Araussedber: Dr. Karl Ackermann. Fritz v. Schilling. Druck: Mann- eimer Groß druckerei. Redaktion: olltik: E. Schäfer, H. H. Hausser; Vuntschaft: F. O. Weber; Feuilleton: I eilnles. K. Heinz: Lokal.: Dr. F. W. Koch Eberhardt: weinheim: C. Serrz Iuwetzingen: W fertz, K. Buchter: rau: H. Heffmann; Sport: H. Schnee- both; Sozlal-Red.: F. A. Simon; Chet im Dienst: O Gentner. Tel. 4 41 51-53. Paukkonten: Südwestbank. Allg. Bank- ellschaft, Städt. Sparkasse, sämtl. t fertig g mannheim. Bezirkssparkasse Wein- das Publ im- Postscheck k.: Karlsruhe Nr. 300 16, ich Uoawissnafen am Rhein Nr. 267 33. Umann Un unverlanste bianuskripte dber- seiner n umt der verlag keinerlei Gewähr Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Gesehifes stellen: Schwetzingen. Heidelb. Str. 2 Hockenheim. Rathausstraße 12 Weinheim. Bahnhofstraße 13 Heidelberg. Rohrbacher Str. 3-7„ 4440 Ludwigshafen/ Rh., Rheinstr. 37„ 2768 Bezugspreis: Monatl. DM 2,30 zuz. DM-, Tragelohn. Postbezug mtl. DM 3,20 zuz. DM.,54 Zustellgebühr. 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Die olIKommen ten Rentenauszahlungen werden zwar— Ae Bundesminister Anton Storch, ut United Press, erklärte— erst im Januar Wenn 8. tahäusem er noch später erfolgen, aber man ist in de der eisen der Kriegsopfer froh, daß die„letz- 3 6 10 n Hürden“ glücklich genommen worden sieren dend. den nich Nach der einmütigen Verabschiedung des nen, auf ſbesetzes über die Versorgung der Opfer chen The 0 auch llt a 1 1 een endinal von Preysing gestorben awblikum e Berlin.(dpa) Der katholische Bischof von er den Zacherlin, Kardinal Konrad Graf von Prey den dahin g, ist am Donnerstagnachmittag einem „, Wäre enerzschlag erlegen. mn. Die I Kardinal Graf Preysing, der zu den mar- dem durcapntesten Köpfen des deutschen Katholizis- überstand us gehörte, wurde am 30. August 1880 auf len, Und dm Preysingschen Familienschloß Kron- r der Sahne! bei Landshut in Bayern geboren. eren Pater Mann, der später zu den höchsten Wohl fuehren eines katholischen Kirchenfürsten den uni Müsteigen sollte studierte zuerst in Mün- ingriff-en und Würzburg Rechts wissenschaften stadt mend war dann im Jahre 1906 Lega- ann-Egghhnsrat bei der bayerischen Gesandtschaft Rom. 1908 vollzog er dann die große Be- ngen für Mtswende, indem er in Innsbruck Theologie tschaft fnfudierte. 1912 empfing er die Priesterweihe, auch Tabesomovierte zum Doktor der Theologie und Wie ein Hfurde zum Sekretär des Kardinals Bettinger Ausfuhr nchen berufen. 1917 begleitete er den 1 ugen Nuntius Pacelli, den jetzigen Fach, ie Fus KI. als Sekretär für besondere wand im! gaben ins kaiserliche Hauptquartier. urg, Lali] Der vielversprechende Geistliche war von de“ ver mi bis 1932 nacheinander Prediger bei 1e sàstrongt Paul, Domprediger und Domkapitular in ne allgemqüinchen. 1932 wurde der bayerische Edel- 1 1950. In un auf den Bischofsstuhl von Eichstätt Raum einzufen, den er in schwerster Zeit für die seinen baſche, im Juli 1935, mit dem Amt des ferhirten von Berlin vertauschte. Bischof ihe der A Preysing, dem am Heiligen Abend 1945 elm v. Sich den Papst die Kardinalswürde ver- alter Henteden worden ist, stand im Dritten Reich ng als Eng der vorderen Reihe der entschlossenen cher als Heuer nazistischer Debergriffe gegen Glau- nheimer Atskreiheit und Menschenwürde. Ebenso Voſtecht hat er in den Nachkriegsjahren, ig Seite an Seite mit seinen Alters- dossen, dem evangelischen Bischof Dr. Dibelius, am Schnittpunkt zwischen Ost West unbeirrt auf der Wacht gestan- n um die sittlichen und religiösen Werte verteidigen. der Tod des in Deutschland sowie in der men katholischen Welt hochgeschätzten ſichenſſürsten, der im Oktober dieses Jah- 1 über winde noch in Rom war, ist völlig überraschend u einer st treten. Er fühlte sich in der letzten a werden de durchaus wohl, wenn seine Gesundheit rechte 10 stets durch die Folgen einer früheren 1 10 kheit bedroht war. Der Kardinal war Markte dest Oktober 1948 an den Folgen eines Ge- alles detzinschlags so ernst erkrankt, daß mit igkeiten fem Ableben gerechnet wurde. Nach Wo- m Wesen denlangen Krankenlager hatte er sich Für die Aan erholt und sein hohes Amt mit neuer gen aal kraft übernommen. Graf Preysing, der itpolitik ch eine Reihe philosophischer Werke ge- en Geblelkieben hat, war Ehrendoktor der Rechte den, wenn t Loxola- University, New Orleans, Loui- 1 auch dna, USA. nthalten, U rktwirtschal 5 n Frage stel en Betätisuf Mon NM ungsmabn er Witsch kom. In Interviews mit den italienischen ch aus an lungen„Tempo“ und„II Popolo“ sprach tmenschen an den eim Veränderuſ ch der wi Welt zurüch insbesondel r einze eskanzler Pr. Adenauer sein Bedauern zen, die über aus, daß die internationale Lage bisher haft derunſeter inm den lange geplanten Besuch in Rom lirtsckatttch von dem britischen Außenminister Bevin bee, a angekündigte Reise nach Bonn ermöglicht darf w Die Reise nach Rom sei aufgeschoben, N da keineswegs aufgehoben. 5 e ſdbanev. Der australische Außenminister, ! ach Spender, gab am Donnerstag bekannt, le Erhaltul ae lische Regierung trage sich mit dem ktwirtscheh 1 7555 den Kriegszustand mit Deutschland its die Vas enden. Das Datum für diesen Schritt die sich fl 15 noch bestimmt werden. 5 mann kane ndon. Großbritannien hat Jugoslawien der Soziale, weitere Anleihe in Höhe von zwei Mil- nn er sien Pfund angeboten. Mitte November hatte seiner ſohbritannien Jugoslawien eine Anleihe in nd in seie ns von drei Millionen Pfund gewährt. zeschränkug wern. Mit den Stimmen aller anderen Par- an lehnten der Schweizer Nationalrat am moch einen kommunistischen Antrag ab, 1 für die Flüchtlingshilfe in der deutschen „esrepublik vorgesehenen eidgenössischen Effektenbaſfeatsmittel zu streichen. börse ee ern. Der Schweizer Bundeshaushalt für lein auf ei nächste Jahr sieht 720 Millionen Franken ssen Spe die Aukrüstung und Neuorganisation der onnten Delfweizer Streitkräfte und damit 45 Prozent ng 11 zu n esatnten Haushaltssumme vor. Der Haus- 607% bell 1 wurde am Donnerstag vom Schweizer 5 Mete Faarat verabschiedet. 3 5 Fester lage Baer. Am Donnerstag starb Königin Aliah , Verkelt en trak in Bagdad nach monatelanger schwe- krankheit. Königin Aliah ist die Mutter eise Kleine U/ dpa ö eee P hlaprigen Kbnigs Feisal von Irak. raus 4 It war. Trott ſerten — Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz von unserer Bonner Redaktion Bonn, Das Bundesversorgungsgesetz wurde am Donnerstag durch die ver- ſkentlichung im Bundesgesetzblatt offiziell verkündet und ist damit in Kraft getreten Das Bundeskabinett hatte dem Gesetz bekanntlich am Dienstagabend zugestimmt. Mzis zum Erlaß eines sogenannten Organisationsgesetzes über die verwaltungsmäßige Mabwicklung der Kriegsopferversorgung wurden noch keine Renten nach dem neuen des Krieges“ am 19. Oktober, durch den Bundestag glaubte man allgemein, daß die- Ses Gesetz in wenigen Wochen in Kraft tre- ten Werde. Die Verabschiedung ließ aber die Deckungsmöglichkeit für rund 200 Mil- lionen D-Mark Mehrausgaben offen, die durch einen„verbesserten“ Entwurf ent- standen Waren. Die Bundesregierung scheint ihren Standpunkt, alle Haushaltsausgaben müßten gedeckt sein, bevor sie wirksam werden könnten, auch in diesem Fall zu vertreten. Von verschiedenen Seiten warf man ihr„Verzögerungstaktik“ vor. Regie- rungskreise bemühten sich, ein Mineralöl steuergesetz Geitweise war sogar von einer Autobahnsteuer die Rede) im Bundestag durchzubringen, wodurch man die Mehr- ausgaben decken wollte. Mit Verspätung Uebersetzungsschwierigkeiten“) wurde das Gesetz den Hohen Kommissaren zugeleitet. Der Kriegsopferausschuß des Bundestages und die Kriegsopferverbänden drängten im- mer stärker auf eine sofortige Verabschie- dung des Gesetzes und wiesen darauf hin, daß man trotz aller„technischen Schwierig- keiten“ endlich einmal„Taten“ sehen wolle, nachdem die Kriegsopfer schon jahrelang auf eine einheitliche Regelung gewartet hätten. Das Präsidium des VdK(Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegsbinter- bliebenen) wandte sich dagegen, daß man die Lasten eines neuen Gesetzes nur einem bestimmten Personenkreis aufbürden und damit ein„5unpopuläres“ Gesetz schaffen wolle. Bundesversorgungsgesetz in Kraft getreten Das größte Sozialgesetzwerk der Nachkriegszeit/ Ein Weihnachtsgeschenk für die Kriegsbeschädigten Die Einspruchsfrist der Hohen Kommissare War am 15. Dezember abgelaufen. Die fol- genden Tage erschienen durch die„geheim- misvollèe“ Haltung in den Regierungskreisen allen beteiligten Stellen und Organisationen sehr„spannungsreich“. Erst die Pressekon- ferenz des Bundesarbeitsministers am Diens- tag gab darüber Aufschluß, daß„Storch“ doch noch sein„Kind“(das Bundesversor- gungsgesetz) in die Weihnachtskrippe legen wird. Das Bundesversorgungsgesetz, das durch seine Verkündung im Bundesgesetzblatt m Donnerstag in Kraft trat, ist wohl das größte sozialpolitische Gesetz der Nach- kriegszeit. Es ersetzt die bisherigen sieben verschiedenartigen Zonen- setze über die Versorgung und Heilfürsorge für die Kriegsbeschädigten und Kriegshin- bliebenen, bringt vor allem den arbeitsun- fähigen Schwerkriegsbeschädigten eine weit- aus höhere Rente und erweitert den Kreis der„Versorgungsberechtigten“ bedeutend. Es gibt rund 3,5 Millionen Kriegsbeschä- digte und Kriegshinterbliebene im Bundes- gebiet.) 7 Die Auszahlung der höheren Renten wird vermutlich noch einige Monate auf sich warten lassen, geplant ist zunächst, daß die „Leistungen zum mindesten an diejenigen Kriegsopfer ausbezahlt werden, die ganz oder überwiegend von der Kriegsopferver- sorgung abhängig sind“. Die gleichzeitige und Länderge- Freitag, 22. Dezember 1950 Wie Europa verleidigt werden soll Drei Verteidigungszonen- London.(dpa-REUTER) Die Verteidi- Verabschiedung des Organisationsgesetzes, gungsminister und die Stabschefs der At- die überraschenderweise schon jetzt er- lantikpaktstaaten planen, wie am Donners- folgte, ist— so heißt es in Kreisen der tag in London bekannt wurde, die Errichtung Kriegsbeschädigten— ein Zeichen dafür, von drei getrennten Verteidigungszonen von daß die Bundestagsausschüsse schnell und unbürokratisch gearbeitet haben. Man hofft, daß auch die neuen Versorgungsämter ebenso schnell eingerichtet werden und so arbeiten, daß die„Weihnachtsfreude“ nicht nur theoretisch bleibt. Redakteur des„Morgen“ hißzt Europafahne auf Helgoland/ Protest Heidelberger Studenten gegen Bombardements Von unserem norddeutschen Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg. Seit achtundvierzig Stunden gibt es im In- und Ausland, besonders in Norddeutschland, wo viele ehemalige Hel- goländer wohnen, nur noch ein Gesprächs- thema: die„Besetzung“ der völlig zerstör- ten Insel Helgoland durch die beiden Hei- delberger Studenten Georg von Hatz- feld und René Leudesdorff. Seit 48 Stunden aber wehen auch die Europafabhnen, die Fahnen der Bundesrepublik und die Helgo- länder Fahnen über der Insel. Durch fried- liche„Besetzung“ der Insel wollen die bei- den Studenten die Eimstellung der täglichen Bombardements durch britische Bomben- flugzeuge erzwingen. In einem an die Bun- desregierung und die britische Regierung gerichteten Kommuniqué erklären die bei- den Studenten,„die Bombardierung der In- sel mitten im Frieden ist schreiendes Un- recht. Da alle noch so berechtigten Denk- schriften, Eingaben und Bitten an die Be- satzungsmächte erfolglos blieben, sind wir jetzt zum Handeln übergegangen. Wir wol- len nicht, daß Helgoland dem Meeresspiegel gleichgemacht wird. Wir rufen die deutsche und die englische Jugend auf, nach Heigo- land zu kommen, um uns in gemeinschaft- licher Arbeit zu helfen, mit der Beseitigung eines geschehenen Unrechts den Bau eines geeinigten, friedlichen Europas voranzu- bringen.“ Militärische Gründe, so sagen die Studenten, seien für die Handlungen der britischen Regierung in keinem Fall ge- geben. Die beiden Studenten haben sich in dem Turmbunker der Insel Helgoland eingerich- tet. Mit Proviant sind sie ausreichend ver- sorgt. Schon machen sich die ersten Helgo- länder bereit, um dem Beispiel der beiden Studenten, die durch ihre friedliche Inva- sion die Freigabe der Insel erzwingen wol- len, zu folgen. Am Donnerstagabend gab bereits ein Sprecher der Royal Air Force bekannt, daß eine Woche lang die Bombar- dements durch britische Bombenflugzeuge eingestellt werden. Noch haben die Eng- länder keine Schritte unternommen, um die beiden Studenten von der Insel herunter- zuholen. Der Hamburger Redakteur des„Morgen“, Gert Kistenmacher, der die beiden Studen- tem auf ihrer abenteuerlichen Fahrt auf der Insel Helgoland begleitete, wird in den nächsten Tagen über das Unternehmen be- richten. Bisher größte US- Weihnachtsaktion in Nordbaden Karlsruhe.(UP) Die German Louth Ac- tivity(GVA) in Nordbaden hat ihr Weih- nachtsprogramm für bedürftige deutsche Kinder gestartet, das als die bisher größte private Weihnachtsaktion der Amerikaner in diesem Landesteil angesehen werden muß. Wie sich am Donnerstag aus Gesprä- chen mit mehreren amerikanischen Dienst- stellen in Nordbaden ergab, erstreckt sich diese Aktion, die unter der Leitung von Major E. T. Reniker(Heidelberg) steht, auf rund 38 000 deutsche Kinder. Neben zahl- reichen Besatzungseinheiten beteiligen sich an dem Weihnachtsprogramm auch die amerikanischen Frauen-Klubs in Karlsruhe, Mannheim und Heidelberg. Die Ameri- kanerinnen in Karlsruhe haben darüber hinaus eine Weihnachtspatenschaft für 1500 mehrköpfige Familien im Landkreis Karls- ruhe übernommen. 5 100 Tormen Liebesgaben amerikani- scher Wohlfahrtsverbände und Kirchen— darunter Nahrungsmittel aus amerikani- schen Regierungsbeständen— trafen in den letzten vier Wochen mit sechs schwedischen. holländischen und amerikanischen Schiffen in Bremen ein. Das Bremer Cralog- Zentralbüro hat diese Spenden en das Evangelische Hilfswerk, die Arbeiter wohl- fahrt und kirchliche Wohlfahrtsverbände weitergeleitet. die sie verteilen werden, fünf andere Schiffe, die zusammen 115 Ton- nen Spielzeug. Kleidung und Schuhe brin- gen, werden in den nächsten Tagen er- Wartet. Skandinavien bis zum nahen Osten. Wie in London verlautet, sollen folgende drei Verteidigungsbereiche vorgesehen sein: 1. ein zentrales europäisches Oberkommando unter persönlicher Führung General Eisenhowers; 2. Ober- kom mando Nord, das Skandinavien und die Ostseehäfen umfassen würde; 3. ein Mittelmeeroberkommando unter Verant- wortung des Commonwealth, von Nahost- Staaten und den zwei assoziierten Atlantik- paktstaaten Griechenland und der Türkei. Endgültige Pläne über die Einteilung der Verteidigungszonen würden jedoch erst nach der Ankunft General Eisenhowers in Europa ausgearbeitet werden. Das vordringliche Problem für die At- Iantikpaktstaaten ist gegenwärtig die Zu- stimmung der Bonner Bundesregierung zu dem vorgeschlagenen Beitrag deutscher Truppen zu der Atlantikpaktstreitmacht zu erhalten. Voraussichtlich sollen, wie in Lon don verlautet, die deutschen Forderungen auf Gleichberechtigung mit größeren politi- schen Freiheiten für Bonn beantwortet wer- den. Von einer militärischen Gleichberech- tigung der deutschen Bundesrepublik könne jedoch keine Rede sein. Wenn mit Bonn kein Uebereinkommen über einen deutschen Verteidigungsbeitrag zustandekommen sollte, würden die Atlantikpaktmächte wahrschein- Was wird man in Bonn lun? Adenauer“ unterrichtet heute die deutsche Oeffentlichkeit Vop unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Abschluß der Brüsseler Kon- angeblich in Korea bewährt haben soll und ferenz und die dort bekundete Absicht der eine Kombination Atlantikpakt-Staaten, deutsche Kontingente darstelle. aller Waffengattungen Wie am Abend bekannt wurde, in die westeuropäische Verteidigung einzu- hat Francois-Poncet den Bundeskanzler da- beziehen, hat in Bonn eine beträchtliche hingehend informiert, daß für die Kontin- Aktivität ausgelöst. Am Donnerstagvormit- gente aller europäischen Staaten die gleiche tag fand bereits eine Unterredung Dr. Kampfgruppenstärke und Bewaffnung gel- Adenauers mit dem augenblicklichen ten soll, so daß die deutschen Soldaten völ- Hohen statt. Vorsitzenden der Fran gçgois- Poncet. der Kommission, lig gleichberechtigt neben den übrigen stün- den den. Diese Kampfeinheiten sollen Infan- Kanzler über das Ergebnis der Konferenz terieeinheiten mit großer Feuerkraft umfas- unterrichtete. Am Nachmittag waren lange sen. Außerdem sollen Panzer-, Artillerie-, Verhandlungen auf dem Petersberg. die von Pionier- und Flakeinheiten dazugehören. 15.30 Uhr bis in den späten Abend hinein Franecis-Poncet hat den Bundeskanzler andauerten, dem gleichen Thema gewidmet. ferner über die französische Absicht unter- Heute wird der Bundeskanzler die deutsche richtet, Oeffentlichkeit über die Lage Pressekonferenz unterrichten. die europäischen Atlantikpakt- in einer mächte zu einer Beratung der Verteidigungs- fragen zusammenzurufen, an der auch die Im Gegensatz zu den ursprünglichen Bundesrepublik teilnehmen soll. Ein fran- Verlautbarungen aus Brüssel, die von be- zösischer Sprecher erklärte dazu, daß man vorstehenden„langwierigen“ Verhandlun- bei gen sprachen, deuten diese Tatsachen auf nicht auf einen festen Plan fuße, sondern eine beschleunigte Behandlung der Pro- die Schaffung der Europa-Armee, die auf bleme hin. Ein Regierungssprecher betonte den Pleven-Plan zurückgeht, nach dem Mu- am Donnerstag, daß„von einer Verzöge- ster der Schumanplan-Konferenz vorneh- rungspolitik auf alliierter Seite nichts zu men wolle, in der die Bundesrepublik eben- bemerken“ sei. Im Gegensatz dazu wenden Falls gleichberechtigt vertreten sei. sich allerdings andere deutsche Stellen ge- gen„zu viel Hast“ bei den kommenden Ver- militärische Sachverständige genannt, Am Donnerstag wurden auch deutsche die handlungen. Von SpD-Seite hört man die für die Verhandlungen mit den alliierten Meinung. daß die Aufstellung deutscher Militärexperten gegebenenfalls in Frage Kontingente in den nächsten zwei Jahren kommen. Es handelt sich um die ehemali- überhaupt kaum akut werden dürfte, da gen deutschen Generale Adolf Heusin- die nötigen Waffen dazu fehlten und die Ser und Dr. Hans Speidel. Heusinger Franzosen den Vorrang bei der Bewaffnung war im letzten Kriege Chef der Operations- beanspruchten und auch haben sollten. abteilung im OKW, Dr. Speidel war im Im Hintergrund dieser Aeußerungen Jahre 1944 in Frankreich Chef des Stabes steht die Frage, ob die alliierten Pläne für bei Generalfeldmarschall Rommel. einen deutschen Verteidigungsbeitrag, so- weit sie bisher bekannt geworden sind, mit der unabdingbaren deutschen Forderung nach völliger Gleichberechtigung in Einklang Deutsch-alliierte Verteidigungs- konferenzen im Januar Bonn.(UP) Die alliierte Hohe Kommission stehen. Es ist klar, daß bei der Erörterung und Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer dieser Frage der Begriff der„Kampf- haben am Donnerstag die Bildung von gruppe“, des sogenannten ‚combat-teams“, mehreren gemeinsamen Arbeitsgruppen be- wie er auf der Brüsseler Konferenz geprägt schlossen. Darin sollen Sachverständige aller würde, im Mittelpunkt der Diskussion steht. vier Nationen von Januar an die Möglich- Ein Regierungssprecher sagte dazu am Frei- keiten und das Ausmaß eines deutschen tag, es handle sich um eine von den Eng- Verteidigungsbeitrages und die daraus re- ländern entwickelte Kampfeinheit, die sich sultierenden Konsequenzen behandeln. * N dieser Verhandlung französischerseits Französische Besorgnisse lich selbst die Initiative zur Vorbereitung der Verteidigung Westdeutschlands ergreifen. Frankreich schaut auf die USA In dem Augenblick, in dem General Eisenhower den Oberbefehl über die atlan- tischen Streitkräfte übernommen hat, wird in Frankreich nicht nur von Regierung und Parlament, sondern auch von der französi- schen Bevölkerung mit Sorgfalt verzeichnet, Was die Amerikaner im einzelnen zur Siche- rung der Verteidigung Europas beitragen Wollen. Eine eben ausgesprochene For- derung Hoo vers, Europa militärisch ab- zuschreiben, hat deshalb nach der Brüsseler Konferenz um so größere Besorgnis zus. gelöst, als man glaubt, daß in dieser For- derung des angesehenen und einflußreichen ehemaligen Präsidenten starke Strömungen der öffentlichen Meinung in den USA zum Ausdruck kommen. f Auch die amerikanische Versicherung, daß nur ein Viertel der amerikanischen Luftflotte in Ostasien gebunden sei und daß man bei dem gegenwärtigen Stand der eige- nen Luftrüstung sofort 1000 moderne Jager und 1500 Superfestungen über den Atlantik schicken könne, um über Europa einen siche- ren„Luftschirm“ aufzuspannen, hat in Paris nicht sonderlich beruhigend gewirkt, denn man weiß nicht erst seit Korea, daß allein von der Luft aus weder ein Vorstoß von Panzerkorps noch von Zehntausenden von Panjewagen wirksam aufgehalten werden kann. Die französischen Korrespondenten mel- den aus Washington, die amerikanische Re- gierung sei entschlossen, schon bald große Truppenkontingente nach Europa zu schicken, stoße hierbei aber auf den Widerspruch der Kongregmehrheit und der öffentlichen Meinung. Nach den ver- hältnismäßig schweren Verlusten der ameri- kanischen Infanterie in Korea seien die amerikanischen Frauen und Mütter der An- sicht, daß es besser sei, den Europäern in erster Linie mit Flugzeugen zu helfen. General Eisenhower wird sein vorläufiges Hauptquartier voraussichtlich in Paris im Hotel Astoria aufschlagen, sobald er nach Europa kommt, verlautete in Paris. Im Astoria-Hotel ist gegenwärtig ein Teil des Oberkommandos der in Europa stationierten USA-Landstreitkräfte untergebracht. 1,6 Milliarden Dollar zusätzlich Washington.(dpa-REUTER) Das ameri- kanische Repräsentantenhaus nahm am Mittwoch eine Vorlage an, in der 1,6 Mil- liarden Dollar zur Verstärkung militäri- scher Anlagen in den Vereinigten Staaten selbst und im Ausland bewilligt werden. Die Vorlage geht jetzt an den Senat. Die Gelder sind zum Teil für bisher streng ge- heimgehaltene Projekte bestimmt. Darüber hinaus sollen sie unter anderem für den be- schleunigten Ausbau des amerikanischen Radarnetzes, für die Vervollständigung Weltumspannender Nachrichtenverbindun- gen sowie zur Erweiterung und Modernisie- rung amerikanischer Flugplätze verwendet Werden. 5 Charles E. Wilson vereidigt Washington.(UP) Am Donnerstag wurde der Mann, der die gigantische Aufgabe der Mobilisierung der Wirtschaft der Vereinig- ten Staaten übernommen hat, Charles E. Wilson, vereidigt. Wilson legte den Eid vor Präsident Truman, den Kabinettsministern und einigen Regierungsbeamten in einer feierlichen Zeremonie vor dem Oberrichter Fred. M. Vinson im Amtssitz des Präsiden- ten ab. Wilson wird unmittelbar unter Prä- sident Truman arbeiten und der einzig Ver- antwortliche für wirtschaftliche Fragen sein. 0 Die erste Amtshandlung Wilsons war die Ernennung des ehemaligen amerikani- schen Militärgouverneurs in Deutschland, General Lucius D. Clay und des Bankiers Weinberg, der im Krieg stellvertreten- der Leiter des Rüstungsproduktionsamtes War, zu seinen Stellvertretern. Seite 2 MoRGEN Freitag, 22. Dezember 1950/ Nr Freitag, 22. Dezember 1950 Laßt euch nicht venũckt machen! Die Atmosphäre von Brüssel hat sich er- neut wie ein Alpdruck auf die Gemüter ge- legt. Man hört allenthalben irres und wirres Zeug reden, als flögen die Atombomben schon in der Luft herum, als bewegten sich die noch immer rein in der Theorie beste- enden Heeressäulen der„Garanten“ von Potsdam aufeinander zu. Nichts von alle- dem ist der Fall. Es spukt lediglich in den Gehirnen der aus Kleinmut Furchtsamen 8 der aus Spekulation Furchtverbreiten- en. Selbstverständlich werden wir einem nicht ganz leichten Frühjahr entgegen ge- hen. Als ob der Winter für den kleinen Mann leicht wäre! Alle diejenigen die schon seit Jahren in Deutschland gelebt haben, als Wären sie die Sieger der Vergangenheit, wer- den es zu spüren bekommen, daß wir uns Zwischen den Fronten befmden. Vielleicht. Freilich werden die Rechnungen der Pras- ser allzuoft von denen bezahlt, die sie nicht gemacht haben.) In Amerika regiert nicht mehr die Friedens- Söttin, sondern Mars die Stunde, und dieser hat keine Almosen, sondern nur Kontribu- tionen zu vergeben. Also was wollen wir? Entweder wir schließen nun ebenfalls die Friedenspforte. Dann„gibts Geld“, wie es so schön im Jargon der Bonner Bestechungs- Affäre heißt. Oder wir überlassen das Waf- kenhandwerk wie bisher denjenigen, die daran interessiert sind, dann werden wir eben zusehen müssen, wie wir durchkom- men. Es gibt da ein lehrreiches Beispiel aus ger neuesten Geschichte des indischen Vol- kes. Auch Indien sollte zu Gandhis Lebzei- ten eine Politik machen, die es nicht billigte. Indien war weder reich, noch bewaffnet, noch selbständig. Indien litt Hunger. Den- Boch verzichtete das indische Volk eine Zeitlang auf jede Unterstützung, begann mit der Handspindel sein Garn zu spirmen und mit Pfannen sein Salz zu sieden. Niemand Konnte Indien zu etwas zwingen, was es nicht Wollte, obwohl es viel ärmer War, als Wir je waren. Nun sind wir ja allerdings nicht der Meinung, daß die Dinge bei uns so weit treiben könnten, daß wir von allen Zufuh- ren abgeschnitten werden, wenn man auch in Regierungs- und Parlamentskreisen mit einschneidenden Bewirtschaftungsmaßnah- men in der nächsten Zeit rechnen mag. Im- merhin sollten wir nicht vergessen, daß Dinge wie Stahl, Kupfer, Leder und Kaut- schuk immer knapp werden, sooft irgendwo n der Welt Krieg geführt wurde. Dazu be- darf es gar keiner Brüsseler Ankündigun- gen. Wenn nun schon wieder Propheten auf- treten, die uns bange machen wollen, indem sie sagen, wenn ihr nicht marschiert, be- kommt mr keine Stiefel, und wenn ihr keine Gewehrgriffe klopft, so braucht ihr auch keinen Stahl, so wollen wir ihnen mit Aller Entschiedenheit entgegentreten und sie Wissen lassen, daß wir nicht daran denken, ohne Not den Kopf zu verlieren, denn da- rum handelt es sich. Wir werden lieber unseren Kopf oben behalten und uns von dem Krieg der Nadelstiche nicht beirren lassen. Wir sind überzeugt, daß die feindlichen Brüder sich übermorgen versöhnen werden, täten sie es nicht, hätten wir doch keine Andere Aufgabe als diese Versöhnung her- Deizuführen, denn jede andere Entscheidung Bringt uns und ihnen nur Untergang. Sehen Wir die Dinge doch real. In Korea sind zur bei- derseitigen Ueberraschung der Kriegspar- teien die Ereignisse nicht so verlaufen, wie sie berechnet waren. Infolgedessen müssen sich die streitbaren Helden zu einer„Kap- peler Milchsuppe“ zusammenfinden. Nimmt es wunder, wenn jede Partei versucht, einen möglichst großen Löffel ins Treffen zu füh- ren? Solch Hebe werkzeug ist der Brüsse- ler Pakt. Und wir sollten uns bluffen las- sen und gar die Nerven verlieren? Gewizg, das Leben, das wir zu führen ge- Zungen sind, ist alles andere als erfreu- lich. Niemand kann mehr sein eigenes Le- ben leben, seufzen die Philosophen. Als ob wir in Mitteleuropa es je gekonnt hät- ten. Als ob wir je etwas anderes als regle- mentiert, rationiert, kommandiert und schi- Kaniert worden wären. Es war immer nur gradweise verschieden, Allerdings auf die- Menschen sen Grad kommt es an. Glaubt aber je- mand, daß unsere Zwangslage auch nur ein Jots besser würde, wenn wir uns der einen oder der anderen Seite verschrieben? Ist die Freiheit bei Scylla größer als bei Charyb- dis? Ich denke, wir müssen zwischen beiden hindurch. Ergo tut Not, daß wir uns die Ohren mit Wachs verstopfen und uns am Mast unseres eigenen Schiffes festbinden, damit wir nicht Folge leisten können den Sirenengesängen der einen sowohl wie der anderen. Dr. Karl Ackermann Koalitionsverhandlungen ohne Ergebnis Suttgart.(tz.-Eig.-Ber.) Die Koalitions- verhandlungen um die Regierungsbildung in Stuttgart gehen weiter. Unsere gestern, aus Kreisen der CDU stammende Meldung, der- zufolge die DVP der SPD vorgeschlagen ha- ben soll, Dr. Reinhold Maier das Minister- präsidium und den Justizminister zu über- lassen, wurde bisher amtlich weder bestä- tigt, noch dementiert. Der Landessekretär der SPD, Max Denker, bezeichnete die Erklärung der CDU als„unverständlich“. Seiner Meinung nach sind die Verhandlun- gen zwischen der SpD und DVP immer noch völlig offen. Am Donnerstag haben sich der Landesvorstand und die Fraktion der SPD und der DVP wiederum mit der Frage der Reglerungsbildung beschäftigt, jedoch war von keiner der beiden Parteien eine Aus- kunft über den Verlauf der Verhandlungen zu erhalten. Der SPD-Abgeordnete Helm städter erklärte sogar Journalisten ge- genüber,„die Presse habe bei den Koali- tionsverhandlungen nichts zu suchen“ Die Beratungen über die Regierungsbildung hinter verschlossenen Türen dauern welter an. Arbeitsgemeinschaft „Der Bürger im Staat“ Stuttgart.(dpa) Eine Arbeitsgemein- schaft„Der Bürger im Staat“ wurde am Donnerstag in Stuttgart unter dem Vorsitz des Kultusministers Theodor Bäuerle von führenden Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens Württemberg-Badens ge- gründet. Nach ihrem Statut soll die Arbeits- gemeinschaft der sachlichen Unterrichtung in demokratisch-verfassungsbejahendem Sinn über Innen- und Außenpolitik, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpolitik dienen. Durch die Gründung dieser Arbeitsgemeinschaft wurde der von der Regierung vorgeschlagene und vom Landtag genehmigte Plan einer„Zen- trale für Heimatdienst“ verwirklicht. Im Haushaltsplan Württemberg-Badens sind für die Arbeitsgemeinschaft bereits 300 000 Mark eingesetzt worden. Ihre sachliche Ar- beit soll vom Staat nicht beaufsichtigt werden. Verantwortung für Wirtschaftsgestal- tung allein beim Bundestag Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Ade- nauer hat in einem Briefwechsel mit dem DGB- Vorsitzenden Dr. h. c. Hans Böck- ler erneut festgestellt, daß die Entschei- dung über die soziale Gestaltung der Ar- beits- und Wirtschaftsordnung in der Bun- desrepublik allein dem Bundestag zustehe. Außerdem stellt Dr. Adenauer fest, daß es nach seiner Auffassung in einem demokra- tischen Staatswesen einen Streik gegen die verfassungsmäßigen Gesetzgebungsorgane nicht geben könne. Anklage wegen Verletzung der Geheimhaltung bei Volkszählung Braunschweig.(dpa) Die Staatsanwalt- schaft Braunschweig hat gegen vier nieder- sächsische Ministerialbeamte und einen Braunschweiger Stadtrat Anklage wegen der Vorkommnisse bei der Auswertung der Volkszählungslisten in Braunschweig er⸗ hoben. Den Ministerlalbeamten wird vorge- Worfen, zum Bruch der Geheimhaltungs- pflicht bei der Volkszählung angestiftet zu haben. Schröder-Vorschlag abgelehnt Düsseldorf.(dpa) Der Vorstand des DGB hat den Vorschlag des CDU- Bundestags- abgeordneten Dr. Gerhard Schröder, bei der Neuordnung der Grundstoffindustrien 35 Prozent der Aktien in die Hand der Bun- desregierung zu legen und 65 Prozent des Kapitals in privatem Besitz zu belassen, abgelehnt. Der Vorschlag geht nach Ansicht des DGB praktisch an einer echten gemein- wirtschaftlichen Ordnung vorbei und läßt den privat wirtschaftlichen Interessen die Macht der Mehrheit. im Hofel Ein Kolportageroman mit Hintergründen von Vicki Baum Copyright by 8. Fischer 52. Fortsetzung EKringelein wird eingeschmolzen. Kringe lein ist nicht mehr allein, er wohnt nicht mehr in sich wie in einem gebrechlichen Gehäuse. Kringelein ist einer von vierzehn- tausend, er ist ein grünes, verzerrtes Ge- sicht von den unzähligen Gesichtern der Halle, sein Schrei gehört zu dem großen Schrei, der aus allen zugleich herausstößt Er atmet, werm die andern atmen, und er preßt einhaltend die Luft in sich zusam- men, wenn die ganze Halle mit den Boxern KReucht. Er hat glühende Ohren, geballte Fäuste, trockene Lippen, eine kalte Magen- grube, er schluckt den süßen Speichel der Erregung, in seinen heisergewordenen Kehlkopf. Weiter, weiter. In den beiden letzten Runden scheint es, daß der Neger, Kringeleins Neger, die Ober- mand bekommt. Seine Fäuste trommeln kurze Serien von Lederstößen gegen die Muskeln des Weißen, der zweimal mit aus- gebreiteten Armen an den Seilen lehnen Bleibt. Beide lächeln wie Narkotisierte. Der Atem stößt aus hren Körpern wie aus Ma- schinen. Die letzte Runde ist begleitet von dem ununterbrochenen Gebrüll und dröh- nenden Treten der Halle. Kringelein brüllt und stampft. Gong. Dann ist es aus. Krin· gelein liegt schweißbedeckt auf seinem Stuhl, Das Megaphon schafft sich Ruhe. Das Megaphon tut kund. Das Megaphon verkündet emen Sieg des Weißen. „Wie? Was? Empörend!“ brüllt Kringe- lein. Er brüllt es aus vier zehntausend Keh- len, er klettert auf den Stuhl, alle klettern Verlag. Frankfurt. M. auf die Stühle und brüllen:„Schiebung, Schiebung!“ Der Saal wird rasend. Kringe- lein wird rasend. Weiter, mehr, noch! Wei- ter! Weiter! Die Galerien dröhnen, pfeifen, kreischen, sie werden zusammenbrechen, diese empörten Galerien aus Holz, im Staub und Dunst und Aufruhr einer unzufriede- nen Menschenmasse. Die Boxer im Weiß der Seile schütteln sich die Hände in den ungefügen Boxhandschuhen und lächeln wie zum Fotografieren. Es beginnt in der Halle zu regnen. Es regnet Schachteln, Zigaretten- packungen, Apfelsinen, zuletzt Gläser, Fla- schen, der saubere Ring bedeckt sich mit zertretenen Gegenständen, unter dem Dach hängt das hohe Pfeifen fest, hinten treten und schlagen sich schon welche, wie eine Panik sieht das Ineinanderwühlen der Vier- zehntausend aus, Kringelein möchte drein- schlagen, kämpfen, den ungerechten Rich- ter verprügeln. Er sieht sich nach Gaigern um. Gaigern steht groß ganz vorn am Ring und lacht, wie man lacht, wenn man von einem Frühlingsregen betroffen wird, halb durstig und halb zufrieden. Kringelein wird — in der Aufgelöstheit seiner Gefühle— von einer plötzlichen und heftigen Zunei- gung zu diesem lachenden Menschen erfaßt, der dasteht und aussieht wie das Leben selber. Gaigern greift nach ihm und zieht ihn aus der tobsüchtig gewordenen Halle. Hinter seinem Rücken wandert Kringelein davon wie hinter einem warmen und un- durchdringbaren Schild. Weiter. Die Gedächtniskirche mit weißen Mauern im Reflex der tausend Lichter rund Die Armee auf dem Papier General Eisenhower steht vor einer gewaltigen Aufgabe Brüssel.(UP) General Dwight D. Eisen- hower ist zum Oberkommandierenden einer internationalen Armee ernannt, die praktisch nur auf dem Papier besteht. Die- ser Papierarmee genügend Lebenskraft ein- zuhauchen, um als schlagkräftiges Instru- ment 175 sowjetische Divisionen aufzuhal- ten, ist eine Aufgabe, die selbst einen Mann von dem Format Eisenhowers nicht Seringe Schwierigkeiten bereiten wird. Eine Uebersicht über den Beitrag der Atlantikpaktnationen ergibt folgendes Bild: 1. Im Augenblick stehen„IRE“ wenig mehr als eine leicht verstärkte Besatzungs- armee in Deutschland zur Verfügung. 2. Innerhalb der kommenden sechs Mo- nate wird er wahrscheinlich etwa zehn Divisionen mehr in Deutschland stationiert haben. 3. Auf längere Sicht wird es ihm jedoch nicht erspart bleiben, sich in den Vereinig- ten Staaten und Westdeutschland nach zu- sätzlichen Soldaten umzuschauen. 4. Wenn alle stehenden Streitkräfte der Atlantikpaktmächte seinem Oberkommando sofort unterstellt würden, ständen ihm ins- gesamt etwa 1,4 Mill. Soldaten zur Ver- kügung, von denen die meisten keine Kampfausbildung besitzen. Die wenigen bisher vorhandenen west- europäischen Divisionen und der Mangel an geeignetem Menschenmaterial in Europa so- Wie einige recht nebelhafte Zukunftsver- sbrechungen waren einer der Hauptgründe für den Entschluß der Vereinigten Staaten, Westdeutschland zu einem Waffenbeitrag in der atlantischen Familie aufzufordern. Bei der Brüsseler Konferenz versprach zede der teilnehmenden Nationen, alles im Bereich des möglichen zu unternehmen, um die Aufrüstung den geplanten Zielen anzu- passen. Gegenwärtig haben die einzelnen Staaten folgende Truppen verbände zur Ver- fügung: Großbritannien: Zwei und eine halbe Divison sofort verfügbar in West- deutschland plus einer Divsion, die in näch- ster Zukunft eintreffen wird und wahr scheinlich noch einen Truppenverband in Divisionstärke innerhalb von sechs Mona- ten. Eine weitere Division könnte Grogbri- tannien im Notfalle dem Oberkommando Eisenhowers unterstellen, sie ist zur Zeit in England stationiert. Doch ist es unwahr- scheinlich, daß das britische Oberkom- mando diesen Verband abkommandieren wird, da die Regierung auch in anderen Teilen der Welt militärische Verpflichtun- gen hat. Frankreich: drei Divisionen in West- deutschland, die in den kommenden sechs Monaten um vier oder sechs Divisionen ver- Stärkt werden sollen. Insgeamt 20 Divisio- nen plus 15 Kampffliegergruppen sind bis Ende 1953 in Aussicht gestellt. Italien: 250.000 Mann, die auf 11 Di- Visionen aufgeteilt sind. Ueber ihre Schlag- kraft werden in westlichen Militärkreisen starke Zweifel wegen ihrer kommunisti- schen Durchsetzung gehegt. Belgien: Eine Division von 18 000 Mann, die gegenwärtig als Besatzungstruppe in der deutschen Bundesrepublik stationiert ist. Drei weitere Divisionen sind bis Ende 1951 versprochen worden. Holland: Gegenwärtig noch nicht eine Division. Die Armee befindet sich in einem Stadium der Reorganisation. Wahrschein- lich sollen bis Ende nächsten Jahres drei Divisionen bereitstehen. Norwegen: Verfügbar eine„Deutsch- landbrigade“ von 4000 Mann. Wenig Aus- sicht auf Verstärkung in der nächsten Zu- kunft. Dänemark: Eine Kampfgruppe als Besatzungstruppe in Westdeutschland Stärke: 1000 Mann. Mit einer Verstärkung auf 4000 Mann ist in absehbarer Zukunft zu rechnen. Portugal: 70 000 Mann unter Waffen. Bisher liegt keine Verlautbarung darüber vor, wieviel Truppen über die Pyrenäen nach Westeuropa entsandt werden sollen. Island: Kein stehendes Heer. Wichtig lediglich als bedeutender Stützpunkt. Luxemburg: Kaum mehr als ein nomineller Beitrag. Kanada: Eine Division von 10 000 Mann, die nach einer Ankündigung von Verteidigungsminister Brooke Claxton kom- mendes Frühjahr nach Europa abkomman- diert werden soll. Verstärkter Druck auf Hungnam- Brückenkopf Tokio.(dpa-REUTER) Unter dem Druck von über 100 000 Chinesen haben die UNO- Truppen am Donnerstag ihren Brückenkopf von Hungnam verkleinert und sich auf neue Stellungen zurückgezogen, die leichter verteidigt werden können. Die letzte von der belagerten Hafenstadt über den Tongt- schu-Fluß nach Süden führende Brücke wurde gesprengt. Die vor Hungnam liegen- den UNO- Kriegsschiffe greifen mit ihrer Artillerie weiterhin wirksam zur Verteidi- gung des Brückenkopfes ein. Wenige Kilometer nördlich des 38. Brei- tenngrades wurden große nordkoresnische Truppenzusammenziehungen beobachtet, Die drei Kilometer südlich des 38. Breitengrades gelegene Stadt Kais on g wurde von nord- koreanischen Truppen besetzt. Die UNO- Verluste Bei den großen Rückschlägen, die die UNO- Streitkräfte in der Zeit vom 27. No- vember bis zum 12. Dezember erlitten, hat- ten sie Verluste in Höhe von 12 975 Mann. Diese Zahl, die Tote, Verwundete und Ver- migte einschließt, wurde am Donnerstag vom Hauptquartier General Macarthurs be- kanntgegeben. Die Verluste der südkorea- 1 Truppen sind nicht mit einbegrif- en. Die amerikanischen Streitkräfte verloren allein fast 12 000 Mann. Die größten Ver- luste— über 4000 Mann— hatte die ameri- kanische zweite Infanteriedivision bei ihrem Rückzug aus Nordwestkorea. Schwere Ver- luste erlitten auch die erste Marine-Infan- terie- Division und die siebte Infanterie-Di- vision, die sich vom Tschosin- Staubecken nach Osten an die Küste durchschlagen mußten. ILINO-Dreierkommission will mit Peking verhandeln New Tork.(dpa- afp) Die UNO-Dreier- kommission, die eine Feuereinstellung in Korea herbeiführen soll, hat der Peking- Regierung mitgeteilt, daß nach den geplan- um sie herum, glänzende Wagenspuren im geölten Asphalt, alle Menschen sind schwarz vor den beleuchteten Auslagen der Tauent- zlenstraßge, dann plötzlich wird es still und dunkel unter den Bäumen des Bayerischen Viertels, kleine Plätze schneiden in den späten Abend, mit Kies und Hecken und Laternen. Weiter. Der Spielklub. Die großen Zimmer einer umnmodernen Berliner Wohnung, die man zum Klub umstafflert hat. Gestandener Menschengeruch an den getäfelten Wänden. Geräuschlose Herren im Smoking, Vorstel- lung. Viele Mäntel in einer Kachelgarde- robe. Kringelein erkennt einen blassen, dun- kel gekleideten mageren und feinen Men- schen, der sich das dünne Haar aus der Stirn streicht, als sich selbst. Das Zusam- mentreffen mit sich im Spiegel überrascht ihn. Ich halte eigentlich viel aus, denkt er. An seinen Freund, den Notar Kampmann, denkt er eine Sekunde lang, als wenn er ihn einmal geträumt hätte. Kurzer Aufenthalt in einem Zimmer mit Stehlampen und einer Kaminattrappe, wo nur geplaudert und ge- trunken wird. Im nächsten Raum stehen ein paar Tische mit Bridgepartien, es ist nicht viel vornehmer als Skat, denkt EKringelein, hungrig nach neuen Sensatio- nen. 5 „Wir gehen nach rückwärts“, sagt Gai- gern zu einem Herrn.„Kommen Sie, Direk- tor Kringelein, wir gehen nach rückwärts.“ Rückwärts, das ist am Ende von einem engen, häßlichen Korridor, der an vielen Türen vorbeiführt. Hinter der letzten brau- nen Flügeltür liegt ein kleines Zimmer, das überall voll einer braunen Finsternis ist, so dal; man seine Wände kaum finden kann. Nur in der Mitte über dem Tisch ist Licht, wie in der Sporthalle über dem Ring Lucht War. Ein paar Leute stehen und sitzen um ten Verhandlungen über einen Waffenstill- stand Besprechungen über die Gesamtheit der Fernost- Probleme stattfinden Die Kommission hatte die Regierung des kommunistischen Chinas am vergangenen Samstag bereits davon unterrichtet, daß sie bereit sei, im UNO- Hauptquartier in New Vork oder an einem anderen Ort Verhand- jungen über eine Feuereinstellung aufzuneh- men. Die zweite Botschaft mit der Ankün⸗ digung zusätzlicher Gespräche über den ge- samten Fernostfragenkomplex wurde abge- schickt, ohne daß bisher eine Antwort Pekings auf die erste Forderung der Kom- mission eintraf. Saarkonventionen treten Anfang 1951 ee, e in Kraft e e 2 8 Paris.(dpa- afp) Die am 3. März dieses Jahres zwischen Frankreich und dein Saar- gebiet unterzeichneten 14 Konventionen werden Anfang 1951 in Kraft treten. Das Abkommen wurde bereits im Oktober von der französischen Nationalversammlung rati- flziert und soll noch vor Ende dieses Jahres vom saarländischen Parlament gutgeheißgen werden. Die Konventionen regeln unter anderem die Ausbeutung der Saargruben und die rechtliche Lage der französischen und der saarländischen Staatsangehörigen in den beiden Ländern. US-Hauptquartier bleibt in Heidelberg Heidelberg.(dpa) Meldungen über eine Verlegung des Hauptquartiers der amerika- nischen Streitkräfte in Europa von Heidel- berg nach Paris treffen— wie am Don- nerstag aus dem Hauptquartier verlautet— nicht zu. Von einem derartigen Plan sei bis jetzt im europäischen Hauptquartier in Hei- delberg nichts bekannt. Wie dpa hierzu erfährt, hat der ameri- kanische Verteidigungsminister Frank Pace in Frankfurt auf eine diesbezügliche Frage geantwortet, daß das amerikanische Haupt- quartier in Heidelberg bleiben werde. Der Minister hatte hinzugefügt, daß eine Verle- gung nur dann in Frage komme, wenn ein zwingender Grund dafür vorliegt. sollen. 1. 200 — Heule Antwort an Moskau London(UP) Großbritannien, Fra l und die Vereinigten Staaten werden diet Wietunjon heute auffordern, an 2 l ferenz mit den drei Westmächten tei 5 10 men, bei der versucht werden würde a „ e bestehenden Differenzen zwischen Ost ulrraditi West auf weltweiter Grundlage zu 1 mold Ein britischer Beamter teilte mit. dag galteum ö sprechende Noten am Freitag zur glace che N. Zeit den sowjetischen Botschaftern h;. en na shington, London und Paris überreicht zn ender den. Diese Noten werden die Antwollg ſſunde die sowietische Note vom 3. November ff fem stellen, in der die Sowjetunion zu 8h 5 Konferenz des Außenministerrates gu 3 derte, die sich jedoch nur mit der il. len Wiederbewaffnung Westdeutschlenzitester: 10 gener! befassen sollte. prograr Die Westmächte werden— sowel i In jetzt bekannt wurde— in ihrer Antplſte 5 feststellen, daß sie bereit sind, an eilumstrit Viermächtekonferenz teilzunehmen, daß Aa ndisck diese Konferenz jedoch nicht nur Atte. Deutschland beschränken dürfe. Unte f chers „Stalin- unsere Sonne“ Jehutsa ener be nnn dee am Donnerstag bei strahlendem Wünhzſen, m. wetter den 71. Geburtstag Josef Stall ele Das Blatt der kommunistischen Jugez Merk u. organisation„Komsomolskaja Prawda“ manch zeichnet den Generalissimus in Balkenlig erben schriften als„Unsere Sonne— unser Lehel ch 8 und wünscht ihm:„Lebe noch lange, lg 2 Jahre zum Glück und zur Freude uns Jugend, der sowjetischen Völker und 4 gesamten fortschrittlichen Menschheit“, Während die„Prawda“ und die In stija“ immer noch nachträglich jeden über hundert Glückwünsche zum 70,(ion die burtstag Stalins aus aller Welt Veröffen theater lichen, laufen ständig neue Gratulatianlbewund zu seinem 71. Geburtstag aus den Ostblod Volkssy staaten ein. leit zu Die Kampfgruppe gegen„Unmenschllal önter keit“ in Berlin, hat Stalin zum 71. Gebüilbeibene tag einen acht Kilogramm schweren Stach ieder: drahtkranz geschickt. Der geschäftsführeni sen, g Leiter der Kampfgruppe, Ernst Tillich, le nentall ferte das Paket am Donnerstagmittag au Bei dem Postamt in Berlin- Charlottenburg al Es ist an das Zentralsekretariat der SHD Ostberlin gerichtet. a kot⸗ Ak ko. Im em A. n Pro fis Klä geklagt biste an die Herausgelh „Wir sind entschlossen! Aber bitte das Volk fragen!“ felkle! Wer den Artikel(„Morgen“ vom 16. Dem aflela ber) gelesen hat, wird empfunden haben,(edeutu zum aus dem Herzen gesprochen wurde, daticht die die Siegerstaaten müssen doch auch einmal greifen, daß das deutsche Volk nicht 80 tal. Nach vergessen kann, was man uns damals verbiltrüher hat und was man von uns nock Hfelt. Wie vaten, vel Ss nach dem Zusammenbruch, als man die n Juli ten der Kriegsopfer verweigerte, die den soldaten verboten hatte, den deutschen 1945. Man versprach doch 1939 dem, deutsche Volk einen sicheren Sieg und der Vormarsch West und Ost hat auch sehr viele Deus verleitet, daran zu glauben. Wie wäre es den e bei einem tatsächlichen Ausbruch eines Kriegs ngewar wird der Sieg errungen? Es sei wie es Fl wir wollen kein Sieger, aber auch kein Ver iz lierer sein, sondern wir wollen in ehrücher und friedlicher Arbeit dazu beitragen, dad de Völker in Wohlstand und im Frieden Aeben können. 5 N daß eine solche Entscheidung ohne das Volg 1s befragen, getroffen werden kann, so wire Herrn Adenauer und den Ministern zu enipiel, len, einige Wochen unter das Volk zu gehen den Volksvertretern obliegt die Pflicht, den Willen oder Unwillen zur Geltung zu bringen Eines muß in die Tat umgesetzt werden und dazu sind wir entschlossen:„Zum Soldaten, 1707 spielen entscheidet nur das gesamte deutsch Volk.“ M. K., Mannheim eee. dere den Tisch, nicht viele, zwölf oder vierzehn, sie schauen ernsthaft und geschäftlich aus und verständigen sich in kurzen Worten, von denen Kringelein nichts begreift. „Wieviel wollen Sie riskieren?“ fragt Gaigern, der seitwärts zu einem Pult getre- ten ist, daran eine schwarz gekleidete, gou- vernantenhafte Dame wie an einer Kasse sitzt.„Was dachten Sie?“ Kringelein dachte zehn Mark.„Ich weiß nicht recht, Herr Baron“, sagte er ungewiß. „Sagen wir fürs erste fünfhundert Mark“, schlug Gaigern vor. Kringelein, unfähig des Widerspruchs, zog seine alte Brieftasche hervor und legte fünf numerierte Scheine hin. Er erhielt eine Handvoll bunter Jetons in die Hand gedrückt, grüne, blaue, rote. Er hörte die gleichen Dinger mit knöcher- nem Fall unter der rechteckigen, grünbe⸗ schirmten Lampe dort auf den Tisch fallen. Weiter, dachte er ungeduldig.„Jetzt setzen Sie irgendwohin“, sagte Gaigern.„Es hat keinen Zweck, daß ich es Ihnen erkläre. Setzen Sie, wie und was Sie wollen. Wer zum erstenmal spielt, gewinnt meistens.“ Zum wievielten Male an diesem Tag ist es, daß Kringelein sich in Gefahr begibt? Er weiß nun schon, daß es nichts anderes ist mit dem Leben. Der Schauer gehört zum Vergnügen wie die Schale zur Nuß, das weiß er jetzt schon. r ahnt, daß er hier in ein paar Stunden so viel verlieren kann, wie er in den siebenundvierzig Jah- ren seines tröpfelnden Fredersdorfer Le- bens verdient hat. Er weiß, daß er sich in diesem undeutlichen Zimmer mit den lakonischen Herren über dem grünen Tuch nur weiter so hinsausen lassen muß wie bisher, um drei oder vier Wochen am Grab hinzigeunernder Existenz zu verspis- len, die er jetzt noch vor sich hat. Und Kringelein, hoch oben in seinem Looping the loop, ist beinahe neugierig darauf, WI es nun weitergehen soll, weiter— welter ln 80 Seine Ohren und seine Lippen aue weiß geworden, wie er an den Tisch u. und zu spielen anfängt. Er hat die Haniiſe de. so, als wären sie voll Sand. Er setzt. Eilftchtlich kleine Schaufel kommt und holt Seim 25. grüne Marke zwischen andern Marken fal Hanz Jemand sagt etwas, das er nicht verstellſte Sch Er setzt, diesmal woanders hin. Verliel furt Er setzt, verliert, setzt, verliert. Gaigel 18 8 drüben am Tisch setzt auch, gewinnt eig chatten mal, verliert dann wieder. Kringelein. ſlöstrag einen schnellen und flehenden Blick ad über, der unbemerkt bleibt. Hier ist ſedtſbkreie mit sich selbst beschäftigt. Die Blicke gel blart er ken wie Nägel im Grün der Tischp wr de Jeder spannt seine Kräfte und seinen. jen, um den Gewinn zu sich zu, „Kein Glück—“ sagt jemand irgendne ide Es ist ein geisterhaftes Wort unter a grünen Billardlampe im braunen Huge zimmer. Kringelein, ganz auf sich ae gestellt, geht zu der schwarzen Dame d holt nochmals für fünfhundert Mark Jetons* Er kehrt zurüct an den Tisch, ein ande] zupft Herr schaufelt jetzt in den Spielmataſit als herum, die leise aneinanderklappern, 0 1 von pedantischen und beruhigten Hände g e offt in Häufchen geschichtet werden, Kringe 55 nimmt seinen Vorrat in die linke Hal chres und setzt mit der rechten, wahllos, tas ſer Ba; sinnungslos. Setzt, verliert. Setzt, 78 Am d Steht überrascht vor der Tatsache, ace sene grüne Marke in Begleitung 19 1 honda roten zu ihm zurückkommt. Er setzt, 1 mer Winnt. Er sstzt, gewinnt. Steckt ein agents Jetons in die Tasche, well er nicht 9e ale 3 wohin damit. Er setzt, verliert, were 55 verliert. Er pausiert ein paar 1 A nera 5 Auch Gaigern spielt nicht. sondern 0 1 eig 4 mit den Händen in den Taschen, rauche Maler „Aus für heute“, sagt er.„Mein Geld sie Na kort.“ in hat meine 299/ Freitag, 22. Dezember 19380 MORGEN Sozusagen eine symphonische CGeburtstugsleier Das erste Volkssymphoniekonzert in Neckarau als Auftakt zur Gratulationscour für Dr. Heimerich ee it dem Volkssymphoniekonzert am Mitt. u Würde, g gochabend im Volkshaus Neckarau wurden hen Oßt un ſraditionen wieder aufgenommen, die seit mold Schattschneiders Tod in Mannheim aum gepflegt wurden. Dieser unvergeß- ne Mann trat in den kunstfreudigen Jah- men nach dem ersten Weltkrieg als bedeu- Mender Chor-Erzieher hervor, dem das Wunder gelang, mehrere Vereinschöre zu nem Chor-Körper zusammenzuschweißen, ovember dh fer unter seiner anfeuernden Leitung höch- n au ehen und schönsten Aufgaben gewachsen ar. Schattschneider war auch ein gedie- der leg gener Dirigent, der mit verschiedenen Or- deutschlen destern arbeitete, im Mittelpunkt seiner Programme stand stets ein großes Chor werk. an solche Traditionen knüpfte, wie ge- 5 gt, das erste Volkssymphoniekonzert an, er Antnſtes Meisterwerke der Musik aus dem un- id. an ei mstrittenen Bestand des großen abend- nen, daß Andishhen Musik-Besitzes darzubieten Unter der sorgfältigen Leitung Karl Fi- chers spielte das Nationaltheaterorchester behutsam ausgewogen Carl Maria von We- bers bezaubernde„Oberon“- Ouvertüre. Die- e mit klanglichem und rhythmischen Rei- em Wim hen, mit durchschlagskräftiger Erfindung ef Stalſuſand eleganter Verarbeitung reich gesegnete ö erk wird gern und oft gespielt, so daß es manch einer nurmehr als Geräuschkulisse Balkenle herten möchte, bis ein Meister kommt und mser Lebe liebevoll des Meisterwerkes annimmt, 1% daß alle seine edlen Schönheiten voll zur ange Haig geltung kommen. br. Ludwig Behr— hatte den dankbaren Nbelopart des Violoncello-Konzerts von Ca- nine Saint-Saëns übernommen, das nicht Aleerade häufig zu hören ist. Wieder einmal yar der zarte klangvolle lyrisch gehaltene olkssymphoniekonzerte häufiger Gelegen- geit zu einem solistischen Hervortreten hat. menschlich nter der behutsam dämpfenden und an- 71. Geburtlteibenden Leitung Karl Fischers gelang die Ten Stachel Wiedergabe des an und für sich problem- läktskühreng bsen, gefällig geformten einsätzigen Instru- Tillich, lelnentalkonzerts sehr eindrucksvoll. igmittag auß Bei der Wiedergabe der fünften Sym- tenburg aul der S0 phonie Beethoven entfaltete das National- theaterorchester in allen seinen Gruppen unter der gut gliedernden und sorgsam schattierenden Leitung Fischers, von verein- zelten klanglichen Härten und grellen Kon- trast-Effekten abgesehen, ein bestechendes Können. Aber die Wiedergabe war doch eher eine Aneinanderreihung und Neben- einanderstellung, weniger eine Leistung aus einem Guß. So brachte die Darbietung zwar alle die berückenden Einzelheiten, jedoch zu wenig den zündenden und überwälti⸗ genden Geist des Ganzen zur Wirkung. Ein Publikum, das sich in die Meisterwerke der Musik zunächst einmal einhören oll, konnte gleichwohl mit der gediegenen er- arbeiteten Darbietung zufrieden sein, was es denn auch durch herzlichen Beifall be- kundete. Der Termin dieses Konzerts, vier Tage vor dem Heiligen Abend, war an und für sich nicht günstig gewählt, er war aber mit Rücksicht auf den 65. Geburtstag Ober- bürgermeister Dr. Dr. Hermann Heimerichs angesetzt, dem anschließend eine aus Ver- tretern der Bundes-, Landes- und der städt. Behörden, Industriellen, Wirtschaftern Volks- vertretern und Politikern zusammengesetzte Tafelrunde in der Gaststätte des Volkshau- ses die herzlichen Glückwünsche der Ge- samtbevölkerung darbrachte. Eine verklei- nerte Ausgabe des Nationaltheaterorchesters spielte noble Unterhaltungsmusik, Bürger- meister Trumpfheller eröfmnete den Reigen der Reden mit Ausführungen, die noch ein- mal ein Bild des reich fundierten Mann- heimer Lebens in der Zeit der ersten Amts- periode Dr. Heimerichs(1928 bis 1933) ent- rollte, aber auch das Glück feierte, daß an der Spitze der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft gerade jetzt ein ebenso orts- kundiger wie hervorragender führender Kopf steht. Heute wie früher bekenne er sich durch Taten zu der sozialen Linie sei- ner Arbeit, er wolle eine echte Selbstver- waltung und eine ordentliche funktionie- rende Verwaltung aufbauen, um in seinem Bereich den aufgeblasenen Bürokratismus abschaffen zu können. Im Auftrag des Stadt- rats und der Stadtverwaltung überreichte Bürgermeister Trumpfheller eine Schnee- landschaft Erich Heckels. Vizepräsident flotz lunger Uebung nicht Gewohnheitsrecht geworden —kordstaffelung nach Alter vom Arbeitsgericht als nicht zulässig befunden Sach Im Mittelpunkt des dieser Tage vor em Arbeitsgericht Mannheim verhandel- en Prozesses, der zwei junge Arbeiterinnen ls Klägerinnen und eine Bürstenfabrik als beklagten sah, stand das immer noch ſeikle Problem der Akkordstaffelung oder m 16. Denſdtekkelakkorde. Wegen der grundsätzlichen n haben, Aßedeutung des Rechtsstreits ließ das Ge- icht die Berufung zu. icht 80 ta Nachdem Hilde und Ruth eine bereits al verb trüber erhobene Klage zurückgezogen hat- elt. Wie taten, verklagten sie ihren Arbeitgeber am man die ag Juli erneut. Als Begründung gaben sie e, die Bi, sie hätten in der Fabrik bis zu ihrem te ung scheiden im Akkord scarbeitet. wobel 5 ausgetllf auf Grund einer Akkordstaffelung nach saummenbrüem Alter eine zu geringe Bezahlung er- jungen Malſelten hätten. Nach dem Tarifvertrag für inft. wenn ie Bürsten- und Pinselindustrie usw. von utn 116,50 DM Nachzahlung. Der Arbeitgeber beantragte Klageabwei- öhng. Er führte an, er habe schon vor und ele Deutch zu Zeiten des Tarifvertrags von 1927 wäre es denne Akkordlohnstaffelung nach dem Alter ines Kriege agewaridt. Diese Entlohnungsart sei all- mein in der betreffenden Industriegruppe . W lich, so daß— und das erst recht nach N dem Ausscheiden des Tarifpartners— von rieden leben em Gewohnheitsrecht gesprochen wer- n Kkörme. Sehr eingehend ging der Fir- rung glaubt fe wertreter auf die Gesichtspunkte ein, das Volk zus denen heraus die Staffelakkorde wirt- m, so went ſcaktlich erforderlich sei. a zu ente Nachdem der Arbeitgeber anerkannte, „ ſütelied der seinerzeitigen Tarifpartei auf Wintersport im Schwarzwald übernimmt bereits Zepter — welter-in Südbaden dominiert an den Weihnachts- ippen sülltlertagen bereits der Wintersport über„Kö- Tisch kuh is“ Fußball. An den Festtagen werden ins- die Hänch 7 2 drei Veranstaltungen ausgetragen, die Setzt. Eile der Höhenlage der Austragungsorte hin- nolt en aten der Schneelage gesichert sein dürften. Out 7 1 25. Dezember findet auf der Kohlhepp- Harken 17 ſanze in Furtwangen der erste Sprunglauf ht versten es Schwarzwaldwinters statt. Am zweiten n. Verliert ſllertag treften sich die schwarzwälder Sprung- t. Galgen euer zum Wanderpreisspringen in Schönwald, ewinnt eine in diesem Winter die Schwarzwaldmeister- gelein Mülanten in der nordischen Kombination zum Blick kiaſantras gelangen. Um die Schanze in Schön. ist Jede ald kennenzulernen, ist anzunehmen, daß llc glel gelelche bekannte Springer in Schönwald am Blicke 0. erscheinen werden. Auf der Hundseck Tischpls ö rt der Skiklub Bühlertal den traditionellen seinen ilſhennachtstorlauf durch, bei dem mehr oder zu zlehelſpeniger alle Abfahrtsläufer des Bezirks sich irgendwſenünden werden. unter def Arbeitgeberseite gewesen zu sein, stand für das Gericht fest, daß er auch tarifgebunden ist. Trotzdem hat er keinen einheitlichen Akkord angewandt, das heißt, daß er den Tarifvertrag nach Auffassung der Arbeits- richter nicht eingehalten hat. Die Tatsache, daß jahrzehntelang weder von der Be- triebsvertretung noch von einzelnen Beleg schafts mitgliedern dagegen Einspruch er- hoben wurde, war belanglos. Insbesondere sei dadurch kein Gewohnheitsrecht er wach- sen, meinte das Gericht. Die 1944 in Kraft tretende Reichstarif- ordnung beließ alle bis dahin geltenden Mantelbestimmungen, die nicht von ihr er- faßt wurden, auch weiterhin in Geltung. Darum hat auch der in Frage kommende § 26 des alten Tarifvertrags von 1927 seine Rechtskraft behalten. Er ist durch den Zu- sammenbruch nicht aufgehoben oder durch eine andere Bestimmung verdrängt worden. Das Gericht stellte deshalb fest und kam aus den angeführten Gründen zu der Ent- scheidung, daß der 8 26 nach wie vor an- zuwenden ist und daß damit ein Staffel- Akkord im vorliegenden Fall nicht zu- lässig war. So wurde der Klage von Hilde und Ruth stattgegeben. Da die Höhe der geltend ge- machten Forderungen nicht bestritten wor- den War, blieb, es bei dem eingeklagten Betrag. Das Gericht verkannte dabei nicht, wie es in der Urteilsbegründung heißt, daß die Gründe, die vom Arbeitgeber zu Gun- sten des Staffelakkords ins Feld geführt wurden,„beachtlich sind“. Darauf konnte es jedoch auf Grund der eindeutigen Rechts- lage nicht ankommen. der Warnecke überbrachte die Geburtstagsgrüße und Wünsche der in der Industrie- und Handelskammer zusammengefaßten Wirt- schaftskreise und ihrer Angestellten und Arbeiter. Landgerichtspräsident Dr. Silber- stein hielt eine ungemein wohlgeformte und gedankenreiche kleine Ansprache, die mit Jakob Burckhardts klugen Aufzeich- nungen über den Geist der Stadt und die Kunst des guten und gerechten Ausgleichs, die immer Dr. Heimerichs Ziel und Stärke gewesen, begann und ausklang mit Jesus Sirach:„Wenn die Gewaltigen klug sind, gedeiht die Stadt.“ In seiner Dankrede ließ Oberbürgermei- ster Dr. Heimerich einmal mehr von dem sehen, was ihn von Jugend auf bewegt, als einem vielgeplagten Manne im Gedränge der Tagesarbeit sonst zu zeigen vergönnt sein kann. Schwer sei ihm die Erkenntnis gefallen, daß die Welt sich nicht vervoll- kommnen läßt, daß Unvollkommenheit ihr Los sein müsse. Aber das Menschenleben müsse bewältigt werden, und es handle sich darum, mit etwas Natur- und Kunstgenuß das Beste daraus zu machen. Sein Leben habe viele Wechselfälle aufzuweisen, aber in den in der Jugend geschöpften Grund- anschauungen sei er beständig geblieben. Mit Adolf Braun, Karl Bröger und Siegfried Nestriepke sei er in die Welt des sozial- gebundenen Geistes getreten, mit Wilhelm Hausenstein zusammen habe er Volksbil- dungsarbeit geleistet. Neben Adolf Braun seien ihm Karl Renner und Wilhelm Soll- mann väterliche Freunde und Berater ge- worden. Aufgabe eines Oberbürgermeisters sei es, für den Frieden innerhalb der Stadt zu sorgen und das Gemeinwesen vorwärts zu bringen. In Mannheim sei er heimisch geworden, in dieser anheimelnden Stadt- atmosphäre, wie sie kaum eine andere Stadt ähnlicher Größe aufweise. Er werde die Summe seiner reichen und vielseitigen Er- fahrungen für Bestand und Geltung Mann- heims einsetzen, solange es ihm vergönnt sei. Ohne die geduldige und hingebungsvolle Arbeit seiner Mitarbeiter könne er nichts ausrichten. Ihnen sei er zu herzlichem Dank verpflichtet und der Gattin, deren Rat in guten und schlimmen Zeiten überaus wert- voll gewesen sei. In diese Schluß worte hinein verkündeten die Vorortsglocken von Neckarau mit wuch- tigen Schlägen Mitternacht. Es erschien der Wirt des Volkshauses im blendenden Weiß des Küchenchefs und überreichte mit wohl- erwogenen Worten und einem treuherzigen Schwänzchen hinterher einen mächtigen Silberpokal zum Ehrentrunk und Auftakt der Beglückwünschungen. f. W. K. Altmetallhändler müssen ihre Lieferanten kennen Die Diebstähle von Schrott und unedlen Metallen haben bekanntlich in bedroh- liehem Umfange zugenommen. Das Amt für öffentliche Ordnung hat sich daher gezwungen gesehen, das Gewerbe der Händler mit Schrott und unendlen Me- tallen häufiger und schärfer als bisher zu überprüfen. Die Händler werden vor dem Ankauf von Schrott und unedlen Metallen gewarnt, soweit deren Herkunft nicht ein- wandfrei nachgewiesen werden kann. Nach 5 5 des Gesetzes über den Verkehr mit unedlen Metallen vom 23. Juli 1926 ist es verboten, Gegenstände der oben bezeich- neten Art von Jugendlichen unter 21 Jahren zu erwerben. Ebenso wichtig ist, daß jeder einschlägige Gewerbebetrieb gemäß 8 6 des Gesetzes Bücher führt, in denen sämtliche Erwer⸗ bungen im einzelnen fortlaufend numeriert, sofort nach Geschäftsschluß eingetragen und nach Ort, Zeit, Gewicht, Preis oder Gegen- leistung, sowie nach der Person des Ver- äuhßerers müssen dessen Namen, Familien- stand, Wohnung, Alter und Beruf umfassen. Ist dem Händler ein Verkäufer nicht zwei- felsfrei bekannt, muß er sich dessen amt- lichen Personalausweis vorlegen lassen. Deulschland trug 30 Landerkämpie aus Rückblick auf ein ausklingendes Sportjahr Allmählich kommt der internationale Län- derkampfverkehr mit Deutschlands Sportlern wieder in Gang. Mußte 1949 noch Fehlanzeige erstattet werden, so kämpften unsere Vertreter 1950 immerhin in sieben Sportarten(Schwim- men und Wasserball für sich gewertet) in offi- ziellen Länderkampf- Begegnungen. Am regsten waren dabei unsere Rollhockeyspieler, die beim Europapokal-Turnier in Montreux und bei der Weltmeisterschaft in Mailand 16 Treffen aus- trugen, wobei sie bei elf Niederlagen und einem Unentschieden vier Siege erringen konn- ten. Ohne Sieg blieben die deutschen Ringer in ihren drei Länderkämpfen in der Türkei und unsere Tischtennisspieler in zwei Treffen mit Schweden. Auch die Saal-Radsportler mußten beim ersten Nachkriegs-Ländertreffen mit der Schweiz eine knappe Niederlage hinnehmen. Die Schwimmer verzeichnen zwei knappe Nie- derlagen gegen Schweden und England, aber einen Sieg im„kleinen Länderkampf“ gegen Italien. Im Wasserball halten sich Siege und Niederlagen mit 2:2 die Waage. Die Fußballer an a 5000 Watt bestrahlten Herbert Klein Dame un lark Jeton Wochenschau und Rundfunk bei der Ueberreichung des ISK-Pokals ein andere pielmarbel] Jupiterlampen mit 5000 Watt leuchteten ppern unh ut, als Herbert Klein an seiner Arbeitsstätte, en Hände 1 der Siemens& Halske AG. in München, EKringelehſſe okiziellen Glückwünsche zu seiner Wahl inke Halt 100„erfolgreichster deutscher Sportler des 108, kast beter rb. 1950, entgegennehmen konnte. Auch t, gewinn! 7 Bayerische Rundfunk war vertreten und 955 5 0. die Zeremonie von der Uebergabe des ad 65 10 nltonellen ISK-Pokals auf dem Magneto- tung e endend auf. Aus den Augen unseres setzt, 4 walgtehaarigen Europameisters Herbert Klein t ein pa naulte hellste Freude, als ihm der Chef- nicht we water Kurt Dobbratz von der Internatio- t, verllerhnlen Sportkorrespondenz den wertvollen Minuten wenpreis übergab. Doch als er vor der Ka- dern stel ſpang des„Welk im Film“-Reporters Gustav 8 ra hend 0 aus Geiselgasteig stand und Sepp Kir- 1 Geld 8 r ihm das Rundfunk-Mikrophon unter in nase hielt, meinte er bescheiden:„Lieber eln artes Schwimmen als soviel Zauber um Person.“ Klein mußte während der Pokalübergabe am laufenden Band die zar- ten Hände der weiblichen Belegschaft von Siemens& Halske drücken. Für sie alle war es ein Erlebnis, den besten deutschen Sport- ler des Jahres 1950 als ihren Arbeitskamera- den feiern zu dürfen. Schon vor einiger Zeit hatte der sprotfreudige Chef des Hauses, Ernst von Siemens, Herbert Klein nach der Erringung der Europameisterschaft besonders geehrt. Herbert Klein erzählte u. a., daß er im Jahre 1950 ungefähr éomal an den Start ging und dabei 60 Siege im In- und Ausland er- rungen habe. Als„Edelamateur“ hat er dabei keine einzige D-Mark verdient. Dies stellte Herbert Klein auf eine scherzhafte Anfrage des Rundfunkreporters nachdrücklich fest. Für das kommende Jahr freut sich Herbert Klein vor allem auf die Schwimm-Länder- kämpfe gegen Spanien in Barcelona und ge- gen England in London. schließlich holten im einzigen Länderspiel des Jahres einen Sieg über die Schweiz heraus. Im einzelnen wurden folgende Länderkämpfe aus- getragen: Fußball: Gegen Schweiz 1:0: Schwimmen: Gegen Schweden 94:97 P., England 94:97 P., Italien 44:22 P.; Wasserball: Italien 3:10 und 6:8, Schweden 6:3, England 7:6; Saalradsport: Gegen die Schweiz 12:13; Tischtennis: Gegen Schweden 4:5 und 1:5; Ringen: Gegen Türkei 0:8 und 1:7(freier Sti), 3:5(griechisch- römisch): Rollhockey: Gegen Frankreich 3:5 und 3:3, Eng- land 3:6 und 2:0, Belgien 3:6 und 2:0, Portugal 1:6 und 1:6, Spanien 1:9 und 2:4, Schweiz 0:7 und 1:4, Italien 1:5 und 0:3, Aegypten 11:0, Hol- land 7:2. Gdevle Gik dus Schweden ein Team der Könner Die schwedische Eishockey mannschaft von Gaevle Gik kam in ihrem ersten Deutschland- gastspiel am Mittwoch in Krefeld gegen die deutsche Spitzenmannschaft von Preußen Kre- feld zu einem leistungsgerechten 3:3(1:2, 0:0, 2:1) unentschieden. Beide Mannschaften boten das bisher beste Spiel dieser Saison in der westdeutschen Eis- hockeymetropole. Die Begegnung war schnell und flüssig, technisch gut und trotz seiner Härte immer fair. Die Tore für Krefeld schos- sen Schibukat(2) und Kremershof, während für die Gäste Djusberg, Gustafsson und Coder- wall erfolgreich waren. Die berühmte schwedische Mannschaft, in deren Reihen mehrere Nationalspieler stehen, wird am 28. Dezember in Mannheim gastieren. Gegner ist der Anwärter auf den Titel eines deutschen Eishockey-Meisters, Preußen Krefeld. Die Krefelder, die in der Meisterschaft be- reits zweimal Zweiter wurden, haben die Runde in der Oberliga Nord ohne Punktverlust beendet und bereits bei ihrem ersten Spiel in Mannheim gegen Bad Nauheim eine Kostprobe ihres Könnens gegeben. (Um Irrtümer von vornherein auszuschalten. weisen wir darauf hin, daß sich die Sportredak- tion des„MM von folgenden Tatbeständen überzeugt hat: a) Veranstalter ist Krefeld (Amateur-Verein); b) Die Veranstaltung ist angemeldet(beim Verbandh). Hot en Freunden der IIEERTIV eee bietet sich eine vierfache Garantie: ERTARAHRUNG Die zwanzigjährige Erfahrung der uns befreundeten A. Batschori A. G., Solo- thurn(Schweiz), in der Herstellung von „Blend- Cigoretten“ steht uns voll zur Verfügung. BEWAIHEHRUNG IISERTV N A, hoer im Ausland und im härtesten Konkurrenz- kampf des lalands die Bewährungs- probe glönzend bestanden. GURTLITATSPRIN ZI Die Aufrechterhaltung der höchsten Qualitöt ist oberstes Geschöffsprinzip; ihm haben sich alle anderen Belange unterzuordnen. VogsORGE Dank einer sorgfältigen Vorplanung ist quch för das Jahr 1951 die berühmte vierfache Mischung gesichert. Virginĩa-, Borley-, Maryland- und Orienttabok) EACH SENHS CIT * il, Heols, e 1 Seite 6 MANNHEIM Freitag, 22. Dezember 1980 Nr 1 285 Warum das Kind mit dem Bad uusschüllen? Die Stadt kündigte Kioskinhabern per 31. Dezember 1950 in einer der letzten Stadtratsitzungen sprachen sich Stadtrat und Verwaltung sehr entschieden gegen den Budenzauber der Kiosk und Provisorien in den Haupt- Verkehrsstraßen aus. Durchaus mit Recht, denn Wir wollen doch Allmählich Ordnung in das werdende Stadtbild bekom- men. Aber in jener Sitzung wurde doch auch davor gewarnt, alle diese Dinge nach dem Vorbild des Kindes mit dem Bade zu behandeln. Provisorium sei nicht gleich Provisorium, Kiosk sei nicht gleich Kiosk, man dürfe bei dieser Bereinigung des Stadt- bildes nicht überstürzt und schematisch verfahren, man müsse je nach der Quali- tät des Provisoriums ab und zugeben, Uebergangs vereinbarungen treffen, um Verluste zu vermeiden und dergleichen. In der praktischen Auswirkung scheinen diese Regeln nicht immer beachtet worden zu sein. Die maßgebenden Stellen der Stadt- verwaltung oder waren es doch nur nachgeordnete Organe?— haben Mitte De- zember den Kioskinhabern auf stadteige- nem Gelände im Gebiet der Breiten Straße und der Kurpfalzbrücke auf 31. Januar 1951 gekündigt. Von diser Kündigung werden Auch Kioskinhaber weihnachtlich überrascht, deren Unternehmen man ungern aus dem Straßenbild verschwinden sähe: Unerfiad- lich wird es vielen erscheinen, warum bei- Pielsweise die Zeitungskioske an der Kur- Pfalzbrücke, vor K 1, und vor U 1,„abge- baut“ werden sollen. Die Stadtverwaltung at sich das offenbar so gedacht, dag vor 1 eine Wartehalle einen Zeitungskiosk gufnehmen kann, wohingegen der auf der anderen Seite zu verschwinden hätte. Aus sogenannten„schönheitlichen Gesichtspunk- ten“ würde man also dem Publikum den Weg zu einer Zeitung oder Zeitschrift län- ger, unbequemer und verkehrsgefährlicher machen und einem der beiden Kioskinhaber eine Monopolstellung zuschanzen, obwohl in dieser bewegten Kante der Stadt mehr als en Zeitungskiosk durchaus existenz; Fähig ist, wie die Erfahrung beweist. in einer lebendigen Stadt gibt es, wie berühmte Beispiele beweisen, an wichtigen Verkehrsknotenpunkten Zeitungskioske aus Wohin gehen wir? Freitag, 22. Dezember: Nationaltheater 20.00 Uhr:„Sturm im Wasserglas“; Alster: „Der Postmeister“; Capitol:„Die Seeteufel von Cartagena“; Palast:„Bambi“; Kunsthalle 19.30 Uhr: Lichtbildervortrag über„Fremde änder, Völker und Menschen“ mit dem The- ma:„Bethlehem und Umgebung“, Spr.: Pfar-⸗ rer K. E. Wilken(Abendakademie); Amerika haus 19.00 Uhr: Filme:„Kinder von heute“, „Schweden in Amerika“, Samstag, 23. Dezember: Nationaltheater 19.00 Uhr:„Hänsel und Gretel“ und„Die Pup- penfee“; Volkshaus Neckarau 15.00 Uhr:„Rot- Kkäppchen“(Volkstheater Mannheim); Ame rikahaus 15.00 und 15.30: Filme:„Kinder von heute“, Schweden in Amerika“, 19.30 Uhr: Weihnachtliche Musik. 0 Wie wird das Wetter? Vorhersage bis Samstag früh: Ueberwiegend stark bewölkt, zum Teil neblig, im wesentlichen niederschlagsfrei. Tagesbhöchsttemperatur in der Nähe des Gefrierpunktes. Nachts leichter, ört- lich auch mäßiger Frost. Meist schwache, ver- änderliche Winde. Vebersicht: Unser Gebiet verbleibt noch innerhalb der Kaltluft in einer Zone geringer Druckgegensätze. Wetteramt Karlsruhe Pegelstand am 21. Dezember: Maxau 443 ) Mannheim 318 2); Worms 241(—8); Caub 234(—6). sehr überlegten Gründen: Es geht nämlich nicht jeder, der eine Zeitung will, in ein hochseriöses Ladengeschäft, das allen Vor- schriften des Tief- und Hochbauamts ent- spricht, sondern er kommt an einem Kiosk entlang, sagt seinen Wunsch, zollt seinen Obolus und wartet geduldig weiter auf die Straßenbahn Uebrigens wird auch in Mannheim wohl kaum auf Grund eines äußerst kurzfristig terminisierten Kündigungsbriefes gleich scharf geschossen. Und dann gibt es für die Ambulanten, die mit den von der Stadt in mrem an sich nicht unberechtigten Streben nach Bereinigung des Stadtbildes nicht ge- meint sein können, auch noch den Verwal- tungsgerichtshof, vor dem auch Stadtver- Waltungen erstaunlich häufig. zweite Sieger bleiben. ch 30 Wohnungen in der Gärtnerstraße Das Richtfest für dreißig Wohnungen in der Gärtnerstraße 71, 73 und 75 beging am Mittwoch im„Durlacher-Hof“(Käfertal) die Firma Dachdeckermeister und Baumaterial- Handlung Walter Schott, die diese Wohn- bauten aus eigener Initiative erstellte. Die Firma, die noch weitere Wohnungsbauten plant, hat zum Teil öffentliche Mittel im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus erhal- ten. Es sind Wohnungen mit einem, zwei und drei Zimmern mit Küche und Bade- raum, von denen die Einzimmer wohnungen noch eine besondere Bettnische besitzen, die durch einen Vorhang von dem Wohnraum abgetrennt werden können. Eines der Häu- ser erhält im Erdgeschoß eine Apotheke. Die Bauten, die nach den Plänen und unter Leitung des Architekten Wilhelm Schmucker erstellt werden, sollen etwa im März bezugsfertig sein. Reinigung der Gehwege Sache der Hlauselgentümer Das Reinigen der Gehwege ist Sache der Haus- und Grundstückseigentümer. Wegen des Verkehrs muß darauf gesehen werden, daß die Reinigungsarbeiten spätestens um 9 Uhr morgens beendet sind. Der Schnee soll vom Grundstückseigentümer oder einem Stellvertreter vom Gehweg entfernt und auf die Fahrstraße neben den Gehweg so verbracht werden, daß die Rinne freibleibt. Bei Glatteis ist es Pflicht Sand oder Asche zu streuen. Wichtig für Wohnungsbausparer um Steuern zu sparen Nach 8 21 Abs. 2 der Einkommensteuer- Durchführungsverordnung hat der Sparer die Möglichkeit, etwa rückständige Spar- raten nachzuzahlen und dadurch steuerliche Nachteile zu vermeiden. Die Nachzahlung muß innerhalb von sechs Monaten, späte- stens jedoch bis zum Ende des Kalender- jahres erfolgt sein. Wenn diese Frist nicht eingehalten wird, verwandelt sich der Ratensparvertrag kraft Gesetz in einen allgemeinen Sparvertrag. Die Wohnungsbaukasse muß das Finanzamt hiervon benachrichtigen, die Steuerver- Sünstigung wird rückgängig gemacht und zu wenig bezahlte Steuer nachgefordert. Demzufolge müssen alle Sparer, die 1950 Steuervergünstigung in Anspruch genom- men haben darauf bedacht sein, daß die vereinbarten Sparraten bis Ende des Jahres entrichtet sind. Da in den meisten Fällen der Arbeitgeber die Sparbeträge mit dem Lohn oder Gehalt verrechnet und an die Wohnungsbaukasse abführt, werden die Ar- beitgeber gebeten, der rechtzeitigen Ueber- weisung dieser Beträge besondere Auf- merksamkeit zu schenken. Kabelzwicker dachten „es ist ein altes Flakkabel Am Mittwoch standen sie vor dem Schöffenrichter— die drei jungen Männer, die in Sandhofen ein wichtiges Fernkabel ausgegraben hatten. Sehr geständig sagen sie auf der Anklagebank, ein bißchen ver- dattert über die hohen Strafanträge des Staatsanwalts, der über den Anführer 20 Monate Gefängnis verhängt sehen wollte. Ja, sie hätten in der Zeitung gelesen, daß man sie für Spione hielt.. meinte der einzige Deutsche unter den Dreien. Seine beiden Komplicen, Polen der Ab- stammung nach, erklärten, sie hätten kei- nerei Talent dafür. Aus der Wachkompanie seien sie nämlich entlassen worden, weil sie im Dienst eingeschlafen waren Das Fernsprechkabel, das sie im Monden- schein am Rheinufer ausgruben, wollen sie kür ein totes Flakkabel von früher gehalten haben. Tatsächlich aber war es ein wich- tiges Fernsprechkabel, das über Kalsers- lautern die Verbindung mit Paris herstellt, und dessen Stillegung für 30 Stunden in- ternationale Polizei, Post, Funk und Kripo in Aufregung brachte. 140, DM haben die Täter für das Kabel erlöst, der Schaden, den die Post allerdings zu verzeichnen hat, beläuft sich auf das Hundertfache. Ein Jahr drei Monate Gefängnis für den Haupttäter er hatte gelegentlich auch schon mal totes Kabel ausgegraben— sechs Monate für einen Freund und drei Monate für den Mitläufer hieß das Urteil. 1-tu Aus dem Polizeibericht Raubüberfall nachgewiesen, Einem 22 jährigen aus Insterburg, der zur Zeit wegen mehrfachen Einbruchdiebstahls im Gefäng- nis sitzt, konnte jetzt ein Raubüberfall nachgewiesen werden, der sich im Jahre 1947 bei Marburg a. d. L. abspielte. Ge- meinsam mit einem noch nicht bekannten Komplicen lockte er einen Musiker aus Marburg in den Wald, um diesen dann nie- derzuschlagen und seines Geldes, seines 8 und seiner Kleider zu berau- N. Eine„günstige“ Gelegenheit. In Neckarau War ein Lkw.-Fahrer infolge der glatten Fahrbahn gezwungen, langsam zu fahren. Diese Situation nützten drei Lehrlinge und ein Volksschüler zu einem Diebstahl aus Rasch schwang sich einer von ihnen auf den Lkw. und reichte seinen Komplicen einen Karton mit 10 Flaschen Wein herun- ter. Ein Polizeibeamter konnte die Burschen auf der August-Bebel-Straße stellen. Der Wein konnte wieder an den Lkw.-Fahrer zurückgegeben werden. Hosenhamster. Vermutlich während der Nacht stieg ein bis jetzt noch unbekannter Täter in ein in der Innenstadt gelegenes Lager ein und stahl nach den ersten Fest- stellungen 40 bis 50 Paar Herrenhosen im Werte von etwa 1200,— DM. Falsche Fünfziger. In Neckarau wurde ein 16 Jahre alter Lehrling dabei erwischt, Als er versuchte, durch besonders für diesen Zweck angefertigte Metallpättchen, die die Form und Stärke eines 30 Pfennig-Stückes hatten, Zigaretten aus einem Automaten herauszuholen. Vorsicht beim Türenöffnen. In Rheinau mußte ein Omnibus wegen einer ge- schlossenen Bahnschranke halten. In diesem Augenblick fuhr ein Radfahrer seitlich an den Omnibus entlang, als ihm plötzlich die Wagentüre des Omnibusses gegen den Kopf flog. Der Unglückliche stürzte durch den Schlag von seinem Rad und mußte mit einer Gehirnerschütterung und einem Blut- erguß unterhalb des Auges ins Kranken- haus aufgenommen werden. Kurze„MM“-Meldungen Kein Verkauf am 24. Dezember. Zahl- reiche Anfragen geben Veranlassung, noch einmal darauf hinzuweisen, daß am 24. De- zember die Geschäfte in Mannheim nicht geöffnet sind, mit Ausnahme der Fri s eure, die von 8 bis 12 Uhr offen halten und der Milchgeschäfte, die von 8 bis 10 Uhr Milch verkaufen. Kein Publikumsverkehr. Das Wohnungs- amt einschließlich aller Zweigstellen ist wegen dringender statistischer Arbeiten vom 27. bis 30. Dezember geschlossen. Badebetrieb im Herschelbad. Am 25., 26. und 27. Dezember sowie am 1. Januar ist das Herschelbad geschlossen. An den bei- den Sonntagen(24. und 31. Dezember) ist das Bad wie üblich geöffnet. Im neuen Jahr beginnt der Badebetrieb am 2 Januar ab 13 Uhr(wie montags). Während der Weih- nachtsschulferien ist die Schwimmhalle be- reits ab 10 Uhr in Betrieb. Vorsichtig mit Saaldekorationen. Die Stadt Mannheim hat eine Gemeindeverord- nung über die Feuersicherheit in öffent- lichen Versammlungsräumen und über den Verkehr mit gasgefüllten Ballons erlassen, die mit der Veröffentlichung im Amtsblatt kür den Stadtkreis Mannheim am 15. De- zember 1950 in Kraft getreten ist. Weiter; hin liegt die Verordnung bei sämtlichen Polizeirevieren sowie im Amt für öffent- liche Ordnung, Zimmer 52, zur Einsicht⸗ nahme auf. Telefonische Auskünfte werden über Nr. 4 50 31/ Klinke 245 erteilt. Weihnachtsfeier. Der Verein für Bewe⸗ gungsspiele Mannheim- Gartenstadt lädt zu seiner Weihnachtsfeier am 23. Dezember um 20 Uhr in das Gesellschaftshaus Mann- heim- Gartenstadt ein. Christmette in der Thomaskirche. Die Gemeinde der Thomaskirche in Neuostheim lädt für 24. Dezember, 23.30 Uhr, zu einer musikalisch ausgestalteten Christmette in der Thomaskirche ein. Festugsprogrumm der Lichtspieltheuler Auch die Mannheimer Erstaufführungs- theater haben für die Feiertage mit einem Spielprogramm aufzuwarten, das der Be- sonderheit der von uns liegenden Tage Rechnung zu tragen bemüht ist. Mit Aus- nahme der„Kurbel“ starten alle Theater ihr Weihnachtsprogramm bereits heute. Die „Kurbel“ beginnt dagegen am 25. Dezember. Alster:„Der Postmeister“ Die Leitung der Alster-Lichtspiele hat sich, zahlreichen Wünschen ihres Publikums folgend, zu einer Neuaufführung des deut- schen Vorkriegsfilmes„Der Postmeister“ entschlossen, zu einem Film also, der als Er- folg noch zahlreichen Filmfreunden in Er- innerung ist und gerne wiedergesehen wer⸗ den dürfte. Besondere Erwähnung verdient die Tatsache, daß nicht eine alte, abgespielte Kopie gezeigt wird, sondern eine neue Kopie, die erst in jüngster Zeit hergestellt Wurde, Als von Interesse darf auch die Wiederbegegnung mit Heinrich George als Träger der Titelrolle gewertet werden. Die Rolle der Tochter des Postmeisters wird von Hilde Krahl gestaltet. Capitol:„Die Seeteufel von Cartagena“ Die Stammgäste dieses Theaters werden einen amerikanischen Farbfilm sehen, der wieder einmal für zwei Stunden in das atemberaubende Milieu der kernigen See- räuberei des 18. Jahrhunderts entführt. Hol- lywood hat auch hier nicht mit Ausstattung gespart, aber dieses Mal eine neue Variante gefunden— Frauen sind es, die das Regi- ment unter raubeinigen Seeleuten führen und ihnen nichts nachstehen an Wortreich- Krippenspiel in der Lutherkirche. Am Dezember gibt die Gemeindejugend Lutherkirche, um 17 Uhr, in der Late kirche ein altdeutsches Krippenspiel freiem Eintritt. 9 Der Arbeiter Sängerbund Mandl tritt sich am 25. Dezember, 10 Uhr. Frühschoppen im Gewerkschaftsham 1. Januar, um 10.30 Uhr, zu einem 9 chen; Treffpunkt K-6-Platz. 4 Presseball 1951. Zu den Festtagen g die Einladungen des Internationalen pa klubs Heidelberg an seine Mitgliedez Freunde zum Presseball am 27. Janus if ergangen. Wieder ist ein außer gewöhnl Programm vorgesehen. Es empfiehlt für Interessenten, sich umgehend um Einladung zu bemühen, da die Zahl der z Verfügung stehenden Plätze begrenzt Alle Anfragen beantwortet die Buchhan lung Klinge, Heidelberg, Akademiestral Unse Telefon 21 47. Dort werden auch Tig stellungen entgegengenommen. Wir gratulieren! Karoline Ausspral Marmheim- Neckarau, Aufeldstraße ist a wurde 60 und Josef Aussprung, Mannhefl na Neckarau, Aufeldstraße 24, Wird 65 u Ma! alt. Barbara Diehm, Mannheim-Wal hof, Kleiner Anfang 24, begeht iu 71., Ludwig Heid, Mannheim, D 4, 5, 6 72. Geburtstag. Babette Gäng, Manne S 6, 20, vollendet das 76., Friedrich Fd die k Mannheim, Mittelstraße 119, das 7 bensjahr. Den 81. Geburtstag kann Matz rethe Schappner, Mannheim Sandhaz Hoher Weg 4, feiern. Die Eheleute J. U helm und Margarethe Bender, Heidele Albert-May-Straße 9(früher Manne. Qu 2, 7), haben goldene Hochzeit. Bel Eroß Firma Huth& Co., Mannheim-Indusi hafen begehen fünf Mitarbeiter ihr Arbe jubiläum: Prokurist Otto Konrad Jahre, Max Sommer und Georg Werthmall im 64 sind 40 Jahre und Adolf Hähnle und 0 Weidner 25 Jahre bei der Firma tätig derte . tum, wenn es ans Fluchen geht, sich ebenbürtige Saufkumpane erweisen 1 ebenso gut die Klinge zu führen verstehe 5 bie vorm! Die Kurbel:„Die Dritte von rechts“ Dieser neue deutsche Film der f (Guyala Trebitsch- Produktion) unter dert Sie von Geza von Cziffra spielt im Bannbte des Varietés und großer Revuen(Ong Hiller-Ballett). Mehrere deutsche ch sta Wuchsspieler Vera Molnar, Marianne it mann, Peter van Eyck u. a.) treten au 5 men mit bewährten Stars der Vorkrieg nes! auf(Grethe Weiser, Paul Kemp, 0 Sima, Rudolf Platte u. a), während Schlag von Michael Jary den musikalischen f tergrund abgeben. Wenn man der Von zeige glauben darf, kann ein für deutz Verhältnisse ungewöhnlicher Aufwand, mitunter an amerikanische Revueffime Sager innert, erwartet werden. Palast:„Bambi“ Man Nach großen Erfolgen im Au Stray kommt der amerikanische Zeichentrl Film von Walt Disney, dem Schöpfer Mickey-Maus und anderer zahlreicher kannter Film-Tiere, in bunten Farben 9 auch nach Mannheim.„Bambi“ ist nach d bekannten gleichnamigen Geschichte Felix Salten entstanden, und wenn ein Nieme berühmter Tierbuchautor wie Paul Eippel neine („Tiere sehen Dich an“,„Die gelbe Dogg* 1 u. a.) diesen Film für jung und alt empfenß,ß, so dürfen wir annehmen, daß die gefin Lebensgeschichte des Rehes Bambi aud Deutschland ein Erfolg werden wird. Am Vergessen Sie nicht beim Weihnachtseinkauf die So huhe zu niedrigen Preisen von Selbstangefertigte, elegante Helzmäntel Umarbeitungen Reparaturen Kürschnerel Somogyi 1 VE R K AUF E III vesscuikoegugs Gebrauchte Nähmaschinen ab 60, DM zu verkf. 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Lebensjahr, wenige Wochen nach dem Tode unserer lieben Mutter, von uns gegangen. ird 65 Ja Mannheim, Wupperstraße 3 Im Namen der Hinterbliebenen: nheim-Wat degeht i 0 25 5, Selz „ Mannbeg Helmut Allstädt Hannelore Allstädt drich Pisa bie Beerdigung fand in aller Stille statt das 77. kann Matz 1 Sandhatz leute J. 0 „Heidelba am 20. Dezember 1950 verstarb in Mörlenbach nach längerem Lel- den mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter Vater und Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Mannhe eit. Bel im-Industi r ihr Arbei mrad ist 8 Werthmg le und 0 ma tätig. C eht, sich Weisen 1 en verstehe m der de inter der de im Banntte den(Orient im 64. Lebenslahre. Mannheim Waldhof, Gartenstadt, Unter den Birken 26 Karl Schwind ö In tlefer Trauer: Angelika Schwind, geb. Knieriem Karl Schwind und Frau Käthe, geb. Zitzmann Werner Schwind u. Frau Lisa, geb. Schweikert Enkelkinder Ute und Gabriele bie Feuerbestattung findet am Samstag, dem 23. Dezember 1950, tsche fan statt Karten! rianne ang pür die vielen Beweise herzl. Anteilnahme sowie die zahl- reten auf reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang mei- Vorkrleguf nes lieben Mannes, meines herzensguten Vaters, Herrn emp, O end Schlag Hischen 1 der Vor für deutz Fufwand, n rechts vormittags 11 Uhr, im Krematorium Mannheim statt. Josef Daiger Handelsvertreter wuefllme J sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Zeichentiit Schöpfer d ulreicher 0 Farben 9 ist nach d schichte 0 wenn ein Paul Eipp gelbe Dogg alt empffell die gefllm umbi auch! n Wird. eee eee 1.20 1.60 00 10 3 07 1 4. 13 eee Mannheim, den 20. Dezember 1950 Struvestraße 15 n leine inmigstgeliebte Frau, deine getreueste Lebensgefähr- in, unsere stets besorgte Mut- er. Frau Amelie Burger 7 geb. Koch 9 on 76 Jahren, von längerem leiden durch einen sanften Tod Jelöst worden. In tlefer Trauer; A. E. Burger, Oppenau Herta Martin, geb. Burger, Mannheim Dr. wünh. Burger u. Fam., Oppenau Dr. Kuno Burger u. Fam., Mannheim Mannheim die Beisetzung fand in aller Stille statt. Cott dem Allmächtigen hat es en, unsere liebe Mutter, rau Nargareiha Rampeau geb. Oehlschläger beute morgen zu sich in die Wiekeit abzurufen. un- Neckarau, 21. 12. 30 Uorchfeldstrage 36 Die trauernden Hinterblie- benen: Josef Kleinmann und Frau Awalie, geb. Rambeau Alkred Scherer und Frau Käthchen, geb. Rambeau Win orth und Frau Gretel, geb. Rambeau und 2 Enkelkinder beerdigung Samstag, 23. 12. 50, bh Uhr, Friedhof Neckarau Cott der Aumächtige hat unse- ten lieben Vater, Schwieger- 1 Opa, Bruder, Onkel und Wager, Herrn Adam Held Oberzugschaffner I. R. Um Alter 74 J di eke abberufen uannhei 5 0 e 8 19. Dez. 1950 In tleter rauer: Familie Heinrich Graf Familie Philipp Held 5 is, 28. Dezember 1930, 10 Uhr, at dem Hauptf ann · ben 85 ptfriedhof M It am 14. Dez. im 51. Jahre un- 1 terer glücklichen Ehe, im Alter Nach langem, großer Geduld ertragenem Lei- den, ist mein lieber Mann, un- ser guter Opa, Herr 9 Dr, C. W. Martin u. Kinder, Elisabeth Daiger, geb. Trunk Herbert Daiger 11275 Der Leiter unserer Zweigstelle am Wasserturm, Herr Prokurist Kurt Allstädt ist am 19. Dezember 1950 nach schwerer Wir trauern um den Heimga der seine unermüdliche Se 1 Krankheit unerwartet verschieden 155 eines hochgeschätzten und beliebten Mitarbeiters, affenskraft über drei Jahrzehnte unserem Institut 5 85 Friedel Sdiko Karl Sãdger VERLOBTE Ludwigshafen am Rhein Mannheim- Neckarau im Dezember 1950 Hit fester boppelseifiner Gelenkskü25 AL Karoline Oberländer Mannheim D 3, 8 en den Flanken, Telef. 3 24 72 Lsteiigu aneg sos Zahlreiche Relluamalionen von Bewerbern veranlassen uns, die Auftraggeber 5 Anzeigen ausdrücklich darum zu bitten den Einsendern sobaid als möglich thre Bewerbungsunter lager von Stellenangebots eurückzureichen Zeugnisse beglsu digte abschriften und Photos stellen tur die Bewerber wertvolle Unter agen dar deren Wieder beschaffung — soweit überhaupt möglich— mit bdetrachtlichen Kosten verbunden ist Am 20. Dez. 1950 verschied nach kurzer, schwerer Krankheit Unser lieber Vater, Schwieger Vater, Opa und Uropa, Herr Peter Pöhlmann Privat irn Alter von 83 Jahren. Schönau-Siedlg., Thorner Str. 1 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ellen Lüft, geb. Pöhlmann Feuerbestattung: Freitag, 22. 12.. 1950, 14 Uhr, Hauptfriedh. Mhm. Johann Stohner um Alter von 68 Jahren von uns gegangen. N schwerem, mit [Mannheim, 20. Dezember 30 I 3, 5. bie trauernd Hinterbliebenen 4 Feuerbestattung Samstag, * Dezember 1950, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim den 9 Nähe Paradeplatz Preiswerte und besonders gute Tanz- u. Frackhemden Trokofagen Wasche- Speck( 2.8 MANNHEIMER MORGEN Anzeigen- Abteilung ducnhauer d perfekt in Durchschreibebuch- Haltung, Stenografle u. Schreib- maschine, zum 1. 1. 1951 gesucht. Angebote mit selbstgeschriebe- nem Lebenslauf und Gehalts- anspruch u. Nr. P 49972 a. d. V. Tüchtige Helz- Näherin u.»Staffiererin sof. ges. Pelz haus Goldammer, Mhm,, T 2, 1. [Desen mit best. Alleinst. 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Kesseltreiben gegen ein modernes Schauspiel in Flensburg Wie wir schon mitteilten, wurde auf Grund einer Vereinbarung zwischen der Städtischen Behörde in Flensburg und dem Intendanten Dr. Prasch das dort am 28. November uraufgeführte Schauspiel „Einmann“ von Rolf Bongs nach der zwei- ten Vorstellung vom Spielplan abgesetzt. Ueber das Werk und die vom Publikum mit durchaus beifälligem Echo begleiteten Aufführungen hat der„Morgen“ ausführ- lich berichtet(vgl. Nr. 281 vom 1. Dezember 1950). Bisher sind keinerlei Gründe für die Völlig undurchsichtige Maßnahme von der Zuständigen Behörde der Stadt, deren Chef ein Däne ist, bekannt gegeben worden. Wäre das Drama von Bongs, wie eilfertige Beurteiler unterstellen, wirklich ein dilet- tantisches Machwerk, so wäre es ohne de- Hördliches Einschreiten und jedes Maß des Anstands überschreitende unsachliche Po- lemiken, die teilweise nicht vor der Person des Autors halt machen, eines sanften Todes von selbst verblichen. Aber dieser „Einmann“ ist alles andere als dilettantisch. Es erweckt vielmehr durchaus den An- Sctiein, als sollte die zweifellos mutige Ur- Aufführung eines jungen deutschen Dramas lediglich zum Anlaß dienen, um interne Gegensätze— die Wiederwahl, richtiger gesagt: die Nichtwiederwahl des Intenden- ten stand nämlich zur Debatte und ist, Wie wir hören, mit seinem Sturze entschie- den worden, wenn kein Dementi mehr er- folgt— oder aber allzu geschickt verschlei- erte Kulturpolitische Meinungsverschieden- heiten auszutragen. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat erst vor wenigen Tagen auf die bedrohliche kulturpolitische Situation mn. Sädschleswig warnend und protestie- rend hingewiesen. Inwieweit auch der fatale Fall Flensburg hierdurch beleuchtet Wird, verdient aufmerksame Beobachtung. Ueber die Qualität des unterdrückten „Einmann“ äußern sich Männer vom gei- stigen Range eines Max René Hesse, Wil- helm Schmidtbonn oder Victor Meyer-Eck- Hardt eindeutig. Hesse urteilt:„Voll Ge- danken und geistreich, alles in eindring- licher Atmosphäre. Das Ganze hat keine 929 D-Mark Jahressubvention tkür jeden Theaterplatz im Bundesgebiet 929 D-Mark werden im Jahr durchschnitt- lich aus öffentlichen Mitteln für jeden Thea- terplatz im Bundesgebiet zugeschossen. In einer Diskussion vor dem„politischen Forum Bonner Studenten“ teilte Rüdiger Robert Behr vom Deutschen Städtetag mit, daß von 58 Stadtvertretungen der Bundesrepublik jährlich 51 Millionen D-Mark an 78 sub- Ventionierte Theater gezahlt werden. Mit Giesen Zuwendungen bestritten die Theater re Etats zur Hälfte. Nach den Ausführun- Sen Behrs werden pro Kopf der Einwohner der Städte für Theater und Orchester durch- Schnittlich 5,02, für Volksbüchereien 0,47 und Tür Volkshochschulen 0,13 D-Mark gezahlt. Die Etats der Länder und Städte des Bun- desgebietes sehen, wie der Deutsche Städte- tag ermittelt hat, bei 22 Milliarden D-Mark Gesamthaushalt hundert Millionen D-Mark für kulturelle Zwecke vor.— Gegen eine Kürzung der Theaterzuschüsse zu Gunsten anderer kultureller Einrichtungen sprach sich unter anderen der Direktor des Deut- schen Bühnenvereins, Dr. Benecke, aus. dpa CCC TTT leere Stelle“, und Schmidtbonn, der be- kannte Dramatiker, sagt:„Festigkeit des Baus und der Sprache haben mich stark berührt. Die Gespräche, in denen sich die innere Handlung vollzieht, sind von Kraft gespannt, die Sprache hat die Wucht, die dem entspricht.“ Gleichwohl wurde der Behördenapparat mobilisiert. Gleichwohl fuhr die Flensbur- ger Lokalpresse, wie verabredet, schwer- stes Geschütz auf gegen das Stück und— an die Adresse des Intendanten. Ihr Chor- führer, Franz Goetke, benötigte allein sechs ausgewachsene Spalten mit zwei Polgar- Zitaten als Motto, um das Schauspiel ab- zuschlachten.(Er scheint es demnach viel ernster zu nehmen, als er wahrhaben will.) Peinlich ist nur, daß er sich dabei in den Saiten vergreift, wenn er aus dem Manu- skript Dialogstellen zitiert, die der Autor bereits gestrichen hatte, oder wenn er an- deren Stellen eine infame Deutungsmög- lichkeit unterschiebt.(Siehe Hundhammer, „Fall Abraxas“). Es sei gewig keiner Beschränkung der Kritik das Wort geredet. Es steht jeder- mann frei, ein Drama, auch dieses, abzu- lehnen. Wenn aber aus Geltungsbedürfnis oder anderen Erwägungen unsachliche Po- lemik und Nichtachtung geistiger Arbeit zu Unterdrückungsmaßnahmen und behörd- lichen Verboten führt(um nichts anderes handelt es sich in diesem Falle), dann gilt es sich zu wehren. Wenn sich der Sturz des Intendanten in Verfolg dieser Ereignisse bestätigen sollte, dann ist es nicht uninteressant zu wissen, daß auch sein Vorgänger auf Grund ähnlicher Polemiken von seinem Amte zurücktreten mußte. Was spielt sich eigentlich hinter den Kulissen der Flensburger Theaterpolitik ab? Bedauerlich bleibt, wenn sich inzwischen auch eine große Hamburger Sonntags- zeitung des Flensburger Falles annimmt und ihn mit dem Bremer Barnevold-Skan- dal zu verkoppeln versucht. Der Verfasser jenes Aufsatzes„Theater ohne Drama- tiker“ zeigt sich, falls er überhaupt persön- lich in Flensburg war, nicht zuverlässig orientiert, wenn er z. B. schreibt, daß der Intendant den„Einmann“ bereits nach der Uraufführung abgesetzt habe. Er müßte Wissen, daß zwei ungestörte und mit Applaus aufgenommene Vorstellungen stattgefunden haben, ehe die Absetzung seitens der Stadt erzwungen wurde. Und Wir haben ebenfalls nichts davon bemerkt, daß die„Einmann“-Premiere als„Welt- uraufführung“ angekündigt worden sei. Wozu dieser„Wirrwarr“ von Behaup- tungen? Das Resumé ist betrüblich: auf der Strecke blieb ein, moderne Probleme fes selnd aufgreifendes Drama eines jungen Autors, über welche das deutsche Theater ja in so reichlichem Maße verfügt. Dieses in Flensburg erfolgte diktatorische Ein- greifen in die Freiheit künstlerischen Schaffens verdient, gleichgültig, wie man sich zu dem Drama stellen mag, schärfste Zurlickweisung. Wir haben an einem „Fall Abraxas“ wirklich genug! Gerd Vielhaber Die Stadt Düsseldorf hat ihren Cornelius- Preis für bildende Kunst in Höhe von 10 000 DPM Ausgeschrieben, und zwar zwei Preise von je 5 000 DM für Maler und Bildhauer. Der zur Förderung hervorragend begabter Maler und Bildhauer geschaffene Preis kann allen deut- schen Malern und Bildhauern ohne Berücksich- tigung ihrer Ausbildung und ihres Wohnsitzes zuerkannt werden. Bewerber werden aufgefor- dert, bis zum 31. Januar 1951 ihre Arbeiten der Stadt Düsseldorf einzusenden. Vom Clück und Ende des Bauhauses Vortrag in der Mannheimer Kunsthalle Mit seinem Vortrag über das Thema „Das Bauhaus— Wesen und Wirkung“ rief am Dienstagabend in der Mannheimer Kunsthalle Dr. L. Grote, München, die Erinnerung an jene revolutionär wirken den Kräfte und Bestrebungen wach, die nach dem ersten Weltkrieg von Weimar ausgehend, unter der Führung des Archi- tekten und Peter-Behrens-Schülers Walter Gropius durch die„Vereinigung aller werk⸗ Künstlerischen Disziplinen“ den Weg zu einem neuen Baustil suchten. Gropius, ein Geist kühnen Fortschritts, legte 1919 die Weimarer Hochschule für Bildende Künste mit der Kunstgewerbeschule zum„Staatli- chen Bauhaus“ zusammen. Das bedeutete in gewisser Anlehnung an die mittelalterliche Bauhüttengesinnung nicht weniger als die enge Verschmelzung von akademischer und handwerklicher Schulung. Man weiß, welche scharfen Kämpfe damals um die Ideen und die Arbeit der Bauhausgemeinschaft ent- brannt sind, die nach romantisch-expressio- nistischen Anfängen aus bewußter Opposi- tion gegen den Historismus zur„funktio- nellen“ Bauweise durchstieß, d. h. unbe- einflußt von überlieferten Bauprinzipien unter Anwendung der„Logik des Mate- rials“ zunächst in Industriebauten jenen sachlichen Zweckstil verwirklichten, wie ihn später nach der Weimarer Epoche das ven Gropius in Dessau errichtete Bauhaus mit Werkstätten in Vollendung zeigt. Zweckmäßigkeit und Sachlichkeit war das Grundprinzip auch der kunstgewerbli- INDUSTRIE UND HANDEL Total gegen die Zweckmäßigkeit Wenn irgendwelche Mangelerscheinungen auftreten— gleichgültig ob in der Familie, also in deer Eunzelzelle des Staatswesens, oder im Staate selbst—, wird flugs nach dem Sparkom- missar gerufen. Das ist eine natürliche Reak- tion, denn Mangel an für das Leben wichtigen Gütern beschwört die Gefahr der völligen Brot- Kohle- Eisen- und Stahl-Losigkeit herauf. Und die muß vermieden werden, insbesondere im Hinblick darauf, daß nur die Wahrscheinlich- keit der Verknappung auf diesem oder jenem Gebiet selbst den größten Geizhals zum Ver- schwender macht, wenn es darum geht, Sach- Züter anzusammeln. 5 Allenthalben taucht das Knappheitsgespenst Wieder auf: Hervorgerufen wird es nicht durch das Versagen, nicht durch das Erlahmen der Binnenwirtschaft, sondern durch verstärkte — ia als rücksichtslos zu bezeichnende— An- forderungen des Auslandes. Jenes Auslandes, das sich jetzt mit einem Male, wenn es darum geht, Produktionslücken aufzufüllen, dessen entsinnt, daß wir eigentlich den Krieg verloren haben und gleichzeitig daraus die Schlußfolgerung ableitet, es wäre nur recht und billig, wenn das westdeutsche Volk seinen Bedarf nicht in vollem Umfange Stillen könnte. Die Antithese des Bundeswirtschafstmini- sters, es gelte nicht Mangel zu organisieren, es Selte nicht, Mangel zu verteilen, sondern zu überwinden), wird sich unter solchen Voraus- Sstzungen, bei derartiger Mentalität nicht be- Bhaupten und nicht durchsetzen können. Dem Bundeswirtschaftsminister wird der Boden unter den Füßen entzogen. wenn seinen Be- mühungen, die Situation mit marktkonformen Mitteln zu meistern, die Initiative zu einem Lenkungsgesetz für Rohstofffe mit machtpoli- tischer Unterstützung entgegengesetzt wird. Es fragt sich, ob die Notwendigkeit hierzu besteht, den Lauf, den die Dinge in Deutsch- land genommen haben(bis zum Ausbruch der Koxea-Krise), zu unterbrechen; ob es nötig ist, an die Pleite des 19. Juni 1948 anzuknüpfen, deren Ueberwindung am 20. Juni 1948 begann? Gewiß wäre diese Frage zu bejahen, went das Vorhaben dazu beitrüge, den Mangel zu über- winden. Das ist aber nicht der Fall. Völlig Abgesehen davon, daß zu der Vermehrung des Mangels noch immer mit heillosen Demontagen beigetragen wurde.) Es trägt auch nicht zu der Ueberwindung des Mangels bei, wenn die grundlegende Voraussetzung des Ueberwindens, nämlich die Erweiterung der Produktion, außer acht gelassen wird. Und das ist der Fall. Was nützt es denn, wenn Deutschlands Wirtschaft Lieferverpflichtungen auferlegt werden, die eine Produktionsstagnation auf einem Kapa- Zzitätsindex etwa vom Oktober oder gar Novem- ber 1950 mit sich bringf? Gar nichts! Nützlich hingegen wäre, wenn der Produktionsindex gesteigert würde, soweit er sich steigern läßt. 1) siehe„Morgen“ vom 21. Dezember„Ast-Ab- Sägen führt zum Bankerott“ Erstens würden dann die Lieferungen weder sinken noch stagnieren. Sie würden im Gegen- teil automatisch ansteigen. Eine andere Frage ist— und sie muß in dieser Rechnung mit soviel Unbekannten ein- bezogen werden—, was denn nun eintritt, wenn die Weltpolitik einen Umschlag erleidet, wenn es wieder Frieden wind. Das sollte eigentlich gar nicht so ausgeschlossen sein, wenn alle Menschen mehr oder minder scheinbar Frieden wünschen. Dem„Nationalen Notstand“ in den USA mit allen ihm nachfolgenden gesetzlichen Maßnah- men ist nur deswegen einigermaßen Erfolg verheißen, weil sowohl die Versorung mit Nah- rungsmitteln als auch mit Konsumgütern auf Ueberschußbeständen basiert(von denen, neben- bei bemerkt, die amerikanischen Machthaber vor einigen Monaten noch nicht wußten, ob sie nicht mangels Absatz vernichtet werden müß- ten.) Dort aber, wo zur Versorgung der Be- völkerung die Produktion gerade hinreicht, der Außenhandel knapp hineichend ist, um den Importbedürfnissen gerecht zu werden, dort kann das verschwenderischste aller Systeme, die Zwangs wirtschaft, keinen Erfolg bringen. Man wendet ein, daß von Zwangswirtschaft gar K URZNAC Mikroskopischer Außenhandelsverkehr Die Einfuhr der Vereinigten Staaten aus der Sowjetunion ging im Oktober auf 2,1 Mill. Dollar gegenüber 6,4 Mill. Dollar im September zurück. Der Import von Mangan und Chromerzen aus der UdssR sank dagegen nur von 1,3 auf eine Mill. Dollar. Die amerikanischen Exporte nach der Sowjetunion erreichten nur noch einen Wert von 50 000 Dollar gegenüber einem Monatsdurchschnitt von 600 000 Dollar im vergangenen Jahr und von 100 000 Dollar Anfang 1950. Winterweizen-Ernte und-Hoffnungen in USA Das USA-Landwirtschaftsministerium sagte eine Winterweizenernte im nächsten Jahr von rund 399 Mill. Bushels voraus. Diese Schätzung liegt um 150 Mill. Bushel höher als die diesjährige Ernte mit 751 Mill. Bushels Winterweizen(Gesamt- Weizenernte 1027 Mill. Busheh). Die Regierung hat die Farmer aufgefordert, 1951 1 150 Mill. Bushel Weizen zu erzeugen. Treuhandverwaltung Deutscher Eisenbahnen in der Schweiz Die Schweiz wird weiterhin die in den eid- Senössischen Grenzkantonen Schaffhausen und Basel liegenden deutschen Bahnanlagen treuhän- derisch verwalten, wie von schweizerischer Seite zu den in der vorigen Woche geführten Verkehrs- besprechungen zwischen der deutschen Bundes- republik und der Schweiz verlautet. Freiwillige vor; widerspenstige unter Strafe Die Regierung der Vereinigten Staaten hat die amerikanische Wirtschaft zu einer freiwilligen Stabilisierung der Preise für alle Waren und Dienstleistungen aufgefordert. Jede Erhöhung der normalen Verdienstspannen zu Lasten des von der Regierung angeordneten Preisstops ist untersagt. Der Leiter der„Economie Stabilisation Admini- stration“, Alan Valentine, hat außerdem alle Preiserhöhungen, die seit dem 1. Dezember 1950 vorgenommen wurden und gewisse Richtsätze überschreiten, für ungültig erklärt. Jeder Kauf- mann oder Unternehmer, der den freiwilligen chen Bauhausarbeit. Die berühmt geworde- nen Bauhaus-Stahlmöbel und Lattenstühle, die neuen Formen der Beleuchtungskörper, die Webarbeiten und die umwälzende Art moderner Wohnungsgestaltung wurden einst heftigst angefeindet, und selbst innerhalb des Bauhauses gab es zeitweise einander stark befehdende künstlerische Richtungen, besonders in der Direktionsperiode des tyrannisch-radikal auftretenden Nachfol- gers von Gropius, des aus Zürich gekom- menen Hannes Meyer, dem dann in Mies van der Rohe wieder eine geruhigere Epoche folgte, bis die Nazis das Bauhaus, an dem auch bedeutende zeitgenössische Maler und Plastiker wie Kandinsky, Klee, Feininger und Oskar Schlemmer lehrten, für eine Ausgeburt des Kunstbolschewismus erklär- ten und kurzerhand zerschlugen. Die Emigration der bedeutendsten Bau- hausleute nach Amerika war das Ende vom Lied. Dort in den Staaten wirken sie heute Angesehen in hohen Stellungen, wie 32 überhaupt der Sinn des Amerikaners für Sachlichkeit. Zweckmäßigkeit und neuzeit- liche architektonische Formschönheit dem Bauhausprinzip sehr entgegenkommt. Viele Lichtbilder begleiteten die etwas wehmütige posthume Elegie auf das für Deutschland verlorene Bauhaus, dessen nachwirkender Einfluß auf den heutigen Baustil aber auch bei uns unbestritten bleibt. C. O. E. Lieben, Schützen, Bauen Zum 75. Geburtstag von Henry von Heiseler Henry von Heiseler, der am 23. Dezem- ber fünfundsiebzig Jahre alt geworden Wäre, entstammte einer in Petersburg an- sässigen deutschen Familie; obwohl es ihn schon als Zwanzigjährigen nach Deutsch- land, in das Oberbayerische, verschlug, blieb sein Dichtertum zutiefst dem östlichen Kulturkreis verhaftet. Das machen vor allem seine Uebersetzungen aus der rus- sischen Klassik deutlich, mit denen er dem Genius des Ostens über alle Trennung und Zerrissenheit hinweg ergreifend huldigte. — Die strahlende dichterische Mächtigkeit eines Puschkin— Henry von Heiseler hat sie recht eigentlich den Deutschen erschlos- sen und geschenkt. Man hat diese schöpferische Tat, der er die besten Jahre seines Lebens und seine besten eigenen dichterischen Pläne auf- opferte, zu Recht als eine geistesgeschicht- liche Tat bezeichnet; es war ein angesehe- ner russischer Schriftsteller, der einmal äußerte:„Die Deutschen haben die Er- wWeckung eines Weltgeistes durch einen ge- nialen Nachschöpfer erlebt: in der Shake- Speare- Uebersetzung durch August Wilhelm Schlegel. Durch die Heiselersche Puschkin- Nachdichtung geschieht etwas ähnliches Es ist wirklich so, daß diese Uebersetrun- gen die Musik Puschkins aus dem Geist und Blut der deutschen Sprache erneuern“. Dichtung zur Weihnacht Ein Rezitationsabendiim Die besondere Ergriffenheit, aus der deutsche Dichter das Geschehen der Christ- nacht besungen haben, spricht nicht nur aus den Gedanken zum Fest und aus den Wor- ten, die der einzelne Dichter dafür fand. Was ihre Zeugnisse zur Weihnacht insge- samt miteinander verbindet, ist das gewal- tige Erlebnis, das in ihre Seelen strahlte und in der Sprache der Poesie von ihnen zum künstlerischen Ausdruck gebracht wurde. Dieses sich Aussprechen ist so ähn- lich geblieben, daß man beim Anhören der rezitierten Weihnachtsverse von Angelus Silesius bis zu Lulu von Strauß und Torney, von Eichendorff bis zu Rilke und Max Mell die Wandlungen der Sprachstile im Laufe der letzten Jahrhunderte zu vergessen glaubt. Gisela Frank, die in letzter Minute die für Toni May geplanten Vorträge über- nommen hatte(man merkte der Leistung der jungen Künstlerin die kurzfristige Uebernahme nicht an) und Werner Eisert waren im Mannheimer Amerikahaus in einer sehr stimmungsvollen Stunde die treff- lichen Interpreten dieses weihnachtlich dich- terischen Grüßens vom Barock bis in unsere Tage(Josef Maria Lutz und Roland Mar- Witz). Ihr wohlgeformtes Sprechen kam ebenso harmonisch den Erzählungen zugute. Felix Timmermanns' von schlicht verklärter Tragik durchzogenes flämisches Weihnachts- milieu und Ernst Wiecherts wundervolle Szene aus einer seiner Ezählungen, in der die verstoßgene Magd als Mutter kurz vor einer verzweifelten Tat durch das hohe Er- leben eines von Kindern gespielten Krip⸗ penspiels das entscheidend überwältigende Bejahen ihres schweren Schicksals findet, wurden aus dem Munde von Werner Eisert und Gisela Frank zu beglückend gemüthaf- ten Schilderungen. Der außergewöhnlich begabte junge Gei- ger Kurt Faß mann, ein Mitglied des Mannheimer Nationaltheaterorchesters und nicht die Rede sei, lediglich von Planung und Planwirtschaft, und geht dabei achtlos an dem Umstand vorüber, daß es keine ungeplante Wirtschaft gibt, und daß der Unterschied zwi- schen sogenannter Plan- und Zwangswirtschaft von niernanden plausibl gemacht werden kann. Die Verteidigung der Freiheit der Demo- Kkratie gegen Totalitarismus steht auf den Fah- nen jener, die überseeische Totalität total auf europaische und insbesondere auf die westdeut- sche Wirtschaft übertragen wolllen. Wirtschafts wissenschaft ist ein Sektor der Philosophie und die philosophische Logik er- kennt zwar Antinomien:) an, aber keine Wider- sprüche im Beiwort'). Die geschichtliche Entwicklung bat solche Widersprüche stets ad absurdum geführt und das wäre auch hier der Fall. Denn man kann die Freiheit und die demokratische Idee nicht dadurch verteidigen, daß auch nur einem Volke unmpbillige Bedarfsbeschränkungen auferlegt wer⸗ den. Unbillig deswegen, weil sie überwunden Werden können, wenn nicht machtpolitisch unterstütztes Festhalten an einer regional nicht übertragbaren Wirtschaftsdogmatik es verhin- dern würde. F. O. Weber 2) Widerstreit zweier scheinbar gleichstichhaltiger Sätze ) Contradietio in adjegto, z. B. langer Punkt, schwarzer Schimmel HRICHTEN Preisspiegel der amerikanischen Wirtschaft nicht beachtet, soll künftig Zwangskontrollen unterwor- fen werden, Wie aus zuständigen Kreisen verlau- tet, sollen demnächst auch die Löhne stabilisiert werden. Binnenschiffahrts-Labor gefordert Die niederrheinische Industrie- und Handels- kammer und der Verein zur Wahrung der Rhein- schiffahrtsinteressen haben in einer Denkschrift den Bau eines Laboratoriums für Binnenschiffbau in Duisburg gefordert. Das Laboratorium soll der deutschen Binnenschiffahrt und dem deutschen Binnenschiffbau technische und wissenschaftliche Unterstützung gewähren. 40 000 Zentner Speck und Schmalz 40 000 Zentner Speck und Schmalz, vorwiegend aus Dänemark und Norwegen, werden zur Zeit in Erfüllung eines Lieferungsvertrages über Trier nach dem Bundesgebiet eingeführt. Die Ware kommt über Rotterdam und Antwerpen, wo sie auf Kraftwagen umgeladen wird. Die gesamte Lieferung soll noch vor Weihnachten abgeschlos- sen werden. Das Zollamt Trier-West und die Aus- lands-Fleischbeschaustelle in Trier sind daher vorübergehend in ständiger Bereitschaft. Indien beschäftigt deutsche Waggonbau- Industrie Im Rahmen eines großen Beschaffungspro- Sramms der indischen Staatsbahnen hat die deut- sche Waggon- Industrie ihren ersten Nachkriegs- auftrag für Personen- und Güterwagen aus Indien erhalten. An der Durchführung dieses Auftrages, der verhältnismäßig kurzfristig abgewickelt Wer- den soll, sind etwa 10 bis 12 Waggonfabriken be- teiligt. Der Gesamtauftrag umfaßt 1 000 Güter- und 250 Personenwagen. Belgien, Frankreich und Großbritannien haben ähnliche Aufträge erhalten. Deutsche Erdöl AG., Hamburg 1:17 Die Deutsche Erdöl AG., Hamburg, wird ihr Grundkapital von 100 Mill. DM voraussichtlich im Verhältnis 1:1 auf DM umstellen, wie auf der auberordentlichen Hauptversammlung der Gesell- schaft am Dienstag in Hamburg mitgeteilt Wurde. Aber man darf über diesen hingebſh. vollen Dienst an der Ausdruckswelt Pu kins nicht Heiselers kongeniale Pin 2 schungen der Browning, Swinburne Leats vergessen. Und vor allem dart über nicht das eigene schmale Werk den in Brannenburg am Inn gestorbenen Dia es ters vergessen werden; in seinen Dran 0 „Peter und Alexej“,„Die magische Lagg und„Die Kinder Godunolfs“ ist, So 9 einmal gesagt, der unbegrenzte Raum ch russischen Seele durchmessen. Und i sleiche gilt für Heiselers Prosa, der Nu „Wawas Ende“ vor allem, in der das rige hafte Doppelgesicht Rußlands mit wall Jahr. dostojewskischer Bildkraft beschworen gn Aus der Lyrik Heiselers, die 2 10 kostbarsten Zeugnissen deutscher Sprat unserer Zeit zu zählen ist, sei ein h hierher gestellt, der dem Gedichte„b schrift“ entnommen, und in dem sel f gleichnishaft vorweggenommen ist, wWaz selbst, Henry von Hleiseler, seiner geb Leserschaft heute bedeutet: Dein Leben war Vertrauen, Dein Wirken war dein Ruhn, Lieben, Schützen und Bauen Mögen auch wir das tun. Stephan Hen föt Mannheimer Amerikahaus — vor kurzem— erfolgreicher Solist e Heilbronner Symphoniekonzerts, trug fs ausgezeichnet gespielten, sehr Schwierig Bach-Soli den musikalischen Teil zu dle Feier bei, die ein wirklich echtes Walge nachtserleben aus dem Ursprung des Peiliebe vermittelte. Kulturnachridhten Ein Nestroy-Denkmal wurde in Wien Hofe des Cumberland-Palais, in dem sich d von Max Reinhardt gegründete Wiener Sch spielschule befindet, enthüllt. Das Denkmal während des Krieges abgetragen worden u Sollte eingeschmolzen werden. 5 0 Zufall wurde es gerettet und ist nun vor de. Reinhardt-Seminar wieder aufgestellt Worckez Eine Verdi- Festwoche veranstaltet das I desthèater Parmstadt vom 21. bis 2 Je nuar 1951 mit Aufführungen der Opern r bethé,„Othello“,„Aida“,„Troubadour“ und dachten. Requiems. Unter den für die Festwoche her lengste Pflichteten Solisten sind Helge Roswaeng u Joachim Sattler.. Generalintendant Herbert Maisch teil u daß die Einnahmen der Städtischen Büla Köln im November nur noch sechs Proz unter dem Soll liegen, wogegen in der vor Spielzeit der Minusbetrag gegenüber dem d anschlag fast immer dreißig Prozent ausmad 25 Gastspiele dieser Spielzeit haben den Kölln Bühnen rund 43 00 DM Reingewinn erbrad Der italienische Dichter Trilussa ist in 5g im Alter von 79 Jahren gestorben. N mit bürgerlichem Namen Carlo Alberto S8 l den stri, war einer der vier Italiener, die am 1. ürchte! zember von Einaudi zum Ehrensenator auf benszeit ernannt worden Waren. Trin wurde vor allem durch seine zahlreiche Fabel Märchen und Erzählungen, so„Die Entdect von Amerika“, bekannt. Seinen ersten Gedic band„Die Sterne von Rom“ schrieb Tril im Alter von 14 Jahren. Die Mannheimer Kunsthalle ist am erst und zweiten Weihnachtsfeiertag von 10 bis 10 Uhr durchgehend geöffnet. Am Sonntag, den 24. Dezember bleibt die Kunsthalle geschlosze Rheinschiffahrts-Freiheit unter holländischer Lupe Scharfe Kritik an der deutschen Haltung in der Frage der Rheinschiffahrt wurde in der zweiten Kammer des holländischen Parlaments Seübt. Der Abgeordnete der Partei der Arbeit, Schildhuis, erklärte u. a., daß Rotterdam unter dem Rückgang des Transitverkehrs schwer zu leiden habe., Der Transitverkehr könnte zwar nicht sofort wieder hergestellt werden, aber man könnte erwarten, daß die deutschen Ver- schiffungen über die holländischen Häfen wie- der den Vorkriegsumfang erreichten. Die bel- gischen Häfen hätten einen viel größeren Tran- sitverkehr als vor dem Kriege. Im innerdeutschen Verkehr handelt die deutsche Bundesregierung nach Ansicht des Abgeordneten noch immer gegen die Akte von Mannheim. Auch hier müßte die holländische Regierung Verhandlungen aufnehmen, die je- doch nicht privaten Unternehmern überlassen werden dürften. Abschließend erklärte der Abgeordnete, daß vor allem das deutsche Mig- trauen der holländischen Konkurrenz gegen- über zu beseitigen sei. Das Fortbestehen der Rheinschiffahrt. die eine wichtige Devisenquelle darstelle, stehe auf dem Spiel. Der holländische Verkehrsminister Spitzen wies ebenfalls darauf hin, daß die holländische Rheinflotte zum größ- ten Teil von der Freiheit auf dem Rhein ab- hängig sei und erklärte, daß die holländische Regierung alles versuchen werde, um die frü- here Freiheit der Rheinschiffahrt wieder her- zustellen. 5 Amerika-Export Wird immer erfreulicher Die Ausfuhr der Bundesrepublik nach dem amerikansichen Kontinent erreichte im dritten Quartal 1950 mit einem Wert von rund 68,1 Millionen Dollar einen Nachkriegshöchststand und lag um 65,5 Prozent über dem Ergebnis des zweiten Vierteljahres 1950, geht aus einem von der alliierten Hohen Kommission am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervor. Ge- genüber dem dritten Quartal 1949 hat sie sogar um das Dreieinhalbfache zugenommen. Der Export nach den USA hat sich im Be- richtszeitraum mit 27,8 Millionen Dollar ge- genüber dem vorangegangenen Quartal ver- doppelt(plus 99,1 Prozent). Die Zunahme ent- fällt zum größten Teil auf Lieferungen von Eisenschrott, Roheisen, Walzwerkerzeugnissen, Aluminium, Blei und Zement. Die Bezüge Ka- nadas stiegen von 2,2 Millionen Dollar im Zweiten Quartal auf drei Millionen Dollar im dritten Vierteljahr des laufenden Jahres. Der deutsche Absatz in lateinamerikani- schen Ländern erhöhte sich in der gleichen Zeit um rund fünfzig Prozent auf 37,4 Millio- nen Dollar, das ist mehr als das Vierfache des Ausfuhrergebnisses im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hierbei standen Chemikalien, Walz- Werkserzeugnisse, Bleche, Eisenwaren, Maschi- nen sowie Erzeugnisse der feinmechanischen und optischen Industrie an der Spitze der Lie- ferungen. Der Anstieg der deutschen Ausfuhr ip die Länder der westlichen Hemisphäre hielt dem Bericht zufolge im Oktober an. Grundstückenteignung Was bringt das Bauland-: beschaffungsgesetz! ſauschnt Das Bundeskabinett hat den Gesetzenpyurt über die vorläufige Regelung der Bereitstellung f von Bauland(Baulandbeschaffungsgesetzj vet fn. abschiedet. Angesichts der großen Bedeutung ann is die diesem Gesetz zukommen wird, gibt unser Bonner Vertreter nachstehend die wichtigsten Die Gedanken aus dem Entwurf. Bis das Gesetiſag un allerdings Rechtskraft erlangt, werden nod einige Monate vergehen. 1 Zum Zwecke der Baulandbeschaffung Self ken d der Entwurf drei Arten von Grundstücken ehflembr enteignungsfähig an: Einmal durch förmlicheſleere Planung bereits ausgewiesene Grundstüche ſenig ferner erschlossene Grundstücke an hergeslel- 0 5 ter, anbaufähiger Straße, dann aber auch son düube stige Grundstücke, wenn nach hinreichende Be ortsplanerischer Ueberprüfung diese zu eine cott it Bebauung geeignet sind. Enteignungsfähig J gebe. 0 aber nur unbebaute oder geringfügig debe a Grundstücke. Enteignungsanwärter ist felge gro bauwillige Antragsteller, der in der Lage f ertroc ein Wohngebäude aufzuführen. Der Nachwe⸗ ist allerdings zu erbringen. Die Gemeinde können geeignetes Gelände auch dann ere, ben, wenn sie nicht selbst bauen, sondern 1 das Bauen fördern wollen. Sie sind aber. pflichtet, innerhalb von bestimmten Fristen 1 Land an Bauwillige weiterzugeben. Dabei ai der Preis nur um die Kosten der Baurel machung erhöht werden. 5 ö Der Eigentümer eines Grundstückes, das 4 8 Bauplatz enteignet werden soll, kann nach 0.„ Ansichten des Gesetzgebers die Enteignung 1 Nhl 0 wenden, wenn er innerhalb von einem 19 deine selbst baut. Die Entschädigung soll rund inen lich in Geld und in bar erfolgen. Auf 1 cbwoh. muß grundpfandmähige Sicherheit Seen 5 N werden. Dabei darf die Entschädigung 70 ein gre nach den Preis vorschriften zulässigen Feige beine nicht überschreiten. Bei Ruinen beträgt 00 elner derzeitige Durchschnittspreis 60 bis 70% 100 folk Stop- und Richtpreise. Es wird rechtlich u ne in Hinblick auf den Verwer eben Wohnung denn zulässig sein, 0 dungszweck, z. B. für den sozialen ben bau, eine niedrigere Entschädigung fes% erschri zen, als wenn die Enteignung zu einem an lich ür Zweck erfolgen würde. Der sor e 8 Eigentümer kann eine Rückenteignung korg 15 den 8 wenn das enteignete Grundstück nicht dend. Bauzweck zugeführt wird. Herz 8 nic Frankfurter Effektenbörse 2 1. Dezember Nich daß ir l 0 Die Frankfurter Effektenbörse verlief 1 behaupteter Tendenz. Die Umsätze bliebe a g wie vor gering, da bei überwiegender Kaufne 8 Untrie nur wenig Angebot in den gesuchten n de di, den Markt kam. Allgemein unverändert 2 a die Kurse von Elektro- und Bankgesellschaft, licht Mel n stärker gefragt und konnten mit wenigen auen voller men Aufbesserungen erzielen, die im Durchsc e, und e etwa 1% betrugen. Demgegenüber waren. Notierungen ziemlich ruhig. Lediglich in E 5 kurter Hypothekenpfandbrieden(%) kamen Funde 75/6 größere Abschlüsse zustande. ing 80 Nur Hokktnu Cott b becchr John dieses fürde; Montan(einscnlieglich Kaly, Raetall., ware fahrzeug-, Maschinen- und Zellstoffwerte ür sicherungsaktien eher nachgebend. Der dane gt festverzinsliche Papiere blieb bel unverän„duch