obwohl die Denkschrift schluß folgern muß, daß die Zahl der Lehr- Kräfte noch erhöht werden müsse, wenn die Mannheimer Schule wieder auf ihr früheres vorbildliches Niveau kommen solle. Und das muß sie, einen besonders Sediegen gepackten Schulsack sind die Mannheimer ihren Kindern schuldig. In den besten Zeiten vor 1933 sei die heutige Schülerzahl(24 671 ohne die Schüler der Sonderschulen) von 640 Lehrern unterrich- tet worden; damals kamen auf einen Leh- rer 35 Volksschüler. Mannheim hatte da- mals 30 wohlausgestattete Schulgebäude. Viele Aufgaben harren noch der Lösung um wieder die Verhältnisse zu schaffen, die ein normaler Unterrichtsbetrieb erfordert. Vordringlich sei, daß für schulfremde Zwecke gebrauchte Räume endlich freige- macht werden. Und dann müßte Mannheim einmal das Glück haben, das beispielsweise Kiel in einem Zuschußland der Bundes- republik gehabt hat, das in zwei Jahren zehn Millionen für Schulhausneubauten verbauen konnte. Einen breiten Raum nimmt in der Denkschrift das Kapitel„Rückkehr zum Mannheimer Schulsystem“ ein. Ein diffe- renziertes Schulsystem erfordert mehr Leh- rer, mehr Raum, mehr Lehr- und Lernmit- tel, auch mehr soziale Betreuung. Heute werden 499 Hilfsschüler in 25 Klassen durch 20 Lehrer unterrichtet. Das gesamte Hilfs- schulwesen soll in zwei bis drei Häusern des Stadtgebietes zentralisiert werden. Mittlerweile, d. h. seit dem Stichtag für den Abschluß der Denkschrift. wurde für die Sprachklassen eine neue Situation geschaf- fen: die fünften und sechsten Klassen haben seit September 1950 den gleichen Stoffplan wie die Sexten und Quinten der Realgym- nasien. Zu Beginn des Schuljahres 1931/2 soll mit der Einrichtung eines neunten und zehnten Schuljahres für die Sprachklassen eine Lücke unseres Schulwesens geschlossen werden. Begabten Kindern, die keine hö- here Schule besuchen können, würden sich damit in praktischen Berufen und in der mittleren Verwaltungslaufpahn eine wesent- lich verbesserte Startmöglichkeit eröffnen. Sehr beachtlich ist der Bericht des staat- lichen Gesundheitsamtes iber die Schulge- sundheitspflege in der Mannheimer Volks- schule. Er formuliert abschließend einige Wünsche: Herabsetzung der Klassenstär- ken, Einführung von Kurzstunden. keine Ueberbelastung der Schulkinder, Vermei- dung von Schulangst und anderen neuroti- schen Schulkomplexen Man kann diese Wünsche für alle Schul- ..., r ·-w——. ͤ.. Es gibt noch Ideulisten Ein schönes Beispiel ihrer Treue und Ausdauer in Mannheim Manchmal sagt einer, es sei kein Idealis-Gig-Vierer, gebaut! Was dies bedeutet, mus mehr in der Sportbewegung. In diesem Uebel liege der„Hund“— der„Hund dieser Zeit“— begraben. Meistens hat der, der es sagt, recht. Gott sei Dank, aber nicht immer. Denn es gibt sie auch noch in unserer Zeit- dieser„Hundezeit“. Jene Idealisten wohlge- merkt, die die Sportbewegung großgemacht haben. Und ohne die sie nicht leben könnte. Weil sie ihr„Herz“ sind. Ihr lebendiges, schlagendes Herz Viele Sportarten sind heute— leider!— „angenagt“. Angenagt vom Geist dieser Zeit. Wir wissen alle, was dort dominiert. Wir wis- sen auch, wohin das führen wird. Leider!— Wir wissen aber auch, daß die reinen guten Kräfte unverändert am Werk sind. Man muß sie nur suchen. Mehr als früher(übrigens lief schon Diogenes mit einer Laterne herum). Obwohl wir keine Diogenesjünger sind, haben wir sie gefunden.— Hier ist ihre Geschichte. * Es war kurz nach der Währungsreform. Da beschlossen zwei jener unverwüstlichen Idea- listen, ihrem Verein ein wahrhaft fürstliches Geschenk zu machen. Geld hatten sie nicht. Und der Verein hatte auch keines. Zumindest nicht allzu viel. Vielleicht ein paar Märker für das Material. Das ging 85 Und dann fingen sie an. Auf der Kegelbahn ihres Vereinshauses. Zwei Jahre lang wurde geplant, geknobelt, gerechnet, geklopft, ge- hämmert, gehobelt, genietet und gewerkt. Weit über 1000 Freistunden gingen dabei vor- über. Immer wieder mußten fehlende Werk- zeuge beschafft werden; Berechnungen Waren erforderlich, Verhältniszahlen mußten gefunden werden und— gute Ratschläge wurden ge- braucht. Heute, nach zwei Jahren, ist das Werk vollendet. Das Werk wohlgemerkt icht der Lohn) 8 Und nun können wir den Leser nicht län- ger auf die Folter spannen. Das heißt:— er War nie darauf gespannt. Denn unser Bild verriet ja, wovon wir sprachen. Trotzdem sagen wir es auch in Worten: zwei Sportidea- listen, der ehemalige Rengruderer Robert Adelmann und der Modellschreinermeister Gustav Settelmayer haben zusammen mit noch etlichen Sportidealisten in weit über 1000 Arbeitsstunden ein Schulboct, einen 050 TFeudenheimer Ringerstaffel ausgeschieden Unterridi b Auf neutraler Matte: Brötzin ten 1 5 am Mittwochabend auf neutraler Matte Morgen- 20 ruchsal ausgetragene Ausscheidungskampf f lochen dem mittelbadischen Meister SV 96 In Risch mittelbadischen Meister elne 80 deen und dem nordbadischen Meister Uhr eri Feudenheim endete mit einem etwas Uhr deen nectschenden dis-Sies der Pforanelmer Vor- Okters ter. Damit sind die Feudenheimer aus der ele netten Konkurrenz um den badischen Mei- er, dab el 80 5 ausgeschieden. Die siegende Mann- auf den 15 at der„98“%er aus dem Brötzinger Tal be- 19280 nun gegen den südbadischen Meister 8 Lahr die beiden Schlußkämpfe um den Jährigen badischen Meistertitel. Uette Feudenheimer hatten auf neutraler 100 902 Bruchsal ausgesprochenes Pech, denn alen en fünf bezogenen Niederlagen waren le vier nur ganz knappe Punktniederlagen, ea e so umgekehrt hätten enden können. ualne liegengewicht aufwärts endeten die ein- Neu Begegnungen mit folgenden Resultaten: 1705 8(F) verlor gegen den routinier- Minutes del(8) in der Bockenrunde nach 780 10 0 Höfer(P) gab im Bantamgewicht ge- eg 755 2jährigen Staib(B) nur einen Punkt- den Der Michel(B) stand im Federgewicht ge- eutschmeister Manfred Spatz(F) auf ver- gen— ASV Feudenheim 8:3 lorenem Posten und war nach 5:10 Minuten entscheidend abgefertigt. Im Leichtgewicht ver- lor der zweifellos Formschwankungen unter- worfene Rudolf Ries(F) gegen Held(B) mit 2:1 Richterstimmen. Altmeister Hermann Brun- ner(F) verdiente sich im Weltergewicht gegen Schneider(B) einen Punktsieg. A. Mürrle(B) wurde in der 14. Minute des Mittelgewichts⸗ kampfes gegen Moritz(F) disqualiflziert, 80 daß der Feudenheimer den Siegpunkt erhielt. Im Halbschwer- und Schwergewicht verloren jeweils die Feudenheimer Brugger und Benz gegen E. Mürrle und Wieland mit 2:1 Richter- stimmen. Für Waldhof-Freunde Sondertriebwagen nach Singen Am Sonntag muß der Sy Waldhof nach Singen. Es ist möglich, ihn auf diesem schwe- ren Gang im Sondertriebwagen zu beglei- ten. Abfahrt Bahnhof Waldhof um 6.30 Uhr. Am Hauptbahnhof Mannheim Zusteigemög- lichkeit. Der Fahrpreis beträgt hin und zurück 10, DM. Die Rückfahrt wird in Singen un! 19 Uhr angetreten. trieb und das aus soziologischen, rein recht- gattungen nur unterstreichen. Eine Denk- schrift über die höheren Schulen in Mann- heim in den Jahren 1945 bis 1950 liegt wohl nicht vor? * Im Hinblick auf die großen zusätzlichen Anstrengungen, die Mannheims Bevölke- rung für die Schule macht, ist es nicht unverständlich, wenn Stadtverwaltung und Stadtrat eine größere Einflußnahme auf das Schulwesen begehren. Auf Veranlas- sung des Oberbürgermeisters Dr. Heimerich hat das Schulreferat Professor Langer) in Verbindung mit der Rechtsabteilung der Stadt eine Denkschrift über„Die rechtliche Entwicklung des Volksschulwesens in Mannheim“ ausgearbeitet. aus der ersehen werden kann, wie stark die Rechte der Stadt an der Schule zurückgedrängt wur- den und praktisch fast ganz auf das Land Württemberg-Baden übergegangen sind. Stadtrat und Stadtverwaltung wünschen einen auf die Lebensbedürfnisse der Stadt- bevölkerung besser eingehenden Schulbe- lichen und finanzpolitischen Erwägungen. Mannheim will damit zum Schulgesetz von 1910 zurück, das den rechtlichen Rahmen spannte, in dem sich die Schulaufbauarbeit Anton Sickingers vollziehen konnte. Der Führungsanspruch des Staates wird an- erkannt, aber die besonderen Verhältnisse einer Großstadt machen es notwendig, den Unterrichtsbetrieb der Volksschule den Er- fordernissen der lokalen Industrie, des Handwerks und des Handels anzupassen. Die Stadt muß wieder Einfluß haben auf die Ernernung des Stadtschulrates, sie sollte mitwirken dürfen bei der Anstellung der Lehrkräfte. Das Zurückgehen auf das Schulgesetz von 1910 wäre für eine Stadt wie Mann- heim ein bedeutender Fortschritt. Die Denk- schrift entwickelt einen zielgerichteten Ge- dankengang, legt die einschlägigen Doku- mente vor und verweist auf die wichtig- sten Quellen. Vielleicht kommen wir in Mannheim doch einmal zu einer„Mann- heimer Pädagogik“, wie sie Prof. Langer im Manuskript vor Jahr und Tag bereits vorgelegt hat? f. W. K. Kein Zusammenhang. Wie von der Kri- minalpolizei festgestellt wurde, hat der fest- genommene Täter den Einbruch in einem Juweliergeschäft östlich der Breiten Straße allein ausgeführt. Verdachtsmomente in be- zug auf den Einbruch westlich der Breiten Straße haben sich nicht ergeben. Bei dem Täter handelt es sich vermutlich um einen typischen Einzelgänger. in der Sportbewegung kann nur der erfassen, der weiß, welch kom- pliziertes„Wesen“ ein schnittiges EKlinkerboot ist. Es ist ja nicht damit getan, die Mallen aufzustellen, den Außenkiel anzubringen, die Bobtshaut mühsam herzustellen, die Spanten und Auslegerrippen einzupassen, die Querlager, die Diagonalversteifungen, die Rollbahn, den Steuersitz, die Stemmbretter, die Rollsitze, die, die, der, die, das. herzustellen, einzuset- zen, zu passen.. Nein, das ist es ja gar nicht allein. Denn es muß ja zuerst einmal Geist dasein, Geist, der einen Plan prägte, der einer Ingenieurleistung gleichkommt. de Sie haben es geschafft. Die Idealisten! 2000 bis 3000 DM haben sie ihrem Verein gespart. Apropos Verein! Wer der glückliche Klub ist, der solche Kräfte in seinen Reihen stehen hat? — Es ist der Verein für volkstümlichen Was- sersport in Mannheim * Und noch ein„Apropos“, und zwar für den VfVW. Er ist aus dem„Vorwärts“, dem „Freien Wassersportverein!“ und der„Möve“ nach Kriegsende hervorgegangen. Die Alten MM- Photo: Leix Das schlanke, 11 Meter lange Boot, das zwei Sportfreunde des VfVW Mannheim gebaut haben, hat seine Jungfernfahrt bereits absolviert Wissen es noch. 17 Ruderboote lagen im Bootshaus an der Sandhbofer Straße im Jahre 1933. 17 schöne stolze Boote(ein Wert von 50 000 bis 60 000 DM) gingen beim Verbot des Vereins, der manch großen Sieg heimgerudert hatte,„schleifen“ 5 * Nun beginnen sie wieder! Mit einem ein- zigen Boot! Einem einzigen und selbstgebau- ten Bopt beginnen sie als fünfter Ruderverein Mannheims. Nach zwei Jahren,„ nach 1000 freudig geopferten Stunden Freunde, ist es nicht wundervoll, daß es 30 etwas noch gibt. In dieser— unserer Zeit 3 uu tte 5 — 98.— D 168.— 2 5 48.— 91 8 158.— 18.— 9 5 78.— * mum nim n U 1 95.— 1 48.— 1 4.— ne une Wöuunnmile MORGEN ere Bis Montag! Für Wüldwest-Liebhaber Abenteuer Wilden Westen waldhor, F. 5 09 77 Beg.: Wo.: 18 u. 20.30; Sa.: 17, 19.30 u. 22 Uhr; So.: 14 Kür Kinder) u. 16, 18 u. 20.30 Uhr. Der Film, von dem die Welt spricht! „BITTERER REIS“ Ein Werk von realistischer Kühnheit und erotischer Kraft. wie es die Leinwand nie gesehen hat Bis Montag: 18.30 und 20.45(So. ab 16.15) Uhr zarnstas 22. Tapzans neuste Abenteuer n. ren Telefon 3 93 01 4 Tage!: Ein Abenteuererfliim von Format! „Blutige Diamanten“ Em Banne des Diamantenflebers) Wo.: 18, 20.30; Sa.: 17, 19.30, 22; So.: 15.45, 18, 20.30 Waldhot Freitag bis Dienstag „Die Fledermaus Telefon 5 93 01 2 20.00 u. 22.10, Sa. u. So. 17.00, 19.30, 21.45 Uhr UNI Montag und Dienstag 20. 00 Uhr Feudenheim Samst. u. Sonnt. je 15.00 Uhr Jugendvorstellung: Telefon 8 07 2„Hintar Schoß und Riegel“ ic und Doof Die Filmardeltsgemelnschaft der Mannnelmer Abensahkademie N zeigt im Rahmen des„Sonderzyklus kultureller Filmveran- staltungen“ am Samstag, 2. Dezember, abends 22.30 Uhr und Sonntag, 3. Dezember, vormittags 10.30 Uhr, im ALS Ten „DIE BLAUEN SCHWERTER“ Fin Interessanter, kulturhistorischer Film von der Geschichte der Entstehung des Porzellans in der Zeit der Goldmacher und Scharlatane Ermäßigte Sonderpreise: DM 1.—, 1,50, 2.— Gemdlde-Ausslellung Franz Xaver Steck im Dezember im„Siechen“, Kunststraße, N 7, 7 Wo liegt Ihr Vortell Beim Einkauf von Schekelade! Verlangen auch Sie die gute und billige WEIGETI-feHOKOTLADE In allen Sorten: 100 g Vollmilch 100 g Vollmilch Nuß 100 f Vollmilch Mokka nur DM„80 100 8 Zartbitter Qualitätsblock, 1b ͤu—:„70 Ein Versuch, wird aueh sie überzeugen! 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Als Vorbehalt wurde och vereinbart, daß der Ausgang des Re- itutionsprozesses, den der Verein zur ſiedererlangung seines Eigentums anstren- wird, einen entsprechenden Ausgang immt. Dem neuen Vorstand gehören an: halentin Nepp als erster Vorsitzender, Wil- em Schäfer als zweiter Vorsitzender, fer- er Anton Werner Schriktführer), Hans roh(Kassier), A. Follenbach(Beisitzer) md F. Rebennack(technischer Leiter). vor mehr als einem Jahr, am 28. August 190, wurde mit den Arbeiten zum Wieder- le, arbfiſm Mason 111— n s Unge⸗ und des Be Liebe 40, 17.5 12 — 22.10 Uhr Bergen 20.35 E00 10 Nskl Hater aubau des dem Stadthaus-Süd vorgelager- den städtischen Grundstückes Ludwig- araße 67-69 begonnen. Mit einer Beleg- ſichaft von 55 Fach- und Hilfskräften wurde der Bau damals in Tag- und Nachtschich- gen ohne Unterbrechung vorangetrieben, so daß der erste Bauabschnitt Laden und er- gtes Obergeschoß), der die neuen Geschäfts- zzume der Firma Klebs umfaßte, bereits am 19. Oktober(also nach rund neun Wo- chen) bezugsbereit war Angesichts der Größe des Bauvorhabens laren für die Erstellung von Anfang n Wei Bauabschnitte vorgesehen. Nach Flirung der Finanzierungsfrage für den meiten Abschnitt wurde mit den Eisen- Abeton-⸗ und Maurerarbeiten am 2. Januar 1050 begonnen. Dabei ergaben sich beson- dere Schwierigkeiten bei der Fundamen- ſerung des Rückgebäudes infolge der tie- n Bombentrichter, die ein äußerst sorg- Atiges Armieren erforderlich machten. Gleichzeitig wurde die Planung dahin- gehend erweitert, daß mit der Erstellung des Anschlußbaues auch der Gesamtbau 7 1 In der Schwelle der Renaissance, zu een des 15. Jahrhunderts, stehen zwei lallenische Meister, Masaccio und Masolino, leren Werke am vergangenen Mittwoch- abend innerhalb der kunsthistorischen Reihe r Ludwisshafener Volkshochschule im asp Feierabendhaus von Dr. Josef Scumoll-Eisenwerth, Darmstadt, vorgestellt 0 interpretiert wurden. Der Redner rief mit einem Gemälde Ciottos seinen Hörern diesen Maler ins Ge- gächtnis zurück, der durch die Ubersetzung des Körperlichen auf die Fläche den tiefen Raum schuf und der die dramatisierte Cebärde einführte. Masaccio nun, der einige ahre nach Giotto, 1401, geboren wurde, und er mit 22 Jahren in Florenz Meister wurde, achte der Kunstentwicklung sowohl einen epinn als auch einen Verlust: den Verlust des Dramatischen, des Düsteren, das Giottos Bilder kennzeichnete, dafür aber den Ge- Mun eines leichten, beinahe tändelnden Hementes. Den Kunsthistorikern unserer Lelt, so erläuterte Dr. Schmoll, sind mit Icherkeit nur Werke der letzten vier Lebensjahre Masaccios bekannt, der sehr ng vermutlich an der Pest, gestorben ist. Opferstockmurder vom Schöfiengericht verurteilt Frevelhafte Tat brachte keinen Gewinn, aber hohe Strafe Gestern vormittag hatte sich der 30jäh- rige Opferstockmarder August Heber aus Pirmaseris vor Ludwigshafens Schöffenge- richt zu verantworten. Heber, der bereits mit vier zum Teil erheblichen und ein- schlägigen Vorstrafen belastet ist, verließ seine Frau kurz vor der Geburt ihres zwei- ten Kindes. In Würzburg fand er Anschluß an obskure Kollegen, und am 19. Oktober verschlug es den Arbeits- und Mittellosen nach Ludwigshafen. Sein Würzburger Kol- lege hatte ihm vorher totsichere Tips und Schuhhaus Schneider vor der Eröfinung Zweiter Bauabschnitt wurde durch Materialschwierigkeiten verzögert auf seine vorgesehene Stockwerkhöhe ge- bracht werden sollte. Es gelang, in norma- ler Bauzeit, den Rohbau für das ganze Rest- vorhaben bis zum 15. Juli fertigzustellen und danach sofort mit der Travertinver- kleidung der Fassaden zu beginnen. Infolge aufgetretener Schwierigkeiten in der Ma- terialbeschaffung, vor allem in Eisen und Holz, ergaben sich jedoch Verzögerungen, so daß die Verputzarbeiten für das erste, zweite und dritte Obergeschoß sowie Trep- penhaus erst im August dieses Jahres be- Sinnen konnte. In den nächsten Tagen wird nun auch das Schuhhaus Schneider, dessen Verkaufs- räume das gesamte Erdgeschoß des zweiten Bauteils umfassen, die lang erwartete Er- öffnung feiern. Damit ist die Firma wieder en dem Platz, an dem sie vor ihrer Aus- bombung ansässig gewesen ist. Neben den beiden großen Läden umfaßt der Neubau noch einen Ausstellungsraum im Obergeschoß sowie 44 bereits vermietete Büroräume in den übrigen Etagen.— Das Schließen der Baulücke bringt Ludwigs- hafens Stadthaus-Süd die geplante und ge- wünschte repräsentative Fassade. Die revolutionäre Bedeutung Masaccios Volkshochschul- Vortrag über zwei italienische Meister Es ist weiterhin bekannt, daß Masaccio mit dem 1383 geborenen Masolino befreundet War, vielleicht auch zusammengearbeitet hat, so daß das Thema des Abends nicht will- Kkürlich in der Zusammenstellung dieser beiden Maler gewählt wurde. Um die Frage, worin sich beide unterscheiden, beantworten zu können, zeigte der Referent eine Viel- zahl jener Bilder, die dem Maler Masolino zugeschrieben werden. Allerdings darf nur„Die Verkündigung und Krönung der Maria“ als„hundertprozentiger Masolino“ angesehen werden, da dieses Bild signiert ist. Typisch daran sind die leichten, rein goti- schen Bogenlinien der Körper, die sich dekorativ in die gegebene Architektur ein- passen, eine Architektur, die beinahe als traumhaft bezeichnet werden kann und die Körper ornamental wirken läßt. In einigen viel umstrittenen Wandgemälden spürt man zwar die Hand dieses Meisters— Dr. Schmoll konnte an vielen Einzelheiten diese Auffassung rechtfertigen—, doch ist auch die Mitarbeit von Gehilfen zu erkennen, zu denen aber auf keinen Fall Masaccio ge- hörte. Bilder, die als reine Werkstattarbeit Masolinos gewertet werden, trugen den Stempel des Marionettenhaften und Starren. ein ansehnliches Schlüsselsortiment mit auf den Weg gegeben. Kurz vor Oggersheim besorgte er sich zunächst zwei Bauklammern und betrat gegen 11 Uhr mit wenig frommen Gedan- ken die Gnadenkapelle der dortigen Wall- fahrtskirche. Unverfroren brach er den hölzernen Opferstock auf, mußte jedoch ärgerlich feststellen, daß es keinen Pfennig zu erbeuten gab, da der Kasten wenige Minuten zuvor geleert worden war. Einer mutigen Ordensschwester gelang es damals — wie wir am 20. Oktober berichteten— den Täter der Polizei zu übergeben. Im Laufe des Ermittlungsverfahrens gestand der Angeklagte, zwei Tage zuvor, also am 17. Oktober, einen weiteren Einbruch in der Notkirche von St. Dreifaltigkeit ausge- fährt zu haben. Als dort keiner seiner Schlüssel paßte, sprengte er kurzerhand ebenfalls mit einer Bauklammer das Vor- hängeschloß des schmiedeeisernen Opfer- stocks. Doch auch hier wurden seine räube- rischen Erwartungen enttäuscht; denn nur zwei DM konnte er zusammenkratzen. Wenn auch nicht sonderlich reuig, 80 doch in überraschender Unbefangenheit er- zählte der Angeklagte die angeführten Ein- zelheiten. Darüber hinaus gab er auf Be- fragen des Gerichts einen weiteren Opfer- Stockdiebstahl am 18. Oktober in Mannheim zu, der noch zur Verhandlung kommen Wird. Der Staatsanwalt beschränkte sich auf die rein rechtliche Qualifikation der Straftaten und beantragte für den Dieb- stahl der Bauklammern, den Besitz von Diebeswerkzeugen, den versuchten und den vollendeten schweren Diebstahl insgesamt ein Jahr und neun Monate Gefängnis. Letzte Milde lieg Amtsgerichtsrat Rip- per walten und warnte den Angeklagten eindringlich vor einem nochmaligen Eigen- tumsdelikt das unweigerlich eine hohe Zuchthausstrafe nach sich ziehen werde. Der Diebstahl der Bauklammern und den versuchten Diebstahl in Oggersheim sah der Richter als eine Tat an. Das Urteil lautete auf ein Jahr und vier Monate Ge- fängnis.-Atzl Weihnachtsschau in Oppau. Am Freitag, 14 Uhr, wird in Oppau im Saal des„Deut- schen Haus“ eine Weihnachtsschau eröffnet, die der Oppauer Einzelhandel im Rahmen der Ludwigshafener Weihnachtswerbung veranstaltet. Die Schau soll der Bevölke- rung den Aufbauwillen des Oppau-Edig- heimer Einzelhandels zeigen. Fleißige Hände winden den Idventisschmuck In Stadt und Land warten Tannenkränze auf die gute Stube Wenn am nächsten Sonntag in fast alien Wohnungen die erste Kerze auf dem Adventskranz als erster schüchterner Vor- bote der Weihnachtstage aufflackert, wenn überall in den Sälen, Gaststätten, Straßen und Plätzen große Kränze angebracht sind, die, der Symmetrie wegen, gleich mit allen vier Kerzen die Vorfreude auf das Fest der Liebe von Tag zu Tag erhöhen, so denkt wohl kaum jemand an die vielen fleißigen Hände, die sich in Stadt und Land nun schon seit über acht Tagen regen, damit der Bei der„Taufe Christus im Jordan“ wurden, wie der Redner betonte, die ersten Versuche deutlich, die sich mit dem Problem der Statik und Bewegung auseinander- setzten, gleichzeitig aber auch mit der Frage der Perspektive, die zum Kernproblem des künstlerischen Wollens des 15. Jahrhunderts wurde. Diese Perspektive, die in der zwei- ten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutungs- los oder übersteigert wurde, war für die damaligen Künstler das einzige Mittel, den Raum sichtbar zu machen. Nach der ausführlichen Erklärung der Malerei Masolinos ging Dr. Schmoll auf die Werke Masaccios ein, der als Meister des Ausdruckes menschlichen Empfindens be- zeichnet werden kann. Masaccio hat das Licht als„Forscher der Malerei“ im Bild eingeführt und damit Werke von außer- ordentlicher Eindringlichkeit geschaffen. Auch die Verwendung des Schlagschattens ist sein Verdienst. Masai ist, so schloß Dr. Schmoll, zweifellos der Bedeutendere von beiden. Wenn von Masolino, der seinen jüngeren Freund noch um viele Jahfe über- lebte, später nur mehr wenig gehört wurde, so ist anzunehmen, daß er wahrscheinlich ganz in der Tradition der Gotik aufging, während die vier Jahre des genialen Schaf- fens Masaccios durch ein ganzes Jahr- hundert wirkten und von revolutionärer Bedeutung waren. IowO Zauber der Adventszeit in jedes Haus ge- tragen werden kann. Die Grundform dieses Symbols für die vier Sonntage vor dem heiligen Abend ist uralt. Schon unsere Großmütter wußten, daß zum Grün der Tanne das dunkle Rot der Ilexbeeren sowie die roten Kerzen und Bänder gehören, und ganz nach Geschmack wurde hier ein Tannenzapfen, dort ein miedlicher Fliegenpilz eingeführt und alles vielleicht noch mit etwas Lametta ausge- schrrückt. Und doch finden sich beim Besuch verschiedener Kranzbindereien mancherlei Variationen, die sich am deut- lichsten in den Unterschieden zwischen Stadt und Land zeigen. In den hellen Arbeitsräumen eines Ludwigshafener Blu- menhauses zum Beispiel stapeln sich die Kränze in allen Größen zu Pyramiden. Mit geübtem Griff sitzt jeder Zweig an der rechten Stelle und kaum sind 20 Minuten vergangen, kann schon wieder der nächste Kranz in Arbeit genommen werden. Ebenso geübt und schnell geht die Aus- schmückung vor sich, und ehe man sich recht versehen hat, liegt oder hängt ein neuer fertiger Adventsschmuck im Schau- fenster. Ebenso schnell fügt sich Zweig an Zweig zu mehrarmigen Leuchtern und anderen weihnachtlichen Arrangements. Wie sieht es nun aber in den Gärt- nereien auf dem Lande aus? Nun, bei der Begrüßung in Mutterstadt sagte der Gärt- ner etwas verlegen:„Bei uns geht das natürlich alles nicht so gelernt“. Als er damn aber an seinem Arbeitstisch stand Und erklärte, wie er diesen Kranz oder jenen Leuchter schmücken wolle, kam er 80 recht in sein Fahrwasser. Dieser Land- gärtner kannte kein Schema und jedes Stück, das er aus der Hand gab— den letz- ten Schliff mußte seine Frau geben— trug eine persönliche Note und bewies einen Reichtum an Phantasie, der das vielleicht fehlende schulische Können in reichem Maße ausglich. lowo. Nuinentoma nik. Unsere Ruinen in Ludwigshafen sind uns längst liebe und vertraute Freunde geworden. Sie Raben wäkrend der vielen Jahre gemein- sames Leid mit uns geteilt, und es ist nur recht und billig, wenn sie nun aueh an unse⸗ ren Wein nachtsfreuden teilnehmen Können und festlich von uns geschmüchet werden. Die Stadt hat Jahre lang sorgfältig darüber ge- wacht, daß ihnen kein Stein genommen, kein Leid angetan wurde, und hat zu ihrer Erhal- tung und Konservierung selbst den für den Bau des Stadions noch benötigten Trümmer sckutt aus Mannheim bezogen, um die Ruinen- romantik in der Ludwigstraße nicht zu zer- stören. Heute dürfen wir uns über diesen Weit- blick freuen, denn Ludwigshafen jconnte da- durch etwas wokl im ganzen Bundesgebiet Ein- maliges schaffen: Eine weiknachtliche Mär- chenstraße mit„Naturkulissen“, die uns ein Krieg zum Gescken gemacht hat. Das einzig störende und die romantische Einkeit unter- breckende sind die wenigen wiederaufgebauten Häuser, die in die allgemeine Winter- und Mä rckenstimmung der Straßen- Gebirgsland- schaft nur schwer einzupassen sind. Aber man muß sich schon mit innen abfinden Auf jeden Fall ist der Gedanhe, den Trüm- merschutt in die Weiknachtsfreuden der Be- völkerung mit einzubeziehen,„genial, und wir sind es— fünf Jahre nach Kriegsende auch unseren Ruinen wirklieh schuldig, ihre Treue und Beharrlichkeit in irgendeiner Form anzuerkennen. Die ganze deutsche Märchenwelt gibt sich hier ein Stelldichein. Dekorateure, Zeichner und Maler haben jede Ruine„individuell“ er- faßt. Sckrägstehende Eisenpfeiler wurden zu Rodelbahnen, Mauerreste zu Aussichtspunheten, Sckutthaufen zu Gebirgslandschaften, Stein- berge zur„wildromantischen“ Kulisse und 21. schen allem und auf allem lebt die Märchen- welt in vielgestaltiger Farbenpracht. Zuwbeilen zwar etwas primitiv gestaltet, aber letzten Endes ja auch nur für einige Wochen gedacht. Der Einzelhandel, als Träger dieser Märchen- schau, zeigt damit, daß Kulissen unter ge- wissen Umständen einen stärkeren Anziehungs- punft ergeben können als eine wiederaufge- baute Hauptkaufstrage Wenn der Erfolg sieh herumspricht, werden vielleicht auch andere Städte von einem Wie- deraufbau Abstand nehmen und wir erleben dann ein neues Zeitalter romantischer Kauf- straßen Wo gehen wir hin? Filmtheater im Pfalzbau: Zur Roten La- terne“; Spätvorstellung:„Mit Büchse und Lasso“,— Filmtheater Rheingold: Der Theo- dor im Fußballtor“; Spätvorstellung:„Sturm über Asien“, Raschig- Filmtheater: Der Dorfmonarch“.— Parktheater:„Drei Mädchen spinnen“; Spätvorstellung:„Rauschgift 3u Bord“. Metropol Friesenheim: Zigeuner-⸗ prinzessin“; Spötvorstellung:„Drei Cowboys und ein Mädel“, Capitol Rheingönheim: „Ich mach dich glücklich“; Spätvorstellung: „Gesetz der Wildnis“,— Filmtheater Garten stadt:„Dann kam der Orkan“; Spätvorstaſ lung:„Scotland Lard greift ein“.— Weißes Rössl Oggersheim:„König der Toreros“; Spät⸗ vorstellung:„Spiel mit dem Schicksal“. ö Bestattungen 1. Dezember: Kurt Lorenz, 61 J., Kneipp⸗ straße 16, Hauptfriedhof, 14.30 Uhr. 2. Dezember: Elise Balbach, 59 J., Haardt- straße 22, Hauptfriedhof, 11 Uhr. Au einer guten Tasse Bohnenkaſſee gehört eine gute Kaſſeesorte und ein richtiges Ge- würz. Eins, das das Fasser weich macht und zugleich die Kaſſeesorten verfeinert. Das maclit ö 7. ö g g d N jngt 7 bel 5 Ease nbescwemen? NOH S e, 60 61 600 beleng g a 8 I eee ue beer Lal s NN Nee VERMIEIUNEEN 8 VERK ITU E 1 verscuttotues Das Beste Wohnungen in allen Stadtteilen, m. Zusch. zu verm. 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Knauer, Mannheim Fardelystr. 6, Telefon 5 32 51 Monatsschrift Deulsehlands bringt im DEZEMBER be lach j „„„5„7•„56—F„CCRfCEEFCC(ͤ 7100 Aus einem Buch von den Wundern des Glau- bene Als begleitender Arzt eines Pilgerzuges erlebt und sieht der Verfasser mit eigenen Augen die Wunderhei⸗ lung eines jungen Mäd- ebens, das nach seinet und det äbrigen Arzte Meinung an einer un- Krankheit litt. heilbaren 1 Leten Sie diesen und 27 ebene packende Beitrage im neuen Derember- let Oberallſar I Mark K N A N.-l K e e e e e N NTM N Unkenntnis des Allgemeinguts Bei der Tagung des Gesamtverbandes „Deutscher Groß- und Außenhandel“— der ersten übrigens, die seit Kriegsende stattfin- dend, rund 2000 Teilnehmer aus diesem Wirt- schaftssektor vereinigte— wurde sowohl in einer programmatischen Erklärung als auch von den Sprechern der Hauptreferate(Wirt- schaftsminister Prof. Dr. Erhard und Bundes- tagsabgeordneter Robert Margulies, Mannheim) dlie kühne Behauptung aufgestellt: „Die Erkenntnis, daß der Lebensstandard des deutschen Volkes vom Volumen des Auhbenhandels abhängt, ist Allgemeingut geworden.“ 8 Diese Behauptung ist zwar nicht erfunden und erlogen, aber nichtsdestoweniger unrich- ig. Unrichtig deswegen, weil jene, die solche Behauptungen aufstellen, nicht die negative Seite der bei Korff angewandten Lebensweis- heit Christian Morgensterns berücksichtigen. Es scheint so zu sein, daß jene, die mit Schmunzeln feststellen, daß es unsinnig ist, mit Korff etwa zu denken:„Und also schloß er messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf“ unberücksichtigt lassen, daß die Ge- genseite dieser These etwa so lauten könnte: „Und also schloß er messerscharf, daß sein muß, was sein soll.“ Na ja, so ganz lächerlich ist die Sache weder mit dem Außenhandel, noch mit denen, die sachkunddig— weil sie davon etwas ver- stehen— darüber sprechen. Da aber liegt der Hund begraben. Nur dle des Außenhandels Wichtigkeit verstehen, seine Bedeutung rich- tig ermessen und abschätzen, haben sich zur Erkenntnis durchgerungen, daß der deutsche Lebensstandard vom Außbenhandel abhängt. Robert Margulies war ja vorsichtig in sei- ner Formulierung, er sagte, daß sich dies her- umgesprochen haben dürfte; Erhard, der Temperamentvolle, hingegen meinte, daß es jedermann klar sein müsse. Wie wenig es sich herumgesprochen hat, wie wenig es jedermann klar ist, beweist die völlige Indolenz der breiten Bevölkerungs- schichten gegenüber diesem unserem bren- nendsten Problem der Wirtschaftspolitik. Die Bevölkerung wird ja im Gegenteil fort- während eines anderen belehrt. Während die Landwirtschaft in der Einfuhr von landwirt- schaftlichen Produkten eine Behinderung ihrer Chancen sieht, versuchen oppositionelle Wirtschafts- und Parteipolitiker das anstei- gende Außenhandelsvolumen als„Schacher mit deutschem Lebensbedarf“ hinzustellen. Schwierigkeiten in der Zahlungsbilanz, Zucker-, Oel-(ändes glücklicherweise bereits behoben), sowie Kohlen-Mangel wecken obhne- hin im Gemüte des volkswirtschaftlicher Kenntnisse baren Verbrauchers Zweifel, ob der Zweckmäßigkeit der Wirtschaftspolitik, die auf„rettender“ Liberalisierung auf allein- seligmachender sozialer Marktwirtschaft be- ruht. Es ist zu begrüßen, daß der Gesamtverband des Deutschen Groß- und Einzelhandels pro- grammatisch entschlossen ist, der„Unkenntnis über des Groß- und Außenhandels volkswirt- schaftliche Aufgaben, über des Groß- und Außenhandels Tätigkeit und Eigengesetzlich- keit in aller Oeffentlichkeit entgegen zu tre- ten. Erfreulich ist, daß der Gesamtverband besonderen Wert darauf legt, daß die Pro- bleme der Spannungen und Preise rückhaltslos erörtert und unter Darlegung aller dazu bei- tragenden Momente der Oeffentlichkeit klar- gelegt wird.“ Eine bescheidene Frage nun: Sind Tagun- gen, bei denen zum Fenster hinaus gespro- chen wird, das geeignete Mittel, diesen Zweck zu verfolgen? Ist es vielmehr nicht so, daß die bei der Tagung versammelten Zu- hörer das hörten, was viele von ihnen selbst denken und wissen und darum zu hören nicht mehr bedurften. Die aber, denen es von- nöten wäre, von diesen Dingen zu hören, stehen abseits. Freiwillig oder unfreiwillig stehen sie ab- seits deswegen, weil jene Kreise, die sich zum Ziele gesetzt haben, der Unkenntnis entgegen zu treten und preispolitische Probleme rück- haltslos zu erörtern, noch nicht den Weg ge- funden haben, der geeignet ist, die Oeffent- lichkeit richtig aufzuklären. Wenn es wirklich wahr ist, daß der Lebens- standard des deutschen Volkes vom Volumen des Außenhandels abhängt— und der Gedanke ist zweifellos richtig—, dann muß der Außen- und Großhandel auch bestrebt sein, diese Er- kenntnis zum Allgemeingut werden zu lassen. Sie ist es noch nicht und das ist der Fehler. F. O. Weber Mangel überwinden, besser als verwalten „Der Groß- und Außenhandel ist eher Se- neigt, vorübergehend Opfer zu bringen, als auf das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft und der Liberalisierung des Außenhandels zu verzichten“, sagte Robert Margulies auf der Groß- und Außenhandelstagung in Köln. Margulies wandte sich sodann gegen den Vorwurf überhöhter Handelsspannen. Für den nach Abzug der Unkosten von den Han- delsspannen verbleibenden Betrag würden manche Menschen nicht zu arbeiten bereit sein. Die am 29. November zu Köln abgehaltene Großkundgebung des Gesamtverbandes des deutschen Groß- und Einzelhandels erwies sich insofern als ein geglücktes Unternehmen, als zu des Groß- und Außenhandels politischen Problemen Leute das Wort ergriffen, die etwas davon verstehen. Einer Redewendung aus dem Referat des Robert Margulies zufolge solle man sich hüten, Leuten, die über Dinge reden, die sie nicht verstehen, den Mund zu verbieten. Es könnte das allgemeine Schwei- gen beängstigend werden. Aus diesem Grunde wohl wandte sich Mar- gulies und vor ihm bereits der erste Vorsit- zende des Gesamtverbandes, Rohde, Ham- burg, gegen wörtliche und tätliche Ein- und Angriffe offizieller Stellen, gegen und in die Funktionen des Groß- und Außenhandels. Mar- gulies führte als Beispiel an, daß in Württem- erg-Baden eine amtliche Versorgung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln mit der Be- gründung eingeführt wurde, daß die Schad- lingsbekämpfungsmittel auf diese Weise billi- ger beschafft werden können. Dies habe sicn auch als richtig erwiesen, weil die Personal- regie, die mit diesem Handelsgeschäft zu- sammenhängt, vom Staat getragen wird, eben- 80 das kaufmännische Risiko. Und letztlich sei es die Gesamtheit der Steuerzahler, die auf- kommen müsse für die Kosten, die durch Er- weckung des Anscheines der Billigkeit er- Wachsen. Lebhaftes Gelächter der Anwesenden rief die Mitteilung hervor, daß jene Stelle im Bun- desernährungsministerium oder in dessen nachgeordneten Dienststellen gar nicht mehr ermittelt werden könne, die ein Importge- schäft mit 25 Millionen Büchsenfleisch an zwei Genossenschaften bzw. an eine kurz vor dem Abschluß gegründete Firma übergeben hat. Ebenso verhalte es sich mit dem jugoslawi- schen Mehlgeschäft, das irgendwie, irgendwer, irgendwo zum Abschluß kam, ohne daß man sich des Handels dabei bediente. Man könne nun nicht sagen, daß diese offi- ziellen Stellen, wenn sie sich einmal Ge- schäfte betreibend Dinge annehmen, die nicht des Staates sind, glücklich operieren. Grundlage einer gesunden Wirtschaft sel eine gesunde Vorratshaltung, bei der der Kauf- mann voraussichtlichen Bedarf mit den Ein- kaufs möglichkeiten sorgfältig in Ueberein- klang zu bringen bemüht ist. In den Monaten, da die Weltmarktpreise im Absinken begrif- fen waren, hätten die staatlichen Einkaufsstel- len nicht nur bei Zucker, sondern auch bei Ge- treide, in der Hoffnung, billiger einkaufen zu können, die Einkaufsorders zurückgestellt. Es kam Korea. Die darauf folgende Preissteige- rung auf dem Weltmarkt bedingte bei den nun nicht mehr rückstellbaren Einkäufen einen Verlust von rund 20 Millionen Dollar bei Ge- treide). Wenn ein ordentlicher Kaufmann solche Praktiken ausübt, wird er zu Recht „Spekulant“ geheißen— meinte Margulies— und hat als solcher den Verlust zu tragen. Im vorliegenden Falle trüge die Masse der Steuer- zahler den Verlust und der Groß- und Außen- handel würde geprügelt ob seiner angeblien großen Verdienstspanne. Margulies wandte sich auch gegen die we- nig sinnvollen öffentlichen Ausschreibungen von Importlieferungen im Auslande. Es sei klar, daß ausländische Verkäufer die Chance, hohe Preise zu verlangen, wahrnehmen wür- den, wenn in steter Befolgung der JEIA- Richtlinien Nr. 29 Großaufkäufe termingebun- den im Auslande bekanntgegeben werden. Bundeswirtschaftsminister Erhard, der am späten Nachmittag auch das Wort ergriff, ent- schuldigte seine Verspätung mit der Tatsache. daß er noch nicht— wie so oft behauptet wird — zurückgetreten sei. Wenn er es wäre, dann hätte er vielleicht früher kommen können. Er wies darauf hin, daß der politische Kampf, der bei jeder in der wirtschaftlichen Entwicklung auftauchenden Schwierigkeit sich bisher ferngehalten habe von den Gebieten, die keiner Bewirtschaftung unterliegen und sich ) Bekanntlich betrug der bei Zuckerimporten von den amtlichen Stellen erzielte Verlust 835 656 Dollar. 5 5 * konzentriere auf jene Gebiete, die da noch bewirtschaftet geblieben sind. „Mangel läßt sich nicht organisieren und bewirtschaften, sondern nur durch Mehrlei- stung überwinden“, sagte Erhard, und lehnte die These ab, daß der Wirtschaft mitunter in- konsequentes Verhalten in den gegenwärtigen bewegten Zeitläuften auf Unsicherheitsfakto- ren zurückzuführen wäre.„Es genügen zwei Sicherheiten für die Wirtschaft: Erstens, daß nicht daran gedacht wird, eine Zwangswirt- schaft wieder einzuführen, zweitens, daß keine inflationistische Entwicklung geduldet, ge- schweige denn unterstützt wird.“—(Erhard wörtlich zitiert.) Wenn wir, so meinte Erhard, einer Psy- chose folgend, zwangs wirtschaftliche Maßnah- men bei der Zuckerknappheit eingeführt hät- ten, dann gäbe es heute auch keinen Halt mehr auch auf anderen Gebieten. Doch heute denkt niemand mehr an Zucker, und man wirft mir meine Devisensorgen vor.„Mir ist es aber lieber, ich habe meine Devisensorgen, als daß das ganze Volk sorgenvoll bedächte, wieviel Kalorien auf Bezugscheine und Mar- ken es morgen bekääme.“ Die Regierung sei entschlossen, die Wirt- schaftspolitik straffer und zielbewußter zu- sammenzufassen und die Wirtschaft müsse darauf gefaßt sein, daß sich alle spekulativen Auswüchse einzelner als Fehlschlag erweisen werden, wenn— wie es bereits einmal der Fall war— der Einkauf nicht auf gesunden Bedarf abgestimmt wird. Die Steigerung der Ausfuhr auf das 15fache jener des Jahres 1947 beweise den Erfolg der bisherigen Wirtschafts- politik hinlänglich. Die Steigerung der Ein- fuhren sei kein Gegenbeweis, denn mit diesen Einführen wird der inländische Arbeiter ge- sättigt, so daß er nicht mehr bezugscheinmä- Big hungern muß. Wir können aber auch nur durch Importspeisung unserer Exportindustrie den Zustand schaffen, der notwendig ist, um Erfüllung unserer sozialen Verpflichtungen an Kriegsgeschädigte und Flüchtlinge, an Kriegs- beschädigte und Witwen zu gewährleisten. Er- hard schloß— wie er sagte,„weil der Handel nicht ganz ungeschoren bleiben soll“— mit der Aufforderung, immer daran zu denken, daß wir in einem verarmten Staatswesen es uns einfach nicht leisten können, getreulich alle Sprünge mitzumachen, die vielleicht am Welt- markt zu verzeichnen sind; eine genaue Aus- lese der Einfuhranträge und deren Abstim- mung auf den heimischen Bedarfsmarkt durch- zuführen. Die Regierung würde rücksichtslos alle Maßnahmen durchführen, die geeignet sind, die Exportwirtschaft noch mehr anzukurbeln, und die geeignet sind, eine etwaige Flucht in das bequemere Inlandsgeschäft zu erschweren. Die nötigen Konsumbeschränkungen dürften nicht zu einem Leben voll Entbehrung und Mangel führen, sondern sie müßten ausrei- chende Bedarfssättigung sowohl auf dem Kon- sumgüter- als auch auf dem Ernährungssektor gewährleisten. Importhandel ist undurchsichtig Die Anweisung der Bank deutscher Länder an die Landeszentralbanken, die Gültigkeits- dauer für Einfuhrbewilligungen künftig grund- sätzlich nicht mehr zu verlängern, wird in Krei- sen der westdeutschen Importeure scharf kriti- siert. Man weist darauf hin, daß viele Impor- teure nunmehr ihre Verpflichtungen gegenüber ausländischen Exporteuren nicht mehr erfüllen können. Angesichts der bei der Lizenzerteilung ge- übten Zurückhaltung hält man es in Importeur- kreisen für wenig aussichtsreich, daß nach Ab- lauf der Gültigkeit einer Lizenz für einen ab- geschlossenen Kontrakt eine neue Einfuhr- bewilligung erteilt wird. Man weist dabei dar- auf hin, daß viele der betroffenen Kontrakte noch zu günstigen Preisen und für solche Waren Abgeschlossen sind, die bei der internationalen Rohstofflage gegenwärtig nur schwer greifbar sind. Erschwerend kommt, so wird betont, die Einschaltung der Fachgruppen hinzu. Nach Ansicht der Importeure muß damit ge- rechnet werden, daß die Unübersichtlichkeit der deutschen Einfuhrpolitik zu allgemeinen han- delspolitischen Weiterungen führt. Sie halten es für an der Zeit, daß der interministerielle Einfuhrausschuß die Gesichtspunkte der künf- tigen Einfuhrpolitik in aller Klarheit der Oeffentlichkeit bekanntgebe. Mineralölsteuer soll wieder einmal Treibstoff befreien Nach Mitteilung aus dem Bundesfinanz- ministerium würde unter der Voraussetzung, daß die Mineralölsteuer ab 1. Januar 1951 er- höht würde, monatlich ein Steuermehr von 39 Millionen DM erzielt werden, wozu dann noch erhöhte Besteuerung von Lagervorräten mit 34 Millionen DM angesetzt werden könnte. Insgesamt wird aus der Mineralölsteuer für das laufende Haushaltsjahr ein Mehrbetreg von 151 Millionen DM erwartet. INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT Preis-Index-Wirrwarr soll durchsichtig gemacht werden Das Statistische Landesamt von Rheinland- Pfalz wird nach einer Mitteilung vom 24. No- vember, um einer Kritik an den amtlichen Preisindexziffern zu begegnen, die Preise wichtiger Waren und Leistungen für den Haus- halt in Zukunft monatlich veröffentlichen. Die Kritik hatte deswegen eingesetzt, weil in den Preisindexziffern die seit Juli 1950 in Erscheinung getretenen Preiserhöhungen auf dem Gebiet der Ernährung angeblich nicht ge- nügend zum Ausdruck gekommen seien. Es sei dabei aber übersehen worden, so erklärt das Amt, daß bei der Indexberechnung nicht nur Waren berücksichtigt werden, deren Preise im Steigen begriffen sind, sondern auch solche Waren, deren Preise nicht steigen oder sogar eine fallende Tendenz aufwiesen. Nach dem Bericht des Statistischen Lan- desamtes werden die Preise von insgesamt 246 Waren ermittelt. Davon erfuhren im Oktober 127 Waren oder 51,6 Prozent eine Preiserhö- hung, 56 Waren(gleich 22.8 Prozent) blieben unverändert und 63 Waren(gleich 25,6 Pre- zent) wiesen einen Preisrückgang auf. In der Ausgabengruppe Ernährung wer den die Preise von 79 Waren bekanntgegeben. Davon stiegen im Oktober 27 Waren(gleich 34,2 Prozent), unverändert blieben 22 Waren (Sleich 27,3 Prozent), zurückgegangen sind 30 Waren(gleich 38 Prozent). Kaleidoskop Mannheimer Wirtschaftsentwicklung SO WOhIl Freuden als Von der allgemeinen wirtschaftlichen Be- lebung sind, wie aus einem Bericht über die Wirtschaftslage im Bezirk der Industrie- und Handelskammer Mannheim hervorgeht, fast alle Zweige der in Mannheim ansässigen Investi- tionsgüter und Konsumgüter- Industrie erfaßt worden. Der Beschäftigungsgrad ist unterschiedlich. Eine Reihe von großen Unternehmungen ver- zeichnen einen Auftragsbestand, der Vollbe- schäftigung auf mehrere Monate gewährleistet. (Stahlbau, Maschinenbau, Elektro-Maschinen, Landmaschinen, Fahrzeugbau, Glas-, Jute-, Kautschuk sowie Schwer-, Chemikalien- und Zellstoff-Industrie.) Regel bestätigende Ausnahmen Im Schiffbau beschränkt sich die Tätigkeit fast ausschließlich auf Reparaturen, Umbauten und vereinzelte Spezialbauten(Auslandsauf- träge). Kapitalmangel verhindert inländische Schiffbau-Aufträge. Die Großmühlen leiden an Getreidemangel, arbeiten weit unter Kapazi- tätsgrenze. Das Inlandsgetreide verschwindet in den in Nachkriegszeiten stark vermehrten lokalen Kleinmühlen Süddeutschlands. Die Teig- Warenindustrie leidet unter der Normalisierung des Verbrauches und dem Konkurrenzdruck norddeutscher Unternehmungen. Die Zigarren- industrie leidet nach wie vor an der Steuer- Krankheit. Sorgenkind Rohstoff versorgung Kohle- und Stromversorgung droht im Mann- heimer Bezirk kritischer zu werden. Aber auch die von den Auslandsmärkten ausgehenden Auswirkungen führen zu Schwierigkeiten. Be- sonders bei NE-Metallen, Schwefelkies, Häuten und Fellen, Spezlalbaumwollen für die Kaut- schukindustrie. Die Aufblähung des Auftrags- bestandes bei Walzwerkserzeugnissen trägt das ihrige dazu bei. Schwierig ist auch die Versor- gung mit Schwerchemikalien. Die Lieferfristen der Eisenverarbeitung haben nach Ausbruch der Koreakrise phantastische Ausmaße angenom- men, obwohl der laufende Bedarf die Erzeu- gungsmöglichkeiten gar nicht erheblich über- schreitet. Ob hier mit marktkonformen Mitteln Ab- Hilfe geschaffen werden muß, wie etwa in den Wochen nach der Währungsreform, in denen lassen, Die meisten Preiserhöhungen traten bei Waren der Ausgabengruppen Bekleidung und Hausrat auf. Bei Bekleidung stiegen von 70 erfaßten Preisen 50(gleich 71,4 Prozent), 18 Preise(gleich 25,7 Prozent) gingen zurück und z wel Preise(gleich 2,9 Prozent)) blieben un- verändert. Bei Hausrat stiegen von 53 erfaß- ten Preisen 39(gleich 73,6 Prozent), während acht Preise(gleich 15,1 Prozent) zurückgingen und sechs Preise(gleich 11,3 Prozent) unver- ändert blieben. Verbraucherpreise ansteigend auf ganzer Linie Die Verbraucherpreise in der Bundesrepu- blik sind nach Mitteilung des Statistischen Bun- desamtes von Mitte Oktober bis Mitte Novem- ber auf allen Gebieten der Lebenshaltung ge- stiegen. Eine Ausnahme bilden lediglich die Mietpreise. Nach einer vorläufigen Berechnung sind im genannnten Zeitraum die Preise für Nahrungsmittel, einschließlich für Obst, Gemüse und Kartoffeln um 1,5 Prozent, jedoch aus- schließlich von Obst, Gemüse und Kartoffeln nur um 0,3 Prozent gestiegen. Die Preissteige- rungen betragen bei Bekleidung 1,4, Hausrat 0, 7, Heizung und Beleuchtung 0, 4, Bildung und Un- terhaltung 0,4, Reinigung und Körperpflege 0, 3, Verkehr 0,2 und Genußmittel 0,1. Die Berech- nungen des Bundesamtes stützen sich auf Un- terlagen aus 13 Großstädten der Bundesrepublik. Sie ergeben, daß insbesondere die Preise für Textilwaren und unter den Nahrungsmitteln die Preise für Obst, Gemüse, Fleisch und Eier ge- stiegen sind. trotz vorher bestandener fünfjähriger Liefer- fristen auf einmal eine Karte genügte, die Ware kam sofort, wird sich nock erweisen. Dank der Disziplin des Mannheimer Koh- lenhandels und seinen zweckmäßigen Dispo- sitionen, gelang es bisher bei der Kohlen- vel sorgung eine Krise zu vermeiden. Die Koh- lenreserve ist jedoch nahezu erschöpft. Zwischen Engpaß und Ueberfluß Die Großhandelsumsätze haben sich gegen- über dem Vorjahre vergrößert. Die Waren- nachschubmöglichkeiten sind unterschiedlich. Bei Lebensmitteln, bei Wein und Tabak über- steigt das Angebot die Nachfrage. Die Um- sätze liegen auch hier ausnahmsweise unter dem Durchschnitt. Lieferschwierigkeiten, die sich in verlängerten Lieferfristen dartun, be- stehen bei Eisen, Flachglas, Rundholz, Che- mikalien und auch bei Spielwaren bekannter Markenfirmen. Angebot und Nachfrage in den übrigen Branchen sind etwas ausgeglichen. (Schrauben, Baustoffe, Farben und Lacke, Le- der, Pharmazeutiken, Haus- und Küchenge- räte, Glas- und Porzellanwaren, Textilien). Einzelne Artikel(2. B. Leinöl, Blechwaren, Wolle und Textilien) sind nur bei Inkauf- nahme längerer Lieferfristen erhältlich. Im großen und ganzen erweist sich heute deutlich die volkswirtschaftlich wichtige Funktion, die der Großhandel mit einer vernünftigen Lager- haltung ausübt. Der Auftragseingang bei den exportieren- den Industriefirmen steigt erfreulich, je zum Teil stürmisch. Crux ist die Not mit der Roh- stoffversorgung. Der Druck auf die Export- Preise auch seitens der eigenen deutschen Kon- kurrenz ist so groß, daß sich die Preiserhö- hungen der Vorlieferanten nicht verkraften Schwergewicht des Auslandsabsatzes sind die Länder der EZ U. Im Einzelhandel herrscht noch immer rege Nachfrage, die teilweise zweifellos ein Vor- griff auf das Weihnachtsgeschäft ist, weil die Kaufkraft des Verbrauchers erschöpft wird. In einzelnen Branchen ist Absinken der Um- sätze unter den Vorjahresstand zu bemerken. Die Verwöhnung des sich auf Luxuswaren konzen- trierenden Publikumsgeschmacks wird maß- auch Leiden Begleiter scheinung Karl Schwenkowfr Kurz vor Vollendung seines 82. Lebengg res verstarb in Göttingen Direktor a. P. 10 9 Schwenkow, ehemaliges Vorstandsmitgliel 1050 fl Firma Heinrich Lanz AG, Mannheim. Iplelle Männer des deutschen Landmaschinen haben einen ihrer Besten verloren, einen 1050 öl der alten Garde, der sich sehr großer Belt heit wegen seiner geraden und offeneg J üterf erfreute. 22 Jahre alt trat Karl Schwenkoy; Jahre 1881 in die Dienste der Firma 14 beuse Später kam er in den Außendienst. Er I mit bei der Einführung der Lokomoblle u oll der Dampfdreschsätze in der deutschen Ia branpt, wirtschaft. Zum Direktor der Berliner Fillag 1 der Lanz AG berufen, eroberte er sich f bolm einen Platz unter den führenden Pers! keiten der deutschen Wirtschaft, 1923 uff ges! er nach Mannheim in den Vorstand Lanz Ad berufen, dem er angehörte, bis& landle den Ruhestand trat. 1. Der Landmaschine war auch des g. 1 19 ständlers Interesse gewidmet. Mit wach gökboh Interesse verfolgte er die Geschicke des M: kes, das ein Bestandteil seiner Persönlich geräue geworden war, so wie seine Te ee. der Geschichte der Landmaschinenfeh pfanze Heinrich Lanz AG nicht mehr hinweg feffgen denken ist. ſpleim UsA hortet Kupfer pfliaum Das nationale Produktionsamt der USA ordg mit Wirkung vom 1. Januar eine 15proz. Kürzꝛz des Kupferverbrauchs für zivile Zwecke an, geblich durch die Verknappung der Geldul tel korrigiert. Preis- Nöte In der Preisgestaltung bemühen sich Wirtschaftsfaktoren so gut wie nur mög! vermeidliche Verteuerungen abzufangen. besondere im Einzelhandel wurden die pl weitestgehend stabil gehalten, wobei sich Ausweichen auf geringere Qualitäten na immer vermeiden lieg. Einzelne Großbetrie des Einzelhandels versuchen mit Rational rungsmaßnahmen eine Kostensenkung zu? zielen. Die Außenstände Die Zahlungsmoral scheint sich zu bes Berichte größerer Firmen melden durch gute Zahlungseingänge. In einer schwierig Situation befindet sich der Großhandel, vorzugsweise kleinere Einzelhandelsgesch Auch diesmal haben wir die Abonnemenis-QAuiſſung wieder als doppelseitige Bild- beilage zu Ihrem VOLK S LEXIKON gestaltet. Sie veranschaulicht Innen die Stichworte„Barock und„Bergwerk“. Vergessen Sie nicht, sie in Ihre Sammelmappe einzuordnen! desha Oefkentlick gaben wi . Lohnst Abgabe gabe ef 1 Einkom auszahl nach d. % Umsatz Vorann steuern 4 Abschl. Hnzelma! fechnung gezogen. enthalten Hlosterfre Warenversorgung aufrecht zu erhalten, müs de auch die Zahlungsbedingungen der Vorlieferan akzeptiert werden, während die eigene Ku id das e g prämliert. Steuersenkung S011 Winzern und Export helfen Der Präsident der Deutschen Sektkellereien, Dr. Klebich, begründete in Bonn die Notwen- digkeit einer Senkung des Kriegszuschlages in Höhe von 3 DM. Er erklärte, daß bei einer Kapazität von 27 Millionen Flaschen heute nur 6 Millionen Flaschen Schaumwein mit einem Umsatz von 36 Millionen. DM hergestellt wurde, wovon 18 Millionen DM auf Steuern entfallen würden. Die enorme deutsche Weinernte von über 3 Millionen Hektoliter in diesem Jahre werde die Winzer in Schwierigkeiten bringen, wenn auch die Sektkellereien sich bereit erklärt hätten, die Hälfte des deutschen Bedarfs für Herstellung von Schaumwein bei deutschen Winzern einzudecken. Dr. Klebich bestritt, dag bei einer Steuersenkung für das Bundesfinanz- ministerium ein Steuerausfall entstehe, da das dadurch verringerte Steueraufkommen zum Teil durch erhöhten Umsatz und geringere Arbeitslosigkeit wieder kompensiert würde. Der Sprecher des Deutschen Weinbauver- bandes, Höckmann, begrüßte das Abkommen mit der Schaumweinindustrie und erklärte, daß auch die Winzer an einer Herabsetzung der Schaumweinsteuer interessiert seien. Dagegen erklärte im Auftrage des Bundesfinanzministers Ministerialdirektor Thiel, daß es nicht möglich sei, die Steuer zu senken, da die überwiegende Mehrzahl der deutschen Steuerzahler dies nicht verstehen würde. Damit hat wohl Ministerialdiretor Thiel nur bedingt recht. Das deutsche Vol setæt sich keineswegs nur aus Rinderkherden zusam- men, die obrigkeitlichen Maßnahmen stumm und dumm folgen und nur dann opponiert, wenn dieser Obrigkeit es ausnahmsweise ein- fällt, anstatt lauter Unfug zu treiben, etwas Vernünftigeres in die Welt zu setzen. Wenn man diesen deutschen Steuerzahlern ausein- andersetzen würde, daß dureh höheren Sekt- Export bei annũhernder Stabilität des Steuer- auf kommens Vorteile zu erreichen sind, die sich letztlien in einer Senkung der Steuer- lasten auswirłen müßten, dann würde dle überwiegende Mehrzahl der deutschen Steuer- zahler die Abschaffung des Kriegszuschlages nicht nur verstehen, sondern auch billigen. Dauer bestimmter Patente S011 verlängert werden Das Kabinett hat dem Bundesrat den Ent- wurf eines Gesetzes über die Verlängerung der Dauer bestimmter Patente Zugeleitet. Hiernach wird die Dauer der aufrechterhal- tenden Alt-Patente, für die bis zum 8. Mai 1945 mangels Bekanntmachung der Anmeldung und Veröffentlichung der Patentschrift die Wirkung noch nicht eingetreten war, verlän- gert und für Patente, die auf Grund von auf- rechterhaltenen Alt-Patentanmeldungen er- teilt werden, die bis zum 8. Mai 1945 noch nicht bekanntgemacht waren. Die Verlänge- rung hat die Wirkung, daß der Zeitraum vom 8. Mai 1945 bis einschließlich 7. Mai 1950 nicht auf die Patentdauer angerechnet wird. Des- gleichen fällt für diesen Zeitraum die Be- rechnung der Jahresgebühren weg. Sofern ein Lizenzvertrag für die Zeit bis zum Erlöschen des Patents Seschlossen worden ist, erstreckt sich dieser auf die verlängerte Dauer des Patents. Jedoch kann der Lizenz- nehmer den Vertrag für die Zeit der Verlän- gerung innerhalb von sechs Monaten nach in Kraft treten des Gesetzes kündigen. Dieses Gesetz soll auch zugunsten von An- gehörigen eines ausländischen Staates insoweit Anwendung finden, als dieser Staat nach einer Bekanntmachung des Bundesministers der Justiz im Bundesgesetzblatt Gegenseitigkeit gewährt. „Wie du mir, so ich dir“ sagt CSR Die Tschechoslowakei wird ihre vertraglichen Kohlenlieferungen an die Bundesrepublik vom 1. Dezember an um 30 Prozent kürzen, kündig- ten tschechoslowakische Vertreter bei Bespre- chungen über die Durchführung des Kohle- lieferabkommens zwischen beiden Ländern an. Die Kürzung wird damit begründet, daß von deutscher Seite bisher keine Garantien für die Auslieferung deutscher Exporte nach der Tschechoslowakei gegeben werden konnten. Das Anfang Juni dieses Jahres abgeschlos- sene Kohlenabkommen wurde im November über den 31. Oktober hinaus bis zum Jahres- ende verlängert. Die neue Vereinbarung sieht die Einfuhr von 220 000 Tonnen Braunkohle, K URZEZ NACHRICHTEN Kenia und Uganda konziliant Das Import Control Office von Kenia und Uganda in Nairobi hat bekanntgegeben, daß bis auf weiteres Einfuhrgenehmigungen für den Import von Waren westdeutschen Ursprungs unter den gleichen Bedingungen wie für andere Weich- Währungsländer erteilt werden. 8 Zurück zur Kontingentierung Die Ausfuhr einer Reihe von Fertigwaren aus Frankreich ist, nach einer amtlichen Verlaut- barung, künftig nur noch auf Grund einer Aus- fuhrlizenz möglich. Zu diesen Fertigwaren ge- hören unter anderem Schwefelkohlenstoff, Zink- oxyd, gegerbte schwere Häute, gewisse Papier- sorten, Zellwolle, verschiedene Wollgarne, gewisse Leitungsdrähte und Kabel. Dr. Straeter in der Kreditanstalt für Wiederaufbau Der Wirfschaftsausschuß des Bundesrates hat Wirtschaftsminister Dr. Straeter von Nordrhein- Westfalen als Nachfolger von Prof. Dr. Nölting im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederauf- bau vorgeschlagen. Der Bundesrat dürfte diesem Vorschlag Folge leisten. Streubesitz wird aufgeteilt Das auf Grund des Bodenreformgesetzes beim Landwirtschaftsministerium von Württemberg- Hohenzollern eingerichtete Siedlungsamt hat bis- her 712 ha Streubesitz, die sich auf 21 Gemeinden verteilen, in Bearbeitung genommen. Als Land- erwerber kommen kleinbäuerliche Betriebe der betreffenden Gemeinden in Betracht. Bevorzugt Werden die bisherigen Pächter der Grundstücke. In ganz Württemberg- Hohenzollern dürfte der Streubesitz 4500 ha betragen. Geringe landwirtschaftliche Nutzfläche in Westdeutschland Nach den ersten Ergebnissen der Volkszählung steht in der Bundesrepublik für 100 Menschen nur Kundschaft geklagt. Braunkohlenkoks und Steinkohle im Werte 1,2 Millionen Dollar für die nordbayeri Betriebe vor. Die Lieferungen waren tschechoslowakischer Seite davon abhänglgs? macht worden, daß die deutschen Gegenlie rungen an harten“ Waren zuvor die Gren passiert haben müßten. Haltung dadurch versteift, daß an der dei abkommens, die sie nach 1 Gegenmaßnahmen berechtigt. Die bayer Wirtschaft wird durch die Kürzung der Koller lieferungen aus der Tschechoslowakei hart De troffen. Nußenhandelsnachichien: Deutsche Maschinen fur Franz.- Nordafrika Der Bundestagsabgeordnete der CDU, I. Semmler, ist von einer Reise aus Franzose Nordafrika zurückgekehrt, wo er Mögliche ten über die Lieferung deutscher Maschi im Rahmen des Industrialisierungs- Program Nordafrikas erörterte. Wie Dr. Semmler m teilte, ist diese Reise nicht in offiziellem trage, sondern im Auftrage von an der Lis rung von Maschinen interessierten deutsche Unternehmer ausgeführt worden. Semmler urteilt die Aussichten für einen deutet Maschinen-Export nach Nordafrika günstis noch ein Nahrungsraum von rund 23,4 ha. wirtschaftlicher Nutzfläche zur Verfügung 4 auf 100 ha land wirtschaftlicher Nutzfläche a 3252 Menschen. 1939 entfielen im Altreich mit sel dünner besiedelten agrarischen Ostgebieten 100 ha land wirtschaftliche Nutzfläche 243* schen. 1 Damit hat die Bundesrepublik nach 9 0 mit 20 ha und Holland mit 24 na auf Je 00 wohner den proportional kleinsten Nahrungst in Westeuropa 9 Zunehmende verschuldung der Landwirtschaft Seit der Währungsreform wurden im, 11 Bremen etwa 2000 land wirtschaftlich 0 Grundstücke verkauft. Die Neuversel g beträgt etwa 30 DM je Hektar. Wie der 1 der Landwirtschaftskammer Bremen, 00 N a. D. Boelken, mitteilt, ist diese Situation 30 0 hohe Besteuerung der Landwirtschaft. die Re wärig 120 DM je Hektar gegenüber 9 DPM je rler vor dem Kriege beträgt, sowie auf, e 10. liche Erhöhung der Kraftfuttermittelpreis rückzuführen. Frankfurter Effektenbörse 30. NO Vember g Die Frankfurter Effektenbörse setzte ihr. satzbewegung fort, da die Lage im Fernen noch keine nennenswerte Aenderung mäßigem Geschäft war die Kursentwi derum nach unten gerichtet, doch, die Abschläge nicht mehr das Ausmaß tages. Montan- und Maschinen- Aktien Paple erneut bis zu 2% zurück, während Reick ngebo bis 1% schwacher notierten, Stärker auf waren Großbanken, von denen Pte. Ba Renten und Dresdner Bank 2% verloren. Der markt verkehrte bei kleinem Gesc 2 100 e 40 näft behauple Lebens r à. P. mite liel nh 5 leg, 8 0 1 e 0 gar 5 BI. einen h ber U ber Beleh 15 Rotuu 1 30 AUPUNRT 1 1 8 1. mit UKW. Empfong 055 l 15— 1. E ee 6 G, U 1 S-NKohr, 8-Kreis meble n derum, e, supERUer schen Lau branntwein, 32 l, 50 5 0 1½ Flasche o. 5 1 1 innehepote ae e en u 1 5 el OM 1 für nur 1923 um le 85 o— 8 0 19 deus 9 85 4 579 Ab, Dil e, bis er. a is erf bauer, 5 03 ut dauer Sohne l C e. ke d. ersnc in 5 9 91 * nlichkeit z 9 chinenfab hinpe USA ora OZ. 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Umsatzsteuer für November 1950(Monatszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung. Nichtbuchf. Landwirte, die nach Richtsätzen ver- steuern, zahlen ohne Voranmeldung; fällig 10. 12. 1950. 4 Abschlußß- u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide. r die Hnzelmahnung erfolgt nicht mehr. Rückstände werden unter Be- 77 fechnung der S.-Zuschläge, Gebühren und Kosten im Vollstr- Verf ein- g ang bezogen. St.-Nr. angeben. Briefe, die Schecks od. sonst. Zahlungsmittel Bild- enthalten, an die Finanzkasse und nicht an das Finanzamt senden ON zulicht rock“ n Sie nappe kert. Um a Küst uten, m Die Finanzämter: Mannheim. Schwetzingen,. Weinheim. Afüchüche Muter! „undlich ein strahlendes Kind!“ „Von langwierigem Wundsein rest- los befreit!“„Meine Kinder kennen kein Wundsein mehr!“ So rühmen Mütter in Dankschreiben die ver- lüfkende Wirkung von Klosterfrau Aktiv- Puder. Aerzte und Kliniken bezeichnen ihn als einen bedeuten- den Fortschritt. 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Er wußte ab- regnerischen Abenden und in mondhellen Trocknen. Nie trällerte sie oder flocht sich 90 0 U. I solut nichts zu sagen. Wenn er einem ein- Nächten, wenn die Fensterläden alle ge- die Haare auf oder streckte die Arme dem 5 802¹ mal ins Atelier kam, wußte er nie, wann schlossen sind. Hoch in der Luft thronend Mond entgegen, wie das junge Mädchen 5 pienst er Wieder gehen sollte, blieb sitzen und hatte das Atelier eine wundervolle Aus- angeblich tun sollten. Und immer trug sie kankkonte: sitzen, bis man schreien mögen und nur sicht. Die beiden großen Fenster gingen auf dieselbe dunkle Schürze und dasselbe rosa ellschaft den einen, brennenden Wunsch hatte, ihm den Fluß. Er konnte die Boote und Barken e u Mannne etwas Großes an den Kopf zu werfen— erblicken, die auf und nieder schaukelten. Er gelobte, nicht vor einer bestimmten beim. Poste den eisernen Oten etwa. Das Sonderbare Aus dem Seitenfenster sah man aàuf einen Stunde ans Seitenfenster zu treten, nicht lüunissha War, daß er auf den ersten Blick äußerst Blumenmarkt. Zwischen den Blumen wat- an sie zu denken, ehe er nicht sein Mal- für 27 interessant aussah. Darüber waren alle schelten die alten Weiber umher gleich gerät für den Tag weggelegt hatte. Sie war aum einig. Er hatte schwarzes, kurzgeschnitte- Krabben. Wirklich, er hatte es nicht nötig, die einzige, die er wirklich kennenlernen nes ble e Augen 41 0 88 5 1 auszugehen. wollte, denn sie war, so entschied er, die— ern, blasse angen, un en Mund ein. 5 einzig 1e 1 1 8 K f 1 55 ee sinds dies Abends duß er im enteneter;„ 1e. r entschlossen, nicht zu weinen. Und als aß Pflaumen und warf die Steine hinunter und mit erwachsenen Frauen wußte er* Wäre das noch nicht genug, hatte er diese auf die riesigen aufgespannten Schirme nichts anzufangen Sie paßte zu ihm Angewohnheit des Errötens. Wann im- des menschenleeren Blumenmarktes. Es sje war gerade 80 wie er. Er saß in seinem mer der Kellner hm in die Nähe kam, hatte geregnet— der erste wirkliche Frün- dämmerigen Atelier, ab espannt, den einen wurde er feuerrot, als wäre er soeben aus lingsregen in diesem Jahre War gefallen— 2 1 die e starrte durch dem Gefängnis gekommen und der Kellner alles war mit glänzendem Flitter behan- ihr Fenster in das Zimmer hinein und sah Wüßte dass gen, und die Luft roch nach Knospen und sich selbst mit ihr dort drinnen b Wer ist er nur, meine Liebe, hast du feuchter Erde. Viele Iassige und zufriedene. 1. Grob eine Ahnung?“ Stimmen ertönten in der Dämmerung, und Dann entdeckte er, das sie einmal in „Ja, ein Landsmann. Er heißt Jan Leute, eee e 15 55 Fen- 0 abends 1 um 5 1 H. Ei Laler. Unerhört begabt, sagt ster zu 8. jegen und die Läden festzuma- machen. An zwei aufeinanderfolgenden. j 1 0 1 h W. 1 3 nat sich seiner ein- chen, lehnten sich statt dessen hinaus. Er Donnerstagen kam sie ans Fenster, ein alt- 8 e en e e V e eee e mal mütterlich angenommen. Sie wollte starrte über die Gasse hinüber zu einem modisches Cape über der Schürze, einen 5 5 g Lanth pufkerz0 Wissen, ob seine Bettdecke auch warm ge- schäbigen Haus und plötzlich, wie als Ant- Korb am Arm. Von seinem Platz konnte. 1 5 Allee Wort auf seinen Blick, öffneten sich zwei er ihre Haustür nicht sehen. Aber am näch- jetzt war sie bereits auf dem Rolf Bongs:„Einmann“ nug sei und wieviel Milch er täglich trinke. Aber als sie dann zu ihm ins Atelier ging, um nach seinen Socken zu sehen, und läu- tete, und wieder läutete, wurde die Tür nicht geöffnet“. Eine andere kam zu dem Schluß, er müßte sich verlieben. Sie er- Zänlte ihm, wie herrlich das Leben sein Könnte, wenn man nur den Mut dazu habe. Sie ging eines Abends in sein Atelier und lautete und läutete Hoffnungslos. „Was der arme Junge Wirklich braucht, ist, aufgeheitert zu werden“ meinte eine andere. Und so gingen sie miteinander in Cafes und Kabaretts und zu kleinen Tanz- unterhaltungen. Ein einziges Mal bloß War er sehr betrunken, aber statt aus sich her- auszukommen, saß er nur stocksteif da. Als er sich völlig erholt hatte, als sie ihn in sein Atelier gebracht hatte, sagte er ihr auf der Straße gute Nacht. Er hielt sein Atelier in peinlichster Ordnung. Alles hatte seinen Platz, bildete eine Komposition, ein kleines„Stilleben“ Sozusagen— die Kochtöpfe und die Deckel an der Wand hinter dem Gasherd, die Schilssel mit Eiern, der Milchkrug und die Teckanne auf dem Wandbrett, die Bücher und die Lampe mit dem gefälteten Schirm auf dem Tisch. Er wohnte hohen, trübseligen Hauses, eines dieser im obersten Stock eines 8 8 7 Die Städtischen Museen eröffnen am Samstag. 2. Dezember, 185 Uhr, im Mannheimer Zeug- haus eine Ausstellung„Deutsche Fayencen des 18. Jahrhunderts“ aus den Sammlungen des Schloß museums. Unser Bild zeigt eine Deckel- vase in bunter Muffelmalerei Fuldaer Fayence) von Adam Friedrich von Löwenfinck, die dort zu sehen sein wird. Menschen Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Verlag, Frankfurt a. M. Copyright by 8. Fischer 34. Fortsetzung Ja, ich erwarte in einer halben Stunde spa- testens Ihre Antwort, fahren Sie selber zur Bahn. Adieu!“ Sie legte diesmal den Hörer gar nicht ort, sondern drückte nur die Gabel mit zwei Fingern herunter. Sie rief Witte an, der mor- gens meist an Begriffsverwirrung litt und dessen Reisefleber trotz zahlreicher Tournee- jahre immer noch krankhaft war und alles in Konfusion brachte. Sie rief Michael an, er wohnte in einem kleinen Hotel und jam- merte wie ein kleiner, getretener Hund über das Unglück mit dem Bluterguß. Die Gru- Sinskaja schrie strenge Verordnungen und Ratschläge ins Telefon, sie war wütend und ungerecht, sooft jemand von der Truppe erkrankte. Sie rief drei Aerzte an, bevor sich einer bereit fand, den kranken Michael sofort zu besuchen und ihm die nötige Por- tion Schonung und essigsaure Tonerde- bandagen beizubringen. Sie rief Meyerheim an, stritt sich in hitzigstem Französisch mit iam und befahl ihn für halb neun ins Ho- tel zur Abrechnung. Sie gab eine telefoni- sche Depesche an Tscherenow auf und vor- sichtshalber noch eine zweite an einen jun- gen Tänzer, der gut war und ohne Engage- ment in Paris sag. Hinterher ermittelte sie mit Hilfe von Portier Senf die Verbindung des Pariser Expreßzuges, mit dem es dem Jurgen glücken konnte, rechtzeitig in Prag einzutreffen, und dann jagte sie eine dritte Depesche nach. „Bitte. chéri, dreh das Badewasser auf“, sagte w schendurch schnell zu Gaigern, ur zmelte sie eine Reihe engli- Fensterflügel, und ein Mädchen trat auf den winzigen Balkon, einen Topf mit Nar- zissen in der Hand. Sie war ein sonderbar mageres Mädchen, in einer dunklen Vor- steckschürze, und hatte ein rosa Tuch um den Kopf gebunden. Die Aermel hatte sie fast bis zu den Achseln hinauf gestreift, und ihre schlanken Arme hoben sich leuch- tend von dem dunklen Stoff ab.„O ja, es ist warm genug. Es wird ihnen guttun“, sagte sie, stellte den Blumentopf hin und wandte sich nach jemand im Zimmer urn. Dabei hob sie die Hände und schob ein paar Haarsträhnen unter das Tuch. Sie blickte auf den Markt hinunter und hinauf zum Himmel. Dort, wo er saß aber hätte eben- sogut ein Loch in der Luft sein können. Das Haus gegenüber sah sie einfach nicht. Und dann verschwand sie. Dieses Zimmer mit dem Balkon mußte das Wohnzimmer sein, und das andere daneben die Küche. Er hört das Geklirr von Tellern, wenn sie sie nach dem Abendessen reinigte, und dann kam sie wieder ans Fenster, klopfte einen kleinen Abwaschpinsel am Fenster- sten Donnerstagabend. um dieselbe Zeit, ergriff er seine Mütze und lief die Treppe hinab. Er stand an die Mauer seines Hauses gelehnt und wartete auf sie. Aber er hatte keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte.„Dort kommt sie“, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Sie schritt sehr schnell aus, mit kleinen, leichten Schritten, in einer Hand den Korb, mit der anderen hielt sie das Cape zusammen. Was könnte er tun? Er konnte ihr nur nachgehen... Zuerst zum Krämer, wo sie lange Zeit blieb, dann zum Schlächter, wo sie warten mußte, bis die Reihe an sie kam. Dann verweilte sie endlos beim Wirkwarenhändler um etwas in der richtigen Farbe zu finden und dann ging sie in den Obstladen, eine Zitrone kaufen. Während er sie beobachtete, war er fester denn je entschlossen, daß er sie ken- nenlernen müsse, und zwar sogleich. Ihre Haltung, ihr ernstes Wesen und ihre Ver- einsamung, ja selbst die Art, wie sie aus- schritt, das alles schien ihm so natürlich und selbst verständlich. Heimweg und er so weit vom Ziel wie immer. Plötzlich trat sie in den Milchladen, und durchs Schaufenster sah er, wie sie ein Ei kaufte. Sie nahm es so behutsam aus dem Korb,— ein bräunliches, schön- geformtes, genau das Ei, das auch er aus- gesucht hätte. Kaum war sie aus dem Milchladen, als er auch hineinging. Gleich darauf war er wieder auf der Straße und folgte ihr an seinem Haus vorbei quer über den Blumenmarkt, den riesigen Schirmen ausweichend und auf die hinuntergefalle- nen Blumen tretend. Leise schlich er über die Türschwelle ihr nach, ängstlich be- müht, mit ihr zugleich aufzutreten, damit sie nichts merke. Endlich war sie auf ihrem Treppenabsatz und nahm den Schlüssel aus der Tasche. Als sie ihn ins Schloß steckte, lief er zu ihr hinauf und blieb vor ihr stehen. Und noch viel tiefer errötend als sonst, aber mit einem strengen Blick, sagte er fast strafend: „Pardon, Mademoiselle, Sie haben das fallen lassen.“ Und er reichte ihr ein Ei. Zuckmayer:„Der Cesang im Feuerofen“ in Heidelberg Eindrucksvolle Inszenierung von Heinz Dietrich Kenter Als erste Bühne in Süddeutschland hat nun der Heidelberger Intendant Dr. Rudolf Meyer(nach Göttingen, Hamburg und Köln) Carl Zuckmayers neues Schauspiel„Der Ge- sang im Feuerofen“ heraus gebracht. Die Inszenierung von Heinz Dietrich Kenter be- miühte sich(im Gegensatz zu Heinz Hilperts Regie bei der Uraufführung in Göttingen), die realistischen Momente des Stücks, den „alten“ Zuckmayer, wie man ihn aus seinen früheren Stücken kennt, nach vorn zu spie- len und hatte darum— nicht zum Schaden für die Gesamtwirkung— unter Auslassung einiger Rollen(Wind, Frost und Nebel) das mit der eigentlichen Handlung verknüpfte Mysterium so stark eingestrichen, daß da- von nur noch ein Vor- und Nachspiel be- stehen blieb, das in die Handlung selbst nicht eingreift. Carl Zuckmayers Bemühen. die tiefere Wirklichkeit, die Kräfte hinter dem mensch- lichen Handeln spürbar zu machen und da- mit Verstehen zu erwecken für das Schul- digwerden, das aller Menschlichkeit gemein ist, und Liebe zu predigen,„die stärker brennt als der Haß“, wurde darum nicht weniger deutlich. Ja, man hätte sich vor- stellen können, daß auch diese(etwa mit der Kölner Inszenierung von Herbert Maisch vergleichbare)„Fassung“, für die vier Stun- den gebraucht werden, noch einige Straf- kungen vertragen hätte. Ein wenig fragwürdig in solcher neuge- schaffenen Atmosphäre, wo das ursprüng- lich im Irrealen angesiedelte Geschehen („Denn was hier gespielt wird, geschieht zwar zu einer bestimmten Zeit, ist aber nicht von Zeitverhältnissen bestimmt. in eine greifbare Wirklichkeit gestellt wird, War das Bühnenbild von Heinz Lahaye. Er hatte rechts und links illusionslose Gerüste auf die Bühne gestellt, die— von der in Heidelberg gezeigten Bearbeitung her ge- im Hofel scher Befehle an den Chauffeur Berkley in das Telefon, denn das Auto sollte nicht mit- kommen, sondern indessen gründlich über- holt werden. Gaigern ging hin und drehte gehorsam das Badewasser auf. Er tat ein übriges und hängte den Bademantel über die Heizung, um ihn anzuwärmen. Er suchte den Schwamm. mit dem er gestern abend das zerstörte Gesicht der Grusinskaqa ab- gewaschen hatte, und trug ihn in das Bade- zimmer— sie telefonierte noch immer. Er fand Badesalz und warf eine Handvoll da- von in das Wasser, die Wanne war vollge- laufen. Er hätte ihr gern noch etwas zu- liebe getan, aber es lieg sich nichts mehr kinden. Auch schien die Grusinskaja mit ihren Telefongesprächen vorläufig zu Ende zu sein. „Da hast du es, so geht es jeden Tag 1os—“ sagte sie, es sollte klagend klingen, aber es federte von Vitalität und der Luft, etwas anzupacken.„Das alles muß gemacht werden. Und dann sagt Michael immer: es ist zu viel chi-chi um die Grusinskaja. Das nennt er nun chi- chi, als ob es ein Vergnü- gen wäre— Gaigern stand vor ihr und war hungrig nach etwas Zärtlichem, etwas Vertrautem, sie streckte ihm auch beide Hände hin, aber sie blieb dabei zerstreut. Sie dachte an Mi- chaels Bluterguß. Jetzt hörte sie auch wie- der die beiden Uhren laufen. Sie nahm scimell das Telefon und rief noch einmal Suzette an.„Noch zehn Minuten warten Sie. Suzette“, bat sie voll Höflichkeit und Schuldbewußtsein. Ihr Blick streifte den Tisch und die Teetasse von gestern abend. sehen— eigentlich nicht mehr im Zusam- hang mit dem Stück standen, das ja(außer in Prolog und Epilog) auf die Einbeziehung der vierten Dimension verzichtet hatte und der Symbolik der übereinander gelagerten Spielflächen nicht mehr bedurfte. Heinz Dietrich Kenter hatte das gesamte Schauspielensemble der Heidelberger Städ- tischen Bühnen eingesetzt, um das Stück be setzen zu können, und es Söll nicht ver schwiegen sein, daß man überrascht war, wie sehr dieses junge Ensemble Hier eigentlich zum ersten Male— zu einer fast kugenlosen Einheit zusammengewachsen War. Die Rolle des Creveaux, des Judas in die- sem Drama des Widerstandes, spielte Jo- hannes Schütz, ein vom eigenen Dämon der Unrast und des Bösen getriebener Un- seliger, ein Gehetzter, der immer tiefer hineinrennt in Verstrickung und Schuld, der nach Erlösung aus der Hölle, nach Mitleid barmt.(, Glaubst du, der Teufel ist gern in der Hölle?— Aber er kann sie heizen!) Der SD- Spieß Sprenger ist der Teufel, an den Creveaux die Freunde verrät, ein mephi- stophelischer Bösewicht von kalter Grau- samkeit. Bei Gustav Römer-Hahn ge- riet diese Seite seines Charakters ein venig in den Schatten der Himmelstoß-Poltrigkeit, mit der er jedes seiner Worte hinausbrüllte, als stünde er immer als Rekrutenausbilder auf dem Kasernenhof. Wer 36 Menschen umbringt und dann sagt:„Ich weiß nicht, irgendwas an der Sache hat mich enttäuscht. — Das ist fast wie nach der Hochzeit“, muß doch wohl noch aus anderem Material sein. Das Liebespaar, das die Verbindung zwi- schen den Feinden herstellt und sie verbrü- dert(„Es war unsere Pflicht, Feinde zu sein! Jetzt ist es unser Recht, Brüder zu wer- den!“), war mit Marie Luise Holtz(Syl- Die stand da, blank gewaschen, mit einem Ausdruck tiefer Unschuld und Harmlosig- keit, und das goldene Phantasiewappen des Hotels glänzte auf ihrem dicken Porzellan. „Was für verrückte Nacht!— dachte die Grusinskaja. Nein, solche Dinge tut man nicht. Und solche Tänze, wie mir heute nacht einfielen, kann man nicht tanzen. Das war nur Nervenüberreizung. Die Wie- ner würden mich auspfeifen, wenn ich mit solchen Tänzen käme, statt mit der ver- wundeten Taube und den Papillons. In Wien ist man anders als in Berlin, dort weiß man, was Ballett ist— Obwohl sie Gaigern währenddesser starr ins Gesicht blickte, sah sie ihn nicht. Er spürte dabei einen feinen Schmerz, der inm neu war, einen sonderbar lebendigen Schmerz mitten im Atemzug. Er sog ihrer. Duft ein.„Thymian! Neuwjada!“ sagte er leiste und holte das Wort aus dem tiefsten Taumel der Nacht. Es war der Duft darin, das Bittere und auch das Süße und das Un- vergebliche. Und wirklich, so angerufen, kehrte Grusinskaja mit ihren Augen zu ihm zurück, und ihr Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck des Leidens an, ob- Wohl sie lächelte.„Ich glaube, wir müssen uns jetzt trennen, du—“ sagte sie mit einer Stimme, die sie laut und unbiegsam ge- macht hatte, damit sie nicht zerbrach. „Ja—“ antwortete Gaigern. Er hatte jetzt völlig. bis zur gänzlichen Ausgelöscht- heit, die Perlen vergessen. Er spürte nur ein klammerndes und pressendes Gefühl! für die Frau, einen unabmeßbaren Wunsch, gut zu ihr zu sein, gut, gut. gut. Er drehte Hilflos an seinem Siegelring mit dem Gai- gernschen Wappen in Lapislazuli. „Da- sagte er und hielt ihr ungeschickt wie ein Knabe den Ring hin.„Damit du mich nicht vergißt“. Seh ich dich denn nicht wieder?“ dachte die Grusinskaja, und bei dem Gedanken vaine) und Maximilian Sigg(Sylvester) be- setzt. Beherrscht in Sprache und Geste, von sanfter Melancholie überschattet war Maxi- milian Sig g ein behutsam führender Part- ner für Marie Luise Holt z, die sich in den wechselvollen Stimmungen des zur Liebe erblühenden Mädchen Sylvaine gut zurecht- fand. Bettina Fale kenberg und Helga Lauber spielten die beiden Freundinnen Franeine und Michelle. Der schwierigen Rolle der Blanche gab Renate Kaiser das Profil der demütigen Dulderin. Der als Mit- läufer zum Opfern seiner eigenen Kinder verurteilte Gendarm Neyroud war Gerd Geiger, der diesem Bild der Unglück seligkeit und des menschlichen Jammers mit ergebener Gebeugtheit zum Leben verhalf. Rudolf Helten fand sich gut in seinen jovialen Major Mühlstein aus Schneidemühl, der so gern eine weiße Weste behalten möchte, hinein, und man mochte glauben, daß der französische Gastwirt und Wider- standskämpfer Castonnier Edgar Fuchs) ihn gern mag(„Der Mann ist ein Deutscher, aber er hat Kultur!“). Ein wenig unbefrie- digend blieb die Besetzung der Rolle des Dorfkaplan Leroy, dem Christian Stange nicht genügend selbstverständliche Ueber- zeugungskraft mitzugeben vermochte. So blieb diese Gestalt ein wenig blaß und farb- los neben Artur Bauer(Marceh, der sich mit seiner handfesten Rolle besser zurecht- fand. In Episoden wirkten Elisabeth Funcke, Werner Klos, Ly Brühl, Werner Kiehne, Richard Bedel und Ingrid Prothmann. Mar- kante Typen stellten Franz Rücker, Alfred Hansen, Peter Henning und Kurt Peter Bitt- ler in den Rollen der vier Soldaten auf. Das Publikum folgte der Aufführung mit großem Interesse und dankte am Schluß allen Beteiligten dieser eindrucksvollen Auf- kührung mit herzlichem und lang anhalten- dem Beifall. Werner Gilles —— knatischen 5 g 1 genmen, Uraufführung in Flensburg ſonteriere Rolf Bongs, der in Düsseldorf lebenſbungen, Autor, gehört zur Generation der Vierigſfichtung jährigen, die zwei Weltkriege erlebten mlenem dri nach zwei Zusammenbrüchen rings in zkahalt zu 8 sprungene Spiegel der Existenz starrten It der Af seinem Drama„Einmann“ setzt sich Bong mit der Daseinsnot des heutigen Mensch auseinander. Einmann ist nicht Jedermam er ist durchaus ein Besonderer, ein Irgend wer, der das Gesicht eines von uns, ein ei Zweifelnden und Glaubenden, eines Geji 5 ten und eines sehr klar, sehr bewußt u Tokio. darum behütet am Abgrund stehenden Hafen Natio schen tragen könnte. Er ist ein Gezeichthenitt Ke ter, ein offensichtlich gnädig Gezeichnegſben, ware der— gebunden an das Echo seiner inne ite Stell Stimme— den höheren Gehorsam, Ung horsam gegenüber den Befehlen der Mäd tigen, über das persönliche Glück stellt I Gleichz erringt selbst, durch seine Tüchtigkeit, Madſtinesisch. und entäußert sich ihrer, von den Nächsten si stehenden, Frau und Freund, verraten, uke T. nicht schuldig zu werden. Der Rebell ub daß in Protestierende wird zum Bewahrenden, uftemalige in dem Augenblick, als er den letzten haufen g& zicht auf sich nehmen will und den Spruß Währen aus der Heimat über den Ozean, ins eeitag a gessen, tun soll, führt ihn sein Engel, fn-Staube anderes höheres Ich, das seine Züge främerikani auf seinen Weg zurück, der Um- und Heinenten Ir. kehr in die Verantwortung ist. Statt ei äußeren ist innere Macht ihm zuge wachs die Hoffnungslosigkeit ohne Ziel überwüßß den. Er beginnt neu, von Grund auf gereesen ve nigt. um geb Es ist das Verdienst der Flensburg Ein Sp Bühnen und ihres Intendanten Dr. Rotelasabe Prasch, mit der Uraufführung dieses gehalf kilom lich wie sprachlich ungewöhnlichen Werk 3 0 1 19 voll die gedankliche Fracht ist, so dram⸗ 5 tisch bewegt ist auch das Geschehen, Deen k Dialog ist präzis, knapp und wesentlich, en Südlich männliche Prosa, in der aber der Rhyfumr Strei geheimer Verse lebt. ſurückter 5 3 f MTIED- Die aus ursprünglich 18 Bildern auf 8 Seſascher nen komprimierte Bühnendichtung steltentnäne atmosphärisch in der Nachfolge Büchten verlass und Reinhard Johannes Sorges, auch sien Stell Beziehungen zu des jungen Hanns Joiſgen, kü Grabbe-Drama„Der Einsame“ vorhandeg ſuppen f eine moderne Hinwendung zu ekstatisch Ueberhöhung realistischen Lebensgefüll Die Inszenierung Friedrichfranz Stamps 1 war um eine geschlossene Deutung des get 5 stigen Bildes bemüht, wenn sie auch del 111 92 besonderen Ansprüchen der Dichtung nich 3 gewachsen war. Sehr glücklich traf 4 5 b junge Bühnenbildner Otto Stich den S5. gegen. bolgehalt des Werkes, indem er als Rahmel Nährer der Szene einen zwar realen aber dab onen imaginären Stacheldrahtverhau ins Spier halter einbezog. Hans-Adalbert Kraus blieb deftorean Titelrolle wesentliche Konturen schuldig ſeltag al Wolfgang Heßler als Zwiemann dagegel umarsch stellte eine vollgewichtige Figur auf de usetze Bühne. Herzlicher Beifall rief auch den after an wesenden Dichter wiederholt an die Ranpfted mu lenze de die un ſleschlag wurden ihre Augen heiß. und Gaigerns schönes Gesicht verschwamm in ihren Trä- nen. Es war einer von den Gedanken, die man nicht aussprechen durfte. Sie wartete. Laß mich bei dir bleiben. Ich will gut zu dir sein“, dachte Gaigern. Er machte den Mund fest und trotzig zu und sprach kei- nen Ton. „Die Suzette wird gleich da sein— sagte die Grusinskaja schnell. „Du fährst nach Wien?“ fragte er. „Zuerst nach Prag, für drei Tage. Dann vierzehn Tage Wien. Ich werde im Bristol wohnen— setzte sie noch hinzu. Stille. Uhrenticken. Autohupen unten vor dem Hotel. Begräbnisduft. Atmen. „Kannst du nicht mitreisen— du? Ich brauche dich— sagt endlich die Grusin- Skajs. „Ich— nach Prag kann ich nicht. Ich habe kein Geld. Ich muß mir erst Geld ver- schaffen.“ „Ich gebe dir sagte sie schnell. Ebenso schnell antwortet Gaigern:„Ich bin kein Gigolo—“ Plötzlich lagen sie einander in den Ar- men, zueinandergeworfen von etwas Gro- gem, ineinander verklammert, festgebun- den in dem Augenblick, da sie auseinan- der sollten. Suzette läßt sich in diesem Augenblick schon von dem beleidigten Zimmerkellner das Servierbrett mit dem Tee übergeben. Es ist sieben Uhr achtundzwanzig. Die Uhr auf dem Schreibtisch rennt atemlos, die andere ist vor Ueberanstrengung stehen- geblieben. Weiter, weiter, weiter, tickt es vor wurfsvoll. „In Wien also?“ sagt die Grusinskaja mit feuchten Lidrändern.„In drei Tagen? Du reist mir nach—. Und nachher kommst du zu mir nach Tremezzo, wir werden es schön haben, wir werden es wunderbar 46 46 haben. Ich gebe mir Ferien, sechs Woche oder achit, wir werden leben, du, wir Was den nichts tun als leben, wir lassen alk dahinten, den ganzen Unsinn, und af Washin; nichts als leben, wir werden blödsinnig wr den f Faulheit und Glücklichsein und damſimgresses kommst du mit nach Südamerika, kemi den R du Rio schon? Ich— nein, genug. Es Aae D. Zeit. Gehl Geh dul“ 3 „In drei Tagen spätestens“, sagt Gate 5 gern. Die Grusinskaja hängt schnell nocgzelt, Sie ein wenig von ihrer Weltdamengrazie Ameakskorder sich.„Sieh zu, daß du in dein Zimmeſ ute zu kommst, ohne mich zu stark zu komprom en darau tieren— sagt sie und schließt die beide da mit) Türen hintereinander auf. Wie Gaigel stumm seine Hand aus der ihren löst, putz er es schmerzen. Es blutet auch wieder, Been 81 Gang ist still, die vielen Türen verlierel Lübeck. sich in langer Perspektive. Stiefel schlaleliteren! mit Hängeohren an den Schwellen. Lift kommt von oben herunter, in der diz ten Etage läuft jemand, der einen 4 nicht versäumen will. Im Stiegenhaus Peck eines der Milchglasfenster geöffnet und 0 or 88 den Zigarrenrauch vom Abend in den iin schlager hinaus. Gaigern schleicht auf seinen Bose sohlen über den Ananasteppich zu N. falt von und sperrt sein eigenes Zimmer mit eien Nachschlüssel auf. Denn der andere han noch zu Alibizwecken am Schlüsselkaste beim Portier. 7. Die Grusinskaja badet und lest a0 dann bereitwillig unter die Massierhäu von Suzette Sie fühlt sich stark, elactte und voll Auftrieb. Sie hat eine ungenene eie d Lust zu tanzen und einen großen Bun e Prin nach dem nächsten Auftreten. Sie 1 175 ei daß sie jetzt Erfolg haben wird, in Miene war N 75 else hat man immer Erfolg, sie spürt es in 1 enten Beinen, den Händen, im Nacken, 4 15 J0 zurückwirft, und im Munde, der immer lächeln möchte.