Igerausseber: Dr. Karl Ackermann. f Fritz v. Schilling. Druck: Mann- heimer Großdruckerei. Redaktion: politik: E. Schäfer, H. H. Hausser; ſrtscha rt: F. O. Weber; Feuilleton: gleiche Welles, K. Heinz; Lokal. Dr. F. W. Koch zelebrie 1 Eberhardt: Weinheim: C. Serr; des zwei schwetzingen: W. Hertz, K. Buchter; 1 mu: H- Hcffmann; Sport: H. Schnee- oth; Sozial-Red.: F. A. Simon; Chet es Ensem zom Dienst: O. Gentner. Tel. 4 41 51-53. Flicken nakkonten: Südwestbank, Allg, Bank- S- meugierg geellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. in zu eile Mannheim. Bezirkssparkasse Wein- n des Arzt deim. Postscheckk.: Karlsruhe Nr. 800 16, nde Laut 15 ludwigshafen am Rhein Nr. 2867 43. 2urüickken uur unverlangte Manuskripte über. g ell mt der Verlag keinerlei Gewähr orf e e Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz r Geschäftsstellen: Schwetzingen. Heidelb Str 2 Hockenheim, Rathausstraße 12 Weinheim. 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In der Mittwochsitzung des Bun destages kritisierten die Sprecher der Par- ruhigeren Formen. Die Bemühungen des Opernball bien den schleppenden Gang der Flüchtling sumsiedlung. An Stelle der vorgesehenen Finanzministers wurden von sämtlichen rraum ie Heimat rertriebenen müßten im kommenden Jahr mindestens 300 000 umgesiedelt Parteien anerkannt. Es wurde festgestellt, ersehen werden. Die Bundesregierung wurde aulge fordert die Renten des neuen Kriegsopfer daß er aus etwas Schlechtem das Beste ge- 5 auswärtige kersorgungsgesetzes so schnell wie möglich auszuzahlen. In der ersten Lesung des macht habe. Der Bundesrat hatte im Grund- durchsetzt Finanzausgleichsgesetzes waren sich die Par teien mit dem Finanzminister darin einig, satz hierzu Schäffers Vorlage abgelehnt. a, zum 1 daß die Ländergrenzen im Bundesgebiet zum Teil stark revisionsbedürftig sind. Man spürte sehr stark, daß sich der Bun- 1 tische Un die Diskussion über die Umsiedlung von aussetzung für diese ist. Das Vertriebe- destaß in die Rolle des hnlichen Nraklers“ Hauses,( feimatvertriebenen wurde durch eine ge- ren Wirkg geinsame Interpellation schleswig-holsteini- en Raum her Flüchtlingsabgeordneter sowie durch seschlossen enen SpD-Antrag ausgelöst. Zur Begrün- zeigt die Mang der Interpellation sagte Dr. Edert deutlich, eb) Flensburg,„der Bund hat zwar nes Kamm enen Versuch gemacht, das Land von der orden ist, nbergrogen Last der Heimatvertriebenen Vielhabln befreien, aber dieser Versuch ist auf gebem Wege liegengeblieben. Es fehlt an 5 der zentralen Macht, die Verordnung durch- Wierm Volks- netzen“. Dr. Edert wies auf die zuneh- nende politische Radikalisierung der Flücht- inge hin. Außenpolitisch gewinne im Lan- destei! Schleswig die Dänische Bewegung um anregen pieder an Boden, indem sie die Notlage für nischer Küng hre Propaganda- Offensive ausnutzt. 904 9 Minister Lukaschek beantwortete die on Hans 0 interpellation und bezeichnete die Vertrie- Jenenkrage als zu mindest gleichwertig der un werden! 5 141 11 gi 1 istigen, bel age der Verteidigung, weil sie die Vor- elle des n Malers i ens Wie og Wan Großbritannien 5 ohne Marshallplanhilſe it einer us London.(dpa-REUTER) Schatzkanzler uten Instzumn Gaitskell gab am Mittwoch im der tedmsſönterhaus bekannt, daß die Marshallplan- len entspfif pie für Großbritannien mit Wirkung vom tet seine i Januar nächsten Jahres ausgesetzt wird. Jalweise. Ncaitskell fügte jedoch hinzu, die Marshall- pf vor einſplanhilke werde nicht vollständig beendet n der Siſperden. Als Grund für diese Maßnahme ö pannte Gaitskell die wirtschaftlichen Fort- chritte Großbritanniens und die starke Be- atbücherel kürte, 0 usstellung urch die Kukrüskung. audenbach] Ursprünglich war vorgesehen, daß die detendeutzällarshallplanhilfe für alle Marshallplan- t dort gegeinder im Juli 1952 zu Ende gehen sollte. quarellen Menstweilen ist Großbritannien das einzige Während aempfängerland, das bekanntgegeben hat, rnehmlich aß es auch ohne Marshallplanhilfe auskom- sos entstandnen könne. Seit Beginn der Marshallplan- te im April 1948 bis Ende dieses Jahres rd Großbritannien insgesamt 2 694 300 000 Dollar(etwa 11 296 Millionen DW) empfan- Tast en haben. dem Bunde Aendern g m der Bunde 9 Die Aenderit Won 20 ceit, den KM. eiter zu elt ich des Gt rech, Faris. Der Exekutivausschuß der OEEC 80llen die Alüste einen Sonderkredit in Höhe von 120 ausgenommeiſälonen Dollar für Westdeutschland, zahlbar elzöls, gens ſurch die europäische Zahlungsunion, Der Kre- Lund des Hat soll bereitgestellt werden, um die west- nlenteerble eutsche Zahlungsbilanz auszugleichen. werden eben Montevideo(Uruguay). Argentinien, einer 1 Zwecken der Hauptlebensmittelproduzenten der Erde, npech dient ud der Ernährungs- und Landwirtschafts- satzes muß Atganisation der Vereinten Nationen FAO) ier für das treten. zuentrichten l sich zwei. Foix St. Hubert(Belgien). Der Schnellzug Der Steuer an Basel nach Den Haag sprang hier am Mitt⸗ Vare enthällſeoch in voller Fahrt aus den Schienen. Die leichsteuer) l domotive und die beiden ersten Wagen Steuer. Aürzten dabei einen sieben Meter tiefen Ab- Geltungsben hung hinunter. Nach bisherigen Feststellungen Entstehung i der Lokomotivführer das einzige Todes- kt, in den ſater des Unfalls. Acht Personen wurden zteuerschuliſtewer, zwanzig leichter verletzt. ver die ede rauer(eu- Schottlanch. Ein zunächst ale chts Pie aſerkalis gemeldetes Flugzeug des Transatlan- eralöl 5 0 kallenstes der Schweizer Luftverkehrsgesell- stellungsbelſckatt„Swissair“ ging nach einer Bruchlan- kung auf dem hiesigen Flugplatz sofort in N ſammen auf. Besatzung und Passagiere wur- Hel. en jedoch nicht verletzt und konnten sich in 771 ſicderheit bringen, Außer der elfköpfigen Be- nterwegs ntzung bekanden sich 20 Passagiere an Bord 8 nen 1 12 nach dem Flugplatz Idlewild bei New Vork 1 e bsstimmten viermotorigen Flugzeuges. ntry, L. 0 lor e ale enleago. 2800 Eisenbahner von fünf Bahn- W sellschaften in Chicago traten am Mittwoch berra B. 3 7 1 3 Sie 11 en elberraschend in einen wilden Streik, da s %% erörteflechten, daß durch die bevorstehende Ver- egbandverfaſfündung des nationalen Notstands die Anerken- toren her, ung ihrer Forderung auf Einführung der 40- ſunden-Woche bei Beibehaltung des Lohns Air 40 Stunden Arbeit hinfällig werden könnte. Vatikanstadt. Papst Pius XII. ermächtigt in zen Grundeimem Dekret alle katholischen Bischöfe der Das FDP- felt zum Zelebrieren einer Mitternachtsmesse 6 des nei der Neujahrsnacht, um die mehr als vier- roßen“ di ndert Millionen Katholiken in„außerge- börse Aunlichem Gebet um Frieden“ zu vereinen. 2 8 Bonn. Der Bundestagsabgeordnete und Vor- N ende d. 5 4. 8 setzte ihre er Bayernpartei, Dr. Josef Baum 1151 tner, beabsichtigt zum I. Januar sein Bun- ns er Wechselkl FDP,„Mol se von unab! erholung ven i kreundlich ndassrnandat niederzulegen. Baumgartner be- erins une Zündet diesen Schritt mit dem Hinweis auf 1 Ga 5 Stellung als Fraktionsvorsitzender der 0 10 Jernpartei im Bayerischen Landtag. au 10 zaugene d putsburg. Die durch ihr System der Mit- 5 0 lellisung der Arbeiterschaft bekanntgewor- ten Lines een Dutsburger Kupferhütte zahit ihren Arbei. n Sehökten zen und Angestellten zum Jahresschluß als wurden ein stechen„gerechten Lohn!“ durchschnittlich 16 ot kin bis men Pal. Der Zusatzlohn richtet sich im Ein- el nach Leistung, Dauer der Werkszugehö- wett und Art der arbeit. Er wird jetzt zum eltenmal ausbezahlt. Up/ dpa „ spruchung der amerikanischen Wirtschaft nenproblem sei Ländersache, der Bund habe alles getan, um den Flüchtlingsländern zu helfen, doch würden am Jahresende etwa 50 000 von den vorgesehenen 300 000 Um- siedlern noch nicht untergebracht sein. Die Debatte wurde heftig und zum Teil auch undiszipliniert geführt. Sie zeigte aber, welche Erregung bei den Vertriebenen und in den Umsiedlungsländern herrscht. Zwei besondere Zwischenfälle entwickelten sich aus der schleswig- holsteinischen und der bayerischen Situation. Der SSW-Abgeord- nete Clausen bagatellisierte die von Dr. Edert geschildérte dänische Kulturoffensive. Daraufhin gab Abgeordneter Brookmann, Kiel(CDU), eine sehr scharfe Entgegnung, in der er dänischen Minderheit in Deutsch- land empfahl, künftig in ihrem Auftreten ähnlich bescheiden zu sein wie die deutsche Minderheit in Dänemark. Brockmann stieg auf heftige Ablehnung bei der SPD. Der Abgeordnete Brumme, Lübeck(SPD). rief ihm zu:„Sie schlagen noch mehr kaputt, als bisher kaputt geschlagen ist“. Den zweiten Zwischenfall lieferte Dr. Baumgartner(BP). Er wollte den Flüchtlingen das Wahlrecht absprechen und machte den Zwischenruf, „das gibt es in keinem Kulturstaat der Welt., daß Leute mitreden, die nicht hinge- hören“. Der Präsident des Bundestages er- teilte ihm einen Ordnungsruf wegen Belei- digung der Vertriebenen. Baumgartner mußte lebhafte Proteste von allen Parteien einstecken und als ein sozialdemokratischer Sprecher erklärte,„das bayerische Volk ist nicht so schlecht wie die Bayern-Partei“, verließ die BB unter Protest den Plenarsasl. Die Beratung über den Finanzausglefth zwischen den Ländern verlief in wesentlich zwischen Bundesregierung und Länderregie- rung hineinspielt. Fast alle Parteisprecher forderten so schnell als nur möglich eine neue Gliederung der Bundesländer zu schaf- fen, damit Einheiten entstehen, die sozial und finanziell ausgewogen und lebensfähig sind. Schäffer betonte, die förderative Staatsidee stehe nicht im Gegensatz zu einer einheitlichen deutschen Finanzpolitik. Der Finanzausgleich dürfe nicht unter Konkur- renzgesichtspunkten betrachtet, sondern müsse von der Idee der Gemeinsamkeit ge- tragen werden. Der zur Debatte stehende Entwurf teilt die Länder in Gebende und Nehmende. Unter den empfangenden Ländern steht Schleswig- Holstein mit 110,5 Millionen DM an der Spitze, ihm folgt Niedersachsen mit 92,2 Millionen DM, Bayern mit 42,9 Millio- nen DM, Rheinland-Pfalz mit 30,8 Millionen DM, Baden mit 3,8 Millionen DM. Nord- rhein- Westfalen führt mit 142,8 Millionen DM den Reigen der gebenden Länder an, bei denen Württemberg-Baden mit 62,7 Mil- lionen DM an zweiter Stelle steht. Der Entwurf wurde dem Ausschuß zur weiteren Beratung zugewiesen. Straßburg gegen„verfrühte Rückgabe Kehls“ Paris,(dpa) Der Straßburger Stadtrat hat sich einstimmig„gegen eine verfrühte Räumung EKehls“ ausgesprochen. Der zur Unterbringung des nach Kehl evakuierten Teils der Straßburger Bevölkerung be- schlagnahmte Wohrmaum könne so lange nicht zurückgegeben werden, als in Straß. burg keine ausreichenden Unterbringungs- möglichkeiten vorhanden sind. 5 Streikrecht nicht nur in Iarifſragen DGB- Vorsitzender Dr. Böckler Düsseldorf.(UP) In einem Schreiben an Bundeskanzler Dr. Adenauer wider- spricht der DGB-Vorsitzende Dr. Hans BGckler der Ansicht Dr. Adenauers, daß das Rechtsbewußtsein und die Rechtsordnung den Arbeitern das Streikrecht nur in Fragen des Tarifvertrages zugestanden habe. Dr. Böckler verweist den Bundeskanzler auf Artikel neun Absatz drei des Grund- gesetzes, in dem den Arbeitnehmern das Koalitionsrecht eingeräumt wird zur Wah- rung und Förderung der Arbeits- und Wirt- schaftsbedingungen. Damit werde, so stellt der DGB-Vorsit- zende fest, den Arbeitnehmern nicht nur das Recht zugestanden, sich zu vereinigen zur Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingun- gen, sondern auch, um ihren Auffassungen und ihren Interessen entsprechende Wirt- schaftsbedingungen zu gestalten. Auch das Tarifvertragsgesetz des Wirtschaftsrates vom 9. April 1949 besage, daß außer betrieblichen auch betriebsverfassungsrechtliche Fragen Gegenstand tarifvertraglicher Regelung sein könnten. Unter Betriebsverfassung müsse aber die Gesamtheit der Regeln über die Rechtsstellung der Arbeitnehmerschaft im Betrieb, einschließlich ihrer Organe usw. verstanden werden. Zu diesen Regeln über die Rechtsstellung gehöre ganz zweifellos auch das Mitbestimmungsrecht in sozialer, persogeller und wirtschaftlicher Hinsicht. Dr. Böckler bestätigt in seinem Schrei- ben erneut, daß sich die Hauptvorstände der IG-Metall und IG-Bergbau in Fragen des Mitbestimmungsrechtes sowohl mit dem DGB- Bundesvorstand wie auch mit ihm selbst in voller Uebereinstimmung befin- den.„Die deutschen Gewerkschaften sind der Ansicht“, so heißt es in Böcklers Brief, „ daß die allgemeine politische Entwicklung in der Welt mit aller Deutlichkeit zeigt, daß nur durch eine lebendige soziale Ord- nung der Vermassung und dem Totalitaris- mus Einhalt geboten werden kann. Sie sind weiterhin der Meinung, daß es für die Demokratie in Deutschland lebenswichtig ist, daß sie nicht nur auf dem politischen Bereich beschränkt bleibt, sondern ihre sinngemäße Ergänzung auch durch die Ein- führung demokratischer Grundsätze in der Wirtschaftsführung und Wirtschaftsgestal- tung erhält“. Der Deutsche Gewerkschaftsbund er- klärte am Mittwoch, daß ihm vor einem Termin für neue Mitbestimmungsverhand- lungen zwischen den Sozialpartnern— in Pressemeldungen waren sie für Januar an- gekündigt— noch nichts bekannt Sei. Er wisse allerdings von Bestrebungen„höch- ster Regierungsstellen“, die Sozialpartner wieder zur Verhandlung zu führen. Vor- aussetzung für neue Verhandlungen wären neue konkrete Vorschläge der Unternehmer. Das Problem der Grenzschutzbehörden Bonn.(dpa) Der Beschluß der Bundes- regierung, Bundesgrenzschutzbehörden zu errichten, hat nach Auffassung von Regie- antwor tet dem Bundeskanzler rungskreisen eine neue Situation in der Be- reitschaftspolizeifrage geschaffen. Die Zahl der Grenzschutzpolizisten des Bundes stehe noch nicht fest. zweifelsohne fielen aber die Grenzschutzpolizisten unter die Dreißig- tausend-Mann-Grenze der Alliierten, so daß sich die Zahl der von den Ländern eventuell aufzustellenden neuen Polizeieinheiten ent- sprechend vermindere. In diesem Zusam- menhang wurde daran erinnert, daß allein der Zollgrenzschutz weit über dreihigtau- send Mann umfaßt und die Bundesgrenz- schutzbehörden ebenfalls ausreichend be- setzt werden müssen. Der Bundesrat werde noch vor Weihnachten zu dem Gesetzent- wurf über Bundesgrenzschutzbehörden Stel- lung nehmen. Alliierte genehmigen Bundes-Bahnpolizei Die alliierte Hohe Kommission hat ge- nehmigt, daß die Bundesregierung die Ver- antwortung für die Bahnpolizei übernimmt. Organisation und Stärke der Bahnpolizei sollen entsprechend den Erfordernissen der Bundesbahn festgelegt werden. Velirscnes nutte mien, l Unser Wos-Zeickner bittet Sie, die Spielregeln zu diesem hübschen„Mensch- mach-Dir-niæ- draus- Spiel! täglien selbst aus den Meldungen des„Morgen“ Inrem politischen Temperament können Sie rechts- zurechtzubasteln. Je nach oder linksherum spielen. Es ist ein Spiel ohne Anfang und Ende, die Herren spielen es bereits selbst seit einigen Jahren, ohne müde zu werden Allantikpakt-Ausschüsse sind sich einig Deutsche Aufrüstungsfrage reif zur Erörterung mit Bonn London.(dpa) Die Londoner Sitzungen des atlantischen Exekutivausschusses und des Militärausschusses endeten am Mitt- woch mit„völliger Einigung“ über den deutschen Beitrag zu der geplanten west- europäischen Verteidigungsarmee. Die von beiden Atlantikorganen in nur zweistündi- ger gemeinsamer Sitzung am Mittwoch verabschiedeten Empfehlungen werden An- fang kommender Woche in Brüssel den Verteidigungs- und Außenministern der Atlantikpaktmächte vorgelegt. Sie sollen auch als Grundlage für Besprechungen über den deutschen Verteidigungsbeitrag dienen, die die drei Besatzungsmächte mit der Regierung der deutschen Bundesrepu- lik führen werden. Das Hauptproblem für die Brüsseler Konferenzen stellt die Frage dar, auf welche Weise die Zustimmung Bonns zu den Plänen für die Einbeziehung deutscher Kampfgruppen in die atlantischen Streit- kräfte erlangt werden soll. Die französische Regierung hat den dringenden Wunsch, ein westeuropäisches Verteidigungsgespräch unter gleichberech- tigter Teimahme der Bundesrepublik in Kürze herbeizuführen, erklärt ein leiten- der Beamter der französischen Hohen Kom- mission der United Press am Mittwoch. Die- ser Vorschlag bildete nach Angaben des französischen Diplomaten auch den Haupt- gegenstand der Pariser Gespräche zwischen dem französischen Hohen Kommissar André Franeois-Poncet und dem Außen- minister Frankreichs, Robert Schuman. Poncet, der sich am Sonntag zur Bericht- erstattung über die deutsche Haltung zur Remilitarisierung nach Paris begeben Hatte, ist am Mittwoch in die Bundeshauptstadt zurückgekehrt. Vor seiner Abreise nach Brüssel, wo er zusammen mit den beiden andern Hohen Kommissaren als Sachverstän- diger bei der Außenministerkonferenz fun- Rennen gegen die Zeit in Nordkorea Räumung des Hamhung- Brückenkopf es/ Seoul wird evakuiert Tokio.(UP) Tausende weiterer UNO- Soldaten wurden am Mittwoch, dem dritten Tage der Räumung des Brückenkopfes von Hambung in die bereitliegenden Transporter gebracht und abtransportiert. Militärische Beobachter bezeichnen die Räumung als ein „Rennen gegen die Zeit“, da die Chinesen immer stärkere Truppenmassen um den Brückenkopf zusammenziehen und zu einem schweren Schlag ausholen. Die Linien der UNO-Truppen um den Brückenkopf Waren am Mittwoch nur leichteren Angriffen aus- gesetzt. Doch sind alle Vorbereitungen ge- troffen worden, um eine möglichst günstige Linie bis zum. letzten Augenblick zu halten. Innerhalb dieser Linie liegt auch der Flug- platz Vonpo, etwa 10 Kilometer westlich Hambung, von dem die Jäger und leichten Bomber starten, die den Rückzug der Trup- pen mit einem„Feuerschirm“ decken sollen. Soviel Waffen und Ausrüstungsgegenstände wie nur möglich werden mit auf die Trans- portschiffe genommen, was zurückbleiben muß, wird verbrannt oder gesprengt. An der Hauptfront nördlich und nord- östlich Seoul! kam es am Mittwoch nur an wenigen Punkten zu geringfügigen Kampfhandlungen. Die chinesischen Trup- pen sind an dieser Front seit mehr als zwei Wochen nicht in Aktion getreten, und die vereinzelten Angriffe gegen die UNO-Ver- bände werden ausschließlich von reorgani- sierten nordkoreanischen Truppen geführt. Inzwischen hat auch die Räumung Seouls von allem nicht unbedingt notwendigen Personal der UNO- Truppen begonnen. Auch südkoreanische Zivilisten beginnen in immer stärker werdendem Strom ihre Haupstadt zu verlassen. Die chinesischen„Freiwilligen“, die in Verbänden der kommunistischen chinesi- schen Armee in Korea eingegriffen haben, erhielten einer Meldung der Nachrichten- agentur„Neues China“ zufolge aus Peking von führenden Generalen und Militärs der „chinesischen Volksbefreiungsarmee“ An- weisung,„ihren Vormarsch heldenhaft weiter fortsetzen, um die völlige Vernich- tung der imperialistischen Invasoren in Korea herbeizuführen und um dem kore- anischen Volk zu helfen, ein unabhängiges und geeintes Korea zu schaffen. Sowjetunion gegen Dreizehnmächte⸗ Koreaentschließung New Fork.(dpa-REUTER) Der sowjeti- sche UNO- Delegierte Jacob Mali k erklärte am Mittwoch vor dem politischen Ausschuß der UNO-Vollversammlung, die Sowjetunion werde gegen den Entschließungsentwurf der dreizehn asiatischen Staaten stimmen, der eine Feuereinstellung in Korea vorschlägt. Malik beschuldigte die Vereinigten Staaten und Großbritannien,„scheinheiligerweise die Forderung nach einem Waffenstillstand in Korea zu unterstützen, um dadurch vor weiteren militärischen Operationen eine Atempause zu erhalten“. Die beiden West- mächte, behauptete Malik, seien lediglich an dem stark begrenzten Ziel einer Feuerein- stellung interessiert und nicht an der Rege- lung„anderer politischer Ziele“. gieren soll, wird er voraussichtlich mit Bundeskanzler Dr. Adenauer zusammen- treffen, um dem deutschen Regierungschef die französischen Wünsche hinsichtlich eines Verteidigungsgespräches Paris-London-Bonn zu unterbreiten. Londoner unterrichtete Kreise erklärten laut dpa zu diesem Thema, der Plan für den deutschen Verteidigungsbeitrag, den Bundeskanzler Dr. Adenauer als unan nehmbar bezeichnet hat, sei noch gar nich der endgültige Plan. Viele Befürchtungen Dr. Adenauers Informationen zurück. Der Plan, der ihm schließlich vorgelegt werden soll, weise be⸗ trächtliche Unterschiede gegenüber dem Plan auf, zu dem sich Dr. Adenauer in einem Interview mit Kingsbury Smith ab- lehnend äußerte. Aus Pressemeldungen über den Spoffordplan habe sich ein unvollstän- diges und zum Teil irreführendes Bildger- geben. Wenn der Zeitpunkt für Bespre— gen mit der Bundesregierung kommt, werde sich zeigen, daß die Alliierten Deutschland nicht diskriminieren wollen. Die Antwort an die Sowielunion Paris.(dpa-REUTER) Das französi- sche Kabinett hat am Mittwoch den Text der Antwortnote auf das Ersuchen der Sowjetunion zu einer neuen Viererkonfe- renz gebilligt. Gutunterrichtete Kreise der französischen Hauptstadt teilten mit, die französische Antwort werde Moskau sehr bald übermittelt werden. Vorher sollen noch „gewisse Einzelheiten“ zwischen Paris, Washington und London geregelt werden. Die französische Antwort wurde in voller Uebereinstimmung mit den Regierungen der USA und Großbritannien entworfen. Es wird angenommen, daß nach französischer Ansicht in einer etwaigen neuen Vierer konferenz alle offenen Ost- West- Probleme und nicht nur die Deutschlandfrage behan- delt werden sollen. 5 In der britischen Antwort auf die letzte Moskauer Deutschlandnote wird, Wie gutunterrichtete Kreise der britischen Hauptstadt am Mittwoch erklären, wahr- scheinlich eine Zustimmung zu dem Sowiet⸗ vorschlag enthalten sein, eine Viermächte- konferenz abzuhalten. Während die britische Regierung dem Vernehmen nach erklären wird, daß sie stets den Wunsch zur Rege- lung von schwebenden Fragen auf dem Ver- handlungswege— also in einer Viermächte- konferenz— hat, soll sie jedoch den Stand- punkt vertreten, daß die Entmilitarisierung Deutschlands in der von Moskau angeregten Form keine annehmbare Diskussionsgrund- lage darstellt. Die Prager Erklärung der Ostblockstaaten- Konferenz: könne daher nicht zum Ausgangspunkt einer Vierer Konferenz dienen. Insbesondere nicht, weil in ihr von der Abhaltung freier Wahlen in ganz Deutschland keine Rede ist. Der Sprecher des amerikanischen Auhenministeriums, Michael Me Der- mot, teilte der Presse am Mittwoch mit, daß die Vereinigten Staaten, Großbritan- nien und Frankreich noch im Laufe dieser Woche eine Antwort auf die sowjetische Einladung einer nach Moskau MebDermott gab abgehen lassen werden. seinem Erstaunen über verschiedene Pressenotizen Ausdruck, wo⸗ nach der französische Außenminister Robert Schuman der Nationalversammlung be- reits mitgeteilt haben soll, daß eine Vierer- konferenz stattfinde. Dem amerikanischen Außenministerium sei es unverständlich, wie Schuman ähnliches geäußert haben könne, da die Vereinigten Staaten gegen- Wärtig noch den Entwurf der Antwortnote prüften. gingen auf ungenügende Viermächte- Konferenz Selte 3 MORGEN Donnerstag, 14. Dezember 1950 Nr. DN Kommentur Donnerstag, 14. Dezember 1950 Plevens innerpolitische Ziele Eine Regierungskrise konnte kürzlich in Paris nur dadurch abgewendet werden, daß man der überaus nervösen Nationalver- sammlung die dramatische weltpolitische Lage darstellte, und sie dazu beschwor, Frankreich in diesem Augenblick nicht durch Entfesselung einer sinnlosen Krise aus der Weltpolitik auszuschalten. Das Parlament lenkte mürrisch ein. Unmittelbar darauf begannen auf Plevens Anregung hin private Gespräche. welche die Herbeiführung einer nationalen Einheitsregierung von den So- Alalisten bis zu der äußersten Rechten zum Ziele haben. Man sprach bereits von einem Ministerposten für George Bidault, der auf den rebellischen Gewerkschaftsflügel der christlichen Demokraten großen Einfluß Hat, und von der Einbeziehung einer Reihe von Persönlichkeiten der Rechten, ja sogar eines Politikers, der de Gaulle nahe steht, in das Kabinett. Pleven selbst hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß er gern den General de Gaulle wieder mit der Mehrheit des Parlaments versöhnen und zur Zusam- menarbeit bewegen würde. Der General stellte indessen in einer in Lille gehaltenen Rede einen so eindeutig gehaltenen Füh- rungsanspruch, daß seine Parlamentsfrak- tion zu den Verhandlungen um die Verbreite- rung der parlamentarischen Basis nicht mehr zugezogen wurde. Kurz darauf dank- ten auch die Konservativen höflich, aber be- stimmt ab. Damit war für Pleven jede Möglichkeit geschwunden, für den Rest der Amtszeit der Nationalversammlung, also fast noch ein Jahr, die Stabilität seiner Regierung und damit der Außenpolitik zu sichern. Er mußte damit rechnen, daß beim ersten Nach- lassen der diplomatischen Spannung, die nur widerwillig zusammenhaltende augen- blickliche Mehrheit auseinanderfalle, daß eine neue Regierungskrise entstehen würde. Das würde Auflösung und Neuwahlen be- deuten. Aber nicht nur Auflösung und Neu- Wahlen, sondern auch eine handlungs- unfähige Ubergangsregierung und die Wahl eines Parlaments, in dem jede Mehrheits- bildung ausgeschlossen sein würde. Denn wenn das alte Wahlrecht in Kraft bliebe, verlöre die heutige Regierungsmehrheit so zel Stimmen, daß eine völlig unüberseh- bare Lage entstehen müsse. In Erkenntnis dieser Gefahr und unter Ausnützung der außenpolitischen Krise, drückt Pleven jetzt das Parlament mit dem Rücken an die Wand. Er fordert die sofortige Be- Willigung des Militärhaushalts und der neuen Steuern und verlangt für die Wahlreform den Vorrang bei den Beratungen des Parlaments. Dabei hat er das außenpolitische Ziel, nicht mit leeren Händen in Washington zu erscheinen und dort von den großen finanziellen Opfern der Franzosen für ihre Aufrüstung zu sprechen, Was ihm das Verlangen nach Vergrößerung der amerikanischen Waffenhilfe erleichtern dürfte. Auf innerpolitischem Gebiet jedoch Sichert die Wahlreform die Existenz des Ka- binetts. Nach Beschluß der Wahlreferm dürfte ein großer Teil der Abgeordneten sicher sein, nicht mehr in die Nationalver- ammlung zurückzukehren. Man verzichtet nicht gern vorzeitig auf ein einflußreiches Amt, das noch dazu nach der allerletzten Erhöhung rund eineinhalb Millionen Francs im Jahr einbringt. Da läßt man lieber die Regierung ungestört ihres Amtes walten, statt durch Ministersturz und nachfolgende Auflösung den Ast abzusägen, auf dem man Sitzt. a A. Lang, Paris Was bedeutet„nationaler Notstand“ in USA? Die Mobilisierung der amerikanischen Wirtschaft New Tork. Nach Ansicht hiesiger Kreise wird sich der„nationale Notstand“, dessen Ausrufung durch Präsident Truman er- wogen wird, in erster Linie auf die wirt- schaftlichen Vollmachten des Präsidenten erstrecken. Der amerikanische Präsident er- hält damit das Recht. Lohn- und Preiskon- trollen wieder einzuführen und über die Priorität bei Verschiffung von Waren zu entscheiden, Rechte, die der Präsident wäh- rend des letzten Krieges hatte, sie nach sei- ner Beendigung aber wieder an die in nor- malen Zeiten dafür zuständigen Organe zu- rückgab. Tatsächlich handelt es sich aber offen- sichtlich um die nächst höhere Stufe der Mobilmachung der amerikanischen Wirt- schaft, um die Produktion in höchster Eile uf einen Stand zu bringen, der den Erfor- dernissen eines Mehrfrontenkrieges gegen die sowjetische Expansion gerecht werden könnte. In den USA berrscht nämlich augen- blicklich eine Atmosphäre, die der nach dem japanischen Ueberraschungsangriff auf Von unserem J. J.- Korrespondenten Pearl! Habour sehr ähnlich ist. Man glaubt, daß jetzt keine Zeit mehr zu verlieren ist, und daß die USA in kürzester Zeit ein Pro- duktionsprogramm durchführen müssen, für das man ursprünglich einige Jahre Zeit zu haben schien. Genau wie Pearl Habour das Signal für die Entwicklung einer Rüstungs- produktion war, die aus den USA das„Ar- senal der Demokratie“ machte, so soll der nationale Notstand. der sich aus der mili- tärischen Intervention Rotchinas ergibt, dazu beitragen, aus den USA das starke Rückgrat der freien Welt zu machen. Gleichzeitig erwartet man von einer solchen Maßnahme Rückwirkungen auf das Verhalten der europäischen Länder, da ihnen dadurch der Ernst der Lage ganz kraß vor Augen geführt werden würdel Und guf der anderen Seite glaubt man auch, daß der Ostblock dann kaum mehr Zweifel dar- über haben könnte, daß die USA sich nicht durch die vagen Friedensfühler in ihrem Streben beirren lassen werden, einer Ge- walt notfalls mit Gewalt zu begegnen, wenn die Friedensbemühungen nicht zum Erfolg „Benelux“ kommt nicht zustande Ein Beispiel der europäischen Handelsschwierigkeiten Amsterdam. Die drei Beneluxstaaten Belgien, Niederlande und Luxemburg waren während einer Ministertagung in Ostende, Juli 1950, übe reingekommen, nun- mehr zur Verwirklichung der Benelux union in ihrem vollen Umfange überzu- gehen. Das wirtschaftliche Zusammen- gehen der drei Staaten hatte bis dahin die Form einer Vorunion gehabt, war also kein vollständiges gewesen, Jetzt jedoch schienen alle Schwierigkeiten und Bedenken, die sich namentlich auch auf landwirtschaft- lichem Gebiete geltend gemacht hatten, beseitigt, und die zur Vollunion führenden Verträge konnten unterschrieben werden. Die Unterzeichnung sollte am 14. Dezem- ber im Haag in einem des Ereignisses würdigen feierlichen Rahmen vor sich gehen; man sah hier, nicht zuletzt in Hote- lierskreisen, dem Ereignis und den vielen auswärtigen Besuchern mit Spannung ent- gegen— als aus Brüssel die Nachricht ein- traf, daß Belgien zu dem Termin keine Minister nach dem Haag schicken werde, da Holland, wie die belgische Presse es ausdrückte, in den Augen Belgiens kein „gleichwertiger Partner“ sei. Die Zusam- menkunft mußte abgeblasen werden und ist auf den Januar 1951, vermutlich aber „ad infinitum“ vertagt worden. Die„Unebenbürtigkeit“ Hollands, von der die belgische Presse spricht, bezieht sich darauf, daß die Handelsbilanz Belgiens schon seit längerer Zeit im Gleichgewichte ist, in Holland jedoch die Ausfuhr von der Einfuhr bei weitem übertroffen wird. Hier- durch ist ein Deflzit entstanden, das sich im Jahre 1949 auf 250 Millionen Gulden belief, in diesem Jahre jedoch auf den ungeheuren Betrag von 1 Milliarde Gulden gestiegen ist. Des weiteren hätte Holland seinen Handel nach dem Vorbilde des belgischen Partners zu drei Vierteln liberalisieren sollen. Aus Gründen der soeben angeführen unerfreu- lichen Zahlungsbilanz vermochte sich Hol- land nur zu einer Liberalisierung seines Außenhandels mit 60 Prozent zu verstehen. Es liegt auf der Hand, daß eine gemein- schaftliche Handels- und Devisenpolitik un- möglich ist, wenn die beiden staatlichen Compagnons verschiedenen Liberalisierungs- sätzen zugetan sind. Belgien zog aus dem Migverhältnis der belgischen und der hol- ländischen Wirtschaftslage die Konsequenz und ist heute nicht bereit, unter die in allem Außerhalb der Parteien Gunst und Haß Paul Löbe 75 Jahre alt Der Alterspräsident des Bundestages, Paul Löbe, vollendet heute sein 75. Lebensjahr. Er steht auch in Bonn außerhalb der Parteien Gunst und Haß, Er genießt auch in Bonn eine ungewöhnliche Verehrung von allen Seiten. Würde ihn einer porträ- tieren, den jetzt Fünfundsiebzigjährigen ein kleines Männlein, das trippelnden Schrittes einhergeht— er brauchte keine Attitüde, keine Stilisterung vorzunehmen: Paul Löbe ist Paul Löbe geblieben. Paul Löbe ist der schlichte und anspruchslose Mensch geblieben, der er Zeit seines Lebens War. Viele Gnaden, viele Enttäuschungen und Bitterkeiten stehen über dem Leben dieses Mannes. Sie reichen von jenen Wander- jahren aus den neunziger Jahren, die ihn durch halb Europa führten, bis zum Stuhl des Reichstagspräsidenten; und sie brach- ten ihn, dessen persönliche Integrität, Toleranz und Redlichkeit über jedes Lob erhaben sind, als kahlgeschorenen Kartof- felschaler und Strümpfestopfer ins EZ, und dann schließlich wieder auf die poli- tische Bühne des Parlamentarischen Rates und des Bundestages. Er kommt im Bundestag nur noch selten zu Wort, und wenn, dann in grund- sätzlichen, deklamatorischen Erklärungen, die er für das gesamte Parlament abgibt. Aber er ist der tausendmal um Rat Ge- fragte, wenn es um die technische Seite des Parlamentsbetriebes geht. Und er ist es auch immer wieder, der in allen Dingen der Versöhnlichkeit das Wort redet, der auszugleichen und strittige Probleme auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen versucht. Er ist seiner Partei treu geblie- ben, aber das orthodoxe Parteiengezänke liegt ihm nicht. Was er vor allen anderen Hat, ist die absolute Hochachtung vor der Meinung des politischen Gegners. „Erinnerungen eines Reichstags präsidenten“ Paul Löbe kommt aus sehr armem Hternhause. Der Vater. Tischler von Beruf, Hatte acht Kinder, und Schmalhans blieb der Familie zeitlebens treu. Im schlesischen Llegnitz wurde er am 14. Dezember 1875 geboren. In seinen Kindheitserinnerungen (man kann es in seinem Buch„Erinnerun- gen eines Reichstagspräsidenten“ nachlesen), setzt er dem stillen Heldentum seiner Mut- ter ein Denkmal, jener Frau. die noch nebenher bis in die tiefe Nacht hinein für eine Wollwarenfabrik arbeiten mußte. Auch die Kinder waren von dieser Heimarbeit nicht ausgenommen. In diesen Kinderjah- ren war Paul Laufbursche in einem Schuh- geschäft, Zeitungsausträger, Schuhputzer und Gelegenheitsarbeiter. Paul Löbe erlernte in einer fünfjährigen Lehrzeit die„schwarze Kunst“ des Buch- stabenmachens, nämlich des Schriftsetzers. Als Neunzehnjähriger sieht man ihn auf einem Foto mit einem Vatermörder und einer dicken Uhrkette auf dem Bauch, ge- stützt auf einen Wälzer, auf dem steht: „Wissen ist Macht“, Es sind die Ingredien- zien dieser Generation. Sehr lebendig schil- dert er seine Wanderjahre. Sie brachten den wißbegierigen Schriftsetzer in viele europäische Länder. 1898 kam er, als sein Vater an der Schwindsucht starb, nach Schlesien zurück, wurde Redakteur in Bres- jau und kam mehrfach ins Gefängnis. Mit Lenin war er übrigens einige Male zusam- men. 1919 Vizepräsident in der Weimarer Nationalversammlung, 1920 bis 1932 Reichs- tagspräsident. In seinem Erinnerungsbuch, das mit zahlreichen Anekdoten und Histör- chen gewürzt ist, erzählt Paul Löbe schlicht, aber lebendig und anschaulich, den Gang jener Jahre, was er erlebte in der Vielfalt und Turbulenz jenes Zeitabschnittes, wen er kommen und gehen sah. Er stimmt kei- nen Lobgesang auf diese vergangenen Zei- ten an, er ist nicht einer, der Recht be- halten“ will, aber er gibt einen bedeut- samen Beitrag zur Geschichte des Parla- mentarismus vor 1933. Und es bleibt wahr: er wird einmal so arm von dieser Erde scheiden wie er gekommen ist. Und wenn alle Politiker mit ihren Autos durch die Weltgeschichte brausen, Paul Löbe steht auf der Plattform der Straßenbahn Ihm ist nichts zu Kopf gestiegen. Er blieb sich selber treu. Walter Henkels übrigens bereits fertigen Verträge seinen Namen zu setzen. Die Schuld am Scheitern der schönen Pläne liegt nach Auffassung der belgischen wie der holländischen Oeffentlichkeit bei Holland. Holland hat seit Kriegsende zuviel Waren, namentlich auch Bedarfsartikel ein- geführt, für die es mit seiner Ausfuhr nicht den entsprechenden Gegenwert aufbrachte. Andererseits hat der Wegfall der Ausfuhr nach Deutsch land, die seit dem Ablauf des Handelsvertrags zur Schliegung der deutschen Grenzen für eine Menge holländi- scher Einfuhrwaren führte, der holländi- schen Wirtschaft einen fühlbaren Schlag versetzt. Holland ist nun einmal Rohstoff- arm, muß seinen Rohstoffbedarf auf dem internationalen Markt decken, kann aber nur bezahlen, wenn seine eigenen Ausfuhr- artikel vom Auslande in nennenswerter Weise abgenommen werden. Selbst Belgien gegenüber ist die holländische Handelsbi- lanz passiv und dürfte sich noch mehr zu Ungunsten Hollands verschieben, wennn es der billigeren dänischen Butter gelingen sollte, nächstes Jahr die holländische But- ter aus Belgien zu verdrängen.„Aus einer Lust sind wir für Belgien eine Last gewor- den“, schrieb der Telegraaf, der es im übri- gen für unausbleiblich ansieht, daß Holland nun seine Einfuhr drastisch einschränken muß. Das Nichtzustandekommen der Bene- luxvollunion sei in jedem Falle für Hclland das meistenttäuschende Ereignis nach Kriegsende. Dr. H. führen. Mit der Verkündung des Notstan- des in den USA werde also auch dem Osten klargemacht, wie ernst die Situation sei, was wirklich zu einer Mäßigung der Russen und ihrer rotchinesischen Satelliten zu führen vermöge Mit der Verkündung des nationalen Not- standes träte die amerikanische Rüstungs- industrie in ein neues Stadium ein, prak- tisch nämlich in eine Kriegswirtschaft, deren Leistungen aus dem letzten Krieg noch in guter Erinnerung sind. Es geht offensichtlich darum, die Fehler zu Beginn des letzten Krieges zu vermeiden und den Realitäten eher ins Gesicht zu sehen. Dies würde be- deuten, daß die wirtschaftliche und mate- rielle Ueberlegenheit über den Osten, die der Westen anstrebt, früher erreicht wer- den würde. Amerika stünde somit am Be- Sinn einer völlig offenen Mobilisierung sei- nes gesamten Potentials für die Verteidigung des Westens. Präsident Truman traf am Mittwoch laut dpa mit führenden Kongreßabgeord- neten beider Parteien zu Besprechungen über die Verkündung des Staatsnotstandes in den USA zusammen. Aus dem Weißen Haus verlautet, daß der Präsident die Ansichten der führenden Senatoren und Repräsentanten zu der Frage einholen wollte, wie schnell und in- wieweit die Vereinigten Staaten eine totale Mobilisierung betreiben sollten. Selbst einige der erbittersten politischen Gegner des Präsidenten waren von Truman zu der Aussprache geladen worden. An der Be- sprechung nahmen ferner Außenminister Acheson— in letzter Zeit häufig Ziel der republikanischen Kritik— Verteidigungs- minister Marshall und Finanzminister Snyder teil. Präsident Truman hat seine übliche Wochen- Pressekonferenz am Donnerstag abgesagt, da er an diesem Tage unumgäng- niche Verpflichtungen hat und außerdem eine Rundfunkansprache für Freitagabend vorbereiten will. Ein Korea-Orden der UNO New Vork.(dpa-AFp) Die UNO- voll- versammlung billigte den Vorschlag, eine besondere Auszeichnung zu stiften, die allen Angehörigen der UNO- Streitkräfte in Korea verliehen werden kann. Gegen den von den Philippinen eingebrachten Antrag zur Stif- tung des Korea- Ordens stimmten die Ost- blockstaaten mit der Begründung,„Aggres- N sollten nicht noch ausgezeichnet wer- en. Die Vollversammlung entschied ferner, daß sieben Staaten Indien, Kanada, Ekuador, Mexiko, die Philippinen, Polen und der Irak— Vertreter in einen Ausschuß delegieren sollen, der die umstrittene Frage der chinesischen Vertretung in den Verein- ten Nationen zu prüfen hat. Protest gegen neues Umsiedlungsprogramm Württemberg-Baden hat kein Geld für Wohnungsneubauten Von unserem Amsterdamer Dr.-H.-Mitarbeiter Stuttgart. Der zuständige Referent des Württembergisch- badischen Innenministe- riums, äußerte sich am Mittwoch zu den Er- Klärungen des Bundesflüchtlingsministers Dr. Lukaschek, Württemberg-Baden würde voraussichtlich im kommenden Jahr min- destens 25 000 Umsiedler aufnehmen müs- sen. Trotz der regen Bautätigkeit in den letzten beiden Jahren sei der Wohnraum in Württemberg Baden heute geradezu katastrophal verknappt, so daß es unmög- lich sei, neue Umsiedler aufzunehmen. Das Land habe heute noch Zehntausende von Menschen, die schon seit Jahren in men- schenun würdigen Behausungen vegetierten, anständig unterzubringen. Wenn der Bund dem Land Württemberg-Baden die notwen- digen Wohnungsbauten für diese Menschen- massen nicht voll flnanziere, sei die Um- siedlung in dem Umfang undurchführbar, zumal es noch völlig ungeklärt sei, ob das Land im kommenden Jahr ein Wohnungs- bauprogramm im bisherigen Maßstab in Anbetracht des Fehlens erster und zweiter Hypotheken überhaupt durchführen könne. Der Sprecher des Innenministeriums verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Standpunkt Innenminister Ulrichs den sich auch das Kabinett zu eigen ge- macht hat— solange die übrigen sogenann- ten Aufnahmeländer ihr„Umsiedlungssol! 1950“ noch nicht restlos erfüllt hätten, stehe die Umsiedlung weiterer Flüchtlingsmassen überhaupt nicht zur Debatte. Mit einem Vertriebenenanteil von über 18,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung (das sind 3 Prozent mehr als der Bundes- durchschnitt) sei Württemberg-Baden eines der am stärksten belegten Länder der Bundesrepublik. Württemberg-Baden habe in diesem Jahr 8000 Umsiedler aufgenom- men, die alle gut untergebracht worden seien, da der Bund Hierfür erhebliche Mit- tel für ein Sonderbauprogramm zur Ver- fügung gestellt habe, Das Land hätte dies aus eigener Kraft unmöglich tun können. Zu kast 90 Prozent seien diese Umsiedler heute bereits wieder in den Arbeitsprozeß eingegliedert. Es sei aber mehr als zweifel haft, ob eine erneute Umsiedlerwelle in dieser Stärke von der heimischen Wirt- schaft aufgefangen werden könne, da die Aufnahmekapazität von Industrie und Ge- werbe fast ausnahmslos erschöpft sei. Württemberg-Baden verkenne keinesfalls die prekäre Lage der Flüchtlingsländer, aber unter den jetzigen Verhältnissen stell- ten die von Bundesflüchtlingsminister Dr. Lukaschek angekündigten Umsiedlungen in diesem außerordentlichen Umfange ledig- lich eine Verlagerung dar, ohne daß dabei das Los der Heimatvertriebenen wirksam verbessert werden würde. Krach im„Spiegel“- Ausschuß Bonn.(gn.-Eig. Ber) Zwischen dem „Spiegel“- Ausschuß und dem Vorsitzenden der Bayern-Partei, Dr. Baumgartner, kam es am Mittwoch zu einem Krach, der dem Bayern- Parteivorsitzenden 800 DM Ordnuigsstrafe kostet. Baumgartner hatte dem Bayerischen Rundfunk gegenüber er- klärt, der Untersuchungsausschuß sei ein „Kardinals- Kollegium, das Schäffer und Donhauser heilig sprechen will“, Die CDU- CSU- Abgeordneten seien befangen, denn sie seien„Schmierer und Gechmierte“, Da Baumgartner dies auch bei der Verneh- mung aufrecht hielt, beschloß der Ausschuß einstimmig, ihn in eine Ordnungsstrafe von 300 DM zu nehmen, Der Protest Baumgart- ners,„ich werde hier als Angeklagter be- handelt, und dabei habe ich doch das Ma- terial geliefert“, brachte ihm nochmals 500 DM ein. Er quittierte dies mit der Be- merkung„ich hoffe, daß Schöffer mir auch aus menschlichen Gründen das Geld be- zahlt“. Ein allerletzter Versuch Freiburg. t. Eig.-Ber.) Der südbadische Landtag hat am Mittwoch beschlossen, die Südweststaatfrage spätestens in der zwei- ten Januarwoche gegebenenfalls in einer Sondersitzung zu behandeln. Dieser Be- schluß kam zustande, nachdem in der Mitt- Wochsitzung ein schon vor längerer Zeit eingebrachter Antrag der FDP, in dem er- neute Südweststaatverhandlungen der drei Südwestdeutschen Regierungen unter Ein- beziehung von Abgeordneten der drei Län- derparlamente gefordert wird, wegen einer Erkrankung des Staatspräsidenten Wohleb nicht behandelt werden konnte. Der FDP- Abgeordnete Dr. Waeldin be- zeichnete den Antrag seiner Fraktion als den„allerletzten Versuch“ erfolgreiche Südweststaatverbhandlungen auf der Platt- form der Karlsruher Beschlüsse von 1948 in Gang zu bringen. Der Abgeordnete ver- langte ferner, daß alle eventuellen Ge- setzesvorschläge der südbadischen Regie- rung über die Neugliederung, vor der Weitergabe an den Bund dem Landtag vor- gelegt werden müßten. Gesetz zum„Schutze des Friedens“ mit Todesstrafe Berlin,(dpa) Die Sowjietzonen- Volks- kammer behandelte gestern in erster Lesung das bereits angekündigte neue Gesetz zum „Schutze des Friedens“, das für„besonders schwere Verstöße“ die Todesstrafe vorsieht. Es wurde nach der ersten Lesung an den Rechtsausschuß verwiesen und wird voraus- sichtlich bereits in der nächsten Woche ver- abschiedet werden. Nach dem neuen Sowjetzonengesetz wird jede Form von„Kriegspropaganda“ oder „Kriegshetze“ bestraft, Dabei soll insbeson- dere auch derjenige gerichtlich verfolgt wer- den, der„die Einbeziehung Deutschlands in einen aggressiven Militärblock propagiert“, Auch das Anwerben von Deutschen für die französische Fremdenlegion oder ähnliche Organisationen und die„Verächtlichmachung und Herabwürdigung“ der kommunistischen Bewegung und ihrer Anhänger werden unter Strafe gestellt. Ein Verfahren soll auch dann eingeleitet werden, wenn die angeb- lich strafwürdige Tat nicht in der Sowjet⸗ zonenrepublik begangen worden ist oder der „Täter“ nicht im sowietischen Besatzungs- gebiet wohnt. 5 grauhaarigen Cambridge-Zösling den ter der Verfassung“. 5 Notiz zum Tage: Zur neuen Diplomatensprache Die Pariser Abendzeitung„Paris yz schlug ein„Wörterbuch der neuen dipl schen Sprache“ vor, das in dem neuen für Vermittlungsverkandlungen“ im Neu ker UNO- Gebũude ausgelegt werden Sollte, paar Kostproben aus den entsprechendes schlägen des Blattes: Aggressor: Immer der andere. Aggression: Diplomatischer Ausdruc einen Angriff auf die Freiheit oder Souben tät eines Volkes, aber nur, wenn dieser griff eine Polizeiaktion der UNO im Ceſſ haben kann. Beispiel: Dieselben Delegien die im vergangenen Juni die Aggression q koreas gegen Südkorea verurteilten, ben sieh keute sorgfältig, in bezug auf Ching „Intervention“ zu sprechen. Intervention: Bezeichnung für Aggreg wenn man diplomatische Verwicklungen dem Aggressor vermeiden möchte. Nicht- Einmischung: Allgemeine nung für Intervention. Befreiung: Allgemeine Bezeichnung 0 die Eroberung oder Wiedereroberung Gebiets. Beispiel: Die Einuohner von 9 warten jetzt darauf, zum dritten M einem Jahr befreit zu werden. Freiwillige: Truppen, die in regulären mationen auf fremdem Territorium kam Das Bemerkenswerte an den Freiwilligen daß sie von ihrer Regierung aufgestellt, formiert, bewaffnet, bezahlt und komma werden, daß aber niemand für ih Vorge verantwortlich ist außer ihnen selbst. Krieg: Früher wurde der Krieg en Diese Praxis ist fallengelassen worden, es wird hinterher immer notwendig, den I durch einen Friedensvertrag zu beenden ist aber immer eine langwierige und ki Geschichte.(dpa) Bezel ersatz! D-Mar es nän weit h mit K. del 221 an jec Der Richter und der Weltfrieden Sir Benegal Rau als Vermittler im Koreakonflikt Indien hat sich bemüht, durch seinen Delegierten Sir Benegal Rau die Rolle el Friedensvermittlers im Forea- Konflikt übernehmen. Das junge Indien läßt keine Chance genutzt, sein Gewicht in die Waagschale Weltpolitik zu legen. Der Wunsch Ne den Einfluß seines Landes als„Dritte Ruf vermittelnd zwischen und Ost und We schalten, ist gewissermaßen Neu ben außenpolitische Doktrin geworden. S0 dg rascht es nicht, an der Spitze der Friede makler in Lake Success den Kopf des i schen UNO- Delegierten Sir Beneg Rau auftauchen zu sehen. Der 63jährige Arztsohn aus Manga bringt für diesen Versuch eine besondſbener Eignung mit. Er ist sein Leben lang Riffen. ter gewesen. In Indien nennt man 1945 war erg präsident von Dschammu und Fasc. Von seinen drei Brüdern vertrat einer dien als Botschafter beim Weißen Haus“ anderer assistiert Sir Benegal in der U Delegation. Als Rau vor ein paar Tagen Indie Vermittlungswunsch Ausdruck gab, akze tierten die Chinesen formell das Angel Mit dem Lächeln des Optimisten verl dann Sir Benegal das Hotelzimmer enwä Waldorf-Astoria, wo er die Abgesändeeart Pekings von dem Friedenswillen Wash urch. tons zu überzeugen versuchte. Es ging Mf rauf darum, im Wettlauf mit einem neuen Welſun 2 krieg eine ‚moralische Verständigung 1 ih atmosphäre“ zu schaffen, in der Chinesen und Amerikaner sich begegnen Konnte! Sein Reden war klug, wohlüberlegt, un das Echo schien ermutigend, denn der Gen de in ral Wu Hsfutschuan blleb bis zum vertint um lichen Händedruck von kopfnickender Hl lichkeit, Was er aber am folgenden 1 dem Sicherheitsrat zu sagen hatte, str. alle Zuversicht Lügen. So gewiß es ist, daß jede Friedenschen einen Einsatz lohrit, so wenig ist Sir Benegz Rau gescheitert. Denn niemals war heute der gute Wille das Kriterium 5 Friedens. 0 Das politische Buch Hubertus Prinz zu Löwenstein: Deutsche 0 schichte(Verlag Heinrich Scheffler, Fran a. Main). 0 Ei Das zuerst in Amerika erschienene W bekannten Historikers liegt nunmehr au Wer einer deutschen Ausgabe vor. Der frühere 0 Deutsc professosr an über dreißig amerikanischen en— leges und Universitäten, der 1933 emieftel Oberst Prinz zu Löwenstein, entwirft auf über 600 Carmis ten eine Geschichtsskizze, die umspannen bend d zugleich detailliert ist, daß es 80 gut Wie 1 ider sichtslos erscheint, in wenigen Zeilen auch ir St ein paar genauere Andeutungen zu machen. reiches Wissenschaftliches Gedankengut,„ 5 55 mischt mit einer noblen Poesie, hat ein his 1 t i sches Gemälde von starker Eindruckskraft 0 11 stehen lassen. Löwensteins„Deutsche 0 d a. schichte“ trägt den Grundzug europäischer b wensck zeption. Von da aus, von der These des bg etier landes, läßt er den Geschichtsvorgang abrol, Shillue von da aus lotet er die Tiefen und 14 ene Deutschland wiederum ist das Spiegelbil 900 Abendlandes. Mit ihm durchwandert, er gde v Jahrhunderte. Es ist für ihn wie ein Komp mage an dem er sich auch im Halbdunkel orientie scher kann. ch el eine d Durch diese Bezogenheit hat das Bu K Konzentration erreicht, die von so starker 4 ist, daß man, wie unter einer suggestiven 1 wirkung, Seite um Seite mit wachsender 10 nung liest. Es ist belanglos, wie man 11 tischen Bereich zu der„Deutschen ab Löwensteins steht. Der Historiker 8 00 hat jedenfalls im Geschichtlichen sehr vie regungsstoff gegeben. Nicht zuletzt Vorwort, in dem er u. a. schreibt:„Es he 9 ker gegeben, die ihres Gebietes wer nn gen, und die eine lange Zeit hindurch als 1 tanen anderer Mächte leben mußten. 1 hörten sie nicht auf, Volk zu sein, weil sie 9 ihr Geschichtsbewußtsein und damit e stige Wesenheit bewahrten. So haben gie l schließlich, als die politischen Umstände es laubten, ihren Staat zurückgewonnen. 1 4 duk ei 5. Eine so kluge und aktuelle Bemerkung 5 8 uns von außerordentlichem Wert. Sie e, 5 0 Eigenschaft eines Ankers haben, mit 2 3 uns bei Sturmflut davor bewahren könn bein gchelit auf die Stranditnie gespült zu deff ca, Dies und manches andere aus der Historie be ds 1 man dem Buch Löwensteins entnehnm 8 5 . 8 ebenk MORGEN Seite 3 f Goethe war gegen Parteigeist und Duellwesen Eine Festrede zur feierlichen Rektorat sübergabe an der Wirtschaftshochschule Mannheim Rektoratsübergabe der poch in der Aula der Hochschule) war in ncher Hinsicht ein akademischer Festakt n bestechendem Glanz. Unter den Ehren- ten konnte der scheidende Rektor, Pro- essor Dr. Walter le Coutre, Oberbürger- ister Dr. Dr. Heimerich, Oberbürgermei- Itter a. D. Josef Braun, Präsident Hofmeister, nisterialdirektor Dr. Franz, Ministerialrat idelberger, Ministerialrat Unser, die Rek- hren der Hochschulen Heidelberg, Freiburg, inz, Karlsruhe und Darmstadt, sowie Pr. itenbucher vom Us- Landeskommissa- at und die Vertreter staatlicher und städti- her Behörden, der Kirchen und von Han- el und Industrie begrüßen. Zu Ehren der Verstorbenen des Jahres, eit sie der Wirtschaftshochschule nahe- anden, erhob sich die große Versammlung den Sitzen, während Professor le Coutre Namen verlas und ihre Bedeutung wür- digte: Richard Lenel, Ehrenbürger der Stadt oberung ei Hannheim, Professor Dr. Fritz Schmidt, ankfurt, ferner der langjährige Professor Wirtschaftsgeographie und mehrfache gektor der Handelshochschule, Walter Tuk- germann, Professor Viktor Poeschel, Pro- itessor Leonhard Miksch. as sonst noch geschag. Joseph Besford war einmal der stärkste Hann Nordost-Englands. Er war so stark, daß Lastkraftwagen, über seinen Brustkorb en konnten ohne ihm Schaden zuzu- igen. Dann erlitt Besford einen Unfall: in Lastkraftwagen überfuhr ihn unver- chens. Das bekam ihm nicht, und jetzt er- elt er die Mitteilung, daß seine Schaden- Satzklage auf 850 Pfund(knapp 10 000 D-Mark) Erfolg hatte. Seit dem Unfall ist nämlich mit seiner Kraft nicht mehr so eit her wie früher. Da konnten ihm Leute mit Kohlenhämmern Ziegel auf dem Schä- del zertrümmern. Sechzehn Männer— acht nittler im del! an jeder Seite— konnten Tauziehen mit Jemnem Seil veranstalten, das man einmal Josephs Hals gewunden hatte. Meter- ange Eisenstäbe bog er mit seinen Fäu- ten in fünf Minuten zu Spiralen zusam- Iwpen. Bierflaschen zerbiß er ohne Anstren- zung, und Glühbirnen konnte er gleich nz verspeisen. Die Dubliner Polizei probiert zur Zeit geheizte Plattformen aus, die den Verkehrs- polizisten während der kalten Jahreszeit yarme Füße verschaffen sollen. * in Salzburg wurden drei Totengräber zu 1 befängnisstrafen bis zu fünf Monaten ver- nen koi überlegt, un enn der zum verdi genden hatte, str frühere kanischen Spiegelbild andert er m eilt, weil sie aus den Gebissen Verstor- er rund 120 Gramm Gold gestohlen hat- Frankreich hat im Jahre 1950 eine Re- Ferdzeh! von ausländischen Besuchern zu Den zurückgetretenen Dozenten, Bei- geordneter Professor Langer und Professor v. Bubnoff, sprach Professor le Coutre den Dank des Lehrkörpers und der Studieren- den aus. Zwei Wünsche seien bisher un- erfüllt geblieben: Obwohl die Wirtschafts- hochschule Mannheim für Württemberg Baden die Handelslehrer auszubilden hat, ist der planmäßig vorgesehene Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik noch nicht haupt- amtlich besetzt. Dann erst wäre der auf zwölf Personen veranschlagte Lehrkörper vollzählig. Da aber die durchschnittliche Frequenz in den abgelaufenen zehn Se- mestern 750 Studierende betrug, kann man sich die Ueberlastung der Professoren vor- stellen. Obwohl ein Raubbau mit den zur Verfügung stehenden Kräften befürchtet werden muß, habe der„schlanke“ Lehr- körper der Wirtschaftshochschule Mannheim seine Lehrdarbietungen bedeutend erwei- tert. Immerhin müsse doch auch darauf Rücksicht genommen werden, daß die Do- zenten Zeit und Kraft genug behalten, um sich stets auf dem laufenden zu halten und um in einem nicht zu eng begrenzten Rah- men Forschungsarbeit leisten zu können. Die Institute sind, zum Teil mit Hilfe von Stiftungen der Industrie, soweit wieder in Ordnung; immer noch fehlt ein großer Teil der inländischen und ausländischen Litera- tur. Die Raumnot der Hochschule sei bren- nend, auch müsse die Frage der Errichtung eines Studentenheims ins Auge gefaßt wer- den. Ober bürgermeister Dr. Heimerich habe in seiner Aufgeschlossenheit für alles, was Planung und Vorwärtskommen bedeute, einige Zusagen machen können. Schon sein Vorgänger im Rektorat, Professor Dr. Wal- ter Waffenschmidt, habe sich mit großem Erfolg der Reorganisationsarbeit gewidmet, der neugewählte Rektor, Professor Dr. Karl- Heinz Below, finde einen wohlorganisierten Aufbau vor, mit dem er an die Lösung neuer Aufgaben herangehen könne. Rektor Professor Dr. Karl-Heinz Below, der Bürgerliches Recht lehrt, hielt eine un- gewöhnlich reizvolle, frei und lebendig vor- getragene Ansprache über das scheinbar abgelegene Thema„Goethes Stellung zu den Hochschulen“, die nach Form und Inhalt eine bedeutende anregende Kraft ausstrahlte und ein gediegen fundiertes gei- stesgeschichtliches Kulturbild entrollte. Pro- fessor Below schilderte die ersten Schritte in die Rechtsgelehrsamkeit, die Goethe auf des Vaters Geheiß schon im zarten Knaben- alter tun durfte und mußte; er folgte ihm an die Hochschulen Leipzig und Straßburg, wo sich Goethe mit Geist und Geschick, manch- mal auch mit Verdruß, juristischen Studien bis zur Erlangung der Lizentiaten würde widmete. Dieser Studiengang spiegelt sich in den Briefen Goethes auf mancherlei Weise, wie Professor Below höchst ergötz- lich zu zitieren wußte, und dann auch im „Götz von Berlichingen“, wo den Juri- sten römisch- rechtlicher und humanistischer Prägung der Spiegel vorgehalten wird. Später dann, in Weimar, als Kultusmini- ster und„Pfleger“ der Universität Jena, be- rief Goethe Schiller. Fichte, Schelling, He- gel, Alexander und Wilhelm von Humboldt. Wenn auch das kleine Land solche Kräfte auf die Dauer nicht halten konnte, so be- weisen die Namen doch Goethes Blick auf die geistigen Kräfte seiner Zeit Goethe fand gelegentlich aber auch harte Worte über die Krieg gegen 50 Professoren und den Lehrbetrieb an den Universitäten, Worte von einer an Scho- penhauer erinnernden Grobheit. Und nicht nur damals, als die Fachvertreter seine Entdeckung des Zwischenkieferknochens und seine bedeutenden Beobachtungen zur Farbenlehre nicht annehmen und seinen(auf falschen Voraussetzungen beruhenden) Kampf gegen Newton nicht mitmachen woll- en. Auch in anderen Zusammenhängen scheute er nicht davor zurück, über„Gil- den“ und„Gildenmeister“ harte Worte zu verlieren. Was sein Verhältnis zur Studen- tenschaft anbelangt, so lehnte Goethe Par- teifragen im Verbindungswesen ebenso ent- schieden ab wie das Duell: die Hochschule habe andere Aufgaben. Er war auch nicht kür das Vollstopfen mit Wissenschaften und das Zerstreuende der Vielwisserei— Ecker- mann gegenüber sprach er sich für das Ein- fache und Gründliche aus, damit sich der Studierende auf Grund sehr solide gelegter Fundamente vielseitig interessieren und jeder„tätig froh bei seinem Teil“ sein könne. Die vorzüglich formulierten Ansprachen fanden den herzhaften Beifall des Audito- riums; sie waren umrahmt von außer- ordentlich fein dargebotenen Streichquar- tettsätzen Beethovens und Haydns. mit denen sich das Streichquartett des Mann- heimer Naicnaltheaters den Dank der Zu- hörer verdiente. Dr. F. W. Koch Millionen Affen Der Not gehorchend gibt Indien die religiöse Rücksichtnahme auf Daß Indiens Affen eine Landplage sind, ist hinlänglich bekannt. Da aber einst der Affenkönig Hanuman dem Gott Rama bei der Ueberwindung des Dämonen Rawana half, wurde nicht nur Hanuman in Plasti- ken und Bildern geehrt, sondern auch seine Nachkommen galten den Hindus als heilig und durften ungestraft tun und las- sen, was ihnen beliebte. Jetzt ist endlich den Männern um Nehru der Geduldsfaden gerissen. Da sie sich gegen die Affenplage nicht mehr anders zu helfen wissen, haben sie beschlossen, die Affen zu töten, und 5 Rupien als Kopfgeld für jeden Affen ausgesetzt. Das bedeutet einen revolutionären, aber auch einen notwendigen Schritt. Die Zahl der Affen in Indien wird auf 50 Millionen Der Prozeß gegen Ilse Koch „Im Verhalten der Angeklagten schim mert die Zwecktendenz durch“ Im Prozeß gegen Ilse Koch regte der Gerichtsvorsitzende Dr. Maginot an, daß Verteidigung und Anklage keine neuen Zeugen mehr benennen, damit das Verfah- ren Anfang Januar abgeschlossen werden könne. Die Angeklagte erlitt beim Aussteigen aus dem Gefängniswagen, der sie zur Ver- handlung brachte, einen Weinkrampf, als sie von Pressevertretern photographiert wurde. Drei Psychiater emp 5 V. den werden bis Ende dieses Jahres rund Koch in ihrem jetzigen Zustar Millionen Dollar ins Land bringen. Da- hat Frankreich in diesem Jahre ebenso le ausländische Besucher aufzuweisen wie lie Schweiz, Italien und Spanien zusam- mengenommen. 8 Die amerikanische Regierung führt ge- wärtig geheime Versuche zur Anwendung artiger Funkmethoden in Kriegszeiten ch. Alle Rundfunkstationen wurden Miarauf aufmerksam gemacht, daß die Hörer on Zeit zu Zeit ungewöhnliche Geräusche ren Empfangsgeräten wahrnehmen den. Fünfzig deutsche Krankenschwestern, in Südafrika arbeiten wollen, sind in annesburg eingetroffen. Sie sollen noch e kurze Ausbildung erhalten und dann Krankenhäusern in der Nähe von Jo- esburg und Pretoria beschäftigt Wer- ken. Bis Anfang Januar werden insgesamt deutsche Krankenschwestern erwartet. handlungsfähig sei. Das Verhalten der An- geklagten sei eine„Flucht in die Krankheit“. Professor Werner Leibbrand aus Erlangen stellte fest:„Im abnormen Verhalten der Angeklagten schimmert die Zwecktendenz durch“, Amtsgerichtsarzt Dr. Englert glaubte, Ilse Koch wolle die Prozeß führung bewußt sabotieren. 5 Danach wurden drei Landsberger Häft- linge vorgeführt, die von der Verteidigung als Entlastungszeugen benannt worden wa- ren. Sie sagten übereinstimmend aus, daß Ilse Koch zwar unbeliebt gewesen sei, aber keinesfalls Verbrechen begangen habe oder daran beteiligt gewesen sei. Der Kapo des Lagerkrematoriums von Buchenwald. Josef Müller, der in Landsberg eine lebensläng- liche Haftstrafe verbüßt, wies die Behaup- tungen zurück, daß Asche verbrannter Häft- linge als Dünger verwendet worden sei. Er habe im übrigen nicht feststellen können, ob Häftlinge wegen ihrer Tätowierungen absichtlich getötet wurden. Es seien aber in * 0 Skispringen nur noch eine Nrenu- Darbietung? Eine nachdenkliche Schweizer Stimme zum Bau neuer Riesenschanzen wer möchte es bestreiten, daß man in itschland auf die Entwicklung im Skisprin- — man denke an die Flugschanze von erstdork und die neue Stahlschanze von rmisch-Partenkirchen!— stolz ist. Im Aus- land denkt man in dieser Beziehung teilweise So schreibt der„Tagesanzeiger ür Stadt und Kanton Zürich“ u. a.:„Nach der Skiflugschanze in Oberstdorf, zu der man im Hinblick auf das unbestreitbare wissen- 7 55 an den auf ihr abzusteckenden Grenzen bei diesem de Riesenschanze nommen. Nicht viel hätte gefehlt, und auch wäre in die Kategorie der Flug- lagen eingereiht worden; mit dem kri- nen Punkt von 80 m ist sie immer noch eine der größten in den Alpen. 1 Freilich: nicht diese Tatsache an sich hat s Bedenken eingeflößt, sondern die Art und eise, wie man mit diesem Riesengerüst aus ton und Stahl(mit eingebautem Lift, um n Aktiven die unsäglich große Mühe des istieges auf den Anlaufturm abzuneh- . Propaganda in Wort und Bild ge- en hat. Es wurde mit Superlativen nicht spart, und im Geist sieht man bereits eine enge von 100 000 oder 150 000 Leuten, die nem SkisSchauspiel beiwohnen. Denn kann Skikonkurrenz auf so viel Stahl und lein, dekoriert mit wenig Schnee, etwas deres sein als ein Schauspiel? Als ne Aren a- Darbietung? Wieviel schöner doch 80 eine Sprungkonkurrenz A einer Anlage, die sich natürlich in einen rschneiten Hang legt, die flankiert ist von überzuckerten Tannen, die auch dem bringer eine Art Geländegefühl vermitteln rd, während auf dem Anlaufturm er sich Matador vorkommen muß. Und wenn wir wie vielerorts daran gearbeitet wird. blankgescheuerten Pistenabfahrten nlagen“ mit viel Kunst und wenig Natur zu machen, dann wird man vielleicht unsere„Bremsprobe“ verstehen: es geht darum, den Skisport im natürlichen, nicht durch Kunstbauten aller Art„verbesserten“ Gelände auszutragen und ihn davor zu be- wahren, in die Reihe des Schausports abzu- sinken.“ Der„Morgen“-Tip Württemberg-Baden: VfB Mühlburg— Schwab Augsb. FC Singen 04— VfB Stuttgart VfL Neckarau— Eintr. Frankf. SSV Reutlingen— Waldh. Mhm. BC Augsburg— 1. FC Nürnberg FSV Frankfurt— VfR Mannheim Wacker Müchen— Stuttg. Kickers „ Rot-Weiß Oberh.— Alem. Aachen „FC Freiburg— Bayern Hof St. Pauli— Götitngen 05 SV Wiesbaden— Ulm 46 Sy Itzehoe— Bremerhaven 93 1. FC Pforzh.— 1. FC Bamberg „TSV Straubing— ASV Durlach Rheinland-Pfalz: FSV Frankfurt— VfR Mannheim VfL Neckarau— Eintr. Frankfurt Singen 04— VfB Stuttgart 8 SSV Reutling.— SV Waldh. Mhm. BC Augsburg— 1. FC Nürnberg 1860 München— Kick. Offenbach R.-W. Oberhaus.— Alem. Aachen Eintr. Osnabrück— Hannover 96 555 Göttingen 05 VfL. Neustadt— Spygg. Andern. Tus Neuendorf— Eintr. Trier Hamburger SV- Arm. Hannover Werder Bremen— VfB Oldenburg 1 Spugg. Fürth— Bayern München 1 Oesterreich siegte in Glasgow Mit 1:0 gewann die österreichische Fußball- mannschaft am Mittwoch im Glasgower Hamp- „ 2 S e o d n.= deo= de deres D g ge N 2 8882882 Ibs Ss ))) denpark den Länderkampf gegen Schottland. Das einzige Tor des Tages schoß der öster. reichische Rechtsaußen Melchior. 3 gewissen Zeitabständen Leichen bereits mit abgezogener Haut ins Krematorium gekom- men. Die Aussagen von zwei Belastungszeugen der Staatsanwaltschaft standen im Gegen- satz zu denen der Landsberger Strafgefan- genen. Der Zeuge Albert Wachsmuth be- richtete, wie er Ilse Koch einmal im Zimmer des„Bunkerhenkers“, SS-Hauptscharführer Sommer, gesehen habe. Sie habe auf einen tätowierten Häftling gedeutet und gesagt: „Diese Bilder möchte ich sehen 5 r Zeuge Karl Einmuth- berichtete, daß Ausrüstungsgegenstände von eingelieferten katholischen Feldgeistlichen, darunter juch- tenlederne Schaftstiefel und Pelzmäntel, in die Villa Koch gebracht werden mußten. Aus den geweihten Kerzen der Geistlichen sei Bohnerwachs für Frau Koch gemacht worden. Eine der bisher schwersten Belastungen gegen die Angeklagte brachte der Zeuge Paul Planisek vor: Im Jahre 1942 sah er die berittene Else Koch an der SsS-Kantine. Ihr begegneten zwei Häftlinge in Hemdsärmeln und aufgeschlagenen Hemden, so daß man bei einem die tätowierten Arme und die tätowierte Brust sah. Die Angeklagte lieg die Häftlinge halten und der tätowierte Ge- fangene mußte zuerst sein Hemd und auch die Hose ausziehen. Ilse Koch betrachtete mit sichtlichem Interesse den Körper und schrieb seine Nummer auf. Am Abend wurde der Häftling ans Tor gerufen und dann ins Revier bestellt. Am Tage darauf sah Planisek die Leiche im Totenkeller des Reviers, die Haut war völlig abgezogen. Deutschland I und II kahren mit bei Bob-Weltmeisterschaft Unsere Bobfahrer werden nach den Roll- hockeyspielern die nächsten deutschen Sport- ler sein, die in der Nachkriegszeit wieder an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Dabei werden unsere Zweier mannschaften Ostler- Nieberl Deutschland IJ) und Winkler-Wackerle (Deutschland II) sowie die Vierer-Teams mit Ostler und Kemser als Steuerleute und Leitl bzw. Wagenknecht an der Bremse vor eine schwere Bewährungsprobe gestellt. Die Welt- meisterschaftsbahn in den Savoyer Alpen „L'Alpe d'Huez“, die auf den Namen des im Luftkampf gefallenen französischen Meisters „Jean-d'Aulan“ getauft wird, soll bei einer Länge von 1546 Metern Geschwindigkeiten von 150 und mehr Stundenkilometern erlauben. Und dies bei sechs Kurven, von denen zwei Wer seit Jahren zu den regelmäßigen Be- suchern großer deutscher Berufsbox- Veranstal- tungen zählt, konnte in den letzten Monaten immer wieder den Kopf schütteln über den Dilettantismus, der in und um unseren Ringen von Kampfrichtern und Delegierten den Zu- schauern geboten wurde. Gerade die Ereignisse Aber, die am vergangenen Samstag in Berlin und Essen zu nie erlebten Skandalen führen, werfen die Frage nach den Hintergründen auf, die zu derartigen Exzessen und damit zwangs- läufig zu einer immer stärkeren Gefährdung des gesamten deutschen Berufsboxsports führen. 8 Fest steht, daß es nicht die Aktiven, die Boxer, sind, die den Anlaß zu diesen Aus- Schreitungen in Permanenz bieten. Denn sie unterstehen im Ring fest umrissenen, strengen Gesetzen. Diese Gesetze aber wirksam werden zu lassen, ist Aufgabe der offiziellen Funktio- näre, des Kampfgerichts und der Delegierten. Genau wie im Fußballsport nicht jeder Schiedsrichter geeignet ist, ein deutsches End- spiel oder gar im Ausland ein Länderspiel zu leiten, so kann auch nicht jeder Ringrichter zu Titelkämpfen im Boxsport oder zu internatio- nalen Großkampftagen herangezogen werden. Die Situation in den vielen Landesverbänden geschätzt! Allein in der Vereinigten Pro- vinzen kommt auf drei Menschen ein Affe. Und diese Plagegeister bewohnen nicht nur die Wälder, sondern sie treiben sich auch in Unzahlen in den Städten herum und stehlen sich Nahrung, wo sie derer habhaft werden können, ohne daß die Hindus bisher einzuschreiten wagten. Boshafterweise nähren sich die Affen von den gleichen Dingen wie die Menschen und verschmähen dadurch die durch Dürren oder Ueberschwemmungen ohnehin gefähr- dete Ernährungsbasis Indiens noch mehr. Was sich diese 50 Millionen Affen jährlich von den Feldern, aus Lagerschuppen oder aus den Speisekammern stehlen, wird auf eine halbe Million Tonnen im Werte von 14 Millionen englischen Pfund geschätzt eine Menge, die der indischen Bevölkerung fehlt oder durch Einfuhren ausgeglichen werden muß. Gegen diese Affenplage versuchte man sich bisher notdürftig dadurch zu helfen, daß man die Affen in den Städten in Fallen fing, die Tiere dann mit Lastwagen in entferntęe Dschungel transportierte und sie dort aussetzte. Als Affenfänger bevor- zugte man die nicht durch religiöse Vor- urteile gehemmten Mohammedaner. Aber diese Methode war in doppelter Hinsicht ein Schlag ins Wasser. Denn die meisten Tiere wanderten munter in die Städte zurück. Und selbst sofern sie es nicht taten, raubten sie dem Landmann die Ernte vom Feld und trafen so die Ernährung an der belni verschloß man die Kugen nicht 315 vor der Tatsache, daß man durch den Affenfang viel Geld aus dem Fenster warf, ohne das Ziel zu erreichen, auf das die Regierung in jeder Hinsicht unendliche Mühe verwendet, nämlich die Ernährung der indischen Millionen auf eigenem Boden zu sichern. Dieses Ziel hält die Nehru- Regierung für wichtig genug, um sogar religiöse Rücksichten über Bord zu werfen. Das müssen die Affen jetzt am eigenen Leibe verspüren. Mit ihrer Kampfansage gegen die 50 Mil- lionen Affen wagt die Regierung also einen revolutionären Schritt, der sich mit der Abschaffung des Fez in der Türkei oder des Schleiers in Aegypten vergleichen läßt. Werden die frommen indischen Hindus lieber weiterhin hungern wollen, als sich von den Nachkommen Hanumans zu vergreifen? Oder werden die fünf Rupien Kopfgeld(etwa 4, 20 DM) doch einen gewissen Anreiz darstellen, die Regierung bei ihrem Kampf gegen die Volksschädlinge zu unterstützen? ausgesprochene Haarnadelkurven mit acht Me- ter hoch aufragenden Wänden sind. Der Start erfolgt in einer Höhe Won 1985 Metern, das Ziel befindet sich in 1842 Meter Höhe. Der Höhenunterschied beträgt also 143 Meter. Die Bahn, die an den Hängen des „Lac Blanc“ gelegen ist, erhielt eine 1,20 Me- ter unter dem Boden liegende Wasserleitung. 15 Bewässerungsschächte sollen alle Frost- schäden überwinden helfen. Die offizielle Er- öffknung der neuen Weltmeisterschaftsbahn er- folgt am 7. Januar. Da der Bayerische Landes- sportverband Zuschüsse für die Expedition der vier deutschen Bobs zugesagt hat, darf man damit rechnen, daß sich unsere Fahrer bereits einige Tage vor den am 20. Januar be- ginnenden Titelkämpfen einfinden, um eini- germaßen vorbereitet in die schweren Rennen zu gehen. Immer wieder Boxskundule- Und die Hinfergrönde? Nicht die Aktiven versagen, wohl aber oft die Unparteiischen des Bundes Deutscher Berufsboxer ist aber leider so, daß aus der Nachkriegsentwieklung wohl ein wesentlich erweiterter Stamm an Kampfrichtern und Delegierten auf dem Papier zur Verfügung steht. Die Qualität dieser Funk- tionäre aber hat mit der Masse der Bewerbun- gen und Lizenzerteilungen keineswegs Schritt gehalten. Und so muß man bei der Behand- 0 5 dieser Frage leider gestehen, daß man ie wirklich qualiflzierten Ringrichter an den Fingern aufzählen kann. 8 Die Beispiele des 9. Dezember haben dies erneut klar unterstrichen. Denn, so sehr man von seiten der verantwortlichen Verbands- instanzen nach den Skandalen betonte, daß weder dem Bad Harzburger Drust in Berlin noch dem Duisburger Ringrichter Linke in Essen formelle, technische Fehler nachzuweisen seien, so bezeichnend ist das Geständnis, daß diese Skandale bei etwas mehr„Diplomatie“ durchaus zu vermeiden waren! Die Mahnung an den BDB kann also nur lauten: Schluß mit den Dilettanten im Ring! Schult den Nachwuchs. Ueberprüft eure Lizen- zen und besetzt die Kampfgerichte bei deut- schen Meisterschaften oder internationalen Großkampftagen nur mit sönlichkeiten im Ring! 1 A. G. der Elite— mit Per- Blick ins Land Für deutsche Gefangene in Frankreich Karlsruhe. Die Evangelische Jugend in Baden hat eine Paketaktion für deutsche Gefangene in Frankreich veranstaltet. Für die Gefangenen wurden insgesamt 150 Pa- kete mit je fünf Kilogramm zusammenge- stellt. Jedem Paket liegt ein Schreiben der Evangelischen Jugend mit Weihnachtsgrü- Ben bei. „Haus des guten Willens“ Freiburg. In Neuglashütten im südlichen Schwarzwald wird morgen ein vom fran- zösischen und badischen Roten Kreuz ge- meinsam betriebenes und mit einer Geid- zuwendung des französischen Hohen Kom- missars Frangois-Poncet errichtetes Erho- lungsheim für deutsche Flüchtlingskinder eröffnet, das den Namen„Haus des guten Willens“ führen wird. 5 Filmwerbung verboten Reutlingen. Der Gemeinderat von Dor- mettingen(Kreis Balingen) beschloß auf sei- ner letzten Sitzung, den Aushang von Film- bildern und-plakaten in der Gemeinde zu verbieten. Der Antrag., den die Mehrheit des Gemeinderats gegen die Stimme des Bür- germeisters und eines Ratsmitglieder an- nahm, wurde damit begründet, daß durch den Aushang solcher Bilder und Plakate die Sittlichkeit der Jugend gefährdet werde. Christmette aus dem Kaiserdom Baden-Baden. Der Südwestfunk über- trägt in diesem Jahre die Christmette aus dem Kaiserdom zu Speyer(25. Dezember von 0.00 bis 1.00 Uhr). Das feierliche Amt wird vom Bischof von Speyer, Dr. Joseph Wendel, zelebriert. Tobsüchtige Patienten griffen Aerzte an Zweibrücken. Zweimal innerhalb von zwei Tagen wurden Zweibrücker Aerzte von plötzlich tobsüchtig gewordenen Patien- ten tätlich angegriffen. In einem Fall konnte sich der überraschte Arzt nur mit Hilfe Dritter aus dem Würgegriff des Kranken befreien, der ihn unvermittelt am Halse gepackt hatte. Im zweiten Fall ging ein 50 jähriger Mann zunächst mit einem Stuhl auf den Arzt los, um anschließend aus einem Fenster der im zweiten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße zu springen. Er hatte jedoch Glück und blieb an einer vorstehenden Laterne hängen, Trotz des Schocks, den er dabei erlitt, tobte der Kranke weiter und konnte nur unter besonderen Sicherunssmaßnahmen in die Heilanstalt Klingenmünster eingeliefert werden. 5 a Kinder„sammelten“ Altmetall Landstuhl/ Pfalz. Die Kriminalpolizei konnte an der saarländischen Grenze eine aus etwa 20 Kindern bestehende Bande er- mitteln, die monatelang Dachrinnen, Abfall-. rohre und andere Gegenstände aus Kupfer jei und Zinn gestohlen und als Altmetall verkauft hatte. Die Kinder hatten sogar größere Stücke Fernkabel ausgegraben und entfernt. Sämtliche Bandenmitglieder stammen aus unbescholtenen Familien e Schrottentnahme verbote Trier. Alle vor dem 15. Novembe ausgestellten Bescheinigungen, die zur En nahme von Schrott aus dem ehemalig Westwall oder aus ehemaligen Wehrmachts gutes berechtigen, sind auf Anordnung d Regierungspräsidenten Trier ungültig 8 worden. l Wildschweinfleisch untersuchungspflichtig Mainz. Bei Kontrollen der Lebensmitt polizei wurde nach einer Mitteilung des Regierungspräsidiums von Rheinhessen fest- gestellt, daß Wildschweinfleisch, das ni auf Trichinen untersucht war, angebote wurde. Nach dem Fleischbeschaugesetz dar nur untersuchtes Wildschweinfleisch wendet werden. 5 Bildkarte vom Rhein Biedenkopf. Die Arbeitsgemeinschaft der rheinischen Landesverkehrsverbände beab. sichtigt, im Frühjahr 1951 eine große Bil karte vom Rhein und seinen Nebenflüsse von der Mündung bis Mannheim herau zubringen. 8 Vereins-Notizen Winterfest des Tennis- und Turnierklubs Die Rackets sind eingespannt und halten wohl- verwahrt ihren Winterschlaf. Die Mitglieder une Freunde des Tennis- und Turnier-Klubs aber schlafen keineswegs. Die ermittelten, die angehe den und die kommenden Meister sowie die Mi glieder und Freunde des Vereines versammelt. sich dieser Tage im Kossenhaschen und hielte stilvollem Rahmen ein Winterfest ab, das m gesellschaftlicher Höhepunkt unseres so rei Vereinslebens in diesem Jahr gewertet werd darf. Mit charmanten Honneurs der Vorsitzenden Eichard Rohling und Sauer wurde de Fest gestartet, dem u. a. der Vorsitzende des dischen Tennisbundes, Kullmann, und als treter der örtlichen amerikanischen Verwa Mr. Zecca beiwohnten. e Nach den Klängen der Kapelle Emilio wu unter Leitung von E. Biundo fleißig das Tanzbe geschwungen. Tanzleiter C. Koch, der auch Spielführer des Klubs ist, führte mit seiner Gat tin Gesellschaftstänze in höchster Vollendung v für die das Paar viel Beifall erntete. 5 25 Jahre„Um e Hoor“ Dieser Tage feierte der Kegelvereinʒů Um Hoor“ in Anwesenheit des Vorsitzenden des V. eines Mannheimer Kegler sowie des Verband Vorsitzenden sein 25Jähriges Jubils ach Vortrag einer lückenlosen Klubchronik ve K. Mildenberger noch einmal auf die großen E. folge des Vereins in den abgelaufenen schönste Jubiläumsgeschenk hab Bin dil mit der Erringung der deutsch renmeisterschaft zuwege gebracht. in Ehrung wurde Josef Hof, der, von kurzen terbrechungen abgesehen, den Verein seit 25 ren leitet, mit der goldenen Ehrennadel ausg. zeichnet. Nachdem noch verschiedene Mitglied mit Jubilaumsgeschenken bedacht wordep Wẽ˖a sorgte Fritz Faßold für einige ergnt Stunden.„„ Christkind bei den Alt-Fußballer Der Vfk hat neben einer Jugendabteilung 800 Jugendlichen auch eine starke„Vereinigu, der Alten“, Ihr gehören über 70 Getreue 41 sich alle vier Wochen gemütlich zusammenfi Und an den Tagen vor Weihnachten feiern ihre Fußballer-Weinnachten. Es muß vorweg bet werden, daß diese Zusammenkunft bei strah dem Lichterbaum, bei Kerzenlicht auf der schmückten Tischen, beim Gedenken der benen und Kranken, bei Vorträgen aller einem reichen Gabentisch eine Note bes Art hatte. 8 Sportlern, die für die wohlgelungene Feierstuf und die herzliche Stimmung verantwortlich Wẽꝓ sie haben sich selbst geehrt durch diese reitungen und vor allem dadurch, d. sle der Jugend des Vereins gedachten, die unt. Gaben ihres Weihnachtspbaumes einen namhaf 6 Betrag als Geschenk der Alten finden werden, 855 Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 14. Dezember 1950% Nr. 20. Eigene Initiative statt warten auf Gesetze Die Problematik der Rechtsgültigkeit der am 9. August 1949 erlassenen Verord- nung Nr. 1056 der Landesregierung Würt- temberg-Baden über die Erziehungsbeihil- ken und sonstige Leistungen an Lehrlinge und Anlernlinge in der privaten Wirtschaft hat in der Wirtschaft zu zahlreichen Un- Rarheiten geführt. Um diesen Zustand zu beenden, haben die Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern von Württemberg-Baden, der württembergisch- badische Handwerkstag, der Groß- und Außenhandelsverband Württemberg-Baden, der sozialrechtliche Landesverband der In- dustrie für Württemberg-Baden und der Landesverband des Einzelhandels Württem- berg-Baden auf freiwilliger Basis eine Re- gelung getroffen, die unter weitgehender Anwendung des sachlichen Inhaltes der Verordnung 1036 die Erziehungsbeihilfen- sätze mit sofortiger Wirkung für verbind- lich erklärt. Mit dieser begrüßenswerten freiwilligen Entscheidung der Wirtschaftsverbände in Württemberg-Baden ist ein Schritt getan worden, der deutlich das Verantwortungs- bewußtsein und die Weitsicht gegenüber dem beruflichen Nachwuchs unterstreicht. Wenn auch der Landesverband des Einzel- handels im Grundsätzlichen den Verein- barungen zugestimmt hat, die im einzelnen den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern bekannt sind, hat sich der Landesverband des Einzelhandels vorbehalten, in seinem Bereich binnen kur- zem eine gesonderte Entscheidung zu tref- ken. Mit halbem Licht Kohlen sparen * Der Vorstand des Verbandes des Mann- heimer Einzelhandels e. V. und der Bundes- arbeitsgemeinschaft der Mittel- und Groß- betriebe haben mit Rücksicht auf die Koh- lenknappheit ihren Mitgliedern empfohlen, in den Geschäften bis 16.30 Uhr, der Witte rung entsprechend, nur halbe Schaufenster- beleuchtung einzuschalten und ebenso nach 18 Uhr und im übrigen die Außenreklame um 22 Uhr abzuschalten. Zehnpfennig- Impression Der Tag war winterlich trüb, über der Stadt lag trotz der Mittagsstunde noch die Hand der Nacht, und ein leichter Regen, den mam nicht fallen sah, glättete die Straßen. Diese graue Unlust ließ keine rechte Weih- nachtsstimmung aufkommen. obwohl die Stadt mit Tannengrün geschmückt war. Das Restaurant. in dem man schnell und billig essen kann. war voll. Ueber den Tischen sammelten sich Gesprächsbrocken zu einem entferaten Brausen, das in un- regelmäßigen Abständen vom Klappern der Bestecke unterbrochen wurde. Ein Geruch von Klche, feuchten Kleidern und abge- standenem Bier lag über dem Ganzen. Vor mir stand ein Mann: ausgefranste Hosen, schmutziges Hemd und graue Barttoppeln. Zehn Pfennig legte er auf den Zahlteller für eine Tasse heiße Bouillon. Das war sein Mittagessen. Jeden Tag. Und nur die Hoff- nung, daß es einmal anders kommen möge, würzte ihm die Bouillon. „Es ist doch immer wieder das Gleiche mit dem Geld: wenige haben viel und viele haben wenig,“ meinte er und wärmte seine Finger an der dicken Tasse. Aber trotzdem lebe er, seine Frau und sein Kind auch. In der Woche könne er eine Mark für das Mit- tagessen ausgeben, andere Leute zahlten das als Trinkgeld. Mit einem kleinen Seuf- zer meinte er, zehn Mark habe er sich für Weihnachten gespart. Einen ordentlichen Braten würde das geben und noch zwei gute Zigarren. Seinem Kind schenke er ein Holzauto, ein Kollege von ihm habe es ge- macht, gelb und rot habe er es angestrichen. „Wenn das Kind sich dann freut, soll es mir und meiner Frau recht sein.. Langsam schlürfte der Mann seine Suppe aus, zün- dete seine Kippe an meiner Zigarette an und verschwand mit einem leichten Kopf- nicken. Was nützen mir all die teuren Diners, wenn mein schlechtes Gewisen mit ausge- transten Hosen und leerem Bauch durch die Straßen läuft. ug. ummmnnunnmmumunumunnmumuuunummmemmmemmmemenennmemnem Programmänderung der Alster-Lichtspiele Unvorhergesehene technische Umstände machen es für die Alster-Lichtspiele not- wendig, bereits ab heute den österreichi- schen Nachkriegsfilm „Zyankali“ statt„Zweimal verliebt“ zu zeigen. Die Anzeige in der heutigen Aus- gabe ist damit überholt. Die vorgeschrittene Zeit ließ eine Aenderung der Anzeige nicht mehr zu. In„Zyankali“ spielen Siegfried Breuer, Maria Andergast und Rudolf Prack die Hauptrollen. kmmmmemunnmmmmunmumunmeenenemeeeeeeeeeeenm Wohin gehen wir? Donnerstag, 14. Dezember: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Sturm im Wasserglas“; Amerika- Haus 19.30 Uhr: Schallplattenkonzert: Poly- phone, Meister des 16. Jahrhunderts; Kunst- Halle 20.00 Uhr: Vortrag von E. Roloff:„Aus der Biologie unserer Aquarienfische“(Verein für Naturkunde); Städt. Volks- und Musik- bücherei, U 3, 1, 19.30 Uhr: Schallplattenkon- zert: J. S. Bach, J. Chr. Bach; Kunsthalle 20.00 Uhr: Ueber„Probleme des Wiederauf- baus in Mannheim“ spricht Oberbaudirektor A. D. Josef Zizler(Gesellschaft der Freunde Mannheims). Freitag, 15. Dezember: Nationaltheater 19.30 Uhr:„Minna von Barnhelm“; Vereins- Haus Seckenheim 20.00 Uhr:„Glückliche Reise“ (Nationaltheater; Amerikahaus 19.00 Uhr: Filme: Olympian Wonderland“,„Porzellan“, 19.30 Uhr: Ausspracheabend über drei ameri- kanische Schauspiele„Der Tod des Hand- lungsreisenden“.„Die Glasmenagerie“,„Von Mäusen und Menschen“; Kurbel:„Der goldene Salamander“. Wie wird das Wetter? Schneefälle Vorhersage bis Freitagfrüh: Meist bedeckt mit Schneefällen, die in tiefen Lagen später zum Teil in Regen übergehen. Temperaturen tags etwas über. nachts etwas unter dem Ge- krierpunkt. Aufkfrischende Winde aus wechseln- den, meist südlichen Richtungen. „lch bin ein Mörder! Verhuften sie mich!“ Aufsehenerregender Prozeß um einen 19jährigen Angeklagten Totenstille herrschte im bis auf den letzten Platz besetzten Schwurgerichtssaal, als gestern morgen ein 19jähriger als Schuldiger vor die Schranken des Gerichtes trat. Ein schmächtiger Knabe, ein Kind noch, stand er bleich und scheinbar ohne jede Anteilnahme vor seinen Richtern, um sich wegen einer Tat zu verantworten, die weit über die Kreise Mannheims hinaus erheb- liches Aufsehen erregt hat. Der 19jährige hat sich am 1. Juli 1950 in seiner elterlichen Wohnung an einem 12 jährigen Mädchen unsittlich vergangen und sie anschließend mit Schlägen eines Bügeleisens getötet. Das Kind starb an den Auswirkungen einer ausgedehnten Hirn- blutung und an einem Blutsturz, bei dem ihm während der folgenden Bewußtlosig- keit Blut in die Lunge drang. Mit auffallend präzis formulierter Aus- drucksweise und tonloser Stimme machte der Angeklagte seine Aussagen. Er gestand seine Tat. Mit pedantischer Genauigkeit reihte der Junge die einzelnen Vorgänge, Erwägungen und Geschehnisse aneinander; dieser Junge, der„keinem Tier etwas zu Leide tun konnte“, Bettler beschenkte und den Psychiatern schier unlösbare Rätsel aufgibt. Er beschäftigte sich mit Astrologie und einer psychiatrischen Beurteilung Jesu, in der Unterprima fiel er als musterhafter, wenn auch absonderlicher Schüler auf, und von dem einzigen Mädchen, das ihm gefiel, sagte er:„Ich mochte sie, weil sie mir ein Vorbild war“, Sein Vater, eine„senile Per- sönlichkeit von 76 Jahren, zu dem der Junge nicht den geringsten Kontakt hatte, seine Mutter, eine Weltferne, ebenfalls schon ältere Frau, die der Erziehung eines so schwierigen Jungen keinesfalls gewach- sen war, und ein„denkbar ungünstiges Erbbild“,— das waren die Grundlagen, die diesem Jungen, der als tief religiös und lammfromm galt, mit auf den Weg gegeben wurden. Einiges Licht in das Dunkel um diese Persönlichkeit brachte ein Sachverständiger mit seinem ausflährlichen Obergutachten. Er zeigte die völlig abnorme Entwicklung dieses Jungen auf, der„noch in der Vor- pubertät und um fünf bis sechs Jahre in der Entwicklung zurück“ sei. Dr. Kranz entwickelte eine psychoanalytische Deu- tung dieser Tat, die er einen„einzigartigen Fall in der psychiatrischen Literatur“ nannte. Der Junge habe in der Vorpubertätszeit gelernt, das Sexuelle als„das Böse schlecht- hin“ anzusehen. Seine eigenen Niederlagen auf sexueller Basis hätten ihn mit einer großen Wut gegen diesen Faktor des mensch- lichen Daseins erfüllt und zu dem immer stärker werdenden Verlangen geführt,„die Macht des Sexuellen durch Erkenntnis zu entkräftigen.„Hätte jemand“, so führte das Gutachten aus,„ihn aus seiner sexuellen Not befreit, wäre seine Entwicklung ohne besondere Zwischenfälle verlaufen.“ Der Angeklagte selbst sprach von der Ausweglosigkeit, in die er sich verrannt habe. In einer Art selbstquälerischer An- schuldigung suchte er seine Tat zu seinen Ungunsten aufzubauschen, Ja, er ging so- gar so weit, zu behaupten:„Ich hatte mich schon so da hinein gedacht, daß ein Sittlich- keitsverbrechen unbedingt notwendig ge- worden war.“ Das Drängen nach einer gründlichen Erkenntnis, nach einer Befrie- digung seiner Neugierde habe ibn bis in seine Tag- und Nachtträume verfolgt. Als er in den Abendstunden des 1. Juli das 12jährige Mädchen in die Wohnung sei- Arbellsgemeinschult für Naturschutz geplant Mit Bedauern wurde in den Kreisen, die sich für Natur-, Landschafts- und Heimat- schutz einsetzen, die Verschiebung der Ver- handlung(im südbadischen Landtag) über den Entwurf eines badischen Naturschutz- gesetzes aufgenommen. Es soll aber, Wie von Regierungsseite mitgeteilt wurde, be- schleunigt ein neuer umgearbeiteter Ent- wurf dem Landtag vorgelegt werden. Gewiß sollen und müssen die Interessen von Natur-, Landschafts- und Heimatschutz mit anderen Interessen in Einklang gebracht werden, aber Srößere Verluste seiner Rechtsposition können dem Naturschutz um so weniger zugemutet werden, als während der Kriegs- und Nachkriegszeit überall in Deutschland und auch in Mannheim vieles Wertvolle, zum Beispiel seltene Steppen- pflanzen in einem Gebiet auf Feudenheimer Gemarkung und anderes mehr, unwieder- bringlich verloren gegangen ist. Natur-, Landschafts- und Heimatschutz sind keines- wegs„Sentimentalitäten“, sondern besitzen sehr reale Beweggründe. Auch in Mannheim, wo in den letzten zehn Jahren manches auch auf diesem Ge- biet zugrunde gegangen ist, hat man die Notwendigkeit einer intensiveren Arbeit und Zusammenarbeit für den Naturschutz erkannt. Darum wurde die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz ange- regt, die sich in allen solchen Fragen ge- meinsam einsetzen will. Einige der in Frage kommenden Verbände, es dürfte etwa ein halbes Dutzend sein, haben ihre Mitarbeit bereits zugesagt. rei. Harter Weg nach Mannheim „Schlechter als die Viehtrans porte“ Der Ortsausschuß Lampertheim des Deut- schen Gewerkschaftsbundes faßte bei einer Delegiertentagung eine Resolution, die sich mit der Arbeiterbeförderung von und nach Mannheim befaßt. Die Beförderung wird in dieser Resolution„nahezu schlechter als die Viehtransporte“ bezeichnet. Sie schließt mit den Worten:„Die Lampertheimer Arbeiter- schaft wird dafür sorgen, daß bei einer Fahrpreiserhöhung die Einnahmen der Bun- desbahn sich nicht erhöhen werden, denn es gibt noch andere Beförderungsmittel“. „Pfennigparade“ für gelähmte Kinder Nach dem Beispiel von Karlsruhe, wo zur Behebung der Folgeerscheinungen der spinalen Kinderlähmung 12 000 DM gesam- melt wurden, wird ein Heidelberger Kura- torium aus Vertretern der Stadtverwaltung, Universität, Wirtschaft und Gewerkschaften eine große Aufklärungs- und Sammelaktion zur Behebung der Folgeerscheinungen der „Theuterlufl“ in den Ein Abend der Gesellschaft de Mit freundlichen Erinnerungen an die Zeit, da Mannheim— nach den Worten Carl Hagemanns und anderer— ebenso viele Intendanten wie Einwohner hatte und ebenso viele berufene Theaterkritiker, er- öftnete Carl Reuther einen geselligen Abend, der die Ensemblemitglieder mit der„Ge- sellschaft der Freunde des Mannheimer Nationaltheaters“ im Festsaal des Ruder- vereins Amicitia zusammenführte. Der Abend, der in glänzender Stimmung verlief, wurde mit einem bunten Pro- gramm eingeleitet, das unter der Ueber- schrift„Theaterluft“ heitere und ernste Dichterworte über das Theater und die Komödianten einschloß. Es durchstreifte die Weltliteratur zwischen Shakespeare und Morgenstern. Schillers berühmter Mime, dem die Nachwelt keine Kränze flicht, fehlte dabei ebensowenig wie Hugo von Hofmanns- thals Prolog zum„Tod des Tizian“, Palm- stroems mystisch-düstere Schaubude und Alfred Polgars so reizender Brief über die Berufung des Kritikers(in dem etwa das Sleiche steht, was Erich Kästner meinte, als er weitergehend behauptete: Wem Gott ein Amt gibt, raubt er den Verstand.). Kinderlähmung für 20 teilweise oder ganz- lich gelähmte Kinder durchführen. Diese Erkrankten aus der letzten Epide- mie bedürfen noch auf Jahre hinaus der heilgymnastischen Fürsorge. Durch namhafte Stiktungen konnten bereits mehrere Heil- gymnastikerinnen eingestellt werden und auhßerdem ist der Bau eines Bades zur Un- terwassermassage-Behandlung geplant. Karl Fischer als Gast in Berlin Karl Fischer vom Nationaltheater Mann- heim wurde von der Staatsoper Berlin ein- geladen, am 11. Dezember auch die Oper „Entführung aus dem Serail“ zu überneh- men, nachdem er bereits mehrmals dort mit großem Erfolg die Oper„Pique Dame“ diri- gierte. Der Einladung, die Oper„Sadko“ von Rimsky-Korsakoff, die unter Fischers Stab- führung als Weihnachtspremiere am 25. De- zember an der Staatsoper zur Aufführung gelangen sollte, einzustudieren, konnte er nicht Folge leisten. Ebenso mußte er wei- tere Gastspiele im Laufe des Monat Dezem- ber am Berliner Funk und an der Staats- oper absagen, da er am Nationaltheater Mannheim die Opern„Hänsel und Gretel“ und„Margarete“, welche am 17. bzw. 25. Dezember hier aufgeführt werden, einstu- diert. „Die unschuldige Irene“ a uf Mannheims Brettern Schauspieldirektor Paul Riedy hat das Schauspiel„Die unschuldige Irene“, ein neues Werk des italienischen Dramatikers Ugo Betti zur alleinigen deutschsprachigen Erstaufführung im Nationaltheater Mann- heim angenommen. Ugo Betti wurde im vorigen Jahr mit dem Literaturpreis der Stadt Rom ausgezeichnet. ner Eltern kommen sah(es war geschickt worden, um dort Kirschen abzuholen), glaubte er die Möglichkeit zur Erfüllung die- ses Verlangens, zur Lösung seiner Kon- klikte, gekommen. Er schloß das arglose Mädchen in sein Zimmer ein, verhängte das Fenster, schloß noch einmal auf, um die Katze hinauszulassen, ein zweites Mal, an- geblich um ein Messer zu holen— dann verging er sich an der 12jährigen. Nach der Tat sei er enttäuscht gewesen, maßlos er- nüchtert, aber zugleich von dem Begehren erfüllt, seine Tat zu verdecken. Die Konse- quenz war die Tötung des Mädchens. Minu- ten später meldete er sich bei der Polizei: „Ich bin ein Mörder, verhaften Sie mich!“ Vor Gericht gab er an, er habe vor der Tat das Messer geholt, um den Körper des Mädchens zu sezieren. Eine Behauptung. die sich als falsch erwies und von Sachverstän- digen als sadistische Selbstanschuldigung, vom psychiatrischen Sachverständigen als eine aus seinen Träumen herrührende Sin- nestäuschung bezeichnet wurde. Eine Gefängnisstrafe von sechs Jahren beantragte der Oberstaatsanwalt. Bei dem Urteil über viereinhalb Jahre Gefängnis wegen Totschlags und Freispruch von den anderen Anklagepunkten ging das Gericht im wesentlichen auf das Obergutachten des Sachverständigen ein. Es erkannte mil- dernde Umstände und verminderte Zu- rechnungsfähigkeit des Angeklagten nur während der Tat an. Der Jugendliche wird nun in eine Straf- anstalt für Jugendliche überwiesen werden, in der— wie es in der Urteilsbegründung hieß— bewährte Psychologen und Er- zieher mehr auf die Eigenarten des Jungen eingehen werden als es in seinem Eltern- haus je geschah. Der Verurteilte nahm die Strafe an. Seinem Vater bleibt die Mög- lichkeit eines Antrags auf Revision, die nur beim höchsten deutschen Gericht, dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe, e ist. i-tu. Badens Gestapochef vor der Zentralspruchkammer Die Berufungsinstanz der Zentralspruch- kammer Nordbaden hat in einer Sitzung am Mittwoch den ehemaligen Gestapochef von Baden, nachmaligen Hafendirektor von Mannheim und späteren Bürgermeister der Kreishauptstadt Villingen im Schwarzwald, Carl Berckmüller, in die Gruppe der Be- lasteten eingestuft, sowie zu 24 Monaten Arbeitslager, gilt als verbüßt durch die In- ternierung und zum 20prozentigen Ver- mögenseinzug verurteilt. Berckmüller, der erst vor wenigen Tagen wegen„Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ von der Großen Strafkammer des Landgerichts Freiburg zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, War am 2. April 1949 in Abwesenheit durch Urteil der Zentralspruchkammer Nord- badens in die Gruppe der Hauptschuldigen eingereiht worden, wogegen er Berufung einlegte. 5 In der Mittwochsitzung wurde der Lebenslauf und die Stellung Berckmüllers im„dritten Reich“, insbesondere als Ge- stapochef, von Baden, aufgezeigt. 1933 wurde er, wie er angab,„wider seinen Willen“ von dem damaligen Reichsstatt- halter und Gauleiter in Baden zum Ge- stapochef ernannt. 1937 wurde er durch Urteil des Obersten SS-Gerichts aus der Ss ausgeschlossen, war in der Folgezeit vorübergehend Hafendirektor in Mannheim und dann Bürgermeister in Villingen bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1940. Entlastungszeugnisse und Aussagen eines Zeugen mögen wohl dazu beigetragen haben, das erstinstanzliche Urteil aufzu- heben und Berckmüller in die Gruppe der Belasteten einzureihen. Erste Zwangs versteigerung eines Grundstückes Es fanden sich zahlreiche Interessenten, aber keine Bieter ein Vor kurzem wurde in Mannheim zum ersten Male nach dem Kriege eine Zwangs- versteigerung eines Grundstückes anbe- raumt. Das Ergebnis war mehr als ent⸗ täuschend. Trotz günstiger Gebotslage fand sich kein einziger Bieter für das Wohn- hausgrundstück in Neckarau. So mußte das Versteigerungsverfahren wegen Ergebnis- losigkeit vorläufig eingestellt werden. Zwar kann noch ein zweiter Termin anbe- raumt werden, ist aber auch dieser Termin ergebnislos verlaufen, dann wird die An- ordnung der Zwangsversteigerung aufge- hoben. Durch eine Verordnung während des Krieges wurden gerade die Zwangsver- steigerungen zum Zwecke der Aufhebung einer Gemeinschaft im allgemeinen zunück- Sestellt. Dadurch wurden besonders Erben- Bäumen der Amicitia r Freunde des Nationaltheaters Zwischendurch begab sich Musikalisches: heitere Gesänge von Rudolf Schumacher und Karl Loewe, ein Stückchen Carmen und zwei brasilianische Volkslieder, mit denen sich hier in privatem Kreise erstmals Ilka Machado vorstellte, die man am kommen- den Sonntag als Gretel in Humperdincks Märchenoper„Hänsel und Gretel“ hören Wird. Ernst Langheinz, der das saloppe Sakko des müden Handlungsreisenden mit dem Havelock des ollen ehrlichen Striese vertauscht hatte, beschloß den herzlich auf- genommenen Aufführungsreigen mit einem viel belachten Monolog aus Schönthans „Raub der Sabinerinnen“. In den Beifall teilten sich im übrigen Hanna Meyer, Rainer Geldern, Helmuth von Scheven, Walter Vits-Mühlen, Hans Schweska, Friedrich Kinzler, Walter Schwarz, Hertha Roth, Walter Pott, Karl Marx, Nathalie Hinsch-Gröndahl, Kapellmeister Karl Fischer und der Schauspieldirektor Paul Riedy, der eingangs ein paar Worte zum Thema„Theaterkrise— Publikums- krise“ gesagt hatte und mit dem Drama- turgen Dr. K. Weigand wohl um die Zu- sammenstellung des Programms besorgt ge- Wesen war. ew. gemeinschaften betroffen, die sich dadurch nicht auseinandersetzen konnten. Im ver- gangenen Jahre wurden diese Beschrän- kungen aufghoben und der normale Rechts- zustand wieder eingeführt. In der Folgezeit wurden dann alle die ungelösten Gemein- schaftsverhältnisse, die schon lange auf eine gerichtliche Auseinandersetzung harr- ten, dem Zwangsversteigerungsverfahren zugeführt. Die Anordnung der Zwangsver- steigerung erfolgt durch das Amtsgericht, deren Durchführung obliegt aber nach der Badischen Gerichts verfassung dem Notariat. Für die betroffenen Gemeinschaften war es eine große Erleichterung als nun die Zwangs versteigerung unbeschränkt zuge- lassen war, da die Beteiligten sich eine vom Gemeinschaftsband befreiende Lösung er- hofften, nachdem sie in gütlicher Weise zu keiner Einigung kommen konnten. Die erste Zwangsversteigerung nach dem Krieg hat diese Hoffnung aber zunichte gemacht. In jedem Falle kann nur davor gewarnt Werden, in einer Zwangsversteigerung den letzten Ausweg für eine Auseinemdersetzung zu erblicken. Nach wie vor sollten sich die Beteiligten als Ziel eine gütliche Einigung setzen, entweder durch gemeinsamen Ver- kauf des Grundstückes an Dritte oder durch Uebernahme des Grundstücks durch einen oder melirere Teilhaber der Gemein- schaft. Der Kapitalmarkt ist zu schwach, um im Wege einer öffentlichen Versteige- rung die wirtschaftliche Verwertung des Grundsbücks zu gewährleisten. Und wird wirklich einmal ein Gebot abgegeben, dann besteht die Gefahr, daß das Grundstück zum Nachteil der Gemeinschaft zu einem gewissen Schleuderpreis zugeschlagen wird. Erreicht nämlich ein Gebot sieben Zehntel des amtlichen Schätzungswertes, muß der Zuschlag erfolgen. Somit ist bei Versteige- rungen immer mit einem Drittel Verlust des Grundstückswertes zu rechnen. Das negative Ergebnis der ersten Grund- stücks versteigerung kann deshalb nur ein erneuter Anruf für Grundstücksgemeinschaf- ten sein, die Auseinandersetzung in güt- licher Weise zu bereinigen, da auch ein Ver- steigerungsverfahren, das erhebliche Kosten verursacht, zu leicht zu einem Fehlschlag führen kann. Dr. M. — Kurze„MM“-Meldungen Das Finanzamt zieht um. Wie aug der Bekanntmachung im heutigen Anzeigentel zu entnehmen ist, macht das Finanzam nun die von ihm bisher innegehabten Schül. räume in der Sickinger-Schule und g. werbe-Schule frei. Hierdurch erhält q. Stadtschulverwaltung wieder 17 freie Räumg Diese Freigabe ist für das Stadtschulam eine begrüßenswerte Erleichterung. Die Film-Arbeitsgemeinschaft der Abend. akademie zeigt am 15. Dezember um 19000 Uhr im Vortragssaal der Kunsthalle de Film:„Romeo und Julia auf dem Dorfe der nach der gleichnamigen Novelle von Gottfried Keller gedreht wurde. Romas Brodmann, Filmkritiker am Radio Zürich und bei der Schweizer Zeitung„Die Tat spricht einleitende Worte zu dem Film Rentnerfeier und Jubilarehrung. Die Deutsche Angestelltengewerkschaft, Ortz. gruppe Mannheim, gibt am 15. Dezember um 18 Uhr im Hotel„Rheinbrücken“ eine Feier zur Ehrung ihrer Jubilare und Rent. ner. Um Vorlage des Mitgliedsausweises des Rentenbescheides oder der Stempelkartz wird gebeten. Betriebsräteschulung. Im Rahmen der Schulungsvorträge für die Betriebsrat spricht am 14. Dezember, 19.30 Uhr, im Ge. Werkschaftshaus Dr. Goldschmidt über „Kündigungsrecht und Kündigungsschutz. recht“. Weihnachtsfotowettbewerb. Interesslertz Amateurfotografen werden darauf hinge. wiesen, daß im nächsten Gruppenabend der Fotografischen Gesellschaft am 15. De. zember, 20 Uhr, im Lokal Fabrega, Q 4, 1 über einen Weihnachtsfotowettbewerb ge. sprochen wird. Frieden— wie ihn das„Friedenskoml. tee“ sieht. Am 15. Dezember. 19.30 Uhr, wird im Lokal„Arion“, Uhlandstraße 1 bei einer Veranstaltung des Mannheimer Friedenskomitees Bericht über den Welt- kriedenskongreß in Warschau und den Friedenskongreß in Berlin gegeben. 80 Jahre Metzgerei Orth. Die Metzgerel Orth in M 5, 12 kann am 15. Dezember int 80 jähriges Geschäftsjubiläum feiern. Seit drei Generationen ist die Metzgerei in Fa- milienbesitz. Im März 1870 begründete der Großvater der heutigen Generation, Geotg Orth, der in Neckarau das Fleischerhand- Werk erlernt hatte, sein Geschäft in Mann- heim durch Einheirat in die damalige Met. gerei Grün in nächster Nähe des alten Du lacher Hofes. Sein Sohn Karl Orth macht sich 1900 in L 4 und später im eigenen An- Wesen M 5, 12, dem Vaterhaus der jetzigen Generation, selbständig. 1940, nach dem Tode des Vaters, übernahm der älteste Sohn, Richard Orth, das Geschäft, das während des zweiten Weltkrieges teilzerstört wurde und sich jetzt im Wiederaufbau befindet. Ein Ableger dieser Fleischer-Familie ist der zweite Sohn, Hermann Orth, der sich 1950 in der Neckarvorstadt selbständig macht Nachdem er vorher außerhalb Mannhei eine Gastwirtschaft und Metzgerei betrie- ben hatte. Wir gratulieren! Mina Sator, Mannheim, Lenaustraße 29, und Viktoria Brockschlä- ger, Wwe., Mannheim Sandhofen, B 20 begehen ihren 70. Geburtstag. Anna Möhler, Mannheim Gartenstadt, Ligusterweg 10, wird 75 Jahre alt. Anna Göhler, Mannheim, Almenstraße 5, vollendet das 80., Nicolaus Herbold, Mannheim Waldhof, Oppauer Straße 24, das 85. Lebensjahr. Den 87. Ge: burtstag kann Marie Mischler, Mannheim, Weidenstraße 18, feiern. Ferdinand Klug Mannheim, Kleine Riedstraße 5, Wird 79 Jahre alt. Aus dem Polizeibericht Jugendlicher Dieb. Recht gewagt waer es wohl, einem sechs Jahre alten Mädchen einen Geldbeutel mit einem 50-Markschein Als Inhalt in die Hand zu drücken und das Kind damit zum Bäcker zu schicken, Auf dem Rückweg interessierte sich ein ewa acht bis zehn Jahre alter Junge für den Geldbeutel und fragte das kleine Mädchen, ob was„drin“ sei, Auf das„a“ des Kindes hatte der kleine Bursche auch schon den Geldbeutel an sich gerissen und ging damit flüchtig. Der Vorgang spielte sich auf dem zweiten Stock eines Hauses ab. Obwohl sich einige Straßenpassanten einschalteten, konnte der Junge unerkannt verschwinden, Interesse für Gips. Ein heimlicher „Kunde“ interessierte sich in Abwesenheit des Gipsermeisters für dessen Gipsbestände und entführte ihm von zwei verschiedenen Baustellen insgesamt 70 Säcke Gips. Die Polizei hat bereits eine Spur aufgenom- men. Fahrer kam später wieder. In Neckarau stieß an der Straßenkreuzung Neckarauer Straße— Niederfeldstrage ein Motorrad- fahrer mit einem Pkw. zusammen, wobei der Motorradlenker einen Unterarmbruch und eine Verletzung über dem rechten Auge erlitt. Der Pkw.-Fahrer, der unver- letzt blieb, erschwerte die Feststellungen der Polizei, weil er sich von dem Unfall- platz entfernte und erst nach zwei Stunden ermittelt werden konnte. Ob der Unfall durch ihn verursacht wurde, werden die Ermittlungen zeigen. Saurer Zucker. Sicher sehr attraktiy muß ein Zuckergeschäft für einen Kauf- mann gewesen sein, der sich verleiten ließ, seinem Lieferanten im voraus den Betrag von 1000 DM für 10 Sack Zucker zur Ver- fügung zu stellen. Von dem Zucker hat jedoch der Besteller bis jetzt noch nichts gesehen, so daß er sich um sein Geld be- trogen fühlt und Anzeige wegen Betrugs erstattete. Die leidige Vorfahrt. Beim Einbiegen in die Quadrate zwischen K 2—K 3 konnte sich offenbar ein deutscher Pk w.-Fahrer mit einem auf einem Motorrad sitzenden amerikanischen Soldaten, der aus der ent- gegengesetzten Richtung kam, nicht recht- zeitig über die Vorfahrt einigen, so daß es zu einem kräftigen Zusammenstoß kam. Der Amerikaner erlitt einen Beinbruch und einige Platzwunden; auch ein auf dem Motorrad mitfahrender Zivilist wurde am Bein verletzt. Die 13.30 — Gott treuso B nach! lch 21 Mann! 1 Beerd stat Entsck große zu de zur le rer A für d. für di Man Felds! Cott d gekallel sere E mutter. mutter frau Wil! nach k ter vor keit al Mh m. Talstre den 12 1 I u Beerdi 15. De von d denhe Plötzlit schied liebe Schwätz ar im Alt Mannh Die tro Beerdi Hauptf stat Für d. Anteil teilchen den b leben Elis sagen sten I Herrn die tre Man Bürge. Die tr⸗ Kun. Kre 0 6 reh Suöt ditic Hane dem Unte 1 6 3 4.1 1 5 baut a Mannhe helt Sch. Dre Neckar; thu deuost Valdhe 0/ Nr. 20 — e aus der Nzeigentei 5 Pine] blen leber Dann, Bruder, Schwager und Onkel. Herr ten Schul. 5 2 unn ar ml Inger erhält dige eie Rau Städt. Obersekretär atschülan S0. 2411 1 8g lan wurde plötzlich und unerwartet im Alter von 63 Jahren a von mir genommen. ler Abend um ib Ma nnheim(Oehmdstr. 10), den 13. Dezember 1950 . den In tie ter Trauer: 10 1 5 weine Frau Berta Ellinger, geb. Jürgens und Angehöri 2. Romag 4 58 io Zürich] pie Beerdigung findet am Donnerstag, dem 14. Dezember 1950, „Die Tat- 13.30 Uhr, auf dem Hauptfriedhof in Mannheim statt Film, ung. De Aft, Ortz. 8 D gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen herzensguten, . n treusorgenden Mann, meinen geliebt. Papa, Bruder u. Onkel, Herrn Ken“ eine und Re. Bernhard Friedrich Bender aus weises Hauptlehrer 1. R. mpelkarte] fach jahrelangem, mit großer Geduld getragenem Leiden, plötz- 5 lich zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Hannheim-Neuostheim(Rethelstraße 13), den 12. Dezember 1950 hmen a0 in tiefer Trauer: Anna Bender/ Gudrun Bender/ Elsa Bender 1 1 digung: Donnerstag, 14. Dez., vorm. 10.30 Uhr, Hauptfriedhof etriebsrät Beerdigung 8„„ P ar, im Ge. üdt über ngsschutz statt Karten! Zurückgekehrt vom Grabe unseres eben Entschlafenen, ist es uns ein Herzensbedürfnis, für die überaus große Anteilnahme, die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden teresslertz] zu danken, sowie all denen, die unseren Verstorbenen, Herrn uf hinge. P il 2 pen hilipp Gauch m 15. De- Tief bauunternehmer za, Q 4, 1 ur letzten Ruhe begleiteten. Besonderen Dank Herrn Stadtpfar- 58 b er Amann für die tröstenden Worte am Grabe, Herrn Pr. Schadt Werd ge. für die ärztliche Betreuung sowie dem Gesangverein„Frohsinn“ für die letzten Ehrungen und die Kranzniederlegungen. denskoml 0 8 Feudenhelim, den 14. Dezember 1950 19.30 Uhr. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: straße 1 Emilie Gauch, geb. Eberle 1 annheimer den Welt⸗ und den vas Geschäft wird im Sinne 8 bott dem Allmächtisen hat es des Verstorbenen in vollem Met. gekallen, meine liebe Frau, un- Umfange von mir unter den 5 28erel gere gute Mutter, Schwieger ⸗ bewährten Fachkräften weiter- ember ihr mutter, Großmutter, Urgroß- geführt und bitte das uns bis- lern. Seit mutter, schwester und Tante, her geschenkte Vertrauen auch rei in Fe. Frau weiterhin zukommen zu lassen. 1 2 22 2 2* met an Wünelmine Gölitz Emilie Gauch nern geb. Wittemaier in Mann- lach kurzer Krankheit im Al- 1 ter von 72 Jahren in die Ewig 5 17 1 keit abzurufen. L 2 H: Alten Dur- u Feudenheilm en mach erer e 5 Merzellen genen An. den 12. Dezember 1950 r jetzigen 1 5 85 910 E 5 schmecken und helfen, teste Sohn. Ludwig Gölitz OA in Apotk. u. Drogerien 5 3 Während und Angehörige ört wurde Beerdigung am Freitag, dem 2. N 1 4 1 f befindet. 5. Dezember 1995 1 50 155 Billig! Billig! Billig! lie ist der] von der Friedhofkapelle Feu- sich 1950 denheim aus. Schlafzimmer g machte, imitiert, echt Eiche, Birke, lannheingß„Mahsgoni, Birnbaum ei betrie⸗ e 525, 565, 595, 625, 645, Plötzlich und unerwartet ver- 675, 695, 715, 765, 795.— Mannheim, rockschlä- n, B na Möhler, rweg 0, Mannheim „Nicolaus Oppauer n 87. Ge- Mannheim and Klug 5, Wird it vagt Wer Mädchen Larkschein n und das cken, Auf ein etwa für den Mädchen, es Kindes schon den ing damit auf dem Wohl sich Leistungssfäh. Edelobstbrennerel, im größten Erzeugergebiet liegend. sucht für ihre Erzeugnisse Kirsch-, Zwetschgen wasser, Mirabellengeist, für die Bez. Mannheim, Heidelbg., Worms, tüchtige Vertreter b. guten Verdienstspannen. Angebote unter Nr. P 48528 an den Verlag. Papiergroßhandlung sucht strebsamen Platzvertreter Mannheim u. Umgebung. An- gebote u. Nr. P 06509 a. d. Verl. Dilanzsicherer Stundenbucnnalter gesucht. 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Mannheim(J 3, 6), 14. Dez. 1950 i bie trauernden Hinterbliebenen geerdigung: 15. Dez. 1950, 14 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 830, 885, 940, 975. 1080, Küchen-Büfettis 115, 148, 168, 192, 215. 225, 235, 255, 275, 295. 325, 345. 375. 395, 415. Wohnzimmer- Büfetts 155, 265, 295, 345, 375, 425, 455, 475, 495, 350, ch. Baumann à ba. Qu 5, 4 Mannheim Qu 3, 4 statt Karten! für die vielen Beweise herzl. anteilnehme sowie die zahl- S E NANNINATCHU NSE Schlachthof-Freibank. Bis auf weiteres kein Verkauf. Wettbewerb für den Sparkassenneubau Der am 31. 8. 1950 ausgeschriebene Wettbewerb der Städt. Sparkasse Karlsruhe zum Sparkassenneubau am Ettlinger-Tor-Platz hat durch die Entscheidung des Preisgerichts, das am 5. und 6. Dezember 1950 tagte, seinen Abschluß gefunden; die Preisverteilung wurde wie folgt entschieden: 3 Preise zu je 2500,— DM an Architekten Dipl.-Ing Kahtz u. Meyn, Karlsruhe Architekt BDA Rudolf Fischer, Ettlingen Architekt BDA Ottmar Bentz, Karlsruhe. 2 Preise zu je 2000.— DM an Dr.-Ing. H. D. Rösiger und Dipl.-Ing. G. Seemann, Karlsruhe Professor Rudolf Büchner, Architekt, Dipl.-Ing., Karlsruhe. Ankäufe zu je 875,.— DM an Rege Bmstr. Dipl-Ing. Hans Gäckle, Karlsruhe Mitarbeiter: Dipl-Ing. Werner Boge, Karlsruhe Architekt BDA Herman Hoesch. Karlsruhe e Architekt BDA Gustav Forschner, Pforzheim Architekt Gustav Eck, Karlsruhe Mitarbeiter: Architekten E. Brandel und F. Salzbrenner. Sämtliche eingegangenen Entwürfe werden in den oberen Räumen der Karlsruher Stadthalle am Konzerthausplatz öffentlich ausgestellt in der Zeit vom Sonntag, 10. Dezember bis einschl. Samstag, 16. Dezember 1950. Die Ausstellung ist geöffnet am Sonntag von 11 bis 17 Uhr, an den folgenden Werktagen von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Städt. Sparkasse Karlsruhe. 5 Finanzamtliche Bekanntmachung Die in der Sickingerschule und Gewerbeschule U 2 befindlichen Dienststellen des Finanzamts werden vom 18. mit 20. Ifd. M. in das Schloß- Schloßhof zwischen Durchfahrt und Mittelbau- verlegt werden. Geschlossen sind daher: a) am 16. und 18. Ifd. M. die Finanz- kasse für den Barverkehr sowie die Lohnsteuerstelle u. Vollstreckungs- stelle; b) am 19. und 20. Ifd. M. die übrigen Stellen. Für die Entgegen- nahme von Schecks und Ueberweisungsaufträgen sowie für die Einzah- lungen auf das finanzamtliche Postscheck-Konto und auf das Konto des Finanzamts bei der Landeszentralbank Mannheim tritt hierdurch keine Unterbrechung ein. Die Kraftfahrzeug-steuerkarten werden wieder ab 19. Ifd. M. in der Finanzkasse 1. Erdgeschoß, rechts vom Hauptein- leichen Kranz- u. Blumenspen- len beim Heimgang unserer leben Entschlafenen, Frau Elisabeth Sperber geb. Höflein sagen wir allen unseren innig- sten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfr. Lehmann für die tröstend. Worte am Grabe. Mannheim, 13. Dezbr. 1930 Bürgermeister-Fuchs-Str. 31a Die trauernden Hinterbliebenen schalteten, chwinden. neimlicher Wesenheit sbestände chiedenen Gips. Die lufgenom- Neckarau eckarauef Motorrad- en, wobei armbruch rechten er unver- stellungen n Unfall- i Stunden er Unfall rden die attraktiy en Kauf- eiten lieh, n Betrag zur Ver- icker hat ch nichts Geld be- Betrugs Einbiegen 3 konnte v.-Fahrer sitzenden der ent- ht recht- o daß es oB kam. ruch und uk dem urde àm — Kuncden- Kreclit ür Hand und Neaschine dubömpte Socken Sſick westen pullover tondschuhe Schols emden Erowatten ger Ache dörd-kinrichter Untef wäsche Ttainingsanzüe MANNHEIM Frlenrichsnlat: 15/17 Rur 42 805 CCC Heschinenstrick ere! Lina Lutz 4% Mau MAE 4.1 gang- ausgestellt wergen. Fernmündliche Auskünfte können vom 18. mit 20. 12. 1950 nur in en dringendsten Angelegenheiten erteilt werden. Finanzamt Mannheim. 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Das interesse der Mönnchen hört sofort qof, Wenn die echten Weibchen erscheinen.— Eine merkwördige Episode im fe ich der Natur, eines ihrer unzählbaren Mittel, Jas leben der Arten zu erhalten und weiterzugeben. Von den geheimnisvollen Beriehungen zwischen Blumen und Insek· ten, von all den Schönheiten und Geheimnissen der Natur und den großartigen leistungen der modernen echnik berichtet in mehrlorbig illustrierten Abfsõtzen mit prächtigen Fotos und Kupfer- nefdruckbeildgen der„ORONx. „ORION, die naturwisseffschaftlich- fechnische Zeitschrift för qeder- mann erscheint zweimol im Mond, Heftpreis nur 75 Pf. Bestellungen nehmen alle guten Buchhandlungen und Postämter enigegen. prospekt und Probeheft direkt yom Veel SEBASTIAN tu Mü vor Münchtx bedb 1 för die langen Winterabende? 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Dezember, von 18.00 bis 19.00 Uhr, eine] mige 5 F f. der Wunschsendung:, Beim Christkind beste ie Diese Sendung soll Ihnen nicht nur Freude machen, sie dient zuzu auch einem guten Zweck. In Verbindung mit der Landesarbeitz. desv gemeinschaft für Kriegsgefangenenfragen wollen wir damit un: Rep. seren Heimkehrern eine kleine finanzielle Unterstützung schaffen, und Dazu müssen sie wissen: Das Programm setzt sich aus Unt den Musikstücken zusammen, die von unseren Hörern im Rahmen nie der Wunschkonzerte am meisten verlangt wurden. Hier sind se, ten 1.„Aus der Jugendzeit“, von Radecke K 2.„Schenkt man sich Rosen in Tirol“, von Karl Zeller em 3.„Ständchen“, von Jonny Heykens 3 d 4.„Wenn abends die Heide träumt“, von Walter Jäger un 5.„Das Schwarzwaldmädel“, von Leo Jessel dem 6.„Gold und Silber“, Walzer von Franz Lehar das 7.„Heimatland“ aus„Monika“, von Nico Dostal drin 8.„La Paloma“, von Sebastian Vradier an 9.„Kuckuckswalzer“ von Jonasson a 10. Immer und ewig“, von Peter Kreuder gebe 11.„La vie en rose“, von Louiguy Piaf 5 elne 12.„Fern von der Heimat“, von Whitney-Stein unte 13.„Auf Wiedersehn“, von Eberhard Storch. 5 gen In Verbindung mit diesen Musiknummern werden bei der Sen- dung am 25. Dezember vor jedem Musikstück vier Namen von 5 Hörern genannt.(Vielleicht ist der Ihre dabei) Und zwar werden dis folgenden Namen angesagt:.. spiral 1. Die Namen derjenigen zwei Hörer, die für das jeweils ge. halt wünschte Musikstück den höchsten Betrag gespendet haben und half 2. die Namen von zwei weiteren Spendern, die durch das Las Finbe ermittelt werden. uind Bitte, lesen Sie das Programm durch. Sicher finden, auch 8e i 19 Eine Melodie, mit der zusammen Sie Ihren Namen durch den 92 au Aether bören wollen. Ihre Spenden aber kommen über die Obst Landesarbeits gemeinschaft für Kriegsgefangenenfragen den Heim- 8 kehrern zugute. gesun! Ueberweisen Sie bitte Ihre Spende unter Angabe des ge- Als wünschten Musikstückes bis spätestens 20. Dezember auf das fragst Postscheckkonto des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart 101 90 partne Gewen bei d. 2 dle P chung Gewerkschamler! Jetzt wird es Zeil n Am Donnerstag, dem 14. Dezbr. 1 geküh! 1950, 19.30 Uhr, indet in Mann- 1 8 Paket 3 3 heim-Luzenberg, Lokal„Goldner re Lieben in der Index Löwe“(Reiber), Ecke Sand- 4 hofer/ stolberger Str., eine Ver- O0 1 el anstaltung der Gesellschaft für 8 20 Ne gewor deutsch- sowietische Freund- erhöh schaft statt. n ee age Thema: Bedeutung und Auf- NöͤfNC 55 acht gaben der sowjetischen Ge- ankommen soll. 1 5 werkschaften. Referent: 1 i 3 5 Suchen Sie aus, was Sie orwy. Sekretär des FDB. Blaner. schicken wollen. Wir Verpacken ten Dazu sind alle Interessenten alles und besorgen es zur Post. gut eingeladen. Sie haben gar keine Arbeit, 8 Gesellschaft für deutsch-sowie- m. tische Freundschaft— zung einlandhals ze inh.: AUGUST KEN Erhöl feinkost, O 3, 3. Tel. 44657 balter Steue 7 dend 8— [E b 2 MNinlersporiler SONNTAG, 7. Dezember 22 zum Ruhestein Abfahrt: 6.00 Uhr, Paradeplatz Fahrpr. hin u. zurück 10. DM WEIHNACHTEN NEUYAHN im Schwarzwald 9½ Tage, 23. Dez.—1. Jan. DM 68. 3½ Tage, 23.—26. Dez. DM 37. 2½ Tage, 30. Dez. 1. Jan. DM 29, 50 Näheres u. Anmeldung: Mannh. Omnibus verkehrsges. m. b. H., Friedrichsfelder Str. 38 Telefon 4 11 82 oder bei den Reisebüros 100 Jahre gute Ware Prima 5 500 9 e DM 15 d dx u Dörrfleisch 50⁰ 2 4 0% 2.70 oder lbräucherter fetter Speck 5⁰⁰ 9„„ „** 222 5 Ichreiber 1830. 1930 4 eee, Geselgcho-s teinhagen In Wesffeſen 1 L. ieee s Leben 20.10 Unt is jr. umd Tod ERn Tirol“ gens 14.30 15.30 mveranstal. r und Uhr 7 ALLACI OLIANSRI zen Erdtell —— INDUSTRIE- UND HANDELSBLATT 222 Seite 1 Nasenstüber und harte Püfie DU kritisjert Wirtschafts- politik Nach rechts und links verteilt eine CDU- nkschrift über wirtschafts- und sozialpoli- ische Fragen Nasenstüber und harte Schläge, bie„Nasenstüber“ gelten der Bundesregierung, der vorgerechnet wurde, daß sie den psycholo- ischen Effekt der Lohnsteuersenkung verpuf- en lieg, weil die Brotpreiserhöhung, als deren ausgleich sie gedacht war, ein Vierteljahr nachhinkte. Der zweite Fehler sei gewesen, zich dem Schiedsspruch von Remagen über die Erhöhung der Bauarbeiterlöhne zu beugen, ohne die folgenschweren Auswirkungen zu be- nücksichtigen. Per Saldo habe die Bundesregie- zung eine mangelnde Koordination und kon- ꝛeptionelle Vorbereitung wirtschafts- und eialpolitischer Maßnahmen bewiesen. Harte Schläge prasseln auf die SPD nieder. er SPD wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Gewerkschaftsführung ohne objektiv ver- tetbare Gründe die Lohn- und Preisspirale mit inflationistischem Druck in Bewegung ge- etzt zu haben. Das Ergebnis einer derartigen Lohnpolitik ger SPD, so heißt es unter anderem, werde kaum den Lohnempfängern zugutekommen. pie Leidtragenden würden vielmehr die Fest- desoldeten, die Beamten und Angestellten so- ie die Renten- und Pensionsberechtigten zeln, deren Anteil am steigenden Sozialpro- dukt noch weit unter dem Vorkriegsstand legt. Denn,„wenn eine generelle Lobnerhö- ung von etwa 10 Prozent in diesen Wochen verwirklicht wird, so dürfte darin nur ein gell als echte Lohnerhöhung von Bestand in.“ ie ple Denkschrift weist ferner darauf hin, daß der Anfang, die Lohnerhöhung auf die preise abzuwälzen, bemerkenswerterweise im Einflußbereich der öffentlichen Hand, näm- ch bei Kohle, Eisen, Elsenbahnfrachten, Gas und Energie gemacht werde. Ohne Zweifel würden die anderen Preisbereiche folgen. zum Beweis des Fehlens eines objektiven Grundes für das Ingangsetzen der Lohn-Preis. bringen lr Uhr, eine estellt „ sie dient ndesarbeits. damit un- ug schaffen. tzt sich aus im Rahmen er sind gde Zeller Jäger ei der Sen- Namen von war werden jeweils ge- t haben und ch das Las N. auch Sie durch den n über dle den Heim · e des ge⸗ er auf das tgart 101 90. es Zeil, ket für in der ne eee eee zeitig n soll. us, Was Se Vir verpacken 1 es zur Pos eine Arbeit. dhaus KOPPEN Tel. 44657 eee e Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Bundestages faßte auf Anregung des FDP- Abgeordneten Dr. Preußker den einstim- migen Beschluß, vorläufig keine Erhöhung der Strom- und Gaspreise, die im Zuge der Kohlepreiserhöhung gefordert wurde, zuzulassen. Er schlug vor, daß das Bun- deswirtschaftsministerium zunächst eine Repräsentations-Enquete über die Kosten- und Ertragslage durchführt und daß diese Untersuchung in den nächsten drei Mona- ten dem Ausschuß vorgelegt werde. Es ist also vor dem 1. April 1951 in kei- nem Falle mit einer Erhöhung der Strom- und Gaspreise zu rechnen. Allerdings wird dem Bundeswirtschaftsministerium durch das Preisgesetz die Möglichkeit gegeben, in dringlichen Ausnahmefällen eine Preiserhö- hung in Außerst begrenztem Umfange ge- gebenenfalls zu bewilligen. Bevor jedoch eine allgemeine Entscheidung fällt, soll erst untersucht werden, ob die Kostenerhöhun- zen aufgefangen werden können. spirale Mrd auf den Index der Gesamtlebens- haltungskosten hingewiesen. Diese seien ohne Hinberiehung des Sgaisonverbilligten Obstes und Gemüses im Vergleich zum ersten Quar- al 1949- 100 von Juni bis Oktober 1950 von 2 auf 93 gestiegen, mit Einbeziehung von Obst und Gemüse dagegen von 91 auf 89 ab- gesunken. Als Migachtung des Grundsatzes der Ver- kragstreue in den Beziehungen der Sozial- partner wertet die Denkschrift die von den dewerkschaften ausgelöste Kündigungswelle bel den Tarifverträgen. Da erwiesenermaßen dle Preiserhöhungen zu keiner fünfprozenti- gen Veränderung der Lebenshaltungskosten geführt haben, könne man sich auch nicht auf dle in manchen Tarifverträgen eingebaute Indexklausel berufen. Den Arbeitgrbern wird Inkonsequenz vor- geworfen, Sie hätten statt einer echten Lohn- erhönung den Umweg über die Teuerungszu- lage gewählt. Diese schafft aber— nach An- uicht der Denkschrift— ähnlich der Index- klausel nur neue Beunruhigungsmomente. Die Vorwürfe gegen die Bundesregierung finden hren Ausdruck in der Feststellung: Es hätte Aufgabe der Koordinierung von Wirtschafts- und Lohnpolitik sein müssen, die Lohnbewe- zung so zu gestalten, daß Preiserhöhungen ver- meden werden. Nur dann hätte die seit der Jahreswende 1948-49 errechnete 30prozentige Erhöhung des Realeinkommens annähernd ge- halten werden können. Auch die Agrar- und Steuerpolitik hätte dieser Koordinjerungsnot- vendigkeit Rechnung tragen müssen, Besatzungskosten wachsen Mehr als 500 Mill. DM gefordert Wie in Bonn verlautet, haben die Alliierten einen Nachtrag für den Besatzungsetat in Höhe don mehr als 500 Millionen DM, jedoch weniger a 600 Millionen DM, für die letzten drei Monate des Haushaltsjahres 1950/51 angefordert. Die Nachforderungen werden mit Truppenver- Kärkungen im Bundesgebiet begründet. Wie dazu noch bekannt wird, haben die Alliierten vom Bundesfinanzminister die sofortige Frei- gabe von rund 100 Millionen DM für den Bau von Kasernen und Exerzierplätzen gefordert. Die genannten Beträge stellen eine zusätz- liche Beanspruchung zu den laufenden Besat- zungskosten in Höhe von rund 4,5 Millionen DM pro Haushaltsjahr dar. Dudeks trübe Prophezelung Einer der führenden deutschen Finanzsach- verständigen, Senator Dr. Walter Dudek, er- klärte vor der Hamburger Bürgerschaft, daß das Problem der Wiederaufrüstung die Bundes- republik in Kürze vor folgenschwerste Ent- scheidungen stellen werde,„Kein Mensch kann uns verraten, wie die öffentliche Hand die Mittel dafür aufbringen soll“, sagte Dudek. eine allgemeine Senkung des Lebensstandards sei unvermeidlich, wenn nicht vorgezogen werde, durch Kreditausweitung bei der Noten- bank eine neue Inflation mit all ihren Schrecken heraufzubeschwören. Dudek schloß mit den Worten:„Es ist bei Gott nicht populär, diese Ansicht laut und deutlich zu verkünden. Aber es ist schon besser, wenn das Volk weiß, Was ihm blüht, als wenn man die Leute mit falschen Redensarten einlullt. Dudek kündigte für Hamburg eine mögliche Revision der Real- steuern und eine Erhöhung der Tarife für Wasserwege und Mieten an, wodurch der Fehl- betrag des Hamburger ordentlichen Haushaltes in Höhe von 54 Millionen DM gemindert wer- den könnte. Dudek erklärte, weite Kreise der deutschen Bevölkerung lebten und handelten heute nach der Devise: Wir leben heute, wer weiß, war morgen sein wird. Aus Kreisen der Bundesregierung wird hier- zu erklärt, daß die trüben Prophezeiungen Dudeks sich deswegen als gegenstandslos er- weisen dürften, weil eine Politik des„leichten Geldes“ entschieden verneint wird, und weil im Zuge der zunehmenden Produktion auch eine gewisse Vergrößerung des Sozialproduktes zu erwarten sei. Die Bundesregierung bemühe sich, dafür zu sorgen, daß unvermeidbare Kon- sumeinschränkungen auf innerhalb der Ein- kommensverteilung bevorzugte Kreise begrenzt bleibe. Schäffer vill Muster- Finanz- minister bleiben Der Bundeshaushalt soll, so weit es irgend geht, auch in den kommenden Jahren ausge- glichen gehalten werden. Bundesfinanzminister Fritz Schäffer erklärte, daß dies die grund- legende Voraussetzung dafür sei, daß die Spa- rer Vertrauen in die Währung behalten. Der Minister wies darauf hin, daß sich vor dem Ausbruch der Koreakrise die Sparrück- lagen in fünf Monaten um rund neunhundert Millionen Mark erhöht hätten. Dies sei ein außerordentlich günstiger Anfang gewesen, den die weltpolitische Entwicklung jedoch schwer Für 16. Minn. Dollar Waren nach USA ausgeführt Die deutsche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika hat sich auf 16. Mill. Dollar im Oktober erhöht und beträgt damit das Vier- fache des Monatsdurchschnitts 1949. Auf Enderzeug- nisse entfallen 33 Prozent, auf Vorerzeugnisse 28 Prozent und auf Halbwaren 29 Prozent. beeinträchtigt habe. Schäffer erinnerte daran, daß es auf der Welt nur fünf Länder mit aus- geglichenem Etat gäbe, dies seien neben der Bundesrepublik Großbritannien, Schweden, Portugal und Luxemburg. In allen anderen Ländern legten die Finanzminister einen Aus- gabenhaushalt vor, der nur durch eine Erhö- hung der Staatsverschuldung ausgeglichen wer- den könne. Kohlenjörderung enttäuschend Die westdeutsche Steinkohlenförderung betrug in der zweiten Dezemberwoche insge- samt 2 363 646 t gegenüber 2 514 484 t in der Vorwoche. Die arbeitstägliche Förderung be- lief sich in der Berichtswoche auf 383 176 t ohne Sonntagsschichten beziehungsweise auf 393 941 t mit Sonntagsschichten(Vorwoche: 386 289 beziehungsweise 419 081 t). Durch Sonn- und Feiertagsschichten wurden im Dezember bisher rund 261 000 t zusätzlich gefördert (480 000 t vom 13. bis 30. November). Zolltarife von Torquay a b l. August 1951 Nach in Bonn vorliegenden Informationen sollen die auf Grund der gegenwärtigen Ver- handlungen in Torquay festzusetzenden Zoll- Sätze ab I. August 1951 in Kraft treten. Augen- blicklich finden in Torquay Einzelverhandlun- gen mit den Beneluxstaaten statt. Anschlie- Bend sind Finzelverhandlungen mit Oester- reich vorgesehen. Verbraucher oder Mühlen bedienen?- das ist die Frage Getreide verteilung soll neu geregelt werden Wie wir erfahren, hat der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Robert Margulies (FDP) dem Bundesernährungsminister einen Antrag zugeleitet, die bisherige Methode der Getreide-Zuteilung an Mühlen zu verlassen. Nicht mehr die Kopfzahl der Bevölkerung, sondern die Mühlenkapazität soll aus- schlaggebend sein für die Aufteilung von Auslandsgetreide. Margulies“ Brief an den Bundesernährungs- minister berührt damit ein Problem, das von den Mühlen und inbesonders von den Mann- heimer Mühlen längere Zeit ventiliert wurde, nämlich die Unwirtsehaft lichkeit. Meinungsverschiedenheiten über die Feh- ler des alten und die befürchteten Mängel des neuen Systems sind natürlich nicht zu ver- meiden. Besonders nicht in Zeitläuften, in de- nen alle Interessenten zum Schutze bisheriger Privilege vermeinen,„aẽnf jeden Fall klagen“ zu müssen, auch wenn sie nicht leidend sind. Verschärft werden diese Meinungsverschieden- heiten durch den Umstand, daß seit dem 1. Juli 1950 eine gewisse— nur durch die Kostenfrage gesteuerte Freiheit im inländi- schen Getreideverkehr besteht, was dazu führte, daß im Jahre 1950 zum ersten Male wieder einige— von rheinischen Fachkreisen, jedoch als noch lange nicht den Friedensver- hältnissen entsprechend bezeichnete Par- tien Weizen aus dem nord- und mitteldeut- schen Raum sowie aus Bayern an den Rhein kamen. Die in den westdeutschen Getreideerzeu- gungsgebieten liegenden Mühlen sehen ihre Felle fortschwimmen und wehren sich dagegen, daß ihre zus den ehemaligen Autarkie-Bestre- büngen entstandene Vormacht 1825 schwinden soll. bade ea In Fachkreisen werden die beiden Richtun- gen wie folgt umschrieben: a) Mannheim und der Rhein überhaupt wollen ein Abgehen von der seitherigen Art der Getreide-Verteilung nach Kopfzahlen der Länder und möchten als Schlüssel Kapazitäten oder Kontingente in Anwendung sehen; b) die Binnenmühlen in den Produktions- gebieten, die meist nicht an Wasserstraßen liegen, wollen dagegen infolge des diesfähri- gen Abzuges von Inland-Getreide nach dem Rhein nunmehr höhere Auslandsgetreide- Zuteilungen haben, um ihre vorjährige Ver- mahlungsmenge halten zu können. Die Milehmädehenreehnung Zu beachten ist, daß der Transport des Inlandgetreides von der Erzeugungsstätte zur Verarbeitungsstätte von der Mühle bezahlt wird. Bei einer Wasserstraßenmühle liegt also keine Veränderung der Startbedingungen im Wettbewerb gegenüber den Binnenmüblen vor. Im Gegensatz dazu werden die Trans- portkosten für Auslandsgetreide vom Seehafen zur verarbeitenden Mühle bzw. dem nächst- liegenden Paritätspunkt von der öffentlichen Hand bezahlt. Je weiter also eine Mühle vom Seehafen entfernt ist, desto mehr muß die Bundesrepublik zur Subvention des Müllers aufbringen. Die an den Wasserstraßen gele- genen Mühlen sind deshalb der Auffassung, daß jede staatliche Subvention deswegen 20 unterbleiben hat, weil sie die Gleichheit wett bewerbsmäßiger Startbedingungen zugunsten des kostspieligeren Transportweges beein- trächtigt. Getreide soll„eif Seehafen“ gehan- delt werden, so wollen es diese Mühlen. Die Mühleninflation in Deutschland hat zwar eine Restriktion er- fahren, wie aus untenstehender Tabelle hervor- geht. Der Uebergang von Müllerei-Handwerk zur Mühlenindustrie ist jedoch— insbesondere im Vergleich zu den USA— nicht weit fort- geschritten. Zahl der Mühlenbetriebe in Deutschland in den USA Jahr Jahr 1875 59 908 1899 13 188 1895 42 389 1904 11 905 1907 38 905 1914 10 506 1925 34 985 1921 7545 1944 30 000m) 1929 4 937 1950 17 7562) 1933 4 409 1939 2 143 1947 1243 1948 13553) 9 2) Ungefähre Schätzung. Davon nur 216 Mühlen mit einer Tageskapa- zität von mehr als 20 t. Zahl gilt nur für das Bundesgebiet. Steigerung von 1947 auf 1948 auf statistische Verfahrensänderung zurückzuführen. 1948 auch kleine Mühlen, die als Nebenbetriebe obne bezahlte Arbeitskräfte Mehl herstellen, in der Statistik aufgenommen. Ersichtlich ist also, daß das bisherige Ver- fahrenssystem, entstanden und geworden aus der Autarkie-Idee des ehemaligen Reiches, höchst unrationell ist, sobald es sich um die Vermahlung überseeischer Importgetreide han- delt, Solange auch die letzte Mühlen-Kapazität ausgenützt werden sollte, um ausschließlich inländisches Getreide oder vom osteuropä- ischen Festlande her importiertes Getreide zu vermahlen, mag diese Methode der Getreide- vermahlung noch wirtschaftlich gewesen sein. Den heutigen Verhältnissen entspricht sie gar nicht, denn das inländische Getreideaufkommen Zürkte sich mit etwa 55% auf Roggen und 45% auf Welzen verteilen, wobei die Verhältisse in den einzelnen Gebieten Süddeutschlands unge- fähr wie folgt gestaltet sind: 5 — Inländische Produktions-Quote) Land Roggen Weizen Bayern 450% 559 een 500%, 500% 5 i„Württemberg/ ace e e, a ) Diese Produktionsziffern langen nur von un- gefähr an die Wirklichkeit heran, Die Ernte ist meist größer als statistisch erfaßt wird. Aus dieser Erwägung und auch wegen dem als feststehend anzusehenden Rückgang des Brotkonsums ist eine geringere Einfuhr von Getreide im laufenden Wirtschaftsjahr gegen- über dem Vorjahre vorgesehen. Am Rande bemerkt sei, daß die Roggen- einfuhr in der Vergangenheit immer gering gewesen ist. Gegenwärtig verzeichnen wir einen Roggenüberschuß, und in Fachkreisen wird mitunter den verantwortlichen Stellen vorgeworfen, Fehlplanung dadurch getrieben zu haben, daß im letzten Jahre noch einige hunderttausend Tonnen Roggen eingeführt worden sind. Dagegen betrug die Weizenein- fuhr im Jahre 1949 rund 2 500 000 Tonnen. Einsparung, wie bereits oben angedeutet, bezweckt der Vorschlag Margulies: Einsparung bisher nutz- los verpuffter Subventionen. Es ist keines- wegs so daß bei der neuen Methodik der Getreidezuteilung die kleinen Mühlen dem Untergang geweiht werden. Obwohl sie, wie aus obigen Ausführungen hervorgeht, in der Vergangenheit zahlreicher waren als es heute der Fall ist, beschränkte sich ihr Arbeitsge- biet eher weniger als mehr auf die Verarbei- tung der Inlandsgetreide-Erzeugung im Um- kreis ihres Standortes. Auf der anderen Seite führt die bisberige Methodik aus(un-)seligen Reichsnährstandszeiten dazu, daß von Ham- burg bis nach Niederbayern Millionen von Tonnen Getreide verladen werden, wobei neben den Transportkosten auch ein gewisser Schwund entsteht. Außerdem müssen aber große Teile des gemahlenen Mehls oftmals dieselbe Strecke wieder zurückwandern, um in Kiel oder vielleicht in Hamburg selbst an die Verbraucher herangetragen zu werden, Zwei Transportwege, die den Brotpreis unbedingt belasten. Abgesehen davon, daß Mühlenzentren an den Wasserstraßen, wie beispielsweise Mann- beim, nur unzulänglich ausgelastet sind, ob- Wohl sie billiger arbeiten könnten. Es wäre stimmt von Vorteil, wenn mit der bisheri- en Opportunitäts-Politfk in der- Getreſde- Wirtschaft ein Ende gemacht würde; nicht nur ein Vorteil für Mannheim, sondern für die Gesamtheit der Brotverbraucher und last not least auch für den Herrn Bundesfinanzmini- ster, der sich bekanntlich darüber den Kopf zerbricht, wo und wie er zitronenquetsche- artig die deutschen Steuerzahler ausnützen könnte, um FHaushaltsdefizite zu decken. F. O. Weber Ungefähre Uebersicht über die Getreide · Verarbeitungs- Situation im Jahre 1949 Geschätzte gegenüber Kontingent Getreide-(Rosgen- u. Weizen- Kontingente 0 Vermahlg. 1949 Aufkommen 1949 der Mühlen Getr. insges. in 0 weniger mehr Eig.-Hezeugg. Einfuhr insges. t · t t t 5 t Bayern 1070 000 1 300 000 121.5 230 000 850 000 450 000 1 300 000 Hessen 460 000 550 000 119,5 90 000 290 000 260 000 550 000 Württemberg-Baden 1 680 000— 85 000 71,3 195 000 3 000 300 000 435 000 Us-Zone: 2 210 000 2 335 000 105,7 195 000 320 000 1 325 000 1 010 000 2 335 000 Rheinland-Pfalz 370 000 350 000 94,6 20 000 200 000 150 000 350 000 Südbaden 70 000 90 000 128,6 20 000 40 000 50 000 90 000 Süd württemberg 110 000 125 000 113,6 15 000 80 000 45 000 125 000 Französische Zone: 550 000 365 000 102,7 20 000 35 000 320 000 245 000 565 000 Nordrhein- Westfalen 1 375 000 1 700 000 123,6 325 000 550 000 1 150 000 1 700 000 Niedersachsen einschl. Bremen) 665 000 1 050 000 157,8 385 000 600 000 450 000 1050 000 Schleswig- Holstein (einschl. Hamburg) 450 000 600 000 133,3 150 000 255 000 345 000 600 000 Britische Zone: 2490 000 3 350 000 134,5 860 000 1 405 000 1945 000 3 350 000 Gesamte Trizone: (ohne Berlin) 5 250 000 6 250 000 119,0 215 000 1 215 000 3050 000 3 200 000 6 250 009 davon: Handelsmühlen ca. 3 250 000 Innungsmühlen ca. 2 000 000 5 250 000 Rebeit und Lohn: Tarifabkommen im Einzel- und Großhandel Von der Gewerkschaft Handel, Bankes und Versicherungen wird uns mitgeteilt: Zwischen den Arbeitgeberverbänden des Ein- zel- und Großhandels und der Gewerkschaft HBV wurde für die Arbeiterinnen und Arbei- ter eine Erhöhung der Tariflöhne um 0,12 DM je Stunde vereinbart. Das Abkommen ist be- reits unterzeichnet,. Es ergibt sich nach dieser Lohnerhöhung folgendes Tarifbild: 1. Die Mindestlöhne je Arbeitsstunde betra⸗ gen für 1 8. 13 325 32 = 2 8 2 8 8 488 88 5.9 Arbeiter: 3 DM DM über 22 Jahre sowie Verheiratete unter 22 Jahren 1,17 1,13 von mehr als 20 bis 22 Jahre 1,11 1,09 von mehr als 18 bis 20 Jahre 0,99 0,97 von mehr als 16 bis 18 Jahre 0.82 0,81 bis 16 Jahre 0.64 0,63 Arbeiterinen: über 22 Jahre 0,96 0,94 von mehr als 20 bis 22 Jahre 0,90 0,88 von mehr als 18 bis 20 Jahre 0,78 0,76 von mehr als 16 bis 18 J. hre 0,72 0,71 bis 16 Jahre 0,60 0,59 Kraftfahrer II(ungelernt) über 22 Jahre sowie Verheiratete unter 22 Jahren 1.28 1.26 von mehr als 20 bis 22 Jahre 1,16 1,15 von mehr als 18 bis 20 Jahre 1.05 1,03 Kraftfahrer I sowie sämtliche Handwerker über 22 Jahre sowie Verheiratete unter 22 Jahre 1,38 1.36 von mehr als 20 bis 22 Jahre 1,28 1.26 von mehr als 18 bis 20 Jahre 1,17 1,13 Die Erhöhung der Löhne im Lebensmittel- handel um nur 0, 10 DM war durch die Bin- dung der Handelsspannen unumgänglich. Bei Gemischtbetrieben, deren Jahresumsatz im Lebensmittelhandel weniger als 50 Pro- zent des Gesamtumsatzes beträgt, wird der all- gemeine Handelstarif angewendet. Eine Anrechnung von Vorarbeiter-, Lei- stungs-, Erschwernis-, Gefahren- und Schmutz- zulagen findet nicht statt. Dagegen können seither gewährte übertarifliche Löhne anz oder teilweise angerechnet werden. Die Ver- einbarung tritt mit Beginn der ersten Lohn- woche im Monat Oktober 1950 in Kraft, Sie kann mit einer Frist von 4 Wochen zum Mo- natsende, erstmals zum 31. März 1951 gekün⸗ digt werden. 5 Die vereinbarten neuen Löhne geſten fün alle im Handel beschäftigten Arbeiter und Ar- beiterinnen. Tarife anderer Fachgruppen dür- fen nur dann gezahlt werden, wenn sie üben den Löhnen des Handelstarifs liegen. DH Sonntagsentladung von Kohlenwagen Die Industrie- und Handelskammer Mannheim bittet diejenigen Betriebe, welche Kohlen wag⸗ gonweise erhalten, dafür zu sorgen, daß die 8. tags und sonntags eintretenden Ronlen essen vorübergehend, d. ff, bis etwa Mitte Januar, zu welchem Zeitpunkt der Wagenmangel der Bundes- bahn sich erfahrungsgemäß etwas mildern Wird, auch am Sonntag entladen werden, damit sie den Kohlengruben oder anderen Bedarfsstellen sofort wieder zugeführt werden können. Die Deutsche Bundesbahn hat durch weitestgehende Einschrän- kung der Sonntagsruhe im Eisenbahnbetrieb be- reits dafür gesorgt, daß bei den sonntass ent- ladenen Wagen keine Stillstände entstehen. Diese Maßnahme ist notwendig, weil in den letzten Tagen der Kohlenversand an der Ruhr durch Wagenmangel unerwünscht beeinträchtigt worden ist. Nur bei raschester Entladung der Kohlen- wagen wird es möglich sein, den Abtransport der Kohlen von der Ruhr sicherzustellen. verlustwirtschaft des britischen Kohlenbersbaues Das britische Kohlenamt arbeitete im dritten Quartal dieses Jahres mit fast einer halben Mil- lion Pfund Sterling Verlust, nachdem 1946 und 1949 sowie im ersten Halbjahr 1950 erstmals nach der Verstaatlichung Gewinne erzielt werden konnten. Weitere Produktionskürzungen in USA Das amerikanische Produktionsamt erwägt ge- genwärtig eine 25prozentige Kürzung der Zinn mengen und anderer Materialien, die als Ver- packungsmaterial für Lebensmittel, Getränke, Oel und andere Produkte verwendet werden. Frankfurter Effektenbörse 13. Dezember Fehlende Kundschaftsbeteiligung und stexke Zurückhaltung des Berufshandels gaben der Frankfurter Effektenbörse ein äußerst ruhiges Gepräge, doch war die Grundtendenz nicht un- freundlich, In der Kursgestaltung traten im gro- Ben und ganzen nur Veränderungen bis 2⁊u 17% ein, lediglich Wenige Spezialpapiere stiegen dar- über hinaus bis 2% Knorr, Heilbronn, gewan⸗ nen 2½%, Während Montane knapp behauptet waren, konnten sich Elektroaktien relativ gut halten. Maschinen werte wiesen nur unbedeutende Veränderungen auf. Groß ban ken eher gesucht, aber ohne Geschäft. Am Ren- tenmarkt kam erneut in verschiedenen Papieren Stwas Material heraus, wodurch einige Verlusts um etwa/ auftraten, n Origindil-Zephir kochecht, reine Baumwolle, uni u. gestr.. Mtr. Warmer Winterflanell tör Pyjamas und Hemden, 80 cm 1 1.38 1.85 brt., Mir. 2,95 2,65 4. Au, gun. ſusiacheud i Kleiderstoff ribrulano uni, solide Strapozierquolität in vielen Fforben Winter-Dirndl warm, gerguht, Wasche cht Mtr. 2,95, 2 ener. uffkll-Mintetmantelstefff aubupvir nasse guglim nn. Y. Original englisch: Reinwolfener Maneis ton, swenond, orig. engl... r, 29,00 einwollener Kammgarn-Anzugstoft, Nadelstreiten schwarz und marine, orig. engl Reinwonener Wintermanteis ton Orig. englisch, Worms schwere Were HDS, uuf 0 55 0 6 gaſjon ficli fi 1a 1 0 Relnwoliener „„ tr, 48,00 36,50 Atr. 36 00 48,00 elegente, Weiche Reinwollener ders, orig. LesUR, pris 120/122 em brt. Mtr. Rainwenener Wintermantelstoft Original Paris: Meider stoff, 125 cm brt., orig. Poris„. Mtr. Guclität, orig. Feris 1.95 451.85 7.90 9,80 „ Mir. 29,50, 24,80 19,50 0 Arxr 7% ie t een Meinheim s(8teitestt) HDs 45 5 gere— 5 eee. ——— Seite 8 MORGEN Donnerstag, 14. Dezember 1950/ Nr. 1 — Der Mann mit der Nickelbrille Von Thaddäus Troll In Arles, berühmt wegen seiner schönen Madchen, die sich anscheinend versteckt Hatten, sahen wir sie zum ersten Male. Sie Sag an einem Tischchen vor einer Bar. Ihre Füge steckten in kreuzweise verschnürten Sandaletten, wie sie die in dieser Stadt an- gesiedelten römischen Veteranen vor knapp Zwei Jahrtausenden wohl getragen haben. Ihr Rock war so hoch seschlitzt, daß es un- seriös wäre. Genaueres darüber zu sagen. Ihre Wimpern bogen sich unter der Last der Wimperntusche. Ihr strohblondes Haar kiel ungebändigt auf die Schultern wie bei einer Richard-Wagner-Heroine. Es wogte und wallte bei jeder Kopfbewegung. wo es nachgewachsen war, sah es wie dunkler Kaffeesatz aus. Wir nannten sie Isolde. Sie unterhielt sich mit einem Herrn und trank Pastis, jenen südfranzösischen Absinth, der nach Anis und Hustenbonbons schmeckt, giktgrün aussieht und sich beim Verdünnen mit Wasser in milchige Fäden auflöst. Wir sind ihm nie auf den Geschmack gekom- men. Am anderen Tag fuhren wir ins Rhone- delta, in die Camargue, wo rosarote Fla- minges in Reisfeldern stehen und der Wein im Sumpf wächst. Wir bummelten durch Saintes Maries de la Mer. Hier landete La- zarus mit den Marien und der schwarzen Dienerin Sarah, um Südfrankreich zu be- Kehren. Sarah ist die Schutzheilige der Zi- geuner. Sie wallfahren im Wohnwagen, zu Fuß und im Luxuskabriolett in die dunkle Wehrkirche. In der Krypta riecht es immer ein wenig muffig. Da behängen die from- men Zigeuner das Bild ihrer Patronin mit Alten Kleidungsstücken und mit Porträtauf- nahmen. Wir aßen Rouger, eine Art gebratenen Goldfischs, träufelten Zitronensaft auf zuk- kende Austern und tranken einen derben Weihwein. Dann stiegen wir in den Omni- bus. Der freundliche Chauffeur stellte un- seven Koffer hochkant aufs Verdeck. Unter einer niederen Ueberführung hat es ihn dann erwischt. Er wurde zu einem unför- migen Klumpen geschlagen. Die Flasche Chateauneuf in seinem Bauch war geköpft. Ein Glück, daß Barbaras silbergraues Cordkostüm den ganzen Wein zu sich nahm, 80 bekam der Omnibus keine Flecken. Wir fuhren nach Aigues mortes, Die Stadt sieht aus wie ein Bühnenbild zu einem existentialistischen Stück. Sie ist tot, seit sich das Meer von ihr abgesetzt hat. Früher bestiegen hier die Kreuzfahrer ihre Schiffe. Früher fanden hier fröhliche Kriege und Belagerungen statt, wobei es einmal so viele Leichen gab, daß man ein paar hun- dert Burgunder einsalzen und also gepökelt in einem Turm konservieren mußte, um die Pest zu bannen. Der Turm der eingesalze- nen Burgunder steht noch. Die Stadt hat immer noch ihren Steinpanzer an. Quadra- tisch, von feisten Türmen unterbrochen, zieht sich eine gewaltige Mauer, auf der ein Wehrgang läuft. um Aigues Mortes. In die- Ses mittelalterliche Korsett ist die Stadt eingezwängt. Aber auch die Häuser stam- men aus dem 19. Jahrhundert., die Straßen Sind langweilig und gerade und treffen sich Auf einem winzigen Platz, auf den kleine Cafés ihre Tische und Stühle ins Freie ge- Stellt haben. Hier sahen wir Isolden wieder. Neben ihr saß derselbe Herr wie in Arles. Er trug einen dunkelblauen Anzug mit einem weißen Streifchen. Wir gingen in eine Bar und tranken einen Wermut mit schwarzem Johannis- beersaft. Ein großen Hund kam, wir redeten ihn deutsch und französisch an, er bettelte Zucker und wir stritten uns, ob man zu französischen Hunden Du oder Sie sagt. Wir nannten ihn Vinzenz, und als wir ihn lobten und ihm sagten, er sei sehr lieb, schlug er mit seiner dicken Pfote auf die Zuckerschale, daß die Würfel auf den Bo- den kullerten. Dann gingen wir zum Turm der Standhaftigkeit, denn in Aigues mortes hat alles einen heroischen Namen. Seine Mauern sind sechs Meter dick, und der Auf- gang ist so gebaut, daß man unliebsamen Besuchern kochendes Pech auf den Kopf schütten kann. Ein paar Jahrhunderte diente er als Gefängnis. Wir stiegen aufs Dach des gemütlichen Turms, der Söller War von einem Käfig wie von einer Käse- glocke überdeckt. Barbara rüttelte an den Gitterstäben und meinte, hier sei das Welt- pild der Existentialisten entstanden. Wir sahen die Zugbrücke und die geschwunge- nen Boote, die van Gogh gemalt hat. Wir Menschen im sahen das Meer das der Stadt untreu ge- worden ist. Weiße Salzberge, die hier ge- wonnen werden, leuchteten grell in der Sonne. Die Stadt sah engbrüstig in die Mauern gepreßt aus. Sie hatte keinen Raum für ein paar Baume oder ein Gärtchen. Ueber das alles legte sich das Ornament der Gitterstäbe. Wir stiegen einen Stock tiefer, wo man sich ohne Käfig über eine Brüstung beugen konnte. Unter uns lag die gefesselte Stadt, die unfruchtbare, von Eisenbahngleisen, Salzhaufen, schnurgeraden Kanälen und riesigen Pfützen zerfressene Landschaft Ueber uns im Käfig erschien Isolde mit dem Herrn im blauen Anzug. Er sah wie ein Schönschreiblehrer aus. Er schielte und trug eine altmodische Nickelbrille. Er sah auf die Stadt, die auf Deutsch„Tote Was- ser“ heißt. Seine guten Schuhe mit weichen Kreppsohlen sahen recht weltmännisch aus. Der Chauffeur drunten auf dem Platz hupte. Wir stiegen über Wendeltreppen, Wehrgang und Brücke hinunter. Auf dem Platz waren die Leute in heller Aufregung, Weil Jean Paul Sartre auf Besuch da war. Es war der Mann mit der Nickelbrille. Jean Paul Sartre, das Enfant terrible der modernen französischen Literatur, im Gespräch mit Journalisten. Foto dpa Das Pfalzorchester gastierte in Weinheim Karl Schmitt- Walter sang Lieder und Auf seinen Reisen durch die Städte der Pfalz und des Kulturraums Mannheim- Heidelberg macht das Pfalzorchester in periodischen Abständen auch in Weinheim Station. Es wird dazu von der örtlichen Kulturgemeinde eingeladen, die sich in sehr rühriger, verdienstvoller Weise bemüht, dem Kulturleben der Stadt Weinheim le- bendige Akzente zu geben. So bringen das Nationaltheater Mannheim und die Städti- schen Bühnen Heidelberg ihre besten Opern- und Schauspiel- Inszenierungen nach Weinheim, das Theater der Stadt Baden- Baden wird am kommenden Montag Sha- kespeares„Othello“ mit Alexander G0 ling in der Stadthalle spielen, und neben den Konzerten des Pfalzorchesters(und namhafter solistischer Musikergruppen) kann man dort auch dann und wann die Bamberger Symphoniker hören. Allen Re- spekt vor der Aufgeschlossenheit und dem Unternehmungsgeist der dafür verant- wörtlichen Mänmer! * Für sein neues Gastkonzert in Weinheim hatte das Pfalzorchester ein Programm auf- gestellt, mit dem es heute abend auch in Ludwigshafen sein zweites Sym- phonie-Konzert im„Rheingold- Theater“ bestreitet. Mozarts g-moll- Symphonie(Kö- chel- Verzeichnis 550)— das Mittelstück der das symphonische Schaffen Mozarts krö- nenden Trilogie— gab den Auftakt. Gene- ralmusikdirektor Bernhard Conz stellte mit vollem Recht die erdhafte Schwere, die tragischen Untertöne dieses Werks in den Vordergrund: kein Musizieren„in heiteren und verschwiegenen Sommernächten“, viel- mehr ein Angerührtsein von dunklen, schicksalhaften Mächten. In der Phrasierung hätte man sich einiges noch präziser durch- gearbeitet gewünscht, den Streichergrup- pen fehlte mitunter der runde plastische Ton. Allerdings sei gern zugegeben, daß dem fremden Besucher die akustischen Verhältnisse der Weinheimer Stadthalle zu- nächst ungewohnt bleiben mußten. Mit der abschließenden fünften Sym- phonie von Beethoven hat sich Bernhard Conz(und mit ihm auch das Pfalzorchester) von seiner besten Seite gezeigt: er ist ein Musiker mit einem ausgeprägten dramati- schen Impuls; ungeachtet aller Kraft- und Energieentfaltung schon im ersten, herrisch aufpochenden Satz gelang doch noch die grandiose, mitreißende Steigerung des hell aufstrahlenden Finales. Auch im seelenvol- len, berückend schönen Andante con moto und in dem aus dunklen Tiefen aufsteigen- den Scherzo war dieser Zug ins Große sehr eindrucksvoll spürbar. Kammersänger Karl Schmitt- Wal- ter, dem man in den letzten Monaten in Mannheim und Heidelberg wiederholt be- gegnete, sang als Solist des Abends zunächst „Drei alte Arien“ von G. Buononcini(„Per Ja gloria“), Giulio Caceini(„Amarilli) und Georg Friedrich Händel(„Care selve“) und nach der Pause, gleichfalls mit Orchester- begleitung, drei Lieder von Hugo Wolf: „Anakreons Grab“,„Fußreise“ und„Der Rattenfänger“ sowie als Zugabe die„Zu- eignung“ von Richard Strauß. Der Gast zeigte sich dabei erneut als ein Liedersän- ger ganz großen Formats; seine lyrische, warm getönte Baritonstimme weiß er mit einer vollendeten— heute leider nur selten anzutreffenden— Kultur einzusetzen. In der sehr geräumigen Stadthalle hatten sich zu diesem Konzert kaum mehr als 300 Besucher eingefunden(das Theaterabonne- ment dagegen ist fast ausverkauft). Die Wenigen aber dankten den Gästen mit en- thusiastischem Applaus. 8 Neuzeitliche Weihnachtsmusik im Musikstudio der St. Bonifa- tiuskirehe in Mannheim Es War ein glücklicher Gedanke der Ini- tiatoren des Musikstudios an der St. Boni- fatiuskirche Mannheim, P. Konstantin Fuchs' und Musikdirektor Adolf Berch- tholds, an einem Abend eine Fülle neuzeit- Arien licher Weihnachtsmusik im Schwesternhaus St. Lioba zu vermitteln. Man bot dabei eine interessante Auslese von Bearbeitungen und Vertonungen dar, die Komponisten der Gegenwart zu verdanken sind. Angefangen bei dem Schweizer Willy Burkhardt, setzte sich der Reigen über Sieg- fried Reda und Wilhelm Maler bis zu Ernst Pepping fort. Die Mittel, deren sich diese Tonsetzer bedienen, um den Zauber des Weibhnachtsfestes musikalisch festzuhalten, sind sehr mannigfaltig. Sehr beliebt sind Umspielungen mit kontrapunktischen Ge- genstimmen oder die Verwendung wieder- kehrender Ostinato-Motive in den Bearbei- tungen der altbekannten Lieder. Isolde Autenrieth(Sopran) belebte die Gesänge mit dramatischem Impuls und die Pianistin- nen Ruth Lochner und Monika Schonder- Lochner erfüllten ihre Aufgaben mit einer gelösten Spieltechnik. Sie erwarben sich durch ihre von gutem Verständnis getra- gene Interpretation den Dank der nach ein- kührenden Worten wohlvorbereiteten Zu- Börer. Dr, Chm. Eugene O'Neill:„Der Eismann kommt“ Deutschsprachige Erstaufführung Man hatte die Aufführung dieses ge- wagten Stückes in Zürich seit langem mit berechtigter Spannung erwartet. Es ist das von abgrundtiefem Pessimismus getragene Werk eines Dichters, der als der Vater des Amerikanischen Dramas, wenn nicht des amerikanischen Theaters überhaupt gilt. Und doch— der„Eismann“ O'Neills scheint eine undramatische Bühnenschöpfung zu sein, in der eigentlich nichts und— so wi- dersinnig es klingt Alles„passiert“: Nichts— weil die epische Form der Aus- sage des Autors letztere zumindest auf der Bühne nicht zu einer lebendigen Wirkung zu bringen vermag, alles aber deswegen, weil der Inhalt dieser Aussage, die sich in einer Aktion des Geistes offenbart, weit über eine bloße Gesellschaftskritik hinaus- geht, ja vielleicht bis in die Tiefen des menschlich und zeitlich Letztgültigen hinab- reicht— und das ist das Entscheidende! Worin besteht diese Aussage? Sieb- zehn heruntergekommene, aus allen Natio- nen zusammengeratene Vertreter der menschlichen Gesellschaft beziehen ihre einzige Lebenskraft“ aus irrationalen Wunschträumen, die sie lieben und— zu- gleich hassen. Der Zeitpunkt nun— er ist zugleich das handlungserregende Hauptmo- ment des Dramas—, da die Verwirklichung diesef gegen wartslosen Sehnsüchte akut zu werden droht, führt jene Helden der Illu- sion an die Grenze ihres physischen Da- seins, und sie stehen dem Eismann(sprich Toch face en face gegenüber. Er allein kann kommen und Frieden und Erlösung vom Wunschtraum bringen! Der Mensch aber Will diese Art Erlösung nicht; er schreckt 4 eee—— eite Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by S. Fischer 45 Fortsetzung „Ach was. Tanzen kann jeder Mensch“, Sagte Gaigern. a Darüber dachte Kringelein nach, bis weit in die Friedrichstraße hinein.„Und nach- her? Was könnte man nachher anfangen?“ kragte er. zudringlich aus Unersättlichkeit. Gaigern gab keine Antwort, sondern schob mit dem Auo los, bis zum nächsen Bremsen- ruck vor der roten Lampe der Leipziger Straße. Sagen Sie mal, Herr Direktor“, fragte er, während sie dastanden,„sind Sie eigentlich verheiratet?“ Kringelein überlegte so lange, daß in- zwischen die gelbe und die grüne Lampe anging und sie schon wieder in Fahrt wa- ren, als er antwortete:„Gewesen. Ich bin verheiratet gewesen, Herr Baron. Ich habe mich von meiner Frau getrennt. Jawohl. Ich habe mir meine Freiheit erobert, wenn ich mich so ausdrücken darf. Es gibt Ehen, Herr Baron, da wird man sich gegenseitig 80 zur Last, da wird man sich direkt zum Ekel, da kann eins das andere nicht sehen, ohne daß man wütend wird. Da kann man den Ramm mit den ausgekämmten Haaren von der Frau in der Früh nicht sehen, ohne daß einem der ganze Tag verdorben ist, das ist sicher ungerecht, denn was kann sie da- für, wern ihr die Haare ausgehen? Oder wenn man abends bißchen lesen will, da redet die Frau und redet und redet, und Wenn sie nicht redet, singt sie in der Küche Wenn einer musikalisch ist, macht einen 80 ein Gesinge krank. Und jeden abend, wenn man müde ist und lesen möchte, Verlag. Frankfurt a. M. heißt es: ‚Mach Brennholz klein zu morgen früh.“ Acht Pfennig kostet es mehr, wenn das Bund Brennholz kleingemacht Wird. kommt zwei Pfennige auf den Tag, aber nein, das geht nicht. Du bist ein Verschwen- der,“ sagt die Frau, von dir aus werden wir einmal auf dem Stroh verrecken.“ Dabei ist der Laden vom Schwiegervater da, den erbt sie später einmal, für die Frau ist ja ge- gesorgt. Da habe ich mir also meine Frei- heit erobert. Die Frau hat nie zu mir ge-. paßt, wenn ich die Wahrheit sagen 80ll. denn ich war immer für das Höhere und das hat sie mir nicht verziehen. Wie mein Freund Kampmann mir fünf alte Jahr- gänge vom Kosmos geschenkt hat, da ist die Frau hingegangen und hat sie als Alt- papier verkauft; vierzehn Pfennige hat sie dafür bekommen. Da haben Sie die ganze Frau, Herr Baron. Jetzt habe ich mich von ihr getrennt. Auf ein paar Wochen früher oder später kommt es da nicht an, wo sie doch bald ohne mich auskommen muß. Da geht sie eben wieder in den Laden und ver- kauft den ledigen Beamten Rollmops und Wurst kürs Abendbrot. Dabei habe ich sie auch kennengelernt. Vielleicht findet sie noch einmal einen Dummen. Ich war ja auch dumm, als ich geheiratet habe, keine Ahnung vom Leben, keine Ahnung, was mit einer Frau los ist. Seit ich in Berlin bin, und die vielen hübschen Damen sche, alle so perfekt und höflich, da geht mir erst langsam ein Licht auf. Aber damit ist es ja nun zu spät— Diese Rede, die Kringelein aus seinen innersten Tiefen hbervorholte, dauerte von der Leipziger Straße bis Unter den Linden. „Es ist nicht aller Tage Abend“, entgegnete Gaigern mit halber Aufmerksamkeit, denn er hatte die schwierige Durchfahrt beim Brandenburger Tor und einen ungeschick- ten Fahrer vor sich. Der Dunst einer gei- zigen kleinen Küche, der aus Kringeleins Worten aufstieg, bedrückte ihn und benahm ihm den Schwung, mit dem er darangewe- sen war, sich dreitausend Mark auszubor- gen. Auch hätte jener Kringelein, der ein Seidenhemd trug und im Auto fuhr, hin- terher gern einiges von seinen unverhüllten Worten zurückgenommen.„Wir gehen also tanzen“, sagte er deshalb flott.„Ich bin Herrn Baron sehr verpflichtet, wenn Herr Baron mich unter seinen Schutz nimmt. Und was könnte am Abend geschehen?“ Insgeheim erwartete Kringelein eine Antwort, die ungelöste Wünsche in ihm lösen würde, etwas, das manchen Bildern im Museum glich, aber greifbarer war, etwas, das in den Zeitungen, die er las, als Orgie bezeichnet wurde. Er vermutete, daß die feinen Herren in der Goßstadt Schlüs- sel und Zutritt zu derartigem hatten. Ge- stern hatte Doktor Otternschlag seinem un- deutlich ausgedrückten Wunsch nach Weib- lichkeit willfahrt, indem er ihn zum Ballett der Grusinskaja schleppte. Nun ja. Das war — 50 fand Kringelein— das Falsche gewe- sen, hübsch anzusehen zwar, aber zu poetisch, rührend und großartig, man wurde müde, schläfrig und benommen dabei und bekam zuletzt Magenschmerzen. Heute jedoch „Das Beste, was Sie heute mitmachen können, ist der große Boxkampf in der Sporthalle“, sagte Gaigern.„Wir wollen sehen, ob der Portier noch eine Karte hat.“ im Schauspielhaus Zürich vor dem Abgrund zurück, der Selbstver- nichtung heißt: lieber real im irrealen Wunschtraum resignieren, als den Frieden der Seinslosigkeit genießen! Einen Ausweg aus der Paradoxie dieses Problems im Sinne eines schopenhauéri- schen„Trotzdem— zum Leben“ zeigt O'Neill nicht; das Dasein ist für ihn nur„ein ver- rücktes Affengesicht“. Man erlebte eine erstrangige Auffüh- rung, die sich unter der Spielleitung von Kurt Hirschfeld und Erie Bentley, einem bekannten amerikanischen Regisseur und Literatur fachmann, vor allem durch eine einmalige Gechlossenheit, eine bewunderns- werte Ensembleleistung und nicht zuletzt durch beispielhafte Werktreue auszeichnete. Bühnenbildmäßgig schuf Theo Otto die Atmosphäre einer Kellerkneipe, wie man sie sich echter kaum vorstellen könnte. Das Schauspielhaus Zürich wird der hohen Aufgabe,„Théaàtre des nations“ zu sein, wiederum in vollem Maße gerecht. Bleibt zu wünschen, daß der„Eismann“ auch beim übrigen deutschsprachigen Publi- kum eine günstige Aufnahme finden möge. Hans Hebeisen Boleslav Barlog, Intendant des Schloßpark- Theaters in Berlin-Steglitz, wird vom Magistrat mit der Intendantur des im Wiederaufbau be- findlichen Schiller-Theaters beauftragt werden. Wie Stadtrat May auf einer Pressekonferenz weiter mitteilte,, soll das Schiller-Theater zu den Berliner Festspielen im Herbst 1951 seine Spieltätigkeit wieder aufnehmen. Das Schloß- park-Theater will Barlog als Kammerspiele dem Schiller-Theater anschließen, Kulturnäͤchrichten Der Berliner Oberbürgermeister Profeszif Ernst Reuter bedauerte in einem Schrelben das Ensetnple des Wiener Burgtheater 09 Abbruch des Gastspiels in Berlin. In einer per sönlichen Stellungnahme zu den Vorgängen 10 das Gastspiel der Wiener Burg erklärte er, 1 Magistrat habe seine Zustimmung zu den Gastspiel in Berlin gegeben, nachdem Pert. lichkeiten wie der Wiener Ministerialrat 9 Hilbert und der Vorsitzende des Deutsch Gewerkschaftsbundes, Dr. Böckler, ere haben,„wir arbeiten mit Krauß zusammen, z hen für ihn ein und wissen, daß er kein a semit ist.“ Aus der ewigen Fortsetzung g Hasses könne niemals etwas Gutes entstehen Friedrich Brandenburg, der langjährige eh malige Intendant des Mannheimer Nation theaters, wurde eingeladen, Richard Wagne „Ring der Nibelungen“ an der Wäürttembeg, gischen Staatsoper Stuttgart neu zu inszenieren Max Ophuels, der Schnitzlers„Reigen“ 5 filmte, bereitet gegenwärtig einen inter nation len Film nach Carl Zuckmayers Artistendram „Katharina Knie“ vor. Den Vater Knie Spiel Jean Gapin, Wie Ophuels schon in Münch bei der deutschen Erstaufführung des„Reigen mitteilte, soll jeder Schauspieler in dien Film seine eigene Landessprache sprechen. Will damit versuchen, auch durch den Flim d Sprach- und Nationalgrenzen möglichst schl beseitigen zu helfen. Die Außenaufnahm finden in rheinischen Dörfern statt. 1 Prof. Max von Laue, der Senior der Nobe Preisträger, hob in einem Interview die 0 jektivität hervor, mit der die Nobelstiftun verliehen wurden. Es sei dem Nobel-Komitg gelungen, das hohe Niveau zu halten, auf 15 die Preise nach der Jahrhundertwende verle hen wurden. Die Kunsthalle Mannheim eröffnet 200 Samstag, 16. Dezember, eine Ausstellung 45 Aquarellen William Turners, die unläng in Wiesbaden gezeigt wurden(vgl. Mannheim „Morgen“ vom 16. November). In den Städtischen Bühnen Heidelbeſ wird heute wegen Erkrankungen im Person statt„Salome“ Zuckmayers„Gesang im Felt ofen“ aufgeführt(Beginn 19 Uhr). f Ein Dutzend Kalender Reichhaltiger noch und zahlreicher als vergangenen, legen die deutschen Verlage diesem Jahr Bildkalender vor. Der„Heide berger Kunstkalender“(Verlag Brausdrud G. m. b. H. Heidelberg) zeigt Ansichten de Neckarlandschaft nach dreizehn Bildern alt Meister. Dem gleichen Thema ist der Kalend „Romantisches Heidelberg“(Verlag Dr. Johat nes Hörning, Heidelberg) gewidmet, dessen Bl der zum Teil einem vor rund hundertfünf Jahren erschienenen Werk„Malerische Reiz nach Heidelberg“ entnommen sind. Auf festen Karton gedruckt, so daß sich die einzelnen Bld, ter auch als Postkarten verwenden lassen der Kalender„Ewige Heimat“(Hans Schparz- Verlag, Groschlattengrün/ Oberpfalz). Er elt bält Fotos deutscher Landschaften, deuser Städte und ihrer Menschen. Auf die bayer Landschaft beschränkt sich der„Bayern-Ralen der“(Verlag Karl Gerber, München). ebenso wie der im gleichen Verlag erschienen „Deutsche Kalender“ deutsch und engl betextet und daher wohl auch als Geschenk f Freunde im Ausland geeignet. Es ist besdl ders begrüßenswert, daß der zuletzt genanm Kalender auch die Ostzone bis hinauf zu d Masuren einschließt. Ein„Badischer Bil kalender“(Badenia-Verlag, Karlsruhe) ste die badische Heimat mit schönen Fotos Landschaft und fhrer Kunstschätze ver, sterwerke christlicher Kunst“ ist der Titel e Bildkalenders(Katzmann-Verlag, Tübingen), d Abbildungen von Bildnissen, Plastiken Bauwerken enthält, die rund tausend Jab abendländischen Geistes umfassen. Unter besd derer Berücksichtigung moderner Kunst e rang Verlages, München, dessen zum Teil farbig Reproduktionen die ganze Vielfalt des eur päischen Kunstschaffens widerspiegeln. Aube Arei Blättern mit Gemälden von Gainsboroug Huysum und Hans Holbein, enthält der gro formatige„Hatje Kunstkalender“(Verlag Gerd Hatje, Stuttgart), der jetzt in sechster Auffag erscheint, vorzügliche Graphiken älterer Mel. ster.„Freundesgabe“ nennt sich ein Kalendet des Bärenreiter-Verlags, Kassel und Basel, def eine Reihe vorwiegend graphischer Blätter alle. rer und zeitgenössischer Maler vereinigt. Mb Sinnsprüchen, Versen und putzigen IIlustra- tionen ist der kleine„Geyer-Kalender“ ab, gestattet. Der gleiche Verlag(Hans Schwarz Groschlattengrün) hat auch den„Hunde- und Katzenkalender“ herausgegeben, der in eint Folge reizvoller Fotos die verschiedenen Ra- sen dieser beiden Tierarten in allen Lebe altern und Temperamenten vorstellt. Nad mehrjähriger Pause ist nun auch wieder„Deh Jäger aus Kurpfalz“(ein Volks- und Heimal⸗ kalender der Neustädter Druckerei und Ver lags- GmbH.) eingeritten,. In Bildern und Bes trägen pfälzischer Schriktsteller wird die pfäl zische Landschaft, ihre Menschen und ihre Ver. gangenheit vorgestellt.— „Boxen interessiert mich allerdings gar nicht“, sagte Kringelein mit dem Hochmut des Kosmoslesers. „Interessiert Sie nicht? Waren Sie denn schon mal dabei? Na, dann gehen Sie nur hin, es wird Sie schon interessieren“, ver- hieß Gaigern kurz. „Kommen Sie mit, Herr Baron?“ fragte Kringelein schnell. Er fühlte sich überwäl⸗ tigend gut nach der Fahrt und dem Flug, wach und kräftig und zu allem bereit, aber es war ihm, als würde er zusammenfallen Wie ein Gummimännchen im gleichen Augenblick, da der Baron ihn verließ. „Ich würde brennend gerne hinkom- men“, erwiderte Gaigern.„Aber ich kann leider nicht. Ich habe kein Geld.“ Sie hat- ten indes die Knospenäste des Tiergartens schon verlassen, die Hotelfront tauchte schon weiter unten in der Straße auf. Gai- gern lieg das Tempo bis auf zwölf Kilome- ter abfallen, er wollte Herrn Kringelein Zeit geben, sich zu äußern, Kringelein hatte gewaltig an Gaigerns lächelnder Bemer- kung zu kauen Sie hielten schon am Portal fünf, sie stiegen schon aus, und er war noch nicht damit fertig. Ich bringe den Wagen in die Garage“, rief Gaigern, als Kringelein mit etwas steifen und singenden Beinen ausgeladen war, und verschwand um die Ecke. Kringelein marschierte gedan- kenvoll durch die Drehtür, deren Maschi- nismus ihn nicht mehr verblüffen konnte. Kein Geld, dachte er. Hat kein Geld. Man muß etwas tun—. Rohna, der Portier, sämtliche Boys und sogar der einarmige Liftmensch bemerkten die Verwandlung seines Aeußeren und gin- gen mit Diskretion darüber hinweg. Die Halle war voll Mokkaduft und Menschen und Gespräch. Die Uhr zeigt zehn Minuten vor fünf. In seinem gewohnten Klubstuh! sas Doktor Otternschlag neben einem Sta- pel hinabgesunkener Zeitungen und schau Kringelein mit einem undefinierbaren Au, druck von Hohn und Trauer entgegen Kringelein kam ohne wesentliche Unsiche, eran 4 Frits heimer fpolltik: irtsch: . Gille Eb schwet⸗ rau: H Hoth; 8 som, Die ganRkO zesellse 0 Man eim. P. ludwig. für un e ümmt — b Jahr l B Ein( Unten Lesul Geset steue Fer stimm Preisge vorsch. lichen Metall. Wasser den u eillin Außere kehrsle Butter Die mit al nisten vor, de pflichti für je führt 2 500 900 DI der S. 100 D; dazu j sen E. bisher eingeh den Be ener drm fürde Nahlet Tunkti oy je! olks fürde zünde vohls der ei kront“ mnenr ehe d 2. Was der ar Milde Jashin den derum, Pem chung Agnete Aosion heit auf ihn zu und streckte ihm die Heul bst hin.„Der neue Adam“, sagte Otternschifſehörd und nahm die Hand nicht, denn seine eigen ber d war kalt und feucht, und das hemmte iuſtben. „Der Schmetterling ist äusgekrochen. Uuß Wo ist man herumgeflattert, wenn ich fre- 1 gen darf?“ „Besorgungen gemacht. Spazierengelal, 22 2 5 11190 ren, über die Avus, in Wannsee zu Mitte gegessen. Dann geflogen“, sagte Kringe lein. Sein Ton gegen Otternschlag hal sich ein wenig verändert, ohne daß er é bt nie deite Atom- Deep! bang Verk. Ror schen zich„ and E wWUBte. „Prächtig“, sagte Otternschlag.„Un jetzt?“ g „Um fünf habe ich eine Verabredung Ich gehe tanzen.“ „Ah— ind nachher?“ „Nachher möchte ich zu einem grole Boxkampf in die Sporthalle.“ „So“, sagte Otternschlag. Mehr sagte 4 nicht. Er nahm seine Zeitung vor die Auge und begann gekränkt zu lesen. waren Erdbeben, aber die Bagatelle vierzigtausend Toten genügte nicht, — 5 Otternschlags Langweile zu beheben Als Gaigern im zweiten Stock anlangt, um sich umzukleiden, fand er den warte, den Kringelein vor seiner Tür. 0 „Na?“ fragte er ungeduldig. Es fiel in, langsam auf die Nerven, daß er sich m diesem kleinen, verschrobenen Mann 5 haftet hatte. a „Haben Herr Baron Spaß mit mir 70 macht oder ist es Wahr, daß Herr Bale in Geldverlegenheit sind?“ fragte Krit lein hastig, es war einer der schwerste Sätze, die er in seinem Leben geredet Lein und er verstotterte sich trotz aller Votbe reitung. In Chief 00 m De àentv Rp be Jon de erholt. Es8 gewer ang dunkt dergle